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1921
Dienstag, den 4. Januar
Nr. 3
Die bürgerliche Bewegung..
Von Staatsminiſter von Loebell, Präſident des Reichs= Wirkung werden vollziehen müſſen.
bürgerrats.
im Brennpunkt der geſamten deutſchen Politik und Wirtſchaft, bauenden Einigung mit dem Marxismus benutzt werden foll.
die Frage der Löſung des ſozialen Konflikts, der Dieſe Einigung iſt nur auf dem Wege durchzuführen, daß durch
wenn man von Einzelbeſtrebungen abſieht und einmal nur die und ihren Führern deutlich die wahre Stimmung im deutſchen
mehr auf ſeiten der Linken zu predigen wagen, und dann den ſchen Bürgertum das poſitive ſoziale Aufbauprogramm zu ge=
Weg des parteipolitiſchen Kompromiſſes.
Deutſchlands ſeit dem Begim der ſozialiſtiſchen Bewegung nach=
Politik aus Mangel an Einſicht und aus Mangel an politiſcher muß, wenn wirklich ein geſunder Wiederaufbau erzielt werden
feſtgefahren iſt, daß er den Blick für jede höhere Leiſtung
ver=
loven hat, der Glaube aufbauen laſſen, daß noch ein dritter Weg
zur Löſung der ſozialen Kriſis offen fteht und mit Sicherheit zu
dem vom allen erwüinſchten Ziel führen muß.
*Würden wir in Deutſchland die politiſche Taktik ebenſo
be=
herrſchen, wie wir Meiſter der politiſchen Theorie ſind, ſo würden, daß es ſelbſt für die augenblickliche Lage
Deutſch=
ergeben muß, ſondern daß in dieſer Tatſache vielmehr der Grund Krone beveits bewirkte Kapitals= und Zinſenreduktion iſt bereits
für die Erfolgloſigkeit ſowohl des Angriffs der ſozialiſtiſch ein= längſt zum Bankerott gediehen.
geſtellten Maffen wie der Abwehr der Antimrxiſten zu ſuchen
auf beiden Seiten der im ſozialen Kampf ſtehenden Gruppen
gleich ſtarke Faktoren ſich der Aufgabe der Löſung der ſozialen
Kriſis bemächtigen, iſt die Rückkehr wirtſchaftlicher und ſozialer
Ruhe in Deutſchland möglich. Vorausſetzung für ſolchen
Aus=
gleich iſt natürlich, daß beide Gruppen das Maß der Stärke ihres
ausſetzung iſt weiter, daß diejenige Gruppe, die auf eine längere, folge erſt vom Völkerbunde erwarten. Die gegenwärtige Regie=
Kultur zurückblicken kann und über ein größeres Maß von
poli=
treterin neuer emporkommender Maſſen furchtlos und mit Ruhe anzugehören. Die gegenwärtige Regierung wird ſich alſo
be=
zu politiſcher Ausgleichsarbeit erzieht.
ger auf der anderen Seite verkannt werden, daß der
Organiſa=
tionsbau der Sozialiſten noch der Elaſtizität ermangelt, mit der
wirtſchaftlichen Fortſchritt allein zu ſichern vermag. Einer der
gen, daß man zwar in richtiger Erkenntis der politiſchen und
wechſelte und nun den Führern, zum mindeſten den nicht radikal
gerichteten, doch das gleiche Maß an Willen zu ſachlicher,
aus=
gleichender Arbeit zuſchrieb. Ja, man ging darin oft zu weit,
daß man unter dem Eindruck der während des Krieges gemachten I daß die Verbindlichkeiten ſolcher Abmachungen das Leben dieſer
politiſchen Fehler und im Geſichtspunkt des allgemeinen
politi=
ſchen Erwachens die eigene Fähigkeit geringer einſchätzte als das ſcheinen das Ergebnis der letzten deutſchöſterreichiſchen Wahlen
Können derjenigen, die bisher auf dem politiſchen Gebiete nichts,
auf wirtſchaftlichem Gebiete nur reine Organiſationsarbeit
ge=
leiſtet haben. Hier muß der Weg nicht zu der Selbſtſucht und
Punkte zurückgefunden werden, an dem ſich die richtige
Ein=
ſchätzung der eigenen Fähigkeiten und das Ideal der völligen
politiſchen Eleichberechtigung die Wage halten.
Wie ſieht nun die Durchführung dieſer Geſichtspunkte in der
politiſchen Praxis dieſer Tage aus? Die Minderheitsregierung
hat ſich zwar länger, als man erwarten konnte, gehalten. Sie
lebt aber in viefacher Hinſicht nur von der Gnade der
Mehr=
heitsſozialiſten, die ſich in ihrer Stellung zur Regierung einzig
und allein von parteitaktiſchen Wahlrückſichten leiten laſſen. Je eine Richtung einſchlagen zu können, die nicht nur von der
Mehr=
die Mehrheitsſozialiſten, nicht nur innerhalb der Partei, ſondern Wählerſchaft aufs ſchärſſte verurteilt werden würde.
auch innerhalb der Gewerkſchaften ſtarken Einfluß auf die
Maſ=
ſen wiedergebinnen müſſen, um ſo ſtärker wird die
gefühls=
mäßige und praktiſche Uebereinſtimmung zwiſchen
Mhrheits=
ſozialiſten und Unabhängigen. Und die gleiche Entwicklung der
Dinge vollzieht ſich auch wieder nach den Kommuniſten hin. Das
praktiſche Ergebnis iſt, daß in Sachſen eine rein „ſozialiſtiſche
Regierung möglich geworden iſt, daß es in Bremen eine
geſchloſ=
ſene ſozialiſtiſche Front gibt, die eine parlamentariſche und
Re=
gierungskriſis durchführen könnie, kurz, es hat ſich überall die
Birtſchaftspolitiſche Frage ſo in den Vordergrund aller politiſchen beſitzt die Konſequenzen aus einer ſolchen Entwicklung der
Probleme gedrängt, daß ſich auch bei dem ehrlichſten Willen der
Kompromißpolitiker die Spaltung des Volkes in eine marxiſtiſche
und antimarriſtiſche Front gar nicht mehr vermeiden läßt. Die
Ercigniſſe in Sachſen und Bremen ſind nur Vorſpiele für Ent= gegenwärtigen Kabinetts eingeſchloſſen iſt. Erweiſt ſich der Geiſt,
wicklungen, die ſich in den großen Ländern und im Reiche zwar
nicht mit der äußeren Deutlichkeit, aber doch mit gleichſtarker
Angeſichts dieſer Tatſache erhebt ſich die ernſte Frage, ob wir
Ka. Je länger die deutſchen Bürgerräte ihre Arbeit durch= ganz ähnlich wie in den Novembertagen 1918 einer zweiten
Revo=
führen und je weiter die Organiſation ſich ausdehnt, um ſo lution dadurch entgegengehen ſollen, daß der marxiſtiſch geſinnte
mehr hat ſich herausgeſtellt, daß jenſeits vom eigentlichen Pro= Teil, ſtark organiſiert, irgendein markantes politiſches Ereignis
gramm des Reichsbürgerrats ein praktiſcher politiſcher Weg ge= zu einem neuen militäriſchen Vorgehen gegen die Regierung, die
ſucht werden muß, auf dem das Programm zur Wirklichkeit einem Gewaltanſturm laum ſtandhalten könnte, benutzen ſoll,
wird. Im Mittelpunkt des Reichsbürgerprogramms ſteht, wie oder ob der Weg einer unblutigen, ehrlichen und wirklich
auf=
durch den Krieg verzögert und durch die Revolution zum Aus= die bei Volksentſcheiden ſich ergebende antimarriſtiſche Mehrheit
bruch gebracht worden iſt. Man kennt in der deutſchen Politik, im deutſchen Volke endlich den marxiſtiſch beeinflußten Maſſen
großen Grundlinien der parteipolitiſchen Programme feſthält, Bolke bewieſen wird, daß dann angeſichts dieſer
Mehrheitsver=
zwei Wege zur Löſung dieſes Konflikts. Einmal den offenen hältniſſe die Anhänger des Marrismus ſich durch die Tatſache
Kampf, den heute zwar nur ſehr wenige auf ſeiten der Rechten, über die Unhaltbarkeit ihrer Anſchauungen belehren laſſen, um
aber ſeit der Anweſenheit Sinowjews in Deutſchland um ſo ſchließlich mit dem ganz überwviegend ſozialiſtiſch geſinnten
deut=
ſtalten. Wenn die bürgerliche Bewegung die Organiſierung der
Es würde zu weit führen, die Gründe zu erörtern, die be= Antimarxiſten für dieſen Zweck betreibt, ſo liegt in dieſem Ziel
ſonders für deutſche Politik und Wirtſchaft bei der einſeitigen keine Parteipolitik in einem Sinne, den man in der Bürgerrats=
Feſtlegung auf dieſe zwei Wege waßgebend geweſen ſind. Man bewegung mit Recht abgelehnt hat. Es iſt Politik höheren Stils,
müßte die geſamte ſo oft behandelte Frage des Unterſchiedes wie ſie in Deutſchland bisher nur vom Sozialismus durch die
von politiſcher Theorie und Praxis breit erörtern. Man müßte Doppelorganiſation einer politiſchen Partei und einer
wirtſchaft=
in einem kurzen Rückblick auf die innerpolitiſche Geſchichte lichen Intereſſenvertretung getrieben worden iſt. Es iſt keine
Arbeit gegen die politiſchen Parteien, die wahrſcheinlich
inner=
weiſen, wie ſtets der Verſuch des offenen Kampfes und der Ver= halb des Parlaments die Kompromißpolitik um der auswärtigen
ſuch der kompromßartigen Verſchleierung vorhandener Gegen= Politik willen noch lange werden fortſetzen müſſen. Es iſt die
ſätze für die geſamte deutſche Entwicklung gleich verderblich ge= Klärung der innerpolitiſchen Verhältniſſe, die unbedingt neben
weſen ſind, wie aber trotzdem die maßgebenden Faktoren der der Arbait für die Reviſion des Friedensvertrages einhergehen
Energie ſtets den Weg der Fehleu wieder beſchritten haben. Nur ſoll. Daß die Bürgerratsbeweguug ſich der Reviſion des
Frie=
dam wüirde ſich auch für den, der in den gewohnten Gleiſen ſo, densvertrages angenommen hat, iſt inzwiſchen durch praktiſche
Arbeit hinreichend bewieſen.
Deutſch=Oefterreich am Jahresſchluſſe.
wex. Wien, 1. Januar.
Das Wort „vor der Kataſtrophe” iſt bereits ſo abgebraucht,
wir lange erkannt haben, daß der ſoziale Kampf gegen völlig öſterreichs nicht mehr recht paſſen will. Im übrigen iſt die
ungkeichwertige Faktoren geführt wird, und daß aus dieſer Tat= Kataſtrophe ſchon längſt da. Bei einem Züricher Kronenkurſe
ſache micht etwa, wie man fo oft ſagen hört, der Zuſammen= von 1,75 braucht man ſich keine ſchweren Gedanken mehr über den
bruch des Bürgertums” und der Sieg des Proletariats” ſich / Staatsbankerott zu machen, denn die durch dieſe Entwertung der
„Natürlich kann das nicht in alle Ewigkeit ſo fortgehen, und
iſt. Kompromißpolitik in der bisher in Deutſchland üblichen darum erwartet man, daß nunmehr, wie in der alten bürger=
und durch die Arbeit von Nationalverſammlung und Reichstag lichen Komödie, der Mann mit der großen Brieftsſche auf der
geradezu zum Geſetz erhobenen Weiſe muß zur dauernden Ver= Bühne erſcheint. Frankreich will den 150=Millionen=Kredit, den
ſchleppung der ſozialen Kriſis führen. Nur wenn man endlich es Deutſchöſterreich ſeit 1919 allmonatlich verſprochen hat, flüſſig
machen, und Sir William Goode macht alle Anſtrengungen, um
die ſo unendlich einfache Tatſache der politiſchen Taktik begreifen. England für ſein Projekt des wirtſchaftlichen Aufbaues
Deutſch=
lernt, daß die Löfung nur dann zu finden iſt, ſobald zwei völlig öſterreichs zu gewinnen. — Auf dieſen roſenroten Ton waren
gleichwertige, in Geſchloſſenheit und Umfang der Organiſation, denn auch ſo ziemlich die meiſten Weihnachtsbetrachtungen
ver=
antwortlicher und unverantwortlicher Politiker in der Wiener
Preſſe geſtimmt. Haltbare Gründe für dieſe Auffaſſung konnten
jedoch nicht beigebracht werden. Bisher beſtand die Hilfe der
Weſtmächte im weſentlichen aus Zeitungsartikeln, und nur ein
Gegners kennen und infolgedeſſen beide einſehen, daß ſich ſowohl in ſeinen Anſprüchen ſo beſcheidener Diplomat wie Dr. Renner
im offenen Gegenſatz wie in dem ihm gleichwertigen Kompromiß konnte das als einen Erfolg der nach dem November 1918 von
die Unmöglichkeit der Einigung durch Geſchlechter vererbt. Vor= ihm eingeleiteten Politik der Paſſivität buchen und weitere
Er=
rung erfreut ſich nicht mehr dieſes Vorteils. Der Völkerbund iſt
tiſcher Einſicht verfügen muß, die andere Gruppe als die Ver= bereits konſtituiert und Deutſchöſterreich genießt den Vorzug, ihm
mühen müſſen, dieſem bisher ideellen Erfolge, auch eine etwas
Denn ſo ſehr wir auch heute zur Aufſtellung gleichſtarber materiellere Frucht abzuringen. In der Gewährung einer ent=
Faktoren im ſozialen Kampf alle organiſatoriſche Arbeit auf die ſprechenden Kredithilfe allein dürfte ſie nicht beſtehen, denn zu
Seite der Nichtmarxiſten und der Verteidiger der Vorzüge des einer ſolchen iſt die Entente vertragsmäßig verpflichtet. Die
bisherigen Syſtems verwenden müſſen, ſo darf doch um ſo weni= deutſchöſterreichiſche Oeffentlichkeit hat in der Mitgliedſchaft des
Völkerbundes immer nur eine Brücke zur Erlangung ihres
un=
eingeſchränkten Selbſtbeſtimmungsrechtes erblickt, gerade in
die=
man nach den Lehren der Geſchichte letzten Endes politiſchen und ſem Punkte aber lauten die Stimmen aus dem Weſten nichts
weniger als günſtig. In Pariſer Blättern ſpricht man von aller=
Grundfehler der bisherigen Kompromißpolitik mußte darin lie= lei Bedingungen, an die die Kredithilfe gebunden werden ſoll,
Bedingungen, die eine weſentliche Verſchärfung der
Zwangs=
wirtſchaftlichen Gleichberechtigung der ſozialiſtiſch organiſierten beſtimmungen von St. Germain bedeuten würden. Deutſchöſter=
Maſfen das moraliſche Recht mit der praltiſchen Fähigkeit ver= reich ſoll wirtſchaftlich und politiſch vollſtändig unter die
Kon=
trolle Frankreichs geſtellt werden. Glaubt man in Paris
wirk=
lich, daß ſich eine deutſchöfterreichiſche Regierung zu einem ſolchen
Handel bereitfinden laſſen würde, und wenn dies der Fall wäre,
Regierung überdauern würde? Die franzöſiſchen Staatsmänner
noch immer nicht in ſeiner Bedeutung erfaßt zu haben. Man
glaubt bekanntlich, was man wünſcht, und deshalb mag es den
franzöſiſchen Politikern weiter nicht verübeit werden, daß ſie mit
Selbſtüberhebung vergangener Tage, wohl aber bis zu dem einer Hartnäckigkeit, wie ſie nur dem Irrtum eigen iſt, daran
feſt=
halten, daß die Chriſtlichſozialen, die durch die Neuwahlen die
meiſten Mandate erhalten haben, den Augenblick nicht erwarten
können, um ſich in die Arme Frankreichs zu werfen.
Verwun=
derlicher iſt es, daß man in Paris nicht einſehen will, daß 82 nicht
die Hälfte von 175 iſt, die Chriſtlichſozialen alſo im
deutſch=
öſterreichiſcken Nationalrate nicht einmal die Mehrheit haben,
um aus Eigenem in den einfachſten Fragen der Geſetzgebung
ſelbſtändig vorgehen, geſchweige denn in der auswärtigen Politik
näher der Termin der preußiſchen Wahlen heranrückt, je mehr heit des Nationalrates, ſondern von faſt der Geſamtheit der
Der gegenwärtigen deu ſchöſierreichiſchen Regierung iſt durch
dieſe Verhältniſſe ziemlich ſcharf die Linie vorgezeichnet, die ſie
in der auswärtigen Politik einhalten muß, wenn ſie nicht ſofort
fallen ſoll: Erfüllung des Friedensvertrages von beiden Teilen;
dazu gehört auch die Gewährung der vertragsmäßig zugeſicherten
Kredithilfe durch die Entente ohne neue Bedingungen und ohne
neue Zwangsbeſtimmungen. Kann oder will die Entente ſich
dazu nicht verſtehen, dann gibt ſie ſelbſt den Vertrag von Saint=
Geimain auf. Ob das Kabinett Mayr den Willen und die Kraft
Situation zu ziehen und dadurch die beiden anderen Parteien
des Nationalrates mit ſich fortzureißen, das iſt allerdings eine
andere Frage, in die auch die hinſichtlich der Lebensdauer des
der es leitet, als zu ſchwach zu einem ſolchen Entſchluſſe, dann
wird es eben ein bis Mitte Februar oder März reichendes
Pro=
viſorium ſein, mit deſſen Ende aber auch die chriſtlichſoziale
Par=
tei auf die Führung der Politik verzichten müßte.
Die Not am Rhein.
* Die Kölniſche Zeitung ſchreibt: Einen Sonderwunſch
zum Jahreswechſel möchte man dem Rheinland
aus=
ſprechen. Seine Beſetzungsnöte gehen nun ins dritte Jahr, und
ſie werden noch manches Jahr ſchwer auf ihm liegen. Es hat die
Leiden mitzutragen, die das ganze Volk zu tragen hat, und
oben=
drin erwächſt ihm aus ſeiner Lage als weſtlicher Grenzmark noch
eine Sonderlaft, deren Umfang und Schwere nicht von allen
Volksgenoſſeni gewürdigt wird. Statt ihm in ſeiner Bedrängnis
und Hilfloſigkeit beſonders eifrig beizuſpringen, hat man dieſe
Weſtmark manchmal zu ſehr links liegen laſſen, ſo daß dort das
Gefühl aufkomien konnte, die Rheinländer würden gemieden
wie das Haus eines Peſtkranken, dem doch nicht mehr zu helfen
ſei. Hauptſächlich zwei Gründe haben dieſe Gleichgültigkeit im
Reiche gegenüber dem beſetzten Gebiet erzeugt und genährt: das
Bewußtfein der Ohnmacht und der Verdacht der Reichslauheit.
Daß dieſer Verdacht unbegründet iſt, dürfte allmählich auch den
mißtrauiſchſten Gemüt klau geworden ſein, denn die Gefolgſchaft
der Herren Dorten und Konſorten iſt bis jetzt ſo klein geblieben,
daß man ſie in einem Waſchbottich den Rhein hinunterbefördern
könnte. Ob das freilich für alle Zukunft ſo bleiben wird, wenn
man den Rheinlanden nicht das Gefühl zurückgibt, daß ſie in all
ihrer Verlaſſenheit doch nicht verlaſſen ſind, iſt in all jenen
Krei=
ſen zu bedenken, die bisher nicht die Zeit fanden, ſich der
Rhein=
lande zu erinnern. Die kürzlich in der Kölniſchen Zeitung
ver=
öffentlichten Artikel des Profeſſors Grimberg erhellen die Lage
wie mit einem Scheinwerfer und könnten zu der Erkenntnis
führen, daß man dem fremden Druck, der auf jenen Gebieten
liegt, nicht den entſprechenden deutſchen Gegendruck hat folgen
laſſen. Daß auch unſere regierenden Kreiſe bis in den
Spät=
herbſt dieſes Jahres hinein es haben anſtehen laſſen, dort
ein=
mal nach dem Rechten zu ſehen und ein tröſtendes Wort zu
ſagen, war nicht wohlgetan.
Das Verſäumte iſt zum Teil nachgeholt worden. Aber noch
viel mehr iſt gutzumachen. Nicht einige Miniſter allein müſſen
ins Rheinland komimen, ſondern das Reich muß wieder dorthin
wallfahren wie ehedem. Was iſt aus dem Beſuch der rheiniſchen
Bäder geworden? Er iſt faſt ſagenhaft geworden, und die Folge
dieſes Fernbleibens zeigt ſich in dem Zuſammenbruch ſo mancher
Gaſtſtätte und Fremdenherberge, klingt aus den Notrufen ſo
manchen ſtädtiſchen Säckelwarts. Man meidet das Rheinland
und überläßt es ſolcherart der fortſchreitenden Ueberfremdung
in wirtſchaftlichen Werten zunächſt und ſchließlich auch in den
Gemütswerten. Die Rheinlande müſſen gewiſſermaßen wieder
entdeckt werden im Reich. Zu dieſem Behufe muß man ſich
gegenſeitig in die Hände arbeiten. Das Reich muß ſich wieder
mehr um die Rheinlande kümmern, wie es ſich um die
gefähr=
deten Provinzen im Norden und Oſten, um Schleswig und Oſt=
und Weſtpreußen und jetzt um Oberſchleſien kümmert. Dann
aber müſſen auch die Rheinländer ſelber ſich rühren, müſſen ſich
bemerkbar machen und ihre Forderungen ſtellen. Die großen
rheiniſchen Verbände, die Verkehrsberbände, die
Induſtriever=
bände, die Handelsverbände, die kulturellen Körperſchaften
könn=
ten wohl noch mehr tun, um die Verlegung von Kongreſſen, von
großen Verſammlüngen, von Partei= und wirtſchaftspolitiſchen
Zuſammenkünften nach dem beſetzten Gebiet durchzuſetzen. So
hat kürzlich z. B. der Reichsverband der deutſchen Preſſe in Köln
getagt. Im einzelnen müßte die Preſſe, die hauptſtädtiſche und
die große Provinzpreſſe, freilich dem Rheinland oft mehr von
dem Intereſſe zeigen, das man ihm in glücklicheren Tagen ſo
ausgiebig bekundet hat. Durch eine einſeitige Betonung von
Schauergeſchichten, wie ſie in manchen Blättern betrieben wird,
hält man die Leute nur fern, ſtatt ſie anzuziehen, weil man ſie
in die Furcht verſetzt, ſie könnten an Leib und Leben Schaden
nehmen, wenn ſie den Rhein überſchreiten. Im alten Jahr, in
den beiden letzten Jahren iſt vieles unterlaſſen worden. Wäre
es nicht an der Zeit, im neuen Jahr einmal ernſthaft darüber
nachzudenken, ob es ſo bleiben muß? Ob nicht die Aufſteckung
eines Zieles vonnöten iſt, und ob es nicht Mittel und Wege gibt,
dieſem Ziele dann auch nahe zu kommen?
von Bethmann Hollweg †.
Berlin, 2. Jan (Wolff.) Zum Hinſcheiden des früheren
Reichskanzlers v. Bethmann Hollweg erfahren wir
fol=
gendes: Bethmann Hollwveg war bis zum letzten Tage geiſtig
und körperlich friſch und rüſtig. Am vergangenen Mittwoch
zeig=
ten ſich die erſten Spuren einer Erkrankung. Nach einer Rückkehr
von einem Spaziergang wurde er in ſeinem Schlafzimmer
ohn=
mächtig vorgefunden. Der Arzt ſtellte, eine Rippenfell= und
Lungenentzündung feſt. Am Donnerstag war Bethmann geiſtin
noch friſch und verbrachte einige Zeit in lebhaftem Geſpräch mit
einem Beſucher. Am nächſten Mörgen ſtellte der ans Berlin
be=
rufene Profeſſor Lazarus ſeſt, daß es ſich um eine ſchwere
doppel=
ſeitige Lungenentzündung handelte. Die Krankheit machte
ra=
pide Fortſchritte. Abends zeigten ſich leichte
Bewußtſeinsſtörun=
gen. Die Nacht verbrachte der Kranke ziemlich ruhig. Am
Samstag trat ein ſchwerer Schwächeanfall ein. Seitdem war
der Kranke ohne Bevußtſein. Im Laufe des Tages ſolzen eine
leichte Beſſerung einzutreten. In der zweiten Morgenſtunde des
Sonntags verſchied Bethmann Hollweg.
Theobald v. Bethmann Hollweg wurde am 29. Sept. 18.
in Hohenfinow geboren. Nach dem Beſuch der Landesſchule in Pforta
ſtudierte er von 1875 bis 1879 in Straßburg, Leipzig und Verlin die
Rechte. Nach kurzer Tätigkeit als Kammergerichtsu=ferendar wurde
85
andrat in Oberbarnim, war 1820
in otsdam, 1
kurze Zeit Mitglied des Reichstags, wurde 1896 Oberpräſidialrat in Pots
Monate ſbäte
ierung
1901. Wirklicher Geheimer
Oberpräſdent iſ. Brandenburg, im 7.
Nat, 1905 MMiniſter des Int
7 ſchied er aus dem
Miniſterium des Innern aus und wurde Neichsſtaatsſekretär des
In=
nern und gleicktzeitia Vizepräſident des preußiſchen Staatsminiſteriums;
Juli 1909 wurde er zum Reichskanzler berufen, und er blieb in dieſer
Stellung bis zum Juli 1917.
Als Bethmann Hollweg im Juli 1909 als Nachfolger des Fürſten
ein ſchweres Exbe auf.
Büloz den Kanzlerpoſten übernahm, t
überwinden, da er als
anch
Auch hatte er Vorurteil
Mann von konſervativer Micſtung den Liberalen nicht genehm wai,
während er am Ende ſeiner Kanzlerſchaft wieder von den Linksparteielt
gehalten und von den Konſerrativen bekämpft wpurde. In die Zeit
ſeiner Kanzlerſchaft f
elſaß=lothringiſche Konflikt, die
Mawkku=
kriſe 1911, der Tripoliskrieg von 1911/12 und der Ballankrigg 1912/13.
Geite 2.
Kongo= und Marokko=
Llör
1v.
voſd.
ehrliche Beyuihen Bethmann
Holl=
tegs, mit
ein gutes Verhältnis zu kommen,
fcheiterte. Er bat ſia,
Krieg nic,
ollt, ſondern vielmehr alles
verfucht, ihn zu verhindern. Im Auguſt 1915 erklärte er im Reichstag,
er ſei mit Mahnungen zur Nachgiebigkeit in Wien ſeinerzeit
weiter=
gegangen, als es ſonſt unter Bundesgenoſſen üblich ſei, und an ſeiner
Uhrlichkeit hat niemand gezweifelt. Ob es bei mehr ſtaatsmänniſcher
Klugheit und Einſiht möglich geweſen wäre, den Krieg zu verhindern,
iſt jetzt ſchher zu ſag
wie es anderſeits jetzt leicht iſt, dem Kanzler
foine Fehler nackzurechen und ihn für den unglücllichen Ausgang des
Krieges verantwvortlich zu machn
ei Veginn des Krieges hatte er alle
Parteien für ſich und ſein Vorgehen, auch in der belgiſchen Frage, wurde
von ihnen gebiligt. „Wer
wir um das Höchſte kämpft, darf nur
da=
agte er am 4. Anguſt unter dem
ran denken, wie er ſich durchha
es Krieges änberten ſich die An=
Beiſall des Parlaments
3 Bothmann im Juli 1917
ſclauungen und
zurücktrat, hatte ſich die Lage ſchon ſo zugeſpitzt, daß das Unglück
uicht mehr zu verhindern war. Von allen Seiten iſt anerkannt, daß
Bethmann Hollweg von ſtrengem Pflichtgefühl beſeelt war und den
beſten Willen gehabt hat. Die Tragik ſeines Lebens beruht darin, daß
er vor Aufgaben geſtellt wurde, denen er nicht gewachſſen war. So hatte
er kein Glück und keinen Er
* Berlin, 3. Jan. Die wenigen erſcheinenden Montagsblätter
vidmen Bethmann Hollweg Nachrufe, die nach der Stellung
der Blätter ſich über den Staatsmann derſchieden äußern. Während
der Lokalanzeiger, die menſchlich anſrechenden Eigenſchaften des
Verſtorbenen wurdigt, Solitiſch aber an ſeiner Wirkſamkeit eine
ableh=
nende Kritik übt, ſckreibt die Morgenpoſt: Auch der ſchärfſte
Gieg=
ner Bethmann Hollivegs werde nicht beſtreiten, daß er ehrlich arbeitete
und das politiſche Leben in Deutſchland auf eine höhere Stufe brachſte.
Nur ein ganz außergewöhnlich tüichtiger, ja genialer Staatsuann hätte
die tauſend Schvierigkeiten, die der Weltrrieg aufwarf, meiſtern können.
Ein Staatsmann von ſo ungeheuerem Maße war Bethmann nicht, wohl
aber beſaß er Fäh’gkeiten und Eigenſchaften, die nicht alltäglich ſind.
—Die Berliner Montagspoſt ſagt: Die ganz großen
Führereigen=
ſchaften, die ein Staatsmann erſt recht in ſo ſanverwiegender Zeit haben
muß und in dem Beſtreben, im Kriege möglichſt mit keiner Partei es
zu verderben, verdarb er es ſchließlich mit allen Sein unerſarbeter
Tod beſchließt ein Leben, reich an den äußeren Erfolgen eines raſchen
und glänzenden Aufſtiegs und welches für alle Zeiten mit der Tragik des
großen Krieges verkmipft bleiben wird
für Deutſchland ungllick id
Im Berliner Tageblatt heißt es: Wird die Geſchichte auf ſein
Grabmal die Worte ſetzen: Er ſtand zwiſchen dem alten und demr
neuen Deutſchland, er hätte ihr Mittler werden können; aber zögernd
und zaudernd ließ er ſich die Zügel aus der Hand nehmen, ſtatt ſie durch
einen ſtarken Willen zu meiſtern.”
* Zürich, 2. Jan. Zum Tode des früheren Reichskanzlers
Beth=
mann Hollweg ſchreibt die Neue Zürcher Zeitung: Wenn
Bethmann Hollweg auch von der Verletzung der belgiſchen Neutyalität
an bis zur Erklärung des uneingeſchränkten U=Bootkrieges den ſchveren
Nachteil ſo mancher Maßnahmen für die auswärtige Politik
Deutſch=
lands einſah, ſo hat er doch immer teils nachgegeben, teils die Militärs
haurdeln laſſen, wo er, als veranwvortlich für die Politik, von
vornher=
ein hätte eingreifen ſollen. Cs war das Verhängn’s Deutſchlands, daß
in den Jahren vor und juährend des Weltkrieges an leitenden Stellen
an urd für ſich fähige Mänuer ſtauden, die aber doch der Größe ihrer
Aufgabe nicht gewachſen waren. Auch B hmann Hollweg wollte das
Beſte für ſein Vaterland, doch die wirkliche Kraft des Vollbringens hat
ihm gefehl=
Neujahrsempfang im Römer zu Frankfurt.
Frankfurt a. M., 2. Jan. (Wolff.) Auf Wunſch des
Konfularkorps der Stadt Frankfurt a. M. fand am Neujahrstage
ein Empfang im Kurſürſtenzimmer im Römer ſtatt.
An=
weſend waren die Spitzen der S aats= und ſtädtiſchen Behörden,
ſowie Vertreter der Kunſt, Wiſſenſchaft, des Handels und der
Induſtrie. Der Doyen des Konſuilarkorps, der britiſche
General=
konſul Gosking, ſprach die Glücktvünſche der ausländifchen
Vertreter aus und betonte, daß das vergangene Jahr ein ſchlveres
nicht nur für Deutſchland geweſen ſei. Er hoffe, daß das neue
Jahr für Deutſchland Ruhe und Frieden bringe, und daß das
fleißige und energiſche deutſche Volk ein Faktor der
Wiederher=
ſtellung des neuen Deutfchlands ſei. Oberbürgermeiſter Voigt
erwiderte und nannte den Empfang einen verheißungsvollen
Anfang des Jahres 1921. Das vergangene Jahr ſei eines der
ſchwerſten für Deutſchland geweſen. Mit Gosling baue er auf
die Energie des deutſchen Volkes. Aber der vollen Entfaltung
ſeiner aufbauenden Eigenſchaften ſtänden ſchwere Hemmniſſe
ent=
gegen, die die Arbeitsmöglichkeit beſchränken. Die alte deutſche
Mainſtadt Frankfurt ſei immer ein Vereinigungspunkt friedlicher
Beziehungen unter den Völkern geweſen, und wolle, dies auch
bleiben. Möge das Jahr 1921 einen ſtarken Schritt vorwärts
bedeuten auf dem Wege lebensvoller ſegensreicher Beziehungen
unter den Völkern. Sämtliche Teilnehmer an dem Empfang
trugen ſich in das Goldene Buch der Stadt Frankfurt ein.
England und die Note Nollets.
Paris 2. Jan. (Wolff.) In einem Havas=Telegramm
aus London wird feſtgeſkellt, daß der franzöſiſche Botſchafter
geftern der engliſchen Regierung den Text der letzten Note
über die Eutwaffnung mitgeteilt habe. Die engliſche
Re=
gierung erwarte nunmehr noch den Bericht des Marſchalls Foch.
Die Angelegenheit werde jedenfalls zu Beginn dieſer Woche vom
Miniſterrat erneut geprüft werden. In engliſchen diplomatiſchen
Kreiſen ſei man einigermaßen erſtannt darüber, daß die
An=
gelegenheit ſo ſchnell aufgerollt worden ſei, und daß die
Kontroll=
kommiſſion in Deutſchland bis zum 23. Dezember gewartet habe,
um von der verwickelten Lage Kenntnis zu geben. Auf engliſcher
Seite beabſichtige man ſogar, zu verlangen, daß die
Kontrollkom=
miſſion unter die Kontrolle des Botſchafterrates geſtellt
werde, damit man künftig Hinweiſe und Aufklärungen lange vor
dem Verfallstag erhalte, ſtatt, wie es jetzt geſchehe, ſich
gewiſſer=
maßen erſt am Vorabend der Ereigniſſe benachrichtigt zu ſehen.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 4. Januar 1921
Man vertrete die Meinung, daß die Engländer Zeit haben
müß=
ten, die gegenwärtig ſchwebende Frage zu ſtudieren und über ſie
nachzudenken, damit nicht überſtürzt werde. Man glaube
des=
halb, daß die Zuſammenkunft der Miniſterpräſidenten von
Eng=
land, Frankreich, Italien und Belgien, ſowie des japaniſchen
Botſchafters in Paris nicht vor Ende der kommenden Woche
ſtatt=
finden könne. Die Angelegnheit ſei zu ernſt, um von der
Bot=
ſchafterkonferenz beraten zu werden; ſie müſſe dem Oberſten Rat
überwieſen werden.
Paris 2. Jan. (Wolff.) Der Temps erklärt heute abend,
man habe bis jetzt in Paris noch keine autoriſierte Nachricht
er=
halten über die Haltung, welche England angeſichts der
Frage der Eutwaffnung Deutſchlands einzunehmen
beabſichtige. Die Nachricht, Winſton Churchill wolle nach Paris
kommen, die der Nen=York Herald verbreitete, ſei bis jetzt noch
nicht beſtätigt worden. Man wiſſe auch nicht, wann die
Zuſam=
menkunft zwiſchen den Miniſterpräſidenten der Entente, von der
wiederholt geſprochen wurde, ſtattfinden werde.
* London 1. Jan. Der Daily Telegraph ſtellt feſt, daß
in manchen Kreiſen ein gewiſſer Unmut darüber herrſche, daß die
Note Nollets über die Sicherheitspolizei, ohne vorherige
Veravung mit den alliierten Negierungen abgeſandt
worden ſei, obwohl ſie doch zweifellos politiſche Bedeutung habe. Nicht
einmal eine Abſchrift war bis geſtern in London eingetroffen. —
Di=
mes erblärt, die franzöſiſche und die engliſche Regierung ſeien ſich
da=
rüber einig, die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um die
Aus=
führung der von Deutſchland übernommenen Verpflichtungen zu ſichern.
Die alarmierenden Geriichte über die Entwaffnungsfragen ſeien unzeitig,
da die Situation nichtt für kritiſch gehalten werde. Nach Daily
News iſt die engliſche Regierung, wenn ſie auch Wachſamkeit für nötig
hält, von dem Fortſchreiten der Entwaffnung der deutſchen Streitkräfte
befriedigt. — Daily Expreß hebt in großem Druck hervor, daß
Deutſchland nicht in der Lage ſei, mit den Alliſerten einen neuen Krieg
zu beginnen.
Frieden zwiſchen Finnland und Rußland.
Helſingfors, 2. Jan. (Wolff.) Die
Ratifikations=
urkunden zwiſchen Finnland und Räterußland wurden
am Mittwoch in Moskau ausgetauſcht, ſo daß der Frieden
zwiſchen Finnland und Rußland am 29. Dezember in Kraft
getreten iſt.
Fiume.
Rom, 2. Jan. (Wolff.) Den Blättern zufolge, iſt das
Abkommen zwiſchen den Vertretern Fiumes und dem
Ge=
neral Ferrario geſtern mittag endgültig unterzeichnet
worden. Die Bitte d’Annunzios, an der Spitze der Legionäre
Fiume verlaſſen zu dürfen, wurde nicht bewilligt.
Rom, 2. Jan. (Hadas.) In einer Unterredung, die
zwiſchen den Abgeſandten von Fiume und General
Ferra=
rio am Freitag in Abbazia ſtattfand, wurden die letzten
Einzel=
heiten des Abkommens feſtgelegt. Heute ſoll mit der
Frei=
gabe der Gefangenen begonnen werden, ebenſo mit dem
Abtrans=
port der Legionäre, die nicht in Fiume gebürtig ſind. Sodann
wird die Auflöſung des geſamten Korps der Legionäre und der
Abmarſch erfolgen. Nach der Feſtſtellung, daß die
Friedensbedin=
gungen erfüllt ſind und nach der Ausfahrt der Kriegsſchiffe aus
dem Hafen werden ſich die Regierungstruppen bis zu den
Gren=
zen des Corpus Separatum zurückziehen. Infolge der
Unbot=
mäßigkeit und der Zuchtloſigkeit der Truppen von Fiume ſind
Vorſichtsmaßnahmen geboten. In der vergangenen Nacht und
auch während des Tages haben Legionäre noch während der
Ver=
handlungen die Regierungstruppen mit Maſchinengewehren und
Artillerie beſchoſſen. Opfer waren dabei nicht zu beklagen.
* Rom, 1. Jan. Die endgültige Löſung der Fjumaner
Angelegenheit wird in allen Kreiſen als ein Zeichen der
Auto=
rität des Staates angeſehen. Epoca ſchreibt: Hätte d’Annunzio die
Lage beſſer zu beurteilen gewußt, ſo wäre er aus Fiume als
Trium=
phator ausgezogen und hätte nicht die bedauerlichen Konflikte verurſacht.
— Corriere d’Italia erklärt: Die bedauerliche Epiſode Fiunes
iſt nun geſchloſſen. Wir freuen uns darüber und wünſchen der edlen
Stadt, ſie müge für die Zukunft einen Weg zur Ruhe und zum Gedeihen
finden. — Giornale d’talia ſagt, der bürgerliche Krieg hätte
nie ſtattfiiden ſollen und hätte nie ſtattgefunden, wenn d ’Annunzio ſich
mit einem moraliſchen Sieg begnügt hätte, da mit dem Vertrag von
Rapollo die Unabhängigkeit Fiumes und ſeine enge Verbindung mit
dem Mutterlande erreicht war. — eſto del Carlino dreiſt die
Diſziplin der Truppen und des Landes, welche ermöglichten, dem Drama
ein baldiges Ende zu bereiten.
„Vereinigte Staaten von Mittelamerika‟
Paris, 2. Jan. (Wolff.) In der hieſigen Ausgabe der
Daily Mail wird nach ſpaniſchen Blättern die Nachricht über
Einigkeitsbeſtrebungen zwiſchen den mittelamerikaniſchen
Repu=
bliken dahin ergänzt, daß Guatemala Honduras
Nicaragua und Coſtarica ſich unter dem Namen „
Ver=
einigte Staaten von Mittclamerika” als Bundesrepublik
zuſammengeſchloſſen hätten. Der neue Staat werde eine einzige
Flagge führen und einen gemeinſamen diplomiatiſchen Vertreter
bei den einzelnen Mächten beſtellen. Auch das Eeldweſen werde
vereinheitlicht werden.
* Zum Streit um Bismarcks „Gedanken und Erinnerungen”
Band III, ſchreibt die Deutſche Juriſtenzeitung: Weiten
Kreifen wird es unbekannt ſein" vorauf es eigentlich in dem Prozeß
des Cottaſchen Verlages gegen Wilhelm II. ankommt. Es iſt daher ſehr
zu begrüßen, daß Geh. Juſtizrat Dr. Heinitz, als Vertreter von Cotta
in dem Rechtsſtreit, vor dem Landgericht Berlin und Mitherausgeber
der Deutſchen Juriſtenzeitung, darm die wichtigſten Geſichtspunkte, um
die es ſich weſentlich handelt, klar herausſchält. Es ſind insbeſondere
3 Rechtsfragen, die in Betracht kommen: a) Sind die Briefe des
da=
maligen Kronprinzen Friedrich Wilhelm und des Prinzen Wilhelm an
Träume.
Es iſt ein
Das alte Jahr träumt bis ins neue hin
uralter Glaube, daß Träume Kinder der Zukunft ſind. Irgend
ein geheimes Weſen, ein Gott oder ein Dämon, gaukelt ſie nachts
dem ſchlafenden Menſchen vor, und wiederum ſind von irgend
einem Gott oder Dämon beſtimmte Menſchen dazu auserſehen,
ſolche Träume zu deuten. Man denke nur an den Traum
Joſephs, deſſentwegen die Brüder auf ihn eiferſüchtig und
nei=
biſch wurden. Und man denke ferner an den Traum Pharaos,
den der geſangene Joſeph in ſo ſcharfſinniger Weiſe zum Heile
des Aegyptervolkes zu deuten wußte. Durch ſeine Traumdeutekunſt
wurde plötzlich der junge Mann, den die Keuſchheit ins
Gefäng=
nis geworfen hatte, Miniſterpräſident von Aegypten, und das
Aeghpterland wpurde von ihm ſo verwaltet, daß mancher Miniſter
präſident unſerer Zeit ſich ein Beiſpiel daran nehmen könnte.
Träume ſind Schäume, heißt ein deutſches Sprichwort, und
auch der Franzoſe hat ein ähnliches: „Songes — menſonges”
Aber ſo oft wir auch vielleicht an hellichten Sommertagen in
unſerem aufgeklärten Sinne dieſes Sprichwort ſagten, ſo ſehr
glauben wir doch in gewiſſen Zeiten an die Vorbedeutung der
Träume, an das Geheimnisvolle, an das Myſteriöſe, an das
Göttliche. Schlafend kommt der Menſch in die Welt, und
ſchla=
fend geht er aus ihr, und was dazwiſchen liegt, iſt Traum. Und
da haben wir die Calderonſche Anſchauung, daß das Leben ein
Traum iſt.
Die Völker aller Zeiten haben an Träume geglaubt, und
in Sagen und Dichtungen ſpiegelt ſich dieſer Glaube wider
Homer läßt die Träume durch zwei Pforten aus dem
Schatten=
reich nach der Oberwelt ſteigen. Die einen Träume gehen durch
eine bornehme Pforte aus Elfenbein; das ſind die falſchen, die
trügeriſchen Träume; die anderen gehen durch eine gewöhnliche
Pforte aus Horn; das ſind die guten und wahren Träume.
Wir mögen über unſere Träume noch ſo lächeln, zu gewiſſen
Zeiten und in gewiſſen Stimmungen ſind wir aber allzu leicht
geneigt, an ſie zu glauben. Und zwar ſind es nicht gerade die
Dümmſten, die Träume für etwas Ueberirdiſches halten, mag
auch der Anatom ſie durch gewiſſe Hirnbläschen erklären.
Zweifler und Peſſimiſten wie Schopenhauer haben ſich mit dem
Traumleben des Menſchen eingehend beſchäftigt. Schopenhauer
har in ſeinem „Verſuch über Geiſterſeherei und was damit
zu=
ſammenhängt” ganze Seiten dem Weſen des Traumes gewidmet.
Er kommt da zu dem Schluſſe, daß der Traum durchaus kein
bloßes Gedankenſpiel iſt, ſondern Aehnlichkeit mit dem
Wahn=
ſinn habe, und zwar mit einem göttlichen Wahnſinn, der uns
mit einer Welt verbindet, die wir im wachen Zuſtande nicht
ſchauen können. In Träumen wird, nach Schopenhauers
Au=
ſchauung, leicht der dunkle Schleier, der uns die Zukunft
ver=
hüllt, gelüftet. Aber wir ſehen durch dieſe Lücke nicht mit dem
klaren Blick des Tageswachens, ſondern des Wahnbefangenen
im Dämmerzuſtand.
Das alte Jahr träumt ins neue hinüber. Selbſt ſonſt ganz
nüchtern angelegte Menſchen können ſich doch von dem alten
Großmutter= und Kinderglauben nicht losmachen, daß die
Träume in den Nächten vom Heiligen Abend bis
zum Dreikönigsabend (6. Januar) von ganz beſonderer
Bedeutung ſind. Eine jede Nacht bedeutet einen Monat. Und
ſo mancher verfolgt dann mit der Gewiſſenhaftigkeit eines
ge=
ſchichtlichen Beobachters den Verlauf eines jeden ſolchen
Trau=
mes. Allerdings fehlt ihm oft, wie beim Bleigießen in der
Silveſternacht, die Kunſt der Deutung, denn wirr und verworren
pflegen ja Träume zu ſein, da ſie mit unſerer Phantaſie oft den
tollſten Faſching treiben. Aber wer die neun fetten und die
neun mageren Kühe nicht plump als Kühe auslegt, ſondern
ſymboliſch zu deuten verſteht, der wird auch ſeinem wirren
Traum manchen klaren Sinn geben. Uind hierin liegt eben
ge=
rade das Schwere, nämlich, ſeinen Traum zu deuten. Nicht die
Träume ſelber lügen, ſondern die Auslegungskunſt, die wieder
einmal die Unzulänglichkeit des menſchlichen Scharſſinns beweiſt.
Mit den Träumen iſt es genau ſo, wie mit den Ausſprüchen des
delphiſchen Orakels. Gewöhnlich wurden ſie verkehrt gedeutet
und führten gerade zu dem falſchen Ziel. Hätte Kröſus nicht
den Halys überſchritten, er hätte ſein großes Reich nicht zerſtört.
„Nichts Ewiges kann das Glück uns geben, denn flücht ger
Traum iſt Menſchenleben, und ſelbſt die Träume ſind ein
Traum!” ſagt Calderon.
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
„Egmont” auf der Stilbühne.
ha. Aus Düſſeldorf wird uns geſchrieben: Das
Schau=
ſpielhaus hat nun auch „Egmont” in ſeinen Spielplan
auf=
genommen, und damit das Experiment gewagt, Goethes
Diplo=
matenſtück in ſein Stilprinzip einzureihen. Man muß mit Be=
Knmmer 3.
den Altreichskanzler Schriftwerke im Sinne des Urheberrechtsgeſetzes
alſo individuelle Geiſtesſchöpfungen von literariſcher Bedeutung? b) Wie
ſteht es, wenn die Briefe von dritten Perſonen berfaßt und von den
Prinzen nur unterzeichnet worden ſind? Kommt in dieſem Falle ein
Miturheberrecht im Einne des § 6 des Geſetzes vom 19. Juni 1901 in
Betracht? c) Beſteht, wenn die Frage des Urheberrechts zu verneinen ift,
irgend ein anderer Rechtsſchutz gegen die Veröffentlichung? Liegt etwa
eine „unerlaubte Handlung” im Sinne des Urteils des Reichsgerichts
vom 7. November 1908 vor, wenn die Briefe veröffentlicht werden, oder
ein „Verſtoß gegen die guten Sitten?” Soſveit die Nechtsfragen. Ueber
den tatſächlichen Inhalt der Briefe berichtet die Juriſtenzeitung: Von
den Briefen des Kronprinzen Friedrich Wilhelm beſchäftigt ſich der eine
mit dem Zeitungsgerücht, daß Baden Königreich werden ſolle, während
der andere zu den Wüinſchen des Prinzen Wilhelm, im Auswvärtigen
Amte beſchäftigt zu werden, Stellung nimmt. Von den Briefen des
Prinzen Wilhelm enthalten zwei Ausführungen über die Organiſation
und Ausdehnung der Berliner Stadtmiſſion auf das Reich und legen
die Stellungnahme des Prinzen Wilhelm zu den Zielen dieſer Bewegung
dar; ein dritter Brief iſt das Begleitſchreibon, mit dem Prinz Wilhelm
dem Altreichskanzler einen von ihm verfaßten Erlaß, den er im Falle
ſeiner Thronbeſteigung an die deutſchen Reichsfürſten zu richten
beab=
ſichtigte, überſandte. Der letzte Brief endlich, der in die Regierungs=,
zeit Friedrichs III. fällt, kmüpft an Bedenhen an, die der Altreichskanzler
aus Anlaß von Nandbemerkungen des Kronprinzen Wilhelm zu einem
politiſchen Bericht aus Wien geäußert hatte, und vertritt den
Stand=
punkt des Generalſtabs gegenüber der deutſchen Poliik, auf die der
Gene=
ralſtab einen gewiſſen Einfluß in Anſpruch nehmen zu dürfen glaubte.
Es bleibt abzuwarten, welche Stellung die Gerichte in der Beurteilung
der urheberrechtlichen Bedeutung der Briefe einnehmen. Das deutſche
Volk hat, über dieſe Rechtsfragen hinausgehend, gerade jetzt ein
berech=
tigtes Intereſſe daran, das politiſche Vermächtnis des Altreichskanzlers
endlich kennen zu lernen und nicht nur auf die Nachrichten der
auslän=
diſchen Preſſe verwieſen zu werden.
* Kleine politiſche Nachrichten. Amtlich wird mitgetölt, daß am
Sonntag in Berlin die Unterzeichnung eines engliſch=deutſchen.
Abkommens ſtattgefunden habe, das die Rückgabe von
Vermögens=
werten betrifft, die engliſche Staatsangehörige während des Krieges in
Deutſchland hatten und umgebehrt ſolcher Werte, die deutſche
Staats=
angehörige in Großbritannien beſaßen. — Das franzöſiſche
Par=
lament wurde am Freitag abend geſchloſſen. Die neuc Tagung
beginnt am 11. Januar. — Nach einer Radiomeldung aus Belgrad haben
die Montenegriner einen Appell an das franzöſiſche Volk
gerich=
tet, in dem ſie zum Ausdruck bringen, daß ſie enttäuſcht ſeien, daß die
Hoffnungen auf Frankreich ſich nicht erfüllt härten. Das montenegriniſce
Volk werde den Kampf nicht aufgeben, bis ihm das Recht gegeben werde,
frei über ſein Schickſal zu verfügen. — Wie bekanntgegeben wird,
beab=
ſichtigt die engliſche Regierung die Zahl der Arbeitsſtunden in.
den induſtriellen Betrieben des Landes herabzuſetzen, damit mehr
Ar=
beitsloſe eingeſtellt werden können. Die Regierung will die
Arbeiter=
verbände auffordern, hierbei mitzuwirken. — Wie dem Daily Chroniole
aus Athen berichtet wird, iſt die Lage der auf Gallipoli befindlichen 24 000
Mann zählenden Truppen des Generals Wrangel ernſt.
Sie leiden unter Typhus und Hunger. Man befürchtet, daß ſie meutern
oder ſich nach Kleinaſien begeben und den Kemaliſten anſchließen.
Wran=
gels Vertreter auf Gallipoli bezeichnete die Lage als kritiſch. — Nach
einer Meldung des Matin aus London liegt dort die Nachricht vor, daß
nach emer Ankündigung des Senators Knox in der Sondertagung,
die der Eröffnung des Kongreſſes folgt, ein Antrag eingebracht würde,
der dem Kriegszuſtand mit Deutſchland ein Ende bereite
und die Grundlage für eine Gemeinſchaft der Völker biete.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 4. Januar.
* Ernannt wurde der Anſtaltsarzt an der Landes=Heil= und
Plege=
auſtalt bei Hepenheim Dr. Ludwig Adolf Amrhein zum Oberarzt.
an der Landes=Heil= und Pflegeanſtalt bei Alzey mit Wirkung vom
Tage ſeines Dienſtantritts an; der Amtsarzt bei dem
Kreisgeſundheits=
amt Mainz Dr. Eduard Balſer zum Amtsarzt in Bad=Salzchauſen
mit Wirkung vom Tage ſeines Amtsantritts an, und der Aſſiſtenzarzt
bei der Landes=Heil= und Pflegeanſtalt in Gießen Dr. Jak. Schmitt
aus Arheilgen zum Amtsarzt bei dem Kreisgeſundheitsamt Moinz mit
Wirkung vom 1. Januar 1921 an; der Staats nalt Dr. Maxmilian
Münzenberger, in Mainz zum Amtsgerichtsrat bei dem
Amts=
gericht Mainz mit Wirkung vom 10. Januar 1921, der Geriatsaſfeſſor
Reinhold Schlamp aus Nierſtein, zurzeit in Darmſtadt, zum
Staats=
anwalt bei dem Landgericht der Provinz Rheinheſſen mit Wirkung
vom 10. Jauar 1921.
* In den Ruhcſtand verſetzt wurde am 29. Dezember der Lehrer an
der Volksſchule zu Darmſtadt Friedrich Klein anf ſein Nachſuchen
unter Anerkennung ſeiner dem Staat geleiſteten Dienfte vom 1. Januar
19:
* Verſetzt wurde von Kiel nach Darmſtadt der Poſtrat
Klingel=
höffer, zum 1. Dezember 1920.
n. Strafkammer. Sehr ſchlecht ſchmitten in der Berufungsinſtuanz
die ſchöffengerich ich wegen Unterſchlagung zu je zwei Wochen Gefängnis
verurteilten Schirmflicker Wilhelm Laſſa Eheleute von Offenbach ab.
Es handelte ſich um ein eigenartiges Geſchäftsgebaren, das Beide in
Griesheim betätigt hatten. Mehrere uit Aufträgen Hereingefallene
erhielten für Reparaturen beiſpielstveiſe Nechnungen von 70 Mk. und
mehr aufgemacht, und, als ſie nicht gleich dieſe weit überſetzten
Forde=
rungen beglichen, behielten die Angeklagten einfach die fremden Schirma,
die verſchunden ſind. Sie hatten gedroht, ſich durch Veräußerung zu
befriedigen. Da auch die Staatsanwaltſchaft das Urteil angefochten
hatte, latte das Berufungsgericht bezüglich der Strafhöhe zuungunſten
der Angeklagten freie Hand und erkannte in Anbetracſt der Umſtände
nunmehr auf je zwei Monate Gefängnis. — Vier jugendliche Arbeiter
aus Offenbach ſind des vollendeten ſchweren Diebſtahls geſtändig und
haben einem dortigen Händler mittels Einſteigens zuei bzw. einen
Zentuer Alteiſen von erheblichem Wert entwendet. Der 1Sfährige Pcter
Schäfer ſtahl gemreinſam mit dem 16jährigen Wülhelm Sommer
und einem trotz Ladung nicht erſchienenen anderen Angeklagten, und
die Beute wurde abgefetzt. Den 16jährigen Wendal Maier und den
16jährigen Philipp Kiefer, faßte man im zweiten ähnlichen Fall beim
Aufladen des Geſtohlenen auf einen Karren am Tatortc ab. Das
Ir=
teil lautet gegen Sch. und M. auf je drei Monate, gegen S. auf zwei
Monate und gegen den minderwertigen K. auf einen Monat Geſängnis.
— Des ſchweren Diebſtahls angeklagt, wurde der 34 Jahre alte Auguſt
Fabricius aus Frankfurt a. M. nur wegen einfachem zu drei Mo=
dauern feſtſtellen, daß dieſes Wagnis, was das Dekorative
an=
geht, mißlungen iſt. Zwiſchen roren Backſteinſchornſteinen
ſchve=
ben Vorhänge von dunklen Farben. Das wirkt ſo tot und ſtillos,
daß man, wollte man das Stück durch geſchmackloſe Dekoration
totſchlagen, keine beſſeren Mittel hätte finden können. Und ein
Geringerer als Goethe wäre an ſolchem Rahmen auch tatſächlich
zugrunde gegangen. So aber leuchteten die Gedanken, ſprengte
der Stinrmngsgehalt die raube Schale und ließ, zumal einzelne
Leiſtungen der Darſteller gut waren, trotzdem echte
Weiheſtim=
mung aufkommen. Goethe ſiegte über das Schauſpielhaus.
Guſtav Freytags Nachlaß.
* Durch die Hilfe des preußiſchen Kultusminiſteriums, der
Staatsbibliothek und pribater Spender iſt es der der
Staats=
bibliothek angegliederten Dokumentenſammlung Darmſtädter
ge=
lungen, den ganzen Nachlaß Guſtav Freytags zu
erwer=
ben. Der Kauf iſt um ſo erfreulicher, als ſchon ein höheres
Ge=
bot aus der Schweiz vorlaa, und es nun trotzdem möglich wurde,
dank dem Entgegenkomimen der Familie Freytags den hiſtoriſch
und literariſch gleich bedeutſamen Beſitz Deutſchland zu erhalten.
Es handelt ſich um etwa 4000 Briefe an Freytag, um 1460 Briefe
des Dichters ſelbſt, ferner um etwa 200 Arbeiten aus ſeinent
Nachlaß, z. B. Jugendſchöpfungen, literariſche Entwürfe und
Skizzen, Aufſätze, dramatiſche Fragmente u. dal. Der ganze
heute noch ungeſichtete Beſtand beläuft ſich auf 5700 bis 6000
Ein=
zelſtücke. An Intereſſe obenan ſtehen die Briefe des Herzogs
Ernſt von Koburg an Freytag, denen die Briefe des Dichters an
den Herzog in Kopie beigefügt ſind, ferner der Brieftvechſel mit
Kaiſer Friedrich, muit Heinrich v. Treitſchke, Heinrich v. Sybel
und vielen anderen bedeutenden Männern ſeiner Zeit.
Stiftungen von Richard Strauß.
* Nichard Strauß hat, wie aus Wien gemeldet wird,
das ganze Erträgnisſeiner Konzerte in Buenos=
Aires, das nach dem gegenwärtigen Kurs 3 Millionen Kronen
ausmacht, wohltätigen Zwecken gewidmet. Zunächſt werden
Weihnachtsgaben verteilt, und zwar für das techniſche Perſonal
der Wiener Staatsoper 200 000 Kronen, für die
Unterſtützungs=
fonds der anderen Angeſtelltengruppen und für die Penſioniſten
je 100 000 Kroncn. Richard Strauß hat außerdem dem
Bürger=
meiſte von Wien 500 000 Kronen für armie Wiener Kinder zur
Verfügung geſtell:
Rummnex 3.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 4. Januar 1521.
und veräuferte. ᛋrankheit und andere perfbntiche Momente wurden
mildernd berückſichtigt. — In einer ſchon des öfteren verhandelten Sach=
Feſtſtel ung des An=
öffeitlicht folgende Bekannkmachung über de
nahmewertes ſelbſtgezeichneter Kriegsanleihen
bei Entrichtung des Neichsnotopfers. Bom 22. Dezember
bende Unternehmung, bei der ſich die Krigsanleibeſtücke ui Verwahrung
befinden, nachweislich vor dem 1. Januar 1921 beauftragt, einen
zifferin=
mäßig beſtimmten Zetrag dieſer Stücke zur Bezahlung ſeiner
Reichsuot=
ppfesſchuld einer amtlich beſtellten Annahmeſtelle für Werthahiere
eiizu=
reichen, ſo gilt dieſer Auftrag als Antrag an die Annahmeſtelte zur
An=
nahue der Wertbapiere und der Tag des Eingangs des Auftrags bei
er Bank aſſ, als Tag der Hingabe der Wertpnpiere an die
Anuahme=
telle. Daraus ergior ſich, daß der am 2. Januar 1921 färlige
Zinsſchein dieſer Stüche der Kapitalertragsſteuer niht unterliegt
und zwar auch dann nicht, wenn der Zinsſchein von den genannten
Un=
ternahmungen bereits am Tage das Eingangs des Auftrags getrennt
war. In dieſen Fällen hat die Wank uſw. bei Ausführung des Auftrags
der Annalmeſtelle eine von ihr ausgeite!
igung über den Tag
des Eingangs des Auftrags mit vorzulegen. Auf ſeibirgezeichmcte
Schuld=
buchforderungen der Kriegsanleihen des Deutichen Reiches
Abſatz 1 entſprechende Anwendung, wenn der Atrag auf Uebertragung
der Schuldbuchfovderung nachweislich vor dem 1. Januar 192
Reichsſchuldenberwaltung eingegangen iſt.
s.w. Der Glüchwunfchka tenxerſund hat in dieſem Jahre trotz de
teuren Preiſe und des erhößten Porros in einem ausgiebigen
Niaßz=
ftattgefunden. Auf dem hieſigen Poſtamt wurden am 31. Dizember an
einem Martenverkaufsſchalter allein 60 000 Freimarfen zu 10 Pfennig
nbgeſe
Auslandsywto für Eiſaß=Lothringer Poſt! Täglich kommen noch
Hunderte von Briefſendungen nach Clſaß=Lothringen vor, die unrichtig
nach den innerdeutſchen Sätzen freigemacftt ſind. Es wirs daher darauf
hingewieſen, daß Poftſendungen nach E,ſaß=Lothringen den
Eebühren=
ſätzen nach dem Auslande unterlie gen.
— Hefftſihes Landestfeater. Die Befucher der heutigen erſten
Wie=
derholung des neu einſtudierten Giostkeſchen „Egmont” ſ ien darauf
aufmerkſau: geuacht, daß Lie Egmons=Dibertüre Bcerhodens nictt zu
Anfang der Vorſtellung, fondern während der orſten Vermandſunn, nach
der Volksfscne, geſtielt wuird. Durch e ige Kürzungen im Teat und
Beſchleunigung der Umbauten iſt dafür Sorge getragen, daß die
Spiel=
daur des Werbes ſich nunmehr im Rahme der gewöhnliche
Theater=
nbende hält. Jür die Tage vom 7.—9. Januau iſt folgende Aenderung
des Esplans not endig geworden: Mozarts Oper „Coſi fan
tutte” m der von Michael Balling und Joſef Schlembach geleiteten
neiten Einſtudieung, geht am Sonntag, 9. Jan., als Vorſtellung E 14
erſtnmlig in Szene. Die Aufführung des Verdiſchen „Tvoubadour”
Räume dichtt befetzt. Das reich haltige Programm wurde in allen Teilen
Damen Aldit, Schmunck und Bach, die Herren Salomon und Schönig.
Lobende Anerkennung erhielten Frau Meher=Neu=York und Herr
Kirch=
mann. Aus dom Programm ſeien beſonders hervorgehoben die beiden
Mendelsſohuſchen Lieber „Weilmachtslied” und „Wiegenlied an der
— Die Weihnachtsfeier der Kaufm. Stenoaraohen=Geſellſchaft
Ga=
belsberger, E.B., die im Feſtſaal des Nummeibräu ſlattfand, brachte den
ſohr zuhlreich Erſaſienenen einige genußreiche Stunden. Nach einem
einleitenden Muſikſtück (Marſch „Toch Heſſ=O, vom Darmſtädter
Or=
ckeſter unter Leitung des Hern Hinze flott ge zielt, wurde von Frl.
Beutel ein Weihnachtsprolog nrit ſchönem Ausdruck a fprochen. Auf
einen Muſikvortrag (Gaoott) folgien ab eckielng Daxbietungen des
Gumoriſten Herrn Mechler, ſowie des Kmzertſcgers Otto
Wun=
denberg (Baritvn). Beide brailten (unſ und S Ger — der letztenc
— 1id ernt=ten wohldedienten Beifall. Zwei Theatenſüicke:
„Backfiſch und Gyuvernante‟ (Ausfüührrde: Frl. Erui und Schreitz)
und „Im Haus der Künſ lerin” (Ausf.: F:l, Schäfer und
Speng=
lar) dienten der heiteren Mufe; ſie hatten durchſchlagenden Erfolg.
Die Darſtellerinnen, die ihr Beſtes gaben, duri en als äußeres Zeichen
Dunkes Blenſpenden entgegergrehmen, ekenſo Frl. Beut=l. Zur
Verfehönerung der Feier trugen noch Mitglieder de3 Zitherklubs „
Edel=
weiß” weſentlich bei. Der Saal, der die Anſvaſenden kaum foſſen konnte,
war mit Tannengrün und Lorbeerbäumen finig geſchmückt, und ein
großer Chriſtbaum ließ Beihnachtsglanz neu erſtiehen.
— En, Jugenövereinigung der Martinsgemeinde. Die Aufführng
von E. Niebergalls „Der tolle Hund” u 2. Januar hatte einen
durch=
ſchlagenden Erfolg. Die Aufführung wird am 4. Januar wiederholt.
* Lukas=Gemeinde. Am Freitag, den 7. Januar, abends 8 Uhr,
findet im Gemeindehaus Kiesſtraße 17 die zweite Hauptverſammlung
de Männervereinigung der Lumszemeinde ſtatt. Um
zuhl=
reiches Erſcheinen wird gebeten. (Nähees ſ. Anz.)
* Bogelsberger Hühenklub. Wie aus dem beukigen Anzeigenteil
erſichtlich, findet nächſten Sonntag nachmittag im Mathildenhühſaal die
diesjährige Weihnachtsfeier ſtart, die wit Konzert uiſerer
Iu=
ſtrumentalabteilung und Theateraufführungen uſw. verbunden iſt. Eine
ausgewählte Vortragsfolge verſpricht eine genußreiche, echte V. H.=K.=
Feier.
tag, den 8. Jwr, fällt aus, dagegen findet die angekindige Freni
en=
vorſtelluug „Geiſha” nachmi tags um 3 Uhr ſtatt. Ju dieſer
Vor=
frellung kam ausnghrisweiſe eine Anzahl Plätze im Diges erc
ab=
gegaben werden, da die a: Zwärtigen Scnilermietkarten keine Güiltigkeit
haben.
A. Die Verfaſſung der Techufſehen Huchſchule iſt mit Wirkung dom
6. Januar in bemerkeuswerter Weſiſe abge inder worden: § 6. Die
Stodierenden ſind den allgeuei güiltigen (ssfetzen und Verordnungen,
ſowie den beſenderen Diſziplinarbeſtimmirgen der Hochſchulen
uuter=
terrſen. Ein Cxemplar dieſer Beſtimyningen wird den Studierenden
bei der Aufnahme ausgehändigt, und ſie haben deren
qeng dem
Rektor mit Handſchlag
anzugelode=
tneiche
Ordnung vorſehlen, können von dem Beſuch der Fochicile
ausgeſch=
ſen ſnerden, hat folgenden Zuſatz erhalten:
S ihentenſckaft iſt eine
Körxer;aft des öffentlichen Rechts neit eigener, einen Teil dieſer Be
ſtimmungen bildenden Verfaſſung, die dureß das Landesaut für das
ſin
Jahze 1219, ſoweit ſie Pfarramtlich, feſtgeſtellt werden konnte, wurden
die üblichen Erhebungen deranläßt, die folgendes ergaben: a) Milde
Gaben aus den Gemeinden an Vereine und Anſtalten evangeliſch=chriſt.
26 191 Mt., Eliſabethenſpift 34 169 Mr., Diakonieverein 33 694 Mk., Kran=
keupflegeſtationen 152 908 M
Anſtalten des Dekaxats (Krankenpflege
Erzichungsvereine) 12715 Mk., beſondere mildtärige Anſtalten und
Vereite der Pfarrei 162 239 Mk., ſonſtige ceiſtliche Vereiue und
Unter=
nehmungen 22959 Mk., Kriegsfürf
6887 Mk., zuſamimen 779 469
Mk. — b) Algemein erholene Kollekten ausſchl. Neijahrskollekte:
Epi=
phaniaskollebte (Aeußere Miſſion) 12
Mk., Palmarumskollekte (
be=
dürftige Diaſporagemeinden Le
7243 Mk., ausländiſche
Dia=
ſpora 7712 Mk., für d
n Hüttenfelo 2860 Mk. und
Bürſtadt 6824 Mk., Heiſiſü
1 358 Mi., Pfingſtkollekte
(Lutherſtiftung) 8002 Mk.
e Miſfion) 7908 Mr.,
Reformatiensfeſtkollert
85 Mk., für die
evan=
gelifchen Gemeinden in Oeſterrei
Jugendarbeit 8540 Mk.,
Vesband evangeliſcher Frauenvereine 6281 Mk., Nationalitiftung für die
„Hintärblielenen der in K
22310 Mk., zuſammen 127 80
— c) Opfer und C
lic Ortsarmen: Neujahrskpilette 7625
ſonſtige Eirchliche Kollekten (Adr
Mr., Blichſengelder 60 247
AbendrrahlstFelinige) 10 715 Ok., freiwillige Gaben 80 238 Mk., Kircker
vpfer, ſomeit ſie für die Armen beſtimmt ſind, 61 703 Mr., zuſammen
20 528 Mk. — d) =Sonſtige freiwillige Leiſiungen für kirchli e Zweck=
Kirchenopfer, ſoſveid ſie nicht für die Armen beſtimmt ſind (4 133 M
Gaben und Stiftungen fir Kirche und Pfarrei 626 769 Mk., kirchliche
Vereine zur Hebung des Gottesdienſtes 21 418 Mr., Eirchliche Vereine
zur Förderung des Geneindelebens 159 179 Mk., außergewöhnliche
Po=
ſten für Schriftenverbreitung nſtv. 128 413 Mk., zufammen 1001 0—7 Mk.
Gaſamrſummc aler Liebesgaben 2 128828 MF.
W m 75r
Mittwoch, den 5. Januar 1921
gültige Lebensmittelmarken:
Brot: Die Marken Nr. 1—6 u. 9 (809 er Brot), Mehluzarke Nr. 10
vom 16. Dez. 1920 bi8 15. Januar 1921 (Anteil 860 gr Mehl)
Kartoffelverſorgung. Für Haushaltungen, die mit
Winter=
kartoffeln bis jetzt noch nicht verſorgt ſind, terden von
Montag, den 27. d. Mts., ab auf die Beſtell= und
Bezugs=
marke Nr. 271 der Nährmittelkarte meiß A, lila B, rot C,
braun D, blau E und grün E fünf Bfund Speiſekartoffeln
zum Preiſe von 35 Pf. für das Pfund abgegeben. — Die
Nährmittelkarte Nr. 270 verliert voi gleichen Tage ab ihre
Gültigkeit.
Sornedkeef: Vei den Rindsmetzgern bis einſchl. 15. Jan. 1921
pro Kopf einer Haushaltung (auch für Linder) 1 Doſe a 340 gr
netto. Deutſchee Getdicht zum Preife von 8.80 Mk. gegen
Bezugsmarke Nr. 20 der Sonderkarte für Lebensmittel.
Maisgrſeß zum Pfundpreis von 3.30 Mk., markenfret (
ent=
bittert= und entölte Qualität.
Hausſaltungsmehl: Auf Nährmittelbezugsmarke 266 4—F je
750 gr zun Preiſe von 5 20 Mk. für das Pfund von
Diens=
tag, den 21. Dezember bis Mittwoch, den 5. Januar 1921.
Zucker auf Nährmittelmnrke Nr. 268, Sonderausgabe=Anteil
500 gr auf den Kopf zum Preiſe von 4.— Mark
einſchließ=
lich Tüte von Dienstag, den 30. Dezember, kis Montag, den
10. Januar, einſchließlich.
Nernſeife: Auf Seifenkarte, Abſchnitt Auguſt, September, und
Oktober fe ca. 1 Pfd. zum Preiſe von 11.50 Mk.
Ansgabe=
ftelte: Wilhelminenſtr. 15, Zimmer 5.
Holzverkauf: Ausgabe der 9. Holzrate von 4 Zentnern auf die
Nr. 34 bis einſchl. 37 zum Preiſe von 12 Mk. für Nadelhol=
und 14 Mk. für Laubholz. Stockholz für geiverbliche
Ver=
braucher zum Preiſe von 9 Mk. gegen Vorlage der grünen
Gewerbekollen-Ausweiskarte auf Zimmer 39 der
Kohlen=
ausgleichſtelle.
Hausbrandkohlen. Hälfte der 4. Rate, vorwiegend in
Braun=
kohlen=Briketts gegen vorherige Vorlage der weißen
Haus=
brandkaute auf der Kohlenausgleich’telle, Alexanderſtr. 22,
Zimnter 39, ſoweit dies nieht bereits bei der erſten Hälfte
der 4. Rate gefchehen iſt, ferner die 5. Nate auf weiße
Hausbrandkohleniarte in Rohbraunkohlen aus der Grube
Prinz von Heſſen.
Die Dienſträume der Lebensmittelämter und der
Kohlenaus=
gleichſielle ſind ſür den Verkeh= von 8—1 Uhr vorztittags,
die der Kartenausgabeſtelle, Waldſtraße 23, und der
ärzt=
lichen Kommiſſion, Wilhelrtinenftraße 15, Zimmer 3,
vor=
mittags van 8—2½= Uhr und nur in dringenden Zällen
nach=
mittags von3½—6 Uhr geöffnet,
Alle Lebensmitkelmarken ſind gut aufzubeivahren.
Verlsrengegangene Marken werden nicht erſetzt,
Herfallene Marken nicht umgetauſcht.
Achtung. Die ausgegebenen Seifenkarten ſind gut
anfzu=
bewahren.
Seite 3.
— Saalbaukonzerte. Eine ſehr ſchöne Kenzertveranſtaltung mar
das am vergangenen Sonntag von Herrn Direktor Mickley arrängierte
Saalbaubonizert, ein Inſtrumentalkonzert unter Mitwirkung der
Kon=
zertfängerm Frl. Hildegard Werneke. Die muſitaliſ hen Leiſtungen
des Orcheſters des Herrn Obermuſikineiſters Mickleh, die rünſtleriſche
Wicdergabe jeder einzelnen Nummer des Programus fanden reicſte
Anerkennung. Herr Piſtondirtuoſe Buslau brachte ſeine Soli mit
vie=
lem Geſchwack zum Vortrag. Irl. Werneke kann man das Zeugnis einer
hervorragend geſchulten Künſtlerin ausſteulen. Cctauzt wurden
Srlavenlos, Frühlingsrauſchen, Gänſelieſ’l und Scherzo. Eine beſonders
künſdleriſche Verkörperung fand „Sklavenlos”, ſowie auch das
charakte=
ſtiſche „Gänfelicſ!‟. Die noch ſehr jugendliche Künſtlerin verſtand es.
das Publikum zu bezaußern. Ihr Auftreten war in jeder Beziehung
graziös und ihre Tanztunſt eirvandfrei. Alles in allem es war
wie=
der einmal ein Konzert wie es hier ſeit Eingehen der Militärkapellen
ſehr veimißt wurde.
* Städtiſchie Leſe= und Bücherhalle. Im Monat Dezember 1920
wurde die Leſehaue von 3210 Perſonen beſucht (1919: 3520). Aus der
Bicherhalle nach Hauſe entliehen wurden im ganzen 18 169 Bände,
dar=
unter 8905 wifſenſchaftliche und beichrende Werke (1919: 16 258).
Zahl der ſeit dom 1. April d. J. neu eingeſchriebenen Leſer ſtieg auf
5263. An Bücergeſchenken gingen in deſen Monat weiter ein: Von
Frau M. Engel 5 Bde., von Herrn Werkmeiſter Lutz 1 Bd., von Herun
Pridatgelehrten Schuchardt 1 von ihm derfrßtes Werk, von Herrn
Lehrer Sturmfels=Rüſſelsheim 1 von ihm derfaßtes Werk. Allen Gehern
herzlichen Dank! Weitere Schenkungen von Büchern, ſoweit ſolche nicht
veraltet, ſind jederzeit willkommen.
Ausgabe don Zuſatzbrotmarken. Das Lebensmittelamt weiſt in
ſeiner hentigen Bekanntmachung auf die Ausgabe von Zuſatzbrormark
an werdende und ſtillende Mitter noch befondees hin.
Pfungſtedt, 2. Jan. Verſchwunden iſt ſeit einigen Wochen
der etwa 20 Jahre alte Karl Dornbach, Sohn des Ludwig
Dorn=
bach, der augeblich die Abſicht hatte, nach Amerika auszuwandern. Er iſt
mittelgroß, trägt genuen Anzug und blaue Mütze mit Schi. d.
Büttelborn, 2. Jan. Ein ſchönes Zeichen praktiſcher
Hilfsarbeit für unſere armen Kriegsbeſchädigten iſt aus hieſiger
Gemeinde zu berichten. Der im Kriege ſchwer vewrundete Ortsbürger
V. Kluck 5. wollte ſich ein neues Wohnhaus erbauen, fürchtete jedoch
begreiflicherweiſe die enormen Koſten. Da braclte ihm der wackere Sinn
ſeiner Mivbliiger und das verſtändnisvolle Entgegenkonuen verſchie
dener behördlicher Stellen in vorbildlicher Weiſe Rat und Hilfe. Di
Baubehörde des Kreifes, ſoivie auch die bebehſirdlichen Stellen .
Darmſtadt lieferten dem Manne koſtenlos die Baupläne; die
Gemeinde=
verwaltung ſtellte das erforderliche Bauholz zu dem weit unter dem
Tageszreis ſtehende azifpreife zur Verfügufta und die Mitglieder des
lofalen Bqueriſere ns Eiſteten koſtenlos Fuhren und Material. Au
dieſe Weiſe erſpard, der Kriegsbeſchädigte nach eigener Ausſage au
Futzplohn allein gegen 5000 Mk. Gerade der letztere Punkt ift ein be
ſondergs Zeichen edlen. Gemeinſinns der Ortsbürger untereinander. Iit
vielen Gemeinden des ganzen mittleren Rhein= und unteren
Mainge=
bietes beſtand noch bis in die 90er Jahre hinein der ſchöne Brauch,
daß bei der Erbquung eines Wohnhauſes, einer Scheune oder Stallung
alle Ortsbürge= ihr Fuhrwerk dem bauenden Mitbürger koſtenlos zur
Verfügung ſteiſten. In langem Zuge von 50—100 Cxſpannen fuhr man
geminſam zum Sc=inbruch oder zur Kiesgrube, ſo daß innerhalb
weni=
ger Stunden oft das geſamte Baumaterial ohne Koſten für den Erlaue
zur Stelle geſchafft zvar. Die Not der Zeit urnd der wackere Sinn ſder
Mitbürger hat jetzt in Büttelborn dicſe ſchöne g.te Sitte wieder einmal
neu aufleben laſſc.
Mörfelden, 2. Jm. Eine hocherfreuliche
Weihnachts=
üiber=aſchung wurde der Familie Schulmeher hier gaug
un=
ermartet am Befärungsabend dadurch zuteil, daß der Sohn aus der
uſſiſchen Gefanzſchaft zurückkehrte. Volle 59 Monate hindurch trug
der Heimgkeirte das harte Joch der Eefagenſchaft und allgemein
hielt man ihn für verloren.
B. Heubach, 1. Jan. Erwiſchter Eiſenbahndicb. Hie
turde ein hieſiger Einlvohuer in einem Eiſenbahnwagen 4. Klaſſe
tarpt, wie er die Halteſtriche abſchmitt und in einem Paker verſchwinder
ließ. Derſelb= bot einem Beamten 100 Mi. Schweigegeld an, welg
aber abgelehnt wurde. — Vorige Woche ſvurde Weyrauch ertappt
wwie er mittels Separakor die Wilch entrahmte (W. iſt Milchſammle
für Heuback) und die Magermilch an die Mollerei Groß=Umſtadt als
Vollxrilih abſchickte, welche von da weiter in die Städte geht für ℳind
und kranke Perſonen. Das Chemiſche Unterſuchungsamt ſtellte ei=
Fettgehalt von faum zwei Prozent feſt. Hoffentlich wird der ehrliche
Mann ſeiner Strafe nicht entgehen.
s.w. Mainz, 2. Jan. Die Schiffahrt. Das milde Wetter der
letzten Tage, verbunden mit Regenfällen, bringt reiche Waſſermaſſer
die ein ſtetes Steigen von 10—15 Zentimeter im Tage zur Folge haben.
Csdarf ſomit bald mit einer Beſſerung der Schiffahrt gerechnet
wer=
den. Seither war das Angebot an Leerraum ſehr groß, was ein Sin
ken der Tagesmieten bis zu höchſtens 1 Mark pro Tonne mit ſich brachte.
Die Schlepplöhne für Bergfahrten hielten ſich weiter hoch, es wvurden
von der Ruhr bis Mannheim 70—74 Mark pro Tonne notiert. Auf dem
Main herrſcht noch vollſtändig Ruhe. Zu irgendwelchen Verfrachtungen
kam es nicht. Der Rloßverkehr war bis Ende des Jahres ſehr gut.
Der größte Teil war für Holland beſtimmt.
Mainz, 3. Jan. Zur Schlußfeierder Rheinheſſiſchen
Volksbildungswoche ſprach Direktor H. Haſſinger bei einem
Rückblick auf die abgelaufene Tagung, daß ſie viel neue und ſ höne
Hoff=
nungen geweclt habe. In dieſer Tagung ſei der ernſte Wille
hervorge=
treten, in gemeinſamer Arbeit zerſtörte Gürer wieder aufzubauen. In
kurzen Zügen gab er dann den Inhalt der gehaltenen Vorträge und die
Ausſprachen, die ſich an ſie knüpften, wieder. Zufammengefaßt wäre aus
den Ausführungen der Redner hervorgegangen, daß drei Dinge
ange=
ſtrebt werden müßten: 1. Religiöſes Erhos, 2. Nationaler Geiſt, 3.
So=
ziales Streben. An ſeine Ausführungen, die mit dem Schillerwort:
„Wir wollen ſein ein einzig Volk von Brüdern” ausklaug, ſchlofſen ſich
Muſikſtücke den Beethoven, die das Schnurrbuſch=Quartett vom Hef
ſchen Landestheater (Klavierbegleitung Hofrat P. Ottenheimer) mit
Feingefühl ausführte und deklamatoriſche Vorträge, die Eliſaberh Maiſch,
Mitglied der Heſſiſchen Wanderbühne, wirkungsvoll zur Wiedergabe
brachte. Juſtizrat Dr. Lichten, der Direktor Haſſinger, den Nednern
und Küinſtlern dankte, betonte, daß wahre Voltsbildung nur auf dem
Boden Heimauliebe gedeihen könne und in dieſem Sinne die Volksbildung
zu leiten, das ſei das ſchönſte Ergeonis der abgelauſenen Tagung.
Nach=
dem noch einmal Direktor Haſſinger das Wort ergriffen hatte, fand dis
Feier mit einem Streichquartett Haydus einen würdigen Abfchluß.
Nicrſtein, 2. Jan. Selbſtmord. Der von hier ſtammende Aug
crch war angezeigt orden, daß er ſich größerer Schiebereien ſchu
Ausſtellung von Buchmalereien im Lichthof
des Gewerbemuſzums.
Als im Vorjahr das Gewerbemuſeum aus der Publikation
des Breviarium Grimiani eine Reihe von Blützern zur
Aus=
fiellung brachte, fanden dieſe Reiſterſverke der Kleinmalerei bei
den Beſuchern des Muſeums ein ungeteiltes Intereſſe.
Un=
modern in der künfüeriſchen Auffaſſung wie in Wahl und
Be=
handlung der Stoffe, fe ſelten ſie gerade durch die unbeſangene
Friſche und Sicherheit, mit der die Maler ohne äſthetifche
Be=
dähtigkeik in Fülle der Erſcheinungen packten, und die Menge
des Jutereſſanten geſtattete keinen Zreiſel an dem Werk dieſes
künſuleriſehen Schaffeng (Zegenüber den Reihen des Neusruck=,
der weiteren Kreiſen zum erſten Riale eine Zenntnis dieſes
Lieb=
lings der Markusbibliother vermittelte, wagte ſich kaum das
Entwichlung der geſamten Luchmalerei zu geben.
Was in reichen Friedensjahren als ein unerfüllbarer Wunſch
ten der Bayeriſchen Staatsbibliothek in München, ausgerählt
und herausgegeben von Georg Leidinger Direktor der
Handſchrifrenabteilung”. Um Zweifel auszuſchließen, ſei
aus=
drücklich hervorgehesen, daß der Plan zu dem Werke erſt Ende
1919 vereinbart wurde. Es iſt eine ſtolze Großiat deutzſchen
Könnens und deutſcher Kraft, die in dieſer Publitation, einer
un=
vergleichlichen Leiſtung des Bildsrngs, zum Ausdrus” kommt.
Mag auch nur der traurige Stand unferer Valutg eine ſolche
Veröffentlichung ermöglicht haben, daß deutſche Wiſſenſchaft und
Technik dieſe Arbeit leiſteten, bleibt ein undergänglicher Ruhm.
Und ebenſo bleibt uns das Recht, nach Kräften dafür zu ſorgen,
daß wenigſteus nicht alle Exemplare dieſer einzigen Publikation
ins Ausland gehen. Bei dem unerſetzlichen Wert, den das
Etu=
dium vieſer Blä ter geraße heutzuta: für Tünſtler und
Nicht=
künſtler haben kann, möchte auch das Gewerbemufeum ſich diefe
Anſchaffung nicht verſagen. Es zählt dabei freilich auf die
Mitwirkung derer, denen zu Nutz und Frommen ſoiche Anſchaf=
fung dienen kann. Die Tafeln des Werkes ſind daher zur Zeit
im Lihthof des Muſeums ausgeſtelt. Für die Beſichtigung
wird eine Gebühr von 1 Mark erhoben und der Ertrag iſt als
Beitrag zur Deckung der Anſchaffungskoſten beſtimmt.
Hoffent=
lich miachen recht diete Darmſtädter ſich die Freude, zum Gelingen
des Weikes beizutragen.
=Ver vor die erſten Tafeln dieſer Reihe tritt, der hält den
Atem an: der Geiſt einer wayrhaft heroiſchen Kunſt weht uns
hier entgegen. Vier Seiten aus dem goldenen Evangeliar Karls
des Kahlen eröffnen das Werk; es folgen 12 Blätter der
Maler=
ſchulen auf der teichenau und in Regensburg aus dem 10. und
11. Jahrhundert. Was in dieſen Blätern niedergelegt ift, läßr
ſich nicht beſchreiben. Farbenakkorde von jener Tiefe und
Strenge, wie ſie uns in manchen Emails der romaniſchen Zeit
entgegentritt, nüancieren ſich zu Harmonien von unerhörter
Feinheit des Ausdrucs. Ornamentale Viſionen, die in
urwüch=
ſiger Kraft und dröhnenden Gleichſchritt darbeiziehen, tragen in
größter Gelaſſenheit eine Welt von kleinem Leben. Wigürliche
Kompoſitionen, die wie das heißeſte Sehnen moderner Fünſuler
erſcheinen, geben ſich kindlich einfach ohne Zungenreden und
Prophetenium. Mit Recht weiſt Leidinger darauf hin, wie
un=
verſtanden fern uns jene Zeit im Ungewiſſen ſchroankt, die uns
als halb barbgriſch gilt und Meiſterwerke von ſo inbrünſtiger
Feinkeit und Größe ſchuf. Die Träger moderner Kunſt danken
dem Eindruck ſoſcher Arbeiten ihr Beſtes, mögen auch die
Nach=
beter jenſeits von Gut und Böſe ſein.
Die Publikation don Leivinger bringt Proben in erſter
Linie der deutſchen Buchmalerei bis zum 17. Jahrhundert herab.
Vereinzelt erſcheinen dazwiſchen Beiſpiele der burgundiſchen,
franzöſiſchen, italienifchen, niederländiſchen und engliſchen Kunſt.
Gegenüber den Beiſpielen aus romaniſcher Zeit hat alles
Jün=
gere einen ſchweren Stand. Mag es künſtleriſch noch ſo erleſen
te Ausmaß der Scele und des Strebens war nicht
den gleichzeitigen Tafelmalern verſchloſſen blieben, davon
erhal=
ten wir eine verblüffende Proße in dem künſtieriſchen Blatt des
Franzoſen Jean Forquei, das eine Gerichtsſitzung in Bendöme
unter dem Vorſitz Karl /II. darſtellt. Es waren noch Menſchen
von anderem Geiſt als wir, die ſolche Malereien zu ſchaffen der=
Haupt.
mochten.
Konzert.
in der Virtuoſität vervollkommnet hat. Die Vortragsfolge
ent=
hielt faſt ohne Ausnahme Werke, die an die Technik des Spielers
die allerhöchſten Anforderungen ſtellen, und Fräulein Kraus
wurde dieſen in ſtaunenerregender Weiſe gerecht. Beſonders
Liſzts Mephiſtowalzer und die Schulz=Eilerſcher Bearbeitung
von Johann Strauß: „An der ſchönen blauen Donau” gaben
Ge=
legenheit, alle Seiten raffinierteſten Könneis zu beweiſen.
Die drei Tänze von Chopin und Schunianns Opus 6, die
Davidsbündlertänze, trug die Künſtlerin mit ſein durchdachtem,
originellem und unabhängigen Ausdruck vor. Jede Zeit wird
ja Werke älterer Kompaniſten in eigener Auffaſſung ſviedergeben,
und ſo fühlten wir hier viel Problcmatiſches, ſaſt allzu
Perſön=
liches, wie es modernſte Muſik bevorzugt, wiederklingen; alſo
nicht Chopin und Schyrmann im landläufigen Sinn. Am beſten
vertrug dies Schumaun, deſſen temperameitvolles, überſchäumen
des Jugendwerk den Zwieſpalt der in ihm vereinten Floreſtan=
und Euſehius=Naturen wiederſpiegelt, und deſſen Wiedergage
ſtets intereſſierte und feſſtlte. Beſonders die priſchen Stellen
klangen wundervoll; die ſtarke rhythmiſche Ungebundenheit, die
der ausdruckstollen Phraſierung oft die ihythmiſche Faßlichkeit
opferte, liegt iur Vortragsſtil der Spielerin. Bei Chopin erſchien
dieſe Auffaſſung zuweilen etwas gewaltſam, zu wenig
liebens=
würdig, tanz= und gefühlatmend. Wir hoffen, daß eine ſo
be=
deutende Virtuofin wie Fräulein Kraus mit ſolch ſtarkem, ernſten
und perfönlichen Ausdrucksillen künſtleriſch noch zu größerer
Abklärung und zur Ueberwindung des allzu Eigenwilligen gelangt.
Die Hörer nahmen die vorzüglichen und eigenartigen
Lei=
ſtungen mit großem Intereſſe auf, Beifalls= und Blumenſpenden
waren reich und nötigten die Künſtlerin nach ihrem reichen
Pro=
gramm noch zu Zugaben. Vor einem Konzertſaal, unter den
gleichzeitig mit viel ieräuſch Kegel geſpielt wird, kann eigentl:
nur gewarnt werden. Immer wieder tritt uns die Darmſtädter
Konzertſaaluor bor Augen, wenn die Unvollkommenheiten der
Räume unmittelbar ſtörend und beeinträchtigend wirfen.
Seite 4
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 4. Januar 1921
Rummer 3
dig gewacht babe. Wohl aus Furckt vi Strafe hat der Mann ſeinemt
Leben in Frankſurt a. M. dadurch ein Ende gemacht, daß er ſich
a=
hängte.
s.w. Nierſtein, 2. Jan. Platindiebſtahl. Von dem
Glag=
dach der Faßlagerhalle der Bömperſchen Weingutsverwalvung wurden
die Platmſpitzen der Blitzaſleiter im Werte von 80000 Mart geſtohlen.
Die mit einem Polizeihund verfolgten Spuren führten zu einem
Dach=
decher. Ob ſich der Verdacht beſtätigt, mutz erſt die weitere Unterſuchung
ergebent.
k. Laubach, 1. Jan. Möit dem beutigen Tage wurde das 1910
ge=
grüntete Alumnat oder Schülerheim aufgelöſt. Die Koſten der
Unterkaltung waren bei nur acht Inſaſſen zu hocß gewopoen.
Lich, 3. Jan. Um die Stelle des Berufsbürgermei
ſers bewarben ſich ſechs Kandidaten. Drei dabon ſind Licher, vnn
denen einer bei der Stadt Bilbel als Skadtbaumeiſter angeſtellt iſt.
UInter den drei auswärtigfen Bewerbern befinder ſich ein Oberſtleutnant
a. D. aus Gießen, ein Stadtſekretär aus Ofſenbach a. M. und ein
Stadt=
ſetretär aus Friedberg. Die von der geſamten Wählerſchaft
vorzuneh=
mende Wahl, die wir ziemlicher Geviſiheit eine Stichwahl im Gefolge
haben dürfte, findet vorausſichtlich ſchon am 16. Januar ſtatt.
k. Aus Oberheſſen, 1. Jen. Die Nutzbarmachung der
Waſſerkräfte beginnt in unſerem Kreiſe greiflere Geſtalt
anzu=
neburen. In dem pbeuon Feldotal ſoll nach dem jetzt fertingeſtellten
Plan die Felda zwiſchen Ermenroh, Schallenl uſen uud Eyrinas;aalſen
in ein Rohr gefaßt werden. Am Ausfluß des Rohrc3 werinn die
Tur=
binen aufgeſtellt. Drei Mühlen werben den größten Teil des Jahres
ihre Waſſerkraft einbüßen. Sie ſollen entſclädigt hzw. mit elektriſcher
Kraft verſehen werden. Das Profort ſieht den Auſchluß an die Zentrale
Wölfersheim ver. Die Koſten belaufen ſich auf rund zwr: Mcillicmen
Mark. Vorausſichtlich ſoll im Sommer mit den Arheiten bennen
mevden. — Für die Errichtuug ven Kriegerdankwälern
ſamnolten die Kriegervereine der (emeinde Que kbein 7000 M7k.,
Ex=
menrcd 4000 Mk. und Hattenrod 3500 MNr.
— Rleine Nachrichten aus Grffen. In Eießen hat ein aut
Giſier=
bahnhof beſchäftigter Vorarbeiter aus (iberiel5 719 Mark für Steuern
und 1825 Mark für Krankenkaſifni
tr iu Auſtrage ſeinerr
Kaſſeler Firma ſeinen Mitarbeit rn sbzug), und 7100) Mark Leimgelder
unterſchlagen und das Gelb in lieber
FfeAſichrf:
Fraikfunt
kurih=
gebracht. Er hatte ein Menatsterdi nſt hon 136—1471 Mark und tar
ſelbſt nicht in Not. Das Scköffensetict derurtei
mi zu 1 Jahr
3 Monaten Gefüngnis, erkanute ihm die bürgerlicle; Ghrenrcdie auf
die Dauer von drei Jahren ab und ließ ihn ſoſort verſaften. — Im
Kre:s Groß=Gerau brachte der Kreisobfertag für die Kriegsb=ſ
hä=
digten und Kriegshinterbliebenen einen Reinge inn von faſt 2200 Mk.
In Worms ſind im Jahre 1920 825 Ehen geſckloſſen worden, da3
Dopbelte des Jahres 1910 (425). — Drr Kaſpar Keller bedauft
fich füir die Glüdkwünſcke und bemerkt Lazu launig: „Am drilten
Weih=
nacktsſeiertage — Da wurd’ ich 85 Jahr. — Welch ſchönes Alter hör”
ich ſagen — Allein das iſt doch gar hicht irahr. — Viel ſchöner wwür” es
umgekehrt, — Wenn ich jetzt 58 mi
Vii leidrer tüür: des Alters
Bürde — Und auch das Leben noch uns Fri
Iin Mensheim
ſind urnerhalb ſechs Wochen dier Frauen geſteißen, die an Lebeusjahren
die ſtattliche Zahl von 228 Jahren zuſammenbiachten. Die älteſte
da=
von erreichte ein Alter von 85 Jahren, während die jüngſte 72 Jahrs
alt war.
Der Kartoffelkrieg in Hofheim.
* Die bedauerlichen Vorkommniſſe bei der Zwangsbeitrei
bung von Kartoffeln in Hofheim hat zin Abg. Nuß Aulaß
zu folgender dringlichen Anfrage an die Regierung gegeben:
Die ungefähr 2500 Einwohner zählende Jandgeieinde Hofßeiu i. R
hat im Heubſt 1920 rund 30000 Jentner Kartoffeln nach auswärts
ab=
gegeben darunter 8000 Lentner Vertraz karteffeln für die
landwirt=
ſchaftliche Zentralgenoſſenſchaft in Darucſt:2. 4eichmoßl wurde ſeitens
der Darmſtädter Behörde die Zwangsbeireißung von Kartoffeln
ver=
fügt. Am Mittvoch, den 22. Dezember 19.31, kulttde Fon einer Eintlichen
Stelle in Darmſtadt ein Verkreter nach Hofüeim i. R. emſaudt, welcher
zunächſt die landwirtſchaſttreihende Bevölkerung bezw, deren Vertreter
um fre willige Abgabe von Kartoffeln zum Preiſe von 20 Mark den
Zentner erſuehte. Es gclaug auch in der Tat, am 22. und 23. Dezember
insgeſamt 448 Zentner Kartoffeln freiwildig von den Bauern Hofheims
zum Preis von 20 Mark den Zentner zu erhalten. Die Bauernſchaft
Hofheims glaubte, damit ihrer Ablieſerungsdflicht günzlich genügt zu
haben. Glleichwohl erſchien ant 24. Dezember ein Auto aus
Darm=
ſtadt mit dier Arbeitern, weſche mit Hilfe der in Hofheim
liegenden Strpmivache (12 Mann Sickerheitspolizei) Bei drei
Hof=
heimer Landwirten gewaltſam insgeſamt 55 Zentner Kartoffeln
re irierten. Man mag über die Verccnigung dieſer Requirierung noch
verſchiedener Meinnng ſein. Aber am 29. Dezeurber erſchien von
Darm=
ſtadt wieder derſelbe Kraftwagen in Hofheim i. R. mit vier
Mann, weliſe unter Zuhilfenahme der Stromwache erneut
zwangs=
weiſe Kartoffelu r=quirieren wollten. Die Bevölk=rung Hefheims 1ieß
dies jedoch nicht zu, weil ſio der Aiſicht war, jetzt genun Kartoffeln
ab=
geliefert zu haben. Zur großen Ueberraſchung der geſamten
Bevölke=
rung Hofgeius kamen am 50. Dezeuber hier Autos von
Darm=
ſtadt an mik zirka 70 Mann der Sicherheitspolizei in
Darmſtadt mit einem Hauptmann an der Spitze. Die Mannſchaft war
nrit Karabigern bewaffnet und hatte ein Maſchinengeiuehr bei ſich. Der
Zweck des Kommens ſwar wiederum, Kartoffeln goaltſam zu
requirie=
rent. Die Landwirte Hofheins erbeken gegen dieſt Art des Vorgehens
(inſpruch. Der Vevölkerung hatte ſich eine große Erregung bemächtigt.
Es gelang den beſonn euen Führern der Baueruſckaft in Hofherm
fol=
gendes Uebereinkommen mit den Herren aus Darmſtadt nu
tref=
fen: Es wurde die mitgebrechte Sicherheitspolizei mit ihren Waffen auf
Anfuchen der Vauernſchaft aus dent Dute zurückgezuge. Die Landwirte
lieferte: freiwillig noch insgeſamt 133 Zentner Karteifelu ab.
Bezülg=
lich des Preiſes wurden 25 Mark für den Jentner feſtgeſetzt und weiter
vereinbart, daß auch die früher abgelieſerten 448 Jentner Kartoffeln ner
25 Mark prn Zentner berechuet werden ſollten. Daraufhim zogen= die
bcwaffneten Mannſchaften wieder ab.
Abg. Nuß fragt an: 1. Sind der Regierung die geſchilderten
Vor=
gänge bekannt? 2. Auf Grund m=lcher Tejerdulrgen oder behördlichen
Verfügungen iſt in Gaſheim i. N. ein= Zwangsbeitrcibung von Kaxtoffeln
erfolgt? 8. Was ged kt die Regierung zu tun, ui in Zukunft
der=
artige die Landbevölkerung aufregenden Vorgänge im Intereſſe der Nuhe
und öffentlichen Sicherheit zu verhindern?
Reich und Ausland.
k. Ehringshauſen bei Wetzlar, 1. Jan. Zu furchtbaren
Ausſchreitungen iſt es hie” wührend der Neujahrsnackt g
kom=
men. Junge Leitte, die zum Teil in den Bercerken beſchäftigt ſind,
latten ſich Dynamit, Handgrauaken und dergleichen Dings zu verſiharfen
gewußt und ſuchten damit Rache gegen die Leute aus;uühen, die dem
tnochenlangen Unfug der Jugend entgegengetreten warcn. An der
Bür=
germeiſterei, in der auch der Bürgermciſter woßut, brachten ſie eine
DDynamitpatrone zur Entz:indung; Haus=ingaug, Flur und Treppe ſind
furctbar zugericktet, aſle Feuſterſcheiben zertrümuert. Verletzt wurde
zum Glück niemand. Dem Peli iſergeauten warſen ſie eine
Stielbgud=
grangte in bas Zimmer; alle Möbel, Decke und Fußhoben ſind ſchyver
beſchädigt. Cinem Eattlermeiſter legten ſie einm Zhrengkörper in den
Hausflur, der vollſtändig zertrümmert wurde, ja diie Decke wurde
durch=
geſchlagen, die Türen einardrückt. Auch das Eishaus iſt amſcheinend
durch Dynatit ſchyver beſchädigt. Die Sicherheitspolizei traf uuch in
karſelßen Nacht eint und ſperite das Dorf ab. Der Kreisrat und die
rafen geſteri früh ein. Zwei Polizei=
Bolizelbehörde aus
hunde verfo gten die Spur bié zur Dill. Mehrere Pcſonen, muuter
ein ehenmalige: Feldt=Bel, wurben verhaftut. Scctia Mann Zivo
patrouilſteren fortgeſetzt das Dorf ab und haben die Efcidigten (
bäude abgeſperrt. Den Sanden ſchätzt wan auf 100 000 Mk.
Mannhrin, 3. Jan. (Wolff.) Mord. In der Nacht vom 1
Ja=
nuar, morgens gegen 2 Uhr, wurde der ledig= Schloſſer Jakoß Schmidt
auf der Straße durch Meſſerſtiche in den Unterleib und die Herzgegend
ein. Der Täter iſt
ſchwer verletzt. Der Tod trat auf der
St=
noch unbekaunt, ebenſo die Urſache, aus der heraus die Tat verübt
wurde.
Zweibrücken, 3. Jan. (Wolff.) Bei,der Verfolgung
Pir=
maſenſer Schieber auf dem Bahnhufe in Zweibrücken feuerte
cmer der flüchſtenden Schieber auf den ihn verfolgenden Beamten, ohne
ihn zu treffen. Die anderen Schieber fielen über drei meitere Beamten
her und mißhandelten ſie ſchnrr, worauf dieſe von der Waffe Cebrauch
3 tveitere
rmchten. Der Hauxttäter konute feſtgenommen ſerden und
Teilſtehmer ſind ermitt
Die Streikbewegung.
Frankfurt a. M., 3. Jan. (Wolff.) Die Arbeitnehmer=
Organiſationen der in den Schuhfabriken beſchäftigten
Arbeiter babe den Zuſatzvertrag zum Reichstifvcstrag füir die
Schuh=
induſtrie auf Ende Januar gekündigt. Gleichzeitig baben die
Arbeit=
chhmer=Orgger ſat’onen neute Forderungen eingereic”. Der
Hauptaus=
andes der deutſchen Schuh= und Suſäftcfabrikaniten ſuirr
ſche
fich voraueſictlieh, ie die Schuhfahrikantenzeitzng meldet, Mitte dieſes
Monat mit dieſen Forberungen befeſſen.
Vern, 3. Jan. (Wolff.) Der Buchdruckerſtreik in Bern,
St. Gallen und Genf iſt beendet.
Die franzöſiſche Note über die Abrüſtung und
die deutſche Antwortnote.
Berlin, 3. Jan. (Wolff.) Folgende Note der
fran=
zöſiſchen Regierung iſ a 31. Dezember dem deutſchen
Botſchafter in Paris und zucei durd) Vermittlung der hieſigen
fnanzöſiſchen Batſ=haft e. Austvärtigen Amte zugegangen:
„Nach dein Pratskol” von (5g vvm 3. Juli 1920 hat ſich die
Feutiche Mogis ung zirc” aliſtöndiger Ausfüß ung des Vertrages den
Verfarlles hertfitwret, i. ſamm zur (mmfinung der (inwnhneruehren
uind der Sicherkei--iwlixei zu färrehen, 2. ſich ſuftet alle ii den Händen
der Zivilßevölkernug befi kittrit Mtaffen ubliefrrn zu laſſert, 3. ſofort die
notiendrgeit Alarmäkneen zu tirffei, ue dre militärtſhe allgereine
Dienſturfiihr nitzzichſaffen uin die Armse auf drr (rundlase de
lony=
friſtigen Dienits uu urganiſieren. 4. den All’icrten zum Zveche der
Ver=
ſtörung alle M.fin und alſes Kricgsg-rit das die rmt Vertrag
zugelaſſe=
neit Urngen =herſchreint, auszulicfern uriö brei der Lerſtörung bebilflich
ſ in. ic bündet Regierungen kahen dazegen eingewilligt, der
Zeitpunkt, bis zu ſpem bie Verurigrherung de Stärte der Reichswehr nuf
100 (,) Manu vrilendet iein nß, bis zum 1. Januau 1921
hinauszu=
ſduebent. Juf Auger ſick des Ablauzes der durch das Protokoll von Sog
fengsſetzten Friſten hat die frauzöſiſhe Negierung die Fflicht, folgendes
feſtzuſtellen:
Bis jetzt it der Koutrollkomuziſſion nur ein geringer Teil der
Maffen übergeben ſorden, die nach den Angaben des Rrichskommiſſars
für die Entwaffnung von der Zivilbehöllerung an die dentſchrn
Behör=
den gügelieſert worden ſind. Die im Protokoll von Spa vorgeſehenen
Veroflicſungen ſind folgſich in dieſem Punkte nicht gehalten zworden.
2. Der Reichskommiſſar für die Entwaſſnung hat der
Kontroll=
kommiſſion nuch nicht ofſiziell hen zeitonnk mitgeteilt, au dem die
Ab=
gale der Wafſun der Fitgeßrrwiehren ſtattzufinden hat. In ihrer Nots
har die deutfüe Regiex ing ſugar der Kuntrollkommiſſion utitgeteilt, daß
ſien (Einwohnerhhten in Nox”= und Mitteldeutſchllond ihre Waffen erit
zum März aögensumen werden 1:nndn. Trotz der wiederholden
An=
urdnungen der Kunrellk uniſſivn hat ſich die deutſche Regierung in
ioren Noten poſt 9. und 22. Dezemßer förmlich geweigert, die Ein.
vohnertehren unb andere ähnliche Formationen in Oſtpreußen und
Bohern u entwaffnen, inkem ſie erklärte, daß ſte ſich des Ernſtetz ihree
Entſchluſſes vvl bewußt ſei.
3. Die Cutwaffnung der Sicherheitspolizei iſt nicht brendet.
4. Die Auflöſung der Sichrrheitspolizei, deren Aufſchiebung bis zum
22. September die Allöierten in ihrer Nnte vom 22. Junt zugegeben
hat=
ten, hat nicht ſattgefunde. Ohne guich nur einte Friſt für dieſe
Auf=
löſung anzugehen, hat ſich die deutſche Regierung darauf b=ſchräuft,
gr=
gen die an ſie gerichtete Aufforderung der Kon’rvllkommiſſinn, die von
jeſer Verletzung der Beſtimmungen des Friedensvertrages und der
Not=
vom 22. Juni Akt nahm, an die alliierten Regierungen und an die
Borſekafterkenferenz zut appellieren,
Die Einwphnerinehrorganiſationen, zu deren Aufläſung die
alli=
jerten Negierungen errtſprechend dem Friedensvertrag von Verſailles
Deutſchland am 22. Juni aufgefordert hatten, beſtehen noch in
Oſtpreu=
zen und ir Bahern im Widerſpruch mit dem Artitel 177 des
Friedens=
vertrages. Sie ſtehen ſogar in Verbindung mit der Reichswehr.
6. Die Maßnahmen, die ergriffen worden find, um die deutſche
Eeſetzgebung mir den militäriſchnn Beſtimmungen des Vertrages in
Ein=
klang zu bringen, ſind unzulänglich. Das bereus verkindete Geſetz und
der neue, durch die dentſche Regierung vorgelete (eſetzunt vurf haben
der Kontrallkommiſſion zu zahlreichen Ausſtellungen Aulaß gegeben.
7. Die Ausli=ferung der überſ küſſigen Kriegsgeräte ift nicht
vollen=
det, und die deutſche Regierung weigert ſich insbefondere das von der
Kontrollkommiſſion geforderte Arkilleriematerial von Küſtrin und
Kö=
nigsberg auszulieſern. Andererſeits gibt as in den Depots der
Reichs=
wehrverbände Material, das Deutſchland behalten will, obzuohl keine
Beſtimung des Vertrages es dazu berechtigt
8. Wenn auch die Herabſetzung des deutſchen Hceres auf 100000
Mam nach den deutſchen Eiklärungen durchgeführt worden iſt (ohnz
daß die Kontrollkommiſſion dieſe Herabſetzung bisher hätte nadprüfen
können), ſo ſteht duch feſt, daß die deutiche Regierung zuecks Auflöſuug
bes alten Hceres die Alndicklingsbehörden weiter unterhält, deren
Be=
ſtehen den Beſtimnrngen des Friedensdertrags zurſu derläuft. (8 wird
ebeufalls ſeſtgoſtellt, daß hinſichtlich der Ausfüchrung der
Luftfauutsbe=
ſtimmungen des Vertrages deit durch die Kontrollkomtniſſivn erteilten
Weiſungen ein ſyftematiſcher Widerſtand endgegengeſetzt wird und daß
die Ablieſerung tutd Zerſtörung des Luftfahrtgeräts, die nach dem
Pro=
tofoll von Spa am 31. Auguſt hätten vollendet ſoin müſſen, noch nicht
beendet ſind.
Die Militärkontrollkonmiſſion bat ſchon jeut von der Nicktauflöſung
er Sicherheitspolizei Akt genomie. Under Voxbehult der ſonſtigen von
den Kontrollkomrmifſionen feſtgeſtellten Verſtöße gegen den Vertrag und
unb=ſchadet der Maßnahmen, die de alliſerten Negierungen aufgrund
des Friedensuertrages, der Note vorr Byulogne und des Protokolls von
Spa trefſen könnten, muß die franzöſiſche Regierung feſtſtellen, daß am
31. Dezember wefentlichr Bedingungen des Friedenspertages nidt
erfüillt ſind und daß die deurſche Regierung die Beſtimnungen des in
Si am 9. Juni underzeichmeten Abkomuens nicht genau beobachtet hat.
Die franzöſiſche Regierung nimmt, ſoweit ſie beteiligt iſt, ſchon jetzt Alt
von dieſen Verſtößen gegen die von Deutſchland feierlich übernommenen
Verpflichtungen. Die alliierten Negierungen werden iber dieſe
Ver=
ſtäße zu b=fiuden haben.
Als Autwort auf dieſe Note iſt der franzöſiſchen Botſchaft
folgende Mitteilung überfandt wvorden, mit der auch der
Bot=
ſchafter in Paris beauſtragt worden iſt, diefalbe der franzöſiſchen
Regierung zu übergeben:
In der Note vom 31. Dezeuber glaubt die frantzöſiſche Regierung
fefiſtellen zu müſſen, daß Deutſehlaud in einer Reihe weſentlicher Punkte
die im Friedensdertage und im Protokoll von Spa übernonmenent
Ver=
pflichtungen nicht erfüllt habe. Die deutſche Regferung bemeikt zu den
einzelien Punkten folgendes:
Zu 1. Durch das Schreiben dom 30. November 1920 hat die
Kom=
trollkommiſſion Mittflung davon erhalten, welche Waffen= und
Muni=
tionsb=ſtände augekauft, beſchlagiuhmt, freſwillig abgeliefert oder von
en Ouganiſationen gingemeldet worden ſind. Die angekaufter und
be=
ſch agnahmten Beſrände (413 Eeſchuitze, Mineſerfer, Flannnen= und
Granatcnwerfer, 2597 Maſchinenge vehr=, 761674 Gowehre und
Piſto=
len, 962000 Stück Maſchinengavehre und Geiuchrtsile) find bis auf
cinen verſckunindend geringen Reſt den Rreigſtellen der
Reidstreuband=
geſellſchaft übergehen worden, die das Material den Sütteizverken zur
Verſchottung zugeſührt und die Velege drrüber bereit bält. Alle
ab=
gelieferten Waffen ſind übr’gens b reits von den Scmmelſtellen zum
G=brauch un auglich geacht worden. Die Reichstreuhandgeſellſcheft
erhält beshalb bereits zerſtörtes, als Waffe nickt mehr vervendbams
Material zur Verſchrrottung. Der verſchwindend geringe Reſt, der auf
höchitens 500 Gewehre zu ſchätzen iſt, kommt in dieſen Tagen zur
Urber=
calx.
Zu 2. Die Selbſtſchutzoinauiſationen haben die angemeldeten
Waf=
feit zu eine grußen Teil bereits heute abgeliefert. Ende Januar wird
die Ablicferung im weſentlichen brendet ſein. Wenu in der Note vom
9. Deßember hreiter geſagt wird, die Entwaffnung der
SeEſtſchrtzorga=
niſation mit Ausnahue der baheriſchen und oſtpreußiſchen werde
vor=
behaltlich gauz unerwarteter Ereigniſſe im Lauſe des Februar beender
ſein, ſo iſt dies geſchehen, weil ſich bei den vielen Hunderten von
Orga=
uiſationen, die ſich üiber das ganze Land vertilen, die Durchfüihrung der
Maßnahmen im Einzelfall inner ettvas verzögern könnte. Die
Heut=
ſche Regicrnug hat nicht, wie die Note dom 31. Dezeyiher ſagt, die
Ent=
w ffnung der uſttreußiſihen und ba eriſchen Wehren vereigert; ſie
hat in ihrem Scweiben vom 9. Dezeinber ausdrücklich erklärt, daß ſie
nicht daran dente, ſich etlta in dieſer Hinſichſt der in Spa
übernom=
nreuen Verpflichtungen euitziehen zu wollen. Nur geſtatten es die
be=
ſorcheren Verhältniſſe m Oſtpreußen und Bayem nicktt, dort mit der
gleichen Schmalligkeit vorzugehen, wie in den übrigen Teilen von
Deutſchlnnd.
„u 3. und 4. hinſichtlich der Fragen der Sicherheitspolizei darf auf
das Schreiben vom 2. Janular vernieſen werden, mit dem die
dautſch=
ſtegierng die Noke der Militärcontrtilkomutiſſion vom 23. Dezember
beerutwortet hat. Iu der Entwaffnnug der deu ſchen Polizeikräfte iſt
im weſentlichen den Anforderlingen der Kuntrollkomriſſion bereits
ent=
ſprochent wordm, trntzd i dadurch die Fäßigkeit der Polizei, ihren
Auf=
gaben gerecht zu werden, namentlich in der 50=Eilometer=Jone, aber auch
an einer Reihe wichtiger Plätze des idrigen Deutſchlands, ernſtlich in
Frage geſtellt leird. Abweichungen don der vorgeſchriebenen
Bewaff=
nung beſichen nur inſofern, als noch eina geiniſſe Zahl von
Maſchinen=
geuuehren guſſer den für die Aamzerwagen zugeſtandenen zurückbghalten
zuorden ſind. Dieſes erklä=t ſich dadurch, daß die W8=ffen, durch die ſie
nach ten Anordnungen der Kommiſſion erſetzt werden follen, noch nicht
vollſtänd’g beſchafft werden konnten.
Zu 5. In den Schreiben an die Kontrollkommiſſion vvm 9. und
22. Dezeniher iſt dargelegt worden, daß die deutſche Regierung in dem
Beſtehen von Selbſtſchutzorganiſationen keinen Verſtoß gegen Artikel 117
des Fniedensbe rags zu erbliden dermag, daß aber ſolch
Oroaniſa=
tionen nuer als ein Notbshelf zu betradſten ſind und im eigen
7½.eſſe des Staates aufgelöſt wriden ſollen, ſphals es die Umſttn
meſtatten. Die Annahme, daß die baueriſchen Einvohnerwahren und
die oſtpreußiſche Orts= unnd Urenzwehr jetzt nuit der Meichsrehr in
Ver=
bidungen ſtänden, iſt iwig. Wie in dem Schreiben vom 22. Dezeib
mitgeteilt wurde, hat jede derartige Verbindung aufgehört.
Zu 8. Der ſt Stza überuommenen Verpflichtung, uwertiglich
Maßnahmen zuu Abſchaffung der allgemeinen Dienſtpflicht und zu der
Orgauiſation des Heeres auf der Grundlage langfriſtiger Dienſtzeit zu
treffen, hat die drutſche Regierung durch das Geſetz vom 21. Lug. 1920
getügt. Die allgemeine Wehrpflicht iſt abgeſchafft. Das Heer beſteht
au8 Berufsſoldaten, die für eine lange Dienſtzeit verpflichtet ſimd. Seine
Stärke und Zuſammenſetzung entſpricht den Beſtimmungen des
Frie=
densvertrages. Durch hen Endvurf eines neuen Reichswehrgeſetzes, in
dem das Geſetz vom 2. Auguſt aufgehen ſoll, iſt gleickwohl den von der
Kontrollkommiſſion erhebenen Bebenten in wuei Punkten Rechnung
getragen worden. Die übrigen Bedenken hat die deutſche Regierung in
cinem Schrafbert vom 19. Nobember eingehend wwiberlegt. Die
Einwen=
dungen, die in der Note der Kontvollkommiſſion vom 7. Dezember
uun=
mehr gegen den Ennvurf des Reichsvehrgeſetzes erhoben worden ſind,
unterliegen gegenwärt’g der Prüfung durch die zuſtändigen Behörden.
Zu 7. Die Behauptung, daß das überſchüiſſige Kriegsgerät des
che=
maligen deutſchen Heeres noch nicht vollzählig abgelieſert warden ſci,
werde beſtritten, was ſich auch daraus ergebe, daß nunmehr 50 000
Ge=
ſcnitze, wei. als 5 Millionen Getvehre, 60 000 Maſchineitg-wehre und
2000 Mineucrfer abgeliefert worden ſind. Die Kontrollkonmmiſſion
hat abe mehrfach über die Beſtimmungen des Friedensvertrags hinaus
die Ablieferung von (serät gefordert, daß man als Kriegsgerät für den
Ausbzu von Feſtungen brau hte. Dieſen Forderungen konnte nicht
eut=
ſprochen werden. Die Kommiſſion hat auch die mangelnde Berec tigung
einzelner ihrer Forderuingen auerkait und auf die Ausführung
ver=
zichtet. Außerdem gelſt das Beſtreben der Kommiſſion dahin, die
Be=
ſtände der Reickswhr in Inſtandſetzungsgerät und Erſatztcilen für
Nachrichten= und Pioniergerät aufs äußerſte zu boſchränken. Die
deut=
ſche Revierung wauß aber auf die Erlmltung gewiſſer Beſtände Wert
legen, einmal wvegen der beſchrrünkten Zahl von Fobvlken, in der
Heeres=
gerät hergetel!” werden darf, vor allem aber aus wirtſchaftlichen
Grün=
den, weil ſie ſonſt ſchon balb gezwungen ſein würde, anſtelle des ſetzt.
zerſtörten Matzerials zu erheblich höheren Preiſen neues zu ererben.
Sie wgt an, dieſe Fragen mit einer beſonderen
Sachverſtändigenkom=
aiſſion bei der Kontrollkommiſſion zu grörtern, um eine Löſung zu
finben, die den Intereſſen heider Teile Mecmung trägt. Die Frage des
Artilleriematerials der Feſtungen Königsberg und Küſtrin iſt in der
Nvie der Botſchafterkonferenz vom 24. Dzeuber eingehend erörtert.
Ueber die zur Ausrüſtung aller Feſtungen beſtimmten Ddengen an
Rampfmitteln und Pioiergerätſchaften wird in dieſen Tagen eine Nute
at die Borſchufterkouferenz gerichtet werden.
Zu 8. Die deutſche Regierung kann nuht zugeben, daß gegen die
noch beſtehenden Abwickſuugsorganiſationen des alten He res aufgrund
bes Friedensvertrages ein be ründeter Einwand erhoben werden kann.
Die Abwicklung der Geſchäfte iſt mit außerordentlicher Scmelligkeit voll=
R0xeit worden. Auch die ſoenigen nuch beſtehenden Behörden werden
mit dem 1. April 1921 verſchwunden ſein. Bei dieſen Behörden handelt
es ſich um zivile Orfaniſationen, die mit der Reichswehr in keiner
Verleindung 7. Ihre Aufgabe beſteht in der Erledigung gewiſſer
Ziechtsgeſchüfte, die im Intereſſe der Reichskaſſe und einzelner
Reiché=
ange iger nichtt vernachläfſigt werden dürfen und an deren
ordnungs=
möfir Bearb=itung auch die alliierten Regierungen und deren
Stonts=
ang hürige intereſſiert ſind. In ausführlichen Noten und wiederholten.
B=ſprrchungen iſt die Kontrollkommiſſion über alle Einzelheiten
aufge=
klört myrd. Zurzeit ſind neue Beſprechigen im Gnange, in denor
feſtgeſtellt werdm ſoll, ob gewiſſe Liſten und Pawiere des alten Heeres,
Sze längſt nicht wür auf dem Laufenden gehalten werden, etwa zur
Erleisteruug einer Mohiliſierung bienen könnten. Dieſe Schr’ftſäücke
ſind ſelbſtvertäudlich nicht zu einem ſolchen Zvecke aufgehoben ſondern.
deswegen, ril die Zivilbohörden ihrer zur Beabeitung von
Verſor=
cuugsnufprihen bedürfen. Die deutſde Regierung gtreiſelt nicht daran,
daß es auch gelingen wrd, die Kontwollkomnmifſion von der völligen
Unchrau tſbarkeit dieſer Schrriftſwiche für Mebilmochyingeztecke zu
über=
zeugen und zu einer Verſtändigung mit ihr zu gelangen.
Ein Widerſtand gegen die Vertragsbeſtimmungen über die Luftfahrt
wird keineswegs geleiſtet. Die deutſch= Regierung ſah ſich aber in letzter
Zeit vor eine Reihe von Forderungen geſtellt, die ihrer Ueberzeugung
tach mit den Befrümmungen des Friedensvertrages nicht vereinbar find.
Sie bat der Koutrollkommiſſion und der Botſchafterkonferenz ihren
Standpunkt dargelegt und für zwei der wwichſtigſten dieſer Punkte die
Einſetung eines Schiedsgerichts vorgeſchlagen. Außſerdem lat ſie bei
der Konniſſion und der Botſckafterkonferent einte Beiprednuig des
ganzen Komplexes der ſrrittigen Fvagen zwiſchen diplomatiſchen uund
Fvertretern beider Teile angeregt. Eine Antwort hat ſie
disher nicht erhalten. Was die Ablieferung des
Luft=
fahrtgerätes angeht, ſo kann es ſich bei den noch vorhandenen
Rückſtänden nur um verhältnismäßig ganz geringe Mengen handeln
Die deutſche Regierung bietet alle Mittel auf, um Material, das noch
im Layde verſteckt ſein könnte, ausfindig zu machen. Es dürfte de
franzöſiſchen Regierung auch bekonnt ſein, daß der Reichstag buz vor
Weicmackven ein Goſetz angenommen hat, das dieſem Zwecke dienen ſoll.
Gegenüber den von der Botſchafterkonferenz heuvorgehobenen
Fäl=
len, wo Deutſchland wirklich oder vermeintlich hiter den
Anfovderun=
gen des Protokolls von Sya zurüickgeblieben iſt, weiſt die deutſch=
Regie=
rung darauf hin, wieviel ſeit der Unterzeichnuna dieſes
Protokolls geleiſtet wrden iſt. Sie glaubt ſagen zu können,
daß wiemand damals ſolche Leiſtungen zur Erfüllung der geſtellten
For=
derungen für nöglich gehalten hat. Sie wird mit aller Kraft bemüht
ſei, den übernontmenen Veriflichtungen vollends zu genügen. Dag
Ziel, Deutſchland wehrlos zu machen, das die alliierte
Regierungen mit den militäriſchen Beſtimmungen des Vertrages von
Verſailles verfolgt haben, iſt aber tatlächlich ſchon erreicht.
Die deutſche Regi ung möchte nicht annehmen, daß mit dem Protokoll
von Sie Unmögliches von Deutſchland verlangt
wer=
den ſollte. Die buckſſtäbliche Erfüllung hat ſich als unnöglich erwieſen:
das Mögliche iſt geſchehen. Wenn die franzöſiſche Negierung
in der Note vom 31. Dezember feſtzſhellt, daß Deutſchlauds Zuſage von
Spa nickt ſtrikte erfüllt worden ſei, ſo verweiſt die deutſche Regierung
darauf, daß nach den eigenen Worten der Alliierten vielmehr geprüft
inerden ſoll, ob ſie lohal den Beſtimmunggen nachkam. Die deutſche
Regierung kann von ſich ſagen, daß ſie in voller
Lohalität ihr Beſtes getan hat.
Die Entwaffnung Deutſchlands.
Der Bericht Fochs.
Paris, 3. Jan. (Wolff.) Wie der Temps meldet, liegt
der Bericht des Marſchalls Foch über die Entwaffnung
Deutſchlands ſeit dem 31. Dezember den alliierten
Regie=
rungen vor, die ihn jetzt eine Prüfung unterziehen Marſchall
Foch teilt die Ziffern des von der deutſchen Regierung
übergebe=
nen und zerſtörten Materials mit, ſowohl im Augenblick des
Waffenſtillſtaudes als guch bei der Ratifizierung des Vertrages
von Verſailles. Danach wurden im ganzen 41000 Kanonen, mit
den Erſatzrohren 7000 Kanonen, zerſtört, ferner unter
Hinzu=
rechnung der Erſatzläufe 163000 Maſchinengewehre, 2800 000
Haudfeuerwafſen, 25 00) Flugzeugmotore und 16 000 Flugzeuge.
Die Fälle der Nichterfüllung des Friedensvertrages und des
Ab=
konimens von Spa erſtrecken ſich insbeſondere auf die
Aufrecht=
erhaltung der Einwohnerwehren in Bayern und Oſtpreußen und
auf die ungenügende Zerſtörung der Feſtungswerke an der Oſt=
und Südgrenze des Deutſchen Reiches ſowie auf die Organiſation
der Sicherheitspolizci.
Der Temps fügt hinzu, daß die franzöſiſche Regierung vor
Abfendung der Note an Deutſchlanb die Xlliierten davon in
Kenntnis geſetzt habe.
Note der Botſchafterkonferenz über die
Ausſtattung der Polizei.
Berlin, 3. Jan. (Wolff.) Die
Botſchafterkonfe=
renz richtete am 31. Dezember folgende Note an die deutſche
Friedensdelegation in Paris:
Am 4. Dezember überſandten Sie der Konferenz eine Rote,
in der die deutſche Regierung erklärt, an der Anſicht feſthalten zu
müſſen, daß die Ausſtattung der Polizei mit
Luftfahr=
gerät weder gegen den Vertrag von Verſailles noch gegen die
Abmachungen von Spa verſtoßen würde. Ich beehre mich, Ihnen
mitzuteilen, daß die Konferenz nach ernenter Prüfung der Frage
nur in aller Form die früheren Entſcheidungen aufrecht erhalten
lann. Das Beſiehen der Luftpolizei ſieht offenbar im
Wider=
pruch zu Artikel 198 des Vertrages und die Bildung von
Ausbildungsgeſchwadern für die Polizei würde dem Abſatz 3 des
Artikels 162 direkt zuwiderlaufen. Außerdem ſtellten die
alliier=
ten Regierungen in der Note vom 22. Juni bei der Erteilung der
Genehmigung zur Vermehrung der deutſchen Polizei die
Be=
dingung, daß dieſe mit Bewaffnung verſehen würde, die ihrer
Aufgabe zu entſprechen habe, und die von der Kontrollkommifſion
zu beſtimiwen ſei. Die Kontroßkommiſſion traf genaue
Beſtim=
mungen über dieſe Bewaffnung. Die Ausſtattung mit
Flug=
zeugen iſt dabei niht vorgeſehen. Die Konferenz ſieht keine
Ver=
anlaſſung, die Reviſion dieſer Entſcheidung anzuordnen.
Rummer 3.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 4. Januar 1921.
Eerte 2.
Die deutſche Note über die Beſtüchung
der Feſtungen abgelehnt.
Berlin, 3. Jan. (Wolff.). Der deutſchen
Friedensdele=
gation in Paris iſt am 31. Dezember folgende Note der
Bot=
ſchaftertonferenz zugegangen:
„Am 4. Dezember überſandten Sie der Konferenz eine Note,
in der die deutſche Regierung ſich gegen die Entſcheidung wendet,
die die interalliierte Militärtontrollkommiſſion über die Werke
und die Beſtückung der Plätze getroffen hat, die
Deutſch=
land nach Artikel 126 des Vertrages von Verſailles an der
Nordſeeküſte unterhalten darf! Ich beehre mich, Ihnen
mit=
zuteilen, daß nach gründlicher Prüfung der Frage die
Botſchafter=
konferenz die Beweisführung der deutſchen Regierung in keiner
Weiſe weder in den Grundlinien noch in Einzelheiten, gelten
laſſen kann. Die Konferenz beſchloß daher, die Entſcheidungen
der Kontrollkommiſſion unverändert aufrecht zu erhalten. Die
alliierten Mächte erwarten, daß unter dieſen Umſtänden, die
deutſche Regierung ſich nicht läuger der Ausführung der
Entſchei=
dung widerſetzen wird, die nur die genaue Antvendung einer der
militäriſchen Beſtimmungen des Friedensvertrages darſtellt.
Die deutſche Regierung hat in Ausführung der
Beſpimmun=
gen des Artikels 196 des Friedensvertrages den interalliierten
Ueberwachungsausſchüſſen Liſten über die am Tage des
Inkraft=
tretens des Friedensvertrages vorhandenen befeſüigten Werke,
Anlagen und feſten Armecplätze der Nordſceküſten, ſowie über die
Zuſamnienſetzung der Beſtückung diefer Werke übergeben. Die
interalliierte Militärkontrollkommiſſion hatte darauf unter den
vorhandenen Anlagen und Armierungen willkürlich, eine
Auswahl getroffen und die durch den Vertrag gewährleiſtete
Bei=
behaltung eines großen Teiles gerade der wertvolſten und
mo=
deruſten Verteidigungsanlagen und Armierungen, insbeſondere
der Eiſenbahnbatterien ſowie Armierungsbatterien
abge=
lehnt. In der Note vom 4. Dezember, deren abſchlägige
Be=
antwortung vorſtehend mitgeteilt dird, hatte die deutſche
Regie=
rung die Botſchafterkonfernz erſucht, die Angelegenheit
ihrer=
ſeits zu prüfen und die Kontrollkommiſſion anzuweifen, ihre dem
Vertrag nicht entſprechenden Anordnungen aufzuheben.
Sie hatte ſich hierbei auf den Wortlaut des Urtikels 1996 berufen,
wonach alle befeſtigten Werke, Anladen und feſten Seeplätze der
Nordſeeküſte, die als zur Verteidigung beſtimmt gelten, in dem
Zuſtand am Tage des Inkrafttretens des Friedensvertrages
ver=
bleiben dürfen. Da die interalliierte Militärkontrollkommiſſion
in der Beweglichkeit einzelner Geſchütze den Grund zur
Ableh=
nung ſehen zu müſſen glaubte, hatte die deutſche Regierung
über=
dies ſich bereit erklärt, einzelne dieſer Geſchützefeſt
einzn=
bauen, um dadurch dieſen Grund zur Ablehnung zu beſeitigen.
Oberſchleſien.
Das Reglement für die Volfsabſtimmung.
Breslau, 3. Jan. (Wolff.) Die Breslauer Zeitung teilt
in ihrer Montag=Morgenausgabe mit: Die interalliierte
Kommiſſion in Oppeln faßte gemäß der ihr in der
fran=
zöſiſchen Antwortnote vom 27. Dezemiber zugedachten Aufgabe
bereits ein Reglement für die Volksabſtimmung in
Oberſchleſien und dürfte es in den nächſten Tagen amtlich
veröffentlichen. Aus zuverläſſiger Quelle erfährt die genannte
Zeitung über die wichtigſten Punkte des
Abſtimmungsregele=
ments folgendes:
Als Stichtag für die nicht in Oberſchlefien geborenen,
aber dort wohnenden Abſtimmungsberechtigten gilt der 1.
Ja=
nuar 1905. Von den in Oberſchleſien wohnenden, aber nicht dort
geborenen Abalen ſollen alſo nur die das Recht haben, an der
Abſtimmung teilzunehmen, die ſeit 16 Jahren nnunterbrochen
in Oberſchleſien tpohnen. Nach dem Friedensvertrag ſoll dieſer
Stichtag nicht vor dem 1. Januar 1919 liegen. Die
Abſtimmungs=
berechtigten werden in vier Kategorien eingeteilt, nämlich: 1. in
Perſonen, die in Oberſchleſien geboren ſind und dort leben: 2. in
Perſonen, die in Oberſchleſien geboren, aber dort nicht anſäſſig
ſind: 3. in Perſonen, die außerhalb Oberſchleſiens geboren ſind,
aber dort feit 1904 oder einem früheren Zeitpunkte
ununter=
brochen wohnen; 4. in außerhalb Oberſchleſiens ſvohnende
Per=
ſonen, die dort am 1. Januar 1904 wohnten, den Wohnſitz aber
infolge Ausweiſung durch die deutſchen Behörden aus dieſem
Gebiete nicht beibehielten. Dieſe Einteilung — ſagt das
Regle=
unent — erfolgte mit Rückſicht auf die Aufſtellung der
Stimm=
liften je nach der Art der Ausweiſe, die die Stimmberechtigten
zum Nachweis ihrer Berechtigung zur Eintragung in die
Stinnn=
liften vorzulegen haben. (Zum letzten Punkt bemerkt die
Bres=
lauer Zeitung: Tatſächlich gab es niemals Ausweiſungen aus
Oberſchleſien. Zwar kam eine Anzahl von unſerem Standpunkte
aus bedauerliche Verſetzungen von Beamiten im Intereſſe des
Dienſtes vor. Im übrigen gab es aber in Preußen und in
Deutſchland niemals eine Geſetzeshandhabe dafür, Bewohner
irgendeines Landesteile3, alſo Reichsdeutſche, auszuweiſen.)
Je=
der Skimmberechtigte ſoll in der Gemeinde abſtimmen, in der
er am 1. Dezember anſäſſig war, oder, wenn er nicht im
Abſtim=
mungsbezirk anſüſſig iſt, in der Gemeinde, in der er geboren
wurde. Die Ausgewieſenen ſtimmen in den Gemeinden ab, in
denen ſie anſäſſig ſaren, als ſie aus dem Abſtimmungsgebiet
ausgewieſen wurden. Weiter beſtimmt das Reglement, daß
Gutsbezirke, die weniger als 100 Einwohner beſitzen, mit der
Nachbargemeinde dieſelbe Wahlurne benutzen. Gutsbezirke, die
bis 600 Einwohner beſitzen, aber ſpeder einen eigenen
paritäti=
ſchen Ausſchuß, noch ein eigenes Wahlbureau beſitzen, ſollen
be=
züglich der Wahlvorbereitungen der Nachbargemeinde
angeglie=
dert werden. Wenn man bedenkt, daß das Abſtimmungsergebnis
der größten Stadt ebenſo für ſich feſtgeſtellt wird, ddie das des
kleinſten Dorfes, das etwa einer Stadt vorgelagert iſt, ſo iſt dies
durch nichts gerechtfertigt und bedeutet nur ein Nachgeben
gegen=
über den polniſchen Wünſchen.
Ueber die Zeit=und Friſtfeſtſetzung beſagt das
Re=
glenzent, daß am 10. Januar die interalliierten öireisbureaus und
vom 10. bis 14. Januar die paritätiſchen Gemeindeausſchüſſe
ge=
bildet werden. Mit dem 14. Januar beginnt eine dreiwöchige
Friſt für die Eintragung in die Stimmliſten am 1. Februar
abends iſt Schluß der Eintragungsfriſt. Am 6. Februar beginnt
die Auslegung der vorläufigen Liſten und die zwölftägige Friſt
für die Einreichung von Einſprüchen. Am 3. März, abends
6 Uhr, läuft die Friſt für die Entſcheidung der interalliierten
Bureaus über die Einſprüche ab. Am 8. März fällt die
Ent=
ſcheidung der interalliierten Kommiſſion über die Einſprüche.
Die Wahltage, beſagt das Realement, werden durch die
interalli=
ierte Kommiſſion ſpäter bekannt gemacht. Die Bekanntmachung
ſoll, wie das Oppelner Amtsblatt der interalliierten Kommiſſion
erklärt, rechtzeitig geſchehen. Hiernach kann die Abſtimmung
alſo nicht vor Mitte März erfolgen.
Das genannte Blatt betont, man ſehe aus den Stichproben,
daß das Reglement den aus verſchiedenen Veröffentlichungen
bekannten Wünſchen Korfantys über alles Maß
entgegen=
komme.
Aus dem beſetzten Gebiet.
Abgelehnte Forderung der Beſatzungstruppen.
Landau, 3. Jan. (Wolff.) Der Stadtrat von Landau
lehnte das Erſuchen der franzöſiſchen Militärbehörden um
Vornahme einer Reihe von Erweiterungen an dem
Sol=
datenheime mit einem Koſtenaufwand von 30000 Mark ab
da die Stadt nach dem Artikel 8 des Rheinlandabkonamens nicht
verpflichtet iſt, für die Einrichtung von Soldatenheimen
auf=
zukommen.
Die Abfindung des ſächſiſchen Königshauſes.
T.U. Dresden, 3. Jan. Wie aus guter Quelle verlautet,
hat ſich der Vertreter des früheren ſächſiſchen Königshauſes, der
Juftizrat Dr. Eibes, nach Sybillenort begeben, um dort mit dem
König die Frageder Abfindungdes Königshauſes
zu verhandeln. Die Beratungen hierüber nähern ſich ihrem
Ab=
ſchluß; die Regierung hat ihre Vorſchläge dem Königshauſe
unterbreitet, das aber, wie verlautet, weſentlich höhere
Forde=
rungen ſtellt. Die Regierung bietet außer einer Barabfindung
das Schloß Moritzburg, ſowie einen Teil des Silberſchmucks und
der Edelſteine aus den Königlichen Sammlungen an. Die
Be=
ratungen werden demnächſt abgeſchloſſen.
Griechenland.
London, 3. Jan. (Wolff.) Havas. Aus Athen wird
gemeldet, daß der Rücktritt des Leiters der griechiſchen
National=
bank, Zaimis auf Verlangen der Regierung erfolgt ſei.
Zaimis habe geſtern ſein Rücktrittsgeſuch eingereicht. Er werde
wahrſcheinlich durch den bekannten Deutſchenfreund
Maxos=
mos erſetzt werden. Im Zuſammenhang mit diefer Meldung
wird eine von der Times veröffentlichte Nachricht erwähnt, daß
ſich die griechiſche Regiewng der 200 Millionen Drachmen:
be=
mächtigt habe, die als Reſtſaldo des von den alliierten
Re=
gierungen Griechenland gewährten Kredites noch bei der
Natio=
nalbank geſtanden hätten.
Athen 3. Jan. (Wolff.) KönigKonſtantin bereitet
ſich zu einer Reiſe nach der Front bei Smyrnawpor, die im
Laufe des Januar erfolgen ſoll. Inzwiſchen beſchäftigt ſich der
König eingehend mit innerpolitiſchen Angelegenheiten,
insbeſondere mit der Neubildung des Kabinetts. Dieſe
Neu=
bildung ſoll nach dem Zuſammentritt der Kammer und Wahl des
Präſidenten ſtattfinden. Der König hat in den letzten Tagen
zahlreiche politiſche Perſönlichkeiten, insbeſondere die früheren
Miniſterpräſidenten, um ihren Rat geſragt.
Fiume.
Rom, 3. Jan. (Wolff.) General Ferrari und die
Ver=
treter von Fiume haben am 31. Dezember in Abbazia ein
Abkommen unterzeichnet, in dem es heißt, daß Fiume ſich,
um ein militäriſches Vorgehen gegen die Stast zu vermeiden,
dem Vertrage von Rapallo unterwerfe. General
Cavag=
lia wird eine Amneſtie ausgenommen für geneine Vergehen,
erlaſſen. Die Inſeln Veglia und Arbe werden von den
Legio=
nären geräumt. Die beiderſeitigen Gefangenen werden
ſo=
bald als möglich ausgetauſcht. Die Schiffe verlaſſen den
Hafen. Am 2. Januar wird eine Kommiſſion die
Wiederzuftel=
lung der dem italieniſchen Staate gehörenden Waffen=, Geſchoß=
und Materialbeſtände regeln. Die Legionäre verlaſſen
Fiume vom 5. Januar an in täglich drei Zügen, von denen jeder
mindeſtens 300 Mann faßt. Niemand darf Waffen aus der
Stadt mitnehmen. Die Legionäre werden in das Innere des
Landes gebracht. Zwei bewaffnete Bataillone Miliz dürfen
in Fiume bleiben. Die Militärbehörden, Abteilungen von
Cara=
binieri und Zollbeamte dürfen ſich auf Anfordern der Fiumer
Behörde in die Stadt begeben. Die Näumung der Inſeln
be=
ginnt am 5. Januar. Die Blockade wird ſobald wie möglich
aufgehoben. Vom 1. Januar an werden die Legionäre in den
Kaſernen zurückgehalten. Nach der Abfahrt der Schiffe und dem
Beginn der Abreiſe der Legionäre werden ſich die Truppen bis
an die Grenzen des „Corpus ſeperatum” zurückziehen.
Fiume, 3. Jan. (Wolff.) Entſprechend dem Abkommen
wurden die beiderfeitigen Gefangenen ausgetauſcht.
Die Mehrzahl der Legionäre iſt in die Kaſernen von Rom
zu=
rückgekehrt.
Rom, 3. Jan. (Wolff.) Die Gräfin Caſagrande
Gattin des beſten italieniſchen Fliegers, der im Kriege mehrfach
erwähnt wurde, und die ſelbſt die goldene Medaille erhfelt, wurde
lürzlich in Abbazia, wo ſie in einer Villa lebte, vekhaftet.
Man beſchuldigte ſie, mit dem Kommandanten der Regentfchaft
des Quarnero ſich telephoniſch in Verbindung geſetzt zu haben
in dem Augenblick, wo Cavaglia ſich anſchickte, in die Stadt
Fiume cinzurücken.
Irland.
Repreſſalien der Engländer.
Paris, 3. Jan. (Wolff.) Nach einer Blättermeldung ans
London haben die Militärbehörden in Cork infolge der letzten
Angriffe auf Polizeibeanite und Soldaten beſchloſſen und
öffent=
lich mitgeteilt, daß verſchiedene Häuſer in der Gegend
der Ueberfälle, die bei Middeltown und Giebe=Houfe
ſtattgefun=
den haken, mit ihren Möbeln verbranut werden ſollen.
Das iſt am 1. Januar 1921 geſchehen. Man hat den
Bewohmern eine Stunde Zeit gelaſſen, um ihre Habſeligkeiten in
Sicherheit zu bringen, doch mußten die Möbel zurückgelaſſen
werden.
Paris, 3. Jan. (Wolff.) Wie Daily Telegraph aus
Dublin meldet, iſt es den Neportern noch nicht gelungen, den
Aufenihalt von de Valera ausfindig zu machen. Seine Fran
verweigert jede Auskünft. Der allgemeine Eindruck iſt, daß,
wenn de Valera ſich in Irland aufhalte, die Regierung davon
unterrichtet ſei.
* Berlin, 3. Jan. (Tel. unſerer Berliner
Re=
daktion.) Die Verhandlungen der Regierung mit den
Sinn=
feinern ſind geſcheitert. Wie in London berlautet, ſoll der
Kriegszuſtand über ganz Irland ausgedehnt werden,
mit Ausnahme von Ulſter. Die Verhandlungen, um mit den
Sinnfeinern zu einem Vertrag zu kommen, ſollen fortgeſetzt
werden.
Letzte Nachrichten.
Berlin, 3. Jan. (Wolff.) Der Reichspräſident
richtete an den Sohn des verſtorbenen Reichskanzlers v.
Beth=
nann Hollweg folgendes Telegramm: „Mit dem Gefühl
leb=
hafter Trauer erhalte ich ſoeben die Nachricht von dem
unerwar=
teten Ableben Ihres von wir ſehr geſchätzten Vaters. Ich bitte
Sie und Ihre Angehörigen, die Verſicherung meiner aufrichtigen
und herzlichen Teilnahme entgegenzunehmen.”
Der Reichskanzler richtete an den Sohn Bethmann
Hollwegs folgendes Telegramm: „Die unerwartete Nachricht vom
Hinſcheiden Ihres Vaters betraf mich aufs ſchmierzlichſte. In
dem Verſtorbenen verehrte ich einen Mann von ausgezeichneten
Eigenſchaften, deſſen ganzes Denken und Wirken in langer
amt=
icher Laufbahn dem Dienſte des Volkes gewidmet war. Ihnen
und den Ihrigen möge zum Troſte dienen, daß alle, die Ihrem
Vater naheſtanden und einen Einblick in ſeine ſtaatsmänniſche
Tätigkeit gewannen, ſein Andenken ungetrübt durch
Partei=
meinungen in hohen Ehren halten werden.”
Vermiſchtes.
nung, daß die deutſche Sache ſiegen werde zur Befreiu
er. Welt.
Als man ſich in dieſer Hoffnung getäuſcht ſah und Deutſchland
zuſam=
mengebrochen war, erlahmte dennoch die Weiterwirkung in der
Linde=
rung unſerer Not nicht. Fortgeſetzt gehen größere und kleinere
Liebes=
gabenſendungen, von da ein. Auch am 2. und 3. Oktober d. J. twurde
zu gleichem Zweck ein Volksfeſt abgehalten, aus deſſen vorliegendem
Programm wiederum die treue Liebe zur alten Heimat ſpricht. Das iſt
deutſcher Geiſt, an dem ſich jeder Deulſche in der Heimat aufrichten kann.
Alle dieſe wackeren Frauen und Männer mögen ihren ſchönſten Lohn
hierfür in dem Bewußtfein finden, aus fernem Land ihren in ſo tieff
Not geratenen Volksgenoſſen in der alten Heimat öpferfreudig die
hilf=
reiche Hand gereicht zu haben. Aber auch der tiefempfundene Dank der
alten Heimat ſoll dieſen Braden nicht verſagt bleiben. Ebenſo ſei der
Freien Preſſe für Texas in San=Antonio ehrend und dankend
ge=
dacht
2.
Landwirtſchaftliches.
I Mannheim, 3. Jan. (Priv.=Tel.) Am heutigen Viehmarkte
wwaren aufgetrieben und wurden dro Zentner Lebendgewicht bezahitz:
90 Ochſen 700—1050, 20 Farren 700—900, 274 Kühe und Rinder 450
bis 1050, 50 Kälber 850—1200, 25 Schafe 500—700, 237 Schueine 1300
bis 1700. Das (heſchäft am Großviehmartte wuar mittelmäßig und
wurde ausverkauft; Kälber lebhaft und Schweine ruhig und überſtändig
Spiel, Sport und Turnen.
* Stockball. Das am 2. Januar, vormittags, in Frankfurt a.
M. ſtartgefundene Damenſpiel des Darmſtädter Hockey=
Kelubs gegen die Hockey=Abteilung des Turndereins 1860=Frantfurt a.
M. endete zu Gunſten der letzteren mit 3:1 Toren. Das Spiel wurde
leider von den Frankfurter Damen über Gebühr ſcharf durchgeführt.
Das Refultat desſelben kann gegenüber der bekannten Spielſtärke der
Damen vom Turnzerein 1860 als beſonders günſtig bezeichnet werden,
zumal ſich die einheimiſchen Damen im letzten Jahre beim Vorſpiel mit
12:0 Toren als geſchlagen bekennen mußten. Das Spielvermögen der
Damen des D.H.C. hat alſo recht erfreuliche Fortſalritte zu verzeichnen.
Heute, Dienstag, vormittags, ſpielt die Schülermannſchaft des
D.H. C. gegen diefenige Sportklubs 1880=Frankfurt a. M. auf dem
Golf=
platze. Die Schüilermannſchaft 1880 verfügt ebenfalls über ein glänzendes
Spielvermögen, doch darf man hoffen, daß Darmſtadt die in Frankfurt
beim Verſpiel erhaltene Scharte 7:1 wieder auswetzt. Am Nachmittag
desſelben Tages hat die Damenelf des D.H. C. die gleiche Elf des Epor:
klubs 1820 zu Gaſt. Diefe beiden ſpieltüchtigen Damenelf dürften ſi*ke
ein intereſſantes Spiel bieten. Der Beſuch dieſer ſportlichen
ſtaltungen des rührigen D.H.C. auf dem Golfplatze muß daher
beſonders empfohlen werden.
Schüler=Fußball=Propaganda. Am Sonntag,
Januar, vormittags 10.45 Uhr, findet auf dem Exerzierplatz
Schüler=Propagandaſpiel zwiſchen der 1. Schülermannſch
„Eintracht”=Frankfurt und der 1. Schülermannſchaft „Fußballverein 19
ſtatt. Beide Mannſchaften ſind im Fußball gut durchgebildet und dürfte
das Spiel der jüngſten Fußballer ſehr intereſfant werden. Das
ſoll den Zweck verfolgen, die Jugend ſür den Fußballfport noch
zu gelinnen und ganz beſonders die Eltern durch dieſes Spiel von d
geſunden Sport zu überzeugen. Das Darmſtädter Sportpublikum wir
durch Maſſenbeſuch Ausdruck geben, daß ſie unſerer Jugend das größte
Intereſſe entgegenbringt.
* Sportverein Olympia=Hahn. Am 2. Januar hat
ſich die 1. Mannſchaft die Mannſchaft des Sportvereins Olympia
Biebesheim zu einem Freundſchaftsſpiel verpflichtet. Auf ihrem
nunmehr auf 95 X67 Meter dergrößerten Sportplatz in Hahn konnte
ſich die Mannſchaft beſſer entfolten und konnte ſomit ihren Gegner mi
4:1 nach Hauſe ſchichen. Von den Weihnachtsfeiertagen ſind noch folgende
Spiele nachzutragen: (emania=Pfungſtadt 2.—Olympia=Hahn 1.
Germania=Pfungſtadt 3.—Olympia=Hahn 2., 2:0.
* Pfungſtadt, 2. Jan. „Germania 03” fuhr am Sonnte
nach Lorſch, um gegen „Olympia”=Lorſch das letzte Verbands
auszutragen. Nach durchiveg ſchönem überlegenen Spiel konnte
mania” mit 2:0 Toren als Sieger den Platz verlaſſen. „Olympia”=Lorſch
hat in ihrem Torwächter, der eine größere Niederlage verhütete, eine
Haupiſtütze. — Germania 2.—Olympia 2. 3:1.
* Pfungſtadt, 3. Jan. Bei herrlichem Fußballwetter trafen ſich
der über 1200 Zuſchauern am 2. Januar V. f. N.=Bürſtadt und die
Sp.=Vog. 06=Pfungſtadt. Das Spiel verlief in muſtergültzig
Weiſe und teilten ſich die beiden gleichſtarten Mannſchaften mit 2:2 d
beiden Punkte.
tr. Deutſche Turnmeiſterſchaften 1921.
plant, im Jahre 1121 in Leipzig am 3. Adril die Mciſterſchafte
an den Geräten in verſchiedenen Fomnei durch uführen. A.
Weitkämre ſind beſtmnt für Männer im Alter bis zu 40 Jahrenln
Zehnkampf, ein Vierkampf und ein Dreikampf, für äſtere Turner ein
Zehnkamsf, für Frauen ein Siebenkampf, Vierkampf und Dreitampf.
Beim Zehnkampf für Männer und die Aeiteren und beim Siabenkampf
für Frauen werden am Neck, Barren und Pferd je eine Pflichtübung
und zuei (bei de Frauen eine) Kürübung verlonat; dazu tritt eine
Kürfreiübung. Beim Vierkampf ſind zwei Pflichtübungen und zwei
Kürübungen an einem Gerät zu turnen, und zwar am Reck nder
Bar=
ren, oder am Pferd oder an den Ningen. Beim Dreikampf werden
gefordrt je eine Kürfreibung, Stab= und Krulcnübung, von deno
keine Uebung länger als 2 Minten diuern darf. Die Beteiligung an
den Wettkämpfen iſt je nach Cröße der Kre’ſſe auf eine beſtimmte
An=
zahl Turner beſchränkt. Jedem Kreis iſt es überlaſſen, in beliebiger
Art und Weiſe die Auswwahl der Teilnehmer zu beſtimen.
Ver=
ſchiedene Kreiſe der D. T. haben bereits 1930 für dieſe
Meiſterſchafts=
kämpfe im kommenden Jahre Ausſchkeidungskämpfe ausgetragen. Sechs
Kreiſe (Oſhroßen, Pommern, Niederſachſen und Frieſen, Hannover
und Braunſckweig, Obewogſer und Baden) haben ſie von vornherein
auf 1921 derſchoben, und auch von den anderen Kreiſen wollen
ver=
ſchiedene die Ausſch=idurgskämpfe in den erſten Monaten des
kom=
menden Jahres niederholen, da durch Fortzug aus den Kreſſen und
ähinlices größere Veründerungen unter den Teilnehmern bereits jetzt
eingetreten ſind.
Schluß des redaktionellen Teils.
(geſetzlich geſchützt
Die neue verbeſſerte Zahnpflege auf wiſſenſchaftlicher Grundlage
nach Zahnarzt /. Bahr erhält die Zähne geſund und blendend weiß.
Eentral=Drogerie 21. Logel, Mereur=Drogerie 2/. Zachmann,
(13949a
Drogerie H. Schulte.
SAI8ON AUSVERKAUF
Leinen- und Wäschehaus
Eichbergs Nachfolger
29 obere Wilhelminenstrasse 29. (181imd
— Vom deutſchen Rhein! Ein Mahnruf an Alle.
Der deutſche Rhein iſt in Gefahr, uns ganz berloren zu gehen.
Plan=
mäßig und zielbewußt arbeiten die Franzoſen in gefährlickſter Weiſe
daran, die Rheinlaude zu verwelſchen. Sie unterſtützen die
Abtretungs=
beſtrebungen jener Leute, die einen Staat am Rhein errickten wollen,
der mit Preußen und Deutſchland nichts mehr gemein haben ſoll. Noch
iſt es Zeit, den 9ihein, den deutſcheſten aller deutſchen Ströme, zu rerten.
Aber es gilt, nickt mehr zu zaudern. Der Mahnruf eines Deutſchen
„Vom deutſchen Rhei” (Deutſcher Schriftenverlag, G. m. b. H.,
Ber=
lin SWV 11, Deſſauer Straße 6. Preis 0.50 Mk.) will helfen. Aus einem
Herzen herausgeſchrieben, in dem Vaterlandsliebe und Bogeiſterung für
Deutſchlands geſreihten Strom lebendig ſind, zeigt die Schrift, welche
ungeheure Einbuſie in jeder Veziehung der Verluſt der Rheinlande mit
ſich bringen würde. Sie verdient in weitgehendem Maße, von
Ver=
einen und Korpprationen, von jedem, dem ein deutſches Herz in der
Bruſt ſchlägt, verbreitet zu werden, um die Streiter zu ſtärken, die
Kleimütigen emporzureißen und die gleichgültig Beiſoiteſtehenden
heranzuziehen zum Kampfe um den deutſchen Rhein.
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaktion
keinerlei Veranzwortung; für ſie bleibt auf Grund des § 21 Abſ. 2 des
Preſſe=
geſetzes in vollem Umfange der Einſender verantwor=lich.)
Einſendungen, die nicht verwendet werden, können nicht zurückgeſandt, die Ablehnung
nicht begründet werden.
Die Dentſch=Amerikaner in Texas.
Von einer hieſigen Dame, deren Schweſter in San=Antonio (Texas)
ſeßhaft iſt, erhielt ich ein Programm zu einem Wohltätigkeits=
Naſar, der von den dortigen Deutſch=Amerikanern vom 11. bis 15,
Oktober 1916 veranſtaltet wurde zur Linderung der deutſchen Kriegsnot
Was da an geiſtiger Arbeit geboten wurde, iſt erhebend. In heller Begei
ſterung wird das deutſche Heldentum gefeiert in der Zuverſicht und Hoff=
Wetterausſichten ſür Dienstag:
Zunächſt wolkig und trocken, ſpäter wieder Negen, mild, Südweſtwind.
Tageskalenber.
Landestheater, Anfang 6 Uhr, Ende 10½½= Uhr (4 16,
Schauſpiel=
miete a 8, Sondermiete Serie 12): „Egmont”
Orpheum: Vorſtellung um 734 Uhr.
Aufführung „Der tolle Hund” im Gemeindehaus der Mar
gemeinde (Jugendverciniguna der Mautinsgemeind
Leitung: Ddr. Otto ABaldgeſtel. Verantwortlich für den leitenden politiſchen
Teil und für Feuilleton: Dx. Otto WBaldgeftel; für heſſiſche Poli ik und den
ndrigen Teil (außer Sport, Handel und Landwirtſchaftliches) Max Streefe; für
Sport, Handelsteil und Lanowirtſchaftliches: Kurt Mitſchina: für den Anzeigenteil,
N.." und Miteilnugen aus dem Geſchäſtsleben: Paul Lange. —
Trur und Verlag: L. F. Wicktichiſche Hofbrchdrzuserei. Sdm lich un Dararfradi
— Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mitienlungen ſind an die „Nedaktion des
Tagblat!s” zu richten. Elwaige Honoraxforderungen ſind beizufügen; nachträgliche
werden nicht berückſichtigt. Unverlaugte Manuſkrivte werden nicht zurud geſanbt.
Die heutige Nummer hat 10 Seiten.
[ ← ][ ][ → ]Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 4. Januar 1921.
Mummer B.
Familiennachrichten
Karl und Emmi Mayer
reigen die Geburt ihres Kindes
Bernhard Adolf Carl
Darmstadt, den 2. Januar 1921
Rhefnstraße 25.
(*
Oberlehrer Franz Schmidt
u. Frau IIse, geb. Klingelhöffer
zeigen dte Geburt eines kräftigen
Stammhalters an.
Darmstadt, 3. Januar 1921
Herdweg 43.
Statt Karten!
Todes=Anzeige.
Wie machen hiermit die traurige
Mit=
eilnng, daß mein lieber Mann, unſer guter
Vater, Großdater, Urgroßvater und
Schwie=
gervater
Herr
Rechtsanwalt und Notar
im 88. Lebensjahr am 28. Dezember ſanfr
entſchlafen iſt.
(144
Die trauernden Hinterbliebenen:
Frax Zulie Davidſon, geb. Hofmann
in Ortenberg
Theo Rens, geb. Davidſon
Darmſtadt. Wittmannſtr. 25
Lniſe Ziegler, geb. Davidſon
Sellin auf Nügen
Jula Giluer, geb. Davidſon
Hirſchhorn a. N.
Elſe Dadidſon, geb. Vogel
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Dr. Neus
Oberſt Fiegler
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Darmstadt.
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Statt Karten.
Artur Bergmann
Hetty. Bergmann
geb. Rosenhato
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Darmstadt
B.-Baden
Lichtenthalerstr. 5 Ernst-Ludwigste. 5
2. Januar 1921‟
danken gleichzeittg für dte erwiesenen
Aufmerksamkeiten.
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Statt beſonderer Anzeige.
Gott der Herr nahm uns heute
unſere heißgeliebte Mutter und
Schwieger=
inutter, unſere unvergeßliche Schweſter,
unſere trenbeſorgte Großmutter,
Schwä=
gerin und Tante
(*201
Frau Witwe
Helene Klein
geb. Kröh
nach langem, ſchwerem Leiden im 78.
Lebensjahre.
In tiefem Schmerz:
Lina Koch, geb. Klein
Anna Klein
Oberingenieur Willi Koch
Prof. Heinrich Kröh u. Familie
Henriette Kröh
Fritz Kröh
Margarete Kröh
Hilde Koch
Anneliſe Koch
Düſſeldorf, Grafenbergerallee 67,
Aſcheberg i. Weſtf., Darmſtadt, 30. Dez. 1920.
Die Beerdigung findet in Darmſtadt von
der Kapelle des Friedhofes an der Nieder=
Ramſtädterſtraße am Mittwoch, den 5. Jan.
1921, vormittags 11 Uhr, ſtatt.
3. Serie für Konfirmanden=Anzüge
65.-
..
per Meter Mk.
Alle 3 Serien nur reelle, fehlerfreie Qualitäten. —
Gleichzeitig mache ich auf meinen an obigem Tage beginnenden
Undemätransbernaf
höflichſt aufmerkſam. Es befinden ſich darunter eine Menge einſchläglicher
Waren zu gleich vorteilhaften Preiſen. Im Intereſſe eines jeden Käufers
dürfte es gelegen ſein, mein Angebot zu beachten und mich an meinem
Lager zu beſuchen.
(*27
Ernſt=Ludwig=
: ſtraße 20
1. Stock
Georg Hein
Telephon
2981
B Günſtige Kaufgelegenhenheit für Brautleute! T
Statt Karten.
Ihre Vermählung zeigen an
Oberlehrer
Dr. Robert Scheuermann
und Frau Marie, geb. Muth
Heute nacht iſt unſere gute Mutter,
Groß=
mutter, Schwiegermutter, Schwägerin und
Tante
(*152
Darmstadt
4. Jandar 1920.
Frau Emilie Dauber
geb. Caſtritſus
nach langem Leiden ſauft entſchlafen.
Darmſtadt, den 2. Januar 1921.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Carl Winter, Arheilgerſtr. 4.
Beerbigung Dienstag, 4. Januar 1921, nachm.
3‟/. Uhr, Friedhof Nieder=Namſtädterſtraße,
Heute verſchieb nach längeren, ſchwerein
Leiden unſere innigſtgeliebte Schweſter
R4
R
Statt Karten.
Fir liebes Gedenken anläßlich
unserer Vermählung sagen wir
herz-
lichen Dank.
Dr. Schmidt und Frau
Elisabeth, geb. Steffan.
Trebar, im Januar 1921.
BddnLnnne
und Tante
(182
Lina Windhaus.
Die tranernden Hinterbliebenen.
J. d. N.: Emilie Windhaus.
Darmſtadt, den 3. Januar 1921.
Die Beerdigung findet Mittwoch nachmittag
3 Uhr auf dem Friedhof an der Nieder=
Mamſtädterſtraße ſtatt.
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Sonntag früh 7 Uhr verſchied nach
kurzem Leiden unſer herzensguter Vater,
Großdater und Schwiegerdater (*129
Heir Konrad Grab
eine Woche nach ſeinem 81. Geburtstage,
Marſe Dechert, geb. Grab,
Valentin Grab,
Mkung Gelfius, geb. Grab,
„arl Grab,
Fritz Gselfius,
Miuna Girab, geb. Baumaarten,
Dr. Marie (Krab, geb. Göbel
und 5 Enkel.
Darmſtadt, Kreuznach, 8. Januar 1921.
Die Beerdigung erfolgt Dienstag
nach=
mittag 8½ Uhr von der Kapelle des
Fried=
hofes an der Nied.=Namſtädterſtr. aus.
Todes=Anzeige.
Verwandten, Freunden und Bekannten die ſchmerzliche
Mitteilung, daß ineine innigſtgeliebte Gattin, unſere
treu=
ſorgende, gute Schweſter, Schwägerin und Tante
Frau Eliſe Lehrbach
geb. Kaiſer
Samstag nacht nach längerem, ſchwerem mit großer Geduld
ertragenem Leiden uns entriſſen wurde.
Die tkeftrauernden Hinterbliebenen:
Wilhelm Lehrbach, Privatier
Bertha Herrmann Wwe., geb. Kaiſer
Eva Kaiſer.
(173
Darmſtadt, Wilhelminenſtr. 14, den 3. Januar 1921.
Die Beerdigung findet ann Mittwoch, den 5. Jan., nachmittags
2 Uhr, von der Kapells des Waldfriedhofes aus ſtatt,
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abzugeben; andernfalls
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Nummer 3.
Seite 7.
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Seite 8.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 4. Januar 1921
Rummer 3.
Einladung zur Hauptverſammlung
Donnerstag, den 6. Jan,, nachm. 4 Uhr
im Mozartſaal, Schulſtraße 8.
Beſchlußfaſſung; Zuſatz zu § 5 der Statuten.
Verſchiedene Mitteilungen.
Vortrag des Herrn Juſtizrat Lindt
„Die ſteuerlichen Belaſtungen der Rentner.
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Sonntag, den 9. Januar, nachmittags 4 Uhr, im
Mathildenhöhſaal
Weihnachtsfeier.
Saalöffnung 3 Uhr; Eintrittskarten pro Perſon zu
3 Mk. im Vorverkauf bei Fräul. Nendecker, Ernſt=
Ludwigſtr. 9, und nachm. an der Kaſſe. Gäſte ſind
*7
durch Mitglieder einzuführen.
Männervereinigung
der evangel. Lukasgemeinde Darmſtadt.
Hauptverſammlung
Freitag, den 7. Januar, abends 8 Uhr, im
Gemeindehaus, Kiesſtraße 17.
Tagesordnung:
Geſchäftsbericht des Vorſtandes,
Entlaſtung des Rechners,
Voranſchlag für das neue Vereinsjahr,
Abänderung der Statuten,
Neuwahl des Vorſtandes.
(178
Milchverteilungs=Vereinigung in
Darmſtadt e. G. m. b. H.
Einladung zur außerordentlichen
General=Verſammlung
auf Mittwoch, den 19. Januar 1921, nachm.
3 Uhr, im „Perkeo”, Alexanderſtraße
Tagesordnung:
1. Satzungsänderungen:
8 6 Abſ. 1: Erhöhung des Geſchäftsanteils von
500 auf 1000 Mk.
8,7. Abſ. 1: Die Haftpflicht der Genoſſen erhöh
ſich von 500 auf 1000 Mk.
8 10 Abſ. 1: Das Betriebskapital der Genoſſen
ſchaft reſp. der Geſchäftsanteile wird von 600 auf
1000 Mk. erhöht.
2 . Feſtſetzung des Mitgliederbeitrags.
*162
Verſchiedenes.
Der Vorſtand:
Der Aufſichtsrat:
Adam Mahr.
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Aufru
an die Einwohner Darmſtadts!
Am Sonntag, den 13. März 1921 ſoll zur
Er=
innerung an die vor 300 Jahren erfolgte Gründung
des ehemaligen Leibgarde=Inf.=Regts (1. Großh.
Heſſ.) Nr. 115 in Darmſtadt eine Gedenkfeier mit
Grundſteinlegung zu einem Denkmal, für die
Ge=
fallenen ſtattfinden.
Tauſende von ehemaligen Angehörigen des
Re=
giments werden zu dieſer Feier von nah und fern
hierherkommen.
Es wird für ſehr viele von ihnen nicht
mög=
ich ſein, am ſelben Tage einzutreffen und wiede
heimzukehren, ſodaß eine große Anzahl in den
Nächten vom 12./13. und 13./14. März hierbleiben
muß.
Aus dieſem Grunde richten wir an die
gaſt=
freundliche Einwohnerſchaft Darmſtadts die
herz=
liche Bitte, den alten Soldaten des Regiments, das
ſo lange Zeit hier ſtand und mit der Stadt und
ihren Bewohnern ſo inig verwachſen war, für
die beiden Nächte Unterkunft gewähren zu wollen.
Auch das einfachſte und beſcheidenſte Nachtlager iſt
hochwillkommen.
Ende Januar werden Liſten in den Häuſern
umgehen und bitten wir herzlichſt um recht
zahl=
reiche Anmeldung von Quartieren.
Der Dank der alten 115er wird den
Einwoh=
nern ihrer ehemaligen, lieben Garniſonſtadt
ge=
wiß ſein.
(125
Ritſert
Vorſitzender der Unterbringungskommiſſion.
Frhr. Röder v. Diersburg
Oberſtleutnant a. D.
Vorſitzender des Feſtunterausſchuſſes.
Kurſe
und Fortge=
Beginn des neuen Lehrgangs 5. Januar.
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Soderſtraße 14 am Kapellplatz.
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anſtellungen auf Wunſch. M. Kettlitz, Tuch=
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verſand, Forft=Lauſitz, Moltkeſtr. 30,
Mandolinenkranz
Darmſtadt (1911)
Mitgl. d. Bundes deutſcher Mandolimiſten
und Gitarriſten (Bundesſitz Leipzig)
(Main=Rheingau: Sitz Darmſtadt)
ir geſtatten uns hiermit, Damen und
W Herren, welche bereits Mandoline,
Mandola, Mandoloncello oder Gitarre
(Laute) ſpielen, zum Beitritt zu unſerem
Orcheſter, welches auf künſtleriſch hoher
Stufe ſteht, höflichſt einzuladen.
Schriftl. oder mündl. Anmeldungen
werden in der Geſchäftsſtelle des Vereins,
Riedlingerſtraße 43, entgegengenommen.
Die muſik. Leitung
i. A.: 9. Hinz
Gitarreſoliſt, Lehrer für künſtl. Mandolin=,
Gitarre= (Laute=) u. Zitherſpiel. (175
Meiner werten Kundſchaft zur gefälligen
Kennt=
nis, daß ich am 1. Januar 1921 mein Geſchäft mit
Rückſicht auf mein hohes Alter meinem langjährigen
Mitarbeiter, Herrn Adolf Böhme, übertragen habe.
Indem ich für das mir entgegengebrachte
Ver=
trauen beſtens danke, bitte ich dasſelbe auch meinem
Nachfolger entgegenbringen zu wollen,
Hochachtend
Johannes Buck, Schreinermſtr.
Auf Obiges bezugnehmend, erlaube ich mir, einem
geehrten Publikum ſowie unſerer werten Kundſchaft
ergebenſt mitzuteilen, daß ich am 1. Januar 1921 die
Bau= und Möbelſchreinerei des Herrn Johannes Buck
dahier als alleiniger Inhaber übernommen habe. ..
Durch langjährige praktiſche Tätigkeit bin ich in der
Lage, allen an mich geſtellten Anforderungen gerecht
zu werden, und ich bitte das meinem Vorgänger
ent=
gegengebrachte Vertrauen auch auf mich übertragen zu
wollen.
Indem ich für nur gute reelle Arbeit
Gewähr=
leiſte, zeichne mit aller Hochachtung
Adolf Böhme
Bau= und Möbelſchreinerei,
Beerdigungsgeſchäft
Darmſtadt, den 1. Januar 1921,
Stiftſtraße 58,
Ludwigs-
Hermann Rosenthal
platz:
Vensülbente Tafelgeräte
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Kaffee- uund Speise- Serrice.
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ausw., übermimmt Walther,
Müllerſtr. 15, Tel. 3286. (572
Sperrsity 11. Reihe
Abonnement a abzugeb.
Näh. Geſchäftsſt.
Heſſ. Landestheater
Dienstag, 4. Januar.
76. Mietvorſtellung.
A. 16.
Schauſpielmiete a 8.
Sondermiete Serie 12.
Egmont.
Große Schanſpielpreiſe.
Anf. 6 Uhr. Ende 10½ Uhr.
Borverkauf and.
Tages=
kaſſeim Landestheater nur
vormittags von 10-1 Uhr,
Mittwoch, 5. Januar.
77. Mietvorſtellung.
B 15.
Sondermiete Serie VIII‟.
Der
fliegende Holländer.
Gewöhnl. Opernpreiſe.
Anfang 7 Uhr,
Preisabbau (65a
auf
Appa=
rate,
Plat=
ten. Nadeln,
Violinen,
Mandolinen
u. Zithern.
Reparat. u.
Erſ=Teile bill. u. prompt.
Muſiß=Bund, Schuchardſtr. 9
Orpheumß
Das große
Neujahrs=
Prog. v. 1.—15. Jan.
Ein Dokument
deutſch. Artiſt.=Kunſt
Karten: Verkehrsbur.,
Reſidenz=Automat am
Weißen Turm, Hugo de
Waal (Rheinſtr.) (179a
Anfang 748 — Einlaß7
* Union-heater :
Nur noch heute
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Eines grossen Hannes Liehe
Filmdrama von äusserster Spannung
in 6 Akten. — Regie: Rudolf Biebrach
Lotte Neumann — Felix Basch
in der Hauptrolle.
Der glückliche Finder
Lustspielm. Liesel Kehm u. Hans Stock
Ab morgen Fortsetzung
Das Mädehen aus der Aekerstrasse II.
Residlenz-Rheater
Abenteuer des berühmten Detektivs
Stuart Webbs
Die graue Elster
Detektivdrama in 4 Akten
Ernst Reicher als Stuart Webbs
Not unel Verbrechen
Drama in 4 Akten,
(*231
In der
Hauptroue, Mady Christians
Central-Hheater
Nat. Pinkertons letztes Abenteuer
Derverschwundene Graf
Detektivdrama in 5 Akten
Nat, Pinkerton — C. Middendorf.
Waldows u. ihr Schwelnchen
Humoreske mit Victor Blüthgen.
Als Einlage: Wlametti I. Teil
Die Unschuldigen
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Telephon Nr. 842.
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Waldſtraße 39
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Geſchäftsübernahme.
Geehrtem Publikum von Darmſtadt die
ergebene Mitteilung, daß ich die
Schweinemetzgerei
Philipp Schnellbächer
hier, Eche Grafen= und Waldſtraße
käuflich übernommen habe.
Bei Bedarf von Schweinefleiſch und
erſtklaſſigen Wurſtwaren halte ich mich
verehrl. Kundenkreis beſtens empfohlen und
(*60940
bitte um geneigten Zuſpruch.
Philipp Lortz
Metzger.
Tächtige
Fräin.
ENale hohlenllSchneiderin
Abfuhr aus d. Grube
über=
nimmt Fuhrunternehmg
Schmitt, Gutenbergſtr.
Tel. 5, und 2660. (41=
kann noch einige Kunde)
annehmen, auch Knaben
Kleidung. Gute u. ſchnell
Bedienung. Näheres i
der Geſchäftsſt. (*60974-
Nummer 3.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 4. Januar 1921.
Seite 9.
Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes
* Die Börſen im Frankfurt md Berlin wanen geſtern
geſchlofſen.
Der Wert der Mark im Auslande.
* Für 100 Mark wurden gezahlt am 3. Jcnuar in Zürich 8,8
(vor dem Kriege 125,40) Franken, in Amſterdam. 4/0 (59,20)
Gul=
den, in Kopenhagen 9,00 (88,80) Kronen, in Stockholm 7.00
(88,80) Kronen, in Wien 913 (117,80) Kromen, in Prag 912,50 (117,80)
Kronen, in London 2,61 (5780) Schilling, in Neu=York (30. 12)
1,35 (23,80) Dollar, imn Paxiz 2½ (125,40) Frnnken.
w. Deviſenmarkt. Frankfurt a M., 3. Jan.
Antw.=Bruſſ,
Holland ..
London ..
Paris.
Schweiz.
Sponien".
Italien
Ztſab.=Op.
Dänemark.
KA
Geld / Brief!
Kfe
Geld / Brief
4525I
k282.70
2561,
430.2
uuo6.40
979.—
453/454), 4557
2ae7. 3 kzw. 30/2312.70
257.— 2604 32 260.32
431.— 4322)/, 433:1
ſtios scht 123.80/1126.25
961.—/ 984.— 986.—
125B1. 253114 / 2333/41 2652/
—
aus5.801 140 20/136 30h138. 0
Nafe
Schweden. 91
Helſingfors 1 923.70 224.30
Rew=Vork. 9
Bien (altes)
D.=Oeſt. abg)
Budapeſt !
Prag.. !
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Gelo / Brief! Geld! Brief
TRLWTBBZDTTLSBTTBTRI
1433½ 1436½, M1448114014
2—
72.674/gfr2.821,H4 50— 454—
V—
t7 2—1n-Fi—- 1698— 1702—
12.48—112.52—
1.40—F61.60— —— —.—
Autt
ahrrad
Anſtal
(B
Deutſche Neichsbank.
* Nach dem Autsweis der Reichsbank vom B. Dezember haben die
Anlagekonten nach der ſtarken Neubelaſlung imn der zweiten
Lezember=
woche nicht in dem Ausmaße der ſonſt iu der dritten Monatswoche
üb=
lichen Entlaſtung abgenommen. Die geſamte Kapitalanlage ging
nän=
lich um nur 356,3 Mill. Mk. auf 53 945,2 Mall. Mk., die bankmäßige
Deckung für ſich allein genommen um 348,3 Mill. Mk. auf 53 741,8 Mill.
Mark zurück. Auf der anderen Seite erfuhren die fremden Gelder unter
der Einwirkung der Anſprüche des Weihuachtsverhehrs und der
Vor=
ereitungen für den Jahresſchluß einen beträchtlichen Rückgang, um
1660,9 Mill. Mk. auf 14 164,2 Mill. Mk. Im Zuſammenhang mit dieſer
Enwickelung war in der Berichtswoche ein außerordentlich ſtarles
An=
ſchwellen des Umlaufs an paviernen Zahlungsmitteln zu beobachten.
Der Umlauf an Banknoten ſtieg um 1978,5 Mill. Mk. auf 67 125,7 Mäl.
MMark. An Darlehnskaſſenſcheinen mußten 3,3 Mill. Mk. weu imn den
Werbehr gegeben werden, ſo daß deren Umlauf 12035,9 Mill. Mk.
er=
greichte. Insgeſamt belief ſich der Abſchluß an dieſen Geldzeichen auf
1981,8 Mäll. Mk., während in der Vergleichswoche der Jahre 1918 und
1919 dem Verkehr 1176,5 Mill. Mk. bezw. 1395 Mill. Mk. zugeführt
wor=
ien waven. Die Beſtände der Bank an Darlehnskaſſenſcheinen hoben
Eich um 311,7 Mill. Mk. auf 21 425,6 Mill. Mk., da die Darlehuskaſſen,
Die ihre Ausleihungen um 315,4 Mill. Mk. auf 33 632 Mill. Mk. zu
ſtei=
gern hatten, einen dieſer Steigerung entſtprechenden Betrag an Dar=
Eeknskaſſenſcheinen an die Reichsbank abliefern mußten.
Von den Produktenmärkten.
* Berkin, 3. Jan. Am Produktenmarkt iſt es infolge
mangelnder Unternehmungsluſt nur ganz veiriugelt zum Geſchäft ge=
Tommen. Die Notierungen waron zum Teil nur nominell. Grbfen,
Peluſchken, Acherbohnen und Gemenge waren ebenſo wie geringe
Sor=
en von Lupinen und Serradella reichlich angeboten. Delſaaten wurden
Fricht umgeſetzt. Es wurden dafür nur weit auseimandergehende
Brief=
aund Geldpreiſe genannt. Auch für Miſch= und anderes Hilfsfutter
machte ſich kein Intereſſe bemerkbar. Die Maispreiſe fanden in den
Etwas feſteren Deoffenkurſen eine Stütze.
H. Mannheim, 3. Jan. (Priv.=Tel.) An der heutigen
Pro=
duktenbörſe war die Tondenz angeregter. Die pfüiziellen Preiſe
ſnautzen: Gelber La Plata=Mais 390, meuer inländiſcher Rotklge 1600 bis
000 ftalieniſche Luzerne 3000—3200, Wicken B0—300, iländiſche
Erb=
en 380—450, ausländiſche Exbſen 306—100, Futtererbſen 250—310,
Ran=
vonbohnen 240—250, Braſillbohnen 230—230, Ackerbohnen 310—320,
farländiſche Linſen 600—800, ausländiſche Linfen 540—600. Wieſenheu
10—120, Klceheu 120—130 Preßſtroh 60—65, gebündeltes Stroh 55 bis
2, Biertreber 210—220, Ravskuchen ohne Sack 170—180, imländiſche
Kokosknchen 190, Reis 500—730, Mavs 800—850, Leinſaat 700—750.
w. Frankfurt, 3. Jan. Getreidewarkt. Der erſte Tag im meuen
Seſchäftsjahr traf den Markt bei lebhofterem Beſuch an. Es fehlte aber
uch heute die Unternehmungsluſt, ſodaß von größeren Abſchlüſſen nicht
geſprochen werden kann. Mais lag im Angebot. In Futtermitteln
wwurden zu umeränderten Preiſen cinige Umſätze gezeitigt. Feine
Vik=
wrigerbſen zirka 6—6,50, Inlandserbſen 4,50—5,00 Mk. genamnt. Serra=
Dezember
10— 18
5— 6
190—330
Rovemler
11— 16 Mk.
12— 2,
6— 8
13—400
(5— 35
della ruchig, Luminen ſchwächer. Leinſaat underändert. Raps blieb
ge=
ſuchter. Peluſchten behauptet. Hen und Stroh ſehr Fill.
Der Häutemarft im Dezember.
b. Die Abwärtsbewegung, am Robhäutemarkt hat
den ganzen Monat Dezember hindurch angehalten und iſt zwar zur Zeit
zum Stillſtand gekommen, weil einerſeits wie alljährlich der Vertehr un
die Jahresweude herum ſtets ruhig iſt, andererſeits finden die erſten
Rukrienenr erſt wieder im Januar ſtatt und es iſt ſchwer voraus zu ſagen,
ob mit eiuiem weiteren 9ückgang der Preiſe gerechnet werden kann oder
nicht. In Käuferkreiſen reemet man auch mit eingm erneuten Anziehen
der Preiſe. Adarf üſt jedenfalls geuügend vorhanden und
derſelb=
würde noch größer fein, weun mit einam weiteren Abbau der Preiſe
ge=
rechnet werden könnte. JJedenfalls werden ſchon die erſten Auſtionen um
neuen Jahre ein klares Bild über die Marktlage bringen.
Die wach ſiehende Statiſtik zeigt die Preisgeſtaltung im Monat
De=
zember im Vergleich zum Monat Nolember und zwar koſteten im:
Großviehhäute pro Pfund 10— 14 Mk.
Re
Schaffelle
Roßhäute pro Stick
Fohlenhäute pro Stück 65— 80
Am Ledermarkt ſind die Verhältniſſe wenig anders. Der Verlehr
iſt zur Zeit ebenfalls ſchwach. Es koſteten im:
Dezember
November
Sohlleder pro Kilogramm 70—120 Mt.
75—12 Mk.
Ridbox, fanbig
21— 3
R— 39
Nindbox, ſchwarz
18— 23
18— 24
Boxaalf furbig
35— 40
36— 40
Boxcalf, ſchwarz
2— 31
N— 3
Die Wirkung des Spger Kohlenabkomens auf die Eiſen= und
Stahl=
wareminduſtrie.
— Daß das Kohlenabkommen von Spa in ſeiner
Mengen=
zahl auf die Dauer unausführbar iſt, iſt nachgerade Allgememgut des
deutſchen Volkes geworden. Jeder einzelne Deutſche wird von ihmn
empfindlich getroffen, da er in erheblichem Maße Kohlenverbraucher
ſo=
wohl direkt als Hausbrandverbraucher, wie indirelt als Verbraucher von
Gas und Elektrizität für ſeine Hauszweche iſt. Noch bedeutend drückender
aber iſt es für unſer deutſches Erwerhsleben. Durch die
Minderbeliefe=
rung umſerer Induſtrie an Kohlen iſt der Wiederaufbau uuſeres
deut=
ſchen Wirtſchaftslebeus, wie deſſen Exiſtenz überhaupt völlig in Frage
geſtellt. Das hat der Eiſen= und Stahlwaren=
Induſtrie=
bund in Elberfeld, wie auch der Miniſter, des Aeußeru Dr. Simons
in ſeiner bekannten Düſſeldorfer Rede hervorhob, für ſeinen
Induſtrie=
zweig durch eine Rundfrage deutlich nachgewieſen. Aber nicht nur die
Mengenfrage ſpielt hier die ausſchlaggebende Rolle, ſondern vor allem
auch die Qualitätsfrage. Fraukreich nimmt die hochwertigſten
deutſchen Kohlen für ſich i Anſtpruch, und die deutſche Induſtrie leidet
darunter hitteren Mangel. Es iſt das um ſo nachhaltiger in feiner
Wirkung, weil gerade die Produktion der Rohſtoffe und vielen
Halb=
fabrikate und die Herſtellung einer großen Anzahl der
Verfeinerungs=
produkte auf hochwertige Qualitätslohlen angewieſen ſind. Fehlt dieſe,
ſo iſt der Herſtellungsprozeß underbunden und ganze Zwveige unſerer
Geſamtinduſtrie ſind zum Erliegen verurteilt, da hochwertige
Qualitäts=
kohle nicht durch winderwertige Brennſtoffe erſetzt tuerden kann. Um
nur die Gefahr, die einmal in der Miderbelieferung und dann i dem
Fellſen der Qualitätzkohle für unſere Induſtrie beruht, nachzuweiſen,
hat der Eiſen= und Stahlwareminduſriebund in Elberſeld für ſeinen
In=
duftriezweig ermeut oine Umfrage gehalten, deren Hauptergebuiſſe
in Folgendem hurrz mitgeteilt werden:
Die Meldungen ſauten faſt gleichmäßig, daß die Zufuhr an
Brenn=
ſtoffen in den Monaten Auguſt bis Oktober 1920 einſchließlich im
Ver=
hältnis zu Bedarf im Durchſchnitt eine Minderbelieferung von 119—½
aufwies. Die Minderbelieſerung hat von Monat zu Monat ſtark
zuve=
nommen und ſo kommt es, daß der Monat Oktober der ſchlechteſte
über=
haupt iſt. Eiu Werk, deſſen Bedarf ſich auf 980 Tonnen im Monat
be=
lief, wurde im Oktober nur mit 42 Tonyen beliefert, ein anderes konnte
überhaupt keine Zufuhr erhalten. Noch ein anderes Werk erhielt von
500 Tonnen Bedarf nur 102,5 Tonnen geliefert, ein weiteres von 820
Tonnen 495, ein weiteres von 60 Tonnen 50 Tonmen Zufuhr. Durch
dieſe ganz erhebliche Mänderbelieferung wurde ſelbſtverſtändlich die Aus=
führung der vorhandenen Aufuäge in Milleidenſchaft gezogen. So
konw=
ten im Durchſchnitt große In= und Auslandsaufträge nicht
hereingenom=
men werden, da infolge der vermiderten Kohlenzufuhr an oine
Aus=
führung nicht zu denken war. Bei einem einzigen Werke konnten in den
angeführten Monaten für zirka 1 Million Mark vorhaudene Aufpräge
nicht ausgeführt werden. Deshalb mußten auch ſäutliche weiter
einſau=
fenden Aufträge abgelehnt werden. Ein anderes Werk war ſogar
ge=
zwungen, zahlueiche größene Aufträge zu annullienen und die noch
vor=
handenen konugen zu einem ganz erheblich ſpäteren Tarmm geliefert
werden, wodurch hedeutende Unkoſten und Verluſte entſtanden find. Ein
andeves Werk mußte infolge der Kohlenminderbelieferung Aufträg= in
Höhe von 20 Proxent der geſamten Fabrikation ablehnen. Von der
Firua N. mußten in jedem Monat für 330 00 Mark Aufträge annulliert
und in den Monaten Juli bis Oktober für 1½ Millionen Aufträge
abgelehnt werden. Die Beiſpireie kännten beligbig fortgeſetzt werden.
Durch Lie Winderbelieferung an Kohle ſind ſelbſtverſtändlich auch
Betriebseinſtellungen eingetreten, und die Werke waxen
ge=
nötigt, ganz enh bliche Strechungen der Arbeitszeit vorzunehmen. Viele
Werke haßen ſich dadurch zu helfen verſucht, daß ſie Umſtellungen in ihren
Feuerungseinrichtungen vurgenomyen haßen. Die Aufſtellung nemer
Er=
ſatzöfen war aber wiederum jurch den Brennſtoffnangel unmöglich. Die
meiſten haben mingerwertige ſowie Erſatzbrennſtoffe verwendet. Dieſe
Maßnahmen haben die Probuktion weſentlich verteuert. So wird hei
einem Werk die Verteuerung durch die Verwendung von
Erſatzbreun=
ſtoffen mit 20 Prozeut angegeben, bei einem andeven mit 25 Prozent,
wieder bei einem anderen mit etwa 50 Prozeut. Bei einem Werk iſt
durch die Vernendung minderwertiger ſowie Erſatzbrennſtoffe eine
Stei=
gerung der allgemeinen Selbſtkoſten von etwa 125 Prozent eingetretzen.
Bei einer Fiuma ſtellen ſich die Erſatzbvennſtoffe im Verbrauch um 100
bis 120 Prozent teueyer als wie Kohle, bei andenen Werken beträgt die
Teuerung 30 Prozent, 30—40 Prozent, 20 Prozent. Die abfoluten
Ausgaben für die verwandten Erſatzbuennſtoffe in den Monatem Augzuſt
bis Oktober werden wie falgt angegeben: rka 90 000 Mark, 135000
Mark, 25 000 Mark, 51 671 Mark, 30 000 Mark, 35 000 Mark, 389 000
Mark, 21 780 Mark 59 000 Wark, 30 000 Mark, 30 000 Mark; September
bis Oktober: 29 577 Mark.
Beſonders gelitten haben die Werke und die Betriebsabteilungen,
die auf Qualitätskohle augewieſen ſind und dieſe Belieferung faſt ganz
durch die Sortenauswahl Fcaukreichs eingeſtellt iwverden wrußte So ſind
ganz beſonders hart dadurch die Herdfabrikanten getroffen. Große In=
und Auslandsaufträge bonnten bei einer efuzelnen Firma nicht
hervin=
genommen werden, weil inſolge der gerigen Leiftung ihrer
Emafllier=
werle (früher wonen danernd 5 Oefen in Betrieb, heute nur einer) an
eine Erledigung dieſer Aufträge nicht gedacht werden konnte. So
komn=
ten auch mehrere tauſend im Auftrage vorliegende Oefen und Herde nichnt
angefertigt werden, weil ſie nicht emailliert werden konnten. Ueberhaupt
ſind die Werke gezwvungen, m den Betriebsahteilungen, wie Gießerei,
Ge=
ſeukſchmiede, Emaillierwert und dergl., ſtets vur ſolange zu arbeiten,
wie Brennſtoffe vorhanden ſind, weil minderwertige Exſatz= vder
Streckungskohlen ſich nichkt verwenden laſſen. Das Ausſetzen dieſer
Be=
triebszweige hindert dann aber wieder die Geſamtproduſtion, wenn ſie
ſie nicht überhaupt unmöglich machkt.
Dieſe Tatſachen reden für ſich. Sie zeigen das erſchützternde Bild
der Lage, in die unſere Induſtrie und damit unſer ganzes Erwetbsleben
durch das Kohlenabkommen von Spa geraten iſt. Es kann nur eimne
Forderung beſtehen: Das Kohlenabkommien von Eya miß im der
Wen=
gen= und Qualitätsfrage ganz erheblich zu unſeren Gunſten geändert
werden.
H. Pirmaſens) 30. Dez. Die Kriſis im
Schußge=
werbe iſt offen ausgebrochen. Die Betriebseinſchränkungen und
Ap=
beiterentlaſſungen ſind groß. Als Urſache für die augenblichliche
Stok=
kung im Abſatz fertiger Schuhwaren wwerden die hohen Schuhpreiſe
anze=
ſehen, die ohne Verſchulden der Herſteller immerfont geſtiegen ſiud und
die=Kauflmaft eines großen Teils des Volkes überſchritten habeu. Weiter
hat auch die Trochkenheit im Oktober das Publikumm abgebalten, ſich mit
neuem Schuhwerk zu verſehen. Ob durch die Ausfuhr die Kriſe etwas
eingedämmt werden kann, iſt bei der Weltlage ſehr froglich. Es beſteht
die Neigung, mit verſchiedenen Staaten des Südoſtens Eurotas in
Ver=
bindung zu treten. Ueber die kommende Schuhmode iſt zu bemerken,
daß ſich eine Anlehnung an die ſchlanke amerikaniſche Spitzform
durch=
zuſetzen verſucht. An der Herſtellung der neuen Frühjahrsmuſter wird
gegenwärtig eifrig gearbeitet.
Gn
Ausgabe von Zuſatzbrotmarken.
Die Ausgabe von Zuſatzbrotmarken für werdende
nd ſtillende Mütter findet ab Mittwoch, den 5. Jan,
en Hauſe Wilhelminenſtr. 15, Bimmer 8, Schalter 1,
ton 8 Uhr vormittags bis 12½ Uhr nachmittags
att, und zwar:
für den 1. Bezirk Mittwoch, den 5. Januar
Donnerstag, den 6.
Freitag, den
Samstag, den
Montag, den 1o.
Dienstag, den 11.
Mittwoch, den 12.
Eine nachträgliche Ausgabe für an dieſen Tagen
Ucht abgeholte Marken findet nicht ſtatt.
Stillbeſcheinigung iſt erforderlich.
(st1s0
Darmſtadt, den 4. Januar 1921.
Lebensmittelamt (Aerztliche Kommiſſion).
Abhandengekommene
Lebensmittel=
ausweiſe.
Die nachſtehend verzeichneten
Lebensmittelaus=
eiſe ſind abhanden gekommen. Sie ſind bis zum
10. Januar 1921 beim Lebensmittelamt,
Wilhel=
minenſtraße 15, Zimmer 15, abzuliefern. Geſchieht
dres nicht, ſo verlieren ſie von dieſem Tage ab ihre
Eültigkeit. Wer die Ausweiſe annimmt und Karten
Der Waren darauf zu beziehen verſucht, macht ſich
1Safbar. Bergmann, Michel, Bleichſtr. 25, Ausw.
Nr. 28197, Catgir, Ww., Bahnhofsplatz 20, Ausw.
Nr. 15381, Gorr, Georg, Holzſtr. 10, Ausw. Nr. 32192,
G=ries, Friedr, Grafenſtr. 29, Ausw. Nr. 8478, Kunig,
Trranz, Liebfrauenſtr. 80, Ausw. Nr. 4789, Lorenz,
Freinr., Alexanderſtr. 13, Ausw. Nr. 95, Oppenheimer,
Züidor, Wendelſtadtſtr. 40, Ausw. Nr. 9781, Schmidt,
twthr., Schloßgaſſe 1, Ausw. Nr. 2216, Schmitt,
Mam, Große Kaplaneigaſſe 37, Ausw. Nr. 28129,
Suchwarz, Hermann, Schloßgartenſtr. 49, Ausw. Nr.
1304. Stappel, Steinſtr. 6, Ausw. Nr. 5219,
Stru=
del. Creszenzia, Langgaſſe 30, Ausw. Nr. 1068,
2Hiem, Otto, Karlſtr. 104, Ausw. Nr. 18861,
Böl=
her, Hans, Friedrichſtr. 15, Ausw. Nr. 31952,
Wag=
ver, Ferdinand, Mollerſtr. 9, Ausw. Nr. 22676,
Darmſtadt, den 31. Dezember 1920. (et153
Lebensmittelamt.
Irn unſer Handelsregiſter, Abteilung A, wurden bei
o den nachſtehenden Firmen die dabei vermerkten
(148
( nträge vollzogen:
Am 15. Dezember 1920:
Lina Panl, Delikateſſeu= und Papierhandlung
in Darmſtadt:
Die Firma iſt geändert in:
Lina Paul.
Geſchäft ſamt Firma iſt auf Guſtav Adolf
Heinrich Paul, Student in Darmſtadt,
überge=
gangen.
Die Ehefrau des Guſtav Paul, Lina, geborene
Heil iu Darmſtadt, iſt zur Prokuriſtin beſtellt.
J. Schönberg in Darmſtadt:
Die offene Handelsgeſellſchaft iſt aufgelöſt.
Geſchäft ſamt Firma iſt auf den bisherigen
Geſellſchafter Kaufmann Georg gnoblauch in
Darmſtadt als Einzelkaufmann übergegangen.
Am 20. Dezember 1920:
u. Geiger & Günther Nachfolger, Znh. Berta
Decht in Darmſtadt:
Geſchäft ſamt Firma iſt auf Wilhelm Liebenthal,
ſrufmann in Darmſtadt, übergegangen.
Die Firma iſt geändert in:
A. Geiger & Günther Nachfolger.
Darmſtadt, den 22. Dezember 1920.
Heſſiſches Amtsgericht Darmſtadt I.
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Beſichtigung Mittwoch, den 5. Januar,
nachmittags von 2—5 Uhr.
Berſteigerungsfolge:
Donnerstag=Vormittag: Hausrat, Porzellan, Glas,
Kriſtall und Aufſtelſachen;
Donnerstag=Nachmittag: Silber, Schmuck, Oelbilder,
Kelims, Teppiche:
Freitag=Vormittag: Kleider, Weißzeug u. Kleinmöbel;
(152
Freitag=Nachmittag: Großmöbel.
Darmſtadt, den 4. Januar 1921.
Kaab
Amtsgerichtstaxator.
Me
Eu
Eir
Eu
eite 10.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 4. Jannar 1921.
Rummer 3.
In Lebensfluten, im Tatenſturm.
Roman von Artur Brauſewetter.
35)
(Nachornd
„Und wenn die alten Begriffe fallen,” ſagte Splettſtößer nach
einer Weile, „welche neuen willſt Du an ihre Stelle ſetzen?”
„Liebe und Freiheit! Liebe zu ſeiner Sache, Freiheit in ihrer
Schöpfung. Deun der Schöpfer iſt der Freie. Und frei,
ungebun=
den ſelbſt von dem, was ihr Pflicht nennt, muß er wirken, ſonſt
iſt er ein Handwerker und ſchafft ein totes Werk.”
„Und die anderen? Ich meine alle, deren du zu deiner
Arbeitz bedarfſt, die dir unterſtellt ſind: deine Ingenieure, deine
Techniker, deine Handwerker und Arbeiter?”
„Ich will ſie zur Mitfreude an dem Werke führen, das ſie
mit heir ſchaffen. Deun auch ſie haben ein Recht auf Freuide,
Sieh dich hier um in unſerer Berft! Gehe in aue Zinmer, alle
Zeichenfale, gehe in die Werkſtätten und Hallen und Schuppen,
auf die Docls und Gerüſte — du findeſt einen mürriſchen und
berzagten Geiſt. Die Leute leiden alle unter dem Druge dieſer
Zeit. Der eine hat den Sohn, vielleicht den einzigen, an
heiß=
umſtrittener Front. Jeder Morgen ſieht er mit dem
quälen=
den gSedanken auf: Lebt er noch? Jeden Abend legt er ſich mit
derſelben Frage nieder. Der audere hat zwei, hat vielleicht drei
Söhne ſchon verloren. Nun lebt er in ſeiner dumpfen
Miets=
ſohnung ohne Licht und Sonne, hat nicht einmal ein Stückchen
Earten, in dem er eine Blume blühen ſieht. Wenn er zur
Ar=
beit ausgeht, wünſcht ihm ſeine Frau kaum einen guten Tag,
wenn er müde von ihr heimkehrt, findet er ſie in Tränenr
aufge=
läft? So geht es Tag für Tag. Wie ſoll er habei froh werden?
Und wenn man ihm dann nur das eine immer vorhält: Pflicht
und wieder Pflicht, glaubſt du, ſeine Tätigkeit wird ihm das
geben, was ihm fchlt? Nein, zur Freude miüſſen wir die Leute
führen, zur Freude an ihrer Arbeit. Das iſt das Grundgeſes
allen ſozialen Wirkens.”
„Und wie wil’ſt du das machen?"
Ein warmes Leuchten ging durch Arnos Augen.
„Ich habe ſchon meinen Plo. Er gewinnt immer
greif=
barere Ausgeſtaltung. Ich weiß nicht, oß ich dir bierin
ver=
trauen kann, oder ob du das, was mir eine wichtige, ja, eine
hei=
lige Sache iſt, nicht am Ende belächein wirſt.”
Er trat an das Fenſter, das hier einen weiten Ausblick bot,
und öffnete es.
„Siehſt du dort den großen Strich Landes wit den
verein=
zelten Häuſer darauf? Eine Geſellſchaft hot den Boden
ange=
kauft und die Häuſer errichtet. Es ſind nur die erſten, die
ande=
ren ſollen folgen, ſowie wir Frieden haben. Kannſt du dir eine
greignetere Gelegenheit denken, unſeren Arbeitern und
Angeſtell=
ten zu ſchönen, geſunden, lichterfüllten Wohnungen zu verhelfen,
als dieſe? Jedes Haus bekommt ſeinen eigenen Garten und jede
Familie ihren Anteil an ihm, damit ſie ſich ſelber bauen kann,
was in dieſer Zeit ſo ſchwer zu kaufen iſt. Du kannſt mir
glauben: die Wohnungsnot wird immer kritiſcher. Es iſt die
höchfte Zeit, daß wir hier vorbeugen, daß wir Land beſchaffen
und Kapital zu Häuſern und Kkeingärten flüſſig machen.”
„Das hört ſich alles gut an. Aber das Land gehört uns ja
gar nicht.”
Darum müſſen wir es eben ankaufen.”
„Haſt du Macketatz deinen Vorſchlag underbreitet?”
„Gewiß habe ich das getan.”
„Und er lehnte ab . . . . ſelbſtverſtäudlich.”
„Warun ſagſt du, felbſtverſtändlich?"
„Weil er ein Mann der Wirklichkeit iſt, den nur reale und
praktiſche Geſichtspundte beſtimmen.”
„Das iſt es. Für ideale Zwecke hat er keinen Sinn.”
„Wenigſtens für ſolche uicht, die die Utopie ſtreifen.”
Arnos Stirn bewölkte ſich. „Du ſcheinſt auch hierin auf
ſet=
ner Seite zu ſtehen."
„Er ift ein Mam von einer Erfahrenheit und Klugheit, wie
ich ſie noch nieht gefunden habe. Und er hat ein Herz für ſeine
Arbeiter.”
„Aber weder ſeine Klugheft noch ſein Herz können ihn eines
Tages vor einem neuen Aufftand behüten, wie er ihn damals
ſo aus den Fugen brachte.”
„Und den wollteſt du durch deine Wohnungen und Gärtem
verhindern?” frogte Splettſtößer, und ein leifer Spott war in
ſeinen Wortem.
„Ich gebe mich keinem Wahne und keinen überſpannten
Hoffnungen hin, da bannſt du ſicher ſein. Ich will nichts als
ein bißchen Sonnenſchein in die dunkeln Heizen bringen. Die
Rezſchen, die ohne Sonne leben und ohne Blumen und ein
Stückchen Land, ſind alle traurig und krank — haſt du das noch
nie erfahren?“
„Das hört ſich wieder ſehr hübſch an. Aber du machſt deine
Rechnung ohne den Wirt. Die Arbeiter fühlen ſich in ihren altem
Wohnungen ſicher wohler als du denkſt. Sie werden ſich hüten,
in die neuen zu ziehen, die du ihnen mit Licht und Luft und
Sonne bauen willſt.”
„Das werden ſie nicht. Sie werden gern kommen. Ich habe
bereits in der Werft herumgehört. Der große Wandertrieb,
un=
ter dem wir leiden, wird aufhören, wir werden ein ſeßhaftes
Ge=
ſchlecht bekommen.”
„Aber trotz alledem — wenn Macketatz dir ſeine Hilfe verſagt,
wirſt du von deinem Plane abſtehen müſſen.”
Da realte ſich Arno ein wemig in die Höhe, den Kopf warf ey
zurück, ein entſchloſſener Wille durchglühte ſein Antlitz.
„Du irrſt”, ſagte er, „ich werde von meinem Plan nicht
ab=
gehen.”
„Und woher wirſt du das Geld nehmen?”
„Ich werde es ſchaffen, verlaſſe dich darauf.”
„Aber wie, wenn ich fragen darf! Soweit mir bekannt, biſt
du ſelber von Hauſe unvermögend.”
„Das bin ich. Aber du vergißt meine Turbine. Solche
Er=
findungen bringen viel Geld, wenn man ſie recht nutzt. Und
daran werde ich es nicht fehlen laſſen.”
„Aber ſie iſt doch erſt im Werden —‟
„Sie iſt ſo gut wie fertig.”
„Und ob ſie dann geglückt iſt?"
„Das iſt ſie ohne jede Frage. Die Probefahrt auf dem
Prüffelde wird nicht lange mehr auf ſich warten laſſen. Da
kannſt du dich ſelber überzeugen."
„Und wenn du noch ſoviel an ihr verdienſt, zum Ankauf
die=
ſes großen Landes mit ſeinen Bauen tann es niemals, auch nicht
annähernd, reichen.”
„Selbſtverſtändlich kann ich es nicht allein aufbeingen. Das
hat auch nie in meiner Abſicht gelegen.”
„Du haſt andere für dieſen Ankauf intereſſier??”
„Das habe ich getan. Eine ganze Anzahl zahlungsfähiger
und zahlungsfrendiger Meuſchen, die mit mir der Meinnng ſind,
daß hier etwas Gutes und vielleicht auch Gewinnbringendes
ge=
ſchaffen werden kann. Mehrere meiner Kollegen auf der Werft
ſind für die Sache erwärmt worden, ſogar, worauf ich nicht
wenig ſtolz bin, einige Meiſter.”
„Alſo eine Geſellſchaft mit beſchränkter Haftpflicht.”
(Fortſetzung folgt.)
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koſten=
frei mitgeteilt. Johs. Waitz,
Hof=Buch=u. Künſthandlg.,
Eliſabethenſtr. 16. (38s0
Osſtanweſen
bis zu 20 Morgen mit beſſ. Wohnhaus (mögl.
Gas u. elektr, Licht) und Glashäuſern in
gün=
ſtiger Lage der
Bergſtraße
zu kaufen geſucht (ſofort beziehbar). Ausführl.
Angeböte über Preis, Aer uind Menge der
ver=
f.hiedenen Obſtſorien uſw. unter Nr. 1233 an
Gerfo, Mitteld, Ann.=Exp., Gießen. (IV,131.