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178. Jahrgang
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Das „Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt” wird Dienstags, Donnerstags und Samstags nach Bedarf beigefügt.
Von den Kriegsſchauplätzen.
* Großes Hauptquartier, 31. Okt. (W. T. B.
Amtlich.)
Weſtlicher Kriegsſchauplatz.
Bayeriſche Truppen ſetzten ſich nordöſtlich und öſtlich
von Neuville in den Beſitz der franzöſiſchen Stellung
in einer Ausdehnung von 1100 Metern, machten etwa 200
Gefangene und erbeuteten vier Maſchinengewehre und
drei Minenwerfer. Ein franzöſiſcher Gegenangriff wurde
abends abgeſchlagen.
In der Champagne iſt ein weit vorſpringendes
deutſches Grabenſtück nördlich von Le Mesnil in der
Nacht vom 29. zum 30. Oktober durch überwältigenden
Angriff gegen die dort ſtehenden Kompagnien an die
Franzoſen verloren gegangen.
Bei Tahure griffen nachmittags unſere Truppen
an. Sie ſtürmten die Butte de Tahure (Höhe 192
nord=
weſtlich des Ortes). Der Kampf dauerte die Nacht
hin=
durch an. 21 franzöſiſche Offiziere, darunter zwei
Ba=
taillonskommandeure, und 1215 Mann wurden gefangen
genommen.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz.
Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls
v. Hindenburg.
Durch unſer konzentriſches Feuer wurden die Ruſſen
gezwungen, den Ort Plankanen am Nordufer der
Miſſe wieder zu räumen.
Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls
Prinzen Leopold von Bayern.
Die Lage iſt unverändert.
Heeresgruppe des Generals v. Linſingen.
Der Angriff weſtlich von Czartorysk erreichte
die Linie Oſtrand von Komarov=Höhen öſtlich von
Pod=
gacie. Die erreichten Stellungen wurden gegen
wieder=
holte ruſſiſche Nachtangriffe in teilweiſe erbitterten
Kämpfen gehalten. Etwa 150 Ruſſen von verſchiedenen
Regimentern ſind gefangen genommen.
Balkan=Kriegsſchauplatz.
Deutſche Truppen der Armee des Generals v.
Koe=
veß haben Grn. Milanovac genommen.
Nordöſt=
lich davon wurde der Feind an der Straße Satornja
— Kragujevac aus ſeinen Stellungen ſüdlich der
Sre=
brnica geworfen.
Die Armee des Generals v. Gallwitz drängte
bei=
derſeits der Morawa den Gegner weiter zurück. 600
Gefangene wurden eingebracht.
Von der Armee des Generals Bojadjieff liegen
keine neuen Nachrichten vor.
Oberſte Heeresleitung.
Der öſterreichiſch=ungariſche
Tagesbericht.
* Wien, 31. Okt. Amtlich wird verlautbart:
31. Oktober:
Ruſſiſcher Kriegsſchauplatz:
Gegenüber unſerer Strypa=Front legte geſtern
der Feind erhöhte Tätigkeit an den Tag. Er bedachte
unſere Linie in verſchiedenen Räumen mit ſtarkem
Ar=
tilleriefeuer und verſuchte auch an einer Stelle, über die
Strypa zu kommen, was wir durch unſer Feuer
ver=
eitelten.
Südöſtlich von Luck wurde abermals ein feindlicher
Flieger herabgeſchoſſen.
Unſere Angriffe weſtlich von Czartorysk
gewin=
nen ſchrittweiſe Raum. Starke ruſſiſche Gegenangriffe
wurden abgewieſen.
Sonſt im Nordoſten nichts Neues.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz.
Auch geſtern wiederholten die Italiener ihre
An=
griffe gegen die meiſt umſtrittenen Punkte der
Brücken=
köpfe von Tolmein und Görz, ſowie an mehreren
Stellen der Karſthochfläche von Doberdo. So kam es
wieder zu erbitterten Nahlämpfen, die mehrfach auch
nachts andauerten und allenthalben damit abſchloſſen, daß
unſere Truppen ihre Stellungen im Beſitz behielten.
An der Tiroler Front wurden abermals
feind=
liche Angriffe im Tonale=Gebiet blutig abgewieſen. Im
Vorfeld unſerer Befeſtigungen auf dem Col di Lana trat
Ruhe ein. Wie üverall, ſo iſt auch hier die Hauptſtellung
feſt in unſeren Händen.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz.
Oeſtlich von Viſegrad draugen unſere Abteilungen
auf ſerbiſches Gebiet vor.
Die von Valjewo ſüdwärts vorrückenden
Kolon=
nen des Generals v. Koeveß trieben bei Racana
feindliche Reiterei zurück. Unmittelbar
nord=
weſtlich von Grn. Milanovac erſtürmten öſterreichiſch=
un=
gariſche Truppen mehrere ſtark befeſtigte feindliche
Stel=
lungen, wobei 4 Geſchütze und 3 Munitionswagen
erbeutet wurden. Das Egerländer Landſturm=
Ba=
taillon Nr. 46 hat an dieſem Erfolg ruhmreichen Anteil.
Gleichzeitig kämpften ſich deutſche Streitkräfte
von Norden und Nordoſten gegen Grn. Milanovae heran
und drangen in dieſe Stadt ein. Auch der
An=
griff unſerer Truppen im Gelände nordweſtlich von
Kragujevac gewinnt überall Raum.
Die ſüdweſtlich von Lapovo aufragende Höhe
Straze=
nica iſt in deutſchem Beſitz.
Die Bulgaren ſind in der Verfolgung allerorts
gegen Weſten vorgedrungen. Bei Slatina weſtlich
von Knjazevac leiſtete der Feind vorgeſtern noch
Wider=
ſtand. Neuere Nachrichten fehlen. Eine von Pirot
ent=
ſandte bulgariſche Kolonne näherte ſich zu dem gleichen
Zeitpunkt Vlaſotinca.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabs:
v. Höfer, Feldmarſchalleutnant.
Die Iſonzoſchlacht.
* Wien, 31 Okt. Aus dem Kriegspreſſe=Quartier
wird gemeldet: Wie der heutige amtliche Bericht erkennen
läßt, dauert die Iſonzo=Schlacht noch immer fort.
Nach der erſten Phaſe dieſes gewaltigen Kampfes hatte
die am Südflügel angreifende italieniſche dritte Armee
noch etwa zwei Armeekorps in Reſerve. Dieſe
zurückgehaltenen Kräfte wurden nun eingeſetzt.
Auch die mit Munition ſehr reichlich verſehene ſeindliche
Artillerie vermag ihr Feuer noch mit großer Heftigkeit
aufrecht zu erhalten. So wurden z. B. geſtern am
Monte Sabotino allein über 2000 ſchwere Gxanaten
ge=
zählt. Ueberhaupt richten ſich gegen den. Brückenkopf
von Görz, wie ſchon aus der Schilderung der
Vor=
gänge am 28. Oktober zu erſehen iſt, die heſtigſten
An=
ſtrengungen des Feindes. Der Geiſt und die Zähigkeit
unſerer dortigen Truppen kann nicht genug anerkannt
werden. Standhaft und ohne Ermatten ertrugen ſie das
ekftägige Artilleriefeuer. Mit Sehnſucht
er=
warteten ſie die Stunde, die ſie mit der italieniſchen
In=
fanterie in Berührung bringen ſollte. Insbeſondere die
braven dalmatiniſchen Landwehr=Infanterie=Regimenter
Nr. 23 und 37, damn Teile des Infanterie=Regiments
Nr. 30 hielten zäh auf den gefährdetſten Punkten am
Monte Sabotino und der Podgora=Höhe aus, bis ſie ſich
mit Hurrah auf den andringenden Feind ſtürzten und
ihn zurückwerſen konnten. Hier wie überall findet die
Infanterie durch die Trefſſicherheit der unermüdlichen
Kanoniere und das Geſchick der in der vorderſten Linie
mitwirkenden techniſchen Truppen die denkbar
vollkom=
menſte Unterſtützung.
So wurden geſtern mehrere Angriffe gegen den
Gör=
zer Brückenkopf ſchon durch unſer Artilleriefeuer vereitelt.
Vor dem Abſchnitt von Pevma artete dabei das
Zu=
rückgehen des Feindes in wilde Flucht aus. Auf der
Podgorahöhe hatten ſchwächere italieniſche Abteilungen
ſich noch in einzelnen Gräben behaupten und Gasbomben
werfen können. Sie wurden mit Handgranaten
vernich=
tet. Auch im nördlichen Abſchnitt der Hochfläche von
Doberdo zwitmen Petcano und dem Monte San
Michele kam geſtern nachmittag ein Angriff ſchon durch
konzentriſche Wirkung unſerer Geſchütze zum Stehen.
Hierauf griff der Gegner hier unter Tags nicht mehr an,
ſchoß aber äußerſt lebhaft aus allen Kalibern. In einem
Nachtangriff gelang die Wegnahme eines kleinen
Graben=
ſtückes; wie immer wurde der Feind jedoch ſogleich
wie=
der hinausgeworfen. In der Gegend von San Martin)
waren noch einige Gräben im Beſitze der Italiener
ver=
blieben. In der vergangenen Nacht gewann ein
Gegen=
angriff des ungariſchen Infanterie=Regiments Nr. 39
und des Feldjäger=Bataillons die ganze Stellung wieder
zurück.
Auch der anſchließende Abſchnitt bis Monte Dei
Sei Buſi war wieder Schauplatz heftiger Kämpfe.
Hier brachen ſich die Angriffswellen des Gegners an der
unerſchütterlichen Mauer der ſteieriſchen Landwehr=
In=
fanterie=Regimenter Nr. 3 und Nr. 26. Italieniſche
Ab=
teilungen, die in der Mulde öſtlich von Vermegliano
vor=
gingen, wurden durch Feuer zur Flucht gezwungen.
Eben=
ſo zerſtreute unſere Artillerie Anſammlungen des Feindes
auf Laroeca und den Mandriaſappen.
Im Abſchnitt von Plava blieb die italieniſche
In=
fanterie, von einem ſogleich vereitelten
Uebergangsver=
ſuche bei Aiba abgeſehen, überall ruhig. Auch vor dem
Tolmeiner Brückenkopf beſchränkte ſich der Feind,
nachdem er San Maria vergebens angegriffen hatte, auf
Artilleriefeuer
Im Krn=Gebiet iſt bereits ſtarker Schneefall
und gleichfalls ziemliche Ruhe eingetreten.
Wiederaufnahme der Donauſchiffahrt.
* Sofia, 29. Okt. Zum erſten Male ſeit Beginh
des Weltkrieges iſt heute der ungariſche Donaudampfer
„Berettio” von Orſowa in Vidin angekommen.
Der Seekrieg.
* Konſtantinopel, 30. Okt. Amtlich wird
ge=
meldet: An der Dardanellenfront hat unſere Artillerie
heute das franzöſiſche Unterſeeboot „
Tur=
puoiſe” verſenkt. Die Beſatzung, beſtehend aus
zwei Offizieren und 24 (Mann, wurde gefangen
ge=
nommen.
* London, 31. Okt. Das Reuterſche Bureau meldet
amtlich: Der Hilfsminenſucher „Hytha” iſt in
der Nacht vom 28. Oktober bei Gallipoli infolge
Zuſam=
menſtoßes mit einem anderen Kriegsfahrzeug
geſun=
ken. Außer der Beſatzung waren 250 Mann an Bord.
100 Mann werden vermißt.
* London, 31. Okt. Das Reuterſche Bureau
mel=
det amtlich: Von dem Hilfsminenſucher „Hythe”
wer=
den 2 Offiziere und 153 Mann vermißt.
Der Krieg im Orient.
* Konſtantinopel, 31. Okt. Bericht des
Haupt=
quartiers von geſtern: An der Dardanellenfront
verſenkte unſere Artillerie heute das franzöſiſche
Unterſeeboot „Turquoiſe‟. Wir machten die
Beſatzung, die aus 2 Offizieren und 24 Mann beſtand,
zu Gefangenen. Der Feind begann auf drei Teilen
der Front mit zunehmender Heftigkeit Artilleriefeuer und
Bombenwerfen. Wir erwiderten kräftig. Einige
ſeind=
liche Schiffe nahmen an dieſem Feuer teil. Bei
Ana=
forta traf unſere Artillerie ein feindliches
Trans=
portſchiff am Vorderteil. Das Schiff entfernete ſich,
in dichten Rauch gehüllt. Bei Arirwarika verurſachte
eine unſerer Bomben in den feindlichen Schützengräben
einen Brand, der zwei Stunden dauerte. Bei
Sedd=
ul=Bahr zerſtörte unſere Artillerie zwei
Minenwerfer=
ſtellungen auf dem rechten Flügel und in der Mitte, Sonſt
nichts Neues.
Deutſch=türhiſche Freundſchaftskundgebungen.
* Konſtantinopel, 30. Okt. Anläßlich der
Er=
neunung Hakil Bays zum Miniſter des Aeußern
haben der deutſche Reichskanzler Staatsſekretär v.
Ja=
gow und Unterſtaatsſetretär Zimmermann herzliche
Glückwunſchdepeſchen geſandt. In ſeiner
Ant=
wort dankte Halil Bey warm für die
Sympathiebezeu=
gungen. In der Antwort an den Reichskanzler, ſaabe
Halit Bey: Ich habe die feſte Ueberzeugung, daß der
Allmächtige dem die beiden Reiche einigenden Bündnis
ſeinen ewigen Segen verliehen hat. Ich ſchätze mich ſehr
glücklich, daß ich Eurer Exzellenz bei unſeren
Unterre=
dungen die Gefühle, von denen ich beſeelt bin, habe
aus=
drücken können. Ich werde meine Anſtrengungen darauf
richten, unſerer Sache zu dienen und die herzlichen
Be=
ziehungen zu feſtigen, die zwiſchen den beiden Reichen
beſtehen. Ich bin überzeugt, daß Eure Exzellenz mir
Ihre hohe Mitarbeit bei der Erfüllung meiner Aufgabe
gewähren werden.
Der Balkankrieg.
Die Bulgaren vor Niſch.
* Berlin, 1. Nov. Kur Aram berichtet dem Lok.=
Anz, aus Sofia, das die bulgariſche Artillerie, die von
Knjacevac und Pirot vormarſchierte, bereits vor Niſch
die Nordoſt= und Oſtwerke ſtark beſchießt. Aus
den Kämpfen um Pirot wird noch bekannt, daß die
Ser=
ben reichlich mit ameritaniſcher Munition verſehen ſind.
Der bulgariſche Tagesbericht.
* Sofia, 31. Okt. Amtlicher Heeresbericht über die
Operationen vom 28. Oktober. Nach der Einnahme von
Zajecar, Knjazevae und Inovo fuhren unſere Truppen
fort, den Feind in weſtlicher Richtung zu verfolgen.
Am Morgen des 28. Oktober iſt eine Abteilung, die in
der Nähe von Pirot die Nacht zugebracht halle, in dieſe
Stadt eingedrungen und verfolgt den geſchlagenen Feind
weiter. Die engliſche und franzöſiſche Flotte haben die
Beſchießung der Aegäiſchen Küſte wieder
auf=
genommen.
Die innere Lage Bulgariens.
* Sofia, 31. Okt. Meldung der Bulgariſchen
Tele=
graphen=Agentur.) Die Preſſe des Vierverbandes
verbreitet eine Menge falſcher Nachrichten über die
innere Lage Bulgarieus. Petit Pariſien behauptet, daß
die Polizei eine Verſchwörung gegen das
Herr=
ſcherhaus entdeckt hätte, daß bei einer großen Anzahl
oppoſitioneller Abgeordneter Hausſuchungen ſtattgefunden
hätten, und daß ruſſenfreundliche Offiziere nach Deutſch=
land geſchickt worden ſeien. Daily Telegraph tritt in die
Fußtapfen ſeiner franzöſiſchen Kollegen und verſichert
in=
folge von Nachrichten aus Bukareſt, daß die Bevölkerung
von Stara=Zagora in Aufruhr geraten ſei, als
ſie die Ankunft von türkiſchen Truppen in Bulgarien
er=
fahren hätte, daß Polizeiagenten auf das Volk gefeuert
hätten, daß der Präfekt von Jamboli getötet worden ſei,
daß in Djoumaja ein Aufſtand unterdrückt worden ſei,
und daß ſich ein Bataillon gegen die Serben zu kämpfen
geweigert habe. Alle dieſe Nachrichten ſind freie
Er=
findung. Die innere Lage Bulgariens iſt im
Gegenteil überall ausgezeichnet. Man kann ſich
da=
von ſchon durch den erſten Augenſchein überzeugen,
vor=
ausgeſetzt, daß es nicht an gutem Willen fehlt.
Die bulgariſche Preſſe über die Vereinigung der
ver=
bündeten Truppen.
* Sofia, 31. Okt. Die geſamte Preſſe äußert ihre
lebhafte Freude über die Herſtellung der Verbindung
zwiſchen den Truppen der Verbündeten in
Serbien. Narodni Prava ſchreibt: Die Nachricht von
dieſem Ereignis hat eine tiefgehende Begeiſterung im
bul=
gariſchen Volk hervorgerufen, das aus dieſer Tatſache den
Mut ſchöpft für die Verwirklichung ſeiner nationalen
Wünſche. Dank der Heldentaten der verbündeten
Ar=
meen öffnet ſich eine Zukunft mit großen
Aus=
ſichten vor der bulgariſchen Nation, die ſich von der
Geſchichte dazu beſtimmt ſühlt, auf dem Balkan ein
wich=
tiger Faktor des Friedens und des allgemeinen
Wohler=
gehens zu werden. Von heute an iſt der Donauweg frei;
Bulgarien kann unmittelbar mit den Mittelmächten
ver=
kehren. Iſt das nicht ein großes Ereignis? Echo de
Bul=
garie ſagt: Seit dem Eintritt Bulgariens in den Krieg
iſt die Verbindung zwiſchen den Truppen der
Verbünde=
tent das bedeutendſte Ereignis auf dem orientaliſchen
Kriegsſchauplatz. Vom rein militäriſchen Geſichtspunkte
aus bedeutet ſie die vollſtändige Iſolierung Serbiens
von dieſer Seite und die Herſtellung einer
un=
unterbrochenen Front bis zum Perſiſchen
Golf. Die lebhafteſte Phantaſie hält verblüfft vor
die=
ſem Ereignis inne. Es bedeutet, daß der Krieg in einen
neuen Abſchnitt tritt, und alle Anzeichen berechtigen zu
dem Glauben, daß es der letzte iſt, und daß die Löſung
herannaht. Das iſt die natürliche großartige Folge der
Waffenbrüderſchaft, die zwiſchen der Türkei, Bulgarien,
Oeſterreich=Ungarn u. Deutſchland geſchloſſen iſt. Die Sol=
Verbündeten begrüßten einander an den Ufern
der Donau mit Freuden und Siegesrufen; ſie begriffen
inſtinktmäßig die Bedeutung des Erfolges, den ſie
ſo=
eben erzielten.
Die Haltung Griechenlands.
* (Zenſ. Bln.) Aus Kopenhagen wird dem B. L.
ge=
meldet: Ueber Bukareſt wird aus Athen gemeldet: Die
griechiſche Regierung erklärte für das ganze Land
den Belagerungszuſtand. In der griechiſchen
Hauptſtadt wurde am Dienstag bekannt, daß der Minie
ſterpräſident und der Miniſter des Aeußern auf die
eng=
liſch=ruſſiſche Demarche entſchieden erwiderten,
Griechen=
land werde bis zum Kriegsende unbedingt
neutral bleiben und gegenüber dem Vierverbande
wohlwollende Neutralität bewahren, ſolange wie die
Entente die ſouveränen Rechte Griechenlands als eines
unabhängigen Staates achtet. In dieſer Antwort ſieht
man eine endgültige Antwort Griechenlands. Die
Be=
deutung des Beſchluſſes der Regierung wird dadurch
er=
höht, daß an demſelben Tage der griechiſche Generalſtab
beſchloß, ſeinen Sitz nach Saloniki zu verlegen. Das
er=
wecke allgemein Beruhigung, denn die Regierung iſt
offenbar entſchloſſen, eine weitere Verletzung der
Sou=
veränität des Landes nicht zu dulden. Die Reibungen
unter den Parteien ſchwinden immer mehr. Heute iſt
be=
reits über alle Zweifel feſtzuſtellen, daß das ganze Land
die Regierung in ihren Beſtrebungen unterſtützt.
Franzöſiſches Geld für Griechenland.
* Athen 31. Okt. Es verlautet, die
franzöſi=
ſche Regierung habe der griechiſchen Regierung den Reſt
der vorigen Anlzihe im Betrage von 12 Millionen
zur Verfügung geſtellt.
Der Kaiſer an das preußiſche Staatsminiſterium.
* Berlin, 30. Okt. Auf die zum 21. Oktober an
den Kaiſer gerichteten Glückwünſche des
preußi=
ſchen Staatsminiſteriums iſt ſolgende
telegra=
phiſche Antwort ergangen: Großes
Hauptquar=
tier, 29. Okt. 1915. Dem Staatsminiſterium meinen
wärmſten Dank für die erhebenden Worte, mit denen es
mir am Tage der 500jährigen Herrſchaft meines Hauſes
in der Mark Brandenbura das Gelöbnis der Treue
er=
neuert hat. Wunderbar erſcheint bei einem Rückblick auf
das vergangene halbe Jahrtauſend brandenburgiſch=
preu=
ßiſcher Geſchichte die göttliche Führung. Ueber Tiefen
und Höhen hinweg wurde mein Haus von dem Kurhut
zur Kaiſerkrone und die kleine Mark zum Mittelpunkt
des Deutſchen Reiches erhoben, deſſen ſtarke Kraft ſich in
dem jetzigen Völkerringen, dem ſchwerſten aller Zeiten,
Freund und Feind gegenüber glänzend bewährt hat.
Voller Demut bekenne ich mit dem geſamten deutſchen
Volke: Bis hierher hat der Herr geholfen.‟ Er wolle
uns auch ferner in Gnaden beiſtehen und das mit ſeinen
Fürſten und freien Städten in Einmütigkeit und
Opfer=
mut unerſchütterlich zuſammenſtehende deutſche Volk,
ge=
läutert und gefeſtigt durch die trüben Tage der ſchweren
Heimſuchung, hindurchführen zu dem hellen Sonnenlicht
des Friedens, zu neuem, kraftvollem Wirken auf der ihm
von der göttlichen Vorſehung gewieſenen Bahn.
Wilhelm R.
Das neue franzöſiſche Miniſterium.
* Paris 30. Okt. (Meldung der Agence Havas.)
Miniſterpräſident Briand ſtellte dem
Präſi=
denten Poincaré die neuen Miniſter und die
Unterſtaats=
ſekretäre vor. Im Laufe des erſten Miniſterrats, der
alsdann ſtattfand, tauſchten die Miniſter ihre
Meinun=
gen über die politiſche und militäriſche Lage aus. Die
miniſterielle Erklärung wird in einem Kabinettsrat am
Montag vormittag feſtgeſtellt und dem Präſidenten
Poin=
caré am Dienstag unterbreitet werden.
* Paris 30. Okt. Die Blätter beſprechen die
Billdung des neuen Miniſteriums und
drük=
ken den Wunſch aus, daß alle ſeine Mitarbeiter die
hei=
lige Einigkeit beachten möchten. Die Blätter ſind
ent=
ſchloſſen, der Tätigkeit des neuen Kabinetts Beifall zu
ſpenden, wenn ſie den Wünſchen Frankreichs in
Bezie=
hung auf die Vorbereitung des Sieges und der
Wohl=
fahrt des Vaterlandes entſpricht. Die Blätter erklären
einſtimmig, daß das Miniſterium über alles verfügt, was
zur Beruhigung des Landes notwendig iſt. — Das Echo
de Paris ſchreibt, das Land verlange nur eine
Regie=
rung, die handele und die heilige Einigkeit nicht als leere
Formel betrachte kurz eine Regierung, die für
Frank=
reich regiere. — Der Figaro erklärt, die Regierung habe
von jetzt ab nur noch die Augen offen zu halten und
ge=
radeaus zu marſchieren. — Guſtave Hervé ſpricht in der
Guerre Sociale den Wunſch aus, das neue Miniſterium
möge ein Miniſterium des Sieges ſein. — „Rappel” ſagt,
daß alles, was die auswärtige Politik betreffe, am
rech=
ten Platz und in ausgezeichneten Händen ſei. Dies werde
das Land und ganz Europa erkennen und ſchätzen.
* Paris, 31. Okt. (Meldung der Agence Havas.)
Auf Erſuchen Briands hat ſich die Kammer bis
zum 3. November vertagt, um ſodann die miniſterielle
Erklärung entgegenzunehmen und die Interpellation von
Emile Conſtant über die Gefahr der Anweſenheit gewiſſer
Oeſterreicher und Deutſcher in Frankreich zu erörtern.
Joffre in England.
* London, 30. Okt. (Meldung des Reuterſchen
Bureaus.) Generaliſſimus Joffre hat heute
vormittag im Buckinghampalaſt einen Beſuch abgeſtattet
und der Königin ſeine Teilnahme aus Anlaß des
Un=
falles des Königs ausgedrückt. Darauf ſtattete er auch
der Königin Alexandra einen Beſuch ab. Später hatte
er eine Unterredung mit Lord Kitchener. Die für geſtern
vorgeſehene Sitzung des Kabinetts iſt wegen einer
wich=
tigen Beſprechung mit Joffre verſchoben worden.
Die Schwierigkeiten der engliſchen Schiffahrt.
* London, 30. Okt. (Meldung des Reuterſchen
Bureaus.) Die Zeitſchrift Economiſt ſchreibt, daß der
Präſident des Handelsamtes in wenigen Tagen über die
Schwierigkeiten der Schiffahrt, vor allem
über den Raummangel und die Höhe der Frachtſpeſen,
eine Erklärung abgeben wird. Die Geſamtheit der
Fragen bietet große Schwierigkeiten. Der Mangel an
Schiffsraum iſt die Haupturſache der hohen Preiſe. Eine
Abhilfe wäre von größter Wichtigkeit für die
Verſor=
gung der Flotte und der Armee. So groß die britiſche
Schiffahrt auch iſt, ſie vermag nicht allen
Anſprü=
chen des Krieges gerecht zu werden, deshalb herrſcht
in der ganzen Welt Mangel an Schiffsraum. Es iſt jetzt
ſchwieriger als je. Schiffsraum aufzutreiben. Die Reeder
können für das Chartern von Schiffen jeden beliebigen
Preis verlangen.
Der Unfall des Königs von England.
* London 30. Okt. Eine amtliche Mitteilung
be=
ſagt, daß der Zuſtand des Königs ſich weiter
ge=
beſſert hat. Der König hat ein wenig geſchlafen. Die
Schmerzen haben nachgelaſſen. Temperatur und Puls
normal.
* Genf, 30. Okt. (Zenſ. Bln.) Das heutige
ärzt=
liche Conſilium wird feſtſtellen, ob die
Gehirnerſchüt=
terung, die König Georg bei ſeinem Sturz
erlit=
ten hat, ſo ernſter Natur iſt, daß eine Ortsveränderung
des Kranken zurzeit als unſtatthaft erklärt werden muß,
Die Königin von England wird heute am Krankenlager
ihres Gemahls erwartet werden. Der Prinz von Wales
bleibt im Buckinghampalaſt. Nähere Einzelheiten des
Unfalles werden geheimgehalten. Man weiß nur, daß
das Pferd des Königs erſt ſeit wenigen Tagen
zuge=
ritten war. (L.=A.)
Unerwünſchte Einmiſchung.
* Bern, 31. Okt. Unter der Ueberſchrift: „Uner‟
wünſchte Einmiſchung” greift das Berliner Tagblatt eine
Meldung welſcher Blätter auf, wonach Vandervelde
nach der Schweiz kommen und in Pruntrut zu Gunſten
Belgiens einen Vortrag halten werde. Das Blatt
bemerkt: So groß unſere Sympathien mit dem
unglück=
lichen Lande auch ſind, ſo müſſen wir doch dagegen
proteſtieren, daß Miniſter kriegführender Länder in unſerem
Lande Vorträge halten und Propaganda treiben. Es
ſchickt ſich nicht.‟
* Dresden, 31. Okt. Der Kaiſer hat am
29. Oktober an den König nachſtehendes Telegramm
geſandt: „Es macht mir Freude, Dir mitzuteilen, daß ich
dem Kronprinzen in Anerkennung der guten Dienſte,
die er bei den letzten ſchweren Kämpfen geleiſtet hat, auf
Vorſchlag des Oberbefehlshabers das Eiſerne Kreuz
erſter Klaſſe verliehen habe.”
* Bern, 31. Okt. Mattino deutet in einem
Leitar=
tikel an, daß die engliſche Aufforderung an
Italien zur Hilfeleiſtung am Suezkanal
von einem Angebot begleitet ſein müſſe. Italien wolle
ſeine Aetiopiſchen Träume verwirklichen. Wenn Italien
aus ſeinem nationalen Krieg in einen Weltkrieg eintreten
ſolle, müſſe es dafür entſprechend entſchädigt werden.
* London, 30. Okt. Das Reuterſche Bureau
meldet aus Peking: Japan hat der chineſiſchen
Regierung den freundſchaftlichen Rat gegeben, die
Vorbereitungen zur Errichtung einer Monarchie zu
ver=
ſchieben, da ſie faſt ſicher zu Unruhen führen würden,
die den Frieden im Oſten und die Intereſſen der in den
Krieg verwickelten europäiſchen Mächte gefährden würden.
* Konſtantinopel 31. Okt. Der türkiſche
Ge=
neraliſſimus Enver Paſcha richtete anläßlich des
Beiramfeſtes nachſtehendes Telegramm an den Chef
der osmaniſchen Flotte, Vizeadmiral Souchon: Das
heutige Beiramfeſt, das wir in dem brandenden Kriege
um die Erſtarkung unſeres Vaterlandes feiern, veranlaßt
mich, unſeren tapferen Streitkräften zu Waſſer und zu
Lande, ſowie unſerem treuen Verbündeten nochmals für
die glänzenden Waffentaten zu danken, wobei ich Ihnen
zum Beiramfeſte die herzlichſten Wünſche entbiete. Dank
dem allmächtigen Lenker der Schlachten, der unſere
Waf=
fen ſegnete und unſere Streitkräfte unter ſeinem Schitz
zum Siege führen wird. Fernerhin halten wir vereint
mit unſeren Waffenbrüdern zuſammen, bis zur
Vernich=
tung unſerer Gegner und einem ſegensreichen Frieden,
das ſei unſere Loſung. gez. Enver Paſcha.
* Saloniki 31. Okt. (Meldung der Agence
Havas.) Auf Befehl aus London ſind die engliſchen
Truppen an die Front in Serbien abgegangen
und haben ſich mit den ſerbiſchen Truppen vereinigt,
Tageskalender 1914
zur Geſchichte des Weltkrieges.
1. November. Der türkiſche Panzerkreuzer „Sultan
Semlin” verſenkt ein mit 300 Minen beladenes
ruſ=
ſiſches Schiff und ein Kohlentransportſchiff;
Sewaſto=
pol wird von ihm erfolgreich beſchoſſen. — Der Kreuzer
„Midilli” verſenkt 14 Dampfer und beſchießt Narusky.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 1. November.
Kriegsauszeichnungen. Paul Kritzler im
Feld=
artillerie=Regt. Nr. 22 erhielt das Eiſerne Kreuz 1. Klaſſe,
nachdem er ſchon früher das Eiſerne Kreuz 2. Klaſſe und
die Heſſiſche Tapferkeitsmedaille erhalten hatte. — Dem
Unteroffizier der Maſchinengewehr=Kompagnie des Reſ.=
Inf.=Regts. Nr. 239 Robert Rühl, Sohn des
Maſchinen=
meiſters Heinrich Rühl, wurde das Eiſerne Kreuz 2. Kl.
verliehen.
* Gaſtſpiel der Berliner Urania. Heute abend findet
im Kaiſerſaal der angelündigte Lichtbildervortrag „Von
den Karpathen bis Breſt=Litowsk” ſtatt; das
Intereſſe dafür iſt ein ſehr großes. Von Munkacs, dem
Standort des Oberkommandos der Südarmee, führt der
Redner die Zuhörer auf dem langen Weg von den
Kar=
pathen bis Breſt=Litowsk von Sieg zu Sieg. Man lernt
all die Stätten des Kampfes und der Zerſtörung in
die=
ſem Feldzug kennen und bekommt gleichzeitig eine
Vor=
ſtellung von den manchmal faſt übermenſchlichen
Anſtren=
gungen, die unſere Truppen während des
Winterfeld=
zuges in den Karpathen zu überwinden hatten. —
Ein=
trittskarten in der Hofmuſikallienhandlung Georg Thies
Nachfl. und an der Abendkaſſe.
Arheilgen, 30. Okt. Dem
Petroleum=
mangel, der ſich ganz beſonders auf dem Lande ſehr
fühlbar macht, ſuchen die Bewohner unſeres Ortes zu
beheben, indem ſie ſich Gas in ihre Behauſungen
ein=
führen laſſen. So wurden im Lauſe des letzten Sommers
und Herbſtes weit über 200 Anſchlüſſe ausgeführt und
noch läßt, da unſere Gemeinde von der Stadt Darmſtadt
mit Gas verſorgt wird, das ſtädtiſche Gaswerk ſtändig
durch ihr Perſonal hier ſolche Zuleitungen ausführen.
Sicherlich ſind nun weit über die Hälfte aller hieſigen
Haushaltungen mit Gas verſorgt und ſehen beruhigt dem
kommenden Winter entgegen. (Rund 3000 Mark
für Kupfer, Meſſing und Reinnickel) wurden
für etwa 1100 Kilogramm dieſer Metalle bei der
frei=
willigen Ablieferung in hieſiger Gemeinde ausbezahlt.
Gießen, 31. Okt. (Ehrendoktor v. Bethmann
Hollweg.) Die Theologiſche Fakultät der
Univerſität Gießen, deren Ehrendoktor Fürſt Bismarck
war, hat den Reichskanzler v. Bethmann Hollweg
am Gedächtnistage der Reformation zum Ehrendoktor
ernannt. Die deutſch gefaßte Begründung ſpricht von
dem „Staatsmann, der dem Kriege ehrlich zu wehren
ſtrebte, auf reines Gewiſſen in deutſchem Handeln hält,
in erzwungenem Kampf der ſittlichen Kraft des Volkes
feſt vertraut, in ſtarkem Glauben deutſcher Zukunft die
Wege bahnt”.
Neue Bücher.
Beſondere Beſprechung erfolgt nach unſerem Ermeſſen.
— Die Bücher der Frau. Band 5. Die Erziehung
des Kindes zur Geſundheit und Arbeitsfreudigkeit. Von
Frau Elsbeth Krukenberg=Conze. In
fei=
nem Leinenband 4 Mk. Union, Deutſche
Verlagsgeſell=
ſchaft in Stuttgart. Das Lieblingsthema der Frau, die
Erziehung des Kindes, iſt der Gegenſtand der klaren, auf
umfaſſendem Wiſſen beruhenden Ausführungen der
Ver=
faſſerin, ſeine Behandlung iſt jedoch, beeinflußt durch die
Erfahrungen des Krieges, eine weſentlich andere, als ſie
früher üblich war.
(Schluß des redaktionellen Teils.)
8. Quittung.
In der Sammelſtelle des „Darmſtädter
Tag=
blatts” wurden für kriegsgefangene Deutſche in
Ruß=
land weiter folgende Beträge abgegeben:
J. R. 2 ℳ, Familie G. 4 ℳ, W. M. 1 ℳ, Dr. Barthel
5 ℳ, K. V. 3 ℳ, Oberkonſiſtorialpräſident D. Nebel 30 ℳ,
Fr. von Teichmann=Logiſchen 10 ℳ, Ungenannt 5 ℳ,
Ungenannt 3 ℳ, F. G. 2 ℳ Rechnungsrat Schönberger,
Teichhausſtr. 52, 5 ℳ, A. R. 1 ℳ, C. Plitt 2 ℳ, Frau
Maria Hüffell 3 ℳ, Frau E. B. 5 ℳ, Frau L. v. Schäffer=
Bernſtein 5 ℳ, Karl Duthel 2 ℳ, A. Dehn 5 ℳ, Hermann
Schmidt 10 ℳ, Frl. A. L. u. M. Strecker 15 ℳ, V. K. 5 ℳ,
Privatier Auguſt Reh 10 ℳ, E. R. 2 ℳ, Anna Wagner
5 ℳ, Prof. Knoll 6 ℳ, Geh. Finanzrat C. Krebs 20 ℳ,
A. G. 5 ℳ, Kommerzienrat Louis Trier 40 ℳ,
Kom=
merzienrat Eugen Trier 40 ℳ, Ungenannt 1 ℳ, Dr. Orth
5 ℳ, Frau Hauptmann Schneider 10 ℳ Frau M. Schorn
1 ℳ, K. M. 3 ℳ, Ungenannt 2 ℳ, Lisbeth Bach 4 ℳ,
Familie Flint 3 ℳ, Hölzinger 10 ℳ, E. M. 1 ℳ,
Bäcker=
meiſter Jöſt, Beſſungerſtr., 20 ℳ, Held 1 ℳ, M. Z. 2 ℳ,
L. u. L. H. 4 ℳ, Braun, Heinrichſtr., 3 ℳ, E. v. W. 10 ℳ,
Frau Emilie Heinemann 10 ℳ, Familie Leopold Juda
50 ℳ, Dr. Hch. Krebs in Oxford 10 ℳ, M. G. 5 ℳ,
v. Strz. 30 ℳ, Hans Sobernheim 2 ℳ, Finanzrat Dr.
Becker, Roquetteweg 31, 100 ℳ, M. Th. 10 ℳ,
Steuer=
nagel 5 ℳ, geſammelt von den Schülern der Klaſſe VIe
der Knabenmittelſchule I 2,65 ℳ, Adolf Reichard 20 ℳ.
Zuſammen 575,65 ℳ, hierzu die bereits veröffentlichten
4510,45 ℳ, insgeſamt
5086,10 Mark.
Bei der Zentral=Abteilung vom Roten Kreuz gingen
für die deutſchen Kriegsgefangenen in Rußland
3758,67 Mark ein.
Unſer lieber Kollege und hochgeſchätzter
Mitarbeiter
(15235
Herr
Dr. Friedrich Diehl
Rechtsanwalt in Darmſtadt
Leutnant u. Komp.=Führer im Inf.-Regt.
No. 186, früher im Inf.-Regt. No. 117,
Inhaber des Eiſernen Kreuzes II. Klaſſe
und der Heſſiſchen Tapferkeitsmedaille
iſt am 6. Oktober 1915 im Kampfe für das
Vaterland gefallen.
Wir werden ſeiner ſtets in Ehren gedenken.
Die Rechtsanwälte:
F. Gallus, Geh. Juſtizrat,
Dr. Ernſt Gallus,
z. Zt. Leutnant im Inf.=Regt No. 27.
Den Heldentod fürs Vaterland starb
am 20. Oktober unser lieber, aktiver
Bundesbruder
(15236
stud. arch.
Erich Esch
Kriegsfreiw.-Unteroffizier im Teldart.-Regt. 213
Der Akademische Chor.
I. A.: H. Schenck X
Z
Monag, 1. Nowembder.
Konzert der Großh. Hofmuſik um 7½ Uhr im
Hof=
theater (Hauptprobe vormittags 10½ Uhr).
Gaſtſpiel der Berliner Urania um 8¼ Uhr im
„Kaiſerſaal”
Evangeliſationsvortrag um 8½ Uhr
Teich=
hausſtraße 34.
Die Beiſetzung des auf dem Felde
der Ehre gefallenen Führers des
Garde=Dragoner=Regiments Nr. 23
Majors
Frhrn. v. Bellersheim
findet Montag, den 1. November 1915,
3 Uhr nachm., von der Kapelle des
alten Friedhofs aus ſtatt. (15234
Ständige Rettungswache der Santählskolonne,
Telephonruf Nr. 2425.
Meine br dite Setbet. Seratbeitic erbe läinten
politiſchen Teil und für Feuilleton: Dr. Otto Waldaeſtel; für
Volkswirtſchaftliches, Parlamentariſches und Kommunalpolitiſches:
Haus H. Gieſecke; für Stadt und Land und den geſamten übrigen
Teil: Kurt Mitſching; für den Anzeigenteil. Anzeigenbeilagen und
Mitteilungen aus dem Geſchäftsleben: Paul Lange.
Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei.
Sämtlich in Darmſtadt.
Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an
die „Redaktion des Tagblatts” zu adreſſieren. Etwaige
Honorar=
forderungen ſind beizufügen; nachträgliche werden nicht berückſichtigt.
Unverlangte Manuſkripte werden nicht zurückgeſandt.
Die heutige Nummer hat 6 Seiten.
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2. Konzert der Hofmuſik.
Anfang 7½ Uhr.
Dirigent: Generalmuſikdir. Felix
von Weingartner.
Soliſtin: Lucille v. Weingartner=
Marcel.
Vorverkauf (nur vormittags) für
die Vorſtellungen:
Dienstag, 2. Nov. 37. Ab.=Vſt.
A 10. „Mignon.” Kleine Pr.
Anfang 7 Uhr.
Mittwoch, 3. Nov. 38. Ab.=Vſt.
B 10. Zum erſten Male
wieder=
holt: „ Der Weibsteufel”
Kleine Preiſe. Anfang 7½ Uhr.
Donnerstag, 4. Nov. 39. Ab.=Vſt.
C 10. Zum erſten Male
wieder=
holt: „Der fidele Bauer”.
Kleine Preiſe. Anfang 7 Uhr.
Aus dem Spielplan.
Freitag, 5. Nov. 40. Ab.=Vſt.
D 10. Schillerzyklus. 1. Abend:
„Die Räuber.” Kleine Preiſe.
Anfang 7 Uhr.
Samstag, 6. Nov. Außer Ab.
Volks= und Garniſonvorſtellung
zu ermäßigten Preiſen: „Alt=
Heidelberg.‟ Anfang 7 Uhr.
Sonntag, 7. Nov. 41. Ab.=Vſt
D 11. „Der fliegende
Hol=
länder.” Anfang 7 Uhr.
Kriegerverein Darmstadt.
Mittwoch, 3. November 1915, abends 8½ Uhr,
in der Reſtauration „Zur Stadt Koburg”, Waldſtr. 2,
Monatsverſammlung. (15225
Tagesordnung: 1. Geſchäftliche Mitteilungen.
2. Bericht des Kameraden Herrn Hauptmann v. Olberg
über: „Von Kowno bis Wilna”. 3. Verſchiedenes. — Um zahlreiches
Erſcheinen wird dringend erſucht, da einige Kameraden aus dem Felde
Der Vorſtand.
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Bekanntmachung
betreffend Aenderung der Verordnung vom 26. Auguſt 1915 über den Verkehr
mit Hülſenfrüchten (Reichs=Geſetzbl. S. 520).
Vom 21. Oktober 1915.
Der Bundesrat hat auf Grund des § 3 des Geſetzes über die Ermächtigung des
Bundesrats zu wirtſchaftlichen Maßnahmen uſw. vom 4. Auguſt 1914 (Reichs=Geſetzbl.
S. 327) folgende Verordnung erlaſſen:
Artikel I.,
In der Verordnung über den Verkehr mit Hülſenfrüchten vom 26. Auguſt 1915
(Reichs=Geſetzbl. S. 520) fällt § 1 Abſatz 3 fort.
Artikel II.
Dieſe Verordnung tritt mit dem 25. Oktober 1915 in Kraft.
Berlin, den 21. Oktober 1915.
(15180
Der Stellvertreter des Reichskanzlers:
Delbrück.
Bekanntmachung
betreffend Ergänzung der Verordnung über den Verkehr mit Gerſte aus dem
Erntejahr 1915 vom 28. Juni 1915 (Reichs=Geſetzbl. S. 384).
Vom 21. Oktober 1915.
Der Bundesrat hat auf Grund des § 3 des Geſetzes über die Ermächtigung des
Bundesrats zu wirtſchaftlichen Maßnahmen uſw. vom 4. Auguſt 1914 (Reichs=Geſetzbl.
S. 327) folgende Verordnung erlaſſen:
Artikel I.
In der Verordnung über den Verkehr mit Gerſte aus dem Erntejahr 1915 vom
28. Juni 1915 Reichs=Geſetzbl. S. 384) werden folgende Aenderungen vorgenommen:
1. Der § 11 Abſ. 3 erhält folgenden Zuſatz:
Unternehmer, die weniger als 20 Doppelzentner Gerſte geerntet haben,
können im Falle nachgewieſenen Bedürfniſſes durch den Kommunalverband
von der Lieferungspflicht nach Abſ. 1 inſoweit befreit werden, als ihnen im
Falle der Lieferung weniger als 10 Doppelzentner verbleiben würden; die
ihnen hiernach über die Hälfte ihrer Ernte verbleibenden Mengen ſind auf
die dem Kommunalverbande nach dem dritten Abſchnitte obliegenden
Liefe=
rungen anzurechnen.
2. § 24 erhält folgenden Satz 2:
Anzurechnen ſind ferner die nach § 11 Abſ. 3 Satz 2 freigelaſſenen Mengen.
3. Im § 26 iſt hinter den Worten „herausgegangen iſt” einzufügen: „wieviel
Gerſte nach § 11 Abſ. 3 Satz 2 freigelaſſen iſt.”
Artikel II.
Dieſe Verordnung tritt mit dem Tage der Verkündung in Kraft.
Berlin, den 21. Oktober 1915.
(15181
Der Stellvertreter des Reichskanzlers:
Delbrück.
Bekanntmachung
zur Erweiterung der Bekanntmachung über Vorratserhebungen
vom 2. Februar 1915 (Reichs=Geſetzbl. S. 54).
Vom 21. Oktober 1915.
Der Bundesrat hat auf Grund des § 3 des Geſetzes über die Ermächtigung des
Bundesrates zu wirtſchaftlichen Maßnahmen uſw. vom 4. Auguſt 1914 (Reichs=Geſetzbl.
S. 327) folgende Verordnung erlaſſen:
Artikel I.
In der Bekanntmachung über Vorratserhebungen vom 2. Februar 1915 (Reichs=
Geſetzbl. S. 54) werden folgende Aenderungen vorgenommen:
1. Der § 4 erhält folgenden Abſatz 2:
Die zuſtändige Behörde iſt befugt, zur Ermittelung richtiger Angaben die
Einrichtung und Führung beſonderer Lagerbücher vorzuſchreiben.
2. Der § 5 Abſatz 1 erhält folgenden Satz 2:
Ebenſo wird beſtraft, wer vorſätzlich die vorgeſchriebenen Lagerbücher
ein=
zurichten oder zu führen unterläßt.
3. Der § 5 Abſatz 2 erhält folgenden Satz 2:
Ebenſo wird beſtraft, wer fahrläſſig die vorgeſchriebenen Lagerbücher
ein=
zurichten oder zu führen unterläßt.
Artikel II.
Dieſe Verordnung tritt mit dem Tage der Verkündung in Kraft.
Berlin, den 21. Oktober 1915.
(15182
Der Stellvertreter des Reichskanzlers:
Delbrück.
Bekanntmachung
über das Verbot des Vorverkaufs von Stroh der Ernte des Jahres 1915.
Vom 21. Oktober 1915.
Auf Grund des § 2 der Verordnung über das Verbot des Vorverkaufs der
Ernte des Jahres 1915 und des Vorverkaufs von Zucker vom 17. Juni 1915 (Reichs=
Geſetzbl. S. 341) beſtimme ich:
Kaufverträge über das Stroh von Roggen, Weizen, Hafer und Gerſte
aus der inländiſchen Ernte des Jahres 1915 ſind nichtig. Dies gilt auch für
Verträge, die vor Verkündung dieſer Verordnung geſchloſſen ſind; es gilt
nicht für Verträge mit den Heeresverwaltungen oder der Marineverwaltung.
Berlin, den 21. Oktober 1915.
(15184
Der Stellvertreter des Reichskanzlers:
Delbrück.
Bekanntmachung
betreffend Feſtſetzung von Einheitspreiſen für zuckerhaltige Futtermittel
und Zuſchläge dazu.
Auf Grund von § 8 der Bekanntmachung über zuckerhaltige Futtermittel vom
25. September 1915 (Reichs=Geſetzbl. S. 614) beſtimme ich:
§ 1.
Für die Abgabe zuckerhaltiger Futtermittel durch die Bezugsvereinigung der
deutſchen Landwirte G. m. b. H. gelten bei Beſtellungen auf prompte Lieferung vom
27. September 1915 bis 19. Dezember 1915 die nachſtehenden Einheitspreiſe:
für je 50 kg
Rohzucker=Erſtprodukt ohne Sack 12,50 ℳ
13,00 „
mit
11,50 „
Rohzucker=Nachprodukt ohne
12,50 „
mit
8,00 „
ohne
Trockenſchnitzel .
9,75 „
mit
Zuckerſchnitzel nach dem
Steffen ſchen Brüh=
9,50 „
ohne „
verfahren
mit „ 11,25 „
Melaſſetrockenſchnitzel ohne „ 8,00 „
9,75 „
mit
Getrocknete Rüben , ohne „ 10,00 „
11,50 ₰
mit
Häckſelmelaſſe mit
min=
deſtens 33% Zucker ohne „ 5,90 „
für je 50 kg
Häckſelmelaſſe mit
min=
deſtens 33% Zucker mit Sack 6,55 ℳ
Häckſelmelaſſe mit
min=
deſtens 35½ Zucker ohne „
6,25 „
7,00 „
mit
Häckſelmelaſſe mit
min=
deſtens 40% Zucker ohne
6,90 „
mit
7,75 „
Torfmelaſſe mit
min=
deſtens 35% Zucker ohne
4,90 „
5,45 „
mit
Torfmelaſſe mit
min=
deſtens37½% Zucker ohne
5,20 „
mit
5,75 „
Rohmelaſſe ohne
Füll=
maſſe.
,
4,40 „
Bei Lieferung frei Eiſenbahnempfangsſtelle des Empfängers iſt für bare
Aus=
lagen und Transportkoſten ein Zuſchlag zuläſſig von 20 Mk. für die Tonne bei
Ladungen von mindeſtens 10 Tonnen und von 30 Mk. für die Tonne bei Ladungen
von weniger als 10, aber mindeſtens 5 Tonnen.
Berlin, den 14. Oktober 1915.
Der Reichskanzler (Reichsamt des Innern).
(15179
Im Auftrage: Kautz.
TI. Armerkorßte
Stellvertretendes Generalkommando
Abt. Id. Tgb.=Nr. 8757.
Befehl.
Auf Grund der §§ 4 und 9 des Geſetzes über den Belagerungszuſtand vom 4. Juni 1851
(Geſetzſamml. S. 451) verordne ich für den Bezirk des 18. Armeekorps folgendes:
§ 1. Allen ruſſiſchen Arbeitern männlichen und weiblichen Geſchlechts iſt es bis auf weiteres
auch künftighin verboten, rechtswidrig das Inland zu verlaſſen. Nicht betroffen werden von dieſem
Verbot lediglich diejenigen durch Arbeitsverträge nicht gebundenen weiblichen und im Alter von
unter 17 oder über 45 Jahre ſtehenden männlichen Arbeiter, welche im Beſitze einer direkten
Fahr=
karte nach einer Eiſenbahnſtation eines neutralen Landes ſowie eines von der geſandtſchaftlichen
oder konſulariſchen Vertretung des neutralen Staates viſierten Paſſes’ſind und den für die
über=
ſchreitung der Reichsgrenze beſtehenden Vorſchriften genügen. Zur Ausreiſe iſt in allen Fällen
die vorherige Einholung der Genehmigung des Generalkommandos erforderlich.
§ 2. Sämtliche ruſſiſche Arbeiter und Arbeiterinnen dürfen die Grenzen des Ortsbezirks
(Gemeinde= und Gutsbezirk) ihrer Arbeitsſtelle, ſoweit nicht der Beſuch des ſonn= und feſttäglichen
Gottesdienſtes in der der Arbeitsſtelle nächſtgelegenen Kirche ihrer Konfeſſion in Frage kommt,
nur auf Grund des vorher einzuholenden Einverſtändniſſes des Generalkommandos und nicht
anders als mit ſchriftlicher Genehmigung der Ortspolizeibehörde überſchreiten.
Der übergang in eine neue Arbeitsſtelle iſt nur unter Beachtung der für die Umſchreibung
der Arbeiter=Legitimationskarte geltenden Vorſchriften zuläſſig und, wenn die Arbeitsſtelle in einem
anderen Ortsbezirk (Gemeinde= und Gutsbezirk) desſelben Ortspolizeibezirks liegt, an die
Ge=
nehmigung der Ortspolizeibehörde, wenn ſie in einem anderen Ortspolizeibezirk liegt, an die
Ge=
nehmigung des für die bisherige Arbeitsſtelle zuſtändigen Landrats (in Stadtkreiſen des Erſten
Bürgermeiſters) gebunden.
Die für den Aufenthalt und die polizeiliche Meldung von ausländiſchen Arbeitern beſtehenden
allgemeinen Vorſchriften bleiben hierdurch unberührt.
§ 3. Für die von dem Verbot des § 1 betroffenen in der Landwirtſchaft und ihren
Neben=
betrieben beſchäftigten ruſſiſchen Arbeiter gelten ferner folgende beſondere Vorſchriften:
Sie werden beim Ablauf ihrer derzeitigen Arbeitsverträge neue für die Wintermonate und
das Wirtſchaftsjahr 1916 geltende Arbeitsverträge abzuſchließen haben und ſind verpflichtet,
ſpä=
teſtens bis zum 31. Januar 1916 die Ausſtellung der Arbeiter=Legitimationskarte für 1916 bei der
Ortspolizeibehörde zu beantragen.
Die Arbeitgeber haben ſich zu vergewiſſern, daß letztgedachter Verpflichtung pünktlich
nach=
gekommen wird, und haben die ſäumigen Arbeiter ſpäteſtens bis zum 5. Februar dem zuſtändigen
Landrat zu melden, hierbei auch mitzuteilen, ob der Abſchluß eines neuen Arbeitsvertrages erfolgt
iſt oder nicht.
Denjenigen ruſſiſchen Arbeitern, welche beim Ablauf ihres diesjährigen Arbeitsvertrages
einen neuen Vertrag noch nicht abgeſchloſſen haben, iſt für die Zeit vom Ablauf des Vertrages
bis zum Abſchluß eines neuen von dem bisherigen Arbeitgeber Unterkunft und Verpflegung gegen
eine vom Arbeitnehmer einzuziehende, erforderlichenfalls von ſeiner Kaution in Abzug zu bringende
Entſchädigung von 0,70 Mk. pro Kopf und Tag zu gewähren.
§ 4. Zuwiderhandlungen gegen die Beſtimmungen im § 1 werden mit Gefängnis bis zu
einem Jahr beſtraft. Der Verſuch iſt ſtrafbar.
Zuwiderhandlungen gegen die Beſtimmungen im § 2 werden, ſofern ſie zum Zwecke des
Kontraktbruches erfolgt ſind, ebenfalls mit Gefängnis bis zu einem Jahre, andernfalls mit
Geld=
ſtrafen von 10 bis 60 Mk., im Unvermögensfalle mit entſprechender Haft beſtraft.
Liegt im Falle des § 2 die Abſicht des Kortraktbruches nicht vor und beträgt die
verbots=
widrige Dauer der Entfernung aus dem Gemeinde= bzw. Gutsbezirk, vom Mittag des Tages der
Entfernung an gerechnet nicht länger als 24 Stunden, ſo tritt im erſten und zweiten Falle des
Zuwiderhandelns Geldſtrafe von 3 bis 9 Mk., im Unvermögensfalle entſprechende Haftſtrafe ein.
Arbeitgeber, die den Beſtimmungen im § 3 zuwiderhandeln, werden mit Geldſtrafe bis zu
300 Mk. beſtraft.
§ 5. Dieſer Befehl tritt mit dem Tage ſeiner Veröffentlichung in Kraft. Der Befehl vom
5. Oktober 1914 wird gleichzeitig aufgehoben.
Frankfurt a. M., den 1. November 1915.
Der ſtellvertretende Kommandierende General des XVIII. Armeekorps:
Freiherr von Gall, General der Infanterie.
(15228
Nr. 1. 5490. 19. I. . I.
Nachtrag
zu den Bekanntmachungen, betreffend Beſchlagnahme, Meldepflicht und Ablieferung von
fer=
tigen, gebrauchten und ungebrauchten Gegenſtänden aus Kupfer, Meſſing und Reinnickel
Nr. M. 325/7. 15 K. R. A. und Nr. M. 325 6/7. 15 K. R. A.
I. Die Einleitung erhält folgende Faſſung:
Nachſtehende Verordnung wird auf Grund des Geſetzes über den Belagerungszuſtand
vom 4. Juni 1851, des bayeriſchen Geſetzes über den Kriegszuſtand vom 5. November 1912
in Verbindung mit der Allerhöchſten Verordnung vom 31. Juli 1914, der Bekanntmachungen
über Vorratserhebungen vom 2. Februar 1915 und zur Erweiterung der Bekanntmachung
über Vorratserhebungen vom 3. September 1915 und der Bekanntmachung über die
Sicher=
ſtellung von Kriegsbedarf vom 24. Juni 1915 hiermit zur allgemeinen Kenntnis gebracht.
II. Der § 12 erhält folgende Faſſung:
Strafbeſtimmungen.
Wer vorſätzlich die Beſtandsmeldung auf dem vorgeſchriebenen Vordruck nicht in der
geſetzten Friſt einreicht oder wiſſentlich unrichtige oder unvollſtändige Angaben macht, wird
mit Gefängnis bis zu ſechs Monaten oder mit Geldſtrafe bis zu zehntauſend Mark beſtraft;
auch können Vorräte, die verſchwiegen ſind, im Urteil für dem Staat verfallen erklärt werden.
Wer fahrläſſig die Auskunft, zu der er auf Grund dieſer Verordnung verpflichtet iſt, nicht
in der geſetzten Friſt erteilt oder unrichtige oder unvollſtändige Angaben macht, wird mit
Geld=
ſtrafe bis zu dreitauſend Mark oder im Unvermögensfalle mit Gefängnis bis zu ſechs Monaten
beſtraft.
Mit Gefängnis bis zu einem Jahre oder mit Geldſtrafe bis zu zehntauſend Mark wird,
ſofern nicht nach allgemeinen Strafgeſetzen höhere Strafen verwirkt ſind, beſtraft:
1, wer unbefugt einen beſchlagnahmten Gegenſtand beiſeite ſchafft, beſchädigt oder
zerſtört, verwendet, verkauft oder kauft oder ein anderes Veräußerungs= oder
Er=
werbsgeſchäft über ihn abſchließt;
2, wer der Verpflichtung, die beſchlagnahmten Gegenſtände zu verwahren und pfleglich
zu behandeln, zuwiderhandelt;
3. wer den erlaſſenen Ausführungsbeſtimmungen zuwiderhandelt.
15192
Frankfurt a. M., den 29. Oktober 1915.
Stellv. Generalkommando 18. A.=K.
Bekanntmachung
über den Verkehr mit Kraftfuttermitteln.
Vom 20. Oktober 1915.
Wir weiſen darauf hin daß nach der Bundesratsverordnung vom 28. Juni
1915 (R.=G.=Bl. S. 399) alle Ackerbohnen, Wicken und Lupinen, ſoweit ſie nicht zum
Selbſtverbrauch benötigt werden, für die Bezugsvereinigung der deutſchen Landwirte,
Berlin, beſchlagnahmt ſind und nur an dieſe verkauft werden dürfen.
Darmſtadt, den 20. Oktober 1915.
(15183
Großherzogliches Miniſterium des Innern.
I. V.: Schliephake.
Bekanntmachung.
Auf dem Truppenübungsplatz Darmſtadt wird am
Dienstag, den 2. November 1915, von 12 bis 4 Uhr,
Mittwoch, den 3. November 1915, von 10 bis 4 Uhr,
Donnerstag, den 4. November 1915, von 12 bis 4 Uhr,
und auf dem Schießplatz Meſſel am
Dienstag, den 2. November 1915, von 7½ bis 11½ Uhr,
mit ſcharfer Infanteriemunition geſchoſſen.
Die Abſperrung des Truppenübungsplatzes Darmſtadt erſtreckt ſich an allen
Tagen bis zum Landgraben. Das abgeſperrte Gebiet darf nicht betreten werden.
Zuwiderhandelnde haben Beſtrafung auf Grund des preußiſchen Geſetzes vom 4. Juni
1851 über den Belagerungszuſtand zu gewärtigen.
(15223
Darmſtadt, den 29. Oktober 1915.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V.: Roeſener.
Bekanntmachung.
Städtiſche Weihnachtsſammlung für unſere Truppen im
Felde.
Vom 3.—10. November.
Um unſeren tapferen Truppen im Felde eine Weihnachsfreude
zu bereiten, beabſichtigt die Stadt Darmſtadt in Kürze einen
Liebes=
gabentransport für die im Felde ſtehenden heſſiſchen Verbände
ab=
gehen zu laſſen. Sie richtet an die Bewohner der Stadt die herzliche
Bitte, auch die diesjährige Weihnachtsſammlung für die Truppen
durch Gaben unterſtützen zu wollen. Die Sammlung, die im ganzen
Heſſenlande ſtattfinden ſoll, wird für Darmſtadt im Einverſtändnis
mit dem Roten Kreuz von der Stadt aus vorbereitet und ausgeführt.
Arbeitet an Wollſachen: Strümpfe, Hemden, Hoſen, Wämſe,
Weſten, Handſchuhe.
Spendet an Lebensmitteln: Konſerven, Schokolade, Wein und
andere Getränke, Tee, Zucker, Marmelade, hart
ge=
trocknete Fleiſch= und Wurſtdauerwaren, Maggiwürfel,
Dörrobſt, Lebkuchen uſw.
Schenkt außerdem: Tabak. Zigarren, Zigaretten, Pfeifchen,
Taſchentücher, Hoſenträger, Seife, Kerzen, Taſchenlampen,
Taſchenmeſſer, Briefpapier, Bleiſtifte, Spiele.
Gebt Geld zum Ankauf von Liebesgaben!
Stauchen, Leibbinden, Ohrenſchützer, Kniewärmer ſind nicht
erwünſcht.
Streichhölzer, friſches Obſt, friſche Wurſtwaren, Konſerven in
Gläſern uſw. ſind nicht zuläſſig.
Perſönliche Pakete werden nicht angenommen. Es wird
ge=
beten, die Gaben unverpackt einzuliefern, da die Heeresverwaltung
nur Einheitskiſten annimmt.
Die Einſammlung der Gaben in den Häuſern erfolgt vom 3.
bis 10. Nov., nachmittags, durch die Jugendwehr. Eine Abgabeſtelle
für Gaben und Geld iſt außerdem im Stadthaus, Zimmer 39.
(15050a
Darmſtadt, den 27. Oktober 1915.
Der Oberbürgermeiſter.
J. V.: Mueller.
Ablieferung von Sonnenblumenſamen.
Der von privaten Gartenbeſitzern und Landwirten gewonnene
Sonnenblumenſamen wird von jeder Eiſenbahnſtation
entgegen=
genommen und 40 Pfennig für das Kilogramm vergütet. Der
Samen muß jedoch völlig trocken und auch ſonſt einwandfrei,
nament=
lich rein ſein.
(14454a
Darmſtadt, den 11. Oktober 1915.
Der Oberbürgermeiſter.
Dr. Gläſſing.
Gewerbe= und Malerſchule Bensheim.
Der Unterricht beider Abteilungen wird auch in dieſem
Winter im vollen Amfang durchgeführt. (14581a
Anfang des Winterhalbjahres am 3. Nov. vorm., 8 Uhr.
Lehrpläne und nähere Auskunft durch die Schulleitung.
67
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