Darmstädter Tagblatt 1915


Nr. 325., Mittwoch, den 24. November.

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178. Jahrgang
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Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Polizeiamts Darmſtadt, der Großh. Bürgermeiſtereien des Kreiſes und der andern Behörden.
Das Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt wird Dienstags, Donnerstags und Samstags nach Bedarf beigefügt.

Der Krieg.
Von den Kriegsſchauplätzen. Der Balkankrieg. Der Kaiſer an der Oſtfront. Das Bündnis zwiſchen Bulgarien
und den Mittelmächten. Das Ende einer Hetze. Die Lebensmittelfrage. Feindliche Brüder. Die Rede des
italieniſchen Miniſters Orlando.

Von den Kriegsſchauplätzen.

* Großes Hauptquartier, 23. Nov.
(W. T. B. Amtlich.)
Weſtlicher Kriegsſchauplatz.
Auf verſchiedenen Stellen der Front hielt,
durch das klare Wetter begünſtigt, die leb=
hafte
Feuertätigkeit an. Im Prieſterwalde
blieben zwei feindliche Sprengungen erfolglos.
Ein franzöſiſcher Doppeldecker ſtürzte bei Aure
(in der Champagne) nach Luftkampf ab.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz.
Keine weſentlichen Ereigniſſe.
Balkan=Kriegsſchauplatz.
Nördlich von Mitrowitza, ſowie nördlich
und nordöſtlich von Priſtina wurde der Feind
in Nachhutkämpfen geworfen. Ueber 1500
Gefangene und 6 Geſchütze wurden eingebracht.
Auch die ſüdöſtlich von Priſtina kämpfenden
bulgariſchen Kräfte drangen erfolgreich
vorwärts. Es wird von dort die Gefangen=
nahme
von 8000 Serben und eine Bente
von 22 Maſchinengewehren und 44 Geſchützen
gemeldet. Oberſte Heeresleitung.

Der Balkankrieg.
Zur Lage.

* Aus Berlin, 22. Nov., wird der Kölniſſchen
Zeitung gemeldet: Dem Leſer der auswärtigen Preß=
meldungen
kann in dieſen Tagen nur empfohlen werden,
gegenüber den Nachrichten der engliſchen und fran=
zöſiſchen
und diefer geſinnungsverwandten Preſſe
über Griechenland ſcharfe Kritik anzuwenden. Jede
Depeſche aus dieſen Quellen dient jetzt den mit Hochdruck
betriebenen Bemühungen, erſtens bei Griechenland etwas
zu erreichen, und zweitens die Welt ſolange wie möglich
über den wahren Stand der politiſchen Lage ſo zu täu=
ſchen
, wie man verſucht hat, ſie über das vom Vier=
verband
militäriſch Erreichte zu täuſchen. Täuſchung,
Stimmungsmache, das iſt es, was mit immer neuen Mit=
teln
verſucht wird, geradeſo wie mit allen Mitteln Grie=
chenland
gegenüber die Einſchüchterung verſucht wird, die
noch im lletzten Augenblick die erſehnte Wendung herbei=
führen
ſoll So leſen wir aus Londoner Quelben von der
wirtſchaftlichen und kommerziellen Blockade, die der Vier=
verband
über das neutrale Land verhängt hat oder zu
verhängen wünſcht, und das klingt ſehr ſchreckhaft. Ge=
ſchickt
werden daran in der Reuterfabrik hergeſtellte An=
deutungen
geknüpft, daß Griechenland ſchon nachgegeben
habe und dem Rückzug der Vierverbandstruppen in ſein
Gebiet keine Schwierigkeiten bereiten werde. Die be=
rühmte
Kollektivnote, bei der ſich die Erpreſſer zu einem
Block zuſammenſchließen, um den Druck zu verſchärfen,
taucht auch wieder in den Zeitungsſpalten auf. Wir kön=
nen
vorausſagen, daß ſich dieſen Nachrichten eine kräftig
und einheitlich betriebene Verhetzung zwiſchen Griechen=
land
und Bulgarien geſellen wird. Ob man ſich von der
Anwendung aller dieſer Mittel wirklich einen Erfolg ver=
ſpricht
? Wir haben den Eindruck, daß man in Griechen=
land
gar nicht eingeſchüchtert iſt, obwohl oder vielleicht
weil man genau weiß, was der ſo gefährlich drohende
Vierverband wirklich auszurichten imſtande iſt. Der Zu=
ſammenbruch
Serbiens geht zu ſchnell und ſicher vor ſich,
der engliſch=franzöſiſche wirtſchaftliche Knebel wird in
ſeiner Wirkung durch die Verbindungen, die Griechenland
zu Lande anknüpfen und erhalten kann, ſehr beein=

trächtigt, und es beſteht keine Gefahr, daß der Vierverband
über Griechenland die Hungerpeitſche ſchwingen könnte.
Mit einem angeblichen bulgariſch=griechiſchen Gegenſatz
wird auch nicht viel anzufangen ſein, dazu iſt die Einſicht
in beiden Staaten, daß man ſich ohne Mißtrauen zum
beiderſeitigen Vorteil verſtändigen kann, zu weit vorge=
ſchritten
. Im übrigen iſt es einigermaßen ſchwierig, Dro=
hungen
gegen ein Land auszuführen, dem man ſo viel
Pfänder des Wohlverhaltens anvertraut hat, wie England
und Frankreich in die griechiſche Gewalt gegeben haben.
Denn was immer an Truppen nach Saloniki
geworfen wird, die Griechen werden an Zahl und Macht
überlegen ſein. Aus allen dieſen Gründen glauben wir,
daß man in Griechenland durchaus nicht in den Zuſtand
bänglichen Zitterns geraten iſt, wie ihn der Vierverband
herzuſtellen ſich bemüht, ſondern, daß man die weitere
Entwicklung ruhig abwartet, im Bewußtſein, daß Grie=
chenland
nicht verhindert werden kann, auch weiterhin die
Politik zu machen, die ſeinen wohlverſtandenen Intereſſen
enkſpricht.

Das Ende Serbiens

* (Zenſ. Bln.) Einem Bericht der B. Z. aus dem
öſterreichiſch=ungariſchen Kriegspreſſequartier iſt zu ent=
nehmen
, daß die deutſchen Truppen des Generals von
Gallwitz kaum 20 Kilometer von Priſtina ent=
fernt
ſtehen. Oeſtlich und ſüdöſtlich Priſtina halten die
Serben noch bulgariſchen Vorſtößen ſtand. Die große
Gefangenenzahl, die auch geſtern zu verzeichnen war, und
die in den letzten zwei Tagen 12000 Mann betrug, läßt
den Zuſtand der ſerbiſchen Armee als recht bedenklich er=
ſcheinen
.
* (Zenſ. Bln.) Der Korreſpondent der V. Z. bei der
Armee Gallwitz meldet vom 21. November:
Es hat den Anſchein, als ob der ſerbiſche Feld=
zug
, der mit einem überraſchend vollen Toneinſatz be=
gonnen
hat, auch mit einem gewaltigen Finale endigen
werde. Das Hochgebirge, die Engpäſſ, die ſchlammigen
Wege, das unwetter, der Schneefall haben den Serben
nicht die Möglichkeit gegeben, den hart nachdrängenden
Verfolger abzuſchütteln. Vor Kurſumlje waren große
Nachhutverbände beauftragt, die beiden Talausgänge von
Kruſevae und von Riſch bis zur Selbſtvernchtung zu
ſperen. Sie gaben ſich tapfer preis, aber ſie konnten
unſere vorwärts dringenden Kolonnen nur zwei Tage
aufhalten. Auf der letzten rettenden Straße von Kur=
ſumlie
nach Priſtina ſtauten ſich die Wagenparks derart,
daß ſie bis auf die Munitionswagen geopfert werden
mußten. König Peter hat dieſer Tage bei Blace
im Automobil an der Front geweilt und eine ermunternde
Anſprache gehalten. Die völlige innere Auflöſung
der Armee iſt jedoch nicht mehr aufzuhalten. Die
Truppe wird nicht mehr verpflegt. Sie wird angewieſen,
ſich durch Ausplünderung des eigenen Landes zu ernäh=
pen
. Die zerſchliſſene ſommerliche Bekleidung ſchützt
nicht mehr gegen die Unbilden des herannahenden Win=
ters
. Die wenigen Straßen ſind angefüllt von unabſeh=
baren
Kolonnen ſerbiſcher gefangener Ueber=
läufer
. Sie wollen nicht nach Montenegro oder Alba=
nien
flüchten, mit der Ausſicht, mit den Vierverbands=
truppen
den Kampf ſoriſetzen zu müſſen, der nun ſchon
ſeit vier Jahren auf ihnen laſtet. Die von allen Gefan=
genen
beſtätigte allgemeine Abneigung der ſerbiſchen
Truppen, nach Verluſt des geſamten Landes in fremdes
Gebiet zu flüchten, und dort weiterzukämpfen, ſcheint die
ſerbiſche Heeresleitung zu veranlaſſen, ſich auf dem
Amſelfeld bei Priſtina in letzter Entſchei=
dungsſchlacht
zu ſtellen. Die Trümmer ihrer
Diviſionen ſind hier zu einer noch aktionsfähigen Macht
vereinigt. Während der letzten Tage unternahmen ſie
ſüdwärts verzweifelte Durchbruchsverſuche, die an dem
Widerſtand der Bulgaren ſcheiterten. Die Gegenſtöße
ſetzten ihnen ſo zu, daß ſie teilweiſe in voller Auflöſung
nach Priſtina und Mitrovitza flüchten mußten. In einem
feſtgeſchloſſenen Bogen, der von Sienica über Duga=
poljna
, Novipazar, Podujevo (an der Straße von Kur=
ſumlje
), Labljane, Terizovic nach Priſtina führt, wird
die vertriebene ſerbiſche Streitmacht nach der nahe ge=
legenen
montenegriniſchen Grenze gedrängt. Mitrovitza
und Priſtina ſind die letzten Stützpunkte. Die Angreifer
haben das Hochgebirgsland hinter ſich, die weittragenden
Geſchütze erreichen in Bälde Priſtina: die Entſcheidung
ſteht bevor.

Griechenland und die Alliierten.

* Rotterdam, 23. Nov. Der Nieuwe Rotter=
damſche
Courant meldet aus London: Faſt alle Blät=
ter
legen die Erklärung der britiſchen Ge=
ſandtſchaft
in Athen dahin aus, daß ſie die An=
kündigung
der Handelsblockade gegen Griechenland
bedeute. Sie heißen dieſen Schritt gut und hoffen, daß
er dem Zögern der griechiſchen Regierung ein Ende
mache. Die Blätter legen Nachdruck darauf, daß die Alli=
ierten
Griechenland nicht mit in den Krieg hineinziehen,
ſondern lediglich ſich ſelbſt ſchützen wollen.
Daily News ſchreiben, eine vollſtändige Blockade
würde Schwierigkeiten mit den Neutralen zur Folge
haben. Griechenland könne ſchon dadurch genügend in
die Enge getrieben werden, daß die Alliierten die Han=
delsbeziehungen
mit dem Lande abbrechen und ſeine
Frachtſchiffahrt lahmlegen. Das Blatt glaubt, daß dieſe
Art von Blockade beſchloſſen ſei. Die Times ſchreibt,
die Berichte über die Blockade Griechenlands ſeien ſtark
übertrieben, da die Haltung der griechiſchen Regierung
noch immer zweifelhaft ſei. Es ſei natürlich daß die
Alliierten, die die Seewege beherrſchten die Frage er=
wägen
, die weitere Zufuhr, die für militäriſche Zwecke
beſtimmt ſei, und anderer Vorräte nach Griechenland auf=
zuhalten
. Es ſei jedoch nicht zur Anwendung draſtiſcher
Schritte gekommen, die hoffentlich vermieden werden
könnten. Die Verbandsmächte erkennen an, daß ſich =
nig
Konſtantin in ſehr ſchwieriger Lage befinde und
nehmen an daß er ſich hauptſächlich durch die Sorge um
die Wohlfahrt des eigenen Landes leiten laſſe. Sie wol=
len
keine anderen Maßregeln ergreifen, als ſolche, die in=
folge
der Anweſenheit ihrer Truppen auf griechiſchem
Gebiete notwendig ſeien, auf das ſie ſich auf die amtliche
Einladung der damaligen griechiſchen Regierung begaben.
Wenn der König und ſeine Ratgeber einen verſtändigen
Weg einſchlügen und die griechiſchen Truppen demobili=
ſierten
, würde die Lage ſofort erleichtert und auch die
heille Verfaſſungsfrage beſeitigt werden.
T.U. Scheveningen, 23. Nov. Die Ge=
ſandten
Griechenlands in Paris und Lon=
don
gaben eine Erklärung ab, die Athener Regie=
rung
werde nach wie vor die Ausſchiffung der Entente=
truppen
in Saloniki in keiner Weiſe beläſtigen, könne
jedoch den Uebertritt bewaffneter Serben nach Griechen=
land
nicht zulaſſen. Somit bleibt das Ultimatum der
Note wirkungslos. Man glaubt nicht, daß die Entente
außer der Blockade andere Gewaltmittel anwenden wird.
T.L. Köln, 23. Nov. Nach der Köln. Ztg. wird
dem Echo de Paris aus Athen berichtet, die Note des
engliſchen Geſandten ſei mit offenſichtlicher
Gleichgültigkeit aufgenommen worden. Der Miniſterrat
tagte am Sonntag bis 3 Uhr früh und abends von 5 bis
8 Uhr. Laut Köln. Ztg. betrachtet man, einer Meldung
der Stampa aus Athen zufolge, den Abbruch der
diplomatiſchen Beziehungen zwiſchen Athen
und dem Vierverband als nahe bevorſtehend.

Der Kaiſer war bei uns.
(Aus einem Brief von der Oſtfront.)

Als wir vor turzem darüber ſprachen, daß unſere
Tage nunmehr wohl für einige Zeit in einförmiger Gleich=
mäßigkeit
dahinfließen würden und wir dabei das für
und wider des Stellungskrieges gegenüber den Vor=
marſchkämpfen
der verfloſſenen Monate abwogen, dachte
keiner von uns daran, welch ein Feſttag uns bevorſtand!
Wahrlich, ein hoher Feſttag war es, der hier im
Felde noch weit größere Bedeutung hat als in der Hei=
mat!
Der Kaiſer kam zu uns an die Front, unſer
oberſter Kriegsherr wollte uns ſehen!
Ich will mich nicht mit der Schilderung der fieber=
haften
Tätigkeit aufhalten, die uns alle ergriff. Mit
welcher Freude haben wir die Pforte aus Tannengrün
gebaut und all die anderen kleinen Vorbereitungen ge=
troffen
, vor allem den eigenen äußeren Menſchen mal
gründlich vorgenommen, um uns in einen wenigſtens
einigermaßen paradefähigen Zuſtand zu bringen.
Um 12 Uhr mittags ſtanden wir auf dem großen
Platz (im Lager von Baronowitſchi, in einem nach dem
griechiſchen Glockenturm zu offenen Rechteck) zur Parade
vor unſerem oberſten Kriegsherrn bereit. Neben dem
mit Fahnen geſchmückten Glockenturm erwarteten die
Führer, Prinz Leopold von Bayern, Generaloberſt von

[ ][  ][ ]

Woyrſch, General Freiherr von König, General von
Behr und andere mit ihren Stäben Seine Majeſtät.
12 Uhr 15 Minuten nachmittags betrat der Kaiſer
den Platz. Die Muſik ſetzte ein, das Gewehr wurde prä=
ſentiert
, das Hurra erklang und unſer Kaiſer ſchritt
langſam, jeden feſt ins Auge faſſend, die Front ab.
Man muß den Blick des Kaiſers einmal auf ſich
ruhend gefühlt haben, um zu verſtehen, welche Macht von
ihm ausgeht. Energie, Wohlwollen, Güte, alles ſpricht
aus ihm. Man reckt ſich unwillkürlich und fühlt ſich zu
jeder Leiſtung fähig.
Jedem der Beteiligten ſchlug in dieſem Augenblicke
das Herz höher. Der lebhafte Kanonendonner von der
nicht fernen Front trug dazu bei, uns allen die bedeu=
tungsvolle
Lage noch mehr zum Bewußtſein zu bringen
Ueber 600 Killometer trennen uns von der Grenze,
die wir vor 1¼ Jahren überſchritten haben, herrliche
Siege und Erfolge, doch auch ſchwere und ernſte Stunden,
nicht für möglich gehaltene Anſtrengungen liegen hinter
uns; nun ſtehen wir tief drinnen in Feindesland, im
Beſitz des wichtigen Bahnknotenpunktes, an deſſen Er=
reichung
wohl der Kühnſte nicht ernſthaft gedacht hatte,
an der Stelle, von wo noch vor wenigen Monaten der
damals allgewaltige Großfürſt Nikolaus Nikolajewitſch
die ruſſiſchen Armeen gelenkt hatte; wenn auch betrübten
Herzens bei dem Gedanken an die dichten Gräberreihen
der großen Schlachtfelder und ſo manches einſame Kreuz,
ſo doch den Blick klar gerichtet auf das große gemeinſame
Ziel, ein jeder ſich bewußt des kleinen oder größeren
Teiles, den das Vaterland von ihm verlangt nach dem
Willen unſeres oberſten Kriegsherrn.
Auf dem linken Flügel der Parade ſtanden die zur
Beleihung mit dem Eiſernen Kreuz Vorgeſchlagenen. Die
Glücklichen! Kann es für einen Soldaten etwas ſchöneres
geben als vom Kaiſer ſelbſt dieſe höchſte Auszeichnung
zu erhalten? Nachdem Seine Majeſtät das letzte Kreuz
überreicht und die Meldung des Ausgezeichneten, wofür
er es erhalten, entgegengenommen hatte, trat der Kaiſer
in die Mitte des Vierecks und hielt eine Anſprache. Er
verglich unſere Tätigkeit mit der unſerer Kameraden an
der Weſtfront und brachte uns Grüße von ihnen und aus
der Heimat. Die Taten des Landwehrkorps bei den
Verfolgungskämpfen ſind mit eiſernem Griffel in die
Weltgeſchichte aller Zeiten eingeſchrieben, würdig reihen
ſie ſich den Taten der alten ſchleſiſchen Landwehr vor
100 Jahren an. Dann hieß er uns unſere Kameraden
im Schützengraben grüßen und forderte uns auf, durch=
zuhalten
, bis wir den Feind auf die Knie gezwungen
haben und ihm einen Frieden diktieren können, der un=
ſerer
Opfer würdig iſt. Aus begeiſterten Herzen ſcholl
abermals ein dreifaches donnerndes Hurra über den
Platz! Wohl ein jeder von uns leiſtete in dieſem Augen=
blicke
innerlich aufs neue das Gelübde, unſere Pflicht
bis zum letzten zu tun, durchzuhalten und uns des Ver=
trauens
unſeres Kaiſers würdig zu zeigen. Mancher, an
deſſen Spannkraft der Schützengrabenkampf ſchwerere
Anforderungen ſtellt als Angriff und Verfolgung, ſchöpfte
aus den Worten des Kaiſers friſchen Mut und Selbſt=
vertrauen
.
Dann kam der Parademarſch in Gruppenkolonne!
Vor dem Glockenturm, dort, wo der Zar oft und
noch vor wenigen Wochen Nikolajewitſch geſtanden haben
mag, ſtand der Kaiſer und ließ uns an ſich vorbeimar=
ſchieren
. Jeder gab her, was er hatte, ein jeder drückte
die Knie durch, ſo gut er konnte. Das hat auch unſer
Kaiſer gefühlt, und daß er mit uns zufrieden war, ſprach
aus ſeinen Augen und dem gnädigen Kopfnicken, mit dem
er uns belohnte. Wie uns unſere Vorgeſetzten nachher
erzählten, hat der Kaiſer ſeiner Freude Ausdruck gegeben,
uns in ſolch vortrefflicher Verfaſſung zu ſehen.
Nach einem kurzen Frühſtück mit den anweſenden
Führern verließ Seine Majeſtät Baronowitſchi um
3 Uhr. Der Kaiſerbeſuch war zu Ende! Wir wiſſen,
daß unſer oberſter Kriegsherr die Ueberzeugung mitge=
nommen
hat, daß wir im Oſten eine eiſerne Mauer
bilden, die allen Verſuchen der Ruſſen, ſie zu durch=
brechen
, ſtandhalten wird. An Herz und Seele geſtärkt,
ſehen wir der Zukunft entgegen: eine Armee, in der
jeder Soldat freudig bereit iſt, für Kaiſer und Vaterland
ſein Leben zu laſſen, iſt unbeſiegbar.

Das Ende einer Hetze.

Das Verhör des Kapitäns der Ancona‟
hat ergeben, daß dieſer italieniſche Perſonendampfer von

dem feindlichen Unterſeeboote einen Warnungs=
ſchuß
erhalten hat und trotzdem weitergefahren iſt, ſowie
daß nach dem Anhallten des Schiffes auf die Rettungs=
boote
nicht gefeuert wurde. In beiden Beziehungen
war von der vierverbändleriſchen Preſſe das Gegenteil
ausgeſtreut worden, um die Regierung und die öffentliche
Meinung der Vereinigten Staaten aufzubringen. Dabei
hatte die Daily Mail den Vogel durch die Veröffentlichung
des angeblichen Berichtes einer angeblichen amerikani=
ſchen
Aerztin Cecil Grelle abgeſchoſſen. Dieſer Bericht ent=
hielt
namentlich die obenerwähnten zwei Behauptungen,
die durch die Ausſage des Kapitäns widerlegt ſind, auf
die es aber ihren urſprünglichen Verbreitern zu durch=
ſichtigen
Verhetzungszwecken ankam. Wahrſcheinlich hat
es eine amerikaniſche Aerztin Ceeil Grelle als Fahrgaſt
der Ancona ebenſowenig gegeben, wie einen von ihr der
Daily Mail erſtatteten Bericht. Denn das Machwerk, das
dieſes engliſche Hetzblatt als ſolchen verbreitet, trägt den
Stempel der Erfindung darum an ſich, weil die angeb=
liche
Berichterſtatterin ihrer Kaltblütigkeit ein geradezu
pyramidales Selbſtlob widmet und von anderen Einzel=
heiten
im Stile der Kino=Schauerlichkeit erzählt
Die nunmehr durch die Ausſage des beteiligten Kapi=
täns
erhärtete Unglaubwürdigkeit der angeblichen Zeugin
des engliſchen Hetzblattes iſt auch für Deutſchland inſo=
fern
von unmittelbarem Intereſſe, als unſere Feinde die
Behauptung ausgeſprengt hatten, daß das beteiligte Un=
terſeeboot
aus Deutſchland ſtamme und eine
deutſche Beſatzung gehabt habe. Beſtimmt, die Ver=
einigten
Staaten mit Deutſchland unter den erörterten
Vorausſetzungen zu verhetzen, iſt auch dieſe Angabe inzwi=
ſchen
bündig widerlegt worden. Und zwar iſt es die
italieniſche Regierung ſelbſt, die dem amerika=
niſchen
Botſchafter in Rom mitteilte: es beſtehe kein
Grund anzunehmen, daß das bei der Verſenkung des
Dampfers Ancona beteiligie Tauchboot anderer alls
öſterreichiſch=ungariſcher Nationalität war. Die verkom=
mene
Lügenpreſſe iſt alſo in dieſem Falle mit ihren Hetz=
verſuchen
ſo gründlich wie nur möglich hereingefallen.

Das Bündnis zwiſchen Bulgarien und den
Mittelmächten.

* Sofia, 22. Nov. Das offiziöſe Echo de Bulgarie
zollt in äußerſt warmen Worten dem rührenden Wetteiſer
Anerkennung, womit man ſich in Oeſterreich= Un=
garn
und Deutſchland beeilt, Bulgarien zu
Hilfe zu kommen, um die Lücken ſeines unzureichen=
den
Sanitätsdienſtes auszufüllen. Das Blatt ſchreibt:
Um die Bedürfniſſe der bulgariſchen Armee zu befriedi=
gen
und die Leiden unſerer tapferen Soldaten zu erleich=
tern
, zeigen unſere großen Verbündeten, Oeſterreich= Un=
garn
und Deutſchland, einen wahrhaft brüderlichen Eifer.
Jeder Tag bringt uns Beweiſe der Sympathie, deren Ge=
genſtand
unſer Land in Geſellſchaft der beiden verbünde=
ten
Monarchien iſt. Aus Wien, Budapeſt, Berlin, Mün=
chen
und zahlreichen anderen Städten kamen und kommen
dem Bulgariſchen Roten Kreuz reichliche,
wertvolle Spenden zu. Die Monarchen, und ſelbſt
Mitglieder der Herrſcherhäuſer, der Hochadel und die be=
deutendſten
Perſönlichkeiten der politiſchen und Finanz=
welt
gehen beiſpielgebend in der Hingabe an dieſes
Menſchlichkeitswerk voran. Die wunderbar ausgeſtatteten
Miſſionen, die ſich unſerer Kranken in den Spitälern So=
fias
widmen, ſind liebe und hochgeſchätzte Gäſte in Bul=
garien
. Dieſe Aufopferung bewegt uns um ſo tiefer, alls
viele von jenen, die gekommen ſind, um bei uns unter oft
ſchwierigen Verhältniſſen zu arbeiten, Söhne oder Brüder

haben, die auf den Schlachtfeldern kämpfen. So feſtigt
ſich das an militäriſchen Ergebniſſen ſo reiche Bündnis=
zwiſchen
den Bulgaren und den Völkern
Mitteleuropas als eine Quelle moraliſcher Kraft
von großer Fruchtbarleit. Eines Tages werden die Ge=
ſſchütze
auſhören zu donnern und die Völker werden ihre
friedliche Arbeit wieder aufnehmen. Wenn alles wieder
in ruhige Bahnen zurückgekehrt ſein wird, dann wird man
die Bedeutung des großen Ereigniſſes des Zuſſammen=
arbeitens
der Bulgaren mit den Oeſterreichern, Un=
garn
und Deutſchen zu ermeſſen vermögen. Die jetzige
Feuerprobe wird das Band, das den Oſten mit
dem Weſten verknüpft, unlöslich ſchmieden. In
dieſer Kulturarbeit werden die beſcheidenen Arbeiter, die
ſſich über die Verwundeten beugen, eine nicht minder edle
Pflicht erfüllt haben, als die Tapferen in den Schützen=
gräben
.

Die Lebensmittelfrage.

* Aller Lebensmittelwucher und alle Zurückhaltung
von Vorräten zu eigennützigen Zwecken wird mit Recht
als Ausdruck einer Lumpengeſinnung bezeichnet. Auf
zwei Punkte, die Vorausſetzung ſind für das wirkungs=
volle
Arbeiten der Regierungsmaßnahmen, ſoll noch auf=
merkſam
gemacht werden: 1. Das Publikum muß
mithelfen; zunächſt bei ſich ſelbſt: es muß ſeine An=
ſprüche
mäßigen, bedenken, daß eine gewiſſe Knappheit an
Lebensmitteln nun mal Tatſache iſt und durch keine über=
legene
Weisheit noch ſo weiſer Inſtanz beſeitigt werden
kann. Es muß ſoviel Selbſtdiſziplin beſitzen, ſich ſtrikte
an die Anordnungen der Behörden, betreffend Lebensmit=
telverſorgung
, zu halten. Das Publikum muß aber nach
anderer Richtung hin noch helfen. Es muß unnachſicht=
lich
Käufet und Erzeuger zur Anzeige bringen, die
in irgend einer Weiſe ſich nicht an die Maßnahmen der
Behörden halten, ſei es, daß ſie Vorräte eigennützig zu=
rückhalten
, ſei es, daß ſie Vorräte unerlaubter Verwen=
dung
zuführen, ſei es, daß ſie die Höchſtpreiſe überſchrei=
ten
, wenn auch unter noch ſo ſchlauem Vorwande.
Und nun eine zweite Bemerkung: In den Zeitungen
wird jetzt ſo viel berichtet über Beſtrafung von ſolchen
Perſonen, die gegen die Bundesratsverordnungen ver=
ſtoßen
. Das iſt alles gut und wohl, aber könnten da nicht
wirkſamere Mittel gefunden werden, als 20 Mark oder
100 Mark Geldſtrafe? Könnte man nicht die Namen
derer, die ſich an der Sicherung der Volksernährung ver=
gehen
, allgemein öffentlich bekanntgeben, in größerem
Umfange und mit mehr Nachdruck, als das bisher durch
die eine oder andere Zeitung geſchieht? Es würde dies
eine nachdrückliche Beſtrafung und Verwarnung ſein.
Und dann: könnte man nicht gegen jene Perſonen mit
ſtärkerer Vermögenskonfiskation vorgehen? Hier wäre
doch die praktiſche Anwendung des alten Satzes am Platz,
womit Ihr ſündigt, damit wird euch vergolten werden.
Wer ſich unrechtmäßig am Gute des Nächſten bereichert
und Wucherpreiſe ſind nichts anderes, als ungerechte
Bereicherungen , der möge die Schwere ſeines Ver=
gehens
am eigenen Leibe verſpüren!
Und noch eins: es iſt zweifellos ſicher, daß im Han=
del
wie in der Produktion die unſauberen, gewinnſüch=
tigen
Elemente eine Minderheit bilden, teilweiſe, was
beſonders für den Handel gilt, noch eine ſolche Minder=
heit
, die von anderen Berufen herüber gekommen iſt. Das
Verhalten dieſer Leute wirft auf die ganze Klaſſe,
der ſie angehören, ein ſchiefes Licht; das öffentliche Urteit=
neigt
leider häufig dazu, die Rechtſchaffenen mit den
Minderwertigen in einen Topf zu werfen. Zur Wah=
rung
ihrer Standesehre ſollten die ehrlichen Händler und

Bei den blauen Jungens‟
am Nordſeeſtrande.
II.
Deutſche Kriegsbriefe von der Weſtfront.
Flandern, im November.

:: Sie haben ſchwere Tage hier oben, unſere wackeren
blauen Jungens auch wenn der Bericht der oberſten
Heeresleitung ſich auf knappe Angaben beſchränkt, wie:
Nichts Neues oder An verſchiedenen Stellen der Front
Artilleriekämpfe und dergleichen. Toben doch an allen
Stellen der Front, Tag und Nacht, meiſt nur mit kurzen
Unterbrechungen, blutige Kämpfe, ſodaß Nichts Neues
lediglich bedeutet, die üblichen Dinge nehmen ihren Fort=
gang
, keineswegs aber, es iſt Stille, Erholung eingetreten.
Es iſt in dieſen Tagen juſt ein Jahr her, als ſich im
Braufen des Herbſtſturmes, im drückenden Novembernebel
hier oben die deutſchen Truppen Bahn brachen. Vom
Ausgange Weſtendes, das heute einen ſchier undurchdring=
lichen
Trümmerhaufen darſtellt, wurde bis zum Yſerkanal
geſtürmt. Die Franzoſen, Engländer und ihre edlen
ſchwarzen Helfer, die man im Scherenfernrohr auch jetzt
noch deutlich beobachten kann, haben jene bedeutungsvol=
len
Tage ebenſowenig vergeſſen, wie wir, und darum geht
es heute wieder teilweiſe in Flandern recht lebhaft zu. An
einem beſonders heftigen Vormittage Exzellenz v.
Schröder und der Chef unſeres Admiralſtabes der Marine
Admiral Behncke, ſchritten gerade in ſtarkem Feuer von den
vorderſten Gräben auf Weſtende zu weilte ich bei den
deutſchen Wächtern am flandriſchen Strande. Die Ein=
drücke
waren gewaltig und erhebend zugleich. Ganz gegen
die ſeit Wochen beobachtete Gewohnheit eröffneten die
Gegner ſchon in den frühen Morgenſtunden ein ſtarkes
Sperrfeuer. In wenigen Augenblicken waren faſt alle
Batterien in Tätigkeit. Ueber dem Meere wölbte ſich der
Himmel im klarſten Blau, Sturm und Wogen ſchwiegen.
Die günſtigſten Vorbedingungen für Flieger, die man
dann auch bald in großer Zahl, hüben und drüben, auf=
ſteigen
ſah. Die Ballonabwehrkanonen ſandten ganze Hagel
von Schrapnells auf die in ruhigſtem Zuge dahingleitenden
Flieger, von denen ein feindlicher zweimal in ſchwerſte Ge=
fahr
kam und darum ſchleunigſt Reißaus über das Meer
nahm. Von der Batterie B aus verfolgte ich im
Fernglaſe deutlich die Spur einiger der deutſchen Flieger.

Bewundernswert, fortreißend dieſe Kühnheit, graziös faſt
ſchienen ſie mit den Grüßen des Gegners zu ſpielen,
blitzſchnell Richtung und Höhe ändernd.
Einige Minuten ſpäter, da heißt es im Laufgraben:
Deckung ſuchen! die Chauſſee von Middelkerke nach
Weſtende iſt ſtark gefährdet. Ein Bullern und Dröhnen
ohne Ende. Selbſt die ſchweren Schiffsgeſchütze ſind in
Tätigkeit. Einigemal das vertraute‟ Taktak der Maſchi=
nengewehre
, Granaten praſſeln, berſten, Schrapnells ziſchen
durch die Luft. Auf eine beſtimmte Batterie ſcheints der
Gegner beſonders abgeſehen zu haben, und auf einige Ru=
inen
von Weſtende und Middelkerke, in denen er offenbar
Beobachtungspoſten, den Kommandierenden, kurz:
Angriffspunkte von hervorragender Bedeutung ver=
mutet
. Unſere Artillerie nimmt ſcharf Nieuport aufs Korn,
das von dem Punkt, wo ich im ſicheren Schutze einer
meiſterhaft im Dünenſand eingebauten Haubitze den Ver=
lauf
des Ringens verfolge, nicht allzuweit entfernt iſt
Infanteriefeuer wird hörbar, der Feind will anſcheinend
unſere Reſerven in die vorderſten Gräben locken. Ein
ſtarkes Bombardement mit Minen ſetzt ein, Handgranaten,
Diskus, Schleuder und anderes kommen herüber. Alles
Leben, Bewegung. Ein paar Granaten erreichen den Rand
des Laufgrabens, deſſen verſteckte Anlage übrigens ein
Kabinettſtück iſt. Aus Düne und Dünengras ſind hier ge=
radezu
Muſterſchöpfungen geworden. Alle Verſuche des
Gegners ſchlagen fehl Von vorn kommt die frohe Kunde,
nicht ein Schritt iſt verloren! Die deutſche Dünenmauer
ſteht feſt wie immer. Nur in den vorderſten Gräben einige
unvermeidliche Zerſtörungen, die nachts ſehr ſchnell wieder
hergeſtellt ſein werden. Einige Tote und etwa ein Dutzend
Verwundete. . . . . Allmählich flaut der Kampf der Ge=
ſchütze
ab. Man ſendet von drüben noch einen polternden
Gruß zu uns herüber, ein paar Granaten ſchlagen in die
Mauerreſte eines länaſt verſunkenen Kinotheaters. Dann
ſteigt die Sonne höher, die Flieger gleiten in raſchem
Fluge, wie Vögel, die zur Mittaasraſt eilen, wieder her=
nieder
. Die Stahlhelme der Franzoſen, die blitzartig aus
den Gräben verſchwinden, leuchten ab und zu auf. In den
Unterſtänden wirds umſo lebendiger. Gefechtspauſe!
Als ich mit Kapitän W. bald darauf im bombenſiche=
ren
Beobachtungsſtand bei einem erfriſchenden Glaſe Wein
die Ereigniſſe des Vormittags durchſprach und hierauf
eine eingehende Beſichtigung der ausgedehnten Befeſti=
gungsanſagen
, der endloſen Drahtverhaue und tauſend
anderer Dinge vornahm, wurde mir ſo recht klar, wie groß=
artig
die deutſchen Helden hier oben Meer und Düne ſich

nutzbar gemacht haben. Mit einem faſt unerhört zu nen=
nenden
techniſchen Raffinement ſind unſere blauen Jungen
hier verſchanzt. An dieſer deutſchen Wehr und Abwehr
wird ſich der Gegner immer wieder den Schädel einrennen!
Vom Nachmittage noch zwei Epiſoden. Ich ſtand, ob=
wohl
die Engländer einigemal Schrapnells in Tätigkeit
ſetzten, mit mehreren Offizieren in den Dünen an den
Gräbern einiger Kameraden, die man hier gebettet hat.
Sie fielen in den ſchweren Kämpfen um Lombartzyde.
Wir holten nun heute friſches Grün der Dünenheide her=
bei
und ſchmückten im leichten Feuer der feindlichen Kugeln
ſchweigend ihre Grabſtätten. Von der Nobleſſe der Eng=
länder
noch ein deutliches Zeichen. Mit einem Berliner
Kunſtmaler ſtand ich am Strande und blickte auf die unge=
heuren
Verwüſtungen in Weſtende, wo kein Haus verſchont
blieb. Der gegneriſche Beobachtungspoſten auf der Mole
von Nieuport mußte uns ſpielend leicht erkennen und da=
mit
auch die Tatſache, daß er hier nur zwei unbewaffnete
Ziviliſten gegenüber hatte. Trotzdem ſchickte er viermaſ
Schrapnells herüber, ſodaß wir uns mit knapper Not in
eine zerſchoſſene Hausruine retten konnten Etwa drei
Meter von einem belgiſchen Knaben aus Middelkerke ( nur=
noch
wenige Familien hauſen hier), der in unſerer Nähe
ſtand, ſchlugen die Geſchoſſe ein.
Durch das praſſelnde Gebälk von Weſtende und Mid=
delkerke
, durch ausgebrannte, von Granaten verwüſtete und
nun vermodernde Wohnſtätten, in deren ſtarren Löchern
in Wahrheit das Grauen hauſt, fuhr ich in der vom Feinde
bisweilen mit beſonderer Liebe aufs Korn genommenen
Kleinbahn nach Oſtende, von ſtarkem Kanonendonner be=
gleitet
, und ließ noch einmal das Feuer vom frühen Morgen
an mir vorüberziehen Einige Eindrücke treten beſonders
lebendig hervor; die kühne Ausdauer, die ſtolze Uner=
ſchrockenheit
unſerer blauen Jungen, die Unbeſiegbarkeit
aller deutſchen Waffengattungen in dieſem zähen Stel=
lungskrieg
hier an Flanderns Meeresſtrande, der groß=
artige
Ausbau der deutſchen Stellungen, die meiſterhafte,
knappe, klare Art der Führer. Automatiſch ſozuſagen
greiſt alles ineinander. Man ſpürt kaum den Mechanis=, man ſieht nur, wie wundervoll fein er arbeitet. Mit=
ten
im Feuer, da, wo ſeine Leute den ſchwerſten Stanh
haben, ſteht der Höchſtkommandierende, als es ruhiger ge=
worden
, Zigarren an die Mannſchaften in den Batterien
ſpendend.
Deutſchland, du kannſt ſtolz auf deine Söhne ſein!
Emil Simion, Kriegsberichterſtatter,

[ ][  ][ ]

Produzenten rückſichtslos gegen alle ſolche Berufsgenoſſen
vorgehen es braucht nicht gleich bei Gericht zu ſein; die
Fülle der Berufsorganiſationen und der geſellſchaftliche
Verkehr in Vereinen bietet Gelegenheit genug dazu. Nur
keine unangebrachte Nachſicht da, wo ſo Großes auf dem
Spiele ſteht!

Landwirfe, Kartoffelvorräte heraus!

Nach der Verfügung vom 9. Oktober konnten die
zuſtändigen Behörden neben dem Enteignungspreis für
die Kartoffeln eine Vergütung für die Verwahrung den
Landwirten gewähren (Report), wenn die Enteignung
nach dem 31. Dezember ſtattfand. Dieſe Beſtimmung be=
deutete
für viele Landwirte einen Anreiz, in Spekulation
auf die Reportgelder die Kartoffeln zurückzuhalten vom
Markt. Dieſer Anreiz entfällt mit der neuen Ver=
ordnung
vom 28. Oktober. Reports ſollen nicht bezahlt
werden. Es liegt alſo im Intereſſe der Landwirte, ins=
beſondere
, da keine Ausſicht auf Steigerung
der Höchſtpreiſe beſteht, ihre Beſtände möglichſt
bald an den Markt zu bringen. Alle Zurückhaltung iſt
eine falſche Spekulation! Es ſteht zu erwarten, daß die
Landwirte, deren ſoziales Pflichtgefühl nicht
ausreichte, den Markt zu beſchicken, jetzt wenigſtens in
Wahrung ihres eigenen Intereſſes es tun.

Kriegsverlängernde Kundgebungen.

* Berlin, 23. Nov. Unter der Ueberſchrift Durch=
halten
auch in der Eintracht veröffentllcht Graf
v. Schwerin=Löwitz eine Kundgebung, auch in der Zurück=
ſtellung
unnötiger Klagen und gegenſeiti=
ger
Anklagen durchzuhalten bis zum vollen Siege.
Er ſchreibt: Jedes, wenn auch noch ſo geringfügige An=
zeichen
einer Uneinigkeit oder Unzufriedenheit des deut=
ſchen
Volkes wird von der ausländiſchen Preſſe mit einer
wahren Gier aufgegriffen, um damit die ſinkende Sieges=
hoffnung
unſerer Feinde von neuem zu beleben. Dies
muß mit natürlicher Notwendigkeit mindeſtens zu einer
Verllängerung des Krieges führen. In ganz
beſonderem Maße gilt das von all den übertriebenen
Vorſtellungen unſerer Lebensmittelteuerung oder ſonſtigen
wirtſchaftlichen Schwierigkeiten, die doch ſo unendlich weit
hinter den gleichartigen Schwierigkeiten unſerer Feinde
zurückbleiben. Die zweifellos kriegsverlängernde Wirkung
ſolcher Kundgebungen aber ſollten namentlich diejenigen
Kreiſe einſehen, die am meiſten nach einer Abkürzung des
Krieges und ſeiner Laſten verlangen.
Berlin, 23. Nov. Unter der Ueberſchrift Die
Not in Deutſchland und der Randbemerkung der
Hunger meldet ſich die Gefahr innerer Unruhen be=
ſpricht
die däniſche Zeitung Fyens Stiftstidende
vom 10. November die Lage in Deutſchland. Die Situa=
tion
in Deutſchland werde bedenklich. Die Not im Reiche
ſteige in dem Maße, daß das Volk an vielen Stellen Hun=
ger
leide So werde es der Regierung auf die Dauer
nicht gelingen, die revolutionäre Bewegung zu unterdrük=
ken
, die ſchon ihr Haupt erhoben habe. Alle Siege der
Deutſchen könnten demgegenüber nichts mehr helfen.
Es iſt tiefbedauerlich, daß das Ausland auf Grund
falſcher Darſtellungen unſerer Lage ſich Hoffnungen macht
auf unſere baldige Bezwingung, und daraus natürlich ver=
ſtärkten
Mut zum Durchhalten gewinnt. Weitaus bedauer=
licher
aber iſt es, daß die däniſche Zeitung ihre falſche
Auffaſſung bezieht aus deutſcher Quelle, nämlich dem
Teuerungsaufruf eines großen Berliner Blattes.

Feindliche Brüder.

G.* Es fällt einem mit jedem Tage ſchwerer, die
engliſchen Staatsmänner ernſt zu nehmen, wenn man
ihre Worte ihren Taten gegenüberſtellt. Das iſt ſogar
in England der Fall. Wenn Beredſamkeit im Kriege
ſo viel vernichtete wie im Frieden, ſchreibt die Morning
Poſt, dann wäre kein Deutſcher und kein Bulgare mehr
am Leben! In der Tat, wenn man die blutrünſtigen
Reden der Lords im Oberhauſe lieſt, möchte man glau=
ben
, Deutſchland läge zerſchmettert am Boden; aber mit
Kriegsgeheul und Indianertänzen wird der Weltkrieg
nicht gewonnen.
Ein Gutes hat aber das engliſche Maulheldentum
für uns: es hat uns mit plaſtiſcher Deutlichkeit mit dem
engliſchen Begriffe des Bluffs vertraut gemacht, von
dem wir bis dato wenig verſtanden. Engliſcher Bluff,
die großartige Vorſpiegelung gewaltiger Kraft und feſter
Entſchloſſenheit, durch die Großbritannien bisher ſeine
Weltmachtſtellung aufrecht zu erhalten wußte, hat es bis
heute immer und immer wieder verſucht, Deutſchland auf
ſeinem ehernen Strafzuge aufzuhalten. Wir wiſſen aber
jetzt, wie wenig hinter dieſen Bluffen ſteckt!
Ueberall kriſelt es. In Paris beruft man ein in
allen Farben des Regenbogens ſchillerndes Miniſterium
von 20, ſage 20 Köpfen, in London verringert man das
zweiundzwanzigköpfige auf ein neues kleines und ein=
farbiges
. Wer hat da recht? In Petersburg wird die
Duma eröffnet, geſchloſſen, wieder eröffnet, wieder ge=
ſchloſſen
, man verſpricht, ſie wieder zu eröffnen und
droht, ſie wieder zu ſchließen kurz, Kopf= und Rat=
loſigkeit
überall! Und dieſe kopf= und ratloſen Miniſter
wollen Deutſchland in ſeiner ehernen Entſchloſſenheit
vernichten! Daß i net lach!
Die ſo oft geprieſene Einigkeit unſerer Gegner iſt
zum Teufel nicht jetzt erſt, ſondern ſchon ſeit langem.
Delcaſſé trat zurück, weil Poincaré mit dem von
ihm ſo dringend empfohlenen Balkanabenteuer nicht
einverſtanden war. Carſon erhebt im Unterhauſe
gegen den engliſchen Delcaſſé, gegen Grey, den Vor=
wurf
, daß er eine irreführende Erklärung über die ſer=
biſche
Frage abgegeben habe, und dabei erfahren wir,
daß England, der geborene Schutzherr aller Kleinſtaaten,
beſchloſſen hatte, Serbien keine Hilfe zu ſchicken, und
daß drei Wochen ſpäter, nachdem Joffre und Millerand
die Londoner Regierung umgeſtimmt hatten, genau der
gegenteilige Beſchluß gefaßt wurde. Carſon wurde das
Opfer dieſer Zickzackpolitik. Churchill, der ſchon ge=
raume
Zeit früher ausgeſchifft wurde, beginnt vor den
Volksvertretern ſeine und des Landes ſchmutzige Wäſche
zu waſchen, ehe er zu Schiff nach Frankreich geht, und
die Enthüllungen, die er macht, ſind recht intereſſant.
Wir erfahren daraus, daß der operettenmäßige Zug
nach Antwerpen, der Churchill zu einer komiſchen Figur
in der Geſchichte gemacht hat, von Englands genialſtem‟
Strategen, von Lord Kitchener ſelbſt entworfen und von
der franzöſiſchen Regierung gebilligt wurde. Churchill
teilte nach ſeiner Verſicherung das Los Delcaſſés, deſſen
Rat nicht gehört wurde, als es noch Zeit war. Viel
Geſchmack verrät es freilich nicht, daß ſich Churchill zu
ſolcher Statiſtenrolle hergab, und beſſer wäre es wohl
geweſen, wenn er ſeine Anſchuldigungen gegen Kitchener
erhoben hätte, ſo lange dieſer noch in England war
Dieſes In=den=Rücken=fallen macht einen etwas hinterliſti=

gen, allerdings echt engliſchen Eindruck. Man wird un=
willkürlich
an die Fabel vom ſterbenden Löwen erinnert.
Sollte es mit dem Löwen von Omdurman ſchon ſo weit
ſein, daß er auf dem Ausſterbeetat ſteht?
Auch für die Dardanellenaktion will Churchill die
Verantwortung nur inſoweit übernehmen, als die Flotte
betroffen wird, und dabei bekommt ſein alter Gegner,
Lord Fiſher, einen kräftigen Seitenhieb ab. Alſo auch
hier Unſtimmigkeiten! Wenn wir damals gewußt hät=
ten
, was wir heute wiſſen. ruft Churchill pathetiſch. Ja
wenn . . . . Wenn England gewußt hätte, was der
Krieg ihm bringen würde, hätten wir heute noch Frie=
den
. Daily Mail und Daily Chronicle finden Churchills
Reden höchſt unzeitgemäß, weil er gar zu rückſichtslos den
Schleier vom Bilde holder Eintracht reißt, das England
gerne der Welt zeigen möchte.
Ein Prachtexemplar von Politiker trat in der Geſtalt
Trevelyans im Unterhauſe auf: der Gute meinte, ein
Erſchöpfungskrieg, wie er jetzt geführt werde, könne vor
6 (ſechs) Jahren nicht zu Ende gehen, und da ſei es doch
viel einfacher, die Deutſchen aus Belgien hinauszukompli=
mentieren
dann ſei der Krieg zu Ende. Auf welche
Komplimente unſere 42=Zentimeter=Geſchütze ſich zum
Rückzuge bequemen werden, vergaß der Herr anzugeben.
Bonar Law tat dann die Rede des Originals mit den
Worten ab: Keine Rede konnte einen geringeren prakti=
ſchen
Wert haben, als die eben gehörte, und der Liberale
Boot erklärte, ſeine Freunde im Wahlkreiſe Trevelyans
hätten beſchloſſen, bei den nächſten Wahlen einen anderen
Abgeordneten zu wählen.
So wurde die Tribüne des Unterhauſes zur Schau=
bühne
für eine Poſſe. Und als Poſſenſpiel erſcheint alles,
was in England die Regierenden tun. Freilich als Poſſe
mit ſehr, ſehr ernſtem und trübem Hintergrunde!
Auf parlamentariſchem Wege werden wir mit Eng=
land
nie zu einem Frieden kommen, wie wir ihn haben
müſſen. Wir vertrauen auf unſer gutes Recht, unſere
Kraft und unſeren Willen zum Sieg, und vor allem auf
unſere Einigkeit, und die machen uns unſere Feinde ſicher
nicht nach! Die Keulenſchläge ihrer Reden ſchaden uns
nicht!

Ruſſiſches.
Zum Bau der Bahn an die Murmanküſte.

* Es ſind wiederholt nichtamtliche und ſich gegenſeitig
widerſprechende Mitteilungen über eine im Bau be=
findliche
Bahn durch die Preſſe gegangen, die
Petersburg mit dem eisfreien Hafen an der Murman=
küſte
verbinden ſoll und 1100 Kilometer lang ſein würde.
Nach der einen Quelle ſollte die Bahn bereits fertig ſein,
nach der anderen ihre Fertigſtellung bevorſtehen, während
von dritter Seite beſtritten wurde, daß die Fertigſtellung
der Bahn ſo bald zu erwarten ſei. Nun macht Dr. Mer=
tens
in Nr. 88 der Zeitung des Vereins deutſcher Eiſen=
bahnverwaltungen
darauf aufmerkſam, daß ſich im ruſſi=
ſchen
Regierungsanzeiger vom 3./16. Oktober die Mittei=
lung
befindet, der ruſſiſche Verkehrsminiſter habe im
Miniſterrat den Antrag eingebracht, Schienen, rollendes
und ſonſtiges Eiſenbahnmaterial für die Neubauſtrecke
Sſoroka-Kandalakſcha im Auslande beſtellen zu dürfen.
Es handelt ſich um 35000 To. Schienen und Schienen=
befeſtigungsgegenſtände
, 220 vollſtändige Weichen, 20 Lo=
komotiven
und 35 Plattformwagen im Geſamtbetrag von
ungefähr 7000000 Rubel. Der Miniſterrat habe dem

Aus Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
Eine deutſche Kampfbahn am Völkerſchlachtdenkmal.

* Leipzig, 20. Nov. Der langgehegte Plan, am
Fuße des Völkerſchlachtdenkmals eine deutſche Kampfbahn
zu ſchaffen, geht jetzt ſeiner Verwirklichung entgegen.
Von den beiden Fahrwegen der 18.=Oktober=Straße um=
ſchloſſen
, iſt die im Hufeiſen ſich nach der Stadt zu
öffnende Kampfbahn als eine grüne Raſenfläche von 270
Metern Länge und 101 Metern Breite gedacht. Die Lauf=
bahn
ſtellt einen Weg von 600 Metern dar. An beiden Sei=
ten
ſollen lange, gerade, rund 20000 Plätze faſſende Sitz=
reihen
entlang führen, die nach dem Denkmal zu ſich im
Kreisbogen ſchließen. Links und rechts des 16 Meter
breiten Zuganges von der Straße her werden ſich zwei
Terraſſen von je 2000 Quadratmetern Fläche ausbreiten,
die den Verkehr nach den Sitzreihen aufnehmen und in
ſich die Kleider= Waſch= und Baderäume bergen. Hinter
den Sitzreihen führen Wege von 6 Metern Breite nach
dem Denkmalsvorplatz zu, über den ſich 3,50 Meter hohe,
mit vierfacher Baumreihe bepflanzte Wälle erheben, die
die Stehplätze aufnehmen ſollen. Dieſe enden in Ver=
bindung
mit den Terraſſen rechts mit einem ausgedehn=
ten
Ausſtellungs= und links mit einem großen Gaſtwirt=
ſchaftsgebäude
. Als Bindeglieder zwiſchen Denkmal und
Kampfbahn ſind zwei Reiterſtandbilder, eins für Kaiſer
Wilhelm und eins für König Friedrich Auguſt, geplant.
Neben dem Denkmal wird die deutſche Kampfbahn erſt
recht einen Wallfahrtsort aller Deutſchen bilden, an dem
die Jugend angeſichts des Ruhmesmales zu edlem Wett=
ſtreit
der Kräfte zuſammenſtrömen wird. Finanziell iſt
die Anlage ſo gut wie geſichert, da für die Baukoſten von
insgeſamt 2 Millionen Mark bereits 1½ Millionen zur
Verfügung ſtehen.

Johannes Trojan 1.

* Roſtock, 22. Nov. Johannes Trojan iſt hier
am Samstag im Alter von 78 Jahren geſtorben.
Johannes Trojan wurde am 14. Auguſt 1837 in
Danzig als Sohn eines Kaufmanns geboren. Er ſtudierte
erſt Medizin, dann deutſche Philologie, und wandte ſich
von 1860 ab der Literatur zu. Beſonders bekannt iſt
Trojan durch ſeine Tätigkeit als Chefredakteur des Klad=
deradatſch
geworden, bei dem er im Jahre 1862 eintrat
und den er von 1886 bis 1909 als Chefredakteur leitete.
Seit den 80er Jahren gab er eine große Zahl Gedicht=
bändchen
und Humoresken, auch Kinderbücher heraus.
Nach ſeinem Ausſcheiden aus der Redaktion des Kladdera=
datſch
lebte er in Warnemünde.

Eine chineſiſche Friedensprophezeiung. Liang
Tſchitſchiau, eine chineſiſche Perſönlichkeit, die in der
Revolution von 1912 großen Einfluß gehabt hat, ver=
öffentlicht
in der Pekinger Zeitung Kingpai (Die
Hauptſtadt) eine poetiſche Friedensprophezeiung, die wir
aus einer italieniſchen Uebertragung ins Deutſche über=
ſetzen
:
Ein Sprichwort ſagt: Für die unerforſchlichen himm=
liſchen
Geſchicke tritt alle zehn Jahre eine kleine und alle
hundert Jahre eine große Aenderung ein. Das iſt wahr.
Auch jetzt, wo die Glocken die letzte Stunde des Jahres
1914 einläuten, erfüllt Schlachtenruf die Luft, Eine
Hälfte der Welt, die ſchönſte und majeſtätiſchſte, iſt in ein
großes Schlachtfeld umgewandelt, und die Flüſſe ziehen
von Blut gerötet ihren Lauf. Ein furchtbareres und un=
glücklicheres
Jahr als 1914 hat es nie gegeben. Wenden
wir unſeren Blick hundert Jahre in die Vergangenheit
zurück: im Jahre 1814 marſchierten alle Verbündeten nach
dem Zuſammenbruch des napoleoniſchen Heeres vor Mos=
kau
auf Paris und nahmen es. Im ſelben Jahre mußte
Napoleon dem Throne entſagen. Wenden wir uns noch
weiter zurück: um zweihundert Jahre bis 1714. Im
Norden war der nordeuropäiſche Krieg, in dem Rußland
und Schweden um die Vorherrſchaft kämpften. Die
Völker, die an dieſem Konflikt teilnahmen, waren Ruß=
land
, Schweden, Dänemark, Finnland und die Türkei. Im
Süden war der ſüdeuropäiſche Krieg, worin die Groß=
mächte
Frankreich, Preußen, Oeſterreich, Holland und
England um die ſpaniſche Thronfolge ſtritten. In dieſem
Jahre wurden die Verträge von Raſtatt und Baden ge=
ſchloſſen
. Das Ergebnis war die Erſtarkung Preußens und
Rußlands; außerdem ſing damals der Kampf zwiſchen
Rußland und der Türkei an, der auch die heutige Zwie=
tracht
veranlaßt hat. Vor hundert Jahren erhielten die
Grenzen in Europa ungefähr die Geſtalt, die ſie heute
haben. Wie können wir die Geſetze der Natur begreifen?
Betrachten wir nun die Dinge vom chineſiſchen Stand
punkt aus. Das Jahr 1914 war das Jahr Tſchiayin des
Himmels, und Tſingtau wurde in den Krieg verwickelt.
Zehn Jahre vorher war das Jahr Tſchiatſchen des
Himmels, und es fand der ruſſiſch=japaniſche Krieg ſtatt
Noch zehn Jahre früher, 1894, war der japaniſch=
chineſiſche
Krieg um den Beſitz Koreas weitere zehn Jahre
zurück, im Jahre 1884, kämpften Frankreich und China um
Annam. Alle zehn Jahre haben wir ein Ereignis gehabt,
das mit der Regelmäßigkeit der Bewegung der Sonne
und des Mondes wiederkehrte, die nicht irren können.
Als das Jahr 1914 fortging, da wußte ich nicht, ob ich
ſingen oder weinen ſollte. Wie alle Jahre geht der Un=
tergang
des einen in den Aufgang des anderen über, 1914

in 1915. Vor hundert Jahren, 1815, war der Wiener
Kongreß, vor zehn Jahren, 1905, die Friedenskonferenz
von Portsmouth, vor zwanzig Jahren, 1895, der Vertrag
von Shimonoſeki. Scheint es nicht, daß alle mit 4
endigenden Jahre Kriegsjahre ſind, die mit 5 endigenden
den Frieden wiederherſtellen? Ehe das Jahr endet, wer=
den
wir alſo das Licht des Friedens über den zehn=
tauſend
Feuern und Entzündungen des Krieges ſehen.

CK. Die Helden von Monaco. Zu den wenigen
Ländern Europas, die vom Kriege unberührt geblieben
ſind, gehört auch der Staat Monaco. Aber während
ſelbſt die neutralſten Neutralen wenigſtens inſofern von
dem Kriegsſieber berührt wurden, als ſie auf eine fort=
währende
Verſtärkung ihrer Militärkraft bedacht waren,
geſchah in Monaco gerade das Gegenteil: die glorreiche
Armee von Monaco, die ja ſchon früher nicht an Ueber=
füllung
litt, iſt infolge des Weltkrieges aufgelöſt wor=
den
. Und dies geſchah, wie der Oſſervatore Romano
erzählt, auf folgende Weiſe: Die Garniſon von Monaco
beſtand aus 200 äußerſt kriegeriſch ausſehenden Soldaten,
die ſtolz und aufrecht in ihren nicht immer tadelloſen
Uniformen umhergingen und ihre glänzenden Helme in
der Sonne des Südens funkeln ließen. Ihr Dienſt be=
ſchränkte
ſich hauptſächlich auf Ehrenwachen und war
den auf Operettenbühnen vorgeführten Militärparaden
nicht unähnlich. Unter dieſen Umſtänden führten die
200 tapferen Krieger ein wahrhaft paradieſiſches Leben,
um das alle Soldaten der Welt ſie von Herzen beneiden
konnten. Sie beſtiegen kein Pferd, da ein einziger Galopp
ſie ſofort an die Grenzen ihres Landes gebracht hätte.
Sie hatten aus begreiflichen geographiſchen Gründen
keinerlei beſchwerlichen Garniſonswechſel zu fürchten.
Und ihre Manöver beſchränkten ſich auf bekömmliche kleine
Spaziergänge über 10 Kilometer, wobei der Rückzug na=
türlich
gleich miteinbegriffen war. Aber jede Herrlichkeit
hat ein Ende: das mußten auch die Soldaten von Mo=
naco
einſehen, als der Weltkrieg ausbrach. Die Tapferen,
die friedlich in Monaco zu bleiben gehofft hatten, wur=
den
da ſie teils franzöſiſcher, teils italieniſcher Na=
tionalität
waren von den grauſamen Militärbehörden
ihrer Mutterländer eingezogen. So wurde die Armee
von Monaco in alle Winde geblaſen. Und die wenigen
armſeligen Ziviliſten, die mit einem kleinen weißeroten
Bändchen verſehen dreimal wöchentlich vor dem
Schloß des Fürſten von Monaco aufziehen, ſind der ein=
zige
traurige Reſt vergangener Herrlichkeit.

[ ][  ][ ]

Antrag zugeſtimmt, weil einheimiſche Fabriken jetzt gar
nicht in der Lage ſeien, ſolche Mengen ſchnell zu liefern.
Aus der Vergebung des Auftrages ins Ausland und
aus den mitgeteilten geographiſchen Angaben zieht Mer=
tens
den Schluß, daß damit nur der Bedarf der erſten
Hälfte der Bahn gedeckt ſein wird und daß die zweite
Hälfte der Bahn noch kaum in Angriff genommen ſein
dürfte. Daraus ergebe ſich, daß die Bahn in dieſem Jahr
nicht mehr und vielleicht im nächſten Jahre noch nicht voll=
endet
werden könne.

Ein italieniſcher Miniſter über die Politik
Italiens.

* Palermo, 22. Nov. Meldung der Agenzia
Stefani. In ſeiner Rede verbreitete ſich Miniſter Or=
lando
anfangs über die bekannten Gründe des
italieniſchen Eingreifens. Er beantwortete die
Frage nach der Natur des Krieges damit, daß der
Krieg ein nationaler ſei. Der Redner betonte, daß Italien
weiter alle Opfer bringen werde, aber nach eigener
freier Würdigung, ohne andere Beſchränkung als
ſie das Band der Solidarität erheiſche. Bezüglich des er=
warteten
Eingreifens auf dem Balkan ſagte Or=
lando
: Es beſtehen beſondere Intereſſen Italiens an der
Lage auf dem Balkan. Sie ſind von ſchwerwiegender
Natur, aber da Italien ſie nicht unabhängig von der ge=
meinſamen
Sache betrachten kann, ſo könne ſein Fern=
bleiben
, wie ſein Eingreifen nur von der Erwägung ab=
hängen
, was am beſten zur Erreichung des weſentlichen
Zieles dient. Nachdem Orlando ſeine Bewunderung für
das heldenhafte Serbien ausgeſprochen hatte, fuhr er fort:
Vom politiſchen Standpunkt aus aber begreifen wir die
ganze unſchätzbare Bedeutung der Lage der Balkan=
völker
und unſerer unmittelbaren Nachbarn jenſeits die=
ſes
italieniſchen Meeres der Adria für Italien. Nach der
Betonung der Schwierigkeiten einer Spezialgeſetzgebung
anläßlich des Krieges, erinnerte Orlando an die Frage der
beſonderen Stellung des Papſtes. Das Grund=
geſetz
für die Souveränität des Papſtes regele nicht aus=
drücklich
die Lage, die ſich aus dem Kriege ergeben könnte.
Italien habe indeſſen das Garantiegeſetz peinlichſt be=
obachtet
. Es erkannte und garantierte, weitherzig aus=
gelegt
, die beſondere Form der geiſtlichen Souveränität,
ſodaß der Papſt ſein hohes Amt im Vollbeſitz ſeiner Rechte
und Freiheiten ausübe. Bei der Beſprechung der Härten
des Seekrieges richtete der Redner gegen den Feind hef=
tige
Angriffe. Er gelobte daraufhin, nunmehr werde
Italien aus Haß und Rache bis zum letzten Centeſimo
und Blutstropfen kämpfen.
* Von der italieniſchen Grenze, 22. Nov.
Die Enttäuſchung über die mit viel Geräuſch vor=
bereitete
Rede Orlandos in Palermo geht durch
die Preſſe faſt aller Parteirichtungen hindurch. Sowohl
die Nationaliſten wie die früheren Neutraliſten werfen
ihr Unklarheit und Schwächlichkeit vor. Man habe eine
Programmrede erwartet und eine nichtsſagende Phraſe
erhälten. Tatſächlich war ja die Rede weniger dazu be=
ſtimmt
, eine politiſche Richtung zu weiſen, als die ſtark
geſundene Kriegsbegeiſterung in Süditallien etwas zu
heben, aber auch in Rom ſcheint man, aus dem Bericht
der Stampa zu ſchließen, enttäuſcht zu ſein. Namentlich
vermiſſe man Kbarheit in bezug auf den Balkan und im
beſonderen auf Griechenland. Auch in bezug auf die Stel=
lung
Italiens zum Londoner Vertrag habe die Rede die
Klarheit, die man wünſchte, nicht gebracht. Alles ſei heute
ſo unklar wie zuvor.
Der Popolo d’Italia iſt bezeichnenderweiſe von der
Rede Orlandos durchaus unbefriedigt. Sie enthalte nichts
Neues, habe politiſch nur mittelmäßigen Wert, trage das
Zeichen der Verteidigung und folge Salandras Spuren,
der kürzlich noch eher zu Europa als zu Italien geſprochen
habe. Mit Bedauern ſtellt das Blatt feſt, die Rede Orlan=
dos
wie überhaupt die Sprache der Regierung ſei gegen
die Giolittianer bedeutend gemäßigter geworden. Or=
lando
rede lediglich von Peſſimiſten, deren Patriotismus
man nicht bezweifeln dürfe. Das Verhältnis Italiens
zu Giolitti und zu Bülow habe Orlando nur berührt,
ohne den Mut zu haben, den Knoten durchzuhauen. Die
ſchönen Worte über das Zuſammenarbeiten mit den Ver=
bündeten
ſeien ohne ihre letzte Konſequenz, den Krieg ge=
gen
Deutſchland, wertlos. Orlando aber habe ſich ſtets
nur mit Oeſterreich=Ungarn befaßt, während doch der Sieg
über Oeſterreich=Ungarn nur durch den Sieg über Deutſch=
land
(!) zu erreichen ſei. In bezug auf den Ballkan ſei
Orlando bei leichten Verſprechungen ſtehen geblieben. Die
Regierung aber müſſe ſich endlich entſcheiden. Der Krieg
mit Deutſchland ſei die allererſte Forderung für den Sieg
Italiens. Der Popolo fragt, ob Salandra ſich bei ſeiner
Kriegserklärung an Oeſterreich=Ungarn an die voraus=
gegangene
Uebereinkunft mit Bülow in bezug auf Deutſch=
land
gebunden habe.
Der Popolo d’Italia ſcheint ſein bißchen Verſtand
gänzlich verloren zu haben.

Die Lebensmittelfrage in Frankreich.

* Lyon, 22. Nov. Progrés meldet aus Paris zu
der Regierungsvorlage, betr. die Feſtſetzung der
Lebensmittelpreiſe, die morgen von der Kam=
mer
erörtert werden ſoll, daß der Miniſter des Innern
einen Zuſatzantrag eingebracht hat, wonach Wucher mit
Lebensmitteln, Heizmaterial, Bodenerzeugniſſen und allen
für die Landesverteidigung notwendigen Stoffen mit Ge=
fängnis
bis zu ſechs Monaten und mit Gellbußen bis zu
5000 Franken beſtraft wird.

Tageskalender 1914
zur Geſchichte des Weltkrieges.

24. November. Meldung von dem Untergang des
Ueberdreadnought Audacious an der Nordküſte Js=
lands
. Das U=Boot 18 verſenkt, die Beſatzung
gerettet. Zweite Kriegsvorlage für den Reichstag.

Stadt und Land.
Darmſtabt, 24. November.
Kriegsgedenktage heſſiſcher Regimenter.
Leibgarde=Infanterie=Regiment (1. Großh. Heſſ.) Nr. 115.

9. Okt. bis 7. Nov. 1914: Stellungskampf vor Par=
villers
.
12. Nov. bis 1. Dez. 1914: Stellungskampf nördlich und
ſüdlich von Fouquescourt und Franſart.

Reſerve=Infanterie=Regiment Nr. 221.

28. Okt. bis 20. Nov. 1914: Kämpfe bei Fromelles
und Aubers. (Stellungskampf.)
29. bis 30. Nov. 1914: Nachtgefecht bei Rogozno und
Erſtürmung von Ruda.

* Militärdienſtnachrichten. Befördert: Müller,
Holtz, Fähnriche im Inf.=Regt. Nr. 118, zu Leutnants,
vorläufig ohne Patent, Bonte (Ernſt) (I Darmſtadt),
Chelius (Otto) (I Darmſtadt), Vizewachtmeiſter, jetzt
im Feldart.=Regt. Nr. 111, zu Leutnants der Reſerve; zu
Leutnants, vorläufig ohne Patent: die Fähnriche Luley
(Wilhelm), Luley (Richard), Funk, Haggen=
müller
, Völker, Gans, Sittig, Kaus im Inf.=
Regt. Nr. 116; zu Leutnants der Reſerve: die Vizefeld=
webel
Schmitt (Karl) (Limburg a. L.), Wendel ( Er=
bach
) des Inf.=Regts. Nr. 116, Colliſchonn (Mainz),
Link (Mainz), Rüdiger (I Darmſtadt), Dill=
ſchneider
(Mainz), jetzt im Pion.=Erſ.=Batl. Nr. 21,
des Pion.=Batls. Nr. 21, Bergmann (Mainz), Fuchs
(I Darmſtadt), Monecke (I Darmſtadt), Schindler
(Mainz), jetzt im Erſ.=Batl. des Pion.=Regts. Nr. 25,
des Pion.=Batls. Nr. 25.
Kriegsauszeichnung. Dem Kriegsfreiwilligen
Ludwig Kittler im Feld.=Art.=Regt. 111 wurde, nach=
dem
er bereits die Heſſiſche Tapferkeitsmedaille erworben
und vor einigen Wochen zum Vizewachtmeiſter befördert
wurde, das Eiſerne Kreuz II. Klaſſe verliehen.
Das Großh. Regierungsblatt Nr. 21 vom
23. November hat folgenden Inhalt: 1. Bekannt=
machung
über die Ergänzung der Bekanntmachung über
die Errichtung von Preisprüfungsſtellen und die Ver=
ſorgungsregelung
. 2. Bekanntmachung, die Kartoffel=
verſorgung
betreffend. 3. Bekanntmachung zur Regelung
der Milchpreiſe und des Milchverbrauchs. 4. Bekannt=
machung
zur Regelung der Preiſe für Schlachtſchweine
und für Schweinefleiſch. 5. Bekanntmachung über den
Verkehr mit Stroh und Häckſel. 6. Bekanntmachung
über die Regelung des Verkehrs mit Oelen und Fetten.
7. Bekanntmachung über die Regelung der Kartoffel=
preiſe
. 8. Bekanntmachung, die private Schwefelwirt=
ſchaft
betreffend. 9. Bekanntmachung über die Regelung
der Preiſe für Buchweizen und Hirſe und deren Verar=
beitungen
, für Gemüſe und Obſt und für Obſtmus und
ſonſtige Fetterſatzſtoffe zum Brotaufſtrich. 10. Bekannt=
machung
, die Aufhebung der Bekanntmachungen über
die Feſtſetzung der Grundpreiſe für Butter und die
Preisſtellung für den Weiterverkauf, betreffend.
n. Strafkammer. Der 55 Jahre alte Landwirt Wil=
helm
Kühnle aus Hergershauſen war darüber ärger=
lich
, daß ſeine beiden Söhne in der Front ſtanden, wäh=
rend
ein Reſerviſt Klein bei der Wagenkolonne war.
Deshalb beſchuldigte er letzteren in einem an den Feld=
webel
gerichteten, mit falſchem Namen unterzeichneten
Schreiben, daß dieſer ſich über Vorgeſetzte ungehörig
und grob ehrverletzend geäußert habe. Dieſer durchaus
unwahren Beſchuldigung war noch der Wunſch beigefügt,
ein derartiger Menſch gehöre doch vor allen in den
Schützengraben. Der Angeklagte erhielt 6 Monate
Gefängnis. Der bei einem nächtlichen Einſteigdiebſtahl
auf friſcher Tat ertappte, 57 Jahre alte Gänſehirt Karl
Hettland von Heuſenſtamm griff zu einer allzu harmloſen
Ausflucht. Er wollte nämlich um 3 Uhr von ſeiner
gegenüberliegenden Stube aus einen Lichtſchein in dem
betreffenden verſchloſſenen Laden beobachtet und aus
wohlmeinender Abſicht deshalb im Innern nachgeforſcht
haben. Man fand ihn vor der Ladenkaſſe mit 26 Marl
von deren Beſtand in ſeiner Hoſentaſche. Für dieſen
ſchweren Diebſtahl wurde der in früheren Jahren of=
und ſchwer Vorbeſtrafte jetzt zu 6 Monaten Gefängnis
abzüglich 5 Wochen Unterſuchungshaft verurteilt. Ein
Vergehen gegen das Höchſtpreisgeſetz muß der Landwirt
Johannes Graf 1. aus Büttelborn den das Schöf=
fengericht
zu 40 Mark Geldſtrafe verurteilt hatte, nun=
mehr
auf Berufung mit 60 Mark nebſt ſämtlichen
Koſten büßen. Als Anfang April der Höchſtpreis für
den Doppelzentner Speifekartoffeln im Großhandel auf
9,10 Mark feſtgeſetzt war, hatte Gr. einer dortigen Händ=
lerin
36 Malter geliefert und dafür je 12 Mark abgenom=
men
. Nach gleichhohen und noch höheren damaligen An=
käufen
von Militärſtellen will er dieſen Preis für zu=
läſſig
gehalten und als Tagespreis betrachtet haben.
welch letzterer dem viel früheren Kaufabſchluß zugrund
gelegt worden ſei. Die Händlerin hat ſich bei ihrem auf
40 Mark lautenden Strafbefehl beruhigt. Die angebliche
Unkenntnis des Angeklagten vermochte ihn natürlich
nicht zu ſchützen.
Großh. Hoftheater. Heute Mittwoch, den 24., wird
Hermann Bahrs Schauſpiel Der Querulant auf B 14
wiederholt. Die weibliche Hauptrolle der Marie ſpielt
zum erſten Male Hertha Alſen. Donnerstag, den 25.,
7½ Uhr, findet als Feſtvorſtellung zur Feier des Ge=
burtstages
Seiner Königlichen Hoheit des Großherzogs
die Uraufführung von Mozarts Gärtnerin aus
Liebe in der Bearbeitung von Oskar Bie ſtatt. Die
Aufführung dieſes Werkes unter muſikaliſcher Leitung Ge=
neralmuſikdirektor
Felix von Weingartners erweckt auch
auswärts ganz beſonderes Intereſſe, wie die Anmeldung
zahlreicher Intendanten und Direktoren beweiſt. In der
Hauptpartie der Violante gaſtiert Kammerſängerin Her=
mine
Boſetti, welche dieſe Partie für die Feſtvorſtellung
am 25. ſtudiert hat. Die übrigen Partien werden von den
Damen Geyersbach, Jacobs und Meyer, ſowie den Her=
ren
Globerger, Schützendorf und Thomſen geſungen. Die
Spielleitung hat Otto Nowack. Die neuen Dekorationen
ſind nach den Entwürfen von Ottomar Starke hergeſtellt.
Der Abend fällt den C=Abonnenten zu. Für Freitag, den
26., D 14, iſt die nächſte Wiederholung von Verdis
Othello in der Beſetzung der Erſtaufführung in

Ausſicht genommen. Als Volks= und Schülervorſtellung
zu ermäßigten Preiſen geht Samstag, den 27., Schillers
Wilhelm Tell in Szene. Der Kartenverkauf hierfür
beginnt Mittwoch, den 24., am Verkehrsbureau.
Stadtv. Wittmann 7. Der am 21. ds. ver=
ſtorbene
Stadtverordnete Ludwig Ph. Wittmann
gehörte der Stadtverordneten=Verſammlung ſeit 1. April
1888 an und konnte ſo im Jahre 1913 das 25jährige
Jubiläum als Stadtverordneter begehen. Seine Wahl=
zeit
wäre erſt 1922 zu Ende gegangen. Wittmann war
Mitglied und langjähriger Vorſitzender des Hochbau=
ausſchuſſes
, Mitglied des Feuerlöſchausſchuſſes, des Ur=
kundenunterzeichnungsausſchuſſes
, des Verwaltungsrats
der Sparkaſſe und der Tiefbaudeputation. Namentlich
im Hochbauausſchuſſe und der Tiefbaudeputation wird
man ſeinen praktiſchen Rat, ſeine umfaſſenden Kenntniſſe
in Handwerker= und Gewerbefragen und die Bekanntſchaft
mit Beſſunger Verhältniſſen ſchwer vermiſſen.
* Am Opfertag zum Beſten des Roten Kreuzes wer=
den
die Kapellen der Truppenteile an folgen=
den
Plätzen der Stadt ſpielen: 1. Auf dem Wilhelminen=
platz
von 11½ Uhr vorm. bis 1 Uhr nachm. 2. Auf dem
Paradeplatz von 3½ bis 5 Uhr nachm. 3. Auf dem Hof=
theater
=Platz von 11½ Uhr vorm. bis 1 Uhr nachm. 4. Auf
dem Platz vor dem neuen Bahnhof von 3½ bis 5 Uhr
nachm. 5. Auf dem Louiſenplatz von 11½ Uhr vorm. bis
1 Uhr nachm. 6. Auf dem Platz am Schwimmbad von
3½ bis 4½ Uhr nachm. 7. Auf der Mathildenhöhe von
nachm. 3 Uhr ab.
Bauverein für Arbeiterwohnungen Darmſtadt.
Die Geſellſchaft konnte am 22. d. Mts. ihre 50. ordent=
liche
Generalverſammlung abhalten und ſchreibt
in ihrem Geſchäftsbericht für das Geſchäftsjahr 1914/15
wie folgt: Im abgelaufenen Geſchäftsjahr haben wir
leider wiederum betrübende Verluſte erlitten. Herr
Rechtsanwalt Dr. Bopp, der lange Jahre Mitglied un=
ſeres
Vorſtandes war, ſtarb den Heldentod für das Vater=
land
. Ferner verſchied Herr Kommerzienrat Louis Röder,
der ebenfalls viele Jahre im Vorſtand unſerer Geſellſchaft
und ſpäterhin in deren Auſſichtsrat tätig war. Beide
haben ſtets das wärmſte Intereſſe für die Angelegen=
heiten
unſerer Geſellſchaft gezeigt, die ihnen ein dauern=
des
ehrenvolles Gedenken bewahren wird. Das Berichts=
jahr
nimmt in der Geſchichte unſeres Vereins dadurch
einen beſonderen Rang ein, daß wir uns ſeit längerer
Zeit wieder zur Erbauung neuer Häuſer ent=
ſchloſſen
haben. Veranlaſſung dazu gab einerſeits
die dauernde Nachfrage nach kleinen Wohnungen, anderer=
ſeits
der Wunſch, dem durch die Einwirkung des Krieges
in Bedrängnis geratenen Handwerkerſtand Darmſtadts
Beſchäftigung zu gewähren. Wir haben auf verfügbarem
Gelände in der Feldbergſtraße zwei Doppelhäuſer mit
je 12 Wohnungen errichtet, die einen Koſtenaufwand von
zirka 90000 Mark erforderten. Die Mittel dazu wurden
uns, ſoweit wir ſie nicht ſelbſt aufbringen konnten, in be=
reitwilligſter
Weiſe von der hieſigen Landesverſicherungs=
anſtalt
zu billigem Zinsfuße zugeſichert. Daß wir mit der
Erbauung dieſer beiden Häuſer einem tatſächlichen Be=
dürfnis
abgeholfen haben, beweiſt der Umſtand, daß
ſämtliche Wohnungen lange vor der am 1. Oktober d. Js.
erfolgten Fertigſtellung der Neubauten vermietet werden
konnten. Ein Teil unſerer Mieter war durch Errichtung
der beiden neuen Häuſer an der Bebauung ſeines Garten=
geländes
behindert. Wir konnten jedoch dieſen, ſowie einer
großen Anzahl weiterer Mieter geeignetes Gelände zur
landwirtſchaftlichen Bebauung zur Verfügung ſtellen, da=
durch
daß uns ſeitens der Stadt bereitwilligſt eine an=
ſehnliche
Fläche des der Feldbergſtraße benachbarten ehe=
maligen
Bahnhofsgelände) überlaſſen wurde. Mit Hilfe
von Kriegsgefangenen wurde dieſes Gelände mit einem
Koſtenaufwand von etwa 630 Mark urbar gemacht, und
hat ſeinen Zweck in vollem Maße erfüllt. Die ſämtlichen
Wohnungen unſerer alten Häuſer waren ausnahmslos
das ganze Jahr hindurch vermietet und ſind Verluſte nicht
zu verzeichnen. Wie ſeit Jahren beträgt die Dividende
4 Prozent und wird vom 2. Januar 1916 ab bei der Bank
für Handel und Induſtrie hier bezahlt.
Der hieſige Hausbeſitzerverein veranſtaltet, ähn=
lich
, wie dies ſchon in mehreren Städten geſchehen,
darunter in Mannheim durch die ſtädtiſche Verwaltung,
eine Aufnahme der im erſten Kriegsjahre (Auguſt 1914
bis dahin 1915) hier entſtandenen Mietverluſte
und Nachläſſe, um dieſe als Begründung für die
Forderungen zu benutzen, die an die Regierung wegen
Abhilfe in der Notlage des Hausbeſitzes geſtellt werden
ſollen. Es iſt alſo im höchſten Intereſſe aller Haus=
beſitzer
gelegen, die ausgeſandten Fragebogen gewiſſen=
haft
und ſorgfältig auszufüllen und deren rechtzeitige
Abgabe auf der Geſchäftsſtelle des Vereins, Wilhelminen=
ſtraße
19, zu bewerkſtelligen. Daſelbſt wird, wenn nötig,
Hilfe bei der Ausfüllung erteilt, wie auch an alle die,
welche durch irgend ein Verſehen kein Formular erhalten
haben ſollten, ſolche verabfolgt werden. Zur Vervoll=
ſtändigung
der Statiſtik iſt nötig, daß dort, wo kein Ver=
luſt
entſtanden, der Fragebogen mit einem entſprechenden
Vermerk zurückgeſandt wird. Die Bemerkung ſei hinzu=
gefügt
, obwohl dies ja ſelbſtverſtändlich iſt, daß alle An=
gaben
vertraulich behandelt werden.
C. Deutſchlands große Stunde. Ueber dieſes Thema
ſprach am Montag Dr. Sonnenſchein, der bekannte
Sozialpolitiker von der Volksvereins=Zentrale in Mün=
chen
=Gladbach, in den dicht gefüllten Räumen des Kon=
kordiaſaals
. Redner gab zunächſt eine packende Darſtel=
lung
der deutſchen Volkserhebung in den erſten Kriegs=
wochen
, wo der Krieg ſelbſt predigte und ſelbſt alle
Arbeit zu tun ſchien. Aber dieſe Kriegserziehungsarbeit
genügt nicht, auch andere Erziehungsmittel müſſen ihr
Recht erhalten, was beſonders von der Aufklärungsarbeit
in den Vereinen gilt. Deutſchlands große Stunde durch=
leben
wir jetzt einmal darum, weil die Kräfte gereift
ſind, die wir in langjähriger Friedensarbeit in uns
reifen ließen, zweitens, weil England ſich als der eigent=
liche
Feind herausgeſtellt hat, mit dem wir hauptſächlich
ringen müſſen, und endlich darum, weil wir aufgefordert
werden, auch den Sieg in unſrem eigenen Innern zu
erkämpfen. Sechs Kriegskräfte haben ſich entfaltet, die
zunächſt als Friedenskräfte einſetzten, nämlich unſer un=
vergleichliches
Heerweſen, die techniſch hochentwickelte
Landwirtſchaft, die Induſtrie mit ihrer wunderbaren
Anpaſſungsfähigkeit, die deutſche Volksſchul= und Weiter=
bildung
, die ſoziale Arbeitergeſetzgebung und Geſund=
heitspflege
und die religiös=kirchliche und ſittliche Organi=
ſation
. Englands blöder Neid beruht auf der Tatſache,
daß wir ſeit 1870 immer mehr Induſtrie= Handels= und
Seevolk geworden ſind neben gleichzeitiger mächtiger
Entwickelung der Landwirtſchaft. Unſer Ziel geht nach
Südoſt und nach dem freien Weg über das Meer und
wir müſſen ein Weltvolk werden, aber nicht im Sinne
der alten Römer. Zum Schluſſe knüpfte Redner die
Ermahnung an, ſtaatsfroher, alſo weniger kritiſch, ge=
einter
und familienfeſter zu werden, in welch letzterer
Hinſicht er auf den gewaltigen Bevölkerungszuwachs von

[ ][  ][ ]

Rußland hinwies und ſprach mit Geibel die Hoffnung
aus, daß an deutſchem Weſen noch die Welt geneſen
werde. Der zweite Vorſitzende der hieſigen Ortsgruppe
ſprach dem Redner den Dank der Zuhörerſchaft aus, die
den formvollendeten und geiſtvollen Ausführungen ſtür=
miſchen
Beifall geſpendet hatte.
Volkstümlicher Richard=Wagner=Abend
Henſel=Dillmann. Es ſei nochmals auf den heute
Mittwoch abend im Feſtſaal der Turngemeinde ſtatt=
findenden
volkstümlichen Richard=Wagner=
Abend verwieſen. Das Konzert dürfte ganz beſonderes
Intereſſe noch dadurch erregen, daß Herr Kammerſänger
Henſel die Gralserzählung auch in der Urfaſſung
ſingen wird, wie ſie auf der Bühne nur einmal ge=
legentlich
einer Separataufführung für König Ludwig II.
geſungen wurde. Ferner wird Herr Henſel noch die
Romerzählung aus Tannhäuſer zum Vortrag bringen,
die zu den Glanzleiſtungen dieſes außerordentlichen
Künſtlers gehört. Karten bei Thies, Eliſabethen=
ſtraße
Nr. 12.
Verein für Verbreitung von Volksbildung.
Wegen der Feier des Geburtstages des Großherzogs
und des damit verbundenen Opfertages iſt der 2. Vor=
trag
des Herrn Profeſſor Dr. Berger auf
Freitag, den 26. November, verlegt worden. Gleich=
zeitig
ſei bemerkt, daß noch eine beſchränkte Anzahl von
Karten am Verkehrsbureau zu haben ſind. Der Vor=
ſtand
bittet gleichzeitig die Mitglieder des Vereins, den
am 27. (Samstag) im Kaiſerſaal ſtattfindenden Vortrag
des Herrn Profeſſor Dr. Theobald Ziegler recht zahl=
reich
zu beſuchen. Der Vortrag findet bei völlig freiem
Eintritt ſtatt.
* Freie Vaterländiſche Vereinigung, Ortsgruppe
Darmſtadt. Profeſſor Dr. Theobald Ziegler der hier
am nächſten Samstag im Kaiſerſaal über Deutſch=
lands
innere Aufgaben nach dem Weltkrieg
ſprechen wird, genießt als Schriftſteller und Redner das
größte Anſehen. Eine langjährige Zierde der Straßbur=
ger
Univerſität, hat er ſich vor Jahren durch ſein Buch
Der deutſche Student die Herzen der ſtudierenden Ju=
gend
Deutſchlands gewonnen. Durch eine große Reihe
pädagogiſcher und philoſophiſcher Werke iſt er in Lehrer=
kreiſen
wohlbekannt. Auch ſeine Biographien von Schiller,
Nietzſche und vor allem von David Friedrich Strauß
haben die größte Verbreitung und wiſſenſchaftliche An=
erkennung
gefunden. Insbeſondere aber dürfte der Ver=
faſſer
des Werkes Die geiſtigen und ſozialen Strömun=
gen
des 19. Jahrhunderts das bereits in mehreren Auf=
lagen
und ſogar in einer ruſſiſchen Ueberſetzung vorliegt,
uns Bedeutendes zu dem oben angeführten Thema zu
ſagen haben. Der Beſuch ſeines Vortrages, zu dem
jedermann freien Eintritt hat, fei daher warm
empfohlen.
* Weihnachtsſpende für Kinder von Kriegsteilnehmern
in der Martinsgemeinde. Wenn es in früheren Jahren
darum galt, ein Scherflein zur Linderung fremder Not
beizuſteuern, fanden ſich wie älteren Beſuchern des
Hanauer Hofes noch bekannt immer einige Stamm=
gäſte
zu einer muſikaliſchen Veranſtaltung bereit, welche
in trefflicher künſtleriſcher Ausführung ſtets eine große
Anziehungskraft ausübte. Nach längerer Pauſe findet
nun wieder einmal unter gütiger Mitwirkung bewährter
künſtleriſcher Kräfte ein ſolcher Abend Samstag, den 4.
Dezember, ſtatt, und zwar zum Beſten einer Weihnachts=
ſpende
für bedürftige Kinder von Kriegsteilnehmern der
Martinsgemeinde.
Der Merckſche Arbeiterverein hat an ſeine im
Felde ſtehenden 610 Mitglieder weitere 5000 Mark an
Unterſtützungen ausbezahlt, ſowie dem Roten Kreuz
in Bulgarien einen Betrag von 50 Mark und als
Beihilfe für Kriegsgefangene in Rußland
50 Mark überwieſen.
§ Geſtohlene Sachen. Die bei dem Poſtaushelfer
Heinrich Ziegenhain vor einigen Tagen beſchlagnahmten
Gegenſtände, Wurſt, Schinken, Schokolade, Zigarren uſw.,
welche für im Felde ſtehende Krieger beſtimmt waren,
ſind von ihren Eigentümern bis jetzt bei der Kriminal=
polizei
nicht reklamiert worden. Dieſe Gegenſtände
werden deshalb heute dem Roten Kreuz zur weiteren
Verwendung überwieſen.

Kunſtnotizen.
Ueber Werke, Künſtler und künſtleriſche Veranſtaltangtn ꝛc., deren im Nach=
ſtehenden
Erwähnung geſchieht, behält ſich die Redakkion ihr Urteil vor.

Die Freie Literariſch=Künſtleriſche
Geſellſchaft vermittelt Montag, den 29. November,
ihren Mitgliedern die perſönliche Bekanntſchaft mit
Franz Blei, einem unſerer gedankenreichſten und beſt=
ſchreibenden
Autoren. Von ihm iſt ſoeben im Kurt=
Wolff=Verlag (Leipzig) ein Werk erſchienen über Wede=
kind
, Sternheim und das Theater dem nachgerühmt
wird, daß es über den vom Titel bezeichneten Inhalt hin=
aus
eine grundſätzliche Kritik heutiger Literatur gibt und
den letzten dreißig Jahren deutſchen Schrifttums ihre
prinzipielle Würdigung widerfahren läßt. Es wird ab=
gerechnet
mit dem, was iſt, heißt es in einer Beſprechung
dieſes neuen Buches von Franz Blei, und aufgezeigt das,
was man zu erhoffen Grund hat. Das Literariſche wird
durchaus als Teil eines kulturellen Ganzen geſehen und
an dieſem Ganzen gemeſſen: So iſt dieſe Unterſuchung
auch im gewiſſen Sinne eine politiſche. Da Franz Blei
als Vortragsmeiſter einen glänzenden Ruf genießt, darf
man dieſem modernen Dichterabend in der Freien
Literariſchen Geſellſchaft mit geſpannten Erwartungen
entgegenſehen. Nichtmitglieder erhalten Karten in der
Hofbuchhandlung von A. Bergſträßer.
Der Richard=Wagner=Verein wird auf ſei
nem am Mittwoch nächſter Woche ſtattfindenden 244. Ver=
einsabend
das Darmſtädter Publikum wieder mit einer
neuen Künſtlererſcheinung erſten Ranges bekannt machen in
dem 23jährigen ungariſchen Geiger Joſef Szigeti. Wir
leſen über ihn in der Rigaiſchen Rundſchau: Bei der
ebenſo reichen Fülle wie ſchnellen Flucht der Erſcheinun=
gen
auf dem muſikaliſch=virtuoſen Gebiete iſt es nicht
wohl möglich, jedem einzelnen Vertreter desſelben eine
dauernd bewußte Erinnerung zu bewahren. Sie kommen
und gehen, und ſchließlich gilt von den meiſten unter
ihnen, wie es bei Platen heißt: Und während ſie ver=
klingen
, iſt alles abgetan. Zu den wenigen, die im
Gedächtnis des Ohres und des Herzens bleibend fort=
leben
, wird immer der Soliſt des geſtrigen fünften Abonne=
mentskonzerts
des Rigaer Symphonie=Orcheſters ge=
hören
. Dafür ſorgt in Joſef Szigetis Geigenkunſt neben
der muſikaliſchen Vollendung die durchaus perſönliche
Eigenart desſelben. Es iſt etwas Apolliniſches in ſei=
nem
Spiel: ſein fern hintreffender Bogen verſendet lich=
tes
Geſchoß. Zu der tonlichen bildet die ſeeliſche Rein=
heit
ſeine eigenſte Charakteriſtik. Ebenſo von Geiſt er=
hellt
, wie von Empfindungen erwärmt, läßt es alles, was
es darſtellt, ebenſo voll verſtehen wie ganz fühlen. Das

Brahms=Konzert wirkte ſo noch um ein weiteres ſchön
und tief, und die Bachſchen und Paganiniſchen Sätze für
Solo=Violine waren ſolcher Art wahre Klangwunder und
Poeſiezauber.
h- Bensheim, 23. Nov. (Goldſammlung.) Die
Schüler des hieſigen Gymnaſiums haben ſeit Beginn der
Herbſtferien bis jetzt 10345 Mark Gold geſammelt. Außer
einem freien Tag erhielten die Sammler eine künſtleriſch
geſchmackvolle Urkunde als dauernde Erinnerung. Die
Sammlung dauert fort, und man hofft, daß ſich die
Summe noch beträchtlich erhöhen werde. ( Wohl=
tätigkeitskonzert
.) Der Opernſänger Rudolf
Wolf, der längere Zeit ſchwer verwundet in einem hie=
ſigen
Lazarett lag, ſich aber wieder ſehr erholte, wird
demnächſt unter Mitwirkung der Konzertſängerin Wal=
burg
Emma Schick aus Mannheim ein Wohltätig=
keitskonzert
im Deutſchen Haus veranſtalten, und
zwar zugunſten des Roten Kreuzes. Mit dem Ertrag ſoll
den Verwundeten der Bensheimer Lazarette eine Weih=
nachtsfreude
bereitet werden.
Offenbach, 23. Nov. (Ein Unfall mit tödli=
chem
Ausgang) trug ſich geſtern abend in der Karl=
ſtraße
zu. Dort ſtieß ein beladenes Kohlenfuhrwerk mit
einem Straßenbahnwagen der Bürgeler Linie in dem
Augenblick zuſammen, als der Kohlenwagen aus der
Rohrſtraße in die Karlſtraße einbiegen wollte. Der An=
prall
war ſo ſtark, daß der Kohlenwagen auf den Bürger=
ſteig
geſchleudert und der dort befindliche Laternenpfahl
umgeriſſen wurde. Der Beſitzer des Fuhrwerkes, Spezerei=
händler
Franz Müller, der ſich mit ſeinem 12jährigen
Sohne auf dem Wagen befand, wurde von dem Bock herun=
tergeſchleudert
. Während der Vater mit dem Schrecken
davonkam, wurde ſeinem Sohne bei dem Sturze die
Schädeldecke eingedrückt, was den ſofortigen Tod
zur Folge hatte.
* Langen, 23. Nov. (Auszeichnung.) Herr Leut=
nant
und Adjutant Wagner, Sohn des Kognakfabri=
kanten
Wagner, der ſchon gleich nach Kriegsbeginn mit dem
Eiſernen Kreuz ausgezeichnet wurde, erhielt kürzlich auch
die Heſſiſche Tapferkeitsmedaille.
Mainz, 23. Nov. (Unglücksfall.) In Guſtavs=
burg
verunglückte geſtern der Arbeiter Berndroth aus
Mainz dadurch, daß er von einem großen Kranen gegen
eine Mauer gedrückt und namentlich an der Bruſt ſckwer
gequetſcht wurde. Der Verunglückte wurde in das neue
ſtädtiſche Krankenhaus zu Mainz eingeliefert.
Bad Nauheim, 23. Nov. (Vom Badebetrieb.
Bis zum 18. November ſind 22472 Kurgäſte ange=
kommen
. Bäder wurden bis zum gleichen Tage 303148
abgegeben.
Charlottenburg, 23. Nov. (Stelbſtmordl) Der
Bankbeamte Karl Runge ſtürzte ſich in der vorigen
Nacht mit ſeiner Frau an der Sacrower Fähre in die
Havel. Die Lebensmüden hatten ſich zuſammengebun=
den
, um gemeinſam zu ſterben. Der 58jährigen Frau
gelang es, ſich aus der Umſchlingung zu löſen und das
Ufer ſchwimmend zu erreichen. Die Leiche des Ehemannes
iſt noch nicht geborgen.

Das Grab des deutſchen Botſchafters
von Wangenheim.

w. Auf dem höchſten Punkte des prachtvollen Parkes
der deutſchen Botſchaft in Therapia, von dunklen Pinien
umgeben, iſt ein kleiner Friedhof angelegt worden, auf
dem die in den Schlachten auf dem Schwarzen Meer ge=
fallenen
deutſchen Matroſen von der Göben und der
Breslau, dem großen Appel in der Ewigkeit entgegen=
ſchlummern
. Wenige Schritte davon entfernt, auf dem
Hügel, den die linke Seite des Bildes zeigt, ſieht man zwei
mit Chryſanthemen reich geſchmückte Gräber: das des ehe=
maligen
Militärattaches der Deutſchen Botſchaft, Oberſten
von Leipzig und das Grab des ſoeben verſtorbenen
deutſchen Botſchafters Freiherrn von Wangen=
heim
. Es war Wangenheims Wunſch, an dieſer Stätte,
an der er bei Lebzeiten ſo gern geweilt, begraben zu wer=
den
. Stets wenn im Geſpräch die Rede darauf kam, hat
er dieſen Wunſch deutlich ausgeſprochen: Unter den
rauſchenden Bäumen unſeres Parkes, mit dem Blick auf
den Bosporus und das weite ſchwarze Meer, an der
Seite meines Freundes Leipzig, da will ich liegen. Sein
Wunſch iſt nun in Erfüllung gegangen und er ſchlummert
an dieſer weihevollen Stätte, unter den Bäumen, deren
Gäpfel hinönterblicken auf die Meeresſtraße, mit deren
Namen die diplomatiſchen Erfolge des verſtorbenen Bot=
ſchafters
ſo eng verknüpft ſind.

Unwetter in Italien.

* Rom 23. Nov. Der Meſſaggero meldet aus Pa=
lermo
: Sindflutartige Regengüſſe haben in ganz
Sizilien ſchweren Schaden angerichtet. In den Pro=
vinzen
Trapani, Girgenti und Catania entwurzelte ein
Wirbelſturm ſtarke Bäume, ſtürzte Mauern um und
beſchädigte Häuſer. In Mazzara und den umliegenden
Feldern wurden bedeutende Verheerungen angerichtet.
In Girgenti ſind mehrere Opfer an Menſchenleben zu ver=
zeichnen
. Die Bahnlinie Girgenti-Canicatti iſt unter=
brochen
. Die hochgehende See und das anhaltende
ſchlechte Wetter erſchweren die Hilfsarbeiten. Auch in
Burgio wurde großer Schaden angerichtet.
* Bern 23. Nov. Ein Wirbelſturm hat Sizilien heim=
geſucht
. In Licata wurden Neugierige, die von einer
Brücke den angeſchwollenen Fluß Solſo beobachteten, mit
der Brücke in die Fluten geriſſen, 100 Perſonen
ertranken. In Pratani iſt eine Landſturmkaſer=
neeingeſtürzt
.

Handel und Verkehr.

* Berlin, 23. Nov. Börſenſtimmungs=
bild
. An der Börſe hat ſich die Lage nicht geändert.
Ausnahmen von der allgemeinen Geſchäftsſtille machten
wiederum nur wenige Werte, wie unter anderen Ober=
ſchleſiſche
Kokswerke und einige Rüſtungswerte. Deviſen
bleiben feſt. Rubelnoten etwas erholt.

Neue Bücher.
Beſondere Beſprechung erfolgt nach unſerem Ermeſſen.

Der Verlag der Gebrüder Enoch in Hamburg hat
es unternommen, unter dem Titel Das Eiſerne
Buch die hoch wertvollen Beiträge der führenden
Männer und Frauen zum Weltkrieg in einem prächtigen
Bande den weiteſten Kreiſen der Bevölkerung zugänglich
zu machen; bisher unveröffentlichte Beiträge, im ganzen
über 100 unſerer bedeutendſten Männer und Frauen
Preis in biegſamem Taſchen=Einband 1.50 Mk., in Ganz=
leinen
=Geſchenkband 2.25 Mk,

Der Krieg.
Der öſterreichiſch=ungariſche
Tagesbericht.

Wien, 23. Nov. Amtlich wird verlautbart:
23. November.

Ruſſiſcher Kriegsſchauplatz.

Keine beſonderen Ereigniſſe.

Italieniſcher Kriegsſchauplatz.

Die großen Kämpfe um den Görzer Brücken=
kopf
und am Rande der Hochfläche von Doberdo
dauern fort.
Mehrere Angriffe ſtarker feindlicher Kräfte auf die
Podgora wurden blutig abgeſchlagen. Auch bei
Pevma und Oslavija hielten ſich unſere Truppen
gegen alle Stürme. Hier fand der Kampf auch nachts kein
Ende.
Die Beſchießung der Stadt Görz in der
Zeit vom 18. bis 21. November hat wieder erhebliche Ver=
luſte
an Menſchenleben und bedeutende Schäden verurſacht,
20 Zivilperſonen wurden getötet, 30 ver=
wundet
, 46 Gebäude vollſtändig zerſtört, 250 ſtark, 600 leicht
beſchädigt. Geſtern warfen die Italiener abermals einige
Hundert ſchwere Bomben in die Stadt.
Auf der Hochfläche von Doberdo gelang es dem
Feind, unſere Front ſüdweſtlich des Monte San Michele
vorübergehend bis an den Weſtrand von San Martino
zurückzudrängen. Ein Nachtangriff ungariſcher und kärnt=
neriſcher
Truppen brachte die urſprüngliche Stellung wie=
der
vollſtändig in unſeren Beſitz.
Mehrere Stürme der Italiener öſtlich Selz ſtießen
auf das Steieriſche Infanterie=Regiment Graf Beck
Nr. 47, das ſeine Stellungen zweimal durch Feuer, ein
drittes Mal im Handgemenge feſt behauptete. Nördlich
des Görzer Brückenkopfes wiederholten ſich die üblichen
Vorſtöße des Feindes mit dem gewohnten Mißerfolge.
Zwei unſerer Flieger warfen auf Arſiero Bomben
ab.
In letzter Zeit ſuchen die allgemein zugänglichen
Preſſeberichte der italieniſchen oberſten Heeresleitung
auffallend viel über Erfolge zu ſagen. Demgegenüber ſei
heute, ein halbes Jahr nach der Kriegserklä=
rung
unſeres einſtigen Bundesgenoſſen, mit aller Deut=
lichkeit
feſtgeſtellt, daß wir die zu Beginn des
Krieges gewählte Verteidigun gsfront
ablenthalben, am Iſonzo nun ſchon in der vierten
Schlacht, ſiegreich behaupten. Seit Beginn der
Kämpfe im Südweſten vermochte der Feind ſich nicht ein=
mal
jenen Zielen zu nähern, die er im erſten Anlauf zu
erreichen hoffte; wohl aber hat ihm der Krieg
an Toten und Verwundeten bereits eine halbe
Million Männer gekoſtet.

Südöſtlicher Kriegsſchauplatz.

Die an der oberen Drina kämpfenden K. u. K.
Truppen greifen die montenegriniſchen Stellun=
gen
auf dem Kozora=Sattel und nordöſtlich davon an.
Eine öſterreichiſch=ungariſche Kolonne iſt in Prije=
polje
eingerückt.
Die Kämpfe im Amſelfeld nehmen einen
günſtigen Fortgang.
Unſere im Ibar=Tal vordringenden Streitkräfte ſtehen
6 Kilometer nördlich von Mitrovica, deutſche Trup=
pen
einen halben Tagmarſch nördlich von Priſtina im
Kampf.
Die Bulgaren dringen über die Zegovar= Pla=
nina
vor.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes:
von Höfer, Feldmarſchalleutnant.

Ein intereſſantes Geſtändnis Salandras.

* Zürich, 23. Nov. Laut einer Meldung der Neuen
Zürcher Zeitung teilt der Secolo aus Palermo mit, daß
Salandra ſich gegenüber dem Bürgermeiſter geäußert
habe, er ſei ſtolz, ſeinerzeit Orlando für das Miniſte=
rium
gewonnen zu haben. Orlando lehnte alkerdings ab
und ſagte erſt dann zu, als Salandra ihm erklärte, daß
es ſich darum handle, einen nationalen Krieg vorzuberei=
ten
. Die Neue Zürcher Zeitung unterſtreicht das politiſch
außerordentlich wichtige Geſtändnis, weil daraus zwei=
felsfrei
hervorgeht, daß Salandra ſchon Anfang
November 1914 entſchloſſen war, Oeſter=
reich
=Ungarn den Krieg zu erklären.

Der Seekrieg.

T.U. London 23. Nov. Die britiſchen
Dampfer Merganſer und Hallamſhire‟
ſind verſenkt worden. Die Beſatzungen konnten ge=
rettet
werden. Lloyd meldet aus Port Said, daß der
britiſche Poſtdampfer Salſette von London nach Bom=
bay
unterwegs ſtrandete. Er braucht ſofort Hilfe.

Eine verunglückte Bewe’sführung.

* Berlin, 23. Nov. Die Norddeutſche Allgemeine
Zeitung ſchreibt: Eine Entdeckung des Tele=
graaf
. Nach einen L’Invasion de la Belgique, Nou-
velle
preuve de préméditation überſchriebenen Aufſatz in
The Standart vom 17. September ſah der Berichterſtatter
des Amſterdamer Telegraaf auf einer Reiſe in Engern am
Rhein im Jahre 1906 eine in der Reichsdruckerei gedruckte
Bekanntmachung des Kommandanten des 8. deutſchen
Armeekorps, in welcher das Datum vom 31. Juli mit
Blauſtift eingefügt war und alle die aus dem Be=
lagerungszuſtand
folgenden Vorſchriften der Verbote, be=
ſonders
die des Ueberſchreitens der Grenzen nach Frank=
reich
, Belgien und Luxemburg verkündete. Der Telegraaf
will daraus folgern, daß Deutſchland ſeit 1906 eine Ver=
letzung
der Neutralität Belgiens und Luxemburgs
plante. Wie aus einer nunmehr eingegangenen Be=
kanntmachung
ſich ergibt, iſt es nicht einmal richtig, daß
dieſe ein Ueberſchreiten der Reichsgrenze nach Belgien

[ ][  ][ ]

Frankreich und Zurenburg algemein verbietet. Verbo=
ten
wird vielmehr unter Nr. 7 jeder Verkehr über die
belgiſche und luxemburgiſche Grenze mit Kraftwagen,
Fahrrädern, Selbſtfahrern und Motoren, ſowie auch der
Verkehr mittelſt des öffentlichen oder privater Tele=
graphen
jeder Art bzw. durch Brieftauben über die
Grenze. Die hiermit angeordnete Abſperrung der
Grenze hat verſchiedene, durch den Kriegszuſtand ge=
botene
Zwecke: Verhinderung der Spionage, Zurück=
haltung
von Verkehrsmitteln im Inland uſw. Wie ſie
mit einer beabſichtigten Verletzung der Neutralität Belgi=
ens
oder Luxemburgs in Zuſammenhang gebracht werden
kann, iſt ſchlechterdings nicht erſichtlich. Damit fällt auch
die weitere vom Telegraaf gezogene Folgerung, daß eine
ſolche Neutralitätsverletzung ſchon im Jahre 1906 von
Deutſchland geplant war, in nichts zuſammen. Der
Druck der Bekanntmachung im Jahre 1906 beweiſt nur,
daß Deutſchland im Augenblick des Ausbruchs eines
Krieges ſofort bereit ſein wollte.

Die franzöſiſchen Sozialiſten und Elſaß=
Lothringen.

* Berlin, 23. Nov. Die Nordd. Allg. Ztg. ſchreibt:
Die franzöſiſchen Sozialiſten und Elſaß=Lothringen: Die
Welt am Montag iſt noch immer im unklaren darüber,
wie die franzöſiſſche Sozialdemokratiee zum
Kriegsziel und Elſaß=Lothringen ſteht. Viel=
leicht
belehrt ſie ein Artikel von Compére=Morel in der
Humanité vom 11. November, in dem er erklärt, daß die
franzöſiſchen Sozialiſten und Syndikaliſten noch immer
bereit ſind, gegen den Eindringling zu fechten und ſich
für die Unabhängigkeit der Völker zu ſchlagen. Aber un=
ter
einer Bedingung, daß nämlich die Kriegsziele ſich nicht
ändern und daß wir weiterhin gegen jedermann die Sol=
daten
des Rechts und der Gerechtigkeit bleiben. Nicht
um deutſche Gebiete zu erobern unnütz zu ſagen,
daß wir Elſaß=Lothringen nicht als ſolche
anſehen ſind die Bauern und Arbeiter Frankreichs
von 16 Monaten tapfer ausgezogen. Damit iſt aufs
neue in aller Klarheit geſagt, daß die franzöſiſchen So=
zialdemokraten
Elſaß=Lothringen ausnehmen, wenn ſie
ſich gegen Annexions= und Eroberungspolitik wenden.

Ein Heldenſtück der franzöſiſchen Zenſur.

* Bern 23. Nov. Meldung der Schweizeriſchen
Depeſchenagentur. Das Internationale Komitee des
Berner Studienkongreſſes für einen dauer=
haften
Frieden hat dem Beſchluß des Schweizer Kongreß=
komitees
auf Verſchiebung des Kongreſſes zu=
geſtimmt
. Dieſer Beſchluß ergab ſich namentlich aus der
Unmöglichkeit der perſönlichen Teilnahme von Ameri=
kanern
, da dieſe die vor zwei Monaten als einge=
ſchriebene
Poſtſendungen entſandten Ein=
ladungen
nicht erhalten haben. Das endgül=
tige
Datum des Kongreſſes wird vorausſichtlich Mitte De=
zember
vom Vollzugskomitee feſtgeſetzt. (Es kommt hier
offenbar nur eine Unterſchlagung der Einladungen durch
die franzöſiſche Zenſur in Frage. D. Red.)

Die Rote=Kreuz=Konferenz in Stockholm.

* Stockholm, 28. Nob. Die Rote=Kreuz=
Konferenz iſt heute vormittag eröffnet worden. Die
Begrüßungsrede des Prinzen Carl und die Beratungen
im Reichstagshauſe werden geheim gehalten. Die ruſſiſchen
Vertreter Arbuſow und Markoſow ſind geſtern angekom=
men
und heute früh vom König empfangen worden.
Prinz und Prinzeſſin Carl ließen an den deut=
ſchen
, öſterreichiſchen und ungariſchen Vertreter, den deut=
ſchen
und öſterreichiſch=ungariſchen Geſandten, die Militär=
attachees
, den Miniſter des Aeußern Wallenberg, den
Präſidenten der Konferenz Generaldirektor Lagerheim u. a.
Einladungen zur heutigen Mittagstafel ergehen. Mor=
gen
werden die ruſſiſchen Vertreter Gäſte des Prinzen und
der Prinzeſſin ſein.

Ruſſiſches.
Die Finanznot Rußlands.

* Petersburg, 23. Nov. Die Birſhewija Wjedomoſti
weiſt, ebenſo wie die anderen Blätter, auf die Notwendig=
keit
hin, die innere Anleihe zu unterſtützen.
Die Kriegsſchuld iſt bereits auf ſieben Milliar=
den
Rubel gewachſen. Vor dem Kriege beſtand die
Staatsſchuld in neun Milliarden Rubel, aber alle An=
leihen
ſeien leider kurzfriſtig mit Ausnahme von drei Mil=
liarden
, die längere Zeit laufen würden. Bis zum 5. No=
vember
erreichte die Ausgabe von Papiergeld
bereits 5054 Millionen Rubel. Um eine neue Anleihe
auszugeben, müßten erſt die früheren Anleihen feſt im
Publikum untergebracht ſein, da deren bisherige Feſt=
legung
bei den ruſſiſchen Banken die Tätigkeit der Banken
bei neuen Emiſſionen hemme. Das ſeien die Gründe,
weshalb es unmöglich ſei, langfriſtige Anleihen zu machen.
Die Kapitaliſten hätten Furcht vor einem frühen
Friednesſchluß und vor inneren Unruhen; ſie
ließen ſich nur von kapitaliſtiſchen Intereſſen, nicht von
Patriotismus leiten. Die Zeitung fleht die Kapita=
liſten
an, patriotiſcher zu ſein.

Die Moskauer Unruhen.

* Moskau, 23. Nov. Die Moskauer Advokatur
verlangt in einer Denkſchrift ein Geſetz zwecks Entſchädi=
gung
der bei Pogromen im Mai geſchädigten Bürger und
weiſt unter Anführung eines großen Materials darauf hin,
daß die Polizei direkt Pogrome begünſtigt
habe. Deshalb fiele die geſamte Verantwortung auf die
Staatsgewalt, die daher auch verpflichtet ſei, den Schaden
zu erſetzen.

Unregelmäßigkeiten bei den ruſſiſchen
Südweſtbahnen.

T.U. Kopenhagen, 23. Nov. Bei den ruſſiſchen
Südweſtbahnen ſind, nach einer Meldung aus Kiew,
weitverzweigte Unregelmäßigkeiten der
Beamten vorgekommen. Wie durch die Unterſuchung
feſtgeſtellt worden iſt, waren die Beamten in hohem Maße
der Beſtechung zugänglich und ließen ſich in zahlreichen
Fällen Reiſenden gegenüber Nötigungen und Erpreſ=
fungen
zu ſchulden kommen. Die Vorunterſuchung iſt
jetzt beendet Eine große Anzahl von Beamten, darunter
auch höhere, ſind ſchwer kompromittiert und infolgedeſſen
verhaftet worden.

Kitcheners Aufaaben.

T.U. London, 23. Nov. Entgegen allen anderen
Berichten behaupten amtliche Meldungen aus London,
daß von einer Sendung Kitcheners nach Indien
ſchon deshalb keine Rede ſein könne, weil es dort
für ihn nichts zu tun gibt, dagegen wird in London ver=
ſichert
, Kitchener werde zunächſt die militäriſchen Ope=
rationen
leiten, welche den Deutſchen den Weg
nach Konſtantinopel und Aegypten verle=
gen
ſollen, ſodann die Verteidigung des Nil=
Landes ſelbſt, wenn die Deutſchen bis dahin vordringen.

Der Balkankrieg.
Die Verfolgung der Serben.

Sofia, 23. Nov. Amtlicher Bericht vom 21. Nov.
Die Kämpfe um Priſtina dauern fort. In der Gegend
von Giliani haben wir bis jetzt 7000 Mann gefan=
gen
genommen, zwei Maſchinengewehre und vier Ge=
ſchütze
erbeutet An der übrigen Front keine Veränderung.
T. U. Budapeſt, 23. Nov. Nach den hier eintref=
fenden
Meldungen haben die im Ibartal vordringenden
deutſchen Truppen der Armee Mackenſen die ſerbi=
ſchen
Nachhuten geſtern bei Raska geſchlagen. Der Feind
befindet ſich auf der Flucht nach Ipek. Aus
den nunmehrigen Operationen der Serben geht hervor,
daß ſie einen Durchbruch nach dem Süden ver=
ſuchen
wollen. Es beſtätigt ſich, daß der ſerbiſche Hof
von Raska im November nach Montenegro geflüchtet iſt.
Die Geländeverhältniſſe ſind andauernd ſehr ſchlechte.
Die Kämpfe gehen in einem Gebiete mit alpenartigen
Charakter vor ſich. Die großen Schneefälle geſtalten die
Nachſchübe für den Train außerordentlich ſchwierig.
Dazu kommt, daß die Nebenflüſſe der Morava infolge
Tauwetter aus den Ufern getreten ſind und große Ueber=
ſchwemmungen
verurſacht haben.

General Bojadjeff über den Feldzug gegen Serbien.

T.U. Budapeſt, 23. Nov. Der Peſter Lloyd ver=
öffentlicht
eine Unterredung ſeines Spezialkorreſponden=
ten
mit dem Kommandant der erſten bulgariſchen Armee,
General Bojadjeff., der u. a. ausführte: Der Feind
ſteht jetzt im Raume zwiſchen Novibazar, Priſtina, Bol=
jew
und Prizrend und hat nur noch die Möglich=
keit
, auf faſt unwirtſamen Wegen nach
Montenegro oder Albanien zu flüchten.
Die ſerbiſche Armee im wahren Sinne des Wortes exi=
ſtiert
nicht mehr es gibt nur noch geſchlagene Grup=
pen
, meiſt ohne Offiziere und Unteroffiziere. Es handelt
ſich mehr um Flüchtlinge als um Soldaten. Die Moral
der ſerbiſchen Truppen iſt gänzlich geſchwunden. Die mei=
ſten
von ihnen erklären, nach Gefangenen=Ausſagen, ſie
wollen nicht auf fremdem Boden kämpfen, Ueberall zeigen
ſich Anzeichen von der Auflöſung der ſerbiſchen Truppen.
Die zweite bulgariſche Armee, die in Mazedonien ope=
riert
, ſteht im Raume Rankovac=Kuratin=Robawatz= Ge=
binze
=Zegatſche. Sie ſchließt alle nach Mazedonien füh=
renden
Straßen. General Bojadjeff ſprach die Hoffnung
aus, daß er in ganz kurzer Zeit die ſerbiſche Armee, die
anfänglich noch 200000 Mann zählte, niederringen werde,
wie er auch bald ohne große Kraftanſtren=
gung
mit den Ententetruppen fertig zu
werden gewiß iſt. Von einem ernſten Widerſtand
könne bei der ſerbiſchen Armee, ſo meint der General,
nicht mehr die Rede ſein. Auch aus Neuſerbien werden
die Serben in höchſtens einem Monat hinausgedrängt
ſein.

Die Blockierung Griechenlands.

* London, 23. Nov. (Reuter.) Der Dailly Tele=
graph
meldet aus Saloniki vom 21. Nov.: Die Erklärung
der friedlichen Blockierung Griechenlands
hat eine ſehr kritiſche Lage geſchaffen, die möglicher=
weiſe
zu ernſten Komplikationen führen kann.
Denys Cochin, der mit General Sarrail nach der Front
abzureiſen gedachte, fährt nach Athen zurück.
* London, 23. Nov. (Reuter.) Die Pall Mall
Gazette ſchreibt, die informelle Blockade Griechen=
lands
ſei die erſte Doſis des einzigen Heilmittels, das
die Krankheit, an der König Konſtantin und ſeine Unter=
tanen
leiden, zu heilen vermöge. Welches die Haltung
des Königs ſei, gehe aus dem Verrat (!) hervor, den er
an ſeinem Bundesgenoſſen geübt habe und aus der Miß=
achtung
, die er für die Verfaſſung des Landes an den Tag
gelegt habe. Das einzige Argument, dem er zugänglich
ſein werde, werde der Beweis ſein, daß die Verbündeten
noch über ganz andere Waſſen verfügen, als über Liebens=
würdigkeit
und daß ſie ſowohl imſtande als auch bereit
ſind, diejenigen, die ihnen Poſſen ſpielen, zu beſtrafen.

Die Haltung Griechenlands.

* Mailand, 23. Nov. Der Sonderberichterſtatter
des Corriere della Sera in Athen hatte eine Unterre=
dung
mit einem dem König und den Regierungskreiſen
ſehr naheſtehenden ehemaligen Abgeordneten. Dieſer er=
klärte
, man habe natürlich keine Kenntnis von den Ein=
zelheiten
der Unterredung des Königs mit
Kitchener, aber er glaube zu wiſſen, daß ſich die Un=
terredung
in erſter Linie um Fragen militäriſcher Na=
tur
drehte, daß der weitere Verlauf des Walkankrieges
peſſämiſtiſch beurteilt wurde und Kitchener
ſich den Beweggründen des Königs und des griechiſchen
Generalſtabschefs beugen mußte. Eine lange Unter=
redung
die Kitchener vier Stunden ſpäter auf der engli=
ſchen
Geſandtſchaft mit dem griechiſchen Generalſtabschef
hatte, dürfte Kitchener von der Notwendigkeit überzeugt
haben, die Griechenland zu der augenblicklichen Halltung
bewege, zugleich auch von der Ratſamkeit, die Grundlage
für ein Abkommen zu finden, das wahrſcheinlich zu allge=
meiner
Genugtuung in einigen Tagen veröffentlicht wer=
den
dürfte.

Frankreich in Erwartung der neuen griechiſchen
Proteſtnote.

TU. Genf, 23. Nov. Das Pariſer Auswärtige Amt
erwartet morgen den vollſtändigen Text der Athener
Proteſtnote, die von Briands Preſſebureau mit den
Worten gekennzeichnet wird: Dieſe Proteſtnote wird ern=
ſter
zu nehmen ſein, als die ſeinerzeit von
Veniſelos ausgegebene. Ueber den Inhallt des
Proteſtes verlautet, Griechenland ſehe ſich durch die im
Namen des Vierverbandes ausgeſprochene Drohung Kit=
cheners
nicht zur Eröffnung der Feindſeligkeiten gegen
Deutſchland, Oeſterreich=Ungarn, Bulgarien und die Tür=
kei
veranlaßt und zieht die Zurückziehung ſeiner Beobach=
tungstruppen
aus den Grenzgebieten in der von Kitchener
angegebenen Ausdehnung vor. Die Pariſer Regierumgs=
kreiſe
ſind von dieſer, dem Cochinſchen Vermittelungsvor=
ſchlag
ſtark widerſprechenden Wendung keineswegs be=
friedigt
.

Der Belagerungszuſtand über Griechenland?

* (Zenſ. Bln.) Der Berl. Lok.=Anz. meldet aus
Wien: Hier vorliegende Meldungen beſagen, über ganz
Griechenland, einſchließlich der griechiſchen Inſeln, iſt
der Belagerungszuſtand verhängt wor=
den
. Dieſe Maßnahme rief unter der Bevölkerung eine
große Bewegung hervor, umſomehr aber in diplomatiſchen
Kreiſen der Entente. In den Geſandtſchaften
der Entente wird ununterbrochen verhan=
delt
.

Von dem Ententeheer.

* Berlin, 23. Nov. Die B. Z. meldet aus Buda=
peſt
: Nach einer Meldung aus Sofia bombardier=
ten
die engliſchen Aeroplane und Hydro=
plane
beſtändig die Straße und Bahnlinie

Dedeagatſch-Badoma, Geſonders nach Seres,
die von den Türken vor Ausbruch des erſten Balkankrie=
ges
als wichtige ſtrategiſche Verbindungsſtraße ausge=
baut
wurde. Das Bombardemnt blieb erfolglos. Ein
Hydroplan erlitt eine Havarie, konnte jedoch ſpäter ent=
kommen
.

Der Krieg im Orient.

* Konſtantinopel, 23. Nov. Nach einem Bag=
dader
Telegramm hat die türkiſche Artillerie an der Jrak=
front
ein drittes engliſches Flugzeug zum
Niedergehen gezwungen.

Die Lage in Perſien.

* Berlin, 23. Nov. Unter Hinweis auf die ruſſi=
ſchen
und engliſchen Preſſemeldungen, nach denen die
Geſandten Deutſchlands und Oeſterreich=
Ungarns, ſowie der türkiſche Botſchafter vor
den aus Kaswin nach Teheran abgeſchickten ruſſiſchen
Truppen das Feld geräumt hätten, erklärt ein Berliner
Telegramm der Köln. Ztg.: Die Tatſache, daß ruſſi=
ſche
Truppen wieder einmal nach Teheran
marſchieren, ſchafft keine neue Lage in Perſien.
Nehmen doch die Ruſſen dort ſchon über fünf Jahre als
ſogenannte Protektoren Perſiens eine drohende Stellung
ein. Allerdings haben ſich die Dinge ſeit Beginn des
Krieges eher etwas gebeſſert, denn vorher betrug die
ruſſiſche Truppenmacht in Perſien etwa 50000 Mann,
welche ſeit dem Kriege auf 5000 herabgeſetzt werden muß=
ten
. Perſien befleißigte ſich während des Krieges in
dankenswerter Weiſe, allen Kriegführenden gegenüber
eine wahrhaft neutrale Haltung einzu=
nehmen
. Dies war England und Rußland natürlich
ein Dorn im Auge. Sie haben deshalb eine ruſſiſche
Abteilung nach Teheran abgeſchickt, um die perſiſche Re=
gierung
völlig in der Hand zu haben. Dieſer Schritt wird
ſicher dazu beitragen, dem perſiſchen Volk die verhäng=
nisvollen
Folgen der engliſch=ruſſiſchen Freundſchaft
für ihr Vaterland klar vor Augen zu führen. Der gan=
zen
Welt aber zeigt dieſe Maßnahme wieder einmal,
wie England und Rußland die Neutralität
ſchwacher Länder behandeln, ſobald ihre eige=
nen
Intereſſen in Frage ſind. Die Geſandten Deutſch=
lands
und Oeſterreich=Ungarns und der türkiſche Bot=
ſchafter
haben ſich infolge des Herannahens der ruſſiſchen
Beſchützer ihrer Sicherheit wegen nach Südperſien be=
geben
, wo ſie keine feindlichen Anſchläge zu befürchten
haben und wo das Volk den Zentralmächten
und der Türkei allgemeine Sympathien
entgegenbringt. Der Schutz der deutſchen Kolonie
in Teheran und des Geſandtſchaftsgebäudes iſt der dor=
tigen
amerikaniſchen Gſſſandtſchaft übertragen worden.
Petersburg, 23. Nov. (W. T. B. Nichtamt=
lich
.) Die Petersburger Telegraphen=Agentur meldet
aus Teheran: Unſere Feinde haben bei Kum von der
Telegraphenlinie von Teheran nach Südperſien und In=
dien
Beſitz ergriffen. Aus Ruſchir wird telegraphiſch
gemeldet, daß der engliſche Konſul und die Mitglieder
der engliſchen Kolonie in Schiras verhaftet worden ſind.

* Berlin, 23. Nov. Das Berl. Tagebl. meldet
aus Lugano: Hier eingegangenen Meldungen zufolge
wird Salandra am 10. Dezember in Genua wieder
eine Kriegsrede halten. In Florenz iſt wieder
eine Anzahl betrügeriſcher Heeresliefe=
ranten
verhaftet worden, darunter auch der Bild=
hauer
Zochi.
* Berlin, 23. Nov. Zum heutigen 25jährigen
Regierungsjubiläum der Königin Wilhel=
mina
von Holland hebt die Voſſiſche Zeitung her=
vor
, daß die Königin während des Krieges keinen Augen=
blick
von der vorſichtigen Bahn abgewichen ſei. Gerade
jetzt ſei Holland zur See ſtark von England bedroht aus
Rache für ſeine unverbrüchliche Neutralität. Die Königin
begehe ihr Jubiläum in ſchwerer Zeit. Um ſo mehr
dürfte ihr heute der Tribut der Maſſe für ihre Perſön=
lichkeit
und ihr Regententum gezollt werden.
* Paris 22. Nov. Der Temps meldet aus Liſſa=
bon
: Ueber die Gründe des Rücktritts des Kabi=
netts
Caſtro wird folgendes bekannt: Die Mairevo=
lutionäre
hatten im Parlament die Annahme eines Ge=
ſetzes
erzielt, das die der Regierungsform feindlichen Offi=
ziere
und Beamten ihres Amtes zu entſetzen geſtattet. Auf
Grund dieſes Geſetzes ſollten General Jayme Caſtro, ein
Oberſt, vier Oberleutnants und eine größere Anzahl an=
derer
Offiziere abgeſetzt werden. In ſeiner Eigenſchaft
als Marineminiſter widerſetzte ſich Caſtro der Abſetzung
dieſer Offiziere, gegen deren republikfeindliche Geſinnung
nur Vermutungen vorlagen. Dieſer Entſchluß erregte bei
einigen höheren Marineoffizieren große Unzufriedenheit.
Es kam zu Zwiſchenfällen, welche die Diſziplin im Heer
und in der Marine zu untergraben drohten. Um den Streit
zu beenden, trat Caſtro zurück. Das Parlament iſt auf
den 25. November einberufen worden.

Letzte Nachrichten.

* Berlin, 23. Nov. (W. T. B. Amtlich.) Der Beirat
der Reichsprüfungsſtelle für Lebensmittel=
preiſe
trat am Dienstag vormittag in ſeinem Ausſchuß
für Vieh, Fleiſch, Wurſtwaren und Fiſche unter dem
Vorſitz ſeines Präſidenten Dr. Kautz wieder zu einer
Sitzung zuſammen. Die Ergebniſſe der Vieh=
zählung
vom 1. Oktober 1915 ſind, wie mitgeteilt
vurde, durchaus befriedigend. Hinſichtlich
Rindvieh und Rindfleiſchpreiſe wurde der Hoffnung
Ausdruck gegeben, daß eine weſentliche Steigerung nicht
eintreten werde. Die Möglichkeit, die Preiſe für Rind=
vieh
durch eine Verordnung zu regeln, wurde eingehend
erörtert. Die Frage wurde indes als noch nicht geklärt
betrachtet und weiterer Erörterung vorbehalten. Die
Einführung von Höchſtpreiſen für Rindfleiſch
wurde als durchführbar und zweckmäßig bezeichnet. Bei
Beſprechung der Schweinepreiſe zeigte ſich eine
allgemeine Uebereinſtimmung dahin, daß an den jetzigen
Höchſtpreiſen feſtzuhalten ſei. Feſtgeſtellt wurde, daß der
Höcchſtpreis für Schweinefleiſch auch für
die beſten Sorten gilt. Die Erfahrungen mit der
Einführung der fleiſch= und fettfreien Tage wurden als
erfreulich bezeichnet. Weiter wurde bekannt gegeben, daß
die Feſtſetzung von Höchſtpreiſen für Wild
unmittelbar bevorſteht. Für Süßwaſſerfiſche
ſei die Regelung in Vorbereitung, während über die
Einführung von Höchſtpreiſen für Seefiſche noch Erwä=
gungen
ſchweben.
Paris, 23. Nov. Das Nebengebäude des Bon=
Marché=Kaufhauſes, in dem Verwundete unter=
gebracht
waren, iſt durch einen großen Brand zer=
ſtört
worden. Es gelang, die Verwundeten zu entfernen.
Nach den bisherigen Feſtſtellungen iſt niemand verun=
glückt
, außer einigen Fenerwehrleuten, die an Rauchver=
giftung
erkrankten.

[ ][  ][ ]

Preußiſch=Südeuiſche Klaſſnlotterie.

* Berlin, 23. Nov. In der heutigen Vormittags=
ziehung
der Preußiſch=Süddeutſchen Klaſſen=
lotterie
fielen 10000 Mark auf die Nrn. 108691 231378
5000 Mark auf die Nrn. 60138 73536 157415, 3000 Mark
auf die Nrn. 11680 14803 15705 15813 17887 24887 35551
53499 39930 61077 61904 64978 68545 72519 77581 83035
86717 89225 93132 123263 139037 145494 145619 149910
153838 158072 164593 165232 167488 174671 177674 179861
181864 191884 203478 204734 209306 211757. In der
Nachmittagsziehung fielen 15000 Mark auf die Nr. 84429,
10000 Mark auf die Nru. 112515, 5000 Mark auf die Nrn.
6697 144747 und 3000 Mark arf die Nrn. 1936 1964 7123
7749 10594 22509 23490 30339 32715 35751 46508 51082
56781 74710 88359 97946 98633 101514 103205 111147
113254 113543 116067 131786 132572 139308 144363 149343
150464 155010 159015 160313 187918 192642 204900 208408
214404 225603 230623 231699 232181. (Ohne Gewähr.)

Meler
N
HROGERUF Zonhor2
deshalb sender sie ins Feld!!
Oberall zu haben wo Rekl. am Fenster
in Beuteln v. 15 Pfg. an.

Leder-Handschuhe

Kriegschronik (Nr. 33).

8. Nov.: Uſice beſetzt. Die Straße Cacak-Kragujevac
überſchritten.
4.
Einnahme von Valakonje und Boljevac.
Die Angriffe der Italiener auf den Görzer
Brückenkopf abgeſchlagen. Entlaſſungs=
geſuch
des griechiſchen Miniſteriums Zaimis.
Die Höhen bei Arilje genommen. Der Kamm
der Jelica Planina überſchritten.
Die Ruſſen bei Siemikowce auf das Oſtufer
der Strypa zurückgeworfen. Die mon=
tenegriniſche
Hauptſtellung durchbrochen.
Kraljewo genommen, Stubal erreicht. Im
Morawa=Tal Varvarin genommen. Bei
Krivivir Gefechtsfühlung zwiſchen den Deut=
ſchen
und Bulgaren. Niſch von den Bulgaren
erobert. Der engliſche Transportdampfer
Woodfield im Mittelmeer von einem
U=Boot verſenkt.
Die Bulgaren in die Ebene von Leskowac vor=
gedrungen
. Bei Prilep, Kriwolac und Stru=
mitza
die Franzoſen zurückgeworfen. In
Griechenland Skuludis zum Miniſterpräſiden=
ten
ernannt.
Ruſſiſche Angriffe ſüdlich und ſüdöſtlich vor
Riga, vor Jacobſtadt und Dünaburg abge=
ſchlagen
. Kruſevac vom 6. zum 7. No=
vember
beſetzt; über 7000 Serben gefangen,
103 Geſchütze erbeutet. Der Kleine Kreu=
zer
Undine ſüdlich der ſchwediſchen Küſte
durch ein feindliches Unterſeeboot zum Sin=
ken
gebracht.
Die Serben ſüdlich Kraljevo und ſüdlich Kruſe=
vac
zurückgeworfen. Uebergang Bojadjeffs
über die ſüdliche Morava. Einnahme von
Leskowac. Der britiſche Dampfer Bu=
resk
, der japaniſche Dampfer Yaſikuni
Maru der franzöſiſche Dampfer Yſer im
Mittelmeer verſenkt.
Der italieniſche Reiſedampfer Ancona bei
Kap Carbonara durch ein öſterreichiſch= unga=
riſches
U=Boot verſenkt. Von 482 Menſchen
270 gerettet. Die britiſchen Dampfer Clan
Macamiſter, Californian, Moorina die
britiſche Regierungsjacht Irene verſenkt.
Der franzöſiſche Poſtdampfer France, der
11.
britiſche Dampfer Caria durch U=Boote
verſenkt.
12.
Italieniſche Angriffe gegen den Brückenkopf
von Görz und die Hochfläche von Doberdo
abgeſchlagen. Das engliſche U=Boot
E 20 durch die Türken in den Dardanellen
zum Sinken gebracht. Das engliſche Trans=
portſchiff
Southland in der zweiten Sep=
temberhälfte
im Aegäiſchen Meer verſenkt.
Auflöſung der griechiſchen Kammer.
Die Bahnlinie Berlin-Konſtantinopel frei.
13.
Schlacht bei Görz. Angriff auf Angriff der
Italiener erfolglos. Entlaſſungsgeſuch
Winſton Churchills.
Voller Erfolg) der vierwöchigen Kämpfe bei
45
Czartorysk. Die Ruſſen im Anſchluß an den
Einbruch in ihre Stellungen bei Podgacie
aus dem Styrbogen auf das Oſtufer zurück=
geworfen
. Bei der unaufhaltſamen Ver=
folgung
der Serben 8500 Serben, davon 7000
von den Bulgaren, gefangen. Prokuplje im
Toplicatal von den Bulgaren beſetzt. Der
Dampfer Macalleſter und zwei weitere
britiſche Dampfer bei Kreta durch ein U=Boot
verſenkt. Eröffnung der polniſchen Uni=
verſität
und Techniſchen Hochſchule in
Warſchau.
Serbiſche Gebirgsſtellungen nördlich Javor ge=
nommen
.
In Serbien Vordringen zu den Paßhöhen der
18.
Golija Planina.
Einnahme von Sonicka-Glava an dem Paß
19.
der Babuna=Planina durch die Bulgaren.
Grſtivar beſetzt. Erneute Angriffe der Ita=
liener
an der Iſonzofront abgeſchlagen.
Der engliſche Hilfskreuzer Tara (6322 To.)
am 5. November an der nordafrikaniſchen
Küſte, zwei enaliſch=ägyptiſche Kanonenboote
am 6. November im Hafen von Solum
durch ein deutſches U=Boot verſenkt.
Nova Varos, Sienica, Raska beſetzt.
Die Deutſchen beſetzen Novibazar. Die En=
2.
tentemächte beſchließen die Blockade Griechen=
lands
.
(Schluß des redaktionellen Teils.)

15548a

aus Glacé-, Dänisch-, Mocha-,
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Ei Daum, Wittmannstraße 26, part. Rabattmarken.
Wetterbericht.
Wetterausſichten für Mittwoch: Meiſt trüb, aher
trocken, etwas wärmer.

Heute mittag 12¾/ Uhr entschlief plötzlich mein lieber Mann, unser
treuer Vater, Schwiegervater, Grossvater, Bruder, Schwager und Oheim
Herr Albert Calmberg, Apotheker
im 71. Lebensjahre.
Darmstadt, den 23. November 1915.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Anna Calmberg, geb. Telemann,
Dr. Albert Calmberg, Reg.-Assessor,
Alma Calmberg, geb. v. Voigt.
Die Beerdigung findet statt: Donnerstag, den 25. November, nachmittags 3. Uhr, auf dem
Friedhof an der Nieder-Ramstädter Strasse, die Einsegnung ½ Stunde vorher im Trauer-
hause
Herdweg Nr. 66.
(B16287

Die Beerdigung meines Sohnes, des
cand. mach. Berthold Fischer
Vizewachtmeister im Garde-Dragoner-Regiment (2. Grossh. Hess.) Nr. 23
findet auf dem Friedhof an der Nieder-Ramstädter Strasse am Donnerstag, den
25. November, nachmittags um 3½ Uhr, statt.
(16263
Darmstadt, den 23. November 1915.
Heinrichstrasse 1.
Frau Johanna Fischer.

Todes=Anzeige.
Heute nacht entſchlief nach kurzem, ſchwerem
Leiden unſere innigſtgeliebte Tochter, Schweſter,
Enkelchen und Nichte
(*8847
Kätha Keil
im Alter von 4 Jahren 7 Monaten.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Familie Leonhard Keil,
Familie Joſeph Keil,
Familie Karl Schanz, Ober=Ramſtadt.
Darmſtadt, den 23. November 1915.
Waldſtraße 30.
Die Beerdigung findet Donnerstag, 25. d. M.,
nachmittags 3 Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt.

Dankſagung.
Für die herzliche Teilnahme, die wir bei dem
Tode meiner lieben Frau, unſerer guten Mutter,
Großmutter, Schwiegermutter, Schwägerin und
(*16255
Tante
Katharina May
erfahren haben, ſowie für die überaus reichen
Blumenſpenden, und auch für die letzte Ehre, die
man der Entſchlafenen erwieſen hat, beſonders den
Barmherzigen Schweſtern der Eliſabethen= Ge=
meinde
für ihre liebevolle Pflege ſagen wir Allen
innigſten Dank.
Darmſtadt, den 23. November 1915.
Karl May,
Familie Johann Klein,
Familie Wilhelm Ganß,
Familie Albert Bauer.

Geitesdiegſt in der Synagege der israelitiſchen Religions=
geſellſchaft
.

Aus Anlaß des Allerhöchſten Geburtstages
Sr. Königl. Hoheit des Großherzogs.
Donnerstag, den 25. November:
Morgens 6 Uhr 45 Min. Militärgottesdienſt 10 Uhr.

Gottesdienſtliche Anzeigen.
Evangeliſche Gemeinden

Mittwoch, den 24. November 1915
Hofkirche: Abends um 6 Uhr: Andacht.
Stadtkirche: Abends um 8½ Uhr: Kriegsbet=
ſtunde
. Pfarrer Vogel.
Martinskirche: Abends um 8½ Uhr: Kriegsbet=
ſtunde
. Pfarrer Beringer.
Johanneskirche: Abends um 8½ Uhr: Andacht.
Pfarrer Marx.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde): Abends um
8 Uhr: Kriegsbetſtunde. Pfarraſſiſtent Lic. Dr. Vollrath.
Pauluskirche: Abends um 8 Uhr: Kriegsbet=
ſtunde
. Pfarraſſiſtent Sann.
Donnerstag, den 25. November 1915
Militärgemeinde: Zur Feier des Geburtstags Sr
Königl. Hoheit des Großherzogs. Vorm. um 10 Uhr
in der Stadtkirche: Gemeinſamer Gottesdienſt der
Militär= und Zivilgemeinde.
Freitag, den 26. November 1915
Eliſabethenſtiftkirche: Abends um 8 Uhr: Kriegs=
betſtunde
.

Tagesialender.

Großh. Hoftheater, Anfang 7 Uhr, Ende nach
10 Uhr (Ab. B): Der Querulant.
Wagner=Abend von Kammerſänger Henſel und
Hofrat Dr, Dillmann, um 8 Uhr in der Turnhalle am
Woogsplatz.
Vortrag von Frl. Dr. Schirmacher um 8½ Uhr im
Kaiſerſaal.
Leitung: Dr. Otto Waldgeſtel. Verantwortlich für den leitenden
politiſchen Teil und für Feuilleton: Dr. Otto Waldaeſtel; für
Volkswirtſchaftliches, Parlamentariſches und Kommunalpolitiſches:
Hans H. Gieſecke; für Stadt und Land und den geſamten übrigen
Teil: Kurk Aitſching; für den Anzeigenteil, Anzeigenbeilagen und
Mitteilungen aus dem Geſchäftsleben: Paul Lange.
Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei.
Sämtlich in Darmſtadt.
Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an
die Redaktion des Tagblatts zu adreſſieren. Etwaige Honorar=
forderungen
ſind beizufügen; nachträgliche werden nicht berückſichtigt.
Unverlangte Manuſkripte werden nicht zurückgeſandt.
Die heutige Nummer hat 16 Seiten.

[ ][  ][ ]

Amtliche Nachrichten des Großh. Polizeiamts Darmſtadt.
Gefundene Gegenſtände: 1 kleiner goldener Ring mit Mono=
gramm
C. K. 1 ſilberne Damenuhr mit kleiner goldener Doppelkette
1 Paar alte, farbige Kinderhandſchuhe. 1 kleines, altes, gelbes Porte=
monnaie
mit Fahrkarte und Paſſierſchein, auf den Namen Heuſe:
ausgeſtellt. 1 Taſchentuch mit farbigem Rand, gez. O. 1 Paar
ſchwarze Damenhandſchuhe. 1 dunkelbraunes Zigarettenetui mit In=
halt
. 1 gelbes Handtäſchchen mit Damenuhr und ſilbernem Ketten
armband nebſt Papiere, auf den Namen Kern lautend. 1 kleiner
ſchmaler, weißer Pelz mit ſchwarzen Punkten. 1 großer Hundemaul=
korb
. 1 kleines, ſchwarzes Portemonnaie mit 17 Pfennigen Inhalt.
1 braunes Portemonnaie mit 1 vergoldeten, länglichen Broſche mit
(16244
rotem Steinchen in der Mitte. Zugelaufen: 1 Ente.
Polizeilich eingefangene und zugelaufene Hunde: In polizei=
licher
Verwahrung und Pflege in der Hofreite Beſſungerſtr. Nr. 56
befinden ſich: 1 Schäferhund, 1 Foxterrier, 1 Rehpinſcher (zugelaufen).
Die Hunde können von den Eigentümern bei dem 5. Polizei=Revier
ausgelöſt werden. Die Verſteigerung der nicht ausgelöſten Hunde
findet dortſelbſt jeden Werktag, vormittags um 10 Uhr, ſtatt. (16245

Bekanntmachung.

Adolf Guſtab Sinn, Pallaswieſenſtraße 35 hier, iſt auf
unſeren Antrag von Großh. Kreisamt Darmſtadt als polizeilich be=
auftragter
Sachverſtändiger gemäß §5 der Verordnung des Bundes=
rats
zur Einſchränkung des Fleiſch= und Fettverbrauchs vom 28. Oktober
d. J. vereidigt worden.
(16246
Darmſtadt, 19. November 1915.
Großherzogliches Polizeiamt.
Dr. Reinhart.

Bekanntmachung.
Aus Anlaß der Feier des Geburtstages Seiner Königlichen
Hoheit des Großherzogs bleiben am
Donnerstag, den 25. d. Mts.
ſämtliche ſtädtiſche Geſchäftszimmer und Kaſſen geſchloſſen.
Darmſtadt, den 18. November 1915.
Der Oberbürgermeiſter.
(16169om
Dr. Gläſſing.

Brotkarten.
Am 21. November ds. Is. verlieren die lachsfarbigen Brot=
karten
ihre Gültigkeit. Vom 22. November ab darf gegen die lachs=
farbigen
Brotmarken nichts mehr verabfolgt werden. Von dieſen
Tag gelten die roſafarbigen Brotkarten. Nicht verwendete lachs=
farbige
Marken ſind zurückzugeben. Zuwiderhandlungen gegen dieſe
Vorſchriften ſind ſtrafbar. Die Polizeibeamten ſind angewieſen, dieſe
Vorſchriften zu überwachen und Uebertretungen anzuzeigen.
(16243
Darmſtadt, den 20. November 1915.
Der Oberbürgermeiſter.
J. V.: Mueller.

Weihnachtsmeſſe 1915.

Die Weihnachtsmeſſe wird in dieſem Jahr auf dem Markt=
platz
, der Chriſtbaummarkt auf dem Paradeplatz und am Schloß=
graben
abgehalten.
Hieſige Einwohner, die Waren oder Chriſtbäume feilfalten
wollen, werden aufgefordert, ſich am Mittwoch, den 1. Dezember,
nachmittags zwiſchen 2½ und 5 Uhr, bei dem ſtädtiſchen Markt=
meiſter
(im Rathaus am Marktplatz) perſönlich zu melden. Nach=
träglich
eingehende Geſuche können keine Berückſichtigung finden.
Die Plätze, für die ein Standgeld nicht erhoben wird, werden
in der bisherigen Weiſe durch den Marktmeiſter vergeben. Wünſche
auf Zuteilung eines beſtimmten oder früher innegehabten Platzes
werden ſoweit möglich berückſichtigt. Die Zuteilung der Plätze
für Verkaufsbuden erfolgt am Freitag, den 10. Dezember, nach=
mittags
1½ Uhr, die der Stände für Chriſtbäume am gleichen Tage,
nachmittags 3 Uhr. Mit dem Aufſchlagen der Stände und Buden
kann alsdann ſofort begonnen werden.
Die Gebühr für die nächtliche Bewachung der Buden und
Stände iſt alsbald bei der Meldung an den ſtädiſchen Marktmeiſter
zu entrichten. Die Verkäufer müſſen den zugewieſenen Platz ſelbſt
benutzen; die Vergebung des Platzes an einen anderen Händler pp.
darf ohne Genehmigung des Marktmeiſters nicht erfolgen. Der Ver=
käufer
oder ſein Vertreter müſſen während der Verkaufszeit ſtets am
Platze anweſend ſein. Wer ſich den Anordnungen des Marktmeiſters
nicht fügt, kann von der Weihnachtsmeſſe ausgeſchloſſen werden.
Die Inhaber der feſten Marktſtandplätze Nr. 1162 erhalten
für die Dauer der Weihnachtsmeſſe (11.24. Dezember) Ver=
kaufplätze
auf dem Schiller= und Schlachthofplatz.
Darmſtadt, den 22. November 1915.
(16241ms
Der Oberbürgermeiſter.
J. V.: Schmitt.

Verkauf und Ankauf von Faſelvieh.

Ein junger, fetter, zur Zucht untauglicher Bulle und zwei ab=
gängige
Ziegenböcke aus dem ſtädtiſchen Faſelſtall, Beſſungerſtraße 60,
und drei Ziegenböcke aus dem Faſelſtall Arheilgerſtraße 43 ſollen ver=
äußert
werden.
Angebote hierfür ſind bis längſtens
Samstag, den 27. d. Mts., vormittags 11 Uhr,
in dem Stadthauſe, Rheinſtraße 16/18, einzureichen. Die Verkaufs=
bedingungen
liegen im Zimmer Nr. 39 während der Dienſtſtunden
zur Einſicht offen.
Angebote auf Gewicht finden keine Berückſichtigung.
Zum Ankauf ſollen ein Simmentaler Bulle, nicht unter 16 Monate
ult, und ein Zuchteber, Deutſches Edelſchwein, gelangen.
Angebote hierfür müſſen bis zu dem gleichen Termin ein=
gereicht
werden.
(16240md
Darmſtadt, den 22. November 1915.
Der Oberbürgermeiſter.
I. V.: Schmitt.

Verteilung von Getreideſchrot.

Auf Grund der Bekanntmachung des Bundesrats über das
Schroten von Brotgetreide zu Futterzwecken vom 2. Oktober 1915
hat das Direktorium der Reichsgetreideſtelle beſchloſſen, Getreide aus
ſeinen Beſtänden zur Fütterung an Schweine und Milchvieh frei=
zugeben
.
Um ziffermäßig feſtſtellen zu können, welche Schrotmengen auf
die Viehhalter der Stadt Darmſtadt entfallen, werden ſämtliche Be=
ſitzer
von Milchvieh und Schweinen hiermit aufgefordert,
bis längſtens 25. November ds. Js.
bei der Zentralgenoſſenſchaft der heſſ. landw. Konſumvereine,
hier, Sandſtraße 36 Abteilung Kraftfutter, III. Stock ihren
Bedarf in Getreideſchrot (Roggenſchrot) ſchriftlich oder mündlich auf=
zugeben
. Später eingehende Beſtellungen können bei der Zuteilung
nicht mehr berückſichtigt werden.
Das Schrot, welches vorausſichtlich mit Eoſin gefärbt iſt, wird
zum Preiſe von Mk. 30.70 per 100 Kilo, wozu eventl. noch Lager=
ſpeſen
kommen, geliefert. Die Säcke werden mit Mk. 1.20 per Stück
berechnet und innerhalb 10 Tagen zum gleichen Preiſe wieder zurück=
genommen
.
Darmſtadt, den 17. November 1915.
(16133gim
Der Oberbürgermeiſter.
J. V.: Mueller.

Schneider=Maſchine
Puppenſportwagen billig zu verk.
*8753) Müllerſtr. 38, 3. Stock.


Ein u. guterh. Schwarzfuchs
preiswert zu verk.
(*8765
Nieder=Ramſtädterſtr. 1, 1. St.

Bekanntmachung.

Dienstag, 14. Dezember 1915,
vormittags 10½ Uhr,
ſollen die der Apotheker Friedrich
Lohnes Witwe, geb. Hartmann,
früher in Darmſtadt, jetzt in Ober=
weſel
, und deren minderjährigen
Kindern Lina, Wilhelm und Ida
Lohnes im Grundbuche für die Ge=
mariung
Darmſtadt (Beſſungen)
zugeſchriebenen Liegenſchaften:
Flur Nr. qm
VI 1058¼/10 169 Hofreite Nr. 40
Klappacherſtr.,
VI 10591
Grabgarten mit
1060)
Gartenhaus
(Klappacherſtr.
in unſerem Geſchäftszimmer, Witt=
mannſtraße
1 dahier, zwangsweiſe
verſteigert werden.
(K77/14
Die Genehmigung der Verſtei=
gerung
wird auch dann erfolgen,
wenn ein der Schätzung der Liegen=
ſchaften
entſprechendes Gebot nicht
eingelegt wird und anderweite
rechtliche Hinderniſſe nicht entgegen=
ſtehen
.
Darmſtadt, 8. November 1915.
Großh. Ortsgericht Darmſtadt II
(Beſſungen).
Frantz. (IX,15624

Die
Kleiderſammelſtelle

Friedrichſtr. 24, 1. St.
macht bekannt, daß Klei=
ungsſtücke
an Bedürftige
nur Montag, Mittwoch u.
Donnerstag, nachmittags
von 2—½6 Uhr, ausge=
geben
werden. (*8286mm

Ker
im Ganzen Pfd. 90 Pfg.
Has
heute extra billig
ſolange Vorrat Stück Mk. 4.75
empfiehlt (16278
Hoflieferant Held
Karlſtraße 24. Telephon 478.

Goldparmäne I. Sorte p. Ztr. 13 Mk.
12
III. klein 10
Schaknase per Ztr. 9,50 Mk.
Art Bohnapfel, guter, haltbarer
Kochapfel, per Ztr. 10 Mk., liefert
(16280mf
frei Keller
Karl Aug. Mahr II.
Traiſa bei Darmſtadt.

roße Sendungen eingetroff.
la Algäuer Limburgerkäse im
Stein Pid. 86 Pfg., Romadurkäse,
Rahmkäschen, Bauernhandkäse 10
Stück 75 und 85 Pfg. (*8797
Mollerſtraße 36.

Eine Partie gute Kochbirnen
ſehr billig abzug. ſolange Vorrat
bei Ph. Germann, Karlſtr. 63½
Telephon 1299.
(*8794

Schöne, haltbare Sorten Koch=
und Tafeläpfel zu verkaufen.
Frau Schüßler
*8721imf) Heinheimerſtraße 90.

Zirka 100 ſehr große
Kartons
billig abzugeben. (*8811mfg
Georg Schubkegel.

uterh. Herren=Fahrrad mit
Torpedofreil. weg. Einberufg.
zum Militär bill. zu verk. (*8761
Kahlertſtr. 36, Hinterb. 1. St.

1 eiſ. Kinderbett mit Inhalt
zu verk. Bruchwieſenſtr. 28, 1. St.,
Ecke Schießhausſtr.
(*8754

Zu verkaufen:
1 Büffet, Stühle. Anzuſehen
Neckarſtraße 16, pt. (*8664

Ein Trumeauſpieg., Gashert
u. ganz neues Geſellſchafts=
kleid
billig abzugeben.
(*8828
Näh. in der Geſchäftsſtelle.

Hl. eiſ. Ofen (Orania), Petrol.=
Hängelampe u. Flaſchen zu
verk. Kiesſtr. 16, part. r.
881.

ſolzſchuhe
zurückgeſetzte
von 1 Mark an
neue Winterſchuhe
von 2.50 Mark an
Jede Revaratur an den Holz=
ſchuhen
wird gemacht.
Nur Karlstrasse 79
Holzſchuhladen. (B1573a

Hausbeſitzer!
Gedenkt Eurer Lage, und verſäume keiner, ob Mit=
glied
des Vereins oder nicht, die ausgeſandten Frage=
bogen
über die Mietverluſte gewiſſenhaft ausgefüllt
zurückzuſenden. Fehlende Bogen werden in der
Geſchäftsſtelle, Wilhelminenſtr. 19, I., und im Verkehrs=
bureau
am Ernſt=Ludwigsplatz koſtenlos verabfolgt.
Der Vorſtand des Darmſtädter Hausbeſitzervereins, E. V.
Diktate Abschriften
Vervielfältigungen
EiberrS Maschmen Schreib Hard
Rheinstr. 3 (11534a) Fernrut 2434.
Santen=Aute
Um mit den Winter=Hüten zu räumen, habe die Preiſe be=
deutend
reduziert. Samt=Hüte, garniert, von 6 Mark an, Filz=
Hüte, garniert, von 3 Mark an, auch ſämtliche Putzzutaten be=
deutend
ermäßigt. Auf echt Wiener Straußfedern 15% Rabatt.
ma Wemer
(15915msi
Schulstrasse 10, I.

Zwangsverſteigerung.

Das nachſtehend bezeichnete Grundſtück, das zur Zeit der Ein=
tragung
des Verſteigerungsvermerks auf den Namen des Bäcker=
meiſters
Leonhard Schwinn in Darmſtadt im Grundbuch eingetragen
war, ſoll
Donnerstag, den 6. Januar 1916, vormittags 10 Uhr,
durch das unterzeichnete Gericht im neuen Gerichtsgebaude, Zimmer
Nr. 210, verſteigert werden.
Die Verſteigerung erfolgt im Wege der Zwangsvollſtreckung.
Der Verſteigerungsvermerk iſt am 8. Februar 1915 in das Grund=
buch
eingetragen worden.
Inſoweit Rechte zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungs=
vermerks
aus dem Grundbuche nicht erſichtlich waren, ſind ſie ſpäte=
ſtens
im Verſteigerungstermin vor der Aufforderung zur Abgabe von
Geboten bei dem unterzeichneten Gericht anzumelden und, wenn der
Gläubiger widerſpricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls ſie bei
der Feſtſtellung des geringſten Gebots nicht berückſichtigt und bei der
Verteilung des Verſteigerungserlöſes dem Anſpruche des Gläubigers
und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden.
Diejenigen, welche ein der Verſteigerung entgegenſtehendes
Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des= Zuſchlags
die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des Verfahrens herbei=
zuführen
, widrigenfalls für das Recht der Verſteigerungserlös an die
Stelle des verſteigerten Gegenſtandes tritt.
Darmſtadt, den 13. November 1915.
Großherzogliches Amtsgericht I.
Bezeichnung des Grundſtücks.
Grundbuch für Darmſtadt (Bezirk I) Band XVI Blatt 807.
Flur I, Nr. 413, Hofreite Nr. 35, Langgaſſe, 65¾/10 qm. Betrag
(16253a
der Schätzung 12000 Mk.

Bavrische Kriegsfürsorge Geld-Lose zu Mk. 1.10
Gewinn-Entscheid und Auszahlung sofort bei Oeffnen des Los-
briefes
. Alle Lose nehmen nochmals teil an der Geld-Prämien-
3-,
Ziehung am 2. Dezember 1915.
z-:
Lose empfiehlt und versendet PhilippJ. Schmidt, Kgl. Preuss.
Lotterie-Einnehmer, Darmstadt. Rheinstr. 33, Tel. 127. (16254a

ehr guter bl. Inf.=Rock (Flieger),
ſchlanke Fig., zu verk. (*8742md
Riedlingerſtraße 37, part.

Miſt=
Wer hat Strohmatten beet=
fenſter
(1,50:1,20 m) abzug.? Ang.
u. B 33 an die Geſchäftsſt. (*8754

Fegen Platzmangel billig zu
verk. ſehr gut. Tafelklavier,
Trumeau, Kinderklappwag. Zu
erfr. in der Geſchäftsſt. (*873

2 gebrauchte
(*8745mdf
Leder-Treibriemen
zu verkaufen. Angebote u. B 21
an die Geſchäftsſtelle.

Wenig getr. Herrenkleider,
Herren= und Damenſchuhe zu
verkaufen. Aliceſtraße 2, I. (Nur
vormittags.)
(*8822

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Anzuſ. von 48. Uhr nachm. Zu
erfr. in der Geſchäftsſt.
50

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Größ. Gaslampe, ſcher Gas=
ofen
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laufgitter
, Badewanne, alt,
billig abzugeben
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Näh. in der Geſchäftsſtelle.

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wenn auch defekt, ſowie Plänos,
Violinen, Tromp., Gitarren, Mando-
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Chr. Achtelstädter
Heidelbergerſtr. 103. Tel. 895.

Wederrollen= und Kaſtenwagen
7½ (ein= und zweiſpännig) zu ver=
leihen
. Näheres in der Geſchäfts=
(*8773msm
ſtelle d. Bl.

Tapezierarbeiten werd. gut und
billig ausgeführt. Ang. unter
B 44 an die Geſchäftsſt. (*8798

Pſandhausgänge w. u. ſtrengſt.
Verſchwiegenheit beſorgt.
Näh. in der Geſchäftsſt. (*8826
Anfertigung von Wäſche
aller Art, Reparaturen von Herren=
wäſche
. K. Roeſe, Wäſchegeſchäft,
Schuchardſtraße 1, I. (11794a
mokerne Muſter, w.
Stepndecken, von 3 Mark an gef.
Karlſtraße 41, Seitenb. (585a

Muffe, Stola, Baretts w.
Pelzk, eleg. angef., ſow. umgearb.
15946a) Ludwigpl. 8, Vordh., III.

Dinderkleider, ſpez. Knaben=
anzüge
, werden angefertigt
Neckarſtraße 18, pt., r. (15463a

äſche zum Waſchen u. Bleichen
wird angen., große St. 10 Pfg.,
kleine Stücke 4 Pfg.
(9768a
I. Plößer I., Malchen.

werd. auf der
Strumpfe Maſchine neu=
u
. angeſtrickt. Maschinenstrickerei
Marie Frank, Erbacherſtr. 13, I. (13056g

einlangen, Socken, Strümpfe
werd. a. Maſch. bill. an= u. neu=
geſtr
. Sandbergſtr. 52, II. (*8820ms

strümpfe w. neu u. angeſtr., Aerm.
i. Sweat. Roßdörferſtr. 23, I. (*

[ ][  ][ ]

(16271
Beſtimmung
über Einfuhr von Butter aus dem Ausland

Vom 15. November 1915.
Auf Grund von § 11 der Bekanntmachung über die Regelung der Butterpreiſe
vom 22. Oktober 1915 (Reichs=Geſetzbl. S. 689) beſtimme ich:
§ 1. (Lieferungspflicht.) Nach dem Inkrafttreten dieſer Beſtimmungen
darf aus dem Ausland eingeführte Butter nur durch die Zentral=Einkaufsgeſellſchaft
m. b. H. in den Verkehr gebracht werden. Wer nach dieſem Zeitraum Butter aus dem
Ausland einführt, hat ſie an die Zentral=Einkaufsgeſellſchaft m. b. H. in Berlin zu ver=
kaufen
und zu liefern.
§ 2. (Anzeigepflicht.) Wer aus dem Ausland Butter einführt, iſt ver=
pflichtet
, der Zentral=Einkaufsgeſellſchaft m. b. H. unter Angabe von Menge, Preis
und Beſtimmungsort unverzüglich nach der im Ansland erfolgten Verladung der But=
ter
Anzeige zu erſtatten, auch alle ſonſtigen handelsüblichen Mitteilungen an die Ge=
ſellſchaft
weiterzuleiten. Er hat ferner den Eingang der Butter und deren Aufbewah=
rungsort
der Geſellſchaft unverzüglich anzuzeigen.
Die Anzeigen und Mitteilungen erſolgen telegraphiſch; ſie ſind ſchriftlich zu be=
ſtätigen
.
§ 3. (Aufbewahrungspflicht.) Wer auf Grund des § 1 an die Zentral=
Einkaufsgeſellſchaft m. b. H. zu liefern hat hat die Butter bis zur Abnahme durch die
Geſellſchaft mit der Sorgfalt eines ordentlichen Kaufmanns aufzubewahren, zu behan=
deln
und ſie auf Verlangen der Geſellſchäft an einem von ihr zu bezeichnenden Orte
zur Beſichtigung zu ſtellen. Er iſt verpflichtet, etwaige Verladungsanweiſungen der
Geſellſchaft zu befolgen.
§ 4. (Eigentumsübergang.) Die Zentral=Einkaufsgeſellſchaft m. b. H.
ſoll ſich nach Empfang der Anzeige von der Einfuhr, und wenn eine Beſichtigung vor=
genommen
wird, nach der Beſichtigung erklären, ob ſie die Butter übernehmen will.
Das Eigentum geht mit dem Zeitpunkt auf die Geſellſchaft über, in dem vie Ueber=
nahmeerklärung
dem Veräußerer zugeht.
§ 5. (Uebernahmepreis.) Die Zentral=Einkaufsgeſellſchaft m. b. H. ſetzt
den Uebernahmepreis feſt.
§ 6. (Entſcheidung von Streitigkeiten.) Alle Streitigkeiten
zwiſchen der Zentral=Einkaufsgeſellſchaft m. b. H. und dem Veräußerer über die
Lieferung, die Aufbewahrung und den Eigentumsübergang entſcheidet endgültig ein
Ausſchuß.
Dieſer beſteht aus einem Vorſitzenden und vier Mitgliedern, ſowie deren Stell=
vertretern
, die ſämtlich vom Reichskanzler ernannt werden.
Der Reichskanzler kann allgemeine Grundſätze aufſtellen, die der Ausſchuß bei
ſeinen Entſcheidungen befolgen ſoll.
Der Ausſchuß ſoll beſtimmen, wer die baren Auslagen des Verfahrens zu
tragen hat.
§ 7. Die Zentral=Einkaufsgeſellſchaft m. b. H. ſoll bei Verteilung der erwor=
benen
Buttermengen die Beſtimmungen des Reichskanzlers (Reichsamt des Innern)
innehalten.
* 3. Ausgenommen von dieſen Beſtimmungen ſind geringfügige Mengen, die
als Reiſeproviant oder im Grenzverkehr aus dem Ausland eingeführt werden, ſofern
die Einfuhr nicht zu Handelszwecken erfolgt.
Inwieweit im übrigen Ausnahmen von dieſen Beſtimmungen zugelaſſen wer=
den
, bleibt beſonderer Anordnung vorbehalten.
§ 9. Als Ausland im Sinne dieſer Beſtimmungen gilt nicht das beſetzte Gebiet.
§ 10. Dieſe Beſtimmungen treten am 16. November in Kraft.
Berlin, den 15. November 1915.
Der Stellvertreter des Reichskanzlers.
Delbrück.

(16270
Bekanntmachung

betr. die Einſchränkung der Arbeitszeit in Spinnereien, Webereien, Wirkereien zufw.
Vom 7. November 1915.
Der Bundesrat hat auf Grund des § 3 des Geſetzes über die Ermächtigung des
Bundesrats zu wirtſchaftlichen Maßnahmen uſw. vom 4. Auguſt 1914 (Reichs=Geſetzbl.
S. 327) folgende Verordnung erlaſſen:
§ 1. In gewerblichen Betrieben, in denen Geſpinſte, Gewebe, Wirkſtoffe, Wirk=,
Strick=, Flecht= oder Seilerwaren, Maſchinenſpitzen, Watten oder Filze ganz oder teil=
weiſe
aus Baumwolle, Wolle, Kunſtwolle, Flachs, Jute, Ramie, Hanf oder ſonſtigen
Seilerfaſern hergeſtellt werden, dürfen Arbeiter nur an höchſtens fünf Tagen in
jeder Woche beſchäftigt werden. Die tägliche Arbeitszeit darf nicht über die
im Juni 1915 üblich geweſene durchſchnittliche Dauer verlängert werden. In keinem
Falle darf ſie für den einzelnen Arbeiter und für den Betrieb zehn Stunden ausſchließ=
lich
der Pauſen überſchreiten.
Die Vorſchriften finden Anwendung auf alle Arbeiten (auch Vor= und Nacharbei=
ten
), die dazu dienen, die im Abſ. 1 genannten Erzeugniſſe gebrauchsfertig herzuſtellen,
insbeſondere auf die Bleicherei, Färberei, Appretur, Zwirnerei, Druckerei und der=
gleichen
.
In gemiſchten Betrieben finden die Beſchränkungen nur auf diejenigen Teile
des Betriebs Anwendung, welche Erzeugniſſe der bezeichneten Art herſtellen.
Die Beſtimmugen im Abſ. 1 bis 3 finden keine Anwendung auf die hundels=
gewerbliche
Tätigkeit, ſowie ferner:
1. auf die Bewachung der Betriebsanlagen, auf Arbeiten zur=Reinigung und
Inſtandhaltung, durch welche der regelmäßige Fortgang des eigenen oder
eines fremden Betriebs bedingt iſt, ſowie auf Arbeiten, von welchen die
Wiederaufnahme des vollen werktägigen Betriebs abhängig iſt;
2. auf Arbeiten, welche zur Verhütung des Verderbens von Rohſtoffen oder des
Mißlingens von Arbeitserzeugniſſen erforderlich ſind;
3. auf die Beaufſichtigung des Betriebs;
4. auf die Zu= und Abfuhr von Gütern und Brennſtoffen und auf das Ent=
und Beladen der Eiſenbahnwagen.
Die Landeszentralbehörden können eine weitergehende Beſchränkung der Arbeits=
tage
und der täglichen Arbeitszeit anordnen.
§ 2. Die Landeszentralbehörden oder die von ihnen beſtimmten Behörden
können auf Antrag Ausnahmen im öffentlichen Intereſſe zulaſſen.
§ 3. Mit Geldſtrafe bis zu eintauſendfünfhundert Mark oder mit Gefängnis bis
zu drei Monaten werden Gewerbetreibende beſtraft, die den Vorſchriften dieſer Verord=
nung
oder den auf Grund des § 1 Abſ. 5 erlaſſenen Anordnungen der Landeszentral=
behörden
zuwiderhandeln.
§ 4. Die Verordnung tritt mit dem Tage der Verkündigung in Kraft und an
die Stelle der Verordnung vom 12. Auguſt 1915 (Reichs=Geſetzbl. S. 495). Der Reichs=
kanzler
beſtimmt den Zeitpunkt des Außerkrafttretens.
Berlin, den 7. November 1915.
Der Stellvertreter des Reichskanzlers.
Delbrück.

Feſtſetzung der Höchſtpreiſe für den Verkauf
von Kartoffeln an Verbraucher.

Auf Grund der Bundesratsverordnung über die Regelung der Kartoffelpreiſe
vom 28. Oktober 1915 und der Bekanntmachung Großh. Miniſteriums des Innern
vom 7. November 1915 in Verbindung mit der Bekanntmachung derſelben Behörde
vom 15. November 1915. haben die Kreisräte der Kreiſe Darmſtadt, Dieburg und
Groß=Gerau, als Vorſtand der Kommunalverbands=Vereinigung Darmſtadt, für
den Bezirk der genannten Kreiſe folende Höchſtpreiſe für Kartoffeln feſtgeſetzt:
1. Der Kartoffelerzeuger darf vom Verbraucher für den Doppelzentner gute
Speiſekartoffeln:
a) im Platzgeſchäft bis zu 7 Mark,
b) bei Transport nach einem anderen Ort auf dem Land über 5 km bis zu
7,50 Mark,
c) bei Transport von auswärts nach der Stadt Darmſtadt bis zu 8 Mark
fordern.
Dieſe Preiſe verſtehen ſich
zu a) bei Lieferung frei Aufbewahrungsraum des Verbrauchers, oder wenn
es ſich um eine Lieferung bis zu 10 Zentner einſchließlich handelt, frei
Waggon der nächſten Verladeſtation,
zu b) und e) frei Aufbewahrungsraum des Verbrauchers.

2. Der Handler darf vom Verbraucher bei Lieferung über 10 Zentner bis zu
7,50 Mark, unter 10 Zentner bis zu 8 Mark für den Doppelzentner gute Speiſe=
kartoffeln
fordern.
Dieſe Preiſe verſtehen ſich frei Aufbewahrungsraum des Verbrauchers, oder frei
Waggon der nächſten Verladeſtation, oder bei Verkauf im Geſchäftsraum oder Laden
oder auf dem Wochenmarkte.
3. Bei Verkäufen an Verbraucher in Mengen bis zu 15 Pfund darf der
Kartoffelerzeuger oder Händler im Laden. Geſchäftsraum oder auf dem Wochen=
markt
bis zu 4½ Pfg. für das Pfund gute Speiſekartoffeln fordern.
Im Uebrigen finden die Vorſchriften der Bekanntmachungen des Reichskanzlers
vom 28. Oktober d. Is, über die Kartoffelverſorgung und die Feſtſetzung von Höchſt=
preiſen
für Kartoffeln uſw. Anwendung. Demgemäß bleibt im Großhandel (Lieferungen
über 10 Zentner) bei dem Verkaufe durch den Kartoffelerzeuger an Verbraucher oder
Händler der Höchſtpreis bis zu 6 Mk. 10 Pfg. für den Doppelzentner frei Waggon
der nächſten Verladeſtation nach wie vor beſtehen.
Die vorſtehenden Höchſtpreiſe treten mit dem Tag ihrer Veröffentlichung in
den Amtsverkündigungsblättern oder Kreisblättern in Kraft. Unſere Bekanntmachungen
vom 13., 15. und 20. d. Mts. treten außer Wirkſamkeit,
Darmſtadt, den 23. November 1915.
(16267
Der Vorſtand der Kommunalverbands=Vereinigung Darmſtadt.
Fey.

Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
an den Herrn Oberbürgermeiſter in Darmſtadt
und die Großh. Bürgermeiſtereien der Landgemeinden des Kreiſes.

Nach Bundesratsbeſchluß vom 15. November 1915 ſoll am 1. Dezember ds. Js.
eine Viehzählung ſtattfinden.
Mit der Vornahme der Erhebung innerhalb des Großherzogtums iſt durch
Verfügung Großh. Miniſteriums des Innern die Großh. Zentralſtelle für die Landes=
ſtatiſtik
zu Darmſtadt beauftragt worden.
Die Ausführung der Zählung liegt den Großh. Bürgermeiſtereien (dem Ober=
bürgermeiſter
) ob. Eine Vergütung für die Mitwirkenden wird von Staatswegen
nicht geleiſtet.
Gezählt werden das Rindvieh und die Schweine nach beſtimmten Altersklaſſen,
die Pferde, Schafe und Ziegen nur insgeſamt. Federvieh bleibt außer Betracht.
Die nötigen Zählliſten und Gemeindebogen wird Ihnen die Großh. Zentral=
ſtelle
für die Landesſtatiſtik unmittelbar zuſenden. Diejenigen Bürgermeiſtereien, die
bis zum 25. November nicht im Beſitz der nötigen Zählpapiere ſind wollen ſich ent=
weder
mittels Fernruf Nr. 232 oder telegraphiſch an die genannte Zentralſtelle wenden
wie folgt: Landesſtatiſtik Darmſtadt Zählpapiere noch nicht eingetroffen. Bürger=
meiſterei
N. N.
Auf dem Gemeindebogen iſt eine Anweiſung aufgedruckt, aus der Sie erſehen,
wie die Zählung im einzelnen durchzuführen iſt. Damit dies richtig geſchieht, wollen
Sie ſich mit den Beſtimmungen genau vertraut machen und die Zähler belehren.
Anfragen bezüglich der Zählung ſind an die Großh. Zentralſtelle für die Landes=
ſtatiſtik
in Darmſtadt zu richten.
Die ausgefüllten Zählliſten und die Urſchriften der Gemeindebogen ſind ſpäteſtens
am 4. Dezember an die Großh. Zentralſtelle für die Landesſtatiſtik in Darmſtadt abzu=
ſenden
. Der Termin muß unbedingt eingehalten werden. Von den Zählliſten haben
Sie keine Abſchrift zu machen. Dagegen iſt eine Abſchrift des Gemeindebogens für die
Bürgermeiſtereiakten anzufertigen.
Die Zählungsergebniſſe ſollen nicht veröffentlicht werden.
Wer vorſätzlich die Anzeige ſeines Viehbeſtandes, zu der er etwa aufgefordert
wird, nicht erſtattet oder wiſſentlich unrichtige oder unvollſtändige Angaben macht,
wird mit Gefängnis bis zu ſechs Monaten oder mit Geldſtrafe bis zu zehntauſend
Mark beſtraft; auch kann Vieh, deſſen Vorhandenſein verſchwiegen worden iſt, im
Urteil für dem Staat verfallen erklärt werden.
Wir empfehlen Ihnen, die Anordnung der Erhebung auf ortsübliche Weiſe be=
kannt
zu machen und die erforderlichen Maßnahmen zur gewiſſenhaften Durchführung
der Erhebung alsbald zu treffen.
J. V.: Roeſener.
(16268

Bekanntmachung.

Im Anſchluß an meine Bekanntmachung des Termins der Muſterung der
Landſturmpflichtigen des Jahrgangs 1897 bringe ich zur Kenntnis der Beteiligten,
daß weiter im Hauſe der Turngemeinde, Woogsplatz 5, gemuſtert werden:
A. Die bei den früheren Muſterungen als zeitig untauglich bezeichneten Leute,
und zwar:
I. Dienstag, den 23. November 1915, vormittags 8 Uhr:
Die im Jahre 1896 geborenen, in der Stadt Darmſtadt wohnhaften Land=
ſturmpflichtigen
, deren Namen mit den Buchſtaben A bis O anfangen.
II. Mittwoch, den 24. November 1915, vormittags 8 Uhr:
1. Die im Jahre 1896 geborenen, in der Stadt Darmſtadt wohnhaften
Landſturmpflichtigen, deren Namen mit den Buchſtaben P bis 2 anfangen.
2. Die im Jahre 1856 geborenen, in den Gemeinden Arheilgen, Brauns=
hardt
, Eberſtadt, Eich, Erzhauſen, Eſchollbrücken und Gräfenhauſen
wohnhaften Landſturmpflichtigen.
III. Donnerstag, den 25. November 1915, vormittags 8 Uhr:
1. Die im Jahre 1896 geborenen, in den Gemeinden Griesheim, Hahn,
Malchen, Meſſel, Nieder=Beerbach, Nieder=Ramſtadt, Ober=Ramſtadt,
Pfungſtadt, Roßdorf, Schneppenhauſen, Traiſa, Waſchenbach, Weiter=
ſtadt
und Wixhauſen wohnhaften Landſturmpflichtigen.
2. Sämtliche im Jahre 1893 geborenen, im Kreiſe Darmſtadt wohnhaften
Militärpflichtigen.
3. Die im Jahre 1894 geborenen, in der Stadt Darmſtadt wohnhaften
Militärpflichtigen, deren Namen mit den Buchſtaben A bis H anfangen.
IV. Freitag, den 26. November 1915, vormittags 8 Uhr:
1. Sämtliche übrigen, im Jahre 1894 geborenen, in der Stadt Darmſtadt
wohnhaften Militärsflichtigen.
2. Sämtliche im Jahre 1894 geborenen in den Landgemeinden des Kreiſes
Darmſtadt wohnhaften Militärpflichtigen.
3. Die im Jahre 1895 geborenen, in der Stadt Darmſtadt wohnhaften
Militärpflichtigen, deren Namen mit den Buchſtaben A bis K anfangen
V. Samstag, den 27. November 1915, vormittags 8 Uhr:
1. Sämtliche übrigen im Jahre 1895 geborenen und in der Stadt Darm=
ſtadt
wohnhaften Militärpflichtigen.
2. Sämtliche im Jahre 1895 geborenen, in den Landgemeinden des Kreiſes
Darmſtadt wohnhaften Militärpflichtigen.
B. Folgende in der Kontrolle des Bezirkskommandos ſtehenden Leute:
VI. Ferner Samstag, den 27. November 1915:
Die zur Dispoſition der Erſatzbehörden entlaſſenen Mannſchaften.
VII. Montag, den 29. November 1915, vormittags 8 Uhr:
Unteroffiziere und Mannſchaften (des Beurlaubtenſtandes), deren Dienſtfähigkeit
nachzuprüfen iſt.
VIII. Dienstag, den 30. November 1915, vormittags 8 Uhr:
Unteroffiziere und Mannſchaften (des Beurlaubtenſtandes), deren Dienſtfähigkeit
nachzuprüſen iſt.
Die unter VI. VII und VIII aufgeführten Leute erhalten noch beſondere Ladung
durch das Bezirkskommando I dahier.
Darmſtadt, den 17. November 1915.
Der Zivilvorſitzende der Erſatzkommiſſion Darmſtadt.
(16040a
J. V.: Dr. Dr. Wörner.
In Groß=Umſtadt, Reinheim und Gundernhauſen (Kreis Dieburg) iſt die
Maul= und Klauenſeuche ausgebrochen.
In Rodau, Spachbrücken und Klein=Zimmern (Kreis Dieburg) iſt die Maul=
(16260
und Klauenſeuche erloſchen.
In Biſchofsheim (Kreis Groß=Gerau) iſt die Maul= und Klauenſeuche aus=
gebrochen
.
Bei den Pferden der in Seeheim einquartierten Tragetier=Erſatz=Eskadron iſt
die Bruſtſeuche (Pferde=Influenza) feſtgeſtellt worden.
In Dieburg und Klein=Zimmern (Kreis Dieburg) iſt die Maul= und Klauen=
ſeuche
ausgebrochen.
Die Maul= und Klauenſeuche in Groß=Umſtadt, Münſter, Wiebelsbach,
Eppertshauſen, Schaafheim und Altheim (Kreis Dieburg) iſt erloſchen. (16281

[ ][  ][ ]

Vergnügungs=Anzeigen.

Reſidenztheater am Weißen Turm.
Das neue Programm ab heute zeigt wieder zwei große
ſenſationelle Schlager. Als erſten nennen wir den De=
tektivroman
in 3 Akten Der Zeichenbrief die ſpannende
Geſchichte einer Perle. Der zweite Hauptfilm nennt ſich
Der Kriegsdämon eine Kriegsepiſode in zwei Akten
von der Oſtfront. Die Kriegswoche und einige keine
Humoresken vervollſtändigen den Spielplan. Am Don=
nerstag
ſind morgens Schülervorſtellungen.
Ab Samstag gaſtiert die berühmte Bühnenkünſtlerin
Maria Carmi Vollmoeller, die Gattin des bekannten
Profeſſors gleichen Namens, in dem modernen Sitten=
ſchlager
in 5 Akten Der Fluch der Schönheit. (S. Anz.)
* Konzerte. Rummelbräu. Morgen, Don=
nerstag
, finden anläßlich Großherzogs Geburtstag zwei
große patriotiſche Militär=Streichkonzerte
ſtatt, ausgeführt von der Kapelle des Ldſt.=Erſ.=Batls. I
Darmſtadt, unter Leitung des Herrn Kapellmeiſters
A. Otto. Unter anderem kommen zum Vortrag die
Jubel=Ouvertüre v. Weber, ferner Tannhäuſer, Lohen=
grin
und Rigoletto, ſowie das große Schlachtenpotpourri:
Wir müſſen ſiegen, von Urbach. (S. Anz.)
Ludwigshöhe. Am Donnerstag, anläßlich Groß=
herzogs
Geburtstages, findet großes Militär=
Streich=Konzert ſtatt, ausgeführt von der Kapelle
der II. Erſatz=Abteilung des Feld=Artillerie=Regiments
Nr. 61 (Leitung Herr Böhme).

Darmſtädter Wochenmarktpreiſe
am 23. November.

Kartoffeln u. Gemüſe:
Höchſtpreis. Speiſekartoffeln,
100 kg 8,00 M.,
frei Keller.
Speiſekartoffeln,
5 kg. . 40 Pf.
Speiſekartoffeln,
1 Pfund . 4 Pf.
Blumenkohl, Stück 1060 Pf.
Römiſch=Kohl, Bündel
23 Pf.
Roſenkohl, Pfund . 28 Pf.
Wirſing, Pfund . 45 Pf.
Stück . 518 Pf.
Weißkraut, Pfund 56 Pf.
Stück 830 Pf.
Rotkraut, Pfund 810 Pf.
Stück 1050 Pf.
Kohlrabi, oberirdiſche,
Stück 35 Pf.
unterirdiſche,
Pfd. 45 Pf.
Spinat, Pfund 1012 Pf.
Tomaten, Pfund 1820 Pf.
Zwiebeln, Pfund 2324 Pf.
Gelberüben, Pfund 810 Pf.
Bündel . 6 Pf.
Roterüben, Pfund 810 Pf.
Weißerüben, Stück 25 Pf.

Schwarzwurzeln, Stück
20- 30 Pf.
Kopfſalat, Stück 38 Pf.
Feldſalat, Körbchen 10 Pf.
Endivien, Stück 510 Pf.
Radieschen, Bündel 23 Pf.
Rettiche, Stück . 38 Pf.
Meerrettich, Stück 1535 Pf.
Sellerie, Stück . 310 Pf.
Grünkohl, Stück . 38 Pf.
Obſt:
Eßäpfel, Pfund 1018 Pf.
Kochäpfel, Pfund 810 Pf.
Eßbirnen, Pfund 1220 Pf.
Kochbirnen, Pfund 710 Pf.
Kaſtanien, Pfund 30-35 Pf.
Zitronen, Stück 812 Pf.
Nüſſe, 100 Stück 4060 Pf.
Sonſtige Waren:
Höchſtpreis. Auslandbutter,
Pfund 2.55 M.
Molkereibutter,
Pfund 2,40 M.
Landbutter
Pfund 2,10 M.
Eier, Stück . . 1920 Pf.
Handkäſe, Stück 610 Pf.
Schmierkäſe, ½ Liter 25 Pf.

Städt. Marktverwaltung.

Stimmen aus dem Leſerkreiſe.

(Für die Veröffentlickungen ur ter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaktion
keinerlei Verantwortung; für ſie bleibt auf Grund des § 21 Abſ. 2 des
Preſſ geſetzes in vollem Umfange der Einſender verantwortlich.)
Mit peinlicher Genauigkeit, die einer beſſeren Sache
alle Ehre gemacht hätte, haben vor einigen Jahren ver=
ſchiedene
Stadtväter teils mit Wagen=, teils mit Auto=
fahrten
das Plätzchen beſtimmt, an welchem der Beſ=
ſunger
Leuchtturm erſtehen ſollte. Ueber die
Schönheit dieſes Lichtſpenders ließe ſich ja noch ſtreiten,
aber wie er ſeinen Zweck erfüllt, darüber ſchweigt beſſer
des Sängers Höflichkeit. War das von ihm ausgehende
Licht nie von beſonderer Helligkeit, ſo hüllt er ſich ſeit
einigen Tagen ganz in Dunkelheit. Gerade an dieſem
Platze iſt eine Haupthalteſtelle der Straßenbahn und

wäre beſonders viel Licht vonnöten. Gaserſparnis iſt
hier nicht am Platze, oder denkt die Stadtverwaltung, die
Beſſunger brauchen kein Licht?

Landwirtſchaftliches.

Pferdeverſteigerung. Donnerstag,
den 25. November, vormittags 9 Uhr, kommen auf dem
Hofe des Pferdelazaretts zu Babenhauſen 5 Stück
Beutefohlen im Alter von 1½ bis 2 Jahren und 8 Stück
kriegsunbrauchbare Militärpferde zur Verſteigerung. An
der Verſteigerung können nur heſſiſche Landwirte teilneh=
men
. Die Verſteigerung erfolgt gegen Barzahlung.
Eine Rückvergütung auf die Steigpreiſe der 5 Beutefohlen
wird nicht gewährt.
Getreide=Wochenbericht
der Preisberichtsſtelle des Deutſchen Landwirtſchaftsrats
vom 16. bis 22. November.
In der letzten Woche hat die Flut der Bundesratsver=
ordnungen
auf dem Gebiet der Volksernährung glücklicher=
weiſe
etwas abgeebbt. Nach der Ausführungsbeſtimmung
der Verordnung über den Verkehr mit Stroh und Häckſel,
die am 19. November in Kraft getreten iſt, iſt das an die
Bezugsvereinigung der deutſchen Landwirte zu überlaſſende
Stroh ſo zu verladen, daß es während der Beförderung
gegen Näſſe geſchützt iſt. Der zur Ueberlaſſung Verpflich=
tete
hat durch die Ortspolizeibehörde beſcheinigen zu laſſen,
in welchem Zuſtand ſich das Stroh im Zeitpunkt des Ge=
fahrüberganges
befindet. Die Beſcheinigung iſt unver=
züglich
der Bezugsvereinigung der deutſchen Landwirte
in Berlin W 9, Potsdamerſtr. 30, zu überſenden. Für den
Kleinverkauf von Stroh und Häckſel wird eine Ausnahme
von der Verordnung bewilligt. Als Kleinverkauf gilt der
Abſatz unmittelbar an Verbraucher in Mengen von nicht
mehr als täglich 30 Zentner unter der Vorausſetzung, daß
zur Beförderung des Strohes oder Häckſels bis zum Ver=
brauchsorte
die Eiſenbahn oder der Waſſerweg nicht be=
nutzt
wird.
Am Getreidemarkt war die Stimmung auch in den
letzten acht Tagen recht zurückhaltend und die Geſchäfts=
tätigkeit
in Erwartung baldiger Zufuhr aus dem Oſten
recht beſchränkt. Holländiſcher Roggen iſt zu 88½ Mk. Cleve
angeboten. Saathafer Sieges (Schlanſtädt) Ligowo iſt
zu 445450 Mk., Sommerſaatgerſte zu 520 Mk. im Markte.
La=Plata=Mais notiert 855875 Mk., Maisgrieß 8890
Mk., Gerſtengemenge je nach Qualität 765850 Mk. Von
Surrogatmehlen notiert Tapiokamehl 81 Mk., Blüten=
mehl
96½ Mk., Maniokamehl 80 Mk. und Reismehl 113
124 Mk. per 100 Kilogr. Ferner war angeboten: Tapioka=
blütenmehl
zu 96 Mk. die 100 Kilogr. frei Waggon Duis=
urg
. Weizenmehl holl. 160 Mk. brutto mit Sack ab Cleve.
Für Futtermittel hat ſich die Stimmung nach Eintritt
kälterer Witterung befeſtigt. Die Auswahl der einzelnen
Sorten iſt noch verhältnismäßig groß, doch ſind die Men=
gen
nur beſchränkt. Zu erwähnen ſind: Prima gedarrte
ausländiſche Eicheln 450 Mk., gem. Eicheln 460 Mk., Maro=
nenmehl
730 Mk. mit Sack Osnabrück. Maſtſchrot 490
500 Mk. Halle. Weizenkleie 545555 Mk., holl. grobe Wei=
zenkleie
520 Mk., Weizengrieß 560565 Mk. mit Sack, Rog=
genkleie
560 Mk, Roggenſchrot 900 Mk., Roggenſchrot mit
60 Prozent Weizenſchrot gemiſcht 960 Mk., Leinmehl
765 Mk. Crefeld und 760 Mk. mit Sack Herbesthal. Zi=
chorienbrocken
490 Mk. Magdeburg, Hefekuchen 500 Mk.,
Hedrichkuchen 600 Mk., Rapskuchenmehl 630 Mk. Halle,
Reisfuttermehl, 15 Prozent, 600 Mk., Reiskleie 325 Mk.,
Spelzſpreu 280300 Mk., Spelzſpreu per November-
Dezember 127.50 Mk. ab württembergiſcher Station, Stroh=
mehl
190250 Mk., K.=Futter Nov.=Abn. 435 Mk. mit Sack.
Getrocknete Rübenblätter 260 Mk., Torfmelaſſe 230240
Mk., Walzmehl 580 Mk., Dorſchmehl 585600 Mk., Herings=
mehl
590 Mk., Krabbenmehl 575 Mk. mit Sack. Steckrüben
2. Mk., Weißkohl 4. Mk. per Zentner ab Holſt. Stat.
Futterkartoffeln 3,30 3.50 Mk. loſe Hamburg,
Futterkartoffeln 3.003.10 Mk. Berlin. Spelzſpreumehl
260270 Mk. mit Sack Hamburg, Pferdemöhren 86
90 Mk. Hamburg, Speiſemöhren 104108 Mk. Hamburg,
ausländiſche Kaſtanien 170175 Mk. Hamburg per 1000
Kilogramm.

Gewinnanszug
der
C. Breußiſch-Füddeutſchen
(232. Königlich Preußiſchen) Klaſſenlotterie
5. Klaſſe 13. Ziehungstag 22. November 1915

Anf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne
gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer
in den beiden Abteilungen 5 und H.

(Nachdruck verboten)
(Ohne Gewähr A. St.=A. f. Z.)
In der Vormättags=Ziehung wurden Gewinne über
240 Mk. gezogen:
2 Gewinne zu 30000 Mk. 187143
4 Gewinne zu 15000 Mk. 225402 229709
6 Gewinne zu 5000 Mk. 100001 125771 130852
80 Gewinne zu 3000 Mk. 2662 16041 19877 35553
36041 39669 45407 68172 81241 90165. 106189
107963 108442 114732 123988 124553 126033 126495
129668 139164 140745 142420 143274 143483 147429
149498 153150 154573 161905 168259 175903 179532
187097 189294 190498 203694 210352 218358 218723
220096
128 Gewinne zu 1000 Mk. 3216 8917 18976 20226
22266 25462 25620 25840 27820 29454 33331 36824
40024 40776 42735 43195 44234 46397 65468 66878
84640 89890 94693 97296 102741 105734 106664
115224 123293 129616 131643 131720 136236 148932
158282 162167 163304 164771. 166163 173380 174975
180100 183985 184400 184834 185194 190999 193676
195946 196444 200921 206911 207361 214023 217347
218848 219507 221172 222882 226014 226809 227057
227134 230606
202 Gewinne zu 500 Mk. 483 1162 1879 9907
13751 18534 19254 20031 21936 23827 25722 26362
27703 27752 28189 29128 31025 38020 39206 46326
49512 50863 51479 52073 53069 56135 57363 68732
76290 76805 60824 86951 81509 82255 83383 84502
85612 36733 86862 92155 103030 106455. 107747
109562 111075 115599 116930 121045 123297 123788
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196369 260668 206963 207187 208424 210433 211603
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[ ][  ][ ]

Der tolle Haßberg.
Original=Roman von H. Courths=Mahler.
Coppright 1915 by Greiner & Comp., Berlin W 30.
13)
(Nachdruck verboten.)

Langſam und in Gedanken verſunken war Haßberg,
nachdem er die Grunowſche Weinſtube verlaſſen, durch
die abendſtillen Straßen gegangen. Es mutete ihn ganz
ſeltſam an, wieder durch die ihm ſo wohlbekannte Stadt
zu bumrmeln. Zuweilen blieb er ſtehen und ſah an einem
Hauſe empor, das irgendeine Erinnerung in ihm wach=
rief
. Er hatte noch keine Luſt, nach Hauſe zu gehen.
Bis ins Innerſte hatte er ſich verändert, ſeit er vor
zwei Jahren von hier fortging. Für ſeinen Tatendrang
hatte er dort unten ein weites Feld gefunden. Zu den
ſchwierigſten Expeditionen hatte er ſich ſtets gemeldet
und war oft monatelang kaum aus dem Sattel gekom=
men
, Aber einſam war er dabei geweſen. Und in dieſer
Einſamkeit war er zur inneren Einkehr gelangt.
Und ganz ſeltſam war es ihm in der Einſamkeit er=
gangen
. Stets ſah er im Geiſte zwei braune, goldſchim=
mernde
Mädchenaugen, die ihn ernſt und zwingend an=
ſahen
, wie in ſtiller Mahnung. Wenn er an die Heimat
dachte, ſchien es ihm, als riefen ihm dieſe Augen zu:
Komm zurück, du haſt etwas verſäumt.
In der erſten Zeit wehrte er ſich gegen den eigen=
artigen
Bann, der ihn immer wieder zwang, an Regina
Baldus zu denken.
Was ſoll das? Was geht die kritiſche Regina mich
an? fragte er ſich ſpöttiſch.

Aber ühr Bild Ueß ſich nicht verſcheuchen. Aluch daran
mußte er immer wieder denken, daß Heinz von Tondern
es ſich 30000 Mark koſten ließ, um ihn als Nebenbuhler
unſſchädlich zu machen. Hatte jener wirklich recht, wenn
er meinte, Regina Baldus hege ein wärmeres Gefühl für
den tollen Haßberg?
Jede Begegnung mit Regina rief er ſich ins Gedächt=
nis
zurück. Immer war ſie ihm ernſt und ſtolz und mit
großer Zurückhalltung gegenübergetreten. Er war es ſo
ganz anders von den Frauen gewöhnt, die mit ihm ko=
kettierten
. Er hatte immer leichte Siege über Frauen=
hherzen
gewonnen, bedauerlich lleichte Siege. Daß Regina
Balldus ihm ſo ruhig und ſtolz gegenüberſtand und ihn
ſtets mit ſo ernſten Augen anſah, hatte ſeine Spottluſt
geweckt. Aber ſeit Tondern ihm verraten, er gſaube,
Regina hege ein wärmeres Gefühl für ihn, ſeitdem
war er nachdenklich geworden. War es möglich, daß es
eine Frauenliebe gab, die ſtolz und verſchwiegen war?
Jedenfalls beſchäftigte ſich Hans von Haßberg in
Gedanken ſehr viel mit Regina Baldus und es reizte ichn,
das Rätſel zu löſen, das ſie ihm aufgab. Er wäre da=
mals
am liebſten geblieben, um Reginas Weſen zu er=
gründen
. Aber er hatte Tondern ſein Wort verpfändet,
auf mindeſtens zwei Jahre aus ihrem Geſichtskreis zu
verſchwinden. Zwei Jahre hatte er ſich ſelbſt verbannt
oder vielmehr, ein anderer hatte ihn in die Verban=
nung
geſchickt, weil er ihm im Wege war.
Kaum waren die zwei Jahre vergangen, da hatte es
ihn heimgetrieben mit einer zwingenden Macht, als habe
er etwas Köſtliches in der Heimat zurückgelaſſen, das er
ſich ſichern müſſe.

Nach ſeiner Rückehr aus Siüdweſt war er einige
Wochen in Berlin aufgehalten worden. Ein entfernter
Verwandter hatte ihm in ſeinem Teſtament fünfzigtau=
ſend
Mark vermacht. Er war kurz zuvor geſtorben. Dieſe
Erbſchaftsangelegenheit mußte Haßberg in Berlin re=
geln
. Inzwiſchen war er auf ſeinen Wunſch wieder in
ſein altes Regiment eingereiht worden.
Und nun lief er hier durch die ſtillen, vertrauten
Straßen und ein Gefühl ſeltenen Behagens, wie er es
lange nicht gekannt, war in ſeiner Seele.
Ziellos wanderte er weiter hinaus nach dem
vornehmeren Stadtteil, wo die Villen der reichen Leute
inmitten großer Gärten ſtanden. In tiefes Sinnen ver=
loren
, ging er Schritt für Schritt bis ſein Fuß plötz=
lich
ſtockte und er wie magnetiſch angezogen emporſah.
Er ſtand an einem hohen eiſernen Gartentor, hinter dem
ein großer Garten lag. Und zwiſchen dem Grün der
Bäume ſah er die ſchlichte, vornehme Faſſade einer Sand=
ſteinvilla
.
Villa Balldus, ſagte er vor ſich hin, und er fühlte!
etwas Warmes in ſich aufſteigen, eine ſeltſame, unerklär=
liche
Freude, daß die junge Bewohnerin dieſer Villa noch
Regina Baldus hieß und nicht Frau von Tondern. Ihm
kam plötzlich die Ueberzeugung, daß es ihn geſchmerzt
haben würde, wenn ſie Tonderns oder eines anderen
Mannes Gattin geworden wäre.
Er ſtand im Dunkeln und ſtarrte nach zwei erleuch=
teten
Fenſtern im erſten Stock. Nur aus dieſen beiden
Fenſtern ſchimmerte noch Licht und eines derſelben ſtand
offen. Zuweilen glitt der Schatten einer raſtlos wan=
delnden
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[ ][  ][ ]

foigten dieſem Schatten . Reginas Schaten, wie er ſch
ſſagte.
Was trieb ſie ſo ſpät noch ruhelos in ihrem Zimmer
auf und ab? War ſie es überhaupt? Aber ja er
fühllte es, daß ſie es war.
Sie wußte nun, daß er zurückgekehrt war. Ob ſie
etwas dabei empfunden hatte? Vielleicht dachte ſie jetzt
gar an ihn?
Er, ſtarrte hinüber, bis ihm die Augen brannten.
Und ganz wunderlich weich und träumeriſch wurde ihm
zumute.
Wenn ſie an mich denkt, ſoll ein Zeichen es mir kün=
den
, dachte er. Dann lachte er ſpöttiſch über ſich ſelbſt,
daß er wie ein verliebter Primaner nach dem Fenſter
eines Mädchens ſtarrte. Schon wollte er den Fuß weiter=
ſetzen
, da trat eine ſchlanke, weißgekleidete Geſtallt an das
offene Fenſter, ſchloß dasſelbe und blieb dann eine
Weile reglos ſtehen, die Hände über das Fenſtertreuz
gefaltet, mit erhobenen Armen.
Haßberg ſah mit brennenden Augen auf die licht=
umſäumten
Konturen der ſchlanken Geſtalt.
Ich grüße dich, Regina Baldus, ſagte er leiſe vor
ſich hin.
Da wurde der Vorhang vor das Fenſter gezogen,
und gleich daxauf erloſch das Licht. Bald darauf wurde
es in einem anderen Zimmer hell. Es war Reginas
Schlafzimmer. Etwa zehn Minuten ſpäter erleſch auch
hier das Licht. Dann erſt ging Haßberg weiter.
Und nun verſpottete er ſich wieder. Der tolle Haß=
berg
als ſentimentaler Nachtwandler vor den Fenſtern
der kritiſchen Regina! Wer mir das vor zwei Jahren
geſagt hätte! dachte er.
Es gab viel zu ſtannen und zu wundern. Der tolle
Haßberg war als ernſter, ſtiller Mann zurückgekehrt und
nichts mehr erinnerte an ſein altes Weſen, als zuweilen
eine ſtarke Doſis Sarkasmus und Ironie.

Die Kameraden gewöhnten ſich ſchnell daran und
ließen ihn gewähren. Der Oberſt war außerordentlich
zufrieden mit ihm; er freute ſich, ſeinen ſchneidigſten
Reiter wieder zu haben und daß dieſer ein ſo vernünf=
tiger
Menſch geworden war. Aber in der Geſellſchaft
glaubte man noch nicht ſo recht an Haßbergs Veränderung.
Auch zu Regina war die Kunde gedrungen, wie ſehr
ſich Haßberg geändert haben ſſollte. Und in ihrer Seele
war ein unruhiges Warten.
Noch hatte ſie ihn nicht wiedergeſehen, er hatte noch
nirgends Beſuche gemacht. Regina wartete in fieber=
hafter
Unruhe auf die erſte Begegnung mit ihm.
Am Morgen nach ihrem Empfangstage war ſie auf
ihrem üblichen Morgenritt in Begleitung des Konſulls
Werner und ſeiner Tochter Gerta Trebin begegnet. Er
hatte von ſeinem Zuſammentreffen mit Haßberg in den
Grunowſchen Weinſtuben gefprochen und dabei geſagt:
Ein glücklicher Menſch iſt Haßberg nicht, er leidet an
einer ſchlimmen Enttäuſchung, die ſchon ſeine Kindheit
verbittert hat. So iſt er, gegen ſich ſelbſt wütend, der tolle
Haßberg geworden. Aber im Grunde ſeines Herzens iſt
keine Spur von Wildheit, im Gegenteil, da lebt eine ſtille
Sehnſucht nach Idealen, die er nicht finden kann.
Regina hätte Trebin die Hand drücken mögen, daß er
ſo gut von Haßberg ſprach.
So waren etwa acht Tage vergangen, ſeit Haßberg zu=
rückgekehrt
war. Wieder unternahm Regina ihren üblichen
Morgenritt. Gerta Werner und ihr Vater holten ſie ab;
dann ging es zur Stadt hinaus, in den großen ſchönen
Stadtpark hinein.
Als ſie die letzten Häuſer der Stadt paſſiert hatten und
auf der breiten Straße nach dem Park hinübereilten, kam
eine Schwadron Reiter auf ſie zu. An der Spitze derſelben
ritt Haßberg, und neben ihm Trebin.
Regina erkannte ihn ſofort. Ihre Hand zuckte unruhig
an dem Zügel, ſodaß ihr Pferd einen Satz zur Seite

machte. Trotzdem ſie ſich gewaltſam zu beherrſchen ſuchte,
merkte ſie doch, daß ihr das Blut jäh ins Geſicht ſchoß.
Hans von Haßberg ſah zu ihr hinüber, während er
grüßte, und ſeine grauen Augen leuchteten hell und ſcharf
in ihr Antlitz.
Sie erwiderte ſeinen Gruß ſcheinbar gelaſſen. Aber die
Röte in ihrem Geſicht konnte ſie nicht bannen, und die
Unruhe ihres Pferdes verriet ihm doch, daß ſich in ihrer
Zügelführung eine gewiſſe Nervoſität bemerkbar machte.
Und da weiteten ſich ſeine Augen und hielten einen Mo=
ment
ihren Blick mit zwingender Macht feſt.
Regina erbebte unter dieſem Blick, die Röte in ihrem
Antlitz wich einer jähen Bläſſe. Dann waren ſie auch ſchon
aneinander vorbei. Ihre Gedanken jedoch folgten einander.
Regina war durch dieſe Begegnung aus ihrem ſeeliſchen
Gleichgewicht geriſſen worden. Wie ſie an dieſem Morgen
nach Hauſe kam, das wußte ſie nicht. Sie konnte nichts
anderes denken, als daß ſie Haßberg wiedergeſehen, und
daß er ſie ſo ſeltſam angeblickt hatte.
Auch Haßberg hatte dieſe Begegnung mehr erregt, als
er für möglich gehalten. Er gab Trebin auf ſeine Reden
nur kurze, zerſtreute Antworten, die dieſem aber nicht auf=
fielen
, weil ſeine Gedanken bei der einen Reiterin, bei
Gerta Werner, weilten.

(Fortſetzung folgt.)

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vor dem Beſſunger Herrngarten.
Perkeo=Saal
Alexanderſtraße 14.
Anfang täglich abends 7 Uhr
Ab 16. November:
Das große
neue Programm.

Großh. Hoftheater.
Mittwoch, den 24. November 1915.
54. Abonnem.=Vorſtell. B 14.
Der Querulant.
Schauſpiel in 4 Akten v. H. Bahr.
Spielleiter: Hans Baumeiſter.
Perſonen:
Kajetan Pöch,
Pfarrer in der
Muntenau . . H. Baumeiſter
Dr. Max Bur=
ſchian
, Richter in
der Muntenau . Kurt Ehrle

Kaiſerl. Rat. Dr.
Ignaz Schwen=
thaler
Arzt in
der Muntenau . Rud. Weisker
Forſtmeiſter Frz.
Oedlinger
Johs. Heinz
Marie, ſ. Tochter Herta Alſen
Sophie Lidauer,
Minna Müller=
ihre
Tante
Hanno
Leonh. Steurer,
Br. Harprecht
Agent
Mathias Gungl=
bauer
, Wegmach. K. Weſtermann
Lois, ſein Enkel Emil Kroczak
Straßer, Diurniſt Herm. Knispel
Amtsdiener. . . Fr. Jachtmann
Kaſpar, Knecht im
Forſthaus .
Frz. Herrmann
Sepp, Knecht im
Paul Peterſen
Forſthaus .
Kathridl, Magd
im Forſthaus . Paula Karſtedt
Nach dem 2. Akte längere Pauſe.
Preiſe der Plätze (Kleine
Preiſe): Sperrſitz: 1.12. Reihe
3.70 , 13.19. Reihe 3.20 , Par=
terre
: 1.5. Reihe 2.35 , 6.8.
Reihe 1.95 , Proſzeniumsloge
5.20 , Mittelloge 5.20 , Bal=
konloge
4.70 , I. Rang 4.20 ,
II. Rang: 1.6. Reihe 2.15 ,
7. u. 8. Reihe 1.75 , I. Galerie
1.15 , II. Galerie 0.65 .
Kartenverkauf: an der Tages=
kaſſe
im Hoftheater von 9½ 1½
Uhr und eine Stunde vor Beginn
der Vorſtellung; im Verkehrs=
bureau
von 31 Uhr u. von 2½ Uhr
bis kurz vor Beginn der Vorſtellung.
Im Verkehrsbureau werden auch
telephoniſch Karten=Beſtellungen
entgegengenommen. Tel. Nr. 582.
Anf. 7 Uhr. Ende nach 10 Uhr.
Vorverkauf (nur vormittags) für
die Vorſtellungen:
Donnerstag, 25. Nov. 55. Ab.=
Vorſt. C14. Feſtvorſtellung
zur Feier des Allerhöchſten
Geburtsfeſtes Sr. Königl.
Hoheit des Großherzogs.
Uraufführung: Die Gärtnerin
aus Liebe (La Finta Giar-
diniéra‟
) in der Bearbeitung von
Oskar Bie. Komiſche Oper in 2
Akten. Muſik von W. A. Mozart.
Violante: Hermine Boſetti,
Kgl. Bayer. Kammerſängerin vom
Hoftheater in München a. G. Ge=
wöhnl
. Preiſe. Anfang 7½ Uhr.
Freitag, 26. Nov. 56. Ab.=Vſt.
D 14. Othello. Kleine Preiſe.
Anfang 7 Uhr.
Samstag, 27. Nov. Außer Ab.
Volks=, Garniſon= und Schüler=
Vorſtellung zu ermäßigten Preiſen.
Schiller=Zyklus (Abſchluß): Wil=
helm
Tell. Anfang 7 Uhr.
Vorverkauf: Mittwoch, 24. Nov.,
bis einſchl. Samstag, 27. Nov.,
nur im Verkehrsbureau (Ernſt=
Ludwigsplatz). Verkauf der etwa
noch vorhandenen Karten an der
Tageskaſſe im Hoftheater am Tage
der Vorſtellung, eine Stunde vor
Beginn.

[ ][  ][ ]

Rummelbräu
Donnerstag, den 25. November,
anläßlich des Geburtstages Sr. Königl. Hoheit des Großherzogs
2 grosse
Miiktur Streich Konzerte
Nachmittags 4 Uhr: Kaffee=Konzert.
Abends 8 Uhr:
Großes patriotiſches Konzert
ausgeführt von der Kapelle des Landft.=Inf.=Erſ.=Batls. I
Darmſtadt unter Leitung des Herrn Kapellmeiſters A. Otto.
Samstag und Sonntag finden eben=
falls
die üblichen Konzerte ſtatt.
(16276
Militär ermäßiaten Eintritt

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Heute und folgende Tage
der neue interessante
Pracht-Spielplan.

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Lopst-Asedesiggtp. 28
Von heute ab:
Die Braut des rodes.
Großes, sensationelles Drama in 4 Akten.
Effektvolle, tiefergreifende Szenen, dargestellt von hervor-
ragenden
Schauspielern.
Als weiteres Zugstück:
Die rote Jule.
Grosses, sozlales Sitten-Drama in 3 Akten.
Ein Aufsehen erregendes und spannendes Meisterwerk.
In der Hauptrolle die berühmte Kino-Darstellerin
Heda Vernon.
(*8823
Hierzu der übrige hochinteress. Riesen-Spielplan

Iion
Theater
Rheinstr. 6 Tel. 173
Nur einige Tage:
I. Nordischer Kunstfilm
In Schuld verstrickt
Eine Hochstapler-Geschichte
in drei Akten
In d. Hauptrolle Eva Speier.
II. Nordischer Kunstfilm
Ein Stelldichein n
Komödie in einem Akt.

III. Nordischer Kunstfilm
Wie man einen Mann gewinnt
Komödie in einem Akt.
Idyllische Flusspartien
herrliche Naturaufnahme.
Die neuesten Bilder des
Kriegsschauplatzes.
*8833) Als Einlage:
Liebelei
Ganz hervorragendes Drama
in vier Akten
von Arthur Schnitzler.

esidenz
KFheater

Ab heute
vollständig neues Programm

u. a.:

Das spannende Detektiv-
drama
in 3 Akten
Der

Leickenbrier

Die Geschichte einer Perle
Das sensationelle Kriegs-
schauspiel
in 2 Akten
von der Westfront
Der

In der Hauptrolle
Waldemar Psylander.

Kriegsdämon
Donnerstag
Schülervorstellung
ab morgens 10 Uhr.
2un
II
Notiz!
Ab Samstag:
Frau Professor
Maria Vollmoeller
in dem modernen Sitten-
schlager
in 5 Akten
Ver Plach der
Schonhetr.

4 Akte!

4 Akte!

Attraktion 1. Ranges
Sleg oder 1oh
Grosses Sensationsdrama
aus Offizierskreisen
in 4 Abteilungen.
U. a.:
Grosser Schiffsbrand
Fesselnde Detektiv- und
Spionage-Szenen Ver-
folgungen
im Automobil
und Flugapparat.
In der Hauptrolle:
Berta Nelson‟
die bekannte Film-Diva.
Spannend von Anfang bis Ende!

Benmanls
Eroverun

Urgelungene Posse
zum Totlachen.

2 Akte!

2 Akte!

Vergungenes Gück
Herzergreifendes Drama
in 2 Akten.
Hübsche Bilder!
Rührende Handlungen!

Fruppe Guerrero
Ein herrlicher Varieté-Akt.

Verrat der
Verlassenen
Packendes Liebesdrama.

Fac und ule
Sennmnais
entallung
Reizende Komödie
mit dem Kino-König desHumors
Max Linder in der Hauptrolle.
Lachen ohne Ende.
Lachen ohne Ende.

Turnhalle am Woogsplatz
24, November, abends 8 Uhr
Einmaliger
(15840a
Wagner-Abend
Kammersänger Heinrich
Hofrat Dr. Alexander
Hensel- Dillmann
Vortragsfolge:
1. Parsifal: Vorspiel und Glockenszenen, 2. Walküre:Winterstürme
wichen dem Wonnemond. 3. Tristan: Liebestod. 4. Lohengrin:
al Gralserzählung. b) Zweiter unveröffentlichter Teil. (Zum ersten Male.)
5. Walküre: Feuerzauber. 6. Lohengrin: Weissagung vom deutschen
Sieg im Osten. 7. Siegfried: Schmiedelieder. 8. Rheingold:
Gewitter und Göttereinzug. 9. Meistersinger: Walthers Preislied.
KARTEN zu volkstüml. Preisen zu M. 3., 2., 1.
bel GEoRG THIEs NACHF., LEOPOLp
SCHUTTER, Elisabethenstr. 12, u. an der Abendkasse

Mittwoch, 24. November I. J., abends 8½ Uhr,
im Kaiſerſaal (Grafenſtraße)
Patriotiſcher Abend.
Vortrag von Fräulein Dr. phil. Käthe Schirmacher, Berlin:
eutſchland uver aues .
Eintritt frei! Es werden aber am Saaleingange freiwillige
Spenden zur Deckung der Unkoſten entgegengenommen. (16170oim
Ludwigshöhe
Donnerstag, den 25. November
anläßlich des Geburtstages Sr. Königl. Hoheit des Großherzogs
Großes Miliial=Serrich Kbnzer!
ausgeführt von der Kapelle der II. Erſatz=Abteilung
des Feld=Art.=Regts. Nr. 61 (Leitung Herr Böhme).

Anfang 4 Uhr.

Eintritt 30 Pfg.

Der Reinertrag dient zu Wohltätigkeitszwecken. Die oberen
Räume ſtehen den Nichtkonzertbeſuchern zur Verfügung. Der
Weg nach der Halteſtelle Landskronſtraße wird bei eintretender
Dunkelheit elektriſch beleuchtet. (16288
Schachklub Darmstadt.
Jeden Montag u. Mittwoch von 8 Uhr ab:
Spielabend
im Kaiſerſaal Grafenſtraße.
Gäſte ſtets willkommen. (15967a

Schneider’s
Kunst-Ausstellung
Frankfurt a. M.
Rossmarkt 28
(Am Gutenbergdenkmal)
Kollektionen:
Robert Curryo A. Helberger
Max Rossmann
Einzelwerke von:
Liebermann Thoma Trübner u. a.
Im graph. Kabinett:
Radierungen von Hugo Kunz. (15387M

Unhrai
Eine ergötzliche Humoreske.

Seesgereeeee
Voranzeige!
Anlässlich des Gross-
herzogl
. Geburtstages
findet
Donnerstag, d.25.Novbr.
Grosse Kinder-
und
Schüler-Vorstellung
bei gut gewähltem Programm
(*8740
statt.
Vorm. 1012, nachm. 24 Uhr.
Preise der Plätze:
III. Platz 10 Pfg.
II.
15
I. 20
Loge . . 30
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Olympiatheater
Stung! Ab heute nur 3 Tage.
Ein sensationelles See-Drama
2 Akte In Todesnot e aAkte
Als II. Schlager: Lustsplel
2 Akte Hasenbraten 2 Akte
Als III. Schlager:
Pflicht u. Vaterliebe
Die neuesten Kriegsberichte
Einlage Einlage (*8834
zs. Meu.- Große Kindervorstellung

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