Beſtellungen nehmen entgegen: die Geſchäftsſtelle
Rheinſtraße Nr. 23 (Fernſprecher Nr. 1. 125
und 425), unſere Filialen, Landageuturen und alle
Poſtämter. Verantwortlichkeit für Aufnahme von
Anzeigen an beſtimmten Tagen wird nicht
übernom-
men. Nichterſcheinen einzelner Nummern infolge höh.
Gewalt berechtigt den Bezieher nicht zur Kürzung
des Be=
184. Jahrgang
verbunden mit Wohnungs=Unzeiger und Unterhaltungsbeilagen.
Organ für die Bekanntmachungen der Bürgermeiſterei Darmſtadt.
A2mm breite Rehlame=eile 500 M. Anzeigen
eittgegen: Geſchäftsſtelle Rheinſtraße 23, die
gen u. Anzeigenerpeditionen. Inr Falle höherer
Gewalt wie Krieg, Aufruhr, Streiß uſw, erliſcht jede
Verpflichteung auf Erfüllung der Anzeigenauftrüge
und Leiſtung von Schadenerfatz. Bei Konkuus oder
gerichtl. Beitreibung füllt jeder Rabätt weg.
Deutſch=arnerikaniſches Hilfswerk für die
deutſchen Studenten und deutſche Dichker.
R.K.A. Eine außerordentlicß große Spende des Nei Hawen
Relief Comité iſt der Auslandsabteilung des
deut=
ſchen Roten Kreuzes in Berlin für die deutſchen
Uiniverſitäten im Reiche und in Oeſterreich zugegangen.
Der Betrag von 270000 Mark ſoll entſprechend der Widmung zu
je 1000 Maxk dei Uniberſitäten Königsberg, Greifswald,
Roſtock, Kiel, Berlin, Breslan, Hamburg, Halle, Göttingen,
Gie=
ßen, München, Köln, Frankfurt, Bonn, Jena, Freiburg i., Br.,
Würzburg, Erlangen, Mürſter, Tübingen, Wien, Graz,
Inus=
bruck zur Verfügu7ch geſtellt werden.
Die Gaben ſind zur beſſeren Ernährung bedürftiger
Studen=
ten beſtimmt. Der Reſtbetrag von 30000 Mark iſt von den
Spendein der Zentral=Wohlfahrtsſtelle deutſcher Juden
zuge=
dacht. Die Auslandsabteilung des deutſchen Roten Kreuzes hat
an die hier genannten Univerſitäten die Beträge abgeſaudt,
zu=
gleich mit einem Schreiben, in dem es heißt:
„Die immer ſviederfehrengen Berichte über die beſonders
ſchwierige Lage vieler deutſcher Studenten haben eines der
rüſ=
nigſten Hilfskomitees unſerer amerikaniſchen
Stammesver=
zuandten und Freunde, das Neiv Haven Relief Comité,
veran=
laßt, einen größeren Betrag als Neujahrsgruß ſür deutſche
Stu=
penten zu überynitteln. Die Förderung des Geſundheitszuſtandes
von bebürftigen Stngenten kann unſeres Erachtens am
wirkſanf=
ſten dadurch erfolgen, daß ihnen Gelegenheit gegeben wird, ſich
durch einen mehrwöchigen Landaufenthalt bei den Gaſtfreunden
des In= und Auslandes grünklich zu erholen. Wir ſind bemüht,
folche Gelegenheit für das kouynende Jahr in möglichſt großer
Anzahl zu beſchaffen.
Wir möchten nun vorſchlagen, die obige Summe als
Grundſtock für einen Fonds „Erholungsſtipendien” zu
be=
ftimmen, und aus einem ſolchen Reiſe= und andere Unkoſten zu
decken, ſoweit ſie von den Stipendiaten nicht ſelbſt getragen
wer=
den können. In Falle Sie eine ſolche Beſtimmung, für dieſe
Gelder treffen, würden weir uns erlanben, dem
Ferien=
ſtipendienfonds ſofort weitere 1000 Mark für je 500
Stu=
genten, die an Ihrer Univerſität immatrikuliert ſind, zu
über=
veiſen, und auch in Zukunft alle Gelder, die uns zur Beſſerung
ſSer allgemeinen Lage der Studenten Ihrer Univerſität zur Ver=
Fügung ſtehen, dieſem Fonds zu geben. Wir bitten Sie, uns
evtl. die Zahl der Studiexenden umgehend anzugeben.
Wir möchten dorſchlagen, daß die Verwaltung des Fonds
von Ihnen ſelbſt oder Ihrem Stelldertreter, drei Vertretern der
Studentenſchaft und einen Vertreter des Roten
Kreuzes übernomuren wird, und daß diefer kleine Ausſchuß
auch die Auswahl der von Zeit zu Zeit mit Stipendien zu
be=
denkenden Studenten zu treffen hat.”
Unter den geiſtigen Arbeitern Deutſchlands, den
Künſt=
lern und Schriftſtellern, herrſcht vielfach große Not. Ihr
Druck iſt in nicht wenigen Fällen ſo hart, daß geiſtige Schöpfer,
unter ihnen hervorragende und dielverheißende Perſönlichkeiten,
ihrem Werke enitzogen werden, weil ſie, unr ihr und ihrer
Ange=
hörigen Daſein zu friſten, Unterſchlupf in mannigfaltigen
prak=
tiſchen Berufen ſuchen müſſen. Nicht immer haben die
Suchen=
den gefunden! Dieſer Zuſtand iſt bedenklich für die geiſtige
Auf=
richtung Deutſchlands.
An die Anslaudsabteilung des deutſchen
Noten Kreuzes ſind im Laufe der Zeit zahlreiche Geſuche
gerichtet worden, der Not geiſtig Schaffender abzuhelfen. Die
Auslandsaßteilung iſt beſtrebt, Mittel und Wege zu finden, un
auch den deutſchen Schriftſtellern und Künſtiern eine Nothilfe
zur ſchaffen, wie ſie durch Dr. Hugo Liebers Schöpfung der
deutſchen Wiſſenſchaft geſichert wurde. Zunächſt hat das deutſche
Rbte Kreuz gewiſſe Anregungen weitergegeben an unſere
Stam=
mesberwandten und Freunde in Amerika, und ſchon iſt ein
ſchöner und großer Erfolg der dort niemais derſagenden
Opfer=
willigkeit zu derzeichnen. Der Geſellig=
Wiſſenſchaft=
liche Verein in Neu=York ſeierte ſein fünfzigjähriges
„ubiläum mit einenn großen Wohltätigkeitskonzert zu gunſten
der Geiſtig=Schaffenden im Deutſchen Reich und
in Oeſterreic. Als Erträgnis dieſer glänzenden
Veranſtal=
tung wurden vom Vorſitzenden des deutſchamerikaniſchen Vereins,
Herrn Dr. Otto Gkogau, und dem Feſtleiter Herrn Friedrich
Michel 200 000 Mark durch Kabeltelegramm der
Schil=
lerſtiftung in Weimar zu Händen von Profeſſor
Lien=
hard übermitrelt. Dieſer Betrag gelangt widmungsgemäß zu
gleichen Teilen an notkeidende geiſtig Schaffende im Deutſchen
Reich und in Oeſterreich zur Verteilung.
Der deutſchen künſtieriſchen Produktion auf dramiatiſchem
Gebiete erwächſt durch den Geſellig=Wiſſenſchaftlichen Verein eine
Förderung dadurch, daß es dem genannten Verein gelungen iſt,
ein deutſches Theater in Neni=Yort wieder zu eröffnen.
Briands Aufgabe.
Zum ſechſten Male Miniſterpräfident.
1. Aus Paris über Genf, 17. Jan. Ariſtide
Buiand iſt zum ſechſten Male Miniſterpräſident Frankreichs
getvorden. Schon fünf Minifterien, meiſt Umbildnngen früherer,
räſidierte er, zuletzt ununterbrochen vom 30. Oktoßer 1915 bis
Mitte März 1917. E3 iſt niecht notwendig, immer wieder zu er=
„ählen, wie dieſer Mann aus dunkelſten Anfängen zuu
machtvoll=
ſten Erſcheinung der dritten Republik emporſtieg. Weder den
Vorzug einer guich nur bürgerlich anſtändigen Geburt hatte er
für ſich noch die perſönliche Uinbeſcholtenheit. Er gleicht keinem
zeiner Kollegen, die ſich als glänzende Rechtsanwälte,
Finanz=
männer, Großindnſtrielle aus Licht gearbeitet haben. Nicht
ein=
mal denen, die fleißiges Arbeiten in der Kominiſſivn oder Treue
der politiſchen Auſehsuung auf den Miniſterſeſſel hoben. Er
Ourchftreifte vei Anarehismiis her die linren politiſihen Parteien
erfännite es nicht, mit den Ueberbleibfein der uapoleoniſihen
Familie zu kokettieren, wurde der Miniſterpräſident des höchſt
gemäßigten Poincaré, und gab im Kriege nur der
nationgliſtiſch=
monarchiftiſchen Preſſe volle Nedefreiheit, un ſeine eigene
Par=
tei mit allen Mitteln der Zenfur zu knebeln.
Das Geheimnis ſeines Erfolges iſt eine tiefe
Menſchenkennt=
nis und eine ſeltene Kunft, Menſihen zu behandeln. Was er
jahrelang in den Wandetyängen der Kanimer geübt, das komimt
ihin zuſtatten, tHenii er ſetzt ſpieder die Leitung der auswärtigen
Angelegenheiten übernitmt. ird zan ihm wieder den
leiten=
den Direktor des Auswärtigen Dienſtes — 1915 berief mian zu
dieſem Zwecke den früheren Berliner Geſandten Jules Cambon
s Adjutauten beigeſellen? Briand, der ehemalige Revoln=
tionär, Anarchiſt, Syndikaliſt, Generalſtreikler, Apoftel der
repu=
blikaniſchen Einheit, hat ſich früher niemals mit Nuslandspolitik
beſchäftigt. Arf ſeinem ſeltſamen Wege vom Gefängnis, wo
er wegen eines Sittenverſtoßes feine politiſche Laufbahn eröff
ucte, bis zuur Juſtizminiſter und Miniſterpräſidenten, hat er in
mer nur nach der Meiſterſchaft eines „Volksmannes”, nicht eines
Siaatsmannes geſtrebt. Er ſoar gie ein politiſcher Charakter,
nie ein politiſcher Vielwiſſer, er imimer nur ein Opportuniſt, der
ſich nach der Sonne der Volksgunſt drehte. Er war ein genialer
Streber, jpobei der Hauptton allerdings auf genial liegt. Man
hat von ihun im Scherz geſagt, daß er weder leſen noch ſchreibeir
könne, denn tatſächlich lieſt er nichts, ſchreibt nichts, er rauicht nur
und ſpricht. Seine einzige politiſche Begabung iſt die Rede, er
iſt der beſte Redner Frankreichs. Wenn er ſpricht, iſt er
ſchöpfe=
riſch, erfaßt und bewältigt im Augenblick alle Vorausſetzungen
ſeines Themas. Es iſt gan; im Einkkang mit dem
National=
eharakter des Landes, daß ein ſoſcher May, Briand, Frankreichs
Liebling iſt. Und deshalb wurde er berufen, weil dem Mann
am eheſten verziehen werden wird, der den Franzoſen den
Rüc=
zug von Lloyd Geoige am ſchönſten planſibel maeſten
wird. Briand iſt in den Augen der Leute eine Art Tazſendfaſſa,
den alles gelingt. Er iſt wießergekonunen, weil man ihn trotz
nancher perſönlichen Feinde allgemein für den beliebteften Maun
in Frankreich hält.
Für Deutſchland iſt es zweifellos ein Glück, daß
Pvin=
care bei der Neubefetzung des Kabinetts keine Rolle bekommen
hat. Briand hat hinter den Kuliffen Hen Ausſchluß Poincaués
ur Bedinguug gemacht. Es wäre ſonft zu unerträglichen Kon
flikten gekommen. Schon während ſeiner tetzten Miniſterſchaft,
im Kriege, hatte Brianid diel unter der heimlichen Gegnerſchaft
Poincarés, des Hamaligen Prüſibenten der Reputzkit, zu leiden,
ſpeil er, der Miniſterpräſident, nicht die Annexion des linken
Rheinufers, ſondern niur eine „langöquernde” Befetzung als
Kriegsziel aufſtellte. Daß ſoſche Unſtiyrmigkeiten immer noch
zidiſchen den beiden Mämnern bsſtehen, verrät Poincares neueſter
Artikel im Matin. Der Expräſident ſchreibt, das Miniſterium
der Finanzen hänge heute inehr denn je vom Miniflerium des
Aeußern und denn Miniſterpräſidenten ab. . . . Das folt heißen:
Die Wiedergutmachung dauf nur durch politiſches Diktat, alſo
durch Geſpaltmittel gelöſt werden. Echt Poincaré! Briand iſt
ein anderer. Er iſt nicht der Defgitiſt und Pazifiſt, zu demr ihn
der Anhaug Poincares zährend des Krieges in verkappten
A=
griffen ſiempeln wollte, aber er ſuird ſicher verſuchen, durch
Ver=
haudeln mit der den ſchen Regierung in der Entſwaffnaugs=
und Entſchädigungsfrage zum Ziele zu kammzen. Er geht darin
einig mit Millerand, zit dem er in Anlage und Laufbahn
beide koueieit von der Sozialdemokratie her — diel
Aehiilich=
keit hat; und von den er nach dem Scheitern der Kaucidatur
Pcret geſchickt in den Sattel gehoben worden iſt. Das
Schtvie=
vigſte wird die Auseinanderſetzung mit Englaud in der neu
auf den 25. Januar verſchobenen Parifer Konferenz des Oberſten
Rates ſein. Aber wenn einer überhaupt dieſes Kunſtftück fertig
bringt, iſt es der kluge, mit allen Waſſern geſogſchen= Briand.
* Wie der Temps meldet, wird das neue Kabinett ſich
höchſtwahrſcheinlich erſt am Mittwoch der Kammer vorſtellen,
damit es die nötige Zeit zur Vorbereitung der miniſteriellen
Erklärung hat. Wie Journal des Débats meldet, ſollte am
Dienstag ein neuer Miniſterrat ſtattfinden, in weichem die
niniſterielle Erklärnng endgültig feſtgeſtellt wird. Ihre
Verleſung ſoll bereits am Nachmittag in der Kammer und im
Scnat erfolgen. Nach der Liberté iſt die minifterielle Erklärung
bereits in den Hauptzügen fertig geſteilt. Der Grunidgedanke iſt
nach dieſem Blatte der, die uationale Einigung aufrecht zu
er=
halten, da ſie notwendiger ſei als je zur (rledigung der
wirt=
ſchaftlichen und ſinanziellen Aufgaben. Norſvendig auch, um
der Regierung die Kraft zu geben, die für ſie unerläßlich ſei zu
einer guten Fortführnug der diplomatiſchen Beſprechungen. Die
Ertlärung geht dann an eine Prüſung der Haupifragen, die denn
Parlament vorgelegt werden ſollen. An erſter Stelle ſteht die Frage
des Budgets. Das Budget werde bald beſprochen in der Abſicht,
Er=
ſparniſſe zu machen. In wirtſchaftlicher und ſozialer Beziehung iſt
die Erklärung für Freiheit und Ordanug begchtenswert. Die
Freiheit des Handels ſoll raſch auf alle Gebiete ausgedehnt
ſer=
den, auf denen ſie noch beſchräukt iſt. Weiter ſpricht die Erklärung
von den Willen, die Nuhe des Landes gegen bolſthetwiſtiſche
Vor=
ſtöße aufreiht zu erhalten, die gemacht werden können. In der
auswärtigen Politik ſpricht die Erklärung von den Beziehrngen
zu Deutſchland und der Lage in Rußland. Das Blatt meint,
in jedem Falle wverde demr Miniſterium eine große Mehrheit
ſicher ſein.
Die Pariſer Miniſter=Zuſammenkunft.
Paris, 17. Jan. (Hadas.) Aus London wird gemeldet:
Das Reuterſche Bureau wurde amitlich davon in Kenntnis
ge=
ſetzt, daß Lloyd George der Zuſammenkunft der
alli=
ierten Miniſterpräſidenten beiwohnen wird, die in
Paris am 24. Januar ſtattfinden wird. Geſtern
aut=
woriete die franzöſiſche Regierung, daß ſie darin einwillige, daß
die Zuſammienknuft am 24. Januar ſtattſinde. Sie wird
höchſt=
wahrſcheinlich drei oder vier Tage dauerm. Es iſt nicht ſicher,
daß der italieniſihe und der belgiſche Miniſterpräſident auf ihr
vertreten ſein werden. Auf alle Fälſe wurde beſchloſſen, daß die
Außennüniſter Italiens und Belgiens Graf Sforza und Jaſpar
daran teilnehmen. Havas fügt der Meldung hinzu, von einer
Einladung der Deutſchen ſei nicht die Nede
geteſen.
Die Feſtſetzung
der deutſchen Entſchädigungsſumme.
Berlin, 18. Jan. Die für Deutſchland
wich=
die bisher alle Konferenzen und
diplo=
tigſtealler Frage
niatiſehen Verhandliugen beherrſcht hat, gipfelt in den Punkt
des Berſailler Vertrages, der hon der F=ſtfetzung einer Ge
ſautſummeder dentſchen Zahlungen au unſere
bis=
herigen Gegner ſpricht. Betannilich verpflichtet der betreffende
Brtikel Sie Ententeregierungen, uus die Summe bis zun 1. Ma;
d. J. bekanut zu geben. Wer ſichz der phautaſtiſchen Zahlen, die
bisher auf der gegneriſeßen Seite vorgeſthlagen ſind, erinnert,
tbeiß, bis zu welchem kaum glaublicßen Grnd die deutſche Lei
ſtü gsfähigkeit innger überſchätzt wird. Trotzdemi bleibt auf
dentſeher Seite das Recht beſtehen, die Zumme bis zunt ſeitgeſet
ten Teriin zit erfahren.
Der franzöſiſche Fiuauzdelegierte in Brüſſel Schdonx hat
nun, wie erinnerlich, den Vorſchlag gemacht, von der Feitſetzung
der Pauſchalfune bis auf weiteres abzufehen und es
vor=
länſia mit Jahreszahlungen zu verſuchen, für die er im
Lauf=
der nächſten füinf Jahre eine Annnität von drei Miltiarden
Gold=
mark in Anregung brachte. Wie nicht anders zu erwarten, iſt
diefer Vorſchleig don gentſcher Seite ſchon ſvegen der exorbitanten
Höhe der uens zugenleiteten Leiſtutngen als völlig undiskutabel
erklärt ivorden. Im üibrigen iſt von unſeren Vertretern darau;
hingewieſen tvorden, daß der Verfuch Deutſch(ands zur
Er=
füluzg des Friedensöertrages nur unter ganz beſtininſten Vox
ausfetzungen erfolgen tönnte. Vorausſetzungen, die ein
ausge=
fprochenes Enigegenkommen der Ententer giernngen in anderen
Fragen mit ſich bringen tpürden. Damit wäre die Diskuſſion
über dieſe Frage als vertagt, wenn nicht als aufgegeben anzu
nehmen ſein, wenn nicht in der Zwiſchenzeit von franzöſiſcher
Seite und in der Folge auch engtiſcher Seite mit dem Vorſchlag
der Teilzahlungen erneut an die deutſche Regierung hernngetreten
jvorden wäre.
Wie verlalitet, hat Reichsminiſter Dr. Simons auch bei
dieſer Gelegenheit auf das für Dentſchland Bedeuktiche eines
ſoſihen Modus hingevieſen. Im übrigen ſind die beiden
Ver=
treter Frankreichs und Englands darüßer nicht im Unklaren
ge=
laſſen ſvorden, daß areh im Falle einer Verſtändiguug über das
Prinzip jährlicher Zahlungen dieſe keinesfalls in bar, ſondern
nur in Geſtalt von Waxenliefernngen und öhnlichen Leiſtungen
erfolgen könnten. Es iſt auch don uns eine Reihe von
Erleich=
terungen auf aiseren Gebicten als -cncüitic Eine dun non
be-
zeichliet worden. Wie der Lokalanzeiger hört, haben dieſe Be
fprechnngen inzwiſchen zu einer leichten Annäherung der beider
ſeitigen Standpunckte geführt, die dieileicht zu einer
Grundlag=
weiterer Verßandlungen in Brüſſei hinüberleiten können. Nach
eingehender Berntung des Reichskabinetis mit den verſchiedenen
Mächten und den deutſchen Sachöerſtändigen der Brüiſſeler
Kon=
ferenz ſcheint muf unſerer Seite Reicing vorhanden zu ſein, die
zueiteren konkreten Vorſchſäge der Ententeregiernngen zu hören,
falls dieſe bereit ſein ſollten, auchr in ernſte Beratungen über ſie
einzutreten. Soſlte es tatſächlich zu einer Verſtändigung über
dieſe wiehtige Frage kommen, ſo ſcheint die nächſte Sorge der
Beutſchen Regiernnn zu fein, Deutſchland zu einer ſo
umfang=
reichen Waxenlieferung zunächſt inſtand zu ſetzen.
Angebliche Butſchpläne der Hohenzollern.
Wien, 18 Jan. (T.17.) Zu der Meldung, daß die
hol=
ländifche Regierung die Juternierung des Ex
kaiſers Wilhelm und des ehemaligen deutſchen
Kronprinzen aufgehoben, aber gleichzeitig den Wunſch
autsgedrüctt habe, die Kaiſerfamiie müge das Lano
beulaſſen, erfährt der „NbenS” von einer Seite, die er als
gut uuterrichtet bezeichnet, folgende ziemlich unglaubwürdige
Putſchgeſchießte: Der Wunſeh der holländiſchen Negieruug konnne
tatſächlich einer Ausweifung gleic, uur ollte die holländiſche
Regiernng die Maßujahme nach außen hin „ildern, nachdem der
Kaiſer uud der Kronprinz zugegeben hätten, innerhalb einer
be=
ſtimmten Friſt (man ſprieht vont etwa 11 Tagen) das Land zu
veilaſſen. Die holländiſhe Regierung erhielt mit Hilfe
aus=
ländiſcher politiſcher und diptomatiſcher, unmentlich engliſcher
Perſönlichkeiten unwiderlegliche Beweiſe, aus denen hervorgehe,
daß die Hohenzollernfamilie das ihnen gewährt: Afytrecht
miß=
braucht hätte, und trotz der bindenden Zufage, von den
Nieder=
landen aus keine politiſche Agitation zu berreiben, hätte ſie früher
von Ainerongen, jetzt von Doorn, beſonders aber von Wieringen
aus, ſuo der ehenialige Kronprinz ſeinen Wohnſitz hat,
Vorbe=
reitungen zu einen großangeiegten Putſch getroffen. Der Kron
prinz wvollte nach Deutſchland entfliehen und an der Spitze der
dem Herrſcherhaiſe tren gebliebenen Offiziere und Maunſchaften,
deren Zaht man auf 450) (I) ſchätzt, Deutſahlaud wieder
ei=
obern. Hinter dieſerr Putſchplan ſteckt folgende Geſchichte:
Geheimageliteir in Wieringen ſoar es aufgefallen, daß der
Kanemer=
diener des Kronprinzen ftets auf melnere Tage verſchuand und zacl
iner Rückkehr ſtets lüngere, bis in die Nacht zuährerrd.
Beſprechunge=
mit demr Kronprinzei hatte, zun deiren
ige Veitrautensperſonen des
Krongrinzeir zugezogeir ugren. Man ſtellte feſt, daß der Kammerdieuer
es Kuonprinzen, namens Scholz, nach Amſterdam führ und dort unter
ſchem Nainei im Gotei „De Dude Graaf” in der Kalderſtraat abfticg
Briefe und begab ſich am nächiten Morgel
Gep
Haudtaſch
ein d.
gi die
Jedesmig
bekan
idartend
Hotelredl
iniſtea5
kehrte e5 Mich 3—4 Tag
ringetr zurüick.
zteut drei Monaten
gehemnisdollen Aetſen unterng hmn
el in der Kaluexſtragt
bei ſeiner letzten
Anweſenh=
zuurde er von Beanzten der polittiſchenr Politi zinliebſam geſtürt, ſein
die Unterfuckung
Papiere beſchlngnahmt uud im Gutel
Akientaſchie orgab ſchzwer belaſtendas Minterial: Auf Grund dieſer
dus Ergelmis hatte, daſ
ſtellungen wurde ei Kronrak abgeha.
holz in Begleitung Box
eiir Regierungsvertteter beg
fahsen, wuährend
oi=
ziver Beauten der Zchutzpo
Soorn vorfFrach. Beid.
anderer Regierungspcrte
ufagnilie
„Hialten
Regierungsbcutrcte
gen
Diefe ſeniationelle Meldung bedarf natürlic der Beſtätigung.
Aus dem beſetzten Gebief.
der geftern gemeldeten
Laudau, 18. Jau. (Welff.)
Veſchlaguahme des zſveiten Stockwerkes der
Knaben=
ſchule erfolgte eine Bekanntyigchung der frauzüſiſchen Behörde,
onach im Oktober 1920 die franzöſifeße Behärde, um die
deut-
ſchen Schulen der Stadt, Landau in teiner Weife zu ſchädigen,
und um nicht die Wohnungsnot noch mehr zu verſchärfen, ein
Rzireſen vorſchlug, das als Lager derspendet wurde, und die
deutſchen Behörden erfnehte, dies als Schule einzurichten. Der
Vertretei der Reichsdeimägensverſpaltung und der Stadtrat von
Landau hatten ſieh geeigert, dies Anweſen der franzöſiſchen
Bekörde zur Verfüguug zu ſtalien, ſoſvie jeben Aufſand für feine
Eitfzichtäug zu genehmigen. Ifuter Sieſei 1unäuiden nud bei
der auſoluten Norivendigkeit einer Schute für die franzöfiſchen
(inder ſoh ſich, die Militärverwaltiug zur Beſchkagnahme
ge=
nötigt. Dieſe wird ſofort aufhören, ishaid die deutſihe Behörde
dem gereihten Autrage der Beſatzungs behürde Genugtireing
leiſtet hat."
Jufolgebeſſen fand eine nußerordenitlihe Stadtrats
ſitzung ſtatt, die ſich mit der Zugeſegenheit beſaßte und
feſt=
ſ:=ſte, daß im Sinßlick auf den Aitikel § es
Rheiniandabkun=
nichis der Stastrat in 1egereinfriesttinn Mit Ber egiernüg un
Zerpflichtung
der Reichsveriögeisveriwatinng
z: 2 kann.
Erfüllunn dieſes Verisngens nicht au
führenden Let
Unter dem 17
Schu(rä
der Schule ein Reguif
Geite 2.
Sorzſtädter Zagblutt,
den 19. Januar 1931.
Nitmer 1S.
eheren Stockwert bis um 3 Uhr nachmittags zur Verfügung zu
ellen. Um 4 Uhr nachmittags iſt dann die Knabenſchuie durch
eine militäriſche Abordnung beſetzt worden. Nachdem die
Be=
ſchlagnahme der Habenſchule derfügt und die Beſetzung durch
eine militäriſche Abordnung erfolgt war, blieb dem Stadtrat nur
die Möglichkeit, die getroffenen Maßnghmten zu vollziehen und
iuter Aufrechterhaltung ſeiner Rechtsauffaſfung, wie er ſie in
der Sitzung vom 3. Degember feſtgelegt hatte, gegen das
Vor=
gehen der Beſatzungsarmee Proteſt zu erheben. Iu dieſem Sinne
ſturde ven ſänutlichen Parteien einſtimig Beſchluß gefaßt.
Die Beſtimmung des Rheinkandes.
Köln, 18. Jan. (Wolff.) Zum 18. Januar ſchreibt
der Miniſter des Aeußern Dr. Simons in der
Köl=
niſchen Zeitung: Wenn die Reichsregierung empfahl, die
fünf=
zigſte Wiederkehr des Tages der Reichsgründung nicht ohne ein
Gedentwort vorübergehen zu laſſen, ſo wollte ſie darauf
hinizei=
ſen, daß das deutſche Volk, das am 18. Januar 1871 nach langer
Ichwierigkeit einig wurde, auch jetzt noch dasſelbe geeinte Volk
iſt, daß der Staat, den wir heute gegen ſo biele äußere und innere
(Gefahren verteidigen, durch den Wechſel ſeiner Verfaſfung nicht
eine völkerreehtliche Perſönlichkeit aufgab, und daß die
Ent=
ſchiedenheit, womit wir uns zu der neuen Staatsform bekennen,
im Zuſammenhang mit den Werken unſerer Väter nicht zerreißt.
Durch den Frieden von Verſailtes wird uns ein größerer
Ver=
ficht auferlegt, den die gegenwärtige Regierung inverhalb der
Schranken des Möglichen auszuführen entſchloſſen iſr. Die
Füh=
rung des Reiches nrß deshalb jede politiſche Methobe ablehnen,
die mit dieſem Programnu im Widerſpruch ſtehen wärde. (Es
gilt die geiſtigen Waffen zu ſchmieden, die den inneren
Zuſam=
menhang der Reichtsdeutſchei mit ihren Brüdern jenſeits der
Grenzen und jenſeits der Meere verteidigen. Greß iſt die
Ge=
fahr, daß die ungufhörlichen Reibungen, die aus der
Be=
ſetzung der Rheinlande itſtehen, zi geſvaltſamezr
Ent=
ladurtgen führen könnten. Aber nicht in ſolchen Entigdzngenn
zeigt ſich die Treue zum Reich, ſondern in zähen Feſthalten an.
deurſcher Art, und im feſten Vertranen auf den Tag der
Befrei=
ung, damit, wenn er kommt, das Rheinland nicht zunz
Zank=
apfel zwiſchen den Ländern Weſienropas, ſondern ein feſtes
Glied des Reiches und zugleich der Vermittler eines
fried=
lichen Vexkehrs mit den Nachbarn werde.
Oberſchleffen.
Berkiu, 17. Jan. (Wolff.) Ans den Freifen der
inter=
alliierten Konmmiſſion verſautet, daß dem Wunſche des
oberſchle=
ſiſchen Volkes nach einer Verlängerung der im
Abſtime=
mungsreglement feſtgeſetzten Friſt ſtattgegeben werden
würde, da auch die intezalliierte Kommifſion ſich davon überzeugt.
habe, daß die urſprünglich feſtgeſetzten Friſten eine Vorbereitung
jur Abſtimmng und die rechtmräßige Eintragii der
Stimm=
berechtigten nicht geftatte.
Eine Kundgebung des Reichspräſidenten.
Verlin, 17. Jan. (Woiff.) Der Reichspräſident
hat aus Anlaß des heutigen Tages folgende Kundgekung
erlaſſen:
Au 18. Janüar ſind 50 Jahre ſeit der Einigang der
deutt=
ſchen Stämuie zu einem einheitlichen Staatsgebilde
vergangen. Die Sehnſucht unſerer Vorfahren und das heiße
Ver=
langen weiter Schichten des Volkes in allen deutſchen Gauen
ſan=
den hierdurch ihre ſpäte Erfüllung. Und dieſe Erfüllung blieb
von Dauer. In allen ſchmerzlichen Verkuſten, die uns jetzt durch
den Krieg und Frieden getroffen haben, iſt uus — faſt als
ein=
ziges — das eine große Unglück erſpart geblieben, daß die
dent=
ſchen Länder wieder auseinandergefallen ſind. Sie halten
an=
einunder feſt. Darüber zvollen wir uns freuen, wenjt wir guch
mit beſonderer Tnauer an diefem Tage zu allen dentſchen
Landegteilen hinüberblicken müſſen, die gegen ihren
Wil=
len von ihrem ſtammberwandten Lande getrennt worden ſind,
und auf das beſouders ſcher leidende Oeſterreich, das mit
dem Herzen zu uns ſtrebt, wie wir zu ihm Unſere innere
ſtaatliche Einheit ſeiter zu erhalten und zu feſtigen,
wuß unſer aller feſter Wille ſein. Wenn uns auch politiſche und
wirtſchaftliche Anſchauungen mehr als gut iſt trennen, in einem
ſind wir einig: Erenzen ſollen uus nicht trennen. Die
Einheit=
lichkeit unſeres deutſchen Vaterlandes iſt für uns aue ein Stück
unſeres Elgutkens, unſerer Liebe und unſerer Hoffiung.
(gez.) Ebert, Reichspräſident.
(gez.) Fehrenbach, Reichskenzier.
Die Konferenz der Ernährungsmitiſter.
Berkin, 17. Jan. (Wolff.) Auf der Konferenz der
Ernährungsminiſter, die am 15. Januar in Dresden
tagte und ſich mit den Mindeſtpreiſen der Getreideernts von 1921
befaßte, gab Reichsminiſter Dr. Hermes der Auffaſſung des
Reichsminiſteriums Ausdruck, daß die öffentliche
Be=
rirtſchaftung aufrecht erhalten werden müſſe, daß aber die
bis=
herige Form der Bepirtſchaftung nicht mehr beibehalten werden
könne. Der überwiegende Teil der Konferenzteilnehwer ſchloß
ſich dieſer Auffaſſung an. Die Geſamtfrage der
Ge=
treidebewirtſchaftung ſoll in der nächſten
Miniſterkonfe=
renz behandelt werden. Bis dahin will das Reichsminiſterium
eine Denkſchrift über die Möglichkeiten der verſchiedenen Syſtemc
vorkegen. Das Reichsminiſterium gab weiter Kenntnis von der
beabſichtigten Regelung der Ein= und
Ausfuhr=
fragen beſonders über die Freigabe der Einſuhr ſpeiterer
Lebensmittel. Endlich wurde noch die Abgabe von verbilligten
Futtermitteln behandelt. Im Laufe der Konferenz hatte der
Miniſter noch Mitteilungen über die Verſorgung mit
Dingemitteln gemacht. Der Reichsfinanzminifter hat dent
Vorſchlage des Reichsminiſters für Ernährung und
Landwirt=
ſchaft zugeſtimmt, welcher dahin geht, daß das Reich die
Garan=
tie für einen beſtimmten Dollarkurs ühernimmit, um die
Valuta=
ſchankungen für die notwendig einzuführenden Rohphosphate
zu beſeitigen. Es konumt dabei eine einzuführende Menge von
monatlich 400) Tonnen in Betracht. Der garantierie Kurs iſt
dabei ſo gewählt, daß in dieſem Jahre eine Verbilligung nicht
eintritt, wohl aber im nächſten Düngejahr. Das Kabineit hat
ebenfalls ſeine Zuſtimyeing zu dieſent Plane gegeben, der
nun=
mehr den geſetzgebenden Körperſchaften zugeieitet werden wird.
Die nächſte Konferenz des Ernähwkugsminifteriums wird ind
Laufe des Februar in München tagen.
Die Übertragung der Waſſerſtraßen anf das Reich.
Dresden, 17. Jan. (Wolff.) Die Verhandlungen zwiſchen
Vertretern der Reichsregierung und der Länder Fber die
Uebertragung der dem aßgemeinen Verkehr dienenden
Vaſſerſtraßen auf das Reich, die am 10. Januar in
Dresden begannen, wurden bis zum 15. Januar fortgeſetzt und
haben iinmehr ihren vorläuſien Abſchluß gefugen. In den
Hauptpunkten wurde eine Einigung erzielt. Die
Durchfüh=
rung der Beſtimmung der Reichsverfaßng, wonach die
Waſſer=
ſtraßen ſpäteftens am 1. April 1921 auf das Reich überzugehen.
haben, kann als geſichert geſten, vorausgeſetzt, daß die
Regierun=
gen uud Volksvertretungen den gekrofſenen Vereinbaruugen zu=
Kimeen. Die einſtveilige Berwal ung der Reichswaſſckſtraßen
dtuch die Behörden der Länder erſolgt von deinſelben Zeitpnukt
git; Koſten des Reiches unter Leifng des
Reichsverkehrs=
miniſterins. Dieſe und eine Anzahl anderer Vereinbantugen.
jollen in Geſtalt eines Staatsvertrages Geltung erlangen.
Seine Engänzung durch weitere Vexeinbarungen, welche die noch
nicht geregelten Einzelheiten umfaſſen, bleibt für dio nächſte
Zu=
kunſt vorbehalten.
Die Wieberaufnahme des deutſchen Handels
mit Beigien.
Antwerpen, 17. Jan. (O.R.B.) Von der belgiſchen
Regierung ſind beſtimnne Vorichlöge gemacht worden. in
welcher Weiſe der deutſche Handel in Belgien wieder
zugelaſſen terden ſhll. Von Deutſchland ſollen nur die
drin=
gendſt notwendigen Artibel gekauft terden. Einſtweilen ſoll der
Handel unter ſtändiger Kontrole der Regiernng erſolgen. Für
größere Beſtellungen m Deutſchlands Indeſtrie will die
Regie=
rung ſelbſt eintreten. Un ſolche Aufträge von Deurſchland
aus=
richten zu laſſon, ſoll guf ſie die Entſchädigngsſumme berrechitet
werden. Die Regierung hat hierüber mit den geſamten Rat
Verbazdlungen geführt und deiſen Zuſtimmung erhalten.
Aus Sowjet=Rußland.
Die antibolfchewiſtiſche Bewegung.
Parig, 17. Jan. Die Agenzur Hadas verbreitet eing
Mel=
dung der Xgence Nuſſe=Union, wonach am 12. Januar in
Mos=
kau eine bebeuttſame Konferenz ſtattgefunden haben ſoll, an
der uuter anderem Trotzkij, Tſchitſcherin, Kollizin und andere
bekannte Bolſchewiſtenführer teilgenommen haben. Die
Be=
fprechung habe ſich nt Maßnahunen gedreht, die ergriffen werden
ſolken, um die antibolſchewiſtiſche Bewegung
einzu=
dämmen, deren Fortſchritte im Inuern Rußlands die
Sowjet=
regierung ſtark beunruhigten. Die gefaßten Beſchläfſe werden
ſtreng geheimt gehaiten.
Die ruſſiſch=engkiſchen Verhandlungen.
Moskau, 15. Jan. (Wolff.) Eine autliche Kundgebung
beſagt: Ruſſiſche führende Kreiſe betrachten die
Beziehan=
gen zwiſchen Großbritannien und Rußland als
fehr ernſt und blicken mit großem Arstohn auf die
Hartäckig=
keit der britiſchen Regierung bei der Abweichung von dem Juli=
Hebereinkononen. Das Ergebnis dieſes Vertrauensbruches
ſei=
tens Broßbritanniens müſſe voll und ganz der
Verantſvortlich=
keit der britiſchen Regierung zur Laft gelegt wverden.
Roskau 15. Jan. (Wolff.) Tſchitſcherin hat an die
engliſche Regierung zwei Noten gerichtet und erhielt ſeinerſeits
eine Mikteilung Curzons über die Frage der Untergandlungen
zur Wiederaufnahne der Beziehuugen zwiſchen
Eng=
land und Rußland. Tſchirſcherin weiſt in ſeiner Mitteilung
vom 31. Dezember den Vorſpurf der engliſchen Regierung zurück,
Daß Rußland an der Verzögerung des Handelsübereinkommens
ſchuld ſei. Augenblicklich wende ſich die engliſche Regierung von
den Bedingungen des Sowjetübereinkoymens ab und habe ſy
ſchald daran, daß das Haudeléübereinkommen bis jetzt noch nicht
unterſchrieben ſei. Die ruſſiſche Regierung habe keine
Veranſaſ=
fung, in dieſes Uebereinkon=men einſeitige Zuſätze aufzunehmen,
die alle gegen die Intereſſen Sowjetrußlands gerichtet ſind.
Rußland ſeinerſeits ſei von den allerguſrichtigſten Wunſch
be=
ſeelt, die diglomatiſchen und die Handelsbeziehungen mit
Eng=
land wieder gufzurichten.
Der ruſſiſch=perſiſche Vertrag.
u. Berlin, 17. Jan. Angeſichté des beborſtehenden
Nück=
zuges der Twppen des cügliſchen Generals Bax=Fronſide aus
Nordperſien glauben die Timnes an Perſien noch einmal die
war=
nende Aufforderung richten zu ſollen, ein energiſches, d. h.
natür=
lich im Sinne der Times ein engliſch gerichtetes Kabinett
ein=
zuſetzen und den berüchtigten Vertrag von Teheran zu
ratifi=
zieren, der aus Perſien ein britiſches Protektvrat
machen ſollte. An der Weigerung der perſiſchen Demokraten,
dieſes die Unabhängigkeit Perſiens für immer begrabende
Ab=
kommen anzuerkennen, ſcheiterte das Zuſtandekoymen dieſes
ſoll. Man verſieht die augſtliche Stimme der Times, die früher
mit Perſern und ähnlichen Völker nicht viel Federleſens mnachte.
toenn man hört, daß die Moskauer Regierung Perſien
den Vorſchlag zu einem Abkommen gemacht hat, deſſen
Prüfung die maßgebenden perſiſchen Politiker jedoch davon
ab=
hängig inachen, daß die roten Truppen zunächſt aus Noxdperſien
zurückgezogen werden. Die iraniſche Regierung ſtellt ſich nämlich
auf den durchaus richtigen Standpunkt, daß jie ſich mit keiner
Macht in Beſprechungen einläßt, die in der Erinnerung an da=
Ruftreten der Ruſſen und Briten in vergangenen Zeiten
mili=
täriſche Unkernehmungen auf perſiſchent Boden für zuläfſig
er=
gehtet. übrigen ſteht die perſiſche Regierung ſchon ſeit
län=
gerer Zeit in Verbindung mit Moskau, 1oo ſie durch einen
her=
dyriazenden Dielomaten, den früheren Miniſter des Aeußern
un5 Bytſchafter in Konſtantinopel Miſchawanel Mamalik,
ver=
täten ift. Als weitere Vorbedingung für die Anbahrung nähe=
B= ieheingen zu Rußland verlangt die berſiſche Regiorung,
daß ſie die Bolſchetiſten jeder Einmiſchung in die inneren
Ver=
häl:ziſſe des Landes enkhalten und namentlich auf den Wunſch
terzichten, das Räteſyſten in Perſien eingeführt zu ſehen.
* Kſeine politiſche Nachrichten. Der Hauptausſchuß de
Reichstags genehmigte die Ausgaben für die te=hniſche Norhiife mit
3 Allionen Mark für die Beſchaffng der Ausrüiftingsgegenſtänd= und
15 Milivneu Mark für die Durc;führüng der rechniſchen Nothilfe. Ferne
bewiſtigte den Hauptausſchuß zur Eniwickelung der Azſtalt für die Be
Lämofung der Säuglingsſterhlichreit imr Demtſchen Reiche eine halte Mil:
lion Mark. Nach Bewälligung don 36 Millionen Mark für die
Durch=
führung der Reichtagswahl und von 5 Millionen Marr zur Fürſorge für
Deutfchſrämige Auslandsflüchtlinge genehinigte der Hauptausſchiß derr
Etat des Reiksminiſteriums des Innern. — Maßnahmen gegen
Streirende. Wie Daity Telegrabß über Helſingfors berichtet, hat
die Sowjet=Regierung bon Rußland ſtrenge Maßnahmen zur
Be=
kämpfang des Streiks ergriffen. Sic erließ eino Verfügung,
wonach allen Streiſenden, die nicht fofort die Arbeit wieder aufnehuen,
mit Gefängnisſtrafe don 1 bis 5 Jahreiy und Enrzichung der Lebens
mätelkaute für ihre Anrgehörigen gedroht wird. Der Streik der
Studenten in Kalkutta gewinnt an Ausdehnng. Die Zaß
der Streitenden, die den Beſuch der Vorlsfungen eingeftelli habei,
be=
trägt etiva 2000.
Dartſtadt, 19. Januaz.
* Erledigt ſind zuei mit evangeliſchen Lehrern zu beſetzende
Schal=
ſtelſen zu Pfuugſtadt, Kreis Darmſtadt, die mit einem evangeliſchen
Lehrer zu beſetzendz Echulſtelle zu Bleidenrod, Krais Alsfeld, umd
einzs mit einein ebangeliſchen Lehcer zu befetzende Schilftelle zu
Nie=
der=Ramſtadt, Kreis Darmſtadt.
n. Schöffengericht I. Die Ausübung der Heiltunde hab dent Hier
wohnhaften H. Metzlex, dar ſich auf ſogen. Azgendiagnoſe ſtützt, eine
jetzt verhandelte Anklage wegen fahrläfſiger Köxperverletz=
Uwiverſität Grenobie erlangte Kenntnis beſagter Diagnoſe anzugeben,
ohne daß dies in der Beweisaufnahme nach geprüft wurde. M. trat zu
Beginn der Verhandlung ſehr ausfällig gegeir die Aerzte im aßigemeinen
und gegen die drei anweſenden mediziniſchen Sachterſtändigen auf, ſo daß
es energiſcher Mahnung ſeinens des Vorſitzenden mit den Himeis auf
etwaige Haftſtrafe für Ungebühr bedurfte, zu eine angemeſſene Tonari
zu beranlaſſent. Mit dem Bruſtton der Ueberzeugung legte der
Ange=
kiagte ſein Syſrem dar, wonach er alle chrotziſchem Krgukheiteir (mit aüuten
befaßt er ſich niht) aus der Regenbogenhaut des Auges feſtzuſtellen wiffe.
jene (utachter bezeichmnen dies zuar als ein wiſienſchaftliches Unding,
M. bleibt aber bei ſeinen ſpunderſamen Standpunkt. Die Parienten
wer=
den von ihm unmittelba mit homöspatiſchent Hei mirtzeln fabrikmäßiger
Herkunft verſehrn, und die chemiſche Unterfychntg mehrerer ſplcher ergab
bis auf verchwindend Fleine Zuſätze faſt mr Kreide und Zuckex, alſo
wehigitens keine Schädlichtrit. Das (mit Eiſchlus dev Arzen-t)
genom=
iene Honora: pflegt nicht gerinng zu ſein, untd es ſoil genug Zeute geben,e
die M.s Wartezimnet Füllen. Der ihm zur Laft gelegte Fall iſt
charak=
teriſtifeh und hätte für die Betrofſenz leicht noch unbeilboller autsgehen
Böznen. Dieje Kranke leidet als Foige eines Unfalls a zraumatiſcher
Neurpſe, befand ſich während des vorigeiz Sommers deshalb im hieſigen
Krantenkus der forſt= und lendwärtſchaftbichen Berufsgenoſſenſchaft, und
es Itis Mottatelgnger zielbewußter Nerbenbehandüutg bedurft, Die ausch)
hoſteriſch Veranlagte iit beſſerem Zuſtand zur bringen. Die Hrilung war
im günſtigen Fortſchreiten, als blitzartig der heftüyſte Rucſchlag ſich
äußert und alles bis dahir Gewonnene jüber den Saufeit warf. Höchſte
ſinnloſe Erregung mit Schreikrämpſen, Selbſtmordabſiht ſoau nur durch
ſtäriſte Mittel zu dämpfen (wie ſie gegen Tobſucht angeivandt werben)
digung iſt eine Konſultation des Angeklagten anzuſehen. Von einer
Be=
tannten war jeng Kranke dem M. zuigeführ ſuorden, und er ſagte ihr
nach der üüblichen „Augendiagoſe” ſchroff ins Geſicht, ſie leide, vor
zuvau=
zig Jahren begonnen, am Magen, Darm, den Nieren, ſei ſEroghulös,
habe Arterienverkalkung aſw., ihre Nerpen ſeien völlig erledigt u. +. m.
Eigentlich wau nach M.s Aeußerungen überhaupr nichts mehr zu machen,
und erft. auf Bitten der Begleiterin wrde ein PuAlverſchächrelchen
mit=
gegeben. Die Wirkung des ſeeliſchen Schlags auf die Hrante iſt bereits
gefchäldert, und die Sachverſtändigen bekuden, daß alle von M. der Frau
andiagnoſtiziertenr Krankheiten (von den Nerven abgeſehen) nicht
vorhan=
den ſind, es auch ein grober Kunftfehler des Angeklagten als
Heilbefliſſe=
nen wvar, eine pſychiſch ſo empfindſame und wiberſtaudsſchwache Pakientin
durch dieſe Eröffnung zit beſtürzen und die verhängnisvolle Aufregung
auszulöſen. In einem anderen Falle verkündetr M. einem jungen
Mäd=
chen, es habe den Sihvindſuchtskeim, obſvohl der behandelnide Arzt dem
eniſchieden widerſpricht, uond die wwörklich vorhanden geleſeite Kolik
reſt=
los gebeült iſt. Der erfterwähnte Fall gelangte gur Kenutnis des
Hreis=
gefundheitsanrts und veranlaßte das nunmehrige Verfahren. Das
Ge=
richt ſprach k. ſchuldig und verurteilte ihn wvegen der fahrläfſigen
Kör=
perverletzuiig zu 500 Mcrk Geldftrafe eutl. 50 Tagen Gefängis,
Phantaſtiſches Spiel in 7 Bildern von Auguſt Strindberg.
Deutſche Uraufführung in Frankfurter Schauſpielbaus
anz 16. Januar.
Im Dezeutber 1883 führte Direktor Joſephſon inn Neuuen
Theater zu Stockholnn zun erſtenmial das zwet Jahre vorher
voll=
endete phantaſtiſche Märchenſpick „Glückspeter” auf. Der
Er=
folg tpar ungeheuer: 76 Aufführungen folgten innerhalb hurzer
Zeit. Aber dann verſchwand der Glückspeter” vom Spielplan
— der reife Strindberg hat das Märchenſpiel ſpäter ſelbſt
ver=
worfen — und erſt 1915 ging es wieder über die Bretter
des=
ſelben Theaters, das heute den Namen. Schwediſches Theater”
führt. bermals fand das Werk ſehr beifällige Aufnahme, und
bald begann man es ins Deutſche zu übertragen. Emil
Sche=
rings Ueberſeßung (Georg Müller Verlag, München) lag der
hieſigen Aufführung zugrunde. Feruer hat Heinrich Göbel
das Werk für Reclaufs Univerſalbibliother (Nr. 6074) überſetzt
und kürzlich iſt eine Uebertragung — ich glaube, ebenfalls von
Heinrich Göbel — bei Oſterheld u. Co. erſchienen, die einen
Pro=
jeß der Erben des Dichters mit dem Verlag hervorrief, der
zu=
guuften des letzteren entſchieden wurde.
Der Glückspeter” entſtand unter dem Eindruck des Erfolges
des „Meiſter Olof” in vierzehn Tagen. Die Philoſophie des
Märchens iſt die: „Das Leben iſt gut und das Leben iſt böſe;
die Menſchen ſind mehr unverſtändig als fehlerhaft, und die
Liebe iſt das Höchſte.‟ Dieſe Lehre wird Peter, dem Sohne des
„Alten in Turme”, durch die Erfahruugen, die er auf ſeiner
(lücksfahrt machte. Seine Paten, der Kobold und die Fec,
fenden ihn hinaus in die zeite Welt. Jener ſchenkt ihm einen
Ring, der die Fähigkeit hat, dem Träger alle Wünſche zu
er=
füllen, dieſe gibt ihm eine Reiſegenoſſin mit auf den Weg, die
ihe aus allen Fährniſſen befreit. So kann dem Glückspeter ja
nichts ſchief gehen, und er wünſcht luſtig drauf los. Die Natur
tiül er kennen lernen, aus Winter wird im Handumdrehen
Sominer — aber ſie langweilt ihn; er will Abvechſelung, die
Freuden des Reichtums. Aber als reicher Mann warten ſeiner
unangenehme Dinge in Hülle und Fülle: die Konvention be=
herrſcht ſein Leben, die Steuerbehörde quält ihn unaufhörlich,
die „Freunde” und „Freundinnen” beſtehlen ihn, verpraſſen ſein
Gut und fliehen davon, wemn er in Not gerät. Nur Lieschen,
die Weggenoſſin der Fee, bleibt bei ihn. Da flucht er der
Freundſchaft und dem Manmon und will als Reformator die
Menſchheit beglücken. In einer Stadt will er das höckerige
Pflaſter des Bürgermeiſters Schulze, dem Schuhmacher,
Hühner=
augenoperatur und Stellmacher ein Denkmal geſetzt haben, durch
ſchönes, glattes Pflaſter erſetzen — das Volk aber wirft Steine
auf ihn und ſtellt ihn an den Pranger, von wo ihn, den
Ver=
laſſenen, Lieschen befreit. Jetzt geht ſeim Wunſch nach Macht,
und der glänzende Hofſtaat des Kalifen Omar XXVII. unrgibt
ihn. Aber er muß die Macht mit Lügen erkaufen: ſeinen
römiſch=
katholiſchen Glauben muß er ableugnen, eine erſchwindelte
Ahnentafel des Reichshiſtoriographen mutß er anerkennen und
ein unggliebtes Weib, das auch ihn nicht liebt, ſoll er Gemrahlin
nennen. Da verflucht er die Macht und flieht ans Meer, wo
er unter den Trünnnern geſtrandeter Schiffe, ſelbſt ein Wrack,
ſtrandet. Hier ruft er den Tod — aber als er ihm gegenüberſteht
und Freund Hein die Senſe hebt, da hat er doch den Wunſch,
weiter zu leben — und der Tod verſchindet. Am Meeresſtrand
trifft er den „Weiſen” der ihm den Sinn des Lebens erſchließt,
und in der Dorfkirche, von doo er am Beihnachtsabend ſeine
Glücksfahrt angetreten hat, findet er ſein Lieschen wieder, und,
vom Vater geſegnet, beginut er das Leben als „Menſch‟. Deun
die Fee hatte ja geſagt: „Und wenn Du Deine Wanderung
be=
endigt haſt, dann wirſt Du — ob Du nuin groß oder klein bift,
ob Du Glück gehabt haſt oder nicht, ob Du reich oder arm, gelehrt
oder ungelehrt biſt — dor allem ein Menſch ſein und ein
menſch=
licher Menſch!”
So iſt dies Märchenſpiel eine Allegorie des menſchlichen
Daſeins, und ihr tiefer Sinn iſt leicht zu faſſen. Darin mag
tvohl ein Hauptargument für den Publikumserfolg zu ſehen
ſein. Was dens „Glückspeter” aber in zweiter Linie zu dem
Erfolg verhilft, das iſt die große Anzahl epiſodiſcher
Charakter=
figuren, die da in realiſtiſcher und doch bizarrer, ungeheuer ſcharf
ironiſierender Weiſe ihr ſpukhaftes Weſen treiben. Ich denke
da nur an die hundsgemeinen Typen des Schuſiers, des
Hühner=
augenoperateurs, des Stellmachers und des Bürgermeiſiers, an
die ichmarotzenden „Freunde” des reichen Peter, an die ganze
ekle Kicriſei des Hofes des Kaliſen Omar XXVII. Welche
treff=
lich gezeichneten, mit wenigen Strichen ſcharf umriſſenen
Cha=
rakterkarikaturen! Und die Leutchen, die da im Parkett und in
den Rängen ihr Konterfei gezeigt bekommen, meinen alle, es ſei
ein anderer und ſchmtnzeln ſelbſtzufrieden: „Gott ſei Dank, daß
ich nicht ſo bin!” — und ſie ſind es doch, ſie, die „Frcunde” die
konventionellen Haushofmeiſter, die ſolbſtſüchtigen Schuhmacher,
die egoiſtiſchen Bürgermeiſten, die kriechenden Hofmarſchälle, die
ſchmarotzenden Höflinge! „Spotten ihrer ſelbſt und wwiſfen nicht
wie!‟ Doch verlieren wir uns nießt in Gebiete, die dieſer
kri=
tiſchen Betrachtung des Werkes etas fern liegen. Ich finde
nur, daß gerade ſolche Werke, die der Menſchheit einen Spiegel
vorhalten, der ſie ſiicht gerade in beſten Lichte zeigt,
merkwür=
digerweiſe immer den größten Erfolg haben: die Renſchen
glauben, über den lieben Nächſten lächeln zu können.
Die Aufführung unter Richard Beicherts Regie betonte
das Phantaſtiſch=Märchenhafte des Werkes ungemein ſtark. Gleich
die Eingangsſzene des „Alten im Turm”, den Robert Taube
chararteriſierte, packte ungemein. Leider verflog dieſe packende
Stimnntng im letzten Bild durch das völlig unverſtändliche
Sprechen der Geiſter (die Herren Simon, Böhme, Szanier und
Nerking) und das dieſe Erſcheinung bedingende ſchleppende
Tempo. Zu großen Einzelleiſtungen bietet das Werk wenig
Gelegenheit. Es enthält keine „Reißer” dafür aber
Charakter=
rollen von ungeheurer Ausgeſtaltungsfähigkeit. Tomi Impe
koven (Schuſter), Arthur Bauer (Vezier), Alexander
Engels (Peters Schatten), Heinrich Grorge (Statue) boten
Treffliches, ja Unübertreffliches. Als vorzüglicher Schauſpieler
erwies ſich Fritz Odemax, der den Peter zu wundervoll
ge=
ſchloſſener und einheitlicher Darſtellung brachte. Sein Lieschen
hatte in Margarethe Wolf eine reiht fympathiſche Vertreterin
gefunden, der jedoch das letzte Zarie, Liebevoll=Unſchuldige der
Dichterfigur fehlte. — Die Bühnenbilder Ludwig Sieverts, von
Max Boſſecker gemalt, ſchwankten von ausgeſprochenem
Realis=
mus bis zum extravaganten Expreſſionismus. Auf dieſem Markt
wirkten die mittelalterlichen Figuren geradezu beinlich. Von
Stil” wuar keine Spur da, ich meine einheitlichen Stik. — Der
Beifall /par wohl lnut, aber nicht ſo herzlich wie ſonſt.
Willy Werner Göttig.
wegen Uebertretung des 8 207 Abſ. 3 St. G.B. zu 100 Mark Geldſtrafe
evtl. 10 Tagen Haft.
— Landestheater. Die erſte Aufführung von Schällers „Don Car=
Ivs” in der Neueinſtudierung muß auf Sonntag, dan 23. Jan.,
terſchoben werden. Statt deſſen geht am Donnerstag, 20. d. M.,
„Die Fahrt ins Blaue” in Szene. Die Beſetzung iſt die gleiche
wie in der Aufführung am vergangenen Sonntag, in der Käthe Gothe
und Eliſabeth Horn durch raſches Uebernehmen der Rollen der „Helene
von Trebillac” und der „Jantine” die Vorſtellung ermöglichten. Die
Aufführung findet, wie angekündigt, in der Miete C 20, c9,
Sonder=
nriete Serie XV ſtatt und beginnt um 7 Uhr. Es gelten die großen
Schauſpielpreife. Die für „Don Carlos” gekauften Entrittskarten
be=
rechtigen zu der Vorſtellung „Die Fahrt ins Blaue” oder werden bis
zum Beginn der Vorſtellung an der Tageskafſe zurückgenommen.
Eine Außer=Miet=Vorſtellung der „Frau ohne Schatten”
findet am Dienstag, den 25. Januar, im Landeswheater ſtatt. Das Werk,
das an den geſamten küinſtleriſchen und teckmiſchen Apparat die größten
Anforderungen ſtellt, konnte neben den zahlreichen Neueinſtudierungen
der letzten Wochen längere Zeit nicht wiederholt werden und wird wegen
der bevorſtehenden Neueinſtudierung von Wagners Nibelungen
voraus=
ſicktlich in abſehharer Zeit nicht mehr auf dem Spielplan erſcheinen. Da
die Opfer bereits alle Mieten einmal durchlaufen hat und
Wiederholun=
gen desſelben Werks in einem Abennement vermieden werden ſollen,
findet die Vorſtellung außer Miete ſtatt. Den Mitern, die das Werk
z im zweiten Male hören wollen, iſt ein Vorkaufsrecht eingeräumt. Sie
erhalten ihre Eintrittskarten gegen Vorweis der Mietkarten bereits am
7reitag, den 21. Januar, an der Tageskaſſe in den üblichen
Verkaufs=
ſunden (von 10—1 Uhr vormittags), während der allgemeine
Karten=
vorverkauf erſt am Samstag vormittag beginnt.
— Die am 1. Februar fälligen Bezüige der Beamten im Ruheſtand
und Beamten=Hinterbliebenen der Pofttzerjöaltung werdent bereits vom
22. Januar ab gezahlt.
— Dienſtjubiläum. Am 15. Januar beging der ſtädtiſchs
Pfand=
meiſter Herr Joh. Kempf ſein 25jähriges Dienſtjubiläum. Dem
prlichtgetreuen und beliebten Beamten möge noch eine lange Dienſtzait
beſchieden ſein.
* Reichsbund der Kriegsbefchädigten, Kriegshinterbliebenen und
Kriegsteilnehmer. Am Freitag fand im Geverkſchaftshaus die
dusjäh=
uige Generalverſammlung des Reichsbundes ſtatt. Der Saal
war bis zum letzten Platz gefüllt. Aus dom Tätigkeitsbericht, den Kam.
Seibert erſtattete, iſt zu entnehmen, daß die Ortsgruppe im
ver=
gangenen Jahre trotz mancherlei Anſechtungen Fortſchritte machte.
Zweſi=
hundert Mitglieder ſind neu eingetreten, ſo daß die Eintritte die
Aus=
tritte weit überragten. Zehn Mitglieder hat die Ortsgruppe durch den.
Tod verloren. Es wurde angeregt, eine Sterbekaſſe zu errichten und
das Nähere darüber in der nächſten Verſammlung zu beſprechen. Den
Kaſſenbericht erſtattete Kam. Scharmann. Der Bericht wurde
ge=
nehmigt und dem Nechner Entlaſtung erteilt. In der dann folgenden
Vorſtandswahl wurde der alte Vorſtand einſtimmig wiedergewählt.
Kam. Wolf=Gernsheim ſprach kurz über Fürſorge und betonte dabei
daß der R.B. eine ſcharfe Kampfesſtellung einnehmen müſſe. Er hob
hervor, daß ein Kenner auch aus einem ſchleckſten Geſetz vieles
heraus=
holen kann, während auf der anderen Seite ein gutes Geſetz nachteilig
für die Beſchädigten werden kann, wenn dieſes dem „heiligen
Bureau=
hatius” überlaſſen bleibt. Deswegen ſei es unbedingt nötig, daß die
Mitglieder in treuer Kameradſchaft zuſammenhalten und die
Verſamm=
lungen reſtlos beſuchen, damit ſie die nötige Aufklärung erhalten.
* Die Ortsgruppe Darmſtadt des Verbandes der weiblichen Handels=
und Bureauangeſtellten E. V. (Sitz Berlin) feierte am Sonntag in den
Räuen der Ver=ünigten Geſellſchaft, Rheinſtraße, ihr
Gründungs=
feſt. Der rege Beſuch zeigte von dem Intereſſe, das die Mitglieder
und deren Angehörigen an dem Verband nehmen. Der erſte Teil bot den
Anweſenden eine Fülle gediegener Unterhaltungen: Muſik, Geſang, Tanz,
Rezitationen uſw. Außer den Mitgliedern, die ſich in ſelbſtloſer Weiſe
zur Verfüigung ſtellten, machten ſich noch beſonders Herr Kammermuſiker
A. Kagler und Herr Intendanturſekretär K. Bögel um das
Gelin=
gen des Feſtes verdient. Im zweiten Teil ertönten luſtige Tanzweiſen
urnd kam hier beſonders die Jugend zu ihrem Recht.
* Grenzſpende. Das Feſt in der Vereinigten Geſellſchaft hat einen
außerordentlichen Erfolg, auuch in materieller Hinſicht, gebracht. Die
ge=
maue Abrechnung liegt noch nicht vor, doch ſieht ich die
Arbeitsgemein=
ſchaft und die Vereinigten Verbände heimattreuer Oberſchleſier veranlaßt,
hilen Teilnehmern, Helfern und Spendern dem wärmſten Dank
auszu=
ſtrechen. Die Summen, die für die Grenzſpende aufzubringen ſind, um
das bedrohte Oberſchleſien Deutſchland zu erhalten, ſind groß. Die
Ar=
heitsgemeinſchaft nimmt weitere Geldſpenden auf ihrem Bureau,
Parade=
patz 4, ſtets entgegen.
* Regimentsjubiläum der 115er. Die für Januar beſchloſſene
Zu=
ſammenkunft der Kompagnien findet nunmehr am 23.,
vor=
müttags 10 Uhr, ſtatt. Neben den Mitteilungen über die bisherigen
Feſt=
vorbereitungen wird das Programm des nunmehr auf den 6. Märg
ver=
legten Feſtes bekannt gegeben werden. Die überaus zahlreiche
Beteili=
mmg an der erſten Verſammlung am 12. Dezember v. J. — es waren in
manchen Kompagnien bis zu 80 Kameraden anweſend — läßt für diesmal
auf eine noch größere Beteiligung hoffen. Kein ehemaliger
Kompagnie=
angehöriger ſoll ſich daher die ſo ſeltene Gelegenheit entgehen laſſen, mit
alten Kameraden einige Stunden fröhlich berſammen ſein zu können.
* Jugendring Darmſtadt. Am Montag, den 24. Januar,
veran=
ſtaltet der Jugendring Darmſtadt im Mathildenhöhſaal einen
Licht=
ſilderabend, der ausſchließlich der Fiduskunſt gewidmet iſt. Fidus,
der jetzt Fünfundvierzigjährige, kennt unſere Zeit, ihre Not, ihre
Schön=
heit, ihre Aufgabe. Aber nicht nur wie einer, der mit hellen, klugen
Maleraugen die ſichtbare Welt und die materiellen Probleme des Jetzt
in ſich aufnahm, ſondern wie einer, deſſen großes, ſehnſuchtſtarkes,
opfer=
mutiges Herz aus ſeinen eigenen Tiefen Volk und Zeit begreift
ſund die Zukuuft ſeherhaft ſchaut, und der nun mit aller
ledelſten und reifſten Kraft ſich und ſein großes Können einſetzt, um eine
heue, idealiſtiſche deutſche Kultur berbeizuführen. Fidus, anfänglich
Dieffenbachs Schüler, hat lichte, frühlinahafte Bilder geſchaffen, frohe
Weſtalten, Kinder, ſelig und frei, wie wir unſere eigenen ſehen möchten.
Er ſchuf Bilder der Arbeit, des Ringens, der Nuhe, des lieblichen
Spie=
les, der Verklärung und neuer, erhöhter, freudiger Volksgomeinſchaft.
Dieſe Bilder ſchickt Fidus auf keine Ausſtellung;; er gibt ſie auf keinen
Mdarkt. Sie ſind in Privatbeſitz oder an den Wänden ſeine ſtillen
hohen Werkſtatt. Er weiß, ſie ſollten in Tempeln neuer Innigkeit und
neuen Glaubens mahnen und kräftigen. Dieſer Tempel harrem ſie noch.
Ein Kreis von Männern und Frauen, Freunde ſeiner Kunſt, hat ſich
nun zuſammengeſchloſſen, um auf Lichtbilderabenden dieſe Bilder in
all ihrer Monumentalität und Farbenfülle Vielen zugänglich zu machen.
(Siehe Anzeige.)
* Liederabend Elvira Himberg. Es ſei nochmals auf den mrgen
abend im Saale des Muſikvereins ſtattfindenden Liederabend
hin=
gewieſen. (Karten bei Konzert=Arnold.)
Deutſchnationaler Handlungsgehilfen=Verband. Auf die heutige
Anzeige ſei nochmals aufmerkſam gemacht. Am morgigen Donnerstag
findet bei Grohe (Karlſtraße) Jahreshauptverſammlung
ſtatt.
* Vogelsberger Höhenklub. Wie aus dem heutigen Anzeigenteil
er=
ſichtlich iſt, findet nächſten Sonntag eine Wanderung ſtatt. Morgen
Donnerstag wird Herr Hauptlehrer Brehm einen Vortvag über die
Geſchichte des heſſiſchen Volkes halten. — Auf die für
Sonntag, den 6. Februar, anberaumte außerordentliche
Mitgliederver=
ſammlung ſei der Wichtigkeit der Tagesordnung wegen beſonders
hin=
geirieſen.
Donnerstag, den 20. Januar 1921
gültige Lebensmittelmarken:
Brot: Die Marken Nr. 1, 2 und 9 (800 gr Brot), Mehlmarke Nr. 10
vom 16. Januar bis 15 Februar 1921 (Anteil 560 er Mehl).
Kartoffelverſorgung. Auf die Kartoffelmarke Nr. 2 werden von
Samstag, den 15. ds. Mts., ab fünf Pfund Speiſekartoffeln
zum Preiſe von 35 Pf. für das Pfund abgegeben.
Haushaltungsmehl zu 5. 20 Mk. füir das Pfund, das in den
Kleinhandelsgeſchäften und Bäckereien noch nicht abgeholt
iſt, kann noch bis zum 22. Januar ds, Js, von dort
be=
zogen werden.
Cornedbeef: Bei den Rindsmetzgern kleine. Doſen Cornedbeef
an jedermann, auch Anſtalten und Gaſtwirtſchaften, zum Preiſe
von 8.80 Mk. pro Doſe ohne Marken ſolange der Vorrat
noch reicht.
Maisgrieß zum Pfundpreis von 3.30 Mk., markenfrei (
ent=
bitterte und entölte Oualitär.)
Ausgabe von Nährmitteln: Von den vorbeſtellten Nährmitteln
kommen ab Dienstag, den 18. ds. Mts., Weizengrieß und
Teigwaren zum Verkauf. Es erhalten die Inhaber der
Bezugsmarken 263 der Nährmittelkarten A (weiß), B (lila),
C (roſa) und E (grün) je ein Pfund Weizengrieß.
Klein=
verkaufspreis 1.90 Mk. für das Pfund. Gegen Rückgabe der
Bezugsmarken Nr. 263 der Nährmittelkarten D (braun) und
E (blau) werden 150 gr Teigwaren zum Preiſe von 1.65 Mk.
verabfolgt.
Zucker: Bezugsmarke Nr. 1 Januar=Anteil, 500 gr auf den Kopf.
Kernſeife: Auf Seifenkarte, Abſchnitt Auguſt, September,
Ok=
tober, November und Dezember je ca. 1 Pfund zum Preiſe
von 11.50 Mk. Ausgabeſtelle: Wilhelminenſtr. 15, Zim. 5.
Holzverkauf: Ausgabe der 9. Holzrate von 4. Zentnern auf die
Nr. 34 bis einſchl. 37 zum Preiſe von 12 Mk. für Nadelholz
und 14 Mk. für Laubholz. Stockholz für gewerbliche
Ver=
braucher zum Preiſe von 9 Mk. gegen Vorlage der grünen
Gewerbekohlen=Ausweiskarte auf Zimmer 39 der
Kohlen=
ausgleichſtelle.
Hansbrandkohlen. Hälfte der 4. Rate, vorwiegend in
Braun=
kohlen=Briketts gegen vorherige Vorlage der weißen
Haus=
brandkarte auf der Kohlenausgleichſtelle, Alexanderſtr. 22,
Zimmier 39, ſoweit dies nicht bereits bei der erſten Hälfte
der 4. Rate geſchehen iſt, ferner die 5. Rate auf weiße
Hausbrandkohlenkarte in Rohbraunkohlen aus der Grube
Prinz von Heſſen.
Die Kartenausgabeſtelle, bisher Waldſtraße 23, befindet ſich
jetzt Wilhelminenſtraße 15.
Die Dienſträume der Lebensmittelämter und der
Kohlenaus=
gleichſtelle ſind ſür den Verkehr von 8—1 Uhr, die der
ärzt=
lichen Kommiſſion, Wilhelminenſtraße 15, Zimmer 3,
vor=
mittags von 8—2½ Uhr und nur in dringenden Fällen
nachmittags von 3½—6 Uhr geöffnet.
—
Alle Lebensmittelmarken ſind gut aufzubewahren,
Berlorengegangene Marken werden nicht erſetzt,
verfallene Marken nicht umgetauſcht.
Achtung. Die ausgegebenen Seifenkarten ſind gut
anfzu=
bewahren.
m. Wintergewitter. Das neue Jahr hat uns bisher ein ganz
abſon=
derliches Wetter beſchert. Nach einner längeven, beinahe frühlingsmäßigen
Periode ſtieg am letzten Sonntag gonz plötzlich das Barometer und ſchien
uns eie weitere längere Trockenderiode anzuzeigen. Da gleichzeitig
Nordoſt= und ſpäter Oſtwind vorherrſchte, trat eine empfindliche Kälte
ein. Am Montag war jedoch der Wind nach Süidoſten umgeſprungen
und am Montag abend hotten wir ſogar Weſtwind, alſo mnerhalb 24
Stunden eine vollſtändige Drehung der Windruchtung von Oſt nach Weſt.
Die Folge des warmen Siidweſtwindes am frühen Nachmittag und ſpäter
des Weſtvindes war das lebhafte Schneegeſtöber, das bei ſtarkem Sturm
die ganze Nacht anhielt und eine für Darmſtadt wohl ziemlich ſeltene
hobe Schneedecbe über Nacht über die Erde breitete. Der ſteigenden
Tem=
peratur hielt der weiße Teppich jedoch nicht lange Stand und in kirzer
Zeit war die weiße Herrlichkeic in gräulichen Matſch verwandelt. Als
weitere Folge der ſtarben Temperaturſchwankungen trat dann geſtern
abend ein ziemlich heftiges Wintergewitter auf, das von ſtarken Negen=
und Hagelſchauern begleitet war. Dieſe Wintergewitter ſind übrigens
nicht ſo ſehr ſelten, wie allgemem angenonmen wird; im weſtlichen
Europa fällt ruund ein Zehntel der Gewitter auf den Winter, während ſie
weiter im Innern ſeltener werden.
* Das lang erwartete Hohmanns Fernſprech=Verzeichnis, auf Grund
des neuen amtlichen Materials bearbeitet, iſt erſchienen. Die ſeitherige
überſichtliche Einteilung iſt beibehalten.
Bismarck=Kaffee. Am heutigen Mittoch hat Herr Kapellmeiſter
Klepſch für ſein Läeder=Konzert im Kaffee Bismarck einen
Richard Wagner=Abend vorgeſehen. Ein doppeltes Intereſſe
dürfte es bei allen Muſikfreunden erwechen, daß neben Lobengrin,
Tann=
häuſer, Triſtan und Jſolde noch Muſikſtücke von Richard Wagner zu
Ge=
hör kommen, die wohl bisher ſelten in einem Muſikkaffee geſpielt worden
ſind. (Siehe Anzeige.)
C.K. Unpünktliche Lieferanten. Daß Fabrikanten und
Handwerker unpünktlich liefern, iſt leider in der
lletzten Zeit an der Tagesordnung geweſen, und mancher hat
ſdadurch ſchweren Schaden erlitten, Unzählige aber haben großen
Aerger davon. Der Privatmann fühlt ſich ſolchen
Unpünktlich=
keiten gegenüber meiſtens machtlos, und doch gibt ihm das Geſetz
hwertvolle Handhaben, um gegen ſolche Unzuverläſſigkeit
einzu=
ſichreiten. Die gegenſeitigen Rechte und Pflichten von
Hand=
ſwverkern und ihren Kunden erörtert Dr. Hans Lieske in einem
ſintereſſanten Beitrag von Reclams Univerſum. Man darf nicht
ſallke Fälle von Unpünktlichkeit über einen Kamm ſcheren. Wer
ſohne Schuld vertragsuntreu wird, darf mehr Rückſicht
bean=
ſieruchen, als der abſichtlich oder leichtfertig Saumſelige; ebenſo
ſiſt zu berückſichtigen, ob für den Kunden auch die verſpätete
Lie=
ſierung noch wertvoll iſt. Man nehme an, daß ſich eine Dame in
ſeinem Modefalon ein Winterkleid beſtellt, das in ſechs Wochen
(fertig ſein ſoll. Aber es wird nicht fertig, und man entſchuldigt
ſih achſelzuckend mit einem Schneiderſtreik. Iſt die Beſtellerin
demgegenüber nun machtlos? Nein. Sie ſchreibt: „Hierdurch
ſitze ich Ihnen eine weitere Friſt von 14 Tagen, bis zum 8.
No=
bember, zur Fertigſtellung des Kleides. Später werde ich die
(Aninahme verweigern.” Iſt das Kleid am 8. November noch
Inicht fertig, dann darf ſie ohne weiteres das Kleid, auch wenn
he ihr am 9. Notzember geliefert wird, zurückweiſen. Sie mußte
Inach dem Geſetz bei der ſchuldloſen Verzögerung eine Friſt zur
Vichlieferung ſtellen, die unter normalen Umſtänden ausreichend
liſt, und mußte zum Ausdruck bringen, daß für den Fall der
Nach=
friſtverſäumnis die ſpätere Lieferung abgelehnt wird. In dem
Falle, daß der Kunde an der Ausführung der nicht pünktlich
1gelieferten Arbeit kein Intereſſe mehr hat, ſo bedarf es nicht
ein=
mal einer Friſtſetzung zum Nachholen des Verſäumten, ſondern
er kann auf Grund der Unpünktlichkeit ohne weiteres vom
Ver=
trag zurücktreten. Iſt das für ein Maskenfeſt zum 10. Februar
beſtellte Koſtüm bis zu dieſem Tage nicht abgeliefert, dann kann
der Kunde die Abnahnie ohne weiteres verweigern. Trifft den
Handwerker an der Unpünktlichkeit eine Schuld, dann erhöht ſich
tauch der Grad ſeiner Haſtung. Wenn der Kunde nachweiſen
kann, daß ihm durch die ſchuldhafte Unpünktlichkeit ein Schaden
ſeiwachſen iſt, ſo kann er Erſatz beanſpruchen. Beſtellt z. B. eine
Dame bei der Schneiderin ein Hleio, in dem ſie ſich für einen
glänzender Poſten vorſtellen will, und liefert die Schneiderin aus
Nachläfſigkeit das Koſtüm nicht zum verabredeten Zeitpunkt,
dann kann ſie für die entgangene Stellung verantwortlich
ge=
macht werden. Hat der Schneider den zum 10. Februar beftellten
Maskenanzug nicht fertiggebracht, ſo iſt auch er
ſchadenerſatz=
pflichtig. Der Geladene mißte ſich vielleicht am Tage des Feſtes
zu einem höheren Preiſe ein fertiges Koſtüm kaufen; dann wird
das Gericht den Schneider auf Antrag zur Zahlung der Differenz
zwiſchen dem beſtellten und dem gekauften Anzug verurteilen.
* 500 Jahre alte Geſchütze in Friedberg. Das ſtädtiſche
Mu=
ſeum zu Friedberg i. H. birgt eine ganze Anzahl von
Gegen=
ſtänden, deren hoher Kunſt= und Altertumswert jetzt erſt durch
die Raumgewinnung und durch die neue, äußerſt geſchickte
Auf=
ſtellung ins rechte Licht gekommen iſt und nun gebührend
ge=
würdigt werden kann. So befinden ſich unter den Waffen, deren
Beſtimmung und Aufſtellung Major Deiß übernommen hat, zwei
kleine, mörſerähnliche Stücke, die den älteren Friedbergern noch
als „Böller” (bis 1871) bekannt ſein werden. Alle Siege des
Krieges 1870/71 ſind mit ihnen, anfänglich von der Seewieſe,
ſpäter etwas außerhalb der Stadt, feierlich beſchoſſen worden.
Zwar iſt das eine Stück an ſeiner Mündung dabei etwas
zer=
ſprungen, aber dieſer Gebrauch als „Böller” oder „Katzenkopf”
hat die Stücke doch vor dem Schickſal des Schmelzofens bewahrt,
das jedenfalls den Hauptteil, das Nohr der großen Kanone, zu
der ſie gehört haben, ereilt hat. Die beiden gleichen Stücke ſind
— berichtet die Zeitſchrift Das Heſſenland — nämlich nicht
Ge=
ſchütze an ſich, ſondern die Ladekammern einer ſehr frühen
Stein=
büichſe mit Hinterladung aus dem Anfang des 15. Jahrhunderts.
Ob os ſich dabei vielleicht um die „große Büchſe” handelt, mit
der die Friedberger 1405 „mit Pulver und Steinen” auf Befehl
König Nuprechts die Naubburgent niederlegten, werden die
archi=
valiſchen Studien ergeben. Die Stücke haben einen hohen
Ge=
ſchichts= und Altertumswert, und nur die größten
Waffenſamm=
lungen, wie Berlin, Paris und Madrid, beſitzen Aehnliches.
* Damen in Hoſen. Im Winterſportdorf Oberſtorf in
Oberbayern hat die Ortspolizeibehörde das öffentliche Erſcheinen
von Damen in Hoſen verboten und Zuwiderhandlungen mit
Strafe bedroht. In der Bekanntmachung heißt es: „Die
Ver=
fügung richtet ſich insbeſondere gegen jene Sorte von
Damen, die innerhalb des Ortes, in den Cafés und in den
Hotels in einer Hoſentracht auftreten, die in Schnitt und Farbe
jedem Anſtandsgefühl Hohn ſpricht. Man iſt nicht gewillt, dieſes
anſtößige Verhalten länger zu dulden oder überhandnehmen zu
laſſen. Das Tragen von Beinkleidern zum Sportbetriebe wird
von der Verfügung nicht berührt.”
Aus dem Bericht des
Heſſiſchen Landesverbandes des Deutſchen Vereins
gegen den Mißbrauch geiſtiger Getränke
über ſeine Tätigkeit in den Jahren 1914—1919, erſtattet in der
Haupt=
verſammlung des Verbandes von dem Schriftführer Regierungsrat
Bechtel=Darmſtadt, entnehmen wir folgende Einzelheiten:
Dem Landesverband gehören, wie vor dem Kriege, die acht heſſiſche
Kreisvereine des Deutſchen Vereins gegen den Mißbrauch geiſtiger
Gie=
tränke an. Die letzte Hauptverſammlung des Verbandes fand am 5. Mai
1214 in Mainz ſtatt. Damals erſtattete der Vorſtand Bericht über ſeine
Tätigteit im Jahre 1913, ſo daß nunmehr eine Ueberſicht über die
Tätig=
keit in den Jahren 1914 bis 1919 zu geben iſt.
Aisbald nach der Mobilmachung ließ der Verband Plakate
anſchla=
gen, in denen er mit Rückſicht anf den Ernſt der Lage vor Alkoholmif
brauch warnte und bat, den Truppen keinen Alkohol, ſondern and
zwechmäßige Erfriſchungen zu verabreichen. Er erließ ferner ein Aus
ſchreiben an die Verbandsvereine und auch an die in Heſſen beſtehenden
Vertreterſchaften des Deutſchen Vereins, das aufforderte, dafür zu ſor
gen, daß auf den Bahnhöfen Maßnahmen zur Verſorgung der mobilen
Truppen mit alkoholfreien Getränken und ähnlichen Erfriſchungen
griffen würden. Der Schriftführer des Verbandes ſtellte hauptſächlich
auf Grund von Zeitungsmeldungen eine Reihe von Verfügungen und
Anordnungen zuſammen, die in Deutſchland und anderen kriegführenden
Staaten gegen den Alkcholmißbrauch getroffen wurden. Der Verband
ließ die Zuſammenſtellung in Form einer Broſchüre mit dem Tital „D7
Altoholfrage im We’tkriege” drucken und in erheblicher Anzahl ver
breiten.
Im Beginn des Jahres 1916 nahm der Verband auch Stellung zu
der zunehmenden Verwahrloſung und Verwilderung der Jugend, wie.
ſie insbeſondere in dem Mißbrauch von Alkohol und Tabak, ſowie in
der ſteigenden Kriminalität zutage trat. Im Jahre 1917 wandte ſich
der Landesverband an fämtliche Krankenkaſſen Heſſens und erbat deren
planmäßige Mitarbeit bei der Bekämpfung des Alkohols. In den
Jah=
ren 1917 und 1218 ſtieg die Lebensmittelknappheit immer höher. Die
eine güinſtige Folge, die ſie hatte, war die, daß auch die
Alkoholerzeu=
gung immer wehr eingeſchränkt wurde und ſomit auch der Alkoholver
brauch zurücktrat. Die Wirkung des verminderten Alkoholverbrauchs
zeigte ſich am deutlichſten darin, daß ſich die Trinkerheilſtätten
imme=
mehr entvölkerten, und daß auch in den Irreanſtalten bei weitem nicht
mehr in dem Maße wie ſrüher geiſteskrank gewordene Trunkſüchtige zur
Aufnahme kamen. Die Alkoholfrage trat infolgedeſſen mehr in der
Hintergrund, immerhin aber bot ſich dem Landesverband auch in der
Folge noch Gelegenheit zur Betätigung. So forderte e im Jahre 19
die Kreisvereine in einem Rundſchreiben auf, gegen die geplante
Be=
ſteuerung der alkoholfreien Getränke in entſprechenden Eingaben
Wider=
ſpruch zu erheben und dahin zu wirken, daß cuch verwandte Vereine ſich
dieſem Widerſpruch anſchlöſſen. Als nach der Revolution von dem
Heſſiſchen Landesgt für das Bildungsweſen „Die Zentralſtelle zur
Förderung der Volksbildung in Heſſen” ins Leben gerufen wurd?,
er=
klärte ſich der Landesverband bereit, mit der neuen Zentrale zuſammen
zu arbeiten und trat dem bei der Zentrale eingerichteten Sonderausſchuß
für Volksunterhaltung als Mitglied bei. In der zweiten Hälfte des
Jahres 1919 richtete der Verband ein Anſchreiben an die Kreisvereine,
in dem er darauf hinwies, daß auch unſere Vereine zur Mitarbeit bei
dem Wiederaufbau unſerer niedergebrochewe Volkskraft und Volks
geſundheit berufen ſeien und forderte deshalb auf, in planmäßiger Weiſ
die Vereinsarbeit wieder aufzunehmen.
Der Verband hat ſich bemüht, unter den ſchwierigen Verhältniſſen
die ſich während und nach dem Kriege ergeben haben, nach Möglichceit
ſeinen ſatzungsmäßigen Aufgaben gerecht zu werden. Der Gang der
Entwickelung iſt den alkoholgegneriſchen Organiſationen zu einem Teile
ein mächtiger Helfer geweſen und hat zeitweiſe die Alkoholgefahren
außerordentlich eingſchränkt. Alle Sachkenner ſind ſich aber einig dar
über, daß die Alkoholflut bereits wieder anſteigt. Wachſende
Alkohol=
erzeugung und Alkoholeinfuhr tragen dazu bei. Was das für ein wirt=
rung und Vorbeugung not.
Kunſtnotizen.
Ueber Werke, Künſtler und künſtleriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſtehenden
Erwähnung geſchieht, behält ſich die Redaktion ihr Urteil vor.
— Sinfonie=Konzevt. Hermann Biſchoff, deſſen zweite
Sinfonie Freitag, den 21. ds., abends 7½ Uhr, in der Turnhalle de
Pfälziſche Landes=Sinfonie=Orcheſter in ſeinem
einländer. Nach Abſolvierung des C
n Geburt 9
bringt, iſt
R
naſiums beſuchte er zuerſt das Leipziger Konſervatorium. Dann enpfin
er von der Perſönbichkeit und den Werken des jungen Richard Strauß ſo
ſtauke Eindrücke, daß er als deſſen Schüler nach München ging und ſeinem
Meiſter auch nach Weunar folgte. Nach ſeinem mehrjährigen Aufenthalt
in Berlin ließ er ſich in München nieder. Er ſchrieb zahlreiche Lieder.
Eine große S ene für Tenor, Orgel und Orcheſter erhielt einen Preis
vom Allg. DZtſchen Muſikvevein. Von anderen Werken ſeien genannt:
„Pan, ein Idyll für Orcheſter”, ſowie die erſte Sinfonie in E=Dur, welche
den Namen des Autoren in weite Kreiſe trug. Unter anderen führten ſie
auf: Nikiſch i Leipzig und Berlin, Strauß in Wien, Hamburg, Berlin,
Löwe in München, Meck in Boſton und Neu=York Mengelberg in
Amſter=
dam, Andreä in Zürich. Die zweite Sinfonie, Sigmund von Hausegger
gewidmet, wurde von dieſem in Hamburg aus der Taufe gehoben. Auf
führungen in Berlin, Eſſen, Düſſeldorf ſchloſſen ſich an. Durch den
be=
tannten Leiter des Orcheſters, Herrn Generalmuſikdivektor Ernſt Boehe,
wird Darmſtadt ein aufſehenerregendes Werk zugeführt, das vom
muſik=
liebenden Publikum ſicher mit Freuden begrüßt wivd. Außerdem wird
an dieſem Abend Herr Prof. Joſef Pen gur=Leipzig als Soliſt das
A=Dur=Konzert von Liſzt mit großem Orcheſter zu Gehör bringen. Der
Kartenverkauf hat bereits rege eingeſetzt und iſt es empfehlenswvert, ſich
veihtzeitig mir Karten zu verſehen.
— Palaſtlichtſpiele. Einen künſtleriſch ſchönen, wie in
ſei=
ner Darſtellung anſprechenden Sechs=Akter bringen ab heute die
Palaſt=
m gleich=
reicht und war berechtigt, in Nirvana einzugehen, aber ſie entſagte dem
Buddhatum, um noch eine Zeitlang auf Erden zu wandeln und den
ar=
unen Menſchen beizuſtehen. Viele Jahre oder Jahrhunderte, vielleicht
auch Jahrtauſende lebte ſie unter den Menſchen, ihnen Troſt, Linderung
üte und
der Schmerzem zu bringen umd Sanftmut in der Herz
Milde in die Seelen zu tragen. Als Kwannon glaubte die Welt vonr
Leid befreit zu haben, verläßt ſie die Erde und entſchwebt in die
Selig=
keit. Von der Höhe der unendlichen Seligkeit auf die Erde herabſehend,
bemerkt Kwannon voll Entſetzen, das neue und größere Leiden über
die Welt hinſtrömen unter denen ſich die Menſchheit gleich einem Wurm
krümien muß. Da ſtüitzt Kwannon ihr Haupt in die Hand und ſann
über das Leid der Welt nach. Sie ſann und ſann bis ihr Kopf den
Ge=
danken des großen Weltleids nicht mehr zu faſſen vermochte und in
Stücke zerſprang. Das iſt die Legende der buddhiſtiſchen Göttin „
Kwan=
non” die zum Verſtändnis der im Film aufgeführten Handlung hier
wideergegeben iſt.
s. w. Pfungſtadt, 18. Jan. Die hieſigen Zündholzfabriken befinden ſich
mit ihren Arbeitern in Lohndifferenzen. Es ſteht jedoch zu erwarten,
daß vor dem Demobilmachungsausſchuß Einigung erzielt wir
E. Gernsheim, 17. Jan. Amerikaniſche Wohltäter. Nach
Stifrung des Thereſien=Fonds ſind zur Sicherſtellung der Mäilihverſorgun
4 Milckkühe angeſchafft worderu, die ſich in ſtädtiſcher Regie befinden
Milch kommt ausſchließlich der Säuglingsfürſorge zugute. Eine Reihe
hieſiger Einwohner ſvurde mit Geſchenken, hauptſächlich Lebensmitteln,
aus Amerika bedacht.
gungfrauen=Verein veranſtaltete
am letzten Sonntag im
ſchen Haus einen Theaterabend, der ſehr
ſich alle Mühe und
e=
guten Zuſprig
enden
gelalig ihnen durd
Darbietungen, alſen Anwefenden einen lang
ent=
behrten Genuß zu ber
Offenbach, 18. Jan. KoſtbareI
ariſche Erwerbun
für die Bücherei des Heimatmuſeums.
ie Bücherei
welche manchen koſtbanen Scatz birgt, iſt um eine große Selten
reichert worden. Es iſt gelungen, zuvei Bücher zu evwerben: „Liebe
Hüt=
von Sophie la Noche, die de
ſind, daß dieſe Bücher imn
Offenbach von der Verfaſſerin geſchrieben ſind, die bekanntlich in dem
Haus neben dem Andréſchen Geſchäft in der
mſtraße, ihrer
Grillen=
jütte, wie ſie das Haus nannte, wohnte. Weiter aber ſind die
von Indereſſe, daß dieſelben mt ei
Widmung der
Ver=
faſſerin verſehen ſind. Auf dem
des 1. Bandes ſte
dame Bernard, geb. Tureiſen, z
n La Roche‟
Empfängerin der Gabe war
Zeruard, die ebenfalls ſchriftſtelleriſch, wenn
eſcheidenem Maße,
tig war.
Mainz, 18. Jan. Entgleiſt. Geſtern abend entgleiſte infolge
Bruches der Achſe der
luodurich die Streike für
kurze Zeit geſperrt wurde. Nachdem bereits um 10 Uhr
1s
Strecke wieder eingleiſie
konnte, wurde heute morgen
der Betrieb wic
imen.
— Worms, 16. Jan. Ein
ter verbienſtvolle
1 iſt hier
R. Jakob Schumad
aus dem Leben
Der Verſvorbene, weit über die Grenzen der
Stadt hinaus bekannt, konnte am 19. Mai 1911 ſein 50jähr
Seite 4.
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 19. Januar 1921.
nmmer 18.
jubiläum begehen. Zwei Monate ſpäter erlitt der Jubilar einen
Schlag=
anfall, der ihn bis auf weiteres dienſtunfähig wachte; er iſt jetzt im
80. Lebensjahre langem ſchweren Leiden erlegen.
— Gießen, 16. Jan. Kettenhandel vor dem
Schöffen=
gericht. Ein Händler aus Lauterbach, der früher in Gießen wohnte,
kaufte Ende Dezember 1918 und Anfang Januar 1919 von einem
Händ=
ler in Frankfurt a. M. je 5000 Militärhemden zum Preiſe von angeblich
7.50 Mk. bzw. 8,50 Mk. das Stück. Unmittelbar darauf verkaufte er die
Waren mit einem Roinverdienſt von 1,80 Mk. bis 1,90 Mk. das Stück,
wie er behauptet, weiter, hatte alſo im Handumdrehen einen
Geſamt=
verdienſt von mindeſtens 18—19 000 Mk. Die erſte Sendung erwarb ein
Händler von hier zu 10 Mk. das Stück und ſetzte ſie am Tage darauf
au einen Händler in Grebenau zu 12,50 Mk. das Stück ab, der
ſeiner=
ſeits ſofort 1000 Hemden nach Homberg zu 13,25 Mk. und 3000 Hemden
zu 13,75 Mk. das Stück nach Siegen veräußerte, während er die
reſt=
lichen 1000 Stück zu 17 Mk. in ſeinem eigenen Geſchäft verkaufte. Im
Zeitraum von wenigen Tagen war alſo der Preis für ein Hemd
von 7,50 Mk. bis auf 17 Mark in die Höhe getrieben worden. Die
Angeklagten ſind des Kettenhandels und der Preistreiberei beſchuldigt.
Nach kurzer Verhandlung wurde die Sache zwecks Ladung des Agenten,
durch den der erſte Käufer die Hemden in Frankfurt a. M. erworben
hatte, vertagt.
fd. Nidda, 16. Jan. Umſatzſteuerbeſtrafung. Das hieſige
Finanzamt geht gegen die Landwirte, die ihre Umſatzſteuererklärungen in
ſehr leichtfertiger Weiſe ausgefüllt haben, mit großer Strenge vor.
Vierzig Landwirte wurden mit Strafen belegt, weil ſie ihre Einnahmen
aus dem Milcherlös zu gering angegeben hatten. Die Beſtrafung von
weiteren 150 Landwirten erfolgt in nächſter Zeit. Andere
Steuerpflich=
tige, die den Erlös beim Verkauf von Heu nicht angegeben hatten,
muß=
ten erhebliche Strafen zahlen. Ein Landwirt, der einen
luxusſteuerpflich=
bigen Wagen verkauft hatte und ſich um die Zahlung der Luxusſteuer
drückte, wurde mit 2500 Mark beſtraft. Bei der großen Zahl der
Be=
ſtraften hat das Finanzamt vorerſt von einer Veröffentbichung der Namen
abgeſehen.
* Laubach (Kreis Schotten), 15. Jan. Mit einer am 4. Januar
ver=
ſtorbenen Bewohnerin unſerer Stadt, Frau Medizinalrat
Köh=
ler Witwe (geſt. in Reinheim bei Dieburg im Hauſe ihrer Tochter,
Frau Pfarrer Hein), iſt ein bedeutſames Stück altlaubacher Geſchnichte
dahingegangen. Die Verewigte war die Tochter des früheren Pfarrers
Happel und die Schwiegertochter des am 1. März 1869 zu Laubach
ver=
ſtorbenen Medizinalrats Dr. Köhler. Deſſen Mutter Adelheid war die
Tochter des letzten Solms=Laubachiſchen Hauptmanns Carl Chriſtian
Franc von Liechtenſtein, geb. 26. März 1775, geſt. 25. September 1854.
Deſſen Vater war der gräfliche Regierungsrat Benjamin Franc von
Liech=
tenſtein. Dieſer war ein Jugendfreund Goethes. Eine Korreſpondenz
des Dichters mit ihm vom Jahre 1775 ſteht feſt (Goethe, Jahrbuch IX,
125). Auch hatte Benjamin Franc von Liechtenſtein nähere Beziehungen
zu dem 1717 in Laubach geborenen Philipp Erasmus Reich (ebenfalls ein
Freund Goethes, ſowie Wielands und Herders, Verleger von Wieland,
von Lenz, von Lavaters „Phyſiognomiſchen Fragmenten” Beſitzer der
weltbekannten Weidmannſchen und Begründer der Hirzeiſchen
Buchhand=
lung). Auch hatte Benjamin Franc von Liechtenſtein nähere
Beziehun=
gen zu dem Hofrat Gottlieb Konrad Pfeffel, der 1775 jenes bekannte
aka=
demiſche Erziehungsinſtitut (Kriegsſchule) in Kolmar im Elſaß
errich=
tet hat.
* Kleine Mitteilungen aus Heſſen. Von 20 Waggons Holz,
die vom Ingelheimer Walde nach Ober=Ingelheim
ge=
ſchickt wurden, ſind nur 17 angekommen. Von 13. Waggons
Kar=
toffeln, die eine Gemeinde in der Nähe von Mainz an Mainz
abſandte, weiß die abliefernde Gemeinde heute noch nicht, wohin die 13
Waggons geraten ſind. — In Bensheim findet das nächſte
Geſamt=
gaſtſpiel des Heſſiſchen Landestheaters „Verlorene Töchter” von Fulda
Dienstag, 25. Januar, im Saale des Deutſchen Hauſes ſtatt. — Alzey.
Das Heſſiſche Landes=Wanderkino hat mit ſeinen Vorführungen begonnen
und ſetzt dieſe in den größeren Orten des Kreiſes fort. Der vorgeführte
Film war unterhaltend und belehrend und durch einen packenden Vortrag
des Lehrers Jöckel begleitet. — Im Kreiſe Alzey ſoll in der Zeit vom
29. Januar bis 7. Februar I. J. eine Sammlüng für notleidende Kinder
ſtattfinden.
Der Rektor der Landesunfverſität für die
Techniſche Nothilfe!
Der Rektor der Landesunwerſität erläßt folgenden Aufruf:
Kommilitonen! Der Krieg hat unſerem deutſchen Vaterlande
unend=
liche Wunden geſchlagen, Deutſchland iſt aus ſeiner politiſchen und
wirt=
ſchaftlichen Vormachtſtellung herausgeriſſen, die es ſich in der Welt
er=
obert hatte; Handel und Schiffahrt ſind lahmgelegt, die Induſtrie iſt
durch Mangel an Rohſtoffen nicht in der Lage, ihre Betriebe im alten
Umfange aufrecht zu erhalten; dazu laſten auf uns die ſchweren
Beding=
ungen des Verſailler Vertrags.
Wir wiſſen, wie übertrieben peinlich die Entente ſeine Erfüllung
über=
wacht, wie ſie nur auf den Augenblick wartet, der ihr die Möglichkeit
neuter bedrückender Maßnahmen gegen unſer Vaterland bietst.
In dieſer Zeit bedeuten die von den radikalen Elemenken ohne
Rück=
ſicht auf die Lebensnotwendigkeiten des Volkes durchgeführten
Wirtſchafts=
kämpfe ein Verbrechen am deutſchen Vaterlande.
Kommilitonen! Es iſt Pflicht eines jeden deutſchen Studenten, durch
tatkräftiges Handeln mitzuhelfen, das Unheil abzuwenden, das durch die
abſichtliche Stillegung lebenswichtiger Betriebe hervorgerufen werden ſoll.
Kommilitonen! Ihr bennt die Opganiſation, die cs ſich zur Aufgabe
gemacht hat, in den Stunden der Gefahr und Not die Aufrechterhaltung
der lebenswichtigen Berriebe zu ermöglichen.
Schließt Euch der Techniſchen Nothilfe an!
Der Rektor der Landesuniverſität. gez. Dr. von Eichken.
Reich und Ausland.
Berlin, 18. Jan. Fürſt Eulenburg endgültig
ver=
handlungsunfähig. Dieſer Tage hat wieder einmal der
Ge=
ſundheitszuſtand des Fürſten Philipp Eulenburg den
Rechts=
ausſchuß der Preußiſchen Landesderſammlung beſchäftigt. Nach allem,
was dabei zur Sprache gelommen iſt, darf man annehmen, daß der fetzt
74 Jahre alte Fürſt, der noch immer under der Anklage des Meineids,
den er 1907 im Prozeß des Grafen Moltke gegen Maximüian Harden
geleiſtet haben ſoll, nichſt mehr vor Gericht erſcheinen wird und auch
kaum mehr durch neue Unterſuchungen beläſtigt werden ſoll. Den
An=
laß zu der Verhandlung im Rechtsausſchuß gab eine Pevition, die nach
dem Stand des Strafverfahrens gegen den Fürſten Eulenburg fragt
und eine Aburteilung des Fürſten wünſcht.
Brikettdiebſtähle. Aus dem mitteldeutſchen
Braun=
kohlenrevier erhalten wir folgende Nachricht: Die Diabſtähle auf
den Werken, ganz befonders die Brikettdiebſtähle, haben einen
derarti=
gen Umfang angenommen, daß auch eine empfindliche Verletzung des
Gemeinintereſſes eintritt, ſofern größere Mengen Briketts durch
Dieb=
ſtähle der Allgemeinheit und inſonderheit auch der amtlichen
Bewirtſchaf=
tung entzogen werden. Die auf dieſe Weiſe der Allgemeinheit entzogenen
Mengen ſind ſehr groß. Allein im Bitterfelder Revier betrugen ſie im
November mehr als 12 000 Zentner. Im allgemeinen gehen dieſe
Dieb=
ſtähle in der Weiſe vor ſich, daß die von der Arbeit kommenden Leute
das Diebsgut an einer Stelle der Einfriedigung niederlegen, wo ſie es
nach Verlaſſen des Werkes abholen, um es im Ruckſack nach Hauſe zu
tragen. Es iſt aber auch ſchon vorgekommen, daß die Wächter mit der
Schußwaffe gezwungen wurden, den Dieben Briketts in die Säcke zu
füllen.
Verkehrsſtörungen. Während der Nacht gingen über
Ber=
lin und der Umgegend ungeheuere Schneßmaſſen nieder. In den
Vor=
orten iſt er ſtreckenweiſe knietief zuſammengeweht. Der
Straßenbahn=
verkehr ruht vollſtändig. Ebektriſch betriebene Schneepflüge machen
all=
mählich das Geleiſe frei. Der Verkehr nach den Vororten iſt ſehr
un=
regelmäßig und hat große Verſpätungen. Die Temperatur iſt über dem
Nullpukt.
Heute vormittag fand vor der Strafkammer des Landgerichts III die
Verhandlung gegen einen Eiſenbahnarbeiter ſtatt, der des
Diebſtahls von Bahngütern überführt war. Als der
Gerichts=
hof verkündet hatte, daß der Angeklagte zu 1½ Jahren Gefängnis
ver=
urteilt ſei, überſprang dieſer plötzlich die Barriere und ſtreckte, den wilden
Mann ſpielend, in ſichtlicher Wuc den Ankläger mit einem Fauſtſchlag zu
Boden. Leutnant v. Biilow von der Schutzpolizei, der ſich im
Zuhörer=
raum befand, warf ſich dem Wütenden blitzſchmell entgegen und ſchleuderte
ihn nach hartem Ringkampf zu Boden. Da der Tobende ſeinen
Wider=
ſtand fortſetzte, mußte der Offizier, dem niemand zu Hilfe eilte, alle
Kräfte aufbieten, um des Naſenden Her zu werden. Es gelang ihm
ſchließlich, dem Täter Handfeſſeln anzulegen. Dann wurde dieſer nach
dem Gefängnis gebracht.
Heidelberg, 18. Jan. Werber für die Fremdenlegion.
Heute nacht wunde hier ein Schreiner aus Frankfurt aufgegriffen, der
trotz anfänglichen hartnäckigen Leugnens der Werbetätigkeit für
die Fremdenlegion überführt werden konnte. In der Nacht vom
Samstag zum Sonntag wurde aus gleichem Anlaß ein Koch aus dem
Elſaß feſtgenommen. Er hatte einen Geldbetrag von 25 000 Mark bei
ſich, die er jedenfalls als Werbegeld verwenden wollte.
Paris, 17. Jan. Eiſenbahnunfall. Wie der Tembs ar
Bordeaux meldet, iſt der von Cette nach Bordeaux fahrende
zug heute nacht entgleiſt. Der Schaden iſt ſehr bedeutend. Sechs
Verſonen wurden ſchwer verletzt.
Reichsgründungsfeiern.
Die Reichsgründungsfeier der Techniſchen Hochſchule.
Rektor und Senat der Techniſchen Hochſchule hatten zur Feier der
50. Wiederkehr des Tages der Reichsgründungsfeier auf Dienstag,
vor=
mittags 10½ Uhr, in die Aula eingeladen. Faſt der geſamte Lehrkörper,
zahlreiche Freunde und Förderer der Hochſchule hatten der Einladung
Folge geleiſtet. Ebenſo zahlreich waren die Studierenden erſchienen, ſo
daß der Feſtraum bei weitem nicht ausreichte, alle Teilnehmer
aufzuneh=
men. Die Chargierten der Verbindungen und Korps waren, wie üblich,
in Wichs und mit Fahnen erſchienen und liehen dem Aeußeren der Feier
das gewohnte glänzende und farbenfreudige Bild. Der gemeinſame
Ge=
ſang des Niederländiſchen Dankgebetes leitete die Feier ſtimmungsvoll
ein. Die Feſtrede hatte Herr Geh. Hofrat Profeſſor D. Dr. A. E.
Ber=
ger übernommen.
Seine Ausführungen bewegten ſich etwa in dieſem Gedankengange:
Märchen= und ſagenhaft faſt liegt heute die Erinnerung zurück an den
Tag, an dem vor 50 Jahren im Spiegelſaale des Schloſſes zu Verſailles
inmitten einer erlauchten Verſammlung von Fürſten des Deutſchen
Reichps Einheit geſchaffen wurde. Sagenhaft umwoben erfchienen und
erſcheinen uns heute die Heldengeſtalten, die das Reich ſchufen in
über=
ragender Größe. Heute, da dieſer Tag ſich zum 50. Male jährt, ſtehen
wir niedergedrückt, die Tränen kaum zurückhaltend. Die
Volkszerriſſen=
heit iſt ſo groß geworden, daß es nicht einmal möglich war, dieſen Tag
einmütig und eng verbunden alles, was Seutſch iſt, zu f=iern. Sind doch
gerade heute noch Viele der Meinuna, daß der ſoziale Gedanke
grö=
ßer und hößer zu ſtellen iſt als der nationale; ſtritt man doch
dar=
über, daß der 9. November und der 1. Mai wichtiger ſind als der 18.
Januar. Selbſt unſere Reichsregierung hat nicht gewagt, darüber zu
entſcheiden. Weir als deutſche Akademiker aber denken und arbeiten nicht
füir heute oder geſtern, da wir uns bewußt ſind, daß unſer Denken und
Fühlen und Handeln nicht nur die Maſſe der heute Lebenden umfaßt,
ſondern auch die vergangenen Geſchlechter; da wir berufen ſind, auch
kommenden Zeiten Beiſpiel und Richtung zu geben. Wir wollen nach
Mög ickkeit dafür ſorgen, daß der ſoziale Gedanke, der zweifellos heute
mitten im Kulturleben ſtehen mus, gepflegt wird, der aber niemals den
nationalen Gedanken verdrängen kann und darf. Wir bedürfen eines
nationalen Feiertags, der ſich freilich durch Verordnungen
von oben herab weder anerkennen noch abſchaffen läßt. Uns gilt es, zu
warten und zu harren, bis die ganze Gemeinſchaft unſeres Vaterlandes
den 18. Januar gu ſolchem Feiertage erheben wird. Inzwiſchen wollen
wir, in der Stille wit zahlloſen Gemeinden innerlich verbunden, dafür
ſtreben, daß wir Deutſche, um Deutſchland zu erneuern, us den bielen
deutſchen Völkerſtämmen ein deutſches Volk werden wollen, das wieder
vor aller Welt ſich mit Stolz zu dieſem ſeinen. Namen bekennt und mit
Ehrfürcht ſich bekennt zu denen, die dieſen Namen mit Ruhm bedeckt und
groß gemacht haben. Auch darum ſtimmt uns dieſer Tag traurig, weil
er an die ſchmachvollſte Stunde erinnert, die das deutſche Volk erlebt
hat. In dem gleichen Spiegelſaale zu Verſailles wurde am 18. Januar
1919 jene ungeheuerliche Friedenskonferen= eröffnet, die mit einem für
die deutſche Gutgläubigkeit unfaßlichen Betrug begann, indem die 14
Punkte, die Wilſon aufgeſtellt und don den Ententemächten anerkannt,
die uns zum Niederlegen der Waffen veranlaßten, kalten Blutes
ver=
leugnet wurden, unter Berufung auf verſchiedene Geheimverträge, zu
deren Durchführung ſich die Verbündeten gegenſeitig verpflichtet hatten.
Mit gebundenen Händen, beſchimpft und entehrt, ſtehen wir vor den
Trümmern einer großen Vergangenheit. Aber ſo lange noch eine Spur
von deutſchem Heldenſinn vorhanden iſt, wird es uns auch an fener
chriftlichen Würde nicht mangeln, die uns durch das Unglück nicht
ge=
beugt, ſondern geläutert und geſtählt werden läßt. Uns ziemt weder
Klage noch Anklage, denn wir wiſſen, daß eine ſolche Trogödie eines
ganzes Volkes jedes Einzelglied verſchwinden läßt gegewüber der
ſchichtlichen Tragik, die uns vor ein Ereignis ſtellte, das Menſchenhäf
nicht mehr zu meiſtern vermochten, das zum Chaos führte. Bismar s
Bau der Reichsverfaſſung iſt zuſammengebrochen micht nur durch die
erdrüickende feindliche Uebermacht, ſondern auch durch die Riſſe und
Sprünge im Innern. Sie ſchloß ihr junges Daſein nicht in einem
ge=
ſchwächten Siechtum, ſondern mit einer unerhört ſtaunenswerten
Kraft=
leiſtung, die in den Büchern der Geſchichte ewig fortleben wivd. Darin
zeigte ſich, daß der Bismarckſche Staat kräftig und fähig geweſen iſt,
zum Volksſtaate hin ſich zu entwicken. Ohne Bismarcks Schöpfung
wäre die große Leiſtung dieſes Krieges unmöglich geweſen. Die Zeit
var nicht mehr fern, wo Kaiſertum und Demokratie ſich witeinander
verbinden konnten zu einer Volksmonarchie. Daß es nicht möglich war,
dieſe Entwickelung in Ruhe und mit der Zeit zum Ende zu bringen, iſt
eine Härte unſeres Geſchicks. Dem Bundesrat ſtand der von Biswarck
geſchaffene Reiclstag gegenüber. Daß dieſer nicht erfüllte, was
Bis=
marck von ihm erſpartete, iſt nicht ſo ſehr eine Schuld von
Perſönlich=
keiten, als die Zerklüftung der deutſchen Stäma. Tragiſch war, daß
Bismarck ſelbſt, der den Parteihader als ſtörenden Reichsfeind bekämpft
hat, die Zwiſtigkeiten in die Parteien hineinwarf durch Kultur= und
Wirtſckaftskämpfe. Den katholiſchen Fragen und der Sozialdemokratie
gegenüber verſagten ſeine Machtmitbel. Wie anders wäre es
gekom=
men, wenn beſonders die Sozialdemokratie zum vaterländiſchen Fühlen
und Mitarbeiten erzogen worden wäre, anſtatt ihr vaterländiſche
Ge=
ſinnung abzuſprechen.
Im weiteren verweilte Redner des längeven bei der ſozialen
Geſetz=
gebung Bismarcks, bei ſeiner die Landwirtſchaft ſtärkenden Zollpolitik.
Er ſelbſt hat vorausgeſagt, daß der nächſte Krieg ein Wirtſchaftskrieg
ſein wird; gegen dieſen ſollte das Volk, ſollten ſeine Nachfolger ſich
rüſten. Zögernd nur ging Bismarck an die Kolonialpolitik. Er
wollte ſie nur, um ein Tor zu haben für den Kräfteüberſchuß des
deut=
ſchen Volkes; ſein großes „Aber” war ſtets, unter Anerkennung
der Seeherrſchaft Englands, um nicht zu dem
unverſöhn=
lichen Frankreich noch England zum Feinde zu haben. Seine ſtete Sorge
war, große Koalitionen um das gefährdete Deutſche Reich zu
verhin=
dern. Dann beſprach Redner den Weltkrieg. Es iſt eine Unmöglichkeit,
mit einem ſolchen Heer jahrelang Krieg zu führen, ohne uch die Politik
darauf einzuſtellen. Daß dies nicht oder micht genügend geſchehen, iſt ein
Teil der Schuld am Zuſammenbruch. Bethmann Hollweg hat das klar
erkannt. Der Oktober 1919 brachte die Umformung des deutſchen
Staa=
tes unter Uebertragung großer Rechte des Reiches auf das Volk. Es war
zu ſpät. Die Feinde forderten vom deutſchen Volk das Gegenteil von
dem, was ſie vor hundert Jahren gefordert hatten. Dama’ s verlangten
ſie, die politiſche Betätigung des Volkes in liberaler Richtung zu
be=
ſchneiden, jetzt die politiſche Freiheit, den Sturz der Monarchie. Es kam
die Revolution. Ueber die Urſachen zu urteilen, die ſie herbeigeführt,
iſt heute noch zu früh: das muß ſpäterer Geſchichte vorbehalten bleiben.
Wir wurden über Nacht Republikaner, ohne daß die Mehrzahl des
Vol=
kes ſich mit dieſem Gedanken auch nur befaßt hatte. Hinter uns liegt
der ſchöne Traum der Volksmonarchie.
Der weitere Teil der Fſtrede befaßte ſich mit den heutigen
Ver=
hältniſſen, wie ſie durch die Revolution gegeben wurden. Wir müſſen
uns verſagen, dieſen Teil der Rede im Auszuge wiederzugeben, der
mehrfach Kopfſchütteln umd leiſen Wäderſpruch unter den Hörern
hervor=
rief und in gewiſſem Gegenſatz zu dem Vorgeſagten ſtand. Die
Schluß=
folgerungen des Redners gipfelten in einem reſtloſen ſich „Auf den
Boden der heutigen Tatſachen”=ſtellen, verieden Worte des Troſtes, der
Hoffnung, wie ſie doch vielleicht der ſtudentiſchen Jugend, den Trägern
unſerer Zukunft, gegenüber angebracht geweſen wären, wenn auch der
verſöhnende Schluß im Gelöbnis der Treue zum Volk und Reich in
dem vom Redner vorgeſchlagenen Geſang des Landes „Deutſchland,
Deutſchland über alles”, zum Ausdruck kam. In dieſen Sätzen ſoll keine
Kritik liegen, zu der wir uns nicht berufen fühlen, nur die Feſtſtellung
der Tatſache, daß zahlreiche Hörer dieſer Anſicht Ausdruck gaben.
Der Feier folgte eine feierliche Auffahrt der Verbindungen mit
Fahnen durch die Hauptſtraßen der Stadt.
N. St.
Feier der Stubentenſchaft auf dem Bismarckturm.
Die im Hochſckuulring deutſcher Art vereiwigten Korporationen
ver=
ſammelten ſich geſtern nachmittag ½3 Uhr auf den Marienplatz, wo ſie
ſich zu einem Zuge ordneten. Der Jug beixegte ſich miter den Klängen
der Kapelle Weber durch die Neckarſtraße, Rheinſtraße, an der
Techi=
ſche Hochſchule vorüber, durch die Alexanderſtraße, Wilhelminenſtraße
und Heinrichſtraße, an der Wohnung des Rektors Geh. Nat Walbe
vor=
über nach dem Dommersberg. Der lange Zug mit den Fahnen
ſämt=
licher Korporationen und den Chargierten in Wichs bot ein impoſantes
und farbenprächtiges Bild. Unter den Klängen der „Regimentskolonne‟
aus der Oper „Moſes” von Roſſini zogen die Korporationen auf dem
Dommersberg ein und nahmen dort Aufſtellung. Die Kapelle intonierte
„Burſchen heraus”, das von Allen geſungen wurde. Der Vorſitzende
der Darmſtädter Studentenſchaft Herr Ratienne legte darauf nach
einer kurzen Anſprache einen Kranz an der Bismarckbüſte nieder.
Hierauf ergriff der Rektor Reh. Baurat Walbe das Wort zu einer
längeren Anſprache, in der er, anknühfend an eine römiſche Sag=, nach
der Romulus den Remus erſchlug, weil er ſpottend über die niedrige
Stadtmauer gsſprungen war, folgendes ausführte: Auch viele unſerer
Brüder haben im Laufe der Jahrtaufende ihres Varerlandes geſpottet
und ſind über die Mauer geſprungen, bis in unſere Tage hinein. An
der Spitze der deutſchen Geſchichte ſteht Hermann der Befreier, dem
Deutſche im deutſchen Walde ein bleibendes Denkmal geſetzt haben, wie
Sie es hier dem grofen Eiiger zur Erinnerung geſchaffen haben. Aber
neben dem Befreier ſtand der erſte, der über die Mauer ſprang, Segeſtes
der in Verbrüderung mit den Welſchen das Heil zu finden graubte. Und
an der Spitze der deutſchen Sage ſteht das Nibelungenlied: Siegfried,
der ſtrahlende Held, und neben ihm Hagen, der Grimme, der Miß
gün=
ige, der es nicht verwinden konnte, daß ein Strahlenderer, ein
Stär=
er neben ihn trat, und dieſen deshalb tötete und mit ihm das ganzs
Geſchlecht der Nibelungen zugrunde richtete. Wahrlich, ein ſchwieriges
Volk, die Deutſchen! Voll Größe und voll niederem Eigennutz, voll Geift=
und voll Einfalt, voll Tugenden und voll Schwächen: Ein
problemati=
ſches Volk! Aber darum dielleicht lieben wir es um ſo hoißer. Von
Anfang bis zu Ende der deutſchen Geſchichte das gleiche erſchütternde
Bild: es iſt, als ob das Allergrößte nicht Beſtand hätte gegen das
Ge=
meinſte. Es iſt, als ob es nicht beſſer geworden wäre! Iſt da noch
Hoffnung, iſt da noch Mut? Ich ſage Ja! Ich habe Mut und
wir alle haben Mut! Aber ſchwer iſt der Weg, den wir zu
gehen haben, micht des Friedens, ſondern des Kampfes, und wir wollen
uns immer wieder ſagen, daß der Kampf nun einmal das gottgewollte
Geſetz aller Entwicklung iſt. Der Lohn nach dem Kampfo wird um ſo
höher ſein!
Immer wieder in der deutſchen Geſchichte hat ſich das deutſche Volk
hocharbeiten wüiſſen aus der größten Not zum höckſten Glanze;
empor=
geſtiegen aber bis zu dem höckſten Triumphe iſt es vor 50 Jahren, zur
Einheit aller deutſchen Stämme. In den Kämpfen vor hundert Jahren
iſt die Sehnſucht zur Einheit erwachſen und ſchließlich auch die Einheit
ſelbſt. Der Mann, vor deſſen Denkmal wir heute ſtehen, hat die
Einheit=
geſchaffen mit ſeinem König und Kaiſer. Auf anderem Wege freilich,
als viele Patrioten es wollten; aber den Glauben woßen wir uns nicht
rauben laſſen: es war ſo richtig geweſen! Die deutſchen Stämme waren
wirklich geeint, und wir wollen vertrauen, daß es nun keinen Segeſtes
mehr gibt, der über die Mauer ſpringt. Und was Bismarck und ſein
König geſchaffen haben in Aur und Eiſen, das hat in den 4½ Jahren.
des Weltkrieges Blut und Eiſen nicht zu zerſchlagen vermocht. Iſt das
nicht ein Beieis der Feſtigkeit ihrer Schöpfung und Gewähr, daß ſie
uns noch weiterhin erhalten bleibt?
Und wenn wir heute von dieſer Warte hinüberſchauen zu unſeven
bedrückten Brüidern im Weſten, die den 18. Januar nicht mitfeiern
dür=
fen, in Danzig, dem Memelland, in Poſen und Oberfclleſien, ſo wiſſen.
wir es genau ſie ſind uns treu geblieben und werden uns treu bleiben
bis zu ihrer Erlöſung, und die Erlöſung ſoll ihnen bald kommen! Aber
ſind wir denn wirklich einig? Für mich will es keine größere Tragik
in der deutſchen Geſchichte geben als die, daß Bismarck ſchon ſehr bald
nach 1871 gefühlt hat, daß ſein Einigungswerk, wie er es ſich gedacht,
von dem Erbfeinde des deutſchen Volkes bedroht war. In ſeiner Rede
vom 13. März 1885 hat er es ausgeſprochen: „Der alte deutſche
Erb=
feind iſt nicht der Franzoſe, der alte deutſche Erbfeind iſt der Hader des
Zerfalls, der Parteigeiſt, der das Volk verleidet, daß er das eigene
Va=
terland verrät. Dieſen Parteigeiſt klage ich vor Gott und der Geſchichte
an, da durch ihn das herrliche Werk der deutſchen Einigung der Jahre
1866 und 71 wieder in Verfall gevaten iſt.‟ Das ſind prophetiſche Worte
unſeres größten Deutſchen. Sie ſind in Erfüllung gegangen und
wer=
den noch mehr in Erfüllung gehen, wenn wir nicht aus dieſer tiefſten
Not jetzt die richtige Lehre ziehen. Mehr wie je gilt es jetzt, das Eigene
hintanzuſetzen vor dem großen Ganzen. Kommen muß der Bismarck,
der die Hydra erſchlägt, die unſerem Volke in ihm ſelbſt erſtanden iſt,
Mag er es tun in friedlicher Arbeit oder mit Blut und Eiſen, für dieſen
höckſten letzten Gewinn ſoll uns kein Opfer zu groß ſein!
Wann wird er kommen? Wir wiſſen es nicht. Aber den Weg wollen
wir ihm bereiten mit unſerer Sehnſucht, mit unſerer Arbeit; wir alle,
damit uns endlich neue Einigkeit kommen kann, innere und ſoziale
Einig=
keit, die auch Bismarck gewollt hat.
Und Sie ſind berufen, für die Einigkeit zu wirken, den Weg zu
be=
reiten. Sie müſſen es tun unter Hintanſetzung aller Parteibeſtrebungen,
aller Sondertümelei; Sie müſſen es tun um der Sache, um unſeres
deutſchen Volkes rillen. Und hier, im deutſchen ſturmdurchbrauften
Walde, vor dem Denkmal des großen Einigers, das Sie ihm ſelbſt geſetzt
haben, hier beſchlvöre ich Sie mit den Worten Schillers: „Seid einig,
einig, einig, um Deutſchlands willen! Deutſchland über alles in der
Welt”!
Und aus tauſend Kehlen erklang es nun „Deutſchland über alles”
als ein Treugelöbnis, zu trachten nach Einigkeit und Recht und Freiheit,
in deren Glanz allein ein neues Deutſchland blühen kann.
Nachdem der Geſang verklungen war, bewegte ſich der Zug unter
Vovantritt der Kapelle Weber zum Böllenfalltor zuriick. In geordnetem
Zuge ging es bis zum Herdweg, wo die einzelnen Korporationen ſich
auflöſten; die Chargierten mit ihren Fahnen begaben ſich, die Mmſik
vor=
an, zum Saalbau, wo ein Feſtkommers die erhebende Feier beſchloß.
I1. W.
Es war ein ſchier romantiſch=ſchöner Anblick, als während des
Feſt=
aktes der brauſende Frühlingsſturm das Geſvölk zerriß und helle
Son=
nenſtrahlen das bunt=glitzernde Bild erſtrahlen ließen. Hoffnung
ſpen=
dend, verheißend, wenn auch ein bald danach einſetzendes Unwetter, das
die Teilnehmer auf dem Heimwege überraſchte, mit Wintergewitter,
Blitz und Donnerſchlag und Hagelſchauern die Strahlen der Sonne
wie=
der verdunkelten und gemahnten, daß wir noch im Beginn einer neuen
dräuenden ſchweren Zutunft ſtehen.
Reichsgründungsfeier der Deutſchen Volkspartei.
Die Deutſche Volkspartei hielt ihre Reichsgründungsfeier geſtern
destheaters beſetzt war, trug ſiinigen Schmuck in den alten Reichsfarben.
In einer Palmengruppe ſtaud die Büſte des Altreichskanzlers Bismarck.
Die Feier wurde eingeleitet durch die Meiſtevſinger=Ouvertüre, die das
Landestheater=Orcheſter unter Ballings Leitung mit hinreißendem
Scunge zu Gehör brachte. Die Feſtrede hielt Herr Prof. D. Schian,
der in ſeinen aus heißem Herzen kommenden, von ehrlicher deutſcher
Trauer, aber auch von troſtſpendender Zuwerſicht für die, wenn auch
ſchwere, ſo doch wicht hoffnungslos finſteve Zukunft des Deutſchtums
getragenen Ausführungen etwa Nachſtehendes (in großen Zügen
wieder=
gegeben) ſagte:
Fünfzig Jahre ſind eine kurze Spanne Zeit in dem Leben eines
Volkes, eine lange Zeit für alle die, denen das Deutſche Reich Ziel und
Zueck ihres Lebens war, denen die Männer, die vor 50 Jahren das
Reich ſchufen: Wilhelm I., Bismarck, Moltke, nicht bloß Helden der
Sage, ſondern Heden der Geſchichte geweſen ſind. Gewaltig auch für
die Generation, die mit dem Deutſchen Reich gewachſen, die Welt wie
anders kannte, als ſie war, mit einem ſtarken, gewaltigen Deutſchen
Reich, der die Größe dieſes Deutſchen Reiches ſelbſvverſtändlich war. Wir
feiern dieſen Tag, nicht im Sinne einer Partei, wir feiern ihn als
Bürger des deutſchen Vaterlands. Wie aber feiern wir ihn heute!
Wel=
cher Gegenſatz zwiſchen damals und heute! Es war einmal ein
Deut=
ſches Reich. Der Sturm hat es hinweggefegt. Es war einmal eine
deutſche Kaiſerkrone von Gold und Edelſteinen. Der dritte Kaiſer tat
ſie ab. Nun liegt ſie tief im Rhein. Wir wollen heute den Tag feiern,
indem wir uns erinnern an den, wie er vor fünſzig Jahren war. Aus
der Erinnerung wird und ſoll uns wieder ein Sehnen erſtehen, gleich
wie unſeren Vätern und Urvätern nach den Napoleoniſchen Wirren
aus dem Erinnern an den einſtigen Glanz eines großen deutſchen
Kai=
ſertums, das zertrümmert war, ſo daß die Welt wit dem deutſchen
Namen Spott trieb; das Sehnen kam, und dieſes Sehnen zur Schaffung
eines neuen Deutſchen Reiches, einer neuen deutſchen Kaiſerkrone, wuchs.
Wir wollen keine Jubellieder ſingen, die Zeit iſt nichtt, da wir mit dem
Dichter ſingen können „Nun laßt die Elocken in Turm zu Turm durchs
Land frohlocken im Jubelſturm”, wir vollen aber auch keine Totenklage
anſtimmen. Auch die Gegenwart hat ein Reelt und, wolle Gort, auch
eine Zukunft. Was war uns das Deutſche Neich? Eines gewiß und
vor allem: Die Erfüllung des tiefſten Sehnens des deutſchen Volkes in
allen ſeinen Sckichten! Iſt das zuviel geſagt? Mag ſein, daß es
viel=
leicht auch ſolche Schichten gab, die dem gleichgültig gegenüberſtanden.
Das aber wiſſen wir, alle, die die geiſtigen Führer des Volkes waren,
haben ſich danach gefehnt mit allen Faſern ihres Herzens. Verſailles vor
50 Jahren brackſte die Erfüllung. Wir danken ſie dem Mann, deſſen
Namen ſtets und immer mit Ehrfurcht genannt werden wird: Bismarck!
Er hatte es verſtanden, das Beſte aus dem deutſchen Volke
berauszu=
ſchälen und zur Entwicklung zu bringen, alles Kleine und Kleinliche
aber zurüickzudämmen. Er hat es uns erleben laſſen, daß wir ein
Vater=
land habe und ein Reich. Wir haben eine Zeit ſchöner Erhebung,
herr=
lichſter Entwicklung durchlebt, nicht nur für Heer und Flotte, ſondern
auch für unſer Wirtſckhaftsleben, für unſere Kunſt und Wiſſenſchaft. Nie
wuar der Wohlſtand des Deutſchen Reiches ſo entwickelt wie in den
ver=
gangenen Jahrzehnten. Wir hätten im Kriege nicht ſo lange
durch=
halten können, wenn wir nicht den Wohlſtand im Deutſchen Reich
ge=
habt hätten. Aber auch die deutſche Kultur hat ſich nach der Gründung
des Reiches mächtig entwickelt. Deutſchland hat ſich wieder auf ſich ſelbſt
beſonnen. Glanz war es, der ſich um unſeren deutſchen Namen wob.
Es war eine große, gelvaltige und herrliche Zeit, die 50 Jahre des
Deut=
ſchen Reiches, ausgenommen die letzten Jahre. Müſſen wir nun dem
Deutſchen Reich die Schuld an dem Untergange unterſtellen? Nein,
wir müſſen uns einen offenen Blick für Geſchichte bewahren, müſſen ein
gerechtes Urteil verlangen. Wir verdanken den Untergang letzten
En=
des unſeren Neidern. Wir müiſſen kundtun, daß das Kaiſertum mit zu
unſerem Ruhm beigetragen hat. Das Kaiſertum war damals eine Idee
Einheit genommen, die freie Bewegungsmöglickckeit. Heer und Flotte
ſind für uns vernichtet. Kommende Genzerationen werden nicht daran
glauben, daß ſo etwas möglich war. Man hat uns genommen, was
wir brauchen zum Leben; man nimmt uns das Geld, mit dem wir die
Lebensmittel kaufen könnten. Was iſt uns noch unſer
Deut=
ſches Reich? Eine Form auf dem Pavier? Eine Möglichkeit ift uns
noch gegeben, wir müſſen feſt zuſammenhalten. Ein deutſches Volk, das
zuſawmenhält, kann niemals unterg hen. Haltet feſt am Deutſch
Reich; hier allein liegt die Möglickkeit, zu leben. Verlaßt Euch nicht
auf die ſchönen Worte der Feinds, ſie ſind Lug und Trug, denn man will
uns verderben. Freilich, es gibt heute noch Deutſche, die Frankreich
nicht kennen, noch immer uicht kennen wollen, trotzdem es die Masne
rummer 1S.
Zurmwauter Tagviait, Mitzwoch, den 15. Januar 1521.
Seite 5.
vom Geſicht genommen, trotz eines Clemenceaus Ausſpruch, daß zwanzig
Böillionen Deutfche zu viel auf der Welt ſind. Und was war uns Heer
unid Flotte, was war, was man Militarismus nannte? Nur ein
Spiel=
z—ug, oder ein Machtmittel? War es uns nicht vielmehr einzig Mittel
im Zweck, das Deutſche Reich zu ſchützen! Was wir gewollt haben,
ar der Frieden! Mehr als vier Jahrzehnte hindurch hat
Deutich=
land mit ſeiner Macht den Frieden Europas gewahrt und geſchützt, hat
dre kleinen Staaten beſchirmt. Soll man wirklich denken und glauben,
daß das alles nur Vergangenheit iſt? Wenn auch viele heute meinen,
daß das Band zerſchnitten iſt mit der Vergaugenheit als einer
vorüber=
gehenden Erſckeinung. Die Zeit wird anders werden. Was heute
Ver=
gangenheit war, wird Geſchichte werden, auch was heute iſt. Was das
Volr erleibet, erleidet der Cinzelne. Nur der iſt Deutſcher, dem der
Schmerz des Volfes eigener Schmerz iſt. Wenn das einmal
heraus=
geriſſen iſt aus unſerem Herzen, dann wird es eZit ſein, zu ſterben.
Der Frieden von Verſailles iſt ein Todesurteil für bas deutſche
Tolk. Aber kein Todesurteil, das im Augenblick voliſtreckt wird; das
näre unſeren Feinden zu milde. Nein, ein Todesurteil, das langſam
— etappenſtciſe — vollzegen werben ſoll. Frankreichs Ziel iſt „divide
ei impera”: Teile und herrſche. Unſere Hoffnung muß ſein, den
Feind=
hällen zunichkte zu maclen. Wenn die deutſchen Stämme einig und treu
heim Reich bleiben, wird ihr Vernichtungswille totz aller Macht
ſchei=
ten. Wir dürfen nur auf Deutſchlands Zuk=nft bauen, nicht auf die
anderen. Deutſches Volk, halte Dein 9eich einig und feſt. Es geht
zer Zeit durch weite Kreiſe des Volkes eine Stimmung der
Selbſtver=
nchtung, die uns gefährlich werden kann. Wir brauchen nicht erregtes
Tebanchegeſchrei;; wir wiſſen, wie ſihwer wir am Boden liegen; aber
ſtär können auch nicht eine Stimmung der Selbſtvernichtung, der
Selbſt=
z rfleiſchung brauchen. Wir haben noch eine Möglichkkeit, zu leben,
uenn wir zuſammenhalten, wenn wir nur ein Volk ſein wollen. Eine
Aettung, eine Möglichkeit: Einigkeit! Gott gebe, daß Deutſchlands
Zaikunft anders werde, daß der Wille wieder in uns lebendig wird:
Teutſchland muß leben, und wenn wir ſterben müſſen!
Ich habe einmal den awdigen Friedensſchwärmern, die da meinen,
ſHher Krieg ſei ein Unrecht, die öffentliche Frage geſtellt, ob die
Frei=
heitskriege von 1813 auch ein Unrecht waren? Dieſer Tage habe ich die
Antwort erhalten, in der es heißt: Die Freiheitskämpfer don damals
nußten nicht, was, ſie taten; ſie lebten in der Finſternis. Heute aber iſt
e hell und liclt. (Entrüſtungsrufe.)) Auch ſolche Deutſche gibt es.
— Mit einem Zitat Emanuel Geibels ſchloß der Redner ſeine
Feſtan=
ſtrache, der brauſender Jubel folgte, den der Geſang „Deutſchland über
ales” ablöſte.
Die Fünfte Sinfonie Beethovens, vm Landestheater=Orcheſter herr=
M. St.
hch geſpielt, beſchloß die Feier.
Kriegerverein Darmſtadt.
* Zur Erinnerung an die 50fährige Wiederkehr des
Reichsgrün=
dungstages verſammelten ſich die Mitglioder zu einer würdigen Feier
am Sonntag mittag im Mathildenhöhſaale. Das recht umfangreiche
Programm eröffnete ein Muſikſtück „Alte Kameraden”, dem folgte ein
von Herrn Endres vortrefflich abgefaßter, von Frl.
Bruchhäu=
ſer eindrucksvoll dorgetragener Vorſpruch. Im Midelpunkte der Feier
ſtand die von Herrn Pfarrer Vogel gehaltene Feſtrede.
Vortra=
gender dankte den alten Kameraden von 1870/71, durch deren Mithilfe
das Reich gegründet worden ſei. Auch den Kämpfern des letzten Krieges
gbühre die größte Anerbennung für ihr treues Ausharren. An Hand
ar deutſchen Geſchichte früherer Jahrhunderte wies Redner nach, wie
as deutſche Volk jedesmal nach ſeinem Tiefſtand imer wieder durch
deurſchen Geiſt, deutſches Weſen und Arbeitſamkeit in die Höhe
gekom=
nen ſei, und ſo hoffe er, daß auch diesmal durch die Jugend, an die er
einten warmen Appell richtete, Deutſchland wieder geſunden werde,
S ner Aufforderung um Schluſſe der Feſtrede zum Abſingen des Liedes
„Oeutſchland über alles” wurde mit Begeiſterung von den Anpeſenden
tſprochen. Das Programm ergänzte ſich weiter in Violin=, Cello= und
Kaviervorträgen der Herren Gebhard, Voltz, Frau Klöß und Herr
Lochler, ſowie in Quartettvoxträgen der Herren Raible, Schmitt, Delp
urd Sterking, welche auf dieſem Gebiete nur Gutes boten. Ferner trug
ur Verherrlichung des Feſtes die Inſtrumentalabteilung des V. H.Kl.
drch einige Vorträge bei. Ein vortrefflich einſtudiertes Theaterſtück,
7pielt von Damen und Herren des V. H.Kl., ſchloß den offiziellen Teil des
Pogramms. Ein kurzer Tanz beſchloß die in jeder Beziehung gut
oxlaufene Veranſtaltung.
Eine Kundgebung des Chefs der Heeresleitung.
T.U. Verlin, 18. Jan. Vor 50 Jahren gig ans einmütigem
Wil=
ſer das Reich hervor. Kraftvoll war dieſe Eiütigkeit in dem Zuſam=
Imanwirken der deutſchen Waffen zum Ausdruck gekommen. Gemreinſame
Friedensarbeit und gemeinfame Kriegsjahre haben das Band enger und
eger geſchmiedet. Heute iſt das feſt verbundene Hrer ein Wahrzeichen
ar umauflöslichen Reichseimheit, ein Unterpfand der Zukunft, die nur in
F nheit und Einigkeit eine lichte ſein wird. gez. von Seeckt, General
Ir. Infanterie und Chef der Heeresleitung.
Eine feierliche Sitzung des badiſchen Lanbtages.
Karlsruhe, 18. Jan. (Wolff.) Der badiſche Landtag hielt an=
Däßlich des 50jährigen Jubiläums der Reichsgründung in der Kammer
nuite nachmittag eine feierliche Sitzung ab. Präſident Kopf
führte in der Feſtrede unter anderem aus, das deutſche Volk ſei feſt
ent=
chloſſen, die Einheit des Reiches zu wahren und, wenn nötig, dafür ſein
Herzblut einzuſetzen. Das deutſche Volk müſſe ſich wieder emporarbeiten
ind zur Löſung aller großen Kulturgufgaben der Menſchheit beitragen.
Sei erſt der moraliſche Aufſtieg gelungen, ſo werde auch der politiſche
md wirtſchaftliche nicht ausbleiben. Dieſe Hoffnung könnten wir aber
ur dann verwirklichen, wenn wir ſchwere innere Erſchüitterungen
ter=
widen und uns ehrlich auf den Boden der Tatſachen ſtellen würden.
Rut und deutlich wiſſe es ausgeſprochen werden, daß auch der badiſche
Orndtag einmüitig und entſchieden ſich zum Neichsgedanken ſtelle. Jeder
Verſuch der Untergrabung der deutſchen Einheit, wober er auch kommen
nöge, würde entſ chieden zurückgewieſen werden. Unſere ganze Kraft
vollten wir einſetzen zur Erneuerung unſeres Vaterlandes.
Preſſeſtimmen.
Wien, 18. Jan. (Wolff.) In Artikeln zur 50=Jahrfeier
ddes Deutſchen Reiches erinnern die Neue Freie Preſſe,
4s Deutſche Volksblatt, die Deutſche Tageszeitumg
md andere bürgerliche Blätter an den ſtolzen Tag, an dem in Berſailles
die Grundlage zur deutſchen Einheit gelegt wurde. Sie gedenken in
m frichbiger Trauer des harten Gefſchickes des deutſchen Volkes und des
ſchweren Rückſchlages, den das große Werk Bismarcks erlitten hat.
Zu=
glsich ſtellen die Blätter aber feſt, daß das Gefühl der
Zuſammen=
phörigkeit und die Reichstreue der deutſchen Stämme in allen
Erſchit=
rrungen und Bedrückungen ſich umerſehrt erhielt, und daß trotz aller
Verſtümmelung ein Deutſches Reich, ein Heim deutſcher Mewſchheir, ein
Boden für deutſche Kultur und Geſittung blieb, welche ihrer
Auf=
etehung harrten. In dieſer Gewißheit der künftigen neuen Größe und
ollendeten nationalen Einheit des Deutſchen Reiches, von welcher auch
die Deutſchen in Oeſterreich nicht ausgeſchloſſen zu bleiben hofften,
rich=
terr die Blätter herzliche Grüße und Wünſche an das Brudervolk. Die
Neue Freie Preſſe drückt den bsſonderen Daak und die Freude über die
Herzlichkeit aus, mit der Reichspräſident Ebert in ſeiner Kundgebung des
fäuver leidenden Oeſterreichs gedachte, das im Herzen zu Deutſchland
ſtrebe, wie Deutſchland zu ihm.
Aus dem beſetzten Gebiet.
Zeitungsverbot.
* Ludwigshafen 18. Jan. Wie die Pfälziſche Poſt
meldet, wurde das Erſcheinen der Frankenthaler Zei
Ung auf die Dauer von drei Tagen verboten.
Die Ausſtellung von Jagdwaffenſcheinen.
Koblenz, 15. Jan. (Wolff.) Die Rheinlandkommiſſion
hat durch Verordnung Nr. 67 die Beſtimmungen über die
Aus=
ellung von Jagdwaffenſcheinen neu gefaßt.
Da=
ſach iſt der Beſitz von Jagdwaffen erlaubt, wenn die deutſchen
Fehörden dafür einen Jagdwaffenſchein ausgeſtellt haben.
Zu=
tändig ſind der Landrat, der Oberbürgermeiſter oder die
ent=
ſerechenden Behörden am Wohnort des Antragſtellevs. Für
Perſonen, die im unbeſetzten Gebiet wohnen, gilt einer der
Kreiſe, wo ſie die Jagd ausüben wollen, als Wohnſitzkreis.
Er=
leubt ſind Schrotflinten mit ein, zwei oder drei Läufen, gemiſchte
Gewehre für Schrot= und Kugelſchuß (Büchsflinten mit ein, zwei
eder drei Läufen), Repetierbüchſen und Flobertbüchſen. Nicht
erlaubt ſind Büchſen, deren Schußweite 300 Meter überſteigt, und
ſolche, die dasſelbe Kaliber haben wie das deutſche
Militär=
gewehr. Einem Jäger können zwei Gewehre bewilligt werden.
ie Ausſtellung der Waffenſcheine wird von den Kreisdelegierten
überwacht. Dieſe können im Falle eines Mißbrauches die
Waf=
ſenſcheine und die zugehörigen Munitionskarten für ungültig
er=
klären und die Zahl der Scheine begrenzen. Nicht genehmigte
Waffen ſind von deutſchen Behörden in ſichere Verwahrung zu
ehmen. Der Kreisdelegierte kann dem Eigentümer für eine
begrenzte Zeit geſtatten, die Waffen für eine beſondere Jagd zu
ge brauchen. Der zweite Teil der Verordnung enthält Beſtim=
mungen über die Beförderung von Waffen, Munition und
Kriegsmaterial. Dieſe Beförderung iſt nur mit Genehmigung
einer der in der Verordnung näher bezeichneten alliierten Stellen
möglich. In einer Liſte iſt angegeben, was als Kriegsmaterial
angeſehen wird.
Die deutſchen Auslandsverpflichtungen.
95 Milliarden Mark.
Berlin, 18. Jan. (Wolff.) Auf die Frage der alliierten
Mächte über den Betrag dos deutſchen Papiergeldes im Ausland
und wie hoch die ſeitens des Auslandes Deutſchland gewährten
Kredite zu ſchätzen ſeien, wird folgendermaßen beantwortet
wer=
den: Eine genaue Zuſammenſtellung des geſamten im Auslande
befindlichen deutſchen Papiergeldes, ſowie die Höhe des
Deutſch=
land vom Auslande geſvährten Kredits kann nicht gegeben
wer=
den. Dies kann nur ſchätzungstveife geſchehen. Danach iſt eine
Geſamtſumme von 70 Milliarden Mark
anzuneh=
men, wobei nicht die in ausländiſchem Eigentum befindlichen
weiteren deutſchen Mark berückſichtigt ſind, die ebenfalls auf
etwa 25 Milliarden zu ſchätzen wären. Von den 70
Mil=
liarden entfällt weniger als die Hälfte auf das im Auslande
be=
findliche deutſche Papiergeld, während der größere Teil auf den
von Deutſchland gewährten Kredit entfällt.
Entwaffnung und Reparationsfrage.
Paris 18. Jan. Im Echo de Paris berichtet Marcel
Hutin über eine Unterredung, die er mit Briand über
deſſen Anſichten hinſichtlich der Entwaffnung
Deutſch=
lands und der Reparationsfrage gehabt hat. Briand
habe ihm erwidert, er wolle ſich im Augenblick nicht über
Pro=
bleme ausfragen laſſen, über die er ſich eben mit den Alliierten
zu beſprechen haben werde, aber er werde keines der Rechte und
Intereſſen Frankreichs gefährden laſſen.
Die Zeitungen befaſſen ſich bereits eingehend mit der
in=
teralliierten Zuſammenkunft. Das Echo de Paris
meint, man werde Deutſchland vielleicht eine neue Friſt
für die Entwaffnung gewähren, nötigenfalls mit „
Sank=
tionen‟. Das Blatt weiſt beſonders auf einen Abſchnitt in der
engliſchen Note bei der Reparationsfrage hin, der
Be=
achtung verdiene: England neige jetzt einer Vertagung der
Feſtſetzung der geſamten deutſchen Verpflichtungen zu.
Offen=
ſichtlich wolle es das Ergebnis der Abſtimmung in Oberſchleſien
abwarten.
Berlin, 18. Jan. (Tel. unſerer Berliner(
Redak=
tion.) Der Vertreter des Pariſer Journal hatte eine
Unter=
redung mit dem franzöſiſchen Wiederaufbauminiſter Loucheur,
worin ſich dieſer ausführlich über das
Entſchädigungs=
problem äußerte. Er meinte, Deutſchland dürfe nicht mehr
länger ſo weiter wirtſchaften wie bisher, daß es durch immer
neue Ausgabe von Papiergeld den Markt fortgeſetzt verſchlechtere.
Wenn Deutſchland keine neuen Anſtrengungen mache, ſein großes
Defizit auszugleichen, werde es eines Tages ſeinen Bankerott
erklären und der Entenie ſagen: Wir können nicht mehr; nehmt
ſelbſt die Dinge in die Hand. Aber ſo lange wird die Entente
nicht mehr warten, denn die Entente und beſonders Frankreich
haben das größte Intereſſe an der Wiederaufrichtung
Deutſch=
lands und werden nicht davor zurückſchrecken, im Einvernehmen
mit Amerika die erforderlichen Maßnahmen durchzuführen.
Louchenr entwickelte ſodann ſeimen Planüber die
Verwal=
tung Deutſchlands durch die Entente, was er eine
„ehrenhafte Liquidation” nannte. Man werde
zu=
nächſt die Mark auf ihren wirklichen Wert herabſetzen (!), das
ſei der vierte oder fünfte Teil ihres heutigen nominellen Wertes.
Was ſei es für ein Unding, von einer Milliardenfumme zu
reden bei einer Währungseinheit, die ihren inneren Wert
gänz=
lich verloren habe. Loucheur ging ſodenn auf die einzelnen
Maß=
nahmen ein, die die Entente ergreifen werde, um ihre
Forderun=
gen zu ſichern. Zunächſt werde man das deutſche Budget in
Ord=
nung bringen, dazu gehöre die ſofortige Erhöhung der deutſchen
Eiſenbahn= und Poſttarife und der Steuern, ſo daß ſie die gleiche
Höhe erreichen, wie ſie der franzöſiſche Staatsbürger heute
zah=
len müſſe. Auch für eine pünktliche Einziehung der Steuern
werde Sorge getragen werden. Die Abtragung der
Wiedergut=
machungsſchuld durch Fertigfabrikate ſei nicht möglich, da dadurch
die franzöſiſche Induſtrie geſchädigt werde. Der größte Teil
könne durch Kohlenlieferungen abgetragen werden, was eine
Prüfung der deutſchen Kohlenförderung zeige. Es könnten
durch die Kolenlieferungen jährlich acht
Mil=
liarden Mark gezahlt werden. Weitere zwei Milliarden
könnten durch chemiſche Produkte und eine Steuer auf
Ausfuhr=
artikel aufgebracht werden, ſo daß man auf eine ſofortige jährliche
Zahlung von zehn Milliarden rechnen könnte. (Es iſt
nicht anzunehmen, daß dieſe Milchmädchenrechnung Loucheurs
den Anſichten der franzöſiſchen oder gar der engliſchen Regierung
entſpricht. D. Red.)
In der franzöſiſchen Preſſe wird die Bildung des Kabinetts
durch Briand als eine Niederlage Poincarés beurteilt.
Als erſter Programmpunkt Briands ſei bekannt, daß er die
Re=
gierung König Konſtantins anerkennt. In bezug auf
Deutſch=
land ſei er für die ſofortige Feſtſetzung der jährlich
zu leiſtenden Zahlungen.
Die Alliiertenkonferenz.
Berlin, 18. Jan. (Tel. unſerer Berliner
Redak=
tion.) Aus London wird offiziell gemeldet, daß die
Konfe=
renz der Alliierten auf den 24. Januar feſtgeſetzt
wurde. Man nimmt an, daß die Konferenz drei bis vier Tage
dauern werde.
Oberſchleſien.
Zunehmende Unſicherheit.
Myslowitz, 18. Jan. (Wolff.) Am Sonntag nachmittag
erſchienen bei dem Fleiſchermeiſter Kaſinski in Karlsſegen bei
Birkenthal 15 bis 20 Banditen umſtellten. die Beſitzung
und drangen in die Wohnung Kafinskis ein. Mit Handgranaten
und Armeepiſtolen richteten ſie in der Wohnung große
Ver=
wüſtungen an. Kaſinski wurde erſchoſſen. Das gleiche
Schickſal erlitten ein Apo=Beamter, der mit anderen Beamten
zur Hilfe geeilt war, ſowie drei Zivilperſonen und eine Frau,
die Mutter von ſechs Kindern war; drei weitere Ziviliſten
wur=
den ſo ſchwer verletzt, daß ſie kaum mit dem Leben
davon=
kommen dürften. Die Regierung ſetzte 15 000 Mark Belohnung
ſür die Ergreifung der Täter aus.
Rybnik, 18. Jan. (Wolff.) Am Freitag abend wurde in
die Wohnung eines Oberingenieurs eine Bombe geworfen, die
großen Sachſchaden anrichtete.
Zur Ausweiſung Gokheins.
Beuthen, 18. Jan. (Wolff.) Der franzöſiſche
Kreis=
kontrolleur in Kattowitz=Stadt ſandte an die Preſſe eine längere
Zuſchrift — „im Intereſſe der Wahrheit”, wie er ſagt — zur
Ausweiſung des früheren Reichsminiſters Gothein aus
Ober=
ſchleſien. Die Zuſchrift enthält nichts Tatſächliches als die
Ver=
ſicherung, daß Gothein von der interalliierten Behörde mit dem
größten Entgegenkommen behandelt worden ſei, wie es ſeiner
Perſönlichkeit und ſeinem Alter entſprochen habe.
Die Polen haben in Poſen abgewirtſchaftet.
Berlin, 18. Jan. (T.1.) Die Nachrichten, die deutſche
und polniſche Geſchäftsleute jetzt aus Poſen mit ſich bringen,
be=
ſagen, man habe in Poſen den polniſchen Staat und ſeine
Re=
gierung ſo gründlich ſatt, daß ofſen erörtert wird, wie man ſich
ſo ſchmerzlos wie irgend möglih von Warſchau loslöſen
könne. Die „Los von Warſchaut”=Beſtequng hat großen Umfang
angenommen. Nur iſt ihren Führern unbehaglich zu Mute, da
man bei den Erörterungen immer wieder zu dem Sehluf
langt, daß nur ein Anſchluß an Deutſchland eine
wirk=
liche Beſſerung herbeiführen könne.
Die Finanzmiſere Oeſterreichs.
London, 18. Jan. (Wolff.) Nach einer Times=Meldung
iſt in amtlichen Kreifen Londons aus Wien die Nachricht
ein=
getroffen, daß der öſterreichiſche Staatskanzler Dr. Mayr
bezüg=
lich der finanziellen Lage Oeſterreichs etwas hoffnungs
voller geſtimmt iſt. Es ſieht danach aus, als ob die
gegen=
wärtige öſterreichiſche Negierung in der Lage iſt, die Geſchäfte
noch etwa einen Monat weiterzuführen.
Finnland und Sowjetrußland.
Helſingfors, 18. Jan. (Wolff.) Staatsrat Ahonen
reiſt nach Moskau, um die diplomatiſchen
Verbin=
dungen einzuleiten, andere mit dem Friedensvertrag in
Zuſammenhang ſtehende Fragen und die Ernennung darin
vor=
geſehener gemiſchter Kommiſſionen zu regeln. Behrſin wurde
zum Vertreter der Sowjetregierung in Helſingfors ernannt. Die
aus acht Perſonen beſtehende Vertretung des
Außenhandels=
kommiſſariats der Sowjetregierung kam über die Grenze nach
Rajajoki und wurde für fünf Tage in Quarantäne genommien.
Die Einnahmen der finniſchen Staatsbahnen
für 1920 werden mit 360 Millionen finniſcher Mark berechnet,
was die im Budget berechneten Einnahmen um 78 Millionen
überſteigt.
Hungersnot in Armenien.
London, 18. Jan. (T.1.) Von armeniſcher Seite erfährt
Reuter, daß aus dem von den Türken beſetzten Gebiet über
200 000 Perſonen geflüchtet ſind. Nahrungsmitkel
und Heizmaterial ſind nicht zu bekommen. Der Eiſenbahnverkehr
iſt eingeſtellt und die Bevölkerung von einer Hungersnot
bedrohi, wenn nicht ſofort Nahrungsmittel aus anderen
Län=
dern herbeigeſchafft werden.
Amerikaniſche Schritte bei Japan.
London, 18. Jan. (T.U.) Der Waſhingtoner Times=
Vertreter berichtet, die amerikaniſche Regierung gebe ſich mit
keiner bloßen Entſchuldigung für die Ermordung des
amerika=
niſchen Marineoffiziers durch die japaniſche Schildwache in
Wladiwoſtok zufrieden, und in der diesbezüglichen
Pro=
teſtnote ſtreite die amerikaniſche Regierung Japan überhaupt
das Recht ab, in Wladiwoſtok Schildwachen aufzuſtellen.
Ame=
rika werde eine gründliche Abänderung der ganzen japaniſchen
militäriſchen Maßregeln in Wladiwoſtok und im ganzen Bezirk
virlangen und die lange Reihe der japaniſchen Probleme in
Sibirien einmal aufrollen. Die Situation ſei
beſorg=
niserregend.
Letzte Nachrichten.
Paris, 18. Jan. (Wolff.) Wie die Information aus
Kon=
ſtantinopel berichtet, melden dort eingetroffene Nachrichten,
daß die griechiſchen Truppen auf ihrem Vormarſch bei Bruſſc
vier Tage lang von den Kemaliſten heftig angegriffen
wor=
ſen ſeien. Am fünften Tage hätten ſich die griechiſchen Truppen
ſchleunigſt und überſtürzt zur Flucht wenden müſſen; ſie
wür=
den von den Türken verfolgt.
Madrid, 18. Jan. (Wolff.) Der Streikder Beamten
im Finanzminiſterium iſt allgemein und erſtreckt ſich auch auf
die anderen Miniſterien. Die Beamten, die das frägliche
Schriftſtück verfaßt haben, ſind zurückgetreten. Der Miniſterrat
prüfte geſtern abend die Lage, die als ernſt angeſehen wird.
Dato der den Ausſtand zu einer Regierungsfrage machte, iſt
entſchloſſen, energiſch vorzugehen und die Diſziplin wieder
herzuſtellen. Man befürchtet, daß der Streik politiſche Folgen
haben könnte.
Waſhington, 18. Jan. (Wolff.) Das Mitglied des
Reprä=
ſentantenhauſes Fordney, der mit Harding eine
Unter=
redung hatte, erklärte, daß zum 4. Mai eine Sonderſitzung des
Repräſentantenhauſes einberufen werde, auf der hauptſächlich
Tarif= und allgemeine Steuerfragen zur
Behand=
lung kommen ſollen.
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Fär die Veröffentlichungen uuter dieſer eberſchrift übernimmt die Redaktion
keinerlei Vexantwortung; für ſie bleibt auf Grund des § 21 Abf. 2odes
Preſſe=
geſetzes in vollem Umfange der Einſender verantworttich.)
Mietpreisſteigerung.
Die Tagesordnung der Stadtderordyetenverſanmlung am
kommen=
den Donnerstag ſieht Stellungnahme zum Beſchlluß des
Mieteinigungs=
amtes über die Berechnung der Mietpreiſe vor.
Es iſt zu begrüßen, daß auf dieſe Weiſe auch einmal den Mietern,
ſoweit ſolche in der Stad=verordnetenverſammlung vertreten ſind,
Ge=
legenheit geboten wird, in der Oeffentlichkeit Stellung zur Sache zu
nehmen. Bis jetzt hatte nur der organiſierte Hausbeſitz in dieſen
Din=
gen das Worr, während die angeblich beſtehenden Mieterorganiſationen
überhaupt nicht auf den Plan getreten ſind. Dieſe beiden Opganiſationen
(Mieterſchutzverband und der ſeit Jahren in Agonie liegende
Mieter=
verein) ſind ſich ihrer Pflicht anſcheinend nicht bewußt. Das Gebot, dem
Hausbeſitzerverein eine ſtarke Mietermganiſation gegenüberzuſtellen, iſt
dringend.
Wie ſteht es? Die Mietpreiſe haben bis heut eme Steigerung
er=
fahren von durchſchnittlich 50 bis 100 Progent der Fricdensmiete,
be=
grüindet auf die erhöhten Steuern und Abgaben und die hohen Koſten
der Reparaturen. Das Mieteinigungsamt hat gegenüber der
Forde=
rung des Hausbeſitzervereins auf Zugeſtändnis eines Mietertrags von
9 Prozent eine ſolde von 7½ Proxent der Ortsgerichtstaxe zugebilligt.
Darüber hinaus ſollen weiter Steigerungen nur ſtattfinden können,
wenn Reparaturen in den Wohnungen vorgenommen worden ſind, die
über das Maß des unbedingt Notwendigen hmausgshen. Für ſolche
Fälle iſt die Höchſtgrenze der Mietſteigerung vom Mieteinigungsamt
auf 8½ Prozent der Ortsgeriehtstage als Ertrag feſtgeſetzt. Der
Haus=
beſitzerverein läuft nun gegen dieſe Regelung Stirm, obwohl die
Ver=
treter des Hausbeſitzes im Mieteinigungsamr dieſe Regelung gebilligt
haben. Das Mieteinigurng3amt hat einen ſehr vernünftigen Weg für
die weitere Geſtaltung der Mietpreiſe eingeſchlagen und die
geſamt=
eNieterſchaft ſollte geſchloſſen dafür eintreten, daß dem hier aufgeſtellten
Grundſatz Rechnung getragen wird, nämlich, daß die Neparaturkoſten
erſt dann im Mietpreiſe einen Ausgleich finden ſoll , wemr tatſächlich
Neparaturen in den Wohnungen vorgenommen worden ſind. Man
er=
fährt es täglich, daß Hausbeſitzer die Mietſteigerungen in ihren
Zu=
ſchniften an die Mieter Eingangs mit den hohen Steuern und hohen
Reparaturkoſten begründen, und am Schluſſe des Screibens
hinzu=
fügen: „Von jetzt ab gehen alle Reparaturen zu Laſten der Mieter”. Es
kann nicht beſtritten wverden, daß von geringen Ausnahmen abgeſehen,
in den letzten Jahren i den Wohnungen ſo gut wie wich’s hergerichtet
worden iſt, was nicht allein in den gegebenen Verhältniſſen ſeine
Ur=
ſache hatte, ſondern wohl auch zum Teil eine Folge der Agitation der
Hausbeſitzevorganiſationen iſt, die ſeit Jahren ihren Mitgliedern das
Lied vorſingen, daß der Hausbeſitzer Reparaturen nicht mehr ausführen
laſſen könne.
In dem Ertrage von 7½ Prozent finden die Stenern, Verzinſung
Betriebskoſten und Koſten der notwendigſten Reparaturen ihre Aus
gleich. Für darüber hinausgehende Neparaturen iſt nach dem Beſchluf
des Mieteinigungsamtes Entſchädigung gleichfalls vorgeſehen. Es
be=
ſtände alſo kein Grund, von ſeiten der Hausbeſitzer zu klagen; aber es
kommt dieſen allein darauf an, die
una des „inveſtierten
Kapi=
tals” zu erhöhen, und daher die Forderung von jetzt 9 Prozent.
Wer glaubt, daß bei Zahlung von Mieten nach 9 Prozent Ertrag
(is zu 150 Prozent der Friedensmite) hinſichtlich der Inſtandhaltung
der Wohnung durch die Hausb
Beſſerung einträte, wird ſich
täuſchen. Die Mieten würden höher, o.
aß auch nur das geringſte
mehr für die Inſtandhaltung
gen geſchähe wie bisher. Man
hört ja täglich Hausbeſitzer klagen, ſie kämen nicht mehr aus, die Mieten
müßten erhöht werden. Mi
ſem Nichtauskommen iſt aber nicht
ge=
meint, daß der Ertrag die Unkoſten nicht deche, ſondern, daß die
erhöh=
ten Koſten der Lebenshaltung aus dem Ertrage des im Haus ſteckenden
Vermögens (doch meiſt des kleinſten Teils des Hauswertes)
nech=
beſtritten werden könnten.
icht Aufgabe der Mieter ſein, die
Lebenshaltung des Hausbeſitzers ſicherzuſrellen, ſondern
müſſen darauf gericktet ſein, d
die Wohnungen erhalten, im
2
wohnlichem Zuſtande erhalten werden.
Dies zu erreichen, ſcheint der Weg, den das Mieteinigungsamt
be=
ſchritten hat, richtig zu ſein.
Zweck dieſer Ausführungen iſt, die Aufmerkfamkeit der
Miete=
das Problem hinzulenken und beſondeus auch der
Stadtverord=
die Mieter ſind. Mögen ſie mit Nachdruck dafür eintret
preisregelungen ſolche ſind, daß ſie den gemeinſamen Juter
Teile, der Hausbeſitzer und Mieter, entſprechen,
hohe Mieten bewilligt werden, ſondern daß auch Vorkehrungen getr
fen werden, die die rie
e Verwendung der in den Mieten enthn
Beträge für Erhaltung der Wohnungen garantieren.
Hcummer I2
Darmſtadrer Tagviart, Mitrwoch, den 19. Januar 1J2I
Seitc G.
Spiel, Sport und Turnen.
Vor der Entſcheidung.
Die Meiſterſchaftsſpiele der Saiſon 1920/21 mähern ſich dem Ende.
Der für Darmſtadt in Betrachſt kommende Odenwaldkreis dürfte auch
ent=
ſchieden ſein. Dem Altmeiſter vom vorigen Jahre, Turn=und
Sport=
verein Mannheim—Waldhof, iſt es wiederum gelungen, durch
ſeine glänzende Spielweiſe den Meiſtertitel an ſich zu reißen. An zweiter
Stelle folgt Verein für Naſenſpiele Mannheim, dem
Neckarau und die in letzter Zeit geradezu verblüfſende Reſultate
auf=
ſtellende Elf von Feudenheim folgten. Mit etwas Anſtrengung kann
ſich dieſe Mannſchaft noch den dritten Platz erkämpfen. Dieſes wäre die
Spitzengruppe. Berrachtet man nun den Stand der Tabelle von der
ent=
gegengeſetzten Seite, ſo ſieht man am Schluß immer norh Darmſtadt und
Schwetzingen ſich verzweifelt wehren, um ſich vor dem Abſtieg zu retten.
Gelegenheit iſt beiden noch gegeben, ob es aber reichen wird, werden die
beiden noch ausſtehenden Spiele zeigen. Unſere Darmſtädter Mannſchaft
empfängt am kommendem Sonntag Feudenheim, vermurtlich wird
dies den härteſten Kampf geben. Feudenheim befindet ſich zurzeit in einer
aufſteigenden Form, was die Reſultate gegen Phönix=Mannheim 2:0 und
gegen Sandhofen 6:1 bezeugen. Zieht man in Betracht, daß Darmſtadt
gegen Sandhofen 5:2 unterlag, ſo muß man ſchon Feudenheim die
grö=
ßeven Siegesausſichten zuſprechen. Aber auch unſeren Einheimiſchen ſteht
noch em wenig Hoffnung m Ausſicht, wenn man bedenkt, daß die eigenen
Platzverhältniſſe immerhin von großem Nutzen ſind. Zudem hat ſich die
Mannſchaft noch weſentlich verbeſſert; ſo kann man wohl daraus ſchließen,
daß es am Sonntag, wenn der beſtellte Schiedsrichter einwandfrei ſeines
Amtes waltet, einen feſſelnden und intereſſanten Spielverlauf geben wird
Drum auf, Ihr Darmſtädter Ligaſpieler, Mut gefaßt und gezeigt, daß
auch die Heſſen keme Strohpuppen ſind, es wird ſchon reichen.
Erklärung der deutſchen Sportverbände.
Eine Kampfanſage.
Die drei deutſchen Sportverbände: D.F.B., D.Sp.f.A.
und D.S. V. erließen nunmehr zum Kampf zwiſchen Turnen
und Sport folgende Erklärung:
Nachdem mus den geſcheiterten Einigungsverhandlungen der Willé
der Leitung der Deutſchen Turnerſchaft klar erſichtlich geworden iſt, ſehen
ſich die Sportverlände gezwungen, in Abwehr gegen die Beſtrebungen,
den Sport zu zerſplittern, folgende Beſtimmungen zu erlaſſen:
1. Für alle Athletik= Schwimm= und Fußballveranſtaltungen der
Deutſchen Turnerſchmft und ihrer Glieder, die ohne Genehmigung der
ſtändigen Fachverbände erfolgen, wird Teilnahmederbot
er=
laſſen.
2. Alle Vereine bzw. Abteilungen, die ſich an den unter 1.
ver=
botenen Veranſtaltungen beteiligen, werden disqualifiziert; die
Einzelperſonen als Teilnehmer werden namentlich disqualifiziert. Die
Disqualifikation dauert mindeſtens ein Viertal= bis ein, halbes Jahr.
sr. Turnen und Sport. Um eine Klärung der Verhältwiſſe
herbeizuführen, beruft der Verband Brandenburgiſcher Athletik=Vereine
die Leiter der ihm angeſchloſſenen Sportabteilungen der Turnvereine zu
einer gemeinſamem Sitzung mit dem Verwaltungs=Ausſchuß des
Ver=
bandes am kommenden Montag in Bexlin zuſammen.
Das Soziale im Turnen, Spiel und Sport.
Von Redakteur Julian Lehmann, Frankfurt a. M.
Eine Erinnerung aus ſchweren Jahren:
Es war im Felde, als kurz bemeſſene Ruhetage uns in ein
idhlli=
ſches Eckchen des Aisnetales führten Dort hatten ſportbegeiſterte und
ſportkundige Kaweraden ein prächtiges Schwimmbad angelegt, ein
Waſſerball war zur Stelle, und ſchmell bildeten ſich Mannſchaften, die
in geſundem und ſtärkendem Spiele ihre Kräfte maßen. Nun war
ober guter Rat teuter, wie konnte man die Mannſchaften unterſcheiden?
Bunte Mützen wie in der Heimat bei den Schyvimmfeſten gab es nicht.
Aber eine geniale Idee half; wir bildeten eine blonde und eine
ſchwarze Mannſchaft. Auf der einen Seite ſchwammen die hellen, auf
der anderen die dunklen Köpfe — das war der ganze Unterſchied. Im
ubrigen galt nur der Mann, und was er draußen im Leben bedeutete,
kam nicht in Betracht, welche Stellung er im militäriſchen Leben
ein=
wahm, war weggeblaſen. Hier ſchwamm der Oberarzt neben dem
Straßenbahnſchaffner, der Lehrer neben dem Bahnarbeiter, der
Feld=
webel neben dem Rekruten, der Leutnant neben ſeinem Burſchen, alles
rrohe Menſchen, bewußt ihrer Kraft und geeint in dem einen
ſport=
lichen Gedanken. Wer ſich hervortat, wurde mit Beifall bedacht, wer
etwas verpatzte, mit gutmütigem Gelächter. Dieſe ſonnigen Stunden
tätigung im Turnen, Sport und Spiel gibts nur Männer und keine
Stände. Und wer dann ſeinen Sportskameraden und Turnbvuder
draußen auf dem Spielfeld hat ſchätzen lernen, bleibt ihm ein Freund
für immer im Leben. Wie viele Gegenſätze, die nur entſtehen
konn=
ten, weil einer dem anderen fern und fromd ſtand, werden überbrütckt,
wemn ſich beinn Heimweg, bei Wanderfahrten und frohen Siegesfeſten
die Zungen löſen! Man vertraut ſich Sorgen und Freuden an, man
lernt die Hochachtung auch vor dem beruflichen Können des anderen,
denn im großen Gebiete der Leibesübungen findet ſich für jede
Fähig=
keit entſprechende Verwertung. Parteigegenſätze überbrücken ſich
un=
merklich, wenn man ſich zuſammenfindet in dem hohen Ziele der
Er=
tüchtigung unſeres Volkes. Welch harmoniſcheren Staat gab es, als
das alte Staatengebilde des alten Griechentums, worin die
Körper=
zucht die Hauptrolle ſpielte?
Niugends wird der ſoziale Gedanke, der das Zeichen unſerer Zeit
bildet, reiner zum Ausdruck kommen, als in der Ausübung des Sports.
Einer für alle, alle für einen! Sei es die Manaſchaft, die im Boot
zu=
ſammenſitzt, ſeien es die elf Leute, die mit brennendem Ehrgeiz den Ball
treten, alle ſie ſind Freunde und werden Freunde fürs Leben bleiben,
gleich, wohin ſie Beruf und Geſellſchaft führen. Einer der bekannteſten
Torwächter Deutſchlands, ein beſcheidener junger Mann, voll Gifer in
ſeinem Sport, unauffällig in ſeinem Benehmen, wird gefragt, ob er
nicht in eine andere Stadt überſiedeln wolle. Wie ſich entſchuldigend,
bemerkt er: „Ich kann doch nicht meine ganze Fabrik mitnehmen!” So
erſt erfährt man, daß dieſer gute Sportsmann einer der größten
Fabrikbeſitzer war. Niemals hatte er es in den Vordergrund geſtellt
und mit jedem einfachen Mam ſeiner Elf nur als Sportsmann
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dauptverſammlung: Milchverteilungsvereinigung um 3 Uhr im
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Jubiläumsverſammlung der Zentrumspartei um 8 Uhr im
Konkordiaſaal.
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ſowie Inſerate werden dort entgegengenommen.
Für pünktliche Zuſtellung der Zeitung werden wir
jederzeit beſorgt ſein.
(635a
Der Verlag des Darmſtädter Tagblattes.
Leitung: Dr. Otto Waldgeſtel. Verantwortlich für den leitenden politiſchen
Teil und für Feuilleton: Dr. Otto Waldgeſtel; für heſſiſche Poli ik und den
ibrigen Teil (außer Sport, Handel Landwir ſchaftli che) Max Streeſe; für
Sport, Handelsteil und Lanowirtſchaftlickes: Kurt Mitſching; für den Anzeigenteil,
Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem Geſchäftsleben: Paul Lauge. —
Druck und Verlag: L. C. SBittich’ſche Hofbuchdruckerei. Säm lich in Darmſtadt.
— Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mitterlungen ſind an die „Redaktion des
Tagblatts” zu richten. Elwaige Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche
verden nicht berſickſichtigt. Unverlangte Manuſkrivte werden nicht zurückgeſandt.
Wetterausſichten für Mittwoch.
Vovwiegend ſtauk bewölkt, Regenſchamer, vorübergehend ekwas fälter
Weſtzwind.
Die heutige Nummer hat 10 Seiten.
Familiennachrichten
Die Geburt einer Tochter
zeigen hocherfreut an
Hermann Freiherr von Glenok
und Frau Emely, geb. Merok
Zürich, 16. Januar 1921
Rämistraße 58.
*2350
Todes=Anzeige.
Freunden und Bekannten die traurige
Mitteilung, daß unſere liebe Mutter,
Schwie=
germutter, Großmutter, Schwägerin u. Tante
Kaffee, reinſchmeckend, friſch gebr.
Pfd. 23.—
Haferflocken.
Berſtenflocken.
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„ gelb.
wäscht
schneeweiß.
ersetzt Rasenbleiche,
schont und erhält
die Wäsche,
geb. Schaberg
geſtern abend ½8 Uhr nach kurzem
Krank=
ſein nach beinahe vollendetem 78,
Lebens=
jahre ſanft verſchieden iſt.
In tiefſtem Schmerze
Die trauernden Hinterbliebenen:
Hulda Evertz, geb. Grah
Ernſt Evertz
Kuno Grah
Hedwig Grah, geb. Evertz
nebſt 1 Enkel.
Darmſtadt, Elberfeld, 18. Jan. 1921,
Saalbauſtr. 38.
Die Beerdigung findet am Donnerstag, den
20. Januar, nachm. 3 Uhr, auf dem
Wald=
friedhof ſtatt.
*2257
Große Heringe St. 0.85, 10 St. 8.—
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Am 17. Januar iſt unſere liebe Schweſter,
Schwägerin und Tante
Wir fertigen in eigener Werkſtätte extra gute
nach kurzer, ſchwerer Krankheit in Bernburg
a. d. Saale ſanft entſchlafen.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Marie Wolfskehl
geb. Spohr=Braunfels.
Darmſtadt, 18. Januar 1921.
Von Beileidsbeſuchen bittet man
freund=
lichſt abſehen zu wollen. (*2
Henkel & Cie.
Düsseldort.
die mindeſtens doppelt ſo gut ſind, als fertig gekaufte.
Alle Größen ſtets vorrätig! (*2206mg
VVerkauf zu Fabrikpreiſen! i
Markt 5 Gebr. Blum Markt 5.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
bei dem Heimgange unſeres lieben, guten
Todes=Anzeige.
Heute entſchlief unſere liebe,
und Schwägerin
ſagen wir allen, beſonders Herrn Pfarrer
Weigel für die troſtreichen Worte am Grabe,
ſowie für die überaus zahlreichen
Blumen=
ſpenden innigſten Dank.
(*2333
Die tieftrauernden Hinterbliebenen:
Familie Wilhelm Fiſcher, Metzger.
Nieder=Ramſtadt, den 18. Januar 1921.
holl. Molkereibutter
friſch eingetroffen
Anton Braunwarth
Ernſt Ludwigſtraße 3. (809
im 78. Lebensjahre.
Darmſtadt, den 18. Januar 1921.
In tiefer Trauer:
Marie Eck
Soſie Eck
Anna Reining.
Die Einſegnung findet ſtatt: Donnerstag
den 20. Januar, nachmittags 2½ Uhr, im
Sterbehauſe, Müllerſtraße 24, daran an
ſchließend die Beerdigung auf dem a
Friedh.
Ligarsiten
Ludwigs-
Hermann Rosenthal lat=
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KcFee- und Speise- Service.
Achtung!
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Boldgegenſtände von 8—32 Mark für
1 Gramm je nach fein.
Platin pro Gramm It. Fachzeitung 80 bis
100 Mark.
(*2207
Wegen fortwährendem Preisrückgang
oben=
ſtehende Preiſe nur 2 Tage Gültigkeit.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
während der langen Krankheit meiner lieben
Frau, unſerer treuſorgenden Mutter, ſagen wir
Allen, insbeſondere den Schweſtern in Laubach
und im Städt. Krankenhauſe für die liebevolle
Pflege, der Neuapoſtoliſchen Gemeinde für die
zahlreiche Begleitung zur letzten Ruheſtätte, ſowie
für die troſtreichen Worte am Grabe und
zahl=
reichen Blumenſpenden herzlichen Dank.
Darmſtadt, den 18. Januar 1921. (*2313
Jm Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Georg Karg.
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2
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K
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der
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2121 8
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esetti.
v. 1907..
1MSab. Anl. unk. 1935
½
1 Zahern Anl. ... . .
....
öeſſen unk. 1924....
.....
Bericht von der Frankfurter Börſe vom 18. Januar.
Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie, Darmſtadt.
Auf die ſchwächeren vorbörslichen Deviſenkurſe eröffnete die Börſe
matter Haltung. Das vorliegende Angebot war jedoch gering. Im
bieren Verlauf kam, im Einklang mit dem Anziehe der Deviſenkurſe,
ge freundlichere Tendenn zum Durchbruch. Montan= und
Elektrizitäts=
eris waren leicht erholt. Am Einheitsmarkte waren Verkäufe noch
ilerrſchend, ſo daß die meiſten Werte auch heute nachgaben. Höher
ſusn ſich Siemens, Glas, Badiſche Anilin und Deutſche
Eiſen=
el=Aktien. Der Kurs der heute zur Einführung gelangten
Main=
ſritwerke=Aktien ſtellte ſich bei B Prozent Zuteilung auf 140 Prozant.
Freiberkchr waren Holzmann und Benz nach ſchwacher Eröffnung
Beigt. Der Anlagemarkt war wenig verändert.
Frankfurter Abendbörſe vom 18. Januar.
m. Daß der Dollarkurs immer noch das Hauptmotib der
Börſenten=
u iſt, hatte ſich an der Mittagsbörſe bewieſeu, wo anfänglich die
Ten=
rz wcht ſchwankend, dan aber am Schluß zueſentlich befeſtigen konnte,
M Zeu=York anzog. Die günſtigene Strömung kam Balutapapieren
zu=
gr. wovon beſonders Mexikaner Nutzen zogen. Die Kursbewegung im
Disdverkehr war in dieſen Werten wieder beſcheiden, da die Deviſen
aarten Schwankungen unterlagen. Deutſch=Ueberſee=Vert. 960, verloven
9Xrozent. Im freien Verkehr wanen junge Benz geſuckt 226, alte 247,
ſaſt wunden genannt Holzmann=Aktien 350, 352 Neckarſulmer 369.
Ansfelter Kuxe feſter 4650. Montanpapier vorwiegend gut behauptet.
Kd rus ſchwächer. Chemiſche Bad. Arilin, Farbwerke Höchſt wanen zu
geren Kurſen geſucht. Gebeſſert gehen auch einzelne
Kaſſainduſtrie=
rige hewvor. Maſchinenf. Eßlingen, Maſchinenf. Karlsruhre ſeien als
ſmiders feſt erwähnt. Auf Rückäufe ſtelltgen ſich Zellſtoff Aſchaffenburg,
Cyr. Farbuerk Mühlgeim höher. Adlerwerke Kleher und Daimler
rten bei vegen Umſätzen Kurserhöhungen. Im Verlaufe trat in
Har=
ger Abſchwächng ein 500 bis 495, ſo ſind Elektro Lahmetzer 7
Pro=
i gebeſſert. A. E.=G. ſchwächer. Der Schluß geſtaltete ſich bei ziemlich
reregtem Verkehr feſter. Die nächſte Börſe findet a Donnerstag,
20. Januar, ſoatt.
Der Wert der Mark im Auslande.
w. Für 100 Mark wurden gezahlt am 18. Januar in Zürick 10,10
.Sem Kriege 125,40) Franben, m Amſterdam 4891 (59,30)
Gul=
in Kopenhagen 9,35 (88,80) Kronen, i Stockholm 8,00
45) Kronen, im Wien (vom 17. Jan.) 1237 (117,80) Kronen, m
N4g 3100 (117,80) Kronen, in Neu=York 1,68 (23,80) Dollar, in
Atis 26 (12,40) Franken.
Die Aufwärtsbewegung der Mark.
* Seit einigen Tagen iſt eine ſtändige Aufwäxtsbewegung der Mark
nämtlichen ausländiſchen Börſen, ſo vor allem in Neu=York, Pa=
Zürich und Amſterdam feſtzuſtellen. Die Gründe dafür liegen
uzhmlich teils in der Neu=Yorker Markſpekulation, teils
en Abſchlauß des neuen holländiſchen Deviſenabkommeus. Dieſe
er=
rliche Bewegung zeigte ſich auch geſtern bei den Berliner Großbanten
zußormittagsverkehr. Es iſt anzunehmen, daß die ſirte
Aufwärtsbewe=
uaz der Mark i den nächſtem Tagen ſich weiter fortſetzen wird.
w. Teviſenmarkt. Frankfurt a M., 18. Jan
Geld ! Brief —Nfe
Geld Brief Ifffe
Sſeld. Brief 15. Fllzuar
Geld Priet =Bruſſ.
..
ſued. .
W....
Aicetz .
Ain im ..
4Op.
Magark= 708.—
bar2 9)/3
23421
387.60
979.—
798.20
2121.
106.90
23511
388.40
V1.—
800.8
212/
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40g7.902102 1
239.70 240.,3
4031 40410 1
023.9 11028 10
889.10 890 9
234l. 2357/
duuss 8o zuet.gdl Norwegen.
Schweden.
Helſingfors
New=Yor”.
Wien (altes
D=Oeſt. abg
Budapeſt. .
Prag. . .. ! UOSSAMIDSSSN
1298 701391. 341
164.80 165.20
2.04— 62.90—1
410Lzrrg
9.49— 9.51—
79 60—/80.40- NISSONTIIBI
1388 89l1371.40
——.
4.921,65,07½,
—.
—
Berliner Börſe.
* Berlin, 18. Jan. Börſenſtimmungsbild. Wegen der
im Auslande, beſonders in Neu=York eingetretenen erheblichen Beſſerung
des Markkurſes iſt hier am Dwiſenmarkte bei nervöſem Auf und Nieder
eine ziemliche Verwirrung eingetreten, welche vor Feſtſetzung der
amt=
lichen Notizen zu erneuten Rückgängen führte. Das gleiche Bild der
Ner=
poſität bot auch der Verlauf der Börſe, doch war die Stimmung von
vornherein weſentlich beruhigter, weil vom Privatpublikum ſowohl im
Großverkehr als auch zu den Einheitskurſen nicht allzu erhebliche
Ver=
kaufsaufträge vorlagen. Die Anfangsburſe ſtellten ſich aber überwiegend
bei Einbußen von 10 bis 15 Prozent, vereinzelt noch darüber, unter den
geſtrigen Stand, wenn auch für einige wenige Papiere infolge von
Deckun=
gen bereits leichte Erholungen eintraten. In den
Hauptſpekulations=
papienen fanden anfänglich auch Zwangsglattſtellungen für einen
zah=
lungsunfähig gewordenen fneien Makler ſtatt. Als aber ſpäter die
De=
viſenkurſe, beſonders der Dollar, ſich von ihnem niedrigſten Stande ewas
zu erholen vermockten, ſchritt auch die Börſenfpekulation, die, wie erwähnt,
geſtern ſtark realiſiert hatte, zu Deckungen, unter deren Einfluß ſich die
Stimmung befsſtigte und die führenden Spekulationspapiere, teilweiſe
über die geſtrigen Schlußkurſe hinausgingen. Dies gilt beſonders von
Mannesmann, Phönix, Rheinſtahl Deutſche Waffen, Dynamit Nobel und
Augsburg=Nürmberg, die bis 10 Prozent, ſo wie auch Th. Goldſchmidt,
Orenſtein u. Koppel, die ungefähr 60 Prozent bezw. 20 Prozent von dem
geſtrigen Veuluſt wieder einholen konnten. Bankaktien waren zumeiſt
wieder 2 bis 3 Prozent ſchwächer. Heimiſche Rentenwerte blieben foſt.
In den zu Einhgeutskurſen gehandelten Induſtriewerten überwogen trotz
einiger Erholumgen die Mickgänge infolge von Verkäufen der
ſogenamn=
ten ſchwachken Stände des Publikums.
Vom Ledermarkt.
b. Die rückläufige Bewegung am Häute= und Fellmarkt
be=
herrſcht auch den Markt in Leder. Die Umſätze in Leder aller Art
gin=
gen über das Bedarfsgeſchäft nicht hinaus. Die Preisgeſtaltung iſt
zur=
zeit undurchſichtig, jodenfalls ſcheint nach Lage der Dinge eine
Stabili=
ſierung der Lederpreiſe ſo gut wie ausgeſckloſſen zu ſein. Hinzu kommt
weiter noch der flaue Geſchäftsgang am Schuhwarenmarkt, ſodaß nach
alledem die Ausſichten keine günſtigen ſind. Trotzdem aber haben ſich
die Preiſe gegewüber den Dezemberpreiſen nicht weſentlich verändert.
Auf den letzten Lederbörſen notierten, bei ſlauem Geſchäftsgang:
Januar
Dezember
Sohlleder per Kg..
70—105 Mark
70—120 Mark
Rindbox, farbig, per Qugdruf. 22—30
9—39
18—31
ſchwarz.
18—23
33—38
Boxcalf, farbig,
35—40
3—30
ſchwarz.
27—81
Vom Holzmarkt.
r. Unſer fachmänniſcher Mitarbeiter ſchreibt uns: Die
Abſchwä=
chung der Marktlage hat weitere Fortſchritte gemacht. Es iſt
heute ſchwierig, Schnittholz von den Sägewerben zu verkaufen, und es
hat den Anſchein, als ob ſich die Verhältniſſe in den künftigen Monaten
noch ungüuſtiger geſtalten werden, denn der Veubwauch hat nichts zu tun.
Dazu kommt, daß verſchiedene Betriebe, in Süd= und Weſtd=utſchland
während der Monate Oktober und November, als ſcheinbar eine
Beſſe=
rung am Holzmarkt eintrat, Käufe vorgenommen haben und nun ihre
Abnahmeverpflichtungen erfüllen müſſen. Die Vertreter der großen
Holz=
handlungen, die Weſt= und Süddeukſchland, insbeſondere das Rheinland,
bereiſen, berichten übereinſtimmend über die Ablehnung ihrer Angebote
in den Kreiſen der großen Tiſchlereien und Möbelherſteller. Während die
Küchenmöbelfabrikation noch bis vor einigen Wochen Aufträge zu
erledi=
gen hatte, gehen die Beſtellungen jetzt ſpärlich ein, und es ſieht ſo aus,
als ob Arbeiterentlaſſungen vorgenommen werden wüſſen, wenn nicht
bald eine Aenderung eintritt. Nur Bahnſchwellen ſind geſucht, was im
großen und ganzen auf den Bedarf des Eiſenbahn=Zentralamtes, dann
aber auch davauf zurückzuführen iſt, daß man ſich ſehr viel von den Lie=
ferungen an die Entende verſpricht. Es wäre wünſchenswerk, daß
die=
jenigen Kreiſe, die eine Aufwärtsbewegung am Schwellenmarkt erwarten,
recht vorſichtig urteilen, denn es unterliegt gar keinem Zweifel, daß die
Lieferung von Schwellen nach Fuankreich auf Grund irgend einer noch
zu ſchaffenden Organiſation erfolgen wird. Namentlich Buchenſchwellen
werden in den angeforderten Mengen überhaupt kaum bereit geſtellt
wer=
den können. Es wird insbeſondere unmöglich ſein, daß der freie
Wett=
bewerb für dieſe Buchenſchwellen=Lieferungen zugelaſſen wind. Aus
Bahern wunden in letzter Zeit viel Angebote an den Markt gebracht,
ohne daß ein Erfolg erzielt werden konnte. Nicht einmal
Preisermäßi=
gungen, die den Käufern in Ausſicht geſtellt wurden, führten zu einem
Erfolg. Das Gichengeſckäft liegt nach wie vor gedrückt. Es ſind große
Angebote am Markt. Die Fourniereichen, die infolge der vorgerückten
Jahreszeit braun wurden, ſind inzwiſchen zu Dickten eingeſchnitten. Da
aber die Luxusmöbelfabrikation keinen Bedarf hat, ſind große Beſtände
von 7 und 10 Millimeter Dickten uverkauft, was natürlich auf die Preiſe
eine Einwirkung ausübt.
r. Zur Regelung des künftigen Holzeinſchlages.
Die Forderungen einer zwangsweiſen Regelung des Holzeinſchlages
haben die Uutevausſchüſſe im Neicksrat abgelehnt, weil ſie darin weder
einen Vorteil ſehen, noch die Verordnungen für durchführbar halten.
Es wunde dagegen ein Vorſchlag der Länder angenommen, demmufolge
dieſe ſich terpflichten wollen, bis Ende Septomber 1921 6 Millionen
Feſtmeter Grubenholz und 2 Millionen Feſtmeter Schwellenholz
einzu=
ſchlagen, damit dem beſtehenden Mangel an Nohſtoff auf disſem
Ge=
biete geſteuert wird. Der Reiclsugt hat dieſe Vereinbarungen ohne
Widerſpruch angenommen. Die Aufteilung der einzelnen Mengen an
die Länder ſoll unter Berückſichtigung ihrer Leiſtungsfähigkeit durch
das Reichsminiſterium für Landwirtſchaft und Ernährung erfolgen.
Die Weltwirtſchaftskriſe.
* London, 18. Jan. Die Weſtminſter Gazette ſchreibt, die Zahl
der Erwerbsloſen nehme dauernd zu. Ein ernſtes Zeichen
der induſtriellen Lagen ſei die anhalgende Flaue in wichtigen
Kohlenberg=
werken. In wicntigen Landes eilen, ſo im Bezirk von Swanfaa, fejerten
Tauſende von Bergarbeitern. In einer vor Delegierten der
konſtitutw=
nellen Arbeiterpartei gehaltemen Nede erklärte Lord Curdy, nugenblicklich
ſei die Arbeitsloſigkeit am ſchärfſten in Amerika; danach hämen England,
Frankreich, Belgien und dann erſt Italien und Deutſchland.
Infolge der Handelsdepreſſion wurde mehreren Tauſend Arbeitern
der Stahlwerke von Dowlain (Wales) getündigt. Die Arbeiter
der Kupſerwerke vont Swanſea=Aanolly haben in eine Herabſetzung
ihres Lohnes um 5 Prozent geſtimmt, um eine Stillegung der Werke
zu verhindern.
Der Frachtenmarkt, zeigt einen weiteren Rückgang der
amerikaniſchen Kohlenfrachten. Sie notieren noch
Rottep=
dam 4 Dollar gegenüber 8 Dollar vor zwei Wocken oder 2 Döllar vor
einem Jahre. Das bedeutet nach der Aeußerung von Sachverſtändigen
einen Verluſt von zwei Dollar pro Tonne.
Die Einführung der verkürzten Arbeitszeit auf den
ſtaut=
lichen Worken wind am 24. Februar trotz des Proteſtes ſämtlicher Arbeiter
in der Weiſe durchgeführt, daß täglich eine Stunde weniger gearbeitot
wird. Die Löhne werden inzwiſchen reduziert.
b. Vom Gewürzmarkt. Die Lage am Gewürzmarkt iſt ſo
gut wie unverändert. Wenn auch ein weiterer Preisrückgang nicht zu
verzeichnen iſt, ſo iſt die Nackfrage doch immer noch flau und die Umſätze
bewegten ſich in engen Grenzen. In einzelnen Sorten ſetzte die
Nach=
frags wohl ekzuas lebhafter ein, auf die Preisgeſtaltung war dies jedoch
ohne Einfluß und blieben dieſelben unverändert.
b. Die Tierhaarverwertung Mucrena hält ihre 4.
Kanin=Spezialauktion am 25. Januar in Leipzig ab. Zur Verſteigerung
kommen zirka 300 000 Kanin=, 20 000 Haſen=, 10 000 Katzen= und 25 006
Stück Ziegenſelle.
kankfurter Kursbericht 18. Jan. 1921. Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie (Darmſtädter Bank)!
Staatspapiere.
MGeichsanleihe.
, WWu. V. Schatzanweiſ.
VI.—1X
heprämienanleihe ..
Breuß. Konſols..
„.........."
R ürttemberger . ..
Ausländiſche.
Zulgar, Tabak 1902,
Griech. Monopol..
Oeſt. Staatsre, ev.
14, ab 1918.
Oeſt. Schatzai.
ſſt. v. 1914..... . . ...
De ſt. Goldrente. . . .. 44,50
einheitl Rente.
7um. am. Rente v. 03
Goldrente v. 18
am. „ konv.
zurk. Admin, v. 1903
(Bagdad) Ser. I
„1I
d. 1911,Zollanl.
Ung. Staatér. v. 14
Goldrente..
Staatsr. v. 10
Sc
5% Mexik. amort, innere
konſ. äuß. b. 99
425 Mexik Goldv. 04, ſtfr.
32
konſ inner. .
4½2 — Irrigationsanl.
5% Tamaulipas, Ser. I..
Oblig. v. Transportanſt.
42 Eliſabethbahn ſtfe.
2,6% Oeſt. Südb. /Lomb. )
52Oeſt. Staatsb. 1,b.S.Em.
83 Oeſt. Staatsb. Era. Netzl
429
v. 1883.
4½% Angtoller I.......
326 Salon Conſt Jonction
325 Salonique Monaſtir.
5% Tehuantepee ... . . . .
4½½
......"
Deutſche Städte.
470 Darmſt. v. 1919b.1925
3½,% Darmſtadt v. 1905.
480 Frankfurt v. 1919.. ..
„ v 1903....
3½%0
420 Mainz. v. 1919b. 1926
Pfandbriefe.
426 Frantf. Hyp. Bk. 1920
312
4%0 F.kfH.Krd.=Ver 1921
4%0 Mein. Kyp. Bank 1922
1922
48 Pfälz.
1923
48 Rhein.
verl.
76
42 Südd Bk.Münch 1906
4½ Heſ.Ldhyp. Bk Pfdbr.
8½% Heſſ. Ldhy. Bk Pfdbr.
425 Heſſ. Ldhyp. Kom. Obl.
Bank=Aktien.
Berliner Handelsgeſ.
Darmſtädter Bank.
1I
420 —
600,
330,—
4.—
128.—
108.—
420,—
98,50
86,50
102,—
88.—
96.—
98.—
108—
9910
84,6)
100,10
87,10
98,60
237.—
183.—
685, Deutſche Bank.. 319,75
162,75 320,— Dt. Effekt. u. Wechſelbk. 162,75 Deutſche Vereinsbk. 154. 152,50 Diskontogeſellſchaft 250. 246.— 440. Dresdner Bank.. 219.— 530,— Metallbank .. 810,— 303,50 Nationalbank f. Deutſchl. Oeſt. Kreditanſtalt . . . .. 4.— Rhein. Kred.=Bank. . . . . . 170.— 170,— Gi
51.— Vergwerks=Aktien.
Bochuner .... Buderus ........" 632.— 600, Dt. Luxemburger. 351.— 352,50 6 lſenk. Bergw.. 366.— 365,50 115.—
439,— Harpener Bergb. .. 496,— Eſchweiler Bergw. 355,— Kaliwerke Aſchersleben .. 400,— 400— Weſteregein. — 825,— Laurahitte .... 82.— Lothringer Hütte. 460, Mannesmann Röhren. 593,— 61s.— 35.— Phönir. 608.— 595.— Oberſchleſ. Eiſen Caro) 288.— Oberbedarf.. 328,— Nhein. Stahlw. 375.— 560,— 101,50 Riebeck Montan. 480,— 87,50
95,50 Aktien v. Transportanſtalt.
Paketfahrt. . 189.— 189,50 97,75 Nordd, Lloyd:. 190,— 190,—1 103.— Südd. E., B.=Geſ.. 104.— 98 50 Schantung E.=B. 550,— 548,— 84.— Baltimore. 435.— 435,— 104,50 Kanaba. 100,10 Lombarden 87.— Oeſt.=Ung Staatsbahn :. 99,25 Induſtrie=Aktien.
Zement He delberg... 318,— 310,— 18 Badiſche Anilin . 525.— 350,— 19 180. D. Gold= u. Siülbſcheideanſt. 860,— 857,— 19 NDNfS-Afen Gruf m W (Eigene telegr. Meldung.) urſe.
17. 1. Griesheim Elektron.. 402,50 408,- Aktiengeſ. f. Anilinfabr.. . 521.— Höchſter Farbwerke. 425.— 433, Aſchaffenburger Zellſtoff. 569,— Holzverkohlung.... 650 645. Augsb.=Nürnb. Maſchinen 400,— Werke Albert Chem.). 1385. 675 eg Berlin Anhalt=Maſchinen 30274 217,75 Allg. Elektr.=Geſ. 304.— 312.— Bismarckhütte. . ......." 640 1 Vergmann=Werke. . .... 335.— 345.— Deutſch=Atlant. Tel. ... 239 34 Felten & Guilleaume.. 455.— 450, — Deuiſch=Niederländ. Tel. 270, 62,50 Lalmeher ...... 245,50 240,— Deutſche Erdöl. . ...... . 2025,— Licht & Kraft. . ........ 230,— 235 Dt. Kaliwerke. ........ 415.— Rhein. Elektr Werke.. .. 194,75 205.— Dt. Waffen u. Munition 545.— Schuckert. . ...... ...4" 255,— 260, Donnersmurckhütte ..... 680,— Siemens & Halske ..... 330.— 342,— Dynamit Nobel ........" 359,— 360 3 Feinmechank Fetter)... — Elberfelder Farben ....." 425,— Gelſenkirchen Gußſtahl.. — Elektr. Lieferung ......." 205. 499.— Gummi=Berlin=Frankfurt! — 340, Geſſenk. Gußſtahl. . ... 505,— Gummipeter. . . . . . . . . . . 500,— 500,— Geſ. f. elektr. Untern.... 199.— Heddernheimer Kupfer.. 400,— 371.— Hanſa Dampfſch. . 312,— Lederwerke Spicharz. — 240. Hemoor Zement 350,— 3.0.— Lüdenſcheid Metall ..... — Hirſch Kupſer... 430,— Adlerwerke Kleher...... 310.—. 280 ex Höſch Eſen..... 765,— Badenia (Weinheim). 300, 300,— Hohenlohe Werke. 290,— Breuer & Co. Vorzüge.. 300,— 329,— Kahla Porzellan.. 576,— 280.— Daimler Motoren. . . . . .. 290,— 287.— Linde’s Eismaſch.. 325. 322,— Eßlinger Maſchinen. . . .. 310,— 320,— Lingel Schuh ... 240,— Gasmotoren Deutz...... 228,— Linke & Hofmann. 445.— 490,— Karlsruher Maſchinen. 350,— 310.— Nordd. Gummi 241.— Luxſche Induſtrie .....! 230,— 288. Orenſtein. . ... 540,— Vogtländiſche Maſchinen. — 302,— Nathgeber Waggon 405,— Oelfalrik Ver, Dt. ..... 3:5,— Roſitzer Zucker. 879,— 1o4— Zellſtoff Waldhof. ......" 498,— 489.— Rütgerzwerke. 426.— Buckerfabr: Waghäuſel. 400.— 395.— Sachſenwerk. 355,— Frankenthal 420, 400.— Siemen Glas 575,—
Ralſs)
Darmſtädter Werte.
Dampfkeſſel Rodberg ... 355,
Gebrüder Roeder. . . . . . . 275,—
270,—
Gebrüder Lutz......"
Heloetia Konſervenfabrik. 265,—
Motorenfabrik Darmſtadt 187.—
Venuleth & Ellenberger. 300,—
Angeb.
358.—
278,—
275.—
270,—
189,
303,—
Thale Eilenhli clazu
Weſtkäl. EiſenLangendreer
Wittener Gußſtahl. ....
Wanderer Werke ......
Deutſche Petroleum ....
Sächſiſche Gußſtahl ....
Steaua Romana ....
e71.
453.—
1995,—
419,—
475.—
392,—
2951=
z15
2250,—
401,
552,—
680,—
429.—
205,—
—
190 ,
311.—
369,—
396,—
770,—
287.—
560,—
335.—
240.
440,—
335,—
538,—
400,—
360,—
420,—
355.—
570,—
732.—
670,—
440,—
655.—
1950,
1515,—
Wu den Amtsverkündigungen des
Kreis=
buntz Darmſtadt und den Bekanntmechungen
des Polizeiamts Darmſtadt.
efundene Gegenſtände: 1 ſchwarze tofftaſche
hr!sn ſegel und Taſchentücher 1 Puar gruue
Kin=
be cnoſchuhe 1 Hundepeitſche. 1 dunkelgrauer
Pchziglacéhandſchuh 1 dunkelbl breiter
Damen=
mrielgürtel. 1 Viſitenkartentäſchchen mit Korten,
hu ſfer. Namen Dr. S.hmidt lautend. 1 Mülleimer.
lines leeres Kinderportemonnaie, 1. großer
Sſſel mit Kordel. 1 brauner Herrenhand chuh.
Grankſchlüſſel. 1 Päckchen ſchwarzen Tee. 120
MMir Scheinen. 1 blaue Kinderjacke. 1 goldener
ShEing mit rotem Stein.
Bekanntmachung.
ecmentag, den 5. Februar 1921, vorm. 11 Uhr,
Korl ſe üm Grundbuche auf den Namen Ewald, Fried=
„Eieih Eitwe, Minna geb. Jakobi, eingetragene
Lie=
ifgemuft:
NEelmtt, Nr. 150, 2272 am Acker im Straßengarten
inn ſerem Geſchäftszimmer, Waldſtr. Nr. 12, zwecks
„MAilſteb. ung der Erbengemeinſchaft verſteigert werden
ie Verſteigerung wird auch dann genehmigt
zwochten, wenn ein der Schätzung entſprechendes
Ge=
ba tſcht eingelegt iſt und anderweite rechtliche
Hin=
de nſe nicht entgegenſtehen.
lar mſtadt, den 17. Januar 1921.
(788a
Ortsgericht Darmſtadt 2.
m Anbetracht der geſteigerten Kohlenförderung
wesſin bis auf weiteres noch Braunkolllen im
Klein=
be Ruf an der Grube „Prinz von Heſſen” gegen
„glng der Kohlenkarten auf die freigegebenen
(u berk uſt Abholungszeit von 8 Uhr vormit=
Wis 5 Uhr achmittags, Samstags nur bis 2 Uhr
Hwaltung der ſtädtiſchen Braunkoklengrube
—Frinz von Heſſen” bei Darmſtadt.
(st790
Steinmetz.
Mennne
Die Dachdeckerarbelten bei Errichtung von
Wohn=
häuſern am Rhönring ſollen vergeben werden.
Die Bedingungen liegen bei dem unterzeichneten
Amte, Grafenſtraße Nr. 30, Bimmer Nr. 9, offen.
Angebote ſind bis Mittwoch, den 26. Jan 1921,
vormi tags 10 Uhr, einzureichen.
(st801
Darmſtadt, den 17. Januar 1921.
Städt. Hochbauamt.
Sch.tzt die Waſſerzu= und Ableitungen
vor Kälte
durch gutes Schließen der Türen und Fenſter der
Keller, Abdecken der Waſſermeſſer und ſonſtigen
Leitungsteile mit Stroh, Tüchern uſw. Der Bugang
zu Haupthahn und Meſſer muß fveigehalten werden.
Die in Waſſermeſſerſchächten in Gärten uſw.
be=
find ichen Meſſer uſw. ſind beſonders, ſtark der
Ge=
fahr des Einfrierens ausgeſetzt, und dagegen gut zu
(st814
ſchützen.
Darmſtadt, den 12. Januar 1921.
Tirek ion der ſtädt, Gad= und Waſſerwerke.
Pfänder=Verſteigerung
in dem ſtädtiſchen Leihamt, Kirchſtraße Nr. 9.
Die Pfänder Nr. 9117 bis 11919 einſchl. (grüne
Pfandſcheine) werden Tienstag, den 25. d. Mts.,
von vormiltags 9 Uhr ab, öffentlich meiſtbietend
gegen Barzahlung verſteigert, ſofern ſie bis dahin
nicht ausgelöſt ſind oder der Verſatz eineuert iſt.
(st. 773
Darmſtadt, den 17. Januar 1921.
Städt. Leihamt.
Jaeger.
vertilg.
In 1 Stunde Sie uut. Eacantie Kopf=,
Brut Niſſ.), Wanz, Flöhe b.
Filz=u. d
Kieid-4 441)e Rerſch 1. Zier. Kampolda,
p.g M Wund. unſch Berk. nur:
Gustav Kanzler, Darmstadt, Schulſtr. 12 (800a
Peter Pfeiffer, Bensheim, am Bahnhof. (Poſtverſ.)
Ludwigs 1. Liebigs=Obetrealſchule
zu Darmſtadt.
Anmeldungen für Oſtern 1921 werden Dienstag,
den 1. Februar, von 3—5 Uihr, in den betrefſenden
Schulgebäuden entgegengenommen. Das letzte
Schul=
zeugnis, der Geburts= und Impfſchein ſind, dabei
vorzulegen. Diejenigen Schüler, die von einer
Vor=
ſchule in die Oberreglſchule übertreten wollen,
müſ=
ſen ebenfals angemeldet werden.
Von Darmſtädter Schülern ſind die in der
Rhein=
ſtraße, Alexanderſtraße und Dieburgerſtraße, jowie
die nördlich dieſer Straßen wohnenden in der Liebigs=
Oberrealichule, die ſüdlich wohnenden in der
Lud=
wigs=Oberrealſchule anzumelden. Von den
auzwär=
tigen Schülern gehören diejenigen, die ain
Haupt=
bahnhof oder mit der Straßenbahn eintreffen, in die
Liebigs=O errealſchule, die aber am Bahuhof
Darm=
ſtadt=Oſt ankommenden in die Ludwigs=
Oberreal=
ſchule
21a
Geh. Schulrat Dr. Pitz. Dr. Dietz
ſind, ein gutes Brennmaterial für Ofenbrand und
Zentralheizungen.
Dieſelben verbrennen langſam und ſparſam
bei bedeutender Wärmeentwickelung ohne
nennens=
werte Schlackenrückſtände.
Wir liefern dieſelben frei Keller in Fuhren von
15 Zentnern an per Zentner Mk. 27.50.
Beſtellungen ſehen entgegen
(*2316mfg
L. Wolff Söhne
Holz= und Kohlenhandlung
Griesheim. Telephon Nr. 6.
Möbel= und
Ver=
ſteigerungslokal
1 Bleichſtraße 1
1 Bleichſtraße 1
zu Taxationspreiſen:
Schlafzimier, mod., eich. lack und weiß geſtrichen,
Herrenzimmer, mod., eichen, mit Zteil. Bücherſchr.,
Wohnzimmer, Kirſchb.: Eckſchrank, Vitrine, runder
Tiſch, Sofa mit 6 gep. Stühlen,
Küchen, mod , in piloh wine und geſtrichen,
Schreibtiſche mit Aufſatz, Dipl=Schreibtiſche,
Büfett (nußb. u. eich.), Bücher=, Glos=, Kleider=
und Küchenſchränke, Salonſchränke Mahagoni),
Sofa Umbau, Tiſche und Stühle, 1 gr. eichener
Tiſch, 1 gr. eich. Tiſch mit Wachstucheinlage,
Stühle, Spieltiſche, Seſſel, Wandſpiegel
Tru=
meau=Spiegel, Diwan, Diwan mit 2 Se ſſeln,
kompleite gute Betten, Federbeiten und Kiſſen,
Waſchkoinmode mit Marmor Kommode, Näh= u.
Bauernt ſche, Weinſchränke, Waſchmangel,
Waſch=
bütten, Haustelephon, Gashei)= und Petrolöfen,
Dilder, Aufſtellſachen uſw. — 1 Rollpult, 1 2tür.
Kleiderſchrank n. 1Bitrine in Airſchbaum, ſowie
alle erdenklichen Kleinmöbel durch
(*2215
Johannes Krummeck
Außtionator und Taxator.
Annahme von Berſteigerungen, Taxationen
und Berkäufen.
Täglicher Eingang von allen Gebrauchs=Möbeln.
des ſtädt. Arbeitsamts
erlebigt vorübergeh
eiten und Be orgungen
jeder Art durch zuverläſſige Kräfte gegen feſte
Ver=
uf 2477. (st. 430
g. — F
Seite 10.
Darmſtädter Tagblatt, Mittivoch, den I9. Jannar 1921.
Rmmmer 13
In Lebensfluten, im Tatenſturm.
Roman von Artur Brauſewetter.
(Rechdrux verdoten.)
41)
Arno führte Karla auf ihren Platz. Da trat ein Diener auf
ihn zu und überreichte ihm ein Schreiben, das eben für ihn
ab=
gegeben war. Er bat um Entſchuldigung und öffnete es ſchnell.
Seine Augen leuchteten auf.
„Es iſt gewiß eine ſehr frohe Botſchaft.”
„Ja, das iſt ſie.”
„Das Frohe teilt man wohl gern mit.”
„Wenn Sie es mir erlauben. Es handelt ſich um meinen
Lieblingsplan, Sie kennen ihn ja; den Arbeitern der Werft neue
Wohnhäuſer zu ſchaffen.”
„Ich beſinne mich.”
„Ihr Herr Vater war dagegen. Auch mein Freund, der
neue Direktor, hatte ernſte Bedenken. Man fürchtete vor allem,
daß die Arbeiter wenig Neigung zeigen würden, in dieſe Häuſer
einzuziehen. Wir gaben eine Liſte auf der Werſt herum, in die
ſich die einzeichnen ſollten, die dafür geneigt wären. Jetzt erhalte
ich ſoeben die Nachricht, daß die Einzeichnungen ſo zahlreich
ſind, daß die vorhandenen Häuſer nicht für ſie ausreichen.”
„Das iſt wirklich eine große Freude für Sie. Ich wünſche
Ihnen Glück.”
Nun war auch der letzten Schatten ſeiner Mißſtimmung
ge=
ſchwunden, die ihr kühles Verhalten vorhin in ihm
hervorgeru=
fen hatten.
Einige Tänze wurden noch getanzt. Dann trat eine Pauſe
ein. Erfriſchungen wurden gereicht, man ſaß beieinander und
ließ ſich voller Wohlſeins auf den Wellen jenes leichten
Geplau=
ders und Getändels tragen, das den Inhalt ſolcher Tanzpauſen
zu bilden pflegt.
Arno hatte ſich zu Annemarie von Trotha geſetzt. Auch ihr
erzählte er von dem Erfolg ſeiner Pläne, und in dem einen
Blick, mit dem ſie ihn anſah, lag eine ſo warme Mitfreude und
herzliche Anteilnahme, daß er das Gefühl hatte: ſo gut und
auf=
richtig wie ſie meinte es doch kein anderer mit ihm.
Die Tanzbegierde, die die ganze Luft erfüllte und durch
die jungen Herzen zitterte, ließ ſich nicht länger beſchwichtigen.
Der alte Muſiker, ſchon mehrere Male auf das heftigſte beſtürmt,
mußte ein Zugeſtändnis machen, das ihm nicht leicht wurde, und
ſich mit zwei Gläſern Bier zufrieden geben, während er ſonſt
ſeine Pauſen auf drei zu berechnen pflegte. Er tat es aus der
Erwägung heraus, daß es ja Kriegszeit wäre und ein jeder ſich
eine Entſagung auferlegen müßte.
Arno tanzte mit Annemarie. Sie tanzte anders als Karla:
mit einer Hingebung, die alles andere vergaß, und mit jedem
ihrer Gedanken nur bei der Muſik oder bei der Bewegung war,
die ſie gerade auszuführen hatte. Ein Hauch leichten Rots lag
auf ihren Wangen und glühte in den Ohrläppchen, aber der
Mund preßte ſich zuſammen wie zugeſiegelt. Denn entgegen
ihrer ſonſtigen Lebhaftigkeit pflegte ſie beim Tanzen nie zu
ſprechen. Nur wenn Arno ihr etwas Rettes erzählte oder einen
ſeiner übermütigen Scherze machte, glitten frohe, weiche Lichter
über ihr hübfches Antlitz.
Mit einemmal verſtummt die Muſik — mitden im Takt, man
weiß nicht weshalb, ſieht ſich erſtaunt an und briht den Tanz ab.
Arno will Annemarie auf ihren Platz zurückführen, als er
Karla auf ſie zukommen ſieht. Ihm fällt der deränderte
Aus=
druck ihrer Züge auf und die Bläſſe, die ihr eben noch ſo
blühen=
des Andlitz deckt. Jetzt ſieht er, daß ſie ihm zuwinkt, ganz leiſe
und verſtohlen. Er geleitet Annemarie zu den beiden Recknitz,
die in einer behaglichen Riſche in lebhafter Unterhaltung mit
einigen Marineoffizieren begriffen ſind, und begibt ſich zu Karla.
„Wir haben eben eine furchtbare Nachricht erhalten”, ſagt
ſie mit einer Stimme, durch die eine dieſe Bewegung zittert.
Der Oberſt von Trotha iſt bei einem feindlichen Angriff an der
Spitze ſeiner Batterie gefallen. Der Bote, der niemand zu Hauſe
getroffen, hat die Kunde zu uns gebracht. Fra von Trotha iſt
unterrichtet. Aber Annemarie iſt ahnungslos. Vielleicht machen
Sie ſie möglichſt unauffällig aus dem Kreiſe da drüben los und
führen ſie unter irgendeinem Vorwand in das Nebenzimmer;
ich werde ſie dort erwarden.”
Wenige Minuten ſpäter fährt draußen der Wagen vor, den
der alte Macketatz ſofort telephoniſch gerufen hat. Man hat die
beiden Frauen, die willenlos alles mit ſich geſchehen laſſen,
hin=
untergeführt und hineingeſetzt.
„Ich fahre natürlich mit”, ſagte Karla zu ihrem Vater, „und
Sie, Herr Morgenroth, haben wohl die Güte mich zu begleiten”
Sie ſind in der Trothaſchen Wohnung angelangt. Karla hat
Tee bereitet und Annemarie, die aus ihrer Starrheit nicht
er=
wacht iſt, auf ein Sofa gebettet. Inmitten all der Trauer
be=
obachtet Arno mit ſtiller Bewunderung, mit wie feinen und
ge=
ſchickten Händen ſie alles anzufaſſen und auszuführen weiß, mit
wie zartem Taktgefühl ſie Frau von Trotha aufzurichten und zu
tröſten ſucht, die allmählich geſprächig wird und von ihrem
Manne erzählt, von ſeiner Liebenswürdigbeit und Rätterlichkeit,
(Fortſetzung folgt.)
ſeiner Unerſchrockenheit und ſeinem Mute. Danm blickt er
der auf Annemarie, die ohne jede Regung neben ihrer My
ſitzt, ſtumm und teilnahmlos, als ginge ſie das alles gar nichts
Ein unausſprechliches Mitleid packt ihn. Er hat Of
Mädchen immer nur in ſeiner ganzen ſprudelnden Lebens;
in der blühenden Lieblichkeit ſeiner Jugend geſehen. Aben
iſt ſie ihm innerlich ſo nahe geweſen wie in dieſer Stunde
großen Leids. Das Geſpräch fällt ihm ein, das ſie damals
Spazierritt durch den Park gehabt, ihre ſtete Sorge um
Vater, der ihr von allen Menſchen der nächſte geweſen, de
kühnen Wagemut ſie kanmte, für den ſie deshalb jeden Tag a
neue bangte und ſich fürchtete. Iſt es eine Ahnung geweſei,
nun in Erfüllung gegangen?
Karla hat es durchgeſetzt, daß Fran von Trotha, ſich
Ruhe beztöt, auch Annemarie begleitet ſie mit Hilfe des
chens in ihr Schlafzimmer.
In richtiger Vorausſicht hat ſie den Wagen erſt gegen 1
gen beſtellt. Nun hac Arno ſie nach Hauſe gebracht, um
ſelbſt in ſeine Wohnung zu fahren.
Der Wagen hat das vornehme Villenviertel verlaſſen,
fährt durch die engen Straßen der alten Stadt, in der ſeine
nung gelegen iſt. Ein einſamer, müder Stern ſcheint durch
Fenſter hinein, und im Oſten glimmt ſchon ein ſchmaler, dü
roter Saum empor, der das Kommen des Tages anzeigt.
den Straßen iſt es ganz leer, wr ab und zu tappt der Sch
eines frühen Wandezers hart und ſchſver über das Pflaſter
Arnos Gedankez beginnen langſam andere Bahnen zu g.
Aus dem Dunkel, das ihn umgibt, ſteigt ein helles Bild en
die Erinnerung an dem ſchönen Abend, den er im Macketatzf
Haitſe verleht, an Karſa, die ihm eben einen neuen Beweis
Vertrauens gegeben, als ſie ſeine Bogleitung auf dieſem ſchtwe
Gange erbeven, an die Herzlichkeit, mit der man ihn gefeiert,
den letzten großen Erfolg mit der Arbeiterliſte. Schöne Mäd
mit wallenden Kleidern und brennenden Augen,
licht=
wärmeerfüllte Räume voller Glanz und Prunk, kühne Hoffn
gen, gaukelnde Träume, das alles wogt ihm durch Herz
Kopf und löft das Düſtere und Leidvolle der letzten Stun
Und als er vor dem großen Mietshauſe, in dem er vorläufig
zwei eingerichtete Zinimer bewohnt, den vornehmen Wagen
läßt, da iſt ſeine Stimmung bereits eine ganz andere, eine in
lich befreite und gehobene geworden.
einrichtung zu verkaufen;
daſ. 1 Paar getr. Kinder=
ſchuhe Nr. 27). Wendel=
ſtadtſtr. 30, I., I. (*2255 dkl.eich.,
Schreibtiſch m. Auf=
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