Bezugspreis:
178. Jahrgang
Anzeigenpreis:
Ausgabe A (mit Illuſtriertem Unterhaltungsblatt)
monatlich 70 Pfg.; Ausgabe B (mit Illuſtriertem
Die 49 mm breite Petitzeile im Kreiſe Darmſtadt
10 Pfg., ausw. 20 Pfg. Familienanzeigen 30 Pfg.;
Unterhaltungsblatt und Illuſtrierter Wochen= verbunden mit „Wohnungs=Anzeiger” und der wöchentlichen Beilage: die 84mm breite Reklamezeile oder deren Raum
Chronik) monatlich 90 Pfg. Beſtellungen nehmen
entgegen: die Geſchäftsſtelle Rheinſtr. 23 (Fernſpr.
im Kreiſe Darmſtadt 30 Pfg., auswärts 75 Pfg.;
Nr. 1 u. 426), unſere Filialen, Landagenturen u. alle
Rabatt nach Tarif. Anzeigen nehmen entgegen: die
Poſtämter. Verantwortlichkeit für Aufnahme von
Geſchäftsſtelle Rheinſtr. 23, die Filialen u. Agen=
Anzeigen an beſtimmten Tagen wird nicht übernom.
turen, Anzeigenexped. des In= und Auslandes. Bei
Illuſtriertes Unterhaltungsblatt.
Konkurs od. gerichtl. Beitreib. fällt jed. Rabatt weg.
Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Polizeiamts Darmſtadt, der Großh. Bürgermeiſtereien des Kreiſes und der andern Behörden.
Das „Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt” wird Dienstags, Donnerstags und Samstags nach Bedarf beigefügt.
Der Krieg.
Von den Kriegsſchauplätzen. — Der Balkankrieg. — Der Rücktritt des Kabinetts Viviani. — Was die Londoner über
die Zeppeline ſagen. — Der Unfall des Königs von England. — Aus Südoſtafrika.
Von den Kriegsſchauplätzen.
* Großes Hauptquartier, 30. Oktober.
(W. T. B. Amtlich.)
Weſtlicher Kriegsſchauplatz.
Keine weſentlichen Ereigniſſe.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz.
Heeresgruppe des
Generalfeld=
marſchalls von Hindenburg.
Nordöſtlich von Mitau wieſen unſere bei
Plakauen auf das Nordufer der Miſſe
vor=
geſchobenen Kräfte zwei ſtarke Nachtangriffe ab
und zogen ſich vor einem weiteren Angriff in
die Hauptſtellung auf dem Südufer zurück.
Heeresgruppe des
Generalfeldmar=
ſchalls Prinz Leopold von Bayern.
Nichts Neues.
Heeresgruppe des Generals
von Linſingen.
Weſtlich von Czartorysk wurde die
ruſſiſche Stellung bei Komarow und der
Ort ſelbſt genommen. Ein nächtlicher
ruſſiſcher Gegenangriff blieb erfolglos.
Kamienucha, Huta Liſowska und
Biel=
gow wurden geſtürmt. 18 Offiziere, 929 Mann
ſind gefangen genommen, 2 Maſchinengewehre
erbeutet.
Ein ruſſiſches Kampfflugzeug wurde bei
Kukli heruntergeſchoſſen.
Balkan=Kriegsſchauplatz.
Die Armeen der Generale von Koeveß
und von Gallwitz haben feindliche Stellungen
geſtürmt, über 1000 Serben gefangen
genommen, 2 Geſchütze, 1 Maſchinengewehr
erbeutet und ſind in der Vorbewegung geblieben.
Die Armee des Generals Bojadjeff
ſetzt die Verfolguug fort.
Oberſte Heeresleitung.
Der Balkankrieg.
Der Feldzug gegen Serbien.
* Sofia, 29. Okt. Amtlicher Bericht über die
Er=
eigniſſe am 27. Oktober:
Nach viertägigen hartnäckigen Kämpfen ſchlugen unſere
Truppen im Timok=Tale und vor Pirot operierende
ſerbiſche Armeen auf der ganzen Front. Die Serben
befinden ſich jetzt im allgemeinen Rückzuge in
weſtlicher Richtung. Wir verfolgen energiſch den Feind.
Wir ſind ſchon im Beſitz von Negotin und Brza=Palanka
(auf dem rechten Donauufer, wo unſere Kavallerie mit
den verbündeten Truppen in Berührung kam), Zajecar,
Knjazevac und zahlreichen Dörfern im Timok=Tale Wir
erbeuteten auf dieſer Front 16 Geſchütze, große Mengen
Munition und viel Proviant. Im Tale der Niſchawa
erſtürmten unſere Truppen die ſüdlichen Werke der
Feſtung Pirot und gelangten bis zur Stadt ſelbſt; aber
die Nacht unterbrach die Operationen. (Die Feſtung wurde
am 28. d. Mts. genommen.) Der Feind wird auf der
ganzen Front verfolgt. Die Einwohner der Städte
Ne=
gotin, Brza=Palanka, Zajecar und Knjazevac bereiteten
unſeren ſiegreichen Heeren begeiſterte Huldigungen. Dieſe
Städte ſind mit bulgariſchen Fahnen beflaggt. Die
Be=
völkerung begrüßte unſere Truppen mit Rufen: „Es lebe
der Zar Ferdinand! Es lebe Bulgarien! Es lebe die
tabſere bulgariſche Arme!”‟ In der Ebene von
Koſ=
ſopa erreichten unſere Truppen die Gegend nördlich
Kat=
ſchanik und die obere Morava öſtlich Gilani. Die durch
regulärg ſerbiſche
Trup=
pen gegen die
bulgari=
ſche Bevölkerung von
Uesküb bei der
Räu=
mung dieſer Stadt
be=
gangenen Greueltaten
wurden geſtern von den
Behörden feſtgeſtellt, die
darüber in Gegenwart
der Konſuln von
Ruß=
land und Griechenland
und der amerikaniſchen
Miſſion unter Lady
Pa=
get und zahlreicher
Per=
ſönlichkeiten dieſer Stadt
ein Protokoll aufnahmen.
Es wurden
photogra=
phiſche und
kinematogra=
phiſche Aufnahmen
die=
ſer Greuel gemacht. Die
franzöſiſchen
Truppen, die von
Ka=
landowa gegen
Tſche=
peli=Balkan vorgingen,
wurden durch die
Bul=
garen mit großen
Ver=
luſten geſtern
zurück=
geſchlagen.
* Sofia, 29. Okt.
(Meldung der
Bulgari=
ſchen Telegraphen=
Agen=
tur.) Der Vormarſch
der bulgariſchen
Truppen in
Maze=
donien vollzieht ſich
unter überaus
begei=
ſterten
Kundge=
bungen der ſeit
lan=
gem unterdrückten
Be=
völkerung, die
end=
lich den heißerſehnten
Befreier kommen ſieht.
Nachrichten, die aus
die=
ſen Landesteilen
ein=
treffen, ſchildern die
Ge=
mütsverfaſſung der
un=
glücklichen Bewohner, die
in allen Städten unſeren
Truppen entgegeneilen,
ſie mit Blumen
über=
ſchütten und Soldaten
und Pferde ſchluchzend
umarmen. Die Straßen,
welche die
Befreiungs=
truppen durchziehen, ſind
mit Teppichen belegt.
Täglich ſpielen ſich
der=
artige Szenen ab.
* Sofia, 29. Okt.
(Von dem Vertreter des
Wolffſchen Telegraphen=
Bureaus.) Die Ein nahme von Zajecar
wird von fachmänniſcher Seite als eine überaus
hervorragende Waffentat bezeichnet. Zajecar war
un=
gewöhnlich ſtark befeſtigt. Die ſerbiſchen
Höhen=
ſtellungen waren mit allen modernen Hilfsmitteln
aus=
geſtattet, ſeit langem ſorgfältig ausgebaut und wurden
von einer Zahl weit überlegener Streitkräfte verteidigt.
Die überraſchend ſchnelle Eroberung liefert einen
glänzen=
den Beweis für die Schneidigkeit und ausgezeichnete
Füh=
rung der bulgariſchen Truppen.
Die Beſchießung von Dedeagatſch.
* Berlin, 30. Okt. In einem Bericht des
Mit=
arbeiters des Berliner Tageblatts aus Dedeagatſch
wer=
den die Vorgänge während der Beſchießung dieſer
Stadt durch die Flotte der Alliierten geſchildert. Es wird
geſagt: Wider alles Völkerrecht, ohne jeden militäriſchen
Zweck, und gegen jedes menſchliche Empfinden bombar=
am 21. Gifober untnws
Die Fronflinie in Serbien am 26.offaben eaehle
dierte die Flotte der Engländer und Franzoſen Tag und
Nacht das ſchutzloſe Dedeagatſch. Sinnlos hat wütender,
ohnmächtiger Haß die weiße, aufblühende Stadt am
Meere zerſtört. Gerade die Mittagszeit, als die
Men=
ſchen im ganzen Ort bei dem Eſſen ſaßen, hatten ſie ſich
ausgewählt, um ihr unmenſchliches Vernichtungswerk zu
beginnen. In das Donnern der Schiffsgeſchütze miſchte
ſich das Krachen der einſtürzenden Häuſer. Eine
wahn=
ſinnige Panik bemächtigte ſich der Bevölkerung. Schreiend,
von wilder Angſt gepackt, verſuchte die ſchutzloſe
Bevöl=
kerung den Ort zu verlaſſen. Tauſende Kinder, Greiſe,
Mädchen und Frauen wälzten ſich in einem Knäuel hinter
Dedeagatſch durch das grüne Land gegen die Höhen von
Badoma. Aber unbarmherzig funkten die Geſchütze der
Engländer und Franzoſen auch gegen die Flüchtlinge.
Mit wütendem Sperrfener ſuchten ſie der Menge den
Ein=
gang zu den Höhen zu verlegen. Fünf Stunden wüteten
die Meeresungeheuer gegen die offene Stadt. Blaue
bulgariſche Infanterie hält jetzt Dedeagatſch
be=
ſetzt, bereit, jede feindliche Landung zu
ver=
hindern. Owohl man nicht glaubt, daß die Franzoſen
und Engländer ſich auf ein ſo wahnſinniges Unternehmen
einlaſſen werden, ſind die Bulgaren doch dort für alle
Möglichkeiten gerüſtet.
Die Haltung Griechenlands.
* Berlin, 30. Okt. Verſchiedene Morgenblätter
laſſen ſich aus Budapeſt melden, die griechiſche
Re=
gierung habe gegen die Entente endgültig Stellung
genommen. Der Generalſtabschef Dusmanis habe im
Miniſterrat ausgeführt, Serbien könne man nicht retten.
Wenn die Entente mit mehreren Hunderttauſend Mann
Serbien zu Hilfe eile, ſo drohe die Gefahr, daß die
kriege=
riſchen Operationen ſchon in nächſter Zeit auf griechiſches
Territorium verlegt würden. Es ſei die Pflicht
Griechen=
lands, die Integrität und die Sicherheit des Landes zu
gewährleiſten. Der Miniſterpräſident habe ſodann die
Geſandten der Ententemächte aufgefordert, binnen 24
Stunden mit der Abfransportierung der
ge=
landeten Truppen zu beginnen. Nach Ablauf dieſer
Friſt würde die griechiſche Regierung nicht mehr die
Ver=
antwortung über die weitere Entwickelung der Dinge
übernehmen können.
König Konſtantin in Saloniki.
TU. Budapeſt, 30. Okt. Das Blatt A Vilag
meldet aus Saloniki: König Konſtantin iſt mittels
Hofſonderzuges in Begleitung des Generals Dusmanis
hier eingetroffen. Zu ſeinem Empfang hatten ſich der
Kronprinz Georg, ſowie die Spitzen der Behörden
ein=
gefunden.
Eine Unterredung mit Bratiann.
* Budapeſt, 29. Okt. Die Telegraphen=Union
meldet: Das Blatt Uj Hirek veröffentlicht eine
Unter=
redung ſeines Bukareſter Spezialberichterſtatters mit dem
rumäniſchen Miniſterpräſidenten Bratianu. Dieſer
erklärte, er hege den Wunſch, daß Rumänien für die
ganze Dauer des Krieges neutral bleiben möge. Jeder
leichtſinnige Schritt bringe eine große Gefahr mit ſich.
Es ſei ein Irrtum, daß Rumänien bisher nur deshalb
nicht eingegriffen habe, weil es nicht militäriſch gerüſtet
ſei. Rumänien ſei vielmehr in jeder Minute für einen
etwa ausbrechenden Krieg bereit. Indeſſen könne hiervon
nicht die Rede ſein. Die energiſche Note der
bulgari=
ſchen Regierung an Griechenland ſei eine
unerwartete Ueberraſchung geweſen. Sie wäre auch die
Urſache, weshalb Griechenland die Entente aufgefordert
habe, die Landungstruppen zurückzuziehen. Der
Welt=
krieg ſcheine ſich ſeinem Ende zu nähern. Nach den
mili=
täriſchen Mißerfolgen Rußlands ſetzte die Entente
ihre Hoffnungen noch auf zwei Möglichkeiten, entweder
auf einen großen und bedeutſamen Sieg im Weſten oder
auf eine Zuſpitzung der Balkanereigniſſe. Die
Offenſive im Weſten ſei mißlungen. Die Deutſchen
wur=
den nicht zurückgedrängt. Ebenſo ſeien die Bemühungen
auf dem Balkan ergebnislos verlaufen. Die
Diplo=
matie der Entente habe die große Schlacht
verloren.
Albanien und Montenegro.
* Budapeſt, 30. Okt. Das Blatt A Vilag läßt
ſich aus Athen drahten, daß dort eingetroffenen
Nach=
richten zufolge ſtarke albaniſche Streitkräfte
die montenegriniſchen Truppen bei Zimac
wiederholt angriffen. Bei den letzten Kämpfen
drangen ſie weit in die montenegriniſchen Reihen ein
und erbeuteten viel Kriegsmaterial.
Zurückziehung der Entente=Truppen in Saloniki?
* Berlin, 30. Okt. Laut Berl. Lok.=Anz. melden
Budapeſter Blätter aus Athen, die Zurückziehung
der in Saloniki gelandeten Truppen habe
begonnen. Zuerſt ſeien drei Bataillone franzöſiſcher
Infanterie auf dem franzöſiſchen Kreuzer „Treville”
ein=
geſchifft, ſodann fünf Bataillone engliſcher
Kolonial=
truppen und Auſtralier. General Hamilton habe dem
Korpskommandanten Prinzen Nikolaus offiziell
mitge=
teilt, daß der alliierte engliſch=franzöſiſche Generalſtab
beſchloſſen habe, die auf griechiſchem Gebiete gelandeten
verbündeten Truppen zurückzuziehen. — Der Berliner
Lok.=Anz. bemerkt dazu: Wenn ſich die Zurückziehung
be=
ſtätigt, woran zu zweifeln kein Anlaß vorliegt, ſo iſt
darin ohne Zweifel ein Erfolg der beſonnenen und
energi=
ſchen Politik König Konſtantins zu erblicken, die in den
großen Fortſchritten der überraſchend ſchnell
vordringen=
den bulgariſchen Heere eine ſtarke Stütze fand.
Eine Beſtätigung der Meldung bleibt trotzdem
abzu=
warten.
Der Krieg im Orienf.
* Konſtantinopel, 29. Okt. Das
Haupt=
quartier berichtet von der Dardanellenfront:
Bei Anaforta ſetzte eine von unſerer Artillerie
abge=
ſchoſſene Bombe ein feindliches Munitionsdepot in Brand,
der 15 Minuten dauerte. Unſere Artillerie zerſtreute
ſeindliche Truppen, die Verſchanzungen aufwarfen; die
Antwort des Feindes hatte kein Ergebnis. Bei Ari
Burnu ſchleuderte der Feind in der Nacht vom 28. Okt.
bis zum Morgen Bomben gegen die Gräben auf unſerem
rechten Flügel. Am 29. Oktober über Tage eröffnete die
feindliche Artillerie ein wirkungsloſes Feuer in
verſchie=
denen Richtungen. Bei Sedd=ul=Bahr gegenſeitiges
Artilleriefeuer und Kämpfe mit Bomben und Torpedos.
Der Feind ſchoß gegen unſeren linken Flügel etwa 1000
Geſchoſſe ab, die nur Erdſtürze in einigen unſerer
Schützen=
gräben hervorriefen. — Sonſt nichts von Bedeutung.
Der Dank des Kaiſers Franz Joſeph.
* Wien, 30. Okt. Kaiſer Franz Joſeph hat
an den Erzherzog Eugen das folgende
Handſchrei=
ben gerichtet:
Lieber Herr Vetter Generaloberſt Erzherzog Eugen!
In wärmſter, dankbarer Anerkennung der erfolgreichen
Führung der Euer Lieben unterſtellten Streitkräfte
über=
gebe ich Ihnen meinen Armee= und Flottenbefehl vom
heutigen Tage. Wien, 28. Oktober 1915. Franz Joſeph.
„Armee= und Flottenbefehl. An meine gegen Italien
kämpfenden Streitkräfte! Noch ſteht Euch Hartes bevor,
ſagte ich in meinem Armee= und Flottenbefehl vom 29.
Juli. So kam es auch. Drei Monate voll heißer Kämpfe
iegen hinter Euch. Heldenmütige Tapferkeit, zäheſte
Ausdauer und der bewundernswerte Opfermut der
bra=
ven Truppen, die vortreffliche Führung und das verſtänd
nisvolle, vom baſten kameradſchaftlichen Geiſte beſeelte
Zuſammenwirken aller Waffen vollbrachten Taten, die
der treuen Wacht im Südweſten ein glänzendes Blatt in
der Geſchichte meiner Wehrmacht ſichern. Mit feſter
Zu=
verſicht blicke ich auf Euch, meine Braven, und voll
Ver=
trauen weiß ich die ſchwere Aufgabe, tapfere, zahlreiche
Feinde zu beſiegen, in Eueren Händen. Ich weiß, Ihr
erfüllt nicht bloß Eure Pflicht, nein, mit treuem, für Euren
Kriegsherrn und das teuere Vaterland ſchlagendem
Her=
zen leiſtet Ihr Großes und erweiſt Ihr Euch als Helden.
Aus vollem Herzen ſpende ich Euch meinen Dank und
Gruß. Wien, 28. Oktober 1915. Franz Joſeph.”
An den Erzherzog Leopold Salvator hat Kaiſer Franz
Joſeph das folgende Handſchreiben gerichtet:
„Lieber Herr Vetter, Feldzeugmeiſter Erzherzog
Leo=
pold Salvator! Aus den mir von allen
Kriegsſchau=
plätzen zukommenden Berichten erſehe ich mit großer
Be=
friedigung, in welch hervorragender Weiſe meine geſamte
Artillerie, treu ihrem alten Rufe wirkt. Ich erfahre, wie
die anderen heldenmütigſt kämpfenden Truppen die ihnen
zuteil werdende mächtige Artillerie=Unterſtützung
aner=
kennen. Ihnen allen und jenen, die an der Ausgeſtaltung
und Fortbildung der Artillerie raſtlos mitgewirkt haben,
und in den erreichten Erfolgen ihren ſchönſten Lohn
fin=
den, ſage ich von Herzen Dank. Wien, 28. Oktober 1915.
Franz Joſeph.”
Der Rücktritt des Kabinetts
Viviani.
Die Bildung des neuen Kabinetts.
* Paris, 29. Okt. Meldung der Agence Havas.
In dem Briefe Vivianis an den Präſidenten
Poincaré, in dem Viviani den Rücktritt des
ge=
ſamten Kabinetts unterbreitete, heißt es: Anläßlich der
letzten Interpellation in der Kammer, die ich
beantwor=
tete, mußte ich feſtſtellen, daß ſich einerſeits, trotz meiner
Bemühungen, eine bedeutende Minderheit für die
Bil=
dung eines Geheimkabinetts ausſprach, welches ich
förm=
lich ablehnte, daß andererſeits über 150 Deputierte durch
ihre Stimmenthaltung das Vertrauensvotum, welches
ich klar forderte, verweigerten. Ich bin der Anſicht, und
habe dieſe Anſicht meinen Amtsgenoſſen
auseinander=
geſetzt, daß es mehr als jemals notwendig iſt, die
Einig=
eit um die Regierung wiederherzuſtellen, die uns bisher
im Parlament niemals gefehlt hat, welches, wie es ſeine
Pflicht und ſein Recht war, die öffentlichen
Angelegen=
heiten erörterte, und zwar mit einer Diskretion, für die
man ihm Lob zollen muß. Ich glaube, daß eine
an=
ere politiſche Perſönlichkeit dieſe
Einig=
keit, die der Wunſch aller iſt, wird
wiederher=
ellen und ſtärken können. Um dies zu ermöglichen,
überreiche ich Ihnen, gleichzeitig mit meinem
Rücktritts=
geſuch, dasjenige aller meiner Amtsgenoſſen.
* Paris, 29. Okt. Petit Pariſien erfährt: Die
Kammergruppen haben in ihren letzten Sitzungen
die durch den Kabinettswechſel geſchaffene Lage
eraten. Die Gruppe der Sozialiſten hat Briand durch
eine Abordnung erſuchen laſſen, ſeine Mitarbeiter nicht
en Kreiſen der Geſchäftswelt zu entnehmen. Die Gruppe
der Linksrepublikaner hat durch eine Abordnung Briand
gebeten, das Kriegsminiſterium einer Zivil= und nicht
einer Militärperſon zu übertragen.
* Paris, 30. Okt. Die Agence Havas hat geſtern
abend nachſtehende Note veröffentlicht: Ariſtide
Briand begab ſich, nachdem er von dem Präſidenten
der Republik den Auftrag erhalten hatte, das neue
Ka=
binett zu bilden, nacheinander zu dem
Senatsprä=
identen Duboſt und zu dem Kammerpräſidenten
Deschanel. Nach den Beſuchen verſammelte Briand im
Juſtizminiſterium die politiſchen Perſönlichkeiten, deren
Mitwirkung er ſich ſicherte. Im Laufe des Nachmittags
fand eine zweite Zuſammenkunft ſtatt. Briand ging
ſo=
dann zum Elyſee, um dem Staatsoberhaupt die Bildung
des Miniſteriums anzukündigen. Die Erlaſſe, betreffend
die Bildung des Kabinetts, werden am Vormittag im
Amtsblatt erſcheinen. Die Mitglieder des neuen
Kabi=
ietts werden morgen vormittag von Briand dem
Prä=
ſidenten vorgeſtellt. Darauf wird der erſte Miniſterrat
abgehalten, um den Wortlaut der miniſteriellen
Erklärung feſtzuſetzen, die in beiden Kammern in der
erſten Sitzung der nächſten Woche verleſen wird.
* Paris, 30. Okt. Die Agence Havas meldet
amt=
lich: Das Miniſterium iſt wie folgt
zuſammen=
geſetzt: Vorſitz und Auswärtiges Briand,
Staats=
niniſter ohne Portefeuille Freyeinet, Bourgeois,
Combes, Guesde und Denys Cochin; Juſtiz
Briefe vom ſerbiſchen
Kriegs=
ſchauplatz.
Nächtliche Donaufahrt nach Belgrad.
(Von unſerem Berichterſtatter auf dem ſerbiſchen
Kriegs=
ſchauplatz.)
Kriegspreſſequartier der deutſchen
Süd=
oſtarmee, 24. Oktober.
„Sie werden eine ziemlich bewegte Fahrt haben,”
bemerkte der Hafenkommandant, der mich zur
Landungs=
brücke des Motorbootes begleitete. — Es ſchien wirklich
ſo, denn von Oſten her wehte der Koſſovawind immer
heftiger und peitſchte das graugrüne Waſſer der Temes
zu giftigen ſchäumenden Wellen. Am Himmel
ſchwam=
men dicke, düſtere Wolken, dazwiſchen ſchimmerte hier
und dort ein kleiner blauer Streifen des nächtlichen
Him=
mels hervor, dicht beſät mit den glänzenden Sternen
der herbſtlichen Mondnacht. Der Mond verſteckte ſich
hin=
ter einer ſilberweißen Wolke, ſodaß das fahlblaſſe Licht
wie durch ein Spitzengewebe ſich Bahn brach und unſicher
auf die überſchwemmte Inſel leuchtete, wo aus den
ſchäu=
menden Wellenkämmen die zierlichen weichen Weiden wie
aus dem Waſſer herauszuwachſen ſchienen. Die Stadt
lag weit hinter mir, aus der unſicheren Ferne leuchteten
einige Laternen in dieſe ſchattenreiche Welt, die jetzt ſo
voll geheimnisroller Töne ward, von dem ſauſenden
Windſtoß des Koſſova, der die Wellen zum Spielen
brachte und weiche, leiſe Melodien zwiſchen den Bäumen
des Waldes pfiff, und weinend durch die Telephondrähte
dahinſauſte.
„Fertig,” rief der eine Soldat, der am Bug des
Mo=
torbootes ſtand. Er rief dies Kommando mit einem
eigentlich harten Akzent, ſchneidend wie ein Peitſchenhieb.
Dann wandte er ſich an den Steuermann, der mit
auf=
geſchlagenem Rockkragen unbeweglich vor dem Steuerrad
ſtand und erklärte ihm etwas, aber nicht mehr deutſch,
wie er das Kommando rief, ſondern ungariſch, wobei er
von Zeit zu Zeit ſerbiſche Worte dazwiſchen mengte. Die
kleine Maſchine fing an zu puſten, am Achter des Bootes
puffte blaugrauer Rauch auf das ſchäumende Waſſer und
der Wind trug dieſe dünne, blaue Rauchwolke dahin zu
den nahen, im Waſſer ſtehenden Weiden, wo ſie wie eine
geiſterhafte Erſcheinung verſchwand.
Wir ſchwammen auf unſerm Boot ſchnell den Fluß
dahin. Der Koſſova blies, unentwegt hinter uns her, und
der Mond ſpielte Verſtecken hinter den
dahinſchweben=
den Wolken am weiten Himmelsbogen. Manchmal
ſchwamm eine dicke ſchwarze Wolke langſam vorbei und
bedeckte den weißen Lichtkegel des blaßgelben Mondes,
da wurde die weite Welt ſchwarz und undurchſichtig, das
Waſſer dunkel traurig, der Wald drohend dicht und
un=
heimlich gähnend.
Vor uns leuchtet der Lichtkegel des Leuchtturmes auf.
Es iſt ein ſchöner Steinbau, dieſer Leuchtturm, und ſteht
inmitten des Waſſers, von den Wogen umſpült, ſo
ein=
ſam, wie eine Tanne auf der Höhe eines kahlen Felſens.
Kein anderer Ton iſt hörbar als das Plätſchern des
Waſſers, das Surren des Motors und das grauſig
ſauſende Geheul des Windes. Am Ufer, etwa auf
Wurf=
weite von unſerem Boot, ſteht inmitten des Waſſers am
Waldesrand ein einſames, viereckiges Haus, deſſen hohe
Stützmauern die Fluten umſpülen. Das einzige Haus,
das ich, ſeitdem wir von der Landungsbrücke abgeſtoßen,
geſehen habe, und mir dünkt dieſes einfache Gebäude
inmitten der Fluten, am dunklen Waldesrand, ſo wie ein
Stück aus dem Märchenland, wo irgend eine verzauberte
Prinzeſſin auf den erlöſenden Ritter wartet. Aus einem
Fenſter, es iſt ein kleines, viereckiges Loch, eher eine
Schießſcharte als ein Fenſter ſchimmert Licht in die Nacht,
und inmitten des gelben Lichtkerns ſehe ich einen krauſen
Mädchenkopf, der unbewegt in die Finſternis ſtarrt. Ich
glaube, ſo etwas wie Sehnſucht in dieſem unbeweglichen
krauſen Mädchenkopf zu entdecken. Eine Sehnſucht aus
den engen vier Wänden eines kleinen Grenzzollhauſes
am verlaſſenen Waldesrand in die ungewiſſe Welt hinein,
die ſo unbekannt tief und gebeimnisvoll iſt, wie dieſe
finſtere Herbſtnacht, wo ein aus weiten Welten
kommen=
der Sturmwind über das flache Land raſt. Gewiß war
es nur die Einbildung, die Geburt meiner Phantaſie, die
in dieſem Mädchenkopf mir dieſe Gedanken zum Leben
weckte, doch noch lange, als ich ſchon in dem breiten,
an=
geſchwollenen Flußbett der Donau dahinfuhr, dachte ich
an dieſen Mädchenkopf, den ich in der dunklen,
menſchen=
leeren Nacht hinter den kleinen Fenſtern eines verlaſſenen
Grenzzollhauſes auf eine kurze Minute auftauchen ſah.
Wir fuhren an verſchiedenen Inſeln vorbei, und ich
hätte keinen beſſeren Führer wählen können, als unſern
Maſchiniſter, der gleichzeitig Kommandant, erſter
Offi=
zier, Ingenienr und Heizer unſeres Bootes war. „Kenne
hier Donau wie flache Hond,” und er ſtreckte mir ſeine
feſten, arbeitsſtarken Hände entgegen, „konn ſprechen
Deutſch, hob gelernt bei Militär, werd dem Herrn ſogen,
was Inſel heißt, fahre mit großem Dampfſchiff ſeit
ſiebzehn Jahren Donau auf und ab” Und dann erzählte
er mir die genaue Geſchichte einer jeden Inſel im breiten
Flußbereich der Donau, die hier ſo breit iſt und
viel=
armig, daß es recht ſchwer iſt ſich im Gewirr der
leben=
den und toten Arme auszukennen.
Dieſe dicht bewaldete Inſel, an der entlang wir mit
unſerem Boot fahren, iſt die „Vorkontumaz”. Es iſt
eine langgeſtreckte grüne Inſel, mit dichtem Buſchwerk
und Weiden bewachſen und war während des ganzen
Krieges von unſeren Truppen beſetzt. Einige Male
ver=
ſuchten die Serben, hinüberzukommen, doch die paar
Mann auf der Vorkontumaz=Inſel waren auf der Wacht,
und die Serben wurden jedesmal mit heftigem Feuer
empfangen. Gegenüber dieſer Inſel erſtreckt ſich eine
andere noch größere und wilder bewachſene Inſel, die die
Serben beſetzt hielten. Dieſe Inſel wurde ſtark befeſtigt,
und entlang der ganzen nach Norden gekehrten Front
erſtreckten ſich die Schützengräben, da die Serben immer
befürchteten, daß der öſterreichiſche Angriff gerade dieſe
Stelle ausſuchen wird, um den Fluß zu überſetzen, da
der Flußarm zwiſchen der Vorkontumazinſel und der
Stefanacinſel kaum zweihundert Meter beträgt und ſehr
ſeicht iſt.
Im Laufe der Zeit befreundeten ſich die feindlichen
Mannſchaften und ſie beſchoſſen einander nicht mehr und
verſuchten auch, eine mündliche Unterhaltung
anzu=
knüpfen. Aber die Schwierigkeiten waren zu groß, denn
die auf der ungariſchen Seite waren Stockmadjaren aus
der Kumaner Gegend, und die Serben beherrſchten außer
dem Serbiſchen keine andere Weltſprache. So beſchränkte
ſich die ganze Konverſation dahin, daß der Serbe von
Zeit zu Zeit verſchiedene Hiobsbotſchaften zu den Ungarn
hinüberſchrie. Lemberg ertönte vom ſerbiſchen Ufer.
Die Ungarn antworteten mit einem raffinierten Fluch
Dann vergingen wieder einige Tage und wieder kam
aus dem ſerbiſchen Lager eine andere Hiobsbotſchaft. Es
waren traurige Zeiten und der Hiobsbotſchaften nur
all=
zuviele. Aber nach Regen kommt Sonnenſchein, und im
Frühjahr waren dann die Ungarn jene, die die
Neuig=
keiten den Serben verkündeten. „Gorlice” ſchrie ein braver
Infanteriſt zu den Gegnern hinüber und dann kam von
drüben ein nicht weniger raffinierter Fluch, als jener der
und Vizepräſidentſchaft Viviani, Krieg General
Gallieni, Marine Konteradmiral Lacaze,
Inneres Malvy, Finanzen Ribot,
Acker=
bau Méline, öffentliche Arbeiten Sembat,
Handel Clementel, Kolonien Doumergue,
Unter=
richt und Erfindungen, welche die Landesverteidigung
be=
treffen, Painlevé. Der neue Arbeitsminiſter wird im
Laufe des Abends ernannt, ebenſo die
Unterſtaatsſekre=
täre. Der bisherige Botſchafter in Berlin, Jules
Cam=
bon, wurde zum Generalſekretär des Miniſteriums des
Aeußern ernannt.
* (Zenſ. Bln.) Aus Genf meldet der Berliner Lok.=
Anz.: Briand wurde auf Grund der bisher erhaltenen
Beitrittserklärungen von Poincaré mit der
Kabinetts=
bildung betraut. Ausgeſchaltet ſind nebſt dem
Kriegsminiſter Millerand deſſen intime Freunde,
Marineminiſter Augagneur und Handelsminiſter
Thomſon. Der Radikalſozialiſt Sarrau, der ſich
während des Konflikts ſeiner Partei mit Viviani
ſchwan=
kend verhielt, gibt das Unterrichtsportefeuille an Painlevé
ab, den vielgenannten Vorſitzenden der vereinigten
Kam=
nerkommiſſionen, deren Oppoſition übrigens noch nicht
zum Stillſtand gelangt iſt, weil Viviani als
Juſtizmini=
ſter des Kabinetts Briand auch ferner ſeinen
parlaments=
ſeindlichen Einfluß zu üben vermag. Ein Zugeſtänd
nis an England bedeutet die Ernennung des
Gene=
rals Gallieni und des Admirals Lacaze für Krieg
und Marine. Der britiſche König hatte auf Kitcheners
Rat dieſe Veränderungen befürwortet. Vizepräſident des
Miniſterrats wird der greiſe Senator Freyeinet, ohne
weitere dienſtliche Verpflichtung, während ſein
Senats=
kollege und Altersgenoſſe Méline den Ackerbau
über=
nimmt. Aufſehen erregt, daß der konſervative Deputierte
Denys Cochin als Miniſter ohne Portefeuille eintritt.
Von ſeiner Kenntnis der orientaliſchen Dinge erwartet
Briand, der dieſen Fragen bisher wenig Aufmerkſamkeit
gewidmet hat, eine gewiſſe Förderung. Das
Generalſekre=
tariat erhält Jules Cambon, der Briand bei der Leitung
der auswärtigen Angelegenheiten unterſtützen ſoll.
Cam=
bon ſoll auch im Bedarfsfalle Auslandsreiſen
unterneh=
men. Bourgeois und Combes liehen ihre klangvollen
Namen dieſem „Rat der Alten”, mit deſſen Einſetzung die
Forderung des Parlaments auf Abhaltung einer
Geheim=
ſitzung wegen des geſteigerten Ernſtes der allgemeinen
Lage keineswegs erledigt iſt. Clemenceau nennt das
Kabinett Briand ſpöttiſch die Regierung der
Un=
ſterblichen, weil der akademiſche Poincaré drei
Akademiekollegen: Ribot, Freyeinet und Cochin, darin
beſitzt.
Ariſtide Briand.
Seine Vergangenheit und ſeine Aufgabe.
eer. Berlin, 30. Okt. Es wäre verfehlt und
töricht, das dritte Miniſterium Briand als ein
Kabinett des politiſchen Niederganges, als einen
Vor=
boten der allgemeinen Auflöſung in Frankreich zu
be=
trachten. Gerade das Gegenteil iſt der Fall. Es iſt ein
nicht ungeſchickter Verſuch, wenn auch wahrſcheinlich der
letzte, dem nationalen Widerſtand einen inneren Halt zu
geben. Es iſt ein Kabinett des Durchhaltenwollens, und
Briand iſt der Mann dazu, alles aufzubieten, um dem
wankenden Mut, dem wankenden Zweifel Trotz zu
bie=
ten. Während ſeiner erſten
Miniſterpräſident=
ſchaft (Juli 1909 bis Februar 1911) nannten ihn ſeine
Gegner durchweg nur den Diktator. Er ließ ſich durch
nichts und niemanden einſchüchtern. In den Tagen des
franzöſiſchen Eiſenbahnerſtreiks, in der denkwürdigen
Kammerſitzung vom 30. Oktober 1910, verſuchten ihn
ſeine verbündeten Gegner durch phyſiſche Erſchöpfung zu
überwältigen, ihn durch Schreien und Drohen am
Re=
den zu verhindern, in der Erwartung, er werde, ein
Opfer der Müdigkeit, und des Ekels, freiwillig von
ſei=
nem Amte zurücktreten. Vergebens. Briand hielt dem
wüſteſten Anſturm ſtand und trat erſt vom Poſten ab,
als ihm die politiſche Macht durch Mißtrauensvotum
Das Urteil der engliſchen Preſſe.
* Von der holländiſchen Grenze, 29. Okt
Dem Nieuwe Rotterdamſchen Courant wird aus
Lon=
don gemeldet:
Sämtliche Blätter legen Gewicht darauf, daß die
Aenderung in dem franzöſiſchen Miniſterium
nicht die geringſte Erſchütterung auf franzöſiſcher Seite
bedeute. Die neue Regierung, glauben ſie, werde den
Krieg ebenſo entſchloſſen fortſetzen wie die vorige es
getan habe. Die Morning Poſt jedoch ſcheint anzunehmen,
daß das neue Kabinett das Vorgehen
gegen=
über Serbien nicht einhalten werde. Das Blatt
bemerkt jedoch ausdrücklich, daß, wenn die Regierung
nicht imſtande geweſen ſei, Unterſtützung zu erlangen,
um Serbien vor ſeinem furchtbaren Schickſal zu retten,
man nicht darüber überraſcht ſein dürfe, und man in
Eng=
land ebenſowenig auch nur entfernt daran denken dürfe,
ihr deswegen Vorwürfe zu machen. Allgemein pflichten
die Blätter der Ernennung Briands zum Erſten
Miniſter bei, der als ein ſtarker Mann mit eigenem
Vor=
gehen gekennzeichnet wird. Die Times erklärt:
Es heißt, daß er mit dem Vorſitz die Leitung des
Auswärtigen Amts verbinden werde. Es iſt dies
eine Stellung, in welcher er keine Erfahrung beſitzt,
und die er zum erſtenmal bekleidet, in einem Augenblick,
wo die Verantwortlichkeit des Amtes überwältigend und
die Gelegenheit, ungemein viel Gutes und entſetzlich viel
Schlimmes anzurichten, außergewöhnlich groß erſcheint.
Allgemein jedoch wird die Ernennung Jules Cambons
zum Generalſekretär ſeines Miniſteriums als eine
aus=
reichende Bürgſchaft für eine fähige Leitung der
auswärtigen Angelegenheiten und als eine ſehr
ver=
nünftige Anordnung bezeichnet.
Die konſervativen Blätter billigen dieſe Ernennung,
ſowie die Berufung eines Soldaten und eines
Seeman=
nes an die Spitze der Miniſterien des Krieges und der
Marine. Man erblickt darin einen Sieg des Grundſatzes,
daß Sachverſtändige als ſolche den Vorzug vor
bürgerlichen Politikern erhalten. Daily Chronicle
be=
merkt, man müſſe bei der Beurteilung der Neubildung
des franzöſiſchen Kabinetts erwägen, daß eine derartige
Umgeſtaltung etwas anderes bedeute als in England.
In England bilde ſie eine Ausnahme, in Frankreich
dagegen regierten in der Kammer ſo viele Parteien und
ſeien die Grenzen derartig verſchiebbar, daß Umſtände,
die bei dem engliſchen Zweiparteienweſen als geregelt
erſchienen, dort niemals vorkämen. Sämtliche franzöſiſche
Miniſterien ſeien eigene Kartellregierungen, und in den
meiſten Fällen ſei ein neues franzöſiſches Miniſterium
bis zu einem gewiſſen Maße eine Umbildung des
vorher=
gehenden geweſen.
Ruſſiſches.
22 Millionen Vertriebene in Rußland.
* Stockholm, 29. Okt. Nach Mitteilungen aus
dem ruſſiſchen Ackerbauminiſterium gibt es jetzt 22
Mil=
lionen aus ihren Heimſtätten Vertriebene in
Rußland wovon 12 Millionen wirklich Vertriebene
ſind und 10 Millionen Leute, die von einem Grenzland
nach dem andern oder von einem Platz nach dem andern
umziehen mußten. Alle in Moskau angelangten
männ=
lichen Vertriebenen aus den Jahresklaſſen 1914, 1915,
1916 müſſen ſich, wie Djen meldet, binnen einer Woche
zum Kriegsdienſt melden.
Die Umbildung des engliſchen Kabinefts.
* Der parlamentariſche Mitarbeiter des Daily
Tele=
graph erfährt, daß der Erſte Miniſter am Dienstag bei
der Abgabe ſeiner Erklärung über die politiſche und
militäriſche Lage auch Mitteilungen über den
Entſchluß machen wird, zu dem die Regierung über die
Beſchränkung der Zahl der
Kabinettsmitglie=
der gelangt ſein wird. Die Meinungsverſchiedenheiten
in dieſer Angelegenheit ſind durch einen Ausgleich
bei=
gelegt. Das Kabinett bleibt in ſeiner gegenwärtigen
Faſſung beſtehen und behält ſeine Befugniſſe in bezug
auf die gewöhnlichen Staatsangelegenheiten. Die
An=
gelegenheiten, die den Krieg betreffen, ſind bisher
durch einen Ausſchuß aus dem Kabinett behandelt
wor=
den, deſſen Beſchlüſſe jedoch durch das ganze Kabinett
gutgeheißen werden mußten. Dieſe Ordnung ſoll
auf=
hören. Der Ausſchuß wird zu einem Kriegsrat um=
Ungarn war. Schnell folgten die Siege aufeinander,
und der Ungar, der ſeiner großen Stimme wegen von
ſeinen Kameraden zur lebenden Zeitung ernannt wurde,
hatte viel Neues zu melden. Eines Tages ſchrie er in
den dämmernden Abend mit Jubelſtimme, ſodaß die
Berge drüben im Serbiſchen widerhallten, den Namen
„Przemysl” hinein. Von drüben antworteten ſie mit
einer wütenden Gewehrſalve, ſodaß unſerem Herold die
Kugeln nur ſo um die Ohren pfiffen, und ſeit dieſem
Tage hatte der gegenſeitige Nachrichtendienſt ſein Ende
gefunden.
Hinter der Stefanacinſel erheben ſich dunkel in den
umwölbten Himmel ragende, rieſige ſchwarze Bergkuppen.
Die Donau iſt finſter, aber dieſe ſerbiſchen Berge ſind
doch hundertmal finſterer und ſpringen aus der
umgeben=
den Fläche ſo plötzlich vor, daß ſie ins Rieſenhafte zu
wachſen ſcheinen in ihrer unbeweglichen, ſtarren
Felſen=
maſſe. Wie eine drohende Fauſt ſtreckt ſich dieſe
Berg=
gruppe auf einer ſcharf in die Donau ſpringenden
Halb=
inſel dem ungariſchen Ufer zu, und während der langen
Monate dieſes Krieges war es auch wirklich eine
fort=
währende Drohung, denn dieſe überragenden Höhen
waren mit ſchweren engliſchen und franzöſiſchen Geſchützen
geſpickt und ihre Schlünde ſtreckten ſich gähnenden Maules
auf die ſtille, friedliche Donauſtadt.
Dort, in dieſem kleinen, burgartigen Turm, von der
Form einer alten türkiſchen Kula, der zu Friedenszeiten
die ſerbiſche Finanzwache beherbergte, die in
brüder=
lichem Einvernehmen mit den Donauſchmugglern den
regen Handelsverkehr zwiſchen den zwei Staaten regelte,
ſtand in den vergangenen Monaten der ſerbiſche
Be=
obachtungspoſten, der die Donau zu bewachen hatte. Wie
oft ging von dort das Signal zu den franzöſiſch=
eng=
liſchen Batterien, daß ein kleines, flinkes Wachtboot der
Oeſterreicher in ſchnellem Lauf dahinfährt, und dann
früllten die Schiffsgeſchütze, und die ſchweren Granaten
klatſchten in die Donaufluten. Der Maſchiniſt unſeres
Bootes erzählt mir nicht wenig ſtolz, daß er allein mit
ſeinem kleinen Motorboot etwa dreihundert Granaten
der Serben auf ſich gezogen hat. „Schode, daß höben
nicht mehr geſchoſſen, hätten donn auch nicht getruffen.”
Bei dieſer Berggruppe, die das ganze umgebende Gelände
auf weite Strecken beherrſcht, fingen die eigentlichen
Ver=
teidigungswerke Belgrads an und ſind mit ihren gut
ausgebauten Stellungen der ſchlagendſte Beweis gegen
die ſerbiſche Behauptung, daß die Stadt eigentlich nicht
befeſtigt war und ſo ganz ohne Urſache von den
verbün=
deten Truppen beſchoſſen wurde. Sieben mächtige,
fort=
artige Werke befinden ſich auf dieſer Berggruppe und
drei weiter rückwärts liegende Seitenſicherungswerke bei
Seirovac=Gradae und Burdo. Auf der weitüberragenden
Höhe von Slanci, an deren Lehne ein kleines, an den
Felsblöcken wie angeklebtes Dörflein liegt, ſtanden die
ſchweren Batterien.
Wir fahren zwiſchen den ſchilfbewachſenen Ufern der
ungariſchen Seite bei Wodenicabara vorbei und gelangen
zur Hujainſel, die ebenfalls bis vor kurzem von den
Serben beſetzt war. Gleich dahinter war die
Torpedo=
lanzierſtation der Serben und etwas weiter auf der Höhe
des Hügels dicht nebeneinandergeſät die ſerbiſchen
Batte=
rien zum Schutze der Stadt. Alles iſt in tiefes Dunkel
gehüllt, nur die ſchlanken Schornſteine der vielen Fabriken
in der Hügelſenkung von Vracar ragen in den Himmel,
auf der ſich die Regenwolken langſam verteilen, ſodaß
der Mond immer öfter und länger ſein großes, rundes
Geſicht aus den Wolkenfenſtern hervorſtreckt. In der
Ferne vor uns tauchen eine Unmenge Lichter auf, oder
ſcheint es nur eine Unmenge zu ſein, da unſere Augen in
der dunklen, nächtlichen Fahrt der Helligkeit fremd
ge=
worden ſind. „Dos ſind Lichter von Zimonj,” erklärt mir
der Maſchiniſt, „Belgrad iſt finſter wie Winternocht, nur
Reflektor leuchtet auf Hauptſtraße.”
Wir fahren ſchon unter den Häuſerreihen Belgrads.
Vor einigen Tagen, als die ſerbiſchen Minen engliſcher
Herkunft hier ankerten, war dieſe Donaufahrt nicht ſo
ſicher geweſen, aber jetzt iſt die Fahrrinne größtenteils
entlang der ganzen Donau gereinigt und macht uns wenig
Sorge. Die Stadt iſt in ein trauriges Tiefdunkel ge=
hüllt, in dem amphitheatraliſch ſich ausbreitenden
Häuſer=
meer regt ſich kein Laut, zeigt ſich kein Licht, nur die
gro=
ßen, maſſigen Konturen der Türme und Dächer zeichnen
ſich vom Hintergrund ſcharf ab, wo jetzt der Himmel in
ſeiner Flut weißgelben Lichtes ſchimmert. Der Mond
beleuchtet mit ſeinem toten Licht das tote Belgrad. Jetzt
fahren wir zwiſchen der großen Kriegsinſel und den alten,
in Trümmern liegenden Mauern der Feſte; zwiſchen den
zuſammengeſtürzten verbrannten Häuſern der Feſtung
„Nebojszaturm” mit aufrechten Mauern. Wir
paſſie=
ren die Kriegsinſel, wo ſich die Save in die Donau
er=
gießt, fahren zwiſchen unzähligen Transportſchiffen,
Booten und fahren in ſchnellem Lauf dahin. Der Motor
ſetzt aus, und wir biegen bei der Bordwand eines
ande=
ren Dampfers ein, legen uns an und ſind in einigen
Mi=
nuten, mit dem Ruckſack am Rücken, von dem ſcharfen
Licht einer Azetylenlampe geblendet, wie ein nächtlicher
Raubvogel, an dem Donaukai Belgrads inmitten einer
emſig arbeitenden Menge, unzähliger Fuhrwerke, haſtig
auf= und abrennender öſterreichiſcher Offiziere. Ein
Transportſchiff wird ausgeladen, und die Soldaten
flu=
chen und ſchreien in allen Sprachen der Monarchie, ſodaß
ich mich inmitten des Turmes Babel verſetzt denke.
Ein freundlicher öſterreichiſcher Oberleutnant erklärt
mir den Weg, den ich einſchlagen muß, um zum Grand
Hotel zu kommen. Und zwiſchen Balken, Stricken, Tauen
und Ankerketten ſetze ich meinen Weg fort, um entlang der
zerſchoſſenen Häuſer der unteren Stadt meinen Weg nach
meinem Hotel zu finden. Durch von Granaten
aufge=
riſſene Wege, inmitten zerſchoſſener Häuſer, von Brande
geruch begleitet, führt mein Weg die ſteilen Straßen
ent=
lang. Und ſo leer und tot iſt die ganze Gegend, daß ich
das Gefühl habe, wie wenn das Leben ſeit undenklichen
Zeiten ausgeſtorben wäre und nie mehr erwachen könnte.
Der Atem der Verweſung und troſtloſe
Hoffnungsloſig=
keit liegt über dieſer Stadt.
Dr. Stephan Steiner;
Kriegsberichterſtatter.
geſtellt, der unmittelbar ausführende
Ge=
walt erhält und amtlich eingeſetzt wird. Er wird eine
feſte Körperſchaft bilden, der es zuſtehen wird, zu jeder
Zeit die militäriſchen und ſeemänniſchen
Sachverſtändi=
gen zu Rate zu ziehen. Die Mitglieder werden
Kabinetts=
miniſter ſein. Seine Beſchlüſſe werden dieſelbe Kraft
haben, wie diejenigen des Kabinetts ſelbſt, und dieſe
Beſchlüſſe gelangen ohne weitere Beratung im Kabinett
zur Ausführung. Auf dieſe Weiſe werden die
vielgerüg=
ten Verzögerungen vermieden werden. Der neue
Kriegs=
rat wird wahrſcheinlich aus folgenden Mitgliedern
beſtehen: Asquith, Grey, Kitchener, Balfour, Bonar Law
Lansdowne und Lloyd George.
Was die Londoner über die Zeppeline ſagen.
** Die Zeppeline ſind noch immer das
Tagesge=
ſpräch in allen Kreiſen der Londoner
Bevölke=
rung. Selbſt die Nachrichten von den
Kriegsſchau=
plätzen treten in den Hintergrund vor der Tatſache der
deutſchen Luftangriffe, die alle Gemüter beſchäftigt. Im
Hinblick auf den gegenwärtigen Erregungszuſtand in
London und auf die Kundmachung der Admiralität, die
„mit dem Publikum in Verbindung zu treten wünſcht,
um die Meinung der einzelnen Bevölkerungskreiſe in die
ſer aktuellſten aller Angelegenheiten kennen zu lernen,
veröffentlicht die Daily Mail einen Artikel, der in
inter=
eſſanter Weiſe die Stellungnahme des Londoner
Publi=
kums zu den Zeppelinangriffen unterſucht. „Solange die
Zeppelinangriffe noch eine unausgeführte Drohung
wa=
ren” ſchreibt das Blatt, „begriff man in London noch
nicht die Schrecken dieſes Krieges. Als wir aber
erken=
nen mußten, daß die deutſchen Luftſchiffer unſere
Gren=
zen überflogen, daß England nicht mehr eine
unantaſt=
bare Inſel iſt, begann London zu erwachen. Und die
inhalltloſen Verſicherungen der Regierung haben in der
Bevölkerung eine Fülle dringender Fragen, Erwägungen
und Beſchwerden laut werden laſſen. Eine Frau äußerte
auf meine Anfrage die Meinung, daß „die Regierung
das Erſcheinen der Zeppeline über London nicht zu
ver=
hindern ſuche, weil die Luftangriffe auf den Fortgang
der Rekrutierung anfeuernd wirkten.” Ich konnte nur
erwidern, daß man trotz der zahlloſen Fehler unſerer
Regierung nicht annehmen könne, daß ſie ſo verrückt ſei.
Aber die falſche Meinung dieſer Frau wird von vielen
Leuten geteilt, und dies iſt das traurige Reſultat unſeres
Geheimkrämerei= und
Vertuſchungswe=
ſens in dieſer Angelegenheit. Wenn das Volk keine
genügenden Erklärungen erhält, erfindet es eben eigene
„Gründe‟. Immer gewaltiger mehren ſich die Fragen,
warum die deutſchen Luftſchiffe auf ihrem Wege nach
London nicht zurückgetrieben werden; und wenn das
Publikum nicht bald eine befriedigende Antwort erhält,
wird der Stolz jener, die noch an die britiſche
Un=
berührbarkeit glauben, einen ſchweren Stoß
er=
leiden. „Die ganze Sache iſt zu ſehr in Geheimniſſe
gehüllt,” meint einer. „Die offiziellen Berichte über die
Luftangriffe ſind nachgerade ein kindiſches Spiel. Die
Zeppeline kennen ſich ganz genau aus und wiſſen ihren
Weg zu finden. Wir dürfen dies und jenes nicht
erfah=
ren, während man in Berlin alle
Einzel=
heiten der Angriffe kennt und über uns lacht. Denn die
amerikaniſchen Blätter veröffentlichen genaue Berichte
über die Zeppelinbeſuche in London. Was iſt der Sinn
und Zweck der Geheimtuerei unſerer Regierung? Warum
erfahren wir nicht die Namen und Adreſſen der getöteten
und verletzten Perſonen? Man ſtelle ſich bloß die Angſt
und Sorge vor, die dieſe Umſtände bei der
Provinzbe=
völkerung auslöſen müſſen, die ſo über das Schickſal
ihrer in London lebenden Angehörigen im Unklaren
ge=
laſſen wird. Und die Gerüchte, die naturgemäß in
Um=
lauf ſind! Man könnte manchmal verrückt werden . . ."
Ganz allgemein hört man überall dieſelbe Frage:
„Warum verhindert die Regierung nicht die Angriffe der
Zeppeline?‟ Jeder Londoner wünſcht heute Antwort auf
dieſe Frage. Die Londoner wollen wohl die
Verdunke=
lung der Straßen ertragen, die durch die Behörden
ver=
fügt wurde, aber ſie wollen nicht länger den geiſtigen
Nebel dulden, mit dem ſie in Angelegenheiten der
deut=
ſchen Luftangriffe umgeben werden. Die Regierung, die
die Zeppeline nicht abzuwehren vermag, ſollte wiſſen,
daß ſie mit dem Feuer ſpielt . . .
Die Geſamtverluſte der Engländer.
* Amſterdam, 29. Okt. Reuter meldet aus
Lon=
don: Offiziell wird mitgeteilt, daß die Geſamtſumme
der Verluſte der Engländer auf allen
Opera=
tionsgebieten bisher 493 294 beträgt. Hierunter ſind
101652 Tote, 317465 Verwundete und 74177
Ver=
mißte.
Der Unfall des Königs von England.
* London, 29. Okt. Das Preſſebureau meldet
unter dem 28. Oktober: Während der König heute
morgen ſeine Truppen im Felde beſuchte, ſcheute ſein
Pferd bei dem Hurrarufen der Truppen, bäumte ſich und
ſtürzte. Der König erlitt ſchwere Kontuſionen
und wird das Zimmer vorläufig nicht verlaſſen können.
Unter dem 29. Oktober meldet das Preſſebureau: Der
König hatte eine ziemlich gute Nacht verbracht und
etwas geſchlafen. Temperatur gegenwärtig 39,2. Das
Allgemeinbefinden hat ſich gebeſſert. Komplikationen ſind
nicht eingetreten.
* London, 30. Okt. Das Reuterbureau berichtet,
daß aus dem britiſchen Hauptquartier
ge=
meldet werde: Der König verließ morgens ſeinen
Auf=
enthaltsort etwas vor 10 Uhr, um ſich nach einer klei=
nen Stadt zu begeben, wo er den kommandierenden
Ge=
neral einer Armeegruppe traf und ſein Automobil mit
einem Pferde vertauſchte. Die Geſellſchaft ritt darauf
nach einem großen Feld, wo ein Armeekorps zur
Inſpek=
tion aufgeſtellt worden war. Der König ritt die Front
ab und betrachtete genau jedes einzelne Regiment. Er
ſtellte an die ihn begleitenden Offiziere wiederholt
Fra=
gen. Es regnete in Strömen und ein ſchneidender Wind
vehte. Als der König das Gelände verlaſſen hatte, traf
er den Stabskommandanten eines anderen Armeekorps
und ritt weiter, um noch andere Beſichtigungen
vorzu=
nehmen. Da geſchah der Unfall. Erſchreckt durch das
Jubeln der Soldaten, die auch mit den Mützen ſchwenkten,
egann das Pferd des Königs zu ſteigen. Der König
onnte das Tier niederzwingen, aber beim zweiten Male
fiel das Pferd hintenüber und riß den König mit
ſich. Die Offiziere, die in der Nähe ſtanden, eilten
hin=
zu und halfen dem König in ein Auto, das darauf
weg=
uhr. Die Nachricht von dem Unfall verbreitete ſich wie
ein Lauffeuer. Der König, der in einer Ecke des
Auto=
mobils ſaß, beantwortete ernſt die ihm dargebrachten
Ehrenbezeugungen. Wie bereits gemeldet, ſind die
Ver=
letzungen des Königs ſchwer. Er kann
vor=
läufig das Zimmer nicht verlaſſen. Geſtern meldete das
Preßbureau, daß ſich keine Komplikationen ergeben
haben.
Aus Südafrika.
* London 29. Okt. Die Times erfährt aus
Kap=
ſtadt vom 27. Oktober: Die nationaliſtiſchen Blätter und
die bürgerliche Bevölkerung Kapſtadts erklären, daß die
Lage des Miniſteriums Botha unmöglich
ſei, wenn nicht eine Annäherung an die Nationaliſten
ſtattfinde. Eine wirkliche Koalition mit den Unioniſten
ſei wegen der Meinungsverſchiedenheiten über die innere
Politik ja doch undurchführbar. Trotzdem werde aber
Botha auch ohne eine ſolche Koalition bei jeder
Abſtim=
nung im Parlamente von den Unioniſten abhängig ſein.
Der Zuſtand, der den Blättern zufolge bald unhaltbar
werden muß, iſt in der Tat ſchwierig. Das beſte wäre,
wenn einige einflußreiche miniſterielle Unioniſten
daran=
gingen, ſofort eine Koalition zu bilden. Aber Botha
erklärte im Laufe des Wahlkampfes wiederholt, daß nicht
beabſichtigt werde, nach den Wahlen eine Koalition mit
en Unioniſten einzugehen. Außerdem glaubt man, daß
eine derartige Koalition den neuerlichen Abfall von
afri=
kaniſchen Anhängern Bothas zur Folge haben könnte. Die
Miniſter und ihre Hauptanhänger beraten nun in
Prä=
toria über die Lage von dieſem Geſichtspunkte aus. Es
iſt ziemlich ſicher, daß Botha mit dem alten Kabinett
un=
gefähr in der alten Zuſammenſetzung vor das Parlament
treten wird und die Entſcheidung über die Frage der
Koalition mit den Unioniſten hinausſchieben wird, bis
der Lauf der Ereigniſſe im Parlament ihm den weiter
einzuſchlagenden Weg weiſt.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 31. Oktober.
* Charaktererteilungen. Se. Königl. Hoheit der
Großherzog hat dem Kreisamtmann bei dem
Kreisamt Offenbach Ferdinand Kirnberger und
dem Kreisamtmann bei dem Kreisamt Oppenheim Karl
Draudt den Charakter als Regierungsrat erteilt.
* Militärdienſtnachrichten. Den Charakter als Major
hat erhalten: Doerr Rittm. d. Landw. Kav. 2. Aufgeb.
(Worms), jetzt Führer d. Beſpann.=Abt. d. III. Erſ.=Bats.
Fußart.=Regts. Nr. 1. Befördert: zum Leutnant der
Re=
ſerve: der Vizefeldwebel Lucius (Gießen) im Inf.=
Regt. Nr. 163, dieſes Regts.
Kriegsauszeichnungen. Reſerviſt Emil Keßler
im Infanterie=Regiment Nr. 115 und Gefreiter Philipp
Keßler im Dragoner=Regiment Nr. 24 erhielten die
Heſſiſche Tapferkeitsmedaille. Beide ſind Söhne des
Packers Jakob Keßler von hier.
— Großh. Hoftheater. Morgen Montag dirigiert
Gene=
ralmuſildirektor Felix von Weingartner das zweite
Hof=
muſilkonzert. Für Dienstag, den 2. November, iſt
Mig=
non” angeſetzt. Die Titelpartie ſingt Gertrud
Geyers=
bach, in den übrigen Hauptpartien ſind beſchäftigt Olga
Kallenſee, ſowie die Herren Globerger, Peterſen,
Schützen=
dorf und Thomſen. Als Lothario tritt Otto Semper
zum letzten Male auf, ehe er zum Heeresdienſt eingezogen
wird. Die Oper wird muſikaliſch von Robert Preuß,
ſze=
niſch von Otto Nowack geleitet. Mittwoch, den 3., wird
„Der Weibsteufel” von Schönherr, des Dichters
von „Glaube und Heimat” zum erſten Malle
wie=
derholt. Das Werk hat am Freitag bei ſeiner
Erſtauf=
führung einen ſtarken Erfolg gehabt. Die erſte
Wieder=
holung der Operette Leo Falls „Der fidele Bauer”
findet Donnerstag, den 4., ſtatt. Für ſämtliche hier
ange=
führte Vorſtellungen gelten die kleinen Preiſe.
Schillerzyklus im Hoftheater. Das
Hof=
theater veranſtaltet im Laufe des November einen
Schil=
lerzyklus. Derſelbe umfaßt folgende Vorſtellungen:
Freitag, den 5. November, „Die Räuber” Mittwoch, den
10. November, „Die Braut von Meſſina‟ Donnerstag,
den 18. November, „Wallenſteins Lager” und Die
Picco=
lomini”. Freitag, den 19. November, „Wallenſteins
Tod‟ Dienstag, den 23. November, „Don Carlos” Für
dieſen Schillerzyllus, der dieſe fünf im Abonnement
ſtatt=
findenden Vorſtellungen umfaßt, wird ein
Extraabon=
nement mit folgenden Preiſen aufgelegt: Sperrſitz 13 Mk.
Parterre 9,50, Proſzeniums= und Mittelloge 20,50,
Bal=
konloge 18, II. Rang 15,50, II. Rang 8, I. Gallerie 5,50,
II. Gallerie 3 Mk. Der Verkauf dieſes Abonnements
be=
ginnt am Montag, den 1. November, nachmittags von
3½—5 Uhr und wird an den darauffolgenden Tagen
vormittags zu den üblichen Kaſſenſtunden bis
einſchließ=
lich Donnerstag, den 4. November, an der Tageskaſſe des
Hoftheaters fortgeſetzt. Für die einzelnen Vorſtellungen
werden Karten nur zu Tageskaſſepreiſen ausgegeben.
* Das letzte Drittel des Wehrbeitrages iſt bis zum
15. Februar 1916 zu entrichten. Erfolgt die Zahlung
min=
deſtens drei Monate vor dem geſetzlichen Zahlungstag, ſo
iſt der Beitragspflichtige berechtigt, vier vom Hundert
Jahreszinſen, und zwar vom Tage nach der Einzahlung
bis einſchließlich des Fälligkeitstags in Abzug zu bringen.
Wer von dieſer Vergünſtigung Gebrauch machen will,
muß ſpäteſtens bis zum 14. November dieſes Jahres das
dritte Drittel zur Einzahlung bringen.
— Allgemeiner Opfertag. Die Vorbereitungen zum
allgemeinen Opfertag für das Rote Kreuz
im Großherzogtum Heſſen am 25. November ſind im Gang.
Die Stadt iſt, wie bei dem Blumentag 1911, in 7 Bezirke
geteilt, für die nun junge Damen als Verkäuferinnen
ge=
worben werden müſſen (ſ. die heutige Anzeige.) Die
Hausſammlung hat die unter Führung des Herrn
Profeſſor Finger ſtehende Jugendwehr gütigſt
über=
nommen. Jeder, der ſich einen Voranſchlag für den
kommenden Monat macht, ſollte in dankbarer Anerkennung
deſſen, was unſere Verwundeten im Feld auch für ihn
getan haben, eine Summe, und wäre ſie noch ſo klein,
ſchon jetzt zurücklegen, damit er am Opfertag zu einem
reichen Ergebnis unſerer Sammlung das Seine beitragen
kann.
* Im Silberkranz. Am Dienstag begehen
Brief=
träger Leonhard Weißgerber und ſeine Ehefrau geb.
Vielmetter das Feſt der ſilbernen Hochzeit.
* Hausfrauenberatungsſtelle der ſtädtiſchen
Zen=
trale für Volksernährung. Die Kochvorführungen
finden in dieſer Woche wie gewöhnlich ſtatt.
Montag, 1. Nov.: Kochkiſtenvorführung.
Dienstag, 2. Nov.: Kriegs= und Feldgerichte. Mittwoch,
3. Nov.: Der Gasherd im Haushalt. Donnerstag,
4. Nov.: Gemüſe= und Obſtverwertung fällt aus. Freitag,
5. Nov.: Fiſchkochen. Die Speiſezettel für die verſchiedenen
Kochnachmittage ſind im Stadthaus, Zimmer 24,
ein=
zuſehen. Auch dieſe Woche findet die „Fettarme
Küche” beſondere Berückſichtigung. Es wird gezeigt,
wie durch Braten am Roſt und in der Tüte große
Fett=
erſparnis erreicht wird. Die Vorführungen finden ſtatt:
im Hinterhaus, Waldſtraße 21, nachmittags 4 Uhr.
Ein=
tritt 10 Pf.
* Evangeliſcher Bund. Die Vaterländiſche
Weihe=
ſtunde im September vorigen Jahres, ſowie die
Bismarck=
feier im Hoftheater mit den Feſtanſprachen von Herrn
Geheimen Kirchenrat Profeſſor D. Eck=Gießen ſtehen bei
uns noch in lebhafter und dankbarer Erinnerung. Wieder
wird uns nun am heutigen Sonntag willkommene
Ge=
legenheit geboten, dieſen geiſtvollen, des Wortes wie
wenige machtigen Redner, der dem Vaterlande auch
ſchon zwei Heldenſöhne geopfert hat, zu hören. Sein
Thema „Die Reformation in Deutſchland
und England” wird die Geiſtesgeſchichte der
Haupt=
gegner dieſes Weltkrieges in Vergleich ſtellen. Die
Kirchenchöre der Stadtkapelle und der Pauluskirche
werden die Feier durch zwei Maſſenchöre einleiten. —
Daß ein ſtarker Beſuch zu erwarten iſt, zeigt die
Nach=
frage nach numerierten Plätzen, die der Vorſtand des
Evangeliſchen Bundes ſeinen Mitgliedern ausgibt, die
allerdings kurz nach 8 Uhr eingenommen ſein müſſen,
da ſonſt, wenn Platzmangel eintritt, anderweit über ſie
verfügt wird. Der Eintritt iſt für
jeder=
mann frei.
* Die Vorträge Traubs ſammeln in allen deutſchen
Städten die um ſich, die tief und ernſt den Krieg erleben
und ihn für unſer Volk eum Segen geſtalten wollen. Wer
könnte auch gewaltiger als er das darſtellen, was an
Be=
geiſterung, Schmerz und Schmerz überwindender Kraft
deutſche Herzen erfüllt. Es iſt wunderbar, wie unter dem
Klange ſeiner Worte die beſten Kräfte des
Menſchenher=
zens lebendig werden. Traub wird in unſerer Stadt (am
nächſten Dienstag im Feſtſaale der Turngemeinde) reden
über die Frage: „Waslernen wir aus demerſten
Kriegsjahre‟ Sicherlich hat er uns auch darüber
Beſonderes zu ſagen, er, der auf ſeinen Reiſen mitfühlte,
was im ganzen Deutſchen Reiche, was in Oeſterreich, in
Ungarn, in der Türkei vom Kriege erlebt wurde. Er hat
offenen Sinn, alles ſtark und klar in ſich aufzunehmen,
was ſich ihm auf ſolchen Reiſen darſtellt. Er hat die
wun=
derbare Kraft, es wiederzugeben und andere Menſchen
miterleben zu laſſen. So muß ein ſolcher Vortrag jedem,
der ihn hört, eine Bereicherung ſeines Lebens bieten.
* Heſſiſcher Goethebund. Der am 21. Okt.
ausgefal=
lene Vortrag von Fräulein Schultheis über
Eng=
land und die Engländer ſindet jetzt am
Donners=
tag, den 4. November, ſtatt. (Näheres ſ. Anzeige.)
* Die Schweinemetzger geben bekannt, daß der Preis
für Schweinefleiſch um 20 Pfennig ermäßigt, und
der für Schweineſchmalz um 20 Pfennig für das
Pfund erhöht wird.
* Konzert. Ludwigshalle. Heute findet
wie=
der ein großes Streichkonzert mit einem
auserwähl=
ten Programm ſtatt. Wie ſehr ſich das Publikum eines
ſolchen Konzertes erfreut, zeigt der ſtete gute Beſuch, der
zu verzeichnen iſt.
Großh. Zentrale für Mutter= und
Säuglings=
fürforge.
G* Geſtern nachmittag fand im Rathausſaale unter
Vorſitz Seiner Exzellenz des Finanzminiſters Braun eine
Mitgliederverſammlung der Großh. Zentrale für
Mutter= und Säuglingsfürſorge in
Heſ=
ſen ſtatt, der auch Ihre Königl. Hoheit die Frau
Groß=
herzogin beiwohnte. In der einleitenden Anſprache wies
der Vorſitzende darauf hin, daß der Geſchäftsbericht
eigentlich infolge des Krieges zwei Vereinsjahre umfaſſen
müſſe, daß aber die Mitglieder über die ſeitherige
Ent=
wicklung durch rege Teilnahme an der Vereinsarbeit
ge=
nügend unterrichtet ſeien. Die wichtigſte Frage ſei zudem
die, was unter der Einwirkung des Krieges aus der
Für=
ſorgefrage überhaupt werden könne. Eine Aenderung der
bisher freiwilligen Tätigkeit ſei bereits mit dem
Kriegs=
beginn eingetreten und vor allem habe dieſer auf dem
Gebilet der rechtlichen Grundlagen der Mutter= und
Säug=
lingsfürſorge weſentliche Veränderungen gebracht und
noch weitere ſtänden bevor. Mehr Fürſorge für Mütter,
ſoweit ſie arbeitslos, und für Säuglinge ſeien die
Haupt=
aufgaben, um die ſich das Reich bisher faſt gar nicht
ge=
kümmert habe. Der große Zerſtörer Krieg hat ſich hier
als großer Erbauer und Erhalter gezeigt: wir haben
er=
kannt, welchen ungeheuren Wert das Leben des Einzelnen
und Kleinſten für die Allgemeinheit hat, und hieraus folgt
die Notwendigkeit für die Reichsgeſetzgebung, mehr zu
tun als dies bisher der Fall war. In großem Umfange
griffen bereits die Bundesratsverordnungen vom
Dezem=
ber, Januar und April ein, die die Kriegswochenhilfe
re=
gelten, indem Unterſtützungen und Schutzmaßregeln
zu=
nächſt für Ehefrauen beſtimmt wurden, deren Männer
keiner Krankenkaſſe angehören. Eine ſozialpolitiſch hoch
zu begrüßende Tat iſt die Ausdehnung dieſer
Unterſtütz=
ung auf die Wöchnerinnen ganz im allgemeinen, auch auf
ledige, die einer Krankenkaſſe nicht angehört haben,
eben=
ſo die Einbeziehung der Minderbemittelten und ferner
die von unehelichen Kindern von Kriegsteilnehmern, wenn
in irgendeiner rechtlichen Form die Vaterſchaft des
Kriegs=
teilnehmers feſtgeſtellt iſt, einerlei, ob er
Krankenkaſſen=
mitglied war oder nicht. Es bedurfte einer ſo gewaltigen
Gewiſſenserweckung, wie ſie der Krieg mit ſich brachte,
um hier eine Aenderung der Anſchauungen
herbeizufüh=
ren, und für jene Gruppen heranwachſender Reichsbürger
zu ſorgen, um die ſich früher niemand kümmerte. Es
han=
delt ſich hierbei um den Anſpruch auf 25 Mark
Entbin=
dungskoſten, etwa 10 Mart Hebammenbeihilfe, und ein
Stillgeld für 12 Wochen in Höhe von 50 Pfg. täglich.
Hierzu kommt noch das auf 8 Wochen zu zahlende
Wochen=
geld. In der Mehrzahl der Fälle wird die Unterſtützung
in der angegebenen Höhe gewährt, und zu deren Leiſtung
Gemeinde, Krankenkaſſe und Verſicherungsanſtalt
heran=
gezogen. Hier hat der Krieg etwas gebracht, das für die
zukünftige Entwicklung unſeres Vaterlandes von der
allergrößten Bedeutung iſt. Auch die freiwillige
Liebes=
tätigkeit hat eingeſetzt und regt ſich überall im Deutſchen
Reiche. Sie kommt zum Ausdruck in der unter dem
Pro=
tektorat der Herzogin von Braunſchweig ſtehenden
Für=
ſorgetätigkeit und in dem Arbeitsgebiete der in den letzten
Tagen gegründeten deutſchen Geſellſchaft für
Bevölkerungs=
politik in Berlin. Und wie überall im Reiche ſo regt ſich
auch in Heſſen neues Leben: wir ſtehen vor der Frage, ob
die bisherige Form der Mutter= und Säuglingsfürſorge
nicht erheblich zu erweitern iſt. Es iſt klar, daß der Staat
neben dem Reich in ganz anderer Weiſe für Mutter= und
Säuglingsfürſorge einzutreten hat als bisher. Und ſo
ſchwer ſich dies auch mit dem Budget vereinigen läßt, ſo
ſteht doch zu hoffen, daß die Kammern die erheblichen
Summen, die nötig ſein werden, bewilligen werden. Dann
aber tritt die Organiſation der Mutter= und
Säuglings=
fürſorge in engere Beziehungen zum Staat. Wie dieſe
Verbindung im einzelnen zu denken iſt, bleibt ſpäterer
Erörterung vorbehalten. Notwendig aber iſt es, die
bis=
herige Organiſation nicht fallen zu laſſen; ohne
weſent=
liches aufzugeben, muß ſie verſtändnisvoll mit dem Staat
zuſammenarbeiten und was bisher geſchaffen wurde, iſt
ſachlich zu erhalten, und nur neue Kräfte hinzuzufügen.
Wo ein Wille iſt, iſt auch ein Weg, nicht verſtaatlicht ſoll
die bisherige Fürſorge werden, ſondern ihre bewährten
Formen bewahren.
Den Sonderbericht über die Arbeit der Großh.
Zen=
trale in den Geſchäftsjahren 1913/14 und 1914/15
erſtat=
tete Gerichtsaſſeſſor Dr. Melior auf den wir ſpäter
noch ausführlich zurückkommen. Erwähnt ſei nur, daß die
Säuglingsſterblichkeit durch das Eingreifen des Vereins
von 15 bis 16 Prozent in den früheren Jahren im Jahre
1912/13 auf 10,1 Prozent, in 1913 auf 9,3 Prozent
zurück=
ging; im Kriegsjahre 1914 ſtieg ſie infolge der Teuerung,
der Knappheit an Milch, Mangel an Aerzten uſw., auf
40,3 Prozent und doch ſchnitt Heſſen beſſer ab als alle
an=
deren deutſchen Staaten. Geheimrat Dr. Dietz
ver=
langte hierzu die Ausdehnung der Fürſorge bis zum
ſchul=
pflichtigen Alter, wofür die Mittel ſicher bewilligt werden
würden, da die Koſten nicht zu hoch ſein würden. — Dr.
Schlippe berichtete im Auftrag des im Felde ſtehenden
Profeſſor Dr. Koeppe über die Univerſitäts=Kinderklinik
in Gießen und ſodann über das hieſige Eleonorenheim;
Oberin von Gordon über die Schweſternſchaft und
die offene Fürſorge in Darmſtadt, um dann vier
Anſtel=
lungsurkunden an Schweſtern zu überreichen. — Es
folg=
ten die Berichte der Kreispflegerinnen und
Wanderlehre=
rinnen ſowie Mitteilungen der Zweigſtellen. Nach einem
Schlußwort des Finanzminiſters Exzellenz Braun der
rühmend den Geiſt des von der Wichtigkeit ſeiner Aufgabe
durchdrungenen Vereins hervorhob, erfolgte durch Zuruf
die Wiederwahl der ausſcheidenden Vorſtands= und
Aus=
ſchußmitglieder. — Als letzter Punkt der Tagesordnung
erfolgte die Rechnungsablage, auf deren Ziffern wir
ſpä=
ter zurückkommen. Erwähnt ſei nur, daß das Jahr 1913/14
mit 145 412 Mark in Einnahme und Ausgabe und das
Jahr 1914/15 mit 115071 Mark in Einnahme und
Aus=
gabe abſchloß.
Nach Schluß der Verſammlung fand eine geſchloſſene
Sitzung der Mitglieder des Ausſchuſſes und der Leiter
der Zweigſtellen ſtatt.
Darmſtädter Wochenmarktpreiſe
am 30. Oktober.
Kartoffeln u. Gemüſe:! Kopfſalat, Stück 3—8 Pf.
Feldſalat, Körbchen 10 Pf.
Speiſekartoffeln, Pfd. 4-5 Pf. Endivien, Stück 5—10 Pf.
Salatkartoffel., Pfd. 12-14 Pf. Radieschen, Bündel 2—3 P
Buſchbohnen, Pfd. — Pf. Rettiche, Stück . 3—8 Pf.
Stangenbohnen, Pfund
Meerrettich, Stück 10—25 Pf.
Sellerie, Stück . 3—10 Pf.
Gelbe Bohnen, Pfund Grünkohl, Stück . 3—8 Pf
Obſt:
Blumenkohl, Stück 10—60 Pf.
Römiſch=Kohl, Bündel
Eßäpfel, Pfund 10—15 Pf
2—.
Kochäpfel, Pfund 8—10 Pf
28 Pf.
Roſenkohl, Pfund
Eßbirnen, Pfund 12—20 Pf
Wirſing, Pfund . 4—5
Kochbirnen, Pfund 7—10
Stück 5—18 Pf. Quitten, Pfund
Weißkraut, Pfund 6—7 Pf.
Stück 8—30 Pf. Pfirſiche, Pfund
Rotkraut, Pfund 8—10 Pf. Trauben, Pfund . 35 Pf.
Stück 10—50 Pf. Kaſtanien, Pfund 25-30 Pf.
Zitronen, Stück 8—15 Pf.
Kohlrabi, oberirdiſche,
Stück 3—5 Pf. Brombeeren, Schopp. — Pf
Spinat, Pfund . 10—15 Pf. Nüſſe, 100 Stück 40—50 Pf.
Tomaten, Pfund 18—20 Pf.
Sonſtige Waren:
Zwiebeln, Pfund 23—24 Pf.
Gelberüben, Pfund 8—10 Pf. Süßrahmbutter, Pfund
2,40 M.
Bündel . 6 Pf.
Roterüben, Pfund 8—10 Pf. Landbutter, Pfund 2,10 M.
. 20 Pf.
Weißerüben, Stück 2—5 Pf. Eier, Stück
Handkäſe, Stück 6—10 Pf.
Schwarzwurzeln, Stück
20—25 Pf. Schmierkäſe, ½ Liter 25 Pf.
Städt. Marktverwaltung.
Gießen, 30. Okt. (Feſtgenommene
Aus=
reißer.) Von den aus dem Gießener Gefangenenlager
in letzter Zeit flüchtig gegangenen feindlichen Soldaten
ſind alle einige Tage nach ihrem Entweichen bis auf 2
wieder feſtgenommen und ins Lager zurückgebracht
wor=
den. Die meiſten ſind nicht über die Grenzen der Provinz
Oberheſſen hinaus gekommen; das Wetter und der Hunger
trieb ſie meiſtens in die Dörfer oder in einzeln liegende
Gehöfte, wo es nicht ſchwierig war, die Vögel wieder
einzufangen. Die Flüchtlinge erklären bei ihrer
Einliefe=
rung ins Lager ſelber, daß ihre Flucht eine furchtbare
Dummheit geweſen ſei. Nur der Deutſch ſprechende St.
von Geburt ein Schweizer, der mit einem nur Franzöſiſch
ſprechenden Komeraden am 3. Oktober gemeinſam
davon=
gegangen war, hat ſich 10 Tage der Freiheit erfreut.
Beide Flüchtlinge hatten glücklich bei Linzhauſen den
Rhein erreicht und St. hatte einen Fährmann gedungen,
um an das andere Ufer zu gelangen. Schon war der
Schiffer mit ſeinen beiden Fahrgäſten mitten auf dem
Strom, da ſchöpfte er Verdacht und ruderte zurück ans
Linzhauſer Ufer, wo er ſeine Fahrgäſte einem
Landſturm=
mann, der dort auf Wache ſtand, übergab.
* Bad=Nauheim, 30. Okt. (Vom Kurbetrieb.)
Bis zum 28. Oktober ſind 21884 Kurgäſte angekommen.
Bäder wurden bis dahin 291513 abgegeben.
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 30. Okt. Der
General=
direktor der Bergmann=Elektrizitätwerke, Theodor
Berliner, iſt im Alter von 65 Jahren geſtorben.
Ber=
liner war früher Direktor der Siemens=Schuckert=Werke.
München, 30. Okt. (Verzweiflungstat.) In
Lauen bei Bad Schönau hat die Frau des wegen
Be=
trügereien im Gefängnis ſitzenden Arbeiters Eckerlin
ihren drei Kindern das Leben genommen,
indem ſie ihnen mit einem Raſiermeſſer ſchwere
Schnitt=
wunden am Halſe beibrachte. Die Frau, die ſich ſelbſt
ſchwere Verletzungen beibrachte, liegt hoffnungslos im
Krankenhauſe. Sie ſoll die Tat aus Verzweiflung über
das Vergehen ihres Ehemannes verübt haben.
Köln, 30. Okt. (Reiche Spende.) Die Firma
Gebrüder Stollwerck, Köln, die, wie man ſich erinnert,
anläßlich des Geburtstages von Generalfeldmarſchall
von Hindenburg 10000 Kilo Schokolade für die Truppen
an der Oſtfront geſtiftet hat, ſtellte neuerdings weitere
drei Waggons zu je 5000 Kilo für die Armee der
Weſtfront zur Verfügung, ferner 10000 Kilo für die
vereinten Truppen der ſiegreichen Mackenſen=Armee und
5000 Kilo für die erfolgreichen Verteidiger der
Dardanellen. Außerdem hat das öſterreichiſch=
un=
gariſche Zweighaus der Gebrüder Stollwerck 10000 Kilo
im Werte von 100000 Mark, hinreichend für 2½
Millio=
nen Taſſen, des kräftigen Nährmittels überwieſen.
Stockholm, 29. Okt. (Die Nobel=Preiſe.) Die
Alademie der Wiſſenſchaften hat auf Vorſchlag des
Pro=
feſſors Arrhenius beſchloſſen, der Regierung
anheimzu=
ſtellen, die Verteilung der Nobel=Preiſe für Phyſik
und Chemie für die Jahre 1914 und 1915 bis zum
nächſten Jahre zu verſchieben.
Stockholm, 30. Okt. (Der Nobelpreis.) Das
Kgl. Karoliniſche Medico=Chirurgiſche Inſtitut hat den
Nobelpreis für Medizin für 1914 dem Privatdozenten
für Ohrenheilkunde an der Wiener Univerſität Robert
Barany für Arbeiten über Phyſiologie und Pathologie
des Veſtibulums verliehen. Der mediziniſche Preis für
1915 wird ſatzungsgemäß für 1916 zurückgeſtellt. Da alſo
zwei Preiſe zu verteilen ſein werden, beziffert ſich der
Preis auf ungefähr 147000 ſchwediſche Kronen.
Paris, 30. Okt. (Hochwaſſer.) Petit Pariſien
meldet aus Perpignan: Im Gebiet von Perpignan
hat Hochwaſſer großen Schaden angerichtet. In
Perpignan ſind alle Keller unter Waſſer geſetzt. Militär
mußte zur Hilfeleiſtung herbeigeholt werden. Mehrere
Brücken ſind zuſammengeſtürzt. Die Verbindungen ſind
ſtellenweiſe unterbrochen. Der Sachſchaden beträgt bereits
jetzt mehrere Millionen.
Handel und Verkehr.
* Von jetzt ab ſind Pakete von und nach St.
Ludwig (Elſ.) und Hüningen (Oberelſ.) im inneren
deutſchen Verkehr zur Poſtbeförderung zugelaſſen.
* Berlin, 30. Okt. Börſenſtimmungsbild.
Der Börſenverkehr, der bei zuverſichtlicher Stimmung
be=
ſonders durch feſte Tendenzmeldungen aus Amerika
günſtig beeinflußt wurde, war ziemlich ſtill. Es herrſchte
lebhaftere Nachfrage nach Kanada, Henry und Schantung.
Von den ſchweren Montanwerten ſtanden Phönix,
Bo=
chumer und Luxemburger im Mittelpunkt des Intereſſes.
Schiffahrtsaktien ſetzten anfänglich ihre
Aufwärtsbewe=
gung der letzten Tage fort, mußten jedoch im weiteren
Verlauf die Gewinne infolge von Realiſationen
teil=
weiſe wieder hergeben. Deutſche Anleihen waren
unver=
ändert feſt. Von ausländiſchen Valuten zeigten ruſſiſche
und öſterreichiſche eine leichte Beſſerung.
Landwirtſchaftliches.
* Berlin, 30. Okt. Die
Bezugsvereini=
gung der deutſchen Landwirte in Berlin gibt
bekannt, daß ſie, um eine gleichmäßige
Vertei=
lung von Torfſtreu und Torfmull
vor=
nehmen zu können, ſich genötigt ſieht, vom 1. November
ab ſei ſämtlichen Torfſtreuwerken Deutſchlands das
Ver=
langen auf Ueberlaſſung aller vorhandenen und noch
her=
zuſtellenden Mengen von Torfſtreu und Torfmull
aus=
zuſprechen. Seitens der Werke dürfen daher keinerlei
direkte Verkäufe oder Ablieferungen erfolgen, da alle
ſeit=
her beſtehenden Verträge aufgehoben worden ſind.
Torf=
ſtreu kann nur noch durch Komunalverbände, Torfmull
dagegen nur direkt bei der Bezugsvereinigung
angefor=
dert werden.
Fettknappheit, keine Fettnot.
* Berlin, 30. Okt. Es iſt nicht richtig, wenn heute
über eine Fettnot geklagt wird. Eine ſolche könnte nur
dann anerkannt werden, wenn ein Fettverbrauch in dem
bisherigen Umfange nötig wäre. Dies iſt ohne jeden
Zweifel nicht der Fall. Das Fett dient ausſchließlich als
Kraftſpender und kann zu dieſem Zwecke bis zu einem
weitgehenden Grade ohne jeden Schaden vollſtändig durch
andere kraftſpendende Nahrungsmittel erſetzt werden.
Als ſolche kommen insbeſondere die zucker= und
ſtärkehaltigen Nahrungsmittel in Betracht.
Der Fettverbrauch iſt in den letzten Jahrzehnten
be=
ſonders in den Großſtädten, außerordentlich geſtiegen, da
das Fett als Genußmittel geſchätzt wird. Von dem
Durch=
ſchnittsverbrauch in den letzten Jahren in Höhe von etwa
106 Gramm täglich auf den Kopf der Bevölterung kann
man ſicherlich ohne jedes Bedenken ¾ durcheine
entſprechende Menge von Kohlehydraten
erſetzen. Ein täglicher Fettverbrauch von 35—40 Gramm
iſt unter dieſen Umſtänden als vollauf genügend
anzu=
ſehen. Für einen ſolchen Verbrauch ſind zweifellos
aus=
reichende Fettmengen, auch auf längere Zeit, vorhanden.
Danach kann von einer Fettnot gar keine Rede ſein
Es iſt zwar ein reichlicher Fettgenuß im bisherigen
Um=
fange nicht mehr möglich, wir können aber das Fett leicht
erſetzen, und zwar durch Herſtellung wohlſchmeckender
und nahrhafter warmer Speiſen mit wenig Fett, vor
al=
len Dingen aber durch Einſchränkung des Fettaufſtriches
zum Brot zugunſten zuckerhaltiger Stoffe wie Sirup
Kunſthonig, Rübenſaft und vor allen Dingen
Marmeladen, die in dieſem Jahre reichlich zur
Ver=
fügung ſtehen.
Ueber die „Fettarme Küche” gibt das Heft Nr. 9 der
„Flugſchriften zur Volksernährung” von Geheimrat Zuntz
und Frau Hedwig Heyl Auskunft, die in jeder beliebigen
Menge koſtenlos von der Verlags=Abteilung der Zentral=
Einkaufsgeſellſchaft, Berlin W. 8, zu beziehen iſt.
Der Krieg.
Der öſterreichiſch=ungariſche
Tagesbericht.
* Wien, 30. Okt. Amtlich wird verlautbart:
30. Oktober:
Ruſſiſcher Kriegsſchauplatz.
Die weſtlich von Czartorysk kämpfenden
öſter=
reichiſch=ungariſchen und deutſchen Truppen entriſſen
dem Feinde, ihre Angriffe fortſetzend, eine Reihe
zäh verteidigter Ortſchaften. Es wurden
18 ruſſiſche Offiziere und 929 Mann
gefan=
gen genommen und zwei Maſchinengewehre erbeutet.
Ein ruſſiſches Flugzeug wurde durch Feuer herabgeholt.
Sonſt im Nordoſten nichts Neues.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz.
An der Iſonzofront verlief der geſtrige Tag im
Abſchnitte nördlich des Görzer Brückenkopfes
merklich ruhiger. Nur die Beſatzung des Brückenkopfes
von Tolmein hatte noch einen ſtärkeren Angriff
abzu=
weiſen. Vor Görz hielt das feindliche Artilleriefeuer
mit größter Heftigkeit bis in die Abendſtunden an.
Angriffsverſuche der Italiener auf den Monte
Sa=
botino und unſere Stellungen weſtlich Pevna
wur=
den zurückgewieſen.
Auch auf der Podgora=Höhe blieben nach
erbit=
terten Nahlämpfen alle unſere Gräben im Beſitz ihrer
Verteidiger. Von der italieniſchen dritten Armee
kämp=
fen bereits Teile der bisher zurückgehaltenen Kräfte
ge=
gen die Hochfläche von Doberdo. Dies vermag jedoch
an der Lage nichts zu ändern. Wo die feindlichen
An=
griffe nicht ſchon durch Geſchützfeuer vereitelt wurden,
ſcheiterten ſie an der feſten Mauer unſerer Infanterie.
An der Dolomitenfront nahm der Gegner mit
zehnfach überlegenen Kräften unſere Vorſtellungen auf
dem Col di Lana. Feindliche Angriffe im Tonalegebiet
wurden blutig abgeſchlagen.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz.
Die Säuberung des Gebiets von Viſegrad
ſchreitet erfolgreich vorwärts.
Die Armee des Generals v. Koeveß warf den
Gegner beiderſeits von Rudnik auf Grn.
Milano=
vac zurück.
Auf der Hochfläche von Cumic, einen Tagemarſch
nordweſtlich von Kragujewatz leiſtet der Feind noch
zäheſten Widerſtand. Unſere Truppen ſtehen dort im
er=
bitterten Kampfe.
Südweſtlich von Lapovo griffen deutſche Bataillone
die Höhe Strazenica an.
Im Nordoſtteil Serbiens iſt der Gegner
über=
all im Rückzuge.
Die Bulgaren verfolgen vom Timok her.
Süd=
weſtlich von Knjazevac drangen ſie in die ſerbiſchen
Stellungen auf der Dreſibaba Planina ein.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabs:
v. Höfer, Feldmarſchallentnant.
Die erfolgloſe dritte italieniſche
Offenſive.
* Wien, 29. Okt. Aus dem Kriegspreſſequartier
wird gemeldet: 28. Oktober, an der Iſonzofront.
Der amtliche Bericht über den geſtrigen Schlachttag an
der Iſonzofront konnte der Wucht des nach drei etwas
ruhigeren Tagen neu entflammten allgemeinen Angriffs
nur in großen Zügen gerecht werden. Abermals hätten
die wohlbekannten Namen all der Oertlichkeiten genannt
werden müſſen, deren immer wiederkehrende Aufzählung
unſeren unveränderten Beſitz ſämtlicher
Stellungen an der Hauptangriffsfront
und tatſächlich die höchſte Aufopferung unſerer Truppen
für den großen Gedanken bezeichnet, das ihnen teure
Grenzgebiet gegen den räuberiſchen
Ein=
fall eines verhaßten Feindes unbedingt
zu behaupten.
Von den bisher elf Schlachttagen, die vom 18. bis
zum 28. Oktober zu zählen ſind, war der letzte wohl der
ſchwerſte und blutigſte. Wieder ging an
zahl=
reichen Angriffsſtellen eine vielſtündige gewaltige
Artil=
lerievorbereitung voran. Namentlich gegen den Görzer
Brückenkopf, der offenbar um jeden Preis
erobert werden ſollte erreichte die Tätigkeit der
italieniſchen Geſchütze ihren Höhepunkt. Um 8 Uhr
vor=
mittags begann das Feuer aller Kaliber. Um die
Mit=
tagsſtunde ſteigerte es ſich, beſonders gegen den Monte
Sabotino und den Rücken von Podgora, zu einem
„Trommelfeuer” das an Heftigkeit, Dauer und
Munitionsaufwand der ſchwerſten Geſchütze das Feuer
ſowohl der früheren Tage der jetzigen Schlacht, als auch
jenes der heißeſten Julitage im Görziſchen bedeutend
überbot. Nach ſechsſtündiger Vorbereitung durch ein
ſolches Artilleriefeuer tritt der Feind zum Angriff gegen
den Monte Sabotino und den Podgorarücken. Den
Sa=
botino griffen fünf bis ſechs Bataillone an,
denen ſtarke Reſerven folgten. Aber nur am ſüdlichen
Flügel dieſes Abſchnittes erreichte der Angreifer unſere
ſchon völlig zerſchoſſenen Gräben. Sogleich wurde er
wieder hinausgeworfen. Die Hauptkräfte wurden
durch ein vernichtendes Artillerie=, Infanterie= und
Ma=
ſchinengewehrfeuer zu verluſtreicher Flucht in
ihre Ausgangsſtellungen gezwungen. Auch
der Einſatz neuer feindlicher Reſerven vermochte den
An=
griff nicht nochmals vorzutragen. Auf dem Podgora
drang ſehr ſtarke feindliche Infanterie ebenfalls in einige
zerſtörte Grabenſtücke ein und erſtieg an, einzelnen
Punkten ſogar die Kammlinie, von der aus Görz zum
Greifen nahe vor ſich iſt. Da brachte ein glänzender, mit
Sturmſignal geführter Gegenſtoß des dalmatiſchen
Land=
wehr=Infanterie=Regiments Nr. 23 alle Stellungen
wie=
der in unſeren Beſitz. Das Vorfeld des Monte Sabotino
und die Podgorahöhe iſt mit Feindesleichen
überſät. Ein gegen den Raum von Pevma angeſetzter
italieniſcher Angriff ſcheiterte ſchon im Kreuzfeuer
un=
ſerer Batterien.
Gegen die Hochfläche von Doberdo ſetzte
nach 3 Uhr nachmittags, als ſich auch hier das
Artillerie=
feuer zu größter Heftigkeit geſtaltet hatte, der Gegner
ſtarke Infanterieangriffe an. Ein erſter Angriff auf den
Monte San Michele brach bald zuſammen, einen zweiten
wies das ungariſche Banater Infanterie=Regiment Nr.
43 unter beſonders ſchweren Verluſten des Feindes ab.
Ebenſo wurden wiederholte Vorſtöße bei San Martino,
im anſchließenden Abſchnitte von Monte Bei Sei Buſe
blutig zurückgeſchlagen, wobei ſich das Grazer Landwehr=
Infanterie=Regiment durch einen ſchneidigen
Gegenan=
griff auf den ſtellenweiſe eingedrungenen Feind
hervor=
tat. Weiter ſüdlich verſuchten ſchwächere italieniſche
Kräfte vorzugehen. Nur öſtlich Vermegliano gelangte ein
Bataillon bis an die Hinderniſſe. Es wurde durch Feuer
in die Flucht gejagt. Angriffsverſuche bei Selz und
öſt=
lich Mandria erſtickten ſchon im Geſchützfeuer.
Vor dem Tolmeiner Brückenkopf und im
Abſchnitte nördlich davon bis zum Krn ſetzte die
Angriffs=
tätigkeit der Italiener bekanntermaßen während der
ganzen Schlacht nie aus die Verteidiger vom Mrzli
Vrh hatten geſtern wieder zwei feindliche Vorſtöße
ab=
zuweiſen. Sehr heftig tobt der Kampf ſeit einigen Tagen
um unſere Stellungen auf den Hängen ſüdöſtlich dieſes
Berges; ſie blieben gleichfalls feſt in unſerem Beſitz;
ebenſo mißlangen die unauſhörlich erneuerten Angriffe
auf den Brückenkopf ſelbſt. Im Abſchnitte von Plava
kam es zu keiner umfangreichen Tätigkeit der feindlichen
Infanterie; ſie wurde durch unſer Geſchützfeuer
niederge=
halten. Nur bei Zagora entſpann ſich ein
erbitter=
ter Kampf um ein vorſpringendes
Graben=
ſtück, das von unſeren Truppen zurückerobert werden
mußte. Natürlich laſſen ſich die Einzelheiten des
geſtri=
gen Tages noch nicht annähernd überblicken. Die
ge=
gebene kurze Darſtellung wird jedoch den Umfang und
die Heftigkeit der von unſeren Truppen mit
bei=
ſpielloſer Tapferkeit und Zähigkeit
durch=
gehaltenen Schlacht erkennen laſſen. Welche
Be=
deutung der Feind ſeiner auch amtlich angekündig
ten „Offenſive” beimißt, geht am beſten aus dem
bereits heute veröffentlichten Tagesbefehle des am
äußer=
ſten Südflügel kämpfenden italieniſchen Armeekorps
hervor.
* Wien, 29. Okt. Aus dem Kriegspreſſequartier
wird gemeldet: Bei einem gefallenen italieniſchen
Offi=
zier wurde ein Tagesbefehl des itallieniſchen
7. Armeekorps gefunden, der beweiſt, welch große
Bedeutung die italieniſche Heeresleitung den Kämpfen
der letzten Tage beimaß, und welche herbe Enttäuſchung
das Mißlingen dieſer großen „Offenſive‟
für ſie ſein muß. Der Befehl lautet wörtlich: Offiziere
und Truppen des 7. Korps! Es ſteht eine allgemeine
große Offenſive bevor, an der das 7. Korps
hervorragenden Anteil nehmen wird. Unſer erlauchter
Armeekommandant hat ſeinen Angriffsbefehl mit dem
Wort „Sieg” geſchloſſen, was für uns gleichzeitig ein
Anſporn und ein Glückwunſch ſein ſoll. Ich rechne auf
jeden einzelnen von Euch ſicher, daß jeder tapfer ſeine
Pflicht tun wird mit Aufwand aller Energie und all
Eurer körperlichen und geiſtigen Kraft. Bedenket, daß
die Augen ganz Italiens und aller anderen Heere auf
Euch gerichtet ſind, bedenket, daß es Euch durch einen
einzigen kräftigen Angriff gelingen kann, den größten
Vorteil für Euer Vaterland zu erringen und ewigen
Ruhm für die Armee und für Euch ſelbſt zu ernten. Der
Gegner iſt ſchon zermürbt und wankt und wird Euren
Schlägen nicht mehr widerſtehen können, wenn Ihr ihn
beim Angriff die ganze Gewalt Eures unwiderſtehlichen
Willens zum Sieg fühlen laſſen werdet. Mut,
Kamera=
den! Macht, daß man eines Tages von Euch ſagen kann:
Er kämpfte und ſiegte am Karſt, und immer vorwärts bis
zum Schluß für Italien und für den König.
Der Kommandant des 7. Korps. Generalleutnant
Pecci Giraldi.
Spionage in Belgien und Nordfrankreich.
* Berlin, 30. Okt. (W. T. B. Amtlich.) In
Bel=
gien und Nordfrankreich ſind in den letzten Tagen
wieder zwei neue große
Spionageunterneh=
mungen aufgedeckt worden. In Belgien handelt
es ſich um eine weitverzweigte Organiſation, der
insge=
ſamt 21 Feſtgenommene angehörten. Nachdem
ſie ſich monatelang auf die Vermittelung von
Spionage=
nachrichten über Holland nach Frankreich beſchränkt hatten,
gingen ſie im September auch dazu über,
Spreng=
attentate auf Eiſenbahnbauten, Brücken
und andere Kunſtbauten vorzubereiten.
Nebenbbei betrieben ſie die Beförderung von
Wehrpflich=
tigen aus Belgien nach Frankreich. Unter der Zahl der
Feſtgenommenen befinden ſich wiederum vier Frauen,
die mit in erſter Linie die gegen die Sicherheit des
deut=
ſchen Heeres gerichteten Verbrechen begangen haben. Die
in Nordfrankreich aufgedeckte Spionageorganiſation wurde
von der Frau eines in der franzöſiſchen Armee dienenden
Offiziers geleitet, die in Paris perſönlich von der
Mili=
tärbehörde für ihre Aufgaben unterrichtet und nach
Nordfrankreich entſandt wurde. Unter ihren
feſtgenom=
menen Helfern befinden ſich zwei weitere weibliche
Per=
ſonen. In welchem Maße die Spionage organiſiert iſt,
geht aus dem Umſtande hervor, daß die Feſtgenommenen
vom franzöſiſchen Nachrichtendienſt unter
hohen Nummern in ſeinen Liſſten geführt
wurden. Auch die in dieſer Sache Verhafteten ſind
be=
reits überführt, daß ſie in zahlreichen Fällen durch
die Beſörderung militäriſcher Nachrichten nach Frankreich
ſich eines Verbrechens der Spionage ſchuldig gemacht
haben. — In einer dritten Spionage=Angelegenheit in
Belgien iſt am 26. Oktober des Urteil gefällt worden,
welches gegen neun der Angeklagten au
Todesſtrafe lautete. Dieſes Urteil iſt geſtern
vollſtreckt worden. Unter zehn weiteren zu
Zuchthausſtrafen verurteilten Schuldigen befinden ſich
wiederum drei weibliche Perſonen.
Der Seekrieg.
TU. Hamburg, 30. Okt. Den Hamburger
Nachrich=
ten wird aus dem Haag gemeldet: Central News melden
us London, der Kreuzer „Argyll” gilt als völlig
verloren da das Vorderſchiff auf den Klippen
feſt=
ſitzt und das ſtürmiſche Wetter noch anhält.
TU. Kriſtiania, 30. Okt. Der norwegiſche
Damp=
fer „Turid” der in Drontheim angekommen iſt, rettete 22
Perſonen des großen Ueberſee=Dampfers der
Canadian Pacificbahn „Empreß of Britain” der
mit Kohlen für Archangelsk unterwegs war und vor
Gorodez=Kipoint auf eine Mine ſtieß und
inner=
halb drei Minuten ſank, was von Bord der „Turid”
be=
obachtet wurde.
TU. Kopenhagen, 30. Okt. Geſtern nachmittag
gegen 1 Uhr überflog ein Zeppelin die Fähre von
Karlskrona in ganz geringer Höhe und entfernte ſich dann
in ſüdlicher Richtung. — Auf der Höhe von Hernöſand
ſichtete ein ſchwediſcher Dampfer ein Unterſeeboot
und ſpäter ein brennendes Schiff und einen
Tor=
pedojäger, der nicht ſchwediſcher Nationalität war.
TU. Athen, 30. Okt. Der italieniſche
Seg=
ler „Tobia” der von Civitavecchia mit einer
Azetylen=
ladung kam, wurde von einem öſterreichiſchen
Unterſee=
boot bei Athaka verſenkt. Die Mannſchaft rettete ſich.
Die ruſſiſche Flotte.
* Petersburg, 30. Okt. Die Petersburger
Tele=
graphen=Agentur meldet: Am 27. Oktober beſchoß unſere
Schwarze=Meerflotte den Hafen von Varna mit ſchwerer
Schiffsartillerie und Bomben, die von Waſſerflugzeugen
geworfen wurden. Die Beſchießung dauerte ungefähr
eine Stunde. Es ſind die Hafeneinrichtungen,
Maga=
zine und Küſtenbatterien getroffen worden. Varna ſelbſt
blieb unbeſchädigt. Während der Beſchießung wurde die
Flottte von deutſchen Unterſeebooten angegriffen, die
von uns zurückgeſchlagen wurden und keinerlei Erfolg,
hatten. Im Hinblick darauf iſt es intereſſant, daß am
ſelben Tage unſere Funkenſtation ſolgende, von der
deut=
ſchen Funkenſtation nach Konſtantinopel geſandte
De=
peſche aufgefangen hat: Deutſche Unterſeeboote griffen
die ruſſiſche Flotte, als ſie Varna zu beſchießen begann,
an. Trotz der von der Flotte ergriffenen
Gegenmaß=
regeln wurde ein Linienſchif der Klaſſe „Panteleimon”
ſtark beſchädigt. Unmittelbar darauf ſtellte die ruſſiſche
Flotte die Beſchießung ein und fuhr eilends nach
Seba=
ſtopol ab. Dieſer Bericht ſtellt eine der gewöhnlichen
deutſchen Lügen dar, was ſchon aus der Tatſache klar
hervorgeht, daß unſere Flotte nach Beendigung des
An=
griffs ohne die geringſte Beſchädigung und ohne
Men=
ſchenverluſt nach Sebaſtopol zurückgekehrt iſt. Die
Un=
ternehmungen zur Abwehr der Unterſeebootangriffe haben
die Beſchießung nicht beeinträchtigen können, da unſere
Schiffe den Angriff durch das Feuer der mittleren
Ar=
tillerie abwehrten, während die ſchweren Geſchütze die
Beſchießung der Küſte ungehindert fortſetzten.
Welcher Wert dieſen aus ruſſiſcher „amtlicher Quelle‟
ſtammenden Einzelheiten beizumeſſen iſt, kann man aus
dem geſtrigen Bericht des türkiſchen Hauptquartiers
er=
ſehen. Danach wurde ein Linienſchiff des Typs
Panteleimon” durch einen Torpedoſchuß
ſchwer beſchädigt, worauf ſich die ruſſiſche Flotte
ſchleunigſt nach Sebaſtopol zurückgezogen hat.
TU. Bukareſt 30. Okt. Aus Bazarjik in der
rumäniſchen Dobrudſcha kommt die Nachricht, daß die
türkiſche Flotte beſtehend aus „Goeben” „
Bres=
lau” und „Hamidie” geſtern die ruſſiſche Flotte
angriff, die aus drei Panzerſchiffen, drei Kreuzern
und mehreren Torpedobooten beſtand. Es entwickelte ſich
eine erbitterte Schlacht, deren Ergebnis bis jetzt
noch unbekannt iſt.
* Budapeſt, 30. Okt. Der Peſter Lloyd meldet:
Die Beſchießung von Burgas beſtätigt ſich
nicht. Ein 24=Zentimeter=Geſchoß von der
Küſtenbat=
terie bei Traſa traf den Bug des ruſſiſchen
Kriegs=
ſchiffes „Sinope” und verurſachte an Bord des
Schif=
fes eine Exploſion.
Unterbringung von Gefangenen in der Schweiz.
* Lyon, 28. Okt. Der Progrés meldet aus Paris:
Auf eine Anfrage bezüglich Unterbringung
Kriegsgefangener und Zivilgefangener
in der Schweiz erklärte Viviani, daß die deutſche
Regierung im Grundſatz die bedingungsweiſe Freilaſſung
von Kriegsgefangenen, welche nicht ſo ſchwer verwundet
ſind, wie Invaliden, angenommen habe, ſofern dieſe in
der Schweiz interniert würden.
Das Scheitern der ſchwediſch=engliſchen
Verhandlungen.
* Stockholm 30. Okt. Telegrambyran hatte die
Meldung gebracht, daß die Verhandlungen die
An=
fang Juli zwiſchen Schweden und England in
Stockholm eingeleitet worden waren zum Zwecke des
Uebereinkommens in verſchiedenen wirtſchaftlichen
Fra=
gen, nicht das gewünſchte Ergebnis hatten
und nicht fortgeſetzt werden. Beiderſeits wird erklärt, daß
die Beendigung jener Verhandlungen die
freundſchaft=
lichen Handelsverhältniſſe zwiſchen den beiden Ländern
nicht ſchädigen werde.
Die Briandſche Regierungserklärung.
TU. Genf 30. Okt. Die
Regierungserklä=
rung Briands, die übermorgen im Parlament zur
Verleſung gelangt, wird, wie offiziös verlautet,
ermu=
tigende Worte für Serbien enthalten, und mit
bewährten Stilkünſten die ungünſtigen Ergebniſſe der
Bal=
andiplomatie des Vierverbandes zu bemänteln ſuchen.
Dem Wunſche des Kriegsminiſters Gallieni, daß die
Re=
gierungserklärung die fortdauernde Uebereinſtimmung
zwiſchen dem Joffreſchen Hauptquartier und der
ariſer Zentralleitung betont, wurde Rechnung
ge=
tragen.
Joffre in London.
* London, 30. Okt. Der franzöſiſche Generaliſſimus
Joffre beſuchte das Kriegsamt und verließ es dann
mit Kitchener. Die Menge brachte ihm lebhafte
Hul=
digungen dar.
Die rumäniſche Getreideausfuhr.
* Budapeſt, 30. Okt. Meldung des Wiener Korr.=
Bureaus. Die Verfügung Rumäniens durch die
der Preis des Ausfuhrgetreides mit 100 Prozent
über den Preis des rumäniſchen
Inlands=
konſums verteuert wurde, wird als ein in der
Wirtſchaftsgeſchichte einzig daſtehendes
Vor=
gehen bezeichnet, das, wenn die rumäniſchen
maßgeben=
den Kreiſe daran feſthielten, den Getreideverkehr
unmög=
lich machen würde. Die praktiſche Bedeutung der
Ange=
legenheit dürfe nicht überſchätzt werden, hingegen ſtehe feſt,
daß es ſich um einen intereſſanten aber nicht
glücklichen Verſuch handelt, ausländiſche
Verbraucher zu belaſten, ein Verſuch, der ſich
jedoch durch die beiſpielloſe Kühnheit leicht an den
wirt=
ſchaftlichen Intereſſen Rumäniens rächen könnte.
Die italieniſchen Sozialiſten.
* Mailand, 30. Okt. Der Secolo meldet aus
Rom: Geſtern nachmittag hielten die ſozialiſtiſchen
Abgeordneten auf dem Monte Cittorio eine
vier=
ſtündige Sitzung ab, in der zwei Strömungen
hervor=
traten. Eine Strömung ſei die derjenigen Sozialiſten,
die ſich Gedanken darüber machten, in der Stunde des
Krieges als Mithelfer der Feinde Italiens an=
geſehen zu werden, die andere Strömung, die ſich weniger
von patriotiſchen Rückſichten leiten laſſen wolle und nicht
nur eine entſcheidende Ausſprache in der Kammer,
ſon=
dern auch eine Agitation außerhallb des Parlaments
fordere.
Der Balkankrieg.
g Die Lage des ſerbiſchen Heeres wird durch den
unauſhalltſamen, überraſchend ſchnellen Vormarſch der
ver=
bündeten Armeen immer kritiſcher. Wie die auf der
erſten Seite des heutigen Blattes veröffentlichte Karte
über die Front in Serbien am 28. Oktober erkennen läßt,
iſt den ſerbiſchen Armeen der Weg nach Süden und
Süd=
weſten von der bulgariſchen Armee verlegt; im Norden
rücken die deutſchen und öſterreichiſch=ungariſchen Armeen
vor und im Nordweſten iſt auch bereits eine öſterreichiſche
Heeresgruppe bei Viſegrad auf ſerbiſches Gebiet
vorge=
drungen. Die Umſchließung der ſerbiſchen Armeen iſt alſo
bereits ziemlich weit vorgeſchritten, es bleibt den ſich
ver=
zweifelt wehrenden Serben kein Weg zum weiteren
Rück=
zuge mehr. Der Widerſtand kann alſo nur noch von kurzer
Dauer ſein und der ſerbiſche Feldzug geht ſeinem
bal=
digen Ende entgegen, nachdem das von Rußland
miß=
brauchte Serbien von ſeinen Bundesgenoſſen ſchmählich im
Stiche gelaſſen wurde. Noch iſt aber von einer
Kapitu=
lation der ſerbiſchen Armee, von der bereits
voreilige Gerüchte wiſſen wolltem, nicht die Rede. Wie
wir erfahren, iſt über dieſe angebliche Kapitulation
an maßgebenden Stellen nichts bekannt. Voreilige
Hoff=
nungen ſind alſo zu vermeiden.
Ganz Nordſerbien von den Verbündeten beſetzt.
TU. Bukareſt 30. Okt. Nach den hier vorliegenden
Meldungen haben die Verbündeten ganz
Nordſer=
bien beſetzt. Die Zentralmächte haben eine feſte Linie
inne, die ſüdlich von Jesnitza beginnend ſich über Valjevo=
Lazorevac=Arangyelowac=Vl. Lug bis zur Donau erſtreikt,
dort an der Gebirgskette von Rudnik weitergeht und
be=
reits durch die Operation der Armee v. Gallwitz
verlän=
gert worden iſt.
Die Schnelligkeit der bulgariſchen Operationen
TU. Bukareſt, 30. Okt. Der öſterreichiſch=
unga=
riſche Militärattaché in Sofia, Oberſt Wladimir Laxa,
erklärte dem dortigen Mitarbeiter des Az Eſt, die
Schnel=
ligkeit und Gründlichkeit der bulgariſchen
Kriegs=
operationen könnten nicht genug
gewür=
digt werden. Die Lage ſei vortrefflich. Auf.
die letzte wichtige Linie Katſcharik=Mitrovitza dringen die
Bulgaren mit großem Ungeſtüm vor. Iſt auch dieſe
Linie beſetzt, dann iſt Serbien auch vom Südweſten
abge=
ſchnitten. Telephon= und Telegraphenverbindungen ſind
allenthalben durchſchnitten.
Das Eiſerne Kreuz für bulgariſche Führer.
* Sofia, 30. Okt. (Meldung der Bulgariſchen
Te=
legraphen=Agentur.) Kaiſer Wilhelm hat dem
Kron=
prinzen Boris dem Prinzen Cyrill, dem
Miniſter=
präſidenten Radoslawow und dem Generaliſſimus
Jokow das Eiſerne Kreuz verliehen.
Befeſtigung der ruſſiſch=rumäniſchen Grenze
durch die Ruſſen.
TU. Bukareſt, 30. Okt. Aus Galatz wird gemeldet,
daß die Ruſſen fieberhaft an der Befeſtigung
der rumäniſchen Grenze arbeiten. Bei
Js=
mail und im Pruthtal ſtehen ſtarke ruſſiſche Truppen. In
Reni ſind zwei Armeekorps konzentriert, die mit ſchwerer
Artillerie verſehen ſind.
Rußland beabſichtigt an der bulgariſchen Küſte zu landen.
TU. Bukareſt, 30. Okt. Das Blatt Minerva
mel=
det aus Turn Severin, der ſerbiſche Konſul habe
rumäni=
ſchen Journaliſten erklärt, Rußland beabſichtige
unter allen Umſtänden Truppen in Warna
und Burgas zu landen.
Ein engliſcher Offizier und ein Soldat von einem
griechiſchen Poſten erſchoſſen.
TU. Konſtantinopel, 30. Okt. Ueber einen
Zuſammenſtoß, wobei ein engliſcher Offizier=
und ein Soldat das Leben verloren, meldet der
Tasvir aus Saloniki: Ein griechiſcher Wachtpoſten wollte
einen engliſchen Offizier am Eintritt in den verbotenen
Teil des Zollhauſes hindern. Der Offizier verſuchte, dem
Poſten das Gewehr zu entreißen; dieſer wehrte ſich und
ſchoß den Offizier nieder. Als der den Offizier
begleitende Soldat den Revolver auf den Poſten anlegte
und abſchoß, ohne zu treffen, legte der Grieche auch auf
ihn an und ſchoß ihn gleichfalls nieder.
Serbiſche Verpflegung durch Montenegro.
* Paris, 30. Okt. Nach einer Meldung des Temps
aus Cetinje iſt für das ſerbiſche Heer ein Dienſt zur
Verpflegung durch Montenegro eingerichtet
worden.
Die Haltung Griechenlands.
* Mailand, 30. Okt. Der Secolo beſpricht die
Erklärung, die die griechiſchen Geſandten in Paris und
Rom über das Verhältnis Griechenlands zum
Vierverband abgegeben haben und ſagt: Derartige
Aufrichtigkeitsbeteuerungen Zaimis vermöchten nicht,
die Entente hinſichtlich der Haltung
Griechen=
lands zu beruhigen. Vor allen Dingen kenne man
den Wert ſolcher Verſprechungen aus dem Munde
balka=
niſcher Miniſter allzu gut. In Griechenland ſtänden die
verantwortlichen Miniſter tatſächlich für gar nichts ein.
Das beweiſe der Fall Veniſelos. Wer wiſſe denn,
ob König Konſtantin nicht irgendwelche Verpflichtung mit
den Feinden Italiens eingegangen ſei? In
Ententekrei=
ſen zweifle man nicht mehr daran, daß ein derartiges
Abkommen unter den Souveränen beſtehe. Wenn
Grie=
chenland ſich dazu entſchloſſen habe, das Angebot des
Vierverbandes, einſchließlich Zyperns, von dem es
lie zu träumen wagte, auszuſchlagen, ſo müſſe es ſich
notwendigerweiſe gegenüber jedem
rugenblicklichen oder zukünftigen
An=
griff Bulgariens wegen des Hafens von
Kawalla vollſtändig ſicher fühlen. Es
dürfte ſich dabei nicht um ein griechiſch=bulgariſches,
ſon=
dern um ein griechiſch=deutſches Abkommen
handeln, das vielleicht nur die griechiſche Neutralität
zum Ziele habe, aber nichtsdeſtoweniger Italiens
Intereſſen bedrohe.
* Köln, 30. Okt. In einem Telegramm der
Köl=
niſchen Zeitung aus Sofia vom 29. Oktober heißt es:
Aus Saloniki wird berichtet: Die franzöſiſchen
und engliſchen Militärbehörden fordern
im=
mer dringender die Aufſicht über Telegramme
und ſogar Briefe. Dieſer neue Beweis der Für=
ſorge für kleine neutrale Staaten drohe zu einem
ern=
ſten Zwiſt mit Griechenland zu führen.
Mel=
dungen über griechiſch=bulgariſche Verhandlungen über
die zukünftigen Grenzen am Balkan ſind unbegründet,
doch liegen beiderſeits Aeußerungen vor, aus denen zu
er=
kennen iſt, daß die leitenden Männer Griechenlands wie
Bulgariens ſolche Wünſche hegen und ihre Durchführung
für zweckmäßig und möglich halten.
* Mailand, 30. Okt. Der Berichterſtatter der
Gazetta del Popolo hatte in Athen mit dem griechiſchen
Miniſterpräſidenten Zaimis eine Unterredung. Er
wies auf den gefährlichen Einfluß des neuen
grie=
chifchen Preſſefeldzuges gegen Italien
hin. Der Miniſterpräſident erwiderte, in Griechenland
be=
ſtehe keine Preſſezenſur und fügte hinzu, er ſei überzeugt,
daß durch den guten Willen der politiſchen Männer der
beiden Länder die gegenſeitigen Beziehungen gebeſſert
werden könnten. Er ſtellte in Abrede daß
zwi=
ſchen den beiden Staaten wegen des Wettbewerbs der
Handelsflotten und der beiderſeitigen
An=
ſprüche im öſtlichen Mittelmeer Anlaß zu
Streitigkeiten beſtände.
Der Jahrestug des Kriegsbeginns in der Türkei.
* Konſtantinopel, 30. Okt. Anläßlich des
Jahrestages der Eröffnung der
Feind=
ſeligkeiten zwiſchen der Türkei und Rußland
im Schwarzen Meer veröffentlichen die türkiſchen
Blät=
ter mit Illuſtrationen verſehene Artikel, in denen
ins=
beſondere die ruhmvollen Taten der türkiſchen Armee
hervorgehoben werden, die die Dardanellen verteidigte
und ſo die Rettung und die Zukunft der Türkei und von
300 Millionen Muſelmanen geſichert hat und mit
Strö=
men Blutes einen Fleck von der Stirne der Türkei tilgte.
Die Blätter heben als günſtiges Zuſammentreffen hervor,
daß gerade am Jahrestage des Angriffs der ruſſiſchen
Flotte gegen die türkiſche Flotte im Schwarzen Meer die
ruſſiſche Flotte vor Varna eine
Nieder=
lage erlitt und der europäiſche Krieg durch die
Her=
ſtellung der direkten Verbindung der Türkei mit den
Mit=
telmächten in ſein letztes Stadium tritt.
* Konſtantinopel, 30. Okt. Der
öſterreichiſch=
ungariſche Botſchaſter ſtattete geſtern nachmittag dem
Großweſir einen Beſuch ab und drückte ihm im Namen
des öſterreichiſch=ungariſchen Miniſters des Aeußern,
Frhru. von Burian, anläßlich des Jahrestages des
Aus=
bruchs der Feindſeligkeiten zwiſchen der Türkei und
Ruß=
land ſeine Bewunderung für die Heldentaten der türkiſchen
Armee und Flotte aus, die eine ſo ſchwere Aufgabe,
Kon=
ſtantinopel und die Meerengen gegen den Anſturm dreier
Großmächte zu ſchützen, in ſo glänzender Weiſe gelöſt
habe. Der Großweſir dankte hocherfreut für die
Kund=
gebung.
* Berlin, 30. Okt. Die Norddeutſche Allgemeine
Zeitung meldet: Dem Vernehmen nach wurde bei der
Hohen Pforte für den Botſchafter a. D. Graf Wolff=
Metternich ein Agrement als Botſchafter in
außerordentlicher Miſſion nachgeſucht.
* Paris, 30. Okt. Wie der Matin meldet, ſind in
der Angelegenheit der betrügeriſchen Befreiung
vom Militärdienſt einige weitere Perſonen
verhaftet worden, beſonders einige verwundete
Un=
teroffiziere, die durch Beſtechung eine
Urlaubsverlänge=
rung erwirken wollten. Bisher ſind insgeſamt dreißig
Verhaftungen vorgenommen worden.
* Paris, 20. Okt. Das Echo de Paris meldet aus
Liſſabon: Neue portugieſiſche
Truppentrans=
porte ſind nach Angola abgegangen, um die
kürz=
lich unterworfenen Gebiete zu beſetzen.
* Lyon, 30. Okt. Der Progrés meldet aus Paris:
Der Deputierte Jobert hat einen Geſetzantrag
einge=
bracht, nach dem die Staatsminiſter ohne
Por=
tefeuille kein Staatsgehalt außer ihrer
Ent=
ſchädigung als Parlamentarier erhalten ſollen.
* London, 30. Okt. Das Reuterſche Bureau
meldet aus Kapſtadt: Das endgültige
Wahl=
ergebnis iſt: Südafrikaniſche Partei 54, Unioniſten
40, Unabhängige 5, Nationaliſten 27, Arbeiterpartei
4 Sitze.
* Kopenhagen, 30. Okt. Der Führer des durch
den Vorfall bei Saltholm bekannten engliſchen
Unterſee=
bootes „E 13‟, Leutnant Layton, iſt heute Nacht von
der Marinewerft entflohen. Die Polizeibehörden des
ganzen Landes ſind in Kenntnis geſetzt.
* Kopenhagen, 30. Okt. Die däniſche Regierung
erließ ein Ausfuhrverbot für alle Arten von
Seifen. Auch die Ausfuhr von Eiſenbahnrädern
für normal= und ſchmalſpurige Bahnen wurde verboten.
* Konſtantinopel 30. Okt. Verſchiedene
aus=
ländiſche Zeitungen haben die Nachricht verbreitet, daß
die italieniſche Botſchaft in Konſtantinopel von
der Bevölkerung geplündert worden ſei. Die türkiſche
Regierung dementiert dieſe Nachricht, die jeglicher
Wahrheit entbehrt, auf das entſchiedenſte.
Letzte Nachrichten.
* Berlin, 30. Okt. Der Reichsanzeiger
veröffent=
licht folgende am 1. November in Kraft tretende
Beſtim=
mung des Stellvertreters des Reichskanzlers: Abſchnitt 11
der Bekanntmachung über die Feſtſetzung der
Grund=
preiſe für Butter und die Preisſtellung für den
Weiterverkauf vom 24. Oktober erhält folgenden Zuſatz:
Liefert ein Großhändler an einen Kleinhändler Butter
in kleinen Packungen, in denen ſie unmittelbar an die
Verbraucher abgegeben werden kann, insbeſondere in
Halbpfundpaketen, ſo darf der Zuſchlag für den
Groß=
handel um 3 Mark erhöht werden; um den gleichen Betrag
vermindert ſich der zuläſſige Zuſchlag für den Kleinhandel.
* Berlin, 30. Okt. Der Reichsanzeiger enthält die
Bekanntmachung der Reichsfuttermittelſtelle, betr. die
Ha=
ferverarbeitung in Nährmittelfabriken.
* Wien, 30. Okt. Die Blätter drücken ihre
Genug=
tuung über die Verleihung des Nobelpreiſes an den
Wie=
ner Arzt Barany aus, der ſich unter ſeinen Fachgenoſſen
des größten Anſehens erfreut. — Die Blätter betonen,
daß die Zuteilung des Preiſes an den öſterreichiſchen
Ge=
lehrten in hohem Grade ehrend iſt, nicht nur für ihn und
die Wiener Schule, ſondern auch als treffende Antwort
von unparteiiſcher Seite auf den Schimpf des
Bar=
barentums. Der mit dem Nobelpreis Ausgezeichnete,
der in Przemysl einem Feldſpital zugeteilt war, erſand
während des Krieges eine eigene Methode zur
Behand=
lung von Kopfſchüſſen durch Schädeloperationen und
er=
zielte damit ausgezeichnete Erfolge. Er iſt ſeit
Ueber=
gabe der Feſtung in ruſſiſcher Gefangenſchaft, wo er trotz
ſeiner Erkrankung an Malaria an einem größeren
wiſſen=
ſchaftlichen Werk arbeitet.
** Budapeſt, 30. Okt. Das Amtsblatt veröffentlicht
die Regierungsverordnung über die Requirierung
aller Getreide und Hülſenfrüchten, die nicht
freiwillig der Kriegsproduktengeſellſchaft angeboten
wer=
den. Dieſe Vorräte werden, am 25. Dezember angefangen,
nicht mehr zu Höchſtpreiſen, ſondern vier Kronen billiger
für den Doppelzentner übernommen.
* Santiago de Chile, 30. Okt. (Agence Havas.) Das
Miniſterium iſt zurückgetreten.
Briefkaſten.
Anfragen können nur beantwortet werden, wenn die genaue Adreſſe des
Anfragenden angegeben und die Abonnementsbeſcheinigung beiltegt.
K. Sie ſind im Irrtum, auch der gediente
Land=
ſturm kommt an die Front und hat ſich hervorragend
geſchlage
H. B. Die Unterſcheidung zwiſchen Molkerei= und
Landbutter iſt doch ſo einfach, daß eine nähere
Beſtim=
mung nicht erforderlich iſt. Wenn der Mann für ſeine
Landbutter 2.40 Mk. verlangt, iſt es Ihre Pflicht, ihn
wegen Ueberſchreitung des Höchſtpreisgeſetzes anzuzeigen.
Verluſtliſte.
* Die Preußiſche Verluſtliſte Nr. 357
ent=
hält u. a.: Inſanterie=Regimenter Nr. 116, 118; Reſerve=
Infanterie=Regimenter Nr. 221, 223; Landwehr=
Infan=
terie=Regiment Nr. 118; Reſerve=Sanitäts=Kompagnie
Nr. 17 des XVIII. Reſervekorps. Weiter ſind erſchienen
die Sächſiſche Verluſtliſte Nr. 208 und die
Württember=
giſche Verluſtliſte Nr. 286.
* Die Preußiſche Verluſtliſte Nr. 358
enthält u. a.: Infanterie=Regimenter Nr. 116, 117, 168;
Reſerve=Infanterie=Regimenter Nr. 221, 223. Weiter ſind
erſchienen die Sächſiſche Verluſtliſte Nr. 209 und die
Württembergiſche Verluſtliſte Nr. 286.
Wetterbericht.
Wetterausſichten für Sonntag: Wolkig, ſtrichweiſe
Niederſchläge, fühl.
Tageskalender.
Sonntag, 31. Oktober.
Broßh. Hoftheater, Anfang 7 Uhr, Ende 10¾ Uhr
(Ab. C): „Carmen”.
Reformationsfeier um 8 Uhr in der Turnhalle
am Woogsplatz (Evangeliſcher Bund).
Feſtgottesdienſt der Evangeliſchen Gemeinſchaft
um 3½ Uhr Teichhausſtraße 34.
Konzerte: Ludwigshöhe um 4 Uhr, — Rummelbräu
um 4 und 8 Uhr, — Ludwigshalle um 8 Uhr.
Denkf an uns
sendet
Galem Aleikum
Schemobte
Sigaretten.
Willkommenste Liebesgabe!
—5 6 8 10
Preis Ne 3
57 4 5 6 H 10 Pfgdsick.
20Stckfeldpostmässigverackt porfofrei!
30Stckteldpostmässigverpackt 10 Pf. Porto!
Orient. JabakuCigaretten-Fabr. Jenidze Dresden
Inh. AugoZietz Hoflieferant SIId KörugsvSachser.
Trustfrei!
Deutsche Bank Darmstadt
Eröffnung von laufenden Rechnungen
und provisionsfreien Scheck-Konten.
X,636
Straussfedern-Engroshaus
Unr Woltt
Bismarckstrasse 55
Prima Straussfedern
Stangen- und Kronenreiher
Parndies- u. Fantasie-Reiher
Strauss-Halsrüschen
in nicht zu übertreffender Auswahl.
Einzelverkauf zu Engros-Preisen.
14720a
forfetten nach Maß
Spezialabteilung v. Korſetten=Wäſche,
1
Waſchen u. Reparieren v. Korſetten auf neu.
Rheinſtraße 15, III. (9835a
Soſie Jilig im haufe des Staatsverlag.
Krieg und Wohnungseinrichtung.
Die Möbel-Industrie und die gesamte
Einrichtungs-Branche haben
begreif-
licherweise in ganz besonderem Maße durch
die Erscheinungen des Krieges zu leiden, wobei
die ständig wachsende Preissteigerung fast aller
Rohmaterialien nicht das geringste Uebel ist.
Die erheblichen Vorräte kertiger
Möbel und Einrichtungs-
Gegen-
stände, sowie das bedeutende Material-Lager
ermöglichen uns vorläufig noch den Verkauf zu
niedrigen Preisen. Interessenten, die in der Lage
sind, schon jetzt, wenn auch für spätere
Liefe-
rung, Entschlüsse zu fassen, genießen
wesent-
liche Vorteile ohne Risiko für den Fall, daß die
Gründung der Haushaltung durch
unvorher-
gesehene Ursachen des Krieges nicht erfolgen
kann. Man verlange ausführliche Auskunft und
kostenlose Uebersendung unseres Albums
„WOHNLICHE INNENRAUMEe
Gg. Ehrhardt & Söhne, Möbelfabrk
Werkstätten für Handwerkskunst
DARMSTADT, Feldbergstrasse Nr. 36.
(14721a)
Kirchliche Anzeigen.
Katholiſche Gemeinden
Montag, den 1. November 1915
Allerheiligen
St. Ludwigskirche: Montag, vorm. von ½ 6 Uhr an
Gelegenheit zur heil. Beichte. — Um 6 Uhr: erſte heil.
Meſſe mit Roſenkranzandacht. — Um 7 Uhr: Austeilung
der heil. Kommunion. — Um 8 Uhr: Militärgottesdienſt
mit Predigt. — ½10 Uhr: Hochamt mit Predigt. — Um
11 Uhr: Akademiſcher Gottesdienſt. — Nachm. um 3 Uhr:
Veſper; darauf Beichtgelegenheit. — Um 6 Uhr: Zum
Gedächtnis aller Seelen: Andacht und Predigt.
Kapelle der Barmherzigen Schweſtern: Montag, vorm.
um ½7 Uhr: Hl. Meſſe. — Nachm. um 2 Uhr:
Roſen=
kranzandacht.
Kapelle in der Waldſtraße: Montag, vormittags um
7 Uhr: Hl. Meſſe.
St. Eliſabethenkirche: Sonntag, nachm. von 3—7 Uhr
hl. Beichte.
Montag, vormittags von ½7 Uhr an: Gelegenheit
zur heil. Beichte. — Um ½ 7 Uhr: Frühmeſſe. — Um
8 Uhr: Hl. Meſſe. — Um ½ 10 Uhr: Hochamt und
Pre=
digt. — Nachmittags um 2 Uhr: Feſtandacht. — Abends
um 8 Uhr: Allerſeelenfeier und Predigt.
St. Martinskapelle zu Beſſungen: Montag, vorm. um
6 Uhr: Gelegenheit zur heil. Beichte. — Um 7 Uhr: Hl.
Meſſe. — Um 9 Uhr: Amt mit Predigt. — Nachm. um
½3 Uhr: Kriegsgebet; darauf Armenſeelenpredigt und
Andacht; Gelegenheit zur hl. Beichte.
Kapelle zu Eberſtadt: Montag, vorm. um ½7 Uhr:
Austeilung der hl. Kommunion und Frühmeſſe. — Um
¼10 Uhr: Hochamt und Predigt. — Nachm. um 4 Uhr:
Andacht und Predigt.
Kapelle zu Pfungſtadt: Montag, vormittags um 8 Uhr:
Beichte. — Um ½9 Uhr: Amt und Predigt. — Nachm. um
½2 Uhr: Andacht. — Freitag, um ½ 5 Uhr: Kriegsandacht.
Dienstag, den 2. November 1915
Allerſeelen
St. Ludwigskirche: Dienstag, vorm. von ½6 Uhr an:
Gelegenheit zur hl. Beichte. — Von 6 Uhr an: Hl. Meſſen.
— Um 7 Uhr: Hl. Meſſe. — Um ¾9 Uhr: Feierliches
Seelenamt für die Abgeſtorbenen der Gemeinde. —
Nach=
mittags um 3 Uhr: Bei günſtiger Witterung werden auf
dem Friedhof an der Nieder=Ramſtädterſtraße Gebete für
die Abgeſtorbenen abgehalten. — Abends um 8 Uhr:
Letzte Roſenkranzandacht. — An allen Werktagen, abends
um 8 Uhr: Andacht zum Troſte der armen Seelen.
Kapelle der Barmherzigen Schweſtern: Dienstag, vorm.
von ½7 Uhr an: Hl. Meſſen.
Kapelle in der Waldſtraße: Dienstag, vorm. von 7 Uhr
an: Hl. Meſſen.
St. Eliſabethenkirche: Dienstag, vorm. 7 Uhr:
Aller=
ſeelenamt. — Um 6, ½7 und ½9 Uhr: Hl. Meſſen.
St. Martinskapelle zu Beſſungen: Dienstag, vorm. um
6 Uhr: Gelegenheit zur hl. Beichte. — Um 7 Uhr:
Aller=
ſeelenamt. — Abends um 6 Uhr: Armenſeelenandacht. —
Jeden Abend um 6 Uhr: Armenſeelenandacht.
Kapelke zu Eberſtadt: Dienstag, vorm. um 6.20 Uhr:
Hl. Meſſen. — Um ¾7 Uhr: Hl. Meſſen. — Um ¼8 Uhr:
Amt für die Verſtorbenen. — Werktags, um ¼8 Uhr:
Singmeſſen und Kriegsgebet.
Familiennachrichten.
Statt Karten!
Ihre KRIEGS-TRAUUNG zeigen an:
PHILIPP VIERHELLER
Leutnant d. R.
DINA VIERHELLER
geb. KATZENBACH.
Darmstadt, am 30. Oktober 1915.
(*7004
glückliche Geburt einer gesunden
D
TOcHTER
eehren sich anzuzeigen
Werneralvo von Alvensleben,
Gisela von Alvensleben,
geb. von Bothmer.
(*7039
Einen weiteren ſchmerzlichen Verluſt, ſchon
den dritten ſeit Kriegsbeginn, haben wir heute
zu beklagen. Am 18. Oktober iſt auf dem
Felde der Ehre unſer treuer Mitarbeiter
Schriftſetzer
Palentin Darmſtädter
Musketier im Reſ.=Inf.-Regt. Nr. 116
der einzige Sohn und die Hoffnung ſeiner
(*6986
Eltern, gefallen.
Ein ehrendes Andenken werden wir ihm
ſtets bewahren.
Heinrich Elbert G. m. b. H.
Hoflieferanten.
Miltär=VereinDarmſtadt.
Todes=Anzeige.
Den Kameraden die traurige Mitteilung
von dem Ableben unſeres langjährigen
Ehren=
mitgliedes
(15231
Georg Wieſenecker
Oktroi=Erheber i. R.
Die Beerdigung findet am Montag, den
1. November, nachmittags 2½ Uhr, vom
Wald=
friedhof aus ſtatt. Sammelort der Kameraden
daſelbſt um 2¼ Uhr.
Der Vorſtand.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
bei dem Heimgang meines innigſtgeliebten Mannes,
unſeres treuen, liebevollen Vaters
(15186
des Gefr. der Landwehr
Wilhelm Henkel
Landwehr=Inf.=Regt. 118
Inhaber der Heſſiſchen Tapferkeitsmedaille
ſagen vielen Dank
Kätchen Henkel und Kinder.
Darmſtadt, den 30. Oktober 1915.
Am 10. Oktober ſtarb bei einem Dorfgefecht
unſer einziger, heißgeliebter Sohn, Bruder
Schwager, Neffe und Onkel
(*7017
Karl Diehm
Einj.=Freiw., 7. Komp., Reſ.=Inf.-Regt. 116
den Heldentod fürs Vaterland nach kaum
vollendetem 19. Lebensjahre.
Pſalm 16, 6.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Familie Carl Diehm.
Darmſtadt, den 30. Oktober 1915.
Beileidsbeſuche dankend abgelehnt.
Todes=Anzeige.
Am 8. Oktober d. J. verſtarb
Fräulein
Lina Matthias.
Ich bin beauftragt, dies ihren hieſigen
Be=
kannten hiermit anzuzeigen.
Bruſt,
Rechtsanwalt.
Darmſtadt, den 30. Oktober 1915.
7026
Dankſagung.
Für die uns anläßlich des Todes und
der Beerdigung unſeres lieben Bruders
und Neffen erwieſene Teilnahme ſagen
wir herzlichſten Dank.
Eliſabeth Freifrau Roeder von Diersburg,
geborene Wernher,
Alice Jung, geborene Weruher,
Mathilde Weruher.
(15170
Von ſeinem himmliſchen Herrn
und Meiſter abgerufen wurde am
10. Oktober bei einem Gefecht in
Serbien durch Herzſchuß unſer
innigſt=
geliebter Sohn und Bruder (15232
Finanzaſpirant
Ernſt Polk
im Alter von 23 Jahren.
In tiefer Trauer:
Familie Stadtgeometer Volk
Soderſtraße 80.
Darmſtadt, den 31. Okt. 1915.
Wir bitten, von Beileidsbeſuchen
Abſtand nehmen zu wollen.
Todes=Anzeige.
Heute früh entſchlief ſanft nach langem,
ſchwerem Leiden mein lieber Mann, unſer
guter Vater, Großvater Schwiegervater,
Bru=
der, Schwager und Onkel
(15233
Georg Wieſenecker
Oktroierheber i. R.
im 66. Lebensjahre.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Wilhelmine Wieſenecker,
geb. Reich.
Darmſtadt, den 30. Oktober 1915.
Roßdörferſtraße 57.
Die Beerdigung findet Montag, 1. November,
nachmittags 2½ Uhr, vom Portale des
Wald=
friedhofes aus ſtatt.
Ständige Rettungswache der Sanitätskolonne.
Selephonruf ſtr 245.
Meunge r die elbetr eantoerlichſtrden lüteten
politiſchen Teil und für Feuilleton: Dr. Otto Waldaeſtel; für
Volkswirtſchaftliches, Parlamentariſches und Kommunalpolitiſches:
Hans H. Gieſecke; für Stadt und Land und den geſamten übrigen
Teil: Kurt Mitſchiug; für den Anzeigenteil. Anzeigenbeilagen und
Mitteilungen aus dem Geſchäftsleben: Paul Lange.
Druck und Verlag: L. C. Wilichſche Hoſbuchdruckerei,
Sämtlich in Darmſtadt.
Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an
die „Redaktion des Tagblatts” zu adreſſieren. Etwaige
Honorar=
forderungen ſind beizufügen; nachträgliche werden nicht berückſichtigt.
Unverlangte Manuſkripte werden nicht zurückgeſandt.
Die heuige Nummer hat 16 Seiten.
Die schönsten und billigsten
Hüte und Formen
in Samt, Plüsch, Pelz, Filz, Velour
sovie Trauerhüte u. Schleier
ferner sämtliche Zutaten zum Selbstanfertigen von Hüten
wie Linon, Spatry, Marly, Linonformen u. Köpfe, Stege, Futter, Draht, Samt, Crep, Grenadin, Straußfedern,
Stangen-Kronen und Paradies-Reiher, Fantasiefedern, Flügel, Ponpons, Blumen, Blätter und Ranken, Bänder
aller Art finden Sie in unerreichter Auswahl und Preiswürdigkeit im
Spezialhaus für Putzartikel
(14915a
Rheinstr.
GeOr
Auannnsannunana
chubkec
Opfertag des Roten Kreuzes.
Unter dem Schutz Ihrer Königlichen Hoheiten des Großherzogs und der Großherzogin.
Der 25. November d. J., der Geburtstag Seiner Königlichen Hoheit des Großherzogs, iſt für einen Opfertag des Roten Kreuzes in ganz Heſſen
aus=
erſehen worden. An dieſem Tage ſollen durch Hausſammlungen, ſowie durch den Verkauf von Poſtkarten, Abzeichen und Ausſtellungsloſen auf den Straßen
und Plätzen der Stadt weitere Mittel aufgebracht werden, deren das Rote Kreuz dringend bedarf, um die Wunden unſerer tapferen Soldaten zu heilen und
die Not der Hinterbliebenen der vor dem Feinde Gefallenen zu lindern. Auch an das herannahende Weihnachtsfeſt muß gedacht werden, zu dem unſere im
Felde ſtehenden Krieger einen Gruß aus der Heimat erhalten ſollen. Möge die Einwohnerſchaft der Stadt Darmſtadt an dieſem Tage in dankbarem
Gedenken an die Heldentaten unſerer Krieger, deren todesmutige Tapferkeit unſer Vaterland vor feindlichem Einfall bewahrt hat, opferfreudig zu der allgemeinen
Spende beitragen.
Die Stadt Darmſtadt iſt für den Zweck des Opfertages in die unten aufgeführten ſieben Bezirke eingeteilt. Jedem derſelben ſteht eine Vorſitzende und
ein Ausſchuß vor, in deren Hand die Durchführung des Opfertages in ihrem Bezirk ruht. Damen (junge Frauen und Mädchen nicht unter 16 Jahren),
die bereit ſind, als Verkäuferinnen mitzuwirken, werden freundlichſt gebeten, ſich bei den Vorſitzenden ihrer Bezirke zu melden, desgleichen
Herren, die ſich als Helfer in den Dienſt der guten Sache ſtellen wollen. An der Hausſammlung nehmen die Damen nicht teil, ſie iſt von der
Jugend=
wehr übernommen worden.
Darmſtadt, den 31. Oktober 1915.
Für den Opfertag=Ausſchuß:
Wirklicher Geheimer Rat Römheld.
I. Bezirk umfaßt die Straßen:
Alexanderſtraße, Bachgaſſe große, Bachgaſſe kleine,
Ballonplatz, Brandgaſſe, Capellſtraße und=Platz,
Capla=
neigaſſe große, Caplaneigaſſe kleine, Döngesborngaſſe,
Ernſt=Ludwigs=Platz. Ernſt=Ludwigsſtraße, Geiſtberg,
Hinkelsgaſſe, Hoftheaterplatz, Holzſtraße, Kirchſtraße,
Lang=
gaſſe, Lindenhofſtraße, Ludwigsſtraße, Marktplatz,
Markt=
ſtraße, Mühlſtraße, Neugaſſe, Obergaſſe, Ochſengaſſe große,
Ochfengaſſe kleine, Paradeplatz, Pädagogſtraße,
Runde=
turmſtraße Sackgaſſe, Schirngaſſe Schloßgaſſe,
Schloß=
graben, Schulzengaſſe, Schuſtergaſſe, Woogsplatz,
Woogs=
ſtraße, Zeughausſtraße. Schillerplatz. Reſidenzſchloß,
Adolf=Spieß=Straße, Rheinſtraße Schloß-Monument).
Vorſitzende: Frau Liſa Geiershöfer,
Ernſt=Ludwigſtraße 12.
II. Bezirk umfaßt die Straßen:
Alexandraweg, Arheilger Straße, Dieburger Straße,
Fuhrmannsſtraße, Heinheimer Straße, Hochſchulſtraße,
Hohler Weg, Kaupſtraße, Kranichſteiner=Straße,
Laute=
ſchlägerſtraße Lichtenbergſtraße Liebfrauenſtraße und
Platz, Löffelgaſſe, Magdalenenſtraße, Mauerſtraße,
Ma=
thildenhöhenweg, (Müllerſtraße, Nikolaiweg, Olbrichweg,
Pankratiusſtraße. Platanenweg, Prinz=Chriſtians=Weg,
Ruthsſtraße, Schloßgartenſtraße (Schloßgarten).
Speſ=
ſartring, Stiftsſtraße (von Erbacher= bis Dieburger=
Straße), Taunusſtraße Wenckſtraße. Am Breitwieſenberg,
Fiedlerweg, Gutenbergſtraße, Lukasweg, Riegerplatz.
Vorſitzende: Ihre Exz. Frau Geheime Rat
Röm=
held, Alexandraweg 14.
III. Bezirk umfaßt die Straßen:
Allee breite, Alicenſtraße, Bachgangweg,
Bahnhofs=
plätze, Hauptbahnhof, Bismarckſtraße, Kaſinoſtraße,
Dornheimer Weg, Fuchsſtraße Feldbergſtraße,
Friedrichs=
ſtraße Gartenſtraße, Grafenſtraße, Gräfenhäufer Weg,
Griesheimer Weg. Hofſtallſtraße, Landgraf=Philipp=
An=
lage, Lagerhausſtraße, Landwehrſtraße, Mathildenplatz,
Wendelſtadtſtraße, Weiterſtädter Weg, Wieſenſtraße.
Helf=
mannſtraße, Kirſchenallee, Rößlerſtraße, Wilhelmsplatz.
Vorſitzende: Ihre Exz. Frau Finanzminiſter
Braun, Rheinſtraße 23.
IV. Bezirk umfaßt die Straßen:
Annaſtraße, Artillerieſtraße Bleichſtraße,
Eliſabethen=
ſtraße, Eſchollbrücker Straße, Georgenſtraße, Heidelberger
Straße (von Neckar= bis Heinrichsſtraße) Heinrichsſtraße,
Hölgesſtraße, Holzhof=Allee, Hügelſtraße, Karlsſtraße
(von Hotel Prinz Karl bis Heinrichsſtraße),
Ludwigs=
platz, Luiſenſtraße, Luiſenplatz, Marienplatz, Neckarſtraße,
Riedeſelſtraße, Saalbauſtraße, Sandſtraße,
Schuchard=
ſtraße, Schulſtraße, Schützenſtraße, Steinſtraße, Waldſtraße,
Wehprechtſtraße, Wilhelminenſtraße Wilhelminenplatz,
Zimmerſtraße, Rheinſtraße (vom Monument bis alten
Bahnhof einſchl.)
Vorſitzende: Ihre Exz. Frau General von
Hahn, Annaſtraße 14.
V. Bezirk umfaßt die Straßen:
Ahaſtraße, Beſſungerſtraße, Bruchwſeſenſtraße,
Cle=
mensſtraße, Eichbergſtraße Forſtmeiſterſtraße und =Platz,
Frankenſteinſtraße, Goetheſtrae, Groß=Gerauer Weg,
Hei=
delberger Straße (von Heinrichsſtraße bis Ende),
Heerd=
weg, Hermannsſtraße, Herrngartenſtraße, Hofgartenſtraße,
Karlsſtraße (von Heinrichsſtraße bis Beſſungerſtraße),
Kiesbergſtraße, Klappacherſtraße, Landskronſtraße,
Lud=
wigshöhſtraße Ludwigshöhe, Martinsſtraße,
Moosberg=
ſtraße, Niederſtraße und Neue Niederſtraße, Ohlyſtraße
(von Heerdweg bis Niebergallweg), Orangerie=Allee,
Orangerie=Straße, Sandbergſtraße Schießhausſtraße,
Sceſtraße Stadt=Allee. Steinackerſtraße, Tannenſtraße,
Weinbergſtraße, Wilhelmsſtraße, Wingertsgäßchen
Witt=
mannsſtraße, Beſſunger Weg, Bruſtſtraße,
Donnersberg=
ring, Felſingſtraße, Herderſtraße, Martinspfad,
Paulus=
platz, Seekatzſtraße.
Vorſitzende: Frau Lillli Wolfskehl,
Karls=
ſtraße 84.
VI. Bezirk umfaßt die Straßen:
Beckſtraße, Landgraf=Georgsſtraße, Darmſtraße,
Drei=
brunnenſtraße, Erbacher Straße, Gervinusſtraße, Grüner
Weg, Hochſtraße, Hoffmannsſtraße, Inſelſtraße,
Kies=
ſtraße, Mathildenſtraße, Moſerſtraße, Nieder=Ramſtädter
Straße, Roßdörfer Straße, Rückertſtraße, Seitersweg.
So=
derſtraße, Stiſtsſtraße (von Erbacher bis Roßdörfer
Straße) Teichhausſtraße Wienersſtraße,
Wingertsberg=
ſtraße, Am Erlenberg, Im Geiſenſee, Heidenreichſtraße,
Hobrechtſtraße, Ohlyſtraße (vom Niebergallweg bis
Ro=
quetteweg), Riedlingerſtraße, Roquetteweg.
Vorſitzende: Ihre Exz. Frau Generalleutnant
Noell, Stiftsſtraße 19.
VII. Bezirk umfaßt die Straßen:
Beckerſtraße, Blumenthalſtraße, Emilſtraße,
Eckhardt=
ſtraße, Gardiſtenſtraße, Mollerſtraße Pfarrwieſenweg,
Ireneſtraße, neue Ireneſtraße, Rhönring,
Pallas=
wieſenſtraße, Parcusſtraße Kahlertſtraße, Liebigſtraße,
ſtraße, Schwanenſtraße, Sensfelderweg, Viktoriaplatz,
Vittoriaſtraße, Frankfurterſtraße, Elfeicherweg, Kaſtanien=
Allee, Aeußere Ringſtraße.
Vorſitzende: Frau Oberbürgermeiſter Gläſ=
(15174
ſing, Steinſtraße 28.
SynHer-Ceriurvvarer
Wir empfehlen für die kalte Jahreszeit:
Solide Strassenstiefel
Kamelhaar-Hausschuhe
allen Preislagen
Kamelhaar-Schnallenstiefel
Starke Schulstiefel
für Knaben und Mädchen
Filz-Hausschuhe
Mädchen-und Kinderstiefel
Filz-Schnallenstiefel
kräftig und preiswert
Leder-Hausschuhe
Tuch-Gamaschen in allen Farben
warm gefüttert
Aus früheren Beständen haben wir noch einige Hundert
extra billig!
Einzelpaare
(15212
für Damen, Herren und Kinder.
Für unsere Soldaten im Felde:
Starke Schnürstiefel
Reit-Stiefel
Gamaschen
Filz-Ueberstiefel
Tornister-Schuhe
Gewicht 110 gr
Warme Schlüpfer
Einlegesohlen
's Schuhwarenhaus
Nür
0
udwidst
Inh.: Paul Wildau
Speler
Verkaufstellen von Speter e Seluinaren Frautkur g. A, Pfenbneh, Hanan,
Darmstadt, Worms, Würzburg, Nürnberg, München, Stuttgart, Strassburg. Cöin,
:: Aachen, Leipzig, Linden, Hannover Hamburg. Breslau, Dortmund.
Menteg, 1. 1or.
November 1915
45.
30
Woche
Tage
305-60
11
Montag
Beginn
unseres billigen
Isvenververkaufee
Unsere gestern, erschienene Preisanzeige bringt
einen Teil der zum Verkauf ausgelegten Waren.
Die Preise sind trotz enormer Teuerung
sämt-
licher Rohwaren noch so enorm billig
ange-
setzt, dass es sich schon heute lohnt, auch
15205
für den Weihnachts-Bedarf sich vorzusehen.
Hanslobdafa
Zasghe Golleh C
6
Sabafmarter-
Ea
Vom 1. November 1915 ab erfolgt auf
Schweinefleiſch ein Abſchlag von 20 Pfg.,
auf Schweineſchmalz ein Aufſchlag von
(15206
20 Pfg. per Pfund.
Die Schweinemetzger Darmſtadts.
A. &J. Schlegel
Luisenstraße 10, I.
Theater-Kostüme-Verleihanstalt
Fahnen, eignes Fabrikat,
aller Art, in denkbar feinster Ausstattung,
gemalt und gedruckt, für Private, Behörden,
Staaten.
(13218a
Rote-Kreuz-Fahnen billigst.
Treubund-Fahnen und Wimpel,
Kinder-
fähnchen in großer Auswahl,
Fahnen-
stangen, Spitzen, Eicheln, Fahnenstangen-
Halter für alle Größen.
Verkauf von Stoffen aller Art.
IIluminations- und Dekorations-Artikel.
Wiederverkäufer hohe Provision.
auf Gegen-
Gothaer Lebensversicherungsbank seitskett.
Bisher abgeschlossene Versicherungen:
2 Milliarden 235 Millionen Mark.
mit alsbaldiger Auszahlung
Kriegsversicherung der vollen Summe im Todesfall.
Neue vorteilhafte Versicherungsformen.
Vertreter und Beamter der Bank in Darmstadt:
Sebastian Eckler, Klappacherstr. 7, Tel. 243.
Euſtle 2 beined
nach
— Frauenarzt San. Raf.Dr. Alfr. Machenhauer.
Febrik: F2 Oündner-Lang, DARHSTADT.
Leibbinden * Korsettersatz * Geradehelfer.
Herorragende Neuheit für Gesundee-
Leidende von unübertroff. Wirkung.
Verkaufsst.: Ferd. Röth, Soderstr. 5, Tel. 1149. —
Reformhaus „Arista‟, Ernst-Ludwigstraße 3.
Bstreunfortigunge Fabrik Hofmann-
Tel. 971.
straße 19, Tel. 894.
An= u. Abfahren
von Gütern des Oſtbahnh. übern.
H. Voltz, Gervinusſtr. 35 (11711a
Kohlenhandl. u. Spedit. Tel. 2314.
Heyi&John, Henufakturwaren (5709a
Eindtaden, Kordel
preiswert bei
(14466a
M. J. Lorge
Tel. 1688. Grafenſtr. 13.
Feinſte
Cafelz
Büfter
in ½ Pfundſtücken
Alle Sorten feinſten Käſe
Feinſtes
Tafelöl
noch zu billigen Preiſen.
Fleiſch=Aufſchnitt
wie Braten, Zungen u. feinere
Wurſtwaren, ſowie Geflügel ir
(15218
Gelee.
Feinſter, geräucherter
Lachs=
Aufſchnitt
faſt billiger wie Fleiſch,
Idabei viel ausgiebiger, während
kommender Woche noch
¼ Pfund 85 Pfg.
In ganzen Seiten
per Pfund 2.40 Mk.
Wilh. Weber Nachf.
6 Eliſabethenſtraße 6.
Aikoholfreies
Speisehaus
Nieder-Ramstädterstrasse 14.
Sorgfält. Küche für Fleisch-
und Pflanzenkost.
Essen von 50 Pf. an
mit Fleisch von 60 Pf. an bis 1.40.
Reicher Abendtisch.
Kein Trinkzwang. (*6959
Alkoholfreie Weine.
Tee, Milch, Kakao, Kaffee u. Kuchen.
Wochenkarte 4.20 beginnt Sonntags.
Wer verkauft eine gebr.
Schreib=
maschine ? Angeb. m. Preis u.
T 32 an die Geſchäftsſt. (*7012go
—40 Liter
30 reines Terpentin
zu verkaufen. Angeb. unt. T 30
(*7015
an die Geſchäftsſtelle.
werden läſtige
Damen Geſichtshaare
mit Elektrolyſe entfernt. (12582a
Grafenſtraße 2, part.
Beſtandtellenthätmein primat
„pulver. Muſter
Butter= 2 Pfd. ger. 50 Pfg.
Orbicol-Versand, Breslau B 159. (I, 14900
Wintermantel, blau. Koſtüm,
elegantes Seidenkleid,
dunkel, faſt neu, billig abzugeben;
auch Sonntag anzuſehen. (*7028
Ernſt=Ludwigſtraße 18, III.
zu ver=
Einmachfäßchen kaufen
Grafenſtr. 35, Laden.
7014
Herren=Ueberzieher bill. abzug.
*7023) Beckſtr. 14, Htb. part.
(Korbge=
Guterh. Kinderwag. flecht m.
Doppelgriff) zu verk.
(*6961
Mathildenplatz 19, 2. St.
Einige getragene Kindermäntel
à 3 Mk. zu verk.
(*6958
Rheinſtr. 28, Mittelb., 1. St. I.
Noch wenig gebrauchte
9X12Kamera
mit Zubehör, prima Objektiv, für
150 Mk. (neu 220 Mk.) zu verk.
Näh. in der Geſchäftsſt. (15172
Klapp-Kamera, 9Xle
neueſtes Modell, mit
Doppelana=
ſtigmat F:6,8, für 40 Mk. zu verk.
Ang. u. U. R. 211 an „Invaliden-
(315176
dank‟ Leipzig.
Balkenwage, 150 kg Tragkr.
11 Winterüberzieher billigſt.
Näh in der Geſchäftsſt. (15047a
überninmt zu Haule
Cl Schreibarbeit (
Abſchrei=
bungen von Rechn. u. dgl.)2
Ang. u. 31 Geſchäftsſt. (*7013og
5255
Die
Fleischteuerung
zwingt zur Bevorzugung
pflanz-
licher Nahrungsmittel.
ohne
Mittagstisch Fleisch,
reichhaltige Zusammenstellung,
sättigend und nahrhaft, zu 60,
75 u. 90 Pfg. im Abonnement.
Auf Wunsch auch
mitt Fleisch-
Mittagstisch beigabe
zu 75, 90 Pfg. u. 1.05 Mk.
im Abonnement.
Einzelgedecke etwas höher.
Reichhaltiger
u. Einzel-
Abendtisch speisen
in reicher Auswahl.
Vorzügliche Zubereitung.
un Kein Trinierwang. —
Reform-Restaurant
Alexanderstr. 4, 1. Stock.
Krankenpfleger
u. Maſſeur
empfiehlt ſich. Uebernimmt auch
Nachtwachen. Kiesſtr. 55. (*6988
Busch-u.Schlingrosell
veredelt in feinſten Sorten.
Jedes Stück nur 20 Pfennig,
Bäumchen 1 Mark.
Weiße Roſen, ſchönſte Zierde
15214goi auf Gräber.
Riedlingerstr. 43, I.
Klavierſtimmer
Emil Schultze, Kammermuſiker i. P.,
Schießhausſtr. 29, II. (14731a
elze
werden modern umgearbeitet zu
Kragen, Müffe, Barette. (15115a
Mode-Salon, Mauerſtr. 20.
Jede Dame
iſt zufrieden, wenn ſie ihre
Näh=
maſchine bei Peter Rickert,
Mechaniker, Hölgesſtr. 3,
repa=
rieren läßt. Kein Laden.
Poſt=
karte genügt. Bitte genau auf
Hausnummer 3 zu achten. (*7003
Jeder Kragen 6 Pfg.
Herrenhemden 35 Pfg.
zu waſchen u. zu bügeln. (15185go
Wäscherei Neukirch
mit elektr. Betrieb
Telephon 2039. Landwehrſtr. 45.
Küte w. ſch.u. billgarn., Alt. verw.
B13838) Hermannſtr. 9, 2. St.
Strümpfe w. neuu. angsſtr. Aerm.
in Sweaters. Roßdörferſtr. 23, I. (*
M. P.
Ehrenh. Intereſſe. Brief unt.
I24 a. d. Geſchäftsſtelle. (15204
Zutes
S IIr Boltbpierue
zugfeſt, geſchirr= und ſtallfromm,
sofort zu verkaufen. (B15221
Weber, Neue Niederstr. 11, Tel. 837.
Junge hasen, belg. Rieſen, zu verk.
J) Gervinusſtr. 69.
(*6985
Vobermann
hoch prämiiert, gut erzogen, 2jäh.,
wird koſtenlos in Penſion gegeben,
nur aufs Land in der Nähe von
Darmſtadt. Angebote unt. T 22
an die Geſchäftsſtelle. (*6998
Liebesgaben ins Feld!
— Für die städtische Liebesgabensammlung. — — Als Weihnachtsgeschenke —
Lee
Normalwäsche
Normalhemden
e
Unterhosen
Unterjacken
in Woll, Habwolle und Baumwolle
in jeder Stoffer und Galtat
Winterjacken. Netzjacken
Stück 2.40, 2,70, 2.90, 3.25 bis 6.00 Mk.
Stück 2.15, 2.30, 2.50 bis 4.75 Mk.
Stück 1.—, 1.50, 1.95 bis 3.35 Mk.
Bitte beachten Sie
die Schaufenster!
Baumwollflanell-Hemden, eigene Anfertigung, beste Stoffe, Stüok Mk. 2.95 u. 3.50
Taschentücher
in ungewöhnlicher Auswahl!
:: Gestrickte Jacken
Bleyle’sgestr. Feldweste
Bunte Tücher
bester Wärmeschutz
Stück 28 ₰, 30 ₰, 35 ₰, 40 ₰, 75 ₰
Hervorragend! 1000 fach bewährt
Stück 2.50, 3.00, 3.50, 3.90 bis 15.— Mk.
in allen Grössen vorrätig
Weiße Taschentücher in allen Preislagen
Kalbfuss am Rathaus
15216gm)
Zwiebeln
ſächſ., prima Dauerware, ſolange
Vorrat, 50 Kilo Mk. 20.75
verſendet unter Nachnahme bei
ſofortiger Beſtellung (I,15187
Jacob Stern Simon,
Friedberg i. H. Telephon 368.
waggon=
Gelberuben weiſe
Gelbkohlraben do.
Getrocknete Rüben do.
Wurzfutter und Häckſel
Knochenmehl und Schrot
Kakao= und Eiweißfutter
Deutſche und ewige Kleeſamen
und andere Saatartikel.
CarlManck Nachf.
Wendelſtadtſtr. 40. (15202gid
zu ver=
Pferde-Rüben kaufen.
*7033) Forſtmeiſterſtraße 16.
Onitten 17 Pf. Hermannſtr. 12, (1915s
zu verkaufen
Piano, Sekretär, Kirſchbaum,
Bücher=Schrank, 3 teilig,
Maha=
goni, Gobelinwand mit
Paneel=
brett, Büchergeſtell, 1
Bambus=
rohrbank, Oelgemälde,
Kupfer=
ſtiche und Aquarell. (*7020
Wienerſtr. 83, I.
ihe
Grauer Extra=Mantel offizier
115), ſchlank, 170 cm, zu verk.
*6964) Heinheimerſtr. 100, 1. St.
10
Wer dort? (14798a
hier V. Schatz, Schloßgaſſe 23.
Ich komme ſof. u. zahle Ihnen für
getrag. Kleider, Schuhe,
Zahn=
gebiſſe, alteFederbett. ſtets die höchſt.
Preiſe. Bitte Beſtellungen nurtelef.
Brillanten
Platin, Gold Silber
ſowie
(14945a
Pfandscheine
auf Wertgegenſtände kauft
Kurtz, Pädagogſtr. 2. Tel. 1202.
1 großer Brillant
zu kaufen geſucht. Ang. u. § 55
an die Geſchäftsſt.
(15055a
getr. Kleider,
Schuhe, Stief.,
Ich Küufe Wäſcheu.
Zahn=
gebiſſe. Zahle d. höchſt. Pr. Komme
a. n. ausw. Da m. Mann im Felde
iſt, bitte mich berückſichtig. zu wollen.
15045a) Fr. m. Lemler, Oberg. 15.
Zu kaufen geſucht
guterhalt., einreihig. grauer mantel
für Mittelfigur. Angebote unter
§ 48 an die Geſchäftsſt. (*6828fsg
Feldgrauer Extrarock
geſucht. Angeb. unt. § 82 an die
(15089fsg
Geſchäftsſt.
Ich kaufe
getr. Kleider, Schuhe, Stiefel.
Wäſche, Federbetten, Zahngebiſſe
und zahle die höchſten Preiſe.
Komme auch nach auswärts.
Poſtkarte genügt.
(14800a
V. Gold, Schloßgaſſe 29.
Ich) zahie hochſte Preiſe
für getragene Kleider, Schuhe,
Boden= und Kellerkram.
Poſt=
karte genügt.
(6905sgo
J. Blum, Woogſtraße 1.
rauerMilitär=Mantelfür 1,85
große Perſon geſucht. Ang.
u. § 95 a. d. Geſchäftsſt. (*6890sg
GetrageneStiefel
und Schuhe ſowie Schäfte,
Leder=
abfälle ꝛc. kauft R. Geider,
Schwanenſtraße 31. (15013a
Altkupfer, Messing,
für Heeres=
Aluminium lieferungen
kauft R. Geider, Schwanenſtr. 31. (1501s
Mehrere Schankäſten
zu kaufen geſucht. Angeb. unter
§ 72 a. d. Geſchäftsſtelle. (*6804fg
zuterh. Fahrrad zu kaufen geſ.
Angeb. mit Preis unt. T 16
an die Geſchäftsſtelle. (*6984
Gebrauchtes
Damenrad
zu kaufen geſucht. Angebote unt.
T18 a. d. Geſchäftsſt. (15196goi
Feldgrauer Reiter=Mautel für
mittlere Figur zu kaufen geſucht.
Angebote unter T 26 an die
Geſchäftsſtelle.
(*7008
ntanſen geſicht gete Bahnr.
O Einrichtung, Nachläſſe,
Braut=
ausſtattung, Pianino, Einzelmöbel
auch ältere Art, gegen Kaſſe.
Angebote unter T 29 an die
Geſchäftsſtelle ds. Bl.
(*7019
Guterhalt. Waſchtiſch (hell
nuß=
haum) zu kaufen geſucht. Ang.
u. T 14 an die Geſchäftsſt. (*6963
affee=Maſchine zu kaufen ge=
K ſucht Angeb. u. T 23 an die
Geſchäftsſtelle.
(*6997
Militärmaniel
feldgrau, ſtarke Figur, Größe 1,72,
zu kaufen geſucht. Angeb. u. T 21
an die Geſchäftsſtelle.
(*6939
Kaſſanien
Eichelnu. Bucheln
kauft (B13072
Heinrich Keller Sohn
Heidelbergerſtr. 28.
zu kaufen
Eine Fuhre Heu gesucht.
Karlſtraße 54.
*6932go)
Unterch
Sprachenunterricht
Berlitz-Schule. (14582a
Schreibmaschinen-Unterricht
(Blindſchr.=Methode) erteilt gründl.
K. Bäumer, Elisabethenstr. 35. (*7006gms
erteilt Nachhilfe=
Frimaner unterricht in allen
Fächern. Stunde 1 Mk. Ang. unt.
T 27 a. d. Geſchäftsſtelle. (*7007
Für Oberſekundaner
Nachhilfe in Franzöſiſch und
Engliſch geſucht. Ang. m. Preis u.
T 28 an die Geſchäftsſt. (*7022
Erteile billigen
französ. Unterricht.
Ang. u. T 9 an d. Geſchäftsſt. (*6960
(Witwe) wünſcht
Aeltere Dame
Klavierunter=
richt an Anfängerinnen gegen
be=
ſcheidene Vergüt. zu erteilen. Anfr.
u. 8 41 an die Geſchäftsſt. (*6686gif
Immolien
Weicher Besitzer
verkauft ſeine Villa, Landhaus
od. Gaſthof, Wirtſchaft, Haus
mit Warengeſchäft an gegeb.
Platze. Ang. u. F. E. K. 3797 an
die Geschäftsst. ds. Bl. (I,15122
Oerehe
ei Abſchluß von Lebens= oder
Kinder=Verſicherungen
vorſchußfrei,
reell u. ſchnell
Daricher
in jeder Höhe
zu Geſchäfts= u. Privatzweck durch
General=Agent Puder,
Frankfurt a. Main,
Scharnhorſt=
ſtraße 1. Rückporto 20 Pf. (HI, 14982
Gee
Villd
M
mit 6—7 großen Zimmern per
ſofort zu mieten geſucht. (15168sg
Paul Wolf & Co.
Rheinſtraße 51.
Suche ein kleines,
S einfaches Häuschen
mit etwas Stallung und Garten
zu mieten. Angebote mit
Preis=
angabe unter § 69 an die
Ge=
ſchäftsſtelle ds. Bl.
(*6852sg
Ofizierdamen ſuchen für ſofort
3 eine gut eingerichtete
5 Zimmer=Wohnung
mit Küche auf ½ Jahr. Nur
beſſere Lage erwünſcht.
Angebote unter § 91 an die
Geſchäftsſtelle d. Bl. (15131sgo
Geſucht
für ſofort von einzelnem alten
Herrn eine ſonnige
3—4 Zimmer=Wohnung
(Parterre ausgeſchloſſen) im S. od.
S. O. der Stadt. Bad Bedingung.
Elektr Licht erwünſcht. Anerbiete
mit Preis unter § 61 an die
Geſchäftsſtelle ds. Bl. (*6771fs.
öbl., billiges Separatzimmer
MNähe der Art.=Kaſ. geſucht.
Angebote unter T 25 an die
(*7008
Geſchäftsſtelle.
Dan=
ſucht 2 elegant möbl., ruhige
Zim=
mer m. Küche. Angeb. m. Preisang.
unt. I 17 an die Geſchäftsſt. (*6975
GGut möbl. Zimmer, Art.=Viertel,
geſucht. Elektr. Licht u. Bad
erwünſcht. Angebote unter T 15
an die Geſchäftsſtelle.
(*6979
Scudentin (Buigarm)
ſucht ſchön möbl. Zimmer mit
voll=
ſtändiger Penſion bei guter Familie
und mit Gelegenheit zum Lernen
der deutſchen Sprache. Angebote
mit Preisangabe und ſonſtigen
Be=
dingungen unter T34 an die
Ge=
ſchäftsſtelle ds. Bl.
(*7027
Einfaches, möbl. Zimmer
ge=
ſucht. Beſſunger Viertel
bevor=
zugt. Ang. mit Preisang. unter
T13 an die Geſchäftsſt (*6966
GrößereReſtaurationsräume
oder ger. Parterre
im Martinsviertel ſobald als
mög=
lich zu mieten geſucht. Näheres
Geſchäftsſtelle.
(*6932sgi
Oufe
verloren
2 Zwanzigmarkſcheine
von Landwehr u. Frankfurterſtr.=
Ecke durch den Herrngarten. Gegen
Belohnung bitte abzugeben auf
dem Polizeirevier.
(*7030
Verloren
hellrote Korallenkette
(runde Perlen). Abzugeben gegen
Belohnung i. d. Geſchäftsſt. (*6962
9 Oa
P
Zuere
(otaet. C-Ln-t-Ranäfr. Mich
7
Dn
Saer
D
O-
2OOO SC
M4—e
Gabunda. Höskain
TIII7
7
Abonnenten der Zeitschriften „Die Modenwelt. „Dies Blatt gehort der
Hausfrau‟, „Die Praktische Berhinern . „Die Dame” bezahlen für jedes
Ullstein-Schnittmuster statt 40 berw. 60 Pfennig nur 25 Pfennig
Abonnements werden durch uns vermittelt.
(19194
Montag, 1. November Dienstag, 2. November Mittwoch, 3. November
liegen zu unseren allmonatlichen
Reste-Tagen
im Parterre Reste aller Art aus, die wir. zu ganz aussergewöhnlich
billigen Preisen verkaufen.
(15193
Schwarz-weisse Rabattmarken an diesen Tagen auch auf alle Reste.
Amtliche Nachrichten des Großh. Pollzeiamts Darmſtadt.
Polizeilich eingefangene und zugelaufene Hunde: In
polizei=
licher Verwahrung und Pflege in der Hofreite Beſſungerſtr. Nr. 56
befinden ſich: 1 Rottweiler. 1 Jagdhund, 1 Boxer (zugelaufen). Die
Hunde können von den Eigentümern bei dem 5. Polizei=Revier
aus=
gelöſt werden. Die Verſteigerung der nicht ausgelöſten Hunde findet
dortſelbſt jeden Werktag, vormittags um 10 Uhr, ſtatt.
(15190
Abgabe von Lebensmitteln.
Die von der Stadt beſchafften Lebensmittel ſollen an die
ſtädtiſche Bevölkerung, in erſter Linie an ſolche Einwohner, deren
Einkommen weniger als 2600 Mk. beträgt, abgegeben werden. Die
Abgabe wird durch 14 Ausgabeſtellen erfolgen, die über die ganze
Stadt verteilt ſind. Als Ausweis für den Bezug der Lebensmittel
gilt die Brotausweiskarte. Dieſe iſt im Stadthaus, Zimmer 7,
vor=
zulegen und der Nachweis der Berechtigung zum Bezug von
Lebens=
mitteln zu erbringen. Hierzu dient in erſter Linie der Steuerzettel.
Die Bezugsberechtigung ſoll nicht an die Einkommensgrenze
gebun=
den ſein, wenn andere Umſtände den Bezug rechtfertigen. Der
Brot=
ausweiskarte wird ein entſprechender Vermerk aufgeſtempelt. Auf
Grund des Berechtigungsnachweiſes werden mit Abſtempelung der
Brotausweiskarte gleichzeitig Bezugsſcheine ausgegeben, gegen die
von den 14 Verteilungsſtellen die Lebensmittel zu billigem Preis
erhältlich ſind.
Darmſtadt, den 25. Oktober 1915.
(15072fsg
Der Oberbürgermeiſter.
J. V.: Mueller.
Petroleum=Verſorgung.
Auf Grund der Bundesratsverordnung vom 2. Februar d. Js.
über die Vorratserhebungen wird angeordnet, daß jeder, der Vorrat
an Petroleum von mehr als 1 Liter in Gewahrſam hat, dieſes
um=
gehend unter Angabe der vorhandenen Menge dem zuſtändigen
Polizei=Revier bis ſpäteſtens zum 31. Oktober d. Js. mitzuteilen hat.
Wer die Auskunft in der geſetzten Friſt nicht erteilt, oder
unvoll=
ſtändige Angaben macht, wird mit Geldſtrafe bis zu 3000 Mark oder
mit Gefängnis bis zu 6 Monaten beſtraft. Gleichzeitig iſt
anzu=
melden, welche Mengen an Petroleum die einzelnen Haushaltungen
im Monat benötigen. Hierzu iſt eine Meldekarte zu benutzen, die
bei den zuſtändigen Polizei=Revieren erhältlich und nach Ausfüllung
an dieſe zurückzuliefern iſt. Vom 10. November d. Js. ab wird die
Verteilung des Petroleums durch die ſtädtiſche Verwaltung
vor=
genommen.
Darmſtadt, den 25. Oktober 1915.
(15061fsg
Der Oberbürgermeiſter.
J. V.: Mueller.
Bekanntmachung.
Städtiſche Weihnachtsſammlung für unſere Truppen im
Felde.
Vom 3.—10. November.
Um unſeren tapferen Truppen im Felde eine Weihnachsfreude
zu bereiten, beabſichtigt die Stadt Darmſtadt in Kürze einen
Liebes=
gabentransport für die im Felde ſtehenden heſſiſchen Verbände
ab=
gehen zu laſſen. Sie richtet an die Bewohner der Stadt die herzliche
Bitte, auch die diesjährige Weihnachtsſammlung für die Truppen
durch Gaben unterſtützen zu wollen. Die Sammlung, die im ganzen
Heſſenlande ſtattfinden ſoll, wird für Darmſtadt im Einverſtändnis
mit dem Roten Kreuz von der Stadt aus vorbereitet und ausgeführt.
Arbeitet an Wollſachen: Strümpfe, Hemden, Hoſen, Wämſe,
Weſten, Handſchuhe.
Spendet an Lebensmitteln: Konſerven, Schokolade, Wein und
andere Getränke, Tee, Zucker, Marmelade, hart
ge=
trocknete Fleiſch= und Wurſtdauerwaren, Maggiwürfel,
Dörrobſt, Lebkuchen uſw.
Schenkt außerdem: Tabak. Zigarren, Zigaretten, Pfeifchen,
Taſchentücher, Hoſenträger, Seife, Kerzen, Taſchenlampen,
Taſchenmeſſer, Briefpapier, Bleiſtifte, Spiele.
Gebt Geld zum Ankauf von Liebesgaben!
Stauchen, Leibbinden, Ohrenſchützer, Kniewärmer ſind nicht
erwünſcht.
Streichhölzer, friſches Obſt, friſche Wurſtwaren, Konſerven in
Gläſern uſw. ſind nicht zuläſſig.
Perſönliche Pakete werden nicht angenommen. Es wird
ge=
beten, die Gaben unverpackt einzuliefern, da die Heeresverwaltung
nur Einheitskiſten annimmt.
Die Einſammlung der Gaben in den Häuſern erfolgt vom 3.
bis 10. Nov., nachmittags, durch die Jugendwehr. Eine Abgabeſtelle
für Gaben und Geld iſt außerdem im Stadthaus, Zimmer 39.
Darmſtadt, den 27. Oktober 1915.
(15050a
Der Oberbürgermeiſter.
J. V.: Mueller.
Einquartierung.
Zur Vermeidung ſpäterer Einſprüche empfiehlt es ſich, die
Quartierſcheine alsbald nach Abgang der Mannſchaft dem ſtädt.
Einquartierungsausſchuß, Stadthaus Zimmer Nr. 23, zur Prüfung
und Feſtſtellung der Quartierleiſtung vorzulegen. Daſelbſt erfolgt
auch die Anweiſung von Quartiergeld, jedoch nur vormittags.
Bei Verzicht auf Einquartierungsvergütung zu Gunſten
bedürftiger Angehörigen von Kriegsteilnehmern wird um Abgabe
der Quartierſcheine auf vorbezeichnetem Amtszimmer gebeten.
Darmſtadt, den 19. Juli 1915.
Der Oberbürgermeiſter:
Dr. Gläſſing.
(10666a
Lau. Heyrschn
Grossherz. Hoflieferant
Darmstadt
Weißweine-Rotweine
Südweine
Kognak
und sonstige
Spirituosen
in allen Preislagen.
Vorteilhafte Bezugsquelle
für (13942a
Wiederverkäufer.
Fer-Zufdir unterhundle
Empfehle noch ſolange Vorrat:
Ia Souchong=Tee à Pfd. M.3.20,
la extra feinen Ceylon=Peeo à
Pfd. M. 3.50. Von 3 Pfd. an
Rabatt. Wert heute weit höher. (*
Gg. Beckenhaub, Eberstadt
Wilhelmstr. 1, I, Ecke Alte Darmstädterstr.
Sler
Ste Seeh
Meeee
Seterhe
Selleee
Briefmarken
61 verſchiedene ſeltene,
garantiertechte,
Kata=
logwert Mark 26.— für
Mark 4.—.
Prachtaus=
wahlen von Briefmarken auf
Ver=
langen bereitwilligſt. 56 ſeitige
Briefmarken=Sammler=Zeitung
ſende jedem auf Wunſch gratis.
B éla Szekula, Luzern
(Schweiz).
(II,13268
Ein guterhaltener
(B15200
Militärrock
für Inf. zu verkaufen. Zu erfrag.
von 9—11 Uhr Hoffmannſtr. 44, part.
Kontronſopſe
für Kautine
wenig gebraucht, billigſt zu
ver=
kaufen. Günſtige Gelegenheit für
Militär=Kantine.
(15199
Anfragen erbeten unter T 19
an die Geſchäftsſtelle d. Bl.
Har karze Zeit.
Zigaretten!
Ia Qualität
zu nachſtehend billigen Preiſen:
1 Pf.=Zigarett. p. 100 St. 0.80 Mk.
2
1.40 „
1.70
„ „ 2.00
2.80
„3.00
Zigarettenfabrit
Obergasse 4. Telephon 951.
Eine Kante Miſt zu verkauſen
E 6969)
Tannenſtr. 13.
Ankauf von Faſelvieh.
Für den Faſelſtall Arheilgerſtraße 43 ſoll ein jüngerer
Zucht=
eber, „Deutſches Edelſchwein”, beſchafft werden. Angebote ſind bis
Samstag, den 6. k. Mts., vormittags 11 Uhr, im Stadthaus
einzureichen.
Darmſtadt, den 29. Oktober 1915.
(15211
Der Oberbürgermeiſter.
J. V.: Ekert.
Bas Einhalten der Tauben zur Faatzeit.
Die durch meine Bekanntmachung vom 29. v. Mts. bis Ende
des laufenden Monats angeordnete Sperrzeit für die Tauben wird
hiermit bis 15. November 1915 verlängert.
Darmſtadt, den 29. Oktober 1915.
(15210
Der Oberbürgermeiſter.
I. V.: Ekert.
Wäſche= u. Bekleidungsſtücke für Bedürſtige.
Für den kommenden Winter wird für Unterſtützungsbedürftige
in der Stadt um Ueberlaſſung von Schuhen, ſowie warmhaltender
Wäſche und Kleider dringend gebeten.
In ſehr vielen Haushaltungen werden ſich Wäſche= und
Kleidungs=
ſtücke, auch Schuhe vorfinden, die nicht mehr getragen werden, die
aber bei entſprechender Herrichtung Bedürftigen noch gute Dienſte
leiſten können. Neben den anderen Stellen, die ſolche Gaben in
Empfang nehmen, iſt auch das ſtädt. Armen= und Fürſorgeamt,
Waldſtraße 6, Fernſprecher Nr. 2419, bereit, Gaben obiger Art,
auch Geldzuwendungen für Bekleidungszwecke, in Empfang zu nehmen
und ordnungsmäßig zu verteilen oder zu verwenden. (12630a
Jede Zuwendung wird mit herzlichſtem Dank angenommen.
Darmſtadt, den 3. September 1915.
Der Oberbürgermeiſter.
Dr. Gläſſing.
Auszahlung der Kriegs=Unterſtützungen.
Die Auszahlung der Reichs=Kriegsunterſtützung
und des ſtädtiſchen Zuſchuſſes kann künftig nur am
1., 2., 3., 9., 16., 17., 18. und 23. jeden Monats
erfolgen. Fällt einer dieſer Tage auf einen Sonn= oder
Feiertag, ſo tritt an deſſen Stelle der nächſtfolgende
Werktag.
Die Kaſſe iſt an dieſen Zahltagen auch nachmittags
geöffnet.
(4162a
Darmſtadt, den 8. März 1915.
Die Stadtkaſſe.
Koch.
Rolladenreparaturen
werden fachgemäss ausgeführt.
(6118a
J. H. Reuter, Karl Schneider Nachf.
Allcestrasse 30 Fernruf 638
Bauschreinerei mit elektr. Betrieb
Rolläden in allen Ausführungen
Zugjalousien, Holzrouleaux, Rollschutzwände.
Rapon
Ia füllkräftige Ware
in ganzen und halben Pfunden
½ Pfund-Paket 58 Pf.
Mainzer Warenhaus
Guggenheim &. Marx
Markt 7.
(12298a
Baroneß Claire.
Roman von M. Herzberg.
63)
(Nachdruck verboten.)
Ich darf mich nicht beklagen und muß es ertragen, daß
Sie mir, trotz der aufrichtigen Darlegung meiner
Grund=
ſätze, trotz der Beteuerung meiner redlichen, innerſten
Ueberzeugung, keinen Glauben ſchenkten, ſondern mich,
deſſen ungeachtet, zu der grauſamen Demütigung
zwin=
gen, hier, jetzt noch einmal Ihren Gatten und mich
recht=
fertigen zu müſſen, ſagte Claire bitter. Aber auch ſie iſt
eine Folge meiner Handlungsweiſe, und ich nehme ſie
auf mich als eine Buße und Sühne. Sie können mich
nicht härter verurteilen, als ich ſelbſt es tue.
Ihre Stimme brach hier zum erſten Male, und als
ſie ſich jetzt ſtill zum Gehen wandte, eilte Lu auf ſie zu
und faßte ihre beiden Hände: Mein liebes Fräulein
Schild — liebe Baro — Claire ließ ſie nicht ausreden.
Nennen Sie mich nur, wie Sie es gewohnt ſind! bat ſie
raſch. — Alſo liebes Fräulein Schild, begann Lu wieder
herzlich, nehmen Sie doch ihr geringes Vergehen nicht gar
ſo ſchwer! Es wiegt leicht in meinen Augen im Vergleich
zu dem Glück, der Beruhigung, dem Frieden, den Sie mir
jetzt wieder gegeben haben. Ach, rief ſie zwiſchen Lachen
und Weinen aus, ich habe Ihnen ja doch auch abzubitten
und ſchulde Ihnen heißen Dank! Sie können gar nicht
ahnen, wie unausſprechlich ich gelitten habe, und wie
zeigte ſch rein Widerhal der verheiſungsvolen Vorie des
vor ihr ſtehenden, tief bewegten Mannes. Er neigte ſich
zu ihr herab und blickte beſchwörend in die geſenkten,
dunk=
len Augen. Aber ſie verharrte regungslos in ihrem
Seſ=
ſcl, wie an jenem Abend, mit ſtill in ihrem Schoß
gefal=
teten Händen. Glauben Sie mir nicht, — glaubſt Du es
nicht? — Ich glaube, Herr Doktor Weidner, ſagte ſie
aus=
weichend, daß ſich unſer beider Schickſal wohl anders
ge=
ſtaltet haben würde, wenn ich Ihnen erſt morgen, an dem
feſtgeſetzten Tage der Entſcheidung, wie ich beabſichtigte,
den Aufſchluß über meine Perſon und mein Tun gegeben
hätte. — Wieſo? fragte er heftig erſchreckt. Was kann ein
Tag groß ausmachen? Bin ich nicht ich? Sind Sie nicht
dieſelbe heute? Nein, wir ſind es nicht, ſind nicht
unbe=
fangen, unbeeinflußt mehr! entgegnete ſie, zu ihm
auf=
blickend, entſchieden. Allerdings wäre Ihre Liebe für
mich, in anbetracht Ihres mächtigen Familienſtolzes, auch
morgen auf eine harte Probe geſtellt worden. Aber die
Wunden, welche die Blutsverwandte des wegen
Falſch=
ſpielens Verdächtigten, welche die „Alhambra”=Sängerin
ihm geſchlagen, hätte die Claire, die Sie liebten, hätten
die bei einem charaktervollen Manne überwiegenden
Schätze ihrer Seele geheilt. So dachte ich, und nicht der
leiſeſte Zweifel, daß es anders ſein könnte, beſchlich mein
Herz. Denn ich war entſchloſſen, Ihren Antrag
anzu=
nehmen, Herr Doktor Weidner, weil ich auch Sie zu lieben
glaubte, und — hätte damit Sie und mich getäuſcht! Dieſe
Stunde erſt hat mir Klarheit gebracht über mein Gefühl
Grosser
VerkaufnDamen, Sackrisch u. Rinider Bekleldun
zu außerordentlich billigen Preisen!
Wir haben die größte Auswahl!
Neu eingetroffen!
Beachten Sie unsere Schaufenster!
Wir verkaufen gute Ware billig!
Taillen-Kleider
Jacken-Kleider
Samt-u. Astrachan-Mäntelu. Jacken
Wolle, Seide, Samt — die neuesten Macharten
die letzten Neuheiten
in blau, schwarz und farbigen Stoffen
07
1950 2850 3650 4900 5400 6500 /8008900
2750 3650 4500 5600 6500 /800 g900 9500
5 10 25 50 75 50 65 75
Blusen, Massenauswahl
Mäntel, neue Formen
Kinder-Kleider
Flanell, Wolle. und Seide
blau, schwarz und farbig
für jedes Alter — reizende Neuheiten
100
10
4950
75 250 67
5 9450
450 95
1275 15 19 2. 29 50 49 50
1 5 „ „ 90 12. 15 18
5 „ „ 5 12 15 190 2850
Kinder-Mäntel
Kostümröcke
Sportjacken, neue Formen
für jeden Geschmack
blau, schwarz und farbig
in allen Farben
4
N7
5 950 050 ₰
I
195
4 „ 12. 15 10 2. 27
„ 12 15 1, 15 22. 25 20 P2 6 5 12. 1 16 15 29
Pliisch-Garnituren, glatt u. gepresst, schwarz u. farbig, in denkbar größter Auswahl - enorm billig!
(15169
Morgenjacken
Morgenröcke
Unterröcke
125
— —
Teleten IG Lchfe
DarmSfad-&- Zeitgemässes Spezialhaus für Damen-, Backfisch- u. Kinder-Bekleidung. 2836.
Finger-Zwicker
gern getragene Form
mit Punktall und Meniskengläser
in Gold, Doublé, Schildpatt,
Horn, Nickel etc.
Feldstecher, Prismengläser
(Zeiss, Busch, Goerz, Hensoldt).
FürM
für!
— Preise wie ab Fabrik.
Triplex-Autobrillen mit unzerbrechlichem Glas.
Höhenbarometer, Kompasse mit Radium u. Deckel.
Entfernungsmesser etc. :: Taschenlampen.
Lieferant aller Krankenkassen. (8830a
F. W. Pfersdorff, Hofoptiker,
nur Luisenplatz 4, Darmstadt.
Schtung
Damen!
Wer das Zerreißen und läſtige
Aushängen der Strümpfe ein für
allemal vermeiden will, kauft nur
noch den geſ. geſchützten
men-
Strumpfhalter
bei (14015a
Joh. Neudecker
Ernſt=Ludwigſtraße 9.
Anfertigung u. Anſtricken
(13994
von Strümpfen
Eliſabethenſtr. 36 (Eing. Zimmerſtr.)
Kohlen.
Wir empfehlen aus kortwährend eintreffenden Sendungen:
la ſehr ſtückreiches Fettſchrot,
la Nußkohlen II und III, la Unionbriketts.
(*6808fsg
Bitten Preiſe einzuholen.
L. Wolff Söhne, Kohlenhandlung
Griesheim.
Telephon Nr. 6.
Gottfried Proeser, Damenschneiderneister
Darmstadt, Elisabethenstrasse 44.
(13909a
erlaubt sich seine
Damenschneiderei
in empfehlende Erinnerung zu bringen.
Die neuesten Stoffmuster und Modeblätter liegen
zur gefl. Einsicht offen.
Auch bei Stoffzugabe volle Garantie für Sitz u. Arbeit.
ſtr Sie und das Ihre für nich. Sie hat uns beide vor
einem folgenſchweren Irrtum bewahrt, und ich weiß nicht,
ob der tückiſche Zufall, der mir die Enthüllung bereits
heute unter ſo grauſamen Umſtänden erpreßte, nicht doch
für uns beide dadurch zum Segen wurde?
Weidner war ſehr blaß geworden. Ich verſtehe Sie
nicht! ſtammelte er voll banger Ahnung. — Ich weiß jetzt,
fuhr Claire fort, daß ich Ihnen nicht zu bieten imſtande
bin, was Sie zu fordern gewillt und berechtigt ſind: ein
ganzes ungeteiltes Herz, und ich weiß ferner, daß Sie mir
nicht zu geben vermögen — vermochten, was ich auch von
dem Manne, der mich zu lieben gibt, verlangen darf und
muß: einen unerſchüttelichen Glauben: Glauben an mich
und meine Ehre! Ein Ausruf Ihrerſeits vorhin hat mich
zu meiner namenlos ſchmerzlichen Ueberraſchung belehrt,
daß Sie zweifelten, an mir zweifeln konnten! Dieſe eine
Tatſache allein trennt uns — muß uns trennen!
Er ſtarrte ſie faſſungslos an. Ihre Worte trafen ihn
gleich vernichtenden Keulenſchlägen. Und dabei war ihm
ihre Schönheit nie blendender, ſieghafter, ſie ſelbſt nie
be=
gehrenswerter erſchienen als in dieſem Augenblick, da ſie,
ihn richtend, ſein Verdammungsurteil ſprach, Weh,
Scham, Reue und eine fiebernde Bangigkeit, dies Kleinod
zu verlieren, wühlten in ſeiner Seele. Sie ließ ihn fallen,
ihn, in ihrem beleidigten Stolze, über deren
Vergangen=
heit er großmütig hatte hinwegſehen wollen, die er in
Liebg für ſich entbrannt gewähnt! Ja, ſie hatte recht!
Sie hatten ſich beide ineinander ſchwer, ſchwer getäuſcht!
Ihr Herz gehörte ihm alſo nicht; und plötzlich überkam
es ihn wie eine neue, unheilvolle Offenbarung, daß ſie
einem andern, jenem dennoch, dennoch das Kleinod ihrer
Liebe geſchenkt! Sie lieben Gröningen! Ich durchſchaue
Ihr tiefverborgenes Geheimnis! Er iſt es, der Ihr Herz
beſitzt! rief er verzweiflungsvoll. Und da wollen Sie
mich verdammen, Claire, mich, weil ich, wiſſend von
ſeiner Leidenſchaſt für Sie, für einen ſlüchigen Moment
in meinem Glauben an Sie wankend wurde? — Sie, Sie
durchſchauen mich, Herr Doktor Weidner? fragte Claire
traurig. Laſſen Sie mich Ihnen ſagen, daß Sie irren, daß
Ihr Nebenbuhler in meinem Herzen und — wie ich ehrlich
zugebe, der ſtärkere; machtvollere von beiden — ein ganz
anderer iſt: Schönerlen. Meine Heimat war der
Mag=
net, der mich zu Ihnen zog, mir unbewußt, vom erſten
Augenblicke an, da ich Ihren Namen gehört. Von der
innigen Zuneigung und treuen Anhänglichkeit für ſie,
von dem warmen Intereſſe, das ich für alles, was mit ihr
in Verbindung ſteht, hege, übertrug ſich, naturgemäß,
etwas auf ihren jetzigen Beſitzer und ließ mich die
leb=
hafte, aufrichtige Sympathie, die ich bei näherer
Bekannt=
ſchaft für ſeine überlegene, charaktervolle Perſönlichkeit
empfand, irrtümlich für Liebe halten. Meine
Ehrenhaftig=
keit, mein Stolz, die Hochachtung, die ich Ihnen ſchulde,
Her Doktor Weidner, erheiſchen ſo rückſichtsloſe Offenheit,
dies für uns beide ſchonungsloſe Bekenntnis. — Ich danke
Gott, daß ich rechtzeitig zur Einſicht kam, ehe die mächtige
Verſuchung, der gewaltig lockende Preis in Ihrer Hand
mich, wenn auch unabſichtlich, verführten, Ihnen falſche
Gefühle zu heucheln auf falſche Koſten meines Gewiſſens
und meiner Wahrhaftigkeit. Denn, wie innig ich meine
verlorene Heimat auch liebe, und wie heiß ich ihren
Wie=
derbeſitz erſehne, mit Betrug möchte ich ſie mir nicht
zu=
rückerkaufen. Und nun ich geſagt, was ich ſagen mußte
ich hatte vor, es Ihnen zu ſchreiben, was mir viel,
viel leichter geworden wäre — will ich gehen —. Wollen
Sie gehen? wiederholte er, ihr den Weg vertretend,
grol=
lend, voll leidenſchaftlicher Anklage. Sie befreien Ihr
Gewiſſen, indem Sie zu gleicher Zeit auf meines eine
ſchier unerträgliche Laſt wälzen.
Claire ſah ihn betroffen und voll Mitleid an, und
er benutzte dieſe weiche Regung zu ſeinen Gunſten mit
raſcher Geiſtesgegenwart. Es kann Ihr Wile nicht ſein,
erläuterte er, daß das Unrecht des Argwohns, das ich
Ihnen zugefügt, zu einem ewigen Vorwurf für mich
werde! Handeln Sie nicht ſo, Claire! flehte er beredt.
Teilen Sie mit mir den Beſitz Schönerlens, das ich,
ich=
beteuere es Ihnen mit meiner Ehre, nicht erworben hätte,
wären mir die näheren Umſtände bei ſeiner Verſteigerung,
Ihre geradezu verbrecheriſche Benachteiligung, bekannt
geweſen. — Was können Sie dafür? antwortete Claire
lebhaft. Aber wenn Sie dennoch eine Verpflichtung
gegen mich zu haben glauben, ſo ſei es die, nicht müde
zu werden in Ihren Beſtrebungen und Verbeſſerungen
auf — ich darf wohl ſagen — unſerem Gute, von dem
ich nicht nur die Menſchen und Tiere, von dem ich jeden
Stein, jeden Halm und Baum kenne und liebe. Ich lebe
und bin immer dort, auch wenn ich es nicht wiederſehe.
Und nun, fuhr ſie, einen anderen, mutigeren Ton
anſchla=
gend, entſchloſſen fort: Laſſen Sie uns die Qual dieſer
Unterredung nicht verlängern. Meine Freundſchaft, meine
Hochachtung, meine herzliche Teilnahme bleibt Ihnen für
immer! Leben Sie wohl, innig wohl, und grüßen Sie
mir mein Heimatland! Gott ſegne Sie beide!
Im Kampfe der übermächtigen, widerſtreitenden
Ge=
fühle in ſeiner Bruſt war Weidner keines Wortes fähig.
Aber ihre ihm nun doch unter Tränen entgegengeſtreckten
Hände faßte er in die ſeinen und küßte ſie mit Inbrunſt.
(Fortſetzung folgt.)
Bei Nerven=
und Kopfſchmerzen
haben ſich Togaltabletten
hervor=
ragend bewährt Aerztlich glänzend
begutachtet. In allen
Apo=
theken erhältlich. Beſt.: Acid. acet. salic. Chinin.
Mg. Li.
(I,14270
Preiswerte Kostüme und Mäntel
Die letzten Neuheiten in grösster Auswahl enorm billig!
in glatter fein.
Schneider-
arbeit und neuesten Fan-
Schwarze Kostüme taseformen
Mk. 89.- 67.- 58.-− 45.- bis 2850
sehr fesche jugendliche
Formen u. solche für ganz
Marine Kostüme
starke Eiguren
Mk. 98.- 75.- 56.- 49.- bis 29.
kurze und lange Formen
in neuesten Modefarben
Jarbige Kostüme und Stofarten . . . . Mk. 94.- 69.-− 52.- 43.− bis 34.90
in Tuch, Cheviot und neuen
Flauschstoffen, kurze und
Sckwarze Mäntel
Mt. 69.- 54.- 36.- 28.- bi. 1950
lange Formen .
sehr fesche Neuheiten, kurz
und lang, in neuesten Mode-
Farbige Mäntel
Mk. 58.- 42.- 34.− 26.- bis 14.25
farben
von der Mode besonders
bevorzugt, reizende Formen
Karierte Mäntel
Mk. 56.- 48.- 38.- 29.- bis 1650
Neueste Formen und beste Qualitäten:
Delvet-Kostüme
Sammet- und Flüsch-Mäntel
Astrackan-Mäntel
Lange Slocken-Mäntel
Ganz hervorragende Auswahl:
Seidene Kleider 1 Seidene Blusen I Kostümröcke
Wollene Kleider
Wollene Blusen
Morgenröcke
Zeil 109
Zeil109
Frankfurta.N. DSohFrankfurta.M.
(J.15202
Für chuhmacher
Militärunterlederabfall
10 mſd. 3 Mk.
Militärkernſtücke
für Oberflecke Pfd. 1,40 Mk.
Braunes Boxcalf
ſchöne Stücke Pfd. 0.80 Mk.
C. Hartmann, Neroſtraße 42
Wiesbaden. (1291a
Verkaufe einen 5
neuen Reitſattel
ſehr preiswert.
(*6953sgo
Seeheim an der Bergſtraße
Ernſt=Ludwigſtraß
öder
Zu verkaufen 1.
Säulen=
kommode
(*6973
Kiesſtraße 18, Stb. part.
Sbraumeiel
per Zentner 90 Pfennig
ab Lager 70 Pfennig
ohne Oktroi
liefert
(13932a
O
Fr. Schubkegel
Landwehrſtraße 19
Fernruf 316.
Ein Merren-Pelzmantel zu
Everkaufen durch H. Traupel,
Bensheim.
(*6983
„lumentiſche ſtets auf Lager.
Schreinerei Schneider, Ecke
Grafen= u. Wieſenſtr. 9. (*6865
Damſen- Hate
empfiehlt in allen Preislagen
Enna Berſch
Schuchardſtraße 13.
Samt- sowie Filzhüte werden nach
den neuesten Formen fassoniert.
Trauer-Hüte
am Lager. (14359a
2 Eäira-Heime
preiswert zu verkaufen (*6541gi
Kranichſteinerſtr. 35, I.
Käderhate
von Mk. 4,40 an
Crêpe, Schleier
Handschuhe
Hutfior
empfehlen (10702a
L. & M. Fuld
Kirchstraße 12
gegenüber der Stadkeirche.
2 Ausfährung von (*6197mgs
weißlackierten Kleinmöbeln
wie Blumentiſche, Palmſtänder,
Dekorationſtänder, ſowie für jede
Schaufenſterdekoration (Muſter
vorhanden). Solide Ausführung
bei billigſter Berechnung.
Philipp Oesterling, möbelschreinerei
Eberstadt bei Darmstadt
8 Büſchlerſtr. 8.
rindreh=
barer Kontorſtuhl
mit Roßhaar gepolſtert, billig zu
verkaufen Bleichſtraße 19. (*6270
SchöneWinter=Aſtern (
Blumen=
ſtöcke) billig zu verk. (*6904
Pallaswieſenſtr. 35, 2. St.
Aisosenenf2
Aoventver
Grkauf
bietet grosse Vorteile!
Porzellan
Teller . . . .
18, 5 ₰
Kaffeetassen mit Untertassen . 15, 8, 6 ₰
Bouillontassen mit Untertassen . . 28 ₰
Teekannen
. 18 ₰
Kaffeekannen .
68, 50, 20 ₰
Zuckerdosen
. . . 28, 18 ₰
Geleedosen .
. . . . 18 ₰
Butterdosen
. . . 45, 25 ₰
Saueieren
. . 50, 32 ₰
Kuchenteller . . . .
60, 25, 18 ₰
Kinderservice, 4teilig .
1.25
Kaffeeservice, 9 teilig .
1.35
Obstservice, 7 teilig .
1,25
Satz Milchkannen, bunt, 6 Stück 1,10
Wirischarisariier
Fleischhackmaschinen 4.75, 3.75, 2.75
Fleischhackmaschinen
4 Messern
. . . 6.95, 5.90, 4.90
Reibmaschinen . 3.25, 2.95, 2.10, 1.75
Messerputzmaschinen . 8.75, 5.—3.75
Küchenwagen
. . . 2.95, 2.10
Krauthobel . . . . 1.95, 1.40, 95, 65 ₰
Katfeemühlen . . 1.85, 1.65, 1.45 1.30
Wandkaffeemühlen . .4.75, 3.75 2.75
Brotkasten, groß
. 2.95, 2.60, 1.75
Brotschneidemaschinen . . . . 4.75
Kartoffelpressen .
1.25, 95 ₰
Wäschetrockner, Holz .
1.15
„, Stahl .
1.10
Kohlenkasten m. Deckel
1.35
Ofenschirme, bemalt
4.90 3.75
(15217
Steingut
Kaffee- u. Zuekerdosen zus. . . 45 ₰
Kakaokannen m. Siebdeckel .
1.25
Schüsseln mit Henkeln
18 ₰
Milchkannen, groß . . . . . 48, 38 ₰
Heringskasten . .
2.25, 1.35
Tassen m. Untertassen bunt
. 45, 22 ₰
Etagere m. 6 Gewürztonnen . . 1.50 1.25
Waschbecken
1.10, 75 ₰
Waschkrüge
1.25, 95 ₰
Salz- u. Mehlfässer, bunt . . Stck. 48 ₰
Kinderserviee 4 teilig
.85 ₰
Waschgarnituren 4 teilig
1.25
Schüsseln rund . . . 38, 28, 20, 18 ₰
Schüsseln . . 75, 65, 55, 35, 25, 20, 18 ₰
Essservice
Heliosflaschen
Tonnengarnitur
23teilig, mit Goldrand
bewährtes Fabrikat
13.75
von 1.95 an
16teilig, dekoriert
4.65
Stio Meischmunn-Nachte, u. In. D. I.
Geſtenie iene
Montag, den 1. November:
Zweites Konzert
zum Beſten des Witwen= und Waiſenfonds der Großh. Hofmuſik.
Leitung: Generalmuſikdirektor Felix von Weingartner.
Soliſtin: Frau Lueille von Weingartner.
Programm:
1. Ouvertüre „Die Hebriden” (Fingals Höhle) .
Mendelsſohn
2. Drei Geſänge mit Orcheſter:
a) Frühlingsgeſpenſter; b) Gottvertrauen;
0 Unter Sternen .
3. Luſtige Ouvertüre op. 53 .
WWeingartner
4. Drei Geſänge mit Orcheſter:
a) Vergangenheit; b) Lied der Ghawaze;
c) Deine Schönheit ..
5. Dritte Sinfonie (Eroika) op. 55 .
Beethoven
Anfang 7½ Uhr. Ende 9½ Uhr. Kaſſeöffnung 6½ Uhr.
Hauptprobe zum zweiten Konzert: Montag, den 1. November,
vormittags 10½ Uhr. — Karten zur Hauptprobe Mk. 1.65 an der
Hoftheatertageskaſſe und bei Thies.
NB. In dieſer Hauptprobe werden alle Nummern des Programms
zu Gehör gebracht.
(15123
Darmstädter Vortragsverband.
Dienstag, den 2. November 1915, abends 8 Uhr,
im Festsaale der Turngemeinde (Woogsplatz 5):
15208)
Vortrag
von Herrn
D. Goltrieu Frauß
aus Dortmund:
„Waslernenwirausdemersten Kriegsjahr!
Eintrittskarten: Sperrsitz zu 2 Mk., Saal zu 1 Mk., Numerierter
Balkon zu 1.50 Mk., Galerie (Sitz- oder Stehplatz) zu 50 Pfg. sind in
der Hofmusikalienhandlung von Heinrich Arnold und abends an
Der Vorstand.
der Kasse zu haben.
Gasthof und Speisehaus
Ludwigshalle
Telephon 1445
Obergasse 12
36 Fremdenzimmer
mit und ohne Verpflegung.
Einquartierung, wird angenommen.
Hans Tod.
*7002)
Großh. Hoftheater.
Sonntag, den 31. Oktober 1915
36. Abonnem.=Vorſtell. C 9.
Carmen.
Große Oper in 4 Akten
von Georges Bizet.
Perſonen:
Carmen.
Anna Jacobs
Don Joſé .
.Joſ. Mann
Escamillo,
Stier=
fechter
. Robert Perkins
Zuniga, Leutnant Alfr Stephani
Moralés, Serg. . L. Schützendorf
Micaéla, ein
Bauernmädchen . G. Geyersbach
Lillas Paſtia,
In=
haber e. Schänke Kurt Schüppel
Daneatro,
Schmuggler . . Otto Thomſen
Remendado,
Schmuggler . . Paul Peterſen
Frasquita,
Zigeu=
nermädchen . . Frieda Meyer
Mercédes,
Zigeu=
nermädchen . . Marg. Schreber
Ein Offizier . . Emil Kroczak
Chöre: Robert Preuß.
Preiſe der Plätze (Kleine
Preiſe): Sperrſitz: 1.—12. Reihe
3.70 ℳ, 13.—19. Reihe 3.20 ℳ,
Par=
terre: 1.—5. Reihe 2.35 ℳ, 6.—8.
Reihe 1.95 ℳ, Proſzeniumsloge
5.20 ℳ, Mittelloge 5.20 ℳ.
Bal=
konloge 4.70 ℳ, I. Rang 4.20 ℳ,
II. Rang: 1.—6. Reihe 2.15 ℳ,
7. u. 8. Reihe 1.75 ℳ, I. Galerie
1.15 ℳ, II. Galerie 0.65 ℳ.
Kartenverkauf: an der
Tages=
kaſſe im Hoftheater von 10½—11
Uhr und eine Stunde vor Beginn
der Vorſtellung; im
Verkehrs=
bureau von 9—1 Uhr. Im
Ver=
kehrsbureau werden auch
tele=
phoniſch Karten=Beſtellungen
ent=
gegengenommen. Tel. Nr. 582.
Anfang 7 Uhr. — Ende 10¾ Uhr.
Vorverkauf nur vormittags) für
die Vorſtellungen:
Dienstag, 2. Nov. 37. Ab.=Vſt.
A 10. „Mignon.‟ Kleine Pr.
Anfang 7 Uhr.
Mittwoch, 3. Nov. 38. Ab.=Vſt.
B 10. Zum erſten Male
wieder=
holt: „Der Weibsteufel”.
Kleine Preiſe. Anfang 7½ Uhr.
Donnerstag, 4. Nov. 39. Ab.=Vſt.
C 10. Zum erſten Male
wieder=
holt: „Der fidele Bauer.”
Kleine Preiſe. Anfang 7 Uhr.
Montag, 1. Nov. Zweites
Konzert der Hofmuſik.
Anfang 7½ Uhr. Dirigent:
Ge=
neralmuſikdirektor Felix v.
Wein=
gartner. Soliſtin: Lucille v.
Wein=
gartner=Marcel.
Hessischer Goethebund.
Der am 21. Oktober ausgefallene
öffentliche Vortrag
der Schriftstellerin Fräulein L. M. Schultheis über
England und die Engländer
findet am Vonnerstag, den 4. November, abends
8¼ Uhr im Kaisersaal-(Grafenstrasse) statt.
Eintritt für Nichtmitglieder 20 Pfennig. (152228d
Jedermann ist freundlich eingeladen Der Vorstand.
Rontatr, 1. Vorember. abends 87 , Uhr. imn Kaisersant
Gastspiel der Berliner Urania
Wissenschaftliches Theater
Meine Erlebnisse bei der
Deutschen Südarmee
Vonden Karpathen bis Brest-Litonsk
Vortrag mit 100 Lichtbildern von
Kriegsberichterstatter Dr. Fritz Wertheimer
Dr. W. hat den Feldzug in den Karpathen erlebt, folgte dann
dem wuchtigen Vorstoss zum Dnjestr nach Stryi und Lemberg,
begleitete die Truppen nach Polen und machte die Eroberung
von Bresf-Litowsk mit. — Karten numeriert Mk. 2.— u. 150
unnumeriert Mk. 1.— u. 75 Pfg. in der Hofmusikalienhandlung
G. Thies Nachf. und Abendkasse. (14891gifs
Scheuermann’s Bienenstände
Gartenstadt Hohlerweg 95 — Telephon 1156
Bienenhonig, garant. rein. Naturhonig letzter Ernte
(8139a
Verkaufsstelle nur:
L. ENGELHARD Nachfolger, Darmstadt, Gr. Ochseng. 27.
Daselbst auch alle zur Bienenzucht nötigen Gerätschaften wie:
Wabenzangen, Imkerhandschuhe, Imkerschleier und-hauben,
Ia Kunstwaben. Schwarmverhinderer.
Honlggläser.
Bienenhonig in Taben-Feldpostpackung versandfertig.
PIARUs
KARLARINOLD
CkE Himahmmmmmmhmmmmmmmm
EERBACHERSTRASSESH
a. d. Schwimmbad.
Weiblich
verſeite Köchin,
Kriegerfrau, deren Mann
ſchon ein Jahr im Felde ſteht,
ſucht Stellung in Reſtauration
oder als Verkäuferin in Metzgerei.
Näheres u. T 11 an die
Ge=
ſchäftsſtelle ds. Blattes. (*6943sg
Jung., ſauberes Mädchen ſucht
für nachmittags Laufſtelle. (*7010
Gardiſtenſtraße 3.
Jg. Mädchen ſucht Beſchäftig.
von 8—2 Uhr. Näheres
Ludwigs=
platz 8, Hinterh., Metzler. (*6989
ſucht Stelle zum
Junge Frau Servieren. (*6993
Näheres in der Geſchäftsſtelle.
m. gut. Zeugn.
Servierfräulein ſucht Stellung.
Zu erfragen Geſchäftsſtelle. (*6967
Männlich
Tüchtiger Stenograph
mit ſehr guter Handſchrift und
anderen Bureauarbeiten vertraut,
wünſcht Beſchäftig. Ang. erbitte u.
§ 96 a. d. Geſchäftsſt. (*6888sg
Geſchäftsmann, 47 Jahre alt,
ſucht ſofort irgendw.
Vertrauens=
poſten. Angebote unter T 35 an
(*7032
die Geſchäftsſtelle.
Weiblich
ſofort
Fervierfräulein geſucht.
Franz Schmitt, Stadt Nürn.berg,
Obergaſſe 38.
(*7031gd
zum Sackflicken
Eine Frau geſucht. (*6981
Karlſtraße 54.
geſucht für Haus=
Stutze halt mit 3 Kindern.
Nur beſtens empfohlene Angebote
erbitte unter § 6 an die
Geſchäfts=
ſtelle.
(*6594mfg
Ein ält, rücht. Mädchen zur
Führung des Haushalts als
Aus=
hilfe auf 14 Tage geſucht. (*7016
Vorzuſtellen Waldſtraße 38, 1. St.
Beſſeres Mädchen zum Putzen
geſucht. Hügelſtr. 69, III. (*7005
für alle Haus=
Junges Mädchen arbeit auf halbe
Tage geſucht.
(*6968
Landwehrſtraße 24, 2. Stock.
Aelteres, durchaus zuverläſſiges
Allemmädchen
geſucht. Gut kochen erwünſcht.
Angebote an Frau Baurat Becker,
Gießen, Wilhelmſtraße 21. (15195
Zur Aufſicht über 2 Kinder wird
tagsüber ein beſſeres, junges
Mädchen
das auch etwas nähen kann,
geſucht.
Schriftliche Meldungen unter 133
an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes
erbeten.
(15220
Zur Beihilfe
in der Backſtube per 1. November
kräftiges Mädchen geſucht. Näh.
Schulſtraße 4, Konditorei. (15230
Männlich
Angehender junger
Kaufmann
zum alsbaldigen Eintritt geſucht.
Selbſtgeſchriebene Angebote ſind
einzureichen an:
(15124sg
Schlager & Best
Darmstadt.
Für das techniſche Bureau wird
junger Mann
geſucht, der gute Fähigkeiten im
Zeichnen und ſchöne Handſchrift
beſitzt.
(15130sg
Dampfkessel-Fabrik
vorm. Arthur Rodberg, A.=G.
Für die
Lohnbuchhalterei
wird von großer Fabril
der Eiſenbranche zum
alsbald. Eintritt
geeignete Person
geſucht, hoh. Gehalt; nur
nachweisbar tücht. Kräfte
wollen ſich unter Ang.
von Gehaltsanſpr., Ref.,
Zeugnisabſchr. melden u.
§52 a. d. Geſchäftsſt.
Herbst- u. Wimter-Weuheitenn
Täglich Eingang in
Neuheiten schvarzer
und farbiger
1ur2
in allen Stilarten, Formen und Stoffen.
ſe
Als E EigladGtug
Wadenen
Ienhelet
Goethestrasse 9 u. 11.
Frankfurt a. M.
15175)
Viele Deziike Schon vergenen.
Wir vergeben für einzelne Bezirke in Hessen den
Allein-Vertrieb unserer gesetzlich geschützten Neuheit
ohne Konkurrenz.
(II,15189
Unbegrenzte Absatzmöglichkeit
Hoher Verdienst!
Branchekenntnisse nicht erforderlich, dagegen je nach
Grösse des Bezirks etwas Vermögen.
Nur Selbstreflektanten belieben sich zu melden unter
K3711 an Haasenstein & Vogler A.-G. Stuttgart.
Für die Dauer des Krieges wird von der
unterzeich-
neten Stelle ein
militärfreier Kaufmann
gesucht, der fixer Buchhalter ist, bilanztüchtig sein muß,
mit der Betriebsbuchhaltung von Elektrischen- und
Dampf-
bahnen sowie Elektrizitätswerken vertraut ist, im
Bank-
wesen und in der Steuergesetzgebung reiche Erfahrungen
besitzt und in der Lage ist, einem größeren Personal
vor-
stehen zu können.
Angebote mit Angaben der Gehaltsansprüche, des
Ein-
trittstermins und der Militärverhältnisse sind zu richten an
die Direktion der Hessischen Eisenbahn A.-G.
Darmstadt.
15209)
Für
großer
unſeren Hauſa=Tee Karton
z. 10 Pfg.=Verkauf, ſuche ich überall
eingeführte Vertreter. (I,15188
A. Wendler § Lo.. Hamburg 5.
Schmilinskyſtraße 20
Schloſſer, Spengler,
Inſtallateure
finden dauernde Beſchäftigung bei
hohem Lohn.
Herdfabrik und Emaillierwerk,
G. m. b. H. (15171
Landwehrſtraße 63.
Kistenschreiner
zum ſofortigen Eintritt geſucht.
Pallaswieſenſtraße 153. (15197goi
Einige Arheiter
für dauernd geſucht. (15198goi
Pallaswieſenſtraße 153.
Zwei tüichtige
Gärtnergehilfen
ältere, ſelbſtändige, militärfreie
Leute, ſofort geſucht. (15093sg
Gärtnerei Ernst Schulz
Bruchwieſenſtraße 16.
Für unſere Bauſtelle
Konſerven=
fabrif Helvetia Groß=Gerau
ſuchen wir zum ſofort. Eintritt:
20 Maurer
20 Zementarbeiter
20 Zimmerlente
25 Taglöhner.
Meldungen auf der Bauſtelle bei
Polier Hottes und Ißen. (15229a
Robert Grastorf, G. m. b. 1I.
Unternehmung für Hoch= u.
Tief=
bau, Darmſtadt, Waldſtraße 38.
Militärfreier Fuhrmann
ſofort geſucht. Karlſtr. 54. (*6980go
Ein ſolider jüngerer und älterer
Madazinarbeiter
mit guten Zeugniſſen zu möglichſt
ſofortigem Eintritt geſucht. (15215
Friedrich Schaefer,
Ludwigsplatz 7.
2 Kohlenarbeiten
bei hohem Lohn ſof. geſ. (*6965go
J. Nold, Landgraf=Phil.=Anl. 52.
Sossg
Junger, kräftiger
Hausburſche
geſucht. (15164sg
T Haas § Bernhard, Rheinſtr. 19.
Sessseregessessssee
12—13 jähr., kräftiger Junge
(Radfahrer bevorzugt) zum
Aus=
tragen für ſof. geſucht. O. Debus,
Obſt, Gemüſe, Südfrüchte, Nieder=
Ramſtädterſtr. 57a, Tel. 1737. (*7011
Hinterhaus, an
3 ZimmerVohll. ruh. Leute
ver=
ſetzungshalber bis 1. Dez. zu verm.
Näh. Riedeſelſtraße 66. (14904gms
Karlſtr. 50 ſchöne 3 Zim.=Wohn.
ſof. zu vermieten.
(B13099t
3 Zimmer=
Obergasse 4.
Wohnung
mit Gas per Monat 18 Mk. an
ordentl. Leute zu verm. (*6914sg
Zimmer
Arheilgerſtr. 25
2 Z.=W. per ſof. zu verm. (*6974go
Eine ſchöne
Frontſpitz=Wohnung
beſtehend aus 2 Zimmernund
Küche, in einem feinen
Herr=
ſchaftshauſe an eine
allein=
ſtehende Dame ſof. billig z. v.
Näh. bei Deuſter, Markt,
Ecke Marktſtr. (14296gms
Wienerſtr. 52 2 Zim.=Wohn.
mit Gas ſofort u. ſpäter. (*6987go
One Zimmeru
Rundeturmſtr. 2, ebener Erde,
Wohn. mit Werkſt., f. Korbmacher
oder Schuhmacher geeignet, ſofort
billig zu vermieten.
(*6990
Magdalenenſtr. 21 eine kleine
Wohn. im Hinterh. zu vm. (*6992
Geeteräme
Schulſtr. 1, 1. Stock
2—3 Zim., als Büro od.
Ge=
ſchäftslok. geeign., z. verm. (14002f
Leräu
Mollerſtr. 44, Parterreräume z.
Möbel aufbewahren zu vermieten.
Näh. Wienerſtr. 65, pt. (14283t
Möblerte Zim
Wilhelminenſtr. 35, 2. Stock,
eleg. Zimmer mit freier Ausſicht,
vorzügl. Penſion, ruhiges Haus,
Zentrum, auch f. kurze Zeit. (14513t
Soderstr. 6 2, III.
(Kapellplatz)
gut möbl. Wohn= und
Schlaf=
zimmer zu vermieten. (13949t
Mühlſtr. 68, I., 1—2 gut möbl.
ungeſt. Zimmer zu verm. (14729t
Waldſtr. 33, II. I., gut möbl.
Zimmer zu vermieten. (14963a
Saalbauſtr. 16, III., g. mbl.
Eck=
zimmer ſofort zu verm. (14968t
Wendelſtadtſtr. 38 ſchön möbl.
Zimmer ſofort zu verm. (15015t
Arheilgerſtr. 4, III., ſchön möbl.
Zimmer m. ſp. Eing. b. z. v. (*6812fs
Karlſtr. 27 einf. möbl. ſauberes
Zimmer zu vermieten. (15084t
Artiileriestr. 6, I.,
nächſt Heidelbergerſtr. u.
Marien=
platz mod. möbl. Zim., Bad, elektr.
Beleucht., mit od. o. Penſ. (B14431t
Gartenſtraße 12, 2. St., möbl.
Zimmer zu verm.
(*6761dsg
Hermannſtraße 51 möbl.
2 Zimmer=Wohnung mit Küche
ſofort zu vermieten. (*6876sg
Rheinſtr. 28, Mittelb., 1. St. l.,
mbl. ſonn. M.=Z. 2.50 M. p. W. (*sg
lleidelbergerstr. 77, 2. St.
elegant möbl. Wohn= u.
Schlaf=
zimmer zu vermieten. (*6934sg
nächſt der
Ureorgenstrasse 1½, I., Rheinſtr.,
g. mbl. Zim. m. elekt. Licht ſof. (*1
Luiſenſtr. 32, II., bei Gg. Wedel,
einfach mbl. Zim. zu verm. (15140a
Karlſtr. 30, II., Stb. rechts, mbl.
Zimmer ſofort zu verm. (*6910sg
Eliſabethenſtr. 29, I., 2 fein mbl.
Z. (Wohn.= u. Schlafz.) z. v. (13191gik
Gutenbergſtr. 17, pt., einf. möbl.
Z. an ſol. Frl. b. alleinſt. Dame. (*8784f
II., r., gut möbl.
Waldſtr. 23, Zimmer, ſep.
Ein=
gang, an anſtändiges Fräulein zu
(*6790fg
vermieten.
Rheinſtr. 2, Hth., III., ſaub.,
frdl. u. bill. möbl. Z. m. Gas. (*7001go
Waldstr. 32
nöbl. Zimmer zu verm. (15219t
Eliſabethenſtr. 30, Htb., ſchön,
mbl. Zim. m. 2 Bett. bill. z. v. (*7021
Luiſenſtr. 6, I., ſchön mbl. Wohn=
und Schlafzim. zu verm. (*7018go
Rheinstr. 2, vorderh., II. Unks
gut mbl. Zim. ſof. zu verm. (*7028go
Grafenſtr. 21, II., freundl. mibl.
Zim. mit Kaffee 16 Mk. (*6978go
Maadalenenſtr. 6, I., mbl.
Zim=
mit Mittagstiſch ſofort. (*6977
Grafenſtraße 10, I., gut möbl.
Zimmer zu vermieten. (15191ms
Hügelſtr. 77, Stb. I., mbl. Zim.
(*6991
ſofort zu vermieten.
aalbauſtraße 8, I., nahe der
Rheinſtraße, fein möbl.
Wohn=
u. Schlafzim. ſofort zu verm. (*6994
Kaſinoſtr. 26, I., freundl. möbl.
Zim. für 18 Mk. monatl. (*7000goi
Karlſtr. 63, III., möbl. Zim. mit
ſep. Eingang zu vermieten. (*6996
Geſchäftshaus zuvermieten.
Die ſtädt. Hofreite
Gardiſten=
ſtraße 1 (am Schloßgartenplatz),
in welcher dermalen ein
Kolonial=
warengeſchäft betrieben wird, iſt
vom 1. Februar 1916 ab anderweit
(13062ms
zu vermieten.
Nähere Auskunft wird im
Stadt=
haus, Zimmer 62, erteilt.
Darmſtadt, den 4. Juni 1915.
Der Oberbürgermeiſter:
J. V.: Ekert.
Damen
erhalten guten mittagstisch. (19146
Reform-Restaurant
Alexanderstraße 4, I.