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178. Jahrgang
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Das „Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt” wird Dienstags, Donnerstags und Samstags nach Bedarf beigefügt.
Der Krieg.
Von den Kriegsſchauplätzen. — Der Balkankrieg. — Der Kaiſer an der Oſtfront. — Das Bündnis zwiſchen Bulgarien
und den Mittelmächten. — Das Ende einer Hetze. — Die Lebensmittelfrage. — Feindliche Brüder. — Die Rede des
italieniſchen Miniſters Orlando.
Von den Kriegsſchauplätzen.
* Großes Hauptquartier, 23. Nov.
(W. T. B. Amtlich.)
Weſtlicher Kriegsſchauplatz.
Auf verſchiedenen Stellen der Front hielt,
durch das klare Wetter begünſtigt, die
leb=
hafte Feuertätigkeit an. Im Prieſterwalde
blieben zwei feindliche Sprengungen erfolglos.
Ein franzöſiſcher Doppeldecker ſtürzte bei Aure
(in der Champagne) nach Luftkampf ab.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz.
Keine weſentlichen Ereigniſſe.
Balkan=Kriegsſchauplatz.
Nördlich von Mitrowitza, ſowie nördlich
und nordöſtlich von Priſtina wurde der Feind
in Nachhutkämpfen geworfen. Ueber 1500
Gefangene und 6 Geſchütze wurden eingebracht.
Auch die ſüdöſtlich von Priſtina kämpfenden
bulgariſchen Kräfte drangen erfolgreich
vorwärts. Es wird von dort die
Gefangen=
nahme von 8000 Serben und eine Bente
von 22 Maſchinengewehren und 44 Geſchützen
gemeldet. Oberſte Heeresleitung.
Der Balkankrieg.
Zur Lage.
* Aus Berlin, 22. Nov., wird der Kölniſſchen
Zeitung gemeldet: Dem Leſer der auswärtigen
Preß=
meldungen kann in dieſen Tagen nur empfohlen werden,
gegenüber den Nachrichten der engliſchen und
fran=
zöſiſchen und diefer geſinnungsverwandten Preſſe
über Griechenland ſcharfe Kritik anzuwenden. Jede
Depeſche aus dieſen Quellen dient jetzt den mit Hochdruck
betriebenen Bemühungen, erſtens bei Griechenland etwas
zu erreichen, und zweitens die Welt ſolange wie möglich
über den wahren Stand der politiſchen Lage ſo zu
täu=
ſchen, wie man verſucht hat, ſie über das vom
Vier=
verband militäriſch Erreichte zu täuſchen. Täuſchung,
Stimmungsmache, das iſt es, was mit immer neuen
Mit=
teln verſucht wird, geradeſo wie mit allen Mitteln
Grie=
chenland gegenüber die Einſchüchterung verſucht wird, die
noch im lletzten Augenblick die erſehnte Wendung
herbei=
führen ſoll So leſen wir aus Londoner Quelben von der
wirtſchaftlichen und kommerziellen Blockade, die der
Vier=
verband über das neutrale Land verhängt hat oder zu
verhängen wünſcht, und das klingt ſehr ſchreckhaft.
Ge=
ſchickt werden daran in der Reuterfabrik hergeſtellte
An=
deutungen geknüpft, daß Griechenland ſchon nachgegeben
habe und dem Rückzug der Vierverbandstruppen in ſein
Gebiet keine Schwierigkeiten bereiten werde. Die
be=
rühmte Kollektivnote, bei der ſich die Erpreſſer zu einem
Block zuſammenſchließen, um den Druck zu verſchärfen,
taucht auch wieder in den Zeitungsſpalten auf. Wir
kön=
nen vorausſagen, daß ſich dieſen Nachrichten eine kräftig
und einheitlich betriebene Verhetzung zwiſchen
Griechen=
land und Bulgarien geſellen wird. Ob man ſich von der
Anwendung aller dieſer Mittel wirklich einen Erfolg
ver=
ſpricht? Wir haben den Eindruck, daß man in
Griechen=
land gar nicht eingeſchüchtert iſt, obwohl oder vielleicht
weil man genau weiß, was der ſo gefährlich drohende
Vierverband wirklich auszurichten imſtande iſt. Der
Zu=
ſammenbruch Serbiens geht zu ſchnell und ſicher vor ſich,
der engliſch=franzöſiſche wirtſchaftliche Knebel wird in
ſeiner Wirkung durch die Verbindungen, die Griechenland
zu Lande anknüpfen und erhalten kann, ſehr beein=
trächtigt, und es beſteht keine Gefahr, daß der Vierverband
über Griechenland die Hungerpeitſche ſchwingen könnte.
Mit einem angeblichen bulgariſch=griechiſchen Gegenſatz
wird auch nicht viel anzufangen ſein, dazu iſt die Einſicht
in beiden Staaten, daß man ſich ohne Mißtrauen zum
beiderſeitigen Vorteil verſtändigen kann, zu weit
vorge=
ſchritten. Im übrigen iſt es einigermaßen ſchwierig,
Dro=
hungen gegen ein Land auszuführen, dem man ſo viel
Pfänder des Wohlverhaltens anvertraut hat, wie England
und Frankreich in die griechiſche Gewalt gegeben haben.
Denn was immer an Truppen nach Saloniki
geworfen wird, die Griechen werden an Zahl und Macht
überlegen ſein. Aus allen dieſen Gründen glauben wir,
daß man in Griechenland durchaus nicht in den Zuſtand
bänglichen Zitterns geraten iſt, wie ihn der Vierverband
herzuſtellen ſich bemüht, ſondern, daß man die weitere
Entwicklung ruhig abwartet, im Bewußtſein, daß
Grie=
chenland nicht verhindert werden kann, auch weiterhin die
Politik zu machen, die ſeinen wohlverſtandenen Intereſſen
enkſpricht.
Das Ende Serbiens
* (Zenſ. Bln.) Einem Bericht der B. Z. aus dem
öſterreichiſch=ungariſchen Kriegspreſſequartier iſt zu
ent=
nehmen, daß die deutſchen Truppen des Generals von
Gallwitz kaum 20 Kilometer von Priſtina
ent=
fernt ſtehen. Oeſtlich und ſüdöſtlich Priſtina halten die
Serben noch bulgariſchen Vorſtößen ſtand. Die große
Gefangenenzahl, die auch geſtern zu verzeichnen war, und
die in den letzten zwei Tagen 12000 Mann betrug, läßt
den Zuſtand der ſerbiſchen Armee als recht bedenklich
er=
ſcheinen.
* (Zenſ. Bln.) Der Korreſpondent der V. Z. bei der
Armee Gallwitz meldet vom 21. November:
Es hat den Anſchein, als ob der ſerbiſche
Feld=
zug, der mit einem überraſchend vollen Toneinſatz
be=
gonnen hat, auch mit einem gewaltigen Finale endigen
werde. Das Hochgebirge, die Engpäſſ, die ſchlammigen
Wege, das unwetter, der Schneefall haben den Serben
nicht die Möglichkeit gegeben, den hart nachdrängenden
Verfolger abzuſchütteln. Vor Kurſumlje waren große
Nachhutverbände beauftragt, die beiden Talausgänge von
Kruſevae und von Riſch bis zur Selbſtvernchtung zu
ſperen. Sie gaben ſich tapfer preis, aber ſie konnten
unſere vorwärts dringenden Kolonnen nur zwei Tage
aufhalten. Auf der letzten rettenden Straße von
Kur=
ſumlie nach Priſtina ſtauten ſich die Wagenparks derart,
daß ſie bis auf die Munitionswagen geopfert werden
mußten. König Peter hat dieſer Tage bei Blace
im Automobil an der Front geweilt und eine ermunternde
Anſprache gehalten. Die völlige innere Auflöſung
der Armee iſt jedoch nicht mehr aufzuhalten. Die
Truppe wird nicht mehr verpflegt. Sie wird angewieſen,
ſich durch Ausplünderung des eigenen Landes zu
ernäh=
pen. Die zerſchliſſene ſommerliche Bekleidung ſchützt
nicht mehr gegen die Unbilden des herannahenden
Win=
ters. Die wenigen Straßen ſind angefüllt von
unabſeh=
baren Kolonnen ſerbiſcher gefangener
Ueber=
läufer. Sie wollen nicht nach Montenegro oder
Alba=
nien flüchten, mit der Ausſicht, mit den
Vierverbands=
truppen den Kampf ſoriſetzen zu müſſen, der nun ſchon
ſeit vier Jahren auf ihnen laſtet. Die von allen
Gefan=
genen beſtätigte allgemeine Abneigung der ſerbiſchen
Truppen, nach Verluſt des geſamten Landes in fremdes
Gebiet zu flüchten, und dort weiterzukämpfen, ſcheint die
ſerbiſche Heeresleitung zu veranlaſſen, ſich auf dem
Amſelfeld bei Priſtina in letzter
Entſchei=
dungsſchlacht zu ſtellen. Die Trümmer ihrer
Diviſionen ſind hier zu einer noch aktionsfähigen Macht
vereinigt. Während der letzten Tage unternahmen ſie
ſüdwärts verzweifelte Durchbruchsverſuche, die an dem
Widerſtand der Bulgaren ſcheiterten. Die Gegenſtöße
ſetzten ihnen ſo zu, daß ſie teilweiſe in voller Auflöſung
nach Priſtina und Mitrovitza flüchten mußten. In einem
feſtgeſchloſſenen Bogen, der von Sienica über
Duga=
poljna, Novipazar, Podujevo (an der Straße von
Kur=
ſumlje), Labljane, Terizovic nach Priſtina führt, wird
die vertriebene ſerbiſche Streitmacht nach der nahe
ge=
legenen montenegriniſchen Grenze gedrängt. Mitrovitza
und Priſtina ſind die letzten Stützpunkte. Die Angreifer
haben das Hochgebirgsland hinter ſich, die weittragenden
Geſchütze erreichen in Bälde Priſtina: die Entſcheidung
ſteht bevor.
Griechenland und die Alliierten.
* Rotterdam, 23. Nov. Der Nieuwe
Rotter=
damſche Courant meldet aus London: Faſt alle
Blät=
ter legen die Erklärung der britiſchen
Ge=
ſandtſchaft in Athen dahin aus, daß ſie die
An=
kündigung der Handelsblockade gegen Griechenland
bedeute. Sie heißen dieſen Schritt gut und hoffen, daß
er dem Zögern der griechiſchen Regierung ein Ende
mache. Die Blätter legen Nachdruck darauf, daß die
Alli=
ierten Griechenland nicht mit in den Krieg hineinziehen,
ſondern lediglich ſich ſelbſt ſchützen wollen.
Daily News ſchreiben, eine vollſtändige Blockade
würde Schwierigkeiten mit den Neutralen zur Folge
haben. Griechenland könne ſchon dadurch genügend in
die Enge getrieben werden, daß die Alliierten die
Han=
delsbeziehungen mit dem Lande abbrechen und ſeine
Frachtſchiffahrt lahmlegen. Das Blatt glaubt, daß dieſe
Art von Blockade beſchloſſen ſei. — Die Times ſchreibt,
die Berichte über die Blockade Griechenlands ſeien ſtark
übertrieben, da die Haltung der griechiſchen Regierung
noch immer zweifelhaft ſei. Es ſei natürlich daß die
Alliierten, die die Seewege beherrſchten die Frage
er=
wägen, die weitere Zufuhr, die für militäriſche Zwecke
beſtimmt ſei, und anderer Vorräte nach Griechenland
auf=
zuhalten. Es ſei jedoch nicht zur Anwendung draſtiſcher
Schritte gekommen, die hoffentlich vermieden werden
könnten. Die Verbandsmächte erkennen an, daß ſich
Kö=
nig Konſtantin in ſehr ſchwieriger Lage befinde und
nehmen an daß er ſich hauptſächlich durch die Sorge um
die Wohlfahrt des eigenen Landes leiten laſſe. Sie
wol=
len keine anderen Maßregeln ergreifen, als ſolche, die
in=
folge der Anweſenheit ihrer Truppen auf griechiſchem
Gebiete notwendig ſeien, auf das ſie ſich auf die amtliche
Einladung der damaligen griechiſchen Regierung begaben.
Wenn der König und ſeine Ratgeber einen verſtändigen
Weg einſchlügen und die griechiſchen Truppen
demobili=
ſierten, würde die Lage ſofort erleichtert und auch die
heille Verfaſſungsfrage beſeitigt werden.
T.U. Scheveningen, 23. Nov. Die
Ge=
ſandten Griechenlands in Paris und
Lon=
don gaben eine Erklärung ab, die Athener
Regie=
rung werde nach wie vor die Ausſchiffung der
Entente=
truppen in Saloniki in keiner Weiſe beläſtigen, könne
jedoch den Uebertritt bewaffneter Serben nach
Griechen=
land nicht zulaſſen. Somit bleibt das Ultimatum der
Note wirkungslos. Man glaubt nicht, daß die Entente
außer der Blockade andere Gewaltmittel anwenden wird.
T.L. Köln, 23. Nov. Nach der Köln. Ztg. wird
dem Echo de Paris aus Athen berichtet, die Note des
engliſchen Geſandten ſei mit offenſichtlicher
Gleichgültigkeit aufgenommen worden. Der Miniſterrat
tagte am Sonntag bis 3 Uhr früh und abends von 5 bis
8 Uhr. Laut Köln. Ztg. betrachtet man, einer Meldung
der Stampa aus Athen zufolge, den Abbruch der
diplomatiſchen Beziehungen zwiſchen Athen
und dem Vierverband als nahe bevorſtehend.
Der Kaiſer war bei uns.
(Aus einem Brief von der Oſtfront.)
Als wir vor turzem darüber ſprachen, daß unſere
Tage nunmehr wohl für einige Zeit in einförmiger
Gleich=
mäßigkeit dahinfließen würden und wir dabei das für
und wider des Stellungskrieges gegenüber den
Vor=
marſchkämpfen der verfloſſenen Monate abwogen, dachte
keiner von uns daran, welch ein Feſttag uns bevorſtand!
Wahrlich, ein hoher Feſttag war es, der hier im
Felde noch weit größere Bedeutung hat als in der
Hei=
mat! Der Kaiſer kam zu uns an die Front, unſer
oberſter Kriegsherr wollte uns ſehen!
Ich will mich nicht mit der Schilderung der
fieber=
haften Tätigkeit aufhalten, die uns alle ergriff. Mit
welcher Freude haben wir die Pforte aus Tannengrün
gebaut und all die anderen kleinen Vorbereitungen
ge=
troffen, vor allem den eigenen äußeren Menſchen mal
gründlich vorgenommen, um uns in einen wenigſtens
einigermaßen paradefähigen Zuſtand zu bringen.
Um 12 Uhr mittags ſtanden wir auf dem großen
Platz (im Lager von Baronowitſchi, in einem nach dem
griechiſchen Glockenturm zu offenen Rechteck) zur Parade
vor unſerem oberſten Kriegsherrn bereit. Neben dem
mit Fahnen geſchmückten Glockenturm erwarteten die
Führer, Prinz Leopold von Bayern, Generaloberſt von
Woyrſch, General Freiherr von König, General von
Behr und andere mit ihren Stäben Seine Majeſtät.
12 Uhr 15 Minuten nachmittags betrat der Kaiſer
den Platz. Die Muſik ſetzte ein, das Gewehr wurde
prä=
ſentiert, das Hurra erklang und unſer Kaiſer ſchritt
langſam, jeden feſt ins Auge faſſend, die Front ab.
Man muß den Blick des Kaiſers einmal auf ſich
ruhend gefühlt haben, um zu verſtehen, welche Macht von
ihm ausgeht. Energie, Wohlwollen, Güte, alles ſpricht
aus ihm. Man reckt ſich unwillkürlich und fühlt ſich zu
jeder Leiſtung fähig.
Jedem der Beteiligten ſchlug in dieſem Augenblicke
das Herz höher. Der lebhafte Kanonendonner von der
nicht fernen Front trug dazu bei, uns allen die
bedeu=
tungsvolle Lage noch mehr zum Bewußtſein zu bringen
Ueber 600 Killometer trennen uns von der Grenze,
die wir vor 1¼ Jahren überſchritten haben, herrliche
Siege und Erfolge, doch auch ſchwere und ernſte Stunden,
nicht für möglich gehaltene Anſtrengungen liegen hinter
uns; nun ſtehen wir tief drinnen in Feindesland, im
Beſitz des wichtigen Bahnknotenpunktes, an deſſen
Er=
reichung wohl der Kühnſte nicht ernſthaft gedacht hatte,
an der Stelle, von wo noch vor wenigen Monaten der
damals allgewaltige Großfürſt Nikolaus Nikolajewitſch
die ruſſiſchen Armeen gelenkt hatte; wenn auch betrübten
Herzens bei dem Gedanken an die dichten Gräberreihen
der großen Schlachtfelder und ſo manches einſame Kreuz,
ſo doch den Blick klar gerichtet auf das große gemeinſame
Ziel, ein jeder ſich bewußt des kleinen oder größeren
Teiles, den das Vaterland von ihm verlangt nach dem
Willen unſeres oberſten Kriegsherrn.
Auf dem linken Flügel der Parade ſtanden die zur
Beleihung mit dem Eiſernen Kreuz Vorgeſchlagenen. Die
Glücklichen! Kann es für einen Soldaten etwas ſchöneres
geben als vom Kaiſer ſelbſt dieſe höchſte Auszeichnung
zu erhalten? Nachdem Seine Majeſtät das letzte Kreuz
überreicht und die Meldung des Ausgezeichneten, wofür
er es erhalten, entgegengenommen hatte, trat der Kaiſer
in die Mitte des Vierecks und hielt eine Anſprache. Er
verglich unſere Tätigkeit mit der unſerer Kameraden an
der Weſtfront und brachte uns Grüße von ihnen und aus
der Heimat. „Die Taten des Landwehrkorps bei den
Verfolgungskämpfen ſind mit eiſernem Griffel in die
Weltgeſchichte aller Zeiten eingeſchrieben, würdig reihen
ſie ſich den Taten der alten ſchleſiſchen Landwehr vor
100 Jahren an.‟ Dann hieß er uns unſere Kameraden
im Schützengraben grüßen und forderte uns auf,
durch=
zuhalten, bis wir den Feind auf die Knie gezwungen
haben und ihm einen Frieden diktieren können, der
un=
ſerer Opfer würdig iſt. Aus begeiſterten Herzen ſcholl
abermals ein dreifaches donnerndes Hurra über den
Platz! Wohl ein jeder von uns leiſtete in dieſem
Augen=
blicke innerlich aufs neue das Gelübde, unſere Pflicht
bis zum letzten zu tun, durchzuhalten und uns des
Ver=
trauens unſeres Kaiſers würdig zu zeigen. Mancher, an
deſſen Spannkraft der Schützengrabenkampf ſchwerere
Anforderungen ſtellt als Angriff und Verfolgung, ſchöpfte
aus den Worten des Kaiſers friſchen Mut und
Selbſt=
vertrauen.
Dann kam der Parademarſch in Gruppenkolonne!
Vor dem Glockenturm, dort, wo der Zar oft und
noch vor wenigen Wochen Nikolajewitſch geſtanden haben
mag, ſtand der Kaiſer und ließ uns an ſich
vorbeimar=
ſchieren. Jeder gab her, was er hatte, ein jeder drückte
die Knie durch, ſo gut er konnte. Das hat auch unſer
Kaiſer gefühlt, und daß er mit uns zufrieden war, ſprach
aus ſeinen Augen und dem gnädigen Kopfnicken, mit dem
er uns belohnte. Wie uns unſere Vorgeſetzten nachher
erzählten, hat der Kaiſer ſeiner Freude Ausdruck gegeben,
uns in ſolch vortrefflicher Verfaſſung zu ſehen.
Nach einem kurzen Frühſtück mit den anweſenden
Führern verließ Seine Majeſtät Baronowitſchi um
3 Uhr. Der Kaiſerbeſuch war zu Ende! Wir wiſſen,
daß unſer oberſter Kriegsherr die Ueberzeugung
mitge=
nommen hat, daß „wir im Oſten” eine eiſerne Mauer
bilden, die allen Verſuchen der Ruſſen, ſie zu
durch=
brechen, ſtandhalten wird. An Herz und Seele geſtärkt,
ſehen wir der Zukunft entgegen: eine Armee, in der
jeder Soldat freudig bereit iſt, für Kaiſer und Vaterland
ſein Leben zu laſſen, iſt unbeſiegbar.
Das Ende einer Hetze.
Das Verhör des Kapitäns der „Ancona‟
hat ergeben, daß dieſer italieniſche Perſonendampfer von
dem feindlichen Unterſeeboote einen
Warnungs=
ſchuß erhalten hat und trotzdem weitergefahren iſt, ſowie
daß nach dem Anhallten des Schiffes auf die
Rettungs=
boote nicht gefeuert wurde. In beiden Beziehungen
war von der vierverbändleriſchen Preſſe das Gegenteil
ausgeſtreut worden, um die Regierung und die öffentliche
Meinung der Vereinigten Staaten aufzubringen. Dabei
hatte die Daily Mail den Vogel durch die Veröffentlichung
des angeblichen Berichtes einer angeblichen
amerikani=
ſchen Aerztin Cecil Grelle abgeſchoſſen. Dieſer Bericht
ent=
hielt namentlich die obenerwähnten zwei Behauptungen,
die durch die Ausſage des Kapitäns widerlegt ſind, auf
die es aber ihren urſprünglichen Verbreitern zu
durch=
ſichtigen Verhetzungszwecken ankam. Wahrſcheinlich hat
es eine amerikaniſche Aerztin Ceeil Grelle als Fahrgaſt
der „Ancona” ebenſowenig gegeben, wie einen von ihr der
Daily Mail erſtatteten Bericht. Denn das Machwerk, das
dieſes engliſche Hetzblatt als ſolchen verbreitet, trägt den
Stempel der Erfindung darum an ſich, weil die
angeb=
liche Berichterſtatterin ihrer Kaltblütigkeit ein geradezu
pyramidales Selbſtlob widmet und von anderen
Einzel=
heiten im Stile der Kino=Schauerlichkeit erzählt
Die nunmehr durch die Ausſage des beteiligten
Kapi=
täns erhärtete Unglaubwürdigkeit der angeblichen Zeugin
des engliſchen Hetzblattes iſt auch für Deutſchland
inſo=
fern von unmittelbarem Intereſſe, als unſere Feinde die
Behauptung ausgeſprengt hatten, daß das beteiligte
Un=
terſeeboot aus Deutſchland ſtamme und eine
deutſche Beſatzung gehabt habe. Beſtimmt, die
Ver=
einigten Staaten mit Deutſchland unter den erörterten
Vorausſetzungen zu verhetzen, iſt auch dieſe Angabe
inzwi=
ſchen bündig widerlegt worden. Und zwar iſt es die
italieniſche Regierung ſelbſt, die dem
amerika=
niſchen Botſchafter in Rom mitteilte: es beſtehe kein
Grund anzunehmen, daß das bei der Verſenkung des
Dampfers „Ancona” beteiligie Tauchboot anderer alls
öſterreichiſch=ungariſcher Nationalität war. Die
verkom=
mene Lügenpreſſe iſt alſo in dieſem Falle mit ihren
Hetz=
verſuchen ſo gründlich wie nur möglich hereingefallen.
Das Bündnis zwiſchen Bulgarien und den
Mittelmächten.
* Sofia, 22. Nov. Das offiziöſe Echo de Bulgarie
zollt in äußerſt warmen Worten dem rührenden Wetteiſer
Anerkennung, womit man ſich in Oeſterreich=
Un=
garn und Deutſchland beeilt, Bulgarien zu
Hilfe zu kommen, um die Lücken ſeines
unzureichen=
den Sanitätsdienſtes auszufüllen. Das Blatt ſchreibt:
Um die Bedürfniſſe der bulgariſchen Armee zu
befriedi=
gen und die Leiden unſerer tapferen Soldaten zu
erleich=
tern, zeigen unſere großen Verbündeten, Oeſterreich=
Un=
garn und Deutſchland, einen wahrhaft brüderlichen Eifer.
Jeder Tag bringt uns Beweiſe der Sympathie, deren
Ge=
genſtand unſer Land in Geſellſchaft der beiden
verbünde=
ten Monarchien iſt. Aus Wien, Budapeſt, Berlin,
Mün=
chen und zahlreichen anderen Städten kamen und kommen
dem Bulgariſchen Roten Kreuz reichliche,
wertvolle Spenden zu. Die Monarchen, und ſelbſt
Mitglieder der Herrſcherhäuſer, der Hochadel und die
be=
deutendſten Perſönlichkeiten der politiſchen und
Finanz=
welt gehen beiſpielgebend in der Hingabe an dieſes
Menſchlichkeitswerk voran. Die wunderbar ausgeſtatteten
Miſſionen, die ſich unſerer Kranken in den Spitälern
So=
fias widmen, ſind liebe und hochgeſchätzte Gäſte in
Bul=
garien. Dieſe Aufopferung bewegt uns um ſo tiefer, alls
viele von jenen, die gekommen ſind, um bei uns unter oft
ſchwierigen Verhältniſſen zu arbeiten, Söhne oder Brüder
haben, die auf den Schlachtfeldern kämpfen. So feſtigt
ſich das an militäriſchen Ergebniſſen ſo reiche
Bündnis=
zwiſchen den Bulgaren und den Völkern
Mitteleuropas als eine Quelle moraliſcher Kraft
von großer Fruchtbarleit. Eines Tages werden die
Ge=
ſſchütze auſhören zu donnern und die Völker werden ihre
friedliche Arbeit wieder aufnehmen. Wenn alles wieder
in ruhige Bahnen zurückgekehrt ſein wird, dann wird man
die Bedeutung des großen Ereigniſſes des
Zuſſammen=
arbeitens der Bulgaren mit den Oeſterreichern,
Un=
garn und Deutſchen zu ermeſſen vermögen. Die jetzige
Feuerprobe wird das Band, das den Oſten mit
dem Weſten verknüpft, unlöslich ſchmieden. In
dieſer Kulturarbeit werden die beſcheidenen Arbeiter, die
ſſich über die Verwundeten beugen, eine nicht minder edle
Pflicht erfüllt haben, als die Tapferen in den
Schützen=
gräben.
Die Lebensmittelfrage.
* Aller Lebensmittelwucher und alle Zurückhaltung
von Vorräten zu eigennützigen Zwecken wird mit Recht
als Ausdruck einer Lumpengeſinnung bezeichnet. Auf
zwei Punkte, die Vorausſetzung ſind für das
wirkungs=
volle Arbeiten der Regierungsmaßnahmen, ſoll noch
auf=
merkſam gemacht werden: 1. Das Publikum muß
mithelfen; zunächſt bei ſich ſelbſt: es muß ſeine
An=
ſprüche mäßigen, bedenken, daß eine gewiſſe Knappheit an
Lebensmitteln nun mal Tatſache iſt und durch keine
über=
legene Weisheit noch ſo weiſer Inſtanz beſeitigt werden
kann. Es muß ſoviel Selbſtdiſziplin beſitzen, ſich ſtrikte
an die Anordnungen der Behörden, betreffend
Lebensmit=
telverſorgung, zu halten. Das Publikum muß aber nach
anderer Richtung hin noch helfen. Es muß
unnachſicht=
lich Käufet und Erzeuger zur Anzeige bringen, die
in irgend einer Weiſe ſich nicht an die Maßnahmen der
Behörden halten, ſei es, daß ſie Vorräte eigennützig
zu=
rückhalten, ſei es, daß ſie Vorräte unerlaubter
Verwen=
dung zuführen, ſei es, daß ſie die Höchſtpreiſe
überſchrei=
ten, wenn auch unter noch ſo ſchlauem Vorwande.
Und nun eine zweite Bemerkung: In den Zeitungen
wird jetzt ſo viel berichtet über Beſtrafung von ſolchen
Perſonen, die gegen die Bundesratsverordnungen
ver=
ſtoßen. Das iſt alles gut und wohl, aber könnten da nicht
wirkſamere Mittel gefunden werden, als 20 Mark oder
100 Mark Geldſtrafe? Könnte man nicht die Namen
derer, die ſich an der Sicherung der Volksernährung
ver=
gehen, allgemein öffentlich bekanntgeben, in größerem
Umfange und mit mehr Nachdruck, als das bisher durch
die eine oder andere Zeitung geſchieht? Es würde dies
eine nachdrückliche Beſtrafung und Verwarnung ſein.
Und dann: könnte man nicht gegen jene Perſonen mit
ſtärkerer Vermögenskonfiskation vorgehen? Hier wäre
doch die praktiſche Anwendung des alten Satzes am Platz,
„womit Ihr ſündigt, damit wird euch vergolten werden”.
Wer ſich unrechtmäßig am Gute des Nächſten bereichert
— und Wucherpreiſe ſind nichts anderes, als ungerechte
Bereicherungen —, der möge die Schwere ſeines
Ver=
gehens am eigenen Leibe verſpüren!
Und noch eins: es iſt zweifellos ſicher, daß im
Han=
del wie in der Produktion die unſauberen,
gewinnſüch=
tigen Elemente eine Minderheit bilden, teilweiſe, was
beſonders für den Handel gilt, noch eine ſolche
Minder=
heit, die von anderen Berufen herüber gekommen iſt. Das
Verhalten dieſer Leute wirft auf die ganze Klaſſe,
der ſie angehören, ein ſchiefes Licht; das öffentliche
Urteit=
neigt leider häufig dazu, die Rechtſchaffenen mit den
Minderwertigen in einen Topf zu werfen. Zur
Wah=
rung ihrer Standesehre ſollten die ehrlichen Händler und
Bei den „blauen Jungens‟
am Nordſeeſtrande.
II.
Deutſche Kriegsbriefe von der Weſtfront.
Flandern, im November.
:: Sie haben ſchwere Tage hier oben, unſere wackeren
„blauen Jungens” auch wenn der Bericht der oberſten
Heeresleitung ſich auf knappe Angaben beſchränkt, wie:
„Nichts Neues” oder „An verſchiedenen Stellen der Front
Artilleriekämpfe” und dergleichen. Toben doch an allen
Stellen der Front, Tag und Nacht, meiſt nur mit kurzen
Unterbrechungen, blutige Kämpfe, ſodaß „Nichts Neues”
lediglich bedeutet, die üblichen Dinge nehmen ihren
Fort=
gang, keineswegs aber, es iſt Stille, Erholung eingetreten.
Es iſt in dieſen Tagen juſt ein Jahr her, als ſich im
Braufen des Herbſtſturmes, im drückenden Novembernebel
hier oben die deutſchen Truppen Bahn brachen. Vom
Ausgange Weſtendes, das heute einen ſchier
undurchdring=
lichen Trümmerhaufen darſtellt, wurde bis zum Yſerkanal
geſtürmt. Die Franzoſen, Engländer und ihre edlen
ſchwarzen Helfer, die man im Scherenfernrohr auch jetzt
noch deutlich beobachten kann, haben jene
bedeutungsvol=
len Tage ebenſowenig vergeſſen, wie wir, und darum geht
es heute wieder teilweiſe in Flandern recht lebhaft zu. An
einem beſonders „heftigen” Vormittage — Exzellenz v.
Schröder und der Chef unſeres Admiralſtabes der Marine
Admiral Behncke, ſchritten gerade in ſtarkem Feuer von den
vorderſten Gräben auf Weſtende zu — weilte ich bei den
deutſchen Wächtern am flandriſchen Strande. Die
Ein=
drücke waren gewaltig und erhebend zugleich. Ganz gegen
die ſeit Wochen beobachtete Gewohnheit eröffneten die
Gegner ſchon in den frühen Morgenſtunden ein ſtarkes
Sperrfeuer. In wenigen Augenblicken waren faſt alle
Batterien in Tätigkeit. Ueber dem Meere wölbte ſich der
Himmel im klarſten Blau, Sturm und Wogen ſchwiegen.
Die günſtigſten Vorbedingungen für Flieger, die man
dann auch bald in großer Zahl, hüben und drüben,
auf=
ſteigen ſah. Die Ballonabwehrkanonen ſandten ganze Hagel
von Schrapnells auf die in ruhigſtem Zuge dahingleitenden
Flieger, von denen ein feindlicher zweimal in ſchwerſte
Ge=
fahr kam und darum ſchleunigſt Reißaus über das Meer
nahm. Von der Batterie B aus verfolgte ich im
Fernglaſe deutlich die Spur einiger der deutſchen Flieger.
Bewundernswert, fortreißend dieſe Kühnheit, graziös faſt
ſchienen ſie mit den „Grüßen” des Gegners zu ſpielen,
blitzſchnell Richtung und Höhe ändernd.
Einige Minuten ſpäter, da heißt es im Laufgraben:
„Deckung ſuchen!” die Chauſſee von Middelkerke nach
Weſtende iſt ſtark gefährdet. Ein Bullern und Dröhnen
ohne Ende. Selbſt die ſchweren Schiffsgeſchütze ſind in
Tätigkeit. Einigemal das „vertraute‟ Taktak der
Maſchi=
nengewehre, Granaten praſſeln, berſten, Schrapnells ziſchen
durch die Luft. Auf eine beſtimmte Batterie ſcheints der
Gegner beſonders abgeſehen zu haben, und auf einige
Ru=
inen von Weſtende und Middelkerke, in denen er offenbar
Beobachtungspoſten, den Kommandierenden, kurz:
Angriffspunkte von hervorragender Bedeutung
ver=
mutet. Unſere Artillerie nimmt ſcharf Nieuport aufs Korn,
das von dem Punkt, wo ich im ſicheren Schutze einer
meiſterhaft im Dünenſand eingebauten Haubitze den
Ver=
lauf des Ringens verfolge, nicht allzuweit entfernt iſt
Infanteriefeuer wird hörbar, der Feind will anſcheinend
unſere Reſerven in die vorderſten Gräben locken. Ein
ſtarkes Bombardement mit Minen ſetzt ein, Handgranaten,
Diskus, Schleuder und anderes kommen herüber. Alles
Leben, Bewegung. Ein paar Granaten erreichen den Rand
des Laufgrabens, deſſen verſteckte Anlage übrigens ein
Kabinettſtück iſt. Aus Düne und Dünengras ſind hier
ge=
radezu Muſterſchöpfungen geworden. Alle Verſuche des
Gegners ſchlagen fehl Von vorn kommt die frohe Kunde,
nicht ein Schritt iſt verloren! Die deutſche Dünenmauer
ſteht feſt wie immer. Nur in den vorderſten Gräben einige
unvermeidliche Zerſtörungen, die nachts ſehr ſchnell wieder
hergeſtellt ſein werden. Einige Tote und etwa ein Dutzend
Verwundete. . . . . Allmählich flaut der Kampf der
Ge=
ſchütze ab. Man ſendet von drüben noch einen polternden
Gruß zu uns herüber, ein paar Granaten ſchlagen in die
Mauerreſte eines länaſt verſunkenen Kinotheaters. Dann
ſteigt die Sonne höher, die Flieger gleiten in raſchem
Fluge, wie Vögel, die zur Mittaasraſt eilen, wieder
her=
nieder. Die Stahlhelme der Franzoſen, die blitzartig aus
den Gräben verſchwinden, leuchten ab und zu auf. In den
Unterſtänden wirds umſo lebendiger. — Gefechtspauſe!
Als ich mit Kapitän W. bald darauf im
bombenſiche=
ren Beobachtungsſtand bei einem erfriſchenden Glaſe Wein
die Ereigniſſe des Vormittags durchſprach und hierauf
eine eingehende Beſichtigung der ausgedehnten
Befeſti=
gungsanſagen, der endloſen Drahtverhaue und tauſend
anderer Dinge vornahm, wurde mir ſo recht klar, wie
groß=
artig die deutſchen Helden hier oben Meer und Düne ſich
nutzbar gemacht haben. Mit einem faſt unerhört zu
nen=
nenden techniſchen Raffinement ſind unſere blauen Jungen
hier verſchanzt. An dieſer deutſchen Wehr und Abwehr
wird ſich der Gegner immer wieder den Schädel einrennen!
Vom Nachmittage noch zwei Epiſoden. Ich ſtand,
ob=
wohl die Engländer einigemal Schrapnells in Tätigkeit
ſetzten, mit mehreren Offizieren in den Dünen an den
Gräbern einiger Kameraden, die man hier gebettet hat.
Sie fielen in den ſchweren Kämpfen um Lombartzyde.
Wir holten nun heute friſches Grün der Dünenheide
her=
bei und ſchmückten im leichten Feuer der feindlichen Kugeln
ſchweigend ihre Grabſtätten. Von der „Nobleſſe” der
Eng=
länder noch ein deutliches Zeichen. Mit einem Berliner
Kunſtmaler ſtand ich am Strande und blickte auf die
unge=
heuren Verwüſtungen in Weſtende, wo kein Haus verſchont
blieb. Der gegneriſche Beobachtungspoſten auf der Mole
von Nieuport mußte uns ſpielend leicht erkennen und
da=
mit auch die Tatſache, daß er hier nur zwei unbewaffnete
Ziviliſten gegenüber hatte. Trotzdem ſchickte er viermaſ
Schrapnells herüber, ſodaß wir uns mit knapper Not in
eine zerſchoſſene Hausruine retten konnten Etwa drei
Meter von einem belgiſchen Knaben aus Middelkerke (
nur=
noch wenige Familien hauſen hier), der in unſerer Nähe
ſtand, ſchlugen die Geſchoſſe ein.
Durch das praſſelnde Gebälk von Weſtende und
Mid=
delkerke, durch ausgebrannte, von Granaten verwüſtete und
nun vermodernde Wohnſtätten, in deren ſtarren Löchern
in Wahrheit das Grauen hauſt, fuhr ich in der vom Feinde
bisweilen mit beſonderer Liebe aufs Korn genommenen
Kleinbahn nach Oſtende, von ſtarkem Kanonendonner
be=
gleitet, und ließ noch einmal das Feuer vom frühen Morgen
an mir vorüberziehen Einige Eindrücke treten beſonders
lebendig hervor; die kühne Ausdauer, die ſtolze
Uner=
ſchrockenheit unſerer blauen Jungen, die Unbeſiegbarkeit
aller deutſchen Waffengattungen in dieſem zähen
Stel=
lungskrieg hier an Flanderns Meeresſtrande, der
groß=
artige Ausbau der deutſchen Stellungen, die meiſterhafte,
knappe, klare Art der Führer. Automatiſch ſozuſagen
greiſt alles ineinander. Man ſpürt kaum den Mechanis=, man ſieht nur, wie wundervoll fein er arbeitet.
Mit=
ten im Feuer, da, wo ſeine Leute den ſchwerſten Stanh
haben, ſteht der Höchſtkommandierende, als es ruhiger
ge=
worden, Zigarren an die Mannſchaften in den Batterien
ſpendend.
Deutſchland, du kannſt ſtolz auf deine Söhne ſein!
Emil Simion, Kriegsberichterſtatter,
Produzenten rückſichtslos gegen alle ſolche Berufsgenoſſen
vorgehen — es braucht nicht gleich bei Gericht zu ſein; die
Fülle der Berufsorganiſationen und der geſellſchaftliche
Verkehr in Vereinen bietet Gelegenheit genug dazu. Nur
keine unangebrachte Nachſicht da, wo ſo Großes auf dem
Spiele ſteht!
Landwirfe, Kartoffelvorräte heraus!
— Nach der Verfügung vom 9. Oktober konnten die
zuſtändigen Behörden neben dem Enteignungspreis für
die Kartoffeln eine Vergütung für die Verwahrung den
Landwirten gewähren (Report), wenn die Enteignung
nach dem 31. Dezember ſtattfand. Dieſe Beſtimmung
be=
deutete für viele Landwirte einen Anreiz, in Spekulation
auf die Reportgelder die Kartoffeln zurückzuhalten vom
Markt. Dieſer Anreiz entfällt mit der neuen
Ver=
ordnung vom 28. Oktober. Reports ſollen nicht bezahlt
werden. Es liegt alſo im Intereſſe der Landwirte,
ins=
beſondere, da keine Ausſicht auf Steigerung
der Höchſtpreiſe beſteht, ihre Beſtände möglichſt
bald an den Markt zu bringen. Alle Zurückhaltung iſt
eine falſche Spekulation! Es ſteht zu erwarten, daß die
Landwirte, deren ſoziales Pflichtgefühl nicht
ausreichte, den Markt zu beſchicken, jetzt wenigſtens in
Wahrung ihres eigenen Intereſſes es tun.
Kriegsverlängernde Kundgebungen.
* Berlin, 23. Nov. Unter der Ueberſchrift „
Durch=
halten auch in der Eintracht” veröffentllcht Graf
v. Schwerin=Löwitz eine Kundgebung, auch in der
Zurück=
ſtellung unnötiger Klagen und
gegenſeiti=
ger Anklagen durchzuhalten bis zum vollen Siege.
Er ſchreibt: Jedes, wenn auch noch ſo geringfügige
An=
zeichen einer Uneinigkeit oder Unzufriedenheit des
deut=
ſchen Volkes wird von der ausländiſchen Preſſe mit einer
wahren Gier aufgegriffen, um damit die ſinkende
Sieges=
hoffnung unſerer Feinde von neuem zu beleben. Dies
muß mit natürlicher Notwendigkeit mindeſtens zu einer
Verllängerung des Krieges führen. In ganz
beſonderem Maße gilt das von all den übertriebenen
Vorſtellungen unſerer Lebensmittelteuerung oder ſonſtigen
wirtſchaftlichen Schwierigkeiten, die doch ſo unendlich weit
hinter den gleichartigen Schwierigkeiten unſerer Feinde
zurückbleiben. Die zweifellos kriegsverlängernde Wirkung
ſolcher Kundgebungen aber ſollten namentlich diejenigen
Kreiſe einſehen, die am meiſten nach einer Abkürzung des
Krieges und ſeiner Laſten verlangen.
— Berlin, 23. Nov. Unter der Ueberſchrift „Die
Not in Deutſchland” und der Randbemerkung „der
Hunger meldet ſich — die Gefahr innerer Unruhen”
be=
ſpricht die däniſche Zeitung Fyens Stiftstidende
vom 10. November die Lage in Deutſchland. Die
Situa=
tion in Deutſchland werde bedenklich. Die Not im Reiche
ſteige in dem Maße, daß das Volk an vielen Stellen
Hun=
ger leide So werde es der Regierung auf die Dauer
nicht gelingen, die revolutionäre Bewegung zu
unterdrük=
ken, die ſchon ihr Haupt erhoben habe. Alle Siege der
Deutſchen könnten demgegenüber nichts mehr helfen.
Es iſt tiefbedauerlich, daß das Ausland auf Grund
falſcher Darſtellungen unſerer Lage ſich Hoffnungen macht
auf unſere baldige Bezwingung, und daraus natürlich
ver=
ſtärkten Mut zum Durchhalten gewinnt. Weitaus
bedauer=
licher aber iſt es, daß die däniſche Zeitung ihre falſche
Auffaſſung bezieht aus deutſcher Quelle, nämlich dem
Teuerungsaufruf eines großen Berliner Blattes.
Feindliche Brüder.
G.* Es fällt einem mit jedem Tage ſchwerer, die
engliſchen Staatsmänner ernſt zu nehmen, wenn man
ihre Worte ihren Taten gegenüberſtellt. Das iſt ſogar
in England der Fall. „Wenn Beredſamkeit im Kriege
ſo viel vernichtete wie im Frieden,” ſchreibt die Morning
Poſt, „dann wäre kein Deutſcher und kein Bulgare mehr
am Leben!” In der Tat, wenn man die blutrünſtigen
Reden der Lords im Oberhauſe lieſt, möchte man
glau=
ben, Deutſchland läge zerſchmettert am Boden; aber mit
Kriegsgeheul und Indianertänzen wird der Weltkrieg
nicht gewonnen.
Ein Gutes hat aber das engliſche Maulheldentum
für uns: es hat uns mit plaſtiſcher Deutlichkeit mit dem
engliſchen Begriffe des „Bluffs” vertraut gemacht, von
dem wir bis dato wenig verſtanden. Engliſcher Bluff,
die großartige Vorſpiegelung gewaltiger Kraft und feſter
Entſchloſſenheit, durch die Großbritannien bisher ſeine
Weltmachtſtellung aufrecht zu erhalten wußte, hat es bis
heute immer und immer wieder verſucht, Deutſchland auf
ſeinem ehernen Strafzuge aufzuhalten. Wir wiſſen aber
jetzt, wie wenig hinter dieſen Bluffen ſteckt!
Ueberall kriſelt es. In Paris beruft man ein in
allen Farben des Regenbogens ſchillerndes Miniſterium
von 20, ſage 20 Köpfen, in London verringert man das
zweiundzwanzigköpfige auf ein neues kleines und
ein=
farbiges. Wer hat da recht? In Petersburg wird die
Duma eröffnet, geſchloſſen, wieder eröffnet, wieder
ge=
ſchloſſen, man verſpricht, ſie wieder zu eröffnen und
droht, ſie wieder zu ſchließen — kurz, Kopf= und
Rat=
loſigkeit überall! Und dieſe kopf= und ratloſen Miniſter
wollen Deutſchland in ſeiner ehernen Entſchloſſenheit
vernichten! Daß i net lach!
Die ſo oft geprieſene Einigkeit unſerer Gegner iſt
zum Teufel — nicht jetzt erſt, ſondern ſchon ſeit langem.
Delcaſſé trat zurück, weil Poincaré mit dem von
ihm ſo dringend empfohlenen Balkanabenteuer nicht
einverſtanden war. Carſon erhebt im Unterhauſe
gegen den engliſchen Delcaſſé, gegen Grey, den
Vor=
wurf, daß er eine irreführende Erklärung über die
ſer=
biſche Frage abgegeben habe, und dabei erfahren wir,
daß England, der geborene Schutzherr aller Kleinſtaaten,
beſchloſſen hatte, Serbien keine Hilfe zu ſchicken, und
daß drei Wochen ſpäter, nachdem Joffre und Millerand
die Londoner Regierung umgeſtimmt hatten, genau der
gegenteilige Beſchluß gefaßt wurde. Carſon wurde das
Opfer dieſer Zickzackpolitik. Churchill, der ſchon
ge=
raume Zeit früher ausgeſchifft wurde, beginnt vor den
Volksvertretern ſeine und des Landes ſchmutzige Wäſche
zu waſchen, ehe er „zu Schiff nach Frankreich” geht, und
die Enthüllungen, die er macht, ſind recht intereſſant.
Wir erfahren daraus, daß der operettenmäßige Zug
nach Antwerpen, der Churchill zu einer komiſchen Figur
in der Geſchichte gemacht hat, von „Englands genialſtem‟
Strategen, von Lord Kitchener ſelbſt entworfen und von
der franzöſiſchen Regierung gebilligt wurde. Churchill
teilte nach ſeiner Verſicherung das Los Delcaſſés, deſſen
Rat nicht gehört wurde, als es noch Zeit war. Viel
Geſchmack verrät es freilich nicht, daß ſich Churchill zu
ſolcher Statiſtenrolle hergab, und beſſer wäre es wohl
geweſen, wenn er ſeine Anſchuldigungen gegen Kitchener
erhoben hätte, ſo lange dieſer noch in England war
Dieſes In=den=Rücken=fallen macht einen etwas hinterliſti=
gen, allerdings echt engliſchen Eindruck. Man wird
un=
willkürlich an die Fabel vom ſterbenden Löwen erinnert.
Sollte es mit dem Löwen von Omdurman ſchon ſo weit
ſein, daß er auf dem Ausſterbeetat ſteht?
Auch für die Dardanellenaktion will Churchill die
Verantwortung nur inſoweit übernehmen, als die Flotte
betroffen wird, und dabei bekommt ſein alter Gegner,
Lord Fiſher, einen kräftigen Seitenhieb ab. Alſo auch
hier Unſtimmigkeiten! „Wenn wir damals gewußt
hät=
ten, was wir heute wiſſen”. ruft Churchill pathetiſch. Ja
wenn . . . . Wenn England gewußt hätte, was der
Krieg ihm bringen würde, hätten wir heute noch
Frie=
den. Daily Mail und Daily Chronicle finden Churchills
Reden höchſt unzeitgemäß, weil er gar zu rückſichtslos den
Schleier vom Bilde holder Eintracht reißt, das England
gerne der Welt zeigen möchte.
Ein Prachtexemplar von Politiker trat in der Geſtalt
Trevelyans im Unterhauſe auf: der Gute meinte, ein
Erſchöpfungskrieg, wie er jetzt geführt werde, könne vor
6 (ſechs) Jahren nicht zu Ende gehen, und da ſei es doch
viel einfacher, die Deutſchen aus Belgien
hinauszukompli=
mentieren — dann ſei der Krieg zu Ende. Auf welche
Komplimente unſere 42=Zentimeter=Geſchütze ſich zum
Rückzuge bequemen werden, vergaß der Herr anzugeben.
Bonar Law tat dann die Rede des Originals mit den
Worten ab: Keine Rede konnte einen geringeren
prakti=
ſchen Wert haben, als die eben gehörte, und der Liberale
Boot erklärte, ſeine Freunde im Wahlkreiſe Trevelyans
hätten beſchloſſen, bei den nächſten Wahlen einen anderen
Abgeordneten zu wählen.
So wurde die Tribüne des Unterhauſes zur
Schau=
bühne für eine Poſſe. Und als Poſſenſpiel erſcheint alles,
was in England die Regierenden tun. Freilich als Poſſe
mit ſehr, ſehr ernſtem und trübem Hintergrunde!
Auf parlamentariſchem Wege werden wir mit
Eng=
land nie zu einem Frieden kommen, wie wir ihn haben
müſſen. Wir vertrauen auf unſer gutes Recht, unſere
Kraft und unſeren Willen zum Sieg, und vor allem auf
unſere Einigkeit, und die machen uns unſere Feinde ſicher
nicht nach! Die Keulenſchläge ihrer Reden ſchaden uns
nicht!
Ruſſiſches.
Zum Bau der Bahn an die Murmanküſte.
* Es ſind wiederholt nichtamtliche und ſich gegenſeitig
widerſprechende Mitteilungen über eine im Bau
be=
findliche Bahn durch die Preſſe gegangen, die
Petersburg mit dem eisfreien Hafen an der
Murman=
küſte verbinden ſoll und 1100 Kilometer lang ſein würde.
Nach der einen Quelle ſollte die Bahn bereits fertig ſein,
nach der anderen ihre Fertigſtellung bevorſtehen, während
von dritter Seite beſtritten wurde, daß die Fertigſtellung
der Bahn ſo bald zu erwarten ſei. Nun macht Dr.
Mer=
tens in Nr. 88 der Zeitung des Vereins deutſcher
Eiſen=
bahnverwaltungen darauf aufmerkſam, daß ſich im
ruſſi=
ſchen Regierungsanzeiger vom 3./16. Oktober die
Mittei=
lung befindet, der ruſſiſche Verkehrsminiſter habe im
Miniſterrat den Antrag eingebracht, Schienen, rollendes
und ſonſtiges Eiſenbahnmaterial für die Neubauſtrecke
Sſoroka-Kandalakſcha im Auslande beſtellen zu dürfen.
Es handelt ſich um 35000 To. Schienen und
Schienen=
befeſtigungsgegenſtände, 220 vollſtändige Weichen, 20
Lo=
komotiven und 35 Plattformwagen im Geſamtbetrag von
ungefähr 7000000 Rubel. Der Miniſterrat habe dem
Aus Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
Eine deutſche Kampfbahn am Völkerſchlachtdenkmal.
* Leipzig, 20. Nov. Der langgehegte Plan, am
Fuße des Völkerſchlachtdenkmals eine deutſche Kampfbahn
zu ſchaffen, geht jetzt ſeiner Verwirklichung entgegen.
Von den beiden Fahrwegen der 18.=Oktober=Straße
um=
ſchloſſen, iſt die im Hufeiſen ſich nach der Stadt zu
öffnende Kampfbahn als eine grüne Raſenfläche von 270
Metern Länge und 101 Metern Breite gedacht. Die
Lauf=
bahn ſtellt einen Weg von 600 Metern dar. An beiden
Sei=
ten ſollen lange, gerade, rund 20000 Plätze faſſende
Sitz=
reihen entlang führen, die nach dem Denkmal zu ſich im
Kreisbogen ſchließen. Links und rechts des 16 Meter
breiten Zuganges von der Straße her werden ſich zwei
Terraſſen von je 2000 Quadratmetern Fläche ausbreiten,
die den Verkehr nach den Sitzreihen aufnehmen und in
ſich die Kleider= Waſch= und Baderäume bergen. Hinter
den Sitzreihen führen Wege von 6 Metern Breite nach
dem Denkmalsvorplatz zu, über den ſich 3,50 Meter hohe,
mit vierfacher Baumreihe bepflanzte Wälle erheben, die
die Stehplätze aufnehmen ſollen. Dieſe enden in
Ver=
bindung mit den Terraſſen rechts mit einem
ausgedehn=
ten Ausſtellungs= und links mit einem großen
Gaſtwirt=
ſchaftsgebäude. Als Bindeglieder zwiſchen Denkmal und
Kampfbahn ſind zwei Reiterſtandbilder, eins für Kaiſer
Wilhelm und eins für König Friedrich Auguſt, geplant.
Neben dem Denkmal wird die deutſche Kampfbahn erſt
recht einen Wallfahrtsort aller Deutſchen bilden, an dem
die Jugend angeſichts des Ruhmesmales zu edlem
Wett=
ſtreit der Kräfte zuſammenſtrömen wird. Finanziell iſt
die Anlage ſo gut wie geſichert, da für die Baukoſten von
insgeſamt 2 Millionen Mark bereits 1½ Millionen zur
Verfügung ſtehen.
Johannes Trojan 1.
* Roſtock, 22. Nov. Johannes Trojan iſt hier
am Samstag im Alter von 78 Jahren geſtorben.
Johannes Trojan wurde am 14. Auguſt 1837 in
Danzig als Sohn eines Kaufmanns geboren. Er ſtudierte
erſt Medizin, dann deutſche Philologie, und wandte ſich
von 1860 ab der Literatur zu. Beſonders bekannt iſt
Trojan durch ſeine Tätigkeit als Chefredakteur des
Klad=
deradatſch geworden, bei dem er im Jahre 1862 eintrat
und den er von 1886 bis 1909 als Chefredakteur leitete.
Seit den 80er Jahren gab er eine große Zahl
Gedicht=
bändchen und Humoresken, auch Kinderbücher heraus.
Nach ſeinem Ausſcheiden aus der Redaktion des
Kladdera=
datſch lebte er in Warnemünde.
Eine chineſiſche Friedensprophezeiung. Liang
Tſchitſchiau, eine chineſiſche Perſönlichkeit, die in der
Revolution von 1912 großen Einfluß gehabt hat,
ver=
öffentlicht in der Pekinger Zeitung „Kingpai” („Die
Hauptſtadt”) eine poetiſche Friedensprophezeiung, die wir
aus einer italieniſchen Uebertragung ins Deutſche
über=
ſetzen:
Ein Sprichwort ſagt: Für die unerforſchlichen
himm=
liſchen Geſchicke tritt alle zehn Jahre eine kleine und alle
hundert Jahre eine große Aenderung ein. Das iſt wahr.
Auch jetzt, wo die Glocken die letzte Stunde des Jahres
1914 einläuten, erfüllt Schlachtenruf die Luft, Eine
Hälfte der Welt, die ſchönſte und majeſtätiſchſte, iſt in ein
großes Schlachtfeld umgewandelt, und die Flüſſe ziehen
von Blut gerötet ihren Lauf. Ein furchtbareres und
un=
glücklicheres Jahr als 1914 hat es nie gegeben. Wenden
wir unſeren Blick hundert Jahre in die Vergangenheit
zurück: im Jahre 1814 marſchierten alle Verbündeten nach
dem Zuſammenbruch des napoleoniſchen Heeres vor
Mos=
kau auf Paris und nahmen es. Im ſelben Jahre mußte
Napoleon dem Throne entſagen. Wenden wir uns noch
weiter zurück: um zweihundert Jahre bis 1714. Im
Norden war der nordeuropäiſche Krieg, in dem Rußland
und Schweden um die Vorherrſchaft kämpften. Die
Völker, die an dieſem Konflikt teilnahmen, waren
Ruß=
land, Schweden, Dänemark, Finnland und die Türkei. Im
Süden war der ſüdeuropäiſche Krieg, worin die
Groß=
mächte Frankreich, Preußen, Oeſterreich, Holland und
England um die ſpaniſche Thronfolge ſtritten. In dieſem
Jahre wurden die Verträge von Raſtatt und Baden
ge=
ſchloſſen. Das Ergebnis war die Erſtarkung Preußens und
Rußlands; außerdem ſing damals der Kampf zwiſchen
Rußland und der Türkei an, der auch die heutige
Zwie=
tracht veranlaßt hat. Vor hundert Jahren erhielten die
Grenzen in Europa ungefähr die Geſtalt, die ſie heute
haben. Wie können wir die Geſetze der Natur begreifen?
Betrachten wir nun die Dinge vom chineſiſchen Stand
punkt aus. Das Jahr 1914 war das Jahr Tſchiayin des
Himmels, und Tſingtau wurde in den Krieg verwickelt.
Zehn Jahre vorher war das Jahr Tſchiatſchen des
Himmels, und es fand der ruſſiſch=japaniſche Krieg ſtatt
Noch zehn Jahre früher, 1894, war der
japaniſch=
chineſiſche Krieg um den Beſitz Koreas weitere zehn Jahre
zurück, im Jahre 1884, kämpften Frankreich und China um
Annam. Alle zehn Jahre haben wir ein Ereignis gehabt,
das mit der Regelmäßigkeit der Bewegung der Sonne
und des Mondes wiederkehrte, die nicht irren können.
Als das Jahr 1914 fortging, da wußte ich nicht, ob ich
ſingen oder weinen ſollte. Wie alle Jahre geht der
Un=
tergang des einen in den Aufgang des anderen über, 1914
in 1915. Vor hundert Jahren, 1815, war der Wiener
Kongreß, vor zehn Jahren, 1905, die Friedenskonferenz
von Portsmouth, vor zwanzig Jahren, 1895, der Vertrag
von Shimonoſeki. Scheint es nicht, daß alle mit 4
endigenden Jahre Kriegsjahre ſind, die mit 5 endigenden
den Frieden wiederherſtellen? Ehe das Jahr endet,
wer=
den wir alſo das Licht des Friedens über den
zehn=
tauſend Feuern und Entzündungen des Krieges ſehen.”
CK. Die Helden von Monaco. Zu den wenigen
Ländern Europas, die vom Kriege unberührt geblieben
ſind, gehört auch der Staat” Monaco. Aber während
ſelbſt die neutralſten Neutralen wenigſtens inſofern von
dem Kriegsſieber berührt wurden, als ſie auf eine
fort=
währende Verſtärkung ihrer Militärkraft bedacht waren,
geſchah in Monaco gerade das Gegenteil: die glorreiche
Armee von Monaco, die ja ſchon früher nicht an
Ueber=
füllung litt, iſt infolge des Weltkrieges — aufgelöſt
wor=
den. Und dies geſchah, wie der Oſſervatore Romano
erzählt, auf folgende Weiſe: Die Garniſon von Monaco
beſtand aus 200 äußerſt kriegeriſch ausſehenden Soldaten,
die ſtolz und aufrecht in ihren nicht immer tadelloſen
Uniformen umhergingen und ihre glänzenden Helme in
der Sonne des Südens funkeln ließen. Ihr Dienſt
be=
ſchränkte ſich hauptſächlich auf „Ehrenwachen” und war
den auf Operettenbühnen vorgeführten Militärparaden
nicht unähnlich. Unter dieſen Umſtänden führten die
200 tapferen Krieger ein wahrhaft paradieſiſches Leben,
um das alle Soldaten der Welt ſie von Herzen beneiden
konnten. Sie beſtiegen kein Pferd, da ein einziger Galopp
ſie ſofort an die Grenzen ihres Landes gebracht hätte.
Sie hatten aus begreiflichen geographiſchen Gründen
keinerlei beſchwerlichen Garniſonswechſel zu fürchten.
Und ihre Manöver beſchränkten ſich auf bekömmliche kleine
Spaziergänge über 10 Kilometer, wobei der Rückzug
na=
türlich gleich miteinbegriffen war. Aber jede Herrlichkeit
hat ein Ende: das mußten auch die Soldaten von
Mo=
naco einſehen, als der Weltkrieg ausbrach. Die Tapferen,
die friedlich in Monaco zu bleiben gehofft hatten,
wur=
den — da ſie teils franzöſiſcher, teils italieniſcher
Na=
tionalität waren — von den grauſamen Militärbehörden
ihrer Mutterländer eingezogen. So wurde die Armee
von Monaco in alle Winde geblaſen. Und die wenigen
armſeligen Ziviliſten, die — mit einem kleinen weißeroten
Bändchen verſehen — dreimal wöchentlich vor dem
Schloß des Fürſten von Monaco aufziehen, ſind der
ein=
zige traurige Reſt vergangener Herrlichkeit.
Antrag zugeſtimmt, weil einheimiſche Fabriken jetzt gar
nicht in der Lage ſeien, ſolche Mengen ſchnell zu liefern.
Aus der Vergebung des Auftrages ins Ausland und
aus den mitgeteilten geographiſchen Angaben zieht
Mer=
tens den Schluß, daß damit nur der Bedarf der erſten
Hälfte der Bahn gedeckt ſein wird und daß die zweite
Hälfte der Bahn noch kaum in Angriff genommen ſein
dürfte. Daraus ergebe ſich, daß die Bahn in dieſem Jahr
nicht mehr und vielleicht im nächſten Jahre noch nicht
voll=
endet werden könne.
Ein italieniſcher Miniſter über die Politik
Italiens.
* Palermo, 22. Nov. Meldung der Agenzia
Stefani. In ſeiner Rede verbreitete ſich Miniſter
Or=
lando anfangs über die bekannten Gründe des
italieniſchen Eingreifens. Er beantwortete die
Frage nach der Natur des Krieges damit, daß der
Krieg ein nationaler ſei. Der Redner betonte, daß Italien
weiter alle Opfer bringen werde, aber nach eigener
freier Würdigung, ohne andere Beſchränkung als
ſie das Band der Solidarität erheiſche. Bezüglich des
er=
warteten Eingreifens auf dem Balkan ſagte
Or=
lando: Es beſtehen beſondere Intereſſen Italiens an der
Lage auf dem Balkan. Sie ſind von ſchwerwiegender
Natur, aber da Italien ſie nicht unabhängig von der
ge=
meinſamen Sache betrachten kann, ſo könne ſein
Fern=
bleiben, wie ſein Eingreifen nur von der Erwägung
ab=
hängen, was am beſten zur Erreichung des weſentlichen
Zieles dient. Nachdem Orlando ſeine Bewunderung für
das heldenhafte Serbien ausgeſprochen hatte, fuhr er fort:
Vom politiſchen Standpunkt aus aber begreifen wir die
ganze unſchätzbare Bedeutung der Lage der
Balkan=
völker und unſerer unmittelbaren Nachbarn jenſeits
die=
ſes italieniſchen Meeres der Adria für Italien. Nach der
Betonung der Schwierigkeiten einer Spezialgeſetzgebung
anläßlich des Krieges, erinnerte Orlando an die Frage der
beſonderen Stellung des Papſtes. Das
Grund=
geſetz für die Souveränität des Papſtes regele nicht
aus=
drücklich die Lage, die ſich aus dem Kriege ergeben könnte.
Italien habe indeſſen das Garantiegeſetz peinlichſt
be=
obachtet. Es erkannte und garantierte, weitherzig
aus=
gelegt, die beſondere Form der geiſtlichen Souveränität,
ſodaß der Papſt ſein hohes Amt im Vollbeſitz ſeiner Rechte
und Freiheiten ausübe. Bei der Beſprechung der Härten
des Seekrieges richtete der Redner gegen den Feind
hef=
tige Angriffe. Er gelobte daraufhin, nunmehr werde
Italien aus Haß und Rache bis zum letzten Centeſimo
und Blutstropfen kämpfen.
* Von der italieniſchen Grenze, 22. Nov.
Die Enttäuſchung über die mit viel Geräuſch
vor=
bereitete Rede Orlandos in Palermo geht durch
die Preſſe faſt aller Parteirichtungen hindurch. Sowohl
die Nationaliſten wie die früheren Neutraliſten werfen
ihr Unklarheit und Schwächlichkeit vor. Man habe eine
Programmrede erwartet und eine nichtsſagende Phraſe
erhälten. Tatſächlich war ja die Rede weniger dazu
be=
ſtimmt, eine politiſche Richtung zu weiſen, als die ſtark
geſundene Kriegsbegeiſterung in Süditallien etwas zu
heben, aber auch in Rom ſcheint man, aus dem Bericht
der Stampa zu ſchließen, enttäuſcht zu ſein. Namentlich
vermiſſe man Kbarheit in bezug auf den Balkan und im
beſonderen auf Griechenland. Auch in bezug auf die
Stel=
lung Italiens zum Londoner Vertrag habe die Rede die
Klarheit, die man wünſchte, nicht gebracht. Alles ſei heute
ſo unklar wie zuvor.
Der Popolo d’Italia iſt bezeichnenderweiſe von der
Rede Orlandos durchaus unbefriedigt. Sie enthalte nichts
Neues, habe politiſch nur mittelmäßigen Wert, trage das
Zeichen der Verteidigung und folge Salandras Spuren,
der kürzlich noch eher zu Europa als zu Italien geſprochen
habe. Mit Bedauern ſtellt das Blatt feſt, die Rede
Orlan=
dos wie überhaupt die Sprache der Regierung ſei gegen
die Giolittianer bedeutend gemäßigter geworden.
Or=
lando rede lediglich von Peſſimiſten, deren Patriotismus
man nicht bezweifeln dürfe. Das Verhältnis Italiens
zu Giolitti und zu Bülow habe Orlando nur berührt,
ohne den Mut zu haben, den Knoten durchzuhauen. Die
ſchönen Worte über das Zuſammenarbeiten mit den
Ver=
bündeten ſeien ohne ihre letzte Konſequenz, den Krieg
ge=
gen Deutſchland, wertlos. Orlando aber habe ſich ſtets
nur mit Oeſterreich=Ungarn befaßt, während doch der Sieg
über Oeſterreich=Ungarn nur durch den Sieg über
Deutſch=
land (!) zu erreichen ſei. In bezug auf den Ballkan ſei
Orlando bei leichten Verſprechungen ſtehen geblieben. Die
Regierung aber müſſe ſich endlich entſcheiden. Der Krieg
mit Deutſchland ſei die allererſte Forderung für den Sieg
Italiens. Der Popolo fragt, ob Salandra ſich bei ſeiner
Kriegserklärung an Oeſterreich=Ungarn an die
voraus=
gegangene Uebereinkunft mit Bülow in bezug auf
Deutſch=
land gebunden habe.
Der Popolo d’Italia ſcheint ſein bißchen Verſtand
gänzlich verloren zu haben.
Die Lebensmittelfrage in Frankreich.
* Lyon, 22. Nov. Progrés meldet aus Paris zu
der Regierungsvorlage, betr. die Feſtſetzung der
Lebensmittelpreiſe, die morgen von der
Kam=
mer erörtert werden ſoll, daß der Miniſter des Innern
einen Zuſatzantrag eingebracht hat, wonach Wucher mit
Lebensmitteln, Heizmaterial, Bodenerzeugniſſen und allen
für die Landesverteidigung notwendigen Stoffen mit
Ge=
fängnis bis zu ſechs Monaten und mit Gellbußen bis zu
5000 Franken beſtraft wird.
Tageskalender 1914
zur Geſchichte des Weltkrieges.
24. November. Meldung von dem Untergang des
Ueberdreadnought „Audacious” an der Nordküſte
Js=
lands. — Das „U=Boot 18” verſenkt, die Beſatzung
gerettet. — Zweite Kriegsvorlage für den Reichstag.
Stadt und Land.
Darmſtabt, 24. November.
Kriegsgedenktage heſſiſcher Regimenter.
Leibgarde=Infanterie=Regiment (1. Großh. Heſſ.) Nr. 115.
9. Okt. bis 7. Nov. 1914: Stellungskampf vor
Par=
villers.
12. Nov. bis 1. Dez. 1914: Stellungskampf nördlich und
ſüdlich von Fouquescourt und Franſart.
Reſerve=Infanterie=Regiment Nr. 221.
28. Okt. bis 20. Nov. 1914: Kämpfe bei Fromelles
und Aubers. (Stellungskampf.)
29. bis 30. Nov. 1914: Nachtgefecht bei Rogozno und
Erſtürmung von Ruda.
* Militärdienſtnachrichten. Befördert: Müller,
Holtz, Fähnriche im Inf.=Regt. Nr. 118, zu Leutnants,
vorläufig ohne Patent, Bonte (Ernſt) (I Darmſtadt),
Chelius (Otto) (I Darmſtadt), Vizewachtmeiſter, jetzt
im Feldart.=Regt. Nr. 111, zu Leutnants der Reſerve; zu
Leutnants, vorläufig ohne Patent: die Fähnriche Luley
(Wilhelm), Luley (Richard), Funk,
Haggen=
müller, Völker, Gans, Sittig, Kaus im Inf.=
Regt. Nr. 116; zu Leutnants der Reſerve: die
Vizefeld=
webel Schmitt (Karl) (Limburg a. L.), Wendel (
Er=
bach) des Inf.=Regts. Nr. 116, Colliſchonn (Mainz),
Link (Mainz), Rüdiger (I Darmſtadt),
Dill=
ſchneider (Mainz), jetzt im Pion.=Erſ.=Batl. Nr. 21,
des Pion.=Batls. Nr. 21, Bergmann (Mainz), Fuchs
(I Darmſtadt), Monecke (I Darmſtadt), Schindler
(Mainz), jetzt im Erſ.=Batl. des Pion.=Regts. Nr. 25,
des Pion.=Batls. Nr. 25.
Kriegsauszeichnung. Dem Kriegsfreiwilligen
Ludwig Kittler im Feld.=Art.=Regt. 111 wurde,
nach=
dem er bereits die Heſſiſche Tapferkeitsmedaille erworben
und vor einigen Wochen zum Vizewachtmeiſter befördert
wurde, das Eiſerne Kreuz II. Klaſſe verliehen.
Das Großh. Regierungsblatt Nr. 21 vom
23. November hat folgenden Inhalt: 1.
Bekannt=
machung über die Ergänzung der Bekanntmachung über
die Errichtung von Preisprüfungsſtellen und die
Ver=
ſorgungsregelung. 2. Bekanntmachung, die
Kartoffel=
verſorgung betreffend. 3. Bekanntmachung zur Regelung
der Milchpreiſe und des Milchverbrauchs. 4.
Bekannt=
machung zur Regelung der Preiſe für Schlachtſchweine
und für Schweinefleiſch. 5. Bekanntmachung über den
Verkehr mit Stroh und Häckſel. 6. Bekanntmachung
über die Regelung des Verkehrs mit Oelen und Fetten.
7. Bekanntmachung über die Regelung der
Kartoffel=
preiſe. 8. Bekanntmachung, die private
Schwefelwirt=
ſchaft betreffend. 9. Bekanntmachung über die Regelung
der Preiſe für Buchweizen und Hirſe und deren
Verar=
beitungen, für Gemüſe und Obſt und für Obſtmus und
ſonſtige Fetterſatzſtoffe zum Brotaufſtrich. 10.
Bekannt=
machung, die Aufhebung der Bekanntmachungen über
die Feſtſetzung der Grundpreiſe für Butter und die
Preisſtellung für den Weiterverkauf, betreffend.
n. Strafkammer. Der 55 Jahre alte Landwirt
Wil=
helm Kühnle aus Hergershauſen war darüber
ärger=
lich, daß ſeine beiden Söhne in der Front ſtanden,
wäh=
rend ein Reſerviſt Klein bei der Wagenkolonne war.
Deshalb beſchuldigte er letzteren in einem an den
Feld=
webel gerichteten, mit falſchem Namen unterzeichneten
Schreiben, daß dieſer ſich über Vorgeſetzte ungehörig
und grob ehrverletzend geäußert habe. Dieſer durchaus
unwahren Beſchuldigung war noch der Wunſch beigefügt,
ein derartiger Menſch gehöre doch vor allen in den
Schützengraben. Der Angeklagte erhielt 6 Monate
Gefängnis. — Der bei einem nächtlichen Einſteigdiebſtahl
auf friſcher Tat ertappte, 57 Jahre alte Gänſehirt Karl
Hettland von Heuſenſtamm griff zu einer allzu harmloſen
Ausflucht. Er wollte nämlich um 3 Uhr von ſeiner
gegenüberliegenden Stube aus einen Lichtſchein in dem
betreffenden verſchloſſenen Laden beobachtet und aus
wohlmeinender Abſicht deshalb im Innern nachgeforſcht
haben. Man fand ihn vor der Ladenkaſſe mit 26 Marl
von deren Beſtand in ſeiner Hoſentaſche. Für dieſen
ſchweren Diebſtahl wurde der in früheren Jahren of=
und ſchwer Vorbeſtrafte jetzt zu 6 Monaten Gefängnis
abzüglich 5 Wochen Unterſuchungshaft verurteilt. — Ein
Vergehen gegen das Höchſtpreisgeſetz muß der Landwirt
Johannes Graf 1. aus Büttelborn den das
Schöf=
fengericht zu 40 Mark Geldſtrafe verurteilt hatte,
nun=
mehr auf Berufung mit 60 Mark nebſt ſämtlichen
Koſten büßen. Als Anfang April der Höchſtpreis für
den Doppelzentner Speifekartoffeln im Großhandel auf
9,10 Mark feſtgeſetzt war, hatte Gr. einer dortigen
Händ=
lerin 36 Malter geliefert und dafür je 12 Mark
abgenom=
men. Nach gleichhohen und noch höheren damaligen
An=
käufen von Militärſtellen will er dieſen Preis für
zu=
läſſig gehalten und als Tagespreis betrachtet haben.
welch letzterer dem viel früheren Kaufabſchluß zugrund
gelegt worden ſei. Die Händlerin hat ſich bei ihrem auf
40 Mark lautenden Strafbefehl beruhigt. Die angebliche
Unkenntnis des Angeklagten vermochte ihn natürlich
nicht zu ſchützen.
— Großh. Hoftheater. Heute Mittwoch, den 24., wird
Hermann Bahrs Schauſpiel „Der Querulant” auf B 14
wiederholt. Die weibliche Hauptrolle der Marie ſpielt
zum erſten Male Hertha Alſen. Donnerstag, den 25.,
7½ Uhr, findet als Feſtvorſtellung zur Feier des
Ge=
burtstages Seiner Königlichen Hoheit des Großherzogs
die Uraufführung von Mozarts „Gärtnerin aus
Liebe” in der Bearbeitung von Oskar Bie ſtatt. Die
Aufführung dieſes Werkes unter muſikaliſcher Leitung
Ge=
neralmuſikdirektor Felix von Weingartners erweckt auch
auswärts ganz beſonderes Intereſſe, wie die Anmeldung
zahlreicher Intendanten und Direktoren beweiſt. In der
Hauptpartie der Violante gaſtiert Kammerſängerin
Her=
mine Boſetti, welche dieſe Partie für die Feſtvorſtellung
am 25. ſtudiert hat. Die übrigen Partien werden von den
Damen Geyersbach, Jacobs und Meyer, ſowie den
Her=
ren Globerger, Schützendorf und Thomſen geſungen. Die
Spielleitung hat Otto Nowack. Die neuen Dekorationen
ſind nach den Entwürfen von Ottomar Starke hergeſtellt.
Der Abend fällt den C=Abonnenten zu. Für Freitag, den
26., D 14, iſt die nächſte Wiederholung von Verdis
„Othello” in der Beſetzung der Erſtaufführung in
Ausſicht genommen. Als Volks= und Schülervorſtellung
zu ermäßigten Preiſen geht Samstag, den 27., Schillers
„Wilhelm Tell” in Szene. Der Kartenverkauf hierfür
beginnt Mittwoch, den 24., am Verkehrsbureau.
Stadtv. Wittmann 7. Der am 21. ds.
ver=
ſtorbene Stadtverordnete Ludwig Ph. Wittmann
gehörte der Stadtverordneten=Verſammlung ſeit 1. April
1888 an und konnte ſo im Jahre 1913 das 25jährige
Jubiläum als Stadtverordneter begehen. Seine
Wahl=
zeit wäre erſt 1922 zu Ende gegangen. Wittmann war
Mitglied und langjähriger Vorſitzender des
Hochbau=
ausſchuſſes, Mitglied des Feuerlöſchausſchuſſes, des
Ur=
kundenunterzeichnungsausſchuſſes, des Verwaltungsrats
der Sparkaſſe und der Tiefbaudeputation. Namentlich
im Hochbauausſchuſſe und der Tiefbaudeputation wird
man ſeinen praktiſchen Rat, ſeine umfaſſenden Kenntniſſe
in Handwerker= und Gewerbefragen und die Bekanntſchaft
mit Beſſunger Verhältniſſen ſchwer vermiſſen.
* Am Opfertag zum Beſten des Roten Kreuzes
wer=
den die Kapellen der Truppenteile an
folgen=
den Plätzen der Stadt ſpielen: 1. Auf dem
Wilhelminen=
platz von 11½ Uhr vorm. bis 1 Uhr nachm. 2. Auf dem
Paradeplatz von 3½ bis 5 Uhr nachm. 3. Auf dem
Hof=
theater=Platz von 11½ Uhr vorm. bis 1 Uhr nachm. 4. Auf
dem Platz vor dem neuen Bahnhof von 3½ bis 5 Uhr
nachm. 5. Auf dem Louiſenplatz von 11½ Uhr vorm. bis
1 Uhr nachm. 6. Auf dem Platz am Schwimmbad von
3½ bis 4½ Uhr nachm. 7. Auf der Mathildenhöhe von
nachm. 3 Uhr ab.
Bauverein für Arbeiterwohnungen Darmſtadt.
Die Geſellſchaft konnte am 22. d. Mts. ihre 50.
ordent=
liche Generalverſammlung abhalten und ſchreibt
in ihrem Geſchäftsbericht für das Geſchäftsjahr 1914/15
wie folgt: Im abgelaufenen Geſchäftsjahr haben wir
leider wiederum betrübende Verluſte erlitten. Herr
Rechtsanwalt Dr. Bopp, der lange Jahre Mitglied
un=
ſeres Vorſtandes war, ſtarb den Heldentod für das
Vater=
land. Ferner verſchied Herr Kommerzienrat Louis Röder,
der ebenfalls viele Jahre im Vorſtand unſerer Geſellſchaft
und ſpäterhin in deren Auſſichtsrat tätig war. Beide
haben ſtets das wärmſte Intereſſe für die
Angelegen=
heiten unſerer Geſellſchaft gezeigt, die ihnen ein
dauern=
des ehrenvolles Gedenken bewahren wird. Das
Berichts=
jahr nimmt in der Geſchichte unſeres Vereins dadurch
einen beſonderen Rang ein, daß wir uns ſeit längerer
Zeit wieder zur Erbauung neuer Häuſer
ent=
ſchloſſen haben. Veranlaſſung dazu gab einerſeits
die dauernde Nachfrage nach kleinen Wohnungen,
anderer=
ſeits der Wunſch, dem durch die Einwirkung des Krieges
in Bedrängnis geratenen Handwerkerſtand Darmſtadts
Beſchäftigung zu gewähren. Wir haben auf verfügbarem
Gelände in der Feldbergſtraße zwei Doppelhäuſer mit
je 12 Wohnungen errichtet, die einen Koſtenaufwand von
zirka 90000 Mark erforderten. Die Mittel dazu wurden
uns, ſoweit wir ſie nicht ſelbſt aufbringen konnten, in
be=
reitwilligſter Weiſe von der hieſigen
Landesverſicherungs=
anſtalt zu billigem Zinsfuße zugeſichert. Daß wir mit der
Erbauung dieſer beiden Häuſer einem tatſächlichen
Be=
dürfnis abgeholfen haben, beweiſt der Umſtand, daß
ſämtliche Wohnungen lange vor der am 1. Oktober d. Js.
erfolgten Fertigſtellung der Neubauten vermietet werden
konnten. Ein Teil unſerer Mieter war durch Errichtung
der beiden neuen Häuſer an der Bebauung ſeines
Garten=
geländes behindert. Wir konnten jedoch dieſen, ſowie einer
großen Anzahl weiterer Mieter geeignetes Gelände zur
landwirtſchaftlichen Bebauung zur Verfügung ſtellen,
da=
durch daß uns ſeitens der Stadt bereitwilligſt eine
an=
ſehnliche Fläche des der Feldbergſtraße benachbarten
ehe=
maligen Bahnhofsgelände) überlaſſen wurde. Mit Hilfe
von Kriegsgefangenen wurde dieſes Gelände mit einem
Koſtenaufwand von etwa 630 Mark urbar gemacht, und
hat ſeinen Zweck in vollem Maße erfüllt. Die ſämtlichen
Wohnungen unſerer alten Häuſer waren ausnahmslos
das ganze Jahr hindurch vermietet und ſind Verluſte nicht
zu verzeichnen. — Wie ſeit Jahren beträgt die Dividende
4 Prozent und wird vom 2. Januar 1916 ab bei der Bank
für Handel und Induſtrie hier bezahlt.
Der hieſige Hausbeſitzerverein veranſtaltet,
ähn=
lich, wie dies ſchon in mehreren Städten geſchehen,
darunter in Mannheim durch die ſtädtiſche Verwaltung,
eine Aufnahme der im erſten Kriegsjahre (Auguſt 1914
bis dahin 1915) hier entſtandenen Mietverluſte
und Nachläſſe, um dieſe als Begründung für die
Forderungen zu benutzen, die an die Regierung wegen
Abhilfe in der Notlage des Hausbeſitzes geſtellt werden
ſollen. Es iſt alſo im höchſten Intereſſe aller
Haus=
beſitzer gelegen, die ausgeſandten Fragebogen
gewiſſen=
haft und ſorgfältig auszufüllen und deren rechtzeitige
Abgabe auf der Geſchäftsſtelle des Vereins,
Wilhelminen=
ſtraße 19, zu bewerkſtelligen. Daſelbſt wird, wenn nötig,
Hilfe bei der Ausfüllung erteilt, wie auch an alle die,
welche durch irgend ein Verſehen kein Formular erhalten
haben ſollten, ſolche verabfolgt werden. Zur
Vervoll=
ſtändigung der Statiſtik iſt nötig, daß dort, wo kein
Ver=
luſt entſtanden, der Fragebogen mit einem entſprechenden
Vermerk zurückgeſandt wird. Die Bemerkung ſei
hinzu=
gefügt, obwohl dies ja ſelbſtverſtändlich iſt, daß alle
An=
gaben vertraulich behandelt werden.
C. Deutſchlands große Stunde. Ueber dieſes Thema
ſprach am Montag Dr. Sonnenſchein, der bekannte
Sozialpolitiker von der Volksvereins=Zentrale in
Mün=
chen=Gladbach, in den dicht gefüllten Räumen des
Kon=
kordiaſaals. Redner gab zunächſt eine packende
Darſtel=
lung der deutſchen Volkserhebung in den erſten
Kriegs=
wochen, wo der Krieg ſelbſt predigte und ſelbſt alle
Arbeit zu tun ſchien. Aber dieſe Kriegserziehungsarbeit
genügt nicht, auch andere Erziehungsmittel müſſen ihr
Recht erhalten, was beſonders von der Aufklärungsarbeit
in den Vereinen gilt. Deutſchlands große Stunde
durch=
leben wir jetzt einmal darum, weil die Kräfte gereift
ſind, die wir in langjähriger Friedensarbeit in uns
reifen ließen, zweitens, weil England ſich als der
eigent=
liche Feind herausgeſtellt hat, mit dem wir hauptſächlich
ringen müſſen, und endlich darum, weil wir aufgefordert
werden, auch den Sieg in unſrem eigenen Innern zu
erkämpfen. Sechs Kriegskräfte haben ſich entfaltet, die
zunächſt als Friedenskräfte einſetzten, nämlich unſer
un=
vergleichliches Heerweſen, die techniſch hochentwickelte
Landwirtſchaft, die Induſtrie mit ihrer wunderbaren
Anpaſſungsfähigkeit, die deutſche Volksſchul= und
Weiter=
bildung, die ſoziale Arbeitergeſetzgebung und
Geſund=
heitspflege und die religiös=kirchliche und ſittliche
Organi=
ſation. Englands blöder Neid beruht auf der Tatſache,
daß wir ſeit 1870 immer mehr Induſtrie= Handels= und
Seevolk geworden ſind neben gleichzeitiger mächtiger
Entwickelung der Landwirtſchaft. Unſer Ziel geht nach
Südoſt und nach dem freien Weg über das Meer und
wir müſſen ein Weltvolk werden, aber nicht im Sinne
der alten Römer. Zum Schluſſe knüpfte Redner die
Ermahnung an, ſtaatsfroher, alſo weniger kritiſch,
ge=
einter und familienfeſter zu werden, in welch letzterer
Hinſicht er auf den gewaltigen Bevölkerungszuwachs von
Rußland hinwies und ſprach mit Geibel die Hoffnung
aus, daß an deutſchem Weſen noch die Welt geneſen
werde. Der zweite Vorſitzende der hieſigen Ortsgruppe
ſprach dem Redner den Dank der Zuhörerſchaft aus, die
den formvollendeten und geiſtvollen Ausführungen
ſtür=
miſchen Beifall geſpendet hatte.
Volkstümlicher Richard=Wagner=Abend
Henſel=Dillmann. Es ſei nochmals auf den heute
Mittwoch abend im Feſtſaal der Turngemeinde
ſtatt=
findenden volkstümlichen Richard=Wagner=
Abend verwieſen. Das Konzert dürfte ganz beſonderes
Intereſſe noch dadurch erregen, daß Herr Kammerſänger
Henſel die Gralserzählung auch in der Urfaſſung
ſingen wird, wie ſie auf der Bühne nur einmal
ge=
legentlich einer Separataufführung für König Ludwig II.
geſungen wurde. Ferner wird Herr Henſel noch die
Romerzählung aus Tannhäuſer zum Vortrag bringen,
die zu den Glanzleiſtungen dieſes außerordentlichen
Künſtlers gehört. Karten bei Thies,
Eliſabethen=
ſtraße Nr. 12.
— Verein für Verbreitung von Volksbildung.
Wegen der Feier des Geburtstages des Großherzogs
und des damit verbundenen Opfertages iſt der 2.
Vor=
trag des Herrn Profeſſor Dr. Berger auf
Freitag, den 26. November, verlegt worden.
Gleich=
zeitig ſei bemerkt, daß noch eine beſchränkte Anzahl von
Karten am Verkehrsbureau zu haben ſind. Der
Vor=
ſtand bittet gleichzeitig die Mitglieder des Vereins, den
am 27. (Samstag) im Kaiſerſaal ſtattfindenden Vortrag
des Herrn Profeſſor Dr. Theobald Ziegler recht
zahl=
reich zu beſuchen. Der Vortrag findet bei völlig freiem
Eintritt ſtatt.
* Freie Vaterländiſche Vereinigung, Ortsgruppe
Darmſtadt. Profeſſor Dr. Theobald Ziegler der hier
am nächſten Samstag im „Kaiſerſaal” über „
Deutſch=
lands innere Aufgaben nach dem Weltkrieg”
ſprechen wird, genießt als Schriftſteller und Redner das
größte Anſehen. Eine langjährige Zierde der
Straßbur=
ger Univerſität, hat er ſich vor Jahren durch ſein Buch
„Der deutſche Student” die Herzen der ſtudierenden
Ju=
gend Deutſchlands gewonnen. Durch eine große Reihe
pädagogiſcher und philoſophiſcher Werke iſt er in
Lehrer=
kreiſen wohlbekannt. Auch ſeine Biographien von Schiller,
Nietzſche und vor allem von David Friedrich Strauß
haben die größte Verbreitung und wiſſenſchaftliche
An=
erkennung gefunden. Insbeſondere aber dürfte der
Ver=
faſſer des Werkes „Die geiſtigen und ſozialen
Strömun=
gen des 19. Jahrhunderts” das bereits in mehreren
Auf=
lagen und ſogar in einer ruſſiſchen Ueberſetzung vorliegt,
uns Bedeutendes zu dem oben angeführten Thema zu
ſagen haben. Der Beſuch ſeines Vortrages, zu dem
jedermann freien Eintritt hat, fei daher warm
empfohlen.
* Weihnachtsſpende für Kinder von Kriegsteilnehmern
in der Martinsgemeinde. Wenn es in früheren Jahren
darum galt, ein Scherflein zur Linderung fremder Not
beizuſteuern, fanden ſich — wie älteren Beſuchern des
„Hanauer Hofes” noch bekannt — immer einige
Stamm=
gäſte zu einer muſikaliſchen Veranſtaltung bereit, welche
in trefflicher künſtleriſcher Ausführung ſtets eine große
Anziehungskraft ausübte. Nach längerer Pauſe findet
nun wieder einmal unter gütiger Mitwirkung bewährter
künſtleriſcher Kräfte ein ſolcher Abend Samstag, den 4.
Dezember, ſtatt, und zwar zum Beſten einer
Weihnachts=
ſpende für bedürftige Kinder von Kriegsteilnehmern der
Martinsgemeinde.
Der Merckſche Arbeiterverein hat an ſeine im
Felde ſtehenden 610 Mitglieder weitere 5000 Mark an
Unterſtützungen ausbezahlt, ſowie dem Roten Kreuz
in Bulgarien einen Betrag von 50 Mark und als
Beihilfe für Kriegsgefangene in Rußland
50 Mark überwieſen.
§ Geſtohlene Sachen. Die bei dem Poſtaushelfer
Heinrich Ziegenhain vor einigen Tagen beſchlagnahmten
Gegenſtände, Wurſt, Schinken, Schokolade, Zigarren uſw.,
welche für im Felde ſtehende Krieger beſtimmt waren,
ſind von ihren Eigentümern bis jetzt bei der
Kriminal=
polizei nicht reklamiert worden. Dieſe Gegenſtände
werden deshalb heute dem Roten Kreuz zur weiteren
Verwendung überwieſen.
Kunſtnotizen.
Ueber Werke, Künſtler und künſtleriſche Veranſtaltangtn ꝛc., deren im
Nach=
ſtehenden Erwähnung geſchieht, behält ſich die Redakkion ihr Urteil vor.
Die Freie Literariſch=Künſtleriſche
Geſellſchaft vermittelt Montag, den 29. November,
ihren Mitgliedern die perſönliche Bekanntſchaft mit
Franz Blei, einem unſerer gedankenreichſten und
beſt=
ſchreibenden Autoren. Von ihm iſt ſoeben im Kurt=
Wolff=Verlag (Leipzig) ein Werk erſchienen über „
Wede=
kind, Sternheim und das Theater” dem nachgerühmt
wird, daß es über den vom Titel bezeichneten Inhalt
hin=
aus eine grundſätzliche Kritik heutiger Literatur gibt und
den letzten dreißig Jahren deutſchen Schrifttums ihre
prinzipielle Würdigung widerfahren läßt. „Es wird
ab=
gerechnet mit dem, was iſt,” heißt es in einer Beſprechung
dieſes neuen Buches von Franz Blei, „und aufgezeigt das,
was man zu erhoffen Grund hat. Das Literariſche wird
durchaus als Teil eines kulturellen Ganzen geſehen und
an dieſem Ganzen gemeſſen: So iſt dieſe Unterſuchung
auch im gewiſſen Sinne eine politiſche.‟ — Da Franz Blei
als Vortragsmeiſter einen glänzenden Ruf genießt, darf
man dieſem modernen Dichterabend in der Freien
Literariſchen Geſellſchaft mit geſpannten Erwartungen
entgegenſehen. — Nichtmitglieder erhalten Karten in der
Hofbuchhandlung von A. Bergſträßer.
— Der Richard=Wagner=Verein wird auf ſei
nem am Mittwoch nächſter Woche ſtattfindenden 244.
Ver=
einsabend das Darmſtädter Publikum wieder mit einer
neuen Künſtlererſcheinung erſten Ranges bekannt machen in
dem 23jährigen ungariſchen Geiger Joſef Szigeti. Wir
leſen über ihn in der Rigaiſchen Rundſchau: „Bei der
ebenſo reichen Fülle wie ſchnellen Flucht der
Erſcheinun=
gen auf dem muſikaliſch=virtuoſen Gebiete iſt es nicht
wohl möglich, jedem einzelnen Vertreter desſelben eine
dauernd bewußte Erinnerung zu bewahren. Sie kommen
und gehen, und ſchließlich gilt von den meiſten unter
ihnen, wie es bei Platen heißt: „Und während ſie
ver=
klingen, iſt alles abgetan. ‟ Zu den wenigen, die im
Gedächtnis des Ohres und des Herzens bleibend
fort=
leben, wird immer der Soliſt des geſtrigen fünften
Abonne=
mentskonzerts des Rigaer Symphonie=Orcheſters
ge=
hören. Dafür ſorgt in Joſef Szigetis Geigenkunſt neben
der muſikaliſchen Vollendung die durchaus perſönliche
Eigenart desſelben. Es iſt etwas Apolliniſches in
ſei=
nem Spiel: ſein fern hintreffender Bogen verſendet
lich=
tes Geſchoß. Zu der tonlichen bildet die ſeeliſche
Rein=
heit ſeine eigenſte Charakteriſtik. Ebenſo von Geiſt
er=
hellt, wie von Empfindungen erwärmt, läßt es alles, was
es darſtellt, ebenſo voll verſtehen wie ganz fühlen. Das
Brahms=Konzert wirkte ſo noch um ein weiteres ſchön
und tief, und die Bachſchen und Paganiniſchen Sätze für
Solo=Violine waren ſolcher Art wahre Klangwunder und
Poeſiezauber.”
h- Bensheim, 23. Nov. (Goldſammlung.) Die
Schüler des hieſigen Gymnaſiums haben ſeit Beginn der
Herbſtferien bis jetzt 10345 Mark Gold geſammelt. Außer
einem freien Tag erhielten die Sammler eine künſtleriſch
geſchmackvolle Urkunde als dauernde Erinnerung. Die
Sammlung dauert fort, und man hofft, daß ſich die
Summe noch beträchtlich erhöhen werde. — (
Wohl=
tätigkeitskonzert.) Der Opernſänger Rudolf
Wolf, der längere Zeit ſchwer verwundet in einem
hie=
ſigen Lazarett lag, ſich aber wieder ſehr erholte, wird
demnächſt unter Mitwirkung der Konzertſängerin
Wal=
burg Emma Schick aus Mannheim ein
Wohltätig=
keitskonzert im „Deutſchen Haus” veranſtalten, und
zwar zugunſten des Roten Kreuzes. Mit dem Ertrag ſoll
den Verwundeten der Bensheimer Lazarette eine
Weih=
nachtsfreude bereitet werden.
Offenbach, 23. Nov. (Ein Unfall mit
tödli=
chem Ausgang) trug ſich geſtern abend in der
Karl=
ſtraße zu. Dort ſtieß ein beladenes Kohlenfuhrwerk mit
einem Straßenbahnwagen der Bürgeler Linie in dem
Augenblick zuſammen, als der Kohlenwagen aus der
Rohrſtraße in die Karlſtraße einbiegen wollte. Der
An=
prall war ſo ſtark, daß der Kohlenwagen auf den
Bürger=
ſteig geſchleudert und der dort befindliche Laternenpfahl
umgeriſſen wurde. Der Beſitzer des Fuhrwerkes,
Spezerei=
händler Franz Müller, der ſich mit ſeinem 12jährigen
Sohne auf dem Wagen befand, wurde von dem Bock
herun=
tergeſchleudert. Während der Vater mit dem Schrecken
davonkam, wurde ſeinem Sohne bei dem Sturze die
Schädeldecke eingedrückt, was den ſofortigen Tod
zur Folge hatte.
* Langen, 23. Nov. (Auszeichnung.) Herr
Leut=
nant und Adjutant Wagner, Sohn des
Kognakfabri=
kanten Wagner, der ſchon gleich nach Kriegsbeginn mit dem
Eiſernen Kreuz ausgezeichnet wurde, erhielt kürzlich auch
die Heſſiſche Tapferkeitsmedaille.
Mainz, 23. Nov. (Unglücksfall.) In
Guſtavs=
burg verunglückte geſtern der Arbeiter Berndroth aus
Mainz dadurch, daß er von einem großen Kranen gegen
eine Mauer gedrückt und namentlich an der Bruſt ſckwer
gequetſcht wurde. Der Verunglückte wurde in das neue
ſtädtiſche Krankenhaus zu Mainz eingeliefert.
Bad Nauheim, 23. Nov. (Vom Badebetrieb.
Bis zum 18. November ſind 22472 Kurgäſte
ange=
kommen. Bäder wurden bis zum gleichen Tage 303148
abgegeben.
Charlottenburg, 23. Nov. (Stelbſtmordl) Der
Bankbeamte Karl Runge ſtürzte ſich in der vorigen
Nacht mit ſeiner Frau an der Sacrower Fähre in die
Havel. Die Lebensmüden hatten ſich
zuſammengebun=
den, um gemeinſam zu ſterben. Der 58jährigen Frau
gelang es, ſich aus der Umſchlingung zu löſen und das
Ufer ſchwimmend zu erreichen. Die Leiche des Ehemannes
iſt noch nicht geborgen.
Das Grab des deutſchen Botſchafters
von Wangenheim.
w. Auf dem höchſten Punkte des prachtvollen Parkes
der deutſchen Botſchaft in Therapia, von dunklen Pinien
umgeben, iſt ein kleiner Friedhof angelegt worden, auf
dem die in den Schlachten auf dem Schwarzen Meer
ge=
fallenen deutſchen Matroſen von der „Göben” und der
„Breslau, dem großen Appel in der Ewigkeit
entgegen=
ſchlummern. Wenige Schritte davon entfernt, auf dem
Hügel, den die linke Seite des Bildes zeigt, ſieht man zwei
mit Chryſanthemen reich geſchmückte Gräber: das des
ehe=
maligen Militärattaches der Deutſchen Botſchaft, Oberſten
von Leipzig und das Grab des ſoeben verſtorbenen
deutſchen Botſchafters Freiherrn von
Wangen=
heim. Es war Wangenheims Wunſch, an dieſer Stätte,
an der er bei Lebzeiten ſo gern geweilt, begraben zu
wer=
den. Stets wenn im Geſpräch die Rede darauf kam, hat
er dieſen Wunſch deutlich ausgeſprochen: „Unter den
rauſchenden Bäumen unſeres Parkes, mit dem Blick auf
den Bosporus und das weite ſchwarze Meer, an der
Seite meines Freundes Leipzig, da will ich liegen.” Sein
Wunſch iſt nun in Erfüllung gegangen und er ſchlummert
an dieſer weihevollen Stätte, unter den Bäumen, deren
Gäpfel hinönterblicken auf die Meeresſtraße, mit deren
Namen die diplomatiſchen Erfolge des verſtorbenen
Bot=
ſchafters ſo eng verknüpft ſind.
Unwetter in Italien.
* Rom 23. Nov. Der Meſſaggero meldet aus
Pa=
lermo: Sindflutartige Regengüſſe haben in ganz
Sizilien ſchweren Schaden angerichtet. In den
Pro=
vinzen Trapani, Girgenti und Catania entwurzelte ein
Wirbelſturm ſtarke Bäume, ſtürzte Mauern um und
beſchädigte Häuſer. In Mazzara und den umliegenden
Feldern wurden bedeutende Verheerungen angerichtet.
In Girgenti ſind mehrere Opfer an Menſchenleben zu
ver=
zeichnen. Die Bahnlinie Girgenti-Canicatti iſt
unter=
brochen. Die hochgehende See und das anhaltende
ſchlechte Wetter erſchweren die Hilfsarbeiten. — Auch in
Burgio wurde großer Schaden angerichtet.
* Bern 23. Nov. Ein Wirbelſturm hat Sizilien
heim=
geſucht. In Licata wurden Neugierige, die von einer
Brücke den angeſchwollenen Fluß Solſo beobachteten, mit
der Brücke in die Fluten geriſſen, 100 Perſonen
ertranken. In Pratani iſt eine
Landſturmkaſer=
neeingeſtürzt.
Handel und Verkehr.
* Berlin, 23. Nov.
Börſenſtimmungs=
bild. An der Börſe hat ſich die Lage nicht geändert.
Ausnahmen von der allgemeinen Geſchäftsſtille machten
wiederum nur wenige Werte, wie unter anderen
Ober=
ſchleſiſche Kokswerke und einige Rüſtungswerte. Deviſen
bleiben feſt. Rubelnoten etwas erholt.
Neue Bücher.
Beſondere Beſprechung erfolgt nach unſerem Ermeſſen.
Der Verlag der Gebrüder Enoch in Hamburg hat
es unternommen, unter dem Titel „Das Eiſerne
Buch” die hoch wertvollen Beiträge der führenden
Männer und Frauen zum Weltkrieg in einem prächtigen
Bande den weiteſten Kreiſen der Bevölkerung zugänglich
zu machen; bisher unveröffentlichte Beiträge, im ganzen
über 100 unſerer bedeutendſten Männer und Frauen
Preis in biegſamem Taſchen=Einband 1.50 Mk., in
Ganz=
leinen=Geſchenkband 2.25 Mk,
Der Krieg.
Der öſterreichiſch=ungariſche
Tagesbericht.
Wien, 23. Nov. Amtlich wird verlautbart:
23. November.
Ruſſiſcher Kriegsſchauplatz.
Keine beſonderen Ereigniſſe.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz.
Die großen Kämpfe um den Görzer
Brücken=
kopf und am Rande der Hochfläche von Doberdo
dauern fort.
Mehrere Angriffe ſtarker feindlicher Kräfte auf die
Podgora wurden blutig abgeſchlagen. Auch bei
Pevma und Oslavija hielten ſich unſere Truppen
gegen alle Stürme. Hier fand der Kampf auch nachts kein
Ende.
Die Beſchießung der Stadt Görz in der
Zeit vom 18. bis 21. November hat wieder erhebliche
Ver=
luſte an Menſchenleben und bedeutende Schäden verurſacht,
20 Zivilperſonen wurden getötet, 30
ver=
wundet, 46 Gebäude vollſtändig zerſtört, 250 ſtark, 600 leicht
beſchädigt. Geſtern warfen die Italiener abermals einige
Hundert ſchwere Bomben in die Stadt.
Auf der Hochfläche von Doberdo gelang es dem
Feind, unſere Front ſüdweſtlich des Monte San Michele
vorübergehend bis an den Weſtrand von San Martino
zurückzudrängen. Ein Nachtangriff ungariſcher und
kärnt=
neriſcher Truppen brachte die urſprüngliche Stellung
wie=
der vollſtändig in unſeren Beſitz.
Mehrere Stürme der Italiener öſtlich Selz ſtießen
auf das Steieriſche Infanterie=Regiment Graf Beck
Nr. 47, das ſeine Stellungen zweimal durch Feuer, ein
drittes Mal im Handgemenge feſt behauptete. Nördlich
des Görzer Brückenkopfes wiederholten ſich die üblichen
Vorſtöße des Feindes mit dem gewohnten Mißerfolge.
Zwei unſerer Flieger warfen auf Arſiero Bomben
ab.
In letzter Zeit ſuchen die — allgemein zugänglichen —
Preſſeberichte der italieniſchen oberſten Heeresleitung
auffallend viel über Erfolge zu ſagen. Demgegenüber ſei
heute, ein halbes Jahr nach der
Kriegserklä=
rung unſeres einſtigen Bundesgenoſſen, mit aller
Deut=
lichkeit feſtgeſtellt, daß wir die zu Beginn des
Krieges gewählte Verteidigun gsfront
ablenthalben, am Iſonzo nun ſchon in der vierten
Schlacht, ſiegreich behaupten. Seit Beginn der
Kämpfe im Südweſten vermochte der Feind ſich nicht
ein=
mal jenen Zielen zu nähern, die er im erſten Anlauf zu
erreichen hoffte; wohl aber hat ihm der Krieg
an Toten und Verwundeten bereits eine halbe
Million Männer gekoſtet.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz.
Die an der oberen Drina kämpfenden K. u. K.
Truppen greifen die montenegriniſchen
Stellun=
gen auf dem Kozora=Sattel und nordöſtlich davon an.
Eine öſterreichiſch=ungariſche Kolonne iſt in
Prije=
polje eingerückt.
Die Kämpfe im Amſelfeld nehmen einen
günſtigen Fortgang.
Unſere im Ibar=Tal vordringenden Streitkräfte ſtehen
6 Kilometer nördlich von Mitrovica, deutſche
Trup=
pen einen halben Tagmarſch nördlich von Priſtina im
Kampf.
Die Bulgaren dringen über die Zegovar=
Pla=
nina vor.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes:
von Höfer, Feldmarſchalleutnant.
Ein intereſſantes Geſtändnis Salandras.
* Zürich, 23. Nov. Laut einer Meldung der Neuen
Zürcher Zeitung teilt der Secolo aus Palermo mit, daß
Salandra ſich gegenüber dem Bürgermeiſter geäußert
habe, er ſei ſtolz, ſeinerzeit Orlando für das
Miniſte=
rium gewonnen zu haben. Orlando lehnte alkerdings ab
und ſagte erſt dann zu, als Salandra ihm erklärte, daß
es ſich darum handle, einen nationalen Krieg
vorzuberei=
ten. Die Neue Zürcher Zeitung unterſtreicht das politiſch
außerordentlich wichtige Geſtändnis, weil daraus
zwei=
felsfrei hervorgeht, daß Salandra ſchon Anfang
November 1914 entſchloſſen war,
Oeſter=
reich=Ungarn den Krieg zu erklären.
Der Seekrieg.
T.U. London 23. Nov. Die britiſchen
Dampfer „Merganſer” und „Hallamſhire‟
ſind verſenkt worden. Die Beſatzungen konnten
ge=
rettet werden. Lloyd meldet aus Port Said, daß der
britiſche Poſtdampfer „Salſette” von London nach
Bom=
bay unterwegs ſtrandete. Er braucht ſofort Hilfe.
Eine verunglückte Bewe’sführung.
* Berlin, 23. Nov. Die Norddeutſche Allgemeine
Zeitung ſchreibt: Eine Entdeckung des
Tele=
graaf. Nach einen „L’Invasion de la Belgique,
Nou-
velle preuve de préméditation” überſchriebenen Aufſatz in
The Standart vom 17. September ſah der Berichterſtatter
des Amſterdamer Telegraaf auf einer Reiſe in Engern am
Rhein im Jahre 1906 eine in der Reichsdruckerei gedruckte
Bekanntmachung des Kommandanten des 8. deutſchen
Armeekorps, in welcher das Datum vom 31. Juli mit
Blauſtift eingefügt war und alle die aus dem
Be=
lagerungszuſtand folgenden Vorſchriften der Verbote,
be=
ſonders die des Ueberſchreitens der Grenzen nach
Frank=
reich, Belgien und Luxemburg verkündete. Der Telegraaf
will daraus folgern, daß Deutſchland ſeit 1906 eine
Ver=
letzung der Neutralität Belgiens und Luxemburgs
plante. — Wie aus einer nunmehr eingegangenen
Be=
kanntmachung ſich ergibt, iſt es nicht einmal richtig, daß
dieſe ein Ueberſchreiten der Reichsgrenze nach Belgien
Frankreich und Zurenburg algemein verbietet.
Verbo=
ten wird vielmehr unter Nr. 7 jeder Verkehr über die
belgiſche und luxemburgiſche Grenze mit Kraftwagen,
Fahrrädern, Selbſtfahrern und Motoren, ſowie auch der
Verkehr mittelſt des öffentlichen oder privater
Tele=
graphen jeder Art bzw. durch Brieftauben über die
Grenze. Die hiermit angeordnete Abſperrung der
Grenze hat verſchiedene, durch den Kriegszuſtand
ge=
botene Zwecke: Verhinderung der Spionage,
Zurück=
haltung von Verkehrsmitteln im Inland uſw. Wie ſie
mit einer beabſichtigten Verletzung der Neutralität
Belgi=
ens oder Luxemburgs in Zuſammenhang gebracht werden
kann, iſt ſchlechterdings nicht erſichtlich. Damit fällt auch
die weitere vom Telegraaf gezogene Folgerung, daß eine
ſolche Neutralitätsverletzung ſchon im Jahre 1906 von
Deutſchland geplant war, in nichts zuſammen. Der
Druck der Bekanntmachung im Jahre 1906 beweiſt nur,
daß Deutſchland im Augenblick des Ausbruchs eines
Krieges ſofort bereit ſein wollte.
Die franzöſiſchen Sozialiſten und Elſaß=
Lothringen.
* Berlin, 23. Nov. Die Nordd. Allg. Ztg. ſchreibt:
Die franzöſiſchen Sozialiſten und Elſaß=Lothringen: Die
Welt am Montag iſt noch immer im unklaren darüber,
wie die franzöſiſſche Sozialdemokratiee zum
Kriegsziel und Elſaß=Lothringen ſteht.
Viel=
leicht belehrt ſie ein Artikel von Compére=Morel in der
Humanité vom 11. November, in dem er erklärt, daß die
franzöſiſchen Sozialiſten und Syndikaliſten noch immer
bereit ſind, gegen den Eindringling zu fechten und ſich
für die Unabhängigkeit der Völker zu ſchlagen. Aber
un=
ter einer Bedingung, daß nämlich die Kriegsziele ſich nicht
ändern und daß wir weiterhin gegen jedermann die
Sol=
daten des Rechts und der Gerechtigkeit bleiben. Nicht
um deutſche Gebiete zu erobern — unnütz zu ſagen,
daß wir Elſaß=Lothringen nicht als ſolche
anſehen — ſind die Bauern und Arbeiter Frankreichs
von 16 Monaten tapfer ausgezogen. Damit iſt aufs
neue in aller Klarheit geſagt, daß die franzöſiſchen
So=
zialdemokraten Elſaß=Lothringen ausnehmen, wenn ſie
ſich gegen Annexions= und Eroberungspolitik wenden.
Ein Heldenſtück der franzöſiſchen Zenſur.
* Bern 23. Nov. Meldung der Schweizeriſchen
Depeſchenagentur. Das Internationale Komitee des
Berner Studienkongreſſes für einen
dauer=
haften Frieden hat dem Beſchluß des Schweizer
Kongreß=
komitees auf Verſchiebung des Kongreſſes
zu=
geſtimmt. Dieſer Beſchluß ergab ſich namentlich aus der
Unmöglichkeit der perſönlichen Teilnahme von
Ameri=
kanern, da dieſe die vor zwei Monaten als
einge=
ſchriebene Poſtſendungen entſandten
Ein=
ladungen nicht erhalten haben. Das
endgül=
tige Datum des Kongreſſes wird vorausſichtlich Mitte
De=
zember vom Vollzugskomitee feſtgeſetzt. (Es kommt hier
offenbar nur eine Unterſchlagung der Einladungen durch
die franzöſiſche Zenſur in Frage. D. Red.)
Die Rote=Kreuz=Konferenz in Stockholm.
* Stockholm, 28. Nob. Die Rote=Kreuz=
Konferenz iſt heute vormittag eröffnet worden. Die
Begrüßungsrede des Prinzen Carl und die Beratungen
im Reichstagshauſe werden geheim gehalten. Die ruſſiſchen
Vertreter Arbuſow und Markoſow ſind geſtern
angekom=
men und heute früh vom König empfangen worden.
Prinz und Prinzeſſin Carl ließen an den
deut=
ſchen, öſterreichiſchen und ungariſchen Vertreter, den
deut=
ſchen und öſterreichiſch=ungariſchen Geſandten, die
Militär=
attachees, den Miniſter des Aeußern Wallenberg, den
Präſidenten der Konferenz Generaldirektor Lagerheim u. a.
Einladungen zur heutigen Mittagstafel ergehen.
Mor=
gen werden die ruſſiſchen Vertreter Gäſte des Prinzen und
der Prinzeſſin ſein.
Ruſſiſches.
Die Finanznot Rußlands.
* Petersburg, 23. Nov. Die Birſhewija Wjedomoſti
weiſt, ebenſo wie die anderen Blätter, auf die
Notwendig=
keit hin, die innere Anleihe zu unterſtützen.
Die Kriegsſchuld iſt bereits auf ſieben
Milliar=
den Rubel gewachſen. Vor dem Kriege beſtand die
Staatsſchuld in neun Milliarden Rubel, aber alle
An=
leihen ſeien leider kurzfriſtig mit Ausnahme von drei
Mil=
liarden, die längere Zeit laufen würden. Bis zum 5.
No=
vember erreichte die Ausgabe von Papiergeld
bereits 5054 Millionen Rubel. Um eine neue Anleihe
auszugeben, müßten erſt die früheren Anleihen feſt im
Publikum untergebracht ſein, da deren bisherige
Feſt=
legung bei den ruſſiſchen Banken die Tätigkeit der Banken
bei neuen Emiſſionen hemme. Das ſeien die Gründe,
weshalb es unmöglich ſei, langfriſtige Anleihen zu machen.
Die Kapitaliſten hätten Furcht vor einem frühen
Friednesſchluß und vor inneren Unruhen; ſie
ließen ſich nur von kapitaliſtiſchen Intereſſen, nicht von
Patriotismus leiten. Die Zeitung fleht die
Kapita=
liſten an, patriotiſcher zu ſein.
Die Moskauer Unruhen.
* Moskau, 23. Nov. Die Moskauer Advokatur
verlangt in einer Denkſchrift ein Geſetz zwecks
Entſchädi=
gung der bei Pogromen im Mai geſchädigten Bürger und
weiſt unter Anführung eines großen Materials darauf hin,
daß die Polizei direkt Pogrome begünſtigt
habe. Deshalb fiele die geſamte Verantwortung auf die
Staatsgewalt, die daher auch verpflichtet ſei, den Schaden
zu erſetzen.
Unregelmäßigkeiten bei den ruſſiſchen
Südweſtbahnen.
T.U. Kopenhagen, 23. Nov. Bei den ruſſiſchen
Südweſtbahnen ſind, nach einer Meldung aus Kiew,
weitverzweigte Unregelmäßigkeiten der
Beamten vorgekommen. Wie durch die Unterſuchung
feſtgeſtellt worden iſt, waren die Beamten in hohem Maße
der Beſtechung zugänglich und ließen ſich in zahlreichen
Fällen Reiſenden gegenüber Nötigungen und
Erpreſ=
fungen zu ſchulden kommen. Die Vorunterſuchung iſt
jetzt beendet Eine große Anzahl von Beamten, darunter
auch höhere, ſind ſchwer kompromittiert und infolgedeſſen
verhaftet worden.
Kitcheners Aufaaben.
T.U. London, 23. Nov. Entgegen allen anderen
Berichten behaupten amtliche Meldungen aus London,
daß von einer Sendung Kitcheners nach Indien
ſchon deshalb keine Rede ſein könne, weil es dort
für ihn nichts zu tun gibt, dagegen wird in London
ver=
ſichert, Kitchener werde zunächſt die militäriſchen
Ope=
rationen leiten, welche den Deutſchen den Weg
nach Konſtantinopel und Aegypten
verle=
gen ſollen, ſodann die Verteidigung des Nil=
Landes ſelbſt, wenn die Deutſchen bis dahin vordringen.
Der Balkankrieg.
Die Verfolgung der Serben.
Sofia, 23. Nov. Amtlicher Bericht vom 21. Nov.
Die Kämpfe um Priſtina dauern fort. In der Gegend
von Giliani haben wir bis jetzt 7000 Mann
gefan=
gen genommen, zwei Maſchinengewehre und vier
Ge=
ſchütze erbeutet An der übrigen Front keine Veränderung.
T. U. Budapeſt, 23. Nov. Nach den hier
eintref=
fenden Meldungen haben die im Ibartal vordringenden
deutſchen Truppen der Armee Mackenſen die
ſerbi=
ſchen Nachhuten geſtern bei Raska geſchlagen. Der Feind
befindet ſich auf der Flucht nach Ipek. Aus
den nunmehrigen Operationen der Serben geht hervor,
daß ſie einen Durchbruch nach dem Süden
ver=
ſuchen wollen. Es beſtätigt ſich, daß der ſerbiſche Hof
von Raska im November nach Montenegro geflüchtet iſt.
Die Geländeverhältniſſe ſind andauernd ſehr ſchlechte.
Die Kämpfe gehen in einem Gebiete mit alpenartigen
Charakter vor ſich. Die großen Schneefälle geſtalten die
Nachſchübe für den Train außerordentlich ſchwierig.
Dazu kommt, daß die Nebenflüſſe der Morava infolge
Tauwetter aus den Ufern getreten ſind und große
Ueber=
ſchwemmungen verurſacht haben.
General Bojadjeff über den Feldzug gegen Serbien.
T.U. Budapeſt, 23. Nov. Der Peſter Lloyd
ver=
öffentlicht eine Unterredung ſeines
Spezialkorreſponden=
ten mit dem Kommandant der erſten bulgariſchen Armee,
General Bojadjeff., der u. a. ausführte: Der Feind
ſteht jetzt im Raume zwiſchen Novibazar, Priſtina,
Bol=
jew und Prizrend und hat nur noch die
Möglich=
keit, auf faſt unwirtſamen Wegen nach
Montenegro oder Albanien zu flüchten.
Die ſerbiſche Armee im wahren Sinne des Wortes
exi=
ſtiert nicht mehr es gibt nur noch geſchlagene
Grup=
pen, meiſt ohne Offiziere und Unteroffiziere. Es handelt
ſich mehr um Flüchtlinge als um Soldaten. Die Moral
der ſerbiſchen Truppen iſt gänzlich geſchwunden. Die
mei=
ſten von ihnen erklären, nach Gefangenen=Ausſagen, ſie
wollen nicht auf fremdem Boden kämpfen, Ueberall zeigen
ſich Anzeichen von der Auflöſung der ſerbiſchen Truppen.
Die zweite bulgariſche Armee, die in Mazedonien
ope=
riert, ſteht im Raume Rankovac=Kuratin=Robawatz=
Ge=
binze=Zegatſche. Sie ſchließt alle nach Mazedonien
füh=
renden Straßen. General Bojadjeff ſprach die Hoffnung
aus, daß er in ganz kurzer Zeit die ſerbiſche Armee, die
anfänglich noch 200000 Mann zählte, niederringen werde,
wie er auch bald ohne große
Kraftanſtren=
gung mit den Ententetruppen fertig zu
werden gewiß iſt. Von einem ernſten Widerſtand
könne bei der ſerbiſchen Armee, ſo meint der General,
nicht mehr die Rede ſein. Auch aus Neuſerbien werden
die Serben in höchſtens einem Monat hinausgedrängt
ſein.
Die Blockierung Griechenlands.
* London, 23. Nov. (Reuter.) Der Dailly
Tele=
graph meldet aus Saloniki vom 21. Nov.: Die Erklärung
der friedlichen Blockierung Griechenlands
hat eine ſehr kritiſche Lage geſchaffen, die
möglicher=
weiſe zu ernſten Komplikationen führen kann.
Denys Cochin, der mit General Sarrail nach der Front
abzureiſen gedachte, fährt nach Athen zurück.
* London, 23. Nov. (Reuter.) Die Pall Mall
Gazette ſchreibt, die informelle Blockade
Griechen=
lands ſei die erſte Doſis des einzigen Heilmittels, das
die Krankheit, an der König Konſtantin und ſeine
Unter=
tanen leiden, zu heilen vermöge. Welches die Haltung
des Königs ſei, gehe aus dem Verrat (!) hervor, den er
an ſeinem Bundesgenoſſen geübt habe und aus der
Miß=
achtung, die er für die Verfaſſung des Landes an den Tag
gelegt habe. Das einzige Argument, dem er zugänglich
ſein werde, werde der Beweis ſein, daß die Verbündeten
noch über ganz andere Waſſen verfügen, als über
Liebens=
würdigkeit und daß ſie ſowohl imſtande als auch bereit
ſind, diejenigen, die ihnen Poſſen ſpielen, zu beſtrafen.
Die Haltung Griechenlands.
* Mailand, 23. Nov. Der Sonderberichterſtatter
des Corriere della Sera in Athen hatte eine
Unterre=
dung mit einem dem König und den Regierungskreiſen
ſehr naheſtehenden ehemaligen Abgeordneten. Dieſer
er=
klärte, man habe natürlich keine Kenntnis von den
Ein=
zelheiten der Unterredung des Königs mit
Kitchener, aber er glaube zu wiſſen, daß ſich die
Un=
terredung in erſter Linie um Fragen militäriſcher
Na=
tur drehte, daß der weitere Verlauf des Walkankrieges
peſſämiſtiſch beurteilt wurde und Kitchener
ſich den Beweggründen des Königs und des griechiſchen
Generalſtabschefs beugen mußte. Eine lange
Unter=
redung die Kitchener vier Stunden ſpäter auf der
engli=
ſchen Geſandtſchaft mit dem griechiſchen Generalſtabschef
hatte, dürfte Kitchener von der Notwendigkeit überzeugt
haben, die Griechenland zu der augenblicklichen Halltung
bewege, zugleich auch von der Ratſamkeit, die Grundlage
für ein Abkommen zu finden, das wahrſcheinlich zu
allge=
meiner Genugtuung in einigen Tagen veröffentlicht
wer=
den dürfte.
Frankreich in Erwartung der neuen griechiſchen
Proteſtnote.
TU. Genf, 23. Nov. Das Pariſer Auswärtige Amt
erwartet morgen den vollſtändigen Text der Athener
Proteſtnote, die von Briands Preſſebureau mit den
Worten gekennzeichnet wird: Dieſe Proteſtnote wird
ern=
ſter zu nehmen ſein, als die ſeinerzeit von
Veniſelos ausgegebene. Ueber den Inhallt des
Proteſtes verlautet, Griechenland ſehe ſich durch die im
Namen des Vierverbandes ausgeſprochene Drohung
Kit=
cheners nicht zur Eröffnung der Feindſeligkeiten gegen
Deutſchland, Oeſterreich=Ungarn, Bulgarien und die
Tür=
kei veranlaßt und zieht die Zurückziehung ſeiner
Beobach=
tungstruppen aus den Grenzgebieten in der von Kitchener
angegebenen Ausdehnung vor. Die Pariſer
Regierumgs=
kreiſe ſind von dieſer, dem Cochinſchen
Vermittelungsvor=
ſchlag ſtark widerſprechenden Wendung keineswegs
be=
friedigt.
Der Belagerungszuſtand über Griechenland?
* (Zenſ. Bln.) Der Berl. Lok.=Anz. meldet aus
Wien: Hier vorliegende Meldungen beſagen, über ganz
Griechenland, einſchließlich der griechiſchen Inſeln, iſt
der Belagerungszuſtand verhängt
wor=
den. Dieſe Maßnahme rief unter der Bevölkerung eine
große Bewegung hervor, umſomehr aber in diplomatiſchen
Kreiſen der Entente. In den Geſandtſchaften
der Entente wird ununterbrochen
verhan=
delt.
Von dem Ententeheer.
* Berlin, 23. Nov. Die B. Z. meldet aus
Buda=
peſt: Nach einer Meldung aus Sofia
bombardier=
ten die engliſchen Aeroplane und
Hydro=
plane beſtändig die Straße und Bahnlinie
Dedeagatſch-Badoma, Geſonders nach Seres,
die von den Türken vor Ausbruch des erſten
Balkankrie=
ges als wichtige ſtrategiſche Verbindungsſtraße
ausge=
baut wurde. Das Bombardemnt blieb erfolglos. Ein
Hydroplan erlitt eine Havarie, konnte jedoch ſpäter
ent=
kommen.
Der Krieg im Orient.
* Konſtantinopel, 23. Nov. Nach einem
Bag=
dader Telegramm hat die türkiſche Artillerie an der
Jrak=
front ein drittes engliſches Flugzeug zum
Niedergehen gezwungen.
Die Lage in Perſien.
* Berlin, 23. Nov. Unter Hinweis auf die
ruſſi=
ſchen und engliſchen Preſſemeldungen, nach denen die
Geſandten Deutſchlands und Oeſterreich=
Ungarns, ſowie der türkiſche Botſchafter vor
den aus Kaswin nach Teheran abgeſchickten ruſſiſchen
Truppen das Feld geräumt hätten, erklärt ein Berliner
Telegramm der Köln. Ztg.: Die Tatſache, daß
ruſſi=
ſche Truppen wieder einmal nach Teheran
marſchieren, ſchafft keine neue Lage in Perſien.
Nehmen doch die Ruſſen dort ſchon über fünf Jahre als
ſogenannte Protektoren Perſiens eine drohende Stellung
ein. Allerdings haben ſich die Dinge ſeit Beginn des
Krieges eher etwas gebeſſert, denn vorher betrug die
ruſſiſche Truppenmacht in Perſien etwa 50000 Mann,
welche ſeit dem Kriege auf 5000 herabgeſetzt werden
muß=
ten. Perſien befleißigte ſich während des Krieges in
dankenswerter Weiſe, allen Kriegführenden gegenüber
eine wahrhaft neutrale Haltung
einzu=
nehmen. Dies war England und Rußland natürlich
ein Dorn im Auge. Sie haben deshalb eine ruſſiſche
Abteilung nach Teheran abgeſchickt, um die perſiſche
Re=
gierung völlig in der Hand zu haben. Dieſer Schritt wird
ſicher dazu beitragen, dem perſiſchen Volk die
verhäng=
nisvollen Folgen der engliſch=ruſſiſchen „Freundſchaft”
für ihr Vaterland klar vor Augen zu führen. Der
gan=
zen Welt aber zeigt dieſe Maßnahme wieder einmal,
wie England und Rußland die Neutralität
ſchwacher Länder behandeln, ſobald ihre
eige=
nen Intereſſen in Frage ſind. Die Geſandten
Deutſch=
lands und Oeſterreich=Ungarns und der türkiſche
Bot=
ſchafter haben ſich infolge des Herannahens der „ruſſiſchen
Beſchützer” ihrer Sicherheit wegen nach Südperſien
be=
geben, wo ſie keine feindlichen Anſchläge zu befürchten
haben und wo das Volk den Zentralmächten
und der Türkei allgemeine Sympathien
entgegenbringt. Der Schutz der deutſchen Kolonie
in Teheran und des Geſandtſchaftsgebäudes iſt der
dor=
tigen amerikaniſchen Gſſſandtſchaft übertragen worden.
Petersburg, 23. Nov. (W. T. B.
Nichtamt=
lich.) Die Petersburger Telegraphen=Agentur meldet
aus Teheran: Unſere Feinde haben bei Kum von der
Telegraphenlinie von Teheran nach Südperſien und
In=
dien Beſitz ergriffen. — Aus Ruſchir wird telegraphiſch
gemeldet, daß der engliſche Konſul und die Mitglieder
der engliſchen Kolonie in Schiras verhaftet worden ſind.
* Berlin, 23. Nov. Das Berl. Tagebl. meldet
aus Lugano: Hier eingegangenen Meldungen zufolge
wird Salandra am 10. Dezember in Genua wieder
eine Kriegsrede halten. — In Florenz iſt wieder
eine Anzahl betrügeriſcher
Heeresliefe=
ranten verhaftet worden, darunter auch der
Bild=
hauer Zochi.
* Berlin, 23. Nov. Zum heutigen 25jährigen
Regierungsjubiläum der Königin
Wilhel=
mina von Holland hebt die Voſſiſche Zeitung
her=
vor, daß die Königin während des Krieges keinen
Augen=
blick von der vorſichtigen Bahn abgewichen ſei. Gerade
jetzt ſei Holland zur See ſtark von England bedroht aus
Rache für ſeine unverbrüchliche Neutralität. Die Königin
begehe ihr Jubiläum in ſchwerer Zeit. Um ſo mehr
dürfte ihr heute der Tribut der Maſſe für ihre
Perſön=
lichkeit und ihr Regententum gezollt werden.
* Paris 22. Nov. Der Temps meldet aus
Liſſa=
bon: Ueber die Gründe des Rücktritts des
Kabi=
netts Caſtro wird folgendes bekannt: Die
Mairevo=
lutionäre hatten im Parlament die Annahme eines
Ge=
ſetzes erzielt, das die der Regierungsform feindlichen
Offi=
ziere und Beamten ihres Amtes zu entſetzen geſtattet. Auf
Grund dieſes Geſetzes ſollten General Jayme Caſtro, ein
Oberſt, vier Oberleutnants und eine größere Anzahl
an=
derer Offiziere abgeſetzt werden. In ſeiner Eigenſchaft
als Marineminiſter widerſetzte ſich Caſtro der Abſetzung
dieſer Offiziere, gegen deren republikfeindliche Geſinnung
nur Vermutungen vorlagen. Dieſer Entſchluß erregte bei
einigen höheren Marineoffizieren große Unzufriedenheit.
Es kam zu Zwiſchenfällen, welche die Diſziplin im Heer
und in der Marine zu untergraben drohten. Um den Streit
zu beenden, trat Caſtro zurück. — Das Parlament iſt auf
den 25. November einberufen worden.
Letzte Nachrichten.
* Berlin, 23. Nov. (W. T. B. Amtlich.) Der Beirat
der Reichsprüfungsſtelle für
Lebensmittel=
preiſe trat am Dienstag vormittag in ſeinem Ausſchuß
für Vieh, Fleiſch, Wurſtwaren und Fiſche unter dem
Vorſitz ſeines Präſidenten Dr. Kautz wieder zu einer
Sitzung zuſammen. — Die Ergebniſſe der
Vieh=
zählung vom 1. Oktober 1915 ſind, wie mitgeteilt
vurde, durchaus befriedigend. Hinſichtlich
Rindvieh und Rindfleiſchpreiſe wurde der Hoffnung
Ausdruck gegeben, daß eine weſentliche Steigerung nicht
eintreten werde. Die Möglichkeit, die Preiſe für
Rind=
vieh durch eine Verordnung zu regeln, wurde eingehend
erörtert. Die Frage wurde indes als noch nicht geklärt
betrachtet und weiterer Erörterung vorbehalten. Die
Einführung von Höchſtpreiſen für Rindfleiſch
wurde als durchführbar und zweckmäßig bezeichnet. Bei
Beſprechung der Schweinepreiſe zeigte ſich eine
allgemeine Uebereinſtimmung dahin, daß an den jetzigen
Höchſtpreiſen feſtzuhalten ſei. Feſtgeſtellt wurde, daß der
Höcchſtpreis für Schweinefleiſch auch für
die beſten Sorten gilt. Die Erfahrungen mit der
Einführung der fleiſch= und fettfreien Tage wurden als
erfreulich bezeichnet. Weiter wurde bekannt gegeben, daß
die Feſtſetzung von Höchſtpreiſen für Wild
unmittelbar bevorſteht. Für Süßwaſſerfiſche
ſei die Regelung in Vorbereitung, während über die
Einführung von Höchſtpreiſen für Seefiſche noch
Erwä=
gungen ſchweben.
Paris, 23. Nov. Das Nebengebäude des Bon=
Marché=Kaufhauſes, in dem Verwundete
unter=
gebracht waren, iſt durch einen großen Brand
zer=
ſtört worden. Es gelang, die Verwundeten zu entfernen.
Nach den bisherigen Feſtſtellungen iſt niemand
verun=
glückt, außer einigen Fenerwehrleuten, die an
Rauchver=
giftung erkrankten.
Preußiſch=Südeuiſche Klaſſnlotterie.
* Berlin, 23. Nov. In der heutigen
Vormittags=
ziehung der Preußiſch=Süddeutſchen
Klaſſen=
lotterie fielen 10000 Mark auf die Nrn. 108691 231378
5000 Mark auf die Nrn. 60138 73536 157415, 3000 Mark
auf die Nrn. 11680 14803 15705 15813 17887 24887 35551
53499 39930 61077 61904 64978 68545 72519 77581 83035
86717 89225 93132 123263 139037 145494 145619 149910
153838 158072 164593 165232 167488 174671 177674 179861
181864 191884 203478 204734 209306 211757. — In der
Nachmittagsziehung fielen 15000 Mark auf die Nr. 84429,
10000 Mark auf die Nru. 112515, 5000 Mark auf die Nrn.
6697 144747 und 3000 Mark arf die Nrn. 1936 1964 7123
7749 10594 22509 23490 30339 32715 35751 46508 51082
56781 74710 88359 97946 98633 101514 103205 111147
113254 113543 116067 131786 132572 139308 144363 149343
150464 155010 159015 160313 187918 192642 204900 208408
214404 225603 230623 231699 232181. (Ohne Gewähr.)
Meler
N
HROGERUF Zonhor2
deshalb sender sie ins Feld!!
Oberall zu haben wo Rekl. am Fenster
in Beuteln v. 15 Pfg. an.
Leder-Handschuhe
Kriegschronik (Nr. 33).
8. Nov.: Uſice beſetzt. Die Straße Cacak-Kragujevac
überſchritten.
4.
Einnahme von Valakonje und Boljevac. —
Die Angriffe der Italiener auf den Görzer
Brückenkopf abgeſchlagen. —
Entlaſſungs=
geſuch des griechiſchen Miniſteriums Zaimis.
Die Höhen bei Arilje genommen. Der Kamm
der Jelica Planina überſchritten.
Die Ruſſen bei Siemikowce auf das Oſtufer
der Strypa zurückgeworfen. — Die
mon=
tenegriniſche Hauptſtellung durchbrochen.
Kraljewo genommen, Stubal erreicht. Im
Morawa=Tal Varvarin genommen. Bei
Krivivir Gefechtsfühlung zwiſchen den
Deut=
ſchen und Bulgaren. Niſch von den Bulgaren
erobert. — Der engliſche Transportdampfer
„Woodfield” im Mittelmeer von einem
U=Boot verſenkt.
Die Bulgaren in die Ebene von Leskowac
vor=
gedrungen. Bei Prilep, Kriwolac und
Stru=
mitza die Franzoſen zurückgeworfen. — In
Griechenland Skuludis zum
Miniſterpräſiden=
ten ernannt.
Ruſſiſche Angriffe ſüdlich und ſüdöſtlich vor
Riga, vor Jacobſtadt und Dünaburg
abge=
ſchlagen. — Kruſevac vom 6. zum 7.
No=
vember beſetzt; über 7000 Serben gefangen,
103 Geſchütze erbeutet. — Der Kleine
Kreu=
zer „Undine” ſüdlich der ſchwediſchen Küſte
durch ein feindliches Unterſeeboot zum
Sin=
ken gebracht.
Die Serben ſüdlich Kraljevo und ſüdlich
Kruſe=
vac zurückgeworfen. Uebergang Bojadjeffs
über die ſüdliche Morava. Einnahme von
Leskowac. — Der britiſche Dampfer „
Bu=
resk”, der japaniſche Dampfer „Yaſikuni
Maru” der franzöſiſche Dampfer „Yſer” im
Mittelmeer verſenkt.
Der italieniſche Reiſedampfer „Ancona” bei
Kap Carbonara durch ein öſterreichiſch=
unga=
riſches U=Boot verſenkt. Von 482 Menſchen
270 gerettet. — Die britiſchen Dampfer „Clan
Macamiſter”, „Californian”, „Moorina” die
britiſche Regierungsjacht „Irene” verſenkt.
Der franzöſiſche Poſtdampfer „France”, der
11.
britiſche Dampfer „Caria” durch U=Boote
verſenkt.
12.
Italieniſche Angriffe gegen den Brückenkopf
von Görz und die Hochfläche von Doberdo
abgeſchlagen. — Das engliſche U=Boot
„E 20‟ durch die Türken in den Dardanellen
zum Sinken gebracht. Das engliſche
Trans=
portſchiff „Southland” in der zweiten
Sep=
temberhälfte im Aegäiſchen Meer verſenkt.
Auflöſung der griechiſchen Kammer.
Die Bahnlinie Berlin-Konſtantinopel frei.
13.
— Schlacht bei Görz. Angriff auf Angriff der
Italiener erfolglos. — Entlaſſungsgeſuch
Winſton Churchills.
Voller Erfolg) der vierwöchigen Kämpfe bei
45
Czartorysk. Die Ruſſen im Anſchluß an den
Einbruch in ihre Stellungen bei Podgacie
aus dem Styrbogen auf das Oſtufer
zurück=
geworfen. — Bei der unaufhaltſamen
Ver=
folgung der Serben 8500 Serben, davon 7000
von den Bulgaren, gefangen. Prokuplje im
Toplicatal von den Bulgaren beſetzt. — Der
Dampfer „Macalleſter” und zwei weitere
britiſche Dampfer bei Kreta durch ein U=Boot
verſenkt. — Eröffnung der polniſchen
Uni=
verſität und Techniſchen Hochſchule in
Warſchau.
Serbiſche Gebirgsſtellungen nördlich Javor
ge=
nommen.
In Serbien Vordringen zu den Paßhöhen der
18.
Golija Planina.
Einnahme von Sonicka-Glava an dem Paß
19.
der Babuna=Planina durch die Bulgaren.
Grſtivar beſetzt. — Erneute Angriffe der
Ita=
liener an der Iſonzofront abgeſchlagen.
Der engliſche Hilfskreuzer „Tara” (6322 To.)
am 5. November an der nordafrikaniſchen
Küſte, zwei enaliſch=ägyptiſche Kanonenboote
am 6. November im Hafen von Solum
durch ein deutſches U=Boot verſenkt.
Nova Varos, Sienica, Raska beſetzt.
Die Deutſchen beſetzen Novibazar. Die En=
2.
tentemächte beſchließen die Blockade
Griechen=
lands.
(Schluß des redaktionellen Teils.)
15548a
aus Glacé-, Dänisch-, Mocha-,
Wasch- u. Wildleder
Offiz.-Reit- u. Fahrhandschuhe
Wollene Handschuhe
Große Auswahl, billige Preise
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Ei Daum, Wittmannstraße 26, part. — Rabattmarken.
Wetterbericht.
Wetterausſichten für Mittwoch: Meiſt trüb, aher
trocken, etwas wärmer.
Heute mittag 12¾/ Uhr entschlief plötzlich mein lieber Mann, unser
treuer Vater, Schwiegervater, Grossvater, Bruder, Schwager und Oheim
Herr Albert Calmberg, Apotheker
im 71. Lebensjahre.
Darmstadt, den 23. November 1915.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Anna Calmberg, geb. Telemann,
Dr. Albert Calmberg, Reg.-Assessor,
Alma Calmberg, geb. v. Voigt.
Die Beerdigung findet statt: Donnerstag, den 25. November, nachmittags 3. Uhr, auf dem
Friedhof an der Nieder-Ramstädter Strasse, die Einsegnung ½ Stunde vorher im
Trauer-
hause Herdweg Nr. 66.
(B16287
Die Beerdigung meines Sohnes, des
cand. mach. Berthold Fischer
Vizewachtmeister im Garde-Dragoner-Regiment (2. Grossh. Hess.) Nr. 23
findet auf dem Friedhof an der Nieder-Ramstädter Strasse am Donnerstag, den
25. November, nachmittags um 3½ Uhr, statt.
(16263
Darmstadt, den 23. November 1915.
Heinrichstrasse 1.
Frau Johanna Fischer.
Todes=Anzeige.
Heute nacht entſchlief nach kurzem, ſchwerem
Leiden unſere innigſtgeliebte Tochter, Schweſter,
Enkelchen und Nichte
(*8847
Kätha Keil
im Alter von 4 Jahren 7 Monaten.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Familie Leonhard Keil,
Familie Joſeph Keil,
Familie Karl Schanz, Ober=Ramſtadt.
Darmſtadt, den 23. November 1915.
Waldſtraße 30.
Die Beerdigung findet Donnerstag, 25. d. M.,
nachmittags 3 Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt.
Dankſagung.
Für die herzliche Teilnahme, die wir bei dem
Tode meiner lieben Frau, unſerer guten Mutter,
Großmutter, Schwiegermutter, Schwägerin und
(*16255
Tante
Katharina May
erfahren haben, ſowie für die überaus reichen
Blumenſpenden, und auch für die letzte Ehre, die
man der Entſchlafenen erwieſen hat, beſonders den
Barmherzigen Schweſtern der Eliſabethen=
Ge=
meinde für ihre liebevolle Pflege ſagen wir Allen
innigſten Dank.
Darmſtadt, den 23. November 1915.
Karl May,
Familie Johann Klein,
Familie Wilhelm Ganß,
Familie Albert Bauer.
Geitesdiegſt in der Synagege der israelitiſchen
Religions=
geſellſchaft.
Aus Anlaß des Allerhöchſten Geburtstages
Sr. Königl. Hoheit des Großherzogs.
Donnerstag, den 25. November:
Morgens 6 Uhr 45 Min. Militärgottesdienſt 10 Uhr.
Gottesdienſtliche Anzeigen.
Evangeliſche Gemeinden
Mittwoch, den 24. November 1915
Hofkirche: Abends um 6 Uhr: Andacht.
Stadtkirche: Abends um 8½ Uhr:
Kriegsbet=
ſtunde. Pfarrer Vogel.
Martinskirche: Abends um 8½ Uhr:
Kriegsbet=
ſtunde. Pfarrer Beringer.
Johanneskirche: Abends um 8½ Uhr: Andacht.
Pfarrer Marx.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde): Abends um
8 Uhr: Kriegsbetſtunde. Pfarraſſiſtent Lic. Dr. Vollrath.
Pauluskirche: Abends um 8 Uhr:
Kriegsbet=
ſtunde. Pfarraſſiſtent Sann.
Donnerstag, den 25. November 1915
Militärgemeinde: Zur Feier des Geburtstags Sr
Königl. Hoheit des Großherzogs. Vorm. um 10 Uhr
in der Stadtkirche: Gemeinſamer Gottesdienſt der
Militär= und Zivilgemeinde.
Freitag, den 26. November 1915
Eliſabethenſtiftkirche: Abends um 8 Uhr:
Kriegs=
betſtunde.
Tagesialender.
Großh. Hoftheater, Anfang 7 Uhr, Ende nach
10 Uhr (Ab. B): „Der Querulant”.
Wagner=Abend von Kammerſänger Henſel und
Hofrat Dr, Dillmann, um 8 Uhr in der Turnhalle am
Woogsplatz.
Vortrag von Frl. Dr. Schirmacher um 8½ Uhr im
„Kaiſerſaal”.
Leitung: Dr. Otto Waldgeſtel. Verantwortlich für den leitenden
politiſchen Teil und für Feuilleton: Dr. Otto Waldaeſtel; für
Volkswirtſchaftliches, Parlamentariſches und Kommunalpolitiſches:
Hans H. Gieſecke; für Stadt und Land und den geſamten übrigen
Teil: Kurk Aitſching; für den Anzeigenteil, Anzeigenbeilagen und
Mitteilungen aus dem Geſchäftsleben: Paul Lange.
Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei.
Sämtlich in Darmſtadt.
Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an
die „Redaktion des Tagblatts” zu adreſſieren. Etwaige
Honorar=
forderungen ſind beizufügen; nachträgliche werden nicht berückſichtigt.
Unverlangte Manuſkripte werden nicht zurückgeſandt.
Die heutige Nummer hat 16 Seiten.
Amtliche Nachrichten des Großh. Polizeiamts Darmſtadt.
Gefundene Gegenſtände: 1 kleiner goldener Ring mit
Mono=
gramm C. K. 1 ſilberne Damenuhr mit kleiner goldener Doppelkette
1 Paar alte, farbige Kinderhandſchuhe. 1 kleines, altes, gelbes
Porte=
monnaie mit Fahrkarte und Paſſierſchein, auf den Namen Heuſe:
ausgeſtellt. 1 Taſchentuch mit farbigem Rand, gez. O. 1 Paar
ſchwarze Damenhandſchuhe. 1 dunkelbraunes Zigarettenetui mit
In=
halt. 1 gelbes Handtäſchchen mit Damenuhr und ſilbernem Ketten
armband nebſt Papiere, auf den Namen Kern lautend. 1 kleiner
ſchmaler, weißer Pelz mit ſchwarzen Punkten. 1 großer
Hundemaul=
korb. 1 kleines, ſchwarzes Portemonnaie mit 17 Pfennigen Inhalt.
1 braunes Portemonnaie mit 1 vergoldeten, länglichen Broſche mit
(16244
rotem Steinchen in der Mitte. — Zugelaufen: 1 Ente.
Polizeilich eingefangene und zugelaufene Hunde: In
polizei=
licher Verwahrung und Pflege in der Hofreite Beſſungerſtr. Nr. 56
befinden ſich: 1 Schäferhund, 1 Foxterrier, 1 Rehpinſcher (zugelaufen).
Die Hunde können von den Eigentümern bei dem 5. Polizei=Revier
ausgelöſt werden. Die Verſteigerung der nicht ausgelöſten Hunde
findet dortſelbſt jeden Werktag, vormittags um 10 Uhr, ſtatt. (16245
Bekanntmachung.
Adolf Guſtab Sinn, Pallaswieſenſtraße 35 hier, iſt auf
unſeren Antrag von Großh. Kreisamt Darmſtadt als polizeilich
be=
auftragter Sachverſtändiger gemäß §5 der Verordnung des
Bundes=
rats zur Einſchränkung des Fleiſch= und Fettverbrauchs vom 28. Oktober
d. J. vereidigt worden.
(16246
Darmſtadt, 19. November 1915.
Großherzogliches Polizeiamt.
Dr. Reinhart.
Bekanntmachung.
Aus Anlaß der Feier des Geburtstages Seiner Königlichen
Hoheit des Großherzogs bleiben am
Donnerstag, den 25. d. Mts.
ſämtliche ſtädtiſche Geſchäftszimmer und Kaſſen geſchloſſen.
Darmſtadt, den 18. November 1915.
Der Oberbürgermeiſter.
(16169om
Dr. Gläſſing.
Brotkarten.
Am 21. November ds. Is. verlieren die lachsfarbigen
Brot=
karten ihre Gültigkeit. Vom 22. November ab darf gegen die
lachs=
farbigen Brotmarken nichts mehr verabfolgt werden. Von dieſen
Tag gelten die roſafarbigen Brotkarten. Nicht verwendete
lachs=
farbige Marken ſind zurückzugeben. Zuwiderhandlungen gegen dieſe
Vorſchriften ſind ſtrafbar. Die Polizeibeamten ſind angewieſen, dieſe
Vorſchriften zu überwachen und Uebertretungen anzuzeigen.
(16243
Darmſtadt, den 20. November 1915.
Der Oberbürgermeiſter.
J. V.: Mueller.
Weihnachtsmeſſe 1915.
Die Weihnachtsmeſſe wird in dieſem Jahr auf dem
Markt=
platz, der Chriſtbaummarkt auf dem Paradeplatz und am
Schloß=
graben abgehalten.
Hieſige Einwohner, die Waren oder Chriſtbäume feilfalten
wollen, werden aufgefordert, ſich am Mittwoch, den 1. Dezember,
nachmittags zwiſchen 2½ und 5 Uhr, bei dem ſtädtiſchen
Markt=
meiſter (im Rathaus am Marktplatz) perſönlich zu melden.
Nach=
träglich eingehende Geſuche können keine Berückſichtigung finden.
Die Plätze, für die ein Standgeld nicht erhoben wird, werden
in der bisherigen Weiſe durch den Marktmeiſter vergeben. Wünſche
auf Zuteilung eines beſtimmten oder früher innegehabten Platzes
werden — ſoweit möglich — berückſichtigt. Die Zuteilung der Plätze
für Verkaufsbuden erfolgt am Freitag, den 10. Dezember,
nach=
mittags 1½ Uhr, die der Stände für Chriſtbäume am gleichen Tage,
nachmittags 3 Uhr. Mit dem Aufſchlagen der Stände und Buden
kann alsdann ſofort begonnen werden.
Die Gebühr für die nächtliche Bewachung der Buden und
Stände iſt alsbald bei der Meldung an den ſtädiſchen Marktmeiſter
zu entrichten. Die Verkäufer müſſen den zugewieſenen Platz ſelbſt
benutzen; die Vergebung des Platzes an einen anderen Händler pp.
darf ohne Genehmigung des Marktmeiſters nicht erfolgen. Der
Ver=
käufer oder ſein Vertreter müſſen während der Verkaufszeit ſtets am
Platze anweſend ſein. Wer ſich den Anordnungen des Marktmeiſters
nicht fügt, kann von der Weihnachtsmeſſe ausgeſchloſſen werden.
Die Inhaber der feſten Marktſtandplätze Nr. 1—162 erhalten
für die Dauer der Weihnachtsmeſſe (11.—24. Dezember)
Ver=
kaufplätze auf dem Schiller= und Schlachthofplatz.
Darmſtadt, den 22. November 1915.
(16241ms
Der Oberbürgermeiſter.
J. V.: Schmitt.
Verkauf und Ankauf von Faſelvieh.
Ein junger, fetter, zur Zucht untauglicher Bulle und zwei
ab=
gängige Ziegenböcke aus dem ſtädtiſchen Faſelſtall, Beſſungerſtraße 60,
und drei Ziegenböcke aus dem Faſelſtall Arheilgerſtraße 43 ſollen
ver=
äußert werden.
Angebote hierfür ſind bis längſtens
Samstag, den 27. d. Mts., vormittags 11 Uhr,
in dem Stadthauſe, Rheinſtraße 16/18, einzureichen. Die
Verkaufs=
bedingungen liegen im Zimmer Nr. 39 während der Dienſtſtunden
zur Einſicht offen.
Angebote auf Gewicht finden keine Berückſichtigung.
Zum Ankauf ſollen ein Simmentaler Bulle, nicht unter 16 Monate
ult, und ein Zuchteber, „Deutſches Edelſchwein”, gelangen.
Angebote hierfür müſſen bis zu dem gleichen Termin
ein=
gereicht werden.
(16240md
Darmſtadt, den 22. November 1915.
Der Oberbürgermeiſter.
I. V.: Schmitt.
Verteilung von Getreideſchrot.
Auf Grund der Bekanntmachung des Bundesrats über das
Schroten von Brotgetreide zu Futterzwecken vom 2. Oktober 1915
hat das Direktorium der Reichsgetreideſtelle beſchloſſen, Getreide aus
ſeinen Beſtänden zur Fütterung an Schweine und Milchvieh
frei=
zugeben.
Um ziffermäßig feſtſtellen zu können, welche Schrotmengen auf
die Viehhalter der Stadt Darmſtadt entfallen, werden ſämtliche
Be=
ſitzer von Milchvieh und Schweinen hiermit aufgefordert,
bis längſtens 25. November ds. Js.
bei der Zentralgenoſſenſchaft der heſſ. landw. Konſumvereine,
hier, Sandſtraße 36 — Abteilung Kraftfutter, III. Stock — ihren
Bedarf in Getreideſchrot (Roggenſchrot) ſchriftlich oder mündlich
auf=
zugeben. Später eingehende Beſtellungen können bei der Zuteilung
nicht mehr berückſichtigt werden.
Das Schrot, welches vorausſichtlich mit Eoſin gefärbt iſt, wird
zum Preiſe von Mk. 30.70 per 100 Kilo, wozu eventl. noch
Lager=
ſpeſen kommen, geliefert. Die Säcke werden mit Mk. 1.20 per Stück
berechnet und innerhalb 10 Tagen zum gleichen Preiſe wieder
zurück=
genommen.
Darmſtadt, den 17. November 1915.
(16133gim
Der Oberbürgermeiſter.
J. V.: Mueller.
Schneider=Maſchine
Puppenſportwagen billig zu verk.
*8753) Müllerſtr. 38, 3. Stock.
Ein u. guterh. Schwarzfuchs
preiswert zu verk.
(*8765
Nieder=Ramſtädterſtr. 1, 1. St.
Bekanntmachung.
Dienstag, 14. Dezember 1915,
vormittags 10½ Uhr,
ſollen die der Apotheker Friedrich
Lohnes Witwe, geb. Hartmann,
früher in Darmſtadt, jetzt in
Ober=
weſel, und deren minderjährigen
Kindern Lina, Wilhelm und Ida
Lohnes im Grundbuche für die
Ge=
mariung Darmſtadt (Beſſungen)
zugeſchriebenen Liegenſchaften:
Flur Nr. qm
VI 1058¼/10 169 Hofreite Nr. 40
Klappacherſtr.,
VI 10591
Grabgarten mit
1060)
Gartenhaus
(Klappacherſtr.
in unſerem Geſchäftszimmer,
Witt=
mannſtraße 1 dahier, zwangsweiſe
verſteigert werden.
(K77/14
Die Genehmigung der
Verſtei=
gerung wird auch dann erfolgen,
wenn ein der Schätzung der
Liegen=
ſchaften entſprechendes Gebot nicht
eingelegt wird und anderweite
rechtliche Hinderniſſe nicht
entgegen=
ſtehen.
Darmſtadt, 8. November 1915.
Großh. Ortsgericht Darmſtadt II
(Beſſungen).
Frantz. (IX,15624
Die
Kleiderſammelſtelle
Friedrichſtr. 24, 1. St.
macht bekannt, daß
Klei=
ungsſtücke an Bedürftige
nur Montag, Mittwoch u.
Donnerstag, nachmittags
von 2—½6 Uhr,
ausge=
geben werden. (*8286mm
Ker
im Ganzen Pfd. 90 Pfg.
Has
heute extra billig
ſolange Vorrat Stück Mk. 4.75
empfiehlt (16278
Hoflieferant Held
Karlſtraße 24. Telephon 478.
Goldparmäne I. Sorte p. Ztr. 13 Mk.
12
III. „klein „ 10 „
Schaknase per Ztr. 9,50 Mk.
Art Bohnapfel, guter, haltbarer
Kochapfel, per Ztr. 10 Mk., liefert
(16280mf
frei Keller
Karl Aug. Mahr II.
Traiſa bei Darmſtadt.
roße Sendungen eingetroff.
la Algäuer Limburgerkäse im
Stein Pid. 86 Pfg., Romadurkäse,
Rahmkäschen, Bauernhandkäse 10
Stück 75 und 85 Pfg. (*8797
Mollerſtraße 36.
Eine Partie gute Kochbirnen
ſehr billig abzug. ſolange Vorrat
bei Ph. Germann, Karlſtr. 63½
Telephon 1299.
(*8794
Schöne, haltbare Sorten Koch=
und Tafeläpfel zu verkaufen.
Frau Schüßler
*8721imf) Heinheimerſtraße 90.
Zirka 100 ſehr große
Kartons
billig abzugeben. (*8811mfg
Georg Schubkegel.
uterh. Herren=Fahrrad mit
Torpedofreil. weg. Einberufg.
zum Militär bill. zu verk. (*8761
Kahlertſtr. 36, Hinterb. 1. St.
1 eiſ. Kinderbett mit Inhalt
zu verk. Bruchwieſenſtr. 28, 1. St.,
Ecke Schießhausſtr.
(*8754
Zu verkaufen:
1 Büffet, Stühle. Anzuſehen
Neckarſtraße 16, pt. (*8664
Ein Trumeauſpieg., Gashert
u. ganz neues
Geſellſchafts=
kleid billig abzugeben.
(*8828
Näh. in der Geſchäftsſtelle.
Hl. eiſ. Ofen (Orania), Petrol.=
Hängelampe u. Flaſchen zu
verk. Kiesſtr. 16, part. r.
881.
ſolzſchuhe
zurückgeſetzte
von 1 Mark an
neue Winterſchuhe
von 2.50 Mark an
Jede Revaratur an den
Holz=
ſchuhen wird gemacht.
Nur Karlstrasse 79
Holzſchuhladen. (B1573a
Hausbeſitzer!
Gedenkt Eurer Lage, und verſäume keiner, ob
Mit=
glied des Vereins oder nicht, die ausgeſandten
Frage=
bogen über die Mietverluſte gewiſſenhaft ausgefüllt
zurückzuſenden. — Fehlende Bogen werden in der
Geſchäftsſtelle, Wilhelminenſtr. 19, I., und im
Verkehrs=
bureau am Ernſt=Ludwigsplatz koſtenlos verabfolgt.
Der Vorſtand des Darmſtädter Hausbeſitzervereins, E. V.
Diktate — Abschriften
Vervielfältigungen
EiberrS Maschmen Schreib Hard
Rheinstr. 3 (11534a) Fernrut 2434.
Santen=Aute
Um mit den Winter=Hüten zu räumen, habe die Preiſe
be=
deutend reduziert. Samt=Hüte, garniert, von 6 Mark an, Filz=
Hüte, garniert, von 3 Mark an, auch ſämtliche Putzzutaten
be=
deutend ermäßigt. Auf echt Wiener Straußfedern 15% Rabatt.
ma Wemer
(15915msi
Schulstrasse 10, I.
Zwangsverſteigerung.
Das nachſtehend bezeichnete Grundſtück, das zur Zeit der
Ein=
tragung des Verſteigerungsvermerks auf den Namen des
Bäcker=
meiſters Leonhard Schwinn in Darmſtadt im Grundbuch eingetragen
war, ſoll
Donnerstag, den 6. Januar 1916, vormittags 10 Uhr,
durch das unterzeichnete Gericht im neuen Gerichtsgebaude, Zimmer
Nr. 210, verſteigert werden.
Die Verſteigerung erfolgt im Wege der Zwangsvollſtreckung.
Der Verſteigerungsvermerk iſt am 8. Februar 1915 in das
Grund=
buch eingetragen worden.
Inſoweit Rechte zur Zeit der Eintragung des
Verſteigerungs=
vermerks aus dem Grundbuche nicht erſichtlich waren, ſind ſie
ſpäte=
ſtens im Verſteigerungstermin vor der Aufforderung zur Abgabe von
Geboten bei dem unterzeichneten Gericht anzumelden und, wenn der
Gläubiger widerſpricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls ſie bei
der Feſtſtellung des geringſten Gebots nicht berückſichtigt und bei der
Verteilung des Verſteigerungserlöſes dem Anſpruche des Gläubigers
und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden.
Diejenigen, welche ein der Verſteigerung entgegenſtehendes
Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des= Zuſchlags
die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des Verfahrens
herbei=
zuführen, widrigenfalls für das Recht der Verſteigerungserlös an die
Stelle des verſteigerten Gegenſtandes tritt.
Darmſtadt, den 13. November 1915.
Großherzogliches Amtsgericht I.
Bezeichnung des Grundſtücks.
Grundbuch für Darmſtadt (Bezirk I) Band XVI Blatt 807.
Flur I, Nr. 413, Hofreite Nr. 35, Langgaſſe, 65¾/10 qm. Betrag
(16253a
der Schätzung 12000 Mk.
Bavrische Kriegsfürsorge Geld-Lose zu Mk. 1.10
Gewinn-Entscheid und Auszahlung sofort bei Oeffnen des
Los-
briefes. Alle Lose nehmen nochmals teil an der Geld-Prämien-
3-,
Ziehung am 2. Dezember 1915.
z-:
Lose empfiehlt und versendet PhilippJ. Schmidt, Kgl. Preuss.
Lotterie-Einnehmer, Darmstadt. Rheinstr. 33, Tel. 127. (16254a
ehr guter bl. Inf.=Rock (Flieger),
ſchlanke Fig., zu verk. (*8742md
Riedlingerſtraße 37, part.
Miſt=
Wer hat Strohmatten
beet=
fenſter (1,50:1,20 m) abzug.? Ang.
u. B 33 an die Geſchäftsſt. (*8754
Fegen Platzmangel billig zu
verk. ſehr gut. Tafelklavier,
Trumeau, Kinderklappwag. Zu
erfr. in der Geſchäftsſt. (*873
2 gebrauchte
(*8745mdf
Leder-Treibriemen
zu verkaufen. Angebote u. B 21
an die Geſchäftsſtelle.
Wenig getr. Herrenkleider,
Herren= und Damenſchuhe zu
verkaufen. Aliceſtraße 2, I. (Nur
vormittags.)
(*8822
gut erhalt., grauer Militär=
1 mantel (kl. Fig.) zu verkauf.
Rheinſtraße 5, 2. St. (*8805md
2zweirädr., guterh. Handwager
Korb= u. Blechwagen, zu verkauf.
Anzuſ. von 4—8. Uhr nachm. Zu
erfr. in der Geſchäftsſt.
50
klein., hüb=
Größ. Gaslampe, ſcher
Gas=
ofen, großer Füllofen,
Kinder=
laufgitter, Badewanne, alt,
billig abzugeben
(*8645im
Näh. in der Geſchäftsſtelle.
Alte Musikinstramente
wenn auch defekt, ſowie Plänos,
Violinen, Tromp., Gitarren,
Mando-
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12383a) Heinheimerſtraße 25.
Damen
erhalten guten Mittagstiseh. (167as
Alexanderstraße 4, I.
Fuhren jeglicher Art
1= u. 2 ſpänn., auch nach außerhalb,
ſowie An= u. Abfuhr von Gütern
werd. prompt erledigt von (B16275
Chr. Achtelstädter
Heidelbergerſtr. 103. Tel. 895.
Wederrollen= und Kaſtenwagen
7½ (ein= und zweiſpännig) zu
ver=
leihen. Näheres in der Geſchäfts=
(*8773msm
ſtelle d. Bl.
Tapezierarbeiten werd. gut und
billig ausgeführt. Ang. unter
B 44 an die Geſchäftsſt. (*8798
Pſandhausgänge w. u. ſtrengſt.
Verſchwiegenheit beſorgt.
Näh. in der Geſchäftsſt. (*8826
Anfertigung von Wäſche
aller Art, Reparaturen von
Herren=
wäſche. K. Roeſe, Wäſchegeſchäft,
Schuchardſtraße 1, I. (11794a
mokerne Muſter, w.
Stepndecken, von 3 Mark an gef.
Karlſtraße 41, Seitenb. (585a
Muffe, Stola, Baretts w.
Pelzk, eleg. angef., ſow. umgearb.
15946a) Ludwigpl. 8, Vordh., III.
Dinderkleider, ſpez.
Knaben=
anzüge , werden angefertigt
Neckarſtraße 18, pt., r. (15463a
äſche zum Waſchen u. Bleichen
wird angen., große St. 10 Pfg.,
kleine Stücke 4 Pfg.
(9768a
I. Plößer I., Malchen.
werd. auf der
Strumpfe Maſchine
neu=
u. angeſtrickt. Maschinenstrickerei
Marie Frank, Erbacherſtr. 13, I. (13056g
einlangen, Socken, Strümpfe
werd. a. Maſch. bill. an= u.
neu=
geſtr. Sandbergſtr. 52, II. (*8820ms
strümpfe w. neu u. angeſtr., Aerm.
i. Sweat. Roßdörferſtr. 23, I. (*
(16271
Beſtimmung
über Einfuhr von Butter aus dem Ausland
Vom 15. November 1915.
Auf Grund von § 11 der Bekanntmachung über die Regelung der Butterpreiſe
vom 22. Oktober 1915 (Reichs=Geſetzbl. S. 689) beſtimme ich:
§ 1. (Lieferungspflicht.) Nach dem Inkrafttreten dieſer Beſtimmungen
darf aus dem Ausland eingeführte Butter nur durch die Zentral=Einkaufsgeſellſchaft
m. b. H. in den Verkehr gebracht werden. Wer nach dieſem Zeitraum Butter aus dem
Ausland einführt, hat ſie an die Zentral=Einkaufsgeſellſchaft m. b. H. in Berlin zu
ver=
kaufen und zu liefern.
§ 2. (Anzeigepflicht.) Wer aus dem Ausland Butter einführt, iſt
ver=
pflichtet, der Zentral=Einkaufsgeſellſchaft m. b. H. unter Angabe von Menge, Preis
und Beſtimmungsort unverzüglich nach der im Ansland erfolgten Verladung der
But=
ter Anzeige zu erſtatten, auch alle ſonſtigen handelsüblichen Mitteilungen an die
Ge=
ſellſchaft weiterzuleiten. Er hat ferner den Eingang der Butter und deren
Aufbewah=
rungsort der Geſellſchaft unverzüglich anzuzeigen.
Die Anzeigen und Mitteilungen erſolgen telegraphiſch; ſie ſind ſchriftlich zu
be=
ſtätigen.
§ 3. (Aufbewahrungspflicht.) Wer auf Grund des § 1 an die Zentral=
Einkaufsgeſellſchaft m. b. H. zu liefern hat hat die Butter bis zur Abnahme durch die
Geſellſchaft mit der Sorgfalt eines ordentlichen Kaufmanns aufzubewahren, zu
behan=
deln und ſie auf Verlangen der Geſellſchäft an einem von ihr zu bezeichnenden Orte
zur Beſichtigung zu ſtellen. Er iſt verpflichtet, etwaige Verladungsanweiſungen der
Geſellſchaft zu befolgen.
§ 4. (Eigentumsübergang.) Die Zentral=Einkaufsgeſellſchaft m. b. H.
ſoll ſich nach Empfang der Anzeige von der Einfuhr, und wenn eine Beſichtigung
vor=
genommen wird, nach der Beſichtigung erklären, ob ſie die Butter übernehmen will.
Das Eigentum geht mit dem Zeitpunkt auf die Geſellſchaft über, in dem vie
Ueber=
nahmeerklärung dem Veräußerer zugeht.
§ 5. (Uebernahmepreis.) Die Zentral=Einkaufsgeſellſchaft m. b. H. ſetzt
den Uebernahmepreis feſt.
§ 6. (Entſcheidung von Streitigkeiten.) Alle Streitigkeiten
zwiſchen der Zentral=Einkaufsgeſellſchaft m. b. H. und dem Veräußerer über die
Lieferung, die Aufbewahrung und den Eigentumsübergang entſcheidet endgültig ein
Ausſchuß.
Dieſer beſteht aus einem Vorſitzenden und vier Mitgliedern, ſowie deren
Stell=
vertretern, die ſämtlich vom Reichskanzler ernannt werden.
Der Reichskanzler kann allgemeine Grundſätze aufſtellen, die der Ausſchuß bei
ſeinen Entſcheidungen befolgen ſoll.
Der Ausſchuß ſoll beſtimmen, wer die baren Auslagen des Verfahrens zu
tragen hat.
§ 7. Die Zentral=Einkaufsgeſellſchaft m. b. H. ſoll bei Verteilung der
erwor=
benen Buttermengen die Beſtimmungen des Reichskanzlers (Reichsamt des Innern)
innehalten.
* 3. Ausgenommen von dieſen Beſtimmungen ſind geringfügige Mengen, die
als Reiſeproviant oder im Grenzverkehr aus dem Ausland eingeführt werden, ſofern
die Einfuhr nicht zu Handelszwecken erfolgt.
Inwieweit im übrigen Ausnahmen von dieſen Beſtimmungen zugelaſſen
wer=
den, bleibt beſonderer Anordnung vorbehalten.
§ 9. Als Ausland im Sinne dieſer Beſtimmungen gilt nicht das beſetzte Gebiet.
§ 10. Dieſe Beſtimmungen treten am 16. November in Kraft.
Berlin, den 15. November 1915.
Der Stellvertreter des Reichskanzlers.
Delbrück.
(16270
Bekanntmachung
betr. die Einſchränkung der Arbeitszeit in Spinnereien, Webereien, Wirkereien zufw.
Vom 7. November 1915.
Der Bundesrat hat auf Grund des § 3 des Geſetzes über die Ermächtigung des
Bundesrats zu wirtſchaftlichen Maßnahmen uſw. vom 4. Auguſt 1914 (Reichs=Geſetzbl.
S. 327) folgende Verordnung erlaſſen:
§ 1. In gewerblichen Betrieben, in denen Geſpinſte, Gewebe, Wirkſtoffe, Wirk=,
Strick=, Flecht= oder Seilerwaren, Maſchinenſpitzen, Watten oder Filze ganz oder
teil=
weiſe aus Baumwolle, Wolle, Kunſtwolle, Flachs, Jute, Ramie, Hanf oder ſonſtigen
Seilerfaſern hergeſtellt werden, dürfen Arbeiter nur an höchſtens fünf Tagen in
jeder Woche beſchäftigt werden. Die tägliche Arbeitszeit darf nicht über die
im Juni 1915 üblich geweſene durchſchnittliche Dauer verlängert werden. In keinem
Falle darf ſie für den einzelnen Arbeiter und für den Betrieb zehn Stunden
ausſchließ=
lich der Pauſen überſchreiten.
Die Vorſchriften finden Anwendung auf alle Arbeiten (auch Vor= und
Nacharbei=
ten), die dazu dienen, die im Abſ. 1 genannten Erzeugniſſe gebrauchsfertig herzuſtellen,
insbeſondere auf die Bleicherei, Färberei, Appretur, Zwirnerei, Druckerei und
der=
gleichen.
In gemiſchten Betrieben finden die Beſchränkungen nur auf diejenigen Teile
des Betriebs Anwendung, welche Erzeugniſſe der bezeichneten Art herſtellen.
Die Beſtimmugen im Abſ. 1 bis 3 finden keine Anwendung auf die
hundels=
gewerbliche Tätigkeit, ſowie ferner:
1. auf die Bewachung der Betriebsanlagen, auf Arbeiten zur=Reinigung und
Inſtandhaltung, durch welche der regelmäßige Fortgang des eigenen oder
eines fremden Betriebs bedingt iſt, ſowie auf Arbeiten, von welchen die
Wiederaufnahme des vollen werktägigen Betriebs abhängig iſt;
2. auf Arbeiten, welche zur Verhütung des Verderbens von Rohſtoffen oder des
Mißlingens von Arbeitserzeugniſſen erforderlich ſind;
3. auf die Beaufſichtigung des Betriebs;
4. auf die Zu= und Abfuhr von Gütern und Brennſtoffen und auf das Ent=
und Beladen der Eiſenbahnwagen.
Die Landeszentralbehörden können eine weitergehende Beſchränkung der
Arbeits=
tage und der täglichen Arbeitszeit anordnen.
§ 2. Die Landeszentralbehörden oder die von ihnen beſtimmten Behörden
können auf Antrag Ausnahmen im öffentlichen Intereſſe zulaſſen.
§ 3. Mit Geldſtrafe bis zu eintauſendfünfhundert Mark oder mit Gefängnis bis
zu drei Monaten werden Gewerbetreibende beſtraft, die den Vorſchriften dieſer
Verord=
nung oder den auf Grund des § 1 Abſ. 5 erlaſſenen Anordnungen der
Landeszentral=
behörden zuwiderhandeln.
§ 4. Die Verordnung tritt mit dem Tage der Verkündigung in Kraft und an
die Stelle der Verordnung vom 12. Auguſt 1915 (Reichs=Geſetzbl. S. 495). Der
Reichs=
kanzler beſtimmt den Zeitpunkt des Außerkrafttretens.
Berlin, den 7. November 1915.
Der Stellvertreter des Reichskanzlers.
Delbrück.
Feſtſetzung der Höchſtpreiſe für den Verkauf
von Kartoffeln an Verbraucher.
Auf Grund der Bundesratsverordnung über die Regelung der Kartoffelpreiſe
vom 28. Oktober 1915 und der Bekanntmachung Großh. Miniſteriums des Innern
vom 7. November 1915 in Verbindung mit der Bekanntmachung derſelben Behörde
vom 15. November 1915. haben die Kreisräte der Kreiſe Darmſtadt, Dieburg und
Groß=Gerau, als Vorſtand der Kommunalverbands=Vereinigung Darmſtadt, für
den Bezirk der genannten Kreiſe folende Höchſtpreiſe für Kartoffeln feſtgeſetzt:
1. Der Kartoffelerzeuger darf vom Verbraucher für den Doppelzentner gute
Speiſekartoffeln:
a) im Platzgeſchäft bis zu 7 Mark,
b) bei Transport nach einem anderen Ort auf dem Land über 5 km bis zu
7,50 Mark,
c) bei Transport von auswärts nach der Stadt Darmſtadt bis zu 8 Mark
fordern.
Dieſe Preiſe verſtehen ſich
zu a) bei Lieferung frei Aufbewahrungsraum des Verbrauchers, oder wenn
es ſich um eine Lieferung bis zu 10 Zentner einſchließlich handelt, frei
Waggon der nächſten Verladeſtation,
zu b) und e) frei Aufbewahrungsraum des Verbrauchers.
2. Der Handler darf vom Verbraucher bei Lieferung über 10 Zentner bis zu
7,50 Mark, unter 10 Zentner bis zu 8 Mark für den Doppelzentner gute
Speiſe=
kartoffeln fordern.
Dieſe Preiſe verſtehen ſich frei Aufbewahrungsraum des Verbrauchers, oder frei
Waggon der nächſten Verladeſtation, oder bei Verkauf im Geſchäftsraum oder Laden
oder auf dem Wochenmarkte.
3. Bei Verkäufen an Verbraucher in Mengen bis zu 15 Pfund darf der
Kartoffelerzeuger oder Händler im Laden. Geſchäftsraum oder auf dem
Wochen=
markt bis zu 4½ Pfg. für das Pfund gute Speiſekartoffeln fordern.
Im Uebrigen finden die Vorſchriften der Bekanntmachungen des Reichskanzlers
vom 28. Oktober d. Is, über die Kartoffelverſorgung und die Feſtſetzung von
Höchſt=
preiſen für Kartoffeln uſw. Anwendung. Demgemäß bleibt im Großhandel (Lieferungen
über 10 Zentner) bei dem Verkaufe durch den Kartoffelerzeuger an Verbraucher oder
Händler der Höchſtpreis bis zu 6 Mk. 10 Pfg. für den Doppelzentner frei Waggon
der nächſten Verladeſtation nach wie vor beſtehen.
Die vorſtehenden Höchſtpreiſe treten mit dem Tag ihrer Veröffentlichung in
den Amtsverkündigungsblättern oder Kreisblättern in Kraft. Unſere Bekanntmachungen
vom 13., 15. und 20. d. Mts. treten außer Wirkſamkeit,
Darmſtadt, den 23. November 1915.
(16267
Der Vorſtand der Kommunalverbands=Vereinigung Darmſtadt.
Fey.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
an den Herrn Oberbürgermeiſter in Darmſtadt
und die Großh. Bürgermeiſtereien der Landgemeinden des Kreiſes.
Nach Bundesratsbeſchluß vom 15. November 1915 ſoll am 1. Dezember ds. Js.
eine Viehzählung ſtattfinden.
Mit der Vornahme der Erhebung innerhalb des Großherzogtums iſt durch
Verfügung Großh. Miniſteriums des Innern die Großh. Zentralſtelle für die
Landes=
ſtatiſtik zu Darmſtadt beauftragt worden.
Die Ausführung der Zählung liegt den Großh. Bürgermeiſtereien (dem
Ober=
bürgermeiſter) ob. Eine Vergütung für die Mitwirkenden wird von Staatswegen
nicht geleiſtet.
Gezählt werden das Rindvieh und die Schweine nach beſtimmten Altersklaſſen,
die Pferde, Schafe und Ziegen nur insgeſamt. Federvieh bleibt außer Betracht.
Die nötigen Zählliſten und Gemeindebogen wird Ihnen die Großh.
Zentral=
ſtelle für die Landesſtatiſtik unmittelbar zuſenden. Diejenigen Bürgermeiſtereien, die
bis zum 25. November nicht im Beſitz der nötigen Zählpapiere ſind wollen ſich
ent=
weder mittels Fernruf Nr. 232 oder telegraphiſch an die genannte Zentralſtelle wenden
wie folgt: „Landesſtatiſtik Darmſtadt Zählpapiere noch nicht eingetroffen.
Bürger=
meiſterei N. N.”
Auf dem Gemeindebogen iſt eine Anweiſung aufgedruckt, aus der Sie erſehen,
wie die Zählung im einzelnen durchzuführen iſt. Damit dies richtig geſchieht, wollen
Sie ſich mit den Beſtimmungen genau vertraut machen und die Zähler belehren.
Anfragen bezüglich der Zählung ſind an die Großh. Zentralſtelle für die
Landes=
ſtatiſtik in Darmſtadt zu richten.
Die ausgefüllten Zählliſten und die Urſchriften der Gemeindebogen ſind ſpäteſtens
am 4. Dezember an die Großh. Zentralſtelle für die Landesſtatiſtik in Darmſtadt
abzu=
ſenden. Der Termin muß unbedingt eingehalten werden. Von den Zählliſten haben
Sie keine Abſchrift zu machen. Dagegen iſt eine Abſchrift des Gemeindebogens für die
Bürgermeiſtereiakten anzufertigen.
Die Zählungsergebniſſe ſollen nicht veröffentlicht werden.
Wer vorſätzlich die Anzeige ſeines Viehbeſtandes, zu der er etwa aufgefordert
wird, nicht erſtattet oder wiſſentlich unrichtige oder unvollſtändige Angaben macht,
wird mit Gefängnis bis zu ſechs Monaten oder mit Geldſtrafe bis zu zehntauſend
Mark beſtraft; auch kann Vieh, deſſen Vorhandenſein verſchwiegen worden iſt, im
Urteil für dem Staat verfallen erklärt werden.
Wir empfehlen Ihnen, die Anordnung der Erhebung auf ortsübliche Weiſe
be=
kannt zu machen und die erforderlichen Maßnahmen zur gewiſſenhaften Durchführung
der Erhebung alsbald zu treffen.
J. V.: Roeſener.
(16268
Bekanntmachung.
Im Anſchluß an meine Bekanntmachung des Termins der Muſterung der
Landſturmpflichtigen des Jahrgangs 1897 bringe ich zur Kenntnis der Beteiligten,
daß weiter im Hauſe der Turngemeinde, Woogsplatz 5, gemuſtert werden:
A. Die bei den früheren Muſterungen als zeitig untauglich bezeichneten Leute,
und zwar:
I. Dienstag, den 23. November 1915, vormittags 8 Uhr:
Die im Jahre 1896 geborenen, in der Stadt Darmſtadt wohnhaften
Land=
ſturmpflichtigen, deren Namen mit den Buchſtaben A bis O anfangen.
II. Mittwoch, den 24. November 1915, vormittags 8 Uhr:
1. Die im Jahre 1896 geborenen, in der Stadt Darmſtadt wohnhaften
Landſturmpflichtigen, deren Namen mit den Buchſtaben P bis 2 anfangen.
2. Die im Jahre 1856 geborenen, in den Gemeinden Arheilgen,
Brauns=
hardt, Eberſtadt, Eich, Erzhauſen, Eſchollbrücken und Gräfenhauſen
wohnhaften Landſturmpflichtigen.
III. Donnerstag, den 25. November 1915, vormittags 8 Uhr:
1. Die im Jahre 1896 geborenen, in den Gemeinden Griesheim, Hahn,
Malchen, Meſſel, Nieder=Beerbach, Nieder=Ramſtadt, Ober=Ramſtadt,
Pfungſtadt, Roßdorf, Schneppenhauſen, Traiſa, Waſchenbach,
Weiter=
ſtadt und Wixhauſen wohnhaften Landſturmpflichtigen.
2. Sämtliche im Jahre 1893 geborenen, im Kreiſe Darmſtadt wohnhaften
Militärpflichtigen.
3. Die im Jahre 1894 geborenen, in der Stadt Darmſtadt wohnhaften
Militärpflichtigen, deren Namen mit den Buchſtaben A bis H anfangen.
IV. Freitag, den 26. November 1915, vormittags 8 Uhr:
1. Sämtliche übrigen, im Jahre 1894 geborenen, in der Stadt Darmſtadt
wohnhaften Militärsflichtigen.
2. Sämtliche im Jahre 1894 geborenen in den Landgemeinden des Kreiſes
Darmſtadt wohnhaften Militärpflichtigen.
3. Die im Jahre 1895 geborenen, in der Stadt Darmſtadt wohnhaften
Militärpflichtigen, deren Namen mit den Buchſtaben A bis K anfangen
V. Samstag, den 27. November 1915, vormittags 8 Uhr:
1. Sämtliche übrigen im Jahre 1895 geborenen und in der Stadt
Darm=
ſtadt wohnhaften Militärpflichtigen.
2. Sämtliche im Jahre 1895 geborenen, in den Landgemeinden des Kreiſes
Darmſtadt wohnhaften Militärpflichtigen.
B. Folgende in der Kontrolle des Bezirkskommandos ſtehenden Leute:
VI. Ferner Samstag, den 27. November 1915:
Die zur Dispoſition der Erſatzbehörden entlaſſenen Mannſchaften.
VII. Montag, den 29. November 1915, vormittags 8 Uhr:
Unteroffiziere und Mannſchaften (des Beurlaubtenſtandes), deren Dienſtfähigkeit
nachzuprüfen iſt.
VIII. Dienstag, den 30. November 1915, vormittags 8 Uhr:
Unteroffiziere und Mannſchaften (des Beurlaubtenſtandes), deren Dienſtfähigkeit
nachzuprüſen iſt.
Die unter VI. VII und VIII aufgeführten Leute erhalten noch beſondere Ladung
durch das Bezirkskommando I dahier.
Darmſtadt, den 17. November 1915.
Der Zivilvorſitzende der Erſatzkommiſſion Darmſtadt.
(16040a
J. V.: Dr. Dr. Wörner.
In Groß=Umſtadt, Reinheim und Gundernhauſen (Kreis Dieburg) iſt die
Maul= und Klauenſeuche ausgebrochen.
In Rodau, Spachbrücken und Klein=Zimmern (Kreis Dieburg) iſt die Maul=
(16260
und Klauenſeuche erloſchen.
In Biſchofsheim (Kreis Groß=Gerau) iſt die Maul= und Klauenſeuche
aus=
gebrochen.
Bei den Pferden der in Seeheim einquartierten Tragetier=Erſatz=Eskadron iſt
die Bruſtſeuche (Pferde=Influenza) feſtgeſtellt worden.
In Dieburg und Klein=Zimmern (Kreis Dieburg) iſt die Maul= und
Klauen=
ſeuche ausgebrochen.
Die Maul= und Klauenſeuche in Groß=Umſtadt, Münſter, Wiebelsbach,
Eppertshauſen, Schaafheim und Altheim (Kreis Dieburg) iſt erloſchen. (16281
Vergnügungs=Anzeigen.
— Reſidenztheater am Weißen Turm.
Das neue Programm ab heute zeigt wieder zwei große
ſenſationelle Schlager. Als erſten nennen wir den
De=
tektivroman in 3 Akten „Der Zeichenbrief” die ſpannende
Geſchichte einer Perle. Der zweite Hauptfilm nennt ſich
„Der Kriegsdämon” eine Kriegsepiſode in zwei Akten
von der Oſtfront. Die Kriegswoche und einige keine
Humoresken vervollſtändigen den Spielplan. Am
Don=
nerstag ſind morgens Schülervorſtellungen.
Ab Samstag gaſtiert die berühmte Bühnenkünſtlerin
Maria Carmi Vollmoeller, die Gattin des bekannten
Profeſſors gleichen Namens, in dem modernen
Sitten=
ſchlager in 5 Akten „Der Fluch der Schönheit”. (S. Anz.)
* Konzerte. Rummelbräu. Morgen,
Don=
nerstag, finden anläßlich Großherzogs Geburtstag zwei
große patriotiſche Militär=Streichkonzerte
ſtatt, ausgeführt von der Kapelle des Ldſt.=Erſ.=Batls. I
Darmſtadt, unter Leitung des Herrn Kapellmeiſters
A. Otto. Unter anderem kommen zum Vortrag die
Jubel=Ouvertüre v. Weber, ferner Tannhäuſer,
Lohen=
grin und Rigoletto, ſowie das große Schlachtenpotpourri:
Wir müſſen ſiegen, von Urbach. (S. Anz.)
Ludwigshöhe. Am Donnerstag, anläßlich
Groß=
herzogs Geburtstages, findet großes Militär=
Streich=Konzert ſtatt, ausgeführt von der Kapelle
der II. Erſatz=Abteilung des Feld=Artillerie=Regiments
Nr. 61 (Leitung Herr Böhme).
Darmſtädter Wochenmarktpreiſe
am 23. November.
Kartoffeln u. Gemüſe:
Höchſtpreis. Speiſekartoffeln,
100 kg 8,00 M.,
frei Keller.
Speiſekartoffeln,
5 kg. . 40 Pf.
Speiſekartoffeln,
1 Pfund . 4 Pf.
Blumenkohl, Stück 10—60 Pf.
Römiſch=Kohl, Bündel
2—3 Pf.
Roſenkohl, Pfund . 28 Pf.
Wirſing, Pfund . 4—5 Pf.
Stück . 5—18 Pf.
Weißkraut, Pfund 5—6 Pf.
Stück 8—30 Pf.
Rotkraut, Pfund 8—10 Pf.
Stück 10—50 Pf.
Kohlrabi, oberirdiſche,
Stück 3—5 Pf.
unterirdiſche,
Pfd. 4—5 Pf.
Spinat, Pfund 10—12 Pf.
Tomaten, Pfund 18—20 Pf.
Zwiebeln, Pfund 23—24 Pf.
Gelberüben, Pfund 8—10 Pf.
Bündel . 6 Pf.
Roterüben, Pfund 8—10 Pf.
Weißerüben, Stück 2—5 Pf.
Schwarzwurzeln, Stück
20- 30 Pf.
Kopfſalat, Stück 3—8 Pf.
Feldſalat, Körbchen 10 Pf.
Endivien, Stück 5—10 Pf.
Radieschen, Bündel 2—3 Pf.
Rettiche, Stück . 3—8 Pf.
Meerrettich, Stück 15—35 Pf.
Sellerie, Stück . 3—10 Pf.
Grünkohl, Stück . 3—8 Pf.
Obſt:
Eßäpfel, Pfund 10—18 Pf.
Kochäpfel, Pfund 8—10 Pf.
Eßbirnen, Pfund 12—20 Pf.
Kochbirnen, Pfund 7—10 Pf.
Kaſtanien, Pfund 30-35 Pf.
Zitronen, Stück 8—12 Pf.
Nüſſe, 100 Stück 40—60 Pf.
Sonſtige Waren:
Höchſtpreis. Auslandbutter,
Pfund 2.55 M.
Molkereibutter,
Pfund 2,40 M.
Landbutter
Pfund 2,10 M.
Eier, Stück . . 19—20 Pf.
Handkäſe, Stück 6—10 Pf.
Schmierkäſe, ½ Liter 25 Pf.
Städt. Marktverwaltung.
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Veröffentlickungen ur ter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaktion
keinerlei Verantwortung; für ſie bleibt auf Grund des § 21 Abſ. 2 des
Preſſ geſetzes in vollem Umfange der Einſender verantwortlich.)
— Mit peinlicher Genauigkeit, die einer beſſeren Sache
alle Ehre gemacht hätte, haben vor einigen Jahren
ver=
ſchiedene Stadtväter teils mit Wagen=, teils mit
Auto=
fahrten das Plätzchen beſtimmt, an welchem der
Beſ=
ſunger Leuchtturm erſtehen ſollte. Ueber die
Schönheit dieſes Lichtſpenders ließe ſich ja noch ſtreiten,
aber wie er ſeinen Zweck erfüllt, darüber ſchweigt beſſer
des Sängers Höflichkeit. War das von ihm ausgehende
Licht nie von beſonderer Helligkeit, ſo hüllt er ſich ſeit
einigen Tagen ganz in Dunkelheit. Gerade an dieſem
Platze iſt eine Haupthalteſtelle der Straßenbahn und
wäre beſonders viel Licht vonnöten. Gaserſparnis iſt
hier nicht am Platze, oder denkt die Stadtverwaltung, die
Beſſunger brauchen kein Licht?
Landwirtſchaftliches.
Pferdeverſteigerung. Donnerstag,
den 25. November, vormittags 9 Uhr, kommen auf dem
Hofe des Pferdelazaretts zu Babenhauſen 5 Stück
Beutefohlen im Alter von 1½ bis 2 Jahren und 8 Stück
kriegsunbrauchbare Militärpferde zur Verſteigerung. An
der Verſteigerung können nur heſſiſche Landwirte
teilneh=
men. Die Verſteigerung erfolgt gegen Barzahlung.
Eine Rückvergütung auf die Steigpreiſe der 5 Beutefohlen
wird nicht gewährt.
Getreide=Wochenbericht
der Preisberichtsſtelle des Deutſchen Landwirtſchaftsrats
vom 16. bis 22. November.
In der letzten Woche hat die Flut der
Bundesratsver=
ordnungen auf dem Gebiet der Volksernährung
glücklicher=
weiſe etwas abgeebbt. Nach der Ausführungsbeſtimmung
der Verordnung über den Verkehr mit Stroh und Häckſel,
die am 19. November in Kraft getreten iſt, iſt das an die
Bezugsvereinigung der deutſchen Landwirte zu überlaſſende
Stroh ſo zu verladen, daß es während der Beförderung
gegen Näſſe geſchützt iſt. Der zur Ueberlaſſung
Verpflich=
tete hat durch die Ortspolizeibehörde beſcheinigen zu laſſen,
in welchem Zuſtand ſich das Stroh im Zeitpunkt des
Ge=
fahrüberganges befindet. Die Beſcheinigung iſt
unver=
züglich der Bezugsvereinigung der deutſchen Landwirte
in Berlin W 9, Potsdamerſtr. 30, zu überſenden. Für den
Kleinverkauf von Stroh und Häckſel wird eine Ausnahme
von der Verordnung bewilligt. Als Kleinverkauf gilt der
Abſatz unmittelbar an Verbraucher in Mengen von nicht
mehr als täglich 30 Zentner unter der Vorausſetzung, daß
zur Beförderung des Strohes oder Häckſels bis zum
Ver=
brauchsorte die Eiſenbahn oder der Waſſerweg nicht
be=
nutzt wird.
Am Getreidemarkt war die Stimmung auch in den
letzten acht Tagen recht zurückhaltend und die
Geſchäfts=
tätigkeit in Erwartung baldiger Zufuhr aus dem Oſten
recht beſchränkt. Holländiſcher Roggen iſt zu 88½ Mk. Cleve
angeboten. Saathafer Sieges (Schlanſtädt) Ligowo iſt
zu 445—450 Mk., Sommerſaatgerſte zu 520 Mk. im Markte.
La=Plata=Mais notiert 855—875 Mk., Maisgrieß 88—90
Mk., Gerſtengemenge je nach Qualität 765—850 Mk. Von
Surrogatmehlen notiert Tapiokamehl 81 Mk.,
Blüten=
mehl 96½ Mk., Maniokamehl 80 Mk. und Reismehl 113—
124 Mk. per 100 Kilogr. Ferner war angeboten:
Tapioka=
blütenmehl zu 96 Mk. die 100 Kilogr. frei Waggon
Duis=
urg. Weizenmehl holl. 160 Mk. brutto mit Sack ab Cleve.
Für Futtermittel hat ſich die Stimmung nach Eintritt
kälterer Witterung befeſtigt. Die Auswahl der einzelnen
Sorten iſt noch verhältnismäßig groß, doch ſind die
Men=
gen nur beſchränkt. Zu erwähnen ſind: Prima gedarrte
ausländiſche Eicheln 450 Mk., gem. Eicheln 460 Mk.,
Maro=
nenmehl 730 Mk. mit Sack Osnabrück. Maſtſchrot 490—
500 Mk. Halle. Weizenkleie 545—555 Mk., holl. grobe
Wei=
zenkleie 520 Mk., Weizengrieß 560—565 Mk. mit Sack,
Rog=
genkleie 560 Mk, Roggenſchrot 900 Mk., Roggenſchrot mit
60 Prozent Weizenſchrot gemiſcht 960 Mk., Leinmehl
765 Mk. Crefeld und 760 Mk. mit Sack Herbesthal.
Zi=
chorienbrocken 490 Mk. Magdeburg, Hefekuchen 500 Mk.,
Hedrichkuchen 600 Mk., Rapskuchenmehl 630 Mk. Halle,
Reisfuttermehl, 15 Prozent, 600 Mk., Reiskleie 325 Mk.,
Spelzſpreu 280—300 Mk., Spelzſpreu per November-
Dezember 127.50 Mk. ab württembergiſcher Station,
Stroh=
mehl 190—250 Mk., K.=Futter Nov.=Abn. 435 Mk. mit Sack.
Getrocknete Rübenblätter 260 Mk., Torfmelaſſe 230—240
Mk., Walzmehl 580 Mk., Dorſchmehl 585—600 Mk.,
Herings=
mehl 590 Mk., Krabbenmehl 575 Mk. mit Sack. Steckrüben
2.— Mk., Weißkohl 4.— Mk. per Zentner ab Holſt. Stat.
Futterkartoffeln 3,30— 3.50 Mk. loſe Hamburg,
Futterkartoffeln 3.00—3.10 Mk. Berlin. Spelzſpreumehl
260—270 Mk. mit Sack Hamburg, Pferdemöhren 86—
90 Mk. Hamburg, Speiſemöhren 104—108 Mk. Hamburg,
ausländiſche Kaſtanien 170—175 Mk. Hamburg per 1000
Kilogramm.
Gewinnanszug
der
C. Breußiſch-Füddeutſchen
(232. Königlich Preußiſchen) Klaſſenlotterie
5. Klaſſe 13. Ziehungstag 22. November 1915
Anf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne
gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer
in den beiden Abteilungen 5 und H.
(Nachdruck verboten)
(Ohne Gewähr A. St.=A. f. Z.)
In der Vormättags=Ziehung wurden Gewinne über
240 Mk. gezogen:
2 Gewinne zu 30000 Mk. 187143
4 Gewinne zu 15000 Mk. 225402 229709
6 Gewinne zu 5000 Mk. 100001 125771 130852
80 Gewinne zu 3000 Mk. 2662 16041 19877 35553
36041 39669 45407 68172 81241 90165. 106189
107963 108442 114732 123988 124553 126033 126495
129668 139164 140745 142420 143274 143483 147429
149498 153150 154573 161905 168259 175903 179532
187097 189294 190498 203694 210352 218358 218723
220096
128 Gewinne zu 1000 Mk. 3216 8917 18976 20226
22266 25462 25620 25840 27820 29454 33331 36824
40024 40776 42735 43195 44234 46397 65468 66878
84640 89890 94693 97296 102741 105734 106664
115224 123293 129616 131643 131720 136236 148932
158282 162167 163304 164771. 166163 173380 174975
180100 183985 184400 184834 185194 190999 193676
195946 196444 200921 206911 207361 214023 217347
218848 219507 221172 222882 226014 226809 227057
227134 230606
202 Gewinne zu 500 Mk. 483 1162 1879 9907
13751 18534 19254 20031 21936 23827 25722 26362
27703 27752 28189 29128 31025 38020 39206 46326
49512 50863 51479 52073 53069 56135 57363 68732
76290 76805 60824 86951 81509 82255 83383 84502
85612 36733 86862 92155 103030 106455. 107747
109562 111075 115599 116930 121045 123297 123788
125559 126589 130144 130722 131697 132172 133395
144544 146338 146605 147303 154832 156308 163387
165037 165307 170541 171113 173188 174347 174398
174726 175678 179405 180970 181774 184118 185305
186027 186923 189259 194052 194174 194484 195877
196369 260668 206963 207187 208424 210433 211603
214622 216113 217079 219463 222130 222164 227460
227819 228387
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10 Gewinne zu 5600 Mk. 16659 56454 110705
185757 207443
56 Gewinne zu 3000 Mk. 5351 6464 15582 23308
41286 56247 67177 57352 70893 72214 76375 81432
32227 82540 118095 120674 120740 126396 133145
143362 159793 164080 174926 180022 186493 169922
216949 217263
152 Gewinne zu 1000 Mk. 981 3690 12621 12906
16324 17663 18214 25046 26798 31393 31851 37090
44371. 49997 55745 55989 56306 57612 60677 61903
62019 66195 69550 71373 74395 76332 81929 84124
36917 88498 89237 94062 94327 94689 96395 103461.
103708 111600 119629 120023 126463 134719 135184
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159729 163470 164476 164651 166089 166365 170781
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182 Gewinne zu 500 Mk. 5531 7825 9737 9890
12664 15173 16143 19166 20319 28701 32171 38265
39890 42085 42809 45491 46625 52401 52819 58187
60248 62612 63972 64631 68510 68679 68846 72998
74026 76778 81534 85524 85605 86191 86526 88242
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Der tolle Haßberg.
Original=Roman von H. Courths=Mahler.
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13)
(Nachdruck verboten.)
Langſam und in Gedanken verſunken war Haßberg,
nachdem er die Grunowſche Weinſtube verlaſſen, durch
die abendſtillen Straßen gegangen. Es mutete ihn ganz
ſeltſam an, wieder durch die ihm ſo wohlbekannte Stadt
zu bumrmeln. Zuweilen blieb er ſtehen und ſah an einem
Hauſe empor, das irgendeine Erinnerung in ihm
wach=
rief. Er hatte noch keine Luſt, nach Hauſe zu gehen.
Bis ins Innerſte hatte er ſich verändert, ſeit er vor
zwei Jahren von hier fortging. Für ſeinen Tatendrang
hatte er dort unten ein weites Feld gefunden. Zu den
ſchwierigſten Expeditionen hatte er ſich ſtets gemeldet
und war oft monatelang kaum aus dem Sattel
gekom=
men, Aber einſam war er dabei geweſen. Und in dieſer
Einſamkeit war er zur inneren Einkehr gelangt.
Und ganz ſeltſam war es ihm in der Einſamkeit
er=
gangen. Stets ſah er im Geiſte zwei braune,
goldſchim=
mernde Mädchenaugen, die ihn ernſt und zwingend
an=
ſahen, wie in ſtiller Mahnung. Wenn er an die Heimat
dachte, ſchien es ihm, als riefen ihm dieſe Augen zu:
Komm zurück, du haſt etwas verſäumt.
In der erſten Zeit wehrte er ſich gegen den
eigen=
artigen Bann, der ihn immer wieder zwang, an Regina
Baldus zu denken.
Was ſoll das? Was geht die kritiſche Regina mich
an? fragte er ſich ſpöttiſch.
Aber ühr Bild Ueß ſich nicht verſcheuchen. Aluch daran
mußte er immer wieder denken, daß Heinz von Tondern
es ſich 30000 Mark koſten ließ, um ihn als Nebenbuhler
unſſchädlich zu machen. Hatte jener wirklich recht, wenn
er meinte, Regina Baldus hege ein wärmeres Gefühl für
den tollen Haßberg?
Jede Begegnung mit Regina rief er ſich ins
Gedächt=
nis zurück. Immer war ſie ihm ernſt und ſtolz und mit
großer Zurückhalltung gegenübergetreten. Er war es ſo
ganz anders von den Frauen gewöhnt, die mit ihm
ko=
kettierten. Er hatte immer leichte Siege über
Frauen=
hherzen gewonnen, bedauerlich lleichte Siege. Daß Regina
Balldus ihm ſo ruhig und ſtolz gegenüberſtand und ihn
ſtets mit ſo ernſten Augen anſah, hatte ſeine Spottluſt
geweckt. Aber ſeit Tondern ihm verraten, er gſaube,
Regina hege ein wärmeres Gefühl für ihn, — ſeitdem
war er nachdenklich geworden. War es möglich, daß es
eine Frauenliebe gab, die ſtolz und verſchwiegen war?
Jedenfalls beſchäftigte ſich Hans von Haßberg in
Gedanken ſehr viel mit Regina Baldus und es reizte ichn,
das Rätſel zu löſen, das ſie ihm aufgab. Er wäre
da=
mals am liebſten geblieben, um Reginas Weſen zu
er=
gründen. Aber er hatte Tondern ſein Wort verpfändet,
auf mindeſtens zwei Jahre aus ihrem Geſichtskreis zu
verſchwinden. Zwei Jahre hatte er ſich ſelbſt verbannt
— oder vielmehr, ein anderer hatte ihn in die
Verban=
nung geſchickt, weil er ihm im Wege war.
Kaum waren die zwei Jahre vergangen, da hatte es
ihn heimgetrieben mit einer zwingenden Macht, als habe
er etwas Köſtliches in der Heimat zurückgelaſſen, das er
ſich ſichern müſſe.
Nach ſeiner Rückehr aus Siüdweſt war er einige
Wochen in Berlin aufgehalten worden. Ein entfernter
Verwandter hatte ihm in ſeinem Teſtament
fünfzigtau=
ſend Mark vermacht. Er war kurz zuvor geſtorben. Dieſe
Erbſchaftsangelegenheit mußte Haßberg in Berlin
re=
geln. Inzwiſchen war er auf ſeinen Wunſch wieder in
ſein altes Regiment eingereiht worden.
Und nun lief er hier durch die ſtillen, vertrauten
Straßen und ein Gefühl ſeltenen Behagens, wie er es
lange nicht gekannt, war in ſeiner Seele.
Ziellos wanderte er weiter — hinaus nach dem
vornehmeren Stadtteil, wo die Villen der reichen Leute
inmitten großer Gärten ſtanden. In tiefes Sinnen
ver=
loren, ging er Schritt für Schritt — bis ſein Fuß
plötz=
lich ſtockte und er wie magnetiſch angezogen emporſah.
Er ſtand an einem hohen eiſernen Gartentor, hinter dem
ein großer Garten lag. Und zwiſchen dem Grün der
Bäume ſah er die ſchlichte, vornehme Faſſade einer
Sand=
ſteinvilla.
Villa Balldus, ſagte er vor ſich hin, und er fühlte!
etwas Warmes in ſich aufſteigen, eine ſeltſame,
unerklär=
liche Freude, daß die junge Bewohnerin dieſer Villa noch
Regina Baldus hieß und nicht Frau von Tondern. Ihm
kam plötzlich die Ueberzeugung, daß es ihn geſchmerzt
haben würde, wenn ſie Tonderns oder eines anderen
Mannes Gattin geworden wäre.
Er ſtand im Dunkeln und ſtarrte nach zwei
erleuch=
teten Fenſtern im erſten Stock. Nur aus dieſen beiden
Fenſtern ſchimmerte noch Licht und eines derſelben ſtand
offen. Zuweilen glitt der Schatten einer raſtlos
wan=
delnden ſchlanken Frauengeſtalt vorbei. Seine Augen
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foigten dieſem Schatten —. Reginas Schaten, wie er ſch
ſſagte.
Was trieb ſie ſo ſpät noch ruhelos in ihrem Zimmer
auf und ab? War ſie es überhaupt? Aber ja — er
fühllte es, daß ſie es war.
Sie wußte nun, daß er zurückgekehrt war. Ob ſie
etwas dabei empfunden hatte? Vielleicht dachte ſie jetzt
gar an ihn?
Er, ſtarrte hinüber, bis ihm die Augen brannten.
Und ganz wunderlich weich und träumeriſch wurde ihm
zumute.
Wenn ſie an mich denkt, ſoll ein Zeichen es mir
kün=
den, dachte er. Dann lachte er ſpöttiſch über ſich ſelbſt,
daß er wie ein verliebter Primaner nach dem Fenſter
eines Mädchens ſtarrte. Schon wollte er den Fuß
weiter=
ſetzen, da trat eine ſchlanke, weißgekleidete Geſtallt an das
offene Fenſter, ſchloß dasſelbe und blieb dann eine
Weile reglos ſtehen, die Hände über das Fenſtertreuz
gefaltet, mit erhobenen Armen.
Haßberg ſah mit brennenden Augen auf die
licht=
umſäumten Konturen der ſchlanken Geſtalt.
Ich grüße dich, Regina Baldus, ſagte er leiſe vor
ſich hin.
Da wurde der Vorhang vor das Fenſter gezogen,
und gleich daxauf erloſch das Licht. Bald darauf wurde
es in einem anderen Zimmer hell. Es war Reginas
Schlafzimmer. Etwa zehn Minuten ſpäter erleſch auch
hier das Licht. Dann erſt ging Haßberg weiter.
Und nun verſpottete er ſich wieder. Der tolle
Haß=
berg als ſentimentaler Nachtwandler vor den Fenſtern
der kritiſchen Regina! Wer mir das vor zwei Jahren
geſagt hätte! dachte er.
Es gab viel zu ſtannen und zu wundern. Der tolle
Haßberg war als ernſter, ſtiller Mann zurückgekehrt und
nichts mehr erinnerte an ſein altes Weſen, als zuweilen
eine ſtarke Doſis Sarkasmus und Ironie.
Die Kameraden gewöhnten ſich ſchnell daran und
ließen ihn gewähren. Der Oberſt war außerordentlich
zufrieden mit ihm; er freute ſich, ſeinen ſchneidigſten
Reiter wieder zu haben und daß dieſer ein ſo
vernünf=
tiger Menſch geworden war. Aber in der Geſellſchaft
glaubte man noch nicht ſo recht an Haßbergs Veränderung.
Auch zu Regina war die Kunde gedrungen, wie ſehr
ſich Haßberg geändert haben ſſollte. Und in ihrer Seele
war ein unruhiges Warten.
Noch hatte ſie ihn nicht wiedergeſehen, er hatte noch
nirgends Beſuche gemacht. Regina wartete in
fieber=
hafter Unruhe auf die erſte Begegnung mit ihm.
Am Morgen nach ihrem Empfangstage war ſie auf
ihrem üblichen Morgenritt in Begleitung des Konſulls
Werner und ſeiner Tochter Gerta Trebin begegnet. Er
hatte von ſeinem Zuſammentreffen mit Haßberg in den
Grunowſchen Weinſtuben gefprochen und dabei geſagt:
Ein glücklicher Menſch iſt Haßberg nicht, er leidet an
einer ſchlimmen Enttäuſchung, die ſchon ſeine Kindheit
verbittert hat. So iſt er, gegen ſich ſelbſt wütend, der tolle
Haßberg geworden. Aber im Grunde ſeines Herzens iſt
keine Spur von Wildheit, im Gegenteil, da lebt eine ſtille
Sehnſucht nach Idealen, die er nicht finden kann.
Regina hätte Trebin die Hand drücken mögen, daß er
ſo gut von Haßberg ſprach.
So waren etwa acht Tage vergangen, ſeit Haßberg
zu=
rückgekehrt war. Wieder unternahm Regina ihren üblichen
Morgenritt. Gerta Werner und ihr Vater holten ſie ab;
dann ging es zur Stadt hinaus, in den großen ſchönen
Stadtpark hinein.
Als ſie die letzten Häuſer der Stadt paſſiert hatten und
auf der breiten Straße nach dem Park hinübereilten, kam
eine Schwadron Reiter auf ſie zu. An der Spitze derſelben
ritt Haßberg, und neben ihm Trebin.
Regina erkannte ihn ſofort. Ihre Hand zuckte unruhig
an dem Zügel, ſodaß ihr Pferd einen Satz zur Seite
machte. Trotzdem ſie ſich gewaltſam zu beherrſchen ſuchte,
merkte ſie doch, daß ihr das Blut jäh ins Geſicht ſchoß.
Hans von Haßberg ſah zu ihr hinüber, während er
grüßte, und ſeine grauen Augen leuchteten hell und ſcharf
in ihr Antlitz.
Sie erwiderte ſeinen Gruß ſcheinbar gelaſſen. Aber die
Röte in ihrem Geſicht konnte ſie nicht bannen, und die
Unruhe ihres Pferdes verriet ihm doch, daß ſich in ihrer
Zügelführung eine gewiſſe Nervoſität bemerkbar machte.
Und da weiteten ſich ſeine Augen und hielten einen
Mo=
ment ihren Blick mit zwingender Macht feſt.
Regina erbebte unter dieſem Blick, die Röte in ihrem
Antlitz wich einer jähen Bläſſe. Dann waren ſie auch ſchon
aneinander vorbei. Ihre Gedanken jedoch folgten einander.
Regina war durch dieſe Begegnung aus ihrem ſeeliſchen
Gleichgewicht geriſſen worden. Wie ſie an dieſem Morgen
nach Hauſe kam, das wußte ſie nicht. Sie konnte nichts
anderes denken, als daß ſie Haßberg wiedergeſehen, und
daß er ſie ſo ſeltſam angeblickt hatte.
Auch Haßberg hatte dieſe Begegnung mehr erregt, als
er für möglich gehalten. Er gab Trebin auf ſeine Reden
nur kurze, zerſtreute Antworten, die dieſem aber nicht
auf=
fielen, weil ſeine Gedanken bei der einen Reiterin, bei
Gerta Werner, weilten.
(Fortſetzung folgt.)
Auefs 2 Furver
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die Schularbeiten zweier Mädchen in Maſchinenfabriken tätig waren,für feinere Möbel bei dauernder
beaufſichtigen könnte, für die Nach=werden gebeten, ſich unter Vorlage
mittagsſtunden geſucht. Angeb. u. ihrer Zeugniſſe vorzuſtellen.
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Gärtne=
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Haushalts nach auswärts. Zu rechnung hoher Verdienſt.
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vor dem Beſſunger Herrngarten.
Perkeo=Saal
Alexanderſtraße 14.
Anfang täglich abends 7 Uhr
Ab 16. November:
Das große
neue Programm.
Großh. Hoftheater.
Mittwoch, den 24. November 1915.
54. Abonnem.=Vorſtell. B 14.
Der Querulant.
Schauſpiel in 4 Akten v. H. Bahr.
Spielleiter: Hans Baumeiſter.
Perſonen:
Kajetan Pöch,
Pfarrer in der
Muntenau . . H. Baumeiſter
Dr. Max
Bur=
ſchian, Richter in
der Muntenau . Kurt Ehrle
Kaiſerl. Rat. Dr.
Ignaz
Schwen=
thaler Arzt in
der Muntenau . Rud. Weisker
Forſtmeiſter Frz.
Oedlinger
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Marie, ſ. Tochter Herta Alſen
Sophie Lidauer,
Minna
Müller=
ihre Tante
Hanno
Leonh. Steurer,
Br. Harprecht
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bauer, Wegmach. K. Weſtermann
Lois, ſein Enkel Emil Kroczak
Straßer, Diurniſt Herm. Knispel
Amtsdiener. . . Fr. Jachtmann
Kaſpar, Knecht im
Forſthaus .
Frz. Herrmann
Sepp, Knecht im
Paul Peterſen
Forſthaus .
Kathridl, Magd
im Forſthaus . Paula Karſtedt
Nach dem 2. Akte längere Pauſe.
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Preiſe): Sperrſitz: 1.—12. Reihe
3.70 ℳ, 13.—19. Reihe 3.20 ℳ,
Par=
terre: 1.—5. Reihe 2.35 ℳ, 6.—8.
Reihe 1.95 ℳ, Proſzeniumsloge
5.20 ℳ, Mittelloge 5.20 ℳ,
Bal=
konloge 4.70 ℳ, I. Rang 4.20 ℳ,
II. Rang: 1.—6. Reihe 2.15 ℳ,
7. u. 8. Reihe 1.75 ℳ, I. Galerie
1.15 ℳ, II. Galerie 0.65 ℳ.
Kartenverkauf: an der
Tages=
kaſſe im Hoftheater von 9½ —1½
Uhr und eine Stunde vor Beginn
der Vorſtellung; im
Verkehrs=
bureau von 3—1 Uhr u. von 2½ Uhr
bis kurz vor Beginn der Vorſtellung.
Im Verkehrsbureau werden auch
telephoniſch Karten=Beſtellungen
entgegengenommen. Tel. Nr. 582.
Anf. 7 Uhr. — Ende nach 10 Uhr.
Vorverkauf (nur vormittags) für
die Vorſtellungen:
Donnerstag, 25. Nov. 55. Ab.=
Vorſt. C14. Feſtvorſtellung
zur Feier des Allerhöchſten
Geburtsfeſtes Sr. Königl.
Hoheit des Großherzogs.
Uraufführung: „Die Gärtnerin
aus Liebe” („La Finta
Giar-
diniéra‟) in der Bearbeitung von
Oskar Bie. Komiſche Oper in 2
Akten. Muſik von W. A. Mozart.
Violante: Hermine Boſetti,
Kgl. Bayer. Kammerſängerin vom
Hoftheater in München a. G.
Ge=
wöhnl. Preiſe. Anfang 7½ Uhr.
Freitag, 26. Nov. 56. Ab.=Vſt.
D 14. „Othello”. Kleine Preiſe.
Anfang 7 Uhr.
Samstag, 27. Nov. Außer Ab.
Volks=, Garniſon= und Schüler=
Vorſtellung zu ermäßigten Preiſen.
Schiller=Zyklus (Abſchluß): „
Wil=
helm Tell”. Anfang 7 Uhr. —
Vorverkauf: Mittwoch, 24. Nov.,
bis einſchl. Samstag, 27. Nov.,
nur im Verkehrsbureau (Ernſt=
Ludwigsplatz). Verkauf der etwa
noch vorhandenen Karten an der
Tageskaſſe im Hoftheater am Tage
der Vorſtellung, eine Stunde vor
Beginn.
Rummelbräu
Donnerstag, den 25. November,
anläßlich des Geburtstages Sr. Königl. Hoheit des Großherzogs
2 grosse
Miiktur Streich Konzerte
Nachmittags 4 Uhr: Kaffee=Konzert.
Abends 8 Uhr:
Großes patriotiſches Konzert
ausgeführt von der Kapelle des Landft.=Inf.=Erſ.=Batls. I
Darmſtadt unter Leitung des Herrn Kapellmeiſters A. Otto.
Samstag und Sonntag finden
eben=
falls die üblichen Konzerte ſtatt.
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Heute und folgende Tage
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Von heute ab:
Die Braut des rodes.
Großes, sensationelles Drama in 4 Akten.
Effektvolle, tiefergreifende Szenen, dargestellt von
hervor-
ragenden Schauspielern.
Als weiteres Zugstück:
Die rote Jule.
Grosses, sozlales Sitten-Drama in 3 Akten.
Ein Aufsehen erregendes und spannendes Meisterwerk.
In der Hauptrolle die berühmte Kino-Darstellerin
Heda Vernon.
(*8823
Hierzu der übrige hochinteress. Riesen-Spielplan
Iion
Theater
Rheinstr. 6 Tel. 173
Nur einige Tage:
I. Nordischer Kunstfilm
— In Schuld verstrickt —
Eine Hochstapler-Geschichte
in drei Akten
In d. Hauptrolle Eva Speier.
II. Nordischer Kunstfilm
— Ein Stelldichein n
Komödie in einem Akt.
III. Nordischer Kunstfilm
Wie man einen Mann gewinnt
Komödie in einem Akt.
Idyllische Flusspartien
herrliche Naturaufnahme.
Die neuesten Bilder des
Kriegsschauplatzes.
*8833) Als Einlage:
Liebelei
Ganz hervorragendes Drama
in vier Akten
von Arthur Schnitzler.
esidenz
KFheater
Ab heute
vollständig neues Programm
u. a.:
Das spannende
Detektiv-
drama in 3 Akten
Der
Leickenbrier
Die Geschichte einer Perle
Das sensationelle
Kriegs-
schauspiel in 2 Akten
von der Westfront
Der
In der Hauptrolle
Waldemar Psylander.
Kriegsdämon
Donnerstag
Schülervorstellung
ab morgens 10 Uhr.
2un
II
Notiz!
Ab Samstag:
Frau Professor
Maria Vollmoeller
in dem modernen
Sitten-
schlager in 5 Akten
Ver Plach der
Schonhetr.
4 Akte!
4 Akte!
Attraktion 1. Ranges
Sleg oder 1oh
Grosses Sensationsdrama
aus Offizierskreisen
in 4 Abteilungen.
U. a.:
Grosser Schiffsbrand —
Fesselnde Detektiv- und
Spionage-Szenen —
Ver-
folgungen im Automobil
und Flugapparat.
In der Hauptrolle:
„Berta Nelson‟
die bekannte Film-Diva.
Spannend von Anfang bis Ende!
Benmanls
Eroverun
Urgelungene Posse
zum Totlachen.
2 Akte!
2 Akte!
Vergungenes Gück
Herzergreifendes Drama
in 2 Akten.
Hübsche Bilder!
Rührende Handlungen!
Fruppe Guerrero
Ein herrlicher Varieté-Akt.
Verrat der
Verlassenen
Packendes Liebesdrama.
Fac und ule
Sennmnais
entallung
Reizende Komödie
mit dem Kino-König desHumors
Max Linder in der Hauptrolle.
Lachen ohne Ende.
Lachen ohne Ende.
Turnhalle am Woogsplatz
24, November, abends 8 Uhr
Einmaliger
(15840a
Wagner-Abend
Kammersänger Heinrich
Hofrat Dr. Alexander
Hensel- Dillmann
Vortragsfolge:
1. Parsifal: Vorspiel und Glockenszenen, 2. Walküre:Winterstürme
wichen dem Wonnemond. 3. Tristan: Liebestod. 4. Lohengrin:
al Gralserzählung. b) Zweiter unveröffentlichter Teil. (Zum ersten Male.)
5. Walküre: Feuerzauber. 6. Lohengrin: Weissagung vom deutschen
Sieg im Osten. 7. Siegfried: Schmiedelieder. 8. Rheingold:
Gewitter und Göttereinzug. 9. Meistersinger: Walthers Preislied.
KARTEN zu volkstüml. Preisen zu M. 3.−, 2.−, 1.—
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Mittwoch, 24. November I. J., abends 8½ Uhr,
im Kaiſerſaal (Grafenſtraße)
Patriotiſcher Abend.
Vortrag von Fräulein Dr. phil. Käthe Schirmacher, Berlin:
„eutſchland uver aues .
Eintritt frei! Es werden aber am Saaleingange freiwillige
Spenden zur Deckung der Unkoſten entgegengenommen. (16170oim
Ludwigshöhe
Donnerstag, den 25. November
anläßlich des Geburtstages Sr. Königl. Hoheit des Großherzogs
Großes Miliial=Serrich Kbnzer!
ausgeführt von der Kapelle der II. Erſatz=Abteilung
des Feld=Art.=Regts. Nr. 61 (Leitung Herr Böhme).
Anfang 4 Uhr.
Eintritt 30 Pfg.
Der Reinertrag dient zu Wohltätigkeitszwecken. — Die oberen
Räume ſtehen den Nichtkonzertbeſuchern zur Verfügung. — Der
Weg nach der Halteſtelle Landskronſtraße wird bei eintretender
Dunkelheit elektriſch beleuchtet. (16288
Schachklub Darmstadt.
Jeden Montag u. Mittwoch von 8 Uhr ab:
Spielabend
im „Kaiſerſaal” Grafenſtraße.
Gäſte ſtets willkommen. (15967a
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Robert Curryo A. Helberger
Max Rossmann
Einzelwerke von:
Liebermann — Thoma — Trübner u. a.
Im graph. Kabinett:
Radierungen von Hugo Kunz. (15387M
Unhrai
Eine ergötzliche Humoreske.
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Voranzeige!
Anlässlich des
Gross-
herzogl. Geburtstages
findet
Donnerstag, d.25.Novbr.
Grosse Kinder-
und
Schüler-Vorstellung
bei gut gewähltem Programm
(*8740
statt.
Vorm. 10—12, nachm. 2—4 Uhr.
Preise der Plätze:
III. Platz 10 Pfg.
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I. „ 20
Loge . . 30
RRERRREkEERkEE
Olympiatheater
Stung! Ab heute nur 3 Tage.
Ein sensationelles See-Drama
2 Akte In Todesnot e aAkte
Als II. Schlager: Lustsplel
2 Akte Hasenbraten 2 Akte
Als III. Schlager:
Pflicht u. Vaterliebe
Die neuesten Kriegsberichte
Einlage — Einlage (*8834
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