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Nr. 11
Mittwoch, den 12. Januar
1921
Das Wirtſchaftsjahr 1920.
Bericht der Handelskammer Darmſtadt.
Das Jahr 1920 hat eine Klärung weder in der
Weltwirt=
ſchaft, noch im wirtſchaftlichen Leben Deutſchlands gebracht. Die
zerſtörende Wirkung des Weltkrieges macht ſich noch auf allen
Gebieten in furchtbarer Weiſe bemertbar. Und wenn auch von
uiancher Seite mit gutem Willen an der Wiederordnung der
Weltwirtſchaft gearbeitet wird, ſo ſind die Erfolge doch bis jetzt
verhältnismäßig gering, und es werden wohl noch Jahrzehnte
Darüber hingehen, bis die Kräfte wieder einigermaßen im
Gleich=
gewicht ſind.
In erſter Linie ſind es die noch ungeklärten politiſchen
Zuſtände, die eine Geſundung der gegenſeitigen wirtſchaft=
4ichen Beziehungen der Völker verhindern. Zwar glaubten die
Siegreichen Großmächte durch ihr Diktat die Länder der Erde
richtig verteilt und durch die Gründung des Völkerbundes für
Friedliche Zuſtände geſorgt zu haben; aber die Unzulänglichkeit
ihrer Idee hat ſich bald gezeigt. Wohl keiner der neugegründeten
Staaten iſt bis jetzt lebensfähig, und die auseinandergeriſſenen,
verſtückelten, verbluten ſich immer mehr. Dabei ſtehen die
Ver=
einigten Staaten Amerikas abſeits, und Rußland, dieſes für die
Weltwirtſchaft ſo wichtige, ja unentbehrliche Gebiet, verzehrt ſeine
SKrüfte noch immer in inneren Kämpfen.
In zweiter Linie wirken die ſozialpolitiſchen
Zu=
ſtände aller Länder hemiend auf die Geſundung der
Welt=
wirtſchaft. Es iſt klar, daß unter den ſozialpolitiſchen Kämpfen,
Die in allen Staaten entbrannt ſind, die beſiegten Völker am
neiſten zu leiden haben. Aber wie ſtark dieſe Schwierigkeiten
uch auf der Seite der Gegner eingeſchätzt werden, möge aus
einer Aeußerung hervorgehen, die ein kluger englifcher Lord im
engliſchen Oberhauſe getan hat, und die beſagt, daß es noch
un=
ſeutſchieden ſei, wer dieſen Krieg in Wirklichkeit gewonnen habe;
irklicher Sieger twerde das Volk ſein, das zuerſt den ſozialen
Frieden habe. Und man könnte hinzufügen: Das Volk, das die
Stichtung der ſozialen Entwicklung zuerſt erkenut und danach
pandelt wird zuerſt zum ſozialen Frieden gelangen.
Beſonders hindernd ſtehen endlich einer baldigen Beſſerung
wer Weltzvirtſchaft die ungünſtigen Verkehrs= und
Valutaverhältniſſe im Wege. Während da und dort
deie Rohſtofflager ſich beſorgniserregend anhäufen, fehlt es an
ſenderen Plätzen der Welt an denſelben Rohſtoffen. Hier Abſatz=
Kockung, dort empfindlicher Mangel und Warenhunger. Ein
Aus=
leich, der ſo bitter not täte, kann nur in ganz ungemügendem
Naße ſtattfinhen, weil die kontinentalen und überſeeiſchen
Ver=
tehrsverhältniſſe noch viel zu wünſchen üibrig laſſen, und weil die
ungleichen und ſchwankenden Valuten der einzelnen Länder den
EBarenaustauſch, wie er notwendig wäre, erſchweren, ja oft
un=
eröglich machen. Es iſt klar, daß, ſolauge die Valuten noch
viel=
ſach ohne erkennbaren Grund ſchwanken, jede Dispoſition auf
wirtſchaftlichem Gebiet äußerſt unſicher und in ihren Folgen
un=
ſberſehbar iſt.
Die hier geſchilderten Schwierigkeiten im Welthandel können
natürlich nur international gebeſſert und beſeitigt werden.
Lei=
der wird Deutſchland dabei infolge ſeiner politiſchen und
finan=
ziellen Ohnmacht vorerſt wenig aktiv mitwirken können. Erſt
nrüſſen wir ſelbſt wieder zu Kräften kommen, ehe wir daran
denken können, der Welt zu helfen.
Ueber dem Wirtſchaftsleben unſeres deutſchen
Baterlandes lag nach wie vor der ſchwere Albdruck des
Friedens von Verſailles. Große, für die deutſche
Volksernährung, ſowie die Verſorgung der deutſchen Juduſtrie
wichtige, ja uuentbehrliche Erzeugungsgebiete ſind uns
genomi=
uien worden; eines der allerwichtigſten, Oberſchleſien, ſchwebt
doch immer in Gefahr, verloren zu gehen. Ungeheuere Abgaben
an Waren, Vieh und Geld werden von uns gefordert. Dabei
ſeufzen weite Landesieile unter dem lähnenden Druck der
Be=
ſatzung, deren Unterhaltung uns überdies im Jahre über 15
Mil=
larden Barausgaben verurſacht, wobei die Sachleiſtungen noch
gar nicht berückſichtigt ſind. Unter den Laſten, die dem deutſchen
Polke durch dieſen Frieden aufgebürdet worden ſind, wird eine
wirtſchaftliche Geſundung nie und nimmer möglich ſein.
Beſon=
ders erſchwerend wirkte der Umſtand, daß man Deutſchland die
Höhe der Wiedergutmachungsſchuld, die man verlangt, noch nicht
genannt hat. Wie ſollen da deutſcher Unternehmungsgeift,
deutſche Schaffensfreude und Schafſenskraft ſich wieder heben,
wenn immerſort die Befürchtung beſteht, daß die Frucht der
Arbeit doch verloren geht?
Beſonders einſchneidend für das deutſche Wirtſchaftsleben
war natürlich das Abkommen von Spa. In allen
Indu=
ſtrien machte ſich die Kohlennot bemerkbar, und der Erſatz der
Steinkohle durch minderwertige Brennſtoffe hatte ungünftigen
Einfluß auf die Produktion. Wenn gleichvohl in unſerem
Han=
delskammerbezirk eine allmähliche Produktionsſteigerung zu
be=
ierken war, ſo iſt das dem vernünftigen Sinn unſerer
Arbeiter=
ſchaft und der günſtigen Lage unſeres Bezirks zu den
Kohlen=
ungern zuzuſchreiben.
Wichtige wirtſchaftspolitiſche Fragen waren es, die
iar abgelaufenen Jahre verhandelt wurden. Die im Artikel 165
der Reichsverfaſſung feſtgelegte
Wirtſchaftsorganiſa=
int on galt es auszubauen. Zunächſt wurde der vorlänfige
Eeichswirtſchaftsrat eingeſetzt. Die Notwendigkeit
enes ſolchen Wirtſchaftsparlaments wurde allgemein anerkannt,
Reinungsverſchiedenheiten entſtanden nur über die
Zuſammen=
tzung. Die erſte und wichtigſte Aufgabe und Pflicht dieſes
Earlaments wird es freilich ſein, ſich dem Reichstag und der
Feichsregierung gegenüber ſeiner Bedeutung entſprechend
durch=
zuſetzen.
Inr engſten Zuſammenhaug hiermit ſteht die fehr ſchwierige
rage der Errichtung der Bezirkswirtſchaftsräte. Sie
iſc für die Handelskamuern von beſonderer Bedeutung, weil ſich
deren zukünftige Stellung im Wirtſchaftsleben daraus ergeben
wird. Die Handelskammern vertreten dabei den Standpunkt,
daß im Intereſſe des wirtſchaftlichen und ſozialen Friedens für
die Wirtſchaftsorgaue der unteren Stufe eine paritätiſche
Be=
ſetzung nicht erwünſcht iſt. Erſt bei der mittleren Stufe, bei denn
Bezirkswirtſchaftsrat, iſt die paritätiſche Zuſammenſetzung von
Vorteil. Sehr wichtig iſt die Abgrenzung des Bezirks für den
Bezirkswirtſchaftsrat. Dabei dürfen die jetzigen Landesgrenzen
micht maßgebend ſein, ſondern es muß gefordert werden, daß die
Bezirke in ſich wirtſchaftlich geſchloſſene Grenzen bilden.
Eine vielumſtrittene Frage war die Sozialiſierung
des Bergbaues. Sie ſpielt zugleich ins Sozialpolitiſche und
ins Wirtſchaftspolitiſche. Dabei hat die ganze Frage auch einen
algemein=politiſchen Hintergrund. Man mag zu dieſer Frage
perſönlich ſtehen, wie man will, ſicher iſt, daß von der Löſung
dieſer Frage ſehr, ſehr diel abhäugen wird. Weite Volkskreife
ſind der Meinung, daß die Schätze des Bodens der Allgemeinheit
gehören und nicht von Einzelnen ausgebeutet werden dürfen.
Andererfeits erheben die Bergarbeiter Anſpruch darauf, an der
Ausbeute im Bergbau beteiligt zu werden. Endlich hat die
Reichsregierung ſeinerzeit uiter politiſihem Druck das
Verſpre=
chen gegeben, die Sözialiſiernng durchzuführen und noch im
Laufe des Jahres 1920 einen Geſetzentvurf vorzulegen. In
der=
ſchiedenen Kommiſſionen der Beteiligten ſind Richtlinien und
Vorſchläge aufgeſtellt worden, ohne daß einer dieſer Vorſchläge
in weiten Kreiſen Zuſtimmung gefunden hätte. Mit Recht wird
von Sachkennern darauf hingewieſen, daß ein ſolches Experiment
im jetzigen Augenblick unüberſehbare Wirkungen haben, könne
und unter Umſtanden geeignet ſei, unſer ſchon jetzt ſehr unſicheres
Wirtſchaftsgebäude in ſeinen Grundmauern zu erſchüttern. Es
wird Sache der Regiernng ſein, endlich eine entſprechende Löfung
dieſer Frage zu ſinßen.
Von großer wirtſchaftlicher Bedeutung war die
Wieder=
herſtellungder Reichszollgrenze und die damit
ver=
bundene Schließung des berüchtigten „Loches im Weſten‟. Dem
Schiebernuweſen iſt dadurch weſentlich entgegengeſteuert worden
und die bisher ſchmerzlich entbehrten Zolleinnahmen fließen
nunnehr wieder der Reichskaſſe zu.
Ein Kapitel für ſich war der Abbau der
Zwangs=
wirtſchaft und die Auflöſung der
Kriegsgeſell=
ſchaften. Die bereihtigten Forderungen, die von Handel und
Induſtrie in dieſer Richtung geſtellt wurden, begegueten lange
Zeit einem unbegreiflichen Widerſtand. Erſt ganz allmählich
konnte dieſer Widerſtand gebrochen werden. (Schlnß folgt.)
Aus dem beſetzten Gebiet.
Saarbrücken, 10. Jan. (Wolff.) Durch eine Verſügung
der Regierungskommiſſion für das Saargebiet iſt für den
Kar=
nedal 1921 jede karnevaliſtiſche Veranſtaltung im Saargebiet
verboten worden. Tanzen mit Verkleidungen, Werfen von
Luftſchlangen, Konfetti uſw. auf der Straße und in den Sälen
iſt ebenfalls unterſagt. In den Geſchäften dürfen keine Masken
und Karnevalsartikel feilgehalten werden.
* Einer Blättermeldung aus Prag zufolge ſteht auf der
Tagesordnung der heutigen Sitzung des tſchechiſchen
Abgeordne=
tenhauſes ein Antrag des deutſchen parlamentariſchen Verbands,
in dem das Haus erſucht wird, gegen die im beſetzten
deut=
ſchen Gebiet durch farbige Truppen verübten
Greueltaten namens der Menſchlichkeit und Ziviliſation
ſchärf=
ſten Widerſpruch zu erheben und von Frankreich die
Zurck=
ziehung dieſer Truppen zu verlangen.
Erſchreckende Ziffern.
London, 11. Jan. (Wolff.) Der Berliner Berichterſtatter
der Daily News will aus amtlichen alliierten Kreiſen erfahren
haben, daß die Koſten der Aufrechterhaltung der
derſchiedenen alliierten Beſatzungstruppen
im Rheinland betragen: für das amerikaniſche Heer
263 474 270 Dollar, für das britiſche 51 900 890 Pfund Sterling,
für das franzöſiſche 2002998060 Franes, für das italieniſche
15 207 717 Lire und für das belgiſche 314 940 698 belgiſche Francs.
Außer den in Natura zu erfolgenden Lieferungen an die
Be=
ſatzungsheere im Betrage von vielen Milliarden Mark zahlte.
Deutſchland in bar bisher folgende Summen: für das
ameri=
kaniſche Heer 608 Millionen Mark, für das britiſche 266
Millio=
nen, für das franzöſiſche 1427811000 und ſür das belgiſche
49 185 000 Mark. Der Berichterſtatter fügt hinzu, es ſei
bedauer=
lich, daß die Vereinigten Staaten in Brüſſel nicht vertreten ſeien,
wenn die Frage der Befatzungskoſten erörtert werde, denn der
Vergleich zeige, daß die Unkoſten des amerikaniſchen Heeres
im Verhältnis zu denen des franzöſiſchen phantaſtiſch ſeien.
Uebrigens betrügen nach neueſter Schätzung amtlicher
amerika=
niſcher Perſönlichkeiten die Unkoſten für das amerikaniſehe Heer
jetzt 80000 Dollar täglich oder 6 Mill. Mark. (!!)
Oberſchleſien.
* Berlin, 11. Jan. Wie das Berl. Tagebl. aus Wien
meldet, haben am Sonntag in ganz Oeſterreich gewaltige
Kundgebungen für Oberſchleſien ſtattgefunden. In
Wien fand eine Verſammlung im Beiſein mehrerer Miniſter
ſtatt. Alle Redner hoben die große Bedeutung Oberſchleſiens
für das Deutſche Reich hervor. Hunderte von Oberſchleſiern
haben ſich beim Bunde der Reichsdeutſchen gemeldet.
Amſterdam, 10. Jan. (Wolff.) Die Londoner
Wochen=
ſchrift New Statesman tritt dafür ein, daß Oberſchleſien,
vom unparteiiſchen Standpunkt aus betrachtet, beſſer in
deutſchen Händen bleibe, als in polniſche übergehe. Am
durchſchlagendſten ſeien die von Deutſchland für das Verbleiben
Oberſchleſiens beim Reiche vorgebrachten wirtſchaftlichen
Ge=
ſichtspunkte. Das Blatt iſt der Meinung, daß Deutſchland
Ober=
ſchleſien viel dringender braucht als Polen, ſchon um die
Ver=
pflichtungen des Friedensvertrages zu erfüllen. Oberſchleſien
als ein Teil Deutſchlands ſtehe wirtſchaftlich und klturell auf
einer viel höheren Stufe, als dies der Fall wäre, wenn es ein
Teil Polens wäre.
Der Schiedsſpruch in der Frage der Rheinſchiffahrt.
Paris, 10. Jan. (O.N.B.) Der Schiedsſpruch, betr.
die Abtretung der Rheinſchiffahrt zur Befriedigung
franzöſiſcher Bedürfniſſe nach § 357 des Friedensvertrages, iſt
geſtern nach einjährigen Verhandlungen durch den
amerikani=
ſchenn Schiedsrichter Hynes gefällt worden. Es wird beſtimmt:
1. Deutſchland hat 254 250 Tonnen Kahnraum und 24000 PS=
Schlepper abzugeben. 2. Deutſchland hat die Einrichtung der
Badiſchen A.G.=Rheinſchiffahrt im Hafen von Rotterdam
abzu=
liefern. 3. Frankreich erhält 76 Prozent der Rheiuſchiffahrts=
Geſellſchafts=Tender aus Mannheim. 4. Schiffsraum und
Schiffsfrachten zu Punkt 3 werden auf die im erſten Punkt
be=
zeichneten Mengen angerechnet. Die deutſche Belaſtung bleibt
hoch, aber hinter den franzöſiſchen Anſprüchen erheblich zurück.
Von deutſcher Seite wird auerkannt, daß der Schiedsrichter
Hynes in ſeiner ausführlichen Begründung bemüht war,
unpar=
teiiſch zu bleiben.
Die Konferenz der deutſchen Finanzminiſter
in Bamberg.
* München, 11. Jan. Die Konferenz der
deut=
ſchen Finanzminiſter in Bamberg wurde eröffnet
mit einer Anfprache des baheriſchen Finanzminiſters Dr. Kraus=
neck, der auch den Vorſitz führte. Er wies darauf hin, daß die
Finanzminiſterkonferenz aus der Jetztzeit ſtamme, wo die
Zu=
nändigkeitsgrenze zwiſchen Reich und Ländern ſich verändert
habe, was die Länder naturgemäß auf eine gemeinſame
Jutereſſenlinie gebracht habe, daß es ſich dabei aber
kei=
neswegs um eine unfrenndliche Haltung der Länder gegenüber
der Reichsleitung handle. In unſerer jetzigen, an Nöten ſo
rei=
ehen Zeit können wir alles andere brauchen als einen Zwiſt.
Länder und Gemeinden ſtehen im konzentriſchen Kreis und der
gemeinſame Mittelpunkt iſt das Wohl und Wehe unſeres
geſam=
ten deutſchen Vaterlandes. Mit unſeren Beſprechungen werden
wir ſtets bedacht ſein, dies Iutereſſe nicht außer Acht zu laſſen,
und dem Reich zu geben, was des Reiches iſt. Andererſeits muß
auch das Reich auf die Exiſtenzfähigkeit ſowohl der Länder wie
der Gemeinden bedacht ſein, getragen von der Erkenntnis, daß
nur auf der einfachen Entwicklung der Eigenart der Länder der
Wiederaufbau unſeres Vaterlaudes möglich ſein wird. Die
An=
ſprache des bayeriſehen Finanzminiſters wurde mit lebhaftem
Beifall aufgenomimen. Im Vordergrund der Beratungen ſtand
das Landesſtenergefetz mit den wichtigen Fragen der
Beteiligung der Gemeinden an den
Steueran=
teilen, die Ueberweiſung der vorlänſig eingenammenen
Steuern an Länder und Gemeinden, die Zurückerſtattung der
von Ländern und Gemeinden aufgenommenen Kredite und
ſon=
ſtige kleinere Einzelfragen des Landesſteuergeſetzes. Anßerdem
wurde auch zur Frage der Beamtenbeſoldung und der
Erwerbsloſenfürſorge Stellung genommen und
zur Frage des Ausbaues der den Ländern verbliebenen
Ertrags=
ſteuer. Schließlich wurden auch noch die Wohnungsſteuer, die
Errichtung eigener Landesfinanzorgane und andere kleine
Ein=
zelfragen eröriert. Die Beratungen waren von geſchloſſener
Ein=
mütigkeit getragen. Anweſend waren die Finanzminiſter der
Stagten Bayern, Heſſen, Mecklenburg, Sachſen, Württemberg,
Baden und Großthüringen. Anfangs dieſer Woche werden ſich
ſämtliche Finaz miniſter mit ihren Referenten zur Fortſetzung
der Beratungen nuch Berlin begeben.
Die Bamberger Finanzkonferenz hatte an ihrem zweiten
Verhandlungstage einem Antrag zugeſtimmt, der die jetzigen
Ueberweiſungen aus den Steuereinküfften des Reiches an die
Länder als zu gering erkkärt. Die Uieberweiſungen müßten
mindeſtens 40 Proz. höher ſein, wenn auch uur die wichtigſten
Siaatsnotwendigkeiten der Länder gedeckt werden ſollten.
Der Köln. Ztg. wird aus Mürehen hierzu geſchrieben: Der
Ende voriger Woche zu Bamberg abgehaltenen Konferenz
einzek=
ſtaatlicher Finanzminiſter wird deswegen eine beſondere
Be=
deutäng beigemeſſen, meil ſie trotz aller verſöhnlichen Worte
doch zweifellos als der Beginn eines Zuſammenſchluſſes
gegenüber der Finanzpolitik des
Reichs=
ſinanzminiſteriums nd als Auflehnung wider das von
Erzberger geſchaffene unheilvolle Abhängigkeitsvergältnis der
Einzelländer aüzuſehen ſei. Die Anregung zu dieſer Konferenz
iſt von Thüringen ausgegangen, während Bayern die Einladung
an die übrigen Einzelſtaaten übermittelte und dann auch den
Vorſitz übernahm.
Die Aburteilung
der ſogenannten Kriegsverbrecher.
Leipzig, 10. Jan. (Wolff.) Der zweite Strafſenat
des Reichsgerichts, der mit der Aburteilung der
ſogenannten Kriegsverbrecher betraut iſt,
beſchäf=
tigte ſich mit den drei erſten Fällen dieſer Art, und zwar handelte
es ſich nicht um auf der Auslieferungsliſte ſtehende Perſonen,
ſondern um ſolche, deren Straftaten von anderer Seite zur
Kenutnis des Reichsgeriehts gelangten und von dieſem nach dem
Geſetz vom 5. Dezember 1919 zu erledigen ſind. Angeklagt waren
der Zinnermann Dietrich Lettmann aus der Gegend von
Emden, der Schloſſer Paul Niegel aus Berlin und der
Schif=
ſer Paul Sangerhauſer aus Marienwerder bei Potsdam.
Die Angeklagten zogen im Oktober 1918 als Pioniere in das
bel=
giſche Städtchen Edingen inn der Näche von Lille ein. Amr 30. Oktober
abends beſuchten ſie eine Anzahl Lokale und drangen ſchließlich gegen
12 Uhr gewaltſam in die Wutſchaft des Hern Canen ein. Nachdem
Lottmann den aus dem Schlafzimmer heruntergeholten Wirt mit
ent=
ſichertem Nevolver und Niegel ihn mit dem Seitengewehr bsdroht
hat=
ten, ſo daß er auf die Straße flüchtete, gingen alle drei Angeklagten
nach deu erſten Stock, eabrachen und durchwühlten mehrere Behältmiſſe,
ſtahlen eine größere Geldſunme und eine Anzahl Werkſachen und
war=
far die Wäfche umd Kleider im Ziurmer umher. Drch einen
Haupt=
mann und mehrere deutſche Soldgten wurden Lotturcin und Niegel
ſofort nach der Tat feſtgenomnmen. Die Beveisaufnahhne in der
heui=
tigen Verhandlumg ergab den obigen Sachverhalt.
Das Gericht erkannte alle Angeklagten der Plüuderung
nach den §§ 129 und 133 des Militärſtrafgeſetzbuches für
ſchul=
dig und verurteilte Lettmann zu fünf, Niegel zu vier
Jah=
rei Zuchthaus und Sangerhauſer zu zwei Jahren
Gefängnis. Gegen Lettmann und Niegel wurde außeidem
auf Ehrverluſt auf die Dauer von 10 Jahren erkannt.
Die Zulaſſung von Deutſchen in Belgien.
* UIm ſich den Rücken zu decken, hat die belgiſche
Re=
gierung ſich ein Gutachten von dem Oberſten Rat für Handel
und Induſtrie über die Behandlung erſtatten laſſen, die den
Dentſchen in Belgien werden ſoll. Der Rat äußert ſich, was
die Beſchlagnahme oder Freilaſſung von Gütern angeht, in dem
Sinne, der die Regierung jetzt antreibt: ſchleunige Abwicklung
der vor dem Waffenſtillſtand mit Beſchlag belegten Güter, aber
Unantaſtbarkeit des deutſchen Eigentums, das ſich ſeither in
Bel=
gien gebildet hat oder dort greifbar wird. Bemerkenswert ſind
vor allem die Ratſchläge, welche die Körperſchaft für die
perſön=
liche Behandlung von Deutſchen erteilt: für jeden längeren
Aufenthalt in Belgien ſoll ein — für Ablehnungen bindendes
Gutachten eines beſonderen Ausſchuſſes eingeholt werden; jede
Aufenthaltserlaubnis iſt bei einmonatiger Kündigung
widerruf=
lich oder wird an Friſten und Erneuerungsbedingungen
gebun=
den; während des erſten Jahres ſollen die geduldeten Deutſchen
ſich monatlich, ſpäter vierteljährlich bei der Polizei melden;
Ein=
bürgerungen nur in ganz beſonderen Fällen; im übrigen mögen
die deutſchen Geſchäftsleute ſich im Lande durch Belgier vertreten
laſſen. Wer da wohl noch ohne zwingende Not nach Belgien
gehen wird? Aber ſeltſam, daß dieſer Polizeigeiſt ſich kundgibt,
während man den deutſchen Handel wieder nach Antwerpen
locken möchte!
Die Beamtenforderungen.
Berlin, 10. Jan. (Wolff.) Das Reichskabinett
be=
ſchäftigte ſich mit der Frage der Erhöhung des
Tenerungs=
zuſchlags für die Reichsbeamten und Reichsarbeiter,
Taimftädier Tagllat:, ictioc), deu 12. Jatuaz T327.
MHHMES LT.
Dem Wunſche der in Bamberg tagenden Konferenz der
Finanz=
hiniſter der Länder, vor endgültiger Stellungnahme gehört zu
erden, wird in der auf Mittwoch angeſetzten Sitzung Rechnung
getragen. Das Kabinett machte gleichzeitig die Frage der
Be=
ſchaffung neuer Mittel zur Beſeitigung der bereits jetzt in dem
rdentlichen Haushaalt ſich ergebenden Fehlbeträge, die durch die
ihöhung der Teuerungszuſchläge eine weitere Steigerung
er=
fahren werden, zum Gegenſtand einer eingehenden Erörterung.
*s wurde die Notwendigkeit feftgeſtellt, über dieſe Frage eine
grundſätzliche Stellungnahme der geſetzgebenden Körperſchaften
in Verbindung mit der Entſcheidung über die Bewilligung der
Teuerungszuſchläge herbeizuführen.
Berlin, 10. Jan. (Wolff.) Wie uns don beteiligter Seite
mitgeteilt wird, nahm der erweiterte Vorſtand des
Deut=
ſchen Eiſenbahner=Veibandes in zweitägiger
Bera=
tung zu dem durch den Sechzehnerausſchuß und der Zegierung
zuſtande gekommenen Verhandlungsergebnis Stellung. Die
völ=
lig unzureichenden Zugeſtändniſſe und die auf der Eiſenbahner=
Organiſation laſtende große Verantwortung deranlaßten den
er=
weiterten Vorſtand, vor der endgültigen Beſchlußfaſſung erſt noch
entſprechende Schritte zur völligen Klärung der Sachlage zu
unternehmen. Ein Beſchluß ſteht demnach noch aus.
Die künftige däniſche Politik in Noxdfchleswig.
Kopenhagen, 10. Jan. (Wolff.) Nach
Blättermeldun=
gen hielt Miniſterpräſident Neergaard vorgeſtern in Tondern in
einer von der Regierungspartei einberufenen politiſchen
Ver=
ſammlung eine Rede über den Standpunkt der Regierung
bezüg=
lich der künftigendäniſchen Politik in
Nordſchles=
wig und äußerte unter anderem, daß Dänemark keinen Zwang
anwenden, ſondern Verſtändnis, Rückſichtnahme und volle
Ge=
rechtigkeit allen denen erweiſen wolle, die ſich mit der deutſchen
Kation verknüpft fühlen und die deutſche Kultur zi pflegen
wünſchten. Vorausſetzung für gute nachbarliche Beziehungen zu
Deutſchland ſei, daß man auch deutſcherſeits Verträglichkeit und
Gerechtigkeit bezeuge gegenüber den Vielen, die Dänemark
jen=
ſeits der Grenze mit Kummer zurücklaſſen mußte. Der
Miniſter=
präſident teilte weiter mit, daß die Uebernahme Nordſchleswigs
Dänemark 20—300 Millionen Kronen koſten werde, und erklärte
ſchließlich, beſonders für Tondern ſorgen zu wollen, da es durch)
die neue Greuze von ſeinem natürlichen Hinterlande abgetrennt
worden ſei.
Die Brüſſeler Konferenz.
Berlin 11. Jan. Wie die Voſſ. Ztg. mitteilt, bedeutet
die Verſchiebung der Brüſſeler Verhandlungen
bis nach der Pariſer alliierten Miniſterkonferenz keineswegs
einen Aufſchub der Reparationsverhaudlungen, die die
deutſch=
franzöſiſchen Intereſſen berühren, vielmehr werde ſich ſchon in
den nächſten Tagen Staatsſekretär Bergmann mit den anderen
deutſchen Delegierten wieder nach Paris zurückbegeben, um dort
die in Brüſſel unterbrochenen Verhandlungen mit Frankreich
fortzuſetzen. Demſelben Blatt zufolge ſind in Berlin Vorſchläge
der franzöſiſchen Regierung eingetroffen, in denen zum erſten
Male von einer aktiven Beteiligung Deutſcher am Wiederaufbau
Frankreichs die Rede iſt.
Brüſſel, 10. Jan. (Wolff.) Im weiteren Verlaufe der
Sachverſtändigenkonferenz in Brüſſel werden die
Fragen der induſtriellen Organiſation der deutſchen Lieferungen
beſondere Bedeutung erlangen. Die deutfche Regierung ſchlug
daher den alliierten und aſſoziierten Regierungen vor, daß neben
Staatsſekrerär Bergmann und Reichsbankpräſident Hauenſtein die
vom Reichsverband der deutſchen Indüſtrie benannten
General=
ſekretäre Vögeler und Kommerzienrat Peter Klöckner als deutſche
Delegierte an den weiteren Verhandlungen teilnehmen.
„Deutſch=Oeſterreich.
Wien, 11. Jan. (Wolff.) Die geſtern dem Generalſekretär
Ser öſterreichiſchen Sektion der Reparatiouskommiſſion
über=
mittelte Denkſchrift des Zentralkurcaus der
öſterreichi=
ſchen Staatsangeſtellten=Bereinigungen
ver=
weiſt zunächſt darauf, daß es einem internationalen Areopag
auf Grund des St. Germainer Friedens obliege, nicht unr für
die Wiedergutmachung zu forgen, ſondern auch die Lebens
notwendigkeit erſt ſicherzuſtellen. Die
Beamten=
ſchaft ſei zu der lieberzeugung gekommen, daß der Stgat nicht
mehr über die erſorderlichen Mittel verfüge, um das Einkommen
der Beamtenſchaft entſprechend dem vertenerten Lebensnnterhalt
zu erhöhen. Die Streiks der Staatsangeſteülten ſeien keineswegs
eine politiſche oder ſoziale Mutvilligkeit, ſondern Ausörücke
tief=
ſter Verzweiflung. Die Mächte müſſen ſich ſo raſch als möglich
entſchließen, die Vorſchläge Sir William Goodes in eine
be=
freiende Tat umzuſetzen. Die Lebensmittelkredite allein
ge=
nügen für den Wiederaufbau Oeſterreichs jedoch nicht, da es
langfriſtiger Fredite bedürfe. Die Denkſchrift ſiellt ſchließlich in
vollem Bewußtſein die Tragweite dieſer Erklärunig feft, daß,
wenn den zu acht Zehnteln halb verhungerten
Bundesangeſtell=
ten nicht in kürzeſter Zeit die Möglichkeit gewährt werde, ſich
einigermaßen zu ernähren, heute oder morgen mit einem
Ver=
zweiflungsausbrich gerechnet werden müſſe, der das Ende dieſes
bedauernswerten Staates bedeute. Das Aufhören Oeſterreichs
in ſeiner heutigen Geſtalt werde aber auch das Ende jenes
poli=
tiſchen Syſtems ſein, das durch den Friedensvertrag geſchaffen
wurde.
Wien, 10. Jan. (Wolff.) Zu den Gerüchten über den
Be=
ſchluß der Botſchafterkonferenz, betreffend Weſtungarn, ſtellt
die Politiſche Korrefpondenz auf Grund einer Erklärung von
unterrichteter Seite feſt, von öſterreichiſcher Seite ſei
niemals behauptet wworden, daß die Botſchafterkonferenz den
Ge=
bietsübergang noch vor Inkrafttreten des ungariſchen
Friedens=
vertrages angeordnet habe oder die ſofortige militäriſche
Räu=
mung des Gebietes durch Ungarn verlangt habe. Die
Beſchul=
digting, eine Störung des Einvernehmens zwiſchen Oeſterreich
und Ungarn bewirkt zu hahen, könne demnach keineswegs auf
die öſterreichiſche Regierung zurückfallen. Die öſterreichiſche
Re=
gierung ſei nach wie vor entfchloſſen, alles zu tun, unr unter
Wahrung ihres neuerlich als berechtigt anerkannten
Stand=
punktes in der weſtungariſchen Frage das freundſchaftliche
Ein=
vernehmen zwiſchen den beiden Staaten zu fördern.
Fiume.
Abbazia, 11. Jan. (Wolff.) Geſtern haben 270
Legio=
näre mit 30 Offizieren Fiumeverlaſſen. Bis jetzt haben
2000 Legionäre die Stadt verlaſſen. Ebenſo haben ſämtliche
Kriegsſchiffe den Hafen verlaſſen. Eine Anzahl Legionäre, die
nießt Fiumer ſind und keine militäriſchen Verpflichtungen haben,
haben um die Berechtigung nachgeſucht, in Fiume bleiben zu
dürfen. Die Legionäre, welche die Infel Beglia beſetzt hielten,
ſind in Fiume gelandet, ebenſo die von der Infel Arbe. Das
Uiebereinkomunen zwiſchen General Caviglia und den Vertretern
von Fiume iſt ſomit ausgeführt. Von Fiume iſt ein Schiff mit
regulären Truppen abgegangen, die auf der Inſel Veglia die
Legionäre erſetzen ſollen.
Der Kohlenüberfluß in Frankreich.
London, 10. Jan. (O.N.B.) Ein Vertreter des
franzöſi=
ſchen Kohlenkontors teilte einem Preſſevertreter unter anderem
mit: Frankreich hätte in der Erwartung, daß Deutſchland
ſein Spa=Abkommen doch nicht imnrer halten werde, die
Expor=
teure dazu ermächtigt, ſoviel Kohlen wie möglich aus Europa
und England einzuführen, während noch die franzöſiſche
Be=
fatzung große Kohlenmengen einkaufe. Die Folge davon ſei, daß
Frankreich jetzt über 12—15 Millionen Tonnen verfüge. Alle
Bahnen und ſämtliche Betriebe ſeien überfüllt mit Steinkohlen,
und der Einkauf ſei völlig ausgeſetzt worden.
Irland.
E. London, 11. Jan.. Daily Mail meldet, daß in Dublin
und Cork Verſüche der Sinnfeiner zur Proklamation
einer unabhängigen iriſchen Republik
unter=
nonunen wpurden. In einigen anderen Städten gaben Anſchläge
der Sinnſeiner bekannt, daß de Valera rechtmäßiger Präſident
der iriſchen Republik ſei, deren Unabhängigkeit erklärt worden
ſei. Die Morning Poſt berichtet, daß die britiſche Regierung
hinter de Valera einen Steckbrief uud Haftbefehl auf Grund
ſeiner hochverräteriſchen Anſchläge erlaſſen habe. Die britiſche
Militärpolizei wurde angewieſen, ihn unverzüglich feſtzunehmen.
* Paris, 11. Jan. Wie Daily Mail meldet, ſind die
Friedensperhandlungen zwiſchen der
Sinnfeiner=
partei und Vertretern des britiſchen Kabinetts
in=
folge der Haltung der iriſchen Unterhändler, die das
Homerule=
geſetz niecht anerkennen wollen, geſcheitert. Die Vertreter des
britiſchen Kabinetts ſeien der Anſicht, daß jede weitere
Unter=
handlung die Anerkennung des Homernlegeſetzes diich die
Sinn=
feiner zur Vorausfetzung haben müſſe.
Griechenland.
London, 10. Jau. (Wolff.) Wie aus Athen geineldet
wird, hat der engliſche Geſandte am Samstag bei dem
griechiſchen Miniſterpräſidenten Rhallis im Namen der
engli=
ſehen Negierung gegen die Inanſpruchnahme des Rechtes der
alliierten Anleihe von 400 Millionen Drachmen, die ohne
Zu=
ſtimmung der interalliierten Finanzkommiſſion erfolgte, Proteſt
eingelegt. Der fianzöſiſche Gefandte hat einen ähnlichen Schritt
getan.
* Kleine Politiſche Nachrichten. Auf dem rheiniſchen
Zen=
trumsparteitag, in Köln, wurde dor allem die Rheiilandsfrage
erörtert. Profeſſor Lauſcher=Bonn und der Vorſitzende der rheinifchen
Zentrumspartei, TrimVorn, hoben hervor, daß die Löfung der
Rhein=
landsfrage ſich nur im Rahmen des allgemeinen deurſchen Problems
voll=
ziehen dürfe, und daß der Reichsgedanke allein bei allen Aktionen
maß=
gebend ſein müſſe. — Nach einer Blättermeldung aus Bremen ift am
8. Januar deu amcrikaniſche Dampfer „Weſt=Arrow” von Galveſton
ab=
gegangen und wird im Laufe dieſes Monats mit 742
amerikani=
ſchen Milchkühen in Breien eintreffen. — Der belgiſche
Miiſter=
rat ſtimmte dem dom Wirtſchaftsminiſtar ausgearbeiteten Gefetzentwurf,
der die Liquidation der in Belgien beſchlagnahmten
daut=
ſchen Gütcr vorſieht, zu. — Nach Meldungen aus Tokio erzählen
Miſſionare fürchtbare Einzelheiten über die Strafexpodition
ja=
paniſcher Truppen gegen korcaniſche und chineſiſche
Vanden, die das jadaniſche Konfulat in Hunchu angegriffen hatten.
In einer Reihe von Ortſchaften dvurden Kirchen, Schulen und Häuſer
niedergebrannt und 300 Perſonen uiedergemetzelt.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 12. Januar.
* Ernannt wurde Adam Jüllich zu Birkenau zum Kanzleigehilfen
bei der heſſiſchen Oberförſterei Birkenau.
* Kirchliche Dienſtnachricht. Dem Pfarrverwalter Karl Volp zu
Alsfeld wurde am 5. Jamuar Ifd, Js. die evangeliſche Pfarriſtelle zu Hei
delbach übertragen.
n. Strafkayyner. Der 16jährige J. L. aus Siegersleben hatte als
Knecht in Groß=Gerau ſeinem Dienſtherrn mittels Aufbrechens eines
Kof=
fers Kleider uſſ. im Werte von 800 Mark entwendet, wurds babei abge=
Ge=
geeilter Vauer konnte im mit nach Hanſe nehnen. — Schon recht häufig
iſt der in den 4der Lebensjahren ſtehende Taglöhner Georg Gärtner
aus Beusheim der Gericht erſchienen, denn er zählt zwar in gewiſſen
Grade zu den Taubſtummen" eiß ſich aber ganz gut verſtändlich zu
machen und iſt ſchon maunigfach kriminell tätig geworden. Er war auch
wägrend des Krieges und nachher bei verſchiedenen Trnppenteilen, und
ſvährend dieſer Zeit ſpielten ſich die Vorgänge ab, die der Anklage wegen
Urkundenfälſchung, Botrugs und unberechtigtem Titel= und Ordentragen
zugrunde IRgen. Bezüglich des erſten Punktes handelt es ſich um
Aende=
rung an Militärausweiſen, auf Grnnd deren ſich G. Soldatenfahrſcheine
deren Angehörigen in Viernheim zur Erlangung von Lebensmitteln üfw.
auszünutzen derſuchte. Er ga5 ſich als Gefangenenwärter und Beauf
tragter der Söhne Jener aus, doch gingen die Betzeffenden nicht an
den Leim. Seine geiſtige Minderwertigkeik verſchaffte dem vielfach Vor
beſtraften mildernhe 1mſtände und er wurde zu 6 Monaten
Ge=
fängnis ſowie zu 4 Wochen Haft (für die letzte Uebertretung)
vwrur=
teilt, wor uf 2 Monate 4 Wochen Unterſuchungshaft in Anrechnung
kom=
men. — Vom Schöffengerieht Lampertheim wegen Diebſtahls zu 4 My=
das Haus ihres Bruders, des Landwirts Peter Bauer zum Milchholen
zu kommen und war mit der Oertlichkeit nebſt häuslichen Gelvohnheiten
genan vertraut. Eines Tages derſchuand aus dem unverſchloſſenen
Schrant der Bſchen Wohnung eine Geldkaſſette mit 6000 Mark Inhalt
und ſie wurde bei der alsbaid vorgenommenen Durchſuchung in der
Scheuer der Angerlagten unter Laub verborgen aufgefunden. Jur
kri=
tiſchen Zeit war Frau A. in der Wohnung B.s geweſen hatie daſelbſt
nur einen mit Arbeiten beſchäftigten Handwerker angetroffen und dieſen
durch die Bemerkung, es pfeife ihm jemand auf der Straße, zu kurzem
Hinausgehen veraplaßt. Nachher wurde ſie beobaehtet, wie ſie beim Ver
laſſen des Hauſes in der einen Hand ihren Milchtopf trug und mit der
anderen Hand unter der Schürze einen Gegenſtand hielt. Der Verdacht
lenkte ſich ſpfort auf ſie, und ſie trug demgegenüber ein auffälliges
Ver=
halten zu: Schau. Das Gericht erſter Inſtanz harte auf Grund aller
Indizien Schuloüberzeugimg erlangt, und das Berufungsgericht war
glei=
cher Auffaſſung, erhöhte abe: die Strafe, da auch der Staatsanwalt das
Urteil angefochten hatte, auf 6 Monate Gefängnis.
u. Schöffengericht. Wegen Amtsbeleidigung des Präfidenten des
Landesarbeits= und Wirtſchftsamts Raabſuar Reihrsanwalt Meiſel
angeflagt und der Beleidigte hatte ſich dieſer öffentlichen Anklags als
Nehenkläger angeſchloſſen. Es handelr ſich um eine Sitzung des
Schlich=
tungsausſchuſſes vom vorigen Jahre, worin der Angeklagte den
Oeeben=
kläger der wiſſentlichen Unwahrheit bezichtigte. Einige Zeit
vorher dar eine Abordnung von Vertretrn landwirtſchaftlicher
In=
terefſen, darunter M. als Syudikus der Arbeitgeber, bei Präſident Raab
erſchienen, un ine Eereirs eingereiſte Eingabe vegen Einführumg
land=
wirtſchaftliher Shlickſtungsausſcniſſe zu unterſtützen und hatte die Ueber
zeugung erlaigt, daß den von pberſter Stelle willfahrt ſperde. In jener
erwähuten ſpäteren Sitzung des allgemeinen Schlichrungsausſchſſes
er=
wähnte M. die uermeintliche miniſterielle Zuſage, und als ſich dieſolbe
ſpäter nicht beſtätigte, gebrauihte er den der Auklage zugrunde liegenden
Ausdrug. Die Schöffengerichrsverhandlung ergab eine Einigung
beider Teile dahin, daß inſichtlih der vermeintlichen Zuſage
Mißbei=
ſtändniſfe obgeialtet hättn, und es wurde zur Erledigung der Anklage
eiir Verglcich geſchloſſeit. Der Angeklagte erklärte, er ſek von eine
ſolchen Zuſage überzeugt gelbeſen, und der Neßenkläger gab die Erklä=
druck des Bhauerns zurück. Ueher die Zurücknahtdne des Strafmntungs
wird noih das Geſamtminiſterium befinden.
* Die Darmſtäster Eifenbaßuer zu dem Einigungsvorſchlag. Man
ſchreibt uus: Am Montag fand eine gemeinſie Sitzung der Vertrater
aller in Frage komienden Eiſenbahncu=Orgauiſationen Dammſyadts unter
Tcilnahme des Ortsausſchuſſes des Allgemeinen Geſverkſchaftsbundes,
ſtart. Die Ausfprache beivegte ſich unter dem ſichtlichen Ernſt der durch
die ungerechten, völlig ungenügenden Zugeſtändniſſe der
Regierungs=
organe entſtandenen Situation. Ein engerer Ausſc iß, der ein weiteres
gemeinſautes Handeln aller Liſenbahnbeamitenn und =arbeiter
gswähr=
leiftet, wurde gebildet, und fand die Beſprechung ihren Niederſchlag i
folgender, einſtiwnig angenommener Entſchließung: Die unter
geichneten Eiſenbayner=Organiſationen Darmſtadts nehmen mit Ent
rüſtung Kenutnis von den völlig unzureichenden Zugeſtändniſſen der
Reichsregierung zur Verbeſſerung der Einkommensbezüge des Perſonals,
Insbeſondere die nochmalige Abſtufung der bereits ſchon beſtehenden un=
Aufrechterhaltung der als Mindeſtyraß einheitlich formulierten
eingereich=
ten Forderungen, die durchzuführen, bei aller Würdigung der Tragweite
der Verantworrung, mit allen zu Gebote ſtehenden gewerkſchaftlichen Mit
teln das Gebot der Stunde im Intereſſe des norleidenden Perſonals jein
muß. Die unterzeichneten Organifationen appellieren an ihre Mitglie=
Kosmetiſche Chirurgie.
C.K. Die Chirurgie hat in den letzten Jahrzehuten
außerordentliche Fortſchritte gemacht und ſich im Weltkrieg
dor=
trefflich bewährt. Uieber dieſe Errnugenſchaften ſpricht
zuſammen=
ſaſſend Geheimerat Philipp Bockenheimer in einem demnächſt bei
Karl Siegismund in Berlin erſcheinenden Buch „Die neue
Chi=
rurgie‟ In dem Kapitel über „plaſtiſche Operationen” kommt
er auch auf ein Gebiet zu ſprechen, das zwar gewiß nicht zu den
ſoichtigſten Teilen der Chirurgie gehört, aber doch unſer
beſon=
deres Intereſſe in Anſpruch nimmit: auf die kosmetiſche
Chirur=
gie. Ueber die Berechtigung dieſer neuen Wiſſenſchaft ſagt der
Gelehrte:
In wiſſenſchaftlichen Kreiſen iſt viel darüber geſtritten
wor=
hen, ob ein Shirurg ſolche kosmetiſche Operationen überhaupt
ausführen ſoll. Ich ſelbſt war anffangs ein Gegner ſolcher mir
durchaus unnötig ſcheinender Operationen, bin aber jetzt zu
einem anderen Standpunkte gekommen. Viele Menſchen leiden
uuder der Entſtellung, wie ſie zum Beiſpiel ſtark höckrige Naſen
oder Sattelnaſen abgeben, nicht nur fehr, zumal ſie dem
dauern=
den Spott ihrer Mitmenſchen preisgegeben ſind, ſondern ſie ſind
oft in ihrem Berufe oder auf ihrem Lebenswege geſtört. Ich
er=
toähne nur, daß junge, ſelbſt noch ſo hübſche Mädchzen oder
Män=
ner mit zu großen oder zu kleinen Naſen nie für den
Schau=
ſpielerberuf oder für das Filmen geeignet ſind. Auch für
heirats=
fähige Leute beiderlei Geſchlechts bildet die Eutſtellung oft ein
Hindernis. Dadurch geraten die Träger derfelben oft in eine
hochgradige bſychiſche Depreſſion, die zu Selbſtmordgedanken,
verſuchten und ausgeführten Selbſtmorden führen kann. Hat
man da nicht das Recht, mit Hilfe unſerer plaſtiſchen Operationen
ſolche Menſchen zu verſchönern? Meines Erachtens iſt es ſogar
eine Pflicht, denn der häßliche Anblick iſt unäſthetiſch. Von
den kosmetiſchen Eingriffen, die heute durch die Thirurgie
aus=
geführt werden, ſteht die Naſenverſchönekung in erſter
Linie. Wirkt doch eine unſchöne Form der Naſe beſonders
ent=
ſtellend. Während früher Raſenhöcker und Sartelnaſen nur von
außen operiert tourden und dadurch ſichtbare Narben im Geſicht
entſtanden, wird heute alles von innen her operiert, ſo daß
äußer=
lich keine Narben ſichtbar bleiben. So kann man kruume Naſen
gerade machen, ſtarkhöckrige gradlinig; durch Einpflanzung von
Knordeln und Knochen vom Naſeninnern ans wird aus der
Sattelncſe eine äſthetiſch einwandfreie Form des Riechorgans.
Von den Paraffin=Injektionen, die man früher zur Heilung
ein=
gefallener Rafen ſowie zum Ansgleich von Runzeln und
Geſichts=
ſalten anwandte, iſt man jetzt ganz abgekonnfen, da das
Paxaf=
fin nach einiger Zeit ſchrumpft und die Entſtellung dann nur noch
größer wird. Durch eine einfache Operation wird auch das
Ab=
ſtehen der Ohren befeitigt. Man ſchneidet an der hinteren
Seite des Ohres ein Teil aus dem Ohrknorpel heraus und näht
das Ohr an den Kopf an. Ebenſo iſt das Verkleinern zu großer
Ohren durch das Ausſchneiden von Keilen mit nachfolgender
Naht leicht= zu erreichen. Hautanhänge, häßliche Narben.
Run=
zeln, Doppelkinn und Falten im Geſicht wverden durch elliptifche
Ausfſchnitte der Haut und folgende Naht mit Erfolg fortgebracht;
ihr Wiederauftreten läßt ſich durch geeignete Pflege, beſonders
durch Geſichtsmaſſage, verhindern. Ein Kinderſpiel iſt für den
Chirurgen die Entfernung von Warzen, von den
häß=
lichen roten Feuernjälern und den pigmentierten Mälern von
brauner Farbe; ſolche Entſtellungen werden ſchmerzlos durch
einſache Operationen, eventuell durch Plaſtik mit neuer Haut,
entfernt. Haare an unrichtiger Stelle laſſen ſich leicht auf
elck=
trolptiſchem Wege beſeitigen. Neuerdings hat man ausgelaſſenes
Menſchenfeit, wie es z. B. durch die Entfernung von
Fett=
geſchlvülſten gewonnen wird, zur Ausfüllung von Lücken
ver=
wvenbet. Ich ſeibſt, ſagt Bockenheimer, benutzte dies als „
Huma=
nol” bezeichnete Fett zur Ausfüllung ſtark eingefallener
Ober=
ſchlüffelbeingruben, der ſog. Salzfäſſer, bei einer jungen,
elegan=
ten Dame, die ſich wegen dieſer Entftellung nie dekolietiert zeigte,
mit beſtem Erfolg.
Alle plaſtiſchen und kosmetiſchen Operationen ſind natürlich
nur erfolgreich, wenn der Chirurg die Aſepſis und die Technik
glänzend beberrſcht, über eine beſondere Begabung verfügt und
mit der größten Sorgfalt und Ausdauer die Nachbehandlung
— Waun ſollen wir eſſen? Der primitive Menſch und das
freilebende Tier eſſen, wenn ſie Hunger haben. Der ziviliſierte
Menſch aber iſt durch die Lebensbedingungen und Arbeitsformen
der höheren Kultur gezwungen, der rückhaltsloſen Befriedigung
ſeines Apbetits gewiſſe Schranken aufzuerlegen. Miſſionare
er=
zählen uns, daß ihre afrikaniſchen Schützlinge, wenn unter ihnen
täglich eine Menge Reis verteilt wird, die ganze ihnen für den
Tag zuſtehende Ration auf einmal aufeſſen. Nachden ſie ſich ſo
den Bauch vollgeſtopft haben, verbringen ſie dann den Reſt des
Tages mit Verdauen, im tiefen Schlaf oder im dumpfen
Hin=
träumien. Teilt man dieſen Naturkindern ihre Tagesportion in
drei verſchiedene Mahlzeiten ein und läßt ſie nur in regelmäßigen
Abftänden eſſen, dann ſind ſie viel lebendiger, tätiger und
geſün=
der. Aus dieſem Beifpiel ſieht man ſchon, daß wir
Kultur=
menſchen mit der einfachen Stillung des
Hunger=
gefühls nicht weit kommen würden. Es bedarf daher
einer ſinnvollen Regelung der Tageszeiteu, an denen wir eſfen,
und es entſteht ianche Krankheit, manche unnötige Heinmung
der Arkeitsfähigkeit, weil dieſe Frage vielfach vernachläſſigt wird.
Der bekannte engliſche Nahrungsphtſiologe Walter M. Gallichau
gibt daher einige beachtenswerte Ratſthläge, wann wir eſſen
ſollen. Für den Geſchäftsmann und alle, die nicht im Freien
arbeiten, iſt die beſte Zeit für das Hauptmahl nach der
Tages=
arbeit. Ein Ackersmann oder Straßenarßeiter braucht ein kräf
tigeres Frühſtück als ein Bureaubcamter. Die erſte Mahlzeit
wird meift zu haſtia eingenommen, und daraus entſpringen
manche Verdauungsftörungen. Das erſte Frühſtück follte eine
Vorzüge, indenr ſie die Familie noch etwas länger beiſammen
hielt. Heutzutage iſt das Frühftick meiſt ein eilfertiges
Herunter=
ſchlingen, und man legt damit eine denkbar ſchleihte Grundlage
für die Ernährung des ganzen Tages. Für den Geſchäftsmaun,
der nachher weiter arbeiten muß, ſollte das Mahl in der Mitte
des Tages leicht ſein und etwa 4½ Stunden nach dem Frühſtück
genommen werden. Frauen, die im Berufsjeben ſtehen, fündigen
auch in dieſer Hinſicht am dieiſten, indem ſie ſich zum Mittageſſen
zu wenig Zeit nehmen. Man ſollte auf das Mittageſſen eine
volle Stunde rechnen. Der Geiſtesarbeiter, der nach dem
Mittag=
eſſen ſeine Tätigkeit wieder aufnehmen muß, wird dadurch in
ſeiner Verdauung gehemrit, denn er braucht das Blut imr
Ge=
hirn, das er ſonſt für die Verarbeitung der Speifen verwenden
könnte. Der Nachmittagskaffee oder =Tce ſollte nicht als eine
Mahlzeit, ſondern als eine anregende Erfriſchung betrachtet
wer=
den. Für den modernen Verufsmenſchen, der den Tag über
ar=
beiten muß, ſoll die Haußtmahlzeit aa Abend liegen, und ſie ſoll
eingenomimen werden drei Stunden bevor man zu Bett geht.
Wenn man ſich zu dieſer Hauptmahlzeit niederſetzt, ſoll man alle
geſchäftlichen Dinge bergeſſen, und die Unterhaltung darf ſich nur
mit leichten und angenehmen Dingen beſchäftigen. Die Gelehrten
ſind ſich übeigens nicht darüber einig, ob nicht Sprechen beim
Eſſen ſchädlich iſt. Jedenfalls iſt jede angrſtrengte geiſtige
Tätig=
keit dabei zu vermeiden.
* Auch eine Statiftik. Der Tätigkeitsbericht der
Innsbrucker Polizei für das Jahr 1920 (der in der
Zeitung Albenland veröffentlicht iſt), nennt zuſammen 79 996
Amtshandlungen. Davon wurden 2049 Verhaftungen
vor=
genommen, „wegen Diebſtahls und bedenklichen Beſitzes” 604,
verbotener Rückkehr 241. Anzeigen wurden erſtattet im ganzen
7665, wegen Diebſtahls 2152, Ueberſchreitens der Sperrftunde
1149, Betrugs und Veruntrenung 491 und nächtlicher
Ruhe=
ftörung 3538. In dem Bericht heißt es dann wie folgt: „
Außer=
dem wurde durch die Tätigkeit der ſtädtiſchen Sicherheitswache
inr Jahre 1920 ein Volksvermögen, das den rechtmäßigen
Eigen=
tümern durch Eigentumsdelikte (Raub, Dießſtahl, Betrug, Ver=
Rummer 1I.
Zurmſtadter Tagblatt, Mittwoch, den 12. Januar 1921
der, trotz der berechtigten Erregung und Unzufriedenheit ſich nicht zu
wilden Teilaktionen hinreißen zu laſſen, ſondern durch muſterhafte,
eiſerne Diſziplin eine erfolgreiche Durchführung der einheitlich
eingelei=
teten Bewegung zu unterſtützen. Deutſcher Eifenbahner=Verband.
Reichs=
gewerkſchaft Deutſcher Eiſenbahnbeamten. Atlgemeiner Giſenbahner=
Ver=
band. Gewerkſchaft Deutſcher Eiſenbayner und Staatsbedienſteter.
— Die Vereinigung früherer Leibgardiſten (115er) von Darurſtadt
und Umgebung, weiche zurzeit 1000 Mitglieder gählt, hielt im
Mathil=
benchöbſaal ihre Weihnachtsfeier ab. Die Veranſtaltung war
außer=
ordentlich gut beſucht. Die Inſtrumentalabteilung des Vogelsberger
Höhenklubs, Zweigvercin Darmſtadt, füllte den Abend mit einigen gut
geſpielten Muſikſtücken aus, welche großen Beifall ernteten. Die von
Herrn Hofſchauſpieler Kurt Weſtermann vorgetragenen
Rezitatio=
nen ließen den Künſtler in ſeiner ganzen Größe erſcheinen und
rau=
ſchender Beifall dankto ihm. Auch die von Fri. Eliſabeth Creter=
Darmſtadt geſungenen Lieder, ſowie das von Herin Ludwig
Hall=
ſrein=Daumſtadt geſpielte Celloſolo „Pilgerchor aus Tannhäuſer”
fanden reichen Beifall. Cine kleine Verloſung, ſowie die kernige
An=
ſprache des 1. Vorſitzenden, Herrn Mafor a. D. Müller=Hickler
beendeten die kameradſchaftlich verlauſene Feier, auf die die Vereinigung
mit voller Befviedigung zurüickblicken kann, legte ſie doih Zeugnis davon
ab, daß die ehemaligen Regimentsangehörigen ihrem Leibgarde=
Regi=
ment die Trate bewahrt haben.
— Der Krieger= und Militärverein „Graf vm Hacfeler” hielt, im
Mathildenböhſaal ſeine Weibnachtsfeier. Sechs Jahre ſind verfloſſen,
in denen ein ſolchkes Feſt nicht aufkommen konnte. Der
Verguügungs=
ausſchuß verſtand es, ein äußerſt reichhaltiges Programm ernſter und
heiterer Arr zuſammenzuſtellen. Ein Eröffnungsmarſch durch die
eigene Kapelle leitete die Feier ein. Der I. Vorſitzende, Herr Seip,
begrüßte alle Erſchienenen und übergab die Weiterführung der Feier
dem Vergnügungsausſckuß. Klaua und Maria Waldſchmidt trie
gen ein Weihnachtsgedicht vor. Hierauf ſolgt= der Prolog, geſprochen
von Frl. Frieda Bräumer. Dann kam ein Kinderreigen von 32
Mädchen. Auch der ſpäter folgende Engelreigen, ausgeführt von 24
Mädchen, bewies ſorgfältige Schmltig durch die Leiterin der beiden
Reigen, Frau Ohnacker. Drei Gedichte wurden von Anna
Kreſ=
ſel Frl. Bub und Käte Jugenheimer in guter Ausſprache
vorgetragen. Herr Volk ſprach in einigen Worten über die
Bedeu=
tung der Weihnackten. Ein Theaterſtück „Das fremde Kind” geſpielt
von Tilly Fauſt (Dorte), Heinrich Kreſſel (Fritz), Elſa Koni (das
fremde Kind), Frau Ohnacker (die Mutter) hatte beſonders tiefe
Wir=
kung. Humoriſtiſche Vorträge von den Herren Bender und Löffel,
ſo=
wie ein Duett von Frau Ohnacker und Frl, Wattendorf ſorgten für
heitere Stimmung. Zwei Theaterſtüicke in Darmſtädter Mundart, „Die
Maibowle”, geſpielt von den Herren Fauſt (Wirt, Miller), Rud. Frickel
(Quitt, Schorch), E. Bender (Katzenmeier, Kall), Ludwia Götz (Knierim.
Heiner), Frl. Waldſchmidt (Knierims Frau), Mahler (Knierims
Schivigermutter), Herrn Löffel (Schneider Scnatzel), Wenz (
Schutz=
mann Spitz), ſowie „Die Briefdaſch” geſpielt von Herrn Mahle
(Muth), Frau Ohnacker (Muths Frau), Herrn W. Seip (Muths Sohn),
Frl. Wattendorf (Muths Tockter), Herrn Glock (Friſeur Reibab) und
Wenz (Fiedler), hidlten das Publikum dauernd uter Lachen. Die
Be=
gleitung der Reigen, ſowie der humoriſtiſchen Vorträge lag in den
Hän=
den des Herrn Frickel.
Donnerstag, den 13. Januar 1921
gültige Lebensmittelmarken:
Brot: Die Marken Nr. 1—6 u. 9 (800 gr Brot), Mehlmarke Nr. 10
vom 16. Dez. 1920 bis 15. Januar 1921 (Anteil 560 gr Mehl).
Kartoffelverſorgung. Für Haushaltungen, die mit
Winter=
kartoffeln bis jetzt noch nicht verſorgt ſind, werden von
Samstag, den 8. ds. Mts., ab auf Kartoffelmarke Nr. 1
fünf Pfund zum Preiſe von 35 Pf. für das Pfund
abge=
geben. — Alle ſeitherigen Marken verlieren vom gleichen Tage
ab ihre Gültigkeit.
Cornedbeef: Bei den Rindsmetzgern bis einſchl. 15. Jan. 1921
pro Kopf einer Haushaltung (auch für Kinder) 1 Doſe A 340 gr
netto. Deutſches Gewicht zum Preiſe von 8.80 Mk. gegen
Bezugsmarke Nr. 20 der Sonderkarte für Lebensmittel.
Maisgrieß; zum Pfundpreis von 3.30 Mk., markenfrei (
ent=
bitterte und entölte Qualität.
Kernſeife: Auf Seifenkarte, Abſchnitt Auguſt, September,
Ok=
tober, November und Dezember je ca. 1 Pfund zum Preiſe
von 11.50 Mk. Ansgabeſtelle: Wilhelminenſtr. 15, Zim. 5.
Holzverkanf: Ausgabe der 9. Holzrate von 4 Zentnern auf die
Nr. 34 bis einſchl. 37 zum Preiſe von 12 Mk. für Nadelholz
und 14 Mk. für Laubholz. Stockholz für gewerbliche
Ver=
braucher zum Preiſe von 9 Mk. gegen Vorlage der grünen
Gewerbekohlen=Ausweiskarte auf Zimmer 39 der
Kohlen=
autsgleichſtelle.
„Hausbrandkohlen. Hälfte der 4. Rate, vorwiegend in
Braun=
kohlen=Briketts gegen vorherige Vorlage der weißen
Haus=
brandkarte auf der Kohlenausgleichſtelle, Alexanderſtr. 22,
Zimmer 39, ſoweit dies nicht bereits bei der erſten Hälfte
der 4. Rate geſchehen iſt, ferner die 5. Rate auf weiße
Hausbrandkohlenkarte in Rohbraunkohlen aus der Grube
Prinz von Heſſen.
Die Kartenausgabeſtelle, bisher Waldſtraße 23, befindet ſich
jetzt Wilhelminenſtraße 15.
Die Dienſträume der Lebensmittelämter und der
Kohleneus=
gleichſtelle ſind ſür den Verkehe von 8—1 Uhr, die der
ärzt=
lichen Kommiſſion, Wilhelmigenſtraße 15, Zimmer 3,
vor=
mittags von 8—2½ Uhr und nur in dringenden Fällen
nachmittags von 3½—6 Uhr geöffnet.
A
Alle Lebensmittelmarken ſind gut aufzubewahren.
Berloxengegaugene Marken werden nicht erſetzt,
verfallene Marken nicht umgetanſcht.
Achtung. Die ausgegebenen Seifenkarten ſind gnt
anfzn=
bewahren.
uintreuung uſw.) entzogen worden war, wieder zuſtande gebracht
in der Höhe von 4 080 620 Kronen 10 Heller. Weiter wurden
außer den in vorſtehender Zahl ausgedrückten Werten von
Schmugglern, Schleichhändlern, Preistreibern u. a. 110. Doſis
Salvarſan 2000 Flaſchen Morphium, 1329½ Kilogramm
Rind=
fleiſch, 678 Stück Eier, 48 673 Zigaretten, 1128 Zigarren und von
Valutaſchiebern 144950 Kronen, 20 043 Lire, 4997 Mark
be=
ſchlagnahmt.
m. Liechtenfteiner Briefmarken. Die Zeiten ſind vorüber,
da die Poſtmarken des 159 Geviertkilometer großen „
ſou=
veränen Fürſtentums Liechtenſtein” die Unſchrift trugen: „K. k.
öſterreichiſche Poſt im Fürſtentum Liechtenſtein”; ſeitdem die
Re=
gierung des Ländchens alle Verträge mit dem zertrümmerten
angrenzenden Oeſterreich gelöſt, ſich völlig auf eigene Füße
ge=
ſtellt und die Aufnahme in den Völkerbund nachgeſucht hat, hat
ſie raſch hintereinander zwei Reihen (von je acht Stück) eigene
Poſtmarken erſcheinen laſſen, die Landſchaften und hervorragende
Bauten des Fürſtentums zeigen, vorzüglich ausgeführt und von
Sammlern ſehr begehrt ſind. Dieſer Tage nuin erſchien (wie die
Umſchrift ſagt, zur Erinnerung an den 80. Geburtstag des ſeit
(2 Jahren regierenden Fürſten Johann II.) eine dritte Reihe
on Briefmarken, die an Eigenartigkeit wohl einzig daſtehen.
In der Mitte des Markenbildes ſchreitet auf Wolken eine
künſt=
eriſch ausgeführte Madonna mit dem Jeſuskinde, das Haupt
on einem Strahlenkranze umgeben; ſie blickt herab auf das
lieb=
liche Vadnz (Hauptort des Landes); links thront auf hohem
Fels die Burg Liechtenſtein, rechts grüßen die Schweizer Berge
in das Rheintal hinab. Die Anzahl der von dieſer Reihe
er=
ſcheinenden Marken wird eine beſchränite ſein; den Preis
be=
rechnen die geſchäftstüchtigen Liechtenſteiner nach Schweizer
Franken (ſeit kurzem iſt die Frankenwährung dort eingeführt),
trotzdem der Wert in Kronen und Heulern angegeben iſt.
— Die Berliner Müllkutſcher. Die Berliner
Müll=
kutſcher ſind jetzt mit neuen Forderungen an die
Wirtſchafts=
genoſſenſchaft Berliner Grundßeſitzer herangetreten. Sie
ver=
langen vierhundert Mark Wochenlohn bei einer täglichen
Ar=
beitsleiſtung von 105 Käſten. (Die Vorkriegsleiſtung betrug
mindeſtens 135 Käſten.) Hinzu kommen noch die Zuſchläge für
das Reinigen der Pferde an Sonntagen, für das Fahren mit
mehr als zwei Pferden uſw., ſo daß die Müllkutfcher ein
Jahresmindeſteinkommen von 21 000 Mark
haben würden. Viele Bürgermeiſter und Stadträte in
Deutſch=
land würden alſo hinſichtlich des Einkommens gern mit den
Berliner Müllkutühern tauſchen.
— Reichsgründungsfeier der Deutſchen Volkspartei. Wie der
Vor=
ſtand im Anzeigenteil dieſes Blattes mitteilt, ſind bereits ſcmtliche
Ein=
laßkarten für die Feier am 18. Januar vergriffen. Die Tatſache, daß
volle 8 Tage dor dem Begim einer Veranſtaltung die Karten
ausder=
kauft ſind, zeugt am beſten von dem Bedürfnis, das füir die Feier in allen
Kreiſen der Bevölkerung vorhanden iſt.
Der Kriegerverein Darmſtadt begeht die Reichsgründungsfeier
Sonntag, den 16. Januar 1921, nachmittags, im Mathildenhöhſcal.
Namhafte Kräfte haben ihre Mitwirkung bei der Feier zugeſagt. Herr
Pfarrer Vogel iſt für die Feſtrede gewoninen worden und das
Cchren=
nitglied. H. Enders hat zu dem Tage einen ſchzvungvollen Vorſpruch
gedichtet. Näheres iſt aus der demhächſt in dieſer Zeitung erſcheinenden
Anzeige erſicktlich.
— Das Verzeichnis der in der Nahzone gelegenen Poſtorte iſt neu
erſchienen und kann zum Preiſe von 1,50 Mark bei der Paketannahme
des Poſtamts I (Rheinſtraße 11/13) bezogen werden.
Verkauf von Cornedbeef. Von der letzten Ausgabe her iſt bei
den Rindsmetzgern noch eine Anzahl kleirer Doſen Cornedbeef zum
Preife von 8,80 Mark erhältlich, und zwar bis einſchließlich 23. d. M.
Die Doſen können an jedermann, auch an Anſtalten und Gyrſthäuſer,
hne Marken abgegeben werden. (Siehe Bekanntmachung der
Fleiſch=
rbteilung.
— Die Kartenausgabeſtelle Wilhelminenſtraße 15 bleibt am
Donmers=
tag den ganzen Tag geſchloſſen. Die rechtzeitige Erledigung der
erforderlicſen Abreihnungsarbeiten bediugt dieſe Maßnahme.
— Kaffse Bismarck. Am heutigen Mittwoch=Abend deranſtaltet Kaffee
Bismarck ſein erſtes Sonderkonzert im neuen Jahre. Es iſt für dieſen
Abend die leichte und heitere Muſik gewählt, indem unſere beliebteſten
und zugkräftigſten Operetten das Progkamm ausfüllen.
Abſtimmungsberechtigte Oberſchleſier!
* Nach dem bisher erlaſſenen Abſtimmungsreglement muß
jeder Stimmberechtigte ſofort einen Antrag auf Eintragung in
die Stimmliſte ſtellen, weichem zwei Lichtbilder beizufügen ſind.
Die Vordrucke hierzu ſind nunmehr erſchienen; die
Aus=
füllung derſelben beginnt für den Freiſtaat Heſſen (ohne
Ober=
heſſen) am Freitag, den 14. Januar 1921, in der unten
bezeich=
neten Geſchäftsſtelle der Bezirksgruppe Darmſtadt der
Ver=
einigten Verbände heimattreuer Oberſchleſier, welche für den
genannten Bezirk die einzig zuſtändige Stelle in allen
Abſtim=
mungsangelegenheiten iſt.
Pflicht eines jeden Abſtimmngsberechtigten iſt es, ſich vom
genannten Tage ab zur Eintragung zu melden! Sollten jedoch
einzelne Abſtimmungsberechtigte nicht in der Lage ſein, ſich bis
zum 21. Januar 1921 an genannter Stelle einzufinden, ſo
wer=
den ſie dringend gebeten, dies umgehend mitzuteilen unter
gleich=
zeitiger Angatze, in welchen Tagen ihnen der Beſuch eines
Ver=
trauensmannes der Bezirksgruppe Darmſtadt zum Zwecke
um=
gehender Erledigung dieſer Angelegenheit angenehm iſt.
Die erforderlichen Lichtbilder fertigt auf Koſten der
Ver=
einigten Verbände heimattreuer Oberſchieſier in Darmſtadt das
Photographiſche Atelier Albert Fraatz, Darmſtadt,
Wilhelminen=
platz 2 (Nähe der kathgliſchen Kirche), an. Die
Abſtimmtngs=
berechtigten werden gebeten, ſich baldigſt im genannten Atelier
aufnehmen zu laſſen. Ein Ausweis der Geſchäftsſtelle iſt nicht
erforderlich.
Diejenigen Abſtimniler, welche zu dieſem Zwecke nicht nach
Darmiſtadt kommen können, werden gebeten, ſich bei dem nächſten
Photographen baldigſt aufnehmnen zu laſſen und die Rechnung
gleichzeitig mit den beiden Bildern an die unten bezeichnete
Stelle einzuſenden; es muß den Photographen geſagt werden, zu
welchen Zwecke die Bilder dienen, damit die Koſten nicht
unge=
bührlich hoch werden. Die Bilder müſſen nach Vorſchrift der
Juteralliierten Abſtimmungskonmiſſion 4 mal 4 Zentimeter
groß ſein, es wird Bruſtaufnahme ohne Kopfbedeckung verlangt.
Die Eintragung in die Stimmiliſte geſchieht in der
Reihen=
folge, daß ſich zuerſt die Abſtimmungsberechtigten melden, deren
Lichtbilder bereits fertig ſind; diejenigen
Abſrimmungsberech=
tigten, deren Bilder erſt angefertigt werden, können ſich erſt am
zweiten Tage nach der Aufnahme melden, da die Bilder erſt in
dieſer Zeit vom Photographen zu der Geſchäftsſtelle gelangen.
Wir miachen daranf aufmerkſam, daß der Annie(deſchluß für
die Eintragung in die Stimmliſten von der Auliierten
Kom=
miſſion wahrſcheinlich auf den 25. Januar feſtgeſetzt wird, das
heißt, daß die Anträge ſpäteſtens am 20. oder 21.
Januar bei der Direktion der Vereinigten
Ver=
bände heimattreuer Oberſchleſier in Breslau
ſein müſſen. Wer dieſen Termiin verſäumt, deſſen Stimme
geht der deutſchen Sache verloren.
Anſcheinend will man mit einer derart knappen
Terminfeſt=
ſetzung bezwecken, daß mancher Deutſche noch in letzter Stunde
um ſein Stimnrreeht gebracht wird.
Deutſche Oberſchleſier, an Euch liegt es jetzt, ob die ganze
gewaltige Arbeik, welche bisher für die Abſtimmung in
Ober=
ſchleſien getan wurde, teilweiſe oder ganz mtzlos geweſen ſein
foll! Zeigt den Feinden, der ganzen Welt, daß auch kleinliche,
kindiſche Schikanen unſerer Gegner den heimattreuen
Oberſchle=
ſiern nichts anhaben können. Diejenigen
Abſtimmungsberechtig=
ten, welche noch nicht bei irgendeiner Stelle der Vereinigten
Ver=
bände heimattreuer Oberſchleſier angemeldet ſind, werden
drin=
gend gebeten, ſich allerſchnellſtens bei der Geſchäftsſtelle der
Ver=
einigten Verbände heimattreuer Oberſchleſier, Bezirksgruppe
Darmſtadt (Geſchäftszeit an Wochentagen von 9 Uhr vorm. bis
6 Uhr nachm., an Sonntagen von 10 Uhr vorm. bis 3 Uhr nachm.),
zu melden, diejenigen Abftimnungsberechtigten aber, welche noch
immer wegen kleinlicher, eigenfüchtiger Bedenken ſich der großen
Sache ſernhielten, ſollen endlich einſehen, daß jeder Deutſche in
dieſen Entſcheidungswochen zuerſt die Pflicht dem Vaterlande
gegenüber zu erfüllen hat. Jeder Einſichtige ſoll bedenken, daß
der Verluſt Oberſchleſiens den endgültigen Zuſaurmenbruch
un=
ſeres ſchon ſtark geſchtvächten Vaterlandes bedeutet, den jeder —
ſchon um ſeiner ſelbſt willen — abwenden helfen muß.
Oberſchleſier, es heißt nicht Abſtimmungs
recht, es heißt Abſtimmungspflicht!
FArheilgen, 10. Ja. Die zugunſten der
Kriegs=
hinterbliebenen und Kriegswaiſen von der Ortsgruppe
des Reichsbundes der Kriegsbeſchädigten abgehaltenen
Wohltätigkeits=
veranſtaltungen nahmen den beſten Verlauf. Die beiden Säle der
Gaſt=
häuſer „Zum goldenen Löwen” und „Zum weißen Schwoten” waren
vollbeſetzt und verlief alles programmäßia. Alle Mitwirkenden boten
ihr Beſtes, und nach dem Beſuche zu urteilen, haben die Einnahmen
ſicherlich einen anſehnlichen Betrag ergeben, ſo daß dem guten Zweik
eine ſchöne Summe übermitteit werden hann. — Wie wir hören, wird
demnäcſt auch in unſerer Gemeinde mit der Onäkerſpeiſung
der Schulfugend begonnen werden.
— Cßerſtadt, 11. Jan. Der Theaterabend des
Geſang=
vereins Frohſinn „Der tolle Hund”, war außeuordentlich gut
beſuckt. Der große Saal zum „Bergſträßer Hof” war überfüllt. Die
Darbietungen der einzelnen Mitzſpielenden. Damen wie Herren, waren
durcheg ausgezeichnet. Jeder gab ſein Beſtes. Einzelne Szenen löſten
bei der beifallsfrendigen Menge wahre Heiterkeitsſtürme aus. Zur
Er=
öffnung des Abends wurden zwei ſtimmungsvolle Chöre unter reichem
Bcifall vorgetragen. Auf vielſeitigen Wunſch wird eine nochmalige
Aufführung des Stückes geblant, und zwar am 23. Januar, in
dem=
ſelben Lokal. Denfenigen Beſuchern, die mit Karten vewſehen waren
und die wegen Ueberfüllung wieder umkehren mußten, iſt hier (e
legenheit geboten, die Karten zu dieſer Aufführung zu benutzen. Die
gelöſten Karten behalten ihre Güiltigkeit.
Griesk=im, 10. Jan. Anzeige wegen Wucher erfolgte
von nrehreren Seiten gegen einen in der ganzen Umgegend ſehr
bekann=
ten Viehhändſer. Derſelbe bot öffentlich Ferkel zu den jeweiligen
Tages=
preiſen an. Kamen aber Kaufluſtige, ſo verlangte er evva das Doppelte
ſo daß die Preiſe cite unerhörte Höhe erreichten und einen ſchamloſen
Wucher darſtellten. Dabei iſt der Mann ein bedeutender
Kriegsgewiun=
ler und Schieber im Großen. Schon dor dem Kriege Beſitzer eines
gro=
ßen Vermögens, verſtand er es, dasſelbe während des Krieges und in der
Nachkriegszeit zu vervielfachen. Die dielfach verbreitete und geäußerte
Anſicht, daß es dem Wucherer durch ſeinen großen Geldbeutel gelingen
werde, ſtraffrei auszugehen, iſt ſicher unbegründet. Der Wucherer wird
erfahren, daß es noch Richter und Staatsanſälte in Deurſchland gibt,
auch die Steuebehörde dürfte ſich mit dem Falle beſchäftigen.
Rfh. Nieder=Ramſtadt, 11. Jan. Nach zwveimvnatiger
Dauer beigelegrer Streik. Am 10. Jawiar wurde unter dem
Vorſitz des Staatskommiſſars für wirtſckaftlich OD nobilmachung in
Keſ=
ſen der bereits ſeit dem 12. November 1920 ſihwebende Streik bei der
Fiuma Wacker u. Dörr in Nieder=Ramſtadt güitlich beigelegt. Ueber die
voch Kritt igen Pumkte hat eime aufs Arbeitgebern und Arbeit mehmerm zu=
Seite F.
ſammengeſetzte neurrale Kommiſſion umter Berückſichtigung der
wirt=
ſchaftlichen Verhältiſſe der Firma endgifltig zu entſcheiden.
” Grrß=Zimmern, 10. Jan. UIm Oberſchleſiens nnd
un=
feres geſamten Voltes Schickſal. Das war der tiefernſte
Gedanke, der dem von Lehrer Schmitt hier arrangierte
Aufklärungs=
abend zugrunde lag. Einfach und ernſt, aber deſto wirkungsvoller und
eindrucksreicher war der Geſautchwrakter der von den verſchiedenarrigſteir
Volksſchichiten beſuchten Veranſtaltung. Der Referent des Abends war
Herr cand. rer. vol. Frendel, der Leiter der Bezirksgruppe der Verbände
heimattreuer Oberſchleſier in Darmſtadt. Nicht nationaliſtiſche Phraſen
und chauviniſtiſche Hetzueden, ſondern ruhige und ſachliche Darſtellung der
wirklichen Verhältniſſe, objektive tattvolle Schilderung der Tarſacheir
wurde geboten. Sonnenklar wurde die Erkemtnis, daß hier eine
Le=
bensfrage des deutſchen Volkes zur Behandlung ſtand, die zugleich eine
Lebensfrage für jeden einzelnen von uns geworden iſt, einerlei, ob er als
Arbeiteu, als Gelehrter, als Kaufmann, als Techniker oder als
Land=
mann ſeine Arbeit verrichtet. Sind die oberſhleſiſchen Induſtrieanlagen,
vor allem die Kohlenbergverke und Eiſenhütten, nicht Errungenſchaften
der deutſchen Tednrick, Organiſationr und Wiſſenſchaft? Der deutſche Balicr
und der deutſche Ingenieur, deutſihe Verwaltung unrd kanfmänniſche
Bil=
dung ſind von den Polen vollwertig überhaupt nicht zur erſetzen. Der
Leiter des Abends zeigte zuſammenfaſfend, was unſere Pflicht iſt, wenit
wir Oberſchleſien deutſch erhalten wellen. Ein Erfolg ſei nur dann zu
erzielen, wei wir unſer ganzes Volk aufrufen, wenn wir eimg ung
ge=
ſchloſſen eine undnrchdringliche Schutzmauer bilden, wenn wir uns urit
allen geiſtigen Wafſen zur Wehr ſetzen, damit eit einziger geivaltiger
Schrei um Recht und Gerechtigkeir unſer Land und die ganze Welt
durch=
halle, unſeeen Wunſch verwirkliche und uns den Sieg bringe. Denn
Deutſckland muß leben und wenn ſir unſere letzte Kurft einſctzen prüffen.
Nach einer kurzen geſchrichtlichen Einleitung vermittelte der Nedner ait
Hand einer anſchaulichen Karte das Verſtäudwis für die gefährdeten
Ge=
biete. An Hand von ſcharfen und lebenswahren Lichtoildern, die in
erſter Reihe landſchaftliche Eigeheiten und Oberſchleſiens Landwirtſchaft
vor Augen führten, taten wir tiefe Blicke in die Verg= nnd Hüttenwerke
Oberſchleſiens, in jene üibermenſchlich Maſchine, die Tag und Nacht tätig
iſt, die eine umfaſſende Orgauiſation des modernen Geiſtes iſt, der alles
in ſeinen Bann zwingt und der aus totem Material ein ſebendiges,
ſchaf=
fendes, zeurgendes Nieſenlverk im Laufe der Jahrzehnte ſchuf.
Oberſchle=
ſiens Kohlen= und ETſenſchätze, ſeine hockentwwickelte Induſtrie, miifſen uns
erhalten werden, wenn ſuir exiftieren wollen, das wurde nrit jedem neien
Lichlbüde klarer und deutlicher. Die Abſendung eines in dieſem Simie
gehaltenen Telegramies an den deutſchen Reichskanzler wurde under
ſrürmiſchem Verlangen gutgeheißen. Nicht uunerwähnr gelaſſen ſei die
gewiſſenhafte Bediennung des durch die Reichszentrale für Heimatdienſt
bereitgeſtellten Apparates durch Herrn Fleiſchmann.
— Offenbach, 8. Jan. Wahrheit oder politiſche
Groß=
ſprecherei? Unter dieſer Spitzmke ſchreibt die Offb. Ztg. zuir
Weſtarp=Verſcmmlung: Die Darſteſlung des Stadt. Manus, der in
der Stadtvrordnetenſitzung am Donnerstag die Andeutung macne,
daß ihm mitgeteilt worden ſei, ein Toil der Schutzmarſchaft habe
be=
reits ,gegen dieſe ihre Verivendung Vewvahruug eingelegt, ſie hätten
nur auf Befehl von oben gehandelt; wenn derartioe Fälle ſich
wieder=
holen ſollten, würde ein Teil der Offenbacher Schutzmenſchaft
Ge=
herſamsberweigerung eintreten laſſen, war geeignet, Beunruhigung zu
erregen. Wir haben ſchon geſagt, daß wir ſtarke Zeifel hegen, ob der
gerannte Redner zu einer ſolchen Ausfüihrung überhaupt berechnigten
Anlaß hatte. Der ſtaatliche Charakter der Polizei dann die Leitug
der Stadt von der Verpflichtung niclt etheben, auch ihrerſeits die
energiſchſten Schritte zu tum, drphende Gefoien durch geeignete
Vor=
ſtellungen beizeiten abwenden zu helfen. Iſt alſo 1. Die Regierumg
in Darmſtadt von den Offenbacher Vorgängen unterrichtet worden?
2. Hat man ſie insbeſondere unverzüglich in Kenntnis geſetzt von den
Angaben, die in bezug auf die Sicherheit eines Teiles des Polizeikorps
von einem Stadtderordneten öffentlich gemacht worden ſind? 3. Iſt
be=
reits eine Unterſuhung in der Richtung im Gange, welche Unterlagen
Herr Manus gehabt haben kann: 4. Sid ſolche vorhanden, welche
ſchleunigen Maßnahmen ſind getroffen oder beabſichtigt, um die daraus
niöglichereiſe erwachſenden Gefahren, für die öffentliche Sicherhert
ab=
zuſchrächen oder zu beſeitigen? — Eine Aeußerung von ſeiten des
Polizeiamts Offenbach liegt bisher noch nicht vor. Es iſt uns auch
nicht bekannt, ob und wann eine ſolche beabſichtigt iſt.
fd. Offenbach, 10. Jan. Moderner Höhlenbewohner.
Zwiſihen Offenbach und Mühlheim hat ein Müihlheiwer Einwohner,
weil er keine Wohnung bekommen koninte, ſich inmitten einer Wieſe
eine Höhlenwohnung gebaut. Der Reim iſt etva 80
Quadrat=
ieter groß, das Dach mit Brettern verſchalt ud mit einer dicken Schicht=
Stroh und Daclwappe abgedertt. Die Höhlenwohnung enthält emne
Wohnküche, eine Diele, einen Wohn= und einen Schlafrqum. Neben der
Eingaugstüiu befindet ſich der Ziegenſtall. Der Raum iſt wohlig=iom
und nakurgemäß, da er ja mur durch ein Feuſter beleuchtet wird, ind
Hhlbdunkel gehüllt. Die Luft iſt gut und zein. Der Troglodyt fühlt
ſich in ſeiner Behauſung, die von Wiſſesdurſtigen übrigens viel
be=
ſucht wird, recht wohl.
— Mainz, 9. Jan. Zur Wiederaufnahme der Arbeit in
den Opel=Werken teilt der Arbeitgeberverband dem Mainz.
Journal mit, daß die Perſönlichkeiten, die an den zur Schließung des
Werks führenden Vorgängen füihrend beteiligt waren, nicht mehr
ein=
geſtellt worden ſind.
wb. Mainz, 11. Jan. Die Kartoffeknot. Di Stadt Mainz
iſt bekanntlich kaum zur Hälfte mit Kartoffeln eingedeckt und da ſeit
Wochen faſt jede Zufuhr aufgehört hat, herrſcht in weiten Kreiſen eine
wvirkliche Kartoffelnot. Das hat dazu geführt, daß in den letztn Tagen
die ſtädtiſchen Arboiter, namentlich die zurzeit Ewverbslofen, in großer
Zahl in Laſtautos aufs Land hiausfahren und diejenigen Gemeinden
aufſuchen, die ihrer Anlieferungspflicht bisher tium oder nur in ſehr
zeringem Maße machgekommen ſind. Nachdem bereits vor Wochenfrit
em ſolcher Zug nach einem größeren Orte in der weiteren Umgebung von
Mainz ſtartgefunden hatte, erfolgte wie die Volkszentung berichtet, vor
drei Tagen ein zwveiter, diesmal nach Eſſewheim. In beiden Fällen
zeig=
ten die Landwrte Verſtändnis für die Nor der Städter ud die
Abliefe=
rung, die kurz zuvor von der Kommiſſion angekündigt war, vollzog ſich
glatt und reibungslos bei dem verſtändigen Eutgegenkommen der Laudd
wirte. Für die Folge düirften weitere ſolcher Züge bevorſtehen, wenn ſich
die Anlieferung gricht beſſert.
— Worms, 10. Jan. Ueber die Milchverforgung in
der Stadt Worms ſchreibt die Wormſer Volksztg.: Vor dem
Kriege wurden täglich etvr 15 000 Liter Milch in der Stadt Borms
verbraucht. Zu Anfang 1916 berrug die Anlieferung täglich 8000 Liter
und giug zu Ende des Jahres 1916 auf 4900 Liter zurück. Anfang 1917
nahm die Belieferung wieder zu und erreichte bis Ende Juni 1917 die
tägliche Menge von etwa 5100 Litern. Vor dem Auftretm der
Maul=
ud Klauenſeuche im Anfang vorigen Jahres erhielten wir täglich
noch etwa 3700 Liter. Zurzeit beträgt die tägliche, hier angehende
Menge aber nur noch 2700 Liter. Um die Kinder bis zum 6.
Lebens=
jahre, die werdenden Miftter und die Kranden mit den vom
Miniſte=
rium zugebilligten Mengen Müilch beliefern zu können, wüirden täglich
etwa 8000 Liter nötig ſein. Zurzeit werden die Kinder bis zum
2. Lebensjahre und die werdenden Mütter täglich wit der zuſtehenden
Menge, die Kranken ſeit Monaten überhaupt nicht beliefert. Die
Milch=
verſorgung iſt alſo auſch hier auf einem Tiefſtand angelangt, der zu
den ernſteſten Beſoraniſſen Veranlaſſung gibt.
— Uindenheim, 11. Jan. Grober Unfug. Den Blättern acht
von hier folgende Mitteilung zu, die von der Bürgermeiſterei beſtätigt
wird: Durchfahrende Laſtautos mit zirka 100 Mann hatten in der
Nachbargemeinde Schornsheim Kartoffeln geholt. Auf der Rückfahrt
durch Undenheim verlangten die Leute zum Teil Eſſen, Kaffee, Wein,
was ihnen auch gegeben wurde. Man erfuhr von ihnen, daß ſie
Ar=
beitsloſe von Mainz ſeien. Der Dank für die Freundlichheit zeigte
ſich bald. Die Inſaſſen des latzten Autos beſchäftigten ſich wit
Kartoffel=
werfen nach den Fenſterſcheiben. Bürgermeiſper Zimmermann wurde
d bei in ſeiner Wohnung derart durch Glasſplitter verletzt, daß an der
Schläfe eine Ader duechſchlagen wurde und ärztliche Hilfe zu Nate
ge=
zogen terden mußte. Die Gendarmerie verſuchte, durch telephomiſche
Nachicht nach Mainz, das betreffende Auto anzuhalten, und hat einen
entſprechenden Bericht an die Staatscvaltſchaft gegeben.
— Bobenhaufen, 10. Jan. Ein betrübender Fall von
Verwahrloſungder Jugend ſpielte ſich erſt vor kurzem auch in
un=
ſere kleinen Dörfchen ab. Die Fortbildungsſchüler verſagten ihrenr
Lahrer den Gehorſam, bedrohten ihn ſogar. Obgleich ſich auch der
Sohn=
unſeres Bürgermeiſters unter den Flegeln befand, iſt es doch recht
er=
freilich, daß er dicſen Lausbubenſtreich nicht zu verheimlichen ſuchte,
ſon=
dern ſeinem Sohn zunächft eine gahörige Tracht Prügel v=rabfolgte und
dann die Rohlinge bei der Staatsanwaltſchaft zur Anzeige brachte.
— Kleine Nachrichten aus Heſſen. Mainz: In den letzten Tagen
wurde in der Peterskircße ein Mann beobachtet, der, während
ver=
ſchiedente Fraue an der Kommunimbank weilten, deren Handtaſchem
durchſuchte und Wertgegenſtände entwendete. Der Dieb wurde
feſt=
geemmen umd bei der Gerdarmerie eingeliefert. — Der Bäckermeiſter
Karl Joſef Kehrer von hier hatte im September vou noch vorrätigem
Auslandsmehl Weißgebäck, und zwar 1000 Brezeln, hergeſtellt und
die=
felben zu 1 Mas pro Stück in den Handel gevraelt. Da nach dem
Höchſtpreis nur 35 Pf. für 50 Gramm gefordert werden dürfen, erhielt
Krhrer einen Strafbefehl von 1000 Mark, gegen den er Einſpruch
er=
hob. Die Brezeln hatten ein Gewicht don über 60 Graum. Das
Ge=
rliht war der Auffaſſung, daß der Angetlagte höchſtens 50 Pf. für das
Srück hätte nehmen dürfen. Er wurde zu 500 Mak Geldſteafs
der=
u teilt; außerdem werden 50) Mart Mehrerlös eingszogen.
Obeu=Ingelhcim wurde der Ueberſchuß einer Kindervorſtelluing
der Freireligiöſen Gemeinde vm 200 Mark der Ge einde für die
Kin=
derhilfe, zun Aer fügung genelt. — In Schotten wird die zum Ge=
Dumier 1I
Seite 4.
Durmſtadter Tagblatt, Mittwoch, den 12. Januar 1927.
dächtnis der im Weltkrieg Gefallenen geplante Anlage eines
Helden=
haines auf der Warte in Kürze zur Ausführung gelangen. Eine
Vor=
beſprechung fand kürzlich im Rathauſe ſtatt, bei der Herr Staatsrat
Dr. Weber, der Bater des Gedaukens, die Pläne des Held=mhaines
näher entwickelte. — Im Kreiſe Alsfeld gibt ſich jetzt ein
leb=
haftes Intereſſe nach Schaffung wüirdiger Denkmäler kund. In allen
Gemeinden werden Sammlungen veranlaßt, und die Gaben fließen
reichlich und gern. So betrug diefenige von Groß=Felda, die über die
Feiertage erfolgte, wohl an 15 000 Mark. — Worms: Ein alter
ormſer, Her Jakob Fickel in Aſhland (Ohio), hat ſeine Landsleute
„nit dem Betrage von 2000 Mark für die Kriegsfürſorge bedacht.
Reich und Ausland.
Berlin, 11. Jan. (Wolff.) Wie die Voſſiſche Zeitung mitteilt, iſt die
Auffaſſung, daß die Amneſtierung des Oberleutnants
Vogel rechtgültig ſei, irrig. Es handelt ſich nur um einen Beſchluß
der Strafkammer. Die Entſcheidung liegt beim Landgericht II, das ent
im Laufe der nächſten Woche einen Beſchluß faſſen wivd. Wie das Blatt
hört, iſt kaum daran zu zreifeln, daß das Landgericht der Auffaſſung
der Strafkammer nicht beitreten und die Amn=ſ. rung Vogels ablehnen
wird.
— Weinheim, 9. Jan. Zur Förderung des
Kleinwoh=
nungsbaues, ſtifteten die Lederwerke Carl Freudenberg i
Wein=
hei a. d. B. auf die Dauer von 20 Jahren einen jährlichen
Bei=
trag von 100 000 Mark, die Lederfahrit Sigmund Hirſch auf die
gleiche Dauer einen ſoldlen von 20 000 Mark. Die Gelder fließen der
Ge=
meinnützigen Baugenoſſenſchaft der Stadt Weinheim zu, die durch dieſe
Zins= und Tilgungsgarantie in die Lage verſetzt wird, ein Kapital von
2 Millionen Mark aufzunehmen, um damit Kleinwohnungen zu ſtellen,
Dem Vernehmen nach beabſichtigen andere hieſige Firmen dem Beiſpiel
der beiden Stifter zu folgen.
Fd. Soden i. T., 10. Jan. Die goldene Gans. In einem
Nachbarort fand ei dortiger Einwohner, als er eine gemäſtete
Gans zum leckeren Braten zubereiten wollte, im Magen des Vogels
zwei blinkende engliſche Halbpfundſtücke. Die Gans hat dem Manne
be=
fonders gut und billig geſchneckt.
F. Düfſeldorf, 9. Jan. Aufleben der Rheinſchiffahrt.
Da der Waſſerſtand des Rheins, der infolge der laugen Trockenheit
un=
gewöhnlich niedrig war, jetzt geſtiegen iſt, hat der Schiffsverkehr eine
ſtarke Belebung erfahren. Die Belieferung Süddeutſchlands mit Kohlen
kann wieder durch die Rheinſchlepper erfolgen; dasſlebe gilt für die
Transporte, die nach den Beſtimmungen des Spger Abkommens nach
Frankreich gehen. Die Eiſenbahnen Weſtdeutſchlands erfahren dadurch
eine willkommene Entlaſtung.
Parlamentariſches.
w. Der Finanzausſchuß des Landtages, der zu
einer kurzen Tagung zuſammengetreten iſt, begann ſeine
Verhandlun=
gen mit der Veratung einiger Regierungsvoriagen, betr.
Beamten=
fvagen. Zunächſt beriet man die Anträge verſihiedener Abgeordneter
(Reiber, Dingeldey, Knoll) und einige Vorſtellungen, die ſich mit der
Weſtmarkenzulage befaſſen. Nach langen Verhandlungen iſt es
gelun=
gen, das Reich zur 1ebernahme von 80 Prozent der Aufwendungen
zu benegen, die Länder und Gemeinden für eine Beſatzungszulage
machen. Infolgedeſſen gelangt nunmehr dieſe Zulage nach
Reichs=
grundſätzen aucch in Heſſen zur Auszahlung. Die vorliegenden
An=
träge konnten daher für erledigt erklärt werden. Die Uebernahme der
reſtlichen 20 Prozent auf die Staatskaſſe fand Zuſtmmung. — Ohne
Debatte erteilte der Ausſchuß nach dem Bericht des Referenten der
Verordnung des Geſaurkminiſteriums vom 17. Dezember 1920, wonach
die Friſt, inr erhalb deren die Ueberprüfung der Beſoldungsordnung
zu erfolgen hat, bis zum 31. März 1921 verlängert wird, ſeine
Zu=
ſtimung. — Gbenſo findet die Regierungsvorlage Zuſtinung, durch
die nach dem Vorgang des Reichs die Teuerungszuſchläge auf die
Kin=
derzulagen mit Wirkung vom 1. Oktober 1920 erhöht werden (in
Orts=
klaſſe 4 auf 150 Prozent, in B 125 Prozent, C 100 Prozent, D ud ½
75 Prozent, gegen ſeither allgemein 50 Prozent) und den
außer=
planmäßigen Beamten der volle Ortszuſchlag (ſtatt ſeither 80 Prozent)
gewährt wird. — Zu längerer Debatte führte die Regierungsvorlage,
betr. die Reviſion des Ortsklaſſenverzeichniſſes. Es ſind nach der
Vor=
lage gekommen: Mainz nach A, Worms und Neu=Iſenburg nach B,
Lampertheim und Viernheim nach C. Dieſes Ergabnis, das, wie ſich
aus den Mitteilungen der Regierung ergab, keineswegs leicht zu
er=
reichen war, hat den Ausſchuß in keiner Weiſe befriedigt. Die
ent=
ſcheidenden Verhandlungen in Berlin ſtehen noch bevor, und die
Re=
ierung wurde erſucht, mit allem Nachdruck auf die Hebung weiterer
Orte hinzuwirken. Von Intereſſe war es, zu erfahren, daß ganz
Heſſen zu den teuerſten Gebieten Deutſchlands gehört, was ſich durch
ſtadiſtiſche Erhebungen einwandfrei hat ermitteln laſſen. — Der
Hiſto=
riſchen Kommiſſion für den Volksſtaat Heſſen wurde die Ermächtigung
erteilt, eine Arbeit von Dr. Suchel über „Die Darmſtädter
Verhand=
lungen über einen ſüd= und mitteldeutſchen Zollverein 1818/23” im
Nahmen der „Geſchichte der heſſiſchen Verfaſſung und der heſſiſchen
Landſtände” und zu Laſten des dafür bewilligten Betvages drucken zu
laſſen. — Eine weitere Regierungsvorlage betrifft das Bad.
Salz=
hauſen. Die Wiederverpachtung war ſeither nicht möglich gewoſen,
weil die Bewerber das Inventar nicht beſaßen und auch nicht boſchaffen
konnten. Nunmehr hat ſich Gelegenheit geboten, ein vollſtändiges
Hotel=Inventar zum Preiſe von 173 400 Mark zu erwerben; dazu
wer=
den weitere Koſten von etwa 98 000 Mark für Einrichtung enrſtehen.
Der Finanzuusſchuß nimmt Kenntnis von dieſen in den Voranſchlag
einzuſtellenden Koſten. — Die Vorſtellung der heſſiſchen Staatsförſter.
betr. höhere Einſtufung, wird der Regierung zur Berüickſichtigung bei
der Beſoldungsordnung überwieſen. Eine Reihe weiterer Eingaben
ähnlichen Inhalts wird der Regierung als Material überwieſen.
Be=
ſonderer Berüickſichtigung wurden die Forderungen der Ponſionäre und
Witwen, deren ganz unbeſchreibliche Notſage von allen Seiten des
Ausſchuſſes ausgeſprochen wurde, empfohlci, denen auch die Regierung
nach Möglichkeit zu helfen ſucht. — Die Regierungsvorlage, betr. die
Errichtung einer ſtaatlichen Kraftwagenlinie von Meinheim nach Tröſel,
fordert einen einmaligen Beitrag von 50 000 Mark. Die Vorlage
findet Annahme; gleichzeitig werden andere Verkehrswünſche laut.
Die Regierung erklärt, daß einige andere wichtige Projekte, wie z. B.
Ober=Ramſtadt-Brandau, infolge mangelnden Entgegenkommens des
Reiches nicht vorwärts kommen. Nächſte Sitzung Mittvoch 9½ Uhr.
* Der Abg. Dingeldey (Dtſch. Vpt.) hat folgende „kleine
Anfragen” im Landtage eingebracht: 1. Betr.: Ruhegehälter
der Mitglieder des Geſamtminiſteriums. Die
Ruhe=
gehälter und Verſorgungsanſprüche der Miniſter des heſſiſchen Staates
regeln ſich immer noch nach den Grundſätzen des Geſetzes betr. die
Rubegehaltsrerhältwiſſe und Hinterbliebenenverſorgung der Mitzglieder
des Geſamtmiwiſteriums vom 16. Juli 1919. Inzwiſchen ſind fowohl
für das Reich wie für die übrigen deutſchen Länder geſetzliche
Rege=
lungen dieſer Fragen vorgenommen worden, die ſehr weſentlich von
der in Heſſen beliebten Form der G=ährung von Ruhegehältern an
die Miniſter abweichen. Das Ergebnis iſt in allen Fällen das, daß die
finanzielle Belaſtung der Staaten und des Reiches gegenüber der durch
das angeführte heſſiſche Geſetz aller Vorausſicht nach entſtehendem
finanziellen Belaſtung des heſſiſchen Staates weſentlich geringer iſt.
Die Grundſätze des Geſetzes haben im übrigen wit Recht wiederholt
Anlaß zu Beſchwerden und Angriffen in der Oeffentlichkeit und in der
Bevölkerung gegeben. Eine Reform des Geſetzes iſt ſachlich dringend
notvendig und aus allen politiſchen Kreiſen der Bevölkerung begehrt.
Ich fvage deshalb: Iſt die Regierung bereit, mit möglichſter
Beſchleu=
nigung dem Landtag einen Geſetzenturf zur Abänderung des Geſetzes
über die Ruhegehaltsverhältwiſſe und Hinterbliebenenverſorgung der
Mäitglieder des Geſamtminiſteriums vorzulegen? — 2. Betr.:
Ge=
waltſame Requiſitionen in Hofheim. Anläßlich
gewalt=
ſcmer Kartoffelrequiſitionen iſt es am 22. und 30. Dezcmber 1920 in
der Gemeinde Hofheim i. R. zur Anwendung von Gewalt gekommen.
Auf Vevanlaſſung der Beauftragten der Behörde iſt ein ſtarkes
Auf=
gekot der Sicherheitspolizei gegen die landwirtſchaftliche Bevölberung
der Gemeinde Hofheim eingeſchitten. Die Vorgänge, die ſich an dieſes
gewaltſaune Einſchreiten kmüpften, haben zu einer weitgehenden und
außerordentlichen Erregung der ganzen Gemeinde und der
landwirt=
ſchaftlichen Bevölberung auch der umliegenden Gemeinden geführt. Es
wird behauptet, daß das Einſchreiten weder ſachlich gerechtfertigt noch
notwendig gaweſen ſei, daß aber insbeſondere am 30. Dezember das
Eingreifen der bewaffneten Gewalt mangels geſetzlicher Unterlage unter
allen Umſtänden hätte unterbleiben ſollen. Ich froge: Welche
Dar=
ſtellung kann die Regierung auf Grund des bei ihr eingelaufenen
Ma=
terials von den Vorkonmmniſſen und zur dabſächlichen und geſetzlichen
Begründung des Vorgehens der ihr unterſtellten Behörden geben?
3. Betr.: Vereinfachung der Staatsverwaltung. Die
finmizielle Lage des Staates zwingt die Frage der Vereinfachung der
Stantsveudaltung in allen ihren Zweigen, namemtlich aber bei der
Spitze der Behörden, mit allem Nachdruck i Angriff zu nehmen. Die
aus den parlamentariſchen und parteipolitiſchen Verhältniſſen des
Landes entſtandene Neubildung der Aemter und die dadurch erwachſene
große Zahl von leitendm Spitzen der Verwaltungszweige und
Mini=
ſterien iſt auf die Dauer für den heſſiſchen Staat weder finanziell
trag=
bar, noch ſachlich geboten. Ein Abbau erſcheint dringend notwendig.
Ich frage deshalb: Iſt die Regierung bereit, dem Landtag mit größter
Beſchleunigung Vorſchläge über die Vereinfachung der
Staatsverwal=
tung zum Zwecke finanzieller Erſparniſſe und über die Verminderung
der Zahl der Miniſter und Präſidenten ſelbſtändiger Landesämter
vor=
zulegen?
* Dem Landtag gingen folgende Druckſachen zu: Dringlicher Antrag
der Abgeordneten Herbert und Hofmann: Der Landtag wolle
be=
ſchließen, die Staatsregierung zu erfuchen, die Vorſchriften über die Vor=
und Ausbildung der heſſiſchen ſtaatlichen Förſter umzugeſtalten und neu
zu regeln. — Antrag der Abgg. Hattemer und Genoſſen, die
Ver=
ſetzungskoſten=Entſchädigungen den jetzigen Teuerungsverhältniſſen
ent=
fpreikend neu zu regeln. — Dringlicher Antrag des Abgeordneten Nuß,
betreffend: Auszahlung der Beſatzungszulage und
Ein=
reihung der Stadt Worms i Ortsilaſſe A ud Pfeddersheim in
Orts=
klaſſe B. — Antrag des Abgeordneten Nuß: Die Regierung zu erfuchen,
dem Landtag alsbald eine Vorlage zu unterbreiten, wonach die
Ge=
bühren der Feldgeſchworenen, welche in der
Bekanntmach=
ung der Heſſiſchen Regierung vom 10. April 1901 feſtgeſetzt worden ſind,
in zeitgemäßer Weiſe erhöht werden. — Anfrage des Abgeordneten
Widmann: Iſt die Regierung bereit, die Initiative zu ergreifen,
um bei der Reichsregierung auf die Aufhebung des § 30, des
Landesſteuergeſetzes zu dringen und für die Genehmigung der
Gemeinden zu wirken, ähnlich wie im heſſiſchen Gemeindeumlagengeſetz
vom 8. Juli 1911 (S 49—54) Steuerzuſchläge auf die großen Einkommen
zu erheben? — Dringliche Anfrage der Abgeordneten Hattemer und
Schröder: Was gedenkt die Regierung zu tun, um den Beamten im
Falle einer Verſetzung, die beſonders bei der Anſtellung wicht immer
ver=
meidbar iſt, bei der Erlangung einer Wohnung am neuen
Beſchäftigungsorte behilflich zu ſein? Iſt ſie insbeſondere bereit, zu
die=
ſem Zweck eine Zentralſtelle zu ſchaffen, bei der alle beabſichtigten
Ver=
ſetzungen von Reichs=, Staats= und Gemeindebeamten gemeldet werden,
dawit auf dieſe Weiſe ein Austauſch frei werdender Wohnungen
herbei=
geführt werden kann? — Sehr dringliche Anfrage des Abgeordneten
Knoll, betreffend: Die Beſteuerung des
reichsſtener=
freien Einkommens. Dringliche Anfrage des Abgeordneten
Nuß, betreffend: Zwangsbeitreibung von
Kartoffeln=
in Hofheim. (Im Wortlcut bereits mitgeteilt.) Endlich
Regie=
rungsvorlagen, über die Errichtung einer ſtaatlichen
Kraft=
wagenlinie von Weinheim nach Tröſel, und über Anſchluß des
Preisamtsgebäudes Alzeh an das Elektrizitätswerk.
Auflöſung der Reichszentrale für Kriegs=
und Zivilgefangene.
Berlin, 11. Jan. (Wolff.) Durch Erlaß des
Reichskanz=
lers vom 7. Dezember 1920 wurde die Reichs entrale für
Kriegs= und Zivilgefangene aufgelöſt. Ihre
Ge=
ſchäfte gehen auf den Reichsabwicklungskommiſſar über. Die
Angelegenheiten der aus dem Ausland in Deutſchland
einge=
troffenen Zivilgefangenen werden dem dem Reichsminiſterium
des Innern unterſtellten Reichskommiſſar für Zivilgefangene
und Flüchtlinge übertragen.
Der Reichskanzler hat an den bisherigen Leiter der
Reichszentralſtelle für Kriegs= und Zivilgefangene, Abgeordneten
Stücklen, folgendes Schreiben gerichtet:
„Nachdem die Rückführung der kriegsgefangenen Deutſchen in die
Heimat in der Hauptſache beendet iſt, wurde die in Ihrem
Einver=
nehmen im Januar 1319 errichtete und unter Ihre Leitung geſtellte
Reichszentrale für Kriegs= und Zivilgefangene von der Reichsvegierung
aufgehoben. Unter ſchvierigen Verhältniſſen hat die Reickszentralſtelle
ihre Aufgaben gelöſt. Wenn die Rückführung unſerer Brüder aus
harter langer Gefangenſchaft verhältnismäßig ſchnell von ſtatten ging,
ſo haben Sie daran ein beſonderes Verdienſt. Namens des
Reichs=
miniſteriums ſpreche ich Ihnen und Ihren Mitarbeitern für die zum
Wohle der Zurückgekehrten geleiſtete Tätigkeit meinen aufrichtigen,
herzlichen Dank aus.”
Die Urabſtimmung der Eiſenbahner.
Berlin, 11. Jan. (Wolff.) Das Ergebnis der Urabſtimmung
der Eiſenbahnbeamten liegt für die ehemals preußiſch=
heſſi=
ſchen, ſächſiſchen, oldenburgiſchen und mecklenburgiſchen Bezirke vor.
Da=
nach nahmen von den insgeſamt vophandenen 319 732 Beamten nur 73,5
Prozent, nämlich 235 000 teil. Für den Streik ſtimmten nach Mitteilung
der Reichsgewerkſchaft der Eiſenbahnboamten 192 953, alſo 603 Prozent
der Beamtenſchoft. Es iſt anzunehmen, daß bei Berüickſichtigung der noch
nicht vorliegenden Ergebniſſe aus Bayern, Würtremberg und Baden der
Prozentſatz der für den Streik ſtimmenden Beamten noch weſentlich,
vor=
ausſichtlich bis unter 50 Prozent zurückgeht.
Der portugieſiſche Geſandte in Berlin †
Berlin, 11. Jan. (Wolff.) Geſtern morgen 5 Uhr verſchied
in ſeiner Wohnung im Hotel Adlon der hieſige
portugieſi=
ſche Geſandte Dr. Lambertini Pinto nach kurzer
Krankheit an den Folgen der Grippe.
Der Verſtorbene, der vor Antritt ſeines hieſigen Poſtens in
Liſſabon im dortigen Miniſterium des Auswärtigen Leiter der
handelspolitiſchen Abteilung war, hatte erſt am 17. Dezember
dem Reichspräſidenten ſein Beglaubigungsſchreiben überreicht.
Es war ihm daher nicht vergönnt, die Wiederaufrichtung und
Engergeſtaltung der Beziehungen zwiſchen Portugal und
Deutſchland, die dem Verſtorbenen ganz beſonders am Herzen
lagen, ſeine Kräfte zu weihen. Sein plötzliches unerwartetes
Hinſcheiden wird in allen Kreiſen, die wit ihm dienſtlich und
perſönlich zu tun hatten, aufrichtiges Bedauern auslöſen.
Ein deutſches Poſtflugzeug abgeſtürzt.
Gardelegen, 11. Jan. (Wolff.) Das Poſtflugzeug D 3,
das geſtern vormittag in Berlin=Johannisthal aufgeſtiegen war und
ſich auf der Fahrt nach Braunſchweig befand, iſt um 11,30 Uhr bei dem
herrſchenden Sturm über dem Weſeritzer Forſt abgeſtürzt. Das
Flugzeug iſt total zertrümmert; der Führer war ſofort tot.
Aus dem beſetzten Gebiet.
Saarbrücken, 11. Jan. (Wolff.) Rektor Hahn aus
Saarbrücken iſt in die Saarregierung berufen
wor=
den. Er wird die Leitung des evangeliſchen Volksſchulweſens
im preußiſchen Teile des Saargebiets übernehmen. Der
evan=
geliſche Kultus iſt von dem katholiſchen Kultus abgetrennt und
der Juſtizverwaltung angegliedert worden.
Der deutſche Flugdienſt.
Die neuen Beſtimmungen.
Berlin, 11. Jan. (Wolff.) Der deutſchen Regierung wur
folgender Beſchluß der Botſchafterkonferenz vor
15. Dezember mitgeteilt:
Beſtimmungen über die deutſchen Flugplätze in den Rheinlande
und in der neutralen Zone. a) Fliegen im Nheingebiet.
Wenn die Herſtellung von Luftfahrtgerät in Deurtſchland wieder aufg
iommen ſein wird und ſolange Deutſchland noch nicht als Mitglied de
Konvention vom 13. Oktober 1919, betroffend die Regelung der Luftfah
aufgenonnnen oder zum Völkerbund zugelaſſen worden iſt, iſt d.
Ueberfliegen der Rheinlande in deutſchen Zivilflugzeug
förmlich unterſagt. Da das Ueberfliegen unterſagt iſt, iſt auch 1
Frage des Landens nicht nur gelöſt, ſondern ſie kann auch überhaup
nicht geſtellt werden. 2. Sobald Deutſchland der Konvention vom
Oktober 1919 oder dem Völkerbund beigetreten ſein wird, dürfen ſein
zivilen Flugzeuge die Rheinlande überfliegen und die Hallen benutze
die auf den militäriſchen Flugplätzen der Alliierten in den Rheinlande
für die Bedürfniſſe der zivilen Luftfahrt der verbündeten Mächte reſ
viert ſid, im Einklang mit der Beſtinnnung C A 662 vom 24. Juli 192
und unter denſelben Bedingungen wie die zivilen Flugzeuge der Alliie
ten. 3. Sobald die allüerten und aſſoziierten Mächte die Beſetzun
der Rheinlande aufgegeben haben werden, kann die deutſche Zivi
luftfahrt die Rheinlande überfliegen und die Hilfsplätze benutzen, abe
auch nur Plätze dieſer Art. Niemals darf ſie in den Rheinlanden feſt
Eirichtungen underhalten, die mit den Beſtimmungen des Artikels
unvereinbar ſind.
b) Fliegen in der neutralen Zone. 1. Das Ueberfliege
der neutralen Zone wird der deutſchen Zivilluftfahrt geſtattet ſein, ſ.
bald es eine ſolche gibt, d. h. von dem Zeitpunkt an, wo die Gerſtellun
von Luftfahrtgerät wieder aufgenommen wird. 2. Gemäß Artikel 43 de
Friedensvertrages darf aber niemals eine feſte Einrichtung für die Lu
fahrt in der neutralen Zone geſchaffen werden.
Der Schiedsſpruch in der Frage der Rhein=
Tonnage.
(Ausführliche Meldung.)
Berlin, 11. Jan. (Wolff.) Ueber den Schiedsſpru
des amerikaniſchen Schiedsrichters in der Frage der Rhein
Tonnage, der am 8. Januar ergangen iſt, werden von z1
ſtändiger Stelle folgende Einzelheiten mitgeteilt:
Der Schiedsrichter hat entſchieden, daß an Frankreich abzutr
ten ſind: 1. Kahnraum in Höhe von 250 150 Tonnen und Schleppkra
in Höhe von 23 761 Pferdeſtärken, 2. die Einrichtungen der Badiſchen
Aktien=Geſellſchaft für Rheinſckiffahrt und Seetransport, die ſie im
Hafen von Rotterdam am 1. Auguſt 1914 beſaß, 3. 76 Prozent der
Artten der Rheinſchiffahrts=Eeſellſchaft vorm. Fendel=Mannheim und
4. Schiffsraum und Schleppkraft von Fendel wird auf Tonnage und
Schleppkraft zu 1. voll in Anrechnung gebracht. Der Schiedsrichter iſt
davon ausgegangen, daß für die Wiedergutmachungs=wvecke höchſtens
14,34 Prozent Kahnraum und 2,2 Prozent Pferdeſtärten und
Sehlepkraft von der Rheinflotte abzugeben ſein werden. Er hat daher
für die Berechnung der Abtretungen gemäß Artikel 357 des
Friedens=
vertrages nur 85,66 Prozenr des Kohnraumes und 97,8 Prozent der
Pferdeſtärken Solleppkraft der deutſchen Rheinſlotte zugrunde gelegt,
das find 1888 651 Tonnen Kahnrqum und 170 254 Pferdeſtärken
Schleppkraft. Sollte weſentlich weniger zu Rebarationszwecken
abge=
geben werden, ſo wird der Anſpruch Frankreichs auf eine entbrechende
Erhöhung der bewilligten Tonnage anerkannt. Andererſeits kann die
deutſche Regicrung eine Herabſetzung der 76 Prozent der Fendel=
Aktien beantragen, wenn ſie nachſveiſt, daß ein geringerer Prozentſatz
Aktien zur Kontrolle der Geſellſchaft durch Frankreich genügen würde.
Bis 10. Februar ſoll die Einigung über die Auswahl der Schiffe und
die anderen Mohalitäten und Bedingungen der Nebertragung zwiſchen
Deutſchland und Frankreich erfolgen, andernfalls wird der
Schieds=
richter an dieſem Tage die nötigen Beſtimmungen treffen. Die im
Ar=
tikel 357 vorgeſehene Modifikation wird alsdann erfolgen, ſo daß die
Ablieferung vorausſichtlich bis 10. Mai ſtattfinden konn.
Berlin, 11. Jan. (Wolff.) Nach Mitteilung des
Reichs=
kommiſſars für die Entwaffnung iſt das Ergebnis
der freiwillig abgelieferten, der angekauften, beſchlagnahmten
und angemeldeten Waffen nach dem Stande vom 10. Januar:
932 Geſchütze, Minenzwerfer, Flammentverfer, 18067
Maſchinen=
gevehre, 1680 Maſchinenpiſtolen, 2 201 584 Gewehre und Karabiner,
78 325 Revolver und Piſtolen, 85 616 Handgranaten, 3553 G-ſchützteile,
246 367 Maſchinengewehrteile, 312905 Gewehrtsile, 46 241 899 Stick
Handfeuerwaffen und Murnition. Im Monat Dezember betrug der
Zugang an Maſchinengewehren 530, an Gewehren 98 143 Stück. Von
den angemeldeten Waffen der Organiſationen ſind 215 559 Gewehre
bereits eingezogen. Durchſuchungen fanden bisher in 1086
Städten, Landgemeinden und Gutsbezirken ſtatt. Die Einziehung der
Organifationswaffen und die Durchſuchungen werden planmäßig
fort=
goſetzt.
Konferenz der Ernährungsminiſter.
Berlin, 11. Jan. (Wolff.) Am 15. Januar treten in
Dresden ſämtliche deutſchen Ernährungsminiſter zuſammen,
um die Mindeſtpreiſe für die Ernte 1921 feſtzuſetzen. Ferner,
findet eine allgemeine Ausſprache über die Ein= und
Aus=
fuhr ſtatt.
Aus Nordſchleswig.
Berlin, 11. Jan. (Privattelegr.) Aus Nordſchleswig wird
dem Berliner Lok.=Anz. mitgeteilt: Nach der Abtretung
Nord=
ſchleswigs an Dänemark ſpurde das Verbleiben der
deut=
ſchen Geiſtlichen in ihren Aemtern von der Wahl der
ein=
zelnen Gemeinden abhängig gemacht. Alle Gemeinden ohne
Ausnahme, in denen bisher Paſtorenwahlen ſtattgefunden haben,
haben den alten Seelſorger wiedergewählt.
Zu den Brüſſeler Verhandlungen.
Berlin, 11. Jan. (Privattelegr.) Wie die B. Z. am
Mit=
tag meldet, werden heute nachmittag die beteiligten
Reichs=
miniſter mit dem Reichsminiſter Dr. Simons zu einer
Kon=
ferenz zuſammentrcten, in der Staatsſekretär Bergmann
den erſten eingehenden Bericht über die bisher in Brüſſel
wie in Paris geführten Verhandlungen über die
Wiedergut=
machungsfrage erſtatten wird. Ein Tag für die Weiterführung
der Verhandlungen in Brüſſel wurde bis zur Stunde noch nicht
beſtimmt. Wenn man auch nach dem bisherigen Verlauf der
Brüſſeler Verhandlungen auf ein gewiſſes Verſtändnis der
En=
tente für unſere wirtſchaftliche Lage hoffen dürfe, ſo würden ſich
doch, wie die B. Z. meint, große Schwierigkeiten daraus
er=
geben, daß die deutſchen und franzöſiſchen Schätzungen über die
Leiſtungsfähigkeit der deutſchen Produktion weit
ausein=
andergehen.
Amerika und der Botſchafterrat.
Paris, 11. Jan. (Wolff.) Wie der Matin meldet, hat der
amerikaniſche Botſchafter geſtern abend dem Miniſterpräſidenten
Leygues mitgeteilt, daß er von nun ab nicht mehr den
Sitzungen des Botſchafterrates beiwohnen
werde. Er habe auch erklärt, daß die amerikaniſche Regierung
ſich bei der Sitzung des Oberſten Rates am 19. Januar nicht
vertreten laſſen werde. Nach einer Radiomeldung aus
Waſhing=
ton werden die Vereinigten Staaten jedoch fortfahren, ſich im
Reparationsausſchuß der Rheinlandkonferenz vertreten zu laſſen.
Paris, 11. Jan. (Wolff.) Dem Neu=York Herald wird aus
Waſhington gemeldet, der Schritt der Vereinigten
Staaten, ſich nicht mehr an den Sitzungen des Botſchafterrats
zu beteiligen, werde durch eine direkte Note an den
Bot=
ſchafter in Paris Wallace, erfolgen. Ebenſo werde
das Staatsdepartement den diplomatiſchen Vertretern der
an=
deren im Botſchafterrat vertretenen Mächte in Wafhington die
Mitteilung machen, die amtlichen Kreiſe ſeien der Anſicht, daß
kein anderes Vorgehen möglich ſei, wenn wan dem durch die
Wahl zum Ausdruck gebrachten Willen des amerikaniſchen Volkes
entſprechen wolle, das in ſo entſchiedener Weiſe den Völkerbund
abgelehnt habe. Das Vorgehen Amerikas laſſe die Frage der
amerikaniſchen Streitkräfte in Deutſchland ungeregelt. Ueber
die Gründe, die die Regierung der Vereinigten Staaten
ver=
anlaßt haben, ſich in Zukunft nicht mehr an den Sitzungen des
Botſchafterrats zu beteiligen, wird Havas heute vormittag aus
Waſhington gemeldet: Obſchon die Beamten des
Staatsdeparte=
ments ſich weigerten, die Frage zu diskutieren, gaben ſie zu, daß
die amerikaniſche Regierung auf der in der nächſten Woche
ſtatt=
findenden Konferenz der Miniſterpräſidenten nicht vertreten ſein
werde. Sie erkannten ferner an, daß es nötig ſei, mit der
euro=
päiſchen Lage Berührung zu haben. Sie mußten aber zugeben,
daß die weitere Vertretung Amerikas im Botſchafterrat als eine
Anomalie anzuſehen ſei im Hinblick darauf, daß der
amerika=
niſche Senat den Friedensvertrag nicht ratifiziert habe. In der
Meldung iſt nicht geſagt, wie Radio meldet, daß Amerika ſich
an den ferneren Verhandlungen der Reparationskommiſſion
und der Rheinſchiffahrtskommiſſion beteiligen werde.
England.
Die Sinnfeiner.
Dublin, 11. Jan. (Wolff.) Ein Militärauto, in dem
ſich eine Dame und zwei Offiziere befanden, fiel bei Chapelizod
in der Nähe von Dublin in einen von den Sinnfeinern gelegten
Hinterhalt. Das Auto wurde von Kugeln durchlöchert und
einer der Offiziere verletzt.
London, 11. Jan. (Wolff.) Wie der Daily Tclegraph
mit=
teilt, wurde das Mitglied des Parlaments der Sinnſeiner Joſef
O:Duberty in London=Derry verhaftet.
Paris, 11. Jan. (Wolff.) Der Daily Telegraph meldet
aus Waſhington, daß der Bürgermeiſter von Cork, Calagan,
ausgewieſen worden iſt, weil er unberechtigt in Amerika
landete.
Wrangels Flotten.
Toulon, 11. Jan. (Wolff.) Nach Uebereinkunft mit der
franzöſiſchen Regierung hat General Wrangel beſchlofſen,
ſeine ganze Handelsflotte nach Marſeille zu lenken,
wäh=
rend ſeine militäriſche Flotte in Biſerta abgerüſtet
wer=
den ſoll. Die Handelsſchiffe, etwa 15 an der Zahl, haben
ſämt=
lich volle Bemannung.
Die Arbeitsloſenkriſis in England.
* Berlin, 11. an. Tel. unſerer Berliner
Re=
daktion. Die Kriſis der engliſchen Arbeitsloſen, deren Zahl
in der letzten Woche um 180 000 vermehrt wurde, iſt
be=
denklich im Zunehmen begriffen. Heute wird die Konferenz der
Arbeiterpartei ſich mit dieſer Frage beſchäftigen. Der
ausfüh=
rende Ausſchuß der Gewerkſchaften Englands und der
Arbeiter=
partei wird darüber beraten, die Regierung zu zwingen, Geld
für die Unterſtützung flüſſig zu machen.
Nummer 1I.
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 12. Januar 1521.
Letzte Nachrichten.
Berlin, 11. Jan. (Wolff.) Im Staatsanzeiger wird das
Geſetz, betreffend die Vollendung des Mittellandkanals
und die durch ſie bedingten Ergänzungsbauten an den
vorhan=
denen Waſſerſtraßen, veröffentlicht.
Berlin, 11. Jan. (Privattelegr.) Zu der geſtern von anderer
Seite verbreiteten Nachricht, daß zum Nachfolger des
Geheim=
rats Schüler und Perſonaldezernenten im
Auswär=
tigen Amt der Geſandte Dr. Noſen auserſehen ſei, zu der
weiteren Nachricht, daß als Kandidat für den Poſten des
Wa=
ſhingtoner Votſchafters Generaldirektor Heineken
vom Norddeutſchen Lloyd genannt werde, ſagt die Voſſiſche Ztg.,
es handle ſich, wie ſie an zuſtändiger Stelle erfahre, in beiden
Fällen um müßige Kombinationen.
Paris, 11. Jan. (Wolff.) Aus Rennes wird gemeldet,
daß gegen 1 Uhr geſtern früh in Moyenne ein Erdbeben
ver=
ſpürt wurde.
Stimmen aus dem Leſerkreiſe,
(Für die Veröffentlichungen uoter dieſer Ueberſchrift übermimm: die Redaktion
keinerlei Vexantwortung; für ſie bleibt auf Grund des § 21 Abſ. 2 des
Preſſe=
geſetzes in vollem Umfange der Einſender verantwortlich.)
Einſendungen, die nicht verwendet werden, können nicht zurückgefandt, die Ablehmung
nicht begründet werd. n.
— Einſender möchte hiermit die maßgebenden Faktoren auf die „
Be=
leuchtung der Mühlſtraße, zwiſchen Woogsplatz und Schwinmbad”
auf=
merkſam machen. Dort herrſcht, wenn nicht der Mond ſcheint, des Nachts
eine äghptiſche Finſternis; noch nicht einmal eine Richtlaterne am Ende
iſt angebracht, und Zuſammenſtöße von Paſſauten ſind nicht ſelten. Wohl
in der ganzen Stadt iſt keine ſo dunkle Straße und es wird dringend
um Abhilfe gebeten.
— In der Nummer 9 Ihres geſchätzten Blattes ſteht ein belehrender
Artikel über die Erhöhung der Invaliden=Verſicherungsbeiträge, doch iſt
hierbei eine Irreführung nicht ausgeſchloſſen. Es heißt darin im letzten
Satz, daß die Beiträge ab 1. 8. verdoppelt ſeien; das iſt falſch. Die
Beitväge ſind ab 1. 8. verdreifacht und ſchon längſt von den Arbeitgebern
und =nehmern bezahlt. Beiſpielsweiſe betrugen die Boiträge in der 5.
Lohnklaſſe vor dem 1. 8. 50 Pfg., nach dem 1. 8. 1,40 Mk. und vom
20. 12. ab 2,80 Mk. pro Woche. Dieſe Beiträge ſind ſchon längſt bezahlt
und gebucht. Nun ſollen wir Einzugsſtellen wieder eine Nacherhebung
eintveten laſſen, aber, Gott ſei’s gedankt, nicht vom 1. 8. ab, wie aus dem
Artikel zu entnehmen iſt — das gäbe einen heilloſen Zuſtand ſondern
vom 1. 12. ab. Die erſte Verwigung unſerer Behörde ging dahin, vom
20. 12. ab die doppelten Beiträge zu erheben. Das war rechneriſch mög=
lich und wurde auch ohne Murven bezahlt. Nun ſoll vom 1. 12. ab dieſe
Prozedur nochmals vorgenommen werden. Ja, das hätte doch der
Reichs=
tag auch früher ſagen können oder doch vom 1. 1. 21 die
Beitragserhöh=
ung eintreten laſſen ſollen. Unſer Deutſches Reich iſt ja in einer
fort=
währenden Notlage, und durchhalten müiſſen wir. Somit erlaube mir an
die verehrl. Arbeitgeber und =nehmer die Bitte zu richten, nehmt
Kennt=
nis hiervon und bezahlt. Andeverfeits verbietet das Geſetz, nach der
2. Lohnzahlung dem Arbeitnehmer noch Abzüge bezüglich der
Verſiche=
rungsmarken zu machen. Aber die Not kennt kein Gebot und eine
Be=
rufung iſt zwecklos. — In dem Arkikel kommt auch das bekannte Wort
„Hamſtern” zum Ausdruck. Hamſtern kann ich, aber wie man mit den
Verſicherungsmarken hamſtern kann, weiß ich nicht; denn das Hebregiſter
gibt Auskunft über jede vereinnahmte Beitragswvocke.
Ein Krankenkaſſerechner.
Spiel, Sport und Turnen.
* Schwimmabteilung der Turngemeinde
Darm=
ſtadt 1846. Am vergangenen Samstag fnd die
Hauptberſamm=
lung der Schwimmabteilung der Turngemeinde 1846 ſtatt. Obgleich
der Schwimmbetrieb durch die bedauerliche Schließung des hieſigen
Hallenſchwimmbades nach außerhalb verlegt ſderden mußte, konnte doch
feſtgeſtellt teerden, daß die Abteilung, der ſich nun eine Deenriege
angeſchloſſen hat, ſich in einem erfreulichen Aufſtieg befindet.
Mitt=
woch abends und Sonntag vormittags fahren die ausübenden
Mit=
glieder nach Pfungſtadt, um in dem dortigen Hallenſchwimmbad
unter mancherlei Entbehrungen das Schwimmen und Springen zu
üben. Ein guter Nachwuchs entwickeit ſich beſonders in dem großen
Neiz bietenden Kunſtſpringen. Die Lehren des vorjährigen großen
Verbandsfeſtes haben hierin ſichtbare Frlichte gezeitigt. Obgleich nur
ein Glied der Turngemeinde, ſuclt die Schwimmabteilung dennoch
Schwimmen und Springen nach Kräften zu fördern und ſich einen
guten Nachwuchs heranzuziehen. Vom Turnen ſoll jedoch niemand
abgehalten werden, da die Erfahrung gelehrt hat, daß beſonders das
Geräteturnen für das in der Abteilung mit Vorliebe gepflegte
Kunſt=
ſpringen fehr förderlich iſt. Der Abteilug ſind die Vorbereitungen
für das am 6. Auguſt 1921 im Woog hier ſtattfindende Schwimnmeſt
des Mittelrheinkreiſes der Deuitſchen Turnerſchaft übertragen worden.
Die vorgenonnnenen Wahlen hatten folgendes Ergebnis: Vorſitzender
W. Hanſt, Schwimmſarte F. Hedtler und W. Möſer, Säckelwart Fey,
Springnarte M. Gerbig und K. Schil, Schriftführer W. Möſer.
Briefkaſten.
M. F. Nach dem Geſetz vom 17. Dezember 1920, betr. Aenderungen
des Beſoldungsgeſetzes, ſind Magazinaufſeher in Gruppe III 4600—5000
—5400—5700—6300—6300—6500—6700—6900 Mark eingeteilt. Die
Aen=
derung ift mit Wirbung vom 1. April 1920 in Kraft getreten.
Schluß des redaktivnellen Teils.
S
Seite 5.
onfekt
Arztlich empfohlen bei
Darmträgheit. Hämorrboiden.
Ubereil erhalkl
8 Unterernährte 8
nehmen das ärztl. glänz. begutachtete Capholgetin (milch=
phosphor=
ſaures Kalkpräparat). Nicht nur äußerl. gutes Ausſehen, ſondern eine
tatſächl, durchgre fende Kräftigung des Geſamtorganismus wird durch
eine regelmäßige Kur erzielt. 252 Tabletten ℳ 16 für 4 Wochen, für
Kinder ℳ 12. in all. Apotheten. Ausw.=Verſ. geg. Nachn. (J,13928
Einhorn=, Hirſch=, Hof= und Dr. Merck’ſche Apotheke.
Wetterausſichten für Mittwoch:
Vorwiegend bedeckt, einzelne Regenfülle, mild, Südweſtvind.
Tageskalenber.
Landestheater, Anfang 7 Uhr, Ende gegen 10 Uhr (B 16,
Schau=
ſpielmiete b6. Sondermiete Serie II2): „Die Fahrt ins Blauc”.
Orpheum: Vorſtellung um 7¾ Uhr.
Konzert zum Beſten der Grenzſpende für die Volksabſtinmung m
Oberſchleſien um 8 Uhr in der Turnhalle am Woogsplatz.
Vorträge von Bundesvorſtehe Schneider und Geſchäftsführerin
Heimberg um 8 Uhr im Fiirſtenſaal (Gowvertſchaftsbund der
An=
geſtellten).
Staatsbürgerabend der Deutſchen Demokratiſchen Paxtei um
8 Uhr im Kaiſerſcal.
Leitung: Dr. Oto ASaldgeſtel. Verantwortlich für den leitenden politiſchen
Teil und für Feuilleton; Dr. Otto Waldgeſtel; ſir heſſiſche Politik und den
übrigen Teil (außer Sport, Handel und Laudwir ſchaftliches) Max Streeſe; für
Sport, Handelsteil und Landwirtſchaftliches: Kurr Mitſchings für den Anzeigenteil,
Anzeigenbeilagei und Mitteilungen aus der Geſchäfteleben: Panl Lange.
Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei. Sämnlich in Darmſtadt.
— Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen und an die „Redaktion des
Tagblatts” zu richten. Etwaige Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche
werden nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuzkrivte werden nicht zurückgeſandt.
Die heutige Nammer hat 10 Seiten.
Familiennachrichten
Todes=Anzeige.
Am 7. d. M. entſchlief ſanft unſer guter
Vater, Schwiegervater und Großvater
Herr
Georg Scheidler
im 81. Lebensjahre.
Die Beiſetzung fand auf Wunſch des
Verſtorbenen in aller Stille ſtatt.
Darmſtadt, den 12. Januar 1921.
Familie A. Meixner
*1234)
Kaupſtraße 33.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme, die uns anläßlich des
Heim=
gangs unſeres lieben Entſchlafenen
zu=
teil wurden ſowie für die erhebenden
Worte des Herrn Pfarrers Goethe,
ſagen herzinnigen Dank
Die trauernden Hinterbliebenen:
J. d. N.
1296) Ernſt Lange, Poſtſekretär.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
bei dem uns ſo ſchwer betroffenen Verluſte
unſeres einzig lieben Kindes
Willychen
ſagen wir allen, beſonders Herrn Dekan Knvdt
für die troſtreichen Worte am Grabe ſowie
für die überaus zahlreichen Blumenſpenden
innigſten Dank.
(*1241
Im Namen der tieftraneruden Hinterbliebenen:
Heinrich Dietrich XyI.
und Frau, verwitw. Boller,
nebſt Kindern.
Groß=Zimmern, den 10. Januar 1921.
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Dankſagung.
Für die wohltuenden Beweiſe aufrichtiger
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Aſagen auf dieſem Wege herzlichen Dank.
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[ ← ][ ][ → ]Seite 6.
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 12. Januar 1921.
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init dem heutigen Tage ſchließen. (520
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Der Vorſtand.
enttvickeln große Heizkraft bei ſparſamem Verbrauch.
Der Eintrag in die Kohlenkarte geſchieht nur mit
der gelieferten Menge. — Sofort zu beziehen durch
(uicht Maſſage) behandle ich ſeit 14 Jahren m. größtem
Erfolg Rhenma, Grippe, Jschias, Gallenſt., Magen,
Darm, Herz, Leber, Nier., Kopfweh, Augen,
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krankh., Rhachit., Ausſchlag u. a. ſelbſt ſchwere,
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altete Fälle.
(510a
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Mitgl. d. Vereins Deutſch. Magn., Darmſtr. 47.
Sprechzeit 10—12, nachm. Mont „Mittw., Freit. 3—4
Rummer 11.
armſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 12. Januar 1921,
Seite 9.
Bericht von der Frankfurter Börſe vom 11. Januar.
Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie, Darmſtadt.
Die ſchrächere Haltung am Deviſenmarkt verurſachte auch eine
Ab=
ſätvächung an den Effektenmärkten. Das herauskommende Material
ind zum Teil nur zu veduzierten Kurſen Unterkunft. Am
Montan=
mrkt verloren Mannesmann zirka 20 Prozent, Phönix zirka 11
Pro=
ſzat; Berzelius waren jedoch 15 Prozent höher. Am Markt der
Elek=
limzitätswerte notierten die in den letzten Tagen favoriſierten Licht und
Auft=Aktien zirka 20 Prozeut niedriger. Große Kaufluſt beſtand für
Suffahrts=Aktien; die Kursbeſſerungen betrugen hier zirha 3 Prozent.
Gemiſche Werte konnten ſich gut behaupten. Der Kaſſamaukt verkehrte
in nicht einheitlicher Teudenz. Im Freiverkehr waren Benz bis 307
Pozent geſteigert, gaben jedoch im Verlaufe wieder 6 Prozent nach.
Amsfelder Kure und Holzmann waren abgeſchwächt. Fremde
Nen=
ſta wiren im Einklang mit den ſchwächeren Deviſenkurſen niedriger.
Frankfurter Abendbörſe vom 11. Januar.
w. Die ſchwankende Haltung des Deviſenmarktes gab einen weiteren
blaß zur Zurüchaltung. Da der Berliner Markt ſich nachbörslich
tas befeſtigen konnte, ſo trat in Montanpapieren, wie Gelſenbirchen,
ſinnesmann, mäßige Erholung ein. Daimler Motoren waren
ange=
ter und billig erhältlich. Benz Motoren 301—299, junge 261
ge=
adelt. Mansfelder Kuxe 5125. Holzmunn=Aktien 340. Elektropapiere
lanten ſich behaupten. A. E.=G. gaben 4 Prozent uach. Chemiſche
gdiſche Anilin ſchwächer (— 4); auch Rütgerswerke angeboten (—7
ozent), dagegen Albertwerke mit 1630 5 Prozeut höher. Metallwerke
Gnnhorn, Bingwopke ruhig, aber feſt. Hapag ſtellten ſich 2 Prozent
ſnfdriger, uährend Nordd. Lloyd mit 205 ½ Prozent anzogen.
Rhein=
ſtahl ſtiegen 12 Prozent auf 572. Der Kaſſcinduſtriemarkt geſtaltete ſich
ſruig bei behaupteten Kurſen. Der Schlus ließ mäßige Befeſtigung
ſeennen. 5proz. Goldmexikaner 680.
w. Deviſenmarkt. Frankfurt a. M., 11. Jan.
Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes
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Geld. Brief
ſ1301.301233 701 178.301 181.55
Schweden: /1323,40 1528 60/1501.—1304.—
234.70 235.30 —
72.35— 72.70 169.80—69.95—
A
15.48—15.53—/14 98—15.03—
12 23—12 27— ſt12.104 M12.141,
B1.30— 82.10- B1.40— 8160—
Der Wert der Mark im Ausland.
* Für 100 Mark wurden gezahlt am 11. Januar in Zürich 9,12½
(vor dem Kriege 125,40) Franken, in Amſterdam 437½ (59,20)
Gul=
den, in Kopenhagen 8,50 (88,80) Kronen, in Stockholm 6,70
(88,80) Kronen, in Wien 964,50 (117,80) Kronen, in Praa 121,25
(117,80) Kronen, in London 2,64½ (97,80) Schilling, in Neu=York
(10. 1.) 1.40 (23,80) Dollar, in Paris 23½ (125,40) Franken.
Berliner Börſe.
Berlin 11. Jan. (Wolff.) Börſenbericht. Der Rückgang
des Döllarkurſes und die im Anſchluß daran erfolgte Abſchwächung
der anderen ausländiſchen Deviſen veranlaßten die Spekulation zu
Ab=
gaben, die auf die Induſtriepapiere einen mehr oder minder
empfind=
lichen Kürsdruck ausübten. Beſonders litten die in den letzten Tagen
durch Käufe bevorzugten Spezialpapiene. Deutſche Waffen ſetzten 55
Prozeut niedriger ein, erholten ſich dann nur um wenige Prozent,
Daimler verloren 13, Rhein. Metall 17, Zellſtoff Waldhof 12 Prozent.
Am Montanmarkt büßten Mamnesmann 22, rheiniſche Boaunkohlen
30 und Phönix 16 Prozent ein. In feſter Haltung eröffnete im
An=
ſchluß an Frankfurt und angeblich auf Hamburger Käufe der
Schiff=
fahrts=Aktienmarkt, doch blieben auch hier anfängliche Beſſerungen nicht
voll behauptet. Widerſtandsfähig zeigte ſich entſchieden der
Bank=
altienmarkt, wo die Kommerz= und Privatbank 2 Prozent und die
Darmſtädter Bank 1½ Prozent gewaunen. Valutapapiere waren
ent=
ſprechend dem Deviſenrückgang nachgebend. Anlageweate erfuhnren nicht
gleichmäßige, aber nur unweſentliche Veränderungen. Die Börſe ſchloß
bei ſtillem Gefchäft ohne Erholung, nur auf dem Schiffahrtsaktienmarkt
zogen deutſch=auſtraliſche Dampfſchiffahrt, Hamburg=Südameriknniſche
und Hanſa nicht unerheblich an. In den mur zu Ginheitskurſen
ge=
handelten Induſtriewerten überwog das Angebot.
Am Produktenmarkt zeigte ſich im Maisgeſchäft wegen der
Abſchwächung der Oeviſenkurſe große Zurückhaltung, aber es wurden
nanche Poſten in bahnſtehender Ware oder auf kurze Abladung
gehau=
delt, da viele Verbraucher nicht rechtzeitig ihr Material erhalten haben.
Hülſenfrüchte wurden nur ganz wenig gehandelt, da bei großem
An=
gebot Kaufluſt fehlte. Auch Futterſtoffe waren ſohr ſtill, da der
Platz=
bedarf ſtark zurüchgegangen iſt. Die Preiſe für Rauhfutter konnten
ſich nicht behaupten.
Deutſche Reichsbank.
*Berlin, 10. Jan. Der Ausweis der Reichsban?
vom 31. Dezember, zeigte für die letzte Jahresuoche ein im Laufe
des Jahres 1920 nur während der vierten Juni= und Septemberwoche
übertroffenes gewaltiges Anſchwellen, der Anlagekonten. Die
Neube=
laſtung war weniger auf vermehrte Anforderungen des Reichs zurückzu=
führen, ſie hing vielmehr im weſentlichen damit zuſammen, daß im freien
Verkehr untergebrachte Schatzanweiſungen entwader bei der Neichsbank
rediskontiert oder nach eingetretener Fälligkeit zur Einziehung eingereicht
wurden, während die Gegenwerte zuells Dechung des Ultimobedarfs den
Girokonten zufloſſen. Die geſamte Kapitalanlage nahm um 6876,8
Mü=
lionen Mark zu und ſtieg damit auf die zuvor niemals beobacltete Höhe
von 60 822,1 Millionen Mark. Die bankmäßige Deckung für ſich allein
wuchs um 6892,3 Millionen Mark auf 60 634 Millionen Mark. Auf der
anderen Seite erfuhren die fremden Gelder eine über die Zunahme der
Anlagekonten noch erheblich hinausgehende Vermehrung, nämlich um
8162,9 Millionen Mark auf 22327,1 Millionen Mark.
Der Zahlungsmittelbedarf blieb zwar hinter dem Anforderungen der
Vorwoche zurück, war aber immer noch außerordentlich hoch. Es ſtrömten
1679,3 Millionen Mark an Banknoten in den Verkehr ab, ſo daß deren
Umlauf mit dem Betrage von 68 805 Millionen Mark die Höchſtziffer des
abgelaufenen Jahres erreichte. Der Umlauf an Darlehnskaſſeuſchzeinen
ging geringfügig um 52,6 Millionem Mark auf 12 033,3 Millionen Mark
zurück. Im ganzen ergab ſich mithin ein Abfluß an den genannten
pa=
piernen Geldzeichen in Höhe von 1626,7 Millionen Mark. In den
Jah=
ven 1918 und 1919 waren in der letzten Dezemberwoche 1105,3 Millionen
Mark bezw. 1754,8 Millionen Mark an Banknoten und
Darlehnskaſſen=
ſcheinen neu beanſprucht worden.
Die Beſtände der Bank an Darlehnskaſſenſcheinen vermehrten ſich
be=
trächtlich und zwar um 1947,1 Millionen Wark auf 23 372,7 Milliwnen
Mark. Die Steigerung wurde, abgeſehen von den erwähnten Nückflüſſen
an Darlehnskaſſenſcheinen aus dem Verkehr, veranlaßt durch die ſtarden
Darlehnsanſprüche, denen die Darlehnskaſſen zum Jahresſchluß zu
ge=
nügen hatten. Die Darlehnskaſſen erhöhten die Summe der
Ausleihun=
gen um 1894,1 Millionen Mark auf 35 526,1 Millionen Mark und führten
einen dieſer Zunahme entſprechenden Betuag an Darlehnskaſſenſcheinen
an die Reichsbank ab.
* Lebhafter dentſch=holländiſcher Verkehr. Aus
Zevenaar wird dem Handelsblaad geſchrieben, daß trotz der läſtigen
Paß=
formalitäten der Verkehr zwiſchen Deutſchland und Holland einen
be=
merkenswerten Aufſchwung nimmt. Perſonen= und
Güter=
verkehr nehmen auffallend zu. Es iſt enorm, ſagt der Mitarbeiter des
Blattes, welche Mengen von deutſchen Waren nach
Hol=
land gehen. Schier unüberſehbare Züge beweiſen, daß Deutſchland
ſeine Induſtrie wieder in die Höhe bringt, denn faſt alle deutſchen
Ju=
duſtriezweige führen wieder nach Holland aus. Das iſt der Grund für
die wachſende Wiederbelebung des Verkehrs auf den deutſch=holländiſchen
Eiſenbahnen.
ſrankfurter Kursbericht 11. Jan. 1:
Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie (Darmſtädter Bank).
Staatspapiere.
Reichsanleihe.
32aIVzu. V. Schatzanweiſ.
W18 VI.—1K.
Starprämienanleihe .
14 Preuß, Konſols..
12
Bab. Anl, unk. 1985
v. 1907..
Bayern Anl.
.
Heſſen unk. 1924...
% „ ..."
Württemberger . ....
Ausländiſche.
Bulgar. Tabak 1902.
2 Griech. Monopol..
P. Oeſt. Staatsrente v.
1913, ab 1918..... . . .
2 Oeſt. Schatzanweiſ.
ffr. v. 1914.. . . . . . . . .
Oeſt. Goldrente.. . . .
„ einheitl. Rente.
Rum. am. Rente v. 03
18 — Goldrente v. 13
konv.
„ am.
v. 05
Türk. Admin. v. 1903
(Bagdad) Ser. I
„II
v. 1911,Zollanl.
z Ung. Staatsr. v. 141
Goldrente. . .
Staatsr. v. 10
Kronenrente.
10. 1.
77,50
67,25
59,50
66,40
80,50
72,25
80,50
63,25
52,50
54,40
71,50
64,25
82,25
63,60
70,25
53.
78,75
22,25
46,50
155.—
138.—
108,50
155,—
130,—
20.
26,50
54,50
25.75
26.—
11. 1.
77,50
67,50
59,50
66,50
80,70
72,25
85,50
63.—
55,10
53,25
71,50
64,—
83,50
64.—
62,10
79,
34,50
46,50
27,75
154,—
186.—
103,50
157,
130,10
89,30
54,—
25,70
Weranficte
5% Mexik. amort. innere
55
konſ. äuß. v. 99
496 Mexik. Goldv. 04, ſtfr.
3%
konſ. inner.. ..
4½20
Irrigationsanl.
5% Tamaulipas, Ser, I..
Oblig. v. Transportanſt.
49 Eliſabethbahn ſtfe.. ..
2,6% Oeſt. Südb. (Lomb.)
B9 Oeſt. Staatsb. 1.b. 8.Em.
380 Oeſt. Staatsb. Erg. Netz
„ v. 1883.
4½% Anatolier I.......
390 Salon Conſt Jonction
39 Salonique Monaſtir.
58 Tehuantepee .. . ..
4½%
Deutſche Städte.
4% Darmſt. v. 1919b.,1925
3½0 Darmſtadt v. 1905.
420 Frankfurt v. 1913.. ..
v. 1903..
3½2
42 Mainz. v. 1919b. 1926
Pfandbriefe.
420 Frankf. Hyp. Bk. 1920
...
3½%o
420 Frkf. H. Krd.=Ver. 1921
420 Mein. Hyp. Bank 1922
19291
425 Pfälz.
1923
4% Rhein.
verl.
3½8
42 Südd. Bk. Münch. 1906
42 Heſſ. Ldhyp. Bk. Pfdbr.
3½2% Heſſ.Ldhh. Bk Pfdbr.
48 Heſſ. Ldhyp. Kom, Obl.,
Bank=Aktien.
Berliner Handelsgeſ.. . . .
25,60 Darmſtidter Bank.
N.7
C05.—
717.—
525,—
5ot.
399—
55,90
48,—
43,
31.—
141.—
123.—
501.—
85,80
103,5
90,25
98,70
103.—
99,75
87.—
104.—
100,10
87,10
93,70
253,50
192.
11. 1.
498.—
687,—
494,,
55,—
139,—
117.
490.—
102,80
R50
98,40
103,10
100.—
104,50
100,10
87,10
98,60
250,—
191,90
Bank=Aktien (Fortſ.)
Deutſche Bank.
Dt. Effekt. u. Wechſelbk.
Deutſche Vereinsbk..
Diskontogeſellſchaft
Dresdner Bank.
330— Metallbank
Nationalbank f. Deutſchl.
Oeſt. Kreditanſtalt. .
Rhein. Kred.=Bank.
Bergwerks=Aktien.
Bochumer ..
Buderus ........."
Dt. Luxemburger.
Gelſenk. Vergw..
Harpener Bergb.
Eſchweiler Bergw.. ..
Kaliwerke Aſchersleben.
Weſteregeln.
Laurahütte . .
Lothringer Hütte.
Mannesmann Nöhren.
Phönix.
Oberſchleſ. Eiſen Caro).
Oberbedarf ....
Rhein. Stahlw.
Riebeck Montan,
Aktien v. Transportanſtalt.
Paketfahrt. . .
Nordd. Lloyd.
Südd. E.=B.=Geſ..
Schantung E.=B.,
Baltimore.
Kanada.
Lombarden.
..."
Oeſt.=Ung Staatsbahn ..
Induſtric=Aktien.
Zement Heidelberg.
....
Badiſche Anilin.
D. Gold=u. Silbſcheideanſt.
T59
331,75
164,50
160,
253.—
229.—
322,—
209,25
7.—
167,—
540,—
370,
384,50
550,—
440.
938,—
377,50
475,—
709.—
679,50
304.—
334.—
569,—
525.—
200,—
200,25
102,—
580,—
535,—
334,—
589
910.—
*
334,—
169
159
254,
228,
325,7
208,5
„A.
170,
370—
384,50
550,
421,
986,
376—
483,,
675.—
679,—
B6
334,50
558,—
528,—
205,—
204,5
102.—
330,—
597,—
g00,
Berliner Kurſe.
(Eigene telegr. Meldung.)
Aktiengeſ. f. Anilinfabr. . .
Aſchaffenburger Zellſtoff.
Augsb.=Nürnb. Maſchinen
Berlin Anhalt=Maſchinen
Bismarckhütte. . . . . . . ...
Deutſch=Atlant. Tel. .. . ."
Deutſch=Niederländ. Tel.
Deutſche Erdöl. . . . . . .
Dt. Kaliwerke. ........."
Dt. Waffen u. Munition
Donnersmarckhütte .. . . ."
Dynamit Nobel ........"
Elberfelder Farben ...."
Elektr. Lieferung ......."
Gelſenk. Gußſtahl. . . .. . .
Geſ. f. elektr. Untern....
Hanſa Dampfſch. . . . . . . .
Hemoor Zement ...."
Hirſch Kupſer.........
Höſch Eſſen...... ......"
Hohenlohe Werke.......
Kahla Porzellan. . ..
Linde’s Eismaſch.. .
Lingel Schuh ......."
Linke & Hofmann.
Nordd. Gummi.
Orenſtein. ......"
Rathgeber Waggon..
Roſitzer Zucker.
Rütgerswerke.
Sachſenwerk ..
Siemen Glas..
Thale Eiſenhütte ..
Ver. Lauſitzer Glas...
Weſtfäl. EiſenLangendreer
Wittener Gußſtahl.
Wanderer Werke ..
Deutſche Petroleum.
Sächſiſche Gußſtahl ....
Steaua Romana.
10. 1. 11. 1.
459,— 348,—
610,—
4521.
333.—
275—
2515,—
459 ½
660.
406.—
493.—
270,—
219 ½
389,—
445,
435,—
881.—
315.—
380,—
380,
275,—
495.
390,—
655,—
389 ½
415.—
470,—
414,—
580 ½
790.—
750.—
461,—
576—
2210,—
10 0.—
1700,—
599,
434,—
329,50
280,—
2475.—
448.—
600.—
625,—
399,75
489,—
213,75
355,—
390,—
440,75
880.—
308.—
620,
385.—
—
490,—
380,—
618.—u
366,—
414,75
475.—
415.—
„
784,—
716.—
471.—
665,—
2155.—
990,
Ais den Amtsverkündigungen des
Kreis=
its Darmſtadt und den Bekanntmachungen
des Polizeiamts Darmſtadt.
IGefundene Gegenſtände: 1 mittelgr. Schläſſel.
oldener Zwicker mit Futteral. 1 Militärpaß, auf
e Namen Freter lautend. 1 ſchwarzer
Damen=
huitelgürtel. 1 dunkelblauwollener Stauchen. Ein
duuner Muff. 1 kleines Notzbuch. 1 Zwicker mit
warzer Kordel. 1 Kindertaſchentuch. 1 Monats=
(ae Dieburg—Frankfurt, auf den Namen Lerch
huend. 1 Bund (6 kleine Schlüſſel). 1 blau= und
eeßgetupfte Frauenſchürze. 1 Taſchenmeſſer mit
baklem Stiel. 1 Mülleimer. 1 Bund (6 Schlüſſel)
hummengebunden. 1 Bwanzigmarkſchein. 21 Mk.
Scheinen. — Im Landestheater im Monat
De=
haaber liegen geblieben und bei der dortigen
Ver=
witung in Verwahr: 1 Buch (Opernführer). Zwei
üſerne Lorgnetten. 1 Perlmuttopernglas. 1
Uhren=
hu. 1 ſchwarzer Schleier, 1 ſchwarzer Gürtel.
hwarzer Bwicker in Futteral. 1. Brillenfutteral,
Zwicker in Etui. 2 Damenſchirme, 2 ſchwarze
A nenportemonnaies. 8 Taſchentücher, 8 Paar
1A dſchuhe. 11 einzelne Handſchuhe. — Zugelaufen:
gußrauc Katze.
(äließurx er Kartenausgabeſtelle Wilhel=
ininenſtraße 15.
Lonnerstag, — 7. Jan., bleibt die
Karten=
ugabeſtelle, Wilhelntinenſtr. 15, den ganzen Tag
Phloſſen. Dringende nellnngen können vor
U-3 Uhr erledigt werden.?
Darmſtadt, den 5. Januar 1.—
486
Lebensmittelam.
Verkauf von Corned=Zet
Bei den Rindsmetzgern befinden ſich noch einige
ebeſtände von kleinen Doſen Corned=Beef, die
chr PPreiſe von 8,80 Mk. für die Doſe an jedermann,
E an Anſtalten und Gaſthäuſer, ohne Marken
ab=
gelen werden dürfen.
Es wird empfohlen, fich alsbald damit
einzu=
ſoen. Der Verkauf wird bis 29, d8, Mts. ver=
Bert.
(st511
Oarmſtadt, den 7. Januar 1921
Etädt. Lebensmittelamt. Fleiſchabteilung.
Verſteigerung.
Innerstag, den 13. Jan., vorm. 10 Uhr
binnend, werden in der Güterhalle
Darm=
ſiot Hbf. öffentlich meiſtbietend verſteigert:
1 eiſ. Kochherd, 1 eiſ. Ofen, 1 Nähmaſchine
(Bfaff), 1 Handfeuerſpritze, 3 Wagendächer,
eiwe größere Menge Bretter (als Ställe für
Kkeintiere verwendbar), eine Anzahl
Fenſter=
liden, z. T. mit Glas, einige Türen,
Möbel=
ſtücke, Haus= und Küchengeräte und ein
Wild=
ſchweinkopf, präparierr auf Eichenrahmen als
2ekorationsſtück in Jagdſammlung geeignet.
Güterabfertigung Hbhf.
Möbel= u. Verſteigerungslokal
1 Bleichſtraße 1
Freihänd. Verkauf
eines Nachlaſſes ſowie ſonſtiger Möbel.
m. Einlage, Deckbett u. Kiſſen,
2 Metallbetten reiſern Mädchenbettkomplett,
Bücherſchr. Zteil.,
Herrenzimm., eich.,Mod.,diplomat m. Seſſ.,
Schreibkomm., Vitrine,
Wohnzimm.,kirſchb.ctſchr. OTiſchSofaustühle
Küche, modern, pitch=pine
Büfett, nußbaum und eich., Bücherſchrank, Diplomat=
Schreibtiſche, Glas=, Kleider= u. Küchenſchränke,
Salonſchrank, Mahagoni, und Sofa=Umbau, Tiſche
und Stühle, Spieltiſche, Seſſel, Spiegel, Sekretär,
Divan, Sofa m. 2 Seſſeln, Trumeau= u. Goldſpiegel,
Korbmöbel, kompl. Betten, Federbetten, Kommode,
Nähtiſche, Weinſchränke, Waſchmangel, 2 gr.
Waſch=
bütten, Haustelephon, Gasheizofen, Bilder.
1 Bettſtelle, pol., m. Sprungr., 1 Waſchkomm.
u. Nachttiſch m. Marm., 1 Rollpult u. ein 2. Kleiderſchrank, Vitrine in Ki. ſc,ou4 n
ſowie alle erdenkliche gein; egel und Aufſtellſachen.
nes Krummeck
Auktionator und Taxator
Annahme von Verſteigerungen, Taxationen
und Verkäufen.
*1238)
Saumssions Koirberkadt
Zirka 100—150 Fſtm. Grubenholz
beabſichtigt die Gemeinde Meſſel abzugeben.
Angebote ſind bis zum 24. Januar 1521
an die Bürgermeiſterei einzureichen, woſelbſt
auch die Bedingungen offen liegen.
Submiſſionseröffnung 25. Januar 1921,
morgens 10 Uhr.
Meſſel, den 10. Januar 1921.
Heſſiſche Bürgermeiſterei
Heberer.
(504
Verſteigerungs=Anzeige.
Mittwoch, den 12. Jan. 1921, vorm. 10 Uhr,
verſteigere ich zu Darmſtadt im Verſteigernngslokale
Obergaſſe 44 zwangsweiſe gegen Barzahlung:
100 Paar Damenhalbſchuhe (Größe
36—42) ſowie einen ſchwarzſeidenen
Damenmantel mit Spitzeneinſatz.
Faulſtich
509)
Stellv. des Gerichtsvollziehers Kapp.
Allgemeine Ortskrankenkaſſe
Darmſtadt (Stadt).
Bekanntmachung.
Unſern Mitgliedern zur Kenntnis, daß
Herr Zahnarzt Wolters zu Griesheim b. D.,
Neue Darmſtädterſtr. 38,
Sprechſtunden von 9 Uhr vormittags
ununterbrochen bis 6 Uhr nachmittags
(481
zur Kaſſenpraxis zugelaſſen iſt.
Darmſtadt, den 10. Januar 1921.
Der Vorſtand
Knoblauch, 1. Vorſitzender.
Wichtig
für jede Dame
die ihre Kleidung ſelbſt anfertigen
möchte, ſind meine neu eingeführten
— Kurſe
Praktiſches Zuſchneiden
ohne Zeichnen
Praktiſches Nähen auf
Einzelkarten.
Abendkurſe vom 17. Jan. ab.
Ferner
Verkaufv. Schnitten nach Maß.
Mode=Lehrwerkſtätte
Franziska Schäfer=Fiſchel
Darmſtadt
Schulſtr 1, III. — Schulſtr. 1, III. /
* 1367)
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Armaturen, Gas= und elektr. Lampen,
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Arheilgerſtr. 10, II., I.
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Spezlalgeschäft für
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Kunst-
gegenständen und ganzer Nachlässe.
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Transport-u. Reisegepäck- ersicherungen
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Schuhmacherei Groſch,
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Luiſenſtraße 40.
*
(r1210
zu verkaufen.
Emig, Erbacherſtr. 15.
Zentr. Roggenſtroh
Gelberübenſchnitzel
nicht zu verwechſeln mit in Onalität
ge=
ringeren Steckrübenſchnitzeln.
Ia Spelzſpreu
Ia kleines Mais
offeriert zu billigſten Preiſen
H. H. ADLER
Biktoriaſtraße 64 (*
Tel. 2837.
Seite 10.
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 12. Januar 1921
In Lebensfluten, im Tatenſturm.
Roman von Artur Brauſewetter.
(Nachernz verboten.)
Nun mußte vor allem ſein waltbeglückender Plan der neuen
Arbeiterwohnungen Wirklichkeit werden! Sein aufgegangener
Stern hatte ihm die Verhandlungen mit der Baugeſellſchaft
we=
fentlich erleichtert, insbeſondere was deren Kern bearaf: die
Zah=
lung der recht bedeutenden Ankaufsſumme. Jetzt brauchte man
nicht mehr ängſtlich zu ſein. Die große Erfindung, die der
Käu=
fer gemacht, das Anſehen, das ihm überall zuteil wurde, erhöhte
das Vertrauen in ſo hohem Grade, daß man ihm weitgehende
Zugeſtändniſſe in bezug auf die Anzahlung in Ausſicht ſtellte.
Kurt Splettſtößer ſchüttelte den Kopf.
„Du biſt meinen Beſtrebungen bisher ſtets mit
Zurückhal=
tung begegnet”, meinte Arno mit ſichtbarer Empfindlichkeit. „Auch
mneine ſichtbaren Erfolge haben dich aus dieſer Zurüchhaltung
nicht herausgebracht.”
„Weil ich dich nur darauf bedacht ſehe, einen Erfolg ſofort
durch den anderen zu überbicten.”
„In dem einen magſt du recht haben: das Erſchaffene
er=
freut mich nicht, ſondern nur das Schaffen, das Gewordene
nicht, ſondern nur das Werden. Ich habe es nie ſv empfunden,
wie jetzt bei dem Bau meiner Turbinen.”
„Vergiß nicht, daß du noch nicht am Ende biſt.”
„Noch nicht am Ende? Wie meinſt du das?
„Nun deine Turbine muß ſich in der Praxis bewähren.
Ge=
wiß, auf dem Prüfungsfeld hat ſie ihre Probe beſtanden. Aber
erft in dem neuen Dampfer eingebaut, auf dem Meere erft, im
Kampf wider Sturm und Wellen wird ſich ihre Kraft und
Tüch=
tigkeit erweiſen."
„Das wird ſie. Darauf kannſt du dich verlaſſen.”
„So freue dich des Erworbenen. Die Zeit, in der wir
le=
ben, wirft inmer ſcherere Schatten. Da müſſen wir lernen,
mit Weisheit und Vorſicht zu handeln. Es iſt wie mit deiner
Turbine. Du willſt ſie dem Bau eines Schiffes einfügen, damit
ſie ſein treibendes Element, ſeine Seele gewiffermaßen wird. So
leben auch in uns treibende Kräfte, die, recht genutzt und gelenkt,
gute und heilſame=Gewalten ſind. Ueberſpannen oder überhitzen
wir ſie aber, ſo treiben nicht wir ſie, ſondem ſie uns. Und es
iſt nicht auszuſagen, wohin ſie uns rreiben können."
„Ich bin bis zu dieſer Stunde der Meiſter meines Schickſals
geblieben und werde es bleiben!“
„Aber du forderſt es heraus. Alles verträgt das Schickſal.
Es läßt ſich mit Mut und Kraft meiſtern, mit Geduld auf ſich
nehmen. Nur eins duldet es nicht: den Uebermut, mit dem man
mit ihm ſpielt.”
„Meinſt du das in bezug auf weine Pläne?”
„Ja”, erwiderte Splettſtößer burz.
Der Fernrufer läutete: der Werkſtattingenienr meldete eine
dringende Arbeit, die die Anweſenheit des Direktors notwendig
machte.
Arno blieb allein. Es war etwas in den Worten
Splett=
ſtößers geweſen, von dem er ſich nicht ſo ohne weiteres frei zu
machen wußte. Eine Weile war es, als ränge ſeine Seele mit
Gewalten, die ihm bisher fremd geweſen. Dann machte er ſich
mit einer energiſchen Bewegung los und begab ſich über einige
Gänge und Flure hinwveg zu Bartin Laue, der der
Modelltiſch=
lerei vorſtand, und deſſen Widerſtand er allmählich durch die
be=
ſtechende Freundlichkeit feines Weſens gebrohen hatte.
Nach eingehender Beratung mit ihm und Peter Knackfuß
kam man dahin überein, daß man eine Liſte auf der Werft
her=
ungehen laſſen wollte, in die diejenigen der Arbeiter ſich
ein=
zeichnen ſollten, die gewillt wären, unter den angegebenen
Be=
dingungen in die neuen Wohnungen einzuziehen.
Ein Feſt im Haufe Macketatz. Arno und ſeiner Erfindung
zu Ehren wpurde es gegeben.
Der Gedanke dazu war von Karla ausgegangen. Der alte
Macketatz war ſchver für ihn zu gewinen geweſen. Er liebte
Feſte überhaupt nicht und hatte ſich ſeit dem Tode ſeiner Frau
niemals wieder zu einem ſolchen verſtanden. Aber Karla hatte
in Hildegard eine Bundesgenoſſin, die beim Vater mehr
auszü=
richten vermochte als ſie und ſeinen Widerſtand durch die
freund=
liche ruhige Art ihres Zuredens beſiegte.
Ein größerer Kreis war geladen: Anuemarie von Trotha
mit ihrer Mutter, die beiden Reckwitz, Fränlein von Pallenberg
und andere Damen der Stadt; dazu einige Offiziere, und von
den Ingenieuren der Werft die, die an Arnos Erfindung tätigen
Ameil hatten. Man genoß in dem großen Speiſcſaal ein zwar
einfaches, aber für dieſe Zeit ſeltenes Mittageſſen und zerſtreute
ſich dann in die Nebengemächer. Die Stimmung, die bereits
bei Tiſch lebhaft geweſen, nahm immer frohere und freiere
For=
men an. Mon teilte ſich in Gruppen, die ſich ſchmell und wie von
ſelbft zueinander fanden, man plauderte oder muſizierte ohne
jeden Zwang des Zuhörens.
Der Mittelpunkt der ganzen Veranſtaltung aber war Arno.
Das helle Glück, das ihm aus den jungen Augen leuchtete, ſein
ſprudelndes Weſen und ſeine geſellſchaftliche Gewandtheit, die
das Bewußtſein ſeiner Erfolge heute noch ſicherer und
geſchmei=
diger machte, übte ihren Zauber auf alle, die mit ihm in
Be=
eührung kamen. Er hatte ſeine Laute mitgebracht und ſpendete
heute, während er ſich ſonſt eine gewiffe Zurückhaltung aufflegte,
mit freudiger Freigiebigkeit ein Lied nach dem anderen, bald
ein ernſtes, bald ein heiteres, jetzt eins, das in heißer Liebe
warb, dann einen übermütigen Burſchen= oder Soldatenſang.
Und jedesmal, wenn er begann, verſtummte die lebhaft geführte
Unterhaltmg. Und wenn er aufhörte, rairſchte jubelnder
Bei=
fall durch dem Muſikſaal.
Kurt Splettftößer befand ſich zum erſten=Male ans einer
ge=
ſelligen Veranlaſſung im Macketatzſchen Hauſe; er hatte es bis
dahin nur zu geſchäftlichen Geſprächen betreten.
Gerade als er ſich hierher begab, hatte er Nachrichten
er=
halten, die ihn um ſo nachdenklicher ſtimmten, als er ſie aus
glaubwürdiger Quelle empfangen. So hatte er Arnos Geſang
mit ſehr geteilten Empfindungen angehört und war jetzt, um ein
wenig allein zu ſein, in das durch einen ſchweren
Sammewor=
hang vom Muſikſaal abgeſchloſſene Bibliothekzimmer getreten, un
ſich hier in eine Mappe zu vertiefen, auf die ihn vorhin der alt
Macketatz aufmerkſam gemacht hatte. In einer Reihe guter
Zeichnungen und Abbildungen ſtellte ſie das Werden der Wer
von ihren erſten beſcheidenen Anfängen bis zu ihrer heutige
gewaltigen Ausdehnung anſchaulich dar.
„Für Sie iſt derartiges nichts, nicht wahr, Herr Direktor?”
Klara Macketatz ſtand vor ihm. Er war ihr erſt einmal be
gegnet, an jenem Morgen vor einigen Tagen, da er ſie durch die
Werft führte. Aber hente in dem leichten, mattgrünen Geſell
ſchaftskleide, das ihre ſchlanke Geſtalt wie fließendes Waſſer
um=
ſpielte, ſah ſie ganz anders aus als damals in dem eng an
ſchließenden Jackett und dem dunklen, ziemlich tief auf die Stirn
ſchattenden Filzhute.
„Jedenfalls machen mir dieſe Zeichnungen mehr Freude,
erwiderte er ausweichend, indem er ſich erhob. „Es iſt eine Luſt
die Macht menſchlicher Energie ſo handgreiflich vor ſich zu ſehen.
So etwvas hat mich von jeher angezogen.”
„Weil Sie ſelber ein Mann der Energie und Arbeit ſind.”
„Kennen Sie mich ſo genan?”
„Es gehört keine Kunſt dazu. Auf Ihrem Geſichte ſteht ei
geſchrieben. In Ihrer ganzen Erſcheinung. Sie ſind ein Freund
des Hern Morgenroth, wie er mir einmal erzählte, und woh
auch in ſeinem Alter. Wenn man Sie aber beide zuſammen
ſieht, ſo möchte man Sie um mindeſtens zehn Jahre älte
ſchätzen.”
„Die Luft, in der Sie groß geworden, hat Sie wenigſtens
nicht zur geſellſchaftlichen Schmeichelei erzogen.”
„Auch glaube ich nicht, daß ein Mann wie Sie für Schmei
cheleien empfänglich wäre. Zudem iſt das, was die Eitelkeit den
Frau verletzen könnte, für den Mann etwas der Schmeichelen
Nahekommendes: wenn man ihm ſagt, daß er älter iſt als ſein
Jahre.”
„Ich hatte eine ernſte Kindheit. Wem da der Sonnenſchein
fehlt, der wird früher reif als die anderen.”
„Freilich . der wird früher reif,” erwiderte ſie nachdenk
lich. „Warum fehlte er Ihnen? . . . Doch wir wollen die
Vor=
hänge wieder zuziehen. Es iſt ein bißchen laut da drüben,
So . . . jetzt beantworten Sie mir meine Frage!”
„Weil meine Mutter früh ſtarb und mein Vater in ſeinen
Einſamkeit verknöcherte,” erwiderte er langſam, als würde es
ihm nicht leicht, von ſeinen perſönlichſten Angelegenheiten zuſ
ſprechen. „Geſchwiſter hatte ich nicht. So war ich viel allein.”
„Aber dann kamen Sie auf eine Univerſität. Sie lernten
das Studentenleben kennen.”
„Ich hatte ſchwer zu ringen, mein Vater gab mir nichts. Er
konnte es wohl auch nicht.”
„Ja, wovon lebten Sie denn?”
„Nun, wovon ſolch ein Student lebt: von Nachhilfeftnden
für unbegabte Schüler, vom Korrekturenleſen auf den Zeitungen
und dergleichen.”
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