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Nr. 6
Freitag, den 7. Januar
1921
Entente=Rat und Brüſſeler Konferenz.
Die engliſch=franzöſiſchen Unſtimmigkeiten.
A* Aus Parisüber Genf, 5. Jan. Am 10. Januar
ſoll=
ten die Verhandlungen der Brüſſeler
Wiedergut=
machungskonferenz von neuem aufgenommen werden.
Ganz unterbrochen waren dieſe Verhandlungen überhäupt nicht.
Der deutſche Hauptdelegierte Bergmann und einige neue
Sachver=
ſtändige, die ſich von Berlin nach Paris begeben hatten, tagten
in der Zwiſchenzeit in vier Konferenzen mit dem franzöſiſchen
Hauptdelegierten Seydoux. Aber es iſt jetzt nach dem Hagel
franzöſiſcher und alliierter Neujahrsnoten unmöglich, die
Kon=
ferenz fortzuſetzen, als ob ſich nichts Störendes ereignet hätte,
uind deshalb hat die deutſche Regierung ſelbſt angeregt, die
Be=
ratungen erſt wieder in der zweiten Januarhälfte beginnen zu
laſſen. Die Pariſer Blätter behaupten zwar, das ſei deutſche
Verſchleppungstaktik und dahinter ſtecke der böſe Stinnes und
ſeine Schwerinduſtrie, aber wenn die franzöſiſche Preſſe noch
einen Funken von Wahrheitsliebe beſäße, müßte ſie zugeben, daß
ihre Regierung allein an der Verzögerung ſchuld iſt. Wie ein
Verzweiflungsſchrei nimmt ſich die Einladung des
Miniſterpräſi=
denten Leygues an die alliierten Kabinette, zu einer Konferenz
zwiſchen 7. und 12. Januar zuſammenzukommen, aus. Erſt
müſſe die Entwaffnungsfrage gelöſt ſein. Eher habe Frankreich
keine Ruhe. Dann könne man ja in Brüſſel weitermachen.
Die peinliche Verlautbarung des Reuterbureaus, in der der
gegenſätzliche Standpunkt der engliſchen Regierung klargelegt
war, iſt nur von einigen wenigen Pariſer Zeitungen abgedruckt
tporden. Gleichwohl beſchäftigt ſich die ganze öffentliche
Mei=
nung Frankreichs voll Zorn und gekränkter Eitelkeit damrit, und
nichts iſt bezeichnender für die derzeitige franzöſiſche
Geiſtesver=
faſſung, als die geradezu komiſche Art und Weiſe, mit der der
Temps den Engländern klar zu machen ſucht, daß ſofort etwas
gegen Eſcherich und die Rachepolitik der deutſchen Monarchiſten
getan werden müſſe, ſonſt ſei das arme ſiegreiche Frankreich
ver=
loren. Wenn England nicht mitwirke, die Orgeſch in Bayern und
Oſtpreußen mit Stumpf und Stiel auszurotten, ſo ermuntere es
die monarchiſtiſchen Umtriebe in Deutſchland. Die Deutſchen
hätten Grund, anzunehmen, daß England den Plan des Generals
Hoffmann begünſtige, die ſchwarz=weiß=rote Fahne nach Moskau
zu tragen, um den Bolſchewismts zu ſtürzen und dieſes deutſche
Verdienſt ſich dann durch Nachläſſe am Verſailler Vertrag
bezah=
len zu laſſen. Ja, General Hoffmann habe doch verraten, daß ein
anderer preußiſcher General, deſſen Name noch viel bekannter
ſei, den Vertretern der Entente kürzlich einen Plan für die
Be=
kämpfung Sowjetrußlands durch eine deutſche Armee überreicht
habe. Der Temps nennt zwar nicht den Namen Ludendorff, aber
jeder ſoll ihn zwiſchen den Zeilen lefen.
Soweit haben die Phantaſien des Temps=Leitartiklers noch
einen, wenn auch verſtiegenen Sinn. Aber ins Krankhafte ſchlägt
der Gedankengang um, wenn weiter die Gefahr eines
kommen=
den deutſchen Einfalls erörtert und den engliſchen Männern und
Frauen zugerufen wird, ſie ſollen dafür Sorge tragen, daß ihre
Regierung keine Politik verfolgt, die den deutſchen Kaiſer nach
Beylin zurückführt. Das Pariſer Blatt merkt in ſeinem Eifer
gar nicht, daß es die Oeffentlichkeit Englands gegen Lloyd George
aufzuputſchen ſucht, und es iſt wirklich ein ſtarkes Stück, wenn es
zum Schluſſe zu bedenken gibt, die Haltung des britiſchen
Kabi=
netts gebe dem Verdachte Nahrung, daß England auf dem
Konti=
nent Unfrieden ſäe, um deſto ungeſtörter die Meere und die Welt
beherrſchen zu können. Solche Anſichten haben andere Leute
ſchon lange. Aber das mit England herzlich verbündete
Frank=
reich? Natürlich iſt ſolche Ketzerei offiziell nicht zu halten, und
deshalb mßte das Havasbureau mit einer verſöhnlichen Notiz
einlenken: Deutſchland werde nachgeben müſſen, denn im Grunde
ſeien die Alliierten doch einig und entſchloſſen, vorzugehen.
Deutſchland werde wohl jetzt um Friſt bitten, innerhalb welcher
die Abrüſtung durchzuführen ſei. Zwei Vorſchläge ſeien möglich,
ſentweder die Abrüſtung ſtückweiſe vorzunehmen oder zuerſt
Oſt=
preußen zu entwaffnen und dann an Bayern heranzugehen.
Wenn ſich Deutſchland beeile, ſei die intevalliierte
Miniſter=
zuſammenkunft gar nicht notwendig. Man hat alſo in Paris
ſchon wieder Angſt vor den Geiſtern, die man zuſammenrief. Aber
die Einladung läßt ſich doch nicht ſo ohne weiteres zurücknehmen.
London, Rom und Brüſſel können, aber auch nicht ablehnen.
Welch ſchlechten Eindruck würde das machen! Alſo wird man
zu=
ſammenkommen, die Unſtimmigkeiten zurechtbügeln und wieder
einmal ein rundes nettes Diktat als Nachtrag zu den Beſchlüſſen
von Spa zu Papier bringen. Mit dieſer neuen Peitſche in der
Hand hofft Frankreich dann in Brüſſel das Pferd der
Wieder=
gutmachung zu dreſſieren, ſoweit dieſes nicht ſcheu wird und
ausbricht, was nur wieder der franzöſiſchen Politik zum Schaden
gereichen würde.
Unabhängigkeit in einem Jahre.
npt. Seit Monaten wird in Großbritannien der Poſten des
indiſchen Vizekönigs vergebens ausgeboten. Aber kein britiſcher
Politiker von Ruf ſehnt ſich nach dieſer höchſten, mit Prunk und
Reichtum umgebenen Stellung, die Altengland zu vergeben hat.
Lord Birkenhead, der Großſiegelbewahrer, Auſten Chamberlain,
Der Schatzminiſter, und noh mancher andere haben es abgelehnt,
nach Delhi zu gehen und die Leitung der arg verfahrenen
indi=
ſchen Angelegenheiten in die Hand zu nehmen.
Mit Spannung verfolgt die Bevölkerung Indiens
Dieſe Vorgänge und die betrübten Erörterungen der Londoner
Preſſe darüber, aber mit noch größerer Erwartung blickt ſie auf
ihren Führer M. K. Ghandi, der ſeinem Volke „Svaraj (d. i.
Un=
abhängigkeit) binnen Jahresfriſt” verheißt, ſofern es nur die Non=
Cooperations=Bewegung durchhält. Seit dem 1. Auguſt 1920
haben die Inder jegliche Zuſammenarbeit mit den Briten
ein=
geſtellt: ſie zahlen ihre Steuern nicht mehr, Richter und Anwälte
erſcheinen nicht vor den engliſchen Gerichtshöfen, die Mitglieder
der wenigen Selbſtverwaltungsorganiſationen bleiben fern, die
Kinder werden aus den engliſchen Schulen herausgenommen,
britiſche Waren ſind boykottiert. Die Inder ſind ſich bewußt,
daß ſie dem erniedrigenden Zuſtande, als ein Volk von 315
Mil=
lionen Menſchen von kaum 100 000 Engländern regiert zu
wer=
den, nicht wit Waffengewalt ein Ende bereiten wollen, ſondern
nur durch das angenommene paſſive Verhalten, zu dem freilich
Diſziplin, Selbſtverleugnung, Organifation und Vertrauen
ge=
hört, und ihr Führer Ghandi predist ihnen: „Wenn dieſe
Tugen=
den bei den Alaſſen, welche heutzutage zählen, in die Erſcheinung
treten, dann gewinnen wir Sparaf ſicherlich innerhalb eines
Jahres. Wem wir uns aber nicht durchſetzen, dann wird die
indiſche Unabhängikeit nicht möglich ſein, dann haben wir aber
auch keine Rechte dazu, die Engländer zu tadeln für das, was ſie
tun. Unſere Erlöſung und die Zeit, wenn ſie erfüllt wird, beides
hängt ganz und gar von uns ſelbſt ab."
Insbeſondere aber iſt das indiſche Volk darüber empört, daß
Hunderttaufende ſeiner Landeskinder gegen Geſetz und Recht von
Großbritannien gußerhalb Indiens auf den verſchiedenſten
Kriegsſchauplätzen eingeſetzt werden: in Irland, Aegypten, der
Türkei, Perſien, Meſopotamien uſw. Auf dem indiſchen
Natio=
nalkongreß in Kalkuttg erklärte kürzlich ein Führer: „Die
Orien=
talen ſollten nicht mithelfen, dieſe Länder der britiſchen Herrſchaft
zu unterwerfen und gleich Indien zu unterjochen.” Hand in
Hand mit der politiſchen Erregung geht die wirtſchaftliche, ein
Streik löſt den anderen ab, und zwar nicht nur in
Induſtrie=
plätzen wie Bombay, ſondern auch in den Teepflanzungen von
Aſſam. Ueber eine Reihe von indiſchen Bezirken iſt ſeitens der
engliſchen Regierung der Belagerungszuſtand verhängt, eine
all=
gemein fühlbare Spannung erfüllt das ganze Land, die mit
Not=
wendigkeit zu Entladungen führen muß.
In der Stadt Nagpur fand in den letzten Tagen wieder ein
allindiſcher Nationalkongreß ſtatt, über den nur dürftige
Mel=
dungen nach Europa gedrungen find. Zum erſten Male ſollten an
ihm zwei engliſche Vertreter teilnehmen, Abgeordnete der
briti=
ſchen Arbeiterpartei, davon einer, der Oberſt J. Wedgwood, ein
Mitglied des Parlaments. Der erſte Paragraph der Satzungen
dieſes Kongreſſes verlangt gleichfalls, durch alle friedlichen und
geſetzlichen Mittel die Selbſtregierung des indiſchen Volkes
herbeizuführen.
Wie die Kameruner an Deutſchland hängen.
C.K. Die Stimmung in Kamerun, die unter der
neuen franzöſiſchen Herrſchaft ſich entwickelt hat, wird im
Jour=
ual de Peuple beſprochen und auf das ſchlechte
Verhält=
nisder Neger zurfranzöſiſchen Verwaltung
hin=
gewieſen. Dabei erfahren wir auch, wie aus einem Auszug des
Aufſatzes in der Deutſchen Politik hervorgeht, daß die Kameruner
noch immer an ihren früheren deutſchen Herren hängen. „Die
Neger ſind nicht ſo naiv, wie man allgemein zu glauben geneigt
iſt,” heißt es in dem franzöſiſchen Blatt. „Ihnen ſind bereits die
Augen aufgegangem. Man hat ſie in Maſſen zu der großen
Schlächterei in Europa geführt, ohne ſie um ihre Meinung zu
fragen; ſie ſollten die „Ziviliſation” retten, und dieſe Ziviliſation
ſendet ſich nun gegen ſie und drückt ſie zu Boden. Die Neger
ihrerſeits lehnen ſie ab; nicht alle europäiſchen Methoden, wohl
aber die Methode Frankreichs, das verblendet iſt durch ſeinen
im Siege auf die Spitze getriebenen Chauvinismus. Beſonders
die Neger in dem ehemals deutſchen Kamerun können Vergleiche
anſtellen. Und wißt Ihr, wie ſie urteilen? Nun, vor zwei
Mo=
naten fuhr ein deutſches Schiff den Kongo hinauf. Es machte
an der ehemaligen Grenze der früheren deutſchen Kolonie Halt
und legte dort an. Wie groß war aber die Verblüfffung des
franzöſiſchen Gouverneurs, als er ſah, daß die Eingeborenen,
ſobald ſich die Nachricht von der Ankunft des deutſchen Schiffes
verbreitet hatte, in feierlichem Zuge mit Muſik voran an das
Ufer marſchierten, ihre Kähne beſtiegen, an das Schiff
heran=
fuhren und ihre ehemaligen Herren durch ein
Willkommensſtänd=
chen begrüßten. Dieſes Beiſpiel ſteht nicht vereinzelt da, und
es iſt bezeichnend genug. Weiß man auch,daß kürzlich eine in
Kamerun begonnene Volksabſtimmung abgebrochen werden
mußte, bevor das Ergebnis feſtgeſtellt war? Es handelte ſich
darum, die Einwohnerſchaft des Landes über die ihnen genehmſte
Herrſchaft zu befragen; es ſollte wenigſtens der Schein einer
freien Willensäußerung ihrerſeits für die offizielle Aufnahme in
das franzöſiſche Kolonialreich gewahrt werden. Aber trotz allen
offiziellen Druckes blieben ſie bei ihrer eigenen Meinung.
Un=
ſere Verwaltung wie unſere militäriſchen Chefs hatten die
Neger mit ſo viel Selbſtloſigkeit und mit ſo ſanfter Hand „
päzi=
fiziert”, daß ſie bei der Volksabſtimmung in Maſſen die Rückkehr
der deutſchen Kolonialherrſchaft verlangten. Man kann ſich
vor=
ſtellen, welch ſchöne Wirkung ein derartiges unerwartetes
Reſul=
tat in unſeren Kolonien auf den Völkerbund und den Reichstag
hervorgebracht hätte.”
Die Entwaffnungsfrage.
Paris, 5. Jan. (Wolff.) Wie das Journal des Débats
meldet, iſt die Konferenz der interalliierten
Mi=
niſterpräſidenten von engliſcher Seite nunmehr für den
19. Januar vorgeſchlagen worden. Das Blatt glaubt, daß dieſer
Vorſchlag franzöſiſcherſeits angenommen werde, daß ihm jedoch
noch die italieniſche und die belgiſche Regierung zuſtimmen
müßten, was nicht zweifelhaft erſcheine.
Der Londoner Korreſpondent des Temps berichtet, daß die
in der Reuternote ausgedrückten Gedanken tatſächlich die
Mei=
nung der politiſchen Kreiſe und auch der militäriſchen Kreiſe zum
Ausdruck bringen. Das engliſche Miniſterium ſei der
Anſicht, man müſſe ſich hüten, die deutſche Regierung zu
ſchwä=
chen, welche zwiſchen der doppelten Gefahr einer militäriſchen
und bolſchewiſtiſchen Revolution hin und her ſchwanke. Man
betrachte in London die erſtere Gefahr für weniger groß als die
letztere. Man glaube auch, daß es gefährlich ſei, die Kräfte der
jungen deutſchen Republik zu untergraben, und daß es im
eigenſten Intereſſe der Alliierten liege, daß
Deutſchland genügend ſtark bleibe, um ſich im
In=
uern und nach außen hin gegen den Bolſchewismus zu
verteidi=
gen. Die engliſche Regierung neige einer mittleren Löſung
zu, die darin beſtehe, die Verminderung der deutſchen
Bürger=
wehren in gewiſſem Maße zu verlangen, aber nicht ihre
voll=
kommene Auflöſung.
Auguſte Gauvain ſagte heute abend im Journal des Débats,
es ſei nicht gut, ſofort etwas zu unternehmen, ohne die Folgen
zu überdenken. Das führe mindeſtens zu einer Dummheit. Es
wäre jedenfalls glücklicher geweſen, die franzöſiſche Regierung
hätte die Feſtſtellungen am 31. Dezember nicht allein gemacht.
Das Blatt ſagt ferner, die einzige franzöſiſche und interalliierte
Politik, die Ergebniſſe zeitigen könnte und die dem allgemeinen
Intereſſe Europas diene, ſei, ſich auf die demokratiſchen
Ele=
mente des Reiches zu ſtützen. Sie hätten die Revolution gemacht
und den Skaatsſtreich vom März niedergekämpft. Das ſeien
auch die Elemente, die im gegebenen Augenblick den
Bolſchewis=
mus zurückweiſen würden. Sie hätten die Notwendigkeit
er=
kannt, in Frieden an dem inneren Wiederaufbau des Reiches
zu arbeiten. Sie wüßten, daß ſie Frankreich notwendig hätten,
Aus dieſem Grunde müſſe man ſich endlich in Gemeinſchaft mit
England und Italien bemühen, in Deutſchland eine Politik zu
begünſtigen, die es geſtatte, zur gleichen Zeit die Entwaffnung
zu vollenden und die Entſchädigungsfrage zu löſen. Durch
Skan=
dalhandlungen erreiche man nichts.
Die Abſtimmung in Oberſchleſien.
Beuthen, 5. Jan. (Wolff.) Aus den amtlichen
Vorſchrif=
ten für die Abſtimmung in Oberſchleſien iſt aus den
letzten Artikeln noch folgendes hervorzuheben:
Artikel 34: Die Legitinationskarte gilt als Stammkarte für die
ge=
bürtigen Beſvohner. Die in Oberſchleſien geborenen, aber dort nicht
wohnhaften Perſonen werden zur Abſtimmung zugelaſſen nach Vorzeigen
ihrer Stimmkarte, die ihnen gemäß Artkel 25 vom paritätiſchen
Aus=
ſchuß ausgeſtellt wird. Nicht gebürtige Bewohner haben als
Legitima=
tionskarte die Stimmkarte vorzuzeigen. Die Stimmkarten werden
aus=
gehändigt, ſobald die Eintragung als endgültig anzuſehen iſt. Artikel 36:
Zur Aburteilung von Zuwiderhandlungen gegen die Vorſchriften iſt der
beſondere Gerichtshof für Oberſkleſien unter Ausſchluß aller anderen
Gerichte zuſtändig. Artikel 37: Wer eine ihm während der Abſtimmung
anvertraute Funktion nicht ausübt oder vernachläſſigt, wird mit
Ge=
fängnis bis zu einem Jahr oder mit Geldſtrafe bis zu 2000 Mark beſtraft.
Artikel 38: Wer Akten, Urkunden uſw., die ſich auf irgend eine mit der
Abſtimmung im Zuſammenhang ſtehende Tätigkeit beziehen, fälſcht, wird
zit Gefängnis bis zu drei Jahren oder einer Geldſtrafe bis zu 5000
Mark beſtraft. Artikel 41: Wer mehrere Male oder anſtelle einer
an=
deren Perſon oder ohne Berechtigung abſtimmt, kann mit Gefängnis
bis zu einem Jahr= oder einer Geldſtrafe bis zu 5000 Mark beſtraft
werden. Artikel 43: Verſuch und Anſtiftung wird mit denſelben Strafen
wie in den vorher genannten Artikeln belegt. Artikel 46: Die
Abſtim=
mungsfunktionäre ſind bei der Ausübung ihres Dienſtes als öffentliche
Beamte anzuſehen. Artikel 47: Zuwiderhandelnde können ſofort in
Haft genommen werden. Neben den Strafen kann auf ſofortige
Aus=
weiſung erkannt werden. Artikel 48: Bezüglich alles deſſen, was die
Vorbereitung und Durchſührung der Abſtimmung betrifft, ſind die
pol=
niſche und die deutſche Partei vollkommen gleichberechtigt. Einer Partei
darf eine beſondere Vergünſtigung nicht eingeräumt werden, wenn
die=
ſelbe Vergünſtigung nicht gleichzeitig und unter denſelben Bedingungen
auch der anderen Partei gewährt wird.
Eupen und Malmedy.
Berlin, 5. Jan. (Wolff.) Wie wir erfahren, hat die
Reichsregierung bei der belgiſchen Regierung
Einſpruch gegen die Verordnung der belgiſchen
Oberkommiſ=
ſare für die Kreiſe Eupen und Malmedy erhoben, wonach die
Perſonen, die ſich nach dem 1. Auguſt 1914 in beiden Kreiſen
niedergelaſſen haben, binnen eines Monats erklären müſſen, ob
ſie die belgiſche Staatsangehörigkeit erwerben wollen, und im
Falle der Unterlaſſung einer derartigen Erklärung oder
Ab=
lehnung ihres Antrages die Kreiſe binnen eines weiteren
Mo=
nats zu verlaſſen haben. In der Proteſtnote führt die
Reichs=
regierung unter ausdrücklicher Wahrung ihres in der Frage von
Eupen und Malmedy eingenommenen grundſätzlichen
Stand=
punktes aus, daß nach dem Völkerrecht Ausweiſungen von
Aus=
ländern nur aus beſonderen Gründen im Einzelfall zuläſſig ſeien,
daß aber kein Staat alle Angehörigen eines anderen Staates
lediglich wegen ihrer Staatsangehörigkeit ausweiſen dürfe.
Fer=
ner wird hervorgehohen, daß der Vertrag von Verſailles an
kei=
ner Stelle den Aufenthalt von Reichsangehörigen in Eupen=
Malmedy verbiete. Die Reichsregierung ſchlägt vor, den nach
dem 1. Auguſt 1914 zugezogenen Perſonen die gleiche Friſt zum
Verlaſſen des Gebietes zu gewähren wie den Optanten, d. h. ein
Jahr. Eine derartige längere Friſt ſei nicht nur aus
Billigkeits=
gründen gerechtfertigt, ſondern auch, weil die Perſonen, die
durch ihr bloßes Schweigen ihre Reichsangehörigkeit behalten
oder ſogar gegen ihren Willen die belgiſche Staatsangehörigkeit
nicht erwerben können, mindeſtens eine ebenſo lange Friſt haben
müßten, wie die Perſonen, die ſich ausdrücklich gegen den
Er=
werb der belgiſchen Staatsangehörigkeit ausſprächen.
Regierungskriſe in Braunſchweig.
Braunſchweig, 5. Jan. (Wolff.) Bei der Beratung
der Vorlage über die Vermehrung der Schutzpolizei ſtellte das
Miniſterium Oerter die Vertrauensfrage wegen
des Antrages des Abgeordneten Dr. Roloff vom
Landeswahl=
verband, wonach bei Einſtellung der Polizeibeamten ein
vier=
gliedriger Landtagsausſchuß mitwirken und darüber wachen
ſoll, daß die Beamten nicht einſeitig aus einer Partei (U. S. P.)
genommen werden. Miniſter Oerter erklärte, daß die Regierung
in dieſem Antrag ein Mißtrauensvotum erblicken müſſe. Sollte
der Antrag angenommen werden, ſo ſei ſie genötigt, die
Ver=
trauensfrage zu ſtellen. Auf Antrag der unabhängigen
Frak=
tion wurde darauf die Abſtimmung auf Donnerstag vormittag
10 Uhr vertagt.
Beſtrafte Arbeitsfreude.
* Ein Deſſauer Gewerbetreibender hatte im vorigen
Som=
mer wiederholt drei Geſellen über die geſetzliche
Arbeits=
zeit von 8 Stunden hinaus beſchäftigt. Die
Ver=
längerung der Arbeitszeit war jedoch von den Geſellen
frei=
willig und gegen entſprechende Vergütung übernommen
wor=
den. Trotzdem erfolgte Anzeige. Gemäß einer in einer
ähn=
lichen Sache ergangenen Reichsgerichtsentſcheidung vom 6. Juni
1920 wurde für die Geſellen auf Straffreiheit erkannt, dagegen
wurde lange und breit darüber verhandelt, ob nicht der
Arbeit=
geber beſtraft werden müſſe. Schließlich kam es jedoch auch für
dieſen zu einer Freiſprechung.
Es iſt unglaublich, daß zu derſelben Zeit, wo von den
ober=
ſten Stellen im Reiche immer wieder mit Recht gepredigt wird,
daß nur Arbeit uns retten könnte, den Leuten, die dieſer
Mah=
nung Folge leiſten, die größten Scherereien bereitet werden
und ihnen ſogar noch gerichtliche Beſtrafung droht. Wenn ein
Geſetz tatſächlich Platz für dieſe Schikanen läßt, iſt es reif für
eine ſchleunige Beſeitigung oder Verbeſſerung.
Die Beziehungen Oeſterreichs zu Deutſchland.
Wien, 5. Jan. (Wolff.) Im Ausſchuß für auswärtige
Angelegenheiten gab Bundesminiſter Dr. Mayr ein Cxpoſé über
die allgemeine politiſche Lage. Ueber die Beziehungen
Oeſterreichs zu Deutſchland erklärte der
Bundes=
miniſter: Unſere Beziehungen zum Deutſchen Reiche ſind auf
der unveränderlichen und unveräußerlichen Kulturgemeinſchaft
baſiert, die uns mit unſeren Stammesbrüdern im Reiche
ver=
bindet. Die überlieferte Herzlichkeit und Innigkeit dieſer
Be=
ziehungen unter Beobachtung der beiderſeitigen
Lebensinter=
eſſen zu pflegen, betrachtet die Regierung als eine ihrer
wich=
tigſten Aufgaben. Sie finden in der ſteten Hilfsbereitſchaft und
Anteilnahme unſerer Volksgenoſſen in Deutſchland, die ſelbſt um
ihre Exiſtenz ſchwer zu ſorgen haben, beredten Ausdruck. Wir
haben mit Deutſchland einen neuen Handelsvertrag geſchloſſen,
der den früheren Handelsvertrag zwiſchen Oeſterreich=Ungarn
den Beſtimmungen des Friedensver=
und Deutſch
trages entſprechenden Weiſe ändert.
Seite 2.
Die Rote Armee Sowjetrußlands.
Moskau 3. Jan. (Wolff.) Eine amtliche
Kund=
gebung beſchäftigt ſich mit der am 11. Dezember beſchloſſenen
teilweiſen Demobiliſation der Roten Armee, die
inzwiſchen von dem 8. Rätekongreß beſtätigt worden iſt, und
betont, der Demobilifationsplan müſſe vorſichtig durchgeführt
werden, da die Feinde Rußlands lange nicht ſo friedliebend
ſeien, wie Rußland. Die franzöſiſchen Imperialiſten ſtrebten
immer noch danach, die Reſte der Armee des Generals
Wran=
gel, die in der Nähe des Schwarzen Meeres untergebracht ſeien,
auszunutzen, und Rußland habe keine Sicherheit, daß ſeine
Feinde im Frühjahr nicht einen neuen Ueberfall unternehmen
würden. Auch die Stimmung der engliſchen Imperialiſten ſei
unverkennbar. Der Kampfwert der Roten Armce dürſe daher
nach der Demobiliſierung nicht ſinken, ſondern müſſe im
Gegen=
teil intenſiv verſtärkt wverden. Die militäriſche Ausbildung,
die politiſche Erziehung und die Verſorgung der Armee müſſe
mit erhöhter Tatkraft fortgeſetzt werden. Eine ſtarke
revolu=
tionäre Armee ſei dem wirtſchaftlichen Wiederaufbau
gleichzu=
ftellen.
Es foll mit der Entlaſſung der älteren Jahrgänge auf
unbe=
ſtimmte Friſt begonnen und die Armee dadurch auf die Hälfte
verringert werden. Zunächft werden alle Rotgardiſien und
Matroſen der Armee und Flotte bis einſchließlich des
Jahr=
ganges 1883 auf unbeſtimmte Friſt beurlaubt. Aus den
folgen=
den drei Jahrgängen, d. h. 1886 bis 1888, werden beſondere
Ar=
beitsabteilungen gebildet, die zur Entlaſſung und zu einem
un=
befriſteten Urlaub vorgemerkt ſind. Wenn der Abtransport der
zuerſt Entlaſſengn beendet iſt, ſoll mit der Entlaſſung der in den
Jahren 1886 bis 1888 Geborenen und der Aufſtellung beſonderer
Arbeitsabteilungen aus den Jahrgängen 1889 bis 1831 begonnen
werden, denen dann Urlaub bis zur Entlaſſung zu gewähren
ift. Wenn in dem Augenblick, wo der Abtransport der
vorher=
gegangenen drei Jahrgänge beendet ſein wird, die Kriegslage
eine weitere Verminderung der Armee zulaſſe, hofft der Arbeits=
und Verteidigungsrat, wenn die Transport= und die politiſchen
Verhältniſſe dies zulaſſen werden, im Laufe der nächſten vier
Monate, d. h. nach Möglichkeit, zu den Frühjahrarbeiten die
oben genannten Jahrgänge zu befreien. Dann wird die
Sowjet-
regierung im Frühjahr 1921 über die Frage der weiteren
Ent=
laſſung der Jahrgänge 1892 und 1893 und aller
Wahrſchein=
lichkeit nach auch d. Jahrgänge 1894 und 1895 zu entſcheiden
haben, deren Löſung von den internationalen Verhältniſſen
abhängt.
Kabinettskriſis in Frankreich.
Paris 5. Jan. (Wolff.) Die Liberté ſpricht heute abend
von der Möglichkeit, daß das Kabinett Leygues, am
kommenden Dienstag, alſo nach den Erſatzwahlen für den
Senat, die am Sonntag ſtattfinden, ſeine Demiſſion
ein=
reichen werde. Das Blatt glaubt, daß Miniſterpräſident
Ley=
gues mit der Neubildung des Kabinetts betraut werden wird,
und daß er die Gelegenheit benutzen werde, um das Miniſterium
umzugeſtalten. Auf alle Fälle werde Leygues das Portefeuille
für auswärtige Angelegenheiten beibehalten und auch keinen
neuen Miniſter des Innern und Kriegsminiſter ernennen.
Paris 6. Jan. (Wolff.) Petit Pariſien erklärt, daß die
Meldung, Miniſterpräſident Leygues denke an eine teilweiſe
Umgeſtaltung ſeines Miniſteriums, nicht den Tatſachen
entſpräche. Nur wenn eines der zur Wahl in den Senat
ſtehenden Mitglieder des Kabinetts am Sonntag durchfallen
ſollte, würde es nach den Beſtimmungen auszuſcheiden haben.
„Regelrecht zerſtört.”
* Die Köln. Ztg. ſchreibt: Unter dieſer Aufſchrift behandeit
die Daiſy News das Vorgehen der bridſchen Militärbehörden
in der Gegendvon Cork, wo, wvie wir kurz gemeldet haben,
jieben Häuſer eingeäſchert wurden. Es iſt für uns
von beſonderem Intereſſe, zu erfahren, wie in dem
Belagerungs=
zuſtand auf der Inſel mehr oder weniger ähnlich verfahren wird.
wie 1914 die deutſchen Befehlshaber in Belgien und
Nordfrank=
reich unter Kriegsrecht vorgingen. Die amtliche Mitteilung über
die Vorgänge lautet:
Infolge eines hinterhältigen Angriffs auf die Polizei in Middleton
und Glebe Houfe hat der Militärgouverneur angeordnet, daß gewiſſe
Häufer in der Nähe des Tatortes zu zerſtören ſeien, und daß die
Be=
wohner um den Hinterhalt und den Anſchlag wiſſen mußten, aber
unter=
laſſen haben, entweder der Milſtär= oder der Polizeibehörde Anzeige
harüber zu erſtatten. Die Häuſer der Nachgenannten ſind am 1. Januar
zwiſchen 3 und 6 Uhr nachmittags regelrecht zerſtört worden (folgen die
Namen). Vor der Brandlegung wwurden die Betroffenen benachrichtigt,
und es wurde ihnen eine Stunde gelaſſen, um Wertſachen zu entfernen,
aber keine Möbel. Es ſind keine Lebensmittel, Getreide oder Heu
ver=
nichtet worden.
Dieſe neueſte Art der „Vergeltung” wird in der engliſchen
Preſſe verſchieden aufgefaßt. Während die Times bedauern,
daß die Regierung durch ihr Zögern mit ſtrengen Maßnahmen
an Anſehen eingebüßt, andererfeits allzu lange mit dem
ſchärf=
ſten Tadel gegen ihre eigenen Diener zurückgehalten habe, meint
ſie zu der Einäſcherung von Wohnhäuſern:
Obwohl es eine ſcharfe Maßregel iſt, tadeln wir ſie nicht deshalb.
Wir fragen uns nur, ob die Auslegung, daß die Bepohner der Häuſer
„hätten wiſſen müſſen”, ausreichend erſcheint. Es liegen keine Zeichen
dafür vor, daß es ihnen tatſächlich möglich geweſen wäre oder nicht, ſelbſt
Ein genialer Betrüger.
m. Berlin, 5. Jan. Der Berliner Kriminalpolizei iſt es
gelungen, einen beſonders raffinierten Hochſtapler,
deſſen Betrügereien alles bisher Dageweſene in den Schatten
ſtellen, zu entlärven und feftzunehmen. Es handelt ſich um den
26 Jahre alten Bereiter Walter Oertel aus Dresden. Er
hatte kurz vor dem Kriege 325000 Mark geerbt, die er mit der
Angeſtellten einer Bar in wenigen Tagen verjubelte.
Als er aus England zurückgekehrt war, wurde er als Soldat
eingezogen und kam bald darauf ins Feld. Hier verſtand er es
ſo überzengend den Geiſteskranken zu ſpielen, daß er auf acht
Monate einer Irrenanſtalt und ſpäter dem Garnifonlazarett II
in Tempelhof überwieſen wurde. Mit Unterſtützung einer
Kran=
kenſchweſter rückte er aber aus, ſchrieb aus ſeinem Verſteck under
dem Namen eines angeſehenen Mannes an das Standesamt von
deſſen Geburtsort und bat um dieberſendung eines
Geburts=
ſcheins. Prompt wurde ihm die Geburtsurkunde der
betreffen=
den Perſönlichkeit zugeſandt, die ihm nun als Unterlage für eine
polizeiliche Anmeldung diente. Auf Grund diefes
Anmelde=
fcheins und der Geburtsurkunde erhielt er von der Polizei auch
einen Paß. So verſandelte ſich der Bereiter Oertel in einen
dreimal polizcilich abgeſtempeiten Freiherrn von Egloffſtein. In
gleicher Weiſe beſorgte er ſich echte Ausweispapiere auf die
Na=
men von König, von Richthofen, ferner eines Amerikaners
Nor=
vad und argentiniſchen Arztes Dr. Macenry.
Bei Ausbruch der Revolution ging er als Soldatenrat nach
Dresden, ſvo man ihm die Leitung des Generalkommandos
über=
trug. Bald darauf erſchien er als Freiherr von Eglofſſtein in
dem damals mit franzöſiſchen und engliſchen Ofſizieren belegten
Gefangenenlager Holzminden als Soldatenrat. Der eigentliche
Lagerkommandant wwurde abgeſetzt und „Egloffſtein” nahm die
Zügel der Regierung in die Hand.
Mit mehreren franzöſiſchen Offizieren fuhr er zum
Feld=
marſchall Foch, der ihn auch, nachdem er die rote Armbinde hatte
ablegen müſfſen, empfing und in einem Schreiben an den
fran=
zöſiſchen Bevollmächtigten in Berlin, General Dupont, den
„Freiherrn von Egloffſtein”
Wahrnehmung der
Krieges=
gefangenenfürſorge beſtellte. Damit war der Gauner offiziell
beglaubigt und ging in der Folgezeit in der franzöſiſchen,
ſpa=
wiſchen und rumäniſchen Gieſandtſchaft ſowie in den deutſchen
Miniſterien ein und aus. Man ſtellte ihm eine Schreibmaſchine,
zwei Autos, erteilte ihmn Gefangenentransport=Vollinachten aus.
„Egloffſtein” beſuchte den gefangenen Feldmarſchall v.
Macken=
ſen. In Rumänien war er zum Delegierten des Roten Areuzes
ernannt worden.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 7. Januar 1921,
mit Lebensgefahr, den Opfern, auf die es abgeſehen war, reihtzeitig
von dem Hinterhalt Anzeige zu machen. Die amtliche Vergeltung mag
eine rohe Form von Juſtiz ſeim, allei trotzdem miißte die
Rechtmäßig=
keit des Vorgehens ſtets außer Frage ſtehen.
Alſo nur ein Vorbehalt. Dagegen ſchreibt die Daily
News, das eigentliche Oppoſitionsblatt:
Sind dieſe Wohnhäuſer aus „militäriſcher Notwendigbeit”
nieder=
gebrannt worden? Wenn ja, wo lag ſie? Wenn die unglücklichen
Bewoh=
wer an dem Hinterhalt mitſchuldig waren, weshalb ſind ſie nicht
feſt=
genommen worden? Wenn jedoch nichts gegen ſie vorlag, läßt ſich dieſe
ungeheuerliche Handlung durch nichts entſchuldigen, was General
Macready oder Sir Hamar Greenwood zu ihrer Rechtmäßigkeit im
Rahmen der faſt unbegrenzten Vollmachten vorbringen mögen, die das
Kriegsrecht an die Hand gibt. Es iſt ein rohes Verbrechen gegen das
menſchliche Empfinden und es liegt ein unausfprechlicher Hohn darin,
daß die Tat der feierlichen Verbüindigung gegenüberſteht, die der iriſche
Oberbefehlshabeu ſelbſt kürzlich gegen die Vergeltung erlaſſen hat.
Im weiteren ſpottet das liberale Blaty über die Erlaubwis
für die Geſchädigten, Wertſachen mitzunehmem und die Angabe,
daß keine Lebensmittel oder Heu vernichtet worden ſind, und
ſchließt mit den Worten: „Das Anfehen des britiſchen Volkes
ſteht hier auf dem Spiel.”
Griechenland.
* Nach einer Athener Meldung der Times wäre der
Geſund=
heitszuſtand des derzeitigen Miniſterpräſidenten Rhallis ſo
geſchwächt, daß er die Geſchäfte nicht mehr führen könnte und
zurücktreten müßte. Rhallis, der Deputierter von Athen
und 82 Jahre alt iſt, war wiederholt Premiermimiſter. Ob ſeine
Krankheit eine wirkliche oder eine „diplomatiſche” iſt, läßt ſich
nicht ſagen. Jedenfalls iſt ſeine politiſche Lage augenblicklich
ſo, daß er auch zurücktreten müßte, wenn ſein körperlicher
Zu=
ſtand ihn nicht dazu zwingen würde. In den nächſten Tagen tritt
nämlich die Kammer zuſammen, und Rhallis verfügt über kaum
20 bis 25 Abgeordnete, die hinter ihm ſtehen. Unter dieſen
Um=
ſtänden würde er auf alle Fälle die Miniſterpräſidentſchaft
ver=
lieren, die auf den Führer der Majorität übergehen muß. Die
Times=Meldung nennt auch ſchon Gunaris als komnenden
Miniſterpräſidenten. Gunaris, Deputierter von Patras, der mit
Athen verbundenen Hafenſtadt, war zuletzt Premierminiſter kurz
vor der Abdankung König Konſtantins, und war dann während
des Exils des Königs iach Korſika verbannt. Obwohl er aus
kleinen Verhältniſſen ſtaanmit, iſt er der größte Redner in
Grie=
chenland, gilt als erfahrener Jurift und hat den Ruf abſoluter
Ehrbarbeit und Unbeſtechlichkeit. Er iſt ein Anhänger König
Konſtantins und verfügt in der Kammer über 75 Sitze, er hat
damit alſo eine noch größere Majorität als der frühere
Marineminiſter Stratos, der als einer der kommenden Männer
in Griechenland gilt, in der Kammer aber nur über 62 Sitze
verfügt.
Das Programm Hardings.
Paris, 5. Jan. (O.N.B.) Der Matin bringt eine
inter=
eſſante Unterredung des Präſidenten der Columbia Univerſität
Nicolaus Murray Butler mit Harding, worin der künftige
Präſident Amerikas ſein Programm entwickelte. Harding iſt
ſich danach der ſchweren Aufgaben wohl bewußt, die ihn erwarten.
Er iſt der Anſicht, daß die inneren Probleme Amerikas von den
internationalen Problemen unzertrennlich ſeien. Die Notlage
der amerikaniſchen Pflanzer und Induſtriellen ſei eine Folge der
heutigen Wirtſchaftslage Europas. So lange die weiten Gebiete
zwiſchen dem Rhein und Weichſel und der Balkan in Gärung
ſeien und dort das Chaos beſtände, ſo lange ferner Europa ſein
wirtſchaftliches Gleichgewicht nicht gefunden habe, könne Amerika
keine Käufer für ſeine Rohſtoffe finden. Enropa könne erſt dann
wieder als Käufer auftreten, wenn ſein Wechſelkurs beſſer
gewor=
den ſei. Die Hauptſchwierigkeit ſieht Harding darin, daß die
Höhe der deutſchen Wiedergutmachungsſchuld bisher ſioch nicht
feſtgelegt worden ſei, worauf die ganze Welt warte. Erſt wenn
die deutſche Schuld fixiert und wenn das deutſche Volk ſie in
einer gewiſſen Anzahl von Jahren auch bezahlen könne, erſt dann
würde ſich die Weltwirtſchaftsmaſchine wieder in Gang fetzen,
und Amerika würde dann für ſeinen Weizen, ſeine Baumwolle,
ſeine Rohſtoffe und Fertigfabrikate Käufer finden. Es gebe kein
anderes Mittel, um aus der Sackgaſſe herauszukommen. In
Be=
zug auf das internationale Zuſammenarbeiten äußerte ſich
Har=
ding: Die internationalen Geſetze müßten neu formliert und
gemeinſam ausgeführt werden. Die Vereinigten Staaten würden
hier gerne mitarbeiten. Leider habe der Einfluß des Präſidenten
Wilſon bei der Friedenskonferenz dieſer Mitarbeit ſeine politiſche
Form gegeben. Das politiſche Zuſamnenarbeiten aber würde
raſch zur Herausbildung einer Art dieberregierung führen, die
von allen freien, unabhängigen Nationen gefürchtet und
verab=
ſcheut werde. Amerika müſſe daher mit allen Mitteln und ſo
raſch wie möglich wieder auf den guten Weg zurückkehren. Es
könne ſich nicht in die Verwicklungen des Völkerbundes
hinein=
ziehen laſſen, ſo wie er heute beſtände. Jeder internationale
Krieg müſſe vermieden werden. Das Flottenprogramm des
ge=
getwärtigen amerikaniſchen Marineſtaatsſekretärs Daniels dürfe
unter keinen Umſtänden durchgeführt werden, wenn nicht Amerika
als eine Nation von Narren angeſehen werden wolle. Die Idee,
die die Regierungen verpflichte, jegliche Kriegserklärung von
einer Abfrimmnug ihrer Länder abhängig zu machen, hält
Har=
ding für unausführbar, da ſich die Maſſen leicht beeinfluſſen
ließen und die Regierungen, anſtatt geſtärkt, diskreditiert würden.
Bei ſeinen Verſuchen, von den deutſchen Behörden weitere
finanzielle Mittel zu erhalten, fand er aber bald keine
Gegen=
liebe mehr und beſchloß nun, direkt nach Spa zu fahren.
Unter=
wegs ereilte ihn jedoch in Frankfurt das Schickſal in Geſtalt
der Sicherheitspolizei, die ſeiner Noten=Kreuz=Uniform nicht recht
traute. Es gelang ihm jedoch, aus der Unterſuchungshaft zu
ent=
kommen und nach Berlin zurückzukehren. Nunmehr ſagte er der
politiſchen Laufbahn Lebewohl und beſchloß, ſeinen
Lebensunter=
halt auf eine andere Grundlage zu ſtellen.
Zu dieſem Zweck ſchafffe er ſich eine neue Freundin an, die
bei einer Privatbank angeſtellte Dora Lehmann, veranlaßte ſie,
einen Wertbrief und Steuermarken zu unterſchlagen und ihm
Scheckbücher, gefälſchte Quittungen über angebliche
Einzahlun=
gen, gefälſchte Kontoauszüge u. a. m. zu liefern, mit denen er
ein Guthaben von über 80000 Mark nachweiſen konnte. Dann
verband er ſich mit einem gewiſſen Schabeco, der in der
Fried=
richſtraße 41 einen Warenvertrieb „Jlona” hatte, zu
umfang=
reichen Lebensmittelverſchiebungen. Ein ebenfalls von ihm
ge=
fälſchtes Schreiben des Auswärtigen Amtes beglaubigte ihn als
Dr. Maccenry, das Mitglied der Hohen Alliierten Kommiſſion.
Zuſammen mit einem Leutnant a. D. Otto Hermes fährt er
dann nach Kaſſel und will hier, nachdem er pro korma eine
Kriegsgefangenenfürſorgeſtelle etabliert hat, als Freiherr von
Nichthofen den Verkauf von 9½ Millionen polniſcher Mark
zwi=
ſchen einem Kaſſeler und einem Breslauer Bankhaufe vermitteln.
Der Betrug wurde jedoch rechtzeitig entdeckt. In Düſſeldorf
liefert „Egloffſtein” Steine ſtatt der bezahlten Boſch=Magnete,
in Frankfurt, Wiesbaden, Hannover und München und anderen
Städten ſchädigt er viele Geſchäftsleute, indem er ſeine wertloſen
Schecks in Zahlung gibt.
Auf der Suche nach einem neuen Geſchäftsfreund findet er
Anſchluß in Berlin an einen Kaufmann Walter Schrowe, der
in verſchiedene Strafverfahren verwickelt iſt und „Egloffſtein”
1000 Mark bietet, wenn er ihm ſeine Alten beſorge, von denen
er genau wiſſe, daß ſie in Moabit liegen. „Wird gemacht!“
Oertel=Egloffſtein fährt nach Moabit, legt auf dem Flur Mantel
und Hut ab, ſteckt ſich einen Bleiſtift hinters Ohr, geht mit der
an ihm ſo verblüffenden Sicherheit in die betreffende Kanzlei
und wendet ſich hier in geſchäftsmäßigem Ton an einen
Beani=
ten: „Ach, Herr Kollege, geben Sie mir doch mal die Akten
Schrowe!” Und richtig, der „Kollege” händigt ihm auch die
ge=
wünſchten Akten aus. Von ſeinem neuen Freunde erhält er
allerdings nicht die verſprochenen 10 000 Mark, ſondern nur 200,
die gerade reichen, um nach Haunover zu fahren und hier als
Staatsnwalt unter Mitwirkung des Ortsvorſtehers auf einem
Dorfe bei einem Bauern Geld zu beſchlagnahmen, das angeb=
Rummer 6.
Der einzige wirkliche Schutz gegen den Krieg ſei die Entwicklung.
is zu einem
des Rechtsempfindens bei den ziviliſierten Völkern
K-
Grade, daß ſie und ihre Regierungen ftets das Recht vor die
walt ftellten.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 7. Januar.
* Ernannt wurde am 4. Januar 1921 der Finanzpraktikant Adam
Dreſte zu Darmſtadt zum Sekretär bei der Landes=Heil= und
Pflege=
anſtalt Gießen mit Wirkung vom 1. Januar 1921 an.
* 1jebertragen, wurde am 3. Januar dem Lehrer Herm. Pauli
zu Niedermoos (Kreis Lauterbach) eine Lehrerftelle zu Steinbach i. T.
(Kreis Offenbach a. M.).
Erledigt iſt eine mit einem evangeliſchen Vehrer zu beſetzende
Schulſtelle zu Weſthofen (Kreis Worms).
— Klage Dr. Müller gegen Kreisbirektor Geh. Rat Fey. Es dürfte
itereffieren, über dieſe Angelegenheit, die in letzter Zeit wiederholt die
Oeffentlichkeit beſchäftigt hat, Näheres zu erfahren. Wir können
folgen=
des mitteilen: Die Klage behauptet, daß der Beklagte am 1. November
1920 eine Verordnung im Amtsverbündigungsblatt erlaſſen habe, nach
der die Kartoffelvorräte bei den Erzeugern des Kreiſes Darmſtadt
be=
ſchlagnahmt und 10 Zentner pro Morgen zum Preiſe von 20 Mark
ent=
eignet worden ſeien und beantragt, feſtzuſtellen, daß dieſe Verordnung
eine unzuläſſige Eigentumsſtörung durch Beklagten darſtelle. Die Sache
iſt nun vor einigen Tagen dadurch i ein neues Stadium getreten,
als=
das Landgericht Darmſtadt die Ausſetzung des
Ver=
fahrens beſchlofſen hat, nachdem die Zuſtändigkeit des
Pro=
vinzialausſchuſſes in Anſpruch genommen worden war, weil es ſich bei
der Beſchlagnahme und Enteignung um eine Vevwaltungsſache handele.
Es hat ſich außerdem ergeben, daß der Beklagte die Verordnung, auf
welche ſich die Klage gründer, gar nicht erlaſſen hat.
Beſtim=
mungsgemäß hat nämlich Herr Geheimrat Fey in Angelegenheiten der
Kreisverwaltung, die zur Zuſtändigkeit des Provinzialausſchuſſes, deſſen
Vorſitzender er als Provinzialdirektor iſt, erwachſen können, ſich des
Er=
laſſes von Verordnungen zu enthalten. Deshalb iſt auch die Verordnung,
auf welche ſich die Klage gründet, vom ſtellvertretenden Kreisdirektor
er=
laſſen und im Amtsverkündigungsblatt veröffentlicht worden und dieſer
hat das zur Ausführung. der Verordnung Erforderliche angeordnet. Die
Verordnung gründer ſich auf die bereits mehrfach erörterte Verordnung
des Landes=Ernährungsamts über die Kartoffelerfaſſung, die vom
Mi=
niſterium des Iunern beſtätigt und güßerdem von der Heſfiſchen
Volks=
kammer genehmigt worden iſt. Ohne der Entſcheidung in der Sache
vorgreifen zu woilen, wird man doch annehmen müſſen, daß der Beamte,
der von den Landeszentralſtellen erlaſſene und genehmigte Verordnungen.
innerhalb der durch dieſelben gegebenen Befugniſſe ausführt, uiemals
perſönlich beklagt und haftbar gemacht werden kam, ſondern daß nur
der heſſiſche Staat, als defſen Vertreter ſowohl die
Landeszentralbehör=
den, als der Kreisdirektor in dieſem Falle erſcheinen, mit rechtlicher
Wir=
kung verklagt werden könne. Andernfalls würde wohl jede nachhaltige
Veriwaltungstätigkeit, die im Intereſſe aller Stände — in anderen
Fäl=
len wohl auch im Intereſſe der Landwirtſchaft liegt, beeinträchtigt und
gelähmt werden.
* Verwaltungsgerichtshof. Tagesordnung für die öffentliche
Sitzung des Verwaltungsgerichtshofs am Samstag, den 8. Januar 1921,
vormittags 9½ Uhr: 1. Klage des J. B. Schnappinger in Mainz—
Mom=
bach gegen die Stadt Mainz wegen Heranziehung zu
Geländeerwerbs=
koſten. 2. Geſuch des Ph. Appfel in Darmſtadt um
Wirtſchaftskonzef=
ſion für das Haus Alexanderſtraße 5.
Zöllamtsbenennungen. Für unſere Leſer dürfte es gewiß von
Belang ſein, zu erfahren, daß das hieſige Hauptſteueramt und die
Zoll=
abfertigungsſtelle am Bahnhof hier, ſowie die Steuerämter Pfungſtadt
und Gernsheim vom 1. Januar ab die amtliche Bezeichnung
Hauptzoll=
amt Darmſtodt bzv. Zollamt Darmſtadt=Bahnhof bzw. Zollamt
Pfung=
ſtadt bzw. Zollamt Gernsheim zu führen haben.
* Iſt die Befatzungszulage auch für die Geiſtlichen?. Dieſe Frage
ſtellt eine Zuſchrift „aus Heſſen” im Mainzer Journal mit folgenden
Ausführungen: Die Weſtmarkenzulage ſoll alſo nach Anwsiſung der
heſſiſchen Regirung ſofort ab 1. Januar 1920 den Beumten autsbezahlt
werden. Dieſes Chriſtkind der Regierung wird allen Beamten unter
der heutigen Not viel Freude gemacht heben. Wie ſteht’s nun mit der
katholſchen Geiſt ichkeit? Daß ſie unter denſelben Schwierigkeiten zu
kämpfen hat wie die Beamten, iſt wohl klar. Wird ſie darum auch mrit
der proteſtantiſchen Geiftlichkeit auf die Zuwendung der
Beſatzungszu=
lage rechnen können? Da die Bewilligung für die Beamten noch der
nachrräglichen Zuſtimmung des Landtags bedarf, könen ja durch umſere=
Zentrurmsabgeordneten bis dahin die nötigen Schritte unternommen
werden, um der Geiſtlichkeit die Beſatzungszulage zu ſichern. In
Preu=
ßen ſind ſchon längft die dahingehenden Anträge von der
Zentwms=
partei geſtellt worden. Ma darf wohl erwarten, daß inem ſolchen
Antrage von keiner Seite Schvierigkeiten bereitet werden. Oder doch?”
— Hierzu bemerkt die Darmſt. Ztg., daß der Frageſteller vor allem ganz
den Unterſchied außer Acht zu laſſen ſcheint, der darin beſteht, daß die
Geiſtlichen in Heſſen nicht vom Staat (wie die Becmten uſw.), ſondern
von den Kirchen bezahlt werden. Es iſt alſo lediglich eine
Angelegen=
heit der Kirchen, ob ſie ihren Geifülichen die Weſwmarkenzulage
zukom=
men laſſen wollen. Dieſerhalb hätten ſich die Kirchen gegebenenfalls mit
dem Reich auseinanderzuſetzen, ob letzteres bereit iſt, die 80 Prozent.
der Zulagen auch für die Geiſtlichkeit zu tragen. Die reſtlichen 20
Pro=
zent gingen damn aber unter allen Umſtänden zu Laſten der Kirchen!
Eie Bezugnahme auf Preußen iſt durchaus abwegig, da wir in Heſſen
eine Staatskirche nicht haben. Das Land Heſſen und damit gach der
Heſſiſche Landtag können ſonach in der Sache gar michts tun.
— Liedertafel=Konzert. Das am Sonntag, den 9. Jan., pünkrlich
nachwitags 4 Uhr, im Städtiſchen Saalbau ſtattfindende Konzert
ver=
ſpricht künſtleriſch einige genußreiche Strnden. Dafür bütrgen ſchon die
hierfür gewonnenen einheimiſchen Kräfte: Frau Bmmeiſter=Jacobs,
Herr Delp, Herr Schurrbuſch, Herr Ferd. Wagner u. a. m. Der Chor,
der im letzten Jahre wvieder einen beträchtlichen Zunvachs zu verzeichnont
hat, ſingt außer dem neckiſch=heitzeren Chor „Junge Lieb und junger
Wein” von Gottfried Angerer nur Volksliederbearbeidungen von Jüngſt,
v. Othegraven und Schaus, darunter einen Zyklus „Dorflieder” wit
verbindender Rezitation. (S. Anz.)
lich aus Wuchergeſchäften herrühren ſollte. Auch dieſer Raubzug
verlief ganz programmäßig.
In Bingerbrück wurde er anläßlich einer verſuchten
Kokain=
ſchiebung feſtgenommen, und da er ſich als Amerikaner Dr.
Macenry legitimierte und behauptete, zur Hohen Kommiſſion zu
gehören, zunächſt der amerikaniſchen Beſatzungsbehörde in
Koblenz zugeführt, die jedoch die Fälſchung ſeines Ausweiſes
feſtſtellte und ihn an die deutſche Polizei zurückgab. Nach
Ber=
lin gebracht, lebte er auch im Gefängnis Moabit weiter als Dr.
Macenry, verſtand kein Wort Deutſch, ſprach nur Engliſch,
Fran=
zöſiſch und Spaniſch, bis er nach mehreren Tagen von der Polizei
ſeinen gemütlichen ſächſiſchen Dialekt wieder erlernte.
* Ein deutſches Hungereſſen bei Herbert Hoover. Wie aus
Neu=York mitgeteilt wird, hat der unermüdlich nach
Nahrungs=
mitteln für Zentraleuropa jagende Herbert Hoover in einem
der prachtvollſten Hotelpaläſte der Hudſon=Metropole 960
ge=
ladenen Gäſten ein Eſſen gegeben, das ihnen deutlich vor
Augen führen ſollte, wie ſchlecht es mit der Ernährung der
Kin=
der in Zentraleuropa, insbeſondere in Deutſchland, beſtellt iſt.
Die Geladenen mußten auf einfachen Bänken Platz nehmen und
die Speiſen wurden auf Holztiſchen ohne Tiſchzeug ſerviert.
Jeder Gaſt erhielt Waſſerreis, dem keine Butter und kein Fett
beigemengt war, in einem Steinguttopf, der an die Teuerung
des Porzellans in Deutſchland erinnern ſoll. Dann gab es
recht ſchlechtes Brot ohne Butter und etwas ungezuckerten Kako
als Getränk. „So eſſen die meiſten Kinder in Deutſchland.”
erläuterte Hoover, „ſoweit ſie Familien angehören, die
über=
haupt das Geld für Reis und Kakao aufbringen können.” 1im
den Gegenſatz zwiſchen Amerika und Deutſchland noch beſſer zu
kennzeichnen, gelangte an einem Ende des Saales ein prächtig
uind ſauber gedeclter Tiſch zur Aufſtellung, der mit Poularden,
teuren Fiſchen, Paſteten und allerlei anderen Delikateſſen
be=
laden war und vor dem ein bequemer Lederfeſſel ſtand, der einen
uinſichtbaren Gaſt markierte. „So eſſen,” rief Hoover ſeinen
Gäften zu, auf den Tiſch deutend, „wir Amerikaner” Nachdem
Hoover noch ein bewegliches Bild von den „Notzuſtänden in
Mitteleuropa entworfen hatte, forderte er ſeine Gäſte auf, den
Preis von je 1000 Dollar für das ihnen vorgeſetzte
Hungereſſen zu entrichten. 960000 Dollar, alſo beinahe 70
Millionen Mark wurden anſtandslos gezeichnet. Dieſer
Betrag wurde von Hoover der europäiſehen Kinderhilfe
über=
ſpieſen.
C. K. Ein „kleiner Völkerbund” „Man ſpricht jetzt von der
„kleinen Entente”, die ſich auf dem Balkan finden foll. Hier am
Seummer 6.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 7. Janunr 1921.
Seite 3.
tritt.
das Darmſtädker Publikum der Tätigkeit der Gruppe
entgegen=
ie Ausſtellung ſoll nur noch bis zum 16. Jawiar geöffnet ſein,
— Ueber der Weihnachtsfeier der Vereinigung Darmſtädter
Ange=
ſtellten am Sonntag, 2. Januar, im Fürſtenſaal, waltete ein günſtiger
Stern. Zunächſt beleuchtete der 1. Vorſitzende, Herr Alfr. Roßkopf.
Zweck und Weſen des Vereins und hieß die Gäſte herzlich willkomanen.
Hierauf folgte das Feſtprogramm. Durch eine künſtleriſche
Bühnen=
dekoration war ein ſtimmungsvoller Hintergrund geſchaffen worden
Die Damen Adam, Götz, Kaufmann, Weck und Weil, ſowie die
Heeren Dieter, Göbel, Oswaldt und Schäfer gaben ihr
Beſtes. Einen beſonderen Genuß boten die Tänze der kleinen Margot
Schwindt (Franbfurter Opernhaus), deren künſtleriſche Darbietungen
ebenſo wie die Vorträge der anderen Mitwirkenden mit lebhuftem
Bei=
fall aufgenommen wurden.
— Heſſiſcher Zentnerbund. In der Hauptverſammlung,
die geſtern im überfüllten Mogartaale hier ſtattfand, hielt Herr
Juſtiz=
rat Lindt einen Bortrag, der die ſteuerlichen Velaſtungen
der Rentner beleuchtete. Der Reöner führte etwa aus: Durch die
Umwälzungen des Jahres 1913 ſind Steuern niedergeregnet, die gerade
uns Kapitaliſten am ſtärkſten heranziehen. Durch das
Kapidalertrags=
ſteuevgefetz und Einkommenſteuergeſetz iſt das Vermögen doppelt
getrof=
fen worden. Eine Beſteuerung, die ſo wenig ſoziales Verſtändnis
be=
weiſt, kann nicht aufrecht erhalten werden. Man hat nichts davon
ge=
hört, daß die Partoien die Kapitalertragsſteuer wieder autfgehen
woll=
ten. Man muß mehr fragen, wie wirtt die Steuer wirtſchaftlich auf
denjewigen, der noch über Vermögen verfügt — als, wie wirkt die
Steuer für den Staat? Hier muß der Nentnerbund einſetzen; wir
ver=
langen, daß dieſe Steuer unter allen Umſtänden fallen muß. Es muß
Rückſicht genonumen werden auf die geringeren Vermögen. Die
Steuer=
grenze von 1500 Mark (ixiſtenzminimum) muß heraufgeſetzt werden.
In Polen ſoll ſie abgeſtuft werden nach der Eimwohnerzahl in den
ein=
zelnen Orten. Für Darmſtadt ugäben ſich dann 12000 polniſche Mark,
rummerbin noch mehr als die 1500 Mk. Der tſchecho=ſlowakiſche Staat
bereitet einen Geſetzentwurf dor über eine Erhöhung von 4800 auf 6000
tichecho=flowakiſche Kronen, die ab 1. Januar eimtreten ſoll. Reöuer
beſpricht im Folgenden ausführlicher die für den Rentner in Betracht
kommenden Geſetz und zeigt an Hand von Beiſpielen die Wirkung auf
den Steuerzahlenden. Das Reichsnotopfergeſetz ſei mit Recht ein
geſetz=
geberiſcher „Verſuch” genannt worden. Beſonders zu beachten für den
Rentner ſei der § 15 Abſ. 8, der Abgabepflicktigen, die keinen Anſpruch
auf Penſion oder Hinterbliebenenfürſorge hätten, Vergünſtigung
ge=
währe. So miſſe ein Rentner für 185 000 Mart Vermögen 18 500 Mk.
zahlen, ein Staatsbeamter aber, der Ausſicx auff Ruhegehalt habe, 23 000
Mark. Der § N des Geſetzes (Zinsloſe Stundung, Erlaß) gebe dem
Rentner unbedingtes Recn auf Stundung; ein Antrag rüiſſe unter allen
Umſtänden geſtellt werden. Hier müſſe woclwollendes Erneſſen der
Steuerbehörde platzgreifen. Eine weitere Crleichterung biete der § 44
des Einkommenſteuergeſetzes (Anrechnung von entrichteter
Kapital=
ertragsſteuer auf die noch zu zahlende Einkormenſtener).
Zuſammen=
faſſend kritifierte der Vortragende noch die Art, wie die Geſetze gemackt
wünden. Die Steuerflucht habe unendlichen Schaden gebracht; nach der
Schweiz ſeien mindeſtens 30 Milliarden abgewandert. Schatld darau ſei
die Lebertreibung der Steuermethode Erzbergers, die einer
Vernich=
ting des Kapitals bedenklich nahe gekommen. Die Stenergeſetzgebung
müſſe baldiſher Reviſion unterzögen werden, und zwar müßte das
Exi=
ſtenzminimum erhöht, die Kapitalertragsſteuer in der rohen Form, wie
fie genmcht worden ſei, beſeitigt werden. — Nachdem dann noch der
Vorſitzende der Darmſtädter Ortsgruppe Herr Keller dem Reöner
den Dank der Verſammlung ausgeſprochen hatte, wurde nach
Beant=
wortung kleiner Fragen aus der Verſammlung die nachſtehende EntA
ichließung einmitig angenommen:
„Der heute im Mozartſaal verſanrmelte Rentnerbund, Ortsgrrppe
Dammſtadt, richtet an die Landes= bzw. Reichsregierung das (rſuchen,
die Steuerfätze einer gründlichen Rebiſion zu unterwerfen. Wir
erwar=
ten micht mrr, ſondern wir können es in Anbetracht der furdſtbar m
Not=
lage, m der die kleinen Kapitaliſten ſind, derlangen, daß die
Steuer=
gefetzgebung in dem Sinne unngeſtellt wird, daß alie Cinkommen aus
Vermögen, dem ein Arbeitsemtkommen nieht zur Seite ſheht, bis 7000 M.
füir Alleinſtehende, für Familien je nach Anzahl der Familienwitglieder
rabgeſtaffelt, bis 12 000 Mk., von jeder ſteuerlichen Abgabe befreit wird.
Für Vermögen über 150 000 Mk., welcher Betrag von jeder
Reichsnot=
npferabgabe u befreien iſt, ſind bis zu 500 000 Mk. nnt eintem geringeren
Prozentſatz, als die Geſetzgebung vorſieht, in Aaſatz zu brängen.
— Bolksvorträge für Jede mann. Der im letzten Sonmer durch
ſeie Zeltvorträge in unſerer Stadt in weiten Kreiſen bekannt
gewor=
dene Zeltprediger Voltmann aus Berlin wird von Sonntag, den
D. Ja., bis Dienstag, den 11. Jan. in unſerer Stadt wieder eine Reihe
wolkstmlicher Vorträge halten. Der Redaier, der die Kämpfe und
Mötze unſerer Zeit kennt und ſich nicht in dem ausgetretenen Geleiſe von
lltägliher Redeweiſe bevegt, wird auch ſicher bei ſeinen diesmaligen
Worträgen wieder manchem Suchenden Wegveiſerdienſte leiſten können
Dem wird Herr Volkmann Sonntag, Montag und Dienstag nach,mittags
Fum Stadtmiſſionsſaal (Mühlſtraße 24) proktiſche Bibelerrlärungen geben.
Sille Vorträge ſind frei für jedermann. (Näheres ſiche Anzeige.)
* Der Werkmeiſter=Bezirksberein Darmſtadt veranſtaltet am Sams=
Kag abend im Saalbau eine Abendunterheitung. Das reichhaltige
Pro=
gramm bietet einen genußreichen Abend. (Näheres ſiehe Anzeige.)
Polizeihericht. Einbrecher feſtgenommen: In der Nacht
wom 1. auf 2. Januar 1921 hat der 20 Jahre alte W. Sch. von hier
inem Bewöhner eines Hauſes in der Feldbergſtraße einen nächtlichen
Seſuch abgeſtattet und dabei Wäſche für einige hunderr Mark geſtohlen.
HLegen m Mannheim verübter Diebſtähle der 22 Jahre alte Scloſſer
Taſi) Frankfurter von Mannheim und der 32 Jahre alte Kauf=
G
Grk
I I I a
ein kleiner Völkerbund, beſtehend aus den Angehörigen weniger
Rationen; aber er hatte ſo viel Verkrauen in ſeine Zukunft, daß
r in einem großen Gebäude tagte — dem Kölner Opern=
Daus. Die Sitzung begann um 6 Uhr nachmittags und endete
m 8 Uhr abends am 23. Dezember. Der Vorſitzende — ja, wer
par der Vorſitzende? Kaum Humperdinck, denn das war der
Komponiſt, ebenſo wenig Herr Klemperer, der Kapellmeiſter; es
war auch nicht der britiſche General, dem in feiner reſervierten
Loge bei Hänſel und Gretels Streichen die Tränen vor Lachen
Sie Backen herunterrollten. Der Vorſitzende war eine viel
wich=
igere Perſon als ſie alle — es war der Geiſt des
Weihnachts=
feſtes. „Hänſel und Gretel” iſt eine Oper, die in Deutſchland
regelmäßig zu Weihnachten gegeben wird, und viele britiſche
Kinder durften diesmal an der Aufführung teilnehmen. Die
Wirkungen waren aber ſicherlich beſſer als bei unſeren Weih=
Jachtspantominen. Während der Ouvertüre fühlten ſich die
Mitglieder dieſes „kleinen Völkerbundes” miteinander noch nicht
ganz vertraut. Als aber dann der Vorhang über Grimms
un=
ſterblichen Figuren aufging, da unterbrach bald ein freundliches,
ßlückliches Geſächter die bange Stille. Während der erſten Pauſe
„Bitte,” ſagte er höflich, und reichte das erſehnte Programm
ſeerüber. „Danke ſchön!‟ Die kleine Gretel machte ihm eine
höf=
liche deutſche Verbeugung. Und bald blickten braune engliſch
Augen beſeligt in blaue deutſche; alles wurde eins in der
glück=
lichen Luſtigkeit, die die gute Aufführung entfeſſelte. . Als wir
hinausgingen, hörte ich ein kleines Mädchen ſagen: „Mammi,
waren Hänfel und Gretel wirklich Deutſche?” Was konnte
Mammi” ſagen? Denn Hänſel und Gretel ſind Kinder, und
ſehr echte Ninder, und ich weiß nicht, ob ſie die richtige Antwort
gefunden hat, um den Geiſt des „kleinen Völkerbundes”, zu
ſtärken. .
* Das Elefantenhotel. In New=Jerſey in den Vereinigten
Staaten hat man kürzlich ein Hotel in Form eines
rie=
ſigen Elefanten gebaut. Eine Wendeltreppe führt durch
den Rüſſel ins „Gehirn” das Veſtihül des Hotels, im Rumpf
regen die Zimmer, in den Beinen die Waſchküche, Vorratsräume
uſw., und oben auf dem Turm können die Gäſte friſche. Luft
ſhöpfen, wenn ſie im „Magen” zu Mittag gegeſſen haben. Bisher
joll das Hotel immer voll beſetzt geweſen ſein,
mann Fritz Pkaut von Fulda. Wegen Diebſtahl eines Fahrrades der
19 Jahre alte Wilhelm Bender von Nieder=Namſtadt. Der 25 Jahre
alte Dekorateur Willy Böſchen aus Bebra wegen Diebſtahls.
Ge=
ſtohlen wurde: Am Neujahrstage, abends zwiſchen 7 und 8 Uhr,
wurden in einer Wohmung in der Wenchſtraße 9000 Mark geſtohlen. Die
Geſchädigte iſt als Filialleiterin tütig. Offenbar hat man es mit Tätern
zu tun, die es auf ſolche Perſonen abgeſehen haben, die vermutlich
grö=
ßere Geldeinnahmen tagsüber machen. Limf ſolche Weife erklärt ſich auch
ein Angriff auf eine weitere Filialleiterin in der Hofraite Kiesſtraße 28.
Mittelſt Einbruchs aus eiem Hauſe in der Eliſobethenſtraße folgende
Langgaſſe 1 Paar ſchwarze Herrenſchnürſtiefel, 1 Paar ſchwarze
Damen=
ſehnürſtiefel. Aus einem Vorplatz eines Hauſes in der Frankfurter Str.
blauer Winterüßerzieher mit Samtkragen, 1 dunkelgrüne Hausfacke.
Aus einer Woyung in der Heidelberger Straße 1 hellgrauer
Militär=
teppich, 1 Paar ſchwarze Ledergamaſcen, ſwwie ei Schließkorb mit
Porzellan. Aus der Reitbahn der Kav.=Kaſerne in der Holzhof=Allee
zwei elektr. Scholttafeln in der Größe 40X40 Zentimeter mit Hebel,
3 Serienſchalter und 6 Sicherungen. Mittelſt Einbruchs aus einem
Hauſe im Herdweg 1 gold. /Damenuhr mit dem Monogramm M. W.
auf dem Rückdeckel und 1 aus einem Geſchoß getriebener Ring mit
Eichenlaub umkränzt. Aufgefunden in einem Garten am Main=
Neckar=
bahnhof ein Paket mi 6 Flaſchen Eubaſol und 2 Schachteln mt Eubafol=
Abführzäpfchen und 1 Ohren/ ritze.
Samstag, den 8. Januar 1921
gültige Lebensmittelmarken:
Brat: Die Marken Nr. 1—6 u. 9 (899 er Brot), Mehlmarke Nr. 10
vom 16. Dez. 1926 bi8 15. Januar 1921 (Anteil 560 gr Mehl).
Butter: Auf Sonderbeſtellkarte Nr. 14 A, B, C, D, gültig für
50 gr zum Preiſe von 1 90 Mk. Vorſtehende Beſtellniarken
veplieren von: 12. d. Mts ab die Gültigkeit
Kartoffelverſorgung. Für Haushaltungen, die mit
Winter=
kartoffeln bis jetzt noch nicht verſorgt ſind, werden von
Montag, den 27. d. Mts., ab auf die Beſtell= und
Bezugs=
marke Nr. 271 der Nährmittelkarte weiß A, lila B, rot C,
braun D, blau E und grün b fünf Pfund Speiſekartoffeln
zum Preiſe von 35 Pf. für das Pfund abgegeben. — Die
Nährmittelkarte Nr. 270 berliert vom gleichen Tage ab ihre
Gültigkeit.
Sornedbeef: Bei den Rindsmetzgern bis einſchl. 15. Jan. 1921
pro Kopf einer Haushaltung (auch für Kinder) 1 Doſe a 340 gr
netto. Deutſches Getvicht zum Preiſe von 8.80 Mk. gegen
Bezugsmarke Nr. 20 der Sonderkarte für Lebensmittel
Ma; reß zum Pfundpreis von 3.30 Mk., markenfrei (ent=
Ulerte und entölte Qualitär.)
Zucker auf Nährmittelmarke Nr. 268, Sonderausgabe=Anteil
500 gr auf den Kopf zum Preiſe von 4.— Mak
einſchließ=
lich Tüte von Dienstag, den 30. Dezember, bis Montag, den
10. Januar, einſchließlich.
Kernſeiſe: Auf Seifenkarte, Abſchnitt Auguſt, September,
Ok=
tober, November und Dezember je ca. 1 Pfund zum Preiſe
von 11 50 Mk. Unsgabeſtelle: Wilhelminenſtr. 15, Zim. 5.
Holzverkanf: Ausgabe der 9. Holzrate von 4 Zentnern auf die
Nr. 34 bis einſchl. 37 zum Preiſe von 12 Mk. für Nadelholz
und 14 Mk. für Laubholz. Stockholz für gewerbliche
Ver=
braucher zum Preiſe von 9 Mk. gegen Vorlage der grünen
Gewerbekohlen=Ausweiskarte, auf Zimmer 39 der
Kohlen=
ausgleich ſtelle.
Hausbrandkohlen. Hälfte der 4. Rate, vorwiegend in
Braun=
kohlen=Briketts gegen vorherige Vorlage der weißen
Haus=
brandkarte auf der Kohlenausgleichſtelle, Alexanderſtr. 22,
Zimnier 39, ſoweit dies nicht bereits bei der erſten Hälfte
der 4. Rate geſchehen iſt, ferner die 5. Rate auf weiße
Hausbrandkohlenkarte in Rohbraunkohlen aus der Grube
Prinz von Heſſen.
Die Dienſträume der Lebensmittelämter und der
Kohlenaus=
gleichſtelle ſind ſür den Verkehr von 8—1 Uhr vormittags,
die der Kartenausgabeſtelle, Walyſtraße 23, und der
ärzt=
lichen Kommiſſion, Wilhelueinenſtraße 15, Zimmer 3,
vor=
mittags von 8—2½ Uhr und nur in dringenden Hällen
nach=
mittags von3½—6 Uhr geöffnet.
Alle Lebensmittelmarken ſind gut aufzubewahren.
Verlorengegangene Marken werden nicht erſetzt,
verfallene Marken nicht umgetanſcht.
Achtung.
bewahren.
Die ansgegebenen Seifenkarten ſind gut anfzu=
* Betroleumpreiſe. Nach Mitteilung der Zentralſtelle für die
Petro=
leumterteilung G. mi. b. H. zu Berlin ſind die Kleirchandels= und
Ver=
baucherpreiſe des Petroleums für Januar gegenüber den Preiſen in
den Monaten November und Dezember unverändert geblieben.
* Darmſtädter Taſchenfahrplan. Die neueſte Ausgabe des bekannten
roten Davmſtädter Taſchenfahrplans, geiltig ab 3 Januar 1921 (fürfte
Witerausgabe), iſt ſoeben erſchienen und in der Geſhäftsſtelle des
Darmſtädter Tagblatts zu haben.
* Schloß=Kaffee. Heute ſindet die vierte und letzte Aufführung des
Melodierreigens „Sein—Werden-Vergehen” ſtatt. (S. Anz.)
Zur Beachtung für die Oberſchleſier.
* Die Vereinigten Verbände heimattreuer Oberſchleſier
teilen mit: Die durch das Abſtimmungsreglement für die
Ein=
tragungsgeſuche in die Stimmliſte vorgeſ=hriebenen beiden
Photographien müfſen dor kurzer Zeit ohne
Hut aufgenommen ſein, die Größe 4 mal 4 Zentimeter
haben und miöglichſt Schulterbilder ſein. Alle ſtimnmberechtigten
Oberſchleſier müſſen, die beiden Photographien ſofort
beſchaffen, da die Friſt für die Einreichung der Anträge
be=
reits ab 10. Januar nur für ganz kurze Zeit läuft. Ueber alles
Nähere, auch über den Erſatz der Koſten für die Phetographien
unterrichten die Ortsgruppen.
Kunſtnotizen.
lieber Werke, Künſtler und künſtleriſche Veranſtalrungen, deren im Nachſtehenden
Erwähnrung geſchieht, behält ſich die Redaktion ihr Urteil vor.
Drittes Sinfonie=Konzert. Als Einleitung zum
Nacht” von Arnold Schönberg erwechen. Vor einigen Johren wurde das
Werk des bielumſtrittenen Komponiſten von einer auswärtigen
Kcnmer=
muſikvereinigung in der urſprünglichen Faſſung als Streichſextett ge=
allererſten Künſtleri vorausgeht.
+ Arheilgen, 6. Jan. In der letzten
Gemeinderats=
ſitzung kameit folgende Punöte zur Beratung. Die von Peter Dieter,
Franz Janda, Peter Reitz und Max Sauer geſtellten Anträge auf
Ab=
gabe von Gemeindegelände zu Wohnungsbauzwechen, warden der
Tief=
baukomnziſſion überwvieſen. Der den Gemeindebeannten und Bedienſteten
gang Nr. 23 an der Main=Neckarbahn (C=teſterweg nach Weiterſtadt) von
nachmittags 9 Uhr bis vormittags 5 Uhr das ganze Jahr geſchloſſen zu
halten, wurde abgelehnt. Die Anſchaffung von Mänteln für die
Nachzt=
ſchutzleute wurde genelnigt. Die Erhöhung der Vergüftung für unſere
Gemeindeſchweſſern wurde beſdlloſſen. Da Georg Melk ſein Amt als
Mitglied der Wohnungskommiſſion wiedergelegt hat, ſoll das Gewerf
ſchaftskartell einige Kandidaten bis zur nachſten Sitzung int Vorſihlag
bringen. Das Geſuch des Schafzuchtvereins uan Ueberlaſſung der Wieſe
im Pechbuſch wird der Tiefbaukonnniſſion übergeben. Der Antrag
Op=
penheimer um Entwäſſerung ihres Galändes geht an die Kulturinſpektion.
— Die Eheleute Joh. Hch. Müller, Geniürderat, und Frau
Katha=
rine, begehen am 9. d. M. das Feſt der Silbernen Hochzeit.
X Groß=Ziuern, 5. Jan. Für die Oberſchleſier.
Sonn=
tag, den 9. Jatuau, abends, findet im Saale der Wirtſchaft „Zum grünen
Baum” (Gg. Delrienx) ein Lichtbildervortrag über „Oberſchleſien, das
Hohelied der Arbeit” ſtatt. Reſerent iſt Herr cand. rer. pol, Freudel=
Darmſtadt, Geſchäftsführer der Bezuursgruppe der Vereinigten Verbände
hemadtreuer Oberſihleſier. Der Männergefangverein, ſowie der
Geſang=
verein Liederkranz haben ihre Mitwirkung freundlichſt zugeſagt.
— Bensheim, 5. Jan. Mittelſtandshilfe des Alice=
Frauendereins. Die hieſige Ortsgruppe des Alice=Frauenvereins
ht in der Erwägung, daß die Angehörigen des Mittelſtandes beſonders
ſchlechts geeignste Beſchäftigung und entſprechenden Verdienſt
vermit=
teln ſoll.
es. Bensheim, 6. Jo. Zu einer öffentlichen
Kartell=
verſammlung hatte das ciſtliche Gewerbſchaftskartell ſeine
Mit=
glieder für Sonutag, 2. Januar, eingeladen. Die Tagesordirung lautete:
Die griſtliche Arbeiterfchaft und ihre Aufgaben im neuen Deutſchland.
Neferent war Kollege Weſp=Darmſtadt. Schon die Begrützungsworte
des Ktollegen Berg zeigten, daß die Bensheiwer chriſtliche
Arbeiter=
ſchaft nicht ae villt iſt, ſich eiuem roten Terror zu beugen. Hierauf gab
Kollege Weſp in einem fünſviertelſtündigen Vortrag den Anweſenden
ung zum Chrifrentum. Zur Frage unſerer Stellung zu unſerem Vater=
geſagt hat. Nur ſo werden wir aus all dem Trübſal und Elend wieder
herauskommen. Lebhafter Beifall war das Zeichen des
Einverſtänd=
miſſes mit den ſchwungvollen Ausführungen. — Die Diskuſſion
war eine ſehr intereſſante. Die Genoſſen hatten ſich einen Redner von
iswärts geholt. Doch auch dieſer hatte in Bensheim mit ſeinen
Sprüch=
lein keinen Erfolg. Die Kollegen Ludwig und Berg zeigten dem
ſozialdemokratiſchen Diskuſſionsredner, daß auch in Bensheim ihr Sdern
im Untergehen begriffen iſt; beſonders Kollege Ludwig rechnete ſcharf
wit den Genoſſen ab. In ſeinem Schlußwort konnte Kollege Weſp
feſtſtellen, daß die heutige Berſammlung einen derhsißungsvollen
Auf=
tart gegeben hat für das neue Jahr, und mit einem warmen Appell an
alle Azveſenden, auch in Zukunft Bannerträger der chriſtlichen
Gewerk=
ſchaftsbewegung zu ſein und ſomit an der neuen Geſtaltung eines
glück=
licheren Deutſchlands mit zu arbeiten, nahm die für die chriſtliche
Gewerf=
ſchaftsbewegung Heſſens für das neue Jahr begonnene öffentliche
Pro=
paganda ihre Tätigkeit auf.
O) Von der Bergſtraße, 5. Jan. Petroleambohrungen.
Auf Gewann Hört, zwiſchen Weinheim und Lützelſachſen, werden
ſei=
tens der Petroleum=A.=G., Bewlin, zurzeit Bohrungen nach Petroleum
vorgenommen. — Unfall. Als heute der Lumpenhändler Edinger
aus Heddesheim mit ſeinem Geſpann nach Weinheim fuhr, ſcheute das
Pferd am Gnswerk vor der ankommenden elektriſchen Straßenbahn und
ging durch. Dabei gerier Edinger unter den Wagen und erlitt ſo ſchwere
Quetſchungen, daß er nach dem Städtiſchen Kranbenhauſe in Weinhei
übergeführt werden mußte.
— Offenbach, 5. Jan. Zur Warnung vor franzöflſchen
Werbern wird der Offb. Ztg. geſchrieben: In letzter Zeit iſt
wie=
derholt vor Werbern gewarnt worden, die im Lande umherreiſen und
funge Leute zum Eintritt in die franzöſiſche Fvemdenlegion auffordern.
Jetzt wird ein Fall gemeldet, der beweiſt, mit welcher Dreiſtigkeit das
franzöfiſche Geſindel vorgeht: In Wernshauſen ſtieg ein junger Mann
i den Zug Schmalkalden—Memingen. Im Abteil befand ſich ein Herr
m mittleren Jahren, der dem Ankömmling ſofort mit der größten
Lie=
benswürdigkeit einen Platz neben ſich anbot, ihn in ein Geſpräch
ver=
wickelte und ihm mitteilte, daß er ihm in Mannheim eine „Lebensſtellung”
verſchaffen könne. Dabei zog er ein Briefformular aus der Taſche, deſſen
Kopf er verdeckte, und ſuchte den jungen Mann zur Unterſchrift zu
be=
wegen. Der Betreffende aber, ein Verſicherungsbeamter, lehnte mir dem
Hinweis darauf ab, daß er ſich unter keinen Umſtänden in eine ſolche
unſichere Sache einlaſſen könne, und da ihm Jedenken aufgeſtiegen waren
(er hatte bei dem Fremden einen franzöſiſchen Paß geſehen), machte er
in Meiningen den Zugführer auf den Werber aufmerkſam und
veran=
laßte deſſen Verhaftung. Durch die Umſicht des jungen Mannes iſt es
gelungen, einen der franzöſiſchen Burſchen dingfeſt zu machen, die
offen=
bar zu Hunderten unſer Vaterland durchſtreiſen.
* Derf=Erbach, 5. Jan. Von einem bedanerlichen
Un=
fall wurde am Neujahrstage eine hieſige Familie betroffen. Der 12 Sohn hantierte an eiem gefundenen Sprengkörper, als dieſer
explodierte und ihm drei Finger der linken Hand wegriß und erhebliche
Verletzungen an der Bruſt und im Geſicht verurſachte.
— Kleine Nachrichten aus Heſſen. In Ober=Ohmen (Kreis
Als=
feld) konnte der Fiſchereipächter Krebs im Verein mit dem Flurſchützen
einen ſtarden Fiſchreiher erlegen, der 1,55—1,60 m klafterte. Der
Fiſchräu=
ber hatte noch eine 1/ Pfd. ſchwere Forelle im Schnabel. — In Erbach
i. O. beginnt demnächſt die Liga zum Schutze der deutſchen Kultur mit
der Abhaltung eines volksſierſchaftlichen Kurſus mit den Hauptrhemata:
Politiſche und volkswirtſchaftliche Grundbegriffe; Entwickelung der
Volks=
wirtſchaft im 19. Jahrhundert; Die Probleme der Zeit (Individualismus
und Sozialismus, Klaſſenkampf und Arbeitsgemeinſchaft, Bürger und
Arbeiter). — In Alsbach i. H. drurde am 1. Januar von der
Turn=
geſellſchaft Alsbach die Lokalpofſe „Der Glasſchrank” von H. Rüthlern
mit deurchſchlagendem Heiterkeitserfolg gegeben. — Mainz. In
Frank=
furt wurde der 42jährige Gotfried Spinmler von hier feſtgenommen, der
36 (kaſerdiamantei im Beſitz hatte, welche bei einem Einbruch in Mainz
entirendet worden ſind.
Rheinheſſiſche Volksbildungswoche.
* Man ſchreibt uns: Bei jeder Arbeit, die im einzelnen und im
ſtillen geleiſtet wird, beſteht die Gefahr eines Nachlaſſens der Kräfte in
der Vereinzelung, und deshalb das Bedürfnis, die geſammelten
Erfah=
rungen auszutauſchen, um aus ſolder Gememſambeit des Wollens und
Strebens heraus wieder mit neuer Friſche an die Arbeit zu gehen. Das
war auch der Beweggrund zu der rheinheſſiſchen Volrsbildungswoche,
die, veranſtaltet von der Zentralſtelle zur Ford rung der Volfsbildung
und Jugendöflege in Heſſen, vom 27. bis 30. Dezember in Maanz die
Kreife vereinigte, die in Rheinheſſen in der Volksbüldungsarbeit ſtehen,
um in gemeinſamer Ausſprache Ziele und Wege der
Volksbildungs=
arbeit zu klären. Mit Rückſicht auf die Ferien der rheinheſſiſchen
Schu=
len hatte man dieſe Tage gelvählt, und der zahlreiche Beſuch aus der
ganzen Prodins zeigte, daß man damit den rechlen Weg gegangen war.
Der Grundton der Tagung wurde kräftig angegeben durch den erſten
Redner, Herrn Direktor Haſſünger, der die allgemeine
Grund=
lagen für die ganze Volksbi=dungsarbeit gab und ſchon durch die ganze
Art der Behandlung des Stoffes einen warmen und herzlichen Charatter
für die Verhandlungen ſicherte. Thevretiſcher Klärug der ganzen
Arbeit=
diente dann der Vortrag vom Herin Präſ. Dr. Strecker über „Volk
Staat und Bildung”, der durch die Klarheit des Denkens und ſeinen
echten Idealismus ein Erlebnis für jeden Hörer bedeutete, und die
gereihr und klar abwägenden Darlegungen von Herrn Profeſſor
Meſ=
ſer über „Volksbildung und Weltanſch uung‟. Die Ausführungen von
Herrn Handelskammerſyndikns Meesmann über „Volksbildumg
und Wirtſchaft” gaben das konſequent durchgeführte ſchaufe Bild der
wirtſchaftlichen Anſchauungen des Vortragenden, ohne allerdings dieſe
Wirtſcheft zu dem Menſchen und ſeinen geiſtigen und Bildungsfragen
in Beziehungen zu ſetzen. Die folgenden Vorträge galten weſentlich
einzelnen Wegen und Arten der Volksbildumgsarbeit. Herr Hofrat
Ottenheimer ſprach voll Freude an ſeiner Kuinſt über das
Ver=
hältnis des Theaters zur Volksbildung. Herr Lehrer Eidmann
zeigte aus der Erfahrung langfähriger Arbeit heraus den Weg, durch
das Sehen und Kennenlernen der Heimat über Heimatliebe hin 3
wahrer bodenſtändiger Bildung zu gelangen. Herr Lehver Jöcke
wußte an der Hand von gut ausgewählten Filmen klar zu machen,
welche Bedeutung das Kino für die Volksbildungsarbeit haben kann.
während am letzten Tage Herr Dr. Waas die Möglichkeit zeigte,
durch blare geiſrige Einſtellung und ſcharf durchgeführte Methoden das
bolkstümliche Büchereiweſen zu einem wirkungsvollen Wertzeug der
gab Gelegenheit,
Volksbildungsarbeit auszugeſtalten. Eine Schluf
die Fäden norhmaals zuſammenzufaſſen und die Freude über eine ſolche
feſte Verknüpfung der linksrheiniſchen und der rechtsrheiniſchen
Land=
auszuſprechen. Darbietungen des Schnurrbuſch=Quartetts
vom Heſſiſchen Landestheater Darmſtadt und Rezitationen von Frl.
Eliſabeth Maiſch, Mirglied der Hefſiſchen Landesvanderbühne, hoben
dieſen Abſchluß des Ganzen auf eine bedeutende künſtleriſche Höhe
Reich und Ausland.
Berlin, 6. Jan. (Wolff.) Die Berliner Kriminalpolizei
verhaftete den 23jährigen Schloſſer Franz Herſing aus Wabendorf
Klex, die den Millionen=
und den 33jährigen Montageſch.
ubt wurden. Der dritte Täter,
Leben besloren und 1 680 000 Mar
n” von
Schnitz=
der Agenr Wilhelm Müller, iſt flüchtig. — Der „N
ler wurde laut Urteil des Landgerichts III zur Aufführung freige
geben. Das Urteil der itt die Auffaſſung
die Aufführung
Kleinen Schauſpielhaus nicht geeignet ſei, das ſittliche Empfinder
verletzen.
älderaub. Aus dem K
Hamburg,
Nembrandtgemäld
Bankfirma Er
6 Millionen Mark geſtohlen. Es wind wrſcheinend perſt
ins Ausland zu bringen.
Seite 4.
Stadtverordneten=Verſammlung.
m. Darmſtadt, 6. Janur.
Der Oberbürgermeiſter eröffnet die Sitzung um 5 Uhr 10 Minuten
und erteilt Herrn Beig. Delp, das Wort zu dem
Manteltgriſvertrag
zwiſchen dem Bezirksarbeitgeberverband der
Gemein=
den und Kommnnalverbände des Freiſtaates Hefſen
und der angrenzenden Gebietze einerſeits und dem Verbande der
Gemeinde= und Staatsarbeiter, ſowig dem
Zeutralver=
berd der Gemeind=arbeiter und Straßenbahuer T eutichlands andererſeits.
Der Mantaltarifvertrag gilt für alle Arbeiter der Mitglieler des
Bezittsarbeitgeberverbandes der Gemeünden und Komnunalnerbände
des Freiſtaates Heſſen und der angrenzenden Gebiete, ſoweit ſie nicht als
Angeſtellte gelten oder Beumten=igenſchaft heſitzen. und ſolche, die nicht
bereits in Sondertarifverträgen beriickſichtigt ſind. Dertlichen
Perein=
barungei bleibt vorbohalten die Einziehung ſolcher im ſtädtiſchen Dienſt
ſtehender Perſonen, die zwur als Angeſtellte gelten, aber wirtſchaftlich
den Arbsitern gleichſtehen. Die in land= und forſtwirtſchaftlichen
Be=
trieben und im Bergbau beſchäftigten Arbeiter können in den Vertrag
einbezogen werden. Ausgerommen bleiben die
Notſtandsarbei=
ter; ausgenommen bleiben ferner die micht voll beſchäftigten, ſowie die
vorübergehend beſchäftigten Arbeiter! Unter vollbeſchäftigten Arbeitern
ſind ſolche zu verſtehen, die regelmäßig mindeſtens 30 Stunden
durch=
ſchnittlich in der Wocke arbeinen. Nicht vollbeſchäftz te Lirheiter,
welch=
mindeſtens 22 Stunden in der Woche arbeiten, erhalten jedoch die
Ver=
günſtigungen des Manteltarifs zu 50 Prozeut
Eine aus der Gigenart der Verhältniſſe in Bade= und
Veddirfnis=
aſtalten, im Krankenhäuſern, Pfründen, Stiftungs= und
Armenauſtal=
ten, Volksſpeiſeanſtalten und ähnlichen Anſtalten urd Einrichtungen
ſich ergebende abeveichende Regleung der Aubeitszeit, ter
Lohnvorſchrif=
ten und der Bezahlung der Ueberſtunden hann durch örtliche
Vrein=
baruug feſtgeſetzt werden. Das nicht benutete Perſonal in den
Straßen=
hahnbstrieben unterſteht gleiehfalls dieſem Tarſvertrag. Gine
Ueber=
leitzung in den noch zu ſchaffenden Zental=”griftvertrag für das
Ver=
ſonal in komunalen Straßzubohnbetrieben, krun uur im
Einverſtänd=
mis mit den Koutwhenten dieſes Vertrags a=ſceheli. Arbgitnehmner
einer durch den Arbeitgeberverband vertnetenn i3e meinhe (
Kommunal=
berbandes), die durch eine der vertragfehließen n Aulz=
fürtechzwerorgani=
ſation vertreten werden, haben auch ohne beſonder irtliche Teſtſetzung
der Vereinbarung rechtlichen Anſpruch auf die Leiſtungen dieſes
Ver=
twages.
Die Löhne werden durch den Bezirkslohntarif, die Lohnzahltage,
durch örtliche Verrinbarungen geregelt. Bezahlt wird nur die geleiſtete
Arbeitszeit, fowoit micht in dieſem Vertan ein anderes beſtimmt iſt.
Zum Grundlohn follen Lohnſteigerungen kommen in den
hier=
für vorgeſehenen Zwiſchenräumen, die jedoch nicht länger ſein ſollen
als höchſtens ein Jahr. Der Höchſtlohn muß ſpäteſtens in fünf Johren
erreicht ſein.
Für Ueberſtunden über die regelmäßige Arbeifszeit hinaus
wird außerdem nach dem Lohn ſich ergebeuden Sstundenverdienſt in der
Zeit von 6 Uhr früh bis 9 Uhr abends ein Zuſchlag von 25 u. H. und
von 9 Uhr abends bis 6 Uhr früh ein ſolcher von 50 v. H. gezahlt.
Die Arbeiter mit mindeſtens einfähviger Dieuſtzeit erhalten unter
Fortzahlung des Lohnes oinen Urlaub, welcher nindeſiens beträgt:
nach dem 1. Dienſtjahr 4 Kalendertage, nach dem 3. Diemſtjahr eine
Nalenderwocke, nach dem 5. Dienſtjahr 10 Nalendertage, nach dem 10.
Dienſtjahr zwei Kalenderwochen.
Der Triftertrag ſoll am 1. Januar 1921 in Kraft treten.
Mit dem Manteltarifvertrag verbunden iſt auch eine
Ruhegeld=
prdnung, nach der die Arbeiter nach zahujähriger ununterbrochener
Dienſtzeit (von dem vollen eten 25. Leb=msjahre an gerechmet) Anſpruch
auf Ruhegeld erlangen, wenn ſie 1. wegen eines kürherlichen
Gebre=
chens oder wegen Sck wäche ihrer körperlickm der geiſtigen Kräfde
bauernd arbeitsunſähig geworden ſind; 2. das 65. Lebensjahr vollendet
haben und durch ihr Alter in der Fähigkeit behindert ſind, oder eine
Dienſtzeit von 40 Jahren zurückgelegt haben, 3. durich Krankheit länger
als ein Jahr von der Verſehung ihres Dienſtes abgehalten worden ſind
und aus einem dieſer Gründe aus dem Arbeitsverhältnis ausſ eiden,
worüben erforderlichenfalls der zuſtäudige beamtete Arzt entſcheidet.
Vorausſetzung iſt hierbei, daß das Ausſcheiden aus dem Dieriſt nicht
durch eigenes Verſchuuden veranlaßt iſt. Das Ruhegeld beträgt uich
zehn Dienſtjahren, vom vollendtten 25. Lebensjahre an gerechnet,
fewfe=
im Falle des 8 1 Abſ. 2 45 Prozent, ſteigt für jebes weitene
zurüch=
gelegte Dienſtjahr vom 11.—20. Dienſtjahr um 1½ Prozent, vom 20.
bis 30. Dieuſtjahr um 1 Prozeut, bom 31.—40. Dienytjahr um ein halbes
Prozent und erreicht mit 40 Dienſtjahren den Höckſt atz vor 15
Pro=
zeut desjenigen Jahreseinkommens, das der Arbeitueh ner vor ſeiner
Verſetzung in den Ruh=sſtand auf Grund einer beſtehenden Lohnoronung
als ruhegeldsbereihtigten Gruidlohn bezogen hatte. Iſt die
Dietiſt=
unfähigtet, wogen der ein Arbeitnehmer in den Rulleſtand ze ſetzt wird,
die Folge eines Betriebsunfalles, den er ſich in Ausübung ſeiner
Tätig=
keit oder aus Veranlaſſung Cerſelben ohme eigen 8 Verſchulden
zuge=
zogen hat, ſo erhöht ſich das Ruhegeld um weitere 20 Proent ſeines
ruhegeldfähigen Grundlohns, darf jedoch den Höckſtſatz von 75 Prozent,
nicht überſteigen.
Die Lohntafel ſieht in der urſten Ortsklafſe, zu der Darmſtadt
ge=
hört, für Hamdwerler aller Berufe, ſowie Wnſſergas= und
Ofenhaus=
arbeiter 5,50 bzu. 5.20 Mk. als Stundenlohn vor, für angelernte und
ungelerute Arbeiter, die durch Art und Sämere der Arbeir
heworzu=
heben ſind, ſolche von 5,25 bis 4,80 Mk. vor uſw. Männliche Arbe ter
erhalten eine Kind erzulage von 150 Mk.
Stadtv Haury meint, daß eine Gen ymigung des Vertrags nicht
in Frage komme, ſondern nur eine Keuntnisnahue, da die Verſomzmlung
durch Beſchluß des Beitritts zum Arbeitgeberverband ſich die Häula.
bunden habe. Die vorgeſehenen Löhne b=wvegen ſich im Nahmen der
zur Zeit üblichen. — Die Verwaltung bemerkt, daß (s ſich nur um d.
Kreditbewilligung handelt. — Stadto. G ötz hält es eigentlich mielſt f.
angängig, ſich über die Kreditbezülligung ſchlüſig zu ma hen, bevor der
Ausſchuß über dieſe Materie Bericht erſtatwet habe. Seine Fraktion
könne mit der Art und Weiſe de3 Zuſtandekommiens des Vertrages nicht
einverſtanden ſein und wolle das mit der Stimment ltung zum
Aus=
druck bringen. — Der Oberbürgermeiſter gibt gine Eiklärung über das
Zuſtandelommen des Vertrags. Eine Erhöhzung der Löhne miſſe man
als berechtigt anerkennen, da ſeit dem letten Tauiſtertrag die Preiſſe
ganz gowaltig in die Höhe gegangen ſind. — Stadtv. Emmerling
betont, daß das Vorgehen der Vewwaltung in dieſer Sasſe dirckaus
einwandfrei geweſen ſoi. Es ſei nur natzürlich, daß die Stadt durch
den Betritt zu dem Verband in der Lohnfrag= in getviſſem: Grad
gebut=
den ſei. Für die Zukunft aber mückte er bitten, wenn wieder eiumal
Lohntarifverhandlungen in Ausſicht ſiuehen, die Ausſchrüſſe vorher da on
zu unterrichten, um danauf Vertreter zu den Verhundlungen entſenden
zu können. — Stadiv. Leuſchner wendet ſich gegen die
Ausfilrun=
gen des Stadtv. Götz und gegen das immer zviederholle
Gegenginander=
ausſpielen von Arbeitern und Beamten. — Stadtu Kollmann
wen=
da ſich ebenfalls gegen den Stastv. Götz und beautragt die Streich ung
einzelner Beſtinmunegen.
Nach weiterer Debatte wird der Verwaltung Vollmack4 für die
wei=
teren Verhandlungen erteilt, von den bisherigen Epgebniſſen Renntnis
genommen und der erforderliche Kredit zur Verfügung geſtellt.
Die von den fünf größeren heſſiſchen Städten vorgsſchlagenen
ge=
meinſamen Vorſchriften über die Ausbildung der
ſtädtiſchen Verwaltungsbeamten liegen zur B=
ſchlußfaſ=
ſung vor. — Stadty. Krug wendet ſich vor allemn gezen die Vorichwift,
daß eine Schreibſchneltigkeit imn der Stenographie von 120 Silben in der
Minute verlangt wird. — Stadtv. Prof. Kalbfleiſch wendet ſich
gegen die Ueberfülle des verlangten Wiſſensſtoffes, der oft nicht eiunmal
gemmt umgrengt iſt. Die Volksſchulliſdung werde diel zu wenig
ge=
achtet. Die Kriegsteilnehmer ſeien beſonders ungünſtia geſtellt, auch
müßten früher anderweitig abgelegte Prüfuugen berückſiehnigt werden.
gen zu geſchehen habe. Er begutrage eine erſeickuerte Prüfung für die
Kviegsteilnehmer und eine Zurückverweiſug der Vorſchriften zur
wch=
maligen Beratung. — Stadtv. Emmerling ſchließt, ſich mamens würde aber ſo weit von der Stadt abliegen, daß die Stadtverwaltung
ſeiner Fraktion dem Antrag des Vorredners an. — Nach wveiteren
Aus=
fühmnga von Bürgermeiſter Mueller und der Stadtwv.
Koll=
mann, Hütſch und Schmitt wird die Angelegenheit vertagt.
Die Stadtverwaltung beabſichtigt
die Erbeuung eines Altersheims mit Einzimmerohnuugen in dem
Pfründnerhausgarten.
Das Heim ſoll den Zweck haben, alſeinſtehenden Frauen und Männern
eine Heine, geeignete Wohnung zu hieten. Auf dieſe Weiſe würde efute
größeve Anzall von Wohnungen mit mahrenen Zimmern in der Stadt
fwei gemacht werden könen. Die Erſtellungskoßten des AlterBheims
ſind von dem Hochbauamt zu 1 142810 Mark veranſchlagt worden. Die
erforderlichen Mittel können dem fir Ausführung von
Notſtands=
arbeiten im Wüter 1920/21 durch die Stadtverorineten=Verſammlung
vom 5. Auguſt 1320 belvilligten Kredit von 20 000 000 Mark
entnom=
men werden.
Die Verſammlung ſtimmt der Vorlage zu und bewilligt auuch
zu=
gleich die Mittel zum Bau eines zwoiten Hmuiſes mit
Zweizimmer=
wohnungen. Die Geſamtausgaben für bside Bmiten betragen B=
Millionen Mark. — Um die
Tuberkulufefürſorge in den Schulen
planmäßiger und energiſcher durchfüihren zu können, wurden in länge
re Verhandlungen mit der Landesvenſicherungsanſtalt und dem
Wohl=
fahrtsamt wegen Ausgeftaltug der ſtädtiſchen Firſongsſtelle für
Lungen=
krmke folgende Vexeinbarungen getwoffen: 1. Gs wird eine
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 7. Januar 1921.
britte Schwsſter für die Fünforgeſtelle augenoummen; 2. die
Vergütun=
gen für die 3 dann vorhandenen Schweſtern werden vom 1.
Nvvem=
ber 1220 ab auf je 8000 Mauk jährlich erhöbt; 3. die Vergütung für
die Tätigkeit des leitenden Arztes der Stlle wwird auf 1200 Mark
jähr=
lich erhöht; 4. die Stadt übernimut die Hälſte der Koſten der kleinenen
Fürſorgemmßnahnnen der Stelle (fülr 1930 berurnſchlagt auf 7000 Mark),
die ſeither nur von der Landsstzer)i hzerungsanſtalt gekragen wurden.
Die Verſammlung ſtimmt den Vereitlbkaruingent zu.
Die Verbpauchsabgahe=Erheber und =Aufſeher ſind angeſichts der
weſter geſtiegenen Kohinpreiſe um Erhöhung ihrer
Vrand=
vergütung ſtellig gezvorden. Die Verwaltug beantragt, dem
Grſuche aus Billigkeitsgrüinden zu entſpreolzn, und ſchlägt folgende
Vergütungsſätze vor; Für die Erheber 240 Mark (ſeither 120 Mark)
und für die Aufſeher 100 Mark (ſeither 50 Mtark). Die ſeitherige
Braudveugütung der Inhaber der proviſoriſchen Erhebeſtellen von 50
Mark ſwird für angemeſſen gehalten. — Die Verſanmmlung genehmigt
dieſe Neuregelung.
Der ſtädtiſche Zuſchuß für das Land=Zthrater.
Um die Löhne der Arbeiter uſw. beim KLandestheater
mit den ſtädtiſchken Löhnen, ſoweit Vargleichung möglich iſt, auf gleichzr
Höhe zu hrlten, iſt ein beträchtlicer Mohraufſuand für das laufende
Verwaltungsjahr erfordezlich. Der ſtädtiſche Zuſchuß hierfüir füir das
laufende Spie ljuhr iſt auf 170 000 Mark auf der Ggrundlage des
Ver=
trags zwiſchen Staat und Stadt ervecknet.
Stadtv, Barth weint, daß die neue Drnterleitung nicht
ſpar=
ſo wirtſchaftet, insbsſonders ſet das Orckeſter für die hieſiwn
Ver=
hältniſſe entſchieden zu gruß. Weiter habe die Theaterleitung verdiente
Mitarbeiter durch andere erjetzt, trotzdem ſie durch langftriftige Verträge
gbunden ſind. So habe nuan den verdietten Proſeſſor Kempin
amt=
fernt, dem nuch für ſechs Jahre ſeine Bezüige weiter gehahlt werden
müfſen. Auch werben oftmals ohne zwingenden Grund mit großen
Opfern Gäſte von auswärts herangrzogen. — Der
Oberbürger=
meiſter teilt mit, daß mam den umlaufnden Gevükton und auch den
vom Vorredner vorgebrachten Fällen ſtets nachgegangen ſoi; in der
Oeffentlichkeit ſeien vielfach ganz unzutreffende Meinungen verbreitet.
Es gehe uicht an, hier auf alle dieſe Fälle eüurzugehen; es werde aber
deurnächſt von ihin eine Sitzung veremlaßt werden, in der aus
berufe=
nem Munde Aufkläuung über die Verhältniſſe des Landestheateus
ge=
geben werden ſolle. Auf jagen Fall müffe das Beſtriben der nelien
Theaterleitung, das Tater auf eine hohe künſtleriſche Stufe zu heben,
unumunden anerkanut werden. — Stadt. Heß bringt ebeifall8 im
einzelnen Klagen über das Theater vor. — Der Oberbüirgermeiſte
er=
kärt, daß man Nebenbeſchäftigungen von Mauſihahn des Orcheſters im
Intereſſe der notleidenden Privatmuſiker micht unterſtützen könne.
Stadtv. Hütſch wendet ſich gegen die verſchtvenderiſche Aufurachung
bei vielen Stücken. Die Werke an ſich müſſen inmer die Hauuptſachze
ſein und bleiben. — Auch Stadtv. Sames leut Berwahwung ein gegen
die hohen Ausgaben. — Stadtu. Leuſchner nimmt die Theaterleitung
im Schutz; er ſei der Anſicht, daß ſie beſtrebt ſei, zu ſparent
Seiner Anſicht nach ſei man beſtrebt, dem Werk an ſich mehr Geltung
zu derſchaffen und das Darmſtädter Theatzer als Kunſtſtätte zu heben.
— Stadtu. Meiſel wünſcht eingehende Behandluug des Falles
Kem=
pin. — Der Oberbürgermeiſter wirft ein, daß man Perſoneufragen nickt
öffentlich verhandeln könne. — Stadtv. Dr. Oſann erhebt ebenfalls
Bedenken gegen das hohe Defizit von 2½ Millionen Mark, das ſich
bis=
her ergeben habe. Man habe den Eindruck, daß von der Theaterleitung
aus dem Vollen gewirtſchaftet wird. Es folle nicht beſtritten werden,
daß das Thcater jetzt auf einer hohen künſtteniſchen Stufe ſtehe, aber es
frage ſich doch, ob die Stadt auf die Dauer dieſe Ausgaben tungen könne,
das Theater auf die höclſte büinſtlexiſehe Höhe zu byingen und zu
er=
halten. Im allgemeinten muß umn deshalb gegen die ſtündig ſteigenden
Ausgaben Proteſt erheben. Die Fraze ſan einzelnen zu prüfen, wiiſſen
geeignete Kräfte her ungezogen verden.
Nach einer weiteren Eklärung des Oberbürgerugiſters wird der
Kredit bewilligt.
Für zwei Kurſe der Schutzmannsſchule wivd die
Be=
willigling eines Kredits von 6560 Mauk zu Laſten von
Ergänzungs=
mitte n des laufenden Vertaltungsjahres bonntragt und beſülligt.
Der Abbruchsunternehmer, dem die Niederlegung
der Gebäude des Schützenhofes übertragen war, hat um
Vergütung der durch ulzzuiſchen eingetretene Lohnerhöhungen
derur=
ſachten Mehr ausgaben nachgeſucht. Ein Teil der
Mehrauf=
wendungen äſt aber auf Lohnerhöhutigen zurückzufihren, die eingetueten
ſind zu einer Zeit, zu der die Arbeiten vertragsmäßig beender ſein
mußten. Es wird beſokoſſen, die Mehraufſvendungen zu vergüten, aber
nur inſoweit, als ſie durch Lohnerhöhungen imerhalb der vertraglich)
feſtgeſetzten Ausführungszeit entſtanden ſind.
Für die Errichtung eines Wohngebäudes am Atwinkelweg wird um
Gewährung eines ſtädtiſchen Baukoſtenzuſchuſſes
nachgeſucht. Das b treffende Baugeſuch wurde, entgegen dem
ableh=
nent e Beſchluß deu Stadtu=zurdnetem=Verſawunlung vom 22.
Ja=
nuar v. J., durch Verfügung Miniſteriumns des Jiauarn vom 10. Juni
vorigen Jahres genehmigt. In Eiuvernehmen mit der Bau=
Deputa=
tion wird nunmehr beantwagt, unter Aufreckſterhaltung des früheren
Standpunktes der Stadtverwvaltung, der die Erricktung des Gebäudes
an der vorerwähnnen Stelle verſagen möchte, auch das Geſuch um
Ge=
währung eines Baukoſtenzuſcknuſſes abzulehnen. Dem wird nach kurzer
Debatte zugeſtimmt und Las Geſuch abgelehnt.
Für das Einebnen des ehemaligen
Odenwald=
bahndammes, ſowie Ausbau des Hollen Wegs, drs
Speſſaut=
rings und der Gutenbergſtraß” war ein Kredit von 80 000 Mrk
be=
willigt. Verurſacht durch Preiserhößunng für Waterialien und
Loln=
aufb ſſerunger betrugen die Ausgabent 140 160,09 Mk. Es erfolgt
da=
er NcG)s=williguig des fehlenden K=edils im Betrage von 60 160,09
Mark zu Laſteir vont Vermögensmittela.
Für die Umlegung des verwurzelten Kanals der
Wilhelmſtraße zwiſchen Gichberg= ud Karlſtraße iſt em Betrag
von 12 000 Mark erforderlich. (s wird der erforderlichr Kredfit zu
Laſten von Vermögensmitteln beiviligt.
Zweck? Beſeitigung der Fahrbahnverengungen im chemaligen
Odenwogidbahngslände an der Kramicytriner, Straße, Pankratiusſpraße
und Arheilger Straße iſt ein Krebit von 15 000 Mark erfordenlich. (s
erfolgt Betrilligung der erforderlichen Mittel zu Laſtetr des beweits
be=
willigten No=ſtaul sa=beiten=Kredits von 20 Millionen.
Die Städtiſche Sparkaſſe beanturgt Erweiternna
ihrer Bureguräume unter Hinzunghmpe ziueier Ziraner/ der
Diaektorwohnung. Cs wird beſchloſſon, der Ausführung zu de
ver=
anſchlagten Koſten im Betzage von 2700 Mark zuzuſtummen. Gs wird
ferner beſchloſſen, aus dem Reingewinn der Städtiſchen
Sparkaſſe für 1918 in Höhe von 339 435,61 Mark 71 435,61 Mark
den Rücklagen und 60 000 Mark der ſtädtiſchent Wohläuhrtskaſſe für
all=
genesine Armenzirecke 4000 Mark der Erziehungsanſtalt Ohlyſtift und
4000 Mark für das Schulfrühſtick der Schuilkinder zu überweifſen.
Deu vordere Teil der Pankratiusſtraße zuwiſchen Arheilger
Straſie und Haus Nr. 13 beſindet ſich in ſchlechteni,
verkelirsgefährden=
dem Zuſtand und kann nicht länger ſo belaſſen weuden. Es wird daher
Auspflaſterung der Zahrbahn dieſer Straßenſtrecke mit einem
Koſten=
aurfwand von 50 000 Mark beſchloffen.
Wie Stadtv. Sames hierbei mitteilt, habe die Heag erklärt, daß
die Scwvierigkeiten bei Beſchaffung der Sclenen und von Wogen eine
Erbauung der Straßenbahn=Linie in dos Martinsviertel zurzeit nicht
ermögliche. — Stadtd. Werner wendet ſich gegen dieſe Auffuſſung.
Man könne ganz ut die Shienen mit einb tten; die Sckwierigkeiten
ſsien micht unüberwindbar. Wenn man den Einbau der Schienen jetzt
unterlaſſe, hätte mrn in einigen Jahren die Aufgabe, das Pflaſter wieder
außzureißen. — Frau Stadtv. Kern ſpricht füir den Einbau der
Schienen. — Stadtv. Haury wendet ſich dagegen. — Die Vorlage
wird ſobann unverändert angenommen.
Die Siedlungsgenoſſenſchaft „Heim und Asheit”
beubſichtiat, das ehemalige Muitions=Magaziasgslände an der Eſchall=
Gs müißte ferner feſtgelegt werden, wis die Ausbildung zu deu Prüfun== brücket Straße in eine Siedlung umzuwandeln. Zu
die=
ſem Zweck ſucht ſie bei der Stadtverwaltung um die Genehmigung der
Beſiedlung auf dem betrefenden Gelände nach. Die geplante Siedlung
es ablehnen muß, dort ein neues Bauvierkel eutſrehen zu laſſen.
Mit einer Finanzierung des Vorhabens der Siedlungsgeuoſſenſchaft
durch die Stadt könrite auch nicht gerechnet wverden, weil es dieſer an
dem erforderlichen Mitteln gebricht. Der Cefucſiellerin Düirfte zu
empfehlen ſein. Anſchluß an die Kolonie am Dornheimer Weg zu
ſuchen. Die Stadtvermaltung beantragt, das vorliegende Geſuh
ab=
zulehnen. De Sigdlungs=Ausſchuß iſt mit der Ablehnung
einver=
ſtanden — Auch die Verſammlumn lchnt das Geſuch ab.
Infolge der allgemeinen Erhöhung der Fahrpreiſe der
Straßen=
bahn muß auch der Preis für die Dienſtfahrkarten der
Stadt neu feſtgeſetzt werden. Er ſoll vom 1. Januar 1920 ab 430
Mar” jährlich, ausſchlieſlich Steuer, betuagen.
Der Oberbürgermeiſter macht biermff folgende
Mitteilungen:
Die Vereimgung Davmſtädter Buchbindereibeſitzer hat gegen die
Tätigkeit der ſtädtiſchen Vuchbinderei Einſpruch erhoben. —
Der Heſſſſch Gauverband gegen den Alkoholiswus erſucht um
Zuſtim=
mung zu einer Eingabe an das Reichsernährungsamt, die ſich gegen die
Verwendung von Getreide füür die Bieverzeugung wendet. — Der
Aus=
ſazuß für die Verwaltung der Landesfeuerlöſchkaſſe hi= eiuen
Beitra=
von 6000 Mk. zu deu Koſten der neu angeſchafften vier Aif omobil=
Fruet=
wehrfohrzeuge (Mziſtltigsiwagar) beavilligt. — herr Komimerziente:
Ludwig Jofesy und Gemahlin haben einen Betuag voit 15 000 Mk.
firr die Darmitädter Kinderhilfe geſüftet. — Vor einigen Wochen war an
die Stadtverordnetenverſammlung eine Eingabe gericktet, die die Aurf=
hebug der beſchloſſenen Schlachthausgebühren für
Pri=
vatſchlachtungen fordert. Den Unterzeichnern der Eingabe
Shditz. Dauro nicht Aitkelum dom . — Schidh ingerfreich
der Geng, die in der Aleganderſtmße einen Maſt gerade in die Mitte
des Bürgerſteigs habe ſetzen laſſen, und erſucht um Beſeitigung dieſes
Vertehrshinderniſſes, bevor ein Unglück paiſiert iſt. — Bei einer
ande=
ren Anfrage au die Verwaltung erklärt Stadto Haury, er wolle
ſeiniftlich Fälle mitteilen, in denen von der Stydt Arbeitskräfte einge=
Zuſchnmung zu dem Alan, aus Anaß der arschundertſchrfer des.
ien 28
Gnrchnis. de Dgralfk ſotzt eine geſtine
Schluß 9½4 Uhr.
Aitzu K.
Die Beiſetzung v. Bethmann Hollwegs.
* Hohenfinow, 5. Jan. Der Sarg des heimgegangenen
früheren Reichskanzlers v. Bethmann Hollweg war
ge=
ſtern abend nach einer kurzen Feier im Familienkreiſe bei
Fackelſchein vom Schloß zu der Kirche übergeführt und dort am
Altar zwiſchen Lorbeerbäumen aufgebahrt worden. Unter den
niedergelegten Kränzen ſah man diejenigen der Reichsregierung,
der Hiſtoriſchen Komnriſſion, der Veamten der Reichskanzlei, der
Gemeinde, der Forſtheaurten und der Vereine des Kreiſes. Die
Trauerfeier nahm um 3 Uhr ihren Anfang. Als Vertreter der
Reichsregierung erſchienen Reichsminiſter Dr. Heintze mit
Staatsſekretär Letould und Miniſterialdirektor Heilbronn. Iu
Vertretung des vormaligen Kaiſers legte Prinz Oskar einen
Kranz am Sarge nieder. Von dem Reichstag waren Dr. Spahn
und Dircktor Jungheim gekommen. Ferner waren erſchienen
der frühere Reichskanzler Dr. Michgelis, die früheren
Staats=
ſckretäre und Miniſter Clemens, v. Delbrück, Helfferich, Scheuch,
v. Breitenbach, Dr. Lentze, Ziyrermann, die
Unterſtaatsſekre=
täre Wahnſchaffe und v. Nadowitz, die Geh. Räte Hammann und
v. Stumm, Regierungsrat v. Kameke vom Staatsminiſterinz,
Geſandter Dr. Riezler, Profeſſor 4. n8 Delbrück, Polizeipräſident
v. Oppen, Oberpräſident v. Bülozw, General Gautſchew als
Ge=
ſandter des Königs Ferdinand von Bulgarien. Die Trauerrede
hielt der frühere langjährige Geiſtliche von Hoheufinow Paſſow
aus Naumhurg. Dann ſetzte ſich die Trauerverſammlung durch
das Dorf nach dem Erbbegrälmis auf dem Friedhof in
Bewe=
gung. An der Gruft ſprach Miniſter Dr. Heintze folgende
Worte:
Im Namen der Reichsregierung ſage ich dem Reichskanzler
v. Bethmann Hollweg, deſſen fterblicher Leib hier zur ewigen
Ruhe beſtattet wird, den leiten Gruß. Ueberwunden hat er allen
Kampf und über den Staub des zeitlichen Streites erhebt ſich
rein das Bild ſeiner Perſönlichkeit, deren Züge unverrückbar im
die Herzen ſeiner Freunde eingegraben ſind. Er war berufen, in
der furdtharſten Prüfung unſeres Volkes am Steuer zu ſtehen.
Ehe der Sturm überſianden war, mußte er den ſchickſalsvollem
Platz verlaſſen. Müßig wäre es, zu fragen, ob es ihm hätte
ge=
lingen können, das Unglück abzuwenden, das über ums
herein=
gebrochen iſt, wohl aber dürfen wir die Erinnerung feſthalten am
jene Jahre der ( eit in Kampf und Leiden, die vormehmlich
ſeimn politiſches Weuf zetgeſen iſt, die uns befähigt hat, lange Zeit
dem Anſturmr überz chtiger Gegner ſtandzuhalten, und die auch
für die Zukunft wirken wird. Indem wir jenter unſägbar großen
Leiſtung unſeres Volkes in Ehrfurcht gedenken, bekennen wir
auch vor dieſem Toten, daß er einen guten Kampfe gekämpft hat.
ein Vorbild für uns alle in der Hingabe an ſein Volk, ein Geiſt.
der gegen ein feindliches furchtbares Geſchick um das Daſein den
deutſchen Nation, u Wahrheit und Gerechtigkeit rang, eim
Staatsmann, dem die Betonung der ethiſchen Kräfte im
Völker=
leben nicht leeres Wortgepräge war. So wird er einſt vor dem
Urteil der Geſchichte beſtehen. Daß dieſer Tag der Gerechtigkeit
für ihn ſo ſicher kommen wird, wie für unſer Volk, dies ſei den
Troſt für alle, die um ihu trauern. — Der derzeitige Geiſtliche von
Hohenfinow Bochow ſprach Segensworte.
Die Entwafſnung der bayeriſchen
Einwohner=
wehren.
Durchführung bis 15. Januar.
Berlin 6. Jan. (Tel. unſerer Berliner
Redak=
tion.) Die Morning Poſt meldet: Die
Votſchafterkonfe=
renz hot General Nollet beauftragt, bis zum 15.
Ja=
nuar die Entwaffnung der bayeriſchen
Einwoh=
nerwehren dem Alliierten Rate zur Anzeige zu
brin=
gen. Mit anderen Worten: bis zumr 15. Januar muiß die
Ent=
waffnung der bayeriſchen Einwohnerwehren durchgeführt ſein.
Abgeſehen davon, daß nach der Anſicht aller Sachverſtändigen
ſchon allein aus techniſchen Gründen dieſe Zeit abſolut nicht
ausreichen würde, ſcheint ſich alſo der Botſchafterrat unter
franzöſiſchem Drucke über alle ſchwerwiegenden
Inter=
eſſen der deutſchen Regierug hinwegzufetzen. In einem gewiſſen
Widerſpruch hierzu ſteht folgende Darſtellung des Matin, die
er=
kennen läßt, daß England durchaus nicht die Abſicht hat,
auf ſofortiger Entwaffnung der Einwohnerwehren zu
beſtehen. Aus Paris wird gemeldet: Die Blätter zeigen ſich
wie=
der bedeutend optimiftiſcher über die wahrſcheinliche Haltung der
eſigliſchen Regierung in der deutſchen Entwaffnungsfrage.
All=
gemein wird feſtgeftellt, der engliſche, Botſchafter in Paris habe
mitgeteilt, daß die engliſche Regierung das Datum der Pariſer
Konferenz auf den 19. Januar angeſetzt habe. Der Matin iſt
infolgedeſſen wieder bedeutend vorſichtiger. Abgeſchen davon,
daß die Mitteilung des engliſchen Votſchafters, die er dahin
auf=
faſſen könne, daß das engliſche Kabinett bereits vor dein 19.
Ja=
nuar tagen werde, iſt es außerordentlich auffallend, daß die
Mel=
dung von dieſer perſönkichen Erklärung des engliſchen
Botſchaf=
ters in Paris in direktem: Widerſpruch ſteht zu einer offiziellen
Erklärung, die gleichzeitig das Renterbureau ausgegeben habe,
wonach die interuſliierte Konferenz kaum vor Ende Januar
ſtatt=
finden wird. Der Matin läßt ſich aber von ſeinem Londoner
Be=
richterſtatter melden, daß die Anſichten der engliſchen Regierung
von denen der franzöſiſchen abſyeichen, aber in einigen Punkten
ſich mit der franzöſiſehen decken, in einigen ſogar weiter gehe.
In der Hauntſache ſei die engliſche Regierung der Anſicht, daß
die Einwohnerwehren in Oſtrreußen und Bahern beibehalten
werden müßten. Der Betveggrund für dieſe engliſche Anſicht iſt
die offenbar übertriebene Furcht Englands vor einer geivaltigen
Offenſive der Sowjetarmee, die in dieſem Frühjahr
aufgenom=
men werden ſoll. Die Einwohnerwehren könnten nach engliſcher
Auffaſſung demgegenüber einen gewiſſen Schutz bedeuten. Der
Matin ſbließt ſich dieſer Anſicht nicht an. Für die Polen
bilde=
ten die Formationen in Oſtpreußen eher eine Gefahr als eine
Garantie, und für die Italiener ebenfaus. Was die bayeriſchen
Einwohnerwehren betreffe, ſo könne es nicht in italieniſchem Ju=/
tereſſe liegen, daß nahe bei Tirol 506 00) Mann deutſche Truppen
ſtehen, die ſo gut wie militäriſch organiſiert ſind und vom
rein=
ſten reaktionärſten Geine beſeelt ſeien. Der Matin beruft ſich
darauf, daß die Linkspaxteien in Deutſchland mit ihm derſelken
Anſicht ſeien. Die Linksxarteien Deu ſchlands wüßten ganz
ge=
nau, daß die Einwohnerwehxen nicht gegen eine ver
eintlich=
bolſchewiſtiſche Gefahr beſtimmt ſeien, ſondern gegen die
Aus=
breitung der Republik und der Demokratie in Deutſchland.
Berlin, 6. Jan. (Tel. unſerer Berliner Nedak=
Entwaffnung der Einwohnerwehren durch Sperrung
aller Kohlenzufuhren zu zwingen. Die Bergarbeiter
hätten dies auch in Unterhandlungen mit dem Reichsminifter des
Seite 5.
„iammer 6.
Innern erklärt. Durch diefe Erklärung ſei auch die Reife des
bayeriſchen Miniſters v. Kahr nach Verlin veranlaßt worden.
Berlin, 6. Jan. (Wolff.) Im Hauptausſchuß der
preu=
ßiſchen Landesverſammlung ſagte der Miniſter des
In=
nern gegenüber der Ententenote vom 24. Dezember, er habe ein
ſehr gutes Gewiſſen. Alle Anordnungen der Polizei
ſeien mit ausdrücklicher Zuſtimmung des bevollmächtigten
Ver=
treters des Generals Nollet getroffen worden. An der
ge=
genwärtigen Stärke und Bewaffnung der Polizei,
ſowdie an einer gewiſſen Beweglichkeit müſſe feſtgehalten
werden, andernfalls könne kein Miniſter die Verantwortung für
die öffentliche Sicherheit tragen.
Paris, 6. Jan. (Wolff.) Der Londoner Korreſpondent
des Matin will aus unterrichteten engliſchen Kreiſen erfahren
haben, man ſei engliſcherſeits geneigt, die
Einwohnerweh=
ren in Bahern und Oſtpreußen in je drei Perioden von
drei Monaten auflöſen zökaſſen, ſo daß alſo die
geſam=
ten Freiwilligenverbände in Deutſchrand Ende 1921 verſchwinden
würden.
Die Zuſammenkunft des Oberſten Rates.
Paris, 6. Jan. (Wolff.) Laut Temps hat die franzöſiſche
Regierung das von der engliſchen Regierung vorgeſchlagene
Datum des 19. Januar für den Zuſammentritt des
Oberſten Rates in Paris angenommen.
Paris, 6. Jan. (Wolff.) Eine Havasnote beſtätigt, daß
die Zuſammenkunft des Oberſten Nates in
Pa=
ris, die über die Stellungnahme der Alliierten angeſichts der
Nichtausführung verſchiedener Beſtimmungen des
Friedensver=
trages und des Protokolls von Spa durch Deutſchland beſchließen
ſoll, am 19. Januar ſtattfindet.
Paris, 6. Jan. (Wolff.) Wie einige Blätter melden,
glaubt man, daß die am 19. Januar in Paris beginnende
Ta=
gung des Oberſten Rates acht Tage dauern werde. Es
ſei möglich, daß von italieniſcher Seite ſotrohl Giolieri wie auch
Graf Sforza teilnehmen werden.
Die Brüſſeler Konferenz.
London, 6. Jan. (Wolff.) Reuter bemerkt zu der
Nach=
richt über den etwas fpäteren Zuſammentritt der Brüſſeler
Sachverſtändigenkonferenz, die Verſchiebung hänge
damit zuſammen, daß Lord d’Abernon während der ganzen
Zeit, in der die Frage der Entwaffnung Deutſchlands geprüft
werde, in London bleiben müſſe.
Engliſche Kreditpläne für den Handel
mit Mitteleuropa.
London, 6. Jan. (Wolff.) Die Daily Mail teilt mit, der
gegenwärtig von der engliſchen Regierung in Erwägung gezogene
Kreditplan für den Handel mit Mitteleuropa bezwecke
die Errichtung eines Ausſchuſſes aller beteiligten Bankiers und
Verſicherungsgeſellſchaften. Die Regierung werde 13 Millionen
Pfund zur Verfügung ſtellen. Wenn der Plan erfolgreich ſein
würde, rechne wan baut, daß der Betrag des Kapitals ſich auf
100 Millionen Pfund erhöhen werde.
Die Friedensverhandlungen zwiſchen Polen
und Rußland.
Warfchan 6. Jan (Wolff.) Im Gegenſatz zu
ander=
weitigen peffimmſtiſchen Gerüchten hat man in Warſchau den
Eindruck, daß die in Riga fortgeführten
Friedensverhand=
lungen zwiſchen Polen und Sowjetrußland in
kurzer Zeit zum Abſchluß gelangen werden und der Frieden etwa
in der zweiten Hälfte des Monats Januar abgeſchloſſen
ſein werde.
Fiume.
Rom, 6. Jan. (Wolff.) Aus Fiume wird dem Tenwo
gemeldet, daß d’ Annunzio heute mit unbeſtimmtem Ziel
Fiume verlaſſen wird. Gleichzeitig teilt das Blatt mit,
daß fünf bis ſechs Arditi unter Führung eines Marineoffiziers
in dAnnanzios Bureau den Kaſſenſchrank der Regentſchaft
er=
brachen und einige Millionen ſowie Schriftſtücke geſtohlen
haben, die ſich auf das Unternehmen d’Annanzios beziehen. Die
erſten Abteilungen der Legionäre haben geſtern Fiume verlaſſen
und befinden ſich auf dem Wege nach Venezien. 300 irreguläre
Matroſen haben ſich nach Pola eingeſchifft. „Die Pferde ſowie
ſonſtiges zur requlären Armee gehöriges Material wurden dem
Genenal Ferrario übergeben.
Rom 6. Jan. (Wolff.) Stefani. Da gerüchtweiſe
ver=
lautete, daß ſerbiſche Truppen auf der Inſel Veglia gelandet
ſeien, wurde ein Torpedobootszerſtörer dorthin entſandt. Nach
Ausſage der Bevölkerung iſt von einer Landung ſerbiſcher
Trup=
ven keine Rede. — Wie aus Fiume gemeldet wird, vollzieht
ſich der weitere Abtransport der Legionäre ohne Störung.
Irland.
Paris, 6. Jan. (Wolff.) Nach einer Hadas=Meldung hat ſich
der Irenführer de Valera nach ſeiner Rückkehr aus Amerika
min=
deſtens drei Tage in Mancheſter mifgeholten. Er hatte
Beſpre=
chungen mit den Führern der Sinnfeinerpartei Englands.
Wie Eveming Standard mitteilt, hat man in Dowuingſtrert erklärt,
Lroyd George ſei bereit, direkt mit Valera zu
ver=
handeln, wenn er den Beweis erbringe daß er die Mehrheit des
iriſchen Volkes hinter ſich habe und für ſie ſprechen könne.
Nach einer Meldumg des Daily Telegraph aus Cork iſt im Berlauf
einer Hausſuchung Faver d ’Aroy, der den Verſuch mackze, zu
ent=
fliehen, durch einen Gewohrſchuß getötet worden.
Cork, 6. Jan. (Wolff.) Bai Kanturk in der Grafſchaft Cork
wurden Soldaten von einer größeren Meuuge bewaffneter Männer
angegriffen, konnten die Angreifer aber in die Flucht ſchlagen.
16 der Angreifen wurden getötet und eine größere Anzahl gefammm
genommen.
London, 6. Jan. (Wolff.) Wie der Daily Expreß berichtet, hat
die Polizei ein Komplott der Sinnfeiner aufgedeckt, das bezweckte,
1. den Tower in die Luft zu ſprengen.
Laut Daily Mail zerſtörten die engliſchen Streitkräfte bei
Ncp=
market in der Grafſchaft Cort fünf Häufer, aus dewen Sinnfeiner
gefeuert hatten. Die Zerſtörung erfolgte auf Befehl des
Militärgvuver=
neurs. In der Grafſchaft Dublin führten geſtern bewaffuete Sinnfeiner
eine Reihe von Streifzügen gegen die Häuſer von Steuereinn=hmern
aus und raubten Geldbeträge in Höhe von insgeſamt 10 000 Pfund
Sterling.
Die Streikbewegung.
Berlin, 5. Jan. (Tel. unſerer Berliner Redaktion.)
Die Charlottenburger Neue Zeit meldet, daß die Gemeindearbeiter von
Berlin und Charlottenburn neue Lohnforderungen geſtellt
haben. Sie fordern eine 50prozentige Erhöhung der Löhne. Das wäre
innerhalb vier Monaten die dritte Tariferhöhung.
* Berlin, 6. Jan. In dem Metallarbeiterſtreik der
Landbetviebe Hamburgs haben, ſich die Vertreter des
Reichsarbeits=
miniſters vergebens bemüht, eine Einigung zu erziolen.
* Berlin, 6. Jan. Heute vormittag wurden die
Verhand=
lungen des Reichsderbehrsminiſteriums mit dem, 16 er Ausſchuß der
Eiſenbahuer fortgeſetzt. Es handelte ſich um die noch ſtrittigen
Punkte. Die abſchließenden Verhandlungen mit der Reichsregierung
ſollen am Samstag beginnen.
Wien, 5. Jan. (Wolff.) Die Vertrauensmänner der
Südbah=
ner in Wien beſchloſſen, nicht ſofort zu ſtreiken, ſondern bis zur
Plenar=
vevſanrmlung am Freitag zu warten.
Brüſfel, 5. Jan (Wolff.) Der Korneſpondent der Nation Belge
in Mons berichtet, daß ſich die induſtrielle Kriſe im Borinage
verſchärft habe. Man ſppeche von der demnächſtigen Schließung der
Zementwerke in Obeurg. Mehrere Fabriken in dieſer Gegend hätten ihr
Perſonal auf ein Mindeſtmaß verringert. In der Glasinduſtrie habe
ſich die Lage ebenfalls verſchärft. Die Fenſterglasfabriken an der Grenze
kündigen die vollſtändige Schließung ihnev Betriebe imr Januar an.
Letzte Nachrichten.
Berlin, 6. Jan. (Wolff.) Die Gemeinnützige Geſellſchaft
für Angeſtellten=Verbände teilt mit: Die
Reichs=
verficherungsanſtalt für Angeſtellte überwies der
Gemeinnützigen Aktiengeſellſchaft für Angeſtellten=Heimſtättem
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 7. Januar 1531.
mit Zuſtimmung des Reichsarbeitsminiſters vier
Millio=
nen Mark zur Stärkung der Betriebsmittel als zinsfreies
Darlehen.
Paris, 6. Jan. (Wolff.) Nach dem Edening Standard iſt
die Ernennung von Lord Regding zum Vizekönig von
Indien zur Tatſache geworden. Das Blatt glaubt, daß der
Marineminiſter Long und Kolonialminiſter Lord Milner
dem=
nächſt aus dem Kabinett ausſcheiden werden. Dieſe Nachricht
müſſe aber mit Vorbehalt aufgenomanen werden.
Paris, 6. Jan. (Wolff.) Die große Oper in Paris ſpielte
geſtern zum erſten Male ſeit Kriegsausbruch eine
Wagner=
oper. Vor vollbeſetztem Hauſe wurde die „Walküre” unter
Leitrng des Kapellmeiſters Chevillard geſpielt. Ohne jeden
Zwiſchenfall ging die Vorfiellung zu Ende. Das Werk fand
großen Beifall, der nach Sehluß des erſten Aktes den Charakter
einer Demonſtration aunahm, die nicht nur der Darſtellung
ge=
golten hat, ſondern darüber hinaus zum Ausdruck bringen
ſollte, welchen Sinn man der geſtrigen erſten Wagnervorſtellung
zu gelen hat.
Waſhington, 6. Jan. Die Behörden haben beſchloſſen, auf
die Einnahmen der ausländiſchen
Schiffahrtsge=
ſellſchaften eine Steuer zu legen, vorausgeſetzt, daß ſie
dieſe Einmahme aus den Vereinigten Staaten beziehen.
Landwirtſchaftliches.
Landwirtſchaftliche Vorlragskurſe der Landwirtſchaftskammer für Heſſen.
nn. Die landſvirtſchaftlichen Vorträge der Hefſiſchen
Landwirtſchafts=
kammer wurden am Mittwoch bei noch größerer Teilnahme als Tags
zu=
vor im Saale des Rummelbräu fortgeſetzt. Der Vorſitzende teilte mit,
daß der Vortrag des Herrn Gch. Hofrat Prof. Dr. Giſevtus=Gießen
„Ueber Hadfruchwbau und ſeine Bedeutung zum Getreidebau” aus
dieuiſt=
lichen Gründen verſhoben ſei.
Hierauf ſprach Prof. Dr. Dade=Bepli über die Kwiſis in der
Er=
nährungsfrage Deutſchlands vom volkswirtſchnftlichen Standpunkt aus
betrachtet. Vor dem Krieg gab es in Deutſchland Menſchen, die in bem
Wahn lebten, daß das Deutſche Reick; jein wirtſchaftliches Dnſein allein
ausführen könne. Dieſe Anſiekt war vielfach auch unter der deutſchen
Landwirtſchaft verbreiuet. Die os Argument iſt heute nach dem
Zuſam=
menbruch mit einem glatten Nein zu beuntworten. Redner beleuchtet
ſodnun eingehend an Hand ſtatiſtiſcher Nachweiſe die
Ernährungsmaß=
nahmen des Reiels, die in bielen Teilen völlig verſagt haben. Schon
vor dem Kvieg uußte Deutſchland einen großen Teil ſeines
Getreidever=
brauchs aus dem Ausland beziehen. Der Fvieden von Verſailles hat auch
hier durch die Rechnung der führenden Minner einen Strich gemacht.
Durch den Krieg hat Deutſchland ſeine beſten Kornkammern verloren:
Weſtpreußen und Poſen, ſowie das Elſaß. Dieſe waren die beſten
Ge=
treidelieſeranten für das deutſche Volk. 16 Prozent an Bodenfläche haben
wir verloren und 18 Prozent Ertragsfläche an Getreide und 20 Prozent
an Zucherrübenfläche eingebüßt. Der Frieden von Verfailles hat uns
zwar die großo Städte mit den Millionen Aubeitern und
Induſtrie=
maſſen gelaſſen, dafür hat er uns aber das platte Land mit ſeinem
fruchrbaren Boden, auf dem die Zukunft des deutſchen Volkes, hätte
wieder aufgebaut werden können, entriſſen. Dadurch hat die deurſahn
Landwitſehaft in ihrer Geſamtheit, die Ernährung des deutſchen Volkes
durchzuführen, eine ihrer größten und wirhtigſten Aufgaben zu erfüllen.
Durch den Mangel an Kunſtdünger, ſowie des tieriſchen Düngers iſt der
Bodenertrag auf ¼ bis 1ſ= geſunken. Deutſchland ſteht heute vor der
Tatſache, daß ſeine Abhäugigkeit vom Ausland noch niemals ſo groß
gewueſen iſt wie jetzt. Wenn die deutſche Landwirtſchaft dieſe nativnale
Aufgabe nicht erfüllen kann, dann bleiben ſwir auf lange Zeit die Stlaven
unſerer Feinde. Aber auch das Ausland verſagt, weil die
Ernährungs=
frage heute eine europäiſche, Frage geworden iſt. Das Wirtſchaftsfyſtem
Eupopas liegt augenblicklich auf einer ungeheuer ſchmalen Baſis.
Ge=
lingt es nicht, durch Aenderung unſeres Wirtſchaftsſyſtems uns ſelbſt
zu helfen, dann ſtehen wir vor der Kataſtrophe.
Eingehend behandelt der Reduer die Valutafrage und das
europäi=
ſche Wirtſchaftsproblem, ſowie Weizenbauerfolge in Argentinien und
Hanada, die die Rettung Europas bedeuten. Wenn uns die amerikaniſche
Landwiutſchaft nicht wetten kann, daun ſind wir verloren. Amerika ſteht
mit ſeiner Wollprodukvon an erſter Stelle; dann folgt Rußland und
Deutſchland. Das beſte Exportland für Mais iſt Argentinien. Mit
Ge=
treide allein kann uns nur Rußland noch helfen. Wir müſſen mit
Ruß=
land wieder auf eine erträgliche Baſis kommen. Wir miſſen leben und
leben laſſen. Es iſt ausgeſchloſſen, Deutſchland je wieder in ſeinem
frühegen Gilanze zu ſehen. Es fehſt auch noch uuſerer Arbeiterſchaft an
der moraliſchen Stärte und Einſicht, daß ſie nicht begreift, daß ſie mſt
dem Achtſtundentag die Axt an die Wurzel des deutſchen Volksbeſtandes
gelegt hat. Wir gleiten damit in die Papierflut hinein und werden von
ihr erdrückt. Wir ſtehen heute vor einer verhängnisvollen Kriſis, wie ſie
die Welt noch nicht geſehen hat. Auch England und andere Länder ſind
in ſie ſchon hineingezogen. Deutſchland kommt nicht eher wieder hoch,
bis unſer öſtlicher Nachbar, Rußland wieder Handell mit uns treibt.
Hierauf hielt der geſchäftsführende Diuektor der
Landwirtſchafts=
kammer Ockonomierat Dr. Hamann einen Vortrag über die
Maß=
nahmen in Intereſſe unſerer heſſiſchen Laudwpirtſchaft für die Zukunft.
In nahezu zweiſtündiger Rede gab der Vortragende ein anſchauliches
Bild über die Leiſtungen der heſſiſchen Landwirtſchaft im Rahmem
un=
ſerer Volksernährung, ſowie die von der Landwirtſchaftskammer
ge=
troffenen Maßnahmen zur Steigerung der Produktionsfähigkeit der
land=
wirtſchaftlichen Betriebe. Alle Maßnahmen waren, ſowveit nötig der
Neuzeit angepaßt. Beſonders die Förderung des Ackerbaus und
Verbeſ=
ſerung der Pflamzenkultur, Düngungsverſuche, Saatenmiſchung,
Saat=
bauverſuche und Qualitätsbau für Braugerſte wurden mit gutem Erfolg
durchgefüihrt, uenn man auch vielfach einen Erfolg nicht zugeſtehen wwill.
Die im April 1919 beſchloſſenen Verſuchswirtſchaften wurden in
verſchie=
denen Teilen des Landes durchgeführt mit beſtimmter Ausſicht auf
ein=
wandfreie Ergebniſſe. Redner hebt gingehend den Wert dieſer kleinen
und großen Verſuchswirtſchaften beſonders hervor. Wer gegen dieſe
Verſuchkswirtſchaften iſt, kennt nicht die Wünſche und die Pſyche unſerer
heutigen Landwirte. Die Vertragsabſchlüſſe mit Landwirten haben ſich
nicht, ſvoil zu teuer, bewährt. Die Verſuchsgüter arbeften billiger.
Rrd=
ver gibt hierzu ein lehrreiches Bild über Vertrags= und Verſuchsgiſter.
Bäuerliche Wirtſchaftsberatung gehört ſchon, ſeit langem in das
Auf=
gabengebiet der Landwirtſchaftskammer. Daß die Landwirtſchaftstammer
die Trägerin all dieſer Aufgaben iſt, ſieht man aber nicht ein. Man
will ſie nur als die melhende Kah betrachten und in den Hintergrund
drängen. Alles, was ſie geleiſtet hat, haben andene getan. Die
Land=
wirte ſchimpfen und fragen, wvas tut denn die Kammer überhaupt. Die
Frage der Zuſammenarbeit wird mit der Landwirtſchaftskammper in der
nächſten Zeit beraten. Eingehend beſpricht Redner hierauf die
finanziel=
len Verhältniſſe der Landwirtſchaftskammer, ſowie die beſonderen
Auf=
gaben auf dem Gebiet der Viehzucht und gibt ein anſchauliches Bild
über die Veränderung der Viehbeſtände in Heſſen von 1912—1920, die
Rindsieh= uind Schweinezucht und die Steigerunn der Milch= und
Fleiſch=
lieferung. Für alle dieſe Maßnahmem iſt Geld nötig. Sie kann das Geld
nicht allein aufbringen. Hierzu muß auch der Staat beitragen.
Iu der Naclmittagsſitzung wurde nach eingehender Veratung eine
Entſchließung dahingehend angenommen, daß die Ueberſchüſſe der
Kriegs=
geſellſchaften i Heſſen der Landwirtſchaftskammer zum Wiederaufbau
der heſſiſchen Landwirtſchaft und damit die Sicherſtellung und Beſſerung
der Volkzernährung ermöglicht werden ſoll.
Am Donnerstag bohandelte als erſter Redner Herr Wilde
Ver=
treter der Buchſtelle der deutſchen Landwirtſchafts=Geſellſchaft, Berlin,
die neuen Steuergeſetze. Redner weiſt zunächſt auf die
großen Unklarheiten und Zerfahrenheit in der ſte erlichen Veranlagung
hi. Beſonders treffe dies auf die Veranlagung zum Reichsnoropfer
und die Reichseinkommenſteuer zu. Dann gab er eine klare Darſtel=
lung über die Beſtimmungen der einzelnen Steuergeſetze über die
Steurerpflicht und Veranlagung und über die Rechtsmittel, die zur
Ver=
füguing ſtehen. Er behandelte ferner die Kriegsabgabenerklärug von
1919, deren Bedeutung auf die heutige Steuerveranlagung und die
Rechtsmittel. Weiter behandolte der Redner das
Reichseinkommenſteuer=
geſetz, das für die Landwirtſchaft die größte Bedeutung hat. Gerade
hier ſind die Verhältniſſe ſo wenig geklärt, daß die Veranlagung auf
die allergrößten Scknuierigkeiten jusbeſondere in der Frage der Regelung
des Lohnabzuas ſtößt. Der Redner aibt hierauf einen Ueberblick, wie
die Landwwatſchaft mit dieſem Reichsſteuerbudget belaſtet wird. Die
Landtwirte haben zu bezahlen vom Vermögen das Reichsnotopfer, ferner
Vermögenszumachsſteuer, Beſitzſteuer, Eroſchafts= und Gnrundſteuer,
Ge=
werbe= und Umfatzſteuer, Einkommenſteuer und Kapitalertragsſteuer.
Mit allen Mitteln ſei dahin zu ſtreben, daß dieſe Steuern ſo erträglich
wie wur möglich veranlagt werden, und daß nicht eine völlige
Aus=
powerung der Landwirtſchaft zur Durchführung kommt.
Nach einer kurzen Pauſe hielt der für die Land=sumiverſität Gießen
auf den Lehrſtuhl für Viehzucht meu berufene Profeſſor Dr. Kräwar=
Hohenheim, einen Fachvortrag über den Wiederanfban der übrigen Teil (außer Sport, Handel und Landwiriſchaftliches) Mar Streeſe; für
Rindviehzucht. Ginleitend ſtellt der Redner feſt, daß die
Preis=
geſtaltung für die Erzeugniſſe unſerer Viehhaltung vor dem Kriege
nicht übermäßig geweſem iſt. Und damit ſtand auch die Leiſtung unſerer
Rimdviehzucht auf gleicher Stufe. Es war möglich, die Ernährung der
Bevölkerung des Reiches ſicher zu ſtellen, beſonders mit
Nahrungs=
mittel. Vor dem Kriege war die Ernährung des deutſchen Volkes mit
70 Prozent pflanzlichen und 30 Prozent tieriſchen Erzeugniſſen faſt
ge=
ſtillt. Fermer 17 Progent Gleiſch, 13 Prozent Milch und nur 17 Pro=
zart Fiſche. Defe inländiſche Verſorgung teichte aber für das dtſch=
Volk nicht aus. Beſonders uar dieſes die Schuld unſerer deultſchen
Wirdichaftspolitik. In zwei Nichtungen ſind wir vom Ausland abhängig
geweſen: in der Einfuhr von Dünger und Kraſtfuttermitteln. Für über
3 Millionen Tonren Fumermittel wurden eingeführt im Wert von
üüber 1 Miliarde. Die gra: ſaite Blsckade entführte uns die
Kraftfutter=
mittel und es erfolgte ein Niedergang in Zucht und Leiſtungsfähigkeit der
Tiere. Der Mange un Futtermittel maöſte ſih nicht ſo bemerkbar,
da=
gegen wirkre der Milihuiangel krigftrop el. Die Arbeitsleiſtung der
Diere wunde durch den Mangel an Pferden ſtark geſteigert, beſonders
die Leiſtungen beim Hühezpish. Dadurch konnie aber der kleine
Laud=
wirt ſeinen Betrieb Aufrecn erhafſten. Ueber das Rotdieh geht das
Geſamturteil dahin, daß im Indereſſe der Züichtung und Erhaltung der
Rot=Naſſe kräftig weiter gearbeſtet werden muß. Auch die gelbe Raſſe
wird ſehr gelobt und zwar in erſter Linie die Franten. Das braune
Vieh war in der Fleiſchleiſtung im Ganzen mangelhaft, dagegen in der
Mückleiſtung heuvorragend. Duch Fleckvieh hat ſich in der
Fleiſchver=
ſorgung ſehr guut bewährt, dagegen hätte es in der Milchleiſtung ebwas
beſſer ſein können. Das beſte Matevial brachte uns Sachſen. Sicher
iſt, daß die Diere am meiſten verſagt haben je ſchwerer ſie gefüttert
waren. Es wird ſchſver ſein, bei ſoviel Zerſtörung und Ruinen von
einem Wiederaufbau unſerer Ninndviehzucht zu ſprechen. Auf einem
Wiederaufbau von außen dürfen wir nicht mehr hoffen. Es wird für
die Landwirtſchuft ein Lehrbeiſpiel werden, ſich ohne die Einfuhr von
Simmentaler Vieh auf eigene Füße zu ſtellen. Wir müſſen uns klar
werden dariher, daß ſo nichnt mehr weiter gewirtſchaftet werden kann.
Es muß eine Geſeinduug unſerer Landwiutſchaft von innen heraus
er=
ſtrebt werden und Zamiſt muß die Regierung und jeder einzelne
Land=
zirt mit helfen. Nur dis Erhöhung des Ernteertrags und die geſteigerte
Verwendung von Kunſtdünger kann uns vor einer Kataſtrophe retten.
Zuchrwahl, Füükerung uid Pflege, das ſind die drei Faktoren, auf die
alles ankommt. Eingehend behandelt Nedner die Zuchwwahl und den
rationellen Wiederaufbau unſerer Aindviehzucht in klarer und büldlicher
Weiſe. Wem wir in Heſſen weiter kommen wollen, dann brauchen wir
auch die Einführung von Leiſtungsprüfungen und die Hebung der
Kon=
trollvereine und eine ſäharfe Zuchtwahl der Farren. Eingehend beſprichr
noch zun Sclluß der Meduier die Diingung und Speigerung der Ernte
und die Stilſtoffrage, ſohfe die Wiedereinführung des Weidegangs und
die Erhöhung der Rentakil tät der Wieſenr. Mit einem dringenden
Appell an dis Landwirte ſchloß er ſeinen hochintereſſanten und
lehr=
reichen Vortrag unter dem lebhaften Beifall der Verſammlung.
Geh. Dek.Mat Walter danſte dem Vortragenden mit herzlichen
Worten.
Spiel, Sport und Turnen.
* Schüler=Fnßball=Werbeſpiel. Eintracht=
Frank=
furt— F.=V. 1912. Zu obigem: Spiel, das am Sonntag vormittag
10.45 Uhr auf dem Exerzierplatz ſtattfimdet, ſind ſämtliche Schulen der
Stadt Darmſtadt fowie das Stadtverordnetenkollegium und der A. f. L.
eingeladen. Das Spiel dauert zweimgl 30 Miuten und ſteht unter der
Leitung des Herrn Gräf, Vorſitzender des Gaues „Beryſtraße” vom
Sidd. Fußballverband. Wer an der Geſundung unſerer Jugend
mit=
arbeiten will, der unterſtütze die Veranſtaltungen der Sportvereine und
ganz beſonders die der Jugend.
* Sportverein Darmſtadt E.V. Nächſten Somtag fährt
die Ligamannſchaft des Sportvereins nach einer längeren Nuhepauſe nach
Mannheim, um gegen Sp.=Vereimigung 1907 das fällige
Verbandsſpiel auszutvagen. Da Sp=Vereinigung 07 in den letzten
Spielen beachtenswerte Neſultate aufſtellen konnte, ſo wird Sportverein
alle Energie aufbieten müſſen, um ehrenvoll abzuſchneiden. Sp.=
Ver=
einigung 07 konnte ſich am vergangenen Sonntag einen Punkt erobern
gegen die ſpielſtarke Elf Feudenheims und hat ſomit mit 14 Spielen
10 Punkte. Allerdings muß es außer gegen Daru=ſtadt noch gegen die
drei Spitzenvereine ſpielen, während Darmſtadt die ſchweren Spiele
hin=
ter ſich hat. Da es alſo das letzte Spiel iſt, in dem ſich nach
menſch=
lichem Ermeſſen der Sp.=Vgg. 07 Gelegenheit bietet, eine höhere
Punkt=
zahl zu erreichen, ſo wird auch dieſer Verein ſein ganzes Können
ent=
falten. Darmſtadt tritt in folgender Aufſtellung an:
Bärenz
Edinger. Thurmm
Schneider. Göbel Fiſcher Römhild (Erſatz)
Jakobi Böhm Krauſe Traute Klein
Die Ligaerſatzmannſchaft empfängt hier die gleiche von
Worma=
tia=Vorms. Wormatia iſt ein ziemlich ſtarber Ligaverein und ſtellt
auch eine ſehr gute Liga=Erſatzmannſchaft ins Feld, ſo daß ein ſehr
inter=
eſſautes Spiel zu erwarten iſt. Die ſieggewohnte 2a fährt nach Worms,
um gegen die gleiche von Wormatia zu ſpielen. 2h—4. Wormatia=Worms
(Rennbahn), 20—2. Sportv, 1919=Weiterſtadt (in Weiterſtadt), 3a—1.
Sportv. 1919=M0inſter, Zh—Unter=Prima Ludwigs=S.N.S. (Rennbahn).
* Fußballtlub union 1913. Am komynenden Sonntag
ht Union den zurzeit mit an der Spitze der Tabelle ſtehenden Sport=
Hub Olhmpig 1910=Lorſch auf dem Golfplatze und im
Ver=
baticsſpiele, als Gegner. Lorſch, zur Zeit mit Pumktengleichheit Union
folgend, iſt ebenfalls ein niclt zu unterſchätzender Gegner und garantiem
für gin intereſſantes Wettipiel. Die Elf der Einheimiſchen hat ihr gutes
Können bewieſen; insbeſondere gefällt Strecker im Tor durch ſein
ſiche=
res und ruhiges Arbeiten. Verteidigung und Läuferreihe arbeiten gut,
im Sturm müſſen noch einige Fehler ausgemerzt wverden. Der
Aus=
gang des Wettſpiels iſt von großer Bedeutung, weil ſich Union im
Falle eines Sieges über Lorſch die dritte Stelle in der A=Klaſſe ſichert.
Beginn der Wettſpiele ſiehe beſondere Anzeige. Mannſchaftsaufſtellung
ſiche Sonntagsausgabe.
Am Freitag, den 7. Jawuar, abends, findet im Nebenzimmer der
Reſtauration Zur Kandne, Heidelberger Straße 38, eine ſehr wichtige
Verſammlung ſtatt, die ſich mit der Beſchlußfaſſung über die bei
der Generalverſammlung vom 2. Januar 1921 geſtellten und
unerledig=
ten Anträge, wuie Satzungsänderungen uſw. befaßt. Es ſiteht deshalb
zu erwarten, daß ſämtliche Mitglieder vertveten ſind. (S. Anz.)
* Groß=Zimmern. Zu dem am Sonntag, den 9. Jan.
nach=
mittags 3 Uhr, im Saale von V. Pullmann ſtattfindenden Städte=
Ningkampf, Frankfurt=BergenGroß=Zimmern hat
Bergen folgende Ringer gemeldet: Jugendabteilung: Buchert,
Feder=
gewicht Kraus und Alein, Leichntgewickt Emmel und Beſier, Leicht=
Mittel=
gewicht: Weber und Hamburger, Schwer=Mittelgewicht: Kötter I,
Schwvergewicht: Kötter II und Menger. — Groß=Zimmern ringt im
folgender Aufſtellung: Jugendabzeilung: Herbert II, Federgewichh:
Steinbeck und Weidner, Leichtgewicht: Buchsbaum und Bernhardt,
Leicht=Mittelgewicht: Göbel und Herbert I, Schwver=Mittelgewicht:
Fröh=
lich, Schergewicht: Dölcher und Danz. Da beide Mannſchaften im
techniſchen Ringen und in weiten Sportkreiſen ſehr bekannt ſind, darf
mo auf den Ausgang des Kampfes ſehr geſpannt ſein.
Briefkaſten.
Vſktoria=Griesheim. Der angeblich eingeſandte Bericht iſt nicht im
unſere Hände gelangt.
Witve in Höchſt. Zu 1. Wir verweiſen auf die Veröffentlichung des
Geſamtminiſtorjums in der Nr. vom 25. Dezomber 1920 des Tagblatt, in
der die Frage der Erhöhung der Kinderzulagen für die heſſiſche
Beamtenſchaft behandelt iſt. Zu 2. Soweit bereits eingezogene
Vor=
ſchüiſſe wieder zahlbar werden, ſtehſt der alsbaldigen Auszahlung kein
Hindernis entgegen.
Weiteodienſt des Fſrgelitiſchen Religiensgeneindn
Starkenburg=Loge, Neckarſtraße 20.
Freitag, den 7. Jan. Vorabendgottesdienſt 4 Uhr 45 Min.
Samstag, den 8. Jan. Morgengottesdienſt 9 Uhr. —
Sabbataus=
ang 5 Uhr 85 Min.
Gottesdienſt an den Wochentagen: Morgens 7 Uhr 15 Min. —
nds 6 Uhr 00 Min.
Gottesdienſt in der Synagoge der Iſraelit. Neligionsgeſellſchaft.
Samstag, den 8. Jan. Vorabend 4 Uhr 15 Min. — Morgens
s Uhr. — Nachm. 4 Uhr. — Sabbatausgang 5 Uhr 35 Min.
Wochengottesdienſt: Morgens 7 Uhr 05 Min. — Nachm. 4 Uhr,
Montag, den 10. Jan.: Rauſch Chaudeſch Schewat.
Wetteransſichten für Freitag:
Bedeckt, einzelne Regenfälle, mild, Süidweſtwind.
Martcet
Landestheater, Anfang 7 Uhr, Ende 10 Uhr (D 17, Sondermiet=
Serſe XVl): „Der Troubadour”,
Orpheum: Vorſtellung um 734 Uhr.
Hauptverſammlung der Männerveveimigung der evang.
Lukas=
gemeinde um 8 Uhr im Gemeindehaus (Kiesſtraße 17),
Leitung: Dx. Otto Süaldgeſtel. Verontwortlich für den leitenden politiſchen
Teit —nd für Feuilleton: Dr. Orto Waldgeſtel; für heſſiſche Poli ik und den
Sport, Handelsteil und Landwirtſchaftlicheß: Kurt Mitſchimgi für des Unzeigenteil,
Anzigenbeilagen und Mitteilunge ans dem Geſchäſtsleben: Pank Lauge. —
Druck und Verlag: L. C. WBitttch ſche Hofbnchdruckeret. Sämelich in Darmſtadt.
— Fär den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an die „Redaktion des
Tagblatts” zu richten. Etwaige Honorarſorderimgen ſind beizuſüigen nachträgliche
werden nicht berückſichtigt. Unverlaugte Mannſkrivte werden nicht zurückgeſundt.
Die heutige Rummer hat 10 Seiten.
[ ← ][ ][ → ] Statt beſonderer Anzeige.
Heute entſchlief ſanft nach kurzer
Krank=
heit im faſt vollendeten 60. Lebensjahre
mein innigſtgeliebter Gatte, unſer
treuſorgen=
der Vater, Bruder, Schwiegervater und
Schwager
In tiefer Trauer:
Auguſte Laux, geb. Amend
Feliceitas Hölſcher, geb. Laux
Dorle Laux
Louis Laux, Verwaltungsgerichtsrat
Theo Hölſcher, Dr. med.
Darmſtadt, den 5. Januar 1921.
Beckſtraße 62.
(585
Die Einäſcherung findet in aller Stille ſtatt.
Man bittet von Kondolenzbeſuchen abzuſehen.
Todes=Anzeige.
Verwandten, Freunden und Bekannten hiermit die
tief=
ſchmerzliche Nachricht, daß es Gott dem Allmächtigen
ge=
fallen hat, unſeren lieben, guten Sohn, Bruder und Enkel
Ludwig Storck
Kaufmann
geſtern nachmittag 3 Uhr nach kurzer, ſchwerer Krankheit
im Alter von 24 Jahren zu ſich abzurufen.
Pfungſtadt, Eberſtädterſtr. 74, den 6. Januar 1921.
Die trauernd Hinterbliebenen:
Familie Ludwig Storck I.
Landw. Maſchinen.
Die Beerdigung finder Samstag, den 8. ds. Mts.,
nach=
mittags 3 Uhr, ſtatt.
363
Statt jeder beſonderen Anzeige.
Heute entſchlief ſanft nach langem, ſchwerem Leiden unſer
lieber Vater, Großvater und Schwager
Ernſt Walb
Großherzogl. Heſſ. Hofrat
im 66. Lebensjahre.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Frankfurt a. M., Coblenz, 4. Januar 1921.
Weſtendſtr. 3.
Die Feuerbeſtattung findet in aller Stille ſtatt.
Blumen=
ſpenden und Beileidsbeſuche dankend verbeten. (TI,234
Seite 6.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 7. Januar 1921.
Rummer 6.
De
Statt Karten
Ingrid Leutert
Imre Mäller
VERLOBTE
Gießen
Ostanlage 25
Darmstadt
Karlstraße 66
Januar 1921.
6
Statt Karten.
Thania Goldstein
Leon Marschallik
VERLOBTE
Dermstadt
Stuttgart
z. Zt. Saarbrücken
Januar 1921.
14684
Thre am Samstag, den 8. Januar 1921,
L nachm. 2 Uhr, in der St. Ladwigs-
kirche stattfindende TRAUUNG
beehren sich anzuzeigen
Emmy Röth
Franz Luttermann
Darmstadt, Taenasstr. 44.
283
Statt Karten.
Ihre am 8. ds. Mts., nachm. 3 Uhr,
in der Kircbe zu Roßdorf stattfindende
TRAUUNG bechren sich ergebenst
an-
zuzeigen
Gretel Gunkel
Ludwig Nungesser
Hanau
Roßdorf.
604)
Pfungstadt.
Tür de überaus zahlreichen Blmen,
B Geschenke und Glückwünsche an-
(6z
( läßlich unserer Silbernen Hochzeit
sagen herzlichsten Dank
Metzgermeister Jakob Kühn
u. Frau Marie, geb. Dieter
Schützenstraße 6.
669)
Aeree
Todes=Anzeige. .
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen,
meinen lieben, guten, Unvergeßlichen Mann,
unſeren lieben Bruder, Schwager und Onkel
Herrn
Theodor Sofmann
heute morgen 11 Uhr von ſeinem mit großer
Geduld ertragenen ſchweren Leiden im Alter
von nahezn 70 Jahren zu ſich heimzurufen.
In tiefer Trauer:
Eliſe Hofmann.
Darmſtadt, den 6. Januar 1921.
Darmſtraße 11.
Die Beerdigung findet am Samstag, den
8. Januar, nachm. ½3 Uhr, auf dem Wald=
Ai
friedhofe ſtatt.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme bei dem Heimgange meines
geliebten Mannes, unſeres guten Vaters
ſagen aufrichtigſten Dank
Frau Marie Moeller
und Kinder.
Darmſtadt, 7. Januar 1921
Martinſtraße 53, II.
Kaffee=Preisabſchlag
Pfund Mk. 24.—, 26.—, 28.—
Große Sendungen in vorzüglicher Ware eingetroffen.
Großverbraucher Borzugspreiſe!
Kondenſierte Vollmilch
Dofe Mk. 4.90
ungezuckert .
Trockenmilch
1) Pfund Mk. De 4 O ud d.0)0
„
Vorzügliche gutlösliche Ware.
Friedrichsdorfer Zwieback
markenirei
. Pfund=Paket Mk. LuG0
Anton Braunwarth
(311
Ernſt=Ludwigſtraße 3.
Todes=Anzeige.
Geſtern abend ſtarb nach ſchwerem
Leiden unſere liebe Mutter,
Schwieger=
mutter, Großmutter, Schweſter, Schwägerin
und Tante
Frau
Marie Schimmer Wwe.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Familie K. Schimmer
Familie A. Lang
Familie W. Freund.
Darmſtadt, den 6. Januar 1921.
Die Beerdigung iſt Samstag 3½½, Uhr auf
dem Waldfriedhof. (*638
Honig!!
Garantiert naturr.
Schleuderhonig
neuer Ernte. Verſende die
10 Pfd.=Doſe, netto 9 Pfd.
Inhalr, zu ℳ 145. —, die
5 Pfd.=Doſe, netto4!/. Pfd.
Inhalt, zu K 75.— franko
Nachnahme,
(I,290
Wilhelm Wordtmann,
Dſterſchepsb. EdewechtNr. 213
Freiſtaat Olbenburg.
Ludwigs-
Hermann Rosenthal
platz:
Versilberte Tafelgeräts
Bestecke
Kuffee- und Speise-Serzice.
vertilgen
In / Stunde gie unter Barantie jede
Läuſe=Plage
ui=
auch Flöhe ſ. Brut /Niſſen) b. Menſchen u. Tieren mit
Für Wunden und Haare unſchäd=
Eckolda, lich. Herſt.: Erſte Weſtd,
unge=
ziefer=Vertilgs.=Anſt., Eſſen. Zu haben in Darmſtadt:
Adam Schwinn, Alexanderſtraße 7, Franz
Schoene=
berg, Landwehrſtr. 1½. Ausſchneiden u. anfheben.
Hektromotoren
in allen Stromarten
und Spannungen,
Lynamos,
Akkumu=
latoren.
Schalt=
material, ſofort ab
Lager lieferbar. /300a
Handels- u. ingenieur-
Bureau G. 4. H. Krug, 6
Darmſtadt,
Wilhel=
minenſtr. 8. Tel. 1859.
Emil Lutz
Edeimetallhandlung
Telephon 1437.
Bismarcketrasse 82.
Ankauf von
Platin, Gold- u.
Silhergegen-
ständen, Zahngebissen usw.,
Brillanten. ( 672
Pnan Aikerfs !
entwickeln große Heizkraft bei ſparſamem Verbrauch.
Der Eintrag in die Kohlenkarte geſchieht nur mit
der gelieferten Menge. — Sofort zu beziehen durch
Kohlen=
B. M. Hachenburger, handlnng
Wilhelminenſtraße 31, Tel. 9. (202a
Ein gut erhaltener
Konfirwandenanzug
gegen Zucker zu tauſchen
geſucht. Angebote an Frau
Reeb in Pfungſtadt,
Eli=
ſabethenſtraße 25. (*673
Tauſche Zucher
gegen Knabenſtiefel (34).
Hauer. Müllerſtr. 40, (*549
Hahnloſer Drilling
gegen ein. guterh. Anzug
und Schuhe zu tauſchen.
Angeb. u. O. 97 an die
Geſchäftsſtelle.
524
Wer fertigt 3og
aus Straußfedern und zu
welchem Preis? Angeb.
unter O. 51 an die
Ge=
ſchäftsſtelle.
(*424
Kalk=Eier . . Stick Mr. 2.40
Stück
Ia friſche Landeier m. 3.00
Prima amerikaniſches Schmalz
garantiert rein . . per Pfund Mk. 10.—
Kondenſierte gezuck. Vollmilch
Doſe Mk. 41.-
Steriliſierte ungezuck. Vollmilch
hohe Doſe Mk. 8. 75
Margarine und Kokosfett
ſteté zum billigſten Tagespreis
(*668
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487)
Der Vorſtand.
Heute großes Tanzvergnügen
Freitag
Reſtauration zur Harmonie
Weinbergſtr. 10. (*683) Der Wirt: E. Karte,
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Neujahrs=
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zu nehmen. — Das Erzeugnis der einheimischen
Schokoladen-Industrie erfüllt diese Ansprüche
deg dentschen Volkes besser als irgend ein
Auslandsfabrikat es vermag. Darum kauft nur
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Freitag, 7. Januar.
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Der Troubadour.
Gewöhnl. Opernpreiſe.
Anf. 7 Uhr. Ende 10 Uhr.
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vormittags von 10—1 Uhr
Samstag, 8. Januar.
Außer Miete.
4. Fremden=Vorſtellung,
Die Geiſha
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Die Geſchichte eines
japaniſch. Teehauſes.
Bewöhnl. Opernpreiſe.
Anfang 3 Uhr.
Liedertatel
Veseinsjahr
Diter Kenner!
im Städtischen Saalbau
Sonntag, 9. Januar, nachm. 4 Uhr
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MITWIRKENDE:
Frau Baumeister-Jakobs, Alt, H. Landesth.
Herr Fritz Delp, Bariton
Herr Frz. Schneider, Rezitat., H. Landesth.
„„ Paul Schnurrbusch, Vtol. „„
„ Ferd. Waguer am Flügel „ „
Lettung der Chöre Herr Chormeister Grim
Anschliessend: BALL!
Ballmusik uuter persönlicher Leitung
des Herrn Obermusikmeisters WEBER
PREISE DER PLATZE:
Nom, Sperrsitz 7 M., Saal 5 M. einschl.
Steuer. Für Mitglieder Saal 3 M.
Karten im Vorverkauf bei Arnold,
Musikalienhandl. Wilhelminenstr. 9.
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Mitze, Schützenstr. 10½.- An
der Kasse erhöht sich der Preis
ohne Ausnahme um 1 M.
Schauſpiel=Statiſterie
(Heſſ. Landestheater)
Samstag, den 8. Januar 1921
Großer Neujahrsball
im Fürſtenſaal.
Anfang 7 Uhr.
*41.
Geſangverein „Germania‟ Darmſtadt
— gegr. 1891.
Weihnachtsfeier
Sonntag, den 9. Jan., nachm. 4 Uhr
im „Feierabend, Stiftſtr. 51.
Hierzu laden wir alle Freunde, Gönner
und Mitglieder des Vereins herzlichſt ein.
2 583)
Anſchließend: Ball.
Der Vorſtand.
Vereins-
Samstag, den
29. Januar
im Saalbau.
P
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Nieder=Ramſtädterſtr. 64, I.
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X Anfang Januar beginnt ein Kurſus für
moderne Tänze für Vorgeſchrittene,
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meldungen rechtzeitig erbeten.
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ſtunden jederzeit.
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Heute letzter Tag die Fortsetzung
Das Mädchen aus der
Ackerstrasse II. Teil
Sittenbild in 6 spannenden Akten.
Nach dem Roman von Ernst Friedrich
Hauptdarstellerin: Lilfy Flohr.
Einlage.
Morgen
Rern Andra.
Residenz-Theater
Ein Zirküs- und Sensationstmm
Ascäfter Aarein
Zirkustragöcte in 5 Akten
In den Hauptrollen:
Ethel Orff, Theodor Loos
Zwfschen Lucken u. Wefnen
Drama in 4 Akten (*533
In der Hauptrolle:
Eva Hay, Georg Alexander
Oentral-Theater
Hente letzter Tag!
Nat. Pinkertons letztes Abertener
Derverschwundene Graf
Detektivdrama in 5 Akten
Nat. Pinkerton — C. Middendorf.
Waldows u. ihr Schwelnchen
Humoreske mit Victor Blüchgen.
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Einlage: Lines grossen Hannes Liebe
mit Lotte Neumann.
Sportplatz: Golfplatz
Halteſtelle: Linie 2 (Heinrichwingertsweg)
Honntag, den 9. Januar, nachm. 215 Uhr
Sportklub:
Olympia 1910 Lorſch
Fußballklub:
union 1 Darmſtadt
I. Mannſchaften.
nachmittags 1230 Uhr
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Rheinſtr. 47. Fernruf 1929.
[ ← ][ ][ → ]Dummer 6.
Darmftädter Tagblatt, Freitag, den 7. Januar 1921.
Seite 9.
Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes
Bericht von der Fraukfurter Börſe vom 6. Januar.
Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie, Darmſtuadt.
Die Börſe verkehrte in vuhiger und abgeſchwächter Haltung. Der
.afandrang war nicht mehr=fo groß als in den lſetzan Tagen und das
erigebotene Material fand nur zu ermäßigten Kurſen Unterkunſt.
Gold=
jEnnidt verloren im Verlauf zirba 100 Prozent. Auch Deutſche
Petro=
um waren ſtark rückgängig. Am Markt für Elektrizitätswerte waren
Bergmam und A. E.=G. auf Gewinnſicherungen gedrückt. Am Mon=
1 mmarkt betrugen die Kursverluſte 5—10 Prozent. Am Einbeitsmarkt
1eſtand vorwiegend Angebot, ſodaß hier größtenteils Kursrüchgängs zu
erzeichnen waren. Niedriger novierten Eiſenwerke Meyer Blei= und
Filberhüitte Braubach, Bayzer. Spiegelglas, Metallbank und Dr.,
Schleus=
der. Höher waren bei labhaften Umſätzen Aſchaffenburger Zellſtoff,
Tel=
es und Niebeck. Im Freiverkehr wurden Benz mit 290 umgeſetzt,
konn=
zm ähren Höchſtlurs jedoch nicht voll behaupten. Lebhaftes Geſchäft
ent=
häckelte ſich in Mansfalder Kuxen, die bis 5300 bezahlt wuurden. Ludwig
ſranz waren 6 Prozent höhen geſucht. Fremde Renten wanen niedriger.
Fraukfurter Abendbörſe vom 6. Januar.
w. Der ruhige Geſchäftsperbehr hielt an. Es fehlte zwar nicht an
rrigen Spezialitäten, deren Kursbeſſerungeu für eine vorübergehende
Telebung des Börſenbilldes ſormuen. Im fpeien Verlehr wurden
Mans=
hlder Kuxe 5300, 5275 bis 5950 umgeſetzt. Alte Aktien Benz=Motoren
7rt 286 gehandelt, junge 254 genannt. Die Haltung des Montanmarktes
ſteor ungleichmäßig und es neigten verſchiedene Akdien gurr weiteren
ASſchwächung. Es ſtellten ſich niedviger Mannesmann 645, minus 19
Arozent, Oberbedarf 329 (minus 6 Prozent), Phönix 638, büßzten 5
Pro=
ſiart ein. Im Angebot logen Schiffahrtsaktien Hapag 189, gaben 4
Pro=
sſert nach. Lechwerke gut behauptzet 20, Naſtatter Waggon ſchrtächer 448,
Meckarſulmer 385. Im Verlaufe wurden Mansfelder Kuze ſtärker ge=
Msückt 5100, 5050. Dainuler Motoven verloren mit 298 rund 20
Pro=
ßlutt. Schwächer lagen Elektrizitäts= ſowie auch Chemiſche Werte,
Berg=
ſternn 385, gaben 9, Lahmeyer B2, 2 Prozent nach. Th. Goldichnnidt
irterlagen ſtärkerem Angebot 899,90, verloven 50 Prozent.
Schride=
ſairſtalt und Holzverkohlung beboupteten ihren Kursſtond. Der
Ein=
ſAsmarkt zeigte bei mäßigem Geſchäſt vorwiegend Kursrückgänge,
rroz. Goldmepikamer 711. 710. büßten 20 Prozemt ein. Schantungbahn
R88. Schantung=Genußſtheine W70. Die Börſe ſchloß ſichwach auf allen
ebieten.
Berliner Börſe.
Berlin, 6. Jmn. (Wolff.) Börſenſimmangsbild. An
der Börſe war das Geſchäft etwas ſtiller und zuſommenchängend mit
ſten atwas ſchwächeren Deviſendurfen beſtand verſchiedentlich
Realiſations=
ſtrigung. Dieſe bewirke im Großverkehr für die Mehrzahl der Papiere
ſ.wsrückgänge von 5 bis 10, für ritige wenüge auch von 20 bis 30
Pro=
irt. Bemerkenswert war aber, daß ſich für einzelne Papiere das Kauf=
Uicereſſe ungeſchmälert ephielt, ſodaß dieſe zum Teil anfehnliche
Kutrs=
ſiſſerungen erzielten, wie Hosſch mit 80, Manmesmann mit 30, Daimler
mit 25 und Ohrenſtein und Koppel mit 30 Prozemt. Dies bewirkte
ſpäter Kurrserholungen für andere Papiere. Im weitenen Verlaufe
traten ſpäter ernaute Schwankungen ein, ſodaß die anfänglichen Embußen
mit wenig Ausimhmen Geſtehen blieben. Feſte Haltung zeigten durchveg
Bankaktien. Dagegen wnnem Palutatverte wenig verändert. Am
Ren=
tenmarste erzielten heimiſche Werte leichte Kursbeſſerungen. In den
zu Ginheitzkurſen gehandelten Induſtriepapieren ſchien die Kaufluſt des
Publikums heute Etwas geringer zu ſein. Es üüſerwogen aber immer noch
die Kurserhöhungen. Die Feſtſtellug der Kurſe verzögerte ſich
gegen=
über dem normalen Zuſtand noch erheblich.
Der Wert der Mark im Auslande.
* Für 100 Mark wurden gezahlt am 6. Januar in Zürich: 8,90
Franben, in Amſterdam: 4.40 Gulden, imn Paris: 23½ Franken,
in Kopenhagen: 8,65 Kronen, in Neu=York: 1,35, Dollar.
w. Debiſenmarkt. Frankfurt a. M., 6. Jan.
Gelb Brief TRFe
Geld ! Brief. TKNe
Geld Brief e
Geld Brief Antw=Bruſſ.
Holland ...
London ...
Parts ...
Schweiz ...!
Spanien ..
Fralien
Liſiab=Op.
Lüuemark. 1 NfNTJ, 451
f365.30/2869 10
267.45 268 03
430½ 4403
14350147.2
974.— 976.—
255.70 256.90
tigs Sittgt. 20 7456%/
38839
481½
u18.80
959.—
154.80 7W77,
Bunöhagsd 40
263,52
4351,
1116.20
91.—
255.70 256.30
15620 Norwegen, I
Schweden..!
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New=York.
Wien (altes
D.=Oeſt. abg
Budapeſt N
Prag ... NLISSSBLISKZ0
N40/83, ſ15913,
Bi2.3/ 212,87
492chs 0539
18.45— 1695—
41.75—/11.77— MIBSMLI5I.B
1483½ 1486”,
72.421yn3571=
I1698—lt7.05—
Vom Produktemmarkt.
Berlin, 6. Jan. (Wolff.) Im Produktengeſchäft hat ſich die
Lage wenig derändert. Futzterhülſenfrüchte werden von auswärts ſtark
angeboten, doch ſind nur wenig Abſchlüſſe zuſtande gekommen. In den
übrigen Artikeln ſind bei der noch immner vorherrſchenden Geſchäftsunluſt
Veränderungen von Bedeurug nicht zu vorzeichnen.
II. Mannheim. 6. Jan. (Pri.=Tel.) An der heutigen
Pro=
duktenbörſe war die Tendenz wie der etſbas nuhiger. Die offiziellen
Preiſe lauten: Gelber La Plata=Mais 300, neuer inländiſicker Notklee 1600
bis 2000, italieniſihe Luzerne 3000—3200, Wichen 280—300, imländiſche
Erb=
ſen 3,0—450, ausländiſche Erbſen 300—400, Farttererbſen 280—310,
Ran=
goonbe iten 240—250, Braſilbohnen 220—230. Ackerbohnen 310—320,
inländiſche Linſen 600—800, ausländiſche Lfuſen 540—600 Wieſenhen
110—120, Kleeheu 120—130 Preßſtroh 60—65. gebündeltes Stroh 55 bis
62, Biertreber 210—220, Matzskucken ohne Sack 170—180, inländiſche
Kokoskuchen 190, Meis 500—700, Raps 800—350. Leinſaat 700—750.
Alles per 100 Kilo, Waggon frei Mannheim, einſtchließlich Sack.
Die Velehrslage im 9uhrgebiet.
Effen, 31. Dez. Die Schwierigkeiten im
Eiſevbahugütnver=
kehr haben ſich in der vorigen Woche noch immer nichſt vermindert, da
die Wieberaufnahufähigkeſt der Waſſerſtraßen nur ſehr wenig zur
Wirkung koumt. Es kat ſich daher nicht vermeiden laſſen, daß auf
ein=
zelnen Zechen, bei denen die Lagerungsmöglichkeit nicht ausreicht, der
Wagenmangel beſoiders empfindlich iſt. Ueberſchichten
und ſogar auch ganze Schichten haben ausfallen
müſſen. Die Kohlenförderung iſt daher verhältnismäßig gering
ge=
tbeſen und die Lagerboſtäude au Kohle, Koks und Brihetts haben in
der vergangenen Woche um 122 000 Tonnen, d. i. auf 762 329 Tonnen,
zugenommen. Die Wagengeſtellung nahm zwar in geringem Umfange
zu, denn ſie hetrug wertäglich 19 752, gegen 19 269. Die Fehlziffern
ſtigen aber von 5121 muf 633 Wagen. Die Bedi=mung einzeluer
Zechenanſchlüſſe iſt nach wie vor ſehr unregelmäßig. Nameutlich die
Werke in der Mits des Reviers, ſowig bei Vuer, habeit uuter
umngeln=
hafter Geſtellung von Wagen beſonders zu leiden. Der
Kheinwaſſer=
ſtand hat erſt zu den allerletzten Tagen einen geringen Zuwachs
be=
konmmen, es iſt aber zu hoffen, daß der waru Rogen der letzten
Tag=
zur Beſſerung des Waſſerſtandes alsbald beiträgt. Die Leiſtung der
Kieper, in den Duisburg=Ruhrorter Häfen evhöhte ſich von 12 634
Ton=
men in der voraufgegangenen Woche auf 16984 Tonmen. Der Verlehr
auf den Konälen iſt zwar in der vorigen Woche wieder in vollem
Um=
ſunge möglich grwvefen, leider haben ſich abeu im Schlepperdienſte
Schypſerigkeiten ergeben, die teils mit bei Eintritt drs Froſtes
veranlaß=
ten Nepuaraturen und teils mit Habariegsfahr zuſammtenhängen. Eine
Folge davon iſt eine empfindliche Stockung zmit Schleuſe 7, die zurzeit
eine vegelmäßige Zu= und Abfuhr der Kähne unmöglich macht. Der
Umſchlag ging infolgedeſſen noch weiter, nämlich auf 12 132 Tonneu
werktäglich, zirrück.
b. Vom Gewürzmarkt. Die Nachfrage mch Gewürzen aller
Art hat in den letzten Wochen weſentlich nachgelaſſen, was einen weitenen
Rückgang der Gewürzpreiſe zur Folge hatte. Das Inland hat ſich ſchon
im Laufe des Novomber v. Js. reichlich verſorgt und da der Wbſatz nicht
groß war, ſo haben die Groſſiſten in letzter Zeit wenig Käufe getätigt.
Man hofft jedoch, daß ſich das Geſchäft im Laufe dieſes Monats wieder
mehr beleben wird. Gegenſvärtig notieren in ganzen Säcken, Kiſen, ab
Hamburg: Pfefſer, ganz ſchvarz 7,50 Mark, do. ganz weiß 14 Mark,
do. ſchware gemahlen 9 Mark, do, weiß gemahlen 16 Mk. Vanille,
Bour=
von 180 Mk., do. Tahiti 110 Mk. Walnußkerne, extra Qunlität 30 Mk.
Sanſibar=Nelken 23 Mk., do. gemuhlen 23,50 Mk., Piment, ganz 6,73 Mk.,
do. gemahlen 8,25, Jamaika=Piment 6.50 Mk. do. gemahlen 8 Mk.,
Kaneel, ganz, je nach Qualität 18—34 Mk., Zunt, gemahlen 8.50 Mk.,
Macismüiſſe 114—120, pro Pfund 18 Mk., Cardamom, ganz 28 Mk., do.
gemahlen 30 Mk. Anis. nanz 9.35 Mk., do. gemahlen 10 Mk., Kümmel,
deutſcher 4. Mk., do. hölländiſcher 4,25 Mk., Mandeln, ſüß 16—17 Mk.,
do, bittere 11.50 Mk. Alles pro Pfund verzollt.
* Aufhebung von holländiſchen
Ausfahrver=
boten. Die Ausfuhr von Schellack und Kartoffeln aus
Holland iſt ſeit dem 13. Dsember, die Ausfuhr von Knochenmehl
ſeit dem 16. Dezember, die von Torf ſeit dem 17. Dezember bis auf
weiteres grlaubt. Ferner iſt das Ausfuhrverbot für Noggen, Nogen=
Frankfurter Kursbericht 6, Jan. 1921. Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie (Darmſtädter Bank).
Uhr
Uhr
Staatspapiere.
s Reichsanleihe.—
E5h
—
i5 %TV.u. V. Schatzanweiſ.
ir% VI.—1X.
Ssarprämienanleihe .—
i5 Preuß. Konſols . ...
%
5 Bad, Anl. unk. 1935
v. 1907.
Bahern Anl. ....
.....
Kat
Heſſen unk. 1924..
is 2o .
..........
Württemberger . —.
Ausländiſche.
Bulgar. Tabak 1902.
25 Griech. Monopol..
25 Oeſt, Staatsrente v.
91s, ab 1918......
½. Oeſt. Schatzanweiſ.
Rfr. v. 1914...... ..."
Oeſt. Goldrente. . ...
„ einheitl. Rente.
Num. am. Rente b. 03
% Goldrente v. 13/
konp.
am.
v. 05
* Türk. Admin. v. 1903
(Bagdad) Ser. 1
„II
b. 1911,Bollanl.
B Ung. Staatsr. v. 14
Goldrente.
Staatsr. v. 10
Kronenrente.
5. 1.
77,50
64,5
59,10
67.
80n5
72.
85.—
62,75
58,50
51,50
71,50
82,25
64,75
72,25
52,
275.—
22
33,50
46,10
52.—
185,75
108.-
115.—
159,
142.
92.—
26,50
5550
2823
96.
8. 1.
77,50
84,75
60.
65,75
80,75
72,25
85,25
62,75
54,23
51.
82.—
64,75
72.—
63,25
53,—
Rie
22.—
84.—
27,60
152.—
104.—
157,
135.—
91,25
26,25
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v. 1897.
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22 Salon Conſt Fonetion
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5% Tehuantepee.
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Deutſche Stldte.
45 Darmſt. v. 1819b.1925
8½X Darmſtadt v. 1905.
4% Frankfurt 2. 1913...
v. 1903... .
8½7
4% Mainz. v. 1919b. 1926
Pfandbriefe.
425 Frankf. Hhp. Bk. 1920/ 101.,50
3½%
4% Frkf. H. Krd.=Ver 1921 97.,30
45 Mein. Syzp. Bank 1923 B,75
425 Pfälz=
4% Rhein.
3½%
a7
588.—
743
545.—
530,—
414.—
51,50
50.—
31.—
150.—
126.—
534.
86.—
19921 104,—
19251 29,75
verl.! 87,80
2, Stidd Bk. Münch. 1008 105,—
4½ Heſſ.Ldhhp. Bk. Pfdbr.
8½% Heſſ. Ldhh. Bk Pfdbr. 87.—
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598,—
734,
335,
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380.—
58,50
50,80
54,—
145,50
195.—
520,—
86,50
101,80
88,25
2,30
98,50
103,75
39,75
105.—
100,40
87,10
39.—
253,—
186.—
EEe F
Deutſche Bank..
Au
Dt. Effekt.= u. Wechſelbk.
Deutſche Vereinsbk. . . ..
Diskontogeſellſchaft
Dresdner Bank.
Metalibank .....
Nationalbank f. Deutſchl.
Oeſt. Krebitanſtalt . . . ...
Rhein. Kred.=Bank. ....
Bergwerks=Aktien.
Bochumer .....
Buderus.......
Dt. Luxemburger.
Gelſenk. Bergw..
Hartzener Bergb.
Eſchweiler Bergw.
Kaliwerke Aiſchersleben
Weſteregeln
Laurahütte.
Lothringer Hütte
Mannesmann Röhr
Phönix..
Oberſchleſ. Eiſen Cart
Oberbedarf..
Nhein. Stahlw.
Riebeck Montan:
Aktien v. Trausportanſtalt.
Paketfahrt.
Nordd. Lloyd.
Südd. E.=B.=Geſ.
Schantung E.=B.
Baltimore.
Kenada..
Lombarden.
Oeſt.=Ung. Staatsbahn.
Indnſtrie=Aktien.
Bement Heibelberg.
Badiſche Anilin .....
D. Gold=u. Silbſcheideanſt.
725
335.—
161,50
151.—
252,—
222,50
735.—
205,50
73,75
165.—
550,—
730.—
980,
396,50
535,—
430,—
945.—
376.—
628.—
645.—
314,—
343,50
518,—
196,—
191,50
102.—
602.—
545.—
340,—
N-
IGDIfE-Er Farfif 5. 1. R 256.— Griesheim Elektron. . 432,— 428.— 169.— Höchſter Farbwerke. 459,75 450. 153.— Holzverkohlung ..... 705.— 700, 254. Werke Albert Chem.). 1350,— 1355.— 229,75 Allg. Elektr.=Geſ. 348.— 240. 3u5.— Bergmann=Werke. 391, 206,25 Felten & Guilleaume 516.— 508. 71,50 Lahmeyer .. 260.— 265.— 166,50 Licht & Kraft: 230,— 225.— Rhein. Elektr. Werke. 219.— 226,— Schuckert. . . . . . 292,50 289,— 720,— Siemens & Halske .. 870,— 361,— 375.— Feinmechanik (Fetter) ... 590,— 387.— Gelſenkirchen Gußſtahl .. — 546,— Gummi=Berlin=Frankfurt 396,— 270. Gummipeter. . .. .. . . .. 530, 530 — 4o.— Heddernheimer Kupfer: 450, 436.— 880— Lederwverke Spicharz. 275.— 270, 382,— Lüdenſcheiv Metall .. 460,— 467.— Adlerwerke Kleyer...... 352, 35 637.— Badenia (Weinheim). . .. 235.— 345. 642.— Breuer & Cv. Vorzüge. 319.— 819.— 304,— Daimler Motoren. . . .... 292.— 818,— 335,/25 Eßlinger Maſchinen. .. 875,— 365,— 535.— Gasmotoren Deußz.. ... 299,— 996. 550,— Karlsruher Maſchinen. 550,— 540,— Lux ſche Induſlrie ......" 324,— 320,— 122,50 Vogtländiſche Maſchinen. 329,— 338,— Helfabrik Ver, Dt. .... 535,— 345.— 102.— Bellſtoff Waldhof. . ... 464,— 480,— 607,— Buckerfabr. Waghäuſel 430,— 430. Frankenthal 449,50 446.— Darmſtädter Werte. Nahſr. Angeb. Dampfkeſſel Rodberg ... 363.— 865. Gebräder Aoeder....... 272. 274,— Gebrüder Lutz......" 275. 280,— 338.— Helvetia Konſerveufabrik. 273.— 275. 565,— Motorenfabrik Darmſtadt 194.— 196— 913, Venuleth & Ellenberger. 300— 303,— (Eigene telegr. Meldung.)
Aktiengeſ. f. Anilinfabr.
Aſchaffenburger Zellſtoff.
Augsb,=Mirnb. Maſchinen
Berſin Anhalt=Maſchinen
Bismarckhütte. . .......
Deutſch=Aklant. Tel. . ...
Deutſch=Niederländ, Tel.
Deutiche Erdöl. . .......
Ot. Kaliwverke.
..!
Dt. Waffen u. Munition
Donnersmarckhütte . .
Dynamit Nobel..
Elberfelder Farben
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Gelſenk. Gußſtahl.
Geſ. f. elektr. Untern.
Hanſa Dampfſch.
Hemoor Zement.
Hirſch Kupſer.
Höſch Eiſen....
Hohenlohe Werke.
Kahla Vorzellan=
Linde’s Eismaſch.,
Lingel Schuh ..
Linke 8 Hofmann
Nordd. Guumi
Orenſtein. . ...
Nathgeber Waggon
Roſitzer Zucker.
Rütgerswerke
Sachſenwerk ..
Siemen8 Glas
Thale Eiſenhütte
Ver. Lauſitzer Glas.
Weſtfäl. EiſenLangendreer
Wittener Gußſtahl.
Wanderer Werke ....
Deutſche Petroleum .... ſ=
Sächſiſche Gußſtahl
Steaua Romana ..
erlegung der Kartenausgabeſtelle
Wald=
ſtraße 23.
Die Kartenausgabeſtelle Waldſtraße 23 wird am
Rontag, den 10. Januar d8. J8., in die Mäume
ei Lebensmittelamts, Wilhelminenſtraße 15,
ver=
iyE. Wegen der Umzugsarbeiten bleibt die Stelle
In dieſem Tage geſchloſſen. Driugende Abmeldungen
iü nen Wilhelminenſtr. 15, Zim. 5, erledigt werden.
(st250
Darmſtadt, den 4. Januar 1921.
Lebeusmittelamt 4.
Die Bläne über die Herſtellung unterirdiſcher
ee egraphenlinien in der Liebfrauen=, Schuknecht=,
7 abethen=, Neckar=, Bleich= und Frankfurterſtraße
oi ie am Schloßgartenplatz in Darmſtadt liegen bei
een unterzeichneten Amt auf die Dauer von vier
(299
2u chen aus.
Darmſtadt, den 5. Januar 1921.
Telegraphenbeuamt.
ſt unſer Handelsregiſter, Abteilung B, wurde heute
(247
unter Nr. 156 die Firma:
et h CSo., Geſellſchaft mit beſchränkter Haftuug
ü dem Sitz in Darmſtadt, eingetragen:
Gegenſtaud, des Unternehmens iſt: Ausführung
ſon eleltrotechniſchen und maſchinentechniſchen
In=
ſul glionen und Neparaturen ſowie An= und
Ver=
uß von Waren der elektrotechniſchen und
maſchinen=
fchniſchen Brauche.
Das Stammkapital beträgt 100 000 Mark.
Als Geſchäftsführer ſind Hermann Orth, Dipl.=
Ferdinanb Sander, Kaufmann, Robert
Siegel=
ſarz, Elektru=Ingenieur, alte in Darmſtadt, beſtellt.
Der Geſellſchaftsvertrag iſt am 6. Dezenber 1920
Mirreſtellt.
OVerden mehrere Geſchiftsführer beſtellt, ſo wird
be Geſellſchaft durch zivei Geſchäfteführer oder durch
Ezen Geſchäftführer mit einem Prokuriſten vertreten.
ſins Hermunn Orth, Fervinand Sauder und Robert
iuselmann Geſchäftsführer, ſo, iſt jeder von ihnen
in zur Vertretunz der Geſellſchaft berechtigt.
Geſellſch fter.
Terinaun Orth, Dipl.= Ing.;
Ferdinand Sander, Naufmann,
Nobert Siegelmann, Elektro=Ingenieur,
4. Offene Handelsgeſellſchaft Sander & Co.,
he in Darmſtadt, bringen als Stammeinlage in die
Bſellſchaft Waren ein im augerechiieten Aerts von
11000 Mark bei 1 bis 3, 65 060 Mark bei 4.
Die Vexöff utlichltugen der Geſellſchaft erfolgen
Sichließlich im „Deutſchen Reichsanzeiger”.
Därniſtadt, den 481 Dezeiber 1920.
Heſſiſches Amtsgericht Daumſtavt I.
AUUAENSLOR AANIANt
POSTDANPFER DER VEREINIGTEN STAATEN
Begelrmässige Dampfer-Linien
vermittelst erstklassiger Tutbinendampfer
Tragfähigkeit 12000—15000 Tonnen.
REISEDAUER — 11 TAGE.
ROTTERDAM-NEW VORK V. V.
I0- tägig
ROTTERAM-PHIL.ADELPHIA V. V.
I4-tägig
HAMBURG-NEW VORK V. V.
14-tägig
Nähere Auskunft erteilen
BIE GENERAL-AGENTEN
inen, Schuhmacherkurſus für Zuſchneiden
u. Lederzurichten veranſtaltet die Zentral=
Ie für die Gewerbe in Darmſtadt im Monat
bbrugr bei ausreichender Beteiligung. An=
(288
pung hat baldigſt zu erfolgen.
HIDI & PIATERB AOFTERDAR
UND DER AGENT
SLORAA H.,
Bekanntmachung.
In unſer
Genoſſenſchafts=
regiſter wurde heute in
Abt. III, Nr. 5, bei der
Dreſchgeſellſchaft
Arheil=
gen, e. G. m. u. H., eine
(313
getragen:
An Stelle des aus dem
Vorſtand ausgeſchiedenen
Georg Völger Vl. wurde
Adam Wannemacher VI.
Lanowirt inArhellgen zum
Vorſtandmitglied gewählt.
Darmſtadt, 4. Jan. 1921.
Heſſ. Amtsgericht II.
vollſtändig trocken, ſowie
ofenfertig, frei geller
Bnchen per Ztr. 17.50
Kiefern .. 14.50
fuhrenweiſe
Buchen per Zte. 17.25
1 4.25
Kiefern.
J. B.:
Wilh. Geyer
Do:zYandlung
Soffmannſtr. 13½;
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ſtändin trocken, liefert iu
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Arthur Hobernheim
Bleichſtraße 40.
Telephon 608 (1683
I. Rata Braunkohlen
kann geliefert werden
chieng 131 Lad.
Kuif
glavier=unterrich.
erteilt Auny Göbe!
Neck=
Dn Mer Kehdegsr Bohen ein
2 22. Dezember 1920 folgende Firmen neu einge=
(285
tragen:
1. Ludwig dinkel in Darmſtadt.
Inhaber iſt Luowvig Hinkel, Kaufmann in
Darmſtadt.
Angegebener Geſchäftszweig: Forſt= und
land=
wirtſchaftliche Samenhandlung.
2.: ernhard Mether in Darmſtadt.
Inhaber iſt Leopold Meher, Kaufmann m
Darmſtadt.
Die Niederlaſſung iſt von Griesheim bei D.
nach Darmnſtadt verlegt.
Angegebener Geſchäftszweig: Lack= und
Far=
bengroßhandlung.
Geſchäftsräume: Taunusſtraße 1.
Bei den nachfolgenden Firmen wurden die dabet
vermerkten Einträge vollzogen:
Am 27. Dezember 1920:
Carl Ph. Müller, Wein= und Apfelweinkelterei
in Darmſtadt:
Die Ehefrau des Carl Philipp Müller, Hedwig,
geboreue Schmitz in Darmſtadt, iſt zur Prokuriſtin
beſtellt.
Am 29. Dezember 1920:
1. Ph. Baumbach in Darmſtadt:
Geſchäft ſamt Firma, iſt auf Kaufmann Ottv
Brzoöka in Darmſtadt übergegangen.
Die Firua iſt geändert in Ph. Baumbach
Nachf. Otto Brzobla.
Die Prokurt dar Karpline Bqumbach, gebor.
Schorlemmer in Darmſtadt, iſt erloſchen.
2 Schmitz & Eo. in Daumſtadt=
Die offene Hau delsgeſeilſchaft iſt aufgelöſt.
(Beſchäft ſant Firuia iſt auf den ſeitherigen
Geſellſchafter Kaufuann Emil Schmitz in
Darm=
ſtadk als Einzelkuufmann übergegangen.
Darmſtadt, den 31. Dezember 1920.
Heſſiſches Amtsgericht Darmſtadt I.
Fch habe mich in Darmſtadt als
Rechts=
c anwalt niedergelaſſen und übe die Praxis
gemeinſam mit Herrn Rechtsanwalt Dr. E.
E. Hoffmann II. aus.
(312
Geſchäftsräume: Hügelſtraße 45.
Dr. T. Natern, Nueckäanglt.
(286a
Wer gibt
Geſthuffs=
mann Std. in Buchführ
Näh. in der Giehftsſt. (7
Finem geehrten Publikum zur gefl.
Ce Kenntnis, daß die Hebammengebühren
am letzten Wochenhettbeſuch zu
ent=
richten find
Hebammenverein Darmſtadt
und Unrgebung.
Eeite 10.
Darmſädter Tagblatt, Freitag, den 7. Januar 1921.
Rummer 6.
In Lebensfluten, im Tatenſturm.
Roman von Artur Brauſewetter.
37)
(Kachtruck verdoter.)
Er wollte ein wenig näher auf den Vorgang eingehen, da
fiel ihm ein, daß Karla ihm gleich zum Anfong gefagt hatte, daß
ihre Zeit ſehr gemeſſen wäre und er deshalb nur das Wichtigſte
zeigen könnte. So ließ er es und führte ſie von hier zu den von
einem ſtähiernen Baugerüſt mit eleltriſch betriebenen
Laſtaufzü=
gen übervagten Hellings, in denen der Bau der Torpedoboote
vorgenoinmen wurde, und in denen es gerade jetzt viel des
In=
tereſſanten zu ſehen gab; dem zwei Boote lagen mit dem
ge=
altigen Rumpfe, der in ſeinen dunklen Umriſſen wie der Leib
eines Walfiſches ausfah, faſt fertig vor ihm.
Von dort ging es in die große Halle, in der die Boote
wie=
derum im Waſſer lagen und ihr unterer Teil mit einer Welt von
Hämmern und Inſtrumenten bearbeitet wurde.
Alles zeigte er ihnen mit einfachen, manchmal nur
andeu=
tenden Worten, aber immer ſo klar und anſchaulich, daß vor
ihren Augen das Werden des Ganzen von ſeinen erſten Keimen,
ſeiner allmählich beginnenden Geſtaltung bis zu ſeiner
Voll=
endung lebendig wurce, und Hildegard, die hier in ein nie
ge=
ahntes Reich von Wundern trat, mit einer Anteilnahme folgte,
die ſich bald bis zur Spannung ſteigerte.
Auch Karka, die die kindlich frohe Erregkheit ihrer Kuſine
allmählich von ihrer kühleren Zurückhaltung auftauen ließ, mußte
ſich im ſtillen Juneren geſiehen, daß ihr ſcharfblickender Vater d
ſo unrecht vielleicht nicht hatte, wenn er, der ſonſt nüt Lob und
Anerkennung Geizende, die Tüchtigteit und Klarheit dieſes
Mannes pries. Aber ſein karges Weſen und die geringe
Zu=
vorkommenheit, die er ihr als Tochter des Herru dieſer Werft
erwies, gefiel ihr nicht. Ohne duß ſie es wollte, verglich ſie ihn
mit ſeinem Freunde Morgenrorh, und der Vergleich fiel nicht
zu ſeinen Gumnften aus.
Kun führte er ſie zu der Fähre, um ihnen am jenſeitigen
Ufer die Hellings und Docks ſür den Bau der Unierfeebovte
zu zeigen.
Um ſie herum war der tobende Lärm der Werft.
Lokomoti=
ven, die eine ganze Schlange tleiner, ſchmutzig=grauer Lowries
puſtend und keuchend binter ſich ſchleppten, große Eiſenbahnen
mit Stahl= und Eiſenierk, oft auch mit klirrenden Panzerplatten
beladen, ebenfalls von fauchenden Lolomotiden gezogen, kreuzten
ihren Weg, zwaligen ſie oft, innezuhalten oder auszubiegen und
fortwährend auf ihrer Hut zu ſein. Denn der ganze gewaltige
Werſtplatz war von Gleiſen durchzogen, die die einzelnen Sta= erhielt ich eine Drahtnachricht, die mir zu denken gab.”
tionen und Werkſtätten des Schiff= und Maſchinenbaus
mitein=
ander verhanden. Aus den großen Haſlen, von den Hellingen,
aus den Docks und Werkftätten aher drang ein Hämmern und Herr Vater.”
Gmmm
Zunges Mädchen / 1303
Klopfen und Pochen, ein Knarren und Kreiſchen und Quietſchen,
daß ſich Karla die mit einem bicken Lederhandſchuh bekleidete
Hand vor die Ohren hielt, und Hildegard den Verſuch, ihren
Führer etwas zu fragen, bald aufgeben mußte.
Der allein ſchritt durch dies Gewoge und Gebrauſe von
Lärm und Tätigkeit nicht nur wie einer, den es nichts angeht,
oder der es gar nicht hört, nein, wie einer, dem es Freude und
Leben bedeutet, dem es Herz und Nerven ſtärkt und ſtähkt.
Manchmal ſchien es, als hätte er es längft vergeſſen, daß er
zwei Damen zu führen hätte; jedenfalls tat er das nur ganz
nebenbei. Während er an ihrer Seite dahinſchritt, hatte er das
prüfende Augs überall, überſah und beaufſichtigte er ſein ganzes
großes Gebiet und die Arbeiter, die auf ihm tätig waren. Hier
und da rief er einen zu ſich, gab ihm einen ſchnellen Befehl oder
erkundigte ſich nach irgend etwas. Seine männliche Haltung,
ſein ausdrucksvoler Kopf mit den wetierharten, von
unaus=
geſetzter Arbeit zeugenden Zügen und ſein ſicherer, elaſtiſcher
Gang kamen hier recht zur Geltung. Hier gehörte er hin, hier
war er zu Hauſe. Auf dem Parkett würde er es gewiß weniger
ſein, dachte Karla bei ſich, das lag dem anderen beſſer. Und der
war auch ein Mann der Arbeit und einer, die miehr war als
dieſe mechaniſche, täglich wiederkehrende: einer ſchöpferiſchen,
lünſtieriſchen Arbeit!
Sie mußte über ſich lächeln. Wieder beſchäftigte ſie ſich in
ihren Gedanken mit Arno Morgenroth und verglich die beiden
miteinander. Das kam wohl daher, daß ſie ſich nicht denken
ſonnte, daß ſie zuſammenpaßten und Freunde waren.
„Mau merkt Ihnen ſo recht die Luſt an, mit der Sie hier
ſchaffen,” fagte ſie, um doch auch einmal das Wort an ihn zu
richten.
Er ſandte ſich kurz nm. „Sie irren. Draußen wäre ich
lieber.”
„Auch jetzt noch?"
„Gerade jetzt.”
„Es ſoll nicht mehr. angenehm draußen ſein.”
„Um ſo mehr gehörte ich hin.”
Ihr ſchienen ſeine Antworten nicht ſehr zu behagen.
„Sie haben hier auch ein großes Feld. Es iſt alles fiebernde
Tätigkeit.”
„Wer weiß, wie lange noch.”
„Wie lange noch?"”
In ihrem Auge, das dem ſeinen begegnete, war ein leiſes
Erſchrecken. „Wie meinen Sie das?"
Er fühlte, daß er zuviel geſagt hatte.
„Eben, als ich mich anſchickte, die Damen zu empfangen,
„Darf man fragen, was ſie enthielt?”
„Das iſt mir nicht geſtattet. Vielleicht ſagt es Ihnen Ihr
Sie war wieder nicht angenehm berührt. Er hatte ein
wenig verbindliche Art, ihr zu antworten.
„Sind Sie mit Ihrer Führung zu Ende?” fragte ſie.
„Wenn die Damen nicht noch einen Blick in die Werkſtatt tuu
wollen.”
„Ach ja, laß uns noch die Werkſtätten beſichtigen!” ſagt
Hildegard.
Sie machten ſich auf den Weg. Zuerſt trat man in die groß
Schloſſerwerkſtatt, in der der Direktor inmitten eines betäuben
den Hämmerns und Feilens und Bohrens ſeine klaren Erläu
terungen und dazwiſchen wieder beſtimmte Anweiſungen an di
Arbeiter gab. Auch in der zweiten Schloſſerwerkſtatt, die, kleine
als die erfte, für den U=Bootbau beſtimmt war, weilte ma
einige Zeit.
Nun ging es nach einem flüchtigen Blick in die Modelltifch
lerei zu der rieſigen Schmiedewerkſtatt, in der die gewaltige)
Eſſen und Kamine mit dem zuerſt glimmenden, dann allmählig
hell und heller auflodernden Feuer ein maleriſches Bild gaben
Von einem riefigen, rötglühenden Eiſenblock teilte gerade diſ
wuchtige Maſchinenſäge ein großes Stück ab. Zwei Männe
wwie Zyklopen in der Glut der Schmiede anzuſehen, hielten
mit großen Zangen, hantierten und bearbeiteten es, ſchweiß
triefend mit den muskulöſen Körpern ſich biegend und reckend
Bis der Koloß von Maſchinenhammer von oben in Tätigkeit tra
es mit ſpuchtigem Hieb auf die ganze Breitſeite traf, um es dan
immer mehr zuſammenzuſchlagen, zu keilen, zu preſſen, daß e
in dem gelbskühenden Zuſtande mit ſeiner ſchwarzen Aederun/
wie ein Nieſenkäſe ausſah. Schon wurde es in ſeiner ganzen
Rundung zielbewußt bearbeitet, bis es eine ganz platte Forn
einnahm, in die nnn wieder von oben ein gewaltiger Stempe
ſich ſenkte, ſie in der Mitte durchſtanzte und, mit einem großen
Loche verſehen, als halbfertiges Stück ihrer Beſtimmung dienſt
bar machte.
Das alles ging mit einer ſo ſicheren Gemächlichkeit vor ſich
daß die beiden durch den Verein von Maſchinen= und Menſchen
kraft den ganzen Abſchnitt eines Werkes ſich vollenden ſahen.
„Jetzt möchte ich zum Schluſſe die Damen in die Werkſtätt
geleiten, in der Herrn Morgenroths Turbinen für den Probel
lauf fertiggeſtellt werden. Hier wird ihr Erbauer ſelbſt die Füh
rung und Erläuterung übernehmen,” ſagte Splettſtößer, als e
die beiden aufatmenden Frauen wieder an das Licht des Tage
geführt hatte
Da trat ihnen auch ſchon Arno entgegen. Ein helles Leuch
ten verklärte ſeine friſchen Züge, als er Karla begrüßte. Sie wal
ja gekommen, ſein Werk zu ſehen, ſich von ihm an Ort und Stell
erläutern zu laſſen, was er ihr damals mit Worten und in di
Luft gezeichneten Kreiſen klarzumachen ſuchte.
(Fortſetzung folgt.)
fürr Teicite Hans arbeit von
1a8 Uhr bürimi, bis 4,8 Uhr
—nachnt. gettlt.
Vorzu=
ſtellen den 1a11—1 Uhr
Tücht. Verhäuferin mittags. — Villenkolonie
ſucht Stellung gleich w. / L:dirigshötze, Moltkeſtr. 4.
Branche. G. Refer,. vor= Tauſfran ſür Mittwochs
hauden. Angeb. u. O. 70 unk Sa3:3tags je 2 Std.
d. Eeſchäftsſt. (*5.30 ormtittogs geſucht. (*496
Junge Bame Saubar.
Bode, Schloßgartenſtr. 53.
ſucht Stellung tagäüber, fleiß. Mädchen
am liebſten in Geſchäft, tagsüber geſuht, Seibert,
gleich weſcher Art, ſeitb. ABaidſtr. 38, II
in kunügewerbl. Stick.
tätig. Angeb. n. Gehalt; EEinfache Stätze
u. H. 93 Geſchſt. (*60 31
Geſundes, kräftiges
Fräulein
ucht Stelle als Scerhamuls. — Ordentl. Lauftran
nig u. O. 73 Gſchff. /*542
od. Köchin, per ſofolt in
Dauerſtellung geſucht
Zweitmädchen verhanden
Bauſtedt, Beckſtr. 64. (471ks
Frl. hat uoch
Tage in G
frei. Angeb. u.
a. d. Geſchäft ſt.
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Bulte
vder Mäbchen für
vor=
mittags 2 — 3 Std. gef.
ken Roßdörferſtr. 58, I. (4583
O. 118
gar Zum 1. Felruar oder
früher ein älteres, im
(*503 Kochen und Hausarbeit
erfahrenes (*6221
Alleinntädchen
in kleinen Haushalt (zivei
ſucht Aufnahme in gutem Perſonen) geſucht. Vor=
Hauſe zur Erlernung der zuſtellen Riedeſelſtr. 37, I.,
Büche ohne gegenſeitige nachmittags v. 2—6 Uhr
Vergütung. Ang. u. O.62
an die Geſchäftsſtelle.
von Küchler.
Zum baidigen. Eintritt
Perf Scnelderitlkächtig. Mädhen
rimmt noch Kunden an. geſucht. Frau Th. Bepl,
Angebote unter O.107 an / Heinrichſtr. 87, II (*632
die Geſchäftsſtelle. (*679
Geübte Flickfrau nimmt
noch Kundeni.
Johannes=
viertel an. Näheres i. d.
(*688
Geſchäftsſtelle.
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J. Bacher . St. gl.
Lande
tbelcher Art. Angeb. unt.
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16jähr. Junge
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O. 91 Geſchäftsſt. (*598
Offene Stellen
Licht. Verkäuferir
zer ſpfort geſucht. (*uäiks
Zeugnistbſchrift. mit
Ge=
haltsauſpr. erbeten unter
Bifs
N 135 Geſchſt.
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im Ausbeſſern v. WBäſche
und seleidern geübt,
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1 Monatfrau
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