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W Hng
Nr. 17
Dienstag, den 18. Januar
1921
Kum 18. Januar.
** Die Spaltung, die die Nation zerreißt, wird offenbar auch
u diefem Tag. Mit Stolz und Trauer gedenken die einen ſeiner,
ührend die anderen ihn anz liebſten aus dem Gedächtnis der
chichte ſtreichen, ihn znit Stillſchweigen auslöſchen zuöchten,
ede aus dem aleichen Grunde. Er war der Geburtstag des
nußiſchen Königtums, das Feſt der Dyyaſtie, die auf den
Fel=
ean Mähreus und Schleſiens iü gisantiſchenr, oft
hoffzutngs=
ſem Ringen, in den Flamuien von Hochkirch, bei Leuthen und
unersdorf und in nühfeliger Koloniſationsarbeit mit einem
ihen, arbeitsharten Volke, den preußiſchen Staat geſchaffen,
mß gemacht und behauptet hat.
Mit ihren Ordensrittern vou Schſarzcit Adler zuſaurmen
ierte ihn die Krone am Ordensfeft, die Teilnahnte des Volkes
ar hier, wie in allem, was den Staat betraf, nur gering.
In den Zeiten der Königin Luiſe und der Befreiungskriege
andelte ſich der Charakter des Tages. Der Sinn des Voltes
ir politiſche Angelegenheiten war er acht, das
Vaterlands=
eiwoußtſein Gemeingut geworden, nicht mehr Sonderheſitz einer
anen Oberſchicht, die ſich allein als Träger des
Staatsgedan=
ns fühlte und es in der Tat bis dahin auch war. Der Tag
ge=
hann für die Nation die Bedeutung, daß maſt am ihnn die leid=
Heſtählte Zuſamnengehörigkeit vont Volk und Krone und die
Er=
tirerung an geneinſann durchlittene große und ſchwere Schick=
Is in gemeinſamer Feier beging.
Die Geſchichte gina ihren Gang. Vor Paris, uahden das
utt aus Nord und Sid für dieſelbe Sache, für den
Jahrhun=
ate alten deutſchen Traum vozu Reich und Kaiſer auf denſelben
lachtfeldern geſloſſen war, ward das Kaiſertunn nein au dieſem
ag. So duard er zum Feſte der Einigung, der
Zufanuihen=
hörigkeit alles beſſen, wuas, lange getrennt, ſich endlich gefunden
Ate, faſt, nicht ganz: züzr Natiolalfeiertag deutſcher Natiou.
Die KKiſerkronc rollte in den Staub, aus tauſend Wunden
4ten Land und Volk. Und wieder kommt der 18. Januar. Soll
n ihn feiern, ſoül nitru nicht?
1 Ja, iam ſoll, in der Stille des Hauſes, der Ideen, dort, uo
147 Saat der Jutunft heiilich keimt. Nicht als Tag der Trauer
das, wvas dahin iſt, niehi als ſchwächliche, klagende,
eh=
üaige oder grollende Erinnerung, aber als eine große Hoffuung,
tafs der deutſche Geiſt und das deutſche Volk nicht untergehen,
afs ſie ſich durchſetzen, daß ihre Stunde doch einmial ſchlägt im
Maufe deu Geſchichte, daß ſich finden wird in neuten Zeiten, neuen
ormen, wuas kraft feines Daſeins, ſeiues Willens
zuſanunen=
tehört dieſelte Sproche ſpricht, dieſelben Gedanken denkt, das=
MFos-Bkut diach ſoime Adern rolker, fühlt,
Um die Reichsfarben.
„C. Die neute deutſche republitaniſche Flagge
a=warz=Nok=Gold hat im deutſchen Volke nur wenig Getreue,
74 zu ihr ſchwören, geſunden. Demokratiſche Blätter ſangen ihr, als
. Weimar die ſchwarz=rot=goldenen Farhen als deutſche
Reichs=
iuben erklärt wurben, große Lobhſzunen und ſuchten auch die
uammenſtellung der Farben hiſtoriſch zu begründen. Die ſtolze
in gge Schwarz=Weiß=Rot wurde in Ncht und Baun getan, aber
konnte durch keinen Ukas verdrängt wverden. Unterdeſſen hat
ſt auch im demokratiſchen Lager die Ueberzeugung Bahn
ge=
kochen, daß aus dem Herzen des deutſchen Volkes die
ſchwarz=
aß=rote Fahne, die von glänzenden Tagen deutſcher
Ver=
an genheit erzählt, nicht verdrängt werden kann. Die hiſtoriſchen
ſarben Schwarz=Weiß=Rot ſind für uns viel ſichtbarere Symbole
73 Deutſchen Reiches als das Schwarz=Rot=Gold, das ſich auf
dyr Tuche als Schwarz=Rot=Gelb, oft aber als ein Schwarz=Rot=
Amttzigweiß ausnimut. Jetzt nun hat die Deutſcho
Volks=
zuttei bei den anderen Regierungsparteien angeregt, die
Ent=
idung der Frage der Wiedereinführung der ſchwarz=
weiß=
jen Flagge durch Bolksabſtimmung herbeizuführen. Die
an=
ten Regierungsparteien haben ſich auch bereit erklärt, ſofort
rut) dem Znſammentritt ihrer Fraktionen dazu Stellung zu
ehmen.
Es iſt nurn intereſſänt, wie ſich die deinokratiſchen Blätter
bh: zu dieſer Frage ſtellen. Und da kaiz feſtgeſtellt wverden,
aß ihre Begeiſterung für das Schwarz=Rot=Gold erheblich
ge=
ſinken iſt. Das Berliner Tageblatt, das einſt, als man in
Wei=
ar die ſchtvarz=rot=goldene Flagae wehren ließ, begsiſtert deit
usſchenſchaftsfarben Preislieder ſang, ſchreibt jetzt ernüchtert:
Die Einführung der ſchwvarz=rot= goldenen Fahne iſt uus immer
4s ein Stück politiſcher Royzantik und als eine ganz
über=
hüſige Erſchtverung des republikauiſchen Aufbaues erſchienen.
Us kommt hinzu, daß es ſehr koſtfpielig iſt, ſich heute eine ſolche
Yagne anzuſchaffen, und daß ſchon aus dieſem Grunde große
olkstreiſe gar nicht in der Lage wären, nach der
Verfaſſungs=
urſchrift zu flaggen. Wenn alſo dieſe Tuch= und Farbenfrage
luf demokratiſchenr Wege, durch Volksentſcheib, nei geregelt und
ße ſchwarz=weiß=rote Fahne, die ehemals den preußiſchen
Kon=
roativen ſo außerordentlich unfympathiſch war, wieder einge=
(hrt werden ſollte, ſo würden wir das vom republikaniſchen
1 nöpunkt aus nur ſehr vernünftig finden.”
Man ſieht alſo, auch im demkratiſchen Lager hat der Wind
19 gedreht. Dort hat uau erkannt, daß die Bismarckflagge doch
Urs deutſchen Volke uicht genommen zuerden kann. Bismarck
r es bekanntlich, der die Farbenzuſammenſtellung
ſchwarz=
eß=rot angeregt hatte, indenn er zu den preußiſchen Farben
It: Rot der Hanfaflagge hinzufügte. Eine Nenderung oder
iieu eine Wiederherſtellung der deutſchen Reichsflagge würde
jeine beſondere Umpälzung hervorrufen, da das deutſche Volk
Martwegt bis auf einzelne verbiſſene Eigenbrödler die
ſchwwarj=
ſteiß=rote Flange bei feſtlichen Gelegenheiten gehißt hatte. Vor
Ulegg aber würde ein Zwitterzuſtand aus der Welt geſchaffen
ſterden, nämlich der von zwei verſchiedenen Reichsflaggen. Die
bermarer Verſaſſung hat nämlich die ſchwarz=weiß=rote Flagge
gi dem Meere wveiter gelten laſſen müſſen, ſchon aus dem
xunde, weil das Schwarz=Rot=Gold oder beſſer Schwvarz=
Roi=
ielb auf hoher See nur ſchwer int ſichere Sicht genommen werden
Unn. Zudeut hatte ſich ſeiner Zeit in der Weinzarer
National=
nſiammlung für dieſe ſchwarz=rot=goldene Flagge nur eine ganz
ginge Stimmenmehrheit ergeben. Ein Zeichen alſo, daß ſchon
umals die Vertreter des Volkes nur gequält an die Aenderung
r Reichsfarben güigen. Zu dieſer geringen Stimmennrehrheit
Unden damals die Demokraten beigetragen, die noch im erſten
negeiſterungsraufche von den Tagen von 1848 träumten.
Seit=
ſun aber hat auch in ihren Seelen der harte Gang der Geſchichte
hee Korrektur vorgenommen und die Erinnerung an die alte
nlse Flagge wachgerufen.
Wenn jetzt ein Volksentſcheid über die Reichsſarben
ab=
umen wird, ſo kanu nian ſicher ſein, daß kurz darauf die
Flagge Schwarz=Peiß=Rot auch wieder von Amtsgebäuden
herabzvehen wird.
Neuerliche Mißerfolge des Radikakismus.
S. Bei verſchiebenen, fehr belgngreichen Gelegenheiten haben
ſic) neuerdings unfere Linksradikalen bei denr Verſuch,
eine Einheitsfront des Proletariaus gegenüber der bürrgerlichen
Geſellſchaft herzuftellen, eine fehr deutliche und entſchiedene
Ab=
ſuhr geholt. Es handelt ſich zünifchſt um jenen bekannten
Auf=
ruf der Kommuniſtiſchen Partei, ſich auf eine Art
Mindeſtprograſlyr feſtzulegen und bei Ablehuung der in dieſenn
au Regierung und Reichstag gerichteten Forderungen, die in
ultinratiber Fornu geſtellt werden ſollten, den Kampf gegen die
lürgerlich=kapitaliſtiſch verſeuchte Republik aufzunehmen. Die
Elidgüiltige Friſt ſür die Annahme oder Ablehnung des
konrmu=
uiſtiſchen Mauifeſtes duneh die Mehrheitsſo=jaliſten und
Unab=
hängigen iſt zwar noch nicht aögelaufen, indeſſen kann kein
Zwei=
fel beſtehen, daß ſich die Koyynuniſten dabei einen glatten Korb
holen ſverben. Ein ähnliches Mißgeſhick ift ihnen ſoeben in
Württemberg begegnet, o die Sozialiſten ebenfalls eine
Ein=
ladung der Koymltniften zur Bilduzug der proletariſchen
Ein=
heitsfront mit nicht mißzuverſtehender Deutlichkeit abgelehnt
haben. Ni einem praktiſchen Beiſpiel (ndliey hat ſick die innere
Zerriſſenheit unid Uneinigkeit der drei ſogen. Arbeiterparteien
dieſer Dage inr Ruſirrebier artbfcjen. Die Schließung einiger
Thyffenſcher Betriebc durc; die Aüerk2 Citztng bzexip. die übrigenis
ſachlich Durchaus bereihrigte Ausſterrnng einiger Tauſend
Ar=
beiter ſollte nach denr WZunſche der Kommuniſten das Signal zuue
Generalſtreis geben. Geſtützt auf die unter mrauchen
Beanuten=
ſchichten noch herrſchende Erregung wegen des nicht
befriedigen=
den Ausgeuges der Verhaudlutugen über die Giehaltserhöhung
(dieſe Frage iſt nun durch die neuen Beuhaudlingein der
Reichs=
regierung gegenſtandslos geworden), gebnckte wan das ſeit
lan=
gei erſtrebte Ziel einer Lahuilegzug unſeres zwichtigitert
Indiſ=
ſtrießezirks endlich einmal zu erreichen.
Dieſer Anſchlag jedoch iſt günzlich umſilituigen. Tjotz
Auf=
peitſchung aller Maſſeninſtiukte, trotz zahlloſer Verſaurnlungen
auf deſn ſtark revolutionär gebüngten Boden des
Induſtrie=
bezirks und trotz eines von g„len Seiten einſetzenden
General=
ſturmes in der konzutniftiſ hen Prefſe ift es nicht gelungen, einte
Mehrheit für die weitere Ausdehuung der Nrbeitskäfnpfe,
ſchlveige beun für einen Generglſtrei”, zuſtande zu bringen. Jur
Gegenteil har die Zahl der Arbeitswilligen auf deu wenigen ſioch
beſtreikten Werken vou Tag zu Tax zugenomnen. Die
Erkenut=
nis, daß die allgeuzeine Wiktſtaftsläge nicht dazit (itgetau iſt,
unr Lohu= und ſouſtige Forderuugen der Arbeitnehzer brjonders
erfolgverſprochend erſcheinen zuu laſſen, daß in Gegenteil es
manche Bstriebsleitungen bei der herrſchenden Wirtſchaftskriſe
es gar nicht ungern ſehen, zweun ſie zu Betkiebseinfchränkuugen
und Arbeitereutlaſfungen ſchreiten können, dieſe Exkenutnis ge
wwinnt unter den einſichtsvolleren und mur ein wenig
wirtſchaſt=
lich denkeuden Arbeitern imer mehr Boden und dämpft die
Kampfluſt der großen Belegſchaften. Freilich darf mean ſich durch
die augenblickliche Ruhe nicht täuſchen laſſen, und es wäte ein
reichlicher Optimismus, daraus bindende günſtige Schlüſſe für
die Zukuuft ohne wpeiteres ableiten zu wvollen. Jedenfalls aber
bleibt die Tatſache erfreulich, daß zürzeit die radikale Hetze eine
Niederlnge uach der anderen erlebt und daß ihre Hoffnungen,
Deutſchland neuerdings in einen Generalſtreik und in politiſche
Wirren aller Art zuu ſtürzen, ſich nicht erfüllt haben.
Die Berzunft marſchiert — in Itglien.
Von Dr. C. Johauues.
Endlich beginnt das Ausland allmählich einzifehen, daß die
Bedinguugen des Verſailler Schmachfriedens einen
vollkommmenen, unausführbaren Unſinn darſtellen, durch den der
ſadiſtiſche Haß in wahnſiuniger Verblendung und Verkeunung
der tatſächlichen Lage die Zertrüiynerung und Vernichtitug
Deutſchlands beabſichtigt, zume Schaden von gan; Curopa, das
danu ebenfalls in Stücke gehen zuürde. Die Vernunft ſcheint
end=
lich wieder einzuziehen. Zuar ſind es bisher nuir vereinzelte
Stimmen, aber daß ſie überhaupt ſchon erſchfallen und in
auge=
ſehenen fremden Blätteru veröffentlicht werden, iſt ein
erfreu=
liches Zeichen. Ihre Bedeutung ſoll ſicherlicßt nicht überſchätzt
werden, bis zu einiem völligen Stinmmungswechſel bes Auslandes
iſt noch ein tveiter Weg, aber man kaun doch feſiſtellen, daß die
Vernunft auf deun Marſche iſt.
Der frühere italieniſehe Beuollzrächtigte zur Intevnationalen
Waffenſtillſtandskannziſſion in Berlin, General Veueivegug.
(Rom), der ſich ein Jahr lang in Deutſchland cfgehalten hat
und deshalb die deuttſchteu Verhältniſſe genan kennt,
veröffent=
licht im offiziöfen „Tompo” bemiergenswerte Artikel, in denen er
den Verſailler Vertrag auf das ſchärfſte verurteilt. Er ſtellt u. a.
einen Vergleich mit Italien an und ſchreibt naeh einer
Ueber=
ſetzung der National=Zcitung:
„Der Leſer ſtelle ſich ein beſiegtes und dann jroch boz der
Rebolution erſchüttertes Italien vor; ein Italien, in den der
Hunger der Nährboden der ſwahnwitzigſtei Aufſtäude iſt, der
Feind lege ihm folgende Verpflichtungen auf: Eutlaſſung des
ge=
ſamten Heeres, Auflöfung der Sicherheitswehr: die öffentliche
Sicherheit alſo nur 60 060 Mann überlaſſen. Das wäre ein
Wahnſinn — würde der Leſer ſagen. Einverſtanden! Und doch
wurde ſolcher Wahnſinn vonr Verſailler Vertrag für Deutſchland
beſtimmt. Nach dieſem Vertrag ſoll Deutſchland mit einem
Heere von nur 100 000 Maun die Ordunng im Junern aufrecht
erhalten und ſeine Grenzeit beiuachen. Und dies während
Ita=
lien in normalen Zeiten und zuter ganz anderen Bedingungen
wie Deutſchland zum Schutz ſeilier öffentlichen Ordnung
aller=
mindeſtens 250 000 Mann braticht ... Vout Deutſchland guteit
Willen bei der Ausführung zuahrizſiuniger Verträge zu verlanigen,
das twar und iſt ein kindiſches Verlangen.”
Weiterhin führt General Beneibezua auls, daß, wenn
Deutſchland ale den verſchiedenen Forderungen auf Eutwuaffrung
ſofort reſtlos nachgekonnten träre, es heute eine Beitte der
koni=
muniſtiſchen Retolution wäre. „Jut Jahre 1919 hat
Deuttſch=
land die Kultur des Weſtens gerettet: die unparteiiſche Geſthichte
wird ihm eines Tages dieſe Gerechtigkeit widerfahren laſſen.”
Die von Fraukreich ausgehende Beſchutldigung der Verletzung
des Verſailler Vertrages durch die Nichtauflöſung der
Sicher=
heitspolizei und der Einwohnerwehren zugr „für Deuiſchland
eine Rotwendigteit und für Euroſa eine Wohltat‟. Der Sieg
der komnmniſtiſchen Ideen hätte die Auflöfnng Eltrovas zur
Folge gehabt.
Selbft wenn die Bewaffnung Deutſchlands die im Verfailler
Vertrage angegebenen Grenzen überſchreiten ſollte, liegt darin
noch lange keine Gefahr, aur weuigſten für das in
Waffen=
ſrrotzende Frankreich mit feinen 800 000 Soldaten. „Man ſtelle
ſich doch vor, wie die oſttrenßiſchen Einwohnerwuehren ohne
Kauonen und ohne Maſchinengewehre durch ganz Deutſchland
narſchieren, unn auf die franzöſiſchen Truppen aur Rhein einen
Haudſtreich zu zachen?! Oder wie die bayeriſchen Einwohner=
1vehren, die eine foleche Augſt vor dem Bolſcheſpisnrus haben,
Vatzern verlaſſen, Unfu in Frankreich einzufallen ?!“
Zunn Schluß Berjetzt der italieniſche General Fraukreich uvch
folgende bittere Wahrgeit:
Die Wahrheit iſt zür bies: Flankreickz mierkt, daß, während
Deuttſchland neit erſteht, es ſelbſt bergab geßt; die militäriſche
Laſt erdrücbt es. 1im aus der derzſweifelten Lage, in die es ſich
aus Underſöhnlichkeit begeben hat, herauszukommen, ſieht es kein
anderes Mittel, als denu Gegner einen törlichen Schlag zu
ver=
ſetzen. lind es berſucht dies unter allen möglichen Vorſpänden,
unn den Schein des Nechtes zu wahren.
Der Einmarſar in das Ruhrbecken iſt der erſte Schritt auf
dem Wege nach Beilin. Die Entwaffnungsfrage iſt nur der
Vorwand. Aber allein wagt Frankreich nicht zu gehen. Es will
die zut Genoſſen, die ſeine Helferghelfer bein:Diktat des Friedens
von Verſailles wwaren.
Aber es ſcheint uicht, als ob diefe geneigt wären, ihmr zur
folgen!”
Dieſen Worten des klügen, ſcharffinnigen, die Lage klar
über=
fehenden Generals brazicht uran nichts hinzuzufügen. Mögen
ſeine Anſichten weiteſte Verbreirung finden und das Ausland
endlich von denr Wahlifiznn unig der Unausführbarkeit des
Ver=
failler Vertrages überzeugen.
Das Kabinett Brignd.
Paris, 15. Jan. In einer hon der Ngeucx Hadas
der=
öffentlichten Rote heißt es über die Gründe des bereits
gemelde=
ten Verzichts des Kamuerpräfidenten Päret, das
Riniſteriyr zu bilden: Pret ſetzte heute vormättag ſeine
Be=
ſprachugen ſort. Auf Gzund dieſer Unterredzugen kam er zut
Sem: Schluß, daß ein Kabinett, dem Mänyer wie Poincars und
Biliani ihre Mitarbeit nicht gewähren könnten, nicht mehr deut
Charakter einer uationalen Cinigung beſitzen wpürde, den er ihm
von Anfang au habe geben wyüen, und daß einen ſolchen
Kabi=
jett die uinentbeürliche Vorausſetzug der Daruerhaftigkeit fehlen
Würk‟. Der KAARiergräfideit ſei der Auſicht aBueſer”, daß er
Zträde wir Rückfußt auf fein hoßes Amt und die Einigkeit, die
jih dri ſeiner Wahl am 11. Januar gezeigt habe, nicht das
Prä=
üidiunn des Miniſteriums übernehmfen fözne, dann imfolge ſeiner
Zuianineuſſetzung dieſe doppelte Garantie fehle. Er habe daher
Millexand gebeten, die ihm erteilte Miſſion als beendet
au=
zuſehett.
Baris, 16. Jaz. 1Ihr 6 Uhr alends be ab jih Briaud
ins Elöſce und uinterbreitste deſr Präſibeniten der Republik die
Liſie des neuen Miniſteriums, (die bereits mitgeteilt
worden iſt) Brictid begaß ſich darauf ius Minifterium der
öffenilichen Arbeiten, vvo ein Miniſterrat in Anweſenheit aller
Miniſter ſtattfand. Heute abend 9 Uhr werden die neuen Miniſter
Heur Präſidenten der Republik vorgeſtellt. Die offiziellen Dekrete
über die Zufammenſetzung des neuen ſtabinetts erſcheinen
mor=
gen ſrüh im Amtsblatt. Juu Miniſterrat fand ein
Meinungs=
austauſch ſtatt, der morgen früh in einer neuen Zufammenkunft,
dic für 9 Uhr vorurittags feſtgeſetzt iſt, fortgeſetzt werden ſoll. In
diefeim Miniſterrat werden dann auch die linterſtgatsſekretäre
er=
ugnat iwerden.
Briand hat ſein Programm den darlamentariſchen
Kollegen mit folgendeueWorten dargelegt: „Wir können uns nicht
mit einer langfriſtigenl Politik befaſſen; wir züſſen die jetzige
Lsge zur Gfefundjing zu bringen ſuchen. Es iſt daher nötig,
mög=
lichit raſc die Sumite zut beſtimmen, die Deutſchlaud zu
bezahlen hat, ſowie den Betrag der Jahresraten in Waren und
Geld und derr Anteil an Gewoinn der deutſchen
Juduſtriegeſell=
ſchaften. Vor allenr aber ſind Vereinbaruugen mit den Alli
jierten zu treffen, nur die von Deurfchland auszuſtellenden
Wechjal auf dieſe oder jente Weiſe derwerten und in den Handel
bringen zu könneiſ.”
Paris, 16. Jau. (Wolff.) Der Matin ſchreilt: Die
augeli=
blicklich verſolg:e Politik verzichtet keineswegs auf die
An=
zuenditug vorr GeiBalt, um nötigenfalls die Ausführunn des
Ver=
trages dont Verſailles zu erzivilgen, jedoch in Einvernehmen
mit zurſereir Allierten, urachdenr die anderen Druckmittel
vollkoui=
men erſchöbft ſinb. Unſere Politik erſcheint jetzt unferen
Alli=
ierten autfrichtin Anb Rute auf das einie Ziel gerichtet: Reparation
nuſerer Schzüdenr in Heſitz für Deutſchlauds Leiſtungsfähigkeit
er=
träglichen Umſauge und die Notzwendigkeit der Wiederaufnahme
bes Weltaustauſches. Das ſind die Grundſätze, die Millerand
als Miniſterpräſideut annahur und die er vor ſeiner Wahl zum
Prüſidenten der Repuklik in Anlvendung brachte.
Paris, 15. Jan. (Wolff.) Wie aus London gemeldet
wird, beſagt eiue offizielle Reutermeldung, daß die franzö
ſiſche Miniſterkriſe Veranlaſſung gibt, die Konferenz der
Allierten in Paris zricht anr 19. Jauuar ſtattfinden zu laſſen.
Man ertpaxtet, daß ſio unn eine Woche verſchoßen wird. Das
eugliſche Kabineit habe ſich geſtern mrit der Frage der Pariſer
Konferenz beſehäftigt. Der Londoner Berichterſtatter des
Matin will ſviſſen, daß die eninliſche Regierung dem neuen
fraz=
zöfiſchen Miniſierpräſidenten die Eutſeheiduug darüber
überlaſſen will, ob die Konfereüz au 19. Januar ſtattfinden oder
uut eine Woche verſchoben tverden ſoll. Ferner will der
Bericht=
erſtatter wwiſſen, daß Lloyd Gcorne und Lord Curzon doch zu:
Pariſer Konferenz kommen zverden.
. Die uenen Männer in der franzöſiſchen
Regierung ſind der alſen Dingen durch die Perſönlichkeiten
Briaubs, Barthons und Loncheurs gefennzeichnet. Briands
politiſche Stellung iſt. bekrunt, er zählt zui deir ausgefproßenen
Uätiottakiſtijchen Perfönlichkeiten, wwährend Bärthouk in neuerer
MEit beonders dundh ſeine ſaharfe Stellringuahme gegen die
eng=
liſche Politik, namenttich in der drientnliſchen Frage, auffiel. Er
hat als alter, routiuierter Kammerpolitiker während und dor
denr Kriege ſtets eine benierkenswerte Nolle gefpielt. Loutchent
iſt einer der bekannteſten frauzöſiſchen Grozinduſtriellen, der auch
tbähreiſd des Krieges nut verdieut hatte. Louchrur gehörte
frü=
her zut1. ſbzitzliſtſchtenk. Partei, tranlute ſich aber ſpäter, ebenio zvie
Milleraud, dont ihr. Louchenk zuar üibrigens einer der erſteil,
Deutſchlatid wiedet Haudelsbezie
die deir Verfuch zirnchten,
rte mit deutſchen Juduftrielleif kutr”
hungen anzutnüpfen.
nach Abſchluß des
jedoch ſcheiterten.
zarmſtädter Zugblatt, Dienstag, den 18. Januar 1321.
Nummer 17.
Aus dem beſetzten Gebiet.
Landau, 16. Jan. (Wolff.) Von der franzöſiſchen
Be=
ſatzungsbehörde wurden letzte Woche fünf Schulfähe der
Knaben=
ſchule in der Langſtraße beſchlagnahutt. Es wird eine
fran=
zöſiſche Schule eingerichtet
F. Düſſeldorf, 16. Jan. Der Landratvon Neuß,
Freiherr v. Luenick, wurde von belgiſchen Kriegsgericht in
Nachen zu ſechs Wochen Gefängnis und 10 000 Mark Gelbſtrafe
verurteilt, weil er ſich angeblich einem militäriſchen Befehl
ſeiderſetzt habe. Freiherr v. Luenick war ſchon vor einigen
Mo=
niaten wegen dieſer Beſchuldigung verhaftet, dann aber wieder
frei gelaſſen worden. Der Landrat hat in ſehr gemäßigter Form
und im Einklang mit den deutſchen Geſetzen und der
Rheinlands=
verordnung eine militäriſche Requiſition als ungeſetzlich
bezeich=
net. Dieſe Verurteilung erregte die Bevölkerung in hohem
Maße, weil muan Freiherrn v. Luenick als einen lerndeutſchen
Mann, aber auch als einen der Befatzungsbehörde gegenüber
durchaus korrekten kenni.
Der Abſtimmungstag für Oberſchleſien.
F. Berlin, 17. Jan. In amtlichen Londoner Kreiſen wird
beſtätigt, daß der 13. März als Abſtimmungstag für
Oberſchleſien in Ausſicht genommen ift. Der Petit
Pari=
ſien erklärt dazu, daß dieſe Nachricht mit ſeinen Berliner
Infor=
niationen übereinſtimmt. Da die amtlichen Stellen in Paris und
London übereinſtimmend den 13. März als Abſtimymtngstag
inel=
den, und da auch die deutſche Regierung erklärt hat, daß ihre
In=
formationen ſich hiermit decken, ſo kann der 13. März, natürlich
in Sonntag, wohl endgültig als Wahltag gelten, an dem die in
Oberſchleſien wohnenden Stimyßerechtigten abſtimmen werden.
Gs fehlt nur noch die aintliche Belanntgabe an das deutſche
Aus=
wärtige Amt. Unter dieſen Umſtänden, ſo meint die Berliner
Nontagspoſt, iſt es völlig ausgeſchloſſen, daß am
0. Februar großer Wahltag iſt, d. h. daß an dieſem
Tage in den Grenzgebieten zum Reichstag und in ganz Preußen
um Landtag, zu den Provinziallandtagen und zu den
Kreis=
tagen gewvählt werden ſoll. Wenn Oberſchleſien allen Schikanen
und Ungerechtigkeiten bei der Durchführung der
Abſtim=
ratzg zum Trotz bei Deutſchland bleiben ſoll, ſo müſſen die
Deutſchen in geſchloſſener Front den Kampf gegen das Polentum
jihren. Es könnte die verhängnisvollſten Folgen haben, wenn
dieſe geſchloſſene Front durch einen Kampf der Parteien
unter=
inander, der mit hen Wahlen aber untrennbar iſt, durchbrochen
erden würde. Es verſteht ſich von ſelbſt, daß Oberſchleſien
wich=
tiger iſt als die Austragung innerpolitifcher sämpfe, uögen ſie
och ſo dringlich ſein.
Zu der deutſchen Antwort auf die 41 Fragen.
Berliu, 15. Jan. (Wolff.) Aus der deutſchen
Ant=
looxt auf die 41 Fragen, die die Entente in Brüſſel den deut=
ſchen Sachverſtändigen vorgelegt hat, wird weiteres bekannt:
Frage 3 nach dei Zahlen, welche die Beſteuerung a) für Bekmrnte
roße Privatvermögen, h) für brkanni große Geſellſchaften zeigen
llen, wird durch eine Reihe von Veiſpielen dahin beantwortet, daß
ſahlen über die tatſächlich zu entrichtmrhen Steuern beſtinmter
Privat=
rſonen oder Gſellſchaften nach den Steuurgeſeyen in Deutſchland
icht bekannt gegehen werden düirſen. Frage 23 bittet um zahlenmäßiga
Tufſtellung der Reich bsamten für das laufende Jahr, verglichen mit
313, und zuvar füir a) Eiſenbahn, b) Poſt und Telegxaph, c) andera
striebe des Reichs, () Verwaltung. Die Antwwort weiſt darauf hin,
aß durch den Uebergang der Finmz” rwaltung anf deas Reich die im
ehre 1919 erforderlichen Veamten aus den bisherigen
Landesfinang=
erwaltungen in die Reichsfinanzverwaltung übernomrmen ſpurden. Der
Perſonalaufwand bei der Roichseiſenhahnwervaltung weiſt 1920 gegenr
1913 einen Mehrbeſtatd (ohme (lfaß=Lothringen) ar planmäßigen
Be=
amden von 104 052 und außerylammäßigen Beamteir von 44 755, ant
an=
eſtellien Hilfsbeamten und Arbeitern von 135 059, alſo von insgeſcmt
u8877 Köpfen auf; bei der Reichspoſt= uind Telegraphenverwaltung
strägt der Mehrbeſtanb 1320 an planmäßigen Beautent 55 714, der
Kirtderbeſtand der außerplanmäßiger Beumten 9995. Die
Bemmten=
ellen bei den Landesfinanzveraltungen, ſoneit ſie in die
Reichs=
hanzverwaltung übernonenen wurden, ergaben nach den
Hruts=
alten der Länder vyn 1913/14 oder nach Schätzungen die Zaßl vor
5380. Bis 1319 hatte das Reich keine eigena Finanzterwaltung; ſie
ibte lediglich die Konkrolle üben die Erhebuig der Neichsabgaben durch
die Länder mittels beſonderer Konkrollorgane aus. Der Haushalt für
1313 weiſt 66 Beamt= dieſer Ark nach. Plannuäißige Beamtenſtellen
bei der Reichsfinanzverwaltung ſind in deir Haushalt für 1920
ein=
geſtellt 55 259. Die Geſautzahl der planmäßigen Beamten nach den
Saushaltplänen betmig füir 1913 189 918, für 1920 688 023.
Zur Frage des Eiſenbahnerſtreiks.
Berlin, 16. Jau. (2.11.) Der Vorwärts ſchreibt zu den
Verhandlungen überdie Neuregelungder
Teue=
rungszulagen: Es iſt tatſächlich gelungen, ſehr erhebliche
Zugeſtändniſſe zu erlangen, und wenn nicht alle Wünſche
befrie=
digt werden kounten, ſo braucht deren Grund dafür, die
kataſtro=
phale finanzielle Lage des Reiches, kaum noch ausführlich
dar=
getan zu werden. Im Reichstag iſt die Mehrheit durch die
Stel=
lungnahme der Führer der Regierungsparteien geſichert. Die
Organiſationsleitungen ftehen aber vor der Frage, ob ſie ihren
„ollegen die Annahme der Zugeſtändniſſe oder den Streik zur
Durchführung ihrer Forderungen empfehlen ſollen. Der Erfolg
wäre naturgemäß von vornherein ausgeſchloſſen, weun es
ver=
antwortungsloſen Elementen gelünge, noch vor der Entſcheidung
der Organiſationsleitungen hier und da wilde Streiks
hervor=
en. Ein Eiſenbahnerſtreik bedentete under Umſtänden den
ru
Verluſt des geſamten Eiſenbahnſyſtems im beſetzten Gebiet,
viel=
leicht auch ſogar des Nuhrgebietes. Dieſe Gefahr eines Streikes
dürften die ihrer Verantwortung bewußten Arbeiter nicht ans
dem Auge verlieren.
Zu Chriſtians Stolbergs 100, Todestag.
(18. Januar.)
C.K. Zu den Brüderpaaren, die in der Literarurgeſchichte
al8 ewige Unzertrennliche vereinigt ſind, gehören auch die
Brü=
der Stolberg; ſie haben eine lange Wegſtrecke ihres Daſeins
zuſammengelebt, haben viele ihrer Schriften zuſammen
heraus=
gegeben und bilden daher eine Art Einheit. Aber die
Erſchei=
nung, daß der eine des Brüderpaares die bedeutzendere und
füh=
rende Perſönlichkeit iſt, die ſich z. B. auch bei den Brüdern
(rimm und den Goncourts zeigt, tritt im Falle der Brüder
Stolberg beſonders deutlich zutage. Zweifellos war
Fried=
rich Leopold das überragende Talent, der eigentlich
ſchöpfe=
riſche Geiſt. Chriſtian, deſſen 100. Todestag auf den 18.
Ja=
nuar fällt, war, obwohl der ältere, doch vielmehr die
empfan=
gende und mitgehende Nakur. Erſt der Bruder hat ihn zum
Dichter gemacht, und er folgte nur demt brauſenden Feuergeiſt
des anderen, als die beiden Brüder in der deutſchen Dichtung
quſtraten, wie ein paar hochadlige Dioskuren, die durch ihre
(rtravaganz auffallen. Er teilt des Bruders ſchwärmeriſche
Hin=
gebung für Slopſtock, der ſein eigentliches Vorbild in ſeinen
Dichtungen wurde; er erſcheint mit ihm zuſammen im
Hain=
bund, wo man die enthuſiaſtiſchen Sympoſien veranſtaltet; beide
erden Freunde Goethes, beſuchen Frau Aja, die ſie
auffor=
dert, ihren Durſt nach Taten ſtatt in Tyrannenblut in Wein zu
ertränken, und beide gehen mit Goethe auf die berühmte
Schwei=
zer Reiſe. (hriſtian ſteht immer im Schatten Friedrich
Leo=
volds, auch als ſie gemeinſam ihre Gedichte, die Schauſpiele mit
Chören und ſchließlich die große Geſamtausgabe ihrer Werke
herausgeben. Erſt als Chriſtian in Amt und Würden trat,
hei=
ratete und däniſcher Kammerherr ipurde, ließ dieſe engſte (
einſchaft etwas nach.
Die Gedichte Chriſtians unterſcheiden ſüh von dem
leiden=
ſchaftlich friſchen Pathos des Druders durch eine weichere Anmut
und zarte Träumerei; in ihnen herrſcht das ſanfte Gefühl vor,
uind baher iſt die Elegie die Gattung, in der er ſein Beſtes ge=
Spaltung der norwegiſchen Sozialdemokratie.
Kriſtiania, 16. Jan. (Wolff.) Samstag und Sonntag
tagte in Kriſtiania die Landeskonferenz der
ſozial=
demokratiſchen Oppoſitionsgruppe. Ein= vom
Vorſtand eingebrachte Entſchließung betreffend die Moskauer
Be=
dingungen und die Stellung der norwegiſchen Arbeiterdartei
ge=
langte zur Verhandlung. Vei der Abſtimyrung wurden fünf
Stimmen gegen den Vorſchſag des Vorſtandes abgegeben,
wo=
nach die Oppoſition ſich als eigene Partei
erklä=
ren ſoll. In der vom Vorſtand eingebrachten Entſchließung
heißt es: Da der Landesvorſtand der Arbeiterpartei den
Vor=
ſchlag geinacht hat, daß die Partei die Beſchlüſſe des Moslauer
Kongreſſes annehmen und als eine Abteilung der dritten
Iuter=
nationale fortbeſtehen ſoll, da die Oppoſition aber der Meinung
iſt, daß dieſe Beſchlüſſe nur den politiſchen Gegnern der
Ar=
beiterslaſſe nützen können, der Gewerkſchaftsbewvegung aber nicht
wieder gut zu miachenden Schaden zufügen, da die Oppoſition
durch den Vorfchlag des Vorſtandes überdies jede Möglichkeit
verliert, innerhalb der Arbeiterpartei ihren Einfluß geltend zu
machen, ſo wird die ſozialdemokratiſche Opppſition als
ſelbſt=
ſtändige Paxtei unter dem Namen Sozialdentokratiſche
Arbeiter=
partei Norwegens vom 1. März ab organiſiert werden. Alle
Sozialdemokraten, die mit den Moskauer Beſchlüſſen nicht
über=
einſtinmmen, werden aufgefordert, ſich der neuen Partei
anzu=
ſchließen. Alle ſozialdemokratiſchen Oppoſitionsgruppen, welche
die radikale Palitik der norwegiſchen Arbeiterpartei fortſetzen
wollen und ihre Haupkaufgabe in einer möglichſt ſchnellen
Sozia=
liſierung des wirtſchaftlichen Lebens ſehen, werden in die neue
Partei gufgenommen.
Vertrag zwiſchen den Bolſchewiſten und Perſien.
London 15. Jan. (Wolff.) Wie dent Daily Mail aus
Teheran gemeldet wird, ſieht der zwiſchen den Bolſchewiſten
und Perſien dereinbarte Vertrag vor, daß der
engliſch=ruſſiſche Vertrag von 1907 annulliert wird. Perſien und
Sowjetrußland enthalten ſich jeglicher Eineiſchung in die
gegen=
ſeitigen inneren Angelegenheiten. Rußland annulliert alle
per=
ſiſchen Schulben und tritt Perſien die perſiſche Diskontobank ab,
die früher eine Zwveigſtelle der ruſſiſchen Staatsbank war. Fer=
ner verzichtet die Sowjetregierung, wie gemeldet wird, auf die
Nußlanp erteilten Konzeſſionen. Für den Fall, daß eine feind=
liche Streitnnacht beabſichtigt, Rußland auf dem Wege über
Per=
ſien anzugreifen, dürfen die Bolſchewiſten ausreichende
Streit=
kräfte nach Perſien ſenden. Auch zahlt Rußland eine
Entſchädi=
gung für die durch die letzte bolſchetviſtiſche Judaſion
angerichte=
ten Schäden. Der perſiſche Vertreter in Moskaut wurde
ange=
wieſen, den Vertrag zu unterzeichnen.
*
* Kſeite polikiſche Nacheichten. Die infolgs des Vollsentſcheids
wot=
dig gewordenen Neuwahlen zur Bremiſchen
Bürgerſchaft=
ſollen am Sonntag, den 20. Februar, ſtattfinden. — Die ſchvediſche
Organiſation „Radda Berner
mäßigen Speiſung bedürftigev Kinder in
Deutſch=
land, Oeſterreich, Ungnrn, dem Baltt und evtl. in Rußland zu
er=
richten. — In. Neu=York hat ſich ein Hunderter=Ausſchuß von bekannteir
Deutſch=Amerikanern gebildet, um eins umfaſſende Bewegung
gegen
und
Darmſtadt, 18. Januar.
Sirafkunturr. Der bei der Offenbachev Firuta Merz befchirftigte
Die Anklage laujete auf ſchtveren Diebſtahl, doch nahzuf das Gericht muir
einfachetr ait, weil der Diebſtohl (die rechtswidrige Aneignung) bereits
durch das Verbringen des Sadle3 in das fragliche Verſteck verühr var und
deshalb das ſpätere Qutaſifükationsmoment des Einſteigens nicht mrehr in
Bctracht Eam. Sch. vurde nur der Begünſtigung ſchuldig befir
den und (bisher unbeſtraft) zu 1. Woche, der gleichfalls unbeſtrafte
zu 3 Monaten Gefängnis verurteilt. — Der 25jährige
Fabrik=
arbeiter Peter Adam Hohmann von Offeuhach ifk zur verheiratet,
unwerhielt aber nebenbei in Ne=Iſenburg ein Liebesverhältnis nrit einent
dorbigen Mädchen. Mls er dieſe zur Kirchlreih Beſuihte, henutztt er die
Gelegenheit, mit beit örklichen Verhältniſſem vertraut, bei der Tochter
eines Offenihacher Kameradei mittels Nachſchlüfſel3 einzubringeir urid den
dort verwahrten Sonutagsanzug Jenes un Wert von 1000 Mark zu
ſteh=
len. Der Beſtohlene hat ſein Eigentunr wisdeu zurüicherhalten und der
unbeſtrafte Angeklagte wurde für den ſchivereit Diebſtaht zu 4
Mo=
naten Gefangnig, abzüglich dreier Wochen der früheren
Unter=
ſuchungshaft, vernrieilt. — In einem Offenbacher Berutſungsfall hanbelt
es ſich um Salvarſanſchießerei und es zaren deshalb wegen
Preistreiberet bezſv. unerlaußten Arzneimittelhandels der
Leder=
ud Zigaryenhändler Guſtav Zeickert vrir Weinheim n. H. B. zut
Jahr Gefängnis ncbſk 6000 Mark (eldſtrafe, der Weinhändler Jakoß
Biſch von Offenbach zu 5 Mongteu nebft 3000 Mkurk und der durtige
Vaxieiebeſiyer Chriſtian Flatten zu 4 Monaten Gefängnis
tiebſt 3000 Maxck Geldſtrafe verurkeilt worden. Im Jahre 1919 fühlte
der Erſtgenannte das Bedürfnis nach lohnenderem Erwerbe und ſurde
leiſtet hat. Auch in ſeinen Ueberſetzungen aus der Antike, in
den anmutigen Verdeutſchungen griechiſcher Gedichte,
ſopho=
leiſcher Draien und des pſeudohomeriſchen Froſchmäuſekrieges
er ein feines poetiſches
ent.
letzten Dichtungen
trat damals mit
dem Bruder in den 1815 erſchienenen „Vaterländiſchen Gedichten”
in die Reihe der Arndt, Schenkendorf und Rückert. Aber wie
aus fernen Vergangenheiten tönen dieſe noch ſireng den
Klopſtock=
ton feſthaltenben Oden, von denen zum Schluß als Prohe ſein
Gedicht auf die Völkerſchlacht von Leipzig in den drei
erſten Strophen zitiert ſei:
„Wie Aetnas Wucht belaſtet die Rieſenbrut
Des Typhon — zuckt er, dumpf das Gebirg” erkracht
Mit Kluft und Hainen; ſtöhnt er, Wolken
Wirbeln empor ſich mit Aſch und Flammen,
So lag des Grams Bild auf der Seele
In jener ſchwarzen Stunde des Strafgerichts,
Die ausgoß ihres Zornes Schalen
Ueber den Buſen des Vaterlandes.
Nun kränze deine Locken, Germania,
Dein Haupt erhebe hoch und dein Aug” umhei,
Dein großes, blaues Auge! Welch’ ein
Morgen verſiheuchte die Nacht des Drangfals!”
Sk. Einfluß künſtlicher Beleuchtung auf das Wachstum der
Pflanzen. In der Gärtuerlehranſtalt zu Dahlem ſind Verſuche,
das Wachstuyt der Pflanzen durch Licht zu
be=
einfluſſen, mit gutem Erfolge durchgeführt worden, wie
das Landwirtſchaftliche Jahrbuch, Band 52, zu berichten weiß.
Es wurden zwei Treibhäuſer mit Gurken und Tomaten je zur
Hälfte durch Reonlampen beleuchtet, während die anderen
Half=
ten der Treibhäuſer durch einen Vorhang abgeſchloſſen waren.
Die Lampen beſtanden aus 5 Meter langen Elasröhren von 4,5
Zentimeter Durchmeſſer, die mit Neongas gefüllt und an einen
Hochſpannungstransformator von enva 3000 Volt angeſchloſſen
ſoaren. Es wurde auf dieſe Weiſe ein gan; bedeutender
Er=
folg erzielt. Während in dem unbelichteten Teile des
Gurken=
hauſes im erſten Jahre nur 370 Stück Gurken mit einem
Ge=
wicht von 186 Kilogramm gewonnen wurden, ergab die belichtete
Hälfte 500 Stück Gurlen mit einem Gewicht von 277 Kilogramm.
Im zweiten Jahre wurden im belichteten Teile 425 Gurken
zu 230 Kilogramm Geicht erzielt, im unbelichteten Teile nur
370 Stüick zu 163 Kilograwim. Im Tomatenhaufe ergab der
un=
belichtete Teil im erſten Jahre 69 Kilogramm, im zweiten 70
Kilpgramn, tährend der belichtete Teil 100 bis 106 Rilogramm
ergab.
ſich von allen anderen Lichtquellen
angeblich durch Zufall auf das Salvarſan hingewieſen. Nach ſeiner
E=
zählung ſuchte er in der Lindquer Gegend Lebensmittel aufzukaufen, un. EA
3 fragte ihn ein dortiger Verwittlex, ob er nicht das fragliche Heilmitts
Ruecks Verſchiebung ins Ausland liefenn könne. Der Handel mit Arzne
mitteln bedarf nach der einſchlägigen Verordnung der amtlichen Geuel=
migung, die für keinen der Beteiligten voxlag. Durch ähnlichen Zuſa
erfuhr er ſpeiter in Offenbach den Namen des D. und dieſer beſorgte dan
von dem Frankfurter Apethetenbeſitzer Meier 800 Gramm Salvarſan i
der Originalpackung der Höchſter Farbwerke. B. bezahlte den Külvpre5
von 11000 Mark und rechnete ſeinerſeits ſeiem Abnehmer für die Gre
fälligkeit 200 Mark mehr, obwohl er nur aus Mitleid für dieſen ſich aua
das Geſchäft eingelaſſen haben will. Vorher hatte Z bereits 200 Gram=
Saldarſan wiederum durch einen Zufall von dem Angeklagten Flatten /it.
für 200 Mark gekauft, und Letzterer will dasſalbe als Pſand für der
unbegli ene Zeche suveier unbekannten Gäſte hurz borher erhalten habeiz.
Z. hatte angeblich ſeine letzlen verfügbaren Geidmittel auf die
Speku=
lakion verwendet, reiſte mit der Ware nach Lindau, doch epgaben ſich dor
Schwierigkeiten und es erfolgte die Beſchlagnahme des ganzen Poſtens
den er ſo eingebüßt hat. Er ſtrebte in 2. Inſtanz Strafmilderung au zc=
und erreichte die Herabſetung auf 3 Monate Gefängnis nebr”
5000 Mark Geldſtrafe. Statt des anpeftrebten Frsiſpruchs erzialte B. nu.
Ermäßigung auf 1 Monat Gefängnis nebſt 3000 Mark und
wurde unr zu 3000 Mark Geldſtrafe berurteilt.
— Landestheater. Die Dekorationen und Koſtüue zu „Don Cax
los”, der am 20. Januar in Szene geht, find von T. C. Pilartz ent
vvorfen. Die Einſtudierung leitet Guſtav Haxtung, von dem auch die
Frantfurter Inſzenierung des Werkes ſtammt.
* Herr Geheimer Finanzrat Baſtian begeht heute am 18. Januaz
ſeinen 50. Geburtstag.
* Der Chauffenr=Verein hielt im ſehr gut beſuchten
Konkordiaſſaal=
ſeine Weihnachtsſeier ab. Nach einer Einleitung mit einemr flott geſpiel=
— Muſikſtück durch die Herren W. und G. Kaun eröffnete Herr Fr.
Ehrhardt mit einer wirkungsvollen Anſprache die erhebende Fsier
der ein von ihm ſelbſt verſaßter Prolog, von Herrn Fr. Ehrhardt jun.
ſchön vorgetragen, mit lebenden Bildern, folgte. Die Vortragsfolgr
war durch die Mitwirkung der GeſangZabteilung der Geſellſchaft Komet
und der Mandolinen=Geſellſchaft Melicia, ſowie der Damen
Schlan=
der und Schnell und des Soliſten Herrn Reichert wirkungsvoll
ergänzt und waren alle Darbietungen, insbeſondere die Aufführung
eines kleinen Theaterſtückes, gut gelungen, was der lebhaſte Be, ill der
Anweſenden beuvies. Den Glanzöunkt der Veranſtaltung bildete die
Be=
ſcherung der Kinder der Vereinsmitglieder. Durch die gütigen Gönner
und Freunde des Verein3 waren die Veranſtalter in der glüchlichen Lage
allen 58 Kindern der Mirglieder des Vereins außer einem Körbchen mit
Aepfeln und Gebäck ein Sparkaſſenbuch mit 20 Mk. Spareinlage zu
überreichen, worüber allgemeine Freude herrſchte. Allen gütigen Spen
dern ſoi an dieſer Stelle hiermit herzlichſt gedankt. Die ſchönen
Tom=
bplapreiſen fanden einen allgemein guten Amklang.
* Deutſcher und Oeſterr. Alpenvexein, Sektion Darmſtabt. Monats=
verſammlung. Nothenburg ob der Tauber, die Perle des
fränki=
ſchen Landes, wwar das Wanderziel, zu dem Herr Prof. Fr. Müller
ſeine äußerſt zahlreichen Hörer führte. Anknüpfend an ſeinen
letzkjähri=
gen Vortrag begann der geſchätzte Redner die Wanderung in
Dinkels=
büihl, drem alten Städtchen an den grünen Ufern der Wörmitz, über
Dom=
bühl und Schillingsfürſt, mit einem kleinen Abſſtecher nach Eſchenbach,
dem Geburtsort des bekannten Minneſängers Wolfram von Eſchenbach,
Uaber dem tiefen Tautbergrund eröffnet ſich zuerſt der Blick auf die
hoch=
gelegene Stadt Rothenburg, die ſich von hier am maleriſchſten ausnimmt
mir ihrenr Türmen, Toren und Zinnen. Durch dus Spitaltor, vor dem
die große Meffingſche Heilquiſtalt liegt Getreten zvir die alte Reichsſtadt
mit all ihren maleriſchen Gaſſen und Winkeln, mit reichwerzierten
Brun=
nen, ſtark beivchrten Toren und wohl erhaltener Etodtnmuer, überragk
von dem ſchlanken Turmte des alten Nathauſes. Herrliche Bilder
zau=
berte ber Redner uns vos Augen von dem altehrwürdigen Marktplatz
mit dem ſtolzen Nakhaus, der Marienapotheie und der Ratstrinkſtube,
von der Herrengoſſe mit den vo nehmen Patri ierhäuſern und ihren
ſtil=
lein, galeriegeſchmuiichktem Höfen, von Gen wunderbaren Blicken von der
alten Burg auf Shadt und Tebertal, von den Taubertal ſelbſt und der
alten Jakobsüirche mit den feinen unſtwerken Tillmann
Niemenſchnei=
ders. Durch ſeine anziehende Schilderung, die künſtieriſch volſendeten
Aufnahmen, unter denen ſich auch eine Reihe ſvohlgelungener
Teleauf=
nahmen befanden, wußte Herr Prof. Müller ſeine Hörer in die Zeiten
der alten deuiſchen Reichsſtadt, in den Geiſt des großen Tobler, zurück
zu derſetzen und für eine Stunde die fible Launs der Jetztzeit dergeſſen
zut machen. Reichrr Beifall, dem der Vorſitzende Herr Prof. Dr. Maurer
ntoch beſonder= Wyrte verlieh, war der wohlverdiente Dank für den
ge=
nußreichen Vortrag.
* Verein für Volksbildung. „Deutſchland nachbem Frtz
a
Hensſchluß”. Wem wird das Herz nicht ſchwer bei dieſen Worten)
Und dennoch wüſſent und wollen wir uns aufraffen, unſere Gewährte
Energie zuſamienfaſſen und den Mur haben, das Bild des
Zuſammen=
bruchs Deurſihlands zu betrachtenn in ruhiger, ſuchlicher Ueberlegung, du
nrit wir die Stellen finden, luo wir den Hebel anzuſetzen haben, der C
deutſch= Wirtſchaftsmaſchine (Handel und Gewerbe) wvieder in normalen
Gang bringen ſoll. Die beſten Anzeichen ſind ſchon da in der ſteigenden
Arbeitsluſt und dem regen Erfindungsgeift deuiſcher Wiſſenſchaft und
Techni”; wie könnte es cuch anders ſoin bei der durch Jahrhunderte
er=
prohten Arbeitſamkeit und Intelligenz des deutſchent Volkes? Der ſiebente
Lüchtbildervortrag: „Deutzſchland mach dryr Friedensſchluß”,
zu dem 47 Lichtbilde= von drmr Film= und Lichtbilderverleihinſtituß der
Reichszentrale für Heinatdienſt — Landesabteilung Heſſen — zur
Ver=
fügung geſtellt zuurben, findet am Donnerstog, den 20. Janur, abends
8 Uhr, im Hörſaal 326 der Techniſchen Hochſchule ſtatt. Der Aedner,
Herr Stuh. Strippelmann, bringt Deurſchlands neue
wirtſchafts=geographiſche Geſtalt in Wort und Bild
unſer Auge. Wir ſehen in Diagrammen und Tabellen das Land
t5 den Wert der abgetretenen Giebicte, ſowwie die Zahlen der einſtigen
Schiffahrt und ber heutigen. Die Ergebniſſe der Konferenz in Spa, die
dadurch bedingten wirtſchaftlichen und Lebensverhältniſſe in den
abge=
treteneir Gebieten, deren Wevölkerungen, Imduſtvie und Handel ſind mr
Dichtbild vor uns grſtellt, auf daß wir erkennen, duas man uns nahm.
So fchiner die Friedensbedingungenr auch auf uns laſten, ſo ſehr hat jeder
einzelne Deutſrl die Verpflichtung, ſicht mit dieſen Bebingungen näher
vertrant zu mache. Denr Friebensbertrag muß Jedernann in ſeinen
Hauptzügen und Hauptwirkungen kennen. Darum geht hin und hört,
muns mrant Euch im Volksbildungsbexein zu ſagen hnt. (Näheres ſieh=
Anzcigeteil.
* Bund Deutſcher Bobenreformer.
Ortsgruppe Darmſtadt hält
ihre Jahres=Hauptverſammlugt am Dienstag, 25. Jan
aßends, in der Techzniſehen Hochſchule ab, worauf bie verehrlichen Mit,
glieder jetzt ſchon aufmerkſam gemact werden. (Siche noch bef. Anz.)
durch ſeine feuerrote Farbe unterſcheidet, wurde übrigens nun
als Zuſatzbeſeuchtung an trüben Tagen und während der Nacht
angewendet; in übrigen waren die Pflanzen natürlich der
Ein=
wirkung des Sonnenlichts ausgeſetzt.
** Der Hoſenkuppf als Detektiv. In einer Straße der
klei=
nen ſüdfranzöſiſchen Stadt St. Raphael fand man vor kurzem
einen beſinnungsloſen Mann auf, der ſich allmählich erholte und
nun angab, er habe 10 000 Pfund in engliſchen Bankuoten
ver=
loren. Der Detektid, der das um dieſe Perſönlichkeit gebreitete
Geheimnis enträſelte, war ein Hoſenknopf. Man fand nämlich
auf den Knöpfen ſeiner Beinkleider die Firma eines Brüſſeler
Schneiders und wandte ſich nun an dieſen um Auskunft.
Da=
durch wurde das Myſterium raſch gelöſt. Es ſtellte ſich heraus,
daß der Aufgefundene kein engliſcher Millionär oder ſonſt eine
geheimnisvolle Perſönlichkeit ſei, ſondern ein entlaſſener
belgi=
ſcher Soldat namens Georges Pemik, der mit ſeinen
Erſpar=
niſſen eine Reiſe nach der Riviera gemacht und dort im Spiel
all ſein Geld verloren hatte. Hungrig, erntüdet und mittellos,
kam er bis St. Naphael und fiel dort bewußtlos hin. Als ihn
die Polizei fand, ſuchte er ſich mit einem Geheimnis zu
um=
geben, aber der verräteriſche Hoſenknopf hat dieſe Myſtik rafch
zerſtört.
be
G. Ein ſchlagfertiger Kutſcher und der Köluer Dvu. In
Scöln ſoll ſich dieſer Tage die folgeude Geſchichte abgeſpielt
haben, die ähnlich auch von Wien erzählt wird: Fährt da ein
amerikaniſcher Offizier in einer Droſchke durch die Stadt. Als
er über die Rheinbrücke kommt, fragt er den Kutſcher: „What is
that für eine wundervolle Brücke?” „Die große Rheinbrücke,”
antwortete der Kutſcher, „daran hat man über zehn Jahre
ge=
baut.” „Oh, bei uns in Amerika baut man ſo was in zlvei
Jahren.‟ Der Kutſcher ſchſeigt. Und als ihn der Mann aus
nir
dem Lande der unbegrenzten Möglichkeiten nach der Bauzeit des
Opernhauſes fragt, gibt er mürriſch zur Antwort: „Das haben
wir in drei Jahren gebaut.” „Oh, bei uns in Amerika baut man
ſo etwas in einem Jahr.‟ Die Fahrt geht weiter. Da erregt
des Kölner Domes überragende Pracht das Intereſſe des
Ame=
rikaners. Unbekannt mit den berühmten Bauwerken
Deutſch=
lands, fragt er den Kutſcher, ob das eine berühute Kirche ſei.
„Das weiß ich nicht,”, gab der Kutſcher zur Antwort, „die ſtand
geſtern noch nicht.”
Däuuzezer 12.
* Muſikverein. Nach 7jähriger Pauſe hat der Vergnügungsausſchuß
s Muſikvereins ſich entſchloſſen, wieder einen Familienabend im
iewohnten Rahmen zu veranſtalten. So wie in früheren Jahren bei
ſeſer Gelegenheit die Lokaldichſtung beſonders bevorzugt wurde — 88 ſei
ein wert an „Familie Luſtig‟ „Der Garantieſchein” „Der Kaktusfreund”
s graue Elend” — ſoll auch diesmal eine Lokalpoſſe „E geplagder
ſamiljevadder” zur Aufführung gelangen, deren Dichter unſer
bürger Dr. Büchner iſt. Das Stick wurde vor 30 Jahren
geſchrie=
in und mit durchſchlagendem Erfolg wiederholt im Saalbau aufgeführt.
ilrere Darmſtädter werden ſich mir Vergnügen an das prächtige Werk
d ſeine ausgezeichneten Darſteller erinnern. Der Name des Regiſſeurs,
Guard Göbel, vom Landestheater, bürgt für eine flotte Darſtellung.
e Failienabend findet am Sonntag, den 30. Januar, im Saalbaut
Ft. An die Aufführung wird ſich ein gemütliches Zuſammenſein
an=
ſließen. (S. Anz.)
* Frauengruppe der Deutſchen Demokratiſchen Partei. Auf die am
dnnerstag, den 20. d. M., nachmittags 4 Uhr, ſtattfindende
Mitglie=
drverſammlung ſei hierdurch nochmals aufierkſam gemacht.
u5 Referat über die Nürnberger Tagung, ſowohl wie die gleichzeitig
ſufindende Neuwahl des Vorſtandes begegnen gewiß dem regſten
In=
reſe aller weiblichen Mitglieder.
* Die Jahreshauptverſammlung der Kaufmänniſchen
Stenographen=
gellſchaft „Gabelsberger” E.V., die am Sonntag im „Fürſtenſaal”
ſtatt=
in war trotz des verlockenden ſchönen Wetters ſehr zahlreich beſucht,
us ein reges Intereſſe der Mitglieder bewies. Das abgelauſene
Ge=
kä fsjahr war für die Geſellſchaft, die vor allem Geſchäftsſtenographen
h nbilden und exiſtenzfähiger machen will, reich an Arbeit, aber auch
Ia/Erfolg. Der guten Werbetätigkeit iſt die Neuaufnahme von
zahlrei=
an ordentlichen und unterſtüitzenden Mitgliedern zu danken. Die
Gefell=
ſtat iſt mit 600 Mitgliedern einer der größten Vereine am Platze. Ihre
Xürebungen, die vor allem ſtraffe Diſzivlin im Unterricht als
Vorbe=
hieung jeden Erfolges erblicken, haben Anerkennung and Beifall auch
Fanderen Vereinen gefunden. Die Vereinstätigseit ſelbſt war ſehr
me; es wurden 10 Anfängerkuvſe mit insgeſamt 500 Teilnehmern
ab=
ghlten, der Stenographicunterricht war von rund 7500 Perſonen
be=
ih, während der Maſchinenſchreibunterricht eine Beſucherzahl von rund
10) Perſonen aufweiſt. Die einzelnen Abteilungen der
Geſchüftslei=
ug haben m ſelbſtloſer Weiſe für die Organiſotion, die neben
Unter=
nstätigkeit auch die Intereſſen der Stenogvaphen und
Maſchinenſchrei=
bvertreten will, gearbeitet, ihrer Mittzirkung iſt in der Hauptſache
: Blüihen des Vereins zu danken. In der Vorausſetzung vollen Ver=
„mſteiorer Tagplatt, Dienstag, den 1S. Januar 1521
Serrz F.
ündniſſes boi den Mitgliedern iſt eine Erhöhung des Betrages
vorge=
te worden. Der Beitrag beträgt jetzt 16 Mark jährlich. Die
Feſt=
chenytung darf als erſtes Ergebnis einer Arbeitsgemeinſchaft mit den beiden
adren ſtenogradhiſchen Körperſchaften nach Gabelsberger angeſprochen
yrden. Der ſeitherige Vorſtand wurde größtenteils wiedergewählt, das
Areinsorgan „Darmſtädter Geſchäftsſtenogvaph” erſcheint mit ſtenogra=
Uſcher Beilage in demſelben Umfange weiter. Ein kleiner Tanz
be=
noß die anregend verlaufene Verſammlung.
Mittwoch, den 19. Januar 1921
gültige Lebensmittelmarken:
Brot: Die Marken Nr. 1, 2 und 9 (800 gr Brot), Mehlmarke Nr. 10
vom 16. Januar bis 15 Februar 1921 (Anteil 560 gr Mehl),
Kartoffelverſorgung. Auf die Kartoffelmarke Nr. 2 werden von
Samstag, den 15. d3. Mts., ab fünf Pfund Speiſekartoffeln
zum Preiſe von 35 Pf. für das Pfund abgegeben,
Hanshaltungsmehl zu 5.20 Mk. für das Pfund, das in den
Kkeinhandelsgeſchäften und Bäckereien noch nicht abgeholt
iſt, kann noch bis zum 22. Januar ds, Js. von dort
be=
zogen werden.
Kornedbeef: Bei den Rindsmetzgern kleine Doſen Cornedbeef
an jedermann, auchAnſtalten und Gaſtwirtſchaften, zum Preiſe
von 8.80 Mk. pro Doſe ohne Marken ſolange der Vorrat
noch reicht.
Maisgrieß zum Pfundpreis von 3.30 Mk., markenfrei (
ent=
bitterte und entölte Qualitär.)
Zucker: Bezugsmarke Nr. 1 Januar=Anteil, 500 gr auf den Kopf.
Hernſeife: Auf Seifenkarte, Abſchnitt Auguſt, September,
Ok=
tober, November und Dezember je ca. 1 Pfund zum Preiſe
von 11.50 Mk. Ausgabeſtelle: Wilhelminenſtr. 15, Zim. 5.
Holzverkauf: Ausgabe der 9. Holzrate von 4 Zentnern auf die
Nr. 34 bis einſchl. 37 zum Preiſe von 12 Mk. für Nadelholz
und 14 Mk. für Laubholz. Stockholz für gewerbliche
Ver=
braucher zum Preiſe von 9 Mk. gegen Borlage der grünen
Gewerbekohlen=Ausweiskarte auf Zimmer 39 der
Kohlen=
ausgleichſtelle.
bansbrandkohlen. Hälfte der 4. Rate, vorwiegend in
Braun=
kohlen=Briketts gegen vorherige Vorlage der weißen
Haus=
brandkarte auf der Kohlenausgleichſtelle, Alexand erſtr. 22,
Zimmer 39, ſoweit dies nicht bereits bei der erſten Hälfte
der 4. Rate geſchehen iſt, ferner die 5. Rate auf weiße
Hausbrandkohlenkarte in Rohbraunkohlen aus der Grube
Prinz von Heſſen.
Die Kartenausgabeſtelle, bisher Waldſtraße 23, befindet ſich
jetzt Wilhelminenſtraße 15.
Die Dienſträume der Lebensmittelämter und der
Kohlenaus=
gleichſtelle ſind ſür den Verkehr von 8—1 Uhr, die der
ärzt=
lichen Kommiſſion, Wilbelminenſtraße 15, Zimmer 3,
vor=
mittags von 8—2½ Uhr und unr in dringenden Fällen
nachmittags von 3½—6 Uhr geöffnet.
Alle Lebensmittelmarken ſind gut aufzubewahren.
Verlorengegangene Marken werden nicht erſetzt,
verfallene Marken nicht umgetauſcht.
Achtung.
bewahren.
Die ausgegebenen Seifenkarten ſind gut anfzu=
Zuckerverkauf auf Bezugsmarke Nr. 1, Januar=Anteil, 500 Gr.
den Kopf, erfolgt bei den Kleinhändlern von Mittwoch, den 19.
Inuar, an. (S. heut. Bekanntm.)
*
plt
Zeit imier von neuem auftühlt, anſcheinend keine ſo bedeutende Rolle,
ſie habent ſich rückhaltlos dem echten volkstümlichen Naturalismus ver
ſchrieben. Aber auch ihnen iſt wicht die Hauptſache, was geſpielt wird,
ſondern, wie geſpielt wird, oder richtiger geſagt, wer ſpielt. Ihnen
be=
deutet der Name Terofal ein Programm, auf das ſie unbedingr
ſchwöret
Nebenſache, man lacht, wenn man den Xader hört, wenn mian ihn in
ſeiner ganzen behäbigen, Behaglichkeit und Humor derbreitenden Art
ſieht, man brüllt und wälzt ſich vor Lachen über ſeine trockenen Späße.
Dieſer wahre Lebenskünſtler, halb Trottel, halb Gauner, dabei aber
immer verſchlagen und auf ſeinen Nutzen bedgcht, darf in keinem dieſer
Bauernſwicke fehlen. Er iſt der Angeldunkt, um deu ſich alles dreht, er
iſt Gelegenheitsmacher, Riehter und Rächer in einer Perſon. Das
Er=
öffnungsprogramm brachte eine Bauernkomödie mit Gefang und Tanz
von Hans Werner: „sDorfgeheimnis”, die in draſtiſcher Weiſe
zeigt, daß die Tugendbundsvorſitzende, die Kathrin des Ruppenhofbauern,
auch nicht ohne menſchliche Schwächen iſt, wie auch ſie dem mächtigſten
der mächtigen Triebe, der Liebe, nicht unzugänglich iſt und für ihre
über=
ſpannte Tugendbündelei hart beſtraſt twird. In den Hauptrollen fpielen
die hier ſchon bekannten vortrefflichen Mitglieder des Enſembles: Mawa
Vogelſang als Kathrin, Carl Mittermayr als Oberknecht Ferdl,
beide in der einheitlichen Auffaſſung und Durcführung ihrer Rollen
dem Stüicke mehr in den Hintergrund. Einen intereſſanten Ausſchnitt aus
uralten Volksgebräucken zeigt das Auftreten der drei Sternſänger die
Herren Schwarz, Mayer und Hönig). In den Pauſen erfreuien
die Zither= und Violin=Virtuoſen des Enſembles mit den ſo großen
An=
klang findenden Muſikvorträgen. Sehr lebhafter Beifall wurde auch
den Volkstänzen geſpendet.
Reichsgründungsfeiern.
Die Fefer der Demokratiſchen Partei.
* Die Demokratiſche Partei beging die
Reichsgründungs=
feier im Landestheater. Der Aufführung der „Meiſrerſinger” ging eine
Anſprache des Reichstagsabgeordneten Korell vorauf, der zunächſt
daran erinnerte, was der einzelne und die Geſamtheit dem Deutſchen
Reich zu derdanken haben. Das Deutſhe Reich ſei ein Reich des
Frie=
dens geweſen. Unter anderen Lügen des Verſailler Vertrags ſei die
größte die, daß wir die Schuld an dem Ausbruch des Krieges hätten.
Wir haben die Werke des Friedens gefördert in einer Weiſe, die die
Bewunderung aller Völker herausforderte. Kein Beckmeſſer kann
herunder=
veißen, wns das Deutſche Reich der Geſamtheit gegeben hat. Für uns war
nur da2 Wohl der Geſamtheit maßgebend, und heute gilt vor allem denen,
die ihr Leben für das Reich hingegeben haben, unſer Dank. Auch nach dem
Kriege iſt das Deutſche Reich noch eine Größe, noch heute, i ſeiner
Jammergeſtalt, hat es eine Größe und Kraft in ſich, der unſere Feinde
nicht trauen. Das Selbſtbeſtimmungsrecht wird zu unſerem Nachteil
ins Gegenteil verkehrt; aber die Abſkimmungen in Oſt= und Weſtpreußen
umd Schleswig haben es bewieſen und die in Oberſchleſien werden es
beweiſen, daß man trotz allem bei Deutſchland bleiben will. Das
Schlimmſte, was in Deutſchland jetzt herumgeht, iſt die Verzweiflung
am Deutſchen Reiche; das wäre der Untergang, wenn wir vergäßen,
daß wir zugleich Baumeiſter und Bauſtein= ſind für die Zukunft des
Reiches. Alles Wertvolle und Echte in der Vergangenheit und
Gegen=
wart wirkt hinein in die Zukunft. Im Jahre 1648 war Deutſchland
in gleich ſchlimmer Lage; niemand hätte damals einen Pfenwig für
Deutſchlands Zukunft gegeben. Und doch! Die deutſche Eigenart als
Geſchenk des Himmels verſchaffte ſich Geltung, aus Arbeit und
Inner=
lichkeit wuchs es wieder empor und überſtand auch die kommenden
ſchtve=
ren Zeiten, und unter dem Druck der Zeit nach 1848 entſtand die
Sehn=
ſucht und die Liebe zu einem einigen Deutſchland. Der deutſche
Einheits=
gedanke wuchs wvie das Brünnlein aus dem Boden. Dann bam der große
Mann, den an dieſem Tage ein Lorbeerkranz des Gedenkens gebührt,
Bismarck! Von dem Bismarckſchen Reiche ſind wwir nun
herunter=
gebrochen in den Verſailler Vertrag. Ihn zu beſſern und zu beſeitigen,
muß unſer größtes Bemühen ſein und iſt oberſte Pflicht des Reiches.
Wie man täglich ein Vaterunſer betet, muß von allen deutſchen Zungen
in den nächſten Jahren immer wieder der Ruf nach Abänderung dieſes
Vertrages erklingen, die nicht durch Krieg herbeigeführt werden ſoll,
ſondern durch Proteſte und, wenn ein Völkerbund nötig iſt, dadurch,
daß Deutſchland als gleickwertiges und gleicbereihtigtes Mitglied
auf=
genommen wird und den Vorwurf von ſich weifen kann, daß es ſchld
an dieſem furdnbaren Kriege ſei. Nicht um die Frage „Nepublik oder
Monarchie” handelt es ſich, fondern um das Wohl der Geſamtheit;
unſere ganze Politik muß ſich zu dicſem oberſten Geſetze bekennen und
danach handeln. Wir müſſen einig ſein, damit wir uns hinüberretten
können in eine beſſere Zukunft. Nach einem Appell an die Jugend und
die Frauen und alle Deutſche in allen Parteien in dieſem Sinne ſchloß
Nedner: Deutſchland kann nicht untergehen; die Parteien mögen
zer=
brechen, wenn ſich nur Deutſchland retten. Das Reich muß uns
doch bleiben!
Nachdem der Beifallsſturm ſich gelegt hatte, ſetzten die prachtvollen
Klänge der Meiſterſinger=Ouvertüre ein, worauf eine glänzende
Auf=
führung der Oper unter Meiſter Ballings Leitung folgte. Keine Oper
der geſamten Overnliterätur war für dieſen Tag geeinneter, als dieſes
wunderbare Dokument deutſchen Geiſtes, deutſcher Größe und deutſcher
Kunſt.
Das Haus war ausverkauft. Während der Pauſen waren in den
ſchönen Seitenfohers Stände mit Erfriſchungen aufgeſtellt, die von
Damenhänden bedient wurden. Der Reinertrag der Veranſtaltung iſt
für die Veteranen von 1870/71 und deren Hinterbliebene beſrimmt.
Die Feier der Heſſiſchen (Deutſchnationalen) Volkspartei
im „Feierabend” war im Rahmen eines echt deutſchen Fmnilienabonds
gehalten. Auf der Bühne, die die Büſten Kaiſer Wilhelms I. und des
großen Kanzlers, mit den Fauben ſchwarz=weiß=rdt umpunden, zwiſihen
ſinnigem Grün ſchmückte, ſaß eine deutſiche Familie (Ockonomierat
Haug) und nahm mit liebevoll einſtudierter und ebenſo künſtleriſch zu
Gehör gebraihten Hausmuſik die Heizen der Hörer gefangen. Herr
Ausfelder vom Heſſiſchen Landestheater, der Gedichte — „
Deutſch=
land und die Welt” von E. v. Wildenbruch, „Sonett” von Emanuel
Gei=
bel, „Geharniſihte Sonette” von Friedrich Rückert und „Gebet” von
Emanuel Geibel 1818 vorirug, gewann die Herzen ſeiner Hörer durch
tiefempfundenen Ausdruck der Sprache. In ernſten, zu Herzen
gehen=
den Worten ſprach Herr v. Pfiſter von dem heißen, langen Sehnen
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
„Die ſittliche Forderung”, Luſtſpiel in einem Akt
ui Otto Erich Hartleben. Neueinſtudierung im
Schau=
ſtelhaus zu Frankfurt a. M. am 14. Janar 1921.
An der „ſittlichen Forderung” Otto Erich Hartlebens wäre
nht viel verloren, wenn wir ſie nicht wieder vorgeführt
bekom=
mn hätten. Ein reines Dialogſtückchen, Konverſation für einen
hrrn und eine Dame; er, Philiſter aus Rudolſtadt, ſeines
Zei=
ans Inhaber der Firma C. W. Stierwald Söhne, ſie,
Künſt=
bein, Freiwild, lebenstoll. „Er” fällt natürlich „ihr” zum
Ofer, und über das Hinwegſetzen über ſeine ſittliche Forderung
fült der Vorhang. Man konnte ſich an zwei trefflichen
ſchau=
ſßeleriſchen Leiſtungen erfreuen: Maria Karſten als Rita Revera
ud Georg Lengbach als Friedrich Stierwald. — Es folgte
Ennos Eroteske „Die große Katharina” mit Neu=
Fetzung der Rollen der Larin — jetzt Maria Karſten, früher
ſtr Aſchenbach — und des Leutnants Edſtaſton — jetzt Walter
Xügmann, früher Ernſt Karchow —, die beide ihre Vorgänger
uht erreichten, obwohl ſie ganz gute Leiſtungen boten.
Teiflich war wieder Toni Impekovens ewig beſoffener
W. W. Gg.
Ptemkin.
Z. Ausſtellung von Handzeichnungen des
Aalers Hammann=Bensheim. Man ſchreibt uns:
Krzeit werden in der Kunſthandlung Littauer in
lünchen Handzeichnungen von dem Maler Hammann=
Zensheim, der ein geborener Darmſtädter iſt, ausgeſtellt.
Leſe Handzeichnungen ſind als durchaus ſelbſtändige Kunſtwerke
z bewerten, nicht etwa als Vorſtudien für größere Gemälde.
Ans nun dieſen Schöpfungen ihr ganz beſonderes Gepräge
ver=
leht, iſt ihr ausgeſprochenes Eigenleben, das ſich nicht mit den
Ulichen Schlagwörtern der Zeit faſſen läßt. Innig beſeelte
Na=
w blickt uns aus den mit geradezu nachtpandleriſcher Sicherheit
ſigeſetzten Zeichnungen entgegen. Form und geiſtiger Gehalt,
es nach Nietzſche in unſerer deutſchen Kultur mehr denn je zu
bſöhnen gilt, ſchließen ſich in dieſen Schöpfungen zu einer
oltenheiteren und ᛋeltenernſten Harmonie zuſammen. Eine
bßere Kollektivausſtellung dieſer Zeichnungen wird etwa vom
1 Januar ab in der Kunſthalle Darmſtadt (Rheintor) ver=
(ſtaltet werden.
— Spohr=Muſeum. Die ſeit 1978 mit dem Sitze in
Eſſel beſtehende Spohr=Geſellſchaft, die ſich die Pflege
95 Andenkens an den Komponiſten Louis Spohr, den Groß=
meiſter des deutſchen Violinſpiels, als Ziel geſetzt hat, und deren
Mitglieder ſich auf alle Gaue Deutſchlands wie auch auf das
Aus=
land verteilen, hat in den letzten Jahren mit Erfolg an dem
Ausbau eines Spohr=Muſeums gearbeitet, deſſen
Begrün=
dung Heinrich Stein, dem Direktor des Kaſſeler Spohr=
Konſerva=
toriums, zu verdanken iſt, der auch die Leitung des Muſeums in
Händen hat. Die Sammlungen ſind bereits ſoweit vorgeſchritten,
daß ſie in Kürze der Oeffentlichkeit zugängig gemacht werden
können. Nächſt den auf Spohr bezüglichen Erinnerungen ſind
auch ſolche ſeiner Schüler, Freunde und Zeitgenoſſen
aufgenom=
men worden, ſo daß das Muſcum ein weitgehendes Intereſſe
er=
regen wird. Die Geſellſchaft bittet alle Verehrer des Meiſters,
ſorie die mit ſeinen Schülern uſw. in Beziehung geſtandenen
Perſonen, die weitere Ausgeſtaltung des Muſeums durch
Ver=
mittlung von Andenken, Uieberſendung zweckdienlicher
Mittei=
lungen, Erwerb der Mitgliedſchaft oder Zuweiſung von
Spen=
den fördern zu wollen. Alle Zuſchriften beliebe man an die
Schriftſtelle der Spohr=Geſellſchaft, Kaſſel, Friedrichſtraße 17, zü
richten. Geldſpenden werden auf das Poſtſcheckkonto Frankfurt
a. M. Nr. 1819 des Kaſſeler Bankhauſes Fiorino u. Sichel, deſſen
Mitinhaber Max Sichel Schatzmeiſter der Geſellſchaft iſt, erbeten.
Wochenſpielplan der Frankfurter Bühnen.
1. Operhaus:: Dienstag „Lohengrin”, Mütrwoch nachmittags Prinzeß
Tauſendhändcken” abends „Rigoletvo‟, Donnerstag „Bohme” Samstag
„Violetta”, Sonntag, nachmittags „Prinzeß Tauſendhändchen” abends
„Mignon”. 2. Schauſpielhaus: Dienstag „Die Räuber” Mitrwoch
„Nobert und Bertram” Donnerstag „Glückspeter”, Freitag, nach ittag:
„Die große Katharina”, abends „Die ſittliche Forderung” Samstag
Glückspeter”, Sonntag, nachmittags „Im weißen Nößl”, abends „Der
König der dunklen Kammer” 3. Neues Theater: Dienstag „Winter
märchen”, Mittwoch, nachmittags „Dornröschen” abends „
Wintermär=
chen‟ Donnerstag „Buch einer Frau” Freitag „Wintermärchen”
Samstag, nachmittags „Dornröschen” abends „Exzellenz”, Sonntag,
vormittags „Zwangseinquartierung” nachmittags „Liſelott”, abends
jenstag „Teufelsſchiiler”, Mittwoch „G.
„Exzellenz”, 4. Kammierſviele:
dalls‟, Donnerstag „Teufelsſcüler”, Freitag „Hidalla”, Samstag, nad
mittads „Notkäppchen”, abends „Sidalla”, Sonntag „König” (Erſtauf
führung). 5. Schumanntheater: Dienstag bis Freitag „Das
Holland=
weibchen”, Samstag und Sonntag: „Die Faſchingsfee‟.
* Spielplan des Nationaltheaters in Mannheim.
1. Nationaltheater: Dienstag „Rigoletto”, Mittwoch, zum erſten Male
„Godiva” Donnerstag „Kameraden”, Freitag „Tosca” Samsta
Fledermaus”, Sonntag „Die Hochzeit des Figaro‟, 2. Neues Theat
Mittwoch „Kameraden‟ Donnerstag im Nibelungenfaal: Tanzabend:
„Wandlungen der deutſchen Volkstänze”, Samstag „
Zwangseinquartie=
ung”, Sonntag, nachmittags „Alt Heidelberg”, abends „Willis Frau”
des deutſchen Volkes nach einem heiligen deutſchen Reiche, das abe
durch Sondertümelci und Unfähigkeit zu großem politiſchem Denke
inner wvieder, als die Erfüllung nahe ſchien, ungeſtillt blieb. Endlich,
aber wurde ſtille Vorarbeit, oft verfolgt und verfehrit, durch die
Grün=
dung eines neuen deutſchen Reiches am 18. Januar zu herrlichem
Ge=
lingen gebracht. Es kam eine Zöit goldenen Aufſteiges, ſozialen
Frie=
dens und ſozialer Fürſorge. Aber ſchon damals flogen die ſchwarzen
Raben um den Kyffhäuſer, der internationale Gedanke und der durd
ſteigenden Wohlſtand geförderte Mammonsgeiſt ließen die deurſche
Seele, die wieder geſund geivorden war, langſam eukranken. Trotzdem
gingen wir mit gekräftigtem Geiſte in der Evinnerung an 1813 in den
Weltkrieg, der einzig und allein durch die engliſche Einkreiſungspolitik
hervorgerufen würde. Der Zuſammenbruch von 1918, von bielen
Krei=
ſen planmäßig betrieben, machte dem deutſchen Kaiſerreich ein Ende.
Die Regierung — der Kaiſer war vvohl ſtets von ohrlichſtem und beſtem
Willen beſeelt, aber unfähig, die Führer zu erkennen und an den
rich=
tigen Platz zu ſtellen — hatte es nicht fertia gebrwcht, den Ceiſt der
Vaterlaucsliebe auch weiterhin zu ſtärken und ein erhabenes Ziel zu
zeigen. So und durch eigene Schuld, viele verbeugneten ihre deutſchze
Eigenart, bloß um den Krieg beendigt zu ſehen, murte es zu dem Endi
konynen, das uns nun in ſchmählichſte Knechtſchaft geführt hat. Eins
uns aber geblieben, die Form, das Deutſche Reich. Wir wollen es
feſt=
halten, zu erlöſen, zu erretten ſucher
Vaterlandsliebe muß
ver=
ſtärkt und vertieft werden, der vaterländiſche Gedanke in Schule und
Haus gepflegt werden. (Bravo!) Und wer es wirklich ehrlich meint mit
unſerem Volke, der muß ihm die Treue halten, er muß aber auch hin
arbeiten auf eine Verſöhnung im eigenen Volke — manche Kreiſe
predi=
gen Verſöhnung nur gegen fremde Außen= und Umpelt —, wir müſſent
wieder ein einiges, großes Deutſches Reich werden. Warmer Beifall
dankte dem Redyer für ſeine Ausführungen. Die Feier klang aus ir
dem gemeinſamen Geſang Luthers Trutzliedes „Ein feſte Burg iſt
unſer Gott”.
H. 1
+ Arheilgen, 17. Jan. Zwecks Zuſammenſchluſſes aller
evangeliſchen Männer hielt vor einigen Wochen Lehuer Wilh.
Schäfer von Darmſtadt einen Vortrag und fand auch eine Einſchreibung
einer größeren Anzakl vo Männern ſtatt. Näckſten Mittwoch abend
wird nun im hieſigen Gemeindehaus Profeffor Matthes=Darmſtadt
zur Sache ſprechen, und beabſichtigt man, zur endgültigen Gründung der
Vereinigung zu ſchreiten. Es wird erwartet, daß alle evangeliſch
Ge=
ſinnten erſcheinen, um teilzunehmen an dem Werke, das unſerem Volke
in der Jetztzeit ſo vonnöten iſt.
— Arheilgen, 17. Jan. Konzert. Geſtern fand hier im
Gaſt=
haus „Zum Löwen” ein Künſtlerkonzert unter Leitung des Herin
Kon=
zertmeiſters K. Löffler aus Darmſtadt wit auserwähltem, einen
muſikaliſchen Genuß verſprechendem Programm ſtatt. Es war ſehr
be=
dauerlich, daß dieſe Veranſtaltung ſo ſalllecht beſucht war und es zeugt
gerade nicht von Verſtändnis für gute Darbietungen, wenn ein gutes
Konzert in einem Orte von zirka 8000 Einwohnern nur von etlichen
50 Perſonen beſucht wird. Zu der Veranſtaltung ſelbſt iſt zu ſagen,
daß ſie in wirklich künſtleriſcher Weiſe ausgeführt wurde und ſowohl die
Auswahl der Muſikſtücke von gutem Geſckmack und dem Willen der
Künſtler beſeelt wau, den Zuhörern etwas Gediegenes zu bieten.
Sämt=
liche Nummern des Programms wurden in tädelloſer,
kunſtverſprechen=
der Weiſe zu Gehör gebracht. Beſonders ſind hervorzuheben die
Lei=
ſtungen der Soliſten: Violine Herr Konzeutmeiſter K. Löffler aus
Darmſtadt, welcher die Kavatine von Raff in muſtergültiger Weiſe
vor=
trug, und Klavier Herr R. Mahler=Darmſtadt, welcher die Zweite
trug. Beide Künſtler ernteten reichen Beifall. Würdig wurden dieſe
Leiſtungen von den Darbietungen der geſamten Kapelle umrankt, und
es ſei hierbei noch beſonders auf das vorzügliche, anpaſſende Spiel des
Hermoniums, Herr Fey=Arheilgen, und des Kontrabaſſes, Her
Maßmann=Arheilgen, hingewieſen. So wurde den Erſchienenen
ein ſchöner Abend bereitet; ſie karaten auch nicht mit ihrem Beifall
und bedauerden nur allgemoin den ſchlechten Beſuch des Konzerts.
X Griesheim, 17. Jan. Die Beſetzung des
Truppen=
übungsplatzes hat zur Folge, daß unſer Ort ſo nach und nach aller
Vorteile, welcher er früher wegen der Nähe des Platzes hatte, verluſtig
wind. In erſter Reihe und für unſeren ausgedehnten Gemüſebau
unent=
behrkich war, daß die Gemeinde als Vergütung für Beſitzſtörung bei dem
Scharfſchneßen der Artillerie den auf dem Platz anfallenden Pferdedüngen
erhielt. Aus dem Erlös für denſelben erhielten die Grundſtücksbeſiter
eine Entſchädigung und es konnte immer noch ein anſehnlicher Reſt in
die Gemeindekaſſe abgeführt werden. Für das Scharfſchießen der
In=
fanterie zahlte die deutſche Heeresverſaltung jeweils eine nach der Dauer
der Abſperrung berechnete Geldentſchädigung. Dabei nahm ſie Rückficht
darauf und traf Maßnahmen, daß die landwirtſchaftlichen Arbeiten
mög=
lichſt nicht geſtört wurden. Ganz anders die Franzoſen. Sie anerkennen
die vertraglichen Rechte der Gemeinde auf den Dünger und Entſchädigung
nicht und ſetzen die Uebungen ohne jede Rückſicht auf die landwirtſchaft
lichen Arbeiten an. Dadurch kommt es vor, daß ſelbſt ſwichtige
Ernte=
arbeiten im Abſperrungsgebiet nicht oder nur unter erſchſerten
Verhält=
niſſen ausgeführt werden können. Alle Bemühungen der
Bürgermeiſte=
rei, hier Abhilfe ju ſchafſen, hatten nicht den gewünſchten Evfolg.
Beſon=
ders war dies bei der Kartoffelernte der Fall. Die Leiden im beſetzten
Gebiet erfährt die Gemeinde und die geſamte Bevölkerung täglich, nicht
nur die ſeeliſchen Leiden, ſondern auch die ſinanziellen. — Die
Schie=
ber müſſen Umſatzſteuer zahlen. Bekanntlich fand im Jahre
1919 ein reger Ausgleich von Lebensmitteln von dem beſetzten in das
un=
beſetzte Gebiet ſtatt. Viele Leutte im beſetzten Gebiet trieben einen
ein=
träglichen Warenſchmuggel nach dem beſetzten Gebiet. Dieſe Schieber
werden jetzt vom Finanzamt für ihre Tätigkeit zur Umſatzſteuer
ver=
anlagt. Dabei zeigt ſich das Finanzamt ziemlich gut unkerrichtet,
aller=
dings wurden auch Leute veranlagt, die mit Schiebergeſchäften nichts zu
tun hatten und andere, bei denen es zutrifft, gingen leer aus.
G. Groß=Umſtadt, 17. Jan. Im Bahnhof Wiebelsbach=Heubach
ge=
lang es geſtern morgen, oinen recht guten Fang zu machen. Ein
junger Mann fiel dem Vahnperſonal auf, als er ſich nach den nach
König i. Odw. abfahrenden Zügen erkundigte, jedoch mit keinem der
Züge abfuhr. Bald darauf wurde die Station auch ſchon angeklingelt,
ſicht nahm. Mit dem nächſten Zuge erſchien die Polizei aus König und
nahm den Menſchen in Gewahrſam, denn er hat in Frankfurt a. M
man ſprichkt von 160 000 Mk. —
ver=
eine recht anſehnliche Summe
untreut und in Großſrädten „verlebt”. Bei ſeiner Berhaftung hatte er
keinerlei Varmittel bei ſich, jedoch noch einen guten Revolver.
Michelſtadt, 16. Jan. Geſellſchaft der Muſikfreundé
im Odenwald. Das vierte Konzert des laufenden Vereinsjahres
wurde als Doppelkonzert geſtern abend und heute nachmittag in Schmer=
Brückmann (Viola), Audrä (Vjoloncello); ferner Kommermuſiber Oskar
Müller (Kontrabaß), Hehnau (Klavinette), Wendorf (Fagott), Lindner
(Waldhorn), ſämrlich Mitglieder des Heſſiſchen Londestheaterorcheſters.
Zum Vortrag kamen Werke von Beethoben: 1. Quartett in G=Dur,
Werk 18 Nr. 2; 2. Serenade in D=Dur, Werk 8; 3. Septett in Es=Dur
Werk 20. Die genannten Künſtler bürgen für hochkünſtleriſche Leiſtung
und die Hörerſckaft war hingeriſſen von dem Gebotenen. Auch dieſes
qnis von dem tiefen Verſtändnis, mit dem de
Konzert gab wiede
Vorſitzende des Vereins, Herr Dr. Röſener=Erbach, dieſe
Veranſtaltun=
gen zu arrangieren wei
— Heppenheim a. d. B., 17. Jan. Torfgewännung. In der
Gemeinderatsſitzung erſtattete der Bürgermeiſter Bericht über die
erſt=
malige Torfgewinnung hier, nach mehr als 50jähriger Unterbrechung.
Trotzdem erſt im Spätſommer damit begonnen urde, konnte doch noch
für 25 754 Mark Torf verbauft werden, während nur 22 522 Mark für
die nötigen Arbeiten und dergleichen ausgegeben ſurden. Die Grabun
gen erſtreikten ſich nicht einmal auf einen halben Morgen Wieſen. Im
kommenden Frühjahr ſoll deshalb wieder mit den nötigen Arbeiten
be=
gonnen werden. Man hofft, dadurch der Brennmaterialnot kräftig zu
ſteuern.
Mainz, 17. Jan. Bevölkerungsbewegung im Jahre
1920. Die Einwohnerzahl der Stadt Mainz (einſchließlich de
kres 108 599, End
eingemeindeten Stadtteile) betrug zu Anfang de
Dezember 108 330. Die Geburtenzahl iſt bedeutend geſtiegen.
Tiefſtand erreichte die Geburtsziffer im Jahre 1917 mit 1571 Geburten.
Im Jahre 1918 ſtieg ſie wieder langſam, im Jahre 1919 erreichte ſie
wieder die abſolute Höhe des Jahres 1915. Die erſten Jahre nach einem
Kriege weiſen erfahrungsgemäß ſtets eine beſonders hohe Geburtenziffe
ließungen ſtark zuzuneh
„uf, zumal da au
ie Zahl
ting 1257 Chen gefchloſſen
mien pflegt. Im Jahre
wurden
1913. Das v
3 und 881 in
gegen 797 im letzten Kriegs;
s=Nekordziffer (149
jangene Jahr weif
wah=
t die Tatſache, daß in Miainz=Koſt=
Eheſctließungen) auf. J
heim 34 Ehen mehr geſchloſſen wurden (120) als in dem faſt gleichgroßen
rſchreck
letzten Kriegsjabres.
nd. im Jahre
2032 im
1918 (2353 Todesfälle von Zibilperſoner
1919 zurück. Dieſe Beſſerung hat angehalten. Für das Jahr 1920 ſind
1007 Todesfälle zu verzeichnen (17,62 Pro 1000 der Bevölkerung).
Mummer 1—
Seite 4.
Mainz, 17. Jan. Das hieſige Wuchergericht verurteilte den
mehrfachen Millionär, Weingutsbeſitzer Friedrich Friſch, wegen
um=
fangreichen Schieberhandels zu 3 Monaten Gefängnis
und 10 000 Mark Geldſtrafe. Das Verfahren gegen den
ver=
ſtorbenen Weinproduzenten Handforch, der an ungeſetzlichen
Han=
delsgeſchäften beteiligt war, wurde eingeſtellt. Zwei weitere Angeklagte
kamen mit je 6000 Mark Geldſtrafe davon.
s.w. Worms, 17. Jan. Ein ſchwerer Einbruch wurde bei
der Firma Laufer verübt. Stoffe und Kleidungsſtücke im Werte von 7000
Mark fielen den Dieben in die Hände. Ein 20jähriger Handlungsgehilfe
wurde unter dem dringenden Verdachte der Mittäterſchaft verhaftet.
* Kleine Mitteilungen aus Heſſen. In Groß=Gerau veranſtaltet
der Verein der Hundefreunde am 6. März eine in großzügiger Weiſe
angelegte Hundeausſtellung, mit der eine große Polizeihundevorführung
verbunden ſein wird. Die Mitglieder des Vereins haben namhafte
Bei=
träge für Ehrenpreiſe geſtiftet. — In Gießen ſoll der Reinertrag
eines am 20. Januar ſtattfindenden Lichtbildervortrags von Fidus über
ſeine Werke der Gießener Kinderhilfe überwieſen werden. Ein
Dienſt=
mädchen, das ſeiner Dienſtherrſchhaft einen ſeidenen Mantel im Werte
von 450 Mk. und einem anderen Mädchen, in deſſen Zimmer es
meh=
rere Nächte ſchlief, einen Mantelſtoff im Werte von 100 Mark ſtahl,
er=
hielt wegen des groben Vertrauensbruchs vom Schöffengericht Gießen
2 Wochen Gefängnis. — Der Ausſchuß der Gießener Studentenſchaft
veranſtaltet heute vormittag in der Neuen Aula aus Anlaß der 50
jähri=
gen Wiederkehr der Reichsgründung eine akademiſche Feier, bei der
Profeſſor Dr. Roloff ſprechen wird. Am Abend findet ein Srudenten=
Fackelzug zum Bismarck=Denkmal ſtatt, wo Profeſſor Dr. Horneffer
ſpre=
chen wird. Im Stadttheater wurde geſtern abend als geſchloſſene
Feſt=
vorſtellung der Gießener Studentenſchaft Goethes Götz von Berlichingen
aufgeführt. — In Wolfskehlen, wo außerordentlich große
Torf=
lager vorhanden ſind, ſoll im kommenden Sommer Torf zu
Brennzwei=
ken hergeſtellt werden. Hierzu werden geeignete Arbeiter geſucht, da es
in der Gemeinde ſelbſt an dem nötigen geſchulten Arbeitsperſonal fehlt.
Reich und Ausland.
Berlin, 17. Jan. Der Friedensbund der
Kriegsteil=
nehmer hielt geſtern im Muſchelſaale des „Rheingold” ſeine erſte
Tagung ab, zu dem aus allen Teilen Deutſchlands, auch aus Bayern,
Delegierte erſchienen waren. Zahlreiche Begrüßungstelegramme
über=
brachten Grüße der Geſinnungsgenoſſen aus dem Reiche. Auch die
Gen=
fer Internationale der Kriegsopfer war durch einen Delegierten
ver=
treten, der zugleich die Grüße Henry Barbuſſes überbrachte. Nach
einem Referat über die bisher geleiſtete Arbeit und die Aufgaben des
Bundes wurde die Verweigerung jeg ichen Kriegsdienſtes beſchloſſen.
Zum Bundesvorſitzenden wurde Redakveur Karl Vetters gewvählt. —
Bei den Vorgängen in der Straße Unter den Linden,
die ſich im Anſchluß an die Gedächtnisſeier für Karl Liebknecht und Noſa
Luxemburg abſpielten, wurden nach den bisherigen Ermittelungen eine
Frau durch einen Bauchſchuß verletzt und ein junger Mann auf dem
Bürgerſteig vor dem Hotel Adlon ebenfalls durch einen Schuß
nieder=
geſtreckt. Die Namen beider ſind nicht zu ermitteln, da ſie von ihren
Angehörigen weggeſchafft wurden. Außerdem wurden durch Beinſchüſſe
drei junge Leute verletzt.
Erfurt, 17. Jan. Faubanfall. Die Buchhalterin einer
Erfurter Bankfirma wurde von drei Männern am hellichten Tag
über=
fallen und ihrer Geldtaſche mit 10 000 Mark beraubt. Die Täter
ent=
flohen nach der Tat.
Paris, 16. Jan. Beamter mit 1417000 Franes
ver=
ſchwunden. Ein Beamter, der von einem Finanzeinnehmer
beauf=
tragt worden war, 1 417000 Franes nach der Bank von Frankreich zu
bringen, iſt berſchwunden. Man befürchtet, daß er einem
Raub=
anfall zum Opfer gefallen iſt.
Ein ungeheurer Schwindel aufgedeckt.
Berlin 15. Jan. (Wolff.) Das Landespolizeiamt beim
Miniſterium des Innern deckte dieſer Tage einen
Einfuhrſchwin=
del ungeheuren Maßſtabes auf. Die Deutſch=Amerikanerin
Miß Virginia Holl erweckte bei hohen Beamten von
Reichseinfuhrbehör=
den den Irrtum, daß ſie amerikaniſche, durch fveie Liebestärigkeit
ge=
ſammelte unbeſchränkte Geldmttel für die Aufbeſſerung der
Ernährungs=
verhältniſſe Deutſchlands zur Verfügung habe. Für dieſes Geld ſollten
Lebensmittel im Auslande gekauft und als Liebesgaben unentgeltlich
ver=
teilt werden. Auf Grund der Angaben wurde ihr eine
Einfuhrgenehmi=
gung für etwa 100 Waggons Lebensmittel, Tabak uſw. erteilt, deren
Werte in die Millionen gehen; guch wurde ihr dafür größtenteils
Zoll=
freiheit gewährt. Es handelte ſich aber um eine gewöhnliche
Lebens=
mittelſchiebung.
Die Geldgeberin war zunächſt die Schweizer Exportfiuma Wyler u.
Sohn in St. Gallen, deren Inhaber bei der hieſigen Commerz= und
Pribatbank ein Konto hat. Später trat dieſe Bank ſelbſt als Geldgeberin
in Erſcheinung. Den Ankauf beſorgte die Kopenhagener Firma L.
Hirvſchfeld u. Co. in Brüſſel und Andwerpen, den Vertrieb hier in
Deutſchland deven Vertveter, der Haufmann Mautner aus Wilmersdorf.
Miß Holl trat wit Hirſchfeld und Murtner als Vertrerer der „
Wirt=
ſchaftshilfe amerikaniſcher Unterſtützungsverein, Sitz Berlin” auf. Dieſe
Witſchaftshölfe errichtete in der hieſigen Ein= und Ausfuhr
Ueberwa=
chrungsbehörde wit deren Genehwigung ſogar eine Küche für 1000
Angeſtellte ein und veranſtaltete für dieſe eine Weihnachtsfeier.
Beamte des Landespolizeiamts kamen endlich auf die Spur der
Schwind=
ler. Es war gerade noch Zeit, den Reichsfisbus vor ſchwerem Schaden
zu bewahren, denn von den hundert, für die Einfuhr freigegebenen
Wag=
gons waren zunächſt etwa 30 über die Grenze gekommen. Bezüglich der
anderen wurde die Einfuhr ſofort geſperrt. Die hier bereits auf Lager
befindlichen Waren wurden beſchlagnahmt, ebenſo die Bankkonten der
beteiligten Perſonen. Die Ermittelungen dürften einen großen Umfang
anmehmen. Zunächſt iſt Miß Holl und Mautner in Unterſuchungs
genommen worden.
Die Milchnot.
Zunehmende Kinderſterblichkeit.
Ludwigshafen 17. Jan. (Wolff.) Nach der
Landes=
fettſtelle ſteht einwandfrei feſt, daß die Pfalz mit zu den
amſchlechteſten mit Milch verſorgten Provinzen
Deutſchlands zählt. Die Kinderſterblichkeit iſt
bedenklich geſtiegen. Der Ernährungszuſtand der Kinder iſt
erſchreckend. Aus den von den Amtsärzten gelieferten Ziffern
geht hervor, daß die Hälfte aller Kinder in der Pfalz an
Unter=
ernährung leidet und gefundheitlich gefährdet iſt. Der
Be=
fund der auf das Land entſandten pfälziſchen Kinder ergab, daß
dieſe unter den Kindern aller anderen bayeriſchen Bezirke am
ſchlechteſten ausſahen.
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die
Rebak=
keinerlei Vexantwortung: für ſie bleibt auf Grund tes 8 21 Abſ. 2 des Ar
geſetzes in vollem Umfange der Einſender verantwort i
Einſendungen, die nicht verwendet werden, können nicht zurückgeſandt, Lie Ablehm
nicht begründet werd’n.
Bekämpfung der Miet= und Wohnungsnot.
Der Vorſitzende des Mieteinigungsamts weiſt die Hausbeſitzer d
auf hin, den Anträgen auf Genehmigung von Mietpreisſteigerung
eine Aufſtellung der im Haufe eingehenden Mietzinſe, ſowie einen
N=
weis über die Höhe der ortsgerichtlichen Schätzung des Anwsſens be
ſchließen. Der Einſender dieſes iſt der Meinung, daß bei
Bemeſſ=
eines Mietzinſes von folgenden Grundſätzen auszugehen iſt: Die M
zinſe ſind ſo zu bemeſſen, daß ſie dem Eigentümer eine angemeſſene V
zinſung des in der Liegenſchaft angelegten Kapitals ſichern. Dabei ſi
die Zinſen der auf dem Objekt haftenden Hypotheke
hältnis wie für die vermieteten Wohnungen im Hau
erechr
Das Kapital iſt in der Regel nach dem Anlagewert zu berechnen, der
aus dem Werte des Gebäudes und des Baublatzes zuſanznenſetzt
gebenenfalls ſind zur Feſtſtellung des Erſtellungs= oder Erwerbspre
die Grundſteuerſchätzungs= und Brandverſicherungsſumme heranzuziel
In Anſchlag bei B=rechnung des Mietzinſes ſind zu bringen neben
zinſung des Kapitals: Steuern und öffentlich=rechtliche Abgaben,
ſicherungsprämien, Unterhaltungskoſten, Abſchreibungen in Prozen
des Gebäudewertes, Verwaltungskoſten. Die Höhe der drei letzte
beſtimmt ſich nach Art, Alter und Zuſtand des Gebäudes, nach ſein
Zweck und der Zahl der Wohnungen. Erhöhung des Mietpreiſes iſt
läſſig, wenn Vermieter hierzu einen triftigen Grund geltend macht.
triftige Gründe gelten insbeſondere weſentliche Erhöhungen der
dem Objekt ruhenden Steuern und Abgaben und des Hypothekzinsfn
ferner die Aufwendungen für bauliche Verbeſſerungen, welche den
men des ordentlichen Unterhaltes überſteigen.
Adf der Tagesordnung der Stadtverordnetenverſammlung ſte
Neufeſtſetzung der Anerkennungsgebühren für Anbringung von
klameſchaukäſten. Wäre es da nicht an der Zeit, mit dem veral
Syſtem der Anerkennungsgebühren zu brechen und zu einer Beſtér
rung der Reklame überzugehen? Es ſei auf das neuerliche Vorge
von Gotha hingewieſen.
armſtadter Tagblatt, Dienstag, den 18. Januar 19B1.
Die Brüſſeler Konferenz.
Die Beantwortung der 41 Fragen.
Berlin, 17. Jan. (Wolff.) Aus der deutſchen Antwort
auf die 41 Fragen, die die Entente den deutſchen
Sachverſtän=
digen in Brüſſel vorlegte, wird weiteres bekannt:
Zu der Frage 12a, inwieweit das jetzt in Geltung ſtehende
Stener=
ſyſtem i Deutſchland ſeine volle Ertragsfähigkeit erreichte,
wird ausgeführt, daß ſeit Oktober die Veranlagung der verſchiedenen
Steuern befriedigt vor ſich gehe. Einige Steuern, wie die
allge=
meine Umſatzſteuer und die Körperſchaftsſteuer, würden erſt nach Schluß
des Kalenderjahres 1920 zur Veranlagung kommen. Das liege in den
Geſetzen ſelbſt begründet, weil die Veranlagung ſich an das
Umſatzergeb=
nis bezw. an das Einkommen der Körperſchaften, im Jahre 1920
an=
ſchließe. Beide könnten aber erſt nach Jahresſchluß feſtgeſtellt werden.
Auf Frage 12b: Iſt das Steuerſyſtem jetzt ſchon voll
an=
gewandt? wird geantwortet, daß der Eingang der neuen Steuern
bis Oktober ſehr viel zu wünſchen übrig ließ, da das Oktobevergebnis
aber bei den Hauptſteuern, der Einkommenſteuer und dem
Reichsnot=
opfer, dem erwarteten durchſchnitrlichen Monatsergebnis entſpreche.
Zu Frage 12e, ob größere Erträge in den kommenden Jahren ohne
neue Steuern durch beſſere Ausführung der
Steuerge=
ſetze und beſſere Deklarationen zu erwarten ſeien, wird ausgeführt, daß
eine mäßige Vermehrung infolge von Verbeſſerungen der Steuervechnik
nicht ausgeſchloſſen erſcheine, da vieileicht auch ein Mehrertrag an
Zöl=
len erzielt werden könnte, wenn ſeitens der alliierten Mächte, dem
Reiche die Möglichkeit gegeben würde, durch eine genügende Zahl und
entſpreckende Bewaffnung der Beamten die Grenzkontrolle noch mehr zu
verſchärfen, daß dagegen eine Steigerung der Erträge infolge der
Er=
höhung des Einkommens in ſpäteren Jahren kaum zu erwarten ſein .
düirfte, ebenſo dürfte eine Steigerung der Einnahmen durch Eingang von
Steuerrückſtänden aus dem Finanzjahr 1920/21 im nennenswertem
Um=
fange kaum zu erwarlen ſein.
Zu Frage 18 wird geſagt: Der Erlös der deutſchen Regierung aus
dem Verkauf von Gütern (Heeresgut) beträgt 4 838 090 000
Mark. Dieſe Summe wurde als Rücleinnahme bei dem Anleihefonds
verrechnet, ſo daß ſich die Reichsſchuld in Höhe dieſes Betrages
ver=
minderte.
Auf Frage 20, nach Verwendung der Vorſchüſſe und
Zah=
lungen, die Deutſchland gemäß des Spa=Abkommens erhielt,
wird durch Anführung einer Reihe von Beiſpielen beantwortet. Die
Bergarbeiter erhalten danach eine Wurſtzulage von 500 Gramm
wöchent=
lich für jeden Bergmann und eine um 100 Prozent erhöhte Speckzulage
von 200 Gramm, ebenfalls für jeden Bergmann, 2. 500 Gramm Fett
(Schmalz oder Speck), 3. verbilligte Kleidung und Schuhwerk.
Zur Frage 23 wird darauf hingewieſen, daß in den Schulden, welche
das Deutſehe Reich im Zeitpunkt des Abſchluſſes des Waffenſtillſtandes
hatde, keine Aenderungen eingeteten ſind.
Teilnahme von Stinnes an den Verhandlungen.
Verlin 17. Jan. (Wolff.) Die
Spezialverhand=
lungen ſeit der Vertagung der Brüſfeler
Sachverſtändigen=
konferenz haben ergeben, daß der Frage der Durchführung der
Sachlieferungen für die Löfung des Reparationsproblems
eine beſondere Bedeutung zukommt. An den weiteren
Verhandlungen werden daher im Auftrage der Reichsregierung
Hugo Stinnes und drei weitere Vertreter der Arbeitnehmer,
darunter Löffler als Vertreter der Bergarbeiter teilnehmen.
Die Frage der deutſchen Kabel.
London 17. Jan. (Wolff.) Einer hieſigen
Blättermel=
dung zufolge iſt man in diplomatiſchen Kreiſen der Anſicht, daß
die Vereinigten Staaten die Rückgabe der
vor=
mals deutſchen Kabel an Deutſchland in Vorſchlag
bringen werden.
Oberſchleſien.
Berlin 17. Jan. (Wolff.) Von zuſtändiger Stelle wird
mitgeteilt: Nach dem Friedensvertrag iſt die polniſche und
deutſche Regierung gehalten, allen oberſchleſiſchen
Abſtim=
mungsberechtigten die Ausübung des Wahlrechtes zu
ge=
währleiſten. Nach hier vorliegenden einwandfreien Nachrichten
bereitet die polniſche Regierung bereits jetzt den in den
abge=
tretenen Gebieten wohnenden Oberſchkeſiern, die in dem Verdacht
ſtehen, deutſch ſtimmen zu wollen, Schwierigkeiten
bei der Veſchaffung der Legitimationspapiere. Die polniſche
Re=
gierung iſt anſcheinend gewillt, die Ausreiſe aller
Stimmberech=
tigten zu verhindern, deren Stimmen ſie nicht ganz ſicher iſt.
Dieſes Vorgehen ſteht im Widerſpruch zu den Beſtimmungen des
Friedensvertrages. Ebenſo wie die deutſche Regierung den
Oberſchleſiern im Reiche ihr Abſtimmungsrecht innerhalb der
ge=
ſetzlichen Beſtimmungen gewährleiſtet, muß verlangt werden,
daß auch den Oberſchleſiern in Polen dieſes Recht geſichert bleibt.
Die deutſche Regierung ſah ſich veranlaßt, deshalb bei der
pol=
niſchen Regierung Vorſtellungen zu erheben und die
Botſchaf=
terkonferenz auf dieſen Zuſtand hinzuweiſen. — Die
deut=
ſche Regierung richtete auch in der Angelegenheit Brauweiler
einen Proteſt an General Lerond, der durch den Fürſten
Hatzfeld übergeben wurde.
Der deutſche Bevollmächtigte bei der interalliierten
Kommiſ=
ſion in Oppeln wurde beauftragt, gegen die Ausweiſung
des Reichstagsabgeordneten Gothein Einſpruch zu
er=
heben.
Im Kreiſe Beuthen=Stadt, wo die Polen einen
Auswei=
ſungsvorſchlag mit 900 deutſchen Namen eingereicht hatten,
ſtellten die Deutſchen, wie den Blättern berichtet wird, eine
Gegenliſte mit ebenſoviel polniſchen Namen auf. Schließlich
kam man überein, beiderſeits auf die Vorſchläge zu
verzich=
ten, womit ſich auch das interalliierte Bureau einverſtanden
erklärte.
Königshütte 17. Jan. (Wolff.) Der
Oberſchle=
ſiſche Kurier iſt auf vier Tage verboten worden wegen
eines Artikels, in dem von dem Franzoſenfreunde Korfanty die
Rede iſt.
Der Anſchluß an Deutſchland — Oeſterreichs
einzige Rettung.
Wien, 16. Jan. (Wolff.) Die Mitglieder des
Natio=
nalrates und andere hervorragende politiſche Perfönlichkeiten
erhielten geſtern eine Flugſchrift, in der erklärt wird, daß
für Oeſterreich die einzige Rettung vor dem Untergang die
Stel=
lung unter das Protektorat Amerikas und die Bildung
eines Weltbundes unter Leitung Amerikas ſei, die auch den
kürzeſten Weg zur Vereinigung mit Deutſchland bedeuten
würde. Die Flugſchrift führt aus, daß Oeſterreich dann einen
großen ſtaatlichen Kredit erhielte. Sie iſt unterzeichnet vom
„Welt=Chartiſtenbund Atlantic=Pacific” in Wien.
London, 16. Jan. (Reuter.) Maßgebende engliſche Kreiſe
haben keine Beſtätigung der behaupteten Abſicht der
öſter=
reichiſchen Regierung erhalten, die Verwaltung des
Lan=
des aufzugeben. Nach den letzten in engliſchen Kreiſen
ein=
getroffenen Nachrichten ſei jedoch die Lage in Oeſterreich
verzwei=
felt. Ein im erwähnten Sinne gehaltener Schritt der
öſterreichi=
ſchen Regierung könne daher jeden Augenblick erfolgen.
Die Gewährung eines großen Kredits durch die Alliierten
einſchließlich der Vereinigten Staaten an Oeſterreich
gegen die Uebernahme verſchiedener
Regierungsmono=
pole in Oeſterreich würde große Schwierigkeiten ſowohl
hinſicht=
lich der Geldfrage als auch bezüglich der Verantwortung mit ſich
bringen. Die Schätzung gehe dahin, daß es 50 Millionen Pfund
Sterling erfordern werde, um Oeſterreich nochmals auf die Beine
zu helfen. Die Lage ſei daher äußerſternſt. — Der
diploma=
tiſche Mitarbeiter des Obſerver ſchreibt, Oeſterreich miſſe
wieder aufgerichtet werden, wenn die Fäulnis nicht von einem
Ende Europas zum anderen dringen ſolle.
Frankreich.
Die Aufnahme des Kabinetts Briand bei der Preſſe.
Paris, 17. Jan. (Wolff.) Ueber das neue Mini ſterium
ſagt der Matin: Trotz gewiſſer Schwierigkeiten, die auch Briand zu
üiberwinden gehabt hat, hat es den Anſchein, daß die Kammer dem
neuen Miniſterium einen guten Empfang bereiten wird. — Das Echo
de Paris ſchrebt: Das große iniſter um der nationalen Vereini
gung, das man uns verſprochen hat, ift zu einem beſcheidenen
Miniſte=
rium mittlerer Klaſſe zuſammengeſchrumpft. Wir können nur wünſchen
daß das Programm des neuen Miniſteriums dem Ernſto der Stund
und den Wünfchen des Volkes entſpricht. Wir wünſchen weiter, Hare
und einfache Taten zu ſehen. — Der Petit Pariſien ſchreibt=
Wir leben in einer Zeit, in der ſelbſt die geſchickteſte Redekunſt nich4
mehr ausreicht. — Das Journal ſchreibt: Das neue
Miniſteriun=
ſtellt eine weitgehende Zuſammenfaſſung aller
Schattie=
rungen der republikaniſchen Meinung dar. Die Parlamente unb
das Land werden ohne Zweifel geneigt ſein, Briand einen großen
Kre=
dit zu gewähren, ohne den er nichts unternehmen kaun. — Das Petit
Ipurnal ſchreibt: Die Stunde gehört den großen Taten, den großen
Geiſtern und der großen Verwirklichung. Für den Nachfolger eimes
Poicaré und eines Clemenceau und an der Seite eines Millerands
der eine ſo hohe Auffaſſung von ſeinem Amte hatte, bleibt in der
Ge=
ſchichte der Platz frei. Wir wünſchen von ganzem Herzen, daß Brians
den Platz einnimmt. Dabei darf niemandes Unterſtützung fehlen.
Kam=
mer und Senat werden die neue Regierung gut aufnohmen. Aber es
genügt nicht, daß das Parlament das Vertrauen am üblichen Tag des
erſten Zuſammentritts ausſpricht, ſondern dies Vertrauen muß weiter
andauern. Die es gewähren, mrüßten die feſte Abſicht haben, es auch
nach der Prüifung nicht wieder gurückzuziehen. — Humanité ſchreibt-
Das neue Miniſterium iſt ein Miniſterium der Reaktion, und es iſt
von der Art des Vertrags von Verſailles. Es trägt im
ſich den Keim der Ohnmacht und des Berfalls. — Der Figaro ſchreibt=
Das neue Miniſterium iſt nicht das Miniſterium, das man ſich
wün=
ſchen kann, denn der erſte Mann, den man wollte, Poincaré, iſt heute
ausgeſchloſſen, aber jedenfalls nicſt für lange; denn, um von längerem
Beſtande zu ſein, müßte das Kabinett Briands dieſelbe Politik
verfol=
gen, die man von einem Kabinett Poinearé erwartet hätte. Das iſt
aber unmöglich, denn Briand iſt gerade im Gegenſatz zu Poincaré,
de=
ſen Heftigkeit man gefürchtet hat, gewählt worden.
London, 17. Jan. (Wolff.) Die Preſſe nimmt aus ührlich zum
Kabinettswechſel in Framkreich Stellung. Alle Blätter betonen die
Notwendiakeit der Aufrechterhaltung der Entente.
Daily Chronicle weiſt darauf hm, daß Großbritannien vor
allen Dingen ein Intereſſe daran habe, zu erfahren, welche Richtung in
der auswartigen Politik das neue Miniſterium einſchlagen werde. Das
Blatt iſt der Anſicht, daß vor allen Dingen die Kontinuität aufrecht
erhalten bleibe. Die franzöſiſche und die englifche Regierung hätteir
vor dem Rücktritt des alten franzöſiſchen Kabinetts bereits Nichtlinien
in ihrer gemeinſamen auswärtigen Politik, beſonders in der Frage der
Wiedergutmachung, aufgeſtellt, und es ſei nicht wünſchenswert, daß dieſe
Richtlinien von der neuen franzöſiſchen Regierung einer Abänderung
unterzogen würden. Jede Schwächung der Entente müßte unter allen
Umſtänden verhindert werden, denn dies würde überall einen Rüchſchlag
nach ſich ziehen, nicht zuletzt in Deutſchland, wo die Reaktion dann
wie=
der das Haupt erheben könnte. — Die Times ſchreibt: Die
außer=
ordentlich biegſame Intelligenz Priands würde den britiſchen
Stand=
punkt in den intevnationalen Fragen zu verſtehen wiſſen. Kein Wechſel
von Kabinett oder Perſönlichkeiten dürfte die Kraft der Entente
erſchüt=
tern. Die Plitik beider Länder müſſe vor allem darauf geriihtet ſein,
nicht zuzulaſſen, daß Deutſchland ſich der in dem Friedensvertrag
über=
nommenen Verpflichtungen entziehe. In bezug auf die Endwaffnung
Deutſchlands ſei die Lage ernſt, doch beſtehe zwiſchen der engliſchen
und der franzöſiſchen Regierung in dieſer Angelegenheit volle
Ueber=
einſtimmung. Zum Schluſſe ſchreibt die Times: Der Friede Europas
und des Oſtens könne nicht geſtört werden, wenn die beiden Regierungen
in herzlicher Zuſanmenarbeit beharrten. — Die Daily News
be=
grüßt die Erennung Briands zum franzöſiſchen Miniſterpräſidenten.
Das Blatt ſchreibt, es fei Jedermann, der die Entwicklung der
europä=
iſchen Politik ſei der Spa=Konferenz verfolgt habe, klar, daß eine
Fort=
ſetzung der auswärtigen Politik notwendig ſei, wie ſie in Spa feſtgelegt
wurde. — Die Daily Mail ſchreibt: Die britiſche öffentliche
Mei=
nung ſei einmütig von der Wichtigket der Aufrechterhaltung des engen.
Zuſammenarbetens und der Kameradſchaft unter den Alliierten
über=
zeugt. — Der Pariſer Berichterſtatter der Morning Poſt ſchreibt:
Die Ernennung Briands zum franzöſiſchen Miniſtewpräſidenten wird in
England begrüüßt werden. Lloyd George wird in Briand eher einen
Mitarbeiter als einen Gegner finden. Das Blatt meldet weiter, die
griechiſchen Rohaliſten ſeien von der Ernennung Briands äußerſt
er=
freut wegen ſeiner Freundſchaft mit dem Bruder König Honſdantns,
Prinz Georg. — Der Daily Telegraph kritiſiert in einem
Leit=
artibel über den franzöſiſchen Wechſel ſcharf die Haltung Deutzſchlands
in de Entſchädigungsfrage. Das Blatt ſchreibt, es beſtehe kein Bweifel
darüber, daß die Mehrheit in der fronzöſiſchen Kammer entrüſtet ſei
wegen der Schlaffheit, mit der Deutſchland behandelt worden iſt.
Deutſchland zeige keinerlei Beſtrebungen umd Abſichten, irgend einen
weſentlichen Teil der von ihm geſchuldeten Summen zu zahlen. Dailh
Telegradh ſagt zum Schluß: Was auch immer unveritwortliche
Per=
ſönlichkeiten ſagen und beſtreiten mögen, das Einvernohmen mit
Frou=
reich würde in England mehr als je geſchätzt und die engliſche Neze
rung würde nicht die Unterſtützung der öffentlichen Meinung des
La=
des finden, wenn ſie nicht ſtrikte von Deutſchland die Erfüllung der
übernommenen Verpflichtungen verlange.
London, 17. Jan. (Wolff.) Der diplomatiſche Mitarbeiter des
Daily Chronicle iſt offiziell ermächtigt worden, das von der
franzöſi=
ſchen radikalen Preſſe verbreitete Gerücht, die britiſche Regierung habe
ihr Veto gegen die Aufnahme Poincarés in das neis
franzöſiſche Kabinett ausgeſprochen, als falſch zu bezeichnen.
Paris 17. Jan. (Wolff.) Wie der Matin mitteilt, ſetzt
ſich das Kabinett aus 13 Abgeordneten und 2 Senatoren
zu=
ſammen. Die Senatoren ſind Doumer und Marraud. Der
Par=
tei nach iſt ein Mitglied des Kabinetts ſozialiſtiſcher
Republika=
ner (Briand), vier ſind Radikale (Doumer, Marraud, Sarraut
und Vincent), vier Mitglieder der demokratiſchen Linken (
Bar=
thou. Guiſthau, Maginot und Berard), zwei Linksrepublikaner
(Le Trocquer und Loucheur) und vier Mitglieder der
republika=
niſchen Vereinigung (Bonnevay, Lefebre du Prey, Dior und
Leredu). Wie aus den Blättern hervorgeht, iſt Loucheur nicht nur
Miniſter für die befreiten Gebiete, ſondern auch für die
Repara=
tionen, und es ſteht feſt, daß er an den Verhandlungen über die
Reparationen ebenſo wie der Finanzminiſter teilnehmen wird.
Im neuen Miniſterium ſind bier Mitglieder, die noch nie einem
Kabinett angehört haben (Marraud, Bonnevay), Lefebre du Preh
und Dior).
Rußland.
Kopenhagen 17. Jan. (Wolff.) Politiken wird aus
Riga telegraphiert: Aus Moskau kommen Meldungen, daß im
Gouvernement Podolien ernſte Bauernunruhen
ausge=
brochen ſind, die von dem ukrainiſchen Oberſt Tetjunik geleitet
werden. Die Räteregiernna befürchtet, daß der Aufſtand ſich auch
auf die Nachbargebiete ausbreiten könnte, da die Stimmung
unter den Bauern in der Ukraine äußerſt erregt iſt.
Kopenhagen, 17. Jan. (Wolff.) Der Berlingske
Ti=
dende wird aus Helſingfors gemeldet, daß in der letzten Zeit
unter den bolſchewiſtiſchen Truppen beſonders in
Weißrußland ſieh eine ſtarke Mißſtimmung darüber gezeigt
hat, daß trotz des Verfprechens der Sowjetregierung die
Heim=
ſendung der Soldaten nicht begonnen hat. Die
Soldaten haben im Gegenteil zum Zwecke eines neuen
Feld=
zuges vollkommen neue Ausrüſtng erhalten. Beſonders ſtarl
iſt die Mißſtimmung unter dem roten Heere in Witebsk. Anfang
Januar iſt die Mißſtimmung derartig angewachſen, daß eine
all=
gemeine Meuterei ausbrach. Die Soldaten verlangten
ſofor=
tige Heimſendung. Die erſchreckten Kommiſſare haben die
Füh=
rer der Aufrührer ſofort gefangen nehmen und vor den
Kaſernen=
toren aufhängen laſſen. Ueber die weitere Entwicklung der
Lage in Witebsk fehlt bisher jede Nachricht.
London, 17. Jan. (Wolff.) Die Morningpoſt meldet aus
Reval, daß die dortigen ruſſiſchen Sowjetkreiſe zugeben, daß
Lenin an ernſter Ueberanſtrengung leidet. Die
Aerzi=
hätten ihm eine vollſtändige und längere Ruhezeit vorgeſchrieben.
Die Moskauer Prawda meldet, daß infolge des Unwohlſeins
Lenins Trotzkif in der letzten Sitzung der Volkskommiſſare den
Vorſitz geführt habe. Nach der Helfingforſer Preſſe ſoll Lenin
beſchloſſen haben, als Gaſt eines finniſchen Kommuniſtenführers
eine Erholungskur in Finnland vorzunehmen.
Fiume.
Aufhebung der Blockadc.
Rom 16. Jan. (Stefani.) Da die Legionäre Fiume
ber=
laſſen haben und d’Annunzio demnächſt abreiſt, ordnete General
Caviglia die Aufhebung der Blockade zu Waſſer für
ſeute mittag 1 Uhr und die Aufhebung der Landſperre von
mor=
gen früh 9 Uhr ab an.
Letzte Nachrichten.
Berlin, 17. Jan. (Wolff.) Der japaniſche Botſchaft
ter Hioki iſt hier eingetroffen.
Paris, 16. Jan. (Wolff.) Der Matin meldet aus London=
Ein Telegramm berichtet aus Waſhington, daß Hardint
Unſere liebe Mutter, Großmutter und
Schwiegermutter
Frau Sophie Gerbig Ww
wurde uns heute nach kurzem Leiden
uner=
wartet durch einen ſanften Tod entrifſen.
Familie Chriſtian Gerbig
Familie Arno Müller
Jean Gerbig.
Darmſtadt, Oberurſel, 16. Jan. 1921.
Müllerſtraße 35.
Beerdigung Mittwoch, den 19. Jan., nachm.
3 Uhr, auf dem Waldfriedhoſ. (*2115
Trauer=Garderoben
werden ſofort gefärbt
Färberei Reingold
2a)
Todes=Anzeige.
(Statt Karten.)
Vertandten, Freunden und Bekannten
die ſchmerzliche Mitteilung, daß meine liebe
Mutter, un ere liebe Großmuiter, Schweſter
und Tante
(770
AShalt
im 79 Lebensjahre nach ſchwerem Leiden
ſanft entſchlafen iſt.
Im Ramen der trauernden Hinterbliebenen:
Marie Engel Wwe.
geb. Spalt.
Darmſtadt, den 16. Januar 1921.
Karlſtraße 71, I.
Die Beerdig ng findet Mittwoch, den 19 Ja
nuar, nachmittags 5 Uhr, vom Portale de
Darmſtädter Friedhofes, Nieder=Ramſtädter
ſtraße, aus ſtatt.
Rummer 17.
ſich endgültig entſchloſſen habe, Hughes zum
Staatsfekre=
tär zu ernennen.
London, 15. Jan. (Wolff.) Aus Wafhington wird
gemel=
det, daß der mexikaniſche Miniſter des Aeußern
zurück=
getreten ſei. Wie verlautet, erwägt General Obregon die
Umbildung ſeines Kabinetts.
Landwirtſchaftliches.
H. Mannheim, 17. Jan. (Priv.=Tcl.) Auf dem heutigen
Vieh=
markt wanen zugetrieben und pro 50 Kg. Lebendgewicht verkauft: 105
Ochſen 80—1100, 66 Farren 740—1000, 373 Kühe und Rinder 500 bis
1060, 121 Kälber 750—1100, 47 Schafe 500—700, 369 Schweine 1300 bis
1600. — 20 Luxuspferde 16000—25 000 Mark pro Stück, 150
Ar=
beitspferde 8000—25 000, 24 Schla htpferde 3000—6000 Mark.
Spiel, Sport und Turnen.
*Sportverein Germania=Darmſtadt 1913, E. V. Die
1. Jugendmannſchaft gegen 1. Jugendmannſchaft der Spielvereinigung
4fungſtadt 2:0 in Pfungſtadt.
* Ausſcheidungsſpiel Turngemeinde Beſſungen
1865—Sportverein Olympia=Hahn 0: 1. Halbzeik 0:0.
Echen 11:2 für Beſſungen. Den Turnern, die während der ganzen
Spiel=
zeit überlegen waren, follte trotz größter Aufopferung — vom Glück
un=
begünſtigt — ein Erfolg nicht beſchieden ſein. Das von Hahn erzielte Tor
verdankt es einem Zufall.
* Durnverein Pfungſtadt I—T.= u. Sp.=V.
Braung=
hardt I 1:1. Die 1. Mannſchaften genannter Vereine trafen ſich am
Sonntag in Braunshardt zu einem Freundſchaftswettſpiele. Mit
dem Anſtoß von Braunshardt begint ſofort ein flottes Spiel zweier
gleichwerriger Mannſchaften. Bis Halbzeit vermag T. u. Sp.=V. durch
ſeinen Links ußen mit 1:0 in Führung zu gehen. Nach Halbzeit dasſelbe
offene Spiel bis es 15 Miuten vor Schluß Pfungſtadr gelingt, durch
einen Eckball, der von T. u. Sp.=V.=Torwächter ſchlecht abgewehrt wird,
auszugleichen. Die Stärfe beider Mannſchaften lag in der Verteidigung.
Der Pfungſtädter Torwächter war bedeutend beſſer wie ſein Gegenüber. Er
hielt die ſchwierigſten Bälle. Von den Stürmerreihen hatte
unverkenn=
bar diejenige des T. u. Sp.=V. die meiſten Torgelegenheiten. U. a. jagde
der Linksaußen diefer Mannſchaft in der 2. Halbzeit nicht weniger als
ſechs ſcharfe Schüſſe an den Torpfoſten. Auch Pfungſtadt ließ einige
ſichere Sachen aus. Mit 1:1 trennten ſich beide Mannſchaften. — Die 2.
Mannſchaften ſpielten vorher ebenfalls in Braunshavdt und endete guah
dieſes Spiel 1:1 unentſchieden. Braunshardt konnte hier ſeine
Ueber=
legenheit hauptſächlich in der zweiten Spielhälfte micht in Toren zum
Ausdruck bringen.
*Groß=Zimmern, 17. Jan. Bei dem um 9. Jan. in Groß=
Zimmern und am 16. Jan. beim Retourkampf in Bergen abgehaltenen
Städte=Ringkampf konnte die ausgezeichnete Mannſchaft von
Groß=Zimmern abermals nach hartnäckigen Kämpfen den Sieg
errin=
gen. Refultat in Groß=Zimmern 31:1, in Bergen 26:6. Der Mannſchaft
wurde ein wertvoller Ehrenpreis überreicht.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 18. Januar 1921.
Seite 5.
* Maingau=Turnfeſt 1921 in Offenbach. Am 1. Aug.
1914 ſollte das große Maingau=Turnfeſt in Offenbach ſtattfinden. Zum
erſten Male ſollte der feſtgebende Verein, die Turngeſellſchaft,
die Turner des Maingaues in Offenbachs Mauern begrüßen. Bis ins
kleinſte vorbereitet, konnte der Vorſitzende Damburch damals dem
Ehren=
ausſchuß, an der Spitze dem leider zu früh verſtorbenen Gaheimrat
Lochmann, Bericht erſtatten. Voller Freude und Erwartung nahm die
geſamte Einwohmerſchaft teil, bis in letzter Minute die Kriegsfackel alles
zunichte machte. Ein herber Schlag für den feſtgebenden Verein. Nun
ſoll es doch zur Wahrheit werden. Das Jahr 1921 ſoll die Turner des
Gaues zum friedlichen Wettkampfe hier vereinen. Wohl kann das Feſt
den Verhältniſſen entſprechend nicht in dem Rahmen wie 1914
ſtattfin=
den; aber ein rechtes Turnfeſt ſoll es werden, würdig unſerer alten
Turnerſtadt Offenbach, würdig unſerer deutſchen Turnſache. Als
Feſt=
tage ſind vorgeſehen der 26. Juni für die Schiflerabteilungen der 40
Gauvereine, der 3. Juni als Hauptfeſttag für, ſämtliche Turnerinnen und
Turner des Gaues.
sr. Vom bayeriſchen Winkerſport. In de bayeriſchen
Alpen hat einem eigenen Drahtbericknt zufolge der Winter endlich ſeinen
Einzug gehalten. Garmiſch=Partenkirchen meldet, daß im Tal bereits
genügend und auf den Höhen noch mehr Schnee für den Skifport
ge=
fallen ſei. Der Sportausſchuß Garmiſch=Partenkirchen hofft
daher, die zweite Hälfte ſeines Programms durchführen zu können. Am
Sonntag, 23. Jan., iſt ein Eröffnung sſpringen auf den beiden
neuen Schanzen geplant. Am gleichen Tage gelangen auf dem Riſſerſee
die Bayeriſchen Eisſchmellaufmeiſterſchaften zum Austrag. Die Bayer.
Skimeiſtrſchaft wird am 29. und 30. Januar verauſtaltet. Nennungen
ſind an den Sportausſchuß Garmiſch=Partenkirchen bis zum 27. Jan.
zu richten.
er. Das deutſche Fußballderby. In Nürnberg
ſtan=
den ſich einem Bericht zufolge zwei der beſten deutſchen Fußballvereine,
der 1. Fußballklub Nürnberg und Spielvereinigung=Fürth. gegenüber.
Nach intereſſantem Spiel endete die Begegnung 0:0 unentſchieden.
Briefkaſten.
Th. hier. Wemn die Strafe rechtskräftig geworden iſt, iſt ſie nicht
hi=
fällig; etwas anderes wäre es, wenn von irgend einer Seite das Urteil
angefochten wurde.
Schluß des redaktionellen Teils.
PAR4
Wund- und Kindersalbe
Frostsalbe
(*2019
vorzüglich bewährt.
Erhältlich in Apotheken und Drogerien. AE
Ugudaß Hsroel Larmnſtadt.
Jugendgruppe
Wir laden hiermit unſere Mitglieder und Freunde zu dem
am Donnerstag, den 20. Januar, abends 72/= Uhr,
im „Fürſtenſaal”, Grafenſtraße, ſtattfindenden
Vortrag
hrmann=Frankfurt a. M. über: „
Gegen=
des Herrn Zahnarzt
wartsaufgaben, Agudaß=Jisroel und Paläſtina” höflichſt ein. (772
Geſchäftliches.
Schonungsvolle Behandlung der koſtbaren
Wäſche iſt aus allgemeinen wirtſchaftlichen Gründen zwingend geboten.
Von den wegen ihrer guten Wirkung und bequemen Anwendungsweiſe
beliebten Seifenpulvern ſind die mit Salmiak die am beſten geeigncten.
Allerdings verändert fich der altbewährte Salmiak auf dem Lager und
wird geringwertig, doch iſt es der chemiſchen Fabrik Carl Gentner in
Göp=
pingen gebungen, ein unveränderlich haltbares
hochwer=
tiges Salmiak=Terpentin=Seifenpulver (2. R. P. 299 986) herzuſtellen,
welches under dem Namen „Dr. Gentner’sGoldperle” auf den
Markt kommt und das weitaus beſte bisher bekannte Fettſeifenpulber
dar=
ſtellt, welches für den Hausgebrauch in Frage kommt.
Wetterausſichten für Dienstag.
Bedeckt und Nebel, ſpärer Regen, wärmer, Süideſtwir
Tageskalender.
Landestheater, Anfang 7 Uhr, Eude gegen 10 Uhr (außer
Miste): „Alt=Heidelberg”.
Orpheum: Vorſtellung um 7¾4 Uhr
Reichsgründungsfeier der Deutſchen Volkspartei um 7 Uhr in
der Turnhalle am Woogsvlatz.
Vörtrag von Frl. Dr. phil. Vreebe um 8 Uhr im Hörſaal 330 der
Techniſchen Hochſchule (Studentengruppe und Goethebund).
Verſteigerungskalender.
Mirtwoch, 19. Januar.
Verſteigerung (Konditorei=Einrichtung) um ½10 mb ½3 Uhr bei
A. L. Ott (Hügelſtraße).
Verſteigerung um 10 und 3 Uhr Obergaſſe 44.
Leitung: Dr. Otty ABaldacfrel. Verautwortlich lur den lrifenſen rolitiſchen
Teil und für Feuilleron: Dr. Odo Waidgeſtel; jar heſſiſche Poli ik und den
übrigen Teil (außer Sport, Handel und Landwir ſchaftliches) Mar Streeſe; für
Sport, Handelsteil und Lanwwirtſchaftlickes: Kurt Mitſching; für d.n Ameigenteil,
Anzeigenbeilagen und Mitzeilungen aus dem Geſckäitsleben: Panl Qange. —
Truck und Verlag: L. C. ABittich ſche Oofbnchdruckerei, Sämtlich in Darmſtadt.
— Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind die „Redaktion des
Tagblatts” zu richten. Elwaige Honorarforderungen ſind beizufügen: nachträgliche
werden nicht berückſichtigt. Unverlangte Mannſk-ivte werden uicht zurück geſandt.
Die heutige Nummer hat 10 Seiten.
Familiennachrichten
F/ Die glückliche Gebert eines
kräftigen Sonntagsmädels
zeigen hocherfreut an
Willy Rossenrath u. Frau
Marie, geb. Lehr.
(*2063
Statt besonderer Anzeige.
Die Geburt eines Mädchens zeigen
hochertreut an
Dr. Willy Rompt
u. Frau Erika, geb. v. Hartmann
Friedberg i. H., 15. Januar 1921.
(*2050
„Sccccccccesce Zssosoososos
ür die uns erwiesenen
Aufmerksam-
keiten anläßlich unserer Vermählung
sagen wir allen Freunden und Bekannten
i herzlichsten Dank.
W *2099)
Willy Aubner
und Fraa Dora, geb. Scheld.
6 Darmstadt, den 15. Januar 1921.
Zsssssesesssexeeeesesseesge-
Dankſagung.
Allen denen, die unſerer teueren
Verſtorbenen die letzte Ehre erwieſen
und ſie mit ſo ſchönen Blumenſpenden
bedachten, ſowie für die ſo überaus
herzliche Teilnahme, die ſie uns
gegen=
über bewieſen, ſprechen wir hiermit
unſeren tiefgefühlten Dank aus.
gey Walter Heil und Familie.
bestes
Beifenpulver
Preis Mk. 2.25 das Pakef.
Alleinige Fabrikanten:
Heykel & Cie., Düsseldorf.
weul kellseinn
am Markt
Aur AlAeBeTe
Ludwigs-
Hermann Rosenthal . plats
Versilberte Tafelgerdte
Bestecke
Kaffee- und Speise- Seruice-
75a
2
1 Posten
Herren-Einsatzhemden 4
B
grau, solide Qualit,
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teil=
nahme und für die überaus zahlreichen
Blu=
menſpenden anläßlich des Hinfcheidens unſrer
lieben, unvergeßlichen Tochter und Schweſter
ſprechen wir hiermit allen, beſonders Herrn
Pfarrer Vogel für ſeine troſtreichen Worte
am Grabe, ſowie den Herren Aerzten und
Schweſtern der Dr. Loſſen’ſchen Klinik für die
aufmerkſame und liebevolle Pflege unſeren
herzlichſten und innigſten Dank aus.
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½ Liter
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Butterdosen weiß . . . 2.75
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15.75, 13.50
Andelpfannen 12.75, 10.75, 7.95,
6.50
Eimer 28 cm grau . . 23.50
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Waschschüsgeln rund mit Napf
18.75
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95.—, 75.—, 42.75
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Früchtedeck. 12.50, 10.75, 6.75
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Tassev mit Untertasse, wß. 3.95
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26. 50
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Sand-Seife-Soda-Garnit. 21.75
Kaffee- und Zuckerdosen
Stück 7.95
Springformen
9.75, 8.50, 6.95, 5.75
Kartofkelpressen . . . 4.55
Bettdaschen verzinkt . 27.50
Versobiedenes
Alnmininm-Esslöffel . . 1.75
Alumininm-Kaffeelöffel 85 8
Wärmkrige . . . 4.50, 3.95
Waschkörbe 21.00, 15.50, 9.75
Scheuerbürsten 4.75, 2.95, 1.95
Kleiderbürsten 9.75, 6.50, 4.50
Taschenmesser mit 2 Klingen
3.95, 2. 95
Bigelkohlen . . Paket 3.50
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Lockennadeln Päckchen 55 3
Sonnen-Mandelkleie Päck. 45 ₰
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schläge . . 85, 75, 65, 50 8
Briefkassetten 25 Bogen und
25 Umschläge, 5.50, 4.95, 3.75,
2.95, 2.25
Briefordner mit Register 10.75
Votizblocks . . 95, 40, 25
Butterbrotpapier . Rolle 95 ₰
Bleistikte von 20 Pfennig an
Waschkessel Ia
Zinkwannen Ha, verzinkt
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im Hörſaal 326 der Techn. Hochſchule (Eing. Weſtportal.
Deutſchland nach dem Friedensvertrag
(47 Lichtbilder der Reichszentrale für Heimatdienſt,
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Darmſtädter Dagblatt, Dienstag, den 18. Jannar 1921.
Seite 8.
Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes
Bericht von der Frankkurter Börſe vom 17. Januar.
Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie, Darmſtadt.
Auf die flaue Haltung des Deviſenmarkdes, ſowie auf die Sriſis in
er Warenbranche verkehrte die heutige Börſe in ſchwacher Haltung.
es herauskommende Material fand nur zu erheblich reduzierten
Kur=
im Aufnahme. Die Kursverluſte auf dem Montanmarkte betrugen 20
8 30 Prozent. Elektrizitätswerte waren zirka 20 Prozent niedriger.
m Einheitsmarkt überzuog das Angebot. Die meiſten Werte hatten
ir ke Rückgänge aufzuweiſen. Im Freiverkehr verloren Benz 25 Proz.,
Wa tatter Agenon 30 Proz, Holzmann 15 Proz. Fremde Renten lagen
Einklang mut den ſchwachzem Deviſenkurſen matt.
Frankfurter Abenbörſe vom 17. Januar.
w. Die Spekulation war durch den Rückgang des Dollarkurſes recht
eoös und unſicher gewvorden. Die rück äufige Bewegung tam in dem
ſhendverkehr zum Stillſtand, doch war die Kursbewegung nicht frei von
ſchwankungen, beſonders auf dem Einheitsmarkte der
Kaſſainduſtrie=
zu iere. Montanaktien eröffneten in fchwächever, wenn auch
widerſtands=
ih ger Haltung, erzielten ſpäter Befeſtigungen. Mannesmann
getwan=
im 4 Prozent, auch Oberbedarf leickt erhöht. Buderus verloren erneut
9 rozent. Uneinheitlich geſtaltete ſich die Tendenz in chemiſchen Werten
ſtet Elsktropapieren. Gebeſſert gehen Gwiesheim Elektron, Eiektr.
Berg=
ha in hervor. Theodor Goldſchmidt 723, verloum dagenen 27 Prozent.
auslandsaktien lagen ſtill bei mäßiger Kurserholung. Oeſterr.
Staats=
alnen waren 5 Prozent, Deutſch=Uieberfee 945 minus 5—4½s Prozent.
xikaner erfuhren Preisbeſſerungen von zirka 18 Prozent. 5prozent.
(ührrmexikaner matt. Schiffahrtsaktien blieben behauptet. Im freien
ſarkehr fanden Rückäufe in Benz=Motoren ſtatt, 246—Bo. Holzmann=
Iſtren 344—346. Zellſtoff Waldhof, für welche Angebot vorlag, büß=
8 Prozent ein. Das Gefchäft war auch weiterhin ſtil, infolgedeſſen
te Kurſe nur geringe Veränderungen, vorwiegend abe mäßige
Er=
klung aufweiſen. Deutſcher Eiſenhandel ſtiegen 16 auf 317.
Der Wert der Mark im Auslande.
* Für 100 Mark wurden gezahlt am 17. Jonuar in Zürich 10,40
as dem Kriege 125,40) Franken, in Amſterd am 492½ (59,20) Gul=
In. m Kopenhagen 935 (88,80) Gulden, in Stockholm 7.16
1880) Kronen, in Wien 1B7 (117,80) Kronen, in Prag 1233 (117.30)
ronen, in Neu=York (am 15. Jan.) 1.43 (B3,80) Dollar, im Paris
(125,40) Franken.
w. Teeiſenmarkt. Frankfurt a M., 17. Jan
H He
Geld ! Brie
Nuv=Brun,
bland...
Undon ...
urs ..
ttweiz . ..
Ganien
falien ...
Lſab.=Op.
ſiuecark.
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23631,
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R2r0 20k214 8
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1047.1
2231),
Hrsss0tt. 1.9
Ne
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2272.90
23.
38i.6
9f9.—
799.20
212½,
405.—
W77.10
2351,
388.40
981.—
Bug
2iB).
108.-Bſttr.10
Miite
Schwden I
Helfingſors
Rew=Yor”.
Wien ſaltes
D=Heſt abg
Budapeſt.
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15. Jauuar T
Geld! Brief
V7.J
Geld
Hin
Prier
NNäZzOtLISN NGD HBASN
11413ſt1s1½ laga 711301 39
—/ —ſ1/480 165.30
56 671gf66. 82 - 204—62.30—
—
lr 10/4ſ1 14=
—
1.48—/1,52— 1 9.39— 951—
B1.15—81.35 H960—80.40—
Von den Produktenmärkten.
w. Frankfurt a. M., 17. Jan. Die Bewegung der fpomden
De=
tfen gab auch heute wieder Anlaß zur Zurückhaltung. Das Geſtäft am
letreidemarkt war wieder ſehr ſtill, doch erhofft man durch das
em etretene Froſtwetter eine Belebung. Vorläufig iſt der Konſum in
ſiner Kauftätigkeit ruhig geworden. Mais läßt weitere E=mäßigung
dr Preiſe erkemnen. In Hülſenfrüchten iſt die Situation noch
ſchwie=
ryer geworden. Speiſeerbſen, Linſen und Bohnen wuren angeboten.
ſittererbſen, Peluſchken. Wicken ſowie Ackerbohnen fanden bei einigen
inſätzen Aufnahwa. Lupinen waren aneboten, ebenſo Serradella.
zabs wurde im Preis herabgeſetzt. Futtermittel bleiben infolge der
ſwierigen Abfchlüſſe weiter gedrückt. Die Preiſe, welche man hörte,
tuen nomiuell. Stroh und Heu liegen ruhig.
h. Mannheim, 17. Jan. (Priv=Tel.) An der heutigen
Produk=
wörſe war das Geſchäft ruhig, die Preiſe niedriger. Offiziell notiert
ſuden: La Plata=Mais gelb 350, neuer inländiſcher Rotklee 1000— 1200,
Eeniſche Luzerne 3000—3200, Provenc=Lugerne 3200—4300, Wicken
70—280, inländiſche Erbſen 300—350, ausländiſche Erbſen 275—325,
fusererbſen 250—270, Nangoonbohnen 200, Braſilbohnen 190, Acker=
Ihnen 300, Wieſenheu 100, Kleeheu 100—120, Preßſtroh 55—60,
Bund=
i 50—55, Viertreber 20—210, inländiſche Linſen 450—650,
auslän=
liche Linſen 450—525, Navskuchen ohne Sack 150, inländiſche
Kokos=
ſichen 180—190, Neis 450—600, Leinſaat 650—700 Mark.
/* Verlin, 17. Jan. Durch die am Deviſenmarkt eingetretenen
a=fen Preisrückgänge wurde am Produktenmarkt die ohnehin
geringe Kaufluſt noch mehr unterbunden, wobei die Abgeber mit ihren
Forderungen wieder etwas heruntergingen. Für Mais ſind die Preiſe
merklich ſchwächer geweſen. In Hülſenfrüchten liegt bei mangelnder
Gaufluſt von außerhalb mehrfach dringendes Angebot vor. Das gleiche
gilt auch von den anderen Artikem, beſonders von Futtermitteln. In
Stroh beſteht ziemliches Angebot, ebenſo wie für Heu bei ermäßigten
Preiſen.
Berliner Börfe.
* Berlin, 17. Jan. Börſenſtimmungsbild. In wie
hohem Grade die Geſtaltung der Börſe zur Zeit von der Kursbewegung
am Debiſenmarkte gbhängig iſt, beweiſt de heutige Börſenverlauf. Da
in Neu=York am Samstag eine weitere Beſſerung des Markkurſes
ein=
getreten iſt, ſetzte ſich hier der Rückgana der Auslandsdevifen in
ver=
ſtärktem Maße fort. Dies bewirkte eine erneute, diesmal empfindlickere
Ernattung ſämtlicher Wertpovierkurſe an der Börſe, da die Spekulation
in großem Umfange Poſitionslöſung und Abaaben vornahm. Die
Sen=
kung des Kursſtandes betrug durchſchnittlich 10—25 Prozent vereinzelt
auch 30. Darüber hinaus gingen die Ginbußen nur bei Badiſche Anilin,
Buderus, Weſtereneln, Baltimore bis 40 Prozent, bei Hoeſch, Openſtein
u. Koppel, Deutſch=Ueberſee, merikaniſche Renten bis 50 Prozent, bei
Go dſchm dt bis 80 Prozent. Am empfindlichſten wurden ſomit die
Pa=
viere betroffen, die vorher andauernd heraufgeſetzt waren. Bankaktien
wanen widerſtandsfähiger bei 2—Zprozentigen Einbußen. Heimiſche
Rentenwverte feſt. Die rückläufige Kursbewegung vollgzog ſich aber in
aller Nuhe und ſetzte ſich weiterhin mit dem Ergebmis erneuter bis fünf
Prozent und darüber betragender Nückgänge fort, wobei bemerkenswert
iſt, daß auch zu dieſen ſtark ermäßigten Kurſen ſich nur geringe
Auf=
nahmeluſt zeigte. Gegen Schluß kam die Rüchvärtsbewegun der
Kurſe zum Stehen. Es erfolgten auf Deckungen leickte Erholungen,
beſonders in den am meiſten mitgenommenen Pavieren. In dem
Ein=
heitskurs der Induſtrieaktien uaaliſierte die Börſe ſtark. Das Publikum
war erſt ganz hereinzelt, ſo daß bei vielen geſtrichenen Kurſen ſich
zu=
meiſt ziemliche Rückgänge ergaben.
Deutſche Reichsbank.
* Der vorliegende Ausweisder Reichsbank vom 7. Januar
zeigt, daß große Summen, die in der letzten Dezemborwoche dem Konto
der freuden Gelder zugeführt worden waren, nach Erledigung der
Ultimoreaulierungen wieder Anlage in Sckatanweiſungen gefunden
haben. Auf den Anlagekonten trat eine die Zunahme der Vorwocke”
noch überſteigende erhebliche Erleickterung ein, uud zwar ermäßigte
ſich die geſamte Napitalanlage um 8139 3 Millionen Mark auf 32 682,7
Millionen Wark und die bankmäßige Deckung, für ſich allein
genom=
men, um 8137,5 Millionen Mark auf 52 496,5 Millionen Mark. Die
Be=
ſtände an fnoden Geldern gingen um 9817,5 Milliomen auf 12309,6
Millionen Mark zurick.
Rach dem außerordentlich ſtarken Anſckwellen des
Zahlungsmittel=
umlaufs in den letzten Dezemberwochen tmaten in der Vericktswoche
be=
merkenswerte Rückflüſſe ein. Während im Jahre 1919 m der erſten
Januarwoche 682 Millionen Mauk neu in den Verkehr gegeben werden
mu ten und in der Vergkeick szeit des Jahres 1920 409,7 Millionen Mark
n . Kaſſen der Bank zurückſtrömten, begifferte ſich die Verringerung
des Umlaufs an Banknoten und Darlehenskaffenſcheinen zuſammen
diesmal auf 10253 Millionen Mark. Der Banknotenumlauf nahm um
828,6 Millionen Mark auf 67 2764 Millionen Mark, der Umlauf an
Darlebenskaſſenſcheinen um 196,7 Millionen Mark auf 11 836,6
Millio=
nen Mark ab.
Bei den Darlehenskaſſen verminderte ſich die Summe der
ausſtehen=
den Dar ehen um 29P7,4 Millionen Mark auf 33 498,7 Millionen Mark.
Einen dieſer Verminderung entſpreckenden Betrag an
Darlehonskaſſen=
ſcheinen lieferte die Reicksbank an die Darlehensfaſſen zurück, ſo daß
die eigenen Beſtände der Bank an Darlehenskaſſenſcheinen uter
Berüick=
ſichtigung der erwähnten Rückflüſſe aus dem Verkehr um 1330,8
Millio=
nen Mark auf 21 541,9 Millionen Maxk abnahmen.
Vom Leipziger Nauchwarenmarkt.
w. Leipzig, 17. Jan. Der Jahreswechſel hat dem
Reuchwaren=
geſchäft eine wefentliche Aenderung nicht gebracht. Die Verbraucher
ver=
halten ſich, namentlich den Luxusartikeln gegenüber, weiterhin
abwar=
tend, da ſie beſtimmt mit einer Preisſenkung vechnen. Wie ſich die
Si=
zuation im näckſter Zeit geſtalten wird, läßt ſich noch nicht abſehen,
jeden=
falls iſt aber ſicher ein zunehmendes Angebot in
amerika=
niſcher Ware zu erwarten, das ſich nach dem Friedensſchluß
zwiſchen Deutſchland und den Vereinigten Staaten noch weiter verſtärken
dürfte. Der amerikaniſche Maukt befindet ſich augenblicklich in einer
De=
preiſion, und die dortigen Pelzwareuhäuſer ſuchen deshalb ihre Waren
ſogar mit Verluſten abzuſtoßen. Dieſer Umſtand, im Verein mit dem
matten Verlauf der letzten Londoner Rauchwvagen=Auktionen, muß
natur=
gemäß einen allgemeinen Preisdruck ausüben. Am Leipziger Brühl haben
in letzter Zeit deutſche Koufektionsfirmen wohl Einkäufe bewirkt, jedoch
nur in ſehr geringem Unfange, um die Neumuſterung durchführen zu
können. Von der Provinzkundſckaft weilten anläßlich der
Neujahrs=
meſſe zwar eine ſtattliche Anzahl Vertweter in Leipzig, aber auch dieſe
kauften nur wenig. Das Ausland verharrt auf der ganzen Linie in
ſeiner Zurückhaltung, nur Amerika ſoll letzthin größere Aufträge auf
Marder erteilt haben. Die Vorräte an Pelzwanen in Leipzig ſind zur=
etebicſäch ie ich er ercheun efche Fu eich
Artikeln werden die vorjährigen überhohen Praiſe einem merklichen Druck
kaum widerſtehen können. In Frankreich werden Wildwaren bereits zum
Friedenspreis gehandelt. Die bisher an den Markt gekomuiene friſche
Wildware weiſt im großen und ganzen eine gute Qualität auf. Für
Mardar intereſſiert ſich die Konfektion, dagegen beſteht für Füchſe und
Atiſſe zunächſt nur weuig Meinung. Vor kurzem fand in Leipzig
erſt=
malig eine Verſteigerung von Karabulfellen (Perſianer)
ſüdweſtafrikani=
ſcher Zichtung ſtatt, deren Befchaffenheit von den Fachleuten ſehr günſtig
beurteilt worden iſt. Einen Faktor am Rauchwarenmarkt wird dieſes
neue Pelzwerk jedoch erſt dann bedeuten, wenn größere Zuchtergebniſſe
vorliegen.
Zunahme der Wirtſchaftskriſe in Englanb.
* Berlin, 17. Jan. (Tel. unſerer Berliner Redakt)
Maſſenterſaumlungen der Arbeiter der Staatsfabriken von Woolwich
lehnten den Vorſchlag der Regierung auf Herabſetzung der Arbeitszeit
ab und forderten Aufnahme des Hande ’s mit Rußland und
Zentval=
enropa. Die Kettenfabriken im Süden von Staffordſhire
müf=
ſen zum grüſten Trik wegen Mangel an B=ſtellungen ſchließen;
8000 Arbeiter wurden entlaſſen. Die Stahlwerke im Yarrowp follen
nächſte Woche wegen Wſgngel an Bsſtellungen geſchloffen werden.
Die Arbeiter von vier Kohlenzechen am Tyne haben die
Kündi=
gung erbalten imnfolge der ungünſt gen Lage auf dem Kohlenmarkte.
Die Schiffzwerften, von Portsmouth und Devonport haben die
Arbeitszeit um 7 Stunden wöchentlich verringert und die Löhne
emtſprechend verkürzt. Die Glasinduſtrie beklagt ſich ſcharf
über die ausländiſche, befonders die böhmiſche Konkurrenz, wodurch die
engliſchen Fabriken nicht mehr weiter arbeiten können.
Die Fabriken haben der Regierung über die Lage bereits Bericht
er=
ſtattet.
* Dampfkeſſelfabrik vorm. Arthur Rodberg, A.=G.
in Darmſtadt. Dem Gefchäftsbericht über das 22. Betriebsjahr (1.
Ok=
tober 1919 bis 30. Septenber 1930) iſt folgendes zu entnehmen: Die
Werhſtätten waren während des ganzen Jahres voll beſchäftigt, ſo daß
der Umſatz des Vorjahres erheblich geſteigert werden konnte. Der
er=
zielte Bruttogewinn beläuft ſich auf 4067 411 15 Mk. dem
ein=
ichließlich B24 817,97 Mk. Abſchreibungen 2 761 556,01 Mk. Unkoſten
gegen=
überſtehen, ſo daß ſich zuzüglich 12 461,53 Mk. Vortrag ein
Neinge=
winn von 1 318 316,67 Mk. ergibt. Die im Januar d. J.
beſchlof=
ſene Erhöhung des Aktienkapitals von 1000 000 Mk. auf 2000 000 Mk.
iſt durchgeführt, ebenſo eine weitere Erhöhung auf 3 000 000 Mk., welche
in der außerordentlicken Gen=ralverſammlung vom 9. Oktober v. J.
be=
ſchloſſen wurde und demgemäß erſt im neuen Geſchäftsjahr (1920/21) in
Erſcheinung tritt. Die Gefellſchaft verfügt zurzeit über einen reichlichen
Auſtragsbeſtand und man glaubt, falls nicht Unvorherſehbares eintritt,
wieder ein zufriedenſtellendes Ergebnis in Ausſicht ſtellen zu dürfen.
Am 25. Januar 1921, vormittags 10½ Uhr, findet im Hotel zur Traube
in Darmſtadt die 22. ordentliche Genevalverfammlung ſtatt mit folgender
Tagesordnung: 1. Geſchäſtsbericht des Vorſtandes fowie Vorlage der
Bi=
lanz nebſt Gewinn= und Verluſtrechnung für 1919/20. 2. Bericht des
Aufſichtsrats über die Prüfung der Bilanz nebſt Gewinn= und
Verluſt=
rechnung. 3. Beſchlußfaſſung über Genehmigung der Bilanz nebſt
Ge=
winn= und Verluſtrechnung. Verwendung des Reingewinns und
Ent=
laſtung des Vorſtandes und Aufſichtsrats. 4. Neuſpahlen zum
Auf=
ſichtsrat.
* München U. Jan. Unter Leitung des Miniſterialdirektors Dr.
von Graßmann Müncken und Geheimrals Dr.=Ing. Schnick wird Anfang
Juni I. J. im Münchem eine Ausſtellung für Waſferſtraßen
und Energiewirtſchaft ſtattfinden. Durch die Ausſtellung foll
die wirtſchaftliche Bedeutung des Großfchiffahrtsweges Rhein=Main=
Donau und der Wert der bayeriſchen Waſſerkräfte ſowie der Nutzen einer
rationellen Wärmewirtſchaft vor Augen geführt werden.
frankfurter Kursbericht 17. Jan. 1921. Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie (Darmſtädter Bank).
* 9 Staatspapiere.Reichsanleihe.. 15. 1.
77,50 17. 1.
77,25 65,80 66,75 60 . 66,50 65,75 4%alV.u. V. Schatzanweif. 80,70
72,25 80,50 1,2 Vl.—14 Soarprämienanleihe .... 85.— 85— (5 Preuß. Konſols..... 63,75 8425
56,25 ....
Lei. ..... 53,30 54.— ½5 Bab. Anl. unk. 1935 71,50 v. 1907.. 64. 84,50 45 Bayern Anl. 83,50 85,50 ....:. (4,50 S530 t Heſſen unk. 1924.... 72,80 72.— 61,50 .. 52,50 53.— Württemberger .. 79,10 Ausländiſche.
F Bulgar. Tabak 1902. 230.— 291,— 78 Griech Monopol., %5 Oeſt. Staatäre, ev
N818 ab 1918..... . 1.— 21,25 % Oeſt. Schatza: itfr r. v. 1914......... ." 50 33,70 Oeſt. Goldrente. . . .. 44,50 44,50 einheitl Rente. 27,80 Num. am Nente v. 08 151.— 175. % „ Goldrente v. 13 134,50 129.— konv.
am. 103.— E7,75 v. 05 — Türk. Admin. v. 1903) — (Bagdad/ Eer. 1 140.— 140.— „17 121,50 115,25 v. 1911,Zollank. 85.— 79.— %6 Ung. Staatér. v. 14/ 24.— 23.— Goldrente.. . 53,25 53.— Staatsr. v. 10 23. Kronenrente. 2.25 25,25
Marnaunäiſcl.
5% Mexik. amort. innere
konſ. äuß. v. 99
42 Mesik Goldv. 04, ſtfr.
386
konſ inner. . .
Irrigationsanl.
4½½
5% Tamaulipas, Ser. I..
Oblig. v. Tranéportanſt.
480 Eliſabethbahn ſtfr. .
2,6% Oeſt. Südb. Lomb )
32Oeſt. Staatsb. 1.b.8.Em.
270 Oeſt. Staatsb. Erg. Netz
475 „ „ v. 1883.
4½% Anatolier I. ......
29 Salon Conſt Jonction
3% Salonique Monaſtir.
5% Tehuantepee ..... ..
4½%
Deutſche Städte.
485 Darmſt. v. 1919b.1925
3½30 Darmſtadt v. 1905.
1 2 Frankfurt v. 1913..
3½% v 1903..
42 Mainz. v. 1919b. 1926
Pfandbriefe.
420 Frantf. Hyp. Bk. 1920
3½%
425 F.kfH.Krd.=Ver 1821
4%0 Mein. Kyp. Bank 1922
1922
425 Pfälz.
1925
425 Rhein.
verk.
3",%
42g Südd Bk. Münch 196
4% He ſ.Ldhyp. Bk Pidbr.
312% Heſſ. Ldlth. Bk Pfdhr
4% Hefſ. Ld)hp.Kom. Obl.,
Bauk=Aktien.
Berliner Handelsgeſ..
Darmſtädter Bank..
..: 320,— 310, Nationolbank f. Deutſchl. 205.— Oeſt. Kreditanſialt . . . ... 63,50 G.. B4.50 44.— Rhein. Kred.=Bank. ...
Bergwerks=Akftien. 170.— 170,— D Bochumer .. 500,— 133, 128.— Buderus ..............
Dt. Luxemburger. . .. 365,25 Ge
351 G lſenk. Bergw... 378. 366, 109.— 108.— Harpener Bergb.. 517,— 495,— 420,— Eſchweiler Bergw......." 355.— Kaliwerke Afchersleben: 111.— 400, Weſteregeln. 840,— Laurahltte ... 3.7.— Lothringer Hütte. . . . .. 473.— 460.— Mannesmann Röhren. 630 593.— 95, 98, 0 Phönir.. 632.— 608.— 86,50 Oberſchleſ. Eiſen (Caro) 29r,25 288.— Uioh Oberbedarf ..." 339.— 328.— Rhein. Stahlw. 579.— 575,— 102,50 102,— Niebeck Montan. 430,— 88,10 88.— Aktien v. Transportanſtalt. 96.— Paketfahrt. . 194,50 189— 98,25 25. Nordd, Lloyzd 195.— 190, 103.— 103,— Südd. E.= B.=Ge 104.— 104.— 9950 99,10 Schantung G.=B.= 570,— 550,— 84,5 Baltimore. — 435.— Kanada .. 100,10 100,10
Lombarden.. 87.— 87,10 Oeſt.=Ung Staatsbahn.. 98,60 98,60 Induſtrie=Aktien. Zement He delberg...... 318,50 z18.— 250,— 237.— Vadiſihe Anilin ...... 560.— 525.— 186.— 183.— D. Gold=u. Silbſcheideanſt. 887 860.—
DDNFSEAfer Frſf
Griesheim Elektron
Höchſter Farbwerke.
Holzverkohlung ...."
Werke Albert Chem.).
Alg. Elektr.=Geſ.
Bergmann=Werke.
Felten & Guilleaume. .
La meher ..
Licht & Kraft....... ."
Rhein. Elektr Werke. . ..
Schuckert . .............
Siemens & Halske .....
Feinmechank (Jetter)...
Gelſenkirchen Gußſtahl..
Gummi=Berlin=Frankfurt
Gummipeter. . ...
Heddernheimer Kupfer..
Lederwerke Spicharz.. .
Lüdenſcheid Metall ....."
Adlerwerke Kleier......
Badenia (Weinheim)...
Breuer & Co. Vorzüge.
Dgimler Motoren. .... ..
Eßlinger Maſchinen. . .
Gasmotoren Deutz. . ...
Karlsruher Maſchinen.
Lux ſche Induſtrie ......
Bogtländiche Tkaſchinen.
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1400,—
312.
362,
497—
258.—
236.—
269,—
350,—
384.—
515.—
421.—
244,—
317.—
301.—
335,—
303,50
326.—
242.—
352,50
326,50
344,50
517,—
411, —
430.—
402,50
425.
650.
1385.
304.—
335.—
455.—
245,50
230.
194,75
235,—
330,—
500,—
400,—
310.—
200—
300.
290
310,
228.—
350,—
290,
3 5.—
498,—
400.
420.—
Berliner Kurſe.
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Donnersmarckhütte . . . . .
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.
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Wittener Gußſtahl. . . . ..
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580,—/ 569,—
414,— 400.—
309,— 302 74
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252,75/ 23934
275,— 270.—
2450.
427,—
780,—
720.
32,—
462,50
205,25
506,—
205,50
327.
370.—
420,50
810.—
304.—
602.—
258.—
256.
464,
345.—
575.—
405.—
400,
443.—
370,—
581.—
784.—
695,—
450.—
6so.
2100.
585,—
Mare
415.—
545.—
680.—
359,—
425,—
205.—
505.—
199.
312.—
350.
—
765.—
290—
576,—
325.
240.—
445.—
341.—
540—
405,—
379.—
426.—
355.—
575.—
720,
671.—
453,—
1og5,
Onnngenene
Am 20.—25. d3. M1s. einſchließlich wird durch
e Städt. Moterialverwaltung im Lager des
frühe=
n Reichsverwertungsamtes, Ecke Blumenthal raße
d. Pallaswieſenſtraße ehen aliges Heeresaut zu
ſißigen Preiſen verkauft. Die Gegenſtände lönnen
in 17. d8. Mt” ab beſichtigt werden, u. a ſind
Urh anden: feſtſtehende und zu ſammenklappbare
Bett=
llen, Motratzen, Sputen, Beilpicken, höl erne und
eine Pfühle, Achſen, Räder, Körbe, Deichlein,
ſit erbeu tel, Feldflaſchen, Kochgeſchirre, Turngeräte,
m Poſten kleinere Sücke und Altmaterialien.
Darmſtadt, den 11. Januar 1921.
(st756
Der Oberbürgermeiſter.
Zuckerverkauf.
Von Mittwech, der 19., bis einſchließlich
Mon=
ſo, den 31. d3. Mt3., erfolgt gegen Abgabe der
ſezugsmarke Nr. 1 der Sonder=Zuckerkarte die Aus
be des Januar=Anteils, 700 Gramm auf den Kopf,
ſm Preiſe von 4 Mk. einſchließlich Tüte für
Kriſtali=
ſicker und 4,40 Mk. für Kandis zucker. Die Malken,
eſche vor ihrer Einreichung an das Lelensmitte.. Wilhelminenſtr. 15, Zimmer 27, zwecks
Ent=
tertung zu durchlo hen ſind, ſind durch die
Klein=
indelsgeſchifte bis ſpiteſtens 5. Februar,
zurück=
ſiie fern. Die „uteilnng weiterer Ware wird von
dr rechtzeit gen Ablieferuny der Bezuzömarken
(st749
9Zngig gein cht.
Darmſtadr, den 17. Januar 1921.
Lebensmittelamt.
Berſteigerungs=Anzeige.
Mittwoch, den 19. Januar 1921, vorm.
10 Uhr und nachm. 3 Uhr anfangend,
verſteigere ich im Verſteigerungslokale Obergaſſe 44
dahier zwangsweiſe gegen Barzahlung
1 Schreibmaſchine mit Tiſch,
88 Flaſchen Weinbrand=Berſchnitt, 66 Flaſchen
Wein (Forſter), 4/2 Flaſchen Num, 205 Stück
Schwäme, eine Partie Fenſterleder en. 150
Kömme, 48 Zahnbürſten, 80 Handwaſchbürſten,
9 Haarbürſten, 17 Zelluloidſchalen und Toſen,
40 Paar warme Schuhe, 1 ſilb. Damenuhr.
1 füb. Zigarrenetui, 1 Brieftaſche, 1
Taſchen=
meſſer ſowie verſchiedene Hau3mobilien.
Verſteigerung vorausſichtlich beſtimmt.
Darmſtadt, 17. Januar 1921.
Faulſtich
Stellvertreter des Gericht:vollziehers
Kapp, Georgenſte. 1, I.
zu bedeutend herab=
Movelbelnanf geſetzten Preiſen.
(B14
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Cae1 Ziegler, Heidelbergerſtraße 108.
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In- und ausländ. Anleikzen
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Auguſtinerſtr. 18. Telephon 938.
CEHHS
Staunend billig
2 Alum nium=
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uf Qismarckſtr. 55, I.
Seite 10.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 18. Januar 1921.
Nummer 17.
In Lebensfluten, im Tatenſturm.
Roman von Artur Brauſewetter.
(Nachdru.: verboten.
Sie legte das Blatt fort. Ihre Augen waren ins Leere
ge=
richtet. Dann riß ſie ſich gewaltſam los; er ſollte die Erregung
nicht merken, die ſeine Worte in ihr hervorrieſen.
„Trotzdem dürfen Sie Herrn Morgenroth nicht mit ſo
ſtren=
gem Maßſtabe meſſen,” ſagte ſie in dem ſichtbaren Beſtreben, die
Unterhaltung auf eine andere Bahn zu lenken. „Er iſt eine
Künſtlernatur, die ſich in das Hergebrachte nicht ſo leicht fügt,
wie der Alltagsmenſch der Arbeit.”
„Zu dem Sie mich zu rechnen belieben,” unterbrach er ſie
mit leichtem Humor, ohne jede Bitterkeit.
„Das wollte ich nicht. Aber freilich, Ihre Arbeitsgebiete
ſind wohl gerade ſo verſchieden wie Ihre Anſichten.”
„Darum hat man auf jedem das Seine zu tun. Eine
Aus=
nahnieſtellung räune ich niemandem ein.”
„Und doch . . . die Tätigkeit eines Erfinders denke ich mir
eine andere. Ettvas wie Höhenflug haftet ihr an, während die
rrüdere doch imimer auf die Erde beſchränkt bleibt.”
Sie hatte es mit einer Geringſchätzung gefagt, die nicht zu
überhören war. Er wußte nicht: entſprang ſie der
Bewunde=
rung für Arno oder der Abſicht, ihn zu kränken?
„Ich habe mich zu dieſer Arbeit nicht gedrängt,” entgegnete
er äußerlich ganz ruhig, aber doch in einer Bewegung, die durch
jedes ſeiner Worte klang, „ſie iſt mir aufgezwungen worden. Für
meinen Willen und Geſchmack hätte ich eine andere vorgezogen.
Aber Ihr Herr Vater mußte wiſſen, weshalb er gerade mich
auf dieſem Poſten brauchte. Nun er mir übertragen iſt, will
ich ihn ausfüllen, ſo gut ich verinag, und darin die Befriedigung
fuchen, die ich ſonſt hier drinnen nicht finden würde.”
Er hatte ſich erhoben. Ein ſteifer Stolz war in ſeiner
Hal=
tung, der ſich nicht beugen ließ. Sie ärgerte ſich über ihn. Die
Menſchen, mit denen ſie in Berühung kam, traten ihr anders
gegenüber, insbeſondere die Herren ihrer Kreiſe. Aber in
ihrem tiefen Innern war eine Stimme, die ſagie: Er iſt ein
Mann! Viel Mäuner waren ihr bisher nicht begegnet.
Von dem großen Saal her, der, durch einen ſchmalen Gang
ge=
trennt, zur anderen Seite des Bibliotheizimmers führte, ertönten
die Klänge eines Walzers. Es ſollte heute eigentlich nicht
ge=
tanzt werden; nun war die Luſt der jungen Welt nicht mehr zu
zügeln geweſen. Eine Sekunde dachte ſie daran, dem alten
Mu=
ſiter, der ſchon von den Friedenszeiten her zit ſolchen
Gelegen=
heiten in ihr Haus kam, einen Wink zum Aufhören zu geben.
Dann aber beſann ſie ſich eines anderen, ging nach drüben und
eröffnete als erſte mit einem jungen Kapitänleutnant, der ſchon
ſehnſüchtig auf ſie gewartet hatte, den Reigen der Tanzenden,
die ſich dem lange nicht gekannten Genuß mit ſichtbarem
Ent=
zücken hingaben.
Als ſie zum zweiten Male, jetzt mit Arno, der ein ebenſo
vorzüglicher Tänzer wie Sänger war, durch den Saal ſchwebte,
bemerite ſie Kurt Spleitſtößer, der allein in einer Ecke des Saales
ſtand und dem fröhlichen Spiele zuſchaute. „Das iſt Waſſer auf
ſeine Mühle!” flüſterte ſie vor ſich hin. „Ein Tanz . . . nach dem,
was er mir da drüben geſagt! Aber mag es recht ſein oder nicht,
es ſchadet ihm nichts! Was hat er über uns den Richter zu
ſpielen?”
„Sagten ſie etwas?” fragte Arno, der jetzt ganz langſam
führte.
„Ich hielt ein kleines Selbſtgeſpräch. Es war von je meine
Liebhaberei beim Tanzen.”
„Wenn es Ihnen nicht lohnend erſchien, mit Ihren
Tän=
zern zu ſprechen.”
„Nein, wenn ich einmal mit mir allein etwas abzumachen
habe."
„Warum ſprechen Sie heute ſo wenig mit mir? Sie haben
während des ganzen Walzers noch keine Silbe geſagt.”
„Weil Sie mit Ihrer Führung beſchäftigt ſind. Aber ich
muß es zugeben: Sie machen Ihre Sache gut.”
Ein glückliches Lächeln huſchte über ſeine Lippen.
„Man kann ſich Ihnen ganz anvertrauen und hat, immer
noch Zeit, ſeinen Gedanken nachzuhängen.”
„Einem ſo lange nicht gehabten Genuß wie dieſen Walzer
ſollte man ſich ohne Gedanken hingeben. Genießen und Denken
ſtimmt nicht zuſammen. Woran denken Sie heute nur
fort=
während?"
„An nichts oder an ſehr unwichtige Dinge.”
„Aber Sie ſind heute anders als ſonſt.”
„Das kommt Ihnen nur ſo vor.”
„Ganz und gar nicht . ich habe es längſt gemerkt, vorhin
an der Tafel und jetzt noch während des Tanzens. Was können
Sie nur haben?“
Die leiſe Sprache milderte das Heftige und Andringende
feiner Worte nicht, ſie hob es eher hervor. Ihr ſchien ſie nicht
zu behagen. Sie ſprach nicht mehr und ließ ſich auch nicht mehr
ſo widerſtandslos führen. Sie konnte freundlich ſein und
wohl=
wollend. Aber ſie duldete nicht die leiſeſte Vertraulichkeit. Er
hatte gehofft, einen Schritt weiter mit ihr zu ſein, er hatte ſich
geirrt und zürnte über ſeine Torheit. Nun ſchlug er ein
ſchnelle=
res Tempo an. Er hörte ihre Schritte über den Boden gleiten,
er fühlte jede Bewegung ihres ſchlanken Leibes, er vernahm
das Rauſchen ihres duftigen, waſſerfarbenen Kleides — alles
war ihm liebliche Muſik. Und ſie begann für ihn neue, ſchöne
Träume zu wiegen, obwohl er immer noch mit ſich über ſeine
Unvorſichtigkeit haderte und ſie noch ſchweigſamer geworden
wwar, als vorhin.
Sie waren an die Niſche gekommen, in der Kurt Splettſtößer
ſtand. Als ſie den Blick hob, begegneten ſich ihre Augen — nur
für eine flüchtige Sekunde. Dann ſah ſie gleichgültig über ihn
hinweg und ſenkte den Kopf wieder zur Erde, wie ſie es
wäh=
rend des ganzen Tanzes getan. Aber eins hatte ſie doch
be=
merkt, und es war ihr aufgefallen: daß ſein Geſicht wohl den
ernſten, ein wenig ſtrengen Ausdruck hatte, den ſie vorhin an
ihm beobachtet, aber daß es nicht mehr mit mißvergnügtem
Ausdruck auf das Getriebe um ihn her ſchaute.
Sie irrte ſich nicht. Er hatte ſich ſchon ein wenig mit ſich
ſelbſt zurecht geſetzt.! „Sie hat vielleicht ſo unrecht nicht,” hatte
er ſich ſelbſt geſagt, als er ſie an Arnos Seite unter den
Tan=
zenden erblickte, „du haſt da draußen den richtigen Maßſtab
ver=
loren und ſiehſt nun alles zu ſchwer an. Eigentlich gibt es doch
kaum ein netteres Bild als dieſe harmlos tanzenden Menſchen,
die nach ihrer Art das Beſte tun, was man heute tun kann: über
die laſtende Schwere dieſer Zeit und die Abgründe, die ſie öffnet,
mit leicht geſchürztem Sinn hinwegzuhüpfen. Und mit welcher
wundervollen Anmut dies Mädchen alles zu tun weiß! Selbſt
wenn ſie tanzt, bleibt ſie immer ſie ſelbſt. Sie läßt ſich führen
und paßt ſich jeder Bewegung ihres Partners an. Aber nie gibt
ſie ſich hin — immer bleibt ſie aufrecht!“
Sein Leben hatte ihn wenig oder gar nicht mit den Kreiſen
der Frauen in Berührung gebracht. Das Weib war ihm bisher
kaum begegnet. Es war ihm Begriff geblieben, aber nie Weſen
und Wirklichkeit geworden. Ja, ſelbſt als Begriff war es ihm
etwas Unklares und Nebelhaftes geweſen. Er ſteckte noch in den
alten Anſchauungen, die das Weib dem Manne unterordnen.
Run war es ihm heute zum erſten Male entgegengetreten,
wie er es bisher nicht gekannt, in ſeiner Schönheit und jenem
Selbſtbewußtſein zugleich, das ihn entfernte und wieder anzog.
Er lehnte ſich gegen den Eindruck auf, der von dieſer
Frauen=
geſtalt auf ihn ausgegangen war, und beſchäftigte ſich doch den
ganzen Abend mit ihr. Aber daß es ihm nie gegeben wäre, ſich
in jener höfiſch geſchmeidigen Art unterzuordnen, wie er es hier
bei den meiſten Männern ihr gegenüber beobachtete, daß er aus
Rückſicht oder Höflichkeit nicht das Geringſte von ſeinen Anſichten
preisgeben würde, das war ihm ausgemachte Sache. Was hatte
er überhaupt mit dieſem Treiben, mit dieſen Kreiſen gemein,
die ihm von Jugend an verſchloſſen geblieben? Sein Leben und
ſeine Kraft gehörten dem harten Ernſt der Tage und ihrer
Ar=
beit. Das wußte er, und dabei wollte er bleiben!
(Fortſetzung folgt.)
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