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Nr. 44
Montag, den 14. Februgr
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speditionen. Im Falle höherer
Gewalt wie Krieg, Iu
Ni.
r, Streik uſw. er
Verpſlichtung auf Erfüllung
enguftr
e
und
Leiſti=
von Schadene
ſonſurs oder
gerichtl. Beitrelbung fällt jeder Rabalt wea.
1921
Der Beginn des Weltkrieges.
Keynes Glauben an Deutſchlands Kriegsſchuld.
Ka. In Paris ſind dem Deutſchen Reich Bedingungen auf=
* ſiegt worden, wie man ſie nie furchtbarer einem Volk zugemutet
Der Friedensvertrag von Verſailles und die folgenden
bkommen ſind auf dem Gedanken aufgebaut, Deutſchland
Kälte
der allein Schuldige am Weltkrieg. Der Kampf, den
eigDar mit der Entente ausfechten, dreht ſich um die Schuldfrage.
ine Einigkeit im Iunern des Deutſchen Reiches läßt ſich nur
irge
ielen, wenn die Regierung Deutſchlands Schuldloſigkeit
nach=
iſt und ſo die Parteien zum nationalen Zuſammenſchluß führt.
ſtörer
Heraus mit dem Material! Es iſt genug davon veröffentlicht
urden, um bindende Schlüſſe zuzulaſſen. Tragt die Propaganda
GalA6 in die entfernteſte Hütte in Deutſchland, tragt ſie aber auch in
Feindländer, tragt ſie nach Amerika, tragt ſie zu den ehemals
mtralen Staaten! Keynes, der kürzlich eine Broſchüre über
m Friedensvertrag von Verſailles veröffentlicht hat, kommt in
iner Einleitung zu dem Schluß, „Deutſchland habe eine
beſon=
ge und eigenartige Verantvortung für den Krieg, Beweiſe
hät=
ihn überzeugt, der Krieg ſei im Auguſt des Jahres 1914 und
den vorangegangenen Wochen von führenden Perſonen
ſtand zutſchlands mit voller Ueberzeugung provoziert worden.”
Gal M Wie iſt es möglich, daß ein Mann von der geiſtigen
Bebeu=
urg Keynes' heute noch, zweieinhalb Jahre nach Kriegsfchluß
nchdem wir alſo die Möglichkeit hatten, den geiftigen Kampf
Bluz Iſogen die Feinde wieder aufzunehmen, ſo irregeführt werden
Geiuog klnn? Doch nur dadurch, daß die deutſche Propaganda völlig
ver=
dem, Bllſiggte. Die Entente ſelbſt hat berechnenderweiſe, als die Frage
Kriegsſchuld erörtert werden ſollte, nicht die Vorgeſchichte des
m vieſſ 3=ſammenſtoßes, ſondern nur die letzten Tage des Juli und den
eigt EmſſArfang Auguſt 1914 in Betracht gezogen. Die Staatsmänner
Szweidi)ſſör Entente haben aber keinen weiten Blick bewieſen, denn
ge=
r iſt Uſſwe aus dieſen Tagen geht mit zweifelloſer Klarheit hervor, wie
Frankreich und Rußland bewußt zum Kriege
ge=
feſſor: —igürt haben.
Sol
Keynes meß ſich darüber klar ſein, daß er ſich an die Seite
d kim Mſior Mörder von Serajewo ſtellt, wenn er Deutſchland die Schuld
Kriegsbeginn zuſchiebt. Die Parteinahme der Entente
zu=
ginſten Serbiens zeigt, wie ſie den Krieg diplomatiſch
vorberei=
ſiee. Serbien wurde von Rußland ermuntert, auszuharren.
Ranikreich und England ſtärkten wiederum Rußland den Rücken.
(de Veröffentlichungem von Morel, Dewartial, Goutenoire de
Bury, Caillgux und der Suchomlinowprozeß haben erwieſen,
ur die Kriegstreiber waren.
Herr Paléologue hat in ſeinen kürzlich veröffentlichnen
Er=
imerungen wohl „verſehentlich” ausgeplaudert, daß ihm ſchon
ſat 29. Juli Herr Saſonow durch einen Abgeſandten mitteilen
u6, die ruſſiſche allgemeine Mobilmachung ſei im Geheimen
an=
hraumt worden. Paléologue ſagt die Wahrheit, denn auch durch
der Suchomlinowprozeß wurde dargelegt, daß nicht der 31. Juli,
deu die ruſſiſche Regierung offiziell angibt, ſondern der 29. Juli
ſor erſte Tag der Mobilmachung war. Als man in Deutſchland
Hrmtnis von den ruſſiſchen Kriegsvorbereitungen erlangt hatte,
di in Oſtaſiem ſeit Mai, in Europa ſeit Juli ſtattfanden, warnte
dr deutſche Botſchafter den ruſſiſchen Miniſter des Auswärtigen
25. Juli, „wenn Rußland mobil mache, müſſe Deutſchland
m unverzüglich den Krieg erklären” Saſonow antwortete:
,Venn Rußland ſich der Unterſtützung Frankreichs ſicher fühle,
urde es vor der Gefahr eines Krieges nicht zurückſchrecken.”
ſankreich gab am 30. Juli Rußland dieſe Verſicherung, dem=
Wen Rußland, das am 29. mit der Mobilmachung begann. Die
Rchricht von der ruſſiſchen Mobilmachung iſt telegraphiſch in
Atersburg am 31. Juli, um 10 Uhr 20 Minuten vormittags
ugegeben worden. Die Drahtnachricht war um 11 Uhr 40
Mi=
ſten im Miniſterium des Auswärtigen in Berlin, um 1 Uhr
ſurde erſt in Deutſchland der Kriegsgefahrzuſtand erklärt. Kann
einen bündigeren Beweis für Rußlands Schuld geben? Auch
Aſterreich hat ſpäter die allgemeine Mobilmachung befohlen als
tßland; genau ſo wie Deutſchland mußte, es ſich gegen die
ciegsgefahr, die von Oſten her drohte, ſichern.
Deutſchland und Oeſterreich gaben ſüch, wie aus den
Aufzeich=
mngen des Grafen Nikolaus Széſeu erſichtlich iſt, in Paxis und
Andon die erdenklichſte Mühe, die franzöſiſchen Staatsmänner
einer Vermittelung zwiſchen Oeſterreich einerſeits, Serbien
ud Rußland andererſeits, zu veranlaſſen. Frankreich war durch
ie Verträge mit Rußland nur verpflichtet, aktiv vorzugehen,
fus Deutſchland Rußland angreifen ſollte. Frankreich tat mehr,
Eder Vertrag ihm vorſchrieb. Es verſicherte, wie geſagt, an der
Zwa, es erachte den Bündnisſall auch dann für gegeben, wenn
ßland der angreifende Teil ſei. Oeſterreich gegenüber ſpielten
wiſchen die Staatsmänner vom Quai d’Orſay ein falſches
Siel. Oeſterreich hatte erklärt, es würde die Unantaſtbarkeit
erbiens bei einem Konflikt gewährleiſten. Dieſe Erklärung ver=
Fentlichte man nicht, weil man wußte, daß die Regierung dann
ds Volk heim Kriegsbeginn nicht hinter ſich haben würde. Als
½ bſterreichiſche Botſchafter Széſen auf eine Erklärung drängte,
te man: „Liheure de reetifications eſt hölas paſſée.” Man
nchte mobil. Man machte früher mobil als Deutſchland. Nach
Kommen. Frankreichs Intereſſe am Krieg iſt hiermit zur Ge=
ge bewieſen.
Auch die Haliung, die England bei Kriegsbeginn
einge=
mmen hat, kritiſiert Georges Demartial. Deutſchland wollte
Krieg, wenn er ausbrach, wewigſtens lokaliſieren. „Die
eng=
ſhe Regierung hat aber nacheinander die deutſchen Vorſchläge
Gelehnt, die dahin gingen, Frankreich zu ſchonen, Vorſchläge,
zugleich die Schonung Belgiens in ſich ſchloſſen, falls England
Neutralität Fraykreichs gewährleiſtete. Wenn England
kei=
i anderen Zweck verfolgte, als der belgiſchen Neutralität
Gel=
dig zu verſchaffen, ſo brauchte es ſich nur für neutral zu
erklä=
nt,allerdings, wie es dies im Jahre 1870 getan hatte, unter dem
hnzufügen, daß es derjenigen Macht den Krieg erllären würde,
(twa verſuchen ſollte, durch Belgien vorzugehen. Times ſelbſt
Gen in einem herühmt gewordenen Leitartikel vom 8. März
M5 durch hiſtoriſhe Gründe erſten Ranges nach gewieſen, daß
ſgland in den Krieg eingetreten wäre, auch wenn Deutſchland
Gelgiſche Neutralität geachtet hätte, es ſchlüge ſich für eigene
ſitereſſen, nicht für fremde.‟ Die Schuldigen am Kriege ſind
Rußland, Frankreich und England, Herr Keynes!
Wie Eupen und Malmedy verloren
gingen.
D.N. V. In Belgien hat man die Glocken läuten laſſen, um
die „Wiedervereinigung” der Kreiſe Eupen und Malmedy
mit dem Mutterlande gebührend zu feiern. Von einer
Wieder=
veveinigung kann gar keine Rede ſein, denn die Kreiſe ſind
deutſch, haben nie zu Belgien gehört, und die deutſche Regierung
hat ſich veranlaßt geſehen, gegen eine derartige Geſchichtslüge
Einſpruch zu erheben. Der Völkerbund hat den Uebergang der
beiden Kreiſe an Belgien gutgeheißen. Dieſer Uebergang war
aber nichts anderes als ein glatter Raub, der mit allen
mög=
lichen Mitteln in Szene geſetzt iſt. Von der deutſchen Regierung
ſind bereits in einem Weißbuch ausführlich die Mittel
gekenn=
zeichnet worden, die das belgiſche Militärgouvernement
ange=
wandt hat, um die Abſtimmung, wenn don einer ſolchen
über=
haupt geſprochen werden kann, vollends zu ſabotieren. Man
hat die friedliche deutſche Bevölkerung in jeder Weiſe
drang=
ſaliert, man hat Lockſpitzel auf ſie losgelaſſen, die deutſche
Ein=
wohner wegen ihrer deutſchen Geſinnung ins Gefängnis gebracht
haben.
Von allen dieſen Dingen iſt im deutſchen Weißbuch
den alliierten Regierungen, dem Völkerbund und der Welt
Kenntnis gegeben worden. Daß es ſich aber nicht nur um
un=
bewieſene Behauptungen handelt, das zeigt ein Zeuge, der ſchon
auf den Plan getreten iſt und an Haud von urkundlichem
Mate=
rial nachweiſt, daß er ſelbſt als Agent provocateur von den
bel=
giſchen Militärbehörden in Eupen=Malmedy angeworben und
verwendet worden iſt.*) Man mag über die Gründe, die
Chri=
ſtian Sand — ſo heißt der merkwürdige Ehrenmann — zu
ſeiner Lockſpitzelarbeit führten, deuken, wie man will, das ſteht
feſt und iſt durch kein Dementi hinwegzuleugnen, daß General
Baltia nicht nur um all dieſe ſchändlichen Dinge gewußt, ſondern
daß er ſie auch angeregt, unterſtützt und gefördert hat. Das
Buch des Chriſtian Sand bildet eine ſo wuchtige Anklage gegen
die belgiſche Regierung und es ſtellt den Entſcheid des
Völker=
bundes in der Eupen=Malmedy=Frage in ein ſo merkwürdiges
Licht, daß Herr Paul Hymans, der Präſident der
Völkerbund=
verſammlung in Genf, königlich belgiſcher Staatsminiſter und
neben anderen Aenitern auch noch Profeſſor der Rechte an der
Univerſitär Brüſſel iſt, nicht umhin keun, ſich dazu eingehend
zu äußern.
Die Welt weiß nun, wie es koinmt, daß die Zahl der
Deut=
ſchen, die in den Liſten gegen die Einverleibung der Kreiſe
Eupen=Malmedy zu Belgien proteſtierten, ſo gering war, ſo
gering, daß in letzter Stunde es die belgiſchen Militärs ſelbſt
mit der Angſt bekamen und noch Proteſtliſten fälſchen mußten.
Das alles erzählt Chriſtian Sand. Er ſagt nichts Neues, aber
er beweiſt, was wir längſt wußten: daß die ſogenannte
Volks=
abſtimmung in Eupen=Malmedy die größte Farce der
Welt=
geſchichte war, daß dieſe Abſtimmung nichts anderes war als
ein glatter, unverhüllter Raub.
*). Als belgiſcher Agent provocateur in Eupen=Malmedy.” Verlag
für Politik und Wirtſchaft, Berlin W. 35.
Die Rote Armee.
m. Intereſſante Angaben über die Zuſammenſetzung
und Stärke der ruſſiſchen Roten Armee, die
offen=
bar von einem guten Kenner ſtammen, macht die Prager
ruſſi=
ſche Zeitung Volja Roiſſii. Wir entnehmen ihnen folgendes:
Die Zahl der Armeen, aus welchen die Geſamtarmee beſteht,
beträgt im ganzen 22. Von dieſen ſind aber in Wirklichkeit in
mehr oder weniger befriedigendem Zuſtand nur 17 vorhanden,
die übrigen ſtehen entweder nur auf dem Papier oder ſind in
Arbeitsarmeen umgeſandelt und entwaffnet worden. Jede
Armee beſteht aus drei bis fünf Schützendiviſionen, die
beritte=
nen Arieen aus drei bis vier Kavalleriediviſionen. Jede Armee
hat außerdem eine beſondere Kavalleriedioiſion oder
Brigade=
kavallerie. Im ganzen ſind daher ungefähr 60 Schützen=(
Iufan=
terie=)diviſionen und 18 Kavalleriedibiſionen vorhanden.
Theo=
retiſch ſollen in der geſaniten Roten Armee 870 000 Bajonette und
70000 Säbel vorhanden ſein. In Wirklichkeit ſind es wohl
600 000 Infanteriſten und 60 000 Kavalleriſten.
Es ſind noch außerdem einige beſondere Truppenteile
vor=
handen, ſo z. B. beſtimyite, rein kommuniſtiſche internationale
Formationen, dann die beſondere innere Wehr („Wochra”
ge=
nannt). Die Stärke dieſer Formationen kann man ungefähr auf
80000 Bajonette ſchätzen. An Geſchützen dürfte es kaum mehr
als 3000 verſchiedenen Kalibers geben. Außerdem ſind ungefähr
12000 Maſchinengewehre vorhanden (18 bis 40 auf jedes
In=
fanterieregiment und 8 bis 12 auf jedes Kavallerieregiment).
Von den angegebenen Truppen befinden ſich etwa 127000
Mann in den verſchiedenſten Teilen des Kaukaſus und an der
perſiſchen Grenze, etwa 105000 Mann in Sibirien und in
Tur=
keſtan, die übrigen 420000 Mann ſtehen an den Grenzen des
enropäiſchen Sowjetrußlands.
An der Spitze aller Sowjetarmeen ſteht der revolutionäre
Kriegsrat der Sowjetrepublik, der aus hervorragenden
Kommu=
niſten beſteht und die politiſche Aufſicht in der Armee führt. Für
operative Zwecke iſt ein Feldſtab geſchaffen worden, an deſſen
Spitze der jetzige Oberbefehlshaber der Sowjetarmee, der frühere
Oberſt im Zarenheer Kamenew, ſteht. Außerdem gibt es
noch einen rein militäriſchen „beſonderen Kriegsrat”, deſſen
Vor=
ſitzender Bruſſilow iſt, der aber gar keine Bedeutung hat. Jeder
Truppenteil hat einen politiſchen Kommiſſar, der natürlich ein
Kommuniſt ift, und überall ſind kleine kommuniſtiſche „Zellen”
gebildet, deren Aufgabe eigentlich in der Beauſſichtigung der
Armeen in politiſeher Hinſicht beſteht und die als
Spionage=
organe wirken. Daneben gibt es noch bei jedem Teil eine
be=
ſondere agitatoriſche Abteilung, die die Aufgabe hat, den
Sol=
daten kommuniſtiſche Gedauken beizubringen. Im ganzen ſind
in der Roten Armce kaum 7 bis 8 Prozent Kommuniſten
vor=
handen.
Die Diſziplin iſt in der Roten Armee ſehr ſtreng, viel
ſtren=
ger, als in der früheren zariſtiſchen Armee. Es iſt wahr, daß
in der dienſtfreien Zeit die Soldaten den Kommandierenden
gleichgeſtellt ſind. Da die Rote Armee aber meiſtenteils in
Eegenden ſteht, die entweder Kriegsſchauplatz ſind oder in denen
der Kriegszuſtand proklamiert iſt, ſo müſſen ſich die Rotarmiſten
immer als im Dienſt betraehten und unterſtehen daher immer
der äußerſt ſtrengen Diſzitlin. Das Kommandokorps beſteht zum
Teil aus früheren Ofſizieren der zariſtiſchen Armee, zum Teil
aus neuen „roten Offizieren” welche die neuen bolſchewiſtiſchen
Militärſchulen abſolviert haben. Jedoch überwiegen die alten
Offiziere, namentlich im Generalſtab, in der Artillerie und bei
den techniſchen Truppen. Nicht nur die Offiziere ſelbſt, ſondern
auch die Mitglieder ihrer Familie werden mit Lebensmitteln und
anderen notwendigen Gegenſtänden reichlich verſorgt. Zur
Unter=
drückung innerer Unruhen wird die Rote Armee, die jetzt zum
allergrößten Teil aus mobiliſierten Bauern beſteht und die
da=
her der kommuniſtifchen Regierung nicht als zuverläfſig genug
gilt, nicht mehr verwendet. Meiſtens finden dabei rein
kommu=
niſtiſche oder internationaliſtiſche Truppenteile Verwendung, die
jetzt ſozuſagen als kommuniſtiſche „Garde” gelten.
Der Verfaſſer gelangt zu dem Schluß, daß, obwohl die Rote
Armee ihrer zahlenmäßigen Stärke nach weit hinter der
frühe=
ren ruſſiſchen Armee zurückſteht, ſie jedoch eine ſehr ernſt zu
neh=
mende Macht darſtellt, namentlich bei einem Verteidigungskriege
gegen einen ausländiſchen Feind.
Die deutſchen Gegenvorſchläge.
1b. Paris, 12. Febr. Reuter veröffentlicht eine
Erklä=
rung, in der es heißt, daß wan in informierten Kreiſen der
Auffaſſung ſci, das beſte Mittel, umden Gangder
Er=
eigniſſe zu beſchleunigen ſei, Gegenvorſchläge
vorzubringen, durch welche die Deutſchen den Anſprüchen
der Alliierten genügen könnten. Auf dieſe Weiſe könnte man
Zeitgewinnen da jeder Verſuch, die Einigkeit der Alliierten
in Paris zu zerſtören, von vornherein zu einem Mißerfolg
verurteilt wäre.
Den früheren Miniſterpräſident René Viviani
beun=
ruhigt die Frage, oh man den Deutſchen in London Gelegenheit
geben werde mit den Alliierten gleichberechtigt zu
ver=
handeln. In einem Ardikel im Petit Journal fragt er, wie
die letzte Rede Lloyd Georges in Birmingham aufzufaſſen ſei,
ob über die beutſchen Gegenvorſchläge Erörterungen
vorgenom=
mei werden ſollten oder ob nur eine Prüfung erfolgen ſollte. Die
Prüfung würde einſeitig, die Erörterungen gegenſeitig fein.
Auch danach müſſe man fragen, was unter vernünftigen
Gegen=
vorſchlägen zu verſtehen ſei. Bei Abſchluß des Waffenſtillſtandes
habe man den Zuſtand der deutſchen Finanzen noch nicht genau
gekannt, gegenwärtig ſei man darüber aufgeklärt. Die
Hal=
tung Amerikas ſei gegenwärtig ungewiß und ſie
werde ſich auch nicht unmittelbar nach dem Antritt Hardings
ent=
ſcheiden. Richtig ſei daran zu erinnern, daß die Deutſchen
Pro=
teſte vorbringen würben, um die Entente einzuſchüchtern und ſie
zu Verhanblungen geneigt zu machen. Dieſes Ziel ſei aber zu
durchſihtig, um ſich dadurch beirren zu laſſen. Das Geheimpis
der Politik der Alliierten liege im Angenblik lediglich in ihrer
Beharrlichkeit.
Falſche Gerüchte über angebliche Zugeſtändniſſe
der Alliierten.
kb. Berlin, 12. Febr. Im Temps und in anderen
fran=
zöſiſchen Blättern wird in der letzten Zeit immer wieder auf
angebliche Zuſagen verwieſen, die auf der Pariſer
Kon=
ferenz der deutſchen Regierung unter gewiſſen Vorbebingungen
gemacht worden ſein ſollen. Als ſolchem Zugeſtändnis wird 1.
die Herabſetzungder Beſatzungskoſten auf 240
Mil=
lionen Gokdmark, 2. Rückgabe eines Teiles der deutſchen
Haudelstonnage in den feindlichen Häfen, 3. die
Auf=
hebung der Beſchlagnahme deutſcher Güter im den alliierten
Län=
dern und 4. eine Freigabe des ſequeſtrierten deutſchen
Eigen=
tums in alliierten Ländern genannt. In den franzöfiſchen
Preſſeäußerungen wird wiederholt darauf aufmerkſam gemacht,
daß die Alliierten dieſe Zugeſtändniſſe zurückziehen falls
Deutſch=
land in ſeiner bisherigen Haltung verharren würde. Wie wir
von zuverläſſiger Seite erfahren, iſt der deutſchen Regierung
über dieſe angeblichen Zugeſtändniſſe von alliierter Seite keine
Mitteilung gemacht worden.
Miniſterreden.
Berlin, 12. Febr. (Wolff.) Kultusminiſter Häniſch
ſprach geſtern abend in Halle in der Aula der Univerſität, vor
Dozenten, Studenten und Studentinnen und drückte die
Hoff=
nung aus, daß auch die Halleſche Studentenſchaft an dem
wirt=
ſchaftlichen, kulturellen und nationalen Wiederaufbau
Deutſch=
lands nach Kräften mitwirken werde.
* Berlin, 12. Febr. Der Reichswirtſchaftsminiſter Scholz
ſprach geſtern in Königsberg über die politiſche und
wirt=
ſchaftliche Lage. Er ging aus von dem Pariſer Diktat, das aus
Gründen der Selbſterhaltung nicht angenommen werden könne.
Für den Wiederaufbau ſei vor allem nötig die Förderung, der
Landwirtſchaſt, die Stärkung der Staatsautorität und der
ſo=
ziale Ausgleich. Der Miniſter trat ſür die Einrichtung des
wirt=
ſchaftlichen Dienſtjahres ein und erklärte ferner,, daß gegen die
Arbeiterſchaft nicht regiert werden dürfte. Andererſeits
müß=
ten ſich die Arbeiter national orientieren. Die Sozialiſierung
und Kommunaliſierung ſeien in ihrer Uebertreibung
ausſichts=
lo8. Baldige wirtſchaftliche Beziehungen zum Ausland ſeien eine
Notwendigkeit, namentlich zu den Oſtſtaaten, darunter auch
Rußland, dem England ſonſt das Waſſer abgrabe.
Staatsſekretär Bergmann in Paris.
tb. Berlin, 12. Febr. Staatsſekretär Bergmann iſt
nach dem Berliner Tageblatt geſtern abend nach Paris
abge=
reiſt. Er wird in einigen Tagen wieder nach Berlin
zurück=
kehren
Verzicht der Tſchecho=Slowakei auf die
Repreſſalienklauſel.
Prag, 12. Febr. (Wolff.) Der Miniſterrat genehmigte
den Vorſchlag, daß die tſchecho=ſlowakiſche Republik in ähnlicher
Form wie Belgien und England darauf verzichtet, die
ge=
verellen Beſtimmungen des Artikels 18, Anlage 2 zum
Teil 8 des Friedensvertrages von Verſgilles anzuwenden. Der
genannte Artikel bezieht ſich auf die Beſchlagnahme der Güter
deutſcher Staatsbürger für den Fall, daß Deutſchland ſeinen
Verpflichtungen nicht nachkommit.
Aus dem beſetzten Gebiet.
Die Zenfur deutſcher Zeitungen.
Koblenz; 12. Fehr. (Wolff.) Die interalliierte
Rhein=
in?
mals
landkommiſſion hat neuc
beſtätigt, daß die Ver
öffentlichung von amtlichen Mitteilnngen, in
der Preſſe auf Grund der Verorönung Nr. 50 nur von der
interalliierten Rheinlandkommiſſion in Koblenz ſelbſt angeordne:
werden kann oder von derjenigen interalliierten Stelle, welche
von ihr im einzelnen Falle hierzu ausdrücklich ermächtigt iſt. Ein=
Seite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 14. Februar 1921.
mummer 44,
dauernde Ermächtigung einzelner örtlicher Organe der
Rhein=
landkommiſſion zur Erteilung von Befehlen dieſer Art an die
Zeitungen findet nicht ſtatt.
Verbotene Broſchüren.
Koblenz, 12. Febr. (Wolff.) Die interalliierte
Rhein=
landkommiſſion hat den Vertrieb der Broſchüre „Ein belgiſcher
Agent provocateur in Eupen=Malmedy” von Chriſtian Sand für
die beſetzten rheiniſchen Gebiete verboten.
Die Unterſuchung der Verbrechen der Schwarzen.
T.11. Amſterdam, 13. Febr. Aus Paris wird gemeldet:
Nach einer Erklärung des Quai d’Orſay wurden die von der
deutſchen Regierung gegen die ſchwarzen Beſatzungstruppen
vor=
gebrachten Anklagen genau unterſucht, aber nur 72
von 227 Anklagen wurden begründet gefunden, darunter
befanden ſich 9 Fälle von Ueberfällen auf Frauen. 28 Mann
ſpurden mit Gefängmis beſtraft, einer zu Zwangsarbeit, ſieben
zu kurzen Strafen, 23 zu Diſziplinarſtrafen verurteilt. 60
An=
tlagen wurden als völlig grundlos (2), 96 als zweifelhaft erklärt.
Deutſch=Oeſterreichiſcher Handelsvertrag.
Wien, 12. Febr. (Wolff.) Die deutſche und
öſter=
reichiſche Regierung trafen am 1. September 1920 bis
zum Abſchluß des endgültigen Handelsvertrages
ein vorläuſiges Abkommen zur Regelung der beiderſeitigen
wirt=
ſchaftlichen Beziehungen. Die Ratifikationsurkunden zu dieſem
Abkommen wwurden heute im Bundesminiſterium für Aeußeres
zwiſchen dem Bundeskanzler und dem deutſchen Geſandten
aus=
getquſcht, womit das Abkommen in Kraft getreten iſt.
Neue deutſche Kardinäle.
Rom, 12. Febr. (Havas.) Am 7. und 10. März findet ein
Konſiſtorium ſtatt. Auf der Liſte der neuen Kardinäle
ſte=
hen Erzbiſchof Schulte=Köln, Erzbiſchof Faulhaber=
Mün=
chen, der Nuntius in Madrid Ragenoſin und der Erzbiſchof in
Philadelphia Dongheriy und außerdem ein ſpaniſcher Kardinal,
der noch zu beſtimmen iſt. Ob noch andere Ernennungen erfolgen
werden, ſteht noch nicht feſt.
Danzig und Polen.
Warſchau, 12. Febr. Havas meldet, daß drei Senatoren
aus Danzig (Schwartz, Kette und Pertus) in Warſchau mit
den führenden Perſönlichkeiten über die Reihenfolge der
Verhand=
lungen in den Kommiſſionen beraten haben. Sie ſind geſtern
wieder abgereiſt, um dem Danziger Senat zu berichten. Die
polniſch=Danziger Verhandlungen werden
dem=
nächſt beginnen.
Die Teuerung in Warſchau.
Warſchau, 12. Febr. (Wolff.) Ein beſonderer Ausſchuß
ſtellte feſt, daß die Teuerung in Warſchau im Januar
im Vergleich zum Dezember um 26 Prozent geſtiegen iſt.
Die Einnahmen im Januar bleiben hinter dem Voranſchlag um
158 341 000 Franken, alſo um 11 Prozent zurück. Die
Minder=
einnahme wird zurückgeführt auf das teilweiſe Verſagen der
Umſatzſteuer.
Franzöſiſche Mißſtimmung gegen die Schweiz.
Paris, 12. Febr. (Wolff.) In der Liberté wird, die
zung des Völberbundrates am 21. Februar von Genf nach Paris
die Folge dieſes Zwiſchenfalles. Das Blait ſagt: Noch ein
ähnlicher Zwiſchenfall und die Schweiz kann den Organiſationen
von Genf Adieu ſagem In der Ueberſchrift deutet das Blatt
darauf hin, daß man vielleicht den Sitz des Völkerbundes von
Genf nach Brüſſel verlegen werde.
Von den franzöſiſchen Finanzen.
Paris 12. Febr. (Wolff.) Nach einer offiziellen
Ver=
öffentlichung betragen die Einwahmen an Steuern und
Monopolen, im Monat Januar 1921 1204 442000
Franken, das iſt gegenüber dem gleichen Monat des Vorjahres
cin Mehrerträgnis von 318992 100 Franken gleich 36 Prozent.
—
Veränderungen im engliſchen Kabinett.
London, 13. Febr. (Wolff.) Die Rücktrittsgeſuche von
Lord Milner als Kolonialminiſter und von Walter Long als
erſter Lord der Adwirglität ſind angenommen worden. Winſton
Churchill iſt zum Kolonialminiſter und Sir Laming
Wor=
thington Evans zum Kriegsminiſter ernannt wworden. Lord Lee
wird erſter Lord der Admirabität. Sir Ardr Boscaven wird an
Lord Lees Stelle Landwirtſchafts= und Fäſchereiminiſter.
Rußland.
Ruſſiſche Rohſtofflieferungen für Italien und England.
T.U. Mailand, 13. Febr. 10 000 Tonnen ruſſiſche Waren und
Rohſtoffe, die zum größten Teile für engliſche Firmen beſtimmt ſind,
ſind geſtern im Hafen von Neapel eingetroffen. Das iſt die zweite
Ladung aus Rußland, die in den letzten Tagen in Neapel
eingetrof=
fen iſt.
. Ausſeiſung von Bolſchewiſten aus den Vereinigten Staaten.
Moskau, 12. Febr. (Wolff.) Die amerikaniſche
Regie=
rung wandte ſich, wie hier bekannt gegeben wird, an Lettland mit der
Bitte, noch 100 000 Ruſſen, die die amerikaniſche Regierung in den
nächſten Monaten auszuweiſen beabſichtige, die Reiſe durch lettiſches
Gebiet zu gewähren.
Dezentraliſation der Sowjets.
Moskau, 10. Febr. (Wolff.) Eine Kundgebung der
Sowjetregierung beſagt: Im Zuſammenhange mit dem
Ueber=
gang der Sowjetrepuiblik zum wirtſchaftlichen Aufbau hat der
achte allruſſiſche Rätekongreß in Artikel 5 über den Sowjetaufbau
be=
ſondere Aufmerkſamkeit den Soadtſowjets gewidmet. Das Präſidiun
des allruſſiſchen Zentralvollzugskomitees befiehlt allen Gouvernements=
Vollzugskomitees, Stadtſowjets in allen Kreisſtädten, wo dieſe infolge
der Umſtände des Bürgerkrieges zeitweilig außer Tätigkeit waren,
wie=
der einzurichten und ſofort zur Organiſation von Stadtzſowjets in der
Städten zu ſchreiten, wo ſolche bis jetzt noch nicht beſtanden haben. Die
Beſtimmungen des 7. Nätekongreſſes über die Bildung von Sowjets in
den Fabriken ſind durchzuführen.
Die Orientkonferenz.
T.UI. Brüſſel, 13. Febr. Nach engliſchen Meldungen
be=
ſteht die Abſicht, die Orientkonferenz erſt nach Ablauf der
Wieder=
gutmachungskonferenz in London ſtattſinden zu laſſen. Es liegt
ein entſprechender Vorſchlag Italiens vor.
Athen, 12. Febr. Miniſterpräſident Calegeropulos
der Griechenland auf der Londoner Konferenz vertreten wird, hat
geſtern abend Athen in Begleitung des Leiters der Nationalbank
Maximos, des Leiters der politiſchen Abteilung im
Mini=
ſterium des Aeußern Sicilignos und mehrerer Sekretäre und
Veamte verlaſſen.
T.U. Rom, 13. Febr. Die griechiſche Dekegation für die
Londoner Konferenz iſt in Brindiſi eingetroffen. Die
Abord=
nung, die aus 9 Mitgliedern beſteht, iſt ſofort nach Paris weiter
gefahren.
Die Unruhen in Irland.
T.u. London, 12. Febr. In der Grafſchaft Limmerick
zwang ein Motordefekt einen Militärflieger zur Landung.
So=
fort begab er ſich in das nächſte Dorf, um Hilfe zu holen, und
überließ die Obhut über den Apparat dem Beobachter. Als er
kurze Zeit danach wieder an Ort und Stelle kam, fand er das
Flugzeug in Flammen. Der Beobachter war
verſchwun=
den und von den Rebellen verſchleppt worden.
Bei Dublin wurde geſtern ein Anſchkag gegen ein
Sanitäts=
automiobil unternommen, das kranke Soldaten nach dem Spital
überführte. Die Sinnfeiner verbarrikadierten die Straße und
beſchoſſen die Ambulanz
Aus der Grafſchaft Galiwai kommt die Kunde, daß dank der
Intervention des katholiſchen Klerus große Mengen von Waffen
und Munition der Polizei übergeben werden konnten. — Mar
hat den Eindruck, daß die Reihen der republikaniſchen Arm=e
Heſſiſches Landestheater.
Fünfte literarifche Matince.
Dr. Karl Viétor: Das neue Antlitz Sternheims.
Eine Anregung zuvor: Es läge ſowohl im Intereſſe des
Thcaters, der Vortragenden, vor allem aber des Publikums,
ivenn die für die literariſchen Matineen gewonnenen Schriftſteller
und Literaten ſich entſchließen könnten, ihre Ausarbeitungen,
wvenigſtens ſoweit ſie nicht frei vorgetragen, ſondern geleſen
wer=
den, nicht ſelbſt leſen, ſondern von rhetoriſch geſchulten Kräften
leſen laſſen. Auch von dem ſtiliſtiſch und als ganzes
genom=
iien dortrefflichen Eſſay Dr. Viétors, der ſich erſt nach
energi=
ſchen „Lauter!”=Rufen dem Publikum verſtandlich machen
konnte, ging den Hörern riel verloren.
Der Vortragende zog in ſeinem Bild, das er in ſcharf
charakteriſierenden Umriſſen von dem dichteriſchen Schaffen und
der dichteriſchen Berufung Sternheims zeichnete, intereſſante und
berechtigte Paralkelen zu Moliére, trat aber der gebräuchlich ge
wwordenen Charakteriſierung Sternheims als „deutſcher Moliére‟
enitgegen. Die Gleichheit beſteht zwiſchen beiden nur in der
äußeren Form dichteriſchen Ausdrucks und letzten Endes in dem
Endziel des Wollens: der Geißelung von Charakterſchwächen
der Zeitgenoſſen in der Abſicht des Beſſerns. Den Dichter
Moliere erreichte Sternheim bisher nicht, inſoweit ein Dichter
als ein Produkt ſeiner Zeit und Zeitgenoſſen in und mit ihnen
fühlt und lebt. Gegen Sternheim den Vorwurf zu erheben, er
ſei undeutſch oder er liebe das Deutſche nicht, ſei unberechtigt.
Weil er es lieb hat, geißelt er es. Der bisherige Sternheim
war nur der Arzt, der mit ſcharfen Seziermeſſer die Eiterbeulen
öffnete, der Wunden ſchlug, ohne ſie zu heilen, oder auch nur
heilenden Balſam zu verordnen. Der neue Sternheim
ver=
ſucht wenigſtens dieſe Heikung, dieſen Balſam zu geben, Wege
zur Geſundung zu zeigen. In ſeinem Roman „Europa” zeigen
ſich die Anfänge, in dem „Entfeſſelten Zeitgenoſſen” geht er einen
gewaltigen Schritt vorwärts. Dichteriſch gleich kommt ihm noch
Stefan George. Während dieſer aber einſam bleibt und ſeiner
Zeit fremd, weil er ſich abſchließt und keine Konzeſſionen macht,
verſucht Sternheim mit Erfolg, Fühlung mit der Gegenwart zu
halten. Sein Stil iſt einzig, Wort und Satzbild feinſt geſchliffen,
beſchränkt auf die notwendigſten Laute des Ausdrucks. So ſind
ſeine bisherigen Werke nicht Dichtungen in gebräuchlicher
Defi=
nition des Wortes und er ſelbſt kein Dichter. Aber ſeine
Be=
rufenheit offenbaren ſeine neueſten Werke, deren prononzierend
ftes der „Entfeſſelte Zeitgenoſſe” iſt. Der Vortragende gab eine
turze Inhaltsangabe des Werkes, das am Donnerstag hier ſeine
Uraufführung erlebt. — Die Hörer ſpendeten dem Nedner
dank=
baven Beifall.
Ueberlegenheit ausſchließlich ſeiner Begierden und Leidenſchaften
zu leben, geſundet und bekehrt wird, als er durch den von einer
Dirne kommenden Schrei nach Reinheit einen Blick in die
Grund=
tiefe einer Frauenſeele tun darf, iſt in „Herr von Seingalt” die
Frau die Schwächere, die Art, wie ihre Charakterſchwäche
ge=
zeichnet wird, zweifellos die „populärere‟. Die Herzogin ha
ſich in einen Leutnant der königlichen Garde verliebt. Den
Her=
zog kränkt nicht ſo ſehr dieſe Tatſache, als der Gegenſtand der
Eheirrung ſeiner Gattin, der ſo tief unter ihm ſteht, daß nur die
Bezeichnung „Vieh” ihn richtig charakteriſiert. Sein Freund
Caſanova, um dieſen Dienſt erſucht, ſoll der Herzogin die Augen
über den Gegenſtand ihrer Liebe öfſnen. Er fängt das höchſt
ungeſchickt an, indem er den Leutnant niederſticht. Der tot ode
doch ſterbend Geglaubte wächſt in Herz und Sinmen der
Herzo=
gin zu überragender Seelengröße, Geiftes= und Herzensqualität.
Der überlegene Frauenkenner, der Herzog, erkennt die Größe der
Gefahr, die der lebende Liebhaber niemals erreicht hätte, und
er ſelbſt pflegt den Verwundeten gefund. Mehr als das, er
mäſtet ihn. Und als nach zwei Wochen die Herzogin den
Lieb=
haber beſucht, findet ſie anſtatt eines bleich in den Kiſſen
ruhen=
den Märtyrers einen fettgefütterten, zufriedenen Leutnant,
er=
kennt plötzlich die Vorzüge des feineren Aeſtheten, den der
Her=
zog perſonifiziert, der ſich „wie ein Gott zu kleiden weiß”, und
kehrt zu ihm zurück. Sie liebte nur mit den Sinnen, der Mann
erweiſt ſich als der geiſtig Ueberlegene.
ie Darſtellung der drei Szenen war ausgezeichnet,
ſowei=
von
Darſtellung die Rede ſein kann. Sie beſchränkte ſich in
Weſentlichen auf die Beherrſchung der Sprache, die ohne
Ein=
dringen in den Geiſt Sternheimſchen dichteriſchen Wollens
un=
erreichbar iſt, in der feinen Herausarbeitung des Stils und in
der Offenbarung von Ueberlegenheit oder Temperament. Hans
Vaumeiſter als Herzog, Richard Eggarter als Caſanova
beide ausgezeichnet in Maske und Spiel, blieben auch im
Dia=
log ihren Aufgaben nichts ſchuldig. Hildegard Imhof als
Herzogin überraſchte durch ihr Temperament und durch
blen=
dende äußere ſchauſpieleriſche Mittel, ihr Spiel war noch nicht
ganz ausgeglichen, berechtigt aber zu höchſten Hoffnungen. Die
kleine Rolle des Dieners ſpielte Herr Kroczak. Das für
lite=
raxiſche Feinkoſt empfängliche Matineepublikum nahm die
Neu=
heit init Beifall und Anerkennung auf.
M. St.
Uraufführung: „Herr von Seingalt”,
drei Szenen von Carl Sternheim.
Im Rahmen der literariſchen Matinee brachte des Landes=
Szenen. Er beſchränkt ſich darauf, in einem ohne Zweifel
geiſt=
vollen, feingeſchliffenen Dialog, in dem jedes Wort, jeder Satz
ein Stück Edelerzeugnis literariſchen Kunſtgewerbes darſtellt,
in einer höchſt kultivierten, aber nicht etwa blutleeren, ſondern
ſcharf pointierenden Sprache, in der kein Laut zu viel, keiner ohne
Bedeutung, ein Stück Weibespfyche zu zeichnen, das immerhin
einen, wenn auch nicht den Typ darſtellt. Stellt man dem „Herrn
von Seingalt” die „Marquiſe von Areis” gegenüber, ein Ver=
Während
gewohnit,
harakter= und moraliſcher Stärke der Geſchlechter.
der „Marquiſe von Arcis” der Mann, der bisher
in durch Reichtum und Veranlagung gegründeter
Der Ring des Nibelungen.
W.I. Die Aufführung von Richard Waguers „Ring des
Nibelungen” fand geſtern ihren Abſchluß. Sie verlief im
ganzen in dem Rahmen der ketzveren Aufführungen. In der
„Walküre” und „Siegfried” waren nur wenige
Neu=
beſetzungen zu verzeichnen. Als Sieglinde paßte ſich Fräulein
Cleve ihrer Aufgabe wohl am beſten von allen bisher ihr
ge=
ſtellten an und überraſchte durch die ſichere Beherrſchung des
Richard Wagnerſchen Geſangsftils, ſo daß ihre Leiſtung einen
hochbefriedigenden Eindruck hinterließ. Dasſelbe gilt von der
ganzen Aufführung, in der ſich Herr Jonſſon als Siegmund,
Frau Heſſe als Brünnhilde, Herr Schlembach als Hunding
und Herr Biſchoff als Wotan beſtens bewährten, obgleich
„Siegfried”= Aufführung ſtand ſonſt nicht ganz auf derſelben
Höhe. Herr Siegfried, der erſtmalig den Mime ſang, bot
zwar eine von Fleiß und ernſtem künftleriſchen Streben zeugende
Leiſtung, es fehlte ihr aber noch die Schärfe der Charakteriſtik.
Herr Jonſſon war nicht imer gleich und namentlich im
zweiten Akte ſtimmlich matt. Großzügig war die Brünnhilde
der Frau Heſſe. Sie war es auch, die in der geſtrigen
fünf=
ſtündigen Aufführung der „Götterdämimerung” als Brünnhilde
ſtimmlich und darſtelleriſch ſich vor allen hervortat und and
meiſten zu feſſeln wußte und keine Abſtufungen in ihrer
künſtleri=
ſchen Leiſtung erkennen ließ, während Herr Jonſſon als
Siegfried, für den er ſo gute Mittel beſitzt, ſich für den letzten
ſich in letzter Zeit durch Deſertionen gelichtet haben. — De
Sinnfeinerabgeordnete Fitzgerald wurde verhaftet.
Dublin, 11. Febr. (Wolff.) Nach dem amtlichen Wochen
bericht wurden auch in der vorigen Woche die Anſchlä
gegen die Streitkräfte der Krone in Irland mit Heftigkeit for
geſetzt. Zahlreich waren die Handgranatenangriffe gegen Di
Polizei und Truppenautos in den Straßen von Dublin; dv
waren die Verluſte hierbei nur gering. Zwei Mann von d
Regierungstruppen wurden verwundet. Seit den 5. Febru
dieſes Jahres gab es bei den verſchiedenen Anſchlägen inss
ſamt 224 getötete und 326 verwundete Poliziſt
und bei hen Soldaten 57 Tote und 143 Verwundete.
Die Streikbewegung.
Gießen, 12. Febr. In allen noch nicht vom Metallarbe
terſtreik betroffenen Firmen des Lahn=Arbeitgeberve
bandes ſind heute die Arbeiter ausgeſperrt worden.
nimmt an, daß dadurch die Dauer des Streiks, der in Wetzlar ber
mehr als vier Wochen dauert, erheblich abgekürzt wird. Bei weite
Streiks iſt eine Sympathieausſperrung
Fortdauer des
allen benachbarten Wirrſchaftsgebieten in Ausſicht genommen.
Berlin, 12. Febr. Laut einer Meldung der B. Z. am Mitt
nahm der Magiſtrat den von dem Schlichtungsausſchuß Gr
Berlin gefällten Schiedsſpruch für die ſtädtiſchen
Arb=
ter mit einer Stinmenthaltung an.
Berlin, 12. Febr. In den Berliner ſtädtiſchen Betrieben gel
heute die Urabſtimmungen der Arbeiter fort. Es beſteht kau
ein Zweifel darüber, daß ſich die Arbeiterſchaft für die Annahr
des Schiedsſpruchs ausſprechen wird. Wie das Tageblatt
führten die ſeit längerer Zeit zwiſchen bem Arbeitgeber= und Arbeitn
merverbänden gepflogenen Verhandlungen dazu, daß durch Zukauf au
ländiſcher Kohle, in erſter Lime engliſcher, die durch Notſtandsvero
nung eingeführte vermehrte Stromentnahme während der Nachtzeit
die damit verbundene Nachtſchicht ſchon in den nächſten Tagen aufg
werden kann.
hob
Verlin, 12. Febr. Nachdem der Vertrag zwiſchen der Berli=
Aerzteſchaft und den Krankenkaſſen abgeſchloſſen worden iſt, werden
noch zu erledigenden techmſchen und organiſatoriſchen Vorbereitung
für die Neuregelung der krankenkaſſengeſetzlichen Verforgung Verl
am 1. März ſo weit ſein, daß dann die freie Aerztewahl
Kraft treten kann.
T.iI. Wien, 13. Febr. Die Landarbeitergewerkſcha
hak dem Zentvalarbeitgeberverband Forderungen überreicht,
eine Erhöhung der Löhne der Landarbeiterſchaft um 350 Prozent
ſtreben. Auch nur eine teilweiſe Erfüllung dieſer Forderungen mif
zu einer Brotverteuerung flihren.
T.U. Graz, 13. Febr. Die Landesorganiſation der Aerzte
Steiermark hat in einer Vollverſammlung einſtenmig beſchlofſ
im Falle eines neuerlichen, offenſichtlich ohne wirklich unabweis
Gründe herbeigeführten Streiks im Bereiche lebenswichtiger Bett
wie zum Beiſpiel im Verkehrs= oder Nachrichtenpeſen, in der Kohl
oder Lebensmittelverſorgung, die ärztliche Tätigkeit geger
über den Streikenden und ihren Angehörigen vol
kommen einzuſtellen.
* Rom, 12. Febr. Nach einer Blättermeldung aus Monfalco
kam es im dordigen Arſeval zwiſchen ſtreikenden Arbeiter
und Arbeitswilligen zu Schlägereien, wobei mehre
ziſch.
Arbeiter verwundet wurden. Später kam es zu
Zuſcmmenſtößen=
beit
Sozialiſten und Faſziſten, in deren Verlauf das Gebäude der
kammer gerſtört wurde. Eine Perſon wurde getötet, eine verletzt.
Schwere Mißſtände bei der
Erwerbsloſen=
unterſtützung in Hachſen.
T.U. Dresden, 13. Febr. Der Reichsarbeitsminiſter ha
ſächſiſchen Regierung Mitteilung gemacht, daß er ſchwere
ſtände in der Erwerbsloſenfürforge in Orten des 4
landes habe feſtſtellen müſſen. Die vorgeſchviebenen Höchſtſätze
vielfach überſchritten oder übergangen worden. Bei Prüfur
der Bedürfniſſe ſeien in Plauen die wöchentlichen Einnachmen der 7
milienangehörigen der Erſverhsloſen erſt angerechnet ſvorden, wenn
Sbendrein ſeien in Plauen viele Pe
350 Mk. wöchentlich überſtiegen.
ſonen als voll erwerbslos unterſtützt worden, die tatſächlich in
reg=
mäßigen Zwiſchenräumen arbeiteten. Außerdem ſeien die Veswaltu
koſten außerordentlich hoch. Der Reichsarbeitsminiſter verlangt A1
ſtellung dieſer Mißſtände, da er ſonſt nicht für eine En
laſtung Sachſens von den Koſten der Erſwerbsloſenfürſorge durch de
Reich eintreten könne.
Akt zu ſchonen ſchien, den er dann allerdings ſehr ſchön ſang
Herr Schlembach ſang den Hagen, und zwar, wenn er au
die tonliche Kraft und Energie ſeiner Vorgänger nicht immer be
ſitzt, mit gut gelungener Charakderiſtik, künſtleriſchem Verſtändni=
und Gelingen. Recht gut lag Fräulein Meyer die ihr neu
Partie der Gutrune. Den Alberich ſang Herr Breitenfel
vom Opernhaus in Frankfurt, deſſen Abſichten uns nicht gan
klar geworden ſind; teilweiſe ſprach er die Partie, teilweiſe ſand
er ſie in die vor den Mund gehaltene Hand hinein. Die Wa
traute war wieder durch Frau Jacobs, das
Rheintöchtertri=
durch die Damen Jungbauer, Doepner und Liebel und
die Nornen burch die Damen Doepner, Meyer und Elsk
vertreten.
Herr Generalmuſikdirektor Balling leitete die Aufführun
gen mit einem hohen Maß künſtleriſcher Energie und der Meiſter
ſchaft des beruſenen Wagner=Dirigenten, und wurde von den
Orcheſter, das ſeinen bewundernswerten Leiſtungen mit de
prachtvollen Trauermuſik die Krone aufſetzte, in
verſtändni=
vollſter Weiſe unterſtützt. Die Spielleitung lag in den bewähr
ten Händen des Herrn Heythekker.
Konzert.
J.V. In der Sonntags=Morgenmuſik des
Mu=
ikvereins trug Herr Konzertmeiſter Drumm Violin
ſonaten des 18. Jahrhunderts vor. Drei Werken aus der erſter
Jahrhunderthälfte, in denen deutſcher, franzöſiſcher und italie
niſcher Geiſt ſich charakteriſtiſch ausprägte, ſtand Mozart mit einen
ſeiner weniger bekannten Sonaten gegenüber, der ſtärkeren Be
tonung des virtuoſen Spiels die blühende melodiſche Erfindung
der thematiſchen Einheitlichkeit der einzelnen Sätze die reiche
Gliederung durch mehrere Themen. Zeigte Händel die tieſ
Empfindung des Deutſchen gepaart mit italieniſcher
Sinnen=
freude, und erfreut er durch den großen. Zug in ſeiner Kunft, ſe
kamen in Leclair die nationalen Eigentümlichkeiten der franzo
ſiſchen Muſik zum Rusdruck: höchſtes Pathos, Abhängigkeit von
Programm — die Sonate iſt „1e tornbeau” überſchrieben —, da
zu graziöſe Leichtigkeit, welche in idegliſierten Tanzſätzen, hies
einer Gavotte, ſich äußert.
Beide Meiſter ſind ſtark abhängig von dem bedeutendſten
iha=
lieniſchen Geiger ſeiner Zeit, Tartini, beſonders die Doppelgriſſe
bei Leclair deuten auf deſſen Teufelstrillerſonate hin. Sie 17d
Virtuofenmuſik im beſten Sinne des Wortes, denn trotz allel
Freude an techniſchen Problemen und Kunſtſtücken wird der hoch
gebildete Tartini, ein Künſtler von tiefſtem poetiſchen Empfinden
nie äußerlich.
Eine ganz andere Welt tut ſich bei Mozart auf. War bisher
die Violine Hauptträgerin aller Gedanken, das Klavier mehs
Begleitung, ſo teilen ſich nun beide Inſtrumente in die
thema=
tiſche Entwicklung, ſo daß bei den Variationen von Mozart das
Klavier ſogar entſchieden die Oberhand gewinnt. Alles iſt
Melg=
die, weiche Empfindung, das Virtuoſe iſt faſt ausgeſchloſſen.
Herr Drumm ſpielte vorbildlich. Er vergaß über der
Lech=
nik, die beſonders bei Leclair und Tartini höchſte Auforderung
ſtellt und von ihm vollendet beherrſcht wurde, niemals den „Iue
halt, und brachte es dadurch fertig, uns dieſe Muſik, die in male
chem ſonſt mehr hiſtoriſch zu intereſſieren als perſönlich zu Ei
wärmen vermag, als etwas ganz friſch und urſprünglich Eme
fundenes darzuſtellen. In ſeiner Gemahlin, Frau Drumue
Seriba, hatte der Künſtler eine ausgezeichnete Begleiterin, die
allen Regungen ſeines Spieis ſich anpaßte. Reicher Beifall, ane
ſtärkſten nach der glänzend geſpielten „Teufelsſonate”, dankte dei
Künſtlern für die Darbietung ſo ſelten gehörter Meiſterwerl”.
Privatdozent Dr. Noack ſprach eine kurze Einführung in 2e
Juſtrumentalmuſik jener Zeit überhautzt, und hob vor den ki.
zelnen Sonaten das Charakteriſtiſche ihres Inhalts und 24
baues, ſowie die weſentlichen Charakterzüge der Komponiſ.”
hervor, wodurch ſich die Verſchiedenheiten der durch gemeinſt.
Entſtehungszeit verwandten Werke dem Hörer leichter Oſſe”
barten.
Hummer 44.
Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 14. Februnr 1921.
Seite 3.
Letzte Nachrichten.
* Berlin, 12. Febr. Zum neuen Generaldirektor der
preußiſchen Staatsbibliothek wurde Milkau, der
bisherige Direktor der Staatsuniverſitätsbibliothek in Breslau,
als Nachfolger Harnacks ernannt.
Berlin, 13. Febr. (Wolff.) Blättermeldungen zufolge
ver=
hindert in Stettin eine Berliner Ententekommiſſion die
Aus=
fahrt dreier Dampfer, darunter die des ruſſiſchen
Dampſers „Sobotnik”, und ließ ihre Ladung löſchen
und unterſuchen, da ſie Waffen für die ruſſiſche Regierung
an Bord vermutete. Nach Mitteilung von zuſtändiger Stelle
be=
gab ſich Kapitän Bode von der deutſchen Friedenskommiſſion in
Begleitung von Vertretern der alliierten Marine=
Kontroſlkom=
miſſion nach Stettin zur Unterſuchung der
Ange=
legenheit.
* Halle a. d. S., 13. Febr. Das hieſige Schwurgericht
ver=
urteilte den Magiſtratshilfsarbeiter Auguſt Sommer, der am
7. Auguſt 1920 am Bergſchankenweg ſeine Ehefrau ermordete
zum Tode. Die Gekiebte des Sommer, die Wirtſchafterin
Martha Kühne, erhielt wegen Todſchlags 12 Jahre Zuchthaus.
Paris, 12. Febr. (Wolff.) Nach einer Hadasmeldung aus
Neu=York iſt verfügt worden, daß bis auf weideres alle Sehiffe
von den Docks 300 Meter entſernt bleiben müſſen. Die
Maß=
nahme iſt getroffen worden, um die Einſchleppung einer
Typhusepidemie zu verhüten. Es werden auch unifaſſenbe
Vorbereitungen getroffen, um den Hafen zu desinfizieren.
Madrid, 13. Febr. (Bolff.) Das Kabinett Dato iſt
zurückgetreten.
*
Liſſabon, 12. Febr. (Havas.) Das Rücktrittsgeſuch
des Finanzminiſters wurde angenommen. Der
Mi=
miſterrat wird heute über die durch dieſen Rücktritt geſchaffene
Lage beraten.
T.U. Neu=York, 13. Febr. United Preß veröffentlicht eine
Unterredung mit dem ehemaligen deutſchen Kaiſer, in der
dieſer zum Ausdruck bringt, daß ſein Volk ihn im Stiche gelaſſen
habe. Mein Volk, ſo erklärte er, wurde von gewiſſen, mir
be=
freundeten Perſonen, die mir das Szepter des Friedens aus der
Hand geriſſen haben, zum Kriege verleitet.
Darmſtadt, 14. Februar.
* Perſonalie. Den Charakter als Oberſtleurnant erhielt Herr Major
g. D Krug von Nidda, vor dem Kriege Chef der erſten Vatterie
des Grofh. Heſſ. Artilleriekorps. Herr Oberſtleutnant Krug von Nidda
riickte als Kommandeur der 1. R. Abtlg. Feidart.=Regts. 25 ins Feld
uind war bis Ende des Kvieges Kommandeur eines Feldartillerie=
Regi=
ments.
— Kapitglertragsſieuererklärung iſt nach erfolgter öffentlicher
Auf=
forderung abzugeben ſeitens aller, die in der Zeit vom 31. März bis
31. Dezember 1920 fällig gewordene Kapitalerträge erhoben haben von:
Zinſen von Hypotheken, 2. Zinſen aus Darlehen, Kautionen, 3.
ver=
blichen Rentenbezügen, 4. Diskontbeträgen von Wechſeln,
Anweifun=
gen, Schatzwechſeln, 5. allen ausländöſchen Kapitalerträßen, auch aus
Wertpapieren; alle ohne Rückſicht auf Höhe der Erträge. Die
Erklä=
rung iſt gleichzeitig mit der Einkommenſteueverklärung abzugeben. Für
Frankfurt iſt Aufforderung mit Friſt vom 1.—31. März ſchon ergangen,
jedoch betont, daß die Vordrucke vor Ende Februar nicht erhältlich ſind.
— „Königin Tamara” und „Frau ohne Schatten” im Landestheater.
Auf zahlreiche Anfragen aus Publikumskreifen teilt die Intendanz des
Jandestheaters mit, daß ſowohl „Köwigin Tamara” als auch „Frau
ohne Schatten” infolge der großen Anforderungen, die beide Werke an
den Geſomtapparat des Theaters ſtellen, augenblicklich nicht angeſetzt
wverden können, daß aber beide Werke in abſehbarer Zeit (ſobald
S der Spielplan erlaubt) wieder im Repertoire erſcheinen werden.
— Finnlandſpende für Kriegsteilnehmer. Die Mittel der Spende
ſind in Verwaltung des Reichsarbeitsminiſteriums
Übergegangen. Anträge ſind an die zuſtändige amtliche Fürſorgeſtelle
für Kriegsbeſchädigte und Kriegshinterbliebene zu richten. In Betracht.
wmmen bedürftige inbalid gewordene deutſche Krieger der finniſchen
reiheitskämpfe oder bedürftige Hinterbliebene ſolcher Krieger,
beſon=
ers die Krieger, die an den Kämpfen um Helſingſoes und Lgthi
betei=
zaren.
igt
* Was fangen wir mit unſeren ſchulentlafſenen Töchtern an? Man
ſchreibt uns: Wenn eben auch faſt auf allen Gebieten Arbeitsloſigkeit
herrſcht, in der Hauswirtſchaft fehlt es an geſchulten Kräften.
Ihr Eltern ſorgt deshalb dafür, daß die heranwachſende weibliche
Ju=
gend eine möglichſt gründliche Vorbereitung für den Hausfrauenberu
erhält. Schickt Eure Töchter in die Städtiſche
Haus=
virtſchaftliche Fortbildungsſchule; laßt ſie Kochen,
Hand= und Maſchinennähen, F icken, Stopfen und Bügeln erlernen. Sie
haben dort zugleich Gelegenheit, ihre Kenntniſſe im hauswwirtſchaftlichen
Rechnen, Deutſch und Lebens= und Bürgerkunde zu erweitern und zu
verriefen, durch Teilnahme am Turnunterricht und an Wanderunge
ihren Körper zu kräftigen und ab und zu ein fröhliches Volkslied zu
ſingen. Die Schülerinnen ſollen wöchentlich an 32 Unterrichtsſtunden
teilnehmen und werden, wenn dies gewifſenhaft geſchieht, vom
Be=
uch der kommenden Pflichtfortbildungsſchule
be=
reit ſein. Die Mädchen haben während des Fortbildungsſchuljahres
auch Gelegenheit zu ſehen, an welchen Fächern ſie die größte Freube
haben. Müſſen ſie dann einen Beruf ergreifen, der ſie aus dem Haufe
führt, ſo wird ihnen die Wahl weſentlich erleichtert ſein. Das, was ſie
in dem Jahre gelernt haben, wird unter allen Umſtänden für ihre
Zu=
hanft ſehr wichtig ſein. Unterricht erteilt die Hauswirtſchaftliche
Fort=
bildungsſchrle in fünf Schulhäuſern, in der Nundeturm= und
Jägertor=
ſchile, in der Lagerhaus= und Gmilſchle und in der Mittelſchule,
Her=
niannſtraße. In faſt allen Fächern finden Vormittags= und Abendkurſe
ſtatt, ſo daß es ſogar denjenig
n Mädchen möglich iſt, die Anſtalt zu
beſuchen, die nebenbei, des Verdienſtes wegen, noch ſonſtwo tätig ſein
müfſen. Jüngere Mädchen ſollen allevdings in die
Abend=
kurſe nur in Ausnahmefällen aufgenommen werden
Den zur Entlaſſung kommenden Schülerinnen wird demnächſt in ihren
Schulklaſſen Gelegenheit zur Anmeldung gegeben werden. Für die
älteren hieſigen und für auswärtige Mädchen gibt der Vorſtand
gleich=
zeitig die Anmeldezeit durch die Zeitung bebannt. Es ſei hier noch
an=
gefügt, daß die Hauswirtſchaftliche Fortbildungsſchule im laufenden
Schuljahr von 862 Mädchen und 15 Frauen, zuſammen alſo 877
Schü=
lerinnen, beſucht war.
Aus der Beſſunger Bücherhalle (Beſſunger Straße 48) wurden im
Monat Januar 1443 Bücher entliehen; eingeſchriebene Leſer ſeit dem
1. April 528. Geſchenke gingen ein: Von Fanlie Müller mehrere Bände
Feierſtunden, von Familie Payne mehrere Jahrgänge Zeitſchriften und
eine Anzahl Bücher, von Ungenannt verſchiedene Bände. Den gütigen
Gebern herzlichen Dank! Ammeldungen weiterer Spenden von
Bü=
chern und guten Zeitſchriften, ſowie Beitrittserklärungen zum Verein
für Volksbildung werden vom Vorſtand des Vereins und an der
Büicher=
ausgabeſtelle gern entgegengenommen. Anen grtliche Bücherausgabe
Montags und Mittwochs von 3—4½ und Samstags von 4—6 Uhr. Dort
auch Bücherverzeichniſſe zu 50 Pf. Das gemeinſchaftlich wit dem
Verei=
gegen Mißbrauch geiſtiger Getränke errichtete und der Beſſunger
Bü=
cherhalle angegliederte öffentliche Leſezinmer iſt täglich für jedermann
geöffnet von 5—9 Uhr abenbs.
Orpheum. Die erfolgreiche Bauernpoſſe „Der
Himmel=
chuſter” erlebt heute Montag ihre hundertſte Auffihrung durch
Tero=
fals Schlierſeer.
Das luſtige Stück erſcheint hiermit für diesmal zum
letzten Male auf dem Spielplan.
Die Schule der Weisheit in Darmſtadt.
* Graf Hermann Keyſerling, der Verfaſſer des „
Reiſe=
tagebuchs eines Phäloſophen”, zeigt in ſeiner Schrift „Was
uns not tut — Wasichwill”, wie Weisheit, nicht Wiſſen allein,
die abendländiſche Kultur vor dem Untergang retten kann, und fordert
als gleichwerbig neben Kirche und Umiverſitär eine Heimſtätte für die
Weisheit. Die Bedeutung dieſes Gedankens und die dringende
Notwen=
digkeit ſeiner Verwirklichung iſt ſofort erkannt worden: die Freunde der
Keyſerlingſchen Philoſophie haben ſich in der Geſellſchaft für
reie Philoſophie zuſammengeſchloſſen, um jene Forderung in
die Tat umzuſetzen. Der Großherzog Ernſt Ludwig von Heſſen hat durch
eine navrhafte Stiftung und indem er die erforderlichen Räume zur
Ver=
fügitag ſteilte, die erſte Grundlage geſchaffen, welche zu erhalten und
weiter auiszüwauen das Ziel eben dieſer Geſellſchaft iſt. Graf Keyzſerling
iſt ſowit in der Lage, in der von ihm erſchaffenen und geleiteten Schule
der Weisheit eine freie Lehrtätigkeft zu entfalten und der
Verwirt=
lichung ſeines Lebenszicles zu beben: der Wiederverknüpfung von Geiſt
und Seele, der wei,/ „igen Durchdringung von Lebensinhalt und
Le=
bensform, der Erzießzung zu erbenntnisbedingtem Leben.
Die Schule der Weisheit hat kein feſtumſchriebenes Lehrprogramm,
denn auf das „Sein”, wichnt auf ein „Können” iſt ſie eingeſtellt. Sie will
aus Fragmenten Menſchen, aus innerlich Unentſchiedenen Führer, aus
tgeoretiſch Wifencen Weiſe heranbilden. Deshalb iſt ſie überhaupt beine
Schule im geſvöhnlichen Sinn. IFr Grundcharakter wird der einer
Ne=
traite ſein, in der ſich die, welche ſich mit Keyſerling im Ziele eins wiſſen,
zeitweilig zuſammenfinden, um im Zuſammenleben von ihm und von
ein=
ander zu lernen. Jeder einzelne ſoll ſeiner Eigenart
ge=
mäß gefördert, jedem einzelnen der Weg zu ſich ſelbſt, zur
perſön=
lichen Seinsgeſtaltung geſvieſen werden. Solches vermag perſönlicher
Auß allein. Wie in der platoniſchen Akademie, wie in den
Weisheits=
ſihlen des Oſtens der lebendige Umgang als wichtigſtes Lehrmittel ga.
ſo ſoll jert auch im Rahmen des modernen Lebens eine Anſtalt erſte
die keinen Betrieb hat, ſondern ihr Bildungsziel durch Polariſation der
Perſönlichkeit erreicht.
fe Schule der Weisheit, die erſüe ihrer Art in Europa, iſt in den
Novembertagen in Darmſtadt eröffnet worden. Am 23., 24. und 25.
Tg=
vember hat die Geſellſchaft für freie Philoſophie in Darmſtadt, der
Aufgabe es iſt, die Schule der Weisheit zu unterhalten, die erſte
Mit=
gliederverſammlung veranſtaltet. Ihr wiſſenfchaftlicher Leiter, Graf
Hermann Keyſerling, hat an dieſen Tagen drei Vorträge gehalten
1. Seins= und Könnenskultr; 2. Indiſche und chineſiſche Weisheit=
Antikes und modernes Weiſentum. Im Anſchluß daran fanden
per=
ſönliche Konferenzen ſtatt, alſo nicht Diskuſſionen im üblichen Sinne.
die Vorträge des Grafen Keyſerling ſtellten große Anforderungen
an den allerdings ſehr gewählten Zuhörerkreis, und die Tagung war
dementſprechend von hohem ſittlichen Ernſt getragen. Was die Vorträge
ſicht der auf Kongreſſen üibliche krikiſierende
eriveckten, war daher auch
Geiſt, ſondern eine S
ng, die richtiger mit Andacht zu b=zeichnen
iſt. Beſonders erfreulich war die Teilnahme der akademiſchen Jugend,
die
1s den umbiegenden Univerſitätsſtädien gekommen war.
er frühere Großherzog Ernſt Ludwig, der ſich die Förderung von
Weisheit und Schönheit auch in dieſen trüben Tagen zur Lebensaufgabe
macht, hat als erſter Stifter den Ehrenvorſitz der Geſellſchaft füir freie
Philoſoplzie übernommen und allen Veranſtaltungen beigewohnt. Die
geſchäftlichen Angelegenheiten beſorgen Graf Kuno v. Hardenberg und
der Verlagsbuchhänöler Otto Reichl.
Nähere Mitteilungen übe
die Geſellſchaft füir freie Philoſophie und
ihre Schule der Weisheik ſind durch die Geſchäftsſtelle der Geſellſchaft für
freie Philoſophie, Paradeplatz 2, zu erhalten.
Spiel, Sport und Turnen.
Der Sport am Sonntag.
— Darmſtadts Liaamannſchaft brachte von einem
abwechſlungs=
reichen ſchönen Privatſpiel in Neu=Iſenburg gegen F.K. Viktoria
(wahrſcheinlicher Gegner in den Liga=Verbandsſpielen der Herbſtrunde)
ſpielend, etwvas vom Pech verfolgt (Darmſtadts Sturm ohne Pech!?
nur ein 1:1 mit nach
Hauſe. Gegen die Liggerſatzmannſchaft des
ſenburger Vereins ſpielte auch die erſte Mannſchaft des F.K. Union=
Darmſtadt unentſchieden 2:2 (mit 10 Mann).
In Dacmſtadt war nur das Spiel des Darmſtäöter F.V. 1912 von
einigem Intereſſe, der etwas übermäßig hoch gewann. Eine
Ueber=
legenheit, die das Reſultat 10:0 ahnen läßt, zeigte das Spiel zwar nicht,
wenn Darmſtadt auch meiſt überlegen war. Eine Mißſtimmung mit dem
Schiedsrichter veranlaßte die Liggerſaßmannſchaft der bekannten Frank=
furder Germanäa vom Stande 4:0 ab in äußerſt unſportlicher Weiſe
zu ſtreiken. Im übrigen zeigte der Sturm des F.V. ein wirklich ſchönes,
hier in D. ſalten geſehenes Zuſammenſpiel.
Die frühere 2 a=Mannſchaft, jetzige Liggerſatzmannſchaft, gewann ihr
Spiel gegen 1. Mannſchaft Eppelheim in äußerſt überlegener Weiſe 5:1
(auf der Rennbahn)
Weitere Reſultate: 2b=Mſch.—1. F.K. Alem. Groß=
Rohr=
heim 5:2. 1a=Jgmſch.—1. Jgmſch. Union=Wixhauſen 8:0. 4a=Jgm.
gegen 5a=Jgm. Sp.V. 3:0
Turngemeinde 1846 Darmſtadt. Die erſte
Fußball=
nannſchaft weilte in Ober=Ramſtadt bei dem dortigen V. f. V. und
ge=
wann 7:2; Halbzeit 2:2. Die erſatzgeſchſvächten Turner kamen erſt nach
Halbzeit in Schhvung, da ſie den überaus eifrig ſpielenden Gegner
unter=
ſchätzten. Das Spiel fand vor einer großen Zuſchauermenge ſtatt.
Veitere Ergebniſſe: 2. Dſch. gegen 2. Mſch. Sportkluß 1919=
Weiter=
ſtadt 5:1 gew. — 3. Mſch. gegen 1. Jgdmſch. Turnverein Egelsbach 4:3
gew. Die Egelsbacher waren beſſer, jedoch kamen ſie gegen die körperlich
zu kräftige Mannſchaft nicht auf.
1. Jugend—1. Jugend Olympia=Hahn 1:1 unentſchieden. 2. Jgd.
gegen 4. Jod. Sportverein Darmſtadt 0:0 unentſchieden. 3. Jgd. gegen
2. Jgd. Fußballverein Darmſtadt 0:2 verloren. 1. Schüler—1. Jgd.
Schwimmklub Jungdeutſchland 1:2 verloren. Die bleinen Schiiler waren
dieſer Jugendmannſcheft körperlich zu ſehr unterlegen.
Sportfreunde 1919. Die 1. Jugendmannſchaft ſpielte geſtern
gegen die 1b=Jugendmſch. von Germania=Arheilgen mit dem
Ergebnis 0:1 (0:0). Die 2. Jgdmſch. ſpielte gegen die 3 a=Jgdmſch.
vom Sportverein Darmſtadt und gewann mit dem hohen Reſultat von
7:0 (2:0).
Nordmainkreis: Eintracht Fraykfurt—Hana 94 1:0;
Ger=
mania 94—F. Sp.V. 1:1; V. f. R.—Aſchaffenburg 1:3; Helvevia—
Seck=
bach 3:0; Sporifreunde—Hanan 93 3:2.
Die Meiſterſchaft dürfte alſo Eintracht nicht mehr zu nehmen ſein.
Union 1913=Darmſtadt 1. gegen Viktoria Liga=Reſerve 2:2 (1:1).
Darmſtädter F.V. 1912 2. gegen Germania 94 2. 1:0.
Waldhof gegen V. f. B.=Heibelbeug 3:1. — Phönix=Mannheim gegen
Viktoria 1912 9:1. — Pfalz=Ludwigshafen gegen
13=Ludwigshafen 3:1.
Phörix=Ludwigshafen gegen Speher 12:0. — M. T. V. München gegen
Boruſſia=Neunkirchen 8:2. — V. f. R.=Mannheim gegen Phönix=
Kauls=
ruhe 4:2.
Handball.
* Sportverein Darmſtadt gegen Turnverein vor
polizei zuſammenſetzt, der zur Zeit beſten Handballmannſchaft
Frank=
furts, des Frankfurter Turnvereins von 1860, in Frankfurt im Spiel
um die Kreismeifterſchaft des Frankfurter Verbandes für Turnſport
gegenüber. Beide Mannſchaften gelten als die beſten des geſamten
Verbandes. Ihre Spielweiſe zeigt alle Feinheiden des ſich raſch
ein=
gebürgerten Hmdballſpiels, dem neben dem Fußballſpiel eine große
Zukunft zugeſtanden wird. An die Teilnehmr ſtellt es in Bezug auf
Ausdauer und Schnelligkeit große Anforderungen. Daß nur eine ſolche
Darmſtädter Mannſchaft berufen ſein konnte, gegen alle Frankfurker
Vereine bis jetzt mit Erfolg beſtehen zu können, verſteht ſich von ſelbſt.
Auf etwas gefrorenem Boden entwickelt ſich beiderſeits ein ſchönes Spiel.
Verfehlungen in der Spielweiſe werden von einem guten Schiedsrichter
raſch unterbunden. Während Frankſurts Hintermannſchaft alle
An=
griffe der Darmſtädter zunichte macht, greifen die Srürmer Daumſtadts
underdroſſen an. Sie geben auch den Ausſchlag des Spiels und ſind
unſtreitig die beſten Leutc auf dem Platze. Das erſte Tor erzielt
Frank=
furt, dem Darmſtadt gleich darauf ein ſolches entgegenſetzt. Ein
unent=
ſchiedenes Reſultat würde die Darmſtädter um die Chancen der
Meiſter=
ſchaft bringen. Deſſen ſind ſie ſich bewußt. Mir der ganzen Energie
ihres Könnens gelingt es zwvei Minuten vor Schluß, das ſiegbringende
Tor zu erzielen. Gleich nach einem neuen Anſtß iſt Schluß und eines
der ſchönſten und fairſten Handballſpiele endigt einwandfrei wit dem
Siege der Darmſtädter. — Das Spiel der 2. Mannſchaft endete 0:0.
Schluß des redaktionellen Teils.
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Kiesſtraße 17 (Freie Landesöirchliche Vereinigung). — Hans Heil um
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Dienstag, 15. Februar.
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des Waldes).
Verantwortlich für den redaktionellen Teil: Kurt Mitſching;
für den Anzeigenteil: Paul Lange. — Druck und Verlag: L.
Wittichſche Hofbuchdruckerei. — Sämtlich in Darmſtadt.
Die heutige Rummer hat 4 Seiten.
Familiennachrichten
Statt Karten.
Unser kräftiges, gesundes
Sonntags-
mädel Annemartechen ist uns heute
glücklich geboren worden.
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Freiherr von demmingen-Hornherg
Ro.,jorungsassossor
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geb. Frein von Vordeck zur Rabenau.
Darmstadt, 13. Februar 1921
Olbrichweg 10, II.
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Hierdurch die traurige Mitteilung, daß
heute vormittag 10 Uhr unſer Vater,
Schwiegervater und Großvater
Herr Jakob Venator
nach längerem Leide: im Alter von 82
Jahren ſanft entſchlafen iſt.
Darmſtadt. Bismarckſtr. 113, Frankfurt,
Rüſſelsheim, 12. Febr. 1921.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Familie B. Ningler
D. Geibel
„ H. Balles
J. Schmitt.
Die Beerdigung findet am Dienstag, den
15. Februar, nachmittags 1½ Uhr, auf dem
1946
Waldfriedhofe ſtatt
Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen,
meinen über alles geliebten Gatten, unſerer
herzensguten Sohn, Bruder,
Schwieger=
ſohn, Schwager und Onkel
Heinrich Mengler, Lehrer
Leut, d. R, Inh. d. E. K. u. d. Z.-M.
von ſeinem mit größter Geduld ertragenem
Leiden, das er ſich im Felde zugezogen,
heute nachmittag im Alter von 27 Jahren
zu ſich in die Ewigkeit zu nehmen.
In tiefem Schmerz:
Gretel Mengler, geb. Marquardt
Familie Ph. Mengler II., Höchſt i. O.
Darmſtadt, den 12. Februar 1921.
Beerdigung Mittwoch, 16. Februar, nachm
3 Uhr, vom Eliſabethenſtift Einſegnung
dortſelbſt ½3 Uhr.
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Tagesordnung:
Jahresbericht,
2) Rechnungsablage.
3) Neuwahl des Vorſtandes.
Kierzu laden wir unſere Mitglieder freundlichſt ein. Der
Tagesordnung vorausgehend wird Herr Pfarrer
Veh=
ringer einen Voltrag halten über: „Der Reichstag zu
Wormd und Luthers Auftreten im Lichte der neueren
Forſchung”. Auch der Frauenverein iſt zu dieſem
Vor=
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Die Stadt ſucht für ein ſtädtiſches Kinderheim
vier Pflegerinnen, denen die Wartung ſeinſchließlich
körperlicher Pflege) einer beſtimmten Anzahl Kinder
in ſchulpflichtigem Alter anvertraut werden ſoll und
die ſelbſt auch die Schlaf= und Aufenthaltsräume in
ſtand zu halten haben. Es haben nur Bewerberinnen
Ausſicht auf Einſtellung, die in der Kinder= und
Krankenpflege ausgebildet ſind und hierüber
genü=
gend Ausweiſe vorlegen. Die Kinderpflegerinnen
müſſen im Heim wohnen, ſie erhalten dort auch
volle Verpflegung und daneben eine Vergütung nach
beſtehenden Grundſätzen. Geſuche ſind bis
ſpäte=
ſtens zum 15. Ifd. Mts. bei dem Städtiſchen
Wohl=
fahrtsamt, Zimmer 47, einzureichen. Hier wird auch
den Intereſſenten nähere Auskun t erteilt, (st1605
Darmſtadt, den 3. Februar 1921.
Der Oberbürgermeiſter.
Donnerstag, den 3. März 1921, vorm. 11 Uhr,
ſoll, das im Grundbuch der Gemarkung Darmſtadt,
Bezirk II, Blatt 494, der Eliſabeth Weber, geb.
Schuchmann, Witwe des Ferdinand Weber in Gießen,
zu U. und der Dorothea Schuchmann daſelbſt zu 12
zugeſchriebene Grundſtück:
Flur I1, Nr. 1403 — 327 qm Hofreite
Arheilger=
ſtraße 27a,
zur öffentlichen freiwilligen Verſteigerung gebracht
werden.
Die Verſteigerungsbedingungen können auf
unſerem Geſchäftszimmer, Waldſtraße 21, eingeſehen
werden.
(18642
Darmſtadt, den 11. Februar 1921.
Ortsgericht 1.
Nutzholz=Verſteigerung.
(Gemeindewald Pfungſtadt.)
Donnerstag, den 17. Februar 1921, vormittags
91½, Uhr anfangend, werden aus Diſtrikt Malchertanne
zirka, 2 Feſtmeter Kiefern=Stammholz I. Klaſſe,
zirka 34 Feſtmeter Kiefern=Stammholz II. Klaſſe,
zirka 4 Feſtmeter Kieferu=Stammholz V. Selaſſe,
ferner 109 Naummeter Nutzſcheit, 150 cm Länge,
öffentlich verſteigert
(1913
Zuſammenkunft am BahnwärterhausMalcherweg.
Pkungſtadt den 10. Februar 1921.
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Jagd=Verpachtung.
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dahier die hieſ ge, ca. 1600 Morgen große
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6 Jahre öffentlich verpachtet.
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