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Wr
Nr. 31
G
Dienstag, den 1. Februar
1921
s deutſche Bolk und der Klaſſenkampf.
W.W. In den Köpfen zahlreicher Volksgenoſſen ſind die
Krte „Sozialiſierung” und „Klaſſenkampf” geradezu
gleichbe=
ſitende Begriffe geworden. Eine einfgche Ueberlegung lehrt
begen, daß eine gründliche Wirtſchaftsreform mit dem Haß der
Fegenoſſen untereinander nicht das Eeringſte zu tun hat.
Am: jetzt die ehemals in einer großen Partei vereinigte
ſozia=
ſiſche Arbeiterſchaft über das Tempo und über die Wege der
ialiſierung berſchiedener Meinung iſt, fo wird doch durch die
baſſenkampfparole ſo etwas wie eine äußere Solidari=
Eherbeigeführt. Der Aufruf zum Klaſfenkampf ſtammt aus der
als die Entwicklung der kapitaliſtiſchen Wirtſchaft ſchwere
bitſchaftliche, geſundheitliche und ſoziale Schäden für weite
hiſe des Volkes mit ſich brachte. Nachdem die von Marx vor=
Richnete Entwicklung doch in weſentlichen Punkten anders ver=
Eien iſt, als man um die Mitte des vorigen Jahrhunderts
te, hat ſich die Front, gegen welche der Klaſſenkampf geführt
aden ſoll, verſchoben. Es wäre ja auch ein Wahnſinn, den
ſgern der gegenwärtigen Wirtſchaftsform, die den arbeitenden
Iſſen durchſchnittlich an allgemeinem Solidaritätempfinden
keswvegs nachſtehen, den Krieg zu erklären, andererſeits aber
jähe und gewaltſame Umformung der Wirtſchaft abzulehnen.
* im Klaſſenkampf heute mehr ſieht als eine inhaltloſe
Vo=
l, dabei aber don einer wirtſchaftspolitiſchen
Himmelsſtür=
ei nichts wiſſen will, ſtellt ſich unter den Klaſſenfeinden das
hr der Schieber, Wucherer und Kapitalflüchtigen vor, die ein
bentlicher Teil der Schuld daran trifft, daß wir wirtſchaftlich
Fief geſunken ſind.
Das zähe Feſthalten am Hergebrachten iſt durchaus nicht das
ſrakteriſtikum der ſogenannten „Konſervativen‟ Auch unſere
ſoisalen hängen trotz aller geiſtigen und morgliſchen Skrupel,
Mauch ihnen kommen müſſen, an hergebrachten Worten und
Auffen feſt. Ein ehrlicher Deutſcher von heute, mag er im
ſſtgen politiſch und wirtſchaftspolitiſch rechts oder links
orien=
ißt ſein, muß die Klaffenkampfidee mindeſtens für die nächſten
ſurzehnte aus ſeiner politiſchen und wirtſchaftspolitiſchen
Be=
ſtyeng ausſchalten. Sonſt bietet Deutſchland das traurige und
iyſmende Bild des Bürgerkrieges in der belägerten Feſtung.
*im Jahre 1918 entſtandene Irrglaube, unſere früheren Geg=
Mwollten das „deutſche Kaiſerreich”, den „deutſchen Militaris=
Uhsz) „deutſchen wirtſchaftspolitiſchen Imperialismus” uſw.
Müzn und das befreite deutſche Volk als gleichberechtigtes Glied
Aie Völkergemeinſchaft aufnehmen, — dieſer Irrglaube dürfte
rich den Erfahrungen der letzten zwei Jahre ſelbſt aus den
ſprö=
een Hirnen ausgerottet ſein. Für das deutſche Volk iſt
Klaſſen=
apf nach dem Verſgiller Vertrage nicht nur eine Torheit, ſon=
Um auch ein Verbrechen. Es iſt eine gedankenlos nachgefprochene
luvahrheit, wenn ſo oft behauptet wird, die Wucherer und
Rieber ſeien den ehrlichen Trägern der gegenwärtigen
Wirt=
aftsreform ſeelen= und geſinnungsverwandt. Viele ehrliche
Ietreter der heutigen Wirtſchaft ſind überzeugt, daß große tief=
(ufende Reformen erforderlich ſind, und ſind bereit, daran
tat=
rätig mitzuarbeiten. Dieſe Perſönlichkeiten ſtehen ihrem Weſen
y ihrem Wollen nach den ehrlichen Sozialiſten viel näher, als
iach dem Ton vieler Preßorgane und nach den Reden in ſo
hucher Volksverſammlung den Anſchein hat. Zwiſchen den
äirmbereiten und von wirklichem Gemeinſinn durchdrungenen
innern und Frauen beider ſogenannter „Lebensanſchauungen”
u, das Werk getragen werden, welches uns die innere Erlöſung
un die Befreiung vom politiſchen und wirtſchaftlichen Joch
ugen ſoll.
Dr. Croll.
Sind wir Kriegsverbrecher?
Ka. Die ganze Welt war ſeinerzeit in Aufregung über die
lükerrechtswidrige” Kriegführung der Deutſchen.
er das Unmenſchliche des Gas= und U=Boot=Kampfes war
Im voller Abſcheu und Entrüſtung und „überſah” in dieſer blin=
Wut die verheerenden Wirkungen, der engliſchen
Hunger=
ade. Der Haß gegen die Deutſchen wurde durch geſchickte
ſapaganda geſchürt, und ſo kam es, daß nach dem
Schmach=
lügen von Verſailles wir Deutſchen die Kriegsverbrecher blieben
alles wieder gut machen ſollen. Wenn wir auch ohnmächtig
und uns das Diktat ſiegestrunkener Feinde gefallen laſſen
ien, ſo haben wir aber die Pflicht, alles daran zu ſetzen, um
Ure angegriffene nationale Ehre zu verkeidigen. Zunächſt
Wen wir jede Schuld am Kriege ablehnen. Wir können nicht
Mſind ſcharf genug darauf hinweiſen, daß wir die Angegriffenen
ſhen und daß wir nichts wieder gut zu machen, ſondern nar die
Fadurch Uebermacht Beſiegten zufallenden Kriegskoſten zu tragen
hn. Selbſt ein ſo unverdächtiger Zeuge wie Kautsky, der dem
m Syſtem doch wahrhaftig nicht wohlwollte, muß jetzt nach
Munſere Kriegführung in ein gerechtes Licht zu rücken. Sehen
Muns einmal heute unſere Gegner an. Sie wollten den
deut=
o Militarismus beſiegen, diktieren uns Abſchaffung der all=
Meinen Wehrpflicht, und führen dieſe, ſoweit ſie dieſelbe nicht
M beſaßen, bei ſich ein. Sie verlangen Abrüſtung bis zur
Agen Preisgabe der notwendigſten Sicherung unſerer Gren=
Mund der inneren Sicherheit unſeres Landes, und fahren ſelbſt
Rüſtungen zu Waſſer und zu Lande fieberhaft fort. Und
r dieſen Rüftungen iſt es nun gerade die U=Boot=Waffe und
WGaskampf, die unſere Feinde in erſter Linie betreiben. Und
Edieſe Waffen in den Augen der Welt „hölkerrechtlich”
erſchei=
zu laſſen, ſcheuen unſere Gegner nicht davor zurück, jetzt un=
Adamalige Kampfführung mit ihnen anzuerkennen.
Die „Rohal United Serbice Inſtitution”, die angeſehenſte
Märiſche Vereinigung Englands, hat eine Arbeit von C. M.
Are R. N. über den „Einfluß des 1=Bootes im künftigen See=
N” mit einem Preis ausgezeichnet, der zu dem Sehluß kommt,
EU=Boot ſei eine unentbehrliche Waffe und feine Verwendung
Handelskrieg ohne vorherige Warnung durchaus berechtigt.
Diſo ſchreibt die Rebne Maritime: „Es iſt vollkommen unge=
FAfertigt, wie man im Anfang immer glaubte, vor der
Torpe=
king eines feindlichen Schiffes dieſes vorher warnen zu müſ=
Die Verwendung der U=Boot=Waffe als entſcheidender
Fak=
in dem verfloſſenen Weltkriege war daher in jeder Weiſe
ſerdichtung von giftigen Gaſen aufs höchſte vervollkommnet
hat, und daß auch die engliſche Regierung ihr Einverſtändnis
zur Verwendung giftiger Gaſe bei der Kriegführung gegeben hat.
Alle dieſe Tatſachen verdienen weiteſte Verbreitung, damit
die Welt ſieht, daß wir uns, von rach= und eroberungsſüchtigen
Feinden meuchlings angegriffen, nur mit gerechten Mitteln
ver=
teidigt haben und keine Kriegsverbrecher ſind.
Von der Pariſer Konferenz.
Entwaffnung und Reparakion.
Paris, 30. Jan. (Havas.) Der diplomatiſche Mitarbeiter
der Agendr Hatgs ſagt, daß im Laufe des geſtrigen Abends
Deutſchland folgende Beſchlüſſe mitgeteilt wurden:
Hinſicht=
lich der Entwaffnung Deutſchlands wurde der Bericht des
Mar=
ſchalls Foch etwas abgeändert. Deutſchland muß danach ſeine
Geſetzgebung den Vereinbarungen des Friedensvertrages
an=
paſſen, die überzähligen Offiziere vor dem 28. Februar entlaſſen,
die Bürgerwehr vor dem 30. Juni auflöſen, die
Reſerveſchifſe vor dem 31. Juli entwaffnen, die im Bau
befind=
lichen Kriegsſchiffe ſowie alle Unterſecboote vor dem 31. Juli
zerſtören, die im Jahre 1919 zeiſtörten Zeppeline erſetzen, darauf
verzichten, eine Luftpolizei zu bilden, und die alliierten
Defini=
tionen annehmen, die die zibilen von den Militärflugzeugen
unterſcheiden. Das Abkommen der Alliierten betreffend die
Re=
paration werde der Reparationskommiſſion mitgeteilt
wer=
ben, welche den deutſchen Export überwachen wird. Deutſchland
wird den Alliierten entſprechend dem ihnen zufallenden Anteil
Gutſcheine für die Jahresraten geben. Die vorgeſehenen
Maß=
regeln beſtehen vor allem in der Beſetzung neuer Gebiete,
Ver=
längerung der Beſetzung der Rheinlande und Ausſchließung
Deutſchlands vom Völkerbunde. Die Präuie von 2 Goldmark
für die Tonne guter Kohlen wird aufrecht erhalten.
Die Lendoner Konferenz.
Paris, 30. Jan. (Wolff.) Nach der Liberté hätten die
Vertreter des Deutſchen Reiches, bie zur Londoner
Konfe=
renz kämen, nicht das Recht, Abänderungen an dem geſtrigen
Abkommen zu verlangen. Die Alliierten würden nichts an ihren
Beſchlüſſen ändern. Den deutſchen Vertretern werde
nur das Recht zuerkannt werden, Bemerkungen über
Aus=
führungseinzelheiten vorzubringen.
Die Mittellung an die deutſche Friedensdelegation.
Paris, 31. Jan. (Wolff.) Die deutſche
Friedens=
delegation in Paris ließ der deutſchen Regierung den
Wortlaut der Mitteilnng zugehen, die ihr am Samstag
abend vom Vorſitzenhen der Interalliierten Konferenz in Paris,
Briand, geniacht worden war, um ſie von den Entſchließungen
der Konſerenz in der Entwaffnuugsfrage in Kenntnis zu ſetzen.
Das Begleitſchreiben erinnert daran, daß die Alliierten dadurch,
daß ſie zu wiederholten Malen in eine Verlängerung der Friſten
für die Entwaffnung eingewilligt hätten, den Schwierigkeiten
Rechnung getragen hätten, auf die die deutſche Regierung bei der
Ausführung der ihr aus dein Friedensvertrag obliegenden
Ver=
pflichtungen geſtoßen ſei. Die Alliierten geben der feſten
Hoff=
nung Ausdruck, daß die deutſche Regierung ſie nicht in die
Not=
wendigkeit verſetzen werde, von neuem die ernſte Lage ins Auge
faſſen zu müſſen, die dadurch geſchaffen werden würde, daß
Deutſchland neuerdings gegen ſeine Verpflichtungen verſtoßen
ſollte. Sie beſtätigen deshalb ausdrücklich alle ihre früheren
Ent=
ſchließungen. Das Begleitfchreiben weiſt ſodann darauf hin, daß
gehörig bevollmächtigte Vertreter der deutſchen
Regie=
rung zu einer Konferenz mit den alliierten Vertretern nach
London Ende Februar eingeladen werden. Dieſem Schreiben
folgt eine Note, welche die Schlußforderungen in der
Entwaff=
nungsfrage mitteilt, die die Konferenz gutgeheißen hat und die
bereits bekannt ſind. Bezüglich der Reparationsfrage beſagt das
Schreiben, daß die Verbündeten einmütig eine Löfung gebilligt
hätten, die die Fragen der Verpflichtungen, die durch die
ver=
ſchiedenen Artikel des Friedensvertrages auferlegt wurden, nach
den bereits belannten Vorſchlägen regelt.
Der Umfall Lloyzd Gcorges.
* In der Reparationsfrage auf der Pariſer Konſerenz iſt
Lloyd George, der ſich erſt ſo mannhaft und vernünftig
zeigte, in letzter Stunde wieder einmal umgefallen. Er hat der
franzöſiſchen Helotenforderung, die uns in eine 42jährige
Schuld=
knechtſchaft ſtürzen ſoll, ſchließlich doch noch zugeſtimmt. Es iſt
nicht klar, wieviel von allen Meldungen über
Meinungsverſchie=
denheiten zwiſchen England und Frankreich wahr geweſen und
was auf der Konferenz vorgefallen iſt. Klar iſt mur, daß der Haß
gegen Deutſchland und die Furcht vor ihm unſere Gegner
ge=
einigt haben und daß wir von ihrer Einſicht nichts zu erwarten
haben.
Nach Schluß der Konferenz erklärte Lloyd Georg franzöſiſchen
Journaliſten, ſein Eindruck von der Konferenz ſei ausgezeichnet. Er
habe ſelten eine Konferenz geſehen, die man mit ſolch allgemeiner
Be=
friedigung verlaſſen habe (!) und das ſei ſehr gut ſo, denn wenn man
nichk zu einer vollſtändigen Verſtändigung gelangt wäre, wäre das ein
wirkliches Unglück geieſen und nur die Deutſchen hätten ſich darüber
freuen können. Die Deutſchen, fürchte er, würden allerdings nicht
ſo reche mit dem Ergebnis der Konſerenz zufrieden ſein. Irgendwelche
Schwierigkeiten für die E=hebung der Kontrolle der
Ausfuhr=
taxe fürdte er keineswegs. Es ſtände den Alliierten mehr als ein
Mittel zur Verfügung, um dieſer Schwvierigkeiten Herr zu werden, falls
ſie auftauchen ſollten, vor allem die Zollkontrolle, die ſie einrichten
würden.
Ueber die militäriſchen und nichtmilitäriſchen
Zwangsmaßnahmen erklärte Lloyd George, man müſſe ſich wohl
davor hüten, die Kontrolle der deutſchen Zölle, die keinerlei
Zwangs=
maßnahme ſei, mit der Einrichtung eines direkten Zollregimes durch
die Alliierten zu verwechſeln, was natürlich eine Zwangsmaßnahme
wäre. Man habe es vermieden, den Ausdruck „Beſchlagnahme” zu
ge=
brauchen, wie man ganz allgemein zu vermeiden geſucht habe, was die
deutſche Empfindlichkeit verletzen könnte. Es ſei den Alliierten nicht
daran gelegen, Deutſchland zu erniedrigen, ſondern nur darum, in den
Beſitz ihrer Forderungen zu gelangen."
Lloyd George wies noch beſonders darauf hin, in welchem Geiſte
die vorgeſehenen Zwangsmaßnahmen zur Anvendung kommen
ſollten. Die Alliierten ſeien ſich vollkommen darüber einig, daß man
ſie nicht leichtfertig zur Anwendung bringen dürfe. Man werde mit
an=
deren Worten Deutſchland nicht gleich wegen jedes leichten Verſtoßes
mit der Anwendung dieſer Maßnahmen drohen. Aber dieſe Maßnahmen
würden in ihrer Geſautheit rückſichtslos zur Anwendung gelangen,
wenn die Alliierten es für nötig hielten. Die
Neparationskom=
miſſion werde ihre A=beilen; fortführen, weil Frankreich wünſche,
daß die geſamte Summe der Forderungen aller Alliierten Deutſchland
gemäß dem Vertrage f
werde und weil man
immer=
iglichkeit vorausſehe
utſchland das jetzt
ge=
en nicht anneh
le würde nichts an=
deres übrig bleiben, als die Beſtimmungen des Paktes reſtlos und
buch=
ſtäblich zur Anwendung zu bringen. Die Frage der
interallier=
ten Schulden würde Großbritannien mit dem allerbeſten Willen
und mit dem größten Entgegenkommen regeln. In Hythe habe ja
Eng=
land bereits verſprochen, fünf Jahre lang ſeinen Anteil an der deutſchen
Entſchädigungsſumme nicht zu kapitaliſieven, nur um einer etwaigen
franzöſiſchen Anleihe nichts in den Weg zu legen, falls Frankreich
ver=
ſuchen ſollte, auf dieſem Wege ſeine Forderungen gegen Deutſchland
flürfſig zu machen. Das ſei zwar nur wenig und England würde gerne
mehr tun. Aber es ſei ganz unmöglich, ſich mit einem
Sonderabkom=
men nur zweier Länder über dieſe Schulden zu befaſſen. Dafür bedürfe
es einer ganz allgemeinen Löfung. „Wir ſchulden den Amerikanern
Geld, Fraukreich iſt unſer Schuldner und andere Nationen wiederum
ſind Frankreich Geid ſchuldig. Es iſt da keine Löſung möglich, ſolange
Ee eehen e e e e
ich meinerſeits auch meine Schuldner wicht drängen.”
Franzöſiſche Preſſeſtimmen.
* Die Kommentare, der franzöſiſchen Preſſe ſind
einſeitig, tendenziös und hetzeriſch und wärmen die alten
agita=
toriſchen Phraſen wieder auf.
Paris, 30. Jan. (Wolff.) Der Temps ſagt in ſeinem heutigen
Leitartikel unter beſonderem Hinweis darauf, daß die Alliierten von der
deutſchen Regierung geſetzgeberiſche und verwaltungstechnilch
Handlungen verlangen werden, das Abkommen könne vr dann
funk=
tionieren, wenn die deutſchen Miniſter, Abgeordneten und Beamten
ſich bemühten, ſich ihm anzupaſſen. Das Blatt wünſcht, daß man
nie=
mals nötig haben werde, zu Zwangsmaßnahmen zu ſchreiten. Die
Alli=
ierten, von dem Wunſche beſeelt, zu einem beiderſeits angenommenen
Arrangement zu gelangen, hätten es ſich verſagt, die von den
mili=
täriſchen Sachverſtändigen anempfohlenen Zwangsmaßnahmen offitziell
in Berlin zu uotiſſzieren. Das Blatt fagt, uenn man nach den
Preſſt=
telegrammen urteile, hätte ſich eine heftigo Proteſtbewegung
als die erſte Reaktion in Deutſchland gezeigt. Dieſe Entrüſtung ſcheint
dem Blatt abſolut ungerechtfertigt, inſoweit ſie ſich gegen die
Alliier=
ten und insbeſondere gegen Frankreich richte. Seit ſechs Wochen habe
die deutſche Regierung eine eklatante Gelegenheit gehabt, ihren guten
Willen und ihr Entgegenkommn zu beweiſen. Wis habe ſie in der
Frage der deutſchen Einwohnerwehren gehandelt? Wie
habe ſie den Vorſchlag der fiinf Jahreszahlungen beantwortet? Das
Blatt ſagt, es wiſſe nicht, welcher Geheimrat in der Wilhelmſtvaße den
ingenöſen Gedanken gehabt habe, die Zuerbennung Oberſchleſſens an
Deutſchland als Kompenſation für die Hinausſchiebung der Feſtſetzung
ihrer eigenen Forderungen von den Alliierten zu verlangen. Durch
ſein Vorgehen habe Deutſchland die Franzoſen gezwungen, ſich mit
den Engländern zu einigen, um ihm ſofort 42 Jahvesyahlungen
aufzu=
zwingen an Stelle der fünf Jahreszahlungen. Wenn die deutſche
Re=
gierung weiſe wäre, würde ſie begreifen, daß die Diskuſſion ſchon lange
genug gedauert habe. Wenn man fetzt noch widerſtehen und feilſchen
wolle, dann wolle man den Nuin von Europa. (!)
Paris 31. Jan. (Wolff.) Der Petit Pariſien bringt folgenden
von Haß und Nache erfüllten Artikel: Die deutſche Preſſe aller
Rich=
tungen tobr über das Abkommen von Paris. Sie bleibt in ihrer Rolle,
Gerade das hätten die Alligrten in Paris beſchloſſen, nämlich ſelbſt
ſich beßahlt zu machen, wenn der ſchlechte Wilſe ihres
Schuld=
ners ſich zeige. Die Allierten wurden damit beginnen, die Zölle zu
be=
ſchlagnahmen, vorausgeſetzt, daß ſich Deutſchland weigere, dieſe Zölle
kontrollieren zu laſſen. Dann würde der Gerichtsvollzieher
kommen und mit ihm die allierten Armeen, die am Rhein
ſtänden, die die Brüickenköpfe beſetzt hielten. Dieſe Gerichtsbarkeit
werde alsdann das Ruhrgebiet beſchlagnahmen und ſchließlich an der
Grenze des Rheingebietes die Zölle erheben und Steuern verhangen
und kaſſieren. (Pfui!) Dieſe Maßnahmen ſeien in dem Abkommen von
Paris enthalten.
Paris, 31. Jan. (Wolff.) In der Action Francaiſe ſchreibt
Jacques Bainbille, wenn man der Pariſer Konferenz auf den Grund
gehe, ſo entdecke mau, daß ſie für Deutſchland ein Regime
aufzurichten ſucht, wie das gegenüber der äghptiſchen, griechiſchen
und ottomaniſchen Schuld. Dabei wäre zu bedenken, daß die Alliierten,
um ſich bezahlt zu machen, die Geſchäfte der Deutſchen in die Hand
nehmen müßten.
Eſtgliſche Preſſeſtimmen.
Paris, 31. Jan. (Wolff.) Die Beſchlüſſe der Pariſer
Konferenz finden in der engliſchen Preſſe allgemeine
Zu=
ſtimmung, vor allem wegen des Beweiſes der Unverbrüchlichkeit
der Entente. Alle Blätter heben hervor, daß die Zuſtimmung
Deutſchlands abgewartet werden muß. Sie veröffentlichen
Tele=
gramme ihrer Berliner Korreſpondenten, in denen die
ge=
ſchloſſene Front der deutſchen Preſſe vom
Reichs=
boten bis zum Vorwärts gegen die Annahme der
Pari=
ſer Beſchlüſſe und die unter dem Publikum herrſchende
Er=
regung über die Beſchlüſſe der Pariſer Konferenz dargelegt wird,
desgleichen Berichte ihrer Korreſpondenten aus Amerika, aus
denen hervorgeht, daß man dort der Anſicht iſt, daß die von den
Alliierten geforderte Entſchädigung zu hoch iſt.
Obſerver ſchreibt in einem Leitartikel, daß ein Uebereinkommen
zu der Stabiliſierung der unmittelbaren Lage beitragen wüirde. Das
Blatt nennt dieſe, auf 42 Jahre feſtgeſetzte Friſt für die
Entſchädigungs=
zahlung phantaſtiſch. Die Tatſache, daß die Creigniſſe von 1963
nicht nur vorausgeſagt, ſondern vorgeſchrieben werden, erweck= mehr
Heiterkeit als Eindruck. — Sundey Times ſchreibt: Ein Gefühl
der Erleichterung geht durch die Welt. Deutſchland werde einſehen,
daß es jede Hoffnung auf Revanche aufgeben miſſe. — Daily
Chroniele ſchreibt: Vom Standpunkt des Einvernehmens der
Alli=
ierten ſei die Pariſer Konferenz ein beſonderer Erfolg. Die Alliierten
hätten nicht nur beſchloſſen, was Deutſchland tun müſſe, ſondern auch,
was ſie ſelbſt tun würden, wenn Deutſchland
Aef di Se e er elſch e e ene ehe it
ſie mit Heſtigkeit gegen dieſe Summe, wie beſſinffen ſie auch ſein
würde, Eiſpruch erheben würde. Wenn ſich die Allüierten jedoch feſt
zeigten, ſo werde auch dieſer Sturm vergehen. Die eintige Frage
die, ob irgend ein Teil der Bedingungen wirklich unerfüllbar ſei. Das
Blatt erklärt, irgendwvelche Schvierigkeiten, die ſich aus dieſer Frage
ergeben, würden zu einem ſpäteren Zeitpunkt in Erſcheinung treten.
Italieniſche Preſſeftimmen.
* Rom 31. Jan. Das Urteil der römiſchen Preſſe übe
die Pariſer Beſchlöiſſe lautet geradezu vernichtend. Die Epoca ſchreih
in einem Leitartikel, der ganze Friedenskomplex habe durch die
ſetzung der deutſchen Schuld auf eine phautaſtiſche Ziffer ei!
entſchiedenen Rückſchritt gemacht. Es ſei unmöglich, daß
Deutſel=
land eine ſo ungeheure Laſt auf ſich nehnne und ſeine noch ungeborenen
Geſchlechter verpflichte. Der Popolo Romano hebt hervor, daß
die Vorausſetzungen, um Deutſchland zahlungsfähig zu uachen, noch
zuuerfüllt und die Zahlungskraft Deutſchlands noch keinestnegs ge
ſei. Man ſehe nicht, wie Deuitſclaud eine ſo ungeheure Summ
tragen könne. Die beſchloſſeie
Ab=
r. fa.
lich auf die induſtrieſcllvachen der verbihnt
Batt faſt ſein Urteil di
Paris auf dem Krebstucg
nſtrengungen,
und Beſiegte zu
geſcheitert. Auch der
Seite Z.
Barmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 1. Februar 1921.
Summe einfach bhantaſtiſch und ſchließt: Nicht nur ein neuer Vertrag,
ſondern auch ein neuer Geiſt ſei Europa nötig.
*
Der Köln. Ztg. wird aus Paris berichtek: In Frunkreich
herrſcht heute die gleiche Stimmung, wie am Tage nach der
Unterzeich=
nung des Friedensvertvages von Verſailles. Mit derſelben
Gedanken=
loſigkeit folgt man einer Politik, die ſich ſchon einmal als
verhängmis=
oll erwieſen hat, indem man einſeitig die wichtigſten Beſchlüſſe faßt und
(laubt, man könne ein Sechzigmillionenvolk nach denſelben
Geſichts=
ünkten behandeln, wie einen unkulmvierten Kleinſtaat in Aſien oder
Afriha. „Das Schickſal der Welt iſt in der vergangenen Woche
ent=
ſihioden worden”, ſo ruft ein wirtſchaftlichen Invereſſen dienendes Blatt
heute mittag aus. Man kann ſich nicht gut vorſtellen, daß die
verbün=
deten Staatsmänner die gbeiche Anſicht vertreten, denn nur zu oft haben
ſie in den letzten Monaten feierlichſt erklärt, der wwirtſchaftliche
Wieder=
aufſtieg Deutſchlands allein könne die Entſchädigungsſch uld ſicherſtellen
und die Geſundung Europas herbeiführen. Man hatte beretts damit
begonnen, eine derartige Löſung zu erſtreben. In Brüſſel ſind die
Grunblagen dafür geſucht worden. War auch noch nichts
Entſcheiden=
des gefunden, ſo waren doch Richtlinien aufgeftellt worden, wach denen
man hätte weiterarbeiten können. Das alles iſt über Nacht ſinnlos
preisgegeben worden. Wo rohe Kräfte ſinwlos walten, da kann ſich kein
Gebild geſtalten.
Deutſchland hat jetzt in würdiger Ruihe bie Frage zur
entſchei=
den, ob es dieſer Loucheurſchen Politik ein glattes Nein entgegenſetzen
will. Schon verhöhnt man uns, indem man ſaot, ſeit zwei Jahren
habe man ſchon oft nein geſagt, aber vor dem geſchlyſſenen Auftreten
des Verbandes nachgegeben. Diesmal darf Derartiges ſich nicht
ereig=
nen, denn man verlangt von uns, daß wir Endſcheüdung treffen über
die ſtantsbürgerlichen Rechte unſerer Kinder, ob ſie freie Menſchen oder
,Heloten ſein ſollen. Wir müiſſen überlegen und geſchloſſen
han=
delm. An der Löſung der Frage iſt der deutſche Arbeiter noch
weſenk=
licher intereſſiert als der Kaufyann und der Fabrikant, denn der
Ver=
band will ſeinen Lohn beſtinrmen und ſeine Arbeitskraft in
Geneval=
pacht nehmen. Das ninramt ſich faſt aus wie das Leppoldiniſche
Ar=
beitsſyſtem in der Kongokolonie, das England ſo ſcharf bekämpft hat.
Beim Abſchluß des Waffenſtillſtandes hat wn uns von Ueberſee
ab=
geſchloſſen. In Verſailles hat man uns den Landweg verſperrt, und
am 29. Januar 1921 in Paris hat man uns zwar das Handlverkszeug
gelaſſen, aber auf unſere Arbeitskraft die Steuer gelegt, die Leopold
von Belgien zum erſten Male am mittleren Kongo anwandte. Das iſt
der tiefe Sinn der Sache.
Aus dem beſetzten Gebiet.
Koblenz, 31. Jan. (Wolff.) Die Verordnung Nr. 27 der
Interalliierten Rheinlandkommiſſion beſtimmte,
daß richterliche oder Vervaltungsſtrafmaßnahmen wegen
poli=
tiſcher und wirtſchaftlicher Betätigung
wäh=
rend der Waffenſtillſtandszeit, die mit ausdrücklicher
oder ſtillſchweigender Genehmigung der alliierten Behörden
aus=
geübt wurde, unzuläſſig ſeien. Die Interalliierte
Rheinlandkom=
miſſion hat dieſe Verordnung nunmehr durch eine Verordnung
Nr. 70 dahin erweitert, daß in den Fällen, wo ein Beſchuldigter
ſich auf den Schutz dieſer Vorſchrift beruft, keinerlei
Verhaftun=
gen, Beſchlagnahmungen oder Einziehungen angeordnet werden
dürfen und daß Perſonen, die feſtgenommen wurden und ſich auf
den Schutz dieſer Verordnung berufen, von den deutſchen
Behör=
den umverzüglich den Delegierten der Interalliierden
Rheinland=
kommiſſion vorzuführen ſind. Die endgültige Entſcheidung liegt
bei der Inderalliierten Rheinlandkommiſſion.
* Düſſeldorf, 30. Jan. Welch niedriger
Rach=
ſucht die Belgier fähig ſind, zeigt die Behandlung, die ſie
dem Landrat von Neuß, Freiherrn von Lüninck, haben
in der Berufungsverhandlung am letzten Mittwoch angedeihen
laſſen. Man hatte ihm für die Gerichtsverhandlung
Hand=
ſchellen angelegt, ihn an einen anderen Gefangenen in
Sträflingskleidung angefeſfelt und ſo durch einen belgiſchen
Gen=
darmen dem Kriegsgeruht vorführen laſſen. Die Erhöhung der
Stvafe auf acht Wochen Gefängnis und die niedrige Behandlung
iſt offenbar die Rache dafür, daß ſich die deutſche Regierung und
die deutſche Preſſe dieſes unerſchrockenen Beamten ſo warm
an=
genommen haben. Der Kreisausſchuß des Kreiſes Neuß hat in
einer Entſchließung gegen das belgiſche Urteil proteſtiert und dem
Landvat ſein Vertrauen und ſeine Teilnahme ausgedrückt.
Nur auf dieſe Weiſe können jene deutſchen Träumer
wach=
gerüttelt werden, die unſeve unkultivierten Gegner zu Engeln,
uns ſelbſt aber zu brutalen Angreifern zu ſtempeln verſucht haben.
Die ſchwarze Schmach.
Dem Volksbunde „Rettet die Ehre” in Bremen geht
von ſeinen Freunden in Philadelphia der Bericht zu, daß der
franzöſiſche Marſchall Foch dem Anwalt O. L. O’Bovle in
Mil=
wautee auf deſſen Anfrage die Auskunft gab: Alle Angaben über
Schandtaten ſchwarzer Truppen im beſetzten Gebiet ſeien als
„vollſtändig unwahr ervieſen” ſeit vier Monaten ſei „kein
Schwarzer” wehr am Rhein, und die dort noch vorhandenen
far=
bigen Kolonialtruppen, die „nur aus Algier und Marokko;
ſtammten, würden alle „in Baracken oder Lagern gehalten” und
ſeien „nicht vermiſcht mit der Zivilbevölkerung”. — Zugleich
be=
richten die amerikaniſchen Freunde aber auch, daß dem
Staats=
departement von Kanſas nach Ausſage von deſſen Bundesſenator
Arthur Capper jüngſt aus Frankreich die amtliche Nachricht
vor=
liege, in Deutſchland befänden ſich „zurzeit keine farbigen
Trup=
pen” und hätten ſich dort „auch ſchon ſeit einiger Zeit nicht mehr”
befunden. — Empört über den Widerſpruch zwiſchen beiden
Be=
ſchwichtigungsverſuchen franzöſiſcher offizieller Staatsſtellen und
noch empörter über die gemeinſame Ableugnung der feſtſtehenden
Schändungen von Frauen und Knaben, ſowie der erzwungenen
Einrichtung von deutſchen Bordellen für die Farbigen, fragen
die Amerikaner: Wer von beiden lügt ?
Die Wahrheit ſcheint mit beiden auf geſpanntem Fuße zu
ſtehen! Denn die unantaſtbare amtliche deutſche Auskunft vom
24. Januar d. J. an den Volksbund „Rettet die Ehre” lautet
wörtlich:
„Im Rheinlande auch jetzt ſtarke marokkaniſche Truppen.
Uebrige farbige Beſatzung vorübergehend Südfrankreich
Winterquartiere. Februar zurückkehren 14 Regimenter
Afri=
kaner, darunter vorausſichtlich Senegalneger.”
Außerdem erhielten alle Delegierten des Völkerbundes,
alſo auch die franzöſiſchen Delegierten, durch den Volksbund
„Rettet die Ehre” die Liſte der begangenen Sittlichkeitsverbrechen
und Verbrechensverſuche. Wenn die Vermiſchung mit der
Zivil=
bevölkerung trotz Baracken und Bordellen, und trotz gegenteiliger
Verficherng des Herrn Foch dennoch beſteht, ſo wird man Herrn
Foch daran erinnern dürfen, daß die Art, wie Frankreich die
Far=
bigen umſchmeichelt und bewertet, ſolche „Vermiſchung” leider
nach ſich ziehen muß; denn auch die Franzöſinnen ſollen den
Senegalvegern in den Winterquartieren recht viel Liebes
er=
weiſen. Auch möchten wir die franzöſiſchen offiziellen
Staats=
ſtellen daran erinnern, daß „dauernd” nicht nur Farbige im
be=
ſetzten Gebiet ſind, ſondern, daß ſogar in Landau in der Pfalz
ein franzöſiſcher Offizier ſchwarzer Raſſe beim franzöſiſchen
Polizeigericht in ſieben Sitzungen als Richter über Deutſche
fun=
gierte, dann zum Beifitzer des Berufungsgerichtes erhoben wurde
und — nach Mitteilung des Zentrumsabgeordneten Dr. Bell —
geſagt haben ſoll, er werde „jede Gelegenheit benutzen, um Weiße
ſeinen Spott und ſeine Verachtung fühlen zu laſſen."
Wann wird das Ausland endlich begreifen, daß die
offiziel=
len Berichte aus Paris mur dazu dienen, falſche Eindrücke zu
er=
wecken? Und wann werden die Nachdenkenden im Auslande
end=
lich dahinter kommen, daß ſie ſeit Jahren durch eine ſogenannte
„Diplomatie” mit Verleumdungen gegen Deutſchland
aufge=
peitſcht oder mit heuchleriſchen Ableugnungen niedergehalten
werden?
Rüchführung der deutſchen Kriegsgefangenen.
R.F. H. Nach dem Waffenſtillſtandsabkommen vom November
1918 mußten bekanntlich ſämtliche in deutſcher Hand befindlichen
Kriegsgeſangenen der Entente ſofort ausgeliefert werden.
Gegen=
ſeitigkeit wurde nicht zugeſtanden, ja es gelang nicht einmal, ſelbſt
die einfachſten Erleichterungen in der Behandlung der
kriegs=
gefangenen Deutſchen durchzuſetzen. Trotzdem wurde von den
deutſchen Vertretern unabläſſig verſucht, das Los der
Zurückge=
haltenen zu erleichtern. Um wenigſtens den Austauſch
Schwer=
verwundeter zu erreichen, wurde die Vermittlung des Papſtes
und des Genfer Internationalen Komitees des Roten Kreuzes
er=
beten. Ferner wurde die Schweizer Regierung erſucht, die
Kriegsgefangenenlager in Frankreich beſuchen zu laſſen und auf
Verbeſſerung der Mißſtände hinzuwirken. Damit waren alle der
deutſchen Regierung zur Verfügng ſtehenden Mittel erſchöpft.
Erſt nach monatelangen Verhandlungen gelang es, die
Freilaſ=
ſung der kranken und verwpundeten Kriegsgefangenen und ſpäter
auch die der Zivilinternierten zu erreichen.
Mit der Unterzeichnung des Friedensvertrages am 9. Juli
1919 ſetzten die Bemjhungen der deutſchen Regierung von neuem
ein. Jetzt mit dem Erfolg, daß Amerika, England, Belgien und
Serbien im September und Oktober 1919 die deutſchen
Kriegs=
gefangenen freiließen, während Frankreich auf ſeinem Schein
be=
ſtand und erſt nach dem Inkraſtreten des Friedens, nach dem
10. Januar 1920, mit dem Abtransport begann. Ausgenommen
von der Zurückſendung waren zunächſt die (in Avignon
zuſam=
mengezogenen) in Frankreich gerichtlich beſtraften deutſchen
Kriegsgefangenen.
Die noch dort befindlichen Deutſchen ſind Gegenſtand
unab=
läſſiger Fürſorge der zuſtändigen Stellen. Sie wurden im
No=
vember und Dezember 1920 mit neuer Wäſcheausrüſtung, mit
neuer Kleidung uſw. verſehen, auch wurde ihnen eine
Bücher=
ſendung von etwa 1000 Bänden übermittelt. Inzwiſchen bemüht
ſich die deutſche Regierung auf das Angeſtrenateſte um die
Frei=
laſſung auch dieſer letzten noch übrig gebliebenen Opfer des
Krieges.
Nitti über den Wahnſinn von Verſailles.
F. Lugano, 31. Jan. Der frühere Miniſterpräſident
Nitti ſchreibt im Secolo: Der Verſailler Frieden
wurde vom Haß diktiert und ſeine genaue Ausführung führt zu
neiten Kriegen. Das amerikaniſche Volk hat ſich von ihm
zurück=
gezögen, weil es keine Verantwortung für ihn übernehmen will.
Der Gedanke, für die Kriegsentſchädigung teilweife die noch
un=
geborenen Generationen haftbar zu wachen, iſt einzig in der
modernen Geſchichte. Iſtes denkbar, daß das deutſche Volk, eines
der gebildetſten und fortgeſchrittenſten der Erde, ſich geduldig in
die Sklaverei begibt, wenn es ehrlicherweiſe unmögliche
Ver=
pflichtungen übernimmt, deren Nichterfüllung ſchimpfliche
mili=
täriſche Sanktionen nach ſich zieht? Rußlands Wiedergeburt iſt
ohne Deutſchlands Mithilfe ausgeſchloſſen. Der Amerikaner wird
ſich nicht beruhigen, ſo lange das deutſche Volk nicht in Frieden
leben kann. Die ganze Lage iſt abſurd. In einigen Ländern
der Sieger hat man das Volk glauben gemacht, die wirtſchaftliche
Reparation hänge von der deutſchen Entſchädigung ab, und man
hat nun nicht den Mut, die Unrichtigkeit dieſer Theorie
einzuge=
ſtehen. Um Deutſchland zum Zahlen zu zwingen, müſſen die
Sieger die militäriſchen Rüſtungen beibehalten. Das bedeutet
ihren Ruin noch früher als den deutſchen. Damit Europa wieder
aufleben kann, iſt es notwendig, daß die von Deutſchland zu
zah=
lende Entſchädigungsſumme eine erträgliche Höhe nicht überſteigt.
Rummer 3
Der Friedensvertrag von Sevres.
Konſtantinopel, 31. Jan. (Wolff.) Muſtaphag
mal Paſcha hat dem Großvezier mitgeteilt, daß die Regien
von Angora die einzig berechtigte der Türkei ſei. Er erxy
eine direkte Einladung der Alliierten zur Konferenz in Lo
und werde dann folgende Bedingungen unterbreiten: 1.
fremden Truppen müſſen ſofort die der Türkei gehörenden
biete räumen, und 2. die Türkei lehnt es ab, irgendwelche Kri
entſchädigung zu bezahlen. Damit fordert Muſtapha Ke
Paſcha die vollſtändige Abänderung des F
densvertrages von Sevres..
Schweiz.
Bern 31. Jan. (Wolff.) In der heutigen ſchweiz
ſchen Volksabſtimmung wurde ein Initiativbegehre
ſozialdemokratiſchen Partei vom Jahre 1916 auf Abſchaff
der Militärgerichtsbarkeit und Unterſtellung
Militärſtraffälle unter die Zivilgerichte mit rund 387000 ge
193 000 Stimmen und mit 19 gegen 3 Kantone abgelehnt.
zweites Initiativbegehren, ebenfalls auf Abänderung der St/
verfaſſung gerichtet und vom Jahre 1913 datierend, welche4
zweckt, daß künftig die Verträge der Schweiz mit and
Staaten auch der Volksabftimmung unterbreitet werden, ſrh
es 30000 Schweizer Bürger oder acht Kantone verlangen, Kun
mit 284000 gegen 159 000 Stimmen und von 20 gegen 2 Kaut
angenommen. Die Beibehaltung der beſonderen Militärjuſti,
Zweidrittelmehrheit wird als ſchwere Riederlage der revolu
nären Kreiſe bezeichnet. Die Stimmenbeteiligung bd
50 Prozent.
Zürich, 31. Jan. (Wolff.) Der außerordentliche Pan
tag der ſozialdemokratiſchen Partei des Kant
Zürich genehmigte die durch die Spaltung notwendig gen
dene Statuteureviſion, wonach u. a. die Sektionen verpflic
ſind, alle diejenigen Mitglieder auszuſchließen, die innerhalk
ſozialdemokratiſchen Partei noch weiter für die kommuniſt
Richtung tätig ſind.
Eine neue Kriſis in der engliſchen Kohleninduſch
Paris 31. Jan. (Wolff.) Nach einer Privatmeldung
Echo de Paris aus London geht man einer neuen
Kriſi=
der Kohleninduſtrie entgegen. Der Korreſpondent
hauptet ſogar, daß unter Umſtänden ein neuer Bergarbeiterf
ausbrechen könne. Als Grund gibt der Korreſpondent den
gang in der Produktion infolge der Herabſetzung der Ex
kohlenpreiſe an. Man ſchätzt die Verluſte, die die Kohlenin
Raru
ſtrie erlitten hat, auf 2 Millionen Pfund Sterling. Zum e
Male ſeit dem Jahre 1915 ſeien die ungeheueren Gewinne,
ſonſt erzielt worden ſeien, zurückgegangen. Die Kohlenpr
zenten erklären, daß eine Herabſetzung der Löhne der Bdſſornedb
arbeiter um mindeſtens 25 Schilling die Woche unbedingt m
ſein werde. Wenn der Streitfall, der in der demnächſt ſtar,
denden Konferenz der Regierung mit den extremen Führern
Bergarbeiter behandelt wird, nicht beigelegt werden kann,
man mit einem Streik im Monat März zu rechnen haben.
*
* Ein Reichs=Kolonialdenkmal für Berlin. Der Hauptausſchu
Reichstags hat einen Antwag aller bürgerlichen Parteien angenomman
dem die Reichsregierung um baldige Errichtung eines Denkmals in
lin für die auf außerdeutſchem Boden im Kampfe gebliebenen 9
ſchen erſucht wird. Es handelt ſich insbeſondere um eine Ehrund
die während des Weltkrieges in den deutſchen Schutzgebieten gefald
Helden. Durch das Denkmal ſoll vor aller Welt bezeugt werden
das deutſche Volk feſt entſchloſſen iſt, auf eine koloniale Zukunft nich
verzichten.
* Kleine politiſche Nachrichten. Der Politiken wird aus Riga
grabhiert: In den polniſch=ruſſiſchen
Friedensverh=
lungen iſt eine Kriſe eigetreten. Man konnte bisher zu 17
Einigung über die von Rußland an Polen zu zohlenden Geldbeträg‟
langen. Joffe erklärte, Rußland könne höchftens 30 Millionen (d
rubel an Polen geben, während Dembki 70 Millionen Rubel vert.”
Der Zeitpunkt für die nächſte Sitzung iſt noch nicht feſtgeſetzt. M
einer Meldung des Echo de Paris aus Marion (Ohio) hat Setu
Hoover öffentlich erklärt, er ſehe den Grund nicht ein, warum die
einigten Staaten die Schulden der Alliierten ſtreichen ſ
wenn dieſe Staaten für ihre Rüſtungen mehr ausgeben, als nom
dig ſei. — Reuter meldet aus Tokio: Der bevorſtehenden Euro)
reiſe des japaniſchen Kronprinzen wird außerorden!
Bedeutung beigemeſſen. Der Kronprinz wird außer England noch
dere europäiſche Staaten beſuchen, aber nicht nach Amerika gehen.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 1. Febrng
Maise
* Ernannt wurden am 25. Januar 1921 der Militäranwärter
Wilhelm Linke aus Goldberg i. Schl. zum Amtsgehilfen bei
Amtsgericht Mainz mit Wirkung vom 1. Februar 1921; am 26.
nuar der Lehramtsaſſeſſor Adolf Hoch aus Bodenheim zum Oberle)
* Uebertragen wurde am 28. Dezember 1920 dem Lehrer Aln
Joſeph May zu Appenheim, Kreis Bingen, eine Lehrerſtelle ani
Volksſchule, zu Heidesheim, Kreis Bingen; am 31. Dezember 1920 1
Lehrer Jakob Simon zu Lauerbach, Kreis Erbach, eine Lehrer)
an der Volksſchule zu Oſthoſen, Kreis Worms.
* Erledigt ſind: die mit einem evangeliſchen Lehrer zu beſezd
Schulſtelle in Hitzkirchen, Kreis Büdingen (mit der Stelle war
her Organiſtendienſt verbunden); eine mit einem kabholiſchen Lehvel
beſetzende Lehrerſtelle an der Volksſchule zu Alzey; eine mit ei
evangeliſchen Lehrer zu beſetzende Lehrerſtelle an der Volksſchul
Unter=Moſſau, Kreis Erbach.
langen für ihre Komödien Garantien von 10000 bis 150
Franken und darüber. So kommt es, daß wir davon bewe
bleiben, daß uns rührige deutſche Bühnenvertriebe über
allerjüngſte franzöſiſche Produktion pflichtgemäß auf
Laufenden halten.
Münchener Brief.
** München, Ende Januar 1921.
München wird Heil wiederfahren! Und da das, was der
Landeshauptſtadt recht iſt, dem Lande billig iſt, darf ganz Bayern
dem freudigen Ereignis entgegenſehen, daß das
achtprozen=
tige Bier weiter gebraut werden darf. Seit dem letzten
Oktoberfeſte, das man der Tageslänge wegen ſchon anfangs
September feierte, haben die Bayern nach vielen Kämpfen, die
ſich bis zu kleinen Staatsaktionen ausdehnten, das
acht=
prozentige Bier. Mit Jubel wurden die Tage begrüßt, da das
entſetzliche Dünnbier endlich verſchwand. Ganz beſonders
begei=
ſterte Bierliebhaber gaben ſich damals ſogar der Hoffnung hin,
daß dieſes „Achtprozentige” nur als ſo eine Art Uebergang für
das elfprozentige Friedensbier zu betrachten ſei. Das
elfprozen=
tige Bier wurde auch ſchon deshalb immer heftiger
herbeige=
wünſcht, als das „Achtprozentige” für die Kenner, und wer iſt in
Bayern=München kein Kenner, ſchon lang nicht mehr nach
acht=
prozentig ſchmeckte. Es iſt zwar eine Verleumdung, zu
behaup=
ten, daß das „Achtprozentige” nicht viel dicker wäre als das
traurige Dünnbier der letzten Kriegs=, der erſten Friedensjahre.
Schließlich fand man ſich aber mit dem „Achtprozentigen” ab,
auch wenn es nicht ſo recht nach achtprozentig ſchmecken wollte.
Plötzlich kam eine mehr als betrübliche Kunde. Das „
Achtpro=
zentige” war in höchfter Gefahr. Die Münchener Brauereien
erklärten, daß ſie die Herſtellung des „Achtprozentigen”
ein=
ſtellen müßten, wenn ihnen die Landwirte nicht mehr Gerſte
ab=
lieferten; denn man könne ohne die nötige Gerſte auch mit den
allerbeſten Maſchinen und dem vorzüglichſten Perſonal aus der
Bierbrauereihochſchule Weihenftephan kein achtprozentiges Bier
brauen. Dieſe Drohung rief, man kann ſagen, eine allgemeine
Niedergeſchlagenheit an allen Münchner Stammtiſchen (in
München iſt eigentlich faſt jeder Tiſch ein Stammtiſch) hervor.
Auch die Landwirte ſahen das Bedenkliche einer ſolchen „Kriſis”
ein und die Gerſtenerzeuger beeilten ſich, alle verfügbare Gerſte
an die von der bayeriſchen Landesgetreideſtelle aufgeſtellten
Kommiſſionen abzuliefern. Die Ablieferungen erfolgten, wie
wir erfahren, erfreulicherweiſe in ſolch ausreichenden Mengen,
daß das „Achtprozentige” borläufig einmal für ein halbes Jahr
weiter gebraut werden kann. Hoffentlich, ſo denkt der bayeriſche,
ſprich Münchner, Bierliebhaber, fällt die Gerftenernte in dieſem
Jahre einigermaßen gut aus, dampt ſchließlich die Schrecken des
Dünnbieres nicht wieder hereinbrechen.
Doch Scherz beiſeite, das „Achtprozentige” hat auch eine
ge=
wiſſe nationale und wirtſchaftliche Bedeutung,
vor allem als Konkurrenz des ſogenannten „
zwölfprozen=
tigen Pilſener‟ Die deutſchen Brauereien ſtellten nach
Ueberwindung recht erheblicher wirtſchaftlicher Schwierigkeiten
das jetzt ziemlich vollwürzige Bier her. Und trotzdem verſuchten
ſpekulative Importeure die Einfuhr von böhmiſchen Bieren zu
ſteigern. Solange das „Achtprozentige” in Bahern erhalten
bleibt, wird die Auslandsware leicht zurückzudrängen ſein, was,
wie geſagt, nicht nur vom nationalen Standpunkt aus, ſondern
erſt recht vom wirtſchaftlichen erfreulich iſt. Solange die
Aus=
fuhr Deutſchlands die Einfuhr weit überwog, konnte ſich
Deutſch=
land dieſen Luxus leiſten; heute aber iſt es ein direkter Raubbau,
wenn wir Genuß= und Nahrungsmittel einführen, die im
eige=
nen Lande hergeſtellt werden können. Jede Mark, die an das
Ausland für leicht entbehrliche Artikel gezahlt wird, drückt unſere
Valuta automatiſch herab. Bei dieſer Gelegenheit darf vielleicht
auch darauf hingewieſen werden, daß das böhmiſche
Brau=
gewerbe, das ſich faſt ausſchließlich in deutſchem Beſitz befindet,
durch eine planvoll angelegte Tſchechiſierung auf das Schwerſte
in ſeinem Beſtand bedroht iſt. In Pilſen wurden die deutſchen
Brauereiarbeiter und =Angeſtellten bereits auf das Pflaſter
ge=
ſetzt. Die vielen Millionen, die in Deutſchland jährlich in
Pil=
ſener Bier angelegt werden, gehen der deutſchen Volkswirtſchaft
für immer verloren. Schon aus dieſem Grunde darf man auch
ſagen, daß uns durch die Einſicht der landwirtſchaftlichen
Gerſten=
ablieferer in der Tat Heil wiederfahren iſt. Und ſchließlich trinkt
man das bayeriſche ja nicht nur in München, ſondern auch in
anderen Städten unſeres deutſchen Vaterlandes.
Die Werke der franzöſiſchen Dramatiker, die ja
früher auf dem Spielplan unſerer Theater einen recht erheblichen
Platz einnahmen, ſind, wie der Theaterzeitung der ſtaatlichen
Bähnen Münchens zu entnehmen iſt, trotz des Friedensſchluſſes
auf unſeren Theaterzetteln rar geworden. Von der franzöſiſchen
Produktion nach dem Kriege bekamen wir bisher, ſo gut wie
nichts vorgeſetzt. Die Urſache davon iſt nur teilweiſe in
Grün=
den des nationalen Geſchmacks zu ſuchen. Gewiſſe franzöſiſche
Modedichter würden ſicherlich auch heute ihr Publikum bei uns
finden. Die viel wirkſamere Urſache liegt in den
Valuta=
verhältniſſen die den deutſchen Verlegern das
Erwer=
ben franzöſiſcher Werke erſchweren. Die großen
Tantiemen=
löwen, wie Bataille, Triſtan Bernard, Hennequin u. a., ver=
* Das Kirchenportal von Großen=Linden. In der den gre
Hörſaal der Univerſität Gießen faſt ganz füllenden Verſamml
der Heſſiſchen Vereinigung für Volkskunde ſprach kürzlich
Profeſſor ſür chriſtliche Kunſt an der Marburger Univer
Dr. Günther über die Rätſel des Kirchenportals
Großen=Linden und ihre Deutung. Der Vortrag(/
ſtellte nach einem Berichte des Gießener Anzeigers nach er
kurzen Rückblick auf die bisherigen Deutungsverſuche, die tuE
von Gießener Hochſchullehrern ausgegangen ſind, das Wen
feſt, was die Kirche von Großen=Linden nach den wiederho
Reſtaurationen noch über ihre Vorgeſchichte erkennen läßt,
verwies nach ſtiliſtiſchen Anzeichen die Entſtehungszeit
Kirchenportals und ſeiner Skulpturen in die Jahre um 1230.
einen Rahmen romaniſcher Tierphantaſtik ſind an den Pfek
Figuren geſtellt, in denen der Vortragende auf der Außen
Matthäus (mit Beil und Zollſtab), einen nicht näher zu bez.
nenden heiligen Biſchof. Petrus (mit Schlüſſel und Kette)
den heiligen Georg im Kampf mit dem Drachen erkennt,
Apoſtel und Heilige, die offenbar um jene Zeit eine bevorz
Verehrung in Großen=Linden genoſſen. Auf den nicht intat1
haltenen Innenſeiten der Pfeiler war Synagoge und Ekkleſe”
einer nicht gewöhnlichen Faſſung dargeſtellt. Der innere —
bogen bietet eine Jagd= und Tierſzene, wie ſie der romamf!
Kunſt geläufig ſind, häufig aber zugleich eine ſymboliſche Be.‟
tung haben. Die Reliefs des oberen Torbogens, das eigene!"
Rätſel von Großen=Linden, enthalten einen Zyklus T‟
Drachentöters St. Georg, der uns ſchon an einem 7
ler begegnet iſt. Zugrunde liegt aber die ältere griechiſche 7.
der Legende, die ſpäter durch die abendländiſche, von der AS"
nen Legende vertretene verdrängt worden und daher in Ve*
ſenheit geraten iſt. Nach dieſer älteren Form wird der Dr‟
vom Heiligen nicht durch Waffenkampf, ſondern dunch Beice
rung mit dem Kreuzeszeichen überwunden. Dieſe Szene ie
Mittelfeld gegeben, wobei der Drache als Attyjbut des Tei
erſcheint. Die übrigen Felder ſtellen das Klagelied des R9e
über die Hinopferung ſeiner Tochter, zu der er durch das *
gedrängt wird, die Wegführung und Vernichtung des Dka‟”
hue, Handreichung bei Eindecken der Dächer, Anſchaffen von
Füll=
nterial, auch unvorhergeſehene Arbeiten ſind nach Anweiſung des
itekten oder deſſen Beauftragten auszuführen und zwar iſt für
fältige Ausführung Sorge zu tragen. Durch dieſe Mitarbeit wird
geſpart und der Siedler in die Lage verſetzt, ohne erhebliche
Bar=
utsl in den Veſitz einer Heimſtätte zu gelangen. Dadurch, daß die
noſſenſchaft an Hand von Offerten, durch Fühlungnahme mit den
ein=
ile gigen Behörden, Fachzeitſchriften uſw. nichts unverſucht läßt, um
geſtechten Ziele zu erreichen, wie es jetzt ähnlich Hauptmann Schmude
Au ſeinem Verfahren erſtrebt, iſt die Möglichkeit gegeben, eine Heim=
Ette für 35 000 Mark herzuſtellen. Daß für dieſen Preis und weniger
Di Haus errichtet werden kann, beweiſt der Umſtand, daß in
Gries=
m b. Dſt. Herr Maurermeiſter Engel eine ſolche Heimſtätte baute.
von der Siedlungsgenoſſenſchaft Heim und Arbeit unternommene
Fſchtigung in Griesheim ergab hinreichend Gelegenheit, hieraus
Leh=
zu ziehen, und zeigte andererſeits auch die Möglichkeit, mit den
ge=
lichen Beihilfedarlehen auszukommen. Nicht allein beim Hausbau
die Genoſſenſchaft ihren Mitgliedern behilflich ſein, ſondern auch im
hrrtenbau, um die Genoſſen vor Mißerfolgen zu ſchützen und gleichzeitig
ſch eine rationelle Ausnutzung des Bodens herbeizuführen. Zu
die=
m Zweck werden Vorträge von einem Fachmann über Obſt= und Ge=
Eiſekultur gehalten, desgleichen über die Kleintierzucht. Die
Vielſei=
hit im Siedlungsweſen erfordert die Mithilfe aller Kräfte, um zum
Bele zu kommen, und eine Genofſenſchaft ſelbſt, welche ſich aus allen
ſinduſr rufen zuſammenſetzt, gibt hierfür die Gewähr, mitzuhelfen zur
Be=
bung der Wohnungs= und Ernährungsnot.
Mittwoch, den 2. Februar 1921
gültige Lebensmittelmarken:
Brot: Die Marken Nr. 3, 4 und 9 (800 gr Brot), Mehlmarke Nr. 10
vom 16. Januar bis 15. Februar 1921 (Anteil 560 gr Mehl).
Kartoffelverſorgung. Auf die Kartoffelmarke Nr. 4 werden von
Samstag, den 22. ds. Mts., ab fünf Pfund Speiſekartoffeln
zum Preiſe von 35 Pf. für das Pfund abgegeben.
Die Marke 3 verliert vom gleichen Tage ab ihre Gültigkeit.
Mummer 31.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 1. Februar 1921.
Seite 3.
— Landestheater. „Der Ring des Nibelungen”. Am
räitag, den 4. Februar, beginnt eine zykliſche Aufführung von
Wag=
us „Ring des Nibelungen” im Landestheater, wobei den Mieten
B, D und E je eine Vorſtellung zufällt. Die Miete C, die nicht
be=
äfichtigt iſt, erhält demnächſt eine andere Wagnervorſtellung. Bis
n 3. Februar einſchließlich werden beſondere Abonnements zum
targ” zu gewöhnlichen Opernpreiſen an der Tageskaſſe verkauft.
* Siedlungsgenoffenſchaft Heim und Arbeit. Man ſchreibt uns:
urch Ausnutzung aller geſetzlich erlaubten Mittel und Vorteile ſowie
uh Selbſthilfe und gegenſeitige Hilfeleiſtung beim Aufbau der
Heim=
te iſt die Möglichkeit gegeben, in der jetzigen ſchweren Zeit den
Sied=
ngsgedanken mit Erfolg durchzuführen. Jeder Siedler wird
ange=
ilien, alle in ſeinen Kräften ſtehende Arbeit ſelbſt, mit Unterſtützung
An Familiengliedern, Freunden und Genoſſen, auszuführen. Die
hier=
ſe geleiſtete Arbeit, welche nach Feierabend verrichtet werden kann,
Sornedbeef: Bei den Rindsmetzgern kleine Doſen Cornedbeef
an jedermann, auchAnſtalten und Gaſtwirtſchaften, zum Preiſe
von 8.80 Mx. pro Doſe ohne Marken ſolange der Vorrat
noch reicht.
Maisgrieß zum Pfundpreis von 3.30 Mk., markenfrei
ſent=
bitterte und entölte Qualitär.)
Ausgabe von Nährmitteln: Von den vorbeſtellten Nährmitteln
kommen ab Dienstag, den 18. ds. Mts., Weizengrieß und
Teigwaren zum Verkauf. Es erhalten die Inhaber der
Bezugsmarken 263 der Nährmittelkarten A (weiß), B (lila),
C (roſa) und F (grün) je ein Pfund Weizengrieß.
Klein=
verkaufspreis 1.90 Mk. für das Pfund. Gegen Rückgabe der
Bezugsmarken Nr. 263 der Nährmittelkarten D (braun) und
E (blau) werden 150 gr Teigwaren zum Preiſe von 1.65 Mk.
verabfolgt.
Süßſtoff: Markenfreie Abgabe: Preis für 1 Briefchen (H=Packung)
0.75 Mk., für 1 Schachtel (G=Packung) 5.55 Mk.
Zrcker: Bezugsmarke Nr. 1 Januar=Anteil, 500 gr auf den Kopf.
Kernſeife: Auf Seifenkarte, Abſchnitt Auguſt, September,
Ok=
tober, November und Dezember je ca. 1 Pfund zum Preiſe
von 11.50 Mk. Ausgabeſtelle: Wilhelminenſtr. 15, Zim. 5.
Holzverkanf: Ausgabe der 9. Holzrate von 4 Zentnern auf die
Nr. 34 bis einſchl. 37 zum Preiſe von 12 Mk. für Nadelholz
und 14 Mk. für Laubholz. Stockholz für gewerbliche
Ver=
braucher zum Preiſe von 9 Mk. gegen Vorlage der grünen
Gewerbekohlen=Ausweiskarte auf Zimmer 39 der
Kohlen=
ausgleich ſtelle.
Hausbrandkohlen. Hälfte der 4. Rate, vorwiegend in
Braun=
kohlen=Briketts gegen vorherige Vorlage der weißen
Haus=
brandkarte auf der Kohlenausgleichſtelle, Alexanderſtr. 22,
Zimmer 39, ſoweit dies nicht bereits bei der erſten Hälfte
der 4. Rate geſchehen iſt, ferner die 5. Rate auf weiße
Hausbrandkohlenkarte in Rohbraunkohlen aus der Grube
Prinz von Heſſen.
2ie Kartenausgabeſtelle, bisher Waldſtraße 23, befindet ſich
jetzt Wilhelminenſtraße 15.
Die Dienſträume der Lebensmittelämter und der
Kohlenaus=
gleichſtelle ſind ſür den Verkehr von 8—1 Uhr, die der
ärzt=
lichen Kommiſſion, Wilhelminenſtraße 15, Zimmer 3,
vor=
mittags von 8—2½ Uhr und nur in dringenden Fällen
nachmittags von 3½—6 Uhr geöffnet.
Alle Lebensmittelmarken ſind gut aufzubewahren,
Berlorengegangene Marken werden nicht erſetzt,
verfallene Marken nicht umgetauſcht.
Achtung.
bewahren.
Die ausgegebenen Seifenkarten ſind gut anfzu=
* Der Hefſenklub hielt am Sonntag ſein 13. Stiftungsfeſt
Konkordiaſaale ab. In erſter Linie iſt zu nennen die
Erſtauffüh=
rig von „Michel lernt tanzen”, Singſpiel in 2 Akten, verfaßt von Heſſen=
Abmitglied Heinz Schweickert, welches unter der rührigen Leitung von
Gn0
ddurch Wagenſzenen angedeutet wird, und endlich den
Kirchen=
zu dar, der in der Legende zu Ehren des ſiegreichen heiligen
org errichtet wird. Der Zyklus von Großen=Linden ſtellt ſich
3 der älteſte Zyklus des Drachentöters St.
beorg im Morgen= und Abendlande heraits. Es iſt
bhl die Stiftung eines Kreuzfahrers oder Paläſtinapilgers, der
Begeiſterung für den heiligen Georg aus dem Morgenlande
It nach Hauſe brachte.
In der Ausſprache gab der Profeſſor der Kunſtgeſchichte Dr.
kamann von der Uniderſität Marburg gewiſſermaßen ein
brreferat. Er ſtimmte in der Erklärung einiger Pfeilerfiguren
t ſeinem Vorredner überein, erkkärte aber zumal die oberen
lderreihen anders. Er ſah in ihnen Bilder aus der
bibli=
hen Geſchichte. Das Mittelbild des oberen Pfeilers war
die Anbetung der heiligen drei Könige, die anderen ſtellten
Gel und Kain, die Enthauptung des Täufers und andere dar.
aog Vergleiche mit den in Arles und St. Gills in Frankreich
hfindenden Skulpturen, die in der Form und Anordnung der
einbilder große Aehnlichkeiten zeigen. Beide Gelehrte ver=
Lten die Auffaſſung, daß in dem Großen=Lindener Portal ein
An= einzigartiges Denkmal gegeben ſei. Hamann erklärte, daß
Bilder aus dem ganz großen Geiſte gefloſſen ſeien, zu dem
romaniſche Kunſt emporgeſtiegen ſei.
G.K. Die neue ruſſiſche „Ariſtokratie‟. Der Privatdozent
tochin, ein bekannter r ſſiſcher Geſchichtsprofeſſor, macht ſehr
tereſſante Mitteilungen über die neue ruſſiſche „
Ariſto=
katie‟ Er erzählt, daß in den Sowjetkreiſen jetzt ein diel
ößerer Kſaſſenunterſchied und bureaukratiſcher Geiſt feſtzuſtellen
als zu Zeiten der zariſtiſchen Herrſchaft. Den größten Teil
rkommuniſtiſchen Ariſtokratie bilden die Frauen, die alle Sit=
und Gebräuche der Zarenariſtokratie wieder auferſtehen
ſen; nur ſind dieſe Frauen jetzt brillantenbehängte
ſöchinnen und Straßenkehrerinnen. So lebt z. B.
Sie frühere Köchin namens Barbara Schukin gegenwärtig in
iem prächtigen Zarenpalais, veranſtaltet dort glänzende Feſte,
Eidet ſich mit größtem Luxus, gebietet über eine Schar von
enſtboten und fährt im eigenen Auto. Ein früheres
Stuben=
ſiöchen namens Irene Loskow durchführt in einem
perlenge=
kmückten Hermelinmantel im Auto die Straßen von Moskau.
Rolle der „Zarin” unter dieſer „Ariſtokratie” ſpielt die
be=
nte Madame Andrejew, frühere Freundin und jetzt
kommu=
ſſtiſſch=legale Frau Maxim Gorkis. Die geſchminkte, luxuriöſe
Adam Hartmann flott und ſicher heruntergeſpielt wurde. Den Vogel
dabei ſchoß Otto Schäfer als Michel ab, der dank ſeines angeborenen,
unverwwüiſtlichen Humors die größten Lachſalven entfeſſelte. Ferner
ſind noch zu nennen als Hauptdarſteller die Geſchwiſter Frl. Erna
Finger (Primaballerina) nd Frl. Gerda Finger (Barmaid), ſowie Heinz
Schweichert (Fidelius, Ballettmeiſter), welche ihre Rollen in ganz
aus=
gezeichneter Weiſe zur Darſtellung brachden. Die Nebenrollen Willy
Hartmann (Leutnant) Frl. Erna Dietrich und Frl. Lieſel Körmer als
Ballettſchülerinnen, Willy Preußner als Klexell, ſowie Siegmund
Hart=
mann als Kellner waren gut beſetzt und trugen alle durch ihr Spiel
dazu bei, das Stück glänzend zum Abſchluß zu bringen. Fr. Recha
Eck=
ſtein vom Heſſ. Landestheater ſowie ihre Frl. Schweſter ernteten mit
ihren Tänzen ſtürmiſchen Beifall. Frl. Volz, welche einen von Herrn
Willy Hartmann verfaßten Prolog vortrug, gefiel auch ſehr gut. Die
Vorträge vom Mandolinenverein Darmſtadt (28 Spieler) wurden
vor=
züglich durchgeführt und mußten vom Dirigent berſchiedene Zugaben
ge=
geben werden. Als Salonhumoriſt betätigte ſich noch Herr H. Schweickert
und als Groteskkomiber Herr Otto Schäfer; beide konnten mit ihren
Vorträgen reichen Beifall einſtechen. Das Darmſtädter Konzertorcheſter,
unter Leitung ihres Dirigenten Herrn Hinze, leiſtete Vorzügliches und
mußten auch hier verſchiedene Zugaben geſpielt werden. Eine Nachfeier
findet am nächſten Samsatg ſtart.
* Die Elternausſchüſſe der Pfarreien St. Ludlsig, St. Eliſabeth
und St. Martin, die die Darmſtädter Organiſation für die Verteidigung
der chriſtlichen Schule bilden, veranſtalten heute Dienstag, den 1. Febr.,
abends 8 Uhr, eine große Aufklärungs=Verſammlung über
den Stand der Schulfrage in Heſſen im Konkordiaſaal.
Da zwei beliebte Redner, Herr Stadtpfarrer Fink=Darmſtadt und
Herr Lehrer Winter=Mainz, ſprechen und die geſamte
Schulgeſetz=
novelle viele intereſſieren dürfte, wird es ſich empfehlen, pünktlich zur
Stelle zu ſein.
* Aufführung des Muſiktereins. In dem geſtrigen Bericht war
infolge eines Satzfehlers als Darſteller des Knotterich Herr Göbel
ge=
nannt. Aus dem Zuſammenhang ergibt ſich von ſelbſt, daß es Herr
Julius Harres war, der den Knotterich unübertrefflich darſtellte.
— „Ornis”=Geflügelausſtellung. Mit
Landwirtſchaftskammer=
preiſen wurden bedacht: Für rebhuhnfarbige Italiener (1. Preiſe) die
Herren Krätzinger, Gg. Geiger 4. und Hch. Wamboldt; für indiſche
Laufenten Herr Ernſt Lorey, Martinſtraße 9I; für Peking=Enten
Herr K. Berntheiſel.
* Orpheum. Die Schlierſeer bringen heute Dienstag, den 1. Febr.,
die luſtige Simpliziſſimusgeſchichte „Der Herr Geſchworene‟
mit Xaver Terofal in der Titzelvolle, das zu den beſten Repertoierſtücken
der Schlierſeer gehört. Am Mittwoch, den 2. Febr., iſt das Paradeſtück
Eaver Terofals, „Jägerblut‟ Donnerstag die erſte Wiederholung
von „Der Herr Geſchſvorene.
— Ein großes Bockbierfeſt nach Münchener Art findet in ſämtlichen
Räumen des Reſtaurant Fin: (Juh. Aug. Bender), Eliſabethenſtr. 23,
von heute bis einſchließlich Samstag, den 5. Februar, ſtatt. (Näh. ſ. Anz.)
Berufsberatung.
Den Abſchluß der für das laufende Schuljahr durch das Städtiſche
Berufsamt eingerichteten Jachvorträge über die verſchiedenen
männ=
lichen und weiblichen Berufe bildeten die Vorträge über
Landwirt=
ſchaft und Gartenbau am 26. Januar und über ſoziale
Frauenberufe am 27. Januar. Vom Heſſiſchen Landesamt für
das Bildungsweſen wohnte Herr Staatsrat Block den Vorträgen bei.
Das große Intereſſe des Landesbildungsamtes für dieſe Veranſtaltung
des Berufsamtes zum Nutzen unſerer heranwachſenden Jugend darf
wohl allen Kreiſen, den Eltern ſowohl wie den Lehrherren zeigen, welche
Bedeutung den Veranſtaltungen und der Beratungs= und
Ausgleich=
tätigkeit des Berufsamtes zukommt. Den beiden letzten Vorträgen
wohn=
ten in der Hauptſache Schüler und Schülerinnen der höheren
Lehran=
falten mit ihren Eltern bei. Ueber die Berufe in der Landwirtſchaft
fprach der Vorſteher der landwirtſchaftlichen Winterſchule, Herr
Oekons=
mierat Haug, für die Berufe im Gartenbau Herr Obſtbauinſpektor
Pfeiffer von der Landwirtſchaftskammer. Beide Redner zeigten alle
Berufe, vom einfachſten Knecht und Arbeiter angefangen, bis hinauf zu
den leitenden Stellen in beiden Berufen, einſchließlich der Lehrer= und
Direktorenſrellen. Die Vorträge über ſoziale Frauenberufe behandelten
die Berufe der wiſſenſchaftlichen und techniſchen Lehrerin (Frl.
Seminar=
lehrerinWelſch vom Volksſchullehrerinnenſeminar, Frl. Seminarlehrerinnen
Fuchs und Maier von der Alice=Eleonorenſchule), die Berufe der
Kin=
dergärtnerin und Kinderhortnerin (Frl. Maywald, Leiterin des
Kinder=
gärtnerinnenſeminars), und die Berufe der Krankenpflegerin und
Dia=
koniſſe (Herr Pfarrer Hickel). Die Vorträge waren in ihrer Kürze
klar und anſchaulich, die daran ſich anknünſende Ausſpache ſehr rege.
Die Fachvorträge des Berufsamtes dürfen als ein durchaus
gelun=
gener Verſuch betrachtet und es darf die Hoffnung ausgeſprochen
wer=
den, daß die für das kommende Schuljahr geplanten Veranſtaltungen
die entgegenkommenſte Unterſtützung aller intereſſierten Kreiſe finden
möchten. Es ſind in dieſem Jahre wertvolle Erfahrungen geſammelt
worden, die ſich bei der Organkſation der künftigen Veranſtaltung
vor=
teilhaft berückſichtigen laſſen werden.
— Zwingenberg, 30. Jan. Durch die hieſige
Gendar=
merie wurden zwei weitere große Diebſtähle aufgedeckt. In einem
Falle handelt es ſich um den Diebſtahl zweier Schweine in
Zwingenberg, der weitere Fall betrifft einen Einbruch in die
Kamm=
fabrik von Winter u. Co. in Bensheim. Die in Unterſuchung
befind=
lichen Täter ſind in beiden Fällen geſtändig.
— Bensheim, 31. Jan. Der erſte Vortrags=Abend des
Heſſ. Schutz= und Wirtſchaftsbundes. Auf Veranlaſſung
des H. S. u. W.=B. fand, ſo ſchreibt man uns, im Deutſchen Haus ein
gut verlaufener Unterhaltungsabend ſtatt, bei dem Admiral Exzellenz
Schmitt einen ſehr intereſſanten Vortrag, verbunden mit erläuternden
Lichtbildern, über die Seeſchlacht am Skagerak hielt. Zu den
vollzäh=
lig anweſenden Mitgliedern des hieſigen S. u. W.=B. geſellten ſich die
in großer Anzahl erſchienenen Abordnungen der auswärtigen
Orts=
grupßen, ſowie die eingeladenen Gäſte und trugen zu dem harmoniſchen
Verlauf des Abends erheblich bei. Man muß den Veranſtaltern dieſes
Abends die vollſte Anerkennung zollen, daß es ihnen gelungen iſt, einen
Mann von ſolch politiſch hellem Blick, insbeſondere in
Flottenangelegen=
ſeiten, für einen Vortrag zu gewinnen. In einfachen, klaren Worten,
die ganz ſeiner Weſensart entſprechen, führte uns Exzellenz Schmitt
auf die einzelnen Kriegsſchiffe und entrollte vor unſeven Augen den Her=
Toiletten und koſtbaren Schmuck tragende junge Frau wird heute
als die „Beherrſcherin von Sowjetrußland” betrachtet. Der
nimmerruhende Neid hat aber bereits eine neue Perle entdeckt,
die der ſtolzen Frau des großen Dichters als Nebenbuhlerin zur
Seite geſtellt wird. Es iſt dies die ſchöne 20jährige Olga
Gros=
dow, die weder leſen nech ſchreiben kann, die Tochter einfacher
Leute, die derzeit das Palais Stroganow bewohnt, wo ſie von
fürſtlichem Luxus umgeben iſt. Um die Palais hat ſich überhaupt
ein förmlicher Kampf entſponnen. Eine will ſchöner, herrlicher
und koſtbarer tvohnen als die andere.
Bei den Gattinnen der Volkskommiſſare geht es ſehr
gemüt=
lich zu. Ein rüſſiſcher Artiſt beſchreibt dieſe „Gemütlichkeit” wie
folgt: „Während meiner Zwangskonzerttournee (Mobiliſation
der artiſtiſchen Kräfte!) machte ich die Bekanntſchaft der Madame
Radek. Alle Kommiſſarinnen ſind große Liebhaberinnen des
Theaters und führen ſich gern als deſſen Patroneſſen auf. Die
Hälfte des Salons, in dem ich empfangen wurde, war der Länge
nach mit guten Teppichen belegt. Das koſtbare Mobiliar aus
Roſenholz war mit Saffian überzogen, und auf den Stuhllehnen
prangten noch die vergoldeten Zarenadler. Die Kommiſſarin
ſelbſt trug eine elegante Seidentoilette mit echten Spitzen, Bogs
uſw. Ueberhaupt können ſich Kommiſſare und Kommiſſarinnen
über ihr Leben nicht beklagen. An Theateraufführungen,
Re=
douten und Bällen iſt kein Mangel. Wo früher auf Programmen
der Name irgendeiner Gräſin oder Fürſtin ſtand, lieſt man
heute: „Unter dem hohen Protektorat der Kommiſſarinnen
Trotzkij, Gorki, Rabek” uſw. Dies alles führte natürlich bald
zur Kritik unter dem nicht eingeweihten „Proletariat”, das zu
den Bällen der Kommiſſarinnen nicht zugelaſſen wurde.” — So
beherrſcht eine Gruppe Menſchen das geduldige ruſſiſche Volk,
nachdem ſie es an den Vettelſtab gebracht.
C.K. Ein franzöſiſcher „Geburtenminiſter‟ Das Pariſer
Publikum ſteht den neuen Männern im Miniſterium Briand
ziemlich ſkeptiſch gegenüber. Nur einer dieſer friſch gebackenen
Negierungsmänner findet unverkennbare Sympathien, weil er
nämlich durch die Tat bewieſen hat, daß er weiß, was Frankreich
braucht. Während Briand Junggeſelle iſt, hat ſein
Ackerbau=
miniſter Lefebre du Prey — zehn lebende Kinder. Man
ſchlägt nun vor, dieſen tüchtigen Mann zum Geburtenminiſter”
zu ernennen, denn nach der Anſicht eines Pariſer Blattes braucht
Frankreich in erſter Linie einen Staatsmann, der dafür ſorat, daß
gung und Sieg an der Skagerak=Schlacht. Er ſelbſt, der Ritter des
„Pour le merite” war als Chef des erſten Geſchwaders an der
glor=
reichen Schlacht beteiligt, und alle, die an dieſem Abend ſeinen
Aus=
führungen folgen durften, verſtanden den ſchmerzvollen Ernſt der Worte,
mit denen der Admiral auf die jetzigen Zuſtände unſerer Seemacht
hin=
wies. Jeder Deutſche weiß, daß uns dieſer ſchmachvolle Verſaille=
Friedensvertrag auch unſere geſamte Flotte, mit Ausnahme von ein
paar alten Linienſchiffen, entriſſen hat. Unſer Volk in ſeiner
Uneinig=
keit und ſeinem Parteizwiſt iſt machtlos gegen ſolche frechen Uebergriffe;
und nur die Einigkeit über alle Parteien, die Pflege des vaterländiſchen
Gedankens, in einem gemeinſamen Zuſammenhalten, ohne Rückſicht auf
Stand und Konfeſſion, ſowie der politiſchen Geſinnung, ſichern uns einen
feſten Block gegen die feindlichen Gewalten, die uns von allen Seiten
be=
drohen. Das iſt vor allem die erſte Aufgabe des Heſſ. Schutz= und
Wirtſchaftsbundes, der dazu beitragen will, den Zuſammenſchluß aller
Stände, wie Arbeiter, Bauern und Bürger, in dieſem Sinne
herbeizu=
führen. „Das Vaterland über die Parteien” iſt der Wahlſpruch und
dieſe Worte ſollen wir heilig halten!
M. Stockſtadt a. Rh., 30. Jan. Der hieſige Turn= und
Sportverein hatte unter gütiger Mitwirkung zweier
Turnver=
eine von Griesheim eine in allen Teilen wohlgelungene Veranſtaltung
abgehalten. Zum erſtenmal zeigte die vor kurzer Zeit erſt gegründete
Damenriege unter der zielſicheren Leitung ihrer Riegenführerin, Frl.
Bernhard, in einer Frefübung und im Keulenſchwingn, daß unter einer
planvollen Leitung in kurzer Zeit ſchöne Leiſtungen erzielt werden
können. Ueberhaupt zeigte der Abend den Freunden des echten deutſchen
Turnens die Körperkultur, wie ſie von der deutſchen Turnerſchaft
ge=
pflegt wird. Man ſah wieder einmal exakte, muſtergültige Leiſtungen
der ſehnigen, kraftvollen Turnergeſtalten. Lobenswert muß auch das
Turnen der Damenriege aus Griesheim erwähnt werden, die den
hieſigen Mädchen zeigte, daß auch Damen turnen können.
* Mainz, 31. Jan. Berichtigung. Mit Bezug auf die in der
Montagsnummer Ihrer Zeitung erſchienene Mitteilung, betreffend
Herrn Johann Eiffinger in Mainz=Kaſtel, erſuche ich ergebenſt als
Verteidiger des Herrn Eiffinger um Aufnahme folgender tatſächlicher
Berichtigungen: 1. Es iſt unrichtig, daß Herr Eiffinger zu Beginn des
Krieges ohne nennenswerte Mitbel die Frachtflößerei übernommen
habe. 2. Die Angabe, daß ſein Vermögen heute auf 15 bis 20
Millio=
nen Mark geſchätzt werde, iſt eine derart phantaſtiſche, daß ſie von
nie=
mand, der die Verhältniſſe kennt, ernſt genommen wevden kann. 3. Es
iſt unwahr, daß Herr Eiffinger Vermögenswerte nach Holland
ver=
ſihleppt habe; er hat in Holland keinerlei Vermögenswerte, ſein
gan=
zes Vermögen befindet ſich vielmehr in Mainz. 4. Es iſt unwahr, daß
die Firma Balthaſar Wagner eine Holzhandlung iſt, vielmehr betreibt
dieſelbe lediglich die Frachtflößerei für andere Holzhandlungen.
Hoch=
achtungsvoll gez. Dr. Fuld, Juſtizrak.
* Kleine Mitteilungen aus Heffſen. In Ober=Ingelheim
ſwird in den nächſten Tagen ein alter Bräutigam an den „Traualtau
treten. Es iſt das ein Greis von 88 Jahren, der noch den Mut in ſich
fühlt, die Bürden des Ehelebens auf ſich zu nehmen. Seine
Aus=
erwählte zählt 56 Lenze. Das Brautpaar bringt alſo zuſommen die
Rekordziffer von 144 Lebensjahren mit in die Ehe. Der Bräutigam
iſt der zweitälteſte Mann der Gemeinde. — In Mainz findet am
5. Februar zugunſten der Mainzer Kinder eine Wiederholung der
Mainzer Poſſe „Das Heiratsfieber” ſtatt. Das luſtige Spiel hatte bei
der erſten Aufführung durchſchlagenden Heiterkeitserfolg. — Der als
kleines Kind mit ſeinen in Beuern (Kreis Gießen) anſäſſigen Eltern
anfangs der 70er Jahre nach Amerika ausgewanderte W. Zörb hat
wiederholt mit Liebesgaben ſeine notleidenden Heimatgenoſſen bedacht;
neuerdings ſandte er der Kinderhilfe in Gießen 400 Mavk und in
Darmſtadt 600 Mark, außerdem ſtiftete er eine Kiſte Kinderkleider. —
Nach ſechsjähriger Gefangenſchaft aus Sibirien zurückgekehrt iſt jetzt in
Offenbach der Unteroffizier Heinrich Lucht, Ziegelſtraße. Dem
Heimgekehrten brachte das Quartett „Lyra” ein Ständchen; in
Heu=
chelheim der verheiratete Philipp Winter. Am Abend brachte ihm
der Geſangverein „Liederkranz” ein Ständchen und wurde ihm ein
Ge=
ſchenk überreicht. — In Auerbach a. d. B. hält am 6. Februar auf
einem Familienabend der evangeliſchen Gemeinde in Auerbach Pfarrer
Deggau aus Beedenkirchen einen Vortrag über den „Totentanz” des
verſtorbenen deutſchen Künſilers Hans Meher. — In Worms
wur=
den unter erſchwerenden Umſtänden in der Nacht zum 29. d. M. einem
in der Korngaſſe 1 wohnenden Schuhmachermeiſter Kleider, Damen=
und Herenwäſche, Leder, Schuhmacherbedarfsartikel im „Geſamtwerte
von 10—12000 Mark geſtohlen. — Ein 37 Jahre alter, verheirateter
Dackdecker aus Worms=Hochheim und ein 30jähriger, lediger Arbeiter,
die im Frühjahr 1920 zum Nachteil der Firma Dr. Winkler einen
elek=
triſchen Motor im Werte von 8—10000 Mark geſtohlen und
weiter=
ver
Reich und Ausland.
Ludwigshafen, 31. Jan. Eine unverantwortliche Tat.
Wie die Pfälziſche Poſt aus Frankenthal meldet, hat der Sekretär der
Freien Bauernſchaft, Abteilung Rockenhauſen, Haas, heute früh das
Milchfuhrwerk, das die der Stadt Frankenthal gehörige Milch über
Rockenhauſen nach Frankenthal bringen ſollte, angehalten, die Kannen
vom Wagen heruntergeworfen und 300 Liter Milch auf die
Straße geſchüttet. Auf Anzeige hin wurde Haas in ſeiner
Wohnung verhaftet.
Freiburg, 31. Jan. Weihbiſchof Dr. Knecht iſt heute
mor=
gen gegen ½3 Uhr geſtorben.
F. Küſtrin, 30. Jan. Zu der Meldung über das
Explo=
ſionsunglück werden noch folgende Einzelheiten bekannt: Eine
Ab=
teilung des 3. Pionierbataillons befand ſich am Freitag auf dem
Exer=
zierplatz, um eine Uebung abzuhalten. Während einer Pauſe fand eine
Mannſchaft eine Mine, die ſchon mehrere Monate dort gelegen haben
muß, da ſeit einem halben Jahre kein Scharfſchießen mehr abgehalten
wurde. Trotzdem ein Unteroffizier die Mannſchaft auf die
Gefährlich=
keit des Geſchoſſes aufmerkſam gemacht hatte, ſtießen die Soldaten,
nach=
dem der Unteroffizier ſich entfernt hatte, mit den Füßen die Mine
wei=
ter. Dann hob ein Pionier dieſelbe auf und warf ſie mit den Worten:
„Wollt Ihr mal ſehen, wie das Ding krepiert?” zu Boden. Zugleich
erfolgte mit furchtbarem Knall die Exploſion, die bisher 5 Opfer
gefor=
dert hat. Schwer verletzt ſind ein Gefreiter und 3 Pioniere, deren
Zu=
ſtand noch immer hoffnungslos iſt.
Paris, 31. Jan. Hotelbrand. Nach einer Meldung der Daily
Mail aus Neu=York iſt in Hoboken das bekannte große Kolonial=
Palaſt=Hotel abgebrannt. Zehn Perſonen haben in den
Flammen den Tod gefunden.
G
es überhaupt noch Leute gibt, die regiert werden können, und das
werde in einer abſehbaren Zeit nicht mehr der Fall ſein, wenn
wie bisher die Geburtsziffer immer abnimmt.
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
„Hinter Mauern”, Schauſpiel in 4 Akten von Henri
Nathanſen. Erſtaufführung im Neuen Theater zu
Frank=
furt a. M. am 29. Januar.
Das Problem, das der Däne Nathanſen in ſeinem
bühnen=
wirkfamen Schaufpiel „Hinter Mauern” behandelt, iſt heute
nicht mehr aktuell, und ſo kam dieſe Aufführung reichlich vost
festum. Wir vermuten aber, daß die Leitung des Neuen
Thea=
ters das Stück nicht um ſeiner Tendenz willen, ſondern um ſeiner
Bühnenwirkſamkeit willen wieder in den Spielplan
aufgenom=
men hat. Wie geſagt, das Problem, welches Nathanſen leider
nicht löſt, hat die Zeit gelöſt. Der Inhalt des Schauſpiels iſt kurz
folgender: Der orthodox=jüdiſche Bankier Levin wird vor die
Alternative geſtellt, ſeine Tochter Eſther chriſtlich trauen zu laſſen
und einzutvilligen, daß ſeine Enkel getauft werden, oder ſein
Kind unglücklich zu ſehen. Er ſagt ſich von der Tochter los, die
aber in dieſem Augenblick erkennt, wie ſtark ſie mit dem
Eltern=
haus verwachſen iſt. Dr. Jörgen Herming, ihr Verlobter,
ver=
freht es, die Bedenken der Eltern zu zerſtreien, und das
Schau=
ſpiel endet mit der Ausſicht auf glückliche Ueberwindung aller
Schwierigkeiten. Dieſen verwäſſerten Schluß nehme ich dem
ſechickten Dichter übel. Ein ſtarres Feſthalten an der Tradition
wäre dem Charakter des alten Levin angepaßter und ein Zwang
zur Ehe mit Meyer, dem Prokuriſten Levins, hätte einen viel
dramatiſcheren Schluß gegeben.
Die Aufführung unter Alois Großmanns Regie — er
lieh dem alten Leuin reife Darſtellungskunſt — war im
Rach=
zeichnen des Miliens von feinem Stilgefühl getragen. Die Eſther
des Frl. Mela Schwarz zeigte, daß die junge (und hübſche)
Künſt=
lerin eifrig arbeitet und es verſteht, ihre Aufgaben feinſinnig zu
bewältigen. Kurt Sellnick war in der Haltung etwas ſteif, ſonſt
aber als Dr. Herming recht anſprechend. Otto Wallburgs
(Jakob) nervöfe Stotter
te man zu Anfang als Ch,akteri
ſierungsmittel aufzufaſſen geneigt war, entwickelt ſich au nählie
zu
unerträglich=
deinen Rollen
tritt. Eine ſympathiſchſe
Noſa Wohlgemut als
Sara Levin.
W. W.
Die Pariſer Beſchlüſſe vor dem Deutſchen
Reichstag.
* Berlin, 31. Jan. Die heutige Sitzung des
Reichs=
tags wurde um 1 Uhr eröffnet. — Präſident Löbe: Vor
Ein=
tritt in die Tagesordnung gebe ich das Wort zu einer Mitteilung
dem Herin Reichsminiſter Dr. Simons.
Ar ſ uminiſter Dr. Simons:
Meine Damen und Herren! Geſtern abend iſt mir durch
Fernſchreiber der Wortlaut des Beſchluſſes bekannt
geworden, den die Pariſer Kouferenz am Samstag gefaßt hat.
Das Original der Mitteikung iſt von der Konferenz dem
Bor=
ſitzenden unſerer Friedensdelegation in Paris übergeben und
wird, wie ich annehme, ſpäteſtens morgen ſrüh in meinen
Hän=
den ſein. Ich haße derazlaßt, daß der Inhalt des durh
Fern=
ſchreiber überſandten Textes des Beſchluſſes ſobald als möglich
der Preſſe zugänglich gemacht wird. Das Schriftſtück iſt
fehr lang und umfangreich. Es iſt dem Auswärtigen
Amt ſofort mitgeteilt worden und unterliegt gegenwärtig der
Beſchlußfaſſung des Kabinetts. Ich habe heute
mor=
gen darüber dem Kabinett Vortrag gehalten und ſverde es
nach=
mittags ſortfetzen. Jch habe nicht die Abſicht, ſehon heute auf
den Juhalt einzugehen, ich will vielmehr nur ſo viel ſagen, daß
der Beſctluß aus einer Note und zwei Ailagen beſteht. Die Note
nimmt Bezug auf die Anlagen und charaberiſiert ſie als
Be=
ſihküſſe, die gefaßt ſind einerſeits in der Ennvaffnungsfrage,
an=
dererſeits in der Neparationsfrage. Zur Reparationsfrage iſt
eine Reihe von Aufzeichnungen beigegeben. Während die
Ent=
ſcheidung in der Entwaffnungsfrage als endgültig bezeichnet
wird, ſind die Entſcheidungen in der Neparationsfrage
derart, daß es zunächſt Propoſitionen ſind, von denen
allerding3 mit Nachdruck gefagt wird, daß ſie einftimmig
ange=
nomimen tworden ſind. Gleichzeitig wird die beutſche Regierung
eingeladen, qualiſizierte Vertreter Ende Februar nach
London zu ſenden.
„Ich bin nicht in der Lage, bevor die Bergtungen des
Kabi=
netts abgeſchloſſen ſind, näher auf den Inhalt einzugehen und
meinerſeits Stellung zu nehmen. Es3 liegt mir aber
außer=
ordentlich daran, daß Sie den von der Negierung und mir
per=
fönkich eingenommenen Standpunkt möglichſt bald erfahren. „Ich
würde es dankbar begrüßen, wenn das hehe Haus beſchließenwollte,
morgen an allererſter Stelle die Vergtung über die
Be=
ſchlüſſe der Pariſer Konſerenz auf die Tagesordnung zu ſetzen,
ſo daß wir in der Lage ſind, gleichzeitig hier im hohen Hauſe
uns ſowohl von Regierungs= als von Reichstags wegen mit der
Angelegenheit zu beſchäftigen. Ich möchte bitten, daß kein
an=
derer Gegenſtand vor dieſein Punkt auf die Tagesordnung geſetzt,
und daß Zeit gelaſſen wird, dieſe wichtige Angelegenheit
vorzu=
bereiten und des weiteren zu ſagen, was irgendwie an
Vor=
ſchlägen gemacht wrerden ſoll.
Das Haus hörte dieſe Mitteilungen des Miniſters unter
lautloſem Schweigen an.
Präſibent Löbe: Unter dem Eindruck der ſoeben gehörten
Mitteilungen möchte ich Ihnen vorſchlagen, in die Beratung ber
heutigen Tagesordnung nieht einzutreten, ſondern die Sitzung
jetzt abzubrechen. Für den Fall Ihrer Zuſtimmung möchte
ich Ihnen weiter vorſchlagen, eine Sitzung abzuhalten morgen
Dienstag, den 1. Februar, nachinittags 4 Uhr, mit der
Tages=
ordnung: Entgegennahme einer Erklärung der Regierung.
Falls ich keinen Widerſpruch aus dem Hauſe höre, darf ich
an=
nehmen, daß Sie ſich meinem Vorſchlage anſchließen. Die Sitzung
iſt damit geſchloſſen. — Schluß 1.40 Uhr.
T.1f. Berlin, 31. Jan. Der Berliner Lokalanzeiger ſchreibt=
Heute mittag trat das Reichskabinett zu einer Sitzung zuſam
ien, in der Miniſter Dr. Simons über die neue Note der
Entente berichtete. Der Reichstagsausſchuß ſür Ausſärtiges
unterbrach ſeine Sitzungen, um ſich über die Stellungnahme des
Kabinetts zur neuen Lage zu unterrichten. Schließlich wirk
heute nachmittag eine neue Sitzung abgehalten, und es erſcheint
fraglich, ob der ganze Beratungsſtoff, den die Ententenote
dar=
ſtellt, ſehon heute von der Regierung erledigt werden kann, viel
mehr iſt anzunehmen, daß die Beratungen erſt morgen abge
ſchloſſen werden. In Zuſammenhang mit den Pariſer
Be=
ſchlüſſen wird heute in parlamentariſchen Kreiſen das Gerücht
verbreitet, daß Außenminiſter Dr. Simons ſich mit der
Abſich=
trage, zurückzutreten, daß aber alle Anſtrengungen ge
macht werden, ihn zum Ausharren auf ſeinem Poſten zu be
wegen. Es wird angenommen, daß dieſe Bemühungen Erfolg
haben werden.
Das Reichskabinert ſetzte heute nachmittag under dem
Vorſitz des Reichspräſidenten die Beſprechung der
En=
tentenote fort. Morgen vormittag wird der Miniſter des
Aeußern eine Beſprechung mit den Fraktionsführern haben. Der
Reichsratsausſchuß für Aeußeres tritt morgen vormittag zu
einer Sitzung zuſamment.
Konzert.
F.N. Cherubini und Schubert trug das Schnurrbuſch=
Ouartett an ſeinem zweiten Kammermuſikabend vor. Der
erſtere, geborener Italiener, in ſeinem Schaffen der eigentliche
franzöſiſche Klaſſiker, ſteht in ſeinem Es=Dur=Quartett ganz unter
dem Banne deutſcher Muſik. Sein Stil iſt dornehm, geiſtvoll,
warm empfunden, von klarſter und feinſter Arbeit. Man verſteht,
warum Beethoven ihn ſo hoch einſchätzte, einzelnes zeugt von
einem ganz außergewöhnlichen Geiſt, beſonders Stellen im
lang=
ſanien Satz, wie der wundervoll verklingende träumeriſche
Schluß. Aber die Innigleit Mozarts, die Kraft und Tiefe
Beet=
hovens wird nicht erreicht. Hervorzuheben iſt Cherubinis
treff=
licher Klangſinn, der ihn außerordentlich volltönend und günſtig
für die Inſtrumente ſchreiben läßt.
Schuberts F=Dur=Oktett Opus 166, äußerlich ganz dem
Septett Beethopens nachgebildet, von dem es auch die
Bläſer=
beſetzung übernimmt, iſt ein Werk, das alle Vorzüge und
Schat=
tenſeiten dieſes Meiſters ſo recht empfinden läßt. Wundervoll in
der Erfindung, unerſchöpflich in dem Melodienreichtum, iſt
alles im einzelnen ſo herrlich ſchön, wie es nur ein Schubert
fer=
tig bringt. Er öfſnet uns ſeine ganze Seele, weiches Träumen,
kraftvolles Drängen, liebenswürdiger Scherz und gemütvolles
Wienertum wechſelt ſich in den Sätzen ab, dazu ſchaurig=
roman=
tiſche Stellen und der ſchillernde Wechſel ſeiner Harmonien. Aber
ſeine unbekümmerte Muſizierfreudigkeit treibt ihn zu den
außer=
ordentlichen Längen, er kann ſich kaum von den ihm
liebgewor=
denen Gedanken trennen und ſchreibt faſt zu orcheſtral für ein
Kammermuſikwerk. So kommit es, daß die Inſtrumente meiſt
alle zugleich verwandt ſind und man den reichen Farbenwechſel
des Beethovenſchen Septetts zuweilen vermißt. Am meiſten
fällt dies bei den Randſätzen auf, während die beiden langſamen
und das Scherzo und Menuett auch klanglich bezaubernd ſind.
Das Schnurrbuſch=Quartett leiſtete Vorzügliches. Es iſt
ein friſches, frendiges Muſizieren, das vollſte Anerkennung
ver=
dient, dabei ſchönſter Zuſammenklang und vornehm durchdachter
Vortrag. Uinterſtützt wurden die Herren in ausgezeichneter Weiſe
durch den Kontrabaſſiſten Müller und die vortrefflichen Bläſer,
die Herren Heynau (Klarinette), Lindner (Horn) und
Wi=
ſchert (Fagott), denen von Schubert an Ausdauer und Kunſt
viel zugemutet wird. Der gute Beſuch bewies, daß in unſerer
Stadt ſvohl drei Streichquartette nebeneinander beſtehen können,
ohne daß ſie ſich gegenſeitig beeinträchtigen, im Gegenteil trägt
dieſe friebliche Konkurrenz dazu bei, alle zu veranlaſſen,
wett=
eiſernd künſtleriſch Vollendctes zu bieten. Der Vergleich mit dem
geſtern ſpielenden Drumm=Quariett zeigt, wie individuell
der=
ſchieden ſolche Aufgaben gelöſt werden können bei größter Pietät
Die Beſchlüſſe über die Reparation.
Berlin, 31. Jan. (Wolff.) Die dem Präſidenten der
Frie=
densdelegation am 30. Janwar übergebene Note der
Alli=
ierten vom 29. Januar lautet in deutſcher Ueberſetzung:
Herr Präſident! Die Konferenz der Alliierten tagte vom 24.
bis 29. Januar in Paris und traf folgende
Entſcheidun=
gen 1. Hinſichtlich der Entwaffnung Deutſchlands haben
die Alliäerten die in der anliegenßen Note niedergelegten
Ent=
ſchließungen gebilligt. 2. Hinſichtlich der Reparation haben
bie Alliierten einſtimmig die in der ehenfalls angeſchloſſenen
Ur=
kunde niedergelegten Vorſchläge gebilligt. Die Alliierten haben
zu wiederholten Malen und auch heute noch durch die
Zuſtim=
mung zu neuem Aufſchub für die Entwaffnung den
Schwierig=
keiten Rechung getragen, unter denen die deutſche Regierung
bei Durchführung der für ſie aus dem Vertrage folgenden Ver=
Fſlichtungen zu leiden hatte. Sie haben die erſte. Hoffnung, daß
dae deutſche Regierung die Alliierten, welche ihre früheren
Ent=
ſcheidungen beſtätigen, nicht in die Notwendigkeit berſetzen wird,
ſich mit der ernſten Situation zu befaſſein, weiche
eintre=
ten würde, falls Deurſchſland auch weiterhin ſeine
Verpflichtun=
gen nicht erfüllen würde. Die bebollmächtigten Delegierten der
deutſchen Regierung werden eingebaben, ſich Ende Februar mit
den Delegierten der alliierten Regierungen in London zu
treffen. Genehmigen Sie, Herr Präſident, die Verſicherung
mieiner vorzüglichen Horhachtunig. Briand.
Noliz: Die Note und die militäriſehen Beſtimmatngen
wür=
den franzöſiſch, das Abkommen über die Neparationen franzöſiſch
und engliſch mitgeteilt.
Berlin, 31. Jan. (Wolff.) Die gleichzeitig mit der
mili=
zärrſchen Note übevgebene Vereinbarung zwiſchen den alliierten
Mächten zur Regelung gewiſſer Fragen hinſichtlich der
Ausfüh=
rung des Friedensvertrages von Verſailles hat folgenden
Wortlaut:
Artikel 1.
Um die Veroflichtungen, welche die Artikel 331 und 332 des
Vertrages von Verfailles Deutſchland auferlegt haben, zu
er=
fülſen, hat Deutſchland außer den Rücklieferungen, welche es
ge=
mäß Artibel 298 zu bewirben hat, und außer allen anderen
Ver=
pflichtuingen des Friebensvertrages, zu zahlen:
1. Feſte Annuitäten je zur Hälfte am Ende jeden Halbjahres
zahlbar und wie folgt beſtimmt:
a) zwei Annuitöten von 2 Milliarden Goldwark für
die Zeit vom 1. 5. 1921 bis zum 1. 5. 1923,
b) drei Annuitäten bon 3 Milliarden Goldmark für
die Zeit vom 1. 5. 1923 bis zeuit 1. 5. 1926,
c) drei Annuitäten von 4 Milliarden Goldmark vom
1. 5. 1926 bis zum 1. 5. 1929,
d) drei Annnitäten von 5 Milliarden Goldmark vom
1. 5. 1929 bis zum 1. 5. 1932,
6) 31 Annuitäten von 6 Milliarden Goldmark für die
Zeit vom 1. 5. 1932 bis zum 1. 5. 1963.
2. 42 Annuitäten, welche vom 1. 5. 1921 zu laufen beginnen,
je 12 Prozent des Wertes der deutſchen Ausfuhr
gleichkom=
men, von dem Ertrag dieſer Ausfuhr vorweg erhoben
werden und in Gold zvei Monate, wach Ablauf jedes
Hallbjahres zahlbar ſind.
Um die volle Ausführung vorſtehender Beſtimmungen zu 2.
ſicherzuſtellen, wird Deutſchkland der Neparationskommiſſion alle
Erleichterungen gewähren, um dem Betrag der deutſchew
Aus=
fuhr feſtzuſtellen und die hierfür notwendige Ueberwachung
auf=
richten.
Artikel 2.
Die deutſche Regierung wird der Repavationskommiſſion
un=
verzüglich auf den Inhaber lautende Bons ausſtellen, welche
an den in Ardikel 1 Ziffer 1 der vorſtehenden Vereinbarung
vor=
geſehenen Fälligkeitstagen zahlbar ſind und deren Betrag jedem
der Halbjahrsbetrüge, welche in Anwendung des genannten
Paragraphen zu zahlen ſind, gleich kommen ſoll. Der
Repara=
tionskommiſſion werden Amveiſungen erteilt werdem, um
den=
jenigen Mächten, die es wünſchen, die Begebbarkeit (
Mobiliſa=
tion) des ihnen nach den zwiſchen ihnen getroffenen
Verein=
barungen zukommenden Anteils zu erleichtern.
Artikel 3.
Deutſchland kann den im voraus feſtgelegten Teil ſeiner
Schuld ſtets im voraus bezahlen. Die Vorauszahlungen, welche
es zu leiſten hat, werden dazu verwandt werden, die feſten
Annuitäten, ſo wie ſie in Ariikel 1 Ziffer 1 beſtimmt ſind, zu
er=
mäßigen. Dieſe Annuitäten werden zu dieſem Zweck bis zum
1. Mai 1923 mit 8 Prozent, vom 1. 5. 1923 bis zum 1. 5. 1925
mit 6 Prozent, vom 1. 5. 1925 ab mit 5 Prozent diskontiert
werden.
Artikel 4.
Deutſchland wird weder mittelbar noch unmittelbar irgend
eine Kreditoperation außerhalb ſeines Gebiets ohne Zuſtimmung
der Reparationskommniſſion umternehmen. Dieſe Beſtimnrung
findet auf die Reichsregierung, die Regöerungen der deutſchen
Länder, auf die deutſchen Provinzial= und G meindebehörden
und auch auf diejewigen Geſellſchaft oder Unternehmungen,
welche von deutſchen Regierungen oder Behörden bewacht
wer=
den, Anwendung.
Artikel 5.
In Anwendung des Ardibels 248 des Vertrages von
Ver=
failles haben albe Güter= und Einnahmequellen des Reiches und
der Länder zur Sicherſtellung der Erfüllung und Ausführung
der in der gegenwärtigem Vereinbarung gedroffenen
Beſtim=
mungen durch Deutſchland zu dienen. Der Ertrag der deutſchen
See= und Landzölle einſchließlich insbeſondere des Ertrages
der Einfuhr= und Ausfuhrabgaben und aller Rebenabgaben
die=
nen der Durchführung der gegenwärtigen Vereinbarung.
Aende=
rungen der Zollgeſetzgebung ſowie der
Zollverwaltungsbeftim=
mungen Deutſchlands, die geeignet ſind, den Ertrag der
Ein=
nahmen zu vernindern, dürfen ohne Zuſtimmung der
Repa=
radionskommiſſion nicht vorgenomren werden. Die geſamten
deutſchen Zolleinnahmen ſind für Nechnung der deutſchen
Re=
gierung von einem beſonderen Zolleinnehmer, welcher von der
deutſchen Regierung mit Zuſtimmung der Reparationskommiſſion
ernannt wird, vereinnahmt.
Falls Deutſchland eine, der in der gegenwärtigen
Verein=
barung vorgeſehenen Zahlungen unterlaſſen ſollte, kaun:
1. Die Geſamtheit oder ein Teil des Ertrages der deutſchen
Zölle in der Hand des Generaleinnehmers der deutſchen Zölle
durch die Reparationskommtſſion beſchlagnahmt und zur
Erfül=
lung der jemigen Verpflichtungen verwendet werden, die
Deutſch=
land zu erfüllen verſäumt hat. In diefem Falle kann die
Re=
barationskommiſſion, wenn ſie es für nötig hält, die
Verwal=
tung und Vereinnahmung der Zolleinnahmen ſelbſt übernehmen.
2. Die Reparationskommiſſion kann außerdem die deutſche
Regierung auffordern, die Tarife zu erhöhen oder Durchführung
anderer von der Kommiſſion für nölig zu erachtender
Maßnah=
men treffen.
3. Wenn dieſe Aufforderung ohne Erfolg bleiben ſollte, ſo
kann die Repavationskommiſſion die Tatſache der Nichterfüllung
durch die deutſche Regierung förmlich feſtſtellen. Uebe: dieſe
Sachlage haben dann die alliierten und aſſoziierten Mächte zu
entſcheiden, die dann mit den von ihnen als gerechtfertigt
er=
achteten Maßnahmen eingreiſen werden.
Geſchehen Paris, 29. Januar 1921. gez. Harry Jasper, Dr.
Lloyd George, Dr. Briand, E. Sforza, K. Iſhi.
Die Entwaffnung.
Berlin, 31. Jan. (Wolff.) In der Note des Oberſten
Rates vom 29. Januar wird darauf hingewieſen, daß der von
der deutſchen Regierung eingebrachte Entwurf eines Reichs=
wehrgeſetzes die Abſchaffung der allgemeinen Wehrpfkit
zwar ſür das Reich, aber nicht für jedes einzelne La
ausdrücklich ausgeſprochen habe. Auch ſeien darin Ergänzung
truppen und andere nicht näher bezeichnete nilitäriſche
Orga=
ſationen vorgeſehen. Weiter heißt es u. a.: Die Stärke
wiſſer Formationen und eine beträchtliche Anzahl militäriſeh
Angeſtellten der Zentralverwaltung überfteigt weit die v.
Vertrag zugelaſſene Zahl (1916 ſtatt 300). Die Entwa
nung Deutſchland iſt weit davon entfernt, beendet zu ſein. E
große Menge Material iſt bei den Truppenkörpern, den Dep
und Arſenalen angehäuft. Zahlreiche Waffen ſind noch in 9
Händen der Zivilbevölkerung. Die deutſche Regierung hat
Auslieferung des nicht zugeſtandenen Artilleriematerials v
Küſtrin und Lötzen=Bohen ſowie der ſchweren Artillerie b
Königsberg hinausgeſchoben und verlangt, für Leichtbefeſtigun
gen bedeutende nichtvertragliche Materialien, namentlich 2:
Maſchinengetvehre, behalten zu dürfen. Sie verzögert die Au
lieferung des richt zugeſtandenen Materials der Seebefeſtigau
gen und verlangt, 1086 Geſchütze ſtatt 429 behalten zu dürf
Die Schließung der Werkſtätten und die Zerſtör
der Maſchinen zur Anfertigung von Kriegsmaterial ſind, nid
unter den vorgeſchriebenen Bedingungen durchgeführt wordn
Die Entwaffnung der Selbſtſchutzorganifattonen
erft begonnen. Ihre Auflöfung iſt nicht durchgeführt. Die der
ſche Regierung beanſprucht das Recht, dieſe Oxganiſationen au
recht zu erhalten, und ihre Entwaffnung in Bayern und O
preußen bis zu einem ungewiſſen Zeitpunkt hinauszuſchiebe
Die in Beulogne vorgeſchriebene Auflöſung der Sicherhein
polizei iſt nicht durchgeführt worden.
Die Note führt dann die
Entſcheidungen der glliierten Regierungen
en. Die keutſche Regierung wird aufgefordert, bis zu
15. März 1921 den gegenwärtig dem Reichstag vorliegend
Reichswehrgeſetzentwurf zu verabſchieden,
na=
dem er zuvor mit dem Friedenstzertrag in Einklang gebracht
nanienilich hinſichtlich der allgemeinen Wehrpflicht, die gege
über jedem der einzelnen Länder wie gegenüber dem Reiche 9
ſeitigt werden muß. Bis zum 15. April iſt die 190 000 Mar
Heer mit dem Friedensvertrag in Einklang zu briugen und da
Zuviel an Offizieren und Angeſtellten der Zentralverwaltung
beſeitigen. Bis zum 28. Februar iſt der Reſt des Krieg!
materials auszuliefern, das infolge der Herabfetzun
des deutſchen Heeres auf 100000 Mann überſchüfſig geword
iſt, ferner das bei den Truppenkörpern, Depots und Arſenaln
angeſammelte Material, das von der deutſchen Regierung reku
mierte Material und die noch in den Händen der Zivilbevölt
rung befindlichen Wafſen. Außerdem dürfen vom angegebenn
Termin ab Küſtrin und Lötzen=Boyen keinerlei Geſchützas
rüſting behalten und die Feſtung Königsberg nur 22 ſchwer
Geſchütze haben und für die Ausrüſtung der Seebefeſtgungen nit
423 ſtatt der deutſcherſeits geforderten 1086 Geſchütze vorhandn
ſein. Die deutſche Regierung wird aufgefordert, die Liſte der zu
Herſtellung von Kriegsmaterial künftig zugelaſſenen Fabrikn
anzuerkennen und die nicht zugelaſſenen Maſchinen zur Herſt
lung von Kriegsgerät außer Gebrauch zu ſetzen. Ferner die 4e
ſetzlichen Vorſchriften, die die Auflöſung aller SelbN
ſchutzorganiſationen anordnen und deren Wiedererri=,
tung unter Strafandrohung verbieten, müſſen bis zum 15. Män
veröffentlicht ſein. Die Auflöſung ſelbſt muß ſpäteſtens an
30. Juni beendet ſein. Von den von dieſen Organifationen au
gefammelten Waffen ſind im ganzen Reiche ſämtliche ſchwert
und zwei Drittel der Handwaffen einſchließlich der Munition Pi
zum 31. März 1921 abzuliefern, der Reſt der vorhandenen Ba‟
fen und Munition bis zum 30. Juni 1921. Die
Sicherheitspol=
zei darf in keiner Weiſe eine zentrale Organiſation und keire; etzin
ſtärkere Bewaffnung haben, als ſie von der interalliierten mi!
täriſchen Kontrollkomiſſion ausgeſetzt iſt. Ihre Stärke daf "
100 000 Mann nicht überſchreiten. Hinſichtlich der Marine win
die beutſche Regierung aufgefordert, bis zum 23. Februar an/
geforderten Schriftſtücke zu übergeben und bis zum 30. April be
in Reſerve geſtellten Schiffe desarmieren zu laſſen, bis zun
31. Juli die Zerſtörung aller im Bau befindlichen Kriegsſchif”
mit Ausnahme derjenigen, deren Umwandlung in Handelsſchift
zugelaſſen iſt, und die vollftändige Zerſtörung aller U=Boote und
U=Bootsteile zu bewirken und ſofort jeden Bau von U=Booten
oder U=Bootsteilen einzuſtellen, ſowie die Auslieferung und
Ze=
ſtörung aller über die zuläſſige Menge hinausgehenden Krieg?
materialien ohne Verzug zu bewirken. Die von der Botſchafte
konferenz geforderte vollſtändige Armierung der leichten Kreuz
und Zerſtörer iſt auszuliefern. Die internationale
Marin=
kontrollkommiſſion wird, ſofern das Kriegsmaterial zu Handel?
zwecken verwendet werden kann, es nach Unbrauchbarmachung fig
militäriſche Zwecke zurückgeben.
Die Note nennt ſodann die Verſtöße Deutſchlands gegen de
Beſtimmungen über Luftſchiffahrt und beſtimmt:
Die Nachforſchungen nach verſtecktem Mate.
rial ſind von der deutſchen Regierung zu erleichtern. Alle von
geſehenen Ablieferungen müſſen vor dem 15. Mai 1921 be
endet ſein. Die Fabrikation und Einfuhr von Luftfahrtmat
rial darf erſt nachdrei Monaten nach dem Tage wieder au
genommen werden, an dem die interalliierte Luftfahrtkommiſſie!
anerkannt hat, daß die Artikel 202 vollſtändig ausgeführt *!
Deutſchland muß die ſür die Zerſtörung durch Zeppeline ve
langte Entſchädigung leiſten. Die Einzelheiten dieſer Entſchä
digung werden beſtimmt. Deutſchland muß vor dem 31. Mä;
1921 25 Millionen Mark als Entſchädigung für unzuläſſigerwer!
ausgeführtes Material zahlen. Deutſchland hat die Verwen
dung von Flngzeugen bei ſeinen Polizeiformationen zu unte
ſagen. In Anwendung des Artikeks, der Deutſchland den Beſiſ
der Luftſtreitkräfte für Heer und Marine unterſagt, muß es de
jenigen Beſtimmungen anerkennen, die von den Alliierten auk
geſtellt wurden, um die zivile Luftfahrt von der verbotenen mit
täriſchen Luftfahrt zu unterſcheiden. Die alliierten Regierungel
werden ſich durch ſtändige Ueberwachung verſichern, daß
Deutſchl=
land dieſe Verpflichtungen erfüllt.
Amerikaniſche Preffeſtimmen.
London, 18. Ja. (Wolff.) Daily Exchange melder auns Ne/
York: Der Vorſitzenbe der Chafe Nationalbank erblärte, die En
ſchädigungsbedingungen der Paxiſer Konferenz ſele
allzu ſtreng, er könne ſie nicht oprimiſtiſch beurteilen. Eine Grup?
Wirtſchaftler in den „Vereinigten Siaten iſt der Anſicht, daß die
Entſchädigung niemals bezahlt werden wird, da O
Alliierten ſchließlich einſehen werden, daß ſie Deutſchland ihre e gene
Märkte ausliefern müßten, um Deutſchland die Bezahlung der Warc
zu ermöglichen. Es wird ſoaar der Anſicht Ausdruck gegeben, daß O‟
Die Times meldet aus Waſhington, daß faſt allgemein O
Anſicht vertreten wird, daß weſentliche Abänderungen in 9
von der Pariſer Konferenz feſtgeſetzten Entſchädigungsſumme ſa
unvermeidlich ſind. In Amerika wird darauf hingewieſen, 92
Bezahlung der Entſchädigung in deutſchen Waren in Frankreich ei7
ſolche Arbeitsloſigkeit zur Folge haben wird, daß die franzöſiſchen A.?
beiter einen hohen Schutztarif fordern werden, um Deutſchland zu be
hindern, ſeine Zahlungen fortzuführen.
ſowohl die Verteilung der Entſchädigung auf 42 Jahre wie auch P‟
Erhebung einer 12½prozentigen Steuer auf die deutſche Ausfuhr Ve
Zuſtimmung Deutſchlands bedarf.
Die Abgabe ven deutſchen Binnenſchiffen.
Lieferung von Neubauten?
Berlin, 31. Jan. (Wolff.) Im Hauptausſchuß des Reiche
tages erklärte bei der Beratung des Etats des Wiederaufha.
miniſteriums Miniſterialdizektor v. Jonquieres, daß ."
Regierung die wirtſchaftlichen Erwägungen, die gegen die 3.*
gabe des geforderten großen Schiffsrau!
(Rheinſchiffe gemäß des amerikaniſchen Schiedsſpruches ."
nrhmen und Ausgaben das Gleichgewicht, während beim
außer=
ordentlichen Etat ein Fehlbetrag von 49 Milliarden
vorhanden ſei. Dieſer habe ſich unter Hinzurechnung der
Fehl=
oträge der Poſt= und Eiſenbahnverwaltung um weitere 18 Mil=
ſiarden vermehrt, ſo daß es ſich insgeſamt um 67 Milliarden
han=
dele. Im Rechnungsjahre 1920 ſei eine weitere Verſchlechterung
der Finanzlage eingetreten, ſo daß die ungedeckten Ausgaben
des Reiches im Rechnungsjahre 1920 rund 79 Milliarden
ausmachen. Nach dem Ergänzungsetat werde die geſamte
Srmme der jährlichen Leiſtung zur Ausführung des
Friedensvertrages ſchon jetzt auf 42,5 Milliarden
rſteigert. Allein die laufenden Ausgaben der interalliierten
Rheinlandkommiſſion, für die bisher ſchon 20 Millionen
ausge=
ietzt waren, werden jetzt um die unglaubliche Summe von 95
22 ſchur
Eiſte der ie
mit der Entente in Fühlung getreten ſei zur Beratung über die
Frage, ob die Abdeckung des jetzt verlaugten Schiffsraums durch
die Lieferung von Neubauten möglich ſei. Der
Haupt=
au sſchuß genehmigte ſchließlich ſämtliche Etats= und
Nachtrags=
ſpoſitionen des Reichsminiſteriums für den Wiederaufbau.
Der Reichshaushalt für 1920.
79 Milliarden Fehlbetrag.
Berlin, 31. Jan. (Wolff.) Im Reichsrat führte
Mi=
iſterialdirektor Sachs über den Haupthaushaltsetat
aus, daß der urſprüngliche Etatsentwurf mit 92,5 Milliarden
abſchließt; im ordentlichen Haushalt halten 39 Milliarden Ein=
Millionen erhöht werden müſſen, ſo daß allein für dieſen Zweck
die ſchier unbegreifliche Summe von 115 Millionen an=
Iufordert werden. Miniſterialdirektor Sachs führte aus, daß
angeſichts des Fehlbetrags von 79 Milliarden mit allen Mitteln
die ſchon oft berſprochene Beſchränkung der Ausgaben
durchge=
führt werden müſſe. Es müſſe jetzt endlich einmal Ernſt
ge=
nacht werden mit der Einſchränkung der Verwaltungsausgaben.
ob bei dieſer Finanzlage unſere Leiſtungsfähigkeit eine weitere
Inanſpruchnahme durch die Ausführung des Friedensvertrages
überhaupt noch zuläßt, wird die allernächſte Zeit lehren. Der
Etat erhöht ſich um weitere 8, 4 Milliarden durch
not=
uendige Ausgaben der Eiſenbahnverwaltung. 1,6 Milliarden
Fehlbetrag der Poſt= und Telegraphenverwaltung will die
Ver=
waltung einſtweilen aus berfügbaren Mitteln decken, und zwar
aus dem Poſtſcheckverkehr. Der Haushaltsetat wurde ohne
wei=
tere Erörterung angenommen.
Die Amerikaner gegen eine Verlängerung
der Beſetzung.
* Berlin, 31. Jan. (Tel. unſerer Berliner
Re=
ſdaktion.) Der Herald meldet aus Waſhington, daß die
Mehr=
heit des amerikaniſchen Konkreſſes für ein Verbleiben der
ſamerikaniſchen Beſatzungstruppen in Deutſchland
ſei, und daß nach dem Ablauf der Beſatzungsfriſt keine
wei=
tere Beſatzung durch die anderen alliierten Mächte Platz
greiße.
Letzte Nachrichten.
Berlin, 31. Jan. (Wolff.) Nach dem Lobalanz. iſt der Zoologe
gungen hſurd Afrikareiſende Prof. Gg. Schillings am Samstag abend.
vorhan=ſeinem Herzſchlag erlegen.
Frankenthal, 31. Jan. (Wolff.) Der von der Bürgerliechen
Fahne) Veveinigung aufgeſtellte Dr. Straſſer wurde mit 4619
Stim=
zur Heſwen zum Bürgermeiſter von Frankenthal gewählt.
ier di r)Die Sozialdemokraten und die Unabhängigen hatten ſich an der
Selſ:/Abſtimmung nicht beteiligt.
ſpiel, gutem Schuß= und Täuſchvermögen und egaktem Kopfſpiel,
er=
zielt nach teilweiſe dem Gegner überlegener Spielweiſe in der 30.
Mi=
nute das 1. Tor und führt bei Halbzeit 1:0. In der 8. Minute nach
Halbzeit gleicht D. F.=V. 12 aus, und wenn auch Hanau in der 15.
Minute ein weiteres Tor erzielt, iſt doch eine ausgeglichene Spielſtärke
muin unverkennbar. Immer wieder drängt der jetzt gut ſich verſtehende
Sturm von D. F.=V. 12 nach vorne, aut durch den Mittelläufer
unter=
ſtützt. Nach ſeinem Dreiinnenſpiel gelingt in der 22. Minute der
Aus=
gleich, und bis zum Schluß wird ein ſchönes Spiel, werden ſchöne
Lei=
ſtungen vorgeführt, die Zuſchauer dauernd in Spannung haltend.
Bei=
derſeits bleiben günſtige Chancen unausgenützt, gehen ſchöne Schüſſe
ſcharf iber und neben die Toxe. Der Schiedsrichter war dem Spiel
ein feiner Leiter.
Sportverein Olympia=Hahn. Die 1. Mannſchaft
ſetzte auch am letzten Sonntag ihren Siegeszug fort, indem ſie die
ſpielſtarke 2.a Mannſchaft des Sportvereins Darmſtadt mit 3:0 nach
Hauſe ſchickte. Herr Fiſſel (Germania=Pfungſtadt) war dem Spiol ein
gerechter Leiter. Die 1. Jugendmannſchaft ſiegte in Darmſtadt gegen
die 4. Jugendmannſchaft des Sportvereins mit 2:1. Leider mußte die
2. Mannfchaft ihr Spiel gegen die 2.e Mannſchaft des Sporvoereins
abſagen, da es unſeren meiſten Spielern nicht möglich geweſen wäre,
ſchon um ½10 Uhr in Darmſtadt zu ſpielen.
Stockball. Die am Sonntag vormittag auf dem Golfplatze
ausgetragenen Spiele der 1. und 2. Mannſchaft des Darmſtädter
Hockey=Klubs gegen die gleichen Mannſchaften der Hockey=
Abtei=
lung des F.=K. Pfalz=Ludwigshafen konnten die erſteren
Mann=
ſchaſten überlegen für ihre Faxben entſcheiden. Die 1. Mannſchaft
ſiegte mit 7:2 Toxen, während die 2. Mannſchaft mit 8:2 Toren
ge=
winnen konnte. Die ſonſt ſo ſichere Verkeidigung der 1. Mannſchaft des
D. H.=K. ließ am Sonntag zu wünſchen übrig.
* Darmſtädter Fechtklub. In der ſehr gut beſuchten
Hauptverſammlung konnte der Vorſtand über recht
befriedi=
genden Aufſchwung des Fechtſpouts und des Klubs berichten. Die
Mit=
gliederzahl hat ſich durch nahe an 50 Neuaufnahmen nach den Abgängen
auf 135 gehoben. Damit ſteht der Darmſtädter Fechtklub an zweiter
Stelle der deutſchen Fechtklubs. Beſonders wachſenden Zuſpruch und
eifrige Anhänger fand das Sportfechten mit den leichten Waffen hier
neuerdings in der Studentenſchaft. Auch eine Damenabteilung hat im
neuen Jahre mit dem Fechtſport begonnen und wird von dem rührigen
Klubfechtmeiſter Kaiſer geſondert unterrichtet. Fechteriſche Erfolge
errangen im letzten Jahre bei dem Deutſchen Bundesturnier in
Frank=
furt, bei dem Mittelrhein=Verbandsturnier in Darmſtadt, dem
nationalen Fechtturnier in München, ſoſvie den akademiſchen
Fechttur=
nieren in Hannoder und Frankfurt die Mitglieder: Fr. Anton, Hoos,
Jutzi, Krämer, König, Löffler, Fr. Müller, K. Müller, v. Opel, Schmitz,
Sommer und Steffan. Außerdem war der Klub in zwei Mannſchaften
gegen befreundete Vereine ſiegreich. Neben dem Sport betätigte der
Klub die Geſelligkeit durch gut gelungene Tanzabende, Herrenabende
und dergleichen; mehrere Wanderungen führten eine Anzahl Mitglieder
in den Odenwald, und ein wöchentlicher Kegelabend führt regelmäßig
ältere Herren zuſammen. Der Vorſtand beſteht für das neue Jahr aus
den Herren: Steffan, Vorſitzender, Röhler, ſtellvertretender Vorſitzender,
v. Opel und Schmitz, Fechtwarte, Fr. Andreß und Hahn, Schriftwarte,
Röhler und Gehbauer, Zeugwarte und Fr. Fiſcher, Rechner.
Landwirtſchaftliches.
H. Mannheim, 31. Jan. (Prid.=Tel.) Dem heutigen
Schlacht=
biehmaukt waren zugeführt und per Zentner Lebendgewicht wurden
be=
zahlt: 68 Ochſen 700—950, 145 Farzen 650—900, 414 Kühe und Rinder
400—950, 97 Kälber 750—1100, 245 Schafe 400—650, 402 Schweine 1100
bis 1350 Mark. Der Handel war in allen Vieharten ruhig und der
Markt wurde nicht geräumt.
Schluß des redaktionellen Teils.
Spiel, Spoxt und Turnen.
* Sportverein Germania 1913=Darmſtadt E. V.
Aun Sonntag ſpielte die 1. Mannſchaft gegen die 1. Mannſchaft
Sport=
klabs Viktoria=Griesheim 1:1: die 2. Mannſchaft fuhr nach
Familiennachrichten
Fankfurt=Eckenheim und ſpielte gegen die gleiche Männſchäft
Vik=
toria 1912 4:2; 1. Jugendiannſchaft—1. Jugendmannſchaft Germania=
Pfungſtadt in Pfungſtadt 2:1, Halbzeit 0:1; 1. Schülermannſchaft—1.
Srhiilermannſchaft Viktoria=Griesheim in Griesheim 2:0 für Griesheim.
* Darmſtädter Fußballverein 1912. Hanau 93, eine
bechniſch gut qualifizierte Elf mit feinem Zuſammen= und Stellungs=
Ihre Vermählung zeigen an
Konsul Karl Pistor u. Frau
Mlieze, geb. Erich
Biebrich a. Rh., den 28. Januar 1921
Sehillerstraße 4.
An unſere verehrl. Leſer!
Das Einholen des Bezugsgeldes geſchieht für jeden Monat
in der Zeit vom 1. bis 5.
und ſind unſere Trägerinnen angewieſen, die Gelder bis
ſtzäteſtens 6. abzuliefern. Wir bitten unſere verehrl. Leſer,
das Bezugsgeld bereit zu halten und die Entrichtung möglichſt
beim erſten Vorſprechen der Trägerinnen zu eriedigen, damit
die Ablieferung bis= zu dem genannten Termin beſtimmt
erfolgen kann.
19143a
Verlag des Darmſtädter Tagblatts.
(1381a
Hotel-Restaurant
Der „Darmstädter Hof
in vollem Betriebe.
Zivile Proise.
HAHHHAHAHHA
Rabenauſtraße
Michgelisſtraße
Dornheimer Weg
Funker=. Luftſchifferkoſerne
werden durch unſere Agentur, die ſich bei
Herrn Ernſt Müt
Rabenauſtraße 58
befindet, bedient. Wir bitten Beſtellungen
dortſelbſt abgeben zu wollen.
Der Verlag des Darmſtädter Tagblatts.
(1328ia
AAHHAHHAHAHHHAHA
Wetterausſichten für Dienstag.
Zunächſt noch bedeckt und einzelne Regenfälle, ſpäter
Bewölkungs=
abnahme, allmählich kälter, nach Nordweſten drehende Winde.
Tageskalender.
Landestheater, Anfang 7 Uhr, Ende 10 Uhr (4 19, Sondermiete
Serie VII‟, Schülermiete weiß 2): „Der Freiſchütz”.
Orpheum: Vorſtellung um 7¾4 Uhr.
Verſammlung der Deutſchen Demokratiſchen Partei um 8½ Uhr
im Fürſtenſaal.
Eltern=Verſammlung um 8 Uhr im Konkordiaſaal (
Organi=
ſation für die Verteidigung der chriſtlichen Schule).
Sektionsverſammlung, der ſtädtiſchen Bureauhilfskräfte um
8 Uhr in der Stadt Koburg.
Verſteigerungskalenber.
Mittwoch, 2. Februar.
Mobiliar= uſw. Verſteigerung um ½10 und ½3 Uhr Ernſt=
Ludwigſtraße 9.
Faſelvieh=Verſteigerung um 11½ Uhr in der Faſelhofreite
zu Ober=Ramſtadt.
Nutzholz=Verſteigerung um 10 Uhr im Eberſtädter
Ge=
meindewald (Zuſammenkunft auf dem Griesheimer Weg am
Wald=
eingang).
Leitung: Dr. Otto Waldgeftel. Verantwortlich ſür den leitenden politiſchen
Teil und für Feuilleton: Dr. Otto Waldgeſtel; für heſſiſche Poli ik und den
übrigen Teil (außer Sport, Handel und Landwir ſchaftliches) Max Streeſe; für
Sport, Handelsteil und Landwirtſchaftliches: Kurt Mitſching; ſür den Anzeigenteil,
Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem Geſchäſtzleben: Bauk Lange. —
Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbnchdruckerei. Säm lich in Darmſtadt.
— Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind. die „Redaktion des
Tagblatts” zu richten. Elwaige Honorarjorderungen ſind beizufügen; nachträgliche
werden nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkrivte werden nicht zurückgeſandt.
Die heutige Nummer hat 10 Seiten.
Gn
(1331
Statt jeder beſonderen Anzeige.
Am 30. Januar entſchlief ſanft
unſere liebe, gute Mutter,
Schwieger=
mutter und Großmutter
Mtie Kener
geb. Kommo
im 81. Lebensjahr.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, 31. Januar 1921.
Die Beerdigung findet in aller Stille
ſtatt.
(*4103
Sonntag Nacht verſchied nach
langem, im Feld zugezogenem,
ſchwe=
rem, mit großer Geduld ertragenem
Leiden, ſanſt u. gottergeben,
wohl=
vorbereitet durch den Empfang der
heiligenSterbeſakramente, mein lieber
Mann, unſer guter Vater, Bruder,
(*4132
Schwager und Onkel
Herr Johannes Engel
im Alter von 53 Jahren.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Frau Maria Engel geb. Kühn,
Maria Engel,
Joſef Engel.
Darmſtadt, Martinſtraße 41, u.
Hof Kammerforſt (Bez. Trier).
Die Beerdigung findet heute
Diens=
tag, nachm. 3½, Uhr, vom
Wald=
friedhof aus ſtatt.
Todes=Anzeige.
Heute mittag entſchlief ſanft unſer
lieber Vater, Schwiegervater, Großvater,
Schwager und Onkel
Herr Ludwig Bohl
im Alter von 77 Jahren.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Karl Bohl.
Darmſtadt, den 31. Januar 1921
Dankſagung.
(Statt Karten.)
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
bei dem uns ſo ſchwer betroffenen Verluſte
ſagen wir allen Verwandten, Freunden und
Bekannten unſeren innigſten Dank. Beſonders
danken wir Herrn Pfarrer Gerſtenmeher für
die troſtreichen Worte, den Aerzten und
Pflege=
rinnen des Städtiſchen Krankenhauſes für die
liebevolle Pflege, ſowie den Kameraden des
4. Reviers, dem Polizeiamt und der
Schutzmann=
ſchaft, der Vereinigung der Polizeibeamten
Darmſtadts, dem Kavallerieverein Darmſtadt,
der Vereinigung ehemaliger 23. Gardedragoner
und allen denen, die ihm das letzte Geleit gaben.
Blumenthalſtr. 107.
(*4161
Darmſtadt, den 30. Januar 1921,
Offenbach a. M., Weiten=Beſäß.
(*4072
Die Beerdigung findet am Mittwoch, den
2. Februar, nachmittags 3 Uhr, auf dem
Friedhofe Nieder=Ramſtädterſtraße ſtatt.
Im Aamen der tieftrauernden Hinterbliebenen:
Frau Marie Joſeph
Ahaſtraße 8.
Todes=Anzeige.
Verwandten und Bekannten die
tief=
traurige Nachricht, daß unſere innigſtgeliebte
Tochter
Marie
im Alter von 18½ Jahren nach kurzer
ſchwerer Krankheit plötzlich und unerwartet
verſchieden iſt.
Die tieftrauernden Hinterbliebenen:
Familie Ph. Schirmer.
Darmſtadt, Bismarckſtraße 113.
Die Beerdigung findet ſtatt: Mit woch, den
2. Februar 1821, nachmittags 3½ Uhr, vom
Portale des Waldfriedhofes aus, (*4133
Statt beſonderer Anzeige.
Heute verſchied nach langem, ſchwerem
Leiden unſer heißgeliebtes letztes Kind
Maria=Martha
Darmſtadt, den 31. Januar 1921. (1385
Carl Freiherr von Starck,
Hedwig Freifrau von Starck,
geb. von Hombergk zu Vach.
Die Einäſcherung findet am Donnerstag,
den 3. Februar, vormittags 1: Uhr, auf
dem Waldfriedhof ſtatt
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Marie Kalbfu
geb. Hickel
iſt heute nach ſchwerem Leiden ſanft entſchlafen.
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„ Ludwig Kalbfuß=Fabrieius
Theodor Kalbfuß=Becker
Bernhard Krämer=Kalbfuß
„ Fritz Kalbfuß=Erhardt
Mina Bauchholtz, geb. Hickel.
Darmſtadt, 30. Januar 1921.
Grüner Weg 20.
Die Beerdigung findet Mittwoch, den 2. Februar 1921
nachmittags 3 Uhr, von der Kapelle des Friedhofs, Nieder=
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Seite 6.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 1. Februar 1921.
Mummer 31.
In Lebensfluten, im Tatenſturm.
49)
Roman von Artur Brauſewetter.
(Nachdrud verboten.!
Kurt Splettſtößer, der trotz des feſilichen Tages bis zum
letzten Augenblicke auf der Werft zu jun gehabt, hatte nicht ſo
ſchöne Muße für ſeine Vorbereitungen.
Als er zu der feſtgeſetzten Stunde in den großen Muſikſaal
des Macketatzſchen Hauſes trat, war die kleine
Hochzeitsgefell=
ſchaft bereits verſammelt. Aber niemanden unter ihr ſah er.
Nicht den duftig hergeſtellten Altar, dem großen Flügel
gegen=
über, das Brautpaar nicht, das gerade jetzt unter den Olängen
eines Harmoniums auf die mit friſchem Grün bekränzten
ho=
hen Stühle zuſchritt — nur eine ſuchten ſeine Augen, und nur
eine Frage lebte in ſeiner Seele — da erblickte er Karla
Macke=
tatz an Arno Morgenroths Seite, dicht hinter den hohen Stühlen
des Brautpaares, hart am Altar, deſſen bechragende Gewächſe
ſie ſeinen Blicken ſolange entzogen hatte. Nun war er froh und
ruhig.
Der alte Geiſtliche der Schloßkirche, der zugleich ein Freund
des Hauſes war, hatte das Paar mit kurzen, aber von Wärme
erfüllten Worten zuſammengetan und geſegnet. Dann hatte man
in dem Eßzimmer an einem nur mit wenig Gedecken belegten
Tiſche das Mahl eingenommen und ſich jetzt zum Kaffee und zur
Zigarre in die Nebenräume begeben.
Macketatz ſtand an der Seite ſeiner jungen Frau. Der Ernſt
ſeiner energiſchen Züge trat auch heute ſtark hervor, aber ein
Schimmer glücklichen Geborgenſeins milderte ihre Strenge. Es
lag eine ſo gemeſſene Würde und eine ſo ſtille Freude in dieſem
Antlitz, daß man wohl verſtehen konnte, wie es im Verein mit
der kraftvollen männlichen Geſtalt das Herz ſeiner viel jüngeren
Frau gewinnen mußte, insbeſondere einer ſo innerlich
gerichte=
ten, wie Hildegard Gamrath es war.
Und etwas anderes kam dazu, ihm das Glück dieſer Stunde
zu vermehren: Karla, die ihm bereits ihren Entſchluß, vor
ſei=
ner Hochzeit das Haus zu verlaſſen, mitgeteilt, war geblieben.
Er hatte damals nichts erwidert, weiß Gott, er hätte ſich lieber
die Zunge abgebiſſen, ehe er ſie mit einer Silbe umzuſtimmen
oder gar zu bitten verſucht hätte.
Und nun hatte ſie ohne jedes Zutun von ſeiner Seite ihre
Reiſe aufgegeben und ſaß, ein wenig ſtill wohl und abweſend,
aber doch in völliger Selbſtbeherrſchung an der Hochzeitstafel.
Und wenn ſie es auch vermied, mit ihm zu ſprechen, ſo gab ſie
ſich ſichtbar Mühe, unbefangen und freundlich mit ihrer jungen
Mutter zu verkehren.
Aber ganz leicht ſchien ihr auch das nicht zu werden.
Manch=
mal, mitten in der lebhaften Unterhaktung, war etwas
Erſtaun=
tes und Fragendes in ihrem Antlitz, etwas, das ſich nicht
zu=
rechtzufinden ſchien.
„Was mag ſie nur beſtimmt haben, ihren Entſchluß ſo ſchnell
zu ändern?” fragte ſich Macketatz. Ob Arno Morgenroth ſie
be=
einflußt hatte? Ob ſie ſeinethalben geblieben war?
Sein vielbeſchäftigter Kopf hatte nie Zeit gehabt, derartigen
Dingen nachzudenken; ſie bewegten ihn auch heute nur
vorüber=
gehend. Aber als die Tafel aufgehoben war und Karla ihm
beim Mahlzeitwünſchen die Hand reichte, zog er ſie ein wenig
beiſeite und ſagte: „Ich freue mich, diefen : mich
bedeutungs=
vollen Tag nicht ohne meine Tochter feiern zu müſſen.”
Und dann nach einer verlegenen Pauſe mit langſamer,
zögernder Stimme: „Was unſere letzte Unterredung betrifft, ſo
biſt du mir nicht geinz gerecht geworden, Karla. Ich habe keine
Veranlaſſung, iich zu rechtfertigen — aber ganz ſo ſchuldig, wie
du mich einer Toten gegenüber glaubteſt, bin ich vielleicht nicht
geweſen."
Es war das Höchſte deſſen, was er zu ſagen fähig war,
niemand wußte es wie ſie. Das Haupt ein wenig vorgeneigt,
in den Augen brennende Erwartung, ſtand ſie ihm gegenüber.
„So ſprich, Vater, ſprich endlich!” drängte es ſich auf ihre
Lippen. „Ich habe Kraft, es zu hören. So ſprich!”
Eine Sekunde war es, als wollte ſein Mund, ſich öffnen.
Dann preßte er ihn nur um ſo feſter zufammen; in ſtarrem
Schweigen begegnete ſein Blick dem ihren.
Da machte ſie keinen Verſuch mehr. Aber als Herr von
Sal=
dern zu ihnen trat und mit ihrem Vater einige Worte wechſelte,
benutzte ſie die Gelegenheit, ſich aus dem Eßzimmer fort in den
Muſikſaal zu begeben.
Hier und da mußte ſie einigen der Gäſte, die in kleinen
Gruppen plaudernd zuſammenſtanden, Rede ſtehen. Man merkte
es ihr an, wie ſchwer es ihr wurde. Während ſie einſilbig und
mit einem ſchweren Lächeln antwortete, wanderten ihre Augen
ſuchend in dem großen Saale umher. Endlich ſchienen ſie ihr
Ziel gefunden zu haben. Mit ſchnellem Schritt ging ſie auf
Hil=
degard zu, die inmitten der Gewächsgruppe an dem noch nicht
abgebauten Altar mit Annemarie von Trotha und Arno
Mor=
genroth in eifriger Unierhaltung ſtand. Eine kurze Zeit bemühte
ſie ſich, immer noch zerſtreut und abwartend, an dem Geſpräche
teilzunehmen. Dann zog ſie Hildegard mit einem leichten Drucke
der Hand beiſeite.
„Ich muß einen Augenblick mit dir allein ſein”, ſagte fie
leiſe, aber ſehr dringend, „im Nebenzimmer iſt kein Menſch, wilkt
du ſo gut ſein, mit mir dorthin zu gehen?”
Und nachdem ſie die dichten Vorhänge geſchloſſen: „Du
hei=
rateteſt heute meinen Vater, Hildegard, und ich weiß, daß er zu
dir über Dinge geſprochen hat, die er mir bis zu dieſer Stunde
mit aller Aengſtlichkeit verborgen hat.”
Sie zwang die aufſteigende Erregung nieder und fuhr fort.
„Ich glaube, als ſeine Tochter ein Recht zu haben, von ihne
zu wiſſen. Ich könnte ſonſt den Schritt, den er heute getan ha),
weder verſtehen noch billigen, könnte auch zu dir das Vertrauen
nicht haben, das für ein erſprießliches Zuſammenleben zwiſchen
uns beiden notendig wäre. Darum bitte ich dich, mir, bevor
du heute abend mit dem Vater unſer Haus verläßt, völlige
Klan=
heit zu geben.”
„Klarheit — worüber?”
„Du weißt es. Ueber meine Mutter. Was war mit ihr
Wenn du nicht willſt, daß ich meinen Vater haſſe, ja” rief ſiel
der aufflammenden Leidenſchaft nun freie Zügel laſſend; „vor
ganzer Seele weiterhaſſe, wie ich es ſeit dem Tode meiner Mut
ter getan, ſo ſage es mir!“
Einem ſo heiß gebietenden Willen gegenüber verſagte Hilde
gards Vorſatz, den ſie noch zu Beginn des Geſpräches gefaßt
hatte. Sie fing an einzuſehen, daß die Tochter in der Tat ein
Recht auf Wahrheit hatte, und daß ſelbſt die ängſtliche Rückſicht
des Vaters einer ſo ernſten Forderung gegenüber ihr Ende er
reicht hatte.
„Gut” erwiderte ſie, „wenn du gefaßt biſt, es zu hören
wenn es zu deiner Ruhe und zur Beſſerung des Verhältniſſes
zu deinem Vater beiträgt, unter dem er mehr gelitten hat, als du
vielleicht geahnt haſt, und ich mit ihm, ſo will ich gegen ſeinern
Wunſch und Willen die Verantwortung übernehmen, dir
Klar=
heit zu geben.”
Sie hatten bis jetzt geſtanden. Nun nahm Hildegard Karlas
Hand und zog ſie, die willenlos alles mit ſich geſchehen ließ
neben ſich auf das kleine Eckſofa in einer Niſche des Zimmers
Und dann ſagte ſie ihr mit kurzen, ſchonenden Worten, was ihr
Macketatz an jenem Abend nach der heftigen Auseinanderſetzung
mit ſeiner Tochter erzählt hatte.
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Fäummer 31.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 1. Februar 1921.
Seite 3.
pfe
Bericht von der Frankfurter Börſe vom 31. Januar.
Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie, Darmſtadt.
Die Börſe eröffnete infolge höherer Deviſenkurſe in befeſtigter
ſlunng, doch war die Unternehmungsluſt in Anbetrgcht des ungünſti=
Refultates der Pariſer Konferenz gering. Mexibaniſche Renten
in bis 25 Progent höher geſucht. Am Montanmarkke gewannen
ſderus zirka 40 Prozent, Mannesmann ziuka 20 Prozent, während
zu ſeh=Luremburger und Oberbedarf zur Schwäche neigten. Auch
fahrtswerte waren niedriger. Am Einheitsmaukt ſtellten ſich Verein
zu ſcher Oelfabriken, Rheiniſche Braunkohlen, Riebeck Montan,
Hei=
ſhrger Zement und Eiſenwerke Meher höher. Niedriger dagegen
mn Akkumulatoven Hagen. Im Froiverkehr waren die Umſätze
geſt gering. Deutſche Petroleum ſtellten ſich zirka 100 Prozent höher.
für Mansfelder Kuxe beſtand Kaufintereſſe zu erhöhten Kurſen.
miſche Renten lagen ſchwächer.
Frankfurter Abendbörſe vom 31. Januar.
w. Die weitere Befeſtigung der ausländiſchen Deviſen ließ in der
bbörſe für die zum Verkauf geſtellten Effekten bei erhöhtem
Kurs=
e eine lebhafte Aufnahmeluſt hervortreten. Eine feſte Haltung
th=e ſich für Mexikaner bemerkbax, von denen beſonders 5prozentige
drnexikaner bevorzugt blieben und bis 629 geſteigert wurden.
Bal=
ae=Ohio waren ebenfalls geſucht und höher. Im freien Verkehr
aad reges Intereſſe für Mansſelder Kuxe, welche bis 4975 umgingen
ſpäter Schwankungen unverlagen. Deutſche Petroleum 1980
ge=
tyr. Julius Sichel 900. Auf dem Montanmarkt waren
Mannes=
hin beſſer beachtet plus 6, auch Oberbedarf, Laurahütte, Gelſenkirchen
nn ſich höher. In Frage kamen ferner Chemiſche Scheideanſtalt, bei
after Nachfrage, während Faubwerke Höchſt ſich abſchwächten. Elektro
gnann gewannen 5 Prozent. Adlerwerke Kleher blieben geſuchſter
gewannen 4 Prozent. Der Einheitsmarkt zeigte eine vorwiegend
Haltung. Löhnberger Mühle mit 234 waren wieder 6 Prozent er=
Spiegel und Spiegelglas fanden zu erhöhtem Kurſe Aufnahme,
leichen auch Lokomotivf. Krauß 370. Später trat ſchwankende
Hal=
wein, als ſich der Dollan wieder nach unten neigte, 62, 61¾ bis 61
unt. 5proz. Silbermerikaner 428 bis 424. Bankaktien konnten ſich
behaupten. Der Schluß war ruhig, aber feſt.
Der Wert der Mark im Ausland.
Für 100 Mark wurden gezahlt am 31. Januar in Zürich 10,20
dem Kriege 125,40) Franken, in Amſterdam 4,80 (59,20) Gu. Kopenhagen 9,00 (88,80) Kronen, in Stockholm 7.90
Kronen, in P.rag 128,25 (117,80) Kronen, in Neu=York 1,62
Dollar, in Paris 23 (125,40) Franken.
w. Deviſenmarkt. Frankfurt a. M., 31. Jan.
des Darmſtädter Tagblattes
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1103.90/1106.10
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2022 90
2292/
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2172)
14380/1146.20
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31. Jantuur
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1043.30/1046. 1071095.30/1101.10
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18833=
59.81—
16893=
Verliner Börſe.
Berlin, 31. Jan. Börfenſtimmungsbild. Die von
Pariſer Konfevenz beſchloſſenen, Deutſchland aufzuevlegenden
Re=
ionszahlungen bildeten heute in der Hauptſache den Gegenſtand
Frörterungen an der Börſe. Die Unſicherheit darüber, welchen
Euf die weiteren Verhandlungen in dieſer Angelegenheit nehmen
A, wirkte ſehr hemmend auf die Unternehmungsluſt. Die Ge=
3tätigkeit nahm daher keinen größeren Unffang an. Da aber die
herburſe infolge Deckungen weſentlich anzogen und ſich auch die am
trg umlaufenden Inſolvenzgerüchte nicht beſtätigten, wurden von
Stekulation Deckungen und Rückkäufe vorgenommen, beſonders im
Pieren, die in den letzten Tagen weſentlich zurückgegangen
. Die Börſe machte daher einen feſten Eindruck, und es ergaben
m allgemeinen Kurserhöhungen von 10—15 Prozent, für Argo
2euttſch=Ueberſee von 25 Prozent, für Rheinſtahl von 20 Prozent,
cmidt von 25 Prozent. Schwach lagen dagegen Laurahütte und
Emer Gußſtahl. Valutapapiere erfuhren under Bevorzugung von
rhniſchen Bahnen und Mexikaner=Anleihe zu anziehenden Kurſen
aw Beachtung. Bankaktien und heimiſche Rendenwerte waren
zu=
uverändert. — Bei anhaltendem ſtillem Geſchäft wurden ſpäter
Montan= und Induſtriewerte, ſo beſonders Phönix und Oren=
Ru Koppel, weiter im Kurſe heraufgeſetzt.
argen Dienstag iſt Börſenruhetag. Es finden nur
hia=, Produkten= und Metallwotierungen ſtatt. Sonſt ſind für
ar keine weiteren Börſenrihetage feſtgeſetzt.
Deutſche Reichsbank.
Vie der vorliegende Ausweis der Reichsbank vom 22.
r erkennen läßt, hat ſich die ſchon in den erſten beiden
Januar=
in die Erſcheinung getretene Beſſerung des Standes der Reichs=
En der dritten Woche fortgeſetzt. Die geſamte Anlage nahm um
Millionen Mk. auf 48 677,6 Mällionen Mk. ab. Von dieſer
Beſſe=
hn=fielen auf die bankmäßige Dechung für ſich allein 5295 Millionen
Mark, ſo daß dieſe damit auf 48 499,4 Millionen zurückgegangen iſt. An
Zahlungsmitteln (Banknoten und Darlehnskaſſenſcheinen) floſſen der
Bank aus dem Verbehr 708,5 Millionen zu, und zwar verminderte ſich
der Banknotenumlauf um 528,3 Millionen auf 66 018,5 Millionen Mk.,
der Umlauf an Darlehnskaſſenſcheinen um 175,2 Millionen auf 11 380,5
Millionen Mk. In der entſprechenden Woche der Jahre 1920 und 1919
waren 23,6 Millionen bzw. 874,1 Millionen M. an den genannten
Zah=
lungsmitteln in den Verkehr gegeben worden. Der diesmalige Rückfluß
von Zahlungsmitteln mußte natürlich auf die Entwicklung der fremden
Gelder einwirken, die ungeachtet des höheren Rückganges der Anlagen
ſich nur um 4110,6 Millionen auf 11 426,9 Millionen Mk. ermäßigt
haben. Bei den Darlehnskaſſen erhöhte ſich die Summe der ausſtehenden
Darlehen um 446,8 Millionen auf 34 123,1 Millionen Mk. Die daraufhin
der Reichsbank zugeführten Darlehnskaſſenſcheine ließen zuſammen mit
den erwähnten Rückflüſſen aus dem Verbehr die eigenen Beſtände der
Bank an Darlehnskaſſenſcheinen um 622,2 Millionen auf 22 622,5
Mil=
lionen Mk. anwachſen.
Von den Produktenmärkten.
H. Manheim, 31. Jan. (Priv.=Tel.) An der heutigen
Produkten=
börſe war die Tendenz ruhig, die Preiſe ſtändig nachgebend. Die
amt=
lichen Notierungen lauten per 100 Kilo waggonfrei Mannheim
ein=
ſchließlich Sack: Gelber La Plata=Mais 320, neuer inländiſcher Rotklee
1400—1800, italieniſche Luzerne 2800—3000, Provenoe=Luzerne 3000 bis
3200, Wicken 220—350, inländiſche Erbſen 250—300, ausländiſche Erbſen
200—300, Futteverbſen 200—250, Rangoonbohnen 170, Braſilbohnen
140, Ackerbohnen 240—20, inländiſche Linfen 450—550, ausländiſche
Linſen 400—500, Wieſenheu 90—95, Rotkleebeu 100—110, Luzerne=
Klee=
heu 120—130, Preßſtroh 50—53, gebündeltes Stroh 46—50, Biertreber
190—200, Rapskuchen (ohne Sack) 125—135, indiſcher Kokoskuchen 170
bis 180, Reis 375—500, Raps 650—700, Leinſaat 600—650 Mark.
w. Frankfurt a. M., 31. Ja. Die Tendenz um
Getreide=
markt unterlag heute mehr dem Angebot als der Nachfvage, und
ver=
ſchiedene Artikel ſtellten ſich niedriger. Bei dem mangelnden
Kon=
ſum und der Bewegung der Deviſenpreiſe bleibt das Geſchäft äußerſt
ſchwierig. Einem Preisdruck unterliegen immer noch Hülſenfrüchte, wo
das Angebot anhält und es an Abnehmern fehlt; beſonders ſind Erbſen
angeboten. Pelrſchten, Ackerbohnen kaum beachtet. Wicken, Lupinen,
Servadella haben ſich ebenfalls nicht gebeſſert. Ware iſt mehr am Markt,
als verlangt wird. Mais ruhig bei befeſtigten Forderungen.
Futter=
mittel ſtehen zu billigeven Preiſen zur Verfügung. Einige Haufneigung
herrſcht für Futterhülſenfrüichte. Oelſaaten liegen ſchwach. Oelkuchen
laſſen mäßige Beſſerung erkennen. Heu ſchwach, Stroh ruhig und
preishaltend.
* Ferlin, 31. Jan. Zu den gewvichenen Preiſen zeigte ſich am
Produktenmarkt heute etwas Kaufluſt für Futter= und Viktoriaerbſen,
ſowie für Peluſchhen, Ackerbohnen und gelbe Lupinen, aber zumeiſt zu
Preiſen, zu welchen die Beſitzer dieſe Ware nicht abgeben. Für Mais
beſtand für bald lieferbare Ware Nachfrage, doch war das Geſchäft
an=
geſichts der anhaltenden Schwankungen am Deviſenmarkt gering.
Vom Ledermarkt.
b. Der anhaltende Preisrüchkgang am Rohhäutemarkt für mittlere
und ſchwere Großviehhäute, Roßhäute und Schaffelle iſt auf den
Le=
dermarkt nicht ohne Einfluß geblieben. Die Preiſe bröcheln auch hier
ab und zurzeit iſt die Kanfluſt nicht beſonders rege. Auf den
Leder=
börſen verhalten die Käufer ſich weiter abwartend und nur in farbigen
Ledern wurden Umſätze getätigt. Es notierten im:
Januar
Dezember
troffen werden, iſt die Mißſtimmung über die gegenwärtige Lage größer
als dort, wo gelegentlich der Abſatz von Erzeugniſſen im Inland in
Frage kommt. Das Holzausfuhrgeſchäft ſteht
vollſtän=
dig ſtill. Die Holländer machen für unbeſäumte Stonmkiefer
der=
artige Untergebote, daß ſich unter Berückſichtigung der Ausfuhrabgabe
und der Fracht bis Bentheim nicht der am Inlandsmarkt erzielbare
Preis ergibt. Mit anderen Worten geſagt: Die Bewextung am
deutſchen Holzmarkt hat den Weltmarktpreis
über=
ſchritten. Daraus folgern ſehr viele Indereſſenten, daß ſich der
gegenwärtige Preisſtand für deutſches Schmittholz nicht behaupten
werde, zumal andauernd in den Forſten wahnwitzige Preiſe für
Rund=
holz gezahlt werden.
lich, weil 40 v. H. des augenblicklichen Marktpreiſes ſich aus Löhnen
und baren Auslagen zuſammenſetzen. Die heutige Rundholzbewertung
geſtaite den Sägewerken nicht, zu den jetzt geltenden Verkaufspreiſen am
Schnättholzmaukt ihre Erzeugniſſe abzugeben, da der Herſtellungspreis
der Ware ſich teurer ſtellt als der erzielbare Verkaufspreis. Infolgebeſſen
muß mit aller Tatkraft und mit Unterſtützung der
Negierung gegen den Fortbeſtand der
augenblick=
lichen Nundholzpreiſe angekämpft werden. Nur vom
Rundholz aus kann ein Preisgbbau für die holzwirtſchaftlichen
Erzeug=
niſſe und Halbfabrikate vorgenommen werden. Die Kaufluſt der
Möbel=
fabriken im Rheinland und in Weſtfalen iſt weſentlich abgeſchwächt und
auch die bſtdeutſchen Betriebe, die noch im Drzember Abſchlüſſe in Zopf=
und Stammkiefer tätigten, warten ab. Aufträge in Küchenmöbeln, in
Speiſe= und Schlafzimmern und kleineren Erzeugniſſen der
Möbelindu=
ſtrie laufen nur ſpärlich ein. Freilich iſt zu berückſichtigen, daß in
billi=
geren Cattungen die Läger nicht überfüllt ſind. Luxusmöbel ſind
da=
gegen im Ueberfluß vorhanden. Hierfür hat ſich eine merkbare
Preis=
ſenkung vollzogen. Sie findet ihren Ausdruck in einem nennenswerten
Preisrückgang am Eichen=Schmittholzmaukt.
Der Häntemarkt im Januar.
b. Die Abwärtsbewegung am Nohhäutemarkt hat den ganzen
Monat Januar hindurch weiter angehalten, und beſonders waren es
Großviehhäute im mittleren und ſchweren Gewicht, die im Preiſe
wei=
ter zurückgingen. Leichte Gewichte dagegen konnten ſich zu
Dezember=
preiſen behaupten, bzw. zogen noch eine Kleinigkeit an. Auch Roßhäute
und Schaffelle gingen im Preiſe zurück, während die Nachfrage nach
Kalbſellen lebhafter war und meiſt zu Dezemberpreiſen, teilweiſe etwas
höher, aus dem Markt genommen wurden. Ob der Preisrückgang im
Februar weiter anhält, läßt ſich ſchwer vorausſagen. Die nachſtehende
Statiſtik zeigt die Preisgeſtaltung im Monat Januar im Vergleich
zum Monat Dezember v. J., und zwar koſteten etwa im
Dezember
Januar
Großviehhäute pro Pfund
7—15 Mark 10—14 Mark
14—18
Kalbfelle
10—18
5—7
4—6
Schaffelle
105—280 „ 120—330
Noßhäute pro Stück
Füd ſüddeutſche Ware, ſowie einzelne beſonders begehrte Sorten
entſprechend mehr.
Vom Holzmarkte.
r. Unſer fachmänniſcher Mitarbeiter ſchreibt uns: In den Kreiſen
des Holzgewerbes, die ſtark durch den Niedergang der Holzausfuhr ge=
* Mannheim, 27. Jan. Auf der Tagssordnung der zum 7. Febr.
einberufenen Generalserſammlung der Geſellſchaft für
Rhein=
ſchiffahrt Fendel-Badiſche Aktiengeſellſchaft für
Rheinſchiffahrt wird auch Stellung genommen zur Entſcheidung
des Schiedsrichters über die Abtretung von 75 Prozent der Aktien und
Entſchädigungsanſprüche der Aktionäre bei der badiſchen Stellungwahme
des Vertrages über die Betriebsgemeinſchaft mit der Rheinſchiffahrts=
Aktiengeſellſchaft vormals Fendel.
b. Vom Gewürzmarkt. Der Markt ſiegt weider ſtill und die
Preiſe bewegen ſich weiter nach unten. Preiſe von heute erfahren
mor=
gen ſchon wieder Aenderungen. Augenblicklich notieren in gauzen
Säk=
ken ab Hamburg, verzollt: Pfeffer ſchwarz 7 Mk., gemahlen 8,50—9 Mk.,
weißer Muntokpfeffer 12,50 Mk., Nelken 18—18,50 Mk., Kümmel
beut=
ſcher 3—3,50 Mk., Holläinder 4 Mk., Lorbeerlaub 3—3,50 Mk., Jamaika=
Piment 6 Mk. das Pfund.
* Steuerfreie Erneuerungsfonds und
Bankge=
heimnis. Wie wir hören, hat der Hanſa=Bund in der Frage
der Steuerfreiheit für Erneuerungsfonds (Vgluta=
Entwertungsfonds) eine Eingabe an den Steuerausſchuß des Reichstages
gerichtet, in der er auf eine hier beſtehende Lücke in der Geſetzgebung
und Rechtſprechung hinweiſt, die es der Induſtrie unmöglich macht, ein
vor allen ſteuerlichen Eingriffen bewahrtes Erneuerungskonto
für die Aufrechterhaltung betrieblicher Wirtſchaftlichkeit in ihren
Bi=
lanzen einzuſetzen. Die Eingabe weiſt nach, daß durch die jetzige
Un=
klarheit in den Betrieben eine gefährliche Bilanzierungspplitik zum
Schaden der Volkswirtſchaft herbeigeführt und ein Naubbau anden
Bilanzen getrieben wird, der ſich in kurzer Zeit ſchwer rächen müſſe.
Gefordert wird, daß die Zuläſſigkeit der ſteuerfreien Bildung von
Er=
neuerungsfonds durch Formulierung eines neuen Paragraphen mit
Rückwirkung aller bisher erlaſſenen Steuergeſetze einwandfrei
klarge=
ſtellt wird. — In einer zweiten Eingabe an den Finanzpolitiſchen
Aus=
ſchuß des Vorläufigen Reichswirtſchaftsrats bittet der Hanſa=Bund,
da=
für einzutreten, daß das Bankgeheimnis wieder
herge=
ſtellt wird, da der allgemeine Nutzen ſeiner Aufhebung nach den
prak=
tiſchen Erfahrungen des Geſetzes weit hinter dem Schaden zurückbleibt.
Die Aufhebung des Bankgeheimniſſes, ſo wird darin ausgeführt, habe in
verhängnisvoller Weiſe die Aufſpeicherung inländiſchen und
auslän=
diſchen Bargeldes ſowie andere Formen der Kapitalverheimlichung
gefördert, den bargeidloſen Zahlungsverkehr geſchädigt, begünſtigt ein
ſtarbes Abwandern deutſcher Bankkunden zu fremdländiſchen Inſtituten,
zerſtört das Vertrauensverhälſſnis zwiſchen den deutſchen Bankiers und
ihren Kunden und verwehrt endlich die Inflation deutſcher
Geldzeichen.
* Wiener Modewoche. Die im Monat Auguſt 1920
veran=
ſtaltete Wiener Modewoche ſoll in Anbetracht ihres großen Erfolgs in
der Zeit vom 31. Januar bis 7. Februar 1921 i Wien wiederholt
werden. Dieſe zweite Modewoche wird in Form einer Modemeſſs
ab=
gehalten werden. Es werden ſich an ihr über 120 führende Firmen der
Modell= und Engros=Konfektion beteiligen. Nähere Auskunft erteilt
die Kammer für Handel, Gewerbe und Induſtrie, Wien, Stubenring
Nr. 8—10.
* Der Norddeutſche Lloyd bat mit 30 000 Tonnen
Schiffs=
rqum eine neue Linie Andwerpen—Neu=York eröffnet. In kurzem
ſollen noch weitere Verbindungen mit Amerika vorgenommen werden.
hnkfurter Kursbericht 31. Jan. 1921
Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie (Darmſtädter Bank).
Berliner Kurſe.
Staatspapiere.
ich2anleihe. . .. .
üu. V. Schatzanweiſ.
I.—1X.
grä mienanleihe ...
Feuß. Konſols.. ...
3. Ank. unk. 1935
„ v. 1907..
yern Anl. . . . . . . .
ſſen unk. 1924...
rttemberger . ....
Ansläudiſche.
Flgar, Tabak 1902.
Briech. Monopol ..
deſt. Staatsre itev
ab 1918...... .."
deſt. Schatzanwe i.
1914..... ... ..
Lt Goldrente. . . . .
einheitl Nen e.
hm. am. Rente v. 03
Goldrente v. 13
am. „ konv.
v. 05
t. Admin. v. 190
(Bagdad) er. I
„ II
v. 1911,Bollanl.
ng. Staatsr. v. 14
Goldrente. . .
Staatsr. v. 10
Kronenrente.
29. 1.
77,50
(8,75
65,—
66,75
72,20
85,80
66,75
68.—
56,25
73.—
65,—
84,75
66,—
74,75
54,50
88,75
26,50
120,50
135,25
111,—
80.—
24.—
49,75
22.30
22.—
31. 1. I
77,50
68,—
65.—
66,50
80,50
72,30
85,30
68,60
58,—
56.—
73,40
64,10
84,75
66.—
74,75
62,50
54,—
82,50
275,50
330, —
21,75
25.—
46,10
130.
120,75
97.—
142,—
124,50
80,25
49,25
22,25
19,75
Außereuropäiſche.
5% Mexik. amort, innere
konſ. äuß. v. 99
585
4% Mexik. Goldv. 04, ſtfr.
820
konſ. inner. . . .
4½% Irrigationsanl.
5% Tamaulipas, Ser. I. .
Oblig. v. Transportanſt.
4% Eliſabethbahn ſtfe.. . .
2,6% Oeſt. Südb. (Lomb.)
3% Oeſt. Staatsb. 1. b. 8.Em.
3% Oeſt. Staatsb. Erg. Retz
4
v. 1883.
4½% Anatolier I. ......"
3% Salon. Conſt Jonction
3% Salonique Monaſtir,
5% Tehuantepee . . . . . . .
4½%
Deutſche Städte.
4½ Darmſt. v. 1919b.1925
3½% Darmſtadt v. 1905.
4% Frankfurt v. 1913.. ..
3½% „ v 1903....
4% Mainz. v. 1919b. 1926
Pfandbriefe.
496 Frankf. Hyp. Bk. 1920
3½%0
4% Frkf H.Krd.=Ver. 1921
4%6 Mein, Hhp. Bank 1922
192=
4%0 Pfälz.
1923
4% Rhein.
verl.
48 Südd Bk. Münch. 1906
4% Heiſ.Pdhyp. Bk. Pfdbr.
3½% Heſſ.Ldhy. Bk Pfdbr.
4½ Heſſ. Ldhyp. Kom.Obl.
Bank=Aktien.
Berliner Handelsgeſ.. . . .
Darmſtädter Bank. . . . ..
Oeſt. Kreditanſtalt . . . . .
Rhein. Kred.=Bank. . . . . . 198.—
170.— 70.— Bergwerks=Aktien. 49,90 Bochumer . .. . .. . .. . . . . — Buderus ....... ......" 130,— 132,— Dt. Luxemburger. . . . . . 335,— G lſenk. Bergw.... 340,— 107.— 103.— Harpener Bergb. . .." 471.— 400,— 419,75 Eſchweiler Bergw.. . . . . . — Kaliwerke Aſchersleben .. — 86,50 Weſteregeln ...
Laurahitte . . . . . . . . . . . .
Lothringer Hütte .. . .. .. 570,—
— Mannesmann Röhren.. 590,— 99,50 99.— Phönix. . . . . . 584,— 87,50 87,50 Oberſchleſ. Eiſen (Carv) 284,— Oberbedarf..." 299,50 101,—
87.— 101.—
89,— Rhein. Stahlw.
Riebeck Montan ..
Aktien v. Transportanſtal 540,—
451,— 97,25 97,40
97,10 Paketfahrt. . . . 181.— 97,90 Nordd. Lloyd.. 188,— 101,20 102,75 Südd. E.=B.=Geſ. 103,50 97,25 97,30 Schantung E.=B. 530,— 83,— 83,— Baltimore. 103,50 103,50 Kanada ..." 100,40 100,— Lombarden. 87,75 88,— Oeſt.=Ung Staatsbahn.. 98,50 98,8 Juduſtrie=Aktien. 815,—
5%6,— 237,— Zement Heidelberg... . .
Badiſche Anilin . . . . . . ." 180.— 180,— D. Gold= u. Silbſcheideanſt. 844,—
arnelimi-
on
Preiso-
ingdargel
R Furt a. M.
11 84
Laf6 Sckneider
Buchenbrennholz
ofenfertig gehackt,im
Trock=
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168,—
151,75
241,—
218,—
305,50
198.—
67,50
175.—
599,—
333,—
352,—
476,50
370,—
570,—
323,—
598,50
583,—
275,—
295,—
540,—
468,—
188,—
188,—
103,50
32, —
450,—
315.—
530,
850.—
Induſtrie=Aktien (Fortſ.)
Griesheim Elektron. . . . . .
Höchſter Farbwerke. . . . . .
Holzverkohlung .. . . . . . . .
Werke Albert (Chem.). . . .
Allg. Elektr.=Geſ. ... . . ..
Bergmann=Werke. . . . . . .
Felten & Guilleaume . . .
Lahmeher .. . . . . . . . . . . .
Licht & Kraft. .. . . . . . . .
Rhein. Elektr. Werke. . . .
Schuckert. . . . . . . . . . . . . .
Siemens & Halske .....
Feinmechanik (Jetter) ...
Gelſenkirchen Gußſtahl..
Gummi=Berlin=Frankfurt
Gummipeter. . . . . . . . . . .
Heddernheimer Kupfer..
Lederwerke Spicharz. . . .
Lüdenſcheid Metall .....
Adlerwerke Kleher..... .
Badenia (Weinheim). . . .
Breuer & Co. Vorzüge..
Daimler Motoren. . . . . . .
Eßlinger Maſchinen. . . . .
Gasmotoren Deutz... . . .
Karlsruher Maſchinen. . .
Lux’ſche Induſtrie ......
Vogtländiſche Maſchinen.
Oelfabrik Ver. Dt. .....
Zellſtoff Waldhof. . . . . . .
Zuckerfabr. Waghäuſel ..
Frankenthal.
29. 1.
400,50
425,—
658,—
630,—
303, —
345,—
—
223,75
257,—
201,—
253,50
313,—
30,—
485,—
330,—
230,—
—
269, —
—
305,—
279,—
320,—
225,—
349,—
—
300,—
315,—
468,—
395, —
400,—
31. 1.
407,—
427,—
655,—
630,—
301,50
350,—
221,—
258,—
198,—
243,
320,—
500,—
471,—e3
320,—
227,
449,—
269,—
291,—
304,—
274,50
816.—
349,50
319,50
476,75
398,50
401.—
Darmſtädter Werte.
Dampfkeſſel Robberg ...
Bebrüder Roeder. .. . . . .
Gebrüder Lutz........"
Helvetia Konſervenfabrik.
Mororenfabrik Darmſtadt
Venuleth & Ellenberger.
Nahfr.
335,—
279,—
272,—
235,—
188,—
305,—
Angeb.
340,—
281,—
275,—
240,—
190,—
310.—
(Eigene telegr. Meldung.)
Aktiengeſ. f. Anilinfabr.. .
Aſchaffenburger Zellſtoff.
Augsb.=Nürnb. Maſchinen
Berlin Anhalt=Maſchinen
Bismarckhütte. . . . . . . . . ."
Deutſch=Atlant. Tel. ...."
Deutſch=Niederländ. Tel.
Deutſche Erdöl. . . . . . . ..
Dt. Kaliwerke. . . . . . . . . ."
Dr. Waffen u. Munition
Donnersmarckhütte .. . . ."
Dynamit Nobel ..... . .."
Elberfelder Farben ....."
Eleftr. Lieferung ......."
Gelſenk. Gußſtahl. . . . . . .
Geſ. f. elektr. Untern. . . .
Hanſa Dampfſch. . . . . . . .
Hemoor Zement .. . . . . ."
Hirſch Kupſer.... . . . . .."
Höſch Eiſen.. . . . . . . . . .."
Hohenlohe Werke. . . . . . .
Kahla Porzellan. . . . . . . .
Linde’s Eismaſch. . . . . . . .
Lingel Schuh . . . . . . . . . .
Linke & Hofmann . . . . . .
Nordd. Gummi .. . . . . . ."
Orenſtein. . . . . . . . . . . . ..
Rathgeber Waggon ....."
Roſitzer Zucker ........."
Rütgerswerke . . . . . . . . . ."
Sachſenwerk .. . . . . . . . . ."
Sieinen Glas ..........
Thale Eiſenhütte . . . . . . .
Ver. Lauſitzer Glas. . . . .
Weſtfäl. EiſenLangendreer
Wittener Gußſtahl.. . . . .
Wanderer Werke ......."
Deutſche Petroleum .. . ."
Sächſiſche Gußſtahl ...."
Steaua Romana . . . . . . ."
29. 1.
420,—
379 I.
291.—
(50.—
246.—
250,25
2675.—
392,—
545,50
720,—
3797).
448,—
209.—
191,75
310,—
364,50
385,—
744,—
275,—
571,—
330,—
263,—
450,—
290,—
535,—
397,—
421,—
355, —
600,—
—
666.—
467,50
667,50
950,—
1319,—
31. 1.
534,75
540,— 543,—
398,
2871/,
655,—
254,75
255,—
.—
294,—
550,—
726,—
361,50
447.—
201,60
470,—
195,—
317,—
365.—
390,50
759,—
277.—
379,75
335,—
264,—
450,—
275.—
540,—
400,—
370,—1 370.—
418,—
354,75
599 ½
722,—
670,—
400,56
—
655,—
1985,— 1975.—
949.—
1270,—
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Das 1. Ziel der Grund= und ewerbeſteuer für
1920 und die im Januar Ifd. Js. fällig geweſene
Gemeindeſteuer für 1919 — Hebr Nr 49035 bis
49137 — ind bei Meifung der Beitreibung bis
0. Februgr Iſd. 78. hierher zu zahlen. Vom 11.
Fe=
bruar ab werden Pfandkoſten erhoben. (st1206
Darmſtadt, den 25. Januar 1921.
Die Stadtkaſſe.
Behanntmachung.
Auf Grund des § 42 der Verordnung, die
An=
legung des Grundbuchs und die Ausführung der
(Frundbnichordnung betrefſend, vom 13 Januar 1900
hat das Heſſiſche Miniſterum der Juſtiz beſtimmt,
daß das Grundbuch für die Fluren V bis WIII,
VIII bis XXV und XLVI bis LXXIX der
Ge=
marlung Darmſtabt ſowie das Berggrundbuch für
die gauze Gemarlung Dariiſtadt vom 25. Februar
1921 an als ang legt anzuſehen ſind,
ie Vorſchriften darüber, was ſeitens der
Be=
teiligten noch bis zu dem angegebenen Zeitpunkte
zu geſehehen hat, können auf der Umtsſtube des
Vor=
ſtehers des Ortsgerichts Darmſtadt II und aus dem
Anſchlag an der dortigen Ortstafel erſehen werden.
Darinſtadt, den 31. Januar 1921.
(1382
Heſſiſches Amtsgericht Darmſtadt 1.
Nutzholz=Verſteigerung.
Mittwoch, 2. und Donnerstag, 3. Jebruar 1921,
je vormittags 10 Uhr anfangend, ſollen im
Eber=
ſtädter Gemeindewald. Diſtrikt Klingsackertanue, zirka
400 Kiefernſtämme von 20—44 cr Durchmeſſer und
6—14 m Länge öffentlich meiſtbietend an Ort und
Stelle verſteigert werden. Die Zuſammenkunft der
Steigerer iſt auf dem Griesheifnerweg am
Wald=
eingang. Nähere Auskunft erteilt Forſtwartaſpirant
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