Darmstädter Tagblatt 1915


Nr. 343., Sonntag, den 12. Dezember.

[  ][ ]

Bezugspreis:
Anzeigenpreis:
178. Jahrgang
Ausgabe A (mit Illuſtriertem Unterhaltungsblatt)
Die 49 mm breite Petitzeile im Kreiſe Darmſtadt
monatlich 70 Pfg.; Ausgabe B (mit Illuſtriertem
10 Pfg., ausw. 20 Pfg.: Familienanzeigen 30 Pfg.;
Unterhaltungsblatt und Illuſtrierter Wochen, verbunden mit Wohnungs=Anzeiger und der wöchentlichen Beilage: die 84 mm breite Reklamezeile oder deren Raum
Chronik) monatlich 90 Pfg. Beſtellungen nehmen
im Kreiſe Darmſtadt 30 Pfg., auswärts 75 Pfg.;
entgegen: die Geſchäftsſtelle Rheinſtr. 23 (Fernſpr.
Rabatt nach Tarifſ. Anzeigen nehmen entgegen: die
Nr. 1 u. 426), unſere Filialen, Landagenturen u. alle
Geſchäftsſtelle Rheinſtr. 23, die Filialen u. Agen=
Poſtämter. Verantwortlichkeit für Aufnahme von
turen, Anzeigenexpeh. des In= und Auslandes. Bei
Anzeigen an beſtimmten Tagen wird nicht übernom.
Illuſtriertes Unterhaltungsblatt.
Konkurs od. gerichtl. Beitreib. fällt jeb. Rabatt weg.
Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Polizeiamts Darmſtadt, der Großh. Bürgermeiſtereien des Kreiſes und der andern Behörden.
Das Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt wird Dienstags, Donnerstags und Samstags nach Bedarf beigefügt.

Der Krieg.
Von den Kriegsſchauplätzen. Der Balkankrieg. Der Krieg und die deutſche Induſtrie. Deutſchlands künftige
Beziehungen zu ſeinen Bundesgenoſſen. Lärmſzenen in der italieniſchen Kammer. Finanzſchmerzen der
Entente. Ruſſiſches. Wilſons Botſchaft und die amerikaniſche Preſſehetze.

Von den Kriegsſchauplätzen.

* Großes Hanptquartier, 11. Dez.
(W. T. B. Amtlich.)
Weſtlicher Kriegsſchauplatz.
Auf vielen Stellen der Front lebhafte Tätig=
keit
der beiderſeitigen Artillerien. Nach ſtarker
Feuervorbereitung griffen die Franzoſen abends
unſere Stellung auf und öſtlich der Höhe 193
(nordöſtlich von Souain) erneut an. Der
Angriff iſt abgeſchlagen. Die Stellung iſt genau
ſo feſt in unſerer Hand, wie ſie uns auch durch
die kühnſten gegenteiligen Behauptungen in den
franzöſiſchen Tagesberichten der letzten Zeit
nicht hat entriſſen werden können.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz.
Die Lage bei den Heeresgruppen der Ge=
neratfeldmarſchälle
von Hindenburg und
Prinz Leopold von Bayern iſt unverändert.
Heeresgruppe des Generals
von Linſingen.
Ein ruſſiſcher Angriff brach nördlich der
Eiſenbahn Kowel- Sarny verluſtreich vor der
öſterreichiſcheungariſcher Linie zuſammen. Nörd=
lich
von Czartorysk wurden auf das weſtliche
Styrufer vorgegangene Aufklärungs= Abtei=
lungen
des Feindes wieder vertrieben.
Balkan=Kriegsſchauplatz.
Keine weſentlichen Ereigniſſe. Ueber die
bulgariſchen Armeen liegen neue Nachrichten
noch nicht vor. Oberſte Heeresleitung.

Der Seekrieg.

* London, 10. Dez. Lloyds Agentur meldet: Der
norwegiſche Dampfer Nerſus iſt verſenkt wor=
den
. Der Steuermann iſt ertrunken, die übrige Beſatzung
gerettet. Das Reuterſche Bureau meldet: Der däniſche
Dampfer Mink, 1229 Bruttotonnen, wurde ver=
ſenkt
. Die Beſatzung iſt gerettet.

Der Balkankrieg.
Die Befreiung Mazedoniens.

* Sofia, 9. Dez. (Meldung der Bulgariſchen Te=
legraphenagentur
.) Aus Anlaß der Einnahme von
Bitolia (Monaſtir) iſt dem König eine große Zahl De=
peſchen
von Bulgaren, die aus Mazedonien ſtammen, zu=
gegangen
. Hervorzuheben iſt eine Depeſche der Be=
wohner
von Bitolia, die von Politikern, ehemaligen
Miniſtern, hohen Beamten, Profeſſoren, Publiziſten, Kauf=
leuten
und Großinduſtriellen unterzeichnet iſt und folgen=
dermaßen
lautet:
Sire! Die bulgariſche Fahne flattert über Bitolia.
Kanonenſchüſſe haben die Ketten der Knechtſchaft zer=
brochen
. Der Schall der Kriegstrompeten in den Feſten
bulgariſchen Geiſtes jenſeits des Wardar hallt in den
Hütten wider und verkündet, daß Mazedonien frei iſt und
daß Mazedonien ſich von nun an unter dem Szepter
Eurer Majeſtät befindet, unauflöslich vereinigt mit Bul=
garien
. In dieſer Stunde des Triumphes und des natig
nalen Stolzes halten wir Bürger von Bitolia, die wir
niemals ein glänzenderes Feſt erhofft, die wir keinen
glücklicheren Tag zu erleben wünſchten, es für unſere erſte
Pflicht, dem oberſten Führer der bulgariſchen Armee dem
Träger der nationalen Fahne, unſerm vielgeliebten König,
von heute an zweifach unſer König, die Gefühle zum Aus=

druck zu bringen, von denen unſer Herz überfließt: unſeren
grenzenloſen Dank. Geſtatten Sie uns, Sire, an dieſem
denkwürdigen Tage neuerlich an den Stufen des Thrones
unſeren Eid der Treue und Ergebenheit für jenen nieder=
zulegen
, den die Vorſehung vorherbeſtimmt hat, der Ei=
niger
der bulgariſchen Nation zu ſein, einen Eid nicht von
unglücklichen Verbannten, die in Ihrem Königreiche gaſt=
freundliche
, brüderliche Zuflucht gefunden haben, ſondern
den Eid freier bulgariſcher Bürger der damit zum hei=
ligſten
feſteſten und unwiderruflichſten wird. Aehnliche
Depeſchen ſind in großer Zahl auch dem Miniſterpräſi=
denten
und dem Generaliſimus zugegangen.
Die Niederlage der Entente=Truppen.
* Sofia, 10. Dez. Der amtliche Bericht vom
8. Dezember lautet:
Die Verfolgung der engliſch= franzöſi=
ſchen
Truppen hält auf beiden Ufern des Vardar
und des Fluſſes Koſtorino gegen Godrowa hin an. Un=
ſere
Truppen haben im Laufe dieſes Tages wichtige Er=
gebniſſe
erzielt. Nach der ſchon gemeldeten Niederlage
der franzöſiſchen Bataillone bei Petrowo am 6. Dez.
zogen die Franzoſen in der Umgebung von Petrowo
einen Teil ihrer Truppen zuſammen, die ſich aus der
Richtung Demirkapu her im Rückzuge befanden und lie=
ßen
auch dorthin Truppen aus der Gegend von
Gewgheli heranholen. Heute früh wurde um 7 Uhr der
Kampf auf der Front Petrowo=Miroveg wieder aufge=
nommen
. Nach einem ungeſtümen Sturmangriff bemäch=
tigten
, ſich unſere Abteilungen mehrerer hintereinander=
liegender
ſteiler Höhenſtellungen und warfen die Fran=
zoſen
gegen den Vardar zurück. Die Franzoſen
gaben ihre Stellungen preis, ergriffen die
Flucht und ließen Tote und Gefangene zurück, die den
45., 188. und 284. franzöſiſchen Infanterie=Regimentern an=
gehören
. Nur ſchwachen Abteilungen gelang es, ſich auf
dem Rückzuge zu retten. Anſere Kolonne, die durch die
Schlucht des Vardar vorrückt, warf die Nachhut der Fran=
zoſen
bei dem Dorfe Kliſura zurück, folgte indeſſen dem
Feind auf den Ferſen bis zu dem Dorſe Dawidowo und
erbeutete dabei zwei Maſchinengewehre und machte 100
Mann zu Gefangenen. Viele Franzoſen ſind in den Ber=
gen
zerſtreut. Die Kolonne, die auf dem linken Vardar=
ufer
vorgeht, griff überraſchend die bei der Mündung des
Dolna=Woda=Fluſſes ſich befindlichen Stellungen des
Feindes an, die die Franzoſen mit zahlreichen Verſchan=
zungen
und ſtarken Drahtverhauen ſtark eingerichtet hat=
ten
. Die Franzoſen gerieten in Verwirrung und began=
nen
einen ſehr ungeordneten Rückzug in Richtung von
Gradecz und nahmen in einem furchtbaren Straßenkampf
Gradecz ſelbſt. Die Franzoſen wurden ſchließlich um
4½ Uhr morgens aus Gradeczvertrieben und auf
Udowo in vollſtändiger Unordnung und unter Zurück=
laſſung
zahlreicher Gefangenen zurückgeworfen. Die Zahl
der in dieſen Kämpfen gefalkenen Franzoſen iſt
noch größer weil es zu zwei Bajonettangriffen kam. Die
Toten und Gefangenen gehören den 244. 371. und 372. In=
fanterie
=Regimentern an. Unſere Abteilungen verfolgten
die engliſch=franzöſiſchen Truppen ſüdlich
Koſturino auf Grabowo, Kiri und Valandowo. Nach
einem hartnäckigen Kampf, der den ganzen Tag fort=
dauerte
, gelang es unſeren Truppen, ſich der ſehr ſtarken
engliſchfranzöſiſchen Stellung auf der Linie Protan=
Hemioli=Kajani bei Petrowo zu bemächtigen. Die Eng=
länder
und Franzoſen hatten dieſe Stellung ſeit den erſten
Tagen ihrer Ausſchiffung in Saloniki befeſtigt und hatten
daraus eine Verteidigungslinie erſten Ranges gemacht.
Wir machten dort 400 Engländer zu Gefangenen und er=
oberten
10 engliſche Geſchütze mit ihren Munitionswagen.
Die gefangenen und toten Franzoſen tragen als Regi=
mentsnummern
die der 175. und 176. Infanterie= Regimen=
ter
und des zweiten Zuaven=Regiments. Die eng=
liſch
=franzöſiſchen Truppen befinden ſich in
ſchleunigem Rückzuge ſüdlich der Linie Rabrowo- Valan=
dowo
, jenſeits des Kosru=Dere. In dieſem Abſchnitt der
Front haben die Engländer und Franzoſen außerordentlich
ſchwere Verluſte erlitten, an Toten ſowie an Verwunde=
ten
, die ſie in der Haſt ihres Rückzuges nicht mitnehmen
konnten. Die Kämpfe dauern noch an.
* Sofia, 10. Dez. Der Vizepräſident der
Sobranje, Momtſchilo, hat anläßlich der großen Er=
folge
der bulgariſchen Armee über die Engländer und
Franzoſen nachſtehendes Telegramm an den =
nig
gerichtet: Nachdem die bulgariſche Armee die Hei=
materde
von der Gegenwart aller Uebeltäter geſäubert
hat, empfinden wir auf das tiefſte das Glück, vor unſeren
Truppen anch die ſtolzen Engländer und Franzoſen flie=
hen
zu ſehen, die ſich noch geſtern die Herren der Welt

glaubten. Ich bin ſtolz, Bulgare zu ſein. Außer mir
vor Freude ruſe ich: Es lebe die bulgariſche Armee, es
lebe der König des geeinten Bulgariens!
* Amſterdam, 11. Dez. Aus Saloniki erfährt
der Korreſpondent der Voſſ. Ztg.: Nach Mitteilungen
eines engliſchen Kommandeurs an der engliſch= franzö=
ſiſchen
Front auf dem Balkan ſind bereits Maßnahmen
getroffen, um die Einſchiffung der Truppen
jederzeit bewerkſtelligen zu können. Im Hafen von Sa=
loniki
ſind etwa 100 Transportdampfer zuſammenge=
zogen
; die Zahl der Anlegeſtellen wurde verdoppelt. Die
Unluſt unter den Truppen wird täglich ſtärker und allem
Anſchein nach wird es das beſte ſein, die Expedition
abzubrechen. Der General ſchreibt: Wir haben hier
mit Schwierigkeiten zu kämpfen, wie ſie nir=
gends
in dieſer Größe ſich gezeigt haben und die fort=
während
größer werden, weil wir hier unvorbereitet in
den Krieg ziehen mußten. Man kann unſere Lage in
England nicht beurteilen, wie es ſcheint, da man noch
fortwährend nene Truppen ſchickt, die wir hier nicht
brauchen können. Vergeßt doch nicht, daß wir Krieg füh=
ren
, auf ein Land geſtützt, das neutral bleiben will und
wir für jeden Kanonenſchuß ſozuſagen um Erlaubnis
bitten müſſen. Ihr erwartet von uns Erfolge, während
wir uns nicht frei bewegen können. Das alles ent=
mutigt
die Truppen, die ſich fortwährend in größ=
ter
Gefahr befinden. Wenn die Lage nicht bald ge=
klärt
wird, fürchte ich ein ſchreckliches Ende.

Der Krieg und die deutſche Induſtrie.

* Berlin, 10. Dez. In der heutigen General=
verſammlung
der Allgemeinen Elektrizitäts=
Geſellſchaft führte der Vorſitzende des Aufſichtsrats
Dr. Walter Rathenau über die Schlagkraft unſerer
Induſtrie folgendes aus:
Der Schlagkraft unſerer Induſtrie ver=
danken
wir ein gutes Teil unſerer unverbrüchlichen
Siegeszuverſicht. Vor Jahresfriſt ſprachen wir von
Umſtellungen, die zu machen waren, um den Kriegsauf=
gaben
gerecht zu werden. Nach 16 Kriegsmonaten er=
meſſen
wir, daß eine nicht minder bedeutende Umſtellung
erforderlich ſein wird. um die Induſtrie, die heute in
einem gewaltigen Umfange für den Krieg arbeitet, wieder
dem Frieden dienſtbar zu machen. Der Krieg, der eine
ſchwere politiſche und menſchliche Schule der Wirtſchaft
für uns war und ſein ſoll, wurde auch eine Schule der
Wirtſchaft für uns; wir haben vieles gelernt.
was wir in das Friedensleben hineinzutragen hoffen. 16
Monate lebten wir in der Binnenwirtſchaft; ſie lehrte uns,
daß man mit Materialien und Rapiak in einer neuen
Weiſe haushalten kann. Es iſt zu wünſchen und zu hof=
fen
, daß vor allem auch die Lehren des Geldhaushaltes
im Frieden nicht vergeſſen werden. Wir alle arbeiten heute
mit einem kleineren Betriebskapital als ſonſt, es geht auch.
Der geringe Bedarſ an Betriebsmitteln liegt darin, daß
ſich der Warenumlauf ſchneller vollzieht, daß mehr mit
barem Gelde bezahlt wird, und daß nicht jene umfang=
reichen
Läger gehalten werden, die Hunderte und Hun=
derte
von Qualitäten und Abſtufungen enthalten. Dieſe
Lehre ſollte von uns allen im Reiche beherzigt werden.
Das Betriebskapital Deutſchlands ließe ſich gewaltig ein=
ſchränken
, wenn die raſchere Zahlung, ein ſchnellerer Um=
kauf
und die Beſchränkung der Läger beibehalten wür=
den
und wenn der eigenſinnige Individualismus der Be=
ſtellung
ſchwände, der den Markt mit einer übertriebenen
Warenauswahl und einer Ueberfülle von Konſtruktionen
überlaſtet. Dann werden Milliarden toten Betriebs=
kapitals
entbehrlich. Ich ſpreche weiter von den Leh=
ren
des Krieges Die größte Gefahr, vor der wir
ſtanden, war die Gefahr des Mangels an Roh=
ſtoffen
. Daß wir militäriſch nicht beſiegt werden wür=
den
, wußten wir, daß ein Land, das mehr als 80 Pro=
zeut
ſeiner Nahrungsmittel ſelbſt erzeugt, nicht ausgehun=
gert
werden kann, wußten wir auch; daß aber ein Land
nahezu gänzlich blockiert iſt und man in dieſem Lande den=
nock
. Lben rir arbeiten, rüſten und Krieg führen kann,
wußten wir nicht, wiſſen wir aber jetzt. Unſere Roh=
ſtoff
=Organiſationen ſind durchgeführt und ha=
ben
Erfolg. Ihnen verdanken wir es auch, daß der Erſatz
ausländiſcher Rohſtoffe durch einheimiſches Material
dauernd Fortſchritte machte. Hierin liegen die Vepbilli=
gungen
, die der Friedenswirtſchaft zugute kommen wer=

[ ][  ][ ]

den, und die bei weiterer Intenſierung unſerer Wirt=
ſchaft
, das heißt bei einem weiteren Vordringen zu den
Urſtoffen, und zwar zu deutſchen Urſtoffen, abermals un=
ſere
Gütererzeugung kräftiger und unabhängiger geſtal=
ten
werden. Deutſchland geht dem Frieden mit dem=
ſelben
feurigen und freudigen Bewußtſein entgegen, mit
dem es dem Krieg entgegengegangen iſt. Die Worte, die
geſtern im Reichstag geſprochen worden ſind, hallen auch
in unſeren Herzen nach. Deutſchland wünſcht, wie die ge=
ſamte
empfindende Menſchheit, den Frieden; aber kein an=
derer
Friede darf uns beſchieden ſein, als der, welcher
Ehre und Sicherheit und Macht verbürgt. Unſere In=
duſtrie
iſt ſtärker als zu irgendeiner Zeit, ſie iſt bereiter,
als zu irgendeiner Zeit bis zum äußerſten und letzten zu
gehen und den Beweis zu erbringen, daß ſie ebenſo un=
überwindlich
iſt, wie unſere Wehrmacht. Wir haben den
Willen und die Kraft zum Harren wie zur Tat.

Deutſchlands künftige Beziehungen zu ſeinen
Bundesgenoſſen.
Erſte öffentliche Verſammlung
der Reichsdeutſchen Waffenbrüderlichen
Vereinigung.

Die Reichsdeutſche Waffenbrüderliche
Vereinigung veranſtaltete am Freitag abend unter
dem Vorſitz ihres Präſidenten, Oberbürgermeiſters Wer=
muth
, im großen Sitzungsſaale des preußiſchen Abge=
ordnetenhauſes
einen Vortragsabend, der ſich zu einer
geſellſchaftlich ebenſo eindrucksvollen, wie politiſch bedeut=
ſamen
Kundgebung geſtaltete. Wer im Auslande noch
an Zeichen der Entmutigung oder Erſchöpfung in unſe=
rem
Volke glaubt, der hätte in dieſen Kreis deutſcher Män=
ner
geführt werden müſſen, um zu erkennen, mit welchem
ruhigen Ernſt, aber auch mit welcher Sicherheit hier die
gemeinſame Weiterentwickelung der verbündeten Staaten
nach einem ſiegreichen Kriegsende beraten wurde. Wenn
es noch eines Beweiſes bedurft hätte, daß der große Leit=
gedanke
dieſer Beratungen Pflege und Ausgeſtaltung
unſeres Waffenbundes auch über den Krieg hinaus
heute im Denken und Fühlen aller Beſten unſeres Volkes
ohne Unterſchied der Partei ſeinen Widerhall findet, ſo
hat dieſer Abend dieſen Beweis erbracht.
Unter den Anweſenden waren zahlreiche Vertreter
der Staats= und Gemeindebehörden und der Parlamente,
unter anderem der Vizepräſident Dr. v. Krauſe, Unter=
ſtaatsſekretär
Fritſch, Zentrumsabgeordneter Geh. Rat Dr
Boeniſch; ferner von den Mitgliedern des Präſidiums
und Hauptausſchuſſes der R. W. V. der Generalkonſul
von Koch, Geh. Rat von Liſzt, Oberverwaltungsgerichts=
rat
Schiffer, Profeſſor Schuſter=Woldan, Paul Schlenther
der Rektor der Techniſchen Hochſchule Berlin de Thierry
und viele andere.
Bald nach 8 Uhr mußten wegen des ungeheueren
Andranges die Saaltüren geſchloſſen werden. Exzellenz
Wermuth eröffnete die Verſammlung, begrüßte die
erſchienenen Vertreter der verbündeten Staaten, unter
denen wir den türkiſchen Botſchafter S. H. Hakki Paſcha,
den bulgariſchen Geſandten Exzellenz Rizow, ferner den
Grafen Khuen=Hedervary von der öſterreichiſch=ungariſchen
Botſchaft, ſowie den öſterreichiſch=ungariſchen Generalkon=
ſul
Dr. Szarvaſy bemerkten, und gab in kurzen Zügen
eine Darſtellung von den Zielen der R. W. V.: Pflege
und Ausbau des alten Bruderbundes mit der Donau=
monarchie
, Förderung jeder wirtſchaftlichen, politiſchen
und perſönlichen Annäherung zwiſchen beiden Staaten
und Hand in Hand hiermit fortſchreitende Kräfti=
gung
ihrer Beziehungen zu den Balkanverbündeten be=

zeichnete der Redner als die dringendſten Aufgaben der
kommenden Jahre.
In ungemein feſſelnder Weiſe legte ſodann der Ab=
geordnete
Friedrich Naumann in dem Hauptvortrage
des Abends ein Programm der künftigen gemein=
ſamen
Entwickelung Deutſchlands und
Oeſterreich=Ungarns dar. Auch diejenigen, die
aus Naumanns bedeutſamem Buche Mitteleuropa die
Anſchauungen des Vortragenden ſchon kannten, wurden
durch die packenden Darlegungen des großen Redners zu
lebhafteſtem Beifall hingeriſſen.
In Anknüpfung an Naumanns Ausführungen er=
örterten
die folgenden Redner noch manche wichtige Ein=
zelheit
des großen Problems und wieſen beſonders auf
die vom Parteiſtandpunkte unabhängige Gemeinſamkeit
des Zieles hin: ſeitens der Nationalliberalen Ober=
verwaltungsgerichtsrat
Schiffer welcher hervorhob,
wie raſch und tiefgehend die bundesbrüderlichen Gefühle
für die Türkei und Bulgarien im deutſchen Volksempfin=
den
Wurzel geſchlagen haben. Aus Gießen war Herr
Geh. Rat Profeſſor Sommer herbeigekommen, um die
Grüße der Ortsausſchüſſe, beſonders aus Süddeutſch=
land
, zu überbringen.
Die Verſammlung richtete an das abweſende Präſi=
dialmitglied
der R. W. V., Generalfeldmarſchall von
Mackenſen, ein Begrüßungstelegramm. Mit einem
Hoch auf die verbündeten Monarchen und die verbündeten
Heere ſchloß Exzellenz Wermuth die Verſammlung.
Dieſelbe wird vorausſichtlich wegen der überaus regen
Anteilnahme, die ſie gefunden hat, in kurzer Zeit wieder=
holt
werden. Manch einem der Erſchienenen mag wohl
noch lange Zeit der vom alten Roſegger der R. W. V. zu
dieſer Verſammlung durch Stadtſchulinſpektor Dr. Schepp
gewidmete Leitſtern im Ohr geklungen haben:
Wir im Süden, Ihr im Norden
Sind im Kriege eins geworden
Ihr im Norden, wir im Süden
Bleiben einig auch im Frieden!

Italieniſche Siege.

** Man iſt beſcheiden geworden im Lande des
großen Gabriele. Nachdem die Vorſtöße am Iſonzo
den Nachkommen der Römer außer blutigen Köpfen nur
en zweifelhaften Ruhm eingetragen haben, eine fried=
liche
Stadt mit ihren harmloſen Bewohnern in Grund
und Boden geſchoſſen zu haben, wärmt man ſich am
Feuer engliſchen Lobes. Mit großer Befriedigung und
beſcheiden, wie er ja nun einmal iſt, druckt der Corriere
della Sera vom 2. Dezember engliſche Preßſtimmen ab,
die feſtſtellen, daß Italien jedenfalls durch Bindung ſtar=
ker
öſterreichiſcher Kräfte eine Offenſive der Oeſterreicher
in Rußland, wie einen früheren Beginn des Balkan=
feldzuges
verhütet habe. Beſcheidenheit iſt eine Zier .
Auch das Volk d’Annunzios legt im gegenwärtigen Kriege
erfreuliche Proben davon ab.

Lärmſzenen in der italieniſchen Kammer.

* Lugano, 11. Dez. (Zenſ. Frkft.) Die Kammer
wurde geſtern zum Schauplatze wüſter Tumulte;
ſchon während der Interpellation Dugonis über die
klerikale Propaganda im Heere war es zu einem
Zuſammenſtoß zwiſchen Dugoni und dem katholiſchen Ab=
geordneten
Brandolini gekommen, wobei beide Abgeord=

nete ſich Ohrfeigen anboten, obwohl Unterſtaats=
ſekretär
Celeſia ſie mit einem Hinweis auf die Größe der
gegenwärtigen Ereigniſſe zu beruhigen ſuchte.
Während dann der ſozialiſtiſche Abgeordnete Modi=
gliani
das von den offiziellen Sozialiſten eingebrachte
Mißtrauensvotum gegen das Kabinett Salandra
begründete, herrſchte Ruhe; dagegen brach der Sturm los,
als Enrico Ferri, der frühere Sozialiſt, Nachfolger Lom=
broſos
und ſehr angeſehene Politiker und Gelehrte, eine
Rede hielt zur Begründung ſeines Antrages, die bud=
getloſe
Verwaltung nur um drei Monate, ſtatt
ſechs, wie dies von der Regierung verlangt wird, zu ver=
längern
, damit die parlamentariſche Kontrolle nicht zu
lange ausgeſchaltet werde. Als Ferri darauf hinwies,
daß das Mittelmeer, einſt ein Bollwerk lateiniſcher
Kultur, nunmehr zum Binnenſee geworden ſei, deſſen
Schlüſſel in fremden Händen ſich befinden, während die
Adria allein für die Ziele Italiens nicht genüge, wurde
die Kriegspartei wild und unterbrach ihn mit Zurufen,
welche auf die Gerüchte von einer angeblichen Verſchwö=
rung
Ferris und Giolittis gegen Salandra anſpielten.
Ferri erwiderte, er habe Giolitti bekämpft, als dieſer
allmächtig geweſen, aber nicht, als man Giolitti während
der ſüdamerikaniſchen Maibewegung als dem Frem=
den
verkauft hinſtellen wollte. Dann ging die Debatte
in Schimpfereien zwiſchen Ferri und dem Nationaliſten
Federzoni über, den Ferri von der Schwerinduſtrie be=,
ſtochen nannte, und dem Irredentaminiſter Barzi=
lai
, welchem Ferri die 100000=Lire=Geheimfonds ſeines
Reſſorts vorwarf. Auch Juſtizminiſter Orlando wurde
wegen ſeiner unglücklichen Rede in Palermo über
das Garantiegeſetz und die Geſamtpolitik der Regierung
und wegen ihrer Verfolgungen und Verdächtigungen von
Bürgern von Ferri angegriffen. Schließlich ent=
ſtand
zwiſchen den Nationaliſten und Sozialiſten ein
gruppenweiſes Schimpfen auf der Baſis von
Worten wie: Demagogen, Beſtochene, Hanswurſte, bis
die Abgeordneten Giampietro und Defelice auf den
ſchlechten Eindruck hinwieſen, welchen dieſe Skandal=
ſzenen
im Lande machen müßten und Maßregeln dagegen
verlangten.
Salandra, durch dieſe Feſtſtellung peinlich be=
rührt
, verſuchte eine Ehrenrettung der Kammer mit dem
Hinweis darauf, daß derartige Auftritte in allen geſetz=
gebenden
Körperſchaften vorkommen, ohne ihrer Würde
zu ſchaden. (Frkf. Ztg.)

Finanzſchmerzen der Entente.

Das Giornale d’Italia hat im italieniſchen Par=
lament
einen höchſt verdächtigen Geiſt wahrgenommen,
der zur Aeußerung von Friedenswünſchen und von Un=
zufriedenheit
mit den Italien vergewaltigenden‟
Bundesgenoſſen führt und ſogar vor Angriffen gegen Sa=
landra
und Sonnino nicht zurückſchreckt. Das genannte
Blatt fordert infolgedeſſen Salandra auf, die patrio=
tiſche
Note in noch höherem Grade anzuſchlagen, als es
bisher ſchon geſchehen iſt. Daß die Befolgung dieſes Rat=
ſchlages
den Verantwortlichen Italiens weſentlich
nützen werde, wenn jener verdächtige Geiſt in der Kam=
mer
wirklich umginge, darf zweifelhaft erſcheinen.
Denn auch die ſorgfältigſte Pflege der patriotiſchen No=
te
lindert nicht die finanziellen Schmerzen, die in
Italien infolge der Ankündigung einer neuen inne=

In einem deutſchen Krankenhauſe für
die franzöſiſche Zivilbevölkerung.
Deutſche Kriegsbriefe von der Weſtfront.
Großes Hauptquartier, 30. Nov.

*: Eine Arbeit von ungeheurem Umfange erfordert
die Verwaltung des beſetzten Landes. Das wird ſelbſt
dem Laien klar ſein, wenn er bedenkt, was ſchon alles
bei einer Armee ineinandergreifen muß, um den Rieſen=
apparat
auch nicht einen Augenblick in Stockung ge=
raten
zu laſſen. Nun liegen aber unſere Heere in
fremdem Lande, deſſen Bevölkerung nur zum kleinen Teil
geflohen iſt oder unter den Fahnen weilt. Dieſe vielen
tauſend Franzoſen müſſen ſelbſtverſtändlich verwaltet
werden. Ihre Geſchäfte gehen weiter auch ihre Krank=
heiten!
So hat man denn nicht nur Polizei, Feuerwehr
und viel Sonſtiges aufs neue einſetzen müſſen kurz, eine
regelrechte Verwaltung ſondern die Fürſorge ging
auch dazu über, der Einwohnerſchaft, die von franzöſiſchen
Aerzten nahezu verlaſſen iſt, ſachgemäße Behandlung von
deutſchen Aerzten in einem nach deutſcher Art muſtergül=
tig
eingerichteten Krankenhauſe zu ſchaffen. So handeln
die deutſchen Barbaren!
Das Krankenhaus, in welchem ich weilte und in dem
ausſchließlich Franzoſen behandelt werden, iſt ein frühe=
res
Hoſpiz, das im Jahre 1742 erbaut und 1822 erneuert
wurde. Es diente hauptſächlich der Verſorgung greiſer
Idioten, von denen einige auch jetzt noch hier ſind. Faſt
alle Räume mußten von Grund aus, teils von deutſchen
Pionieren, teils von Sanitätsmannſchaften, neu einge=
richtet
werden, da man auf deutſcher Seite erheblich
größere hygieniſche Anforderungen ſtellt, als ſie in dieſem
Hoſpiz offenbar Geltung hatten.
Auf dieſe Weiſe konnten Betten für etwa 90 Kranke
bereitgeſtellt werden, ſowie zwei Unterſuchungsräume
und ein Konſultationsſaal für polikliniſche, ambulante
Beratungen geſchaffen werden. Das Krankenhaus be=
gann
im Dezember vorigen Jahres den Betrieb und weiſt
einen von Monat zu Monat ſteigenden Zuſpruch auf. Be=
handelt
wurden auf der Station für chirurgiſche und in=
nere
Krankheiten (Frauen, Kinder, Männer) 271 Kranke
mit 5388 Behandlungstagen. Auf der Station für ge=
ſchlechtskranke
Frauen 210 Kranke mit 5463 Behandlungs=
tagen
. In der Poliklinik (Salle de la consultation)
erſchienen monatlich durchſchnittlich 1800 Kranke, insge=
ſämt
bisher über 20000! Im ganzen ſind faſt 25000 ärzt=
liche
Einzelleiſtungen zu verzeichnen.
An Perſonal arbeiten neben dem leitenden Arzt
Chirurg, ein Spezialiſt für Ohren= und Naſenkrankheiten
ein Spezigliſt für Augen=, ein Spezigliſt für Geſchlechts=

kränkheiten und ein Zahnarzt. An Hilfsperſonal u. a.:
2 franzöſiſche Schweſtern, eine deutſche Schweſter (bei
Operationen), 2 Sanitätsunteroffiziere und franzöſiſche
Wärterinnen. Aus der Fülle der Leiſtungen ſei noch
mitgeteilt: etwa hundert Perſonen wurden gegen Pocken
ſchutzgeimpft, meiſt Kinder, vereinzelt fanden auch Typhus=
Schutzimpfungen ſtatt, natürlich auch Röntgendurchleuch=
tungen
, ſowie Salvarſan=Injektionen. Im übrigen darf
man nicht die große Zahl der ärztlichen Beſuche in den
Häuſern und in der Umgebung auf dem Lande (etwa 200
monatlich) vergeſſen.
Sämtliche ärztlichen Hilfeleiſtungen, Operationen,
Impfungen, Geburten uſw., ſind grundſätzlich unentgelt=
lich
. Dasſelbe gilt von den Beſuchen in den Familien.
In einzelnen Fällen wurden von wohlhabenderen Leu=
ten
kleinere Beträge geſtiftet, die dann den Armen zu
gute kamen. Was die Medikamente betrifft, ſo wurden
ſie meiſt Apotheken entnommen, die von ihren Beſitzern
verlaſſen waren, einzelne wenige auch aus Deutſchland
bezogen. Soweit die zum Betriebe des Krankenhauſes
notwendigen Mittel in Betracht kommen, brachte die fran=
zöſiſche
Verwaltung folgendes auf: Eſſen der Kranken,
Unterhalt des franzöſiſchen Hilfsperſonals und die
Wäſche. Aus den Kopfſteuern der Bevölkerung wurden
bisher 1500 Mark zur Beſchaffung von Arzneien zur Ver=
fügung
geſtellt. Deutſche Geldmittel ſind grundſätzlich
nicht zur Verwendung gelangt.
Die ganze Sache iſt aus ſich ſelbſt heraus ſo ange=
wachſen
. Man hat der Einwohnerſchaft nicht ſofort ein
deutſches Krankenhaus aufgebrummt ſondern die Leute
kamen von ſelbſt zu den deutſchen Aerzten, anfangs die
Aermſten der Armen, nach und nach wurde das Vertrauen
allgemein und groß. Ich ſtand hier am Bette vieler
Kranken. Alle waren zufrieden und hoffnungsfroh
Leider ſteht aber die Dankbarkeit nicht im gl=
Verhältnis. Aber es kommen auch Ausnahmen vor.
Schon ſo manche Mutter, deren Kind die deutſchen Aerzte
von ſchwerer Krankheit gerettet hatten, iſt in echt lebhafter
franzöſiſcher Art laut rufend aus dem Konſultationszim=
mer
gegangen: Da kann mir einer gegen die Deutſchen
ſagen, was er will, die deutſchen Aerzte ſind gut, fähig
(capable) und ſorgfältig, und ich werde es jedem zurufen,
daß ſie meinen Jungen gerettet haben! . . . Am dank=
barſten
iſt die Landbevölkerung. Ein altes Großmütter=
lein
ſtrickt unausgeſetzt die ſchönſten wärmenden Strümpfe
für die Aerzte, andere bringen koſtbares Obſt und Weine
(was dann den ärmeren Kranken zugute kommt), Blu=
menſträuße
und dergleichen.
Jede gewerbsmäßige Proſtitution wird ohne Nach=
verfolgt
. Die Kontrolle iſt ſtreng, beim leiſeſten Ver=
Lacht einer Erkrankung werden die betreffenden Perſonen
im Krankenhauſe feſtgehalten und dann hier behandelt.

Im Zuſammenwirken mit der Feldpolizei haben dieſe
Maßnahmen die beſten Erfolge gezeitigt. Geſchlechts=
krankheiten
ſind ganz ſelten geworden. Alles, was in
franzöſiſchen Blättern über das wüſte Treiben und ſtar=
ken
Kinderſegen gefabelt wurde (tief beklagenswerte
Begleiterſcheinungen der Okkupation), iſt, kurz geſagt,
unwahr.
Der weitaus überwiegende Teil der weiblichen fran=
zöſiſchen
Bevölkerung weiß, was er ſeinem Vaterlande
ſchuldig iſt, und tritt zurückhaltend auf. Beſonders rück=
haltlos
geht man in dieſem Muſterkrankenhauſe überall
da vor, wo das Wohl der deutſchen Truppen in Frage
kommt; alſo vor allem in der Bekämpfung der aufkeimen=
den
Krankheiten und in der Ueberwachung der hygieni=
ſchen
Verhältniſſe. So gehört zu dieſem deutſchen Kran=
kenhausdienſt
noch folgendes: 1. eine Milchkontrolle ( aus=
geführt
von Beamten der Feldpolizei unter ärztlicher
Leitung); 2. wöchentliche Desinfektionstage; 3. ärztliche
Kontrolle der Waſſerleitung.
Geplant iſt ferner, einige wohlhabende Damen der
Stadt, die erklärten, ſich gemeinnützig beſchäftigen zu
wollen, Beſuche bei Armen und Kranken vornehmen zu
laſſen mit der Verpflichtung, auf Notſtände aufmerkſam
zu machen. Nach drei Seiten hin iſt hier das Wirken
aller, die neben ihren militäriſchen Obliegenheiten in der
ihnen frei bleibenden Zeit ſo uneigennützig Dienſt tun,
ſegensreich: Erſtens hat die Beaufſichtigung der franzöſi=
ſchen
Zivilbevölkerung durch deutſche Aerzte zur Folge,
daß unſer Militär vor Seuchen geſchützt iſt, ebenſo natür=
lich
auch alle anderen Perſonen, die im Großen Haupt=
quartier
tätig ſind. Droht irgendeine Gefahr, ſo kann
ſie jetzt im Keime erſtickt werden. Zweitens: die Proſti=
tution
iſt unter Aufſicht geſtellt. Geſchlechtskrankheiten
wverden hier nur noch ſelten beobachtet. Drittens: Deutſche
Aerzte zeigen der franzöſiſchen Bevölkerung, daß wir
Deutſche Wunden auch zu heilen verſtehen, zu heilen emſig
bemüht ſind.
Ich fand alle, die hier zu regem Schaffen vereinigt
ſind, fröhlich am Werke. Der langwierige Stellungskrieg,
der manchen öde Stunden der Langeweile der großen
Feindin der Menſchheit bringt, kommt in dieſem deut=
ſchen
Krankenhauſe wahrhaftig niemandem zum Bewußt=
ſein
. Den deutſchen Aerzten iſt das Jahr verfloſſen wie
ein Tag. Die Arbeit iſt zwar ſtändig gewachſen, aber
dafür konnte auch ſo manche Träne getrocknet, mancher
Schmerz gelindert werden. Wenn nach dieſen grauen=
vollen
Kriegsjahren dieſer oder jener franzöſiſche Krieger
vieder an den heimiſchen Herd zurückkehrt, wird ſo manche
Gattin ihm ſagen dürfen: Daß du uns alle geſund und
munter hier wiederfindeſt, verdankſt du den deutſchen
Aerzten!‟ Einil Simſon, Kriegsberichterſtatter.

[ ][  ][ ]

ren Anleihe hervortreten. Da der Staatsſchatz mit
einem Beſtand von 1217 Millionen Lire nur noch für
zwei Kriegsmonate über genügende Mittel verfügt, ſieht
man ſich wegen des drohenden Verſiegens der ausländi=
ſchen
Hilfsmittel zu dieſem peinlichen Schritte genötigt.
Das drohende Verſiegen der ausländiſchen Geldquelle
ſteht aber mit dem Rieſenbedarf Englands im eng=
ſten
Zuſammenhange. Hat ſich doch die wöchentliche
Ausgabe engliſcher Schatzbonds bis auf 1200 Millionen
Mark geſteigert. Dieſe Summe iſt nicht nur wegen ihrer
abſoluten Höhe, ſondern auch deshalb von hoher Bedeu=
tung
, weil ſie den engliſchen Wechſelkurs im Auslande
ohne Zweifel verſchlechtern wird. In dieſer Beziehung
ſtand es ſchon ungünſtig genug, als der wöchentliche Be=
trag
der vom Londoner Schatzamt ausgegebenen Bonds
noch 500600 Millionen Mark, alſo die Hälfte des jetzigen
Betrages, ausmachte.
Hat die Times ſchon damals die fortgeſetzte Ausgabe
von engliſchen Schatzbonds zur Deckung der laufenden
Koſten als eine Urſache für den ſinkenden Wert der eng=
liſchen
Banknoten bezeichnet, ſo ergibt ſich aus der inzwi=
ſchen
eingetretenen Entwicklung der entſprechende Schluß
ganz von ſelbſt. Angeſichts ſolcher Londoner Verhält=
niſſe
muß ſich Italien allerdings zu einer neuen inneren
Anleihe verſtehen. Dieſe bittere Enttäuſchung durch den
für unerſchöpflich reich gehaltenen Händler an der
Themſe, von deſſen Goldſtrömen der engliſche Botſchafter
in Rom vor Italiens Teilnahme am Kriege ſehr über=
triebene
Vorſtellungen geweckt hat, kommt noch darin
zum Ausdruck, daß die Verlängerung des Finanzprovi=
ſoriums
bis= Ende Juni 1916 in der italieniſchen Kammer
auf lebhaften Widerſpruch ſtößt. Der Antrag des Re=
formſozialiſten
Ferri, jene Verlängerung nur bis Ende
März 1916 zu erſtrecken, wird vom miniſteriellen Secolo
auf Ferris Einvernehmen mit Giolitti zurückgeführt.
Dieſe Beſchwörung des trotz ſeiner Zurückhaltung noch
immer gefürchteten Gegners der augenblicklichen Macht=
haber
verrät, welches Gewicht das Miniſterium Salan=
dra
darauf legt, den Erörterungen der leidigen Geld=
frage
nach Möglichkeit einen Riegel vorzuſchieben. Je
mehr die Kammer Salandra und Sonnino zuliebe auf
ſolche Wünſche eingeht, um ſo dicker wird das Ende
ſein, das ſchließlich doch nachkommt.

Ruſſiſches.
Das Flüchtlingselend.

Recht bezeichnend äußert ſich Rjetſch vom 24. Novem=
Ger über das traurige Los der Flüchtlinge:
Bis jetzt ſeien 100 Millionen Rubel ausgegeben wor=
den
, ohne daß zu merken wäre, wofür; mit ſolchen Mit=
teln
hätte man früher Berge verſetzen können. Heute
müſſe man mit Entſetzen konſtatieren, daß für dieſes Geld
die drei Millionen von Heim und Hoß vertriebenen
Flüchtlinge kaum durchgefüttert werden können. Es ſind
noch koloſſale Aufwendungen nötig, bis die rieſige Sturm=
flut
ſich einigermaßen legen wird; je mehr es an Plan=
mäßigkeit
fehlt, um ſo größer werden die Summen ſein
müſſen. Von irgend welcher zielbewußter Organiſation
iſt keine Spur zu bemerken. Es bbeſteht wohl auch gar kein
Programm, die Flüchtlingsfragen zu regeln. Wo akute
Notſtände auftreten, ſucht man ihnen zu begegnen. Die
ganzen Maßnahmen ſind indeſſen ohne jeden Zuſammen=
hang
und ohne Folgerichtigkeit. Leider kann über das
Vorhandenſein eines hoffnungsloſen Chaos keinerlei
Zweifel beſtehen; dieſer Umſtand muß natürlich Beſorg=
nis
erregen.
Wenn das Komitee zur Verſorgung der Flüchtlinge‟
es nicht bald erreicht, den Flüchtlingen irgend eine Ar=
beitsmöglichkeit
zuzuweiſen, wenn es nur dabei bleibt,
ſie irgendwohin zu ſchieben, ſo werden die Flüchtlinge auf
die Bevölkerung einen ſehr ſchädlichen Einfluß ausüben.
Der furchtbare Eindruck, den ſie von ihren Wohnplätzen
mitbringen, die Panik, die ſie aus ihrem Neſt hinausge=
trieben
hat, wird das einzige Thema ihrer Geſpräche bil=
den
und dieſe Mitteilungen werden kaum zur Aufrecht=
erhaltung
einer mutigen Stimmung unter der Bevölke=
rung
beitragen. Es iſt wahr, bei uns bekümmert man ſich
weniger um die Aufrechterhaltung einer zuverſichtlichen

Stimmung, als um die Aufrechterhaltung der Ruhe und
vergißt leicht, daß ohne zuverſichtliche Stimmung eine
dauernde Ruhe unerreichbar iſt, und daß nur dieſe die
Kraft gibt, feſt zu bleiben und allen Einflüſſen zu wider=
ſtehen
, deren Folgen in einer ſo ſchweren Zeit von vorn=
herein
gar nicht abzuſehen ſind.
Drückeberger.
* Kopenhagen, 11. Dez. Der Rußkoje Slowo
beklagt, daß die wohlhabenden Kreiſe der Geſell=
ſchaft
ſich vollſtändig vom Kriegsliebesdienſt zurück=
gezogen
hätten, daß ſie durch ihre Verbindungen vielen
Angehörigen ihrer Kreiſe dazu verhülfen, vom Kriegs=
dienſte
freizukommen, und daß ſie ſich deshalb in allen
möglichen Bureaus für geringes Gehalt betätigten. Die
Zahl der Drückeberger ſei infolgedeſſen eine Legion.
Die Deutſchen als Vorbild.
** Kopenhagen, 10. Dez. Menſchikow ſchreibt
in der Nowoje Wremja in einem längeren Aufſatz Sie
befeſtigen ſich u. a., die Deutſchen hätten wäh=
rend
der 16 Monate des Krieges eine bewunderns=
werte
Erfindungsgabe entwickelt und vieles
verwirklicht. Es ſei ihnen gelungen, die menſchliche
Leiſtungskraft durch maſchinelle zu erſetzen. Der militä=
riſche
Sachverſtändige des Rußki Invalid ſchreibt, die
deutſche Front im Oſten werde bald eine einzige zuſam=
menhängende
Maſchinengewehrbatterie bilden. In der
letzten Zeit ſeien Maſchinengewehre in ſolcher Anzahl
eingetroffen, daß dadurch ſogar der Ruhm ihrer ſchweren
Artillerie in den Schatten geſtellt werde. Die Ruſſen
hätten jedenfalls allen Grund, anzunehmen, daß die
Deutſchen durch die maſſenhafte Verwendung der Ma=
ſchinengewehre
die Leiſtungsfähigkeit ihrer Heere bedeu=
tend
gehoben hätten, und es wäre ein nicht wieder gut
zu machender Fehler, wenn die Ruſſen die wachſenden
Vorteile ihres Feindes nicht richtig einſchätzen wollten.
Die Ruſſen müßten, den Deutſchen nach=
eifern
, ſie ſeien aber leider durch ihre Geſchichte der
Schaffenskraft entwöhnt.
Die folgende ruſſiſche Charakteriſtik der deutſchen
Meiſterſchaft in der maſchinellen Krieg=
führung
findet ſich in einem, auch von der franzöſi=
ſchen
Preſſe vielfach nachgedruckten Artikel des Rußkoje
Slowo:
Die Deutſchen verfahren bei ihren Angriffen mit
einem hervorragenden Aufwand kriegstechniſchen Ma=
ſchinenmaterials
, um unſere Linien ſo ſchnell wie möglich
einzudrücken. Transport, Nachſchub Bewegung von Ge=
ſchützen
und Munitionsmengen im Feuerbereich alles
geſchieht mit raſtloſer Ausnutzung zum Teil neugeſchaf=
fener
maſchineller Kräfte. Die Radfahrer und Automo=
biliſten
arbeiten zuſammen nach mathematiſch ausge=
klügelten
Geſetzen. Auf dieſe Weiſe iſt alles ſtets zur
richtigen Zeit und am richtigen Ort verfügbar, was für
das heißeſte Gefecht erforderlich iſt. Jede Abteilung, jede
Einrichtung hat ihre Geſetze, und alles iſt ſo genau durch=
dacht
und organiſiert, daß nirgends eine Verzögerung
oder Verlegenheit entſtehen kann. Tauſende von Rädern
und Motoren ſind ununterbrochen auf allen Teilen des
Kampfgebietes in ſinngemäßer und raſtlos ausgenützter
Tätigkeit. Und all dies iſt aus Stahl, Eiſen und Draht,
tadellos gearbeitet und glänzend bedient. So gelingt es,
Mannſchaften und Pferde in großen Mengen zu ſparen.
Es iſt eine bis ins letzte ausgearbeitete Kriegführung, ein
Krieg der Maſchinen im wahrſten Sinne des Wortes.

Die türkiſch=fatariſchen Völker Rußlands.

* Budapeſt, 10. Dez. Eine Abordnung der
türkiſch=tatariſchen Völker Rußlands,
die insgeſamt 20 Millionen Menſchen zählen, darunter
7 Millionen nördlicher Türken und 6 Millionen Kir=
giſen
, iſt mit einer Denkſchrift beim Miniſterpräſidenten
Grafen Tisza erſchienen. Die Abordnung wird ſich
auch in die übrigen Hauptſtädte Europas begeben. Aus
dem Inhalt der dem Grafen Tisza übergebenen Denk=
ſchrift
geht hervor, wie Rußland dieſe Völker

und ihre alte Kultur zerſſört habe. Vorbe=
dingung
für die Wiederaufrichtung dieſer Völker wäre
die Errichtung eines Khanats von Kaſan und die Neu=
traliſierung
des Gebietes zwiſchen der Wolga und
dem Kaſpiſchen Meer. Die Abordnung bat, dieſe berech=
tigten
Anſprüche beim Friedensſchluß Rußland gegen=
über
zur Geltung zu bringen.

Engliſche Unzufriedenheit.

* London, 10. Dez. Die Times ſagt: Die Seſ=
ſion
kann nur ganz kurz vor Weihnachten enden. Wich=
tige
Debatten ſtehen bevor. Die Nerven des Unterhauſes
waren in den letzten Tagen höchſt geſpannt. Die Reden
waren ſade und unwichtig, aber Abgeordnete aller Kreiſe
werden widerſpenſtiger und ſind geneigter als je, die
Kriegsführung zu kritiſieren. Die allgemeine
Stimmung der Unruhe wird bald ihren Ausdruck finden.
Anzeichen ſind dafür vorhanden, daß das Parlament nicht
lange in dem gegenwärtigen ruhigen Stauwaſſer blei=
ben
wird.

Gegen die engliſche Willkürherrſchaft zur See.

* Berlin, 10. Dez. Nach einem engliſchen Poldhu=
Bericht vom 9. Dezember wurden die zwei amerikaniſchen
Oeltankdampfer The Petrolite und Commeipaw am
Sonntag im Mittelmeer durch ein U=Boot angegrif=
fen
. Beide ſeien wohlbehalten, aber durch das Feuer des
deutſchen U=Bootes leicht beſchädigt, angekommen. Der
Bericht fügt hinzu: Dieſe Angriffe ſind eine Verletzung
der amerikaniſchen Neutralität und zeigen von neuem die
deutſche Unehrlichkeit betreffs der Freiheit der Meere.
Hierzu erfahren wir von zuſtändiger Seite folgendes:
Ein Bericht über die genannten Fälle liegt hier noch nicht
vor. Falls ſie nicht überhaupt erfunden ſind, um Amerika
gegen uns aufzuhetzen, bedeuten ſie ſogar nach der eng=
liſchen
Darſtellung zweifellos keine Neutralitätsver=
letzung
, da die Bemerkung, beide Dampfer ſeien durch das
Feuer des U=Bootes leicht beſchädigt worden, mit voller
Sicherheit darauf ſchließen läßt, daß ſie dem Befehl des
U=Bootes, zur Ausübung der Unterſuchung zu ſtop=
pen
, nicht nachgekommen ſind. In dieſem Falle iſt es ein
allgemein anerkanntes internationales Recht, daß der
Kriegsſchiffskommandant Gewalt anwendet, um ſeinen
Befehl durchzuſetzen. Was die alberne Bemerkung über
deutſche Unehrlichkeit bezüglich der Freiheit der Meere be=
trifft
, ſo ſei nur darauf hingewieſen, daß wir allerdings
die Freiheit der Meere erkämpfen wollen.
Wir verſtehen darunter Befreiung von der jedem Völker=
rechtsgrundſatz
hohnſprechenden engliſchen Will=
kürherrſchaft
zur See, die alle neutralen Staa=
ten
am eigenen Leibe zurzeit ſchmerzlich genug verſpüren
und die gerade Präſident Wilſon in ſeiner letzten Note
an England ſchonungslos an den Pranger geſtellt hat. So
lange dieſe engliſche Willkürherrſchaft dauert, können wir
natürlich auf die Ausübung der uns nach den jetzigen
internationalen Grundſätzen zuſtehenden Rechte nicht ver=
zichten
.

Das engliſch=däniſche Handelsabkommen

* Rotterdam, 11. Dez. Der Rotterdamſche Cou=
rant
meldet aus London: Die Weigerung der Regie=
rung
, die Beſtimmungen über das Handelsabkom=
men
mit einigen däniſchen Firmen bekannt zu
machen, führte am Schluß der geſtrigen Unterhaus=
ſitzung
zu einer ziemlich erregten Debatte. Dalziel
verlangte die Veröffentlichung des Abkommens, das
nicht geheim gehalten werden könne. Er ſagte, wie ver=
laute
, ſeien Exemplare davon in Norwegen, Schweden,
Dänemark und Amerika verbreitet. Robert Cecil teilte
ſelbſt einigen unioniſtiſchen Parlamentsmitgliedern den
Inhalt mit. Er wolle wiſſen, ob in dem Abkommen zu=
geſtanden
werde, gewiſſe Artikel, die aus England ein=

CK. Die franzöſiſchen Eiſenbahnwagen als Drücke=
berger
. Je länger der Krieg dauert, deſto häufiger und
umfangreicher werden in Frankreich die ſogenannten
Kriegsſkandale, für deren Berichterſtattung die Pariſer
Preſſe bereits ſtändig eine Anzahl Spalten offen halten
muß. Der neueſte Skandal betrifft die Eiſenbahnverwal=
tung
und nahm in dem Bahnhof des Städtchens Cognac
ſeinen Ausgang. Man entdeckte nämlich, daß auf einem
Nebengeleis des kleinen Bahnhofes 42 unbeſchädigte, ja
geradezu vortreffliche Eiſenbahnwaggons ſeit
Kriegsbeginn ein idylliſches Daſein unberührter Ruhe
führen. Und dies zu einer Zeit und unter Umſtänden, da
die militäriſchen Operationen jedes einzelnen Bahnwa=
gens
ebenſo dringend bedürftig ſind, wie jeder Granate.
Während auf allen franzöſiſchen Bahnlinien infolge des
Wagenmangels mit größter Sparſamkeit und unter vie=
lerlei
Schwierigkeiten gearbeitet werden muß, ließ die
Verwaltung an einer Stelle 42 Wagen durch 15 Monate
völlig unbenutzt ſtehen. Die Nachricht von den
geiſernen Drückebergern in Cognac ging wie ein Lauf=
feuer
durch die franzöſiſche Preſſe und führte zur Auf=
deckung
eines Eiſenbahnſkandals allergrößten Stils. Aus
allen Städten kamen Zuſchriften an die Pariſer Blätter
(der Temps allein erhielt über 1000 Briefe), die von ähn=
lichen
Zuſtänden berichteten. Es kam zutage, daß in allen
Teilen Frankreichs Laſt= und Perſonenwagen, belgiſche
Lokomotiven im Werte von 100000 Frs. das Stück und
ſonſtige Eiſenbahnmaterialien vollkommen vergeſſen und
unbenützt verroſteten. Kaum hatten die Erörterungen über
die menſchlichen Drückeberger ein Ende erreicht, als mit
einem Schlage die Drückebergerei der Eiſenbahnwagen die
Oeffentlichkeit in höchſtem Grade in Anſpruch nahm. Wie
der mit der Unterſuchung der Bahnmißſtände beauftragte
Sonderberichterſtatter des Journal, Georges Prade, in
einem umfangreichen Artikel ausführt, beläuft ſich der
durch den ſo ſenſationell aufgeklärten Wagenmangel ver=
urſachte
Verluſt der Regierung bisher auf mehr als 300
Millionen. Dazu kommen die Verluſte all der betroffenen
Privatperſonen, der Kaufleute, Induſtriellen und Rei=
ſenden
, deren geſchäftliche Schädigung vorläufig noch gar
micht zu überſehen iſt. Die Urſache dieſer beiſpielloſen

Zuſtände liegt, wie das Pariſer Blatt ausführt, in dem
vollkommenen Fehlen überſichtlicher Leitung zur Unter=
haltung
des für den Krieg ſo notwendigen Verkehrs=
weſens
: Jeder arbeitet gedankenlos auf ſeinem engbe=
grenzten
Tätigkeitsfelde, ohne ſich um die Wirkung auf
die Geſamtheit zu bekümmern. Gedankenloſigkeit, Faul=
heit
und Verwirrung ſind nur zu oft die Kennzeichen
unſerer weitverzweigten Kriegsverwaltung. Unſere Of=
fiziere
benützen die Eiſenbahnwagen hinter der Front als
bequeme Schlafſtellen für ſich und ihre Mannſchaften, ohne
ſich darüber Sorgen zu machen, daß ſie durch dieſes Vor=
gehen
die größeren Operationen ſchädigen, ja ſogar oft
in direkte Gefahr bringen. Man arbeitet bei uns nicht
für das Geſamtintereſſe des ganzen Landes, ſondern je=
der
Einzelne verliert ſich in ſeinen kleinlichen Einzelin=
tereſſen
. Die berüchtigten 42 Waggons von Cognac waren
nur ein lächerlich kleiner Beweis der Unverantwortlich=
keit
, die uns bedroht. Selbſt vor den Toren von Paris=
in
Blanc=Mesnil, wurden 729 ſeit Kriegsbeginn zwecklos
zurückgehaltene und zu perſönlichen Bequemlichkeiten
oder auch zu gar nichts verwendete Eiſenbahnwagen feſt=
geſtellt
, die im Materialverkehr einen täglichen Verluſt
von 14580 Tonnen darſtellen. Bisher ſind in nicht we=
niger
als 700 Bahnhöfen große Mengen zwecklos ruhen=
der
Waggons feſtgeſtellt worden. Solche Zuſtände ſind
der ſicherſte Weg zum Ruin.

König Peters Unteroffizier. Vom ſerbiſchen
Kriegsſchauplatz wird uns geſchrieben: In einem in deut=
ſchen
Händen befindlichen Lazarett im Herzen Serbiens
waltet ein prächtig gewachſener ſchwarzhaariger Sohn
dieſes merkwürdigen Landes ſeines Amtes als Dolmet=
ſcher
zwiſchen den deutſchen Aerzten und Pflegern einer=
ſeits
und den ſerbiſchen Verwundeten andererſeits. Mit
Eifer erzählt er jedem, der es wiſſen will, daß er meh=
rere
Jahre als Kellner in Deutſchland lebte. Deutſch=
land
über alles ſei auch ſein Wahlſpruch, und zum Be=
weis
, wie ſehr er dem Lande Kaiſer Wilhelms vertraue,
führt er gern ins Feld, daß er in Hamburg auf einer
Bank ſeine Erſparniſſe von 6000 Mark liegen habe. Seit
Kriegsausbruch hat er den Kellnerfrack mit dem braunen

Waffenrock vertauſchen müſſen, und auf ſeiner Achſelklappe
blinken zwei Sterne, die Abzeichen des königlich ſerbi=
ſchen
Unteroffiziers. Von dieſer ſeiner militäriſchen
Würde ſpricht er jedoch mit auffälliger, dem kriegeriſchen
Stolz der Serben ſo garnicht gerecht werdenden Gering=
ſchätzung
. Aber das hat ſeine Urſachen, über die ſich der
aufgeweckte Burſche ſelbſt folgendermaßen ausläßt: Was
hab ich von Unteroffizier, wenn ich, ſo lang der Krieg
dauert, noch keinen Heller Löhnung hab bekommen! Und
oft nix zu eſſen und nix zu trinken! Was ſoll ich da mit
Unteroffizier? Das ſind freilich ſchwerwiegende Gründe,
die des Königs Peter wohlbeſtellten Unteroffizier ſchließ=
lich
doch dazu trieben, ſich zu ſeinen alten Freunden, den
Deutſchen, hinüberzuretten. Und dieſe Tat vollführte er
auf nicht gerade alltägliche Art und Weiſe. Eines Tages
bot ſich ihm günſtige Gelegenheit, unbemerkt von ſeiner
Truppe abzukommen‟. Nachdem er ſich ſo vor ſeinen
eigenen Untergebenen in Sicherheit gebracht hatte, über=
kletterte
er in mühſeligem Marſche hohe Bergkegel, kroch
durch enge, von Wildbächen durchbrauſte Schluchten und
nährte ſich von Maiskörnern und rohem Weißkohl. Um
ſeine Alleinwanderung unauffälliger zu geſtalten, legte
er ſeinen rechten Arm in eine um den Hals geſchlungene
Binde. Am dritten Tage ſeiner Flucht wäre er faſt einer
bulgariſchen Reiterpatrouille in die Arme gelaufen. Ob=
wohl
er infolge der erlittenen Entbehrungen dem Zuſam=
menbruch
nahe war, zog er es doch vor, ſich den Augen
der mit den Deutſchen gemeinſam kämpfenden Bulgaren
zu entziehen. Erſt nach zwei Tagen weiterer Irrfahrten
gelingt es dem Flüchtling endlich, eine deutſche Kaval=
lerieabteilung
zu Geſicht zu bekommen. Da reißt er freu=
dig
bewegt ſeine weiße Binde vom Arm und winkt da=
mit
der heranſprengenden Reiterei zu, die ihn als Ueber=
läufer
in ihre Mitte nimmt. So hat er das Ziel ſeiner
Sehnſucht erreicht, und ſeine Sprachkenntniſſe haben dem
ſtets eifrigen und gefälligen Serben den ſchon erwähnten
angenehmen Poſten im Lazarett verſchafft. Auch dieſes
verſichert der ſerbiſche Deutſchenfreund ſchon heute mit
aller Kraft feiner Ueberzeugung: Wenn Serbien iſt ent=
zwei
und Krieg ein End hat, ich reiſe mit deutſche Sol=
dat
nach Deutſchland!

[ ][  ][ ]

geführt würden, wieder auszuführen, und ob das mit
der Erklärung des Premierminiſters vom 1. März zu
vereinbaren ſei, daß alles getan werden ſoll, um die
Einfuhr nach und die Ausfuhr aus Deutſchland zu ver=
hindern
. Markham fragte, ob es wahr ſei, daß Hal=
dane
kürzlich einer Abordnung amerikaniſcher Journa=
liſten
mitteilte, daß er gegen die Politik der Aushunge=
rung
Deutſchlands ſei. Robert Ceeil beklagte ſich in
der Antwort, daß man ihn zur Bekanntgabe dieſes Ab=
kommens
drängen wolle, obwohl er bereits erklärt habe,
daß dies mit Rückſicht auf das öffentliche Intereſſe un=
möglich
ſei. Er erklärte, das Abkommen ſei im öffent=
lichen
Intereſſe gelegen und ſtimme mit der Politik der
Regierung bezüglich der Blockade Deutſchlands überein.

Wilſons Botſchaft.

G.* Noch am 4. November, auf dem Jahresfeſt des
demokratiſchen Manhattan=Klubs, erklärte Wilſon:
Amerikas Weltmiſſion ſiſt eine Miſſion des Friedens
und des Wohlwollens allen Menſchen gegenüber: die
Amerikaner ſind Freunde aller Völker der
Erde! Nun, wir haben es am eigenen Leibe erfahren,
was dies amerikaniſche Wohlwollen zu bedeuten hat!
Dazu hätte es nicht erſt der Botſchaft des Präſidenten
bedurft, die vom Reuter=Bureau mit größtem Behagen
eilfertig verbreitet wurde. Zwar kann man über die hef=
tigen
Worte, mit der Wilſon über die Mitſchuld Deutſch=
lands
an den (angeblichen) Komplotten in den Vereinigten
Staaten ſpricht, achſelzuckend hinweggehen ſolcher Unſinn
richtet ſich von ſelbſt , aber das nach Verſchwörung
riechende Geſchwätz von Komplotten mag doch etwas
näher beleuchtet werden.
Was meint Wilſon damit? Doch höchſtens jene
Handlungen der Selbſthilfe, mit der deutſch denkende und
fühlende geborene Amerikaner ſich in berechtigter Notwehr
gegen die Hetze des anglo=ſächſiſchen Teils der Union
wandten. Wer will es den Verfolgten und Angegriffe=
nen
im gelobten Lande der Freiheit verübeln, wenn ſie
kräftig um ſich hieben, wenn die Meute ſich gar zu
drohend gebärdete?
Und wenn wirklich der eine oder andere Deutſche,
dem die Rückkehr ins Vaterland und der Eintritt ins
Heer abgeſchnitten wurde, der Verſuchung erlag, in ſeiner
Weiſe dem Vaterlande zu helfen, indem er die Munitions=
lieferungen
zu verhindern trachtete, oder einem Lands=
manne
über das große Waſſer half, ſo ſind das gewiß
verzeihliche Sünden, aus Vaterlandsliebe hervor=
gegangen
.
Von anderen Komplotten, die Wilſons Blut ſo
in Wallung gebracht haben, wiſſen wir nichts, ebenſo=
wenig
von Vergehen von Männern deutſchen Urſprungs
gegen die hochgeprieſene, aber echt angelſächſiſch heuch=
leriſche
Neutralität der Union.
Wilſon zeigt ſich in ſeiner Botſchaft als das, was
er von jeher war: als unverfälſchter Engländer. Er
donnert gegen die Leidenſchaft und iſt ſelbſt der Leiden=
ſchaft
am allerwenigſten bar. Die Leidenſchaft müh=
ſam
verhaltenen Haſſes des Angelſachſen gegen alles
Deutſche iſt es, die ihn beherrſcht! Auch uns und unſere
Brüder drüben erfüllt eine Leidenſchaft, das ſoll nicht
geleugnet werden; die leidenſchaftliche Liebe
zum Vaterlande, zum deutſchen Volke.
Herr Wilſon mag ſelbſt entſcheiden, wer höher ſteht,
er ſelbſt oder die anarchiſtiſche Kreatur wie er die
deutſchen Elemente bezeichnet. Eine ſolche anarchiſtiſche
Kreatur war es, die ſich am Strande des Atlantiſchen
Ozeans den Tod gab, weil ſie dem Vaterlande in der
höchſten Not nicht zu Hilfe kommen konnte! Solche Män=
ner
ſind es, die nach Wilſons Anſicht vernichtet werden
müſſen. Zwiſchen Wilſons Weltanſchauung und deut=
ſchem
Denken und Fühlen liegt eben eine unüberbrückbare
Kluft, eine Verbindung gibt es nicht. Wie könnte man
verlangen, daß das amerikaniſche Volk als ſolches in
ſeinem echt engliſchen Dünkel und in ſtaunenswerter Un=
wiſſenheit
Verſtändnis haben ſollte für deutſches Weſen,
wenn ſeine Führer, alſo die Beſten der Nation, dafür
nicht das geringſte Verſtändnis haben?
Im Neu=Yorker Outlook, in dem bekanntlich Rooſe=
velt
ſeine Geiſtesblüten abzulagern pflegt, ſtand im
November über die Demokratie als Regierungsform,
deren Bannerträger bekanntlich Wilſon iſt: Regierun=
gen
, die gegründet ſind auf das Menſchenrecht des In=
dividuums
, ſeine eigene Meinung zu haben und ſie frei
herauszuſagen, weiſen hier und da in ihren parlamenta=
riſchen
und auch militäriſchen Funktionen die Spuren
jener Verworrenheit und Vielſtimmigkeit
auf, die notwendige Folgeerſcheinungen der ungehemm=
ten
freien Ausdrucksmöglichkeit der öffentlichen Meinung
ſind. Das Fortwurſteln gehört nun einmal als weſent=
licher
Beſtandteil zur Demokratie. Nun, das Menſchen=
recht
des Individnums, ſeine eigene Meinung zu haben
und zu verbreiten, iſt von Wilſon nach beſten Kräften ge=
wahrt
worden, wie der Rieſenſtrom von Verleumdungen
beweiſt, die das angloſächſiſche Amerikanertum über
Deutſchland ergoß. Aber natürlich, für Mäntter deutſchen
Urſprungs gelten nach Wilſon andere Menſchenrechte:
ihre eigene Meinung wird bei ihm zur Rachgier, zu
ausländiſcher Intrige, zu Treuloſigkeit, und falſche Sen=
timents
haben nach ihm die Deutſchen verleitet, ihrer Re=
gierung
treu und ergeben zu bleiben.
Der Outlook hat recht: in Wilſons Botſchaft zeigen
ſich deutlich die Spuren der Verworrenheit,
die nach dem gewiß ſachverſtändigen Urteil Rooſevelts
eine Folgeerſcheinung der Demokratie iſt, die ſich in Wil=
ſſon
verkörpert.

Sünden, aus Vaterlandsliebe begangen, kann Wilſon
nicht verſtehen. Nun, unſere Landsleute drüben werden
ihr Schickſal zu tragen wiſſen, und das deutſche Vater=
land
glaubt an ſie und vertraut ihnen mehr, weit mehr,
unerſchütterlich und feſt, mehr ſogar als dem Präſidenten
Wilſon.
Heuchler der Moral nannte der Vizepräſident der
bulgariſchen Kammer in den letzten Tagen das Angel=
ſachſentum
, und fügte hinzu: Verflucht ſei das Land
der Lüge!‟ Das gilt auch dem Angelſachſen Wilſon!

Gegen Wilſons Parteilichkeit.

* Neu=York, 10. Dez. Die Botſchaft des
Präſidenten Wilſon wird in der amerikaniſchen
Preſſe noch immer viel beſprochen. Sie erſcheint im
Licht des nächſten Morgens weniger eindrucksvoll als im
erſten Augenblick, um ſo zahlreicher ſind die Stimmen,
die ſich abfällig über Wilſons Angriff auf die naturali=
ſierten
Deutſch=Amerikaner ausſprechen. Ein
Teil der Preſſe, vor allem die Hearſt=Blätter und die
Zeitungen im Weſten beklagen die maßloſe Form
des präſidentlichen Angriffs und ſeine Politik der ſtarken
Hand gegen die Kreiſe, die deutſche Sympathien zu
haben wagen, und nennen ſie eine unverantwortliche
Attacke auf das Recht der freien Meinungs=
äußerung
. Die deutſch=amerikaniſchen Blätter ver=
ſichern
, daß der Vorwurf der Loyalitätsverletzung, den
Wilſon gegen die naturaliſierten amerikaniſchen Bürger
erhoben hat, durch nichts berechtigt iſt. Nicht ein ein=
ziger
Fall ſei feſtgeſtellt worden, in dem naturali=
ſierte
Amerikaner in Anſchläge verwickelt waren.
Die leitenden Kongreßleute beeilen ſich denn
auch, die Anſchuldigung Wilſons gegen die Loyalität der
Deutſch=Amerikaner, als Ganzes genommen, zu entkräf=
ten
, und verſuchen, die Sache ſo darzuſtellen, als ob da=
mit
nur ein paar Verſchwörer gemeint ſeien. So nennt
Senator Dillingham (Vermout) den Angriff Wil=
ſons
vollkommen ungerechtfertigt und Senator
Maccumber (Dakota) verſichert, der Präſident würde
offenbar von anderen Gefühlswallungen beherrſcht ſein,
wenn die erwähnten Vorgänge an Stelle von Deutſchland
England beträfen, das den ganzen Vorzug des freien
Munitionsbezuges genieße. Es ſcheint, daß der Kongreß
ſich Zuſatzanträgen nicht günſtig zeigen wird, durch
welche der Präſident beabſichtigt, alle jene zu zerſchmet=
tern
, die nicht ſeine eigene Ueberzeugung teilen. Als
bezeichnend wird angeſehen, daß der Herausgeber der
Evening Poſt und frühere Präſidentſchaftsberater Villard
in einem unterzeichneten Artikel erklärt, daß die Höhe
der Wilſon=Begeiſterung längſt vorbei ſei, und daß ſeine
Art der Amtsführung vom Parteiſtandpunkt aus
und zum Zwecke der Sicherung einer Wiederwahl
wachſender Oppoſition begegnet. (Voſſ. Ztg.)

Die amerikaniſche Preſſehetze gegen
Deutſchland.

* Neu=York, 9. Dez. (Durch Funkſpruch von
dem Vertreter des W. T. B.) Die öffentliche Mei=
nung
iſt durch die fortgeſetzt aufgebauſchten
Preſſemeldungen über angebliche deutſche An=
ſchläge
auf die amerikaniſche Neutralität, amerikaniſche
Munitionsfabriken und über amerikafeindliche Umtriebe
in Mexiko, ſowie über mehrere, gegen Deutſche einge=
leitete
Strafverfahren wegen ſolcher Straftaten ſtark
gegen Deutſchland erregt. Die Neu=York=
World prophezeit in einer Korreſpondenz aus Waſhing=
ton
eine nahe bevorſtehende deutſch=amerikaniſche Kriſis
von ungleich größerer Schwere als nach der Verſenkung
der Luſitania Amerika habe gefordert, daß Deutſch=
land
erkläre, daß es das Völkerrecht bei der Behandlung
amerikaniſcher Bürger nicht habe verletzen wollen. Amerika
beſtehe nach wie vor darauf. Vermutlich werde der Kon=
greß
demnächſt Aufſchluß über die Luſitania= Verhand=
lungen
verlangen. Einige Kongreßmitglieder ſtänden im
Begriff, Anträge auf Abbruch der amerikaniſch=deutſchen
Beziehungen einzubringen. Neu=York Tribüne fragt
ironiſch, ob denn die Bundesregierung die amtlichen Be=
ziehungen
zu Deutſchland trotz der deutſchen Weigerung,
den amerikaniſchen Forderungen zu entſprechen, ewig
aufrecht erhalten wolle. Die Neu=York World antwortet
darauf in einem Leitartikel, dies ſei keineswegs die Ab=
ſicht
der Regierung, die mit Deutſchland verhandele, ſo
lange dies möglich ſei. Man ſei nicht der Meinung, daß
der Abbruch der Beziehungen den Krieg bedeute. Jetzt
ſei nicht die Zeit für Bluffs.

Die Lage in Indien.

TU. Lugano, 11. Dez. Ein ſoeben aus Indien
eingetroffener Reiſender ſchilderte den tiefen Ein=
druck
, den die engliſchen Niederlagen her=
vorrufen
. Vertuſchungsverſuche ſeien vergeblich,
beſonders bei den Hindus habe das engliſche Pre=
ſtige
ſchwer gelitten. Jeden Tag finden in Kal=
kutta
Attentate gegen die engliſchen Polizeibeamten
ſtatt, doch ſei in Süd=Indien von einer größeren Erhe=
bung
gegen die Engländer nichts zu bemerken, obgleich
die gebildeten Hindus ihr möglichſtes tun, die Maſſen
mitzureißen. Aus Amerika, wo eine indiſche Ge=
heimorganiſation
beſteht, ſeien zwei Schiffe mit Waffen
und Munition eingetroffen. Eines ſei in der Bai von
Bengalen von den Engländern verſenkt worden, das an=
dere
Schiff konnte indeſſen ſeine Ladung ausſchiffen.
Infolge des Ausfuhrverbotes ſeien zahlreiche Gegenden
des Landes ruiniert. An Stelle des deutſchen Handels
beginnt mittlerweile der japaniſche Handel, der die glei=
chen
Waren, wie früher Deutſchland, auf den Markt

bringt, Indien zu verſorgen. Bedenklich ſcheint
die Lage im Norden, wo nach allen Anzeichen
Pendſchab und Kabul im Aufruhr ſeien. Auch
ſcheint es mit Afghaniſtan ſchlimm zu ſtehen. Die
engliſche Regierung unterdrückt zwar alle Nachrichten
über die Ereigniſſe, doch laſſe die große Truppenſendung
nach dem Norden auf Schlimmes ſchließen. Der Vize=
könig
habe geäußert, wenn es gelingt, den Emir von
Afghaniſtan bis Beendigung des europäiſchen Krieges
in Schach zu halten, werde England nachher leicht mit
Afghaniſtan fertig werden.

Tageskalender 1914
zur Geſchichte des Weltkrieges.

12. Dezember. Die Verluſte der Ruſſen in den letzten
Kämpfen in Polen betragen mindeſtens 150000 Mann.

Stadt und Land.
Darmſtadt, 12. Dezember.

* Militärdienſtnachrichten. Es wurde verſetzt als
Amtsvorſtand: der Garn.=Verw.=Inſp. Diedering
von Meiningen nach Butzbach. Dem Zahlmeiſter Holl=
bach
vom Inf.=Regt. Nr. 118 wurde der Titel Oberzahl=
meiſter
verliehen. Es wurde zum Zahlmeiſter ernannt:
der Unterzahlmeiſter Spinde, für Rechnung d. Stelle
b. II. Bat. Innf.=Leib=Regts. Nr. 117.
gie. Der Provinzialausſchuß der Provinz Starken=
burg
hielt geſtern unter dem Vorſitz des Provinzial= Direk=
tors
Geheimen Rates Fey eine Sitzung ab, an der Geh.
Oberkonſiſtorialrat Dr. Bernbeck, Oekonomierat
Trautmann Altbürgermeiſter Nuß und Bauunter=
nehmer
Rein teilnahmen. Zur Verhandlung ſtanden
Klagen des Ortsarmenverbandes Frank=
furt
a. M. gegen den Ortsarmenverband Darm=
ſtadt
wegen Erſatz geleiſteter Unterſtützungen für Minna
Degenhardt (wurde abgewieſen), gegen den Ortsarmen=
verband
Langen wegen Erſatz von Krankenhauspflege=
koſten
für Marie Zimmermann (die Urteilsverkündung
wurde nach längeren Beratungen auf die nächſte Sitzung
verſcholen) und gegen den Ortsarmenverband Langen
wegen Erſatz von Krankenhauspflegekoſten für die Ehe=
frau
Meyer (wurde abgewieſen). Eine Klage des Orts=
armenverbandes
Frankfurt a. M. gegen den Orts=
armenverband
Offenbach a. M. wegen Erſatz von
Pflegekoſten für das Kind Roſa Springauf war
vor Eintritt in die Tagesordnung zurückgezogen worden.
Stadtverordnetenverſammlung. Eine Sitzung der
Stadtverordneten findet Donnerstag, den 16. Dezember,
nachmittags 3½ Uhr, ſtatt. Die Tagesordnung lautet:
1. Mitteilungen. 2. Geſuch um Geſtattung einer Ausnahme
von der Beſtimmung in § 5 des Ortsbauſtatuts für die
Errichtung eines Wohngebäudes am Elfeicher Weg. 3.
Pachtung von Gelände zur Unterbringung von Haus=
kehricht
. 4. Herſtellung am Steinbrücker Teich, 5. Die
Leiſtungen der ſtädtiſchen Kriegsfürſorge für Minderbe=
mittelte
und Kriegsteilnehmer=Familien, 6. Erhebung
von kirchlichen Umlagen durch die katholiſchen Kirchenge=
meinden
St. Martin, St. Ludwig und St. Eliſabeth in
1916. 7. Ueberſichten über die Einnahmen und Ausgaben
des Ludwigs=Georgs=Gymnaſiums und des Neuen Gym=
naſiums
für 1914. 8. Voranſchläge des Ludwigs=Georgs=
Gymnaſiums und des Neuen Gymnaſiums für 1916. 9.
Die Weitererhebung der Warenhaus= und Filialſteuer.
Großh. Hoftheater. Heute Sonntag gaſtiert Kam=
merſänger
Walter Soomer als Rigoletto. Muſikaliſcher
Leiter: Erich Kleiber, Spielleiter: Otto Nowack. Anfang
7 Uhr. A 17. Montag, den 13. ds., findet das vierte
Hofmuſikkonzert unter muſikaliſcher Leitung Felix von
Weingartners ſtatt. Dienstag, den 14., beendet Kammer=
ſänger
Walter Soomer ſein Gaſtſpiel als Holländer. Die
Aufführung des Fliegenden Holländer die unter muſi=
kaliſcher
Leitung Hofrat Ottenheimers ſteht, fällt den
C=Abonnenten zu. Für Mittwoch, den 15., wird das
Volksſtück Mein Leopold neu einſtudiert. Darin ſind
beſchäftigt die Damen Gothe, Hacker, Hinken, Müller=
Hanno, Niedt, Pils, Senger, ſowie die Herren Göbel,
Hacker, Jürgas, Kleinert, Knispel, Kroczak, Klotz, Peter=
ſen
, Schneider und Weisker. Spielleitung: Hans Bau=
meiſter
, muſikaliſche Leitung: Robert Preuß. Für Don=
nerstag
, den 16., iſt die erſte Wiederholung von Byrons
Kain in der Ueberſetzung und Bearbeitung des Inten=
danten
angeſetzt. Vorher geht Grillparzers Eſther=
Fragment, das ſeit einer langen Reihe von Jahren hier
nicht gegeben wurde, neu einſtudiert in Szene. Die Titel=
rolle
ſpielt Alice Hacker, den König Hans Baumeiſter,
den Haman Georg Hacker und den Marochai Johannes
Heinz. Spielleitung: Hans Baumeiſter. Dieſe Donners=
tags
=Vorſtellung wird ausnahmsweiſe im A=Abonnement
gegeben. Freitag, den 17., findet die Erſtaufführung von
Franckenſteins Rahab und Schnitzler=Dohnanys
Schleier der Pierrette ſtatt. Die nächſte Wiederholung
des Parſifal iſt für Sonntag, den 19., auf B 18 angeſetzt.
Arbeitsamt Darmſtadt. Im Monat November
waren 1148 offene Stellen vorgemerkt, davon
wurden aus dem Vormonat als unerledigt übertragen
137, neuangemeldet 1011, darunter 629 für männliche und
382 für weibliche Perſonen. Beſetzt konnten werden 788
Stellen, darunter 559 durch Zuweiſung männl. und 229
durch Zuweiſung weibl. Arbeitskräfte. Durch Zurück=
nahme
der Meldung erledigten ſich 142, infolge Streichung
wegen Friſtablaufs 89 Geſuche. Es bleiben hiernach noch
offen und ſind in den laufenden Monat zu übernehmen
129 Geſuche. Die Zahl der Arbeit= und Stellenſuchenden
betrug 1595. Aus dem Vormonat waren 343 Geſuche
übernommen worden, im Berichtsmonat ſind 1252 Geſuche
neu vorgebracht worden, darunter 805 von männl. und
447 von weibl. Perſonen. Ihre Erledigung fanden 1308
Geſuche, und zwar 788 durch Zuweiſung von Beſchäftigung,
365 durch Zurücknahme (darunter 112 Geſuche von
Wanderern, die, wenn nicht alsbald Arbeit nachgewieſen
werden kann, erlöſchen) und 155 infolge Streichung wegen
Friſtablaufs. Als unerledigt werden in den laufenden
Monat 287 Geſuche (63 von männl. und 224 von weibl.
Perſonen) übertragen. Unter den im Berichtsmonat neu=
gemeldeten
Stellen (1011) befanden ſich 73 an auswärtigen
Plätzen, von den 1252 neu hinzugekommenen Stellen=
ſuchenden
waren 371 außerhalb Darmſtadts wohnhaft
oder Wanderer. Die Geſchäftsräume des Arbeitsamtes
befinden ſich im ſtädtiſchen Gebäude Waldſtraße 19/21,
Fernruf 371. Die Erledigung der Aufträge erfolgt grund=
ſätzlich
koſtenlos.
Pakete an deutſche Gefangene im Auslande.
Die ſorgfältige Verpackung der für die deut=
ſchen
Gefangenen im Auslande beſtimmten
Pakete wird wiederholt dringend empfohlen, damit ſie
unverſehrt bei den Empfängern eintreffen. Indes ge=

[ ][  ][ ]

nügt es, wenn die Pakete in kräftiges, mehrfach umge
ſchlagenes Packpapier eingehüllt werden; einnähen in
Leinwand iſt nicht erforderlich.
Die Ausgabe der Brotkarten für die Zeit vom
20. Dezember 1915 bis einſchließlich 16. Januar 1916 findet
am nächſten Mittwoch, den 15. Dezember, an
den gleichen Stellen ſtatt, bei denen ſeither die Brot=
karten
verabfolgt wurden. Bei der Verteilungsſtelle im
Stadthaus werden Brotkarten, die bei den einzelnen
Stellen an dem vorbezeichneten Tage abzuholen ſind,
für die Folge nicht mehr abgegeben. Im
Stadthaus (Zimmer 22, Erdgeſchoß links) werden nur
noch die Brotkarten auf Monatskarten, ſowie an
Hotels und Wirtſchaften von Donnerstag, den
16. Dezember d. Js. ab, ausgehändigt. Mit der dies=
maligen
Brotkarten=Ausgabe findet, um Grundlagen für
die etwa nötig werdende Milchkarten=Ausgabe
zu erhalten, gleichzeitig die Abgabe der Anmelde=
formulare
zum Zweck der Zuweiſung von
Milchkarten ſtatt, und zwar an ſolche Haushaltungen,
in denen ſich Kinder bis zum vollendeten 13. Lebensjahr
oder kranke Perſonen, denen ärztlicherſeits Milch ver=
ordnet
worden iſt, befinden. Dieſe Formulare ſind nach
Ausfüllung bis längſtens 18. Dezember im Stadt=
haus
am Schalter in der Torfahrt abzugeben.
Bis zu dieſem Zeitpunkt nicht abgelieferte Anmeldungen
können keine Berückſichtigung mehr finden. Die von der
Stadtverwaltung in Ausſicht geſtellte Abgabe von
Petroleumkarten für Januar 1916 unterbleibt, um einer
vorzeitigen Verwendung der Karten vorzubeugen.
Die Ausgabe von Mehlkarten. Wie wir verneh=
men
, können Perſonen, die ihre Mehlkarte an dem
beſtimmten Tage dieſer Woche nicht in Empfang nehmen
konnten, ſolche bei der Brotkartenausgabe vom 15. d. M.
erhalten.
* Zur Nachahmung. Herr Gutsbeſitzer Rudolf
Jung in Undenheim ſtiftete für die Armen in Mainz
100 Zentner Kartoffeln.
Die Freiwillige Sanitätshauptkolonne vom Roten
Kreuz, Darmſtadt, wendet ſich in einem Aufrufe in
heutiger Nummer unſeres Blattes an die Männer und
Jünglinge der Stadt Darmſtadt zum Beitritt, die in kei=
nem
Militärverhältnis ſtehen bzw. nachfolgenden Be=
dingungen
entſprechen: Zugelaſſen zur Ausbildung
als Krankenträger oder Pfleger ſind danach alle, die das
39. Lebensjahr am 31. März 1914 vollendet haben und
nur garniſon= oder arbeitsverwendungsfähig ſind, ſowie
ſolche, die am gleichen Termin das 45. Lebensjahr voll=
endet
haben. Gegenwärtig ſind von Mitgliedern der
Kolonne 62 Mann als Pfleger tätig, 44 davon in Etap=
pen
=Lazaretten, 18 in Heimat=Lazaretten; außerdem
ſtehen 15 Mann in Lazarettzügen. Im Laufe des Jah=
res
1915 wurden von der Kolonne 54 Verwundetentrans=
porte
ausgeführt.
Eine Warnung an die Jugend. Von verſchiedenen
Seiten iſt in der letzten Zeit Klage über das Verhal=
ten
der Jugend geführt worden. Lärmende Spiele
auf den Straßen und Plätzen, Herumtreiben in den
Straßen, beides bis in die ſpäten Abendſtunden, Ziga=
rettenrauchen
gaben Grund zu Beanſtandungen.
Auch Beobachtungen über Wirtshausbeſuch halbwüchſiger
Burſchen ſind gemacht worden. Eine Umfrage bei den
Polizeirevieren hat die Berechtigung der Klagen ergeben.
Es läge nahe, dieſen in der heutigen Zeit beſonders be=
dauerlichen
Mißſtänden nach den Vorgängen in anderen
Städten durch den Erlaß beſonderer Polizeivorſchriften
zu begegnen. Doch ſoll zunächſt hiervon abgeſehen wer=
den
in der Annahme, daß eine Warnung an die
Jugend, die hiermit ausgeſprochen ſei, genügen wird,
um die Urſachen der Klagen zu beſeitigen. Die Poli=
zei
wird in Zukunft dem Verhalten der
Jugend ganz beſondere Aufmerkſamkeit
widmen und, falls die Warnung fruchtlos bleiben
ſollte, nicht zögern, Polizeivorſchriften zu erlaſſen, die es
ermöglichen, ernſtlich gegen die Auswüchſe einzuſchreiten.
s. Feſtlicher Nachmittag für unſere Feldgrauen ver=
anſtaltet
von Frau Oberbergrat Chelius und ihren
Schülern und Schülerinnen, ſo lautete die Einladung, der
viele am Mittwoch auf das Heilige Kreuz Folge lei=
ſteten
. Schon ſeit Wochen war die kleine Schar eifrig
tätig mit geheimnisvollen Vorbereitungen und Ueber=
raſchungen
. Sie durften die ſtattliche Zahl von 75 Ver=
wundeten
bei ſich ſehen, und lieblich ſah es aus, wie ſich
die jungen Gaſtgeber eifrig um ihre Gäſte bemühten. Der
muſikaliſche Teil bot viel Genüſſe. Nach der einleiten=
den
Jubel=Ouvertüre von C. M. v. Weber folgte die
Abendfeier, Geſang (Frl. Geiger), Violine (Frl. Hilsdorf),
Klavier (Frl. Geiger), Harmonium (Frau Chelius), die
Hörer in eine weihevolle Stimmung verſetzend. Nach dem
vorzüglich geſpielten Quartett von Haydn (Herr Oeko=
nomierat
Haug und Töchter und Herr Pfarrer Marx)
begrüßte Frl. Möller in einem launig verfaßten Prolog
die Gäſte und lud zur rechten Erholung und Stärkung
in der Kaffeepauſe ein. Der zweite Teil des Nachmittags
war der heiteren Muſik gewidmet, abwechſelnd mit
Deklamationen ernſter und luſtiger Art. Großen Beifall
fanden die Lauten= und Gitarren=Vorträge, bei denen
Frl. Geiger, Frl. Weber, Frl. Stade entzückende Liedchen
zum Beſten gaben. Dann folgte ein flotter Zigeuner=
marſch
, ausgeführt von dem Orcheſter der Lauten= und
Gitarrengruppe. Nach der Kinderſinfonie von Haydn,
in Biedermeierhüten und =hauben, die große Heiterkeit
hervorrief, erſchien der Nikolaus (Frl. Möller), der
die in eifriger Vorbereitung angefertigten Pakete in luſti=
ger
Weiſe austeilte. Nun wurden die Gaslichter gelöſcht
und der ganze Saal erſtrahlte in Hunderten von kleinen
Adventslichtern, eine weihnachtliche Stimmung hervor=
rufend
. Nach einer warmen, zu Herzen gehenden An=
ſprache
von Herrn Pfarrer Marx kam zum Schluß ein
lebendes Bild, Die Anbetung das einen tiefen Ein=
druck
hervorrief. (Darſteller waren: Maria: Frl. Becker,
Joſeph: H. Marx, Engel: Frl. Geiger, Heſſe, Stade,
Schreiner.) Wunderbar hob dasſelbe der liebliche Ge=
ſang
von Frl. Geiger: Vom Himmel hoch, ihr Englein,
kommt, begleitet von Violine (Frl. Ekler) und von Har=
monium
. Im Hintergrund ſtrahlte der Chriſtbaum auf
Mit dem Weihnachtslied Stille Nacht von allen Teil=
nehmern
geſungen, ſchloß die ſchöne Feier. Jeder durfte
ſein Adventslicht als Weihnachtsvorfreude mit nach
Hauſe nehmen, und wer beim Abſchied in die ſtrahlenden,
fröhlichen Augen der Verwundeten und der Gäſte, ſowie
der Gaſtgeber geſehen hat, der wußte, daß der Nachmittag
allen noch lange in lichter, fröhlicher Erinnerung bleiben
wird.
Frauenverein der Martinsgemeinde. Man ſchreibt
uns verſpätet: Die Haupt= und Mitgliederver=
ſammlung
des Frauenvereins der Mar=
tinsgemeinde
fand am Montag im Martinsſtift
ſtatt. Nach einer Begrüßung der Auweſenden ſeiteng d
Vorſitzenden wurde von dieſem der Jahresbericht
des Vereinsjahres vom 1. Juli 1914 bis 31. Juni 1915

verleſen. Der Mitgliederbeſtand betrug in dieſem Jahre
1028 gegen 1036 im Vorjahre, die Zahl der Helferin=
nen
56. Monatliche Verſammlungen fanden infolge des
Kriegsjahres 15 ſtatt, welche durchſchnittlich von 29 Helfe=
rinnen
beſucht waren. Die alljährliche Mitgliederver=
ſammlung
fand am 23. November 1914 ſtatt. Vortrags=
abende
fanden 4 ſtatt; am 24. Auguſt 1914 ſprach Herr
Pfarrer D. Waitz über: Was kann die Martinsgemeinde
zur Linderung der Kriegsnöte tun?, am 25. Januar 1915
Herr Profeſſor Kunkel über: Der Krieg und die
Frauen, am 22. Februar Herr Pfarraſſiſtent Storck
über: Von blauer See und gold’ner Sonne, Wander=
fahrten
bei unſeren ſüdöſterreichiſchen Bundesgenoſſen
und am 22. März Herr Pfarrer D. Waitz über: Der
Krieg als Erzieher Ferner fand noch eine Vaterlän=
diſche
Gemeindefeier ſtatt, bei welcher Herr Pfarrer
D. Waitz über: Erlebniſſe unſerer Krieger im Felde‟
(1. Teil) auf Grund brieflicher Mitteilungen eben=
falls
einen Vortrag hielt. Der Beſuch der Kleinkinder=
ſchule
hat um etwas abgenommen, dagegen waren die
Handarbeits= und Strickſchule, ſowie der Kleinkinderhort
ſtets gut beſucht. Die Geſamteinnahmen des Frauen=
vereins
betrugen 4688 Mark, die Ausgaben 2088 Mark;
die Einnahmen der Kleinkinder= und Strickſchule beglei=
chen
ſich mit den Ausgaben. Sämtliche Rechnungen ſind
von Herrn Oberrechnungsreviſor Thron geprüft und für
richtig befunden worden, wofür dem Rechner, Herrn Rent=
ner
Weber, Dank und Entlaſtung erteilt wurde. Der ſeit=
herige
Vorſtand, in welchen Herr Pfarrer Beringer nun
als 2. Vorſitzender eingetreten iſt, wurde wiedergewählt.
Allen Mitgliedern ſei hiermit für ihre treue Mitgliedſchaft
herzlicher Dank ausgeſprochen mit der Bitte, ihr Intereſſe
und Wohlwollen dem Frauenverein auch fernerhin be=
wahren
zu wollen.
Kriegsvortrag von Dieſt. Der Kartenverkauf zu
dem Kriegsvortrag, den Herr Oberſt von Dieſt
aus Berlin auf Veranlaſſung des Heſſiſchen Landes=
vereins
vom Roten Kreuz zugunſten des Bulgariſchen
Roten Kreuzes und des Türkiſchen Roten Halbmondes
über den Vormarſch der Zentralmächte nach
dem Orient am nächſten Donnerstag im Kaiſer=
ſaal
halten wird, iſt in der Verkehrshalle auf dem Ernſt=
Ludwigs=Platz eröffnet. Bei der großen Bedeutung des
Vortragsgegenſtandes iſt ein ſtarker Andrang zu er=
warten
, ſodaß es ſich empfiehlt, rechtzeitig für Karten zu
ſorgen.
§ Wer kennt den Toten? Im Woog wurde geſtern
die Leiche eines etwa 17= bis 19 jährigen Mannes gebor=
gen
. Der Tote iſt etwa 1,661,68 Meter groß, von
ſchmaler Statur, mit blondem Haar und Schnurrbart,
vollſtändigem Gebiß und gut gepflegten Händen. Beklei=
det
iſt er mit einem blauen Cheviotanzug, grünlichen
Ulſter, blaugrauen, weichen Filzhut mit ſchwarzem
Band, grauem Normalhemd, mit weichem Stehumleg=
kragen
, dunkelrotem Schlips, ſchwarzen, noch ziemlich
neuen Schnürſchuhen, grauen Strümpfen und braunen
ſog. Krimmerhandſchuhen. Nachrichten über die Perſon
des Toten werden an die Polizei erbeten.

Weihnachten beim Roten Kreuz.

Würziger Tannenduft durchzieht die Räume des
Alten Palais am Luiſenplatz in Darmſtadt, die S. K.
Hoheit der Großherzog dem Roten Kreuz für ſeine Lie=
bestätigkeit
zur Verfügung geſtellt hat. Fleißige Hände
regen ſich, um den Verwundeten draußen in den Feld=
llazaretten
einen herzlichen Weihnachtsgruß zu
ſchicken. 12500 Tannenzweige werden hergerichtet, 12500
ſchwarz=weiß=rote Bändchen werden um ſie geſchlungen,
um in ebenſovielen Paketen den Duft des Heimatstannen=
waldes
an die Betten der todesmutigen deutſchen Krieger
zu tragen, die den Weihnachtsabend fern von der Heimat
verbringen müſſen. Jedes dieſer Pakete enthält als
Grundſtock eine ausgeſuchte gute Fiſch= oder Fleiſch=
ſpeiſe
und außerdem das draußen ſo viel begehrte Brief=
papier
mit Umſchlägen. Zur geiſtigen Erfriſchung iſt je=
dem
Päckchen eine kleine Schrift: Eine feſte Burg iſt
unſer Gott! mit vaterländiſchen und religiöſen Beiträ=
gen
beigegeben.
Im übrigen bringt der Inhalt der Paketchen ver=
ſchiedenerllei
Gaben, um den Neigungen der Emp=
fänger
Rechnung zu tragen. Den Raucher werden die
hübſchen Zigarrentaſchen mit Zigarren oder Zigaretten
oder eine Pfeife mit Tabak erfreuen. Praktiſchen Bedürf=
niſſen
dienen ſtarke Hoſenträger, mit deutſchen oder öſter=
reichiſchen
Farben berändert, kräftige Taſchenmeſſer oder
drei gute Taſchentücher. Wer auf ſeinen äußeren Men=
ſchen
Wert legt, wird eines derjenigen Pakete wählen,
die das geſchmackvolle Ledertäſchchen mit Kamm, Bürſte
und Spiegel oder die Reinigungsgarnitur (Kamm, Zahn=
bürſte
, Seife und Waſchlappen) enthalten. Der Muſik=
freund
nimmt das Paket mit der Mundharmonika, ein an=
derer
das mit Brieftaſche mit dem Merkbuch. Begehrt
wird auch dasjenige Paket ſein, dem um die Langweile
auf dem Krankenlager zu vertreiben in einem gediege=
nen
Beutel die Spiele: Dambrett, Mühle und Schach bei=
gegeben
ſind; die Zeichnungen des Dambretts ſind auf
einer Leinwand aufgetragen, ſodaß es ſich bequem ver=
ſchicken
und von jedem Soldaten leicht mittragen läßt.
Alle dieſe Gegenſtände ſind von dem Roten Kreuz in ein=
heimiſchen
Geſchäften gekauft, damit den De=
tailliſten
, deren Lage in der gegenwärtigen Zeit auch nicht
leicht iſt, der Verdienſt hieran nicht entzogen wird.
12 500 Pakete ſind auf dieſe Weiſe in den letzten
Wochen auf der Materialien=Abteilung des Roten Kreu=
zes
von freiwilligen Helfern und Helferinnen hergerichtet
worden. In den anderen deutſchen Bundesſtaaten ſind
die Vereine vom Roten Kreuz nach einem einheitlichen
Plan in gleicher Weiſe tätig. Von Sammelſtellen gehen
dieſe Weihnachtspakete nach den Feldlazaretten, und nach
der großzügigen einheitlichen Organiſation iſt zu erwar=
ten
, daß an keinem Bett in einem deutſchen
Feldlazarett am heiligen Abend der heimatliche
Weihnachtsgruß fehlen wird.
Aehnlich wie für unſere Verwundeten im Feld iſt
auch den geſunden Mannſchaften, die draußen
im Felde ſtehen, die Weihnachtsgabe gerüſtet.
Das Rote Kreuz im Großherzogtum Heſſen, in Frankfurt
a. M. und im Regierungsbezirk Wiesbaden hat ſich zu=
ſammengeſchloſſen
, um einheitlich für alle Truppen, die im
Friedensbereiche des 18. Armeekorps aufgeſtellt worden
ſind zu ſorgen. Für je 100 Mann ſind die Liebesgaben
in Einheitskiſten zuſammengeſtellt. Jede Einheitskiſte
enthält:
10 Hemden, 10 Unterhoſen, 10 Paar Handſchuhe, 10
Paar Socken, 24 Taſchentücher, 10 Paar Hoſenträger, 24
Paar Fußlappen, 3 Wämſer, 400 Zigarren, 500 Zigaret=
ten
, 20 Pakete Tabak, 6 Pfeifen, 6 Meſſer, 3 elektr. Lam=
pen
, 4 Pakete Kerzen, 300 Bogen Brieſpapier. 12 Tinte=
ſiifte
, 10 Doſen Konſerven, 30 Tafeln Schokolade, Kon
ſelt, 6 Mundharmonikas, 3 Spiele Karten, Seife.
Um auch den Offizieren eine Freude zu bereiten,
ſind Offizierskiſtchen mit Zigarren, Zigaretten, Hand=

ſchuhen, wollenen Weſten, Briefpapier uſw. zuſammen=
geſtellt
.
In ſechs Sendungen gehen die Liebesgaben für
Mannſchaften und Offiziere gemäß einem von der Heeres=
verwaltung
ausgearbeiteten Plan nach Oſt und Weſt in
alle Gegenden, in denen Truppenteile aus dem Bezirk des
18. Armeekorps ſich befinden, ſodaß wohl keiner un=
ſerer
Landsleute draußen in Feld und
Etappe überſehen wird und jeder rechtzeitig ſeine
Weihnachtsgabe erhält.
Für die deutſchen Kriegsgefangenen in
Rußland ſind ſchon im Oktober reiche Sendungen, na=
mentlich
mit warmen Kleidungsſtücken abgegangen. An
einer Liebesgabenſendung des Heſſiſchen Flottenvereins=
für
die Marine hat ſich das Rote Kreuz ebenfalls be=
teiligt
.
Daß auch allen Verwundeten und Kran=
ken
, die ſich in den heimiſchen Lazaretten be=
finden
, der Weihnachtstiſch gerüſtet wird, iſt ſelbſtverſtänd=
lich
; entſprechend der Teuerung der Lebensverhältniſſe
hat der Heſſiſche Landesverein vom Roten Kreuz den hier=
zu
geſtifteten Beitrag gegenüber dem Vorjahr weſentlich
erhöht.
So rühren ſich überall fleißige Hände, um den Män=
nern
, die in opferwilliger Begeiſterung und treuer Pflicht=
erfüllung
Leben und Geſundheit für das Vaterland in die
Schanze ſchlagen, eine Weihnachtsfreude zu bereiten.
Derſelbe Weihnachtsſtern iſt es, der in der heiligen=
Nacht den treuen Wächtern im Schützengraben, den ſtillen
Helden in den Betten der Lazarette und den Angehörigen
in der Heimat leuchten wird ſie alle wird er in einem
ſtarken Gefühle vereinigen: in treuer Zuſam=
mengehörigkeit
opferwilliger Liebe für
das Vaterland.

Darmſtädter Wochenmarktpreiſe
am 11. Dezember.

Kartoffeln u. Gemüſe:
Höchſtpreis. Speiſekartoffeln
100kg 8,00 M.
frei Keller.
Speiſekartoffeln,
bis 15 Pfund,
das Pfd. 4½ Pf
Blumenkohl, Stück 1060 Pf.
Römiſch=Kohl, Bündel
23 Pf.
Roſenkohl, Pfund 28-30 Pf.
Wirſing, Pfund . 45 Pf
Stück 518 Pf
Weißkraut, Pfund 56 Pf.
Stück 830 Pf
Rotkraut, Pfund 1012 Pf.
Stück 1060 Pf.
Kohlrabi, oberirdiſche,
Stück 35 Pf.
unterirdiſche,
Pfd. . 6 Pf.
Spinat, Pfund 1415 Pf.
Erbſen
Tomaten, Pfund . 20 P
Zwiebeln, Pfund 2324 Pf.
Gelberüben, Pfund 810 Pf.
Bündel . 6 Pf.
Roterüben, Pfund 810 Pf.
Weißerüben, Stück 25 Pf.

Schwarzwurzeln, Pfund
2030 Pf.
Kopfſalat, Stück 38 Pf.
Feldſalat, Körbchen 10 Pf.
Endivien, Stück 510 Pf.
Radieschen, Bündel 23 Pf.
Rettiche, Stück . 38 Pf.
Meerrettich, Stück 1535 Pf.
Sellerie, Stück . 310 Pf.
Grünkohl, Stück . 38 Pf.
Obſt:
Eßäpfel, Pfund 1018 Pf.
Kochäpfel, Pfund 810 Pf.
Eßbirnen, Pfund 1220 Pf.
Kochbirnen, Pfund 710 Pf.
Kaſtanien, Pfund 30-35 Pf.
Zitronen, Stück 812 Pf.
Nüſſe, 100 Stück . 60 Pf.
Sonſtige Waren:
Höchſtpreis. Auslandbutter,
Pfund 2,.55 M.
Molkereibutter,
Pfund 2,40 M.
Landbutter
Pfund 2,10 M.
Eier, Stück . . . 25 Pf.
Handkäſe, Stück 610 Pf.
Schmierkäſe, ½ Liter 25 Pf.

Städt. Marktverwaltung.

r. Auerbach, 10. Dez. (Billiges Fleich.) Ein
hieſiger Metzgermeiſter gibt bekannt, daß bei ihm Rind=
fleiſch
zum Kochen das Pfund zu 60 Pf. und zum
Braten zu 90 Pf. zu haben ſei.
* Mainz, 10. Dez. (Wohltätige Veranſtal=
tung
.) Auf Anregung und mit Unterſtützung des hie=
ſigen
Journaliſten= und Schriftſtellervereins veranſtaltete
heute die Stadt Mainz zum Beſten des bulgari=
ſchen
Roten Kreuzes und des türkiſchen Roten
Halbmonds im Stadttheater einen Orientaliſchen
Abend. Dreißig zurzeit in Wiesbaden im Deutſchen
Geneſungsheim befindliche öſterreichiſch=ungariſche und
türkiſche Offiziere, die zu der Veranſtaltung erſchienen
waren, wurden bei ihrer Ankunft im Namen der Stadt
vom Beigeordneten Kommerzienrat Mayer begrüßt. Für
die fremdländiſchen Offiziere dankte Hauptmann Möbius
vom 17. öſterreichiſchen Infanterie=Regiment. Vor aus=
verkauſtem
Hauſe wurde ſodann nach einem Vorſpruch
und einem dramatiſchen Bilde Beim Roten Halbmond
von Hofrat Prof. Börckel Verdis Oper Aida gegeben.
Mainz, 11. Dez. (Mainzer Opfertag.) Wenn
auch immer noch vereinzelt nachträgliche Spenden ein=
laufen
, ſo läßt ſich doch im weſentlichen jetzt das Geſamt=
ergebnis
des Mainzer Opfertages überblicken; es weiſt die
hocherfreuliche Summe von rund 68 100 Mk. auf. Die
Stadt Mainz allein, ohne die Vororte erbrachte 58640 Mk.,
und zwar im Wege der Liſtenſammlung 52100 Mk. und
als Inhalt der Sammelbüchſen 6540 Mk. Von den Vor=
ſtädten
und aus den Landgemeinden des Kreiſes Mainz
gingen als Ertrag des Opfertages insgeſamt
9457,43 Mk. ein.
Bad Nauheim, 11. Dez. (Vom Kurbetrieb.)
Bis zum 9. Dezember ſind 22912 Kurgäſte ange=
kommen
. Bäder wurden bis zum gleichen Tage 312891
abgegeben.

Reich und Ausland.

Aus der Reichshauptſtadt, 11. Dez. Aus dem Mili=
tärausrüſtungsgeſchäft
Mohr u. Speyer in der Jäger=
ſtraße
wurden in der vergangenen Nacht von bisher un=
ermittelten
Einbrechern 10000 Mark in barem
Gelde geraubt. In einem Gaſthaus in der Neu=
ſtädtiſchen
Kirchſtraße erſchoß ſich der Ritterguts=
beſitzer
v. C., dem Vernehmen nach aus Beſorgnis vor
geiſtiger Umnachtung.
Frankfurt a. M., 11. Dez. (Gemäldediebſtahl.)
Im hieſigen Städelſchen Kunſtinſtitut wurde das Spitz=
weg
=Gemälde Forellenbach aus dem Rahmen ge=
ſchnitten
und geſtohlen. Das Bild ſtellt einen Wild=
bach
in einer Talſchlucht mit einem fiſchenden Franzis=
kanerpater
dar, neben dem ein Knabe ſteht, und iſt links
unter gezeichnet.
Nürnberg, 11. Dez. (Gerechtes Urteil.) Die
hieſige Strafkammer verurteilte den Buchbinder Walther,
der am Hauptbahnhofe einem auf Krücken gehenden Ver=
wundeten
unter der Maske des Beiſtandes ein mit Lie=
besgaben
gefülltes Drahtnetz entwendete, zu 4 Jahren
Zuchthaus und 10 Jahren Ehrverluſt.
Stettin, 11. Dez. (W.T. B. Amtlich.) ( Zugzuſam=
menſtoß
.) Am 9. Dezember abends fuhr der 6,45 Uhr

[ ][  ][ ]

von Stettin kommende Perſonenzug 342 auf dem Bahn=
hof
Strasburg=Uckermark auf einen ſtehenden Güterzug,
wobei zwei Perſonen leicht verletzt wurden und mehrere
Güterwagen entgleiſten. Verhandlungen wegen der
Schuldfrage ſind eingeleitet.
Amſterdam, 11. Dez. (Brandunglück.) Einem
hieſigen Blatt zufolge meldet die Times aus Neu=York,
in Hopewell ſeien infolge eines Brandes 25000
Perſonen obdachlos. Der Schaden beträgt
über 2 Millionen Dollar. Zwei Räuber, die in einer
Bank einzubrechen verſuchtin, und ein Beamter, der
Dokumente in Sicherheit bringen wollte, wurden erſchoſſen.

Die Metallenteignung.

Die Friſt für die freiwillige Ablieferung der Haus=
haltsgegenſtande
aus Kupfer, Meſſing und Reinnickel iſt
Mitte November abgelaufen; es tritt nun die
durch die bekannten Verordnungen angekündigte Enteig=
nung
in Kraft. Amtlich wird darüber folgendes bekannt
gemacht:
Die in der Bekanntmachung, betreffend Beſtandsmel=
dung
und Bechlagnahme von fertigen, gebrauchten und
ungebrauchten Gegenſtänden aus Meſſing, Kupfer und
Reinnickel in Ausſicht geſtellte Enteignung der nicht
freiwillig abgelieferten Gegenſtände wird
nunmehr platzgreifen. Die Anordnungen hierfür
werden in einer neuen Verordnung Nr. M. 3231/10.
15. KRA. zur öffentlichen Kenntnis gebracht. Betroffen
werden die Perſonen, die für die Beſchlagnahme durch
Verordnung M. 325/7. 15. KRA. in Frage kamen. Von
der Enteignung erfaßte Geſchirre und Wirtſchaftsgeräte
werden in der neuen Verordnung zur Vermeidung von
Irrtümern in alphabetiſcher Reihenfolge aufgeführt.
Das Eigentum an den betreffenden Gegenſtänden wird
auf den Reichs=Militärfiskus übertragen werden. Die
Gewahrſamhalter ſind verflichtet, die enteigneten Gegen=
ſtände
, ſoweit ſie eingebaut ſind, auszubauen und nach
Weiſung der beauftragten Behörden innerhalb der von
dieſen zu beſtimmenden Friſten an die Sammelſtelle zur
Ablieferung zu bringen. Bis zur Ablieferung ſind die
enteigneten Gegenſtände zu verwahren und pfleglich zu
behandeln. Die Befugnis zum einſtweiligen ordnungs=
mäßigen
Weitergebrauch bleibt bis zur Ablieferung un=
berührt
Die Eigentumsübertragung wird durch eine
ſchriftliche Mitteilung der Behörde an den Beſitzer er=
folgen
.
Alle näheren Vorſchriften, auch hinſichtlich der Ueber=
nahmepreiſe
(die nur um ein geringes hinter den Preifen
für die freiwillig abgelieferten Gegenſtände zurückbleiben)
wolle man aus der Bekanntmachung ſelbſt erſehen.
Gegenſtände, die von der Enteignung nicht betroffen
werden, dürfen nach näherer Beſtimmung des § 10 der
Bekanntmachung auch weiterhin freiwillig ab=
geliefert
werden.
Von der Enteignung werden folgende Gegenſtände
aus Kupfer und Meſſing betroffen:
1. Geſchirre und Wirtſchftsgeräte jeder Art für Küchen
und Backſtuben, wie beipielsweiſe Koch= und Einlege=
keſſel
, Marmelade= und Speiſeeiskeſſel, Töpfe, Frucht=
kocher
, Pfannen, Backformen, Kaſſerollen, Kühler, Schüſ=
ſeln
, Mörſer uſw.; 2. Waſchkeſſel, Türen an Kachelöfen
und Kochmaſchinen bzw. Herden; 3. Badewannen
Warmwaſſerſchiffe, =behälter, =blaſen, =ſchlangen, Druck=
keſſel
, Warmwaſſerbereiter (Boiler), alles in Koch=
maſchinen
und Herden, ſoweit ſie nicht zum Betrieb von
Badeeinrichtungen oder Zentralheizungsanlagen die=
nen
; Waſſerkaſten, eingebaute Keſſel aller Art.
Ferner folgende Gegenſtände aus Reinnickel:
1. Geſchirre und Wirtſchaftsgeräte jeder Art für Küchen
und Backſtuben, wie beiſpielsweiſe Koch= und Eeinlege=
keſſel
, Marmeladen= und Speiſeeiskeſſel, Fruchtkocher, Ser=
vierplatten
, Pfannen, Backformen, Kaſſerollen, Kühler,
Schüſſeln uſw.; 2. Einſätze für Kocheinrichtungen, wie
Keſſel, Deckelſchalen, Innentöpfe nebſt Deckeln an Kipp=
töpfen
, Kartoffel=, Fiſch= und Fleicheinätze uſw., nebſt
Reinnickelarmaturen.
Da die beſchlagnahmten Gegenſtände ja durch
die bekannten Meldungen von jedem pflichtgemäß
angezeigt worden ſind, ſo iſt vorläufig weiter
nichts zu tun, als zu warten, bis die amtliche
Benachrichtigung zugeſtellt wird.

Stimmen aus dem Leſerkreiſe.

(Für die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaktion
keinerlei Verantwortung; für ſie bleibt auf Grund des § 21 Abſ. 2 des
Preſſegeſetzes in vollem Umfange der Einſender verantwortlich.)
Die fett= und fleiſchloſen Tage dürften
im allgemeinen von den Speiſewirtſchaften und Reſtau=
rationen
ſtreng eingehalten werden, nicht ſo aber vom
Publikum. Die Wirtſchaften ſind an fettloſen Tagen
ſchwach beſucht, denn Kochfleiſch iſt nicht beliebt und
an fleiſchloſen Tagen herrſcht gähnende Leere. So not=
wendig
und gut die behördlichen Maßnahmen auch ſind,
das Publikum kehrt ſich nicht daran, auch der vermehrte
Verkehr in den Metzgerläden an den vorhergehenden
Tagen beweiſt dies. Den Wirtſchaften, deren Beſtand

ohnehin durch den Krieg ſehr erſchwert iſt, wird der Kampf
dadurch immer ſchwerer gemacht. Es wäre wohl auch
beſſer geweſen, die Tage ſo zu wählen, daß zwiſchen den
zwei beſchränkten Tagen immer ein freier liegt, alſo fett=
und fleiſchloſe Tage ſich nicht direkt folgen. Namentlich
anfangs der Woche leiden die Wirte dadurch Schaden,
daß friſche Kotelett= oder Schnitzelſtücke, die am Sonn=
tag
nicht gebraucht wurden, bis zum Mittwoch liegen
bleiben müſſen und dann bei jetziger warmer Witterung
verderben. Ein anderer, das Gewerbe ſchädigender Um=
ſtand
ſind die Antipathien, die vielfach auch in maßgeben=
den
Kreiſen gegenüber dem Wirtsgewerbe beſtehen und
die zur Gründung von allerhand Kriegsküchen geführt
haben. Die Ernährung lediger Perſonen lag ſeither
hauptſächlich dem Wirtsgewerbe ob und die Meinung
mancher, daß es in der Förderung der Völlerei ſeine Auf=
gabe
erblicke, iſt eine völlig irrige. Man hätte vielleicht
beſſer getan, mit manchen Wirten Rückſprache zu nehmen,
ehe man zu Neugründungen ſchritt, ſie haben Raum,
Perſonal, Einrichtung und, was die Hauptſache iſt, Er=
fahrung
, und über die Preiſe hätte man ſich geeinigt.
Ueberhaupt muß anerkannt werden, daß man in Darm=
ſtadt
im allgemeinen von Kriegspreiſen in Reſtaurants
und Wirtſchaften nicht viel merkt.

In der Verfügung der Stadtverwaltung in bezug
auf die Höchſtpreiſe für Wild heißt es bei Haſen: das
Stück mit Fell 5 Mk., das Stück ohne Fell 4,50 Mk.,
dann weiter unten: für unaufgebrochene Haſen mit Fell
im Einzelverkauf 4,25 Mk. Demnach muß der Verkäufer
den Haſen vor dem Verkauf aufbrechen um dann
ſtatt 4,25 Mk. 5 Mk. zu erhalten. Dieſes Aufbrechen
wäre alſo recht rentabel. Offenbar ſteckt in der Preis=
beſtimmung
irgend ein Fehler, denn unter einem Haſen
mit Fell verſteht im allgemeinen kein Menſch etwas
anderes, als einen unaufgebrochenen Haſen, der alſo
oben 5 Mk. und unten 4,25 Mk. koſtet. Sollte vielleicht
bei den Haſen zu 4,25 Mk. der Ton auf dem Einzel=
verkauf
liegen? Dann wären alſo im Einzelverkauf
4,25 Mk. und im Verkauf mehrerer Stücke 5 Mk. zu
zahlen. Ein weiterer offenbarer Fehler ſteckt in den
Preisbeſtimmungen für Rücken und Keulen 3,80 Mk.,
dann für Rücken und Keule allein 2 M., dann weiter
für Keule allein 1,80 Mk. Wahrſcheiniich ſoll der
Preis von 2 Mk. ſich für Rücken allein verſtehen.
Eigentlich ſollten amtliche Verfügungen ſolche Unklar=
heiten
nicht enthalten.

Handel und Verkehr.

* Berlin, 8. Dez. Börſenſtimmungsbild.
Die Verhältniſſe an der Börſe haben keine Aenderung er=
fahren
. Bei nahezu vollkommener Geſchäftsſtille auf allen
Gebieten ſind auch die Kursſchwankungen ganz belanglos.

Neue Bücher.
Beſondere Beſprechung erfolgt nach unſerem Ermeſſen.

Kriegsbuch für die Jugend und das
Volk Bd. 4, enthaltend die Chronik des Weltkrieges
vom 26. Mai bis 31. Auguſt 1915, nebſt Erzählungen,
Schlachtenſchilderungen und Beſchreibungen der Kriegs=
mittel
, ſowie zahlreichen Tafeln, Abbildungen und Plä=
nen
. Preis kartoniert 1 Mk., gebunden 1,25 Mk. Stutt=
gart
, Franckhſche Verlagshandlung. Der Band umfaßt
die Zeit vom 26. Mai bis 31. Auguſt 1915. Die Bilder
und Karten des Buches ſind, wie bei ſeinen Vorgängern,
vorzüglich in künſtleriſcher und darſtellender Hinſicht.
Barbarentöchter‟. Eine Erzählung aus
dem gegenwärtigen Weltkriege für junge Mädchen von
Charlotte Nieſe. Mit Bildern von Emil Roſen=
ſtand
. Preis fein geb. 4 Mark. Verlag von Georg
Wigand, Leipzig. Ein anregenderes und verdienſtvolle=
res
Jungmädchenbuch als die Barbarentöchter der treff=
lichen
Charlotte Nieſe kann kaum gedacht werden. Es
dient nicht nur der Unterhaltung, ſondern dieſe Kriegs=
geſchichte
für die weibliche Jugend iſt zugleich ein wert=
volles
Weck= und Mahnbuch. Es eröffnet weite Ausblicke,
und die Verfaſſerin zeigt, welche große Aufgaben auch vor
unſeren Töchtern liegen, wenn ſie ſich beſinnen wollen,
daß es mehr und Höheres gibt, als das Leben nur zu
vertändeln. Die echt deutſche Tendenz hebt dieſes Buch
aus der großen Maſſe anderer weſentlich hervor.
Dujunge Wacht am Rhein! Ein Kriegsbuch
für die Jugend von Thea von Harbou. Reich illu=
ſtriert
. Stuttgart. Verlag von Levy u. Müller. Eleg.
geb. 3 Mk. Der ungewöhnliche Erfolg der Novellen=
ſammlung
Der Krieg und die Frauen von Thea von
Harbou veranlaßte die Verfaſſerin, als Gegenſtück ein Kin=
derbuch
zu ſchreiben, das Knaben und Mädchen nicht nur
über die Bedeutung des Krieges für die Gegenwart und
Zukunft, ſondern auch über die Pflichten aufklären ſoll,
die ſie dem Vaterlande gegenüber zu erfüllen haben.
Die kleinen Helden dieſer prächtigen Kabinettſtücke, in
denen es durcheinander lacht und weint, jubelt und klagt,
in denen die zarteſten Stimmungen mit den drolligſten
Derbheiten harmoniſch zuſammenklingen, werden ſich die
Herzen der Leſer im Sturm erobern und dem Buche einen
glänzenden Erfolg ſichern.

Der Krieg.
Der öſterreichiſch=ungariſche
Tagesbericht.

* Wien, 11. Dez. Amtlich wird verkantbart:
11. Dezember.

Ruſſiſcher Kriegsſchauplatz.

Bei Czartorysk haben wir ruſſiſche Aufklärungs.
abteilungen vertrieben. Sonſt Ruhe an der ganzen
Front.

Italieniſcher Kriegsſchauplatz.

Die Geſchützkämpfe in Judicarien dehnen ſich nun
auch auf den Raum weſtlich des Chieſe=Tales aus.
Im Abſchnitt zwiſchen dieſem und dem Concei=Tale
wurden unſere vorgeſchobenen Poſten auf dem Monte
Vies vor überlegenen feindlichen Kräften zurückge=
nommen
. Schwache Angriffe der Italiener in den
Dolomiten gegen den Sief=Sattel, im Görziſchen, gegen
den Nordhang des Monte Sau Michele wurden abge=
wieſen
.

Südöſtlicher Kriegsſchauplatz.

In den Nachhutkämpfen auf montenegriniſchem Ge=
biet
wurden neuerlich über 400 Gefangene einge=
bracht
.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes;
v. Höfer, Feldmarſchalleutnant.

Ereigniſſe zur See.

Am 10. nachmittags hat ein Geſchwader un=
ſerer
Seeflugzenge in Ancona Bahnhof,
Elektrizitätswerk, Gaſometer und mili=
täriſche
Objekte ſehr erfolgreich mit Bom=
ben
belegt. Trotz des Schrapnellfeuers aus mehre=
ren
Geſchützen und der ſehr ungünſtigen Witterung ſind
alle Flugzeuge unverſehrt eingerückt.
Flottenkommando.

Der Seekrieg.

* London, 11. Dez. Lloyds Agenkur berichtet: Der
Dampfer Mink iſt nicht geſunken, ſondern inſolge einer
Exploſion an der Küſte von Lincolnſhire auf Strand
geſetzt worden. Der Dampfer Dante Ali=
ghieri
(178 Bruttotonnen) wurde verſenkt. Der
iederländiſche Schoner Marchiena mit Holz von
Sundwall nach Groningen unterwegs, iſt bei Harboere
geſtrandet. Die Beſatzung iſt gerettet. Die Aus=
ſichten
, das Schiff zu bergen, ſind günſtig.
* Berlin, 11. Dez. Der Dampfer Bergens=
fjord
der norwegiſchen Amerikalinie iſt am Freitag
morgen in Bergen angekommen, nachdem er in Kirkwall
eingebracht und ein deutſcher Arzt an Land be=
halten
worden war, obgleich er einen Paß vom ameri=
kaniſchen
Roten Kreuz hatte. Die Engländer werden,
Bergens Aftenblad zufolge, hiernach keinen deutſchen
Arzt mit einem Paß vom amerikaniſchen Roten Kreuz
durchlaſſen, da häufig Fälſchungen feſtgeſtellt worden
ſeien.
* Athen, 11. Dez. Die britiſche Geſandt=
ſchaft
veröffentlicht eine Liſte von Artikeln, die auf
See beſchlagnahmt werden können und über
welche ein Priſengericht entſcheiden ſoll wenn nicht Kon=
ſulatsbeſcheinigungen
nachweiſen, daß ſie nicht feindlicher
Herkunft ſind.

Der Fall Baralong‟

* London 11. Dez. Das Preſſebureau teilt mit,
daß die Umſtände, unter denen die Zerſtörung des
deutſchen U=Bootes und die Tötung der Be=
ſatzung
durch den Dampfer Baralong im
Auguſt 1915 vor ſich gingen, den Gegenſtand einer Kor=
reſpondenz
zwiſchen England und den
Vereinigten Staaten bilden. Die britiſche
Regierung werde deshalb gegenwärtig nichts veröffent=
lichen
, außer daß es eine unbewieſene Beſchuldiaung (!)
des Reichskanzlers zurüekweiſe.

Die Vereinigten Staaten und die
Mittelmächte.

* Waſhington, 11. Dez. (Reuter.) Der deutſche
Botſchafter Graf Bernſtorff hat dem Staatsſekretär
Lanſing mitgeteilt, daß der Marineattaché Boy=
Ed und der Militärattaché von Papen abbe=
rufen
würden. Gleichzeitig hat der Botſchafter um
freies Geleit für beide erſucht.
Man kann dieſem Entſchluß der Deutſchen Regierngg
der ſicher nur von kluger Ueberlegung diktiert iſt, unbe=
dingt
beipflichten. Das Bewußtſein unſeres guten Rech=
tes
ermöglicht uns, auch der zunehmenden Nervoſitit der
Regierung des Herrn Wilſon, um nicht einen ſchärferen
aber zutreffenden Ausdruck zu gebrauchen, Rechnung zu
tragen. Ein Bruch mit Amerika läge nur im Intereſſe
Englands und darum iſt es zu begrüßen, wenn dieſer
Bruch nach Möglichkeit vermieden wird. D. Red.
* Waſhington, 11. Dez. Das Reuterſche
Bureau erfährt, daß die an Oeſterreich=Ungarn
gerichtete amerikaniſche Note wegen der Verſen=
kung
der Ancona davon ausgehe, daß von öſterrei=
chiſcher
Seite zugegeben worden ſei, daß die Ancona
torpediert worden ſei, ehe alle Paſſagiere in Sicher=
heit
gebracht waren. Die amerikaniſche Regierung ſtehe
auf dem Standpunkt, daß, gleichgültig, ob ein Schiff auf
Befehl hält, oder verfolgt wird, alle Paſſagiere
ausgeſchifft werden müſſen, ehe es in den
Grund gebohrt wird. Die Note wurde noch nicht
veröffentlicht.
Aber das iſt ja Blödſinn! Wenn ein Schiff auf An=
ruf
nicht hält, kann es in den Grund gebohrt werden.
Wie dabei die in der Reutermeldung angegebene For=
derung
geſtellt werden kann, iſt unverſtändlich. Es iſt
nicht anzunehmen, daß die amerikaniſche Note wirklich
dieſen Inhalt hat, wie ſie Reuter uns mitteilt. D. Reg.

Konzerte.

W. Die Prof. Ph. Schmittſche Akademie
für Tonkunſt veranſtaltete geſtern unter Leitung des
Direktors Wilhelm Schmitt und unter Mitwirkung
des Inſtrumentalvereins und einiger Herren der
Großh. Hofmuſik ein Konzert im Saale der Turnge=
meinde
zum beſten der Kriegsfürſorge der Stadt Darm=
ſtadt
, das wie alle Veranſtaltungen der Akademie leb=
hafteſte
Anteilnahme des Publikums und reiche Aner=
kennung
fand. Saal und Galerien waren vollbeſetzt.
Der Großherzog und die Großherzogin und die
Fürſtin zu Erbach=Schönberg, die Protektorin der Aka=
demie
, wohnten dem Konzert bei.
Das Orcheſter ſpielte zwei hier noch unbekannte
Werke Mozarts, Serenade Nr. 2 in F=Dur und ſechs
ländleriſche Tänze, zwei in echt Mozartſchem Stile ge=
haltene
Kompoſitionen, die durch ihre friſche Naivetät
und heitere Anmut ſehr anſprachen und ſich dem Rah=
men
des vorwiegend leichte Muſik enthaltenden Pro=
gramms
das ſehr geſchickt zuſammengeſtellt war und die
Zuhörerſchaft in friſcher Stimmung erhielt und nicht er=
müdete
, ſehr gut anpaßten. Die Damen Ilſe Hoff=
mann
, Ilſe Hallwachs und Emma Schmidt
ſpielten mit fertiger Kunſt und gereiftem muſikaliſchen
Verſtändnis Sonate in G=Dur für zwei Violinen und
Klavier von Bach; ein junger ſechzehnjähriger Künſtler,
der als Schüler des Herrn Kammermuſikers Kreß an
der Akademie ausgebildet wird, und zum erſten Male
öffentlich anftrat, Herr Friedrich Hoß, gab in dem Kon=
zertſtück
für Oboe mit Klavierbegleitung von Klughardt
einen Beweis ungewöhnlicher muſikaliſcher Befäbigung

und für ſein Alter bemerkenswerten Könnens, die zu
den beſten Hoffnungen berechtigen. Frl. Mathilde
Storck ſang vier Lieder von Schumann, Reinecke und
Brahms mit klarer, wegen Befangenheit allerdings noch
nicht zu voller Geltung gelangender Stimme, ſauberer
Intonation und muſikaliſcher Exaktheit, Frl. Luiſe
Mock, die ſich mit den gewählten Stücken, Konzert=
Etude in Des=Dur von Liſzt. Intermezzo in E=Dur und
Rhapſodie in Es=Dur von Brahms ihre Aufgabe nicht
leicht gemacht hatte, bewährte ſich als eine in ihrer Kunſt
ſchon weit vorgeſchrittene Pianiſtin mit ſicherer Technik
und tiefer muſikaliſcher Bildung.
Den Beſchluß des anregenden Konzerts bildete ein
intereſſantes, aus acht einzelnen Nummern beſtehendes,
im Jahre 1911 durch das Schmittſche Schülerorcheſter
hier zum erſten Male aufgeführtes, prächtiges Jugend=
werk
Beethovens Muſik zu einem Ritterballett für
Orcheſter, das, offenbar eine Gelegenheitskompoſition,
trotz der Anlehnung an traditionelle Formen den Stil
des ſpäteren Meiſters ſchon in ſeinen Anfängen erkennen
läßt. Das Orchſter, unter Leitung des Herrn Direktors
Schmitt, legte mit ſeinen tadelloſen Leiſtungen viel Ehre
ein.
Die Klavierbegleitung zu der dritten und fünften
Nummer hatten Frl. Marie Schwan und Herr Muſik=
direktor
Klaſſert übernommen.
Das Publikum ſpendete nach jeder Nummer reichen
und wiederholten Beifall und rief Herrn Direktor
Schmitt zum Schluſſe mehrere Male hervor. Das
Bewußtſein aber, dem edlen vaterländiſchen Zweck mit
ihrer Kunſt gedient zu haben, wird für die Leitung der
Akademie und alle Mitwirkenden der ſchhnſte Lohn ſein.

[ ][  ][ ]

* London, 11. Dez. (Reuter.) Nach einem Be=
richt
der Aſſociated Preß aus Waſhington beſtehe die Ge=
fahr
, daß die Vereinigten Staaten die diplomati=
ſchen
Beziehungen zu Oeſterreich=Ungarn
abbrechen außer wenn ihrem Erſuchen um die Des=
avouierung
der Verſenkung der Ancona und eine
Schadenvergütung nachgekommen wird.

Die feindliche und neutrale Preſſe
zur Reichskanzlerrede.

* London, 11. Dez. Daily News ſagt in einem
Leitartikel: Es iſt Unſinn, England als den unbe=
dingten
Gegner des Friedens hinzuſtellen.
Niemand weiß das beſſer, als der Reichskanzler.
Die Alliierten verlangen nur Gerechtigkeit für Belgien,
Serbien, Frankreich, ſowie für Europa und für die Huma=
nität
, die durch das Verbrechen des deutſchen Militaris=
mus
geſchändet worden iſt. Ein wirkliches Geheimnis
und ein wirkliches Hindernis für den Frieden liegt nicht
in den Zielen Englands, ſondern Deutſchlands. Was
ſind die Ziele und Abſichten dieſer weitreichenden
Angriffsbewegungen Deutſchlands? Es
iſt unmöglich, es zu ſagen, außer daß der Beweggrund
durchweg in einer Vergrößerung Deutſchlands auf Koſten
ſeiner Nachbarn liegt. Kein Prahlen mnit den Waffen=
erfolgen
und mit dem Friedenswerk, das Deutſchland in
den eroberten Gebieten aufführt, kann dieſes weſentliche
Ziel verbergen und rechtfertigen. Bis Deutſchland von
dieſem wüſten Ehrgeiz gereinigt iſt, kann keine wirkliche
Hoffnung auf Frieden beſtehen. (Es iſt immer noch die
alte Großmäuligkeit. D. Red.)
* London, 11. Dez. Wie das Reuterſche Bureau
meldet, weiſen die Blätter einſtimmig die Andeutungen
Bethmann Hollwegs zurück, daß die Alliierten mit
Friedensvorſchlägen kommen müßten.
Weſtminſter Gazette ſchreibt: Wenn Bethmann
Hollweg glaubt, daß der Krieg längſt unter den deutſchen
Bedingungen und unter dem deutſchen Schrecken been=
det
ſein würde, wenn England nicht wäre, ſo ſind wir
ſtolz auf das Kompliment. Das verſprechen wir dem
Reichskanzler, daß der Krieg nicht beendet wird, bis wir
weitgehende Garantien dafür haben, daß Deutſchland
uns nicht wieder mit Krieg überzieht und nicht Nach=
barn
durch Methoden, wie ſie in dieſem Kriege zutage
traten, zu beherrſchen verſucht. Unſere jungen Leute
nehmen wacker Dienſt. Unſere beſte Antwort iſt augen=
blicklich
, auf die Rekrutierungsbureaus hinzuweiſen.
Star ſchreibt: Wir nehmen mit Stolz den erſten Platz
ein, den uns Bethmann Hollweg in dieſem Befreiungs=
krieg
einräumt. Wir haben viel getragen, aber wir ſind
bereit, bis zum Ende auszuhalten. Je größer die
Schwierigkeiten ſind deſto größer und ſtärker iſt unſer
Wille, ſie zu überwinden. Globe ſchreibt: Deutſchland
will, wie Bethmann Hollweg erklärte, keinen Frieden
ſchließen, bis die Alliierten demütig darum bitten. Das
iſt eine gute Nachricht, denn ſie ſchützt vor der Gefahr
eines vorzeitig zuſammengeſtoppelten Friedens.
Daily Chroniele ſchreibt über die Rede des
Reichskanzlers: Die Alliierten betrachten Deutſchland
nicht für unbeſiegbar und werden es auch nicht tun, nach=
dem
Bethmann Hollweg es verſichert hat. Wir wiſſen
auch, wo das Gerede über den Frieden ſeinen Urſprung
hat und warum wir der Frage, wie Deutſchland mit
Lebensmitteln, Oel, Gummi und Baumwolle verſorgt
wird, eine ſehr große Bedeutung beimeſſen. Wir wer=
den
uns darüber nicht an den Reichskanzler um Auf=
ſchluß
wenden. Ueber den ſogenannten Ueberfluß an
Baumwolle, die die Donau heraufkommt, und aus dem
kleinſten Baumwollgebiet ſtammt, können wir getroſt
lächeln. Ebenſowenig werden die Alliierten oder unſere
Freunde in den neutralen Ländern durch den billigen
Unſinn, wie die Parallele zwiſchen Belgien
und Griechenland, ſich beeinfluſſen laſſen. Was
die Verſuche des Reichskanzlers betrifft, unſere Alli=
jerten
gegen uns aufzuhetzen, ſind es nicht die erſten die=
ſer
Art Wir wiſſen, wie unſere Bundesgenoſſen bisher
darüber gedacht haben. Daily Telegraph
ſchreibt: Die Diagnoſe, welche Bethmann Hollweg von
der Stimmung der Alliierten gegeben hat, war
ganz korrekt. Es exiſtiert keine Partei in irgend=
einem
Lande der Entente, die nicht jeden Friedensvor=
ſchlag
, der ſich auf den Glauben ſtützen ſoll, daß der preu=
ßiſche
Militarismus unbeſiegbar ſei, den Deutſchen ins
Geſicht ſchleudern wird. Morning Poſt ſchreibt:
Wir können den Kampf fortſetzen, bis wir den einge=
drungenen
Feind nicht nur zurückgetrieben, ſondern auch
vernichtet haben. Unſer Land iſt ebenſo wie Frank=
reich
, Rußland und Italien jetzt feſter entſchloſſen, den
Streit bis zu einem befriedigenden Ende fortzuſetzen,
als im Anfang. Standard ſchreibt: Die Drohun=
gen
Bethmann Hollwegs laſſen alle Mitglieder der
Entente vollkommen kalt. Sie glauben, daß der Sieg,
den Deutſchland für ſich in Anſpruch nimmt, nichts wei=
ter
iſt, als deutſche Phantaſie. Bethmanns Rede, aus
der hervorgeht, daß Deutſchland nicht bereit iſt, für den
angerichteten Schaden eine Vergütung zu geben, hat nur
unſeren Beſchluß verſtärkt, bis zum vollſtändigen Siege
durchzuhalten. Times ſchreibt: Wir ſehen in Beth=
manns
gegen uns erhobenen Klagen nur einen deutlichen
Beweis der Unruhe. Es wäre ſicher töricht, Deutſchland
den Frieden anzubieten, und es würde töricht bleiben,
bis Deutſchland bereit iſt, die Bedingungen der Alli=
ierten
anzunehmen.
TU. Amſterdam, 11. Dez. Der Pariſer Korre=
ſpondent
der Tyd erklärt, in politiſchen neutralen Kreiſen
hält man es nicht für ausgeſchloſſen, daß im
Anſchluß an die Rede des Reichskanzlers Verhand=
lungen
geführt werden könnten, beginnend
mit einer Anfrage nach unverbindlichen Auskünften.
* Mailand, 11. Dez. (Ueber Bern.) Zur Rede
des Reichskanzlers ſchreibt der Corriere della
Sera, er ſei geneigt, zu glauben, daß das deutſche
Volk nicht mutlos ſei, ſchon deswegen, weil man
die moraliſchen Energien beim Gegner nie unterſchätzen
dürfe. Betreffs der Antwort des Reichskanzlers auf die
Anfrage Scheidemanns, meint der Corriere della Sera,
die ganze Friedensrede laſſe erkennen, daß der Krieg
noch weiter dauern müſſe und weiter dau=
ern
werde.
* New=York 11. Dez. Das Reuterſche Bureau
meldet eine Auswahl von amerikaniſchen Blät=
terſtimmen
über die Reichs kanzlerrede aus
den bekannten anglophilen New=Yorker Blättern. Herald
ſchreibt: Deutſchland verlangt den Frieden, den es als
Sieger abſchließen will, mit einem Feinde der ſo ge=
ſchwächt
ſein ſoll, daß er nie mehr kämpfen kann. Deutſch=
land
kann aber niemand finden, mit dem es über den Frie=
den
verhandeln könnte. In den Ländern der Alli=
ierten
denkt man nicht an einen Friedens=
ſchluß
. Tribune erklärt, die Alliierten ſeien davon über=
zeugt
, daß ſie ſiegen würden. World nennt Deutſchland
eine belagerte Feſtung. New=York Times ſchreibt: Die

Alliierten werden die Verantwortung für
die Fortſetzung des Krieges gern auf ſich
nehmen.

Die nächſte Reichstagsſitzung.

TU. Berlin, 11. Dez. Die nächſte Reichstags=
ſitzung
findet am nächſten Dienstag, 2 Uhr nachmittags,
ſtatt. Auf der Tagesordnung ſtehen neben den bekannten
Borlagen auch die kleinen Anfragen Liebknechts.

Dernburg in Wien.

* Wien, 11. Dez. In dem großen Muſikvereinsſagl,
der bis auf das letzte Plätzchen von einem vornehmen
Publikum dicht gefüllt war, hielt abends Staatsſekretär
a. D. Dernburg einen Vortrag unter dem Titel:
Von meinen wirtſchaftspolitiſchen Er=
fahrungen

An die Spitze ſeiner Ausführungen ſtellte der Vor=
tragende
das Axiom, das ſich auch wieder in dieſem
Kriege bereits bewahrheitet habe und in der Folge noch
mehr bewahrheiten werde, von der immanenten Gerech=
tigkeit
aller Geſchehniſſe und der unerbittlichen Folgerich=
tigkeit
aller Geſchehniſſe und des Ganges der Geſchichte.
Nachdem er kurz dieſen Satz auf die gegenwärtigen Vor=
gänge
in Serbien anwandte, ging er zum eigent=
lichen
Thema über, das ſeinen kolonialen Er=
fahrungen
entnommen war. Eine erfolgreiche Kolo=
niſation
beruhe auf dem ethiſchen Verhältnis, welches
allein die Anwendung von Macht gegenüber unker=
geordneten
Raſſen rechtfertigt. Im Intereſſe ſeiner =
tigkeit
müſſe der Weiße unerbittlich auf ſein Anſehen
gegenüber der ſchwarzen Raſſe halten, ſoweit er auch
ſonſt die freie Entwicklung zu geſtatten habe. Dieſes
Preſtige der weißen Raſſe aufrecht zu erhalten,
ſeien alle koloniſierenden Völker in gleicher Weiſe einan=
der
verbunden und intereſſiert. England und mit ih.n
Fran kreich haben dieſen Grundſatz im
Kriege auf das Gröblichſte verletzt
und erſchüttern dadurch die Pfeiler, auf denen
nicht nur ihre eigene, ſondern auch die koloniale
Macht aller Nationen beruhe. Das werde zu un=
erhörten
Forderungen, großen Unruhen und zu einer noch
koſtſpieligeren Machtentfaltung nach dem Kriege führen,
und der Bruch mit der guten Tradition der Engländer
wird vermutlich ihr Kolonialreich in der
gegenwärtigen Form vernichten. Dieſer
Verrat an der Tradition der weißen Raſſe
werde auch von einem ſehr ſchwerwiegenden Einfluß auf
die engliſche Seeherrſchaft ſein, und da dieſe außerdem
jetzt nicht nur von den Mittelmächten, ſondern auch von
allen Neutralen bekämpft werde, ja ſelbſt bei den Ver=
bündeten
Englands Gegner findet, ſo ſei es wahrſchein=
lich
, daß mit dem engliſchen Kolonialreich
auch die engliſche Seeherrſchaft zu Bruche
gehen werde. Sodann zog der Vortragende einen
Vergleich zwiſchen der überſeeiſchen Entwickelung Deutſch=
lands
und der kolonieloſen Entwickelung Oeſterreichs,
wobei er eine Entwickelung der öſterreichiſch=
ungariſchen
Landwirtſchaft und Induſtrie in
der Richtung der in Deutſchland beſtehenden intenſiven
Arbeitsleiſtung vorausſieht und als den wichtigſten Be=
helf
die Entwickelung des Verkehrsweſens, insbeſondere
des mitteleuropäiſchen Kanalſyſtems, anregt. Der Vor=
tragende
kam hierauf auf ſeine Tätigkeit in Ame:
rika zu ſprechen und ſprach in Anerkennung der ſchwie=
rigen
Lage, in der die Amerikaner teutoniſcher und öſter=
reichiſch
=ungariſcher Abſtammung ſich befinden, ihnen
ſeinen Dank für ihren Opfermut aus. Dernburg wies
auf das ſchöne Reſultat der Sammlungstätigkeit hin, an
der er zuſammen mit Dr. Dumba beteiligt war, und
die bisher über 12 Millionen Kronen erbrachte. Er ſchloß
mit der Ueberzeugung, die Kulturgemeinſchaft der Völ=
ker
deutſcher Zunge und ihre Ideale verdienen, daß ſich
andere Völker an ſie anſchließen. Man dürfe nach gött=
lichem
und menſchlichem Recht erwarten, edaß der un=
beugſame
Entſchluß, im gegenwärtigen Kriege zu ſiegen,
von einem vollen Erfolge gekrönt ſein werde.
Der Vortrag wurde mit überaus großem Beifall auf=
genommen
. Er fand zugunſten des Kriegshilfskomitees
das ſeit Kriegsbeginn in umfaſſender Weiſe ſich der Fa=
milien
der aus Oeſterreich in das deutſche Heer eingerück=
ten
und deutſchen verwundeten Soldaten, die in öſterrei=
chiſchen
Spitälern untergebracht ſind, annahm, ſtatt.

Italieniſche Kammer.

* Bern, 11. Dez. Italieniſche Blätter berichten,
daß die geſtrige Kammerrede von Enrico Ferri fort=
während
durch lebhafte Zwiſchenfälle mit na=
tionaliſtiſchen
Abgeordneten unterbrochen worden ſei.
Ferri hatte auch einen Wortwechſel mit Barzi=
lai
und ein Schimpfduell mit Federzoni. Der
Corriere della Sera meint, die Tagesordnung Ferris
verdiente eine ſachliche Prüfung. Ferri ſei aber zu per=
ſönlichen
Angriffen auf Barzilai und Salandra über=
gegangen
. Einige Abgeordnete bedauerten die unwür=
digen
Vorfälle. Salandra antwortete, in allen
Parlamenten riefen perſönliche Zwiſtigkeiten ſolche Zwi=
ſchenfälle
hervor, die die Ehre und Würde des Parla=
ments
nicht berühren würden.
* Mailand, 11. Dez. Zu den Kammerver=
handlungen
ſchreibt der Corriere della Sera aus
Rom: Sofort nach der Erledigung der Anfragen werde
der Schatzminiſter Carcano in der Kammer antworten,
worauf der Schluß der allgemeinen Debatte über das
proviſoriſche Budget verlangt werde. Es ſeien weitere
14 Tagesordnungen eingebracht, darunter von Giacomi
Ferri, der Höchſtpreiſe für die nötigſten Le=
bensmittel
und die Uebernahme der Kriegslaſten
von ſeiten der beſitzenden Klaſſe im Verhältnis zum
Vermögen verlange. Wahrſcheinlich iſt die Debatte am
Sonntag abend beendet und die Abſtimmung erfolgt. Zu=
vor
müſſe jedoch Salandra noch ſprechen. Für den 20.
Dezember iſt der Senat zur Beſprechung der Regierungs=
erklärungen
einberufen.

Aus dem rumäniſchen Parlament.

* Bukareſt, 11. Dez. Nach einer einwöchigen
Pauſe nahmen die Kammer und der Senat die Be=
ratungen
wieder auf. In der Kammer richtete Take
Joneseu eine Interpellation an den Mini=
ſterpräſidenten
über die auswärtige politiſche
Lage Rumäniens. Er wünſchte zu wiſſen, warum Ru=
mänien
nicht eingeſchritten ſei, als Bulgarien an Ser
ben den Krieg erklärte. Miniſterpräſident Bratianu
ntwortete, Take Jonesen wolle mit der Interpellation
vor allem eine politiſche Kundgebung veran=
talten
. Es ſei ſein Recht, zu fragen, es gebe aber Fra=
gen
, auf die zu antworten er den Miniſterpräſidenten
nicht veranlaſſen könne. (Anhaltender Beifall.) Jo=

neseu erwiderte, der Miniſterpräſident hätte wenig=
ſtens
die Begründung der Interpellation abwarten
müſſen, bevor er die Antwort verweigerte. Der
Miniſterpräſident erwiderte, die Form werde zur
Nebenſache, wenn es ſich um ſolche Fragen handle. Er
glaube, daß er dem Parlamente und dem Interpellan=
ten
achtungsvoll begegnet ſei, indem er ſofort ſagte, daß
es ihm unmöglich ſei, zu antworten. Der Miniſterprä=
ſident
ſagte weiter: Ihre Anfrage wurde durchſichtig ge=
nug
geſtellt, daß das Land und das Parlament verſte=
hen
, warum ich nicht antworte. Ich kann ruhig ſagen.
daß in der abgelaufenen Tagung niemand ähnliche Fra=
gen
geſtellt hat. Aber dies hängt nicht von mir ab.
Wenn ich auch die Verpflichtung der Regierung gegen=
über
übernehmen kann, ſo kann ich es doch nicht Ihnen
gegenüber tun. Deshalb erkläre ich mit Bedauern, daß
ich die Anfrage nicht beantworten kann. Die Rede des
Miniſterpräſidenten wurde wiederholt von dem Bei=
fall
des Hauſes unterbrochen. Nach Erledigung
einiger Formalitäten wurde die Sitzung geſchloſſen.
Im Senat kündigte Grediſchteann eine An=
frage
an den Kriegsminiſter, betreffend die Spionen=
neſter
in Rumänien an. Toma Jonese u
ſtellt eine Anfrage über ausländiſche Beſtechungsverſuche
in der Armee. Dobreseu verlangt Angaben über
die Käufe von Medikamenten. Doktor Sions, frühe=
rer
Generaldirektor des Sanitätsweſens, wiederholt ſein
Verlangen nach Angaben über Käufe durch das Kriegs=
miniſterium
. Der Präſident Miſſir und der Acker=
bauminiſter
Coſtinesen erwiderten, daß die ſtaat=
lichen
Intereſſen die Freigabe aller auf die Landesver=
teidigung
bezüglichen Unterlagen verbieten. Die
Sitzung wurde dann geſchloſſen.
* Bukareſt, 11. Dez. Die Antwort des Se=
nats
auf die Thronrede, die am nächſten Don=
nerstag
zur Beratung gelangen wird, hat folgenden
Inhalt: Die Worte der Thronrede, daß alle Herzen und
Gedanken ſich in Einigkeit zur Verteidigung der Lebens=
intereſſen
Rumäniens erheben wollen, hat bei allen tie=
fen
Widerhall gefunden. Wir geben uns Rechenſchaft
darüber, daß wir bei der Sorge angeſichts der Ausdeh=
nung
des Weltkrieges nur durch Zuſammenfaſſung aller
Anſtrengungen, um den Thron vereinigt, durch ein ge=
meinſames
Ideal den Beſtand und die Zukunft des Va=
terlandes
in dieſen ſchweren Zeiten ſchützen können. Die
vorausſehende weiſe Politik der Regierung rechtfer=
tigt
das Vertrauen und die Unterſtützung,
welche der Senat ihr auch weiter zu leihen entſchloſſen
iſt. Wir ſind überzeugt, daß die Armee eine ſichere,
dauerhafte Grundlage für die Entwicklung der Lage ſein
wird, die anzuſtreben Rumänien das Recht hat.

Der Balkankrieg.
Der bulgariſche Bericht.

* Sofia, 11. Dez. Amtlicher Generalſtabsbericht
vom 9. Dezember:
Unſere Verfolgung zu beiden Seiten des Vardar
und ſüdlich Koſturino dauert fort. Die Englän=
der
und Franzoſen leiſten mit ſtarker Artillerie und
zahlreichen Maſchinengewehren in jeder Stellung ver=
zweifelten
Widerſtand. Da ſie jedoch den ſtarken Druck
unſerer Truppen nicht aushalten können, verlaſſen ſie
raſch ihre Stellungen und gehen zurück. Unſere an den
beiden Uſern des Vardar verfolgenden Kolonnen haben
bereits den Südausgang des Engpaſſes von Demir=
kapu
verlaſſen und ſind ſüdlich der Bahnſtation Mri=
ovce
angelangt. Am rechten Vardar=Ufer machten wir
Gefangene von den franzöſiſchen Regimentern Nr. 421,
148, 48 und 84. Unſere ſüdlich Koſturino vorrücken=
den
Truppen erreichten den Kozludersfluß und
beſetzten die Dörfer Calkali, Tatarei, Rabrovo,
Valandovo und Hudovo, woſelbſt der Standort
des Hauptquartiers des Generals Sarrail war. Die
Franzoſen ſteckten die Bahnhöfe Hudovo und Mri=
ovce
in Brand. Wir erbeuteten von den Franzoſen auf
dem Bahnhof Hudovo 500 Kiſten Patronen, viel Pro=
viant
und ſonſtiges Material, ſowie viel Sanitäts=
material
, im Bahnhof Mriovce 30000 Kilogramm
Weizen, Fäſſer mit Kokosbutter, Wein und vieles an=
dere
. Von den Engländern erbeuteten wir fünf Ma=
ſchinengewehre
und viel Gewehre. In den feindlichen
Stellungen blieben zahlreiche Gefangene, Telegraphen=
material
und Kriegsmaterial, in den engliſchen Stel=
lungen
eine Menge Bettdecken. Unſere Verluſte ſind
unbedeutend, die des Gegners ungeheuer. Das
Kampffeld iſt bedeckt von engliſchen und franzöſiſchen
Leichen und zurückgelaſſenen Verwundeten, von denen
viele ſeit drei bis vier Tagen noch nicht verbunden ſind.
Sie erzählen, daß ihre Aerzte ſchon beim Beginn der
Kämpfe davongelaufen ſeien. Beim Rückzug nahmen
die Engländer und Franzoſen die ganze Bevölkerung
mit.
An der ſerbiſchen Front rückten unſere Trup=
pen
nach der Einnahme von Ochrida an dem Nord=
uſer
des Ochrida=Sees gegen Struga vor. Die öſt=
liche
Hälfte der Stadt auf dem rechten Ufer des Drin
iſt bereits in unſerer Hand. Der Gegner zerſtörte die
Brücken in der Stadt und leiſtet auf dem linken Fluß=
ufer
Widerſtand.
2025000 Kriegsgefangene in Serbien befreit.
* Berlin, 11. Dez. Die B. Z. meldet aus dem
Kriegspreſſequartier: Die Zahl der in Serbien
befreiten Kriegsgefangenen aus Oeſter=
reich
=Ungarn dürfte 20000 bis 25000 be=
tragen
. Viele Kriegsgefangene ſind in der Gefangen=
ſchaft
geſtorben. Das Schickſal von zahlreichen Kriegs=
gefangenen
, die nach Montenegro und Albanien ver=
ſchleppt
wurden, iſt unbekannt.
Weiter wird gemeldet: Die Herſtellung der Eiſen=
bahnverbindung
über Niſch iſt der Voll=
endung
nahe. Die neuen Orient=Expreßzüge werden
aber, da ein Teil der Strecke noch durch die Vernichtung
der Savebrücke unbefahrbar iſt, über Temesvar=Verſchatz
geleitet und die Donau bei Semendria überſchreiten.
Ueber die Morava und Niſchava ſind zwei große Brücken
hergeſtellt, ferner mehrere kleinere Flußbrücken, Kunſt=
bauten
und eine mächtige Talüberſetzung. Die normal=

[ ][  ][ ]

ſpurige Bahn Belgrad-Ripany iſt bereits in Betrieb
und damit der Nachſchub geſichert.

Die Verwaltung der eroberten ſerbiſchen Gebiete.

T.U. Wien, 11. Dez. Die Reichspoſt meldet aus
Sofia: Zum Gouverneur des beſetzten mazedoni=
ſchen
Gebietes wurde General Tarſcho Petrow, zum
Gouverneur der beſetzten Landesteile Alt=Serbiens Gene=
ral
Kutintſchew ernannt. Die erſte in Niſch er=
ſcheinende
bulgariſche Zeitung trägt den
Namen Bulgarska Marawa. Am 16. Dezember geht
der erſte Probezug von Niſch nach Belgrad ab.

Das Elend der ſerbiſchen Heeresreſte.

T.U. Lugano, 11. Dez. Magrini drahtet unterm
9. Dezember aus Saloniki: Halb verhungert, zu
Skeletten abgemagert, wie Ueberlebende aus
einem Schiffbruch treffen die ſerbiſchen Flücht=
linge
über Albanien in Saloniki ein. Ihre Erzählun=
gen
ſind grauenhaft, Schwärme von Adlern, Geiern,
Raben und Wölfen ergötzen ſich an den Leichen der Men=
ſchen
, Ochſen, Pferde und Maultiere. Entſetzlich ſind
die Leiden der öſterreichiſchen Gefangenen aus den De=
zember
=Kämpfen vorigen Jahres. Man ſah einzelne von
ihnen, die gefallene Pferde in Stücke geriſſen hatten, um
ihren Hunger zu ſtillen. Mehr als 20000 wurden aus
Elbaſan nach Durazzo gebracht. Die Frauen der ſer=
biſchen
Miniſter Draskowitſch, Dſchuvitſchitſch und Jvano=
witſch
mußten den Weg von Ljuma bis Dibra faſt ganz
zu Fuß zurücklegen.

Eine heftige Schlacht bei Doiran.

T.U. Lugano, 11. Dez. Nach den neueſten Mel=
dungen
Magrinis iſt ſeit dem 7. Dezember eine heftige
Schlacht an der ganzen Front der Verbün=
deten
im Gange, beſonders heftig wird auf dem
rechten Flügel gekämpft, der aus engliſchen Truppen be=
ſteht
und ſich nördlich vom Doiran befindet. Hier grei=
fen
Deutſche und Bulgaren an.
T.U. Rotterdam, 11. Dez. Reuter meldet aus
Athen: Holländiſche Blätter berichten aus Doiran,
daß die Bulgaren ihren Angriff am Don=
nerstag
, dem 9. Dezember, auf der ganzen
franzöſiſchen Front erneuert haben. Der
Feind ſei überall zurückgeworfen worden. Die Beför=
derung
ſchweren Kriegsmaterials nach Griechenland
dauert fort.
T.U. London, 11. Dez. Reuter meldet aus
Athen: Amtlich wird unterm 10. Dezember gemeldet,
daß die Bulgaren ihre Angriffe gegen die
geſamte franzöſiſche Front wieder aufge=
nommen
haben. Die bulgariſchen Angriffe konnten
durch die Verbündeten abgeſchlagen werden. Die grie=
chiſche
Preſſe beſpricht die Lage in Mazedonien ein=
gehend
. Einige Blätter ſind der Anſicht, daß die Fran=
zoſen
von den Bulgaren geſchlagen wor=
den
ſind andere dagegen erklären, daß die Verbün=
deten
planmäßig zurückgegangen ſind und keine ernſten
Verluſte erlitten hätten.
London, 11. Dez. (W. T. B. Nichtamtlich.) Der
Athener Korreſpondent der Times meldet: Die Fran=
zoſen
ſprengten eine Brücke weſtlich Hudowo. Einem
amtlichen Telegramm zufolge ſind die Spitäler der
Verbündeten in Gewgheli geräumt worden.

Griechenland und die Entente.

T.U. Rotterdam, 11. Dez. Aus Athen wird be=
richtet
: Hinſichtlich der Wendung der Ereigniſſe
in Mazedonien dringen die Geſandten der Entente
bei der griechiſchen Regierung darauf, unverweilt den
dortigen unklaren Zuſtand aufzuklären. Man
hält es für außerordentlich wichtig, daß die Entente=
truppen
volle Bewegungsfreiheit haben. Die Stim=
mung
iſt ſehr gedrückt. Da aber wieder neue Be=
richte
aus London und Paris eingetroffen ſind, weiſen
die Geſandten auf die entſchloſſene Haltung der Entente=
regierungen
hin. Solange die militäriſchen Beſprechungen
in Saloniki keine Ergebniſſe bringen, kann von neuen
Schritten keine Rede ſein. Die Geſandten halten die
Lage für nicht beunruhigend.
TU. London, 11. Dez. Reuter meldet aus Athen
vom 9. d. M.: Die Lage in Mazedonien bildete
geſtern den Gegenſtand von Beſprechungen im
Kriegsrat. Soweit bis jetzt feſtgeſtellt werden konnte,
hat die Regierung noch keine einzige Mitteilung hinſicht=
lich
der Verfolgung der Alliierten auf griechiſches Ge=
biet
erhalten. Mazedonien wird ein permanenter Kriegs=
ſchauplatz
und Saloniki bleibt ein verſchanztes Lager.
Auf jeden Fall wird die Regierung verſuchen, die Gefahr
eines bulgariſchen Einfalles in Griechiſch=Mazedonien
vom Norden her abzuwenden.
* Amſterdam, 11. Dez. Wie in einem hieſigen
Blatte gemeldet wird, erfährt die Times aus Athen, daß
das griechiſche Kabinett geſtern lange Beratungen
über die Notwendigkeit raſcher Unterhand=
lungen
mit den Ententemächten zur Erledigung
der, bezüglich=Saloniki ſchwebenden Fragen abgehalten hat.

Griechiſche Transportſchiffe von den Engländern
torpediert.

T.U. Budapeſt 11. Dez. A Vilag meldet aus
Athen, die griechiſche Regierung ſtellte feſt, daß im Ha=
fen
von Argos griechiſche Transport=
dampfer
tatſächlich von einer engliſchen Flotteneinheit
torpediert wurden,

Beſchlagnahme eines ruſſiſchen Schiffes durch Rumänien.

T.U. Bukareſt 11. Dez. Die rumäniſche Regie=
rung
hat das von Rußland angekaufte Schiff
Margareta beſchlagnahmt. Das Schiff an=
kkerte
mit ſeiner ruſſiſchen Beſatzung im Hafen von Galatz.
Geſtern nachmittag verſuchte der ruſſiſche Kapitän mit
fünf Schleppern unter dem Schutze der griechiſchen Flagge
nach Reni zu entkommen. Die Hafenpolizei bemerkte je=
doch
den Fluchtverſuch und hielt das Schiff an.
Die auſſiſche Beſatzung wurde ſofort durch rumäniſche
Sreleute erſetzt.

Die Meinungsverſchiedenheiten in der Entente.

* London, 11. Dez. (Reuter.) Der Pariſer Ver=
treter
der Daily Mail erfährt, daß die Meinungs=
verſchiedenheiten
zwiſchen Frankreich und
Großbritannien bezüglich der Balkan= Expedi=
tion
zu beſtehen aufgehört haben. Nach der Ankunft
Greys und Kitcheners in Paris wurde eine Ueberein=
ſtimmung
erzielt. Die erſten Anzeichen der Einigkeit ſeien
bereits aus der energiſchen Haltung gegenüber
Gaiechenlands zu entnehmen. Jetzt, wo man be=
abſichtigt
, Saloniki beſetzt zu halten, haben ſich

die Alliierten entſchloſſen, alle Zweifel bezüglich der Ab=
ſichten
König Konſtantins zu entfernen. Sie werden wahr=
ſcheinlich
eine gemeinſame Note überreichen, in der ſo=
fortige
unzweideutige Antworten auf alle bereits gemach=
ten
Vorſchläge verlangt werden.
* Mailland, 11. Dez. (Ueber Bern.) Der Pariſer
Vertreter des Secolo, der wegen ſeinen Beziehungen zum
Elyſee als gut unterrichtet gilt, glaubt, daß der Vier=
verband
vorerſt eine abwartende Haltung
auf dem Balkan einnehme. Italien werde die
ſerbiſchen Heere organiſieren und gemeinſam mit Ruß=
lands
ſtarke Kräfte verfügbar halten. Der Korreſpondent
äßt aber mit aller Deutlichkeit durchblicken, daß Italien
erſt dann ernſtlich etwas unternehme, wenn es überzeugt
ei, daß England und Frankreich tatkräftig vorangingen.
Dieſe Klugheitsmaßnahme rechtfertigt ſich ſchon im Hin=
blick
auf die begangenen ſchweren Fehler.
* Paris, 11. Dez. Die Vertreter der Allli=
ierten
hielten geſtern vormittag eine neue Beſprechung
im Miniſterium des Aeußern ab, welcher Grey und
Kitchener beiwohnten. General Porro reiſte mit den
ihn bgleitenden Stabsoffizieren nachts nach Rom zurück.
* Bern 11. Dez. Der römiſche Korreſpondent des
Secolo erklärt, daß die Engländer und Franzoſen
auf dem Balkkan nur ſo lange kämpfen würden, wie
es die Waffenehre erfordere. Es werde ihnen nichts ande=
res
übrig bleiben, als ſich nach Saloniki zurückzuziehen.
Was aber dann geſchehe, wiſſe man nicht, wenigſtens
ſcheine darüber eine Meinungsverſchiedenheit zwiſchen
Frankreich und England zu beſtehen. England habe ſich
eine neue Baſis in Milos geſchaffen.

* Berlin, 11. Dez. Der Reichsanzeiger gibt nach=
ſtehende
Ordensverleihungen bekannt: Das
Eichenlaub zum Orden Pour le mérite dem General=
leutnant
Koſch Führer eines Reſervekorps, dem Ge=
neralmajor
v. Seckt Chef des Generallſtabs beim Ober=
kommando
einer Heeresgruppe, den Orden Pour le
mérite dem Generalleutnant v. Winckler, Führer eines
Reſervekorps; die Schwerter zum Roten Adlerorden zwei=
ter
Klaſſe mit Eichenlaub dem Generalleutnant z. D.
Sommer Führer einer Landwehrdiviſion; den Roten
Adlerorden zweiter Klaſſe mit Eichenlaub und Schwer=
tern
dem Generalleutnant v. Hoeppner Chef des Ge=
neralſtabs
einer Armee, dem Generalleutnant Ilſe,
Chef des Generalſtabs einer Armee, und dem General=
major
v. Bergmann, Oberquatiermeiſter einer Armee.
*Berlin, 10. Dez. Durch Verfügung des Ober=
kommandos
in den Marken iſt das Erſcheinen der
Poſt bis auf weiteres verboten worden.
* London, 9. Dez. Die letzte Verluſtliſte
zählt die Namen von 24 Offizieren und 428 Mann auf.
* Konſtantinopel, 11. Dez. Geſtern wurde in
Stambul ein türkiſch=perſiſcher Klub gegrün=
det
, der die Aufgabe hat, die Beziehungen zwiſchen bei=
den
Ländern zu pflegen; mehrere türkiſche und perſiſche
Perſönlichkeiten ſprachen in dieſem Sinne.
Erie (Pennſylvania), 10. Dez. Meldung des
Reuterſchen Bureaus. 1½ Millionen Buſhels kana=
diſcher
Weizen, welcher an die verbündeten Länder
verſchifft werden ſollte, wurden in einem Elevator der
Pennſylvania=Bahn durch Feuer zerſtört. Der
Schaden beträgt ¾ Millionen Dollars. Die Urſache des
Brandes iſt unbekannt.

Letzte Nachrichten.

* Berlin 11. Dez. In den deutſchen Münzſtätten
wurden 22 Millionen Stück eiſerne Fünfpfennig=
ſtücke
zur Ausprägung gebracht und ſind in Umlauf ge=
ſetzt
worden.
* Berlin, 11. Dez. Der Reichanzeiger veröffentlicht
eine Verordnung des Bundesrats über die Verjäh=
rungsfriſten
des Seerechts vom 9. Dezember
1915.
* Neu=York, 10. Dez. Der Schaden in der faſt völ=
lig
niedergebrannten Stadt Hopewall über=
ſteigt
nach einer Meldung des Reuterſchen Bureaus eine
Million Dollars. Tauſende ſind obdachlos. Der Belage=
rungszuſtand
wurde verhängt. Ein plündernder Neger
wurde gelyncht.
(Schluß des redaktionellen Teils.)

Aufruf!

Wiederum iſt eine Zeit, die jedem braven, vater=
ländiſch
geſinnten Manne Gelegenheit bietet, dem Vater=
land
zu dienen, ſofern er dem Soldatenſtand nicht an=
gehört
. Zu Beginn des Krieges ſchon einmal wendete ſich
die Freiwillige Sanitätshauptkolonne
vom Roten Kreuz Darmſtadt mit einem Auf=
rufe
an alle diejenigen innerhalb des Heimatgebietes, die
damals in keinem Militärverhältnis ſtanden, oder nur
landſturmpflichtig waren, um mitzuhelfen am ſchönen
Werke der Nächſtenliebe in der Fürſorge für unſere Ver=
wundeten
. Heute, wo der Landſturm 1. und 2. Aufgebots
in weiteſtgehendem Maße zum Dienſt mit der Waffe
herangezogen iſt und noch wird, wurden auch die Sani=
tätskolonnen
durch die Abgabe ihrer kriegsverwendungs=
fähigen
Männer in ihrem Perſonalbeſtande erheblich
geſchwächt.
Die hieſige Freiw. Sanitätskolonne
wendet ſich in dieſem erneuten Aufrufe nun an die Män=
ner
und Jünglinge Darmſtadts, die auch heute noch den
Dienſt mit der Waffe nicht verſehen können, das heißt
beſtimmter: an ſolche, die am 31. März 1914 das 39.
Lebensjahr vollendet haben und nur garniſon= oder
arbeitsverwendungsfähig ſind, ſowie alle diejenigen, die
am gleichen Termin das 45. Lebensjahr vollendet haben.
Drum Ihr, die Ihr beruflich irgend abkömmlich ſeid
und den vorgenannten Bedingungen entſprecht, meldet
Euch umgeſäumt zur Ausbildung, ſei es als Kranken=
träger
, oder Krankenpfleger, um wohlvorbereitet den
ſchweren und aufopferungsvollen, aber auch erhebenden
und befriedigenden Beruf im Dienſt des Roten Kreuzes
verſehen und auf Euch nehmen zu können. Die geſteigerte
Tätigkeit, die zahlreichen Verwundetentransporte, die
vermehrte Pflege der Lazarettinſaſſen, die der Dienſt an
der Front wieder und wieder verlangt, erfordert helfende
Hände in großer Zahl.
Vormerkungsliſten zur Einzeichnung liegen auf dem
Kriegsbureau der ſtändigen Rettungswache, Bismarck=
ſtraße
28, offen.
Dort wird auch jede weitere Auskunft erteilt.
Darmſtadt, den 12. Dezember 1915.
Die freiwillige Sanitätshauptkolonne vom Roten Kreuz,
Darmſtadt.
Reinhard Lotheißen, Kolonnenführer,
Hauptmann à la suite.
(17157

Briefkaſten.

Abonnent J. Die Reichswochenhilfe iſt natürlich nur
für Angehörige von Kriegsteilnehmern. Im übrigen
müſſen Sie ſich erkundigen, ob die Kaſſe ihren Mitgliedern
ſtatutengemäß Wochenhilfe gewährt.

Kormamint-Tabletten
Schutz vor Ansteckung
bei Erkältungen

An allen Sonntagen
vor Weihnachten
ist mein Geschäft
geschlossen!
Fanmpp hess
5 Schillerplatz 5.

(17122
Sssatgtettete..
Familiennachrichten.

Vereinigte
Kriegervereine Darmſtadts.

Seit unſerer letzten Anzeige
ſind von unſeren Mitgliedern
weitere Kameraden auf dem Felde der Ehre
gefallen:
(17131
Kriegerverein Darmſtadt
Kern, Richard,
Forſtaſſeſſor, Oberleutnant d. R.,
Senarclens Grancy, von Freiherr,
Kreisamtmann, Oberleutnant d. R.,
Rieger- u Waitttarberoin Glucher
Bayer, Peter.
Den Gefallenen werden wir ein ehrendes
Andenken bewahren.
Der Vorſtand.

Am 7. Dez. verſchied im Reſerve=
Lazarett in Meißen an den Folgen
einer Lungen= und Rippenfellent=
zündung
, die er ſich im Felde zu=
gezogen
hatte, mein innigſtgeliebter
Gatte, der treubeſorgte Vater ſeines Kindes,
unſer guter Sohn, Bruder, Schwiegerſohn,
Schwager und Onkel
(*10248
Bran Mader
Schriftſetzer
Landſturmmann im Reſ.-Inf.-Regt. 118
im Alter von 33 Jahren.
Dies zeigen tiefbetrübt an:
Dorothea Sauer, geb. Leonhard,
Julie Sauer, geb. Jöckel,
Georg Breunig, z. Zt. im Felde, u. Fam.,
Familie Karl Leonhard,
Familien Jöckel und Fuß.
Die Beerdigung findet am Montag, nachmit=
tags
um 3 Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt.

Dankſagung.
Für die bei dem ſchmerzlichen Verluſte unſeres
innigſtgeliebten Kindes, Schweſterchens und Enkel=
chens
allſeitig bekundete warme Teilnahme beehren
ſich herzlichen Dank zu ſagen
(17135
Familie D. Schneider,
Ludwig Luft.
Darmſtadt, den 11. Dezember 1915.

[ ][  ][ ]

Todes=Anzeige.
Heute entſchief ſanft nach kurzem Leiden,
verſehen mit den heiligen Sterbeſakramenten,
mein lieber, guter Mann, unſer lieber Bruder,
Schwager und Onkel
(*10233
Karl Dietz
Staatsſchuldenkaſſe-Buchhalter.
Darmſtadt, den 11. Dezember 1915.
Emilſtraße 44.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Katharina Dietz,
geb. Brentlan.
Die Beerdigung findet Montag, den 13. Dez.,
nachmittags 2½ Uhr, vom Portale des Wald=
friedhofs
aus ſtatt.
Das Seelenamt findet Dienstag, den 14. Dez.,
vormittags ½ 8 Uhr, ſtatt.

Statt beſonderer Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen,
meine liebe, gute Frau, unſere treubeſorgte,
herzensgute Mutter und Schwiegermutter,
meine liebe Tochter, unſere gute Schweſter,
Schwägerin, Nichte und Tante (*10211
Frau Hophie Kurze
geb. Heil
nach kurzem, aber ſchwerem Leiden heute morgen
im Alter von 50 Jahren zu ſich in die Ewigkeit
abzurufen.
Darmſtadt, den 10. Dezember 1915.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Friedrich Kurze und Kinder.
Die Beerdigung findet Montag, den 13. Dez.,
nachmittags 3 Uhr, von der Leichenhalle des
Beſſunger Friedhofs aus ſtatt.

Weterberlcht.

Wetterausſichten für Sonntag: Trüb und reg=
neriſch
. Milde Temperaturen.

Tageskalender.

Sonntag, 12. Dezember.
Großh. Hoftheater, Anfang 7 Uhr, Ende gegen
10 Uhr (Ab. A.): Rigoletto.
Ausflug des deutſchen und öſterr. Alpenvereins nach
der Bergſtraße (Abfahrt 9,03 Uhr).
Konzerte: Ludwigshöhe um 4 Uhr, Rummelbräu
um 4 Uhr und 8 Uhr.

Leitung: Dr. Otto Waldaeſtel. Verantwortlich für den leitenden
politiſchen Teil und für Feuilleton: Dr. Otto Waldaeſtel; für
Volkswirtſchaftliches, Parlamentariſches und Kommunalpolitiſches:
Hans H. Gieſecke; für Stadt und Land und den geſamten übrigen
Teil: Kurt Mitſching; für den Anzeigenteil, Anzeigenbeilagen und
Mitteilungen aus dem Geſchäftsleben: Paul Lange.
Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei.
Sämtlich in Darmſtadt.
Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an
die Redaktion des Tagblatts zu adreſſieren. Etwaige Honorar=
forderungen
ſind beizufügen; nachträgliche werden nicht berückſichtigt.
Unverlangte Manuſkripte werden nicht zurückgeſandt.

Die heutige Nummer hat 22 Seiten.

Fur Weinnachs-Lkaufe
gute Waren sehr billig.
Für Herren:
Paletots, Mäntel, Anzüge, Schlafröcke, Hausröcke, Westen
Für Knaben:
Paletots, Mäntel, Anzüge, Sweater-Garnituren
Für Mädchen:
: Mäntel, Kleider, Kostüme, Sport-Jacken .

Waren weit unter Preis,

für grössere Bescherungen geeignet,
auf Extratischen ausgelegt.

Sehbaf
O

Grösstes Spezialhaus vornehmer Herren- und Kinder-Moden

Ludwigsplatz

Ecke Schulstrasse.

17119

Empfehle mich
in Maſſagekuren, Hühnerangen=
ſchneiden
und Nagelpflege. Mit
Hilfe eines neuen Dampfapparats.
Behandlung bei Rheuma, Gicht
(*9967
und Jschias.
Gg. Beckenhaub, Masseur
Eberſtadt b. D., Wilhelmſtraße 1.

Sprechſtunden f. Zahnleidende
täglich von 95 Uhr, Sonntags
von 91 Uhr. K. Neuwardt- Brisch-
ofsky
Nachf., Griesheim bei Darm=
tadt
, Groß=Gerauerſtr. 4. (*9693igm

Gr. Gliederpuppe m. Schlafaug.,
gr. Met.=Puppenbett, Puppen=
ſtube
, Krokett=Spiel, 1 Vogel=
käſig
billig zu verk. Angeb. unt.
F 35 an die Geſchäftsſt. (*10195

Pafelwage m. Gewichten u. gut.
Flobertgewehr billig zu verk.
Karlſtr. 30, 1. St.
*10091)

Diskreten Aufenthal
finden Damen in Villa bei mäß.
Preis. Anfr. unter E 39 an die
Geſchäftsſtelle ds. Bl. (16908a

anfangs 4½, 18000 Mk
Herr bares Vermögen,
wünſcht in paſſendes Geſchäft ein=
zuheiraten
. Angebote unter F 41
an die Geſchäftsſtelle. (*10210

Rat &
Unterſtützungen Hilfe hier=
zu
durch das Bureau Heß, Darm=
ſtadt
, Riedlingerſtr. 41. (17121a

ute Stimm. f. e. Op.=u. Operett=
Enſemble geſ. Ang. u. F 31
an die Geſchäftsſt. (*10192gom

Holz, Kohlen, Briketts K
lief. fr. Kell. (*9879mfg
Chr. Debus
N.=Ramſtädterſtr. 57a. Tel. 1737

Buppenküche,=Stube, Kauf=
laden
und Puppentheater
billig abzugeben Eſchollbrücker=
(*10247.
ſtraße 3, II.

Gr. geſatt. Schaukelpferd
m. Fellbezug u. 1 Soxhlett=Apparat
zu verk. Saalbauſtr. 8, I. (*10204

Zu verkaufen
eine Kinderbettſtelle mit Matratze
1. ein Kinderſportwagen. Näh.

Kiesſtraße 89, I.

(17083so

Neu= und Anſtricken
von Strümpfen ſow. Beinlängen
auf der Maſchine billiz u. promp:
Heinheimerſtr. 22. Hannes. (9997a

Aupen
Ia füllkräftige Ware
In ganzen und halben Pfunden
1e Pfand-Paket 58 Pf.
Mainzer Warenhaus
Guggenheim & Marx
7 Markt 7.

(12298a

Tiſ. Bettſtelle m. Matr. 8 Mk.
großer Kaufladen 4 Mk., ein
Kinderſchlitten 2,50 Mk. zu verk.
*10234) N.=Ramſtädterſtr. 16, I. r.

eue elegante Infanterie=Offi=
M ziers=Uniform (115), für
ſchlanke Figur, billig zu verkaufen.
Näheres Geſchäftsſtelle. (17153gom

Mehrere gut=
erhaltene
eiserne Oofen
ſind abzugeben. (B17038oms
Näheres Wilhelmſtraße 11.

Meter Kamelhaarſtoff, mit
0 karierter Rückſeite, für warme
Schuhe geeignet, bill. zu verk. Näh.
Wilhelminenſtr. 31, Lad. (17154gom

mit mehreren Treib=
Garlell häuſern zu verpachten.
Näh. Laden, Ludwigsplatz 2. (14201a

Magerkeit-
Schöne volle Körperformen, wun=
dervolle
Büste durch Steiners
Orientl. Kraftpulv. Büsteria‟.
ges. gesch., preisgekr. mit gold.
edaille. In 68 Wochen bis
30 Pfd. Zunahme, garant. un-
schädl
. Viele Dankschreib. Kart.
m. Gebrauchsanw. 2 Mk., 3 Kart.
5 Mk. D. Franz Steiner & Co.,
Ge m. b. H., Berlin. Zu hab. i.
Darmstadt: Hef-Apotheke II. Roeder. (X1646

[ ][  ][ ]

Fernruf 1074.

Mitglied des Rabatt-Sparvereins

Neue Kleiderstoffe
Für gediegene Jackenkleider
bringen wir eine große Auswahl in Stoffen
und Farben

Für schwarze Kleider
ständig reiche Auswahl in Stoffen, welche sich
im Tragen vorzüglich bewährt haben
Cheviots, Krep, Sersch, Kammgarn
Tuche usw.

Für Blusenkleider
das Neueste in Gewebe und Farbenstellung

Blusen-Stoffe
die neuesten Muster in einer unerreichten Auswahl

Damen-Unterröcke
Trikots, Mohr, Alpaka, Tuch, Leinen
in einfacher bis zu elegantester Ausführung

Schürzen
aus Waschstoff, Satin und Lüster
für Damen und Kinder
gegspähunssehogssansauasgagsgsrahs

DARMSTADT

Fertige Leibwäsche

für Damen, als:
Nachthemden, Taghemden, Beinkleider
Unterröcke, Untertaillen, Nachtjacken
usw.
Bett-Wäsche
Damast- und Kattunbezüge, Kissenbezüge
Ueberschlagbettücher, Bettücher

Ludwigstr. 6
IEUvor

Taschentücher
aus Leinen und Batist
Gestickte Tücher und mit Buchstaben

Tischwäsche
erstklassige Erzeugnisse der deutschen Leinen-
Industrie; Drell, Jacquard und Damast
Tischzeuge
Kaffee- und Teegedecke, Handtücher und
Wischtücher, Leinen- und Baumwollwaren
erprobte Qualitäten
Wäschetuch, Leinen- und Halbleinen
in allen Breiten

Bettdamaste und Kattune, Schürzenstoffe
Großes Lager bestens bewährter
Bett-Barchente und Dreile
echt türkischrot und federdicht

Mitglied des Rabatt-Sparvereins

Moderne Teppiche

in allen Größen!
Neueste Muster
Tischdecken, Tuchdecken, Plüschdecken
Künstlerdecken, Leinendecken

Reisedecken
aus Plüsch, Astrachan und Kamelhaarstoff

Steppdecken, Kamelhaardecken
Spezialität: Wollene Schlafdecken

Sofakissen
in einfacher und vornehmer Ausführung
in verschiedenen Größen und Preislagen

Wandbilder (Gobelin)
in reichster Auswahl (17103
zu bedeutend ermäßigten Preisen

Denkatesskorbe
Wei u. Prachfenerbe
Denkaresskristchen

empfehle zu Weihnachtsgeschenken

in allen Preislagen.

Fieoder Stehmer

Hoflieferant.

(17123gg

Frant. Weimndchs-Geschenne
rar unsere Frappen I reide!
Taschenlampen zum Anhängen
ſinden Sie in grosser Auswahl und in
allen Preislagen mit den besten Batterien
bei
L. Lange, Hoflieferant

Schulstrasse 6.

Schulstrasse 6.

(17017fsg)

Tasbraſſchheeut)

ſetzt eine
beſondere

für Haus und Familie, Geſchäft und
Werkſtatt, für alle Stände, für die Krie=
ger
im Felde, die Daheimgebliebenen,
die deutſche Frauenwelt und für die
Rolwenei
Jugend, die unſere Zukunſi bedeutet.
Es lehrt alle die vielen Fachkenntniſſe, die uns mehr denn je vonnöten ſind und einen großen Teil unſerer Stärke aus=
machen
. Es unterhält, erhebt und erbaut, läßt das ganze Volk ſich mit erfreuen an dem Strom von Weisheit und Schönheit,
den die Beſten unter uns hervorgebracht haben und der an Mächtigkeit und Reinheit ſeinesgleichen in der Welt nicht hat.
Darum braucht jedes das Buch, das ganze Volk braucht es.
Wer dem deutſchen Buche hilt, der ſtützt den deutſchen Waltſiten=
Es fehle auf keinem Weihnachtstiſch, in keiner Liebesgabenſendung.
Verſäumen Sie nicht, ſich die in allen Buchhandlungen vorrätigen, von den bedeutendſten Tageszeitungen und Zeitſchriften
glänzend beſprochenen hervorragenden und wertvollen Geſchenkbücher und Jugendſchriften aus dem Verlage der
Anion Deutſche Verlagsgeſellſchaft in Stuttgart, Berlin, Leipzig vorlegen zu laſſen. Reich illuſtrierter Katalog
über Werke und Schriſten aller Art ſowie künſtleriſchen Wandſchmuck in allen Preislagen auf Wunſch koſtenfrei!

Klaſiſche Dichterwerker
Beltebige Zuſammenſtellung von Kaſikern nach verſönlichem Geſchman
z. B. Schillers Werke, 16 Bände; Goethes Werke, 40 Bände; Leſſings Werke, 18 Bände uſw. Verzeichnis koſtenfrei.

Vaterländiſche Bücher:
6
Du Moulin Eckart, Bismarck. M. 17.. Germania.
Zwei Jahrtauſende deutſchen Lebens. M. 20. Foß, Ma=
rinekunde
. M. 19.. In Wehr und Wafſen. Ein Buch von
Deutſchlands Heer und Flotte. M. 30. Bilderſaal dent=
ſcher
Geſchichte. M. 20.. Illuſtrierte Geſchichte des Krie=
ges
1870/71. M. 9.50. Lindner=Bernſtorff, Hans Eiſen=
hart
. Ein deutſches Flottenbuch. M. 10.. Illnſtrierte
Geſchichte der Befreiungskriege. M. 20.
Illuſtrierte Reiſeſchilderungen, Hand= u. Hausbücher:
Heſſe=Wartegg: Zwiſchen Anden und Amazonas. M. 14..
Tafel, Meine Tibetreiſe. M. 24.. Wirth, Der Balkan.
M. 10 . Der Siegeslauf der Technik. 3 Bände. M. 42.
Im Wandel der Jahrtauſende. M. 32.. Allers= Gang=
hofer
, Deutſches Jägerbuch. M. 20.. Licht und Kraft.
Handbuch der Elektrizität. M. 8.. Mann und Weib. 3 Bände.
M. 36. Die Geſundheit. Von 54 Arzten bearbeitetes hy=
gieniſches
Hausbuch. 2 Bände. M. 24.. Die Sitten der
Völker. 3 Bände. M. 45. uſw.
Nomane beliebter Autoren: Geſammelte Romane von
Heimburg, Marlitt Verner. In Serien von je zehn
Bänden in Kafſette je M. 40. Zobeltitz, Das Drei=
geſtirn
. M. 4.50. Hartwig, Wär ich geblieben doch. M. 5.
Haus Bickenbach M. 5.. Heimburg Familie Lorenz.
M. 4.. Wie auch wir vergeben. M. 4. uſw.

Jugendſchriften:
6
Für Knaben: Das Neue Univerſum. Jahrbuch der Er=
findungen
, Entdeckungen, Reiſen, Abenteuer uſw. M. 6.75.
Der Gute Kamerad. Illuſtriertes Knabenjahrbuch. 828 Sei=
ten
. M. 10.. Die Eroberung der Luſt. M. 6.. Kern,
Ich hatt’ einen Kameraden. M. 4.50. Stern, Vom Stift
zum Handelsherrn. Ein deutſches Kaufmannsbuch. M. 5.
Ecke, In Selunda und Prima. M. 4.50. Experimentiek=
bücher
aller Art. M. 4. bis M. 4.50 uſw
Für Mädchen: Das Kräuzchen. Illuſtriertes Mädchen=
jahrbuch
. 828 Seiten. M. 10.. Der Jugenbgarten. Ein
Mädchenjahrbuch. M. 5.. Kloerß, Im heiligen Kampf.
M. 4.50. Klemm Drei Reislein von einem Stamm.
M. 4.50. Koch Ein tapferes Mädchen. M. 4.50. Peißker=
Sauſewind. M. 4.50. Koch, Aus großer Zeit. Papas
Junge Je M. 4.50 uſw.
Für Knaben und Mädchen: Urban, Die Kriegsfahrten
der Emden M. 4.. Weitbrecht, Deutſches Heldenbuch.
M. 5.. Märchen von Grimm, Hauff. Seidel uſw. je
M. 5.. Wildermuths Jugenderzählungen. Auswahl
M. 3.. Stuttgarter Ingendbücher. Neue Sammlung beſter
Iugendſchriften. Von M. 1. bis M. 3. 40. Univerſalbiblio=
thek
für die Jugend. 466 Nummern. Das Bäudchen von
25 Pfennig an. Hermann Kaulbach=Bilderbuch. M. 3.
Gartenlaube=Bilderbuch. M. 3. uſw.


Illuſtr. Geſchichte des Weittrieges 1914/15, Sitblngen, Kuſtbiclten und Aarten. 3e 10 Mart.

In allen Buchhandlungen zu haben. * Verlangen Sie Verzeichniſſe von der Anion Deniſche Verlagsgeſellſchaft in Stuttgart.

Scheuermann’s Bienenstände
Gartenstadt Hohlerweg 95 Telephon 1156
Bienenhonig, garant. rein. Naturhonig letzter Ernte
Verkaufsstelle nur:
(8139a
L. ENGELHARD Nachfolger, Darmstadt, Gr. Ochseng. 27.
Daselbst auch alle zur Bienenzucht nötigen Gerätschaften wie:
Wabenzangen, Imkerhandschuhe, Imkerschleier und-hauben,
Honiggläser.
Ia Kunstwaben. Schwarmverhinderer.
Bienenhonig in Taben-Feldpostpackung versandfertig.

Auslandsmehl Ztr. 45 M.
Reisbackmehl Ztr. 55 M.
Rttgt. Obermoys.
16522a) Tel. Görlitz 913.

Ein Paar Schaftenſtiefel
für Militär u. Gamaschen bill. zu
verk. Heinheimerſtr. 82, II. (17096sg

[ ][  ][ ]

Prantische Geschenne!

Blusen
Röcke
Unterröcke
Kinderkleider
Kindermäntel

Beachten Sie unser dies-
bezügliches
Schaufenster
::
am Markt

Einheitspreisen!

1 Posten
Wasch-Unterröcke
1 Posten
einfarbig. Velour-
Unterröcke
1 Posten
Blusen
1 Posten
Kinderkleider
Einheitspreis
jedes Stück

Markt

1 Posten
Blusen
1 Posten
Röcke
1 Posten
Unterröcke
1 Posten
Kinderkleider
Einheitspreis
jedes Stück

1 Posten
Blusen-Röcke
1 Posen
Blusen
1 Posten
Unterröcke
1 Posten
Kinderkleider
Einheitspreis
jedes Stück

1 Posten
Kindermäntel
1 Posten
Kinderkleider
1 Posten
Seiden-Blusen
1 Posten
Blusenröcke
Einheitspreis
jedes Stück

Gebr.Rtothschild

17104

Markt

Für (17156gm
Phonographen-
besitzer

(Walzen-Apparate)

Prachtvolles (*10201
Weihnachtsgeschenk!
Pfandſchein von ſchwer goldener
Herrenuhr (echte Glashütter) Mk.
10., Pfandſchein von goldenem
Uhrarmband mit Brillanten beſ.
Mark 10., Pfandſchein über
Herren=Brillantring Mk. 10.
und Pfandſchein von goldenem
Uhrarmband à Mk. 8. ſofort
abzugeben durch F. Dörr, Kart=
häuſerſtr
. 36, Freiburg i. Br.

Sdioch Walzen
neue Sendung eingetroffen.
K. Jäder
Teleph. 2579 Georgenstr. 11
Spezlalgeschäft
für mechan. Musikwerke.

roß. Schaukelpferd m. 1a Fell
bezogen, Fahrbr. u. abnehmb.
Schaukel, 1 Zinkbadewanne, zwei
Oelpumpen und 8 kg Fett für
Motore zu verkaufen. Anzuſehen
Sonntag und Dienstag (*10189
Karlſtraße 6, Seitenb. part.

Mehrere Fäſſer
1 Poſten Rotweinflaſchen,
Stück 5 Pfg.,
Rheinweinflaſchen,
Stück 8 Pfg. (B17117
zu verkaufen Eichbergſtr. 16.

7 Jackenkl. ſ. b., 1Holländ. u. Spieg.
4s z. v. Näh. Geſchäftsſtelle. (*10239

Zwicker und Brillen
in Gold, Doublé, Schildpatt, Horn
und Nickel mit Punktal- und
Meniskengläsern. (17120a
F. W. Pfersdorff Hofoptiker
Luisenplatz 4.
Darmstadt

Frilluiohring
und Ring preiswert zu verk.
*10223) Viktoriaſtraße 32, part.
Muppenſtube m. Möbel u. Verſch.
abzug. Taunusſtr. 47, I. (*10176

Nr. 72S1z

Maseninengewehr Nr. 21s

2.
Enhn
-Pater ist Joldat, da wünsche ich mir Weihnachten
nur feldgraue Lineol-Soldaten und Feinde, die verhauen
werden können. Ich will auch immer recht brau sein.
Dein Grich.
Lineol-Soldaten
sind das schönste Spielzeug für Kinder. Nur echt mit der
Schutzmarke Lineol. Nur in den besseren Geschäften
zu haben. Bezugsquellen werden nachgewiesen durch die Fabrik
Oskar Wiederholz Brandenburg a. H.

ercß, maiſts. ne
Bleiſoldaten, größerer Anzahl.
u. Haustelephon zu verkaufen
*10219go) Viktoriaſtr. 87, Laden.

Schwere Schnürſtiefel, Gr. 44,
faſt neu, bill. abzug. (*10179
Gutenbergſtr. 19, Erdgeſchoß.

Ehriſtbäume
große, ſchöne Auswahl. (17140a
Karlſtraße 61 (Hof).
Schüler=Geige billig zu verkauf.
(*10098sg
Kiesſtraße 76, I.

Individuelle
Rein Sitenbleiben!
Bhdlg. Schül.
aller Kl. av 7. Lebensſ. komm. b. uns
vorw. Glänz. Erf. i. Einj. u. Abit. (15835a
Reform-Institut, Kehl, Schulſtr. 4/138.

Die größte Auswahle
Pianos
Musikalien (geb. Bände usw.)
Violinen
Cellos
Flöten
Gitarren
Mandolinen
Violinformkasten
Notengestelle
Notenpulte
Klavierlampen
Gipsbüsten
Spieldosen
Mundharmonikas
usw. usw.
u. deren Bestandteile.
Heinrich Arnold
Hoflieferant, Wilhelminenstr. 9
Fernspr. 2560. (*10200

Landw. Lehr-
anstalt
und
Braunschue
Lehrmolkerei
D.zeitgem. Ausbild. gute Stellg. alsVer-
walter
, Rechnungsführer, Mol-
kereibeamter
, Prosp. kostenl. durch
den Direktor J. Krause. (I,13267
mer gibt abds. einige Std. Unter=
richt
auf Adlermaſch.? Ang.
u. F 34 an die Geſchäftsſt. (*10181
angjähr. Bühnensänger ert. Unterr.,
L. Aufführ., Dram., Op. u. Operett.,
Szen. Parcusſtr. 9. (*9675idg

Elee

Foldat verlor ein ſchwarz=
ledernes
Portemonnaie mit
Inhalt (u. kl. eiſ. Kreuz).
Gegen gute Belohnung ab=
zugeben
Wilhelminenkaſerne,
(*10172sg
Schreibſtube.
Samstag vormittag auf dem
Markt dunkelblaue
Handtaſche
mit etwa 7 Mk. Inhalt und ver=
ſchiedenem
verloren. Gegen Be=
lohnung
abzugeben Fundbureau
od. Karlſtraße 54, 1. St. (*10232
Im Hauſe Rothſchild od. auf d.
Wege Markt-Ludwigſtraße
eine Broſche verloren gegangen.
Gegen Belohnung abzugeben in
der Geſchäftsſt. ds. Bl. (*10220!

[ ][  ][ ]

FarmhadferDazur

Inhaber:

Vern. Rolentat, Rudwigstr. 12

Telephon Nr. 2692

17116

Praktiſche

Weihnachts=
Geſchenkel
Briefpapier in beſt. Quali=
täten
in eleg. u. vornehm.
Kartons, von 4.50 bis 56

Beſonders preiswert:
Leinenpapier in hocheleg.
Kartons, vornehme Ausſtat=
tung
, auch mit Text: Ge=
ſegnete
Weihnachten uſw. Der
Karton iſt 20 cm lang, 14 cm
breit, 12 cm hoch. Inhalt:
50 Bogen und Umſchläge nebſt
20 Briefkarten mit
.1.25
Goldſchnitt

Albums, rieſige Auswahl!

Rieſen=Auswahl!

Enorm billige Preiſe!

Beachten Sie meine Feuſter= u. Laden=Dekoration in meinem alten Lokale Ludwigſtr. 17
Verkauf nur Ludwigſtr. 12 (Schuhhaus Soeder)

Haus=Apotheken
Salle Holzarten, von 12.00 bis 120
Bilder
m. Glas u. breitem Rahmen 1.20
Aufſätze enorme Auswahl
von 750 big 1.25
Tortenplatten m. Nickel=
einfaſſung
, moderne Dekore 1.20
Obſtkörbe mit pracht=
vollen
Dekoren, ff. lackiert 95
Fruchtſchalen
1.45
mit Gußfuß . . .
Kuchenkörbe
in Porzellan u. vernickelt, von 5 8an
Ein Poſten
Damen=Handtaſchen
garantiert nur Volieder 3.75

Weihnachts=

Cheiſtbaumſchmuck
Kerzen
Chriſtbaumſtänder

Unerreichte
Auswahl!
Enorm billige
Preiſe
S

Neu eingetroffen:
Bücher:
S. M. S. Emden u.
ſein Kommandant
von Erdmann. 260
. . . 95
Seiten .
Klar Schiff! Unſere See=
helden
im Weltkrieg, v. Kontre=
admiral
z. D. Schlipper
.. 95
295 Seiten
Viel Feind!, viel Ehr‟!
von Guſtav Falkenhain.
95
223 Seiten . . .

Kaffee=Service
für 6 Perſonen, neue
2.95
Formen und Dekore
Kaffee=Service f. 2Perſ.
echt Porz., patriotiſche u. 2.75
Roſendekore, enorm billig
Tonnen=Garnituren
16 teilig, moderne Dekore, 4.75
enorm billig
Milchkrüge Satzé Stück,
echt Porzellan, patriotiſche 1.10
und Roſendekore .
Obſtteller Satz 7 Stück,
1 großer u. 6 kleine Teller, 1.10
echt Porz., patr. Dekore ꝛc.
Obſtteller echt Porzellan,
durchbroch. Rand, Roſen= 38
muſter, groß
Schulranzen für Knaben und
Mädchen enorme Auswahl.

Bilderbuch v. Wilhelm Buſch
Gut gebunden.
Inhalt: Aneles Spaziergang
Der Lohn des Fleißes Die
Strafe der Faulheit Das
Rabenneſt Die Rache des
Elefanten Der hohle Zahn
Der hinterliſtige Heinrich
Ein unfreiwilliger Spazierritt
Die Schneider=Ballade
Der zu wachſame Hund
Geſtörte Freude Die
Göttin Juſtitia . . . 95

Beachtenswert!
Estra billige Verkaufstage

Taschentucher
Ein Poſten Taſchentücher, rein Leinen, Dutz. 6. u. 5.50,
in H'Leinen, Dutz. Mk. 4. und 4.50. Linon, Dutz.
Mk. 1.80 bis 3.. Batiſt=Taſchentücher für Damen,
Dutz. von Mk. 2.50 an. Herren=Taſchentücher mit mod.
garant. waſchechten Bordüren, Dutz. Mk. 4., 5., 6.
u. 8.. Ein Poſten zurückgeſetzte Taſchentücher mit farb.
Bord., ohne Rückſicht auf den früheren Preis, jetzt Dutz.
Mk. 3.50. Reizende Neuheiten in handgeſtickten Taſchen=
tüchern
für Damen, elegante Aufmachungen, Kart. von
Mk. 1.35 bis 5..
(17132
Besonderer Gelegenheitskauf!
Madeira=Taſchentücher mit handfeſton. Bogen= u. hand=
geſtickten
Ecken Stück 95 Pfg. Buchſtaben=Taſchentücher
in großen Mengen: ½ Dutz, weiße in Karton Mk. 1.35,
1.50, 1.70, 1.90, 2.25, 2.70, 3.50, 4.. Kinder=
Taſchentücher und farbige Taſchentücher jeder Art.
Namen=Sticken in beſter Ausführung.
Feldgraue Taſchentücher von 35 Pfg. bis 75 Pfg.
Heinrich Bauer ir.
Ludwigsplatz 1. Telephon 1740.
Schwarz-weisse Rabattmarken.

Eiſ. Bettſt., Holländ. u. Kinder=
ſchlitten
, guterh., bill. zu verk.
101868g!) Roßdörferſtr. 42, 2. St.

(Schönes Kinder=Theater und
Dampfmaſchine mit verſchied.
Modellen zu verkaufen (*10182
Beckſtraße 87, parterre.

eraſt neues Falhtrad, Mitärver=
8 hältniſſe halber bilig zu verk.
Heidelbergerſtr. 150, Eingang an
der Rennhahn.
(*10199

(Saloneinricht., noch wie neu,
geſchn., eich. Büfett bill. zu vk.
Näh. in der Geſchäftsſt. (*10198goi

Für den

Weihnachts-
Tischt
Dilettanten-Werkzeuge
für Knaben und Erwachsene
nur in besseren Qualitäten.

Werkzeugkästen, Hobelbänke
sowie alle Werkzeüge
für die Holzbearbeitung.
Georg Rackur
Rheinstraße 47.
Geschäftszeit 812, 27 Uhr.
Weihnachts- u.
Neujahrskarten
in reicher Auswahl
desgl. Geburts- u. Namenstagskarten.
Stets gr. Lager in Darmstädter An=
ziehtskarten
. Nur en gros.
Postkarten-Kunstverlag
Wülh. Gerling (*10016fsg
Saalbaustr. 13. Darmstadt. Saalbaustr. 13.

zu ver=
Vorzügl. Miolanrello kaufen
*9831fgi) Heinrichſtr. 158, 1. St.

Marlograph=Diktir=bhörel. oz nk
Maſchine, f. neu, verk.ebſtAm.p
Angeb. u. B 96 Geſchäftsſt. (16707a

Schöner, guterh. Kinderwagen,
gut vernick., zu verk. (*9811mfg
Moosbergſtr. 26, 1. St.

Warnung!

Kauft keine Singer=Nähmaſchinen!
Haltet das Gold im Lande!
Wenn die Vertreter der Singer=Nähmaſchinen
darauf hinweiſen, daß die Singer Co, eine Fabrik
in Wittenberge betreibt, ſo wiſſet, daß dieſe Fabrik
nichts anderes iſt als ein Ableger des großen
Singertruſtes, der ſeinen Sitz in England und
Ameria hat, wohin auch der Gewinn fließt
Vierzehn leitende Angeſtellte der Singer=Fabrik
in Witenberge darunter ein Direktor, ſind als
Engländer ſeit Ausbruch des Krieges in Ruhleben
bei Berlin untergebracht. Singer warnt in Eng=
land
vor den deutſchen Erzeugniſſen! Singer
betzt in Frankreich mit Flugblättern gegen die
Deutſchen! Amerika liefert unſeren Feinden die
Geſchoſſe, die deutſche Männer töten! Hieraus
ſpricht Gehäſſigkeit und Rückſichtsloſigkeit gegen.
Deutſchland in noch nie dageweſener Weiſe.
Schließt darum die Tür vor den Vertretern
(1935a
der Singer Co.
Unterſtützt deutſche Arbeit aus Liebe und Pflicht=
gefühl
für das deutſche Vaterland!
Man kaufe eine echt deutſche Nähmaſchine.
August Engel, Darmstadt.
Fernsprecher 1128. Gegr. 1869. Schuchardstr. 3.
General=Vertreter der Firmen:
G. M. Pfaff, Kaiserslautern, Akt.-Ges.
vorm. Seidel & Naumann, Dresden.

Nur gute Ware!

Taschentücher

Billige Preise!

Handtücher, Badetücher, Wischtücher, weisse
Bettdamaste, weisse, gerauhte Köper, Leinen,
Halbleinen, baumwoll, Wäschetuch, Stickereien.
Anfertigung jeder Art Leib- und Bettwäsche.
Ludwig Berbenich 16797gmg
Steinstrasse 2, II (Haus Ott).

MANUs
KARLARIOED
CKE Iillimmmmmmmmmhmhc
EERBACHERSTRASSE
a. d. Scheimsbauhernruts 2457.

[ ][  ][ ]

Der tolle Haßberg.

Original=Roman von H. Courths=Mahler.
Copyright 1915 by Greiner & Comp., Berlin W30.
(Nachdruck verboten.)
29)
Es war Abend geworden, ehe Heinz von Tondern,
wie er ſich vorgenommen hatte, Haßberg aufſuchen konnte.
Als er an Haßbergs Wohnung die Klingel zog, er=
ſchien
deſſen Burſche.
Iſt der Herr Rittmeiſter zu Hauſe? fragte Tondern.
Der Burſche kannte Tondern und gab bereitwillig
Auskunft, der Herr Rittmeiſter ſei ausgegangen, käme
aber ſpäteſtens in einer halben Stunde zurück.
Tondern überlegte eine Weile. Dann ſagte er ent=
ſchböffen
:
Ich werde warten, bis der Herr Rittmeiſter zurück=
kommt
.
Der Burſche ließ ihn in das Zimmer eintreten, nach=
dem
er ihm Hut und Stock abgenommen hatte.
Tondern ſetzte ſich in einen Seſſel und ſagte dem
Burſchen, er könne ruhig an ſeine Arbeit gehen und
brauche ſich nicht um ihn zu bekümmern.
Dann zog er einige Zeitungen, die auf dem Tiſche
lagen, zu ſich heran und blätterte darin, um ſich die
Wartezeit zu kürzen.

Aber die Beküre ſeſſkte ihn nicht. Sein Blick
ſchweifte im Zimmer umher. Er verglich es im Geiſte
mit den eleganten Räumen ſeiner eigenen Wohnung.
Sehr anſpruchsvoll konnte Haßberg nicht ſein, um ſich in
dieſer beſcheidenen Wohnung wohlzufühlen.
Wie er die Blicke ſo umherſchweifen ließ, entdeckte
er plötzlich unter dem Seſſel vor dem Schreibtiſch einen
kleinen, dunklen Gegenſtand, der wohl achtlos herabgefal=
len
war. Tonderns Blick ſchärfte ſich unwillkürlich. War
das nicht Haßbergs Brieftaſche? Ja er erkannte ſie
und ſtarrte wie gebannt darauf hin.
Wie magnetiſch angezogen blieb ſein Blick daran
hängen. Sicher war Haßberg die Brieftaſche entfallen,
ohne daß er es gemerkt hatte.
Ob dieſe Brieftaſche vielleicht etwas enthielt, was
ihm Aufſchluß geben konnte über das, was zwiſchen
Haßberg und Frau Melanie verhandelt worden war?
Seine Augen funkelten.
Er war durch ſeine Leidenſchaft für Regina und
durch ſeine Eiferſucht auf Haßberg völlig aus dem Gleich=
gewicht
gekommen. Was rechtgund unrecht war, das
hatte ſich bei ihm völlig verſchoben. Recht erſchien ihm
alles, was ihn zu Reginas Beſitz führen konnte un=
recht
alles, was ihn von ihr trennte.
Wieder und wieder wurde er ſo vom rechten Wege
abgedrängt. Ihm, dem ſonſt nur das Korrekte und

Ehrenhaſte Richtſchnur geweſen, erſchienen jeizt alle Be=
griffe
verwirrt.
Auch jetzt unterlag er der Verſuchung. Er wollte ſich
Aufklärung ſchaffen um jeden Preis. Und da er in die=
ſer
Brieftaſche eine Aufklärung zu finden hoffte, drängte
es ihn, ſich einen unerlaubten Einblick in dieſelbe zu ver=
ſchaffen
.
Einen Moment lauſchte er noch hinaus. Draußen
war alles ſtill. Der Burſche war in ſeine Kammer ge=
gangen
. Da hob Tondern die Brieftaſche auf.
Seine Hände waren eiskalt und zitterten. In dem
Augenblick, als er die Taſche berührte, jagte eine Stimme
in ihm:
Das iſt ehrlos! Aber trotzdem öffnete er ſie.
Das erſte, was ihm in die Augen fiel, war ein ſchma=
les
Kuvert mit Reginas Schriftzügen der Brief, den
Haßberg heute von Regina Baldus erhalten hatte. Haß=
berg
war die Brieftaſche entfallen, als er die Kleider ge=
wechſelt
hatte, um ſchnell einen dienſtlichen Gang anzu=
treten
und er hatte es nicht bemerkt.
Tondern ſtarrte auf Reginas Brief herab. Vergeſſen
war, was er in der Brieftaſche ſuchen wollte. Ihn inter=
eſſierte
nur dieſer Brief.
Unſicher ſah er zur Tür. Der Burſche würde ihn nicht
ſtören. Und wenn Haßberg heim kam, dann hörte er die

Vertenlarte Wenmachts-Gesehelke!
Teppiche in vielen Grössen u. Geweben Läuferstoffe, Bettvorlagen, Felle, Fusstaschen
Orient-Teppiche, Verbindungs-Stücke, Orient-Stickereien, Möbel u. Waffen.
Neuzeibliche Künstlergarnituren Tüll, Madras Leinen. Wollbatist usw.

Dekorationsstoffe in einfarbig und gemustert. Filztuche, Friese, Plüsche.
Tischdecken in Filztuch, Plüsch und Leinen. Dlwandecken in Fantssie- und Plüsch-Geweben.
Reisedecken in Plüsch u. Kamelhaar. Mod. Sofakissen. Bunte Kretonnes.

Böttdecken in Tüll und gestickt, 1 und 2bebbig

Einfarbige Satins zum Unberlegen.

Linoleum-Läufer in verschiedenen Breiten. Linoleum-Teppiche bedruckt u. durchgemustert.
Seidendecken und seidene Flügeldecken

in grosser Auswahl zu wohlfeilen Preisen.
Darmstädter Teppich- und Gardinen-Haus
Eonst-Ludwigstr. 19 Heinrich Meyer Fernsprecher 247

Beachten Sie bitte meine Schaufenster! Sonntag geöffnet.

17105

Tar beste
Ausführung!

Weihnachtsbäumchen fürs Feld

in naturgrün

weiss betaut

mit brennbaren Kerzen geschmückt

Beliebteste
Beigabe!

Preise per Stück .50, .75. .80, 1.-, 1.20, 1.50 Mk.
vollständig, auch Hach zusammenlegbar, jedem Palet beizufügen.
Passende starke Versandkartons Stück 15 Pfg.

künstlich und Ein sinniger Schmuck für alle Weihnachtsgaben
sind meine Bändchen mit Druck:
Tannenzweige naturpräpariert
duften wie frische, nicht abfallend: 1 Weihnachtsgruss aus der Heimat‟
oder Gesegnete Weihnachten‟
Preise per Stück 10, 15, 20, 30 Pfg., mit bedruckten Bändchen
Stück 15 und 20 Pfg., Dutzend 1.50 und 2. Mk.
und Ilex 30 bis 80 Pfg.
Schwarz-weiss-rote Bänder zum Binden und Schmüicken von Gaben aller Art Meter von 2 Pfg. an.
Band für Tapferkeits-Medaille‟ Meter 1.25 Mk.
Band- fürs Eiserne Kreuz Meter 80 Pfg., 1.20 Mk.
Abt. Dekorationen
Rheinstrasse 4.
GEORG ScHUBKEG
Versand nach auswärts bei Voreinzahlung des Betrags nebst Portoverg. aufmein Postscheckkonto 7876 Frankfurt a. M. od. geg. Nachnahme
Wiederverkäufer: Gross-Preise.
15839a)

[ ][  ][ ]

Flurtür gehen und konne die Brieſtaſche ſchnel wieder
unter den Seſſel werfen.
Zögernd ſaßten ſeine Hände nach dem Briefe. Noch
einen Moment überlegte er, dann richtete er ſich entſchloſ=
ſen
auf.
Schnell zog er die Blätter heraus und entfaltete ſie.
Während der Lektüre wurde ſein Geſicht totenbleich
und verzerrte ſich beängſtigend. Und als er mit dem
Briefe zu Ende war, da ſchlug er die Hände vor das Ant=
litz
und ſtöhnte laut auf.
Regina Baldus legte in dieſem Briefe ihre Liebe, um
die er, Tondern, jahrelang in heißem Bemühen gerun=
gen
, dem tollen Haßberg freiwillig zu Füßen. So klein
konnte ſich die ſtolze Regina machen, die ſonſt ſo unnah=
bar
war! Sie gab ſich in die Hände dieſes Mannes
wie groß mußte ihre Liebe zu Haßberg ſein!
Und Haßberg? Konnte er überhaupt begreifen, was
ihm da geboten wurde? Hatte er ſich nicht an allerlei
Frauen verzettelt?
Und an dieſen Mann warf ſich eine Regina Baldus
weg!
Ein raſender Schmerz nahm ſeine Seele gefangen,
und die Eiferſucht auf Haßberg loderte wild empor. Sein
ganzes Sein bäumte ſich auf gegen die Möglichkeit,
Regina Haßberg überlaſſen zu müſſen.
Nein er konnte es nicht zulaſſen, daß Haßberg
Regina zur Frau bekam. Mit allen ihm zu Gebote
ſtehenden Mitteln wollte er ſich dagegen wehren. Und
wenn er ein Verbrechen begehen ſollte Regina durfte
nicht Haßbergs Gattin werden!

Mit zillenden Händen fallie er den Brief zuſam=
men
, legte ihn in die Brieftaſche zurück und warf dieſe
wieder unter den Stuhl.
Mit ſtarren Augen ſah er darauf nieder und grübelte
ſchweratmend darüber nach, was er tun könne, um eine
Vereinigung zwiſchen Haßberg und Regina zu verhin=
dern
.
Daß er ſie verhindern mußte um jeden Preis das
ſtand bei ihm feſt. Lieber würde er Haßberg niederſchie=
ßen
, als ruhig zuſehen, wie dieſer den Schatz an ſich riß,
nach welchem er ſelbſt mit allen Sinnen getrachtet hatte.
Ein wahnſinniger, eiferſüchtiger Haß gegen Haßberg
gärte in ihm. Er war auch wirklich überzeugt, daß dieſer
Reginas Liebe nicht wert war und daß er ſie unglücklich
machen würde.
In ſeine Gefühle für Regina miſchte ſich ein ſchmerz=
licher
Zorn, weil ſie ſich Haßberg gewiſſermaßen angebo=
ten
hatte. Faſt geſellte ſich ſeiner Liebe ein Gefühl des
Haſſes bei, weil ſie Haßberg verſchwenderiſch bot, was
ſie ihm ſelbſt entzogen hatte.
Was tue ich nur, um eine Scheidewand zwiſchen den
beiden aufzurichten? Sie dürfen einander nicht ange=
hören
, dachte er.
So ſaß er grübelnd und entwarf Plan um Plan, um
ihn wieder zu verwerfen. Als er die Flurtür gehen hörte,
ſchrak er auf und ſah mit verſtörtem Blick um ſich.
Jetzt vernahm er draußen Haßbergs Stimme im
Geſpräch mit ſeinem Burſchen, der ihm wahrſcheinlich
Meldung von dem wartenden Beſuch machte. Er zwang
einen ruhigen Ausdruck in ſein Geſicht und griff haſtig

nach einen Zeiungsblat, als ſei er in die Beftüre des=
ſelben
vertieft geweſen.
Haßberg trat ein, gefolgt von ſeinem Burſchen. Sicht=
lich
zerſtreut begrüßte er Tondern und trat mit ſuchenden
Blicken an ſeinen Schreibtiſch.
Verzeihe einige Minuten, Heinz, ich ſtehe Dir gleich
zur Verfügung. Mir iſt meine Brieftaſche abhanden ge=
kommen
, in der wichtige Papiere ſteckten ich will nur
hier nachſehen. Holen Sie meine Litewka herüber, vielleicht
habe ich ſie darin ſtecken laſſen, wandte er ſich an ſeinen
Burſchen.
Dieſer trat ins Nebenzimmer.
Vielleicht haſt Du die Brieftaſche unterwegs verloren,
meinte Tondern mit ſeltſam ſchleppender Stimme.
Haßberg ſchüttelte den Kopf.
Ausgeſchloſſen. Ich habe meinen Rock unterwegs
gar nicht geöffnet. Erſt als ich ins Haus trat, merkte ich,
daß ſie mir fehlt.
Bei dieſen Worten ſchob Haßberg mit einem Ruck
den Schreibtiſchſeſſel beiſeite und ſtieß dabei mit dem
Fuß an ſeine Brieftaſche.
(Fortſetzung folgt.)

Bei Nerven= und
Kopfſchmerzen
haben ſich Togal=Tabletten hervor=
ragend
bewährt. Aerztlich glänzend
begutachtet. In allen Apotheken erhältlich. Beſt: Acid.
acet. salie, Chinin. Mg. Ld=
(I17125

10Frezenv hasun
gewähre ich bis Weihnachten auf sämtliche
Jacken-Kleider: Seidene Kleider: Wollene Kleider: Plüsch-Mäntel: Sammet-Mäntel
Gepreßte Mäntel: Winter-Mäntel: Regen-Mäntel: Kinder-Mäntel: Seidene Blusen
Wollene Blusen: Kostüm-Röcke: Morgen-Röcke: Unterröcke
Ausgenommen sind diejenigen Artikel, welche noch mehr ermäßigt sind. Diese Preise sind durch Blaustift erkenntlich.

Größte Leistungsfähigkeit in

Pelzwaren
Preise enorm billig ohne Abzug!

für Weihnachts-Geschenke
ganz besonders geeignet!

in den Pelzarten: Echt Skunks,
Neueste Formen wluffe und Kragen skunks-Opossum, Alaska-Fuchs,
Weissfuchs, Alaskafuchsartige Pelze, Steinmarder, Chin. Marder, Echt Nerz, Nerzmurmel, Bisam, Feh, Kid-
Astrachan, Plüschgarnituren etc.

Besondere Neuheit: Schulterkragen und Tonnenmuffe, Pelz-Mäntef
Weitgehendste Garantie für Echtheit und beste Kürschnerarbeit!

Frankfurt a. M.
Zeil 109

D
ohn ir.
Sonntag von 12 Uhr mittags bis 8 Uhr abends offen.

Frankfurt a. M.
Zeil 109

(X,17115

Keeetete

Die besten Kriegsschuhe
sind unsere in eigenem Betrieb hergestellten

Leuelechluiotele mit Holzeetile
warm gefüttert, halten den
(16639a
Fuß trocken und warm
in allen Grössen, sehr preiswert!
Gebr. Blum
Markt 5
Markt 5.

Weihnachtsgeſchenk.
Grammophon mit 35 Rollen
billig zu verkaufen (*10017fsg
Landwehrſtraße 1½, part.

Wichtig f. Magenleidende
Reformkorsetten
zum Knöpfen, mit Gummi
an den Seiten, von (16146a
Mark 3. an.
L. & M. Fuld
12 Kirchstr. 12
gegenüber der Stadtkirche.

Für unsere Jugend!
Laterna magica,
Kinos und Dampfmaschinen
kaufen Sie noch ohne Aufschlag mit 10% Rabatt

(17016fsg

L. Lange, Hoflieferant

Schulstrasse 6.

Schulstrasse 6.

[ ][  ][ ]

Großer Gelegennenskauf.

Trotz der enormen Aufschläge des Rohmaterials und
Arbeitslöhne hatte ich Gelegenheit, einen grossen Posten
hochmoderne
Uster und Paletots
für Herren, Burschen und Knaben
in blau, grün, braun und marengo
noch zu sehr billigen Preisen aufzukaufen und kommen,
so lange Vorrat reicht, in vier Serien zum Verkauf.
Serie I Serie II Serie III Serie IV
Für Herren Mk. 22 Mk. 28 Mk. 32 Mk. 36
Burschen 15 22 26 30
Knaben 8 15 18 22
Niemand versäume diese günstige Kaufgelegenheit und
decke seinen Bedarf sofort, bevor diese Waren vergriffen
sind, denn solch gute Qualitäten sind für diese billigen
Preise nicht mehr zu verschaffen.
(17138

Wilnein Heuster

Markt
Ecke Marktstraße

Sonntags gebtinet
von 11 bis 7 Uhr abends

Jeder Käufer erhält einen
prachtvollen Kriegskalender gratis

Weimachts Anlgeber

zu Sehr billigen Preisen.

besonders auch fürs Feld geeignet,
wie Brieftaschen, Zigarren-
etuis
, Portemonnaies und alle
anderen Lederwaren in guter
Ausführung und bekannten
billigen Preisen finden Sie im

Filet- und
Gardinen, Stores,
Taschentücher
Klöppel-Spitzen
Einsätze, Dreiecke und
Halbstores, Kollos, 1 glatt Leinen und Hohl-
Vierecke, fertige Spitzen-
saum
, Madeira, hand-
decken
, Zusammenstellen
Bettdecken
gestickte und
von Filet-Arbeiten
in allen Arten und
in geschmackvoller
Soitzen-Taschentücher.
Preislagen.
Ausstattung.
Leibwäsche n Bettwäsche
Frankfurter Heimarbeit, Deutsches Material.
Tischwäsche
Küchenwäsche
Handtücher
Spitzentücher, Rüschen, Westen, Schleifen, Kragen.
Eine Partie echte Brüsseler Artikel.
David Bonn

Zeil 1191121.

Frankfurt a. M.

Zeil 119/121.
V1644t.

Eisenbahnen, Dampfmaschinen, Laterna magicas, Kinematographen,
Stein-, Holz- u. Metallbaukasten, Helme, Trommeln, Säbel, Ge-
wehre
, Tornister Zinn-, Holz- u. Elastolin-Soldaten, Festungen,
Kanonen, Kaufläden, Ställe, Frachtwagen, Tiere aus Stoff, Plüsch-
u
. Holz-Puppen (gekleidet u. ungekleidet), Puppenkleider, Puppen-
wäsche
, Puppenschuhe, Puppenköpfe, Puppen-Perücken, Puppen-
Reparaturen schnell und billig, Puppenküchen, Puppenstuben,
Puppenmöbel, Puppenwagen, Puppenbetten usw.
Gesellschafts- und Beschäftigungsspiele
(16547a
mehrere 1000 Stück am Lager.
Zetzsche & Co.
Gesellschaft mit beschränkter Iaftung
Ernst-Ludwigstrasse 19.
Ausgabe schwarz-weisser Babattmarken.

Unenbachel Ledel warch-boschalt
früher Ernst-Ludwigstrasse 21
jetzt
Ernst-Ludwigstr. 9
im Laden Herrn Elbert.
Wilh. Kamitter aus Offenbach u. .
Eigene Sattlerel.
(*10175

Das passendste Weihnachts-Geschenk

[ ][  ][ ]

Aodost
Lobwfe

Großh. Hoflieferant
Ernst Ladwigstraße 23
1el. 140

Pelz-Wesen-Pelz-Pulswärmer-Bleyles Militär-Westen

zu Ausverkaufspreisen.

Militar-Ausstarrungen
Irie Unterkleidun
sind sorgfältig gewaschen, daher gebrauchsfertig!

Alleinverkauf sämtlicher echten Professor
Dr. Jägers Normal-Artikel. Alleinver-
kauf
von Wilh. Benger Söhne, Stuttgart, auch
in Halbwolle, Baumwolle und Seide. Dr.
Lahmanns Reform-Unterkleidung.
Original-Verkaufspreise. (17136

Kamelhaardecken Reise- und Steppdecken

Wollwesten
Leibbinden, Kniewärmer
Kopfschützer, Pulswärmer
Brust- u. Rückenwärmer
Normal- u. gestrickte Socken
präg
In
Fußschlüpfer, nierte Fußtücher
Gamaschen, Schlafsäcke

BETTEN
Kinderbetten
Bettartikel
Barchente und Drelle
Reine, gewaschene, ab-
solut
staubfreie
Bettfedern und Daunen

Weilwaren Damenwäsche
Fertige Tisch- u. Bettwäsche
Herrenhemden
Kragen und Manschetten
Normal-Hosenträger
Gummi-Hosenträger
Taschentücher

Habe noch u. 20 Pfd. hochſein.
Soulchong-Tee
à Pfd. Mk. 2.95 frei Haus ab=
zugeben
, auch das ganze zuſamm
Pfefferminz- und Kamilientee
billigſt.
(*10230
Gg. Beckenhaub
Teehandlung, Eberſtadt b. D.
Wilhelmſtraße 1. 1. St.

Sauernhandkäſe 10 Stück 75 u.
D85 Pfg. u. Nahmkäschen
Mollerſtraße 36.
*10215)
Drei=
Gasherd
flammiger
(17151oi
zu verkaufen
Bismarckſtraße 39, I.

Zu verkaufen:
Oelgemälde
Kupferstiche
Bücherschrank, Mahagoni
Zteil. Bücheretagere
Alte Violine
Faſt neuer Diwan (*10237
Wienerſtraße 83, 1. Stock.
Leisse, gr. Vorplatzgarderobe, zwei
Gashängelampen, wenig gebr.,
pol. Serviertisch schw. metallbett-
stelle
mit mess., Küchenanrichte, pol.
Auszugtisch zu verkaufen. (*10224
Viktoriastrasse 32, part.

1ee
Spezial-Geschäft für
Musikinstrumente u.
Reparatur
Quintenreine Saiten, ff. Bogen
und Kasten empfiehlt (15517a
Max Gerbert
Kunstgeigenbauer
Rheinstr. 17, Ecke Grafenstr.
Einzige Geigenbauanstalt am Platze.

Achtungt Ehriſtbäume, Salon., ſtolze Ware, ſehr bill.
*10214.
Mollerſtraße 36.

aſch.=Knopflöcher werd. ge=
Mmacht, dauerh ſchön u. billig
*10226) Eliſabethenſtr. 23, 3. St.

Klavierstimmer
Emil Schultze, Kammermusiker i. P.,
Schießhaustr. 29, r., II. (16628a

Jeder Kragen 8 Pfg.
Herrenhemden 35 Pfg
zu waſchen u. zu bügeln. (17147go
Wäscherei Neukirch
mit elektr. Betrieb
Telephon 2039. Landwehrſtr. 4

Pelze

werden modern umgearbeitet zu
Kragen, Müffe, Barette. (16336a
Mode-Salon
Mauerstrasse 20.

Pelz=
Hüte, Müffe u. Stolas
werden angefertigt u. moderniſiert
Schulſtr. 10, I. St. (16528a
muffe, Stolas, Barette
Delze werden eleg. angefertigt
Sowie umgearbeitet. (16616a
Ludwigsplatz 8, Vordh. III.

Dreich-Sodd
ist der beste und billigste

Ersatz für Seife
10
Die Hälfte der Seife wird gespart, wenn die Wäsche vor dem Waschen in Henkel’s Bleich-Soda in lauwarmem
Wasser eingeweicht wird, denn Henkel’s Bleich-Soda bewirkt ein schnelles Lösen aller Schmutzstoffe aus der
Wäsche. Mithin wird das Waschen

wesentlich billiger

und mit weniger Arbeit wird eine ebenso reine und weisse Wäsche erzielt.
(F,17107
ist das vorzüglichste Reinigungsmittel für Fussböden, Metall-, Holzsachen und
Henkel’s Bleich-Sodd Küchengeräte, sowie beim allgemeinen Hausputz u. ist nur in Originalpackungen
&&
mit dem Namen Henkel und der Schutzmarke Löwe‟
in allen einschlägigen Geschäften erhältlich.
HENKEL. & CIE., DUsSELDORF.

[ ][  ][ ]

Deinuchts
Treise!

Bowlen, Kristall,
5
geschliffen, weiß und farbig, für
6 und 12 Personen . von Mk.
an
Kaffee-Service
schöne Muster, in jeder Zt. 9990
sammenstellung . . von Mk. an
50
EBservice, moderne
Dekore und Formen von Mk. 0 an
Tonnengarnituren
35
moderne Formen und Zeich-
nungen
. . . . . von Mk. 1an
Waschgarnituren
in bekannt großer Auswahl, nur 125
bewährte Fabrikate . von Mk. 1 an

Blumen-Krippen,
Eierservice
Palmständer
für I, 2 u. 6 Personen von Mk.
an

Sammelrahmen
in großer Auswahl, in tadelloser 12
Ausführung . . . . von Mk.
an
25
Tafelaufsätze
in Nickel u. Kunstguß von Mk. an
Schreibzeuge
und Garnituren in Metall und 125
Schwarzglas
. . . von Mk. an
Tortenplatten
mit Flickeleinkassung, moderne 175
Muster . . . . . von Mk. an

und-Kübel,
Vogelkäfige
und-Ständer,
Messing-Bowlen
und Gläser,
Teemaschinen
und Service,
Uhren und Wecker,
Rauchservice und Aschenbecher
von der einfachsten bis zur elegantesten Ausführung.

Elektrische Steh-, Kipp- und Hängelamgen.
(17129
Hent.
Sl meischnhan
zusrasze G. m. b. H. getzete:

Weihnachtsbitte
der Herberge zur Heimat.

Zum zweiten Male im Kriege bitten wir um Gaben für unſere
Weihnachtsbeſcherung, die auch wir wieder in beſcheidenem Maße
für die armen obdachloſen Wanderer halten wollen. Außer Zu=
wendungen
an Geld ſind Kleider, warme Hemden, Stiefel und
Strümpfe, ſowie guter Leſeſtoff und Spiele erwünſcht und werden
dankbar angenommen oder abgeholt durch unſeren Hausvater, Herrn
Merdes, Große Ochſengaſſe Nr. 8, Telephon 2583.
(16790sss
Für den Vorſtand:
Ehrhardt, Großh. Oberhofprediger.

Die Kleinkinderſchule in der Mauerſtraße bittet wiederum herzlichſt
um Geld und Kleidungsſtücke, wie ſie für Kinder von 36 Jahren
paſſen, zu ihrer Chriſtbeſcherung. Gaben nehmen gerne entgegen:
Frl. v. Gandenberger, Wienerſtraße; Frau v. Kietzell, Ohly=
ſtraße
38; Frl. v. Knorr, Saalbauſtr. 79; Frau Schäffer von Bern=
ſtein
, Schießhausſtr. 67; Herr Profeſſor Ihle, Hermannſtr. 39, und
die Schweſtern in der Schule.
(16396a

Für den Weihnachtsbedarf
Elektrische Stehlampe
für alle Zwecke in jeder Preislage
(17087fsgm
empfiehlt
L. LANGE
Schulstr. 6.
Hofl.
Fernruf 33

Sämtl. Odenwaldbücher
von Karl Schäfer bringe in empfehlende Erinnerung.
passend zu Weihnachts-Geschenken.
Frau Karl Schäfer Witwe, Ländwehr

Das schönste

Welhnachts-Geschenk
für unsere tapferen Krieger
im Schützengraben ist ein

Grammophon-

(Görna

Gramola-
Apparat mit Platten.
Illustrlerte Preisver-
zeichnisse
über Apparate und
Platten auf Wunsch umsonst.
K. Jäger
Hoflieferant
Spezialgeschäft undoffizielle
Verkaufsstelle der D. G.-A.-G.
Georgenstr. 11 Tel. 2579.

Achtung!
Ein praktiſches Weihnachtsgeſchenk
für die Hausfrau iſt
Die eiserne Waschfrau,
die kleinſte, beſte u. billigſte Waſchmaſchine der Welt.
Kann auf Wunſch praktiſch vorgeführt, auch probeweiſe geliehen
werden bei
(16421a
Th. Seivert, Darmstadt,
Schlossgartenstrasse 5.

ie hentnaiche
Drahtſeilbahn Eiſenbahn mit
allem Zubehör und Stereorama
(*10217
billig zu verkaufen
Karlſtraße 34, 2. Stock.

. Bnmentisehe, Dbekerattons-
pezialltät
- ständer, Kleinmöbel lio ert
stets Möbelschreinerei Philipp Oesterling,
Eberstadt hei Darmstade
*10225gd) 8 Büschlerstraße 8.

Silberne Patenlötfel
in einfacher und moderner Ausführung vorrätig, sowie
Neuanfertigung zu billigsten Preisen. (16106a
L. BORNE
HOFLIEFERANT
Uhren-, Gold- u. Silberwaren
25 Ernst-Ludwigstr. 25.
Silberne Tafel- und Dessert-Bestecke,
Versilberte Tafel- und Dessert-Bestecke
in grösster Auswahl und in allen Preislagen vorrätig.

Pussende Weimdentsgeschenne
von Bleibendem Werte
Eingerahmte Bilder, Kunstblätter
Photographie- und Postkarten-Rahmen
wie bekannt gut und äußerſt billig:
Franz Langheinz, Kaelſtr. 25, Ecke Hölgesſtr.
Telephon 1747.
(16521s

Bittſchriften & Geſuche
aller Art fertigt ſofort Bureau Heß, Riedlingerſtr. 41. (16646a

[ ][  ][ ]

Das willkommenste und praktischste Weihnachtsgeschenk einer jeden Dame ist ein schickes Korsett,
daher versäume niemand, dieses selten günstige Angebot zum Einkaufe eines Korsetts zu benutzen.

8 Ernst-Ludwigstrasse 8

Hervorragendes, preiswertes Weihnachtsangebot!

Ein Posten Korsetts, darunter
Ein Posten Korsetts, darunter Kor-
Serie IV korsetts aus schmiegsamen,
Serie 1setts aus prima Drell u. brochierten
weichen Satinstoffen und geblümten
Stoffen in soliden, schicken Formen,
Stoffen, früh. Preis bis M. 20, nur M. 10.45
früher. Preis bis zu M. 6.50, jetzt nur M. 3.4.5
Ein Posten Korsetts, hüftenlose
Ein Posten Korsetts, neueste
Serie V Formen, in prima Satin, Dreil
Serie 11 moderne Form, in haltbaren,
und Batist, früherer Preis bis zu
glatten u. gestreiften Drellen u. Batist,
13.95
früherer Preis bis zu M. 10, jetzt nur M. 6.45
M. 30., nur
Ein Posten hochmod. Hüften-
1 Post. mod. amerikan. Korsett-Untertaillen in
Serie II former nach unten sehr lang,
einfach. u. eleg. Ausführ., bedeut. i. Preise herabges.
aus prima Drell und gemusterten Ba-
Modelle bis zu 75% Rabatt.
tisten, früh. Preis bis M. 12.50, nur M. 7.95
1 Post. sehr schick. Strumpfbänder mit 20% Rabatt

Stellengeruh

Weiblich

Gebldete junge Dame ſucht
Stellung als Sekretärin bei Arzt,
Rechtsanwalt od. ähnliches. Ang.
unt. E 73 Geſchäftsſt. (*9931dsg
m. ſchön.
Gebildetes Fräulein Hand=
ſchrift
, welches ſchon praktiſch tätig
war, ſucht für ſofort oder 1. Jan.
Stellung auf Bureau. Angeb. u.
F33 a. d. Geſchäftsſt. (*10185gi

das alle
Tücht. Mädch. Hausarb.
grdl. verſt., u. koch. kann, ſucht per
1. Jan. Stellung. Ang. u. F38 an
die Geſchäftsſtelle.
(*10208

Tüchtiges Servierfräulein ſucht
ſofort Stellung. Angeb. u. F 29
an die Geſchäftsſtelle. (*10173

Gühiaes Zerdierſrinten
ſucht Stellung in beſſ. Reſtaurant.
Angebote unter F 7 an die Ge=
ſchäftsſtelle
d. Blattes. (*10092sg
Mädchen ſucht Laufdienſt, auch
Waſch. u. Putz. Langg. 41. (*10238

Männlich

Mittärfr. Her ſucht
mögl. bald Beſchäftig. als
Schreiber od. Bureaugehilfe. Ang.
unt. F 4 a. d. Geſchäftsſt. (*10077fg

Tüicht, uwerl.Lauffrauod. Näd=
chen
vorm. 3 u. nachm. 2 Stunden
geſucht. Taunusſtr. 1, I. (*10132sg

Tüchtiges, erfahr. Mädchen
für die Küche geſucht, möglichſt
ſofort. Näheres in der Geſchäfts=
ſtelle
dieſes Blattes. (17133gid

Ordentl. Laufmädchen
zum 20. Dez. geſ., 2 Std. vorm.
Vorzuſtellen zwiſchen 10 u. 12 Uhr
(*10218)
Hochſtraße 26, I.

Ein braves, ſauberes
Mädchen
mit guten Zeugn. in kl. Haushalt,
angen. Stellung, zum 1. Januar
nach Heidelberg geſucht. Zu erfr.
in der Geſchäftsſtelle. (*10203

Saubere Monatsfrau 2 Stun=
den
vormittags geſucht. Roßdörfer=
ſtraße
16, I.
(*10194go

Zur Pflege einer leidenden, alten
wird für 1. Januar
Dame geeign. Perſönlichkeit
geſ. Dienſtmädch. vorhand. Angeb.
m. Gehaltsanſpr. bald. erb. u. F36
an die Geſchäftsſtelle. (*10183gi

Geſucht auf 1. Januar od. ſpäter
in kinderl. Beamtenhaush. tücht.
Alleinmädchen, d. bürgerl. koch. k.
Ang. u. F 26 Geſchäftsſt. (*10177

Studenr
iſt geneigt, in ſeiner freien Zeit,
zirka 2 Stunden täglich, paſſende
Tätigkeit anzunehmen. (*10229
Angebote unter P 42 an die
Geſchäftsſtelle dieſes Blattes.

Weiblich

Ganz
perfekte Weißnäherin
mit guten Empfehlungen geſucht.
Ohlyſtraße 58.
B17142)

Feingeb. Fräulein
zur Stütze und Geſellſchaft zu
einzelner Dame mit 4jähr. Kinde
ſofort geſucht. Angeb. mit Zeugn.
u. Bild u. F 44 Geſchäftsſt. (B17141

Putz= u. Waſchfrau
für 2 Std. vorm. geſucht. (*10019fsg
Dornheimerweg 60, II.

Weibliches
Mimoden
geſucht, zirka 20 J., ſchlank, nor=
mal
gewachſen.
(17155gmf
Anmeldung Wochentags von
1112 Uhr vormittags Olbrich=
weg
16, Atelier, Dachgeſchoß.

Friseuse
modern, auf Monat ins Haus
geſucht. Angebote unter F 45 an
die Geſchäftsſtelle.
(*10209gi

Männlich

Wir ſuchen für unſere erſt=
klaſſigen
Fabrikate der chem.=techn.
Nahrungsmittelbranche einen tüch=
tigen
Reiſenden als
Anleinverteier
für Großherzogtum Heſſen gegen
hohe Proviſion. Angebote an
Fritz Müller, Bayreuth, Bahn=
hofſtraße
3, I.
(*10171

Buchhalter zum Nachtragen der
Bücher, der im Mahnweſen er=
fahren
iſt, ſtundenweiſe geſucht.
Darmſt. Tapetengeſchäft W. Ehrhardt,
Ernſt=Ludwigſtr. 1
(*10246

Gewiſſenh. ſelbſtſtändig.
Kaufmann
möglichſt Kenntniſſe der Wein=
branche
, ſtundenweiſe, auch abends,
zum Beitragen der Bücher bei
gut. Bezahlung ſof. geſ. (*10221
Ph. Barth,
Weinhandlung, Dieburgerſtr. 5

Wasserschiffspengier,
Kochkesselmonteure,
Herdmonteure,
Schlosser,
Spengler,
Sckweisser,
Schleifer,
kräftiges, gewandtes
Versandpersonal
find. b. hoh. Lohn dauernde
Beschäftigung. (16699gmg
Herdfabrik und
Emaillierwerk
G. m. b. H., Landwehrstr. 63.

Tichter
Dekordteur u.
Polsterer
(erſter Arbeiter) möglichſt militär=
frei
, ſofort geſucht. (16936dg
Gebrüder Reis
Hofmöbelfabrik, Mannheim.

Wir ſuchen für unſere Bauſtellen
in Ruſſiſch=Polen zum ſofortigen
Eintritt möglichſt militärfreie, tücht.
Zimmerleute
bei hohem Lohn. Koſt und Wohn.
frei. Meld. an Dyekerheff § Wid=
mann
A.-G., Biebrich a. Rh. (17035ag

Ein tücht. Schulnachergälfe
auf Werkſtatt oder Wohnung ge=
ſucht
. Ch. Gräf, Schuhmacher=
meiſter
, Heidelbergerſtr. 40. (*10164sg

Die Fahrburſchenſtelle
für einen älteren Mann iſt neu zu
beſetzen. Näheres Frankfurterſtr. 12,
(17094sg
im Laden.

Fuhrmann geſucht (*10231go
Dieburgerſtraße 89.

Kräftig. Hausbursche
(17145
für ſofort geſucht.
D. Faix & Söhne.

Junger, ſauberer Hausburſche
ſofort geſucht.
(10006fg
Kaupſtr. 54, Metzgerei.

1 Hausburſche
der Radfahren kann, ſofort geſucht
Willy Schwab.
17102)

6 Zämmer

Schützenstrasse 14
3 Zimmer, 1 Nebenraum, Küche
und ſonſtiges Zubehör, Gas, ſofort
zu vermieten. Näh. Hügelſtr. 16,
(17143ms
Geſchäftslokal.

2. Stock, eine
Liebigstr.
3 ſchöne Drei=
zimmerwohnung
auf den 1. April,
bezw. früher zu vermieten. Zu
erfragen 1. Stock, einzuſehen von
1012 u. 2½—4 Uhr. (17149ms
One Zimmer
Feldbergſtr. 28 im 1. St. ſchöne
Wohnung zu vermieten. (*10117sgo

Seteh

et en
23 Zim, als Büro od. Ge=
ſchäftslok
. geeign., z. v. (16696t

Geläue

Mollerſtr. 42, Parterreräume z.
Möbel aufbewahren zu vermieten.
Näh. Wienerſtr. 65, pt. (16863t
Rheinstr. 41, Remiſe u. Burſchen=Z.
z. Unterſt. v. Möbel z. verm. (17065a

Mblierte Zimmer

Wilhelminenſtr. 35, II, Ecke
Hügelſtr., ein eleg. Zim. od. ein kl.
Zim., ſch. Ausſ., ſonnig, feine Lage,
Zentr., auch für kurze Zeit. (16964a

Soderstr. 6½, III.,
gut möbl. Wohn= u. Schlaf=
zim
. evt. mit 2 Betten. (16477t
Gee ., rtht.,
möbl. Zimmer ſofort. (17048t

Saalbauſtraße 38, 3. St., gut
möbl., geſundes Zimmer. (16979t

Eliſabethenſtr. 29, I., 2 fein mbl.
Z. (Wohn.= u. Schlafz.) z. v. (16156gik
Elisabethenstr. 23, III., mbl. Zim.,
p. Woche nur 3 M. m. Kaffee. (*10228

Grafenſtr. 26, II., freundl., mbl.
Zimmer zu vermieten. (17144t

Parensſtr. 9 möbl. Parterre=
Zimmer mit Klavier, mit und ohne
Bett, ſofort zu verm. (*10193gom

Mauerſtr. 15 einf. möbl. Zim=
mer
für 12 Mk. zu verm. (*10190

Waldſtr. 18
für 1. Januar ein gut möbl.
Zimmer mit ſeparatem Ein=
gang
zu vermieten. (*10206
Elisabethenstr. 49, Hth., I., möbl.
Zim., ſep. Eing., mit 1 od. 2 Betten,
(*10222
billig zu vermieten.

Melaen

Alleinstehende Person
findet lebenslängliche Aufnahme
in kleiner Beamtenfamilie. Preis
nach Uebereinkunft. Angebote un=
ter
E 95 a. d. Geſchäftsſt. (*10053

Zumen gesucht

Beamtenfam. (3 Erwachſ.)
ſucht z. 1. April 4 Zim.=Wohn. od.
3 Zimmer mit ſchön. Manſ. i. Oſt.
d. Stadt, nicht üb. 500 Mk. Ang. erb.
u. F 46 an die Geſchäftsſt. (*10235

Geräum. 45 Zim.=Wohn.
in angenehmer Lage zum 1. April
1916 von Beamtenehepaar geſucht.
Angeb. mit genauen Angaben unt.
F 30 an die Geſchäftsſt. (*10180

ſucht für 1. Jan. ein gut
möbl. Zimmer, möglichſt
mit ſep. Eingang. Gefl.
Angebote m. Preis unter
F39 Geſchäftsſt. (*10207

[ ][  ][ ]

1
eisvverieSehdrkor
Haus-Schürzen
Kinder-Schürzen
in allen Grössen
mit und ohne Volant
Zier-Schürzen
Blusen-Schürzen
mit und ohne Träger
Kleider-Schürzen Knaben-Schürzen
Schwarze Damen- und Kinder-Schürzen.
Wollene
Damen-Wäsche Oxford-Wäsche Näh-Kasten
Fantasie-Aritel Ftandschuhe
von 50 Pfg. an.
Taschentücher

Reiche Auswahl in Sweaters für Knaben und Mädchen.

(17128

Ecke Kirchstrasse
und Schustergasse

SeartCernuE

Schwarz-weisse
Rabatt-Marken.

Grossherzogliches Hoftheater.
Montag, den 13. Dezember 1915
Viertes Konzert
zum Besten des Witwen- und Waisenfonds der Grossh. Hofmusik.
Leitung: Generalmusikdirektor Felix von Weingartner
Solist: Erich Wolfgang Korngold-Wien.
Programm.
1. Sinfonietta op. 5 für grosses Orchester . E. W. Korngold
2. Märchenbilder, 7 Stücke für Klavier op. 3 E. W. Korngold
a) Die verzauberte Prinzessin. b) Die Prinzessin auf der Erbse,
c) Rübezahl. d) Wichtelmännchen. e) Ball beim Märchen-
könig
. d) Das tapfere Schneiderlein. g) Das Märchen
spricht den Epilog.
(Am Klavier der Komponist).
3. Sinfonie Nr. 5 (C-moll) op. 67 . . .
. L. v. Beethoven.
Anfang 7½ Uhr. Ende 9½ Uhr. Kasseöffnung 6½ Uhr.
Hauptprobe zum IV. Konzert: Montag, den 13. De-
zember
, vorm. 10½ Uhr. Karten zur Hauptprobe Mk. 1.65 an der
Hoftheatertageskasse, bei Thies und im Verkehrsbureau ab Freitag.
NB. In dieser Hauptprobe werden alle Nummern des Pro-
gramms
zu Gehör gebracht.
(16881mg
V. Konzert, Montag, 7. Febr. 1916, Orchesterwerke:
Macbeth v. Rich. Strauss und Dante-Sinfonie v. Liszt. Solistin:
Frl. Eva Bernstein-München (Violinkonzert v. Mendelssohn).

Richard Wagder-verein Darmstäde.
Programm für die erste Hälfte des Vereinsjahres 1916.
246. Vereinsabend. Dienstag, den 18. Januar 1916:
Deutscher Lieder-Abend von Lorle Meissner ( Mezzo-
sopran
) unter Mitwirkung von Arnold Mendelssohn (Klavier).
247. Vereinsabend. Montag, den 31. Januar 1916: Vierter
Kammermusik-Abend des Rosé-Quartetts aus Wien.
248. Vereinsabend. Mittwoch, den 16. Februar 1916;
Konzert von IIona Durigo (Alt) und Alfred Hoehn (Klavier).
249. Vereinsabend. Ende Februar 1916: Erster Violin-
Abend von Karl Flesch.
250. Vereinsabend. Mittwoch, den 8. März 1916: Lieder-
und Arien-Abend von Emmi Leisner (Alt) unter Mit-
wirkung
von Karl Straube (Klavier).
251. Vereinsabend. Montag, den 20. März 1916: Zweiter
Balladen- und Lieder-Abend von Paul Bender (Bass).
252. Vereinsabend. Anfang April 1916: Erster Kammer-
musik
-Abend des Hess-Quartetts aus Berlin.
Für den Herbst 1916 sind 5 weitere Vereinsabende
in Aussicht genommen.
Beitrittserklärungen bittet man schriftlich an Herrn Rat
H. Sonne (Grüner Weg 99) zu richten. Der Jahresbeitrag be-
trägt
12 Mk., für einen Sperrsitzplatz 20 Mk.
(17112
Der Vorstand.

Einladung zur Mitgliederverſammlung

des
Hess. Landeswereins für Toten-Einäscherung
auf Donnerstag, 16. Dezember 1915, abends 6 Uhr,
im Kaiſerſaal (Grünes Zimmer)
Tagesordnung:
1. Bericht des Borſitzenden.
2. Kaſſenbericht.
3. Neuwahl des Ausſchuſſes.
4. Ausloſung von Anteilſcheinen.
Der Vorſitzende:
Dr. K. Hesl.

Schwarz-weiss-rotes
Bastband
liefert billigſt (*9902gi
Jakob Skurnik
Wendelſtadtſtr. 28. Fernſpr. 1791.

ſuſtwerk m. Platt. bil zu vf.
M—10227) Eliſabethenſtr. 23, III.

Donnerstag, den 16. Dezember 1915, abends 8 Uhr
sss im Kaisersaal-
Veranstaltet von dem Hessischen Landesverein vom Roten
Kreuz zu Gunsten des Bulgarischen Roten Kreuzes und
des Türkischen Roten Halbmondes: (17118
Kriegsvortrag des Herrn Obersten von Diest aus Berlinüber:
Der Vormarsch der Zentralmächte
nach dem Orient‟
(mit 100 Lichtbildern).
Eintrittskarten in der Verkehrshalle auf dem Ernst-
Ludwigsplatz; Numerierter Sperrsitz Mk. 1.50, Saal
50 Pf., Galerie 20 Pf.

Großh. Hoftheater.

Sonntag, den 12. Dezember 1915.
67. Abonnem.=Vorſtell. A 17.
Erſtes Gaſtſpiel Walter Soomer.
Rigoletto.
Oper in 4 Akten von G. Verdi.
Perſonen:
Herzog v. Mantua A. Globerger
Rigoletto, ſ. Hofn.
Gilda, deſſ. Tochter Olga Kallenſee
Graf v. Monterone Alfr. Stephani
Graf v. Ceprano . Robert Perkins
Die Gräfin, ſ. Gem. Marg. Schreber
Marullo, Kavalier Paul Peterſen
Borſa, Höfling . Otto Thomſen
Sparafucile, ein
Bravo . .
L. Schützendorf
Maddalena, ſeine
Anna Jacobs
Schweſter
Giovanna, Gildas
Geſellſchafterin . Elſe Mickler
Ein Gerichtsdiener Br. Waigandt
Ein Page . . . N. Malinowski
* Rigoletto: Walter Soomer.
Chöre: Robert Preuß.
Nach dem 2. Akte längere Pauſe.
Preiſe der Plätze (Gewöhnl.
Preiſe): Sperrſitz: 1.12. Reihe
4.20 , 13.19. Reihe 3.40 , Par=
terre
: 1.5. Reihe 2.90 , 6.8.
Reihe 2.35 Proſzeniumsloge
6.20 , Mittelloge 6.20 , Bal=
konloge
5.20 , I. Rang 4.70 ,
II. Rang: 1.6. Reihe 2.70 ,
7. u. 8. Reihe 2.15 , I. Galerie
1.35 , II. Galerie 0.75 .
Kartenverkauf: an der Tages=
kaſſe
im Hoftheater von 10½—1½
Uhr und eine Stunde vor Beginn
der Vorſtellung; im Verkehrs=
bureau
von 91 Uhr. Im Ver=
kehrsbureau
werden auch tele=
phoniſch
Karten=Beſtellungen ent=
gegengenommen
. Tel. Nr. 582.
Anf. 7 Uhr. Ende gegen 10 Uhr.
Vorverkauf (nur vormittags) für
die Vorſtellungen:
Dienstag, 14. Dez. 68. Ab.=Vſt.
C 18. Der fliegende Hol=
länder
(Gaſtſpiel des Kammer=
ſängers
Walter Soomer.)
Gewöhnl. Preiſe. Anfang 7 Uhr
Mittwoch, 15. Dez. 69. Ab.=Vſt.
B 17. Neu einſtudiert: Mein
Leopold. Kl. Pr. Anf. 7½ U.
Donnerstag, 16. Dez. 70. Ab.=Vſt.
A 18. Neu einſtudiert: Eſther.
Hierauf, zum erſten Male wieder=
holt
: Kain. Kleine Preiſe.
Anfang 7 Uhr.
Freitag, 17. Dez. 71. Ab.=Vſt.
D 18. Zum erſten Male: Ra=
hab‟
. Hierauf, zum erſten Male:
Der Schleier der Pier=
rette‟
. Kleine Pr. Anf. 7 Uhr.

Verein für alkoholfreie Erfriſchungsräume Darmſtadt, E. 9.
Alkoholfreies Speiſehaus
Nieder=Ramſtädterſtraße 14

Mittagstiſch von 50 Pf. an, mit Fleiſch von 70 Pf. an.
Abendeſſen.
Kaffeeſtube und Bürgerküche
Landgraf=Georgſtraße 32
Mittagstiſch von 35 Pf. an, mit Fleiſch von 50 Pf. an.
Abendeſſen.
(*10187

Für Weihnachten

empfehle mein reich sortiertes Lager in Speise- und Kaffee.
servicen in allen Preislagen, wie Email-Kochgeschirren und
allen Küchen-Gerätschaften.
(17111
Kirchstr. 5,
Wilh. Castan Wwe., Tel. 926.
Bitte meine Schaufenster zu beschten.

[ ][  ][ ]

JrelsberteGeogteſke

(Y.17106

Kleiderstoſfe
Blusenstoffe
Neuheiten, in glatt, gestreift und
kariert . Meter 1.80 1.35 95
Karierte u. gestreifte Rockstoffe
Block- u. Fantasie-Karos, sowie Band-,
Nadel- und Schottenstreifen, teils reine
Wolle, doppelbreit Meter 1.80 1.65 1.10
für Damen- u. Kinder-
Schottenstoffe Kleider, in d. schönst.
Farbenstellungen, Meter 2.10 1.85 1.20
Graue und schwarz-weiss ge-
für
Kleider u. Röcke,
musterte Stoffe kariert, gestreift u.
glatt, doppelbreit, Meter 1.95 1.50 1.20
in Herrenstoff-
Jackenkleiderstoffe
geschmack,
Streifen und Karos, 130 cm breit
Meter 3.50 2.75 2.50
Einfarb. u. reinwoll. Kammgarn-
wie
Popeline,
stoffe u. Cheviots Diagonal. Satins.
Kotelin . . . Meter 2.95 2.50 1.95
Seidenstoſfe
reine Seide in verschied.
Blusenseiden weich. Geweben, helle u.
dunkle Streifen, Meter 2.50 1.95 1.35
Block-, Strich- und
Karierte Seiden Fantasie-Karos
Meter 2.25 2.10 1.65
Schwarze u. weisse Seide für
Kleider u. Blusen, in allen neuen Geweben
glatt u. gekreppt, Meter 2.10 1.80 1.35
Bestickte Seide grosse Neuheit auf
weiss u. farb. Grund, Mtr. 3.90 3.25 2.75
Farbige u. schwarze Baumwoll-
die
grosse Mode für Strassen-
Samte kleider, Meter 2.95 2.65 1.80
in Punkt-, Streifen-
Bedruckte Seide u. Blumenmuster,
hell- u. dunkelgrund., Mtr. 2.85 2.50 1.35
Zaumwollwaren
Hemdenflanelle kariert und gestreift,
erste Fabrikate . . . Meter 95 85 70
Kleidervelour gerauhter Waschflanell,
dunkle Muster . . Meter 95 75 55
Kleidersiamosen 90 cm breit, für
Servierkleider . Meter 1.35 1.10 95
karrfert und gestreift
Rhenania
Meter 95 68 50
f. Blusen, enorme Muster-
Sportflanelle auswahl . Meter 95 75
für Morgenröcke, Jacken
Druckflanelle u. Kleider, Meter 95 85 75
Weisswaren
stark- und feinfädig
Hemdentuch
Meter 75 68 58
160 cm breit
Bettuchkretonne Mtr. 1.60 1.45 1.30
160 u. 150 cm breit,
Bettuchhalblein. Mtr. 2.10 1.90 1.50
Bettdamast u. Bettsatin 130 cm br.
Meter 1.55 1.25 1.10
rot u. weiss (
Küchenhandtücher ½ Dutzend 2.60
Weisse Gerstenkornhandtücher
gesäumt und gebändert, ½ Dutzend 4.25
Weisse Tischtücher Ia Halbleinen,
115X165 cm ges.
. . Stück 3.10
dazu passend, 60 X60 cm
Servietten
½ Dutzend 3.50
aus solid. Kretonne, m. genähtem
Kissen Bogen . . . Stück 1.40 1.15
St. 5.
Satin- u. Damastbezüge
4.50 4.25
aus solid. Kretonne u. Halb-
Bettücher leinen . . Stück 4.50 3.50

Damen-Leibwäsche
Damenhemden a. dauerhaft. Hem-
dentuch
mit Feston.
1.85.
Damenhemden aus feintädig. Hem-
2.15
dentuch, mit Stickerei.
Damenhemden aus la feinfäd. Hem-
dentuch
, Stickerei und Einsatz . 2.85
Kniebeinkleider a. Madapolam, br.
1.85

Stickerei
Kniebeinkleider Ia Madapolam, m.
2.65
Einsatz und Stickerei
Beinkleider Ia Barchent m. Feston
2.60
Nachtjacken a. Barch. m. Fest. 1.65
Untertaillen mit breiter Stick. 1.10
Untertaillen aus solid. Madapolam
1.75.
mit Einsatz und Stickerei.

Meine Geschäftsräume sind morgen Sonntag, den
12. Dezember, von mittags 128 Uhr geöffnet.

Jachenkostäme in
viel. einfarb. u. gemustert.
Stoffen und den denkbar
schönsten. feschest. Auf-
machungen
,seltengrosse
Auswahl
39.75 29.75 19.75
Garnierte Kleider in
vielen Stoffarten, Wolle.
Seide, einfarb. u. gemust.,
in schön. ,geschmackvoll.
Ausführungen u. grosser
Auswahl
34.75 29.75 22.50
Woll- u. Seidenblus.
Riesenausw. in d.schönst.
u. geschmackvollst. Aus-
führungen
u. gross. Aus-
wahl
, einfarb. u. gemust.,
hübsche Streifen u. Karos
9.75 7.50 4.50
Kostümröcke, schwz.,
blau u. gemustert. in nur
solid. Stoffen, vielen der
neuest. Formen, i. gewalt.
Ausw. 11.75 9.75 7.50

Damen-Konfektion

Minfarbige Mäntel
u. Jacken aus soliden
Stoffén, vielen modernen
Farbtön., kleidsam. u. ge-
schmackv
. Ausführung.,
in reichster Auswahl
1975 16.50 13.50
Gemusterte Mäntel
u. Jacken aus gemust.
gut. Stoff., hübsch. Karos,
½u ganzlg., i.reizend.
beliebten Formen, grosse
Ausw. 19.75 15.50 12.50
Schwarze Mäntel u.
Jacken aus viel. Stoff-
art
., wie Tuch, Cheviot,
Flausch, Diagonalu.rauh.
Stoffen, gut. Qualitäten u.
viel. Ausführungen
24.75 19.75 15.50
Plüsch-u. Astrachan-
Mäntelu. Jacken in
versch. Ausführ., nurgut.
Qualitäten, verschiedene
Längen, ganz hervorrag.
prsw. 39.75 34.75 27.50

Kinder-Konfektion

Mädchen-Mantel ans
gem. Stoff., mod. Form
m. Gürtel u. Samtkr. f. 2
b. 10 J. 6.75 5.75 4.75
Mädchen-Mantel in
schwarz. Samt m. Spange
u. ganz auf Futter f. 29
Jahr. 13.7512.75 10.25
Mädchen-Kleida. kar.
Barchent, neu. Form m.
Knopfgarn., f. 410 Jahr.
9.25 8.25 6.50
Mädchen-Kleid aus
reinw. Cheviot, neu. Mach-
art
, mit weißem Kragen,
für 410 Jahre .
13.50 11.50 10.00

Knaben-Falstot aus
dunkelbl. Stoff m. Arm-
abzeichen
u. Goldknöpf.
für 29 Jahre
7.75 6.75 5.75
Knaben-Ulster a. sol.
gemust. Stoff. m. Spange,
für 39 Jahre
14.25 13.00 11.75
Knaben-Anzug i. ma-
rine
Cheviot m. abknöpf-
bar
. Krag. u. Armabz, f.
3.100.16.7515.25 13.75
Knaben-Anzug hoch-
geschl
. a. gemust. Stoff.
mit Gürtel f. 38 Jahre
6.50 5.75 5.00

Felzwaren und Jutz

Aluska-Kaninkragen
18.75. 15.50. 8.75
Alaska-Kaninmuff
18.50, 15.50, 13.50
Echte Alaska-Garnituren
i. grösst. Ausw., ausserg. preisw.

Pläschgarnturen
in größt. Auswahl, mod.
Formen und Farben
v. 18.50, 10.757.75
Kinder-Plüsch- Gar-
nituren
, w. u. farb. Eis-
fell
. 5.75, 4.75,2.40

Pirchäte
großer Posten, alle For-
men
und Farben 1.90
Samt-Formen
große Auswahl
9.50, 7.50, 5.50,3.90

Modeuaren
Blusenkragen a. Glas-
batist
, Rips, glatt mit
Hohls.u. Spitz. 1.25,95 75
Jackenkragen Rips u.
Glasbatist mod. Formen
1.50, 95 75
Damenwesten a. Bat.,
Rips, hübsche moderne
Ausführung . . . von 95 an
Mod. Halsrüschen ab-
gepasst
u. am Stück, in
weiss u. schwarz . von 50an
Mod. Straussboa in grosser
Auswahl und sehr preiswert

Garnterte
Damenhüte
jetzt 12.50, 9.75,5.75
Alle Putz-Zutaten
außergewöhnlich billig.
Taschentücher
Pr. Linontuch 44 cm
gross, gebrauchsfertig
½ Dutzend 1.25
Batist-Hohlsaumtuch
m. elegant. Buchstaben
½ Dutzena 1.35
Prima Halbleinentuch
45 cm gross
Dutzend 2.25
Pr. Linon- Herren-
tuch
45 cm gross, mit
handg. Buchst. ½ Dtzd. 2.30
Reinleinen Damen-
tuch
42 cm gross, Ia
Qualität . ½ Dutzend 2.50
Schweizer Stickerei-
tücher
i. a. Preislagen

Korsetten

Drell-Korsetten
aus dauerhaften Stoffen.
hübsche Spitzengarn. 1.95
Langes Korsett
a. gut. Köper, br. Spitzen-
garnitur
, 1X Banddurch-
zug
, Strumpfhalter 2.60

Modernes langes Korsett
a. Ia. Köperdrell, feston.
Kante
.2.95
Langes modernes Korsett
aus Ia. Köperdrell, eleg.
Spitzengarnit. u. Schleife,
Strumpfhalter . . . 3.50

M. Schnleider

Frankfurt am Main.

Inhaber- G. Beilharz. Zeil, Ecke Stiftstraße.

Kerrenartikel

Weisse Oberhemden
mit glatt. Einsatz, Ia Ausführung
in gut. Qualitäten, 6.25 5.65 5.00
Weisse Oberhemden mit Piquéfalt.,
weich angen. Tragen, 7.50 6.25 5.45
Farbige Oberhemden aus Ia Perkal
mit festen Manschetten, 6.25 5.25 4.15
Farbige Oberhemden aus Ia Perkal
mit losen Manschetten, 6.50 5.75 5.25
Weisse Nachthemden aus Ia Barch.
mit rotem Bördchen, 5.75 5.25 4.75
Weisse Nachthemden aus Ia Mada-
polam
, in schön. Ausführ., 6.00 5.25 4.75
Hosenträger aus Gummi und Band,
solide Qualität, hübsche Liebesgabe für
unsere Soldaten . . von 3.90 bis 95
Krawatten

Selbstbinder, Regattes, Schleifen
Kragen, Manschetten u. Vorhemden
I 2r Jsper FusFh1.

Herren- und Damenschirme
Prima Baumwollköper m. Futteral
3.95 bis 3.25
Prima Gloria, festkantig m. Futteral
8.75 bis 5.15
Reine Seide, mit eleganten Griffen
12.25 bis8.25
Grosse Auswahl in prima Seide
mit hocheleganten Griffen.
Anterzeuge
Herren-Normalhemden
solide schöne Qualitäten, 3.25 2.85 2.45
Herren-Normalhosen solide schöne
wollgemischte Qualit., 3.20 2.50 2.20
Herren-Futterhosen äusserst warme
solide Qualitäten . . 3.30 2.60 2.25
Herren-Normaljacken
wollgemischt u. mit warmem Futter. bes.
für Militär geeignet, 3.25 2.20 1.75
IIerren-Westen in Flausch u. soliden
Strickarten, grau u. braun, 8.10 6.75 5.50
Militär-Schals
reine Wolle . . . . 3.50 2.20 1.25
Damen-Normalhemdhosen
m. ¼Arm, Iawollgemischt, 3. 2.85 2.70
Damen-Unterjacken weiss Wolle ge-
strickt
, mit ½ u. ¼ Arm, 2.40 2. 1.50
Damen-Schlupfhosen

mit warmem Innenfutter, sowie reine
4.95 2.85 2.25
Wolle .
Damen-Reformhosen aus Ia Trikot-
stoffen
, mit warmem Innenfutter, marine.
grau, schwarz
4.70 3.75 3.25
Damen-Golfblusen in Wolle, in ver-
schiedenen
Farben . . 6. 5.50 4.95
Damen-Westen in schwarz, solide
Kammgarnqualitäten, 3.45 2.90 2.65
Kinder-Leib- und Seelhosen
aus äusserst soliden Normalstoffen
für 9.10 7.8 6
3 2 Jahre
1.75 1.65 1.55 1.45 1.35 1.25 1.10
Mädchen-Reformhosen aus marineblauen
Trikotstoffen mit warmem Innenfutter
tür 13-14 10-12 8.-9
6 4.5 2-3 Jahre
2.15 2. 1.65 1.70 1.55 1.40 1.25
Knaben-Sweater in Ia Qualitäten,
3.50 2.85 2.45
hübsche Farben

Strümpfe

Damenstrümpfe reine Wolle, 1X1,
regulär gestrickt, Paar 2.35 2.10 1.85
Damenstrümpfe reine Wolle, gewebt,
mit verstärkter Ferse, Sohle und Spitze.
Paar 2.45 2.10 1.85
schwarz
Herrensocken reine Wolle, regulär ge-
gestrickt
, in grau, Paar 1.95 1.65 1.45
Pulswärmer reine Wolle, gestrickt,
Paar 1.10 70 60
im Strumpf zu tragen
Fußschlüpfer
Paar 1.30 90 50
Kandschuße
Damenhandschuhe Wintertrikot m. u.
ohn. Futter, farb., schwz., Paar 1.45 1.10 85
Herrenhandschuhe reine Wolle, ge-
strickt
. dauer-
hafte
Qual., einfarb., Paar 1.95 1.65 1.35
Herrenglacé sefüttert in farbig
4.50 4.25 3.25
Kinderhandschuhe reine Wolle, ge-
strickt
, in weiss u. farbig, Paar 95 75 55

[ ][  ][ ]

Bekanntmachung
über die Regelung der Kartoffelpreiſe.

Vom 6. Dezember 1915.
Auf Grund von Artikel 1 Abſ. 3 Ziffer 2 der Bekanntmachung des Stell=
vertreters
des Reichskanzlers vom 29. November 1915 (R.=G.=Bl. S. 787) und in Er=
gänzung
unſerer Bekanntmachung vom 2. Dezember 1915 (Darmſtädter Zeitung
Nr. 283, Beilage) wird folgendes beſtimmt:
§ 1. Es darf über die geſamte Kartoffelernte eines Kartoffelerzeugers verfügt
werden.
§ 2. Dem Kartoffelerzeuger ſind jedoch in allen Fällen zu belaſſen:
a) die zur Fortführung der eigenen Wirtſchaft, insbeſondere eigener oder ge=
noſſenſchaftlicher
Brennereien, Stärkefabriken, Trocknungsanlagen und ähn=
licher
Betriebe, zur Viehfütterung und Ausſaat erforderlichen Mengen;
b) die auf Grund von Verträgen, die vor dem 30. November abgeſchloſſen ſind,
an Brennereien, Stärkefabriken, Trocknungsanlagen und ähnliche Betriebe
zu liefernden Kartoffeln;
c) zum Verkauf als Saatgut beſtimmte Kartoffeln in ſolchen Wirtſchaften, die
ſich in den letzten zwei Jahren mit Vertrieb von Saatkartoffeln befaßt haben.
§ 3. Dieſe Beſtimmung tritt mit dem Tage der Verkündung in Kraft.
Darmſtadt, den 6. Dezember 1915.
(17113
Großherzogliches Miniſterium des Innern.
v. Hombergk.
4

Bekanntmachung.

Auf dem Truppenübungsplatz Darmſtadt wird am
Dienstag, den 14. Dezember 1915, von 12 bis 4 Uhre
Mittwoch, den 15. Dezember 1915, von 10 bis 2 Uhr,
Donnerstag, den 16. Dezember 1915, von 12 bis 4 Uhr,
und auf dem Schießplatz Meſſel am
Montag, den 13. Dezember 1915, von 9½ bis 1½ Uhr,
Dienstag, den 14. Dezember 1915, von 10 bis 2 Uhr.
Donnerstag, den 16. Dezember 1915, von 8 bis 3½ Uhr,
Freitag, den 17. Dezember 1915, von 8 bis 3 Uhr,
Samstag, den 18. Dezember 1915, von 8 bis 3½ Uhr,
Montag, den 20. Dezember 1915, von 8½ bis 3 Uhr,
Dienstag, den 21. Dezember 1915, von 10 bis 1 Uhr,
mit ſcharfer Infanteriemunition geſchoſſen.
Die Abſperrung des Truppenübungsplatzes Darmſtadt erſtreckt ſich an allen
Tagen bis zum Landgraben. Das abgeſperrte Gebiet darf nicht betreten werden.
Zuwiderhandelnde haben Beſtrafung auf Grund des preußiſchen Geſetzes vom 4. Juni
1851 über den Belagerungszuſtand zu gewärtigen.
Darmſtadt, den 10. Dezember 1915.
(17137
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V.: Roeſener.
Im Monat November 1915 haben die Durchſchnittsmarktpreiſe des Haupt=
marktortes
Darmſtadt für Hafer 30 Mk., für Heu 10 Mk., 75 Pfg. für Stroh
6 Mk. 63 Pfg. betragen.
(17114

Bekanmtmuchung.
In jüngſter Zeit ſind in hieſiger Stadt einige Hunde, darunter
ſehr wertvolle, an Vergiftung eingegangen. Die Feſtſtellungen
haben ergeben, daß es ſich um Strychnin handelt, das offenbar
mit Fleiſch oder Wurſt vermiſcht in Brocken auf die Straße ge=
worfen
und dort von den Hunden aufgenommen wurde.
Um Hundebeſitzer vor weiterem Schaden zu bewahren, wird
hierauf aufmerlſam gemacht und gebeten, eintretenden Falls
ſachdienliche Mitteilungen hierher gelangen zu laſſen.
Für Ermittlung des Täters iſt eine Belohnung von 200 Mk.
ausgeſetzt.
Darmſtadt, den 11. Dezember 1915.
Großherzogliches Polizeiamt
Kriminalpolizeiabteilung.
Kremer.
(17130

Amtliche Nachrichten des Großh. Polizeiamts Darmſtadt.

Polizeilich eingefangene und zugelaufene Hunde: In polizei=
licher
Verwahrung und Pflege in der Hofreite Beſſungerſtr. Nr. 56
befinden ſich: 1 Spitzhund, 2 Pinſcher, 1 Jagdhund (zugelaufen).
Die Hunde können von den Eigentümern bei dem 5. Polizei=Revier
ausgelöſt werden. Die Verſteigerung der nicht ausgelöſten Hunde
findet dortſelbſt jeden Werktag, vormittags um 10 Uhr, ſtatt. (17124

Wandergewerbeſcheine für 1916.

Nach § 69 der Gewerbeordnung für das Deutſche Reich ſind
Wandergewerbeſcheine (Gewerbeſcheine zum Hauſierhandel ꝛc.) nur
für die Dauer des Kalenderjahres gültig, für das ſie erteilt worden
ſind. Unter Hinweis auf dieſe Beſtimmung fordern wir daher alle
dahier wohnhaften Intereſſenten, die den Gewerbebetrieb im nächſten
Jahre fortzuſetzen oder zu beginnen beabſichtigen, hierdurch auf ihre
Anträge auf Erteilung eines Wandergewerbeſcheines für das Jahr 1916
alsbald bei dem zuſtändigen Revierkomiſfär zu ſtellen.
Nach den Vorſchrikten der Ziffer III Abſatz 2 und 3 der Be=
kanntmachung
des Reichskanzlers vom 4. März 1912 (R. G. Bl. S. 189)
betreffend die Ausführungsbeſtimmungen zur Gewerbeordnung, iſt
in Zukunft jedem Antrag auf Erteilung eines Wandergewerbeſcheines
die Photogravhie des Antragsſtellers beizufügen Bei gemeinſamen
Wandergewerbeſcheinen (§ 60 Abſatz 3 Gewerbe=Ordnung genügt die
Photographie des Unternehmers wenn dieſer nicht vorhanden iſt,
die eines Mitglieds. Die Photographie muß von Viſitenkartenformat,
unaufgezogen, ähnlich und gut erkennbar ſein eine Kopfgröße von
mindeſtens 1,5 cm haben und darf in der Regel nicht älter als
5 Jahre ſein.
Ferner ſind nach den Beſtimmungen der Reichsverſicherungs=
ordnung
alle im Wandergewerbe gegen Entgelt beſchädigten
Perſonen nicht die Wandergewerbetreibenden ſelbſt der Kranken=
verſicherung
unterworfen. Diejenigen Wandergewerbetreibenden,
welche ſolche verſicherungspflichtige Perſonen in ihrem Wandergewerbe
von Ort zu Ort mit ſich führen wollen, haben daher in Zukunft vor
Stellung des Antrags auf Erteilung des Wandergewerbeſcheins die
verſicherungspflichtigen Perſonen ihrer Zahl nach (nicht einzeln dem
Namen nach) bei der zuſtändigen Krankenkaſſe, d. h. für Darmſtadt
bei der Allgemeinen Ortskrankenkaſſe der Stadt, anzumelden. Die
Krankenkaſſe beſcheinigt dem Anmeldenden die empfangenen oder
geſtundeten Beiträge, und dieſe Beſcheinigung iſt dem zuſtändigen
Polizeirevier bei Stellung des Antrags auf Erteilung des Wander=
gewerbeſchein
mit einzureichen.
Die erteilten Wandergewerbeſcheine können nicht mehr auf dem
Großh. Kreisamt in Empfang genommen werden, ſondern ſind von
den Geſuchſtellern bei dem Großh. Finanzamt I dahier abzuholen.
Bei verſpätetem Antrag haben die Säumigen es ſich ſelbſt zuzu=
ſchreiben
, wenn die Scheine nicht rechtzeitig ausgefertigt werden können.
Gründe, welche der Erteilung des Wandergewerbeſcheines
entgegenſtehen, oder entgegenſtehen können, ſind folgende:
1. wenn der Nachſuchende mit einer abſchreckenden oder anſtecken=
den
Krankheit behaftet oder in einer abſchreckenden Weiſe ent=
ſtellt
iſt;
2. wenn er unter Polizeiaufſicht ſteht;
3, wenn er wegen ſtrafbarer Handlungen aus Gewinnſucht gegen
das Eigentum, gegen die Sittlichkeit, wegen vorſätzlicher An=
griffe
auf das Leben und die Geſundheit der Menſchen, wegen
Land= und Hausfriedensbruch, wegen Widerſtands gegen die
Staatsgewalt, wegen vorſätzlicher Brandſtiftung, wegen Zu=
widerhandlungen
gegen Verbote oder Sicherungsmaßregeln
betreffend Einführung oder Verbreitung anſteckender Krankheiten
oder Viehſeuchen zu einer Freiheitsſtrafe von mindeſtens drei
Monaten bezw. von mindeſtens einer Woche verurteilt
iſt und ſeit Verbüßung der Strafe 3 Jahre bezw. 5 Jahre
noch nicht verfloſſen ſind;
4, wenn er wegen gewohnheitsmäßiger Arbeitsſcheu, Bettelei,
Landſtreicherei, Trunkſucht übel berüchtigt iſt:
5. bei Geſuchen um Wandergewerbeſcheine für Muſikaufführungen,
Schauſtellungen, theatraliſche Vorſtellungen oder ſonſtige Luſt=
barkeiten
, bei denen kein höheres Intereſſe der Kunſt oder der
Wiſſenſchaft obwaltet, ſobald einer den Verhältniſſen des Kreiſes
entſprechenden Anzahl von Perſonen Wandergewerbeſcheine er=
teilt
oder ausgedehnt ſind;
6. wenn der Nachſuchende das fünfundzwanzigſte Lebensjahr
noch nicht vollendet hat. In dieſem Falle iſt dem Nachſuchen=
den
der Wandergewerbeſchein zu erteilen, wenn er der Ernährer
einer Familie iſt und bereits vier Jahre im Wandergewerbe
tätig geweſen iſt;
7. wenn er blind, taub oder ſtumm iſt, oder an Geiſtesſchwäche leidet;
8. wenn der Nachſuchende im Inlande einen feſten Wohnſitz
nicht hat;

e e e
herziehen bezüglichen Vorſchriften im Laufe der letzten drei
Jahre wiederholt beſtraft iſt;
10, wenn er ein oder mehrere Kinder beſitzt, für deren Unterhalt
und, ſofern ſie im ſchulpflichtigen Alter ſtehen, für deren Unter=
richt
nicht genügend geſorgt iſt.
Wer zum Zwecke der Erlangung eines Wandergewerbe=
ſcheines
in Bezug auf ſeine Perſon, oder die Perſonen, die er
mit ſich zu führen beabſichtigt, wiſſentlich unrichtige Angaben
macht, iſt ſtrafbar.
Der Gewerbebetrieb im Umherziehen darf unter keinen
Umſtänden eher begonnen werden, als bis der Gewerbetreibende
im Beſitze des Wandergewerbeſcheines iſt.
Zuwiderhandlungen werden nach § 148 der Gewerbeord=
nung
beſtraft.
Weiter machen wir darauf aufmerkſam, daß nach dem Geſetze
über den Urkundenſtempel vom 12. Auguſt 1899 (in der vom 1. April 1910
an geltenden Faſſung) Wandergewerbeſcheine der Stempelpflicht
unterliegen. Die Stempeltaxe beträgt 4 Mark. Außerdem müſſen
alle Wandergewerbetreibende für die Ausübung ihres Gewerbe=
betriebes
die Wandergewerbeſteuer nach Vorſchrift des Geſetzes, die
Beſteuerung des Gewerbebetriebes im Umherziehen betreffend, vom
22. Dezember 1900, entrichten.
Darmſtadt, den 2. Dezember 1915.
Großherzogliches Polizeiamt.
(16770gid
Dr. Reinhart.

Höchſtpreiſe für den Kleinhandel mit Wild.

Gemäß § 4 der Bundesratsverordnung vom 4. Oktober 1915
und Ziffer II der Bekanntmachung des Reichskanzlers vom 22. No=
vember
1915 wird nach Anhörung der Preisprüfungsſtelle verordnet,
daß im Gemeindebezirk der Stadt Darmſtadt die Preiſe für Wild bei
der Abgabe im Kleinhandel an die Verbraucher folgende Sätze nicht
überſchreiten dürfen:
1. bei Rot= und Damwild:
für Rücken und Keule
Mk. 30 Pfg. für das Pfund
Blatt
Kochfleiſch:
50
2. bei Rehwild:
1 Mk. 60 Pfg. für das Pfund
für Rücken und Keule
1 10
Blatt
50
Kochfleiſch
Reh im Ganzen (abgezogen) . . 1 .
3. bei Wildſchweinen:
1 Mk. 10 Pfg. für das Pfund
für Rücken und Keule
Blatt und Kochfleiſch
70
50
Hals und Kopf
,,
4. bei Haſen:
5 Mk. Pfg.
für das Stück mit Fell
50
ohne Fell
80
Rücken und Keulen
Rücken allein
80
Keulen allein
40
ein Blatt
40 für das Pfund
Haſenpfeffer
unaufgebrochenen Haſen mit
Fell im Einzelverkauf . . 4 25
5. bei Kaninchen:
1 Mk. 40 Pfg.
für das Stück mit Fell
1 30
. , ohne Fell .
6. bei Faſanenhähnen:
3 Mk. 50 Pfg.
für das Stück mit Federn
7. bei Faſanenhennen:
2 Mk. 50 Pfg.
für das Stück mit Federn
Die Beſtimmungen im Reichsgeſetz über die Höchſtpreiſe in der
Faſſung vom 17. Dezember 1914 finden entſprechende Anwendung.
Zuwiderhandlungen gegen dieſes Geſetz werden mit Gefängnis bis
zu einem Jahr oder mit Geldſtrafe bis zu 10000 Mk. beſtraft. Die
Strafe trifft ſowohl denjenigen, der die feſtgeſetzten Höchſtpreiſe über=
ſchreitet
, wie denjenigen, der einen anderen zum Abſchluß eines Ver=
trags
auffordert, durch den die Höchſtpreiſe überſchritten werden, oder
ſich zu einem ſolchen Vertrage erbietet.
Außerdem kann die Verurteilung auf Koſten des Schuldigen
öffentlich bekannt gemacht und neben der Gefängnisſtrafe auf den
Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte erkannt werden. Ferner kann
die Unterſagung des Gewerbebetriebs durch die Verwaltungsbehörde
verfügt werden.
Dieſe Verordnung tritt am 10. Dezember in Kraft.
(16953
Darmſtadt, den 8. Dezember 1915.
Der Oberbürgermeiſter:
J. V.: Mueller.

Brennholz=Verſteigerung.

Donnerstag, den 16. und Freitag, den 17. Dezember d. Js.,
ie vormittags 9½ Uhr anfangend, ſollen aus dem Eberſtädter
Gemeindewald, Diſtrikt Kirchtanne und Klingsackertanne, nachver=
zeichnete
Holzſortimente (Dörrholz) öffentlich meiſtbietend an Ort und
Stelle verſteigert werden.
Es gelangen zum Ausgebot:
30 rm Kiefern=Scheit 300 Stück Kiefern=Wellen
380 Knüppel 60 rm Stock
Die Zuſammenkunft der Steigerer findet am 1. Tage am
Friedhof. am 2. Tage auf dem Bäckerweg am Eingang des Waldes
ſtatt. Nähere Auskunft erteilt Forſtwart Pfeiffer, Eberſtadt,
Schulſtr. 5.
Eberſtadt, den 10. Dezember 1915.
Großh. Bürgermeiſterei Eberſtadt.
17148go
Schäfer.

Preiſe für Fleiſch und Brot
in der Stadt Darmſtadt

am 5. Dezember 1915.
(Mitgeteilt von der Großh. Zentral=
ſtelle
für die Landesſtatiſtik.)
Häufigſter Preis in 3 für 1 Pfund
Ochſenfleiſch mit Beilage . . 130
Rindfleiſch
120
110)
Kuhfleiſch
Kalbfleiſch
.130
Hammelfleiſch
150
Schweinefleiſch,,
150
Leberwurſt, gewöhnliche
130
Blutwurſt,
.130
Geräucherter Speck
. 220
Schweineſchmalz, inländiſches 220
Schwarzbrot
. . 18
*) Durchſchnittspreis.
Die Erhebung erſtreckte ſich auf
45 Metzgereien, und zwar auf 24,
in denen Ochſen=, Kuh= od. Rind=
fleiſch
, auf 17, in denen Kalbfleiſch,
auf 8, in denen Hammelfleiſch und
17, in denen Schweinefleiſch ver=
kauft
wurde; ferner für Brot auf
18 Bäckereien und 4 ſonſtige Läden.
Der von der Bäckerinnung feſt=
geſetzte
Preis für Schwarzbrot be=
trägt
:
für 4 Pfund = 71 Pfg.
für 2 Pfund 36 Pfg.

En unſer Handelsreaiſter, Abtei=
J lung A, wurde heute hinſicht=
lich
der Firma: (17126
Georg Schött in Darmſtadt
eingetragen:
Kohlenhändler Georg Schött
Ehefrau, Frieda, geborene Schlegel
in Darmſtadt, iſt zur Prokuriſtin
beſtellt.
Darmſtadt, 7. Dezember 1915.
Großh. Amtsgericht I.

En unſer Handelsregiſter, Abtei=
J lung B, wurde heute hinſichtlich
der Firma:
Gebrüder Trier, Geſellſchaft
mit beſchränkter Haftung in
Darmſtadt
eingetragen:
(17127
Dem Walter Hiller, Kaufmann
in Darmſtadt, iſt Prokura für die
Niederlaſſung in Darmſtadt derart
erteilt, daß er zur Zeichnung der
Firma gemeinſchaftlich mit einem
Geſchäftsführer berechtigt iſt.
Darmſtadt, den 7. Dez. 1915.
Großh. Amtsgericht I.

Lud. Heyl Sohn
Grossherz, Hoflieferant
Darmstadt
Weißweine-Rotweine
Südweine
Cognac
und sonstige
Spirituosen
in allen Preislagen.
Vorteilhafte Bezugsquelle
für (13942a
Wiederverkäufer.

4050 Kilo, 2 Jahr altes (*10202
Leinöl

zu verk. Ludwig hillgärtner, Weiß=
binder
, Pfungſtadt, Bahnhofſtraße.

Kartoffelſchalen
56 Ztr. wöchentl. abzug.
*10213) Landwehrſtr. 68, 1. St.
Piektr. Kingel inſtall. bill. Eckert,
Lichtenbergſtr. 62. (*9812mfg
Benzol.
Benzol-Spiritus
haben abzugeben (I16795
Endlich u. Leis
Mannheim.

[ ][  ]

Vvennidorter oor
Für den diesjährigen Weihnachtsbedarf habe ich, um meiner Kundschaft etwas Besonderes
zu bieten, verschiedene Posten nn Weisswaren
wie Bettücher, Handtücher, Tischzeuge, Abschnitte von Hemdentuchen,
Taschentücher, Gedecke usw. zu sehr billigen Preisen herausgesetzt.
Die Sachen sind mit Preisen in meinem Schaufenster Ludwigstrasse 1 ausgestellt.
Neu aufgenommen:
Einige Posten in Stickereien, das Stückchen von 4, 10 Meter zu 65 90 1.20 1.80

Ich empfehle baldigen Einkauf!

(17108

B
14e0
r
EVl

Fernsprecher 1208.

Ecke Markt Ludwigstrasse 1.

Zulaſſung der Bereitung von Kuchen.

Unter Hinweis auf die Bekanntmachung des Kommunal=
verbandes
Darmſtadt (veröffentlicht im Amtsverkündigungsblatt
Nr. 252) mache ich darauf aufmerkſam, daß die Bereitung von
Kuchen in der nachſtehend beſchriebenen Zuſammenſetzung zunächſt
bis zum 1. Januar 1916 zugelaſſen iſt.
Als Kuchen im Sinne der Bundesratsverordnung vom 5. Ja=
nuar
1915 über die Bereitung von Backware gilt jede Backware, zu
deren Bereitung mehr als 10 Gewichtsteile Zucker auf 90 Gewichts=
teile
Mehl oder mehlartiger Stoffe verwendet werden. Bei der Be=
reitung
von Kuchen darf nicht mehr als die Hälfte des Gewichts der
verwendeten Mehle oder mehlartigen Stoffe aus Weizen beſtehen.
Zuwiderhandlungen werden gemäß § 57 der Bundesrats=
verordnung
mit Gefängnis bis zu 6 Monaten oder mit Geldſtrafe
bis zu 1500 Mark beſtraft.
Die Bundesratsbeſtimmung, vom 2. September 1915 über die
Beſchränkung der Milchverwendung wird dadurch nicht berührt. Nach
dieſer iſt in § 1. Abſ. 1 verboten: Vollmilch oder Sahne in gewerb=
lichen
Betrieben zum Backen zu verwenden.
Darmſtadt, den 6. Dezember 1915.
(16941df
Der Oberbürgermeiſter.
J. V.: Mueller.

Zurücklieferung der Brotmarken.

Den an die ſtädtiſche Mehlverteilungsſtelle in den vor=
geſchriebenen
Umſchlägen zurückzuliefernden Brotmarken der Stadt
dürfen keine anderen Marken, auch nicht die gelben Marken des
Kommunalverbandes, zugefügt werden. Dieſe letzteren, ſowie alle
Marken anderer Städte oder Verbände ſind vielmehr für ſich zu
ſammeln und bei der ſtädtiſchen Mehlverteilungsſtelle abzuliefern
oder gegen Marken der Stadt umzutauſchen.
(16939dfs
Darmſtadt, den 6. Dezember 1915.
Der Oberbürgermeiſter.
J. V.: Mueller.

Erstklassige Armbanduhren
in prima Ankerwerken, 15 Rubin.,
in Stahl, Nickel, Silber u. Tula
von Mk. 25. bis Mk. 60.
Damen-Armbanduhren
in ganz modernen Mustern
2 Jahre Garantie

Einquartierung.

Zur Vermeidung ſpäterer Einſprüche empfiehlt es ſich, die
Quartierſcheine alsbald nach Abgang der Mannſchaft dem ſtädt.
Einquartierungsausſchuß, Stadthaus Zimmer Nr. 20, zur Prüfung
und Feſtſtellung der Quartierleiſtung vorzulegen. Daſelbſt erfolgt
auch die Anweiſung von Quartiergeld, jedoch nur vormittags.
Bei Verzicht auf Einquartierungsvergütung zu Gunſten
bedürftiger Angehörigen von Kriegsteilnehmern wird um Abgabe
der Quartierſcheine auf vorbezeichnetem Amtszimmer gebeten.
Darmſtadt, den 19. Juli 1915.
Der Oberbürgermeiſter:
Dr. Gläſſing.
(10666a

Hessische Handels-Lehranstalt
Fernspr. 923
DARMSTADT Rheinstr. 6
Schulmässiger Klassenunterricht in allen Handelsfächern.
Neue Kurse beginnen Dienstag, den 4. Januar.
Lehrplan und Aufnahmebedingungen durch
Diplomhandelslehrer Wilh. Siedersleben
gerichtlich beeidigter Bücherrevisor. (16148a

Privatkurse
Einzelunterricht oder Unterricht in kleinen Gruppen
1. Vorbereitung für die Schule (1. bis 3. Schuljahr.)
2. Unterricht für Kinder mittleren Alters und für
heranwachsende junge Mädchen.
(B8887
indivlduelle Behandlung im Unterricht betont.
Unterricht auch für kürzere Zeit.
Elisabeth Heinzerling Maria Lange
Staatlich geprüfte wissenschaftliche Lehrerinnen.
Nähere Auskunft Annastr. 36 oder Eichbergstr. 22.

Aoderne neut Gaslanhet
zu verk. Landwehrſtr. 6. (*10242

etragenes graues Samtkoſtim
ſowie grauer Pelz u. Muff
zu verk. Landwehrſtr. 6. (*10243

Armee-
Armbanduhren
mit gutem Lederband
von Mk. 6. an
in Anker zuverlässig und genau
reguliert. (16158ggg
Armee-Taschenuhren
in Stahl
Mk. 3.50.
K. Jäger
Hoflieferant
Uhren Goldwaren
untere Rheinstraße 33
(nächst Kaffee Bismarck‟)
Telephon 2579.

Holzſchuhe
zurückgeſetzte
von 1 Mark an
neue Winterſchuhe
von 2.50 Mark an
Jede Reparatur an den Holz=
ſchuhen
wird gemacht.
Nur Karlstrasse 79
Holzſchuhladen. (B15735

Paar Herrenſchuhe, guterhalt.,
3 Größe 4244, 3 Bruchbinden,
faſt neu, zu verkaufen (*10216
N.=Ramſtädterſtr. 16, part. rechts.

Starke Lichter
10 Pfund per Poſtpaket verſendet
franko Nachnahme zu 19,85 Mk.
Fr. Haaſe, Deſſau 150. (*10236

Darmstädter Pädagogium.
Vorbereitung zum Einjährigen=, Primaner=, Fähnrichs= und
Abiturienten=Examen (auch für Damen).
Seit Kriegsausbruch beſtanden 53 Schüler ihre Prüfungen.
M. Elias.
B,15312)

Antan
getragener Kleider, Uniformen,
Stiefel, Pfandſcheine, Zahn=
gebiſſe
, überhaupt alles. (16647a
Zarnicer, Kleine Bachgaſſe 1.
Komme auch nach auswärts.

N

Wanlesite laftschläache v. Fahr. 4. St. 40 Pf.
G. Best, Ludwigshöhstr. 60. (17013a

1924!!
Wer dort? (16930a
hier V. Schatz, Schloßgaſſe 23.
Ich komme ſof. u. zahle Ihnen für
getrag. Kleider, Schuhe, Zahn=
gebiſſe
, alte Federbett. ſtets die höchſt.
Preiſe. Tel. Nr. 1924. Poſtk. genügt.

Jahie Hochſie Preiſe
für getragene Kleider, Schuhe,
Wäſche uſw. Poſtkarte genügt.
A. Hochmann,
16961a) Kleine Ochſengaſſe 16.

Zu kaufen
geſucht vollſtändig ſtilreine, herr=
ſchaftliche

Saloneinrichtung.
Offert. u. V. 836. F. M. an Rudolf
Mosse, Mannheim, erbeten. (I, 16948

Sdcke, Gummi,
alte Metalle, neue Tuchabfälle
uſw. kauft ſtets zu Höchſtpreiſen
Zwickler, Schwanenſtr. 12,
Telephon 1760. (17015a

uchen ca. 60 Meter leichtes
Feldbahngleis, 3 Dreh=
ſcheiben
, 4 Rollwagen,
neu od. gebraucht. (16835ig
Graf & Co., Auerbach (Heſſen).

Prennapparat für Holzbrand=
malerei
. Ankauf Heidelberger=
ſtraße
124 (komme gegen Karte),
Fr. Riebel.
(*10101sg

Kaufe
Möbel, altes Zinn u. Wollſachen.
M. Berlieb
Woogsſtr. 5. (16744a

Frauenhilfe im Kriege.
Bedürftige Kriegerfrau mit acht
Kind. ſucht Kinderwagen. (17139
Näh. Stadthaus, Zimmer 24.

uterhalt. Mandoline für 15j.
Knaben zu kauf. geſ. Ang mit
Preis u. F 40 Geſchäftsſt. (*10205

Frerhite
kleiner Schaufenſterkaſt.
zum Aushängen zu kaufen geſucht
*10186) Ernſt=Ludwigſtr. 12, Lad.

Schöner Klavierſtuhl (Eiche) und
Notenſtänder zu kaufen geſ.
Ang. mit genauem Preis unter
P 28 an die Geſchäftsſt. (*10174

Schreibmaſchine
wenig gebraucht, (bevorzugt Con=
tinenkal
) zu kaufen geſucht. Offert.
unt. F 49 a. d. Geſchäftsſt. (*10241

Kuterhaltener
Geinfitziger Holländer
(B17146
zu kaufen geſucht.
Ang. u. F 47 an die Geſchäftsſtelle.

Guterhaltenes

Damenfahrrad
zu kaufen geſucht. Angeb. unter
P 43 a. d. Geſchäftsſt. (17134

Hauskauf.
Ein Haus zum Alleinbewohnen
od. 2ſtöckiges mit Garten in guter
Lage zu kaufen geſucht. Angeb. u.
F 18 an die Geſchäftsſt. (*10122

Martinſtraße 101,
Fr. Hoth, verkauft ein ſchön.
4=Zimmer=Häuschen mit ſchönem
Garten zu 12000 Mark. (B16759

Geerach

leines Darlehen ſucht an=
K ſtändiger Mann von Selbſt=
geber
zu leihen. Rückgabe nach
(*10240gid
Uebereinkunft.
Angebote unter F 48 an die
Geſchäftsſtelle dieſes Blattes erb.

Terert

Monate al
Pinſcher, zu verkaufen
Hügelſtraße 75.
*10184)

geſucht.
Junge, graue Katze Ang. u.
F 37 an die Geſchäftsſt. (*10197

Große Freude
bereitet am Weihnachts=
feſte
ein fleiß. ſingender
Kanarienrogel.
Große Auswahl in all. Preislag.
Umtausch gestatt., reelle Bedienung.
Ernst Göbel
Schulſtraße 11. (16165a

Wlutfinken, 2 Lieder ſingend, zu
Bperk. Hölgesſtr. 3, I. (17057a

Danarien, Diſtelfinke, Zeiſige.
R Vogelhandlung Traum, Luiſen=
ſtraße
38.
(*10074sg