Darmstädter Tagblatt 1915


Nr. 346., Mittwoch, den 15. Dezember.

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178. Jahrgang
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Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Polizeiamts Darmſtadt, der Großh. Bürgermeiſtereien des Kreiſes und der andern Behörden.
Das Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt wird Dienstags, Donnerstags und Samstags nach Bedarf beigefügt.

Der Krieg.
Von den Kriegsſchauplätzen. Der Balkankrieg. Die Ernährungsfrage. Die Ancona‟=Note. Echt ruſſiſch.
Englands Lebensader. Wie neutrale Länder für England arbeiten müſſen. Braſilien und der Weltkrieg.
Deutſcher Reichstag. Die Tätigkeit unſerer U=Boote im Mittelmeer.

Von den Kriegsſchauplätzen.

* Großes Hauptquartier, 14. Dez.
(W. T. B. Amtlich.)
Weſtlicher und öſtlicher Kriegsſchauplatz.
Keine weſentlichen Ereigniſſe.
Balkan=Kriegsſchauplatz.
Südweſtlich und ſüdlich von Plevlje haben
die öſterreichiſch=ungariſchen Truppen den Feind
erneut zum Weichen gebracht. Dort und in
den oſtmoutenegriniſchen Bergen wurden etwa
2500 Gefangene eingebracht.
Oberſte Heeresleitung.

Der Balkankrieg.
Der Rückzug des ſerbiſchen Heeres.

* Paris, 13. Dez. Petit Journal ſchreibt: Die
in Saloniki maſſenhaft ankommenden ſerbiſchen Flücht=
linge
erzählen, daß der Rückzug des ſerbiſchen
Heeres unter beſonders ſchwierigen Verhältniſſen ſich
vollzieht. Die Straßen ſeien vollſtändig unpaſſierbar. In
verſchiedenen Gegenden wüten Schneeſtürme. Der Ver=
pflegungsdienſt
vollziehe ſich nur unter den ſchwierigſten
Verhältniſſen.
Das ſerbiſche Geheimarchiv erbeutet.
* (Zenſ. Bln.) Nachdem ſchon vor einiger Zeit in
Kruſchewac 60 Kiſten mit ſerbiſchen Staatsakten gefunden
worden waren und in die Hände der öſterreichiſchen Trup=
pen
gerieten, wird nun aus Sofia gemeldet, daß bul=
gariſche
Truppen bei Ljuma in Albanien das ſer=
biſche
geheime Staatsarchiv erbeutet
haben, das in verſiegelten Kiſten auf Wagen transpor=
tiert
wurde.
Zuſammenſtöße zwiſchen Albanern und Serben
und Montenegrinern.
T.U. Budapeſt, 14. Dez. A Vilag läßt ſich aus
Athen drahten, daß nach dort aus Korfu eingetroffenen
Meldungen ſtarke albaniſche Streitkräfte die
Serben und Montenegriner fortgeſetzt angreifen und
ihnen große Verluſte beibringen. Die zurückflutenden
ſerbiſchen Streitkräfte leiden ſehr unter dieſen Angriffen.
Die Stimmung der ſerbiſchen Truppen iſt außerordent=
lich
gedrückt. Die Albaner nehmen häufig weinende ſer=
biſche
Söldaten gefangen, die nicht den geringſten Wider=
ſtand
leiſten.
Rumänien.
* Budapeſt, 13. Dez. Hieſige Blätter geben einen
Artikel des rumäniſchen Blattes Adeverul wieder, deſſen
Eigentümer Mille als Verfechter der Intereſſen der
Entente ſtets hervorgetreten iſt. Der Artikel ſagt, daß
nach der Zertrümmerung Serbiens die Möglichkeit einer
Intervention Rumäniens gegen die Mit=
telmächte
endgültig geſchwunden ſei. Der
Artikel erregt infolge der Haltung des Blattes beträcht=
liches
Aufſehen.
Kein Widerſtand der Griechen gegen die Zentralmächte.
* Lugano, 14. Dez. (Zenſ. Frkf.) Die Unterhand=
lungen
zwiſchen dem griechiſchen Oberſten Pallis und Ge=
neral
Serrail ſind beendet. Sie ergaben, wie der Salo=
nikier
Korreſpondent des Corriere della Sera aus Kreiſen
des franzöſiſchen Kommandos hörte, daß Griechen=
land
ſich nicht dem Einmarſche der Deut=
ſchen
, Oeſterreicher und Bulgaren wider=
ſetzt
und daß es die Zone bis Saloniki räumt. Der
Abmarſch der griechiſchen Truppen hat bereits begonnen.
Nach Nea Imera wird das fünfte griechiſche Korps, das

zwiſchen Doiran und Saloniki ſtand, nach Oſten verſcho=
ben
, damit es nicht zwiſchen beide Kriegsparteien gerät.
Nach einem Telegramm Magrinis beſetzten die Eng=
länder
bereits das Zollamt und einen Teil des Kais von
Saloniki. Sie haben auch mit den Befeſtigungs=
arbeiten
begonnen, da die baldige Einſchließung
der Stadt erwartet wird. Der Militärkritiker des Cor=
riere
betont die Schwierigkeit, die Ausdehnung des
Kriegsſchauplatzes auf griechiſches Gebiet vertragsmäßig
zu umgrenzen. Er erwägt die Möglichkeit, daß die Ver=
folger
die Zweigbahn Saloniki-Dedeagatſch für ihre
Zwecke übernehmen und Kawalla und Seres ſamt Um=
gebung
proviſoriſch beſetzen könnten. Er nimmt an, daß
die Verteidigung Salonikis zehn bis zwölf Kilometer vor
der Stadt erfolgt, ſodaß die Belagerung alle Landver=
bindungen
zwiſchen Oſt= und Weſtgriechenland unterbre=
chen
würde. (Frkf. Ztg.)
Keine Hilfe Italiens.
* Wie die Kölniſche Zeitung mitteilt, beſtreiten die
Berichte, die aus Valona von italieniſcher Seite eingehen,
daß namhafte Truppen an der albaniſchen Küſte
bereits gelandet ſeien. Nur in Valona wären einige
tauſend Mann gelandet, außerdem Arbeitstruppen, die
die Zufuhrſtraßen herſtellen ſollen. Die Unterſtützung
Italiens beſchränkt ſich vorläufig auf die Entſendung
von Proviant und Material. Für die Balkanexpedition
habe Italien ſo wenig Truppen frei wie für die Unter=
nehmungen
in Libyen, zu denen England ſcharf treibe.
Cadorna habe ſich entſchieden gegen jede Truppenſendung
nach dem Balkan oder nach Libyen ausgeſprochen.

Wie anders hätte man in Rom, Paris und
London geſprochen!

* Luzern, 13. Dez. Zur Rede des deutſchen
Reichskanzlers führt das Vaterland treffend aus:
Man hat allenthalben die Ueberzeugung gewonnen,
daß in ſo ernſter, verhängnisvoller Zeit in Berlin, der
rechte Mann auf dem rechten Poſten ſteht. Die Gerad=
heit
im Denken, die Offenheit und Verläß=
lichkeit
in Wort und Tat, die Kunſt, die mili=
täriſche
, politiſche und wirtſchaftliche Lage und ihre Zu=
ſammenhänge
dem Volke und ſeinen Vertretern im
Parlament in ſo einfachen, ſchlichten, jedem Gepränge
abholden Worten darzuſtellen offenbaren uns einen deut=
ſchen
Staatsmann, an dem ſein Volk ſelbſt ſeine ſtaats=
männiſchen
Fähigkeiten wahrnimmt. Mit aller Aufrich=
tigkeit
ſprach der Kanzler von der notwendigen Beſchaf=
fenheit
des zukünftigen Friedens, ohne Phraſen, aufrichtig
gegen das Land und aufrichtig gegen den Feind. Trotz
den großen Waffenerfolgen ſei von jeder Selbſtüber=
hebung
, von jeder ruhmredigen Ueberſpannung der
Friedensziele in ſeiner Rede nichts zu merken. Wie
ganz anders hätte man nach ſolchen Erfolgen in
Rom, Paris und London geſprochen. Die
Sitzung des deutſchen Reichstages vom 9. Dezem=
ber
hat eine geſchichtliche Bedeutung für alle Zeiten.

Die Ernährungsfrage.

* Berlin, 13. Dez. In der heutigen Sitzung des
Hauptausſchuſſes des Reichstags erklärte der Unterſtaats
ſekretär Frhr. v. Stein, Einſchränkung des But=
terverbrauches
ſei geboten. Wenn wohlhabende
Kreiſe die fleiſchloſen Tage nicht einhielten, ſo ſei
dies verwerflich. Die fleiſchloſen Tage hätten aber gut
gewirkt. In Wilmersdorf ſei ein Rückgang im Fleiſch=
konſum
um 2627 Prozent eingetreten. Bei der Frage
der Reichszuſchüſſe zur Produktion und Ernährung drückte
Staatsſekretär Helfferich ſeine Bedenken aus, ob die
Verbilligung von Nahrungsmitteln für
die Minderbemittelten durch direkte Reichszuſchüſſe
erreicht werden könne. In bezug auf die Familienunter=
ſtützung
ſei er gern bereit, wenn auch nicht allgemein,
weiter entgegenzukommen. Hinſichtlich der Futtermittel
laſſe ſich das Reich erhöhte Zufuhr angelegen ſein. Die
Gemeinden ſollten in den Stand geſetzt werden, Natural=
zuſchüſſe
zu gewähren.

Ein neutrales Urteil über die deutſche
Volkswirtſchaft.

* Zürich, 13. Dez. Zu den tendenziöſen Reuter=
meldungen
über den Rückgang des Wechſelkurſes
auf Berlin an den amerikaniſchen Börſen
ſchreibt die Zürcher Poſt: Man muß ſo etwas zu dem
übrigen legen, was an Diskreditierungen in die=
ſem
Kriege ſchon geleiſtet wurde. Nachdem ſich die mili=
täriſche
Niederringung und wirtſchaftliche Aushungerung
Deutſchlands als undurchführbar herausgeſtellt hat, ver=
ſucht
man es mit der Verkündigung des finanziellen Zu=
ſammenbruches
. Ob der Augenblick dafür glücklich gewählt
iſt, ſcheint zweifelhaft, denn die Vorgänge auf den
Finanzmärkten zeigen vielmehr, daß die deutſche
Volkswirtſchaft zahlkräftiger geblieben iſt,
als die anderen, die zu allen möglichen Manövern greifen
müſſen, um ihren dringenden Geldbedarf notdürftig zu
decken. So England durch den Handel mit amerikaniſchen
Papieren, Italien mit Notſtenern, Rußland durch ſeine
Zwangsanleihe zu den ungünſtigſten Bedingungen, und
Frankreich, indem es ſeine 5prozentige Kriegsanleihe zu
einem Emiſſionskurs auflegt, der 11 Prozent unter dem
letzten deutſchen ſteht. Angeſichts ſolcher Verhältniſſe mutet
es ſonderbar an, wenn man ſich auf den finanziellen Zu=
ſammenbruch
gerade Deutſchlands gefaßt machen ſoll.

Eine Erklärung der Eiſen= und Stahlinduſtris.

* Berlin, 10. Dez. Der Verein Deutſcher
Eiſen= und Stahl=Induſtrieller übermittelte
auf telegraphiſchem Wege aus ſeiner jüngſten Haupt=
verſammlung
an den deutſchen Reichskanzler folgende Er=
klärung
:
Die zur heutigen Hauptverſammlung des Vereins
Deutſcher Eiſen= und Stahl=Induſtrieller aus allen deut=
ſchen
Gauen zahlreich erſchienenen Eiſen= und Stahl=
Induſtriellen ſenden Eurer Exzellenz ehrerbietigſten Gruß
und ſprechen den feſien Willen der geſamten deutſchen
Eiſen= und Stahl=Induſtrie aus, durchzuhalten bis
zum ſiegreichen Endziel. Die Induſtriellen ſind der Ueber=
zeugung
, daß es uns, geſtützt auf unſere militäriſchen Er=
folge
, gelingen wird, einen Frieden zu erreichen, der bei
der dazu notwendigen Erweiterung unſerer Grenzen dem
deutſchen Volke die Gewähr gibt, in Zukunft geſichert vor
einem Ueberfall unſerer Feinde ſich in Induſtrie und
Handel Landwirtſchaft und Gewerbe friedlich und kräftig
zu entwickeln. Die deutſche Eiſen= und Stahl=Induſtrie
hat die Schwierigkeiten, die der Kriegszuſtand notwen=
digerweiſe
mit ſich gebracht hat, überwunden. Sie iſt mit
den ihr zur Verfügung ſtehenden Mitteln in der Lage, un=
ſere
tapfern Truppen und die unſerer treuen Verbündeten
auf viele Jahre hinaus mit der notwendigen Munition
und dem ſonſtigen Kriegsmaterial zu verſorgen und das
Inland ſowie das neutrale Ausland in bisheriger Weiſe
mit den Erzeugniſſen des Friedensbedarſes zu verſehen.
Auf das Telegramm des Vereins deutſcher Eiſen=
und Stahlinduſtrieller an den Reichskanzler hat
dieſer folgendes geantwortet:
Für den mir von der Häuptverſammlung des Ver=
eins
deutſcher Eiſen= und Stahlinduſtrieller freundlichſt
entbotenen Gruß bitte ich Sie dem Vereine meinen auf=
richtigſten
Dank zu übermitteln. Mit freudiger Genug=
iuung
unterſchreibe ich die Worte, mit denen der Verein
aufs neue die bewunderungswürdige Anpaſſungsfähigreit
und Organiſationskraft unſerer Induſtrie bezeugt, an der
die Hoffnung unſerer Feinde auf eine wirtſchaftliche Me=
derringung
Deutſchlands geſcheitert iſt.

Die Durchholtung unſerer Vlehbeſtände.

upt. Man ſchreibt uns aus Berlin: Die letzte Vieh=
zählung
hat den Beweis erbracht, daß Deutſchlands Volks=
ernährung
, auch ſoweit ſie auf Lebensmitteln tieriſchen
Urſprungs beruht, trotz der Abſchließung ausländiſcher
Bezugsquellen vor ernſten Schwierigkeiten bewahrt blei=
ben
wird. In den dem Weltkriege voraufgehenden letzten
Jahren war es unſerer Landwirtſchaft gelungen, unſere
Viehbeſtände, und ganz beſonders die Zahl der Schweine,
ſo zu ſteigern, daß eine nahezu völlige Unabhängigkeit der
Fleiſchverſorgung vom Auslande erreicht war. Die zur
Aufzucht und zur Mäſtung der Schweine wie zur geſtei=

[ ][  ][ ]

gerten Milchlieferung beim Rindvieh erforderlichen Fut=
termittel
wurden aber in ſteigendem Maße vom Ausland
bezogen. Weit über eine Milliarde Mark
zahlte Deutſchland alljährlich für hoch=
wertige
Futtermittel an das Ausland.
Und wenn nun mit Kriegsausbruch dieſe Einfuhr nahezu
vollſtändig aufhörte, dann ergibt ſich daraus, daß die
Durchhaltung unſerer Viehbeſtände ſich zu einer der
ſchwierigſten Aufgaben geſtalten mußte, die uns der Krieg
geſtellt hat. Daß ſie aber bisher gelöſt iſt, und auch für
jede Dauer des Krieges weiter gelöſt wird, darüber beſteht
heute kein Zweifel mehr. Im allgemeinen kann die Rind=
viehhaltung
mit den großen Mengen der in der Wirtſchaft
erzeugten Futtermitteln durchgehalten werden, wenn auch
die Hochmaſt und die Milcherzeugung eine Einſchränkung
erfahren mußten. Technik und Wiſſenſchaft ſind aber ſeit
Kriegsausbruch erfolgreich bemüht, Kraftfuttermittel aus
eigenen Quelken als Erſatz für die fehlenden Auslands=
bezüge
zu ſchaffen. Vor allem aber haben die militäriſchen
Erfolge unſerer Armeen dazu geführt, daß jetzt aus dem
Auslande eine Zufuhr von Futtermitteln ſtattfindet, die
für die Aufzucht und Mäſtung von großer Bedeutung ſein
wird, zumal die Bereitſtellung ausreichender Mittel von
ſeiten der Regierung die Lieferung dieſer Futtermittel an
die Viehzüchter unter Bedingungen ermöglicht, die eine
ausreichende Verſorgung der Bevölkerung mit Fleiſch zu
erſchwinglichen Preiſen ſicherſtellen. Unſere Volksernäh=
rung
wird alſo auch auf dieſem Gebiet ernſten Schwierig=
keiten
nicht mehr begegnen.

Gegen das Einhamſtern.

Man ſchreibt uns: So oft irgend eine Art von
Lebensmitteln im Detailhandel zeitweiſe knapp zu werden
beginnt, finden ſich immer eine Anzahl Verbraucher, und
vor allem Verbraucherinnen, die ſich beſonders klug vor=
kommen
, wenn ſie von Laden zu Laden eilen und Vor=
räte
für etliche Wochen oder womöglich Monate zu=
ſammenraffen
. Daß hierdurch die ohnehin knappen
Angebotsmengen noch knapper und andere Leute über=
haupt
verhindert werden, etwas zu erhalten, kümmert
dieſe Frauen anſcheinend nicht; auch fragen ſie wenig da=
nach
, ob ſich die Ware, die ſie einhamſtern, zu längerer
Aufbewahrung eignet. Anläßlich des Buttermangels der
letzten Wochen konnte man dabei unliebſame Vorkomm=
niſſe
wieder des öfteren beobachten; mit einer Geduld,
die einer beſſeren Sache würdig geweſen wäre, pilgerten
manche Käuferinnen von Geſchäft zu Geſchäft, um ſchließ=
lich
acht oder zehn halbe oder ganze Pfunde Butter heim=
zubringen
, und vielleicht am nächſten Tage die Wande=
rung
in einem anderen Kreiſe von Läden von neuem zu
beginnen. Daß bei ſolchem Verfahren das Plakat But=
ter
ausverkauft an vielen Schaufenſtern früher erſchien,
als es ſonſt nötig geweſen wäre, verſteht ſich von ſelbſt.
In den Haushaltungen dieſer vorſichtigen Frauen fehlt
es aber des öfteren an Eisſchränken; und ehe noch der
größte Teil der Vorräte verzehrt iſt, iſt der Reſt ſchlecht
und unbrauchbar geworden. Träfe dieſer Verluſt nur die
klugen Käuferinnen, die überſehen haben, daß Butter
keine Dauerware iſt, ſo könnte man ihn als eine Art ge=
rechte
Strafe für Unbeſonnenheit und mangelnde Rückſicht
auf das Gemeinwohl hinnehmen; aber leider trifft er uns
alle, indem er das verfügbare Quantum unſerer nicht über=
reichen
Nahrungsmittelvorräte vermindert. Die Allge=
meinheit
hat darum ein Recht, energiſch zu fordern, daß
der Unfug des Einhamſterns, im beſonderen der
grobe Unfug des Einhamſterns leicht verderblicher Nah=
rungsmittel
, endlich unterbleibt!

Die Ancona‟=Note.

* Berlin, 14. Dez. Zu der Note der amerika=
niſchen
Regierung über die Verſenkung
der Ancona wird in der Kreuzzeitung geſagt: Die

Sprache der Note zeigt, wie ſehr dem Kabinett von
Waſhington der Kamm geſchwollen iſt. Sachlich iſt der
Standpunkt der Note unhaltbar. Für den Verluſt an Men=
ſchenleben
hat Amerika lediglich den Kommandanten der
Ancona, der dem Gebot des Unterſeebootes nicht Folge
leiſtete, verantwortlich zu machen, oder diejenigen, in deren
Auftrag er ſo handelte. Der Dampfer ſuchte nicht zu
entkommen, weil ſcharf auf ihn geſchoſſen wurde, ſondern
der Hergang war der umgekehrte. In der Poſt heißt
es: Was den Ton der Note anbelangt, ſo dürfte man nicht
allzuviel ſagen, wenn man ihn reichlich anmaßend findet,
zumal ſich aus dem Hinweis auf die deutſch=amerikaniſche
Korreſpondenz zum Luſitania‟=Fall wohl eine Preſſion
auf die öſterreichiſch=ungariſche Regierung heraushören
läßt. In der Morgenpoſt wird ausgeführt: An den
etwas hemdärmeligen Ton der amerikaniſchen Noten ſind
wir nun ſchon einmal gewohnt, ebenſo wie an den reich=
lichen
Gebrauch der ſchönen Worte vom Völkerrecht und
der Menſchlichkeit in dieſen Schriftſtücken. Es iſt uns auch
nicht unbekannt, daß alle dieſe Dinge nurfür uns
exiſtierenſollen, daß ſie aber weder für unſere
Feinde noch für Amerika Geltung haben.
Das alles kann uns nicht mehr ſonderlich aufregen und
wir ſind ſicher, daß die verbündete Regierung die rechte
Antwort auf die amerikaniſche Zumutung finden wird.
* (Zenſ. Bln.) Aus Wien wird der Kreuzzeitung
gemeldet: Die Note der amerikaniſchen Regierung
über die Verſenkung der Ancona wird jetzt hier einer
genauen Prüfung unterzogen, und erſt danach wird feſt=
geſtellt
, ob und wie die Note beantwortet werden
wird. Vorderhand läßt ſich nur ſagen, daß die ameri=
kaniſche
Note hier den denkbar ungünſtigſten
Eindruck gemacht hat.

Ruſſiſches.
Echt ruſſiſch.

* Petersburg, 13. Dez. Rjetſch bringt eine
weitere Reſolution des Kongreſſes der echt
ruſſiſchen Leute. Sie wünſcht die völlige Enteig=
nung
allen deutſchen Eigentums, die Beſchlagnahme allen
Eigentums der Sektierer; die Beſetzung der Stellen in
der Verwaltung nur durch echt ruſſiſche Leute, die Ent=
ziehung
des Kredits bei allen deutſch=jüdiſchen Banken.
Monopoliſierung ſämtlicher Verſicherungsgeſellſchaften, da
ſie alle in deutſchen Händen ſeien; Sammlung von
Material gegen Perſonen mit deutſchen Familiennamen;
ein Verbot an die Banken, auf Teuerungswaren mehr
als 50 Prozent Vorſchuß zu gewähren, und die Vertagung
aller Angelegenheiten durch einen beſonderen Befehl
des Zaren, die nicht mit dem Kriege unmittelbar
zuſammenhängen. Der Kongreß verlangt ferner ener=
giſche
Maßnahmen gegen den liberalen Block, da er die
Grundgeſetze Rußlands überſchreite und die abſolute
Macht des Zaren beſchneiden wolle. Das Verlangen nach
Amneſtie ſei direkt zum Schaden des ruſſiſchen Volkes.
Das Verlangen nach Toleranz gegenüber Andersgläu=
bigen
ſei eine Unzuläſſigkeit gegenüber dem Sektierertum.
Die bereits gewährte Erleichterung der Lage der ruſſi=
ſchen
Juden bedrohe direkt die ruſſiſche Exiſtenz, da dieſe
jetzt offenſichtlich Deutſchland im Kriege begünſtigen. Die
jetzige Politik gegenüber Finnland ſei eine direkte Ueber=
tretung
des Geſetzes zugunſten der Finnländer. Die vom
Block verlangte Einſtellung des Kampfes gegen die
Ukrainer enthalte die Gefahr einer Zerſtückelung Ruß=
lands
. Der Kongreß begrüßt die Hinausſchiebung der
Einberufung der Duma freudigſt und betont, die Semſt=
wos
und die Stände beabſichtigten offenſichtlich, die
Staatsgewalt an ſich zu reißen.
T.U. Krakau 14. Dez. Der Czas entnimmt dem
Rußkoje Slowo folgende Mitteilung: In Roſtow am
Don befinden ſich über 40000 Ruthenen aus Galizien,
darunter Mitglieder des früheren ruſſenfreundlichen
Nationalrates. Die ruſſiſche Regierung hat als Unter=
ſtützung
für dieſe Flüchtlinge dem Nationalrat monat=
lich
60000 Rubel angewieſen. Nunmehr ſtellt
ſich heraus, daß die Flüchtlinge von dieſen monatlichen
Geldern überhaupt gar keine Unterſtützung erhalten und

mehrfach Hungers ſterben. Die eingeleitete Unterſuchung
ergab, daß die zur Unterſtützung an den Nationalrat ab=
geführten
Gelder von monatlich 60000 Rubel einfach
unterſchlagen wurden.

Englands Lebensader.

C.K. Die folgenden intereſſanten Ausführungen über
die Bedeutung des Suezkanals für die engliſche Kraft ver=
öffentlicht
der bekannte politiſche Journaliſt Lovat Fraſen
in der Daily Mail:
Die ganze Welt blickt gegenwärtig mit höchſter
Spannung nach dem Orient. Die Lage dort iſt für uns
viel komplizierter und ſchwieriger, als man im Publikum
zu glauben ſcheint. Der Zeitpunkt iſt da, in dem wir ſehr
ernſte und ſchwierige Entſchlüſſe faſſen müſſen. Und wir
müſſen unſere ganze Kraft, Klugheit, Ueberlegung und
Mühe aufwenden, daß dieſe Entſchlüſſe richtig ſein
mögen. Seit Kriegsbeginn ſind wir noch nicht einer ſo
verwickelten, ſo verſchiedenartig zu betrachtenden und zu
beurteilenden Lage gegenüber geſtanden. Wir Journa=
liſten
können nicht ſagen, ob die Alliierten die Angriffe
auf die Dardanellen fortſetzen oder endgültig einſtellen
ſollen. Wir können auch nicht die Frage erörtern oder gar
löſen, ob die Alliierten in Saloniki bleiben ſollen oder
nicht. All dies hängt vor allem von der Menge und Ver=
faſſung
der uns zu Gebote ſtehenden Truppen ab, von der
Erfahrung der oberſten Offiziere und dem Urteil der Re=
gierungen
. Aber trotzdem konnen wir über gewiſſe Tat=
ſachen
ſprechen, die das Dunkel beleuchten. Die erſte Tat=
ſache
iſt, daß Griechenland nicht gewillt iſt, ſein Schwert
für die Sache der Alliierten zu ziehen. Am allerwichtigſten
aber iſt die Zukunft im nahen Oſten. Gibt es da nicht
etwas, was ſo wichtig, ſo dringend und unheilſchwanger
iſt, daß es gegenwärtig als unſere allererſte Hauptſorge
erſcheinen muß? Ja, es gibt eine Aufgabe, die unſere
allerdringendſte und wichtigſte Pflicht iſt: Schützt vor allem
Aegypten! Für unſere Macht zur See iſt der Suez=
kanal
der Schlüſſel. Aegypten und der Suezkanal ſind
für uns und in der Folge auch für unſere Verbündeten
von unſchätzbarer Wichtigkeit. Mit dem Suezkanal geht
auch unſer Preſtige im ganzen Oſten verloren. Der Suez=
kanal
iſt die Lebensader unſerer Macht. Wir müſſen ihn
halten, oder wir ſind in Lebensgefahr. Wenn es uns nicht
gelingt, den Suezkanal zu behaupten, ſo haben wir morgen
Aufſtände und Wirren in Indien, Schwierigkeiten in
Auſtralien. Während wir den Kanal ſechzehn Monate
lang verhältnismäßig leicht halten konnten, ſind wir jetzt
dort in Gefahr. Dies iſt der leitende Punkt, von dem aus
alle unſere Unternehmungen und Entſchließungen ab=
hängen
müſſen. Wir dürfen nur den einen Gedanken, die
eine Sorge haben: Haltet vor allem Aegypten und laßt
alles weitere hiervon abhängig ſein!

Wie neutrale Länder für England
arbeiten müſſen.

* Berlin, 13. Dez. Daß England, um den
Hungerkrieg gegen Deutſchland möglichſt wirkſam zu ge=
ſtalten
, ſich die ſtärkſten Eingriffe in die Ein= und Aus=
fuhrfreiheit
der neutralen Länder erlaubt, iſt be=
kannt
. Neu iſt die Tatſache, daß England neutrale
Induſtrien zu zwingen ſucht, für die wirt=
ſchaftlichen
Bedürfniſſe Großbritan=
niens
zu arbeiten. Hierüber gab in der Unterhaus=
ſitzung
vom 2. Dezember Lord Robert Cecil die entſpre=
chenden
Auskünfte.
Auf eine Anfrage, ob die Regierung die nötigen
Schritte getan habe, um die Verforgung Deutſchlands
mit Oel und ölhaltigen Stoffen über Holland zu ver=
hindern
, erklärte der Unterſtaatsſekretär, daß von der
engliſchen Regierung die nötigen Schritte angeordnet
ſeien und fügte gleichzeitig hinzu, daß es der engliſchen
Regierung nicht nur darauf ankomme, gerade im jetzi=
gen
Augenblick die Oel= und Fetteinfuhr nach Deutſch=
land
über neutrale Länder zu verhindern, ſondern, daß
ſie auch bedacht ſein müſſe, die Einfuhr von aus je=
nen
Stoffen hergeſtellten Fabrikaten nach Groß=
britannien
energiſch zu fördern, denn das=
Auswärtige Amt ſei von dem Handelsminiſterium in
Kenntnis geſetzt, daß es für England von außerordent=
licher
Wichtigkeit ſei, Margarine in genügenden Mengen
hereinzubekommen, um den Preis auf einem vernünf=
tigen
Niveau zu halten. Der Unterſtaatsſekretär er=
klärte
weiter, daß die engliſche Regierung ein Syſtem
entworfen habe, das den Engländern geſtatte, ſich dieſe
Verſorgung zu ſichern. Ohne gleichzeitig die Durch=

Montenegro.

** Ein Mitarbeiter ſendet uns die folgende Schilde=
rung
ſeiner Erinnerungen und Eindrücke aus dem mon=
tenegriniſchen
Berglande: Die wildzerklüfteten,
unwirtlichen Bergmaſſen des montenegriniſchen Kaxſt, die
heute vom Kriegslärm und Schwertgeklirr widerhallen,
gleichen in Friedenszeiten einer Einöde. Nur ein Volk
konnte ſie ſich zum Wohnſitz erwählen, das ſich vor den
jahrhundertelangen Bedrückungen ſeiner Feinde endlich
ruhig und ſicher fühlen wollte. Unter den Balkanvölkern
haben die alten Czernagorzen ihre Unabhängigkeit und
Selbſtändigkeit am eheſten erlangt, wenn dieſe auch förm=
lich
erſt im Berliner Frieden 1878 anerkannt wurde. Eine
Rolle aber hat Montenegro im europäiſchen Völkerkonzert
nie geſpielt. Erſt als 1911 Nikita, der Fürſt der ſchwarzen
Berge, nicht länger Fürſt, ſondern König ſein wollte, lenk=
ten
ſich die Augen des übrigen Europa wieder einmal auf
dieſes Land, und wohl nie zuvor ſah es einen derartigen
Fremdenſtrom in ſeinen Bergen als gerade damals. Mon=
tenegro
iſt das halbverwunſchene Bergland und Ce=
tinje
ſeine Haupt= und Reſidenzſtadt. Wohl führen viele
Wege nach Rom, doch nur einer nach Cetinje; die 600 Me=
ter
über dem Meere liegende Kunſtſtraße, die Cetinje mit
Cattaro, dem ſerbiſch=kroatiſchen Kotor, verbindet, hinter
dem die weltberühmte Bocche di Cattaro liegt. Schon
dieſe kühn anſteigende Bergſtraße iſt das Merkwürdigſte
was man zu ſehen bekommen kann. Wenn man oben in
ſchwindelnder Höhe wandelt, wünſcht man unten zu ſein,
und wenn man dann unten iſt, wünſcht man wieder, man
wäre oben und verlangt danach, die würzige, ozonreiche
Luft zu koſten. Und je höher wir in die ſchwarzen Berge
des Karſt ſteigen, deſto ſchmaler wird der Weg, deſto ge=
fährlicher
, bis er zuletzt nur noch ein Saumpfad iſt, auf
dem die Hirten mit ihren Ziegen, Schafen und Schweine=
herden
freundlicheren und fruchtbareren Geſilden zutrei=
ben
. Während die Wolken ſich um die Bergesgipfel rings=
umher
und in den Tälern lagern, ahnen wir nur die
Stadt, die unten zu unſeren Füßen liegt. Wenn wir end=

ich zu Tale ſteigen, ſo gewahren wir erſt recht, wie die
Felſenmaſſen vor uns in der Ferne und zu beiden Seiten,
leich uneinnehmbaren Feſtungen in die Lüfte empor=
ragen
, bis uns endlich die Stadt Cetinje empfängt. In
einem 6 Kilometer langen und 1 Kilometer breiten ſoge=
nannten
Karſtpolje gelegen, einer jener merkwürdigen
Karſterſcheinungen, die bald in eroſierten, rundlichen
Trichteröffnungen, bald, wie im vorliegenden Falle, in
breiten, talabwärts durch Querriegel verſchloſſenen Keſſel=
tälern
auftreten, grüßt uns die montenegriniſche Haupt=
ſtadt
mit ihren kaum 3000 Einwohnern. Das erſte, was
wir erblicken, iſt wohl das am Fuße eines ſteilen, von
hohem Turm überragte, 1478 geſtiftete Kloſter, einſt das
Schloß des Fürſten, jetzt von den Miniſterien und einem
vierklaſſigen Gymnaſium benutzt. Ehedem fanden wir in
dem unweit gelegenen Grand Hotel einen Deutſchen, der uns
ſtets auf das liebenswürdigſte bewirtete. Von den Zim=
mern
, reinlich und nett, hatte man einen wunderbaren
Ausblick auf Berge und Höhen, im weiten Hofe befinden
ſich die Stallungen für Pferde, Schafe, Ziegen, Maultiere
und Rinder. Seit Nikita König wurde, hat auch die ver=
blühende
Herrlichkeit verſchoſſener Tapeten, mottenzerfreſ=
ſener
Portieren und brüchig gewordener ſeidener Vor=
hänge
im Grand Hotel und vor allem in ſeinem ein=
ſtöckigen
Palaſt neuem Glanz Platz machen müſſen. Auf
dem nahen Orlovo Krs, dem Hauptplatz, befindet ſich das
neue Grabdenkmal Peters I., der das Land 17821826
regierte, während ſeine Vorfahren auf dem montenegrini=
ſchen
Fürſtenthron im Kloſter ihre letzte Ruheſtätte gefun=
den
haben.
Wenn wir dann einen der kleinen Wagen mit Pony=
pferden
beſteigen und um den Berg herumzufahren ver=
ſuchen
, ſo brauchen wir uns nicht zu verwundern, wenn
der Weg plötzlich durch einen anderen Berg gehemmt
wird. Das iſt hier nun einmal ſo. Wenn wir mit ſchwer=
beſchuhten
Füßen den Felſen hinaufkrageln und endlich
oben vermeinen, wir ſeien wohl bis in den Himmel ge=
ſtiegen
, ſo werden wirs bald gewahr werden, wie dieſer
Felſen oder Berggnoch lange nicht der höchſte iſt. Hier und
da kündet eine zum Firmament emporſchwelende Rauch=

ſäule den Aufenthalt von Hirten, die ſich dort zum Mahhle
niedergelaſſen haben oder dort ihre armſelige Hütte inne
haben. Wohl klingt noch das Rauſchen von Talbächen
und Waſſerfällen an unſer Ohr, ſonſt aber iſts ſtill. Aber
weiter drängt es uns, und ſo wandern wir auf demſelben
Wege weiter, der jetzt wohl angefüllt ſein dürfte mit den
Söhnen der ſchwarzen Berge im Kriegsſchmuck der Mon=
tenegriner
, dem langen Schaſpelz, dem Leibgurt mit den
Piſtolen und den durch Lederriemen feſtgehaltenen San=
dalen
. Je weiter wir klettern, erſt immer und immer
wieder aufwärts und dann an eben ſo viel zerklüfteten
Höhlen und ausgewaſchenem Geſtein wieder talabwärts
vorüber, deſto naher gelangen wir auch zu einer freund=
licher
dreinblickenden Natur. In die ſtarre Felswüſte
ſchiebt ſich nach und nach Mais= und Kartoffelland; ſteigen
wir tiefer hinab, dann hebt auch der Weinbau an, und
nahe der Talſohle endlich, an ſanft anſteigenden Hängen,
in Mulden und kleineren Tälern trifft man überall
Maulbeerbäume, Feigen, Eßkaſtanien, Oliven und üppige
Tabakfelder. Unter den Blüten und Blumen, an denen
eben ſo wenig Mangel iſt, fällt beſonders der Granat=
baum
mit ſeinen roten Blüten auf.
Wandern wir weiter, ſo gelangen wir nach Rieka.
Gegen Cetinjes verblühende Schönheit iſt es ein elendes
ſchmutziges Neſt, ſo recht geeignet, die Heimat der Banden=
führer
und Hammeldiebe zu ſein. Oeſtlich von Rieka liegt
das gutbekannte Podgoritza, der Waffenplatz der
Montenegriner. Südwärts gelangt man zum Sku=
tari
=See der auch einer jener eigentümlichen Karſt=
erſcheinungen
, der Aufſtauung von Flüſſen durch die ihnen
ringsumher entgegentretenden Bergmaſſen ſeine Ent=
ſtehung
verdankt. Denn gleich außerhalb von Rieka wird
der Riekafluß zu breitem, ſtehendem Waſſer. Durch eine
von weißen und gelben Waſſerroſen führende Fahrtrinne
gleitet unſer Boot lautlos und idylliſch dahin, bis ſich die
weite blaue Fläche des Sees von Skutari öffnet. Die al=
baniſche
Grenze iſt erreicht.

[ ][  ][ ]

fuhr von Oelen und Fetten über Holland nach Deutſch=
land
’zu ermöglichen, hat die Regierung veranlaßt,
daß die Bücher der holländiſchen Marga=
rinefabriken
in gewiſſen Zeiträumen von einer
Firma engliſcher Bücherreviſoren geprüft werden,
welche dem Auswärtigen Amt genau mitteilen würde,
was mit den Erzeugniſſen dieſer Fabriken geſchehe;
dieſe Maßnahmen wären bedeutſamer Natur. Die eng=
liſche
Regierung hoffe, daß ſie in dreifacher Weiſe nütz=
lich
würden: erſtens würden ſie die Durchfuhr von
Oelen und Fetten nach Deutſchland verhindern, zweitens
die Verſorgung Englands mit Margarine, die unbedingt
notwendig wäre, ſicherſtellen und drittens den Hollän=
dern
die Rechte des nentralen Handels, auf die Holland
Anſpruch habe, gewährleiſten.
Holſländiſche Margarinefabriken wer=
den
alſo zukünftig für England arbeiten müſſen.
Die engliſche Regierung übernimmt die Rolle jener
Privatunternehmer, die Rohſtoffe gegen Lohnzahlung
an ſelbſtändige Arbeiter liefern und dann das fertige
Produkt vertreiben. Dieſes Verlagsſyſtem bürgert
ſich nunmehr zwiſchen der engliſchen Regierung und dem
bisher wirtſchaftlich nnabhängigen Holland ein. So=
iſt
der Kampf Englands für die Freiheit
der kleinen Staaten auch auf dieſem Gebiet bit=
tere
Jronie.

Das Schickſal des franzöſiſchen Regierungs=
entwurfes
gegen die Teuerung.

** Die Nachricht vom 3. Dezember, daß die franzöſiſche
Kammer einſtimmig die Preisregelung der wichtigſten
Lebensmittel das heißt Taxierung durch die Präfekten,
Enteignungsmöglichkeit und Beſtrafung des Wuchers
beſchloſſen habe, wird allſeits Intereſſe erweckt haben.
Monatelange Bemühungen, der immer bedrohlicheren
Wirtſchaftskriſe Herr zu werden, ſind damit zum erſten
allgemeineren Abſchluß gelangt.
Zu einem Abſchluß freilich, dem jedes Leben fehlt.
Einſtimmig war erſichtlich nur die Angſt vor der Wähler=
ſchaft
. Ueber die Nützlichkeit des Beſchluſſes ſelbſt gehen
die Anſichten mehr wie je auseinander. Haben die So=
zialiſten
bis hinüber zu den Radikalen mit einer kleinen
Hoffnung dem Geſetz beigeſtimmt, weil es beſſer ſei wie
nichts , daß es nicht weitgehend genug iſt, betonend auf
die Kundgebungen vieler Kommunen ſtehen die Na=
tionaliſten
bis hinüber zu weiten Kreiſen des Handels
dem Geſetz in offenſter Feindſchaft gegenüber. So ver=
wirft
es mit dem Debats der Temps vom 4. und 5. De=
zember
als einen ſinnloſen und gefährlichen Eingriff in
die Freiheit des Handels. Hütet Euch! ruft ihnen die
Humanité zu; aber der Figaro vom 7. ſtimmt ihnen bei
unter Verweis auf die Fehler der Teuerungsgeſetzgebung
in der Revolutionszeit. Händler gegen Konſumenten
alſo. Beiden gegenüber finden die Produzenten in der
Preſſe der Hauptſtadt, im Gegenſatz zur Provinzpreſſe,
weniger Beachtung. Senator Comot freilich im Petit
Journal vom 7. Dez. tritt energiſch für ſie ein. Er be=
fürchtet
wohl die Willkür des Geſetzes. Bis zu ſeiner An=
wendung
freilich ſei der Weg noch weit. Dieſer Troſt, den
wir auch in den anderen Blättern der Oppoſition finden,
wird manchen aufklären, der ſich vielleicht gefragt hat, was
die Erörterung der Meinungsverſchiedenheiten bei der
tatſächlichen Annahme des Regierungsentwurfes bedeute.
Es fehlt dem Kammerbeſchluß nämlich zur geſetzlichen
Kraft noch die Zuſtimmung des Senats, die entgegen der
Hoffnung des Temps vom 5. Dez. über kurz oder lang
wohl erfolgen wird. Dann aber fehlen dem Geſetz noch
die Ausführungsbeſtimmungen, auf die zahlreich verwieſen
iſt, die außerdem von ſich aus den Text zu erläutern
haben werden, der an manchen Stellen recht unklar und
widerſpruchsvoll geraten iſt. Wenn auf die Abfaſſung
dieſer Beſtimmungen die mächtige Oppoſition Einfluß
gewinnt die dabei auf die Stimmung der großen Wäh=
lerſchaft
keine Rückſicht zu nehmen braucht , kann das
Geſetz tatſächlich, wie viele Franzoſen befürchten, zur
Farce werden.

Braſilien im Welikriege.
(Unterredung mit einem leitenden braſilianiſchen
Staatsmann.)

* Zürich, 12. Dez. (Meldung der Schweizeriſchen
Telegraph.=Inſormation.) Ein leitender Staats=
mann
der braſilianiſchen Republik, der
ſich gegenwärtig in der Schweiz aufhält, wo er mehrere
induſtrielle Etabliſſements Zürichs und Winterthurs be=
ſucht
hat, hatte die Liebenswürdigkeit, mich zu empfan=
gen
und mir folgende Mitteilungen über die Stellung
Braſiliens im Weltkriege zu machen:
Wir ſind abſolut neutral und haben unſere Neu=
tralität
ausdrücklich betont. Die braſilianiſche Regie=
rung
hat übrigens bereits zwingende Beweiſe ihrer
vollkommenen Neutralität gegeben. Gewiß gibt es heute
bei uns nicht nur Sympathien für die eine, ſondern
auch für die andere Mächtegruppe. Aber dieſe Sym=
pathien
der einzelnen hindern in keinerlei Weiſe die ab=
ſolute
Neutralität der Geſamtheit. Daß Braſilien unter
dem Kriege ſchwer leidet, brauche ich Sie nicht erſt zu
verſichern. Unſer Handel liegt faſt brach, die Zölle auf
Einfuhr und Ausfuhr haben um zirka 40 Prozent ab=
genommen
. Aehnlich liegen die Verhältniſſe in ganz
Südamerika. Sogar der Salpeter=Export Chiles hat,
wie ich höre, ungemein gelitten. Es iſt alſo begreiflich,
daß wir den ſehnſüchtigen Wunſch haben, es möge bald
Friede werden. Und ich kann Sie verſichern, daß auch
Nordamerika, ſo gute Geſchäfte es während des Krieges
macht, den Frieden mit aller Kraft herbeiwünſcht. Kein
Land in Amerika will heute trotz aller Vorteile, die die
Situation ihr bringen mag, auf Koſten der kriegführen=
den
Menſchheit ſich bereichern.
Man ſpricht in Amerika wie in Europa davon, daß
dieſer Krieg zum nicht geringen Teile kommerzieller
Eiferſucht unter den Großſtaaten und dem Ringen um
die Herrſchaft auf dem Weltmarkt entſprang. Aber den
Weltmarkt erobert nicht wer will, ſondern wer
kann. Der Engländer kommt und ſagt: Das machen
wir. Bitte kauft. Der Deutſche fragt: Was braucht
ihr? Das machen wir. So hat der deutſche Kaufmann
die Welt erobert, indem er ſeine Reiſenden ausſchickte,
die überall nach den Bedürfniſſen ſich erkundigten.
Daran kann kein Krieg etwas ändern. Um den Deut=
ſchen
gewachſen zu ſein, müßten die Gegner und Kon=
kurrenten
Deutſchlands ihre ganze Denkweiſe und vor
allem ihre ganze Organiſation ſändern. Ich kenne
Deutſchland von Köln bis Berlin und habe nicht nur
in meiner Heimat, ſondern auch Engländern und Fran=
zoſen
gegenüber von meiner Bewunderung für den
deutſchen Geiſt und die deutſche Organiſation
kein Hehl gemacht. Uebrigens müſſen wir Braſilianer
nicht erſt nach Deutſchland kommen, um deutſche Schaf=
fenskraft
und die Macht deutſcher Organiſation kennen
zu lernen. Wie Sie wiſſen, arbeitet ſehr viel deutſches
Kapital in Braſilien und Deutſchland gibt uns im
eigenen Lande das beſte Muſter, wie Induſtrie und
Handel ſich entwickeln ſollen. Bei dieſer Gelegenheit
möchte ich aber nicht unerwähnt laſſen, daß auch die
Schweiz doch verſuchen ſollte, mit Braſilien in engere
kommerzielle und induſtrielle Verbindung zu treten.
Gelegenheit wäre gewiß reichlich vorhanden und ich
hoffe, daß im Frieden ſich eine ſolche Verbindung auch
herſtellen laſſen wird.

Tageskalender 1914
zur Geſchichte des Weltkrieges.

5. Dezember. Belgrad wird von den öſterreichiſch=
ungariſchen
Truppen kampflos geräumt. Feindliche
Angriffe ſüdöſtlich Ypern zuſammengebrochen.

Stadt und Land.
Darmſtadt, 15. Dezember.

* Militärdienſtnachrichten. Befördert: Windiſch,
Oberlt. der Reſ. des Feldart.=Regts. Nr. 71 (VI Berlin),
jetzt im Reſ.=Feldart.=Regt. Nr. 25, zum Hauptmann; zum
Oberleutnant: der Leutnant der Reſerve Krämer des
Inf.=Regts. Nr. 117 (Mülheim a. d. Ruhr), jetzt im Inſ.=
Regt. Nr. 353;zum Leutnant der Landw.=Inf.: der Offi=
zieraſpirant
Hisgen (Worms) im Landft.=Inf.=Batl.
Worms (XVIII. 18.), des 1. Aufgebots; zu Leutnants
der Reſerve: die Vizefeldwebel bei der Mil.=Eiſenb.=
Dir. 5: Lauer (II Darmſtadt), Reuter (Gießen) des
Eiſenb.=Regts. Nr. 2, der Vizefeldwebel Rath (Mainz)
im Fußart.=Batl. 23; Dreiheller, Fähnrich im Inf.=
Regt. Nr. 118, zum Leutnant, vorläufig ohne Patent,

Keller, Kertel, Vizefeldwebel (I Darmſtadt), zu Leut=
nants
der Reſerve des Inf.=Regts. Nr. 118; Nicolaus
(Gießen), Vizefeldwebel im Reſ.=Inf.=Regt. Nr. 94, zum
Leutnant der Landw.=Inf. 2. Aufgebots. Tietz, Haupt=
mann
, im Frieden Adjutant des Gouverneurs von Mainz,
jetzt im Inf.=Regt. Nr. 87, zur Dienſtleiſtung beim Kriegs=
miniſterium
kommandiert. Den Charakter als Oberſtabs=
arzt
hat erhalten: der Stabsarzt der Landw. a. D. Dr.
Hoffmann (I Darmſtadt), beim Reſ.=Laz. I Darmſtadt.
Kriegsauszeichnung. Der Vizefeldwebel und
Offizieraſpirant Ludwig Karl Hotz im bayr. 17. Inf.=
Regt. (Orff), früher im Leibgarde=Inf.=Regt. Nr. 115,
erhielt das Eiſerne Kreuz 2. Kl.
Vom Großh. Hoftheater wird uns geſchrieben: Das
ſeit mehreren Jahren hier nicht mehr gegebene Volks=
ſtück
mit Geſang Mein Leopold, von L’Arronge,
geht heute Mittwoch neu einſtudiert in Szene. Den Gott=
lieb
Weigelt ſpielt Rudolf Weisker, ſeinen Sohn Leopold
Franz Schneider. Die Vorſtellung beginnt um 7½ Uhr,
B. 17; es gelten die kleinen Preiſe. Für Donnerstag, den
16. Dezember, wird Grillparzers Eſther neu ein=
ſtudiert
und hierauf Byrons Kain in der Bearbeitung
und Ueberſetzung des Intendanten zum erſtenmal wieder=
holt
. Dieſe Vorſtellung fällt den A=Abonnenten zu. Frei=
tag
, den 17., findet die Erſtaufführung von Franckenſteins
Rahab ein Werk, das durch ſein an ſtarken drama=
tiſchen
Akzenten reiches Textbuch, ſowie durch ſeine wohl=
klingende
Muſik und blendende Inſtrumentation bereits
auf zahlreichen deutſchen Bühnen größten Erfolg hatte,
ſtatt. Am ſelben Abend geht Der Schleier der
Pierrette erſtmalig in Szene. Bei ihrer Urauf=
führung
am Kgl. Opernhaus in Dresden errang dieſe
tragiſche Pantomime, deren packende, von Arthur Schnitz=
ler
bearbeitete Handlung durch Dohnanys feinſinnige
Muſik verklärt wird, einen glänzenden Erfolg. Als Volks=
und Garniſonvorſtellung zu ermäßigten Preiſen wird
Samstag, den 18., Der gutſitzende Frack gegeben.
Die nächſte Wiederholung von Parſifal iſt für Sonn=
tag
, den 19., vier Uhr nachmittags, angeſetzt; B 18. Der
Kartenverkauf beginnt am Mittwoch, den 15. d. Mts.
Aus Anlaß des geſteigerten Poſtverkehrs zur
Weihnachtszeit werden in Darmſtadt am Sonntag,
den 19. Dezember, die Paketannahmeſchalter bei
allen Poſtämtern, ſowie die Paketausgabeſchalter
beim Poſtamt 1 (Rheinſtraße) von 8 Vm. bis 4 Nm., der
Briefausgabeſchalter für die Ausgabe von Paket=
karten
außergewöhnlich von 912 Vm. und von 14 Nm.
geöffnet ſein. Poſtanweiſungen, Pakete und
Wertbriefe werden einmal vormittags beſtellt.
Dem Bulgariſchen Roten Kreuz und dem Türkiſchen
Roten Halbmond ſind durch die jüngſte Entwicklung der
Kriegsereigniſſe auf den öſtlichen Kriegsſchauplätzen
ſchwierige und bedeutende Aufgaben erwachſen. Ab=
geſehen
von der Sorge für die einheimiſchen Trup=
pen
fällt ihnen auch die Fürſorge für die auf
den öſtlichen Kriegsſchauplätzen kämpfenden deut=
ſchen
Krieger zu und wird von ihnen mit großer
Aufopferung durchgeführt. Aus dieſem Grunde hat der
Heſſiſche Landesverein vom Roten Kreuz beſchloſſen, daß
der geſamte Ertrag des von ihm veranſtalteten Vortrages
des Herrn Oberſt von Dieſt über: Der Vormarſch
der Zentralmächte nach dem Orient der am
Donnerstag, den 16. Dezember, im Kaiſerſaal ſtatt=
findet
, dem Bulgariſchen Roten Kreuz und dem Türkiſchen
Roten Halbmond zufließen ſoll. Abgeſehen von der Wich=
tigleit
des Vortragsgegenſtandes, iſt auch aus dieſem
Grund auf einen ſtarken Beſuch des Vortrages zu rechnen.
* Kriegsfürſorge in der Darmſtädter Holzinduſtrie.
Man ſchreibt uns: In anerkennenswerter Weiſe haben
die Firmen Hofmöbelfabrik J. Trier und Julius
Glückert ſeit Kriegsbeginn den Frauen ihrer unter die
Waffen berufenen Arbeiter monatliche Zuſchüſſe zu den
ſtaatlichen Zuſchüſſen gewährt. In gegenſeitiger Ver=
ſtändigung
zwiſchen der Ortsgruppe des Arbeitgeber=
ſchutzverbandes
der Holzinduſtrie und der Zahlſtelle
Darmſtadt des deutſchen Holzarbeiterverbandes wurden
nunmehr die zwiſchen den beiderſeitigen Zentralvorſtän=
den
vereinbarten Grundſätze der Fürſorge für
kriegsbeſchädigte Holzarbeiter örtlich an=
erkannt
. Arbeitgeber wie Arbeitnehmer verpflichten
ſich, den kriegsbeſchädigten Holzarbeitern alle erdenkliche
Hilfe zuteil werden zu laſſen, um ihnen zu ermöglichen,
nach Beendigung des großen Ringens wieder im Berufe
ätig ſein und ein vollwertiges Glied der menſchlichen
Geſellſchaft bilden zu können. Jeder Arbeitgeber ver=
pflichtet
ſich, die um den Beſtand des Reiches kämpfenden
Holzarbeiter wieder an den alten Platz zu ſtellen. Die
Löhne für die durch Kriegsverſtümmelung mehr in Mit=
leidenſchaft
gezogenen Arbeiter werden in Streitfällen
von der durch Tarifvertrag eingeſetzten Schlichtungs=
kommiſſion
beider Parteien feſtgeſetzt. Die durch den
Kriegszuſtand verteuerte Lebenshaltung ſoll gemindert

C.K. Die Vernachläſſigung der Wiſſenſchaft in Eng=
land
. Während die engliſche Preſſe mit allen Kunſtmit=
teln
der Stimmungsmache und des tendenziöſen Nach=
richtendienſtes
die für Großbritannien bittere Wahrheit
der allgemeinen Kriegslage zu verſchleiern ſucht, dringt
das Bewußtſein der tatſächlichen Gefahr in Verſammlun=
gen
und Reden immer deutlicher im Volke durch. So iſt
das Problem der Kriegsfehler allmählich zu einer leb=
haft
erörterten Frage in England geworden. Unter
der großen Zahl der Fehler wird von Perſönlichkeiten
aller Berufe und Geſellſchaftsſchichten die Vernachläſſi=
gung
der Wiſſenſchaft, die ſchon zur Friedenszeit in Eng=
land
zu bemerken war, an erſter Stelle genannt. In
einem von dem Profeſſor der Univerſität Oxford gehal=
tenen
Vortrag Die Wiſſenſchaft und der große Krieg‟,
über den die Londoner Blätter an führender Stelle Be=
richt
erſtatten, wurde zum erſten Male mit rückſichtsloſer
Deutlichkeit erklärt, daß faſt alle Fehler, die im bisherigen
Verlaufe des Krieges von England gemacht wurden, mit
der beiſpielloſen Vernachläſſigung der Wiſſenſchaft durch
die ganze Nation in engſtem Zuſammenhang ſtehen. Es
war gefährlich, heißt es in dem Bericht, ein Land, deſſen
Exiſtenz und Gedeihen von den Errungenſchaften der
Wiſſenſchaft abhängig ſind, ausſchließlich durch Politiker
und Kaufleute zu leiten, die faſt ausnahmslos keine
Ahnung von ernſthafter wiſſenſchaftlicher Bildung haben.
Tauſende von Menſchenleben ſind durch dieſe völlige Ver=
nachläſſigung
der wiſſenſchaftlichen Prinzipien, Fähig=
keiten
und Vorſichtsmaßnahmen auf die leichtſinnigſte und
unverantwortlichſte Weiſe verloren worden. Der endgültige
Erfolg dieſes Krieges hängt nicht bloß von den Kämpfen
an ſich, ſondern in hohem Maße von den organiſatoriſchen
Leiſtungen auf allen Gebieten des nationalen Lebens ab.
Wenn die Regierung dieſer Seite des Krieges ihre ernſte
Aufmerkſamkeit geſchenkt hätte, wenn ſie alle Möglichkei=
ten
geprüft und alle Vorbereitungen getroffen hätte, wobei
es ihre Pflicht geweſen wäre, ſich den Geboten der Wiſſen=

ſchaft unterzuordnen, ſo hätte der bisherige Krieg wohl
einen anderen Verlauf nehmen können. So aber haben
wir durch unſere Fremdheit gegenüber der Wiſſenſchaft
unſeren Feinden geholfen. Wir ſind ſelbſt ſchuld an der
gefährlichen Lage, in der die Nation ſich nunmehr
befindet.
** Vergeſſene Neutrale. Vergeſſene Neu=
trale
? Man zweifle nicht, es gibt wirklich noch ein
neutrales Land, das unbedingte Neutralität bewahrt,
aber allerdings ſo klein iſt, daß es kein Wunder iſt, wenn
man gelegentlich das Daſein dieſes Fürſtentums vergißt.
Es wird offiziell das Fürſtentum Liechtenſtein
genannt, iſt 150 Quadratkilometer groß, zwiſchen der
Schweiz und Oeſterreich gelegen, hat an die 10000 Ein=
wohner
, und an ſeine ſtaatliche Exiſtenz die Bedingung
der Neutralität geknüpft. Das Land gehört dem außer=
ordentlich
reichen Fürſten Johann II. von Liechtenſtein.
Der Fürſt beſorgt die Landesgeſchäfte, ohne Anſpruch auf
eine Zivilliſte zu erheben, ſondern iſt im Gegenteil immer
dabei, wenn es ſich um irgend ein gemeinnütziges Werk
handelt; er iſt jetzt 75 Jahre alt, wohnt auf ſeinen Gütern
in Oeſterreich und iſt während ſeiner 57jährigen Regie=
rungszeit
nur dreimal in ſein Land gekommen. Ein
Landesverweſer führt die Regierung in Vaduz, ein aus
15 Mitgliedern beſtehender Landtag hilft ihm in den
Amtsgeſchäften. Für die Juſtiz gilt als erſte Inſtanz
das Landgericht Vaduz, als zweite das k. k. Oberlandes=
gericht
in Innsbruck, als dritte der Appellationshof in
Wien; öſterreichiſch ſind auch Poſt, Zoll und Telegraph,
doch ohne militäriſchen Einfluß; ſo kann man alſo bei=
ſpielsweiſe
auch jetzt während des Krieges die ſchweize=
riſch
=liechtenſteiniſche Grenze überſchreiten, ohne ſich einer
Paßreviſion unterziehen zu müſſen. Militär gibts in
dieſem originellen Staate nicht. 1866 löſte Liechtenſtein
die geringen Beſtandteile ſeiner Armee auf und machte
ſo die Bewohner des Ländchens militärfrei. Doch darf

man ja nicht glauben, daß damit auch eine Steuerfreiheit
verbunden iſt, denn das iſt nicht der Fall. Nun hat der
Krieg, ſo ſchreibt uns ein Mitarbeiter, das kleine Fürſten=
tum
in eine ſehr bedauernswerte Lage gebracht. Von
allen Seiten und aller Zufuhr abgeſchnitten, zeigte ſich
ſofort ein ungeheurer Mangel an Fleiſch, Brot und Pe=
troleum
. Die Zuſtände erwieſen ſich dermaßen, daß eine
erſchreckliche Hungersnot ausgebrochen wäre, wenn nicht
die Schweiz beigeſprungen wäre, mit der das Ländchen
von jeher ſchon aus Gründen der Verkehrswege in
innigerer Verbindung als mit Oeſterreich ſtand. Obwohl
bekanntlich ſelbſt Mangel an den drei Artikeln leidend
und fortwährend in Verhandlung um deren Einfuhr
ſtehend, hat die Schweiz doch keine Not aufkommen laſſen
und eine natürlich unter ſtaatlicher Aufſicht vorgenommene
Verteilung aus ihren Vorräten ermöglicht.

* Burmeſters Erlaubnisſchein. Bei ſeinem am 11.
d. Mts. in Mainz veranſtalteten Konzert ward, wie man
der Frkf. Ztg. mitteilt, dem bekannten Geiger Willy Bur=
meſter
folgender, hier wörtlich wiedergegebene Erlaub=
nisſchein
der Polizeibehörde zugeſtellt:
Erlaubnisſchein
zu öffentlichen Darſtellungen und Beluſtigungen.
Der Herr Willy Burmeſter, dahier, darf am 11. De=
zember
1915 in dem Frankfurter Hof, von 8 bis 11 Uhr
Violinkonzert ohne Trommel und Pauke abhalten. Die
vorgeſchriebene Stempelgebühr iſt erhoben und verwendet
worden. Dieſer Schein iſt vor Beginn der Veranſtaltung
auf dem Polizei=Bezirk vorzuzeigen. Es darf nur ein
dem Ernſt der Zeit entſprechendes Muſikprogramm aus=
Das Polizei=Amt.
geführt werden.
Mainz, 26. November 1915. (Name unleſerlich.)
Der Herr Burmeſter wird ſich über dieſe Erlaubnis
ſicherlich ſehr gefreut haben.

[ ][  ][ ]

werben, indem die Arbeitgeber ſich bereit erklärten, rück=
wirkend
auf den 26. November den bei ihnen beſchäftig=
ten
Holzarbeitern eine Kriegsteuerungszulage zu ge=
währen
. Es erhalten verheiratete Arbeiter 1,70 Mk.,
ledige 1,20 Mk. Teuerungszulage pro Woche. Reicht
dieſe Zulage auch bei weitem nicht aus, den Aufſchlag
auf die verteuerte Lebenshaltung auch nur annähernd
auszugleichen, ſo zeigt das Entgegenkommen der Ar=
beitgeber
doch ein anerkennenswertes ſoziales Verſtänd=
nis
, wenn man in Berückſichtigung zieht, daß das Holz=
gewerbe
mit zu denjenigen Berufen zählt, die durch den
Krieg in ſtarke Mitleidenſchaft gezogen wurden.
Unterhaltungsabend im Krankenhaus. Die
Jugendhilfe unter der Leitung von Frl. Walz
veranſtaltete am Sonntag abend den vierten ihrer dies=
jährigen
Unterhaltungsabende in Darmſtädter
Lazaretten. Wie immer, ſo führte auch an dieſem
Abend das Jugendorcheſter (Gotttwald, Heil, Menninger,
Richter und Stephan) den muſikaliſchen Teil aus.
Ueberall fanden die jugendlichen Mitglieder durch ihr
ſchönes Zuſammenſpiel eine warme Aufnahme bei
unſeren Feldgrauen. Mit ihrer herrlichen, glockenreinen
Stimme und ihren neckiſchen Liedern erfreute Frl. Tille
Geiger die Herzen der Soldaten. Die teils ernſteren,
teils heiteren Gedichte, von Herrn Menninger vor=
züglich
vorgetragen, unterhielten die Verwundeten köſt=
lich
. Am Sonntag hatte ſich auch Frl. Dams (Geſang)
in den Dienſt des Abends geſtellt. Die Jugendhilfe
hat damit ihre Unterhaltungsabende abgeſchloſſen und
kann befriedigt über den Erfolg ſein, den ſie durch die
genußreichen Stunden, die ſie unſeren tapferen Feld=
grauen
bereitete, erworben hat.
Der Ortsgewerbeverein hat für ſeinen erſten
Vortragsabend in dieſem Winterhalbjahr Herrn
Rechnungsrat Harth gewonnen, der am Freitag
ſpricht über: Welche Anſprüche haben die Kriegs=
beſchädigten
und Hinterbliebenen gefalle=
ner
Kriegsteilnehmer auf Grund der Militär=
und Verſicherungsgeſetze und wie werden ſie geltend ge=
macht
? Ueber dieſe Fragen dürfte gerade in der Jetztzeit
Vielen eine Aufklärung erwünſcht ſein, ſodaß wohl mit
einem guten Beſuche des Vortrags gerechnet werden
kann. (Siehe Anzeigeteil.)
Petroleum=Erſatz Petrolit‟ Die Unannehmlich=
keiten
, die mit der zurzeit herrſchenden, in den Winter=
monaten
ſich beſonders fühlbar machenden Knappheit an
Petroleum verbunden ſind, können vorausſichtlich durch
ein angeblich gleichwertiges und ebenſo billiges Erzeugnis
als Petroleum behoben werden. In dem Petrolit
iſt ein geeigneter Erſatz gefunden worden. Heute Mitt=
woch
, nachmittags 5 Uhr, wird dieſes Fabrikat im Stadt=
haushintergebäude
vorgeführt werden, worauf
wir Intereſſenten hiermit aufmerkſam machen.
gs. Schwerer Unfall Geſtern vormittag ſtürzte
in der Heidelberger Straße ein Soldat aus der Elek=
triſchen
Straßenbahn und trug einen Schädelbruch
davon. Der Verunglückte wurde durch die Rettungs=
wache
in das Reſervelazarett I gebracht.
Dietzenbach, 13. Dez. (Kindesmord.) Vor
etwa 14 Tagen hatte die 19 Jahre alte Eliſabeth Lehr
von hier ein Kind geboren. Es ging das Gerücht um,
ſie habe es beiſeite geſchafft. Die Staatsanwaltſchaft
Darmſtadt erhielt davon Kenntnis, weshalb am
Samstag durch den Kriminalkommiſſar Daniel eine
Hausſuchung vorgenommen wurde. Nach längerem
Suchen fand man beim Umgraben des Gartens in einer
Schachtel die Leiche eines weiblichen Kindes. Die Mut=
ter
wurde ſofort verhaftet und in das Amtsgerichts=
gefängnis
nach Langen verbracht. Geſtern fand auf dem
hieſigen Friedhof die Sektion der Kindesleiche ſtatt.
Klein=Steinheim, 14. Dez. (Den eigen en Va=
ter
beſtohlen.) Von der Hanauer Kriminalpolizei
wurde geſtern der 18 Jahre alte Arbeiter Wilhelm
Eppert aus Klein=Steinheim feſtgenommen, der in
die Behauſung ſeines Vaters eingebrochen war und ihm
eine größere Summe Geldes entwendet hatte.
Mainz, 14. Dez. (Totgequetſcht.) Auf der
Ingelheimer Aue geriet ein Arbeiter zwiſchen die Puffer
von zwei aufeinander ſtoßenden Eiſenbahnwagen und
war auf der Stelle tot. (Durch den heftigen
Sturm), der am Samstag nachmittag hier wütete,
ſtürzte am Emmausweg eine Mauer ein und traf
eine Frau mit ihren zwei Kindern. Die Verletzten
wurden durch die Sanitätswache nach dem ſtädtiſchen
Krankenhaus gebracht.

Reich und Ausland.

Aus der Reichshauptſtadt, 14. Dez. Im Städtiſchen
Krematorium an der Gerichtsſtraße hat heute vormittag
die Einäſcherung Siegmar Mehrings, des lang=
jährigen
Redakteurs des Ulk, in Anweſenheit zahlreicher
Vertreter der Schriftſteller= und Künſtlerwelt ſtattgefun=
den
. Die Trauerrede hielt ein Redaktionskollege des
Dahingeſchiedenen, Fritz Engel. In der Arminius=
Apotheke in der Herrmannſtraße zu Neukölln ſtach
geſtern der 37jährige Proviſor S. Andreſen aus der
Weißenburger Straße 61 den 63 Jahre alten Proviſor
Max Groſſe aus der Kantſtraße zu Charlottenburg nie=
der
, weil er ihn irrtümlich für einen Juden gehalten
hatte. Groſſe wurde ſterbend in das Urban= Kran=
kenhaus
gebracht, während Andreſen von der Kriminal=
polizei
in Haft genommen wurde. Er hat die Tat an=
ſcheinend
in ausgebrochenem Wahnſinn verübt.
Leipzig, 13. Dez. (Landesverratsprozeß.)
Vor dem vereinigten zweiten und dritten Strafſenat des
Reichsgerichts begann heute vormittag die Verhandlung
im Landesverratsprozeß gegen die beiden ruſſi=
ſchen
Ingenieure Aron Grünberg und Peter Ro=
ſenfeld
; beide aus Odeſſa, zuletzt in Berlin wohnhaft.
Sie ſollen von Anfang bis Ende Oktober 1914 gemein=
ſchaftlich
verſucht haben, Kriegsmaterial nach Rußland zu
liefern.
Güſtrow, 14. Dez. (Selbſtmord.) Der des
Mordes an der Schauſpielerin Martha Thies ange=
klagte
Handlungsgehilfe Kallies der ſich in der letz=
ten
Verhandlung zu einem halben Geſtändnis bequemte,
hat ſich in der letzten Nacht in ſeiner Zelle erhängt.
Wien, 14. Dez. (Todesfall.) Der Mitbegrün=
der
und ehemalige Generaldirektor der öſterreichiſchen
Länderbank, Hofrat Ritter v. Hahn, iſt geſtorben.

Handel und Verkehr.

* Berlin, 14. Dez. Börſenſtimmungsbild.
Bei der hochgradigen Geſchäftsſtille iſt auch heute keine
Veränderung eingetreten, Für Rüſtungs= und Automobil=
werte
wurden etwas höhere Kurſe genannt. Sonſt hat
ſich am Induſtrie= und Rentenmarkt nichts von Bedeu=
tung
ereignet. Am ausländiſchen Wechſelmarkt wurden
die führenden Deviſen erneut höher bewertet. Am offenen
Geldmarkt macht die Erleichterung weitere Fortſchritte.

Deutſcher Reichstag.

* Berlin, 14. Dez. Präſident Dr. Kaempf er=
öffnet
die Sitzung nachmittags um 2¼ Uhr. Auf der
Tagesordnung ſtehen zunächſt fünf von dem Abg. Dr.
Liebknecht eingereichte, aus Königsberg in Oſtpreußen
vom 10. und 11. November 1915 datierte Anfragen:
1. Iſt die Regierung bei entſprechender Bereitſchaft der
übrigen Kriegführenden bereit, auf der Grundlage des
Verzichtes auf Annexionen aller Art in ſofortige Friedens=
verhandlungen
einzutreten? 2. Auf welcher ſonſtigen
Grundlage iſt die Regierung bereit, in ſofortige Friedens=
verhandlungen
einzutreten?
Staatsſekretär des Auswärtigen Amtes v. Jagow:
Mit Hinweis auf die Verhandlungen vom 9. d. M. muß
ch es ablehnen, auf die Anfrage eine Ant=
wort
zu geben.
Abg. Dr. Liebknecht (zur Ergänzung der Anfra=
gen
): Welche Schritte gedenkt die Regierung einzuſchlagen
gegenüber Vorſchlägen neutraler Regierungen, wie ſie
von der ſchweizeriſchen Sozialdemokratie . . . (Präſident
Dr. Kaempf: Das iſt keine Ergänzung, ſondern eine neue
Anfrage, die nicht zuläſſig iſt.) Der Abg. Dr. Liebknecht
ſtellt die weitere Anfrage: =Iſt die Regierung endlich be=
reit
, die Dokumente und ſonſtiges amtliches und halbamt=
liches
Material über die unmittelbare Entſtehung des
Weltkrieges, insbeſondere a) über die diplomatiſche Vor=
geſchichte
des öſterreichiſchen Ultimatums an Serbien
vom 23. Juli 1914, darunter die offiziellen und offiziöſen
Verhandlungen zwiſchen der deutſchen und der öſterreichi=
ſchen
Regierung ſeit dem Morde von Serajewo, b) über
die Vorgeſchichte des Bruches der luremburgiſchen und
belgiſchen Neutralität dem deutſchen Volke vorzulegen?
Iſt ſie bereit, für die ſofortige Einſetzung einer parlamen=
tariſchen
Unterſuchungskommiſſion einzutreten, die unter
Kontrolle der Oeffentlichkeit die Verantwortlichkeiten prü=
en
und die Verantwortlichen der Sühne zuführen ſoll?
Staatsſekretär v. Jagow: Das erforderliche Mate=
rial
zur Beurteilung der Entſtehung des Weltkrieges und
der Neutralitätsfrage iſt bereits veröffentlicht worden.
(Sehr richtig! rechts.) Die Regierung beabſichtigt, auch
ferner Veröffentlichungen über diplomatiſche Verhandlun=
gen
vorzunehmen, ſofern dies zur Aufklärung der Oeffent=
lichkeit
erforderlich ſcheint. Für die Einſetzung einer par=
lamentariſchen
Unterſuchungskommiſſion einzutreten, iſt
die Regierung nicht gewillt. Verantwort=
lichkeit
und Sühne treffen nur unſere Geg=
ner
. (Beifall.)
Abg. Dr. Liebknecht (zur Ergänzung): Iſt die
Regierung mindeſtens bereit, das geſamte amtliche diplo=
matiſche
Material über die Verhandlungen ſofort vorzu=
egen
?
Staatsſekretär v. Jagow: Ich habe nichts
hinzuzufügen.
Abg. Dr. Liebknecht (zur Ergänzung): Iſt die
Regierung bereit, nachdem der italieniſche Miniſterpräſi=
dent
. . . (Lebhafte Rufe: Neue Frage! Unter der größten
Unruhe des Hauſes und lebhaften Rufen: Ruhe, Ruhe!
ſpricht der Abg. Dr. Liebknecht weiter, ohne ſich verſtänd=
lich
zu machen. Schließlich meldet er ſich beim Präſidenten
formell nochmals zum Wort. Dieſer erteilt es ihm aber
nicht mehr.) Abg. Dr. Liebknecht (zur Geſchäftsord=
nung
): Herr Präſident, ich habe das Wort erbeten zu
einer Ergänzung dieſer Anfrage. Präſident Dr.
Kaempf: Sie haben ja ſchon zwei Ergänzungen gehabt.
Abg. Dr. Liebknecht: Die Geſchäftsordnung ſieht
eine Beſchränkung darin nicht vor. Präſident Dr.
Kaempf erteilt ihm darauf nochntals das Wort zu einer
Ergänzung. Abg. Dr. Liebknecht (zur Ergänzung):
Warum hat der Reichskanzler dem Reichstag weder jetzt,
noch in der Kriegsſitzung vom 4. Auguſt vergangenen Jah=
res
. . . (Stürmiſche Unruhe). Präſident Dr. Kaempf:
Das iſt keine weitere Ergänzung, ſondern eine neue An=
frage
. Haben Sie zu dieſer Frage noch eine Ergänzung?
(Stürmiſche Heiterkeit.) Ich erteile Ihnen das Wort zu
Ihrer dritten Frage. Abg. Dr. Liebknecht: Ich
habe noch eine Ergänzung. (Gelächter.)
Präſident Dr. Kaempf: Das geht aber nicht! Wir
fahren mit der nächſten Anfrage fort. Das Wort dazu
hat der Abg. Liebknecht. Abg. Dr. Liebknecht: Ich
abe noch das Wort erbeten. (Stürmiſche Rufe: Nein,
nein!) Präſident Dr. Kaempf: Wir ſind bereits zur
dritten Anfrage übergegangen. Der Abg. Dr. Lieb=
knecht
ſtellt die dritte Anfrage: a) Iſt der Regierung be=
kannt
, daß die Maſſe des deutſchen Volkes die maß=
gebende
Beſtimmung über die auswärtige Politik Deutſch=
lands
für ſich beanſprucht, d. h. die Erſetzung der Ge=
heimdiplomatie
durch eine unter dauernder Kontrolle der
Oeffentlichkeit ſtehende auswärtige Politik, und deren all=
gemeine
Demokratiſierung fordert; b) iſt die Regierung
bereit, dem Reichstag noch während des jetzigen Tagungs=
abſchnittes
einen Geſetzentwurf vorzulegen, der dieſe For=
erung
erfüllt und die Entſcheidung über Krieg und Frie=
den
der deutſchen Volksvertretung überträgt?
Staatsſekretär v. Jagow: Die Regierung iſt
nicht bereit, den Wünſchen des Abg. Lieb=
knecht
zu entſprechen und eine hierfür erforderliche
Verfaſſungsänderung vorzuſchlagen. Damit erledigt ſich
der erſte Teil des Antrages.
Abg. Dr. Liebknecht ſtellt ſeine vierte Anfrage:
Weiß die Regierung, in welch ſchwerer wirtſchaftlicher Not
ſich die Maſſe des deutſchen Volkes infolge des Krieges,
der Gewinnſucht kapitaliſtiſcher Intereſſengruppen und des
Verſagens der Regierung befindet? Iſt die Regierung end=
lich
bereit, zur Steuerung dieſer Not bei energiſcher Stei=
gerung
der allgemeinen Kriegsfürſorge, ohne weiteres
Zögern, unter Beiſeiteſchiebung aller Sonderintereſſen,
die erforderlichen Schritte zur ausreichenden Verſorgung
der Bevölkerung mit Lebensmitteln (Nahrung, Kleidung.
Unterkunft, Heizung, Beleuchtung) zu tun, und zwar durch
Regelung der Produktion nach den Intereſſen der Allge=
meinheit
, durch Beſchlagnahme der Vorräte und ihrer
gleichmäßigen Verteilung auf die Geſamtbevölkerung, ſo
zwar, daß ſie den Bedürftigen bei einfachſter und weither=
zigſter
Prüfung der Bedürftigkeit unter ſcharfer Anſpan=
nung
der öffentlichen Mittel, aber unter grundſätzlicher
Ausſchaltung der Armenfürſorge auf dieſem Gebiete,
koſtenlos oder zu leicht erſchwinglichen Preiſen in aus=
reichender
Menge zur Verfügung ſtehen?
Miniſterialdirektor im Reichsamt des Innern Dr.
Lewald: Der Herr Reichskanzler lehnt die Beant=
wortung
dieſer Frage ab. (Beifall.) Abg. Dr.
Liebknecht bittet ums Wort. Zur Ergänzung: Lehnt
die Regierung es ab, daß nach dem bisherigen Verfahren
der allgemeinen Beſchlagnahme die vorhandenen Vor=
räte
(Präſident Dr. Kaempf: Das iſt keine Ergänzung,
ſondern eine neue Anfrage.) Das iſt keine neue Anfrage
Ich bitte ums Wort zu einer zweiten Ergänzung. Der
Präſident erteilt ihm das Wort. Abg. Dr. Lieb=
knecht
(zur Ergänzung): Wird die Regierung wenigßtens

den Vorſchlägen der Budgetkommiſſion, die der Erfüllung
dieſer Forderung dienen, folgen?
Miniſterialdirektor Dr. Lewald: Ichlehne namens
des Herrn Reichskanzlers die Beantwortung die=
ſer
Ergänzung auch ab.
Abg.Dr. Liebknecht ſtellt ſeine fünfte An=
frage
: a) Welche Begriffe verbindet die Regierung mit
dem Worte Neuorientierung der inneren Politik? b) Hat
ſie ein konkretes Programm zu dieſer Neuorientierung?
c) Welche Richtpunkte hat dieſes Programm im einzelnen?
d) Wann gedenkt die Regierung es zu verwirklichen?
e) Iſt die Regierung bereit, noch im Laufe des jetzigen
Tagungsabſchnittes oder wann ſonſt die erforderlichen
Vorlagen zur Demokratiſierung, Verfaſſung, Geſetzgebung
und Verwaltung des Deutſchen Reiches und ſeiner Einzel=
ſtaaten
, insbeſondere zur Reform des Wahlrechtes für die
geſetzgebenden und Verwaltungskörperſchaften und zur
Demokratiſierung der Wehrverfaſſung zu machen?
Miniſterialdirektor Dr. Lewald: Der Herr Reichs=
kanzler
lehnt die Beantwortung auch dieſer
Anfrage ab. (Beifall.)
Abg. Dr. Liebknecht erbittet das Wort zur Er=
gänzung
(Große Heiterkeit): Wie ſtellt ſich die Regierung
beſonders zur Frage der preußiſchen Wahlreform. ( Stür=
miſches
Gelächter.) Das iſt eine Frage, die das ganze
deutſche Volk angeht. Präſident Dr. Kaempf: Das
iſt keine Ergänzung, ſondern eine neue Frage. Abg.
Dr. Liebknecht: Das iſt keine neue Frage, das iſt . . .
(Stürmiſche Unterbrechung. Allgemeiner Lärm. Der Abg.
Dr. Liebknecht vermag ſich kein Gehör mehr zu verſchaffen.)
Präſident Dr. Kaempf kommt zum zweiten Gegen=
ſtand
der Tagesordnung. Es folgt die erſte Leſung des
Geſetzentwurfes, betreffend die Feſtſtellung eines
zweiten Nachtrages zum Reichshaushaltsetat
für 1915, weitere 10 Milliarden Kredite.
Staatsſekretär des Reichsſchatzamtes Dr. Helffe=
rich
: Die verbündeten Regierungen beantragen bei Ihnen
einen neuen Nachtragskredit von 10 Milliarden
Mark für die Zwecke des Krieges. Die Begründung
des Nachtkagsetats iſt einfach und zwingend. Die Siche=
rung
unſeres Beſtandes als Volk und Reich muß unſeren
Feinden noch abgerungen werden, die immer noch
von einer Zerſchmetterung oder Verkrüp=
pelung
Deutſchlands phantaſieren. Der
Krieg, ſo hart und grauſam er iſt, muß und wird weiter
geführt werden auf jede Gefahr und um den Preis eines
jeden Opfers, bis die Sicherheit der Zukunft von Volk
und Reich erkämpft ſein wird. Ihre Zuſtimmung wird
der Welt aufs neue beweiſen, daß unſer Entſchluß zum
ſiegreichen Durchhalten unerſchütterlich iſt, daß alle Rech=
nung
auf Schwäche und Zwietracht, auf Ermüdung und
Hunger eine falſche Rechnung iſt und bleibt. (Erneute
Zuſtimmung.)
Meine Herren! Die bisherigen Bewilligungen für
den Krieg belaufen ſich auf 30 Milliarden Mark. Davon
wurden die letzten 10 Milliarden im Auguſt dieſes Jahres
zur Verfügung geſtellt. Ich habe damalls unſere monat=
lichen
Kriegskoſten auf ungefähr 2 Milliarden Mark be=
ziffert
. Wir haben inzwiſchen Monate gehabt, in denen=
die
Summe von 2 Milliarden Mark über=
ſchritten
worden iſt. Alles in allem aber iſt die
Steigerung gegenüber dem Umfange, den unſere Kriegs=
koſten
ſchon im letzten Frühjahr erreicht hatten, nicht allzu
erheblich. Bereits der Monat März hatte einen Betrag
von rund 2 Milliarden erfordert. Trotz der Erweiterung
der Kriegsſchauplätze und der Aufſtellung immer
neuer Formationen, trotz der Preisſteigerung aller
für das Heer und die Flotte notwendigen Nahrungsmit=
tel
und Rohſtoffe, trotz der immer ſich noch ſteigernden An=
ſtrengungen
zum Erſatz und zur Verſtärkung unſeres
Kriegsmaterials iſt es uns gelungen, das Anſchwellen der
monatlichen Kriegsausgaben in verhältnismaßig engen
Grenzen zu halten. Sie dürfen daraus entnehmen, wie
ſehr alle bei der Kriegführung beteiligten Stellen ſich von
der Notwendigkeit der ſparſamſteen Wirt=
ſchaft
haben durchdringen laſſen. Aber auch
die Sparſamkeit hat ihre Grenzen an der Rückſicht auf un=
ſere
braven Truppen. Kaum jemals hat ein Krieg an den
Feldſoldaten dauernd ſo gewaltige, faſt über alles Menſch=
liche
hinaus wachſende Anforderungen geſtellt. Und
jetzt, im Beginn des zweiten Winterfeldzuges, ſteht uns
in doppelter Klarheit vor Augen die elementare Pflicht,
die Lage unſerer Truppen erträglich zu ge=
ſtalten
. Wir müſſen alſo auch bei der äußerſten Spar=
ſamkeit
mit dauernd hohen und weiter ſteigenden Koſten
rechnen. Das ſich hieraus ergebende Exempel iſt einfach:
Seit der letzten Kreditbewilligung von 10 Milliarden
Mark im Auguſt ſind vier Monate verſtrichen. Bei einem
Monatsbedarf von rund 2 Milliarden Mark iſt allſo der
größte Teil der damals bewilligten Kredite verausgabt.
Eine Auffüllung iſt erforderlich, wenn wir nicht binnen
weniger Wochen in unſerer finanziellen Bewegungsfrei=
heit
in unerwünſchter und unzweckmäßiger Weiſe beengt
werden ſollen.
Neben der Höhe der bisher aufgelaufenen Kriegsaus=
gaben
haben wir bei der Beurteilung der neuen Kredit=
forderung
zu berückſichtigen die Art und Weiſe, in der die
Kredite bisher flüſſig gemacht worden ſind und weiterhin
flüſſig gemacht werden. Die bisher begebenen drei
Kriegsanleihen belaufen ſich zuſammen auf rund 25½
Milliarden Mark gegenüber einer Kreditbewilligung von
dreißig Milliarden Mark. Nicht in Anleiheform begeben
iſt alſo von den bewilligten Kriegskrediten noch ein Be=
trag
von rund 4½ Milliarden Mark. Davon iſt ein Teil
bereits in kurzfriſtige Schatzanweiſungen realiſiert. Der
Reſt wird zunächſt in der gleichen Weiſe begeben werden,
alſo derjenige Teil des neuen Kredits, der bis zur Aus=
gabe
der nächſten Kriegsanleihe noch gebraucht werden
wird. Die letzte Anleihe vom September mit ihrem Er=
trag
von mehr als 12 Milliarden Mark hat uns nicht nur
die Konſolidierung der bis dahin ausgegebenen Schatz=
anweiſungen
ermöglicht, ſondern darüber hinaus neues
Geld gebracht. Wir verdanken es dieſem großen Erfolge,
daß wir mit der nächſten Anleihe in aller
Ruhe bis zum März warten und bis dahin ohne
Schwierigkeit, ebenſo wie im letzten Frühjahr mit der Be=
gebung
von Schatzſcheinen werden auskommen können.
Die Höhe des neuen Kredits ſchlagen wir Ihnen abermals
mit 10 Milliarden Mark vor, wie im letzten März und im
letzten Auguſt. An der erſchütternden Größe der Bela=
ſtung
der Allgemeinheit mag der Einzelne ermeſſen, welche
Opfer er auf ſich zu nehmen hat jetzt und ſpäterhin, um
ſeine Pflicht als Staatsbürger zu erfüllen, um durch die
Hergabe von Geld und Gut und ſoweit es ſein muß
urch Einſchränkung und Entbehrung für ſeinen Teil dem

[ ][  ][ ]

Vaterlande in dieſer ſchweren, für unſere Zukunft not=
wendigen
Zeit zu dienen.
Meine Herren! Wenn unſerem Volke das Pflichtbe=
wußtſein
und der Opferwille erhalten bleiben, die ſtets
den deutſchen Mann und die deutſche Frau in ernſten
Zeiten ausgezeichnet haben, dann brauchen wir am
guten Ende nicht zu zweifeln. Das bisher
Geleiſtete iſt die beſte Gewähr. Die Welt der
Feinde hat ſich überzeugen müſſen, daß auf dem Felde der
Kriegsfinanzen Kraft und Wille niemals ſo im Ein=
klang
ſtanden, wie bei uns. Daß man früher unſeren
Wohlſtand, unſer wirtſchaftliches und finanzielles Können
verhängnisvoll unterſchätzt hat, davon will ich heute nicht
mehr ſprechen. Das liegt heute klar vor aller Augen. Aber
das will ich heute von dieſer Stelle noch einmal laut
bekunden: Der kategoriſche Imperativ der Staatsbürger=
pflicht
und der Vaterlandsliebe iſt es, der bei uns trium=
phiert
. Gezeichnet haben auf die dritte Kriegsanleihe
mehr als vier Millionen Perſonen alſo ſicher
nahezu drei Millionen Perſonen mit einem Einkommen
von weniger als 3000 Mark, dem entſpricht die Tat=
ſache
, daß von den vier Millionen Zeichnern nicht weniger
als zweidreiviertel Millionen Betrage bis zu 1000 Mark
gezeichnet haben. Wieviel ſchwer verdientes Geld, wie=
viel
ſauer erſparte Groſchen werden hier im Opferwillen
und Vertrauen dem Vaterlande dargebracht. Ich halte
mich für verpflichtet, von dieſer Stellle aus
allen zu danken die das Ihrige zu dem großen Er=
folge
beigetragen haben, allen, die werbend und gebend
ſich in den Dienſt der großen Sache geſtellt haben. Was
erreicht wurde, das iſt in der Tat eine Volksanleihe, die
England machen wollte, aber nicht machen konnte. Der
engliſche Schatzkanzler ſelbſt hat kürzlich eingeſtehen müſ=
ſen
, daß die während vieler Monate offen gehaltene Volks=
zeichnung
auf die zweite engliſche Kriegsanleihe ein glat=
ter
Fehlſchlag geweſen iſt.
Meine Herren! Die Art und Weiſe, wie ſich ſeither
die Einzahhlungen auf die dritte Kriegsanleihe abge=
wickelt
und wie die ſonſtigen geldlichen Verhäktniſſe in
Deutſchland ſich geſtaltet haben, berechtigt zu der
Erwartung, daß auch der nächſte Rufan die
deutſche Sparkraft den erwünſchten und
notwendigen Erfolg haben wird ( Zuſtim=
mung
.) Die Einzahlungen auf die dritte Kriegsanleihe
belaufen ſich heute auf 10,6 Milliarden Mark. Sie eilen
den bisher fälligen Einzahlungen um mehr als 4½ Mil=
liarden
voraus, der beſte Beweis, wie leicht die deutſche
Volkswirtſchaft die gewaltige Hergabe von Kapital be=
wältigte
. Verſtärkt wird dieſer Eindruck durch die Tat=
ſache
, daß die Dahrlehnskaſſen nur in ganz beſcheidenem
Umfange für die Zwecke der dritten Kriegsanleihe in An=
ſpruch
genommen worden ſind, zurzeit mit etwa 580 Mil=
lionen
Mark, darunter 5,4 Prozent der eingezahlten Be=
träge
. Die Sparkaſſen zeigen gleichfalls ein hocherfreuli=
ches
Bild. Die Geſamtzeichnungen der Kaſſen ſelbſt und
ihrer Einleger auf die drei Kriegsanleihen betragen nicht
weniger als 5890 Millionen Mark, davon kommen 2875
Millionen Mark auf die dritte Kriegsanleihe und etwas
mehr als 3 Milliarden Mark auf die erſte und zweite
Kriegsanleihe zuſammen. Im September dieſes Jahres
vor den Einzahlungen auf die Kriegsanleihe, aber nach
Abführung der vollen Milliarden auf die erſte und zweite
Kriegsanleihe war der Einlagebeſtand an unſeren
Sparkaſſen vor Kriegsausbruch nicht nur gänzlich unbe=
rührt
, die Summe der Einlagen war ſogar um eineinvier=
tel
Millliarden Mark höher als zu Beginn des Jahres
1914. Aehnlich ſteht es mit den Einlagen in unſeren
Banken. Der Depoſitenbeſtand erreichte in den Monaten
Auguſt und September dieſes Jahres Höchſtziffern, wie
ſie in Friedenszeiten niemals erreicht worden waren.
Trotz der ſo ſtark beſchleunigten Einzahlungen auf die
dritte Kriegsanleihe ſind auch jetzt wieder, ſoweit ich ſehen
kann, die Einlagen höher als ſie vor Jahresfriſt waren.
Ueber den Stand der Reichsbank brauche ich kein
Wort zu verlieren. In dem weſentlichen Punkte der
Golddeckung der täglich fälligen Verbindlichkeiten ſteht ſie
nach wie vor günſtiger als die Zentralbank
irgend eines der kriegführenden Länder.
Als ich um die Mitte dieſes Jahres gegenüber einem ame=
rikaniſchen
Journaliſten auf ſeinen Wunſch eine Bemer=
kung
über die Bedingungen der damals gerade angekün=
digten
zweiten engliſchen Kriegsanleihe machte, und der
Journaliſt dieſe Bemerkungen an ſein Blatt nach Neu=
York telegraphierte, da hielt es die engliſche Kabelzenſur
für richtig, dieſes Telegramm eines Neutralen an
ein neutrales Blatt zu unterſchlagen. Aber, meine
Herren, nicht nur irgend ein Unbekannter, wie Herr Da=
vids
, ſondern die geſamte feindliche Preſſe der Gegner
und Neutralen widmet ſich mit einer Beharrlichkeit, die
einer beſſeren Sache würdig wäre, dem ſchönen Be=
ſtreben
, uns finanziell totzuſagen, insbeſon=
dere
wird uns wieder das Märchen wiederholt, alle unſere
Kriegsanleihen ſeien lediglich durch die Darlehenskaſſen
finanziert, und der Temps hat noch kürzlich ausgerufen:
Es gibt in Deutſchland keinen Kriegsanleihezeichner, der
nicht das Geld der Darlehenskaſſe oder ſeiner Bank ſchul=
dig
iſt. Dies angeſichts der Tatſache, daß der Geſamt=
beſtand
der Darlehnskaſſen an Ausleihungen für Kriegs=
anleihen
und andere Zwecke nur etwa 1600 Millionen
Mark beträgt gegen 25½ Milliarden Kriegsanleihe, und
daß die für die Kriegsanleihe gewährten Darlehen
noch nicht 5 Prozent der Einzahllungen be=
tragen
.
Meine Herren! Wenn ich auf dieſen Punkt hier zu=
rückkomme
, ſo geſchieht es nicht etwa, um unſere Gegner
zu belehren. Dies iſt ausſichtslos.
Wen Gott verderben will, ſchlägt er mit Blindheit.
Von ſolchen zwecklichen Richtigſtellungen nimmt die feind=
liche
Preſſe noch weniger wie feindliche Staatsmänner
Notiz. Ich wiederhole dieſe Feſtſtellungen nur, um Ihnen
den Geiſteszuſtand nahe zu bringen, in dem ſich die mit
uns im Krieg lebenden Völker befinden. Dank eines eben=
ſo
rafſinierten wie
gewiſſenloſen Syſtems der Täuſchung, das Regierungen
und Preſſe
im Verein in der unverantwortlichſten Weiſe handhaben.
Meine Herren! Der Deutſche iſt zu objektiv
und gewiſſenhaft. Er neigt dazu, die eigenen
Schwierigkeiten ſtärker zu ſehen als diejenigen des Fein=
des
. Und, meine Herren, daß wir damit nur allzu oft
Waſſer auf die Mühlen der feindlichen Stimmungsmacher
leiten, das ſteht für jeden, der die ausländiſche Preſſe ver=
folgt
, außerhalb alles Zweifels.
Meine Herren! In dem Geiſte ſtrenger und leiden=
ſchaftsloſer
Prüfung möchte ich hier vor Ihnen darlegen,
wie ſich die
kriegsfinanziellen Verhältniſſe in ihrer Geſamtheit
geſtaltet haben. Ich will auch diesmal zuerſt einen Ueber=
blick
über die geſamten Kriegskoſten aller
Kriegführenden geben:

Im Auguſt habe ich die täglichen Geſamtkoſten des
Krieges auf nahezu 300 Millionen Mark geſchätzt. Dies
reicht heute nicht mehr. Meine Ziffern kommen jetzt mit
3 20330 Millionen Mark aus. Die monat=
lichen
Kriegskoſten kommen damit hart an die zehn
Milliarden heran, die jährlichen Kriegs=
koſten
auf nahezu 120 Milliarden Mark. In
der Höhe der laufenden Kriegskoſten hat England mit
einem Tagesbedarf, der drüben ſelbſt mit etwa 100 Mil=
lionen
Mark angegeben wird, uns wohl endgültig
überholt. Auch was den Geſamtbetrag der bisher
aufgelaufenen Kriegskoſten anlangt, dürfte heute Eng=
land
dicht vor uns an erſter Stelle ſtehen.
Sein Vorſprung wird ſich raſch vergrößern. Wir geben
mit unſeren Bundesgenoſſen nicht viel mehr als
halb ſo viel aus, wie der Verband unſerer Feinde.
Ich glaube nicht, unbeſcheiden zu ſein, wenn ich ſage, daß
wir mit ſo viel kleineren Mitteln Größeres erreicht haben.
Wir in Deutſchland und unſere öſterreichiſch=ungariſchen
Bundesgenoſſen haben den größten Teil unſeres Kriegs=
bedarfs
durch langfriſtige Anleihen decken können. Von
den Gegnern iſt dies bisher nur England gelungen; aber
nicht in demſelben Maße wie uns. Dann haben wir bis=
her
unſeren Geldbedarf für uns und unſere Verbündeten
ſo gut wie ausſchließlich im eigenen Lande aus dem un=
verſieglichen
Brunnen der heimiſchen Arbeit gedeckt.
Unſere Feinde waren genötigt, in großem Umfange auf
die Geldquellen des Auslandes, insbeſondere der Ver=
einigten
Staaten, zurückzugreifen. Wir haben unſere
Geldbeſchaffung nach dieſem einheitlichen und einfachen
großen Plan durchgeführt, dabei die Bedingungen für das
Reich von Schritt zu Schritt verbeſſert und den Erfolg
von Schritt zu Schritt geſteigert. Bei unſeren Gegnern
ſehen wir ein Suchen und Taſten, Verlegenheitsmaßnah=
men
und, was das Wichtigſte iſt, eine fortgeſetzte
Verſchlechterung der Bedingungen der
Geldbeſchaffung.
Als Deutſchland bald nach Beginn des Krieges mit
einer 5prozentigen Anleihe zu 97½ Prozent herauskam,
da ſprachen die franzöſiſchen Zeitungen von dem bevor=
ſtehenden
deutſchen Staatsbankerott. Die Franzoſen ſind
bald beſcheidener geworden. Der Staatsſekretär be=
leuchtete
dann weiter die franzöſiſchen Anleiheverhältniſſe
und fährt fort: Das Emprunt de la Victoire iſt, abge=
ſehen
von dem niedrigen Ausgabekurs, auch ſonſt mit
allen möglichen Reizmitteln ausgeſtattet. Die 3 prozen=
tige
franzöſiſche Rente, die jetzt auf 64½ ſteht, kann für
ein Drittel der Zeichnungen zu 66 in Zahlung gegeben
werden. Die ſämtlichen bisher ausgegebenen Bonds und
Obligationen de la Francs National, zuſammen rund 12
Milliarden Franken, werden in Zahlung auf die neue An=
leihe
angenommen. Die Sparkaſſen, die auf Grund des
Moratoriums alle 14 Tage nur 50 Franken auf ihre Ein=
lagen
auszuzahlen brauchen, ſind angewieſen, die Ein=
lagen
für Zwecke der Anleihezeichnung freizugeben; aber
nur dann, wenn der Einleger auch noch eine Effort Per=
ſonnell
eine perſönliche Anſtrengung, macht und den
gleichen Betrag, den er von der Sparkaſſe zurückerhält, aus
anderen Mitteln noch einmal zeichnet. In der Agitation
für die Anleihe hat Frankreich bei weitem die engliſche
Propaganda übertroffen. Sogar die ſämtlichen Ki=
nos
ſind in den Dienſt der guten Sache ge=
ſtellt
worden, und die reich remunierte Begeiſterung
der Pariſer Preſſe für die Siegesanleihe kennt keine
Grenzen. Morgen ſoll die Zeichnung geſchloſſen werden.
Wir warten das Ergebnis in Ruhe ab und werden zwi=
ſchen
Gold und Papier wohl zu unterſcheiden wiſſen.
Weitaus am beſten für die Beurteilung der finanziel=
len
Lage bei unſern Feinden iſt die Geſtaltung der Dinge
in England. England iſt finanziell wie politiſch der
Eckpfeiler der gegneriſchen Koalition. Zunächſt möchte ich
feſtſtellen, in welchem Maße England ſich in den Kriegs=
koſten
von Anfang an verrechnet hat. Ich erinnere an das
leicht hingeworfene Wort, das Sir Edward Grey bei
Kriegsbeginn geſprochen hat, der Krieg werde England
keine größeren Opfer auferlegen, wenn es ſich am Kriege
beteilige, als wenn es beiſeite ſtehe. England hat
recht umgelernt. Zu Anfang des Krieges ſpielte
Lloyd George noch mit dem Gedanken, es könne, entſpre=
chend
der guten alten britiſchen Tradition, ein ſehr erheb=
licher
Teil der Kriegskoſten durch Steuern aufgebracht
werden. Aber die damals im November vorigen Jah=
res
beſchloſſenen Steuern machten von vornherein nur
wenige Prozent des Kriegsbedarfs aus. Ein zweiter
Steuerverſuch im Frühjahr 1915 trat überhaupt nicht über
die Schwelle des Parlaments. Ein dritter Verſuch iſt vor
einigen Monaten gemacht worden. Die Vorlage ſollte
angeblich 100 Millionen Pfund bringen. Für das lau=
fende
Jahr waren allerdings nur 30 Millionen Pfund ver=
anſchlagt
. Das iſt der Bedarf von ſechs Kriegstagen.
Aber die Vorlage iſt in vierwöchentlichen Verhandlungen
beraten worden, und wenn ſie jetzt Geſetz wird, ſo wird
ſie, wie heute ſchon feſtzuſtehen ſcheint, kaum etwas zu
den eigentlichen Kriegskoſten beitragen, ſondern kaum
genügen, um das durch den Krieg verurſachte Mehr an
Schuldenzinſen zu decken. Die Abſicht, durch Steuern
einen anſehnlichen Teil der Kriegskoſten aufzubringen, iſt
in England geſcheitert. England kämpft heute lediglich
um die Erhaltung des Gleichgewichts in ſeinem ordent=
lichen
Budget.
Meine Herren! Das iſt ein ſchwerer Kampf,
ein Kampf, der auch uns noch bevorſteht. In
ſeiner Anleihepolitik ſieht ſich England auf Wege gedrängt,
die in den ernſthaften engliſchen Finanzkreiſen die größ=
ten
Beſorgniſſe erregen. Vor einem Jahre noch glaubte
man mit 3½ Prozent Zinsſatz auszukommen. Die An=
leihe
war kein Erfolg. Das Reſultat wurde nur dadurch
zuwege gebracht, daß die großen engliſchen Banken ver=
anlaßt
wurden, etwa 100 Millionen Pfund für ſich zu
bernehmen. Die Folge des Fehlſchlages war, daß der
Markt für eine ähnliche Anleihe nicht mehr aufnahmefähig
wurde. Die Regierung behalf ſich dann, ſolange es ging,
mit Schatzſcheinen und Reſerven. Als im Juni die wei=
tere
Begebung von Schatzſcheinen wegen der Ueberſätti=
gung
des Marktes und der Banken ſchwierig und damit
ein neuer Anleiheverſuch notwendig wurde, ſchritt Eng=
land
zu dem heroiſchen Mittel der 4½prozentigen Anleihe
die in Wirklichkeit eine mehr als 5 prozen=
tige
Anleihe war, und die mit den bekannten Reiz=
mitteln
, vor allem der Konvertierung der 2½prozentigen
Konſols und der erſten 3½prozentigen Kriegsanleihe, aus=
geſtattet
wurde. Der britiſche Schatzkanzler erklärte da=
mals
im Parlament es war im Juni , er erwarte
von der Anleihe, daß ſie den Geldbedarf Englands für
den Krieg bis Ende März 1916 ſicherſtelle. Die Anleihe
erbrachte nicht ganz 600 Millionen Pfund. Ihr Ertrag,
der bis zu Ende März 1916 reichen ſollte, war im Monat
September, ſpäteſtens Oktober, bereits aufgebraucht, in
drei, ſtatt in neun Monaten. Aber nicht nur in
ihrem Betrag war die Anleihe ein Fehlſchlag, ſondern
auch in der Wirkung auf die Verhältniſſe des Kapital=

marktes. Zu den ſchwierigen Verhältniſſen auf dem eng=
liſchen
Kapitalmarkte kam die Verſchlechterung der
engliſchen Valuta. Der Sterlingkurs, der feſte Pol
in der Flucht der Erſcheinungen des internationalen Geld=
verkehrs
, kam ins Wanken. Die Entwertung des Pfundes
Sterling gegenüber dem Dollar betrug im September
nahezu 8 Prozent. England ſtand vor der Gefahr nicht
nur einer ſchweren Erſchütterung ſeines Preſtiges auf dem
internationalen Geldmarkte, ſondern auch vor einer ern=
ſten
Gefährdung ſeines Kriegsmaterials= und Lebens=
mittelbezuges
aus den Vereinigten Staaten.
Unter dem Druck dieſer Sachlage wurde die engliſch=
franzöſiſche
Kommiſſion nach Neu=York geſchickt mit
dem Auftrage, dort eine Anleihe von mindeſtens einer
Milliarde Dollar abzuſchließen. England und Frankreich,
die Geldgeber der Welt, erſchienen als Kreditſuchende vor
ihren bisherigen Kreditnehmern. Die Verhandlungen ge=
ſtalteten
ſich ſchwer. Das Ergebnis entſprach nicht den
Erwartungen. Statt einer Milliarde Dollar erhielten die
beiden Großmächte zuſammen nur eine halbe Milliarde,
und zwar gegen 5prozentige Schatzſcheine mit fünfjähri=
ger
Laufzeit, die zu 96 Prozent an das amerikaniſche Ban=
kenkonſortium
begeben wurden. Sowohl Frankreich wie
England waren von dem Ergebnis dieſer amerikaniſchen
Aktion ſo wenig befriedigt, daß ſie alsbald die Aufnahme
weiteren Kredits verſuchten. Aber ſelbſt das Bankhaus
Morgan zeigte jetzt zugeknöpfte Taſchen. Nur um den
Preis der Beſtellung amerikaniſcher Wert=
papiere
als Sicherheit gelang es, einiges weitere
Geld in der Form kommerzieller Kredite zu erhalten.
Ich ſtelle hier feſt, daß der mangelhafte Erfolg der Alli=
ierten
in den Vereinigten Staaten zu einem großen Teil
dem Widerſtand zu verdanken iſt, den die
amerikaniſchen Staatsbürger deutſcher Ab=
ſtammung
dem engliſch=franzöſiſchen Anleiheprojekt ent=
gegenſtellten
.
Meine Herren! Wenn Sie in einem einzigen Zahlen=
bilde
die Entwickelung der Finanzverhältniſſe in England,
Frankreich und Deutſchland während des Krieges erblicken
wollen, dann brauchen Sie nur den gegenwärtigen Kurs=
ſtand
der Staatspapiere der drei Reiche mit dem
Stande etwa im Jahre 1913 zu vergleichen. Im Durch=
ſchnitt
von 1913 notierte die franzöſiſche 3prozentige
Rente 87, heute ſteht ſie auf 64½, der Rückgang beträgt alſo
22½ Prozent. Die 2½prozentigen engliſchen Konſols
ſind in derſelben Zeit von 73,60 auf etwa 58 Prozent ge=
ſunken
, alſo um 15,6 Prozent. Die 3prozentige deutſche
Reichsanleihe iſt dagegen von 77,70 auf 70, alſo um 7,7
Prozent, zurückgegangen. Der Kursrückgang des engliſchen
Konſols war alſo doppelt ſo groß, derjenige der franzöſi=
ſchen
Rente dreimal ſo groß als der Kursrückgang unſe=
rer
Anleihe. (Hört, hört!) Die Gründe, aus denen ſich
unſere Finanzen ſo viel leiſtungsfähiger und wider=
ſtandskräftiger
erwieſen haben als diejenigen unſerer Geg=
ner
, dieſe Gründe liegen teils in unſerem ſtärkeren ſtaäts=
bürgerlichen
Pflichtgefühl, teils in der Tatſache, daß wir
in dieſem ſchweren Kriege ſtark und feſt auf unſeren eige=
nen
Füßen ſtehen, daß unſere eigene Arbeit in Land=
wirtſchaft
und Induſtrie aus heimiſchem Boden alles
ſchafft, was wir zum Leben und Kriegführen nötig haben.
(Beifall.) Wir zahlen ſo gut wie ausſchließlich an uns
ſelbſt, während unſere Gegner gezwungen ſind, Milliarden
um Milliarden an das Ausland zu entrichten. In dieſem
Unterſchied, meine Herren, liegt eine Gewähr, daß wir
auch ſpäterhin den Vorſprung behaupten
werden, den wir auf dem Felde der Kriegsfinanzen
unſeren Gegnern abgerungen haben. Das britiſche Welt=
reich
iſt zum guten Teil auf der britiſchen Geldmacht auf=
gebaut
und wird durch die britiſche Geldmacht zuſammen=
gehalten
. Seine Allianzen hat England zumeiſt mit Geld
begründet, ſeine Kriege mit Geld geführt.
Auch im jetzigen Kriege hat England von Anfang an
ſich ſeine Hauptrolle als Geldgeber und als Manufac=
turing
partner gedacht, eine Rolle, die es nun zum Teil
an die Vereinigten Staaten hat abgeben müſſen. Um den
Ring, der uns einkreiſen und erdroſſeln ſollte, zuſammen=
zuſchmieden
und zuſammenzuhalten, hat es ſeinen Ver=
bündeten
und ſolchen, die es nach ſeiner Anſicht werden
ſollten, viel größere Geldmittel zur Verfügung ſtellen
müſſen, als jemals die engliſchen Staatsmänner erwartet
hatten. Aber der urſprüngliche engliſche Kriegsplan hat
ſich nicht durchführen laſſen. Unſere braven Truppen
haben England gezwungen, in das Vabanque=Spiel nicht
nur britiſches Geld, ſondern auch britiſches Blut
einzuſetzen. Der Zwang, eine ſtarke Armee aufzu=
ſtellen
, hat wiederum die Wirkung gehabt, die eigenen
Kriegskoſten Englands nahezu ins Ungemeſſene zu er=
höhen
und die engliſchen Finanzen und die engliſche Wirt=
ſchaft
in eine Lage zu bringen, die von den britiſchen
Staatsmännern ſelbſt fortgeſetzt als äußerſt ernſt
bezeichnet wird. Wir wollen uns in aller Ruhe vernünf=
tig
Rechenſchaft davon abgeben, daß mit der engliſchen
Finanz= und Wirtſchaftsmacht
die Grundlagen des engliſchen Weltreiches ins Wanken
geraten.
Wenn das britiſche Weltreich erſt einmal in die Brüche
gegangen iſt, dann wird es in Jahrtauſenden
nicht wieder auferſtehen.
Und dieſes England ſpricht das frevelhafte
Wort vom Erſchöpfungskrieg; dieſes England
will von den Waffen, mit denen es uns nicht zu überwäl=
tigen
vermag, mit denen es bis in die jüngſte Zeit ſich
ſo ſchwere Mißerfolge holte, an den Hunger und an den
Bankerott appellieren. Der Appell wird ver=
ſagen
. Wir wiſſen, daß wir das Nötige zum Leben und
Kämpfen haben und haben werden. Wir wiſſen, daß trotz
mancher Knappheit das Brot und die Kartoffeln und alle
wichtigen Dinge bei uns billiger ſind, als in England
und Frankreich, die über die offene See verfügen; und
der Feind ſoll wiſſen, daß wir auf jeden Ueberfluß ver=
zichten
, daß wir, wenn es nötig iſt, lieber jede Not er=
tragen
, als das feindliche Gebot. (Lebhaftes Bravo!) Er
ſoll aber auch wiſſen, daß uns außerdem nach wie vor
unſer ſcharfes Schwert zur Verfügung ſteht und ein un=
gebrochener
Kampfesmut und Siegeszuverſicht. (Bravo!)
Die deutſche Eiſenfauſt die jetzt mit wuchtigen
Schlägen das Eiſerne Tor geſprengt und über den ſerbi=
ſchen
Vaſallen, den Torwächter, hinweg eine breite Bahn
nach dem Oſten geöffnet hat, iſt
bereit, wenn die Feinde es ſo wollen, von neuem
auszuholen.
(Erneutes Bravo!) Die Verantwortung allerdings für
das Blut, das dann weiterhin fließt, für all die Not, die
weiter über die Welt kommt, für die ſchwere Gefahr, die
unſere geſamte europäiſche Kultur bedroht: dieſe Verant=
wortung
fällt nicht auf Deutſchland, ſie fällt auf jene, die
ſich nicht entſchließen können, aus unſeren Waffenerfolgen,
die uns keine Welt mehr ſtreitig machen kann, die Folge=
rung
zu ziehen, uns das Recht auf die Sicherung unſerer
Zukunft zuzugeſtehen; die heute noch von unſerer Zer=
ſchmetterung
und Zerſtückelung reden und vom Erſchöp=

[ ][  ][ ]

ſungskrieg, der ſie an das Ziel bringen ſol. Erſchöpfungs=
krieg
? Wir ſtehen feſt wie gewachſener Fels in heimiſchem
Boden. An den goldenen Pfeilern des britiſchen Welt=
reiches
aber leuchtet in Flammenſchrift wie an Belſazars
Palaſt das Mene tekel upharſin. (Wiederholter,
lebhafter Beifall und Händeklatſchen.)
Ein Antrag auf Schluß der Debatte wird an=
genommen
. Dafür ſtimmen die bürgerlichen Parteien ge=
ſchloſſen
, von den Sozialdemokraten die Abgg. Dr. David,
Göhre u. a. Abg. Liebknecht (zur Geſchäftsordnung):
Ich hatte mich als erſter zum Wort gemeldet und muß
proteſtieren. (Glocke des Präſidenten. Der Redner ſpricht
weiter. Anhaltender Lärm und Zwiſchenrufe.) Abg.
Baſſermann beantragt Ueberweiſung der
Vorlage an den Reichshaushalts=Ausſchuß.
Dieſe wird beſchloſſen. Abg. Ledebour (Soz.) legt
dagegen Verwahrung ein, daß ein Abgeordneter, der zur
Geſchäftsordnung redet, überſchrien werde. Abg. Neu=
mann
=Hofer (Fortſchr.): Das Haus hat erſt geſchrien,
als dem Präſidenten kein Gehör von dem Abgeordneten
Liebknecht geſchenkt wurde.
Ohne Debatte wird die erſte Leſung der Vorlage, be=
treffend
Zulaſſung von Hilfsarbeitern im
Kaiſerlichen Patentamt, erledigt.
Nächſte Sitzung Montag, 20. Dezember, 11 Uhr:
Kriegsgewinnbeſteuerung, Kriegsabgaben der Reichsbank
und Ernährungsfragen.
Schluß halb 4 Uhr.

Berlin, 14. Dez. Der Seniorenkonvent
des Reichstages trat heute nach der Plenarſitzung
zuſammen und einigte ſich dahin, daß am Montag und,
wenn nötig, noch am Dienstag der nächſten Woche Plenar=
ſitzungen
ſtattfinden ſollen. Alsdann ſoll Vertagung
bis zum 11. Januar 1916 eintreten. In die=
ſer
Woche ſoll der Hauptausſchuß des Reichstäges die
Beratungen fortſetzen, um möglichſt viel von dem Bera=
tungsſtoff
erledigen zu können.

Der Krieg.
Der öſterreichiſch=ungariſche
Tagesbericht.

* Wien, 14. Dez. Amtlich wird verlautbart:
14. Dezember:

Ruſſiſcher Kriegsſchauplatz.

Nichts Neues.

Italieniſcher Kriegsſchauplatz.

Die Tätigkeit der Italiener in Judicarien dauert
fort. Einzelne kleinere Angriffe des Feindes wurden ab=
gewieſen
. Der an der Straße nach St. Peter gelegene
Stadtteil von Görz ſtand wieder unter Artilleriefeuer.

Südöſtlicher Kriegsſchauplatz.

Südlich von Plevlje erſtürmten unſere Truppen
die montenegriniſchen Stellungen auf der Vrane
Gora. Im Raume nördlich von Berane brachten wir
neuerlich 2300 Gefangene ein.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabs:
v. Höfer, Feldmarſchalleutnant.

Die Tätigkeit unſerer U=Boote
im Mittelmeer.

Wohl wurde in den letzten Wochen hin und wie=
der
bekannt, daß der eine oder andere Dampfer im Mittel=
meer
unſeren U=Booten zum Opfer gefallen ſei; doch wird=
derartigen
Nachrichten in der Fülle des täglich gereichten
Nachrichtenſtoffes nicht die Bedeutung beigelegt, die ihnen
im Hinblick auf die Geſamtwirkung zukommt. Es
dürfte deshalb von großem Intereſſe für unſere Leſer
ſein, einen Ueberblick zu bekommen über die gewal=
tige
Bedeutung unſeres U=Boot=Krieges, der ge=
rade
bei der Saloniki=Expedition der Entente
ſehr nnangenehme Folgen für Engländer und Franzoſen‟
gehabt hat. Wie ſich aus der nachſtehenden Ueberſicht er=
gibt
, ſind ſeit Beginn der Saloniki=Expedition von
U=Booten der Mittelmächte 34 feindliche Trup=
pen
= und Kriegsmaterial= Transportdamp=
fer
verſenkt worden, deren Geſamtladefähigkeit etwa
200000 Raum=Tonnen oder 150000 Gewichts=Tonnen
beträgt. Um dieſe Ladung auf dem Landwege zu beför=
dern
, wären 200 Eiſenbahnzüge zu je 50 Güterwagen er=
forderlich
. Von der feindlichen und neutralen Preſſe ſind
die Namen der vernichteten Schiffe nur teilweiſe ver=
öffentlicht
worden. Die Art der Ladung wurde meiſt über=
haupt
nicht erwähnt, was darauf ſchließen läßt, wie
ſchwerwiegend man die Verluſte in militäriſcher Be=
ziehung
für unſere Gegner angeſehen hat. Die langſame
und zögernde Ausführung der Saloniki=Expedition iſt
nicht zum wenigſten der erfolgreichen Tätigkeit der deut=
ſchen
und öſterreichiſch=ungariſchen Unterſeeboote im Mit=
telmeer
zuzuſchreiben, denn man war, abgeſehen von den
direkten Verluſten an Truppen, nie ſicher, mit einem wie
großen Bruchteil des nach Saloniki unterwegs befind=
lichen
Kriegsmaterials man dort ſchließlich rechnen konnte.
Dies muß große Unſicherheit und Verwirrung
geſchaffen haben und tut es weiter, da die U=Boote
weiterhin eifrig an der Arbeit ſind.
Liſte
der ſeit Beginn der Saloniki=Expedition
von U=Booten der Mittelmächte im Mittel=
meer
verſenkten feindlichen Truppen= und
Kriegsmaterial=Transportdampfer:
A) Hilfskreuzer und Truppen=Transportdampfer.
1. Ramazan, engliſch, 3477 To., 500 Mann indiſche
Truppen und Kriegsmaterial.
2. Transſylvania engliſch, 14000 To., Truppen, Mu=
nition
und Kriegsmaterial.
3. Admiral Hamélin, franzöſiſch, 5051 To., 1 Abteilung
franzöſiſche Feldartillerie, Munitionswagen und
360 Pferde.
4. Marquette, engliſch, 7050 To., 1000 weiße engliſche
Soldaten, 500 Maultiere, Munition und Kranken=
pfleger
; 83 Mann gerettet.
5. Calvados franzöſiſch, 6000 To., 800 Mann fran=
zöſiſche
Kolonialtruppen; 53 Mann gerettet.

6. Tara, engliſch, 1862 To., Hilfskreuzer.
7. Moorina engliſch, 5000 To., Truppen und Traus
port von 500 Pferden.
8. Californian engliſch, 6223 To., Kriegsmaterial und
Truppen (Zahl unbekannt).
B) Kriegsmaterial Transportdampfer.
9. Ravitailleur, franzöſiſch, 2800 To., Kohlen für fran=
zöſiſche
Flotte im Aegäiſchen Meer.
10. Linkmoor engliſch, 4300 To., Kohlen nach Mudros
für engliſche Flotte.
11. H. C. Henry engliſch, 4219 To., Teeröl von Alexan=
drien
nach Mudros.
2. Provincia franzöſiſch, 3523 To., Kohlendampfer,
für engliſch=franzöſiſche Flotte.
13. St. Marguérite, franzöſiſch, 3800 To., Vorrats=
dampfer
.
14. Heridia, engliſch, 4944 To,, mit Stückgütern nach
Saloniki.
15. Antonie franzöſiſch, 2387 To., Vorratsdampfer.
16. Craigston engliſch, 2617 To., Kohlen von Cardiff
nach Mudros.
7. Burrsfield, engliſch, 4037 To., Kohlen, Torpedos,
Stückgüter nach Tenedos.
8. Motorleichter X 30 engliſch. Leichter für Landungs
zwecke.
19. Silveraſh, engliſch, 3753 To., Vorratsdampfer.
20. Scawby, engliſch, 3858 To., Kohlen= und Vorrats=
dampfer
.
21. Thorpwood engliſch, 3184 To., Kohlen für engliſch=
franzöſiſche
Flotte.
22. Woodfield engliſch, 3584 To., Kriegsmaterial nach
Saloniki, Laſtautomobile, 33 Motorbahnwagen
23. Yaſukuni Maru japaniſch, 5118 To., Kriegs=
material
, Eiſenbahnſchienen, Petroleum, Stückgüter
nach Saloniki.
24. Buresk engliſch, 4350 To., Vorratsſchiff.
5. Lumina, engliſch, 6200 To., Heizöl für engliſch=
franzöſiſche
Flotte.
26. Clan Maccaliſter, engliſch, 4835 To., Kohlen für
engliſch=franzöſiſche Flotte.
27. Caria engliſch, 3032 To,, Vorratsſchiff.
28. Dagla, franzöſiſch, 5600 To., Kohlen für engliſch=
franzöſiſche
Flotte.
9, Sir Richard Awdry engliſch, 2234 To., unbekannt.
Da Dampfer von zwei Torpedofahrzeugen begleitet
wurde, muß auf wertvolle Ladung geſchloſſen
werden.
0. France franzöſiſch, 4025 To., in Charter der fran=
zöſiſchen
Regierung von Mudros nach Marſeille.
31. Alexandra engliſch, 4000 To., Munition und
Kriegsmaterial.
32. Unbekannt, engliſch, 4000 To., Munition.
33. Unbekannt, engliſch, 4000 To., Munition.
34. Hallamſhire engliſch, 4420 To., 2200 To. Kohlen
für engliſch=franzöſiſche Flotte von Malta nach
Mudros.
Zuſammen: 147 483 Tonnen.
Außer den Dampfern mit Truppen und Kriegsmaterial
für die Saloniki=Expedition wurden im Oktober und
November noch folgende Schiffe im Mittelmeer
von U=Booten der Mittelmächte verſenkt:
1. Dimitrios, griechiſch, 2508 To., Reis nach England
(Bannware).
2. Woolwich engliſch, 2936 To., Phosphat, Zinn.
3. Wacauſta norwegiſch, 3521 To., Zucker, Eiſenbahn=
wagen
und Material für die ruſſiſche Staatseiſen=
bahn
(Bannware).
4. Den of Crombie engliſch, 4950 To., Reis.
5. Dahra franzöſiſch, 2127 To., Grütze, Graupen.
6. Sidi Ferruch franzöſiſch, 1619 To., Stückgüter.
7. Yſer franzöſiſch, 3500 To., Stückgüter.
8. Sailor Prince, engliſch, 3144 To., Gerſte, Lebens=
mittel
.
9. Halizones engliſch, 5093 To., Erz, Baumwolle.
10. Apollo, engliſch, 3774 To., Kohle und zwei Kriegs=
ſchiffsbarkaſſen
,
11. Apſcheron ruſſiſcher Tankdampfer, 1000 To., 1000 To.
Heizöl.
12. Katja ruſſiſch, 500 To., Zucker.
13. Enoſis engliſch, 3409 To., Kohlen.
4. Name unbekannt, engliſch, 5000 (?).
5. Merganſer engliſch, 1905 To., Stückgut.
6. Tringa, engliſch, 2160 To., leer.
17. Tanis, engliſch, 3655 To., Vieh=
18. Kingsway engliſch, 3647 To., leer.
19. Omara franzöſiſch, 435 To., leer.
20. Malinche engliſch, 1868 To., Stückgut.
21. Colenſo, engliſch, 3861 To., Stückgut und Eiſenbahn=
wagen
.
22. Langton Hall, engliſch, 4437 To., Stückgur=
23. Zarifis, griechiſch, 2904 To., Futter= und Lebens=
mittel
nach England (Bannware).
4. Algerien, franzöſiſch, 1703 To., Stückgut.
Geſamtſumme: 69 656 Tonnen.

Zwei engliſche Hilfskreuzer geſunken.

TU Athen, 14. Dez. Aus Mytilene wird gemeldet:
Einige Seemeilen von der Inſel entfernt ſtießen zwei
engliſche Hilfskreuzer, die Patrouillendienſte
verſahen, auf Minen auf und ſind mit der Beſatzung
geſunken.

Der Balkankrieg.
Der bulgariſche Bericht.

* Sofia, 14. Dez. Aus dem Hauptquartier wird
gemeldet: Der 12. Dezember 1915 wird für die bulgariſche
Armee und das bulgariſche Volk von großer hiſtori=
ſcher
Bedeutung bleiben. Heute beſetzte unſere
Armee die letzten drei mazedoniſchen Städte, welche ſich
noch in den Händen der Feinde befanden: Doiran,
Gewgheli, Struga. Die letzten Kämpfe mit den
Engländern Franzoſen und Serben ſpielten ſich an den
Ufern der Seen von Doiran und Ochrida ab. Der Feind
wurde überall geſchlagen. Mazedonien iſt be=
freit
; auf mazedoniſchem Boden befindet ſich kein
einziger feindlicher Soldat mehr.
Ueber die Operationen dieſes Tages wird gemeldet:
Nach der geſtrigen Niederlage der Engländer und Fran=
zoſen
auf dem rechten Wardar=Ufer, nach dem Durchbruch
des Zentrums nahe des Dorfes Furka zog ſich der Feind
gegen das neutrale griechiſche Gebiet zurück, von unſeren
Truppen verfolgt bis zur griechiſchen Grenze. Die
Stadt Doiran wurde mittags 12 Uhr genom=
men
. Die Bevölkerung nahm unſere Truppen mit unbe=
ſchreiblichem
Jubel auf. Unanfhörlich durchbrauſten

Hurrarufe auf den Zaren Ferdinand die Luft. Unſere
Soldaten wurden mit Blumen überſchüttet: Die Gefan=
genen
, Toten und Verwundeten gehören hauptſächlich der
10. und 22. engliſchen Diviſion an, beſtehend aus der 29.,
30., 31., 65., 66. und 67. Infanterie=Brigade, welche end=
gültig
geſchlagen ſind und auf dem Rückzuge Kanonen,
Gewehre uſw. zurückließen; das ganze Kampffeld iſt mit
Ausrüſtungsgegenſtänden überſät. Bisher wurden 200 ge=
fangene
engliſche Soldaten gezählt.
Die Kolonne, die die Franzoſen auf dem rechten
Ufer des Wardar verfolgte, warf die franzöſiſchen Trup=
pen
nach einem kühnen, energiſchen Angriff aus ihren
Stellungen hinaus und drängte ſie nach der griechiſchen
Grenze. Um 5 Uhr 20 Minuten nachmittags wurde die
Stadt Gewgheli von unſeren Truppen beſetzt. Die
Franzoſen haben vor ihrem Rückzuge die Kaſernen und
die Stadt mit zwei Krankenhäuſern angezündet und die
Eiſenbahnbrücke über den Wardar ſüdlich von
Gewgheligeſprengt. Die Gefangenenzahl und die
Trophaen ſind noch nicht gezählt. Die Armee des Generals
Sarrails iſt von der Linie Doiran-Gewgheli an die grie=
chiſche
Grenze zurückgeworfen. Es muß anerkannt wer=
den
, daß die franzöſiſchen Truppen viel tapfe=
rer
als die engliſchen kämpften.
In den zehntägigen Operationen, welche die Geſchichte
als Operationen am Wardar und Karaſſu‟
bezeichnen wird, kämpfte gegen unſere Truppen
eine Armeevon97000 Franzoſen und 73 000
Engländern, im ganzen über 170000 Mann mit
600 Feldgeſchützen, 130 Gebirgsgeſchützen
und 80 ſchweren Haubitzen. Die letzten Reſte
der ſerbiſchen Armee, welche von Bitolia über
Ochrida und Struga nach Albanien zurückweichen zogen
ſich nach der Niederlage bei Ochrida auf dem linken Schwar=
zen
Drin=Ufer zurück, wobei ſie alle Brücken über dieſen
Fluß vernichteten. In der Frühe des heutigen Tages
paſſierten unſere Truppen bei Struga den Fluß Drin.
Südlich dieſer Stadt griffen ſie die ſerbiſchen Truppen
energiſch an, machten 400 Gefangene und nahmen drei Ge=
ſchütze
. Die Verfolgung wird gegen Elbaſſan
fortgeſetzt.
Die Mobilmachung der bulgariſchen Armee wurde am
10. (23.) September verkündet; ſechs Tage ſpäter begann
die Zuſammenziehung der Truppen. Die Kämpfe gegen
die Serben begannen am 1. (14.) Oktober. 40 Tage ſpä=
ter
, d. h. am 10. (23.) November war die ſerbiſche Ar=
mee
bei Priſtina und Veriſowitſch endgül=
tig
geſchlagen und auf albaniſches Gebiet zuruckge=
drängt
. Am 16. (29.) November wurden bei Prizrend
und Kula Luma die letzten Reſte der ſerbiſchen Armee
gefangen. Am 20. November (3. Dez.) begannen die
Kämpfe am Wardar und Karaſſu gegen die Engländer
und Franzoſen. Im Laufe von 10 Tagen war die
Expeditionsarmee des Generals Sarrail ge=
ſchlagen
und auf neutrales Gebiet zurückgeworfen, am
12. Dezember war ganz Mazedonien befreit, kein einziger
feindlicher Soldat befindet ſich mehr auf mazedoniſchem
Boden. Dies iſt der Tag der Befreiung. Die Verfol=
gung
des Feindes iſt augenblicklich eingeſtellt.
Folgende Depeſche der Kommandierenden der zweiten
bulgariſchen Armee vom 29. November Nr. 2007, charak=
teriſiert
die Franzoſen. Die Depeſche lautet:
Die franzöſiſchen Truppen drängten in den von ihnen
beſetzten Ortſchaften die ganze Bevölkerung zurück und
nahmen ihnen alle ihre Güter, Lebensmittel, Hausgerät,
Vieh uſw. weg. Da ſie jedoch ihren Mißerfolg voraus=
ſahen
, verteilten ſie die Nahrungsmittel wieder, den Reſt
warfen ſie auf dem Rückzuge weg. Die beſſeren Gebäude
wurden in Brand geſteckt, ſodaß die Bevölkerung nach
ihrer Rückkehr kein Dach und keine Nahrung mehr fin=
den
kann.

Rumänien gegen Rußland?

* Berlin, 14. Dez. Die B. Z. meldet aus Bu=
kareſt
: Marghiloman hat dem Königein beſon=
derer
Audienz ein Memorandum überreicht, welches
betonen ſoll, daß Rumänien ſich jetzt an die
Seite der Zentralmächte ſtellen und Beß=
arabien
beſetzen müſſe.

Der Krieg im Orient.

* Konſtantinopel, 14. Dez. Das Hauptquar=
tier
meldet: Von der Jrak=Front liegen keine neuen
Nachrichten vor. An der Kaukaſus=Front ’wieſen
wir Ueberrumpelungsverſuche ab, welche der Feind mit
kleinen Abteilungen an einigen Abſchnitten unternahm.
Von der Dardanellen=Front wird berichtet:
Bei Anaforta beſchoſſen feindliche Panzerſchiffe, die
dabei von Beobachtungsballons unterſtützt wurden,
einen Augenblick unſere Stellungen. Unſere Artillerie
erwiderte das Feuer und beſchoß wirkſam die Schützen=
gräben
und Batterien des Feindes. Bei Ari Burnu
ziemlich heftiges Bombenwerfen und Geſchützkampf mit
Zwiſchenpauſen. Bei Sedd=ul=Bahr ſchleuderte der
Feind in der Nacht vom 11. zum 12. Dezember gegen
unſeren linken Flügel eine ziemlich große Menge Bom=
ben
. Am 12. Dezember verſuchte der Feind, nachdem
er eine Stunde lang Bomben aller Art und Lufttorpe=
dos
gegen dieſen Flügel geſchleudert und ein ſehr hef=
tiges
Gewehr= und Geſchützfeuer gegen denſelben gerich=
tet
hatte, einen Angriff, welcher jedoch durch die kräf=
tige
Antwort unſerer Artillerie, die den Feind zwang,
mit großen Verluſten nach ſeinen Schützengräben zu=
rückzukehren
, vollſtändig abgeſchlagen wurde.
* Kairo, 14. Dez. Amtliche Meldung. Eine Auf=
klärungsabteilung
aus Patruh ſtieß am 11. Dezem=
ber
auf 300 feindliche Araber, die gegen Weſten
hin verjagt wurden. Sie hatten 35 Tote, während 7 von
ihnen gefangen genommen wurden. Die feindliche Ab=
teilung
war mit Gewehren bewaffnet und beſtand aus
türkiſchen Landfoldaten und aus Irre=
gulären
. Die Engländer verloren 16 Mann an
Toten und 3 Offiziere und 15 Mann an Verwundeten=
* London 14. Dez. Daily Chronicle meldet: Die
Attachés Boy=Ed und v. Papen werden am 28. De=
zember
nach Deutſchland zurückkehren.

Darmſtadt, 15. Dezember.
W-l. Großh. Hoftheater. Herr Kammerſänger Walter
Soomer, der häufigſte Gaſt an unſerem Hoftheater, trat
am Sonntag als Rigoletto und geſtern als Holländer auf.
Beide Partien hat er hier früher ſchon geſungen. Herr
Soomer iſt ein, ſtimmgewaltiger Sänger, der der tragi=
ſchen
Figur des armen Narren geſanglich und darſtelle=
riſch
unter Aufbietung aller künſtleriſchen Ausdrucks= und
Darſtellungsmittel eine ihrem Charakter entſprechende,
tief ergreifende Verkörperung verlieh. Wenn man hin
und wieder den Eindruck gewann, daß ſein Organ für den
Stil der italieniſchen Oper allzu wuchtig ſei, fo erſcheint
es dagegen für die Partie des Holländers mit ihrem
ſchweren dramatiſchen Akzenten und ihrem breiten Pathos

[ ][  ][ ]

wie geſchaffen. Anfangs anſcheinend etwas indiſponiert,
ſteigerte er ſeine Stimme bis zu dem großen Duett des
zweiten Aktes, deſſen Schluß aber zu langſam genommen
wurde, zu höchſter Ausdrucksfähigkeit.
Die übrige Beſetzung war die frühere. Am erſten
Abend ſicherten Frau Kallenſee als Gilda und Herr
Globerger als Herzog, am zweiten Abend Fräulein
Geyersbach als Senta und Herr Stephani als
Daland in erſter Linie den Erfolg der Vorſtellung. Die
Aufführung des Rigoletto leitete Herr Kapellmeiſter
Kleiber, die des Fliegenden Holländers Herr Hoſ=
kapellmeiſter
Ottenheimer.

Wetterbericht.

Wetterausſichten für Mittwoch: Meiſt heiter,
trocken, Nachtfroſt.
(Schluß des redaktionellen Teils.)

Zue Zahnpflege
ee
I. 16826

Beim Zuſammenſtellen der Weih=
nachtsgaben
für unſere braven Truppen
denkt daran, was dieſelben bei Kälte
(I,16648
und Näſſe
draußen im Feld
auszuhalten haben und ſchickt gegen
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höheren Anschaffungskosten machen sich im Laufe der Zeit doppelt
bezahlt. Wir laden zu einer unverbindlichen Besichtigung unserer
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(16425a

Dankſagung.

Fertige

Für die vielen Beweiſe aufrichtiger und wohl=
tuender
Teilnahme bei dem uns ſo ſchwer betrof=
fenen
Verluſte unſerer lieben Entſchlafenen, ins=
beſondere
für die troſtreichen Worte des Herrn
Pfarrer Rückert ſprechen wir auf dieſem Wege
unſeren herzlichſten Dank aus.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Fr. Rurze und Kinder.

Darmſtadt, den 14. Dezember 1915.

aus guten Stoffen.
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S. I. Erb Nach.
Obere Elisabethenstr.
(16860a

(*10453

lieben Frau

Dankſagung.
Für die bei dem Hinſcheiden meiner
(17255
Märtha Schiner
geb. Rothe
mir und den Meinigen bewieſene auf-
richtige
Teilnahme undefür die damit ver-
bundenen
ſo überaus reichen Blumenſpenden,
welche die letzte Ruheſtätte der Entſchlafenen
ſchmückten, ſpreche ich hiermit innigen, tief-
gefühlten
Dank aus.
Im Namen der trauernden Familie:
Joſef Schiller.
Barmſtadt-Eberſtadt,
den 15. Dezbr. 1915.
Pillenkolonie,

Leitung: Dr. Otto Waldaeſtel. Verantwortlich für den leitenden
politiſchen Teil und für Feuilleton: Dr. Otto Waldaeſtel; für
Volkswirtſchaftliches, Parlamentariſches und Kommunalpolitiſches:
Hans H. Gieſecke; für Stadt und Land und den geſamten übrigen
Teil: Kurt Milſching; für den Anzeigenteil, Anzeigenbeilagen und
Mitteilungen aus dem Geſchäftsleben: Paul Lange.
Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei.
Sämtlich in Darmſtadt.
Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an
die Redaktion des Tagblatts zu adreſſieren. Etwaige Honorar=
forderungen
ſind beizufügen; nachträgliche werden nicht berückſichtigt.
Unverlangte Manuſkripte werden nicht zurückgeſandt.

Die heutige Nummer hat 16 Seiten.

Gottesdienſtliche Anzeigen.
Evangeliſche Gemeinden

Mittwoch, den 15. Dezember 1915
Hofkirche: Abends um 6 Uhr: Adventandacht.
Stadtkirche: Abends um 8½ Uhr: Kriegsbet=
ſtunde
. Pfarrer Heß.
Martinskirche: Abends um 8½ Uhr: Kriegsbet=
ſtunde
. Pfarraſſiſtent Storck.
Johanneskirche: Abends um 8½ Uhr: Andacht.
Pfarrer Marx.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde): Abends um
8 Uhr: Kriegsbetſtunde. Pfarrer Wagner.
Pauluskirche: Abends um 8 Uhr: Kriegsbet=
ſtunde
. Pfarrer Rückert.
Freitag, den 17. Dezember 1915
Eliſabethenſtiftkirche: Abends um 8 Uhr: Kriegs=
betſtunde
,

Tageskalender.

Großh. Hoftheater, Anfang 7½ Uhr, Ende nach
10¼ Uhr (Ab. B): Mein Leopold.
Arnold=Mendelsſohn=Abend um 8 Uhr in
der Turnhalle am Woogsplatz (Richard=Wagner=Verein.)
Kriegsvortrag von Oberſt v. Dieſt um 8 Uhr im
Kaiſerſaal.
Verſammlung des Heſſ. Landesvereins für Toten=
einäſcherung
um 6 Uhr im Reſtaurant Kaiſerſaal.

Verſteigerungskalender.

Donnerstag, 16. Dezember.
Nachlaß=Verſteigerung um 9½ und 8 Uhr
Rundeturmſtraße 16.
Brennholz Verſteigerung um 9½ Uhr im
Eberſtädter Gemeindewald (Zuſammenkunft am Fried=
hoß
).,

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Orfsgemerbverein Warmstadf.

Freitag, den 17. Dezember 1915, abends 8½ Uhr,
im gelben Saal des Reſtaurants Sitte (Karlſtr.):
Vortrag des Herrn Rechnungsrats Harth
über:
(17241mf
WelcheAnsprüche habendie Kriegsbeschädigten
und die Hinterbliebenen gefallener Kriegsteil-
nehmer
auf Grund der Versicherungs- und Militär-
gesetze
und wie werden sie geltend gemacht?
Unſere Mitglieder wie alle hieran beteiligten Intereſſenten laden
wir zum Beſuch des Vortragsabends ergebenſt ein. Der Vorſtand.
Lichtspiele
Germunid Grafenstrasse 12
Haus Lautz.
Von heute ab bis Freitag der neue Spielplan.
Als Hauptschlager
das hervorragende, sensationelle Drama in 4 Akten:
Mit einem Nickel um die Welt.
In diesem Drama wird geschildert. wie eine junger Mann die
Reise mit einem Nickel um die Welt macht und so zur Mil-
lionen
-Erbschaft gelangt. Unter den grössten Strapazen und
in Anspruch aller Verkehrsmittel gelingt es ihm.
Spannend von Anfang bis Ende.

Ebense sensattonellund spannendlat der Schlager:
Vom Schicksal gerichtet.
Ein Sensationsschauspiel in 2 Akten, welches reich ist
an packenden Momenten und sehr aufregend wirkt.

Willy und die Gummisohlen.
Eine wunderbar gespielte Komödie.
(*10394

Em das Programm zu vervolstindgen, konmt woeht zu Vor=
führung
1 Indianer-Drama, eine Komödie u. eine Sportaufnahme.

Darmstädter Eichtsplemhaus
Ernst-Ludwigstr. 23 (Haus Schwab)

Von heute ab:
Als Hauptschlager

Die grosse Zirkus-Attraktion

Sensationelles Artisten-Drama
in 3 Akten. (*10443

Verblüffend u. spannende Hand-
lung
v. nervenprickelndem Reiz.
Erregte überall großes Aufsehen!
Niemand versäume die Gelegen-
heit
, sich diesen Film anzusehen.
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1907 (*10362
Rackur, Rheinſtraße 47.

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Jeden Montag u. Mittwoch von 8 Uhr ab:
Spielabend

im Kaiſerfaal, Grafenſtraße.
e- M. M.

Gäſte ſtets willkommen.

Großh. Hoftheater.

Mittwoch, den 15. Dezember 1915.
69. Abonnem.=Vorſtell. B 17.
Neu einſtudiert:
Mein Leopold!
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3 Akten von Adolf L’Arronge.
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Natalie, d. Frau Minna Müller=
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Marie, ) deren Irene Senger
Anna,
Emma, Töchter Käthe Gothe
Gottlieb Weigelt,
Schuhmachermſtr. Rud. Weisker
Klara,
ſeine
Leopold, 1 Kin= Charlotte Pils
Referend.) der Frz. Schneider
Minna, Dienſtm.
i. Weigelts Hauſe Fritzi Niedt
Rudolf Starke,
Werkführer bei
Richard Jürgas
Weigelt
Hempel, Geſelle . Emil Kroczak
Wilhelm, Lehrige. Hertha Hinken
Gottlieb
.Erna Stoffer
Knaben
Erna Große
Karl
Mehlmeier, Pianiſt Eduard Göbel
Krümel, Unteroff. Paul Peterſen
Schwalbach, Kfm. Herm. Knispel
Mieliſch . . . . Heinrich Hacker
Herr Schmidt. . Adolf Klotz.
Eine Wäſcherin . Paula Karſtedt
Frz. Herrmann
Erſter
Kellner
Zweiter
Fr. Jachtmann
Chöre: Robert Preuß.
Nach d. 1. u. 2. Akte läng. Pauſen.
Preiſe der Plätze (Kleine
Preiſe): Sperrſitz: 1.12. Reihe
3.70 , 13.19. Reihe 3.20 , Par=
terre
: 1.5. Reihe 2.35 , 6.8.
Reihe 1.95 , Proſzeniumsloge
5.20 , Mittelloge 5.20 , Bal=
konloge
4.70 , I. Rang 4.20 .
II. Rang: 1.6. Reihe 2.15 ,
7. u. 8. Reihe 1.75 , I. Galerie
1.15 , II. Galerie 0.65 .
Kartenverkauf: an der Tages=
kaſſe
im Hoftheater von 9½ 1½
Uhr und eine Stunde vor Beginn
der Vorſtellung: im Verkehrs=
bureau
von 81 Uhr u. von 2½ Uhr
bis kurzvor Beginn der Vorſtellung.
Im Verkehrsbureau werden auch
telephoniſch Karten=Beſtellungen
entgegengenommen. Tel. Nr. 582.
Anf. 7½ U. Ende nach 10½ U.
Vorverkauf (nur vormittags) für
die Vorſtellungen:
Donnerstag, 16. Dez. 70. Ab.=Vſt.
A 18. Neu einſtudiert: Eſther.
Hierauf, zum erſten Male wieder=
holt
: Kain. Kleine Preiſe.
Anfang 7 Uhr.
Freitag, 17. Dez. 71. Ab.=Vſt.
D. 18. Zum erſten Male: Ra=
hab
. Hierauf, zum erſten Male:
Der Schleier der Pier=
rette‟
. Kleine Pr. Anf. 7 Uhr.
Samstag, 18. Dez. Außer Ab.
Fünfzehnte Volks= u. Garniſon=
Vorſtellung zu ermäßigt. Preiſen.
Der gutſitzende Frack
Anf. 7 Uhr. Vorverkauf: Mitt=
woch
, 15. Dez., bis einſchl. Sams=
tag
, 18. Dez., nur im Verkehrs=
bureau
(Ernſt=Ludwigspl.). Ver=
kauf
der etwa noch vorhandenen
Karten an der Tageskaſſe im Hof=
theater
am Tage der Vorſtellung,
eine Stunde vor Beginn.
Sonntag, 19. Dez. 72. Ab.=Vſt.
B 18. Auf Allerhöchſten Befehl:
Parſifal. Gewöhnl. Preiſe.
Anfang 4 Uhr.

(15967a

A erere e tenene
Weihnachts-Geschenk
für jeden Herrn sind meine stets frisch aus feinsten türk.
Tabaken her-
gestellten
Handarbeits-Cigaretten.
Ferner empfehle: Cigarettentabak (lose ausgewogen),
Hülsen u. Stopfer echt türk. Nargiléh (Wasserpfeifen) u. Tschibuks,
kurze und lange Pfeifen, Gummi- und Leder-Tabaksbeutel, Holz- und
Metalletuis für Cigaretten und Tabak.
Feinsten Plattentabak unentbehrlieh fürs Feld.
Türk. Tabak-Spozial-Geschäft und Cigarettenfabrik
Osman Pascha‟
Karlstrasse 7. (16549a

am Weißen Turm.

Ab heute:

Nordisches Programm.
Der zweite Autorenfilm mit
Uraufführung in Darmstadt.
Der Gast aus der
anderen Weit
Drama in 3 Akten von
Clara Viebig.

Ein angenehmer

Großes Lustspiel in 3 Akten.

Ion
Theater
Rheinstr. 6 Teleph. 173

Ab heute:

Inder leizten
Sekunde
Amerikanisches Drama.

DerHeldausAfrika
Nordische Humoreske.

Dresden Altstadt
Naturaufnahme.
Meue kinom. Aufnahmen
vom Weltkrieg. (17230

Ein Ausge-
Stossener
Detektiv-Schauspiel
in 4 Akten.
Vereite
Herzen 8
Lebensbild in 3 Akten
In der Hauptrolle
Carlo Vieth.
Als Einlage:
Die Wellen
Schweigen
Mimisches Schauspiel
in 3 Akten.
In der Hauptrolle
Henny Porten.
Die neuesten Bilder des
Kriegsschauplatzes.

[ ][  ][ ]

Sind en Schebtes Weinldchtsgeschenn
2
Hausschürzen Blusen-Trägerschürzen Kleiderschürzen
Servierschürzen Backfischschürzen Wienerschürzen
Knabenschürzen Kinderschürzen
Weisse Schürzen Schwarze Schürzen
Die beliebte Weihnachts-Schürze . . Stück Mk. 1.30.
(17208mgm
Maibluss am Hathaus
ohaffer

Einquartierung.

Einquartierung mit Verpflegung iſt laut der früheren Bekannt=
machung
mindeſtens 14 Tage, ſolche ohne Verpflegung 4 Wochen in
Quartier zu behalten.
Nach Ablauf dieſer Zeit kann vom Quaetiergeber Um=
quartierung
auf unſerem Geſchäftszimmer, Stadthaus, Zimmer 11,
mit Vorlage des Quartierſcheines beantragt werden.
Darmſtadt, den 14. Dezember 1915.
Der Einquartierungs=Ausſchuß. (17212md

Erhebung von Grasgeldern.

Die Zahlung der rückſtändigen Beträge für erſteigertes Heu=
gras
, für Futternutzung und Runkelrübenernten von der ſtädtiſchen
Pallaswieſe und von verſchiedenen anderen ſtädtiſchen Grundſtücken
aus den Verſteigerungen vom 23. Juni und 16. September 1915 hat
bei Meidung der Zwangsvollſtreckung bis ſpäteſtens Ende De=
zember
I. Js. an den Werktagen von 8½ bis 12½ Uhr hierher
zu erfolgen.
(17229mm
Darmſtadt, den 13. Dezember 1915.
Die Stadtkaſſe.
Koch.

Hoh-Berſteigerung Nr.
(Harras)

Dienstag, den 21. Dezember I. Js., morgens 9 Uhr,
kommen im Saale des neuen Schießhauſes (Halteſtelle der Gries=
heimer
Straßenbahn) aus Abt. 30 (Brandſchlag) und Abt. 14 ( Wey=
gandsbuſch
) zum Ausgebot:
Stämme: Eichen: IV. Kl. 21 Stck. 8,59 fm; V. Kl. 12 Stck.
4 14 fm; VI. Kl. 1 Stck. 0,27 fm. Ulmen: IV. Kl.
2 St. 0,98 fm; V. Kl. 1 Stck. 0,55 fm.
Fichten: V. Kl. 126 Stck. 26,69 fm.
Derbſtangen: Fichten: I. Kl. 238 Stck. 19,17 fm; II. Kl.
10 St. 0,31 fm.
Nutzſcheiter: Eichen 15 rm Röller.
Brennholz: Scheiter: 9 rm Buchen, 106 rm Eichen, 29 rm Kiefern.
Knüppel: 13 rm Buchen, 54 rm Eichen, 29 rm Kiefern, 12 rm
Fichten.
Reiſigknüppel: 53 rm Eichen, 38 rm Kiefern, 6 rm Fichten.
Reiſigwellen: 8,5 Hdt. Buchen, 2,4 Hdt. Ulmen.
Stöcke (grob): 2 rm Buchen, 47 rm Eichen, 59 rm Kiefern und
23 rm Fichten.
Unterſtrichene Nummern werden nicht verſteigert,
Darmſtadt, den 13. September 1915.
Großh. Oberförſterei Darmſtadt.
Kullmann.
(17214mo

Verſteigerungs=Anzeige.

Mittwoch, den 15. Dezember 1915, vormittags 11 Uhr,
werden im Pfandlokale Rundeturmſtraße 16 (Reſtauration zur Roſen=
höhe
) 2 Ohrringe, 1 ſilb. Halskette mit Medaillon, 2 Damen=
kleider
und 4 Bluſen durch den Unterzeichneten beſtimmt zwangs=
weiſe
verſteigert.
(17240
Berbert, Gerichtsvollzieher in Darmſtadt,
Georgenſtraße 11.

Dora Trierſche Stipendienſtiftung
in Frankfurt a. M.

Die Stiftung zum Andenken an die ihnen früh entriſſene
Tochter Debora, genannt Dora, Trier, von den Eltern errichtet, ſoll
ſittſamen (ledigen oder verwitweten) Perſonen weiblichen Geſchlechts
von mindeſtens vierzehn und höchſtens fünfundzwanzig Jahren, ohne
Unterſchied der Konfeſſion, die in Frankfurt a. M. oder der Provinz
Starkenburg (Großherzogtum Heſſen) wohnen und die ſich als Er=
zieherinnen
(nicht Lehrerinnen) Handlungs= oder Gewerbegehilfinnen
oder in Haushaltungskenntniſſen ausbilden wollen, im Bedarfsfalle
eine Beihilfe (Stipendium) gewähren.
Wer ſich um eine Beihilfe aus der Stiftung bewerben will,
muß an die Stiftungsverwaltung ein eigenhändig geſchriebenes Ge=
ſuch
richten, welches eine gedrängte Darſtellung des bisherigen
Lebensganges, insbeſondere des bisherigen Schulbeſuchs, ſowie die
Angaben des erwählten Berufs enthalten muß.
Dem Geſuch ſind beizufügen: 1. eine amtliche (obrigkeitliche)
Beſcheinigung über das Alter und den Wohnſitz der Geſuchſtellerin,
2. das Abgangszeugnis der zuletzt beſuchten Schule bezw. bei Ge=
ſuchen
vor Entlaſſung aus der Schule das letzte Schulzeugnis.
Die Stiftung hat für das laufende Jahr 1916 Beihilfen zu ver=
geben
. Die Geſuche ſind vor dem 1. Februar 1916 an die Vorſitzende,
Frau Berta Trier, 24 Wieſenau, Frankfurt a. M., zu richten.
Frankfurt a. M., den 15. Dezember 1915.
(I17225
Die Verwaltung.
Darmstädter Pädagogium.
Vorbereitung zum Einjährigen=, Primaner=, Fähnrichs= und
Abiturienten=Examen (auch für Damen).
Seit Kriegsausbruch beſtanden 53 Schüler ihre Prüfungen.
M. Elias.
B,15312)

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ganze oder Teile, kauft zu hohen
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von 104 Uhr, Zimmer Nr. 23,
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Zahle bis 30 Mark.

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täglich von 95 Uhr, Sonntags
von 91 Uhr. K. Neuwardt- Brisch-
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eckig
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wird der Nachlaß der Fräulein Margarethe Vaillant
in dem Lokale Zur Roſenhöhe‟ Ecke Mühl= und Runde=
turmſtraße
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8 Polſterſtühle, 3 Rohrſtühle, 1 zweitür. pol. Kleider=
ſchrank
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ſchönes Stück, 1 Sekretär, gut erhalten, 1 Biblio=
thekſchrank
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2 Kommoden, 1 Nähtiſch, 1 Nachtſchrank, 1 Waſch=
kommode
mit weißem Marmoraufſatz, 1 runder
Tiſch mit Marmorplatte, 2 runde Tiſche, 1
Kleiderſtock, 1 Nähmaſchine, 1 Partie Galerie=
ſtangen
, 1. Linoleumteppich, 1. Standuhr, ver=
ſchiedene
Spiegel, eine Partie Frauenkleider, eine
Partie Weißzeug aller Art.
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uhr
, 1 gold Herrenuhrkette, 1 goldenes Armband,
1 Korallenkette, ein Paar Brillantohrringe.
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Eßbeſtecke in Silber und Chriſtofle.
Glas und Porzellan.
Beſichtigung: Mittwoch, 15. Dezember, 1012 Uhr
vormittags.
Darmſtadt, 15. Dezember 1915.
Ludwig Raab
Amtsgerichtstaxator
21 Wilhelminenſtraße 21
Fernruf 2686.
(172t0

Preussisch-Süddeutsche Klassen-Lotterfe.
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Darmstadt, Rheinstr. 33 Philipp J. Schmidt
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Handelslehrer und beeid. Bücher- Revisoren
10 Luisenstrasse 10.

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Abendklassen, bes. Stenogr., Masch.-Schreiben, Buchführung u. a. m.,
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beginnen am 5. Januar.
Der Unterricht w. v. d. in langj. Praxis erfahrenen
Leitern selbst erteilt.
(16577a

[ ][  ][ ]

Bekanntmachung.

Nachdem mit Bekanntmachung vom 30. September d. J. die Hegezeit des
weiblichen Rebwilds bis 1. Januar 1916 außer Kraft geſetzt iſt, wird nunmehr für
den ganzen Umfang des Großherzogtums auch die Hegezeit des Rehbocks für den
Reſt des Kalenderjahres aufgehoben.
Darmſtadt, den 7. Dezember 1915.
(17215
Großherzogliches Miniſterium des Innern.
v. Hombergk.
Salomon.

Bekanntmachung
über die Feſtſetzung von Preiſen für Süßwaſſerſiſche.

Vom 5. Dezember 1915.
Auf Grund der Verordnung des Bundesrats vom 28. Oktober 1915 (Reichs=
Geſetzbl. S. 716) wird über die Regelung der Preiſe für Süßwaſſerfiſche folgendes beſtimmt:
I. Beim Verkaufe von Süßwaſſerfiſchen im Großhandel am Berliner Markte
dürfen für 50 Kilogramm Reingewicht einſchließlich Verpackung folgende Preiſe nicht
überſchritten werden (Grundpreiſe):
bei Karpfen
105 Mk.
bei Schleien
125
bei Hechten
110
bei Bleien oder Brachſen von 1 Kilogramm und darüber 80
unter 1 Kilogramm
60
bei Plötzen und Rotaugen von 0,5 Kilogramm und darüber 60
unter 0,5 Kilogramm
50
II. Inſoweit für Süßwaſſerfiſche gemäß § 4 der Verordnung des Bundesrats
vom 28. Oktober 1915 (Reichs=Geſetzbl. S. 716) Höchſtpreiſe für die Abgabe im Klein=
handel
an den Verbraucher feſtgeſetzt werden, dürfen ſie für 0,5 Kilogramm folgende
Sätze nicht überſteigen:
bei Karpfen
1,30 Mk.
bei Schleien
e
1.50
bei Hechten
1,25
bei Bleien oder Brachſen von 1 Kilogramm und darüber 1,
unter 1 Kilogramm .
0,75
bei Plötzen und Rotaugen von 0,5 Kilogramm und darüber 0,75
unter 0,5 Kilogramm
0.65
Bei abweichender Anordnung der Grundpreiſe gemäß § 3 der Verordnung des
Bundesrats vom 28. Oktober 1915 (Reichs=Geſetzbl. S. 716) tritt eine entſprechende
Aenderung dieſer Sätze ein.
III. Die unter I und II feſtgeſetzten Sätze ermäßigen ſich bei Fiſchen in totem
Zuſtand um 20 vom Hundert.
IV. Dieſe Beſtimmung tritt mit dem 13. Dezember 1915 in Kraft.
Berlin, den 5. Dezember 1915.
(17217
Der Stellvertreter des Reichskanzlers:
Delbrück.

Bekanntmachung

über die Feſtſetzung von Preiſen für Gemüſe, Zwiebeln und Sauerkraut,
Vom 4. Dezember 1915.
Auf Grund der Verordnung des Bundesrats vom 11. November 1915 (Reichs=
Geſetzbl. S. 752) wird über die Regelung der Preiſe für Gemüſe, Zwiebeln und Sauer=
kraut
folgendes beſtimmt:
I.
Beim Verkaufe durch den Erzeuger oder Herſteller an den Handel dürfen für
50 Kilogramm frei nächſte Verladeſtelle (Bahn oder Schiff) einſchließlich Verpackung
folgende Preiſe nicht überſchritten werden:
für Weißkohl (Weißkraut)
2,50 Mk.
für Rotkohl (Blaukohl)
4,50
für Wirſingkohl (Savoyerkohl)
4,50
für Grünkohl(Braun= od. Krauskohl)
3,00
für Kohlrüben (Steckrüben, Wruken)
2,50
für Mohrrüben (rote und gelbe Speiſe=
möhren
, auch gelbe Rüben genannt) 5,00
für Zwiebeln
6,00
für Sauerkraut (Sauerkohl)
12,00
II.
Inſoweit für Gemüſe, Zwiebeln und Sauerkraut gemäß § 3 der Verordnung
des Bundesrats vom 11. November 1915 (Reichs=Geſetzbl. S. 752) Höchſtpreiſe für die
Abgabe im Kleinhandel an den Verbraucher feſtgeſetzt werden, dürfen ſie folgende
Sätze für 0,5 Kilogramm, beſte Ware, nicht überſchreiten:
für Weißkohl (Weißkraut)
0,05 Mk.
für Rotkohl (Blaukohl)
0,07
für Wirſingkohl (Savoyerkhl) u. Grün=
0,06
kohl (Braun= oder Krauskohl)
für Kohlrüben (Steckrüben, Wruken) . 0,05
für Mohrrüben (rote und gelbe Speiſe=
möhren
. auch gelbe Rüben genannt) . 0,08
0,15
für Zwiebeln
,
für Sauerkraut (Sauerkohl) . . . . 0,16.
Bei einer Aenderung der Erzeuger= oder Herſtellerpreiſe gemäß § 2 der Ver=
ordnung
vom 11. November 1915 (Reichs=Geſetzbl. S. 752) tritt eine entſprechende
Herabſetzung dieſer Sätze ein.
III.
Dieſe Beſtimmung tritt mit dem 13. Dezember 1915 in Kraft. Sie gilt bis auf
weiteres nicht für das Gebiet von Elſaß=Lothringen.
Berlin, den 4. Dezember 1915.
Der Stellvertreter des Reichskanzlers
Delbrück.
(17216

Amtliche Nachrichten des Polizeiamts Großh. Darmſtadt.

Gefundene Gegenſtände: 1 kleine Handarbeit mit einem
Strang gelber Seide. 1 brauner Kinderhandſchuh mit farbigen
Streifen. 1 weißes Taſchentuch, gez. L. 1 kleines Portemonnaie mit
52 Pfennigen. 1 braunes Portemonnaie mit 10 Pfennigen u. einem
kleinen Schlüſſel. 50 Pfennig in bar. 1 halbmondförmiges Granat=
bröſchchen
mit Stern in der Mitte. Mitte November 1 kl. ſilberner
Anhänger mit blauem Steinchen. 1 brauner Offizier= Glacéhand=
ſchuh
. 1 altes, ſchwarzes Portemonnaie mit 20 Pfennigen. 1 ſchwarze
Plüſchſtola. 1 Damenportemonnaie mit 15 Mk. 1 alte Stahluhr.
1 Perlmuttroſenkranz. 1 ſilberne Damenuhr in Tula=Armband.
2 Stränge geflochtene, farbige Wachsfäden.
(17226
Polizeilich eingefangene und zugelaufene Hunde: In polizei=
licher
Verwahrung und Pflege in der Hofreite Beſſungerſtr. Nr. 56
befinden ſich: 2 Schäferhunde, 1 Pinſcher, 1 Jagdhund (zugelaufen).
Die Hunde können von den Eigentümern bei dem 5. Polizei=Revier
ausgelöſt werden. Die Verſteigerung der nicht ausgelöſten Hunde
findet dortſelbſt jeden Werktag, vormittags um 10 Uhr, ſtatt. (17213

Ausgabe von Brotkarten und
Zuſatzbrotmarken.

Am Mittwoch, den 15. Dezember, vormittags von
9 bis 1 Uhr und nachmittags von 3 bis 6 Uhr, werden für die
hieſige Bürgerſchaft Brotkarten und die Zuſatzbrotmarken für die
Zeit vom 20. Dezember 1915 bis 16. Januar 1916 in den
nachbezeichneten Lokalen ausgegeben:
a) für den Bezirk des I. Polizeireviers im Schulhaus der Ge=
werbeſchule
Ecke Karls= und Nieder=Ramſtädterſtraße, Ein=
gang
Nieder=Ramſtädterſtraße), Saal rechts. Erdgeſchoß;
4) für den Bezirk des II. Polizeireviers im Schulhaus am
Ballonplatz;
c) für den Bezirk des III. Polizeireviers in der Turnhalle der
Eleonorenſchule in der Lagerhausſtraße;
) für den Bezirk des IV. Polizeireviers im Schulhaus der
Landesbaugewerkſchule (Neckarſtraße 3);
e) für den Bezirk des V. Polizeireviers im Gemeindehaus der
Petrusgemeinde (Hofgartenſtraße Nr. 8);
f) für den Bezirk des VI. Polizeireviers in der Turnhalle am
Kapellplatz;
g) für den Bezirk des VII. Polizeireviers in dem Schulhaus der
Stadtmädchenſchule in der Emilſtraße (Lehrſaalim Erdgeſchoß).
Bei der Brotverteilungsſtelle im Stadthaus werden Brotkarten,
die bei der allgemeinen Ausgabe abzuholen wären, nicht mehr ver=
abfolgt
.
Die Ausgabe von Brotkarten für den Inhaber von Monats=
karten
ſowie an Hotels und Wirtſchaften erfolgt von Donnerstag,
den 16. Dezember 1915 ab im Stadthaus (Zimmer 22) gegen
Vorlage der Ausweiskarten und nach erledigter Abrechnung über
den Verbrauch der Tagesbrotkarten im vorhergehenden Monat.
Jede mißbräuchliche Benutzung der Brotkarten und =Marken
wird ſtrafrechtlich verfolgt. Verfehlungen werden nach § 57 der
Bundesratsverordnung vom 28. Juni 1915 mit Gefängnis bis zu
6 Monaten oder mit Geldſtrafe bis zu 1500 Mark beſtraft.
Alle eintretenden Aenderungen in der Perſonenzahl uſw. ſind
jeweils ſofort zu melden.
Die Verſäumnis ſowie falſche Angaben werden gleichfalls mit
Strafe geahndet.
Für die Folge werden für neu auszuſtellende Brotausweis=
karten
50 Pfg. erhoben.
Gleichzeitig werden bei der Brotkarten=Ausgabe die Anmelde=
formulare
zum Zwecke der Zuweiſung von Milchkarten verabfolgt.
Dieſe Anmeldeformulare werden nur an ſolche Haushaltungen
abgegeben, in denen Kinder bis zum vollendeten 13. Lebensjahre oder
kranke Perſonen, denen ärztlicherſeits Milch verordnet worden iſt, ſich
befinden. Die Formulare ſind nach Ausfülung bis längſtens
18. Dezember im Stadthaus am Schalter in der Torfahrt ab=
zugeben
. Bis zu dieſem Zeitpunkt nicht abgelieferte Anmeldebogen
finden keine Berückſichtigung bei der etwa nötig werdenden Einrich=
tung
der Milchkarten=Ausgabe.
Darmſtadt, den 11. Dezember 1915.
Der Oberbürgermeiſter.
(17158oim
J. V.: Mueller.

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Jäger=Unterrock, hell, ſchwereWolle,
faſt neu, Bundweite 90 cm, 8 Mk.
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karte
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oder Pfandſchein auf ſolchen zu
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F96 an die Geſchäftsſtelle. (*104577

Auf Grund der §§ 48 und 49 der Bundesratsverordnung vom
28. Juni 1915 über den Verkehr mit Brotgetreide und Mehl aus dem
Erntejahr 1915 wird mit Genehmigung Großh. Miniſteriums des
Innern vom 28. Sept, 1915 zu Nr. M. d. J. III 14701 für den Be=
zirk
des Kommunalverbands Darmſtadt (die Kreiſe Darmſtadt und
Dieburg umfaſſend) das Folgende beſtimmt:
1. Die Abgabe von Brot Backwaren aller Art und Mehl nach
Orten außerbalb der Kreiſe Darmſtadt und Dieburg iſt verboten.
2. An Roggenbrot dürfen nur Einheitsbrote mit einem Ver=
kaufsgewicht
von 2 und 4 Pfund gebacken werden und zwar:
a) K=Brot, das einen Kartoffelmehl= oder Kartoffelflockenzuſatz
von mehr als zehn Gewichtsteilen bis zu zwanzig Gewichts=
teilen
einſchließlich der Geſamtmaſſe enthält:
b) K. K‟=Brot, das einen Kartoffelmehl= oder Kartoffelflockenzuſatz
von mehr als zwanzig Gewichtsteilen der Geſamtmaſſe enthält.
Bei Verwendung von gequetſchten und geriebenen Kartoffeln
erhöht ſich der Zuſatz bei K‟=Brot auf mehr als dreißig Ge=
wichtsteile
und bei K. K‟=Brot auf mehr als vierzig Gewichts=
teile
auf neunzig Gewichtsteile Mehl.
Das Roggenmehl muß bis auf weiterres bis zu dreißig Ge=
wichtsteilen
durch Weizenmehl erſetzt werden.
Der Vorſitzende des Verbandsausſchuſſes iſt ermächtigt, in
einzelnen Fällen Ausnahmen zu geſtatten.
Statt Kartoffel können Bohnenmehl, auch Sojabohnenmehl,
Erbſenmehl, Gerſtenſchrot, Gerſtenmehl, Hafermehl, ſein ver=
mahlene
Kleie, Maismehl, Maniok= und Tapiokamehl, Reis=
mehl
, Sagomehl in derſelben Menge wie Kartoffelflocken ver=
wendet
werden; in gleicher Weiſe kann Sirup oder Zucker ver=
wendet
werden, jedoch nur bis zur Höhe von fünf Gewichtsteilen
auf fünfundneunzig Gewichtsteile Mehl oder Mehlerſatzſtoffe.
3. Weiter können gebacken werden Weißbrot, Brötchen u. dergl.
(Waſſergebäck) mit bis auf weiteres höchſtens neunzig Gewichtsteilen
Weizenmehl und zehn Gewichtsteilen Roggenmehl. Der Weizengehalt
kann bis zu zwanzig Gewichtsteilen durch Kartoffelſtärkemehk oder
andere mehlartige Stoffe erſetzt werden.
Das Backen und der Verkauf von Milchgebäck iſt allgemein
verboten. Unter das Verbot fallen auch Kreppel, Dampfnudeln u.
dergl., auch ſolche, die im privaten Haushalt hergeſtellt werden.
4. Bis zum 1. Dezemher 1915 iſt das Backen von Kuchen in der
geſetzlich vorgeſchriebenen Zuſammenſetzung erlaubt.
Als Kuchen im Sinne der Bundesratsverordnung vom 5. Januar
1915, in der Faſſung der Bekanntmachung vom 31. März 1915, betr.
die Bereitung von Backware, gilt jede Backware, zu deren Bereitung
mehr als zehn Gewichtsteile Zucker auf neunzig Gewichtsteile Mehl
oder mehlartige Stoffe verwendet werden. Bei der Bereitung von
Kuchen darf nicht mehr als die Hälfte des Gewichts der verwendeten
Mehle oder mehlartigen Stoffe aus Weizen beſtehen.
5. Das obige Backverbot erſtreckt ſich nicht auf die Bereitung von
Konditorwaren. Unter Konditorware im Sinne dieſer Beſtimmung
iſt alles Backwerk zu verſtehen, das in 100 Gewichtsteilen ſeines Ge=
ſamtgewichts
nicht mehr als zehn Gewichtsteile Weizen= oder Roggen=
mehl
insgeſamt enthält.
6. Das Brot darf erſt an dem auf die Herſtellung folgenden Tage
verkauft werden. Der Tag der Herſtellung iſt vor dem Verbacken
durch einen jedem Latb einzubrückenden Datumſtempel zu bezeichnen.
7. Wer dieſen Beſtimmungen zuwiderhandelt, wird mit Gefängnis
bis zu ſechs Monaten oder mit Geldſtrafe bis zu fünfzehnhundert
Mark beſtraft; auch können Geſchäfte, deren Inhaber oder Betriebs=
leiter
ſich in der Befolgung der ihnen durch die Bundesratsverord=
nung
vom 28. Juni 1915 oder der dazu erlaſſenen Ausführungs=
vorſchriften
auferlegten Pflichten als unzuverläſſig erweiſen, geſchloſſen
werden.
8. Alle früheren für die Kreiſe Darmſtadt und Dieburg erlaſſenen
Vorſchriften über die Vereitung von Backwaren treten mit dem Tage
der Veröffentlichung dieſer Beſtimmungen außer Kraft.
Darmſtadt, den 7. Oktober 1915.
Namens des Kommunalverbands Darmſtadt
Der Vorſitzende:
Fey.

Vereitung von Backware,

Nachſtehende Bekanntmachung des Kommunalverbandes Darm=
ſtadt
vom 7. Oktober ds. Js. bringe ich unter Berückſichtigung der
inzwiſchen erfolgten Aenderungen hiermit zur allgemeinen Kenntnis.
Darmſtadt, den 7. Dezember 1915.
(17193
Der Oberbürgermeiſter.
I. V.: Mueller.

Bekanntmachung.

[ ][  ][ ]

Der tolle Haßberg.
Original=Roman von H. Courths=Mahler.
Coppright 1915 by Greiner & Comp., Berlin W30.
(Nachdruck verboten.)
31)

Haßbergs Augen leuchteten auf. In dem beglücken=
den
Bewußtſein, von Regina geliebt zu werden, brachte
er es über ſich, Tondern gegenüber allen Groll zu be=
graben
.
Zweifelſt Du daran, fragte er ruhig.
Ich wollte es nicht glauben, da Du doch weißt, was
Regina Baldus mir gilt.
Haßberg richtete ſich ſtraff auf.
Allerdings wußte ich das, ſagte er mit blitzenden
Augen, denn Du ließeſt es Dich ja ein ſchönes Stück Geld
koſten, mich als Nebenbuhler aus dem Wege zu räumen.
Du ſchickteſt mich zwei Jahre in die Verbannung, um
freie Hand zu haben. Zwei Jahre lang hatteſt Du Zeit,
ungeſtört um die junge Dame zu werben und ich
weiß, Du haſt es mit allem Eifer getan. Wenn ſie nun
trotzdem Deine Werbung zurückwies, ſo darf man wohl
annehmen, daß ſie Deine Frau nicht werden will. Ich
bin doch nicht verpflichtet, auf die Hand der jungen
Dame zu verzichten, weil ſie die Deine nicht annehmen
will. Oder würdeſt Du Dich in meinem Falle dazu
verpflichtet fühlen?
Tondern nagte finſter an ſeinen Lippen.
Vielleicht nicht, ſtieß er rauh hervor.
Haßberg ſchüttelte energiſch den Kopf
Sag’ nur ehrlich: Ganz ſicher nicht.
Tondern fuhr ſich über die Stirn.
Nun gut, mag es ſo ſein. Aber das iſt etwas ganz

anderes. Ich liebe Reging Daldus, Dir aber gilt nur
ihr Reichtum. Und ich ſage Dir jetzt noch, daß ich den
Kampf um ſie nicht aufgebe! Ich verzichte nicht auf die
Hoffnung, ſie mir dennoch zu erringen!
Faſt mitleidig blickte Haßberg in ſein erregtes Ge=
ſicht
. Mit der Großmut des Glücklichen ſagte er ruhig:
Wenn Du ehrlich kämpfen willſt, ſoll es mir recht
ſein. Wehre Dich, ſoviel Du willſt. Umſo weniger
brauche ich Rückſicht auf Dich zu nehmen. Aber ich ſage
Dir im voraus, Du kämpfeſt umſonſt. Ich will ehr=
lich
zu Dir ſein, wie ich es immer war. Und ich ſage
Dir hiermit, daß Deine Mühe ausſichtslos ſein wird.
Regina Baldus wird meine Frau, verlaß Dich darauf.
Höchſtens ein jetzt ausbrechender Krieg würde mich
daran hindern wenn ich falle. Kehre ich aber mit
heiler Haut zurück, ſo wird ſie die meine.
Tonderns Geſicht verzerrte ſich.
Biſt Du Deiner Sache ſo ſicher? fragte er heiſer.
Haßbergs Augen ſtrahlten.
Gottlob! Regina Baldus liebt mich und wird meine
Frau werden!
Haſt Du ſchon um ſie angehalten? Hat ſie Dir
ſchon ihr Jawort gegeben.
Nein, das nicht, aber trotzdem bin ich meiner Sache
ſicher, und ich weiß, daß jede Hoffnung für Dich verloren
iſt. Füge Dich drein.
Tondern erhob ſich. Sein Geſicht war fahl und ſeine
Augensglühten wie im Fieber.
Wer weiß, ob alle Hoffnung für mich verloren iſt.
Noch glanbe ich es nicht, knirſchte er zwiſchen den Zähnen
hervor.
Haßberg zuckte die Achſeln.

Ich kann Dich zu dieſemn Glanben nicht zwingen.
Jedenfalls habe ich Dir ehrlich geſagt, wie die Sache für
Dich ſteht. Und nun nichts mehr davon.
Einen Moment ſah Tondern ſo haßerfüllt in Haß=
bergs
Geſicht, daß dieſer betroffen ſtutzte.
Nun gut ſprechen wir nicht mehr davon. Nur
das laß Dir noch ſagen, daß ich alles tun werde, um
Regina Baldus vor dem Unglück zu bewahren, Deine
Frau zu werden. Du biſt nicht der Mann, ſie glücklich zu
machen. Sie überſchätzt Dich. Du wirſt ſie nur an Dich
reißen, um ſie dann wieder fallen zu laſſen, wie die ande=
ren
alle. Wenn Du auch jetzt ſo fromm tuſt, um Dir den
Goldfiſch zu ſichern, der tolle Haßberg wird ſchon wieder
zum Vorſchein kommen vielleicht ſchlimmer denn je,
wenn Du erſt über Reginas Baldus’ Vermögen verfügen
kannſt. Und weil ich das weiß, und weil ich ſie Dir am
allerwenigſten gönne, deshalb werde ich alles tun, was in
meiner Macht ſteht, um ſie vor Dir zu bewahren. Sie iſt
zu gut für Dich.
Haßberg hatte die haßerfüllten Worte ruhig angehört.
Dann flog ein heller Schein über ſein Geſicht und ein wei=
ches
Lächeln milderte den herben Zug um ſeinen Mund.

(Fortſetzung folgt.)

Eiinger
Weinucnts-Verkauff

Trotz der enormen Preiserhöhungen aller Rohstoffe, des Mangels an Arbeitskräften und der dadurch bedingten
Verteuerung der fertigen Waren ist es uns gelungen, infolge grosser und frühzeitiger Abschlüsse u. Dispositionen
gegen Kasse grosse Warenmengen noch zu sehr günstigen Preisen kaufen zu können. Dieser Vorteil kommt
voll und ganz meiner Kundschaft zugute.
17234

Haldschune.

Damen-Handschuhe, Wildled.,
imit., herv. Qualität Paar
Damen-Handschuhe, Wildled.,
Paars
imit., mit Futter
Damen-Handschuhe mit
Seidenfutter, hochel., Paar
Damen-Handschuhe
reine Wolle, gestrickt, Paar

Echte Dänisch-Leder- Hand-
schuhe
, in all. Farb. Paar 1.75

Herren-Handschuhe
Trikot, mit und ohne
Futter, Paar 2.25, 1.75, 1.25

Herren-Handschuhe
reine Wolle, gestrickt, Paar

Strampre.

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[ ][  ][ ]

Aus de Altſtadt.
Dammſchtadt, den 12. Dezember 1915.

Sie ſchreiwe mer, daß Se net mehr in die Stadt geh
wolle, weil alles ſo deier ; ja liewer Gott, däß deiere
hott nix zu ſage, ma brauch ja nix zu kaafe. Do mißde
Se erſcht mol ſo en klane Heiner hawwe, wie ich, der ver=
ſauert
am däs Stadgeh ehnder.
O Gott, o Gott, wann ich ann den vagangene Sunn=
dag
denk ich wills Ihne nor emol vazehle:
Alſo mir gehn in die Stadt, ich, mei Fraa unn mei
Heinerche, unn wolle die Läde betrachte. Zuerſcht kumme
mer an de Rothſchild. Miſſe die Leit ach ausgerechend in
ihrn Erker ſo e Schaukel ſtelle. Mei Heinerche ſieht ſe unn
fengt nadierlich glei o: Vadda, ich will ſchaukele. No, ich
hab’s em vakleeſt und vaklickert, daß däß doch gar nett
meeſchlich . Awwer der Krotze hott nett geruht, biß em
mei Fraa midde uffem Maktplatz ’s Hinnerquadier ver=
ſohlt
hadd.
Der Bub war widder einigermaße gedreeſt, do kumme
mer an de Wronker. Feier noch emol rifft mei Fraa,
der Bub unn die Saldoate. Ich wollden ſchnell am Er=
ker
verbeiſchuwe, awwer däß klaa Oos hott Aage wie e
Weih. Sei erſcht Wort war: Vadda, Vadda, ich will
Saldoate hawwe‟. Ja haww ich en vadreeſt, däß
Kreſtlinnche bringt der weje mir a ganz Dutzend. Na, na,
däß hott em nett eigeleicht. Zuerſcht wollt er ſe all hawwe
unn dann zu guter letzt ruht er nett, der miſſerawel Ben=
gel
, unn will der abſolut in den Erker enei unn mit dene
Saldoate ſpiele. Es hett nett viel gefehlt, do hett mei Fraa
die zwat Fuhr Prijel abgelade awwer der arm Kerl
hott mich werklich gedauert. Korz unn gut, mir gehn
weider unn kumme an de Knopp. Daſſes jetzt
ganz Dag worn , kenne Se ſich denke. Fengder jo der
Klaa widder o unn will däßmol abſolut e . . . Ziehham=
monika
. Heinerche haw ich zu em geſagt, wann de
jetzt net ſchweigſt, haag ich der uffs AAg, daß de en Knib=
bel
kriegſt, wie en Salogtkumbe. Sei do vaninfdig. Guck:
Du hoſt doch noch dei Mutter,
Ich habb doch noch mei Fraa,
Unn dodezu willſte
Aach noch e Ziehhamonika?
U. a. ſchreiwe Se in Ihrm letzte Brief aach iwwer die
fleiſchloſe Dage. Sie hawwe recht, wege uns derf die
Stadtverwaltung 14 fleiſchloſe Dag in aner Woch oſetze
dodeweje eſſe mer doch nett weniger! (Sie miſſe mich rich=
diſch
wvaſteh!) Awwer ahns drückt mer die Läwwer:
daß mer Samsdags owends beim Schobbe nett mehr ſei
Ribbche krieje kann. Däß war nemlich noch ’s anziſche
was mer in de Wertſchaft mit Abbedidd hott eſſe kenne.
Sie wiſſe ja, wo ich immer vakehr. Do ſinn mer mol ich
unn mei Fraa owends hiekumme, ’s war grad uffen
Rehgullaſchſamsdag. Um nett e Spoarbrodche zu ma=
kiern
, haww ich aach gleie Porzjon beſtellt. Herrgott, däß
hott der gedauert fimf Minude, zeje Minude, a verdel
Stunn, mer konnt unn konnt nix krieje, unn dobei mußt

mer zugucke, wie die Gäſt, die ſchunn friher kumme warn,
die ſcheene Rehbrocke enunnergeworkt hawwe. Die Leit
konnde’s gar nett all eſſe, ſo viel geheert zurer Porzjon;
faſt uff jedem Deller warn noch e paar Brocke iwriſch.
Uff amol, ich hadd gar nett mehr an mei Beſchtellung
gedacht, do bringd der Owwer ach mei Dahl.
Das hott awwer ſchee ſchnell gedauert!
Ja, ſagd er, däß gach erſcht friſch nachgekocht
worn; dobei war deß Zeiſch ganz kalt unn ich
ſchwörs Ihne ich ſchwörs doppelt unn dreifach,
den ahne Brocke hatt ich vor zwaa Minude noch uff meim
Diſchnachber ſeim Deller geſehe. Guude! Awwer
liewer Gott, däß will heitzudag nix mehr haaſe de
Menſch gewehnd ſich ann alles.
Do fellt mer ei, for e poar Dag hott e Dämche en
halwe Wei beſtellt. Unglicklicherweis kimmt grad der Wert
dezu, wie der nei Kellner däß Weiglas jedenfalls aus
laurer Lieb geſchwabbelde voll ſchenkt. Do hedde Se
awwer a Gbriamſel hern kenne. Was mahne Se, der
Kellner vaſchwindt middem Glas, unn als er widder=
kam
. . . do hatts die richtig Aich. Awwer ſei Lippe
glenzde von edlem Naß oder um middem Kleiſt zu
redde: Der Trunk war beſchloſſene Sache. Er hat ge=
tan
was Pflicht erheiſchte und hat ſeinem Herzen auch
gehorchet.
Dobei ſcheint mer awwer der nei Kellner doch noch
ſeiwerer zu ſcheine wie der alt. Hott jemand en Kaffee
beſtellt, ſo iſſes doch direkt en Schenieſtreich wanner zum
Beiſchbiel ſei Serwierduch in die Taß in de Kaffe dunkt
unn domit de Unnerdeller ſauwer butzt. Der Alt hott als
iwwerhaabt laan Dreck geſeje.
Alſo ſchreiwe Se bald widder. Viele Grieß
Perer Balſer.
PS. Mei Schwiermudder vorgeſtern gefalle. Se
hott ſich awwer blos de Fuß verſtaucht.

Vergnügungs=Anzeigen.

Reſidenz=Theater am Weißen Turm. Im
R.=T. erlebt der erſte von Klara Viebig geſchriebene Film
der Nordiſchen Der Gaſt aus der anderen Welt ſeine
Uraufführung in Darmſtadt. Ein Lebensbild, das nicht
durch eine bewegte äußere Handlung, ſondern durch feine
pſychologiſche Vertiefung, durch die Kraft, mit der es zu
innerlichem Miterleben zwingt, imponiert. Das Haupt=
verdienſt
hieran hat die ergreifende Darſtellung der Titel=
figur
, eines alten Zuchthäuslers, der, nach jahrzehnte=
langer
Haft begnadigt, ſich in die Welt nicht mehr finden
kann und an dem Zwieſpalt zwiſchen dem Jetzt und
ſeinem ganz auf das Einſt eingeſtellten, zur Anpaſſung
nicht mehr fähigen Selbſt zugrunde geht . . . . . Es iſt
eine reife, vornehme Kunſt, die ſich hier offenbart, und
man darf ſich freuen, daß ſolcher Kunſt auch im Film ſo
ſtarke Wirkungen beſchieden ſind. Aus der Fülle des
Gebotenen ſeien noch genannt die große Nordiſche Komödie
in 3 Akten Ein angenehmer Gaſt und die neueſten
Kinem. Berichte vom Weltkrieg.

Darmſtädter Wochenmarktpreiſe
am 14. Dezember.

Kartoffeln u. Gemüſe
Höchſtpreis. Speiſekartoffeln,
100kg 8,00 M.,
fret Keller.
Speiſekartoffeln
bis 15 Pfund,
das Pfd. 4½ Pf.
Blumenkohl, Stück 1060 Pf.
Römiſch=Kohl, Bündel
23 Pf.
Roſenkohl, Pfund 28-30 Pf.
Wirſing, Pfund . 45 Pf.
Stück 518 Pf
Weißkraut, Pfund 56 Pf.
Stück 830 Pf.
Rotkraut, Pfund 1012 Pf.
Stück 1060 Pf.
Kohlrabi, oberirdiſche,
Stück 35 Pf.
unterirdiſche,
Pfd. . 6 Pf
Spinat, Pfund 1415 Pf.
Pf.
Erbſen .
Tomaten, Pfund . 20 Pf.
Zwiebeln, Pfund 2324 Pf.
Gelberüben, Pfund 810 Pf.
Bündel . 6 Pf.
Roterüben, Pfund 810 Pf.
Weißerüben, Stück 25 Pf.

Schwarzwurzeln, Pfund
2030 Pf.
Kopfſalat, Stück 38 Pf.
Feldſalat, Körbchen 10 Pf.
Endivien, Stück 510 Pf.
Radieschen, Bündel 23 Pf
Rettiche, Stück . 3
Meerrettich, Stück 1535
Sellerie, Stück . 310 Pf.
Grünkohl, Stück . 38 Pf.
Obſt:
Eßäpfel, Pfund 1018 Pf.
Kochäpfel, Pfund 810 Pf.
Eßbirnen, Pfund 1220 Pf.
Kochbirnen, Pfund 710 Pf.
Kaſtanien, Pfund 30.35 Pf.
Zitronen, Stück 812 Pf.
Rüſſe, 100 Stück . 60 Pf.
Sonſtige Waren:
Höchſtpreis. Auslandbutter,
Pfund 2,55 M.
Molkereibutter,
Pfund 2,40 M.
Landbutter
Pfund 2,10 M.
Eier, Stück . . . 25 Pf.
Handkäſe, Stück . 610 Pf.
Schmierkäſe, ½ Liter 25 Pf.

Städt. Marktverwaltung.

Stellenuch

Welblich

Neue Bücher.
Beſondere Beſprechung erfolgt nach unſerem Ermeſſen.

1914. Ein Tagebuch über den Welt=
krieg
von Prof. Dr. Eduard Engel. Mit Urkunden,
Bildniſſen Karten. Band 2. Gebunden 5,50 Mk. ( Ver=
lag
von George Weſtermann, Braunſchweig, Berlin,
Hamburg.) Von dem großen kriegsgeſchichtlichen Werke
1914. Ein Tagebuch (Verlag von George Weſtermann
in Braunſchweig) von Prof. Dr. Eduard Engel iſt mit
der ſoeben erſchienenen 16. Lieferung der zweite Band
abgeſchloſſen, der bis zum 31. Dezember 1914 reicht. In
ſeltener Einhelligkeit hat die deutſche und die öſterrei=
chiſche
Kritik, ja ſelbſt die der neutralen Länder, aner=
kannt
, daß hier ein Geſchichtswerk größten Stils über
den Weltkrieg vorliegt; die Herzensgeſchichte des Krieges.
wie ſich eine große deutſche Zeitſchrift ausdrückte. Auch
dieſer zweite Band ſein gebunden und noch reicher ge=
ſchmückt
als der erſte, koſtet nur 5,50 Mk. Die Liefe=
rungsausgabe
in Heften zu je 50 Pf. bleibt nach wie vor
beſtehen. Das Werk ſollte in keiner Bibliothek, auch
icht in der kleinſten, fehlen.

Jg., unabhäng. Frau, deren
Mann im Felde ſteht, ſucht Stel=
lung
als Verkäuferin in beſſ. Ge=
ſchäftshaus
. Angeb. u. F 83 an
die Geſchäftsſtelle. (*10372

in Stenographie und
Fräulein, Maſchinenſchreiben
bew., ſucht Stellung. Angeb. u.
F 78 an die Geſchäftsſt. (*10358
Junge Frau, deren Mann im
Felde ſteht, mit guter Handſchrift,
ſucht paſſende Beſchäftigung. Ang.
u. F 58 Geſchäftsſt. (*10276imd

Fraulein ſucht Stelle als Stütze
oder Junafer. Angebote nach Villa
Luise, Bad-Nauheim. (*10114sm

Tücht. Modiſtin (Deutſche), welche
mehrere Jahre in Paris ſelbſt. war,
empf. ſich den geehrt. Damen im An=
fertig
. von ſchicken Damen- u. Kinder-
hüten
bei bill. Berechnung. (*9844msm
H. Albrecht, Rheinſtraße 14, 1. St.

Mädchen ſucht Laufſtelle ſofort.
*10400) Mathildenpl. 9, Mittelb. I.

Männlich

Junger Mann, 26 J., ſucht
leicht. Bureautätigkeit bei beſch.
Anſpr. Angebote unter F80 an
die Geſchäftsſtelle. (*10359mfg

Raufmant (*10380
militärfrei, beabſichtigt ſich durch
den Krieg eingetretener Ver=
hältniſſe
halber zu verändern.
Suchender iſt ſelbſtändiger Arbeiter,
tüchtiger Akquiſiteur, in der Ge=
ſchäftswelt
hier und Umgegend
gut eingeführt, firm in Buchhaltung
und Korreſpondenz. Gefl Angeb.
unt. F 85 an die Geſchäftsſtelle.

Mann ſucht abds. nach ½ 5 Uhr
irgendw. Beſchäft. Ang. u. F 94
an die Geſchäftsſtelle. (*10438

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Jüngere
Buchhalterin
für einfache Buchführung und
leichte Kontorarbeit zu ſofortigem
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für 2 Std.
Junges Mädchen vormittags
ſof. geſucht. Vorſtellen 101 Uhr,
Müller, Rhönrina 83, pt. (*10414
Brav., fleiß. Mädchen tagsuber
ſof. geſucht. Ireneſtr. 9, 2. St., an
der Frankfurterſtr. (*10418

Für unſeren zu Anfang
Januar ſtattfindenden Sai=
ſon
=Ausverkauf ſuchen wir
mehrere
Verkäuferinnen
zur Aushilfe.
Carl Schürmann &. Co.
(17180im

Pfen
Tücht. Lauffrau
geſucht.
*10410) Karlſtraße 83, I.

Junges Näochen
für Stenographie und Schreib=
maſchine
ſowie ſonſtige Bureau=
arbeiten
, welches ſchon in ähn=
licher
Stellung war, zum ſofortigen
Eintritt geſucht. (17253md
Angebote unter F 97 an die
Geſchäftsſtelle ds. Blattes.

Tüchtige Stepperin
ſofort geſucht. Lederhdlg. Geber,
Nieder=Ramſtädterſtr. 1. (*10422

Geſucht
für Anfang Januar anſtelle eines
erkrankten ein tüchtiges
Alleinmädchen
mit guten Zeugniſſen zu 3 Damen.
Vorzuſtellen vormittags und nach
6 Uhr abends. (*10330im
Frau Wecker, Wittmannſtr. 40, II.

Tücht, zuverl. Laufmädehen od. Frau
für 3 Std. vorm. u. 2 Std. nachm.
geſucht. Taunusſtr. 1, I. (*10291im

Ehrliches, ſauberes
Landmädchen
möglichſt ſofort geſucht. (17235
Wendelſtadtſtr. 31, Gartenhaus I.

Anſtändiges, fleißiges Mäd=
chen
, 1518 Jahre, für leichte
Hausarbeit und zu Kindern geſucht.
Ein älteres Mädchen vorhanden.
Vorzuſtellen von 5½ bis 8 Uhr.
Friedrichſtraße 14½, I. (*10088sm

Mannlich

mit guten
Buchhalter kaufmänn.

Kenntniſſen geſucht.
Kohlengeſchäft.

I. Nold,
(*10253im

Friſeurgehilfe geſucht.
Hans Streckert, Rheinſtr. 31. (*10425m

Friſeurgehilfe
ſofort geſucht. Franz Bauer,
Bismarckſtr. 24.
(*10267im

Arbeiter (17244md
und Arbeiterinnen
ſucht das ſtädtiſche Tiefbauamt
für die Reinigung und Beſtreuung
der Straßen bei Schneefall oder
Glatteis. Meldungen zur Vor=
merkung
ſind bei dem Arbeitsamt,
Waldſtraße 19, vorzubringen.

Beſſer. Mädchen
erfahren u. tüchtig in all. Hausarb.
u. Kochen, weg. Heirat des jetzigen
z. 1. Jan. od. ſpäter bei gut. Lohn
geſucht. Vorzuſt. v. ½4—½7 Uhr
Näheres Geſchäftsſtelle. (B17248

Jung. Mädch., welches ſchon in
Stelle war, zum 1. Januar geſucht.
Dieburgerſtr. 14, Laden. (*10090sm

Anſtändig. Mädchen per 1. Jan.
für vormittags geſucht. Näheres
in der Geſchäftsſtelle. (*10118sms

Weibliches
Mrcloden
geſucht, zirka 20 J., ſchlank, nor=
mal
gewachſen. (17155gmf
Anmeldung Wochentags von
1112 Uhr vormittags Olbrich=
weg
16, Atelier, Dachgeſchoß.

Kräftige
Arbeiter
geſucht. (17237
Hermann Joseph
Pallaswieſenſtr. 153.

Ein ordentlicher, braver
Hausburſche
(Radfahrer) ſof. geſucht. (*10307im
Ad. Büchler, Roßdörferſtraße 26.

Junger, zuverläſſiger
Hausburſche
ſof. geſ. (Radfahrer). G. Brugal,
Weingroßbdl., Mühlſtr. 68. (*10377md

Zum ſof. Sintritt wird ein jüng.
Austädfer
geſucht. (17209
Wolf Strauss, G. m. b. H.
Gräfenhäuſerweg 75.

Hausburſche, zuverläſſig und
ehrlich, ſofort bei gutem Lohn
geſucht. Karlſtraße 24. (17243

Einen kräftigen Lehrling
ſucht Konrad Kohl, Ofengeſchäft,
(17185a
Parkusſtraße 8.

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Tüchtiger Hausburſche
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Verwaiste Herzen

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Im Lebensmat

Der Trotzkopf
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