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Nr. 9
Montag, den 10. Januar
1921
Reichsſinanznot und Hilfe.
Von Prof. Dr. Georg Jahn=Braunſchweig.
W.S. Jur Voranſchlag des Reiches für 1920/21 ſtehen auf der
Einnahme= und auf der Ausgabeſeite 38 Milliarden Mark. Ob
es bei den ordentlichen Ausgaben mit dieſer Rieſenſumme ſein
Bewenden haben wird, fteht dahin; ſicher dagegen iſt es, daß die
Einnahmen nicht entſernt an die eingeſetzten 38 Milliarden
heranreichen werden. Nach den Mitteilungen, die vor kurzem
im Reichsanzeiger geliacht wurden, wird ſich bei den direkten
Steuern uud den Verkehrsſteuern gegenüber dem Einnahmeſoll
vorausſichtlich ein Ausfall von 11 bis 12 Milliarden ergeben.
Ebenſo bleiben die Zolleinnahmen hinter dem Voranſchlag
zu=
rück. Nur die Verbraucheſteuern (Kohlenſteuer, Tabakſteuer,
Weinſteter uſw.) entwickeln ſich günſtig, da ſie als Wertſteutern
im Eleichſchritt mit der Preisſteigerung bei gleichbleibendem
Verbrauche einen wag;ſenden Ertrag abwerfen müſſen. Im
gan=
zen rechnet man für das lauſende Eratjahr mit einem Fehlbetrag
von mindeſtens 10 Milliarden Mark. Er wird durch
neugedruck=
tes Papiergeld gedeckt.
Neben dem oidentlichen Etat ſteht der außerordentlübe, in
dem vor allem die Ausgaben aus der Erfüllung des
Friedens=
vertrages untergebracht find. Die Höhe der Ausgaben ſteht hier
überhaupt nicht feſt und läßt ſich kaum ſchätzen, ſo lange unſere
Verpflichtungen nicht endgültig normiert ſind. Den Hauptpoſten
bildet die Bezahlung der 2 Millionen Tonnen Kohle, die wir
nach den Ablommen von Sy mnnatlichf ohne Gegenleiſtung an
Frankreich, Belgien und Italien liefern müſſen. Sie koſten dem
Reiche annähernd 3 Miüiarden Mark im Monat. Dazu kommen
die Beſatzungsfoſten, die Eniſchädigungen der
Schifſahrtsgefell=
ſchaften, der Uinternehmngen in den aßgetretenen Gebieten, der
Auslandsdeutſchen uſw. Da laufende Einnahmen nicht
vorban=
den ſind, müſſen ſie geſchaffen werden. Und das Hilfsmrittel iſt
auch hier wieder die Notenpreſſe.
So miußte die Menge des umlaufenden Papiergeldes mit
unerkittlicher Notwenßigkeit wachſen. Anſaug 1919 betrug der
Uimlauf an Banknoten und Darlehenskaſſenſcheinen reichlich 33
Mickiarden Matk, ein Jahr ſpäter waren es bereits 491,
Milliar=
den, und bis Anfang Dezemßer dorigen Jahres war die Summe
auf nicht weniger als 76½ Milliarden geſtiegen. Ant
Jahres=
ſchluß werden es annähernd 80 Milliarden geweſen ſein, und da
die Ansgaben in unverminderter Stärke fortlaufen, müiſſen wir
damit rechnen, daß am Schluſſe des Etatjahres, alſo am 1. April
1921, die 100 Milliarden erfeillt ſein werden. Wezin die
mitge=
teilten Sckätzungszehlen ſich als zutreffend erweiſen ſollten,
wer=
den wir alſo das Bild bekomman, daß im Etatjahr 1920/21 vont
alen orkentlichen und außerordentlichen Ausgaben nur 28
Mil=
liarden durch Steuern, deu ganze Neſt von 45 bis 50 Milliarden
durch nengedrucktes Papiergeld gedeckt vorden iſt.
Wohin dieſe Entwicklung führt, fteht allen Wiſſenden mit
unheimlicher Klaxheit vor Augen. Dr die dauernde
Geldvermeh=
rung nicßt mit einer entſprechenden Sieigerung der
Gittererzeut=
gung Hand in Haud geht und in dem erſorderlichen Umfang gar
nicht gehen kann, muß ſich im Verhältnis zur Geldausgabe
in=
ausgeſetzt die Nachfrage vermehren. Wachſende Nachfrage aber
bedeuiet ſteigende Preife. Und ſo kommt die Verſchiebung der
Preiſe nach oben überhaupt nicht zum Stillſtand und untergräbt
damit alle Berechnung und geordneie Wirtſchaftsführung in
Staat und Gemeinde, Ueternehmung und Haushalt. Aus diefenr
ewigen Kriſenzuſtand der Volkswirtſchaft gilt es nur einen
Aus=
weg: der Staat muß die Arbeit der Notenpreſſe über den
Ver=
kehrsbedarf hinaus einſtellen und ſeine Ausgaben wieder
aus=
ſchließlich aus dem Ertrage von Steutern und Anleihen decken,
da er nur ſo die Verſägung über ſirtſchaftlich vorhandene
Kauf=
kraft erhält. Dann eiſt hört die von der Geldſeite kommende
Aufelähung der Preife auf uud ihre Bildung wird — allerdings
auf höherem Eeſamtnivequ — wieder das Ergebnis des
Wechfel=
ſpiels von Angebot und Rachfrage auf dem Markte.
Die Geſundung unſerer Wirtſchaft hängt alſo durchaus ab
von der Geſundung der Reichsfinanzen. Das konn keinem
Zwei=
fel unterliegen. Indeſſen, köunen wir denn überhaupt noch die
ungeheutrliche Finanzwirtſchaft des Aeiches durch Steuern und
Anleihen allein wieder einrenken? Die breiten Maſſen ſind
aller=
dings ſeit der Einführung des Steuerabzuges an der Grenze
ihrer Leiſtungsfähigkeit angelangt, aber es laufen noch
Hundert=
tauſende, vielleicht Millionen in Demſchland herum, die im
Ver=
gleich zu ihren Einnahmen lächerlich geringe Steuern zahlen und
das Reich um Miſſiarden und aber Milliarden betrügen. Jeder
Schieberprozeß deikt große Einkommen und Vermögen auf, die
der Steuerbehörde unbekannt ſind. Der Handel ſchwimmt in
Geld, und über welche Mittel die Landwirtſchaft heute verfügt,
iſt auſcheinend nur dem Fiskus unbekannt. Wenn die
Ein=
ſchätzungskommiſſionen und Finanzämter rückſichtslos
durch=
greifen, laſſen ſich Ricſenſümnen für das Reich gewinnen, durch
die das Loch im ordentlichen Etat ſicherlich zu einem erheblihen
Teil gefült werden kaun.
Sodann ager muß unter allen Umſtänden und ſo ſchziell wie
möglich die unverantwortliche Defizitwirtſchaft von Eiſenbahu
und Poſt aufhören. Sie iſt der Ruin der Reichsfinauzwirtſchaft.
Was iſt ſas ſür ein Zuſtaud, daß die Gzüter und Perſonen halb
umſpnſt befördert werden uud das Reich 20 Milliarden zuleg”,
die den Steuer=;tiag auffreſſen und die Notenpreſſe in
unauf=
hörlicher Bewequug halten! Nur reſolute Tarifpolitik kann hier
Ordnung ſchaffen und das Gleithgewicht von Einnahme und
Ausgabe in den wichtigſten Verkebrsanſtalten des Reiches wieder
herſtellen. Gelriß iſt jede neue Belaſtung für das
Wirtſchafts=
leben ſchtber, aber die indirekte Belaſtung durch fortſchpeitende
Euflation iſt unendlich viel verhängnisvolſer, als es die
unst=
läßliche Erhöhung der Tarife jemals ſein kann.
Rückſichtslofe Steucreinſchätzung und Beſeitigung der
Defi=
zitwirtſchaft im ſtaatlichen Verkehrsweſen dermögen foeilich allein
die uotivendige Hilfe nicht zu bringen. Sie würden wohl zur
Valanziernug des ordentlichen Etats genügen und könnten
ſo=
gar uoch einen ließerſchuß zur Rbbürdung ſchuelguder (ch:lden
ergeßen, wenn die rieſenhaften außerordentlichew Ausgaben aus
der Erfüllung des Friedensbertrages nicht wäreu. Hier kann nur
die beſchleunigte Einziehung des Reichsnotopſers, die nun
end=
lich beginnen ſoll, etwas helfen. Urſprüngiſch als Mittel zur
Verringerung der ungeheueren Reichsfchulden und damit auch
zur Herabſetzung der Zinslgſt gedacht, wied der Ertrag des
Reichsnoitzſers ledi iich hazu dienen, auf einige Zeit die Arbeit
der Nojenpreſſe zuta Stillſtand zu bringen. Denn felbſt wvenn
er, wie iau=ße in allz pptimiftiſeher Weiſe hoffen, 20 Milliarden
ausmachen follte, ſo würde danrit doch nur der Bedarf etwa des
erſten Vierteljahres 1921 gedeikt ſein. Dann beginnt das Suchen
nach Einnahmequellen von neuem, und es wird nur übrig
blei=
ben, zu dem Mittel der Zwangsanleihe zu greifen, das der
Reichsbankpräſident vor kurzem ſo eindringlich empfohlen hat.
Roſige Ausſichten für uuſer Wirtſchaftsleben ſind das wahrhaftig
nicht; aber das WZiehtigſte bleibt nach wie vor die Stillſetzung der
Notenpreſſe, ohne die Deutſchland immer mehr in ruſſiſche
Zu=
ſtände hineingerät und unaufhaltſanzem Verfalle preisgegeben iſt.
Der Fehlbetrag im Reichshaushalt für 1920.
* Berlin, 9. Jan. (Tel. unſerer Berliner
Ne=
daktion.) Wie die Neue Hamburger Zeitung aus
parlamen=
tariſcher Quelle erfährt, ſchließt in den erſten 9 Monaten der
Reichshaushaltsctat für 1920/21, das iſt von April bis Dezember
1220, mit einem Geſamtfehlbetrag von 14½
Mil=
liarden.
Die Brüſſeler Konferenz auf unbeſtimmte Zeit
verſchoben.
Brüſſel, 8. Jan. (Habgs.) Die
Sachverſtändigen=
konferens, die ſich auf den 10. Januar vertagt hatte, dann
aber am 15. Januar wieber in Brüſſel zuſanmentreten ſollte, iſt
abgeſagt und auf unbeſtimmte Zeit verſchoben
worden. Ihr Wiederzuſammentritt wird erfolgen, ſobaid der
Oberſte Rat in Paris ſeine Arbeiten beendet haben wird.
Freigabe des deutſchen Eigentums in Italien.
Rom, 8. Jan. (Wolff.) Wie die Agenzia Stefani mitteilt,
wurde ein Dekret veröffentlicht, demzufolge die Regierung, die
von der beutſchen Regierung mit Bezug auf das italieniſche
Eigentum ergriffenen Maßnahmen begrüßt und auf das
Italien nach dem Vertrage von Verſailles zuſtehende Necht
der Beſchlagnahme deutſchen Eigendums
ver=
zichtet, ſoweit deſſen nach der gegenwärdigen Marktlage zu
be=
meſſender Wert die Summe von 50 000 Lire nicht überſteigt. Die
Bewertung zifaßt lediglich das Eigentum deutſcher
Staatsange=
höriger in Italien und den Kolowien. Falls jedoch die deurſchen
Staatsangehörigen über ein nicht unbeträchtlihes Eigentum in
Auslande herfügen, ſo foll ihr in Italien befindlicher Kleinbeſitz
nicht freigegeben werden. Die Belvertung geſchieht ausſchließlich
durrch den italieniſchen Staat, ohne daß ein Rechtsmittel zuläſſig
iſt. Bei der Freigabe ſollen die Rechte Dritter geſchützt werden.
Die Freigabe kann an Bedingungen geknüpft ſein, wobei
beſon=
ders, züiter Berückſichügung der ge enwärtigen Wohyungsnot,
au die ien Eigeutm Deutſcher ſtehenden Häuſer und dergleichen
gedacht wird.
Die Verhandlungen über einen amerikaniſchen
Kredit.
Berkin, 8. Jan. (Wolff.) Der Voſſiſchen Zeitung, die
fürzlich einen Bericht, der Morning Poſt über Verhandlungen
brachte, die tegen Vermüttlung eines Kredits an
Deutſchland in den Vereinigten Staaten
ſtattge=
funden hätten, wobei der deutſchen Regierung die Abſicht
unter=
geſchoben wurde, ſich der Amrikaner zu bedienen, um den
Schuldzahlungen an die Entente zu entgehen, wird von
zuſtän=
diger Seite mitgeteilt: Mit W. W. Brquer haben allerdings
we=
gen Vermittlung eines Kredits ſcitens der War Finauce
Coor=
poration an Deutſchland für den Bezug von Nohſtoffen
und Lebensmittel us den Vereinigten Staaten
Verhand=
lungen ſtattgefunden, die bereits längere Zeit zurückliegen. Daß
Braiter ein Vertreter der deutſchen Regierung iſt, iſt nicht
rich=
tig, ebenſotvenig, daß die deuiſche Regierung varlange oder
der=
langt habe, daß bei Bezahlung ber deutſchen Schuldbeträge an
die Entente die amerikaniſche Anleihe einen unbedingten
Vor=
rang erhalten müfſe. Dieſes Verlangen geht vielmehr von
amerikaniſchen Kreiſen aus, die dieſe Kreditprojekte bearbeiten
und naurgemäß das Beſtreben haben, die Kredite möglichſt mit
Vorrechten auszuſtatten. Die deutſche Regierung ſteht dieſem
Verlangen aber vollſtändig fern.
Die Pariſer Konferenz.
T.1. London, 9. Jan. Lloyd George wird am 18.
Januar London verlaſſen, um an der
Alliiertenkonfe=
renz teilzunehmen. Man denkt, daß die Konferenz etwa vier
Tage in Anſpruch nehmen werde.
Oberſchleſien.
Die Ausweiſung deutſcher Abſtimmungsberechtigter.
Gleiwitz, 8. Jan. (Wolff.) Die interalliierte Kommiſſion
hat den Lehrer Hartmann aus Gleiwitz der ſeit
20 Jahren in Oberſchleſien tätg iſt, mithin laut
Abſtimmungs=
regiement abſüimmungsberechtigt iſt, den „
Ausweiſungs=
befehl zugeſtellt. Hartmann, der Vorſitzender des
ober=
ſthleſifcen Lehrernerbandes iſt und durch ſein mutiges
Auf=
treten für die deutſche Sache ſich algemeiner Beliebtheit erfreute,
hat Oberſchleſien bereits verlaſſen. (Aus dieſen fortgeſetzten
Aus=
weiſungen Deutſchgeſinnter ſpricht eine offene Stellungnahme
der interalliierten Kommiſſien zu Gunſten Polens, denn von
Austreifungen polniſcher Ketzer hat man bisher noch nichts
ge=
hört. D. Red.)
Eine Falſchmeldung des „Echo du Rhin”
Koblenz, 8. Jan. Die Preſſeſtelle des Reichskommiſſars
für die beſetzten rheiniſchen Gebiete meldet: Das Echo du
Rhin hat ver längerer Zeit aus leicſt erſichtlichen Gründen
unter der Ueberſchrift „Deutſchland führt Milch aus”, die von
vornherein unwahrſheinliche Bebauptung aufgeſtellt, daß die
Außenhandelsſtelle in Werlin die Bewilligung zur regetmäßigen
Ansfuhr von Miuch nach Dänemark erteilt habe. Dieſe Nachricht
iſt aus dem Echo du Rhin auch in verſchiedene deutſche Blätter
übergegangen. Wie wir demgegenüber von zuſtändiger Seite
erfahren, iſt niemals eine Ausfuhrgenehmigung
für Milch erteilt worden.
Aus dem beſetzten Gebiet.
f. Koblenz, 9. Ja. In einem hieſigen Hotel wurde während
eines Kraual’s ein amerikaniſcher Soldat von einem zu
Hilfe gerufenen Maun der Militäxpolizei erſchoſſen. Dieſer ſelbſt
wurde ſchwer verletzt. — Das amerikauiſche Gierilt verurteilte
einen hiefigen Einohner, der unerlaubt Waffen in ſeinem Beſitz hätte,
zu 6. Mk dnaten Zwuugäfpbeit.
Foblenz=Lützel, J. Jau. Iu der Feſte Franz, die
gegen=
wärtig geſchleift wird, ſind greuelhafte Verwüſtungen
an=
gerichtet worden. In dem leer ſtehenden Schuppen wurden die
Fuß=
bodenbretter herausgreiſſen, ebenſo die ganzen Fenſtervahmen. Sogar.
mächtig diche quadratiſche Balken wurden abgeſägt, und was das
Un=
verfrorenſte war, an dem vorgeſchobenen Außenfort Nübenacher Schatze
wurde eine große Anzahl Bäume, durchweg Abazien, glattweg gefällt,
an Ort und Stelle regelrecht zerteilt und weggefahren. Erſt durch
Auf=
ſeher, die angeſtellt worden ſind, wurden die Plünderungen eingeſtellt.
Die Berliner Handelskammer zur
Wirtſchafts=
lage.
Berlin, 8. Jan. (Wolff.) In der erſten
Haudels=
kammer=Vollderſammlung des neuen Jahres wurde
die im vergangenen Jahre auf die deutſche Volkswirtſchaft
aus=
geübte niederdrückende Wirkung von dem Vorſitzenden der
Handelskammer auf eine Reihe von Tatſachen zurückgeführt und
feſtgeſtellt, daß z. B. die Hoffnung auf eine größere Stetigkeit den
wirtſchaftlichen Entwislung im vergaugenen Jahre nicht erſüllte.
Als beſondere Hemmungen wurden der Kohlen= und
Rohſtoff=
mangel, die Schädigung der Eiſen= und Stahlivareninduſtrie
durch das Spa=Abkommen, der Valutaſtand, die wilden Streiks
und die Känferohnmacht hervorgehoben. Die Eutwicklung
derwirtſchaftlichen Zukunft ſei infolge des
Damokles=
ſchwertes der an die Sieger zu entrichtenden Entſchädigung noch
ungewiß. Trotz des ienig tröſtlichen Bildes ſeien aber die
An=
zeichung der Wiedergeneſung bemerkbar. Die
Ueber=
zeugung, daß unſerem Elend nicht durch Staatsallmacht, ſondern
nur durch fruchrbringende Arbeit abzuhelfen iſt, gewinne au
Bo=
den. Der größere Arbeitswille, der ſich 1920 bemerkbar machte,
wird, wenn wir in die Lage kommen, billigere Rohſtoffe,
insbe=
ſondere Kohſen und Eiſeu, zu verwerten, zu der dringend
be=
nötigten Steigerung der Gütererzeugung und damit zu einer
Verbilligung der Bedarfsartikel führen. Nur auf dieſem Wege
könne ſich eine ausſichtsreiche Zukunft anbahnen, zumal unſere
Erfindungsgabe und unſere Unternehzntngsluſt noch ungebrochen
ſind. Vorausſetzung hierfür bleibe aber, daß der Friedensvertrag
micht in einer Weiſe zur Ausführnng gelange, die von
vorn=
herein alle vorhandenen Keime der wirtſchaftlichen Geſundung
vernichte.
Keine Rücktrittsabſichten der öfterreichiſchen
Regierung.
Wien, 8. Jan. (Wolff.) Zu den in den letzten Tagen
ver=
breitsten Gerüchten über Nücktrittsabſichten der
Re=
gierung wird von maßgebender Seite feſtgeſtellt: Die
Demiſ=
ſionsgerüchte ſind offenbar durch die von der Regierung
rückhalt=
los zugegebene kritiſche Lage der Staatsfinanzen
hervorgerufen worden. Die Regierung iſt ſich aber im Klarem
darüber, daß ihr Rücktritt in dieſem Augenblicke nur noch die
Lage berſchärfen würde. Sie glqubt es ihrer Verantortung
ſchuldig zu ſein, auf ihrem Poſten auszuharren. Geſtützt auf das
Vertrauen der Mehrheitsparteien im Natonalrat und im
Be=
wußtſein, daß ihre redlichen Abſichten nicht mißdentet werden
können, wird ſie ihre Bemühungen zur Ueberwindung der
augen=
blicklichen Kriſis fortſetzen.
Funkdienft zwiſchen Frankreich und England.
Paris, 8. Jan. Nach einer Havasmeldung iſt heute
vor=
mittag ein neuer Funkdienſt zwiſchen Frankreich
und Englaud eröffnet worden. Der erſte Funkſpruch wurde
zwiſchen Präſident Millerand und König Geory ausgetauſcht.
Rußland.
Schnvere Arbeiterunruhen.
* Berlin, 10. Jan. (Tel. unſerer Berliner
Redak=
tion.) Wie aus Warſehau mitgereilt wuird, fauden in den Werken von
Briansk (Gouvernemeut Orel) ſchwere Arbeiterunruhen
ſtatt. Die Stadt befand ſich mehrere Tage in den Händen der
Aufſtän=
diſchen. Aus Moslan entſandte Truppen warfen den Aufſtand nieder;
300 Perſonen wurden erſchoſſen. — Nach einer Meldung aus
Odeſſa hat ſich die Bevölkerung Odeſias gegen die Sonjetrcgierung
erhoben. Die Bewegung dehnt ſich in der ganzen Gegend des
Schuar=
zen Mceres aus.
Die Verhandlungen mit Rumänien.
Paris, 8. Jan. (Havas.) Das Rumäniſche Preßbureau teilt mit,
daß die Verhandlungen mit Sowietrußland nicht
ab=
gebrochen ſind und noch fortdauern. Der rumänſſche Standpunkt
ſei der, daß zwiſihen den beiden Ländern kein Kriegszuſrand herrſche.
Die Zuſanmenzichung der roten Tauppen an der rumäniſchen Grenze
ſcheine auf die Norendigkeit zurüickzuführen zu ſein, den ruſſiſchen
Truppen Winterglartiere in der am beſten mit Lobensmittein verſorgten
Gegend zu beſchaffen. Es fei ſicher, daß der Friedenszuſtand mit
Ruß=
kand fotdauern wuerds Wenn die ruintänifchn Regierung feindſelige
Libſichten hätte, ſo würde ſie ſich den Augenblick zunutze gemagt haben,
in dem Nußland mit Polen und den verſchiebenen rufſiſchen Generälen
in Kriege ſtand. Daraus folge, daß ſeine friedlichen Abſihten
unan=
ſechthar ſeien.
Helſingfors. 8. Jan. (Hadas=) Gerücktweiſe verlautet, daß
beträchtliche bolſchewiſtiſihe Streitkrüfte zwiſchen
Molodetſchno und Orchn, ſowie bei Pſkowo zuſammengezogen
ſeien. Man habe den Eindruck, daß, wenn die bolſdewiſtiſche Offenſive
n und Numänien zu trenne
ſtattfinde, ſie darauf geriltet
Die Antibolfchrwiſten.
Paris, 8. Jaſ. (Wolff.) Heute nachmittag ſind etwn 30
Mitglie=
einer Sitzung
der der gefetzgebenden zuſſicken Verfaurmlung hie
zuſammengetreten. Der Zwerk der Veratung iſt, die Mittel feſtzulegen,
ußland von
die geeignet erſiheinen,
jeder beſteht
Die Mehrhkt
bekämp
außen
der
Nadetten=
aus Sozialren
Cinige aber gehör
tio
parrtei an. Auch Tſerelli, der zugenblickliche Delegierte der Regi=rurutn
von Georgien, wird den Sitzungen beitvohnen. Bon den bekannten
Per=
ſönlichkeiten, die an der Sitzung teilnehmenl, ſind zu neunen Keren=kij,
Miliukow, Maklakow und Arkſenticw.
Die Eiſenbahner gegen Miniſter Wirth.
Berlin, 9. Jan. (T.11.) Wie die „Poſt” meldet, hat die
Rede des Reichsfinanzminiſters Wirth im Finanzpolitiſchen
Ausſchuß des Reichswirtſchaftsrates in den führenden Kreiſen
der Eiſenbahnerorganiſationen ſtarke
Verſtim=
mung hervorgerufen, da Reichsfinanzminiſter Wirth von
Aufwendnngen des Reiches in Höhe von 7 Milliarden
ge=
ſprochen habe, während das Finanzdrograumn der Regierung,
das Staatsſekretär Schröder enttvickelte, mit einer Zunahme
von 2½ Milliarden reihnete. Die
Eiſenbahnerorganiſatio=
nen wwollen gegen die Rede beim Reichswirtſchaftsrat
Ein=
ſpruch erheber
uird ſich in ſeiner Sitzuug ane
Das Fteichskabin
rDeckung der für die Eiſenbahuer
Montag mit der Frage
und Beamten erſorderlichen Summen befaſſen.
Von einem Berliner Korreſpondenzbureau wird verbreitet,
Staatsſekretär Stieler vom Reichsverkehrsminiſterium habe
Rummer 5
Gerte 2.
Durmſtädter Tagblatt, Montag, den 10. Januar 1921
bei den letzten Verhandlungen über die Beamtengehälter
im Reichsfinanzminiſterium eine Verdoppelung der
Per=
ſonen=und Gütertarife in Ausſicht geſtellt. Dieſe
Nachrieht iſt unrichtig. Der Staatsfekretär hat lediglich im
Laufe der Diskuſſion ausgeſührt, wenn das jetzige Defizit von
15 Milkiarden durch Tariferhöhungen ausgeglichen werden folle,
türde mindeſtens eine Verdoppelung ſämtlicher Tarife erfolgen
müſſen. Er hat jedoch nicht geſagt, daß eine derartige Abſicht im
Reichsverkehrsminiſterium beſtehe, sielmehr betont, daß ſich
gegen eine dolche Belaſtung des Wirtſchaftslebens die ſchwerſten
Bedenken erheben müßten. Daß Tariferhöhungen in Ausſicht
ſtehen, iſt bekaunt. Jedenfalls iſt mit einer ſtarken Erhöhung der
Ginertarife zu rahnen und auch eine Erhöhung der
Perſonen=
fahrpreife wird ſieh nicht ganz umgehen laſſen, aber nur mit aller
Vorſicht und in mäßigen Grenzen erfolgen können.
f. Köln, 9. Jan. Zur Eiſenbahnerfrage teilt die
Rheiniſche Zeitung mit, daß die Eiſenbahner des
beſetz=
ten Gebietes zu dem Angebot des
Reichswirtſchaftsminiſte=
riums erſt teilweife Stellung genomen haben. Wie ſie von
zu=
ſtändiger Seite erfährt, driickt ſich in den angenommenen
Ent=
fchließungen ſtarke Unzufriedenheit über das Angebot aus, und
greichzeitig wird vom Hauptvorſtand des deu ſchen
Eiſenbahner=
verbandes verlangt, unter keinen Umſtänden einzuwilligen,
ſon=
dern au den urſprünglichen Forderungen fentzühalten. Die
praß=
gebenden Organiſationscſtanzen haben ſich bis zur Stunde noch
nicht verbindlich geäußert. Das wird erſt geſchhen, nachdem der
erweiterte Vorſtaud des Eifenbahnerverbandes am kommenden
Sonntag in Berlin alle in Frage konimenden Konſeguenzen
er=
wogen hat. Die Entſcheidungen ſind jedenfals in den erften
Tagen der komneenden Woche zu erwarten.
Die Streikbewegung.
Schließung der Fabrik Ludwig Loewe.
Berlin, 8., Jan. (Wolff.) Wie die Blätter melden, hat die
Dircktivn der Firma Lusliig Loewe wegen
Aubeiterobſtruktio=
nen die Fabrik geſchlofſen und fämtliche A=beiter
ent=
laſſen. Die Arbeiter hatten geforderr, daß die Einkommen der
Kurz=
arbeiter dem der Vollarb=ter gleiaheſtllt werden näiſſe. Als die
Firma dies ablehnte, erſchienen die Arbeiter ſtels vollzählig zur Arbeit
und ſetzten die ſtillſtehenden Aeeſchinen eigemmithtrg iu Gang, ſo daß der
Firma kein anderer Beg mehr übrig blieb, als die Werke zu fchließen.
Letzte Nachrichten.
Berlin, 8. Jan. (Wolff.) Wie der Verband der Geſchäfts= und
Induftriehausbeſitzer in Berlin, alte Jakobſtraße 22, mäteilt,
wurde geſtern der Reichsverband denticher
Ge=
ſchäfts= und Induſtriehansbeſitzer gegründet zu
dem Zwece, die Intereſſen der beteiligten Kreife im geſamten
Reuhsgebret zu wahren uend zu fördern.
Berkin, 8. Jan. (Wolff.) In Mailand beginut, wie die
deurtſehe Liga für den Völkercend mittcilt, an 12. Fehruar eine
von ger italieniſthen Ligay für den Voklerbund vermilaßte
Kon=
ferenz, airf der Deutzch and, Ocſterreich, lingarn, Bulgarien,
Frankreich und England dertreten ſcür werden. Als Vertreter
der deutſchzen Liga für den Völkerhund gehen Reahsxüniſter a.
D., Dernburg, Profeffor Dr. Jgechh und Johannes Tied)e nach
Mailond.
München, 9. Jan. (Vokff.) Auf der Xohbengrube
Hausham her Pelzberg brach m vergungener Racht ein
Gru=
benbrand aus. 7 Pcrſonen nämlich 3 Beamte und
4 Bergarbeiter ſind ums Leben gekommen.
Weimar, 8. Jch (Wolff.) Die geſkern in Weimar
verſam=
melten außerardentlihen Intarefſenverkreter für Handel,
Indu=
ftrie, Handwerk und Lauywirtſchaft der Progin; Sackſen und
der Freiſtaaten Sachſen, Thäringen, Anhalt und Bigunſchweig
haben ſich zu einem Wärtſchaftsverband
Mittel=
dertſchland ufummengeſchloſſen. Xufgabe des Verhandes
ſock es ſein, die Intereſſen des mitteideutzſchen Wirtfchaftsicbens
geichtoffen und kraftvoll zu vertreten. Für die weiter
Behand=
lung der Angeſegengeit wurde eim Arbeitsausſchuß eingeſetzt.
Hamburg 8. Jan. (Wolff.) Rach dreitägiger Verhandlung
fprach das Landgericht heuts das Urteilin dem großen
Schieber= und Bctrugsprozeß gegen den Studenten
Pop aus Bukareſt, den Kaufmann Siegfried Mfttler aus Wien,
der früheren Thegterdrrektar Haunaſchek, den Kaufurann
Hein=
rich Diebmann=Wien und den Kaufmanu Otta Teg mieher, die
be=
fchuuldigt waren, durch berügeriſche Handlungen die
Einkaufs=
zentraſe in Berlin, ſowie andcre Behörden und Perſonen um
zchr als 300 0/0) Mark geſchädigt zu haben, während der
Ver=
fnch, die Stadt Dresden um 6,3 Milſionen Mark zu ſchädägen,
mißglückte. Es handeßte ſich um den Verkauf von mehreren
100 00 Büchhſen Pferdefleiſchkongerven, dre als
Rind=
fleiſch verkauft wurden. Das Gericht verurteilte Pop zu 15
Mo=
naten Gefängnis und 50 (70 Mark Geldſtrafe, Mittler zu 2
Jah=
ren Gefängnis und 50609 Mark (fdſtrefe, Hannaſchek zu 3
Mo=
vüten Gefängnis und 300) Mark Geldſtrafe und Tegtmehen zu
1000 Mark Geſdſtrafe.
Breen, 9 Jen. (Wolff.) Bei der heute ſärttgeſdenen
Volksentſcherdung in der Frage: „Solk der Senat
zu=
rücktreten”, wurden in 13f Bcyirken 43 777 Ja unu 23509 Rein
abgegeben, eim Beyirk füeht nuneh ans.
Ron, 8. Jan. (Strfani.) Vormittags wurde auf denr Schkoffe
Aglio (Pemonc im engſiem Famölfenkreiſe die Vermählung
der Prinzeſſin Bonavon Saboyen mrit dem
Prin=
zen Konrad von Tayern vollzagen. Der König, die
Kö=
niginmutter ſowie akke Prinzen des Haufes Saboyen und die
Angehörigen des Prmzen Kograd wohnten der Feverlichteit bei.
Die Eheſchliefungärrkunde wurde vor Giolitzi anfacnonmen.
Barceleng, 8. Jan. (Havas.) Das engliſche Schiff „
Ni=
waſo” (4000 Tannen) iſt mit einer Ladung Getreide, von
Argen=
tinien kmmend, an der Mündig des Llebrogat in der Nähe von
Bareelona geſcheitert.
*
Matrid, 8 Ja. (Hauas.) Lacinzua wrrde geſtern vom
König empfangen und hatts grit rlmnn eime haßb vündige
Unter=
redung. Er weigerte ſich, über den Gegenſtand dieſes Befuches
irgendwelche Erklärungen zu geben.
Madrid, 8. Jan Gauas.) Die 23 Bergarbeiter, die
in dem Bergwerk verbleiben mußten, in denx vor einigen Tagen
ein Grrbenhuand ausgebrochen war, werben als endgältig
verloren angeſehen.
Stadk und Land.
Dermſtadi, 10. Januar.
Tagckarinuüg zux Sitzung des Frobinrziulansſchufſes der Prp=
Staztenſurg an Mittmoch den 12. Janzmr 1921, vormittags
IIDr: 1. Endignung vom Grundſküicker nürd
Fricden sſtraße.
ir Mühſheur zum Deu svir Rieinwwoßgungen. 2.
Büngeu
ihrei Gahn anf Enzrigmitg von Mmgelande.
* Zar Ermüſurng der Jnveinnverf.sFeri-n
Reichsaubeitsminiſterium wird uns geidriben:
verſicherungsmarken feit Em 20.
Nennweut verfmft weibenr, berliht auf dein
außerordentliche Feihälfe für
vo
Menten aus den Innatrdvarſclevung vom 25.
r vorigen
(Raicksgaſetzbſatt Nr. 26), Z. Mi.
s Reichstigs eingebratt murdcr.
nmtpige ridt zun Mrr Firgunig fürndem,
größten Wit
wen Rentencmpfüigerm fchlaurigft grllfem mertem urußt, h.icß
nru Weg,, als einn Mrt Struer vwin d.
Frü - tan uund ihrein
m dun Verbohsdkung der Nreife der Verſnäruigegsavken
7. Dabei wau im zuß die Weiteußerrtung der bisürrigen
rgeinicen. wri4 dns DLütrter vdeu Hei-tru fir der Däarfam
Mkurate arfardent härta.
as0yalü nmite funmt der Verkaur
Neu-
z zum alfan Preifk griiperrt
erdein, dr Ruiſt ſicherlach eine
eße Menge Mmfen gehmſtert und hierdurch die Aifbringung der
Mittel für die Beihilfe gefährdet worden wäre. Bei den
Reihätrns=
ſerztungen wurde uickt vermnnt, daß under Imfändem auch für
rück=
lienenie Ziten zum depheiten Pugis gefaufhe Bsitrug Smtriem vermendt
wverbrr u.
en, Bollgr eine Cuſtatttug da5 züsie‟ Buzahlten fhm niit
müwict autn de danun zil winmtende wisstriglicz (fr.- iverinfture
Aa4
gelwäloßen cif-it Dar ua
ſih bei derr Beratungen darüber klar, daß dieſe Uebergangshärten
gegen=
uber der Norizendigkeit einer ſofortigen Hilfe für die Rentenenwfänger
zurlicktreten müſſen. Im übrigen ſei darauf hingewieſen, daß nur für
die ab 1. Anguſt 1920 ausgegebenen Mazken der Preis verdoppelt
wor=
den iſt, dagegen werden die früher ausgegebenen Marken ohnc
Preis=
arfſchlag verkauft.
— Drittes Siufonie=Konzert. An Stelle von Fran Stück,old, die
wegen plötzlicher Heiſerkeit abſagen mußte, wird Kammeyſängerin
Begrice Lauer=Kottlar=Frankfurt die für; Gedichte von Wagner
und die Arie der Gräfin aus Figaros Hochzeit ſingen
— Erſtaufführung des Lnftfpiels „Die Fahrt ins Blane” im
Heſſi=
ſihen Landestßeater. Am Mittwoch, den 12. Jan., findet im
Landes=
tbeater die Erſtaufführung des Luſtſpiels „Die Fahrt ins Blaue”
von Edmond de Caiſlabet, Robert de Iers und Etienne Reh, das
be=
reits vor dem Kriege angenommen wurde, ſtntt. Das beſonders
reiz=
volle und cmiiſante Werk hatte überall, von es bisher gegebit wurde,
emen ungswöhnlich ſtarßen Erfolg und gehört zu den meiftgeſpielteſten
Stücen des Viener Burgtheaters und des Schrſpirlhauſes in Mäiuchen.
In der hiefigen, unter Vruno Harprecns Spiakleidung ſtehenden
Auf=
führung ſind in den Hanptrolen die Damen Carlſen, Hacſer, Meihner,
ſowie die Cerren Jürgas, Kuliſch und Schhreider beidEftigt.
Dienstag, den 11. Januar 1921
gültige Lebensmittelmarken:
Hrot: Die Marken Rr. 1—6 u. 9 300 gr Broti. Mehlmarke Nr. 10
vom 16. Dez. 1820 bis 15. Januar 1921 (Anterl 560 er Mehl).
Butter: Auf Sonderbeſtellkarte Nr. 14 A, E, C. D, gültig für
50 gr zum Preiſe vor 1 90 91. Borftehende Beſtellmarken
verlieren vom 12. d. Mis ab die Gültigkeit
Kertoffelverforgung. Flir Haushalkungen, die mit
Winter=
kartoffeln bis jetzt noch nicht verſorgk ſind, werden von
Samstag, der 8. d3. Mts., ab auf Kaxtoffelmaxke Rr. 1
fünf Pfund zum Preiſe von 35 Pf. für das Pfund
ahge=
geben. — Alle ſeikherigen Marken verlieren vom gleichen Tage
ab ihre Gültigkeit.
Soruedbeef: Bei den Rindsmetzgern bis einſchl. 15. Jan. 1921
pro Kopf einer Haushaltung (auch für Kunder) 1 Doſe A 340 er
nettn Deutſches Gewicht zum Prefſe von 8.80 Mk. gegen
Bezugsmarke Nr. 20 der Sonderkarte füir Lebensmittel.
Mafsgrieß zum Pfundpreis von 3.30 Mk., markenfrei
ſent=
bitterte und entölre Quakität.)
Incker auf Nährmittclmatse Nr. 268, Sonderausgabe=Anteil
509 gr auf den Kopf zum Breiſe von 4.— Mak
einſchließ=
lich Tüte von Dienstag, den 30. Dezember, bis Montag, den
10. Januar, einſ=ließlich.
Kernfeife: Auf Seffenkarte, Abſchnitr Auguſt, September, Ok.
tober, November und Dezember je ca. 1 Pfund zum Preiſe
von 11.50 Mk. Ansgabeſtelle: Witßelminenſtr. 15, Zimi. 5.
Holzverkauf: Ausgabe der 9. Holzrate von 4 Zentnern auf die
Nr. 34 bis einſchl. 37 zum Freiſe von 12 Mk. für Nadelhols
und 148 ¼k. für Lenbholz. Stockhokz für gewerbliche Ver=
Fraucher zum Preiſs von 9 Mk. gegen Vockage der grünen
Gewerbekohlen=Zusweiskarfe auf Zunmer 39 der
Kohlen=
ausgleich ſiekle
Hausbraioloßlen. Hälfte der 4. Rate, vorwiegend in
Braun=
kohlen=Bsiketts gegen vorherige Vorlage der weißen
Haus=
hrandkarte anf der Kohkenausglcichſtelle, Aleganderſtr. 22,
Zienmer 39, foweiß dies nicht bereits bei der erſten Hälffe
der 4. Rate gefchehen iſt, ferner die 5. Rate auf weiße
Hausbrandkohlenkarte in Rohörcunkohlen aus der Grube
Prinz vor Heſſen.
Die Kartenansgabeſtelle, bisher Baldſtraße 23, befindet ſich
jetzt Eilhelminenſtzaße 15.
Die Dienſtuäume der Lebens nittelämter und der
Kohlenaus=
gleichſtelle ſind ſür den Verkehr von 8—1 Uhr, die der
ärzt=
lichen Kammiſſion, Wilßelminenſtraße 15, Zimmer 3,
bor=
mittags van 2—2½ Uhr und nur in deingenden Fällen
nachrrittags bon 3½—6 Uhr geöffne‟.
Ukts Lebensmittelmarken find gut aufzubewvahren.
Derlorengegangens Marken werdert nicht erſegt,
berfallene Marken nicht umgetauſcht.
Achtung. Die autsgegebenen Seifenkarien ſind gut
anfzu=
bewahzen.
— Die Frauenaßteiluug be8 2.L. T., Ortägeunde Darmſtadt, gibt
in unſerer heutigen Numner die Wiedereroffnung ihrer Sprechſtunden
ab Montag, den 10. d3. Mts., in der Hügelſtraße 19 bekannt. (Nächeres
ſiehe Anzeize.)
Mainz, 9. Jan. (Wolff.) Aufgeklärte Mordtat. In
der zor ernigen Tagen i einem Gäuschen in der Wallſſtraßc
ausgegra=
benen, in einen Sak ingenäßten LEce wurde der hier wolnnde
Mon=
terr Ehriſtian Dürrzaßf feitgeſtelß. De Frau des Letzteren und
deren Ziehgaber, der Arbeiter Wendekin Rokt, wurden uls des Maudes
nerdächtig von der Polizei verhaftet.
Heſſiſches Landestheater.
Sonntag, 3. Januar.
Cosi fan Entte.
FI. Den Xuftrag zur Kompoſition der Oper „Cosi fan
tntts” erhieſt Moxart von Kaifer Joſef. Ein unverbürgtes
Gerücht erzählt, ein in Offizierskreifen vorgefallener Skandal,
der damals hei Hofe viel befproehen wurße, ſei vom Kaiſer dem
Heſpocten da Ponte als Enjet der Oper angegehen worben. Bei
ihrer erſten Anfjhrung im Jahre (730 faud die Oper ſehr
leb=
hauften Beifall, da fie in dem leichtgefchürzien Stil der damals
noch albeliebten itatreniſchen Mufik geſchrieben war.
Der Rozartbiggraph LnBtrig Rohl urteilt über die Oper
folgendermaßen: „Von ſeichtfertigerem Inhakt iſt nicht wohl
etwas zu denken. Allein abgeſehen von dem Tone einer Zeit,
der das déluge fihkbarft bevorſtand und die nun noch ſpielend
genoß, was zu genießen war, hat Mozart hier mehr den
Masten=
chazakter der Opers huffa betant und die Sache eben nicht ernſt,
fandern als ein Schattenſpiel genonrmen, das nur den Anlaß
und Anhakt zu dem wanderbacen Traumſpiel der Muſik gab.
Dieſe iſt denn auch märchenhaft Luftig, eine halb verſchleierte,
ſonnig=wolkige Morgenwekt, die ades Feſtgeſtaltete noch
ver=
hüllt oder nur dä rernh dirshſcheinen läßt, Muſük, wie ſie nur
Mozart ſchreisen komte. her ehen der gerinntugige uns (rivole
Text hat der Oper doch raſch den Prozeß gemacht und alle
Wie=
derbelebnugsverfnche ſend bergeblich geblieben.”
Es ſiny aber wotzl nicht bloß diefe Bedenlen, fondern nuch
(zeniſche Sliierigkeiten, oftwalige fzeniſehe Verwandluagen
und fchlehpender Gang der Handlung, die ſich der Rufführta ig
der Oper entgegerſtellten.
Drc Miberwertigkeit und Anſtößigkeit des da Ponteſchen
Textes haben die Teranſeffang zu zahlreſchen Bearbeitungen
gegeben, n. a. von T. Echreider=Berlin, E. Debrient und Rieſe,
H. Lebr zc., ſo daß vron wohk fagt, die Oper wärde faft an jeder
Vühne in anderer Geſtalt gegeben.
Der letzten Aufführung am Hoftheater lag die Vearbeitung
von L. Schrreiher zugrunde, die, wern auch nnr drrch einen
ge=
riu gen Textzufatz, die Grundidee der Oper ins Gegenteil
ver=
kahnt und aus Ernſt Scherz macht. Während nämlich im
Ur=
tert die beiden Bränte die Probe nicht beſtehen und ſich der
fchnrähl’ichen Untreuc tatſächlich ſchnldig mgehen und ihre Freier
wechſeln, geſchieht es in dieſer Bearßeitung nr zur Schein
und zum Schery, mi die Frefer füu ihr Mißtrauen zu ſirafen.
Dies wird ainſach dad reß erreicht, daß das Kammermädchen
muit eizigen weuigen Worten ihren Herrinnen den Wan der ver=
Haiscten. Freier voaher bezrät und diefe akſo erkannt twerden.
Zunr Schlufe ſind ſie dann die Txperten, nicht die Bräute.
So wird ans Schwarz Weiß gemmht und aus der als frwvol
beanſtandeten Oper war ein luftiges und amüſantes Scher,fviel
geworden, deſſch Titck guich nur im dieſarn Sänne zu nehmen iſt.
Aber dieſe Umdichtrng, die immerhin gewaltſam iſt, hatte
ihre. Jedenken. Es entſtand dsdnrch ein Widerſhruch zwiſchen
der urſprünglichem Aßſäht des Komyamiſten und der ihm
unter-
ſenten. Der Geng der Handlung, der an die muſilaliſche Form
gebunden iſt, keißt beſteher, und der Komponiſt güßt in ben
Geſangspartien der beiden Bräute wirkliche Emhſindimgan in
Tinan wieder, die bei de Tortrag nmeht im erhenchalte
umge=
uut wentar künncin. Es extſani lig eig Kontact Fhrrſißem
Drn.:5ng uud MFfff. Jus grißtei ſieg die ZrigerEnnen der
beiden Rollen auf einen anderen Ton einſtellen, was ſchwer zu.
machen ift.
Mau könnte die angedenteten Bedenken einfach mit denn
Einwano widerlegen, daß die Nozartſche Muſik den Stoff adelt,
aber heutzutage weiß man ſich von ſoichen moralichen
Beden=
ken frei und hat von einer Umbildung der Hannlzug Abfand
genomigen und die Oper in der Bearbeitung ven Hexmann Levi
aufgeführt, die die Urſaſſung beibehalten hat.
Iſt es auch richtig, was der bekannte Mozartbiograph O.
Jahn über die Oper ſagt, „daß einzelne Stücke und gerade die
Hauptpartien in überwiegender Zahl Mozarts ganzes Genie und
ganze Meiſterſchaft bewähren, daß uns Seiten ſeiner
künſtleri=
ſchen Natur hier auf die glänzendſte Weiſe hervortreten, welche
in anderen Opern gar nicht, oder doch nicht ſo vollkommen zur
Cſeltung gebracht werden, und daß nach manchen Nichtungen hin
ein Fortföritt, eine Erweiterung des Gebietes ge onnen iſ”
ſo bezeichnet ſie im Vergleich zu „Figaros Hochzeit” und „Don
fuan” in fornieller Hinſicht doch einen Rückſchritt, da ſie ſich an
den ſchon überwundenen Stil der italieniſchen Oper wieder
an=
lehnt. Die rein muſikaliſchen Schönheiten der Oper, ihrr
leicht=
flüfſigen melodiöſen Arien und prächeigen Enſembleſätze und d5
entzückende Grazie ihres Stils, der ſich dem äußeren Rokokko=
Rahmen der Oper ſo gefällig und harmoniſch anpaßt, ſind aber
doch ſo hervoriagender und einziger Art, daß man jaſt uücht
begreifen kann) weshalb die Oper vom Spielplan faft
ver=
ſchwunden iſt.
Die heutzge Aufführung löſte die Probleme und Schwieri.ſ
keiten leicht. Sie war ganz auf den heiseren Tmr der operz buffa
geſtininit, und zuvar ſo, daß man bas Ganze nichr als eine ernſt
zu nehmende Handlung, ſondern als ein ironiſches Scherzſpiel
hinnahm. Die ſzeniſchen Verwandlungen waren einfach
jortge=
laſſen, indem man die Handlung ins Freie veriegt hatte und für
ſie eine Einheitsrckoxation, beſtehend, in einem Rahnzen
aus=
breiten grünen Pergolen, geſchaffen hatte unb, woo eine Zimer=
recht, daß durch die Vermeidung des ſtörenden Szenenechſels
die Einheitlichkeit der Wirbung und die Konzentration der
Zu=
hörer auf die Mitſik und Handlung erhöht wird. Es iſt ein Bruch
ud die Eindrücke mit dem Ohr, nicht mit dem Auge empfangen
verden ſollen, gereehtfertigt iſt. Mit ökonomiſcher Sparſamkeit
hatte nian vorhaudene Mittel zur Herſtellung der Szeuen ver=
bei, daß die Sccch=Rezitatide beibehalten ruxden.
Die ufführung, die von Herrn Generaizzuſitdireltor
Bub=
ling mit Friſche des Tempeiaments, ihythmiſcher Lebendigkeit
und feinſten Stilgefühl geleitet wurde, jear recht flott, wenn guch
nicht alle Partien ihren Bertretern gleich gur lagen. Die
Par=
tien der beiden treuloſen Verlobten wurden durch die Damem
Cleve und Meher gefungen, die zwar nicht ganz der
Vor=
ſteilung entiprachens, die man ſich von dieſen
temperamenivoll=
ſimikichen Vertreterinnen leichtblütiger Weiblichkeit macht,
ſich aber ſonſt mit großem künſtleriſchen Fleiß und Erfolg,
namentlich in gefaiglicher Hinſicht, ihrer Aufgabe unterzogen.
Ein zierliches und feines Kammermädhen war Fräulein
Grae=
bener, entzückend ſauber im Geſang, im Spiel aber mehr
kindlich=naiv, als durchtrieben. In Herrn Enehjelm, der den
erſten Liebhaber ſang, beſitzen wir wieder einen trefflichen
Mozartſänger, der die Arie „Der Odem der Liebe” herrlich fang
und rauſchenden Beifal erntete. Nur iſt Herr Enehjelm nicht
im=
urer gleich, eine Erfahrung, die man an Tenören oft mucht. Als
zweiter Liebhaber war Herr Heuſer an rechter Steile. Den
Ton der opera butcn tiaf an beſten Herr Kuhn als
Weiber=
feind und Unheilſtifter Alfonſo. Belegentliches Zuticfſingen in
Enſembleſätzen mar wohl darin begrünbet, daß die Sänger
un=
günſtige Plätze auf der Bühne hatten und die Fühlung wit denr
Orchefter verloren. Im ganzen verdient die Aufführung, wie
gefagt, wurmes Lob.
Das Puhlikum nahm die intereſſante Aufführung ſehr
freunblich auf und ſpendete nach den meiſten Solonummern
leb=
haften Beifall bei offener Szene.
Literariſche Matinee.
Die geſtrige literariſche Matinee war Friedrich Hölderlin
gewidmet. Wilheim Richel=Darmſiadt ſprach über „
Hölder=
kins abendländiſche Wendung”. Nuch dieſer Vortrag weudete ſich
an in Publikum, bei dem eine nicht unerheblüchze Fühlung mit”
dem Stoffe bzw. der dichteriſchen Perſönlichkeit Höiderlins
vor=
ausgeſetzt ward. Das wird letzten Endes immer ſo ſein, denn in
dem Rahmen eines einſtündigen Vortrags kann niemand euie
auf der Grund jungfräulichen Bodens beuende erſchöpfende
Kenntnis eines auch nnr engbegrenzten Litexaturakſehnittes
ver=
miteln. Wohl aber kann in den Geiſt eines dirsteriſchen
Schaf=
fens, in ſeine kulturelle Bedeutung zielweiſend eingeführt
wer=
den. Dieſe Aufgabe hat Herr Michel reſtlos erfüllt. Er hat
dar=
über hinaus ſehr viel Eigenes gegeben. Er konnte das aus einein
auf riefſchürfende Sonderſtudien gründenden Wiſſen heraus,
das der forſchenden und aus Erforſchtem Gegemvartswerte
ſuchenden Literatrgeſchichte bedeutſame Kapitel hinzugefügt bot.
Herr Michel bezeichnete es als ſeine ausgeſprochene Abſicht, ein
neues Bild von Hölderlin zu zeichnen, und man darf anerkennen,
daß dieſe Aufgabe ihm gelungen iſt. Sein Boxtrag behandelte.
Hölderlins Uebergang aus Griechenſehnſucht zur Bejahung ſeiner
Zeit und ſeines Volkes. Es iſt bekannt, daß Hölderlin ſeine
dich=
teriſche Miſſion begann mit einer grenzenioſen Hingabe au das
klaſſiſche Altertum. Er hat die Antike tieſer in ſich erlebt, als
irgendein anderer, uud die Bewunderung für ihre Herrlichkeit
ließ ihn ſein eigenes Zeitalter nur als eine Zeit der götterloſen
Nacht empfinden. Michel gehört zu denjenigen, die erkannt
haben, daß dieſer deutſcheſte aller deutſchen Dichter gegen Schluß.
ſeines Schaffens die Unanwendbarkeit griechiſcher Kunſt= und
Lebensideale im Norden klar empfunden und autsgeſprochen hat.
In Michel malt ſich Hölderlin, nicht nur als der glühendite
Wiedererwecker des Altertums, ſondern in erſter Linie als ſein
entſchiedenſter Ueberwinder. Sein Vortrag zeigte klar, wie in
Hölderlin die Antike ſich ſelbſt überwand, wie er ſich durchſand
zu der Erkenntnis, daß der Dichter, gerade wenn er Sänger im
griechiſchen Sinne ſein mill, mit ſeiner Zeit und mit feinem
Volke leben muß. Die ſpäten Hyinen Hölderſins hoß er hervor
als die glänzendſten jenes vom deutſchen Geiſte geführten
Abend=
landes, dem unſere Hoffmang gilt. Damit war der Uebergang
zu dem Geſchehen unſerer Tags gefunden. Gewichtige und
ernſte Stimmen erheben ſich heute, die dem Abendlande das
Arteil ſprechen. Sie ſtellen uns in Ausſicht Untergang,
empfeh=
keii uns, Anſchluß zu ſuchen an die Quellen öſtlicher
Frömmig=
kei” und anderes mehr. Bir können nicht wiſſen, was in
Wahr=
beit die Zukunft unſeres Kulturkreiſes ſein wird: Untergang —
Niesertauchen in eine barbariſcher Verjüngung — Erfriſchzing
an bez Quellen öſtlicher Kraft — nahe Begeiſterung. Wir
müſ=
fen ncr: den Höhen ringen ſo lange wir atmen, noch aus dem
Abgrur)! Glücklicherweiſe gibt es für den Deitſchen in dieſer
Lage eine beſtimmte Aufgabe, nämlich die, den Anſchluß zu
fin=
den an dä: verſchiedenen geiſtdeutſchen Ueberlicferu gen.
Reoxer fpnich davon, daß jeder Einzelne in jedem Augenblicke
tas untrüg e Gefühl ſeiner Lebensreferve hat. So auch die
Bölken im Geifte ihrer beruſenen Repräfentanten. Das iſt das
Kontbare an Hilderkin, daß aus ihm das Gefühl der deutſchen
Kehnörrſerer in einer unwiderlegharen, jedem Zweifel
enthoße=
nehr Weife fpriem As Orientierungspunkt für jeden denkenden
Berſchen heſlte der Vortragende zum Schluſſe eine Briefſieſle
Hbiderlins ans dem Tahre 19/1 im Anſchluß an den Frieden
von Lunsbille in deg Vordergrund ſeiner Beweisführung: „Nicht
daß erne beſtimmte einung ſiegen wird, nicht das halte ich für
Eas Wefentkichſte der Gaßen dieſes Friedens, aber daß der
Eggismns in all ſeinee Geſtaltung ſich beugen wird unter die
Heilige Herrſch ft der Li”e und Güte, kas Geineingeiſt in allem
üßer afes gin wird u7d daß das drutſte Herz in ſolchem
rima nun erſt recht aufgehen und ſtill wie die ſchaffende Natur
iine geheimen, weitreichenden Kräfte entfalten wird, dies jehe
tad glaube ich, und das iſt es, was znich mit Zuverſicht in die
weite Hälfte meines Lebens hineinſehen läßt
Im
hwung der Gedanken ward ſpürbar, wie tief er die ſchaffenden
wlzen Eciſtkräfte des Deutſchtums in ſich erlebt hat.
Im Anſchkuß au den Vortrag laſen Fräulein Birklin und
err Eggarter aus Werken Hölderlins.
II. St.
Konzert.
m. Am Sonntag nachmittag fand im Saalbau das
Win=
e rkonzert der „Liedertafel” ſtatt, wolches beſonders
ſiiben guten Chorleiſtungen duich glückliche Ruswahl tüchtiger
Zsliſten intereſſierte. In erſter Linie waren es die Vorträge von
ſeau Baumeiſter=Jgcobs, die Lieder für Alt von Robert
eanz und ichard Strauß (unter dieſen „Geheimnis”), in
wel=
hen ihre Bortragskunft und edle Tonbildung gut zur Geltung
ienen. Ebenio erfreute mit ſeinen abgeklärt ſchönen
Violinvox=
ägen (zwei Sützen aus dem Mendelsfohn=Konzert und Stüicken
n Kreisker bearbeitet) Herr P. Schnurrbuſch. Lieder für
9—riton von Schubert, Brahms und von R. Strauß („Heimi=
1— Aufforderung”) ſang mit guter Techaik und Auffaſſung Herr
itz Delp deſſen Tonbildung und Ausfprach= jedoch noch nicht
s vollſtäudig gelten kann. Für die Rezitationen zu den acht
nwiſchen Liebern von Jüngſt, einem Zyklus, der gefällig klingt,
ne jedac die Stimyinng (mit einziger Ausnahme des Chores
auf der Stepte”) ganz zu erſchöpfen, hatte auſtelle des Herrn
3—hneiser Herr Langheinz übernommen, während die
Be=
ſleeitung amr Ibachffügel Herr Ferdinand Waguer ausführte.
ſr den Chor war diefe Nummer übrigens eine dankbare
Auf=
ſabe, die ihn deie ſeinem Dirigenten Herrn Grim
wohlber=
ſen=en Beifall brachte; im Vortrag von zwei deutſchen
Volks=
ſiidern am Schlnß konnte man an dem friſchen guten
Stimm=
rieaterial nocheahs ſeine Freude haben. Möge der Verein
wei=
iahin ernſte Pflege der Kunſt als ſeine Aufgabe erkennen. Dem
senzert folgte Vall.
Muſik.
* Tänze und Tanzſzenen. Nach dem Revertoire von Krit
fir Klaze von Jaap Aool.
Vrlag von Adolf Jürſtue-
Tas Heft euthält folgenbe Tänze: 1. Chin=ſe che Tanz
zen, 3. Der fremdländ’fche Prinz, 4. Japmidr Snc",
Pfau, 6. Profane, 7. Peitzchentanz (Sanmrci), S. Co=
Hemusgeher hat in einer Vordemeikmg, Gedanken über
Cruzmuſit, die Frage erörtert, daß ſich nach der Muſik umerer Klaffiter
ulezt tauzcn läßt, was uns veranlaßt, uns nach enter „Tanzmuſik”
um=
ehen. Er beſ häfrigt ſich eingehend und gründlich mit der Flags der
Aenzmufik als einem eigenen Gebiet der Muffk und verſucht, ihre
hrrakteriſtiſchen Eigenſchaften herauszufinden, und gibt Erläuterungen
deu bezeichneten Tanzſtücken.
Familiennachrichten
Spiel, Sport und Turnen.
Fußball.
Sportverrinigung Darmſtadt —
Spielvercini=
gung 1207=Mannheim 1:1 (0:0), Ecken 7:4 für Mannheim.
Sportvereins Liga=Elf ht ſich in Mannheim gegen die als zäher
Geg=
ner bekannte Spielvereinigung 1907 einden wertbollen Prukt für ſein
Verbleiben in der Liygklafſe holen können. Für den Mittelläufer und
Linksaußen war Erſatz eingeſtellt. Hierdurch litt nanrertlich das
Zu=
ſanmenſpiel ziſchen Stirmer= und Läuferreihe. Bei Daumſtadts Sturm
vermißte man das richtige Zuſammenſpiel, Verteidigung und Tormann
wie imer gut. Bei Mannheim waren es die Flügelſtüirmer, auf die
die Mannſchaft ihre Erfolge aufzabauen verſuchte. Torwächter gut,
ſonſt zeigte die Mapſchaft manchmal nicht gauz fairen Sport. In der
erſten Hälfte hate Darmſtadt eivas nchr vom Spiel, ochne dieſes in
zähl=
bnxen Erfolgen ausdrücfen zu können. Der Mauinheimer Torwächter
rettete verſchiedene Iale ſehr gut. Nach Halbzeit mchte Mannheim
großze Anſtrenaungen, um den Erfolg auf ſeine Seite zu bringen, und
kann auch Daumſtadts Tor eine Zeitlang in arge Bedrängnis bringen.
Doch auch Darmſtadts Tyrhiiter weiß mauche brenzliche Situgtionen
zur klären. (ndlich gelingt es Darmſtadt nach einem Durchbruch, durih
ſchöne Komßingtion das erſte Tor zu erzielen. Nun kann Mannheim
nach kurzem Trängen durck: Hochſchuß den Ausgleich herbeiführen.
9
Darmſtadts (f fäüt etwas ab, aber nur ganz hin
Der Wettergott aber hatte kein Einſehen. Bald mußte das SGicl mit
1:0 für Fronkfurt abgebrochen werden.
3. Mfch. Union 1913=Darmſtadt gegen 3. Diympia=Lorſch 0:4.
1 a-Jgmſch. Sportverein Darnſradt—1. Jguric. Unien 7:0 abgebrochen-
2h=Jgmſch. Sportverein Darmſtadt—2b=Jgwzch. Germalia=Axheilgen
1. Jgm. Turngemeinde 1246—1. Jam. T.V. Eroß=Zi=
Sockey.
1. Darmſtädter Hockeyflub—Städtemmurſchaft Worns 5:2, 2.
Darm=
ſtädter Hockehklub und 2. Turngemeinde Worms kombin.
Städtemann=
ſchaft Worms 1:2.
1. Damenmannſcmft D.H.K.—1. H.K. Heideiberg Dameninannſchnft
3:3. Die neue Darmftädter Damemmannſchaft konnte gegen die fpicl
ſtarken Frankfurter MMannſchaften beachtenswerte Reſultate erzilen.
Eine beiderfeitige Entfaltung war bei dem ſchlechten Wetter nicht
möglich.
Radſport.
* Radſpörtliche Darbietungen veranſtaltet der
Velo=
zipedklub Daumſtadt E.V. aur Sonntag, den 16. Januar,
nach=
mittags, in ſämtlichen Räumen des Städtiſchen Sarlbaues. (s werden
hier die Kunſtmeiſterſchaften im 6er Kunſtreigen
ats=
getragen terden und anßerdem nerden fünf Mannſchaften des Klnbs
Zeuigzuis ihrer Fähigkeiten auf radſportlichem Gebiet ablegen.
lverden die Kunſtfahrer Gebrüider Göttmann im Einer= und Zveic:
Kunſtfahren ſich ſehen laſſen.
Schluß des redaktionellen Teils.
drängt, uruß noch viermial don Ball aus dem Netze holen. Spielzeit
zlvcimal 30 Minuten.
Liga=Ergebniſſe:
Kreis Heſſen: Sportverein Wieshaden gegen Wixhauſen 6.
Kaſtel—Mainz 05 3:1. — Odenwaldkreis: Spielverein:gung 07
Manuheim gegen Spurtverein Dartiſtadt 1:1, V. f. R.—Neckarau 1:0
Phnix-Feudeuhe m. 0:2, Waldhof-—Schietz nigen: 5:1, Sandhoſen—
Käfrtal 3:0. — Noromainkreis: Eintragt=Fraukfurt gegeſt V.
f. R. 4:0. Sakhach—Spurtverein 1:1. Germauia 04—Hr vetja 1:1,
Sport=
frenudc— Rückingen 4:1, Hanau 92—94 urgen Wahl ausgefallen;
Aſchaf=
fenburg fpielfr
Süidmainkreis: Viktoria=Jſenſurg gegen
Esortklub Bürgel 2:0. Union=Niederrad—F.V. Sprendlingen 6:1,
Kik=
lers=Oxfmbach — F.V. ſenburg 6:1, B. f. R. Offenbach— Gruſenſtamm
J. V. Lffenbach-Bieher 1:0.
1. F.K. Uinion 1913=Darmſtadt gegen 1. Sp. K. Olympin 1913=Lvrſch
2:0 (Falhzit 2:0, Gcken 5:1
In der Borentſcheidung C=Klaſſe 1. Bezirk gewann die
Spielavtei=
lung der Turngemeinde 186SBefſungen gegen Konkordin=
Gernsheim 2:1 (Halbzeit 0:0, Fcen 4:3).
Jugend=Propagandafpüel. 1. Jgmſcß. Fußballverein
1912—1. Jgmſch. Eiutracht=Frankfurt a. M. 0:1. Erſt nach langem
Drängen gab der Schiedsrichter das Zeichen, das S iel zu beginnen.:
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Verantwortlich fiir den redaktionellen Teil: Kurr Mitſching:
für den Anzeigenteil: Paul Lange. — Druck und Verlag: L. C.
Wittichſche Hofbuchdrucerei. — Säntlich in Darmſtadt.
Die heutige, Zummter hat 4 Seiten.
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heute morgen nach längerem Leiden im
77. Lebensjahre zu ſich abzurufen.
Die trauernd Hinterbliebenen.
Darmſtadt (Gräfenhäuſerweg 45),
Arheilgen, Offenbach, Mainz, 8, Jan. 1321.
Die Beerdigung findet Dienstag, 11. d. M.,
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Friedhofs an der Nieder= Ramſtädterſtraße
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im 73. Lebensjahre.
Die tranernden Hinterbliebenen:
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Darmſtadt, 8. Januar 1921.
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Die Beerdigung findet am Dieustag, den
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