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178. Jahrgang
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Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Polizeiamts Darmſtadt, der Großh. Bürgermeiſtereien des Kreiſes und der andern Behörden.
Das „Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt” wird Dienstags, Donnerstags und Samstags nach Bedarf beigefügt.
Der Krieg.
Von den Kriegsſchauplätzen. — Der Balkankrieg. — Der Krieg und die deutſche Induſtrie. — Deutſchlands künftige
Beziehungen zu ſeinen Bundesgenoſſen. — Lärmſzenen in der italieniſchen Kammer. — Finanzſchmerzen der
Entente. — Ruſſiſches. — Wilſons Botſchaft und die amerikaniſche Preſſehetze.
Von den Kriegsſchauplätzen.
* Großes Hanptquartier, 11. Dez.
(W. T. B. Amtlich.)
Weſtlicher Kriegsſchauplatz.
Auf vielen Stellen der Front lebhafte
Tätig=
keit der beiderſeitigen Artillerien. Nach ſtarker
Feuervorbereitung griffen die Franzoſen abends
unſere Stellung auf und öſtlich der Höhe 193
(nordöſtlich von Souain) erneut an. Der
Angriff iſt abgeſchlagen. Die Stellung iſt genau
ſo feſt in unſerer Hand, wie ſie uns auch durch
die kühnſten gegenteiligen Behauptungen in den
franzöſiſchen Tagesberichten der letzten Zeit
nicht hat entriſſen werden können.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz.
Die Lage bei den Heeresgruppen der
Ge=
neratfeldmarſchälle von Hindenburg und
Prinz Leopold von Bayern iſt unverändert.
Heeresgruppe des Generals
von Linſingen.
Ein ruſſiſcher Angriff brach nördlich der
Eiſenbahn Kowel- Sarny verluſtreich vor der
öſterreichiſcheungariſcher Linie zuſammen.
Nörd=
lich von Czartorysk wurden auf das weſtliche
Styrufer vorgegangene Aufklärungs=
Abtei=
lungen des Feindes wieder vertrieben.
Balkan=Kriegsſchauplatz.
Keine weſentlichen Ereigniſſe. Ueber die
bulgariſchen Armeen liegen neue Nachrichten
noch nicht vor. Oberſte Heeresleitung.
Der Seekrieg.
* London, 10. Dez. Lloyds Agentur meldet: Der
norwegiſche Dampfer „Nerſus” iſt verſenkt
wor=
den. Der Steuermann iſt ertrunken, die übrige Beſatzung
gerettet. — Das Reuterſche Bureau meldet: Der däniſche
Dampfer „Mink”, 1229 Bruttotonnen, wurde
ver=
ſenkt. Die Beſatzung iſt gerettet.
Der Balkankrieg.
Die Befreiung Mazedoniens.
* Sofia, 9. Dez. (Meldung der Bulgariſchen
Te=
legraphenagentur.) Aus Anlaß der Einnahme von
Bitolia (Monaſtir) iſt dem König eine große Zahl
De=
peſchen von Bulgaren, die aus Mazedonien ſtammen,
zu=
gegangen. Hervorzuheben iſt eine Depeſche der
Be=
wohner von Bitolia, die von Politikern, ehemaligen
Miniſtern, hohen Beamten, Profeſſoren, Publiziſten,
Kauf=
leuten und Großinduſtriellen unterzeichnet iſt und
folgen=
dermaßen lautet:
„Sire! Die bulgariſche Fahne flattert über Bitolia.
Kanonenſchüſſe haben die Ketten der Knechtſchaft
zer=
brochen. Der Schall der Kriegstrompeten in den Feſten
bulgariſchen Geiſtes jenſeits des Wardar hallt in den
Hütten wider und verkündet, daß Mazedonien frei iſt und
daß Mazedonien ſich von nun an unter dem Szepter
Eurer Majeſtät befindet, unauflöslich vereinigt mit
Bul=
garien. In dieſer Stunde des Triumphes und des natig
nalen Stolzes halten wir Bürger von Bitolia, die wir
niemals ein glänzenderes Feſt erhofft, die wir keinen
glücklicheren Tag zu erleben wünſchten, es für unſere erſte
Pflicht, dem oberſten Führer der bulgariſchen Armee dem
Träger der nationalen Fahne, unſerm vielgeliebten König,
von heute an zweifach unſer König, die Gefühle zum Aus=
druck zu bringen, von denen unſer Herz überfließt: unſeren
grenzenloſen Dank. Geſtatten Sie uns, Sire, an dieſem
denkwürdigen Tage neuerlich an den Stufen des Thrones
unſeren Eid der Treue und Ergebenheit für jenen
nieder=
zulegen, den die Vorſehung vorherbeſtimmt hat, der
Ei=
niger der bulgariſchen Nation zu ſein, einen Eid nicht von
unglücklichen Verbannten, die in Ihrem Königreiche
gaſt=
freundliche, brüderliche Zuflucht gefunden haben, ſondern
den Eid freier bulgariſcher Bürger der damit zum
hei=
ligſten feſteſten und unwiderruflichſten wird.” Aehnliche
Depeſchen ſind in großer Zahl auch dem
Miniſterpräſi=
denten und dem Generaliſimus zugegangen.
Die Niederlage der Entente=Truppen.
* Sofia, 10. Dez. Der amtliche Bericht vom
8. Dezember lautet:
Die Verfolgung der engliſch=
franzöſi=
ſchen Truppen hält auf beiden Ufern des Vardar
und des Fluſſes Koſtorino gegen Godrowa hin an.
Un=
ſere Truppen haben im Laufe dieſes Tages wichtige
Er=
gebniſſe erzielt. Nach der ſchon gemeldeten Niederlage
der franzöſiſchen Bataillone bei Petrowo am 6. Dez.
zogen die Franzoſen in der Umgebung von Petrowo
einen Teil ihrer Truppen zuſammen, die ſich aus der
Richtung Demirkapu her im Rückzuge befanden und
lie=
ßen auch dorthin Truppen aus der Gegend von
Gewgheli heranholen. Heute früh wurde um 7 Uhr der
Kampf auf der Front Petrowo=Miroveg wieder
aufge=
nommen. Nach einem ungeſtümen Sturmangriff
bemäch=
tigten, ſich unſere Abteilungen mehrerer
hintereinander=
liegender ſteiler Höhenſtellungen und warfen die
Fran=
zoſen gegen den Vardar zurück. Die Franzoſen
gaben ihre Stellungen preis, ergriffen die
Flucht und ließen Tote und Gefangene zurück, die den
45., 188. und 284. franzöſiſchen Infanterie=Regimentern
an=
gehören. Nur ſchwachen Abteilungen gelang es, ſich auf
dem Rückzuge zu retten. Anſere Kolonne, die durch die
Schlucht des Vardar vorrückt, warf die Nachhut der
Fran=
zoſen bei dem Dorfe Kliſura zurück, folgte indeſſen dem
Feind auf den Ferſen bis zu dem Dorſe Dawidowo und
erbeutete dabei zwei Maſchinengewehre und machte 100
Mann zu Gefangenen. Viele Franzoſen ſind in den
Ber=
gen zerſtreut. Die Kolonne, die auf dem linken
Vardar=
ufer vorgeht, griff überraſchend die bei der Mündung des
Dolna=Woda=Fluſſes ſich befindlichen Stellungen des
Feindes an, die die Franzoſen mit zahlreichen
Verſchan=
zungen und ſtarken Drahtverhauen ſtark eingerichtet
hat=
ten. Die Franzoſen gerieten in Verwirrung und
began=
nen einen ſehr ungeordneten Rückzug in Richtung von
Gradecz und nahmen in einem furchtbaren Straßenkampf
Gradecz ſelbſt. Die Franzoſen wurden ſchließlich um
4½ Uhr morgens aus Gradeczvertrieben und auf
Udowo in vollſtändiger Unordnung und unter
Zurück=
laſſung zahlreicher Gefangenen zurückgeworfen. Die Zahl
der in dieſen Kämpfen gefalkenen Franzoſen iſt
noch größer weil es zu zwei Bajonettangriffen kam. Die
Toten und Gefangenen gehören den 244. 371. und 372.
In=
fanterie=Regimentern an. Unſere Abteilungen verfolgten
die engliſch=franzöſiſchen Truppen ſüdlich
Koſturino auf Grabowo, Kiri und Valandowo. Nach
einem hartnäckigen Kampf, der den ganzen Tag
fort=
dauerte, gelang es unſeren Truppen, ſich der ſehr ſtarken
engliſchfranzöſiſchen Stellung auf der Linie Protan=
Hemioli=Kajani bei Petrowo zu bemächtigen. Die
Eng=
länder und Franzoſen hatten dieſe Stellung ſeit den erſten
Tagen ihrer Ausſchiffung in Saloniki befeſtigt und hatten
daraus eine Verteidigungslinie erſten Ranges gemacht.
Wir machten dort 400 Engländer zu Gefangenen und
er=
oberten 10 engliſche Geſchütze mit ihren Munitionswagen.
Die gefangenen und toten Franzoſen tragen als
Regi=
mentsnummern die der 175. und 176. Infanterie=
Regimen=
ter und des zweiten Zuaven=Regiments. Die
eng=
liſch=franzöſiſchen Truppen befinden ſich in
ſchleunigem Rückzuge ſüdlich der Linie Rabrowo-
Valan=
dowo, jenſeits des Kosru=Dere. In dieſem Abſchnitt der
Front haben die Engländer und Franzoſen außerordentlich
ſchwere Verluſte erlitten, an Toten ſowie an
Verwunde=
ten, die ſie in der Haſt ihres Rückzuges nicht mitnehmen
konnten. Die Kämpfe dauern noch an.
* Sofia, 10. Dez. Der Vizepräſident der
Sobranje, Momtſchilo, hat anläßlich der großen
Er=
folge der bulgariſchen Armee über die Engländer und
Franzoſen nachſtehendes Telegramm an den
Kö=
nig gerichtet: „Nachdem die bulgariſche Armee die
Hei=
materde von der Gegenwart aller Uebeltäter geſäubert
hat, empfinden wir auf das tiefſte das Glück, vor unſeren
Truppen anch die ſtolzen Engländer und Franzoſen
flie=
hen zu ſehen, die ſich noch geſtern die Herren der Welt
glaubten. Ich bin ſtolz, Bulgare zu ſein. Außer mir
vor Freude ruſe ich: Es lebe die bulgariſche Armee, es
lebe der König des geeinten Bulgariens!”
* Amſterdam, 11. Dez. Aus Saloniki erfährt
der Korreſpondent der Voſſ. Ztg.: Nach Mitteilungen
eines engliſchen Kommandeurs an der engliſch=
franzö=
ſiſchen Front auf dem Balkan ſind bereits Maßnahmen
getroffen, um die Einſchiffung der Truppen
jederzeit bewerkſtelligen zu können. Im Hafen von
Sa=
loniki ſind etwa 100 Transportdampfer
zuſammenge=
zogen; die Zahl der Anlegeſtellen wurde verdoppelt. Die
Unluſt unter den Truppen wird täglich ſtärker und allem
Anſchein nach wird es das beſte ſein, die Expedition
abzubrechen. Der General ſchreibt: Wir haben hier
mit Schwierigkeiten zu kämpfen, wie ſie
nir=
gends in dieſer Größe ſich gezeigt haben und die
fort=
während größer werden, weil wir hier unvorbereitet in
den Krieg ziehen mußten. Man kann unſere Lage in
England nicht beurteilen, wie es ſcheint, da man noch
fortwährend nene Truppen ſchickt, die wir hier nicht
brauchen können. Vergeßt doch nicht, daß wir Krieg
füh=
ren, auf ein Land geſtützt, das neutral bleiben will und
wir für jeden Kanonenſchuß ſozuſagen um Erlaubnis
bitten müſſen. Ihr erwartet von uns Erfolge, während
wir uns nicht frei bewegen können. Das alles
ent=
mutigt die Truppen, die ſich fortwährend in
größ=
ter Gefahr befinden. Wenn die Lage nicht bald
ge=
klärt wird, fürchte ich ein ſchreckliches Ende.
Der Krieg und die deutſche Induſtrie.
* Berlin, 10. Dez. In der heutigen
General=
verſammlung der Allgemeinen Elektrizitäts=
Geſellſchaft führte der Vorſitzende des Aufſichtsrats
Dr. Walter Rathenau über die Schlagkraft unſerer
Induſtrie folgendes aus:
Der Schlagkraft unſerer Induſtrie
ver=
danken wir ein gutes Teil unſerer unverbrüchlichen
Siegeszuverſicht. — Vor Jahresfriſt ſprachen wir von
Umſtellungen, die zu machen waren, um den
Kriegsauf=
gaben gerecht zu werden. Nach 16 Kriegsmonaten
er=
meſſen wir, daß eine nicht minder bedeutende Umſtellung
erforderlich ſein wird. um die Induſtrie, die heute in
einem gewaltigen Umfange für den Krieg arbeitet, wieder
dem Frieden dienſtbar zu machen. Der Krieg, der eine
ſchwere politiſche und menſchliche Schule der Wirtſchaft
für uns war und ſein ſoll, wurde auch eine Schule der
Wirtſchaft für uns; wir haben vieles gelernt.
was wir in das Friedensleben hineinzutragen hoffen. 16
Monate lebten wir in der Binnenwirtſchaft; ſie lehrte uns,
daß man mit Materialien und Rapiak in einer neuen
Weiſe haushalten kann. Es iſt zu wünſchen und zu
hof=
fen, daß vor allem auch die Lehren des Geldhaushaltes
im Frieden nicht vergeſſen werden. Wir alle arbeiten heute
mit einem kleineren Betriebskapital als ſonſt, es geht auch.
Der geringe Bedarſ an Betriebsmitteln liegt darin, daß
ſich der Warenumlauf ſchneller vollzieht, daß mehr mit
barem Gelde bezahlt wird, und daß nicht jene
umfang=
reichen Läger gehalten werden, die Hunderte und
Hun=
derte von Qualitäten und Abſtufungen enthalten. Dieſe
Lehre ſollte von uns allen im Reiche beherzigt werden.
Das Betriebskapital Deutſchlands ließe ſich gewaltig
ein=
ſchränken, wenn die raſchere Zahlung, ein ſchnellerer
Um=
kauf und die Beſchränkung der Läger beibehalten
wür=
den und wenn der eigenſinnige Individualismus der
Be=
ſtellung ſchwände, der den Markt mit einer übertriebenen
Warenauswahl und einer Ueberfülle von Konſtruktionen
überlaſtet. Dann werden Milliarden toten
Betriebs=
kapitals entbehrlich. — Ich ſpreche weiter von den
Leh=
ren des Krieges Die größte Gefahr, vor der wir
ſtanden, war die Gefahr des Mangels an
Roh=
ſtoffen. Daß wir militäriſch nicht beſiegt werden
wür=
den, wußten wir, daß ein Land, das mehr als 80
Pro=
zeut ſeiner Nahrungsmittel ſelbſt erzeugt, nicht
ausgehun=
gert werden kann, wußten wir auch; daß aber ein Land
nahezu gänzlich blockiert iſt und man in dieſem Lande
den=
nock. Lben rir arbeiten, rüſten und Krieg führen kann,
wußten wir nicht, wiſſen wir aber jetzt. Unſere
Roh=
ſtoff=Organiſationen ſind durchgeführt und
ha=
ben Erfolg. Ihnen verdanken wir es auch, daß der Erſatz
ausländiſcher Rohſtoffe durch einheimiſches Material
dauernd Fortſchritte machte. Hierin liegen die
Vepbilli=
gungen, die der Friedenswirtſchaft zugute kommen wer=
den, und die bei weiterer Intenſierung unſerer
Wirt=
ſchaft, das heißt bei einem weiteren Vordringen zu den
Urſtoffen, und zwar zu deutſchen Urſtoffen, abermals
un=
ſere Gütererzeugung kräftiger und unabhängiger
geſtal=
ten werden. Deutſchland geht dem Frieden mit
dem=
ſelben feurigen und freudigen Bewußtſein entgegen, mit
dem es dem Krieg entgegengegangen iſt. Die Worte, die
geſtern im Reichstag geſprochen worden ſind, hallen auch
in unſeren Herzen nach. Deutſchland wünſcht, wie die
ge=
ſamte empfindende Menſchheit, den Frieden; aber kein
an=
derer Friede darf uns beſchieden ſein, als der, welcher
Ehre und Sicherheit und Macht verbürgt. Unſere
In=
duſtrie iſt ſtärker als zu irgendeiner Zeit, ſie iſt bereiter,
als zu irgendeiner Zeit bis zum äußerſten und letzten zu
gehen und den Beweis zu erbringen, daß ſie ebenſo
un=
überwindlich iſt, wie unſere Wehrmacht. Wir haben den
Willen und die Kraft zum Harren wie zur Tat.
Deutſchlands künftige Beziehungen zu ſeinen
Bundesgenoſſen.
Erſte öffentliche Verſammlung
der Reichsdeutſchen Waffenbrüderlichen
Vereinigung.
— Die Reichsdeutſche Waffenbrüderliche
Vereinigung veranſtaltete am Freitag abend unter
dem Vorſitz ihres Präſidenten, Oberbürgermeiſters
Wer=
muth, im großen Sitzungsſaale des preußiſchen
Abge=
ordnetenhauſes einen Vortragsabend, der ſich zu einer
geſellſchaftlich ebenſo eindrucksvollen, wie politiſch
bedeut=
ſamen Kundgebung geſtaltete. Wer im Auslande noch
an Zeichen der Entmutigung oder Erſchöpfung in
unſe=
rem Volke glaubt, der hätte in dieſen Kreis deutſcher
Män=
ner geführt werden müſſen, um zu erkennen, mit welchem
ruhigen Ernſt, aber auch mit welcher Sicherheit hier die
gemeinſame Weiterentwickelung der verbündeten Staaten
nach einem ſiegreichen Kriegsende beraten wurde. Wenn
es noch eines Beweiſes bedurft hätte, daß der große
Leit=
gedanke dieſer Beratungen — Pflege und Ausgeſtaltung
unſeres Waffenbundes auch über den Krieg hinaus
heute im Denken und Fühlen aller Beſten unſeres Volkes
ohne Unterſchied der Partei ſeinen Widerhall findet, ſo
hat dieſer Abend dieſen Beweis erbracht.
Unter den Anweſenden waren zahlreiche Vertreter
der Staats= und Gemeindebehörden und der Parlamente,
unter anderem der Vizepräſident Dr. v. Krauſe,
Unter=
ſtaatsſekretär Fritſch, Zentrumsabgeordneter Geh. Rat Dr
Boeniſch; ferner von den Mitgliedern des Präſidiums
und Hauptausſchuſſes der R. W. V. der Generalkonſul
von Koch, Geh. Rat von Liſzt,
Oberverwaltungsgerichts=
rat Schiffer, Profeſſor Schuſter=Woldan, Paul Schlenther
der Rektor der Techniſchen Hochſchule Berlin de Thierry
und viele andere.
Bald nach 8 Uhr mußten wegen des ungeheueren
Andranges die Saaltüren geſchloſſen werden. Exzellenz
Wermuth eröffnete die Verſammlung, begrüßte die
erſchienenen Vertreter der verbündeten Staaten, unter
denen wir den türkiſchen Botſchafter S. H. Hakki Paſcha,
den bulgariſchen Geſandten Exzellenz Rizow, ferner den
Grafen Khuen=Hedervary von der öſterreichiſch=ungariſchen
Botſchaft, ſowie den öſterreichiſch=ungariſchen
Generalkon=
ſul Dr. Szarvaſy bemerkten, und gab in kurzen Zügen
eine Darſtellung von den Zielen der R. W. V.: Pflege
und Ausbau des alten Bruderbundes mit der
Donau=
monarchie, Förderung jeder wirtſchaftlichen, politiſchen
und perſönlichen Annäherung zwiſchen beiden Staaten
und — Hand in Hand hiermit — fortſchreitende
Kräfti=
gung ihrer Beziehungen zu den Balkanverbündeten be=
zeichnete der Redner als die dringendſten Aufgaben der
kommenden Jahre.
In ungemein feſſelnder Weiſe legte ſodann der
Ab=
geordnete Friedrich Naumann in dem Hauptvortrage
des Abends ein Programm der künftigen
gemein=
ſamen Entwickelung Deutſchlands und
Oeſterreich=Ungarns dar. Auch diejenigen, die
aus Naumanns bedeutſamem Buche „Mitteleuropa” die
Anſchauungen des Vortragenden ſchon kannten, wurden
durch die packenden Darlegungen des großen Redners zu
lebhafteſtem Beifall hingeriſſen.
In Anknüpfung an Naumanns Ausführungen
er=
örterten die folgenden Redner noch manche wichtige
Ein=
zelheit des großen Problems und wieſen beſonders auf
die vom Parteiſtandpunkte unabhängige Gemeinſamkeit
des Zieles hin: ſeitens der Nationalliberalen
Ober=
verwaltungsgerichtsrat Schiffer welcher hervorhob,
wie raſch und tiefgehend die bundesbrüderlichen Gefühle
für die Türkei und Bulgarien im deutſchen
Volksempfin=
den Wurzel geſchlagen haben. Aus Gießen war Herr
Geh. Rat Profeſſor Sommer herbeigekommen, um die
Grüße der Ortsausſchüſſe, beſonders aus
Süddeutſch=
land, zu überbringen.
Die Verſammlung richtete an das abweſende
Präſi=
dialmitglied der R. W. V., Generalfeldmarſchall von
Mackenſen, ein Begrüßungstelegramm. Mit einem
Hoch auf die verbündeten Monarchen und die verbündeten
Heere ſchloß Exzellenz Wermuth die Verſammlung.
Dieſelbe wird vorausſichtlich wegen der überaus regen
Anteilnahme, die ſie gefunden hat, in kurzer Zeit
wieder=
holt werden. Manch einem der Erſchienenen mag wohl
noch lange Zeit der vom alten Roſegger der R. W. V. zu
dieſer Verſammlung durch Stadtſchulinſpektor Dr. Schepp
gewidmete Leitſtern im Ohr geklungen haben:
Wir im Süden, Ihr im Norden
Sind im Kriege eins geworden
Ihr im Norden, wir im Süden
Bleiben einig auch im Frieden!
„Italieniſche Siege.‟
** Man iſt beſcheiden geworden im Lande des
großen Gabriele. Nachdem die Vorſtöße am Iſonzo
den Nachkommen der Römer außer blutigen Köpfen nur
en zweifelhaften Ruhm eingetragen haben, eine
fried=
liche Stadt mit ihren harmloſen Bewohnern in Grund
und Boden geſchoſſen zu haben, wärmt man ſich am
Feuer engliſchen Lobes. Mit großer Befriedigung und
beſcheiden, wie er ja nun einmal iſt, druckt der Corriere
della Sera vom 2. Dezember engliſche Preßſtimmen ab,
die feſtſtellen, daß Italien jedenfalls durch Bindung
ſtar=
ker öſterreichiſcher Kräfte eine Offenſive der Oeſterreicher
in Rußland, wie einen früheren Beginn des
Balkan=
feldzuges verhütet habe. Beſcheidenheit iſt eine Zier .
Auch das Volk d’Annunzios legt im gegenwärtigen Kriege
erfreuliche Proben davon ab.
Lärmſzenen in der italieniſchen Kammer.
* Lugano, 11. Dez. (Zenſ. Frkft.) Die Kammer
wurde geſtern zum Schauplatze wüſter Tumulte;
ſchon während der Interpellation Dugonis über die
klerikale Propaganda im Heere war es zu einem
Zuſammenſtoß zwiſchen Dugoni und dem katholiſchen
Ab=
geordneten Brandolini gekommen, wobei beide Abgeord=
nete ſich Ohrfeigen anboten, obwohl
Unterſtaats=
ſekretär Celeſia ſie mit einem Hinweis auf die Größe der
gegenwärtigen Ereigniſſe zu beruhigen ſuchte.
Während dann der ſozialiſtiſche Abgeordnete
Modi=
gliani das von den offiziellen Sozialiſten eingebrachte
Mißtrauensvotum gegen das Kabinett Salandra
begründete, herrſchte Ruhe; dagegen brach der Sturm los,
als Enrico Ferri, der frühere Sozialiſt, Nachfolger
Lom=
broſos und ſehr angeſehene Politiker und Gelehrte, eine
Rede hielt zur Begründung ſeines Antrages, die
bud=
getloſe Verwaltung nur um drei Monate, ſtatt
ſechs, wie dies von der Regierung verlangt wird, zu
ver=
längern, damit die parlamentariſche Kontrolle nicht zu
lange ausgeſchaltet werde. Als Ferri darauf hinwies,
daß das Mittelmeer, einſt ein Bollwerk lateiniſcher
Kultur, nunmehr zum Binnenſee geworden ſei, deſſen
Schlüſſel in fremden Händen ſich befinden, während die
Adria allein für die Ziele Italiens nicht genüge, wurde
die Kriegspartei wild und unterbrach ihn mit Zurufen,
welche auf die Gerüchte von einer angeblichen
Verſchwö=
rung Ferris und Giolittis gegen Salandra anſpielten.
Ferri erwiderte, er habe Giolitti bekämpft, als dieſer
allmächtig geweſen, aber nicht, als man Giolitti während
der „ſüdamerikaniſchen” Maibewegung als „dem
Frem=
den verkauft” hinſtellen wollte. Dann ging die Debatte
in Schimpfereien zwiſchen Ferri und dem Nationaliſten
Federzoni über, den Ferri von der Schwerinduſtrie be=,
ſtochen nannte, und dem Irredentaminiſter
Barzi=
lai, welchem Ferri die 100000=Lire=Geheimfonds ſeines
Reſſorts vorwarf. Auch Juſtizminiſter Orlando wurde
wegen ſeiner unglücklichen Rede in Palermo über
das Garantiegeſetz und die Geſamtpolitik der Regierung
und wegen ihrer Verfolgungen und Verdächtigungen von
Bürgern von Ferri angegriffen. Schließlich
ent=
ſtand zwiſchen den Nationaliſten und Sozialiſten ein
gruppenweiſes Schimpfen auf der Baſis von
Worten wie: „Demagogen, Beſtochene, Hanswurſte”, bis
die Abgeordneten Giampietro und Defelice auf den
ſchlechten Eindruck hinwieſen, welchen dieſe
Skandal=
ſzenen im Lande machen müßten und Maßregeln dagegen
verlangten.
Salandra, durch dieſe Feſtſtellung peinlich
be=
rührt, verſuchte eine Ehrenrettung der Kammer mit dem
Hinweis darauf, daß derartige Auftritte in allen
geſetz=
gebenden Körperſchaften vorkommen, ohne ihrer Würde
zu ſchaden. (Frkf. Ztg.)
Finanzſchmerzen der Entente.
Das Giornale d’Italia hat im italieniſchen
Par=
lament einen höchſt verdächtigen Geiſt wahrgenommen,
der zur Aeußerung von Friedenswünſchen und von
Un=
zufriedenheit mit den Italien „vergewaltigenden‟
Bundesgenoſſen führt und ſogar vor Angriffen gegen
Sa=
landra und Sonnino nicht zurückſchreckt. Das genannte
Blatt fordert infolgedeſſen Salandra auf, die „
patrio=
tiſche Note” in noch höherem Grade anzuſchlagen, als es
bisher ſchon geſchehen iſt. Daß die Befolgung dieſes
Rat=
ſchlages den Verantwortlichen Italiens weſentlich
nützen werde, wenn jener verdächtige Geiſt in der
Kam=
mer wirklich umginge, darf zweifelhaft erſcheinen.
Denn auch die ſorgfältigſte Pflege der „patriotiſchen
No=
te” lindert nicht die finanziellen Schmerzen, die in
Italien infolge der Ankündigung einer neuen inne=
In einem deutſchen Krankenhauſe für
die franzöſiſche Zivilbevölkerung.
Deutſche Kriegsbriefe von der Weſtfront.
Großes Hauptquartier, 30. Nov.
*: Eine Arbeit von ungeheurem Umfange erfordert
die Verwaltung des beſetzten Landes. Das wird ſelbſt
dem Laien klar ſein, wenn er bedenkt, was ſchon alles
bei einer Armee ineinandergreifen muß, um den
Rieſen=
apparat auch nicht einen Augenblick in Stockung
ge=
raten zu laſſen. Nun liegen aber unſere Heere in
fremdem Lande, deſſen Bevölkerung nur zum kleinen Teil
geflohen iſt oder unter den Fahnen weilt. Dieſe vielen
tauſend Franzoſen müſſen ſelbſtverſtändlich verwaltet
werden. Ihre Geſchäfte gehen weiter — auch ihre
Krank=
heiten! So hat man denn nicht nur Polizei, Feuerwehr
und viel Sonſtiges aufs neue einſetzen müſſen — kurz, eine
regelrechte Verwaltung ſondern die Fürſorge ging
auch dazu über, der Einwohnerſchaft, die von franzöſiſchen
Aerzten nahezu verlaſſen iſt, ſachgemäße Behandlung von
deutſchen Aerzten in einem nach deutſcher Art
muſtergül=
tig eingerichteten Krankenhauſe zu ſchaffen. So handeln
die deutſchen Barbaren!
Das Krankenhaus, in welchem ich weilte und in dem
ausſchließlich Franzoſen behandelt werden, iſt ein
frühe=
res Hoſpiz, das im Jahre 1742 erbaut und 1822 erneuert
wurde. Es diente hauptſächlich der Verſorgung greiſer
Idioten, von denen einige auch jetzt noch hier ſind. Faſt
alle Räume mußten von Grund aus, teils von deutſchen
Pionieren, teils von Sanitätsmannſchaften, neu
einge=
richtet werden, da man auf deutſcher Seite erheblich
größere hygieniſche Anforderungen ſtellt, als ſie in dieſem
Hoſpiz offenbar Geltung hatten.
Auf dieſe Weiſe konnten Betten für etwa 90 Kranke
bereitgeſtellt werden, ſowie zwei Unterſuchungsräume
und ein Konſultationsſaal für polikliniſche, ambulante
Beratungen geſchaffen werden. Das Krankenhaus
be=
gann im Dezember vorigen Jahres den Betrieb und weiſt
einen von Monat zu Monat ſteigenden Zuſpruch auf.
Be=
handelt wurden auf der Station für chirurgiſche und
in=
nere Krankheiten (Frauen, Kinder, Männer) 271 Kranke
mit 5388 Behandlungstagen. Auf der Station für
ge=
ſchlechtskranke Frauen 210 Kranke mit 5463
Behandlungs=
tagen. In der Poliklinik (Salle de la consultation)
erſchienen monatlich durchſchnittlich 1800 Kranke,
insge=
ſämt bisher über 20000! Im ganzen ſind faſt 25000
ärzt=
liche Einzelleiſtungen zu verzeichnen.
An Perſonal arbeiten neben dem leitenden Arzt
Chirurg, ein Spezialiſt für Ohren= und Naſenkrankheiten
ein Spezigliſt für Augen=, ein Spezigliſt für Geſchlechts=
kränkheiten und ein Zahnarzt. An Hilfsperſonal u. a.:
2 franzöſiſche Schweſtern, eine deutſche Schweſter (bei
Operationen), 2 Sanitätsunteroffiziere und franzöſiſche
Wärterinnen. Aus der Fülle der Leiſtungen ſei noch
mitgeteilt: etwa hundert Perſonen wurden gegen Pocken
ſchutzgeimpft, meiſt Kinder, vereinzelt fanden auch Typhus=
Schutzimpfungen ſtatt, natürlich auch
Röntgendurchleuch=
tungen, ſowie Salvarſan=Injektionen. Im übrigen darf
man nicht die große Zahl der ärztlichen Beſuche in den
Häuſern und in der Umgebung auf dem Lande (etwa 200
monatlich) vergeſſen.
Sämtliche ärztlichen Hilfeleiſtungen, Operationen,
Impfungen, Geburten uſw., ſind grundſätzlich
unentgelt=
lich. Dasſelbe gilt von den Beſuchen in den Familien.
In einzelnen Fällen wurden von wohlhabenderen
Leu=
ten kleinere Beträge geſtiftet, die dann den Armen zu
gute kamen. Was die Medikamente betrifft, ſo wurden
ſie meiſt Apotheken entnommen, die von ihren Beſitzern
verlaſſen waren, einzelne wenige auch aus Deutſchland
bezogen. Soweit die zum Betriebe des Krankenhauſes
notwendigen Mittel in Betracht kommen, brachte die
fran=
zöſiſche Verwaltung folgendes auf: Eſſen der Kranken,
Unterhalt des franzöſiſchen Hilfsperſonals und die
Wäſche. Aus den Kopfſteuern der Bevölkerung wurden
bisher 1500 Mark zur Beſchaffung von Arzneien zur
Ver=
fügung geſtellt. Deutſche Geldmittel ſind grundſätzlich
nicht zur Verwendung gelangt.
Die ganze Sache iſt aus ſich ſelbſt heraus ſo
ange=
wachſen. Man hat der Einwohnerſchaft nicht ſofort ein
deutſches Krankenhaus „aufgebrummt” ſondern die Leute
kamen von ſelbſt zu den deutſchen Aerzten, anfangs die
Aermſten der Armen, nach und nach wurde das Vertrauen
allgemein und groß. Ich ſtand hier am Bette vieler
Kranken. Alle waren zufrieden und hoffnungsfroh
Leider ſteht aber die Dankbarkeit nicht im gl=
Verhältnis. Aber es kommen auch Ausnahmen vor.
Schon ſo manche Mutter, deren Kind die deutſchen Aerzte
von ſchwerer Krankheit gerettet hatten, iſt in echt lebhafter
franzöſiſcher Art laut rufend aus dem
Konſultationszim=
mer gegangen: „Da kann mir einer gegen die Deutſchen
ſagen, was er will, die deutſchen Aerzte ſind gut, fähig
(capable) und ſorgfältig, und ich werde es jedem zurufen,
daß ſie meinen Jungen gerettet haben!” . . . Am
dank=
barſten iſt die Landbevölkerung. Ein altes
Großmütter=
lein ſtrickt unausgeſetzt die ſchönſten wärmenden Strümpfe
für die Aerzte, andere bringen koſtbares Obſt und Weine
(was dann den ärmeren Kranken zugute kommt),
Blu=
menſträuße und dergleichen.
Jede gewerbsmäßige Proſtitution wird ohne
Nach=
verfolgt. Die Kontrolle iſt ſtreng, beim leiſeſten Ver=
Lacht einer Erkrankung werden die betreffenden Perſonen
im Krankenhauſe feſtgehalten und dann hier behandelt.
Im Zuſammenwirken mit der Feldpolizei haben dieſe
Maßnahmen die beſten Erfolge gezeitigt.
Geſchlechts=
krankheiten ſind ganz ſelten geworden. Alles, was in
franzöſiſchen Blättern über das „wüſte Treiben” und
ſtar=
ken Kinderſegen gefabelt wurde („tief beklagenswerte
Begleiterſcheinungen der Okkupation”), iſt, kurz geſagt,
unwahr.
Der weitaus überwiegende Teil der weiblichen
fran=
zöſiſchen Bevölkerung weiß, was er ſeinem Vaterlande
ſchuldig iſt, und tritt zurückhaltend auf. Beſonders
rück=
haltlos geht man in dieſem Muſterkrankenhauſe überall
da vor, wo das Wohl der deutſchen Truppen in Frage
kommt; alſo vor allem in der Bekämpfung der
aufkeimen=
den Krankheiten und in der Ueberwachung der
hygieni=
ſchen Verhältniſſe. So gehört zu dieſem deutſchen
Kran=
kenhausdienſt noch folgendes: 1. eine Milchkontrolle (
aus=
geführt von Beamten der Feldpolizei unter ärztlicher
Leitung); 2. wöchentliche Desinfektionstage; 3. ärztliche
Kontrolle der Waſſerleitung.
Geplant iſt ferner, einige wohlhabende Damen der
Stadt, die erklärten, ſich gemeinnützig beſchäftigen zu
wollen, Beſuche bei Armen und Kranken vornehmen zu
laſſen mit der Verpflichtung, auf Notſtände aufmerkſam
zu machen. Nach drei Seiten hin iſt hier das Wirken
aller, die neben ihren militäriſchen Obliegenheiten in der
ihnen frei bleibenden Zeit ſo uneigennützig Dienſt tun,
ſegensreich: Erſtens hat die Beaufſichtigung der
franzöſi=
ſchen Zivilbevölkerung durch deutſche Aerzte zur Folge,
daß unſer Militär vor Seuchen geſchützt iſt, ebenſo
natür=
lich auch alle anderen Perſonen, die im Großen
Haupt=
quartier tätig ſind. Droht irgendeine Gefahr, ſo kann
ſie jetzt im Keime erſtickt werden. Zweitens: die
Proſti=
tution iſt unter Aufſicht geſtellt. Geſchlechtskrankheiten
wverden hier nur noch ſelten beobachtet. Drittens: Deutſche
Aerzte zeigen der franzöſiſchen Bevölkerung, daß wir
Deutſche Wunden auch zu heilen verſtehen, zu heilen emſig
bemüht ſind.
Ich fand alle, die hier zu regem Schaffen vereinigt
ſind, fröhlich am Werke. Der langwierige Stellungskrieg,
der manchen öde Stunden der Langeweile — der großen
Feindin der Menſchheit — bringt, kommt in dieſem
deut=
ſchen Krankenhauſe wahrhaftig niemandem zum
Bewußt=
ſein. Den deutſchen Aerzten iſt das Jahr verfloſſen wie
ein Tag. Die Arbeit iſt zwar ſtändig gewachſen, aber
dafür konnte auch ſo manche Träne getrocknet, mancher
Schmerz gelindert werden. Wenn nach dieſen
grauen=
vollen Kriegsjahren dieſer oder jener franzöſiſche Krieger
vieder an den heimiſchen Herd zurückkehrt, wird ſo manche
Gattin ihm ſagen dürfen: „Daß du uns alle geſund und
munter hier wiederfindeſt, verdankſt du den deutſchen
Aerzten!‟ Einil Simſon, Kriegsberichterſtatter.
ren Anleihe hervortreten. Da der Staatsſchatz mit
einem Beſtand von 1217 Millionen Lire nur noch für
zwei Kriegsmonate über genügende Mittel verfügt, ſieht
man ſich wegen des drohenden Verſiegens der
ausländi=
ſchen Hilfsmittel zu dieſem peinlichen Schritte genötigt.
Das drohende Verſiegen der ausländiſchen Geldquelle
ſteht aber mit dem Rieſenbedarf Englands im
eng=
ſten Zuſammenhange. Hat ſich doch die wöchentliche
Ausgabe engliſcher Schatzbonds bis auf 1200 Millionen
Mark geſteigert. Dieſe Summe iſt nicht nur wegen ihrer
abſoluten Höhe, ſondern auch deshalb von hoher
Bedeu=
tung, weil ſie den engliſchen Wechſelkurs im Auslande
ohne Zweifel verſchlechtern wird. In dieſer Beziehung
ſtand es ſchon ungünſtig genug, als der wöchentliche
Be=
trag der vom Londoner Schatzamt ausgegebenen Bonds
noch 500—600 Millionen Mark, alſo die Hälfte des jetzigen
Betrages, ausmachte.
Hat die Times ſchon damals die fortgeſetzte Ausgabe
von engliſchen Schatzbonds zur Deckung der laufenden
Koſten als eine Urſache für den ſinkenden Wert der
eng=
liſchen Banknoten bezeichnet, ſo ergibt ſich aus der
inzwi=
ſchen eingetretenen Entwicklung der entſprechende Schluß
ganz von ſelbſt. Angeſichts ſolcher Londoner
Verhält=
niſſe muß ſich Italien allerdings zu einer neuen inneren
Anleihe verſtehen. Dieſe bittere Enttäuſchung durch den
für unerſchöpflich reich gehaltenen Händler an der
Themſe, von deſſen Goldſtrömen der engliſche Botſchafter
in Rom vor Italiens Teilnahme am Kriege ſehr
über=
triebene Vorſtellungen geweckt hat, kommt noch darin
zum Ausdruck, daß die Verlängerung des
Finanzprovi=
ſoriums bis= Ende Juni 1916 in der italieniſchen Kammer
auf lebhaften Widerſpruch ſtößt. Der Antrag des
Re=
formſozialiſten Ferri, jene Verlängerung nur bis Ende
März 1916 zu erſtrecken, wird vom miniſteriellen Secolo
auf Ferris Einvernehmen mit Giolitti zurückgeführt.
Dieſe Beſchwörung des trotz ſeiner Zurückhaltung noch
immer gefürchteten Gegners der augenblicklichen
Macht=
haber verrät, welches Gewicht das Miniſterium
Salan=
dra darauf legt, den Erörterungen der leidigen
Geld=
frage nach Möglichkeit einen Riegel vorzuſchieben. Je
mehr die Kammer Salandra und Sonnino zuliebe auf
ſolche Wünſche eingeht, um ſo „dicker” wird das Ende
ſein, das ſchließlich doch „nachkommt”.
Ruſſiſches.
Das Flüchtlingselend.
Recht bezeichnend äußert ſich Rjetſch vom 24. Novem=
Ger über das traurige Los der Flüchtlinge:
Bis jetzt ſeien 100 Millionen Rubel ausgegeben
wor=
den, ohne daß zu merken wäre, wofür; mit ſolchen
Mit=
teln hätte man früher Berge verſetzen können. Heute
müſſe man mit Entſetzen konſtatieren, daß für dieſes Geld
die drei Millionen von Heim und Hoß vertriebenen
Flüchtlinge kaum durchgefüttert werden können. Es ſind
noch koloſſale Aufwendungen nötig, bis die rieſige
Sturm=
flut ſich einigermaßen legen wird; je mehr es an
Plan=
mäßigkeit fehlt, um ſo größer werden die Summen ſein
müſſen. Von irgend welcher zielbewußter Organiſation
iſt keine Spur zu bemerken. Es bbeſteht wohl auch gar kein
Programm, die Flüchtlingsfragen zu regeln. Wo akute
Notſtände auftreten, ſucht man ihnen zu begegnen. Die
ganzen Maßnahmen ſind indeſſen ohne jeden
Zuſammen=
hang und ohne Folgerichtigkeit. Leider kann über das
Vorhandenſein eines hoffnungsloſen Chaos keinerlei
Zweifel beſtehen; dieſer Umſtand muß natürlich
Beſorg=
nis erregen.
Wenn das „Komitee zur Verſorgung der Flüchtlinge‟
es nicht bald erreicht, den Flüchtlingen irgend eine
Ar=
beitsmöglichkeit zuzuweiſen, wenn es nur dabei bleibt,
ſie irgendwohin zu ſchieben, ſo werden die Flüchtlinge auf
die Bevölkerung einen ſehr ſchädlichen Einfluß ausüben.
Der furchtbare Eindruck, den ſie von ihren Wohnplätzen
mitbringen, die Panik, die ſie aus ihrem Neſt
hinausge=
trieben hat, wird das einzige Thema ihrer Geſpräche
bil=
den und dieſe Mitteilungen werden kaum zur
Aufrecht=
erhaltung einer mutigen Stimmung unter der
Bevölke=
rung beitragen. Es iſt wahr, bei uns bekümmert man ſich
weniger um die Aufrechterhaltung einer zuverſichtlichen
Stimmung, als um die Aufrechterhaltung der Ruhe und
vergißt leicht, daß ohne zuverſichtliche Stimmung eine
dauernde Ruhe unerreichbar iſt, und daß nur dieſe die
Kraft gibt, feſt zu bleiben und allen Einflüſſen zu
wider=
ſtehen, deren Folgen in einer ſo ſchweren Zeit von
vorn=
herein gar nicht abzuſehen ſind.
Drückeberger.
* Kopenhagen, 11. Dez. Der Rußkoje Slowo
beklagt, daß die wohlhabenden Kreiſe der
Geſell=
ſchaft ſich vollſtändig vom Kriegsliebesdienſt
zurück=
gezogen hätten, daß ſie durch ihre Verbindungen vielen
Angehörigen ihrer Kreiſe dazu verhülfen, vom
Kriegs=
dienſte freizukommen, und daß ſie ſich deshalb in allen
möglichen Bureaus für geringes Gehalt betätigten. Die
Zahl der Drückeberger ſei infolgedeſſen eine Legion.
Die Deutſchen als Vorbild.
** Kopenhagen, 10. Dez. Menſchikow ſchreibt
in der Nowoje Wremja in einem längeren Aufſatz „Sie
befeſtigen ſich” u. a., die Deutſchen hätten
wäh=
rend der 16 Monate des Krieges eine
bewunderns=
werte Erfindungsgabe entwickelt und vieles
verwirklicht. Es ſei ihnen gelungen, die menſchliche
Leiſtungskraft durch maſchinelle zu erſetzen. Der
militä=
riſche Sachverſtändige des Rußki Invalid ſchreibt, die
deutſche Front im Oſten werde bald eine einzige
zuſam=
menhängende Maſchinengewehrbatterie bilden. In der
letzten Zeit ſeien Maſchinengewehre in ſolcher Anzahl
eingetroffen, daß dadurch ſogar der Ruhm ihrer ſchweren
Artillerie in den Schatten geſtellt werde. Die Ruſſen
hätten jedenfalls allen Grund, anzunehmen, daß die
Deutſchen durch die maſſenhafte Verwendung der
Ma=
ſchinengewehre die Leiſtungsfähigkeit ihrer Heere
bedeu=
tend gehoben hätten, und es wäre ein nicht wieder gut
zu machender Fehler, wenn die Ruſſen die wachſenden
Vorteile ihres Feindes nicht richtig einſchätzen wollten.
Die Ruſſen müßten, den Deutſchen
nach=
eifern, ſie ſeien aber leider durch ihre Geſchichte der
Schaffenskraft entwöhnt.
Die folgende ruſſiſche Charakteriſtik der deutſchen
Meiſterſchaft in der maſchinellen
Krieg=
führung findet ſich in einem, auch von der
franzöſi=
ſchen Preſſe vielfach nachgedruckten Artikel des Rußkoje
Slowo:
Die Deutſchen verfahren bei ihren Angriffen mit
einem hervorragenden Aufwand kriegstechniſchen
Ma=
ſchinenmaterials, um unſere Linien ſo ſchnell wie möglich
einzudrücken. Transport, Nachſchub Bewegung von
Ge=
ſchützen und Munitionsmengen im Feuerbereich — alles
geſchieht mit raſtloſer Ausnutzung zum Teil
neugeſchaf=
fener maſchineller Kräfte. Die Radfahrer und
Automo=
biliſten arbeiten zuſammen nach mathematiſch
ausge=
klügelten Geſetzen. Auf dieſe Weiſe iſt alles ſtets zur
richtigen Zeit und am richtigen Ort verfügbar, was für
das heißeſte Gefecht erforderlich iſt. Jede Abteilung, jede
Einrichtung hat ihre Geſetze, und alles iſt ſo genau
durch=
dacht und organiſiert, daß nirgends eine Verzögerung
oder Verlegenheit entſtehen kann. Tauſende von Rädern
und Motoren ſind ununterbrochen auf allen Teilen des
Kampfgebietes in ſinngemäßer und raſtlos ausgenützter
Tätigkeit. Und all dies iſt aus Stahl, Eiſen und Draht,
tadellos gearbeitet und glänzend bedient. So gelingt es,
Mannſchaften und Pferde in großen Mengen zu ſparen.
Es iſt eine bis ins letzte ausgearbeitete Kriegführung, ein
Krieg der Maſchinen im wahrſten Sinne des Wortes.
Die türkiſch=fatariſchen Völker Rußlands.
* Budapeſt, 10. Dez. Eine Abordnung der
türkiſch=tatariſchen Völker Rußlands,
die insgeſamt 20 Millionen Menſchen zählen, darunter
7 Millionen nördlicher Türken und 6 Millionen
Kir=
giſen, iſt mit einer Denkſchrift beim Miniſterpräſidenten
Grafen Tisza erſchienen. Die Abordnung wird ſich
auch in die übrigen Hauptſtädte Europas begeben. Aus
dem Inhalt der dem Grafen Tisza übergebenen
Denk=
ſchrift geht hervor, wie Rußland dieſe Völker
und ihre alte Kultur zerſſört habe.
Vorbe=
dingung für die Wiederaufrichtung dieſer Völker wäre
die Errichtung eines Khanats von Kaſan und die
Neu=
traliſierung des Gebietes zwiſchen der Wolga und
dem Kaſpiſchen Meer. Die Abordnung bat, dieſe
berech=
tigten Anſprüche beim Friedensſchluß Rußland
gegen=
über zur Geltung zu bringen.
Engliſche Unzufriedenheit.
* London, 10. Dez. Die Times ſagt: Die
Seſ=
ſion kann nur ganz kurz vor Weihnachten enden.
Wich=
tige Debatten ſtehen bevor. Die Nerven des Unterhauſes
waren in den letzten Tagen höchſt geſpannt. Die Reden
waren ſade und unwichtig, aber Abgeordnete aller Kreiſe
werden widerſpenſtiger und ſind geneigter als je, die
Kriegsführung zu kritiſieren. Die allgemeine
Stimmung der Unruhe wird bald ihren Ausdruck finden.
Anzeichen ſind dafür vorhanden, daß das Parlament nicht
lange in dem gegenwärtigen ruhigen Stauwaſſer
blei=
ben wird.
Gegen die engliſche Willkürherrſchaft zur See.
* Berlin, 10. Dez. Nach einem engliſchen Poldhu=
Bericht vom 9. Dezember wurden die zwei amerikaniſchen
Oeltankdampfer „The Petrolite” und „Commeipaw” am
Sonntag im Mittelmeer durch ein U=Boot
angegrif=
fen. Beide ſeien wohlbehalten, aber durch das Feuer des
deutſchen U=Bootes leicht beſchädigt, angekommen. Der
Bericht fügt hinzu: Dieſe Angriffe ſind eine Verletzung
der amerikaniſchen Neutralität und zeigen von neuem die
deutſche Unehrlichkeit betreffs der Freiheit der Meere.
Hierzu erfahren wir von zuſtändiger Seite folgendes:
Ein Bericht über die genannten Fälle liegt hier noch nicht
vor. Falls ſie nicht überhaupt erfunden ſind, um Amerika
gegen uns aufzuhetzen, bedeuten ſie ſogar nach der
eng=
liſchen Darſtellung zweifellos keine
Neutralitätsver=
letzung, da die Bemerkung, beide Dampfer ſeien durch das
Feuer des U=Bootes leicht beſchädigt worden, mit voller
Sicherheit darauf ſchließen läßt, daß ſie dem Befehl des
U=Bootes, zur Ausübung der Unterſuchung zu
ſtop=
pen, nicht nachgekommen ſind. In dieſem Falle iſt es ein
allgemein anerkanntes internationales Recht, daß der
Kriegsſchiffskommandant Gewalt anwendet, um ſeinen
Befehl durchzuſetzen. — Was die alberne Bemerkung über
deutſche Unehrlichkeit bezüglich der Freiheit der Meere
be=
trifft, ſo ſei nur darauf hingewieſen, daß wir allerdings
die Freiheit der Meere erkämpfen wollen.
Wir verſtehen darunter Befreiung von der jedem
Völker=
rechtsgrundſatz hohnſprechenden engliſchen
Will=
kürherrſchaft zur See, die alle neutralen
Staa=
ten am eigenen Leibe zurzeit ſchmerzlich genug verſpüren
und die gerade Präſident Wilſon in ſeiner letzten Note
an England ſchonungslos an den Pranger geſtellt hat. So
lange dieſe engliſche Willkürherrſchaft dauert, können wir
natürlich auf die Ausübung der uns nach den jetzigen
internationalen Grundſätzen zuſtehenden Rechte nicht
ver=
zichten.
Das engliſch=däniſche Handelsabkommen
* Rotterdam, 11. Dez. Der Rotterdamſche
Cou=
rant meldet aus London: Die Weigerung der
Regie=
rung, die Beſtimmungen über das
Handelsabkom=
men mit einigen däniſchen Firmen bekannt zu
machen, führte am Schluß der geſtrigen
Unterhaus=
ſitzung zu einer ziemlich erregten Debatte. Dalziel
verlangte die Veröffentlichung des Abkommens, das
nicht geheim gehalten werden könne. Er ſagte, wie
ver=
laute, ſeien Exemplare davon in Norwegen, Schweden,
Dänemark und Amerika verbreitet. Robert Cecil teilte
ſelbſt einigen unioniſtiſchen Parlamentsmitgliedern den
Inhalt mit. Er wolle wiſſen, ob in dem Abkommen
zu=
geſtanden werde, gewiſſe Artikel, die aus England ein=
CK. Die franzöſiſchen Eiſenbahnwagen als
Drücke=
berger. Je länger der Krieg dauert, deſto häufiger und
umfangreicher werden in Frankreich die ſogenannten
Kriegsſkandale, für deren Berichterſtattung die Pariſer
Preſſe bereits ſtändig eine Anzahl Spalten offen halten
muß. Der neueſte Skandal betrifft die
Eiſenbahnverwal=
tung und nahm in dem Bahnhof des Städtchens Cognac
ſeinen Ausgang. Man entdeckte nämlich, daß auf einem
Nebengeleis des kleinen Bahnhofes 42 unbeſchädigte, ja
geradezu vortreffliche Eiſenbahnwaggons ſeit
Kriegsbeginn ein idylliſches Daſein unberührter Ruhe
führen. Und dies zu einer Zeit und unter Umſtänden, da
die militäriſchen Operationen jedes einzelnen
Bahnwa=
gens ebenſo dringend bedürftig ſind, wie jeder Granate.
Während auf allen franzöſiſchen Bahnlinien infolge des
Wagenmangels mit größter Sparſamkeit und unter
vie=
lerlei Schwierigkeiten gearbeitet werden muß, ließ die
Verwaltung an einer Stelle 42 Wagen durch 15 Monate
völlig unbenutzt ſtehen. Die Nachricht von den
geiſernen Drückebergern in Cognac” ging wie ein
Lauf=
feuer durch die franzöſiſche Preſſe und führte zur
Auf=
deckung eines Eiſenbahnſkandals allergrößten Stils. Aus
allen Städten kamen Zuſchriften an die Pariſer Blätter
(der Temps allein erhielt über 1000 Briefe), die von
ähn=
lichen Zuſtänden berichteten. Es kam zutage, daß in allen
Teilen Frankreichs Laſt= und Perſonenwagen, belgiſche
Lokomotiven im Werte von 100000 Frs. das Stück und
ſonſtige Eiſenbahnmaterialien vollkommen vergeſſen und
unbenützt verroſteten. Kaum hatten die Erörterungen über
die menſchlichen Drückeberger ein Ende erreicht, als mit
einem Schlage die Drückebergerei der Eiſenbahnwagen die
Oeffentlichkeit in höchſtem Grade in Anſpruch nahm. Wie
der mit der Unterſuchung der Bahnmißſtände beauftragte
Sonderberichterſtatter des Journal, Georges Prade, in
einem umfangreichen Artikel ausführt, beläuft ſich der
durch den ſo ſenſationell aufgeklärten Wagenmangel
ver=
urſachte Verluſt der Regierung bisher auf mehr als 300
Millionen. Dazu kommen die Verluſte all der betroffenen
Privatperſonen, der Kaufleute, Induſtriellen und
Rei=
ſenden, deren geſchäftliche Schädigung vorläufig noch gar
micht zu überſehen iſt. Die Urſache dieſer beiſpielloſen
Zuſtände liegt, wie das Pariſer Blatt ausführt, in dem
vollkommenen Fehlen überſichtlicher Leitung zur
Unter=
haltung des für den Krieg ſo notwendigen
Verkehrs=
weſens: „Jeder arbeitet gedankenlos auf ſeinem
engbe=
grenzten Tätigkeitsfelde, ohne ſich um die Wirkung auf
die Geſamtheit zu bekümmern. Gedankenloſigkeit,
Faul=
heit und Verwirrung ſind nur zu oft die Kennzeichen
unſerer weitverzweigten Kriegsverwaltung. Unſere
Of=
fiziere benützen die Eiſenbahnwagen hinter der Front als
bequeme Schlafſtellen für ſich und ihre Mannſchaften, ohne
ſich darüber Sorgen zu machen, daß ſie durch dieſes
Vor=
gehen die größeren Operationen ſchädigen, ja ſogar oft
in direkte Gefahr bringen. Man arbeitet bei uns nicht
für das Geſamtintereſſe des ganzen Landes, ſondern
je=
der Einzelne verliert ſich in ſeinen kleinlichen
Einzelin=
tereſſen. Die berüchtigten 42 Waggons von Cognac waren
nur ein lächerlich kleiner Beweis der
Unverantwortlich=
keit, die uns bedroht. Selbſt vor den Toren von
Paris=
in Blanc=Mesnil, wurden 729 ſeit Kriegsbeginn zwecklos
zurückgehaltene und zu perſönlichen Bequemlichkeiten
oder auch zu gar nichts verwendete Eiſenbahnwagen
feſt=
geſtellt, die im Materialverkehr einen täglichen Verluſt
von 14580 Tonnen darſtellen. Bisher ſind in nicht
we=
niger als 700 Bahnhöfen große Mengen zwecklos
ruhen=
der Waggons feſtgeſtellt worden. Solche Zuſtände ſind
der ſicherſte Weg zum Ruin.”
König Peters Unteroffizier. Vom ſerbiſchen
Kriegsſchauplatz wird uns geſchrieben: In einem in
deut=
ſchen Händen befindlichen Lazarett im Herzen Serbiens
waltet ein prächtig gewachſener ſchwarzhaariger Sohn
dieſes merkwürdigen Landes ſeines Amtes als
Dolmet=
ſcher zwiſchen den deutſchen Aerzten und Pflegern
einer=
ſeits und den ſerbiſchen Verwundeten andererſeits. Mit
Eifer erzählt er jedem, der es wiſſen will, daß er
meh=
rere Jahre als Kellner in Deutſchland lebte. „
Deutſch=
land über alles” ſei auch ſein Wahlſpruch, und zum
Be=
weis, wie ſehr er dem Lande Kaiſer Wilhelms vertraue,
führt er gern ins Feld, daß er in Hamburg auf einer
Bank ſeine Erſparniſſe von 6000 Mark liegen habe. Seit
Kriegsausbruch hat er den Kellnerfrack mit dem braunen
Waffenrock vertauſchen müſſen, und auf ſeiner Achſelklappe
blinken zwei Sterne, die Abzeichen des königlich
ſerbi=
ſchen Unteroffiziers. Von dieſer ſeiner militäriſchen
Würde ſpricht er jedoch mit auffälliger, dem kriegeriſchen
Stolz der Serben ſo garnicht gerecht werdenden
Gering=
ſchätzung. Aber das hat ſeine Urſachen, über die ſich der
aufgeweckte Burſche ſelbſt folgendermaßen ausläßt: „Was
hab ich von Unteroffizier, wenn ich, ſo lang der Krieg
dauert, noch keinen Heller Löhnung hab bekommen! Und
oft nix zu eſſen und nix zu trinken! Was ſoll ich da mit
Unteroffizier?‟ Das ſind freilich ſchwerwiegende Gründe,
die des Königs Peter wohlbeſtellten Unteroffizier
ſchließ=
lich doch dazu trieben, ſich zu ſeinen alten Freunden, den
Deutſchen, hinüberzuretten. Und dieſe Tat vollführte er
auf nicht gerade alltägliche Art und Weiſe. Eines Tages
bot ſich ihm günſtige Gelegenheit, unbemerkt von ſeiner
Truppe „abzukommen‟. Nachdem er ſich ſo vor ſeinen
eigenen Untergebenen in Sicherheit gebracht hatte,
über=
kletterte er in mühſeligem Marſche hohe Bergkegel, kroch
durch enge, von Wildbächen durchbrauſte Schluchten und
nährte ſich von Maiskörnern und rohem Weißkohl. Um
ſeine Alleinwanderung unauffälliger zu geſtalten, legte
er ſeinen rechten Arm in eine um den Hals geſchlungene
Binde. Am dritten Tage ſeiner Flucht wäre er faſt einer
bulgariſchen Reiterpatrouille in die Arme gelaufen.
Ob=
wohl er infolge der erlittenen Entbehrungen dem
Zuſam=
menbruch nahe war, zog er es doch vor, ſich den Augen
der mit den Deutſchen gemeinſam kämpfenden Bulgaren
zu entziehen. Erſt nach zwei Tagen weiterer Irrfahrten
gelingt es dem Flüchtling endlich, eine deutſche
Kaval=
lerieabteilung zu Geſicht zu bekommen. Da reißt er
freu=
dig bewegt ſeine weiße Binde vom Arm und winkt
da=
mit der heranſprengenden Reiterei zu, die ihn als
Ueber=
läufer in ihre Mitte nimmt. So hat er das Ziel ſeiner
Sehnſucht erreicht, und ſeine Sprachkenntniſſe haben dem
ſtets eifrigen und gefälligen Serben den ſchon erwähnten
angenehmen Poſten im Lazarett verſchafft. Auch dieſes
verſichert der ſerbiſche Deutſchenfreund ſchon heute mit
aller Kraft feiner Ueberzeugung: „Wenn Serbien iſt
ent=
zwei und Krieg ein End hat, ich reiſe mit deutſche
Sol=
dat nach Deutſchland!”“
geführt würden, wieder auszuführen, und ob das mit
der Erklärung des Premierminiſters vom 1. März zu
vereinbaren ſei, daß alles getan werden ſoll, um die
Einfuhr nach und die Ausfuhr aus Deutſchland zu
ver=
hindern. Markham fragte, ob es wahr ſei, daß
Hal=
dane kürzlich einer Abordnung amerikaniſcher
Journa=
liſten mitteilte, daß er gegen die Politik der
Aushunge=
rung Deutſchlands ſei. Robert Ceeil beklagte ſich in
der Antwort, daß man ihn zur Bekanntgabe dieſes
Ab=
kommens drängen wolle, obwohl er bereits erklärt habe,
daß dies mit Rückſicht auf das öffentliche Intereſſe
un=
möglich ſei. Er erklärte, das Abkommen ſei im
öffent=
lichen Intereſſe gelegen und ſtimme mit der Politik der
Regierung bezüglich der Blockade Deutſchlands überein.
Wilſons Botſchaft.
G.* Noch am 4. November, auf dem Jahresfeſt des
demokratiſchen Manhattan=Klubs, erklärte Wilſon:
„Amerikas Weltmiſſion ſiſt eine Miſſion des Friedens
und des Wohlwollens allen Menſchen gegenüber: die
Amerikaner ſind Freunde aller Völker der
Erde!” Nun, wir haben es am eigenen Leibe erfahren,
was dies amerikaniſche Wohlwollen zu bedeuten hat!
Dazu hätte es nicht erſt der Botſchaft des Präſidenten
bedurft, die vom Reuter=Bureau mit größtem Behagen
eilfertig verbreitet wurde. Zwar kann man über die
hef=
tigen Worte, mit der Wilſon über die Mitſchuld
Deutſch=
lands an den (angeblichen) Komplotten in den Vereinigten
Staaten ſpricht, achſelzuckend hinweggehen — ſolcher Unſinn
richtet ſich von ſelbſt —, aber das nach Verſchwörung
riechende Geſchwätz von Komplotten mag doch etwas
näher beleuchtet werden.
Was meint Wilſon damit? Doch höchſtens jene
Handlungen der Selbſthilfe, mit der deutſch denkende und
fühlende geborene Amerikaner ſich in berechtigter Notwehr
gegen die Hetze des anglo=ſächſiſchen Teils der Union
wandten. Wer will es den Verfolgten und
Angegriffe=
nen im gelobten Lande der Freiheit verübeln, wenn ſie
kräftig um ſich hieben, wenn die Meute ſich gar zu
drohend gebärdete?
Und wenn wirklich der eine oder andere Deutſche,
dem die Rückkehr ins Vaterland und der Eintritt ins
Heer abgeſchnitten wurde, der Verſuchung erlag, in ſeiner
Weiſe dem Vaterlande zu helfen, indem er die
Munitions=
lieferungen zu verhindern trachtete, oder einem
Lands=
manne über das große Waſſer half, ſo ſind das gewiß
verzeihliche Sünden, aus Vaterlandsliebe
hervor=
gegangen.
Von anderen „Komplotten”, die Wilſons Blut ſo
in Wallung gebracht haben, wiſſen wir nichts,
ebenſo=
wenig von Vergehen von „Männern deutſchen Urſprungs”
gegen die hochgeprieſene, aber echt angelſächſiſch
heuch=
leriſche Neutralität der Union.
Wilſon zeigt ſich in ſeiner Botſchaft als das, was
er von jeher war: als unverfälſchter Engländer. Er
donnert gegen die Leidenſchaft und iſt ſelbſt der
Leiden=
ſchaft am allerwenigſten bar. Die Leidenſchaft
müh=
ſam verhaltenen Haſſes des Angelſachſen gegen alles
Deutſche iſt es, die ihn beherrſcht! Auch uns und unſere
Brüder drüben erfüllt eine Leidenſchaft, das ſoll nicht
geleugnet werden; die leidenſchaftliche Liebe
zum Vaterlande, zum deutſchen Volke.
Herr Wilſon mag ſelbſt entſcheiden, wer höher ſteht,
er ſelbſt oder die „anarchiſtiſche Kreatur” wie er die
deutſchen Elemente bezeichnet. Eine ſolche „anarchiſtiſche
Kreatur” war es, die ſich am Strande des Atlantiſchen
Ozeans den Tod gab, weil ſie dem Vaterlande in der
höchſten Not nicht zu Hilfe kommen konnte! Solche
Män=
ner ſind es, die nach Wilſons Anſicht vernichtet werden
müſſen. Zwiſchen Wilſons Weltanſchauung und
deut=
ſchem Denken und Fühlen liegt eben eine unüberbrückbare
Kluft, eine Verbindung gibt es nicht. Wie könnte man
verlangen, daß das amerikaniſche Volk als ſolches in
ſeinem echt engliſchen Dünkel und in ſtaunenswerter
Un=
wiſſenheit Verſtändnis haben ſollte für deutſches Weſen,
wenn ſeine Führer, alſo die Beſten der Nation, dafür
nicht das geringſte Verſtändnis haben?
Im Neu=Yorker Outlook, in dem bekanntlich
Rooſe=
velt ſeine Geiſtesblüten abzulagern pflegt, ſtand im
November über die Demokratie als Regierungsform,
deren Bannerträger bekanntlich Wilſon iſt: „
Regierun=
gen, die gegründet ſind auf das Menſchenrecht des
In=
dividuums, ſeine eigene Meinung zu haben und ſie frei
herauszuſagen, weiſen hier und da in ihren
parlamenta=
riſchen und auch militäriſchen Funktionen die Spuren
jener Verworrenheit und Vielſtimmigkeit
auf, die notwendige Folgeerſcheinungen der
ungehemm=
ten freien Ausdrucksmöglichkeit der öffentlichen Meinung
ſind. Das „Fortwurſteln” gehört nun einmal als
weſent=
licher Beſtandteil zur Demokratie.” Nun, das
Menſchen=
recht des Individnums, ſeine eigene Meinung zu haben
und zu verbreiten, iſt von Wilſon nach beſten Kräften
ge=
wahrt worden, wie der Rieſenſtrom von Verleumdungen
beweiſt, die das angloſächſiſche Amerikanertum über
Deutſchland ergoß. Aber natürlich, für Mäntter deutſchen
Urſprungs gelten nach Wilſon andere Menſchenrechte:
ihre eigene Meinung wird bei ihm zur „Rachgier”, zu
„ausländiſcher Intrige”, zu Treuloſigkeit, und falſche
Sen=
timents haben nach ihm die Deutſchen verleitet, ihrer
Re=
gierung treu und ergeben zu bleiben.
Der Outlook hat recht: in Wilſons Botſchaft zeigen
ſich deutlich die Spuren der Verworrenheit,
die nach dem gewiß ſachverſtändigen Urteil Rooſevelts
eine Folgeerſcheinung der Demokratie iſt, die ſich in
Wil=
ſſon verkörpert.
Sünden, aus Vaterlandsliebe begangen, kann Wilſon
nicht verſtehen. Nun, unſere Landsleute drüben werden
ihr Schickſal zu tragen wiſſen, und das deutſche
Vater=
land glaubt an ſie und vertraut ihnen mehr, weit mehr,
unerſchütterlich und feſt, mehr ſogar als dem Präſidenten
Wilſon.
„Heuchler der Moral” nannte der Vizepräſident der
bulgariſchen Kammer in den letzten Tagen das
Angel=
ſachſentum, und fügte hinzu: „Verflucht ſei das Land
der Lüge!‟ Das gilt auch dem Angelſachſen Wilſon!
Gegen Wilſons Parteilichkeit.
* Neu=York, 10. Dez. Die Botſchaft des
Präſidenten Wilſon wird in der amerikaniſchen
Preſſe noch immer viel beſprochen. Sie erſcheint im
Licht des nächſten Morgens weniger eindrucksvoll als im
erſten Augenblick, um ſo zahlreicher ſind die Stimmen,
die ſich abfällig über Wilſons Angriff auf die
naturali=
ſierten Deutſch=Amerikaner ausſprechen. Ein
Teil der Preſſe, vor allem die Hearſt=Blätter und die
Zeitungen im Weſten beklagen die maßloſe Form
des präſidentlichen Angriffs und ſeine „Politik der ſtarken
Hand” gegen die Kreiſe, die deutſche Sympathien zu
haben wagen, und nennen ſie eine unverantwortliche
Attacke auf das Recht der freien
Meinungs=
äußerung. Die deutſch=amerikaniſchen Blätter
ver=
ſichern, daß der Vorwurf der Loyalitätsverletzung, den
Wilſon gegen die naturaliſierten amerikaniſchen Bürger
erhoben hat, durch nichts berechtigt iſt. Nicht ein
ein=
ziger Fall ſei feſtgeſtellt worden, in dem
naturali=
ſierte Amerikaner in Anſchläge verwickelt waren.
Die leitenden Kongreßleute beeilen ſich denn
auch, die Anſchuldigung Wilſons gegen die Loyalität der
Deutſch=Amerikaner, als Ganzes genommen, zu
entkräf=
ten, und verſuchen, die Sache ſo darzuſtellen, als ob
da=
mit nur ein paar Verſchwörer gemeint ſeien. So nennt
Senator Dillingham (Vermout) den Angriff
Wil=
ſons vollkommen ungerechtfertigt und Senator
Maccumber (Dakota) verſichert, der Präſident würde
offenbar von anderen Gefühlswallungen beherrſcht ſein,
wenn die erwähnten Vorgänge an Stelle von Deutſchland
England beträfen, das den ganzen Vorzug des freien
Munitionsbezuges genieße. Es ſcheint, daß der Kongreß
ſich Zuſatzanträgen nicht günſtig zeigen wird, durch
welche der Präſident beabſichtigt, alle jene zu
zerſchmet=
tern, die nicht ſeine eigene Ueberzeugung teilen. Als
bezeichnend wird angeſehen, daß der Herausgeber der
Evening Poſt und frühere Präſidentſchaftsberater Villard
in einem unterzeichneten Artikel erklärt, daß die Höhe
der Wilſon=Begeiſterung längſt vorbei ſei, und daß ſeine
Art der Amtsführung vom Parteiſtandpunkt aus
und zum Zwecke der Sicherung einer Wiederwahl
wachſender Oppoſition begegnet. (Voſſ. Ztg.)
Die amerikaniſche Preſſehetze gegen
Deutſchland.
* Neu=York, 9. Dez. (Durch Funkſpruch von
dem Vertreter des W. T. B.) Die öffentliche
Mei=
nung iſt durch die fortgeſetzt aufgebauſchten
Preſſemeldungen über angebliche deutſche
An=
ſchläge auf die amerikaniſche Neutralität, amerikaniſche
Munitionsfabriken und über amerikafeindliche Umtriebe
in Mexiko, ſowie über mehrere, gegen Deutſche
einge=
leitete Strafverfahren wegen ſolcher Straftaten ſtark
gegen Deutſchland erregt. Die Neu=York=
World prophezeit in einer Korreſpondenz aus
Waſhing=
ton eine nahe bevorſtehende deutſch=amerikaniſche Kriſis
von ungleich größerer Schwere als nach der Verſenkung
der „Luſitania” Amerika habe gefordert, daß
Deutſch=
land erkläre, daß es das Völkerrecht bei der Behandlung
amerikaniſcher Bürger nicht habe verletzen wollen. Amerika
beſtehe nach wie vor darauf. Vermutlich werde der
Kon=
greß demnächſt Aufſchluß über die „Luſitania”=
Verhand=
lungen verlangen. Einige Kongreßmitglieder ſtänden im
Begriff, Anträge auf Abbruch der amerikaniſch=deutſchen
Beziehungen einzubringen. Neu=York Tribüne fragt
ironiſch, ob denn die Bundesregierung die amtlichen
Be=
ziehungen zu Deutſchland trotz der deutſchen Weigerung,
den amerikaniſchen Forderungen zu entſprechen, ewig
aufrecht erhalten wolle. Die Neu=York World antwortet
darauf in einem Leitartikel, dies ſei keineswegs die
Ab=
ſicht der Regierung, die mit Deutſchland verhandele, ſo
lange dies möglich ſei. Man ſei nicht der Meinung, daß
der Abbruch der Beziehungen den Krieg bedeute. Jetzt
ſei nicht die Zeit für Bluffs.
Die Lage in Indien.
TU. Lugano, 11. Dez. Ein ſoeben aus Indien
eingetroffener Reiſender ſchilderte den tiefen
Ein=
druck, den die engliſchen Niederlagen
her=
vorrufen. Vertuſchungsverſuche ſeien vergeblich,
beſonders bei den Hindus habe das engliſche
Pre=
ſtige ſchwer gelitten. Jeden Tag finden in
Kal=
kutta Attentate gegen die engliſchen Polizeibeamten
ſtatt, doch ſei in Süd=Indien von einer größeren
Erhe=
bung gegen die Engländer nichts zu bemerken, obgleich
die gebildeten Hindus ihr möglichſtes tun, die Maſſen
mitzureißen. Aus Amerika, wo eine indiſche
Ge=
heimorganiſation beſteht, ſeien zwei Schiffe mit Waffen
und Munition eingetroffen. Eines ſei in der Bai von
Bengalen von den Engländern verſenkt worden, das
an=
dere Schiff konnte indeſſen ſeine Ladung ausſchiffen.
Infolge des Ausfuhrverbotes ſeien zahlreiche Gegenden
des Landes ruiniert. An Stelle des deutſchen Handels
beginnt mittlerweile der japaniſche Handel, der die
glei=
chen Waren, wie früher Deutſchland, auf den Markt
bringt, Indien zu verſorgen. Bedenklich ſcheint
die Lage im Norden, wo nach allen Anzeichen
Pendſchab und Kabul im Aufruhr ſeien. Auch
ſcheint es mit Afghaniſtan ſchlimm zu ſtehen. Die
engliſche Regierung unterdrückt zwar alle Nachrichten
über die Ereigniſſe, doch laſſe die große Truppenſendung
nach dem Norden auf Schlimmes ſchließen. Der
Vize=
könig habe geäußert, wenn es gelingt, den Emir von
Afghaniſtan bis Beendigung des europäiſchen Krieges
in Schach zu halten, werde England nachher leicht mit
Afghaniſtan fertig werden.
Tageskalender 1914
zur Geſchichte des Weltkrieges.
12. Dezember. Die Verluſte der Ruſſen in den letzten
Kämpfen in Polen betragen mindeſtens 150000 Mann.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 12. Dezember.
* Militärdienſtnachrichten. Es wurde verſetzt als
Amtsvorſtand: der Garn.=Verw.=Inſp. Diedering
von Meiningen nach Butzbach. Dem Zahlmeiſter
Holl=
bach vom Inf.=Regt. Nr. 118 wurde der Titel
Oberzahl=
meiſter verliehen. Es wurde zum Zahlmeiſter ernannt:
der Unterzahlmeiſter Spinde, für Rechnung d. Stelle
b. II. Bat. Innf.=Leib=Regts. Nr. 117.
gie. Der Provinzialausſchuß der Provinz
Starken=
burg hielt geſtern unter dem Vorſitz des Provinzial=
Direk=
tors Geheimen Rates Fey eine Sitzung ab, an der Geh.
Oberkonſiſtorialrat Dr. Bernbeck, Oekonomierat
Trautmann Altbürgermeiſter Nuß und
Bauunter=
nehmer Rein teilnahmen. Zur Verhandlung ſtanden
Klagen des Ortsarmenverbandes
Frank=
furt a. M. gegen den Ortsarmenverband
Darm=
ſtadt wegen Erſatz geleiſteter Unterſtützungen für Minna
Degenhardt (wurde abgewieſen), gegen den
Ortsarmen=
verband Langen wegen Erſatz von
Krankenhauspflege=
koſten für Marie Zimmermann (die Urteilsverkündung
wurde nach längeren Beratungen auf die nächſte Sitzung
verſcholen) und gegen den Ortsarmenverband Langen
wegen Erſatz von Krankenhauspflegekoſten für die
Ehe=
frau Meyer (wurde abgewieſen). Eine Klage des
Orts=
armenverbandes Frankfurt a. M. gegen den
Orts=
armenverband Offenbach a. M. wegen Erſatz von
Pflegekoſten für das Kind Roſa Springauf war
vor Eintritt in die Tagesordnung zurückgezogen worden.
Stadtverordnetenverſammlung. Eine Sitzung der
Stadtverordneten findet Donnerstag, den 16. Dezember,
nachmittags 3½ Uhr, ſtatt. Die Tagesordnung lautet:
1. Mitteilungen. 2. Geſuch um Geſtattung einer Ausnahme
von der Beſtimmung in § 5 des Ortsbauſtatuts für die
Errichtung eines Wohngebäudes am Elfeicher Weg. 3.
Pachtung von Gelände zur Unterbringung von
Haus=
kehricht. 4. Herſtellung am Steinbrücker Teich, 5. Die
Leiſtungen der ſtädtiſchen Kriegsfürſorge für
Minderbe=
mittelte und Kriegsteilnehmer=Familien, 6. Erhebung
von kirchlichen Umlagen durch die katholiſchen
Kirchenge=
meinden St. Martin, St. Ludwig und St. Eliſabeth in
1916. 7. Ueberſichten über die Einnahmen und Ausgaben
des Ludwigs=Georgs=Gymnaſiums und des Neuen
Gym=
naſiums für 1914. 8. Voranſchläge des Ludwigs=Georgs=
Gymnaſiums und des Neuen Gymnaſiums für 1916. 9.
Die Weitererhebung der Warenhaus= und Filialſteuer.
— Großh. Hoftheater. Heute Sonntag gaſtiert
Kam=
merſänger Walter Soomer als Rigoletto. Muſikaliſcher
Leiter: Erich Kleiber, Spielleiter: Otto Nowack. Anfang
7 Uhr. A 17. Montag, den 13. ds., findet das vierte
Hofmuſikkonzert unter muſikaliſcher Leitung Felix von
Weingartners ſtatt. Dienstag, den 14., beendet
Kammer=
ſänger Walter Soomer ſein Gaſtſpiel als Holländer. Die
Aufführung des „Fliegenden Holländer” die unter
muſi=
kaliſcher Leitung Hofrat Ottenheimers ſteht, fällt den
C=Abonnenten zu. Für Mittwoch, den 15., wird das
Volksſtück „Mein Leopold” neu einſtudiert. Darin ſind
beſchäftigt die Damen Gothe, Hacker, Hinken, Müller=
Hanno, Niedt, Pils, Senger, ſowie die Herren Göbel,
Hacker, Jürgas, Kleinert, Knispel, Kroczak, Klotz,
Peter=
ſen, Schneider und Weisker. Spielleitung: Hans
Bau=
meiſter, muſikaliſche Leitung: Robert Preuß. Für
Don=
nerstag, den 16., iſt die erſte Wiederholung von Byrons
„Kain” in der Ueberſetzung und Bearbeitung des
Inten=
danten angeſetzt. Vorher geht Grillparzers Eſther”=
Fragment, das ſeit einer langen Reihe von Jahren hier
nicht gegeben wurde, neu einſtudiert in Szene. Die
Titel=
rolle ſpielt Alice Hacker, den König Hans Baumeiſter,
den Haman Georg Hacker und den Marochai Johannes
Heinz. Spielleitung: Hans Baumeiſter. Dieſe
Donners=
tags=Vorſtellung wird ausnahmsweiſe im A=Abonnement
gegeben. Freitag, den 17., findet die Erſtaufführung von
Franckenſteins „Rahab” und Schnitzler=Dohnanys
„Schleier der Pierrette” ſtatt. Die nächſte Wiederholung
des „Parſifal” iſt für Sonntag, den 19., auf B 18 angeſetzt.
— Arbeitsamt Darmſtadt. Im Monat November
waren 1148 offene Stellen vorgemerkt, davon
wurden aus dem Vormonat als unerledigt übertragen
137, neuangemeldet 1011, darunter 629 für männliche und
382 für weibliche Perſonen. Beſetzt konnten werden 788
Stellen, darunter 559 durch Zuweiſung männl. und 229
durch Zuweiſung weibl. Arbeitskräfte. Durch
Zurück=
nahme der Meldung erledigten ſich 142, infolge Streichung
wegen Friſtablaufs 89 Geſuche. Es bleiben hiernach noch
offen und ſind in den laufenden Monat zu übernehmen
129 Geſuche. Die Zahl der Arbeit= und Stellenſuchenden
betrug 1595. Aus dem Vormonat waren 343 Geſuche
übernommen worden, im Berichtsmonat ſind 1252 Geſuche
neu vorgebracht worden, darunter 805 von männl. und
447 von weibl. Perſonen. Ihre Erledigung fanden 1308
Geſuche, und zwar 788 durch Zuweiſung von Beſchäftigung,
365 durch Zurücknahme (darunter 112 Geſuche von
Wanderern, die, wenn nicht alsbald Arbeit nachgewieſen
werden kann, erlöſchen) und 155 infolge Streichung wegen
Friſtablaufs. Als unerledigt werden in den laufenden
Monat 287 Geſuche (63 von männl. und 224 von weibl.
Perſonen) übertragen. Unter den im Berichtsmonat
neu=
gemeldeten Stellen (1011) befanden ſich 73 an auswärtigen
Plätzen, von den 1252 neu hinzugekommenen
Stellen=
ſuchenden waren 371 außerhalb Darmſtadts wohnhaft
oder Wanderer. Die Geſchäftsräume des Arbeitsamtes
befinden ſich im ſtädtiſchen Gebäude Waldſtraße 19/21,
Fernruf 371. Die Erledigung der Aufträge erfolgt
grund=
ſätzlich koſtenlos.
Pakete an deutſche Gefangene im Auslande.
Die ſorgfältige Verpackung der für die
deut=
ſchen Gefangenen im Auslande beſtimmten
Pakete wird wiederholt dringend empfohlen, damit ſie
unverſehrt bei den Empfängern eintreffen. Indes ge=
nügt es, wenn die Pakete in kräftiges, mehrfach umge
ſchlagenes Packpapier eingehüllt werden; einnähen in
Leinwand iſt nicht erforderlich.
— Die Ausgabe der Brotkarten für die Zeit vom
20. Dezember 1915 bis einſchließlich 16. Januar 1916 findet
am nächſten Mittwoch, den 15. Dezember, an
den gleichen Stellen ſtatt, bei denen ſeither die
Brot=
karten verabfolgt wurden. Bei der Verteilungsſtelle im
Stadthaus werden Brotkarten, die bei den einzelnen
Stellen an dem vorbezeichneten Tage abzuholen ſind,
für die Folge nicht mehr abgegeben. Im
Stadthaus (Zimmer 22, Erdgeſchoß links) werden nur
noch die Brotkarten auf Monatskarten, ſowie an
Hotels und Wirtſchaften von Donnerstag, den
16. Dezember d. Js. ab, ausgehändigt. Mit der
dies=
maligen Brotkarten=Ausgabe findet, um Grundlagen für
die etwa nötig werdende Milchkarten=Ausgabe
zu erhalten, gleichzeitig die Abgabe der
Anmelde=
formulare zum Zweck der Zuweiſung von
Milchkarten ſtatt, und zwar an ſolche Haushaltungen,
in denen ſich Kinder bis zum vollendeten 13. Lebensjahr
oder kranke Perſonen, denen ärztlicherſeits Milch
ver=
ordnet worden iſt, befinden. Dieſe Formulare ſind nach
Ausfüllung bis längſtens 18. Dezember im
Stadt=
haus am Schalter in der Torfahrt abzugeben.
Bis zu dieſem Zeitpunkt nicht abgelieferte Anmeldungen
können keine Berückſichtigung mehr finden. Die von der
Stadtverwaltung in Ausſicht geſtellte Abgabe von
Petroleumkarten für Januar 1916 unterbleibt, um einer
vorzeitigen Verwendung der Karten vorzubeugen.
Die Ausgabe von Mehlkarten. Wie wir
verneh=
men, können Perſonen, die ihre Mehlkarte an dem
beſtimmten Tage dieſer Woche nicht in Empfang nehmen
konnten, ſolche bei der Brotkartenausgabe vom 15. d. M.
erhalten.
* Zur Nachahmung. Herr Gutsbeſitzer Rudolf
Jung in Undenheim ſtiftete für die Armen in Mainz
100 Zentner Kartoffeln.
— Die Freiwillige Sanitätshauptkolonne vom Roten
Kreuz, Darmſtadt, wendet ſich in einem Aufrufe in
heutiger Nummer unſeres Blattes an die Männer und
Jünglinge der Stadt Darmſtadt zum Beitritt, die in
kei=
nem Militärverhältnis ſtehen bzw. nachfolgenden
Be=
dingungen entſprechen: Zugelaſſen zur Ausbildung
als Krankenträger oder Pfleger ſind danach alle, die das
39. Lebensjahr am 31. März 1914 vollendet haben und
nur garniſon= oder arbeitsverwendungsfähig ſind, ſowie
ſolche, die am gleichen Termin das 45. Lebensjahr
voll=
endet haben. Gegenwärtig ſind von Mitgliedern der
Kolonne 62 Mann als Pfleger tätig, 44 davon in
Etap=
pen=Lazaretten, 18 in Heimat=Lazaretten; außerdem
ſtehen 15 Mann in Lazarettzügen. Im Laufe des
Jah=
res 1915 wurden von der Kolonne 54
Verwundetentrans=
porte ausgeführt.
Eine Warnung an die Jugend. Von verſchiedenen
Seiten iſt in der letzten Zeit Klage über das
Verhal=
ten der Jugend geführt worden. Lärmende Spiele
auf den Straßen und Plätzen, Herumtreiben in den
Straßen, beides bis in die ſpäten Abendſtunden,
Ziga=
rettenrauchen gaben Grund zu Beanſtandungen.
Auch Beobachtungen über Wirtshausbeſuch halbwüchſiger
Burſchen ſind gemacht worden. Eine Umfrage bei den
Polizeirevieren hat die Berechtigung der Klagen ergeben.
Es läge nahe, dieſen in der heutigen Zeit beſonders
be=
dauerlichen Mißſtänden nach den Vorgängen in anderen
Städten durch den Erlaß beſonderer Polizeivorſchriften
zu begegnen. Doch ſoll zunächſt hiervon abgeſehen
wer=
den in der Annahme, daß eine Warnung an die
Jugend, die hiermit ausgeſprochen ſei, genügen wird,
um die Urſachen der Klagen zu beſeitigen. Die
Poli=
zei wird in Zukunft dem Verhalten der
Jugend ganz beſondere Aufmerkſamkeit
widmen und, falls die Warnung fruchtlos bleiben
ſollte, nicht zögern, Polizeivorſchriften zu erlaſſen, die es
ermöglichen, ernſtlich gegen die Auswüchſe einzuſchreiten.
s. Feſtlicher Nachmittag für unſere „Feldgrauen”
ver=
anſtaltet von Frau Oberbergrat Chelius und ihren
Schülern und Schülerinnen, ſo lautete die Einladung, der
viele am Mittwoch auf das „Heilige Kreuz” Folge
lei=
ſteten. Schon ſeit Wochen war die kleine Schar eifrig
tätig mit geheimnisvollen Vorbereitungen und
Ueber=
raſchungen. Sie durften die ſtattliche Zahl von 75
Ver=
wundeten bei ſich ſehen, und lieblich ſah es aus, wie ſich
die jungen Gaſtgeber eifrig um ihre Gäſte bemühten. Der
muſikaliſche Teil bot viel Genüſſe. Nach der
einleiten=
den Jubel=Ouvertüre von C. M. v. Weber folgte die
Abendfeier, Geſang (Frl. Geiger), Violine (Frl. Hilsdorf),
Klavier (Frl. Geiger), Harmonium (Frau Chelius), die
Hörer in eine weihevolle Stimmung verſetzend. Nach dem
vorzüglich geſpielten Quartett von Haydn (Herr
Oeko=
nomierat Haug und Töchter und Herr Pfarrer Marx)
begrüßte Frl. Möller in einem launig verfaßten Prolog
die Gäſte und lud zur rechten Erholung und Stärkung
in der Kaffeepauſe ein. Der zweite Teil des Nachmittags
war der heiteren Muſik gewidmet, abwechſelnd mit
Deklamationen ernſter und luſtiger Art. Großen Beifall
fanden die Lauten= und Gitarren=Vorträge, bei denen
Frl. Geiger, Frl. Weber, Frl. Stade entzückende Liedchen
zum Beſten gaben. Dann folgte ein flotter
Zigeuner=
marſch, ausgeführt von dem Orcheſter der Lauten= und
Gitarrengruppe. Nach der Kinderſinfonie von Haydn,
in Biedermeierhüten und =hauben, die große Heiterkeit
hervorrief, erſchien der Nikolaus (Frl. Möller), der
die in eifriger Vorbereitung angefertigten Pakete in
luſti=
ger Weiſe austeilte. Nun wurden die Gaslichter gelöſcht
und der ganze Saal erſtrahlte in Hunderten von kleinen
Adventslichtern, eine weihnachtliche Stimmung
hervor=
rufend. Nach einer warmen, zu Herzen gehenden
An=
ſprache von Herrn Pfarrer Marx kam zum Schluß ein
lebendes Bild, „Die Anbetung” das einen tiefen
Ein=
druck hervorrief. (Darſteller waren: Maria: Frl. Becker,
Joſeph: H. Marx, Engel: Frl. Geiger, Heſſe, Stade,
Schreiner.) Wunderbar hob dasſelbe der liebliche
Ge=
ſang von Frl. Geiger: Vom Himmel hoch, ihr Englein,
kommt”, begleitet von Violine (Frl. Ekler) und von
Har=
monium. Im Hintergrund ſtrahlte der Chriſtbaum auf
Mit dem Weihnachtslied „Stille Nacht” von allen
Teil=
nehmern geſungen, ſchloß die ſchöne Feier. Jeder durfte
ſein Adventslicht als Weihnachtsvorfreude mit nach
Hauſe nehmen, und wer beim Abſchied in die ſtrahlenden,
fröhlichen Augen der Verwundeten und der Gäſte, ſowie
der Gaſtgeber geſehen hat, der wußte, daß der Nachmittag
allen noch lange in lichter, fröhlicher Erinnerung bleiben
wird.
Frauenverein der Martinsgemeinde. Man ſchreibt
uns verſpätet: Die Haupt= und
Mitgliederver=
ſammlung des Frauenvereins der
Mar=
tinsgemeinde fand am Montag im Martinsſtift
ſtatt. Nach einer Begrüßung der Auweſenden ſeiteng d
Vorſitzenden wurde von dieſem der Jahresbericht
des Vereinsjahres vom 1. Juli 1914 bis 31. Juni 1915
verleſen. Der Mitgliederbeſtand betrug in dieſem Jahre
1028 gegen 1036 im Vorjahre, die Zahl der
Helferin=
nen 56. Monatliche Verſammlungen fanden infolge des
Kriegsjahres 15 ſtatt, welche durchſchnittlich von 29
Helfe=
rinnen beſucht waren. Die alljährliche
Mitgliederver=
ſammlung fand am 23. November 1914 ſtatt.
Vortrags=
abende fanden 4 ſtatt; am 24. Auguſt 1914 ſprach Herr
Pfarrer D. Waitz über: „Was kann die Martinsgemeinde
zur Linderung der Kriegsnöte tun?”, am 25. Januar 1915
Herr Profeſſor Kunkel über: „Der Krieg und die
Frauen”, am 22. Februar Herr Pfarraſſiſtent Storck
über: „Von blauer See und gold’ner Sonne,
Wander=
fahrten bei unſeren ſüdöſterreichiſchen Bundesgenoſſen”
und am 22. März Herr Pfarrer D. Waitz über: „Der
Krieg als Erzieher” Ferner fand noch eine „
Vaterlän=
diſche Gemeindefeier” ſtatt, bei welcher Herr Pfarrer
D. Waitz über: „Erlebniſſe unſerer Krieger im Felde‟
(1. Teil) — auf Grund brieflicher Mitteilungen —
eben=
falls einen Vortrag hielt. — Der Beſuch der
Kleinkinder=
ſchule hat um etwas abgenommen, dagegen waren die
Handarbeits= und Strickſchule, ſowie der Kleinkinderhort
ſtets gut beſucht. — Die Geſamteinnahmen des
Frauen=
vereins betrugen 4688 Mark, die Ausgaben 2088 Mark;
die Einnahmen der Kleinkinder= und Strickſchule
beglei=
chen ſich mit den Ausgaben. Sämtliche Rechnungen ſind
von Herrn Oberrechnungsreviſor Thron geprüft und für
richtig befunden worden, wofür dem Rechner, Herrn
Rent=
ner Weber, Dank und Entlaſtung erteilt wurde. Der
ſeit=
herige Vorſtand, in welchen Herr Pfarrer Beringer nun
als 2. Vorſitzender eingetreten iſt, wurde wiedergewählt.
Allen Mitgliedern ſei hiermit für ihre treue Mitgliedſchaft
herzlicher Dank ausgeſprochen mit der Bitte, ihr Intereſſe
und Wohlwollen dem Frauenverein auch fernerhin
be=
wahren zu wollen.
Kriegsvortrag von Dieſt. Der Kartenverkauf zu
dem Kriegsvortrag, den Herr Oberſt von Dieſt
aus Berlin auf Veranlaſſung des Heſſiſchen
Landes=
vereins vom Roten Kreuz zugunſten des Bulgariſchen
Roten Kreuzes und des Türkiſchen Roten Halbmondes
über den „Vormarſch der Zentralmächte nach
dem Orient” am nächſten Donnerstag im
Kaiſer=
ſaal halten wird, iſt in der Verkehrshalle auf dem Ernſt=
Ludwigs=Platz eröffnet. Bei der großen Bedeutung des
Vortragsgegenſtandes iſt ein ſtarker Andrang zu
er=
warten, ſodaß es ſich empfiehlt, rechtzeitig für Karten zu
ſorgen.
§ Wer kennt den Toten? Im Woog wurde geſtern
die Leiche eines etwa 17= bis 19 jährigen Mannes
gebor=
gen. Der Tote iſt etwa 1,66—1,68 Meter groß, von
ſchmaler Statur, mit blondem Haar und Schnurrbart,
vollſtändigem Gebiß und gut gepflegten Händen.
Beklei=
det iſt er mit einem blauen Cheviotanzug, grünlichen
Ulſter, blaugrauen, weichen Filzhut mit ſchwarzem
Band, grauem Normalhemd, mit weichem
Stehumleg=
kragen, dunkelrotem Schlips, ſchwarzen, noch ziemlich
neuen Schnürſchuhen, grauen Strümpfen und braunen
ſog. Krimmerhandſchuhen. Nachrichten über die Perſon
des Toten werden an die Polizei erbeten.
Weihnachten beim Roten Kreuz.
Würziger Tannenduft durchzieht die Räume des
Alten Palais am Luiſenplatz in Darmſtadt, die S. K.
Hoheit der Großherzog dem Roten Kreuz für ſeine
Lie=
bestätigkeit zur Verfügung geſtellt hat. Fleißige Hände
regen ſich, um den Verwundeten draußen in den
Feld=
llazaretten einen herzlichen Weihnachtsgruß zu
ſchicken. 12500 Tannenzweige werden hergerichtet, 12500
ſchwarz=weiß=rote Bändchen werden um ſie geſchlungen,
um in ebenſovielen Paketen den Duft des
Heimatstannen=
waldes an die Betten der todesmutigen deutſchen Krieger
zu tragen, die den Weihnachtsabend fern von der Heimat
verbringen müſſen. Jedes dieſer Pakete enthält als
Grundſtock eine ausgeſuchte gute Fiſch= oder
Fleiſch=
ſpeiſe und außerdem das draußen ſo viel begehrte
Brief=
papier mit Umſchlägen. Zur geiſtigen Erfriſchung iſt
je=
dem Päckchen eine kleine Schrift: „Eine feſte Burg iſt
unſer Gott!” mit vaterländiſchen und religiöſen
Beiträ=
gen beigegeben.
Im übrigen bringt der Inhalt der Paketchen
ver=
ſchiedenerllei Gaben, um den Neigungen der
Emp=
fänger Rechnung zu tragen. Den Raucher werden die
hübſchen Zigarrentaſchen mit Zigarren oder Zigaretten
oder eine Pfeife mit Tabak erfreuen. Praktiſchen
Bedürf=
niſſen dienen ſtarke Hoſenträger, mit deutſchen oder
öſter=
reichiſchen Farben berändert, kräftige Taſchenmeſſer oder
drei gute Taſchentücher. Wer auf ſeinen äußeren
Men=
ſchen Wert legt, wird eines derjenigen Pakete wählen,
die das geſchmackvolle Ledertäſchchen mit Kamm, Bürſte
und Spiegel oder die Reinigungsgarnitur (Kamm,
Zahn=
bürſte, Seife und Waſchlappen) enthalten. Der
Muſik=
freund nimmt das Paket mit der Mundharmonika, ein
an=
derer das mit Brieftaſche mit dem Merkbuch. Begehrt
wird auch dasjenige Paket ſein, dem — um die Langweile
auf dem Krankenlager zu vertreiben — in einem
gediege=
nen Beutel die Spiele: Dambrett, Mühle und Schach
bei=
gegeben ſind; die Zeichnungen des Dambretts ſind auf
einer Leinwand aufgetragen, ſodaß es ſich bequem
ver=
ſchicken und von jedem Soldaten leicht mittragen läßt.
Alle dieſe Gegenſtände ſind von dem Roten Kreuz in
ein=
heimiſchen Geſchäften gekauft, damit den
De=
tailliſten, deren Lage in der gegenwärtigen Zeit auch nicht
leicht iſt, der Verdienſt hieran nicht entzogen wird.
12 500 Pakete ſind auf dieſe Weiſe in den letzten
Wochen auf der Materialien=Abteilung des Roten
Kreu=
zes von freiwilligen Helfern und Helferinnen hergerichtet
worden. In den anderen deutſchen Bundesſtaaten ſind
die Vereine vom Roten Kreuz nach einem einheitlichen
Plan in gleicher Weiſe tätig. Von Sammelſtellen gehen
dieſe Weihnachtspakete nach den Feldlazaretten, und nach
der großzügigen einheitlichen Organiſation iſt zu
erwar=
ten, daß an keinem Bett in einem deutſchen
Feldlazarett am heiligen Abend der heimatliche
Weihnachtsgruß fehlen wird.
Aehnlich wie für unſere Verwundeten im Feld iſt
auch den geſunden Mannſchaften, die draußen
im Felde ſtehen, die Weihnachtsgabe gerüſtet.
Das Rote Kreuz im Großherzogtum Heſſen, in Frankfurt
a. M. und im Regierungsbezirk Wiesbaden hat ſich
zu=
ſammengeſchloſſen, um einheitlich für alle Truppen, die im
Friedensbereiche des 18. Armeekorps aufgeſtellt worden
ſind zu ſorgen. Für je 100 Mann ſind die Liebesgaben
in Einheitskiſten zuſammengeſtellt. Jede Einheitskiſte
enthält:
10 Hemden, 10 Unterhoſen, 10 Paar Handſchuhe, 10
Paar Socken, 24 Taſchentücher, 10 Paar Hoſenträger, 24
Paar Fußlappen, 3 Wämſer, 400 Zigarren, 500
Zigaret=
ten, 20 Pakete Tabak, 6 Pfeifen, 6 Meſſer, 3 elektr.
Lam=
pen, 4 Pakete Kerzen, 300 Bogen Brieſpapier. 12
Tinte=
ſiifte, 10 Doſen Konſerven, 30 Tafeln Schokolade, Kon
ſelt, 6 Mundharmonikas, 3 Spiele Karten, Seife.
Um auch den Offizieren eine Freude zu bereiten,
ſind Offizierskiſtchen mit Zigarren, Zigaretten, Hand=
ſchuhen, wollenen Weſten, Briefpapier uſw.
zuſammen=
geſtellt.
In ſechs Sendungen gehen die Liebesgaben für
Mannſchaften und Offiziere gemäß einem von der
Heeres=
verwaltung ausgearbeiteten Plan nach Oſt und Weſt in
alle Gegenden, in denen Truppenteile aus dem Bezirk des
18. Armeekorps ſich befinden, ſodaß wohl keiner
un=
ſerer Landsleute draußen in Feld und
Etappe überſehen wird und jeder rechtzeitig ſeine
Weihnachtsgabe erhält.
Für die deutſchen Kriegsgefangenen in
Rußland ſind ſchon im Oktober reiche Sendungen,
na=
mentlich mit warmen Kleidungsſtücken abgegangen. An
einer Liebesgabenſendung des Heſſiſchen
Flottenvereins=
für die Marine hat ſich das Rote Kreuz ebenfalls
be=
teiligt.
Daß auch allen Verwundeten und
Kran=
ken, die ſich in den heimiſchen Lazaretten
be=
finden, der Weihnachtstiſch gerüſtet wird, iſt
ſelbſtverſtänd=
lich; entſprechend der Teuerung der Lebensverhältniſſe
hat der Heſſiſche Landesverein vom Roten Kreuz den
hier=
zu geſtifteten Beitrag gegenüber dem Vorjahr weſentlich
erhöht.
So rühren ſich überall fleißige Hände, um den
Män=
nern, die in opferwilliger Begeiſterung und treuer
Pflicht=
erfüllung Leben und Geſundheit für das Vaterland in die
Schanze ſchlagen, eine Weihnachtsfreude zu bereiten.
Derſelbe Weihnachtsſtern iſt es, der in der heiligen=
Nacht den treuen Wächtern im Schützengraben, den ſtillen
Helden in den Betten der Lazarette und den Angehörigen
in der Heimat leuchten wird ſie alle wird er in einem
ſtarken Gefühle vereinigen: in treuer
Zuſam=
mengehörigkeit opferwilliger Liebe für
das Vaterland.
Darmſtädter Wochenmarktpreiſe
am 11. Dezember.
Kartoffeln u. Gemüſe:
Höchſtpreis. Speiſekartoffeln
100kg 8,00 M.
frei Keller.
Speiſekartoffeln,
bis 15 Pfund,
das Pfd. 4½ Pf
Blumenkohl, Stück 10—60 Pf.
Römiſch=Kohl, Bündel
2—3 Pf.
Roſenkohl, Pfund 28-30 Pf.
Wirſing, Pfund . 4—5 Pf
Stück 5—18 Pf
Weißkraut, Pfund 5—6 Pf.
Stück 8—30 Pf
Rotkraut, Pfund 10—12 Pf.
Stück 10—60 Pf.
Kohlrabi, oberirdiſche,
Stück 3—5 Pf.
unterirdiſche,
Pfd. . 6 Pf.
Spinat, Pfund 14—15 Pf.
Erbſen
Tomaten, Pfund . 20 P
Zwiebeln, Pfund 23—24 Pf.
Gelberüben, Pfund 8—10 Pf.
Bündel . 6 Pf.
Roterüben, Pfund 8—10 Pf.
Weißerüben, Stück 2—5 Pf.
Schwarzwurzeln, Pfund
20—30 Pf.
Kopfſalat, Stück 3—8 Pf.
Feldſalat, Körbchen 10 Pf.
Endivien, Stück 5—10 Pf.
Radieschen, Bündel 2—3 Pf.
Rettiche, Stück . 3—8 Pf.
Meerrettich, Stück 15—35 Pf.
Sellerie, Stück . 3—10 Pf.
Grünkohl, Stück . 3—8 Pf.
Obſt:
Eßäpfel, Pfund 10—18 Pf.
Kochäpfel, Pfund 8—10 Pf.
Eßbirnen, Pfund 12—20 Pf.
Kochbirnen, Pfund 7—10 Pf.
Kaſtanien, Pfund 30-35 Pf.
Zitronen, Stück 8—12 Pf.
Nüſſe, 100 Stück . 60 Pf.
Sonſtige Waren:
Höchſtpreis. Auslandbutter,
Pfund 2,.55 M.
Molkereibutter,
Pfund 2,40 M.
Landbutter
Pfund 2,10 M.
Eier, Stück . . . 25 Pf.
Handkäſe, Stück 6—10 Pf.
Schmierkäſe, ½ Liter 25 Pf.
Städt. Marktverwaltung.
r. Auerbach, 10. Dez. (Billiges Fleich.) Ein
hieſiger Metzgermeiſter gibt bekannt, daß bei ihm
Rind=
fleiſch zum Kochen das Pfund zu 60 Pf. und zum
Braten zu 90 Pf. zu haben ſei.
* Mainz, 10. Dez. (Wohltätige
Veranſtal=
tung.) Auf Anregung und mit Unterſtützung des
hie=
ſigen Journaliſten= und Schriftſtellervereins veranſtaltete
heute die Stadt Mainz zum Beſten des
bulgari=
ſchen Roten Kreuzes und des türkiſchen Roten
Halbmonds im Stadttheater einen Orientaliſchen
Abend. Dreißig zurzeit in Wiesbaden im Deutſchen
Geneſungsheim befindliche öſterreichiſch=ungariſche und
türkiſche Offiziere, die zu der Veranſtaltung erſchienen
waren, wurden bei ihrer Ankunft im Namen der Stadt
vom Beigeordneten Kommerzienrat Mayer begrüßt. Für
die fremdländiſchen Offiziere dankte Hauptmann Möbius
vom 17. öſterreichiſchen Infanterie=Regiment. Vor
aus=
verkauſtem Hauſe wurde ſodann nach einem Vorſpruch
und einem dramatiſchen Bilde „Beim Roten Halbmond”
von Hofrat Prof. Börckel Verdis Oper „Aida” gegeben.
Mainz, 11. Dez. (Mainzer Opfertag.) Wenn
auch immer noch vereinzelt nachträgliche Spenden
ein=
laufen, ſo läßt ſich doch im weſentlichen jetzt das
Geſamt=
ergebnis des Mainzer Opfertages überblicken; es weiſt die
hocherfreuliche Summe von rund 68 100 Mk. auf. Die
Stadt Mainz allein, ohne die Vororte erbrachte 58640 Mk.,
und zwar im Wege der Liſtenſammlung 52100 Mk. und
als Inhalt der Sammelbüchſen 6540 Mk. Von den
Vor=
ſtädten und aus den Landgemeinden des Kreiſes Mainz
gingen als Ertrag des Opfertages insgeſamt
9457,43 Mk. ein.
— Bad Nauheim, 11. Dez. (Vom Kurbetrieb.)
Bis zum 9. Dezember ſind 22912 Kurgäſte
ange=
kommen. Bäder wurden bis zum gleichen Tage 312891
abgegeben.
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 11. Dez. Aus dem
Mili=
tärausrüſtungsgeſchäft Mohr u. Speyer in der
Jäger=
ſtraße wurden in der vergangenen Nacht von bisher
un=
ermittelten Einbrechern 10000 Mark in barem
Gelde geraubt. — In einem Gaſthaus in der
Neu=
ſtädtiſchen Kirchſtraße erſchoß ſich der
Ritterguts=
beſitzer v. C., dem Vernehmen nach aus Beſorgnis vor
geiſtiger Umnachtung.
Frankfurt a. M., 11. Dez. (Gemäldediebſtahl.)
Im hieſigen Städelſchen Kunſtinſtitut wurde das
Spitz=
weg=Gemälde „Forellenbach” aus dem Rahmen
ge=
ſchnitten und geſtohlen. Das Bild ſtellt einen
Wild=
bach in einer Talſchlucht mit einem fiſchenden
Franzis=
kanerpater dar, neben dem ein Knabe ſteht, und iſt links
unter gezeichnet.
Nürnberg, 11. Dez. (Gerechtes Urteil.) Die
hieſige Strafkammer verurteilte den Buchbinder Walther,
der am Hauptbahnhofe einem auf Krücken gehenden
Ver=
wundeten unter der Maske des Beiſtandes ein mit
Lie=
besgaben gefülltes Drahtnetz entwendete, zu 4 Jahren
Zuchthaus und 10 Jahren Ehrverluſt.
Stettin, 11. Dez. (W.T. B. Amtlich.) (
Zugzuſam=
menſtoß.) Am 9. Dezember abends fuhr der 6,45 Uhr
von Stettin kommende Perſonenzug 342 auf dem
Bahn=
hof Strasburg=Uckermark auf einen ſtehenden Güterzug,
wobei zwei Perſonen leicht verletzt wurden und mehrere
Güterwagen entgleiſten. Verhandlungen wegen der
Schuldfrage ſind eingeleitet.
Amſterdam, 11. Dez. (Brandunglück.) Einem
hieſigen Blatt zufolge meldet die Times aus Neu=York,
in Hopewell ſeien infolge eines Brandes 25000
Perſonen obdachlos. Der Schaden beträgt
über 2 Millionen Dollar. Zwei Räuber, die in einer
Bank einzubrechen verſuchtin, und ein Beamter, der
Dokumente in Sicherheit bringen wollte, wurden erſchoſſen.
Die Metallenteignung.
— Die Friſt für die freiwillige Ablieferung der
Haus=
haltsgegenſtande aus Kupfer, Meſſing und Reinnickel iſt
Mitte November abgelaufen; es tritt nun die
durch die bekannten Verordnungen angekündigte
Enteig=
nung in Kraft. Amtlich wird darüber folgendes bekannt
gemacht:
Die in der Bekanntmachung, betreffend
Beſtandsmel=
dung und Bechlagnahme von fertigen, gebrauchten und
ungebrauchten Gegenſtänden aus Meſſing, Kupfer und
Reinnickel in Ausſicht geſtellte Enteignung der nicht
freiwillig abgelieferten Gegenſtände wird
nunmehr platzgreifen. Die Anordnungen hierfür
werden in einer neuen Verordnung — Nr. M. 3231/10.
15. KRA. — zur öffentlichen Kenntnis gebracht. Betroffen
werden die Perſonen, die für die Beſchlagnahme durch
Verordnung M. 325/7. 15. KRA. in Frage kamen. Von
der Enteignung erfaßte Geſchirre und Wirtſchaftsgeräte
werden in der neuen Verordnung zur Vermeidung von
Irrtümern in alphabetiſcher Reihenfolge aufgeführt.
Das Eigentum an den betreffenden Gegenſtänden wird
auf den Reichs=Militärfiskus übertragen werden. Die
Gewahrſamhalter ſind verflichtet, die enteigneten
Gegen=
ſtände, ſoweit ſie eingebaut ſind, auszubauen und nach
Weiſung der beauftragten Behörden innerhalb der von
dieſen zu beſtimmenden Friſten an die Sammelſtelle zur
Ablieferung zu bringen. Bis zur Ablieferung ſind die
enteigneten Gegenſtände zu verwahren und pfleglich zu
behandeln. Die Befugnis zum einſtweiligen
ordnungs=
mäßigen Weitergebrauch bleibt bis zur Ablieferung
un=
berührt — Die Eigentumsübertragung wird durch eine
ſchriftliche Mitteilung der Behörde an den Beſitzer
er=
folgen.
Alle näheren Vorſchriften, auch hinſichtlich der
Ueber=
nahmepreiſe (die nur um ein geringes hinter den Preifen
für die freiwillig abgelieferten Gegenſtände zurückbleiben)
wolle man aus der Bekanntmachung ſelbſt erſehen.
Gegenſtände, die von der Enteignung nicht betroffen
werden, dürfen nach näherer Beſtimmung des § 10 der
Bekanntmachung auch weiterhin freiwillig
ab=
geliefert werden.
Von der Enteignung werden folgende Gegenſtände
aus Kupfer und Meſſing betroffen:
1. Geſchirre und Wirtſchftsgeräte jeder Art für Küchen
und Backſtuben, wie beipielsweiſe Koch= und
Einlege=
keſſel, Marmelade= und Speiſeeiskeſſel, Töpfe,
Frucht=
kocher, Pfannen, Backformen, Kaſſerollen, Kühler,
Schüſ=
ſeln, Mörſer uſw.; 2. Waſchkeſſel, Türen an Kachelöfen
und Kochmaſchinen bzw. Herden; 3. Badewannen —
Warmwaſſerſchiffe, =behälter, =blaſen, =ſchlangen,
Druck=
keſſel, Warmwaſſerbereiter (Boiler), alles in
Koch=
maſchinen und Herden, ſoweit ſie nicht zum Betrieb von
Badeeinrichtungen oder Zentralheizungsanlagen
die=
nen —; Waſſerkaſten, eingebaute Keſſel aller Art.
Ferner folgende Gegenſtände aus Reinnickel:
1. Geſchirre und Wirtſchaftsgeräte jeder Art für Küchen
und Backſtuben, wie beiſpielsweiſe Koch= und
Eeinlege=
keſſel, Marmeladen= und Speiſeeiskeſſel, Fruchtkocher,
Ser=
vierplatten, Pfannen, Backformen, Kaſſerollen, Kühler,
Schüſſeln uſw.; 2. Einſätze für Kocheinrichtungen, wie
Keſſel, Deckelſchalen, Innentöpfe nebſt Deckeln an
Kipp=
töpfen, Kartoffel=, Fiſch= und Fleicheinätze uſw., nebſt
Reinnickelarmaturen.
Da die beſchlagnahmten Gegenſtände ja durch
die bekannten „Meldungen” von jedem pflichtgemäß
angezeigt worden ſind, ſo iſt vorläufig weiter
nichts zu tun, als zu warten, bis die amtliche
Benachrichtigung zugeſtellt wird.
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaktion
keinerlei Verantwortung; für ſie bleibt auf Grund des § 21 Abſ. 2 des
Preſſegeſetzes in vollem Umfange der Einſender verantwortlich.)
— Die fett= und fleiſchloſen Tage dürften
im allgemeinen von den Speiſewirtſchaften und
Reſtau=
rationen ſtreng eingehalten werden, nicht ſo aber vom
Publikum. Die Wirtſchaften ſind an fettloſen Tagen
ſchwach beſucht, denn Kochfleiſch iſt nicht beliebt und
an fleiſchloſen Tagen herrſcht gähnende Leere. So
not=
wendig und gut die behördlichen Maßnahmen auch ſind,
das Publikum kehrt ſich nicht daran, auch der vermehrte
Verkehr in den Metzgerläden an den vorhergehenden
Tagen beweiſt dies. Den Wirtſchaften, deren Beſtand
ohnehin durch den Krieg ſehr erſchwert iſt, wird der Kampf
dadurch immer ſchwerer gemacht. Es wäre wohl auch
beſſer geweſen, die Tage ſo zu wählen, daß zwiſchen den
zwei beſchränkten Tagen immer ein freier liegt, alſo fett=
und fleiſchloſe Tage ſich nicht direkt folgen. Namentlich
anfangs der Woche leiden die Wirte dadurch Schaden,
daß friſche Kotelett= oder Schnitzelſtücke, die am
Sonn=
tag nicht gebraucht wurden, bis zum Mittwoch liegen
bleiben müſſen und dann bei jetziger warmer Witterung
verderben. Ein anderer, das Gewerbe ſchädigender
Um=
ſtand ſind die Antipathien, die vielfach auch in
maßgeben=
den Kreiſen gegenüber dem Wirtsgewerbe beſtehen und
die zur Gründung von allerhand Kriegsküchen geführt
haben. Die Ernährung lediger Perſonen lag ſeither
hauptſächlich dem Wirtsgewerbe ob und die Meinung
mancher, daß es in der Förderung der Völlerei ſeine
Auf=
gabe erblicke, iſt eine völlig irrige. Man hätte vielleicht
beſſer getan, mit manchen Wirten Rückſprache zu nehmen,
ehe man zu Neugründungen ſchritt, ſie haben Raum,
Perſonal, Einrichtung und, was die Hauptſache iſt,
Er=
fahrung, und über die Preiſe hätte man ſich geeinigt.
Ueberhaupt muß anerkannt werden, daß man in
Darm=
ſtadt im allgemeinen von Kriegspreiſen in Reſtaurants
und Wirtſchaften nicht viel merkt.
— In der Verfügung der Stadtverwaltung in bezug
auf die Höchſtpreiſe für Wild heißt es bei Haſen: das
Stück mit Fell 5 Mk., das Stück ohne Fell 4,50 Mk.,
dann weiter unten: für unaufgebrochene Haſen mit Fell
im Einzelverkauf 4,25 Mk. Demnach muß der Verkäufer
den Haſen vor dem Verkauf „aufbrechen” um dann
ſtatt 4,25 Mk. 5 Mk. zu erhalten. Dieſes „Aufbrechen”
wäre alſo recht rentabel. Offenbar ſteckt in der
Preis=
beſtimmung irgend ein Fehler, denn unter einem Haſen
mit Fell verſteht im allgemeinen kein Menſch etwas
anderes, als einen „unaufgebrochenen” Haſen, der alſo
oben 5 Mk. und unten 4,25 Mk. koſtet. Sollte vielleicht
bei den Haſen zu 4,25 Mk. der Ton auf dem „
Einzel=
verkauf” liegen? Dann wären alſo im Einzelverkauf
4,25 Mk. und im Verkauf mehrerer Stücke 5 Mk. zu
zahlen. Ein weiterer offenbarer Fehler ſteckt in den
Preisbeſtimmungen „für Rücken und Keulen 3,80 Mk.”,
dann „für Rücken und Keule allein” 2 M., dann weiter
„für Keule allein” 1,80 Mk. Wahrſcheiniich ſoll der
Preis von 2 Mk. ſich für Rücken allein verſtehen.
Eigentlich ſollten amtliche Verfügungen ſolche
Unklar=
heiten nicht enthalten.
Handel und Verkehr.
* Berlin, 8. Dez. Börſenſtimmungsbild.
Die Verhältniſſe an der Börſe haben keine Aenderung
er=
fahren. Bei nahezu vollkommener Geſchäftsſtille auf allen
Gebieten ſind auch die Kursſchwankungen ganz belanglos.
Neue Bücher.
Beſondere Beſprechung erfolgt nach unſerem Ermeſſen.
— Kriegsbuch für die Jugend und das
Volk Bd. 4, enthaltend die Chronik des Weltkrieges
vom 26. Mai bis 31. Auguſt 1915, nebſt Erzählungen,
Schlachtenſchilderungen und Beſchreibungen der
Kriegs=
mittel, ſowie zahlreichen Tafeln, Abbildungen und
Plä=
nen. Preis kartoniert 1 Mk., gebunden 1,25 Mk.
Stutt=
gart, Franckhſche Verlagshandlung. Der Band umfaßt
die Zeit vom 26. Mai bis 31. Auguſt 1915. Die Bilder
und Karten des Buches ſind, wie bei ſeinen Vorgängern,
vorzüglich in künſtleriſcher und darſtellender Hinſicht.
„Barbarentöchter‟. Eine Erzählung aus
dem gegenwärtigen Weltkriege für junge Mädchen von
Charlotte Nieſe. Mit Bildern von Emil
Roſen=
ſtand. Preis fein geb. 4 Mark. Verlag von Georg
Wigand, Leipzig. Ein anregenderes und
verdienſtvolle=
res Jungmädchenbuch als die „Barbarentöchter” der
treff=
lichen Charlotte Nieſe kann kaum gedacht werden. Es
dient nicht nur der Unterhaltung, ſondern dieſe
Kriegs=
geſchichte für die weibliche Jugend iſt zugleich ein
wert=
volles Weck= und Mahnbuch. Es eröffnet weite Ausblicke,
und die Verfaſſerin zeigt, welche große Aufgaben auch vor
unſeren Töchtern liegen, wenn ſie ſich beſinnen wollen,
daß es mehr und Höheres gibt, als das Leben nur zu
vertändeln. Die echt deutſche Tendenz hebt dieſes Buch
aus der großen Maſſe anderer weſentlich hervor.
— Dujunge Wacht am Rhein! Ein Kriegsbuch
für die Jugend von Thea von Harbou. Reich
illu=
ſtriert. Stuttgart. Verlag von Levy u. Müller. Eleg.
geb. 3 Mk. Der ungewöhnliche Erfolg der
Novellen=
ſammlung „Der Krieg und die Frauen” von Thea von
Harbou veranlaßte die Verfaſſerin, als Gegenſtück ein
Kin=
derbuch zu ſchreiben, das Knaben und Mädchen nicht nur
über die Bedeutung des Krieges für die Gegenwart und
Zukunft, ſondern auch über die Pflichten aufklären ſoll,
die ſie dem Vaterlande gegenüber zu erfüllen haben.
Die kleinen Helden dieſer prächtigen Kabinettſtücke, in
denen es durcheinander lacht und weint, jubelt und klagt,
in denen die zarteſten Stimmungen mit den drolligſten
Derbheiten harmoniſch zuſammenklingen, werden ſich die
Herzen der Leſer im Sturm erobern und dem Buche einen
glänzenden Erfolg ſichern.
Der Krieg.
Der öſterreichiſch=ungariſche
Tagesbericht.
* Wien, 11. Dez. Amtlich wird verkantbart:
11. Dezember.
Ruſſiſcher Kriegsſchauplatz.
Bei Czartorysk haben wir ruſſiſche Aufklärungs.
abteilungen vertrieben. — Sonſt Ruhe an der ganzen
Front.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz.
Die Geſchützkämpfe in Judicarien dehnen ſich nun
auch auf den Raum weſtlich des Chieſe=Tales aus.
Im Abſchnitt zwiſchen dieſem und dem Concei=Tale
wurden unſere vorgeſchobenen Poſten auf dem Monte
Vies vor überlegenen feindlichen Kräften
zurückge=
nommen. Schwache Angriffe der Italiener in den
Dolomiten gegen den Sief=Sattel, im Görziſchen, gegen
den Nordhang des Monte Sau Michele wurden
abge=
wieſen.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz.
In den Nachhutkämpfen auf montenegriniſchem
Ge=
biet wurden neuerlich über 400 Gefangene
einge=
bracht.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes;
v. Höfer, Feldmarſchalleutnant.
Ereigniſſe zur See.
Am 10. nachmittags hat ein Geſchwader
un=
ſerer Seeflugzenge in Ancona Bahnhof,
Elektrizitätswerk, Gaſometer und
mili=
täriſche Objekte ſehr erfolgreich mit
Bom=
ben belegt. Trotz des Schrapnellfeuers aus
mehre=
ren Geſchützen und der ſehr ungünſtigen Witterung ſind
alle Flugzeuge unverſehrt eingerückt.
Flottenkommando.
Der Seekrieg.
* London, 11. Dez. Lloyds Agenkur berichtet: Der
Dampfer „Mink” iſt nicht geſunken, ſondern inſolge einer
Exploſion an der Küſte von Lincolnſhire auf Strand
geſetzt worden. — Der Dampfer „Dante
Ali=
ghieri” (178 Bruttotonnen) wurde verſenkt. — Der
iederländiſche Schoner „Marchiena” mit Holz von
Sundwall nach Groningen unterwegs, iſt bei Harboere
geſtrandet. Die Beſatzung iſt gerettet. Die
Aus=
ſichten, das Schiff zu bergen, ſind günſtig.
* Berlin, 11. Dez. Der Dampfer „
Bergens=
fjord” der norwegiſchen Amerikalinie iſt am Freitag
morgen in Bergen angekommen, nachdem er in Kirkwall
eingebracht und ein deutſcher Arzt an Land
be=
halten worden war, obgleich er einen Paß vom
ameri=
kaniſchen Roten Kreuz hatte. Die Engländer werden,
Bergens Aftenblad zufolge, hiernach keinen deutſchen
Arzt mit einem Paß vom amerikaniſchen Roten Kreuz
durchlaſſen, da häufig Fälſchungen feſtgeſtellt worden
ſeien.
* Athen, 11. Dez. Die britiſche
Geſandt=
ſchaft veröffentlicht eine Liſte von Artikeln, die auf
See beſchlagnahmt werden können und über
welche ein Priſengericht entſcheiden ſoll wenn nicht
Kon=
ſulatsbeſcheinigungen nachweiſen, daß ſie nicht feindlicher
Herkunft ſind.
Der Fall „Baralong‟
* London 11. Dez. Das Preſſebureau teilt mit,
daß die Umſtände, unter denen die Zerſtörung des
deutſchen U=Bootes und die Tötung der
Be=
ſatzung durch den Dampfer „Baralong” im
Auguſt 1915 vor ſich gingen, den Gegenſtand einer
Kor=
reſpondenz zwiſchen England und den
Vereinigten Staaten bilden. Die britiſche
Regierung werde deshalb gegenwärtig nichts
veröffent=
lichen, außer daß es eine unbewieſene Beſchuldiaung (!)
des Reichskanzlers zurüekweiſe.
Die Vereinigten Staaten und die
Mittelmächte.
* Waſhington, 11. Dez. (Reuter.) Der deutſche
Botſchafter Graf Bernſtorff hat dem Staatsſekretär
Lanſing mitgeteilt, daß der Marineattaché Boy=
Ed und der Militärattaché von Papen
abbe=
rufen würden. — Gleichzeitig hat der Botſchafter um
freies Geleit für beide erſucht.
Man kann dieſem Entſchluß der Deutſchen Regierngg
der ſicher nur von kluger Ueberlegung diktiert iſt,
unbe=
dingt beipflichten. Das Bewußtſein unſeres guten
Rech=
tes ermöglicht uns, auch der zunehmenden Nervoſitit der
Regierung des Herrn Wilſon, um nicht einen ſchärferen
aber zutreffenden Ausdruck zu gebrauchen, Rechnung zu
tragen. Ein Bruch mit Amerika läge nur im Intereſſe
Englands und darum iſt es zu begrüßen, wenn dieſer
Bruch nach Möglichkeit vermieden wird. D. Red.
* Waſhington, 11. Dez. Das Reuterſche
Bureau erfährt, daß die an Oeſterreich=Ungarn
gerichtete amerikaniſche Note wegen der
Verſen=
kung der „Ancona” davon ausgehe, daß von
öſterrei=
chiſcher Seite zugegeben worden ſei, daß die „Ancona”
torpediert worden ſei, ehe alle Paſſagiere in
Sicher=
heit gebracht waren. Die amerikaniſche Regierung ſtehe
auf dem Standpunkt, daß, gleichgültig, ob ein Schiff auf
Befehl hält, oder verfolgt wird, alle Paſſagiere
ausgeſchifft werden müſſen, ehe es in den
Grund gebohrt wird. Die Note wurde noch nicht
veröffentlicht.
Aber das iſt ja Blödſinn! Wenn ein Schiff auf
An=
ruf nicht hält, kann es in den Grund gebohrt werden.
Wie dabei die in der Reutermeldung angegebene
For=
derung geſtellt werden kann, iſt unverſtändlich. Es iſt
nicht anzunehmen, daß die amerikaniſche Note wirklich
dieſen Inhalt hat, wie ſie Reuter uns mitteilt. D. Reg.
Konzerte.
W. Die Prof. Ph. Schmittſche Akademie
für Tonkunſt veranſtaltete geſtern unter Leitung des
Direktors Wilhelm Schmitt und unter Mitwirkung
des Inſtrumentalvereins und einiger Herren der
Großh. Hofmuſik ein Konzert im Saale der
Turnge=
meinde zum beſten der Kriegsfürſorge der Stadt
Darm=
ſtadt, das wie alle Veranſtaltungen der Akademie
leb=
hafteſte Anteilnahme des Publikums und reiche
Aner=
kennung fand. Saal und Galerien waren vollbeſetzt.
Der Großherzog und die Großherzogin und die
Fürſtin zu Erbach=Schönberg, die Protektorin der
Aka=
demie, wohnten dem Konzert bei.
Das Orcheſter ſpielte zwei hier noch unbekannte
Werke Mozarts, Serenade Nr. 2 in F=Dur und ſechs
ländleriſche Tänze, zwei in echt Mozartſchem Stile
ge=
haltene Kompoſitionen, die durch ihre friſche Naivetät
und heitere Anmut ſehr anſprachen und ſich dem
Rah=
men des vorwiegend leichte Muſik enthaltenden
Pro=
gramms das ſehr geſchickt zuſammengeſtellt war und die
Zuhörerſchaft in friſcher Stimmung erhielt und nicht
er=
müdete, ſehr gut anpaßten. Die Damen Ilſe
Hoff=
mann, Ilſe Hallwachs und Emma Schmidt
ſpielten mit fertiger Kunſt und gereiftem muſikaliſchen
Verſtändnis Sonate in G=Dur für zwei Violinen und
Klavier von Bach; ein junger ſechzehnjähriger Künſtler,
der als Schüler des Herrn Kammermuſikers Kreß an
der Akademie ausgebildet wird, und zum erſten Male
öffentlich anftrat, Herr Friedrich Hoß, gab in dem
Kon=
zertſtück für Oboe mit Klavierbegleitung von Klughardt
einen Beweis ungewöhnlicher muſikaliſcher Befäbigung
und für ſein Alter bemerkenswerten Könnens, die zu
den beſten Hoffnungen berechtigen. Frl. Mathilde
Storck ſang vier Lieder von Schumann, Reinecke und
Brahms mit klarer, wegen Befangenheit allerdings noch
nicht zu voller Geltung gelangender Stimme, ſauberer
Intonation und muſikaliſcher Exaktheit, Frl. Luiſe
Mock, die ſich mit den gewählten Stücken, Konzert=
Etude in Des=Dur von Liſzt. Intermezzo in E=Dur und
Rhapſodie in Es=Dur von Brahms ihre Aufgabe nicht
leicht gemacht hatte, bewährte ſich als eine in ihrer Kunſt
ſchon weit vorgeſchrittene Pianiſtin mit ſicherer Technik
und tiefer muſikaliſcher Bildung.
Den Beſchluß des anregenden Konzerts bildete ein
intereſſantes, aus acht einzelnen Nummern beſtehendes,
im Jahre 1911 durch das Schmittſche Schülerorcheſter
hier zum erſten Male aufgeführtes, prächtiges
Jugend=
werk Beethovens „Muſik zu einem Ritterballett für
Orcheſter”, das, offenbar eine Gelegenheitskompoſition,
trotz der Anlehnung an traditionelle Formen den Stil
des ſpäteren Meiſters ſchon in ſeinen Anfängen erkennen
läßt. Das Orchſter, unter Leitung des Herrn Direktors
Schmitt, legte mit ſeinen tadelloſen Leiſtungen viel Ehre
ein.
Die Klavierbegleitung zu der dritten und fünften
Nummer hatten Frl. Marie Schwan und Herr
Muſik=
direktor Klaſſert übernommen.
Das Publikum ſpendete nach jeder Nummer reichen
und wiederholten Beifall und rief Herrn Direktor
Schmitt zum Schluſſe mehrere Male hervor. Das
Bewußtſein aber, dem edlen vaterländiſchen Zweck mit
ihrer Kunſt gedient zu haben, wird für die Leitung der
Akademie und alle Mitwirkenden der ſchhnſte Lohn ſein.
* London, 11. Dez. (Reuter.) Nach einem
Be=
richt der Aſſociated Preß aus Waſhington beſtehe die
Ge=
fahr, daß die Vereinigten Staaten die
diplomati=
ſchen Beziehungen zu Oeſterreich=Ungarn
abbrechen außer wenn ihrem Erſuchen um die
Des=
avouierung der Verſenkung der „Ancona” und eine
Schadenvergütung nachgekommen wird.
Die feindliche und neutrale Preſſe
zur Reichskanzlerrede.
* London, 11. Dez. Daily News ſagt in einem
Leitartikel: Es iſt Unſinn, England als den
unbe=
dingten Gegner des Friedens hinzuſtellen.
Niemand weiß das beſſer, als der Reichskanzler.
Die Alliierten verlangen nur Gerechtigkeit für Belgien,
Serbien, Frankreich, ſowie für Europa und für die
Huma=
nität, die durch das Verbrechen des deutſchen
Militaris=
mus geſchändet worden iſt. Ein wirkliches Geheimnis
und ein wirkliches Hindernis für den Frieden liegt nicht
in den Zielen Englands, ſondern Deutſchlands. Was
ſind die Ziele und Abſichten dieſer weitreichenden
Angriffsbewegungen Deutſchlands? Es
iſt unmöglich, es zu ſagen, außer daß der Beweggrund
durchweg in einer Vergrößerung Deutſchlands auf Koſten
ſeiner Nachbarn liegt. Kein Prahlen mnit den
Waffen=
erfolgen und mit dem Friedenswerk, das Deutſchland in
den eroberten Gebieten aufführt, kann dieſes weſentliche
Ziel verbergen und rechtfertigen. Bis Deutſchland von
dieſem wüſten Ehrgeiz gereinigt iſt, kann keine wirkliche
Hoffnung auf Frieden beſtehen. (Es iſt immer noch die
alte Großmäuligkeit. D. Red.)
* London, 11. Dez. Wie das Reuterſche Bureau
meldet, weiſen die Blätter einſtimmig die Andeutungen
Bethmann Hollwegs zurück, daß die Alliierten mit
Friedensvorſchlägen kommen müßten.
Weſtminſter Gazette ſchreibt: Wenn Bethmann
Hollweg glaubt, daß der Krieg längſt unter den deutſchen
Bedingungen und unter dem deutſchen „Schrecken”
been=
det ſein würde, wenn England nicht wäre, ſo ſind wir
ſtolz auf das Kompliment. Das verſprechen wir dem
Reichskanzler, daß der Krieg nicht beendet wird, bis wir
weitgehende Garantien dafür haben, daß Deutſchland
uns nicht wieder mit Krieg überzieht und nicht
Nach=
barn durch Methoden, wie ſie in dieſem Kriege zutage
traten, zu beherrſchen verſucht. Unſere jungen Leute
nehmen wacker Dienſt. Unſere beſte Antwort iſt
augen=
blicklich, auf die Rekrutierungsbureaus hinzuweiſen. —
Star ſchreibt: Wir nehmen mit Stolz den erſten Platz
ein, den uns Bethmann Hollweg in dieſem
Befreiungs=
krieg einräumt. Wir haben viel getragen, aber wir ſind
bereit, bis zum Ende auszuhalten. Je größer die
Schwierigkeiten ſind deſto größer und ſtärker iſt unſer
Wille, ſie zu überwinden. — Globe ſchreibt: Deutſchland
will, wie Bethmann Hollweg erklärte, keinen Frieden
ſchließen, bis die Alliierten demütig darum bitten. Das
iſt eine gute Nachricht, denn ſie ſchützt vor der Gefahr
eines vorzeitig zuſammengeſtoppelten Friedens. —
Daily Chroniele ſchreibt über die Rede des
Reichskanzlers: Die Alliierten betrachten Deutſchland
nicht für unbeſiegbar und werden es auch nicht tun,
nach=
dem Bethmann Hollweg es verſichert hat. Wir wiſſen
auch, wo das Gerede über den Frieden ſeinen Urſprung
hat und warum wir der Frage, wie Deutſchland mit
Lebensmitteln, Oel, Gummi und Baumwolle verſorgt
wird, eine ſehr große Bedeutung beimeſſen. Wir
wer=
den uns darüber nicht an den Reichskanzler um
Auf=
ſchluß wenden. Ueber den ſogenannten Ueberfluß an
Baumwolle, die die Donau heraufkommt, und aus dem
kleinſten Baumwollgebiet ſtammt, können wir getroſt
lächeln. Ebenſowenig werden die Alliierten oder unſere
Freunde in den neutralen Ländern durch den billigen
Unſinn, wie die Parallele zwiſchen Belgien
und Griechenland, ſich beeinfluſſen laſſen. Was
die Verſuche des Reichskanzlers betrifft, unſere
Alli=
jerten gegen uns aufzuhetzen, ſind es nicht die erſten
die=
ſer Art Wir wiſſen, wie unſere Bundesgenoſſen bisher
darüber gedacht haben. — Daily Telegraph
ſchreibt: Die Diagnoſe, welche Bethmann Hollweg von
der Stimmung der Alliierten gegeben hat, war
ganz korrekt. Es exiſtiert keine Partei in
irgend=
einem Lande der Entente, die nicht jeden
Friedensvor=
ſchlag, der ſich auf den Glauben ſtützen ſoll, daß der
preu=
ßiſche Militarismus unbeſiegbar ſei, den Deutſchen ins
Geſicht ſchleudern wird. — Morning Poſt ſchreibt:
Wir können den Kampf fortſetzen, bis wir den
einge=
drungenen Feind nicht nur zurückgetrieben, ſondern auch
vernichtet haben. Unſer Land iſt ebenſo wie
Frank=
reich, Rußland und Italien jetzt feſter entſchloſſen, den
Streit bis zu einem befriedigenden Ende fortzuſetzen,
als im Anfang. — Standard ſchreibt: Die
Drohun=
gen Bethmann Hollwegs laſſen alle Mitglieder der
Entente vollkommen kalt. Sie glauben, daß der Sieg,
den Deutſchland für ſich in Anſpruch nimmt, nichts
wei=
ter iſt, als deutſche Phantaſie. Bethmanns Rede, aus
der hervorgeht, daß Deutſchland nicht bereit iſt, für den
angerichteten Schaden eine Vergütung zu geben, hat nur
unſeren Beſchluß verſtärkt, bis zum vollſtändigen Siege
durchzuhalten. — Times ſchreibt: Wir ſehen in
Beth=
manns gegen uns erhobenen Klagen nur einen deutlichen
Beweis der Unruhe. Es wäre ſicher töricht, Deutſchland
den Frieden anzubieten, und es würde töricht bleiben,
bis Deutſchland bereit iſt, die Bedingungen der
Alli=
ierten anzunehmen.
TU. Amſterdam, 11. Dez. Der Pariſer
Korre=
ſpondent der Tyd erklärt, in politiſchen neutralen Kreiſen
hält man es nicht für ausgeſchloſſen, daß im
Anſchluß an die Rede des Reichskanzlers
Verhand=
lungen geführt werden könnten, beginnend
mit einer Anfrage nach unverbindlichen Auskünften.
* Mailand, 11. Dez. (Ueber Bern.) Zur Rede
des Reichskanzlers ſchreibt der Corriere della
Sera, er ſei geneigt, zu glauben, daß das deutſche
Volk nicht mutlos ſei, ſchon deswegen, weil man
die moraliſchen Energien beim Gegner nie unterſchätzen
dürfe. Betreffs der Antwort des Reichskanzlers auf die
Anfrage Scheidemanns, meint der Corriere della Sera,
die ganze Friedensrede laſſe erkennen, daß der Krieg
noch weiter dauern müſſe und weiter
dau=
ern werde.
* New=York 11. Dez. Das Reuterſche Bureau
meldet eine Auswahl von amerikaniſchen
Blät=
terſtimmen über die Reichs kanzlerrede aus
den bekannten anglophilen New=Yorker Blättern. Herald
ſchreibt: Deutſchland verlangt den Frieden, den es als
Sieger abſchließen will, mit einem Feinde der ſo
ge=
ſchwächt ſein ſoll, daß er nie mehr kämpfen kann.
Deutſch=
land kann aber niemand finden, mit dem es über den
Frie=
den verhandeln könnte. In den Ländern der
Alli=
ierten denkt man nicht an einen
Friedens=
ſchluß. Tribune erklärt, die Alliierten ſeien davon
über=
zeugt, daß ſie ſiegen würden. World nennt Deutſchland
eine belagerte Feſtung. New=York Times ſchreibt: Die
Alliierten werden die Verantwortung für
die Fortſetzung des Krieges gern auf ſich
nehmen.
Die nächſte Reichstagsſitzung.
TU. Berlin, 11. Dez. Die nächſte
Reichstags=
ſitzung findet am nächſten Dienstag, 2 Uhr nachmittags,
ſtatt. Auf der Tagesordnung ſtehen neben den bekannten
Borlagen auch die kleinen Anfragen Liebknechts.
Dernburg in Wien.
* Wien, 11. Dez. In dem großen Muſikvereinsſagl,
der bis auf das letzte Plätzchen von einem vornehmen
Publikum dicht gefüllt war, hielt abends Staatsſekretär
a. D. Dernburg einen Vortrag unter dem Titel:
„Von meinen wirtſchaftspolitiſchen
Er=
fahrungen”
An die Spitze ſeiner Ausführungen ſtellte der
Vor=
tragende das Axiom, das ſich auch wieder in dieſem
Kriege bereits bewahrheitet habe und in der Folge noch
mehr bewahrheiten werde, von der immanenten
Gerech=
tigkeit aller Geſchehniſſe und der unerbittlichen
Folgerich=
tigkeit aller Geſchehniſſe und des Ganges der Geſchichte.
Nachdem er kurz dieſen Satz auf die gegenwärtigen
Vor=
gänge in Serbien anwandte, ging er zum
eigent=
lichen Thema über, das ſeinen kolonialen
Er=
fahrungen entnommen war. Eine erfolgreiche
Kolo=
niſation beruhe auf dem ethiſchen Verhältnis, welches
allein die Anwendung von Macht gegenüber
unker=
geordneten Raſſen rechtfertigt. Im Intereſſe ſeiner
Tä=
tigkeit müſſe der Weiße unerbittlich auf ſein Anſehen
gegenüber der ſchwarzen Raſſe halten, ſoweit er auch
ſonſt die freie Entwicklung zu geſtatten habe. Dieſes
Preſtige der weißen Raſſe aufrecht zu erhalten,
ſeien alle koloniſierenden Völker in gleicher Weiſe
einan=
der verbunden und intereſſiert. England und mit ih.n
Fran kreich haben dieſen Grundſatz im
Kriege auf das Gröblichſte verletzt
und erſchüttern dadurch die Pfeiler, auf denen
nicht nur ihre eigene, ſondern auch die koloniale
Macht aller Nationen beruhe. Das werde zu
un=
erhörten Forderungen, großen Unruhen und zu einer noch
koſtſpieligeren Machtentfaltung nach dem Kriege führen,
und der Bruch mit der guten Tradition der Engländer
wird vermutlich ihr Kolonialreich in der
gegenwärtigen Form vernichten. Dieſer
Verrat an der Tradition der weißen Raſſe
werde auch von einem ſehr ſchwerwiegenden Einfluß auf
die engliſche Seeherrſchaft ſein, und da dieſe außerdem
jetzt nicht nur von den Mittelmächten, ſondern auch von
allen Neutralen bekämpft werde, ja ſelbſt bei den
Ver=
bündeten Englands Gegner findet, ſo ſei es
wahrſchein=
lich, daß mit dem engliſchen Kolonialreich
auch die engliſche Seeherrſchaft zu Bruche
gehen werde. Sodann zog der Vortragende einen
Vergleich zwiſchen der überſeeiſchen Entwickelung
Deutſch=
lands und der kolonieloſen Entwickelung Oeſterreichs,
wobei er eine Entwickelung der
öſterreichiſch=
ungariſchen Landwirtſchaft und Induſtrie in
der Richtung der in Deutſchland beſtehenden intenſiven
Arbeitsleiſtung vorausſieht und als den wichtigſten
Be=
helf die Entwickelung des Verkehrsweſens, insbeſondere
des mitteleuropäiſchen Kanalſyſtems, anregt. Der
Vor=
tragende kam hierauf auf ſeine Tätigkeit in Ame:
rika zu ſprechen und ſprach in Anerkennung der
ſchwie=
rigen Lage, in der die Amerikaner teutoniſcher und
öſter=
reichiſch=ungariſcher Abſtammung ſich befinden, ihnen
ſeinen Dank für ihren Opfermut aus. Dernburg wies
auf das ſchöne Reſultat der Sammlungstätigkeit hin, an
der er zuſammen mit Dr. Dumba beteiligt war, und
die bisher über 12 Millionen Kronen erbrachte. Er ſchloß
mit der Ueberzeugung, die Kulturgemeinſchaft der
Völ=
ker deutſcher Zunge und ihre Ideale verdienen, daß ſich
andere Völker an ſie anſchließen. Man dürfe nach
gött=
lichem und menſchlichem Recht erwarten, edaß der
un=
beugſame Entſchluß, im gegenwärtigen Kriege zu ſiegen,
von einem vollen Erfolge gekrönt ſein werde.
Der Vortrag wurde mit überaus großem Beifall
auf=
genommen. Er fand zugunſten des Kriegshilfskomitees
das ſeit Kriegsbeginn in umfaſſender Weiſe ſich der
Fa=
milien der aus Oeſterreich in das deutſche Heer
eingerück=
ten und deutſchen verwundeten Soldaten, die in
öſterrei=
chiſchen Spitälern untergebracht ſind, annahm, ſtatt.
Italieniſche Kammer.
* Bern, 11. Dez. Italieniſche Blätter berichten,
daß die geſtrige Kammerrede von Enrico Ferri
fort=
während durch lebhafte Zwiſchenfälle mit
na=
tionaliſtiſchen Abgeordneten unterbrochen worden ſei.
Ferri hatte auch einen Wortwechſel mit
Barzi=
lai und ein Schimpfduell mit Federzoni. Der
Corriere della Sera meint, die Tagesordnung Ferris
verdiente eine ſachliche Prüfung. Ferri ſei aber zu
per=
ſönlichen Angriffen auf Barzilai und Salandra
über=
gegangen. Einige Abgeordnete bedauerten die
unwür=
digen Vorfälle. Salandra antwortete, in allen
Parlamenten riefen perſönliche Zwiſtigkeiten ſolche
Zwi=
ſchenfälle hervor, die die Ehre und Würde des
Parla=
ments nicht berühren würden.
* Mailand, 11. Dez. Zu den
Kammerver=
handlungen ſchreibt der Corriere della Sera aus
Rom: Sofort nach der Erledigung der Anfragen werde
der Schatzminiſter Carcano in der Kammer antworten,
worauf der Schluß der allgemeinen Debatte über das
proviſoriſche Budget verlangt werde. Es ſeien weitere
14 Tagesordnungen eingebracht, darunter von Giacomi
Ferri, der Höchſtpreiſe für die nötigſten
Le=
bensmittel und die Uebernahme der Kriegslaſten
von ſeiten der beſitzenden Klaſſe im Verhältnis zum
Vermögen verlange. Wahrſcheinlich iſt die Debatte am
Sonntag abend beendet und die Abſtimmung erfolgt.
Zu=
vor müſſe jedoch Salandra noch ſprechen. Für den 20.
Dezember iſt der Senat zur Beſprechung der
Regierungs=
erklärungen einberufen.
Aus dem rumäniſchen Parlament.
* Bukareſt, 11. Dez. Nach einer einwöchigen
Pauſe nahmen die Kammer und der Senat die
Be=
ratungen wieder auf. In der Kammer richtete Take
Joneseu eine Interpellation an den
Mini=
ſterpräſidenten über die auswärtige politiſche
Lage Rumäniens. Er wünſchte zu wiſſen, warum
Ru=
mänien nicht eingeſchritten ſei, als Bulgarien an Ser
ben den Krieg erklärte. Miniſterpräſident Bratianu
ntwortete, Take Jonesen wolle mit der Interpellation
vor allem eine politiſche Kundgebung
veran=
talten. Es ſei ſein Recht, zu fragen, es gebe aber
Fra=
gen, auf die zu antworten er den Miniſterpräſidenten
nicht veranlaſſen könne. (Anhaltender Beifall.) Jo=
neseu erwiderte, der Miniſterpräſident hätte
wenig=
ſtens die Begründung der Interpellation abwarten
müſſen, bevor er die Antwort verweigerte. Der
Miniſterpräſident erwiderte, die Form werde zur
Nebenſache, wenn es ſich um ſolche Fragen handle. Er
glaube, daß er dem Parlamente und dem
Interpellan=
ten achtungsvoll begegnet ſei, indem er ſofort ſagte, daß
es ihm unmöglich ſei, zu antworten. Der
Miniſterprä=
ſident ſagte weiter: Ihre Anfrage wurde durchſichtig
ge=
nug geſtellt, daß das Land und das Parlament
verſte=
hen, warum ich nicht antworte. Ich kann ruhig ſagen.
daß in der abgelaufenen Tagung niemand ähnliche
Fra=
gen geſtellt hat. Aber dies hängt nicht von mir ab.
Wenn ich auch die Verpflichtung der Regierung
gegen=
über übernehmen kann, ſo kann ich es doch nicht Ihnen
gegenüber tun. Deshalb erkläre ich mit Bedauern, daß
ich die Anfrage nicht beantworten kann. Die Rede des
Miniſterpräſidenten wurde wiederholt von dem
Bei=
fall des Hauſes unterbrochen. Nach Erledigung
einiger Formalitäten wurde die Sitzung geſchloſſen.
Im Senat kündigte Grediſchteann eine
An=
frage an den Kriegsminiſter, betreffend die
Spionen=
neſter in Rumänien an. Toma Jonese u
ſtellt eine Anfrage über ausländiſche Beſtechungsverſuche
in der Armee. Dobreseu verlangt Angaben über
die Käufe von Medikamenten. Doktor Sions,
frühe=
rer Generaldirektor des Sanitätsweſens, wiederholt ſein
Verlangen nach Angaben über Käufe durch das
Kriegs=
miniſterium. Der Präſident Miſſir und der
Acker=
bauminiſter Coſtinesen erwiderten, daß die
ſtaat=
lichen Intereſſen die Freigabe aller auf die
Landesver=
teidigung bezüglichen Unterlagen verbieten. Die
Sitzung wurde dann geſchloſſen.
* Bukareſt, 11. Dez. Die Antwort des
Se=
nats auf die Thronrede, die am nächſten
Don=
nerstag zur Beratung gelangen wird, hat folgenden
Inhalt: Die Worte der Thronrede, daß alle Herzen und
Gedanken ſich in Einigkeit zur Verteidigung der
Lebens=
intereſſen Rumäniens erheben wollen, hat bei allen
tie=
fen Widerhall gefunden. Wir geben uns Rechenſchaft
darüber, daß wir bei der Sorge angeſichts der
Ausdeh=
nung des Weltkrieges nur durch Zuſammenfaſſung aller
Anſtrengungen, um den Thron vereinigt, durch ein
ge=
meinſames Ideal den Beſtand und die Zukunft des
Va=
terlandes in dieſen ſchweren Zeiten ſchützen können. Die
vorausſehende weiſe Politik der Regierung
rechtfer=
tigt das Vertrauen und die Unterſtützung,
welche der Senat ihr auch weiter zu leihen entſchloſſen
iſt. Wir ſind überzeugt, daß die Armee eine ſichere,
dauerhafte Grundlage für die Entwicklung der Lage ſein
wird, die anzuſtreben Rumänien das Recht hat.
Der Balkankrieg.
Der bulgariſche Bericht.
* Sofia, 11. Dez. Amtlicher Generalſtabsbericht
vom 9. Dezember:
Unſere Verfolgung zu beiden Seiten des Vardar
und ſüdlich Koſturino dauert fort. Die
Englän=
der und Franzoſen leiſten mit ſtarker Artillerie und
zahlreichen Maſchinengewehren in jeder Stellung
ver=
zweifelten Widerſtand. Da ſie jedoch den ſtarken Druck
unſerer Truppen nicht aushalten können, verlaſſen ſie
raſch ihre Stellungen und gehen zurück. Unſere an den
beiden Uſern des Vardar verfolgenden Kolonnen haben
bereits den Südausgang des Engpaſſes von
Demir=
kapu verlaſſen und ſind ſüdlich der Bahnſtation
Mri=
ovce angelangt. Am rechten Vardar=Ufer machten wir
Gefangene von den franzöſiſchen Regimentern Nr. 421,
148, 48 und 84. Unſere ſüdlich Koſturino
vorrücken=
den Truppen erreichten den Kozludersfluß und
beſetzten die Dörfer Calkali, Tatarei, Rabrovo,
Valandovo und Hudovo, woſelbſt der Standort
des Hauptquartiers des Generals Sarrail war. Die
Franzoſen ſteckten die Bahnhöfe Hudovo und
Mri=
ovce in Brand. Wir erbeuteten von den Franzoſen auf
dem Bahnhof Hudovo 500 Kiſten Patronen, viel
Pro=
viant und ſonſtiges Material, ſowie viel
Sanitäts=
material, im Bahnhof Mriovce 30000 Kilogramm
Weizen, Fäſſer mit Kokosbutter, Wein und vieles
an=
dere. Von den Engländern erbeuteten wir fünf
Ma=
ſchinengewehre und viel Gewehre. In den feindlichen
Stellungen blieben zahlreiche Gefangene,
Telegraphen=
material und Kriegsmaterial, in den engliſchen
Stel=
lungen eine Menge Bettdecken. Unſere Verluſte ſind
unbedeutend, die des Gegners ungeheuer. Das
Kampffeld iſt bedeckt von engliſchen und franzöſiſchen
Leichen und zurückgelaſſenen Verwundeten, von denen
viele ſeit drei bis vier Tagen noch nicht verbunden ſind.
Sie erzählen, daß ihre Aerzte ſchon beim Beginn der
Kämpfe davongelaufen ſeien. Beim Rückzug nahmen
die Engländer und Franzoſen die ganze Bevölkerung
mit.
An der ſerbiſchen Front rückten unſere
Trup=
pen nach der Einnahme von Ochrida an dem
Nord=
uſer des Ochrida=Sees gegen Struga vor. Die
öſt=
liche Hälfte der Stadt auf dem rechten Ufer des Drin
iſt bereits in unſerer Hand. Der Gegner zerſtörte die
Brücken in der Stadt und leiſtet auf dem linken
Fluß=
ufer Widerſtand.
20—25000 Kriegsgefangene in Serbien befreit.
* Berlin, 11. Dez. Die B. Z. meldet aus dem
Kriegspreſſequartier: Die Zahl der in Serbien
befreiten Kriegsgefangenen aus
Oeſter=
reich=Ungarn dürfte 20000 bis 25000
be=
tragen. Viele Kriegsgefangene ſind in der
Gefangen=
ſchaft geſtorben. Das Schickſal von zahlreichen
Kriegs=
gefangenen, die nach Montenegro und Albanien
ver=
ſchleppt wurden, iſt unbekannt.
Weiter wird gemeldet: Die Herſtellung der
Eiſen=
bahnverbindung über Niſch iſt der
Voll=
endung nahe. Die neuen Orient=Expreßzüge werden
aber, da ein Teil der Strecke noch durch die Vernichtung
der Savebrücke unbefahrbar iſt, über Temesvar=Verſchatz
geleitet und die Donau bei Semendria überſchreiten.
Ueber die Morava und Niſchava ſind zwei große Brücken
hergeſtellt, ferner mehrere kleinere Flußbrücken,
Kunſt=
bauten und eine mächtige Talüberſetzung. Die normal=
ſpurige Bahn Belgrad-Ripany iſt bereits in Betrieb
und damit der Nachſchub geſichert.
Die Verwaltung der eroberten ſerbiſchen Gebiete.
T.U. Wien, 11. Dez. Die Reichspoſt meldet aus
Sofia: Zum Gouverneur des beſetzten
mazedoni=
ſchen Gebietes wurde General Tarſcho Petrow, zum
Gouverneur der beſetzten Landesteile Alt=Serbiens
Gene=
ral Kutintſchew ernannt. — Die erſte in Niſch
er=
ſcheinende bulgariſche Zeitung trägt den
Namen Bulgarska Marawa. — Am 16. Dezember geht
der erſte Probezug von Niſch nach Belgrad ab.
Das Elend der ſerbiſchen Heeresreſte.
T.U. Lugano, 11. Dez. Magrini drahtet unterm
9. Dezember aus Saloniki: Halb verhungert, zu
Skeletten abgemagert, wie Ueberlebende aus
einem Schiffbruch treffen die ſerbiſchen
Flücht=
linge über Albanien in Saloniki ein. Ihre
Erzählun=
gen ſind grauenhaft, Schwärme von Adlern, Geiern,
Raben und Wölfen ergötzen ſich an den Leichen der
Men=
ſchen, Ochſen, Pferde und Maultiere. Entſetzlich ſind
die Leiden der öſterreichiſchen Gefangenen aus den
De=
zember=Kämpfen vorigen Jahres. Man ſah einzelne von
ihnen, die gefallene Pferde in Stücke geriſſen hatten, um
ihren Hunger zu ſtillen. Mehr als 20000 wurden aus
Elbaſan nach Durazzo gebracht. Die Frauen der
ſer=
biſchen Miniſter Draskowitſch, Dſchuvitſchitſch und
Jvano=
witſch mußten den Weg von Ljuma bis Dibra faſt ganz
zu Fuß zurücklegen.
Eine heftige Schlacht bei Doiran.
T.U. Lugano, 11. Dez. Nach den neueſten
Mel=
dungen Magrinis iſt ſeit dem 7. Dezember eine heftige
Schlacht an der ganzen Front der
Verbün=
deten im Gange, beſonders heftig wird auf dem
rechten Flügel gekämpft, der aus engliſchen Truppen
be=
ſteht und ſich nördlich vom Doiran befindet. Hier
grei=
fen Deutſche und Bulgaren an.
T.U. Rotterdam, 11. Dez. Reuter meldet aus
Athen: Holländiſche Blätter berichten aus Doiran,
daß die Bulgaren ihren Angriff am
Don=
nerstag, dem 9. Dezember, auf der ganzen
franzöſiſchen Front erneuert haben. Der
Feind ſei überall zurückgeworfen worden. Die
Beför=
derung ſchweren Kriegsmaterials nach Griechenland
dauert fort.
T.U. London, 11. Dez. Reuter meldet aus
Athen: Amtlich wird unterm 10. Dezember gemeldet,
daß die Bulgaren ihre Angriffe gegen die
geſamte franzöſiſche Front wieder
aufge=
nommen haben. Die bulgariſchen Angriffe konnten
durch die Verbündeten abgeſchlagen werden. Die
grie=
chiſche Preſſe beſpricht die Lage in Mazedonien
ein=
gehend. Einige Blätter ſind der Anſicht, daß die
Fran=
zoſen von den Bulgaren geſchlagen
wor=
den ſind andere dagegen erklären, daß die
Verbün=
deten planmäßig zurückgegangen ſind und keine ernſten
Verluſte erlitten hätten.
London, 11. Dez. (W. T. B. Nichtamtlich.) Der
Athener Korreſpondent der Times meldet: Die
Fran=
zoſen ſprengten eine Brücke weſtlich Hudowo. Einem
amtlichen Telegramm zufolge ſind die Spitäler der
Verbündeten in Gewgheli geräumt worden.
Griechenland und die Entente.
T.U. Rotterdam, 11. Dez. Aus Athen wird
be=
richtet: Hinſichtlich der Wendung der Ereigniſſe
in Mazedonien dringen die Geſandten der Entente
bei der griechiſchen Regierung darauf, unverweilt den
dortigen unklaren Zuſtand aufzuklären. Man
hält es für außerordentlich wichtig, daß die
Entente=
truppen volle Bewegungsfreiheit haben. Die
Stim=
mung iſt ſehr gedrückt. Da aber wieder neue
Be=
richte aus London und Paris eingetroffen ſind, weiſen
die Geſandten auf die entſchloſſene Haltung der
Entente=
regierungen hin. Solange die militäriſchen Beſprechungen
in Saloniki keine Ergebniſſe bringen, kann von neuen
Schritten keine Rede ſein. Die Geſandten halten die
Lage für nicht beunruhigend.
TU. London, 11. Dez. Reuter meldet aus Athen
vom 9. d. M.: Die Lage in Mazedonien bildete
geſtern den Gegenſtand von Beſprechungen im
Kriegsrat. Soweit bis jetzt feſtgeſtellt werden konnte,
hat die Regierung noch keine einzige Mitteilung
hinſicht=
lich der Verfolgung der Alliierten auf griechiſches
Ge=
biet erhalten. Mazedonien wird ein permanenter
Kriegs=
ſchauplatz und Saloniki bleibt ein verſchanztes Lager.
Auf jeden Fall wird die Regierung verſuchen, die Gefahr
eines bulgariſchen Einfalles in Griechiſch=Mazedonien
vom Norden her abzuwenden.
* Amſterdam, 11. Dez. Wie in einem hieſigen
Blatte gemeldet wird, erfährt die Times aus Athen, daß
das griechiſche Kabinett geſtern lange Beratungen
über die Notwendigkeit raſcher
Unterhand=
lungen mit den Ententemächten zur Erledigung
der, bezüglich=Saloniki ſchwebenden Fragen abgehalten hat.
Griechiſche Transportſchiffe von den Engländern
torpediert.
T.U. Budapeſt 11. Dez. A Vilag meldet aus
Athen, die griechiſche Regierung ſtellte feſt, daß im
Ha=
fen von Argos griechiſche
Transport=
dampfer tatſächlich von einer engliſchen Flotteneinheit
torpediert wurden,
Beſchlagnahme eines ruſſiſchen Schiffes durch Rumänien.
T.U. Bukareſt 11. Dez. Die rumäniſche
Regie=
rung hat das von Rußland angekaufte Schiff
„Margareta” beſchlagnahmt. Das Schiff
an=
kkerte mit ſeiner ruſſiſchen Beſatzung im Hafen von Galatz.
Geſtern nachmittag verſuchte der ruſſiſche Kapitän mit
fünf Schleppern unter dem Schutze der griechiſchen Flagge
nach Reni zu entkommen. Die Hafenpolizei bemerkte
je=
doch den Fluchtverſuch und hielt das Schiff an.
Die auſſiſche Beſatzung wurde ſofort durch rumäniſche
Sreleute erſetzt.
Die Meinungsverſchiedenheiten in der Entente.
* London, 11. Dez. (Reuter.) Der Pariſer
Ver=
treter der Daily Mail erfährt, daß die
Meinungs=
verſchiedenheiten zwiſchen Frankreich und
Großbritannien bezüglich der Balkan=
Expedi=
tion zu beſtehen aufgehört haben. Nach der Ankunft
Greys und Kitcheners in Paris wurde eine
Ueberein=
ſtimmung erzielt. Die erſten Anzeichen der Einigkeit ſeien
bereits aus der energiſchen Haltung gegenüber
Gaiechenlands zu entnehmen. Jetzt, wo man
be=
abſichtigt, Saloniki beſetzt zu halten, haben ſich
die Alliierten entſchloſſen, alle Zweifel bezüglich der
Ab=
ſichten König Konſtantins zu entfernen. Sie werden
wahr=
ſcheinlich eine gemeinſame Note überreichen, in der
ſo=
fortige unzweideutige Antworten auf alle bereits
gemach=
ten Vorſchläge verlangt werden.
* Mailland, 11. Dez. (Ueber Bern.) Der Pariſer
Vertreter des Secolo, der wegen ſeinen Beziehungen zum
Elyſee als gut unterrichtet gilt, glaubt, daß der
Vier=
verband vorerſt eine abwartende Haltung
auf dem Balkan einnehme. Italien werde die
ſerbiſchen Heere organiſieren und gemeinſam mit
Ruß=
lands ſtarke Kräfte verfügbar halten. Der Korreſpondent
äßt aber mit aller Deutlichkeit durchblicken, daß Italien
erſt dann ernſtlich etwas unternehme, wenn es überzeugt
ei, daß England und Frankreich tatkräftig vorangingen.
Dieſe Klugheitsmaßnahme rechtfertigt ſich ſchon im
Hin=
blick auf die begangenen ſchweren Fehler.
* Paris, 11. Dez. Die Vertreter der
Allli=
ierten hielten geſtern vormittag eine neue Beſprechung
im Miniſterium des Aeußern ab, welcher Grey und
Kitchener beiwohnten. General Porro reiſte mit den
ihn bgleitenden Stabsoffizieren nachts nach Rom zurück.
* Bern 11. Dez. Der römiſche Korreſpondent des
Secolo erklärt, daß die Engländer und Franzoſen
auf dem Balkkan nur ſo lange kämpfen würden, wie
es die Waffenehre erfordere. Es werde ihnen nichts
ande=
res übrig bleiben, als ſich nach Saloniki zurückzuziehen.
Was aber dann geſchehe, wiſſe man nicht, wenigſtens
ſcheine darüber eine Meinungsverſchiedenheit zwiſchen
Frankreich und England zu beſtehen. England habe ſich
eine neue Baſis in Milos geſchaffen.
* Berlin, 11. Dez. Der Reichsanzeiger gibt
nach=
ſtehende Ordensverleihungen bekannt: Das
Eichenlaub zum Orden Pour le mérite dem
General=
leutnant Koſch Führer eines Reſervekorps, dem
Ge=
neralmajor v. Seckt Chef des Generallſtabs beim
Ober=
kommando einer Heeresgruppe, den Orden Pour le
mérite dem Generalleutnant v. Winckler, Führer eines
Reſervekorps; die Schwerter zum Roten Adlerorden
zwei=
ter Klaſſe mit Eichenlaub dem Generalleutnant z. D.
Sommer Führer einer Landwehrdiviſion; den Roten
Adlerorden zweiter Klaſſe mit Eichenlaub und
Schwer=
tern dem Generalleutnant v. Hoeppner Chef des
Ge=
neralſtabs einer Armee, dem Generalleutnant Ilſe,
Chef des Generalſtabs einer Armee, und dem
General=
major v. Bergmann, Oberquatiermeiſter einer Armee.
*Berlin, 10. Dez. Durch Verfügung des
Ober=
kommandos in den Marken iſt das Erſcheinen der
„Poſt” bis auf weiteres verboten worden.
* London, 9. Dez. Die letzte Verluſtliſte
zählt die Namen von 24 Offizieren und 428 Mann auf.
* Konſtantinopel, 11. Dez. Geſtern wurde in
Stambul ein türkiſch=perſiſcher Klub
gegrün=
det, der die Aufgabe hat, die Beziehungen zwiſchen
bei=
den Ländern zu pflegen; mehrere türkiſche und perſiſche
Perſönlichkeiten ſprachen in dieſem Sinne.
Erie (Pennſylvania), 10. Dez. Meldung des
Reuterſchen Bureaus. 1½ Millionen Buſhels
kana=
diſcher Weizen, welcher an die verbündeten Länder
verſchifft werden ſollte, wurden in einem Elevator der
Pennſylvania=Bahn durch Feuer zerſtört. Der
Schaden beträgt ¾ Millionen Dollars. Die Urſache des
Brandes iſt unbekannt.
Letzte Nachrichten.
* Berlin 11. Dez. In den deutſchen Münzſtätten
wurden 22 Millionen Stück eiſerne
Fünfpfennig=
ſtücke zur Ausprägung gebracht und ſind in Umlauf
ge=
ſetzt worden.
* Berlin, 11. Dez. Der Reichanzeiger veröffentlicht
eine Verordnung des Bundesrats über die
Verjäh=
rungsfriſten des Seerechts vom 9. Dezember
1915.
* Neu=York, 10. Dez. Der Schaden in der faſt
völ=
lig niedergebrannten Stadt Hopewall
über=
ſteigt nach einer Meldung des Reuterſchen Bureaus eine
Million Dollars. Tauſende ſind obdachlos. Der
Belage=
rungszuſtand wurde verhängt. Ein plündernder Neger
wurde gelyncht.
(Schluß des redaktionellen Teils.)
Aufruf!
Wiederum iſt eine Zeit, die jedem braven,
vater=
ländiſch geſinnten Manne Gelegenheit bietet, dem
Vater=
land zu dienen, ſofern er dem Soldatenſtand nicht
an=
gehört. Zu Beginn des Krieges ſchon einmal wendete ſich
die Freiwillige Sanitätshauptkolonne
vom Roten Kreuz Darmſtadt mit einem
Auf=
rufe an alle diejenigen innerhalb des Heimatgebietes, die
damals in keinem Militärverhältnis ſtanden, oder nur
landſturmpflichtig waren, um mitzuhelfen am ſchönen
Werke der Nächſtenliebe in der Fürſorge für unſere
Ver=
wundeten. Heute, wo der Landſturm 1. und 2. Aufgebots
in weiteſtgehendem Maße zum Dienſt mit der Waffe
herangezogen iſt und noch wird, wurden auch die
Sani=
tätskolonnen durch die Abgabe ihrer
kriegsverwendungs=
fähigen Männer in ihrem Perſonalbeſtande erheblich
geſchwächt.
Die hieſige Freiw. Sanitätskolonne
wendet ſich in dieſem erneuten Aufrufe nun an die
Män=
ner und Jünglinge Darmſtadts, die auch heute noch den
Dienſt mit der Waffe nicht verſehen können, das heißt
beſtimmter: an ſolche, die am 31. März 1914 das 39.
Lebensjahr vollendet haben und nur garniſon= oder
arbeitsverwendungsfähig ſind, ſowie alle diejenigen, die
am gleichen Termin das 45. Lebensjahr vollendet haben.
Drum Ihr, die Ihr beruflich irgend abkömmlich ſeid
und den vorgenannten Bedingungen entſprecht, meldet
Euch umgeſäumt zur Ausbildung, ſei es als
Kranken=
träger, oder Krankenpfleger, um wohlvorbereitet den
ſchweren und aufopferungsvollen, aber auch erhebenden
und befriedigenden Beruf im Dienſt des Roten Kreuzes
verſehen und auf Euch nehmen zu können. Die geſteigerte
Tätigkeit, die zahlreichen Verwundetentransporte, die
vermehrte Pflege der Lazarettinſaſſen, die der Dienſt an
der Front wieder und wieder verlangt, erfordert helfende
Hände in großer Zahl.
Vormerkungsliſten zur Einzeichnung liegen auf dem
Kriegsbureau der ſtändigen Rettungswache,
Bismarck=
ſtraße 28, offen.
Dort wird auch jede weitere Auskunft erteilt.
Darmſtadt, den 12. Dezember 1915.
Die freiwillige Sanitätshauptkolonne vom Roten Kreuz,
Darmſtadt.
Reinhard Lotheißen, Kolonnenführer,
Hauptmann à la suite.
(17157
Briefkaſten.
Abonnent J. Die Reichswochenhilfe iſt natürlich nur
für Angehörige von Kriegsteilnehmern. Im übrigen
müſſen Sie ſich erkundigen, ob die Kaſſe ihren Mitgliedern
ſtatutengemäß Wochenhilfe gewährt.
Kormamint-Tabletten
Schutz vor Ansteckung
bei Erkältungen
An allen Sonntagen
vor Weihnachten
ist mein Geschäft
geschlossen!
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(17122
Sssatgtettete..
Familiennachrichten.
Vereinigte
Kriegervereine Darmſtadts.
Seit unſerer letzten Anzeige
ſind von unſeren Mitgliedern
weitere Kameraden auf dem Felde der Ehre
gefallen:
(17131
Kriegerverein Darmſtadt
Kern, Richard,
Forſtaſſeſſor, Oberleutnant d. R.,
Senarclens Grancy, von Freiherr,
Kreisamtmann, Oberleutnant d. R.,
Rieger- u Waitttarberoin Glucher
Bayer, Peter.
Den Gefallenen werden wir ein ehrendes
Andenken bewahren.
Der Vorſtand.
Am 7. Dez. verſchied im Reſerve=
Lazarett in Meißen an den Folgen
einer Lungen= und
Rippenfellent=
zündung, die er ſich im Felde
zu=
gezogen hatte, mein innigſtgeliebter
Gatte, der treubeſorgte Vater ſeines Kindes,
unſer guter Sohn, Bruder, Schwiegerſohn,
Schwager und Onkel
(*10248
Bran Mader
Schriftſetzer
Landſturmmann im Reſ.-Inf.-Regt. 118
im Alter von 33 Jahren.
Dies zeigen tiefbetrübt an:
Dorothea Sauer, geb. Leonhard,
Julie Sauer, geb. Jöckel,
Georg Breunig, z. Zt. im Felde, u. Fam.,
Familie Karl Leonhard,
Familien Jöckel und Fuß.
Die Beerdigung findet am Montag,
nachmit=
tags um 3 Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt.
Dankſagung.
Für die bei dem ſchmerzlichen Verluſte unſeres
innigſtgeliebten Kindes, Schweſterchens und
Enkel=
chens allſeitig bekundete warme Teilnahme beehren
ſich herzlichen Dank zu ſagen
(17135
Familie D. Schneider,
Ludwig Luft.
Darmſtadt, den 11. Dezember 1915.
Todes=Anzeige.
Heute entſchief ſanft nach kurzem Leiden,
verſehen mit den heiligen Sterbeſakramenten,
mein lieber, guter Mann, unſer lieber Bruder,
Schwager und Onkel
(*10233
Karl Dietz
Staatsſchuldenkaſſe-Buchhalter.
Darmſtadt, den 11. Dezember 1915.
Emilſtraße 44.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Katharina Dietz,
geb. Brentlan.
Die Beerdigung findet Montag, den 13. Dez.,
nachmittags 2½ Uhr, vom Portale des
Wald=
friedhofs aus ſtatt.
Das Seelenamt findet Dienstag, den 14. Dez.,
vormittags ½ 8 Uhr, ſtatt.
Statt beſonderer Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen,
meine liebe, gute Frau, unſere treubeſorgte,
herzensgute Mutter und Schwiegermutter,
meine liebe Tochter, unſere gute Schweſter,
Schwägerin, Nichte und Tante (*10211
Frau Hophie Kurze
geb. Heil
nach kurzem, aber ſchwerem Leiden heute morgen
im Alter von 50 Jahren zu ſich in die Ewigkeit
abzurufen.
Darmſtadt, den 10. Dezember 1915.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Friedrich Kurze und Kinder.
Die Beerdigung findet Montag, den 13. Dez.,
nachmittags 3 Uhr, von der Leichenhalle des
Beſſunger Friedhofs aus ſtatt.
Weterberlcht.
Wetterausſichten für Sonntag: Trüb und
reg=
neriſch. Milde Temperaturen.
Tageskalender.
Sonntag, 12. Dezember.
Großh. Hoftheater, Anfang 7 Uhr, Ende gegen
10 Uhr (Ab. A.): „Rigoletto”.
Ausflug des deutſchen und öſterr. Alpenvereins nach
der Bergſtraße (Abfahrt 9,03 Uhr).
Konzerte: Ludwigshöhe um 4 Uhr, — Rummelbräu
um 4 Uhr und 8 Uhr.
Leitung: Dr. Otto Waldaeſtel. Verantwortlich für den leitenden
politiſchen Teil und für Feuilleton: Dr. Otto Waldaeſtel; für
Volkswirtſchaftliches, Parlamentariſches und Kommunalpolitiſches:
Hans H. Gieſecke; für Stadt und Land und den geſamten übrigen
Teil: Kurt Mitſching; für den Anzeigenteil, Anzeigenbeilagen und
Mitteilungen aus dem Geſchäftsleben: Paul Lange.
Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei.
Sämtlich in Darmſtadt.
Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an
die „Redaktion des Tagblatts” zu adreſſieren. Etwaige
Honorar=
forderungen ſind beizufügen; nachträgliche werden nicht berückſichtigt.
Unverlangte Manuſkripte werden nicht zurückgeſandt.
Die heutige Nummer hat 22 Seiten.
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Der Lohn des Fleißes — Die
Strafe der Faulheit — Das
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Der tolle Haßberg.
Original=Roman von H. Courths=Mahler.
Copyright 1915 by Greiner & Comp., Berlin W30.
(Nachdruck verboten.)
29)
Es war Abend geworden, ehe Heinz von Tondern,
wie er ſich vorgenommen hatte, Haßberg aufſuchen konnte.
Als er an Haßbergs Wohnung die Klingel zog,
er=
ſchien deſſen Burſche.
Iſt der Herr Rittmeiſter zu Hauſe? fragte Tondern.
Der Burſche kannte Tondern und gab bereitwillig
Auskunft, der Herr Rittmeiſter ſei ausgegangen, käme
aber ſpäteſtens in einer halben Stunde zurück.
Tondern überlegte eine Weile. Dann ſagte er
ent=
ſchböffen:
Ich werde warten, bis der Herr Rittmeiſter
zurück=
kommt.
Der Burſche ließ ihn in das Zimmer eintreten,
nach=
dem er ihm Hut und Stock abgenommen hatte.
Tondern ſetzte ſich in einen Seſſel und ſagte dem
Burſchen, er könne ruhig an ſeine Arbeit gehen und
brauche ſich nicht um ihn zu bekümmern.
Dann zog er einige Zeitungen, die auf dem Tiſche
lagen, zu ſich heran und blätterte darin, um ſich die
Wartezeit zu kürzen.
Aber die Beküre ſeſſkte ihn nicht. Sein Blick
ſchweifte im Zimmer umher. Er verglich es im Geiſte
mit den eleganten Räumen ſeiner eigenen Wohnung.
Sehr anſpruchsvoll konnte Haßberg nicht ſein, um ſich in
dieſer beſcheidenen Wohnung wohlzufühlen.
Wie er die Blicke ſo umherſchweifen ließ, entdeckte
er plötzlich unter dem Seſſel vor dem Schreibtiſch einen
kleinen, dunklen Gegenſtand, der wohl achtlos
herabgefal=
len war. Tonderns Blick ſchärfte ſich unwillkürlich. War
das nicht Haßbergs Brieftaſche? Ja — er erkannte ſie
und ſtarrte wie gebannt darauf hin.
Wie magnetiſch angezogen blieb ſein Blick daran
hängen. Sicher war Haßberg die Brieftaſche entfallen,
ohne daß er es gemerkt hatte.
Ob dieſe Brieftaſche vielleicht etwas enthielt, was
ihm Aufſchluß geben konnte über das, was zwiſchen
Haßberg und Frau Melanie verhandelt worden war?
Seine Augen funkelten.
Er war durch ſeine Leidenſchaft für Regina und
durch ſeine Eiferſucht auf Haßberg völlig aus dem
Gleich=
gewicht gekommen. Was rechtgund unrecht war, das
hatte ſich bei ihm völlig verſchoben. Recht erſchien ihm
alles, was ihn zu Reginas Beſitz führen konnte —
un=
recht alles, was ihn von ihr trennte.
Wieder und wieder wurde er ſo vom rechten Wege
abgedrängt. Ihm, dem ſonſt nur das Korrekte und
Ehrenhaſte Richtſchnur geweſen, erſchienen jeizt alle
Be=
griffe verwirrt.
Auch jetzt unterlag er der Verſuchung. Er wollte ſich
Aufklärung ſchaffen um jeden Preis. Und da er in
die=
ſer Brieftaſche eine Aufklärung zu finden hoffte, drängte
es ihn, ſich einen unerlaubten Einblick in dieſelbe zu
ver=
ſchaffen.
Einen Moment lauſchte er noch hinaus. Draußen
war alles ſtill. Der Burſche war in ſeine Kammer
ge=
gangen. Da hob Tondern die Brieftaſche auf.
Seine Hände waren eiskalt und zitterten. In dem
Augenblick, als er die Taſche berührte, jagte eine Stimme
in ihm:
Das iſt ehrlos! Aber trotzdem öffnete er ſie.
Das erſte, was ihm in die Augen fiel, war ein
ſchma=
les Kuvert mit Reginas Schriftzügen — der Brief, den
Haßberg heute von Regina Baldus erhalten hatte.
Haß=
berg war die Brieftaſche entfallen, als er die Kleider
ge=
wechſelt hatte, um ſchnell einen dienſtlichen Gang
anzu=
treten — und er hatte es nicht bemerkt.
Tondern ſtarrte auf Reginas Brief herab. Vergeſſen
war, was er in der Brieftaſche ſuchen wollte. Ihn
inter=
eſſierte nur dieſer Brief.
Unſicher ſah er zur Tür. Der Burſche würde ihn nicht
ſtören. Und wenn Haßberg heim kam, dann hörte er die
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15839a)
Flurtür gehen und konne die Brieſtaſche ſchnel wieder
unter den Seſſel werfen.
Zögernd ſaßten ſeine Hände nach dem Briefe. Noch
einen Moment überlegte er, dann richtete er ſich
entſchloſ=
ſen auf.
Schnell zog er die Blätter heraus und entfaltete ſie. —
Während der Lektüre wurde ſein Geſicht totenbleich
und verzerrte ſich beängſtigend. Und als er mit dem
Briefe zu Ende war, da ſchlug er die Hände vor das
Ant=
litz und ſtöhnte laut auf.
Regina Baldus legte in dieſem Briefe ihre Liebe, um
die er, Tondern, jahrelang in heißem Bemühen
gerun=
gen, dem tollen Haßberg freiwillig zu Füßen. So klein
konnte ſich die ſtolze Regina machen, die ſonſt ſo
unnah=
bar war! Sie gab ſich in die Hände dieſes Mannes
wie groß mußte ihre Liebe zu Haßberg ſein!
Und Haßberg? Konnte er überhaupt begreifen, was
ihm da geboten wurde? Hatte er ſich nicht an allerlei
Frauen verzettelt?
Und an dieſen Mann warf ſich eine Regina Baldus
weg!
Ein raſender Schmerz nahm ſeine Seele gefangen,
und die Eiferſucht auf Haßberg loderte wild empor. Sein
ganzes Sein bäumte ſich auf gegen die Möglichkeit,
Regina Haßberg überlaſſen zu müſſen.
Nein — er konnte es nicht zulaſſen, daß Haßberg
Regina zur Frau bekam. Mit allen ihm zu Gebote
ſtehenden Mitteln wollte er ſich dagegen wehren. Und
wenn er ein Verbrechen begehen ſollte — Regina durfte
nicht Haßbergs Gattin werden!
Mit zillenden Händen fallie er den Brief
zuſam=
men, legte ihn in die Brieftaſche zurück und warf dieſe
wieder unter den Stuhl.
Mit ſtarren Augen ſah er darauf nieder und grübelte
ſchweratmend darüber nach, was er tun könne, um eine
Vereinigung zwiſchen Haßberg und Regina zu
verhin=
dern.
Daß er ſie verhindern mußte um jeden Preis — das
ſtand bei ihm feſt. Lieber würde er Haßberg
niederſchie=
ßen, als ruhig zuſehen, wie dieſer den Schatz an ſich riß,
nach welchem er ſelbſt mit allen Sinnen getrachtet hatte.
Ein wahnſinniger, eiferſüchtiger Haß gegen Haßberg
gärte in ihm. Er war auch wirklich überzeugt, daß dieſer
Reginas Liebe nicht wert war und daß er ſie unglücklich
machen würde.
In ſeine Gefühle für Regina miſchte ſich ein
ſchmerz=
licher Zorn, weil ſie ſich Haßberg gewiſſermaßen
angebo=
ten hatte. Faſt geſellte ſich ſeiner Liebe ein Gefühl des
Haſſes bei, weil ſie Haßberg verſchwenderiſch bot, was
ſie ihm ſelbſt entzogen hatte.
Was tue ich nur, um eine Scheidewand zwiſchen den
beiden aufzurichten? Sie dürfen einander nicht
ange=
hören, dachte er.
So ſaß er grübelnd und entwarf Plan um Plan, um
ihn wieder zu verwerfen. Als er die Flurtür gehen hörte,
ſchrak er auf und ſah mit verſtörtem Blick um ſich.
Jetzt vernahm er draußen Haßbergs Stimme im
Geſpräch mit ſeinem Burſchen, der ihm wahrſcheinlich
Meldung von dem wartenden Beſuch machte. Er zwang
einen ruhigen Ausdruck in ſein Geſicht und griff haſtig
nach einen Zeiungsblat, als ſei er in die Beftüre
des=
ſelben vertieft geweſen.
Haßberg trat ein, gefolgt von ſeinem Burſchen.
Sicht=
lich zerſtreut begrüßte er Tondern und trat mit ſuchenden
Blicken an ſeinen Schreibtiſch.
Verzeihe einige Minuten, Heinz, ich ſtehe Dir gleich
zur Verfügung. Mir iſt meine Brieftaſche abhanden
ge=
kommen, in der wichtige Papiere ſteckten — ich will nur
hier nachſehen. Holen Sie meine Litewka herüber, vielleicht
habe ich ſie darin ſtecken laſſen, wandte er ſich an ſeinen
Burſchen.
Dieſer trat ins Nebenzimmer.
Vielleicht haſt Du die Brieftaſche unterwegs verloren,
meinte Tondern mit ſeltſam ſchleppender Stimme.
Haßberg ſchüttelte den Kopf.
Ausgeſchloſſen. Ich habe meinen Rock unterwegs
gar nicht geöffnet. Erſt als ich ins Haus trat, merkte ich,
daß ſie mir fehlt.
Bei dieſen Worten ſchob Haßberg mit einem Ruck
den Schreibtiſchſeſſel beiſeite und ſtieß dabei mit dem
Fuß an ſeine Brieftaſche.
(Fortſetzung folgt.)
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Montag, den 13. Dezember 1915
Viertes Konzert
zum Besten des Witwen- und Waisenfonds der Grossh. Hofmusik.
Leitung: Generalmusikdirektor Felix von Weingartner
Solist: Erich Wolfgang Korngold-Wien.
Programm.
1. Sinfonietta op. 5 für grosses Orchester . E. W. Korngold
2. Märchenbilder, 7 Stücke für Klavier op. 3 E. W. Korngold
a) Die verzauberte Prinzessin. b) Die Prinzessin auf der Erbse,
c) Rübezahl. d) Wichtelmännchen. e) Ball beim
Märchen-
könig. d) Das tapfere Schneiderlein. g) Das Märchen
spricht den Epilog.
(Am Klavier der Komponist).
3. Sinfonie Nr. 5 (C-moll) op. 67 . . .
. L. v. Beethoven.
Anfang 7½ Uhr. Ende 9½ Uhr. Kasseöffnung 6½ Uhr.
Hauptprobe zum IV. Konzert: Montag, den 13.
De-
zember, vorm. 10½ Uhr. Karten zur Hauptprobe Mk. 1.65 an der
Hoftheatertageskasse, bei Thies und im Verkehrsbureau ab Freitag.
NB. In dieser Hauptprobe werden alle Nummern des
Pro-
gramms zu Gehör gebracht.
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V. Konzert, Montag, 7. Febr. 1916, Orchesterwerke:
Macbeth v. Rich. Strauss und Dante-Sinfonie v. Liszt. Solistin:
Frl. Eva Bernstein-München (Violinkonzert v. Mendelssohn).
Richard Wagder-verein Darmstäde.
Programm für die erste Hälfte des Vereinsjahres 1916.
246. Vereinsabend. Dienstag, den 18. Januar 1916:
Deutscher Lieder-Abend von Lorle Meissner (
Mezzo-
sopran) unter Mitwirkung von Arnold Mendelssohn (Klavier).
247. Vereinsabend. Montag, den 31. Januar 1916: Vierter
Kammermusik-Abend des Rosé-Quartetts aus Wien.
248. Vereinsabend. Mittwoch, den 16. Februar 1916;
Konzert von IIona Durigo (Alt) und Alfred Hoehn (Klavier).
249. Vereinsabend. Ende Februar 1916: Erster Violin-
Abend von Karl Flesch.
250. Vereinsabend. Mittwoch, den 8. März 1916: Lieder-
und Arien-Abend von Emmi Leisner (Alt) unter
Mit-
wirkung von Karl Straube (Klavier).
251. Vereinsabend. Montag, den 20. März 1916: Zweiter
Balladen- und Lieder-Abend von Paul Bender (Bass).
252. Vereinsabend. Anfang April 1916: Erster
Kammer-
musik-Abend des Hess-Quartetts aus Berlin.
Für den Herbst 1916 sind 5 weitere Vereinsabende
in Aussicht genommen.
Beitrittserklärungen bittet man schriftlich an Herrn Rat
H. Sonne (Grüner Weg 99) zu richten. Der Jahresbeitrag
be-
trägt 12 Mk., für einen Sperrsitzplatz 20 Mk.
(17112
Der Vorstand.
Einladung zur Mitgliederverſammlung
des
Hess. Landeswereins für Toten-Einäscherung
auf Donnerstag, 16. Dezember 1915, abends 6 Uhr,
im Kaiſerſaal (Grünes Zimmer)
Tagesordnung:
1. Bericht des Borſitzenden.
2. Kaſſenbericht.
3. Neuwahl des Ausſchuſſes.
4. Ausloſung von Anteilſcheinen.
Der Vorſitzende:
Dr. K. Hesl.
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Donnerstag, den 16. Dezember 1915, abends 8 Uhr
sss im Kaisersaal-
Veranstaltet von dem Hessischen Landesverein vom Roten
Kreuz zu Gunsten des Bulgarischen Roten Kreuzes und
des Türkischen Roten Halbmondes: (17118
Kriegsvortrag des Herrn Obersten von Diest aus Berlinüber:
„Der Vormarsch der Zentralmächte
nach dem Orient‟
(mit 100 Lichtbildern).
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Ludwigsplatz; Numerierter Sperrsitz Mk. 1.50, Saal
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Großh. Hoftheater.
Sonntag, den 12. Dezember 1915.
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Die Gräfin, ſ. Gem. Marg. Schreber
Marullo, Kavalier Paul Peterſen
Borſa, Höfling . Otto Thomſen
Sparafucile, ein
Bravo . .
L. Schützendorf
Maddalena, ſeine
Anna Jacobs
Schweſter
Giovanna, Gildas
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Ein Gerichtsdiener Br. Waigandt
Ein Page . . . N. Malinowski
* Rigoletto: Walter Soomer.
Chöre: Robert Preuß.
Nach dem 2. Akte längere Pauſe.
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Preiſe): Sperrſitz: 1.—12. Reihe
4.20 ℳ, 13.—19. Reihe 3.40 ℳ,
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Reihe 2.35 ℳ Proſzeniumsloge
6.20 ℳ, Mittelloge 6.20 ℳ,
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konloge 5.20 ℳ, I. Rang 4.70 ℳ,
II. Rang: 1.—6. Reihe 2.70 ℳ,
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1.35 ℳ, II. Galerie 0.75 ℳ.
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ſängers Walter Soomer.)
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stoffen, mit warmem Innenfutter, marine.
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gestrickt, in grau, Paar ℳ1.95 1.65 1.45
Pulswärmer reine Wolle, gestrickt,
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im Strumpf zu tragen
Fußschlüpfer
Paar ℳ 1.30 90 50 ₰
Kandschuße
Damenhandschuhe Wintertrikot m. u.
ohn. Futter, farb., schwz., Paar ℳ 1.45 1.10 85 ₰
Herrenhandschuhe reine Wolle,
ge-
strickt.
dauer-
hafte Qual., einfarb., Paar ℳ 1.95 1.65 1.35
Herrenglacé sefüttert in farbig
ℳ 4.50 4.25 3.25
Kinderhandschuhe reine Wolle,
ge-
strickt, in weiss u. farbig, Paar 95 75 55 ₰
Bekanntmachung
über die Regelung der Kartoffelpreiſe.
Vom 6. Dezember 1915.
Auf Grund von Artikel 1 Abſ. 3 Ziffer 2 der Bekanntmachung des
Stell=
vertreters des Reichskanzlers vom 29. November 1915 (R.=G.=Bl. S. 787) und in
Er=
gänzung unſerer Bekanntmachung vom 2. Dezember 1915 („Darmſtädter Zeitung”
Nr. 283, Beilage) wird folgendes beſtimmt:
§ 1. Es darf über die geſamte Kartoffelernte eines Kartoffelerzeugers verfügt
werden.
§ 2. Dem Kartoffelerzeuger ſind jedoch in allen Fällen zu belaſſen:
a) die zur Fortführung der eigenen Wirtſchaft, insbeſondere eigener oder
ge=
noſſenſchaftlicher Brennereien, Stärkefabriken, Trocknungsanlagen und
ähn=
licher Betriebe, zur Viehfütterung und Ausſaat erforderlichen Mengen;
b) die auf Grund von Verträgen, die vor dem 30. November abgeſchloſſen ſind,
an Brennereien, Stärkefabriken, Trocknungsanlagen und ähnliche Betriebe
zu liefernden Kartoffeln;
c) zum Verkauf als Saatgut beſtimmte Kartoffeln in ſolchen Wirtſchaften, die
ſich in den letzten zwei Jahren mit Vertrieb von Saatkartoffeln befaßt haben.
§ 3. Dieſe Beſtimmung tritt mit dem Tage der Verkündung in Kraft.
Darmſtadt, den 6. Dezember 1915.
(17113
Großherzogliches Miniſterium des Innern.
v. Hombergk.
4
Bekanntmachung.
Auf dem Truppenübungsplatz Darmſtadt wird am
Dienstag, den 14. Dezember 1915, von 12 bis 4 Uhre
Mittwoch, den 15. Dezember 1915, von 10 bis 2 Uhr,
Donnerstag, den 16. Dezember 1915, von 12 bis 4 Uhr,
und auf dem Schießplatz Meſſel am
Montag, den 13. Dezember 1915, von 9½ bis 1½ Uhr,
Dienstag, den 14. Dezember 1915, von 10 bis 2 Uhr.
Donnerstag, den 16. Dezember 1915, von 8 bis 3½ Uhr,
Freitag, den 17. Dezember 1915, von 8 bis 3 Uhr,
Samstag, den 18. Dezember 1915, von 8 bis 3½ Uhr,
Montag, den 20. Dezember 1915, von 8½ bis 3 Uhr,
Dienstag, den 21. Dezember 1915, von 10 bis 1 Uhr,
mit ſcharfer Infanteriemunition geſchoſſen.
Die Abſperrung des Truppenübungsplatzes Darmſtadt erſtreckt ſich an allen
Tagen bis zum Landgraben. Das abgeſperrte Gebiet darf nicht betreten werden.
Zuwiderhandelnde haben Beſtrafung auf Grund des preußiſchen Geſetzes vom 4. Juni
1851 über den Belagerungszuſtand zu gewärtigen.
Darmſtadt, den 10. Dezember 1915.
(17137
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V.: Roeſener.
Im Monat November 1915 haben die Durchſchnittsmarktpreiſe des
Haupt=
marktortes Darmſtadt für Hafer 30 Mk., für Heu 10 Mk., 75 Pfg. für Stroh
6 Mk. 63 Pfg. betragen.
(17114
Bekanmtmuchung.
In jüngſter Zeit ſind in hieſiger Stadt einige Hunde, darunter
ſehr wertvolle, an Vergiftung eingegangen. Die Feſtſtellungen
haben ergeben, daß es ſich um Strychnin handelt, das offenbar
mit Fleiſch oder Wurſt vermiſcht in Brocken auf die Straße
ge=
worfen und dort von den Hunden aufgenommen wurde.
Um Hundebeſitzer vor weiterem Schaden zu bewahren, wird
hierauf aufmerlſam gemacht und gebeten, eintretenden Falls
ſachdienliche Mitteilungen hierher gelangen zu laſſen.
Für Ermittlung des Täters iſt eine Belohnung von 200 Mk.
ausgeſetzt.
Darmſtadt, den 11. Dezember 1915.
Großherzogliches Polizeiamt
Kriminalpolizeiabteilung.
Kremer.
(17130
Amtliche Nachrichten des Großh. Polizeiamts Darmſtadt.
Polizeilich eingefangene und zugelaufene Hunde: In
polizei=
licher Verwahrung und Pflege in der Hofreite Beſſungerſtr. Nr. 56
befinden ſich: 1 Spitzhund, 2 Pinſcher, 1 Jagdhund (zugelaufen).
Die Hunde können von den Eigentümern bei dem 5. Polizei=Revier
ausgelöſt werden. Die Verſteigerung der nicht ausgelöſten Hunde
findet dortſelbſt jeden Werktag, vormittags um 10 Uhr, ſtatt. (17124
Wandergewerbeſcheine für 1916.
Nach § 69 der Gewerbeordnung für das Deutſche Reich ſind
Wandergewerbeſcheine (Gewerbeſcheine zum Hauſierhandel ꝛc.) nur
für die Dauer des Kalenderjahres gültig, für das ſie erteilt worden
ſind. Unter Hinweis auf dieſe Beſtimmung fordern wir daher alle
dahier wohnhaften Intereſſenten, die den Gewerbebetrieb im nächſten
Jahre fortzuſetzen oder zu beginnen beabſichtigen, hierdurch auf ihre
Anträge auf Erteilung eines Wandergewerbeſcheines für das Jahr 1916
alsbald bei dem zuſtändigen Revierkomiſfär zu ſtellen.
Nach den Vorſchrikten der Ziffer III Abſatz 2 und 3 der
Be=
kanntmachung des Reichskanzlers vom 4. März 1912 (R. G. Bl. S. 189)
betreffend die Ausführungsbeſtimmungen zur Gewerbeordnung, iſt
in Zukunft jedem Antrag auf Erteilung eines Wandergewerbeſcheines
die Photogravhie des Antragsſtellers beizufügen Bei gemeinſamen
Wandergewerbeſcheinen (§ 60 Abſatz 3 Gewerbe=Ordnung genügt die
Photographie des Unternehmers wenn dieſer nicht vorhanden iſt,
die eines Mitglieds. Die Photographie muß von Viſitenkartenformat,
unaufgezogen, ähnlich und gut erkennbar ſein eine Kopfgröße von
mindeſtens 1,5 cm haben und darf in der Regel nicht älter als
5 Jahre ſein.
Ferner ſind nach den Beſtimmungen der
Reichsverſicherungs=
ordnung alle im Wandergewerbe gegen Entgelt beſchädigten
Perſonen — nicht die Wandergewerbetreibenden ſelbſt — der
Kranken=
verſicherung unterworfen. Diejenigen Wandergewerbetreibenden,
welche ſolche verſicherungspflichtige Perſonen in ihrem Wandergewerbe
von Ort zu Ort mit ſich führen wollen, haben daher in Zukunft vor
Stellung des Antrags auf Erteilung des Wandergewerbeſcheins die
verſicherungspflichtigen Perſonen ihrer Zahl nach (nicht einzeln dem
Namen nach) bei der zuſtändigen Krankenkaſſe, d. h. für Darmſtadt
bei der Allgemeinen Ortskrankenkaſſe der Stadt, anzumelden. Die
Krankenkaſſe beſcheinigt dem Anmeldenden die empfangenen oder
geſtundeten Beiträge, und dieſe Beſcheinigung iſt dem zuſtändigen
Polizeirevier bei Stellung des Antrags auf Erteilung des
Wander=
gewerbeſchein mit einzureichen.
Die erteilten Wandergewerbeſcheine können nicht mehr auf dem
Großh. Kreisamt in Empfang genommen werden, ſondern ſind von
den Geſuchſtellern bei dem Großh. Finanzamt I dahier abzuholen.
Bei verſpätetem Antrag haben die Säumigen es ſich ſelbſt
zuzu=
ſchreiben, wenn die Scheine nicht rechtzeitig ausgefertigt werden können.
Gründe, welche der Erteilung des Wandergewerbeſcheines
entgegenſtehen, oder entgegenſtehen können, ſind folgende:
1. wenn der Nachſuchende mit einer abſchreckenden oder
anſtecken=
den Krankheit behaftet oder in einer abſchreckenden Weiſe
ent=
ſtellt iſt;
2. wenn er unter Polizeiaufſicht ſteht;
3, wenn er wegen ſtrafbarer Handlungen aus Gewinnſucht gegen
das Eigentum, gegen die Sittlichkeit, wegen vorſätzlicher
An=
griffe auf das Leben und die Geſundheit der Menſchen, wegen
Land= und Hausfriedensbruch, wegen Widerſtands gegen die
Staatsgewalt, wegen vorſätzlicher Brandſtiftung, wegen
Zu=
widerhandlungen gegen Verbote oder Sicherungsmaßregeln
betreffend Einführung oder Verbreitung anſteckender Krankheiten
oder Viehſeuchen zu einer Freiheitsſtrafe von mindeſtens drei
Monaten — bezw. von mindeſtens einer Woche — verurteilt
iſt und ſeit Verbüßung der Strafe 3 Jahre — bezw. 5 Jahre —
noch nicht verfloſſen ſind;
4, wenn er wegen gewohnheitsmäßiger Arbeitsſcheu, Bettelei,
Landſtreicherei, Trunkſucht übel berüchtigt iſt:
5. bei Geſuchen um Wandergewerbeſcheine für Muſikaufführungen,
Schauſtellungen, theatraliſche Vorſtellungen oder ſonſtige
Luſt=
barkeiten, bei denen kein höheres Intereſſe der Kunſt oder der
Wiſſenſchaft obwaltet, ſobald einer den Verhältniſſen des Kreiſes
entſprechenden Anzahl von Perſonen Wandergewerbeſcheine
er=
teilt oder ausgedehnt ſind;
6. wenn der Nachſuchende das fünfundzwanzigſte Lebensjahr
noch nicht vollendet hat. In dieſem Falle iſt dem
Nachſuchen=
den der Wandergewerbeſchein zu erteilen, wenn er der Ernährer
einer Familie iſt und bereits vier Jahre im Wandergewerbe
tätig geweſen iſt;
7. wenn er blind, taub oder ſtumm iſt, oder an Geiſtesſchwäche leidet;
8. wenn der Nachſuchende im Inlande einen feſten Wohnſitz
nicht hat;
e e e
herziehen bezüglichen Vorſchriften im Laufe der letzten drei
Jahre wiederholt beſtraft iſt;
10, wenn er ein oder mehrere Kinder beſitzt, für deren Unterhalt
und, ſofern ſie im ſchulpflichtigen Alter ſtehen, für deren
Unter=
richt nicht genügend geſorgt iſt.
Wer zum Zwecke der Erlangung eines
Wandergewerbe=
ſcheines in Bezug auf ſeine Perſon, oder die Perſonen, die er
mit ſich zu führen beabſichtigt, wiſſentlich unrichtige Angaben
macht, iſt ſtrafbar.
Der Gewerbebetrieb im Umherziehen darf unter keinen
Umſtänden eher begonnen werden, als bis der Gewerbetreibende
im Beſitze des Wandergewerbeſcheines iſt.
Zuwiderhandlungen werden nach § 148 der
Gewerbeord=
nung beſtraft.
Weiter machen wir darauf aufmerkſam, daß nach dem Geſetze
über den Urkundenſtempel vom 12. Auguſt 1899 (in der vom 1. April 1910
an geltenden Faſſung) Wandergewerbeſcheine der Stempelpflicht
unterliegen. Die Stempeltaxe beträgt 4 Mark. Außerdem müſſen
alle Wandergewerbetreibende für die Ausübung ihres
Gewerbe=
betriebes die Wandergewerbeſteuer nach Vorſchrift des Geſetzes, die
Beſteuerung des Gewerbebetriebes im Umherziehen betreffend, vom
22. Dezember 1900, entrichten.
Darmſtadt, den 2. Dezember 1915.
Großherzogliches Polizeiamt.
(16770gid
Dr. Reinhart.
Höchſtpreiſe für den Kleinhandel mit Wild.
Gemäß § 4 der Bundesratsverordnung vom 4. Oktober 1915
und Ziffer II der Bekanntmachung des Reichskanzlers vom 22.
No=
vember 1915 wird nach Anhörung der Preisprüfungsſtelle verordnet,
daß im Gemeindebezirk der Stadt Darmſtadt die Preiſe für Wild bei
der Abgabe im Kleinhandel an die Verbraucher folgende Sätze nicht
überſchreiten dürfen:
1. bei Rot= und Damwild:
für Rücken und Keule
Mk. 30 Pfg. für das Pfund
„ Blatt
Kochfleiſch:
50 „
2. bei Rehwild:
1 Mk. 60 Pfg. für das Pfund
für Rücken und Keule
1 „ 10 „ „
Blatt
50 „
Kochfleiſch
Reh im Ganzen (abgezogen) . . 1 „ — . „ „
3. bei Wildſchweinen:
1 Mk. 10 Pfg. für das Pfund
für Rücken und Keule
„ Blatt und Kochfleiſch
70 „ „ „
50
„ Hals und Kopf
,,
4. bei Haſen:
5 Mk. — Pfg.
für das Stück mit Fell
50 „
„ ohne Fell
80 „
„ Rücken und Keulen
„ Rücken allein
80 „
Keulen allein
40 „
„ ein Blatt
40 „ für das Pfund
Haſenpfeffer
unaufgebrochenen Haſen mit
Fell im Einzelverkauf . . 4 „ 25
5. bei Kaninchen:
1 Mk. 40 Pfg.
für das Stück mit Fell
1 „ 30 „
. , ohne Fell .
6. bei Faſanenhähnen:
3 Mk. 50 Pfg.
für das Stück mit Federn
7. bei Faſanenhennen:
2 Mk. 50 Pfg.
für das Stück mit Federn
Die Beſtimmungen im Reichsgeſetz über die Höchſtpreiſe in der
Faſſung vom 17. Dezember 1914 finden entſprechende Anwendung.
Zuwiderhandlungen gegen dieſes Geſetz werden mit Gefängnis bis
zu einem Jahr oder mit Geldſtrafe bis zu 10000 Mk. beſtraft. Die
Strafe trifft ſowohl denjenigen, der die feſtgeſetzten Höchſtpreiſe
über=
ſchreitet, wie denjenigen, der einen anderen zum Abſchluß eines
Ver=
trags auffordert, durch den die Höchſtpreiſe überſchritten werden, oder
ſich zu einem ſolchen Vertrage erbietet.
Außerdem kann die Verurteilung auf Koſten des Schuldigen
öffentlich bekannt gemacht und neben der Gefängnisſtrafe auf den
Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte erkannt werden. Ferner kann
die Unterſagung des Gewerbebetriebs durch die Verwaltungsbehörde
verfügt werden.
Dieſe Verordnung tritt am 10. Dezember in Kraft.
(16953
Darmſtadt, den 8. Dezember 1915.
Der Oberbürgermeiſter:
J. V.: Mueller.
Brennholz=Verſteigerung.
Donnerstag, den 16. und Freitag, den 17. Dezember d. Js.,
ie vormittags 9½ Uhr anfangend, ſollen aus dem Eberſtädter
Gemeindewald, Diſtrikt Kirchtanne und Klingsackertanne,
nachver=
zeichnete Holzſortimente (Dörrholz) öffentlich meiſtbietend an Ort und
Stelle verſteigert werden.
Es gelangen zum Ausgebot:
30 rm Kiefern=Scheit 300 Stück Kiefern=Wellen
380 „ „ Knüppel 60 rm „ Stock
Die Zuſammenkunft der Steigerer findet am 1. Tage am
Friedhof. am 2. Tage auf dem Bäckerweg am Eingang des Waldes
ſtatt. Nähere Auskunft erteilt Forſtwart Pfeiffer, Eberſtadt,
Schulſtr. 5.
Eberſtadt, den 10. Dezember 1915.
Großh. Bürgermeiſterei Eberſtadt.
17148go
Schäfer.
Preiſe für Fleiſch und Brot
in der Stadt Darmſtadt
am 5. Dezember 1915.
(Mitgeteilt von der Großh.
Zentral=
ſtelle für die Landesſtatiſtik.)
Häufigſter Preis in 3 für 1 Pfund
Ochſenfleiſch mit Beilage . . 130
Rindfleiſch „ „
120
110‟)
Kuhfleiſch „ „
Kalbfleiſch „
.130
Hammelfleiſch „
150
Schweinefleiſch,,
150
Leberwurſt, gewöhnliche
130
Blutwurſt,
.130
Geräucherter Speck
. 220
Schweineſchmalz, inländiſches 220
Schwarzbrot
. . 18
*) Durchſchnittspreis.
Die Erhebung erſtreckte ſich auf
45 Metzgereien, und zwar auf 24,
in denen Ochſen=, Kuh= od.
Rind=
fleiſch, auf 17, in denen Kalbfleiſch,
auf 8, in denen Hammelfleiſch und
17, in denen Schweinefleiſch
ver=
kauft wurde; ferner für Brot auf
18 Bäckereien und 4 ſonſtige Läden.
Der von der Bäckerinnung
feſt=
geſetzte Preis für Schwarzbrot
be=
trägt:
für 4 Pfund = 71 Pfg.
für 2 Pfund — 36 Pfg.
En unſer Handelsreaiſter, Abtei=
J lung A, wurde heute
hinſicht=
lich der Firma: (17126
Georg Schött in Darmſtadt
eingetragen:
Kohlenhändler Georg Schött
Ehefrau, Frieda, geborene Schlegel
in Darmſtadt, iſt zur Prokuriſtin
beſtellt.
Darmſtadt, 7. Dezember 1915.
Großh. Amtsgericht I.
En unſer Handelsregiſter, Abtei=
J lung B, wurde heute hinſichtlich
der Firma:
Gebrüder Trier, Geſellſchaft
mit beſchränkter Haftung in
Darmſtadt
eingetragen:
(17127
Dem Walter Hiller, Kaufmann
in Darmſtadt, iſt Prokura für die
Niederlaſſung in Darmſtadt derart
erteilt, daß er zur Zeichnung der
Firma gemeinſchaftlich mit einem
Geſchäftsführer berechtigt iſt.
Darmſtadt, den 7. Dez. 1915.
Großh. Amtsgericht I.
Lud. Heyl Sohn
Grossherz, Hoflieferant
Darmstadt
Weißweine-Rotweine
Südweine
Cognac
und sonstige
Spirituosen
in allen Preislagen.
Vorteilhafte Bezugsquelle
für (13942a
Wiederverkäufer.
40—50 Kilo, 2 Jahr altes (*10202
Leinöl
zu verk. Ludwig hillgärtner,
Weiß=
binder, Pfungſtadt, Bahnhofſtraße.
Kartoffelſchalen
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Zulaſſung der Bereitung von Kuchen.
Unter Hinweis auf die Bekanntmachung des
Kommunal=
verbandes Darmſtadt (veröffentlicht im Amtsverkündigungsblatt
Nr. 252) mache ich darauf aufmerkſam, daß die Bereitung von
Kuchen in der nachſtehend beſchriebenen Zuſammenſetzung zunächſt
bis zum 1. Januar 1916 zugelaſſen iſt.
Als Kuchen im Sinne der Bundesratsverordnung vom 5.
Ja=
nuar 1915 über die Bereitung von Backware gilt jede Backware, zu
deren Bereitung mehr als 10 Gewichtsteile Zucker auf 90
Gewichts=
teile Mehl oder mehlartiger Stoffe verwendet werden. Bei der
Be=
reitung von Kuchen darf nicht mehr als die Hälfte des Gewichts der
verwendeten Mehle oder mehlartigen Stoffe aus Weizen beſtehen.
Zuwiderhandlungen werden gemäß § 57 der
Bundesrats=
verordnung mit Gefängnis bis zu 6 Monaten oder mit Geldſtrafe
bis zu 1500 Mark beſtraft.
Die Bundesratsbeſtimmung, vom 2. September 1915 über die
Beſchränkung der Milchverwendung wird dadurch nicht berührt. Nach
dieſer iſt in § 1. Abſ. 1 verboten: Vollmilch oder Sahne in
gewerb=
lichen Betrieben zum Backen zu verwenden.
Darmſtadt, den 6. Dezember 1915.
(16941df
Der Oberbürgermeiſter.
J. V.: Mueller.
Zurücklieferung der Brotmarken.
Den an die ſtädtiſche Mehlverteilungsſtelle in den
vor=
geſchriebenen Umſchlägen zurückzuliefernden Brotmarken der Stadt
dürfen keine anderen Marken, auch nicht die gelben Marken des
Kommunalverbandes, zugefügt werden. Dieſe letzteren, ſowie alle
Marken anderer Städte oder Verbände ſind vielmehr für ſich zu
ſammeln und bei der ſtädtiſchen Mehlverteilungsſtelle abzuliefern
oder gegen Marken der Stadt umzutauſchen.
(16939dfs
Darmſtadt, den 6. Dezember 1915.
Der Oberbürgermeiſter.
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und Feſtſtellung der Quartierleiſtung vorzulegen. Daſelbſt erfolgt
auch die Anweiſung von Quartiergeld, jedoch nur vormittags.
Bei Verzicht auf Einquartierungsvergütung zu Gunſten
bedürftiger Angehörigen von Kriegsteilnehmern wird um Abgabe
der Quartierſcheine auf vorbezeichnetem Amtszimmer gebeten.
Darmſtadt, den 19. Juli 1915.
Der Oberbürgermeiſter:
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