Darmstädter Tagblatt 1921


18. Januar 1921

[  ][ ]

33 hzin breite Hiulonelzeile iin Kreiſe Dacmſiadt 80 Pf,
Bankanz. 1.00 M, Meblamezeile (32 min breit12,80 M.
Auf vorſtehende. Preiſe
Teuerumgszuſchlag.
Unzeiget vol auswitrts 150 M., Bankanzeiſtal

Woſtänter, Verautwortlichheit für Aufrahme von
Anzeigen au beſtimmaten Tagen wird nicht übernom=
mnen
. Nichterſcheinen einzelner Nummern infolge höh.
Gewalt berechtigt den Bezieher nicht zur Kürzuug
Des Bezugspreiſts. Beſtellungen und Abbeſtellungen
durch Fernruf ohne Verbindlichkeit für uns.

184. Jahrgang
verbunden mit Wohnungs=Anzeiger und Unterhaltungsbeilagen. 0öM., 9omm breite Rekſamseils 50 W. Anzeigen
zehnien entgegen: Geſchäftsſtelle Rheinſtraße 2, die
Agenturen m.Anzeigenerpeditionen. Inr Falle höherer
Gewalt wie Krieg, Rufruhr, Streict uſw. erliſcht jede
Organ für die Bekanntmachungen der Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Verpſichtung auf Erfüllinig der Anzeigenauſträge
nud Leiſtnung von Schadenerſaß. Bei Konkurs oder
gerichtl. Beitreibing fällt jeder Rabatt weg.

W Hng

Nr. 17
Dienstag, den 18. Januar

1921

Kum 18. Januar.
** Die Spaltung, die die Nation zerreißt, wird offenbar auch
u diefem Tag. Mit Stolz und Trauer gedenken die einen ſeiner,
ührend die anderen ihn anz liebſten aus dem Gedächtnis der
chichte ſtreichen, ihn znit Stillſchweigen auslöſchen zuöchten,
ede aus dem aleichen Grunde. Er war der Geburtstag des
nußiſchen Königtums, das Feſt der Dyyaſtie, die auf den Fel=
ean
Mähreus und Schleſiens gisantiſchenr, oft hoffzutngs=
ſem
Ringen, in den Flamuien von Hochkirch, bei Leuthen und
unersdorf und in nühfeliger Koloniſationsarbeit mit einem
ihen, arbeitsharten Volke, den preußiſchen Staat geſchaffen,
gemacht und behauptet hat.
Mit ihren Ordensrittern vou Schſarzcit Adler zuſaurmen
ierte ihn die Krone am Ordensfeft, die Teilnahnte des Volkes
ar hier, wie in allem, was den Staat betraf, nur gering.
In den Zeiten der Königin Luiſe und der Befreiungskriege
andelte ſich der Charakter des Tages. Der Sinn des Voltes
ir politiſche Angelegenheiten war er acht, das Vaterlands=
eiwoußtſein
Gemeingut geworden, nicht mehr Sonderheſitz einer
anen Oberſchicht, die ſich allein als Träger des Staatsgedan=
ns
fühlte und es in der Tat bis dahin auch war. Der Tag ge=
hann
für die Nation die Bedeutung, daß maſt am ihnn die leid=
Heſtählte Zuſamnengehörigkeit vont Volk und Krone und die Er=
tirerung
an geneinſann durchlittene große und ſchwere Schick=
Is in gemeinſamer Feier beging.
Die Geſchichte gina ihren Gang. Vor Paris, uahden das
utt aus Nord und Sid für dieſelbe Sache, für den Jahrhun=
ate
alten deutſchen Traum vozu Reich und Kaiſer auf denſelben
lachtfeldern geſloſſen war, ward das Kaiſertunn nein au dieſem
ag. So duard er zum Feſte der Einigung, der Zufanuihen=
hörigkeit
alles beſſen, wuas, lange getrennt, ſich endlich gefunden
Ate, faſt, nicht ganz: züzr Natiolalfeiertag deutſcher Natiou.
Die KKiſerkronc rollte in den Staub, aus tauſend Wunden
4ten Land und Volk. Und wieder kommt der 18. Januar. Soll
n ihn feiern, ſoül nitru nicht?
1 Ja, iam ſoll, in der Stille des Hauſes, der Ideen, dort, uo
147 Saat der Jutunft heiilich keimt. Nicht als Tag der Trauer
das, wvas dahin iſt, niehi als ſchwächliche, klagende, eh=
üaige
oder grollende Erinnerung, aber als eine große Hoffuung,
tafs der deutſche Geiſt und das deutſche Volk nicht untergehen,
afs ſie ſich durchſetzen, daß ihre Stunde doch einmial ſchlägt im
Maufe deu Geſchichte, daß ſich finden wird in neuten Zeiten, neuen
ormen, wuas kraft feines Daſeins, ſeiues Willens zuſanunen=
tehört
dieſelte Sproche ſpricht, dieſelben Gedanken denkt, das=
MFos-Bkut diach ſoime Adern rolker, fühlt,
Um die Reichsfarben.
C. Die neute deutſche republitaniſche Flagge
a=warz=Nok=Gold hat im deutſchen Volke nur wenig Getreue,
74 zu ihr ſchwören, geſunden. Demokratiſche Blätter ſangen ihr, als
. Weimar die ſchwarz=rot=goldenen Farhen als deutſche Reichs=
iuben
erklärt wurben, große Lobhſzunen und ſuchten auch die
uammenſtellung der Farben hiſtoriſch zu begründen. Die ſtolze
in gge Schwarz=Weiß=Rot wurde in Ncht und Baun getan, aber
konnte durch keinen Ukas verdrängt wverden. Unterdeſſen hat
ſt auch im demokratiſchen Lager die Ueberzeugung Bahn ge=
kochen
, daß aus dem Herzen des deutſchen Volkes die ſchwarz=
=rote Fahne, die von glänzenden Tagen deutſcher Ver=
an
genheit erzählt, nicht verdrängt werden kann. Die hiſtoriſchen
ſarben Schwarz=Weiß=Rot ſind für uns viel ſichtbarere Symbole
73 Deutſchen Reiches als das Schwarz=Rot=Gold, das ſich auf
dyr Tuche als Schwarz=Rot=Gelb, oft aber als ein Schwarz=Rot=
Amttzigweiß ausnimut. Jetzt nun hat die Deutſcho Volks=
zuttei
bei den anderen Regierungsparteien angeregt, die Ent=
idung
der Frage der Wiedereinführung der ſchwarz= weiß=
jen
Flagge durch Bolksabſtimmung herbeizuführen. Die an=
ten
Regierungsparteien haben ſich auch bereit erklärt, ſofort
rut) dem Znſammentritt ihrer Fraktionen dazu Stellung zu
ehmen.
Es iſt nurn intereſſänt, wie ſich die deinokratiſchen Blätter
bh: zu dieſer Frage ſtellen. Und da kaiz feſtgeſtellt wverden,
ihre Begeiſterung für das Schwarz=Rot=Gold erheblich ge=
ſinken
iſt. Das Berliner Tageblatt, das einſt, als man in Wei=
ar
die ſchtvarz=rot=goldene Flagae wehren ließ, begsiſtert deit
usſchenſchaftsfarben Preislieder ſang, ſchreibt jetzt ernüchtert:
Die Einführung der ſchwvarz=rot= goldenen Fahne iſt uus immer
4s ein Stück politiſcher Royzantik und als eine ganz über=
hüſige
Erſchtverung des republikauiſchen Aufbaues erſchienen.
Us kommt hinzu, daß es ſehr koſtfpielig iſt, ſich heute eine ſolche
Yagne anzuſchaffen, und daß ſchon aus dieſem Grunde große
olkstreiſe gar nicht in der Lage wären, nach der Verfaſſungs=
urſchrift
zu flaggen. Wenn alſo dieſe Tuch= und Farbenfrage
luf demokratiſchenr Wege, durch Volksentſcheib, nei geregelt und
ße ſchwarz=weiß=rote Fahne, die ehemals den preußiſchen Kon=
roativen
ſo außerordentlich unfympathiſch war, wieder einge=
(hrt werden ſollte, ſo würden wir das vom republikaniſchen
1 nöpunkt aus nur ſehr vernünftig finden.
Man ſieht alſo, auch im demkratiſchen Lager hat der Wind
19 gedreht. Dort hat uau erkannt, daß die Bismarckflagge doch
Urs deutſchen Volke uicht genommen zuerden kann. Bismarck
r es bekanntlich, der die Farbenzuſammenſtellung ſchwarz=
=rot angeregt hatte, indenn er zu den preußiſchen Farben
It: Rot der Hanfaflagge hinzufügte. Eine Nenderung oder
iieu eine Wiederherſtellung der deutſchen Reichsflagge würde
jeine beſondere Umpälzung hervorrufen, da das deutſche Volk
Martwegt bis auf einzelne verbiſſene Eigenbrödler die ſchwwarj=
ſteiß
=rote Flange bei feſtlichen Gelegenheiten gehißt hatte. Vor
Ulegg aber würde ein Zwitterzuſtand aus der Welt geſchaffen
ſterden, nämlich der von zwei verſchiedenen Reichsflaggen. Die
bermarer Verſaſſung hat nämlich die ſchwarz=weiß=rote Flagge
gi dem Meere wveiter gelten laſſen müſſen, ſchon aus dem
xunde, weil das Schwarz=Rot=Gold oder beſſer Schwvarz= Roi=
ielb
auf hoher See nur ſchwer int ſichere Sicht genommen werden
Unn. Zudeut hatte ſich ſeiner Zeit in der Weinzarer National=
nſiammlung
für dieſe ſchwarz=rot=goldene Flagge nur eine ganz
ginge Stimmenmehrheit ergeben. Ein Zeichen alſo, daß ſchon
umals die Vertreter des Volkes nur gequält an die Aenderung
r Reichsfarben güigen. Zu dieſer geringen Stimmennrehrheit
Unden damals die Demokraten beigetragen, die noch im erſten
negeiſterungsraufche von den Tagen von 1848 träumten. Seit=
ſun
aber hat auch in ihren Seelen der harte Gang der Geſchichte
hee Korrektur vorgenommen und die Erinnerung an die alte
nlse Flagge wachgerufen.
Wenn jetzt ein Volksentſcheid über die Reichsſarben ab=
umen
wird, ſo kanu nian ſicher ſein, daß kurz darauf die

Flagge Schwarz=Peiß=Rot auch wieder von Amtsgebäuden
herabzvehen wird.
Neuerliche Mißerfolge des Radikakismus.
S. Bei verſchiebenen, fehr belgngreichen Gelegenheiten haben
ſic) neuerdings unfere Linksradikalen bei denr Verſuch,
eine Einheitsfront des Proletariaus gegenüber der bürrgerlichen
Geſellſchaft herzuftellen, eine fehr deutliche und entſchiedene Ab=
ſuhr
geholt. Es handelt ſich zünifchſt um jenen bekannten Auf=
ruf
der Kommuniſtiſchen Partei, ſich auf eine Art
Mindeſtprograſlyr feſtzulegen und bei Ablehuung der in dieſenn
au Regierung und Reichstag gerichteten Forderungen, die in
ultinratiber Fornu geſtellt werden ſollten, den Kampf gegen die
lürgerlich=kapitaliſtiſch verſeuchte Republik aufzunehmen. Die
Elidgüiltige Friſt ſür die Annahme oder Ablehnung des konrmu=
uiſtiſchen
Mauifeſtes duneh die Mehrheitsſo=jaliſten und Unab=
hängigen
iſt zwar noch nicht aögelaufen, indeſſen kann kein Zwei=
fel
beſtehen, daß ſich die Koyynuniſten dabei einen glatten Korb
holen ſverben. Ein ähnliches Mißgeſhick ift ihnen ſoeben in
Württemberg begegnet, o die Sozialiſten ebenfalls eine Ein=
ladung
der Koymltniften zur Bilduzug der proletariſchen Ein=
heitsfront
mit nicht mißzuverſtehender Deutlichkeit abgelehnt
haben. Ni einem praktiſchen Beiſpiel (ndliey hat ſick die innere
Zerriſſenheit unid Uneinigkeit der drei ſogen. Arbeiterparteien
dieſer Dage inr Ruſirrebier artbfcjen. Die Schließung einiger
Thyffenſcher Betriebc durc; die Aüerk2 Citztng bzexip. die übrigenis
ſachlich Durchaus bereihrigte Ausſterrnng einiger Tauſend Ar=
beiter
ſollte nach denr WZunſche der Kommuniſten das Signal zuue
Generalſtreis geben. Geſtützt auf die unter mrauchen Beanuten=
ſchichten
noch herrſchende Erregung wegen des nicht befriedigen=
den
Ausgeuges der Verhaudlutugen über die Giehaltserhöhung
(dieſe Frage iſt nun durch die neuen Beuhaudlingein der Reichs=
regierung
gegenſtandslos geworden), gebnckte wan das ſeit lan=
gei
erſtrebte Ziel einer Lahuilegzug unſeres zwichtigitert Indiſ=
ſtrießezirks
endlich einmal zu erreichen.
Dieſer Anſchlag jedoch iſt günzlich umſilituigen. Tjotz Auf=
peitſchung
aller Maſſeninſtiukte, trotz zahlloſer Verſaurnlungen
auf deſn ſtark revolutionär gebüngten Boden des Induſtrie=
bezirks
und trotz eines von glen Seiten einſetzenden General=
ſturmes
in der konzutniftiſ hen Prefſe ift es nicht gelungen, einte
Mehrheit für die weitere Ausdehuung der Nrbeitskäfnpfe,
ſchlveige beun für einen Generglſtrei, zuſtande zu bringen. Jur
Gegenteil har die Zahl der Arbeitswilligen auf deu wenigen ſioch
beſtreikten Werken vou Tag zu Tax zugenomnen. Die Erkenut=
nis
, daß die allgeuzeine Wiktſtaftsläge nicht dazit (itgetau iſt,
unr Lohu= und ſouſtige Forderuugen der Arbeitnehzer brjonders
erfolgverſprochend erſcheinen zuu laſſen, daß in Gegenteil es
manche Bstriebsleitungen bei der herrſchenden Wirtſchaftskriſe
es gar nicht ungern ſehen, zweun ſie zu Betkiebseinfchränkuugen
und Arbeitereutlaſfungen ſchreiten können, dieſe Exkenutnis ge
wwinnt unter den einſichtsvolleren und mur ein wenig wirtſchaſt=
lich
denkeuden Arbeitern imer mehr Boden und dämpft die
Kampfluſt der großen Belegſchaften. Freilich darf mean ſich durch
die augenblickliche Ruhe nicht täuſchen laſſen, und es wäte ein
reichlicher Optimismus, daraus bindende günſtige Schlüſſe für
die Zukuuft ohne wpeiteres ableiten zu wvollen. Jedenfalls aber
bleibt die Tatſache erfreulich, daß zürzeit die radikale Hetze eine
Niederlnge uach der anderen erlebt und daß ihre Hoffnungen,
Deutſchland neuerdings in einen Generalſtreik und in politiſche
Wirren aller Art zuu ſtürzen, ſich nicht erfüllt haben.
Die Berzunft marſchiert in Itglien.
Von Dr. C. Johauues.
Endlich beginnt das Ausland allmählich einzifehen, daß die
Bedinguugen des Verſailler Schmachfriedens einen
vollkommmenen, unausführbaren Unſinn darſtellen, durch den der
ſadiſtiſche Haß in wahnſiuniger Verblendung und Verkeunung
der tatſächlichen Lage die Zertrüiynerung und Vernichtitug
Deutſchlands beabſichtigt, zume Schaden von gan; Curopa, das
danu ebenfalls in Stücke gehen zuürde. Die Vernunft ſcheint end=
lich
wieder einzuziehen. Zuar ſind es bisher nuir vereinzelte
Stimmen, aber daß ſie überhaupt ſchon erſchfallen und in auge=
ſehenen
fremden Blätteru veröffentlicht werden, iſt ein erfreu=
liches
Zeichen. Ihre Bedeutung ſoll ſicherlicßt nicht überſchätzt
werden, bis zu einiem völligen Stinmmungswechſel bes Auslandes
iſt noch ein tveiter Weg, aber man kaun doch feſiſtellen, daß die
Vernunft auf deun Marſche iſt.
Der frühere italieniſehe Beuollzrächtigte zur Intevnationalen
Waffenſtillſtandskannziſſion in Berlin, General Veueivegug.
(Rom), der ſich ein Jahr lang in Deutſchland cfgehalten hat
und deshalb die deuttſchteu Verhältniſſe genan kennt, veröffent=
licht
im offiziöfen Tompo bemiergenswerte Artikel, in denen er
den Verſailler Vertrag auf das ſchärfſte verurteilt. Er ſtellt u. a.
einen Vergleich mit Italien an und ſchreibt naeh einer Ueber=
ſetzung
der National=Zcitung:
Der Leſer ſtelle ſich ein beſiegtes und dann jroch boz der
Rebolution erſchüttertes Italien vor; ein Italien, in den der
Hunger der Nährboden der ſwahnwitzigſtei Aufſtäude iſt, der
Feind lege ihm folgende Verpflichtungen auf: Eutlaſſung des ge=
ſamten
Heeres, Auflöfung der Sicherheitswehr: die öffentliche
Sicherheit alſo nur 60 060 Mann überlaſſen. Das wäre ein
Wahnſinn würde der Leſer ſagen. Einverſtanden! Und doch
wurde ſolcher Wahnſinn vonr Verſailler Vertrag für Deutſchland
beſtimmt. Nach dieſem Vertrag ſoll Deutſchland mit einem
Heere von nur 100 000 Maun die Ordunng im Junern aufrecht
erhalten und ſeine Grenzeit beiuachen. Und dies während Ita=
lien
in normalen Zeiten und zuter ganz anderen Bedingungen
wie Deutſchland zum Schutz ſeilier öffentlichen Ordnung aller=
mindeſtens
250 000 Mann braticht ... Vout Deutſchland guteit
Willen bei der Ausführung zuahrizſiuniger Verträge zu verlanigen,
das twar und iſt ein kindiſches Verlangen.
Weiterhin führt General Beneibezua auls, daß, wenn
Deutſchland ale den verſchiedenen Forderungen auf Eutwuaffrung
ſofort reſtlos nachgekonnten träre, es heute eine Beitte der koni=
muniſtiſchen
Retolution wäre. Jut Jahre 1919 hat Deuttſch=
land
die Kultur des Weſtens gerettet: die unparteiiſche Geſthichte
wird ihm eines Tages dieſe Gerechtigkeit widerfahren laſſen.
Die von Fraukreich ausgehende Beſchutldigung der Verletzung
des Verſailler Vertrages durch die Nichtauflöſung der Sicher=
heitspolizei
und der Einwohnerwehren zugr für Deuiſchland
eine Rotwendigteit und für Euroſa eine Wohltat‟. Der Sieg
der komnmniſtiſchen Ideen hätte die Auflöfnng Eltrovas zur
Folge gehabt.
Selbft wenn die Bewaffnung Deutſchlands die im Verfailler
Vertrage angegebenen Grenzen überſchreiten ſollte, liegt darin

noch lange keine Gefahr, aur weuigſten für das in Waffen=
ſrrotzende
Frankreich mit feinen 800 000 Soldaten. Man ſtelle
ſich doch vor, wie die oſttrenßiſchen Einwohnerwuehren ohne
Kauonen und ohne Maſchinengewehre durch ganz Deutſchland
narſchieren, unn auf die franzöſiſchen Truppen aur Rhein einen
Haudſtreich zu zachen?! Oder wie die bayeriſchen Einwohner=
1vehren, die eine foleche Augſt vor dem Bolſcheſpisnrus haben,
Vatzern verlaſſen, Unfu in Frankreich einzufallen ?!
Zunn Schluß Berjetzt der italieniſche General Fraukreich uvch
folgende bittere Wahrgeit:
Die Wahrheit iſt zür bies: Flankreickz mierkt, daß, während
Deuttſchland neit erſteht, es ſelbſt bergab geßt; die militäriſche
Laſt erdrücbt es. 1im aus der derzſweifelten Lage, in die es ſich
aus Underſöhnlichkeit begeben hat, herauszukommen, ſieht es kein
anderes Mittel, als denu Gegner einen törlichen Schlag zu ver=
ſetzen
. lind es berſucht dies unter allen möglichen Vorſpänden,
unn den Schein des Nechtes zu wahren.
Der Einmarſar in das Ruhrbecken iſt der erſte Schritt auf
dem Wege nach Beilin. Die Entwaffnungsfrage iſt nur der
Vorwand. Aber allein wagt Frankreich nicht zu gehen. Es will
die zut Genoſſen, die ſeine Helferghelfer bein:Diktat des Friedens
von Verſailles wwaren.
Aber es ſcheint uicht, als ob diefe geneigt wären, ihmr zur
folgen!
Dieſen Worten des klügen, ſcharffinnigen, die Lage klar über=
fehenden
Generals brazicht uran nichts hinzuzufügen. Mögen
ſeine Anſichten weiteſte Verbreirung finden und das Ausland
endlich von denr Wahlifiznn unig der Unausführbarkeit des Ver=
failler
Vertrages überzeugen.
Das Kabinett Brignd.
Paris, 15. Jan. In einer hon der Ngeucx Hadas der=
öffentlichten
Rote heißt es über die Gründe des bereits gemelde=
ten
Verzichts des Kamuerpräfidenten Päret, das
Riniſteriyr zu bilden: Pret ſetzte heute vormättag ſeine Be=
ſprachugen
ſort. Auf Gzund dieſer Unterredzugen kam er zut
Sem: Schluß, daß ein Kabinett, dem Mänyer wie Poincars und
Biliani ihre Mitarbeit nicht gewähren könnten, nicht mehr deut
Charakter einer uationalen Cinigung beſitzen wpürde, den er ihm
von Anfang au habe geben wyüen, und daß einen ſolchen Kabi=
jett
die uinentbeürliche Vorausſetzug der Daruerhaftigkeit fehlen
Würk‟. Der KAARiergräfideit ſei der Auſicht aBueſer, daß er
Zträde wir Rückfußt auf fein hoßes Amt und die Einigkeit, die
jih dri ſeiner Wahl am 11. Januar gezeigt habe, nicht das Prä=
üidiunn
des Miniſteriums übernehmfen fözne, dann imfolge ſeiner
Zuianineuſſetzung dieſe doppelte Garantie fehle. Er habe daher
Millexand gebeten, die ihm erteilte Miſſion als beendet au=
zuſehett
.
Baris, 16. Jaz. 1Ihr 6 Uhr alends be ab jih Briaud
ins Elöſce und uinterbreitste deſr Präſibeniten der Republik die
Liſie des neuen Miniſteriums, (die bereits mitgeteilt
worden iſt) Brictid begaß ſich darauf ius Minifterium der
öffenilichen Arbeiten, vvo ein Miniſterrat in Anweſenheit aller
Miniſter ſtattfand. Heute abend 9 Uhr werden die neuen Miniſter
Heur Präſidenten der Republik vorgeſtellt. Die offiziellen Dekrete
über die Zufammenſetzung des neuen ſtabinetts erſcheinen mor=
gen
ſrüh im Amtsblatt. Juu Miniſterrat fand ein Meinungs=
austauſch
ſtatt, der morgen früh in einer neuen Zufammenkunft,
dic für 9 Uhr vorurittags feſtgeſetzt iſt, fortgeſetzt werden ſoll. In
diefeim Miniſterrat werden dann auch die linterſtgatsſekretäre er=
ugnat
iwerden.
Briand hat ſein Programm den darlamentariſchen
Kollegen mit folgendeueWorten dargelegt: Wir können uns nicht
mit einer langfriſtigenl Politik befaſſen; wir züſſen die jetzige
Lsge zur Gfefundjing zu bringen ſuchen. Es iſt daher nötig, mög=
lichit
raſc die Sumite zut beſtimmen, die Deutſchlaud zu
bezahlen hat, ſowie den Betrag der Jahresraten in Waren und
Geld und derr Anteil an Gewoinn der deutſchen Juduſtriegeſell=
ſchaften
. Vor allenr aber ſind Vereinbaruugen mit den Alli
jierten zu treffen, nur die von Deurfchland auszuſtellenden
Wechjal auf dieſe oder jente Weiſe derwerten und in den Handel
bringen zu könneiſ.
Paris, 16. Jau. (Wolff.) Der Matin ſchreilt: Die augeli=
blicklich
verſolg:e Politik verzichtet keineswegs auf die An=
zuenditug
vorr GeiBalt, um nötigenfalls die Ausführunn des Ver=
trages
dont Verſailles zu erzivilgen, jedoch in Einvernehmen
mit zurſereir Allierten, urachdenr die anderen Druckmittel vollkoui=
men
erſchöbft ſinb. Unſere Politik erſcheint jetzt unferen Alli=
ierten
autfrichtin Anb Rute auf das einie Ziel gerichtet: Reparation
nuſerer Schzüdenr in Heſitz für Deutſchlauds Leiſtungsfähigkeit er=
träglichen
Umſauge und die Notzwendigkeit der Wiederaufnahme
bes Weltaustauſches. Das ſind die Grundſätze, die Millerand
als Miniſterpräſideut annahur und die er vor ſeiner Wahl zum
Prüſidenten der Repuklik in Anlvendung brachte.
Paris, 15. Jan. (Wolff.) Wie aus London gemeldet
wird, beſagt eiue offizielle Reutermeldung, daß die franzö
ſiſche Miniſterkriſe Veranlaſſung gibt, die Konferenz der
Allierten in Paris zricht anr 19. Jauuar ſtattfinden zu laſſen.
Man ertpaxtet, daß ſio unn eine Woche verſchoßen wird. Das
eugliſche Kabineit habe ſich geſtern mrit der Frage der Pariſer
Konferenz beſehäftigt. Der Londoner Berichterſtatter des
Matin will ſviſſen, daß die eninliſche Regierung dem neuen fraz=
zöfiſchen
Miniſierpräſidenten die Eutſeheiduug darüber
überlaſſen will, ob die Konfereüz au 19. Januar ſtattfinden oder
uut eine Woche verſchoben tverden ſoll. Ferner will der Bericht=
erſtatter
wwiſſen, daß Lloyd Gcorne und Lord Curzon doch zu:
Pariſer Konferenz kommen zverden.
. Die uenen Männer in der franzöſiſchen
Regierung ſind der alſen Dingen durch die Perſönlichkeiten
Briaubs, Barthons und Loncheurs gefennzeichnet. Briands
politiſche Stellung iſt. bekrunt, er zählt zui deir ausgefproßenen
Uätiottakiſtijchen Perfönlichkeiten, wwährend Bärthouk in neuerer
MEit beonders dundh ſeine ſaharfe Stellringuahme gegen die eng=
liſche
Politik, namenttich in der drientnliſchen Frage, auffiel. Er
hat als alter, routiuierter Kammerpolitiker während und dor
denr Kriege ſtets eine benierkenswerte Nolle gefpielt. Loutchent
iſt einer der bekannteſten frauzöſiſchen Grozinduſtriellen, der auch
tbähreiſd des Krieges nut verdieut hatte. Louchrur gehörte frü=
her
zut1. ſbzitzliſtſchtenk. Partei, tranlute ſich aber ſpäter, ebenio zvie
Milleraud, dont ihr. Louchenk zuar üibrigens einer der erſteil,
Deutſchlatid wiedet Haudelsbezie
die deir Verfuch zirnchten,
rte mit deutſchen Juduftrielleif kutr
hungen anzutnüpfen.
nach Abſchluß des
jedoch ſcheiterten.

[ ][  ][ ]

zarmſtädter Zugblatt, Dienstag, den 18. Januar 1321.

Nummer 17.

Aus dem beſetzten Gebiet.
Landau, 16. Jan. (Wolff.) Von der franzöſiſchen Be=
ſatzungsbehörde
wurden letzte Woche fünf Schulfähe der Knaben=
ſchule
in der Langſtraße beſchlagnahutt. Es wird eine fran=
zöſiſche
Schule eingerichtet
F. Düſſeldorf, 16. Jan. Der Landratvon Neuß,
Freiherr v. Luenick, wurde von belgiſchen Kriegsgericht in
Nachen zu ſechs Wochen Gefängnis und 10 000 Mark Gelbſtrafe
verurteilt, weil er ſich angeblich einem militäriſchen Befehl
ſeiderſetzt habe. Freiherr v. Luenick war ſchon vor einigen Mo=
niaten
wegen dieſer Beſchuldigung verhaftet, dann aber wieder
frei gelaſſen worden. Der Landrat hat in ſehr gemäßigter Form
und im Einklang mit den deutſchen Geſetzen und der Rheinlands=
verordnung
eine militäriſche Requiſition als ungeſetzlich bezeich=
net
. Dieſe Verurteilung erregte die Bevölkerung in hohem
Maße, weil muan Freiherrn v. Luenick als einen lerndeutſchen
Mann, aber auch als einen der Befatzungsbehörde gegenüber
durchaus korrekten kenni.
Der Abſtimmungstag für Oberſchleſien.
F. Berlin, 17. Jan. In amtlichen Londoner Kreiſen wird
beſtätigt, daß der 13. März als Abſtimmungstag für
Oberſchleſien in Ausſicht genommen ift. Der Petit Pari=
ſien
erklärt dazu, daß dieſe Nachricht mit ſeinen Berliner Infor=
niationen
übereinſtimmt. Da die amtlichen Stellen in Paris und
London übereinſtimmend den 13. März als Abſtimymtngstag inel=
den
, und da auch die deutſche Regierung erklärt hat, daß ihre In=
formationen
ſich hiermit decken, ſo kann der 13. März, natürlich
in Sonntag, wohl endgültig als Wahltag gelten, an dem die in
Oberſchleſien wohnenden Stimyßerechtigten abſtimmen werden.
Gs fehlt nur noch die aintliche Belanntgabe an das deutſche Aus=
wärtige
Amt. Unter dieſen Umſtänden, ſo meint die Berliner
Nontagspoſt, iſt es völlig ausgeſchloſſen, daß am
0. Februar großer Wahltag iſt, d. h. daß an dieſem
Tage in den Grenzgebieten zum Reichstag und in ganz Preußen
um Landtag, zu den Provinziallandtagen und zu den Kreis=
tagen
gewvählt werden ſoll. Wenn Oberſchleſien allen Schikanen
und Ungerechtigkeiten bei der Durchführung der Abſtim=
ratzg
zum Trotz bei Deutſchland bleiben ſoll, ſo müſſen die
Deutſchen in geſchloſſener Front den Kampf gegen das Polentum
jihren. Es könnte die verhängnisvollſten Folgen haben, wenn
dieſe geſchloſſene Front durch einen Kampf der Parteien unter=
inander
, der mit hen Wahlen aber untrennbar iſt, durchbrochen
erden würde. Es verſteht ſich von ſelbſt, daß Oberſchleſien wich=
tiger
iſt als die Austragung innerpolitifcher sämpfe, uögen ſie
och ſo dringlich ſein.
Zu der deutſchen Antwort auf die 41 Fragen.

Berliu, 15. Jan. (Wolff.) Aus der deutſchen Ant=
looxt
auf die 41 Fragen, die die Entente in Brüſſel den deut=

ſchen Sachverſtändigen vorgelegt hat, wird weiteres bekannt:
Frage 3 nach dei Zahlen, welche die Beſteuerung a) für Bekmrnte
roße Privatvermögen, h) für brkanni große Geſellſchaften zeigen
llen, wird durch eine Reihe von Veiſpielen dahin beantwortet, daß
ſahlen über die tatſächlich zu entrichtmrhen Steuern beſtinmter Privat=
rſonen
oder Gſellſchaften nach den Steuurgeſeyen in Deutſchland
icht bekannt gegehen werden düirſen. Frage 23 bittet um zahlenmäßiga
Tufſtellung der Reich bsamten für das laufende Jahr, verglichen mit
313, und zuvar füir a) Eiſenbahn, b) Poſt und Telegxaph, c) andera
striebe des Reichs, () Verwaltung. Die Antwwort weiſt darauf hin,
durch den Uebergang der Finmz rwaltung anf deas Reich die im
ehre 1919 erforderlichen Veamten aus den bisherigen Landesfinang=
erwaltungen
in die Reichsfinanzverwaltung übernomrmen ſpurden. Der
Perſonalaufwand bei der Roichseiſenhahnwervaltung weiſt 1920 gegenr
1913 einen Mehrbeſtatd (ohme (lfaß=Lothringen) ar planmäßigen Be=
amden
von 104 052 und außerylammäßigen Beamteir von 44 755, ant an=
eſtellien
Hilfsbeamten und Arbeitern von 135 059, alſo von insgeſcmt
u8877 Köpfen auf; bei der Reichspoſt= uind Telegraphenverwaltung
strägt der Mehrbeſtanb 1320 an planmäßigen Beautent 55 714, der
Kirtderbeſtand der außerplanmäßiger Beumten 9995. Die Bemmten=
ellen
bei den Landesfinanzveraltungen, ſoneit ſie in die Reichs=
hanzverwaltung
übernonenen wurden, ergaben nach den Hruts=
alten
der Länder vyn 1913/14 oder nach Schätzungen die Zaßl vor
5380. Bis 1319 hatte das Reich keine eigena Finanzterwaltung; ſie
ibte lediglich die Konkrolle üben die Erhebuig der Neichsabgaben durch
die Länder mittels beſonderer Konkrollorgane aus. Der Haushalt für
1313 weiſt 66 Beamt= dieſer Ark nach. Plannuäißige Beamtenſtellen
bei der Reichsfinanzverwaltung ſind in deir Haushalt für 1920 ein=
geſtellt
55 259. Die Geſautzahl der planmäßigen Beamten nach den
Saushaltplänen betmig füir 1913 189 918, für 1920 688 023.

Zur Frage des Eiſenbahnerſtreiks.

Berlin, 16. Jau. (2.11.) Der Vorwärts ſchreibt zu den
Verhandlungen überdie Neuregelungder Teue=
rungszulagen
: Es iſt tatſächlich gelungen, ſehr erhebliche
Zugeſtändniſſe zu erlangen, und wenn nicht alle Wünſche befrie=
digt
werden kounten, ſo braucht deren Grund dafür, die kataſtro=
phale
finanzielle Lage des Reiches, kaum noch ausführlich dar=
getan
zu werden. Im Reichstag iſt die Mehrheit durch die Stel=
lungnahme
der Führer der Regierungsparteien geſichert. Die
Organiſationsleitungen ftehen aber vor der Frage, ob ſie ihren
ollegen die Annahme der Zugeſtändniſſe oder den Streik zur
Durchführung ihrer Forderungen empfehlen ſollen. Der Erfolg
wäre naturgemäß von vornherein ausgeſchloſſen, weun es ver=
antwortungsloſen
Elementen gelünge, noch vor der Entſcheidung

der Organiſationsleitungen hier und da wilde Streiks hervor=
en
. Ein Eiſenbahnerſtreik bedentete under Umſtänden den
ru

Verluſt des geſamten Eiſenbahnſyſtems im beſetzten Gebiet, viel=
leicht
auch ſogar des Nuhrgebietes. Dieſe Gefahr eines Streikes
dürften die ihrer Verantwortung bewußten Arbeiter nicht ans
dem Auge verlieren.

Zu Chriſtians Stolbergs 100, Todestag.

(18. Januar.)

C.K. Zu den Brüderpaaren, die in der Literarurgeſchichte
al8 ewige Unzertrennliche vereinigt ſind, gehören auch die Brü=
der
Stolberg; ſie haben eine lange Wegſtrecke ihres Daſeins
zuſammengelebt, haben viele ihrer Schriften zuſammen heraus=
gegeben
und bilden daher eine Art Einheit. Aber die Erſchei=
nung
, daß der eine des Brüderpaares die bedeutzendere und füh=
rende
Perſönlichkeit iſt, die ſich z. B. auch bei den Brüdern
(rimm und den Goncourts zeigt, tritt im Falle der Brüder
Stolberg beſonders deutlich zutage. Zweifellos war Fried=
rich
Leopold das überragende Talent, der eigentlich ſchöpfe=
riſche
Geiſt. Chriſtian, deſſen 100. Todestag auf den 18. Ja=
nuar
fällt, war, obwohl der ältere, doch vielmehr die empfan=
gende
und mitgehende Nakur. Erſt der Bruder hat ihn zum
Dichter gemacht, und er folgte nur demt brauſenden Feuergeiſt
des anderen, als die beiden Brüder in der deutſchen Dichtung
quſtraten, wie ein paar hochadlige Dioskuren, die durch ihre
(rtravaganz auffallen. Er teilt des Bruders ſchwärmeriſche Hin=
gebung
für Slopſtock, der ſein eigentliches Vorbild in ſeinen
Dichtungen wurde; er erſcheint mit ihm zuſammen im Hain=
bund
, wo man die enthuſiaſtiſchen Sympoſien veranſtaltet; beide
erden Freunde Goethes, beſuchen Frau Aja, die ſie auffor=
dert
, ihren Durſt nach Taten ſtatt in Tyrannenblut in Wein zu
ertränken, und beide gehen mit Goethe auf die berühmte Schwei=
zer
Reiſe. (hriſtian ſteht immer im Schatten Friedrich Leo=
volds
, auch als ſie gemeinſam ihre Gedichte, die Schauſpiele mit
Chören und ſchließlich die große Geſamtausgabe ihrer Werke
herausgeben. Erſt als Chriſtian in Amt und Würden trat, hei=
ratete
und däniſcher Kammerherr ipurde, ließ dieſe engſte (
einſchaft etwas nach.

Die Gedichte Chriſtians unterſcheiden ſüh von dem leiden=
ſchaftlich
friſchen Pathos des Druders durch eine weichere Anmut

und zarte Träumerei; in ihnen herrſcht das ſanfte Gefühl vor,
uind baher iſt die Elegie die Gattung, in der er ſein Beſtes ge=

Spaltung der norwegiſchen Sozialdemokratie.
Kriſtiania, 16. Jan. (Wolff.) Samstag und Sonntag
tagte in Kriſtiania die Landeskonferenz der ſozial=
demokratiſchen
Oppoſitionsgruppe. Ein= vom
Vorſtand eingebrachte Entſchließung betreffend die Moskauer Be=
dingungen
und die Stellung der norwegiſchen Arbeiterdartei ge=
langte
zur Verhandlung. Vei der Abſtimyrung wurden fünf
Stimmen gegen den Vorſchſag des Vorſtandes abgegeben, wo=
nach
die Oppoſition ſich als eigene Partei erklä=
ren
ſoll. In der vom Vorſtand eingebrachten Entſchließung
heißt es: Da der Landesvorſtand der Arbeiterpartei den Vor=
ſchlag
geinacht hat, daß die Partei die Beſchlüſſe des Moslauer
Kongreſſes annehmen und als eine Abteilung der dritten Iuter=
nationale
fortbeſtehen ſoll, da die Oppoſition aber der Meinung
iſt, daß dieſe Beſchlüſſe nur den politiſchen Gegnern der Ar=
beiterslaſſe
nützen können, der Gewerkſchaftsbewvegung aber nicht
wieder gut zu miachenden Schaden zufügen, da die Oppoſition
durch den Vorfchlag des Vorſtandes überdies jede Möglichkeit
verliert, innerhalb der Arbeiterpartei ihren Einfluß geltend zu
machen, ſo wird die ſozialdemokratiſche Opppſition als ſelbſt=
ſtändige
Paxtei unter dem Namen Sozialdentokratiſche Arbeiter=
partei
Norwegens vom 1. März ab organiſiert werden. Alle
Sozialdemokraten, die mit den Moskauer Beſchlüſſen nicht über=
einſtinmmen
, werden aufgefordert, ſich der neuen Partei anzu=
ſchließen
. Alle ſozialdemokratiſchen Oppoſitionsgruppen, welche
die radikale Palitik der norwegiſchen Arbeiterpartei fortſetzen
wollen und ihre Haupkaufgabe in einer möglichſt ſchnellen Sozia=
liſierung
des wirtſchaftlichen Lebens ſehen, werden in die neue
Partei gufgenommen.
Vertrag zwiſchen den Bolſchewiſten und Perſien.
London 15. Jan. (Wolff.) Wie dent Daily Mail aus
Teheran gemeldet wird, ſieht der zwiſchen den Bolſchewiſten
und Perſien dereinbarte Vertrag vor, daß der
engliſch=ruſſiſche Vertrag von 1907 annulliert wird. Perſien und
Sowjetrußland enthalten ſich jeglicher Eineiſchung in die gegen=
ſeitigen
inneren Angelegenheiten. Rußland annulliert alle per=
ſiſchen
Schulben und tritt Perſien die perſiſche Diskontobank ab,
die früher eine Zwveigſtelle der ruſſiſchen Staatsbank war. Fer=

ner verzichtet die Sowjetregierung, wie gemeldet wird, auf die
Nußlanp erteilten Konzeſſionen. Für den Fall, daß eine feind=

liche Streitnnacht beabſichtigt, Rußland auf dem Wege über Per=
ſien
anzugreifen, dürfen die Bolſchewiſten ausreichende Streit=
kräfte
nach Perſien ſenden. Auch zahlt Rußland eine Entſchädi=
gung
für die durch die letzte bolſchetviſtiſche Judaſion angerichte=
ten
Schäden. Der perſiſche Vertreter in Moskaut wurde ange=
wieſen
, den Vertrag zu unterzeichnen.
*

* Kſeite polikiſche Nacheichten. Die infolgs des Vollsentſcheids wot=
dig
gewordenen Neuwahlen zur Bremiſchen Bürgerſchaft=
ſollen
am Sonntag, den 20. Februar, ſtattfinden. Die ſchvediſche
Organiſation Radda Berner

mäßigen Speiſung bedürftigev Kinder in Deutſch=
land
, Oeſterreich, Ungnrn, dem Baltt und evtl. in Rußland zu er=
richten
. In. Neu=York hat ſich ein Hunderter=Ausſchuß von bekannteir
Deutſch=Amerikanern gebildet, um eins umfaſſende Bewegung
gegen

und

Darmſtadt, 18. Januar.
Sirafkunturr. Der bei der Offenbachev Firuta Merz befchirftigte

Die Anklage laujete auf ſchtveren Diebſtahl, doch nahzuf das Gericht muir
einfachetr ait, weil der Diebſtohl (die rechtswidrige Aneignung) bereits
durch das Verbringen des Sadle3 in das fragliche Verſteck verühr var und
deshalb das ſpätere Qutaſifükationsmoment des Einſteigens nicht mrehr in
Bctracht Eam. Sch. vurde nur der Begünſtigung ſchuldig befir
den und (bisher unbeſtraft) zu 1. Woche, der gleichfalls unbeſtrafte

zu 3 Monaten Gefängnis verurteilt. Der 25jährige Fabrik=
arbeiter
Peter Adam Hohmann von Offeuhach ifk zur verheiratet,

unwerhielt aber nebenbei in Ne=Iſenburg ein Liebesverhältnis nrit einent
dorbigen Mädchen. Mls er dieſe zur Kirchlreih Beſuihte, henutztt er die
Gelegenheit, mit beit örklichen Verhältniſſem vertraut, bei der Tochter
eines Offenihacher Kameradei mittels Nachſchlüfſel3 einzubringeir urid den

dort verwahrten Sonutagsanzug Jenes un Wert von 1000 Mark zu ſteh=
len
. Der Beſtohlene hat ſein Eigentunr wisdeu zurüicherhalten und der

unbeſtrafte Angeklagte wurde für den ſchivereit Diebſtaht zu 4 Mo=
naten
Gefangnig, abzüglich dreier Wochen der früheren Unter=
ſuchungshaft
, vernrieilt. In einem Offenbacher Berutſungsfall hanbelt
es ſich um Salvarſanſchießerei und es zaren deshalb wegen
Preistreiberet bezſv. unerlaußten Arzneimittelhandels der Leder=
ud
Zigaryenhändler Guſtav Zeickert vrir Weinheim n. H. B. zut
Jahr Gefängnis ncbſk 6000 Mark (eldſtrafe, der Weinhändler Jakoß
Biſch von Offenbach zu 5 Mongteu nebft 3000 Mkurk und der durtige
Vaxieiebeſiyer Chriſtian Flatten zu 4 Monaten Gefängnis
tiebſt 3000 Maxck Geldſtrafe verurkeilt worden. Im Jahre 1919 fühlte
der Erſtgenannte das Bedürfnis nach lohnenderem Erwerbe und ſurde

leiſtet hat. Auch in ſeinen Ueberſetzungen aus der Antike, in
den anmutigen Verdeutſchungen griechiſcher Gedichte, ſopho=
leiſcher
Draien und des pſeudohomeriſchen Froſchmäuſekrieges
er ein feines poetiſches
ent.
letzten Dichtungen
trat damals mit

dem Bruder in den 1815 erſchienenen Vaterländiſchen Gedichten
in die Reihe der Arndt, Schenkendorf und Rückert. Aber wie
aus fernen Vergangenheiten tönen dieſe noch ſireng den Klopſtock=
ton
feſthaltenben Oden, von denen zum Schluß als Prohe ſein
Gedicht auf die Völkerſchlacht von Leipzig in den drei
erſten Strophen zitiert ſei:
Wie Aetnas Wucht belaſtet die Rieſenbrut
Des Typhon zuckt er, dumpf das Gebirg erkracht
Mit Kluft und Hainen; ſtöhnt er, Wolken
Wirbeln empor ſich mit Aſch und Flammen,
So lag des Grams Bild auf der Seele
In jener ſchwarzen Stunde des Strafgerichts,
Die ausgoß ihres Zornes Schalen
Ueber den Buſen des Vaterlandes.
Nun kränze deine Locken, Germania,
Dein Haupt erhebe hoch und dein Aug umhei,
Dein großes, blaues Auge! Welch’ ein
Morgen verſiheuchte die Nacht des Drangfals!

Sk. Einfluß künſtlicher Beleuchtung auf das Wachstum der
Pflanzen. In der Gärtuerlehranſtalt zu Dahlem ſind Verſuche,
das Wachstuyt der Pflanzen durch Licht zu be=
einfluſſen
, mit gutem Erfolge durchgeführt worden, wie
das Landwirtſchaftliche Jahrbuch, Band 52, zu berichten weiß.
Es wurden zwei Treibhäuſer mit Gurken und Tomaten je zur
Hälfte durch Reonlampen beleuchtet, während die anderen Half=
ten
der Treibhäuſer durch einen Vorhang abgeſchloſſen waren.

Die Lampen beſtanden aus 5 Meter langen Elasröhren von 4,5
Zentimeter Durchmeſſer, die mit Neongas gefüllt und an einen
Hochſpannungstransformator von enva 3000 Volt angeſchloſſen
ſoaren. Es wurde auf dieſe Weiſe ein gan; bedeutender Er=
folg
erzielt. Während in dem unbelichteten Teile des Gurken=
hauſes
im erſten Jahre nur 370 Stück Gurken mit einem Ge=
wicht
von 186 Kilogramm gewonnen wurden, ergab die belichtete
Hälfte 500 Stück Gurlen mit einem Gewicht von 277 Kilogramm.
Im zweiten Jahre wurden im belichteten Teile 425 Gurken
zu 230 Kilogramm Geicht erzielt, im unbelichteten Teile nur
370 Stüick zu 163 Kilograwim. Im Tomatenhaufe ergab der un=
belichtete
Teil im erſten Jahre 69 Kilogramm, im zweiten 70
Kilpgramn, tährend der belichtete Teil 100 bis 106 Rilogramm
ergab.
ſich von allen anderen Lichtquellen

angeblich durch Zufall auf das Salvarſan hingewieſen. Nach ſeiner E=
zählung
ſuchte er in der Lindquer Gegend Lebensmittel aufzukaufen, un. EA

3 fragte ihn ein dortiger Verwittlex, ob er nicht das fragliche Heilmitts

Ruecks Verſchiebung ins Ausland liefenn könne. Der Handel mit Arzne

mitteln bedarf nach der einſchlägigen Verordnung der amtlichen Geuel=

migung, die für keinen der Beteiligten voxlag. Durch ähnlichen Zuſa
erfuhr er ſpeiter in Offenbach den Namen des D. und dieſer beſorgte dan
von dem Frankfurter Apethetenbeſitzer Meier 800 Gramm Salvarſan i
der Originalpackung der Höchſter Farbwerke. B. bezahlte den Külvpre5
von 11000 Mark und rechnete ſeinerſeits ſeiem Abnehmer für die Gre
fälligkeit 200 Mark mehr, obwohl er nur aus Mitleid für dieſen ſich aua
das Geſchäft eingelaſſen haben will. Vorher hatte Z bereits 200 Gram=
Saldarſan wiederum durch einen Zufall von dem Angeklagten Flatten /it.
für 200 Mark gekauft, und Letzterer will dasſalbe als Pſand für der
unbegli ene Zeche suveier unbekannten Gäſte hurz borher erhalten habeiz.
Z. hatte angeblich ſeine letzlen verfügbaren Geidmittel auf die Speku=
lakion
verwendet, reiſte mit der Ware nach Lindau, doch epgaben ſich dor
Schwierigkeiten und es erfolgte die Beſchlagnahme des ganzen Poſtens
den er ſo eingebüßt hat. Er ſtrebte in 2. Inſtanz Strafmilderung au zc=
und erreichte die Herabſetung auf 3 Monate Gefängnis nebr
5000 Mark Geldſtrafe. Statt des anpeftrebten Frsiſpruchs erzialte B. nu.
Ermäßigung auf 1 Monat Gefängnis nebſt 3000 Mark und
wurde unr zu 3000 Mark Geldſtrafe berurteilt.
Landestheater. Die Dekorationen und Koſtüue zu Don Cax
los, der am 20. Januar in Szene geht, find von T. C. Pilartz ent

vvorfen. Die Einſtudierung leitet Guſtav Haxtung, von dem auch die
Frantfurter Inſzenierung des Werkes ſtammt.
* Herr Geheimer Finanzrat Baſtian begeht heute am 18. Januaz

ſeinen 50. Geburtstag.
* Der Chauffenr=Verein hielt im ſehr gut beſuchten Konkordiaſſaal=
ſeine
Weihnachtsſeier ab. Nach einer Einleitung mit einemr flott geſpiel=
Muſikſtück durch die Herren W. und G. Kaun eröffnete Herr Fr.
Ehrhardt mit einer wirkungsvollen Anſprache die erhebende Fsier
der ein von ihm ſelbſt verſaßter Prolog, von Herrn Fr. Ehrhardt jun.
ſchön vorgetragen, mit lebenden Bildern, folgte. Die Vortragsfolgr
war durch die Mitwirkung der GeſangZabteilung der Geſellſchaft Komet
und der Mandolinen=Geſellſchaft Melicia, ſowie der Damen Schlan=
der
und Schnell und des Soliſten Herrn Reichert wirkungsvoll
ergänzt und waren alle Darbietungen, insbeſondere die Aufführung
eines kleinen Theaterſtückes, gut gelungen, was der lebhaſte Be, ill der
Anweſenden beuvies. Den Glanzöunkt der Veranſtaltung bildete die Be=
ſcherung
der Kinder der Vereinsmitglieder. Durch die gütigen Gönner
und Freunde des Verein3 waren die Veranſtalter in der glüchlichen Lage
allen 58 Kindern der Mirglieder des Vereins außer einem Körbchen mit
Aepfeln und Gebäck ein Sparkaſſenbuch mit 20 Mk. Spareinlage zu
überreichen, worüber allgemeine Freude herrſchte. Allen gütigen Spen
dern ſoi an dieſer Stelle hiermit herzlichſt gedankt. Die ſchönen Tom=
bplapreiſen
fanden einen allgemein guten Amklang.
* Deutſcher und Oeſterr. Alpenvexein, Sektion Darmſtabt. Monats=

verſammlung. Nothenburg ob der Tauber, die Perle des fränki=
ſchen
Landes, wwar das Wanderziel, zu dem Herr Prof. Fr. Müller

ſeine äußerſt zahlreichen Hörer führte. Anknüpfend an ſeinen letzkjähri=
gen
Vortrag begann der geſchätzte Redner die Wanderung in Dinkels=
büihl
, drem alten Städtchen an den grünen Ufern der Wörmitz, über Dom=
bühl
und Schillingsfürſt, mit einem kleinen Abſſtecher nach Eſchenbach,
dem Geburtsort des bekannten Minneſängers Wolfram von Eſchenbach,
Uaber dem tiefen Tautbergrund eröffnet ſich zuerſt der Blick auf die hoch=
gelegene
Stadt Rothenburg, die ſich von hier am maleriſchſten ausnimmt
mir ihrenr Türmen, Toren und Zinnen. Durch dus Spitaltor, vor dem
die große Meffingſche Heilquiſtalt liegt Getreten zvir die alte Reichsſtadt
mit all ihren maleriſchen Gaſſen und Winkeln, mit reichwerzierten Brun=
nen
, ſtark beivchrten Toren und wohl erhaltener Etodtnmuer, überragk
von dem ſchlanken Turmte des alten Nathauſes. Herrliche Bilder zau=
berte
ber Redner uns vos Augen von dem altehrwürdigen Marktplatz
mit dem ſtolzen Nakhaus, der Marienapotheie und der Ratstrinkſtube,
von der Herrengoſſe mit den vo nehmen Patri ierhäuſern und ihren ſtil=
lein
, galeriegeſchmuiichktem Höfen, von Gen wunderbaren Blicken von der
alten Burg auf Shadt und Tebertal, von den Taubertal ſelbſt und der
alten Jakobsüirche mit den feinen unſtwerken Tillmann Niemenſchnei=
ders
. Durch ſeine anziehende Schilderung, die künſtieriſch volſendeten
Aufnahmen, unter denen ſich auch eine Reihe ſvohlgelungener Teleauf=
nahmen
befanden, wußte Herr Prof. Müller ſeine Hörer in die Zeiten
der alten deuiſchen Reichsſtadt, in den Geiſt des großen Tobler, zurück
zu derſetzen und für eine Stunde die fible Launs der Jetztzeit dergeſſen
zut machen. Reichrr Beifall, dem der Vorſitzende Herr Prof. Dr. Maurer
ntoch beſonder= Wyrte verlieh, war der wohlverdiente Dank für den ge=
nußreichen
Vortrag.
* Verein für Volksbildung. Deutſchland nachbem Frtz

a

Hensſchluß. Wem wird das Herz nicht ſchwer bei dieſen Worten)
Und dennoch wüſſent und wollen wir uns aufraffen, unſere Gewährte

Energie zuſamienfaſſen und den Mur haben, das Bild des Zuſammen=
bruchs
Deurſihlands zu betrachtenn in ruhiger, ſuchlicher Ueberlegung, du
nrit wir die Stellen finden, luo wir den Hebel anzuſetzen haben, der C
deutſch= Wirtſchaftsmaſchine (Handel und Gewerbe) wvieder in normalen
Gang bringen ſoll. Die beſten Anzeichen ſind ſchon da in der ſteigenden
Arbeitsluſt und dem regen Erfindungsgeift deuiſcher Wiſſenſchaft und
Techni; wie könnte es cuch anders ſoin bei der durch Jahrhunderte er=
prohten
Arbeitſamkeit und Intelligenz des deutſchent Volkes? Der ſiebente
Lüchtbildervortrag: Deutzſchland mach dryr Friedensſchluß,
zu dem 47 Lichtbilde= von drmr Film= und Lichtbilderverleihinſtituß der
Reichszentrale für Heinatdienſt Landesabteilung Heſſen zur Ver=
fügung
geſtellt zuurben, findet am Donnerstog, den 20. Janur, abends
8 Uhr, im Hörſaal 326 der Techniſchen Hochſchule ſtatt. Der Aedner,
Herr Stuh. Strippelmann, bringt Deurſchlands neue
wirtſchafts=geographiſche Geſtalt in Wort und Bild
unſer Auge. Wir ſehen in Diagrammen und Tabellen das Land
t5 den Wert der abgetretenen Giebicte, ſowwie die Zahlen der einſtigen
Schiffahrt und ber heutigen. Die Ergebniſſe der Konferenz in Spa, die
dadurch bedingten wirtſchaftlichen und Lebensverhältniſſe in den abge=
treteneir
Gebieten, deren Wevölkerungen, Imduſtvie und Handel ſind mr
Dichtbild vor uns grſtellt, auf daß wir erkennen, duas man uns nahm.
So fchiner die Friedensbedingungenr auch auf uns laſten, ſo ſehr hat jeder
einzelne Deutſrl die Verpflichtung, ſicht mit dieſen Bebingungen näher
vertrant zu mache. Denr Friebensbertrag muß Jedernann in ſeinen
Hauptzügen und Hauptwirkungen kennen. Darum geht hin und hört,
muns mrant Euch im Volksbildungsbexein zu ſagen hnt. (Näheres ſieh=
Anzcigeteil.
* Bund Deutſcher Bobenreformer.
Ortsgruppe Darmſtadt hält
ihre Jahres=Hauptverſammlugt am Dienstag, 25. Jan
aßends, in der Techzniſehen Hochſchule ab, worauf bie verehrlichen Mit,
glieder jetzt ſchon aufmerkſam gemact werden. (Siche noch bef. Anz.)

durch ſeine feuerrote Farbe unterſcheidet, wurde übrigens nun
als Zuſatzbeſeuchtung an trüben Tagen und während der Nacht
angewendet; in übrigen waren die Pflanzen natürlich der Ein=
wirkung
des Sonnenlichts ausgeſetzt.

** Der Hoſenkuppf als Detektiv. In einer Straße der klei=
nen
ſüdfranzöſiſchen Stadt St. Raphael fand man vor kurzem
einen beſinnungsloſen Mann auf, der ſich allmählich erholte und
nun angab, er habe 10 000 Pfund in engliſchen Bankuoten ver=
loren
. Der Detektid, der das um dieſe Perſönlichkeit gebreitete
Geheimnis enträſelte, war ein Hoſenknopf. Man fand nämlich
auf den Knöpfen ſeiner Beinkleider die Firma eines Brüſſeler
Schneiders und wandte ſich nun an dieſen um Auskunft. Da=
durch
wurde das Myſterium raſch gelöſt. Es ſtellte ſich heraus,
daß der Aufgefundene kein engliſcher Millionär oder ſonſt eine
geheimnisvolle Perſönlichkeit ſei, ſondern ein entlaſſener belgi=
ſcher
Soldat namens Georges Pemik, der mit ſeinen Erſpar=
niſſen
eine Reiſe nach der Riviera gemacht und dort im Spiel
all ſein Geld verloren hatte. Hungrig, erntüdet und mittellos,
kam er bis St. Naphael und fiel dort bewußtlos hin. Als ihn
die Polizei fand, ſuchte er ſich mit einem Geheimnis zu um=
geben
, aber der verräteriſche Hoſenknopf hat dieſe Myſtik rafch
zerſtört.

be

G. Ein ſchlagfertiger Kutſcher und der Köluer Dvu. In
Scöln ſoll ſich dieſer Tage die folgeude Geſchichte abgeſpielt

haben, die ähnlich auch von Wien erzählt wird: Fährt da ein
amerikaniſcher Offizier in einer Droſchke durch die Stadt. Als
er über die Rheinbrücke kommt, fragt er den Kutſcher: What is
that für eine wundervolle Brücke? Die große Rheinbrücke,
antwortete der Kutſcher, daran hat man über zehn Jahre ge=
baut
. Oh, bei uns in Amerika baut man ſo was in zlvei
Jahren. Der Kutſcher ſchſeigt. Und als ihn der Mann aus

nir

dem Lande der unbegrenzten Möglichkeiten nach der Bauzeit des
Opernhauſes fragt, gibt er mürriſch zur Antwort: Das haben

wir in drei Jahren gebaut. Oh, bei uns in Amerika baut man
ſo etwas in einem Jahr. Die Fahrt geht weiter. Da erregt
des Kölner Domes überragende Pracht das Intereſſe des Ame=
rikaners
. Unbekannt mit den berühmten Bauwerken Deutſch=
lands
, fragt er den Kutſcher, ob das eine berühute Kirche ſei.
Das weiß ich nicht,, gab der Kutſcher zur Antwort, die ſtand
geſtern noch nicht.

[ ][  ][ ]

Däuuzezer 12.

* Muſikverein. Nach 7jähriger Pauſe hat der Vergnügungsausſchuß
s Muſikvereins ſich entſchloſſen, wieder einen Familienabend im
iewohnten Rahmen zu veranſtalten. So wie in früheren Jahren bei
ſeſer Gelegenheit die Lokaldichſtung beſonders bevorzugt wurde 88 ſei
ein wert an Familie Luſtig‟ Der Garantieſchein Der Kaktusfreund
s graue Elend ſoll auch diesmal eine Lokalpoſſe E geplagder
ſamiljevadder zur Aufführung gelangen, deren Dichter unſer
bürger Dr. Büchner iſt. Das Stick wurde vor 30 Jahren geſchrie=
in
und mit durchſchlagendem Erfolg wiederholt im Saalbau aufgeführt.
ilrere Darmſtädter werden ſich mir Vergnügen an das prächtige Werk
d ſeine ausgezeichneten Darſteller erinnern. Der Name des Regiſſeurs,
Guard Göbel, vom Landestheater, bürgt für eine flotte Darſtellung.
e Failienabend findet am Sonntag, den 30. Januar, im Saalbaut
Ft. An die Aufführung wird ſich ein gemütliches Zuſammenſein an=
ſließen
. (S. Anz.)
* Frauengruppe der Deutſchen Demokratiſchen Partei. Auf die am
dnnerstag, den 20. d. M., nachmittags 4 Uhr, ſtattfindende Mitglie=
drverſammlung
ſei hierdurch nochmals aufierkſam gemacht.
u5 Referat über die Nürnberger Tagung, ſowohl wie die gleichzeitig
ſufindende Neuwahl des Vorſtandes begegnen gewiß dem regſten In=
reſe
aller weiblichen Mitglieder.
* Die Jahreshauptverſammlung der Kaufmänniſchen Stenographen=
gellſchaft
Gabelsberger E.V., die am Sonntag im Fürſtenſaal ſtatt=
in
war trotz des verlockenden ſchönen Wetters ſehr zahlreich beſucht,
us ein reges Intereſſe der Mitglieder bewies. Das abgelauſene Ge=
fsjahr war für die Geſellſchaft, die vor allem Geſchäftsſtenographen
h nbilden und exiſtenzfähiger machen will, reich an Arbeit, aber auch
Ia/Erfolg. Der guten Werbetätigkeit iſt die Neuaufnahme von zahlrei=
an
ordentlichen und unterſtüitzenden Mitgliedern zu danken. Die Gefell=
ſtat
iſt mit 600 Mitgliedern einer der größten Vereine am Platze. Ihre
Xürebungen, die vor allem ſtraffe Diſzivlin im Unterricht als Vorbe=
hieung
jeden Erfolges erblicken, haben Anerkennung and Beifall auch
Fanderen Vereinen gefunden. Die Vereinstätigseit ſelbſt war ſehr
me; es wurden 10 Anfängerkuvſe mit insgeſamt 500 Teilnehmern ab=
ghlten
, der Stenographicunterricht war von rund 7500 Perſonen be=
ih
, während der Maſchinenſchreibunterricht eine Beſucherzahl von rund
10) Perſonen aufweiſt. Die einzelnen Abteilungen der Geſchüftslei=
ug
haben m ſelbſtloſer Weiſe für die Organiſotion, die neben Unter=
nstätigkeit
auch die Intereſſen der Stenogvaphen und Maſchinenſchrei=
bvertreten
will, gearbeitet, ihrer Mittzirkung iſt in der Hauptſache
: Blüihen des Vereins zu danken. In der Vorausſetzung vollen Ver=

mſteiorer Tagplatt, Dienstag, den 1S. Januar 1521

Serrz F.

ündniſſes boi den Mitgliedern iſt eine Erhöhung des Betrages vorge=
te
worden. Der Beitrag beträgt jetzt 16 Mark jährlich. Die Feſt=
chenytung
darf als erſtes Ergebnis einer Arbeitsgemeinſchaft mit den beiden
adren ſtenogradhiſchen Körperſchaften nach Gabelsberger angeſprochen
yrden. Der ſeitherige Vorſtand wurde größtenteils wiedergewählt, das
Areinsorgan Darmſtädter Geſchäftsſtenogvaph erſcheint mit ſtenogra=
Uſcher Beilage in demſelben Umfange weiter. Ein kleiner Tanz be=
noß
die anregend verlaufene Verſammlung.
Mittwoch, den 19. Januar 1921
gültige Lebensmittelmarken:
Brot: Die Marken Nr. 1, 2 und 9 (800 gr Brot), Mehlmarke Nr. 10
vom 16. Januar bis 15 Februar 1921 (Anteil 560 gr Mehl),
Kartoffelverſorgung. Auf die Kartoffelmarke Nr. 2 werden von
Samstag, den 15. d3. Mts., ab fünf Pfund Speiſekartoffeln
zum Preiſe von 35 Pf. für das Pfund abgegeben,
Hanshaltungsmehl zu 5.20 Mk. für das Pfund, das in den
Kkeinhandelsgeſchäften und Bäckereien noch nicht abgeholt

iſt, kann noch bis zum 22. Januar ds, Js. von dort be=
zogen
werden.
Kornedbeef: Bei den Rindsmetzgern kleine Doſen Cornedbeef
an jedermann, auchAnſtalten und Gaſtwirtſchaften, zum Preiſe
von 8.80 Mk. pro Doſe ohne Marken ſolange der Vorrat
noch reicht.
Maisgrieß zum Pfundpreis von 3.30 Mk., markenfrei ( ent=
bitterte
und entölte Qualitär.)
Zucker: Bezugsmarke Nr. 1 Januar=Anteil, 500 gr auf den Kopf.
Hernſeife: Auf Seifenkarte, Abſchnitt Auguſt, September, Ok=
tober
, November und Dezember je ca. 1 Pfund zum Preiſe
von 11.50 Mk. Ausgabeſtelle: Wilhelminenſtr. 15, Zim. 5.
Holzverkauf: Ausgabe der 9. Holzrate von 4 Zentnern auf die
Nr. 34 bis einſchl. 37 zum Preiſe von 12 Mk. für Nadelholz
und 14 Mk. für Laubholz. Stockholz für gewerbliche Ver=
braucher
zum Preiſe von 9 Mk. gegen Borlage der grünen
Gewerbekohlen=Ausweiskarte auf Zimmer 39 der Kohlen=
ausgleichſtelle
.
bansbrandkohlen. Hälfte der 4. Rate, vorwiegend in Braun=
kohlen
=Briketts gegen vorherige Vorlage der weißen Haus=
brandkarte
auf der Kohlenausgleichſtelle, Alexand erſtr. 22,
Zimmer 39, ſoweit dies nicht bereits bei der erſten Hälfte
der 4. Rate geſchehen iſt, ferner die 5. Rate auf weiße
Hausbrandkohlenkarte in Rohbraunkohlen aus der Grube
Prinz von Heſſen.
Die Kartenausgabeſtelle, bisher Waldſtraße 23, befindet ſich
jetzt Wilhelminenſtraße 15.
Die Dienſträume der Lebensmittelämter und der Kohlenaus=
gleichſtelle
ſind ſür den Verkehr von 81 Uhr, die der ärzt=
lichen
Kommiſſion, Wilbelminenſtraße 15, Zimmer 3, vor=
mittags
von 82½ Uhr und unr in dringenden Fällen
nachmittags von 3½6 Uhr geöffnet.

Alle Lebensmittelmarken ſind gut aufzubewahren.
Verlorengegangene Marken werden nicht erſetzt,
verfallene Marken nicht umgetauſcht.

Achtung.
bewahren.

Die ausgegebenen Seifenkarten ſind gut anfzu=

Zuckerverkauf auf Bezugsmarke Nr. 1, Januar=Anteil, 500 Gr.
den Kopf, erfolgt bei den Kleinhändlern von Mittwoch, den 19.
Inuar, an. (S. heut. Bekanntm.)

*
plt

Zeit imier von neuem auftühlt, anſcheinend keine ſo bedeutende Rolle,
ſie habent ſich rückhaltlos dem echten volkstümlichen Naturalismus ver
ſchrieben. Aber auch ihnen iſt wicht die Hauptſache, was geſpielt wird,
ſondern, wie geſpielt wird, oder richtiger geſagt, wer ſpielt. Ihnen be=
deutet
der Name Terofal ein Programm, auf das ſie unbedingr
ſchwöret

Nebenſache, man lacht, wenn man den Xader hört, wenn mian ihn in
ſeiner ganzen behäbigen, Behaglichkeit und Humor derbreitenden Art
ſieht, man brüllt und wälzt ſich vor Lachen über ſeine trockenen Späße.
Dieſer wahre Lebenskünſtler, halb Trottel, halb Gauner, dabei aber
immer verſchlagen und auf ſeinen Nutzen bedgcht, darf in keinem dieſer
Bauernſwicke fehlen. Er iſt der Angeldunkt, um deu ſich alles dreht, er
iſt Gelegenheitsmacher, Riehter und Rächer in einer Perſon. Das Er=
öffnungsprogramm
brachte eine Bauernkomödie mit Gefang und Tanz
von Hans Werner: sDorfgeheimnis, die in draſtiſcher Weiſe
zeigt, daß die Tugendbundsvorſitzende, die Kathrin des Ruppenhofbauern,
auch nicht ohne menſchliche Schwächen iſt, wie auch ſie dem mächtigſten
der mächtigen Triebe, der Liebe, nicht unzugänglich iſt und für ihre über=
ſpannte
Tugendbündelei hart beſtraſt twird. In den Hauptrollen fpielen
die hier ſchon bekannten vortrefflichen Mitglieder des Enſembles: Mawa
Vogelſang als Kathrin, Carl Mittermayr als Oberknecht Ferdl,
beide in der einheitlichen Auffaſſung und Durcführung ihrer Rollen

dem Stüicke mehr in den Hintergrund. Einen intereſſanten Ausſchnitt aus
uralten Volksgebräucken zeigt das Auftreten der drei Sternſänger die
Herren Schwarz, Mayer und Hönig). In den Pauſen erfreuien
die Zither= und Violin=Virtuoſen des Enſembles mit den ſo großen An=
klang
findenden Muſikvorträgen. Sehr lebhafter Beifall wurde auch
den Volkstänzen geſpendet.
Reichsgründungsfeiern.
Die Fefer der Demokratiſchen Partei.
* Die Demokratiſche Partei beging die Reichsgründungs=
feier
im Landestheater. Der Aufführung der Meiſrerſinger ging eine
Anſprache des Reichstagsabgeordneten Korell vorauf, der zunächſt
daran erinnerte, was der einzelne und die Geſamtheit dem Deutſchen
Reich zu derdanken haben. Das Deutſhe Reich ſei ein Reich des Frie=
dens
geweſen. Unter anderen Lügen des Verſailler Vertrags ſei die
größte die, daß wir die Schuld an dem Ausbruch des Krieges hätten.
Wir haben die Werke des Friedens gefördert in einer Weiſe, die die
Bewunderung aller Völker herausforderte. Kein Beckmeſſer kann herunder=
veißen
, wns das Deutſche Reich der Geſamtheit gegeben hat. Für uns war
nur da2 Wohl der Geſamtheit maßgebend, und heute gilt vor allem denen,
die ihr Leben für das Reich hingegeben haben, unſer Dank. Auch nach dem
Kriege iſt das Deutſche Reich noch eine Größe, noch heute, i ſeiner
Jammergeſtalt, hat es eine Größe und Kraft in ſich, der unſere Feinde
nicht trauen. Das Selbſtbeſtimmungsrecht wird zu unſerem Nachteil
ins Gegenteil verkehrt; aber die Abſkimmungen in Oſt= und Weſtpreußen
umd Schleswig haben es bewieſen und die in Oberſchleſien werden es
beweiſen, daß man trotz allem bei Deutſchland bleiben will. Das
Schlimmſte, was in Deutſchland jetzt herumgeht, iſt die Verzweiflung
am Deutſchen Reiche; das wäre der Untergang, wenn wir vergäßen,
daß wir zugleich Baumeiſter und Bauſtein= ſind für die Zukunft des
Reiches. Alles Wertvolle und Echte in der Vergangenheit und Gegen=
wart
wirkt hinein in die Zukunft. Im Jahre 1648 war Deutſchland
in gleich ſchlimmer Lage; niemand hätte damals einen Pfenwig für
Deutſchlands Zukunft gegeben. Und doch! Die deutſche Eigenart als
Geſchenk des Himmels verſchaffte ſich Geltung, aus Arbeit und Inner=
lichkeit
wuchs es wieder empor und überſtand auch die kommenden ſchtve=
ren
Zeiten, und unter dem Druck der Zeit nach 1848 entſtand die Sehn=
ſucht
und die Liebe zu einem einigen Deutſchland. Der deutſche Einheits=
gedanke
wuchs wvie das Brünnlein aus dem Boden. Dann bam der große
Mann, den an dieſem Tage ein Lorbeerkranz des Gedenkens gebührt,
Bismarck! Von dem Bismarckſchen Reiche ſind wwir nun herunter=
gebrochen
in den Verſailler Vertrag. Ihn zu beſſern und zu beſeitigen,
muß unſer größtes Bemühen ſein und iſt oberſte Pflicht des Reiches.
Wie man täglich ein Vaterunſer betet, muß von allen deutſchen Zungen
in den nächſten Jahren immer wieder der Ruf nach Abänderung dieſes
Vertrages erklingen, die nicht durch Krieg herbeigeführt werden ſoll,
ſondern durch Proteſte und, wenn ein Völkerbund nötig iſt, dadurch,
daß Deutſchland als gleickwertiges und gleicbereihtigtes Mitglied auf=
genommen
wird und den Vorwurf von ſich weifen kann, daß es ſchld
an dieſem furdnbaren Kriege ſei. Nicht um die Frage Nepublik oder
Monarchie handelt es ſich, fondern um das Wohl der Geſamtheit;
unſere ganze Politik muß ſich zu dicſem oberſten Geſetze bekennen und
danach handeln. Wir müſſen einig ſein, damit wir uns hinüberretten
können in eine beſſere Zukunft. Nach einem Appell an die Jugend und
die Frauen und alle Deutſche in allen Parteien in dieſem Sinne ſchloß
Nedner: Deutſchland kann nicht untergehen; die Parteien mögen zer=
brechen
, wenn ſich nur Deutſchland retten. Das Reich muß uns
doch bleiben!
Nachdem der Beifallsſturm ſich gelegt hatte, ſetzten die prachtvollen
Klänge der Meiſterſinger=Ouvertüre ein, worauf eine glänzende Auf=
führung
der Oper unter Meiſter Ballings Leitung folgte. Keine Oper
der geſamten Overnliterätur war für dieſen Tag geeinneter, als dieſes
wunderbare Dokument deutſchen Geiſtes, deutſcher Größe und deutſcher
Kunſt.
Das Haus war ausverkauft. Während der Pauſen waren in den
ſchönen Seitenfohers Stände mit Erfriſchungen aufgeſtellt, die von
Damenhänden bedient wurden. Der Reinertrag der Veranſtaltung iſt
für die Veteranen von 1870/71 und deren Hinterbliebene beſrimmt.
Die Feier der Heſſiſchen (Deutſchnationalen) Volkspartei
im Feierabend war im Rahmen eines echt deutſchen Fmnilienabonds
gehalten. Auf der Bühne, die die Büſten Kaiſer Wilhelms I. und des
großen Kanzlers, mit den Fauben ſchwarz=weiß=rdt umpunden, zwiſihen
ſinnigem Grün ſchmückte, ſaß eine deutſiche Familie (Ockonomierat
Haug) und nahm mit liebevoll einſtudierter und ebenſo künſtleriſch zu
Gehör gebraihten Hausmuſik die Heizen der Hörer gefangen. Herr
Ausfelder vom Heſſiſchen Landestheater, der Gedichte Deutſch=
land
und die Welt von E. v. Wildenbruch, Sonett von Emanuel Gei=
bel
, Geharniſihte Sonette von Friedrich Rückert und Gebet von
Emanuel Geibel 1818 vorirug, gewann die Herzen ſeiner Hörer durch
tiefempfundenen Ausdruck der Sprache. In ernſten, zu Herzen gehen=
den
Worten ſprach Herr v. Pfiſter von dem heißen, langen Sehnen

Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
Die ſittliche Forderung, Luſtſpiel in einem Akt
ui Otto Erich Hartleben. Neueinſtudierung im Schau=
ſtelhaus
zu Frankfurt a. M. am 14. Janar 1921.
An der ſittlichen Forderung Otto Erich Hartlebens wäre
nht viel verloren, wenn wir ſie nicht wieder vorgeführt bekom=
mn
hätten. Ein reines Dialogſtückchen, Konverſation für einen
hrrn und eine Dame; er, Philiſter aus Rudolſtadt, ſeines Zei=
ans
Inhaber der Firma C. W. Stierwald Söhne, ſie, Künſt=
bein
, Freiwild, lebenstoll. Er fällt natürlich ihr zum
Ofer, und über das Hinwegſetzen über ſeine ſittliche Forderung
fült der Vorhang. Man konnte ſich an zwei trefflichen ſchau=
ſßeleriſchen
Leiſtungen erfreuen: Maria Karſten als Rita Revera

ud Georg Lengbach als Friedrich Stierwald. Es folgte

Ennos Eroteske Die große Katharina mit Neu=
Fetzung der Rollen der Larin jetzt Maria Karſten, früher
ſtr Aſchenbach und des Leutnants Edſtaſton jetzt Walter
Xügmann, früher Ernſt Karchow , die beide ihre Vorgänger
uht erreichten, obwohl ſie ganz gute Leiſtungen boten.
Teiflich war wieder Toni Impekovens ewig beſoffener
W. W. Gg.
Ptemkin.
Z. Ausſtellung von Handzeichnungen des
Aalers Hammann=Bensheim. Man ſchreibt uns:
Krzeit werden in der Kunſthandlung Littauer in
lünchen Handzeichnungen von dem Maler Hammann=
Zensheim, der ein geborener Darmſtädter iſt, ausgeſtellt.
Leſe Handzeichnungen ſind als durchaus ſelbſtändige Kunſtwerke
z bewerten, nicht etwa als Vorſtudien für größere Gemälde.
Ans nun dieſen Schöpfungen ihr ganz beſonderes Gepräge ver=
leht
, iſt ihr ausgeſprochenes Eigenleben, das ſich nicht mit den
Ulichen Schlagwörtern der Zeit faſſen läßt. Innig beſeelte Na=
w
blickt uns aus den mit geradezu nachtpandleriſcher Sicherheit
ſigeſetzten Zeichnungen entgegen. Form und geiſtiger Gehalt,
es nach Nietzſche in unſerer deutſchen Kultur mehr denn je zu
bſöhnen gilt, ſchließen ſich in dieſen Schöpfungen zu einer
oltenheiteren und ᛋeltenernſten Harmonie zuſammen. Eine
bßere Kollektivausſtellung dieſer Zeichnungen wird etwa vom
1 Januar ab in der Kunſthalle Darmſtadt (Rheintor) ver=
(ſtaltet werden.
Spohr=Muſeum. Die ſeit 1978 mit dem Sitze in
Eſſel beſtehende Spohr=Geſellſchaft, die ſich die Pflege
95 Andenkens an den Komponiſten Louis Spohr, den Groß=

meiſter des deutſchen Violinſpiels, als Ziel geſetzt hat, und deren
Mitglieder ſich auf alle Gaue Deutſchlands wie auch auf das Aus=
land
verteilen, hat in den letzten Jahren mit Erfolg an dem
Ausbau eines Spohr=Muſeums gearbeitet, deſſen Begrün=
dung
Heinrich Stein, dem Direktor des Kaſſeler Spohr= Konſerva=
toriums
, zu verdanken iſt, der auch die Leitung des Muſeums in
Händen hat. Die Sammlungen ſind bereits ſoweit vorgeſchritten,
daß ſie in Kürze der Oeffentlichkeit zugängig gemacht werden
können. Nächſt den auf Spohr bezüglichen Erinnerungen ſind
auch ſolche ſeiner Schüler, Freunde und Zeitgenoſſen aufgenom=
men
worden, ſo daß das Muſcum ein weitgehendes Intereſſe er=
regen
wird. Die Geſellſchaft bittet alle Verehrer des Meiſters,
ſorie die mit ſeinen Schülern uſw. in Beziehung geſtandenen
Perſonen, die weitere Ausgeſtaltung des Muſeums durch Ver=
mittlung
von Andenken, Uieberſendung zweckdienlicher Mittei=
lungen
, Erwerb der Mitgliedſchaft oder Zuweiſung von Spen=
den
fördern zu wollen. Alle Zuſchriften beliebe man an die
Schriftſtelle der Spohr=Geſellſchaft, Kaſſel, Friedrichſtraße 17,
richten. Geldſpenden werden auf das Poſtſcheckkonto Frankfurt
a. M. Nr. 1819 des Kaſſeler Bankhauſes Fiorino u. Sichel, deſſen
Mitinhaber Max Sichel Schatzmeiſter der Geſellſchaft iſt, erbeten.
Wochenſpielplan der Frankfurter Bühnen.
1. Operhaus:: Dienstag Lohengrin, Mütrwoch nachmittags Prinzeß
Tauſendhändcken abends Rigoletvo‟, Donnerstag Bohme Samstag
Violetta, Sonntag, nachmittags Prinzeß Tauſendhändchen abends
Mignon. 2. Schauſpielhaus: Dienstag Die Räuber Mitrwoch
Nobert und Bertram Donnerstag Glückspeter, Freitag, nach ittag:
Die große Katharina, abends Die ſittliche Forderung Samstag
Glückspeter, Sonntag, nachmittags Im weißen Nößl, abends Der
König der dunklen Kammer 3. Neues Theater: Dienstag Winter
märchen, Mittwoch, nachmittags Dornröschen abends Wintermär=
chen‟
Donnerstag Buch einer Frau Freitag Wintermärchen
Samstag, nachmittags Dornröschen abends Exzellenz, Sonntag,
vormittags Zwangseinquartierung nachmittags Liſelott, abends
jenstag Teufelsſchiiler, Mittwoch G.
Exzellenz, 4. Kammierſviele:
dalls‟, Donnerstag Teufelsſcüler, Freitag Hidalla, Samstag, nad
mittads Notkäppchen, abends Sidalla, Sonntag König (Erſtauf
führung). 5. Schumanntheater: Dienstag bis Freitag Das Holland=
weibchen
, Samstag und Sonntag: Die Faſchingsfee‟.
* Spielplan des Nationaltheaters in Mannheim.
1. Nationaltheater: Dienstag Rigoletto, Mittwoch, zum erſten Male
Godiva Donnerstag Kameraden, Freitag Tosca Samsta
Fledermaus, Sonntag Die Hochzeit des Figaro‟, 2. Neues Theat
Mittwoch Kameraden‟ Donnerstag im Nibelungenfaal: Tanzabend:
Wandlungen der deutſchen Volkstänze, Samstag Zwangseinquartie=
ung
, Sonntag, nachmittags Alt Heidelberg, abends Willis Frau

des deutſchen Volkes nach einem heiligen deutſchen Reiche, das abe
durch Sondertümelci und Unfähigkeit zu großem politiſchem Denke
inner wvieder, als die Erfüllung nahe ſchien, ungeſtillt blieb. Endlich,
aber wurde ſtille Vorarbeit, oft verfolgt und verfehrit, durch die Grün=
dung
eines neuen deutſchen Reiches am 18. Januar zu herrlichem Ge=
lingen
gebracht. Es kam eine Zöit goldenen Aufſteiges, ſozialen Frie=
dens
und ſozialer Fürſorge. Aber ſchon damals flogen die ſchwarzen
Raben um den Kyffhäuſer, der internationale Gedanke und der durd
ſteigenden Wohlſtand geförderte Mammonsgeiſt ließen die deurſche
Seele, die wieder geſund geivorden war, langſam eukranken. Trotzdem
gingen wir mit gekräftigtem Geiſte in der Evinnerung an 1813 in den
Weltkrieg, der einzig und allein durch die engliſche Einkreiſungspolitik
hervorgerufen würde. Der Zuſammenbruch von 1918, von bielen Krei=
ſen
planmäßig betrieben, machte dem deutſchen Kaiſerreich ein Ende.
Die Regierung der Kaiſer war vvohl ſtets von ohrlichſtem und beſtem
Willen beſeelt, aber unfähig, die Führer zu erkennen und an den rich=
tigen
Platz zu ſtellen hatte es nicht fertia gebrwcht, den Ceiſt der
Vaterlaucsliebe auch weiterhin zu ſtärken und ein erhabenes Ziel zu
zeigen. So und durch eigene Schuld, viele verbeugneten ihre deutſchze
Eigenart, bloß um den Krieg beendigt zu ſehen, murte es zu dem Endi
konynen, das uns nun in ſchmählichſte Knechtſchaft geführt hat. Eins
uns aber geblieben, die Form, das Deutſche Reich. Wir wollen es feſt=
halten
, zu erlöſen, zu erretten ſucher
Vaterlandsliebe muß ver=
ſtärkt
und vertieft werden, der vaterländiſche Gedanke in Schule und
Haus gepflegt werden. (Bravo!) Und wer es wirklich ehrlich meint mit
unſerem Volke, der muß ihm die Treue halten, er muß aber auch hin
arbeiten auf eine Verſöhnung im eigenen Volke manche Kreiſe predi=
gen
Verſöhnung nur gegen fremde Außen= und Umpelt , wir müſſent
wieder ein einiges, großes Deutſches Reich werden. Warmer Beifall
dankte dem Redyer für ſeine Ausführungen. Die Feier klang aus ir
dem gemeinſamen Geſang Luthers Trutzliedes Ein feſte Burg iſt
unſer Gott.
H. 1
+ Arheilgen, 17. Jan. Zwecks Zuſammenſchluſſes aller
evangeliſchen Männer hielt vor einigen Wochen Lehuer Wilh.
Schäfer von Darmſtadt einen Vortrag und fand auch eine Einſchreibung
einer größeren Anzakl vo Männern ſtatt. Näckſten Mittwoch abend
wird nun im hieſigen Gemeindehaus Profeffor Matthes=Darmſtadt
zur Sache ſprechen, und beabſichtigt man, zur endgültigen Gründung der
Vereinigung zu ſchreiten. Es wird erwartet, daß alle evangeliſch Ge=
ſinnten
erſcheinen, um teilzunehmen an dem Werke, das unſerem Volke
in der Jetztzeit ſo vonnöten iſt.
Arheilgen, 17. Jan. Konzert. Geſtern fand hier im Gaſt=
haus
Zum Löwen ein Künſtlerkonzert unter Leitung des Herin Kon=
zertmeiſters
K. Löffler aus Darmſtadt wit auserwähltem, einen
muſikaliſchen Genuß verſprechendem Programm ſtatt. Es war ſehr be=
dauerlich
, daß dieſe Veranſtaltung ſo ſalllecht beſucht war und es zeugt
gerade nicht von Verſtändnis für gute Darbietungen, wenn ein gutes
Konzert in einem Orte von zirka 8000 Einwohnern nur von etlichen
50 Perſonen beſucht wird. Zu der Veranſtaltung ſelbſt iſt zu ſagen,
daß ſie in wirklich künſtleriſcher Weiſe ausgeführt wurde und ſowohl die
Auswahl der Muſikſtücke von gutem Geſckmack und dem Willen der
Künſtler beſeelt wau, den Zuhörern etwas Gediegenes zu bieten. Sämt=
liche
Nummern des Programms wurden in tädelloſer, kunſtverſprechen=
der
Weiſe zu Gehör gebracht. Beſonders ſind hervorzuheben die Lei=
ſtungen
der Soliſten: Violine Herr Konzeutmeiſter K. Löffler aus
Darmſtadt, welcher die Kavatine von Raff in muſtergültiger Weiſe vor=
trug
, und Klavier Herr R. Mahler=Darmſtadt, welcher die Zweite

trug. Beide Künſtler ernteten reichen Beifall. Würdig wurden dieſe
Leiſtungen von den Darbietungen der geſamten Kapelle umrankt, und
es ſei hierbei noch beſonders auf das vorzügliche, anpaſſende Spiel des
Hermoniums, Herr Fey=Arheilgen, und des Kontrabaſſes, Her
Maßmann=Arheilgen, hingewieſen. So wurde den Erſchienenen
ein ſchöner Abend bereitet; ſie karaten auch nicht mit ihrem Beifall
und bedauerden nur allgemoin den ſchlechten Beſuch des Konzerts.
X Griesheim, 17. Jan. Die Beſetzung des Truppen=
übungsplatzes
hat zur Folge, daß unſer Ort ſo nach und nach aller
Vorteile, welcher er früher wegen der Nähe des Platzes hatte, verluſtig
wind. In erſter Reihe und für unſeren ausgedehnten Gemüſebau unent=
behrkich
war, daß die Gemeinde als Vergütung für Beſitzſtörung bei dem
Scharfſchneßen der Artillerie den auf dem Platz anfallenden Pferdedüngen
erhielt. Aus dem Erlös für denſelben erhielten die Grundſtücksbeſiter
eine Entſchädigung und es konnte immer noch ein anſehnlicher Reſt in
die Gemeindekaſſe abgeführt werden. Für das Scharfſchießen der In=
fanterie
zahlte die deutſche Heeresverſaltung jeweils eine nach der Dauer
der Abſperrung berechnete Geldentſchädigung. Dabei nahm ſie Rückficht
darauf und traf Maßnahmen, daß die landwirtſchaftlichen Arbeiten mög=
lichſt
nicht geſtört wurden. Ganz anders die Franzoſen. Sie anerkennen
die vertraglichen Rechte der Gemeinde auf den Dünger und Entſchädigung
nicht und ſetzen die Uebungen ohne jede Rückſicht auf die landwirtſchaft
lichen Arbeiten an. Dadurch kommt es vor, daß ſelbſt ſwichtige Ernte=
arbeiten
im Abſperrungsgebiet nicht oder nur unter erſchſerten Verhält=
niſſen
ausgeführt werden können. Alle Bemühungen der Bürgermeiſte=
rei
, hier Abhilfe ju ſchafſen, hatten nicht den gewünſchten Evfolg. Beſon=
ders
war dies bei der Kartoffelernte der Fall. Die Leiden im beſetzten
Gebiet erfährt die Gemeinde und die geſamte Bevölkerung täglich, nicht
nur die ſeeliſchen Leiden, ſondern auch die ſinanziellen. Die Schie=
ber
müſſen Umſatzſteuer zahlen. Bekanntlich fand im Jahre
1919 ein reger Ausgleich von Lebensmitteln von dem beſetzten in das un=
beſetzte
Gebiet ſtatt. Viele Leutte im beſetzten Gebiet trieben einen ein=
träglichen
Warenſchmuggel nach dem beſetzten Gebiet. Dieſe Schieber
werden jetzt vom Finanzamt für ihre Tätigkeit zur Umſatzſteuer ver=
anlagt
. Dabei zeigt ſich das Finanzamt ziemlich gut unkerrichtet, aller=
dings
wurden auch Leute veranlagt, die mit Schiebergeſchäften nichts zu
tun hatten und andere, bei denen es zutrifft, gingen leer aus.
G. Groß=Umſtadt, 17. Jan. Im Bahnhof Wiebelsbach=Heubach ge=
lang
es geſtern morgen, oinen recht guten Fang zu machen. Ein
junger Mann fiel dem Vahnperſonal auf, als er ſich nach den nach
König i. Odw. abfahrenden Zügen erkundigte, jedoch mit keinem der
Züge abfuhr. Bald darauf wurde die Station auch ſchon angeklingelt,

ſicht nahm. Mit dem nächſten Zuge erſchien die Polizei aus König und
nahm den Menſchen in Gewahrſam, denn er hat in Frankfurt a. M
man ſprichkt von 160 000 Mk. ver=
eine
recht anſehnliche Summe
untreut und in Großſrädten verlebt. Bei ſeiner Berhaftung hatte er
keinerlei Varmittel bei ſich, jedoch noch einen guten Revolver.
Michelſtadt, 16. Jan. Geſellſchaft der Muſikfreundé
im Odenwald. Das vierte Konzert des laufenden Vereinsjahres
wurde als Doppelkonzert geſtern abend und heute nachmittag in Schmer=

Brückmann (Viola), Audrä (Vjoloncello); ferner Kommermuſiber Oskar
Müller (Kontrabaß), Hehnau (Klavinette), Wendorf (Fagott), Lindner
(Waldhorn), ſämrlich Mitglieder des Heſſiſchen Londestheaterorcheſters.
Zum Vortrag kamen Werke von Beethoben: 1. Quartett in G=Dur,
Werk 18 Nr. 2; 2. Serenade in D=Dur, Werk 8; 3. Septett in Es=Dur
Werk 20. Die genannten Künſtler bürgen für hochkünſtleriſche Leiſtung
und die Hörerſckaft war hingeriſſen von dem Gebotenen. Auch dieſes
qnis von dem tiefen Verſtändnis, mit dem de
Konzert gab wiede
Vorſitzende des Vereins, Herr Dr. Röſener=Erbach, dieſe Veranſtaltun=
gen
zu arrangieren wei
Heppenheim a. d. B., 17. Jan. Torfgewännung. In der
Gemeinderatsſitzung erſtattete der Bürgermeiſter Bericht über die erſt=
malige
Torfgewinnung hier, nach mehr als 50jähriger Unterbrechung.
Trotzdem erſt im Spätſommer damit begonnen urde, konnte doch noch
für 25 754 Mark Torf verbauft werden, während nur 22 522 Mark für
die nötigen Arbeiten und dergleichen ausgegeben ſurden. Die Grabun
gen erſtreikten ſich nicht einmal auf einen halben Morgen Wieſen. Im
kommenden Frühjahr ſoll deshalb wieder mit den nötigen Arbeiten be=
gonnen
werden. Man hofft, dadurch der Brennmaterialnot kräftig zu
ſteuern.
Mainz, 17. Jan. Bevölkerungsbewegung im Jahre
1920. Die Einwohnerzahl der Stadt Mainz (einſchließlich de
kres 108 599, End
eingemeindeten Stadtteile) betrug zu Anfang de
Dezember 108 330. Die Geburtenzahl iſt bedeutend geſtiegen.

Tiefſtand erreichte die Geburtsziffer im Jahre 1917 mit 1571 Geburten.
Im Jahre 1918 ſtieg ſie wieder langſam, im Jahre 1919 erreichte ſie
wieder die abſolute Höhe des Jahres 1915. Die erſten Jahre nach einem
Kriege weiſen erfahrungsgemäß ſtets eine beſonders hohe Geburtenziffe
ließungen ſtark zuzuneh
uf, zumal da au
ie Zahl
ting 1257 Chen gefchloſſen
mien pflegt. Im Jahre
wurden
1913. Das v
3 und 881 in
gegen 797 im letzten Kriegs;
s=Nekordziffer (149
jangene Jahr weif
wah=
t
die Tatſache, daß in Miainz=Koſt=
Eheſctließungen) auf. J
heim 34 Ehen mehr geſchloſſen wurden (120) als in dem faſt gleichgroßen

rſchreck
letzten Kriegsjabres.
nd. im Jahre
2032 im
1918 (2353 Todesfälle von Zibilperſoner
1919 zurück. Dieſe Beſſerung hat angehalten. Für das Jahr 1920 ſind
1007 Todesfälle zu verzeichnen (17,62 Pro 1000 der Bevölkerung).

[ ][  ][ ]

Mummer 1

Seite 4.

Mainz, 17. Jan. Das hieſige Wuchergericht verurteilte den
mehrfachen Millionär, Weingutsbeſitzer Friedrich Friſch, wegen um=
fangreichen
Schieberhandels zu 3 Monaten Gefängnis
und 10 000 Mark Geldſtrafe. Das Verfahren gegen den ver=
ſtorbenen
Weinproduzenten Handforch, der an ungeſetzlichen Han=
delsgeſchäften
beteiligt war, wurde eingeſtellt. Zwei weitere Angeklagte
kamen mit je 6000 Mark Geldſtrafe davon.
s.w. Worms, 17. Jan. Ein ſchwerer Einbruch wurde bei
der Firma Laufer verübt. Stoffe und Kleidungsſtücke im Werte von 7000
Mark fielen den Dieben in die Hände. Ein 20jähriger Handlungsgehilfe
wurde unter dem dringenden Verdachte der Mittäterſchaft verhaftet.
* Kleine Mitteilungen aus Heſſen. In Groß=Gerau veranſtaltet
der Verein der Hundefreunde am 6. März eine in großzügiger Weiſe
angelegte Hundeausſtellung, mit der eine große Polizeihundevorführung
verbunden ſein wird. Die Mitglieder des Vereins haben namhafte Bei=
träge
für Ehrenpreiſe geſtiftet. In Gießen ſoll der Reinertrag
eines am 20. Januar ſtattfindenden Lichtbildervortrags von Fidus über
ſeine Werke der Gießener Kinderhilfe überwieſen werden. Ein Dienſt=
mädchen
, das ſeiner Dienſtherrſchhaft einen ſeidenen Mantel im Werte
von 450 Mk. und einem anderen Mädchen, in deſſen Zimmer es meh=
rere
Nächte ſchlief, einen Mantelſtoff im Werte von 100 Mark ſtahl, er=
hielt
wegen des groben Vertrauensbruchs vom Schöffengericht Gießen
2 Wochen Gefängnis. Der Ausſchuß der Gießener Studentenſchaft
veranſtaltet heute vormittag in der Neuen Aula aus Anlaß der 50 jähri=
gen
Wiederkehr der Reichsgründung eine akademiſche Feier, bei der
Profeſſor Dr. Roloff ſprechen wird. Am Abend findet ein Srudenten=
Fackelzug zum Bismarck=Denkmal ſtatt, wo Profeſſor Dr. Horneffer ſpre=
chen
wird. Im Stadttheater wurde geſtern abend als geſchloſſene Feſt=
vorſtellung
der Gießener Studentenſchaft Goethes Götz von Berlichingen
aufgeführt. In Wolfskehlen, wo außerordentlich große Torf=
lager
vorhanden ſind, ſoll im kommenden Sommer Torf zu Brennzwei=
ken
hergeſtellt werden. Hierzu werden geeignete Arbeiter geſucht, da es
in der Gemeinde ſelbſt an dem nötigen geſchulten Arbeitsperſonal fehlt.

Reich und Ausland.
Berlin, 17. Jan. Der Friedensbund der Kriegsteil=
nehmer
hielt geſtern im Muſchelſaale des Rheingold ſeine erſte
Tagung ab, zu dem aus allen Teilen Deutſchlands, auch aus Bayern,
Delegierte erſchienen waren. Zahlreiche Begrüßungstelegramme über=
brachten
Grüße der Geſinnungsgenoſſen aus dem Reiche. Auch die Gen=
fer
Internationale der Kriegsopfer war durch einen Delegierten ver=
treten
, der zugleich die Grüße Henry Barbuſſes überbrachte. Nach
einem Referat über die bisher geleiſtete Arbeit und die Aufgaben des
Bundes wurde die Verweigerung jeg ichen Kriegsdienſtes beſchloſſen.
Zum Bundesvorſitzenden wurde Redakveur Karl Vetters gewvählt.
Bei den Vorgängen in der Straße Unter den Linden,
die ſich im Anſchluß an die Gedächtnisſeier für Karl Liebknecht und Noſa
Luxemburg abſpielten, wurden nach den bisherigen Ermittelungen eine
Frau durch einen Bauchſchuß verletzt und ein junger Mann auf dem
Bürgerſteig vor dem Hotel Adlon ebenfalls durch einen Schuß nieder=
geſtreckt
. Die Namen beider ſind nicht zu ermitteln, da ſie von ihren
Angehörigen weggeſchafft wurden. Außerdem wurden durch Beinſchüſſe
drei junge Leute verletzt.
Erfurt, 17. Jan. Faubanfall. Die Buchhalterin einer
Erfurter Bankfirma wurde von drei Männern am hellichten Tag über=
fallen
und ihrer Geldtaſche mit 10 000 Mark beraubt. Die Täter ent=
flohen
nach der Tat.
Paris, 16. Jan. Beamter mit 1417000 Franes ver=
ſchwunden
. Ein Beamter, der von einem Finanzeinnehmer beauf=
tragt
worden war, 1 417000 Franes nach der Bank von Frankreich zu
bringen, iſt berſchwunden. Man befürchtet, daß er einem Raub=
anfall
zum Opfer gefallen iſt.

Ein ungeheurer Schwindel aufgedeckt.
Berlin 15. Jan. (Wolff.) Das Landespolizeiamt beim
Miniſterium des Innern deckte dieſer Tage einen Einfuhrſchwin=
del
ungeheuren Maßſtabes auf. Die Deutſch=Amerikanerin
Miß Virginia Holl erweckte bei hohen Beamten von Reichseinfuhrbehör=
den
den Irrtum, daß ſie amerikaniſche, durch fveie Liebestärigkeit ge=
ſammelte
unbeſchränkte Geldmttel für die Aufbeſſerung der Ernährungs=
verhältniſſe
Deutſchlands zur Verfügung habe. Für dieſes Geld ſollten
Lebensmittel im Auslande gekauft und als Liebesgaben unentgeltlich ver=
teilt
werden. Auf Grund der Angaben wurde ihr eine Einfuhrgenehmi=
gung
für etwa 100 Waggons Lebensmittel, Tabak uſw. erteilt, deren
Werte in die Millionen gehen; guch wurde ihr dafür größtenteils Zoll=
freiheit
gewährt. Es handelte ſich aber um eine gewöhnliche Lebens=
mittelſchiebung
.
Die Geldgeberin war zunächſt die Schweizer Exportfiuma Wyler u.
Sohn in St. Gallen, deren Inhaber bei der hieſigen Commerz= und
Pribatbank ein Konto hat. Später trat dieſe Bank ſelbſt als Geldgeberin
in Erſcheinung. Den Ankauf beſorgte die Kopenhagener Firma L.
Hirvſchfeld u. Co. in Brüſſel und Andwerpen, den Vertrieb hier in
Deutſchland deven Vertveter, der Haufmann Mautner aus Wilmersdorf.
Miß Holl trat wit Hirſchfeld und Murtner als Vertrerer der Wirt=
ſchaftshilfe
amerikaniſcher Unterſtützungsverein, Sitz Berlin auf. Dieſe
Witſchaftshölfe errichtete in der hieſigen Ein= und Ausfuhr Ueberwa=
chrungsbehörde
wit deren Genehwigung ſogar eine Küche für 1000
Angeſtellte ein und veranſtaltete für dieſe eine Weihnachtsfeier.
Beamte des Landespolizeiamts kamen endlich auf die Spur der Schwind=
ler
. Es war gerade noch Zeit, den Reichsfisbus vor ſchwerem Schaden
zu bewahren, denn von den hundert, für die Einfuhr freigegebenen Wag=
gons
waren zunächſt etwa 30 über die Grenze gekommen. Bezüglich der
anderen wurde die Einfuhr ſofort geſperrt. Die hier bereits auf Lager
befindlichen Waren wurden beſchlagnahmt, ebenſo die Bankkonten der
beteiligten Perſonen. Die Ermittelungen dürften einen großen Umfang
anmehmen. Zunächſt iſt Miß Holl und Mautner in Unterſuchungs
genommen worden.

Die Milchnot.
Zunehmende Kinderſterblichkeit.
Ludwigshafen 17. Jan. (Wolff.) Nach der Landes=
fettſtelle
ſteht einwandfrei feſt, daß die Pfalz mit zu den
amſchlechteſten mit Milch verſorgten Provinzen
Deutſchlands zählt. Die Kinderſterblichkeit iſt
bedenklich geſtiegen. Der Ernährungszuſtand der Kinder iſt
erſchreckend. Aus den von den Amtsärzten gelieferten Ziffern
geht hervor, daß die Hälfte aller Kinder in der Pfalz an Unter=
ernährung
leidet und gefundheitlich gefährdet iſt. Der Be=
fund
der auf das Land entſandten pfälziſchen Kinder ergab, daß
dieſe unter den Kindern aller anderen bayeriſchen Bezirke am
ſchlechteſten ausſahen.

Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Rebak=
keinerlei
Vexantwortung: für ſie bleibt auf Grund tes 8 21 Abſ. 2 des Ar
geſetzes in vollem Umfange der Einſender verantwort i
Einſendungen, die nicht verwendet werden, können nicht zurückgeſandt, Lie Ablehm
nicht begründet werd’n.
Bekämpfung der Miet= und Wohnungsnot.
Der Vorſitzende des Mieteinigungsamts weiſt die Hausbeſitzer d
auf hin, den Anträgen auf Genehmigung von Mietpreisſteigerung
eine Aufſtellung der im Haufe eingehenden Mietzinſe, ſowie einen N=
weis
über die Höhe der ortsgerichtlichen Schätzung des Anwsſens be
ſchließen. Der Einſender dieſes iſt der Meinung, daß bei Bemeſſ=
eines
Mietzinſes von folgenden Grundſätzen auszugehen iſt: Die M
zinſe ſind ſo zu bemeſſen, daß ſie dem Eigentümer eine angemeſſene V
zinſung des in der Liegenſchaft angelegten Kapitals ſichern. Dabei ſi
die Zinſen der auf dem Objekt haftenden Hypotheke

hältnis wie für die vermieteten Wohnungen im Hau
erechr
Das Kapital iſt in der Regel nach dem Anlagewert zu berechnen, der
aus dem Werte des Gebäudes und des Baublatzes zuſanznenſetzt
gebenenfalls ſind zur Feſtſtellung des Erſtellungs= oder Erwerbspre
die Grundſteuerſchätzungs= und Brandverſicherungsſumme heranzuziel
In Anſchlag bei B=rechnung des Mietzinſes ſind zu bringen neben
zinſung des Kapitals: Steuern und öffentlich=rechtliche Abgaben,
ſicherungsprämien, Unterhaltungskoſten, Abſchreibungen in Prozen
des Gebäudewertes, Verwaltungskoſten. Die Höhe der drei letzte
beſtimmt ſich nach Art, Alter und Zuſtand des Gebäudes, nach ſein
Zweck und der Zahl der Wohnungen. Erhöhung des Mietpreiſes iſt
läſſig, wenn Vermieter hierzu einen triftigen Grund geltend macht.
triftige Gründe gelten insbeſondere weſentliche Erhöhungen der
dem Objekt ruhenden Steuern und Abgaben und des Hypothekzinsfn
ferner die Aufwendungen für bauliche Verbeſſerungen, welche den
men des ordentlichen Unterhaltes überſteigen.
Adf der Tagesordnung der Stadtverordnetenverſammlung ſte
Neufeſtſetzung der Anerkennungsgebühren für Anbringung von
klameſchaukäſten. Wäre es da nicht an der Zeit, mit dem veral
Syſtem der Anerkennungsgebühren zu brechen und zu einer Beſtér
rung der Reklame überzugehen? Es ſei auf das neuerliche Vorge
von Gotha hingewieſen.

armſtadter Tagblatt, Dienstag, den 18. Januar 19B1.

Die Brüſſeler Konferenz.
Die Beantwortung der 41 Fragen.
Berlin, 17. Jan. (Wolff.) Aus der deutſchen Antwort
auf die 41 Fragen, die die Entente den deutſchen Sachverſtän=
digen
in Brüſſel vorlegte, wird weiteres bekannt:
Zu der Frage 12a, inwieweit das jetzt in Geltung ſtehende Stener=
ſyſtem
i Deutſchland ſeine volle Ertragsfähigkeit erreichte,
wird ausgeführt, daß ſeit Oktober die Veranlagung der verſchiedenen
Steuern befriedigt vor ſich gehe. Einige Steuern, wie die allge=
meine
Umſatzſteuer und die Körperſchaftsſteuer, würden erſt nach Schluß
des Kalenderjahres 1920 zur Veranlagung kommen. Das liege in den
Geſetzen ſelbſt begründet, weil die Veranlagung ſich an das Umſatzergeb=
nis
bezw. an das Einkommen der Körperſchaften, im Jahre 1920 an=
ſchließe
. Beide könnten aber erſt nach Jahresſchluß feſtgeſtellt werden.
Auf Frage 12b: Iſt das Steuerſyſtem jetzt ſchon voll an=
gewandt
? wird geantwortet, daß der Eingang der neuen Steuern
bis Oktober ſehr viel zu wünſchen übrig ließ, da das Oktobevergebnis
aber bei den Hauptſteuern, der Einkommenſteuer und dem Reichsnot=
opfer
, dem erwarteten durchſchnitrlichen Monatsergebnis entſpreche.
Zu Frage 12e, ob größere Erträge in den kommenden Jahren ohne
neue Steuern durch beſſere Ausführung der Steuerge=
ſetze
und beſſere Deklarationen zu erwarten ſeien, wird ausgeführt, daß
eine mäßige Vermehrung infolge von Verbeſſerungen der Steuervechnik
nicht ausgeſchloſſen erſcheine, da vieileicht auch ein Mehrertrag an Zöl=
len
erzielt werden könnte, wenn ſeitens der alliierten Mächte, dem
Reiche die Möglichkeit gegeben würde, durch eine genügende Zahl und
entſpreckende Bewaffnung der Beamten die Grenzkontrolle noch mehr zu
verſchärfen, daß dagegen eine Steigerung der Erträge infolge der Er=
höhung
des Einkommens in ſpäteren Jahren kaum zu erwarten ſein .
düirfte, ebenſo dürfte eine Steigerung der Einnahmen durch Eingang von
Steuerrückſtänden aus dem Finanzjahr 1920/21 im nennenswertem Um=
fange
kaum zu erwarlen ſein.
Zu Frage 18 wird geſagt: Der Erlös der deutſchen Regierung aus
dem Verkauf von Gütern (Heeresgut) beträgt 4 838 090 000
Mark. Dieſe Summe wurde als Rücleinnahme bei dem Anleihefonds
verrechnet, ſo daß ſich die Reichsſchuld in Höhe dieſes Betrages ver=
minderte
.
Auf Frage 20, nach Verwendung der Vorſchüſſe und Zah=
lungen
, die Deutſchland gemäß des Spa=Abkommens erhielt,
wird durch Anführung einer Reihe von Beiſpielen beantwortet. Die
Bergarbeiter erhalten danach eine Wurſtzulage von 500 Gramm wöchent=
lich
für jeden Bergmann und eine um 100 Prozent erhöhte Speckzulage
von 200 Gramm, ebenfalls für jeden Bergmann, 2. 500 Gramm Fett
(Schmalz oder Speck), 3. verbilligte Kleidung und Schuhwerk.
Zur Frage 23 wird darauf hingewieſen, daß in den Schulden, welche
das Deutſehe Reich im Zeitpunkt des Abſchluſſes des Waffenſtillſtandes
hatde, keine Aenderungen eingeteten ſind.
Teilnahme von Stinnes an den Verhandlungen.
Verlin 17. Jan. (Wolff.) Die Spezialverhand=
lungen
ſeit der Vertagung der Brüſfeler Sachverſtändigen=
konferenz
haben ergeben, daß der Frage der Durchführung der
Sachlieferungen für die Löfung des Reparationsproblems
eine beſondere Bedeutung zukommt. An den weiteren
Verhandlungen werden daher im Auftrage der Reichsregierung
Hugo Stinnes und drei weitere Vertreter der Arbeitnehmer,
darunter Löffler als Vertreter der Bergarbeiter teilnehmen.
Die Frage der deutſchen Kabel.
London 17. Jan. (Wolff.) Einer hieſigen Blättermel=
dung
zufolge iſt man in diplomatiſchen Kreiſen der Anſicht, daß
die Vereinigten Staaten die Rückgabe der vor=
mals
deutſchen Kabel an Deutſchland in Vorſchlag
bringen werden.
Oberſchleſien.
Berlin 17. Jan. (Wolff.) Von zuſtändiger Stelle wird
mitgeteilt: Nach dem Friedensvertrag iſt die polniſche und
deutſche Regierung gehalten, allen oberſchleſiſchen Abſtim=
mungsberechtigten
die Ausübung des Wahlrechtes zu ge=
währleiſten
. Nach hier vorliegenden einwandfreien Nachrichten
bereitet die polniſche Regierung bereits jetzt den in den abge=
tretenen
Gebieten wohnenden Oberſchkeſiern, die in dem Verdacht
ſtehen, deutſch ſtimmen zu wollen, Schwierigkeiten
bei der Veſchaffung der Legitimationspapiere. Die polniſche Re=
gierung
iſt anſcheinend gewillt, die Ausreiſe aller Stimmberech=
tigten
zu verhindern, deren Stimmen ſie nicht ganz ſicher iſt.
Dieſes Vorgehen ſteht im Widerſpruch zu den Beſtimmungen des
Friedensvertrages. Ebenſo wie die deutſche Regierung den
Oberſchleſiern im Reiche ihr Abſtimmungsrecht innerhalb der ge=
ſetzlichen
Beſtimmungen gewährleiſtet, muß verlangt werden,
daß auch den Oberſchleſiern in Polen dieſes Recht geſichert bleibt.
Die deutſche Regierung ſah ſich veranlaßt, deshalb bei der pol=
niſchen
Regierung Vorſtellungen zu erheben und die Botſchaf=
terkonferenz
auf dieſen Zuſtand hinzuweiſen. Die deut=
ſche
Regierung richtete auch in der Angelegenheit Brauweiler
einen Proteſt an General Lerond, der durch den Fürſten
Hatzfeld übergeben wurde.
Der deutſche Bevollmächtigte bei der interalliierten Kommiſ=
ſion
in Oppeln wurde beauftragt, gegen die Ausweiſung
des Reichstagsabgeordneten Gothein Einſpruch zu er=
heben
.
Im Kreiſe Beuthen=Stadt, wo die Polen einen Auswei=
ſungsvorſchlag
mit 900 deutſchen Namen eingereicht hatten,
ſtellten die Deutſchen, wie den Blättern berichtet wird, eine
Gegenliſte mit ebenſoviel polniſchen Namen auf. Schließlich
kam man überein, beiderſeits auf die Vorſchläge zu verzich=
ten
, womit ſich auch das interalliierte Bureau einverſtanden
erklärte.
Königshütte 17. Jan. (Wolff.) Der Oberſchle=
ſiſche
Kurier iſt auf vier Tage verboten worden wegen
eines Artikels, in dem von dem Franzoſenfreunde Korfanty die
Rede iſt.
Der Anſchluß an Deutſchland Oeſterreichs
einzige Rettung.
Wien, 16. Jan. (Wolff.) Die Mitglieder des Natio=
nalrates
und andere hervorragende politiſche Perfönlichkeiten
erhielten geſtern eine Flugſchrift, in der erklärt wird, daß
für Oeſterreich die einzige Rettung vor dem Untergang die Stel=
lung
unter das Protektorat Amerikas und die Bildung
eines Weltbundes unter Leitung Amerikas ſei, die auch den
kürzeſten Weg zur Vereinigung mit Deutſchland bedeuten
würde. Die Flugſchrift führt aus, daß Oeſterreich dann einen
großen ſtaatlichen Kredit erhielte. Sie iſt unterzeichnet vom
Welt=Chartiſtenbund Atlantic=Pacific in Wien.
London, 16. Jan. (Reuter.) Maßgebende engliſche Kreiſe
haben keine Beſtätigung der behaupteten Abſicht der öſter=
reichiſchen
Regierung erhalten, die Verwaltung des Lan=
des
aufzugeben. Nach den letzten in engliſchen Kreiſen ein=
getroffenen
Nachrichten ſei jedoch die Lage in Oeſterreich verzwei=
felt
. Ein im erwähnten Sinne gehaltener Schritt der öſterreichi=
ſchen
Regierung könne daher jeden Augenblick erfolgen.
Die Gewährung eines großen Kredits durch die Alliierten
einſchließlich der Vereinigten Staaten an Oeſterreich
gegen die Uebernahme verſchiedener Regierungsmono=
pole
in Oeſterreich würde große Schwierigkeiten ſowohl hinſicht=
lich
der Geldfrage als auch bezüglich der Verantwortung mit ſich
bringen. Die Schätzung gehe dahin, daß es 50 Millionen Pfund
Sterling erfordern werde, um Oeſterreich nochmals auf die Beine
zu helfen. Die Lage ſei daher äußerſternſt. Der diploma=
tiſche
Mitarbeiter des Obſerver ſchreibt, Oeſterreich miſſe
wieder aufgerichtet werden, wenn die Fäulnis nicht von einem
Ende Europas zum anderen dringen ſolle.

Frankreich.
Die Aufnahme des Kabinetts Briand bei der Preſſe.
Paris, 17. Jan. (Wolff.) Ueber das neue Mini ſterium
ſagt der Matin: Trotz gewiſſer Schwierigkeiten, die auch Briand zu
üiberwinden gehabt hat, hat es den Anſchein, daß die Kammer dem
neuen Miniſterium einen guten Empfang bereiten wird. Das Echo
de Paris ſchrebt: Das große iniſter um der nationalen Vereini
gung, das man uns verſprochen hat, ift zu einem beſcheidenen Miniſte=
rium
mittlerer Klaſſe zuſammengeſchrumpft. Wir können nur wünſchen
daß das Programm des neuen Miniſteriums dem Ernſto der Stund

und den Wünfchen des Volkes entſpricht. Wir wünſchen weiter, Hare
und einfache Taten zu ſehen. Der Petit Pariſien ſchreibt=
Wir leben in einer Zeit, in der ſelbſt die geſchickteſte Redekunſt nich4
mehr ausreicht. Das Journal ſchreibt: Das neue Miniſteriun=
ſtellt
eine weitgehende Zuſammenfaſſung aller Schattie=
rungen
der republikaniſchen Meinung dar. Die Parlamente unb
das Land werden ohne Zweifel geneigt ſein, Briand einen großen Kre=
dit
zu gewähren, ohne den er nichts unternehmen kaun. Das Petit
Ipurnal ſchreibt: Die Stunde gehört den großen Taten, den großen
Geiſtern und der großen Verwirklichung. Für den Nachfolger eimes
Poicaré und eines Clemenceau und an der Seite eines Millerands
der eine ſo hohe Auffaſſung von ſeinem Amte hatte, bleibt in der Ge=
ſchichte
der Platz frei. Wir wünſchen von ganzem Herzen, daß Brians
den Platz einnimmt. Dabei darf niemandes Unterſtützung fehlen. Kam=
mer
und Senat werden die neue Regierung gut aufnohmen. Aber es
genügt nicht, daß das Parlament das Vertrauen am üblichen Tag des
erſten Zuſammentritts ausſpricht, ſondern dies Vertrauen muß weiter
andauern. Die es gewähren, mrüßten die feſte Abſicht haben, es auch
nach der Prüifung nicht wieder gurückzuziehen. Humanité ſchreibt-
Das neue Miniſterium iſt ein Miniſterium der Reaktion, und es iſt
von der Art des Vertrags von Verſailles. Es trägt im
ſich den Keim der Ohnmacht und des Berfalls. Der Figaro ſchreibt=
Das neue Miniſterium iſt nicht das Miniſterium, das man ſich wün=
ſchen
kann, denn der erſte Mann, den man wollte, Poincaré, iſt heute
ausgeſchloſſen, aber jedenfalls nicſt für lange; denn, um von längerem
Beſtande zu ſein, müßte das Kabinett Briands dieſelbe Politik verfol=
gen
, die man von einem Kabinett Poinearé erwartet hätte. Das iſt
aber unmöglich, denn Briand iſt gerade im Gegenſatz zu Poincaré, de=
ſen
Heftigkeit man gefürchtet hat, gewählt worden.
London, 17. Jan. (Wolff.) Die Preſſe nimmt aus ührlich zum
Kabinettswechſel in Framkreich Stellung. Alle Blätter betonen die
Notwendiakeit der Aufrechterhaltung der Entente.
Daily Chronicle weiſt darauf hm, daß Großbritannien vor
allen Dingen ein Intereſſe daran habe, zu erfahren, welche Richtung in
der auswartigen Politik das neue Miniſterium einſchlagen werde. Das
Blatt iſt der Anſicht, daß vor allen Dingen die Kontinuität aufrecht
erhalten bleibe. Die franzöſiſche und die englifche Regierung hätteir
vor dem Rücktritt des alten franzöſiſchen Kabinetts bereits Nichtlinien
in ihrer gemeinſamen auswärtigen Politik, beſonders in der Frage der
Wiedergutmachung, aufgeſtellt, und es ſei nicht wünſchenswert, daß dieſe
Richtlinien von der neuen franzöſiſchen Regierung einer Abänderung
unterzogen würden. Jede Schwächung der Entente müßte unter allen
Umſtänden verhindert werden, denn dies würde überall einen Rüchſchlag
nach ſich ziehen, nicht zuletzt in Deutſchland, wo die Reaktion dann wie=
der
das Haupt erheben könnte. Die Times ſchreibt: Die außer=
ordentlich
biegſame Intelligenz Priands würde den britiſchen Stand=
punkt
in den intevnationalen Fragen zu verſtehen wiſſen. Kein Wechſel
von Kabinett oder Perſönlichkeiten dürfte die Kraft der Entente erſchüt=
tern
. Die Plitik beider Länder müſſe vor allem darauf geriihtet ſein,
nicht zuzulaſſen, daß Deutſchland ſich der in dem Friedensvertrag über=
nommenen
Verpflichtungen entziehe. In bezug auf die Endwaffnung
Deutſchlands ſei die Lage ernſt, doch beſtehe zwiſchen der engliſchen
und der franzöſiſchen Regierung in dieſer Angelegenheit volle Ueber=
einſtimmung
. Zum Schluſſe ſchreibt die Times: Der Friede Europas
und des Oſtens könne nicht geſtört werden, wenn die beiden Regierungen
in herzlicher Zuſanmenarbeit beharrten. Die Daily News be=
grüßt
die Erennung Briands zum franzöſiſchen Miniſterpräſidenten.
Das Blatt ſchreibt, es fei Jedermann, der die Entwicklung der europä=
iſchen
Politik ſei der Spa=Konferenz verfolgt habe, klar, daß eine Fort=
ſetzung
der auswärtigen Politik notwendig ſei, wie ſie in Spa feſtgelegt
wurde. Die Daily Mail ſchreibt: Die britiſche öffentliche Mei=
nung
ſei einmütig von der Wichtigket der Aufrechterhaltung des engen.
Zuſammenarbetens und der Kameradſchaft unter den Alliierten über=
zeugt
. Der Pariſer Berichterſtatter der Morning Poſt ſchreibt:
Die Ernennung Briands zum franzöſiſchen Miniſtewpräſidenten wird in
England begrüüßt werden. Lloyd George wird in Briand eher einen
Mitarbeiter als einen Gegner finden. Das Blatt meldet weiter, die
griechiſchen Rohaliſten ſeien von der Ernennung Briands äußerſt er=
freut
wegen ſeiner Freundſchaft mit dem Bruder König Honſdantns,
Prinz Georg. Der Daily Telegraph kritiſiert in einem Leit=
artibel
über den franzöſiſchen Wechſel ſcharf die Haltung Deutzſchlands
in de Entſchädigungsfrage. Das Blatt ſchreibt, es beſtehe kein Bweifel
darüber, daß die Mehrheit in der fronzöſiſchen Kammer entrüſtet ſei
wegen der Schlaffheit, mit der Deutſchland behandelt worden iſt.
Deutſchland zeige keinerlei Beſtrebungen umd Abſichten, irgend einen
weſentlichen Teil der von ihm geſchuldeten Summen zu zahlen. Dailh
Telegradh ſagt zum Schluß: Was auch immer unveritwortliche Per=
ſönlichkeiten
ſagen und beſtreiten mögen, das Einvernohmen mit Frou=
reich
würde in England mehr als je geſchätzt und die engliſche Neze
rung würde nicht die Unterſtützung der öffentlichen Meinung des La=
des
finden, wenn ſie nicht ſtrikte von Deutſchland die Erfüllung der
übernommenen Verpflichtungen verlange.
London, 17. Jan. (Wolff.) Der diplomatiſche Mitarbeiter des
Daily Chronicle iſt offiziell ermächtigt worden, das von der franzöſi=
ſchen
radikalen Preſſe verbreitete Gerücht, die britiſche Regierung habe
ihr Veto gegen die Aufnahme Poincarés in das neis
franzöſiſche Kabinett ausgeſprochen, als falſch zu bezeichnen.
Paris 17. Jan. (Wolff.) Wie der Matin mitteilt, ſetzt
ſich das Kabinett aus 13 Abgeordneten und 2 Senatoren zu=
ſammen
. Die Senatoren ſind Doumer und Marraud. Der Par=
tei
nach iſt ein Mitglied des Kabinetts ſozialiſtiſcher Republika=
ner
(Briand), vier ſind Radikale (Doumer, Marraud, Sarraut
und Vincent), vier Mitglieder der demokratiſchen Linken ( Bar=
thou
. Guiſthau, Maginot und Berard), zwei Linksrepublikaner
(Le Trocquer und Loucheur) und vier Mitglieder der republika=
niſchen
Vereinigung (Bonnevay, Lefebre du Prey, Dior und
Leredu). Wie aus den Blättern hervorgeht, iſt Loucheur nicht nur
Miniſter für die befreiten Gebiete, ſondern auch für die Repara=
tionen
, und es ſteht feſt, daß er an den Verhandlungen über die
Reparationen ebenſo wie der Finanzminiſter teilnehmen wird.
Im neuen Miniſterium ſind bier Mitglieder, die noch nie einem
Kabinett angehört haben (Marraud, Bonnevay), Lefebre du Preh

und Dior).

Rußland.

Kopenhagen 17. Jan. (Wolff.) Politiken wird aus
Riga telegraphiert: Aus Moskau kommen Meldungen, daß im
Gouvernement Podolien ernſte Bauernunruhen ausge=
brochen
ſind, die von dem ukrainiſchen Oberſt Tetjunik geleitet
werden. Die Räteregiernna befürchtet, daß der Aufſtand ſich auch
auf die Nachbargebiete ausbreiten könnte, da die Stimmung
unter den Bauern in der Ukraine äußerſt erregt iſt.
Kopenhagen, 17. Jan. (Wolff.) Der Berlingske Ti=
dende
wird aus Helſingfors gemeldet, daß in der letzten Zeit
unter den bolſchewiſtiſchen Truppen beſonders in
Weißrußland ſieh eine ſtarke Mißſtimmung darüber gezeigt
hat, daß trotz des Verfprechens der Sowjetregierung die Heim=
ſendung
der Soldaten nicht begonnen hat. Die
Soldaten haben im Gegenteil zum Zwecke eines neuen Feld=
zuges
vollkommen neue Ausrüſtng erhalten. Beſonders ſtarl
iſt die Mißſtimmung unter dem roten Heere in Witebsk. Anfang
Januar iſt die Mißſtimmung derartig angewachſen, daß eine all=
gemeine
Meuterei ausbrach. Die Soldaten verlangten ſofor=
tige
Heimſendung. Die erſchreckten Kommiſſare haben die Füh=
rer
der Aufrührer ſofort gefangen nehmen und vor den Kaſernen=
toren
aufhängen laſſen. Ueber die weitere Entwicklung der
Lage in Witebsk fehlt bisher jede Nachricht.
London, 17. Jan. (Wolff.) Die Morningpoſt meldet aus
Reval, daß die dortigen ruſſiſchen Sowjetkreiſe zugeben, daß
Lenin an ernſter Ueberanſtrengung leidet. Die Aerzi=
hätten
ihm eine vollſtändige und längere Ruhezeit vorgeſchrieben.
Die Moskauer Prawda meldet, daß infolge des Unwohlſeins
Lenins Trotzkif in der letzten Sitzung der Volkskommiſſare den
Vorſitz geführt habe. Nach der Helfingforſer Preſſe ſoll Lenin
beſchloſſen haben, als Gaſt eines finniſchen Kommuniſtenführers
eine Erholungskur in Finnland vorzunehmen.

Fiume.

Aufhebung der Blockadc.
Rom 16. Jan. (Stefani.) Da die Legionäre Fiume ber=
laſſen
haben und d’Annunzio demnächſt abreiſt, ordnete General
Caviglia die Aufhebung der Blockade zu Waſſer für
ſeute mittag 1 Uhr und die Aufhebung der Landſperre von mor=
gen
früh 9 Uhr ab an.

Letzte Nachrichten.
Berlin, 17. Jan. (Wolff.) Der japaniſche Botſchaft
ter Hioki iſt hier eingetroffen.
Paris, 16. Jan. (Wolff.) Der Matin meldet aus London=
Ein Telegramm berichtet aus Waſhington, daß Hardint

[ ][  ][ ]

Unſere liebe Mutter, Großmutter und
Schwiegermutter

Frau Sophie Gerbig Ww

wurde uns heute nach kurzem Leiden uner=
wartet
durch einen ſanften Tod entrifſen.
Familie Chriſtian Gerbig
Familie Arno Müller
Jean Gerbig.
Darmſtadt, Oberurſel, 16. Jan. 1921.
Müllerſtraße 35.
Beerdigung Mittwoch, den 19. Jan., nachm.
3 Uhr, auf dem Waldfriedhoſ. (*2115

Trauer=Garderoben
werden ſofort gefärbt
Färberei Reingold
2a)

Todes=Anzeige.
(Statt Karten.)
Vertandten, Freunden und Bekannten
die ſchmerzliche Mitteilung, daß meine liebe
Mutter, un ere liebe Großmuiter, Schweſter
und Tante
(770

AShalt
im 79 Lebensjahre nach ſchwerem Leiden
ſanft entſchlafen iſt.
Im Ramen der trauernden Hinterbliebenen:
Marie Engel Wwe.
geb. Spalt.
Darmſtadt, den 16. Januar 1921.
Karlſtraße 71, I.
Die Beerdig ng findet Mittwoch, den 19 Ja
nuar, nachmittags 5 Uhr, vom Portale de
Darmſtädter Friedhofes, Nieder=Ramſtädter
ſtraße, aus ſtatt.

Rummer 17.

ſich endgültig entſchloſſen habe, Hughes zum Staatsfekre=
tär
zu ernennen.
London, 15. Jan. (Wolff.) Aus Wafhington wird gemel=
det
, daß der mexikaniſche Miniſter des Aeußern zurück=
getreten
ſei. Wie verlautet, erwägt General Obregon die
Umbildung ſeines Kabinetts.
Landwirtſchaftliches.
H. Mannheim, 17. Jan. (Priv.=Tcl.) Auf dem heutigen Vieh=
markt
wanen zugetrieben und pro 50 Kg. Lebendgewicht verkauft: 105
Ochſen 801100, 66 Farren 7401000, 373 Kühe und Rinder 500 bis
1060, 121 Kälber 7501100, 47 Schafe 500700, 369 Schweine 1300 bis
1600. 20 Luxuspferde 1600025 000 Mark pro Stück, 150 Ar=
beitspferde
800025 000, 24 Schla htpferde 30006000 Mark.
Spiel, Sport und Turnen.
*Sportverein Germania=Darmſtadt 1913, E. V. Die
1. Jugendmannſchaft gegen 1. Jugendmannſchaft der Spielvereinigung
4fungſtadt 2:0 in Pfungſtadt.
* Ausſcheidungsſpiel Turngemeinde Beſſungen
1865Sportverein Olympia=Hahn 0: 1. Halbzeik 0:0.
Echen 11:2 für Beſſungen. Den Turnern, die während der ganzen Spiel=
zeit
überlegen waren, follte trotz größter Aufopferung vom Glück un=
begünſtigt
ein Erfolg nicht beſchieden ſein. Das von Hahn erzielte Tor
verdankt es einem Zufall.
* Durnverein Pfungſtadt IT.= u. Sp.=V. Braung=
hardt
I 1:1. Die 1. Mannſchaften genannter Vereine trafen ſich am
Sonntag in Braunshardt zu einem Freundſchaftswettſpiele. Mit
dem Anſtoß von Braunshardt begint ſofort ein flottes Spiel zweier
gleichwerriger Mannſchaften. Bis Halbzeit vermag T. u. Sp.=V. durch
ſeinen Links ußen mit 1:0 in Führung zu gehen. Nach Halbzeit dasſelbe
offene Spiel bis es 15 Miuten vor Schluß Pfungſtadr gelingt, durch
einen Eckball, der von T. u. Sp.=V.=Torwächter ſchlecht abgewehrt wird,
auszugleichen. Die Stärfe beider Mannſchaften lag in der Verteidigung.
Der Pfungſtädter Torwächter war bedeutend beſſer wie ſein Gegenüber. Er
hielt die ſchwierigſten Bälle. Von den Stürmerreihen hatte unverkenn=
bar
diejenige des T. u. Sp.=V. die meiſten Torgelegenheiten. U. a. jagde
der Linksaußen diefer Mannſchaft in der 2. Halbzeit nicht weniger als
ſechs ſcharfe Schüſſe an den Torpfoſten. Auch Pfungſtadt ließ einige
ſichere Sachen aus. Mit 1:1 trennten ſich beide Mannſchaften. Die 2.
Mannſchaften ſpielten vorher ebenfalls in Braunshavdt und endete guah
dieſes Spiel 1:1 unentſchieden. Braunshardt konnte hier ſeine Ueber=
legenheit
hauptſächlich in der zweiten Spielhälfte micht in Toren zum
Ausdruck bringen.
*Groß=Zimmern, 17. Jan. Bei dem um 9. Jan. in Groß=
Zimmern und am 16. Jan. beim Retourkampf in Bergen abgehaltenen
Städte=Ringkampf konnte die ausgezeichnete Mannſchaft von
Groß=Zimmern abermals nach hartnäckigen Kämpfen den Sieg errin=
gen
. Refultat in Groß=Zimmern 31:1, in Bergen 26:6. Der Mannſchaft
wurde ein wertvoller Ehrenpreis überreicht.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 18. Januar 1921.

Seite 5.

* Maingau=Turnfeſt 1921 in Offenbach. Am 1. Aug.
1914 ſollte das große Maingau=Turnfeſt in Offenbach ſtattfinden. Zum
erſten Male ſollte der feſtgebende Verein, die Turngeſellſchaft,
die Turner des Maingaues in Offenbachs Mauern begrüßen. Bis ins
kleinſte vorbereitet, konnte der Vorſitzende Damburch damals dem Ehren=
ausſchuß
, an der Spitze dem leider zu früh verſtorbenen Gaheimrat
Lochmann, Bericht erſtatten. Voller Freude und Erwartung nahm die
geſamte Einwohmerſchaft teil, bis in letzter Minute die Kriegsfackel alles
zunichte machte. Ein herber Schlag für den feſtgebenden Verein. Nun
ſoll es doch zur Wahrheit werden. Das Jahr 1921 ſoll die Turner des
Gaues zum friedlichen Wettkampfe hier vereinen. Wohl kann das Feſt
den Verhältniſſen entſprechend nicht in dem Rahmen wie 1914 ſtattfin=
den
; aber ein rechtes Turnfeſt ſoll es werden, würdig unſerer alten
Turnerſtadt Offenbach, würdig unſerer deutſchen Turnſache. Als Feſt=
tage
ſind vorgeſehen der 26. Juni für die Schiflerabteilungen der 40
Gauvereine, der 3. Juni als Hauptfeſttag für, ſämtliche Turnerinnen und
Turner des Gaues.
sr. Vom bayeriſchen Winkerſport. In de bayeriſchen
Alpen hat einem eigenen Drahtbericknt zufolge der Winter endlich ſeinen
Einzug gehalten. Garmiſch=Partenkirchen meldet, daß im Tal bereits
genügend und auf den Höhen noch mehr Schnee für den Skifport ge=
fallen
ſei. Der Sportausſchuß Garmiſch=Partenkirchen hofft
daher, die zweite Hälfte ſeines Programms durchführen zu können. Am
Sonntag, 23. Jan., iſt ein Eröffnung sſpringen auf den beiden
neuen Schanzen geplant. Am gleichen Tage gelangen auf dem Riſſerſee
die Bayeriſchen Eisſchmellaufmeiſterſchaften zum Austrag. Die Bayer.
Skimeiſtrſchaft wird am 29. und 30. Januar verauſtaltet. Nennungen
ſind an den Sportausſchuß Garmiſch=Partenkirchen bis zum 27. Jan.
zu richten.
er. Das deutſche Fußballderby. In Nürnberg ſtan=
den
ſich einem Bericht zufolge zwei der beſten deutſchen Fußballvereine,
der 1. Fußballklub Nürnberg und Spielvereinigung=Fürth. gegenüber.
Nach intereſſantem Spiel endete die Begegnung 0:0 unentſchieden.
Briefkaſten.
Th. hier. Wemn die Strafe rechtskräftig geworden iſt, iſt ſie nicht hi=
fällig
; etwas anderes wäre es, wenn von irgend einer Seite das Urteil
angefochten wurde.
Schluß des redaktionellen Teils.

PAR4

Wund- und Kindersalbe
Frostsalbe
(*2019
vorzüglich bewährt.
Erhältlich in Apotheken und Drogerien. AE

Ugudaß Hsroel Larmnſtadt.

Jugendgruppe
Wir laden hiermit unſere Mitglieder und Freunde zu dem
am Donnerstag, den 20. Januar, abends 72/= Uhr,
im Fürſtenſaal, Grafenſtraße, ſtattfindenden
Vortrag
hrmann=Frankfurt a. M. über: Gegen=
des
Herrn Zahnarzt
wartsaufgaben, Agudaß=Jisroel und Paläſtina höflichſt ein. (772

Geſchäftliches.
Schonungsvolle Behandlung der koſtbaren
Wäſche iſt aus allgemeinen wirtſchaftlichen Gründen zwingend geboten.
Von den wegen ihrer guten Wirkung und bequemen Anwendungsweiſe
beliebten Seifenpulvern ſind die mit Salmiak die am beſten geeigncten.
Allerdings verändert fich der altbewährte Salmiak auf dem Lager und
wird geringwertig, doch iſt es der chemiſchen Fabrik Carl Gentner in Göp=
pingen
gebungen, ein unveränderlich haltbares hochwer=
tiges
Salmiak=Terpentin=Seifenpulver (2. R. P. 299 986) herzuſtellen,
welches under dem Namen Dr. Gentner’sGoldperle auf den
Markt kommt und das weitaus beſte bisher bekannte Fettſeifenpulber dar=
ſtellt
, welches für den Hausgebrauch in Frage kommt.
Wetterausſichten für Dienstag.
Bedeckt und Nebel, ſpärer Regen, wärmer, Süideſtwir
Tageskalender.
Landestheater, Anfang 7 Uhr, Eude gegen 10 Uhr (außer
Miste): Alt=Heidelberg.
Orpheum: Vorſtellung um 7¾4 Uhr
Reichsgründungsfeier der Deutſchen Volkspartei um 7 Uhr in
der Turnhalle am Woogsvlatz.
Vörtrag von Frl. Dr. phil. Vreebe um 8 Uhr im Hörſaal 330 der
Techniſchen Hochſchule (Studentengruppe und Goethebund).
Verſteigerungskalender.
Mirtwoch, 19. Januar.
Verſteigerung (Konditorei=Einrichtung) um ½10 mb ½3 Uhr bei
A. L. Ott (Hügelſtraße).
Verſteigerung um 10 und 3 Uhr Obergaſſe 44.
Leitung: Dr. Otty ABaldacfrel. Verautwortlich lur den lrifenſen rolitiſchen
Teil und für Feuilleron: Dr. Odo Waidgeſtel; jar heſſiſche Poli ik und den
übrigen Teil (außer Sport, Handel und Landwir ſchaftliches) Mar Streeſe; für
Sport, Handelsteil und Lanwwirtſchaftlickes: Kurt Mitſching; für d.n Ameigenteil,
Anzeigenbeilagen und Mitzeilungen aus dem Geſckäitsleben: Panl Qange.
Truck und Verlag: L. C. ABittich ſche Oofbnchdruckerei, Sämtlich in Darmſtadt.
Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind die Redaktion des
Tagblatts zu richten. Elwaige Honorarforderungen ſind beizufügen: nachträgliche
werden nicht berückſichtigt. Unverlangte Mannſk-ivte werden uicht zurück geſandt.
Die heutige Nummer hat 10 Seiten.

Familiennachrichten

F/ Die glückliche Gebert eines
kräftigen Sonntagsmädels
zeigen hocherfreut an
Willy Rossenrath u. Frau
Marie, geb. Lehr.
(*2063
Statt besonderer Anzeige.

Die Geburt eines Mädchens zeigen
hochertreut an
Dr. Willy Rompt
u. Frau Erika, geb. v. Hartmann
Friedberg i. H., 15. Januar 1921.
(*2050
Sccccccccesce Zssosoososos

ür die uns erwiesenen Aufmerksam-
keiten
anläßlich unserer Vermählung
sagen wir allen Freunden und Bekannten
i herzlichsten Dank.

W *2099)
Willy Aubner
und Fraa Dora, geb. Scheld.
6 Darmstadt, den 15. Januar 1921.
Zsssssesesssexeeeesesseesge-

Dankſagung.
Allen denen, die unſerer teueren
Verſtorbenen die letzte Ehre erwieſen
und ſie mit ſo ſchönen Blumenſpenden
bedachten, ſowie für die ſo überaus
herzliche Teilnahme, die ſie uns gegen=
über
bewieſen, ſprechen wir hiermit
unſeren tiefgefühlten Dank aus.
gey Walter Heil und Familie.

bestes

Beifenpulver
Preis Mk. 2.25 das Pakef.
Alleinige Fabrikanten:
Heykel & Cie., Düsseldorf.

weul kellseinn
am Markt

Aur AlAeBeTe

Ludwigs-
Hermann Rosenthal . plats
Versilberte Tafelgerdte
Bestecke
Kaffee- und Speise- Seruice-
75a
2

1 Posten
Herren-Einsatzhemden 4
B
grau, solide Qualit,

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teil=
nahme
und für die überaus zahlreichen Blu=
menſpenden
anläßlich des Hinfcheidens unſrer
lieben, unvergeßlichen Tochter und Schweſter
ſprechen wir hiermit allen, beſonders Herrn
Pfarrer Vogel für ſeine troſtreichen Worte
am Grabe, ſowie den Herren Aerzten und
Schweſtern der Dr. Loſſen’ſchen Klinik für die
aufmerkſame und liebevolle Pflege unſeren
herzlichſten und innigſten Dank aus.

Butter=Oel
Vacken n. Koc
vorzüg
r 12.00
½ Liter
Erdnuß=Oel
M.13.00
Feines Mohn=Oe!
Liter. Mk. 1400 und 19.00

1 Posten
Herren-Unterhogen

grau, starke Ware, in alle

oste
Mädchon-Reformhogen
grau gewebt
2.75 3.75 4.75

Karlſtr. 47. Tel. 641.
Empfehle
lebendiriſche
Seer
fiſche
Kieler Suß
Bücklinge
Pfd. 7.20Mk.
Rauch=
ſchellfiſche
,
Rauchlachs,
ſcharfe
Bücklinge,
Lachsheringe,
veue Holländer
Matjesteringe
Stück 1.50 Mk.
10 Stück 14 Mk.
Neue große
Vollheringe
Stück 95 Pfg.
10 Stück 9 Mk.
NB. Ich ditte Papier
mitzubringen. (763
Baumfällen
und
wird unter
Garautie bilf. ausgef. von
Jakob Simon
Runbeturmſtr. 2. (*2023
DD Karte genügt!
Defekte Schuhe
aller Art werden nuit den
beſten Kernleder geſohlt
und gefleckt. Nur bei
Kirchſtr. 10
Rubin /saden). (42=
Bitligſte u. gute Ausführ.
aller Schuh=Reparaturen.
Schuhmacherei Groſch,
Luifenſtraße 40
(60a

Kond. Vollmilch
ungezuckert. Doſe Mk. 1.30
Kond. Magermilch
8.50
Doſe Mk
mit Zucker
Trockenmilch:
Vollmilch //,PfundMk. 3.50
Magermilch 1/,Pfund Mk. 2.75
Anton Braunwarth
Ernſt=Ludwigſtraße 3.

Is

Leib- und Seelhogen
125 5.25 6.75 7.95 9.53

Inventur-
Ausverkant
zu jed. annehn
haren Preise.

ten

mit Stehkragen und Umlegekragen, grau und braun
weit. Größe
Gr. 2 13.50 u. 18.2O
2.

Frankfurt a. M.
Zeil 84.
ne
Von 1-3.geschl

Familie Wirrweiß.
Darmſtadt, 17. Januar 1921.

[ ][  ][ ]

wrumintEr .

zu bedeutend herabgesetzten Preisen!

Haubonnotze

Stück

Obertassen groß, bunt . 1.65
Kaffeebecher weiß 1.95, 1.75
Schüssel eckig 5.95, 4.75, 3.25
Essnäpfe groß . . . . 3.95
Waschschüsseln weiß . 10.75
Butterdosen weiß . . . 2.75
Waschgarnituren 5teil.
125., 95., 75.
Satz Schfsseln 5 St. i. S. 14.50

Fleischtöpfe gestanzt
24.50, 22.75, 18.50, 16.60, 14.35
Universalsiebe mit 3 Einlagen
15.75, 13.50
Andelpfannen 12.75, 10.75, 7.95,
6.50
Eimer 28 cm grau . . 23.50
Milchkrüge ca. 1 Ltr. Inh. 3.75
Waschschüsgeln rund mit Napf
18.75
Wasserkessel gestanzt 5 Liter
.. 29.75
Inhalt.

Kaffeeservice für 6 Personen
95., 75., 42.75
Kaffeeservice für 2 Personen
39., 32., 12.50
Knchenteller durchbrochen mit
Früchtedeck. 12.50, 10.75, 6.75
.. . . 5.50, 4.95
Tassev mit Untertasse, . 3.95
Obertasgen bunt. dek. St. 2.50
Kasfeekannenind. blan10.756.95
Kinderbecher bunt dekoriert
1.95, 1.65

Kohinor rund

Limmerkablenkaste
u9
mit Deckel.

Kckeuertücher
in guter Onalität . . . . ..

Stück

Blech- I. Lackierwaren
Tonnengarnituren 12teill. 59.
Fettlöffelblech weiß, f. lackiert
26. 50
Brotkästen 29.75, 26.75, 21.50
Sand-Seife-Soda-Garnit. 21.75
Kaffee- und Zuckerdosen
Stück 7.95
Springformen
9.75, 8.50, 6.95, 5.75
Kartofkelpressen . . . 4.55
Bettdaschen verzinkt . 27.50

Versobiedenes
Alnmininm-Esslöffel . . 1.75
Alumininm-Kaffeelöffel 85 8
Wärmkrige . . . 4.50, 3.95
Waschkörbe 21.00, 15.50, 9.75
Scheuerbürsten 4.75, 2.95, 1.95
Kleiderbürsten 9.75, 6.50, 4.50
Taschenmesser mit 2 Klingen
3.95, 2. 95
Bigelkohlen . . Paket 3.50

Sohreibwaren

Toilefte-Ariikel

Haarnadeln Päckchen 65, 40=
Lockennadeln Päckchen 55 3
Sonnen-Mandelkleie Päck. 45
Kopfwaschpulver Bella‟
Päckchen 305
Veilchen-Hautereme
Tube 90, 60 9
Zahnwasser Flasche 1.95, 1.50
Brillantine in Taben . 1.95
in Flaschen. 1.45
Haarwasser Flasche 5.75, 2.75

Briefmappen 5 Bogen u. 5 Um-
schläge
. . 85, 75, 65, 50 8
Briefkassetten 25 Bogen und
25 Umschläge, 5.50, 4.95, 3.75,
2.95, 2.25
Briefordner mit Register 10.75
Votizblocks . . 95, 40, 25
Butterbrotpapier . Rolle 95
Bleistikte von 20 Pfennig an

Waschkessel Ia

Zinkwannen Ha, verzinkt
35. 59. 52. 44. 35. 29.75

verzinkt

AALAAA

Settc 65.

wmſtauser Tugwinti, Drnwing, ven vo. Junne

Stellengeſuche

Weiblich

Aelter. Mädchen
mit Kind ſucht Stellung
in frauenloſem Haushalt,
Angebote unter S 25 an
die Geſchäftsſtelle. /72011

Heimarbeit
(Fabrikarbeit) von Witwe
geſucht. Angeb. u. S 62
Geſchäftsſtelle. (*2182

Männlich.

Suche für meinen Sohn
auf Oſtern Lehrſtelle als
Konditor.
Angebote unter S 31 an
die Geſchäftsſt. (*2029

Weiblich

Jüngeres Fräuſein
gewandt im Maſchinen=
ſchreiben
(auch ettv. ſteno=
graphiekundig
), mit ſchön.
Handſchrift u. gut. Schul=
Stellung
bildung
ſuchtſoſokl auf An=
*2028
waltbureau.
Angebot= unter S 27
an die Geſchäftsſtelle.

Tüchtige
Modiſti

nur erſte Kraft
für baldigen Eintritt
(mögl. 1. Februar)
geſucht. (*1956
Angebote mit An=
gabe
der ſeitherigen
Tätigkeit n. Gehalts=
anſprüche
unter S 10
an die Geſchäftsſt.
Ee
Perfekte Büglerin
wöchentlich 1 Tag gefucht.
Heinheimerſtr. 16, Lrr. /72!0
Tüchtige
Schäfte=Stepperin
geſucht gegen gute Ver=
gütung
nach auswärts.
Zu erfr. Backhausſtr. 57,
(*1788
II. rechts.

Lehrfräulein
zum 1. Febkuar geſucht.
Gründl. Ausbild. i. Bureau
u. Laden. Schriftl. An=
gebote
an die Firma
Chr. Kulichann
Wilhelminenſtr. 9. (K753

Wir ſuchen zu Oſteun einige

m. gut. Schulbildung. (7.
Gebrüder Rothſchild.

Zum 1. Febr. ein älteres
*1787
Mädchen
in ruhigen Haushalt geſ.
Landgraf=Phil.=Anl. 60, I.

Fleißige
ehrliches Mädchen
von Morgens 10 bis nach
dem Spülen geſucht.
Freneſtr. 1, pt. (*k20(

Solides tüchtiges
Mädchen
welches kochen kann, per
1. Februar geſucht.
*2044) Hügelſtr. 6, II

Braves,
fleißiges Mädchen
bis nah dem Spülen gef.
Hügelſtr. 4, pt. (*1967

kl. Haush. ſof.
Stütze geſ. Anzufragen
910 vormittags. Kuch,
Mathildenſtr. 17. (*
Lauffrau
für 2 Std. nachm. ge!
* 2020) Stiftſtr. 31

Ein grosser Posten Hosonträger iedtes Bar 2.99 8.75 6.50 4.25 3. 2.25 1.65 Obstschalen a. Fnß. . 14.50 Tafelaufsätze. . . 19.50 Tortenplatten . . 14.75 Weingläser dinn 2.95 Vierbecher"/,, liter 2. 25 Wasserflasche m. Glas 5.75 Mandtafbenält 18.

Frau od. Mädchen
f. Hausarb. b. nachmi. geſ.
*1976) Waldſtr. 30, part.
Ailleinmädchen
in beſſeren Haushalt (nur
Erwachſene) zum 1. Febr
geſucht. Kullmann,
K754) Roauetteweg 4, p.

Suche für meinen kleinen
Villenhaushalt, 2 Perſ.
ein in Küche u. Haushalt
erfahrenes beſſeres
Alleinmädchen
bei hoh. Lohn. Frau Erb,
Traiſa bei Darmſtadt,
(7
Hügelſtraße 9.

nſeraten=Vertreter

von konkurrenzl. Untern. für Darmſtadt u. Um=
gebung
geſ. Hoh. Eink. und Dauerſtellung ga=
rantiert
.
(*2029
W. Bär, Mühlſtraße 5.
6000 bis 8000 Mk. monatlich. (IV.4
Wir ſuchen ſtrebſame, arbeitsfrendige Herren zur
Leitung u. Durchführung ein. ausſichtsr. Unterneh=
inens
a. eig. Reihng. (Fachſenntn. n. erfdl.) Sof. verfgl
Kapital v. 520000 Mk., je nach Güte u. Größe
des Bezirkes erforderl Eiloff. u. ausf. Klarlegung d.
Verhältniſſe, mögl. m. Bild, u. A 9 an Siegfried
Emanuel, Anzeigen=Exp., Berlin=Wilm., Babelsbergerſtr. 5.
K

Jüngerer
Kaufmann
flotter Stenographu
Maſchinenſchreiber,
mögl. mit franzöſ. u.
engl. Vorkenntniſſen,
Korreſponden; v.
Maſchinenfabrik ſof.
geſucht. Ausf. Be
werbungen u. R 79
Geſchäftsſt. 619sgo
SE

Tüchtiger ſleißiger
Vertreter
zum Verkauf von Zigarren,
Zigaretten und Tabak für
Darmſtadt u. Umgegend
*198*g
geſucht.
Angebote unter S 17 an
die Geſchäft=ſtelle.

Reiſender
für leicht verkäufl Saiſon=
Urtikel geg. hohe Proviſion
ſofort geſucht. Angeb. u.
R88 Gſchäftsſt. (*1709fe

2 Proviſions=
reiſende

gewandt, f. Gebr.=Artikel
b. nachweisl, hohen Ver=
dienſt
ſof. geſ. Eilangeb.
u. S 42 a. d. Geſch. (*2066

Gule2ohhertökäaf,
Cutaway m. Weſte (ſtarke
Figur), lederne Handreiſe=
taſche
, Kinderkleidung für
23jähr. Jungen, alles f.
neu, billig zu verkaufen.
Beckerſtr 27, II. I. (*2040

Zwecks Führung
gemeinſch. Haushaltes
Dame
auch Witwe mit 1 Kind,
von geb. Herun, Witwer,
über 200 Mille Vermög.
geſucht. Ev. auch Eir
heirat in Geſchäft.
Angebote unt S 19 an
die Geſchäftsſtelle. (*1996

Mii

Einige tiſe
Reiſende
die bei der einſchlägigen
Kundſchaft eingeführt ſind.
ſofort geſucht.
Lack- und Fasbenindnstrie
Hau & Ehrl
(547d1
Lohr g. M.

Hoher Verdienſt!
Tüchtige Leute als Rei=
ſende
und Hauſierer für
gangbaren Artikel, an
Landwirte geſucht.
Angeb. u. S 58 an die
Geſchäftsſtelle. (*2155ifg

Maſchinenfabrik ſuch
üngeren, auf Adler=
75
maſchine geübten
Kontoriſt.
Angebote unter S 21
an die Geſchäftsſt. e
Transport=
verſicherung
.
Alte angeſehene Verſiche=
rungs
=Geſellſchaft mit zeit=
gemäßen
Tarifen ſucht bei
Juduſtrie und Großhandel
beſtens eingeführten
Aeinfertrete
gegen hohe Bezüge.
erren m. entſprechen=
den
Verbindungen wol=
len
ſich melden unter
A. M. 286 an Rudolf
Moſſe, Mannheim. (1,454F

Wir ſuchen zum ſofort.
Eintritt mehrere tüchtige
Celluloid=
Fräſer
Kälber & Räſch, Leng=
feld
i. D., Celluloid= Schild=
ufabri
,

(Schiffs
Stewards hellner)
als ſolche können junge
Leute bei Schiffahrtsgeſ.
viel Geld verdien. (mon.
10005000 Mk.) b. freier
Station. Ebenſo Köche
Schlächter, Bäcker, Kondi=
toren
, Friſöre, Muſiker,
Deck= Maſchinen= u. and
männl. u. weibl. Perſon.
Näh. Seemänn. Ausk.=
Büro B. Schulz, Berlin
N. 39, Pankſtraße 89/1II
Rückporto.)

Bäckerlehrling
geſucht.
ehrl. Junge kann
Flei
die Bäckerei gründl erlern
* 1743gi) Wienerſtr. 62.

Verkäufe
3

Eiſerner
Kaſſenſchrank
50 X150 cm. guterh., ſow
ein Motorrad Moto=
ſacoche
zu verk. Näher
der Geſchäftsſt. /*208:

Gut erhaltener2 isminſter=
eppich
, 2X3, preiswert
zu verkaufen. Sand=
(*2070
ſtraße 32, pt.

SchreiZiſch -Gtühls
Feziosa
Beiro=Fänrichtamgsharp
Eramkfurk eid.
Ccke Clbeſtraße-Raileritrs6
(Zelehenſee)

Re
Möbel=
Verkauf!
Neue mod. naturlaſierte
Kücheneinricht., ſehr ſchöne
Barock=Kommode m Glas=
aufſatz
, Vertikos in eiche,
nußb. u. lack., ſch. eichene
Standuhr, Kommode, eich.
Kredenz, Ausw. i Pfeiler=
ſchränkch
. m. Spiegel ſow.
Trumeauſpiegel u. Wand=
ſpiegel
, Bücherbretter,
Bücheretagere, Flurgarde=
roben
, 1= u. 2tür. Kleider=
ſchr
., ſchön. gr., nußbaum=
pol
. rund. Tiſch, Nähtiſch,
Nach tiſche, H.=Zimmert.,
Küchen=, Rauch=, ovale=,
Steg=, Servier=, Zier=,
Blumen= u. Ausziehtiſche
Schreibtiſchſeſſel, Anrichte
Spinnrad, Regulateure,
Stühle Linoleum, Paneel=
brett
, Bilder, Opernglas
uſw.
2026
Zeller, Holzſtraße 8.

Schweres eichenes
Speiſezimmer
Herrenzimmer
äußerſt preiswert abzugeb.
Ferdinand Schmitt
25id!
lexanderſtr. 9.

Möbelverkauf.
Bücherſchränke, Schreib=
tiſche
(Dipl.), Tiſche, Re=
formbetten
, Roßhaarma=
tratz
, pol, Kleiderſchränke,
Kommoden, Nachtſchänk=
chen
, Flurgarderobe
(eichen), Kokos= u. Plüſch=
teppich
,Chaiſelongue decken
u, kompl. Gasbadeein=
(*2031
richtung.
Kunkel
Wienerſtraße 83.
Möbel=An= u Verkauf.

Chaiſelonque verk.

Krieger, Polſterer u. Deko=
rateur
, Ballonplatz 6. (747a

Gelegenheit
für Brautpaar
Moderne Wohnungs= Ein=
richtung
, Speiſezimmer,
errenzimmer, Schlaf=
zimmer
und Küche ſehr
billig zu verkaufen. Näh.
in der Geſchäftsſt. (*2178

neu, zu vk.
Diwan, (r2i4o
Magdalenenſtr. 19, Vdh. II.

Wen. getr. mod. Phzletot
ſowie Rock u. Weſte billig
zu verkaufen. Näheres in
*2047
der Geſchärtsſt.

1 Konfirmand.-Anzus
nnd Hut zu verk. (*2037
Karlſiraße 73, I.

Schaftenſtiefel (42). Da=
menſtiefel
(39), Mantel u.
Kleider für 10j K., gut
erhalten, zu verk. (*2030
Sackgaſſe 7½, pt.

Herren=Anzug
f. gr. Fig., Friedensſtoff,
neu, ganz auf Seide, billig
z. vk. Karlſtr. 36, I,r. /(* 2055

Herrenſtiefel (Nr. 42
bill. zu verk. Hoffmann=
ſtraße
5½, part. (*2067

Babykorb
faſt neu, m. Geſtell u. weiß
ausgeſchlagen, preiswert
zu verkaufen. (*2106
Heidelbergerſtr. 120, part.

Ein dunkelblauer Knaben=
mantel
für d. Alter v. 6 bis
8 Jahren für 35 zu
verkauf., Alexanderſtr. 21,
Hth., 2. St.
*2119
Für
15Jähr. Spoxtanzng
u. Mantel zu vk. (*2114
Wingertsgäßchen 13, pt
Frack, auf Seide gearb.
Friedensw., einmal ge
preiswert zu verk. Näh.
in der Geſch
(*2098

Frack
mit Weſte, 1914 von erſt
Schneider aus beſt. Stoff
hergeſtellt, noch nicht ge=
tragen
, für 650 Mk. zu ver=
aufen
. Angeb. unt. S46
an die Geſchäftsſt. (*2102

Herren=Paletot
(46) ſowie Kinderzink=
badewanne
zu verk. Zu
erfr. in der Geſchſt. (*2096

Neues weißes Kleid
Gr. 46), Voll=Voil, reichl.
Stickerei, 1 P. neue Haus=
ſchuhe
(Gr. 40) preisw. z. b
Dieburgerſtr. 73.
25

Schw. Kapes, f. ält. Dame
paſſ, zu verk Gutenberg=
ſtr
. 59, Manſarde. (*2032

2 D.=Wintermäntel
1 Herren=Gehpelz
1 Paar Knaben=Konfir
mandenſtiefel, Gr. 36, zwei
Voilekleider, 1 woll. Haus=
kleid
u. verſchied. mehr.
Herdweg 95, Gth. (*2111

Blauer Damenmantel
für kl. Figur zu verk.
*2103) Heinheimerſtr. 94, I.

Eleganter, moderner
Rindleder-Handk off.
(Anſchaffungspr. 1600
(*2154
billig zu veik.
Heidelbergerſtr. 2, 3. St
Farbige große
Bettbezüge
u. farbige Kiſſenbezüge
billig zu verk. Mathilder
platz 11, Hth I
087

Guterh. Hoftor
3,20 m br., zu vk. (*1339k1
Eberſtadt, Müllerſtr. 30.

6n. Tiſchtücher und 8
Servietten zu verk. Näh.
Geſchäftsſtelle. *2032
Damenſtiefel u. Halb=
ſchuhe
(3940) zu verk.
*2081) Beckſtraße 87, I.
Getr. D.=Ztiefel (39) z. vk.
Heinrichſtr. 134, II. /*2016
Herzenrad mit guter
Bereifung und Freilauf
ſillig zu verk. Anzuſ. n.
11 Uhr. Bachmann,
*2038) Barkhausſtr. 7
Eleg. Hängelampe
für elektr. (a. Gas) preis=
wert
zu vk. (8-10u. 2-31.)
Moſerſtr. 8, pt. (*2018
Schreibmaſchine
(Joſt), tadellos erhalten,
billig zu verkaufen. Ange=
bote
unter S 49 an die
Geſchäftsſt ds. Bl. (*2093

Erika-
Cchreihmnschige
für Bureau u. Reiſe
neu und gebraucht
preiswert. (278a
Winkel
Neckarſtraße 24.
U
Große Scheune
m. Stallungen, Material
ſehr gut, auf Abbruch zu
verkauf. W. &F. Stetter,
Eberſtadt, Neue Darm=
ſtädterſtr
. 20. (738im

1 Grammophon mir
20 Platten zu verkaufen.
Große Ochſengaſſe 12,
3. Stock, bei Irlé (*1948

Theater=Ma=
Kind, ſchine, erſtklaſſ.
Fabrikat, in tadelloſ. Zu=
ſtind
, billig zu verkaufen.
Angebote unter S 50 an
die Geſchäftsſt. (*2092

Größ. Anzahl gebr.
Glühbirnen
(110 V.), 1650 Kerzen,
zu verkauf. Zw. 2 u. 4
nachmitt. Drag.=Kaſino,
Holzhofallee 30. (710

2 PS. Benzol=
Motor
m. Zubehör zu verk. /*2118
G. Odlas & Sohn
Eſchollbrückerſtr. 24, Hof.

Sehr gut
erhalt. Alnderwagen
preiswert abzugeben.
*2105) Kiesſtraße 52, p.

Ein guterhalt. Kinder=
wagen
, eine Hängelampe,
1 Schleifſtein, 1 gußeiſ.
Schwungrad, 1 Nähmaſch.,
1 Fleiſchmaſchine billig zu
(*2097
verkaufen.
Näh. Heinheimerſtr. 48, p.

Noch ſehr guterh. Kind.=
Liegewagen (Peddigrohr
(*2072
zu verkaufen.
Groth, Kranichſteinerſtr. 51,
Seitenb. links, part.

Ein Laufſtühlchen
(k8081
verkaufen.
Große Kaplaneigaſſe 53, I.
Tiermarkt 8

Große. Auswahl
Ferkel
(*2131
Läuferſchweine
H. Scherkamp
Viehhandlung
Arillerieſtraße 9.
Telephon 3263.

Starke Ferkel vert.
H. Heinz, Eberſtadt
*2110) Heidelbergerſtr. 2.

Hund (7 Monat alt) zu
verkaufen. Luiſenſtr. 38,
Mittelbau, part. Anzuſ.
(*2039
vormittags.

1 kleiner ſcharfer wachſ.
Hund u. 1roter Schnauzer
(k2078
zu verkaufen.
Ballonplatz 4
Af
Patentamtlich geſchützte
Erfindung
geeignet für Exiſtenz oder
Geſellſchaftsgründung, zu
verkaufen. Zuſchriften er=
bitte
u. S35 Gſchſt. (*2053

Dipl.=Schreibtiſch (neu
preiswert zu verkf. Näh.
Geſchäftsſtelle.
(*2034

2 gteiche Bettſtellien,
1 Kleiderſchrank. 1 Nacht=
tiſch
, eine Waſchtruhe und
2 gepolſterte Stühle, alles
faſt neu, für Brautleute
ſehr empfehlenswert, ſehr
billig zu verkauf. (*2084
Neue Niederſtr. 15, Bdh. II. r.

Auzug (neu), 1,76, ein
Ulſter, Ia Teppich, ein
Jackett, kurz, ſchw (*2108
Näh, Geſchäftsſtelle,

[ ][  ][ ]

Urauffährung!

In den Hauptrollen:
Werner Kran88 Martia Leiko, Alina v. Mielewska LIl Häg0MOr
Kwannon, die Götfin der Liebe zu den Renschen.
Dieser Film länft seit Wochen in fast allen Kinos Berlins bei täglich aus-
verkauften
Hänsern. Kwanaon von Okadera gilt als eine der grössten
Schöpfangen der modernen Filmkanst.

Geine Frau Meine Braut

Lustspiel in 3 Akten mit Panl Heicfemann.

in für Volksbildung.

Unson-Fheater

Stella Harf
Begie: Ernat Reicher
Der Sprung

Ins Dunkie

Sensekionsdrama in 7 Akten.
Der Film ist reich an Natarschönheit.
Vorführungsdauer 2 Stunden.

Residenz- Theater

I. Teil vom Forfsetzungsclm

Sensations- u. Abenteuerflm in 5 AEfen
Dio Waxenhaugzieze
Lustspiel in 2 Akten.
Als Einiage:
Dag Hartyelum
Drama zu 5 Akten.
In der Hauptrolle: Pola Negri

Oentral-Theater

Stuart Webbs, Ernst Reicher
Bie geheimnisvolle Villa
Detektiy-Boman in 4 Akten.
Schnurzel muss ins Bott
Lustspiel in 3 Akten. (*2189
Als Einlage: Flamcttl II. Teil
Das Gospensterfest.

Zuckerrüben-Syrup
i bekannt vorzüglicher Ware eingsfrofen.
Anton Braunwarth
Ernst-Lndwigstrasze 3. (751

Durmſtadter Tagblatt, Dienstag, den 18. Januar 1521.

Seite 3.

glanzheller BdAreis

Schöner
(vorzüglich kochend)
Tagespreis Pfund Mk. 0.00
Für Großverbraucher
Vorzugspreis
Reue geſpaltene, geſchälte O)
Viktoria=Erbſen Pfund Mk. 2.00
Schöne weiße Bohnen Pfund Mk. 2.60
Neue Wachtelbohnen Pfund Mk. 2.60
Für Suppen
Suppenmakkgroni n. Spppennndelg=
helle
Ware
Weißer Suppen=Grieß Pfd. Mk. 4.25
Gelber Suppen=Grieß Pfd. Mk. 3.
beide aus entbittertem Mais her=
geſtelit
, gut und rein im Geſchmiack
Hafermehl, loſe, Pfd. Mk. 3.10
Haferflocken, la Aual., Pfd. Mk. 3.75
Kartoffelmehl, Ta
Pfund Mk. 6.75

Einladung zum
7. Lichtbilder=Vortrag
Donnerstag, 20. Januar 1921, abends 8 Uhr
im Hörſaal 326 der Techn. Hochſchule (Eing. Weſtportal.
Deutſchland nach dem Friedensvertrag
(47 Lichtbilder der Reichszentrale für Heimatdienſt,
Landesabteilung Hefſen)

Rebner: Herr Stud. Strippelmann.
Eintrittskarten am Verkehrsbureau und an der
Abendkaſſe zu den bekannten Preiſen. Mitglieder,
angeſchloſſene Vereine, Stubenten und Schüler
(761
haben Ermäßigung
Schrlſtr.
Muſikſchule Elfe Hochſtätter, 15.11:
Mittwoch, 25. Jan. 1921, abends 6, Uhr,
im Muſikverein, Steinſtraße 24
Muſikaliſche Borträge
Kiuderſinfonie, Tanzduett a. Hänſel n. Gretel.
Wnt um einen verlorenen Groſchen niiv. Anſchl.
Tanz. Eintrittskarten nur in der Muſikſchule u. bei
(*2120
den Schülern.
Muſik=Verein Familienabend
Sonntag, 30. Januar 1921,
im großen Saal des Städt. Saalbaus
E geplagder Familjevadder
Darmſtädter Lokalpoſſe in 4 Bildern von
Dr. Georg Büchner. (*1990
Beginn 6 Uhr, Saaleröffunng 81: Nhr.
Tarten zu 10., 6.50 und 4. bei Schutter.
Anſchließend gemütliches Zuſammenſein.
Vereinagung
aus Elſaß=Lothringen Bertriebener.
Zur Weihnachtsfeier für unſere notleidenden
Wkitvertriebenen ſind uns von allen Seiten ſo zahl=
reiche
Spenden an Geld und praktiſchen Hausrats=
gegenſtänden
überwieſen worden, daß wir nur auf
dieſem Wege allen freundlichen Gebern, ins=
beſondere
den Geſchäftsinhabern herzlichſten
739
Dank ausſprechen können.
Darmſtadt, den 13. Januar 1921.
Der Vorſtand.
Vereine
kaufen billiger wie in den
Verſandrgeſchäften
Kontroller
=Orden
Tan
2.=Blumen
Eintritt= und
Garderobeblochs
Ring und
Schützenschrenſcheiben

Achtung!
In den nächſten Tagen treffen ein
510000 Paar ſchwere Arbeiter=
eifen
eifen=
ſtiefel
mit Doppelſohlen, beſchlagei,
zum Preiſe von 170. MK.
Muſter können bereits eingeſehen werden. Außerdem
alle
SortenHerren=, Damen=u. Kinderſtiefel
zu beſonders billigen Preiſen. 1*2134
Schuhlager E. Molter
am Ballonplatz, neben
Magdalenenſtr. 1
der Apotheke.

Emil Lutz
Edelmetallhandlung
Teiephon 1437. Bismarckstrasse 82.

Ungeſalz. friſche Tafelmargarine
Tagespreis
Orig=1 Pfund=p. Mk. 488.50
Reinſchmeck. Speiſeöl
Scheppen Mk. 12.50
la glanzhelles Tafelöl
14.
Schoppen Mk.

Mor
Landau
Mathildenplatz 1 (762

Ankauf von

Platin, Gold- u. Silbergegen-
ständen
, Zahngebissen usH.,
Brillanten. (-21o9

Auufns in Aufgin
und Plakatmalerei beginnt Anfang Februar.
Anmeldung nehme entgegeit
H. Fiſcher
Eliſabethenſtraße 56 im Laden Schuhbedarf

Stampfholz=Fußböden
fugenlos, fußwarm, für alle Arten WSohn= und
Geſchäftsräume, Fabriken etc,
Barkgipsböden
für Lagerräume und Trockenböden, Terzazzubödeu,
Waſſerſteine liefert
(746a

Fernſpr. 3063
Darmſtadt
Rhönring 9
Stahl=) Fräulein einpfiehlt ſich
Metallbetten braht=
matratzen
, Kinderbetten, im Blicken u. Stiehen
Polſter an Jederm. Kata= ſowie Anfertigen von
log frei. Eiſenmöbelfabr. Kinderkleidung. (*2117
Suhl i. Thür, (11,2341 Alexanberſtr. 7, part,

1ontL.Btar schtdtche
in besten, haftbaren
Friedens-Gualitäter.
Gummimaren- 1. Sanitäts-Haus
Horm. Heinmüller
Sehplstr. 1.
744j4

ausw, übernimrnt WDalthzer, repar, billig W. Friedrich,
Müllerſtr. 15, Tel. 3286. (57a1 Argeilgerſtr. 82. 171761sid

Bäumer’s
Maſchinenſchreibſtube
liefer.
(159a
rrutr Qualikäfsarbeit!
Rheinſtraße 8
Telephon 1223.

A. K.=Heifenpulper .... . Paket 1.35
Seifenpulver, loſe . . . . . . Pfund 1.

josder

Heringe

10 Stück 2.

Kahlertſtr. 31
D. Kappel cche Pareusſtr.

ze. Drahtring. D.R. G.M.
Saalpoſtkarten
Birlanden, Lampions
Härneval- und

HAIOHAA

TAAOTAAIhe

Zu welt herzbgesetzten Preisen verkaufen
wir grosse Posten Waren aus unseren Abteilungen:
Bamen-Aontoktion
Aeppiehe -dardinen

Masken, Naſen
Mützen, Luftſchl. etc.
Kotillonſträuße
Eall- und s
Hosfümblamen
in ganz enormer Auswahl
(reors Schuhkesel
Spezialhaus für Butz=
zutaten
, künſtl. Blumen
und Vereinsartikel
jetzt nur noch
191/ gegenüb.
Rieinstr. 12 1a Gotpoſt.

Welche Schneiderin
Fertigr elegantes Koſtüm
ſofort i. Hauſe an2. N
Wienerſtr. 46, II, r. (*2062

Winterkaſten i. Odenw.
Poſt Liudenfels
Eigentümer Adam Götz
empfiehlt ſeine bürgerl.
Cingericht. Zimmer vor=
bergehend
u. für längere
Zeit; ferner ſtehen größere
Räume f. Wander=Klubs
Gur Verfügung (mait und
bne Penſtonl, (*2059

Ein Posten Damenmäntel in heilen Farben
Ia Qualitäten . .
.. . 195.
Rücke aus modernen soliden Stoffen, kariert und
einfarbig . . . . . . . . 65., 58. 32.50
Blugen in Flanell zum Hochschliessen und Offen-
tragen
. . . . . . . 52,50, 49.50 39.50
Blegante Wluson
F veit unter Preis
Hostüime aus modernen Stoffen in verschiedener
Ausführung . . . . . 285., 225. 1D5.-
Hinderkleider aus Ia Wollstoffen in allen
Grössen u. Fassons zu weit herabgesotzten Preisen
Unterrücke aus tuchartig, sol. Stoff, 65., 55. 49.50

Teppiche, Friedensaualitäten, dr. ca 170X240
C4 200X300
Länterntoffe, herverragend schöne Huster und
haltbare Ware . .
. Heter 28.50 u.
Steppdecken, Rosenmuster, Saüin u. lila Popelin
mit Ia Füllung, 150/200 cm gross . . . ..
Woinedeekem in vielen Arten . . Stück
Tisch- u. Hatfeedecken Stück 125., 78.-
Möbel- m. Delzoratiomastoffe, 130 cn br. Htr. 16.
Halbstores in eleganter Ausführung Stück
Breite Gardivonstoffe bis 135 cm breit, mod.
und Ia Gualitäten . . . Heter 24.50, 21.50
Kilchen-Gardirenstoff Ia Kongress . Meter
Galerie-Boxden, bestickt und bedruckt Nete

Hesiehtigen Bie bitte unsere Bohaufenstor.

2DG.
39F.
D.50
195.
125.
GF.
BS.
110.
16.50
12.90
4.90

Hitel Köhler
Tel. 41. Rheinstr. 48.
Großer Saal und kleinere
Säle fr. f. Hoohzeit, Tanz-
unterhaltung
u. sonstige
Veranstaltungen. Best-
essen
von 12 Mark an
pro Kuvert.
(*2126
Alt=
Stern’s handlung
Tleine Bachgaſſe 1. (483a
Schauſpielmiete b.
Sperrſitz, abzugeben.
Näh. Geſchäftsſt. (*2113

Heute

Dienstag, 18. Januar:
Das Dorfgeheimnis
Oberbahr. Bolksſtück
in s Arten v. Hans Werner
Mittwoch, 19. Januar.
sLiſerlv. Schlierſee
Oberbahzt. Volksſtück
in 4 Aufzügen.
in*

Karten: Verkehrsbur.,
Reſidenz=Antomat aut
Weißen Turm, Gugo de
Baal (Rheinſtr.) (765
Anſang 343 Eizlaß 7

AIHHOR NAR

Markt 7

HIOGENHEIH MAAZ

Au8
Harlt 7.

Hefl. Landestheater
Diensreg, 18. Januar.
Außer Mciete.
Bokksvorſtellung zu ermäßigten
Schauſpielpreiſen:
Alt=Heidelberg.
Belksvoxſtellungs preiſe.
Anf. 7 Uhr. Ende g. 10 Uhi,
Borverkauf and. Tages=
kaſſe
im Landestheater nur
Aochentags vvit 10-1 Uhr,

Mittwoch, 19. Janua
86. Mietvorſteliung.
B17 b7.
Sonderiiete Serie X1W.
Königin Tamarg.
Gewöhnliche Schauſpielpreiſe
Anfang 2 Uhr

[ ][  ][ ]

Darmntſäbter Tagblgtt, Dienstag deut 18. Jauuar 1921.

ctumer 17.

Enorm billige

Kokos-Bodenhesen. 945
Roßhaar-Handfeger 1630
265
Schrubber.
Handwaschbürste 115
785
Wichsbürste
165
Abseifbürsten
275
Waschbürsten

nahtlos

gewähre ich noch
bei meinen

Verkadt

fertigen Pelzgarnikuren, Einzelstücken
Peizmäntein und Peiz-Ausfütterungen
2O Labztt

Win bringen nicht nur Rosthestände, sondern auch Gelegenheitskäufe

Nachstehend aufgeführte Artikei sind nun ein kleiner Teil der im Preise bedeutend karat-
gogetzten
Waren, und bitten wit um Besichtigung den Schaufensten!

Porzellan
985
2
Tassen diekb
30
33
Tasselt mit Ungteriasseu, dnnt
Wilchkannen 6 Stuek . 28
Teller diek
Kaffegserwios gteiis 58

Tasgen
mit Untertassen, indiscll-blau
Stuck Ut. 4.40

Blechwaren
Karioffelprosse . ..
Reibeisen
Königskuchenform. 954
Besteckkasten
Springform ao
Stahlbräter
560

Glaswaren
Glasteller, Oliven.
Schüssein, Oiigen
...
5, 4.60, 250,
10
Käseglocke gos
Hyazinthengläser
54
Butterdose gras Graue Emaille
Essenträgsr, doppelt . 9
Schaffnerkannen rite 5
Suppenschüsseln 2s em 8
975
Schöpfläffel, 12em.
Eimer, 28 em
2
wit beekel.
2i
Kochtopt 22 em
49
Tolleiteeimsr, 26 am Wassergläser
Stuck 78 Pie. Lackierwaren Kaffge- u. Zuckerdosen
Stück
desgl. Belft‟ Stück 9
970
Brotkasten, rund von 32 zu
oval. . . 45
485
Topflappenhalter von 82n
Gebäckkasten 1865. 10 Weisse Emaille 28
Bettpfanne
Salz- u. Hehlfaß Stüe.
495
Teller, tiek
160
Tassen
37
Butterdosg
Kinderhecher
Durchschlag
126

Steingut

Tassen

weiss
bnut.

Salz- u. Mehlfasssar, 1275
1195
Waschkannen . . von 11 an
aafa
Waschbecken hunt, von Lc au

Wandkaffeemühlen
mit Ia Uahlnerk, ut. 64.00

Bürstenwaren

Beante

Ia. Rein amerik.

in ſicherer Stellung et
halten die feinſten

Maßanzüge
auf begueme Teiltahlung.
Geft, Augeb. u. K 183
an d. Geſchäftsſt. (* 180381

Pfund A45 Mark
Friſche ungeſalzene
Tafel=Margarine
als Brotaufſtrich
Pfund 7 14 Mark
Steril. Boſſinilch, hohe Doſe M. 8.65
Cond. Vollmilch, gezuckert 10.40
Feinſter weißer entbitt.
Maisgrieß Pfund Mk. 3,80
Bohnen, weiße, 2.40

Me
Bchleiferei

mit Kaschinenbetrieb
Kiosstr. 22. Tel. 841.

RchterHarmor
weiß unel brzut.

Ia Kuust-Harzer
in allen To.
Wech

Kontroll

A. Reichard

Kolonialwarenhaus und Feinkoſthandlung
Eche Bleich= und Kcſinoſtraße.

Kaſſen
S5ei=Buregu. Waich. werbſtatt

Telephon 2147 Haltestelle der Elektr.; Heinrichstr.

Carl Winkel

Tarmſtadt. 170
ſicharſtr. 24. Telephon 1435.

[ ][  ][ ]

Darmſtädter Dagblatt, Dienstag, den 18. Jannar 1921.

Seite 8.

Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes

Bericht von der Frankkurter Börſe vom 17. Januar.
Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie, Darmſtadt.
Auf die flaue Haltung des Deviſenmarkdes, ſowie auf die Sriſis in
er Warenbranche verkehrte die heutige Börſe in ſchwacher Haltung.
es herauskommende Material fand nur zu erheblich reduzierten Kur=
im
Aufnahme. Die Kursverluſte auf dem Montanmarkte betrugen 20
8 30 Prozent. Elektrizitätswerte waren zirka 20 Prozent niedriger.
m Einheitsmarkt überzuog das Angebot. Die meiſten Werte hatten
ir ke Rückgänge aufzuweiſen. Im Freiverkehr verloren Benz 25 Proz.,
Wa tatter Agenon 30 Proz, Holzmann 15 Proz. Fremde Renten lagen
Einklang mut den ſchwachzem Deviſenkurſen matt.
Frankfurter Abenbörſe vom 17. Januar.
w. Die Spekulation war durch den Rückgang des Dollarkurſes recht
eoös und unſicher gewvorden. Die rück äufige Bewegung tam in dem
ſhendverkehr zum Stillſtand, doch war die Kursbewegung nicht frei von
ſchwankungen, beſonders auf dem Einheitsmarkte der Kaſſainduſtrie=
zu
iere. Montanaktien eröffneten in fchwächever, wenn auch widerſtands=
ih
ger Haltung, erzielten ſpäter Befeſtigungen. Mannesmann getwan=
im
4 Prozent, auch Oberbedarf leickt erhöht. Buderus verloren erneut
9 rozent. Uneinheitlich geſtaltete ſich die Tendenz in chemiſchen Werten
ſtet Elsktropapieren. Gebeſſert gehen Gwiesheim Elektron, Eiektr. Berg=
ha
in hervor. Theodor Goldſchmidt 723, verloum dagenen 27 Prozent.
auslandsaktien lagen ſtill bei mäßiger Kurserholung. Oeſterr. Staats=
alnen
waren 5 Prozent, Deutſch=Uieberfee 945 minus 54½s Prozent.
xikaner erfuhren Preisbeſſerungen von zirka 18 Prozent. 5prozent.
(ührrmexikaner matt. Schiffahrtsaktien blieben behauptet. Im freien
ſarkehr fanden Rückäufe in Benz=Motoren ſtatt, 246Bo. Holzmann=
Iſtren 344346. Zellſtoff Waldhof, für welche Angebot vorlag, büß=
8 Prozent ein. Das Gefchäft war auch weiterhin ſtil, infolgedeſſen
te Kurſe nur geringe Veränderungen, vorwiegend abe mäßige Er=
klung
aufweiſen. Deutſcher Eiſenhandel ſtiegen 16 auf 317.
Der Wert der Mark im Auslande.
* Für 100 Mark wurden gezahlt am 17. Jonuar in Zürich 10,40
as dem Kriege 125,40) Franken, in Amſterd am 492½ (59,20) Gul=
In. m Kopenhagen 935 (88,80) Gulden, in Stockholm 7.16
1880) Kronen, in Wien 1B7 (117,80) Kronen, in Prag 1233 (117.30)
ronen, in Neu=York (am 15. Jan.) 1.43 (B3,80) Dollar, im Paris
(125,40) Franken.
w. Teeiſenmarkt. Frankfurt a M., 17. Jan

H He
Geld ! Brie

Nuv=Brun,
bland...
Undon ...
urs ..
ttweiz . ..
Ganien
falien ...
Lſab.=Op.
ſiuecark.

7412-
1044931
23631,

T7uf
R2r0 20k214 8
2512), 2591,
498 ½/ 409½½g
1047.1
2231),

Hrsss0tt. 1.9

Ne
Geld / Bri=f

708.
2272.90
23.
38i.6
9f9.
799.20
212½,

405.
W77.10
2351,
388.40
981.
Bug
2iB).

108.-Bſttr.10

Miite
Schwden I
Helfingſors
Rew=Yor.
Wien ſaltes
D=Heſt abg
Budapeſt.
Prag...

15. Jauuar T
Geld! Brief

V7.J
Geld

Hin
Prier

NNäZzOtLISN NGD HBASN
11413ſt1s1½ laga 711301 39
/ ſ1/480 165.30
56 671gf66. 82 - 20462.30

lr 10/4ſ1 14=

1.48/1,52 1 9.39 951
B1.1581.35 H96080.40

Von den Produktenmärkten.
w. Frankfurt a. M., 17. Jan. Die Bewegung der fpomden De=
tfen
gab auch heute wieder Anlaß zur Zurückhaltung. Das Geſtäft am
letreidemarkt war wieder ſehr ſtill, doch erhofft man durch das
em etretene Froſtwetter eine Belebung. Vorläufig iſt der Konſum in
ſiner Kauftätigkeit ruhig geworden. Mais läßt weitere E=mäßigung
dr Preiſe erkemnen. In Hülſenfrüchten iſt die Situation noch ſchwie=
ryer
geworden. Speiſeerbſen, Linſen und Bohnen wuren angeboten.
ſittererbſen, Peluſchken. Wicken ſowie Ackerbohnen fanden bei einigen
inſätzen Aufnahwa. Lupinen waren aneboten, ebenſo Serradella.
zabs wurde im Preis herabgeſetzt. Futtermittel bleiben infolge der
ſwierigen Abfchlüſſe weiter gedrückt. Die Preiſe, welche man hörte,
tuen nomiuell. Stroh und Heu liegen ruhig.
h. Mannheim, 17. Jan. (Priv=Tel.) An der heutigen Produk=
wörſe
war das Geſchäft ruhig, die Preiſe niedriger. Offiziell notiert
ſuden: La Plata=Mais gelb 350, neuer inländiſcher Rotklee 1000 1200,
Eeniſche Luzerne 30003200, Provenc=Lugerne 32004300, Wicken
70280, inländiſche Erbſen 300350, ausländiſche Erbſen 275325,
fusererbſen 250270, Nangoonbohnen 200, Braſilbohnen 190, Acker=
Ihnen 300, Wieſenheu 100, Kleeheu 100120, Preßſtroh 5560, Bund=
i
5055, Viertreber 20210, inländiſche Linſen 450650, auslän=
liche
Linſen 450525, Navskuchen ohne Sack 150, inländiſche Kokos=
ſichen
180190, Neis 450600, Leinſaat 650700 Mark.
/* Verlin, 17. Jan. Durch die am Deviſenmarkt eingetretenen
a=fen Preisrückgänge wurde am Produktenmarkt die ohnehin

geringe Kaufluſt noch mehr unterbunden, wobei die Abgeber mit ihren
Forderungen wieder etwas heruntergingen. Für Mais ſind die Preiſe
merklich ſchwächer geweſen. In Hülſenfrüchten liegt bei mangelnder
Gaufluſt von außerhalb mehrfach dringendes Angebot vor. Das gleiche
gilt auch von den anderen Artikem, beſonders von Futtermitteln. In
Stroh beſteht ziemliches Angebot, ebenſo wie für Heu bei ermäßigten
Preiſen.
Berliner Börfe.
* Berlin, 17. Jan. Börſenſtimmungsbild. In wie
hohem Grade die Geſtaltung der Börſe zur Zeit von der Kursbewegung
am Debiſenmarkte gbhängig iſt, beweiſt de heutige Börſenverlauf. Da
in Neu=York am Samstag eine weitere Beſſerung des Markkurſes ein=
getreten
iſt, ſetzte ſich hier der Rückgana der Auslandsdevifen in ver=
ſtärktem
Maße fort. Dies bewirkte eine erneute, diesmal empfindlickere
Ernattung ſämtlicher Wertpovierkurſe an der Börſe, da die Spekulation
in großem Umfange Poſitionslöſung und Abaaben vornahm. Die Sen=
kung
des Kursſtandes betrug durchſchnittlich 1025 Prozent vereinzelt
auch 30. Darüber hinaus gingen die Ginbußen nur bei Badiſche Anilin,
Buderus, Weſtereneln, Baltimore bis 40 Prozent, bei Hoeſch, Openſtein
u. Koppel, Deutſch=Ueberſee, merikaniſche Renten bis 50 Prozent, bei
Go dſchm dt bis 80 Prozent. Am empfindlichſten wurden ſomit die Pa=
viere
betroffen, die vorher andauernd heraufgeſetzt waren. Bankaktien
wanen widerſtandsfähiger bei 2Zprozentigen Einbußen. Heimiſche
Rentenwverte feſt. Die rückläufige Kursbewegung vollgzog ſich aber in
aller Nuhe und ſetzte ſich weiterhin mit dem Ergebmis erneuter bis fünf
Prozent und darüber betragender Nückgänge fort, wobei bemerkenswert
iſt, daß auch zu dieſen ſtark ermäßigten Kurſen ſich nur geringe Auf=
nahmeluſt
zeigte. Gegen Schluß kam die Rüchvärtsbewegun der
Kurſe zum Stehen. Es erfolgten auf Deckungen leickte Erholungen,
beſonders in den am meiſten mitgenommenen Pavieren. In dem Ein=
heitskurs
der Induſtrieaktien uaaliſierte die Börſe ſtark. Das Publikum
war erſt ganz hereinzelt, ſo daß bei vielen geſtrichenen Kurſen ſich zu=
meiſt
ziemliche Rückgänge ergaben.
Deutſche Reichsbank.
* Der vorliegende Ausweisder Reichsbank vom 7. Januar
zeigt, daß große Summen, die in der letzten Dezemborwoche dem Konto
der freuden Gelder zugeführt worden waren, nach Erledigung der
Ultimoreaulierungen wieder Anlage in Sckatanweiſungen gefunden
haben. Auf den Anlagekonten trat eine die Zunahme der Vorwocke
noch überſteigende erhebliche Erleickterung ein, uud zwar ermäßigte
ſich die geſamte Napitalanlage um 8139 3 Millionen Mark auf 32 682,7
Millionen Wark und die bankmäßige Deckung, für ſich allein genom=
men
, um 8137,5 Millionen Mark auf 52 496,5 Millionen Mark. Die Be=
ſtände
an fnoden Geldern gingen um 9817,5 Milliomen auf 12309,6
Millionen Mark zurick.
Rach dem außerordentlich ſtarken Anſckwellen des Zahlungsmittel=
umlaufs
in den letzten Dezemberwochen tmaten in der Vericktswoche be=
merkenswerte
Rückflüſſe ein. Während im Jahre 1919 m der erſten
Januarwoche 682 Millionen Mauk neu in den Verkehr gegeben werden
mu ten und in der Vergkeick szeit des Jahres 1920 409,7 Millionen Mark
n . Kaſſen der Bank zurückſtrömten, begifferte ſich die Verringerung
des Umlaufs an Banknoten und Darlehenskaffenſcheinen zuſammen
diesmal auf 10253 Millionen Mark. Der Banknotenumlauf nahm um
828,6 Millionen Mark auf 67 2764 Millionen Mark, der Umlauf an
Darlebenskaſſenſcheinen um 196,7 Millionen Mark auf 11 836,6 Millio=
nen
Mark ab.
Bei den Darlehenskaſſen verminderte ſich die Summe der ausſtehen=
den
Dar ehen um 29P7,4 Millionen Mark auf 33 498,7 Millionen Mark.
Einen dieſer Verminderung entſpreckenden Betrag an Darlehonskaſſen=
ſcheinen
lieferte die Reicksbank an die Darlehensfaſſen zurück, ſo daß
die eigenen Beſtände der Bank an Darlehenskaſſenſcheinen uter Berüick=
ſichtigung
der erwähnten Rückflüſſe aus dem Verkehr um 1330,8 Millio=
nen
Mark auf 21 541,9 Millionen Maxk abnahmen.
Vom Leipziger Nauchwarenmarkt.
w. Leipzig, 17. Jan. Der Jahreswechſel hat dem Reuchwaren=
geſchäft
eine wefentliche Aenderung nicht gebracht. Die Verbraucher ver=
halten
ſich, namentlich den Luxusartikeln gegenüber, weiterhin abwar=
tend
, da ſie beſtimmt mit einer Preisſenkung vechnen. Wie ſich die Si=
zuation
im näckſter Zeit geſtalten wird, läßt ſich noch nicht abſehen, jeden=
falls
iſt aber ſicher ein zunehmendes Angebot in amerika=
niſcher
Ware zu erwarten, das ſich nach dem Friedensſchluß
zwiſchen Deutſchland und den Vereinigten Staaten noch weiter verſtärken
dürfte. Der amerikaniſche Maukt befindet ſich augenblicklich in einer De=
preiſion
, und die dortigen Pelzwareuhäuſer ſuchen deshalb ihre Waren
ſogar mit Verluſten abzuſtoßen. Dieſer Umſtand, im Verein mit dem

matten Verlauf der letzten Londoner Rauchwvagen=Auktionen, muß natur=
gemäß
einen allgemeinen Preisdruck ausüben. Am Leipziger Brühl haben
in letzter Zeit deutſche Koufektionsfirmen wohl Einkäufe bewirkt, jedoch
nur in ſehr geringem Unfange, um die Neumuſterung durchführen zu
können. Von der Provinzkundſckaft weilten anläßlich der Neujahrs=
meſſe
zwar eine ſtattliche Anzahl Vertweter in Leipzig, aber auch dieſe
kauften nur wenig. Das Ausland verharrt auf der ganzen Linie in
ſeiner Zurückhaltung, nur Amerika ſoll letzthin größere Aufträge auf
Marder erteilt haben. Die Vorräte an Pelzwanen in Leipzig ſind zur=

etebicſäch ie ich er ercheun efche Fu eich
Artikeln werden die vorjährigen überhohen Praiſe einem merklichen Druck
kaum widerſtehen können. In Frankreich werden Wildwaren bereits zum
Friedenspreis gehandelt. Die bisher an den Markt gekomuiene friſche
Wildware weiſt im großen und ganzen eine gute Qualität auf. Für
Mardar intereſſiert ſich die Konfektion, dagegen beſteht für Füchſe und
Atiſſe zunächſt nur weuig Meinung. Vor kurzem fand in Leipzig erſt=
malig
eine Verſteigerung von Karabulfellen (Perſianer) ſüdweſtafrikani=
ſcher
Zichtung ſtatt, deren Befchaffenheit von den Fachleuten ſehr günſtig
beurteilt worden iſt. Einen Faktor am Rauchwarenmarkt wird dieſes
neue Pelzwerk jedoch erſt dann bedeuten, wenn größere Zuchtergebniſſe
vorliegen.
Zunahme der Wirtſchaftskriſe in Englanb.
* Berlin, 17. Jan. (Tel. unſerer Berliner Redakt)
Maſſenterſaumlungen der Arbeiter der Staatsfabriken von Woolwich
lehnten den Vorſchlag der Regierung auf Herabſetzung der Arbeitszeit
ab und forderten Aufnahme des Hande ’s mit Rußland und Zentval=
enropa
. Die Kettenfabriken im Süden von Staffordſhire müf=
ſen
zum grüſten Trik wegen Mangel an B=ſtellungen ſchließen;
8000 Arbeiter wurden entlaſſen. Die Stahlwerke im Yarrowp follen
nächſte Woche wegen Wſgngel an Bsſtellungen geſchloffen werden.
Die Arbeiter von vier Kohlenzechen am Tyne haben die Kündi=
gung
erbalten imnfolge der ungünſt gen Lage auf dem Kohlenmarkte.
Die Schiffzwerften, von Portsmouth und Devonport haben die
Arbeitszeit um 7 Stunden wöchentlich verringert und die Löhne
emtſprechend verkürzt. Die Glasinduſtrie beklagt ſich ſcharf
über die ausländiſche, befonders die böhmiſche Konkurrenz, wodurch die
engliſchen Fabriken nicht mehr weiter arbeiten können.
Die Fabriken haben der Regierung über die Lage bereits Bericht er=
ſtattet
.
* Dampfkeſſelfabrik vorm. Arthur Rodberg, A.=G.
in Darmſtadt. Dem Gefchäftsbericht über das 22. Betriebsjahr (1. Ok=
tober
1919 bis 30. Septenber 1930) iſt folgendes zu entnehmen: Die
Werhſtätten waren während des ganzen Jahres voll beſchäftigt, ſo daß
der Umſatz des Vorjahres erheblich geſteigert werden konnte. Der er=
zielte
Bruttogewinn beläuft ſich auf 4067 411 15 Mk. dem ein=
ichließlich
B24 817,97 Mk. Abſchreibungen 2 761 556,01 Mk. Unkoſten gegen=
überſtehen
, ſo daß ſich zuzüglich 12 461,53 Mk. Vortrag ein Neinge=
winn
von 1 318 316,67 Mk. ergibt. Die im Januar d. J. beſchlof=
ſene
Erhöhung des Aktienkapitals von 1000 000 Mk. auf 2000 000 Mk.
iſt durchgeführt, ebenſo eine weitere Erhöhung auf 3 000 000 Mk., welche
in der außerordentlicken Gen=ralverſammlung vom 9. Oktober v. J. be=
ſchloſſen
wurde und demgemäß erſt im neuen Geſchäftsjahr (1920/21) in
Erſcheinung tritt. Die Gefellſchaft verfügt zurzeit über einen reichlichen
Auſtragsbeſtand und man glaubt, falls nicht Unvorherſehbares eintritt,
wieder ein zufriedenſtellendes Ergebnis in Ausſicht ſtellen zu dürfen.
Am 25. Januar 1921, vormittags 10½ Uhr, findet im Hotel zur Traube
in Darmſtadt die 22. ordentliche Genevalverfammlung ſtatt mit folgender
Tagesordnung: 1. Geſchäſtsbericht des Vorſtandes fowie Vorlage der Bi=
lanz
nebſt Gewinn= und Verluſtrechnung für 1919/20. 2. Bericht des
Aufſichtsrats über die Prüfung der Bilanz nebſt Gewinn= und Verluſt=
rechnung
. 3. Beſchlußfaſſung über Genehmigung der Bilanz nebſt Ge=
winn
= und Verluſtrechnung. Verwendung des Reingewinns und Ent=
laſtung
des Vorſtandes und Aufſichtsrats. 4. Neuſpahlen zum Auf=
ſichtsrat
.
* München U. Jan. Unter Leitung des Miniſterialdirektors Dr.
von Graßmann Müncken und Geheimrals Dr.=Ing. Schnick wird Anfang
Juni I. J. im Münchem eine Ausſtellung für Waſferſtraßen
und Energiewirtſchaft ſtattfinden. Durch die Ausſtellung foll
die wirtſchaftliche Bedeutung des Großfchiffahrtsweges Rhein=Main=
Donau und der Wert der bayeriſchen Waſſerkräfte ſowie der Nutzen einer
rationellen Wärmewirtſchaft vor Augen geführt werden.

frankfurter Kursbericht 17. Jan. 1921. Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie (Darmſtädter Bank).

* 9 Staatspapiere.
Reichsanleihe.. 15. 1.
77,50 17. 1.
77,25 65,80 66,75 60 . 66,50 65,75 4%alV.u. V. Schatzanweif. 80,70
72,25 80,50 1,2 Vl.14 Soarprämienanleihe .... 85. 85 (5 Preuß. Konſols..... 63,75 8425
56,25 ....
Lei. ..... 53,30 54. ½5 Bab. Anl. unk. 1935 71,50 v. 1907.. 64. 84,50 45 Bayern Anl. 83,50 85,50 ....:. (4,50 S530 t Heſſen unk. 1924.... 72,80 72. 61,50 .. 52,50 53. Württemberger .. 79,10 Ausländiſche.
F Bulgar. Tabak 1902. 230. 291, 78 Griech Monopol., %5 Oeſt. Staatäre, ev
N818 ab 1918..... . 1. 21,25 % Oeſt. Schatza: itfr r. v. 1914......... ." 50 33,70 Oeſt. Goldrente. . . .. 44,50 44,50 einheitl Rente. 27,80 Num. am Nente v. 08 151. 175. % Goldrente v. 13 134,50 129. konv.
am. 103. E7,75 v. 05 Türk. Admin. v. 1903) (Bagdad/ Eer. 1 140. 140. 17 121,50 115,25 v. 1911,Zollank. 85. 79. %6 Ung. Staatér. v. 14/ 24. 23. Goldrente.. . 53,25 53. Staatsr. v. 10 23. Kronenrente. 2.25 25,25

Marnaunäiſcl.
5% Mexik. amort. innere
konſ. äuß. v. 99
42 Mesik Goldv. 04, ſtfr.
386
konſ inner. . .
Irrigationsanl.
4½½
5% Tamaulipas, Ser. I..
Oblig. v. Tranéportanſt.
480 Eliſabethbahn ſtfr. .
2,6% Oeſt. Südb. Lomb )
32Oeſt. Staatsb. 1.b.8.Em.
270 Oeſt. Staatsb. Erg. Netz
475 v. 1883.
4½% Anatolier I. ......
29 Salon Conſt Jonction
3% Salonique Monaſtir.
5% Tehuantepee ..... ..

4½%
Deutſche Städte.
485 Darmſt. v. 1919b.1925
3½30 Darmſtadt v. 1905.
1 2 Frankfurt v. 1913..
3½% v 1903..
42 Mainz. v. 1919b. 1926
Pfandbriefe.
420 Frantf. Hyp. Bk. 1920
3½%
425 F.kfH.Krd.=Ver 1821
4%0 Mein. Kyp. Bank 1922
1922
425 Pfälz.
1925
425 Rhein.
verk.
3",%
42g Südd Bk. Münch 196
4% He ſ.Ldhyp. Bk Pidbr.
312% Heſſ. Ldlth. Bk Pfdhr
4% Hefſ. Ld)hp.Kom. Obl.,
Bauk=Aktien.
Berliner Handelsgeſ..
Darmſtädter Bank..

15. 1. 17. 1. Bm aen Hauf fir. Hor del un 470. 420 Deutſche Bank. 327 319,75 660 600 Dt. Effekt u. Wechſelbk. 164,75 162,75 470. Deutſche Vereinzbk. 156. 154. Diskontogeſellſchaft. 252. 250, f 390, Dresdner Bank. 223,25 219, s Metallbank ..
..: 320, 310, Nationolbank f. Deutſchl. 205. Oeſt. Kreditanſialt . . . ... 63,50 G.. B4.50 44. Rhein. Kred.=Bank. ...
Bergwerks=Akftien. 170. 170, D Bochumer .. 500, 133, 128. Buderus ..............
Dt. Luxemburger. . .. 365,25 Ge
351 G lſenk. Bergw... 378. 366, 109. 108. Harpener Bergb.. 517, 495, 420, Eſchweiler Bergw......." 355. Kaliwerke Afchersleben: 111. 400, Weſteregeln. 840, Laurahltte ... 3.7. Lothringer Hütte. . . . .. 473. 460. Mannesmann Röhren. 630 593. 95, 98, 0 Phönir.. 632. 608. 86,50 Oberſchleſ. Eiſen (Caro) 29r,25 288. Uioh Oberbedarf ..." 339. 328. Rhein. Stahlw. 579. 575, 102,50 102, Niebeck Montan. 430, 88,10 88. Aktien v. Transportanſtalt. 96. Paketfahrt. . 194,50 189 98,25 25. Nordd, Lloyzd 195. 190, 103. 103, Südd. E.= B.=Ge 104. 104. 9950 99,10 Schantung G.=B.= 570, 550, 84,5 Baltimore. 435. Kanada .. 100,10 100,10
Lombarden.. 87. 87,10 Oeſt.=Ung Staatsbahn.. 98,60 98,60 Induſtrie=Aktien. Zement He delberg...... 318,50 z18. 250, 237. Vadiſihe Anilin ...... 560. 525. 186. 183. D. Gold=u. Silbſcheideanſt. 887 860.

DDNFSEAfer Frſf
Griesheim Elektron
Höchſter Farbwerke.
Holzverkohlung ...."
Werke Albert Chem.).
Alg. Elektr.=Geſ.
Bergmann=Werke.
Felten & Guilleaume. .
La meher ..
Licht & Kraft....... ."
Rhein. Elektr Werke. . ..
Schuckert . .............
Siemens & Halske .....
Feinmechank (Jetter)...
Gelſenkirchen Gußſtahl..
Gummi=Berlin=Frankfurt
Gummipeter. . ...
Heddernheimer Kupfer..
Lederwerke Spicharz.. .
Lüdenſcheid Metall ....."
Adlerwerke Kleier......
Badenia (Weinheim)...
Breuer & Co. Vorzüge.
Dgimler Motoren. .... ..
Eßlinger Maſchinen. . .
Gasmotoren Deutz. . ...
Karlsruher Maſchinen.
Lux ſche Induſtrie ......
Bogtländiche Tkaſchinen.
Oelfaorik Ver. Dt. ..
Zellſtoff Waldhof. ....
Buckerfabr. Waghäuſel".
Frankenthal

15. 1.
428,
441,
679.
1400,
312.
362,
497
258.
236.

269,
350,

384.
515.
421.
244,
317.
301.
335,
303,50
326.
242.
352,50
326,50
344,50
517,
411,
430.


402,50
425.
650.
1385.
304.
335.
455.
245,50
230.
194,75
235,
330,

500,
400,

310.
200
300.
290
310,
228.
350,
290,

3 5.
498,
400.
420.

Berliner Kurſe.
(Eigene telegr. Meldung.) (15. 1. / 17. 1.

Darmſtädter Werte. Na.ßfr. Angeb.
Dampfkeſſel Nodberg .../ 357, 359,
274 276,
Gebrüde: Noeder. .
270 273,
Gebrüder Lutz ......
Helvetia Kvuſervenfabrik. 265, 270,
Motorenfabrik Darmſtadt/ 189, 191.
300, 303.
Venuleth & Ellenberger.

Aktiengeſ. f. Anilinfabr..
Aſchaffenburger Zellſtoff.
1 Augsb.=Nürnb. Maſchinen
Berlin Anhalt=Maſchinen
Bismarckh tte. ........"
Deutſch=Atlant, Tel. ..."
Deutſch=Niederländ. Tel.
Deutſche Erdöl.. ... . . . .
Dt. Kaliwerke. . ........"
Dt. Waffen u. Munition
Donnersmarckhütte . . . . .
Dynamit Nobel ........"
Elberfelder Farben ....."
Eleltr. Lieferung ..
.
Gelſenk. Gußſtahl. .. ..
Geſ. f. eleitr. Untern.. .
Hanſa Dampfſch.
Hemoor Zement
Hirſch Kupſer.
Höſch Eſen.....
Hohenlohe Werke.
Kahla Porzellan.
Linde’s Eismaſch..
Lingel Schuh ....
Linke & Hofmann.
Nordd. Gummi.
Orenſtein. . . . . .
Rathgeber Waggon..
Roſitzer Bucker.
Rütgerswerke..
Sachſenwerk ..
Siemen Glas.........."
Thale Eiſenhütte . . .
Ver. Lauſitzer Glas... . .
WZeſtfäl. EiſenLangendreer
Wittener Gußſtahl. . . . ..
Wanderer Werke ...."
Deutſche Petroleum ....
Sächſiſthe Gußſtahl ...."
Steaua Romana .......

435,/ 521.
580,/ 569,
414, 400.
309, 302 74
158. 640 ½4
252,75/ 23934
275, 270.

2450.
427,
780,
720.
32,
462,50
205,25
506,
205,50
327.
370.
420,50
810.
304.
602.
258.
256.
464,
345.
575.
405.
400,
443.
370,
581.
784.
695,
450.
6so.
2100.
585,

Mare
415.
545.
680.
359,
425,
205.
505.
199.
312.
350.

765.
290
576,
325.
240.
445.
341.
540
405,
379.
426.
355.
575.
720,
671.
453,

1og5,

Onnngenene
Am 20.25. d3. M1s. einſchließlich wird durch
e Städt. Moterialverwaltung im Lager des frühe=
n
Reichsverwertungsamtes, Ecke Blumenthal raße
d. Pallaswieſenſtraße ehen aliges Heeresaut zu
ſißigen Preiſen verkauft. Die Gegenſtände lönnen
in 17. d8. Mt ab beſichtigt werden, u. a ſind
Urh anden: feſtſtehende und zu ſammenklappbare Bett=
llen
, Motratzen, Sputen, Beilpicken, höl erne und
eine Pfühle, Achſen, Räder, Körbe, Deichlein,
ſit erbeu tel, Feldflaſchen, Kochgeſchirre, Turngeräte,
m Poſten kleinere Sücke und Altmaterialien.
Darmſtadt, den 11. Januar 1921.
(st756
Der Oberbürgermeiſter.

Zuckerverkauf.
Von Mittwech, der 19., bis einſchließlich Mon=
ſo
, den 31. d3. Mt3., erfolgt gegen Abgabe der
ſezugsmarke Nr. 1 der Sonder=Zuckerkarte die Aus
be des Januar=Anteils, 700 Gramm auf den Kopf,
ſm Preiſe von 4 Mk. einſchließlich Tüte für Kriſtali=
ſicker
und 4,40 Mk. für Kandis zucker. Die Malken,
eſche vor ihrer Einreichung an das Lelensmitte.. Wilhelminenſtr. 15, Zimmer 27, zwecks Ent=
tertung
zu durchlo hen ſind, ſind durch die Klein=
indelsgeſchifte
bis ſpiteſtens 5. Februar, zurück=
ſiie
fern. Die uteilnng weiterer Ware wird von
dr rechtzeit gen Ablieferuny der Bezuzömarken
(st749
9Zngig gein cht.
Darmſtadr, den 17. Januar 1921.

Lebensmittelamt.

Berſteigerungs=Anzeige.
Mittwoch, den 19. Januar 1921, vorm.
10 Uhr und nachm. 3 Uhr anfangend,
verſteigere ich im Verſteigerungslokale Obergaſſe 44
dahier zwangsweiſe gegen Barzahlung
1 Schreibmaſchine mit Tiſch,
88 Flaſchen Weinbrand=Berſchnitt, 66 Flaſchen
Wein (Forſter), 4/2 Flaſchen Num, 205 Stück
Schwäme, eine Partie Fenſterleder en. 150
Kömme, 48 Zahnbürſten, 80 Handwaſchbürſten,
9 Haarbürſten, 17 Zelluloidſchalen und Toſen,
40 Paar warme Schuhe, 1 ſilb. Damenuhr.
1 füb. Zigarrenetui, 1 Brieftaſche, 1 Taſchen=
meſſer
ſowie verſchiedene Hau3mobilien.
Verſteigerung vorausſichtlich beſtimmt.
Darmſtadt, 17. Januar 1921.
Faulſtich
Stellvertreter des Gericht:vollziehers
Kapp, Georgenſte. 1, I.

zu bedeutend herab=
Movelbelnanf geſetzten Preiſen.
(B14
Möbelfabrik
Cae1 Ziegler, Heidelbergerſtraße 108.

Schiffahrts-Aktien
Kolonlalwerte
In- und ausländ. Anleikzen
Ausländische Kupons
Sorten
Devisen
E. Caimann, Hamhuro.
vertilgen
In 42 Stunde Sie unter Gar antie jede
Läuſe=Plage sl=
auch
Flö he ſ. Brut (9iſſen) b. Menſchen u. Tieren mit
Für Wunden und Haare u ſchäd=
Eckoldn. ſich. ferſt.: Erie zeſid Unger
ziefer=Tertilgé.=Anſt., Eiſen. Zu haben in Daruſtadt:
Adam Schwinn, Alexanderſtraße 7, Franz Echvene=
berg
, Landwehrſtr. 1½. Ansſchneiden u. gufheben.

Prima Nordamerikaniſches
M949
Burcemefammat
(F,734
(Pure Lard)
in Zentner=Fäſſern und Kiſten
Mk. 13.75 per Pfund.
Jul. Jungermann, Mainz
Auguſtinerſtr. 18. Telephon 938.
CEHHS

Staunend billig
2 Alum nium=

Koc geſchirre, extra ſchwer
uf Qismarckſtr. 55, I.

[ ][  ]

Seite 10.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 18. Januar 1921.

Nummer 17.

In Lebensfluten, im Tatenſturm.
Roman von Artur Brauſewetter.
(Nachdru.: verboten.
Sie legte das Blatt fort. Ihre Augen waren ins Leere ge=
richtet
. Dann riß ſie ſich gewaltſam los; er ſollte die Erregung
nicht merken, die ſeine Worte in ihr hervorrieſen.
Trotzdem dürfen Sie Herrn Morgenroth nicht mit ſo ſtren=
gem
Maßſtabe meſſen, ſagte ſie in dem ſichtbaren Beſtreben, die
Unterhaltung auf eine andere Bahn zu lenken. Er iſt eine
Künſtlernatur, die ſich in das Hergebrachte nicht ſo leicht fügt,
wie der Alltagsmenſch der Arbeit.
Zu dem Sie mich zu rechnen belieben, unterbrach er ſie
mit leichtem Humor, ohne jede Bitterkeit.
Das wollte ich nicht. Aber freilich, Ihre Arbeitsgebiete
ſind wohl gerade ſo verſchieden wie Ihre Anſichten.
Darum hat man auf jedem das Seine zu tun. Eine Aus=
nahnieſtellung
räune ich niemandem ein.
Und doch . . . die Tätigkeit eines Erfinders denke ich mir
eine andere. Ettvas wie Höhenflug haftet ihr an, während die
rrüdere doch imimer auf die Erde beſchränkt bleibt.
Sie hatte es mit einer Geringſchätzung gefagt, die nicht zu
überhören war. Er wußte nicht: entſprang ſie der Bewunde=
rung
für Arno oder der Abſicht, ihn zu kränken?
Ich habe mich zu dieſer Arbeit nicht gedrängt, entgegnete
er äußerlich ganz ruhig, aber doch in einer Bewegung, die durch
jedes ſeiner Worte klang, ſie iſt mir aufgezwungen worden. Für
meinen Willen und Geſchmack hätte ich eine andere vorgezogen.
Aber Ihr Herr Vater mußte wiſſen, weshalb er gerade mich
auf dieſem Poſten brauchte. Nun er mir übertragen iſt, will
ich ihn ausfüllen, ſo gut ich verinag, und darin die Befriedigung
fuchen, die ich ſonſt hier drinnen nicht finden würde.
Er hatte ſich erhoben. Ein ſteifer Stolz war in ſeiner Hal=
tung
, der ſich nicht beugen ließ. Sie ärgerte ſich über ihn. Die
Menſchen, mit denen ſie in Berühung kam, traten ihr anders
gegenüber, insbeſondere die Herren ihrer Kreiſe. Aber in
ihrem tiefen Innern war eine Stimme, die ſagie: Er iſt ein
Mann! Viel Mäuner waren ihr bisher nicht begegnet.
Von dem großen Saal her, der, durch einen ſchmalen Gang ge=
trennt
, zur anderen Seite des Bibliotheizimmers führte, ertönten
die Klänge eines Walzers. Es ſollte heute eigentlich nicht ge=
tanzt
werden; nun war die Luſt der jungen Welt nicht mehr zu
zügeln geweſen. Eine Sekunde dachte ſie daran, dem alten Mu=
ſiter
, der ſchon von den Friedenszeiten her zit ſolchen Gelegen=
heiten
in ihr Haus kam, einen Wink zum Aufhören zu geben.
Dann aber beſann ſie ſich eines anderen, ging nach drüben und

eröffnete als erſte mit einem jungen Kapitänleutnant, der ſchon
ſehnſüchtig auf ſie gewartet hatte, den Reigen der Tanzenden,
die ſich dem lange nicht gekannten Genuß mit ſichtbarem Ent=
zücken
hingaben.
Als ſie zum zweiten Male, jetzt mit Arno, der ein ebenſo
vorzüglicher Tänzer wie Sänger war, durch den Saal ſchwebte,
bemerite ſie Kurt Spleitſtößer, der allein in einer Ecke des Saales
ſtand und dem fröhlichen Spiele zuſchaute. Das iſt Waſſer auf
ſeine Mühle! flüſterte ſie vor ſich hin. Ein Tanz . . . nach dem,
was er mir da drüben geſagt! Aber mag es recht ſein oder nicht,
es ſchadet ihm nichts! Was hat er über uns den Richter zu
ſpielen?
Sagten ſie etwas? fragte Arno, der jetzt ganz langſam
führte.
Ich hielt ein kleines Selbſtgeſpräch. Es war von je meine
Liebhaberei beim Tanzen.
Wenn es Ihnen nicht lohnend erſchien, mit Ihren Tän=
zern
zu ſprechen.
Nein, wenn ich einmal mit mir allein etwas abzumachen
habe."
Warum ſprechen Sie heute ſo wenig mit mir? Sie haben
während des ganzen Walzers noch keine Silbe geſagt.
Weil Sie mit Ihrer Führung beſchäftigt ſind. Aber ich
muß es zugeben: Sie machen Ihre Sache gut.
Ein glückliches Lächeln huſchte über ſeine Lippen.
Man kann ſich Ihnen ganz anvertrauen und hat, immer
noch Zeit, ſeinen Gedanken nachzuhängen.
Einem ſo lange nicht gehabten Genuß wie dieſen Walzer
ſollte man ſich ohne Gedanken hingeben. Genießen und Denken
ſtimmt nicht zuſammen. Woran denken Sie heute nur fort=
während
?"
An nichts oder an ſehr unwichtige Dinge.
Aber Sie ſind heute anders als ſonſt.
Das kommt Ihnen nur ſo vor.
Ganz und gar nicht . ich habe es längſt gemerkt, vorhin
an der Tafel und jetzt noch während des Tanzens. Was können
Sie nur haben?
Die leiſe Sprache milderte das Heftige und Andringende
feiner Worte nicht, ſie hob es eher hervor. Ihr ſchien ſie nicht
zu behagen. Sie ſprach nicht mehr und ließ ſich auch nicht mehr
ſo widerſtandslos führen. Sie konnte freundlich ſein und wohl=
wollend
. Aber ſie duldete nicht die leiſeſte Vertraulichkeit. Er
hatte gehofft, einen Schritt weiter mit ihr zu ſein, er hatte ſich
geirrt und zürnte über ſeine Torheit. Nun ſchlug er ein ſchnelle=
res
Tempo an. Er hörte ihre Schritte über den Boden gleiten,
er fühlte jede Bewegung ihres ſchlanken Leibes, er vernahm
das Rauſchen ihres duftigen, waſſerfarbenen Kleides alles

war ihm liebliche Muſik. Und ſie begann für ihn neue, ſchöne
Träume zu wiegen, obwohl er immer noch mit ſich über ſeine
Unvorſichtigkeit haderte und ſie noch ſchweigſamer geworden
wwar, als vorhin.
Sie waren an die Niſche gekommen, in der Kurt Splettſtößer
ſtand. Als ſie den Blick hob, begegneten ſich ihre Augen nur
für eine flüchtige Sekunde. Dann ſah ſie gleichgültig über ihn
hinweg und ſenkte den Kopf wieder zur Erde, wie ſie es wäh=
rend
des ganzen Tanzes getan. Aber eins hatte ſie doch be=
merkt
, und es war ihr aufgefallen: daß ſein Geſicht wohl den
ernſten, ein wenig ſtrengen Ausdruck hatte, den ſie vorhin an
ihm beobachtet, aber daß es nicht mehr mit mißvergnügtem
Ausdruck auf das Getriebe um ihn her ſchaute.
Sie irrte ſich nicht. Er hatte ſich ſchon ein wenig mit ſich
ſelbſt zurecht geſetzt.! Sie hat vielleicht ſo unrecht nicht, hatte
er ſich ſelbſt geſagt, als er ſie an Arnos Seite unter den Tan=
zenden
erblickte, du haſt da draußen den richtigen Maßſtab ver=
loren
und ſiehſt nun alles zu ſchwer an. Eigentlich gibt es doch
kaum ein netteres Bild als dieſe harmlos tanzenden Menſchen,
die nach ihrer Art das Beſte tun, was man heute tun kann: über
die laſtende Schwere dieſer Zeit und die Abgründe, die ſie öffnet,
mit leicht geſchürztem Sinn hinwegzuhüpfen. Und mit welcher
wundervollen Anmut dies Mädchen alles zu tun weiß! Selbſt
wenn ſie tanzt, bleibt ſie immer ſie ſelbſt. Sie läßt ſich führen
und paßt ſich jeder Bewegung ihres Partners an. Aber nie gibt
ſie ſich hin immer bleibt ſie aufrecht!
Sein Leben hatte ihn wenig oder gar nicht mit den Kreiſen
der Frauen in Berührung gebracht. Das Weib war ihm bisher
kaum begegnet. Es war ihm Begriff geblieben, aber nie Weſen
und Wirklichkeit geworden. Ja, ſelbſt als Begriff war es ihm
etwas Unklares und Nebelhaftes geweſen. Er ſteckte noch in den
alten Anſchauungen, die das Weib dem Manne unterordnen.
Run war es ihm heute zum erſten Male entgegengetreten,
wie er es bisher nicht gekannt, in ſeiner Schönheit und jenem
Selbſtbewußtſein zugleich, das ihn entfernte und wieder anzog.
Er lehnte ſich gegen den Eindruck auf, der von dieſer Frauen=
geſtalt
auf ihn ausgegangen war, und beſchäftigte ſich doch den
ganzen Abend mit ihr. Aber daß es ihm nie gegeben wäre, ſich
in jener höfiſch geſchmeidigen Art unterzuordnen, wie er es hier
bei den meiſten Männern ihr gegenüber beobachtete, daß er aus
Rückſicht oder Höflichkeit nicht das Geringſte von ſeinen Anſichten
preisgeben würde, das war ihm ausgemachte Sache. Was hatte
er überhaupt mit dieſem Treiben, mit dieſen Kreiſen gemein,
die ihm von Jugend an verſchloſſen geblieben? Sein Leben und
ſeine Kraft gehörten dem harten Ernſt der Tage und ihrer Ar=
beit
. Das wußte er, und dabei wollte er bleiben!
(Fortſetzung folgt.)

Wohene Tatsen.
Gr. 3 Zimiierwohn. mit
elektr. Licht im Nordoſt=
viertel
gegen ebenſolche in
der Nähe der Rheinſtr. zu
tauſchen geſ. Näh. bei
Frau Beit Gervinus=
2008
ſtraße
r.

Wohnungstauſch.
Tauſche ſchöne 3 Zimnmer=
Wohnung gegen große 3
ob. kleinere 4 Z.=Wohng
Tippert, Weinbergſtr. 4
( *2157
Frterre.
Lagerräume 8
K

f1
Kl. Laden Abenzm.=
Geſchäft. Ang. u R 133
Geſchſt. (*18*7gon

Penſionen V
rivat=
nur

ſtr. 5
2054 Guten, reichl P=
mittagstiſch
finder
beiſere Herren Mn
Stock, links. ( KAEmnsbifen

Einige Lagerräunte
zum Unterſtellen
von Möbeln uſw.
für ſofort zu vermieten.
Möbel=Znduſtrie Feidel,
Hügelſtr.


trockene Räume
zum Unterſtellen, abzugeb
218
Näh. Geſchäftsſt.
Möbl. Zimmer

Beſſungerſtr. 91 ( Ritt=
weger
) möbliert. Zimmer,
init Mittag= u. Abendeſſen
zu vermieten. B65Js
Kaupſtr. 47,p.
bei Schmitt, ſchön möbl
*209
Ziuumer 3, ver
Liedtrauenstr. 109, I.
bei Bernhardt, inöbliertes
Ziminer zu vernrieten urit
oder ohne Penſion. /*2042
Pankratiusſtr. 48
Sth., 2. Sr., b. Bär, möbl
Zimmer an einen Herrn
2021
ver 1. Febr. 3.

Dieburgerſtr. 78,
1. Sockt (* 2150
bei Oberleutnant Bonhard
ein ſchön möbl. Zimmer
im 1. Stock, nach Süden
gelegen, alsbald zu vern
Grafenſtr. 4 (Werkſt
b. Flamm, möbl. Z., Küche,
Keller, Gas u. Elektr vorh.
ſep. Eing., z. verm. a. einz.
Perſ.od. kinderl. Ehep. /*

3u mieten geſucht A

12 leerſtehende Zünnter
im Zentrum der Stadt
ſofort zu mieten geſucht.
Angeb m. Preis anGans=
mann
, Alliceſtr. 1½. 1*207
Gut
möbliertes Zimmer

In Eberſtadt
Halteſtelle, gut angel. Gar=
ten
, eingefried, Waſſerk.
Gartenhütten, Obſt, für
13000 bei 8000 Anz.
verkäufl. Sehr guter Er=
trag
. Gute Kapitalanlage!
Aingebote unter S 33 an
die Geſchäftsſtelle. (*2046

Einfamilienhaus
(alsbald beziehbar)
Zimmer, Bad, Balkon,
Be anda u. großer Garten
ſofort zu verkaufen.
W. Reinheimer, Weiß=
bindermeiſter
, Kiesſtr. 31.
Tel. 1873.
*2045

11 bis
uſtöckig. Wohnhaus
mit Toreinf, in Beſſungen
zut kaufen geſucht.
Angeb. unter S 44 an
die Geſchäftsſt. (*207 1im

TauſcheZin.Ctag.=

mein 4
Haus m. Vor= u. Hinter=
gart
u. frei werd. Wohn.
Nähe Südbahnhof gegen
Papier=, Tabal od Spez.
Geſch. Feſt. Pr. 42 500 K.
Ang. u. S48Geſchſt /*2100

in beſter Lage
Haus. Darmſtadts
nit möglichſt ſchon bald
frei werdender Wohnung
ſucht Beamtentitwe von
Selbſtverk zu kauf. Gute
Anzahl. k. geleiſt. werden.
Vermittlg. d. Agent, verb.
Ang. m. gen. Ang. u Pr. u.
S 47 Geſchäftsſt. (*2101

Sasbegz ſind wieden evſeßienen:
Bebefettan Baßdorf=Margen
CTASO HORK pr KOKRMunosrücr 40o.
E
ORlEUE..---.-Mr sotonzunogrück Opr.
EOSOM
Mrf-konkMunosrücn A. M7.

UUXUSZIGARETTE IN R:ESENFORMAT

Teleph. 1175
Kaufe zu den höchſten
Preiſen Altinettalle,Bücher,
Akten, Zeitungen, Lum=
pen
, Wolle, Säcke, Felle
¾1Wein=u. Sektfl., Guß=
8a
u. Schmiedeeiſen.
Frau Katzenmeier
Große Kaplaneigaſſe 17

Feldſtecher
mit 6facher Vergrößerung
zu kauf. geſ. Angeb. unter
55 Geſchäftsſt. (*2127

Kontrollkaſſe
(National) f. mehr. Verk.
reſp. Kellner kaufe geg. bar.
Angeb. unt. J. F. 7461 an
142 s-
die
Geſchäftsſtelle.

Suche eine Fuhre
zu kauf
Pferdemiſt Ang. an
Frhr. v. Ledebur, Villen=
holouie
Eberſtadt.
(733

Grauer Pelakragen
verloren a. Haus Klappacher=
ſtraße
8. Gegen gute Be=
ohnung
abzugeben be
Kühner daſelbſt. (*204:

Bergſtraße:
V
Wohnhaus in guter
Lage, 8 Ziminer, zivei
Küchen, 1250 qm Gar=
Unterricht
ten, reichl. Obſt. 5 Zim=
mer
und Zubehör m
Einf., dopp, amerik.
1. März beziehbar.
Buchführung
Pr. 95000 , Anzahl. Y kaufm. Rechnen, Handels=
80000 K. Näh. unter / fücher. Loos, Hdlslehrerin,
Nr. 38 durch Wolff, Moos // Hügelſtr. 63, II. Zu er
* Cie,G. m. b. H., Beusheim

a. d. B.
TT737

mit Abendeſſen z. 1. Febr
geſucht. Specht, Pfründ=
nerhausſtr
. 22, III. (*2181
Junger Herr ſucht für
ſofort in Umgebung der
Wienerſtraße ein möbl.
Jirnmer heizbar). Angeb.
an Bilh Gabelmann,
(*2107
Wienerſtr.

Möbl. Zimmer?"
ſeparat bevorzugt, zu m.
geſucht. Jacob Schmitt,
b. Apel, Alexanderſtr. 23.
Finanzpraktikant ſucht
zuum 1. Feor, ſchön möbl. / geſv.), ſucht ſich mi
Zimmer
am liebſten m. voller Penſ.
an Müller, Barkhaus=
18
ſtraße 6e

Wieſe
nahe dem Lichtwieſenweg
zu verpachten. Näheres
Geſchäftsſtelle. (B70
Geldverkehrg.
Sosshssssstss
Auswärtig. Eankbau:
Oiht Gelder
f. private u. geſchäftliche
Zwvecke, event. auch
Bürge. Koſtenloſe Aus
kunſt. Anfragen mit Rück=
porto
an Poſtfach 123,
Mannheim 11a. ( 1612
Sostssesststt

nachm. 25 Uhr.

Klavier-Unterricht
Anf. u. Vorgeſchr.
monatl. 25 ert. ge
wiſſenhaft. Anfr. unter
39 a d. Geſchſt (*205

ſucht
Student Vorberei=
tung
z. Kriegsabiturien=
tenkurſus
in Griechiſch
und Latein Nachhilfe.
ngeb. unter S So an
häftsf

nimmt noch Teil
Wer an gemütl. Abend=
unterhaltung
in engl. u.
franzöſiſcher Sprache.
Näheres von 47 Uhr
Hügelſtraße 19.

Seriöſer Kaufn
lter (kein Krie
150250000 Mark
Angeb. mit Preis ingabe an gut fundierter Firma ſtill oder tätig
zu beteiligen,
um ſeine reichen Kenntniſſe und Erfahrunge
Möbl. Zimmer /Berater, Organiſator uſw. nutzbringend mitzt e
mit Frühſtück Nihe Rhein= werten. Angebote unter D. 11775 an Annoncen=
ſtraße
geſucht. Ang. mit Expedition 2. Frenz, G. m. b. H., Maiuz.
Gewerbsmäßige Vermittler verbete
(F,592
Freisangabe an Kling,
Grafenſtraße 35, (*212

R
Re
ſin erteilt
russisekenUaterriebt
Anfragen unter S 40 an
die Geſchüftsſtelle. (*2060

A
2313t utd
AeP

Dame, die 9 Jahre als
Lehrerin u. Erz. in Pari=
tätig
war, erteilt Anf. u.
Vorgeſch. gründl. franz
Uinterricht
Kurſe f. jg. Mädchen
Verb. der Ausſpr.,
Lert., Literatur
3 von 121 Uhr
Ohlhſtr. 2

Prinatunterrielt
für Kinder, d. keine Schule
beſuchen können. Zu erfr.
Zeſchäfts

Geſucht
017
Dipl. ſſch
Schreibtiſch Form,
gearb. Ausf. Ang. m Pr
unt. S 34 Geſchäftsſtelle
Eine Schreiblommode
kauf. ge=
bitte
uint
ſchſt. /*20Grid
1 Paar Schuhe und
Kleidchen
für 1½ Jahre alten Jung
zu kaufen geſucht. Angeb.
it Preisang. uut. S 45
die Geſchäftsſt. *2089
Guterh. Gehrock f. ſtarke
Figur zu kaufen geſucht
Angebote unter S 51 ar
die Geſchſt. er
(*2095

Wer dort?
Hier V. Schatz, Schloßg. 2
Ich komme ſofort u. zahle
f. gebrauchte Möbel, ſotvi
ganze Nachläſſe, Kleider
Schuhe, Wäſche, a. Zahn
gebiſſe uſw. die höchſte
Preiſe. Komme ſofort auf
Beſtellung.

Lob4

Zahle die höchſten Preiſe
f getr. Damen= n. Herren=
Rleider, Schube, Wäſche
uſw., ſowie Boden= und
Kellerkram, Papier, (671a
J. Blum
Lanteſchlägerſtr. 4, Laden.
Gebr. Gleich= u. 2rehſtom=
Motore
23 P
u. blanke
Kupfer= u. Alum.-Leirun
25 (mm, ſofort zu kaufe
geſucht. Angeb. u. S 30
Geſchäſtsſt.
Küchenabfülle
zu kaufen geſucht.
Angeb. u. S 14 an die
Geſchäftsſtelle. (*1980g
1 Konditoroſen
1 Eismaſchine u. 1 Speife
eiswagen zu kaufen gef.
Schriftl. Angeb. u. S 32
Geſchäftsſtelle, (*2038

1

für getr. Kleider, Schuhe,
Wäſche, alte Gold= und
Silbergegenſtände, ſowie
Bruch, zahlt immer noch
am beſten
Gelegenheits=Kaufhans
M. Reſchewski
Große Ochſengaſſe 5.
phon 1914. (372

zu kaufen geſucht,
Ang. rnit Preis u. N1 17
an die (5

Konzert=Zither
gebraucht, evtl. m. Noten=
ſchule
, von Privat zu kauf.
750im
geſucht.
Angebote unt. S 38 an
die Geſchäft

Zinn, Zinngeſchirr,
Lötzinn, Blei
kaufen wir zu höchſten
Preiſen zum Selbſtver=
brauch
(wird abgeholt)
Odenwälder Blechwaren=
fabrik
, Jung & Co, Groß
Zimmern.
erh. Kinderbett
zu kaufen geſucht. Ang.
u. S 54 Geſchſt,
(*2122

Verloren
Freitag abend kleine hell=
braune
Wildlederhand=
taſche
(Andenken). Inhalt
Kneifer in Etui u. a., von
Café Oper, Rheinſtraße
bis, Neckarſtraße. Abzug.
gegen Belohnung Neckar=
ſtraße
18, II., r.
(724
A
Verloven
Sonntg. abd. zw. 6u. 7 Uh
. Kinderpelzkr. v. Lieb=
frauenſtr
. 104 bis Pankra=
insſtr
. Abzug. g. Belohn.
Pankratiusſtr. 53, I, r. /*70

Schwarz=
lederne
Handtaſche
mit Elfenbeinknodf, mit
ca. 130 Inhalt auf dem
Wege Heidelbergerſtraße
(Chauſſeehaus Artillerie=
kaſerne
) verloxen. Geg.
hohe Belohnung (Barinh.)
abzugeben i. Reſtauration
Shauſſeehaus. (*2064

vollſtändig trocken, ſowie
ofenfertig, frei Keller
Buchen per Ztr. 17.50
Kiefern 14.50
fuhrenweiſe
Buchen per Ztr. 17.25
14.25
Kiefern
J. B.:
Wilh. Geyer
Holzhandlung
Hoffmannſtr. 13½
Telephon 1377.

Gut ausgetr. Buchen=
Brennholz
geſchnitten, per Ztr. 16.00
ofenfertig, per Ztr. 16.50
liefert ſolange Vorrat
reicht frei ans Haus (719a
Valentin Schaffner
Holzhandlung
Sfungſtadt, Rügnerſtr.

Brennholz!
Buchen und Kiefern, im
Trocknen lagernd, ofen=
fertig
geſpalten, liefert
jedes Quantum in Zentn.
frei Keller.
(64a
Karl Schimmer,
Heinheimerſtr. 76. Tel. 212.

Baenehidte
ofenfertig gehackt, voll=
ſtändig
trocken, liefert in
Fuhren zu billigſtemPreis.
Arthur Sobernheim
Bleichſtraße 40.
Telephon
(168a

Brennholz.
Ofenſtg., trock. Buchenholz
per Zentner 17.50
ofenftg., trock. Kiefernhokz
per Zentner 14.50 K
liefert frei Keller
E. Heckhaus
39a

Verloren 1 braun. Hand=
ſchuh
beim Holsholen =
Hermannſtr. Abzug. geg.
Bel. Steinackerſtr. 12 (k2105

Paketchen
in Zeitungspap. gepackt,
Inh.: 2 Operationsmeſſer
u. Raſiermeſſer, verloren
in d. Nähe der Merck. ApZ.
theke. Geg. Bel. abzug.
Fundbureau.

gegen Höchſtgebot, laufend
waggonweiſe, Verladeſtat
Bahnhof Mainz, abzugeb.
Angebote u. C. 13555 an
Ann.=Exped. D. Frenz
G. m. b. H., Mainz.

ſchnitten, vorwiegend
Buchen u. Eichen. liefe
der Zentner frei
6.50 K ofenfertig 17
Hermann Gandenberger,
Pfungſtadt.
167a

AaSierklingen
werden auf neu geſchliffen
Abziehen 10 Pfg.
Schleifen 20 Pfg.
Friedrich Tillmann
Eliſabethenſtr. 21
Schleiferei (68a
mit Motorbetrieb.
Aunahme ſämtlicher
Schleifereien.

Fuhren all. Art
auch nach austvärts, ſowie
das Anfahren von Braun=
kohlen
, Holzfahren vonden
ſtädt. Holzplätzen über=
nimmt
bei billigſter
Berechnung
W. Geyer
ſoffmannſtr. 13½, 1. St.
Telephon 1377. (*2000ge
Datente
Gebrauch3mufter,
Schutzzechte, erwirkt
im In= u. Auslande
Zivil=Ingenieur Kerug
Darmſtadt, W
helminenſtr. 2,
* phon 1859. Prü
vvr Erfindunge
Pateutfäühigkeit koſter
los.