Darmstädter Tagblatt 1921


20. Februar 1921

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Mſtdtrr
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Nr. 50

Sonntag, den 20. Februar

1921

ſtaßet
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Großwahltag.
Preußiſche und Reichstagswahlen.
4* Heute Sonntag iſt Großwahltag in Preußen.
ſuid zwar finden, was man nicht vergeſſen ſollte, nicht nur die
Rahlen zum preußiſchen Landtag, zu den Provinziallandtagen
ud Kreistagen ſtatt, ſondern es werden auch die wegen der
volksabſtimmung verſchobenen Reichstagswahlen in
Aſtpreußen und Schleswig=Holſtein nachgeholt. Bei
dieſen Reichstagswahlen kommt zwar nur ein ziemlich kleiner
Seil des Reichsgebietes in Frage. Trotzdem kann das Wahl=
ſeigebnis
von großer Tragweite ſein. Bei den Wahlen zur Natio=
mlverſammlung
wurden in dieſen beiden Provinzen faſt nur
Sozialdemokraten und Demokraten gewählt. Kommen der Ent=
ſcheidung
diesmal nicht noch ſtarle Teile aller bürgerlichen Par=
ſtaten
zur Hilfe, ſo iſt die derzeitige Reichsregierung Fehrenbach
ſgfährdet. Sie war ja bisher ſchon eine Minderheitsregierung
und wurde nur durch die Neutralität der Sozialdemokratie über
Gaſſer gehalten. Natürlich möchten die radikalen Parteien, be=
ſünders
die Unabhängigen und Kommuniſten, die derzeitige
ſ9eichsregierung noch auf andere Weiſe ſtürzen, nämlich durch
eien neuen Wahlſieg in Preußen. Die leidige Unſtimmigkeit,
drß in Preußen ein anderer Kurs gefahren wird als im Reiche,
ſoll dadurch beſeitigt werden, daß das Reich ſich wieder wie vor
din Revolutionstagen der ſozialiſtiſch gerichteten Politik der
ſpreußiſchen Regierung anpaßt. Um dieſen Rückfall, dieſer Ab=
gleiten
auf ſchiefer Bahn, das in Verbindung mit der drohenden
ſonswärtigen Gefahr zu einer Kataſtrophe führen könnte, zu ver=
hiten
, gibt es nur ein Mittel: die bürgerlichen Wähler ſorgen
zffür eine Ausgleichung der preußiſchen Politik an die des Reiches.
Bird die Macht der Sozialdemokratie im heutigen preußiſchen
etgate gebrochen, ſo iſt einerſeits der Deutſchen Volkspartei
ne ben den Demokraten und dem katholiſchen Volksteil die Mög=
lihkeit
geboten, an der preußiſchen Regierungsarbeit teilzuneh=
Amen, andererſeits werden ſich die Mehrheits=Sozialdemokraten
in Reiche darauf beſinnen, daß es für ſie beſſer iſt, in das Kabi=
nett
einzutreten, als wie bisher zwiſchen zwei Stühlen zu ſitzen,
h. weder zur Oppoſition noch zur Regierung zu gehören. Er=
Aſtlgt dieſer Ausgleich, ſo haben wir in Preußen wie im Reiche
leinne Regierung, die der anderen nicht gelegentlich in nörgelnden
Miniſtern gegenüberſteht, ſondern mit ihr einig iſt. Deutſchland
wäre damit innerpolitiſch endlich in den Sattel geſetzt, angeſichts
der Londoner Konferenz ein gewaltiger Vorteil.
Die Wähler und Wählerinnen haben es in der Hand, ihrem
unglücklichen Vaterland dieſen großen Dienſt zu leiſten. Faſt
Ue Parteien klagen darüber, daß das Intereſſe an dieſen Preu=
ſexwahlen
geringer ſei, als an den letzten Reichstagswahlen und
ar den früheren preußiſchen Wahlen. Die Gleichgültigkeit gro=
ſer
Teile der Bevölkerung erklärt ſich aber nicht nur aus der
Ablenkung des geſamten politiſchen Intereſſes durch die Schick=
ſelsentſcheidungen
in Paris und London. Allerdings ſpielt das
mit. Die dumpfe Verzweiflung, die durch die Ausſicht auf
ahrzehntelanger unerſchwinglicher Laſten hervorgerufen worden
ſt, wird miederdrückend auf jede öffentliche Betätigung. Jedoch
bmmt noch etwas anderes in Betracht. Für den Wähler, der an
die alten Parteibezeichnungen gewöhnt iſt, iſt es außerordentlich
ſchwer, ſich in der veränderten Welt auszukennen. Rechter Hand,
benker Hand, alles vertauſcht. Und nicht genug damit: die Nollen
twiſchen Oppoſition und ſtaatserhaltenden Parteien haben zwar
ſewechſelt, aber zum Teil ſind die Verkleidungen und Masken
hieſelben geblieben wie früher. Die Sozialdemokraten können
ſch nicht hineinleben in die Tatſache, daß ſie für die Regierung
erantwortlich ſind und waren, und daß man nicht gleichzeitig
ſie geſinnungstreue, heldenmütige, zu Kampf und Sieg entſchloſ=
ene
Oppoſition darſtellen kann.
So wird die Wahlbewegung für den Fernſtehenden zu einem
wirren Knäuel von Namen, mit denen er umſo weniger anfangen
lann, als das Liſtenwahlſyſtem in ſeiner jetzigen Geſtalt das per=
ſönliche
Verhältnis zum Abgeordneten, das gerade in ſolchen
Beiten des Uebergangs beſonders wichtig wäre, zerſtört hat, um
en ſeine Stelle die Entſcheidung für Parteien zu ſetzen, von
enen niemand etwas Gewiſſes weiß. Was ſoll der Wähler alſo
achen? Gegen frühere Wahlen beſteht ein grundſätzlicher Unter=
ſchied
darin, daß der Wähler mit der Stimmabgabe Einfluß auch
auf die Regierungsbildung ausübt. Wer früher mit politiſchen
der wirtſchaftlichen Zuſtänden unzufrieden war, wählte aus
Verärgerung ſozialdemokratiſch. Heute liegen die Dinge anders.
Wer heute aus Verärgerung eine oppoſitionelle Partei wählt,
muß ſich bewußt ſein, daß die Folge der Stimmabgabe unter Um=
känden
eine Regierung aus dieſer oppoſitionellen Partei ſein
ann. Wer aus Verärgerung zum Beiſpiel unabhängig oder gar
ommniſtiſch wählt, darf dies nur tun, wenn er der feſten Ueber=
teugung
iſt, daß dieſe Extremiſten es beſſer machen würden. Dieſe
Frage kann bei leidenſchaftsloſer Ueberlegung niemand bejahen.
Wie die Wahlen ausfallen werden, iſt ganz unſicher.
Das Recht auf einmütige Ablehnung.
K. L. Am Anfang des Leidenswegs, den das deutſche Volk
nach dem Willen der Gewalthaber der Entente ein halbes Jahr=
Hundert lang gogen ſoll, ſteht die Reklameſäule Wilſon. Blind
Hat ein großer Teil des deutſchen Volkes den verheißungs=
Sollen Plakaten geglaubt, die den neuen Völkerfrühling verhie=
Ben. Da war die Anſprache an die beiden Häuſer des Kongreſſes
am 11. Februar 1918; da wurde ein Frieden verkündigt, der die
unendlichen Opfer jahrelanger tragiſcher Leiden wert ſei: Es
folle weder Annexionen noch Entſchädigungen noch ſtrafweiſen
Schadenerſatz geben.
Was heute an Milliardenbeträgen von uns gefordert wird,
kann nur als Ausfluß des Straf=, ja des Rache= und Vernich=
tungswillens
unſerer Gegner angeſehen werden. Einig in der
Maßlofigkeit aller Forderungen und Drohungen ſind, ſich die
Feindlichen Negierungen offenbar. Sie halten es nicht einmal
ffür notwendig, ihren wahnſinnigen Plänen noch ein Mäntelchen
won Recht oder Menſchlichkeit oder Geſchäftstüchtigkeit umzu=
hängen
. Gerade das gibt aber Deutſchland die morgliſche Ueber=
legenheit
zurück, die es nach ſeinem Zuſammenbruch in den
Augen der Welt verloren hatte. Jetzt iſt der Augenblick gekom=
men
, wo wir laut auf unſer Recht pochen müſſen.
Bis auf Herrn Hoffmann und ſeine kommuniſtiſche Geſell=
ſchaft
iſt heute die Einmütigkeit des ganzen deutſchen Volkes wie=
der
hergeſtellt; nicht mit großen Geſten, aber um ſo wirkungs=
voller
in ſeiner ſachlichen Nüchternheit iſt dieſes einmütige Nein
von den Lippen aller Deutſchen gekommen. Dieſes ſtarke Gefühl
der Ablehnung gilt es jetzt zu vertiefen und zu erhalten, damit die
Reichsregierung im entſcheidenden Augenblick die Geſamtheit des

deutſchen Volkes hinter ſich weiß. Es gilt, die Rechtmäßigkeit
dieſer entſchloſſenen Ablehnung bis in die entlegenſten Dörfer
hinaus jedem einzelnen Staatsbürger zum innerſten Erlebnis
zu machen, damit wir nicht zu Totengräbern unſerer eigenen
Kinder und Kindeskinder werden.
Aus Wilſons Verheißungen irgendein Recht bindender Art
ableiten zu wollen, wäre bei der geiſtigen Ueberſpanntheit unſe=
rer
Gegner verlorene Mühe. Nur dem Aerikaner gegenüber müſ=
ſen
dieſe Dokumente der Friedensgeſchichte immer wieder her=
vorgeholt
werden; auf ſeine morgliſche Unterſtützung ſind wir
ja bei der Abrechnung, die ſich an die Milliardenforderungen an=
ſchließen
wird, ſehr ſtark angewieſen. Wilſons Grundſätze ſind
ja durch das Friedensdiktat ſo viel tauſendfach mit Füßen ge=
treten
worden, daß die neuen Forderungen lediglich als weitere
Einzelfälle zu verzeichnen ſind. Nein, es müſſen ſachliche Gründe
ins Feld geführt werden, die jeder geſund denkende Menſch gel=
ten
laſſen nutß.
Die 4 Milliarden Mark Kriegsentſchädigung, die Frankreich
nach 1871 bezahlen mußte, können einen Ausgangspunkt für
ſachliche Auseinanderſetzungen abgeben: Frankreichs National=
vermögen
wurde damals auf rund 175 Milliarden Mark geſchätzt.
Ueber ein Menſchenalter hat man bei unſeren Erbfeinden nach=
träglich
über die Unmenſchlichkeit räſonniert, eine ſolche fabel=
hafte
Summe, einem beſiegten Lande abzunehmen. Dabei ver=
ſchwieg
man aus agitatoriſchen Gründen wohlweislich, daß
Frankreich trotz des Krieges wirtſchaftlich noch voll leiſtungsfähig
war, und daß es deshalb in kürzeſter Friſt gelang, die Kontri=
bution
aufzubringen. Das deutſche Volksvermögen beträgt nach
den viel zu optimiſtiſchen Schätzungen Rathenaus heute 250 Mil=
liarden
Goldmark. Dieſe Summe entſpräche nach dem Vorbilde
von 1871 einer Wiedergutmachungszahlung von 8 Milliarden
Goldmark. Bedenkt man aber, daß nüchterne Statiſtiker nur ein
Vermögen von 600 Milliarden Papiermark und eine Auslands=
ſchuld
von 250 Milliarden feſtſtellen, dann wird man feſtſtellen
müſſen, daß die Forderung von 226 Milliarden Goldmark ſelbſt
nach franzöſiſchem Maßſtab wahnſinnig und unmenſchlich iſt.
Darunn ſind wir einmütig in der Ablehnung!
Briand über die Pariſer Beſchlüſſe.
Paris, 19. Febr. (Wolff.) Im Verlaufe ſeiner geſtrigen
Darlegungen vor den Senatsausſchüſſen für auswärtige Ange=
legenheiten
und für Finanzen erklärte Briand, die Verbün=
deten
Frankreichs ſeien bei ihrem Eintreffen zur Parifer
Konferenz überzeugt geweſen, daß Frankreich imge=
rialiſtiſche
Abſichten auf den Rhein habe. Er habe
ihnen aber beweiſen können, daß dem nicht ſo ſei und daß die
Arbeiten der Reparätionskommiſſion ſeit einem Jahre von allen
Regierungen gehemmt worden ſeien. Andererſeits ſeien die
Allierten Frankreichs, und zwar in erſter Linie England und
Belgien, davon überzeugt, daß der Aufſchwung der deut=
ſchen
Induſtrie und des deutſchen Handels ſo be=
deutend
ſein werde, daß eine Ueberſchwemmung Englands und
Belgiens mit deutſchen Erzeugniſſen vorauszuſehen ſei, und daß
das Syſtem der 12prozeutigen Ausfuhrabgabe die feſten Ein=
künfte
bedeutend überſteigen würde, ſo daß es infolgedeſſen un=
nötig
werden würde, bis an das Ende der 42 Jahresraten zu
gehen. Auch in Amerika ſei man gleichfalls davon überzeugt,
daß die 12prozeutige Ausfuhrabgabe auf dem geſamten Welt=
markt
Widerhall finden würde. England und Belgien hätten
neben den veränderlichen Jahreszahlungen auch feſte Jahres=
leiſtungen
zugeſtehen wollen. Für ſie ſei die 12prozentige Abgabe
nur gewiſſermaßen das Barometer für den wirtſchaftlichen Auf=
ſchwung
Deutſchlands.
Briand gab ſodann Aufklärung über die vorgeſehenen
Maßnahmen: 1. Die Beſetzungsfriſt der deutſchen Gebiete,
die noch nicht zu laufen begonnen habe, werde erſt von dem
Tage an in Kraft treten, wo Deutſchland aufrichtige Beiweiſe
ſeines guten Willens gegeben habe, ſeine Vertragspflicht zu er=
füllen
. 2. Die Ausdehnung der militäriſchen Beſatzung, z. B.
auf das Ruhrgebiet uſw. 3. Eine der übrigen im Vertrage von
Verſailles vorgeſehenen Zwangsmaßnahmen beſtehe darin, daß
gegebenenfalls eine Aenderung der wirtſchaftlichen Beziehungen
zwiſchen dem Rheinland und den Nachbarländern ins Auge ge=
faßt
werden könne. 4. Verweigerung der Aufnahme Deutſch=
lands
in den Völkerbund. England und die übrigen Alli=
ierten
hätten dieſe Bedingungen gutgeheißen. Auf
die Frage, warum dieſe etwaigen Zwangsmaßnahmen denn
Deutſchland nicht amtlich mitgeteilt worden ſeien, antwortete
Briand, daß dieſe vorgeſehen ſeien, ohne daß Deutſchland irgend=
wie
das Recht hätte, nur ein Wort in dieſer Frage mitzureden.
Hinſichtlich der Orientfrage erklärte Briand, er
hoffe, daß der Sieg von Aintab Frankreich die Näumung Ci=
liciens
ermöglichen werde, ohme ſeinem Anſehen zu ſchaden.
Bezüglich Shriens ſei er entſchloſſen, ſeine Politik auf eine
möglichſt enge Verſtändigung und Zuſammenarbeit mit den Ein=
geborenen
zu ſtützen. In der griechiſchen Frage habe
England zu verſiehen gegeben, daß die Abänderung des Ver=
trages
von Sevres vielleicht nicht den Abſichten des Fo=
reign
Office entſprechen würde. Er (Briand) habe geantwortet,
er ſehe nicht ein, wie dieſer Vertrag durch das franzöſiſche Par=
lament
ratifiziert werden ſolle, ſo lange noch König Konſtantin
auf dem Athener Thron ſitze. Darauf hätten die Engländer nach=
gegeben
und die Berufung einer Konferenz mit griechiſchen und
türkiſchen Delegierten nach London gefordert. Dabei hätten ſie
zu verſtehen gegeben, daß, wenn auch die Regierung Konſtantins

Ferach eunſcic eie derde ſandäfche uſtun Fiſt
gend gewünſcht habe, mit den Vertretern von Angora in Be=
rührung
zu treten, habe Briand dieſen Mittelweg angenommen,
der den Intereſſen Frankreichs förderlich erſcheine. Alle Mit=
glieder
der beiden Ausſchüſſe zeigten ſich wie der Havasbericht
bemerkt von den Darlegungen des Miniſterpräſidenten be=
friedigt
.
Anmerkung des Wolffbureaus: Die franzöſiſche Behaup=
tung
, daß die Beſatzungsfriſt noch nicht zu laufen begon=
nen
habe, wurde von deutſcher Seite ſchon mehrfach zurückge=
wieſen
. Die Friſt läuft nach dem Vertrage von dem Zeit=
punkt
des Inkrafttretens des Friedensvertra=
ges
an. Eine Verlängerung der Beſatzungsfriſt kann nur in
Frage kommen, wenn die Prüſung nach Ablauf der Einzelfriſten
des Artikels 429 ergab, daß Deutſchland ſeine Verpflichtungen
vorſätzlich nicht erfüllt hat. Eine Ausdehnung der Be=
ſetzung
auf weitere deutſche Gegenden iſt deutſcher amtlicher An=
ſicht
nach im Verſailler Vertrag felbſt nach Artikel 18, Annex 2

nicht begründet, denn nach dieſem Artikel können nur wirt=
ſchaftliche
Repreſſalien in Betracht kommen. Die Frage dey
Bürgſchaften für die Durchführung des Vertrages iſt erſchöpfend
in den Artikeln 429 und 430 des Friedensvertrages geregelt.
Debatte über die Reparationsfrage
im engliſchen Unterhauſe.
London, 19. Febr. (Wolff.) Im Unterhauſe fand
geſtern nachmittag eine Debatteüberdie Reparations=
frage
ſtatt.
Vottomley brachte einen Abänderungsantrag ein, in dem das
Bedauern ausgedrückt wird, daß in Anbetracht der längeren Zeitſpanne
ſeit Unterzeichnung des Waffenſtillſtandes, ſowie in Anbetracht der Tat=
ſache
, daß das Land keine Gelegenheit hatte, ſeine Anſicht über die Frie=
densverträge
auszudrücken und in Anbetracht der Politik der Miniſter
mit Bezug auf die Entſchädigungen und Verfahren gegen die Kriegs=
veubrecher
, der König in der Thronrede nicht die Abſicht ausgedrückt
habe, das jetzige Parlament zu einem baldigen Zeitpunkt aufzulöſen.
Nobert Claude Lowther uneterſtützte den Abänderungsantrag, und
warf der Regierung zweideutige Politik vor. Das Parlamentsmitglied
Wiſe erklärte, Deutſchland müſſe für den Schaden, den es in Europa
angerichtet habe, zahlen. Dies müſſe jedoch in deu geeignetſten und beſten
Weiſe geſchehen.
Lloyd George erklärte, die Frage ſei ſehr wichtig. Es handele
ſich um ein Theua, deſſenzwegen die allierten Miniſter in den allernäch=
ſten
Tagen mit den Deutſchen zuſammentreffen würden. Er ſei in
das Unterhaus gekommen mir der Hoffnung. Aufklärung über dieſe
ſchwierige Frage zu erhalten, ſoi jedoch enttäuſcht worden, er habe nie=
mals
Neden gehört, die wveniger zur Aufklärung einer Sache beigetragen
hätten. Es heſtehe ein großer Unterſchied darin, ob Deutſchland für die
gefamten Koſten des Krieges bezahlen ſolle oder bis zur Grenze ſeinen
Leiſtungsfähigkeit. Er ſei bereit, zu ſeinen Verſprechungen zu ſtehen.
Als er während deu letzten Wahlen in Briſtol über dieſes Thema geſpro=
chen
habe, habe er geſagt, Deutſchland müſſe bis zu ſeiner
Leiſtungsfähigkeit bezahlen. Er ftehe noch heute zu dieſem
Verſprechen. Die Frage ſei nur, welches die Grenze der Lei=
ſtungsfähigkeit
Deutſchlauds ſei. Der Premierminiſter fuhr fort: Wir
haben das Gutackten der Brüſſeler Sachverſtändigen eingeholt, die Frank=
reiz
, Italien, Belgien und uns zur Verfügung ſtanden, und auf den Rat
dieſer äußerſt fähigen Männer brachten wir unſere Forderung vor. Wir
führen die Bedingungen des Friedensvertrages bis zur äußerſten Grenze
der Macht irgend eines Landes aus.
Lloyd George fuhr fort: Bottomleyz habe nicht den entfernteſten Be=
geiff
davon, was bereits geſchehen ſei, um das Abkommen durchzuführen.
Tatſächlich ſei bereits eine große Menge Nohſtoffe, Schiffe und Kohlen
abgeliefert. Die Deutſchen erklärten, das abgelieferte Material belaufe
ſich auf 20 Milliauden Mark. Die Allierten erklärten allerdings, es ſei
weniger, und dieſe Frage wwüirde von dem Reparationsckuisſchuß ünter=
ſuicht
zverden. Deutſchland habe an England Werte von hunderten von
Millionen Pfund Sterling ausgeliefert. Bottouley gebe ſich nicht die
geringſte Rechenſchaft davon, welche praktiſchen Schwierigkeiten beſtänden,
wvenn man die Entſchädigung aus einem anderen Land= herausholen
wüirde, um ſie hier einzuzahlen. Das ſei, die praktiſche Schvierigkeit.
Wenn man wolle, könne man in Deutſchland einſammeln. Aber
wie volle man es hierher bringen? Was wüirde er einſammeln? Er würde
Marken erhalten in Papiergeld des Laudes. Wer wolle dieſe? Er
würde Schiffsladungen deutſchen Paviergeldes mitringen und berichten,
es ſeien keine flüſſigen Aktiva zur Verteilung da. Weshalb? Weil ſie
nicht umwechſelbar ſeien. Von zvelchem Nutzen würden deutſche Papier=
mark
ſein, wenn man ſie alle hierher bekomme? 230 davon ſeien augen=
blicklich
notwendig, um ein Pfund Sterling auszumachen. Wenn Sie ſie
ſammeln, erklärte Lloyd George unter dem Gelächter des Hauſes, wür=
den
Sie ein Schiff voller Mauk gebrauchen, um das Fahrgeld für ſich nach
Hauſe zu bezahlen. Es wurde angeregt, man ſolle alle Manufakturen,
die man bekommen könne, aus Deutſchland herausholen. Angenommen,
man nehme das geſamte Ganzzeug, das man brauche, aus Deutſckland.
Dies würde den Neufundland=Papierfabriken ernſtlichen Schaden zufügen.
Außerdem würde die Anti=Berſchwendungsliga nicht in der Lage ſein,
ihren Feldzug zu führen. Man habe vorgeſchlagen, um eine Bezahlung
der Entſchädigung zu erhalten, ſolle man mit keinem anderen Lande als
Deutſchland Handel treiben. Dies ſei kein praktiſcher Vorſchlag. Er
handele nicht auf eigenen Rat, ſondern auf den Nat der Sachverſtändigen,
welche die Lage jeden Tag prüften, und der Schluß, zu dem ſie gekommen
ſeien mit Bezug auf die Leiſtungsfähigkeit Deutſchlands ſei der, den man
auf der Pariſer Konſerenz angenommen habe. Lloyd George erklärte,
wenn man aufunmögliches dringe, bekomme man gar
nichts. Dieſer Krieg habe mehr gekoſtet, als irgend ein Land bezahlen
könne. Er habe 50 Milliarden Pfund gekoſtet.
Auf den Zuruf des Oberſten Ward: Die Deutſchen würden Eng=
land
im Falle eines Sieges geplündert und jedes Stück Privatbeſitz weg=
genommen
haben!, ſagte Lloyd George: Schön, wir wollen ſagen, ſie
hätten das Land geplündert. Angenommen, ſie hätten die Nationalgale=
rie
geplündert, alle unſere Einrichtungsgegenſtände mitgenommen und
all unſer Geld, hat ſich einer ſchon jemals überlegt, wvie weit dieſes ge=
reicht
haben würde? Es würde noch nicht einmal für eine Jahresrate Ent=
ſchädigung
gereicht haben. Dieſe kann nur in Ware oder Ar=
beitsleiſtung
gemacht werden. Deshalb haben die Allierten den
Ausfuhrzoll in den Reparationsplan eingefügt. Für alles, was Deutſch=
land
ausführt, wird es in Gold bezahlen; es muß jedoch ein beſtimmter
Betrag für Rohſtoffe und Lebensmittel ausgeſetzt werden. Lloyd George
erklärte: Ichwill mein Beſtestun, um aus Deutſchland
den letzten Pfennig herauszuziehen, den es zu zah=
len
in der Lage iſt. Ich will jedoch nicht die Vorſchläge unter=
breiten
, die nach dem Gutachten der Sachverſtändigen höclſt undurch=
führbar
ſeien und im Lande falſche Hoffnung erwecken würden.
Bezüglich der Frage des Verfahrens gegen den frühe=
ven
deutſchen Kaſſer erklärte Lloyd George, i Anbetracht der
Weigerung Hollands ſehe er keinen Vorteil darin, darauf zu beſtehen,
daß der Kaiſer ausgeliefert werde. Frankreich ſei ebenſo entſchloſſen ge=
weſen
wie England in der Forderung, daß Wilhelm II. abgeurteilt und
beſtraft werden ſolle. Aber ſogar Frankreich ſei der Anſicht geweſen,
die Allierten ſollten nicht eine feindliche Handlung gegen Holland ris=
kieren
. Dies ſei die Sache nicht wert geweſen, und nur zu bluffen, ſei
nicht würdevoll. Trotz der Schwierigkeiten, die Deutſchland habe die
anderen Kriegsverbrecher vor Gericht zu bringen, verſichere er, daß er
auf dem Verfahren gegen dieſe Perſonen beſtehen und darauf drängen
werde. Diejenigen, die unmenſchlicher Grauſamkeiten ſchuldig ſeien,
müßten abgeurteilt werden. Wenn die allierten Staatsmänner mit den
deutſchen Vertretern in etwa zwei Wochen zuſammenträfen, würden ſie
auf dieſem Punkte beſtehen. Es werde geſagt, daß Deutſchland nicht
alles tue, um ſeinen Verpflichtungen nachzukommen; er ſtimme dem zu,
daß Deutſchland einen weſentlichen Teil des Vertrages nicht durchgeführt
habe, wie es dies habe tun können. (2). Deutſchland habe ſich nicht bis
zur Grenze ſeiner Fähigkeiten oder in einem Maße wie die Allierten be=
ſteuert
. (2). Deutſchland komme vor das Gericklt, in Lumpen gekleidet, (!
um zu zeigen, wie arm es ſei. Die Mark ſei jedoch nicht ſo verlumpt
wie dies ſcheine. Die Deutſchen könnten ein, bißchen Politur auf die
Mark legen, und dies ſei einer der Punkte, auf den bei der deutſchen Dele=
gation
gedrungen werden ſolle, damit Deutſchland nunmehr in die Lage
komme, ſeine Verpflichtungen zu erfüllen.
Lloyd George ſchloß: Wir wollen aber nicht vergeſſen, was bereits
vollendet wurde. Das deutſche Heer und die deutſche Flotte ſind ver
ſchwunden. Eine rieſige Mengs Kriegsmaterial wunde ausgeliefert.
deutſchen Kolonien ſind nicht mehr. Es wird unſere Pflicht ſein, darauf
zu achten, daß Deutſchland bis zur äußerſten Grenze ſeiner Leiſtungs=
fähigkeit
bezahlt. Ich bedauere, daß Mitglieder des Parlaments, die er=
klären
, Deutſchland könne größere Entſchädigungen leiſten, und die kein
tieferes Verantwortlichkeitsgefühl an den Tag legen, Dinge vorſchlagen,

[ ][  ][ ]

Ecile Z.

Darmſtavier Taguatt, Sz ntag, den 20. Februgr 1521.

Mer

e ganz undurchführbar ſeien und die kein vernünftiger Menſch empfeh=
len
könne. Eine vorſätzliche Nichtausführung ſeiner Verpflichtungen durch
Deutſchland werde eine Aktion der Allierten zu ihrer Erzwingung her=
beiführen
. Bevor jedoch irgend eine Regierung die Verantwortlichkeit
zbernimmt, nämlich die Verantwortlichkeit, an ihr betreffendes Land zu
ppellieren und um die energiſchen Maßnahmen zu treffen, die notwendig
ſeien, dieſe Verpflichtungen zu erzwingen, müſſen die Regierungen und
Parlamente der Völker davon überzeugt ſein, daß die Nichtduochführung
ſeiner Verpflichtungen ſeitens Deutſchlands nicht auf etwas zurückzufüh=
den
iſt, was es vernunftgemäß erklären kann, ſondern auf den vorſätz=
lichen
Verſuch Deutſchlands, Europa noch einmal herauszufordern.
Das Mitglied der Arbeiterpartei T. Shaw nannte den Verſuch der
Allierten, aus Deutſchland die jetzigen abgeänderten Forderungen heraus=
zubekommen
, einen Rieſenbluff und ſagte, die Arbeiterpar=
teiunterſtütze
den Abänderungsantrag von Bottomlehz,
da ſie der Anſicht ſei, die geſamte Politik der Regierung mit Bezug auf
den Friedensvertrag müſſe der Wählerſchaſt unterbreitet werden.
Der Abänderungsantrag Bottomley wurde mit 181
gegen 40 Stimmen abgelehnt.
Wenn die Ziffern richtig ſind, haben nahezu 500 Abgeord=
jete
nicht abgeſtimmt.
Die Abberufung des amerikaniſchen Bertreters
der Wiederherſtellungskommiſſion.
Paris, 19. Febr. (Wolff.) Das amerikaniſche Mitglied der
Wiederherſtellungskommiſſion Boyden hat in einer Note mit=
geteilt
, ſeine Regierung ſei erſt nach langem Schwanken und
nach einer genauen Prüfung der Frage zum Entſchluſſe ſeiner
Abberufung gelangt. Vor der Ratifizierng des Friedens=
vertrages
von Verſailles ſeien alle Signatarmächte im Ausfchuß
offiziös vertreten geweſen. Erſt nach der Ratifizierung ſeien
die Vertreter der anderen Mächte zu offiziellen Vertretern gewor=
den
. Da die Vereinigten Staaten noch nicht ratifiziert hätten,
ſei im Laufe der Zeit ihr offiziöſer Vertreter gewiſſermaßen zur
Anomalie geworden. Unter dieſen Umſtänden habe die ameri=
laniſche
Regierung nicht geglaubt, in Brüſſel oder anderwärts
ſich an der Ausarbeitung von Plänen beteiligen zu müſſen, die
eine Abänderung des Friedensvertrages nach ſich zu ziehen ſchie=
nen
. Die amerikaniſche Regierung lege ſich vollkommene Rechen=
ſchaft
ab über die außerordentlichen Schwierigkeiten dieſer Pro=
bleme
und erkenne auch den Wert der damit verbundenen Ak=
tionen
an. Aber da die amerikaniſche Regierung weder an den
Verhandlungen teilnimmt, noch irgendeine Meinung über die
Fragen, die deren Gegenſtand bilden, ausdrücken kann, halte ſie
es nicht für wünſchenswert, auch nur offiziöſe Vertreter bei der
Wiederherſtellungskowmiſſion, die wahrſcheinlich mit der Aus=
führung
dieſer Pläne beauftragt werden, zu unterhalten.
Die Note ſchließt mit einem Dank für die Beweiſe der Höf=
lichkeit
, die die Wiederherſtellungskommiſſion Amerika und ſei=
uem
offiziöſen Vertreter erwieſen habe. Schließlich ſagte der
Delegierte Boyden noch der Pariſer Preſſe, daß er die Entſchei=
Sung ſeiner Regierung nicht erläutern könne, daß er aber in ſei=
nem
Namen und im Namen ſeines Mitarbeiters Logan allen
Lenen Anerkennung ausſprechen müſſe, die ſich an den Arbeiten
der Wiederherſtellungskommiſſion beteiligt hätten.
Verhandlungen zwiſchen Polen und Danzig.
Warſchau, 18. Febr. (Havas.) Geſtern wurden die
Verhandlungen zwiſchen Polen und der Freien
Stadt Danzig durch eine Begrüßungsfeier eingeleitet, bei
der der Vorſitzende der polniſchen Abordnung Senator Pluſinski
im Namen ſeiner Regierung erklänte, daß die Unterhandlungen
ſich auf politiſche, wirtſchaftliche und Verkehrsfragen erſtrecken
dürden. Das Ziel ſei, im Gebiet von Danzig alle dieſe Fragen
derart zu regeln, daß Polen einen freien Zugang zum Meere be=
läme
und ihm die Eröffnung der Schiffahrt auf allen Meeren er=
iſiöglicht
werde. Redner gab der Hoffnung Ausdruck, daß die
Uinterhandlungen in Kürze zu einem Abkommen führen würden,
das als Grundlage der Wahrung der beiderſeitigen Intereſſen
und des gegenſeitigen Vertrauens dienen könnte. In ſeiner
Antwort dankte Jewlowski dem polniſchen Redner für ſeine Er=
klärung
und drückte gleichfalls die Hoffnung auf Währung der
freundſchaftlichen Beziehungen aus, ſowie auf baldigen Abſchluß
eines Abkommens. Die Ausſchüſſe werden drei Tage in Danzig
tagen und drei Tage in Warſchau.
Reichsjugendring.
M. Berlin, 18. Febr. Auf der Leuchtenburg in Thüringen
tagten die Vertreter der Deutſchen Fugendringe, hinter
denen die Jugend von über 100 Städten ſteht. Sie beſchloſſen,
den Kampf der Jugend für das Recht ihrer eigenen Lebens=
geſtaltung
und für die Geſundung des Volkes, wie er vor einem
Jahre in der Bekämpfung des Kinoſchmutzes begann, unentwegt
und gemeinſam weiterzuführen.
Der Reichsjugendring iſt die Zuſammenfaſſung der zur
Volksgeſundung ſtrebenden jungen Menſchen aller Richtungen
zum gemeinſamen Abwehrkampf gegen Schund und Schmutz in
jeder Form und zu gegenſeitiger engſter Hilfs= und Arbeits=
gemeinſchaft
mit den hohen Entzweck, den Sieg des jungen
cdlen Menſchen über den erſtarrten, in Dogmen und Zweckſetzun=
gen
befangenen alten zu erfechten.
In den meiſten Jugendringen ſitzen die jungen Menſchen
aus der linken wie aus der deutſchnationalen Jugendbewegung
zuſammen, um gemeinſam über die Jugend zu beraten, und ſie
arbeiten nicht als Vertreter toter Dogmen, ſondern ſchätzen ſich
Menſch zu Menſch, lernen ſich kennen und verſtehen und ein=
ander
achten. Der Wahlſpruch der Riuge lautet: Durch Liebe,
Wahrheit und Reinheit zur Arbeit und Einheit. Dies iſt der
leuchtende Weg, auf dem die Jugend vereint und feſt entſchloſſen

Das Deutſche Heim in den Franckeſchen
Stiftungen zu Halle a. d. Saale.
Von Profeſſor Dr. Uhlig=Tübingen.
* Mit einer für heutige Zeiten unerhörten Schnelligkeit, und
ohne daß die Oeffentlichkeit davon viel erfuhr, hat ſich die Grün=
dung
und Eröffnung des Deutſchen Heims in Halle
vollzogen. Wer etwa ein wenig davon erfuhr, aber ſich nicht
ſelbſt genauer umgeſehen hat, wird vielleicht ſagen, das Haus
zur Aufnahme des Heims ſtand ja da. Gewiß, ein gut 200 Jahre
altes Gebäude, etwa 30 Meter lang und 12 Meter breit, fünf
Stockwerke hoch, war vorhanden. Es hatte teils als Schule, teils
zu ſonſtigen Zwecken der Franckeſchen Schule gedient. Da es
einigermaßen neuzeitlichen Anforderungen in keiner Hinſicht
gewachſen war, hatte man etwa 30 Jahre größere Wiederherſtel=
lungen
nicht mehr vorgenommen und das Haus nach Errichtung
einiger Neubauten in der Nachbarſchaft vor dem Kriege zum
Abbruch beſtimmt.
Da kam mit dem ſogenannten Frieden Herr Dr. P. Kru=
ſins
in ſeine deutſche Heimat zurück. Er war lange im briti=
ſchen
Weſtafrika, wohin ihn der Ruf eines deutſchen Freundes
geführt hatte, in einer engliſchen Miſſion tätig geweſen. Bei Be=
ginn
des Weltkriegs hatte er ſich nach den Vereinigten Staaten
begeben und hatte dort in Hartford (Conn.) im Theologiſchen
Seminar an der Miſſionsſchule gewirkt. Als auch die U. S. in
die Reihe unſerer Feinde traten, brachte den Dr. Kruſius ſeine
gute deutſche Geſinnung für zwei Jahre ins Gefangenenlager.
Aber es war ihm vergönnt, bald nach dem Waffenſtillſtand von
der Evangeliſchen Synode der 1. S. damit betraut zu werden,
ihre Liebesgaben den hungernden Kindern Deutſchlands zu über=
bringen
und ihre Verteilung ins Werk zu ſetzen. Dieſe edle Hilfe=
leiſtung
kam auch den Franckeſchen Stiftungen zugute, die nicht
miehr wußten, wie ſie ihre zahlreichen Waiſen weiterhin durch=
bringen
ſollten. Bei dieſer Arbeit faßte Dr. Kruſius im Herbſt
1919 zuerſt den Gedanken an ein Deutſches Heim. Zwei
Zwecken ſollte es dienen, die ſich gegenſeitig bedingen und er=
gänzen
. Eine Erziehungsanſtalt ſollte voll= und halbverwaiſte
Knaben, vor allem Kriegswaiſen und Kinder von Auslands=
deutſchen
, aufnehmen, die in den bereits beſtehenden Anſtalten
er Franckeſchen Stiftungen keine Aufnahme finden konnten. Da=

vorwärtsſchreiten will, bis ihne Idee von der gemeinſamen auf=
opfernden
Arbeit aller für die Geſundung der Verhältniſſe durch
den neuen jugendlichen Menſchen ſiegt und wir zur Volksgemein=
ſchaft
kommen.
Der immer größer werdende Sittenverfall auf allen Gebieten
des öffentlichen Lebens fordert dringend Abhilfe durch ein Ju=
gendgeſetz
. Seiidem die äußeren Kräfte und Mächte zerbrochen
am Boden liegen, ſcheint es ſo, als ſollte Geſundung und Neu=
geftaltung
von innen heraus für immer dadurch unmöglich ge=
macht
werden, daß gewiſſenloſe Geſchäftsleute die vollſte Freiheit
erlangt haben, auf die niederen Triebe der Menſchen ſpeku=
lierend
, dem nach neuen geiſtigen Werten ſich ſehnenden Volke
ſtatt Labung Gift zu reichen und zu dem materiellen Elend und
Zuſammenbrechen nun noch das geiſtige und ſittliche hinzuzu=
fügen
. So entſtand als eine Forderung die des Jugendſchul=
geſetzes
. Der Jugendring Dresden hat bereits einen Geſetzent=
wurf
ausgearbeitet, in dem die Schaffung einer Reichszenfurſtelle
für Bücher vorgeſehen iſt, ähnlich der der Filmprüfungen. Nach
dieſem Entwurf ſoll die Prüfungsſtelle aus fünf Mitgliedern be=
ſtehen
, einer beamteten Vorſitzenden, einem Arzt oder Pſycho=
logen
, einem Vertreter der bildenden Kunſt oder Literarur, einem
Vertreter des Volksbildungsweſens und einem Vertreter des
Reichsjugendringes. Wenn dieſes Geſetz in einer von falſcher
Rückſicht gegen Vollsſchädiger freien Faſſung vom Reichstag bald
angenommen wird, iſt Hoffnung auf Beſſerung vorhanden.
Folgende Bünde erklärten bisher ihren Willen zur Mitarbeit:
Bund deutſcher Jugendbereine, Deutſcher Mädchenwanderbund,
Bund der Naturfreunde, die im Jungdeutſchen Ning zuſammen=
gefaßten
Bünde: Deutſche Jugendgemeinſchaſt, Deutſchnationaler
Jugendbund, Jungdeutſcher Bund, die Asgarden, die katholiſche
Großdeutſche Jugend, Wanderſcharen, Weltjugendliga, Wiking,
der Jugendbund für entſchiedenes Chriſtentum uſw. Es ſind
alſo Vertreter der verſchiedenſten politiſchen wie religiöſen Be=
kenntniſſe
, die alle um des einen großen Zieles zuſammenkom=
men
: Jugend zu ſein, kampfbereit und ſchaffensfroh.
Eine Denkſchrift der Reichsgetreideſtelle.
* Berlin, 19. Febr. Die Blätter veröffentlichen im Aus=
zug
eine Denkſchrift der Reichsgetreideſtelle, die der auf den
21. d. Mts. feſtgeſetzten Konferenz der Ernährungsminiſter der
Länder in München unterbreitet werden ſoll. Es wird darin
die vollſtändige Freigabe des Getreides abge=
lehnt
, da hierdurch bald die inländiſchen Preiſe die Höhe des
Weltmarktpreiſes erreichen, vielleicht noch überſchreiten würden.
Es wird dann weiter das Umlageſyſtem empfohlen wegen des
Zwanges für den Landwirt, die Rentabilität ſeines Betriebes
in hohen Heftarerträgen, ſtatt in hohen Preiſen für geringere Er=
träge
zut ſuchen. Ein Abbau des Zwangswirtſchafts=
apparates
wird in der Richtung als möglich bezeichnet, daß
der zentraliſtiſche Mühlenbetrieb der Reichsgetreideſtelle aufge=
hoben
und von der bisherigen Mehlwirtſchaft zur Körnerwirt=
ſchaft
übergegangen wird. Bezüglich der Erfaſſung und der Ueber=
wgchung
wird in der Organiſation der Reichsgetreideſtelle im
laufenden Wirtſchaftsjahr eine ſtarke Dezentraliſation ſtattfinden.
Die Orientkonferenz in London.
Paris, 18. Febr. (Wolff.) Der Londoner Berichterſtatter
des Temps erfährt, am Montag würden die alliierten Delegierten
in der Downinaſtreet zu einer vorbereitenden Sitzung zuſammen=
tveten
. Die erſte Sitzung der Orientkonferenz werde am
Montag abend oder Dienstag morgen mit den Griechen ſtattfin=
den
. Es handele ſich vor allen Dingen darum, zu wiſſen, welche
Anſichten die griechifchen Bevollmächtigten über den Friedens=
vertrag
von Sedres hätten. Alsdann werde die Frage der An= läßt, handett es ſich bei dem 34 Jahre alten Arbeiter Ludwig Zit
erkennung des Königs Konſtanvin geſtellt werden. Die alliierten ler aus Steinfurt um einen unverbeſſerlichen, gemeingefährlich
Mächte würden wahrſcheinlich die Garantien verlangen, die im Menſchen, der ſchon wiederholt betrugsrückfällig geworden iſt. Zurzd
Memorandum von Lord Curzon vom Monat Dezember enthalten verbüßt er eine in Frankfurt erhaltene dveijährige Zuchthausſtra
ſeien. Die engliſche Preſſe ſcheint nicht zu glauben, daß die und die hier zur Anklage gekommenen Delikte liegen lange vor
Möglichkeit eines Einverſtändniſſes zwiſchen Griechen und Tür= ſelben und ſtammen aus dem Herbſt 1919. Damals trieb ſich 3
ken beſtehe. Sie diskutiert ſogar einen Plan, der zwar aus Darmſtadt herum, beſtahl einen Stubengenoſſen um Kleider
zu unternehmen. Die Schwierigkeit beſtehe darin, zu wiſſen, wie / Er ſpiegelte dabei vor, größere Mengen Obſt angekauft zu haben,
dieſes Unternehmen finanziert werden ſolle.
die Orientkonferenz ſind bereits in vollem Gange. Am auch mit falſchem Namen, ſo daß qualiſizierte Urchundenfälſchung
Montag wird der Oberſte Nat in der Downing Street eine liegt. Das Gericht nahm zwei fortgeſetzte Betrügereien an und
Sitzung abhalten, an der die Delegierten der Alliierten teil= kannte für dieſe ſowie die Urkundenfälſchung und den ſchweren O
Si. James=Palaſt nicht vor Dienstag oder möglicherweiſe ebentl. 20 weitere Tage Zuchthaus, und 5jährigen Chrverluſt.
ſpäter zuſammentreten. Die Sitzungen der Konferenz finden in 20 Jahre alte, aber bereits diebſtahlsrückfällige Landwirt Franz Ho
Zimmer ſind für private Erörterungen vorbehalten. Für die Nachſchlüſſels den Spind eines Kameraden und entwendete 450 Mal
viert ſind, ſind im Palaſt beſondere Einrichtungen getroffen.
Löſung der Streitigkeiten zwiſchen Litauen
und Polen.
litauiſche Regierung aus, daß das ſtrittige Gebiet übrig. Er hatte bei der Tat als Aufpaſſer und Mitläufer eine Rel
nach dem Moskauer Friedensvertrag vom 12. Juli 1920 rechtlich geſpielt und wurde mit mildernden Umſtänden in die zuläſſige Mindd
zu Litauen gehört, woran auch der zwiſchen Sowjetrußland und ſttafe von 3 Monaten Gefängnis, abzüglich 1 Monat Und
Polen in Riga abgeſchloſſene Vorfriedensvertrag nichts geändert
habe. Zur Herbeiführung einer endgültigen friedlichen diebiſch heimgeſucht, und es verſchwanden daraus insgeſamt etwa
Löſung der Streitigkeiten mit Polen iſt Litauen Liter. Der erſt 16 Jahre alte Taglöhner Tader Frauenhol
bereit, ſich der Entſcheidung des Völkerbundes zu fügen, ſofern deſſen elterliche Wohnung dem Anweſen des Beſtohlenen benachbart

litquiſche Regierung legt ihre Anſichten über die Abgrenzung
Abſtimmungsgebietes in den Gouvernements Wilna, Gron
und Suwalki dar und hebt hervor, daß die Stadt Wilna
nationales, religiöſes, politiſches und wirtſchaftliches Zent-u
Litauens ohne Abſtimmung bei Litauen verbleiben ſoll,
macht Vorſchläge bezüglich des bei der Abſtimmung zu beobu
tenden Verfahrens. Die polniſche Militärbehörde ſoll durch
litauiſche Verwaltung erſetzt werden. Die Abſtimmung ſoll
heſtens acht Monate nach dem Abzug der polniſchen Trux
ſtattfinden.
Die ägyptiſche Frage.
London, 19. Febr. (Wolff.) Die Kommifſion unter Qe
Milner, die ernannt wurde, um Vorſchläge bezüglich der
künftigen Verfaſſung Aegyptens zu machen,
öffentlicht einen Bericht, in dem es heißt, die Zeit ſei gekomaad
um das Verſprechen, Aegypten die Selbſtverwaltung
gewähren, zu erfüllen, und zwar mittels eines Vertrages
der ägyptiſchen Regierung, der zugleich die Unabhängien
Aegyptens erklären und die weſentlichen Intereſſen Englan
ſichern würde. Gewiſſe britiſche Intereſſen müßten jedoch a
rechterhalten werden. Der Vertrag müßte die Sonderſtellung
britiſchen Reiches ſichern und es Großbritannien ermöglich
zum Schutze der Verbindungen der einzelnen Teile des Reich
auf äghptiſchem Gebiet eine Truppenmacht zu halten, um
angemeſſene Sicherheit zu gewähren, daß die ägyptiſche ausin
tige Politik England keinen Abbruch tue.
Der Bericht erklärt weiter, ohne Beſeitigung der Kapitud
tionen könne keine ägyptiſche Regierung die wirkliche Und
hängigkeit genießen. Die gemiſchten Gerichte müßten veorga
ſiert werden, um die Konſulargerichte zu erſetzen. Die Mäch
würden jedoch auf die augenblicklichen Vorrechte wr verzicht
wenn England die notwendigen Sicherungen ge
Der Vertrag müſſe daher Großbritannien das Recht geben, in
Ausländer betreffende Geſetzgebung einzugreifen und die Zw
der Verwaltung, die ausländiſche Intereſſen berühren, zu
trollieren.
*

* Kleine politiſche Nachrichten. Der Sachverſtändigenausſchuß
Vorbereitung der Londoner Konferenz tagte am 2
tag vormittag und nachmittag. Er prüfte die mit den Pariſer A
ſchlüſſen zuſammenhängenden Fragen nach finanziellen und wirtſeh
lichen Geſichtspunkten und begann die Erörterung über die der Ra
rung zu unterbreitenden Gutuchten für die Gegenvorſchläge in ih
Grundzügen. Die Beratungen, die ſtreng vertraulich ſind, werden f.
geſetzt. Der neu gewählte Lippiſche Landtag trat zu ſen
erſten Sitzung zuſammen und nahm die Wahl des Landtagspräſidit
vor. Gewählt wurden zum Präſidenten der Abgeordnete Meier=2
mold (Soz), zum Vizepräſidenten Meier=Dörentrup (Deutſchnat
Nach einer Meldung des Ber iner Lokalanzeigers wurde in 9
York eine neue Geſellſchaft Paläſtina Navigati
Company mit einem Kapital von ½ Million Dollars gegrünk
Der erſte 15 000=Tonnen=Dampfer dieſer Geſellſchaft iſt ſoeben von 94
York nach Paläſtina ausgelaufen. Das Schiff führt zum erſtenmal
füdiſche Flage blau=weiß mit dem Davidſchild.

Darmſtadt, 19. Februar
Einberufung des Landtags. Von zuſtändiger Seite wird u
mitgeteilt, daß etwa um den 8. März der Landtag einberufen win
Man hofft in dieſer Seſſion außer dem Wahlgeſetz, den Geſetzen u
Volksbegehren und Staatsgerichtshof auch das Beſoldungsgeſetz
Staatsbeamten, das in aller Kürze dem Landtage zugehen ſoll, zu
abſchieden.

. Strafkammer. Wie ſeine inhaltsreiche Vorſtrafliſte erbennt
Schuhe im Werte von 800 Mark aus dem mittels Nachſchlüffels geöft
griechiſcher Quelle ſtamme, eine neue Expedition nach Kleinaſien ten Schrank und führte eine ganze Reihe dreiſter Schwvindeleien
ſich von Kauf iebhabern Anzahlungen geben und ſchickte dieſe dann
London, 19. Febr. (Wolff.) Die Vorbereitungen für Hofmeierei, wo ſich der blaue Dunſt ergab und die Betreffenden da
mit leeren Händen abziehen mußten. In einigen Fällen quittierte
nehmen werden. Die türkiſch=griechiſche Konferenz wi=d im ſtahl auf insgefamt 2 Jahre Zuchthaus, 300 Mark Geldſtw
der Bildergalerie ſtatt. Der Waffenſaal der Könige und andere aus Neuenheim hatte trotz ſeiner Vergangenheit im vorigen Hed
Aufrahme bei der Reichswehr gefunden, öffnete in der Kaſerne mitt!
engliſche und ausländiſche Preſſe, für die etwa 100 Sitze teſer= mit denen er ſich auf Urlaub gute Tage machte. Er will zwar
Schrank offen gefunden haben, doch iſt dieſe Behauptung widerlegt,
das Urteil lautete auf 1 Jahr Gefängnis. abzüglich 10 Wochk
Unterſuchungshaft. Ein im Jahre 1919 verübter nächtlicher E
bruch in die Lederwerke Neckaria zu Neckarſteinach, bei dem eine gne
Argahl von Fellen von bedeutendem Wert abhanden kam, iſt bereits
Kowno, 17. Febr. (Wolff.) In einem an die Plebiſzit= der Hauptſache durch Aburteilung der meiſten Täter erledigt und
komniſſare des Völkerbundes gerichteten Telegramm führt die war nur noch der 20jährige Arbeiter Karl Link aus Mannkei
ſuchungshaft, verurteilt. Das Branntweinlager eines Kaufmanns
Wimpfen a. B. wurde im Nobember und Dezember vorigen. Jallz
Verwickelungen mit Sowjetrußland dabei vermieden werden. Die hatte zuerſt die Gelegenheit ausprobiert, indem er von dem Garten
m

mit ſollte ein Studienhaus für Studenten, vornehmlich für Aus=
landsdeutſche
, vorhanden ſein. Die Studenten ſollten im Ver=
band
dieſer großen Familie die Knaben lehren und fördern
helfen und ihrerſeits den Segen, der von ſolcher Arbeit ausgeht,
an ſich ſelbſt erfahren.
Erſt Anfang Auguſt 1920 war der Plan ſoweit gereift, daß
Dr. Kruſius ſich das oben geſchilderte Haus als Direktor des zu
gründenden Deutſchen Heims übergeben laſſen konnte. Bei der
überaus ſchwierigen Arbeit der Herrichtung fand er die verſtänd=
nisvolle
Hilfe und ſachlundige ehrenamtliche Mitarbeit eines in
Merſeburg wohnenden Architekten Oſtermaier, eines Stuttgar=
ters
. Mit Aufbietung aller Kräfte war es ſchon bis zum Schluß
des Jahres möglich, das Haus innerlich ſo umzugeſtalten, daß
niemand es wiedererkennt. Zahlreiche neue Näume wurden
geſchaffen, alte vereinigt. Ueberall mußten neue Böden einge=
zogen
, Licht und Waſſer gelegt werden. Eine weite Küche ent=
ſtand
, ferner ein Brauſebad und andere Badeeinrichtungen;
ſtatt der mittelalterlichen Aborte auf dem Hofe wurden neue ins
Haus eingebaut. Kurz, es entſtand in über 50 Räumen, zu denen
die Werkſtätten im Hof für handwerkliche Betätigung der Zög=
linge
kommen, im alten Rahmen ein völlig neues Haus. Und
auf dem gewaltigen Gelände der Franckeſchen Stiftungen, die
wie eine Stadt für ſich innerhalb Halles einen zuſammenhängen=
den
Raum von 80 Morgen, darunter viel Ackerland und Obſt=
gärten
, umfaſſen, wurden auch zweieinhalb Morgen für land=
wirtſchaftliche
Arbeit der Zöglinge des Deutſchen Heims zur
Verfügung geſtellt.
Schon während des Umbaues hatte ſich die Kunde von dieſer
Schöpfung ganz zufällig verbreitet Und das halbfertige Haus
barg Aufang November bereits 20 Studenten, die vorgeſehene
Höchſtzahl, in ſeinen gaſtlichen Mauern, dazu 31 Knaben; deren
40 ſollen nach der Fertigſtellung unterkommen. Außer dem Direk=
tor
und ſeiner Frau nahm es noch einen Erzieher auf, eine Haus=
dame
, eine Hauswirtin und das nötige Geſinde. Bald kam auch
die eigene Küche in Betrieb und die Speiſung der Inſaſſen in
einſtweilig hergerichteten Räumen.
Manche Schwierigkeiten bietet natürlich dieſe gleichzeitige
Aufnahme von Schülern und Studenten, beſonders auch ſolche
wirtſchaftlicher Art. Aber gerade in dieſem Zuſammenleben, das
ſich ganz nach Art einer großen Familie geſtalten ſoll, liegt ja
eines der Ziele des Gründers. Bereits haben ſich erfreuliche
Beziehungen zwiſchen den Bewohnern angebahnt. Ein Deutſcher

Täauen

Abend wird einmal in der Woche die Studenten, die allen Fau=
täten
angehören können, zu gemeinſamer, ernſter geiſtiger Arbd
unter Leitung des Direktors vereinigen. Sie ſollen zuſammee=
hängenden
Beſprechungen gewidmet ſein. Ein Luther=Semeſſt
ein Fichte=Semeſter, ein bibliſches, aber auch ein Kunſt= Semeſt=
ſind
geplant.
Das Deutſche Heim wird im Rahmen und Geiſt der Frang=
ſchen
Stiftungen ſelbſtändig verwaltet. Das Verhältnis ſein
Direktors zum Direktorium der Franckeſchen Stiftungen iſt diee
tragsmäßig feſtgelegt. Dem Direktor ſteht ein Kuratorium, in
beſondere auch für wirtſchaftliche Fragen, zur Seite; ferner
aus Mitgliedern des Lehrkörpers der Univerſität beſtehender a
demiſcher Beirat. Die Knaben werden im allgemeinen nicht
dem 9. Lebensjahre aufgenommen. Der Penſionspreis betri
für ſie und ebenſo für die Studenten bei freier Wohnung, Su
zung, Beleuchtung und Beköſtigung 2500 Mk. im Jahre. Das
wenig genug für die heutigen Verhältniſſe. Gleichwohl wer
aber Bedürftigen weitere Erleichterungen bis zur völlig kofte)
loſen Erziehung gewährt.
Zu all dem war und iſt auch weiterhin ſehr viel Geld nön
Und dabei wurde das Werk mit verhältnismäßig geringen M
teln in Angriff genommen. Die feſte Ueberzeugung von der 50
wendigkeit der Arbeit und ein Gottvertrauen, ähnlich dem
alten H. A. Francke, war nötig, um überhaupt zu beginnen. V
darf hoffen, daß die reiche Hilfe der Evangeliſchen Synode
U. S. und der mit ihr zuſammen arbeitenden Quäker, die riA
und nach die Entſtehung des Werkes ermöglichte, ihm auch ae
terhin treu zur Seite ſtehen wird. Aber auch innerhalb Deute
lands hat ſich ſchon manche milde und verſtändnisvolle Her
aufgetan. Denn dieſe Arbeit iſt wie wenige dzau berufen,
Bande zwiſchen der deutſchen Heimat und unſeren ausland
deutſchen Stammesgenoſſen, die für unſeren moraliſchen 2n
wirtſchaftlichen Wiederaufbau ſo unendlich wichtig ſind, enger
knüpfen.
Es iſt nicht zu viel geſagt, wenn man das Deutſche Hel
ſchon heute als eine Muſteranſtalt bezeichnet. Möge ſie imar
mehr einſichtige Freunde und tätige Gönner finden. Hoffen 1
aber auch, daß ſie als Beiſpiel wirkt. Es iſt dringend zu
ſchen, daß Einrichtungen dieſer Art in allen deutſchen Unive‟
tätsſtädten entſtehen. (Aus Der Auslandsdeutſche, 2. Febriai
heft, Stuttgart.)

[ ][  ][ ]

ie ancer u0.

Darmſtädter Tagblatt, Sonntag, den 20. Februar 1921.

Dach der tiefer gelegenen Schener einſtieg und ſo an die in der
aufbewahrten Vorräte gelangte. Mit einigen Litern zurück=
ſuck
, gewann er kurz darauf den 21 Jahre alten Eiſendreher Auguſt
lhaff aus Böckingen zum Genoſſen, und beide wiederholten den
zky noch zweimal, wobei ſie jeweils ein mitgebrachtes Flüſchchen
EEne Korbflaſche mittels des vorhandenen Schlauchs füllten. Unter
urt Vorſpiegelungen ſetzten ſie dann die Beute auswärts an einen
irann und einen Wirt für 900 und 1100 Mark ab. Beide ſind ge=

Seite 3.

ſir und es wurden unter Anrechnung von je 2 Monaten Unter=

ar gleichen Begründung wie in erſter Inſtanz verworfen.
Verwualtungsgerichtshof. 1. Geſuch der Adam Grunder Ehe=
en
Mainz um Wirtſchaftskonzeſſion für Synagogenſtraße 34. Das
iamt ſprach ſich gegen Erbeilung der Konzeſſion aus; es ſei zwar

3rſchaſt betrieb, gezwungen, dork zu räumen und habe das Haus
ogſtraße 34 gekauft. Die ſtädtiſche Wirtſchaftsdeputation verneinte
ſG=dürſnisfrage. Der Provinzialausſchuß hat das Geſuch Grunders
ent. Hiergegen richtet ſich die Berufung. Im Laufe der letzten
Fahre ſind in Mainz 20 Wirtſchaften eingegangen, Grund: teils
Bierkauf, teils ſchlechter Geſchäftsgang, in 2 Fällen Sterbfall. Im
hrg von 150 Meter von der Synagogſtraße 34 befinden ſich 28 Wirt=
hnt
. Der frühere Wirt Heſſel hat in der Wirtſchaft zugeſetzt; dort
rten nur Soldaten. Heſſel hatte eine weibliche Bedienung, nach
Anſicht ſei die Wirtſchaft heute nicht mehr lebensfähig. Grunder
iu. er habe ſeine Stammgäſte noch, wolle das Geſchäft nur mit
Ehefrau betreiben und keine Kellnerinuen halten, er ſelbſt ſei
was ihm ärztlicherſeits beſcheinigt ſverden könne und könne einen
un Beruf nicht betreiben. Das Gericht verwirft die erhobene Be=
mr
. 2. Klage des J. B. Schnappinger in Mainz=Mombach
die Stadt Mainz wegen Geländeerverbskoſten in Mombach. Die
wurde im Januar eingehend verhandelt und damals beſchloſſen,

Geländeſtellungskoſten geſchehen iſt. Die Offenlegung nach Art. 95
aten Städkeordnung iſt allerdings nicht öffentlich bekannt gemacht,
nhr nur dem Kläger ſchriftlich mitgeteilt worden. Der Vertreter
Etaatsintereſſes erachtet, daß das Verfahren nach Art. 95 der Städte=
uig
nicht eingehalten ſei und nimmt Bezug auf eine Entſcheidung
Verſvaltungsgerichthofs vom 2. Dezember 1916. Das Gericht hebt
Urteil des Provinzialausſchmſſes auf und erklärt die Klage des J. B.
happinger für begründet.
*Eine Sitzung des Kreisausſchuffes des Kreiſes Darmſtadt findet
Mittwoch, den 23. Februar, nachittags 3½ Uhr, ſtatt mit folgen=
Tagesordnung: Beſchwerde gegen einen Beſchluß des Gemeinde=
der
Gemeinde Nieder=Ramſtadt vom 29. November 1920 wegen Er=
ug
der Grund= und Gebäudeſteuer.
yb. Poſtverkehr mit Italien. Vom 1. März ab werden Poſt=
ete
mit einfuhrverbotenen Waren nach Italien nur
ingelaffen, wenn eine Einfuhrbewilligung des ita=
ſniſchen
Finanzminiſteriums vorliegt. In Abände=
der
urſprünglich von der deutſchen Poſtbehörde erlaſſenen Anwei=
ſind
auf Erſuchen der Vereinigten Handelskammern Frank=
a
. M.Hanau die deutſchen Poſtanſtalten angewieſen worden,
mkete nach Italien noch bis zum 28. Februar zu den bisherigen
ingungen anzunehmen.
* Kunſtverein. Die günſtige Aufnahme, die die derzeitige Ausſtel=
in
der Kunſthalle findet, wird durch deren ſtarben Beſuch erwieſen,
eifreulicherveiſe auch zur Einzeichnung zahlreicher neuer Mitglieder
ſht hat. Auch das bisherige Verkaufsreſultat, ein weiteres Kri=
him
für den Beifall der Beſucher, kann als ein ſehr gutes angeſpro=
werden
. Profeſſor Adolf Beyer hat ſeinen großen Kranichſteiner
Anna Beyer ihre Chryſanthemen und Aſtern mit blauem
ſowie ihren Waldteich verkauft. Auch von J. Hammann ſind
Handzeichnungen in Privatbeſitz übergegangen. Einen beſonderen
kann jedoch der erſt 19jährige Darmſtädter Künſtleu Ferd. Barth
en, der überhaupt zum erſten Male kollectiv an die Oeffentlichkeit
Eten iſt. Von ſeinen Arbeiten haben Frühlingsſehnen Im Schat=

Abendſonne im Wald, Ziehende Wolken am Main Park=
bei
Kranichſtein Herbſtgold und Stiefmüitterchen Liebhabeu

en. Da das Ausſtellungsprogramm des Kunſtbereins eine
weiterer imtereſſanter Veranſtaltungen, u. a. eine große Sommer=
ſellung
der Freien Vereinigung enthält, kann auch an dieſer
der Beitritt zum Berein (20 Mk.) empfohlen werden, der außer
Teilnahme an der Weihnachtsverlofung das Mitglied und ſeine
Mienangehörigen zum freien Beſuch aller Ausſtellungen berechtigt.

ben,
Frauengruppe der Deutſchen Demokratiſchen Partei, Darmſtadt.
Freitag ſprach die badiſche Landtagsabgeordnete Frau Schloß=
dberg
im Kaiſerſaal vor einer überaus gut beſuchten Verſamm=
demokratiſcher
Frauen über das Thema: Politiſcher Rück=
t
und Ausblick. In großen Zügen gab Frau Schloß einen
ſerblick über die innere politiſche Entwickelung des Deutſchen Rei=
leit
dem Zuſammenbruch im dreißigfährigen Krieg. Ihre von
mer Weltanſchauung getragenen Ausführungen zeigten vor allem
mnere Notwendigkeit ſozialer Ausgeſtaltung des Staates wie der
hulichen Einrichtungen in wahrhaft vaterländiſchem Gewand. De=
450 9
rſſante Rückblick, der eine außerordentlich gute Kenntnis der Ge=
ihe
unſeres Volkes erkennen ließ, bildete die Baſis für den Aus=
in
die Zukunft von Volk und Vaterland. Frau Schloß betonte als
Ueberzeugung, daß das deutſche Volk mit ſeiner Arbeitskraft und
ſhgleit nicht zugrunde gehen könne, daß es aber auch ebenſo wenig
ſorngen werden könne und ſich bereit erklären werde, das Sklaven=
wie
es die Entente ihm auferlegen wolle, zu tragen. Die Red=
in
ſchloß mit einem Wort von Theodor Fontane: Es ſchadet einem
weder an ſeiner Ehre noch an ſeinem Glück, mal beſiegt zu wer=
Oft trifft das Gegenteil zu: Das niedergeworfene Volk muß nur
raft haben, ſich aus ſich ſelbſt wieder aufzurichten. Dann iſt es
ſtiiher glücklicher, reicher, mächtiger als zuvor.
Der Verein für das Deutſchtum im Ausland hat ſeinen ſchönen
ſolg im Deutſchen Abend nicht nur den ſchon vühmend erwähnten
ſſtieriſchen Kräften zu verdanken, die die wohlgelungenen Auffüh=
oin
ermöglichten, ſondern auch dem Entgegenkommen des Verwal=
ysausſchufſes
des Landestheaters und der Gebefpeudigkeit und bereit=
liten
Mithilfe weiter Kreiſe der Bürgerſchaft, beſonders der Darm=
ter
Geſchäftswelt und der Freunde aus dem Odenwald. Wertvolle

Werke ihrer Kunſt haben der Wohltätigkeitsveranſtaltung zur Ver=
fügung
geſtellt die Künſtler Eugen Brocht, G. Altheim, Adolf Beher,
W. Jllner, R. Hoelſcher, Frau Mendelsſohn, F. Huth, E. Eimer, Frl.
W. Stegmaher, Frau Roll=Kichler, Frl. P. Bader, A. Hartmann. Um
die Ausgeſtaltung der Bühne hat ſich die Firma Alter verdfent ge=
macht
. Die geſamte Ausſchmickung der Feſträume war Werk und Spende
von Heinrich Nover. An der Dekorierung war beteiligt Tapeziermeiſter
Bieger. Den Blumenſchmuck ließ ſich Stadtgärtner Klier angelegen
ſein. Mannigfach ſind die Verdienſte der Firma Konzert=Arnold und
der Firma Leuthner. Von dem ſtarken Getränk im Bierkeller ſtiftete
durh Vermittlung des um die Veramſtaltung ſehr verdienten Brauerei=
direktors
Michaelis die Brauerei Fah ein ſtattlich Quantum, ebenſo
genoß man dankbar die reichen Spenden der Brauereien Wiener= Rum=
wel
und Hildebrand. Zu ungezählten Gängen und Beſorgungen hatten
ſich die Pfadfinder unter Führung von Marcell Schäfer bereit gefun=
den
. Allen dieſen Helfern gilt der aufrichtige Dank des Vereins, nicht
minder der Darmſtädter Tagespreſſe, die trotz Papiernot und Raum=
mangel
die Veranſtaltung ernſtlich gefördert hat. Die Gewinne der Ver=
loſung
können Mittwoch von 10,30 bis 1 Uhr im Saalbau (Jagdzimmer)
abgeholt werden.
Gartenbauverein Darmſtadt. Die Hauptverſammlung des Ver=
eins
im Fürſtenſaal war ſehr gut beſucht. Nach der Begrüßung gab der
Vorſitzende Herr Brohm einen Ueberblick über das verfloſſene Ver=
einsjahr
, das leider auch keine Beſſerung in den wirtſchaftlichen Ver=
tniſſen brachte. Die Ausgaben ſeien auf der ganzen Linie geſvachſen.
Die Anforderungen an den Verein ſind derart, daß ihnen nur durch
Erhöhung des Jahresbeitrags und der Pachtbeträge begegnet werden
konnte. Die Zahl der Mitglieder hat das ſechſte Hundert erreicht und
überſchritten. Der Verein hielt die herkömlichen neun Monatsver=
ſamlungen
ab und beſuchte im Sommer die Stadtgärtnerei und die
Staudengärtnerei von Kayſer u. Seibert in Roßdorf. Der Voranſchlag
für 1921 zeigte wie überall raſches Amachſen der Ausgaben; ſie ſtiegen
von 12600 Mk. auf 17 600 Mk., ſo daß es des ganzen Talentes von
Heern Regierungsrat Scharmann bedurfte, um dem Verein neue Ein=
nahmequellen
zu eröffnen. Der Voranſchlag wurde einſtimmig gudge=
heißen
. Von großem Intereſſe war es, die Tätigkeit und Schritte des
Vorſtandes zu verſolgen, die den Anſchluß an den Verband der Klein=
gartenpächter
in Heſſen und Heſſen=Naſſau betrafen, und namentlich den
Plan, eine Siedlung auf genoſſenſchaftlicher Grundlage, wie ſie das neue
Siedlungsgeſetz geſtattet, herbeizufüihren. Es werden zivar noch manche
Schwierigkeiten zu über vinden ſein, abeu ſie werden überwunden
werden. Wo ein Wille iſt, iſt auch ein Weg.
* Odenialdklub. Ueber Wandern und Recht ſprach in der hieſi=
gen
Ortsgruppe am 17. Ifd. Mts. Herr Oberſtaatsanwalt Wünzer,
Das zahlreich erichienene Publikum verlebte einen genußreichen Abend,
verſtand es doch der geſchätzte Redneu, in ſeinen von Heimatliebe, Natur=
begeiſterung
und Wanderluſt zeugenden, durch köſtlichen Humor ge=
würzten
Ausführungen ſein Thema zum Gegenſtand der angenehmſten
Unterhaltung zu machen. So vorbildlich meiſtert einen an ſich ſpröden
Stoff auch nur, wer ein gleich tüchtiger Wandersmann und vortreff=
licher
Juriſt iſt, wie Herr Oberſteatsanwalt Wünzer. Namens der
Ortsgrußpe dankte Herr Dr. Hinrichs und die Zuhörer ſpendeten reichen
Beifall.
* Der Richarb Wagner=Verein Darmſtadt, der ſein neues Vereins=
jahr
mit dem Dr. Ludwig Wüllner=Abend ſo glänzend begonnen und
trotz der nötig gewordenen Beitragserhöhung eine große Reihe neuer
Mitglieder gewonnen hat, wird jetzt, nach Eintritt etwas wärmerer
Jahreszeit, in raſcher Folge eine Reihe hervorragender Vereinsabende
geben. Den Beginn macht Ende Jebruar Fräulein Thereſe Gohr=
Schnitzler aus Berlin, die von ihrem Lehrer, Herrn Prof. James
Kwaſr, ſelbſt als ſeine bedeutendſte Schülerin bezeichnet wird. Es folgt

gramm als Neuheit die Ouvertüre zu Das Chriſtelflein und Szenen
aus dem Armen Heinrich von Hans Pfitzuer, ſowie die 4. Sinfonie
von Guſtav Mahler und Till Eulemſpiegels Luſtige Streiche von
Richard Strauß ſtehen. Soliſſen ſind Frau Luriſe Lobſtein=Wirtz aus
Heidelberg und Kammerſänger Hans Bahling vom Nationaltheater
in Mannheim. Am 18. März wird ſich das ausgezeichnete Stuttgarter
Kamnmer=Trio mit einem Deutzſchen Kammermuſik=Abend in Darmſtadt
erſtmalig einführen, und für den Monat April ſind Liederabende von
Fuau Pula Werner=Jenſen aus Berlin und Herrn Alexis af Enehjelm
von hier in Ausſicht genommen.
* Niebergall=Vorträge. Der zweite Vortrag, Montag, den 21. Fe=
bruar
, im Evang. Gemeindehauſe, Kiesſtraße 17, beginnt wiederum pünkt=
lich
um 8 Uhr. Er wird über Theoſophie handeln. Eintrittskarten
werden noch an der Abendkaſſe zu haben ſein.
* Die Organiſierung des Deutſchen Eiſenbahnweſens. Im Rahmen
der Staatsbürger=Abende der Deutſchen Demokratziſchen Partei wird Herr
Reg.=Rat Dr. Spieß in Fortſetzung ſeines Vortrages über das deutſche
Eiſenbahnweſen nunmehr über die Organiſierung desſelben ſpre=
chen
. Der Vortrag findet nicht am Mittwoch, wie früher angekündigt
ſondern auf Wunſch des Referenten bereits am Dienstag, 22. ds.,
und zwar im Fürſtenſaal, ſtatt. Es ſtehr zu erwarten, daß der Vor=
trag
des anerkannten Fachmannes über dieſes abtuelle Thema nicht nur
in Eiſenbahnerkreiſen, ſondern darüber hinaus bei Induſtriellen, Kauf=
leuten
und Technikern Intereſſe erwecken wird. Den Mitgliedern iſt die
Einführung von Gäſten geſtattet. (S. Anz.)
* Deutſche Volkspartei, Jugendgruppen. Die Rodenſteiner in der
bildenden Kunſt lautet das Thema des dritten Lichtbildervortrages,
den Herr Hans Heil, Aſſiſtent am Botaniſchen Inſtitut, auf Veran=
laſſung
der Jugendgruppen der Deutſchen Volkspartei am kommenden
Dienstag, den 21. d. M., abends, im Saale des Feierabend, Stift=
ſtraße
51, hier, abhält. Nach den Erfahrungen der beiden vorhergehen=
den
Vorträge dürfte ein zahlreicher Beſuch zu erwarten ſein, weshalb
ſich der Vorſtand veranlaßt ſah, für dieſesmal für die nicht eingeſchrie=
benen
Mitglieder der Jugendgruppen Kerten auszugeben, die auf der
Geſchäftsſtelle, Wilhelminenſtraße 5, zu haben ſind. (Näh. ſ. Anz.)
* Vorträge über Ernährung. Am Dienstag und folgende Tage
hält Frau Dr. Rauth aus Leipzig im Speiſehaus, Eche Mühl= und
Rundeturmſtraße, öffentliche Vorträge über Ernährung und Natur=
geſetz
. Die Vorträge ſollen hinweiſen, wie durch richtige Zuſammen=
ſetzung
und Ausvohl der Speiſen, ſowie durch Gewürze, Gärung, die
Urſache von Eingeweideparaſiten, vermieden wird, und ſind gedacht als
eine Fortſetzung der Vorträge des Herrn Fopp in demſelben Lokal,
(Siehe Anzeige).
* Vermißt wird ſeit dem 13. Februau abends der gegen 7 Uhr zu=
letzt
in der Wenckſtraße geſehene etwa 20jährige Bureaugehilfe Rudolf
Koch aus Darmſtadt. Größe 1,601,65 Meter, Geſicht rund, blaß und
bartlos; Kopfhaar dunkelblond. Kleidung: ſchwarzer Anzug, brauner
Ueberzieher, grauer weicher Filzhut, ſchwarze Lederſchnürſticfel. Man

nimmt an, daß er Werbern der Fremdenlegion in die Hände gefallen
iſt. Evtl. Angaben für die Mutter erbeten an Herrn A. Schmidt,
Wenckſtraße 7, III.
Sonderbrot, das unter Verwendung von markenfreiem Mehl
hergeſtellt wird, kann auf Nährmittelmarken Nr. 276 im Vorbeſtell=
verfahren
durch die hieſigen Bächker bezogen werden. (S. Bekanntm.)

Montag, den 21. Februar 1921
gültige Lebensmittelmarken:
Brot: Die Marken Nr. 1, 2 und 9 800 gr Brot), Mehlmarke Nr. 10
vom 16. Februar bis 15. Mär; 1921 (Anteil 560 gr Mehl)
Butter: Auf Sonderbeſtellkarte Nr. 14 J, K, L., M, gültig für
50 gr zum Preiſe von 1 90 Mk. Vorſtehende Sonderbeſtell=
karten
verlieren vom 24 d. Mts ab ihre Gültigkeit
Cornedbeef: Von Mittwoch, den 16. d. M. ab, bis auf weiteres
bei den Rindsmetzgern 250 gr Cornedbeef für Erwachſene
und Kinder auf die Marken Nr 275 ſämtlicher Nährmittel=
karten
zum Preiſe von 9.50 Mk. pro Pfund.
Haushaltungsmehl: Auf Nährmittelbezugsmarke Nr. 274 A R
je 750 gr zum Preiſe von 4.70 Mark für das Pfund von
Samstag, den 19. Februar, bis Samstag, den 5. März 1921.
Kartoffelverſorgung. Auf die Kartoffelmarke Nr. 7 werden von
Samstag, den 19. ds. Mts., ab fünf Pfund Speiſekartoffeln
zum Preiſe von 45 Pf. für das Pfund abgegeben.
Die Marke 6 verliert vom gleichen Tage ab ihre Gültigkeit.
Maisgrieß zum Pfundpreis von 3.30 Mk., markenfret ( ent=
bitterte
und entölte Qualitär.)
Eüßſtoff: Markenfreie Abgabe: Preis für 1 Briefchen /H=Packung)
0.75 Mk., für 1 Schachtel (G=Packung) 5,55 Mk.
Zucker: Vom 14. bis einſchl. 24. d. M. auf Bezugsmarke Nr. 2
Februar=Anteil, 750 gr auf den Kopf.
Ia Kernſeife: Markenfreie Abgabe, das Pfund zu 11,50 Mk.
Ausgabeſtelle: Wilhelminenſtr. 15, Zimmer 5.
Holzderkauf: Ausgabe der 10. Holzrate von 3 Zentnern auf die
Nr. 38 bis einſchl. 40 zum Preiſe von 12 Mk. für Nadelholz
und 14 Mk. für Laubholz. Stockholz für gewerbliche Ver=
braucher
zum Preiſe von 9 Mk. gegen Vorlage der grünen
Gewerbekohlen=Ausweiskarte auf Zimmer 39 der Kohlen=
ausgleichſtelle
.
Hausbrandkohlen. Hälfte der 4. Rate, vorwiegend in Braun=
kohlen
=Briketts gegen vorherige Vorlage der weißen Haus=
brandkarte
auf der Kohlenausgleichſtelle, Alexanderſtr. 22,
Zimmer 39, ſoweit dies nicht bereits bei der erſten Hälfte
der 4. Rate geſchehen iſt, ferner die 5. Rate auf weiße
Hausbrandkohlenkarte in Rohbraunkohlen aus der Grube
Prinz von Heſſen.
Die Kartenausgabeſtelle, bisher Waldſtraße 23, befindet ſich
jetzt Wilhelminenſtraße 1.5.
Die Dienſträume der Lebensmittelämter und der Kohlenaus=
gleichſtelle
ſind ſür den Verkehr von 81 Uhr, die der ärzt=
lichen
Kommiſſion, Wilhelminenſtraße 15, Zimmer 8, vor=
mittags
von 82½ Uhr und nur in dringenden Fällen
nachmittags von 3½6 Uhr geöffnet,
Alle Lebensmittelmarken ſind gut aufzubewahren,
Berlorengegangene Marken werden nicht erſetzt,

verfallene Marken nicht umgetauſcht.

Achtung.
bewahren.

Die ausgegebenen Seifenkarten ſind gut anfzu=

Orphenm. Die Schlierſeer bringen am heutigen Sonntag als
Nachmittagsvorſtellung das dreiaktige Sptel von Ph. Hartl=Mitius
Am Dirndlhof zum letzten Male. Als Abendvorſtellung gelangt
das große Charaktergemälde Almenrauſch und Edelweiß
nach der Erzählung des Dr. H. von Schmid zur Aufführung.

Zur Kapitalertragſteuer.
Vom Finanzamt Darmſtadt I wird uns geſchrieben: Der Relchs=
miniſter
der Finanzen hat durch einen Erlaß vom 8. Januar 1921,
betr. die Herunziehung der Kontokorvent=Zinſen zur Kapitalertrag=
ſteuer
, beſtimmt:
Nach 8 5 Abſ. 1 des Kapitalertragſteuergeſetzes düirfen Schuldzinſen
vom ſteuerbaren Kapitalertrag nicht abgezogen werdeit. Bei der eigen=
artigen
Geſtaltung des Kontokorrentverhältniſſes wird man jedoch, vor=
behaltlich
einer anderweitigen Auffaſſung der Finanzgerichte, bei einem
Kontokorrent im Sinne des § 355 des Handelsgeſetzbuches nur den
Zinsſaldo als ſteuerbaren Kapitalertrag anſehen dürfen (vgl. auch die
Begründung zum Entwurf eines Kapitalertragſteuergeſetzes S. 25). Die
Vorausſetzungen hierfür ſind jedoch folgende:
1. Es muß ſich dann um ein reines Zinſenkontokorrent handeln. Die
Aufnahme von Kapitalforderungen und Kapitalſchulden in das Konto=
korrent
iſt unerläßlich.
2. Da es ſich bei den einzelnen Gutſchriften nu= um Rechnungs=
pöſten
handelt, dürfen Zinſen, die an ſich nicht ſteuerpflichtig fein wur=
den
, nicht ausgeſchaltet werden. Es dürfen daher geſetzliche Zinſen auch
dann nicht aus dem Kontokorrent ausgeſchieden werden, wenn die
Fälligbeit der Forderung noch nicht länger als ſechs Monate, oder, ſo=
weit
es ſich um Anſprüche der in §5 196, 197 des Bürgerlichen Geſetz=
buches
handelt, noch nicht länger als zwei Jahre zurückliegt (vgl. § 2
Nr. T 4 S. 2 des Geſetzes)
3. Der Abſchluß des Kontokorrents muß in regelmäßig wieder=
kehrenden
Zeitabſchmitten, mindeſtens halbjährlich, erfolgen. Der Ab=
ſchluß
zu einem beliebigen Zeitpunkt iſt unzuläſſig, es ſei denn, daß er
wegen Beendigung des Kontokorrentverhältniſſes vorgenommen wird.
Wird nach Beendigung des Kontokorrentverhältniſſes von Henſelben
Parteien alsbald ein neues Kontokorrentverhältnis begründet, ſo wird
zu prüfen ſein, ob die Aufgabe des alten und die Begründung des
neuen Kontokorrentverhältniſſes ſich nicht als Mißbrauch im Sinne des
§ 5 der Reichsabgabenordnung darſtellt.
4. Eine Aufrechnung der einzelnen Saldi bei verſchiedenen Konten
(auch derſelben Parteien) iſt unzuläſſig.
Nach Nr. 7 der vorläufigen Vollzugsanweiſung zum Kapitalertrag=
ſteuergeſetz
iſt die Steuer innerhalb vier Wochen nach Abſchluß der Kon=
ten
an das zuſtändige Finanzamt abzuführen. Ob die Vorſchriften be=
folgt
wurden, wird durch Stichproben überwacht werden.

CK. Der St. James=Palaſt, die Stätte der Londoner Kon=
enz
. Die bevorſtehende Londoner Konferenz wird im
James=Palaſt ſtattfinden, den der engliſche König dafür zur
ſſügung geſtellt hat, und dadurch wird dieſe an geſchichtlichen
funerungen ſo reiche Stätte zum Schauplatz eines neuen denk=
iwigen
Vorganges. An der Stelle, wo ſich heute das lang=
ſtieckte
, etwas düſtere Gebäude erhebt, am Ende der St. James=
ſtiet
, ſtand im 12. Jahrhundert ein dem heiligen Jakobus ge=
ites
Hoſpital ſür Ausſätzige. Das Gebäude jam dann mit
in anderen 1532 in den Beſitz Heinrichs VIII., der es nieder=
ſen
ließ und an ſeiner Stelle einen Palaſt im Tudor=Stil er=
Mete. Die Entwvürfe für den Bau ſoll angeblich Hans Holbein
RJüngere, der Hofmaler Heinrichs, angefertigt haben. Als

Ht, und daher kommt die früher allgemein übliche Bezeichnung
engliſchen Regierung mit dem offiziellen Titel: Der Hof von
James. Der Palaſt, der von Karl I. bedeutend ausgebaut
Aben war, blieb bis auf Ceorg IV. die Reſidenz der engliſchen
Wäge. Im Jahre 1809 zerſtörte aber eine Feuersbrunſt wich=
R Teile, ſo daß von dem allen Bau nur noch der Backſtein=
reg
nach der St. James=Street, die angrenzende Kapelle und
ralte Audienzſaal übrig blieb. Beim Wiederaufbau ſuchte

den Tudor=Stil nach Möglichkeit beizubehalten, doch iſt ein
Een lich unbedeutendes Bauweik entſtanden. Nur der Mittelbau
ſeinem von Zinnen gekrönten Türmen flankierten Haupt=
Aal iſt charakteriſtiſch ausgeprägt, während die zu beiden Sei=
nich
anſchließenden diedrigen Faſſaden ungleich und unbeden=

geſtaltet ſind. Die inneren Näume, die jetzt für die Zwecke
Konferenz hergerichtet werden, ſind reich und prunkvoll aus=
attet
und enthalten eine große Anzahl bedeutender Gemälde,
träts und anderer Kunſtwerke, deren Beſichtigung nur ſehr
en erlaubt wird.
Auch im 19. Jahrhundert gab die Königin Viktoria hier noch
Geſellſchaften, und in der Königlichen Kapelle fanden die
Krauungen ſtatt. In den weiten Staatsgemächern des St.
ies=Palaſtes hat ſich ein gut Teil engliſcher Geſchichte abge=
at
, und um manchen dieſer Vorgänge hat die Legende noch
Mantiſch=dunkle Schatten geſponnen. In dem alten Audienz=

ſaal werden über dem Kamin noch die engverſchlungenen Buch=
ſtaben
HA gezeigt, die an Heinrichs VIII. tragiſche Ehe mit
Anna Boleyn erinnern. Von hier aus trat Maria
Stuart den Gang zum Schafott an. Hier verbrachte auch
Karl I. ſeine letzte Nacht vor jenem bitterkalten grauen Morgen,
an dem er zwiſchen den ſpalierbildenden Soldaten zu der Hin=
richtungsſtätte
von Whitehall geführt wurde. Karl II., der im
St. James=Palaft geboren wpurde, führte hier die luſtig=tollen
Tage der Reſtauration herauf, und in dem weitläufigen Gebäude
liefen all die Fäden der Intrige zuſammen, die den Herzog von
Marlborough ſtürzten. Auch die Königin Anng war in dem
Palaſt geboren worden und hat hier regiert. Nach ihr zogen die
verſchiedenen Maitreſſen der vier Georgs in die prunkvollen
Räume ein, und ſo hat der St. James=Palaſt Tragödien wie
Komödien in Hülle und Fülle geſehen.
m. Die gnädige Frau Vor einiger Zeit iſt ein Mann
vom Berliner Schöffengericht verurteilt worden, der einen Be=
amten
durch einen Federſtrich beleidigt hatte. Er hatte, nachdem
er unter eine ſchriftliche Eingabe bereits das Wort Hochach=
tungsvoll
geſetzt hatte, dieſe Höflichkeitsflostel wieder durch=
geſtrichen
. Das Gericht erblichte darin die Abſicht der Beleidi=
gung
. An dieſen Fall wurde man erinnert durch eine Ver=
handlung
, die vor dem Schöffengericht jetzt ſtautfand und ſich
gegen eine Frau v. Lojmaski richtete; ſie war der Beleidigung
des Rechtsanwalts Dr. Max Kantorowicz angeklagt. Der An=
walt
hatte im Auftrage eines von ihm vertretenen Generalmajors
im Verlaufe eines Zivilprozeſſes an Frau v. L. einen Brief ge=
richtet
, in dem er die Anrede Sehr geehrte Frau ge=
brauchte
. Zu ſeiner Verwunderung erhielt er als Antwort auf
dieſen Brief folgendes Schreiben: Ich vermiſſe die unter ge=
bildeten
Leuten übliche höfliche Anrede. Ich werde Ihre Briefe
nicht mehr annehmen und mir überlegen, ob ich Ihnen nicht
meinen Mann zuſchicke, damit er Ihnen die einfachſten Formen
der Höflichkeit und des Anſtandes beibringt. Ich habe minde=
ſtens
Anſpruch auf die Anrede gnädige Frau‟‟ Dieſe an
ſich ge auch nicht übermäßig höfliche Belehrung über die For=
men
der Höflichkeit nahm der Anwalt nicht ruhig hin, ſondern
ſtellte Strafantrag wegen Beleidigung. Das Gericht hielt das
Schreiben für durchaus beleidigend und verurteilte Frau v. L.

zu 50 Mark Geldſtrafe. Nach der Urteilsverkündung fragte Frau
v. L. den Vorſitzenden ironiſch lächelnd, ob ſie dieſe Kleinigkeit
vielleicht gleich bezahlen dürfe. Sie wurde von dem Richter auf
den vorgeſchriebenen ordnungsmäßigen Weg verwieſen und ver=
ließ
darauf, anſcheinend in keineswegs gedrückter Stimmung,
den Saal.
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
* Spielpkan der Frankfurter Bühnen vom 20.27.
Februar 1921. 1. Opernhaus. Sonntag, 20., 3½ Uhr: Tauſend=
händchen
, 7 Uhr: Der letzte Walzer. Montag, 21.: Dienstag, 22.:
Tannhäuſer (Venus: Johanna Heſſe a. G.). Mittwoch, 23.: Don=
nerstag
, 24., 7 Uhr: Erſtaufführung: Don Pasquale. Uraufführung:
Der beſtrafte Cupido, Pantomime in 1 Akt von M. Breuſch, mit der
Muſik von W. A. Mozarts Les petits riens, Freitag, 25., 7 Uhr: Die
Boheme‟, Samstag, 26., 7½ Uhr: Salome. Sonntag, 27., 11 Uhr
vormittags, 3. Volkskonzert; 6½ Uhr: Carmen. 2. Schauſpiel=
haus
. Sonntag, 20., 3½ Uhr: Wilhelm Tell; 7½ Uhr: Ernſt.
Montag, 21 7 Uhr: Robert und Bertram‟. Dienstag, 22., 7½ Uhr:
Ernſt Mittwoch, 23., 7½ Uhr: Ernſt. Donnerstag, 24., Uhr:
Robert und Bertram. Freitag, 25.: Samstag, 26., 7½ Uhr: Erſt=
aufführung
: Jenſeits‟, Drama in 5 Akten von W. Haſenclever. Sonn=
tag
, 27., 11 Uhr vormittags: Ludwig Hardt=Matinee; 3 Uhr nachmittags:
1919 6 Uhr abends,, Peer Gynt. 3. Neues Theater. Sonntag,
20., 3 Uhr: Wintermärchen 71 Uhr: Anatol. Montag, 21.:
Dienstag, 22., 7½ Uhr: Anatol. Mittwoch, 23., 7½ Uhr: Hinter
Mauern. Donnerstag, 24., Freitag, 25., 7½ Uhr: Anatol, Sams=
tag
, 26., 7½ Uhr: Liſelott von der Pfalz. Sonntag, 27., 3½ Uhr:
Anatol; 7½Uhr: Erſtaufführung: Ein idoaler ſatte, Komödie von
Oscar Wilde. 4. Kammerſpiele. Sonntag, 20., 3½ Uhr: Hi=
dalla
; 7½Uhr: Kleinſtädter. Montag, 21., Dienstag, 22., 7½ Uhr:
Kleinſtädter. Mittwoch, 23., 71 Uhr: Und das Licht leuchtet in der
Finſternis‟, Donnerstag, 24., Freitag, 25., 7½ Uhr: Kleinſtädter.
Samstag, 26., 7½ Uhr: Die Kaſſette, Sonntag, 27., 3½ Uhr: Klein=
ſtädter
; 7½ Uhr: Die Kaſſette. 5. Schumanntheater. Sonn=
tag
, 20.: Sonntag, 27., je 7 Uhr: Eine Nacht in Venedig.
* Spielplan des Nationaltheaters Mannheim.
Sonntag, 20.: 3. Vormittags=Aufflhrung: Die moderne Oper um Ri=
chard
Strauß abends: Der Schatzgräber. Montag, 21.: Die Hoch=
zeit
des Figaro‟. Dienstag, 22.: Jugendfreunde‟. Mittwoch, 23.: Zar
und Zimmermann. Donnerstag, 24.: Godiva. Freitag, 25.: Rigo=
letto
, Samstag, 26.: Die Verſchwörung des Fiesko. Sonntag, 27.:
Die Zauberflöte‟.

[ ][  ][ ]

Eeite 4.

Darmſtädter Tagbiatt, Sonntag, den 20. Februar 1921.

Rummer 5s,

Zum Vortragsabend
der Freien Literariſch=Künſtleriſchen Geſellſchaft
erhalten wir folgende Zuſchrift:
Sehr geehrte Redaktion!" Ich habe von den aufklärenden Bemer=
kungen
Ihres Herrn Berichterſtatters zu meinem Vortrag Das litera=
riſche
Darmſtadt gerne Kenntnis genommen und freue mich der darin
ausgeſprochenen Geſinnung unvoreingenommener Sachlichkeit.
Ich bitte, meinerſeits ein Wort der Deutung zu einer anderen Stelle
dieſes Berichts geben zu dürfen. Es heißt da, ich habe, was den Gra=
fen
Keyſerling geiſtig ureigentlich mit meiner Gruppe und Geiſtesrich=
tung
verbinde, unterſtrichen und mit Zitaten bewieſen. Es liegt mir
ſehr daran, feſtzuſtellen, daß es nichts gibt, was mich ureigentlich, d. h.,
in der Tiefe, mit Ketzſerling verbindet, wohl aber eine Reihe von Ein=
ſichten
und Anſichten politiſcher und kulturpolitiſcher Ark, die mehr in
den geiſtigen Oberflächenbereich gehören. Dieſe Dinge führe ich an,
um nachzureiſen, daß Graf Keyſerling unmöglich gerade gegen uns
auszuſpielen ſei, die wir eben infolge dieſer Anſichten bei manchem miß=
liebig
geworden ſind. Im übrigen trennt mich von Keyſerling, ins=
beſondere
vom Auftreten und Wirkungsmitteln ſeiner Weisheitsſchule,
ein ſehr weiter Abſtand. Mit vorzüglicher Hochachtung! Wilhelm
Michel.

Zur Beamtenbeſoldung.
In einer Konferenz des Reichsverbandes deutſcher Poſt= und
Telegraphenbeamten in Frankfurt a. M. am 16. Februar, welche von
Vertretern aus ganz Heſſen ſtark beſchickt war, wurde nach lebhaſter
Debatte nachſtehende Entſchließung angenommen:
Die Vertreterkonferenz des Reicksverbandes deutſcher Poſt= und
Telegraphenbeamten, Bezirksverein Darmſtadt, als große Beamten=
gewerkſchaft
von Heſſen derurteilt aufs entſchiedenſte die Maßnahme
der Reichsregierung, die Notlage der Beamten durch die Abſtufung
der Kinder= und Teuerungszulagen nach Outsklaſſen noch weiter zu ver=
ſchärfen
. Es wird erwartet, daß die Reichsregierung dieſe unſoziale
Maßnahme ſo raſch wie möglich beſeitigt, um dadurch die hochgehen=
den
Wogen der Erregung einzudämnen. Die gerechte Einſtufung
aller Orte iſt mit aller Beſchleunigung unter Mitwirkung der Beamten=

vertreter durchzuführen. Die Teuerungsunterſchiede ſind nicht ſo groß,
daß eine Abgrenzung in fünf Ortsklaſſen Berechtigung hat. Gleich=

mäßige Kinder= und Teuerungszulagen für alle Ortsklaſſen und eine
Verminderung der Ortsklaſſen ſelbſt verlangt die Konferenz unter voller
Würdigung der Finanzlage des Reiches.

Kunſtnotizen.
Ueber Werke, Künſtler und künſtleriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſtehenden
Erwähnung geſchieht, behält ſich die Nedaktion ihr Urteil vor.
Palaſt=Lichtſpiele (Kaiſerſaal) bringen über Sonntag den
großen internationalen Abenteuererfilm Vorſicht! Hochſpan=
nung
! Lebensgefahr! in 5 ſpannenden Akten, voll der größten
Senſation. Der Film führt uns in das Reich der Verblüffungen ( Ame=
rika
) mit all ſeinen Waghalſigkeiten, was Erſinderkunſt nur alles zu er=
ſinnen
vermag. Der amerikaniſche Milliardär Aſtrup, Beſitzer der größ=
ten
Benzinmotorwerke, kurz, der Motorenkönig genannt, iſt verzweifelt
über die neue Erfindung des Elektroflugzeuges, was ſeine In=
duſtrie
bedroht, und ſinnt, wie er ſich in den Beſitz der Pläne ſetzen kann.
Im Klub machte er die Bekanntſchaft des verwegenen und verſchuldeten
Sportsmannes Douglas, gewinnt dieſen gegen eine hohe Summe für
ſeine Pläne, und die Verbrecherſenſationen, die Douglas in Gemeinſchaft
mit ſeiner Geliebten, der Tänzerin Daiſy, unternimmt, beginnen. Aus
dem Inhalt ſei kurz erwähnt das Laboratorium mit ſeinem rätſelhaften
Zugang Der Kaſſenſchrank mit 60 000 Volt angeſchloſſen Abſturz
des Flugzeuges Mir dem Motorrad durch die geſchloſſenen Schranben
Sprung in voller Fahrt vom Motorrad ins Auto Abſprung wit
dem Fallſchirm Vollkommen in der Luft verbrennendes Flugzeuig
Ueberfall auf den Lokomotivführer eines in voller Fahrt befindlichen
Expreßzüges Die Wettfahrt Verhaftung auf dem Ueberſeedampfer.
Jede einzelne Handlung iſt eine Senſation überwältigender Verblüffung,
techmniſcher Errungenſchaften und raffinierter Gaunertricks. In allen
Großſtädten Deutſchlands wird dieſer Film zurzeik mit dem größten Er=
folg
aufgeführt. Ein heiteres Luſtſpiel ſorgt für den nötigen Lacherfolg.
Union=Theater: Die Frauen von Gnaden=
ſtein
. Joe May, als tüchtiger Regiſſeur großer Filmwerke bekannt
und weit über die Grenzen Deutſchlands hinaus geſchätzt, hat in Ge=
meinſchaft
mit Thca von Harbou das Buch zu einem Schauſpiel geſchrie=
ben
, das in den land ſchaftlichen Rahmen eines der ſchönſten beutſchen
Gaue gefaßt und dort für den Film aufgenowmen nun den Weg
über die Leinwand nimmt. Dort gewinnt die rührende, fließend ſich
abſvickelnde und ſtändig neues Intereſſe vom Zuſchauer fordernde Ge=
ſchichte
von den beiden Frauen, die einen Mann lieben, plaſtiſche Ge=
ſtalt
, zumal die ſchauſpieleriſche Leiſtung der handelnden Perſonen kei=
nen
Wunſch offen läßt, Erich Kaiſer=Titz dem Baron Werner unge=
mein
ſympathiſche Züge leiht, Margarete Schön als Ruth glänzend
die Tugenden und Sckwächen der Schloßherrin charakteriſiert, die Roſe=
Marie durch Grete Diercks neidloſe Duldſamkeit alle Herzen im Fluge
erobert. . . Das Szenarium ſtellt der Rhein, zlriſchen Rüdesheim und
Aßmannshauſen ungefähr. Herrliche Ausblicke weiten ſich von den
Bergen in die Rheinebene, wundervoll iſt manche Bildwwirkung, die ein
empfänglicher Operateur mit viel techniſchem Geſchick zu erzielen ver=
mochte
, um an ihrer Schönheit jetzt Tauſende teilhoben zu laſſen. Eine
Propaganda für die Weſtmark, ſvie ſie eindrucksvoller auf naive Gemüter
kaum ſein könnte. . . Die hieſige Vorführung iſt muſterhaft, namentlich
in bezug auf Schärfe, Klarheit und ruhigen Ablauf der Bilder, was
hervorgehoben zu werden devdient.

+Arheilgen, 19. Febr. Grunderwerbſteuer. Nachdem der
Beſchluß des Gemeinderats, betr. die Erhebung einer Grunderiverb=
ſteuer
, durch Verfügung des Miniſteriums des Innern genehmigt iſt,
wird für Rechnung der Gemeinde zur Grunderwerbſteuer ein Zuſchlag
von 1 Prozent erhoben. Am Mittwoch, den 23. d. M., abends
8½ Uhr, wird im Gaſthauſe Zur Krone durch den hieſigen Volks=
bildungsverein
ein Vortrag über Geſundheitspflege mit

Verbandübungen gemeinſam mit der Freiwilligen Samitätskolonne ab=
gehalten
werden.
Offenbach, 18. Febr. Die Stadtals Erbin eingeſetzt hat
der 1918 in Bürgel verſtorbene Emil Grünebaum. Nach Wegfall der
Erbſchaftsſteuer verbleiben noch rund 100000 Mark. Es iſt folgende
Dispoſition getroffen worden: Der Vermögensſtock bleibt ungeſchmälert.
Die Zinſen dienen zur Unterſtützung von Witwen und Wai=
ſen
, für Berufsausbildung, keſonders aber für Kriegshinter=
bliebene
und Kriegsbeſchädigte und zur Unterhaltung der
Grabſtätte des Verſtorbenen.
Bensheim, 19. Febr. Der Einbruchsdiebſtahl im Hauſe
Peſtalozziſtraße hat durch die Vermittelung der Polizei raſch ſeine Auf=
klärung
gefunden. Bekanntlich wurde eine Fvankfurter Frauensper=
ſon
in dem Augenblick verhaftet, als ſie mit zwei ſchwer bepackten Koffern
abreiſen wolſtze. Geſtern wurde der Pobizeiverwaltung aus Frankfurt
depeſchiert, daß nunmehr auch einer der beiden mitbeteiligten Diebe, die
in der fraglichen Nacht ausgeriſſen ſind, in Frankfurt feſtgenommen
wurde. Er nennt ſich Rings und hatte zwei ſchwerbepackte Kiſten in den
Bahnhofsanlagen berſteckt, die durch die Polizei in der Nacht zum Frei=
tag
dort aufgefunden wurden. Nach dem Geſtändnis der Gauner ſind
ſie in Abweſenheit der Beſitzerin durch das Kellerloch in das Innere der
kleinen Villa gelangt und haben ſich volle drei Stunden darin aufgehal=
ten
und die Wäſcheſchränke ausgeräumt. Sämtliche geſtohlene Wäſche,
die einen Wert von 30 000 Mark repräſentiert, iſt den Dieben abgenom=
men
worden.

* Kleine Nachrichten aus Heſſen. In Offenbacha. M. wurde in
der Nacht vom Mitywoch auf Donnerstag ein Einbruch in das Kaufhaus
M. Schneider in der Frankfurter Straße verſucht. Am Morgen fand
man den wachenden Hund vergiftet vor, mehrere Fenſterſcheiben waren
eingedrückt. Die Einbrecher waren anſcheinend in ihrer Arbeit geſtört
worden. In Erbach i. O. ergab die Oberſchleſienſammlung 2880
Mark. Der Chor der Geſellſchaft der Muſikfreunde im Odenwald,
dem bis jetzt 25 Damen und Herren beigetreten ſind, bereitet under der
Leitung des Kammermuſibers Nieratzky die Wiedergabe des Schlußchors
Wach auf aus den Meiſterſingern vor. Frau Johanna Heſſe gibt heute
und morgen zwei Liederabende. Das Intereſſe für beide Konzerte iſt
groß. In Kelſterbach bei Mainz erfolgte Dienstag nachmittag bei
der Munitionszerlegung eine kleinere Exploſion, durch die ein 62jähriger
Arbeiter aus Frankfurt a. M. getötet und ein Reviſor aus Langen durch
Brandwunden im Geſicht verletzt ſwurde. In Gießen haben ſich die
meiſten Jugendvereinigungen zu einem Jugendring Oberheſſen zuſam=
mengeſchloſſen
, der bis jetzt nahezu 7000 Mitglieder umfaßt. In Jl=
benſtadt
(Oberh.) ſtarb ein 9 Monate altes Kind der Korbmachers
Eheleute Willi Klein. Die Obduktion der Leiche ergab, daß das Kind
von ſeinen Eltern ſdark vernachläſſigt wurde, und daß es infolge ſtarker
Unterernährung verhungert und erfroren iſt.

Weinheim a. d. B., 18. Febr. Das Millionenprojekt
der Entwäſſerung der Bergſtraße, worüber ſeinerzeit län=
gere
Zeit Verhandlungen mit den heſſiſchen Staatsbehörden geſchwebt
haben, hat jetzt zu einem ſchmeren kommunalpolitiſchen Kon=
flikt
in der hieſigen Gemeinde geführt. Infolge der Abſtimmungs=
parole
zugunſten des Projektes in der ſozialdemokratiſchen Rathausfrak=
tion
waren drei ſozialiſtiſche Gemeinderäte aus der Sozialdemokratie aus=
getreten
, ohne indeſſen ihre Mandate niederzulegen. Der Einſpruch der
Sozialdemokratie hiergegen wurde vom Bezirksrat Weinheim zurückge=
wieſen
. Als nun geſtern abend der Bürgerausſchuß zuſammentrat, um
einige ſehr wichtige Vorlagen zu beraten, erklärte der Wortführer der
ſozialdemokratiſchen Fraktion, daß dieſe ſolange in Obſtruktion trete, bis
die drei Gemeinderäte Böhler, Eſchwei und Müller aus dem Sitzungs=
ſaale
verſchwänden. Letztere blieben demgegenüber dabei, es abzulehnen,
freiwillig auf ihr Mandat zu verzichten. Bürgermeiſter Huegel erklärte
hierzu, daß die Dringlichkeit der Vorlagen eine ſchleunige Beilegung des
Konfliktes erheiſche, da ſonſt die Stadt ſchweren Schaden erleide. Er
wies auf § 36 der Gemeindeordnung hin, wonach über die Beilegung von
Schwierigkeiten, die ſich in der Dienſtführung des Gemeinderates ergeben,
die ſtaatliche Aufſichtsbehörde auf Antrag des Gemeinderates zu entſchei=
den
hat. Die Sitzung wurde bald darauf aufgehoben, da ohne die So=
zialdemokraten
die Beſchlußfähigkeit des Hauſes nicht mehr vorhanden iſt,
und dieſe inziviſchen den Saal verlaſſen hatten. Noch am Spätabend fan=
den
Geheimverhandlungen der einzelnen Fraktionen und des Gemeinde=
rates
ſtatt. Diceſe Verhandlungen, die den Antrag auf Grund des § 36
der Gemeindeordnung betreffen, wurden heute zwiſchen der Sozialdemo=
kratie
, der Demokratiſchen Fraktion und dem Zentrum fortgeſetzt. Man
nimmt an, daß ſchon in den nächſten Tagen eine Klärung der Lage und
eine Entſpannung des Konfliktes eintreten wird.
Frankfurt, 18. Febi. Kommuniſtiſcher Terror. In einer
deutſchnationalen Verſammlung, in der Staatsminiſter a. D.
Helfferich vor etwa 4000 Perſonen ſprach, kam es heute zu ſtür=
miſchen
, blutigen Auseinanderſetzungen mit etwa 100
Kommuniſten, die kurz vor Verſammlungsbeginn mit Gewalt in den
Saal eingedrungen waren und hierbei einen älteren Mann erheblich
verletzt hatten. Die Rede Helfferichs wurde fortwährend durch Johlen
der Cindringlinge unterbochen. Als ſchließlich einer der Kommuniſten
einen Studenten mit einem Schlagring ſchwer und einen anderen leicht
verletzte, wurden die Friedensſtörer von den Verſammlungsteilnehmern
hinausgeprügelt. Ein großes Schuttzpolizeiaufgebot ſperrte den Zoolo=
giſchen
Carten, wo die Verſammlung ſtattfand, ab und jagte die Ruhe=
ſtörer
in entlegene Seitenſtraßen, um weiteren Ausſchreitungen vorzu=
beugen
. Nachdem die Ruhe in der Verſammlung wieber hergeſtellt war,
teilte Helfferich unter anderem mit, daß die deutſchnationale Partei be=
reit
ſei, auch mit den Soxialdemokraten in eine Regierung einzutreten,
wenn man die Gewähr dafür habe, daß man in London unter allen Um=
ſtänden
feſt bleiben werde.

Zu den Wahlen in Preußen.
Berlin, 19. Febr. (Wolff.) Die Nationalliberale Korre=
ſpondenz
erklärt gegenüber den deutſchnationalen Blättern, von
ſeiten der Deutſchen Volkspartei ſeien in keiner irgend=
wie
gearteten Form Verhandlungen über die künftige Regie=

rungsbildung in Preußen geführt worden, weder
den bisherigen preußiſchen Regierungsparteien, noch mit
auderen Parteien.
Die Proteſtaktion gegen den preußiſchen
Finanzminiſter.
Berlin, 19. Febr. (Wolff.) Der amtliche preußiſche Pr
dienſt teilt mit: Von einzelnen Beamtenkategorien, insbeſord
von Militäranwärtern, wurde in der Proteſtaktion gegen.
preußiſchen Finanzminiſter Lüdemann wegen der von ihm
geſtellten Grundſätze für eine ſparſame Finanzwirtſchaft der
wurf erhoben, er ſei beſtrebt, das Berufsbeamtent
auszurotten, dabei ſei doch der altgediente Underoffizier
feſteſte und ſicherſte Rückgrat des Beamtenſtandes. In demt
laß des Miniſters Lüdemann iſt irgend eine tatſächliche Gru
lage für dieſe Vorwürfe nicht enthalpen. Es
dem Miniſter abſolut fern, die Rechte der Militäranwärter
gendwie anzutaſten.
Deutſcher Flugpoſtdienſt.
Berlin, 19. Febr. (Wolff.) Dem Berliner Tageblatt
vom Reichspoſtminiſterium geſchriebe: Die Abſender
Flugpoſtbriefſendungen glauben vielfach, daß die
dungen nach Ankunft des Flugzeugs ohne weiteres durch
boten abgetragen würden. Die Flugzuſchläge ſind aber ſo
rig, daß damit nicht auch die Eilbeſtellung bezahlt ſein kann
kann nur dringend empfohlen werden, bei der Auflieferung
Flugpoſtbriefſendungen, wo nötig, die Eilbeſtellung
verlangen und die Eilbeſtellgebühr gleich im voraus zu
richten.
Lippe=Detmold.
Detmold, 19. Febr. (Wolff.) Die Bildung der ne
Regierung in Lippe iſt erfolgt. Das neue Landesprä
dium wird von dem Fabrikanten Richard Müller= Oerlingk=
ſen
(Deutſche Volkspartei), Profeſſor Dr. Neumann=Hofer (
mokrat) und dem Mehrheitsſozialiſten Drake gebildet. Da
kam erſtmalig in Deutſchland eine Koalition, zwiſchen
Deutſchen Volkspartei und den Mehrhei
ſozialiſten zuſtande. Die Sozialdemokraten verlaſen
längere Erklärung, in der es heißt, daß ſie vor allem auch in
betracht der ſchweren Zeit bereit wären, an der Neubildung
Regierung teilzunehmen und die Verantwortung für die prit vie
tiſche Arbeit am Volkswohl mitzutragen.
Hamburg.
Berlin, 19. Febr. (Priv.=Tel.) Wie der Miniſteriad
Abegg mitteilte, ſind die Gerüchte, wonach die Stadt Hambu
große Eingemeindungen vorbereite, und daß die pu=
ßiſche
Staatsregierung geneigt ſei, erhebliche Gebietsteile ſaf 2e
Provinzen Schleswig=Holſtein und Hannover an Hamburgſ9c mit
zutreten, lediglich dargaf zurückzuführen, daß zurzeit Verhah=
lungen
über die Zuſtändigkeit der Schutzpolizeiml eineſe
den Grenzgebieten zwiſchen Hamburg und Preußen ſchweil zu. B
Die Stettiner Schiffahrtskontrolle.
Berlin 19. Febr. (Priv.=Tel.) Ueber die Stettien

Schiffahrtskontrolle wird noch bekannt, daß die
ſprüngliche Forderung 50 Prozent aller im Freihafen lagn
den Waren zu durchſuchen, auf den Einſpruch der Reeder au?
Prozent ermäßigt twurde. Die Kommiſſion ſtellte aber na
Forderungen und verlangte Abſchriften und Manifeſte
allen nach dem Oſten gehenden deutſchen Schiffen. Dieſe Fodd
rung wurde von den Reedern abgelehnt. Daraufhin verlayte
die Kommiſſion eine Liſte ſämtlicher nach dem Oſten gehein
deutſchen Schiffe, und zwar ſowohl der nach Rußlm
und den Randſtaaten wie auch nach den finniſchen Häfen gem
den Schiffe. In der Liſte ſollten angegben werden die Abſen
der Waren, ihr Empfänger, ſowie Art, Beſchaffenheit und DA
der Waren. Das bedeutet, wie verſchiedene Blätter feſtſte
eine grobe Handelsſpionage, wie ſie ſchlimmer
gedacht werden kann. Das Ausland würde vollſtändig
Einblick in die Einzelheiten des deutſchen Außenhandelse
halten und könnte ihn völlig lahmlegen. Die Kaufmannſch
erhebt gegen die neue Forderung Proteſt. Die Kommiſſioner
klärt ferner, von der interalliierten Kommiſſion in Berlin)
Anweiſung erhalten zu haben, die amtliche deutſche Zolldellm
tion nicht anzuerkennen und ſich ſelbſt von dem Inhalt der Een
dungen überzeugen zu müſſen. Die Kommiſſion ſetzt alſof
Unterſuchung der Güter ohne Rückſicht auf die vorherige 4
nachherige Zollunterſuchung fort, ſo daß dieſelben Kiſten myr
fach geöffnet werden, was eine Erhöhung der Verpackungskon
uſw. nach ſich zieht.

Die Streikbewegung.
Berlin, 19. Febr. (Prib.=Tel.) Die Arbeit auf den Bert
Kohlenplätzen iſt heute früh überall wieder aufgenn
men worden. Hingegen iſt auf den Potsdamer Kohlenplätzen ku
früh der Streik ausgebrochen, ſo daß auch dort die Ko
zufuhr ſtockt.
Die ſtreikenden Straßenbahner im rheiniſchen Indun
gebiet erklärten ſich bereit, die Notſtandsarbeiten vnd

Konzert.

E.N. Händels Meſſias gelangte in der Mozartſchen
Bearbeitung durch den Muſikverein in der Turnhalle zur
Aufführung. Nur ungern vermißt man in dieſem herrlichen
Werke die Orgel. Wenn auch oratoriſcher Stil durchaus nicht
Kirchenmuſik bedeutet, ſo iſt doch gerade der Meſſias das geiſt=
liche
Oratorium, welches die religiöſen Gedanken des Chriſten=
tums
umfaſſend darſtellt und darum in der Kirche ſeinen beſten
Platz findet.
Die Zuſamenſtellung des Textes iſt Händels eigenes Werk.
Er wollte in großen Zügen das darſtellen, was Chriſtus für die
Menſchheit geweſen iſt. Die tiefernſte Einleitung bedeutet den
Zuſtand der Welt, ehe der Meſſiasgedanke vorhanden war; in
den Adbentsſätzen wird geſchildert, wie Natur und Menſchheit
auf den Erlöſer vorbereitet werden, die Propheten des alten
Bundes ſprechen ihre Verkündigung aus, und dann werden in
Hcuptzügen die bichtigſten Lebensabſchnitte Jeſu berührt, Ge=
burt
, Wirkſamkeit, Paſſion, Auferſtehung, Himmelfahrt und
Verklärung. Im letzten Teil ſchließen ſich Gedanken an über
das, was Chriſtus den Menſchen gegeben hat, Todesfurcht iſt
überwunden, die Hoffnung auf die Ewigkeit und die erlöſende
Gnade iſt Beſitztum der Gläubigen geworden. Händel folgt da=
bei
ſtreng der Einteilung des Kirchenjahres, wie wenn er die
einzelnen Abſchnitte für liturgiſche Zwecke vorgeſehen hätte. In
keinem Werk ſeiner ſpäteren Schaffenszeit ſind darum die Er=
innerungen
an die muſikaliſchen Eindrücke ſeiner Kindheit ſo
ſtark wie hier, keins zeigt ben deutſchen Sinn des Meiſters ſo
ſtark wie der Meſſias. Hatten der kurz vorher entſtandene
Saul, wie aus Iſrael in Aegypten Händels Meiſterſchaft im
Aufbau großer Szenen in ſtärkſiem Maße dargetan, ſo verzichtet
er hier wegen der Vielheit der Gedanken darauf, und es ſind
ſtets nur wenige Muſikſtücke, die in unmittelbarem Zuſammen=
hang
zueinander ſtehen. Trotzdem iſt es ihm gelungen, das
Ganze in einem mächtigen Zuge auſzutürmen, das Rieſenwerk
entſtand ja auch in weniger mehr als drei Wochen. Der Größe
des dichteriſchen Gedankens entſpricht die Muſik. Keins der
Händelſchen Oratorien iſt ſo reich an wundervollen, noch heute
unmittelbar ergreifenden Soloſätzen, die Chöre ſind faſt alle
Meiſterwerke.
Sind im Händelſchen Original Orgel und Cembalo die
ſteten Begleiter des weniger voll geſetzten Orcheſters, ſo hat
Mozarts kongeniale Bearbeitung durch Zufügung von den in
ſpäterer Zeit in Gebrauch gekomienen Inſtrumenten das Or=
cheſter
ſo vollſtimmig geſetzt, daß man auf die erſtgenannten Be=
gleitinſtrumente
verzichten kann. Hält ſich Mozart meiſt ſo ge=
treu
wie möglich an Händels Partitur, ſo haben einzelne Stücke

durch ihn doch durchgreifende Aenderungen erfahren, beſonders
die Baßarien Das Volk, das im Dunkeln wandelt und Sie
ſchallt, die Poſaune‟. Der Orcheſterklang iſt dadurch ſtark ver=
ändert
. Mozarts Zeit erſchien die urſprüngliche Faſſung ver=
altet
. Wir aber müſſen ſie als mindeſtens gleichberechtigt an=
ſehen
, denn wir ſind nun auch wieder an andere Inſtrumenta=
tion
als die Mozarts gewöhnt und finden gerade in der alten
Art Händels und Bachs beſondere Reize. Es wäre eine ver=
dienſtvolle
Aufgabe für den Muſikverein, eines der großen dra=
matiſchen
Oratorien Händels, etwa den Saul, einmal in ori=
ginalgetreuer
Faſſung aufzuführen, da man ſich bisher faſt ſtets
in Darmſtadt an die Bearbeitungen gehalten hat.
Der Meſſias iſt ſo recht Allgemeingut der germaniſchen
Völker ebangeliſchen Bekenntniſſes geworden, kaum ein anderes
Oratorium iſt ſo populär. Das bewieſen die ausverhauften
Häuſer bei Hauptprobe und Konzert. Die Aufführung ſtand auf
recht beträchtlicher Höhe. Herr Generakmuſikdirektor Balling
wußte die Größe und Erhabenheit des Werkes wundervoll zum
Ausdruck zu bringen, und die Chöre waren die Höhepunkte der
Aufführung. Bis auf einige Unreinheiten, beſonders bei ſoliſti=
ſchem
Auſtreten einzelner Stimmen, wie im Chor Denn es iſt
uns ein Kind geboren, klangen ſie herrlich. Kann mian bei ein=
zelnen
Teilen über die Temponahme auch abweichender Anſicht
ſein, und würde die Plaſtik des Ganzen manchmal gerade bei den
Chören durch noch ſtärkeres Abtönen einzelner Partien nach dem
Piano hin noch gewinnen können, ſo war Ballings Auffaſſung
im ganzen vorzüglich durehdacht und in ihrer Schlichtheit und
Größe ganz ſeiner würdig.
Das Orcheſter ſpielte mit gewohntem Glanz und, kleine Ver=
ſehen
abgerechnet, mit größter Klangſchönheit. Vor einem Feh=
ler
allerdings müßten ſich gerade bei Händel die Streicher mehr
bewahren. In jener Zeit wird Bogenphonſierung ſelten notiert.
Es iſt aber ein Irrtum, zu glauben, daß die Streicher damals
faſt immer nur mit markierten Einzelſtrichen geſpielt hätten, und
allzu leicht klingt dann oft das Spiel bei modernen Aufführungen
abgehackt und ſteif. Ganz frei davon war auch diesmal die
Wiedergabe nicht, beſonders im Cello und Baß.
Die Soliſten ſtehen bei Händel vor ſehr ſchwierigen, aber
auch beſonders dankbaren Aufgaben. Kaum einer unſerer Groß=
meiſter
ſchreibt ſo geſanglich. Am beſten fanden ſich die Damen
damit ab. Die Sopraniſtin Cläre von Conta (Erfurt) ver=
fügt
über eine wundervoll klingende Stimme, der gelegentlich
die Höhe etwas ſchwer zu fallen ſchien. Vor allem aber war
ihr Ausdruck vorzüglich belebt und durchdacht, ſo daß ſie künſt=
leriſch
dem Händelſchen Stil am nächſten ſtand. Stimmlich faſt
noch höher einzuſchätzen iſt Frau Kuhn=Liebel. Die faſt
unbequem tiefliegende Altpartie hört man ſelten ſo ſchön und
klangvoll, jedoch hätte der Vortrag noch etwas wärmer und

ſeelenvoller ſein können. Weniger glücklich war die Befetzy
der Männerſtimmen. Herr Lippmann=Mannheim (Ta
ſang zwar die dramatiſche Arie Du zerſchlägſt ſie vorzügl
für die lyriſchen Arien aber erſchien ſein Organ zu ſpröde
Ton klang dann oft gepreßt, war zu unruhig und es fehlte
Wärme. Beſonders fiel dies auf in der herrlichen Einlein
Tröſtet Zion und der darauffolgenden Arie mit ihren
lingsatmenden Klängen. Umgekehrt gelangen Herrn Weiß
born=Berlin am beſten die ruhigen Arien. Hier konnte er
großes, tvohlklingendes Organ völlig entfalten. Dagegen
herrſchte er den Koloraturſtil um ſo weniger, und die Einſ/
keit moderner Stimmbildung, die nur nach Größe und P
des Tones, weniger nach Beweglichkeit und Modulationsfüh/
der Stimme ſtrebt, fiel hier beſonders auf. Schon im erſten A
Rezitativ mißglückte die tonmaleriſche Koloratur auf dem A
bewege völlig durch das übertriebene martellato, das gera
unſchön klang, ebenſo wurde die Arie Warum entbrennen
Heiden dadurch entſtellt.
Auf zwei Uebelſtände ſei zum Schluß noch hingewvieſer,
das Konzert ſtark beeinträchtigten. Wohl ein Viertel der 50
kam beträchtlich zu ſpät und ſtörte dann während der Muſikuk=
träge
ganz empfindlich durch das geräuſchvolle Aufſucheni!
Plätze. Ein derartiger grober Unfug, jeder andere Auskue
wäre zu milde für dieſe Rückſichtsloſigkeit, wurde ſonſt in Denk
ſtadt nicht geduldet, und wir wären dankbar, wenn die Türenun
die Verſpäteten künftig erſt nach Ende eines Teiles des Ta
toriums geöffnet würden. Im Theater fügt ſich das Pub ich
ja ebenfalls dieſer Anordnung. Ferner ſtörte die Art und Aſe.
wie im Chor an den Soliſten Kritik geübt wurde. Es entſpich
wenig dem weihevollen Werk, noch weniger den Pflichten0
Veranſtalter und Gaſigeber, als welche ſich doch der Chorn
ſehen muß, wenn ſich einzelne beim Mißlingen einer Sue
gegenſeitig anſtießen und ſich kaum bemühten, demonſtrakes
Gelächter zu unterdrücken. Eine derartige Kritik ſtünde eher .
Publikum zu. Aber demjenigen, der ſich über Unzulängges
hinwegzufetzen ſuchte, ergriffen dureh den großen Geiſt Hänle
und durch die im großen und ganzen ausgezeichnete Auffüh
wurde dies faſt unmöglich gemacht.
Wir haben dieſe Mißſtände ausführlicher erwähnt, un:
Beſeitigung anzuregen. Im übrigen wollen wir den A
verein beglückwünſchen zu dem tiefen Widerhall, den das Ken
in den Herzen der Zuhörer erweckte, und hoffen, daß ſeine
deutung im Kunſtleben unſerer Stadt als einziger Oratyn
chor bald ſo anerkannt werden möge, daß der Saal im kün 7.
Jahr bis auf den letzten Platz von Mitgliedern beſetzt iſt
das in den meiſten größeren Städten bei ähnlichen Vereinen
Fall iſt. Von ſelbſt wird ſich dann die Notwendigkeit erg!
für Nichtmitglieder Nachaufführungen zu veranſtalten.

[ ][  ][ ]

DriMuk. P 0.

wn. Auch in den elektriſchen Zentralen der einzelnen Straßen=
enen
ſollen die Notſtandsarbeiten geleiſtet werden.
Varis, 19. Febr. (Wolff.) Nach einer Meldung des Matin aus
ie werden ſämtliche Textilarbeiter von Tourning und
Aubeix am kommenden Montag wegen Entziehung der Teuerungs=
yergen
in den Ausſtand treten.
Berlin 19. Febr. (Priv.=Tel.) Die Direktoren der Ber=
er
ſtädtiſchen Elektrizitätswerke teilten dem Magiſtrat mit,
ſie auch nach der jetzt erfolgten Aufhebung ihrer Beurlaubung
ſicht gewillt feien, auf ihre Poſten zurückzukehren. Sie
ünden dies damit, daß die Vorgänge der letzten Zeit, insbeſondere
Magiſtratsbeſchlüſſe auf Wiedereinſtellung der wegen Sabotage ent=
ſonen
Arbeiter, ein ordnungsmäßiger Weiterarbeiten in ihren alten
tllungen ausſchließen.

Darmſtadier Tagblait, Sonntag, den 20. Februar 1931.

Scite -.

Reichsminiſter Dr. Simons in Frankfurt a. M.
Frankfurt, 19. Febr. (Wolff.) Auf ſeiner Rückreiſe nach
mlin benutzte Reichsminiſter Dr. Simons die Gelegenheit,
uh in Frankfurt in einem Kreiſe von Vertretern des Handels,
ſer Induſtrie und des Gewerbes ſich über die Pariſer Beſchlüſſe
w über die Haltung der Reichsregierung auszuſprechen. Die
der Lage Frankfurts beſonders wichtige Frage der Sank=
lionen
war ebenfalls Gegenſtand der Erörterungen. Wie in
widdeutſchland, kam auch hier die einmütige Zuſtim=
nang
zu der Abſicht der Reichsregierung zum Ausdruck, nur
jiter erfüllbare Bedingungen die deutſche
aiterſchrift zu ſetzen.
Zu den Pariſer Beſchlüſſen.
Frankreichs Säbelraſſeln. Ein wenig beunruhigt.
Paris, 19. Febr. (Wolff.) Wie der Oeuvre mitteilt, iſt
der vorgeſtrigen Sitzung, die Miniſterpräſident Briand und
ziegsminiſter Barthou mit Marſchall Foch und einigen Gene=
halen
abhielt, auch über die etwaigen militäriſchen
Vwangsmaßnahmen in Deutſchland geſprochen worden.
an erwog die Frage, ob gegebenenfalls die Zurückbehaltung
der Jahresklaſſe 1919 genügen werde. Obwohl Foch ſeine Mei=

ſunig noch äußern wolle, glaube man, daß die erwähnden Maß=
ſahmen
genügen werden. Eine endgültige Entſcheidung ſei zu=
heni
noch nicht getroffen worden. Entgegen der geſtrigen Er=
lärung
des Abgeordneten Aubriot, der von einem zu erwarten=
ſen
Dementi geſprochen hat, erklärt Oeuvre, Briand habe zu
ſiriem Vertreter geſtern abend geäußert: Man bilde ſich nich=
in
, wir wollten mobiliſieven; ich glaube immer noch, daß in
ſondon ſich alles regeln werde.
Paris, 19. Febr. (Wolff.) Zu der geſtrigen Aeußerung
ſes engliſchen Miniſterpräſidenten im Unterhaus, es müſſe erſt
bewwieſen werden, ehe man zu Zwangsmaßnahmen ſchreite, daß
die Haltung Deutſchlands nicht hervorgerufen werde durch die
ſinmöglichkeit, ſeine Verpflichtungen zu erfüllen, bemerkt
Oeuvre, das bedeute eine Einſchränkung, über die Frank=
eich
mit Recht ein wenig beunruhigt ſein könne.
Eine ſcharfe Note der Alliierten nach Berlin unterwegs?
T.u. Berlin, 19. Febr. Pall Mall Gazette und Globe be=
aupten
, daß eine ſcharfe Note der Alliierten nach Berlin unter=
ſgs
ſei, in der um ſofortige Zuſtellung der deut=
Iaen Gegenvorſchläge erſucht wird, falls dieſe berückſich=
ſiat
werden ſollen. In Berlin iſt, wie der Berliner Lokalanzeiger
mldet, an maßgebender Stelle, von einer ſolchem Note
ſtichts bekannt.
Italien.
Rom, 19. Febr. (Wolff.) Die Ausſchüſſe für auswär=
ige
Angelegenheiten, für Finanzen und für Schatz=
ungelegenheiten
traten under dem Vorſitz Luzattis zuſammen,
ſu, wie Stefami meldet, die Frage der Italien von Deutſch=
and
geſchuldeten Reparation zu prüfen. An der
ſitzung nahmen auch Sforza, Meda und der italieniſche Ver=
geter
auf der Reparationskonferenz, Danelta, teil. Dieſer
gb nach Blättermeldungen einen Ueberblick über die Verhand=
ſigen
. Darauf wurde die Beſprechung auf morgen vertagt.

Die Tribuna meldet: Luzatti, der den Vorſitz in den Kam=
ſperausſchüſſen
für Finanzen und auswärtige Angelegenheiten
ſhrte, erklärte: Deutſchland kann die von ihm ge=
hrderten
Zahlungen leiſten, den es beſitzt die not=
ſwendigen
Hilfsquellen. Wenn die Deutſchen die in Italien be=
ſtichenden
ſtarken Steuern auf Alkohol und Tabak

Kiſten nd

ahlen würden, würde das ſchon genügen, die Einnahmen des
alio /e gates beträchtlich zu erhöhen. Außerdem hat Deutſchland faſt

erige Albne Schulden im Auslande. Deutſchlands Lage iſt
ſeſſer als die anderer Länder. (!) Die Ausfuhrtaxe
un 12 Prozent würde das Dumping verhindern können.
Die Kammerausſchüffe werden heute erneut zur Fortſetzung
der Beratung zuſammentreten.

Paris, 18. Febr. (Wolff.) Der Miniſterrat hat die Gene=
Berövle Faholle, Lyautey und Franchet d’Eperey zu Marſchällen
ertannt.
Die Londoner Konferenz.
Paris, 19. Febr. (Wolff.) Die vereinigten Kammeraus=
üſſe
für auswärtige Angelegenheiten und Finanzen hielten
ſtern nachmittag eine Sitzung ab. Die Abgeordneten Leygues
Zund Klotz berichteten für die Unterkommiſſionen, die die Aus=

ſetgführung des Friedensvertrages überwachen ſollen. Der Aus=
Taiſſtuß hat den Wunſch ausgeſprochen, Briand vor den Londoner
VVerhandlungen gewiſſe Wünſche vorzutragen, da eine Ver=
übeſſerung
des Pariſer Abkommens notwendig
Aſtr. Briand hat aber den Abzeſandten der Ausſchüſſe mitgeteilt,
chdeß er vor ſeiner Abreiſe nicht mehr Zeit habe, Aufklärungen
fMzr geben. Er habe ſich ja übrigens in der Kammer ausgeſpro=
ſchen
, und ſeine Erklärungen ſeien durch ein Vertrauensvotum
AFbilligt worden.
Die Abreiſe der Pariſer Delegierten nach Lon=
wn
iſt auf Sonntag, 10 Uhr vormittags, feſtgeſetzt worden.
Rom, 19. Febr. (Wolff.) Graf Sforza iſt zur Konfe=
unz
nach London abgereiſt.

Aus dem beſetzten Gebiet.
Gegen die ſchwarze Schmach.
Berlin, 19. Febr. (Wolff.) Der Nationalbund un=
ſariſcher
Frauen richtete an die Rheiniſche Frauenliga ein
Echreiben, worin der Bund das Mitgefühl der ungariſchen
rauen ausdrückt und gegen die Verwendung ſchwarzer
boldaten im beſetzten Gebiet proteſtiert. Auf den Trümynern
hres zerſtörten Vaterlandes gedächten die ungariſchen Mütter
ſer deutſchen Schweſtern, die namens des Friedens den
vieriſchen Leidenſchaften afrikaniſcher Wilden zum Opfer hin=
geworfen
würden.
Die amerikaniſche Befetzung.

Paris, 19. Febr. (Wolff.) Nach einer Radiomeldung aus
Eeu=York iſt die amerikaniſche Regierung entſchloſſen, außer den
Beutretern auf der Wiederherſtellungskommiſſion auch noch vor
dem 1. Mai 5400 Mann der amerikaniſchen Be=
atungstruppen
, die ſich noch in den Rheinlanden be=
unden
, zurückzurufen. In der Meldung wird geſagt, daß
ie Amerikaner bereits ein erſtes Kontingent von 500 Mann zu=
ſickgezogen
hätten, ſo daß es jetzt notwendig erſcheine, die be=
Ondere Maßnahme zu Ende zu führen. Die Entſcheidung be=
mnflußt
aber in keiner Weiſe die amerikaniſche Politik der
Bukunft.
Zur Abſtimmung in Oberſchleſien.
Konſtadt, 19. Febr. (Wolff.) Am 16. Februar ſandten der
Magiſtrat und die Stadtverordnetenverſammlung zu Konſtadt
en die Interalliierte Kommiſſion in Oppeln eine Entſchließung,
m der es u. a. heißt: Nach einer Meldung der Kreuzburger Zei=
ung
(Polenblatt) Nr. 37 vom 16. Februar erhoben einige Ge=
leinden
, darunter die Stadt Konſtadt, gegen die Zulaſ=

ſung der reichsdeutſchen Oberſchleſier zur Ab=
ſtimmung
bei der Interalliierten Kommiſſion Proteſt. Der
Magiſtrat und die Stadtverordnetenverſammlung von Konſtadt
als berufene Vertreter der Stadt ſtellen demgegenüber feſt, daß
dieſes Machwerk nicht von der Stadtgemeinde, ſondern von einer
kleinen Perſonengruppe ausgeht, die dadurch die Indevalliierte
Kommiſſion und die breite Oeffentlichkeit irrezu=
führen
ſucht. Der Einſpruch wurde von einigen wenigen er=
hoben
, die polniſch geſinnt und deren Zahl emſchließlich der
Kinder etwa 20 beträgt, demnach nur von einem verſchwindend
kleinen, kaum ½ Prozent betragenden Brichteil der 3640 Seelen
zählenden Stadtbevölkerung. Die Stadt erwartet mit Freuden
ihre reichsdeutſchen Mitbürger und übernimmt gern die Gewähr
dafür, daß die Ruhe und Ordnung durch deren Anweſenheit nicht
geſtört wird.
Teilung des Raubes.
Budapeſt, 19. Febr. (Wolff.) Die Verhandlungen über die
Verteilung der deutſchen, öſterreichiſchen und un=
gariſchen
Schiffe unter die Donau=Uferſtaaten beginnen am
24. Februar in Paris. Der Amerikaner Walker Hines fungiert
als Schiedsrichter. Ungariſcher Delegierter iſt Miniſterialrat
Jarmay.
Schweiz.
Bern 19. Febr. (Wolff.) Der Bundesrat ſetzte die In=
ſtruktionen
für die ſchweizeriſchen Delegierten Dunand und Huber
feſt, die bei der Völkerbundratſitzung in Paris die Haltung
der Schweiz in der Frage des Truppendurchtrans=
portes
zu vertreten haben. Die Inſtruktionen werden dem=
nächſt
veröffentlicht werden.
Der Bundesrat hat über die Maßnahmen zur Behebung
der Arbeitslöſigkeit Beſchluß gefaßt. Geſtützt auf den
Bundesratsbeſchluß, wird der Bundesrat die Kantone unter=
ſtützen
durch Beiträge für Bauarbeiten, deren Ausführung im
allgemeinen Intereſſe liegt.
Der Bundesrat hat als Delegierten der Schweiz für, die
internationale Tranſitkonferenz in Barcelona
Miniſter Carlin bezeichnet.
Schweden.
Stockholm, 19. Febr. (Wolff.) Die Nordiska Preßzen=
tralen
meldet an Helſingfors, daß zwei von den ſchwediſchen
Mitgliedern der finniſchen Regierung, Juſtizminiſter Granfelt,
und Handels= und Induſtrieminiſter Proope, infolge Meinungs=
verſchiedenheiten
in der Amneſtiefrage am Freitag ihr Rücktritts=
geſuch
eingereicht haben. Laut Dagenspreß haben auch andere
Mitglieder der finniſchen Regierung Rücktrittsabſichten.
England.
Kairo, 18. Febr. (Wolff.) Die Mitglieder der ägypti=
ſchen
Delegation, ſowie der frühere Miniſter und koptiſche
Patriarch ſandten an Lloyd George Telegramme, worin gegen
die vor kurzem gehaltene Nede Churchills, worin er
Aegypten als einen Teil des britiſchen Reiches
in Anſpruch genommen hatte, in ſchärfſten Ausdrücken Proteſt
erhoben wird. Aegypten werde nichts anderes als eine voll=
ſtändige
Unabhängigkeit annehmen.
London, 19. Febr. (Wolff.) Reuter. In Belfaſt kam
es geſtern abend in der Nähe der Docks zu ſchweren Zu=
ſammenſtößen
zwiſchen den Sinmfeinern und den iriſchen
Nationaliſten. Ueber eine Stunde wurde gefeuert. In Dublin
wurde ein großer Stadtteil durch ſtarke Truppenabteilungen ab=
geſperrt
, die genaue Durchſuchungen aller Häuſer vornahmen.
London, 19. Febr. (Wolff.) Das Handelsminiſterium
wurde ermächtigt, engliſchen Geſellſchaften und Einzelperſonen
Kredite für die Asfuhr engliſcher Waren nach
Oeſterreich zu eröffnen.
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Beröffentlichungen urter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Nedaktion
keinerlei Vexantwortung; für ſie bleibt auf Grund des § 21 Abſ. 2 des Preſſe=
geſetzes
in vollem Umfange der Einſender verantwort ich.)
Einſendungen, die nicht verwendet werden, können nicht zurückgeſandt, die Ablehnung
nicht begründet werd n.
Das letzte Adreßbuch erſchien 1918. In Gießen wird ein ſolches
zum Preiſe von 20 Mark ausgegeben. Das ſind Tatſachen. Und wann
erſcheint ein neues ſolches, dringend nolwendiges, hier? Mir däucht, da=
rüber
ſollten ſich die Stadtverordneten einmal eingehend unterhalten,
denn dieſe Frage iſt dringender wie die der Kommunaliſierung der Kin=
derhorte
; aber auch die Vertretung des Handels und der Induſtrie, wie
nicht minder des Handwerks ſollten energi e Schritte tun, daß den be=
rechtigten
Intereſſen der Einwohnerſchaft (nüge geleiſtet wird.
Letzte Nachrichten.
Berlin, 19. Febr. (Wolff.) Der Geſetzentwurf über die Ent=
ſendung
von Betriebsratsmitgliedern in den Aufſichtsrat
wurde in Nr. 9 des Reichsarbeitsblattes vom 15. Februar ver=
öffentlicht
.
Berlin, 19. Febr. (Wolff.) Die in Fachzeitungen verbreitete
Nachricht, daß im Reichsfinanzminiſterium ein Geſetzentwurf
über die Beſteuerung der Waſſerſportfahrzeuge
fertiggeſtellt ſein ſoll, wonach Ruder=, Segel=, Motorboote und
ſonſtige Waſſerfahrzeuge mit 10 v. H. ihres jeweiligen Wertes
jährlich zu verſteuern ſind, entſpricht nicht den Tatſachen.
Im waſſerwirtſchaftlichen Ausſchuß des Reichswirtſchafts=
rats
erklärte der Vertreter des Reichsverkehrsminiſteriums, daß
das Reich den Hochwaſſermeldedienſt an den Strö=
men
fortführen und auch die Eisbrecharbeiten weiter
ausführen werde, ſoweit es zur Verhütung von Hochwaſſer=
gefahren
notwendig erſcheine. Dagegen erklärte das Reich ſich
außerſtande, der von Preußen geforderten Uebernahme ſämtlicher
Brücken und Stagtsfähren zuzuſtimmen.
Die Forſtbefliſſenen, die in dieſem Frühjahr die
Forſtreferendarprüfung abzulegen beabſichtigen, haben
die vorſchriftsmäßige Meldung ſpäteſtens bis zum 11. März ein=
zureichen
. Die an der hieſigen Hochſchule abzuhaltende tierärzt=
liche
Prüfung beginnt am 15. April. Geſuche um Zulaſſung zu
ihr ſind bis 1. März enzureichen.
T.U. Berlin, 19. Febr. Wie das Berliner Tageblatt aus
Wien erfährt, wurde dort heute vormittag Herr Trebitſch=
Lincoln, der Kapp=Preſſechef für die auswärtige Preſſe ge=
weſen
war, verhaftet.
Sommerfeld (bei Frankfurt a. d. O.), 19. Febr. (Wolff.) In
der Nacht zum Freitag ſtarb Generaloberſt Max v. Böhne
auf Schloß Sommerfeld, wo er bei ſeinem Schwiegerfohn zu
Beſuch weilte.
Paris, 19. Febr. (Wolff.) Nach einer Havasmeldung aus
Neu=York wurden dort ſeit dem 1. Januar über 200 Fälle von
Schlafkrankheit feſtgeſtellt. Die meiſten verliefen tödlich.
Paris, 19. Febr. (Wolff.) Havas meldet aus Madrid:
Der ſpaniſche Kriegsminiſter beabſichtigt, dem Parlament ein
neues Rekrutierungsgeſetz vorzulegen, das die zwei=
jährige
Dienſtzeit einführt und den Mannſchaftsſtand
jeder Jahresklaſſe von 153000 auf 107000 Mann herabſetzt.
Madrid, 19. Febr. (Wolff.) Die deutſchen Künſtler beendeten
nünmehr die Wagnergaſtſpiele im hieſigen Opernhaus
mit der Aufführung des Lohengrin Sie ernteten reichen Bei=
fall
, der auch in den überaus anerkennenden Beſprechungen der
Preſſe zum Ausdruck kommt.
London, 19. Febr. (Wolff.) Die Daily Mail berichtet: Nach
einer Meldung der Nat=Yorker World hat Präſident Harding
Hoover zum Handelsminiſter ſeines Kabinetts ervannt.
Spiel, Sport und Turnen,
* Sportverein Germania 13 Darmſtadt E. V.
(Siehe Auzeige.)
Füir die Errichtung eines großen Stadions in
Halle a. S. bewilligten die Stadtbehörden 1 183000 Mark.
Spiel und Sport in Dresden. In Dresden gibt es
gegenwärtig 56 Spiel= und Sportplätze, ferner 64 Netzballplätze und 68
Kinderſpielplätze. Dazu 4 Rodelbahnen.
* Nationales Fechtturnier in Berlin. Am 9. und
10. April veranſtaltet die Sportfechtriege der Turngemeinde

Berlin anläßlich ihres Jubiläums ein mationales Turmier auf
Floret, I. Säbel und Degen, offen für Herrenfechter, die einem Fecht=
klub
des Deutſchen Fechterbundes und der anerkannten Verbände oder
einer Fechtriege des Fechterverbandes der Deutſchen Turnerſchaft auge=
hören
. Anſchließend foll noch am 11. April ein Turnier auf Florett
und I. Säbel für Berufsfechtmeiſter ſtattfinden. Die Meldungen müſſen
bis 17. März beim Veranſtalter ſein. Meldegebühr 10 Mark für jede
Waffe.
Rütts und Lorenz Abreiſe nach Amerika.
sr. Zu einer eindrucksvollen Kundgebung geſtaltete ſich am Don=
nerstag
abend die Abreiſe der deutſchen Rennfahrer Rütt und Lo=
renz
auf dem Lehrter Bahnhof in Berlin nach Amerika, wo
ſie am 6. bis 13. März an dem Sechstagerennen in Madiſon Sayre
zu Neu=York den beſten Fahrern der Welt als einzige Vertreter der
MMittelmächte gegenübertreten werden. Alle Leibesübuigen treibende
Verbände hatten Abordnungen entſandt. So u. a. auch der Deutſche
Reichsausſchuß Major Fitting und Generalſekretär Diem, der Rad=,
Motorrad= und Auto=Induſtrie Dr. Timpe, der Allgemeine Deutſche
Automokil=Klub Ingenieur F. A. Schmidt, der Bund Deutſcher Rad=
fahrer
u. a. Dr. Martin und die Rennfahrer den Vorſitzenden des
Deutſchen Rennfahrer=Verbandes, W. Arend. Den ſcheidenden Fahrern
widmete der Ehrenvorſitzende der Arbeitsgemeinſchaft Deutſcher Rad=
und Motorradſportverbände, Kammerpräſident Dr. Kleefeld, fol=
genide
Worte:
Sie ſind berufen, nach langen Jahren völkervermichtender Kämpfe,
die immer noch nicht abgeſchloſſen ſind, den deutſchen Namen und die
deutſchen Fahnen wiederum in Amerika zu zeigen. Sie werden damit
an Ihrem Platze mit zum Träger der großen Idee der Völkevverſtän=
digung
, die nahezu allen Deutſchen ehrlich am Herzen liegt. Im Lande
des Sternenbanners werden Sie Gelegenheit haben, zahlreiche Kreiſe
der Induſtriellen und Sportwelt kennen zu lernen, Leider keunt man
ja in der Weit das Volk der Deutſchen immer noch nicht ſo genau, wie
es wünſchenswert wäre. Wir waten ein Volk der Arbeit und werden
es auch wieder werden. Die Arbeit iſt über allem, was Völler und
Länder trennen kann, die organiſche Verbindung der Menſchheit. Höchſt=
leiſtungen
kann aber nur ein körperlich und ſeeliſch geſundes Volk voll=
bringen
. Gerade als Vertreter dieſes Gedankens werden Sie in Ame=
rika
einer freundlichen Aufnahme ſicher ſein. Namens der Arbeits=
gemeinſchaft
wünſche ich Ihnen eine gute Fahrt.
Direktor Schwarz, der 1. Vorſitzende der Arbeitsgemeinſchaft
Deutſcher Rad= und Motorradſportverbände und des Verbandes Deut=
ſcher
Radrennbahnen, führte dann aus, daß, noch ehe die politiſchen
und wirtſchaftlichen Wechſelwirkungen und Beziehungen zwiſchen
Deutſchland und Amerika eingeſetzt hätten, bereits der völkerverbindende
Sport die Brüicke zwiſchen drüben und hüben geſchlagen habe. Er ſei
der wahre Vorläufer des Völkerbundes. Mit dem Sportgruß der Rad=
fahrer
All Heil beſchloß er ſeine Ausführungen. Peter Eijk betonte
noch in einer Anſprache namens des Verbandes Deutſcher Fauſtkämpfer,
daß die Vertreter dieſes noch ſo jungen, aber aufſtrebenden Sports dar=
auf
brennen, ebenfalls im Auslande ihr Können zu zeigen. Auf
dem Bahnſteig hatten ſich Hunderte von begeiſterten Sporkfreunden
eingefunden, um den beiden Deutſchen die letzten Grüße der Heimat zu
bringen. Unter braurſenden. All=Heil=Rufen der Menge verließ der
Zug bünktlich um 7 Uhr die Halle.
Rütts frühere Erfolge im Neu=Yorker Sechstagerennen be=
rechtigen
zu den beſten Hoffnungen auf ſein jetziges Abſcheiden zu=
mal
er ſowohl wie ſein Partner Lorenz ſich auf Grund fleißigen Trai=
nings
in beſter Form befinden. Rütt ſiegte ſchon 1907 mit Stol als
Partner und wurde 1908 wieder zuſammen mit Stol Zweiter. 1909 ge=
wwann
er mit Clark zum zweiten Male, während er im folgenden Jahre
mit dem gleichen Partner den zlveiten Platz belegte. 1912 hatte Rütt
den Veranſtalter des kommenden Rennens, Fogler, zum Partner und
heftete zum dritten Male den Sieg an die deutſchen Farben.
Die deutſche Induſtrie wird durch den Start von Rütt=
Lorenz im Neut=Yorker Sechstagerennen in Amerika in eindrucks voller
Weiſe zur Geltung gebracht. Lorenz und Rütt fahren ſelbſtverſtändlich
deutſche Räder und benutzen deutſche Reifen.
Schluß des redaktionellen Teils.

PBei
U5
A
ärztlich
FROHaMIIIe bevorzugt.
Verfr e

Sehr rasch
und sicher
wirkend.
Falet 8
3 5 Palfer M. 5.

Gernsheim und
Klein=Rohrheim
Beſtellungen
auf das Darmſtädter Tagblatt‟
werden angenommen bei
Frau Barb. Wenzel, Gernsheim
Zanggaſſe 9.
Unſere Agentin wird bemüht ſein, durch pünkt=
liches
und zuverläſſiges Austragen den Wün=
ſchen
der Bezieher Rechnung zu tragen.
Der Verlag des Darmſtädter Tagblatts.
(2185

Wetterausſichten für Sonntag:
Heiter, trocken, nachts leichter Froſt, am Tage mild, Nordoſtwind.
Tageskalender.
Landestheater, Anfang 6 Uhr, Ende gegen 9½ Uhr (C 23): Die
Zauberflöte‟.
Orpheum: Vorſtellungen um 1/=4 Uhr und 247 Uhr.
Vortrag von Prediger Hilmer um 8 Uhr im Saale Mühlſtraße 70.
Abendunterhaltung der Ortsgruppe Darmſtadt des Zentralver=
bandes
der Angeſtellten um 4 Uhr im Saalbau.
Generalverſammlung des Sterbekaſſenvereins Einigkeit I
um 3 Uhr in der Krone.
Verſteigerungskalender.
Montag, 21. Februar.
Mobiliar=uſw.=Verſteigerung um 10 und ½3 Uhr in der
Autohalle des Marſtalls.
Wirtſchaftsinventar=Verſteigerung um 9½= Uhr zu
Eberſtadt, Gaſthaus zur Traube.
Nutzholz=Verſteigerung um 10 Uhr im Eberſtädter Ge=
meindewald
(Zuſammenkunft auf der Schlangenſchneiſe am Uebergang
der Main=Neckar=Bahn).
Schilfrohr=Verſteigerung um 3 Uhr an der gemeinheit=
Rchem Torfgrube zu Pfungſtadt.

Leitung: Dx. Otto Waldgeftel. Verantwortlich für den leitenden politiſchen
Teil und für Feutilleton: Dr. Stto Waldgeſtel; für heſſiſche Polt ik und den
üdrigen Teil (außer Sport, Handel Landwir ſchaftliches) Max Streeſe; für
Sport, Handelsteil und Lamwirtſchaftliches: Kurt Mitſching; für den Anz ige iteil,
Anzeigenbezlagen und Mitteilungen aus dem Geſchäfteleben: Paul Lange.
Druck und Verlag: 4 C. Wittichiſche Hofbnchdruckerei. Säm ch n D.rmſtadt.
Für den redakti beſtimmte Mittenlungen ſind die Redaktion des
Tagblats zu richten. Grmaige honorarſorderungen ſind beizuftegen; nachrägliche
werden nicht berückſichtigt. Unverlaugte Manuſtrivte werden nicht zurückgeſendt.

Die heutige Numer hat 12 Seiten
und Unterhaltungsblatt.

[ ][  ][ ]

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Karl Günther
Groß=Zimmern
Zwönitz
(Hessen)
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20. Februar 1921.
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Nach längerem ſchwerem Leiden ver=
ſchied
heute unſre liebe Tante, Couſine und
Schwägerin
Fräulein

Toni Hander.

Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Geh.=Rat Sander.
Darmſtadt, 18. Februar 1921.
Die Beerdigung findet am Montag, den
21. Februar, vormittags 11½/, Uhr, auf dem
Waldfriedhof ſtart. (*6993

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wieſenſtr
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Kleider, Bluſen uſw. hell färben, ohne
den Stoff zu beſchädigen.
ARIhIS erlaubt jeder Dame, ſich
heute dunkel, morgen hell zu kleiden.
ART, iſt in allen Drogerien
und einſchlägigen Geſchäften zu haben;
wo nicht, wende man ſich an den Allein=
vertrieb
für Heſſen
(*6950
Drogen=Großhandlung

Hans & Ludwig Oswald
Darmſtadt, Mornewegſir. 29.

[ ][  ][ ]

Darmnübter Tayblatt, Sonnta, den 20. Februar 1321.

Seite

in Lebensfluten, im Tatenſturm.
Roman von Artur Brauſewetter.
(Nachdruck verboten.)
Sie hielt ihm die Kleidungsſtücke hin und half ihm ſie an=
zuziehen
. Er ſah ſie an, eine lange, nachdenkliche Weile. Er
ſarinte ſie gar nicht wieder. Er hatte ſie bis dahin nur von ſanf=
er
Nachgiebigkeit geſehen, nur ihre anſchmiegende Mädchen=
zuftigkeit
hatte er geſehen. Darin hatte für ihn jener Liebreiz
hrer Erſcheinung gelegen, der ihn immer wieder zu ihr zog
ettlernte er an ihr etwas ganz Neues kennen: das zum Bewußt=
ain
und zur Beſtimmtheit ſeines Weſens erwachte Weib.
Als er einſah, daß ſein Widerſtand vergeblich war, gab er
hrr auf und fügte ſich, ſo ſchwer es ihm auch wurde.
Wie lange werde ich im Lazarett bleiben müſſen?
Das hängt davon ab, wie Sie ſich dort führen. Vielleicht
nar wenige Tage vielleicht auch ſehr viele.
Von unten hörte man das Knirſchen des Kieſes, über den
Wagenräder führen. Ein Pferd wieherte.
Es iſt Zeit, ſagte ſie.
Karla erſchien auf der Schwelle. Kann ich bielleicht behilf=
ſich
ſein?
Er lehnte ab. Es iſt nicht nötig, ich kann ſehr gut allein
ſiehen. Ich bin völlig geſund und muß ins Lazarett nur weil
ieſe eigenwillige Schweſter es will.
Auf der Dieſe ſtanden Macketatz und Frau Hildegard, dem
ſaranken beim Einſteigen behilflich zu ſein. Aber auch fie wies
Arno zurück; nur leiſe auf Annemaries Hand ſich ſtützend, beſtieg
r mit ihr das Gefährt, das in ſchnellem Trabe in die Nacht
ninausfuhr.
Sein Anfall kam lediglich davon, daß du ihm ſeine Bitte
ibſchlugſt, ſagte Frau Hildegard, als ſie mit ihrem Manne allein
m Eßzimmer ſaß. Ich weiß, wie ſein ganzes Herz an ihr hing,
rhatte es mir eben geſagt. Aber auch meine Fürſprache war
ergeblich, und es war das erſtemal, daß ich dir mit einer ſolchen
am.
Er antwortete nicht.
Sage mal, tut dir das nun gar nicht ein bißchen leid?
Gewiß tut es mir leid, daß der arme Menſch ſo ſchwach
und hinfällig iſt.
Das meinte ich nicht.
Was denn?
Ich meinte . . . in Bezug auf dich und deine ſchroffe Ab=
ehnung
.

Mir hat noch nie etwas leid getan, was ich tun mußte.
Und wirſt auch jetzt nicht ſeinen Wunſch erfüllen?
Nein.
Was ſoll denn nun mit ihm werden?
Er muß ſich durchkämpfen, wie wir es alle gemußt haben.
Muß ſeinen Irrtum auf ſich nehmen und ihn durch Mühſal und
Leid zu beſſern ſuchen, wie wir es wiederum all gemußt haben.
Und wenn er es nicht kann?
Dann geht er eben an ihm zugrunde.
Das ſagſt Du ſo kalt und gelaſſen?
Ich habe dieſes Leben kennen gelernt in viel ernſterer und
bitterer Schule als er und ihr alle. Es birgt eine unerbittliche
Folgerichtigkeit in ſich: Lebe, wer zum Leben taugt. Für den
Schwächling taugt das Leben nicht.
Er iſt wohl weniger Schwächling als Idealiſt.
Es einen ſich viele Widerſprüche in dieſem hen. Er
will alles Mögliche, führt es mit heißer Inbrunſt aus und ſteht
dann wie vom Schlag getroffen, wenn es ihm fehlgeht.
So iſt er doch kein Schwächling.
Das wird er jetzt zu erweiſen haben. Denn ſtark iſt nicht
der, der vieles will und tut. Der allein iſt ſtark, der die 7iden
und Niederſchläge des Lebens auf ſich zu nehmen und zu über=
winden
weiß.
Er ging einige Male durch das Zimmer und fuhr dann fort:
Ich erweiſe dieſem jungen Mann einen guten Dienſt. Gewährte
ich ihm, was er ſo ſtürmiſch von mir fordert, ſo richtete er ſich,
vom Leben immer wieder verhätſchelt und verwöhnt, zugrunde
. . .. ſpäter oder früher ganz gewiß. Jetzt ſtelle ich ihn auf ſich
ſelber. Geht er in den Wogen unter, die ſein zügelloſes Wollen
heraufbeſchworen, ſo iſt ihm nicht zu helfen, und es iſt nicht viel
an ihm verloren. Lernt er, Herr ſeines Schickſals zu werden, ſo
kann er ſich aus dem Ungeſtüm ſeiner Jugend zum Manne ent=
wickeln
das iſt die Probe, die er zu beſtehen hat.
Eine lange Weile ſchwieg Frau Hildegard. Ich wußte doch
nicht, daß Du ein ſo harter Mann biſt, ſagte ſie dann langſam.
Ich bin nicht hart ich bin nur gerecht. Und nun gute
Nacht. Mein Friedrich iſt ſchon ungeduldig und geſtattet eine ſo
lange Ueberſchreitung der gewohnten Ruheſtunde nicht.
Er küßte ihr die Hand und begab ſich in ſein Schlafzimmer.
Sie aber blieb noch eine Weile allein und kämpfte in ſich den ſtil=
len
Kampf gegen die erſte Frage, das erſte leiſe Irrewerden, das
keiner Ehe erſpart bleibt, und mag ſie die glücklichſte heißen.
Am nächſten Morgen geſchah etwas nie Dageweſenes. Mak=
ketatz
erhob ſich nicht, als ihm Zubeil mit dem Glockenſchlag ſieben
Uhr des Morgens weckte. Er habe wenig geſchlafen, ſein Kopf

ſchmerze; er müſſe noch zwei Stunden Ruhe haben Zubeil
wußte nicht, was er hörte.
Schweigend entfernte er ſich. Als er aber zu der feſtgeſetzten
Stunde wieder erſchien, fand er ſeinen Herrn bereits bis auf
den ſchwarzen Ueberrock angezogen, und zwar, was auch bis da=
hin
noch nie vorgekommen war: ohne ſeine Hilfe. Es gäbe nichts
Zweckloſeres, als alte Grundſätze zu brechen, brummelte Macke=
tatz
, während der alte Diener einige unvermeidliche Beſſerungen
und Nachhilfe an ſeinem Anzug vornahm; er habe doch nicht
mehr geſchlafen und fühle ſeinen Kopf nur dumpfer und leerer
als vorhin; es wäre das erſte= und letztemal geweſen. Und es
gäbe wohl auch nichts Zweckloſeres, meinte Zubeil kopfſchüttelnd,
als ſich mit einem Male ſelber ankleiden zu wollen, wenn dies
Tag für Tag von einem anderen beſorgt werde. Jetzt müſſe er
eigentlich von vorne anfangen und habe die doppelte Arbeit.
Als Macketatz gegen 10 Uhr auf der Werft erſchien, merkte
er beim erſten Schritte, daß der große Mechanismus der Arbeit
nicht wie ſonſt klappte. Ihr Rhythmus war müde und träge,
ihre Räder gingen langſam und ſchwer. Ohne viel geſehen und
gehört zu haben, ſpürte er es in jeder Faſer ſeines Körpers. Er
kannte dieſen Mechanismus und war vertraut mit dieſem Rhyth=
mus
über vierzig Jahre ſeines Lebens hindurch; jeder ſeiner
Pulsſchläge war ihm in Fleiſch und Blut übergegangen. Als
hätte ihn ein Fieber gepackt, das ſeine Lebensregungen hemmte,
ſeine Kräfte lahmlegte, ſo ſiech und verdroſſen ſtreckte ſich der
kranke Rieſe. Und wohin Macketatz nun den Fuß ſetzte, überall
ſtieß er auf eine ihm unbegreifliche Unruhe. Nichts war an
ſeiner rechten Stelle. Die unerbittliche Ordnung, die ſtraffe Re=
gelmäßigkeit
fehlte, ohne die hier keine Tätigkeit gedeihen, kein
Zahn in den anderen greifen konnte.
Dann wieder kam es ihm vor, als bebte ein heißes Zucken
durch das ganze Gefüge, verſetzte es in Wallung und Aufruhr,
daß die wachſende Brandung in alle Gebäude, alle Gänge, alle
Abteilungen ſich ergoß, willenlos mit ſich reißend, was ſich ihr
aus feſtgewurzelter Gewohnheit hier und da noch entgegenzu=
ſetzen
ſuchte.
Was iſt das nur für ein Tag heute?! ging es durch ſeinen
Kopf. Als hätte er vorahnend am eigenen Körper durchgemacht,
was ſich hier im Inneren ſeines Werkes vollzog. Aber in dem=
ſelben
Augenblicke fühlte er eine wunderbare Ruhe über ſich
kommen, fühlte er die alte Kraft in ſich, die ihm nur für eine
ganze kurze Zeit abhanden gekommen war.
(Fortſetzung folgt.)

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rheilgerſtr. 12 (*6779

Ein
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ett
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iſt ein grauhaar. Dack=
auf
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Wendelſtadtſtr. 3. (*70

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namh. macht, welche mer
deutſch Schäferhund, a.
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Samstag Abd. geſtohl. I,
2142) Bilh. Deſch,
sgol Ernſt=Ludvigſtr
Platte:
Nadel/=

für jede
Gramme
phon, Müſe
inſtrumen e
Neparatur u. Erſatzieile am 2.
bei Muſiß=Bund, Schuche:
ſtr. 9. Alte u. zerbr. Plattenr
Höchſtpreis angekauft.

[ ][  ][ ]

Bebauungsplan für das Gebiet am
Heinrichwingertsweg.
Der vorbemerkte, auf Grund miniſterieller Ver=
fügung
feſtgeſtellte Bebauungsplan liegt gemäß
Art. 7 der Allg. B.=O, bei dem Städt. Hochbauamt
zur Einſicht offen.
(st2228
Darmſtadt, den 15. Februar 1921.
Der Oberbürgermeiſter.

Für die Waldſchule der ſtädtiſchen Kinder
hilfe
wird ein Harmonium zu kaufen geſucht. Angebote
Zimmer 58 des Stadthauſes.
(st221
Darmſtadt, den 17. Februar 1921.
Der Oberbürgermeiſter.

Sonderbrot=Ausgabe.
Vom 21. bis einſchl. 23. Februar d8. Js. kön=
nen
bei den Bäckern unter Abgabe der Nährmittel=
beſtellmarken
Nr. 276 800 Gramm Sonderbrot, das
unter Verwendung von markenfreiem Mehl herge=
ſtellt
wird, beſtellt werden. Das Brot wird vom 7.
bis einſchl. 15. März d8. Js. zum Preiſe von 2,50
Mark für den Laib gegen die Bezugsmarken Nr. 276
an die Beſteller abgegeben.
Die Beſtellmarlen ſind von den Bäckern wie die
Brotmarken, aber mit dem Vermerk Sonderbrot
auf den Umſchlägen bis ſpäteſtens 25. Februar und
die Bezugsmarken bis ſpäteſtens 18. März ds. Js.
bei uns abzuliefern. Sie verlieren mit dieſem Tage
(st2201
ihre Gültigkeit.
Darmſtadt, den 19. Februar 1921.
Lebensmittelamt A.

Nutzholz=Verſteigerung.

Donnerstag, 24. Februar 1921, vorm. 10 Uhr
anfangend, ſollen aus dem Eberſtädter= Gemeinde=
wald
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46 Stck. Buchen=Stämme von 8,4 bis 13 m Länge
und 29 bis 57 cm Durchm.,
8 Stck. Fichten=Stämme von 7 bis 8,5 m Länge
und 16 bis 21 cm Durchm.,
8 Stck. Fichten=Derbſtangen von 8 m Länge und
11 cm Durchnt.,
525 Stck. Fichten=Reißſtangen (zu Bohnenſtangen
geeignet) offentlich meiſtbietend an Ort
und Stelle verſteigert werden.
Die Zuſammenkunft der Steigerer iſt auf der
Nieder=Beerbacher Chauſſee an der Waldmühle (früher
Mahrs=Mühle). Nähere Auskunft erteilt Förſter
Pfänder in dem Forſthauſe Sommersgrund,
Eberſtadt, den 17. Februar 1921.
Heſſiſche Bürgermeiſterei Eberſtadt.
(2204gm.
Schäfer.

Wegen Aufgabe des Wirtſchafts=
betriebes
, verſteigere ich Montag,
den 21. u. Dienstag, 22. Februar
ds. Js., jeſveils vorm. /a10 Uhr
beginnend, in

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nit Kupferofen für Holz= und Kohlen=
fenerung
, 1 Gasofen für Zimenerheizung,
2 Wanduhren.
1 Büfett mit Eisſchrank und
Preſſionsteile 65/415, 1 gr. Glasſchrank,
1 ziveitür. Eisſchrank, 1 Speiſeſchrank,
1 gr. Herd, 2 Hackklötze für Küche und
Schlächterei, 1 Fleiſchſtänder, 1 eiſerner
Weinſchrank.
20 Tifche, maſſiv kirſchb., 70/115,
3 ovale desgl. 100/470, 12 lack. Holz=
gartentiſche
20/415 u. desgl. 75/160,
9 runde Garteutiſche, 1 GGartenbank,
45 Rohrſtühle, 60 Stühle mit Patent=
ſitz
, 70 Holzſtühle, Fabrikat Heidelberg,
200 eiſerne Gartrnſtühle, 1 Partie
Garderobehalter, Bilder und Spiegel.
1 vollſtänd. Kücheneinrichtung
für Wirtſchaftsgebrauch.
1 ſehr großze Partie Gläſer,
0,30 und 0,25, Porzellan, Emaille
und Steingut.
6 Bierdruckantomaten, 2 Tropf=
bleche
in Kupfer, 1 Schalenwage, 2 Bo=
genlampen
für Gag, 4gr. Gartenlampen,
9Zimmergaslampen, 1 Partie Faßlager,
eich. Bütten und Gartengeräte, 33 Ofen=
ſchirme
, 4 Kegelſpiele mit 12 Kugeln
und 1 Tafel, 1 Pfuhlpumpe, Fabrikat
Hahu=Ober=Ramſtadt.
1 Futterkiſte, 40 Säcke, 2 Fahnen=
ſtangen
.
Das geſamte Mobiliar befindet ſich in tadel=
loſem
Juſtande und eignen ſich Tiſche und Stühle
auch für Bureanztvecke.
(2183
Beſichtigung vor Beginn der
Verſteigerung.
Darmſtadt, den 19. Februar 1921.

zu den Bedingungen der Darmſtädter Banken= u. Bankiersvereinigung.
Die Abteilung für Wertpapiere iſt von 81 Uhr geöffnet.

r
O gende Firmen nen eingetragen:
(2193
Am 7. Februgr 1921:
Welo=Metallwerk Erich Weigelt in Darmſtadt.
Inhaber iſt Erich Weigelt, Kaufmann in Darm=
ſtadt
.
Angegebener Geſchäftszweig: Fabrikation und
Handel von Aluminium= und Metallwaren, Elektro=
und Apparatebau, Haus=, Küchen= und Landwirt=
ſchaftsgeräten
.
Geſchäftsräume: Eſchollbrückerſtraße 18/20.
Am 8. Februar 1921:
Tudwig Schmidt in Darmſtadt.
Inhaber iſt Ludſig Schmidt, Juwelier in Darm=
ſtadt
.
Ludwig Schmidt Ehefrau, Magdalene, geborene
Matt in Darmſtadt, und Adele Lang in Darmſtadt
ſind zu Einzelprokuriſten beſtellt.
Angegebener Geſchäftszweig: Juweliergeſchäft.
Geſchäftsräume: Wilhelminenſtraße 7.
Hinſichtlich der Firma Joſeph Henrich in Darm=
ſtadt
wurde am 8. Februar 1921 folgender Eintrag
vollzogen:
Geſchäft ſamt Firma iſt auf Samenhändler Auguſt
Krautwurm und Kaufmann a rnſt Krautwurm, beide
in Darmſtadt als perſönlich haftende Geſellſchafter
ſibergegangen.
Die offene Handelsgeſellſchaft hat am 1. Februar
1921 begonnen
Der Uebergang der in dem Betriebe des Ge=
ſchäfts
begründeten Verbindlichleiten und Forde=
rungen
iſt bei dem Erwerbe des Geſchäfts durch
Auguſt Krautwurm und Ernſt Krautwurm ausge=
ſchloſſen
.
Die Firma iſt geändert in:
Joſeph Henrich Nfl.
Darmſtadt, den 12, Februar 1921.
Heſſiſches Amtsgericht Darmſtadt I.

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Seite 10.

Darmſtädter Tagblatt, Sonntag, den 20. Februar 1921.

Rummer 50.

Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes

Bericht von der Fraukfurter Börfe vom 19. Februar.
Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtvie, Darmſtadt.
Die Spanung, mit welcher der Londoner Konferenz entgegengeſehen
wird, lähmt die Undernohmugsluſt an der Börſe. Lebhaftes Geſchäft
fand nur in mezilaniſchen Nenten ſtatt die auf die Befeſtigung am
Deviüſſenmarkt 2030 Prozent anzogen. Montanwerte waren bei gerin=
gen
Umſätzen gebeſſert. Schantung gewannen 5 Prozent. Der Ein=
heitsmarkt
verkehrte in feſter Haltung. Höher ſtellten ſich Chemiſche
Mühlheim, Poltohm, Beck u. Henckel, Hindrich Aufferwann. Im Frei=
verlehr
gingen Holzmann auf das bevorſtehende wertvolle Bezugsrecht
zu erhöhten Kurſen um. Feſtverzinsliche Werte wanen wemig verändert.
18./2, 19./2.
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Rhein, Stahltv. . .
Der Wert der Mark im Auskand.
* Für 100 Mark wurden gezahlt am 19. Februar in Zürich 9,95
(vor dem Kriege 125,/40) Franken, in Amſterdam 4,75 (59,20) Gul=
dem
m Kopenhagen 940 (8880) Kronen, in Stockholm 7,50
(88,80) Kronen, in Wien am 18. 2. 1179,00 (117,80) Kronen, in Prag
am 18. 2. 132ſs (117,80) Kronen, in London 827 (97,80) Schilling,
in Neu=York 1,60 (23,80) Dollar, in Paris 23 (125,40) Franken.
w. Teviſenmarkt. Frankfurt a M., 19. Febr

DWe
Geld Brief 19. Fedruar
Geld / Brief T IB. Februar
Geld / Brief WMe
Geld! Prier Autw=Brun.)
Holland ..
London ..
Paris ....!
Schweiz..
Spanien ..
Italien ..
Liſfab.=Op.
Dänemark. 450),
2055 402
234.
4311,
966,
844.1
1 21714
toßs.90 Re
259.6
25Flg
435l.
9881=
845.90
21774.
1091.10 7457. 453.
110802114.,70
233 2381,
u018.30/1021.10
22. 232I=

rrK8dluuis 74 Norw=gelt. N053.4010,6 10
Schweden .
Helingfors
4371x 4391, New=York, 59 69659,81
Wien (altes
Budapeſt . 1313,60/1316.4
D.=Oeſt. abg 13. 10/915 141
7 1.6009/41.64
Prag. . . . 174.42 ſ5.58 TGRB.30 L 66.10
1373,60 /1376.40
2.30 62.45

Bürfenwochenbericht
für die Zeit vom 14. bis 19, Februar. Mitgeteilt von der Deutſchen
Bank, Filiale Darmſtadt.
Die bange Frage nach dem zu erivartenden Ergebnis der Lon=
doner
Konferenz, die zurzeit bei uus alle Zukunftspläne und Berech=
nungen
beherrſcht, ließ auch in der abgelaufenen Woche an der Börſe
keine Unternehmungsluſt aufkommen. Einen beſonderen Grund zur
Verſtimmung gab außerdem noch das Gerücht von einer bevorſtehenden
ſtarken Erhöhung des Effektenumſatzſtempels, denn es wurden hierfür
ſo enorm hohe Sätze gengnnt, daß bei dem derzeitigen Kursſtand der
meiſten Dividendenpapiere in Zukunft etwaige Geſvinne durch die
Steinpelgebühren eine ſehr fühlbare Einſchränkung erfahren würden.
Wie von zuſtändiger Seite ſpäter verlautete, gehört eine Erhöhung der
Börſenſteuern tatſächlich zu den neuen Plänen des Neichsfinanzminiſte=
riums
, doch ſeien die Verhandlungen über deren Höhe und ſonſtige
Ginzeiheiten einſtiveilen verſchoben worden. Einen größeren Eindruck
vermochte allerdings keine dieſer Nachrichten zu machen, da das Publi=
kum
weiter in ſeiner völligen Teilnahmsloſigkeit und abwartenden Hal=
tung
verharrte. Die Kursveränderungen hielten ſich deshalb durchweg
in engen Grenzen und wurden außer durch die Bepegungen des Debiſen=
marktes
nur durch gelegentliche Blankoverkäufe der Spekulation und
wieder darauf folgende Deckungen bedingt.
Am ſtärkſten machten ſich derartige Operationen am Montanaktien=
markt
bemertbar, der ja ſtets von der Baiſſepartei bevorzugt wird, da
man dieſes Gebiet den Einflüſſen der Weltkriſis am eheſten ausgeſetzt
glaubt; auch verſtimmte hier die Ankündigung einer Preisermäßigung
für Roheiſen. Es kam jedoch auch immer wieder zu Erholungen, ſo
daß das Kursniveau im ganzen wenig verändert erſcheint.
Auch die üibrigen Märkte der Hauptſpekulationspaviere zeigten bei
geringen Umſätzen nur unbedeutende Kursſchvankungen, und ſelbſt der
Kaſſamarkt hat ſeine frühere Lebhaftigkeit völlig eingebüßt und bot das
gleiche Bild allgemeiner Geſchäftsſtille.
Cyvas größere Umſätze fanden nur in einigen Sonderwverten ſtatt,
ſo in Argo=Dampfſchiffahrtsaktien, die auf Gerüchte über einen bevor=
ſtehenden
Wechſel in der Zuſammenſetzung der Aktenwajorität lebhaftem
Intereſſe begegneten und ihren Kurs bis über 1200 ſteigern konnten,
ferner in Anglo Continentale Guano=Aktien, die angeblich Anſchluß an
einen großen ausländiſchen Konzern gefunden haben ſollten und zeit=
weiſe
kuch in Schantung=Aktien, bei denen immer wieder Hoffnungen
auf eine baldige Regelung der Entſchädigungsfrage erregt werden. Bei
den beiden letzteren Werten gingen die anfänglichen Steigerungen ſpä=
ter
infolge von Dementis ganz oder teilweiſe wieder verloren.
Am Debiſenmarkt waren wieder ziemlich kräftige Schwankungen zu
berzeichnen, ohne daß ſich doch die Lage auf dieſem Gebiete im ganzen
weſentlich geändert hätte.
Berliner Bürfe.

Ei etiſchien Geſce Due ie erechengeſteſe e e
Geſchäfte. Infolgedeſſen geriet die Bewegung bald ins Stocken. Ver=
ſuche
, die erzialten Gewinne ſicherzuſtellen, führten teilweiſe zu Ab=
ſchwächungen
. Für einzelne Werte blieben aber anſehnliche Gewinne

geboten, aber zu Preiſen, die man hier uicht bewilligen will. Die aus
dem Beſitz von Kommunen an den Markt gebrachte Ware drückt auf

den Preisſtand. Lupinen und Serrodella mußten billiger verkauft wer=
den
. Raps wurde für B5 Mark lebhafter gehandelt.

A.=G. f. Anilinfabr. 18. 2.
422, 19./,2
422, Hohenlohe Werke.
Kahla 4 orzellan .. 18./2.
247,25 19./2.
250,25 Aſchaffenb. Zellſt. 560, 510. 571, 575,26 Augsb.=Nb Maſch. 351. 359,50 Linde’s Eismaſch. 310,25 317,50 Berl.=Anh. Maſch. 245, 245. Lingel Schuh. .... 250, 258, Bismarckhütte ... Linke & Hofmann: 444, 446, Dtſch.=Atlant. Tel. 235. 232, Nordd. Gummi ... 193,50 192, Dtſch.=Niederl. Tel. 240, 236,25 Orenſtein ......." 493, 503, Deutſche Erdöl... 950, 950, Rathgeber Wagg. 388, 392,50 Dt. Kaliwerke. . .. 340, 351, Roſitzer Zucker. . .. 355, 350 Dt. Waff. u. Mun. 517, 560, Rütgerswerke .... 390, 382, Donnersmarckh. . . 531, 356, Sachſenwerk ....." 323. 324,75 Dynamit Nobel .. 338,75 346, Siemens Glas...." 567. 570. Elberfelder Farben 430, 430,50 Thale Eiſenhütte. . 685. 687,50 Elektr. Lieferung.. 209. 210, Ver. Lauſitzer Glas Gelſenk. Gußſtahl. 401, 406, Weſtf Eiſ. Langend. 392. 394. Geſ. f.elekt. Untern. 179,25 179,25 Wittener Gußſtahl Hanſa Dampfſch.. . 775. 329. Wanderer Werke. 609,50 614, Hemoor Zement.. 370, 380, Dtſch. Petroleum. 745. 760, Hirſch Kupfer. .... 364, 370,50 Sächſ. Gußſtahl. . . 944. 970, Höſch Eiſen ......" 720,50 752,50 Steaua Romana.

Mannheimer Wochenberichte.
II. Mannheim, 18. Febr. Getreide. Die junge Winterſnat
enüſvickelt ſich weiter ſehr gut, und iſt von einem Rüchſtande nicht viel
mehr zu bemerken. Im Handel iſt es trotz der geſpannten politiſchen
Lage eher etwas ruhiger geworden, da das Auslandsvertrauen immer
ſtärker wird, was ſich in der Beſſerung unſerer Mark ausdrückt. Der
Konſum hält ſich weiter zurück, da er der Meinung iſt, daß der gegen=
wärtige
Stillſtand in dem Preisrückgang nicht lange anhält, die Preiſe
noch nicht das niederſte Niveau erreicht haben können, und dedlt deshalb
nur den dringendſten Bedarf ein. Die aus dem Ausland vorliegenden
Offerten für überſeeiſches Getreide lauteten: La Plata=Weizen, 78 Kg.
ſchwer, per Februar=März 191 Gulden, eif. Hamburg, La Plat=Gerſte,
61 Kg. ſchſer, per Februar=März, 59½ franz. Franken, oif. Rotterdam,
Donaugerſte 6263 Kg. ſchwer, per Februar=März, zu 64 franz, Franken,
eif. Notterdam, doch wurde von den Angeboten kein Gebrauch gemacht.
La Plata=Mais wurde ab Kehl zu 275 Mk. in alter, gelbe= Ware, zu
325 Mk. ab Mannheim per 100 Kg. angeboten, während die Offerten für
Februar=Abladung auf 280 Mk., für März=Verſchiffung auf 272 Mk. und
für Mai=Juni=Abladung auf 220 Mk. ab Hamburg oder Bremen lauteten.
Mehl. Weizenmehl ausländiſches, ſchön weiß, wurde zu 21 holl.
Gulden 470475 Mk., eif. Seehäfen, angedient. Maisgrieß war zu
460 Mk. Neisgrieß zu 235325 Mk. pro 100 Kilo zu haben, Hafermehl
zu 400 Mk. ab Nordbahzern.
Futterartikel waren ebenfalls wvenig gehandelt. Die Preiſe
ſtellten ſich faſt unverändert für hellen Brennereitreber auf 137139 Mk.
ab Weſtfalen, für Biertreber auf 160170 Mk. ab Mannheim, für Raps=
luchen
auf 132139 Mk. ab Süiddeutſchland, für Rübenſchnitzel auf 110
Mark, für Steffenſchnitzel auf 175 Mk. für Biertreber ab München 162
Mark, für Maisfuttermehl auf 348354 Mk. ab Mannheim, für Lein=
kuckhenſchrot
auf 178180 Mk., für Palmkernkuchenſchrot auf 143146
Mark, für Gerſtenſchalen auf 60 Mk., für Haferſchalenmelaſſe auf 121
bis 123 Mk. ab Niederrhein, für Spelzſpreumelaſſe auf 120121 Mk.
ab Pfalz, indiſcher Kokoskuchen auf 170180 Mk. ab Mannheim, alles
ver 100 Kg. Auch in Rauhfutter war die Nachfrage ſehr ſchwach und
lauteten hier die Proiſe für Wieſenheu auf 8084 Mk. für Kleeheu
auf 9095 Mk., für Luzerner Kleeheu auf 95110 Mk., für Preßſtroh
auf 5052 Mk. und für gebündeltes Stroh auf 4447 Mk.
Saaten hatten ruhigen Markt und waren angeboten: Saatwichen
zu 220240 Mk., Napsſaat, ohne Sack, zu 650700 Mk., Leinſgat zu 600
bis 650 Mk., von Kleeſamen inländiſchen Rotklee zu 11001700 Mk.,
italieniſche Luzerne zu 26003200 Mk. und Provenge=Luzerne zu 2400
bis 3000 Mk.
Hülſenfrüchte waren wieder völlig vernachläſſigt, doch hielten
ſich auch hier die Preiſe mit 257 Mk. für Chinaerbſen, 250 Mk. für würt=
tembergiſche
prima Landerbſen 250 Mk. für grüne Japanerbſen, 225260
Mark für Futtererbſen. 165 Mk. für Wachtelbohnen, 160 Mk. für Man=
goonbohnen
, 135 Mk. für Braſilbohnen, 250260 Mk. für Ackerbohnen,
400500 Mk. für inländiſche Linſen, 350450 Mk. für ausländiſche Lin=
ſen
, 525 Mk. für Valenzia=Tafelreis ab Kaſſel, Saigonreis 80 franz.
Franken, guter amerikaniſcher Reis 450 Mk., Bruchreis B5 Mk. ab
Hamburg, alles per 100 Kg.
Holz. Am Holzmarkt iſt die Stimmung weiter flau. Bei den
letzten Forſtverſteigerungen an Nadelſtammholz blieben große Poſten un=
verkauft
, da ſich wenig Liebhaber einſtellten. Nach Fichnen=, Tannen= und
Erlenlangholz beſteht wenig Nachfrage, dagegen waren Nadelkurzholz
und Nadelpapierholz gut begehrt, desgleichen Kieferngrubenholz. Für
Tannen= und Fichtenpapierholz wurden 110135 Mk. pro Raummeter
ab ſüddeutſche Stationen angeboten. Laubrundhölzer waren wenig
gefragt.
Tabak. Wenn auch langſam, ſo ſetzt ſich doch der Einkauf der
1920er Tabake beim Pflanzer andauernd fort. In letzter Woche wurden
verwogen im badiſchen Oberland Mempnechtshofen zu 725 Mk., in ver=
ſchiedenen
Orten des Bühler Tals zu 500600 Mk., in Marlen zu 625
Mark, in der Rheinpfalz zu 500600 Mk., in Herxheim zu 500 Mk. in
Erlenbach zu 725. Mk. und in Hahna zu 700 Mk. Bei den hochbezahlten
Tabaken handelt es ſich um vorzügliches Zigarrenmaterial. Rippen ſind
in trochener Ware zu unveränderten Preiſen geſucht. Die Fabrikation
iſt bis zum April noch gut mit Aufträgen verſehen, für ſpäter laufen aber
nur geringe Beſtellungen ein, da durch die erhöhte Banderole die Offer=
ten
auch höher lauten. So ſucht ſich jetzt noch alles vorher gut einzu=
decken
, aber nach dem 1. April iſt mit einer Arbeitsloſigkeit in der Ta=
bakinduſtrie
zu rechmen.
Schiffahrt, Frachten und Kohlen. Die Schiffahrtsver=
hältniſſe
auf Neckar, Rhein und Main ſind durch das ſtändige Sinken
des Waſſers nahezu an dem ſchlechten Stand vom Dezember und Januar
angekommen. Die Leichterungen betragen bereits 6070 Prozent der
Ladefähigkeit. Die Schiffahrt nach dem Oberrhein iſt ſo gut wie einge=
ſtellt
. Feſte Frachtſätze werden von den Schiffern nicht mehr angenom=
men
, die Tage=smiete pro Tonne beträgt heute ſchon 1 Mk. und der
Schlepplohn 27 Mk. ab Rhein=Ruhrhäfen nach Mannheim. Die in weni=
gen
Tagen guter Schiffahrt herangebrachten Kohlen ſind bereits wieder
aufgebraucht und es beſteht Mangel ſelbſt an minderwertigen Kohlen.
Die Nachfrage nach Erſatzſtoffen, wie Rohbraunkohle, Briketts, Torf
und Holz iſt deshalb nach wie vor rege.
Vom Holzmarkt.
r. Unſer fachmänniſcher Mitarbeiter ſchreibt uns: Es hat ſich zweifel=
los
ein leichter Preisabbau in den Holzverkaufsterminen bereits
eingeſtellt. Wenn man aber an Hand der Ergebniſſe einen großen Durch=
ſchnitt
zieht, ſo findet man, daß die Nundholzpreiſe im Verhältnis zu den
augenblicklich geltenden Schnittholzpreiſen noch immer zu hoch ſind. Die
Forſtverwaltungen beſtreiten zwar, daß ſie ſich einem Preisabbau wider=
ſetzen
. Die untergeordneten Organe handeln aber vielfach ſo, daß die
Holzhändler, die an den einzelnen Verkaufsterminen beteiligt ſind,
ſchließlich gezwungen ſind, die Preiſe höher zu ſtellen, als es zweckmäßig
iſt, um Rohſtoff für ihre Betriebe zu erhalten. Ein lehrreiches Beiſpiel
bietet in dieſer Beziehung ein Holzverkauf, der vor kurzem in Oſterode
(Oſtpreußen) ſtattfand. Dort verweigerte der verſteigernde Beamte, als
der Ausrufungspreis erreicht war den Zuſchlag. Dieſes Vorkommnis
und andere Streitigkeiten veranlaßten den Abbruch des Termins. Es
bedarf keines beſonderen Hinweiſes, daß alle preistreibenden Maßnahmen

der Verſteigerungsbeamten, im Intereſſe der Volkswirtſchaft und des ſo
dringend nötigen Preisabbaues verwerflich ſind. Die Kehrſeite der Me=

dalle ſind die augenbliclich geradezu troſtloſen Zuſtände im Ausfuhr=
geſchäft
. Es iſt unmöglich, Schmittholz noch Holland oder nach Frank=
reich
in nennenswerten Mengen abzuſetzen. Wer über alte Verträge ver=
fügt
und ſeinen Abnehmern das Schnittholz liefern will, läuſt Gefahr
daß Beanſtandungen erhoben werden. Die Lagerplätze in Rotterdam ſind
ſo überfüllt, wie ſchon ſeit Jahren nicht. Daz kommt, daß Schweder
und Finnland ſtark mit Angeboten am Markte ſind. Im Inland will ſich
das Geſchäft nicht enwwickeln. Man hofft von Woche zu Woche (freilia
vergeblich) uf eine Belebung des Baugeſchäftes und glaubt, daß ſich
dann die Abſatzverhältniſſe beſſern werden. Viele Tiſchlereien, die über
Lagerbeſtände in fertigen Zimmeveinrichtungen verfügen, möchten dieſ=
Ware zu Selbſtkoſtenpreiſen verkaufen. Es iſt aber unmöglich. Da auc
die Exportinduſtrien nihts oder doch mur ſehr wenig zu tun haben, i
eine Räumung der Läger i geringwertigen Erzeugniſſen der Sägewerke
z. V. Kiſtenware, unmöglich. Die Vorräte drüchen auf den Markt, di=
Prriſe für Kiſtenbretter ſind weſentlich billiger geworden.
Die Intereſſengemeinſchaft der Firma Krupp in
Eſſen mit der Gewerkſchaft Helene und Amalie iſt nunmehr vollzogen.
Durch Zuſammenſchluß der Betriebe erhofft man eine Erweiterung der
Kohlengchwinnung.
Das Kartoffelſtärke=Syndikat G. m. b. H. iſt nun=
mehr
in das Berliner Handelsregiſter eingetragen worden. Das Ka=
pital
beträgt 7 Millionen Mark.
Die Lage in der Margarine=Induſtrie verſchlech=
tert
ſich immer mehr. Verſchiedene Fabriten liegen bereits ſtill oder haben
ihren Betrieb bedeutend eingeſchränkt. Die Urſache liegt an den zu teu
ven Nohſtoffen und Oelfagten, die zu einer Zeit eingekauft wurden, als
die Weltmarktpreiſe weſentlich höher waren als jetzt, ebenſo an der gro=
ßen
Einfuhr von Schmalz und Pflanzenbutter. An der deutfchen Mar=
garime
=Induſtrie iſt holländiſches Kupital hervorragend beteiligt.
Die deutſche Zink=Induſtrie leidet unter ſchweren
Abſatzſtockungen, trotzdem die Zinkpreiſe ſchon bedeutend unter
den Selbſtkoſten der oberſchleſiſchen Hütten liegen.
r. Zollfreie Einfuhr polniſcher Schnitthölzer
nach Deutſchland. Im Friedensvertrag iſt vorgeſehen, daß Polen
das Recht hat, auf die Dauer von 3 Jahnen für die aus den ehemals
preußiſchen Gebieten ſtammenden Erzeugniſſe zollfreie Einfuhr zu for=
dern
; hierzu gehört Rund= und Schnittholz. Polen war verpflichtet,
eine Liſte über dieſe Waren einzureichen. Dieſe Liſte liegt vor und weiſt
rund 370 000 Kubikmeter Nund= und Schnittholz auf. Das deutſche Holz=
gewerbe
iſt lebhaft an der Regelung der Zollfrage intereſſic, da zahl=
reiche
Firmen, die aus Polen Schnittholz in den letzten Monaten bezogen
haben, inzuwiſchen die Ginfuhrzölle bezahlten. Es handelt ſich um ſehr
erhebliche Beträge, deren Erſtattung das deutſche Holzgewerbe fordert.
Das Fimanzminiſterium hat ſich, wie wir hören, bisher auf den Stand=
punkt
geſtellt, daß die polniſche Freiliſte erſt dann in Kraſt treten könne,
wenn die einzelnen Poſitionen geprüſt ſind. In Fachkreiſen iſt man über
dieſe Auslegung außerordentlich ungehalten, da eine empfindliche Kapi=
talſchädigung
deutſcher Intereſſenten eintreten würde, wenn das Mini=
ſterium
ſeinen bisherigen Standpunkt micht aufgibt.
Verwertung minderwertiger Brennſtoffe in
Ziegeleien, Bekanntlich verhindert noch immer die Kohlennot
eine ſo ausreichende Belieferung unſerer Ziegeleien mit guten Kohlen,
daß diefelben imn erwünſchtem Umfange und mit der altgewohnten Be=
triebsweiſe
ihre Produktion wieder aufnehmen können. Die Herſtellung
ausreichender Mengen von Baumaterialien iſt aber eine der erſtei
Vorausſetzungen für die Nenbelebung der Bautätigkeit. Es iſt dacher
eine unbedingt volkswirtſchaftliche Nohvenſigkeit, daß ſelbſt unter den
anerkannt ſchuvierigen Verhältniſſen der Ziegelinduſtrie verſucht wird,
ſich von der Qualität der Brennſtoffe unabhängig zu machen und auch
mit minderwertigen Brennſtoffen hochwertige. Bauſtoffe
herzuſtellen.
Auf Veranlaſſung des Herrn Staatskommiſſars für die wirtſchaft
liche Demobilmackung in Heſſen wird deshalb Herr Oberingenieur
Schmidt, Referent der heſſiſch=preußiſchen Kohlenwirtſchaftsſtelle
Frankfurt a. M., am Samstag, den 26. Februar vormittags 10 Uhr,
in der Aula der Baugewerkſchule zu Darmſtadt, Neckarſtraße 3, Hinter=
haus
, 2 Treppen, einen Lichtbildervortrag halten über das
Thema: Verwertung von minderwertigen Brenn
ſtoffen (z. B. Schlammkohlen, Rohbrnunkohlen u. a.) in Ziege=
leien‟
. Herr Schmidt hat bereits wiederholt über die Verwendung
von Rohbraunkohlen für allgemeine induſtrielle Bwecke geſppochen. Er
wird in dieſem Vortrag die für Ziegeleien im Frage kommenden Ver=
hältniſſe
erörtern und im Anſchluß daran die an den verſchiedenſten
Stellen des Deutſchen Reiches mit der Verwendung von minderwertigen
Kohlen zu Brennzwecken bereits geſammelten Erfahrungen bekannt
geben. An den Vortrag ſoll ſich ſodann eine Ausſprache der Inter=
eſſenten
anſchließen, welche der Möglichkeit zum gegenſeitigen Austauſch
der bereits in den einzelnen Betrieben geſammelten Erfahrungen dienen
ſoll. Daran anſchließend wird Herr Ziegeleibeſitzer Ingenieur Schar=
mann
über ſeine Erfahrungen in Verwendung von Lokomotivlöſch=
bei
Herſtellung von Ziegeleierzeugwiſſen ſprechen.
Alle Jutereſſenten werden hiermit zu dieſer Veranſtaltung einge=
laden
: msbeſondere düirfte der Vortrag für die Beſitzer, Leiter und das
Betriesperſonal der Ziegeleien Anregung bieten. Bef der großen Be=
deutung
aber, die die Hebung der Ziegeleierzeugung für die Kräftigung
unſeres ganzen Wirtſchaftslebens hat, bietet der Vortrag ſicherlich auch
weiteren Kreiſſen einen anregenden Einblick in die Verhältniſſe eines
wichtigen Abſchmittes unſerer Geſamtwirtſchaft. Auch dieſe ſind hier=
mit
zum Beſuche dieſes Vortrages eingeloden, deſſen Vevanſtaltung im
übrigen völlig koſtenlos für die Beſucher iſt.
* Feierſchichten in der lothringiſchen Erzindu=
ſtrie
. Auch in Lothringen greift die allgemeine Kriſis auf den Erzbau
über. In Hellingen, Grande=Moyeuvre und in Sainte=Marie=aux=blenes
wurden jetzt in mehreren Erzgruben zuvei Feierſchichten eingelegt, welche
vorausſichtlich für eine längere Dauer beſtimmt ſind. Auch die Rom=
bacher
Hüttenwerke werden in zwei Erzgruben Feierſchichten einlegen.
Man befürchtet, daß die Arbeitsloſigkeit auch noch auf andere Betriebe
übergreift. Die Kriſis wird verſtändlich, wenn man bedenkt, daß Deutſch=
land
, ſpeziell das Ruhrgebiet, ehemals der Hauptabnehmer für loth=
ringiſche
Erze, jetzt, nach franzöſiſcher Berechnung nur mehr den zehnten
Teil ſeines Bedarfs in Lothringen deckt gegen die Hälfte früher.
* Bremen. 17. Febr. In der heutigen Sitzung des Aufſichts=
rats
des Norddeutſchen Lloyd wurden vom Vorſtand die Ge=
winn
= und Verluſtrechnungen und die Bilanzen für die Jahre 1914, 1918,
ſowie für die Jahre 1819 und 1920 vorgelegt. Der zum 5. März einbe=
rufenen
Generalverſammlung ſoll vorgeſchlagen werden nach
Vornahme der erforderlichen Abſchreibungen einen verbleibenden Heinen
Gewinnreſt von 30 000 Mark aus den Kriegsjahren auf neue Rechnung
vorzutragen und ſir 1919 und 1920 bei vorſichtiger Bemeſſung der
Werte und Auslandsſchulden eine vom 7. März 1921 ab zahlbare Divi=
dende
von je 8 Prozent auszukehren. Die Generalverſammlung ſoll fer=
ner
beſchließen über die Erhöhung des Grundkapitals auf 250 Willionen
Mark durch Ausgabe von 125 Millionen Mark auf den Inhaber lauten=
der
und vom 1. Januar 1921 ab gewinnbevechtigter Aktien. Zum Nach=
folger
des bisherigen Vorſitzenden des Vorſtandes, Generaldirektor Hei=
nechen
, der am 1. Januar aus dem Vorſtand ausgeſchieden iſt, um der
Generalverſammlung zur Zuwahl in den Aufſichtsrat vorgeſchlagen und
zu deſſen Präſidenten gewählt zu werden, wurde der bisherige Direktor
Geheimpat C. Stimming gewählt. Zu Vorſtandsmitgliedern wurden be=
ſtimmt
die Herren Adolf Stadtländer und Hermann Bultmann. Ferner
wurde dem Prokuriſten Dietrich Stauder, der Titel ſtellvertretender
Direktor verliehen. Zu Prokuriſten wurden beſtellt Kapitän Paul
Könia, Konrad Lengkan und Karl Göllrich.

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Lustspiel in 3 Akten. (F7021

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2

werkschaftsbund der Angestellten.
Dienstag, den 22. Februer,abends
8 Ubr, im Restaurant Kafsersaal
(Weisser Saal) Grafenstrasse 18
Mitglieder-
Versammlung

Infolgeder wichtigen Tagesordnung
ist zahlreiches Erscheinen der Mit-
glieder
dringend notwendig. (22323

Leipziger Messe.
Herr Handelskammersyndikus und Stu-
dien
-Direktor Dr. jur. et phil. Roclte aus
Hannover wird am
Freitag, den 25. Fehruar, abends 8 Uhr
im Fürstensaal
folgenden Wortrag halten:
Vom wirtschaftliohen Wiederaufban
Dautsohlands unter Borüoksiohtigung
der Leipaiger Aesse.
Mit dem Vortrag ist die Vorführung von
Lichtbildern über die Geschichte und die
Entwicklung der Leipziger Messe verbunden.
Alle Interessenten sind hierzu eingeladen.
Handelskammer Barmstadt.
(2237
Handelsverein Barmstadt.
Verhand mitteldeutscher Industrieller,
Ortsgruppe Darmsiadt.
Vezeinigung des Darmstädter Grossbandels.
Voreinigung des Darmstfdter Einzelhendels.

Oeffentlicher Vortrag
am 22. Februax, abends 8 Uhr, im Spei=
ſehaus
, Rundeturmſtr. 16, Ecke Mühlſtr.,
von
Frau Dr. Rauth
aus Leipzig:
Ernährung und
Naturgeſetz.
Bedeutung der Ernährung für Körper,
Nerven und Geiſt. Löſung der Ernäh=
rungsfrage
für Angehörige aller Stände
und Berufe. Daran anſchließend:
Kochkurſus.
Mittwoch, 23. Februar, 4-6 Uhr nachm.
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am Dienstag, 22. ds., abends 8½4 Uhr,
im Fürſtenſaal (Kaiſerſaal)
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deutſchen Eiſenbahnweſens
Redner: Reg.=Rat Dr. Spieß.
Zu dieſem Vortrage ſind, alle Mitglieder
und ihre Gäſte freundlichſt eingeladen.
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Montag, den 21. Februar 1921, abends 7 Uhr
Viertes Konzert
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W. de Haan=Stiftung des Orcheſters.
Leitung:
Generalmuſikdirektor Michael Balling.
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Karten zu M. 3. bis 30 M. ab Freitag, den
18. Februar vormittags, an der Tageskaſſe des
Landestheaters.
Hauptprobe Montag, 21. Februar, vormittags
10½ Uhr, Karten zu M. 4. ab Freitag, den
18. Februar, an der Tageskaſſe des Landestheaters,
bei Thies und im Verkehrsbureau.
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Leitung: Herr Obermuſikmeiſter M. Weber.
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Uhr

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erhmmamgsdintt ſiann darmſtädter Tagblntt

Nummer 8

Darmſtadt, 20. Februar

Mernnannnnnaraangnnnnnnnnnnnnanananann
Möchten Sie ſich wohl irgend eine Gefahr, irgend ein
ſo iden erſparen für die Gewißheit, unſer künftiges Geſchlecht
ürer niedrigen Sklaverei preisgegeben zu ſehen und ihm
hif alle Weiſe gewaltſam eingeimpft zu ſehen die niedrige
öeſinnung eines grundverdorbenen Volkes?
Friedrich Schleiermacher.
raanzgnnnannnnnnnnannnnnsnrnnnnr
unng
rum gibt es ſoviel Unrecht auf der Welt?
Von F. Schrönghamer=Heimdal
ſauldſamkeit iſt gewiß eine lobenswerte Eigenſchaft, und ge=
ne
Schwächen der Mitmenſchen geübt, gewiß am Platze.
brnd iſt von Schwächen frei und jedermann verlangt Rück=
Schwächen ſind Ausfluß des Irrtums, den man durch
es Dreinfahren erſt recht verſtockt macht; irrende Menſchen=
er
muß man freundlich aufklären und mit Nachſicht be=
en
.
AlAnders wird die Sache, wenn Meuſchen wider die erkannte
Mryeit verſtoßen, alſo mit Wiſſen und Willen, aus purer Bos=
Schaden anrichten. Hier iſt Duldung nicht am Platze, im
nteil, der Duldſame macht ſich mitſchuldig, weil auch er durch
ſährenlaſſen gegen die Wahrheit verſtößt; er begeht eine Un=
ſumgsſunde
wider den heiligen Geiſt der Wahrheit und ein
Acht an der Gemeinſchaft, an der die Tatſünde des Verbre=
Schaden wirkt. Der Hehler iſt nicht beſſer als der Stehler.
er iſt noch ſchlimmer, da er das Verbrechen fördert und be=
Nigt. Es gibt alſo nicht bloß deshalb ſoviel Unrecht auf der
weil ſoviel getan, ſondern weil ſoviel Unrecht geduldet
. Wäre das erſte Lügenmaul mundtot gemacht worden,
man den erſten Spitzbuben, ſtatt ihn zu dulden, nur ein
Atelſtündchen unter den bayeriſchen Watſchenbaum geſtellt,
ott, wir hätten wenig Grund, uns über das viele Unrecht zu
Agen. Hätte man den erſten Schieber und Kriegswucherer auf=
Angt, würde man jeden Lumpen gleich ordentlich verprügeln
an den Pranger ſtellen, bei Gott, wir hätten bald keinen An=
ehr
, unſere vermaledeite Duldſamkeit zu üben, beſonders
ih jene politiſche Ueberzeugung, die unſchuldige und harm=
Menſchenbrüder in den Tod bringt. Hier erreicht die Dul=
den
Gipfel des Blödſinns. Solche Kerle hätten es demnach
Her Hand, ungeſtraft die ganze Menſchheit auszurotten, bloß
Aalb, weil das ihre politiſche Ueberzeugung iſt, die man
Mnoch achten ſoll.
Muldung kann es nur in dem Falle geben, wenn mich eine
e perſönlich angeht. Wena mir z. B. jemand ohne jeden
Ad eine Maulſchelle gibt, ſo iſt das meine Sache; ich kann
Abas gefallen laſſen oder auch nicht. Ich ließe mir’s aber nicht
Aen, weil ich mir denke, der Kerl macht’s in anderen Fällen
Aſo. Denn meine Duldſamkeit wäre ihm geradezu ein An=
das
Watſchengeben als Sport auszuüben. Der Kerl würde
Adieſe Weiſe gemeingefährlich. Und wer wäre Schuld
An2. Ich mit meiner Duldſamkeit‟. Die Ohrfeige, die zu=
nur
perſönliche Angelegenheit des Empfängers war, wird
eine res publiea, eine allgemeine und öffentliche Volks=
Aegenheit, was auch in der Natur der Sache liegt: Der
G exiſtiert nicht als Einzel=, ſondern als Gemeinſchafts=
1n. Das Unrecht, das dem einzelnen geſchieht, iſt alſo, ſchon
Aoen an der Gemeinſchaft. Als Glied der Gemeinſchaft habe
Bicht bloß das Recht, ſondern ſogar die Pflicht, nunduld=
zu
ſein und das Unrecht abzuwehren. Denn das Unrecht
Aroet nicht bloß mich ſelbſt, ſondern die ganze Gemeinſchaft,
s Leben überhaupt, wenn man ſelbſt Leute dulden und ſogar
Aachten foll, deren politiſche Ueberzeugung Mord und Tot=
Z ſind. Die Abwehr des Unrechtes iſt demgemäß in der Na=
Aönung und im Gewiſſensrecht begründet: Ich darf mir
Aunrecht gefallen laſſen. Als Glied der Gemeinſchaft bin ich
nrecht dulder ebenſo verantwortlich wie der Uebel=
r
. Verantwortung iſt Auswirkung der im Gewiſſen leben=
Wahrheit. Durch Unrechtdulden verſündige ich mich
emäß auch an Gott, dem Geiſte der Wahrheit.
ch befinde mich hier durchaus nicht im Widerſpruch mit
As Chriſtus und ſeinem Gebot der Nächſten= und ſogar Fein=
Aebe. Gerade der ſonſt ſo ſanftmütige Weltheiland war im
Atem Maße nunduldſam, wenn es ſich darum handelte, gegen
heit, gegen Handeln wider die erkannte Wahrheit
ſchreiten. Seine Auspeitſchung der Tempelſchänder, ſein
alten gegen die Hoheprieſter und Schriftgelehrten bekundet,
Aer nicht die allgemeine Duldſamkeit gegen jede Lumperei,
er nicht den Frieden, ſondern das Schwert, die Waffe der
rheit wider die Duldſamkeitslüge befürwortet hat. Duldſam
er nur gegen Irrtum und Schwachheit, gegen nicht=
ſhnte
Wahrheit: Herr, derzeih ihnen, ſie wiſſen nicht,
üe tun.
Es gibt Chriſten genug, die ſich vor lauter Duldſamkeit
Tort gefallen laſſen, die ſogar noch glauben, weiß Gott wie
ſſtlich ein ſolches Verhalten iſt. Der liebe Gott wird’s ſchon
machen, tröſten ſie ſich. Und wenn er’s nicht recht macht,

dann heißt’s: Es war halt nicht der Wille Gottes. Sind das
Chriſten? Nein, laue, gleichgültige, verantwortungsloſe Tröpfe,
die am Unheil in der Welt ebenſo Schuld ſind wie die Lumpen,
die Unrecht begehen: Sie laſſen den Geiſt der Wahrheit vergewal=
tigen
, der uns nach des Herrn Wort frei machen ſoll, ſtatt das
Schwert zu gebrauchen, das ihnen der Gottmenſch in die Hand
gegeben hat: Hiülf dir ſelbſt, ſo hilft dir Gott‟. Du ſelbſt mußt
die Waffe der Wahrheit gegen jede Lüge und Lumperei führen.
Erſt daun wird die Wahrheit frei in der Welt und damit auch du.
Erſt dann wird Wahrheit, Freiheit und Recht in der Welt mehr
ſein als ein frommer Wunſch: Wirklichkeit.
Alſo fort mit dieſer erbärmlichen Duldſamkeit! Recht
wird’s erſt in der Welt, wenn niemand mehr Unrecht tut. Aber
dieſes Hochziel wird nur erreicht, wenn niemand mehr Unrecht
leidet. Im Anfang war nicht die Duldſamkeit, ſondern die
Tatl
Himmels=Arbeiter.
Die amerikaniſchen Wolkenkratzer werden nun auch bei uns
ihren Einzug halten. Wenigſtens empfiehlt das Preußiſche Wohl=
fahrtsminiſterium
den Bau ſolcher rieſigen Turmhäuſer, weil
ſie Erſparniſſe an Grund und Boden an Material und Koſten
und die Bereitſtellung zahlreicher Wohnungen ermöglichen. Schon
in dieſem Frühjahr ſollen verſchiedene Woltenkratzer errichtet wer=
den
und wir werden dabei aus den in Amerika geſammelten Er=
fahrungen
lernen müſſen. Die wichtigſte Vorbedingung für dieſe
Rieſenbauten iſt aber die Heranbildung einer ganz neuen Art von
Arbeitern, die in ſchwindelnden Höhen zwiſchen Himmel und
Erde tätig ſind und die in Neu=York Skh=Workers, Himmels=
arbeiter
, genannt werden. Gin anſchauliches Bild von den
Schwierigkeiten und Gefahren, denen dieſe Leute ausgeſetzt ſind,
gibt Ernſt Schmidt in einem Aufſatz der bei der Deutſchen Ver=
lags
=Anſtalt in Stuttgart erſcheinenden Zeitſchrift Ueber Land
und Meer. Es müſſen unerſchrockene Männer ſein, die daran
gewöhnt ſind, über ungeheuren Abgründen auf kaum fußbreiten
Stahlplanken ihre Arbeit zu verrichten. Wenn man in der City
von Neu=York an einem im Bau befindlichen Gebäuderieſen in
die Höhe blickt, ſo ſieht man auf den Pfeilern der Eiſengerüſte
ſchwarze Punkte, die ſich hin und her bewegen. Das ſind die
Himmelsarbeiter, die nicht größer als Ameiſen erſcheinen. Je
höher das Stahlgerüſt wächſt, umſo vorſichtiger muß der Arbeiter
vorgehen, da von ſeinen Bewegungen nicht nur ſein Leben, ſon=
dern
das der geſamten auf dem Bau arbeitenden Mannſchaft ab=
hängt
. Vor allem muß ſich der Himmelsarbeiter davor in acht
nehmen, daß keins ſeiner Werkzeuge, kein glühender Bolzen her=
abfällt
. Denn durch die Fallgeſchwindigkeit wirken auch kleine
Gegenſtände wie Geſchützkugeln. Als das Gebäude der Metropo=
litan
=Lebensverſicherung gebaut wurde, fiel ein kaum zwei Kilo
ſchwerer Bolzen herunter und durchſchltg das Dach eines Stra=
ßenbahnwagens
. Die Wolkenkratzerleute arbeiten ſtundenlang
auf einer kaum fußgroßen Plattform, während unter ihnew ein
jäher Abgrund von mehreren hundert Fuß Tiefe gähnt. Mit der
einen Hand klammern ſie ſich an dem im Winde hin und her
ſchwankenden Gerüſt feſt, mit der anderen Hand ſchlagen ſie die
Bolzen ein, oder ſie hängen an einem Pfeiler, während ſie die
heraufgezogenen Stahlplatten mit den Händen an, den richtigen
Platz brningen. Es iſt ſchon eine beſondere Kunſt, auf Stahl ſicher
zu gehen; aber bei den ſtarken Stürmen, die in dieſer Höhe herr=
ſchen
, auch wenn es auf der Straße windſtill iſt, gehört jahrelange
Uebung dazu, um ſich vollkommen gefahrlos in dieſen Höhen auf
den ſchmalen Stahlbalten zu bewegen. Wenn es gar noch regnet,
dann iſt die Gefahr des Ausgleitens auf den glitſcherigen Planken
beſonders groß. Kühner als der waghalſigſte Bergſteiger iſt der
Himmelsarbeiter, der im 20. Stock des Stahlgerippes ſteht und
aufmerkſam in die Tiefe blickt, aus der ein neuer Träger empor=
gewunden
wird, den er befeſtigen foll. Iſt der gewaltige Träger
in ſeine Höhe gelangt, dann verſtändigt er das Maſchinenperſonal
in der Tiefe durch ein ſchrilles Signal, ſpringt mit großer Kalt=
blütigkeit
auf das ſchwebende Stahlſtück, läßt ſich ein paar Se=
kunden
mit emporheben, gibt dann das Halteſignal und kriecht
nun auf dem ſchwankenden Träger entlang. Er halt den Träger
proviſoriſch an den Nietlöchern feſt. Dann ſchrillt ein neues Sig=
nal
, und nun beginnt die Arbeit der Nieter. Das dünne Holz=
gerüſt
, auf dem ſie arbeiten, iſt nur 23 Fuß breit; weit, weit
unter ihnen wird der Nietbolzen glühend gemacht und mit einer
Zange dem Nieter zugeworfen. Der muß dann das glühende Ei=
ſen
mit einem kleinen Behälter auffangen und darf nicht ſchreck=
haft
zurüchweichen, ſonſt ſtürzt er herunter. Nur in den ſeltenſten
Fällen kommt es vor, daß ein Mann von einem glühend heißen
Bolzen getroffen wäird. Dann müſſen ſeine Gefährten verhindern,
daß er ſich in ſeinem Schmerz aus der Höhe herabſtürzt; ſie eilen
auf ihn zu und halten ihn feſt. Dieſe Männer müſſen Nerven
von Stahl haben, und jeder muß wiſſen, daß er ſich auf den ande=
ren
unbedingt verlaſſen kann. Ein Beiſpiel für dieſe Gefahren der
Himmelsarbeiter iſt ein Vorſall, der ſich kürzlich beim Bau eines
Wolkenkratzers in Neu=York ereignete. Ungefähr 25 Stochlwerke
über der Straße arbeitete ein Dutzend Männer; an ihnen vorbei
wurde neues Baumaterial aufgewunden. Plötzlich verfingen ſich
zwei Kabeln, und da dieſer Zwiſchenfall von unten nicht bemerkt
werden konnte, arbeitete die Windewaſchine weiter und die Kabel
hätten ſich durchſcheuern müſſen. Geſchah dies, dann wurden alle

Jahrgang 1921

Arbeiter in die Tiefe geriſſen. Aber einer merkte es, gab ein
Warnungsſignal, und ſo konnten noch alle rechtzeitig im Sprung
das feſte Stahlrahmenwerk erreichen. Gerade als der letzte ſich
gerettet, riß der Kabel, der Träger ftürzte auf die Plattform und
rieß dieſe in die Tiefe.
ck.
m): Wiſſenſchaft und Technik Imt
IHanraasseieessserser
mrr,4,
Annnne
nk. Die geſchichtliche Vergangenheit der Tanks. Die Ver=
wendung
des Schutzprinzips des Tanks in der Kriegsgeſchichte
iſt uralt. Stelltew doch die gepanzerten Ritter des Mittelalters, ſo
leſen wir im Prometheus, eigentlich ſchon im vollen Sinne des
Wortes lebende Tanks dar eine Vereinigung von Muskel=
kraft
, Schutz= und Trutzwaffen! Aber die Erfindung des Schieß=
pulvers
nahm dem Panzer ſeine Bedeutung als Tank, den Ge=
danken
des Tanks ließ man aber uicht fallen, ſondern nahm ihn
im Prinzip wieder auf in den ſogen Kriegskarren und be=
weglichen
Feſtungen, deren ſich ſchon 3500 Jahre v. Chr.
die Aſſyrier und ſpäter die Aegypter und Juden bedient hatten.
Die verſchiedenen Typen der Kriegswagen, die wir kennen, wur=
den
entweder durch Menſchkraft oder durch innerhalb derſelben
angeſchirrte Pferde bewegt. Die Bewegung dieſer Wagen durch
die Muskelkraft war ſicherlich eine ſehr ſchwierige, in der zweiten
Hälfte des 15. Jahrhunderts ſuchte man denn auch ſchon andere
Mittel zur Fortbewegung einzuführen. Dadurch trat die Ent=
wicllung
des Kriegswagens in eine zweite Phaſe. Die Antriebs=
kraft
dieſer mittelalterlichen Kriegsmaſchinen, ſollte zuerſt der
Wind liefern. Trotzdem aber das Prinzip der Windräder nicht
befriedigen konnte, wurde erſt um die Mitte des 18. Jahrhun=
derts
ein weiterer Verſuch gemacht, den Kriegswagen zu ver=
beſſern
. Der Dampf ſollte für die Landtransportmittel nutzbar
gemacht werden, es war der erſte Plan zum Bau eines Automo=
bils
. 1769 ſetzte Cugnot in Frankreich einen Dampfkeſſel auf
einen Wagenrahmen, und es gelang ihm, den Wagen beweglich
zu machen. Seine Abſicht war, ſeine Erfindung im Kriege zu
verwenden, und er fand auch deshalb die Unterſtützung der Re=
gierung
. Er erreichte aber nur eine Geſchwindigkeit von 2½ eng=
liſchen
Meilen in der Stunde und er mußte nach 30 Minuten
Fahrt 15 Minuten innehalten, um Dampf zu ſammeln. Der
Kriegswagen hatte ſich ſo wenigſtens, zum Dampfwagen ent=
wickelt
, der auf Straßen fahren konnte. Der nächſte Schritt zielte
dahin, einen Wagen zu erfinden, der in jeder Richtung quer über
das Gelände ſich bewegen kann, oder mit anderen Worten: bei
dem die Näder durch Gleisketten erſetzt ſind. Die vierte Phaſe
bei der Entwicklung des Kriegswagens, ſtellt der Traktor mit
Raupenantrieb dar. Die Idee der Verteilung des Wagengewich=
tes
auf eine größere Tragfläche, als auf die durch die Räder dar=
gebotene
, iſt keineswegs neu. Ein Jahr, nachdem Cugnot das
erſte Dampfautomobil hergeſtellt hatte, ließ ſich Richard Lo=
vell
Edgeworth eine Vorrichtung patentieren, mittels der
ein tragbares Gleis an einem Näderwagen, angebracht werden
konnte. Sie beſtand aus einer Anzahl Holzſchwellen, die ſich in
der regelmäßigen Folge derart bewegten, daß ſich ſtets eine hin=
reichende
Länge für die rollenden Wagenräder in Ruhe befand.
Dieſe Vorrichtung iſt lediglich eine Mobifikation des Prinzips,
auf dem die Gleisketten der Tanks jetzt beruhen, jener ſchwer=
fälligen
ungetüme, die im Weltkriege eine ſo große Rolle geſpielt
haben.

Mannigfaltiges

C.K. Flitterwochen. Wenn die erſte Zeit der Ehe mit dem
Worte Flitterwochen bezeichnet wird, ſo denkt man dabei wohl
zunächſt an den ungetrübten Glanz, den dieſe Zeit haben ſoll, da
das Wort Flitter ja zunächſt Glanz oder Schimmer bedeutet. In
Tirol heißt der Schmetterling wegen ſeiner bunten Pracht Flit=
terle
, das glitzernde Gras in Schleſien Flittergras, und Schil=
ler
ſingt: Wie ſilberfarb flittern die Wieſen!. Das Zeitwort
flittern hat aber in der alten Sprache auch noch andere Be=
deutungen
, die den Gebrauch des Ausdrucks Flitterwochen
näher erklären. Es bedeutet ein heimliches, unterdrücktes Lachen,
das, was wir heute Kichern nennen. So heißt es z. B. in einem
altdeutſchen Schauſpiel: Da gab es kein Lachen und kein
Flittern. Nikolaus von Feroſchin erzählt in ſeiner Chronik des
Deutſchen Ordens, wie ſich die Ordensritter einmal einen Scherz
machten, indem ſie einer Rittergeſellſchaft durch einen Knecht die
erfundene Nachricht ſandten, ein feindlicher Ueberfall ſtehe bevor.
Der Knecht kommt nun hin und hat während des Weges in
Wirklichkeit die Anzeichen eines feindlichen Einfalles beobachtet.
Die Ritter aber, die den Scherz veranſtaltet, glauben all ſeinen
Beteuerungen nicht und lachen heimlich. Nu ward da ein Ge=
flitter
von den Herren, heißt es in der Chronik. Das heimliche
Lachen und Kichern führt dann weiter dazu, dem Wort Flit=
tern
auch die Bedeutung des heimlichen Koſens und Liebkoſens
zu verleihen. Die Flitterwochen haben daher nicht nur den Sinn
von Glanzwochen, ſondern auch von Lach= und Koſewochen. Aehn=
lich
ſpricht man in der Schweiz von Trütelwochen, wobei trü=
teln
von dem mittelhochdeutſchen Triuten liebkoſen herkommt.
Anderwärts nennt man ſie Zärtelwochen von zärteln koſen,
oder Honigwochen, auch den Küßmonat.

E

Nächtliches Schulhaus.
Von Philipp Krämer.
Wanz deutlich ſehe ich das Realgymnaſium meiner Vaterſtadt
nir liegen in dem magiſchen Licht des zunehmenden Mondes.
litze in dieſer wärmlichen Vorfrühlingsnacht auf einer der
eichen Bänke unter den Linden des ſanft aufſteigenden
es und beſchque das Gebäude der Weisheit. Da fällt mir
ſdaß der Platz einmal ein Kirchhof war, und indem ich mich
ſbende, ſehe ich einen Grabſtein im Mondlicht träumen. Ich
e keinen Mantel, kein Hut ſchützt den Kopf vor peinlichen
zügen, obwohl die durchaus menſchenleeren zahlreichen Bänke
Mldatiſcher Linie links und rechts von mir mich daran erinnern
ten, daß es im höchſten Maße unklug, ſagen wir ruhig leicht=
g
iſt, ſich ohne erſichtliche Urſache im gefährlichen Februar
dazu noch zu nachtſchlafender Zeit hier niederzulaſſen, um
chulhaus, ausgerechnet ein Schulhaus, zu betrachten.
Daß wir uns aber nicht mißverſtehen! Natürlich ſitze ich hier
ſteiner gutgeheizten Schreibſtube und vertraue den Wortlaut
ter Sonntagsſkizze dem reinlichen Patzier an, des ich auf
mäßige Weiſe in einem Papergeſchäft um annen Sünven=
erſtanden
habe. Manchmal ſchließe ich die Augen oder berge
Geſicht in den warmen Händen. Dann ſehe ich alles deutlich
mir. Ganz deutlich ſehe ich das Realgymnaſium meiner Va=
dt
vor mir liegen in dem magiſchen Licht des zunehmenden
des.
O, alles geht nach Wunſch. Witterung und Beleuchtung ar=
In wunſchgemäß. Uneingeſchränkt ſteht mir der romantiſche
ſarat zur Verfügung in höchſter Stilreinheit, von den geſpen=
en
Schatten meiner vier berühmten Landsleute Gauß, Ritter,
mn und Liebig, die regungslos auf gerippten Steinſäulen
verſchloſſene Eingangstor bewachen, bis zu dem ſchnurrenden
er, der krummrüchig am Dachfirſt entlang ſtreicht.
Allein, ich will dies verſchmähen, zufrieden ſchon, wenn Wit=
Ung und Beleuchtung wunſchgemäß arbeiten und das köſtliche
weigen dauert.

Wie milchig die Fenſter leuchten. Es iſt deutlich zu ſpüren.
daß in dieſem, im großen Ausmaßen errichteten Hauſe der Bil=
dung
, jetzt, in dieſem Augenblick, keine menſchliche Seelle zu fin=
den
iſt. Die Räume ſtehen leer, die ungezählten Bänke ſind be=
ſchäftgungslos
, niemand würdigt die ſchwarzen Wandtafeln,
keine Hand greift nach Kreide und Schwamm, die Haken in den
Gängen gähnen kleiderhungrig in die Luft. Wäre ich ein Sekun=
daner
ja ſelbſt Primaner, und nicht ein ernſtzunehmender Schrift=
ſteller
, dem wan kritiſch auf die Finger paßt, wahrhaftig, ich
ſchriebe jetzt: Die Schule ſchläft, oder: Die Stätte der Bildung iſt
eingeſchlafen, oder gar: Endlich iſt erguickender Schlummer auf
den Tempel der Weisheit herabgeſunken.
Solches Zeug! Es muß natürlich heißen: Welch ſeltſames
Leben erfüllt das Schulhaus zu nächtlicher Stunde. Es iſt, als
ob es jetzt erſt ſeine Seele öffne. Zuwindeſt dem Sinne nach
kann es nur ſo heißen und nicht anders, darüber iſt ein Zweifel
unzuläſſig.
O, ſeht doch, da kommt ein ganzer Schwarm von Männern
die Freitreppe herab, alle haben, ſchwarze Zylinder auf den
Köpfen, alle ſind ſehr feierlich, ganz Würde, ganz Ordnung und
Wohlanſtändigkeit, man verſteht doch, wie ich’s meine? Die Ge=
ſchlechter
, die hier ſeit Jahrzehnten gelernt hoben, kommen die
Freitreppe herab, daß ich es doch eben raſch anmerke, kommen die
Freitreppe herab und verſchwinden auf dem Friedhof, der natür=
lich
heute keiner mehr iſt, ſondern ein Platz zum Spielen für die
Kinder und zur Erheiterung der Bürger.
Der Brunxen im Hofe fließt. Ich laſſe, da mir von der
Schreibſtube her die Handhabung des romantiſchen Apparats kei=
nerlei
Schwierigkeiten macht, einen Geiſt um den Brunnen ſchwe=
ben
. Es iſt der Ggſt meiner Jugend, und indem ich eben genauer
hinhöre, vernehme ich deutlich, daß er weint. Der Brunnen fließt.
Sehen wir zu. Iſt das nicht Herr Mehlmann, der Turn=
lehrer
, der eben raſchen Schrittes den Laſtanienhof überquert?
Kein Zweifel, es iſt Herr Mehlmann, und während er geht, zählt
er, klappt in die dürren Hände und gibt Befehle: Eins, zwei, drei
und vier, eins, zwei, drei und vier. Und immer zählt Herr
Mehlmann. Und immer gibt Herr Melhmann Befehle. Und

imnmer fängt Herr Mehlmann alle Sätze mit Und an. Und da
woll’n mer mall n Schlagballſpiel machen.
Da ſtehen plötzlich alle Kameraden vor Herrn Mehlmann in
einer kerzengeraden Linie, die ſehr lang iſt, drücken die Bruſt
heraus und haben die Hände ſtraff an die Oberſchenkel gelegt. Ich
ſelber ſtehe als Kleinſter am linken Flügelende. Ich ſehe mich
ſelber da ſtehen. O. der Anblick dieſer jungen Menſchen iſt nicht
lange zu ertragen. Wo ſind ſie alle?. Jetzt, in dieſem Augenblick,
da ich dies ſchreibe? Wieviel ſchwärmeriſche Freundſchaft, wie=
viele
Auf ewig!, wieviel glühender Haß! Nein, der Anblick
dieſer jungen Menſchen iſt nur kurz zu ertragen. Gehen wir
ſchnell ins Haus.
Gehen wir zu dem lungenkranken Herrn Spitz, der droben in
der Aula die Singſtunde hält. Plötzlich ertönt Muſik drunten von
der Straße her, feierlich und ernſt. Sie tragen einen toten Offi=
zier
hinaus, da müſſen ſie hier am Hauſe des Lebens vorüber.
Der lungenkranke Herr Spitz unterbricht die Singſtunde und läßt
das Fenſter öffnen. Wir alle lauſchen. Am Klavier beginnt Herr
Spitz leiſe den Trauermarſch Chopins mitzuſpielen, und wir alle
ſind ein wenig gerührt. Ich glaube, es war doch falſch, daß wir
zu Herrn Spitz hinaufgingen.
Ach, nun erſt fällt wir wieder ein, daß Herr Spitz ja über=
haupt
nicht da iſt, daß ich auf der Bank vor dem Nealgymnaſium
ſitze zu nachtſchlafender Zeit, und daß der Sekundaner doch durch=
aus
recht hat, der ſchrieb: Die Schule ſchläft. Oder ſchrieb er es
nicht und wollte es nur ſchreiben? Jch finde, meine Gedanken=
ſchärſe
läßt bedeutend nach, ich werfe alles durcheinander wie in
meinen Schulaufſätzen, unter denen meiſt mit roter Tinte ge=
ſchrieben
ſtand: Bei milder Beurteilung eben noch genügend. Ich
ziehe es deswegen vor, dieſen Aufſatz ſchleunigſt zu beenden, um
rechtzeitig der wahrſcheinlich raſch zunehmenden Gedankeu= und
Stilverwirrung ein Ziel zu ſetzen.
Man verzeihe mir. Aber ſchließlich darf ich auf Verſtänduis
rechnen, wenn ich gedanllich unardentlich werde, gügeſichts des
nächtlichen Schulhauſes, in dem ſich einmal bei greller Tagesbe=
leuchtung
jener Teil meiner Jugend abſpielte, der mir immer
noch voll unordentlicher Rätſel ſteckt.

[ ][  ]

erftle

angsstatt zum Barmftäu

!
Die Welt der Frau

Frazenarbeit beim Wiederaufbau.
Große Teile unſeres Volkes haben ſich in den unheilvollen Irr=
ſim
verrannt, daß erſt nach gänzlichem Niederbruch, völligem
tiederreißen alles bisher Beſtehenden, aller früheren, feſtgefügten
rdnung in Volk und Staat, auf die erhoffte Geſundung der Ver=
iltniſſe
, an ein beſſeres, vielleicht glanzvolleres Wiedererſtehen
iſeres Vaterlandes zu denken ſei. Ihnen genügt der bisherige
zuſammenbruch noch bei weitem nicht. Zu vieles ſteht ihnen noch
junwandelbar feſt. Zu vieles ragt noch zu hoch aus den Trümmern,
as ihrer Meinung nach niedergeriſſen, dem anderen noch gleich=
emacht
werden muß, das unter der Wucht der Verhältniſſe ſchon
in ſich zuſammenbrach.
Verheißungsvoll liegt in weiter Ferne das ideale Gebilde des
neuen Staates, in dem alle Menſchen glücklich und reſtlos zufrieden
ſich ihres Daſeins freuen werden. Ihrer Meinung nach ſind nur
noch die vorhandenen Reſte des alten Staates, der früheren Ordnung
daran ſchuld, daß dieſem glückverheißenden Ziele nicht näher zu
ommen iſt, daß der Weg dahin noch ſo endlos lang erſcheint. Die
unfängliche Begeiſterung beginnt mehr und mehr zu ſchwinden,
Rutloſigkeit und Reſignation bemächtigt ſich der Maſſen, die von
ihren Führern immer wieder mit neuen Verſprechungen hingehalten
oder, aus ihrer Gleichgültigkeit geriſſen, haltlos hin und her ſchwanken.
Neben und unter ihnen aber ſtehen die anderen, für die jene
lockenden Sirenenklänge umſonſt ertönten. Die ſich niemals den
klaren Blick trüben, durch Verſprechungen auf kommende Glück=
eligkeit
blenden ließen, aber voll tiefſter Trauer bald hier, bald
dort zuſammenbrechen oder niederreißen ſehen, was ſie für ewig
ſtgefügt hielten, was für ſie bisher unverrückbar feſtſtand. Sind
jene entmutigt, weil ihrer Meinung nach zu langſam dem gezeigten
Ziele zugeſchritten wird, zu langſam die Trümmer beſeitigt werden,
die ſich ſo oft als ſcheinbar, unüberſteigbare Hinderniſſe vor ihnen
auftürmen, ſo ſind dieſe mutlos und verzagt, in der Furcht vor
noch weiterem Zuſammenbruch. Und die Frau, Mutter und Haus=
rau
? Sie, die als Mittelpunkt der Familie, die einzelnen Glieder
derſelben in ihren Enttänſchungen, Wünſchen und Hoffnungen alle
init gleicher Liebe umfaßt, alle mit gleicher Sorge betreut, kann ſie
ſich noch länger dem Anſturm der zwieſpältigen Gefühle entgegen=
ſtemmen
, ihrem niederdrückenden Einfluß entziehen, und, wenn durch
igene Stärke darüber hinausgewachſen, gleichzeitig verſuchen, in
das Chaos der ſich widerſprechendſten Wünſche ihrer Familien=
initglieder
richtunggebend Ordnung zu bringen?
Wo ſich die Frau ſo recht der großen Macht bewußt wird, die
ihr eigen iſt, darf ſie dieſe Fragen nicht verneinen, ſondern muß
ſich dieſer Macht bedienen, um ſie zum notwendigen Wieder=
aufbau
ihrer eigenen Familie, wie auch darüber hinausgehend, für
unſer Volk, unſeren Staat einzuſetzen. Viel zu wenig iſt ſich immer
noch die Frau und Mutter ihrer beherrſchenden Stellung in der
Familie bewußt. Sie muß es aber lernen und zwar je früher,
deſto beſſer, für ſich ſelbſt, wie für jene, ihren perſönlichen Ein=
luß
auch über den Rahmen der Familie hinaus einzuſetzen, für die
Jeſundung der Verhältniſſe, für ſchonungsloſe Beſeitigung alles
Kranken, von der Zerſetzung Bedrohten oder ſchon Ergriffenen.
Ins Frauen iſt im beſonderen Maße die Gabe der Beredſamkeit,
der Ueberzeugungskraft verliehen. Wird dieſe von innerer Be=
eiſterung
, vom Glauben an das Gute und Edle im Menſchen an=
gefeuert
und durchlodert, dann bleibt ſie wohl ſelten ohne die er=
ofſte
Wirkung. Das können wir immer wieder beobachten, wo
die Frau ſich im guten oder böſen Sinne zum Anwalt oder An=
ührer
aufwirft und da ſollte es ihr nicht gelingen, ſofern ſie nur
ernſtlich will, auch am notwendigen Aufbau unſeres Volkes, zur
Gefundung der Verhältniſſe in Familie und Staat, ein reichlich Teil
eigene Arkeit zu leiſten, eigene Kraft einzuſetzen?
Unſer ſo haltlos gewordenes, durch ſchwerſte Entbehrungen
und bittere Enttäuſchungen zermürbtes und abgeſtumpftes Volk
braucht kraftvolle, energiſche und zielbewußte Führer. Es bedarf
ſtarker Hände, die es liebevoll und doch energiſch erfaſſen und
leiten, braucht Schrittmacher, denen es folgen kann und wir Frauen
ſollten uns die Gelegenheit nehmen laſſen, uns zu dieſer Stellung
erſt einmal in der eigenen Familie durchzuringen, das zu werden
verſuchen, was wir für dieſe unbedingt ſein müſſen?
War uns Frauen und Müttern immer ſchon viel Macht ver=
liehen
, viele Rechte eigen, die wir leider vielfach nur gering ein=
ſchätzten
, nie zuvor beſaßen ſie derartige Bedeutung, wie
heute, wo es ſich um die wünſchenswerte Geſundung des erkrankten
Volkskörpers handelt, um gründliches Ausſcheiden des Giftſtoffes,
den dieſer durch die Hand gewiſſenloſer oder fanatiſcher meiſt,

Erzählung von Thusnelde Schuſter.
(Nachdruck verboten)
und wenn ich mal groß bin, heirate ich Dich! ſchloß
Klein=Irene ihre Dankesrede und ſchaute mit den ſchönen blauen
Augen zu dem braunen Bub empor, der ihre Puppe geheilt hatte.
undd ich ich heirate Dich auch! erwiderte der Bub
ernſthaft und fuhr ſich mit den Händen durchs dichte, ſchwarze
Haar. Er überlegte, dann ſagte er: Aber erſt erſt werde ich
mal was anderes! Ich werde erſt mal Maler! Weißt Du, dann
male ich ſeibſt Dir Bilderbücher ſo viel Du willſt und ſo
ſchön ach ſo ſchön wie der Himmel iſt
Ja, meinte Irene. Ich will dann viel Bilderbücher haben
und ſie bettete die kranbe Puppe in den Wagen, während er ihr
von den Himmelsbüchern vorſchwärmte.
Daß Irene ſpäter den Hans heiratete, war ganz feſtſtehend.
Danan konnten auch die Jahre nicht rütteln, die in fliegender Eile
Schleier über die Jugendzeit breiteten. Und der alte Oberſt, der
Vater von Hans, hatte nichts dagegen, liebte er doch ſchon Irene
wie ſoin eigen Kind.
Irene war Waife. Nie hatte ſie die Mutter gekannt, und den
Vater hatte ſie auch nur noch dunkel in Erinnerung. Er ſtarb
als Irene noch im zarten Kindesalter war. Alle ſagten, es ſei
fein Glück geweſen. Denn eine häßliche Krankheit hatte ihn be=
fallen
, die zu einer vollſtändigen Erblindung geführt hatte. Irene
war die alleinige Erbin des ileinen Vermögens. Sie wurde von
einer Muhme erzogen, die das Nachbarhäuschen mit dem herrlich
großen Garten beſaß.
Warum ſollten ſich alſo die Nachbarskinder nicht heiraten?
Nichts ſtand als Hindernis im Weg.
Doch Hanſens Entſchluß, Maler zu werden, trübte dem Va=
ter
gar manche Stunde. Maler, bei den heutigen Zeiten! Der
Sohn eines alten Soldaten will den Pinſel führen, ſtatt den De=
gen
! Nein, es geht nicht! Ich müßte mich vor meinen Kameva=
gen
und vor mir ſelber ſchämen einen Hungerleider als Sohn
zu haben ; denn Maler ſind nun einmal die geborenen armen
Teuſel! So ereiferte ſich der alte Oberſt. Erſt nach langem
Bitten Irenens ließ er ſich umſtimmen. Zwar, ſagte der Vater
und drohte lächelnd mit dem Finger, haſt es nur der Irene zu
verdanken. Ihren bittenden Sternenaugen kann man nichts ab=
ſchlagen
. Und Du, Schlauberger, haſt das gewußt! Doch wehe,
wvenn Du ihr nicht Dein Eheverſprechen hältſt!
Keine Sorge jubelte Hans. Du weißt doch, daß ich ſie
zur Frau haben will aber als Preis als Siegeslohn
wenn ich am Ziel bin, dann hole ich ſie mir.
Hans zog nach München und arbeitete ſleißig. Wenn er in
den Ferien nach Haus kam, brachte er jedesmal Bilder mit, die
von ſeinen Fortſchritten zeugten. Der alte Oberſt konnte zufrie=
den
ſein, und dennoch umvölkte ſich mehr und mehr ſeine Stirn.
Hans brauchte Geld, viel Geld zu ſeinem Studium. Nun wollte
er gar noch nach Italien! Der Vater ſah wohl ein, daß die Reiſe
nötig fei, um die Vollendung, die Reife dem Künſüler zu geben.
Gerne gönnte er ihm die Reiſe. Doch woher das Geld nehmen?
Das viele, ſündhaft viele Geld, fragte er ſich in ſchlafloſen Nächten.
Ich kann’s nicht ſchaffen er muß verzichten. Später, wenn
er mal ſelber verdient dann kann er’s ja nachholen! Aber
würde es dann micht zu ſpät ſein?"

fremder Heilfünſtler eingeflößt erhielt. Wir Frauen können dieſes
Gift beſeitigen, wir beſitzen Gegenmittel genug, um ſeine verheerende
Wirkung für immer unſchädlich zu machen. In unſerer Frauenliebe,
=güte, egeduld und =ausdauer beſitzen wir die beſten Heilmittel zur
Wiedergeneſung des ſiech und elend gewordenen Volkes, zum Er=
ſtarken
ſeiner zuſammengebrochenen und verlorenen Kräfte. Ver=
ſtehen
wir es, unſere Familie von allem zu befreien, was von Ver=
flachung
, Leichtſinn, Sittenloſigkeit und Unmoral von außen in ſie
hineinzudringen verſucht oder hineindrang. Geben wir unſeren
Kindern und der heranwachſenden Jugend und den erwachſenen
Familienmitgliedern ein gutes, reines und edles Vorbild, dann muß
das, was von außen auf ſie einſtürmte und ihre Anſchauungen un=
heilvoll
modeln will, doch immer wieder von ihnen abfallen, wenn
fie in das Bereich der Familie zurückkehren, die wie ein ſchützender
Wall Zucht und Sitte unter liebevoller Pflege und Wahrung der
Hausfrau und Mutter hochhält. Nur wenn jede einzelne
Familie aus eigenerKraft abſtößt, was zerſetzend von
außen in ſie hineindrang, dann kann auch nur das
Volk als Ganzes von Krankheit und Siechtum geneſen,
in denen es ſchon ſolange gefeſſelt liegt und in ſeinen
beſten Kräften gelähmt wird.
Jſolde Kurz.

Der zeitgemäße Haushalt.

Vorzeitiger Verbrauch der Kleidungdurch falſches
Tragen von Handkörben und Einkaufstaſchen. Sehr
häufig kann man die Beobachtung machen, daß nicht nur Dienſtboten
und Kinder, ſondern auch Frauen Marktnetze und Handkörbe am
Arm und nicht, wie der Name beſagt, in der Hand tragen.
Erſtere Angewohnheit mag wohl darin ihre Urſache haben, daß bei
ſchweren Laſten die Hüfte gleichſam als Stützpunkt dient und dadurch
das Tragen bedeutend erleichtert wird. So unleugbar dieſe Tatſache
auch iſt, muß jedoch das Tragen von Einkaufstaſchen in der Hand
demjenigen am Arm im Intereſſe der Kleiderſchonung vorgezogen
werden. Denn durch die Bewegung beim Gehen reibt ſich die
Taſche an der Hüfte und nutzt ſelbſt in leerem Zuſtande die Kleidung
an dieſer Stelle ab. Weviel mehr aber erſt, wenn ſie ſchwer und
vollbepackt iſt, wenngleich Wachs= und Ledertaſchen, ſowie die
praktiſchen Einkaufsbeutel mit ihrer glatten Fläche die Haltbarkeit
der Kleidungsſtücke noch nicht in dem Maße beeinträchtigen, wie
die aus Weide, Rohr oder Span geflochtenen Körbe, welche gleich=
ſam
wie ein Reibeiſen wirken. Bei meiner Hausgehilfin machte
ich zuerſt dieſe ſchlimme Erfahrung an deren Kleiderröcken, wo ſtets
die rechte Hüfte (an dieſer Seite trägt ſie den Korb) fadenſcheinig
wurde, während ſie ſonſt noch in tadelloſer Verfaſſung war. Möge
dies Beiſpiel den Hausfrauen zur Warnung dienen
E. L.
Schonungsvolle Reinigung ſeidener Kleider. Staubig
gewordene, ſeidene Kleider dürfen niemals mit einer Bürſte gereinigt
werden, da dieſe das Gewebe zu ſehr angreift. Am beſten werden
ſie, auf harter Unterlage ausgebreitet, mit einem Stück Flanell oder
weichem Wolltuch abgerieben. Schmutzſtreifen am Rande, die auf
dieſe Weiſe nicht verſchwinden, dürfen nur mit bedeckter Bürſte, alſo
das Wolltuch über die Borſten gebreitet, gereinigt werden. N.
Bunte Farbflecke aus weißer Wäſche zu entfernen.
Wenn durch Unvorſichtigkeit bei der Wäſche bunte Farben ausliefen
nnd Flecken verurfachten, ſo ſind dieſe bald zu entfernen, wenn
man ſie in Spiritus legt und einige Stunden ausziehen läßt. H.
Glas und Porzellan zu kitten. Obwohl der heutige
hochangezogene Preis für Gebrauchsporzellan einen ſorgſamen Um=
gang
mit dieſem von allein gebietet, ſo kommt es doch vor, daß
dieſes oder jenes Stück den Weg alles Irdiſchen geht. Oft hatte
es aber einen ſo glücklichen Fall, daß es ſich in wieder zuſammen=
ſetzbare
Scherben zerſchlägt. Derart defekte Porzellangegenſtände
halten, wenn gekittet, noch eine geraume Zeit. Für ſolche Fälle
bereitet man ſich einen Kitt von bromſaurem Kali, Gelatine und
Eſſig, beſtreicht mit dieſem die Bruchſtellen, umbindet den Gegen=
ſtand
des beſſeren Haltes wegen mit Bind= oder anderem Faden
und läßt ſie an warmen luftigen und trocknen Ort mehrere Tage
trocknen.
M.
Speiſezettel.
Sonntag: Bierſuppe. Kalbsfrikaſſee in dickem Reisrand.
Montag: Kartoffelſalat mit Rapünzchen und gebackenen Herings=
koteletts
.
Dienstag: Saure Linſen mit Backpflaumen.
Mittwoch: Grünkohl mit Röſtkartoffeln.
Donnerstag: Kartoffelpuffer und Apfelmus.
Freitag: Ausgequollene Nudeln mit Speckſoße.
Samstag: Sauerkraut mit Erbsbrei und gebratene Zwiebelringe.

Zu niemandem hatte der Oberſt von dieſen quälenden Sorgen
erzählt. Aber Irene las ſie ihm von den Zügen. Und eines
Abends, gerade als der Oberſt am Schreibtiſch ſaß, um dem Sohn
die Abſage zu fenden, trat ſie zu ihm. Schicke die paar Papiere
an Hans, ſagte ſie ſchlicht und legte einige Wertſcheine auf den
Tiſch, die ein kleines Kapital ausmachten. Ich bitte Dich, er=
laube
mir, auch etwas für Hans zu tun. Du haſt bis jetzt alles
allein geopfert gönne mir die Freude mir iſt es Glück zu
wiſſen, daß er ſorgenfrei nach Italien gehen kann
Von Deinem Geld! Nein, Kind, das geht unmöglich!
Willſt Du mir nicht die Freude gönnen? Ihre Sternen=
augen
ſchauten ihn bittend an. Da verſtmmte er, nahm die
Papiere und küßte ſanft ihre ſchönen, reinen Augen. Was wird
Hans dazu fagen?
Nein nichts darf er wiſſen! Er könnte ſich gebunden
fühlen durch ſein Gewiſſen. Aber Du weißt, ein Künſtler muß
ſich frei fühlen, nur ſeinem Herzen ſoll er gehorchen. Sende das
Geld in Deinem Namen.
Und der Vater ſchickte das Geld und ſchrieb. Heilig ſei es
Dir aus liebetreuen Händen kommt es.
Hans ging nach Italien. Voll Ungeduld waren ſeine Briefe.
Das Ziel iſt nahe ich kann kaum noch die Zeit erwarten, um
mir den Preis zu holen doch warum ſchreibt mir Irene jetzt
ſo ſelten und ſo wenig?
Sie iſt etwas erkrankt gedulde Dich, ſagte der Vater.
Da trieb es den Künſtler heim. Noch brauner ſtand er vor
dem häh überraſchten Vater, ſiegesheiter ſtreckte er ihm die Hände
entgegen. Da bin ich! Nun, Vater, nun gib mir mein Glück!
Mein Bild iſt auf der Ausſtellung verkauft. Ich bin am Ziel!
Wo iſt Irene wo?"
Langſam, langſam ließ ſich der alte Oberſt in den großen
Lehnſtuhl ſinken, dann ſagte er mit halber Stimme und wandte
ſein Geſicht zur Seite. Irene iſt mit der Muhme verreiſt. Sie
bedurfte der Erholung und ja ich ſchrieb Däir ja Du
ſollteſt nicht ſo ſchnell komnen es ſei Zeit
Ja, das ſchriebſt Dut meir ung gerade darum komme ich.
Sag, was iſt mit Irene?" Iſt ſie kränker oder ? Die
Augen des Sohnes öffneten ſich angſtvoll und weit.
Nein, nein, Du irrſt beruhigte der Vater. Sie lebt
ſie iſt auch geſund ſoweit aber er ſchwieg, ſein Kopf
ſenkte ſich. Was ſollte er ſagen? Irene hatte ihn gebeten, die
volle Wahrheit zu ſagen. Er hatte es auch verſprochen. Doch
nun brach ihm die Kraft. Sein tapferes Soldatenherz zitterte.
Stum wandte er ſich ab. Er brachte keinen Ton über die Lippen.
In Hans wurde es totenſtll, ganz ſtill. Er ſah den Kampf
des Vaters, und vor ihm erhob ſich ein Wahngebilde, das ihn
hohnlachend angrinſte. Sollte es wahr ſein? Hatte Irene ihm
die Treue gebrochen? Hatte ſie einen anderen gefunden?
Noch am ſelben Abend fuhr er hin nach dem kleinen Gebirgs=
ſtädtchen
, in dem ſie zur Erholung weilen ſollte. Lang, unendlich
lang ſchien ihm die Fahrt. Sie währte zwar nur eine Nacht, aber
ſie war für ihn lang wie ein Menſchenleben.
Vor dem Dorf, weit draußen fand er das Haus. Es war von
einem prächtigen Park umgeben. Tief atmete er auf. Da hinter
dem hohen Gitter des Tores lag ſein Schſickſal, dort wartete es
auf ihn. Kurz entſchloſſen drückte er die Klinke nieder und trat
in den Garten.
Er ſah ein weißes Frauenkleid ſchimmern. Sollte es Irene
ſein? Langſam ging er vorwärts. Er hatte ſich nicht getäuſcht.

Spiel und Rätſel

Röſſelſprung=Königszug.

und ſür ſam au= auf ſte ze gan= ſchwe= ein= nau. mir les übe mil ern= beſt für le= Weil ge träu= ne macht Te= ben dunk= du de dei= rründ. mei= nem me= ri= hier, nimm = er= zau= ber= daß hin= ſe mit nem lich über ſche nen dun= die= ße nacht dei= un= du kel welt von

Man beginnt mit einem Röſſelſprung und ſetzt abwec
mit einem Königszug und Röſſelſprung fort.
Cark

Stäbchen=Rätſel.

Das Wort HOHL kann man aus 19 Stäbchen oder S
hölzern zuſammenlegen. Dann aber ſoll dieſes Wort durch
legung von 4 Stäbchen in ein anderes Wort verwandelt we
das ein Weltverkehrsmittel bezeichnet.
Carl Dn
Rätſel.

197. Was vorn betont, einſt Krieg veranlaßt hat, Iſt ſchl
tont jetzt eine große Stadt.

198. Die erſte Silbe wächſt faſt überall, Die andern zwei
meiſt in großer Zahl. Das G.nze, keine Zweidrei,
Zweidrei In Mengen auf und ſingt vergnügt dabei.
Auflöſungen.
Des Arithmogriph.

EEIBOTSTTTTMNTETDTDTTRTTR IETITTIEIRISPIOIRIN Io/RITHIOIEIBIT. ISIPRIOTT TRIEIN TIOIR
NEU
IeIIIs
Taiprfom

TOHTATNTNTI
IPIEINWTIMIEMT
WIEIRIOISITIRATUfSI
TTTOHIBLISEIHISIHIELIIN
Proſit Neujahr
Des Magiſchen Quadrats:
1. Krieg. 2. Roüle. 3. Iller. 4. Elend. 5. Gerda.
Der Rätſel: 194. Scholle. 195. Gleichgewicht. 196. überl

Verantwortlich: Max Streeſe.

Sie ſaß in einem Korbſtuhl, das Geſicht war geſenkt.
langſamer Hand ſchwitt ſie junge Bohnen in eine Schüſſel
ihren Schoß. Das blonde Haar umſtand licht und loſe, wi
froher Schein ihr Köpfchen. So hatte er ſie immer im Geiſ
ſich geſehen und ſo fand er ſie wieder. Und die Morgenſonne )ſeinar
einen goldenen Schleier um die junge Mädchengeſtalt, daß ſie
verklärt erſchien. Die Vögel flogen hin und her und pickter
geſtreuten Brotkrumen und lockten durch ihr Gezwitſcher im
weitere Gäſte herbei.
Friede, Glück, Freude!
Sein Herz jubelte auf. Aller Zweifel, alle Furcht war
ſchwunden und mit froher Stimme rief er ſie. Sie ſollte
ſpringen, ihm in die Arme eilen er wollte ſie an ſich d.
in ſeligem Wiederfinden. Aber ſie wandte nur den Kopf, ſ
nach links und horchte nach rechts und ängfilich wurden ihre
Sah ſie ihn denn nicht? Er ſtand doch vor ihr. O
Jrene Reni! rief er nochmals zärtlich.
Da ſprang ſie wit einem gequälten, leiſen Schrei hoch.
rend fiel die Schüſſel zu Boden. Irene ſtreckte abwehrend
Hände in die Luft, ihr Kopf wandte ſich angſtvoll ab.
Irene! Wie ein Grauen kroch es da an ihm empor.
Blick hatte die Wahrheit erraten. Er ſtand wie einer, der
der geringſten Bewegung zu Boden ſüürzen muß, wie ein
fällter Baum. Ein Entſetzen ohne gleichen umklammerte
Glieder. Er konnte die Gewißheit wicht faſſen, die ſo brutal
Träume zerſtört. Aber er mußte es glauben, deutlich ſtand
vor ihm. Irenes Sternenaugen waren erloſchen leer ihr
ſie war erblindet!
Keiner von beiden ſprach ein Wort.
Nach wie vor, warfen die Sonnenſtrahlen ihren gol
Schleier, nach wie vor ſangen die Vögel ihre frohen Weiſen.

ſchien aber alles verſchwunden, er ſah nur eine troſtloſe F
nis.
Mit leiſem Wehlaut ſank Irene in den Seſſel zurück
ſchlug beide Hände vor das Geſicht. Sie verſtand wohl
Schweigen. Aber ſie wollte kein Opfer von ihm, und nich
ſein Glück zerſtören. Geh, geh rief ſie flehend, abwem

Und ſie Krich mit weicher Frauenhand durch ſein ſchti
Haar und ſuchte ihn mit ſanften Worten zu tröſten. Ich 1i1
nicht unglücklich, Hanſel Es iſt ja ein Glück, daß es
ſchon kam! Du kehrſt nach Italien zurück Sie ſuchte
Worten der Liebe und fand keine Heiße Tränen fie!
ſein Haar.
Er erhob ſich, langſam, ſchzerzhaft. Sein Arm legte ſih
ihren Leib, ihr Kopf legte ſich an ſeine Schulter. Irene,
biſt Du mein! flüſterte er und ſuchte ihren Mund und !
die ſich Sträubende.
Noch am ſelben Tag fuhren ſie in die Heimat zurück.
am Abend, als der Himmel ſeine letzten Roſen ſtreute, trat!
zuſammen in Vaters Stube.
Nun gib mir mein Glück Vater!
Da ſtreckte der alte Oberſt froh dem Sohn die Händie
gegen. Heute erkenne ich mein Fleiſch und Blut. Du hielſt
Wort! Schütze die Sternenaugen, die Du fandeſt, ſagte er
und zog Irene an ſich und küßte ihre beiden Augen.

1a
ftl

Da ſtürzte er ihr zu Füßen. Ein wildes Schluchzen ſchäüt
ihn, Tränen ſtürzten ihm aus den Augen. Er konnte keine A
formen und wühlte ſeinen Kopf in ihren Schoß. Irene
Reni!