Darmstädter Tagblatt 1921


19. Januar 1921

[  ][ ]

Beſtellungen nehmen entgegen: die Geſchäftsſtelle
Rheinſtraße Nr. 23 (Fernſprecher Nr. 1. 125
und 425), unſere Filialen, Landageuturen und alle
Poſtämter. Verantwortlichkeit für Aufnahme von
Anzeigen an beſtimmten Tagen wird nicht übernom-
men
. Nichterſcheinen einzelner Nummern infolge höh.
Gewalt berechtigt den Bezieher nicht zur Kürzung
des Be=

184. Jahrgang
verbunden mit Wohnungs=Unzeiger und Unterhaltungsbeilagen.
Organ für die Bekanntmachungen der Bürgermeiſterei Darmſtadt.

A2mm breite Rehlame=eile 500 M. Anzeigen
eittgegen: Geſchäftsſtelle Rheinſtraße 23, die
gen u. Anzeigenerpeditionen. Inr Falle höherer
Gewalt wie Krieg, Aufruhr, Streiß uſw, erliſcht jede
Verpflichteung auf Erfüllung der Anzeigenauftrüge

und Leiſtung von Schadenerfatz. Bei Konkuus oder
gerichtl. Beitreibung füllt jeder Rabätt weg.

Deutſch=arnerikaniſches Hilfswerk für die
deutſchen Studenten und deutſche Dichker.
R.K.A. Eine außerordentlicß große Spende des Nei Hawen
Relief Comité iſt der Auslandsabteilung des deut=
ſchen
Roten Kreuzes in Berlin für die deutſchen
Uiniverſitäten im Reiche und in Oeſterreich zugegangen.
Der Betrag von 270000 Mark ſoll entſprechend der Widmung zu
je 1000 Maxk dei Uniberſitäten Königsberg, Greifswald,
Roſtock, Kiel, Berlin, Breslan, Hamburg, Halle, Göttingen, Gie=
ßen
, München, Köln, Frankfurt, Bonn, Jena, Freiburg i., Br.,
Würzburg, Erlangen, Mürſter, Tübingen, Wien, Graz, Inus=
bruck
zur Verfügu7ch geſtellt werden.
Die Gaben ſind zur beſſeren Ernährung bedürftiger Studen=
ten
beſtimmt. Der Reſtbetrag von 30000 Mark iſt von den
Spendein der Zentral=Wohlfahrtsſtelle deutſcher Juden zuge=
dacht
. Die Auslandsabteilung des deutſchen Roten Kreuzes hat
an die hier genannten Univerſitäten die Beträge abgeſaudt, zu=
gleich
mit einem Schreiben, in dem es heißt:
Die immer ſviederfehrengen Berichte über die beſonders
ſchwierige Lage vieler deutſcher Studenten haben eines der rüſ=
nigſten
Hilfskomitees unſerer amerikaniſchen Stammesver=
zuandten
und Freunde, das Neiv Haven Relief Comité, veran=
laßt
, einen größeren Betrag als Neujahrsgruß ſür deutſche Stu=
penten
zu überynitteln. Die Förderung des Geſundheitszuſtandes
von bebürftigen Stngenten kann unſeres Erachtens am wirkſanf=
ſten
dadurch erfolgen, daß ihnen Gelegenheit gegeben wird, ſich
durch einen mehrwöchigen Landaufenthalt bei den Gaſtfreunden
des In= und Auslandes grünklich zu erholen. Wir ſind bemüht,
folche Gelegenheit für das kouynende Jahr in möglichſt großer
Anzahl zu beſchaffen.
Wir möchten nun vorſchlagen, die obige Summe als
Grundſtock für einen Fonds Erholungsſtipendien zu be=
ftimmen
, und aus einem ſolchen Reiſe= und andere Unkoſten zu
decken, ſoweit ſie von den Stipendiaten nicht ſelbſt getragen wer=
den
können. In Falle Sie eine ſolche Beſtimmung, für dieſe
Gelder treffen, würden weir uns erlanben, dem Ferien=
ſtipendienfonds
ſofort weitere 1000 Mark für je 500 Stu=
genten
, die an Ihrer Univerſität immatrikuliert ſind, zu über=
veiſen
, und auch in Zukunft alle Gelder, die uns zur Beſſerung
ſSer allgemeinen Lage der Studenten Ihrer Univerſität zur Ver=
Fügung ſtehen, dieſem Fonds zu geben. Wir bitten Sie, uns
evtl. die Zahl der Studiexenden umgehend anzugeben.
Wir möchten dorſchlagen, daß die Verwaltung des Fonds
von Ihnen ſelbſt oder Ihrem Stelldertreter, drei Vertretern der
Studentenſchaft und einen Vertreter des Roten
Kreuzes übernomuren wird, und daß diefer kleine Ausſchuß
auch die Auswahl der von Zeit zu Zeit mit Stipendien zu be=
denkenden
Studenten zu treffen hat.
Unter den geiſtigen Arbeitern Deutſchlands, den Künſt=
lern
und Schriftſtellern, herrſcht vielfach große Not. Ihr
Druck iſt in nicht wenigen Fällen ſo hart, daß geiſtige Schöpfer,
unter ihnen hervorragende und dielverheißende Perſönlichkeiten,
ihrem Werke enitzogen werden, weil ſie, unr ihr und ihrer Ange=
hörigen
Daſein zu friſten, Unterſchlupf in mannigfaltigen prak=
tiſchen
Berufen ſuchen müſſen. Nicht immer haben die Suchen=
den
gefunden! Dieſer Zuſtand iſt bedenklich für die geiſtige Auf=
richtung
Deutſchlands.
An die Anslaudsabteilung des deutſchen
Noten Kreuzes ſind im Laufe der Zeit zahlreiche Geſuche
gerichtet worden, der Not geiſtig Schaffender abzuhelfen. Die
Auslandsaßteilung iſt beſtrebt, Mittel und Wege zu finden, un
auch den deutſchen Schriftſtellern und Künſtiern eine Nothilfe
zur ſchaffen, wie ſie durch Dr. Hugo Liebers Schöpfung der
deutſchen Wiſſenſchaft geſichert wurde. Zunächſt hat das deutſche
Rbte Kreuz gewiſſe Anregungen weitergegeben an unſere Stam=
mesberwandten
und Freunde in Amerika, und ſchon iſt ein
ſchöner und großer Erfolg der dort niemais derſagenden Opfer=
willigkeit
zu derzeichnen. Der Geſellig= Wiſſenſchaft=
liche
Verein in Neu=York ſeierte ſein fünfzigjähriges
ubiläum mit einenn großen Wohltätigkeitskonzert zu gunſten
der Geiſtig=Schaffenden im Deutſchen Reich und
in Oeſterreic. Als Erträgnis dieſer glänzenden Veranſtal=
tung
wurden vom Vorſitzenden des deutſchamerikaniſchen Vereins,
Herrn Dr. Otto Gkogau, und dem Feſtleiter Herrn Friedrich
Michel 200 000 Mark durch Kabeltelegramm der Schil=
lerſtiftung
in Weimar zu Händen von Profeſſor Lien=
hard
übermitrelt. Dieſer Betrag gelangt widmungsgemäß zu
gleichen Teilen an notkeidende geiſtig Schaffende im Deutſchen
Reich und in Oeſterreich zur Verteilung.
Der deutſchen künſtieriſchen Produktion auf dramiatiſchem
Gebiete erwächſt durch den Geſellig=Wiſſenſchaftlichen Verein eine
Förderung dadurch, daß es dem genannten Verein gelungen iſt,
ein deutſches Theater in Neni=Yort wieder zu eröffnen.
Briands Aufgabe.
Zum ſechſten Male Miniſterpräfident.
1. Aus Paris über Genf, 17. Jan. Ariſtide
Buiand iſt zum ſechſten Male Miniſterpräſident Frankreichs
getvorden. Schon fünf Minifterien, meiſt Umbildnngen früherer,
räſidierte er, zuletzt ununterbrochen vom 30. Oktoßer 1915 bis
Mitte März 1917. E3 iſt niecht notwendig, immer wieder zu er=
ählen, wie dieſer Mann aus dunkelſten Anfängen zuu machtvoll=
ſten
Erſcheinung der dritten Republik emporſtieg. Weder den
Vorzug einer guich nur bürgerlich anſtändigen Geburt hatte er
für ſich noch die perſönliche Uinbeſcholtenheit. Er gleicht keinem
zeiner Kollegen, die ſich als glänzende Rechtsanwälte, Finanz=
männer
, Großindnſtrielle aus Licht gearbeitet haben. Nicht ein=
mal
denen, die fleißiges Arbeiten in der Kominiſſivn oder Treue
der politiſchen Auſehsuung auf den Miniſterſeſſel hoben. Er
Ourchftreifte vei Anarehismiis her die linren politiſihen Parteien
erfännite es nicht, mit den Ueberbleibfein der uapoleoniſihen
Familie zu kokettieren, wurde der Miniſterpräſident des höchſt
gemäßigten Poincaré, und gab im Kriege nur der nationgliſtiſch=
monarchiftiſchen
Preſſe volle Nedefreiheit, un ſeine eigene Par=
tei
mit allen Mitteln der Zenfur zu knebeln.
Das Geheimnis ſeines Erfolges iſt eine tiefe Menſchenkennt=
nis
und eine ſeltene Kunft, Menſihen zu behandeln. Was er
jahrelang in den Wandetyängen der Kanimer geübt, das komimt
ihin zuſtatten, tHenii er ſetzt ſpieder die Leitung der auswärtigen
Angelegenheiten übernitmt. ird zan ihm wieder den leiten=
den
Direktor des Auswärtigen Dienſtes 1915 berief mian zu
dieſem Zwecke den früheren Berliner Geſandten Jules Cambon
s Adjutauten beigeſellen? Briand, der ehemalige Revoln=

tionär, Anarchiſt, Syndikaliſt, Generalſtreikler, Apoftel der repu=
blikaniſchen
Einheit, hat ſich früher niemals mit Nuslandspolitik
beſchäftigt. Arf ſeinem ſeltſamen Wege vom Gefängnis, wo
er wegen eines Sittenverſtoßes feine politiſche Laufbahn eröff
ucte, bis zuur Juſtizminiſter und Miniſterpräſidenten, hat er in
mer nur nach der Meiſterſchaft eines Volksmannes, nicht eines
Siaatsmannes geſtrebt. Er ſoar gie ein politiſcher Charakter,
nie ein politiſcher Vielwiſſer, er imimer nur ein Opportuniſt, der
ſich nach der Sonne der Volksgunſt drehte. Er war ein genialer
Streber, jpobei der Hauptton allerdings auf genial liegt. Man
hat von ihun im Scherz geſagt, daß er weder leſen noch ſchreibeir
könne, denn tatſächlich lieſt er nichts, ſchreibt nichts, er rauicht nur
und ſpricht. Seine einzige politiſche Begabung iſt die Rede, er
iſt der beſte Redner Frankreichs. Wenn er ſpricht, iſt er ſchöpfe=
riſch
, erfaßt und bewältigt im Augenblick alle Vorausſetzungen
ſeines Themas. Es iſt gan; im Einkkang mit dem National=
eharakter
des Landes, daß ein ſoſcher May, Briand, Frankreichs
Liebling iſt. Und deshalb wurde er berufen, weil dem Mann
am eheſten verziehen werden wird, der den Franzoſen den Rüc=
zug
von Lloyd Geoige am ſchönſten planſibel maeſten
wird. Briand iſt in den Augen der Leute eine Art Tazſendfaſſa,
den alles gelingt. Er iſt wießergekonunen, weil man ihn trotz
nancher perſönlichen Feinde allgemein für den beliebteften Maun
in Frankreich hält.
Für Deutſchland iſt es zweifellos ein Glück, daß Pvin=
care
bei der Neubefetzung des Kabinetts keine Rolle bekommen
hat. Briand hat hinter den Kuliffen Hen Ausſchluß Poincaués
ur Bedinguug gemacht. Es wäre ſonft zu unerträglichen Kon
flikten gekommen. Schon während ſeiner tetzten Miniſterſchaft,
im Kriege, hatte Brianid diel unter der heimlichen Gegnerſchaft
Poincarés, des Hamaligen Prüſibenten der Reputzkit, zu leiden,
ſpeil er, der Miniſterpräſident, nicht die Annexion des linken
Rheinufers, ſondern niur eine langöquernde Befetzung als
Kriegsziel aufſtellte. Daß ſoſche Unſtiyrmigkeiten immer noch
zidiſchen den beiden Mämnern bsſtehen, verrät Poincares neueſter
Artikel im Matin. Der Expräſident ſchreibt, das Miniſterium
der Finanzen hänge heute inehr denn je vom Miniflerium des
Aeußern und denn Miniſterpräſidenten ab. . . . Das folt heißen:
Die Wiedergutmachung dauf nur durch politiſches Diktat, alſo
durch Geſpaltmittel gelöſt werden. Echt Poincaré! Briand iſt
ein anderer. Er iſt nicht der Defgitiſt und Pazifiſt, zu demr ihn
der Anhaug Poincares zährend des Krieges in verkappten A=
griffen
ſiempeln wollte, aber er ſuird ſicher verſuchen, durch Ver=
haudeln
mit der den ſchen Regierung in der Entſwaffnaugs=
und Entſchädigungsfrage zum Ziele zu kammzen. Er geht darin
einig mit Millerand, zit dem er in Anlage und Laufbahn
beide koueieit von der Sozialdemokratie her diel Aehiilich=
keit
hat; und von den er nach dem Scheitern der Kaucidatur
Pcret geſchickt in den Sattel gehoben worden iſt. Das Schtvie=
vigſte
wird die Auseinanderſetzung mit Englaud in der neu
auf den 25. Januar verſchobenen Parifer Konferenz des Oberſten
Rates ſein. Aber wenn einer überhaupt dieſes Kunſtftück fertig
bringt, iſt es der kluge, mit allen Waſſern geſogſchen= Briand.
* Wie der Temps meldet, wird das neue Kabinett ſich
höchſtwahrſcheinlich erſt am Mittwoch der Kammer vorſtellen,
damit es die nötige Zeit zur Vorbereitung der miniſteriellen
Erklärung hat. Wie Journal des Débats meldet, ſollte am
Dienstag ein neuer Miniſterrat ſtattfinden, in weichem die
niniſterielle Erklärnng endgültig feſtgeſtellt wird. Ihre
Verleſung ſoll bereits am Nachmittag in der Kammer und im
Scnat erfolgen. Nach der Liberté iſt die minifterielle Erklärung
bereits in den Hauptzügen fertig geſteilt. Der Grunidgedanke iſt
nach dieſem Blatte der, die uationale Einigung aufrecht zu er=
halten
, da ſie notwendiger ſei als je zur (rledigung der wirt=
ſchaftlichen
und ſinanziellen Aufgaben. Norſvendig auch, um
der Regierung die Kraft zu geben, die für ſie unerläßlich ſei zu
einer guten Fortführnug der diplomatiſchen Beſprechungen. Die
Ertlärung geht dann an eine Prüſung der Haupifragen, die denn
Parlament vorgelegt werden ſollen. An erſter Stelle ſteht die Frage
des Budgets. Das Budget werde bald beſprochen in der Abſicht, Er=
ſparniſſe
zu machen. In wirtſchaftlicher und ſozialer Beziehung iſt
die Erklärung für Freiheit und Ordanug begchtenswert. Die
Freiheit des Handels ſoll raſch auf alle Gebiete ausgedehnt ſer=
den
, auf denen ſie noch beſchräukt iſt. Weiter ſpricht die Erklärung
von den Willen, die Nuhe des Landes gegen bolſthetwiſtiſche Vor=
ſtöße
aufreiht zu erhalten, die gemacht werden können. In der
auswärtigen Politik ſpricht die Erklärung von den Beziehrngen
zu Deutſchland und der Lage in Rußland. Das Blatt meint,
in jedem Falle wverde demr Miniſterium eine große Mehrheit
ſicher ſein.
Die Pariſer Miniſter=Zuſammenkunft.
Paris, 17. Jan. (Hadas.) Aus London wird gemeldet:
Das Reuterſche Bureau wurde amitlich davon in Kenntnis ge=
ſetzt
, daß Lloyd George der Zuſammenkunft der alli=
ierten
Miniſterpräſidenten beiwohnen wird, die in
Paris am 24. Januar ſtattfinden wird. Geſtern aut=
woriete
die franzöſiſche Regierung, daß ſie darin einwillige, daß
die Zuſammienknuft am 24. Januar ſtattſinde. Sie wird höchſt=
wahrſcheinlich
drei oder vier Tage dauerm. Es iſt nicht ſicher,
daß der italieniſihe und der belgiſche Miniſterpräſident auf ihr
vertreten ſein werden. Auf alle Fälſe wurde beſchloſſen, daß die
Außennüniſter Italiens und Belgiens Graf Sforza und Jaſpar
daran teilnehmen. Havas fügt der Meldung hinzu, von einer
Einladung der Deutſchen ſei nicht die Nede
geteſen.
Die Feſtſetzung
der deutſchen Entſchädigungsſumme.
Berlin, 18. Jan. Die für Deutſchland wich=
die
bisher alle Konferenzen und diplo=
tigſtealler
Frage
niatiſehen Verhandliugen beherrſcht hat, gipfelt in den Punkt
des Berſailler Vertrages, der hon der F=ſtfetzung einer Ge
ſautſummeder dentſchen Zahlungen au unſere bis=
herigen
Gegner ſpricht. Betannilich verpflichtet der betreffende
Brtikel Sie Ententeregierungen, uus die Summe bis zun 1. Ma;
d. J. bekanut zu geben. Wer ſichz der phautaſtiſchen Zahlen, die
bisher auf der gegneriſeßen Seite vorgeſthlagen ſind, erinnert,
tbeiß, bis zu welchem kaum glaublicßen Grnd die deutſche Lei
ſtü gsfähigkeit innger überſchätzt wird. Trotzdemi bleibt auf
dentſeher Seite das Recht beſtehen, die Zumme bis zunt ſeitgeſet
ten Teriin zit erfahren.
Der franzöſiſche Fiuauzdelegierte in Brüſſel Schdonx hat
nun, wie erinnerlich, den Vorſchlag gemacht, von der Feitſetzung

der Pauſchalfune bis auf weiteres abzufehen und es vor=
länſia
mit Jahreszahlungen zu verſuchen, für die er im Lauf=
der
nächſten füinf Jahre eine Annnität von drei Miltiarden Gold=
mark
in Anregung brachte. Wie nicht anders zu erwarten, iſt
diefer Vorſchleig don gentſcher Seite ſchon ſvegen der exorbitanten
Höhe der uens zugenleiteten Leiſtutngen als völlig undiskutabel
erklärt ivorden. Im üibrigen iſt von unſeren Vertretern darau;
hingewieſen tvorden, daß der Verfuch Deutſch(ands zur Er=
füluzg
des Friedensöertrages nur unter ganz beſtininſten Vox
ausfetzungen erfolgen tönnte. Vorausſetzungen, die ein ausge=
fprochenes
Enigegenkommen der Ententer giernngen in anderen
Fragen mit ſich bringen tpürden. Damit wäre die Diskuſſion
über dieſe Frage als vertagt, wenn nicht als aufgegeben anzu
nehmen ſein, wenn nicht in der Zwiſchenzeit von franzöſiſcher
Seite und in der Folge auch engtiſcher Seite mit dem Vorſchlag
der Teilzahlungen erneut an die deutſche Regierung hernngetreten
jvorden wäre.
Wie verlalitet, hat Reichsminiſter Dr. Simons auch bei
dieſer Gelegenheit auf das für Dentſchland Bedeuktiche eines
ſoſihen Modus hingevieſen. Im übrigen ſind die beiden Ver=
treter
Frankreichs und Englands darüßer nicht im Unklaren ge=
laſſen
ſvorden, daß areh im Falle einer Verſtändiguug über das
Prinzip jährlicher Zahlungen dieſe keinesfalls in bar, ſondern
nur in Geſtalt von Waxenliefernngen und öhnlichen Leiſtungen
erfolgen könnten. Es iſt auch don uns eine Reihe von Erleich=
terungen
auf aiseren Gebicten als -cncüitic Eine dun non be-
zeichliet
worden. Wie der Lokalanzeiger hört, haben dieſe Be
fprechnngen inzwiſchen zu einer leichten Annäherung der beider
ſeitigen Standpunckte geführt, die dieileicht zu einer Grundlag=
weiterer
Verßandlungen in Brüſſei hinüberleiten können. Nach
eingehender Berntung des Reichskabinetis mit den verſchiedenen
Mächten und den deutſchen Sachöerſtändigen der Brüiſſeler Kon=
ferenz
ſcheint muf unſerer Seite Reicing vorhanden zu ſein, die
zueiteren konkreten Vorſchſäge der Ententeregiernngen zu hören,
falls dieſe bereit ſein ſollten, auchr in ernſte Beratungen über ſie
einzutreten. Soſlte es tatſächlich zu einer Verſtändigung über
dieſe wiehtige Frage kommen, ſo ſcheint die nächſte Sorge der
Beutſchen Regiernnn zu fein, Deutſchland zu einer ſo umfang=
reichen
Waxenlieferung zunächſt inſtand zu ſetzen.
Angebliche Butſchpläne der Hohenzollern.
Wien, 18 Jan. (T.17.) Zu der Meldung, daß die hol=
ländifche
Regierung die Juternierung des Ex
kaiſers Wilhelm und des ehemaligen deutſchen
Kronprinzen aufgehoben, aber gleichzeitig den Wunſch
autsgedrüctt habe, die Kaiſerfamiie müge das Lano
beulaſſen, erfährt der NbenS von einer Seite, die er als
gut uuterrichtet bezeichnet, folgende ziemlich unglaubwürdige
Putſchgeſchießte: Der Wunſeh der holländiſchen Negieruug konnne
tatſächlich einer Ausweifung gleic, uur ollte die holländiſche
Regiernng die Maßujahme nach außen hin ildern, nachdem der
Kaiſer uud der Kronprinz zugegeben hätten, innerhalb einer be=
ſtimmten
Friſt (man ſprieht vont etwa 11 Tagen) das Land zu
veilaſſen. Die holländiſhe Regierung erhielt mit Hilfe aus=
ländiſcher
politiſcher und diptomatiſcher, unmentlich engliſcher
Perſönlichkeiten unwiderlegliche Beweiſe, aus denen hervorgehe,
daß die Hohenzollernfamilie das ihnen gewährt: Afytrecht miß=
braucht
hätte, und trotz der bindenden Zufage, von den Nieder=
landen
aus keine politiſche Agitation zu berreiben, hätte ſie früher
von Ainerongen, jetzt von Doorn, beſonders aber von Wieringen
aus, ſuo der ehenialige Kronprinz ſeinen Wohnſitz hat, Vorbe=
reitungen
zu einen großangeiegten Putſch getroffen. Der Kron
prinz wvollte nach Deutſchland entfliehen und an der Spitze der
dem Herrſcherhaiſe tren gebliebenen Offiziere und Maunſchaften,
deren Zaht man auf 450) (I) ſchätzt, Deutſahlaud wieder ei=
obern
. Hinter dieſerr Putſchplan ſteckt folgende Geſchichte:
Geheimageliteir in Wieringen ſoar es aufgefallen, daß der Kanemer=
diener
des Kronprinzen ftets auf melnere Tage verſchuand und zacl
iner Rückkehr ſtets lüngere, bis in die Nacht zuährerrd. Beſprechunge=
mit
demr Kronprinzei hatte, zun deiren
ige Veitrautensperſonen des
Krongrinzeir zugezogeir ugren. Man ſtellte feſt, daß der Kammerdieuer
es Kuonprinzen, namens Scholz, nach Amſterdam führ und dort unter
ſchem Nainei im Gotei De Dude Graaf in der Kalderſtraat abfticg
Briefe und begab ſich am nächiten Morgel
Gep
Haudtaſch
ein d.
gi die
Jedesmig
bekan
idartend
Hotelredl
iniſtea5
kehrte e5 Mich 34 Tag
ringetr zurüick.
zteut drei Monaten
gehemnisdollen Aetſen unterng hmn
el in der Kaluexſtragt
bei ſeiner letzten Anweſenh=
zuurde
er von Beanzten der polittiſchenr Politi zinliebſam geſtürt, ſein
die Unterfuckung
Papiere beſchlngnahmt uud im Gutel
Akientaſchie orgab ſchzwer belaſtendas Minterial: Auf Grund dieſer
dus Ergelmis hatte, daſ
ſtellungen wurde ei Kronrak abgeha.
holz in Begleitung Box
eiir Regierungsvertteter beg
fahsen, wuährend oi=
ziver
Beauten der Zchutzpo
Soorn vorfFrach. Beid.
anderer Regierungspcrte
ufagnilie
Hialten
Regierungsbcutrcte
gen
Diefe ſeniationelle Meldung bedarf natürlic der Beſtätigung.
Aus dem beſetzten Gebief.
der geftern gemeldeten
Laudau, 18. Jau. (Welff.)
Veſchlaguahme des zſveiten Stockwerkes der Knaben=
ſchule
erfolgte eine Bekanntyigchung der frauzüſiſchen Behörde,
onach im Oktober 1920 die franzöſifeße Behärde, um die deut-
ſchen
Schulen der Stadt, Landau in teiner Weife zu ſchädigen,
und um nicht die Wohnungsnot noch mehr zu verſchärfen, ein
Rzireſen vorſchlug, das als Lager derspendet wurde, und die
deutſchen Behörden erfnehte, dies als Schule einzurichten. Der
Vertretei der Reichsdeimägensverſpaltung und der Stadtrat von
Landau hatten ſieh geeigert, dies Anweſen der franzöſiſchen
Bekörde zur Verfüguug zu ſtalien, ſoſvie jeben Aufſand für feine
Eitfzichtäug zu genehmigen. Ifuter Sieſei 1unäuiden nud bei
der auſoluten Norivendigkeit einer Schute für die franzöfiſchen
(inder ſoh ſich, die Militärverwaltiug zur Beſchkagnahme ge=
nötigt
. Dieſe wird ſofort aufhören, ishaid die deutſihe Behörde
dem gereihten Autrage der Beſatzungs behürde Genugtireing
leiſtet hat."
Jufolgebeſſen fand eine nußerordenitlihe Stadtrats
ſitzung ſtatt, die ſich mit der Zugeſegenheit beſaßte und feſt=
ſ
:=ſte, daß im Sinßlick auf den Aitikel § es Rheiniandabkun=
nichis
der Stastrat in 1egereinfriesttinn Mit Ber egiernüg un
Zerpflichtung
der Reichsveriögeisveriwatinng
z: 2 kann.
Erfüllunn dieſes Verisngens nicht au
führenden Let
Unter dem 17
Schu(
der Schule ein Reguif

[ ][  ][ ]

Geite 2.

Sorzſtädter Zagblutt,

den 19. Januar 1931.

Nitmer 1S.

eheren Stockwert bis um 3 Uhr nachmittags zur Verfügung zu
ellen. Um 4 Uhr nachmittags iſt dann die Knabenſchuie durch
eine militäriſche Abordnung beſetzt worden. Nachdem die Be=
ſchlagnahme
der Habenſchule derfügt und die Beſetzung durch
eine militäriſche Abordnung erfolgt war, blieb dem Stadtrat nur
die Möglichkeit, die getroffenen Maßnghmten zu vollziehen und
iuter Aufrechterhaltung ſeiner Rechtsauffaſfung, wie er ſie in
der Sitzung vom 3. Degember feſtgelegt hatte, gegen das Vor=
gehen
der Beſatzungsarmee Proteſt zu erheben. Iu dieſem Sinne
ſturde ven ſänutlichen Parteien einſtimig Beſchluß gefaßt.
Die Beſtimmung des Rheinkandes.
Köln, 18. Jan. (Wolff.) Zum 18. Januar ſchreibt
der Miniſter des Aeußern Dr. Simons in der Köl=
niſchen
Zeitung: Wenn die Reichsregierung empfahl, die fünf=
zigſte
Wiederkehr des Tages der Reichsgründung nicht ohne ein
Gedentwort vorübergehen zu laſſen, ſo wollte ſie darauf hinizei=
ſen
, daß das deutſche Volk, das am 18. Januar 1871 nach langer
Ichwierigkeit einig wurde, auch jetzt noch dasſelbe geeinte Volk
iſt, daß der Staat, den wir heute gegen ſo biele äußere und innere
(Gefahren verteidigen, durch den Wechſel ſeiner Verfaſfung nicht
eine völkerreehtliche Perſönlichkeit aufgab, und daß die Ent=
ſchiedenheit
, womit wir uns zu der neuen Staatsform bekennen,
im Zuſammenhang mit den Werken unſerer Väter nicht zerreißt.
Durch den Frieden von Verſailtes wird uns ein größerer Ver=
ficht
auferlegt, den die gegenwärtige Regierung inverhalb der
Schranken des Möglichen auszuführen entſchloſſen iſr. Die Füh=
rung
des Reiches nrß deshalb jede politiſche Methobe ablehnen,
die mit dieſem Programnu im Widerſpruch ſtehen wärde. (Es
gilt die geiſtigen Waffen zu ſchmieden, die den inneren Zuſam=
menhang
der Reichtsdeutſchei mit ihren Brüdern jenſeits der
Grenzen und jenſeits der Meere verteidigen. Greß iſt die Ge=
fahr
, daß die ungufhörlichen Reibungen, die aus der Be=
ſetzung
der Rheinlande itſtehen, zi geſvaltſamezr Ent=
ladurtgen
führen könnten. Aber nicht in ſolchen Entigdzngenn
zeigt ſich die Treue zum Reich, ſondern in zähen Feſthalten an.
deurſcher Art, und im feſten Vertranen auf den Tag der Befrei=
ung
, damit, wenn er kommt, das Rheinland nicht zunz Zank=
apfel
zwiſchen den Ländern Weſienropas, ſondern ein feſtes
Glied des Reiches und zugleich der Vermittler eines fried=
lichen
Vexkehrs mit den Nachbarn werde.
Oberſchleffen.
Berkiu, 17. Jan. (Wolff.) Ans den Freifen der inter=
alliierten
Konmmiſſion verſautet, daß dem Wunſche des oberſchle=
ſiſchen
Volkes nach einer Verlängerung der im Abſtime=
mungsreglement
feſtgeſetzten Friſt ſtattgegeben werden
würde, da auch die intezalliierte Kommifſion ſich davon überzeugt.
habe, daß die urſprünglich feſtgeſetzten Friſten eine Vorbereitung
jur Abſtimmng und die rechtmräßige Eintragii der Stimm=
berechtigten
nicht geftatte.
Eine Kundgebung des Reichspräſidenten.
Verlin, 17. Jan. (Woiff.) Der Reichspräſident
hat aus Anlaß des heutigen Tages folgende Kundgekung
erlaſſen:
Au 18. Janüar ſind 50 Jahre ſeit der Einigang der deutt=
ſchen
Stämuie zu einem einheitlichen Staatsgebilde
vergangen. Die Sehnſucht unſerer Vorfahren und das heiße Ver=
langen
weiter Schichten des Volkes in allen deutſchen Gauen ſan=
den
hierdurch ihre ſpäte Erfüllung. Und dieſe Erfüllung blieb
von Dauer. In allen ſchmerzlichen Verkuſten, die uns jetzt durch
den Krieg und Frieden getroffen haben, iſt uus faſt als ein=
ziges
das eine große Unglück erſpart geblieben, daß die dent=
ſchen
Länder wieder auseinandergefallen ſind. Sie halten an=
einunder
feſt. Darüber zvollen wir uns freuen, wenjt wir guch
mit beſonderer Tnauer an diefem Tage zu allen dentſchen
Landegteilen hinüberblicken müſſen, die gegen ihren Wil=
len
von ihrem ſtammberwandten Lande getrennt worden ſind,
und auf das beſouders ſcher leidende Oeſterreich, das mit
dem Herzen zu uns ſtrebt, wie wir zu ihm Unſere innere
ſtaatliche Einheit ſeiter zu erhalten und zu feſtigen,
wuß unſer aller feſter Wille ſein. Wenn uns auch politiſche und
wirtſchaftliche Anſchauungen mehr als gut iſt trennen, in einem
ſind wir einig: Erenzen ſollen uus nicht trennen. Die Einheit=
lichkeit
unſeres deutſchen Vaterlandes iſt für uns aue ein Stück
unſeres Elgutkens, unſerer Liebe und unſerer Hoffiung.
(gez.) Ebert, Reichspräſident.
(gez.) Fehrenbach, Reichskenzier.
Die Konferenz der Ernährungsmitiſter.
Berkin, 17. Jan. (Wolff.) Auf der Konferenz der
Ernährungsminiſter, die am 15. Januar in Dresden
tagte und ſich mit den Mindeſtpreiſen der Getreideernts von 1921
befaßte, gab Reichsminiſter Dr. Hermes der Auffaſſung des
Reichsminiſteriums Ausdruck, daß die öffentliche Be=
rirtſchaftung
aufrecht erhalten werden müſſe, daß aber die bis=
herige
Form der Bepirtſchaftung nicht mehr beibehalten werden
könne. Der überwiegende Teil der Konferenzteilnehwer ſchloß
ſich dieſer Auffaſſung an. Die Geſamtfrage der Ge=
treidebewirtſchaftung
ſoll in der nächſten Miniſterkonfe=
renz
behandelt werden. Bis dahin will das Reichsminiſterium
eine Denkſchrift über die Möglichkeiten der verſchiedenen Syſtemc
vorkegen. Das Reichsminiſterium gab weiter Kenntnis von der
beabſichtigten Regelung der Ein= und Ausfuhr=
fragen
beſonders über die Freigabe der Einſuhr ſpeiterer
Lebensmittel. Endlich wurde noch die Abgabe von verbilligten
Futtermitteln behandelt. Im Laufe der Konferenz hatte der
Miniſter noch Mitteilungen über die Verſorgung mit

Dingemitteln gemacht. Der Reichsfinanzminifter hat dent
Vorſchlage des Reichsminiſters für Ernährung und Landwirt=
ſchaft
zugeſtimmt, welcher dahin geht, daß das Reich die Garan=
tie
für einen beſtimmten Dollarkurs ühernimmit, um die Valuta=
ſchankungen
für die notwendig einzuführenden Rohphosphate
zu beſeitigen. Es konumt dabei eine einzuführende Menge von
monatlich 400) Tonnen in Betracht. Der garantierie Kurs iſt
dabei ſo gewählt, daß in dieſem Jahre eine Verbilligung nicht
eintritt, wohl aber im nächſten Düngejahr. Das Kabineit hat
ebenfalls ſeine Zuſtimyeing zu dieſent Plane gegeben, der nun=
mehr
den geſetzgebenden Körperſchaften zugeieitet werden wird.
Die nächſte Konferenz des Ernähwkugsminifteriums wird ind
Laufe des Februar in München tagen.
Die Übertragung der Waſſerſtraßen anf das Reich.
Dresden, 17. Jan. (Wolff.) Die Verhandlungen zwiſchen
Vertretern der Reichsregierung und der Länder Fber die
Uebertragung der dem aßgemeinen Verkehr dienenden
Vaſſerſtraßen auf das Reich, die am 10. Januar in
Dresden begannen, wurden bis zum 15. Januar fortgeſetzt und
haben iinmehr ihren vorläuſien Abſchluß gefugen. In den
Hauptpunkten wurde eine Einigung erzielt. Die Durchfüh=
rung
der Beſtimmung der Reichsverfaßng, wonach die Waſſer=
ſtraßen
ſpäteftens am 1. April 1921 auf das Reich überzugehen.
haben, kann als geſichert geſten, vorausgeſetzt, daß die Regierun=
gen
uud Volksvertretungen den gekrofſenen Vereinbaruugen zu=
Kimeen. Die einſtveilige Berwal ung der Reichswaſſckſtraßen
dtuch die Behörden der Länder erſolgt von deinſelben Zeitpnukt
git; Koſten des Reiches unter Leifng des Reichsverkehrs=
miniſterins
. Dieſe und eine Anzahl anderer Vereinbantugen.
jollen in Geſtalt eines Staatsvertrages Geltung erlangen.
Seine Engänzung durch weitere Vexeinbarungen, welche die noch
nicht geregelten Einzelheiten umfaſſen, bleibt für dio nächſte Zu=
kunſt
vorbehalten.
Die Wieberaufnahme des deutſchen Handels
mit Beigien.
Antwerpen, 17. Jan. (O.R.B.) Von der belgiſchen
Regierung ſind beſtimnne Vorichlöge gemacht worden. in
welcher Weiſe der deutſche Handel in Belgien wieder
zugelaſſen terden ſhll. Von Deutſchland ſollen nur die drin=
gendſt
notwendigen Artibel gekauft terden. Einſtweilen ſoll der
Handel unter ſtändiger Kontrole der Regiernng erſolgen. Für
größere Beſtellungen m Deutſchlands Indeſtrie will die Regie=
rung
ſelbſt eintreten. Un ſolche Aufträge von Deurſchland aus=
richten
zu laſſon, ſoll guf ſie die Entſchädigngsſumme berrechitet
werden. Die Regierung hat hierüber mit den geſamten Rat
Verbazdlungen geführt und deiſen Zuſtimmung erhalten.
Aus Sowjet=Rußland.
Die antibolfchewiſtiſche Bewegung.
Parig, 17. Jan. Die Agenzur Hadas verbreitet eing Mel=
dung
der Xgence Nuſſe=Union, wonach am 12. Januar in Mos=
kau
eine bebeuttſame Konferenz ſtattgefunden haben ſoll, an
der uuter anderem Trotzkij, Tſchitſcherin, Kollizin und andere
bekannte Bolſchewiſtenführer teilgenommen haben. Die Be=
fprechung
habe ſich nt Maßnahunen gedreht, die ergriffen werden
ſolken, um die antibolſchewiſtiſche Bewegung einzu=
dämmen
, deren Fortſchritte im Inuern Rußlands die Sowjet=
regierung
ſtark beunruhigten. Die gefaßten Beſchläfſe werden
ſtreng geheimt gehaiten.
Die ruſſiſch=engkiſchen Verhandlungen.
Moskau, 15. Jan. (Wolff.) Eine autliche Kundgebung
beſagt: Ruſſiſche führende Kreiſe betrachten die Beziehan=
gen
zwiſchen Großbritannien und Rußland als
fehr ernſt und blicken mit großem Arstohn auf die Hartäckig=
keit
der britiſchen Regierung bei der Abweichung von dem Juli=
Hebereinkononen. Das Ergebnis dieſes Vertrauensbruches ſei=
tens
Broßbritanniens müſſe voll und ganz der Verantſvortlich=
keit
der britiſchen Regierung zur Laft gelegt wverden.
Roskau 15. Jan. (Wolff.) Tſchitſcherin hat an die
engliſche Regierung zwei Noten gerichtet und erhielt ſeinerſeits
eine Mikteilung Curzons über die Frage der Untergandlungen
zur Wiederaufnahne der Beziehuugen zwiſchen Eng=
land
und Rußland. Tſchirſcherin weiſt in ſeiner Mitteilung
vom 31. Dezember den Vorſpurf der engliſchen Regierung zurück,
Daß Rußland an der Verzögerung des Handelsübereinkommens
ſchuld ſei. Augenblicklich wende ſich die engliſche Regierung von
den Bedingungen des Sowjetübereinkoymens ab und habe ſy
ſchald daran, daß das Haudeléübereinkommen bis jetzt noch nicht
unterſchrieben ſei. Die ruſſiſche Regierung habe keine Veranſaſ=
fung
, in dieſes Uebereinkon=men einſeitige Zuſätze aufzunehmen,
die alle gegen die Intereſſen Sowjetrußlands gerichtet ſind.
Rußland ſeinerſeits ſei von den allerguſrichtigſten Wunſch be=
ſeelt
, die diglomatiſchen und die Handelsbeziehungen mit Eng=
land
wieder gufzurichten.
Der ruſſiſch=perſiſche Vertrag.
u. Berlin, 17. Jan. Angeſichté des beborſtehenden Nück=
zuges
der Twppen des cügliſchen Generals Bax=Fronſide aus
Nordperſien glauben die Timnes an Perſien noch einmal die war=
nende
Aufforderung richten zu ſollen, ein energiſches, d. h. natür=
lich
im Sinne der Times ein engliſch gerichtetes Kabinett ein=
zuſetzen
und den berüchtigten Vertrag von Teheran zu ratifi=
zieren
, der aus Perſien ein britiſches Protektvrat
machen ſollte. An der Weigerung der perſiſchen Demokraten,
dieſes die Unabhängigkeit Perſiens für immer begrabende Ab=
kommen
anzuerkennen, ſcheiterte das Zuſtandekoymen dieſes

ſoll. Man verſieht die augſtliche Stimme der Times, die früher
mit Perſern und ähnlichen Völker nicht viel Federleſens mnachte.
toenn man hört, daß die Moskauer Regierung Perſien
den Vorſchlag zu einem Abkommen gemacht hat, deſſen
Prüfung die maßgebenden perſiſchen Politiker jedoch davon ab=
hängig
inachen, daß die roten Truppen zunächſt aus Noxdperſien
zurückgezogen werden. Die iraniſche Regierung ſtellt ſich nämlich
auf den durchaus richtigen Standpunkt, daß jie ſich mit keiner
Macht in Beſprechungen einläßt, die in der Erinnerung an da=
Ruftreten der Ruſſen und Briten in vergangenen Zeiten mili=
täriſche
Unkernehmungen auf perſiſchent Boden für zuläfſig er=
gehtet
. übrigen ſteht die perſiſche Regierung ſchon ſeit län=
gerer
Zeit in Verbindung mit Moskau, 1oo ſie durch einen her=
dyriazenden
Dielomaten, den früheren Miniſter des Aeußern
un5 Bytſchafter in Konſtantinopel Miſchawanel Mamalik, ver=
täten
ift. Als weitere Vorbedingung für die Anbahrung nähe=
B= ieheingen zu Rußland verlangt die berſiſche Regiorung,
daß ſie die Bolſchetiſten jeder Einmiſchung in die inneren Ver=
häl
:ziſſe des Landes enkhalten und namentlich auf den Wunſch
terzichten, das Räteſyſten in Perſien eingeführt zu ſehen.

* Kſeine politiſche Nachrichten. Der Hauptausſchuß de
Reichstags genehmigte die Ausgaben für die te=hniſche Norhiife mit
3 Allionen Mark für die Beſchaffng der Ausrüiftingsgegenſtänd= und
15 Milivneu Mark für die Durc;führüng der rechniſchen Nothilfe. Ferne
bewiſtigte den Hauptausſchuß zur Eniwickelung der Azſtalt für die Be
Lämofung der Säuglingsſterhlichreit imr Demtſchen Reiche eine halte Mil:
lion Mark. Nach Bewälligung don 36 Millionen Mark für die Durch=
führung
der Reichtagswahl und von 5 Millionen Marr zur Fürſorge für
Deutfchſrämige Auslandsflüchtlinge genehinigte der Hauptausſchiß derr
Etat des Reiksminiſteriums des Innern. Maßnahmen gegen
Streirende. Wie Daity Telegrabß über Helſingfors berichtet, hat
die Sowjet=Regierung bon Rußland ſtrenge Maßnahmen zur Be=
kämpfang
des Streiks ergriffen. Sic erließ eino Verfügung,
wonach allen Streiſenden, die nicht fofort die Arbeit wieder aufnehuen,
mit Gefängnisſtrafe don 1 bis 5 Jahreiy und Enrzichung der Lebens
mätelkaute für ihre Anrgehörigen gedroht wird. Der Streik der
Studenten in Kalkutta gewinnt an Ausdehnng. Die Zaß
der Streitenden, die den Beſuch der Vorlsfungen eingeftelli habei, be=
trägt
etiva 2000.

Dartſtadt, 19. Januaz.
* Erledigt ſind zuei mit evangeliſchen Lehrern zu beſetzende Schal=
ſtelſen
zu Pfuugſtadt, Kreis Darmſtadt, die mit einem evangeliſchen
Lehrer zu beſetzendz Echulſtelle zu Bleidenrod, Krais Alsfeld, umd
einzs mit einein ebangeliſchen Lehcer zu befetzende Schilftelle zu Nie=
der
=Ramſtadt, Kreis Darmſtadt.
n. Schöffengericht I. Die Ausübung der Heiltunde hab dent Hier
wohnhaften H. Metzlex, dar ſich auf ſogen. Azgendiagnoſe ſtützt, eine
jetzt verhandelte Anklage wegen fahrläfſiger Köxperverletz=

Uwiverſität Grenobie erlangte Kenntnis beſagter Diagnoſe anzugeben,
ohne daß dies in der Beweisaufnahme nach geprüft wurde. M. trat zu
Beginn der Verhandlung ſehr ausfällig gegeir die Aerzte im aßigemeinen
und gegen die drei anweſenden mediziniſchen Sachterſtändigen auf, ſo daß
es energiſcher Mahnung ſeinens des Vorſitzenden mit den Himeis auf
etwaige Haftſtrafe für Ungebühr bedurfte, zu eine angemeſſene Tonari
zu beranlaſſent. Mit dem Bruſtton der Ueberzeugung legte der Ange=
kiagte
ſein Syſrem dar, wonach er alle chrotziſchem Krgukheiteir (mit aüuten
befaßt er ſich niht) aus der Regenbogenhaut des Auges feſtzuſtellen wiffe.
jene (utachter bezeichmnen dies zuar als ein wiſienſchaftliches Unding,
M. bleibt aber bei ſeinen ſpunderſamen Standpunkt. Die Parienten wer=
den
von ihm unmittelba mit homöspatiſchent Hei mirtzeln fabrikmäßiger
Herkunft verſehrn, und die chemiſche Unterfychntg mehrerer ſplcher ergab
bis auf verchwindend Fleine Zuſätze faſt mr Kreide und Zuckex, alſo
wehigitens keine Schädlichtrit. Das (mit Eiſchlus dev Arzen-t) genom=
iene
Honora: pflegt nicht gerinng zu ſein, untd es ſoil genug Zeute geben,e
die M.s Wartezimnet Füllen. Der ihm zur Laft gelegte Fall iſt charak=
teriſtifeh
und hätte für die Betrofſenz leicht noch unbeilboller autsgehen
Böznen. Dieje Kranke leidet als Foige eines Unfalls a zraumatiſcher
Neurpſe, befand ſich während des vorigeiz Sommers deshalb im hieſigen
Krantenkus der forſt= und lendwärtſchaftbichen Berufsgenoſſenſchaft, und
es Itis Mottatelgnger zielbewußter Nerbenbehandüutg bedurft, Die ausch)
hoſteriſch Veranlagte iit beſſerem Zuſtand zur bringen. Die Hrilung war
im günſtigen Fortſchreiten, als blitzartig der heftüyſte Rucſchlag ſich
äußert und alles bis dahir Gewonnene jüber den Saufeit warf. Höchſte
ſinnloſe Erregung mit Schreikrämpſen, Selbſtmordabſiht ſoau nur durch
ſtäriſte Mittel zu dämpfen (wie ſie gegen Tobſucht angeivandt werben)

digung iſt eine Konſultation des Angeklagten anzuſehen. Von einer Be=
tannten
war jeng Kranke dem M. zuigeführ ſuorden, und er ſagte ihr
nach der üüblichen Augendiagoſe ſchroff ins Geſicht, ſie leide, vor zuvau=
zig
Jahren begonnen, am Magen, Darm, den Nieren, ſei ſEroghulös,
habe Arterienverkalkung aſw., ihre Nerpen ſeien völlig erledigt u. +. m.
Eigentlich wau nach M.s Aeußerungen überhaupr nichts mehr zu machen,
und erft. auf Bitten der Begleiterin wrde ein PuAlverſchächrelchen mit=
gegeben
. Die Wirkung des ſeeliſchen Schlags auf die Hrante iſt bereits
gefchäldert, und die Sachverſtändigen bekuden, daß alle von M. der Frau
andiagnoſtiziertenr Krankheiten (von den Nerven abgeſehen) nicht vorhan=
den
ſind, es auch ein grober Kunftfehler des Angeklagten als Heilbefliſſe=
nen
wvar, eine pſychiſch ſo empfindſame und wiberſtaudsſchwache Pakientin
durch dieſe Eröffnung zit beſtürzen und die verhängnisvolle Aufregung
auszulöſen. In einem anderen Falle verkündetr M. einem jungen Mäd=
chen
, es habe den Sihvindſuchtskeim, obſvohl der behandelnide Arzt dem
eniſchieden widerſpricht, uond die wwörklich vorhanden geleſeite Kolik reſt=
los
gebeült iſt. Der erfterwähnte Fall gelangte gur Kenutnis des Hreis=
gefundheitsanrts
und veranlaßte das nunmehrige Verfahren. Das Ge=
richt
ſprach k. ſchuldig und verurteilte ihn wvegen der fahrläfſigen Kör=
perverletzuiig
zu 500 Mcrk Geldftrafe eutl. 50 Tagen Gefängis,

Phantaſtiſches Spiel in 7 Bildern von Auguſt Strindberg.
Deutſche Uraufführung in Frankfurter Schauſpielbaus
anz 16. Januar.
Im Dezeutber 1883 führte Direktor Joſephſon inn Neuuen
Theater zu Stockholnn zun erſtenmial das zwet Jahre vorher voll=
endete
phantaſtiſche Märchenſpick Glückspeter auf. Der Er=
folg
tpar ungeheuer: 76 Aufführungen folgten innerhalb hurzer
Zeit. Aber dann verſchwand der Glückspeter vom Spielplan
der reife Strindberg hat das Märchenſpiel ſpäter ſelbſt ver=
worfen
und erſt 1915 ging es wieder über die Bretter des=
ſelben
Theaters, das heute den Namen. Schwediſches Theater
führt. bermals fand das Werk ſehr beifällige Aufnahme, und
bald begann man es ins Deutſche zu übertragen. Emil Sche=
rings
Ueberſeßung (Georg Müller Verlag, München) lag der
hieſigen Aufführung zugrunde. Feruer hat Heinrich Göbel
das Werk für Reclaufs Univerſalbibliother (Nr. 6074) überſetzt
und kürzlich iſt eine Uebertragung ich glaube, ebenfalls von
Heinrich Göbel bei Oſterheld u. Co. erſchienen, die einen Pro=
jeß
der Erben des Dichters mit dem Verlag hervorrief, der zu=
guuften
des letzteren entſchieden wurde.
Der Glückspeter entſtand unter dem Eindruck des Erfolges
des Meiſter Olof in vierzehn Tagen. Die Philoſophie des
Märchens iſt die: Das Leben iſt gut und das Leben iſt böſe;
die Menſchen ſind mehr unverſtändig als fehlerhaft, und die
Liebe iſt das Höchſte. Dieſe Lehre wird Peter, dem Sohne des
Alten in Turme, durch die Erfahruugen, die er auf ſeiner
(lücksfahrt machte. Seine Paten, der Kobold und die Fec,
fenden ihn hinaus in die zeite Welt. Jener ſchenkt ihm einen
Ring, der die Fähigkeit hat, dem Träger alle Wünſche zu er=
füllen
, dieſe gibt ihm eine Reiſegenoſſin mit auf den Weg, die
ihe aus allen Fährniſſen befreit. So kann dem Glückspeter ja
nichts ſchief gehen, und er wünſcht luſtig drauf los. Die Natur
tiül er kennen lernen, aus Winter wird im Handumdrehen
Sominer aber ſie langweilt ihn; er will Abvechſelung, die
Freuden des Reichtums. Aber als reicher Mann warten ſeiner
unangenehme Dinge in Hülle und Fülle: die Konvention be=

herrſcht ſein Leben, die Steuerbehörde quält ihn unaufhörlich,
die Freunde und Freundinnen beſtehlen ihn, verpraſſen ſein
Gut und fliehen davon, wemn er in Not gerät. Nur Lieschen,
die Weggenoſſin der Fee, bleibt bei ihn. Da flucht er der
Freundſchaft und dem Manmon und will als Reformator die
Menſchheit beglücken. In einer Stadt will er das höckerige
Pflaſter des Bürgermeiſters Schulze, dem Schuhmacher, Hühner=
augenoperatur
und Stellmacher ein Denkmal geſetzt haben, durch
ſchönes, glattes Pflaſter erſetzen das Volk aber wirft Steine
auf ihn und ſtellt ihn an den Pranger, von wo ihn, den Ver=
laſſenen
, Lieschen befreit. Jetzt geht ſeim Wunſch nach Macht,
und der glänzende Hofſtaat des Kalifen Omar XXVII. unrgibt
ihn. Aber er muß die Macht mit Lügen erkaufen: ſeinen römiſch=
katholiſchen
Glauben muß er ableugnen, eine erſchwindelte
Ahnentafel des Reichshiſtoriographen mutß er anerkennen und
ein unggliebtes Weib, das auch ihn nicht liebt, ſoll er Gemrahlin
nennen. Da verflucht er die Macht und flieht ans Meer, wo
er unter den Trünnnern geſtrandeter Schiffe, ſelbſt ein Wrack,
ſtrandet. Hier ruft er den Tod aber als er ihm gegenüberſteht
und Freund Hein die Senſe hebt, da hat er doch den Wunſch,
weiter zu leben und der Tod verſchindet. Am Meeresſtrand
trifft er den Weiſen der ihm den Sinn des Lebens erſchließt,
und in der Dorfkirche, von doo er am Beihnachtsabend ſeine
Glücksfahrt angetreten hat, findet er ſein Lieschen wieder, und,
vom Vater geſegnet, beginut er das Leben als Menſch‟. Deun
die Fee hatte ja geſagt: Und wenn Du Deine Wanderung be=
endigt
haſt, dann wirſt Du ob Du nuin groß oder klein bift,
ob Du Glück gehabt haſt oder nicht, ob Du reich oder arm, gelehrt
oder ungelehrt biſt dor allem ein Menſch ſein und ein menſch=
licher
Menſch!
So iſt dies Märchenſpiel eine Allegorie des menſchlichen
Daſeins, und ihr tiefer Sinn iſt leicht zu faſſen. Darin mag
tvohl ein Hauptargument für den Publikumserfolg zu ſehen
ſein. Was dens Glückspeter aber in zweiter Linie zu dem
Erfolg verhilft, das iſt die große Anzahl epiſodiſcher Charakter=
figuren
, die da in realiſtiſcher und doch bizarrer, ungeheuer ſcharf
ironiſierender Weiſe ihr ſpukhaftes Weſen treiben. Ich denke
da nur an die hundsgemeinen Typen des Schuſiers, des Hühner=
augenoperateurs
, des Stellmachers und des Bürgermeiſiers, an
die ichmarotzenden Freunde des reichen Peter, an die ganze

ekle Kicriſei des Hofes des Kaliſen Omar XXVII. Welche treff=
lich
gezeichneten, mit wenigen Strichen ſcharf umriſſenen Cha=
rakterkarikaturen
! Und die Leutchen, die da im Parkett und in
den Rängen ihr Konterfei gezeigt bekommen, meinen alle, es ſei
ein anderer und ſchmtnzeln ſelbſtzufrieden: Gott ſei Dank, daß
ich nicht ſo bin! und ſie ſind es doch, ſie, die Frcunde die
konventionellen Haushofmeiſter, die ſolbſtſüchtigen Schuhmacher,
die egoiſtiſchen Bürgermeiſten, die kriechenden Hofmarſchälle, die
ſchmarotzenden Höflinge! Spotten ihrer ſelbſt und wwiſfen nicht
wie! Doch verlieren wir uns nießt in Gebiete, die dieſer kri=
tiſchen
Betrachtung des Werkes etas fern liegen. Ich finde
nur, daß gerade ſolche Werke, die der Menſchheit einen Spiegel
vorhalten, der ſie ſiicht gerade in beſten Lichte zeigt, merkwür=
digerweiſe
immer den größten Erfolg haben: die Renſchen
glauben, über den lieben Nächſten lächeln zu können.
Die Aufführung unter Richard Beicherts Regie betonte
das Phantaſtiſch=Märchenhafte des Werkes ungemein ſtark. Gleich
die Eingangsſzene des Alten im Turm, den Robert Taube
chararteriſierte, packte ungemein. Leider verflog dieſe packende
Stimnntng im letzten Bild durch das völlig unverſtändliche
Sprechen der Geiſter (die Herren Simon, Böhme, Szanier und
Nerking) und das dieſe Erſcheinung bedingende ſchleppende
Tempo. Zu großen Einzelleiſtungen bietet das Werk wenig
Gelegenheit. Es enthält keine Reißer dafür aber Charakter=
rollen
von ungeheurer Ausgeſtaltungsfähigkeit. Tomi Impe
koven (Schuſter), Arthur Bauer (Vezier), Alexander
Engels (Peters Schatten), Heinrich Grorge (Statue) boten
Treffliches, ja Unübertreffliches. Als vorzüglicher Schauſpieler
erwies ſich Fritz Odemax, der den Peter zu wundervoll ge=
ſchloſſener
und einheitlicher Darſtellung brachte. Sein Lieschen
hatte in Margarethe Wolf eine reiht fympathiſche Vertreterin
gefunden, der jedoch das letzte Zarie, Liebevoll=Unſchuldige der
Dichterfigur fehlte. Die Bühnenbilder Ludwig Sieverts, von
Max Boſſecker gemalt, ſchwankten von ausgeſprochenem Realis=
mus
bis zum extravaganten Expreſſionismus. Auf dieſem Markt
wirkten die mittelalterlichen Figuren geradezu beinlich. Von
Stil wuar keine Spur da, ich meine einheitlichen Stik. Der
Beifall /par wohl lnut, aber nicht ſo herzlich wie ſonſt.
Willy Werner Göttig.

[ ][  ][ ]

wegen Uebertretung des 8 207 Abſ. 3 St. G.B. zu 100 Mark Geldſtrafe
evtl. 10 Tagen Haft.
Landestheater. Die erſte Aufführung von Schällers Don Car=
Ivs in der Neueinſtudierung muß auf Sonntag, dan 23. Jan.,
terſchoben werden. Statt deſſen geht am Donnerstag, 20. d. M.,
Die Fahrt ins Blaue in Szene. Die Beſetzung iſt die gleiche
wie in der Aufführung am vergangenen Sonntag, in der Käthe Gothe
und Eliſabeth Horn durch raſches Uebernehmen der Rollen der Helene
von Trebillac und der Jantine die Vorſtellung ermöglichten. Die
Aufführung findet, wie angekündigt, in der Miete C 20, c9, Sonder=
nriete
Serie XV ſtatt und beginnt um 7 Uhr. Es gelten die großen
Schauſpielpreife. Die für Don Carlos gekauften Entrittskarten be=
rechtigen
zu der Vorſtellung Die Fahrt ins Blaue oder werden bis
zum Beginn der Vorſtellung an der Tageskafſe zurückgenommen.
Eine Außer=Miet=Vorſtellung der Frau ohne Schatten
findet am Dienstag, den 25. Januar, im Landeswheater ſtatt. Das Werk,
das an den geſamten küinſtleriſchen und teckmiſchen Apparat die größten
Anforderungen ſtellt, konnte neben den zahlreichen Neueinſtudierungen
der letzten Wochen längere Zeit nicht wiederholt werden und wird wegen
der bevorſtehenden Neueinſtudierung von Wagners Nibelungen voraus=
ſicktlich
in abſehharer Zeit nicht mehr auf dem Spielplan erſcheinen. Da
die Opfer bereits alle Mieten einmal durchlaufen hat und Wiederholun=
gen
desſelben Werks in einem Abennement vermieden werden ſollen,
findet die Vorſtellung außer Miete ſtatt. Den Mitern, die das Werk
z im zweiten Male hören wollen, iſt ein Vorkaufsrecht eingeräumt. Sie
erhalten ihre Eintrittskarten gegen Vorweis der Mietkarten bereits am
7reitag, den 21. Januar, an der Tageskaſſe in den üblichen Verkaufs=
ſunden
(von 101 Uhr vormittags), während der allgemeine Karten=
vorverkauf
erſt am Samstag vormittag beginnt.
Die am 1. Februar fälligen Bezüige der Beamten im Ruheſtand
und Beamten=Hinterbliebenen der Pofttzerjöaltung werdent bereits vom
22. Januar ab gezahlt.
Dienſtjubiläum. Am 15. Januar beging der ſtädtiſchs Pfand=
meiſter
Herr Joh. Kempf ſein 25jähriges Dienſtjubiläum. Dem
prlichtgetreuen und beliebten Beamten möge noch eine lange Dienſtzait
beſchieden ſein.
* Reichsbund der Kriegsbefchädigten, Kriegshinterbliebenen und
Kriegsteilnehmer. Am Freitag fand im Geverkſchaftshaus die dusjäh=
uige
Generalverſammlung des Reichsbundes ſtatt. Der Saal
war bis zum letzten Platz gefüllt. Aus dom Tätigkeitsbericht, den Kam.
Seibert erſtattete, iſt zu entnehmen, daß die Ortsgruppe im ver=
gangenen
Jahre trotz mancherlei Anſechtungen Fortſchritte machte. Zweſi=
hundert
Mitglieder ſind neu eingetreten, ſo daß die Eintritte die Aus=
tritte
weit überragten. Zehn Mitglieder hat die Ortsgruppe durch den.
Tod verloren. Es wurde angeregt, eine Sterbekaſſe zu errichten und
das Nähere darüber in der nächſten Verſammlung zu beſprechen. Den
Kaſſenbericht erſtattete Kam. Scharmann. Der Bericht wurde ge=
nehmigt
und dem Nechner Entlaſtung erteilt. In der dann folgenden
Vorſtandswahl wurde der alte Vorſtand einſtimmig wiedergewählt.
Kam. Wolf=Gernsheim ſprach kurz über Fürſorge und betonte dabei
daß der R.B. eine ſcharfe Kampfesſtellung einnehmen müſſe. Er hob
hervor, daß ein Kenner auch aus einem ſchleckſten Geſetz vieles heraus=
holen
kann, während auf der anderen Seite ein gutes Geſetz nachteilig
für die Beſchädigten werden kann, wenn dieſes dem heiligen Bureau=
hatius
überlaſſen bleibt. Deswegen ſei es unbedingt nötig, daß die
Mitglieder in treuer Kameradſchaft zuſammenhalten und die Verſamm=
lungen
reſtlos beſuchen, damit ſie die nötige Aufklärung erhalten.
* Die Ortsgruppe Darmſtadt des Verbandes der weiblichen Handels=
und Bureauangeſtellten E. V. (Sitz Berlin) feierte am Sonntag in den
Räuen der Ver=ünigten Geſellſchaft, Rheinſtraße, ihr Gründungs=
feſt
. Der rege Beſuch zeigte von dem Intereſſe, das die Mitglieder
und deren Angehörigen an dem Verband nehmen. Der erſte Teil bot den
Anweſenden eine Fülle gediegener Unterhaltungen: Muſik, Geſang, Tanz,
Rezitationen uſw. Außer den Mitgliedern, die ſich in ſelbſtloſer Weiſe
zur Verfüigung ſtellten, machten ſich noch beſonders Herr Kammermuſiker
A. Kagler und Herr Intendanturſekretär K. Bögel um das Gelin=
gen
des Feſtes verdient. Im zweiten Teil ertönten luſtige Tanzweiſen
urnd kam hier beſonders die Jugend zu ihrem Recht.
* Grenzſpende. Das Feſt in der Vereinigten Geſellſchaft hat einen
außerordentlichen Erfolg, auuch in materieller Hinſicht, gebracht. Die ge=
maue
Abrechnung liegt noch nicht vor, doch ſieht ich die Arbeitsgemein=
ſchaft
und die Vereinigten Verbände heimattreuer Oberſchleſier veranlaßt,
hilen Teilnehmern, Helfern und Spendern dem wärmſten Dank auszu=
ſtrechen
. Die Summen, die für die Grenzſpende aufzubringen ſind, um
das bedrohte Oberſchleſien Deutſchland zu erhalten, ſind groß. Die Ar=
heitsgemeinſchaft
nimmt weitere Geldſpenden auf ihrem Bureau, Parade=
patz
4, ſtets entgegen.
* Regimentsjubiläum der 115er. Die für Januar beſchloſſene Zu=
ſammenkunft
der Kompagnien findet nunmehr am 23., vor=
müttags
10 Uhr, ſtatt. Neben den Mitteilungen über die bisherigen Feſt=
vorbereitungen
wird das Programm des nunmehr auf den 6. Märg ver=
legten
Feſtes bekannt gegeben werden. Die überaus zahlreiche Beteili=
mmg
an der erſten Verſammlung am 12. Dezember v. J. es waren in
manchen Kompagnien bis zu 80 Kameraden anweſend läßt für diesmal
auf eine noch größere Beteiligung hoffen. Kein ehemaliger Kompagnie=
angehöriger
ſoll ſich daher die ſo ſeltene Gelegenheit entgehen laſſen, mit
alten Kameraden einige Stunden fröhlich berſammen ſein zu können.
* Jugendring Darmſtadt. Am Montag, den 24. Januar, veran=
ſtaltet
der Jugendring Darmſtadt im Mathildenhöhſaal einen Licht=
ſilderabend
, der ausſchließlich der Fiduskunſt gewidmet iſt. Fidus,
der jetzt Fünfundvierzigjährige, kennt unſere Zeit, ihre Not, ihre Schön=
heit
, ihre Aufgabe. Aber nicht nur wie einer, der mit hellen, klugen
Maleraugen die ſichtbare Welt und die materiellen Probleme des Jetzt
in ſich aufnahm, ſondern wie einer, deſſen großes, ſehnſuchtſtarkes, opfer=
mutiges
Herz aus ſeinen eigenen Tiefen Volk und Zeit begreift
ſund die Zukuuft ſeherhaft ſchaut, und der nun mit aller
ledelſten und reifſten Kraft ſich und ſein großes Können einſetzt, um eine
heue, idealiſtiſche deutſche Kultur berbeizuführen. Fidus, anfänglich
Dieffenbachs Schüler, hat lichte, frühlinahafte Bilder geſchaffen, frohe
Weſtalten, Kinder, ſelig und frei, wie wir unſere eigenen ſehen möchten.
Er ſchuf Bilder der Arbeit, des Ringens, der Nuhe, des lieblichen Spie=
les
, der Verklärung und neuer, erhöhter, freudiger Volksgomeinſchaft.
Dieſe Bilder ſchickt Fidus auf keine Ausſtellung;; er gibt ſie auf keinen
Mdarkt. Sie ſind in Privatbeſitz oder an den Wänden ſeine ſtillen
hohen Werkſtatt. Er weiß, ſie ſollten in Tempeln neuer Innigkeit und
neuen Glaubens mahnen und kräftigen. Dieſer Tempel harrem ſie noch.
Ein Kreis von Männern und Frauen, Freunde ſeiner Kunſt, hat ſich
nun zuſammengeſchloſſen, um auf Lichtbilderabenden dieſe Bilder in

all ihrer Monumentalität und Farbenfülle Vielen zugänglich zu machen.
(Siehe Anzeige.)
* Liederabend Elvira Himberg. Es ſei nochmals auf den mrgen
abend im Saale des Muſikvereins ſtattfindenden Liederabend hin=
gewieſen
. (Karten bei Konzert=Arnold.)
Deutſchnationaler Handlungsgehilfen=Verband. Auf die heutige
Anzeige ſei nochmals aufmerkſam gemacht. Am morgigen Donnerstag
findet bei Grohe (Karlſtraße) Jahreshauptverſammlung
ſtatt.
* Vogelsberger Höhenklub. Wie aus dem heutigen Anzeigenteil er=
ſichtlich
iſt, findet nächſten Sonntag eine Wanderung ſtatt. Morgen
Donnerstag wird Herr Hauptlehrer Brehm einen Vortvag über die
Geſchichte des heſſiſchen Volkes halten. Auf die für
Sonntag, den 6. Februar, anberaumte außerordentliche Mitgliederver=
ſammlung
ſei der Wichtigkeit der Tagesordnung wegen beſonders hin=
geirieſen
.

Donnerstag, den 20. Januar 1921
gültige Lebensmittelmarken:
Brot: Die Marken Nr. 1, 2 und 9 (800 gr Brot), Mehlmarke Nr. 10
vom 16. Januar bis 15 Februar 1921 (Anteil 560 er Mehl).
Kartoffelverſorgung. Auf die Kartoffelmarke Nr. 2 werden von
Samstag, den 15. ds. Mts., ab fünf Pfund Speiſekartoffeln
zum Preiſe von 35 Pf. für das Pfund abgegeben.
Haushaltungsmehl zu 5. 20 Mk. füir das Pfund, das in den
Kleinhandelsgeſchäften und Bäckereien noch nicht abgeholt
iſt, kann noch bis zum 22. Januar ds, Js, von dort be=
zogen
werden.
Cornedbeef: Bei den Rindsmetzgern kleine. Doſen Cornedbeef
an jedermann, auch Anſtalten und Gaſtwirtſchaften, zum Preiſe
von 8.80 Mk. pro Doſe ohne Marken ſolange der Vorrat
noch reicht.
Maisgrieß zum Pfundpreis von 3.30 Mk., markenfrei ( ent=
bitterte
und entölte Oualitär.)
Ausgabe von Nährmitteln: Von den vorbeſtellten Nährmitteln
kommen ab Dienstag, den 18. ds. Mts., Weizengrieß und
Teigwaren zum Verkauf. Es erhalten die Inhaber der
Bezugsmarken 263 der Nährmittelkarten A (weiß), B (lila),
C (roſa) und E (grün) je ein Pfund Weizengrieß. Klein=
verkaufspreis
1.90 Mk. für das Pfund. Gegen Rückgabe der
Bezugsmarken Nr. 263 der Nährmittelkarten D (braun) und
E (blau) werden 150 gr Teigwaren zum Preiſe von 1.65 Mk.
verabfolgt.
Zucker: Bezugsmarke Nr. 1 Januar=Anteil, 500 gr auf den Kopf.
Kernſeife: Auf Seifenkarte, Abſchnitt Auguſt, September, Ok=
tober
, November und Dezember je ca. 1 Pfund zum Preiſe
von 11.50 Mk. Ausgabeſtelle: Wilhelminenſtr. 15, Zim. 5.
Holzverkauf: Ausgabe der 9. Holzrate von 4. Zentnern auf die
Nr. 34 bis einſchl. 37 zum Preiſe von 12 Mk. für Nadelholz
und 14 Mk. für Laubholz. Stockholz für gewerbliche Ver=
braucher
zum Preiſe von 9 Mk. gegen Vorlage der grünen
Gewerbekohlen=Ausweiskarte auf Zimmer 39 der Kohlen=
ausgleichſtelle
.
Hansbrandkohlen. Hälfte der 4. Rate, vorwiegend in Braun=
kohlen
=Briketts gegen vorherige Vorlage der weißen Haus=
brandkarte
auf der Kohlenausgleichſtelle, Alexanderſtr. 22,
Zimmier 39, ſoweit dies nicht bereits bei der erſten Hälfte
der 4. Rate geſchehen iſt, ferner die 5. Rate auf weiße
Hausbrandkohlenkarte in Rohbraunkohlen aus der Grube
Prinz von Heſſen.
Die Kartenausgabeſtelle, bisher Waldſtraße 23, befindet ſich
jetzt Wilhelminenſtraße 15.
Die Dienſträume der Lebensmittelämter und der Kohlenaus=
gleichſtelle
ſind ſür den Verkehr von 81 Uhr, die der ärzt=
lichen
Kommiſſion, Wilhelminenſtraße 15, Zimmer 3, vor=
mittags
von 82½ Uhr und nur in dringenden Fällen
nachmittags von 3½6 Uhr geöffnet.

Alle Lebensmittelmarken ſind gut aufzubewahren,
Berlorengegangene Marken werden nicht erſetzt,
verfallene Marken nicht umgetauſcht.

Achtung. Die ausgegebenen Seifenkarten ſind gut anfzu=
bewahren
.
m. Wintergewitter. Das neue Jahr hat uns bisher ein ganz abſon=
derliches
Wetter beſchert. Nach einner längeven, beinahe frühlingsmäßigen
Periode ſtieg am letzten Sonntag gonz plötzlich das Barometer und ſchien
uns eie weitere längere Trockenderiode anzuzeigen. Da gleichzeitig
Nordoſt= und ſpäter Oſtwind vorherrſchte, trat eine empfindliche Kälte
ein. Am Montag war jedoch der Wind nach Süidoſten umgeſprungen
und am Montag abend hotten wir ſogar Weſtwind, alſo mnerhalb 24
Stunden eine vollſtändige Drehung der Windruchtung von Oſt nach Weſt.
Die Folge des warmen Siidweſtwindes am frühen Nachmittag und ſpäter
des Weſtvindes war das lebhafte Schneegeſtöber, das bei ſtarkem Sturm
die ganze Nacht anhielt und eine für Darmſtadt wohl ziemlich ſeltene
hobe Schneedecbe über Nacht über die Erde breitete. Der ſteigenden Tem=
peratur
hielt der weiße Teppich jedoch nicht lange Stand und in kirzer
Zeit war die weiße Herrlichkeic in gräulichen Matſch verwandelt. Als
weitere Folge der ſtarben Temperaturſchwankungen trat dann geſtern
abend ein ziemlich heftiges Wintergewitter auf, das von ſtarken Negen=
und Hagelſchauern begleitet war. Dieſe Wintergewitter ſind übrigens
nicht ſo ſehr ſelten, wie allgemem angenonmen wird; im weſtlichen
Europa fällt ruund ein Zehntel der Gewitter auf den Winter, während ſie
weiter im Innern ſeltener werden.
* Das lang erwartete Hohmanns Fernſprech=Verzeichnis, auf Grund
des neuen amtlichen Materials bearbeitet, iſt erſchienen. Die ſeitherige
überſichtliche Einteilung iſt beibehalten.
Bismarck=Kaffee. Am heutigen Mittoch hat Herr Kapellmeiſter
Klepſch für ſein Läeder=Konzert im Kaffee Bismarck einen
Richard Wagner=Abend vorgeſehen. Ein doppeltes Intereſſe
dürfte es bei allen Muſikfreunden erwechen, daß neben Lobengrin, Tann=
häuſer
, Triſtan und Jſolde noch Muſikſtücke von Richard Wagner zu Ge=
hör
kommen, die wohl bisher ſelten in einem Muſikkaffee geſpielt worden
ſind. (Siehe Anzeige.)

C.K. Unpünktliche Lieferanten. Daß Fabrikanten und
Handwerker unpünktlich liefern, iſt leider in der
lletzten Zeit an der Tagesordnung geweſen, und mancher hat
ſdadurch ſchweren Schaden erlitten, Unzählige aber haben großen
Aerger davon. Der Privatmann fühlt ſich ſolchen Unpünktlich=
keiten
gegenüber meiſtens machtlos, und doch gibt ihm das Geſetz
hwertvolle Handhaben, um gegen ſolche Unzuverläſſigkeit einzu=
ſichreiten
. Die gegenſeitigen Rechte und Pflichten von Hand=
ſwverkern
und ihren Kunden erörtert Dr. Hans Lieske in einem
ſintereſſanten Beitrag von Reclams Univerſum. Man darf nicht
ſallke Fälle von Unpünktlichkeit über einen Kamm ſcheren. Wer
ſohne Schuld vertragsuntreu wird, darf mehr Rückſicht bean=
ſieruchen
, als der abſichtlich oder leichtfertig Saumſelige; ebenſo
ſiſt zu berückſichtigen, ob für den Kunden auch die verſpätete Lie=
ſierung
noch wertvoll iſt. Man nehme an, daß ſich eine Dame in
ſeinem Modefalon ein Winterkleid beſtellt, das in ſechs Wochen
(fertig ſein ſoll. Aber es wird nicht fertig, und man entſchuldigt
ſih achſelzuckend mit einem Schneiderſtreik. Iſt die Beſtellerin
demgegenüber nun machtlos? Nein. Sie ſchreibt: Hierdurch
ſitze ich Ihnen eine weitere Friſt von 14 Tagen, bis zum 8. No=
bember
, zur Fertigſtellung des Kleides. Später werde ich die
(Aninahme verweigern. Iſt das Kleid am 8. November noch
Inicht fertig, dann darf ſie ohne weiteres das Kleid, auch wenn
he ihr am 9. Notzember geliefert wird, zurückweiſen. Sie mußte
Inach dem Geſetz bei der ſchuldloſen Verzögerung eine Friſt zur
Vichlieferung ſtellen, die unter normalen Umſtänden ausreichend
liſt, und mußte zum Ausdruck bringen, daß für den Fall der Nach=
friſtverſäumnis
die ſpätere Lieferung abgelehnt wird. In dem
Falle, daß der Kunde an der Ausführung der nicht pünktlich
1gelieferten Arbeit kein Intereſſe mehr hat, ſo bedarf es nicht ein=
mal
einer Friſtſetzung zum Nachholen des Verſäumten, ſondern
er kann auf Grund der Unpünktlichkeit ohne weiteres vom Ver=
trag
zurücktreten. Iſt das für ein Maskenfeſt zum 10. Februar
beſtellte Koſtüm bis zu dieſem Tage nicht abgeliefert, dann kann
der Kunde die Abnahnie ohne weiteres verweigern. Trifft den
Handwerker an der Unpünktlichkeit eine Schuld, dann erhöht ſich
tauch der Grad ſeiner Haſtung. Wenn der Kunde nachweiſen
kann, daß ihm durch die ſchuldhafte Unpünktlichkeit ein Schaden
ſeiwachſen iſt, ſo kann er Erſatz beanſpruchen. Beſtellt z. B. eine
Dame bei der Schneiderin ein Hleio, in dem ſie ſich für einen
glänzender Poſten vorſtellen will, und liefert die Schneiderin aus
Nachläfſigkeit das Koſtüm nicht zum verabredeten Zeitpunkt,
dann kann ſie für die entgangene Stellung verantwortlich ge=
macht
werden. Hat der Schneider den zum 10. Februar beftellten

Maskenanzug nicht fertiggebracht, ſo iſt auch er ſchadenerſatz=
pflichtig
. Der Geladene mißte ſich vielleicht am Tage des Feſtes
zu einem höheren Preiſe ein fertiges Koſtüm kaufen; dann wird
das Gericht den Schneider auf Antrag zur Zahlung der Differenz
zwiſchen dem beſtellten und dem gekauften Anzug verurteilen.

* 500 Jahre alte Geſchütze in Friedberg. Das ſtädtiſche Mu=
ſeum
zu Friedberg i. H. birgt eine ganze Anzahl von Gegen=
ſtänden
, deren hoher Kunſt= und Altertumswert jetzt erſt durch
die Raumgewinnung und durch die neue, äußerſt geſchickte Auf=
ſtellung
ins rechte Licht gekommen iſt und nun gebührend ge=
würdigt
werden kann. So befinden ſich unter den Waffen, deren
Beſtimmung und Aufſtellung Major Deiß übernommen hat, zwei
kleine, mörſerähnliche Stücke, die den älteren Friedbergern noch
als Böller (bis 1871) bekannt ſein werden. Alle Siege des
Krieges 1870/71 ſind mit ihnen, anfänglich von der Seewieſe,
ſpäter etwas außerhalb der Stadt, feierlich beſchoſſen worden.
Zwar iſt das eine Stück an ſeiner Mündung dabei etwas zer=
ſprungen
, aber dieſer Gebrauch als Böller oder Katzenkopf
hat die Stücke doch vor dem Schickſal des Schmelzofens bewahrt,
das jedenfalls den Hauptteil, das Nohr der großen Kanone, zu
der ſie gehört haben, ereilt hat. Die beiden gleichen Stücke ſind
berichtet die Zeitſchrift Das Heſſenland nämlich nicht Ge=
ſchütze
an ſich, ſondern die Ladekammern einer ſehr frühen Stein=
büichſe
mit Hinterladung aus dem Anfang des 15. Jahrhunderts.
Ob os ſich dabei vielleicht um die große Büchſe handelt, mit
der die Friedberger 1405 mit Pulver und Steinen auf Befehl
König Nuprechts die Naubburgent niederlegten, werden die archi=
valiſchen
Studien ergeben. Die Stücke haben einen hohen Ge=
ſchichts
= und Altertumswert, und nur die größten Waffenſamm=
lungen
, wie Berlin, Paris und Madrid, beſitzen Aehnliches.
* Damen in Hoſen. Im Winterſportdorf Oberſtorf in
Oberbayern hat die Ortspolizeibehörde das öffentliche Erſcheinen
von Damen in Hoſen verboten und Zuwiderhandlungen mit
Strafe bedroht. In der Bekanntmachung heißt es: Die Ver=
fügung
richtet ſich insbeſondere gegen jene Sorte von
Damen, die innerhalb des Ortes, in den Cafés und in den
Hotels in einer Hoſentracht auftreten, die in Schnitt und Farbe
jedem Anſtandsgefühl Hohn ſpricht. Man iſt nicht gewillt, dieſes
anſtößige Verhalten länger zu dulden oder überhandnehmen zu
laſſen. Das Tragen von Beinkleidern zum Sportbetriebe wird
von der Verfügung nicht berührt.

Aus dem Bericht des
Heſſiſchen Landesverbandes des Deutſchen Vereins
gegen den Mißbrauch geiſtiger Getränke
über ſeine Tätigkeit in den Jahren 19141919, erſtattet in der Haupt=
verſammlung
des Verbandes von dem Schriftführer Regierungsrat
Bechtel=Darmſtadt, entnehmen wir folgende Einzelheiten:
Dem Landesverband gehören, wie vor dem Kriege, die acht heſſiſche
Kreisvereine des Deutſchen Vereins gegen den Mißbrauch geiſtiger Gie=
tränke
an. Die letzte Hauptverſammlung des Verbandes fand am 5. Mai
1214 in Mainz ſtatt. Damals erſtattete der Vorſtand Bericht über ſeine
Tätigteit im Jahre 1913, ſo daß nunmehr eine Ueberſicht über die Tätig=
keit
in den Jahren 1914 bis 1919 zu geben iſt.
Aisbald nach der Mobilmachung ließ der Verband Plakate anſchla=
gen
, in denen er mit Rückſicht anf den Ernſt der Lage vor Alkoholmif
brauch warnte und bat, den Truppen keinen Alkohol, ſondern and
zwechmäßige Erfriſchungen zu verabreichen. Er erließ ferner ein Aus
ſchreiben an die Verbandsvereine und auch an die in Heſſen beſtehenden
Vertreterſchaften des Deutſchen Vereins, das aufforderte, dafür zu ſor
gen, daß auf den Bahnhöfen Maßnahmen zur Verſorgung der mobilen
Truppen mit alkoholfreien Getränken und ähnlichen Erfriſchungen
griffen würden. Der Schriftführer des Verbandes ſtellte hauptſächlich
auf Grund von Zeitungsmeldungen eine Reihe von Verfügungen und
Anordnungen zuſammen, die in Deutſchland und anderen kriegführenden
Staaten gegen den Alkcholmißbrauch getroffen wurden. Der Verband
ließ die Zuſammenſtellung in Form einer Broſchüre mit dem Tital D7
Altoholfrage im We’tkriege drucken und in erheblicher Anzahl ver
breiten.
Im Beginn des Jahres 1916 nahm der Verband auch Stellung zu
der zunehmenden Verwahrloſung und Verwilderung der Jugend, wie.
ſie insbeſondere in dem Mißbrauch von Alkohol und Tabak, ſowie in
der ſteigenden Kriminalität zutage trat. Im Jahre 1917 wandte ſich
der Landesverband an fämtliche Krankenkaſſen Heſſens und erbat deren
planmäßige Mitarbeit bei der Bekämpfung des Alkohols. In den Jah=
ren
1917 und 1218 ſtieg die Lebensmittelknappheit immer höher. Die
eine güinſtige Folge, die ſie hatte, war die, daß auch die Alkoholerzeu=
gung
immer wehr eingeſchränkt wurde und ſomit auch der Alkoholver
brauch zurücktrat. Die Wirkung des verminderten Alkoholverbrauchs
zeigte ſich am deutlichſten darin, daß ſich die Trinkerheilſtätten imme=
mehr
entvölkerten, und daß auch in den Irreanſtalten bei weitem nicht
mehr in dem Maße wie ſrüher geiſteskrank gewordene Trunkſüchtige zur
Aufnahme kamen. Die Alkoholfrage trat infolgedeſſen mehr in der
Hintergrund, immerhin aber bot ſich dem Landesverband auch in der
Folge noch Gelegenheit zur Betätigung. So forderte e im Jahre 19
die Kreisvereine in einem Rundſchreiben auf, gegen die geplante Be=
ſteuerung
der alkoholfreien Getränke in entſprechenden Eingaben Wider=
ſpruch
zu erheben und dahin zu wirken, daß cuch verwandte Vereine ſich
dieſem Widerſpruch anſchlöſſen. Als nach der Revolution von dem
Heſſiſchen Landesgt für das Bildungsweſen Die Zentralſtelle zur
Förderung der Volksbildung in Heſſen ins Leben gerufen wurd?, er=
klärte
ſich der Landesverband bereit, mit der neuen Zentrale zuſammen
zu arbeiten und trat dem bei der Zentrale eingerichteten Sonderausſchuß
für Volksunterhaltung als Mitglied bei. In der zweiten Hälfte des
Jahres 1919 richtete der Verband ein Anſchreiben an die Kreisvereine,
in dem er darauf hinwies, daß auch unſere Vereine zur Mitarbeit bei
dem Wiederaufbau unſerer niedergebrochewe Volkskraft und Volks
geſundheit berufen ſeien und forderte deshalb auf, in planmäßiger Weiſ
die Vereinsarbeit wieder aufzunehmen.
Der Verband hat ſich bemüht, unter den ſchwierigen Verhältniſſen
die ſich während und nach dem Kriege ergeben haben, nach Möglichceit
ſeinen ſatzungsmäßigen Aufgaben gerecht zu werden. Der Gang der
Entwickelung iſt den alkoholgegneriſchen Organiſationen zu einem Teile
ein mächtiger Helfer geweſen und hat zeitweiſe die Alkoholgefahren
außerordentlich eingſchränkt. Alle Sachkenner ſind ſich aber einig dar
über, daß die Alkoholflut bereits wieder anſteigt. Wachſende Alkohol=
erzeugung
und Alkoholeinfuhr tragen dazu bei. Was das für ein wirt=

rung und Vorbeugung not.
Kunſtnotizen.
Ueber Werke, Künſtler und künſtleriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſtehenden
Erwähnung geſchieht, behält ſich die Redaktion ihr Urteil vor.
Sinfonie=Konzevt. Hermann Biſchoff, deſſen zweite
Sinfonie Freitag, den 21. ds., abends 7½ Uhr, in der Turnhalle de
Pfälziſche Landes=Sinfonie=Orcheſter in ſeinem
einländer. Nach Abſolvierung des C
n Geburt 9
bringt, iſt
R

naſiums beſuchte er zuerſt das Leipziger Konſervatorium. Dann enpfin
er von der Perſönbichkeit und den Werken des jungen Richard Strauß ſo
ſtauke Eindrücke, daß er als deſſen Schüler nach München ging und ſeinem
Meiſter auch nach Weunar folgte. Nach ſeinem mehrjährigen Aufenthalt
in Berlin ließ er ſich in München nieder. Er ſchrieb zahlreiche Lieder.
Eine große S ene für Tenor, Orgel und Orcheſter erhielt einen Preis
vom Allg. DZtſchen Muſikvevein. Von anderen Werken ſeien genannt:
Pan, ein Idyll für Orcheſter, ſowie die erſte Sinfonie in E=Dur, welche
den Namen des Autoren in weite Kreiſe trug. Unter anderen führten ſie
auf: Nikiſch i Leipzig und Berlin, Strauß in Wien, Hamburg, Berlin,
Löwe in München, Meck in Boſton und Neu=York Mengelberg in Amſter=
dam
, Andreä in Zürich. Die zweite Sinfonie, Sigmund von Hausegger
gewidmet, wurde von dieſem in Hamburg aus der Taufe gehoben. Auf
führungen in Berlin, Eſſen, Düſſeldorf ſchloſſen ſich an. Durch den be=
tannten
Leiter des Orcheſters, Herrn Generalmuſikdivektor Ernſt Boehe,
wird Darmſtadt ein aufſehenerregendes Werk zugeführt, das vom muſik=
liebenden
Publikum ſicher mit Freuden begrüßt wivd. Außerdem wird
an dieſem Abend Herr Prof. Joſef Pen gur=Leipzig als Soliſt das
A=Dur=Konzert von Liſzt mit großem Orcheſter zu Gehör bringen. Der
Kartenverkauf hat bereits rege eingeſetzt und iſt es empfehlenswvert, ſich
veihtzeitig mir Karten zu verſehen.
Palaſtlichtſpiele. Einen künſtleriſch ſchönen, wie in ſei=
ner
Darſtellung anſprechenden Sechs=Akter bringen ab heute die Palaſt=
m
gleich=

reicht und war berechtigt, in Nirvana einzugehen, aber ſie entſagte dem
Buddhatum, um noch eine Zeitlang auf Erden zu wandeln und den ar=
unen
Menſchen beizuſtehen. Viele Jahre oder Jahrhunderte, vielleicht
auch Jahrtauſende lebte ſie unter den Menſchen, ihnen Troſt, Linderung
üte und
der Schmerzem zu bringen umd Sanftmut in der Herz
Milde in die Seelen zu tragen. Als Kwannon glaubte die Welt vonr
Leid befreit zu haben, verläßt ſie die Erde und entſchwebt in die Selig=
keit
. Von der Höhe der unendlichen Seligkeit auf die Erde herabſehend,
bemerkt Kwannon voll Entſetzen, das neue und größere Leiden über
die Welt hinſtrömen unter denen ſich die Menſchheit gleich einem Wurm
krümien muß. Da ſtüitzt Kwannon ihr Haupt in die Hand und ſann
über das Leid der Welt nach. Sie ſann und ſann bis ihr Kopf den Ge=
danken
des großen Weltleids nicht mehr zu faſſen vermochte und in
Stücke zerſprang. Das iſt die Legende der buddhiſtiſchen Göttin Kwan=
non
die zum Verſtändnis der im Film aufgeführten Handlung hier
wideergegeben iſt.
s. w. Pfungſtadt, 18. Jan. Die hieſigen Zündholzfabriken befinden ſich
mit ihren Arbeitern in Lohndifferenzen. Es ſteht jedoch zu erwarten,
daß vor dem Demobilmachungsausſchuß Einigung erzielt wir
E. Gernsheim, 17. Jan. Amerikaniſche Wohltäter. Nach
Stifrung des Thereſien=Fonds ſind zur Sicherſtellung der Mäilihverſorgun
4 Milckkühe angeſchafft worderu, die ſich in ſtädtiſcher Regie befinden
Milch kommt ausſchließlich der Säuglingsfürſorge zugute. Eine Reihe
hieſiger Einwohner ſvurde mit Geſchenken, hauptſächlich Lebensmitteln,
aus Amerika bedacht.
gungfrauen=Verein veranſtaltete
am letzten Sonntag im
ſchen Haus einen Theaterabend, der ſehr
ſich alle Mühe und e=
guten
Zuſprig
enden
gelalig ihnen durd
Darbietungen, alſen Anwefenden einen lang ent=
behrten
Genuß zu ber
Offenbach, 18. Jan. KoſtbareI
ariſche Erwerbun
für die Bücherei des Heimatmuſeums.
ie Bücherei
welche manchen koſtbanen Scatz birgt, iſt um eine große Selten
reichert worden. Es iſt gelungen, zuvei Bücher zu evwerben: Liebe Hüt=
von
Sophie la Noche, die de
ſind, daß dieſe Bücher imn
Offenbach von der Verfaſſerin geſchrieben ſind, die bekanntlich in dem
Haus neben dem Andréſchen Geſchäft in der
mſtraße, ihrer Grillen=
jütte
, wie ſie das Haus nannte, wohnte. Weiter aber ſind die
von Indereſſe, daß dieſelben mt ei
Widmung der Ver=
faſſerin
verſehen ſind. Auf dem
des 1. Bandes ſte
dame Bernard, geb. Tureiſen, z
n La Roche‟
Empfängerin der Gabe war
Zeruard, die ebenfalls ſchriftſtelleriſch, wenn
eſcheidenem Maße,
tig war.
Mainz, 18. Jan. Entgleiſt. Geſtern abend entgleiſte infolge
Bruches der Achſe der
luodurich die Streike für
kurze Zeit geſperrt wurde. Nachdem bereits um 10 Uhr
1s
Strecke wieder eingleiſie
konnte, wurde heute morgen
der Betrieb wic
imen.
Worms, 16. Jan. Ein
ter verbienſtvolle
1 iſt hier
R. Jakob Schumad
aus dem Leben
Der Verſvorbene, weit über die Grenzen der
Stadt hinaus bekannt, konnte am 19. Mai 1911 ſein 50jähr

[ ][  ][ ]

Seite 4.

Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 19. Januar 1921.

nmmer 18.

jubiläum begehen. Zwei Monate ſpäter erlitt der Jubilar einen Schlag=
anfall
, der ihn bis auf weiteres dienſtunfähig wachte; er iſt jetzt im
80. Lebensjahre langem ſchweren Leiden erlegen.
Gießen, 16. Jan. Kettenhandel vor dem Schöffen=
gericht
. Ein Händler aus Lauterbach, der früher in Gießen wohnte,
kaufte Ende Dezember 1918 und Anfang Januar 1919 von einem Händ=
ler
in Frankfurt a. M. je 5000 Militärhemden zum Preiſe von angeblich
7.50 Mk. bzw. 8,50 Mk. das Stück. Unmittelbar darauf verkaufte er die
Waren mit einem Roinverdienſt von 1,80 Mk. bis 1,90 Mk. das Stück,
wie er behauptet, weiter, hatte alſo im Handumdrehen einen Geſamt=
verdienſt
von mindeſtens 1819 000 Mk. Die erſte Sendung erwarb ein
Händler von hier zu 10 Mk. das Stück und ſetzte ſie am Tage darauf
au einen Händler in Grebenau zu 12,50 Mk. das Stück ab, der ſeiner=
ſeits
ſofort 1000 Hemden nach Homberg zu 13,25 Mk. und 3000 Hemden
zu 13,75 Mk. das Stück nach Siegen veräußerte, während er die reſt=
lichen
1000 Stück zu 17 Mk. in ſeinem eigenen Geſchäft verkaufte. Im
Zeitraum von wenigen Tagen war alſo der Preis für ein Hemd
von 7,50 Mk. bis auf 17 Mark in die Höhe getrieben worden. Die
Angeklagten ſind des Kettenhandels und der Preistreiberei beſchuldigt.
Nach kurzer Verhandlung wurde die Sache zwecks Ladung des Agenten,
durch den der erſte Käufer die Hemden in Frankfurt a. M. erworben
hatte, vertagt.
fd. Nidda, 16. Jan. Umſatzſteuerbeſtrafung. Das hieſige
Finanzamt geht gegen die Landwirte, die ihre Umſatzſteuererklärungen in
ſehr leichtfertiger Weiſe ausgefüllt haben, mit großer Strenge vor.
Vierzig Landwirte wurden mit Strafen belegt, weil ſie ihre Einnahmen
aus dem Milcherlös zu gering angegeben hatten. Die Beſtrafung von
weiteren 150 Landwirten erfolgt in nächſter Zeit. Andere Steuerpflich=
tige
, die den Erlös beim Verkauf von Heu nicht angegeben hatten, muß=
ten
erhebliche Strafen zahlen. Ein Landwirt, der einen luxusſteuerpflich=
bigen
Wagen verkauft hatte und ſich um die Zahlung der Luxusſteuer
drückte, wurde mit 2500 Mark beſtraft. Bei der großen Zahl der Be=
ſtraften
hat das Finanzamt vorerſt von einer Veröffentbichung der Namen
abgeſehen.
* Laubach (Kreis Schotten), 15. Jan. Mit einer am 4. Januar ver=
ſtorbenen
Bewohnerin unſerer Stadt, Frau Medizinalrat Köh=
ler
Witwe (geſt. in Reinheim bei Dieburg im Hauſe ihrer Tochter,
Frau Pfarrer Hein), iſt ein bedeutſames Stück altlaubacher Geſchnichte
dahingegangen. Die Verewigte war die Tochter des früheren Pfarrers
Happel und die Schwiegertochter des am 1. März 1869 zu Laubach ver=
ſtorbenen
Medizinalrats Dr. Köhler. Deſſen Mutter Adelheid war die
Tochter des letzten Solms=Laubachiſchen Hauptmanns Carl Chriſtian
Franc von Liechtenſtein, geb. 26. März 1775, geſt. 25. September 1854.
Deſſen Vater war der gräfliche Regierungsrat Benjamin Franc von Liech=
tenſtein
. Dieſer war ein Jugendfreund Goethes. Eine Korreſpondenz
des Dichters mit ihm vom Jahre 1775 ſteht feſt (Goethe, Jahrbuch IX,
125). Auch hatte Benjamin Franc von Liechtenſtein nähere Beziehungen
zu dem 1717 in Laubach geborenen Philipp Erasmus Reich (ebenfalls ein
Freund Goethes, ſowie Wielands und Herders, Verleger von Wieland,
von Lenz, von Lavaters Phyſiognomiſchen Fragmenten Beſitzer der
weltbekannten Weidmannſchen und Begründer der Hirzeiſchen Buchhand=
lung
). Auch hatte Benjamin Franc von Liechtenſtein nähere Beziehun=
gen
zu dem Hofrat Gottlieb Konrad Pfeffel, der 1775 jenes bekannte aka=
demiſche
Erziehungsinſtitut (Kriegsſchule) in Kolmar im Elſaß errich=
tet
hat.
* Kleine Mitteilungen aus Heſſen. Von 20 Waggons Holz,
die vom Ingelheimer Walde nach Ober=Ingelheim ge=
ſchickt
wurden, ſind nur 17 angekommen. Von 13. Waggons Kar=
toffeln
, die eine Gemeinde in der Nähe von Mainz an Mainz
abſandte, weiß die abliefernde Gemeinde heute noch nicht, wohin die 13
Waggons geraten ſind. In Bensheim findet das nächſte Geſamt=
gaſtſpiel
des Heſſiſchen Landestheaters Verlorene Töchter von Fulda
Dienstag, 25. Januar, im Saale des Deutſchen Hauſes ſtatt. Alzey.
Das Heſſiſche Landes=Wanderkino hat mit ſeinen Vorführungen begonnen
und ſetzt dieſe in den größeren Orten des Kreiſes fort. Der vorgeführte
Film war unterhaltend und belehrend und durch einen packenden Vortrag
des Lehrers Jöckel begleitet. Im Kreiſe Alzey ſoll in der Zeit vom
29. Januar bis 7. Februar I. J. eine Sammlüng für notleidende Kinder
ſtattfinden.
Der Rektor der Landesunfverſität für die
Techniſche Nothilfe!
Der Rektor der Landesunwerſität erläßt folgenden Aufruf:
Kommilitonen! Der Krieg hat unſerem deutſchen Vaterlande unend=
liche
Wunden geſchlagen, Deutſchland iſt aus ſeiner politiſchen und wirt=
ſchaftlichen
Vormachtſtellung herausgeriſſen, die es ſich in der Welt er=
obert
hatte; Handel und Schiffahrt ſind lahmgelegt, die Induſtrie iſt
durch Mangel an Rohſtoffen nicht in der Lage, ihre Betriebe im alten
Umfange aufrecht zu erhalten; dazu laſten auf uns die ſchweren Beding=
ungen
des Verſailler Vertrags.
Wir wiſſen, wie übertrieben peinlich die Entente ſeine Erfüllung über=
wacht
, wie ſie nur auf den Augenblick wartet, der ihr die Möglichkeit
neuter bedrückender Maßnahmen gegen unſer Vaterland bietst.
In dieſer Zeit bedeuten die von den radikalen Elemenken ohne Rück=
ſicht
auf die Lebensnotwendigkeiten des Volkes durchgeführten Wirtſchafts=
kämpfe
ein Verbrechen am deutſchen Vaterlande.
Kommilitonen! Es iſt Pflicht eines jeden deutſchen Studenten, durch
tatkräftiges Handeln mitzuhelfen, das Unheil abzuwenden, das durch die
abſichtliche Stillegung lebenswichtiger Betriebe hervorgerufen werden ſoll.
Kommilitonen! Ihr bennt die Opganiſation, die cs ſich zur Aufgabe
gemacht hat, in den Stunden der Gefahr und Not die Aufrechterhaltung
der lebenswichtigen Berriebe zu ermöglichen.
Schließt Euch der Techniſchen Nothilfe an!
Der Rektor der Landesuniverſität. gez. Dr. von Eichken.
Reich und Ausland.
Berlin, 18. Jan. Fürſt Eulenburg endgültig ver=
handlungsunfähig
. Dieſer Tage hat wieder einmal der Ge=
ſundheitszuſtand
des Fürſten Philipp Eulenburg den Rechts=
ausſchuß
der Preußiſchen Landesderſammlung beſchäftigt. Nach allem,
was dabei zur Sprache gelommen iſt, darf man annehmen, daß der fetzt
74 Jahre alte Fürſt, der noch immer under der Anklage des Meineids,
den er 1907 im Prozeß des Grafen Moltke gegen Maximüian Harden
geleiſtet haben ſoll, nichſt mehr vor Gericht erſcheinen wird und auch
kaum mehr durch neue Unterſuchungen beläſtigt werden ſoll. Den An=
laß
zu der Verhandlung im Rechtsausſchuß gab eine Pevition, die nach
dem Stand des Strafverfahrens gegen den Fürſten Eulenburg fragt
und eine Aburteilung des Fürſten wünſcht.
Brikettdiebſtähle. Aus dem mitteldeutſchen Braun=
kohlenrevier
erhalten wir folgende Nachricht: Die Diabſtähle auf
den Werken, ganz befonders die Brikettdiebſtähle, haben einen derarti=
gen
Umfang angenommen, daß auch eine empfindliche Verletzung des
Gemeinintereſſes eintritt, ſofern größere Mengen Briketts durch Dieb=
ſtähle
der Allgemeinheit und inſonderheit auch der amtlichen Bewirtſchaf=
tung
entzogen werden. Die auf dieſe Weiſe der Allgemeinheit entzogenen
Mengen ſind ſehr groß. Allein im Bitterfelder Revier betrugen ſie im
November mehr als 12 000 Zentner. Im allgemeinen gehen dieſe Dieb=
ſtähle
in der Weiſe vor ſich, daß die von der Arbeit kommenden Leute
das Diebsgut an einer Stelle der Einfriedigung niederlegen, wo ſie es
nach Verlaſſen des Werkes abholen, um es im Ruckſack nach Hauſe zu
tragen. Es iſt aber auch ſchon vorgekommen, daß die Wächter mit der
Schußwaffe gezwungen wurden, den Dieben Briketts in die Säcke zu
füllen.
Verkehrsſtörungen. Während der Nacht gingen über Ber=
lin
und der Umgegend ungeheuere Schneßmaſſen nieder. In den Vor=
orten
iſt er ſtreckenweiſe knietief zuſammengeweht. Der Straßenbahn=
verkehr
ruht vollſtändig. Ebektriſch betriebene Schneepflüge machen all=
mählich
das Geleiſe frei. Der Verkehr nach den Vororten iſt ſehr un=
regelmäßig
und hat große Verſpätungen. Die Temperatur iſt über dem
Nullpukt.
Heute vormittag fand vor der Strafkammer des Landgerichts III die
Verhandlung gegen einen Eiſenbahnarbeiter ſtatt, der des
Diebſtahls von Bahngütern überführt war. Als der Gerichts=
hof
verkündet hatte, daß der Angeklagte zu 1½ Jahren Gefängnis ver=
urteilt
ſei, überſprang dieſer plötzlich die Barriere und ſtreckte, den wilden
Mann ſpielend, in ſichtlicher Wuc den Ankläger mit einem Fauſtſchlag zu
Boden. Leutnant v. Biilow von der Schutzpolizei, der ſich im Zuhörer=
raum
befand, warf ſich dem Wütenden blitzſchmell entgegen und ſchleuderte
ihn nach hartem Ringkampf zu Boden. Da der Tobende ſeinen Wider=
ſtand
fortſetzte, mußte der Offizier, dem niemand zu Hilfe eilte, alle
Kräfte aufbieten, um des Naſenden Her zu werden. Es gelang ihm
ſchließlich, dem Täter Handfeſſeln anzulegen. Dann wurde dieſer nach
dem Gefängnis gebracht.
Heidelberg, 18. Jan. Werber für die Fremdenlegion.
Heute nacht wunde hier ein Schreiner aus Frankfurt aufgegriffen, der
trotz anfänglichen hartnäckigen Leugnens der Werbetätigkeit für
die Fremdenlegion überführt werden konnte. In der Nacht vom
Samstag zum Sonntag wurde aus gleichem Anlaß ein Koch aus dem
Elſaß feſtgenommen. Er hatte einen Geldbetrag von 25 000 Mark bei
ſich, die er jedenfalls als Werbegeld verwenden wollte.
Paris, 17. Jan. Eiſenbahnunfall. Wie der Tembs ar
Bordeaux meldet, iſt der von Cette nach Bordeaux fahrende
zug heute nacht entgleiſt. Der Schaden iſt ſehr bedeutend. Sechs
Verſonen wurden ſchwer verletzt.

Reichsgründungsfeiern.
Die Reichsgründungsfeier der Techniſchen Hochſchule.
Rektor und Senat der Techniſchen Hochſchule hatten zur Feier der
50. Wiederkehr des Tages der Reichsgründungsfeier auf Dienstag, vor=
mittags
10½ Uhr, in die Aula eingeladen. Faſt der geſamte Lehrkörper,
zahlreiche Freunde und Förderer der Hochſchule hatten der Einladung
Folge geleiſtet. Ebenſo zahlreich waren die Studierenden erſchienen, ſo
daß der Feſtraum bei weitem nicht ausreichte, alle Teilnehmer aufzuneh=
men
. Die Chargierten der Verbindungen und Korps waren, wie üblich,
in Wichs und mit Fahnen erſchienen und liehen dem Aeußeren der Feier
das gewohnte glänzende und farbenfreudige Bild. Der gemeinſame Ge=
ſang
des Niederländiſchen Dankgebetes leitete die Feier ſtimmungsvoll
ein. Die Feſtrede hatte Herr Geh. Hofrat Profeſſor D. Dr. A. E. Ber=
ger
übernommen.
Seine Ausführungen bewegten ſich etwa in dieſem Gedankengange:
Märchen= und ſagenhaft faſt liegt heute die Erinnerung zurück an den
Tag, an dem vor 50 Jahren im Spiegelſaale des Schloſſes zu Verſailles
inmitten einer erlauchten Verſammlung von Fürſten des Deutſchen
Reichps Einheit geſchaffen wurde. Sagenhaft umwoben erfchienen und
erſcheinen uns heute die Heldengeſtalten, die das Reich ſchufen in über=
ragender
Größe. Heute, da dieſer Tag ſich zum 50. Male jährt, ſtehen
wir niedergedrückt, die Tränen kaum zurückhaltend. Die Volkszerriſſen=
heit
iſt ſo groß geworden, daß es nicht einmal möglich war, dieſen Tag
einmütig und eng verbunden alles, was Seutſch iſt, zu f=iern. Sind doch
gerade heute noch Viele der Meinuna, daß der ſoziale Gedanke grö=
ßer
und hößer zu ſtellen iſt als der nationale; ſtritt man doch dar=
über
, daß der 9. November und der 1. Mai wichtiger ſind als der 18.
Januar. Selbſt unſere Reichsregierung hat nicht gewagt, darüber zu
entſcheiden. Weir als deutſche Akademiker aber denken und arbeiten nicht
füir heute oder geſtern, da wir uns bewußt ſind, daß unſer Denken und
Fühlen und Handeln nicht nur die Maſſe der heute Lebenden umfaßt,
ſondern auch die vergangenen Geſchlechter; da wir berufen ſind, auch
kommenden Zeiten Beiſpiel und Richtung zu geben. Wir wollen nach
Mög ickkeit dafür ſorgen, daß der ſoziale Gedanke, der zweifellos heute
mitten im Kulturleben ſtehen mus, gepflegt wird, der aber niemals den
nationalen Gedanken verdrängen kann und darf. Wir bedürfen eines
nationalen Feiertags, der ſich freilich durch Verordnungen
von oben herab weder anerkennen noch abſchaffen läßt. Uns gilt es, zu
warten und zu harren, bis die ganze Gemeinſchaft unſeres Vaterlandes
den 18. Januar gu ſolchem Feiertage erheben wird. Inzwiſchen wollen
wir, in der Stille wit zahlloſen Gemeinden innerlich verbunden, dafür
ſtreben, daß wir Deutſche, um Deutſchland zu erneuern, us den bielen
deutſchen Völkerſtämmen ein deutſches Volk werden wollen, das wieder
vor aller Welt ſich mit Stolz zu dieſem ſeinen. Namen bekennt und mit
Ehrfürcht ſich bekennt zu denen, die dieſen Namen mit Ruhm bedeckt und
groß gemacht haben. Auch darum ſtimmt uns dieſer Tag traurig, weil
er an die ſchmachvollſte Stunde erinnert, die das deutſche Volk erlebt
hat. In dem gleichen Spiegelſaale zu Verſailles wurde am 18. Januar
1919 jene ungeheuerliche Friedenskonferen= eröffnet, die mit einem für
die deutſche Gutgläubigkeit unfaßlichen Betrug begann, indem die 14
Punkte, die Wilſon aufgeſtellt und don den Ententemächten anerkannt,
die uns zum Niederlegen der Waffen veranlaßten, kalten Blutes ver=
leugnet
wurden, unter Berufung auf verſchiedene Geheimverträge, zu
deren Durchführung ſich die Verbündeten gegenſeitig verpflichtet hatten.
Mit gebundenen Händen, beſchimpft und entehrt, ſtehen wir vor den
Trümmern einer großen Vergangenheit. Aber ſo lange noch eine Spur
von deutſchem Heldenſinn vorhanden iſt, wird es uns auch an fener
chriftlichen Würde nicht mangeln, die uns durch das Unglück nicht ge=
beugt
, ſondern geläutert und geſtählt werden läßt. Uns ziemt weder
Klage noch Anklage, denn wir wiſſen, daß eine ſolche Trogödie eines
ganzes Volkes jedes Einzelglied verſchwinden läßt gegewüber der
ſchichtlichen Tragik, die uns vor ein Ereignis ſtellte, das Menſchenhäf
nicht mehr zu meiſtern vermochten, das zum Chaos führte. Bismar s
Bau der Reichsverfaſſung iſt zuſammengebrochen micht nur durch die
erdrüickende feindliche Uebermacht, ſondern auch durch die Riſſe und
Sprünge im Innern. Sie ſchloß ihr junges Daſein nicht in einem ge=
ſchwächten
Siechtum, ſondern mit einer unerhört ſtaunenswerten Kraft=
leiſtung
, die in den Büchern der Geſchichte ewig fortleben wivd. Darin
zeigte ſich, daß der Bismarckſche Staat kräftig und fähig geweſen iſt,
zum Volksſtaate hin ſich zu entwicken. Ohne Bismarcks Schöpfung
wäre die große Leiſtung dieſes Krieges unmöglich geweſen. Die Zeit
var nicht mehr fern, wo Kaiſertum und Demokratie ſich witeinander
verbinden konnten zu einer Volksmonarchie. Daß es nicht möglich war,
dieſe Entwickelung in Ruhe und mit der Zeit zum Ende zu bringen, iſt
eine Härte unſeres Geſchicks. Dem Bundesrat ſtand der von Biswarck
geſchaffene Reiclstag gegenüber. Daß dieſer nicht erfüllte, was Bis=
marck
von ihm erſpartete, iſt nicht ſo ſehr eine Schuld von Perſönlich=
keiten
, als die Zerklüftung der deutſchen Stäma. Tragiſch war, daß
Bismarck ſelbſt, der den Parteihader als ſtörenden Reichsfeind bekämpft
hat, die Zwiſtigkeiten in die Parteien hineinwarf durch Kultur= und
Wirtſckaftskämpfe. Den katholiſchen Fragen und der Sozialdemokratie
gegenüber verſagten ſeine Machtmitbel. Wie anders wäre es gekom=
men
, wenn beſonders die Sozialdemokratie zum vaterländiſchen Fühlen
und Mitarbeiten erzogen worden wäre, anſtatt ihr vaterländiſche Ge=
ſinnung
abzuſprechen.
Im weiteren verweilte Redner des längeven bei der ſozialen Geſetz=
gebung
Bismarcks, bei ſeiner die Landwirtſchaft ſtärkenden Zollpolitik.
Er ſelbſt hat vorausgeſagt, daß der nächſte Krieg ein Wirtſchaftskrieg
ſein wird; gegen dieſen ſollte das Volk, ſollten ſeine Nachfolger ſich
rüſten. Zögernd nur ging Bismarck an die Kolonialpolitik. Er
wollte ſie nur, um ein Tor zu haben für den Kräfteüberſchuß des deut=
ſchen
Volkes; ſein großes Aber war ſtets, unter Anerkennung
der Seeherrſchaft Englands, um nicht zu dem unverſöhn=
lichen
Frankreich noch England zum Feinde zu haben. Seine ſtete Sorge
war, große Koalitionen um das gefährdete Deutſche Reich zu verhin=
dern
. Dann beſprach Redner den Weltkrieg. Es iſt eine Unmöglichkeit,
mit einem ſolchen Heer jahrelang Krieg zu führen, ohne uch die Politik
darauf einzuſtellen. Daß dies nicht oder micht genügend geſchehen, iſt ein
Teil der Schuld am Zuſammenbruch. Bethmann Hollweg hat das klar
erkannt. Der Oktober 1919 brachte die Umformung des deutſchen Staa=
tes
unter Uebertragung großer Rechte des Reiches auf das Volk. Es war
zu ſpät. Die Feinde forderten vom deutſchen Volk das Gegenteil von
dem, was ſie vor hundert Jahren gefordert hatten. Dama’ s verlangten
ſie, die politiſche Betätigung des Volkes in liberaler Richtung zu be=
ſchneiden
, jetzt die politiſche Freiheit, den Sturz der Monarchie. Es kam
die Revolution. Ueber die Urſachen zu urteilen, die ſie herbeigeführt,
iſt heute noch zu früh: das muß ſpäterer Geſchichte vorbehalten bleiben.
Wir wurden über Nacht Republikaner, ohne daß die Mehrzahl des Vol=
kes
ſich mit dieſem Gedanken auch nur befaßt hatte. Hinter uns liegt
der ſchöne Traum der Volksmonarchie.
Der weitere Teil der Fſtrede befaßte ſich mit den heutigen Ver=
hältniſſen
, wie ſie durch die Revolution gegeben wurden. Wir müſſen
uns verſagen, dieſen Teil der Rede im Auszuge wiederzugeben, der
mehrfach Kopfſchütteln umd leiſen Wäderſpruch unter den Hörern hervor=
rief
und in gewiſſem Gegenſatz zu dem Vorgeſagten ſtand. Die Schluß=
folgerungen
des Redners gipfelten in einem reſtloſen ſich Auf den
Boden der heutigen Tatſachen=ſtellen, verieden Worte des Troſtes, der
Hoffnung, wie ſie doch vielleicht der ſtudentiſchen Jugend, den Trägern
unſerer Zukunft, gegenüber angebracht geweſen wären, wenn auch der
verſöhnende Schluß im Gelöbnis der Treue zum Volk und Reich in
dem vom Redner vorgeſchlagenen Geſang des Landes Deutſchland,
Deutſchland über alles, zum Ausdruck kam. In dieſen Sätzen ſoll keine
Kritik liegen, zu der wir uns nicht berufen fühlen, nur die Feſtſtellung
der Tatſache, daß zahlreiche Hörer dieſer Anſicht Ausdruck gaben.
Der Feier folgte eine feierliche Auffahrt der Verbindungen mit
Fahnen durch die Hauptſtraßen der Stadt.
N. St.
Feier der Stubentenſchaft auf dem Bismarckturm.
Die im Hochſckuulring deutſcher Art vereiwigten Korporationen ver=
ſammelten
ſich geſtern nachmittag ½3 Uhr auf den Marienplatz, wo ſie
ſich zu einem Zuge ordneten. Der Jug beixegte ſich miter den Klängen
der Kapelle Weber durch die Neckarſtraße, Rheinſtraße, an der Techi=
ſche
Hochſchule vorüber, durch die Alexanderſtraße, Wilhelminenſtraße
und Heinrichſtraße, an der Wohnung des Rektors Geh. Nat Walbe vor=
über
nach dem Dommersberg. Der lange Zug mit den Fahnen ſämt=
licher
Korporationen und den Chargierten in Wichs bot ein impoſantes
und farbenprächtiges Bild. Unter den Klängen der Regimentskolonne‟
aus der Oper Moſes von Roſſini zogen die Korporationen auf dem
Dommersberg ein und nahmen dort Aufſtellung. Die Kapelle intonierte
Burſchen heraus, das von Allen geſungen wurde. Der Vorſitzende
der Darmſtädter Studentenſchaft Herr Ratienne legte darauf nach
einer kurzen Anſprache einen Kranz an der Bismarckbüſte nieder.
Hierauf ergriff der Rektor Reh. Baurat Walbe das Wort zu einer
längeren Anſprache, in der er, anknühfend an eine römiſche Sag=, nach
der Romulus den Remus erſchlug, weil er ſpottend über die niedrige
Stadtmauer gsſprungen war, folgendes ausführte: Auch viele unſerer
Brüder haben im Laufe der Jahrtaufende ihres Varerlandes geſpottet
und ſind über die Mauer geſprungen, bis in unſere Tage hinein. An
der Spitze der deutſchen Geſchichte ſteht Hermann der Befreier, dem
Deutſche im deutſchen Walde ein bleibendes Denkmal geſetzt haben, wie
Sie es hier dem grofen Eiiger zur Erinnerung geſchaffen haben. Aber
neben dem Befreier ſtand der erſte, der über die Mauer ſprang, Segeſtes
der in Verbrüderung mit den Welſchen das Heil zu finden graubte. Und
an der Spitze der deutſchen Sage ſteht das Nibelungenlied: Siegfried,
der ſtrahlende Held, und neben ihm Hagen, der Grimme, der Miß gün=
ige
, der es nicht verwinden konnte, daß ein Strahlenderer, ein Stär=
er
neben ihn trat, und dieſen deshalb tötete und mit ihm das ganzs
Geſchlecht der Nibelungen zugrunde richtete. Wahrlich, ein ſchwieriges

Volk, die Deutſchen! Voll Größe und voll niederem Eigennutz, voll Geift=
und voll Einfalt, voll Tugenden und voll Schwächen: Ein problemati=
ſches
Volk! Aber darum dielleicht lieben wir es um ſo hoißer. Von
Anfang bis zu Ende der deutſchen Geſchichte das gleiche erſchütternde
Bild: es iſt, als ob das Allergrößte nicht Beſtand hätte gegen das Ge=
meinſte
. Es iſt, als ob es nicht beſſer geworden wäre! Iſt da noch
Hoffnung, iſt da noch Mut? Ich ſage Ja! Ich habe Mut und
wir alle haben Mut! Aber ſchwer iſt der Weg, den wir zu
gehen haben, micht des Friedens, ſondern des Kampfes, und wir wollen
uns immer wieder ſagen, daß der Kampf nun einmal das gottgewollte
Geſetz aller Entwicklung iſt. Der Lohn nach dem Kampfo wird um ſo
höher ſein!
Immer wieder in der deutſchen Geſchichte hat ſich das deutſche Volk
hocharbeiten wüiſſen aus der größten Not zum höckſten Glanze; empor=
geſtiegen
aber bis zu dem höckſten Triumphe iſt es vor 50 Jahren, zur
Einheit aller deutſchen Stämme. In den Kämpfen vor hundert Jahren
iſt die Sehnſucht zur Einheit erwachſen und ſchließlich auch die Einheit
ſelbſt. Der Mann, vor deſſen Denkmal wir heute ſtehen, hat die Einheit=
geſchaffen
mit ſeinem König und Kaiſer. Auf anderem Wege freilich,
als viele Patrioten es wollten; aber den Glauben woßen wir uns nicht
rauben laſſen: es war ſo richtig geweſen! Die deutſchen Stämme waren
wirklich geeint, und wir wollen vertrauen, daß es nun keinen Segeſtes
mehr gibt, der über die Mauer ſpringt. Und was Bismarck und ſein
König geſchaffen haben in Aur und Eiſen, das hat in den 4½ Jahren.
des Weltkrieges Blut und Eiſen nicht zu zerſchlagen vermocht. Iſt das
nicht ein Beieis der Feſtigkeit ihrer Schöpfung und Gewähr, daß ſie
uns noch weiterhin erhalten bleibt?
Und wenn wir heute von dieſer Warte hinüberſchauen zu unſeven
bedrückten Brüidern im Weſten, die den 18. Januar nicht mitfeiern dür=
fen
, in Danzig, dem Memelland, in Poſen und Oberfclleſien, ſo wiſſen.
wir es genau ſie ſind uns treu geblieben und werden uns treu bleiben
bis zu ihrer Erlöſung, und die Erlöſung ſoll ihnen bald kommen! Aber
ſind wir denn wirklich einig? Für mich will es keine größere Tragik
in der deutſchen Geſchichte geben als die, daß Bismarck ſchon ſehr bald
nach 1871 gefühlt hat, daß ſein Einigungswerk, wie er es ſich gedacht,
von dem Erbfeinde des deutſchen Volkes bedroht war. In ſeiner Rede
vom 13. März 1885 hat er es ausgeſprochen: Der alte deutſche Erb=
feind
iſt nicht der Franzoſe, der alte deutſche Erbfeind iſt der Hader des
Zerfalls, der Parteigeiſt, der das Volk verleidet, daß er das eigene Va=
terland
verrät. Dieſen Parteigeiſt klage ich vor Gott und der Geſchichte
an, da durch ihn das herrliche Werk der deutſchen Einigung der Jahre
1866 und 71 wieder in Verfall gevaten iſt. Das ſind prophetiſche Worte
unſeres größten Deutſchen. Sie ſind in Erfüllung gegangen und wer=
den
noch mehr in Erfüllung gehen, wenn wir nicht aus dieſer tiefſten
Not jetzt die richtige Lehre ziehen. Mehr wie je gilt es jetzt, das Eigene
hintanzuſetzen vor dem großen Ganzen. Kommen muß der Bismarck,
der die Hydra erſchlägt, die unſerem Volke in ihm ſelbſt erſtanden iſt,
Mag er es tun in friedlicher Arbeit oder mit Blut und Eiſen, für dieſen
höckſten letzten Gewinn ſoll uns kein Opfer zu groß ſein!
Wann wird er kommen? Wir wiſſen es nicht. Aber den Weg wollen
wir ihm bereiten mit unſerer Sehnſucht, mit unſerer Arbeit; wir alle,
damit uns endlich neue Einigkeit kommen kann, innere und ſoziale Einig=
keit
, die auch Bismarck gewollt hat.
Und Sie ſind berufen, für die Einigkeit zu wirken, den Weg zu be=
reiten
. Sie müſſen es tun unter Hintanſetzung aller Parteibeſtrebungen,
aller Sondertümelei; Sie müſſen es tun um der Sache, um unſeres
deutſchen Volkes rillen. Und hier, im deutſchen ſturmdurchbrauften
Walde, vor dem Denkmal des großen Einigers, das Sie ihm ſelbſt geſetzt
haben, hier beſchlvöre ich Sie mit den Worten Schillers: Seid einig,
einig, einig, um Deutſchlands willen! Deutſchland über alles in der
Welt!
Und aus tauſend Kehlen erklang es nun Deutſchland über alles
als ein Treugelöbnis, zu trachten nach Einigkeit und Recht und Freiheit,
in deren Glanz allein ein neues Deutſchland blühen kann.
Nachdem der Geſang verklungen war, bewegte ſich der Zug unter
Vovantritt der Kapelle Weber zum Böllenfalltor zuriick. In geordnetem
Zuge ging es bis zum Herdweg, wo die einzelnen Korporationen ſich
auflöſten; die Chargierten mit ihren Fahnen begaben ſich, die Mmſik vor=
an
, zum Saalbau, wo ein Feſtkommers die erhebende Feier beſchloß.
I1. W.
Es war ein ſchier romantiſch=ſchöner Anblick, als während des Feſt=
aktes
der brauſende Frühlingsſturm das Geſvölk zerriß und helle Son=
nenſtrahlen
das bunt=glitzernde Bild erſtrahlen ließen. Hoffnung ſpen=
dend
, verheißend, wenn auch ein bald danach einſetzendes Unwetter, das
die Teilnehmer auf dem Heimwege überraſchte, mit Wintergewitter,
Blitz und Donnerſchlag und Hagelſchauern die Strahlen der Sonne wie=
der
verdunkelten und gemahnten, daß wir noch im Beginn einer neuen
dräuenden ſchweren Zutunft ſtehen.
Reichsgründungsfeier der Deutſchen Volkspartei.
Die Deutſche Volkspartei hielt ihre Reichsgründungsfeier geſtern

destheaters beſetzt war, trug ſiinigen Schmuck in den alten Reichsfarben.
In einer Palmengruppe ſtaud die Büſte des Altreichskanzlers Bismarck.
Die Feier wurde eingeleitet durch die Meiſtevſinger=Ouvertüre, die das
Landestheater=Orcheſter unter Ballings Leitung mit hinreißendem
Scunge zu Gehör brachte. Die Feſtrede hielt Herr Prof. D. Schian,
der in ſeinen aus heißem Herzen kommenden, von ehrlicher deutſcher
Trauer, aber auch von troſtſpendender Zuwerſicht für die, wenn auch
ſchwere, ſo doch wicht hoffnungslos finſteve Zukunft des Deutſchtums
getragenen Ausführungen etwa Nachſtehendes (in großen Zügen wieder=
gegeben
) ſagte:
Fünfzig Jahre ſind eine kurze Spanne Zeit in dem Leben eines
Volkes, eine lange Zeit für alle die, denen das Deutſche Reich Ziel und
Zueck ihres Lebens war, denen die Männer, die vor 50 Jahren das
Reich ſchufen: Wilhelm I., Bismarck, Moltke, nicht bloß Helden der
Sage, ſondern Heden der Geſchichte geweſen ſind. Gewaltig auch für
die Generation, die mit dem Deutſchen Reich gewachſen, die Welt wie
anders kannte, als ſie war, mit einem ſtarken, gewaltigen Deutſchen
Reich, der die Größe dieſes Deutſchen Reiches ſelbſvverſtändlich war. Wir
feiern dieſen Tag, nicht im Sinne einer Partei, wir feiern ihn als
Bürger des deutſchen Vaterlands. Wie aber feiern wir ihn heute! Wel=
cher
Gegenſatz zwiſchen damals und heute! Es war einmal ein Deut=
ſches
Reich. Der Sturm hat es hinweggefegt. Es war einmal eine
deutſche Kaiſerkrone von Gold und Edelſteinen. Der dritte Kaiſer tat
ſie ab. Nun liegt ſie tief im Rhein. Wir wollen heute den Tag feiern,
indem wir uns erinnern an den, wie er vor fünſzig Jahren war. Aus
der Erinnerung wird und ſoll uns wieder ein Sehnen erſtehen, gleich
wie unſeren Vätern und Urvätern nach den Napoleoniſchen Wirren
aus dem Erinnern an den einſtigen Glanz eines großen deutſchen Kai=
ſertums
, das zertrümmert war, ſo daß die Welt wit dem deutſchen
Namen Spott trieb; das Sehnen kam, und dieſes Sehnen zur Schaffung
eines neuen Deutſchen Reiches, einer neuen deutſchen Kaiſerkrone, wuchs.
Wir wollen keine Jubellieder ſingen, die Zeit iſt nichtt, da wir mit dem
Dichter ſingen können Nun laßt die Elocken in Turm zu Turm durchs
Land frohlocken im Jubelſturm, wir vollen aber auch keine Totenklage
anſtimmen. Auch die Gegenwart hat ein Reelt und, wolle Gort, auch
eine Zukunft. Was war uns das Deutſche Neich? Eines gewiß und
vor allem: Die Erfüllung des tiefſten Sehnens des deutſchen Volkes in
allen ſeinen Sckichten! Iſt das zuviel geſagt? Mag ſein, daß es viel=
leicht
auch ſolche Schichten gab, die dem gleichgültig gegenüberſtanden.
Das aber wiſſen wir, alle, die die geiſtigen Führer des Volkes waren,
haben ſich danach gefehnt mit allen Faſern ihres Herzens. Verſailles vor
50 Jahren brackſte die Erfüllung. Wir danken ſie dem Mann, deſſen
Namen ſtets und immer mit Ehrfurcht genannt werden wird: Bismarck!
Er hatte es verſtanden, das Beſte aus dem deutſchen Volke berauszu=
ſchälen
und zur Entwicklung zu bringen, alles Kleine und Kleinliche
aber zurüickzudämmen. Er hat es uns erleben laſſen, daß wir ein Vater=
land
habe und ein Reich. Wir haben eine Zeit ſchöner Erhebung, herr=
lichſter
Entwicklung durchlebt, nicht nur für Heer und Flotte, ſondern
auch für unſer Wirtſckhaftsleben, für unſere Kunſt und Wiſſenſchaft. Nie
wuar der Wohlſtand des Deutſchen Reiches ſo entwickelt wie in den ver=
gangenen
Jahrzehnten. Wir hätten im Kriege nicht ſo lange durch=
halten
können, wenn wir nicht den Wohlſtand im Deutſchen Reich ge=
habt
hätten. Aber auch die deutſche Kultur hat ſich nach der Gründung
des Reiches mächtig entwickelt. Deutſchland hat ſich wieder auf ſich ſelbſt
beſonnen. Glanz war es, der ſich um unſeren deutſchen Namen wob.
Es war eine große, gelvaltige und herrliche Zeit, die 50 Jahre des Deut=
ſchen
Reiches, ausgenommen die letzten Jahre. Müſſen wir nun dem
Deutſchen Reich die Schuld an dem Untergange unterſtellen? Nein,
wir müſſen uns einen offenen Blick für Geſchichte bewahren, müſſen ein
gerechtes Urteil verlangen. Wir verdanken den Untergang letzten En=
des
unſeren Neidern. Wir müiſſen kundtun, daß das Kaiſertum mit zu
unſerem Ruhm beigetragen hat. Das Kaiſertum war damals eine Idee

Einheit genommen, die freie Bewegungsmöglickckeit. Heer und Flotte
ſind für uns vernichtet. Kommende Genzerationen werden nicht daran
glauben, daß ſo etwas möglich war. Man hat uns genommen, was
wir brauchen zum Leben; man nimmt uns das Geld, mit dem wir die
Lebensmittel kaufen könnten. Was iſt uns noch unſer Deut=
ſches
Reich? Eine Form auf dem Pavier? Eine Möglichkeit ift uns
noch gegeben, wir müſſen feſt zuſammenhalten. Ein deutſches Volk, das
zuſawmenhält, kann niemals unterg hen. Haltet feſt am Deutſch
Reich; hier allein liegt die Möglickkeit, zu leben. Verlaßt Euch nicht
auf die ſchönen Worte der Feinds, ſie ſind Lug und Trug, denn man will
uns verderben. Freilich, es gibt heute noch Deutſche, die Frankreich
nicht kennen, noch immer uicht kennen wollen, trotzdem es die Masne

[ ][  ][ ]

rummer 1S.

Zurmwauter Tagviait, Mitzwoch, den 15. Januar 1521.

Seite 5.

vom Geſicht genommen, trotz eines Clemenceaus Ausſpruch, daß zwanzig
Böillionen Deutfche zu viel auf der Welt ſind. Und was war uns Heer
unid Flotte, was war, was man Militarismus nannte? Nur ein Spiel=
z
ug, oder ein Machtmittel? War es uns nicht vielmehr einzig Mittel
im Zweck, das Deutſche Reich zu ſchützen! Was wir gewollt haben,
ar der Frieden! Mehr als vier Jahrzehnte hindurch hat Deutich=
land
mit ſeiner Macht den Frieden Europas gewahrt und geſchützt, hat
dre kleinen Staaten beſchirmt. Soll man wirklich denken und glauben,
daß das alles nur Vergangenheit iſt? Wenn auch viele heute meinen,
daß das Band zerſchnitten iſt mit der Vergaugenheit als einer vorüber=
gehenden
Erſckeinung. Die Zeit wird anders werden. Was heute Ver=
gangenheit
war, wird Geſchichte werden, auch was heute iſt. Was das
Volr erleibet, erleidet der Cinzelne. Nur der iſt Deutſcher, dem der
Schmerz des Volfes eigener Schmerz iſt. Wenn das einmal heraus=
geriſſen
iſt aus unſerem Herzen, dann wird es eZit ſein, zu ſterben.
Der Frieden von Verſailles iſt ein Todesurteil für bas deutſche
Tolk. Aber kein Todesurteil, das im Augenblick voliſtreckt wird; das
näre unſeren Feinden zu milde. Nein, ein Todesurteil, das langſam
etappenſtciſe vollzegen werben ſoll. Frankreichs Ziel iſt divide
ei impera: Teile und herrſche. Unſere Hoffnung muß ſein, den Feind=
hällen
zunichkte zu maclen. Wenn die deutſchen Stämme einig und treu
heim Reich bleiben, wird ihr Vernichtungswille totz aller Macht ſchei=
ten
. Wir dürfen nur auf Deutſchlands Zuk=nft bauen, nicht auf die
anderen. Deutſches Volk, halte Dein 9eich einig und feſt. Es geht
zer Zeit durch weite Kreiſe des Volkes eine Stimmung der Selbſtver=
nchtung
, die uns gefährlich werden kann. Wir brauchen nicht erregtes
Tebanchegeſchrei;; wir wiſſen, wie ſihwer wir am Boden liegen; aber
ſtär können auch nicht eine Stimmung der Selbſtvernichtung, der Selbſt=
z
rfleiſchung brauchen. Wir haben noch eine Möglichkkeit, zu leben,
uenn wir zuſammenhalten, wenn wir nur ein Volk ſein wollen. Eine
Aettung, eine Möglichkeit: Einigkeit! Gott gebe, daß Deutſchlands
Zaikunft anders werde, daß der Wille wieder in uns lebendig wird:
Teutſchland muß leben, und wenn wir ſterben müſſen!
Ich habe einmal den awdigen Friedensſchwärmern, die da meinen,
ſHher Krieg ſei ein Unrecht, die öffentliche Frage geſtellt, ob die Frei=
heitskriege
von 1813 auch ein Unrecht waren? Dieſer Tage habe ich die
Antwort erhalten, in der es heißt: Die Freiheitskämpfer don damals
nußten nicht, was, ſie taten; ſie lebten in der Finſternis. Heute aber iſt
e hell und liclt. (Entrüſtungsrufe.)) Auch ſolche Deutſche gibt es.
Mit einem Zitat Emanuel Geibels ſchloß der Redner ſeine Feſtan=
ſtrache
, der brauſender Jubel folgte, den der Geſang Deutſchland über
ales ablöſte.
Die Fünfte Sinfonie Beethovens, vm Landestheater=Orcheſter herr=
M. St.
hch geſpielt, beſchloß die Feier.
Kriegerverein Darmſtadt.
* Zur Erinnerung an die 50fährige Wiederkehr des Reichsgrün=
dungstages
verſammelten ſich die Mitglioder zu einer würdigen Feier
am Sonntag mittag im Mathildenhöhſaale. Das recht umfangreiche
Programm eröffnete ein Muſikſtück Alte Kameraden, dem folgte ein
von Herrn Endres vortrefflich abgefaßter, von Frl. Bruchhäu=
ſer
eindrucksvoll dorgetragener Vorſpruch. Im Midelpunkte der Feier
ſtand die von Herrn Pfarrer Vogel gehaltene Feſtrede. Vortra=
gender
dankte den alten Kameraden von 1870/71, durch deren Mithilfe
das Reich gegründet worden ſei. Auch den Kämpfern des letzten Krieges
gbühre die größte Anerbennung für ihr treues Ausharren. An Hand
ar deutſchen Geſchichte früherer Jahrhunderte wies Redner nach, wie
as deutſche Volk jedesmal nach ſeinem Tiefſtand imer wieder durch
deurſchen Geiſt, deutſches Weſen und Arbeitſamkeit in die Höhe gekom=
nen
ſei, und ſo hoffe er, daß auch diesmal durch die Jugend, an die er
einten warmen Appell richtete, Deutſchland wieder geſunden werde,
S ner Aufforderung um Schluſſe der Feſtrede zum Abſingen des Liedes
Oeutſchland über alles wurde mit Begeiſterung von den Anpeſenden
tſprochen. Das Programm ergänzte ſich weiter in Violin=, Cello= und
Kaviervorträgen der Herren Gebhard, Voltz, Frau Klöß und Herr
Lochler, ſowie in Quartettvoxträgen der Herren Raible, Schmitt, Delp
urd Sterking, welche auf dieſem Gebiete nur Gutes boten. Ferner trug
ur Verherrlichung des Feſtes die Inſtrumentalabteilung des V. H.Kl.
drch einige Vorträge bei. Ein vortrefflich einſtudiertes Theaterſtück,
7pielt von Damen und Herren des V. H.Kl., ſchloß den offiziellen Teil des
Pogramms. Ein kurzer Tanz beſchloß die in jeder Beziehung gut
oxlaufene Veranſtaltung.
Eine Kundgebung des Chefs der Heeresleitung.
T.U. Verlin, 18. Jan. Vor 50 Jahren gig ans einmütigem Wil=
ſer
das Reich hervor. Kraftvoll war dieſe Eiütigkeit in dem Zuſam=
Imanwirken der deutſchen Waffen zum Ausdruck gekommen. Gemreinſame
Friedensarbeit und gemeinfame Kriegsjahre haben das Band enger und
eger geſchmiedet. Heute iſt das feſt verbundene Hrer ein Wahrzeichen
ar umauflöslichen Reichseimheit, ein Unterpfand der Zukunft, die nur in
F nheit und Einigkeit eine lichte ſein wird. gez. von Seeckt, General
Ir. Infanterie und Chef der Heeresleitung.
Eine feierliche Sitzung des badiſchen Lanbtages.
Karlsruhe, 18. Jan. (Wolff.) Der badiſche Landtag hielt an=
Däßlich des 50jährigen Jubiläums der Reichsgründung in der Kammer
nuite nachmittag eine feierliche Sitzung ab. Präſident Kopf
führte in der Feſtrede unter anderem aus, das deutſche Volk ſei feſt ent=
chloſſen
, die Einheit des Reiches zu wahren und, wenn nötig, dafür ſein
Herzblut einzuſetzen. Das deutſche Volk müſſe ſich wieder emporarbeiten
ind zur Löſung aller großen Kulturgufgaben der Menſchheit beitragen.
Sei erſt der moraliſche Aufſtieg gelungen, ſo werde auch der politiſche
md wirtſchaftliche nicht ausbleiben. Dieſe Hoffnung könnten wir aber
ur dann verwirklichen, wenn wir ſchwere innere Erſchüitterungen ter=
widen
und uns ehrlich auf den Boden der Tatſachen ſtellen würden.
Rut und deutlich wiſſe es ausgeſprochen werden, daß auch der badiſche
Orndtag einmüitig und entſchieden ſich zum Neichsgedanken ſtelle. Jeder
Verſuch der Untergrabung der deutſchen Einheit, wober er auch kommen
nöge, würde entſ chieden zurückgewieſen werden. Unſere ganze Kraft
vollten wir einſetzen zur Erneuerung unſeres Vaterlandes.
Preſſeſtimmen.
Wien, 18. Jan. (Wolff.) In Artikeln zur 50=Jahrfeier
ddes Deutſchen Reiches erinnern die Neue Freie Preſſe,
4s Deutſche Volksblatt, die Deutſche Tageszeitumg
md andere bürgerliche Blätter an den ſtolzen Tag, an dem in Berſailles
die Grundlage zur deutſchen Einheit gelegt wurde. Sie gedenken in
m frichbiger Trauer des harten Gefſchickes des deutſchen Volkes und des
ſchweren Rückſchlages, den das große Werk Bismarcks erlitten hat. Zu=
glsich
ſtellen die Blätter aber feſt, daß das Gefühl der Zuſammen=
phörigkeit
und die Reichstreue der deutſchen Stämme in allen Erſchit=
rrungen
und Bedrückungen ſich umerſehrt erhielt, und daß trotz aller
Verſtümmelung ein Deutſches Reich, ein Heim deutſcher Mewſchheir, ein
Boden für deutſche Kultur und Geſittung blieb, welche ihrer Auf=
etehung
harrten. In dieſer Gewißheit der künftigen neuen Größe und
ollendeten nationalen Einheit des Deutſchen Reiches, von welcher auch
die Deutſchen in Oeſterreich nicht ausgeſchloſſen zu bleiben hofften, rich=
terr
die Blätter herzliche Grüße und Wünſche an das Brudervolk. Die
Neue Freie Preſſe drückt den bsſonderen Daak und die Freude über die
Herzlichkeit aus, mit der Reichspräſident Ebert in ſeiner Kundgebung des
fäuver leidenden Oeſterreichs gedachte, das im Herzen zu Deutſchland
ſtrebe, wie Deutſchland zu ihm.

Aus dem beſetzten Gebiet.
Zeitungsverbot.
* Ludwigshafen 18. Jan. Wie die Pfälziſche Poſt
meldet, wurde das Erſcheinen der Frankenthaler Zei
Ung auf die Dauer von drei Tagen verboten.
Die Ausſtellung von Jagdwaffenſcheinen.
Koblenz, 15. Jan. (Wolff.) Die Rheinlandkommiſſion
hat durch Verordnung Nr. 67 die Beſtimmungen über die Aus=
ellung
von Jagdwaffenſcheinen neu gefaßt. Da=
ſach
iſt der Beſitz von Jagdwaffen erlaubt, wenn die deutſchen
Fehörden dafür einen Jagdwaffenſchein ausgeſtellt haben. Zu=
tändig
ſind der Landrat, der Oberbürgermeiſter oder die ent=
ſerechenden
Behörden am Wohnort des Antragſtellevs. Für
Perſonen, die im unbeſetzten Gebiet wohnen, gilt einer der
Kreiſe, wo ſie die Jagd ausüben wollen, als Wohnſitzkreis. Er=
leubt
ſind Schrotflinten mit ein, zwei oder drei Läufen, gemiſchte
Gewehre für Schrot= und Kugelſchuß (Büchsflinten mit ein, zwei
eder drei Läufen), Repetierbüchſen und Flobertbüchſen. Nicht
erlaubt ſind Büchſen, deren Schußweite 300 Meter überſteigt, und
ſolche, die dasſelbe Kaliber haben wie das deutſche Militär=
gewehr
. Einem Jäger können zwei Gewehre bewilligt werden.
ie Ausſtellung der Waffenſcheine wird von den Kreisdelegierten
überwacht. Dieſe können im Falle eines Mißbrauches die Waf=
ſenſcheine
und die zugehörigen Munitionskarten für ungültig er=
klären
und die Zahl der Scheine begrenzen. Nicht genehmigte
Waffen ſind von deutſchen Behörden in ſichere Verwahrung zu
ehmen. Der Kreisdelegierte kann dem Eigentümer für eine
begrenzte Zeit geſtatten, die Waffen für eine beſondere Jagd zu
ge brauchen. Der zweite Teil der Verordnung enthält Beſtim=

mungen über die Beförderung von Waffen, Munition und
Kriegsmaterial. Dieſe Beförderung iſt nur mit Genehmigung
einer der in der Verordnung näher bezeichneten alliierten Stellen
möglich. In einer Liſte iſt angegeben, was als Kriegsmaterial
angeſehen wird.
Die deutſchen Auslandsverpflichtungen.
95 Milliarden Mark.
Berlin, 18. Jan. (Wolff.) Auf die Frage der alliierten
Mächte über den Betrag dos deutſchen Papiergeldes im Ausland
und wie hoch die ſeitens des Auslandes Deutſchland gewährten
Kredite zu ſchätzen ſeien, wird folgendermaßen beantwortet wer=
den
: Eine genaue Zuſammenſtellung des geſamten im Auslande
befindlichen deutſchen Papiergeldes, ſowie die Höhe des Deutſch=
land
vom Auslande geſvährten Kredits kann nicht gegeben wer=
den
. Dies kann nur ſchätzungstveife geſchehen. Danach iſt eine
Geſamtſumme von 70 Milliarden Mark anzuneh=
men
, wobei nicht die in ausländiſchem Eigentum befindlichen
weiteren deutſchen Mark berückſichtigt ſind, die ebenfalls auf
etwa 25 Milliarden zu ſchätzen wären. Von den 70 Mil=
liarden
entfällt weniger als die Hälfte auf das im Auslande be=
findliche
deutſche Papiergeld, während der größere Teil auf den
von Deutſchland gewährten Kredit entfällt.
Entwaffnung und Reparationsfrage.
Paris 18. Jan. Im Echo de Paris berichtet Marcel
Hutin über eine Unterredung, die er mit Briand über
deſſen Anſichten hinſichtlich der Entwaffnung Deutſch=
lands
und der Reparationsfrage gehabt hat. Briand
habe ihm erwidert, er wolle ſich im Augenblick nicht über Pro=
bleme
ausfragen laſſen, über die er ſich eben mit den Alliierten
zu beſprechen haben werde, aber er werde keines der Rechte und
Intereſſen Frankreichs gefährden laſſen.
Die Zeitungen befaſſen ſich bereits eingehend mit der in=
teralliierten
Zuſammenkunft. Das Echo de Paris
meint, man werde Deutſchland vielleicht eine neue Friſt
für die Entwaffnung gewähren, nötigenfalls mit Sank=
tionen‟
. Das Blatt weiſt beſonders auf einen Abſchnitt in der
engliſchen Note bei der Reparationsfrage hin, der Be=
achtung
verdiene: England neige jetzt einer Vertagung der
Feſtſetzung der geſamten deutſchen Verpflichtungen zu. Offen=
ſichtlich
wolle es das Ergebnis der Abſtimmung in Oberſchleſien
abwarten.
Berlin, 18. Jan. (Tel. unſerer Berliner( Redak=
tion
.) Der Vertreter des Pariſer Journal hatte eine Unter=
redung
mit dem franzöſiſchen Wiederaufbauminiſter Loucheur,
worin ſich dieſer ausführlich über das Entſchädigungs=
problem
äußerte. Er meinte, Deutſchland dürfe nicht mehr
länger ſo weiter wirtſchaften wie bisher, daß es durch immer
neue Ausgabe von Papiergeld den Markt fortgeſetzt verſchlechtere.
Wenn Deutſchland keine neuen Anſtrengungen mache, ſein großes
Defizit auszugleichen, werde es eines Tages ſeinen Bankerott
erklären und der Entenie ſagen: Wir können nicht mehr; nehmt
ſelbſt die Dinge in die Hand. Aber ſo lange wird die Entente
nicht mehr warten, denn die Entente und beſonders Frankreich
haben das größte Intereſſe an der Wiederaufrichtung Deutſch=
lands
und werden nicht davor zurückſchrecken, im Einvernehmen
mit Amerika die erforderlichen Maßnahmen durchzuführen.
Louchenr entwickelte ſodann ſeimen Planüber die Verwal=
tung
Deutſchlands durch die Entente, was er eine
ehrenhafte Liquidation nannte. Man werde zu=
nächſt
die Mark auf ihren wirklichen Wert herabſetzen (!), das
ſei der vierte oder fünfte Teil ihres heutigen nominellen Wertes.
Was ſei es für ein Unding, von einer Milliardenfumme zu
reden bei einer Währungseinheit, die ihren inneren Wert gänz=
lich
verloren habe. Loucheur ging ſodenn auf die einzelnen Maß=
nahmen
ein, die die Entente ergreifen werde, um ihre Forderun=
gen
zu ſichern. Zunächſt werde man das deutſche Budget in Ord=
nung
bringen, dazu gehöre die ſofortige Erhöhung der deutſchen
Eiſenbahn= und Poſttarife und der Steuern, ſo daß ſie die gleiche
Höhe erreichen, wie ſie der franzöſiſche Staatsbürger heute zah=
len
müſſe. Auch für eine pünktliche Einziehung der Steuern
werde Sorge getragen werden. Die Abtragung der Wiedergut=
machungsſchuld
durch Fertigfabrikate ſei nicht möglich, da dadurch
die franzöſiſche Induſtrie geſchädigt werde. Der größte Teil
könne durch Kohlenlieferungen abgetragen werden, was eine
Prüfung der deutſchen Kohlenförderung zeige. Es könnten
durch die Kolenlieferungen jährlich acht Mil=
liarden
Mark gezahlt werden. Weitere zwei Milliarden
könnten durch chemiſche Produkte und eine Steuer auf Ausfuhr=
artikel
aufgebracht werden, ſo daß man auf eine ſofortige jährliche
Zahlung von zehn Milliarden rechnen könnte. (Es iſt
nicht anzunehmen, daß dieſe Milchmädchenrechnung Loucheurs
den Anſichten der franzöſiſchen oder gar der engliſchen Regierung
entſpricht. D. Red.)
In der franzöſiſchen Preſſe wird die Bildung des Kabinetts
durch Briand als eine Niederlage Poincarés beurteilt.
Als erſter Programmpunkt Briands ſei bekannt, daß er die Re=
gierung
König Konſtantins anerkennt. In bezug auf Deutſch=
land
ſei er für die ſofortige Feſtſetzung der jährlich
zu leiſtenden Zahlungen.
Die Alliiertenkonferenz.
Berlin, 18. Jan. (Tel. unſerer Berliner Redak=
tion
.) Aus London wird offiziell gemeldet, daß die Konfe=
renz
der Alliierten auf den 24. Januar feſtgeſetzt
wurde. Man nimmt an, daß die Konferenz drei bis vier Tage
dauern werde.
Oberſchleſien.
Zunehmende Unſicherheit.
Myslowitz, 18. Jan. (Wolff.) Am Sonntag nachmittag
erſchienen bei dem Fleiſchermeiſter Kaſinski in Karlsſegen bei
Birkenthal 15 bis 20 Banditen umſtellten. die Beſitzung
und drangen in die Wohnung Kafinskis ein. Mit Handgranaten
und Armeepiſtolen richteten ſie in der Wohnung große Ver=
wüſtungen
an. Kaſinski wurde erſchoſſen. Das gleiche
Schickſal erlitten ein Apo=Beamter, der mit anderen Beamten
zur Hilfe geeilt war, ſowie drei Zivilperſonen und eine Frau,
die Mutter von ſechs Kindern war; drei weitere Ziviliſten wur=
den
ſo ſchwer verletzt, daß ſie kaum mit dem Leben davon=
kommen
dürften. Die Regierung ſetzte 15 000 Mark Belohnung
ſür die Ergreifung der Täter aus.
Rybnik, 18. Jan. (Wolff.) Am Freitag abend wurde in
die Wohnung eines Oberingenieurs eine Bombe geworfen, die
großen Sachſchaden anrichtete.
Zur Ausweiſung Gokheins.
Beuthen, 18. Jan. (Wolff.) Der franzöſiſche Kreis=
kontrolleur
in Kattowitz=Stadt ſandte an die Preſſe eine längere
Zuſchrift im Intereſſe der Wahrheit, wie er ſagt zur
Ausweiſung des früheren Reichsminiſters Gothein aus Ober=
ſchleſien
. Die Zuſchrift enthält nichts Tatſächliches als die Ver=
ſicherung
, daß Gothein von der interalliierten Behörde mit dem
größten Entgegenkommen behandelt worden ſei, wie es ſeiner
Perſönlichkeit und ſeinem Alter entſprochen habe.
Die Polen haben in Poſen abgewirtſchaftet.
Berlin, 18. Jan. (T.1.) Die Nachrichten, die deutſche
und polniſche Geſchäftsleute jetzt aus Poſen mit ſich bringen, be=
ſagen
, man habe in Poſen den polniſchen Staat und ſeine Re=
gierung
ſo gründlich ſatt, daß ofſen erörtert wird, wie man ſich
ſo ſchmerzlos wie irgend möglih von Warſchau loslöſen
könne. Die Los von Warſchaut=Beſtequng hat großen Umfang
angenommen. Nur iſt ihren Führern unbehaglich zu Mute, da
man bei den Erörterungen immer wieder zu dem Sehluf
langt, daß nur ein Anſchluß an Deutſchland eine wirk=
liche
Beſſerung herbeiführen könne.

Die Finanzmiſere Oeſterreichs.
London, 18. Jan. (Wolff.) Nach einer Times=Meldung
iſt in amtlichen Kreifen Londons aus Wien die Nachricht ein=
getroffen
, daß der öſterreichiſche Staatskanzler Dr. Mayr bezüg=
lich
der finanziellen Lage Oeſterreichs etwas hoffnungs
voller geſtimmt iſt. Es ſieht danach aus, als ob die gegen=
wärtige
öſterreichiſche Negierung in der Lage iſt, die Geſchäfte
noch etwa einen Monat weiterzuführen.
Finnland und Sowjetrußland.
Helſingfors, 18. Jan. (Wolff.) Staatsrat Ahonen
reiſt nach Moskau, um die diplomatiſchen Verbin=
dungen
einzuleiten, andere mit dem Friedensvertrag in
Zuſammenhang ſtehende Fragen und die Ernennung darin vor=
geſehener
gemiſchter Kommiſſionen zu regeln. Behrſin wurde
zum Vertreter der Sowjetregierung in Helſingfors ernannt. Die
aus acht Perſonen beſtehende Vertretung des Außenhandels=
kommiſſariats
der Sowjetregierung kam über die Grenze nach
Rajajoki und wurde für fünf Tage in Quarantäne genommien.
Die Einnahmen der finniſchen Staatsbahnen
für 1920 werden mit 360 Millionen finniſcher Mark berechnet,
was die im Budget berechneten Einnahmen um 78 Millionen
überſteigt.
Hungersnot in Armenien.
London, 18. Jan. (T.1.) Von armeniſcher Seite erfährt
Reuter, daß aus dem von den Türken beſetzten Gebiet über
200 000 Perſonen geflüchtet ſind. Nahrungsmitkel
und Heizmaterial ſind nicht zu bekommen. Der Eiſenbahnverkehr
iſt eingeſtellt und die Bevölkerung von einer Hungersnot
bedrohi, wenn nicht ſofort Nahrungsmittel aus anderen Län=
dern
herbeigeſchafft werden.
Amerikaniſche Schritte bei Japan.
London, 18. Jan. (T.U.) Der Waſhingtoner Times=
Vertreter berichtet, die amerikaniſche Regierung gebe ſich mit
keiner bloßen Entſchuldigung für die Ermordung des amerika=
niſchen
Marineoffiziers durch die japaniſche Schildwache in
Wladiwoſtok zufrieden, und in der diesbezüglichen Pro=
teſtnote
ſtreite die amerikaniſche Regierung Japan überhaupt
das Recht ab, in Wladiwoſtok Schildwachen aufzuſtellen. Ame=
rika
werde eine gründliche Abänderung der ganzen japaniſchen
militäriſchen Maßregeln in Wladiwoſtok und im ganzen Bezirk
virlangen und die lange Reihe der japaniſchen Probleme in
Sibirien einmal aufrollen. Die Situation ſei beſorg=
niserregend
.
Letzte Nachrichten.
Paris, 18. Jan. (Wolff.) Wie die Information aus Kon=
ſtantinopel
berichtet, melden dort eingetroffene Nachrichten,
daß die griechiſchen Truppen auf ihrem Vormarſch bei Bruſſc
vier Tage lang von den Kemaliſten heftig angegriffen wor=
ſen
ſeien. Am fünften Tage hätten ſich die griechiſchen Truppen
ſchleunigſt und überſtürzt zur Flucht wenden müſſen; ſie wür=
den
von den Türken verfolgt.
Madrid, 18. Jan. (Wolff.) Der Streikder Beamten
im Finanzminiſterium iſt allgemein und erſtreckt ſich auch auf
die anderen Miniſterien. Die Beamten, die das frägliche
Schriftſtück verfaßt haben, ſind zurückgetreten. Der Miniſterrat
prüfte geſtern abend die Lage, die als ernſt angeſehen wird.
Dato der den Ausſtand zu einer Regierungsfrage machte, iſt
entſchloſſen, energiſch vorzugehen und die Diſziplin wieder
herzuſtellen. Man befürchtet, daß der Streik politiſche Folgen
haben könnte.
Waſhington, 18. Jan. (Wolff.) Das Mitglied des Reprä=
ſentantenhauſes
Fordney, der mit Harding eine Unter=
redung
hatte, erklärte, daß zum 4. Mai eine Sonderſitzung des
Repräſentantenhauſes einberufen werde, auf der hauptſächlich
Tarif= und allgemeine Steuerfragen zur Behand=
lung
kommen ſollen.
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Fär die Veröffentlichungen uuter dieſer eberſchrift übernimmt die Redaktion
keinerlei Vexantwortung; für ſie bleibt auf Grund des § 21 Abf. 2odes Preſſe=
geſetzes
in vollem Umfange der Einſender verantworttich.)
Mietpreisſteigerung.
Die Tagesordnung der Stadtderordyetenverſanmlung am kommen=
den
Donnerstag ſieht Stellungnahme zum Beſchlluß des Mieteinigungs=
amtes
über die Berechnung der Mietpreiſe vor.
Es iſt zu begrüßen, daß auf dieſe Weiſe auch einmal den Mietern,
ſoweit ſolche in der Stad=verordnetenverſammlung vertreten ſind, Ge=
legenheit
geboten wird, in der Oeffentlichkeit Stellung zur Sache zu
nehmen. Bis jetzt hatte nur der organiſierte Hausbeſitz in dieſen Din=
gen
das Worr, während die angeblich beſtehenden Mieterorganiſationen
überhaupt nicht auf den Plan getreten ſind. Dieſe beiden Opganiſationen
(Mieterſchutzverband und der ſeit Jahren in Agonie liegende Mieter=
verein
) ſind ſich ihrer Pflicht anſcheinend nicht bewußt. Das Gebot, dem
Hausbeſitzerverein eine ſtarke Mietermganiſation gegenüberzuſtellen, iſt
dringend.
Wie ſteht es? Die Mietpreiſe haben bis heut eme Steigerung er=
fahren
von durchſchnittlich 50 bis 100 Progent der Fricdensmiete, be=
grüindet
auf die erhöhten Steuern und Abgaben und die hohen Koſten
der Reparaturen. Das Mieteinigungsamt hat gegenüber der Forde=
rung
des Hausbeſitzervereins auf Zugeſtändnis eines Mietertrags von
9 Prozent eine ſolde von 7½ Proxent der Ortsgerichtstaxe zugebilligt.
Darüber hinaus ſollen weiter Steigerungen nur ſtattfinden können,
wenn Reparaturen in den Wohnungen vorgenommen worden ſind, die
über das Maß des unbedingt Notwendigen hmausgshen. Für ſolche
Fälle iſt die Höchſtgrenze der Mietſteigerung vom Mieteinigungsamt
auf 8½ Prozent der Ortsgeriehtstage als Ertrag feſtgeſetzt. Der Haus=
beſitzerverein
läuft nun gegen dieſe Regelung Stirm, obwohl die Ver=
treter
des Hausbeſitzes im Mieteinigungsamr dieſe Regelung gebilligt
haben. Das Mieteinigurng3amt hat einen ſehr vernünftigen Weg für
die weitere Geſtaltung der Mietpreiſe eingeſchlagen und die geſamt=
eNieterſchaft
ſollte geſchloſſen dafür eintreten, daß dem hier aufgeſtellten
Grundſatz Rechnung getragen wird, nämlich, daß die Neparaturkoſten
erſt dann im Mietpreiſe einen Ausgleich finden ſoll , wemr tatſächlich
Neparaturen in den Wohnungen vorgenommen worden ſind. Man er=
fährt
es täglich, daß Hausbeſitzer die Mietſteigerungen in ihren Zu=
ſchniften
an die Mieter Eingangs mit den hohen Steuern und hohen
Reparaturkoſten begründen, und am Schluſſe des Screibens hinzu=
fügen
: Von jetzt ab gehen alle Reparaturen zu Laſten der Mieter. Es
kann nicht beſtritten wverden, daß von geringen Ausnahmen abgeſehen,
in den letzten Jahren i den Wohnungen ſo gut wie wich’s hergerichtet
worden iſt, was nicht allein in den gegebenen Verhältniſſen ſeine Ur=
ſache
hatte, ſondern wohl auch zum Teil eine Folge der Agitation der
Hausbeſitzevorganiſationen iſt, die ſeit Jahren ihren Mitgliedern das
Lied vorſingen, daß der Hausbeſitzer Reparaturen nicht mehr ausführen
laſſen könne.
In dem Ertrage von 7½ Prozent finden die Stenern, Verzinſung
Betriebskoſten und Koſten der notwendigſten Reparaturen ihre Aus
gleich. Für darüber hinausgehende Neparaturen iſt nach dem Beſchluf
des Mieteinigungsamtes Entſchädigung gleichfalls vorgeſehen. Es be=
ſtände
alſo kein Grund, von ſeiten der Hausbeſitzer zu klagen; aber es
kommt dieſen allein darauf an, die
una des inveſtierten Kapi=
tals
zu erhöhen, und daher die Forderung von jetzt 9 Prozent.
Wer glaubt, daß bei Zahlung von Mieten nach 9 Prozent Ertrag
(is zu 150 Prozent der Friedensmite) hinſichtlich der Inſtandhaltung
der Wohnung durch die Hausb
Beſſerung einträte, wird ſich
täuſchen. Die Mieten würden höher, o.
auch nur das geringſte
mehr für die Inſtandhaltung
gen geſchähe wie bisher. Man
hört ja täglich Hausbeſitzer klagen, ſie kämen nicht mehr aus, die Mieten
müßten erhöht werden. Mi
ſem Nichtauskommen iſt aber nicht ge=
meint
, daß der Ertrag die Unkoſten nicht deche, ſondern, daß die erhöh=
ten
Koſten der Lebenshaltung aus dem Ertrage des im Haus ſteckenden
Vermögens (doch meiſt des kleinſten Teils des Hauswertes)
nech=
beſtritten
werden könnten.
icht Aufgabe der Mieter ſein, die
Lebenshaltung des Hausbeſitzers ſicherzuſrellen, ſondern
müſſen darauf gericktet ſein, d
die Wohnungen erhalten, im
2
wohnlichem Zuſtande erhalten werden.
Dies zu erreichen, ſcheint der Weg, den das Mieteinigungsamt be=
ſchritten
hat, richtig zu ſein.
Zweck dieſer Ausführungen iſt, die Aufmerkfamkeit der Miete=
das
Problem hinzulenken und beſondeus auch der Stadtverord=
die
Mieter ſind. Mögen ſie mit Nachdruck dafür eintret
preisregelungen ſolche ſind, daß ſie den gemeinſamen Juter
Teile, der Hausbeſitzer und Mieter, entſprechen,
hohe Mieten bewilligt werden, ſondern daß auch Vorkehrungen getr
fen werden, die die rie
e Verwendung der in den Mieten enthn
Beträge für Erhaltung der Wohnungen garantieren.

[ ][  ][ ]

Hcummer I2

Darmſtadrer Tagviart, Mitrwoch, den 19. Januar 1J2I

Seitc G.

Spiel, Sport und Turnen.
Vor der Entſcheidung.
Die Meiſterſchaftsſpiele der Saiſon 1920/21 mähern ſich dem Ende.
Der für Darmſtadt in Betrachſt kommende Odenwaldkreis dürfte auch ent=
ſchieden
ſein. Dem Altmeiſter vom vorigen Jahre, Turn=und Sport=
verein
MannheimWaldhof, iſt es wiederum gelungen, durch
ſeine glänzende Spielweiſe den Meiſtertitel an ſich zu reißen. An zweiter
Stelle folgt Verein für Naſenſpiele Mannheim, dem
Neckarau und die in letzter Zeit geradezu verblüfſende Reſultate auf=
ſtellende
Elf von Feudenheim folgten. Mit etwas Anſtrengung kann
ſich dieſe Mannſchaft noch den dritten Platz erkämpfen. Dieſes wäre die
Spitzengruppe. Berrachtet man nun den Stand der Tabelle von der ent=
gegengeſetzten
Seite, ſo ſieht man am Schluß immer norh Darmſtadt und
Schwetzingen ſich verzweifelt wehren, um ſich vor dem Abſtieg zu retten.
Gelegenheit iſt beiden noch gegeben, ob es aber reichen wird, werden die
beiden noch ausſtehenden Spiele zeigen. Unſere Darmſtädter Mannſchaft
empfängt am kommendem Sonntag Feudenheim, vermurtlich wird
dies den härteſten Kampf geben. Feudenheim befindet ſich zurzeit in einer
aufſteigenden Form, was die Reſultate gegen Phönix=Mannheim 2:0 und
gegen Sandhofen 6:1 bezeugen. Zieht man in Betracht, daß Darmſtadt
gegen Sandhofen 5:2 unterlag, ſo muß man ſchon Feudenheim die grö=
ßeven
Siegesausſichten zuſprechen. Aber auch unſeren Einheimiſchen ſteht
noch em wenig Hoffnung m Ausſicht, wenn man bedenkt, daß die eigenen
Platzverhältniſſe immerhin von großem Nutzen ſind. Zudem hat ſich die
Mannſchaft noch weſentlich verbeſſert; ſo kann man wohl daraus ſchließen,
daß es am Sonntag, wenn der beſtellte Schiedsrichter einwandfrei ſeines
Amtes waltet, einen feſſelnden und intereſſanten Spielverlauf geben wird
Drum auf, Ihr Darmſtädter Ligaſpieler, Mut gefaßt und gezeigt, daß
auch die Heſſen keme Strohpuppen ſind, es wird ſchon reichen.
Erklärung der deutſchen Sportverbände.
Eine Kampfanſage.
Die drei deutſchen Sportverbände: D.F.B., D.Sp.f.A.
und D.S. V. erließen nunmehr zum Kampf zwiſchen Turnen
und Sport folgende Erklärung:
Nachdem mus den geſcheiterten Einigungsverhandlungen der Willé
der Leitung der Deutſchen Turnerſchaft klar erſichtlich geworden iſt, ſehen
ſich die Sportverlände gezwungen, in Abwehr gegen die Beſtrebungen,
den Sport zu zerſplittern, folgende Beſtimmungen zu erlaſſen:
1. Für alle Athletik= Schwimm= und Fußballveranſtaltungen der
Deutſchen Turnerſchmft und ihrer Glieder, die ohne Genehmigung der
ſtändigen Fachverbände erfolgen, wird Teilnahmederbot er=
laſſen
.
2. Alle Vereine bzw. Abteilungen, die ſich an den unter 1. ver=
botenen
Veranſtaltungen beteiligen, werden disqualifiziert; die
Einzelperſonen als Teilnehmer werden namentlich disqualifiziert. Die
Disqualifikation dauert mindeſtens ein Viertal= bis ein, halbes Jahr.
sr. Turnen und Sport. Um eine Klärung der Verhältwiſſe
herbeizuführen, beruft der Verband Brandenburgiſcher Athletik=Vereine
die Leiter der ihm angeſchloſſenen Sportabteilungen der Turnvereine zu
einer gemeinſamem Sitzung mit dem Verwaltungs=Ausſchuß des Ver=
bandes
am kommenden Montag in Bexlin zuſammen.
Das Soziale im Turnen, Spiel und Sport.
Von Redakteur Julian Lehmann, Frankfurt a. M.
Eine Erinnerung aus ſchweren Jahren:
Es war im Felde, als kurz bemeſſene Ruhetage uns in ein idhlli=
ſches
Eckchen des Aisnetales führten Dort hatten ſportbegeiſterte und
ſportkundige Kaweraden ein prächtiges Schwimmbad angelegt, ein
Waſſerball war zur Stelle, und ſchmell bildeten ſich Mannſchaften, die
in geſundem und ſtärkendem Spiele ihre Kräfte maßen. Nun war
ober guter Rat teuter, wie konnte man die Mannſchaften unterſcheiden?
Bunte Mützen wie in der Heimat bei den Schyvimmfeſten gab es nicht.
Aber eine geniale Idee half; wir bildeten eine blonde und eine
ſchwarze Mannſchaft. Auf der einen Seite ſchwammen die hellen, auf
der anderen die dunklen Köpfe das war der ganze Unterſchied. Im
ubrigen galt nur der Mann, und was er draußen im Leben bedeutete,
kam nicht in Betracht, welche Stellung er im militäriſchen Leben ein=
wahm
, war weggeblaſen. Hier ſchwamm der Oberarzt neben dem
Straßenbahnſchaffner, der Lehrer neben dem Bahnarbeiter, der Feld=
webel
neben dem Rekruten, der Leutnant neben ſeinem Burſchen, alles
rrohe Menſchen, bewußt ihrer Kraft und geeint in dem einen ſport=
lichen
Gedanken. Wer ſich hervortat, wurde mit Beifall bedacht, wer
etwas verpatzte, mit gutmütigem Gelächter. Dieſe ſonnigen Stunden

tätigung im Turnen, Sport und Spiel gibts nur Männer und keine
Stände. Und wer dann ſeinen Sportskameraden und Turnbvuder
draußen auf dem Spielfeld hat ſchätzen lernen, bleibt ihm ein Freund
für immer im Leben. Wie viele Gegenſätze, die nur entſtehen konn=
ten
, weil einer dem anderen fern und fromd ſtand, werden überbrütckt,
wemn ſich beinn Heimweg, bei Wanderfahrten und frohen Siegesfeſten
die Zungen löſen! Man vertraut ſich Sorgen und Freuden an, man
lernt die Hochachtung auch vor dem beruflichen Können des anderen,
denn im großen Gebiete der Leibesübungen findet ſich für jede Fähig=
keit
entſprechende Verwertung. Parteigegenſätze überbrücken ſich un=
merklich
, wenn man ſich zuſammenfindet in dem hohen Ziele der Er=
tüchtigung
unſeres Volkes. Welch harmoniſcheren Staat gab es, als
das alte Staatengebilde des alten Griechentums, worin die Körper=
zucht
die Hauptrolle ſpielte?
Niugends wird der ſoziale Gedanke, der das Zeichen unſerer Zeit
bildet, reiner zum Ausdruck kommen, als in der Ausübung des Sports.
Einer für alle, alle für einen! Sei es die Manaſchaft, die im Boot zu=
ſammenſitzt
, ſeien es die elf Leute, die mit brennendem Ehrgeiz den Ball
treten, alle ſie ſind Freunde und werden Freunde fürs Leben bleiben,
gleich, wohin ſie Beruf und Geſellſchaft führen. Einer der bekannteſten
Torwächter Deutſchlands, ein beſcheidener junger Mann, voll Gifer in
ſeinem Sport, unauffällig in ſeinem Benehmen, wird gefragt, ob er
nicht in eine andere Stadt überſiedeln wolle. Wie ſich entſchuldigend,
bemerkt er: Ich kann doch nicht meine ganze Fabrik mitnehmen! So
erſt erfährt man, daß dieſer gute Sportsmann einer der größten
Fabrikbeſitzer war. Niemals hatte er es in den Vordergrund geſtellt
und mit jedem einfachen Mam ſeiner Elf nur als Sportsmann

Gernsheim a. Rh.
und
Klein=Rohrheim
befindet ſich bei
Frau Barb. Wenzel, Gernsheim

Zanggaſſe 9

Biebesheim a. Rh.
bei
Frau Heinrich Trautmann W:

Kirchſtraße 31

Stockſtadt a. Rh.

Frau Heinrich Henninger II. Witwe

Ludwigſtraße 17

8Arbeitgunlust 6
und Energieloſigkeit haben eine tiefere Urſache. Ergänzen Sie Ihre
tägl. einſeit. Nahrung durch das hervorragend begutachtete Capholgetin
(milch=phosphorſaures Kalkpräparat), 252 Tabletten für 4 Wochen
. 16, f. Kinder X 12, in allen Apotheken. Einhorn=, Hirſch=, Hof=
und Dr. Merck’ſche Apotheke. Ausw=Verſ. geg. Nachn. (J,13929

Wolfskehlen i. R

Tageskalenber.
Landestheater, Anfang 7 Uhr, Ende gegen 10 Uhr (B 17
ſpielmiete b 7. Sondermiete Serie XIVS): Königm Tamara.
Orpheum: Vorſtellung um 734 Uhr.
dauptverſammlung: Milchverteilungsvereinigung um 3 Uhr im
Perkeo.
Jubiläumsverſammlung der Zentrumspartei um 8 Uhr im
Konkordiaſaal.

Hrn. Schreiner Fuchs, Oppenheimerſtr. 7.

Beſtellungen auf unſer Darmſtädter Tagblatt,
ſowie Inſerate werden dort entgegengenommen.
Für pünktliche Zuſtellung der Zeitung werden wir
jederzeit beſorgt ſein.
(635a
Der Verlag des Darmſtädter Tagblattes.

Leitung: Dr. Otto Waldgeſtel. Verantwortlich für den leitenden politiſchen
Teil und für Feuilleton: Dr. Otto Waldgeſtel; für heſſiſche Poli ik und den
ibrigen Teil (außer Sport, Handel Landwir ſchaftli che) Max Streeſe; für
Sport, Handelsteil und Lanowirtſchaftlickes: Kurt Mitſching; für den Anzeigenteil,
Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem Geſchäftsleben: Paul Lauge.
Druck und Verlag: L. C. SBittich’ſche Hofbuchdruckerei. Säm lich in Darmſtadt.
Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mitterlungen ſind an die Redaktion des
Tagblatts zu richten. Elwaige Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche
verden nicht berſickſichtigt. Unverlangte Manuſkrivte werden nicht zurückgeſandt.

Wetterausſichten für Mittwoch.
Vovwiegend ſtauk bewölkt, Regenſchamer, vorübergehend ekwas fälter
Weſtzwind.

Die heutige Nummer hat 10 Seiten.

Familiennachrichten

Die Geburt einer Tochter
zeigen hocherfreut an
Hermann Freiherr von Glenok
und Frau Emely, geb. Merok
Zürich, 16. Januar 1921
Rämistraße 58.
*2350

Todes=Anzeige.
Freunden und Bekannten die traurige
Mitteilung, daß unſere liebe Mutter, Schwie=
germutter
, Großmutter, Schwägerin u. Tante

Kaffee, reinſchmeckend, friſch gebr.
Pfd. 23.
Haferflocken.
Berſtenflocken.
Graupen
Grieß, weiß
gelb.

wäscht
schneeweiß.
ersetzt Rasenbleiche,
schont und erhält
die Wäsche,

geb. Schaberg
geſtern abend ½8 Uhr nach kurzem Krank=
ſein
nach beinahe vollendetem 78, Lebens=
jahre
ſanft verſchieden iſt.
In tiefſtem Schmerze
Die trauernden Hinterbliebenen:
Hulda Evertz, geb. Grah
Ernſt Evertz
Kuno Grah
Hedwig Grah, geb. Evertz
nebſt 1 Enkel.
Darmſtadt, Elberfeld, 18. Jan. 1921,
Saalbauſtr. 38.
Die Beerdigung findet am Donnerstag, den
20. Januar, nachm. 3 Uhr, auf dem Wald=
friedhof
ſtatt.
*2257

Große Heringe St. 0.85, 10 St. 8.
Seife, Doppelſtück . . . . . . 5.90
Bossunger Lebensmittelhaus
Jac. Garnier (*2245
Moosbergſtraße, Ecke Tannenſtraße,

spart Arbeit
Seife u. Rohlen.
Bestes und billigsfes
selbsftäfiges
Waschmittel
Preis Mk. 4. das Paket

Statt beſonderer Anzeige.
Am 17. Januar iſt unſere liebe Schweſter,
Schwägerin und Tante

Wir fertigen in eigener Werkſtätte extra gute

nach kurzer, ſchwerer Krankheit in Bernburg
a. d. Saale ſanft entſchlafen.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Marie Wolfskehl
geb. Spohr=Braunfels.
Darmſtadt, 18. Januar 1921.
Von Beileidsbeſuchen bittet man freund=
lichſt
abſehen zu wollen. (*2

Henkel & Cie.
Düsseldort.

die mindeſtens doppelt ſo gut ſind, als fertig gekaufte.
Alle Größen ſtets vorrätig! (*2206mg
VVerkauf zu Fabrikpreiſen! i
Markt 5 Gebr. Blum Markt 5.

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
bei dem Heimgange unſeres lieben, guten

Todes=Anzeige.
Heute entſchlief unſere liebe,
und Schwägerin

ſagen wir allen, beſonders Herrn Pfarrer
Weigel für die troſtreichen Worte am Grabe,
ſowie für die überaus zahlreichen Blumen=
ſpenden
innigſten Dank.
(*2333
Die tieftrauernden Hinterbliebenen:
Familie Wilhelm Fiſcher, Metzger.
Nieder=Ramſtadt, den 18. Januar 1921.

holl. Molkereibutter
friſch eingetroffen
Anton Braunwarth
Ernſt Ludwigſtraße 3. (809

im 78. Lebensjahre.
Darmſtadt, den 18. Januar 1921.
In tiefer Trauer:
Marie Eck
Soſie Eck
Anna Reining.
Die Einſegnung findet ſtatt: Donnerstag
den 20. Januar, nachmittags 2½ Uhr, im
Sterbehauſe, Müllerſtraße 24, daran an
ſchließend die Beerdigung auf dem a
Friedh.

Ligarsiten

Ludwigs-
Hermann Rosenthal lat=
Veusüberte Tafelgeräts
Bestecke
KcFee- und Speise- Service.

Achtung!

Ankauf nur zum höchſten Wert:
Platin, Gold= und Silbergegenſtände,
alten Schmuck, Beſtecke, auch Bruch.
Zahngebiſſe und Holzbrandſtifte.
Boldgegenſtände von 832 Mark für
1 Gramm je nach fein.
Platin pro Gramm It. Fachzeitung 80 bis
100 Mark.
(*2207
Wegen fortwährendem Preisrückgang oben=
ſtehende
Preiſe nur 2 Tage Gültigkeit.

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
während der langen Krankheit meiner lieben
Frau, unſerer treuſorgenden Mutter, ſagen wir
Allen, insbeſondere den Schweſtern in Laubach
und im Städt. Krankenhauſe für die liebevolle
Pflege, der Neuapoſtoliſchen Gemeinde für die
zahlreiche Begleitung zur letzten Ruheſtätte, ſowie
für die troſtreichen Worte am Grabe und zahl=
reichen
Blumenſpenden herzlichen Dank.
Darmſtadt, den 18. Januar 1921. (*2313
Jm Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Georg Karg.

ertreter und
Fahriklager: RAuu11 BEhlBLaann
Darmstadt, Elisabethenstrasse 52
Fernruf 291.
206a

reinigt
in beſter Ausführung.
Reingold
Wilhelminenſtraße 6.
Kranichſteinerſtr 22

umgearbeitet
MNau

Dachdeekerar beiten
werden billigſt und fach=
gemäß
ausgeführt von
Georg Löffel, Gr. Kapla=
neigaſſe
37. (F1564sm

Dichend Atomobil=
Schneeketten
preiswert abzugeben
Lackierer Bayer
Ahaſtraße 8.
(*2190

Ve
Stroh
wird in Fuhren angefahr.
Preis z. erfr. u. S 74 bei
der Geſchäftsſtelle, (780

werden modern u. billig
angefertigt.
*2136
Mühlſtraße 28, part.

Strümpfe
werden angeſtrickt. (*2162
Beſſungerſtr. 99, III. D
600 , 1 P. g. Reitſtief.
(44) f. 200 zu verkauf
Näh. Geſchäftsſt. (*2259 [ ][  ][ ]

DIMIMET G.

Darmſtadter Tagblatt, Mittüsch, deu 19. Jauuar 1921.

Sette 7.

Referm-Schögheitsmieder

ülond
Sneue Reformraieder mit
Bustenhalter u. neuartigem
Verschluss.
Gibt wunderbare Figur,
auch schlanken Damen.
Voherst. ärzti. Autoritäten
vom anatomischen, frauen-
ärztlichen
, ehirurgischen u.
orthopäd, Standpunkt aus
gepräft u. warm empfoklen.
Unverbindi. Besichtigung,
bezw. Anprobe jederzei

Alleinverkauf: Korzotthaus

obezc SÜflkelminenstrnsne 4
(im Hause Handschuhfabrik Zern)
Telephon 139:3. (13107a

beſtes deutſches Fabrikat
in allen Größen vorrätig.
Beummiwaren- u. Sanitäts=Haus
Herm. Heinmüller
chulſtraße 1. (807
Schulſtreße 1

* Meiue Geſchäftsräume befinden ſich ab heute
Wendelſtadtſtraße 32, pt.
Jahob Sender
General=Agent der Germania
Lebensverſicherungs=A.=G. zu Stettin
und Vertrete: der
2230
Uachener und Münchener Feuer=
Verſicherungs=Geſellfchaft.
ue
B. L.
B. 2.
B. L.
Das lückenloſe Pranchen=Lexikon, das wich=
tiafte
Rachſchlagewerk für Inöuſirie, Han=
del
und Gewerbe erſcheint demnächſt für die
Provinz und Freiſtagt Heſſen. Inſeraten=
annahme
nur durch unſere Vertreter oder
durch die Filiale.
Chronikverlag Donatzeſchingen
Filiale Heſſen: W3. Bär, Darmſradr, Mühiſtr. 5.
Einige Orisagenturen ſind noch zu vergeben.

B. L.

(TI,645)

B. L.

Augenklinik Darmſtadt
Grankfurterſtraße 42. (K.605
Rerztl. Sprechſtunde: 91.12)-, 7.
Augenarzt Dr. Ollendorff.
Privatklinik für Frauen=
kranßheiten
u. Geburtshilfe
voß San.=Rat Dr. Machenhauer
Darmſtadt, Legerhausſtr. 24. Zel. 288.
Beſuchszeit nachm. 24 Uhr.
Exrechſtande une in der Privatwoßnung
Riedeſelſtz 52. Zel. 334.

Jüngezes Fräukein
gewondt in Maſchinen= bef. HausRädchen
ſchreiben, auch etw, ſtenv=
graphiekundig
; mit ſchön.
bildung,
Stellung
ſucht ſ0fOTt auf Ar
twaltbureau,
Augebote, unter 8 28
an die Geſchäftsſtelle Hausmädchen

Suche
für meine Tochter, 21 J.,/ 1. Febu. geſucht. Vorzuzſt
bewand. in Stenographie
Maſchinenſchr, und allen
Buregutarbeit. eine Dauer=
Stellung aufBuzeau, beſte
Zeugniſſe ſtehen zus Ber=
fügung
. Alztgeb. u. S 36
Geſchäflsf
105
Fräulein
ſucht für nach nistags Be
ſchäftigung. Geht auch zu
Kindern. Angeb. u. S 42
Beſchäft
*207:
wünicht
Geb. Hame beſſ.
Serrn Haushalt 3
Gehalt Rebenſc
gebste erbikte unt. S 9
an die Geſchäft ſ=
Scneiderin
nimmt noch Kunden an.
2528 Liebfrauenſtr. 82, IV, I.

Männrich
Junger

IIEnAaägagannagBBRadRAAARAHULEt
Möbel-Induastrie
R 2

Wochentags nachm. 24 N5r,
Eamstags vornt. 310 Uhr.

(K,606

14 Sckacfenster-Arssstellengen sowie
cmfangrciche Ausstellsags-Räuze.
Spezialität: Gediegene, muster-
gültige
, bürgerliche Wohncugs- Ein-
richtungen
in eigenen Werkstätten

Mebsfach prämktert Prima Atterte
Daucende Garautie Eig. Zeichen-Atelier
Hügelstr. 13-17
Gegenüber der Volksbank (160a

Habemeine Tätigkeit
wieder aufgenommen (*1852om
Heldmann, Dentiſt
Mählſtzaße 62 aut Kauellplatz
Sprechſtunden von 9 12 und 2 6 Uhr.
nwieder Prompt üiber-
allin
reiner tadelloser
WoibordWasbarartor Beschatfenheit zu
Laber, Preis Marls 3.50 per Kilo-Paket. (J,14166
Seifen- u. Seifen-
Har Henzel, pulver-Babrik Hannkelſz;

Gründungsjah- 1881

40, Gesshäftsjahr

HmAAAEEHABEEAEHEIÄHRHHAEÄEUERU

la gar. reines Schweineſchmalz,
allerbeſte Qualität, blüreniveiß,
Marke Pure lard, ver Pfv. Drr. 14,80
Za feinſtes ausgelaſf. Ochſenfett,
goldgelbe Ware, per Pfund Mt, 14.
da Kokosfett (beſte Qualität
per Pfund Mk. 14.
Ta feinſtesraffiniertes Kokosfett
Tafel Mk. 15.90
inn Pfundtaſeln
Friſche Tafel=Margarine,
Marke Neutral, per Pfund Mr. 15.50
Steriliſierte Bollmilch (hehe Oofer
ohne Marken, Mek. 8.70
Kondenſierte gezuckerte Voll=
vſe
Mk. 10.50
milch,
Corned beef, kleine Doſe, engl. Pfd
Mr. 8.80
*2198)
Corned beef im Ausſchnitt, Pfund
Mk. 12. 1/. Pfund Mk. 3.25.
Metzgerei Krämer
Fernraaf 1926.
Karkſtxaße 5

4 einem Stu=
Wer hilft benten im
Bereihnen n. Anfertigen
v. Maſchinenzeichnungen?
Sofortige Angebote
mit Ungabe des Honoraré
unter S 85 an die Ge
(*2274
ſchäftsſtelle.
Für Familien-Ausfahrten:
Jagdwagen
ein- u. zweiſpännig, tage=
weiſe
zu verleihen. Evtl.
auch feines einfp. Pferbe-
geſchirr
. Möbeſinduſtrie Feidel,
Hügelſtr. 1317 (210.

Zung

Zu jauſchen geſucht
Grammoöhon mit zwölf
Platten geg. einen Hand=
leiter
= oder Kaſtenwagen.
Angeb. unter 8 57 an
die Geſchäftsſteile, 1*21:
2

Pfd
a Haferflochen
1fd
Hafermehl".
Pfd.
Braune Bohnen
Pfd
Weiße Vohnen
Fa Voll=Reis Pfund von 3.
Rangoon=Reis, Karolinen=
Reisgrieß
Pfd.
Reismehl
Pff
Ba weißer Maisgrieß Pfd
NeueGraupen,gr
u. fein Pfd.

3.50
3.50
1.68
2.40
50 au
Reis,
5.60
3.30
3.80
2.70

A0
Preis=
Ermäßigung
bei Anfertigung von Pol=
ſtermöbeln
und Matratzen
ſolvie Aufarbeiten derſel=
ben
und Tapezieren bei
garantiert geltiſenhafter
Ausführung. Ungebote er=
bitre
unter 3 71 an die
Geſchäftsſteile. (F221
3. waſchen wird
Wäſche engenommen
J. Plüßer I., Maſchen. (59e

täglich friſch geröſtet (815
T
Pfund von Mark an
Feine Salat= und Taſel=Oele
Schoppen 12.50, 14. u. 15. Mk.
A. Reichard

vollſtändig trodent, ſowie
ofenfertig, frei Reller
Buchen per Ztr. 17.50
14.50
Kiefern
fuhzenweiſe
Buchen per Ztr. 17.25
14.25
Biefern
J. V.:
Wilh. Geyer
Holzhandleng
Hoffmiannſtr. 131
Telephot: 13

1a trocken., Aeingeitächtes
Tannenholz
zum Anmachen. Str. 14 .4
frei Keller liefert
F. Geider
2ibehrſte. 37

das Gekt. 3.50
liefert frei Haus
Conrad Appel
Sismarckſtraße 61.
Telephot 91, (2094

Unterricht *
ASelche Dame eskeilt
DanterEnterricht?
Angeb. miit Pr. unter
S 87 Geſchäftsſt, *226
Etndent erteilt

in allen Fächern bei mäß
Vergütung, auf Wunſch
im Haufe. Angebote unt.
S 76 an die Geſchäfts=
ſteile
bs., Blatteß. (*2220

AanaaßEEeägenng
Privater Näg= u.
Zuſchneide kurſus
für Damen= und
Kindergarderobe
Syſtem Steenfadt, Frankfurt.
Damen verarb. ihre eig. Stoffe.
Stoffzuſchneibeit zunt
Selbſtanfertigent u. Schnitt
muſter n. Maß. Veginn 1. Febs.
S. Dechert
gepr. Dameuſchneidermeiſterin
dügelſtr. 7. (*3251
DIAaAunAnEgaEgn
Wer gibt Flampfeſtun=
Den? Näh. Heidelberger=
ſtr
. 8½, III., 7-8 1. ab.

Neue Kurſe
Franz., Engliſch, Tpan
Berltz=Schule
Wilhelminenſtr. 19, 1I.
Anmeld. bis Donnerskag,
20. Jan., tägl. v. 10-12)
1. 4-9 Uhr, (813m

Verloren
W
Berloren
an: 7. früh bon Saalbau=
ſtraße
über Exerzierslatze
Bahnhof goldenes Arm=
band
. Gegen Belohnung
bzugeben:
Saalbauſtu. 81, II. (*221
Verloren
gold. Ohrring (m. Simili
Geg Bel. abzug. (*2310
Schtvanenſtr. 72, part.
Verloren, (42323
Diefenige Frau, welche
den Kinderſtiefel Eck=
Heinheimer= und Lieb=
frauenſtraße
aufgehoben
hat, iſt erkannt und wird
erſucht, ihn Liebfrqueii=
ſtraße
67 I., abzugeben.

Weiblich

ucht Stellung auf Burcau,
am liebſten Chem. Fabrik,
I8 Polontär. Angeb. u
S 6S Geſchäftsſt. (*2180

das waſchen, bügel
nähen kann, wird f. Ende
Handſchrift u. gur. Schul=/ Febrnar geſucht bei hoh.
Lohn u. dauernder Stelle,
Zut ineld. morgens 11 Uhr.
Weyzpreihtſt
zuverläſſig, gediegen, i.
Hausarbeit erfahren, zui
46 Uhr nachmnittag=
Schießhausftz. 125
Geiucht.
z. 1. Febr. fleiß., ſolides
Hausmädchen in ang
nehnte Stelkung. Näh=
(Geſchäftsſt
Jung
anſtändiges Mädchen
f. d. halb. Tag
Roßdörferſtr. 77,III. (4
ſ. f. Dicnstag
RRFft. u. Preitas ven
8 10 Uhr. Zu erfr. Lud=
wigſtraße
12, III., von
123 Uhr
*2293
99. Mädchen
Februnz geſuch
Vorſtell, zwiſch, 1 u. 3 Uhr
bei Fralt Prof, Golſgtz
Liebigſtr.
*228
Lad.=Putzfran geſ.
Wilhelminenſtz. 21. 4*2048
d. Mädch.
Lauffrau f. morge
2 Stunden und zur
jorgung der 2üſche gei.
KATZNTANN

Wilhelminenſtr. 17

per ſofort geſucht. Bureau
Dr. Stranß u. Sae:beius,
diechtsaxwälte,
aalbaufte.

Fabrik d. Eiſenfaches
ſucht zum baidig.
Gintrift ein kauf=
männiſch
gebildet.
Fräulein, flott in
Stenvgraph. ( mite=
beſtens
250 Silben
Maſchinenſchreiben. Es
koinnen nur ge=
übte
, zuvexläſſige
Kräfte in Betracht.
Angeb. m. Lebensl.,
Zeugnisabſchriften,
Referenzen, Anſpr.
u. Eintrittstermin
unter P 80 nn die
Geſchäftsit. (464a

Ree
Flickerin
geſucht Arbeitsproße vor=
zulegen
. Näheres in der
Beſchäftsſtelfe. (*2202

um Flicken u.
Frau Beißzeugnähen
geſucht. Schwanen
ſtraße 23, pr.
2294
2065rad)
Junges Mädcher
für kleinen Haushalt ge
Heibelbergerſtr. 44, I.

Wegen Heirat m. Mäd
chens fuche balb fleißiges,
tiichtiges Mädcheu.
Frau Dr. Dipp, Stein=
ſtraße
26.

Tächt. Mädchen
geſ. Biktorigftr. 52, pt. 13054
Tüchtiges, ehsliches
Dienſtmädchen
in ruhig. Hauskalt b. gut
Behandlg. geſ. (*2340dt
Saalbauſtr. 6d.
Zur Führung eittes ein
gerl. Haushalte
oder
Grau Mädchen
zuſchriſken unte
8 37 Geſchäftöſt, (*20s0

A

üchtige
garetten= Reiſend
Stabt und Land get
viſioit ſof, geſ.
he
ERNSR KADEN
Kötzſchenbrodg b. Dresden
Neißnerſt:

Fücht.*
2
Bertretet
für Sämereien, Oele,Fette
u. Seifen an allen Orten
geſucht.
Angeb. u B: H. A. 9625
an Rudolf Moſie, Frank=
fnrt
am Main. 11,78
Alte angeſeheneLebens=
verſichernngsgefellſchaft

die einen der größten
Konzerne b. Sechve ſiche=
rungen
angeſchloſſen iſt,
ſuiht, zur beſſ. Auenutzung
ihrer miit Staatsy u. kom=
munalen
Beamten abge=
ſchloſi
Vergünſtigungsber=
träge
, für den Freiſtaat
Heſſen einen tüchtigen
Birel tiens-Irspektzr
Seben Gehatt tverden
Reiſeſpefen u. Disten ver
gütet. Etrebſarte Herzen
auch Nichtfachlente
die über gewandtes Auf=
treten
verfügen, Bollen
ihre Beiberbungen unte:
S 91 bei der Geſchäftsiteile
b3. Bl. einreichen (803ra/

Küche u. Haus,
für tagsüber geſucht.
Grafenſtr
2132
A
K
7: Haushult

od. alleinſteh). Frau,
der
umr angenehme
X dauerndeStellung z
* tun iſt, bei guter V
* hflegung und hol=
* Lohn, in kleinen gut.
Brioathaushalt als.
X bald geſucht. Ange=
& bbre unter S52a. d.
Geſchäftsſt,
2121 8
*
Attttteteet
Köchin od. einf. Stütz
bei hohemr Lohn geſucht
Zweitmäbch vorh. Vauſtedt,
Beckſtraße 64. (*2079md
Füir klein. Häushalt tüicht
Ableinmädchen
bei hohenr Lohn
Behandl. geſ., evenil. nu
tagsüber. Proeſer, Eliſ
bethenſte, 44.
Weg. Verheiratung meine:
zwei letzten Mädchen ſuch
ich ein folides, ehrlich
Allein=
mädchen

daß aufDauerſtellungAßer
legt. Frau Biarie Gallus
isniarckſ

Grändngs

G. m. b. H.
kaufmänniſcher Fach=
maun/Chriſt
geſucht.
Arbeirsfreud. Kraf
ſeribs, umſichtig
mittl. Alter. Herue.
welche über gute Re-
ferenzeit
verfüger
find gebeten, Angeb.
einzureichen, mögl.
. Bilb unter S 36
(*
Geſchäftéſt.
Rggnggnnne
Tägl. 0
ſ73 zu verd. Ack!
bis 25M. f.profneht (mit
Garantieſchein), Joh. 5.Schultz,
Udreſſenverlag Köln 863. (79
Junge Leute all. Berufe,
die Filmſchaufpisl, fuer!
möcht., erh). Aufkl. u. Rat
durch) Th. Müßler, Hanubnzg 3
Schl.=F.177, A. 1 Deutl. Abſ.!(I
Lehrling
nit guten Zeugniſſeit für
Eiſenhanblung geſücht.
Angebote unter D. 112

Wohnungs=Anzeiger

und

Immobilien=Markt

Wohnungstauſch
Eitte 3 Zirnnr. ABohnune
geg. eine 4 Zimtt.=Wohn.
zu tauſchen geſucht. Näl
bei REHSGH
Riegerplatz
Wer zieht nach
Frankfurt:
Mod. Wohn., 5 Zimmer,
2 ge. Manſ., reichl. Zub
in Frankfurt=ASeſt,
tauſchen gegen ähnliche
Wohnung in Darmſtadt.
Umgehenbe Angeb, an
Aug. Bräck
Darmſtagt, Rhönzing 4
*22:
Telephon 1778
Schöne 8e u. 53 immes=
wohnung
vb. Rheinſtr. u.
Nähe Herraannftz, gegen
ühnl. (Prtillerie-, Heidel=
berger
- od. ( chollbrücker=
ſtraße
od. deren Nähe zu
talſch gei, Gaßmann, Eſchofl-
brückerſte
.
Berkſtätten
Darzſtraße 10, große,
heile
Iſtätte zu ver
(EIS9SfgM
mnieten
Mshl. Binmer
Hübſch. möbl. Zim
1 u. 2 Betten, it voller
Penſion zu verk. Schulze,
Neckarſt. 4, II.
2242
Riegerplatz 12, I.
bei Bücking, utöSk.
elektz. Licht, volie Benſion
und Familienanſchluß, an
alt. Herrn z. vermt. (*2346

() 2. St., b.
Liebigſtr. 6 malz gut
mößl. Zimmer z. u. (*228

gef. =
Kl. Laden Sbensi.
Geſchäft. Ang. u. R 133
BATgorn
a. b. Geſchſ=
zu
misk
Kl. Werkſtätte genucht.
(Jubuſtriebiertel be
Angebote unter S 73 an
die Geſchäftsſte

Geſchäftsbaus
Döngeeborngaſſe 7
zu verk. Nicolau. (*2161
Neues Etagenhaus
im Martinsvierkel, mit
Kolonialw. u. Gemujege=
ſchäft
z. bk. Pr. 35000,X,
Miete 6740 K. Angeß.
unter S 89 an die Ge=
*2296
ſchäftsſtelle.
Kaufe direkt v. Beſitz.
ei=
4=Zimmer
mm. fret=
Etagenhaus werb.
Wohnung. Angeb. unt.
S 90 Geſchäftsfä. 1*2298

mit neuzeitlich, Kom=
fork
von Selbſtkäufer
gefucht. Angebote m.
Breis an Schmitz=
Beiſendörfer. Bis=
marckſtr
. 80. (*2271

Haus
nit größem Feller, in der
Aitſtadt, biklig zu verkauf.
Angebote unter S 102 an
die Geſchäftsſt. (*2347
Lebsm.=Geſchäft
z. übern, geſ. Ang. u. R132
2. d. Geſchſt. (*1.986gon

Wieſe
ttabe bem Lictwieieriseg
zu verpachtett. Jäheres
Geſchäftsſtelle, (B703
Ke
4000 Mk.
geßen Frima Sicherheif.
zi leibent geſucht. Angeb.
1. S 97 Geſchſt. (*2324

1uuo auuu Ha.
gegen Sicherheit, mionatl.
Rückzahlung und Zinſen,
vor Seibſtgeber gefucht.
Gefl. Angeb. 1. SDSa, d.
Geſchäftsſtelle
(*230

12 helle
Arbeitsränme
wenn möglic). Deitte de
adr, pauierre, f. vder II.
Stock,
Junior=Schulz
nſt=Lndivigit. 21.

3 leere
Zimmer
als Bureauräunie in zer=
traler
Lage geſuct.
Heſſiſcher Bancuabuud
Hligelſtr. 30. *2212ms

In der Nähs der obezei
Mobsbeigſtraße tuixd für
alleinſtehende Frau:, taßs-
über
nicht zu Hatfe, ein
leercs Zimmer geſucht.
Nrgeb. erb. ait Hauck,
Movsbergſtz. 24. (*422:
Zivei Herrn ſuchen =
ſofort
Wohn= n. Eihlaf=
zivtmer
ebentl. mit Bblie:
Penſiol:. Ung an Sengs,
Dieburgerſtr. 81. (*2164
Szihe zun 1. Febr. gut
möbliert. Zimmer
Sauſe niit elektr.
Licht, Heizung, Frühſtück
u. Klabierbetiutzung. 2.
Schueider, Bensheim,
Sromenadenſtr. 12. (* 2163
Einf. möbliert. Zimmer
im Stabtinnern geſucht,
Anigeb. erbet. W. Krämer
Grafenſtr. 20, III. (*226

Geſacht
in Darmſtadt oder
Umgebung
1 09. 2 mi
zun 1. Febr. oder ſpät.
ſonnige, freie Lage eriw.
Ungebota an Feax Köhn,
ahnhofshote

Schülerin findet
volle Aufnahm
Bertfl. b. höh. Bear
Näh. Geſchäftsſt.

2½4ſtöcig. Wohnhaus
it Toreinf, in Beſſungen
zu knufen gejucht
Angeb. unter S 44
Zeſchäftsſt. (*2071in
Neues
4X5 Zimmerhaus
gute Lage, mit fr:
machender Wohnung
23000 ℳℳ zu verk.
S 61 Ge

Fränlein ſucht halbe od
zanze Tage im Haushalt
Beſchäftigung, Atig. if. S 5.
Geſchäftsſtelle, (*211

Aaiuke Misleng
durch den Vertrieb einer geſ. geſch).
Paketkartenverſ.
Rebcgetbandte Herreir toblleit vorfprechen bei D
Eub=Därektion der Ulemannin, Transpost=Berſ.
N.=G., Eliſabethenſtr. 54,
(*1836cm

mit 2 Fünf= bis Sechs=Zimmerwohnungen
und Garten, iadern ausgeftattet, in zen=
traler
Lage, zu Rauſen geſucht. (*21
ührl. Angebote mit Preisangabe uſw.
den erbeien unter S 59 an die Geſchäftsf

300-409 .
von ſol, Stud. geg. Bald,
Rückzahlung zu leihen geſ.
Angebote unter S 82 ar.
die Geſchäftsſtelle, (*2260
Dazießen erh. ſold. Leute
jeden Standes ſchned u. disär. ber
mäß. Sins u. beuieme RTczegf.
J. B. Müſer, Lndwigshafen a.
Nh., Bleichſir. 11. (F1s821

Ein ſchönes
Eiulegſchwein
(aich zun Zucht geeignet)
zu verkaufen. Eberſtadt,
Heidelbergerſtr. 60. 1*2301
3 trächtige Ziegen
2Erſtling.) ſeuchenfr. Stall
z: verkaufen. Blumen=
thalſtzaße
40.
(*2192
2 4ſeriche zu berkauf.
Griesheim, Beſſunger=
(*224:
ſtraße 34.
15 jg. Hühner
1 Hahn
gute Lege-Faſie) zu berk
Zk4ig, Kühler Grund,
bei Eberſtadt.
(*2189
Fernſ
Gute Legehühner
zu berkaufent v. 970 Uhr ab.
Schuſtergaſſe 12. (*92r9
3 Hähne
(junge Jialiener)
bekkaufeir. (*223-
Bitlenkalonie Eberſtadt
Schirnricht
Daſen, 9 Mk., 31 berk, u.
tauſchy, d. 193 Uhz.
Rückertitzaße 15. (*2074
Dachshund
alt, ſchwarz, iſt
ein
beskauf. Ried.- Ram=
ſtädterſtr
, 13, part, (22184

Michr
Hündin, wachſau=
biklig
zu verk. Btuch=
wieſenſtr
. 4, Hr. (F2183
Wachſ.,
kl. Raſſe,
ſcharfer Hün0 billig zu
derkaifen. Frankenſtein= 60, part.
*2273
Jg. wpachſ. Rehwinſcher z.
verk. Soderſtr. 6½, I. (*2330
Scharf, wachſ. Gofhund
zu verkauſe
(22381
Rees, Arheilgen, Sels
beugſtr. 11. Anzuſehen bon
4-8 lihr aben
(P2SS,A

Fuhren
mitslere u. kleinere werben
Pronpt ausgeführt.
RAST & C0.
Lseiterſtädterſtuaße 90
(63a

[ ][  ][ ]

e B.

Turmnadter Tagblatt, Mitztwoch, den 13. Jauuar 1521.

Rummer 1.8.

weie ſind’s
4.

nämlich der Gehalt an Salmik und Terpentin, durch welche
Dr. Gentner’s Halmiak=
Terpentin=Heifenpulver UAOldPORI0
andern Seifenpulvern an Waſchkraft überlegen iſt und da=
bei
die Wäſche nicht angreift.
(I,437
Zum Spülen nehnemanschäuiende Rofstern Bteichsodg.

Empfehle meine neuzeitlich eingerichtete
(Hydraul.
Oelmühle preſſe)
in Broß=Rohrheim
nächſt dem Bahnhof.
Größtmögliche Ausbente! Oelverkauf zu bill. Preis!
Franz Klein.
773ms)

Palast-Lichtspiele

Ra.

Grafenatr. 18 (Kaigerzaad)

Hel. 2522

nach dem gleichnamigen Roman in der Berliner
IIInstrierten Zeitung von Ludwig Wolff in 7 Akten
In den Hauptrollen:
Werner Krauss Har ia Leito, Alina v. Hielepska 111 D4K0Hg
Awannen, die Göltin der Liabe zu den Heussien.

Seine Frau Meine Braut
Lustspiel in 3 Akteu mit Daul Heideisann. (777

Alle ehemaligen Leibgardiſten (115er) aller Grade vvi Darm=
ſtad
und Umgegend verſammeln ſich zum zweiten Male am Honntas,
23. Januar ds. Js., vormittags 19 Uhr, in ſolgender. Lokalen:
Leib=Komp. u. 1. Komp. I. Erſatz=Batl.: Heſſiſcher Sof, Wilhelminenſtr.
2. Komp. 1i. 2. Komp. I. Exſaz=Bat.: Zu: Stadt Ksburg, Waldſtr
Komp. u. 3. Komp. I. Erſatz=Vatl.: Reſtaur. Julius Schudi, Waldfir 55.
4. Komp. u. 4. Komp. I. Frſatz=Batl., Reginientsmufik u. Oekonomis=Hand
werker: Böttingers Brauerei, Luhwigsplatz.
5. u. 6. Korn). u. 1. 1. 2. Komp. II. Erſatz=Batl.: Mathildenhöhſane
(kleinee: Nekasſaal), Diebuxgerſtr. 25
7. Fomu. z. :. Hmp. 71. F:ſutz=Bakl.: Perkev, Alexanderſtr.
S. Kcif 7f. 2. Fukrig 7. Erf.=Batl.: Zur Krone (Gartenſaa!), Schuſter,
2, tt. 3. Rre(F.=Kofzſp. . Min.=Werf.=Komp.: Reſtaurgtion
9. KoinF.
Sitte‟, R7 ehenioligen Garde=Jäger=Batls.: Zum
10. Kyuip. zr. Au
Goldnen Ainken
oße Ochſengs
(*2035
11. u. 13. Koxin.: Beazere: Fay Alexanderſtr.
12. z. 14. Komz.: Zur ſeryn. OSenwaldzimmer).
Es finder Beſprechung über die ſeityerigen Feſtvorbereitungen, jori
Über deir endgültig geplanken Verkauf des Feſtes ſtatt.

pion-Thoafer
Biella Harf
Regie: Ernst Reieher
Dar Bprung ins Dnnkls‟

4

ur werbeit uut

Jugendring Darmeitadt. Befekte Schuhe
77 Kerztleder geſchlt
Montag, 24. Jan., 8 Uhr, Mathildenhöhſagl und sefleckt. Nur bei
Kiechſtr. 10
Ruhin Satenl.
Eidus
Vortrag mit Lichtbildern.

Der Ausſchuß für die Kompagnien.

Mittls HarnschätittfEr
in guter Ausführung in unserer Zentraie eingetroffen.
DS,I4
Regulärer Preis
bedeutend höher

Karten zu Mk. 4. und 6., num. Schüler=
karten
Mk. 2.. Karten bei Saeng, Kirchſtraße,
Lautz, Rheinſtraße, Müller & Rühle, Eliſa=
*2306m2
bethenſtraße.

Fkanfa-Urthester.

Vreitag, den 21. anuar 1921
abenels 1.,8 Uhr
im Festsaale der Turngemeinde an Woogsplatz.
Leitung: Generalmneikdiektor Professor
Ernst Boche.
Solist: Prof. Josef Pembaur, Leipzig.
Eintrittskarten zu Mk. 12.. 10.

(544dgm
Studenteu- u. Schülerkarten zu Mk. 2.50.
Vorverkauf nur bei Christian Arnold
am Weissen Inzm, Ernst-Ludwigstrasse 9.

Ludwigshöhe.
Felephon 591.
Telephon 591
Heute nachmittag 4 Uhr B811
Kaffee=Konzert
Leitung: Herr Obermuſikmeiſter M. Weber.
Eintritt frei
Eintritt frei.
Heute Mittwoch
ur
Kaffee Bismarck
Rich. Waguer=Abend
unter Leitung d. Kapellmeiſters Klexſch.
Neben Lohengrin, Tannhäuſer,
Triſtan und Iſolde kommeit Ton=
ſtücke
von Rich. Wagier zu Gehör.
die bisher wohl ſelten in Muſik
Kaffees geſpielt wurden. (817

Meistwoch, 19. Januar
Liſerl v. Schlierſee
Donnerstag, 26. Jan,
Der Himmelſchuſter
Kadken: Verkehrsbur.,
Reſitzenz=Automat am
Weißen Turut, Hugo de
Waal (Rheinſtr. (508
Anfatts 7a8 Einlaß 7
Rauchen nicht geſtattet.

Biswarck
Aiete

g6 Mk.

110.50
HAa.50

Ein Teil derselben kommen in unseren Filialen
ab heute zum Verkauf.

Sohuhhaus Heptun
Darmstadt, Harktplatz.

G. mi=
b
. H.
A

Senzationsdrama in 7 Akten.
Der Film ist reich an Naturschönheit.
Vorführungsdauer 2 Stunden.
Residenz-Theater
Hente letzter Tag
I. Tefl vom Hextsetzungsfim
Big Jagd nach dem Tode
Sensations- u. Abenteuerfilm in 5 Akten
Bie Wapenhaugnnieze
Lustspiel in 2 Akten.
Als Einlage:
Das MErtyeimm
Drama in 5 Akten.
In der Hauptrolle: Eola Regrf.

Oenkral-Theater
Erstaufführung für Darmstadt!
A8 Räfsel des Peitte
Grosser Detektiv-Roman
in 5 spannenden Akten.
Dies Tragüdie einer Autter
Drama in 4 Akten.
In der Hauptrolle Eneig Cresettij.

Anfang 8 Uhr.

Programme
liegen aus.

Die
Wiener Schrammeln
Niener & Aechtner
(810
mit
ihrer brillauten
Stimmungsmusik

1. u. U.
Zweigv.
Da mſtadt.
Sonutag, 27. Jan. 1921
11. Wanderung
Abmarſch 9 Uhr Bünkt=
ich
am Bot niſch, ( auten.
Aumeldung bei Neu=
decker
, Ernſr= Ludwigſtr. 9,
his ſpäteſtens Donners=
ag
, nacht ittags 6 Uhr.
Donnerstag abend Bier=
abenv
mit Vostrag des
Herrn Brehi über Ge=
ſchichte
des heff. Voikes
ie Friedrichshof
Außerordentliche
Mitgliederverſamml.
Sonntag, 6. Feb=uar,
nachm. 4 Uhr, im Gelßen
Eagl der Reſtaur. Sitte,
Karlſtraße,
Tagesordnung: Be
ratung der Satungen des
Zlpeigbereins.

Benlsehnatiaualer
Handiangsgeäilten-Verban d
(Ortsgruxpe Darmſtadt)
Es iſt Ehrenpflicht aller Kolle
gen, zu der arnDonnerstag, den
20. Januar 1921, abens 8 Uhr, im Vereinsheim E
bacher Hof (Grohe) Karlſtraße ſtatttfindenden

Jahres=

zu erſcheinen.
Tagesordnung:
Verſchiedenes

ericht, 2. Neutwalzt
Der Vorſtand.

Hefſ. Landestheater
Mittwoch, 19. Januar
86. Mietvorſtellung.
B 17.
Schaufieliiete b
Zundertkicte Serie
Hönigin Tamara.
Gewiyniiche Schanſpielpreiſe.
Anf. 7 Uhr. Ende g. 10Uhr.
Vorverkaufand. Tages=
Eaſſeim Landestheater zur
ALochentags von 10-1 Uhr
oiinerstag, 20 Jartütgt
S7. Mietworſteltung
G20, C3.
unde=
Se.
Don Carlos.
Uroße Schauſpielpreiſe
Unfang 6 1h

Bester Zuckerrübensaft
reines Naturprodnkt, bekömmlicher nährsalzreicher
D und wohlschmeckender Brotbelag. Besitzt hervox-
2 ragende, gesundheitsfördernde Eigenschatten
... . . Pfand Mr. A400
Ernst-Lud-
Andon Wraumwartk wisstraße 3

Echte
Verbindungsſtücke
ſowie echten Zimmerteppich zuen

zu hohen Preiſen aus Privathand zu
kaufen geſucht. Angebote mit Angabe der
Art, Größe und Preis unter R 76 an die Zchen
Geſchäftsſtelle ds. Blattes erbeten. (613tem de

5.

Eier=Abſchlag!

Trink=Eiex, garant. friſch St. 2.50
Koch=Eier, ſehr gut St. 2.202.30
ſärtliche Delikateſſen
(*2262
zu reduzierten Preiſen empfiehlt
Held, Feinkoſthandlung
Karlſtraße 24 Telephon 478.
Rltttttttg

Mittwoch, den 19. Jan., abends 8 Uhr
im Konkordiaſaal, Waldſtraße 33:
Broße Jubiläums=
Verſamnlung.
Redner: Abg. Rechtsanwalt Nuß=Worms

50 Jahre Deutſches Reich
und Zentrum. 6orsn.
Zu zahlreichem Beſuch ladet ein Der Vorſtand.
odaoaotot

Nur an Wiederverkäufer! 205a
Gasglühſträmpfe, Gaszhlinder, Brenuer,
Armaturen, (as= und elektr. Lampen,
Taſchenlampen=Vatterien Handlaternen 3u
Arheilgerſtr. 10, I., I.
Caspary & 60., Telephon 2127.

Preisabſchlag in
Fahrrad=
Gummi!
tene, jehr preiswerte
Ware eingeiroffen.
Fahrrad Reparaturen
prompt und billig.
Müller 8 Ober
Rheinſtr. 39.
Aelteſte Fahrradtverkſtätte
am Platze. (776a
e
Aaalangt . 9
1. Stock, bei
Erertz & Co.
erh. ſich. Leute g. Teilz.
Gardinen,Bettkattun,
Sretonne, Flanell,
Koſtüme. Mäntel,
Röcke, Bluſen, Schür=
zen
, Zleidchen, Män=
telchen
. Angüge, Ein=
ſatz
=Hemden uſw.
G

entwickeln große Heizkraft bei ſparſamem Berbrauch.
Der Eintrag in die Kohlenkarte geſchieht nur mit
der gelieferten Menge. Sofort zu beziehen durch
Kohlen=
B. M. Hachenburger, handlung
Wilhelminenſtraße 31, Tel. 9. (2022

Geigen
alt und neu, billig be
GERBIG, Neckarſtt. 24,

Schreibmaſchine
Zur erhalten, abzug. /430
Zoniges & Wi=ſt
tere
Kauf ein
Phote-Apparates
biete ich die günſtis
Einkaufsgeleger
in meiner Sx
liſte erhebli
geſe Ster Mitrke
inbbelle
ptiſche Unſte
G. A Urmckes 97.
Cainz

Illeinvertrieb der Firma
Bnſch, Varnewitz & Comp., Wolſenblittel.
Reiche Auswahl
Junge Schnitt=u. Brechbohnen
ohne Fäden 1 Pfd.=2oſe Rr. 4.50

Moriz
ATaf
Matbildenplat

2 Pfd.=Lofe Mk. 6
Junger Kohlrabi
in Scheiben 2 Bfd.Dvie 49,10
Schöner glanzheiler
Boll=Reis zp A. 89.60
Grsßverbrgucher Berzugspreis
Neue grfie geſchälte Algier=Erbſen Pfb. N 3.80
Neue geſchälte gelbe Biktyria=E=bfen 2.60
WBraune Vohnen gfd. i 1.50, 10 Pfd. 17.50
Beiße u. Wachkelbohnen".
6
Hafermehl, eutbittert, lofe gei
.1( 3.10
WGutes Szeifeii Schoppen & 12.50
WIa beiles Tafelöl
.!6 1+.
Stets friſe;
59

[ ][  ][ ]

Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes

esetti.

v. 1907..

1MSab. Anl. unk. 1935
½
1 Zahern Anl. ... . .
....
öeſſen unk. 1924....
.....

Bericht von der Frankfurter Börſe vom 18. Januar.
Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie, Darmſtadt.
Auf die ſchwächeren vorbörslichen Deviſenkurſe eröffnete die Börſe
matter Haltung. Das vorliegende Angebot war jedoch gering. Im
bieren Verlauf kam, im Einklang mit dem Anziehe der Deviſenkurſe,
ge freundlichere Tendenn zum Durchbruch. Montan= und Elektrizitäts=
eris
waren leicht erholt. Am Einheitsmarkte waren Verkäufe noch
ilerrſchend, ſo daß die meiſten Werte auch heute nachgaben. Höher
ſusn ſich Siemens, Glas, Badiſche Anilin und Deutſche Eiſen=
el
=Aktien. Der Kurs der heute zur Einführung gelangten Main=
ſritwerke
=Aktien ſtellte ſich bei B Prozent Zuteilung auf 140 Prozant.
Freiberkchr waren Holzmann und Benz nach ſchwacher Eröffnung
Beigt. Der Anlagemarkt war wenig verändert.
Frankfurter Abendbörſe vom 18. Januar.
m. Daß der Dollarkurs immer noch das Hauptmotib der Börſenten=
u
iſt, hatte ſich an der Mittagsbörſe bewieſeu, wo anfänglich die Ten=
rz
wcht ſchwankend, dan aber am Schluß zueſentlich befeſtigen konnte,
M Zeu=York anzog. Die günſtigene Strömung kam Balutapapieren zu=
gr
. wovon beſonders Mexikaner Nutzen zogen. Die Kursbewegung im
Disdverkehr war in dieſen Werten wieder beſcheiden, da die Deviſen
aarten Schwankungen unterlagen. Deutſch=Ueberſee=Vert. 960, verloven
9Xrozent. Im freien Verkehr wanen junge Benz geſuckt 226, alte 247,
ſaſt wunden genannt Holzmann=Aktien 350, 352 Neckarſulmer 369.
Ansfelter Kuxe feſter 4650. Montanpapier vorwiegend gut behauptet.
Kd rus ſchwächer. Chemiſche Bad. Arilin, Farbwerke Höchſt wanen zu
geren Kurſen geſucht. Gebeſſert gehen auch einzelne Kaſſainduſtrie=
rige
hewvor. Maſchinenf. Eßlingen, Maſchinenf. Karlsruhre ſeien als
ſmiders feſt erwähnt. Auf Rückäufe ſtelltgen ſich Zellſtoff Aſchaffenburg,
Cyr. Farbuerk Mühlgeim höher. Adlerwerke Kleher und Daimler
rten bei vegen Umſätzen Kurserhöhungen. Im Verlaufe trat in Har=
ger
Abſchwächng ein 500 bis 495, ſo ſind Elektro Lahmetzer 7 Pro=
i
gebeſſert. A. E.=G. ſchwächer. Der Schluß geſtaltete ſich bei ziemlich
reregtem Verkehr feſter. Die nächſte Börſe findet a Donnerstag,
20. Januar, ſoatt.
Der Wert der Mark im Auslande.
w. Für 100 Mark wurden gezahlt am 18. Januar in Zürick 10,10
.Sem Kriege 125,40) Franben, m Amſterdam 4891 (59,30) Gul=
in
Kopenhagen 9,35 (88,80) Kronen, i Stockholm 8,00
45) Kronen, im Wien (vom 17. Jan.) 1237 (117,80) Kronen, m
N4g 3100 (117,80) Kronen, in Neu=York 1,68 (23,80) Dollar, in
Atis 26 (12,40) Franken.
Die Aufwärtsbewegung der Mark.
* Seit einigen Tagen iſt eine ſtändige Aufwäxtsbewegung der Mark
nämtlichen ausländiſchen Börſen, ſo vor allem in Neu=York, Pa=
Zürich und Amſterdam feſtzuſtellen. Die Gründe dafür liegen
uzhmlich teils in der Neu=Yorker Markſpekulation, teils
en Abſchlauß des neuen holländiſchen Deviſenabkommeus. Dieſe er=
rliche
Bewegung zeigte ſich auch geſtern bei den Berliner Großbanten
zußormittagsverkehr. Es iſt anzunehmen, daß die ſirte Aufwärtsbewe=
uaz
der Mark i den nächſtem Tagen ſich weiter fortſetzen wird.
w. Teviſenmarkt. Frankfurt a M., 18. Jan

Rce
Geld ! Brief Nfe
Geld Brief Ifffe
Sſeld. Brief 15. Fllzuar
Geld Priet =Bruſſ.
..
ſued. .
W....
Aicetz .
Ain im ..
4Op.
Magark= 708.
bar2 9)/3
23421
387.60
979.
798.20
2121.
106.90
23511
388.40
V1.
800.8
212/
Outrt.ue 1 407 405
40g7.902102 1
239.70 240.,3
4031 40410 1
023.9 11028 10
889.10 890 9
234l. 2357/
duuss 8o zuet.gdl Norwegen.
Schweden.
Helſingfors
New=Yor.
Wien (altes
D=Oeſt. abg
Budapeſt. .
Prag. . .. ! UOSSAMIDSSSN
1298 701391. 341
164.80 165.20
2.04 62.901
410Lzrrg
9.49 9.51
79 60/80.40- NISSONTIIBI
1388 89l1371.40
.
4.921,65,07½,
.

Berliner Börſe.
* Berlin, 18. Jan. Börſenſtimmungsbild. Wegen der
im Auslande, beſonders in Neu=York eingetretenen erheblichen Beſſerung
des Markkurſes iſt hier am Dwiſenmarkte bei nervöſem Auf und Nieder
eine ziemliche Verwirrung eingetreten, welche vor Feſtſetzung der amt=
lichen
Notizen zu erneuten Rückgängen führte. Das gleiche Bild der Ner=
poſität
bot auch der Verlauf der Börſe, doch war die Stimmung von
vornherein weſentlich beruhigter, weil vom Privatpublikum ſowohl im
Großverkehr als auch zu den Einheitskurſen nicht allzu erhebliche Ver=
kaufsaufträge
vorlagen. Die Anfangsburſe ſtellten ſich aber überwiegend
bei Einbußen von 10 bis 15 Prozent, vereinzelt noch darüber, unter den
geſtrigen Stand, wenn auch für einige wenige Papiere infolge von Deckun=
gen
bereits leichte Erholungen eintraten. In den Hauptſpekulations=
papienen
fanden anfänglich auch Zwangsglattſtellungen für einen zah=
lungsunfähig
gewordenen fneien Makler ſtatt. Als aber ſpäter die De=
viſenkurſe
, beſonders der Dollar, ſich von ihnem niedrigſten Stande ewas
zu erholen vermockten, ſchritt auch die Börſenfpekulation, die, wie erwähnt,
geſtern ſtark realiſiert hatte, zu Deckungen, unter deren Einfluß ſich die
Stimmung befsſtigte und die führenden Spekulationspapiere, teilweiſe
über die geſtrigen Schlußkurſe hinausgingen. Dies gilt beſonders von
Mannesmann, Phönix, Rheinſtahl Deutſche Waffen, Dynamit Nobel und
Augsburg=Nürmberg, die bis 10 Prozent, ſo wie auch Th. Goldſchmidt,
Orenſtein u. Koppel, die ungefähr 60 Prozent bezw. 20 Prozent von dem
geſtrigen Veuluſt wieder einholen konnten. Bankaktien waren zumeiſt
wieder 2 bis 3 Prozent ſchwächer. Heimiſche Rentenwerte blieben foſt.
In den zu Einhgeutskurſen gehandelten Induſtriewerten überwogen trotz
einiger Erholumgen die Mickgänge infolge von Verkäufen der ſogenamn=
ten
ſchwachken Stände des Publikums.
Vom Ledermarkt.
b. Die rückläufige Bewegung am Häute= und Fellmarkt be=
herrſcht
auch den Markt in Leder. Die Umſätze in Leder aller Art gin=
gen
über das Bedarfsgeſchäft nicht hinaus. Die Preisgeſtaltung iſt zur=
zeit
undurchſichtig, jodenfalls ſcheint nach Lage der Dinge eine Stabili=
ſierung
der Lederpreiſe ſo gut wie ausgeſckloſſen zu ſein. Hinzu kommt
weiter noch der flaue Geſchäftsgang am Schuhwarenmarkt, ſodaß nach
alledem die Ausſichten keine günſtigen ſind. Trotzdem aber haben ſich
die Preiſe gegewüber den Dezemberpreiſen nicht weſentlich verändert.
Auf den letzten Lederbörſen notierten, bei ſlauem Geſchäftsgang:
Januar
Dezember
Sohlleder per Kg..
70105 Mark
70120 Mark
Rindbox, farbig, per Qugdruf. 2230
939
1831
ſchwarz.
1823
3338
Boxcalf, farbig,
3540
330
ſchwarz.
2781
Vom Holzmarkt.
r. Unſer fachmänniſcher Mitarbeiter ſchreibt uns: Die Abſchwä=
chung
der Marktlage hat weitere Fortſchritte gemacht. Es iſt
heute ſchwierig, Schnittholz von den Sägewerben zu verkaufen, und es
hat den Anſchein, als ob ſich die Verhältniſſe in den künftigen Monaten
noch ungüuſtiger geſtalten werden, denn der Veubwauch hat nichts zu tun.
Dazu kommt, daß verſchiedene Betriebe, in Süd= und Weſtd=utſchland
während der Monate Oktober und November, als ſcheinbar eine Beſſe=
rung
am Holzmarkt eintrat, Käufe vorgenommen haben und nun ihre
Abnahmeverpflichtungen erfüllen müſſen. Die Vertreter der großen Holz=
handlungen
, die Weſt= und Süddeukſchland, insbeſondere das Rheinland,
bereiſen, berichten übereinſtimmend über die Ablehnung ihrer Angebote
in den Kreiſen der großen Tiſchlereien und Möbelherſteller. Während die
Küchenmöbelfabrikation noch bis vor einigen Wochen Aufträge zu erledi=
gen
hatte, gehen die Beſtellungen jetzt ſpärlich ein, und es ſieht ſo aus,
als ob Arbeiterentlaſſungen vorgenommen werden wüſſen, wenn nicht
bald eine Aenderung eintritt. Nur Bahnſchwellen ſind geſucht, was im
großen und ganzen auf den Bedarf des Eiſenbahn=Zentralamtes, dann
aber auch davauf zurückzuführen iſt, daß man ſich ſehr viel von den Lie=

ferungen an die Entende verſpricht. Es wäre wünſchenswerk, daß die=
jenigen
Kreiſe, die eine Aufwärtsbewegung am Schwellenmarkt erwarten,
recht vorſichtig urteilen, denn es unterliegt gar keinem Zweifel, daß die
Lieferung von Schwellen nach Fuankreich auf Grund irgend einer noch
zu ſchaffenden Organiſation erfolgen wird. Namentlich Buchenſchwellen
werden in den angeforderten Mengen überhaupt kaum bereit geſtellt wer=
den
können. Es wird insbeſondere unmöglich ſein, daß der freie Wett=
bewerb
für dieſe Buchenſchwellen=Lieferungen zugelaſſen wind. Aus
Bahern wunden in letzter Zeit viel Angebote an den Markt gebracht,
ohne daß ein Erfolg erzielt werden konnte. Nicht einmal Preisermäßi=
gungen
, die den Käufern in Ausſicht geſtellt wurden, führten zu einem
Erfolg. Das Gichengeſckäft liegt nach wie vor gedrückt. Es ſind große
Angebote am Markt. Die Fourniereichen, die infolge der vorgerückten
Jahreszeit braun wurden, ſind inzwiſchen zu Dickten eingeſchnitten. Da
aber die Luxusmöbelfabrikation keinen Bedarf hat, ſind große Beſtände
von 7 und 10 Millimeter Dickten uverkauft, was natürlich auf die Preiſe
eine Einwirkung ausübt.
r. Zur Regelung des künftigen Holzeinſchlages.
Die Forderungen einer zwangsweiſen Regelung des Holzeinſchlages
haben die Uutevausſchüſſe im Neicksrat abgelehnt, weil ſie darin weder
einen Vorteil ſehen, noch die Verordnungen für durchführbar halten.
Es wunde dagegen ein Vorſchlag der Länder angenommen, demmufolge
dieſe ſich terpflichten wollen, bis Ende Septomber 1921 6 Millionen
Feſtmeter Grubenholz und 2 Millionen Feſtmeter Schwellenholz einzu=
ſchlagen
, damit dem beſtehenden Mangel an Nohſtoff auf disſem Ge=
biete
geſteuert wird. Der Reiclsugt hat dieſe Vereinbarungen ohne
Widerſpruch angenommen. Die Aufteilung der einzelnen Mengen an
die Länder ſoll unter Berückſichtigung ihrer Leiſtungsfähigkeit durch
das Reichsminiſterium für Landwirtſchaft und Ernährung erfolgen.
Die Weltwirtſchaftskriſe.
* London, 18. Jan. Die Weſtminſter Gazette ſchreibt, die Zahl
der Erwerbsloſen nehme dauernd zu. Ein ernſtes Zeichen
der induſtriellen Lagen ſei die anhalgende Flaue in wichtigen Kohlenberg=
werken
. In wicntigen Landes eilen, ſo im Bezirk von Swanfaa, fejerten
Tauſende von Bergarbeitern. In einer vor Delegierten der konſtitutw=
nellen
Arbeiterpartei gehaltemen Nede erklärte Lord Curdy, nugenblicklich
ſei die Arbeitsloſigkeit am ſchärfſten in Amerika; danach hämen England,
Frankreich, Belgien und dann erſt Italien und Deutſchland.
Infolge der Handelsdepreſſion wurde mehreren Tauſend Arbeitern
der Stahlwerke von Dowlain (Wales) getündigt. Die Arbeiter
der Kupſerwerke vont Swanſea=Aanolly haben in eine Herabſetzung
ihres Lohnes um 5 Prozent geſtimmt, um eine Stillegung der Werke
zu verhindern.
Der Frachtenmarkt, zeigt einen weiteren Rückgang der
amerikaniſchen Kohlenfrachten. Sie notieren noch Rottep=
dam
4 Dollar gegenüber 8 Dollar vor zwei Wocken oder 2 Döllar vor
einem Jahre. Das bedeutet nach der Aeußerung von Sachverſtändigen
einen Verluſt von zwei Dollar pro Tonne.
Die Einführung der verkürzten Arbeitszeit auf den ſtaut=
lichen
Worken wind am 24. Februar trotz des Proteſtes ſämtlicher Arbeiter
in der Weiſe durchgeführt, daß täglich eine Stunde weniger gearbeitot
wird. Die Löhne werden inzwiſchen reduziert.

b. Vom Gewürzmarkt. Die Lage am Gewürzmarkt iſt ſo
gut wie unverändert. Wenn auch ein weiterer Preisrückgang nicht zu
verzeichnen iſt, ſo iſt die Nackfrage doch immer noch flau und die Umſätze
bewegten ſich in engen Grenzen. In einzelnen Sorten ſetzte die Nach=
frags
wohl ekzuas lebhafter ein, auf die Preisgeſtaltung war dies jedoch
ohne Einfluß und blieben dieſelben unverändert.
b. Die Tierhaarverwertung Mucrena hält ihre 4.
Kanin=Spezialauktion am 25. Januar in Leipzig ab. Zur Verſteigerung
kommen zirka 300 000 Kanin=, 20 000 Haſen=, 10 000 Katzen= und 25 006
Stück Ziegenſelle.

kankfurter Kursbericht 18. Jan. 1921. Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie (Darmſtädter Bank)!

Staatspapiere.
MGeichsanleihe.

, WWu. V. Schatzanweiſ.
VI.1X
heprämienanleihe ..
Breuß. Konſols..

.........."
R ürttemberger . ..
Ausländiſche.
Zulgar, Tabak 1902,
Griech. Monopol..
Oeſt. Staatsre, ev.

14, ab 1918.
Oeſt. Schatzai.

ſſt. v. 1914..... . . ...
De ſt. Goldrente. . . .. 44,50
einheitl Rente.
7um. am. Rente v. 03
Goldrente v. 18
am. konv.

zurk. Admin, v. 1903

(Bagdad) Ser. I
1I
d. 1911,Zollanl.
Ung. Staatér. v. 14
Goldrente..
Staatsr. v. 10

17. 1. 18. 1. 77,25 77,50 66,75 66,75 60. z0 50 65,75 65. 80,50 80,50 72. 72. 85. 85,40 84,25 63,35 56,25 56,60 54. 54,20 71,50 z1,50 64,50 85,50 g5. 65,30 5,55 72. 72,1! 61,50 61,50 53. 53, 79,10 59. 291, 360. 4 21,25 33,70 44,5 27,80 3.) 145. 129. 126. 97,75 101. 140. 115,25 117. 79. 85. 23, 22. 53. 52. 25. 22,75 25,25 24,50

Sc
5% Mexik. amort, innere
konſ. äuß. b. 99
425 Mexik Goldv. 04, ſtfr.
32
konſ inner. .
4½2 Irrigationsanl.
5% Tamaulipas, Ser. I..
Oblig. v. Transportanſt.
42 Eliſabethbahn ſtfe.
2,6% Oeſt. Südb. /Lomb. )
52Oeſt. Staatsb. 1,b.S.Em.
83 Oeſt. Staatsb. Era. Netzl
429
v. 1883.
4½% Angtoller I.......
326 Salon Conſt Jonction
325 Salonique Monaſtir.
5% Tehuantepee ... . . . .
4½½
......"
Deutſche Städte.
470 Darmſt. v. 1919b.1925
3½,% Darmſtadt v. 1905.
480 Frankfurt v. 1919.. ..
v 1903....
3½%0
420 Mainz. v. 1919b. 1926
Pfandbriefe.
426 Frantf. Hyp. Bk. 1920
312
4%0 F.kfH.Krd.=Ver 1921
4%0 Mein. Kyp. Bank 1922
1922
48 Pfälz.
1923
48 Rhein.
verl.
76
42 Südd Bk.Münch 1906
4½ Heſ.Ldhyp. Bk Pfdbr.
8½% Heſſ. Ldhy. Bk Pfdbr.
425 Heſſ. Ldhyp. Kom. Obl.
Bank=Aktien.
Berliner Handelsgeſ.
Darmſtädter Bank.

1I
420
600,
330,

4.

128.

108.
420,

98,50
86,50

102,
88.
96.
98.
108
9910
84,6)
100,10
87,10
98,60
237.
183.

Dmfalfian Falf. für Han 18. 1. 430.
685, Deutſche Bank.. 319,75
162,75 320, Dt. Effekt. u. Wechſelbk. 162,75 Deutſche Vereinsbk. 154. 152,50 Diskontogeſellſchaft 250. 246. 440. Dresdner Bank.. 219. 530, Metallbank .. 810, 303,50 Nationalbank f. Deutſchl. Oeſt. Kreditanſtalt . . . .. 4. Rhein. Kred.=Bank. . . . . . 170. 170, Gi
51. Vergwerks=Aktien.
Bochuner .... Buderus ........" 632. 600, Dt. Luxemburger. 351. 352,50 6 lſenk. Bergw.. 366. 365,50 115.
439, Harpener Bergb. .. 496, Eſchweiler Bergw. 355, Kaliwerke Aſchersleben .. 400, 400 Weſteregein. 825, Laurahitte .... 82. Lothringer Hütte. 460, Mannesmann Röhren. 593, 61s. 35. Phönir. 608. 595. Oberſchleſ. Eiſen Caro) 288. Oberbedarf.. 328, Nhein. Stahlw. 375. 560, 101,50 Riebeck Montan. 480, 87,50
95,50 Aktien v. Transportanſtalt.
Paketfahrt. . 189. 189,50 97,75 Nordd, Lloyd:. 190, 190,1 103. Südd. E., B.=Geſ.. 104. 98 50 Schantung E.=B. 550, 548, 84. Baltimore. 435. 435, 104,50 Kanaba. 100,10 Lombarden 87. Oeſt.=Ung Staatsbahn :. 99,25 Induſtrie=Aktien.
Zement He delberg... 318, 310, 18 Badiſche Anilin . 525. 350, 19 180. D. Gold= u. Siülbſcheideanſt. 860, 857, 19 NDNfS-Afen Gruf m W (Eigene telegr. Meldung.) urſe.
17. 1. Griesheim Elektron.. 402,50 408,- Aktiengeſ. f. Anilinfabr.. . 521. Höchſter Farbwerke. 425. 433, Aſchaffenburger Zellſtoff. 569, Holzverkohlung.... 650 645. Augsb.=Nürnb. Maſchinen 400, Werke Albert Chem.). 1385. 675 eg Berlin Anhalt=Maſchinen 30274 217,75 Allg. Elektr.=Geſ. 304. 312. Bismarckhütte. . ......." 640 1 Vergmann=Werke. . .... 335. 345. Deutſch=Atlant. Tel. ... 239 34 Felten & Guilleaume.. 455. 450, Deuiſch=Niederländ. Tel. 270, 62,50 Lalmeher ...... 245,50 240, Deutſche Erdöl. . ...... . 2025, Licht & Kraft. . ........ 230, 235 Dt. Kaliwerke. ........ 415. Rhein. Elektr Werke.. .. 194,75 205. Dt. Waffen u. Munition 545. Schuckert. . ...... ...4" 255, 260, Donnersmurckhütte ..... 680, Siemens & Halske ..... 330. 342, Dynamit Nobel ........" 359, 360 3 Feinmechank Fetter)... Elberfelder Farben ....." 425, Gelſenkirchen Gußſtahl.. Elektr. Lieferung ......." 205. 499. Gummi=Berlin=Frankfurt! 340, Geſſenk. Gußſtahl. . ... 505, Gummipeter. . . . . . . . . . . 500, 500, Geſ. f. elektr. Untern.... 199. Heddernheimer Kupfer.. 400, 371. Hanſa Dampfſch. . 312, Lederwerke Spicharz. 240. Hemoor Zement 350, 3.0. Lüdenſcheid Metall ..... Hirſch Kupſer... 430, Adlerwerke Kleher...... 310.. 280 ex Höſch Eſen..... 765, Badenia (Weinheim). 300, 300, Hohenlohe Werke. 290, Breuer & Co. Vorzüge.. 300, 329, Kahla Porzellan.. 576, 280. Daimler Motoren. . . . . .. 290, 287. Linde’s Eismaſch.. 325. 322, Eßlinger Maſchinen. . . .. 310, 320, Lingel Schuh ... 240, Gasmotoren Deutz...... 228, Linke & Hofmann. 445. 490, Karlsruher Maſchinen. 350, 310. Nordd. Gummi 241. Luxſche Induſtrie .....! 230, 288. Orenſtein. . ... 540, Vogtländiſche Maſchinen. 302, Nathgeber Waggon 405, Oelfalrik Ver, Dt. ..... 3:5, Roſitzer Zucker. 879, 1o4 Zellſtoff Waldhof. ......" 498, 489. Rütgerzwerke. 426. Buckerfabr: Waghäuſel. 400. 395. Sachſenwerk. 355, Frankenthal 420, 400. Siemen Glas 575,

Ralſs)
Darmſtädter Werte.
Dampfkeſſel Rodberg ... 355,
Gebrüder Roeder. . . . . . . 275,
270,
Gebrüder Lutz......"
Heloetia Konſervenfabrik. 265,
Motorenfabrik Darmſtadt 187.
Venuleth & Ellenberger. 300,

Angeb.
358.
278,
275.
270,
189,
303,

Thale Eilenhli clazu
Weſtkäl. EiſenLangendreer
Wittener Gußſtahl. ....
Wanderer Werke ......
Deutſche Petroleum ....
Sächſiſche Gußſtahl ....
Steaua Romana ....

e71.
453.

1995,

419,
475.
392,
2951=

z15
2250,
401,
552,
680,
429.
205,

190 ,
311.
369,
396,
770,
287.
560,
335.
240.
440,
335,
538,
400,
360,
420,
355.
570,
732.
670,
440,
655.
1950,
1515,

Wu den Amtsverkündigungen des Kreis=
buntz
Darmſtadt und den Bekanntmechungen
des Polizeiamts Darmſtadt.
efundene Gegenſtände: 1 ſchwarze tofftaſche
hr!sn ſegel und Taſchentücher 1 Puar gruue Kin=
be
cnoſchuhe 1 Hundepeitſche. 1 dunkelgrauer
Pchziglacéhandſchuh 1 dunkelbl breiter Damen=
mrielgürtel
. 1 Viſitenkartentäſchchen mit Korten,
hu ſfer. Namen Dr. S.hmidt lautend. 1 Mülleimer.
lines leeres Kinderportemonnaie, 1. großer
Sſſel mit Kordel. 1 brauner Herrenhand chuh.
Grankſchlüſſel. 1 Päckchen ſchwarzen Tee. 120
MMir Scheinen. 1 blaue Kinderjacke. 1 goldener
ShEing mit rotem Stein.

Bekanntmachung.
ecmentag, den 5. Februar 1921, vorm. 11 Uhr,
Korl ſe üm Grundbuche auf den Namen Ewald, Fried=
Eieih Eitwe, Minna geb. Jakobi, eingetragene Lie=
ifgemuft
:
NEelmtt, Nr. 150, 2272 am Acker im Straßengarten
inn ſerem Geſchäftszimmer, Waldſtr. Nr. 12, zwecks
MAilſteb. ung der Erbengemeinſchaft verſteigert werden
ie Verſteigerung wird auch dann genehmigt
zwochten, wenn ein der Schätzung entſprechendes Ge=
ba
tſcht eingelegt iſt und anderweite rechtliche Hin=
de
nſe nicht entgegenſtehen.
lar mſtadt, den 17. Januar 1921.
(788a
Ortsgericht Darmſtadt 2.
m Anbetracht der geſteigerten Kohlenförderung
wesſin bis auf weiteres noch Braunkolllen im Klein=
be
Ruf an der Grube Prinz von Heſſen gegen
glng der Kohlenkarten auf die freigegebenen
(u berk uſt Abholungszeit von 8 Uhr vormit=
Wis 5 Uhr achmittags, Samstags nur bis 2 Uhr
Hwaltung der ſtädtiſchen Braunkoklengrube
Frinz von Heſſen bei Darmſtadt.
(st790
Steinmetz.

Mennne
Die Dachdeckerarbelten bei Errichtung von Wohn=
häuſern
am Rhönring ſollen vergeben werden.
Die Bedingungen liegen bei dem unterzeichneten
Amte, Grafenſtraße Nr. 30, Bimmer Nr. 9, offen.
Angebote ſind bis Mittwoch, den 26. Jan 1921,
vormi tags 10 Uhr, einzureichen.
(st801
Darmſtadt, den 17. Januar 1921.
Städt. Hochbauamt.

Sch.tzt die Waſſerzu= und Ableitungen
vor Kälte
durch gutes Schließen der Türen und Fenſter der
Keller, Abdecken der Waſſermeſſer und ſonſtigen
Leitungsteile mit Stroh, Tüchern uſw. Der Bugang
zu Haupthahn und Meſſer muß fveigehalten werden.
Die in Waſſermeſſerſchächten in Gärten uſw. be=
find
ichen Meſſer uſw. ſind beſonders, ſtark der Ge=
fahr
des Einfrierens ausgeſetzt, und dagegen gut zu
(st814
ſchützen.
Darmſtadt, den 12. Januar 1921.
Tirek ion der ſtädt, Gad= und Waſſerwerke.

Pfänder=Verſteigerung
in dem ſtädtiſchen Leihamt, Kirchſtraße Nr. 9.
Die Pfänder Nr. 9117 bis 11919 einſchl. (grüne
Pfandſcheine) werden Tienstag, den 25. d. Mts.,
von vormiltags 9 Uhr ab, öffentlich meiſtbietend
gegen Barzahlung verſteigert, ſofern ſie bis dahin
nicht ausgelöſt ſind oder der Verſatz eineuert iſt.
(st. 773
Darmſtadt, den 17. Januar 1921.
Städt. Leihamt.
Jaeger.

vertilg.
In 1 Stunde Sie uut. Eacantie Kopf=,
Brut Niſſ.), Wanz, Flöhe b.
Filz=u. d
Kieid-4 441)e Rerſch 1. Zier. Kampolda,
p.g M Wund. unſch Berk. nur:
Gustav Kanzler, Darmstadt, Schulſtr. 12 (800a
Peter Pfeiffer, Bensheim, am Bahnhof. (Poſtverſ.)

Ludwigs 1. Liebigs=Obetrealſchule
zu Darmſtadt.
Anmeldungen für Oſtern 1921 werden Dienstag,
den 1. Februar, von 35 Uihr, in den betrefſenden
Schulgebäuden entgegengenommen. Das letzte Schul=
zeugnis
, der Geburts= und Impfſchein ſind, dabei
vorzulegen. Diejenigen Schüler, die von einer Vor=
ſchule
in die Oberreglſchule übertreten wollen, müſ=
ſen
ebenfals angemeldet werden.
Von Darmſtädter Schülern ſind die in der Rhein=
ſtraße
, Alexanderſtraße und Dieburgerſtraße, jowie
die nördlich dieſer Straßen wohnenden in der Liebigs=
Oberrealichule, die ſüdlich wohnenden in der Lud=
wigs
=Oberrealſchule anzumelden. Von den auzwär=
tigen
Schülern gehören diejenigen, die ain Haupt=
bahnhof
oder mit der Straßenbahn eintreffen, in die
Liebigs=O errealſchule, die aber am Bahuhof Darm=
ſtadt
=Oſt ankommenden in die Ludwigs= Oberreal=
ſchule

21a
Geh. Schulrat Dr. Pitz. Dr. Dietz

ſind, ein gutes Brennmaterial für Ofenbrand und
Zentralheizungen.
Dieſelben verbrennen langſam und ſparſam
bei bedeutender Wärmeentwickelung ohne nennens=
werte
Schlackenrückſtände.
Wir liefern dieſelben frei Keller in Fuhren von
15 Zentnern an per Zentner Mk. 27.50.
Beſtellungen ſehen entgegen
(*2316mfg
L. Wolff Söhne
Holz= und Kohlenhandlung
Griesheim. Telephon Nr. 6.

Möbel= und Ver=
ſteigerungslokal

1 Bleichſtraße 1
1 Bleichſtraße 1
zu Taxationspreiſen:
Schlafzimier, mod., eich. lack und weiß geſtrichen,
Herrenzimmer, mod., eichen, mit Zteil. Bücherſchr.,
Wohnzimmer, Kirſchb.: Eckſchrank, Vitrine, runder
Tiſch, Sofa mit 6 gep. Stühlen,
Küchen, mod , in piloh wine und geſtrichen,
Schreibtiſche mit Aufſatz, Dipl=Schreibtiſche,
Büfett (nußb. u. eich.), Bücher=, Glos=, Kleider=
und Küchenſchränke, Salonſchränke Mahagoni),
Sofa Umbau, Tiſche und Stühle, 1 gr. eichener
Tiſch, 1 gr. eich. Tiſch mit Wachstucheinlage,
Stühle, Spieltiſche, Seſſel, Wandſpiegel Tru=
meau
=Spiegel, Diwan, Diwan mit 2 Se ſſeln,
kompleite gute Betten, Federbeiten und Kiſſen,
Waſchkoinmode mit Marmor Kommode, Näh= u.
Bauernt ſche, Weinſchränke, Waſchmangel, Waſch=
bütten
, Haustelephon, Gashei)= und Petrolöfen,
Dilder, Aufſtellſachen uſw. 1 Rollpult, 1 2tür.
Kleiderſchrank n. 1Bitrine in Airſchbaum, ſowie
alle erdenklichen Kleinmöbel durch
(*2215
Johannes Krummeck
Außtionator und Taxator.
Annahme von Berſteigerungen, Taxationen
und Berkäufen.
Täglicher Eingang von allen Gebrauchs=Möbeln.

des ſtädt. Arbeitsamts
erlebigt vorübergeh
eiten und Be orgungen
jeder Art durch zuverläſſige Kräfte gegen feſte Ver=
uf
2477. (st. 430
g. F

[ ][  ]

Seite 10.

Darmſtädter Tagblatt, Mittivoch, den I9. Jannar 1921.

Rmmmer 13

In Lebensfluten, im Tatenſturm.

Roman von Artur Brauſewetter.
(Rechdrux verdoten.)
41)
Arno führte Karla auf ihren Platz. Da trat ein Diener auf
ihn zu und überreichte ihm ein Schreiben, das eben für ihn ab=
gegeben
war. Er bat um Entſchuldigung und öffnete es ſchnell.
Seine Augen leuchteten auf.
Es iſt gewiß eine ſehr frohe Botſchaft.
Ja, das iſt ſie.
Das Frohe teilt man wohl gern mit.
Wenn Sie es mir erlauben. Es handelt ſich um meinen
Lieblingsplan, Sie kennen ihn ja; den Arbeitern der Werft neue
Wohnhäuſer zu ſchaffen.
Ich beſinne mich.
Ihr Herr Vater war dagegen. Auch mein Freund, der
neue Direktor, hatte ernſte Bedenken. Man fürchtete vor allem,
daß die Arbeiter wenig Neigung zeigen würden, in dieſe Häuſer
einzuziehen. Wir gaben eine Liſte auf der Werſt herum, in die
ſich die einzeichnen ſollten, die dafür geneigt wären. Jetzt erhalte
ich ſoeben die Nachricht, daß die Einzeichnungen ſo zahlreich
ſind, daß die vorhandenen Häuſer nicht für ſie ausreichen.
Das iſt wirklich eine große Freude für Sie. Ich wünſche
Ihnen Glück.
Nun war auch der letzten Schatten ſeiner Mißſtimmung ge=
ſchwunden
, die ihr kühles Verhalten vorhin in ihm hervorgeru=
fen
hatten.
Einige Tänze wurden noch getanzt. Dann trat eine Pauſe
ein. Erfriſchungen wurden gereicht, man ſaß beieinander und
ließ ſich voller Wohlſeins auf den Wellen jenes leichten Geplau=
ders
und Getändels tragen, das den Inhalt ſolcher Tanzpauſen
zu bilden pflegt.
Arno hatte ſich zu Annemarie von Trotha geſetzt. Auch ihr
erzählte er von dem Erfolg ſeiner Pläne, und in dem einen
Blick, mit dem ſie ihn anſah, lag eine ſo warme Mitfreude und
herzliche Anteilnahme, daß er das Gefühl hatte: ſo gut und auf=
richtig
wie ſie meinte es doch kein anderer mit ihm.
Die Tanzbegierde, die die ganze Luft erfüllte und durch
die jungen Herzen zitterte, ließ ſich nicht länger beſchwichtigen.
Der alte Muſiker, ſchon mehrere Male auf das heftigſte beſtürmt,
mußte ein Zugeſtändnis machen, das ihm nicht leicht wurde, und
ſich mit zwei Gläſern Bier zufrieden geben, während er ſonſt
ſeine Pauſen auf drei zu berechnen pflegte. Er tat es aus der

Erwägung heraus, daß es ja Kriegszeit wäre und ein jeder ſich
eine Entſagung auferlegen müßte.
Arno tanzte mit Annemarie. Sie tanzte anders als Karla:
mit einer Hingebung, die alles andere vergaß, und mit jedem
ihrer Gedanken nur bei der Muſik oder bei der Bewegung war,
die ſie gerade auszuführen hatte. Ein Hauch leichten Rots lag
auf ihren Wangen und glühte in den Ohrläppchen, aber der
Mund preßte ſich zuſammen wie zugeſiegelt. Denn entgegen
ihrer ſonſtigen Lebhaftigkeit pflegte ſie beim Tanzen nie zu
ſprechen. Nur wenn Arno ihr etwas Rettes erzählte oder einen
ſeiner übermütigen Scherze machte, glitten frohe, weiche Lichter
über ihr hübfches Antlitz.
Mit einemmal verſtummt die Muſik mitden im Takt, man
weiß nicht weshalb, ſieht ſich erſtaunt an und briht den Tanz ab.
Arno will Annemarie auf ihren Platz zurückführen, als er
Karla auf ſie zukommen ſieht. Ihm fällt der deränderte Aus=
druck
ihrer Züge auf und die Bläſſe, die ihr eben noch ſo blühen=
des
Andlitz deckt. Jetzt ſieht er, daß ſie ihm zuwinkt, ganz leiſe
und verſtohlen. Er geleitet Annemarie zu den beiden Recknitz,
die in einer behaglichen Riſche in lebhafter Unterhaltung mit
einigen Marineoffizieren begriffen ſind, und begibt ſich zu Karla.
Wir haben eben eine furchtbare Nachricht erhalten, ſagt
ſie mit einer Stimme, durch die eine dieſe Bewegung zittert.
Der Oberſt von Trotha iſt bei einem feindlichen Angriff an der
Spitze ſeiner Batterie gefallen. Der Bote, der niemand zu Hauſe
getroffen, hat die Kunde zu uns gebracht. Fra von Trotha iſt
unterrichtet. Aber Annemarie iſt ahnungslos. Vielleicht machen
Sie ſie möglichſt unauffällig aus dem Kreiſe da drüben los und
führen ſie unter irgendeinem Vorwand in das Nebenzimmer;
ich werde ſie dort erwarden.
Wenige Minuten ſpäter fährt draußen der Wagen vor, den
der alte Macketatz ſofort telephoniſch gerufen hat. Man hat die
beiden Frauen, die willenlos alles mit ſich geſchehen laſſen, hin=
untergeführt
und hineingeſetzt.
Ich fahre natürlich mit, ſagte Karla zu ihrem Vater, und
Sie, Herr Morgenroth, haben wohl die Güte mich zu begleiten
Sie ſind in der Trothaſchen Wohnung angelangt. Karla hat
Tee bereitet und Annemarie, die aus ihrer Starrheit nicht er=
wacht
iſt, auf ein Sofa gebettet. Inmitten all der Trauer be=
obachtet
Arno mit ſtiller Bewunderung, mit wie feinen und ge=
ſchickten
Händen ſie alles anzufaſſen und auszuführen weiß, mit
wie zartem Taktgefühl ſie Frau von Trotha aufzurichten und zu
tröſten ſucht, die allmählich geſprächig wird und von ihrem
Manne erzählt, von ſeiner Liebenswürdigbeit und Rätterlichkeit,

(Fortſetzung folgt.)

ſeiner Unerſchrockenheit und ſeinem Mute. Danm blickt er
der auf Annemarie, die ohne jede Regung neben ihrer My
ſitzt, ſtumm und teilnahmlos, als ginge ſie das alles gar nichts
Ein unausſprechliches Mitleid packt ihn. Er hat Of
Mädchen immer nur in ſeiner ganzen ſprudelnden Lebens;
in der blühenden Lieblichkeit ſeiner Jugend geſehen. Aben
iſt ſie ihm innerlich ſo nahe geweſen wie in dieſer Stunde
großen Leids. Das Geſpräch fällt ihm ein, das ſie damals
Spazierritt durch den Park gehabt, ihre ſtete Sorge um
Vater, der ihr von allen Menſchen der nächſte geweſen, de
kühnen Wagemut ſie kanmte, für den ſie deshalb jeden Tag a
neue bangte und ſich fürchtete. Iſt es eine Ahnung geweſei,
nun in Erfüllung gegangen?
Karla hat es durchgeſetzt, daß Fran von Trotha, ſich
Ruhe beztöt, auch Annemarie begleitet ſie mit Hilfe des
chens in ihr Schlafzimmer.
In richtiger Vorausſicht hat ſie den Wagen erſt gegen 1
gen beſtellt. Nun hac Arno ſie nach Hauſe gebracht, um
ſelbſt in ſeine Wohnung zu fahren.
Der Wagen hat das vornehme Villenviertel verlaſſen,
fährt durch die engen Straßen der alten Stadt, in der ſeine
nung gelegen iſt. Ein einſamer, müder Stern ſcheint durch
Fenſter hinein, und im Oſten glimmt ſchon ein ſchmaler,
roter Saum empor, der das Kommen des Tages anzeigt.
den Straßen iſt es ganz leer, wr ab und zu tappt der Sch
eines frühen Wandezers hart und ſchſver über das Pflaſter
Arnos Gedankez beginnen langſam andere Bahnen zu g.
Aus dem Dunkel, das ihn umgibt, ſteigt ein helles Bild en
die Erinnerung an dem ſchönen Abend, den er im Macketatzf
Haitſe verleht, an Karſa, die ihm eben einen neuen Beweis
Vertrauens gegeben, als ſie ſeine Bogleitung auf dieſem ſchtwe
Gange erbeven, an die Herzlichkeit, mit der man ihn gefeiert,
den letzten großen Erfolg mit der Arbeiterliſte. Schöne Mäd
mit wallenden Kleidern und brennenden Augen, licht=
wärmeerfüllte
Räume voller Glanz und Prunk, kühne Hoffn
gen, gaukelnde Träume, das alles wogt ihm durch Herz
Kopf und löft das Düſtere und Leidvolle der letzten Stun
Und als er vor dem großen Mietshauſe, in dem er vorläufig
zwei eingerichtete Zinimer bewohnt, den vornehmen Wagen
läßt, da iſt ſeine Stimmung bereits eine ganz andere, eine in
lich befreite und gehobene geworden.

Verkäufe 1 gebr. weiße Küchen=
einrichtung
zu verkaufen;
daſ. 1 Paar getr. Kinder=
ſchuhe
Nr. 27). Wendel=
ſtadtſtr
. 30, I., I. (*2255 dkl.eich.,
Schreibtiſch m. Auf=
ſatz
, wie neu, zu verkfn
Anzuſ. v. 810 u. 23 u.
Moſerſtr. 8, pt. (* 2273 Ein 2tür. Kleiderſchr.,
1 1tür. Kleiderſchr., eine
Bettſtelle m. Strohmatr.
und guter Wol matratze,
1 Pfeilerſchränkch., Klei=
der
, Mäntel, Schuhe u.
v. m., bei Roßkopf, Ar=
heilgerſtr
. 27, Lad. (*2 1 H. Kleiderſchrank, 1kl.
1 eiſernes Kinderbett u.
Verſchied. z. vk. R. Geider,
Landwehrſtr. 45. (*2142 rün / Fried.=
Ripsſofa Warel, neu / 1 Paar
aufgearbeitet, preist. z. vk
Schuknechtſtr. 58, I. (*2345 (Gr. 42), f. 120 zu verk. Pol. Salonſtegtiſch, weiße
Marmorplatte, Waffel=
eiſen
, Kinderſchreibpult zu
(*2336
verkaufen.
Arheilgerſtr. 92, II. r Zu verkaufen
ein guterhaltenes Vertiko,
Platten, ein eiſ. Waſch=
geſtell
.
W. Onimns, Art.=Kaſ. 61
(Familienbauſ. Kindertiſchch., Bünkch., Stühl=
chen
, 3 ſchöne Winterhüte für erhaltenerJünglings=Anz.
Frauen, 2 weiße Voilebluſen f.
14j. Mädch., D.=Stiefel (Gr. 38),
Schulſtr. 14, 2. Stock. (*2196 Eine faſt
neue Polſtertüre
2,12 X098 m, zu verk.
*2227) Aliceſtr. 21, II. Klub=
beſteh
. aus Sofa u. Seſſel,
unter Preis zu verkauf.
iſenſtr. 6, I. Für
Tapezierer.
2 große Klubſeſſel, Sitz
gepolſtert, wegen Geſchäfts=
aufgabe
zu verk. ( 2284
Luiſenſtraße 6, I.
zeugkaſten mit allen Werk=
zeugen
. Kl. gebrauchter
Klubſeſſel
ohne Bezug, modern ge=
arbeitet
, wegen Geſchäfts
aufgabe ſehr billig zu verk.
Luiſenſtr. 6, I. für 160 zu verk. Anzuſ.
ſtr. 40, pt., links. (*2191 nebſt dazu=
Ein Frack gehöriger
* 2151
zu verkaufen. 1 neuer Mil.=Mantel,
1 Paar neue Langſtiefel,
Gr. 4244, 1 Paar neue
Schnürſchuhe (42) zu verk.
2158) Weinbergſtr. 35, p

2 P. neue kräft. Knab.=
Stiefel (36), 2 P. getr.
Herrenſtief. (43/44) bill z.
vk. Schwanenſtr. 72,p. (*2176

weiße
Konditorjacken
Friedensware) zu verl

Zeißwoll. Sweater (für
10-12jähr. Mädchen od.
Knaben geeign.) f. 100
zu verk. bei Kreiter,
Grafenſtr. 28, 1I. (*2144

Ein dunkler
Herren=Ueberzieher
billig zu verk. Friedrich=
ſtraße
30, Hth. (*2143 3 m braun gemuſterter
Stoff für Anzug, 58
per Meter, zu verk. (*2141
Beſfungerſtr. 14, pt. Friedens= Marengoſtoff
zu einem Herren=Anzug
billig zu verk. Näheres
Geſchäftsſtelle. (*2169 Konfirmanden=Anzug
zu verkaufen. Wiener=
ſtraße
45, II. (*2187 Zwei gebrauchte
Herren=Anzüge
Tiſch, 1 Waſchkommode, f, ſtarke Figur u. ſonſtige
verſch. Kleidungsſtücke bil=
ligſt
abzugeben bei Fran /
Silberberg, Löffelgaſſe
Nr. 25, pr.
(*2148 neue schaftenstiefel
Anzuſeh von 11 Uhr ab. Preis von 500 zu verk. Zu verkaufen:
2 Konfirmanden=Hüte,
ſchwarz. G. Rühl, Parade=
platz
3, 2. Stock. (*2241 bill. z.
Neuer Ulſter verrf.
ein Grammophon mit 13 Anzuſehen von 46 Uhr.
Näh Geſchäftsſt. (*2235
(*2338 Ta grün=d
licher Anzug=Stoff
Wolle (400 ), Ia brauner
Anzug=Stoff (400 .), gut=
m
. Gamaſchenhoſe (180 )
zu verk Arheilgerſtraße
Kind.=Stiefel (Gr. 38) zu verk. Nr. 66, 1. St. (* 2291
gut erhalten,
Anzug mittl. Größe,
*2204
zu verkaufen.
Gutenberg ſtraße 10. Herren=Sweater, weiß, abends. Hügelſtr. 30, II.
reine Wolle, preistvert zu
verkaufen. Heidelberger=
Garnitur ſtraße 98, II. (*2213 1 Pelzmantel f. Kraftfahr.
wegen Geſchäftsaufgabe weit hellgr. Offizier=Mantel, Ein weißes, ſeid., neues
1 Schrotmühle,
2 Paar Arbeitsſchuhe,
1 Reißzeug
billig zu verkauſfen bei
DAUPERT
Soderſtraße 25, pt. (*2218 1,40 m breit, 65 X per Ein Paar noch nicht ge=
tragene

Daſelbſt ein gefüllter werkt= Schaftenſtiefel
Gr. 41, für 110 Mark zu
verkaufen.
(*2321
Wienerſtraße 68, part., r. Zu verkaufen:
1 P. nach Maß gearbeit.
hohe Schaftenſtiefel (41),
1noch neuer ſteiferHut(56).
Für Studierende:
Guterh. gr. Ulſter Die Praris des modernen
Maſchinenbaues m. Mod.
zw. 1 u. 3 Uhr. Beſſunger= Atlas (2 /Bände). Anfrag.
von 35 Uhr nachmitt.
Taunusſtr. 51, I. I. (*2349 eſie, ehr wenia gerag. Mod. H=Mantel
ſchwz., 1desgl. f. Jünglg.,
Näheres Geſchäftsſtelle gelbe H.=Stiefel (41) u
1 echter Fehpelz, Steh=
umlegkragen
(38) zu verk.
*2337) Teichhausſtr. 53 p. Zu verkaufen:
Ski, Militärzeug, Schuhe
Kahlertſtr. 23, I. (*2250 Eleg. Tack=Tanzſchuhe,
43/44, zu verk.
(*2177
Schwanenſtr. 72, paut. 1 Paar Gummiſchuhe,
. neu, Nr. 44, zu verkaufen.
*2166 GrünerWeg 19, II.

NNTZA
HaLanggen

Ate
u. S. W.

LSt
ist das We.
rationellsle

Bee

H. 13809

Aſtrachan=Mantel
f. mittl. Fig., zum feſten
Löffelgaſſe 26, I, I. (* 2239 Stiftſtr. 89, II. (r2195

2 P. Kinderſtiefel (29 u. 32)

2 faſt neue ſchw.ſeid. Bluſen
zu verkaufen. Soderſtr. 21
Seitenb., pt rechts. /*2208

2 Paar Kinderſchnhe
(27), faſt neu, zu verkauf.
Hoffmannſtr. 12, I. (*2269

1 Paar elegante neue

zu verk. Ebenſo

teäußerſt billig. (*2172
Neckarſtraße 24, III. r.

Sch. weiß, Tibetkragen
50 K zu verk. Kies=
raße
83, I. (*2168

Elegant, wenig getr. /740

(Biſam) für Größe 1,70
bts 1,75m zu verk. An=
zuſehen
zw. 1 u. 2 Uhr
mittags u. 6 u. 7 Uhr

Vornehm. lang. Damen=

und Kaſſenſchrank z. verk.
Näh. Geſchäftsſt. (*2299

Kleid mit Handſtickerei,
1 Paar faſt neue Schuhe,
1 P. neue Schnürſch. 42½, Gr. 39, zu verk. (*2287
Herdweg 18, I.

3 m blauer Chebiot
Meter, zu verkauf. (*2140
Beſſungerſtr. 14.

2 große, rote
Wollvorhänge
billig zu verkaufen, neue
u. getr. Reit=, Schaft= u
Schnürſtief., Dam.= Halb=
ſchuhe
, Herrenſtiefel (42,
Maßarb.), Jüngl.=Ueberz.
u. Hrn.=Ulſt., Mil.=Mänt.,
neue u. getr. ſchw. Tuch= u.
Kammg.=Hoſ.,Gehr., Frack,
Smok., einz. Weſte, Hrn.=u.
Dam.=U.=Hoſ., neue Hrn.=
Joppe, n. feldgr. Joppe u.
Waffenr., Offiz.=Deg. mit
Port, u. Unterſchn.=Kopp.,
gr. u. kl. Schließk. u Koff. u.
verſchied brauchb. Sachen,
Wilh. Dietz Grafenſtr. 27,
im Hof links. (*2312

Schwere
Langſchiff-Kähwasch.

für Schneider od. Sattler,
für 350 zu verk. (*2133
Heidelbergerſtr. 79, II.

Guterh. Nähmaſchine
270 , weißer Vogelkäfig
35 zu verk. Liebig=
ſtraße
7, pt. (*2129

Hausuhren
w. z. Einricht, paſſ. angef.
Alexanderſtr. 9. (774a

Wir

empfehlen
als

Noch guterhalt. ſchwarz.
Tuchkoſtüm (Gr. 46, einige
Bluſen u. verſch. weiche
Herrenkrag. /40) bill. abzug.
2331) Schwanenſtr. 73, part

Ein=
maliges

Sonder=Angebot!

Hocheleg. Wohnungseinrichtung, neu, in prima
Ausführ., kompl., 2 Zim. u. Küche, beſteh. aus:

apart. Speiſezimmer
dunkel eiche, m. groß. flachgebaut. Büfett, Kre=
denz
, groß. Ausziehtiſe
orn. Polſterſtühlen,
kompl. Schtäfzimmer
echt Rüſtern m. Spiegelſchrank, Marmor, Pat.=
Maträtzen uſw.
moderner Küche

in pitſch=pine imit., 6teilig mit prima Linoleum=
belag
, für den enorm billigen
Reklame=
preis
von MR. 14 200.
Einzelzimmer=Einrichtungen zu ſelten günſtigen
Preiſen. Unverbindliche Lagerbeſichtigung für
Kaufintereſſenten von größter Wichtigkeit!

Möbel=Vertrieb

Fabriklager Liebigſtraße 24.
Anerkannt billigſte Bezugsquelle für Wohnungs=
einrichtungen
in jeder Preislage, (*2094

Hi
u. Wachtel=Uhr
viertelſtündlich rufend u.
ſchlagend, billig zu verkf.
Groſch, Luiſenſtr. 40. (812 Handnähmasehine
u. 2 junge Ziegen zu verk
Löffelgaſſe 22. (*2240 Pa. Pfaffnähmaſch.
wie neu, zu verk. (*2226
Gardiſtenſtr. 23, 2. St Faſt neuer Kinderwagen,
1 P. Damenſtiefel (neu),
Damentuchſtiefel, Gr. 36,
billigſt zu verkaufen.
*2332) Viktoriaſtr. 58, I. Ein kleiner
Sitz= u. Liegewagen
preiswertl zu verk. Näh.
Müllerſtr. 7, I., r. (*2147 / I Ein 4rädr.Wagengeſt. Faſt neuer
Klappſportwagen
mit Verdeck, ſowie Tüll=
bettdecke
mit Unterlage
(f. 1 Bett) billig zu verk
Heidelbergerſtr. 47,
Zimmer 24. (*** m. Stallungen, Material
ſehr gut, auf Abbruch zu
verkauf. W. & J. Stetter,
Eberſtadt, Neue Darm= Gebr. kl. Harmonium
ſtädterſtr. 20. (738im Grammophon
m. 10 Platten zu verk.
Arheilgen, Frankfurter=
ſtraße
46.
(*2145 u guterhalt. Bioline
mit Zubehör bill. zu verk.
BECKER (*m77
Heidelbergerſtraße 108½. 1 meſſ. Gaszuglampe
Knabenkl. für 14 Jähr.,
blauer Anzug, Mantel,,
ſchw. Samtweſte, 1 Kon=
firmandenhut
, zu verkauf.
Mollerſtr. 29, III. (*2292 Lederabfälle f. Sohlen=
belag
, Pfd. 3 . (*2335
Pallaswieſenſtr. 34, II. Dauerbrandofen zu verk.
Dieburgerſtr. 4, I. (*2156 Zfl. Lüſter
für Gas u. Elektr. billig
zu verkauf. Luiſen=
ſtraße
6, I.
(*2285 Roederherd, wie neu
rechts, 1.10 X60, m. Brat=
u
. Wärmeofen für 800
zu verkaufen. PAULI,
Orangerie=Allee 7. (*2216 Rostaurationsherd
1,00 X2,25 m, links, faſt
neu, zu verk. Näh. Heidel=
bergerſtr
. 28,Kontor. (B767

Eine Kaute Miſt
zu verk. od. geg. Stroh u.
Heu, Kiesſtaße 6, (2227

Iriſcher
Dauerbrandofen
rund, mit Rohr u. Knie
zu verkauf. Gervinus=
ſtraße
18, pt, I. (*2288

Tadell. Maßanz.

Neuer (*2261
Gashadeofen u. Warne
nebſt 3 m: Bleirohr zu
verkaufen, desgl. faſt neues
silberbeschlagenes
Einspänner-Goschirr
für Pony. Angeb. u. S 83
a. d. Geſchäftsſt. (*226 1 guterl
mech. Drehbank
mit Zubehör zu verkaufen.
Anzuſ. b 12-½2 od. 5½-7u.
Sandbergſtr. 34. (*2348 1 Kloſettbecken (Fäue
35 ,verſch. elektr. Klingeln,
Lampen, Schirme, Lei=
tung
u. ſonſtige Teile geg.
Geb., Bettbarchent
u. Federkiſſen, Masken=
koſtüme
, Domino, Läufer=
ſtangen
, Meſſing= u. Por=
tierenſtangen
u. Verſch.,
alles ſehr billig abzugeben
v. 3 Uhr ab. Näh. Gſchſt. Mignon=
Schreibmaſchine
gut erhalten, für 1000
zu verkaufen. Angeb. u.
S 64a. d. Geſchſt. (*2179 Achtung!
Zu verk. f. neue Kutſch=
leine
, Halfter m. Zaum,
Zügel u. Kandare, ſow. ein
gr. Woilach (Decke) preisw.
Luiſenſtr. 38, Mittelb., II.
Größe 37, 1 Paar hohe Aufgang rechts. (*2238 mit Frei=
Fahrrad lauf und
Bereifung, gelbe Felgen,
bill. zu vk. Kranichſteiner=
ſtraße
26, 3. St. (*2230 kräft. Geſchäftswagen
mit 3 vorhand, Rädern
zu verkaufen. Näh. in
der Geſchäftsſt. (*2320 Mittel
große Waſchmaſchine
zu verk. od. geg. kleine zu
Große Scheune tauſchen geſucht. Mehner,
Roßdörferſtr. 82, pt. /* 2247 Käufe und Kinderſportwagen zu
kaufen geſucht. Daſelbſt
klein. 2flam. Gasherd zu
verkaufen. Angeb. unter
S 75 Geſchäftsſt. (*2222 2tür.
Kleiderſchrank
n. Sofa von Privat zu
kaufen geſ. Ang. u. S 67
Geſchäftsſtelle. (*2199md Kaſſenſchrank
zu kaufen geſucht. Angek
*217
u. S 66 Geſchſt. Gebrauchtes vollſt. Bett
von Arbeiterfamilie wegen
Krankheit aus Privathand
zu kaufen geſucht. Gefl.
Zuſchriften erbeten unter
S 65 a. d. Gſchſt. (*217 Kaſſenſchrank
zu kaufen geſucht.
Angebote unter S 78 an
die Geſchäftsſt.
(*223 Herren=Kleider
Grammophon
Schüler=Geige
zu kaufen geſ. Ang. u. S70
Geſchäftsſtelle. (775a

dunkel, mittl. Größe, 1,64,
zu kaufen geſucht. Ange=
bote
unter S 77 an die
Geſchäftsſtelle. (*2234

Bett=n Leibwäſche

weiße u. farb., zu kaufen
geſucht. Angeb. u. S 81
a. d. Geſchäftsſt. (*2248

Gebr. Oekonvm
(Kochapparat) zu kaufen
geſucht. Mehner, Roß=
2246
dörferſtr. 82, pt.

Kaufe dauernd

zum höchſt. Tagespr., alle
Sorten Lumpen, Papier,
Metall, Flaſchen,
Alt. Eiſen, Frauenhaare,
Haſenfelle. Poſtk. genügt.
Doktorzik, Forſtmeiſter=
platz
5, Lad. (*2270mgm

alte Möbel, als Schränke,
runde Tiſche, Sofas, Seſſel,
Stühle,Vitrinen,ſpez. alte

Oelgemälde
Skulpturen, bynteKupfer=
ſtich

Hiadien

aus altem Porzellan und
Bronzen, alte Taſſen, alte
Beleuchtungskörper für
Kerzen,

Kleinkunſtſachen

als Miniaturen, Doſen
dergl. Anträge z. Verkauf
(661a
richte man an

Eugen Wagner
Tel. 2943. Nazlſtr. 41.

Las

Wer dort?

Ich komme ſpfort u. zahle
f. gebrauchte Möbel, ſowie
ganze Nachläſſe, Kleider,
Schuhe, Wäſche, a. Bahn=
gebiſſe
uſw. die höchſten
Preiſe. Komme ſofort auf
475a
Beſtellung.

DerlLoibt

Zahle die höchſten Preiſe
f. getr. Damen=n. Herren=
Kleider, Echuhe, Bäſche
uſw., ſowie Boden= und
Kellerkram, Papier, (671a
J. Blum
Tauteſchlägerſtr. 4, Laden.
Gold-, Platin-

Sliber -Gegenstände.
Perser-Teppiche

Anzug u. feldgr. Hoſe,
1 P. Mil.=Schnürſtiefel
zu kaufen geſucht. Ange=
bote
unter S 80 an die
Geſchäftsſtelle, (22249

Pädagogstr. 2.

Teleph. 11

Kaufe zu den höch
Preiſen Altmettalle,3
Akten, Zeitungen,
pen, Wolle, Säcke,
21Wein= u. Sektfl.,
u. Schmiedeeiſen.
Frau Katzenme
Große Kaplaneigaſſ

Konzerk=Rth.
gebraucht, evtl. m.
ſchule, von Privat zu
geſucht.
Angebote unt.
die Geſchäftsſtell

Gebr. ital.

zu kauf, geſ. Ang. n.
Geſchäftsſtelle.

Suche gebr. guteil
Reiſekoffe
Angebote unter 77)
die Geſchäftsſtelle. (*

Ein noch guterhalfl
Kächenſchrank mit 6.
aufſatz zu kaufen geſ
Angebote unter R 30
die Geſchäftsſt. (*15

Gebr. Strick
maſchinen
kauft Rich. Wünſch, M
hauſen, Th.

deterl. Kabinenk

zu kaufen geſucht. Wiel
Grüner Weg 28, I. (*

Zweirädriger
Stoßkarref
zu kaufen geſucht. (**
Breitermann
Schulſtraße 10, 1. 2

Kanarien=Zel
evtl. ganze Zucht*
richtung, zu kaufen
ſucht. Angebote u. S
a. d. Geſchäftsſt. (*23

Kopierpreſſt

zu kaufen geſucht.
gebote mit Preis u.
an die Geſchäftsſt. (*

rhaltener

Sitz=
Zwillings= gieget

u kaufen geſucht. A
bote unter S 100 anl
Geſchäftsſtelle.

Drahtgeſſet
für Hühnerhof geſ.
u. S 88 Geſchſt.

Ein Schleifſtel
zu kauſen geſucht.
Heeb, Hügelſtr.

Achtung!
Beſchneiden v. Bäud
u. Sträuchern, Umio
ſow. Gartenarb. jed.
w. fachgem. u. bill. aus
Angeb. u. S 60 an
Geſchäftsſtelle.

Klavierſtimme
ſofort
Arnold=So)
Eche Erbacherſtraße. Tel.
n. d. Schwimmba)
Ataslss
Moderne
Damenſchneiden

mpfiehlt ſich vom
bis eleg. Genre bei 4;
loſer Ausführung.
Aenderungen.
L. FrankesNat
Sufanne Decke*
(früher Straßburg i.
Hügelſtr. 7.
Sattltt