Bezugspreis:
178. Jahrgang
Ausgabe A (mit Illuſtriertem Unterhaltungsblatt)
Anzeigenpreis:
monatlich 70 Pfg.; Ausgabe B (mit Illuſtriertem
Die 49 mm breite Petitzeile im Kreiſe Darmſtadt
10 Pfg., ausw. 20 Pfg.: Familienanzeigen 30 Pfg.;
Unterhaltungsblatt und Illuſtrierter Wochen= verbunden mit „Wohnungs=Anzeiger” und der wöchentlichen Beilage: die 84mm breite Reklamezeile oder deren Welda
Chronik) monatlich 80 Pfg. Beſtellungen nehmen
entgegen: die Geſchäftsſtelle Rheinſtr. 23 (Fernſpr.
im Kreiſe Darmſtadt 30 Pfg., auswärts 75 Pfg.:
Nr. 1 u. 426), unſere Filialen, Landagenturen u. alle
Kabatt nach Taril. Anzeigen nehmen entgegen: die
Poſtämter. Verantwortlichkeit für Aufnahme von
Geſchäftsſtelle Rheinſtr. 23, die Filialen u. Agen=
Anzeigen an beſtimmten Tagen wird nicht übernom.
Illuſtriertes Unterhaltungsblatt.
turen, Anzeigenexped. des In= und Auslandes. Bei
Konkurs od. gerichtl. Beitreib. fällt jeb. Rabatt weg.
Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Polizeiamts Darmſtadt, der Großh. Bürgermeiſtereien des Kreiſes und der andern Behörden.
Das „Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt” wird Dienstags, Donnerstags und Samstags nach Bedarf beigefügt.
Der Krieg.
Von den Kriegsſchauplätzen. — Der Balkankrieg. — Falſche Hoffnungen in Belgien. — Die ſinkenden Schiffe des
Vier=
verbandes. — Die diplomatiſche Erkrankung des Vierverbandes. — Wie deutſchfeindliche Lügen entſtehen. — Engliſche
Eingeſtändniſſe der Unfähigkeit. — Mißſtimmung in Auſtralien. — Zwei weitere Kriegserklärungen.
Von den Kriegsſchauplätzen.
* Großes Hauptquartier, 19. Oktober.
(W. T. B. Amtlich.)
Weſtlicher Kriegsſchauplatz.
Keine weſentlichen Ereigniſſe.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz.
Heeresgruppe des
Generalfeld=
marſchalls von Hindenburg.
Südlich von Riga ſtürmten unſere Truppen
mehrere ruſſiſche Stellungen und erreichten die
Düna öſtlich Borkowitz, ein Offizier,
240 Mann wurden gefangen, 2
Maſchinen=
gewehre erbentet.
Ein ruſſiſcher Angriff nordweſtlich
Jakob=
ſtadt wurde abgewieſen.
In Gegend Smolwy wurde durch eines
unſerer Kanpingzeuge ein franzöſiſcher
Dop=
peldecker, der von einem ruſſiſchen Stabskapitän
geführt wurde, und mit einem engliſchen
Ma=
ſchinengewehr ausgerüſtet war, abgeſchoſſen.
Heeresgruppe des
Generalfeldmar=
ſchalls Prinz Leopold von Bayern.
Nichts neues.
Heeresgruppe des Generals
von Linſingen.
Die geſtern gemeldeten Kämpfe am Styr
nehmen einen für uns günſtigen Verlauf.
Balkan=Kriegsſchauplatz.
en
ℳ2225g
Bei der Heeresgruppe des
Generalfeld=
marſchalls von Mackenſen wurde von der
Armee des Generals von Koeveß durch
öſterreichiſch=ungariſche Truppen die Stadt
Obrenovae genommen. Südlich von Belgrad
erreichten deutſche und öſterreichiſch=ungariſche
Verbände nach Kampf die Höhen öſtlich von
Vranic, ſüdlich von Ripanj und ſüdlich
von Grocka an der Donau. Die Armee des
GeneralsvonGallwitz erkämpfte mit dem
rech=
ten Flügei die Gegend weſtlich von Seone,
ſo=
wie die Orte Vodanj und Mala Krsna.
Das Höhengelände bei Lucica ſowie
ſüd=
lich und öſtlich von Bozevac bis
Misl=
jenovac wurde dem Feinde entriſſen.
Die Armee des Generals Bojadjeff
drang gegen Zajecar, Knjazevac, über
Inovo und gegen den Keſſel von Pirot
weiter vor. Andere bulgariſche Truppen haben
Vranje im oberen Moravatal genommen und
weiter ſüdlich die Linie Egri=Palanka-
Stip bereits überſchritten.
Oberſte Heeresleitung.
Der Seekrieg.
* Von der franzöſiſchen Grenze, 18. Okt.,
wird der Köln. Ztg. gemeldet: Aus den neutralen
Blät=
tern hat ſich nach Paris und in andere Städte Frankreichs
die Kunde von dem Untergang des
franzöſi=
ſchen Transportſchiffs Somblin Haber und
der 2000 Mann algeriſcher Truppen, die es an Bord hatte,
verbreitet. Die Nachricht hat ſo große Beſtürzung im
Lande hervorgerufen, daß ſich das Marineminiſterium
veranlaßt ſieht, die Nachricht als „deutſchen Urſprungs”
und in allen Punkten als falſch zu erklären. Das
Marine=
miniſterium weiß aber, daß es der Kapitän des
griechiſch=
amerikaniſchen Dampfers Patris iſt, der die Nachricht
von dem Untergang des Schiffs und der Truppen nach
Athen überbrachte, deren Untergang ihm an der
Unglücks=
ſtelle beſtätigt wurde, nachdem er ſelbſt einen
draht=
loſen Hilferuf des Schiffes erhalten hatte. Im übrigen
weiß man zur Genüge, was ſämtliche franzöſiſche
Demen=
tis in ſolchem Fall wert ſind.
* Paris, 19. Okt. Der „Temps” meldet aus
Mar=
ſeille: Der Poſtdampfer „Eugéne Pereira” iſt am 16. Okt.
in Marſeille mit den Ueberlebenden des Poſtdampfers
„Admiral Hamelin” eingetroffen, der kürzlich von
einem deutſchen Unterſeeboot im Mittelmeer verſenkt
worden iſt. 50 Menſchen ſind umgekommen und etwa 30
wurden verletzt.
* Kriſtiania, 18. Okt. (Meldung des
Norwegi=
ſchen Telegramm=Bureaus.) Sobald das Miniſterium des
Aeußern von der Reederei des Dampfers „Eir” die
Meldung erhalten hatte, daß das Schiff aufgebracht ſei,
wurde die norwegiſche Geſandtſchaft in
Ber=
lin angewieſen, ſich an die deutſche Regierung mit dem
Erſuchen um Freigabe des Schiffes und ſeiner
Baumwoll=
ſendung zu wenden. Baumwolle iſt auf der deutſchen
Banngutliſte nicht angeführt. Die Geſandtſchaft erhielt
gleichzeitig die Weiſung, der deutſchen Regierung den
Inhalt des Telegramms des Kapitäns des „Eir” an die
Reederei mitzuteilen, nach dem das Schiff 2½ Minuten
vor Hallands Vaderö aufgebracht wurde.
* Kriſtiania, 18. Okt. Auf Befehl der
nor=
wegiſchen Regierung hat die Geſandtſchaft in
Berlin der deutſchen Regierung die Aufklärungen über den
Torpedoangriff auf den Dampfer „Iris” mitgeteilt,
der ſich am 8. Juni auf der Reiſe von England nach
Nor=
wegen befand. Das deutſche Auswärtige Amt hat
nun=
mehr der Geſandtſchaft mitgeteilt, daß der Inhalt des
norwegiſchen Seeverhörs mit den dienſtlichen Berichten
aller Unterſeebootführer verglichen worden ſei, die zur
Zeit des Ereigniſſes in den betreffenden Gebieten Dienſt
getan hätten. Es hätte ſich daraus indeſſen keinerlei
Anhaltspunkt dafür ergeben, daß der Dampfer von
einem deutſchen Unterſeeboot angegriffen
wor=
den ſein könnte.
Die Zeppelinangriffe auf London.
* Neu=York, 18. Okt. (Durch Funkſpruch von dem
Vertreter des W. T. B.) Die Evening Sun ſchreibt in
zeinem Leitartikel: Der jüngſte Zeppelinangriff auf
London hat zuviel Schaden angerichtet, um als
militäriſch unwichtig abgefertigt werden zu können. Falls
der Krieg noch ein Jahr dauert, wird zweifellos ein
Maſ=
ſenangriff von Luftſchiffen verſucht werden. Die Lon=
doner können die Zeppelin=Angriffe nicht länger auf die
leichte Achſel nehmen; die panikartige Wirkung
des letzten wird bei jedem weiteren zunehmen.
Der Balkankrieg.
Der Vormarſch gegen Serbien.
* Aus dem Hauptquartier der Armee
Gall=
witz wird der Voſſiſchen Zeitung über den Vormarſch
der Deutſchen vom 17. Oktober berichtet: Der gefürchtete
Koſſova, der herbſtliche Südoſtſturm, wirbelt durch das
Donautal. Er pfeift und heult wie eine toll gewordene
Orgel. Er peiſcht die Donau zu Wellen von zwei Meter
Höhe. Er tobt umſonſt. Unſere Truppen haben
den Weſtrand Serbiens feſt in ihren
Hän=
den, mit geſichertem Nachſchub über den breiten Strom,
den Marinetruppen von den zahlreichen Minen geſäubert
haben. Wichtige Uferberge wurden genommen. Die
Zu=
gänge zu dem gebirgigen Gelände ſind geöffnet. Die
er=
heblich verſtärkte ſerbiſche Nordarmee vermag trotz
erbit=
terter Gegenwehr unſer ſtetiges Vordringen nicht
aufzu=
halten. Vielfach beteiligen ſich auch Fauen und Kinder
an dem Kampf. Ein Hauptmann, der überlief, erzählte
von der Beſtürzung in Niſch. — Unſere Truppen haben
auch auf dem neuen Kriegsſchauplatze wieder Beweiſe
herviſchen Willens und ſoldatiſcher Größe gegeben: Am
16. Oktober erſtürmte ein märkiſches Regiment
ſüdweſt=
lich von Semendria einen Bergabhang, ſteiler und
ſchwie=
riger als die Spicherer Höhen. Einen guten Fortſchritt
bedeutet die Einnahme des anſehnlichen Städtchens
Po=
zarevac. Hier war der ſerbiſche Hauptſtützpunkt und das
Truppenreſervoir für die Donauverteidigung. Die
Ser=
ben wurden auf die Stadt zurückgeworfen und konnten
ſich nur durch eiligſte Räumung der Stadt der
Umklam=
merung entziehen. Erfolgreiche Gefechte öſtlich und
ſüd=
lich Pozarevac ermöglichten es, in dem gebirgigen
Ge=
lände öſtlich des Morava=Tales immer tiefer in das
Lan=
desinnere einzudringen.
* Ueber das Vordringen der bulgariſchen
Armeen in Serbien heißt es laut Berliner Lokal=
Anzeiger in dem Bericht eines Budapeſter Blattes: Nach
der Einnahme von Carevoſelo und Grado überſchritten
die Bulgaren in Verfolgung des Feindes die Brejalnica
und nahmen Kaliananſchi und Radlovei. Die Bewohner
der mazedoniſchen Ortſchaften empfingen mit jubelnder
Freude die bulgariſchen Truppen. Die Verfolgung der
Serben gegen Obrinari und Vinica wird fortgeſetzt. Die
über Blagua=Planina in Mazedonien eingedrungene
bul=
gariſche Armee — 50000 Mann — ſteht längs des
Oſt=
ufers des Wardar in äußerſt blutigem Kampfe mit den
ſich erbittert verteidigenden ſerbiſchen Truppen.
Dem Bericht des bulgariſchen Großen
Ge=
neralſtabes vom 15. Oktober iſt folgendes zu
ent=
nehmen: In Mazedonien ſchreitet unſer Vordringen
gegen die obere Brejalnica fort. Unſere Truppen haben
die Linie Draneſac-Sukanolac und die Berggegend von
Kavka und Colak=Planina erreicht. Unſere Truppen
er=
oberten Zarevoſelo, Pehtſchsvo und Herovo. Auf dem
weſtlichen Abhang des großen Balkans erreichten unſere
Truppen die Linie Novokorito-Zlainac-Hepugnica-
Rovnobueſe-Tſcherni Vrh. Unſere Truppen beſetzten im
Morava=Tale das ſtrategiſch wichtige Vranja=Glava.
Zu dem ſiegreichen Vordringen der
bul=
gariſchen Truppen in Serbien ſagt das bulgariſche
Regierungsorgan Narodni Prava: In Serbien vollzieht ſich
jetzt der Schlußteil des blutigen Balkandramas: Serbien
war es innerhalb zweier Jahre gelungen, aus
Mazedo=
nien eine Trümmerſtätte zu machen, nachdem dort ein
mittelalterliches Schreckensregiment eingeführt worden
war. Um den ſerbiſchen Schrecken in Mazedonien zu
brechen, ſind die bulgariſchen Truppen in das Gebiet
dieſes verräteriſchen Volkes eingedrungen, das den
Welt=
brand entzündet hat, indem es den Fürſtenmord von
Serajewo anzettelte. Die bulgariſche Armee wird ihre
große Aufgabe erfüllen und das vor zwei Jahren
ge=
raubte Mazedonien mit Bulgarien vereinigen.
* Niſch, 18. Okt. Das Serbiſche Preſſebureau
mel=
det amtlich: An der ſerbiſchen Front griffen die
Bulgaren mit ſtarken Kräften auf der ganzen Linie
an. Im Gebiete des Timok und der Brejalnica, in der
Nähe von Zajecar, durchſchritten ſie Paikow, Savat und
Stoikbrdo. Weiter ſüdlich zwangen ſie die Serben, in der
Richtung auf Knjazevac zurückzuweichen. Sie griffen
ferner mit mehreren Regimentern weiter nördlich bei
Kriwa=Palanka, an der Straße nach Kumanowo, an. Es
gelang ihnen, Tſchupinbrdo zu erreichen, von wo aus ſie
Kumanowo-Vranja und die Eiſenbahnlinie Niſch-
Sa=
loniki bedrohen können. Die Serben leiſten an der
Bre=
jalnica mit Erfolg Widerſtand.
Italiens Beteiligung am Balkankrieg.
* Paris, 18. Okt. (W. T. B. Nichtamtlich.) Petit
Journal meldet aus London: Auskünften aus gut unter
richteter diplomatiſcher Quelle zufolge kann die
Mit=
wirkung Italiens am Balkan heute völlig ſicher
gelten. (?) Italien wird wahrſcheinlich mit einer
Ma=
rinegktion im Aegäiſchen Meere beginnen und an dem
gemeinſamen Unternehmen gegen die Küſten Bulgariens
und der Türkei durch Entſendung von Kriegsſchiffen und
Transportſchiffen teilnehmen.
Rumänien.
* Bukareſt, 18. Okt. Die unioniſtiſche Föderation
hat auf nächſten Sonntag zwei ſogenannte nationale
Verſammlungen einberufen. — Der heutige
Vit=
torul führt zu dieſer Meldung aus, daß es ſich hierbei
um dieſelbe Täuſchung der öffentlichen Meinung handle,
wie bei den Unternehmungen der nationalen Aktion und
der Schweſterunternehmungen. Von ſelbſtloſer nationaler
Politik ſei in dem vorliegenden Falle keineswegs die
Rede. Es handele ſich anſcheinend um die Vornahme
einer Fuſion beider Parteien, der Anhänger Take
Jones=
cus und Filipescus, die unter der alten Firma die
Hoff=
nung auf Erfolg verloren haben.
Monaſtir als Zufluchtsort der Serben.
* Budapeſt, 18. Okt. Nach einer Meldung aus
Saloniki ſoll das ſerbiſche Hauptquartier nach
Monaſtir verlegt worden ſein.
* Paris, 19. Okt. Information meldet aus Athen:
Es wird hier beſtätigt, daß der Staatsſchatz der
ſer=
biſchen Nationalbank und die ſerbiſchen
Staatsar=
chive nach Monaſtir gebracht worden ſind.
Die Landungstruppen der Entente.
TU. Von der italieniſchen Grenze, 19. Okt.
Der Korreſpondent der Tribuna in Saloniki meldet
ſei=
nem Blatte, wie er ſich überzeugt habe, ſeien bis zum
13. Okt. von den Vierverbandsmächten 35000
Mann gelandet worden: Das Kommando habe
General Sarrail übernommen. Mehrere Kontingente
ſeien bereits nach Mazedonien abgegangen, und zwar
gegen die Wardarlinie, Kumanowo werde wahrſcheinlich
der Konzentrationspunkt der Verbündeten ſein, ſo daß der
rechte Flügel den Serben helfen und der linke gegen
Bul=
garien vorgehen könne. Der Kriegsrat, an dem die
Ver=
treter Rußlands und Italiens teilnahmen, hielt ſeine
Sitzung in Saloniki ab.
* Budapeſt, 18. Okt. (Zenſ. Frkft.) Nach einer
Athener Meldung der Bukareſter Minerva hat die
En=
tente in Saloniki, Kawalla, Orzana und
Katerina (ſüdweſtlich von Saloniki) zuſammen bisher
etwa 180000 (?) Mann gelandet, die nach Serbien ge=
bracht werden ſollen. Das Betragen der Engländer und
Franzoſen werde immer unerträglicher. Die franzöſiſchen
und engliſchen Kommandanten dulden angeblich Ge
valttaten gegen die Bevölkerung und widerſetzen ſich
allen Anordnungen der griechiſchen Behörde. Die Offi
ziere der Ententetruppen haben nach dieſer Meldung alle
ffentlichen Lokale, die Eiſenbahnſtationen und
Privat=
häuſer okkupiert und nehmen ſogar Requiſitionen vor
Die Behörden ſeien außerſtande, dem Treiben Einhalt zu
tun. Die griechiſche Regierung beobachte mit Beſorgnis
die fortgeſetzte Verletzung der ſtaatlichen
Sou=
veränität Griechenlands.
Die franzöſiſche Preſſe und das Balkanproblem.
* Paris, 19. Okt. Die Preſſe erörtert noch immer
das Balkanproblem und hofft, daß es ſchließlich doch
noch gelinge, Griechenland und Rumänien für die
Sache des Vierverbandes zu gewinnen. Beide werden
darauf hingewieſen, welche Vorteile ihnen ein Eingreifen
zugunſten der Entente bringen könnte. Die Vorherrſchaft
der Mittelmächte, Bulgariens und der Türkei würde die
Knechtung der übrigen Balkanvölker bedeuten. Daher
hofft die Preſſe, daß das griechiſche und rumäniſche Volk,
welche gegen ihre Ueberzeugung nur nach dem Willen
hrer Herrſcher neutral ſeien, endlich doch ein Eingreifen
durchſetzen werden. Der Temps wünſcht eine ruſſiſche
Offenſive an der rumäniſchen Grenze, da dieſelbe auf die
weitere Entwicklung auf dem Balkan den größten
Ein=
fluß ausüben könne. — Der Gaulois fordert, daß
Grie=
chenland ſich erkläre, ob es für oder gegen den
Vierver=
band ſei, dann werde der Vierverband ſeine
entſprechen=
den Maßregeln treffen. Libre Parole meint, die Flotten
ſollten vor Piräus demonſtrieren, um eine
Begeiſte=
rung des griechiſchen Volkes auszulöſen, welcher die
Re=
gierung nicht mehr widerſtehen könnte.
Die „furchtbaren Perſpektiven”.
* Paris, 18. Okt. (Zenſ. Frkft.) Clemenceau fährt
in ſeinem Homme Enchaine fort, vor der Expedition
nach Saloniki in nachdrücklichſter Weiſe zu warnen.
Er ſtellt zunächſt feſt, daß die Regierung durch die ihr
ergebene Preſſe die Begründung der Exvedition geändert
hat. Zuerſt wurden ſentimentale Gründe beigebracht,
nämlich die Notlage der heldenmütigen Serben, die man
icht im Stiche laſſen dürfe, jetzt handelt es ſich aber ſchon
nicht mehr um die Serben, ſondern um einen großen
Feld=
zug gegen die Armeen der Zentralmächte und Bulgariens,
um dem Feinde die Verbindung mit der Türkei
abzu=
ſchneiden. Ein derartiger Feldzug eröffnet die
furcht=
barſte Perſpekſtive, denn ſobald einmal dieſer
Feldzug mit Einſetzung von franzöſiſchen und engliſchen
Truppen begonnen iſt, ſo werden immer größere
Nach=
ſchübe notwendig, was einer Entblößung der
franzöſi=
ſchen Front gleichkommt und verhängnisvoll
wer=
den muß. Wenn die Expedition wirklich den Zweck hat,
den Weg nach Konſtantinopel zu verlegen, ſo wäre es in
erſter Linie nötig geweſen, daß Rußland und
Ita=
lien ſie unternehmen, deren Intereſſen im Balkan
grö=
ßer ſind als die Frankreichs und Englands.
Die Reichsprüfungsſtelle für Lebensmittel.
* Berlin, 18. Okt. Heute vormittag hat die erſte
Sitzung des Beirats der Reichsprüfungsſtelle
für Lebensmittel ſtattgefunden, die von dem
Stell=
vertreter des Reichskanzlers, Exzellenz Dr. Delbrück,
verſönlich eröffnet wurde. Nach einem einleitenden
Be=
richt über den Aufgabenkreis der Reichsprüfungsſtelle,
nsbeſondere die Preisregulierung und die
Lieferungs=
nd Verbrauchsregelung, wurde allſeitig anerkannt, daß
ſchnellles Eingreifen und daher ſofortiges Zu=
ſammentreten der zu wählenden Ausſchüſſe erforderlich
ſei. In großen Zügen legte der Vorſitzende das
Pro=
gramm für die Arbeit dieſer Ausſchüſſe dar. Nach einer
llgemeinen Ausſprache wurden vier Ausſchüſſe (1. Vieh,
Fleiſch, Wurſtwaren, Fiſche; 2. Milch, Butter, Käſe, Eier;
3. Kartoffeln, Gemüſe, Obſt; 4. Kolonialwaren,
Vorkoſt=
ind Teigwaren) gewählt, die ſchon heute und morgen
hre Tätigkeit beginnen werden.
Handelsverkehr mit den beſetzten Teilen
Rußlands.
* Die aus militäriſchen Gründen notwendig
gewor=
denen Erſchwerungen des Perſonen= und
Waren=
erkehrs in den beſetzten Teilen Rußlands
haben zu einer Hemmung des Handels zwiſchen dieſen
und Deutſchland geführt. Zu deſſen Neubelebung und
Förderung hat die Zivil=Verwaltung für Ruſſiſch=Polen,
einer Anregung ihres Mitgliedes Geheimen
Kommerzien=
rat Aronſohn in Bromberg folgend, den Wunſch nach
Be=
gründung einer Handelsorganiſation mit behördlichem
Charakter durch die vornehmlich beteiligten amtlichen
Han=
delsvertretungen zu erkennen gegeben. Nach eingehenden
Vorverhandlungen haben daraufhin die
Handelskam=
mern zu Berlin, Breslau, Bromberg, Danzig, Graudenz,
Oppeln, Poſen und Thorn im Einverſtändnis mit dem
Miniſter für Handel und Gewerbe am 14. Oktober 1915
in Warſchau die Errichtung der Amtlichen
Handelsſtelle Deutſcher Handelskammern
vollzogen; den übrigen deutſchen Handelskammern iſt das
Recht des Anſchluſſes vorbehalten worden. Vorſitzender
der Vereinigung iſt Herr Geheimer Kommerzienrat
Aron=
ſohn, ſtellvertretende Vorſitzende ſind Michalski, Mitglied
der Handelskammer zu Berlin, und Dr. Freymarkt,
Syn=
dikus der Handelskammer zu Breslau. Die von der
Han=
delsſtelle einzurichtenden Geſchäftsſtellen (
Handelsagentu=
ren) ſollen allen Handel= und Gewerbetreibenden
Deutſch=
lands gegen Zahlung mäßiger Gebühren behilflich ſein
zum Abſatz und — ſoweit möglich — zum Bezug ihrer
Waren und zur Einziehung ihrer Außenſtände in den
eſetzten Gebieten. Sie beſitzen im übrigen kein Handels=
Monopol, ſodaß keineswegs die eigene Tätigkeit der
deut=
ſchen Kaufleute und Induſtriellen zur Anbahnung und
Pflege unmittelbarer Beziehungen beeinträchtigt wird.
Die Zivilverwaltung, deren Chef Exzellenz v. Kries
der Warſchauer Sitzung perſönlich beiwohnte, hat der
Handelsſtelle in Anerkennung des behördlichen Charakters
der Organiſation weiteſtgehende Unterſtützung zugeſagt,
namentlich wird dieſe Unterſtützung auch bei der
Ein=
ziehung von Forderungen gewährt werden; auch werden
ſonſtige dringende Wünſche auf dem Gebiete des
Güter=
ustauſches (Warenbeförderung, Warenausfuhr) und des
Nachrichtendienſtes bei den zuſtändigen Militär= und
Zivilſtellen von der Zivilverwaltung vertreten werden.
Die Direktion der Handelsſtelle hat ihren Sitz in (
War=
ſchau; Generaldirektor iſt Kommerzienrat Wieler=Danzig,
weiteres Direktionsmitglied Syndikus der
Handelskam=
mer zu Berlin, Meyerſtein. Handelsagenturen werden,
außer der Direktion in Warſchau, alsbald eingerichtet
werden in Lodz, Sosnowice, Ezenſtochau, Wloclawek und
Mlawa; die Einrichtung weiterer Agenturen wird nach
Maßgabe des Bedürfniſſes folgen. Nähere Mitteilungen
für die Intereſſenten werden von den Handelskammern
veröffentlicht werden.
Die Juden und der Krieg.
* In der Voſſ. Ztg. teilt Prof. L. Stein folgende
Ziffern mit, die ihm, wie er bemerkt, von zuverläſſiger
Seite zur Verfügung geſtellt worden ſind: Die Zahl der
zuverläſſig bekannten Leutnants jüdiſcher Religion
be=
trägt 286, darunter 190 preußiſche, 80 bayeriſche, 10 würt=
Schützengrabenfabriken.
Deutſche Kriegsbriefe von Paul Rüchard.
:: Mitten im Lärm des Kanonendonners hört man
plötzlich das Kreiſchen der Dampfſäge, die ſich in weißes
Holz wühlt und es in ſchmale, gleichmäßige Bretter
zer=
ſchneidet. Als ich es zum erſten Male hörte, glaubte ich,
daß ſich meine Ohren täuſchten. Dann aber ſah ich, daß
alles kraſſe Wirklichkeit war, daß da wirklich eine Fabrik
im feindlichen Feuerbereich ſtand. Doch die Zeit, die
hin=
ter mir liegt und die mir Gelegenheit gab, die ganze
Weſt=
front kennen zu bernen, belehrte mich, daß dieſe Fabrik
keineswegs vereinzelt daſteht, ſondern daß es viele, viele
von ihnen gibt, kleine und große. Manche in einem.
Vieh=
ſtall untergebracht, andere in eiſernen Rieſenhallen. Das
Geräuſch ſchießender Geſchütze iſt ihnen zur Alltäglichkeit
geworden. Unſere Grauen da drinnen hören es nicht
mehr. Und nur unſere Grauen arbeiten dort. Sie tun
ihre Pflicht wie andere Kameraden im Schützengraben
oder wie ſonſt im Frieden. Sie ſehen auf ihre Maſchinen
und arbeiten. Zehn Stunden lang täglich. Sie haben
weder Auge noch Ohr für das, was draußen vorgeht.
Fährt eines Tages eine Granate dazwiſchen oder eine
feindliche Fliegerbombe und ſie trifft den Grauen, ſo
fällt er als einer, der ſeine Pflicht genau ſo gut für das
Vaterland erfüllte, als der, der ſein Leben im
Schützen=
graben ließ.
Man geht durch ein Dorf mit ſchiefen, ſchmutzigen
Häuſern. Am Ende der Dorſſtraße liegt ein dunkler Park
mit einem Weiher. Und aus dem Park heraus hört man
plötzlich die Dampfſäge weinen. Oder: man wandert
über endloſe Felder, bis mit einem Male ein
Eiſenbahn=
gleis daliegt. Darauf endloſe Güterwagen, beladen mit
Bohlen, Brettern, Schutzblechen zum Unterſtandsbau,
Stahlſchilden, Stacheldrähten uſw. unw. Dann ſteht man
plötzlich vor einer Sandtiefe, in der ſich fünf bis ſechs
un=
anſehnliche Schuppen befinden. Und wieder hört man das
nervenzerſchneidende Singen der Säge. Man fährt mit
dem Auto durch eine franzöſiſche Großſtadt, die mit dem
Kanonendonner aufwacht und mit ihm ſchlafen geht. Das
Leben raſt in den Straßen, faſt wie im Frieden. Bis
binaus in die Vorſtädte, wo die Gaſſen ſchmal und eng
und die Häuſer rußig werden; dort, wo die hohen roten
Fabrilſchlote ſtehen. Das Leben wird ſtiller, der Kano=
nendonner lauter. Bis man plötzlich eine Granate
heran=
pfeiſen hört und zerſtörte Häuſer ſieht. Dann weiß man,
hier beginnt die Zone des Krieges. Man ſteht abwartend
auf der Landſtraße, um ſich zu vergewiſſern, wo die
näch=
ſten Granaten hingehen werden und mit einem Malle hört
man wieder das reißende Klagen der Säge und man weiß:
hier in der Nähe muß eine Schützengrabenfabrik ſein.
Auch eine unterirdiſche ſah ich. Sie lag draußen
vorm Dorf, dort, wo ſich Aecker und Wieſen dehnen. Unter
den Bäumen liegt ein Erdwall. Nur wenige Meter hoch,
aber doch hoch und lang genug, um unſern Soldaten
Woh=
nung zu geben und Raum zu laſſen für eine Fabrik.
Drin=
nen lärmt, ſprüht es und hämmert es. Der menſchliche
Laut verſchwindet in dieſem von fleißiger Arbeit
erzeug=
ten Geräuſchwirrwarr.
Man kann in dieſen Fabriken alles haben, was der
Schützengraben braucht. Von der kleinſten Handgranate
bis zum rieſenhaften, mehrere Zentner ſchweren
Minen=
werfer. Vom Motor zur Entleerung überſchwemmter
Schützengräben bis zum rieſenhaften Sand= oder
Ge=
ſteinsbohrer zur Anlegung unterirdiſcher Minengänge.
Vom einfachen Stacheldraht bis zur raffinierteſten
Ma=
ſchine, die die feindlichen Drahthinderniſſe zerſtört. Hier
werden allte, unbrauchbar gewordene Gewehre wieder neu
hergeſtellt, dort bringt man ja ganze Kanonen wieder in
Ordnung. Man darf nicht vergeſſen: Alles in
unmittel=
barer Nähe des Feindes, alles aus dem Nichts heraus
ent=
ſtanden. Denn gut vier Fünftel der Fabriken waren vorher
nicht vorhanden. Sie mußten erſt von unſeren Feldgrauen
erbaut werden. Maſchinen, Handwerkszeug und Material
mußte erſt beſchafft werden. Und das mußte ſchnell
ge=
hen. Man konnte nicht wegen jeder Maſchine erſt nach
Deutſchland ſchreiben. Und man hat ſich prachtvoll zu
helfen gewußt. Man verſchaffte ſich elektriſche Energie,
wo vorher nie welche war. Manche unbrauchbar
ge=
wordene, verroſtete Lokomobile mußte herhalten. Zum
ſchnelleren Transport des fertigen Fabrikats baute man
Kleinbahnen, die bis an die Eiſenbahn führen. Oder
man legte einfach neue Schienenwege an. Die Franzoſen
werden uns dankbar ſein, wenn ſie zurückkehren.
Man=
ches Dörſchen, manches Städtchen hat da
Eiſenbahnan=
ſchluß bekommen, das vorher gewiß noch nicht daran dachte.
Irgendwo lag ein Haufen verroſteter
Konſerven=
büchſen. Unſere Grauen ſahen das. Sie ſchleppten ſie in
ihre Fabrik und machten Handgranaten daraus.
Ein franzöſiſches Dorf ſollte Eas bekommen. Man
hatte die Gasröhren ſchon zur Stelle. Aber dann kam
twas dazwiſchen. Jahrelang lagen die Dinger herum.
bis der Krieg kam. Nun, unſere Feldgrauen hatten eine
beſſere Verwendung dafür. Das Dorf bekam ſtatt Gas
elektriſches Licht, wofür die Bewohner unſern Grauen
ſehr danlbar waren, und die Röhren wanderten in die
Fabrik. In Teile zerſchnitten, gaben ſie mit
entſprechen=
der Füllung eine gefährliche Wurfmine ab. Das ſind
keine Geheimniſſe, die ich hier verrate, denn der Feind
drüben arbeitet zum großen Teil mit demſelben Material,
und die Minen, die unſern Soldaten an die Köpfe fliegen,
ſind auch nicht von Pappe. Aber die Unſern können den
Ruhm für ſich in Anſpruch nehmen, aus dem Nichts heraus
geſchaffen, aus dem Unſcheinbaren für ſie Wertvolles
ge=
macht zu haben.
Der Schützengrabenkrieg macht liſtig. Täglich und
ſtündlich liegt man dem Feinde gegenüber. Und bei dem
endloſen Warten findet man Zeit, darüber nachzudenken,
ob es nichts Wirkſameres gäbe, ihn zu vernichten und
Beſſeres, ſich ſelbſt zu ſchützen. Manch guter Gedanke wird
da im Graben geboren, und in der Schützengrabenfabrik
in die Tat umgeſetzt. Wenn die Zeit gekommen ſein wird,
kann man vielleicht ein langes Kapitel über die
Erfin=
dungen des Grabenkrieges ſchreiben, die heute noch in
Dunkel gehüllt ſein müſſen.
Jeder Tag bringt Verluſte an zerſchoſſenen
Geweh=
ren, Maſchinengewehren und Kanonen. Auch beim
Schützengrabenkrieg. Eine wirkliche Ruhe kennt der
Stel=
lungskampf nicht. Geſchoſſen wird immer. Hier
weni=
ger, da mehr. Und es wird auch getroffen; hüben wie
drüben. Nicht nur Menſchen ſind es, die daran glauben
müſſen; auch das Material wird häufig beſchädigt. Ein
Gewehr aber oder eine Kanone, mit der man nicht ſchießen
kann, iſt noch lange nicht unbrauchbar. Man wirft beim
Militär nichts weg. Man kann oder will nicht gleich Altes
durch Neues erſetzen. Sparſamkeit war von jeher der
oberſte Grundſatz in der Armee. Deswegen ſchafft man
ſofort die unbrauchbar gewordenen Schießinſtrumente in
die Schützengrabenfabrik hinter der Front. Man ſchickt ſie
nicht erſt bis in die Heimat. Denn oft tut Eile not. Ein
zerſchoſſener Gewehrſchaft wird ſofort erſetzt. Ein
zer=
ſchoſſener Lauf ſelten. Den entfernt man und bringt an
ſeiner Stelle einen anderen, ſtabileren, an, der dann zum
Abſchuß von Gewehrgranaten dient. So ein Ding fliegt
tembergiſche, 6 ſächſiſche. Die Zahl der Kreuzträger dürfte
4000 weit überſteigen, darunter 12 Träger des Eiſernen
Kreuzes 1. Klaſſe (ſämtliche Zahlen ſind
Annäherungs=
werte). Die Kriegsbeteiligung in jüdiſchen
Studenten=
verbänden und im Turnverein Bar Kochba ergab Mitte
September folgende Ziffern: 1. Kartellkonvent, etwa
1000 Mitglieder, darunter 825 Kriegsteilnehmer = 82,5
v. H., 2. Turnverein Bar Kochba 200 Kriegsteilnehmer —
75 v. H. der männlichen Mitglieder, 20 Gefallene = 10
v. H., 12 Auszeichnungen.
Falſche Hoffnungen der Belgier.
* Haag, 18. Okt. (Zenſ. Bln.) General v.
Biſſ=
ſing hat eine Proklamation erlaſſen, in der er ſich gegen
die Hoffnungen wendet, die die
franzöſiſch=
engliſchen Fort ſchritte bei den Belgiern
hervorgerufen haben. Er erklärt, daß dieſe Hoffnungen
vollſtändig falſch ſind. Die Gegner der Deutſchen haben
in den Kämpfen der letzten Wochen nichts außer
furcht=
baren Verluſten erreicht. Die Deutſchen ſtehen
unbeweg=
lich und die Alliierten ſind dem Ziele, das ſie die
Befrei=
ung Belgiens nennen, nicht um einen Schritt näher
ge=
kommen. (Voſſ. Ztg.)
Die ſinkenden Schiffe des Vierverbands.
G.* Wie die Times zu berichten wiſſen, hat der Che
eines der größten Londoner Bankhäuſer die ſtarke
wirtſchaftliche Stellung Deutſchlands alls
die größte Ueberraſchung bezeichnet, die der
Krieg gebracht hat. Das glauben wir gern, ſo überreich
an großen Ueberraſchungen die letzten 14 Monate waren
Sprach doch vor kaum mehr als Jahresfriſt das
Schrek=
kenskind Englands, Churchill, beim Lord=Mayors=Bankett
in London zwiſchen Suppe und Braten mit leichtem
Her=
zen von dem unabwendbaren Zuſammenbruch
Deutſch=
lands, der in wenigen Wochen unabwendbar erfolgen
müſſe. Es jährt ſich bald der Lord=Mayors=Tag: aber dies
Jahr dürfte man an der Themſe weit elegiſchere Töne
an=
ſchlagen.
In der Tat, alles vereinigt ſich, um die Stimmung in
London auf den Gefrierpunkt ſinken zu laſſen. Mußte
doch Grey im engliſchen Unterhauſe die bittere Erklärung
abgeben, daß England die hochverzinsliche amerikaniſch
Anleihe habe notgedrungen annehmen müſſen.
Eng=
land gezwungen, etwas zu tun! Wer vor Jahr und
Tag den dünkelvollen Cityleuten geweisſagt hätte, daß
ſie binnen Jahresfriſt bei den amerikaniſchen Geldfürſten
mit dem Bettelſack herumziehen würden, den hätte man
kurzerhand in den Narrenturm geſchickt. Aber in den
15 Kriegsmonaten hat ſich manches geändert und mancher
falſche Gott iſt geſtürzt worden! Nun kam in den letzten
Tagen noch der engliſche Finanzſekretär Montagu mit der
Ankündigung, jeder engliſche Bürger werde die Hälfte
ſeines Einkommens für Kriegszwecke hergeben müſſen,
eine Erklärung, die ſehr böſes Blut machte, wenn ſie auch
ſchließlich nichts als ein Schreckſchuß iſt, um die allgemeine
Wehrpflicht in England vorzubereiten. Immerhin iſt auch
ſie ein Anzeichen für die ſchwerſte aller Geldkataſtrophen,
die Großbritannien jemals erlebte und der es jetzt
un=
aufhaltſam mit Rieſenſchritten entgegentreibt.
Die ſilbernen Kugeln Englands ſind aufgebraucht.
Das war ſicher auch die Ueberzeugung des verkannten
modernen Napoleons Delcaſſé — der von ſeinem
Vorbild=
nur die Kleinheit der Statur, von ſeines Geiſtes Hauch
aber nichts geerbt hat — als er nach ſeiner Rückkehr von
London im Quai d’Orſay den Abſchiedsbrief an Viviani
ſchrieb. Leicht wird’s ihm nicht geworden ſein, ſeinen
Freund und Komplizen Grey im Stich zu laſſen. Und
ſicher war es auch nicht die Landung in Saloniki allein,
die den modernen Boulanger im Frack veranlaßte, ſeinen
Miniſterpoſten aufzugeben. Auf den Schultern des klei=
nen Mannes laſtet viel größere Schuld: er war es, der
mit dem ſchweren Geſchütz politiſcher Gründe bei Joffre
und French die letzte, nun endgültig geſcheiterte große
Offenſive erzwang, die die kläglich geſcheiterte
Vierver=
bandspolitik wieder in Gang bringen ſollte. Wenn ſich ein
unverbeſſerlicher Optimiſt und Schönfärber wie Delcaſſe
getrieben fühlt, den Rückzug ins Privatleben anzutreten,
dann muß es wahrlich ausſichtslos um die Sache des
Vierverbandes ſtehen.
Ueberall ſinkende Hoffnungen auf ſeiten unſerer
Geg=
ner, das iſt das Kennzeichen des Tages. Und ſinkende
Hoffnungen erklären auch die merkwürdige Zurückhaltung
Italiens. Nicht mehr ſchmettert wie einſt im Mai
Ga=
briele d’Annunzio ſeine delirierenden Faſeleien als
Sieges=
hymnen in die ſchwüle Luft. Verrauſcht iſt die reichlich im
voraus verausgabte Siegesbegeiſterung der mit
Redens=
arten aufgepeitſchten urteilsloſen Menge. Italien hat den
Novembervertrag, der den Abſchluß eines Sonderfriedens
für die Verbündeten verbietet, nicht mitunterzeichnet, und
weder an den Dardanellen noch in Kleinaſien, noch in
Saloniki weht neben den Fahnen der Verbündeten das
Kreuz von Savoyen, und doch haben Salandra und
Son=
nino der Türkei den Krieg erklärt — ſollte das ein Krieg
werden, in dem überhaupt kein Schuß abgefeuert wird?
Auch Joffres Hilferuf verhallte ungehört, obwohl er kurz
vor der großen Offenſive nach Italien eilte, um
Verſtär=
kungen zu erflehen. Warum ſteht Italien abſeits von
ſeinen Freunden, warum iſt d’Annunzios lieder= und
un=
ſinnreicher Mund verſtummt? Der Grund liegt nirgends
anders als in der Ueberzeugung, die ſich auch in Rom
Bahn gebrochen hat, daß man nämlich auf der falſchen
Seite kämpft, auf der Seite, wo keine Siegeslorbeeren zu
holen ſind. Die gleiche Ueberzeugung läßt auch
Griechen=
land und Rumänien Gewehr bei Fuß zuſehen, wie die
Sache des Vierverbandes immer tiefer ins Unglück gerät.
Freunde im Unglück ſind im Völkerleben noch viel ſeltener
als im Leben des einzelnen Menſchen!
So ſchlimm es ſteht um die Ausſichten des
Vierver=
bandes, ſo gut ſteht es um Deutſchlands Sache: auch das
wiſſen die übrigen Nationen. „Ich bin mit meiner
Poli=
tik auf dem rechten Wege!” hat König Ferdinand von
Bulgarien den engliſchen und franzöſiſchen Geſandten bei
ihrem ſang= und klangloſen Abſchied von Sofia erklärt.
„Ich bin überzeugt, daß die Mittelmächte
ſiegen werden.” Und dieſe Ueberzeugung bricht ſich
mehr und mehr Bahn. Selbſt Japan hat den Glauben
an den Sieg ſeiner Freunde verloren, wie aus der Rede
des alten Intriganten Kato herausklingt, die er in Tokio
hielt und in der er zugab, daß auch ein japaniſches Heer
die Sache der Verbündeten nicht mehr retten könne, ſelbſt
wenn Japan dem Hilferuf des Vierverbandes Folge
leiſten wolle und könne. Doch Japan will weder noch kann
es. Dafür aber haben die ſchlitzäugigen Söhne Dſi
Nip=
pons das Verlangen geſtellt, daß auch für ſie am grünen
Tiſch des Friedenskongreſſes ein Platz freigelaſſen werde,
eine Forderung, die gewiß überflüſſig wäre, wenn man
im Lande der aufgehenden Sonne heute noch an den Sieg
der verbündeten europäiſchen Freunde glaubte, und daran
glaubte, daß dieſe es ſein werden, die den Frieden
dik=
tieren werden.
Kann es ſchlecht um die deutſche Sache ſtehen, wenn
ſich allenthalben auf der Welt die Hoffnungen und
Erwar=
tungen den deutſchen Fahnen zuwenden? Gewiß nicht!
Die diplomatiſche Erkrankung des
Vier=
verbandes.
* Wien, 17. Okt. Ueber die fortſchreitende
diplo=
matiſche Erkrankung des Vierverbandes
ſpottet die Reichspoſt:
Sonnikko iſt an Ohrenentzündung erkrankt, hat
aber geſtern „noch” ſeine Amtsgeſchäfte erledigt. So
be=
gann die Geſchichte auch bei Delcaſſé; er nahm ſchließ=
lich, trotz der Beſchwörungen ſeiner Miniſterkollegen,
Reißaus. Es litt ihn nicht mehr auf ſeinem Poſten, den
die Erinnyen drohend umſtehen. Die Furcht vor der
unausbleiblichen Verantwortung war
ſeine Krankheit und der Grund ſeiner Flucht aus
der Regierung. Nun läßt auch ſein italieniſcher Kollege,
der diplomatiſche Organiſatior des ungeheuerlichſten
Ver=
rats der Geſchichte ſich krank melden, ohrenkrank. Ein
Wunder iſt es nicht, wenn ihm die Ohren ſingen von den
Verwünſchungen des betrogenen Volkes, das der
Wahn=
witz ſeiner meineidigen Politik zur Schlachtbank führte,
und kein Wunder wäre es, wenn er zwiſchen den
hoff=
nungsloſen Berichten über den Stand der Dinge an der
öſterreichiſchen Front und den Hilfsforderungen der
Ver=
bündeten für ihr neues, ſchon in der Geburt
verunglück=
tes Saloniki=Abenteuer das Ohrenſauſen bekäme. Die
Dinge auf den militäriſchen und diplomatiſchen
Kriegs=
ſchauplätzen zeigen dem Vierverband ein ſo unfreundliches
Geſicht, daß es nicht überraſchen könnte, wenn die
Erkran=
kung ſeiner Staatsmänner wie eine Seuche um ſich griffe.
Man muß ſich auf die Meldung, daß Greys
Augen=
übel wieder zunehme, gefaßt machen, und es iſt nicht
anzunehmen, daß es mit der Geſundheit Iswolskis
und Saſonows zum beſten ſtehe. Das Balkanſpiel iſt
verſpielt, ſeit Bulgarien ſeine Armee zur
Wiedergewin=
nung des ihm durch Treubruch geraubten Mazedoniens
ausſchickt, und die Griechen ablehnen, dem Vierverband
die ſerbiſchen Kaſtanien aus dem Feuer zu holen.
Rumä=
nien wird um ſo ſchwerhöriger, je dringender die
Einla=
dungen zur Hilfeleiſtung werden, und im Vierverband
ſel=
ber ſchiebt noch immer einer dem anderen die Pflicht zu.
in das Abenteuer von Saloniki hineinzuſteigen.
* Amſterdam, 18. Okt. Der Korreſpondent der
Tyd meldet aus London: In gut unterrichteten Kreiſen
verſichert man, daß Grey ſeine Demiſſion
ange=
boten habe.
* Haag, 19. Okt. Berichte aus Paris laſſen einen
baldigen Rücktritt des geſamten Kabinetts
Viviani vorausſehen.
* Genf, 19. Okt. Das Pariſer Journal hat eine
Privatmeldung aus Rom erhalten, wonach die
Demiſ=
ſion Sonninos als bevorſtehend betrachtet werden
könne, doch dürfte das Kabinett Salandra das Vertrauen
des Königs behalten, falls eine vollwertige
Perſönlich=
keit für Sonnino gefunden werde. Der italieniſche
Mini=
ſter des Aeußern habe beſtändig und dringend die
Diplo=
maten des Vierverbandes vor Bulgarien gewarnt, ohne
jedoch das Vertrauen Delcaſſés zu Bulgarien, der
durch=
aus einen Balkanbund ſchaffen wollte, zu erſchüttern.
Wie deutſchfeindliche Lügen entſtehen.
* Im Laufe des erſten Kriegsjahres hat das deutſcht
Gemüt oft ſchwer unter dem Eindruck des
Verleum=
dungsfeldzuges gelitten, der in feindlichen und
neutralen Ländern mit nimmer ermüdender Gehäſſigkeit
gegen uns betrieben wurde. Nur ein verhältnismäßig
kleiner Teil der unzähligen zu unſerm Schaden
verbreite=
ten Erfindungen iſt durch deutſche amtliche Stellen
ein=
wandfrei widerlegt worden, die meiſten gingen ihren Weg.
durch die Auslandspreſſe, ohne daß ſie von uns beachtet
oder einer Berichtigung wert gehalten wurden. In der
Auslandspreſſe fanden ſolche Verleumdungen der
deut=
ſchen Truppen, wie Berichte über ihre angeblichen
Schand=
taten in Belgien und Frankreich, willkommene Aufnahme,
weil ſie einen Nervenkitzel für den Zeitungsleſer bildeten,
und kaum jemals hat ein fremdes Blatt verſucht, ſolchen
ungeheuerlichen Erzählungen auf den Grund zu gehen,
oder Zweifel an ihrer Zuverläſſigkeit geäußert. Die
Zei=
tungen Italiens haben, wie erinnerlich, auch während
der Zeit ſeiner Neutralität reichlich aus dem Giftborn
dieſer Greuelnachrichten geſchöpft, und mancher Deutſche,
der damals in Italien lebte, und täglich dieſe Hetze mit
anſehen mußte, fragte ſich vergeblich, wie es nur möglich
ſei, daß ſo viel Niedertracht gegen uns erfunden und
ver=
breitet wurde. Einen Beitrag zur Aufklärung finden
wir jetzt in der Gerichtszeitung des Mailänder Corriere
della Sera, der bekanntlich ſelber am eifrigſten an dem
deutſchfeindlichen Verleumdungsfeldzug mitgewirkt hat.
einige hundert Meter und man trifft beſſer mit ihm als
mit der Handgranate.
Das Stahlſchild eines Maſchinengewehres iſt wie ein
Sieb zerlöchert. Nun, dem iſt ſchnell abgeholfen. Es wird
ſolange geflickt und genietet, bis es ganz iſt, bis es beſſer
hält als vorher. Eine Kanone, der beide Räder fehlen,
wird eingeſchleppt. Ein paar loſe Speichen ſind der Reſt
früherer Herrlichkeit. Die Kanoniere, die ſie
herbeibrach=
ten, ſtehen ſtramm und überbringen den Befehl: „Das
Geſchütz iſt innerhalb 24 Stunden wieder gebrauchsfähig
zu machen.‟ Der Pionierhauptmann lächelt: „Wollt Ihr
gleich darauf warten?‟ Die Grauen grinſen ungläubig.
Aber dem iſt es ernſt damit; er ruft ein paar ſeiner Leute.
Im Nu ſind die alten Fetzen entfernt. Neue Räder ſtehen
bereit und eine Stunde ſpäter dampfen die Kanoniere
mit dem reparierten Geſchütz davon. Alle Teile an einer
kranken Kanone können erſetzt werden. Selbſt entzwei
gegangene Rohre beſſert man aus. Das autogene
Schweiß=
verfahren verrichtet hier oft Wunder. Zwar werden ſie
nicht beſſer davon. Aber geflickt verrichten ſie noch lange
ihren Dienſt und der Staat iſt um eine Kanone reicher.
In einem Städtchen befand ſich ein
Nähmaſchinen=
geſchaft. Der Beſitzer war Hals über Kopf geflohen und
ließ ſeine Maſchinen allein. Die ſtanden von außen für
jeden Vorübergehenden durch das kleine Schaufenſter
ſicht=
bar einſam da, verſtaubten und verroſteten. Kein Menſch
kümmerte ſich um ſie. Hm — Nähmaſchinen! Wer braucht
im Schützengraben Nähmaſchinen? — Bis ſie der Leiter
eines Pionierdepots (ſo nennt man die
Schützengraben=
fabrik militäriſch) ſah. Der requirierte ſofort ſämtliche
Maſchinen. Es wäre ſchade geweſen, wenn er es nicht
getan hätte; ſie wären ſonſt heute ſchon wertlos. Er ließ
ſie in ſein Werk bringen. Dann forderte er 25 Schneider
an. Aber er bekam nur drei. Entweder waren ſie ſchon
für andere Zwecke angefordert oder es gab nicht mehr.
Nun alſo, er hatte drei. Und er brauchte doch 25. Da
hieß es am andern Tage: „Freiwillige zum
Maſchinen=
nähen vor!‟ Die Grauen ſahen ſich und ihre Hände an,
ſchüttelten den Kopf und feixten: „Maſchinennähen!!?”
Keiner meldete ſich. Aber der Leutnant wetterte: „Kerls,
Ihr werdet doch Maſchinennähen können! Das iſt doch
leine Kunſt! Das kann doch jedes Mädel! Ihr werdet
Euch doch nicht von Euren Frauen beſchämen laſſen. Ein
deutſcher Soldat muß alles können.‟ Da meldet ſich der
erſte Mutige: „Ich will es mal verſuchen!‟ Dem
Leut=
nant fiel ein Stein vom Herzen. Er pries das Nähen
auf der Maſchine in allen Tonarten: „Eine Kleinigkeit,
eine Spielerei. Man braucht nur zu treten und die Hand
ſtill halten.” Seiner forenſiſchen Redekunſt gelang es in
einiger Zeit, die 22 freiwilligen Maſchinennäher
aufzu=
treiben. Ich habe ſie ſelbſt ſitzen ſehen, wie ſie Sandſäcke
nähten. Die Maſchinen machten einen Höllenſpektakel.
Als wenn hundert Maſchinengewehre zu gleicher Zeit
los=
gingen. So hatten ſich die Freiwilligen auf ihre
Näh=
maſchinen eingearbeitet.
Sie meinen, das wäre nichts? Sie haben recht!
Aber trotzdem würde ich Ihnen raten: Setzen Sie ſich
einmal an die Nähmaſchine Ihrer Gattin und verſuchen
Sie, nur eine einzige gerade Linie zu nähen.
C. K. Geflügelte Worte der Hohenzollern. Die zwei
erſten Jahrhunderte, während derer die
Hohenzollern=
fürſten in Brandenburg regierten, gehen in Büchmanns
„Geflügelten Worten” ganz leer aus; als erſte, die zu
ihnen einen Beitrag liefert, erſcheint die Gemahlin des
Großen Kurfürſten, Luiſe Henriette (1627—1667), wenn
man ihr das Kirchenlied „Jeſus meine Zuverſicht”
wirk=
lich zuſchreibt. Das „geflügelte Wort” aus dieſem Liede:
„Warum ſollte mir denn grauen?” iſt ſo recht geeignet,
in unſeren Tagen neue Kraft zu gewinnen. Der Große
Kurfürſt ſelber iſt im „Büchmann” nicht vertreten.
Viel=
leicht ſollte das Wort, das er vor der Schlacht bei
Fehr=
bellin geſprochen: „Das kann den Schweden Pommern
koſten,” künftig aufgenommen werden, und vielleicht laſſen
ſich künftig Vergleiche aus dem 20. Jahrhundert ziehen.
Von den hohenzollernſchen Königen iſt Friedrich Wilhelm I.
nur als Verfaſſer des Wortes von der Krone, die er
feſt=
ſetzt wie einen „rocher von bronce” genannt, ein Wort, das
gleichzeitig das Kraftbewußtſein wie das Pflichtgefühl
dieſes Fürſten zu erkennen gibt. Friedrich der Große,
der Hohenzoller, der ja auch als Schriftſteller eine Rolle
ſpielt, hat eine ganze Reihe von Worten geprägt, die
„geflügelt” geworden ſind. Der König, der ſich ſelber
bei der erſten Sammlung ſeiner Werke 1752 als „
Philo=
ſoph von Sansſouci” bezeichnete, hat am Schluß ſeines
„Exposé du gouvernement prussien” es ausgeſprochen,
daß die preußiſchen Könige „toujours en vèdette, immer
auf Poſten” ſein müßten, „ſich von einem Tag zum
an=
dern gegen die verderblichen Pläne ihrer Feinde zu
ver=
teidigen!” Wie zeitgemäß klingt das Wort heute! Er
hat auch 1758 nach der Schlacht bei Zorndorf, als ihm die
erſten zerlumpten Koſaken als Gefangene vorgeführt
wur=
den, ausgerufen: „Mit ſolchem Geſindel muß ich mich
herumſchlagen!” Wir erwähnen weiter von ihm die „
ver=
fluchte Schuldigkeit”, jetzt meiſt als „verfluchte Pflicht
und Schuldigkeit” angeführt, das ſtolze und beſcheidene
Wort, in dem ſich immer die Lebensanſchauung der beſten
Hohenzollern ausgeſprochen hat, daß „der Fürſt der erſte
Diener ſeines Staates” iſt, und das ſich in Friedrichs
des Großen Werken ſechsmal in verſchiedener Faſſung
findet. Zum Schluß dürfen die beiden bekannten
Aeuße=
rungen nicht unerwähnt bleiben, die Friedrichs
aufgeklär=
ten Sinn bezeichnen, nämlich von den Gazetten, die, wenn
ſie intereſſant ſein ſollten, nicht geniert werden müßten,
und daß in ſeinem Staate jeder nach ſeiner Faſſon ſelig
werden könne. Aus Friedrich Wilhelms IV. Rede bei
der Huldigung in Königsberg am 10. September 1840
führt Büchmann das Wort von dem verſchönenden Roſt
der Jahrhunderte an, dem einzigen, dem das edle Metall
unterworfen iſt. Weiter nennen wir aus der
Proklama=
tion „An mein Volk, an die deutſche Nation” vom 21. März
1848 den Satz: „Preußen geht fortan in Deutſchland auf”,
während von dem unpolitiſchen, romantiſchen Sinn des
„Romantikers auf dem preußiſchen Throne” die Worte
vom „Racker vom Staat” und „Zwiſchen mich und mein
Volk ſoll ſich kein Blatt Papier drängen” zeugen. — Von
Wilhelm I. ſtammen die „moraliſchen Eroberungen”, die
Preußen in Deutſchland machen muß durch eine weiſe
Geſetzgebung bei ſich, und das ergreifende Wort aus
ſei=
nen letzten Lebenstagen: „Ich habe keine Zeit, müde zu
ſein!” Wir ſchließen mit dem bekannten Satz
Wil=
helms II. in einem Briefe an den Reichspoſtmeiſter
Ste=
phan zu ſeinem 60. Geburtstag: „Die Welt am Ende des
Das Blatt berichtet über die vom Gericht zu Bergamo
am 11. Oktober ausgeſprochene Verurteilung eines
Betrügers zu 6½ Jahren Zuchthaus, verſchärft durch
Einzelhaft, und zur zweijährigen Polizeiaufſicht. Der
Verurteilte iſt ein Florentiner namens Carlo Giacinto
Ghé, der als Kaufmann, Zeitungsſchreiber im Dienſt des
Matin, des Xx. Siécle uſw., als Verfaſſer von
Flug=
ſchriften „Pro Belgio” und ähnlichem, ſowie als
gewöhn=
licher Hochſtapler unter der Maske eines bel
giſchen Flüchtlings viele Monate hindurch Rom,
Genua, Mailand, Venedig, Bologna, Paris, Verona und
ſchließlich auch Bergamo unſicher gemacht und ſich ſeinen
Lebensunterhalt durch Erfindung von belgiſchen
Greuelgeſchichten verdient hat. Der ſaubere Herr,
der ſich fälſchlich mit dem Doktortitel ſchmückte, in der
Gerichtsverhandlung mit tadelloſem ſchwarzem Rock und
hellen Handſchuhen erſchien, und der während des
Kriegsjahres mit einer großen Zahl von angeſehenen
Perſonen in Italien vorteilhafte Beziehungen anknüpfte,
iſt geſtändig, all ſeine Leidensgeſchichten Belgiens glatt
erfunden zu haben.
Poliziſten hinter die Front!
* Auffällig trat in Joffres Armeebefehl das
Beſtre=
ben hervor, in jeder erdenklichen Weiſe den Geiſt der
Truppen im Hinblick auf die Aufgaben der großen
Offen=
ſive zu heben. Die politiſchen Folgen des nahen Sieges
wurden auseinander geſetzt; die gewaltigen
Anſtrengun=
gen im Munitionsweſen wurden aufgezählt; auf den
gün=
ſtig gewählten Augenblick wurde hingewieſen. Erſcheinen
ſchon derartige moraliſche Reizmittel deutſcher Auffaſſung
von ſoldatiſchem Pflichtbewußtſein gegenüber verwerflich,
weil unnötig, ſo hat es die engliſche
Heereslei=
tung bei moraliſchen Vorbereitungen
kei=
neswegs bewenden laſſen. In richtiger Einſchätzung des
Geiſtes der neuen Kitchener=Truppen hat ſie zu
Poli=
zeimaßregeln gegriffen. Den Beweis dafür liefert
nachſtehender Befehl:
Nr. 8. C. 459.
Ueberſetzung.
27. Inf.=Brigade, 19. Sept. 1915.
Geheim!
Polizeiliche Maßnahmen.
1. Die Brigade=Hauptquartierwache wird geſtellt vom
10. Bataillon der Argyll and Sutherland Highlanders;
ſie wird bis 10 Uhr vormittags am 23. d. Mts. beim
Brigade=Hauptquartier bleiben und alsdann zu ihrem
Verbande zurücktreten.
2. Jedes Bataillon hat 4 Regimentspoliziſten,
einſchließ=
lich eines Unteroffiziers, zu ſtellen, die ſich am 23. d
Mts., um 9 Uhr vormittags, im Brigade=Hauptquar
tier zu melden haben.
3. Dieſe Polizeigruppe tritt unter den Befehl des
Ser=
geanten Simpſon, M. M. P., und wird dazu
ver=
wandt, eine Abſperrungslinie im Rücken der Brigade
zu bilden, um das Zurückbleiben zu verhindern.
4. Verpflegung erhalten ſie vom Brigade=Hauptquartier.
Zur Kenntnis.
gez. (Unterſchrift unleſerlich.)
Major,
Stabs=Kapitän der 27. Inf.=Brigade.
Engliſche Eingeſtändniſſe der Unfähigkeit.
* London, 18. Okt. Der Daily Telegraph ſchreibt:
Lord Milners direkte Erklärung, daß das
Expedi=
tionskorps von den Dardanellen
zurückgezo=
gen werden ſolle, hat eine Frage eröffnet, über die es
ſchwer iſt, ruhig zu denken. Der Beſchluß, daß eine
ſo=
große, kühne Unternehmung, auf welche ſo glänzender
Mut und ſo viele unerſetzliche Menſchenleben verwendet
wurden, aufgegeben werden ſolle, wäre ein Beweis
grober Unfähigkeit, für welche keine Strafe hart
genug ſei.
* London, 19. Okt. Die Morning Poſt ſagt in
einem Leitartikel: Der Sieg, der allgemein als ein
Vor=
recht der britiſchen Waffen gegolten hat, wird nicht mehr
als ſelbſtverſtändlich angeſehen. Das Blatt fordert, daß
lle Miniſter, die ſich unfähig erwieſen haben,
eſeitigt würden, vor allem, daß der Seekrieg
urch eine ſeemänniſche Autorität geleitet werde.
Verſtimmung in Auſtralien.
* Haag, 19. Okt. (Zenſ. Frkf.) Daily Mail
ver=
öffentlicht ein Telegramm aus Sydney vom Samstag,
aus dem hervorgeht, daß die Rede des Lord Milner
in der er vorgeſchlagen hatte, die Dardanellen
ktion überhaupt aufzugeben, in Auſtralien
roße Beſorgnis hervorgerufen hat. Der Sydneyer
Daily Telegraph ſagt, daß die Erklärung des Lord
Mil=
ner, das Expeditionskorps ſolle von den Dardanellen
zu=
rückgezogen werden, eine Frage anzeige, über die es nur
ſchwer ſei, ruhig nachzudenken. Der Gedanke, ein
Unter=
iehmen aufzugeben, an dem ſo viel Mut und ſo zahlreiche
Menſchenleben unnütz verſchwendet worden ſeien, ſei
etwas, worüber ſich die Leute, die bei der Landung
ge=
tötet worden ſind, in ihren Gräbern umdrehen würden.
* Köln, 19. Okt. (Zenſ. Frkft.) Laut der Köln.
Ztg. erfährt die Stampa aus London: Nach einem
Kabeltelegramm aus Sidney beſpricht die auſtraliſche
Preſſe lebhaft die bevorſtehende Aufgabe der
Offenſive auf Gallipoli durch die engliſchen
Streitkräfte. Wenn dieſe Entſcheidung aus militäriſchen
Gründen aufrecht erhalten werden ſollte, würde ſich, ſo
ſchreibt die auſtraliſche Preſſe, die öffentliche Meinung
war dieſer höheren Rückſicht fügen, immerhin würde ſie
ine Beſtrafung der Verantwortlichen für deren
Unfähig=
keit fordern. Die auſtraliſche Armee habe
bis=
her 29000 Mann, das iſt mehr als die Hälfte,
ein=
gebüßt.
Wahlkämpfe in Südafrika.
* London, 19. Okt. Das Reuterſche Bureau
mel=
det aus Bloemfontein vom 17. Oktober: Es laufen
Berichte ein über böſe Zwiſchenfälle beim Wahlkampf.
Ein ernſter Krawall entſtand in einer Verſammlung der
Nationaliſten in Bethulie. Stöcke, Eiſenſtäbe und
Tiſch=
neſſer wurden als Waffen benutzt und eine Anzahl
Per=
ſonen erheblich verwundet.
* London, 19. Okt. Die Times melden aus
Kap=
ſtadt: Die Aufregung des Wahlkampfes, der
rm Mittwoch endet, iſt bis zur Fieberhitze geſtiegen,
be=
ſonders in den ländlichen Wahlbezirken, in welchen der
Kampf zwiſchen den Nationaliſten und der
Südafrika=
partei ſich zu einer beiſpielloſen Bitterkeit entwickelt. Nur
8 von 130 Sitzen ſind unbeſtritten. Die alte
Südafrika=
partei iſt völlig geſpalten. Die nationaliſtiſchen Redner
und Zeitungen führen die Wahlkämpfe mit äußerſter
Bos=
heit, Giftigkeit und Lügenhaftigkeit gegen die Regierung,
und waren leider nur zu erfolgreich, um einen Geiſt
des wütendſten Streites zu entzünden, der kaum minder
England wie Botha feindlich iſt. Das Kennzeichen des
Wahlkampfes iſt, daß namentlich in der Kap=Provinz
arme Buren zur Geltung kommen. Die Engländer
rechnen auf die Negerſtimmen. (!)
Stadt und Land.
Darmſtadt, 20. Oktober.
* Militärdienſtnachrichten. Befördert: zum Leutnant
er Landw.=Inf. 2. Aufgebots: der Vizefeldwebel
Kir=
ſtein (Mainz) im Landft.=Inf.=Bat. III Darmſtadt
XVIII. 13.); zu Leutnants der Reſerve: die
Vizefeld=
webel Henning (I Hamburg), Mayer (Paul),
Münch (I Frankfurt a. M.), Rodenhauſen (I
Darm=
ſtadt), Wedel (Münſter), Hirſchel (Friedberg) im
ſeſ.=Inf.=Regt. Nr. 221; die Unteroffiziere Klein
(I Darmſtadt), Türk (Worms) im Reſ.=Inf.=Regt.
Nr. 221; zu Leutnants der Landw.=Inf. 1. Aufgebots:
die Vizefeldwebel Dirr (Soeſt), Nolte (I Hamburg)
im Reſ.=Inf.=Regt. Nr. 221; zum Leutnant der Reſerve:
der Offizieraſpirant Cuſtodis (I Darmſtadt) im
Feld=
art.=Regt. Nr. 205; zum Rittmeiſter: der Oberleutnank
der Landw.=Kav. 2. Aufgebots v. Helmolt (Friedberg)
jetzt bei der Fußart.=Mun.=Kol. 4 des Reſ.=Fußart.=Regts.
Nr. 13.
Kriegsauszeichnungen. Vizefeldwebel d. Reſ.
Arnold Freiherr Gedult von Jungenfeld, Kolonnen=
Führer eines Etappen=Kraftwagenparks, erhielt für
Aus=
zeichnung bei den Kämpfen in der Champagne das Eiſerne
Kreuz 2. Klaſſe. — Der Hausverwalter A. Rück am
neuen Juſtizgebäude, der als Offizier=Stellvertreter im
Oſten ſteht, hat das Eiſerne Kreuz erhalten. — Fritz
Volk, Beizmeiſter bei Ludwig Alter, Landw.=Inf.=Regt.
Nr. 116, erhielt das Eiſerne Kreuz 2. Klaſſe. — Herrn
Ad. Helmſtädter, Gefreiter der Reſ. im Leibgarde=
Inf.=Regt. Nr. 115, wurde das Eiſerne Kreuz 2. Klaſſe
verliehen.
— Großh. Hoftheater. Heute, Mittwoch, den 20., wird
Schnitzlers „Komödie der Worte”, deren Uraufführung
von ſtärkſtem Erfolge begleitet war, zum erſten Male
wiederholt. Die Vorſtellung beginnt um 7 Uhr. Für
Donnerstag, den 21., iſt Offenbachs phantaſtiſche Oper
„Hoffmanns Erzählungen” angeſetzt. Die Antonia ſingt
Gertrud Geyersbach. Freitag, den 22., wird Shakeſpeares
„Sommernachtstraum” in der Neuausſtattung und
Neu=
einſtudierung dieſes Jahres wiederholt. Als Volks= und
Garniſonsvorſtellung zu ermäßigten Preiſen iſt für
Samstag, den 23., Dregelys Luſtſpiel „Der gutſitzende
Frack” in Ausſicht genommen. Der Kartenverkauf für
dieſen Abend beginnt Mittwoch, den 20., und wird bis
einſchließlich Samstag, den 23., fortgeſetzt. Es wird
be=
ſonders darauf aufmerkſam gemacht, daß der Vorverkauf
für Volks= und Garniſonsvorſtellungen zu ermäßigten
Preiſen von nun ab ausſchließlich im Verkehrsbureau
ſtattfindet. Nur am Tage der Vorſtellung ſelbſt werden
eventuell noch vorhandene Karten eine Stunde vor
Be=
ginn der Vorſtellung an der Tageskaſſe des Hoftheaters
verkauft. Die Preiſe für die Logenplätze ſind von 2.15
Mk. auf 1.85 Mk. für dieſe Volks= und
Garniſonsvor=
ſtellungen herabgeſetzt worden. Sonntag, den 24., wird
Wagners „Lohengrin” mit Gertrud Geyersbach als Elſa
zum erſten Male in dieſer Spielzeit gegeben.
Der Verkehrsverein hat für das Großh.
Hof=
theater den Verkauf der Karten für die am
nächſten Samstag beginnenden Volksvorſtellungen wieder
übernommen. Der Verkauf beginnt am heutigen
Mitt=
woch und können auswärtige Beſtellungen telephoniſch
oder ſchriftlich gemacht werden. Da die Karten ſehr
ſchnell ausverkauft ſind, liegt es im Intereſſe der
Theater=
beſucher, immer rechtzeitig die Karten auf dem
Verkehrs=
bureau abzuholen.
Beiſetzung. Am Samstag, den 16. d. Mts.,
nach=
mittags, fand hier die Beiſetzung des auf dem Felde
der Ehre gefallenen Majors Edlen von der Planitz
ſtatt. Nach kurzer Trauerfeier im Hauſe Sr. Exz. des
Freiherrn von Heyl, des Schwiegervaters des
Verſtor=
benen, ſetzte ſich der Zug nach dem Waldfriedhof in
Bewe=
gung. Voran fuhr eine Batterie des Großherzoglichen
Artilleriekorps. Das Trauergeleite zu Fuß und zu Wagen
bildeten zahlreiche Angehörige und Verwandte der
Fami=
lien von der Planitz und von Heyl, ſowie Abordnungen
verſchiedener Regimenter. Mit den Brüdern des
Heim=
gegangenen ſchritten im Trauerzuge ein unmittelbar aus
dem Armee=Hauptquartier entſendeter Vertreter des
Kron=
prinzen, deſſen langjähriger Adjutant Major von der
Pla=
nitz geweſen iſt, ſowie ein Vertreter unſeres Großherzogs.
Die Gebete im Trauerhauſe und am Grabe ſprach Herr
Stadtpfarrer Vogel. Alls die Herbſtſonne ihre letzten
goldenen Strahlen herniederſandte, donnerten die
Ge=
ſchütze über dem Grabe alls letzte ſolldatiſche Ehrung für
den gefallenen Helden.
— Juſtizverbrechen. Dieſen Titel trägt ein letzter
Tage hier verbreitetes rotes Flugblatt, inhaltlich deſſen
ein gewiſſer Georg J. Höfling aus Dieburg am
5. Dezember 1906 vor dem hieſigen Schwurgericht
unſchuldig wegen Meineids zu 2¾ Jahren Zuchthaus
nebſt allen Nebenſtrafen verurteilt worden ſein ſoll. Es
wird darin nicht mehr und nicht weniger behauptet, als
daß der „verbrecheriſche Gerichtshof” den Wahrſpruch der
Geſchworenen, wonach Höfling freizuſprechen geweſen
wäre, unter Mitwirkung des Geſchworenenobmanns und
des „beſtochenen” Verteidigers durch einen gefälſchten
Wahrſpruch erſetzt, auch eine falſche Geſchworenenliſte in
die Akten gelegt habe uſw. Ließ auch der ganze Inhalt
des Flugblattes gewiß keinen vernünftigen Leſer darüber
im Zweifel, daß es ſich um die Ausgeburt eines erkrankten
Gehirnes handelt, ſo ſei doch feſtgeſtellt, daß Höfling, der
nach einer ohne jeden Zwiſchenfall verlaufenen
Schwur=
gerichtsverhandlung am 5. Dezember 1906 nach Geſetz
und Recht wegen Meineids abgeurteilt worden iſt und
ſeine Zuchthausſtrafe verbüßt hat, im September v. Js.
in einer offenen Poſtkarte den Obmann der damaligen
Geſchworenenbank der Fälſchung des Wahrſpruches
be=
zichtigte und einen „gemeinen Verbrecher” nannte und
daß er dieſerhalb am 7. November v. Js. von der
1. Strafkammer des hieſigen Landgerichts wegen
Be=
leidigung zu 1 Monat Gefängnis verurteilt wurde.
n. Warnung vor dreiſtem Schwindel. Die jetzigen
er=
ſchwerten Beleuchtungsverhältniſſe weiß ſich ein
ge=
wandter Schwindler, der kürzlich u. a. den Odenwald
heimſuchte, recht ausgiebig nutzbar zu machen. Er
er=
ſchien in verſchiedenen Dörfern, gab ſich als Vertreter der
Pforzheimer Lampenfabrik Gläſer aus, ſchwatzte den
Leuten unter Vorzeigung einer mitgebrachten
Karbid=
lampe eine Beſtellung ſolcher Lampen auf und ließ ſich
den Kaufpreis dieſer ganz oder teilweiſe im voraus
bezahlen ohne daß nachher die Lieferung erfolgte.
So wurden in zwei kleinen Orten nicht weniger als 75
Perſonen geprellt. Der Kunde, der ſich A. Sordmann
aus Mannheim nannte und zirka 30 Jahre alt ſein ſoll,
hatte eine Begleiterin bei ſich. Zuletzt wurde das Paar
in Eberbach a. N. geſehen. Die hieſige
Staatsanwalt=
ſchaft fahndet nach beiden. Der angebliche Sordmann
iſt etwa 38 Jahre alt, 1,70 Meter groß, hat ſchwarzes,
gelocktes Haar und gleichen Schnurrbart, trug dunkle,
gute Kleidung nebſt ſchwarzem Filzhut. Seine Genoſſin
wird als ſehr klein, anfangs der 20er Jahre, mit dunklem
Haar, geſchildert.
— Beleuchtung von Einfahrten, Höfen, Treppen,
Fluren uſw. Wir weiſen wiederholt auf die den
Eigen=
tümern von Grundſtücken obliegende
Ver=
pflichtung hin, die Toreinfahrten, Höfe, Hausflure,
Gänge und Treppen, ſofern und ſolange ſie jedermann
zu=
gänglich ſind, während der Dunkelheit
ſoaus=
reichend zu beleuchten daß für die daſelbſt
ver=
kehrenden Perſonen keine Gefahr beſteht. Pflichtwidrige
Unterlaſſung der Beleuchtung begründet, falls hierdurch
jemand zu Schaden kommt, die
Entſchädigungs=
pflicht ſowie die ſtrafrechtliche
Verantwort=
lichkeit. Um eine Einſchränkung des
Ver=
brauchs an Petroleum zu ermöglichen, wird
dringend empfohlen, die Häuſer und die Einfahrten früher
als ſonſt — etwaſchon um 8 Uhr — zu ſchließen.
Sind die Einfahrten, Höfe Treppen, Flure uſw. dem
all=
gemeinen Verbehr durch Abſchließen unzugänglich gemacht,
ſo entfällt auch die Verpflichtung zur Beleuchtung.
— Städtiſche Zentrale für Volksernährung. Heute
Mittwoch findet abends 8¼ Uhr in der Turnhalle
der Hermannſchule (Eingang Karlſtraße 107) auf
Veran=
laſſung der Zentral=Einkaufsgeſellſchaft (Reichsamt des
Innern), Berlin, ein Vortrag ſtatt über „Fiſchkoſt
im Krieg unter beſonderer Berückſichtigung
von Salz= und Klippfiſch als Fleiſcherſatz”,
Redner Herr Dr. Oskar Neve, Berlin. Dem Vortrage
geht ein Probekochen von Salz= und
Klippfiſch=
gerichten von 6½—8 Uhr in der Küche der
Hermann=
ſchule voraus. Die Frauen werden dort ſelbſt die
Speiſen unter ſachkundiger Anleitung herſtellen und
lernen, wie man Fiſch genau wie Fleiſch mit
Ge=
müſen, Kartoffeln, Hülſenfrüchten uſw. zuſammenkochen
kann. Man erwartet daher die größte Teilnahme
be=
ſonders aus den weniger bemittelten Kreiſen. Eintritt
zum Probekochen 10 Pf.
* Im Kampf gegen Italien. Ueber Paul
Linden=
berg äußerte ſich Wilhelm Bölſche am vergangenen
Samstag nach ſeinem Vortrag: „Ich halte Lindenberg
nicht nur für einen kenntnisreichen, gut beobachtenden,
temperamentvollen Kriegsberichterſtatter, ſondern für
einen der beſten Redner, den Deutſchland überhaupt hat.
Was ſeinen Vortrag ſo außerordentlich anziehend macht,
ſind die vorzüglichen Lichtbilder, die in dieſer
Vollendung, und zwar in farbiger Ausfülrung, ich noch
niemals weder vorher noch nachher geſehen habe.‟ Es
ſei hier nochmals auf den heute Mittwoch, den 20.
Ok=
tober im Kaiſerſaal ſtattfindenden Vortrag Lindenbergs
hingewieſen. — Paul Lindenbergs Kriegsvortrag „Im
Kampf gegen Italien” hatte am Montag in Stuttgart
den großen Siegleſaal dicht gefüllt. Zugegen waren der
öſterreichiſche und bayeriſche Geſandte, Miniſterpräſident
Weizſäcker, Oberhofmarſchall Graf Stauffenberg und
viele hohe Offiziere, Beamte und Künſtler. Die lebhaften
19. Jahrhunderts ſteht unter dem Zeichen des Verkehrs.
Er durchbricht die Schranken, welche die Völker trennen,
und knüpft zwiſchen den Nationen neue Beziehungen an.”
** Deutſche Treue. Von einer deutſchen Frau
in Neu=York, die durch Vermittelung des Tagblatts
Nägel für das Kreuz in Eiſen geſtiftet hat, geht uns
fol=
gendes Schreiben zu:
Neu=York, 12. Sept. 1915. Ihr wertes
Schreiben vom 16. Auguſt, haben wir am
9. September erhalten. Ihre gütigen Bemühungen haben
mich tief ergriffen, ſodaß ich mich verpflichtet fühle, Ihnen
meinen herzlichſten Dank auszuſprechen. Seit
Kriegs=
ausbruch bedrückt mich eine ſchwere Schuldenlaſt, nicht
nur, daß ich meinen geliebten heimiſchen Herd verlaſſen
habe, ſondern auch daß ich keinen Mann und keinen Sohn
opfern konnte für das heißgeliebte Vaterland. O, ich
ge=
hörte ja gar nicht zu den deutſchen Frauen. Und nun bin
ich doch dabei; durch Ihr gütiges Dazutun der Spende
bin ich in die frohe Hoffnung verſetzt, daß ich mich doch in
die Linie der deutſchen Frauen ſtellen darf. Zu gleicher
Zeit ſchicke ich auch eine Zeitung ab, mit Inhalt vom
Deutſchwehr=Feſt. Ach, es war zu rührend, wie ſich Kopf
an Kopf gedrängt hat, um einen Nagel ins Kreuz zu ſchlagen.
Ich dachte gewiß, bis jetzt im September ſei Frieden und
die Schiffahrt könnte vor ſich gehen. Es wird tauſendfach
erwartet. Wie ſchon ſo oft, ſo auch wieder am letzten
Sonntag, wenn die Vergnügungsdampfer vom Neu=Yorker
Hafen abgehen, beſetzt mit vielen Deutſchen, die in ſtiller
Andacht, die deutſchen Schiffe zu begrüßen, den Hafen
paſſieren. Hier liegen ſie in ſtolzer Demut Seite an Seite,
die deutſche Flagge geneigt. — — Nur eine Meile weiter,
mitten im Ozean, in Halbmeilen=Abſtand, graue,
unheim=
lich vermummte und verpackte Frachtdampfer . . . Man
weiß, was ſie enthalten! Ein Schauer überläuft einen
und laut möchte man rufen: Wagt es nicht, dieſen Platz zu
verlaſſen, ihr gehört auf den Grund des Meeres! Und
doch gehen ſie ihren Weg! Mir kam’s vor wie in „Fauſt‟
wo die vier grauen Geſtalten ſprechen:
„Ich bin die Trauer,
und ich bin die Not,
ich bin die Sorge,
und ich bin der Tod.”
Schilderungen und herrlichen farbigen Bilder fanden
wärmſten Beifall. Der öſterreichiſche Geſandte dankte
aufs herzlichſte dem Redner. (Siehe Anzeige.)
Rotes Kreuz.
(Geöffnet von 8—1 und 2—6 Uhr. Bureau der Zentral=
Abteilung: Rheinſtraße 34, Fernruf 25;
Krankenbeförde=
rungs=Abteilung: Mathildenplatz 20, Fernruf 2576;
Aus=
kunftsſtelle: Rheinſtraße 34, Fernruf 25; Materialien=
Abteilung: Altes Palais, Fernruf 20; Verpflegungsſtelle
am Hauptbahnhof, Fernruf 216; Kreuzpfennig=Marken:
Neckarſtraße 8, Fernruf 2421.)
Schon ſeit längerer Zeit hat das Rote Kreuz es ſich
zur Aufgabe gemacht, den in den hieſigen Lazaretten
be=
findlichen Verwundeten und Kranken
Gelegen=
heit zur Belehrung und Fortbildung
zu=
geben. Langeweile und Müßiggang ſollen in der
Gene=
ſungszeit nicht aufkommen; zugleich ſoll den
Verwun=
deten und Kranken die Möglichkeit gegeben werden, die
Zeit der Geneſung zu benutzen, um ſowohl die
allge=
meine als auch die berufliche Fach=Bildung zu ergänzen
und zu erweitern. Gerade für die Kriegsbeſchädigten iſt
es künftig von Wichtigkeit, daß ſie durch tüchtige
allge=
meine oder beſondere Ausbildung dem wirtſchaftlichen
Wettbewerb mit unverſehrten Arbeitsgenoſſen gewachſen
ſind. Während andere Lehrgänge, wie handwerklicher
Unterricht, mechaniſche Werkſtättenausbildung,
Links=
ſchreiben uſw. zurzeit noch im Laufe ſind, läßt der „
Aus=
ſchuß für Unterricht und berufliche Fürſorge für
Kriegs=
beſchädigte” in dieſer Woche folgende zehn neue
Kurſe beginnen: Rechtſchreibung, Schönſchreiben,
Ste=
nographie, einfache Buchführung, elementares Rechnen,
kaufmänniſches Rechnen, Franzöſiſch für Anfänger und
für Vorgeſchrittene, Rundſchrift und Maſchinenſchreiben.
Der Unterricht wird von bewährten hieſigen Lehrkräften
erteilt. Die Anmeldungen zu den Kurſen ſind aus den
Lazaretten in ſtattlicher Zahl eingegangen; ein
erfreu=
liches Zeichen dafür, welch” reges und ernſtliches
Bil=
dungsbedürfnis bei unſeren Kriegsbeſchädigten
vor=
handen iſt!
Darmſtädter Wochenmarktpreiſe
am 19. Oktober.
Kartoffeln u. Gemüſe: Kopfſalat, Stück 3—8 Pf.
Feldſalat, Körbchen 10 Pf.
Speiſekartoffeln, Pfund Endivien, Stück 5—10 Pf.
4—5 Pf. Salatgurken, Stück — Pf.
Salatkartoffel., Pfd. 12-14 Pf. Radieschen, Bündel 2—3 Pf.
Buſchbohnen, Pfd. 25-30 Pf. Rettiche, Stück . 3—8 Pf.
Stangenbohnen, Pfund
Meerrettich, Stück 10—25 Pf.
25—30 Pf. Sellerie, Stück . 3—10 Pf.
Gelbe Bohnen, Pfund
Grünkohl, Stück . 3—8 Pf.
25—30 Pf.
Blumenkohl, Stück 10—60 Pf.
Obſt:
Römiſch=Kohl, Bündel
Eßäpfel, Pfund 10—15 Pf
2—3 Pf.
Kochäpfel, Pfund 6—8 Pf
Roſenkohl, Pfund . 28 Pf.
Wirſing, Pfund . 4—5 Pf. Eßbirnen, Pfund 12—20 Pf.
Stück . 5—18 Pf. Kochbirnen, Pfund 7—10 Pf
Quitten, Pfund 20—22 Pf.
Weißkraut, Pfund 6—7 Pf.
Stück 8—30 Pf. Pfirſiche, Pfund 15—25 Pf.
Trauben, Pfund . 35 Pf.
Rotkraut, Pfund 7—8 Pf. Kaſtanien
— Pf.
Stück 10—40 Pf. Zitronen, Stück 8—15 Pf.
Kohlrabi, oberirdiſche,
Brombeeren, Schopp. — Pf.
Stück 3—5 Pf
Spinat, Pfund . 10—15 Pf. Nüſſe, 100 Stück 40—60 Pf.
Tomaten, Pfund 18—20 Pf.
Sonſtige Waren:
Zwiebeln, Pfund 20 Pf.
Gelberüben, Pfund 8—10 Pf. Süßrahmbutter, Pfd. 3,00 M.
Bündel . 6 Pf. Landbutter, Pfd. 2,20 M.
Roterüben, Pfund 7—8 Pf. Eier, Stück
. 20 Pf.
Weißerüben, Stück 2—5 Pf. Handkäſe, Stück 6—10 Pf.
Schwarzwurzeln, Pfd. 20 Pf. Schmierkäſe, ½ Liter 25 Pf.
Städt. Marktverwaltung.
k. Eberſtadt, 19. Okt. (Auszeichnung.) Herr
Unteroffizier Wilh. Geibel von hier (Poſtſekretär),
welcher bereits Inhaber der Heſſiſchen
Tapferkeits=
medaille iſt, empfing, das Eiſerne Kreuz. — (
Auf=
klärung.) Der in einem Darmſtädter Blatt geſtern
erwähnte Verkauf und Diebſtahl von „Eſtol” hat
mit dem heute bei der Gemeinde zum Verkauf
kommen=
den Schweineſchmalz nichts zu tun, ſondern bezieht ſich
auf ein Vorkommnis vor einiger Zeit.
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag, 19. Oktober.
Tiefland.
W-l. Eugen d’Alberts ergreifende muſikaliſche
Tra=
gödie „Tiefland” gelangte heute in dieſer Spielzeit zum
erſten Male zur Aufführung. Das Haus war ſehr gut
und weit beſſer beſucht, als bei den Vorſtellungen der
vorigen Woche. Neu beſetzt war die Partie des Pedro
durch Herrn Globerger, der, wie es ſcheint, ſich für
den Uebergang zum Heldentenor=Fach vorbereitet. War
er ſtimmlich auch nicht immer gleich, was zum Teil in
dem Charakter der Partie ſelbſt begründet iſt, ſo hatte er
andererſeits ſtimmlich ganz hervorragende Momente, und
die Sicherheit und der künſtleriſche Schwung, die er bei
der Löſung ſeiner ſchwierigen geſanglichen Aufgabe an
den Tag legte, verdienen höchſte Anerkennung. Wenn
man ſeine Leiſtung als Ganzes betrachtet, ſo iſt ſie ein
Beweis für die großen Fortſchritte, die Herr Globerger
während der Zeit ſeiner Zugehörigkeit zu unſerer Oper
gemacht hat.
Die übrigen Partien waren meiſtens in der früheren
Weiſe beſetzt. Herr Gabor iſt für den gewalttätigen
und brutalen Sinnenmenſchen Sebaſtiano ein guter
Ver=
treter, der die Rolle bis zum höchſten Maß der
Leiden=
ſchaft ſteigert, dabei allerdings oft zum Sprechgeſang
übergehen muß. Frau Marx’ ſtimmfriſche, intereſſante
und temperamentvolle Marta gereichte der Aufführung
auch heute zum Vorteil; Frl. Meyer hat die Partie der
Nuri hier ſchon als Gaſt geſungen und füllt ihre Stelle
vollkommen aus. Aus dem Moruccio machte Herr
Schützendorf eine hochdramatiſche Rolle; hatte dies
auch den Reiz der Neuheit und war es ſehr wirkungsvoll
ſo kann es doch zweifelhaft erſcheinen, ob ſich ein
Mühl=
knecht zu ſolchem Pathos der Leidenſchaft erheben kann.
Das Trio der Mägde wurde von den Damen
Mali=
nowski, Schreber und Mickler geſungen. In der
Realiſtik der Darſtellung darf aber nicht weitergegangen
werden. Den Tommaſo und den Nando ſangen wieder
die Herren Stephani und Thomſen.
Herr Kapellmeiſter Kleiber leitete die Aufführung
ebenſoſehr mit feinem muſikaliſchen Empfinden wie
künſtleriſchem Temperament. Daß die Sänger heute ſo
gut verſtanden wurden, war wohl zum Teil in der dis=
Teten Orcheſterbegleitung begründet.
Ober=Ramſtadt, 19. Okt. (Ertränkt.) In der
Modau bei Ober=Ramſtadt tot aufgefunden wurde die
19 Jahre alte, in Ober=Ramſtadt bedienſtet geweſene
Barbara Reuling von da, der von ihrer Herrſchaft
ge=
kündigt wurde und die deshalb ſeit einigen Tagen
ver=
ſchwunden war.
ch- Zwingenberg, 18. Okt. (Auszeichnung.) Der
Leutnant zur See Kurt Löbell, Sohn des
Haupr=
manns d. L. Löbell von hier, zurzeit in Limburg (Lahn)
wurde mit dem Eiſernen Kreuz ausgezeichnet.
Büttelborn, 19. Okt. (Entflohene Franzoſen.)
Von den im Saale des Gaſthauſes „Zum Schwanen”
untergebrachten Franzoſen ſind in der Nacht zum
Sonn=
tag 8 Mann ausgebrochen. Sie durchbrachen die
Wand nach dem Nachbarhof und nahmen dann den Weg
ins Freie. Trotz eifriger Nachforſchung konnte man ihrer
bis jetzt noch nicht habhaft werden, dennoch wird ihre
Freiheit nicht von langer Dauer ſein. Zwei der
Flücht=
linge ſprechen etwas Deutſch.
Worms, 19. Okt. (Die Milchfrage.) Eine
zahl=
reich beſuchte Verſammlung des Milchhändlervereins
Worms beſprach geſtern die neueren Erfahrungen bei der
Milchverſorgung der Stadt und die zunehmende
Milch=
knappheit. Es wurde eine Eingabe an die
Polizeiver=
waltung beſchloſſen. Es wurde an die Bevölkerung,
be=
ſonders an die Wohlhabenden, appelliert, einſtweilen
möglichſt den Verbrauch einzuſchränken, damit
der Bedarf der Kinder, Kranken und der ärmeren
Bevöl=
kerung vorzugsweiſe befriedigt werden kann.
Gießen, 18. Okt. (Kindsmord.) Am Samstag
wurde im Abort des Damenzimmers 3. und 4. Klaſſe des
hieſigen Bahnhofes eine männliche Kindesleiche
gefunden, die in braunem Packpapier verpackt war,
auf dem geſchrieben ſtand: „Es wird gebeten, in der
Kli=
nik abzugeben.” Außerdem war die Leiche in zwei
un=
tere Teile von Frauenhemden, wovon der eine aus
gro=
bem Bauernleinen und der andere aus feinem
Shirting=
ſtoff beſtand, ſowie in ein weißes und ein gelbgeripptes
Packpapier eingeſchlagen. Nach ärztlichem Befund hat
das Kind gelebt und iſt wahrſcheinlich durch Einflößung
größerer Mengen Spiritus getötet worden. — (
Flüch=
tige Gefangene.) Aus dem Gießener
Gefangenen=
lager ſind in einer der letzten Nächte entwichen: Jean
Boutin, Student aus Paris, 19jährig, 1,67 Meter
groß, ſchlank, ovales Geſicht, blonde Haare, bartlos,
vielleicht etwas Flaum, Sprache franzöſiſch und deutſch.
Der Flüchtling war bekleidet mit grau=blauer Joppe mit
Gürtel, zwei Taſchen auf der Bruſt, und grauen Knöpfen,
mit grau=blauer Hoſe und gleichfarbenen Wickelgamaſchen
und Käppi nebſt blauem Mantel. — Louis
Perig=
non, Sergeant, war Lehrer, 22 Jahre alt, 1,68 Meter
groß, ſchlank, rundes Geſicht, ſchwarze Haare, kleines
ſchwarzes Schnurrbärtchen und Kinnbärtchen, Sprache
franzöſiſch und gebrochen deutſch, leicht widerſtoßend. Der
Flüchtling trägt dunkelblaue Uniform mit Zinkknöpfen
und gelber Bieſe, ſowie dunkelblaues Käppi. Beide ſind
franzöſiſche Soldaten.
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 19. Okt. Die geſtern
an=
ſchließend an die allgemeine Verſammlung abgehaltene
Mitgliederverſammlung der Deutſchen Geſellſchaft
für Bevölkerungspolitik wählte zum
Präſiden=
ten Geheimrat Profeſſor Julius Wolf=Berlin, und zu
Vizepräſidenten den Senatspräſidenten v Strauß u.
Torney=Berlin, Unterſtaatsſekretär Profeſſor Georg Mayr=
München und den Vorſitzenden des Deutſchen
Aerztever=
einsbundes Sanitätsrat Ditte=Leipzig. — Heute morgen
ſprang im ſogenannten Beuſſelberg in der Beuſſelſtraße
in Moabit ein Triebwagen mit Anhänger der
Linie 12 bei einer Kurve aus den Schienen. Unter
den Paſſagieren brach eine Panik aus, da ſich die Wagen
der Eiſenbahnböſchung näherten; mehrere ſuchten ſich
durch Abſpringen zu retten. Die Wagen wurden jedoch
in letzter Minute zum Stehen gebracht, ſodaß ein
Un=
glück verhütet wurde.
München, 19. Okt. (In der
Banknotenfäl=
ſcherſache) hat die Polizei auch den Graveur Ludwig
Schmied verhaftet, in deſſen hieſiger Werkſtätte unter
Mitwirkung der bereits Verhafteten falſche Ein= und
Zweimarkſtücke hergeſtellt wurden.
Culmſee, 19. Okt. (Würdig belohnt) wurde die
Zimmerpoliersfrau Wahron aus Bildſchön. Im
Mo=
nat Auguſt begegnete ſie in der Nähe ihrer Beheuſung
vier aus dem Gefangenenlager Schneidemühl ſtammenden
und von einem Gute in dortiger Gegend entwichenen
Ruſſen. Die Ausreißer verlangten Brot und Auskunft
nach der ruſſiſchen Grenze. Frau Wahron machte die
Ruſſen dingfeſt und ſorgte für ihre Feſtnahme, ſodaß ihr
Abtransport nach Thorn erfolgen konnte. Nunmehr iſt der
Frau für ihr mutiges Verhalten eine goldene Broſche
mit Inſchrift verliehen worden, die ihr vom
Land=
rat überbracht wurde.
Breslau, 19. Okt. (Schiffsunfall.) Durch das
Hochwaſſer der Oder iſt ein mit 2000 Zentnern Eiſen
be=
ladener Kahn auf das Strauchwehr am Zoologiſchen
Garten getrieben und auf der Wehrkante ſitzen geblieben.
Handel und Verkehr.
* Berlin, 18. Okt. Unter Berückſichtigung der auf
die dritte Kriegsanleihe in der Berichtswoche geleiſteten
ſehr erheblichen Einzahlungen ſind die Veränderungen
in dem Reichsbankausweis diesmal
verhältnis=
mäßig geringfügig. Wenn die Entlaſtung nicht allzu
groß iſt, ſo iſt das darauf zurückzuführen, daß erhebliche
Beträge von Schatzanweiſungen, die ſich noch im Verkehr
befanden, in der erſten Oktoberhälfte fällig wurden und
bei der Reichskaſſe zur Einlöſung gelangten, wodurch
natürlich die Mittel des Reiches erheblich in Anſpruch
ge=
nommen wurden, ſodaß eine Entlaſtung der Reichsbank
in Schatzanweiſungen ausgeblieben iſt. Die bankmäßige
Deckung und die Kapitalanlage haben ſich gegen die
Vor=
woche wenig verändert. Bei den Darlehenskaſſen ſind
die ausgeliehenen Beträge um 53 Millionen auf 1734,7
Millionen Mark zurückgegangen. Die Bewegung bei den
fremden Geldern iſt noch größer als in der ausgewieſenen
Zahl zum Ausdruck kommt, weil die Regierungsguthaben
erheblich geſtiegen ſind und die Privatguthaben nicht
un=
erheblich abgenommen haben. Der Goldbeſtand hat ſich
um 3,3 auf 2426,3 Millionen Mark erhöht, der Beſtand
an Darlehenskaſſenſcheinen iſt um 57,9 auf 384,5
Millio=
nen Mark zurückgegangen. Die Golddeckung des
Noten=
umlaufes iſt um 0,8 Prozent auf 42 Prozent, die Deckung
der ſämtlich täglich fälligen Verbindlichkeiten durch Gold
um 0,2 auf 32,5 Prozent geſtiegen. Für Zwecke der dritten
Kriegsanleihe wurden in der letzten Bankwoche die
Dar=
lehenskaſſen mit dem ſehr geringfügigen Betrage von
24,7 Millionen Mark in Anſpruch genommen, ſodaß ſich
am 15. Oktoher dieſe Darlehen auf 216 Millionen Marl
beliefen, die in dem vorerwähnten Darlehensbeſtand mit
enthalten ſind.
* Berlin 19. Okt. Börſenſtimmungsbild.
Bei ſeſtem Grundton war das Geſchäft in einzelnen
Wer=
ten abwechſelnd lebhaſter, ſodaß ſich für ſchleſiſche,
rhei=
niſch=weſtfäliſche Werte, ſowie für einige andere
Spezial=
papiere mäßige Kursbeſſerungen ergaben.
Schiffahrts=
aktien nach wie vor lebhafter gehandelt. Dieſe Aktien
notieren bei Schwankungen meiſt höher. Heimiſche
An=
leihen bleiben, ebenſo wie ausländiſche Wechſelkurſe,
wenig verändert. Am Geldmarkt ſcheint jetzt nach dem
Einzahlungstermin ſich Erleichterung vorzubereiten.
Landwirtſchaftliches.
Die Zuweiſung von Körnerfutter für
Zuchtgeflügel.
— Durch die Reichsfuttermittelſtelle kann zur
Erhal=
tung der Geflügelzuchtſtämme, in zweiter Linie zur
För=
derung der Eiererzeugung, eine beſtimmte Menge
Kör=
nerfutter, und zwar in erſter Linie Ausputzgerſte,
viel=
leicht auch etwas Getreideſchrot, zur Verfügung geſtellt
werden. Die Landwirtſchaftskammer für das
Großher=
zogtum Heſſen iſt mit der Feſtſtellung beauftragt, welche
Mengen nötig ſind, um den dringendſten Bedürfniſſen
Rechnung zu tragen. Betriebe, die in ihrer Wirtſchaft
ſelbſt ausreichende Futtermengen erzeugen, können für
die Zuteilung vorerſt nicht in Frage kommen. Außerdem
iſt die Menge, welche bereitgeſtellt werden kann, nur eine
engbegrenzte.
Diejenigen Beſitzer vor Geflügel, welche weder eine
Geflügelzuchtſtation der Landwirtſchaftskammer beſitzen,
noch einem Geflügelzuchtverein angehören, wollen ſich
umgehend, ſpäteſtens bis zum Freitag, dem 22.
Ok=
tober 1915 unter Angabe ihres genauen Namens
und der Größe ihrer Geflügelzuchtbeſtände melden.
Mit=
glieder der Geflügelzuchtvereine wollen ſich an ihren
Ver=
ein wenden. Später eingehende Anmeldungen können
bei der Zuteilung des Körnerfutters keine
Berückſich=
tigung finden.
Getreide=Wochenbericht
der Preisberichtſtelle des Deutſchen Landwirtſchaftsrates
vom 12. bis 18. Oktober 1915.
Mit Rückſicht auf die Milchverſorgung der Städte
und den Fortbeſtand der ſtädtiſchen Abmelkwirtſchaften
hat das Direktorium der Reichsgetreideſtelle unter dem
12. d. Mts. nochmals bekanntgegeben, daß die R.=G. aus
ihren Getreidebeſtänden zunächſt 200 000 Tonnen zur
Ver=
fütterung freigegeben habe. Hiervon ſind je 100000
Ton=
nen zur Mäſtung von Schweinen und zur Verfütterung
an das Milchvieh beſtimmt. Vor allem ſoll die
Erzeu=
gung von Friſchmilch zur Verſorgung der großen Städte
gefördert werden. Bei der Verteilung des Schrotes
werden dementſprechend beſonders die Milchwirtſchaften
berückſichtigt, die in die Großſtädte liefern, wobei zwiſchen
ſtädtiſchen und ländlichen Wirtſchaften kein Unterſchied
gemacht werden ſoll. Die Beſchaffung von Futtermitteln
für ſtädtiſche Melkbetriebe, die für die Verſorgung mit
Säuglingsmilch eingerichtet ſind, iſt dabei Gegenſtand
be=
ſonderer Fürſorge. Für Fälle dringender Bedürfniſſe
ſteht für die Fütterung des Milchviehes eine weitere
Futtermittelreſerve zur Verfügung.
Die Ablieferung von Kontingentgerſte für die
Gerſten=
verwertungsgeſellſchaft hat in der letzten Woche weitere
Fortſchritte gemacht. So ſchreibt unſer Berichterſtatter
in Danzig: „Das Gerſtegeſchäft iſt durch das
Entgegen=
kommen der Gerſtenverwertungsgeſellſchaft m. b. H.
inſo=
fern etwas leichter geworden, als ſie ihren
Kommiſſionä=
ren geſtattet hat, kleine Partien ſelbſt zu bewerten und
zu Waggonladungen zuſammenzuſtellen Hierdurch
er=
übrigt es ſich, von Partien unter 200 Zentnern von Fall
zu Fall Muſter nach Berlin einzuſenden. Es kann auch
auf Grund der vorgenommenen Preiserhöhung
konſta=
tiert werden, daß die Verkaufsluſt eine größere
gewor=
den iſt, was ſich in ſtärkeren Umſätzen bemerkbar macht.”
Unſer Berichterſtatter in Mannheim meldet: „Am
Brau=
gerſtenmarkt war es in der verfloſſenen Woche ziemlich
lebhaft, gelang es doch der Gerſteneinkaufs=Geſellſchaft,
den Mälzereien bereits anſehnliche Mengen zuzuteilen=
Die zugeteilte diesjährige Gerſte iſt in bezug auf
Quali=
tät zwar nicht einheitlich, doch iſt dieſelbe meiſtens von
recht ſchöner Beſchaffenheit, ſodaß die Ausbeute
zweifels=
ohne größer ſein wird, als im vorhergegangenen Jahre.
Auch in kontingentfreiem ausländiſchen Malz kamen
einige Geſchäfte zum Abſchluß, da die Nachfrage danach
immer noch größer iſt als das Angebot. Für rumäniſches
Malz forderte man 135—145 Mk. und für mähriſches 145
bis 155 Mk. für die 100 Kilogramm.”
Die Lage am Getreide= und Futtermittelmarkt hat ſich
wenig verändert. Mais wurde nur in ganz wenig Fällen
angeboten und zu Preiſen aufgenommen, die als
markt=
gemäß nicht zu bezeichnen ſind. Auch für Gerſte war
das Angebot nur gering, und die Notierung für Ware
mit Beſatz ſtellt ſich auf 820—850 Mk. Holländiſcher
Rog=
gen war zu 850 Mk. ab Kleve angeboten.
Surrogat=
mehle lagen ziemlich feſt. Maismehl konnte ſeinen
Preis=
ſtand auf 81—86 Mk., Kartoffelmehl auf 58—62 Mk.
er=
höhen. Für Kartoffelmehl, Superior, ab Niederrhein,
wurden 54,50 Mk. für 100 Kilogramm verlangt.
Manioka=
mehl notiert 70—72 Mk., blütenweißes Tapiokamehl 25
bis 90 Mk. und Reismehl 114—116 Mk. per 100
Kilo=
gramm. Am Futtermittelmarkt hielt ſich das Angebot
in engen Grenzen, und die Preiſe zeigen vereinzelt eine
weitere Steigerung, nur ausländiſche Kleie lag ziemlich
ruhig und wurde zu 525—550 Mk. mit Sack angeboten.
Gerſtenkleie erzielte je nach Qualität 600—700 Mk. Es
notieren ferner Reiskleie 330—340 Mk., Reisfuttermehl,
14—15prozentig, 640 Mk., Magdeburg, Reisfuttermehl,
enthaltend zirka 20 Prozent Protein und Fett, 610 Mk.
ab Dresden, Kokoskuchen 720—725 Mk., Budenheimer
Kokoskuchen 700 Mk. ab Budenheim, Rapskuchenmehl
610 Mk., Erdnußkleie 330—340 Mk., Fiſchmehl 540—560
Mark, Haferkleie 370—375 Mk., Baumwollſaatkuchenmehl,
23—24 Prozent Protein und Fett 590 Mk.,
Zichorien=
brocken 410 Mk., Magdeburg. Holländiſches Roggenſchrot
war mit 850 Mk. ab Aachen angeboten.
Parlamentariſches.
Der Zweiten Kammer ging ein Antrag
Adelung, betreffend die Unterſtützung von Familien in
den Dienſt eingetretener Mannſchaften, ein Antrag
Cal=
man und Wünzer zur Ergänzung der Verordnung
vom 8. Auguſt 1914, betreffend Geſchäftsaufſicht zur
Ab=
wendung des Konkursverfahrens und ein Antrag Leun,
Fenchel und Mergell zu, betreffend das Reichsgeſetz
vom 28. Februar 1888/ 4. Auguſt 1914, über die
Unter=
ſtützung von Familien in den Dienſt eingetretener
Mann=
ſchaften.
Der Krieg.
Der öſterreichiſch=ungariſche
Tagesbericht.
* Wien, 19. Okt. Amtlich wird verlautbartt.
Ruſſiſcher Kriegsſchauplatz.
Die Ruſſen ſetzten geſtern ihre Angriffe im Sumpf=
und Waldgebiete des unteren Styr fort.
Bei dem nordweſtlich von Derazmo liegenden Dorf
Boguslawka ſtürmte der Feind dreimal vergebens
gegen die Stellung einer Honved=Diviſion an. Er wurde
durch Feuer und in Nahkämpfen in die Flucht
geſchla=
gen und ließ 3 Offiziere, über 500 Mann und zwei
Ma=
ſchinengewehre in unſerer Hand.
Auch eine über Kulikowice vordringende ruſſiſche
Diviſion wurde wieder auf das Oſtufer zurückgetrieben.
In der Gegend von Czartorysk gewann der
Geg=
ner an einigen Punkten das Weſtufer des Styrfluſſes; dort
wird noch gekämpft.
Nördlich Rafalowka griffen die Ruſſen
gleich=
falls mit ſtarken Kräften an, ſie wurden abgewieſen,
wo=
bei wir 100 Mann gefangen nahmen.
Sonſt iſt die Lage im Nordoſten unverändert.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz.
Die Kämpfe an der Iſonzofront nehmen an
Aus=
dehnung zu.
Geſtern mittag ſetzte gegen unſere Stellungen am Krn.
am Tolmeiner Brückenkopf, bei Tonale und
Plava, gegen den Görzer Brückenkopf und das
Plateau von Doberdo ſtarkes feindliches Geſchützfeuer
ein, das mit großer Heftigkeit bis in die Abendſtunden
an=
hielt und an einzelnen Abſchnitten auch nachts andauerte.
Unter dem Schutz dieſes Feuer ging die italieniſche
In=
fanterie an zahlreichen Stellen zum Angriff vor.
Am Krn, am Mrzli Vrh und vor den Stellungen
am Tolmeiner Brückenkopf brachen alle
feindli=
chen Angriffsverſuche in unſerem Infanterie=,
Maſchinen=
gewehr= und flankierenden Geſchützfeuer zuſammen. Die
gegneriſche Infanterie flüchtete, wo ſie angegangen war,
unter den ſchwerſten Verluſten in ihre Gräben
zurück.
Stellenweiſe zog ſie es vor, "Avanti!” zu ſchreien, ohne
ihre Deckung zu verlaſſen.
Ein gegen den Monte Sabotino (weſtlich von
Salcano) gerichteter Angriff und mehrere ſtarke Vorſtöße
gegen die ſchon ſeit einigen Tagen heißumſtrittene
Stel=
lung bei Peteano wurden gleichfalls zurückgeſchlagen.
Auch hier erlitt die italieniſche Infanterie große
Ver=
luſte.
In Kärnten und Tirol herrſcht weiter rege
feind=
liche Artillerietätigkeit.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz.
Die Angriffe der verbündeten Heere machten auch
geſtern überall Fortſchritte. Die Macva iſt zum
größ=
ten Teil in unſerem Beſitz.
Die beiderſeits der Kolubaramündung
über=
ſchifften k. und k. Truppen nahmen um Mitternacht die
Stadt Obrenovac und die Höhen ſüdöſtlich davon.
Die von Belgrad ſüdlich vordringenden
Streit=
kräfte gelangten in der Verfolgung des Feindes über
Ri=
peanj hinaus.
Eine öſterreichiſch=ungariſche Kolonne erſtürmte mit
dem Bajonett den Zigeunerberg ſüdlich von Grocka
und nahm mit den beiderſeits der unteren Morava
erfolg=
reich vorrückenden deutſchen Diviſionen die Verbindung
auf.
In den dreitägigen Kämpfen um den Avala und um
die Stellungen nordweſtlich Grocka ſind von unſeren
Trup=
pen 15 ſerbiſche Offiziere und 2000 Mann als Gefangene
eingebracht worden.
Die Bulgaren entriſſen dem Feind die erſte
be=
feſtigte Linie öſtlich Pirot und drangen bis in die
Ge=
gend von Vranje vor.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabs:
v. Höfer, Feldmarſchalleutnant.
Die engliſchen Verluſte bei der mißglückten
Offenſioe im Weſten.
T.U. London, 19. Okt. Die „Times” bringen
eine Aufſtellung der Verluſte, die das
Kriegs=
amt in den letzten Wochen veröffentlicht und in der
ſämt=
liche (?) Verluſte enthalten ſein ſollen, die England ſei
Beginn der Offenſive an der Weſtfront vom 25.
Septem=
ber ab erlitten habe. Danach kommen 1541 Offizier
und 13485 Mannſchaften in Betracht. Von den
Offizieren ſind 474 gefallen, 847 verwundet und 220
wer=
den vermißt, von den Mannſchaſten ſind 2093 gefallen
11012 verwundet und 380 werden vermißt. (Damit dürfte
erſt ein Bruchteil der Verluſte veröffentlicht ſein, denn
bereits am 3. Oktober bezifferte unſere Oberſte
Heereslei=
tung die engliſchen Verluſte auf 60000 Mann. D. Red.)
* London, 19. Okt. In dem Kriegsbericht der
Times aus dem Hauptquartier vom 14. Oktober
heiß=
es: Ein Beweis für die Heftigkeit und
Genauig=
keit der deutſchen Artillerie iſt es, daß, obwohn
wir etwa tauſend Yards Schützengräben ſüdlich und
weſt=
lich Hulluch nahmen, wir binnen
verhältnis=
mäßig kurzer Zeit wieder hänausgewor
fen wurden.
Engliſche Verluſte.
* London, 19. Okt. Die neueſte Verluſtliſte
enthält die Namen von 233 Offizieren und 6 128 Mann
T.U. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 19.
Okt. Schweizer Blätter melden aus London: Die bei
en letzten Verluſtliſten zählen die Namen von drei
ver=
wundeten Generälen. Ein anderer General wird vermißt.
Aus weiteren Angaben iſt erſichtlich, daß eine
tür=
kiſche Gramate das britiſche
Hauptquar=
tier an den Dardanellen erreicht hat.
Der Seekrieg.
* London, 19. Okt. Lloyds Agentur meldet: Der
torwegiſche Dampfer „Salerno” (2400 Brutto=
Regiſtertonnen) iſt geſunken. Die Beſatzung, 19 Mann,
Frauen und 2 Kinder, iſt gelandet worden. (Notiz: Es
handelt ſich um den bereits gemeldeten engliſchen
Dampfer „Salerno” der Wilſonlinie.)
* Kriſtiania, 19. Okt. (Meldung des
Norwegi=
ſchen Telegraphen=Bureaus.) Wie erinnerlich, beſteht
zwi=
ſchen den norwegiſchen und engliſchen Erklärungen über
den Ort, an welchem das deutſche Handelsſchiff
„Friedrich Arp” verſenkt worden iſt, keine
Ueber=
einſtimmung. Der engliſche Staatsſekretär des Aeußern
hat in dieſer Angelegenheit in dieſen Tagen in
Beant=
wortung einer Anfrage, welche der norwegiſche Geſandte
in London auf Erſuchen des Miniſteriums des Aeußern
eingereicht hatte, eine Note folgenden Inhalts überreicht:
Die Angelegenheit betrifft keine grundſätzliche Frage, da
nur eine Tatſachenfrage zu entſcheiden iſt, und hier liegt
ine Abweichung der Beweiſe vor. Die britiſche
Regie=
rung wünſcht, indem ſie dem Erſuchen der norwegiſchen
Regierung nach Freigabe der Mannſchaft des
„Friedrich Arp” entgegenkommt, in dem
freund=
ſchaftlichen Geiſte zu vergelten, mit welchem die
norwegi=
ſche Regierung die Angelegenheit behandelt.
Selbſtver=
ſtändlich iſt, daß, wenn die britiſche Regierung einräumt
daß abweichende Beweiſe vorliegen, ſie damit nicht
be=
hauptet, daß die ſeitens der engliſchen Offiziere gegebene
Darſtellung fehlerhaft ſei. Sie darf deswegen nicht
An=
ſprüchen auf eine Entſchädigungan Deutſchland
ausgeſetzt werden.
TU Kopenhagen, 19. Okt. Heute nacht gegen
2 Uhr wurde die Bevölkerung der Inſel Möen durch
einen furchtbaren Knall aus dem Schlaf geſchreckt.
Abermals waren Minen angetrieben worden, die
an der Küſte explodierten; es ſei aber kein Schaden
angerichtet worden. Die Kraft der Sprengung war ſo
gewaltig, daß rieſige Steinblöcke vom Strande bis zum
Waldrande der ſteilen Küſte geſchleudert wurden.
TU Amſterdam, 19. Okt. Aus Ymuiden wird
be=
richtet: Der hier eingetroffene Fiſchdampfer „Delphin”
neldet, daß ein unbekannter engliſcher
Fiſch=
dampfer, der mit drei engliſchen Schiffen zuſammen
fiſchte, in der vergangenen Nacht verſank. Gleſchzeitig
wurden drei ſchwere Schläge gehört und kurz darauf
Flammen geſehen. Ob noch andere Fiſchdampfer
beſchä=
digt wurden, iſt unbekannt. Der untergegangene
Damp=
fer dürfte „Vulture” ſein, von deſſen Beſatzung bereits
drei Leichen aufgefiſcht und nach Ymuiden gebracht
wor=
den ſind.
* Maasſluis, 19. Okt. Black Deep iſt für die
Schiffahrt geſchloſſen worden. Es heißt, daß dort
ein britiſches Torpedoboot geſunken iſt.
Zum letzten Luftangriff auf London.
T.U. Kriſtianäa, 19. Okt. Bei dem letzten
Luftbombardement auf London wurden auch
drei norwegiſche Geſchäftsleute verwundet. Sie ſind jetzt
in die Heimat zurückgekehrt und erzählten, daß
unge=
heurer Sachſchaden angerichtet worden iſt,
wo=
von der offizielle Bericht nur eine ſchwache Vorſtellung
gibt. „Wir ſaßen im Hotel zuſammen, als eine Bombe
herabfiel und das ganze Gebäude zerſtörte. In
dieſer Straße allein wurden 22 Perſonen nach dem
Kran=
kenhaus gebracht.”
* London, 19. Okt. „Daily Newis” ſſchreibt über
die Angriffe der deutſchen Luftſchiffe: Die
Bomben wurden mit unglaublücher
Geſchwin=
digkeit aus dem Luſtſchiff geworfen), das in ſchneller
Fahrt ankam, ſodaß keine Warnung erfolgen konnte.
Viviani und Grey.
* London, 19. Okt. (Reuter.) Der
franzöſi=
ſche Miniſterpräſident hat an Grey gedrahtet,
er verſichere ihn in dem Augenblick, in welchem in den
franzöſiſchen Kabinett eine Aenderung vorgenommer
werde, ſeiner perſönlichen Hochachtung und teile ihm mit
daß die Republik feſt entſchloſſen ſei, unentwegt die
Po=
litik zu verfolgen, die Frankreich mit England bisher
ver=
bunden hat. Grey dankte dem Miniſterpräſidenten für
ſein Telegramm und verſicherte Frankreich der dauernden
beharrlichen Mitarbeit Englands. Das Bündnis werde
durch die Ereigniſſe der letzten Jahre, in welchen
franzö=
ſiſche und engliſche Truppen Schulter an Schulter ge
kämpft haben, noch gekräftigt.
Die Kabinettskriſe in England.
* London, 19. Okt. Das Reuterſche Bureau
mel=
det: Der Attorney General Sir Edward Carſon hat,
wie verlautet, ſein Amt wegen der Balkanfragen,
und nicht wegen der Frage der Dienſtpflicht niedergelegt.
* London, 19. Okt. Redmond ſagte in einer
Rede in Dublin, die Lage der
Koalitionsregie=
rung ſei in hohem Maße unſicher. Es könnten jeden
Tag Anträge eingebracht werden, die dem politiſchen
Waffenſtillſtand ein ſofortiges Ende bereiten und
das britiſche Volk wieder in zwei ſich einander
bekämp=
fende Parteien ſpalten würden. Die Möglichkeit
von Wahlen ſei der allgemeine Geſprächsſtoff in
poli=
tiſchen Kreiſen.
TU Amſterdam, 19. Okt. Das Hauptblatt der
liberalen Regierungspartei, Daily Chronicle, ſchreibt
über die innere politiſche Lage in England:
Die Fragebogen im Unterhauſe ſind mit Fragen geſpickt,
was auf ſtarke Beunruhigung der
Unterhaus=
mitglieder beſonders über die Kriegsausſichten
ſchließen läßt. Auch zeigen einige Fragen die ablehnende
Haltung vieler Parlamentarier gegen die
Regie=
rung.
Beſorgniſſe der engliſchen Kaufmannſchaft.
* London, 19. Okt. Der Vorſtand des Vereins
großbritanniſcher Handelskammern hat
einſtimmig eine Entſchließung angenommen, die dem
Schatzkanzler übermittelt wurde. In dieſer wird
gefor=
dert, daß das Schatzamt, ſobald die Bewegung des
ame=
rikaniſchen Wechſelkurſes ſich trotz der Anleihe
weiter ungünſtig für England geſtaltet, ſofort Schritte tun
müſſe, um durch Beſchränkung der Einfuhr,
durch Zölle, ſowie durch Förderung der
Aus=
fuhr die Handelsbilanz zu verbeſſern. Sobald der
Wechſelkurs (Kabeltransfers) während des Krieges unter
4,70 falle, dürfe die Regierung ſich nicht weiter abwartend
erhalten.
Die engliſche Propaganda in Amerika.
* Waſhington, 19. Okt. (Reuter.) Der britiſche
Botſchafter Spring Rice hat an alle britiſchen
konſuln der Vereinigten Staaten ein Rundſchreiben
geſandt, in welchem aufgefordert wird, die britiſchen
Untertanen vor jeder Verletzung der
ame=
ikaniſchen Neutralität und einer
Propa=
ganda zu warnen, die die Beeinfluſſung der
öffent=
lichen Meinung der Vereinigten Staaten zum Ziele habe.
Die britiſche Regierung habe bei Kriegsbeginn
entſchie=
en, daß es inkorrekt ſei, Schritte zur Beeinfluſſung
der öffentlichen Meinung zu tun. Noch unangebrachter
ſei es, daß britiſche Beamte ſich an amerikaniſche Bürger
uf Grund der Tatſachen wenden, daß ſie als britiſche
Untertanen geboren ſind. Vor allem dürfe aber kein
bri=
tiſcher Beamter ſich an irgendeiner Propaganda
betel=
igen. (Eine echt engliſche Heuchelei, als ob England
je=
nals vor einer derartigen Propaganda zurückgeſchreckt
väre. Vielleicht iſt die Propaganda engliſcher Beamter
in Waſhington doch etwas auf die Nerven
ge=
fallen. D. Red.)
Blutige Krawalle in Petersburg.
T.U. Kriſtiania, 19. Okt. Von einer aus Petersburg
hier eingetroffenen Perſönlichkeit wird erzählt, daß neue
blutige Krawalle in letzter Zeit auch in der
Haupt=
ſtadt Rußlands ſtattgefunden haben. Arbeiter und
Stu=
enten zogen mit roten Fahnen durch die Straßen
nach einem Platz, wo der Sozialiſtenführer Tſcheidſe
eine Rede hielt, die damit endete, daß die Duma wieder
einberufen werden müſſe. Jetzt ſchritt die Polizei ein
und die erregte Volksmenge nahm Steine und andere
Gegenſtände und bombardierte damit die
Po=
lizei. Dann wurden Koſaken gegen die Menge
los=
gelaſſen. Hierbei wurden viele Perſonen ſchwer verletzt.
Die Unzufriedenheit aller Bevölkerungsſchichten wächſt
immer mehr. Die Preſſezenſur iſt wieder ſtrenger
ge=
worden. Die Hofkamarilla und der ſchwarze Block ſind
unabläſſig lebhaft tätig. Der bekannte Arbeiterführer
Schingarew ſoll in Moskau verhaftet worden ſein.
Kein ruſſiſch=japaniſches Bündnis.
* London, 19. Okt. Das Reuterſche Bureau
mel=
det aus Tokio vom 17. Oktober: Das Blatt
Aſabiſhim=
bun hat eine amtliche Erklärung veröffentlicht, nach der
es unrichtig iſt, daß die japaniſche Regierung
die ruſſiſche um den Abſchluß eines Bündniſſes
erſucht hat.
Der Balkankrieg.
Der Vormarſch gegen Serbien.
TU Paris, 19. Okt. Wie der Temps aus Niſch
meldet, dauert der Kampf an der ganzen
ſerbi=
ſchen Front fort. Um ſich dem ſchweren
Artillerie=
feuer des Feindes zu entziehen, ſind die ſerbiſchen
Trup=
pen bei Obrenowac an der Save zurückgegangen,
und zwar nach ſüdlich, in Richtung auf Lazarowak. Aus
demſelben Grunde hat die ſerbiſche Armee bei Belgrad die
Avala=Stellung unter Aufgabe der Laufgräben geräumt
und ſich nach Süden auf die verſtärkte Linie von
Bacho=
vak, Kowiena und Partſani zurückgezogen. Einer
feinde=
lichen Abteilung glückte es, die Brücke bei
Vranja=
in die Luft zu ſprengen.
* Athen, 19. Okt. (Meldung der Agence Havas.)
Nach ſicheren Meldungen aus Saloniki dauert die
Schlacht, die im Gebiete von Riſtowatz=Vranja
begonnen hat, an. Die Serben erhielten bedeutende
Ver=
ſtärkungen. Die Telegraphenverbindungen hinter Vranja
ſind unterbrochen.
* Berlin, 19. Okt. Die B. Z. am Mittag meldet
aus Bukareſt: Einem Bericht aus Turn=Severin zufolge
haben bulgariſche Truppen Radujevatz eingenommen, wo
ſie am 16. Oktober einzogen. Die Bevölkerung iſt nach
Gruia geflüchtet. An der Donau entwickeln ſich die Kämpfe
für die Bulgaren günſtig. Bei Negotin fanden heftige
Kämpfe auch bei Nacht ſtatt.
TU Paris, 19. Okt. (Meldung der Telegraphen=
Union.) Nach Meldungen, die hier aus Athen
eingelau=
fen ſind, iſt es den Bulgaren gelungen. die Bahnlinie
Saloniki-Niſch abzuſchneiden.
6000 Bulgaren unterwegs nach der Heimat.
TU Kopenhagen, 19. Okt. National Tidende
berichtet aus Petersburg: Rumänien erlaubte
6000 in Deutſchland ſich aufhaltenden
Bulga=
ren die Durchreiſe nach Bulgarien, um ſich zum
Militärdienſt zu melden. Rumänien wünſcht jedoch eine
Kontrolle, daß ſich unter den Wehrpflichtigen keine
deut=
ſchen Offiziere befinden. Der Vierverband hat dagegen
Einſpruch erhoben.
Wieder zwei Kriegserklärungen.
* Rom, 19. Okt. (Meldung der Agenzia Stefani.)
Da Bulgarien die Feindſeligkeiten gegen Serbien
er=
öffnet hat und mit den Feinden Italiens deſſen
Verbün=
dete bekämpft, erklärt die italieniſche Regier
rung auf Weiſung des Königs, daß zwiſchen
Ita=
lien und Bulgarien der Kriegszuſtand
herrſcht.
TU Bukareſt, 19. Okt. Wie Dimineata meldet, iſt
nunmehr auch ſeitens Rußlands die offizielle
Kriegserklärung an Bulgarien erfolgt.
Türkiſche Hilfe für Bulgarien.
* Berlin, 19. Okt. Das Berliner Tageblatt
mel=
det aus Lugano: Der Schlachtkreuzer „Sultan
Ja=
wus Selim” kreuzte eine halbe Stunde vor
Con=
ſtanza und fuhr mit Volldampf nach Varna weiter.
Ruſſiſche Angſt vor deutſchen U=Booten.
TU Wien, 19. Okt. Die Reichspoſt bringt aus
Bu=
kareſt die Meldung, worin mitgeteilt wird, die
Petersbur=
ger Wjedomoſti berichtet, die ruſſiſche Schwarze=
Meer=Flotte ziehe ſich infolge des Auftauchens
feindlicher Unterſeeboote wieder in ihre Häfen zurück.
Der Oberbefehlshaber der Ententetruppen.
* London, 19. Okt. Das Preſſebureau teilt mit:
General Sir Charles Monro iſt zum
Oberbefehls=
haber des Expeditionsheeres ernannt worden.
General Sir Jan Hamilton kehrt nach England zurück,
um Bericht zu erſtatten. Bis zur Ankunft des Generals
Monro wird Generalleutnant Birdwoock mit der
Füh=
rung der Truppen betraut.
Engliſche Drohungen gegen Griechenland
* London, 19. Okt. Die Times bezeichnet in einem
Leitartikel den griechiſch=ſerbiſchen Vertrag,
den Zaimis verleugnet habe, als einen Aktivbeſtand in
der Geſamtlage der Alliierten. Falls die griechiſche
Regierung an der Verleugnung feſthalte, und
damit den Aktivbeſtand der Alliierten zerſtöre, ſeien dieſe
berechtigt, dem mit allen verfügbaren Mitteln
entgegen=
zutreten. Das Blatt befürwortet einen
revolutionä=
ren Appell an das griechiſche Volk.
Venize=
los ſei gegen die nur nominell konſtitutionelle
Regie=
rung. Das Blatt ſchließt: Die engliſche und franzöſiſche
Regierung würden ſich den Zorn ihrer Völker zuziehen,
wenn ſie von dieſem Mittel in dem kritiſchen Moment nicht
Gebrauch machen würden.
* Bukareſt, 19. Okt. Zuverläſſigen
Blättermeldun=
gen zufolge hat der Miniſterpräſident im geſtrigen
Miniſterrat bekanntgegeben, daß die griechiſche
Re=
gierung amtlich ihre Abſicht mitgeteilt hat,
angeſichts der durch den Angriff Bulgariens auf Serbien
geſchaffenen Lage neutral zu bleiben.
Der Krieg im Orient.
* Konſtantinopel, 19. Okt. Das Hauptquartier
meldet von der Dardanellenfront: In der Nacht
zum 18. Oktober griffen unſere Aufklärungsabteilungen
ſeindliche Aufklärungsabteilungen an, warfen ſie bis in
die Schützengräben ihrer Hauptlinie zurück und fügten
ihnen ſchwere Verluſte zu. Bei Ari Burnu und
Sedd=ul=Bahr örtlich beſchränkte Feuergefechte und
Bombenwerfen. — An den anderen Fronten nichts von
Bedeutung.
Eine Rechtfertigung der Türkei.
T.U. Amſterdam, 19. Okt. Das New=York
Jour=
nal gibt eine Unterredung mit dem türkiſchen
Bot=
ſchafter in Berlin wieder. Die Türkei bedauere die
Ereigniſſe in Armenien und die ſtattgefundenen
Grauſamkeiten, weiſe aber jede
Verantworr=
lichkeit zurück. Die Armenier glaubten, daß Rußland
ſiegen werde, und das erkläre ihre illoyale Haltung vor
und während des Krieges. Sie erhielten
ruſ=
ſiſche Gewehre und organiſierten damit
Truppen, um die Mohammedaner auszurotten. Sie
fingen in der Provinz Warna damit an. Dort wurde
jeder Mohammedaner getötet; das Schlachten dauerte
ſo lange, bis türkiſche Truppen die Ordnung wieder
her=
ſtellten. Die Türkei hielt es daher für nötig, alle
Mo=
hammedaner nach Meſopotamien zu transportieren, um
ihr Leben zu retten. Die Armenier begingen einen
gro=
ßen Fehler, als ſie öffentlich auf Seite Rußlands traten,
wofür ſie nun geſtraft ſind.
* Berlin, 18. Okt. Heute hat im Preußiſchen
Abgeordnetenhauſe die erſte allgemeine Verſammlung der
Deutſchen Geſellſchaft für
Bevölkerungs=
politik mit dem Hauptziel auf Bekämpfung des
Ge=
burtenrückganges ſtattgefunden. Zum Vorſitzenden wurde
Geheimrat Profeſſor Julius Wolf gewählt. Das Wort
ergriffen im Sinne der Notwendigkeit der Gründung die
Abgeordneten Baſſermann, Naumann, Freiherr von
Zed=
litz=Neukirch, Graf Weſtarp, Faßbender, ferner General
von Blume, der Vorſitzende des Zentralrates der
deut=
ſchen Gewerkvereine Guſtav Hartmann, Profeſſor Neiſſer,
Hochmeier und Seeberg, der Vorſitzende des Ausſchuſſes der
preußiſchen Aerztekammer, Geheimrat Stöter und die
Vor=
ſitzende des Deutſchen Frauenbundes, Paula Müller. Der
Reichskanzler hatte einen Vertreter entſandt. Der
Bei=
fall des dichtbeſetzten Hauſes, der vielfach begeiſterte
In=
halt der Reden und Telegramme bewies, daß es ſich hier
um eine bedeutſame Kundgebung eines großen Teiles
des deutſchen Volkes handelt.
* Metz 18. Okt. Die heute veröffentlichte Nummer
der „Amtlichen Mitteilungen des Biſchöflichen Ordinariats
Metz” bringt nachſtehende Erklärung: „Gegen den
Ehrendomherrn H. D. Collin der vom
Außer=
ordentlichen Kriegsgericht in Metz wegen
Landesver=
rats verfolgt wird, iſt kirchlicherſeits bisher deshalb nicht
eingeſchritten worden, weil derſelbe zurzeit unerreichbar
iſt und ihm eine Anklageſchrift nicht zugeſtellt werden kann.
Die Durchführung eines den kanoniſchen Geſetzen
entſpre=
chenden Strafverfahrens iſt demnach nicht angängig.
Da=
mit aber nicht der Anſchein erweckt werde, als billige die
biſchöfliche Behörde das Verhalten dieſes Geiſtlichen, ſo
wird hiermit erklärt, daß kirchlicherſeits ein
Strafverfah=
ren nach Maßgabe der kanoniſchen Geſetze gegen ihn
ein=
geleitet wird, ſobald jenes Hindernis beſeitigt ſein wird.
Es wird indes für angezeigt erachtet, den Namen des
Geiſtlichen Collin im kirchlichen Schematismus der Diözeſe
bis dahin nicht mehr erſcheinen zu laſſen. Metz, den 2.
Ok=
tober 1915. (gez.) Willibrord, Biſchof von Metz.”
* Lyon, 18. Okt. Die Blätter melden aus
Ma=
drid, daß der Rücktritt des Kabinetts Dato
durch Meinungsverſchiedenheiten der Miniſter über das
Budget verurſacht worden ſei. Man glaubt, daß die
Kon=
ſervativen an der Macht bleiben und daß ihre
bedeutend=
ſten Parteimitglieder der neuen Regierung angehören
werden.
* Bern, 19. Okt. Der Schweizeriſche
Schriftſteller=
verein hat durch Vermittelung des britiſchen Geſandten
in Bern, Grant Duff, an die britiſche Regierung das
Ge=
ſuch ſicheren Geleites für den deutſchen Dichter
Daut=
hendey gerichtet, der ſeit Ausbruch des Krieges auf
Sumatra feſtgehalten wird und dort ſchwer erkrankt iſt.
* Haag, 19. Okt. Der deutſche Staatsſekretär Dr.
Solf iſt hier angekommen.
Letzte Nachrichten.
* Berlin, 19. Okt. Der Reichsanzeiger veröffentlicht
eine Bekanntmachung über das Verbot des Anſtreichens
mit Farben aus Bleiweiß und Leinöl, und eine
Bekannt=
machung betreffend das Zahlungsverbot gegen
Aegypten und Franzöſiſch=Marokko.
* Waſhington, 19. Okt. (Reuter.) In einer
Beſpre=
kung von Vertretern der Vereinigten Staaten,
Argentinien, Chile, Bolivia, Uruguay und
Guatemala beſchloſſen dieſe, Carranza als
Prä=
ſidenten von Mexiko anzuerkennen.
Wetterbericht.
Wetterausſichten für Mittwoch: Trüb, kühl,
viel=
ach Nebel, ſonſt trocken.
Die Regelung der Butterpreiſe.
* Berlin, 19. Okt. (W. T. B. Nichtamtlich.) Dem
Vernehmen nach ſteht eine Einigung über eine einheitliche
Regelung der Butterfrage für das ganze
Reichsgebiet zwiſchen allen beteiligten Inſtanzen in
Ausſicht. Nach den Vorſchlägen des Reichsamts des
Innern wird ein Bundesratsbeſchluß eine
Preisregu=
lierung von Butter demnächſt vornehmen,
die außer dem Großhandel auch die Preisſtellung der
Herſteller und den Kleinhandel erfaßt. Eine
Notierungskommiſſion für Butter mit dem Sitz in Berlin
ſoll unabhänzig von dem Marktpreis regelmäßig die
Butternotiz feſtſtellen, die als Grundpreis für
das ganze Reich gelten ſoll. Zu dieſer Berliner Notiz
können für die einzelnen Bundesſtaaten oder für beſtimmt
abgegrenzte Wirtſchaftsgebiet Zuſchläge und Abſchläge
feſtgeſetzt werden. Möglicherweiſe findet auch eine
Rege=
lung des Verbrauchs ſtatt.
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaktion
keinerlei Verantwortung; für ſie bleibt auf Grund des § 21 Abſ. 2 des
Preßgeſetzes in vollem Umfange der Einſender verantwortlich.)
— Mit einem Gefühl des Neides hat man im
Tag=
blatt die Mitteilung aus Gießen über den
Wildver=
kauf durch die Stadt geleſen. Ein ſolches Verfahren
entſpricht durchaus den Wünſchen der Bevölkerung und
iſt, wenn keine Höchſtpreiſe feſtgeſetzt werden, das einzige
Mittel, der bei dem Wildverkauf ganz unberechtigten und
verwerflichen Preisſteigerung vorzubeugen. Es gibt
Städte, in denen dies Verfahren auch ſchon vor dem
Kriege, anläßlich größerer Jagden eingeſchlagen worden
iſt. Es wäre unverſtändlich, wenn das Beiſpiel Gießens
keine Nachahmung finden würde
— Bei der Beſchlagnahme der Metallgegenſtände
laufen hinſichtlich der Bezahlung Ungerechtigkeiten mit
unter, die ſeitens der Reichsbehörden wohl nicht
beabſich=
tigt ſind. Wohl iſt es z. B. richtig, daß die Waſchkeſſel
beſſer bezahlt werden als in Friedenszeiten, aber dieſer
Preis wird wieder illuſoriſch, weil die Erſatzkeſſel heute
genau ſo viel koſten, wie man für einen guten
Kupfer=
keſſel erhält, deſſen Güte ſie natürlich nicht haben. Da das
Vaterland das Kupfer braucht, findet ſich freilich jeder
Be=
troffene gern mit dieſer Tatſache ab. Anders iſts aber mit
einer ganzen Reihe anderer Gegenſtände, beſonders den ſog.
beſchlagenen. Wenn Keſſel, Waſſerbehälter, oder dergl.
einen ganz dünnen Eiſenreif z. B. oben am Rande haben,
der nur vielleicht 2—5 Prozent des Geſamtgewichts ſchwer
iſt, ſo wird der Preis pro Kilogramm um 30 Prozent
ge=
ringer; ebenſo iſts bei Sachen aus Kupfer, die z. B. einen
Henkel aus Meſſing haben. Dafür bekommt man (
beſchla=
genes Kupfer) 2,80 Mk. pro Kilogramm, obwohl reines
Meſſing ſchon mit 3 Mk bezahlt wird. Unter
Beſchlag=
teilen ſind laut Beidruck Griffe und dergl. aus Holz,
Eiſen und dergl. zu verſtehen, demnach ſicher nicht ſolche
aus Meſſing. Dieſe Art der Bezahlung iſt dann oft
nie=
derer als die Hälfte des Anſchaffungspreiſes. Beſonders
auffällig zeigt ſich dies bei kupfernen vernickelten
Behäl=
tern. So iſt von der Sammelſtelle ein ſolcher, der vor zwei
Jahren neu angeſchafft 21 Mk. koſtete und 3,5 Kilogramm
wiegt, mit 9,10 Mk berechnet worden, da ein ganz dünner,
nicht ins Gewicht fallender Eiſendraht oben herum
einge=
legt iſt, womit es Kupfer mit Beſchlag iſt, für das
2,80 Mk. pro Kilogramm bezahlt werden.
Als Seitenſtück der geſtern hier beſprochenen
„Volksſammlung” diene folgendes: Vor einigen Tagen
erſchien bei mir ein Mann mit einer Sammelliſte für den
„Invalidendank” Nach Einzeichnung und
Ueber=
reichung eines Geldbetrags übergab er mir ein Päckchen
Bilder=Poſtkarten die ich erſt nach ſeinem
Weg=
gang näher beſah. Sie ſind laut Aufdruck im „Verlag
Invalidendank” erſchienen; auf jeder Karte findet ſich
aber außerdem der Vermerk: „Preis 10 Pf., 3 Pf.
zugunſten des Invalidendank”. Die übrigen
7 Pf., alſo reichlich ¾ der Summe, die man einem guten
Zweck zugeführt zu haben glaubt, fließen anderswohin.
Falls keine einwandfreie Aufklärung dieſes wie des
geſtern mitgeteilten Falles erfolgt, kann man die falſch
angewandte Milde der Behörden nur bedauern, die,
ab=
geſehen von der unliebſamen Zerſplitterung der
Wohltätigkeit, ſolchen Unternehmungen ihre
Un=
terſtützung leiht.
Die Montagsnummer des Tagblatts bringt eine
Aufforderung zum Einſammeln der
Linden=
ſamen. Hierauf läßt ſich kurzer Hand erwidern, daß
dieſe Aufforderung viel zu ſpät kommt; dieſe hätte ſchon
vor vier Wochen kommen müſſen.
Dr. B.
Neue Bücher.
Beſondere Beſprechung erfolgt nach unſerem Ermeſſen.
Zwei neue Spezialkarten der Weſtfront
werden als überaus zeitgemäß willkommen ſein, die
ſoeben in der (nun bereits auf 35 Nummern
angewachſe=
nen) Flemmingſchen Kriegskartenſammlung erſchienen
ſind. Es ſind: Flemmings Spezialkarte der
nörd=
lichen Weſtfront (Preis Mk. 1,—) und Flemmings
Spezialkarte der ſüdlichen Weſtfront (Preis Mk. 1,—).
Beide Karten ſind im Maßſtab von 1:320000 gezeichnet
und ermöglichten daher eine weitgehende Spezialiſierung
der Zeichnung und einen großen Reichtum des Inhalts.
Verlag von Carl Flemming, Berlin W. 50.
Für die Ereigniſſe am ruſſiſchen Kriegsſchauplatze
iſt am beſten geeignet die ſchöne, in vielen Farben
aus=
geführte Freytagſche Karte der
weſtruſſi=
ſchen Kriegsſchauplätze, 1:2000000, 70:100 cm
groß, Preis mit Porto 1,10 Mk. Verlag G. Freytag
& Berndt, Wien, VII.
Stanislawas Nachfolgerinnen und
andere Humoresken von Käte Schnitzer: 112 Seiten.
20 Pf. Hermann Hillger Verlag, Berlin W 9.
— Moltke, von A. v. Janſon General der
In=
fanterie z. D. „Männer und Völker” (Verlag Ullſtein u.
Co., Berlin), 1 Mark. Auf Delbrücks Schrift über „
Bis=
marcks Erbe” folgt jetzt in der Sammlung „Männer und
Völker” die Darſtellung von Moltkes Perſönlichkeit und
Taten.
Verluſtliſte.
* Die Preußiſche Verluſtliſte Nr. 352
enthält u. a.: Infanterie=Regiment Nr. 118 (ſiehe Reſ.=
Inf.=Regt. Nr. 222); Landſturm=Inf.=Bataillon Gießen;
Landſturm=Infanterie=Erſatz=Bataillon I Darmſtadt.
Wei=
ter ſind erſchienen: Liſte Nr. 1 der aus Frankreich
zurück=
gekehrten, den Kaiſerlichen Schutztruppen angehörenden
Austauſch=Gefangenen, Liſte Nr. 4 der aus Frankreich
zurückgekehrten Preußiſchen Austauſch=Gefangenen,
Bayeriſche Verluſtliſte Nr. 226 und (Württembergiſche
Verluſtliſte Nr. 282.
* Die Preußiſche Verluſtliſte Nr. 353
ent=
hält u. a.: Reſerve=Infanterie=Regimenter Nr. 118, 221,
223; Landwehr=Infanterie=Regiment Nr. 118; Landſturm=
Infanterie=Regiment Nr. 115; Feld=
Maſchinengewehr=
züge Nr. 97 (ſ. Landw.=Inf.=Regt. Nr. 118), 170 (ſ. Landw.=
Inf.=Regt. Nr. 118); Dragoner=Regiment Nr. 24;
Feld=
artillerie=Regiment Nr. 61; 1. Pionier=Landwehr=
Kom=
pagnie des XVIII. Armeekorps. Weiter ſind erſchienen
die Sächſiſche Verluſtliſte Nr. 206, die Württembergiſche
Verluſtliſte Nr. 283 und die Marine=Verluſtliſte Nr. 52.
* Die Preußiſche Verluſtliſte Nr. 354
ent=
hält u. a.: Infant.=Regimenter Nr. 115, 116, 117, 118;
Re=
ſerve=Infanterie=Regiment Nr. 118; Landwehr=
Infan=
terie=Regimenter Nr. 116, 118. Dragoner=Regiment
Nr. 23. Train=Abteilung Nr. 18. — Weiter ſind erſchienen
die Sächſiſche Verluſtliſte Nr. 207 und die Württembergiſche
Verluſtliſte Nr. 284.
Kriegschronik (Nr. 31).
5. Okt.: Abweiſung eines engliſchen
Handgranaten=
angriffs nördlich von Loos. — Die
ſer=
biſche Regierung verläßt Niſch.
6.
Zuſammenbruch der franzöſiſchen
Sturm=
anläufe an der Straße Somme=Py-Souain,
bei Beauſéjour und Ville=ſur=Tourbe.
Drei=
ßig Flugzeuge der Franzoſen und Engländer,
ſieben deutſche Flugzeuge im September im
Luftkampfe verloren. — Die Geſandten der
Vierverbandsgruppe verlaſſen Sofia. Der
griechiſche König lehnt die Politik Venizelos”
ab. Rücktrittsgeſuch Venizelosk. —
Verſtändi=
gung zwiſchen Deutſchland und Amerika im
Falle „Arabic‟
7.
Sechs Maſſenangriffe der Franzoſen
nordweſt=
lich Souain zuſammengebrochen. — Vor
Dünaburg ruſſiſche Stellungen in 5
Kilo=
meter Breite erobert. — Deutſche und
Oeſter=
reicher überſchreiten an mehreren Stellen
zwiſchen Drinamündung und dem Eiſernen
Tor die Drina, Save und Donau.
8.
Fortſetzung des Einmarſches in Serbien. —
Neues griechiſches Kabinett unter Zaimis. —
Griechenland erklärt ſeine Neutralität.
9.
Die neue Heeresgruppe v. Mackenſen erobert
Belgrad.
10.
Rückgewinnung deutſcher Stellungen bei
Tahure. — Die Höhen hinter Belgrad erobert.
14.
Vollendung des Donauüberganges auf der
gan=
zen Front Sabac-Gradiſte. — Torpedierung
eines engliſchen und eines franzöſiſchen
Transportſchiffes bei Kreta.
12.
Stadt und Feſtung Semendria von deutſchen
Truppen genommen. Miniſterpräſident
Zai=
mis erklärt die bewaffnete Neutralität
Grie=
chenlands.
13.
Scheitern franzöſiſcher Wellenangriffe bei
Tahure. — Vormarſch der Bulgaren in der
Richtung Knjazevac. — Delcaſſé vom Amt
zurückgetreten.
14.
Zuſammenbruch von 7 franzöſiſchen Angriffen
bei Tahure. — Neuer erfolgreicher Angriff
deutſcher Marineluftſchiffe auf London. —
Amtliche bulgariſche Bekanntmachung des
Kriegszuſtandes mit Serbien.
15.
Pozarevac erobert. Die Bulgaren nehmen die
Paßhöhen zwiſchen Belogradeik und
Knja=
zevac. — Bekanntwerden der Ermordung von
11 hilfloſen U=Boot=Leuten durch die
Eng=
länder.
16.
Deutſche Truppen erſtürmen den Vranovo=Berg
bei Semendria und Smoljinac bei Pozarevgc.
Die Oſtforts bei Zajecar genommen.
Griechenland erklärt in London, daß der
Bündnisfall mit Serbien nicht gegeben ſei.
Bisher 97000 Mann engliſche Geſamtverluſte
an den Dardanellen.
17.
Das Höhengelände ſüdlich von Belgrad in
un=
ſerem Beſitz. — Nach einem Geheimbefehl
Joffres nahmen an der großen Offenſive im
Weſten drei Viertel der franzöſiſchen
Streit=
kräfte teil.
18.
Der Angriff ſüdlich von Riga macht weitere
Fortſchritte. — Weiteres Vorſchreiten unſerer
Truppen ſüdlich von Belgrad.
(Schluß des redaktionellen Teils.)
2
Kein Bad ohne
„Pinofluol‟.
Fichtennadel-Kräuter-Bäder in Tabletten
sind ein energisches, glänzend begutachtetes
Kräftigungs-Mittel
für Nervöse und Rekonvaleszenten.
12 Bäder Mk. 3.— in Apoth., Droger., Parfümer.
Man verlange ausdrücklich „Pinofluol” in Tableiten!
Gratismuster und viele Gutachten durch die
Pharmakon-Gesellschaft, Chemische Fabrik, Frankfurt a. M.
(II,13046
Deutsche Bank Darmstadt
Eröffnung von laufenden Rechnungen
und provisionsfreien Scheck-Konten.
T,636.
Krieg und Wohnungseinrichtung.
Die Möbel-Industrie und die gesamte
Einrichtungs-Branche haben
begreif-
licherweise in ganz besonderem Maße durch
die Erscheinungen des Krieges zu leiden, wobei
die ständig wachsende Preissteigerung fast aller
Rohmaterialien nicht das geringste Uebel ist.
Die erheblichen Vorräte fertiger
Möbel und Einrichtungs-
Gegen-
stände, sowie das bedeutende Material-Lager
ermöglichen uns vorläufig noch den Verkauf zu
niedrigen Preisen. Interessenten, die in der Lage
sind, schon jetzt, wenn auch für spätere
Liefe-
rung, Entschlüsse zu fassen, genießen
wesent-
liche Vorteile ohne Risiko für den Fall, daß die
Gründung der Haushaltung durch
unvorher-
gesehene Ursachen des Krieges nicht erfolgen
kann. Man verlange ausführliche Auskunft und
kostenlose Uebersendung unseres Albums
„WOHNLICHE INNENRAUMEe
Gg. Ehrhardt & Söhne, Möbelfabrik
Werkstätten für Handwerkskunst
DARMSTADT, Feldbergstrasse Nr. 36.
(14721a)
Straussfedern-Engroshaus
Kädoh Wolt
Bismarckstrasse 55
Prima Straussfedern
Prima Stangen- und Kronenreiher
Prima Paradies- u. Fantasie-Reiher
Prima Strauss-Halsrüschen
in nicht zu übertreffender Auswahl.
Einzelverkauf zu Engros-Preisen.
(14720a
Die Geburt eines
SOHINEs
beehren sich anzuzeigen
Dr. Leo lsaak und Frau
Recha geb. Vogel.
Darmstadt, den 17. Oktober 1915.
(*6147
Todes=Anzeige.
(Statt jeder beſonderen Anzeige.)
Den Heldentod fürs Vaterland erlitt am
9. Oktober 1915 unſer lieber, unvergeßlicher
Sohn, Bruder, Schwager und Onkel (B14723
Füſilier
Ernſt Livr
Füſilier-Regiment No. 35, Brandenburg.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Familie Lipp.
Darmſtadt, den 18. Oktober 1915.
Frankenſteinſtr. 13.
Gottesdienſtliche Anzeigen.
Evangeliſche Gemeinden
Mittwoch, den 20. Oktober 1915
Hofkirche: Abends um 6 Uhr: Andacht.
Stadtkirche: Abends um 8½ Uhr:
Kriegsbet=
ſtunde. Pfarrer Zimmermann.
Martinskirche: Abends um 8½ Uhr:
Kriegsbet=
ſtunde. Pfarrer Beringer.
Johanneskirche: Abends um 8½ Uhr: Andacht.
Pfarrer Dingeldey.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde): Abends um
8 Uhr: Kriegsbetſtunde. Lic. Dr. Vollrath.
Pauluskirche: Abends um 8 Uhr:
Kriegsbet=
ſtunde. Pfarrer Rückert.
Donnerstag, den 21. Oktober 1915
Eliſabethenſtiftkirche: Abends um 8 Uhr:
Kriegs=
betſtunde.
6. Quittung.
In der Sammelſtelle des „Darmſtädter
Tag=
blatts” wurden für kriegsgefangene Deutſche in
Ruß=
land weiter folgende Beträge abgegeben:
Dr. F. Dingeldey, Profeſſor an der Techn. Hochſchule,
20 ℳ, Simon, Grafenſtr., 10 ℳ, Frau Dr. Winckler 10 ℳ,
Frau E. Merk 5 ℳ, E. R. 1 ℳ, G. B. 2.50 ℳ,
Kom=
merzienrat Jacobi 25 ℳ, T. W. 10 ℳ, Großh.
Werkſtätten=
amt II Darmſtadt 300 ℳ, Oberlandesgerichtsrat Schmidt
20 ℳ, Geſchwiſter Horn 18 ℳ, Eckert 3 ℳ, Sch. W. 3 ℳ.
R. G. 30 ℳ, Dr. Göring 20 ℳ, M. W. 4 ℳ, Gg. M. 3 ℳ,
Prof. Anthes 10 ℳ, Frl. Anthes 5 ℳ, Ungenannt 1 ℳ,
H. 4 ℳ, Ungenannt 10 ℳ, Frau Suter 5 ℳ, S. 3 ℳ,
Frieda Humla 2 ℳ, B. D. 2 ℳ, Fräulein Stellwagen
2 ℳ, H. S. 3 ℳ, J. S. 3 ℳ, Ungenannt 2 ℳ, A. K. 3 ℳ.
Zuſammen 539.50 ℳ, hierzu die bereits veröffentlichten
3157.95 ℳ, insgeſamt
3697,45 Mark.
Bei der Materialien=Abteilung des Roten Kreuzes im
Alten Palais gingen für die deutſchen Kriegsgefangenen
in Rußland weiter 636 ℳ ein.
Tageskalender.
Großh. Hoftheater, Anfang 7 Uhr, Ende nach 10
Uhr (Ab. B): „Komödie der Worte‟.
Lichtbilder=Vortrag von Paul Lindenberg um
8 Uhr im „Kaiſerſaal”.
Konzert um 4 Uhr auf der Ludwigshöhe.
Verſteigerungskalender.
Donnerstag, 21. Oktober.
Hofreite=Verſteigerung der Friedrich Lohnes
Witwe (Klappacher Straße 40 und 42) um 10½ Uhr auf
dem Ortsgericht II.
Mobiliar=Verſteigerung um 4 Uhr in der
Ludwigshalle.
Deitunge Dr. dils Waldaeſt. VBerantworlichfürden keitenden
politiſchen Teil und für Feuilleton: Dr. Otto Waldaeſtel; für
Volkswirtſchaftliches, Parlamentariſches und Kommunalpolitiſches:
Hans H. Gieſecke; für Stadt und Land und den geſamten übrigen
Teil: Kurt Mitſching; für den Anzeigenteil, Anzeigenbeilagen und
Mitteilungen aus dem Geſchäftsleben: Paul Lange.
Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei.
Sämtlich in Darmſtadt.
Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an
die „Redaktion des Tagblatts” zu adreſſieren. Etwaige
Honorar=
forderungen ſind beizufügen; nachträgliche werden nicht berückſichtigt.
Unverlangte Manuſkripte werden nicht zurückgeſandt.
Die heutige Nummer hat 16 Seiten.
AN-Eafe
Mik
Muss
Pgetlae
(F.5606
Bergſchuhe
genagelt, beſt. Münch. Fabr., wenig
getr., Gr. 45, zu verk., Pr. 25 Mk
Gasofen
Gr. 83: 60:32, beſtes Fabr., event.
mit Rohrl. Preis 30 Mk. (*6078
Näh. in der Geſchäftsſtelle.
Guter Gasofen
preiswert zu verkaufen (14698
Rheinſtraße 4, 1. St.
Guterhalt. Kinderwagen
mit G.=Reifen zu verk. Pr. 26 Mk.
Näh. Liebigſtr. 48, III. (*6107mdfs
Alte Musikinstrumente
wenn auch defekt, ſowie Pianos,
Violinen, Tromp., Gitarren,
Mando-
linen kaufe ſtets zu höchſtem Preis
12383a) Heinheimerſtraße 25.
u ver
Eeeie Risten kaufen
*6102) Wendelſtadtſtr. 28.
2 Dauerbr.=Oeken, verſch. Gr., 1 gr.
Hundehütte faſt neu, 1 dreiarmig.
Gaslüster billig zu verkaufen. (*6115
Grüner Weg 17, parterre.
Friſch eingetroffen:
Dr. Oetkers
Paket 25 Pf.
Gustin
14736a) Knorrs
Paket
Mlaismenl 48 Pf.
(Corn Flour)
beides gleichwertig. Erſatz
f. Maizena u. Mondamin
A. Reichard
Kolonialwarenhaus
Ecke Bleich= u. Kaſinoſtr.
Telefon 104
Damen=Hüte.
Garnierte wie ungarnierte Hüte,
ſämtliche Putzartikel zu billigen
Preiſen. Beim Einkauf v. Waren
Gratis=Garnierung. Alte Sachen
werden auch verwendet. Federn,
ſowie Federn=Rüſchen werden
ge=
kräuſelt und gereinigt. (*6130
Näh. Rhönring 105, 1. St.
Roederherd
rechts, 8357, guterh., iſt zu verk.
*6015im) Frankfurterſtr. 38.
nterzeichneter empfiehlt ſich in
Ausführung von (*6137mgg
weißlackierten Kleinmöbeln
wie Blumentiſche, Palmſtänder,
Dekorationſtänder, ſowie für jede
Schaufenſterdekoration (Muſter
vorhanden). Solide Ausführung
bei billigſter Berechnung.
Philipp Oesterling, möbelschreinerei
Eberstadt bei Darmstadt
8 Büſchlerſtr. 8.
5 Ballonplatz 5 der
Blinden-Korb- u. Stuhlflechterei,
wer=
den Stühle dauerh. geflocht., Körbe
usgebeſſ. Neue Körbe vorrätig.
Ar=
beit w. abgeh. Georg Treusch. (14040a
Aufppl. v. Möb.
Spezialität: uſw., ſowie alle
vorkomm. Schreinerarbeiten (139954
Adolf Zeller, Schützenſtraße 8.
Weißbinder
u. Lackiererarbeiten werden ſofor
prompt und billigſt ausgeführt.
Spezialität: Möbel lackieren.
*6128) Wilh. Reinheimer, Kiesſtr. 31.
Achtung! Herrenſohlen u. Fleck
5,50 Mk., Damenſohlen u. Fleck
4,50 Mk., Kinderſohlen u. Fleck je n.
Größe. Ruthsſtraße 19. (14182a
Schildersmöbel
lackiert fein u. billig
Dieburgerſtr. 62 und
Gerhardt Ballonpl. 6. (*6138
Fuhren jeglicher Art
1= u. 2=ſpänn., auch nach außerhalb.
ſowie An= u. Abfuhr von Gütern
werd. prompt erledigt von (B14738
Chr. Achtelstädter
Heidelbergerſtr. 103, Tel. 895.
Eüchige Schtehbeiſt
empfiehlt ſich zum Anfertigen aller
Art Damen= u. Kindergarderobe
in einfacher, u. beſſerer Ausführung
nur i Hauſe.
(14514fgm
Martinſtraße 27, I.
Erf., flotte Schneiderin,
Spe=
zialität: Jackenkoſtüme,
Schneider=
arbeit, nimmt noch Kunden an.
la Referenzen. Näh. Herdweg 41,
Gartenh., 3. St. I. (*5720sgm
Näſche zum Waſchen u. Bleichen
wird angen., große St. 10 Pfg.,
kleine Stücke 4 Pfg.
(9768a
J. Plößer I., Malchen.
werd. auf der
Strümpfe Maſchine
neu=
u. angeſtrickt. maschinenstrickerei
Marie Frank, Erbacherſtr. 13, I. (13056
Klavierſtimmer
Emil Schultze, Kammermuſiker i. P.,
Schießhausſtr. 29, II. (14731a
moderne Muſter, w.
Stepndecken, von 3 Mark an gef.
karlſtraße 41, Seitenb. (585a
empf.
Zum Krauteinſchneiden ſich
B14046) Frau Schäfer, Ahaſtr. 20, III.
wird eingeſchnitten. Frau
Kraul Fink, Kiesſtr. 12, Htb. (446.
Achtungl Umzüge
werd. von 5 Mk. an übernommen.
L. Hausner’s Möbeltransport=
und Verpackungsgeſchäft,
Runde=
turmſtraße 1.
(*6118
geht bis
Weld
Möbelwag. z. 1. Nov.
d. Js. von hierleer n. Bingen? Ang.
u. P 63 an die Geſchäftsſt. (*6085
Wasserraa=
Fachmann wird zwecks Lieferung
um Adreſſe unter P 65 an die
Geſchäftsſt. d. Bl, gebeten. (*6093
Damen find. jederz. ſtreng. diskr.
Aufnahme, gute Verpfl. bei fr.
Heb. Frau E. Schäfer, Frankfurt a.m.,
Schleußenſtr. 6, part. (13998a
Aeltere Schachgegnerin
geſucht. Angebote unter 0 10 an
die Geſchäftsſtelle.
(*5523ms
Dolldiet Nellas
Gg. Winckler'’s Nachf.
jetzt (14360a
Kirchſtr. 19, II.
Spez. Gebiſſe ohne Platten.
Soeben erſchien:
Heſſiſche Chronik
Monatsſchrift für Familien= und Ortsgeſchichte
in Heſſen und Heſſen=Naſſau
Herausgegeben von Prof. D. Dr. Wilh. Diehl
Heft 10, Oktober 1915
Inhalt: Profeſſor D. Dr. Wilhelm Diehl: Die Gegenreformation in
Marienborn bei Mainz. — Eug. Hoerle: Der franzöſiſche Prediger
Franz Horle aus Wetter und ſeine Nachkommen. — Pfarrer Joh. Engel:
Beiträge zu einem Catalogus pastorum Solmensium. — Profeſſor D.
Dr. Wilhelm Diehl: Guſtav Schilling. Ein Erinnerungsblatt. —
Amt=
mann Paul Strack: Lebenslauf eines Odenwälder Schullehrers. —
Aus Zeitſchriften.
Preis: Jährlich 12 Hefte: 6 Mark, vierteljährlich 3 Hefte:
1,50 Mark, Einzelhefte gegen Voreinſendung des Betrags
60 Pfge. Probehefte unentgeltlich.
Man abonniert bei dem Verlag der „Heſſiſchen Chronik‟
L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei, Darmſtadt, und allen
Buchhandlungen.
(14665
zum Schroten
u. Quetschen
wird jederzeit
angenommen.
Grösste
Leistungs-
tähigkeit u. rasche-
Mafs
ste Bedienung.
Wilh. Ganss, Baugeschäft,
Erbacherstr. 4. — Tel. 260. (14590aif
Damen und Schülerinnen erh.
guten Mittagstiſch (12075a
Eliſabethenſtr. 25½, 2. St.
Damen
erhalten guten mittagstisch. (1975a
Reform-Restaurant
Alexanderstraße 4, I.
Heirat!
Privatier, Mitte 40er, mit liberal.
Weltanſchauung und beſ. Vorl. für
gedieg., häusl. Leben, möchte
gleich=
geſ., völl. unabh Fräulein (od. auch
Ww.) zwecks Heirat kennen lernen.
Vertr. geg. Vertr. Keine Anonymit.
Briefe u. P70 an die Geſchäftsſtelle
dieſes Blattes erbeten. (*6105
Übernahme der Verlosungskontroile von Wertpapieren. Kontrolle und
Banriur Handerund Mhdustrie Versicherung von Wertpapieren gegen Kursverlust im Falle der Aus-
(Darmstädter Bank)
losung. — Wir übernehmen Barbeträge zur Verzinsung inlaufender Rech-
Landgraf Philipp-Anlage 6
nung, auf provisionsfreien Scheckkonten oder gegen Einlagebücher.
Wilhelminenstraße 14 (Die Verzinsung beginnt von dem der Einzahlung folgenden Werktage ab.)
Unsere Bank ist laut Ministerialerlaß Hinterlegungsstelle für Mündelgelder.
Amtliche Nachrichten des Großh. Polizeiamts Darmſtadt.
Gefundene Gegenſtände: 1 Krawattennadel mit einer Perle.
1 grauer Damenumhang. 1 Tularocknadel. 1 Schnupftabakdoſe.
1 vergoldete, ovale Broſche mit Photographie (Ehepaar). 1 weiße,
neue Untertaille mit Spitzeneinſatz. 1 dunkelgrauer Damenhandſchuh.
1 Zeichenheft, Kohlen ꝛc. 2 Damenſchirme. Eine Anzahl Schlüſſel.
2 rotgeſtreifte Handtücher. 1 ſilbernes Gliederarmband. 1 leeres
Portemonnaie. 1 hellgelber, wollener Damenmantel mit
Samtauf=
ſchlägen. 1 Nickelzwicker. 1 Handtäſchchen mit 1 Kontobuch. (14710
Polizeilich eingefangene und zugelaufene Hunde: In
polizei=
licher Verwahrung und Pflege in der Hofreite Beſſungerſtr. Nr. 56
befinden ſich: 1 deutſcher Schäferhund (zugelaufen). Die Hunde
können von den Eigentümern bei dem 5. Polizei=Revier ausgelöſt
werden. Die Verſteigerung der nicht ausgelöſten Hunde findet
dort=
ſelbſt jeden Werktag, vormittags um 10 Uhr, ſtatt. (14713
Ablieferung von Honnenblumenſamen.
Der von privaten Gartenbeſitzern und Landwirten gewonnene
Sonnenblumenſamen wird von jeder Eiſenbahnſtation
entgegen=
genommen und 40 Pfennig für das Kilogramm vergütet. Der
Samen muß jedoch völlig trocken und auch ſonſt einwandfrei,
nament=
lich rein ſein.
Darmſtadt, den 11. Oktober 1915.
(14454a
Der Oberbürgermeiſter.
Dr. Gläſſing.
Hüchſtpreiſe für Kiehl= und Kleieſächr.
Auf Grund des Geſetzes, betreffend Höchſtpreiſe, vom 4. Auguſt
1914, in der Faſſung vom 21. Januar 1915, werden für den Bezirk
der Stadt Darmſtadt für Mehl= und Kleieſäcke Höchſtpreiſe feſtgeſetzt,
und zwar:
für Mehlſäcke 1 Mk. 05 Pfg. für das Stück
Kleieſäcke — „ 50
Der Uebernahmepreis wird unter Berückſichtigung dieſer
Höchſt=
preiſe ſowie der Güte und Verwertbarkeit der Säcke feſtgeſetzt.
Wer die feſtgeſetzten Höchſtpreiſe überſchreitet, wird mit
Gefäng=
nis bis zu einem Jahr oder mit Geldſtrafe bis zu zehntauſend Mark
beſtraft.
(14643goi
Der Oberbürgermeiſter.
Dr. Gläſſing.
Mrtetr er heniter
Um den Beſitzern von Hühnern und ſonſtigem Geflügel und
Kleinvieh Gelegenheit zu geben, den Bedarf an Futter zu decken, hat
die Zentralgenoſſenſchaft der heſſiſchen landwirtſchaftlichen
Konſum=
vereine dahier einen Poſten Kartoffelflocken und Mais der Firma
Hermann Hirſch Adler, hier, Viktoriaſtraße 64,
zum Kleinverkauf zur Verfügung geſtellt.
Der Preis ſtellt ſich:
für Kartoffelflocken auf 45 Pfennig per Kilo
„ Mais .
„ 55
Darmſtadt, den 16. Oktober 1915.
(14644go
Der Oberbürgermeiſter.
Dr. Gläſſing.
Abgabe von Zuſatzbrotmarken.
Die Abgabe von Zuſatzbrotmarken für die ſchwer arbeitende
erwerbstätige Bevölkerung erfolgt bei der Brotverteilungsſtelle im
Stadthaus nur noch Montags und Dienstags.
Darmſtadt, den 15. Oktober 1915.
(14664im
Der Oberbürgermeiſter.
Dr. Gläſſing.
Metallſammelſtellen.
Die ſtädtiſchen Sammelſtellen für Kriegsmetalle im alten
Hof=
theater und im Hauſe Beſſungerſtraße 88 ſind auch noch in der Zeit
vom 18. bis einſchl. 23. Oktober alltäglich von 8—12 Uhr
vor=
mittags für die freiwillige Ablieferung von Gegenſtänden geöffnet.
Was in dieſer Zeit noch freiwillig abgeliefert wird, iſt
nicht meldepflichtig.
Darmſtadt, den 16. Oktober 1915.
(14625goi
Der Oberbürgermeiſter.
I. V.: Schmitt.
Mtertenen, 1 r chſtnge
Die durch unverſtändige Behandlung pp. um ſich greifende
Verſeuchung und Erkrankung der Obſtbaumpflanzungen in den
Darmſtädter Gemarkungen veranlaßt mich zu nachſtehender Anregung
zwecks Abhilfe.
Es wird beabſichtigt, in 3—4 Tagen in mit Obſtbäumen
be=
pflanzten Grundſtücken Rundgänge zu veranſtalten, zu welchen der
Kreisobſtbautechniker als beratender Führer hinzugezogen wird.
Zwecks Organiſierung dieſer Rundgänge fordern wir alle
Baum=
beſitzer dringend auf, ihre Teilnahme im Stadthaus, Zimmer Nr. 65,
ſchriftlich anzumelden. Bei genügend zahlreichen Meldungen erfolgt
die Einteilung für die einzelnen Tage.
Die Tage, an denen die Rundgänge ſtattfinden, werden
dem=
nächſt in den Tagesblättern bekannt gegeben, worauf die Intereſſenten
beſonders achten wollen.
Darmſtadt, den 12. Oktober 1915.
(14508fmo
Der Oberbürgermeiſter.
J. V.: Ekert.
Hauswirtſchaftliche Vortbildungsſchule.
Abendkurſe.
Auch im Winterhalbjahr 1915/16 ſollen wieder beſondere
Abend=
kurſe eingerichtet werden Ihre Eröffnung ſoll Ende Oktober lfd. Js.
erfolgen. In ihnen ſollen Mädchen und Frauen, denen es durch
anderweitige Beſchäftigung am Tage nicht möglich iſt, ſich mit den
Arbeiten des Haushaltes vertraut zu machen, im Kochen und
Backen, ſowie im Nähen, Flicken und Stopfen unterwieſen werden.
Die Zahl der Unterrichtsabende iſt auf 60 feſtgeſetzt. Die Verteilung
derſelben auf die einzelnen Wochen und Tage und die Feſtlegung der
Unterrichtszeit erfolgen im Einverſtändnis mit den
Kurſusteil=
nehmerinnen.
Das Schulgeld für den ganzen Kurſus beträgt:
a) für hieſige Schülerinnen . . 2 Mark,
b) für auswärtige Schülerinnen 4 Mark.
Es iſt bei der Anmeldung zu entrichten.
Anmeldungen von Teilnehmerinnen aus dem Stadtbezirk
Darmſtadt werden Montag, den 18. Oktober, von 7—8 Uhr
abends, in der Fortbildungsſchule im Schulhaus
Rundeturm=
ſtraße 11, von ſolchen aus dem Bezirk der ehemaligen Gemeinde
Beſſungen Dienstag, den 19. Oktober, von 7—8 Uhr abends,
in den Fortbildungsſchulräumen im Schulhaus Hermannſtraße 21
In dem Leiter der Schule entgegengenommen.
(14564sgi
Darmſtadt, den 14. Oktober 1915.
Der Vorſtand:
Da. Gläfſing, Oberbürgermeiſter.
frich einetroiten.
ger. Schellfische
Speck-Rückinge
Ostsee-Sardinen
Fäßchen 8 Pfd. Mk. 2.50
Hohenl. Haferflocken
keistlocken
Grünkerntlocken
Gerstenflocken
Reis, Reismehl,
Grünkernmehl
Superior Kartoffelmehl
Pfund 45 Pfg.
(14725
Ceezualten Preisen
Emanuel Fuld
Kirchstr. 1 Telephon 137.
Knochen zu Suppe,
ſowie Markknochen per Pfund
10 Pfennig empfiehlt (B14573
Joseph Pauly.
Metzgerei — Karlſtraße 66.
Aepfel
vom echten, kleinen Borsdorfer
bis zum großen Ravenſteiner,
von zirka 300 Bäumen, gut
aus=
gereift und handgepflückt, billigſt,
desgl. Flaſchenbirnen à Pfd. 12 ₰
hat ſtets zu verkaufen (5916omf
Gg. Wacker, Rhönring35.
Goldparmänen, Harbertrenetten,
Landbergerrenetten
I. Sorte per Zentner 12 Mk.,
II.
, 11 „
Schafnaſen . „ 9
frei ins Haus liefert
Karl Aug. Mahr II.
*5945gmf) Traisa b. D.
n 6 Zu. 10 Pfg.
Späte Kochbirnen per Pfd.
10 und 12 Pfg.
Eßbirnen per Pfd.
18 Pfg. per
Tafelbirnen Pfd.
ab Hof. (*5983im
Pitthan, Gut Karlshof.
Es treffen täglich große
EFuhren 1a
(*6136
Induſtrie=Kartoffeln
ein. Arnold, Mollerſtr. 36.
Dleine, gute Speiſekartoffeln
§ 20 Pfd. zu 70 Pfg., per Zentr.
3 Mk. Mühlſtr. 26, 1. St. r. (*6103
Geieruben
direkt an der Bahn zu laden, habe
abzugeben. Vorherige Beſtellung
durch Teleph.=Nr. 41 erwünſcht.
Ludwig Seeger IV.
Pfungstadt. (14700mds
Eilkefet
Me
Sellh
Zee
NblaumkonenN
per Zentner 90 Pfennig
ab Lager 70 Pfennig
ohne Oktroi
(13932a
liefert
Fr. Schubkegel
Landwehrſtraße 19
Fernruf 516.
Einquartierung.
Zur Vermeidung ſpäterer Einſprüche empfiehlt es ſich, die
Quartierſcheine alsbald nach Abgang der Mannſchaft dem ſtädt.
Einquartierungsausſchuß, Stadthaus Zimmer Nr. 23, zur Prüfung
und Feſtſtellung der Quartierleiſtung vorzulegen. Daſelbſt erfolgt
auch die Anweiſung von Quartiergeld, jedoch nur vormittags.
Bei Verzicht auf Einquartierungsvergütung zu Gunſten
bedürftiger Angehörigen von Kriegsteilnehmern wird um Abgabe
der Quartierſcheine auf vorbezeichnetem Amtszimmer gebeten.
Darmſtadt, den 19. Juli 1915.
Der Oberbürgermeiſter:
Dr. Gläſſing.
(10666a
Laubſtreu=Verſteigerung.
Montag, 25. Oktober I. J., morgens 10 Uhr, wird bei Wirt
Heberer in Meſſel das Lanb von Wegen und Schneiſen im
Domanialwald verſteigert.
Meſſeler Forſthaus, 19. Oktober 1915.
(14732
Großh. Oberförſterei Meſſel.
Schlag.
Rechtsſchutz= und Auskunftsſtelle für Frauen
(Ortsgeuppe Darmſtadt des Allg. Beutſchen Frauenvereins.)
Sprechſtunden: Montag von 4—6 Uhr
Donnerstag von 9—11 Uhr
Stadthaus, Rheinſtraße 16/18,
Erdgeſchoß links, Zimmer 22.
(14273a
Mobiliar=Verſteigerung.
Aus dem Konkurs des Kaufmanns Carl Bopp
werden nächſten Freitag, den 22. d. Mts. (eventl.
Fortſetzung nächſten Tag), von vormitt. 9 Uhr ab, im
Hinterhaus Ernſt=Ludwigſtr. 9, u. a. verſteigert:
4 vollſt. Betten, Kommoden, Nähtiſch, Kanapee,
Wachstuchtiſch, verſch. Rohrſtühle,
Pfeilerſchränk=
chen, Vertiko, Klapptiſch, Kleiderſchränke,
Waſch=
kommode m. Marmor, Nachttiſche m. Marmor,
Spiegel, Wandſchränkchen, 2 Chaiſelongues,
Bil=
der, Handtuchhalter, Lampen, Gläſer, Uhren,
Bett= u. Leibwäſche, Kleider, Kücheneinrichtung,
Geſchirr, Ladentheken ꝛc.
(14716md
Ferner:
1 Schreibkommode, eichen, ſehr gut erhalten,
1 Chaiſelongue, Obſtpreſſe, Obſtmühle, 1 Partie
Briefbogen, Papier, Federhalter ꝛc., 2
Laden=
theken, 1 Hundehütte, 1 faſt ganz neue
Schneider=
nähmaſchine, 1 Dauerbrandofen, 1 Damen=Fahrrad.
Ferner kommt zum Ausgebot:
1 feines Herrenzimmer, eichen, mittelfarb.:
Herren=
ſchreibtiſch, Bücherſchrank, Tiſch, Stühle,
Schreib=
ſeſſel ꝛc., ſehr gut erhalten, erſtklaſſiges Fabrikat.
Hch. Hilsdorf, Amtsgerichtstaxator.
Eliſabethenſtraße 2. — Telephon 314.
Beſichtigung Donnerstag nachmittag von 2—5 Uhr.
Verſteigerungs=Inzeige.
Donnerstag, den 21. Oktober 1915, nachm. 4 Uhr.
erſteigere ich im Saale der Ludwigshalle folgende Pfänder:
a) beſtimmt: 1 Fahrrad;
b) vorausſichtlich: 1 Kaſſenſchrank, 1 Bücherſchrank mit
Auf=
ſatz, 1 Nähmaſchine.
(14719
Wedel, Großh. Gerichtsvollzieher.
Nie Arbeiten und Lieſerungen für die Herſtellung einer
Wegüber=
führung in km 70,879 der Strecke Darmſtadt-
Aſchaffen=
burg in der Gemarkung Stockſtadt (Main) ſollen, nach Loſen
ge=
trennt, vergeben werden.
Los I umfaßt die Erd=, Böſchungs= u. Straßenbefeſtigungsarbeiten,
Los II die Erd=, Maurer= und Aſphaltarbeiten.
Verdingungsanſchläge ſind bei dem unterzeichneten Amte
wäh=
rend der Dienſtſtunden einzuſehen und können, ſoweit der
Vorrat=
reicht für Los I zum Preiſe von 1.25 M für Los II zum Preiſe von
1.40 Mk. bei porto= und beſtellgeldfreier Einſendung des Betrages in
bar, bezogen werden.
Angebote mit entſprechender Aufſchrift ſind bis Dienstag, den
9. November 1915, vormittags 10 Uhr, bei dem unterzeichneten
Amte einzureichen.
Zuſchlagsfriſt 4 Wochen.
Fertigſtellungsfriſt 8 Wochen.
(I,14728
Darmſtadt, den 18. Oktober 1915.
Großherzogliches Eiſenbahnbetriebsamt I.
Pauf Gegen-
Gothaer Lebensversicherungsbank setigkelt.
Bisher abgeschlossene Versicherungen:
2 Milliarden 235 Millionen Mark.
mit alsbaldiger Auszahlung
Kriegsversſcherung der vollen Summe im Todesfall.
Neue vorteilhafte Versicherungsformen.
Vertreter und Beamter der Bank in Darmstadt:
Sebastian Eckler, Klappacherstr. 7, Tel. 243.
Uenere ehe e hte acht. ete ee Sch. t t. bareetet. Slehehentahte 165.
Kaisersaal, Mittwoch, den 20. Oktober, abends 8 Uhr
Iin Rampr gesen-kalfen
Kriegserlebnisse an der Südfront von
PAUL LINDENBERG
Kriegsberichterstatter beim K. und K. Kriegspressequartier, mit über
100 farbigen Lichtbildern, nach eigenen unveröffentlichten Aufnahmen usw.
Im toten Triest. — Oesterreichische Kriegsschiffe im
Lichtbilder: Kampf. — „Torpedo los!‟ — Ein herabgeschossenes
italienisches Luftschiff. — Im Flugzeug über die Alpen. — Der
Ober-
kommandierende Erzherzog Eugen, die Schlacht am Isonzo beobachtend.
— Der Thronfolger Erzherzog Karl Franz Joseph bei den Tiroler
Landesschützen. — Kaiserjäger im ewigen Eis. — Die schweren Mörser
im Feuer. — Im Isonzotal. — In den Unterständen auf den
Podgora-
höhen. — Das zerschossene Kloster. — Gefangene Alpini. — Kämpfe
im Hochgebirge. — Sorge für die Verwundeten. — Bei Tolmein. —
Einschlag italienischer Granaten. — In den Julischen Alpen. — Durch
Krain und Kärnten. — Marsch im Schnee. — Bei den Tiroler
Stand-
schützen. — Gottesdienst auf der Alm.
Eintrittskarten sind im Vorverkauf zu 2.50, 1.50, —.75 Mark in der
Hof-
musikalienhandlung von Georg Thies Nachf., Leopold Schutter, Elisabethenstraße 12,
zu haben. An der Abendkasse: 3.—, 2.—, 1.— Mark. (14453dgm
Elchtspleie
Ecke Rhein- u. Grafen-
Germunid straße 12 (Haus Lautz)
Von heute ab:
Len
2
Erschütterndes
Liebesdrama
3 Akte
3 Akte
Hervorragend in
Spiel u. Handlung
Amor im Quartier!
Entzückendes Lustspiel in Feldgrau in 3 Akten
Verfasser und Spielleiter William Karfiol.
In den Hauptrollen: Aud. Egede Nissen.
Alex. von Antalffi.
„
Hierzu der übrige hochinteressante
u-
abwechslungsreiche Riesenspielplan!
biveiserne waschrrau
die kleinste, beste und billigste Waschmaschine der Welt
Preis nur 8.00 Mk.
wird Mittwoch, den 20. Oktober
zum letztenmal
nachmittags um ½5 und abends nm 8 Uhr pünktlich
Restaurant „Zum Schützenhof‟ Gr. Saal
Hügelstraße
(*6134
praktisch vorgeführt.
Der Besuch dieser Vorführungen ist kostenlos und ohne Kaufzwang.
Jede Hausfrau von Darmstadt und Umgegend ist dazu
eingeladen. Schmutzige Wäsche (auch Stärkewäsche)
bitte mitzubringen.
wäscht mit Preßluft und Saugkraft,
wäscht in 5 Minuten 1 Kübel Wäsehe sauber,
Die eiserle wäscht ohne scharfe Mittel u. ohne Reibung
wäscht spielend leicht,
ist für jeden Haushalt geeignet,
spart an Zeit, Arbeit und Waschmitteln und
Waschtrauschont die Wäsche außerordentlich.
Besucher der Vorführungen erhalten den Apparat bei Bestellung
* zum Ausnahmepreis von 6.50 Mk.
Seit wenigen Monaten Tausende verkauft.
Platzvertreter gesucht.
Der Apparat ist aus Stahlblech gefertigt und stark verzinkt und daher
nicht mit Apparaten aus Weißblech, welche rosten, zu verwechseln.
W. Ebeling, Magdeburg, Agnetenstr. 1.
Hoffmannstr.
Dir. O. Bartke
— 5½ — Hasin Insttur Kammermusiker
Klavier, Violine, Theorie etc. Ref.-Meth. s. 1901 Gutachten
— Einzelunterr. — Uebegelegenheit! — Prospekt kostenl.
Anmeldung zu den Winterkursen täglich. (14407a
Nähmaſchine für Hand= und
Fußbetrieb, 1 gebrauchtes Sofa,
Wobsigestele1 Kleiderſchrank zu verkauf. Näh.
auch für Flaschenaufbewahr. usw. in der Geſchäftsſtelle.
(*6146
geeignet. Probegestell mit 5
aus-
zichbaren Horden M. 8.- (14733 Gaszüglampe zu verkaufen
Deutsche Bacula-Industrie, Mainz. 1 Schloßgartenſtr. 49.
(*6169
Das beste
Schönheits-
ist stets „das schöne
mittel Kleid‟ Wer sich bei
geringem Aufwand schön kleiden
will, wird es am besten tun nach
dem allbeliebten Favorit-Moden-
Album (nur 60 Pfg.). Favorit-
Schnitte z. Selßstschneidern sind
unübertrefflich. Erhältlich bei
X14708) Arthur Sittig, Luisenpl. 4.
Großh. Hoftheater.
Mittwoch, den 20. Oktober 1915
28. Abonnem.=Vorſtell. B 7.
Zum erſten Male wiederholt:
Komödie der Worte.
Drei Einakter v. Arth. Schnitzler.
Spielleiter: Hans Baumeiſter.
Stunde des Erkennens.
Perſonen:
Dr. Karl Eckold,
Br. Harprecht
Arzt
Klara, ſ. Frau Charlotte Pils
Prof. Dr. Rudolf
. Johs. Heinz
Ormin
Diener bei Eckold Fr. Jachtmann
Stubenmädchen
bei Eckold . . . Frieda Herbach
Das Bacchusfeſt.
Perſonen:
Felix Staufner,
Schriftſteller . . Br. Harprecht
Agnes, ſ. Frau . Käthe Gothe
Dr. Guido Wernig Frz. Schneider
Bahnhofportier Emil Kroczak
Kellner . .
. P. Peterſen
Büfettdame
Alma Weber
Ein
Bahn=
bedienſteter . . Frz. Herrmann
Große Szene.
Perſonen:
Konrad Herbot,
Schauſpieler . . Br. Harprecht
Sophie, ſ. Frau . Käthe Meißner
Edgar Gley
. Kurt Ehrle
Doktor Falk,
Theaterdirektor . Rud. Weisker
Vilma Flamm . Hertha Hinken
Ein Inſpizient . Frz. Herrmann
Ein Hotelboy . . Frieda Große
Nach jedem Stück längere Pauſe.
Preiſe der Plätze (Kleine
Preiſe): Sperrſitz: 1.—12. Reihe
3.70 ℳ, 13.—19. Reihe 3.20 ℳ,
Par=
terre: 1.—5. Reihe 2.35 ℳ, 6.—8.
Reihe 1.95 ℳ, Proſzeniumsloge
5.20 ℳ, Mittelloge 5.20 ℳ,
Bal=
konloge 4.70 ℳ, I. Rang 4.20 ℳ,
II. Rang: 1.—6. Reihe 2.15 ℳ,
7. u. 8. Reihe 1.75 ℳ, I. Galerie
1.15 ℳ, II. Galerie 0.65 ℳ.
Kartenverkauf: an der
Tages=
kaſſe im Hoftheater von 9½—1½
Uhr und eine Stunde vor Beginn
der Vorſtellung im
Verkehrs=
bureau von 8—1 Uhr u. von 2½ Uhr
bis kurz vor Beginn der Vorſtellung.
Im Verkehrsbureau werden auch
telephoniſch Karten=Beſtellungen
entgegengenommen. Tel. Nr. 582.
Anfang 7 U. — Ende nach 10 U.
Vorverkauf für die Vorſtellungen:
Donnerstag, 21. Okt. 29. Ab.=
Vorſtell. C 7. „Hoffmanns
Erzählungen.” Kleine Preiſe.
Anfang 7 Uhr.
Freitag, 22. Okt. 20. Ab.=Vſt.
8. „Ein
Sommernachts=
raum” Kl. Pr. Anf. 7 Uhr.
Samstag, 23. Okt. Außer Ab.
7. Volks= u. Garniſonvorſtellung
zu ermäßigten Preiſen. „ Der
gutſitzende Frack” Anfang
Uhr. Vorverkauf: Mittwoch,
0. Okt., bis einſchließlich
Sams=
ag, 23. Okt., gleichzeitig an der
Tageskaſſe im Hoftheater zu den
üblichen Kaſſeſtunden, ſowie im
Verkehrsbureau, Ernſt=Ludwigspl.
Anmeldungen auf
Abonne=
ments werden von der Hoftheater=
Hauptkaſſe vormittags von 10 bis
12½ Uhr entgegengenommen.
nd Apindervetten
in grösster Auswahl.
Beste Qualitäten. Billigste Preise.
Eisenbetten Mk. 10.50. 14.. 17.m
Metall-Beiten mit Patent-Matratze
Mk. 45.-. 39.n, 4.-. 27.-,24., 2T.-, 18.50
Messing-Betten mit Patent-Matratze
Mk. 98.−. 79.−. 72.−. 62.−, 58.:
Holz-Betten, poliert (innen Eiche)
he
2en
Mk. 59.
Holz-Betten, lackiert (alle Holzarien)
Mk. 34.−, 29.−, 25.-, 25.- bis 15.50
Kinderbetten kompl. 78.−, 65.−, A4. - b1s 29.−
Bettfedern und Daunen
doppelt gereinigt und entstäubt:
Federn 3.50, 3.—, 2.40, 1.90, 1.25. Daunen 7.50, 6.—, 4.75, 3.50
Füllen der Betten gern im Beisein des Käufers.
Reinigen und Dämpfen von Bettfedern und Daunen.
Matratzen in eigener Werkstätte gearbeitet
(14718
zu billigen Preisen.
Steppdecken und Coltern enorm billig.
Markt 11
Betten-
Tel. 2188.
Spezialhaus
Damer Cnräberern.
Die Turnſtunden des Winterhalbjahres beginnen Freitag, den
15. Oktober, in der Turnhalle der Eleonorenſchule, Eingang
nur Lagerhausſtraße 3.
Abteilung für Erwachſene: Dienstag u. Freitag, 6—½28 Uhr
Abteilung für Kinder: Mittwoch u. Samstag, 3—4 Uhr.
Anmeldungen werden während der Turnſtunden oder ſchriftlich
bei Frl. A. Walz, Karlſtraße 43, entgegengenommen. (14464dm
Der Vorſtand.
Verſchied. lere Flasehen abzugeb.1
Viktoriaſtr. 30, I.
(*6152
uterhaltene Nähmaſchine billig
abzugeben.
(*6154
Liebfrauenſtr. 87, part.
Ion
Tlledter
Rheinstr. 6 Tel. 173
Nur noch einige Tage
Detektiv Brauns letztes
Abenteuer
betitelt: (*6167
Der Streit um
Millionen.
Detektiv-Drama in 3 Akten.
Die dicke Berta.
Ganz hervorragendes
Lust-
spiel in feldgrau, in 3 Akten.
In der Hauptrolle:
Frau Anna Müller-Linke.
Die neuesten
Kriegsberichte.
U. a. auch Bilder der
feind-
lichen Front.
Voranzeige.
Ab Samstag
Heimgekehrt.
Kriegs-Episode
aus der jetzigen Zeit in
3 Akten.
In der Hauptrolle die
viel-
beliebte Künstlerin
Dorrit Weixler.
Pin guterh. Kinderwagen, eine gebr.
L Rüchengaslampe u. ein 5 klamm.
Gasherd wegzugshalber sofort zu
verkauf. Näh. Landgraf Georgstr. 64,
Seitenbau, 3. Stock, rechts. (*3174
eine gute Bettſtelle
Zu velk. mit Sprungfedermatr.,
2 gebrauchte Seſſel (*6125md
Heidelbergerſtraße 124.
Weiß lackierter Waſchtiſch für
6 Mark zu verkaufen. Näh.
Geſchäftsſtelle ds. Bl. (*6159
Robluche Thedter
am Weissen Turm.
Heute
Die Rache der Thora West
Drama in 5 Akten.
Wuttke als Millionär
Humoreske in 2 Akten.
Ab Samstag
Joé May. (14701
Der Regisseur
von Ernst Reichel
mit dem ersten Abenteuer
des berühmten Detektivs
J06 Deebs.
Baroneß Claire.
Roman von M. Herzberg.
(Nachdruck verboten.)
52)
Wie ſie das ſang, hinreißend, voll ſtürmiſcher,
drän=
gender Siegesfreude, voll jubelnder, frohlockender
Begei=
ſterung, in Tönen, die mächtig und innig zugleich, von
feu=
riger Leidenſchaft erbebten, ſodaß das arme, vor Eifer
glühende Lottchen ihr kaum zu folgen vermochte, da ward
ihm die Gewißheit, daß ſie liebte, ſich ſelbſt vielleicht
un=
bewußt, aber doch mit Leib und Seele liebte! Wen aber,
wen? Gröningen nicht, das hatte er mit Genugtuung in
der Zeit, da er beide beobachten durfte, zu erkennen
ge=
glaubt. Es kamen ihm ſonderbare Reflexionen. Hatte
ſie ſüberhaupt ein freies Herz mitgebracht? Wußte man
denn etwas von ihrem Vorleben? Wer war dieſe
Geſell=
ſchafterin eigentlich und weshalb war ſie es? Lag dem
nicht vielleicht ein Geheimnis zugrunde? Gröningen,
wenn er wahr ſprach, wußte nicht viel mehr von ihr, als
daß ſie, in Not geraten, Stellung ſuchte, und Lulu, die er
bereits einmal danach gefragt, faſt nichts von ihrer
Her=
kunft, ihrer Familie, ihren Verhältniſſen. Nichts, als daß
ſie Waiſe ſei, auf dem Lande groß geworden und das
Landleben liebte. Ihr Benehmen, ihre Talente verrieten
Erziehung, Bildung und reichen Geiſt. Eine Dame der
beſten Geſellſchaft war ſie ſicherlich. Um ſo verworrener,
ſeltſamer das Rätſel ihrer Stellung hier.
Lauter, enthuſiaſtiſcher Beifall riß ihn aus ſeiner
Ver=
ſunkenheit. Er ging vom Sanitätsrat aus, der ganz aus
dem Häuschen war. Die Zigarre war ihm längſt
er=
kaltet. Solch’ wahrhaft hehren Kunſtgenuß hatte er nicht
erwartet, und auch ihm kam immer wieder das Erſtaunen
über das Hierſein dieſes auserleſenen Geſchöpfes. Nur
noch eine Zugabe, eine einzige kleine, gnädiges Fräulein!
bat er jetzt, zu ihr eilend mit erhobenen Händen; denn
Claire war bereits vom Inſtrument zurückgetreten.
Grö=
ningen vereinte ſeine Bitten mit denen des Arztes, und
Lottchen, die ſich nun eingeſpielt hatte, unterſtützte ſie
in=
brünſtig. So gab ſie denn noch Mozarts reizendes
„Veilchen” zu.
„Und ſterb’ ich denn, ſo ſterb’ ich doch
Durch ſie, durch ſie, zu ihren Füßen doch!”
So ſchmelzend und ſüß ſie es auch bis zu obigem
er=
greifenden Schluſſe ſang — es paßte nicht für, nicht auf
ſie. Ein Veilchen in ſeiner demütigen, ergebungsvollen
Opferliebe war ſie nicht, die königliche Roſe. Aber die
Kleine, die ſie mit zitternden Händen und bewegtem
Her=
zen begleitete, welche in ihrer kindlichen Seele eine ſolche
verſchwiegene, anbetende und hoffnungsloſe Liebe barg,
ſie empfand mit dem ſterbenden Veilchen das
entſagungs=
volle, wehmütig ſchwärmeriſche Glücksverlangen, zu den
Füßen des Geliebten, für ihn, durch ihn, ihr Leben
aus=
zuhauchen. Sie dankte Claire, als ſie geendet, durch kein
Wort; aber in den unſchuldigen blauen Kinderaugen
ſtanden leuchtende Tropfen, die der Geſang allein nicht
hervorgelockt. Und die ſtolze, unnahbare, ſonſt ſo ſchwer
ſich gebende und anſchmiegende Claire bückte ſich in
impul=
ſiver Rührung und küßte Lottchen ſchweſterlich.
Verehrtes Fräulein, geſtatten Sie mir, Ihnen meine
höchſte Begeiſterung auszuſprechen! ſagte Doktor
Kort=
mann hingeriſſen. Das war ein Genuß ganz ohne
glei=
chen. Eine ſolche Stimme dem Konzertſaal oder der
Bühne entziehen, heißt eigentlich an der muſikaliſchen
Menſchheit einen Raub begehen. — Das meine ich auch!
miſchte ſich Gröningen, der hinzugetreten war und die
Ge=
liebte mit ſeinen glühenden Blicken förmlich umfing,
leb=
haft ins Geſpräch. Claire antwortete ausweichend. Die
drei und Lottchen, die nicht von Claires Seite wich,
ſtan=
den abgeſondert am Flügel und plauderten weiter. Lulu,
in ihren Seſſel zurückgelehnt, hatte ihrer Geſellſchafterin,
um nicht aufzufallen, zwar beifällig zugenickt und
zuge=
klatſcht, ebenfalls erſtaunt über ihre ungewöhnliche
Stimme, aber ihr Herz war zu ſchwer und gramvoll, um
geſprächig zu ſein und heiter zu erſcheinen. Mit nervöſen,
unheimlich glänzenden Augen beobachtete ſie ihren Mann
und Claire, bis ſie es nicht länger ertrug. Sie ſah ſich
nach Hilfe, nach ihrem Bruder um. Der ſaß auch noch,
halb verhüllt von den Palmen, völlig ſchweigſam da. Sie
raffte ſich auf und ging zu ihm hinüber. Na, Waldy, ſagte
ſie mit ſpöttiſcher Bitterkeit zu ihm, willſt Du nicht auch
der Sängerin Deine Huldigung zu Füßen legen? Guck
mal da die beiden, der alte grauhaarige Tor und mein
trunkener Gatte! Geh’, treibe ſie auseinander! Er fuhr
auf wie aus einem Traum. Ja, Du haſt recht! erwiderte
er ernſt. Man müßte ihr wenigſtens danken.
(Fortſetzung folgt.)
Jeile
Me
18
9V
Hochverehrliche Einwohnerschaft von Darmstadt
und Umgebung beehre ich mich ganz ergebenst
davon in Kenntnis zu setzen, dass ich das im
Hause des Herrn Hofkonditor Grassmann
6 Wilhelminenstr. 6
befindliche photographische Atelier übernommen
habe und empfehle mich zur Anfertigung von
Bildern in künstlerischer Ausführung. Prompte,
fachmännische Erledigung aller photogzaphischer
Arbeiten sichere ich zu. Mäss. Preise! Spezialität:
Kinder-Aufnahmen.
Die Bilder werden auf einem von mir erfundenen
Papier hergestellt, welches besonders gute Eigen-
:. schaften bésitzt: Samtartiger, warm-:::
schwarzer Ton, ganz einem Stahlstich
gleich, und vollständige Lichtechtheit.
Um Besichtigung meines vollständig neu
herge-
richteten, mit Zentralheizung versehenen Ateliers
*::
wird höflichst gebeten.
OTTO RENARD
Hofphotograph
langjähriger Photograph in Moskau und
Düsseldorf.
Inhaber von 25 allerhöchsten u. höchsten
Auszeichnungen, Medaillen, Diplomen etc.
(14575a
Danten-kate
Grosse Auswahl in aparten garnierten sowie ungarnierten Hüten.
Trauerhüte am Lager.
Hüte zum Umarbeiten sowie Fassonieren erbitte rechtzeitig.
Anna Weiner, Putzgeschäft
Eigene Fassonier-Anstalt. (13626a) Schulstrasse 10, I.
Diktate — Abschriften
Vervielfältigungen
EiberrS Mlaseniien Schreib Hare
Rheinstr. 3 (11534a) Fernrut 2434.
mite untd ſente
Ente gebrernchte Pande den
180 Mk. an u. ein guterhal=Kiſten, ſowie ein 2flamm.
tener Steinweg=Flügel für 320 Gasherd zu verkaufen (*6100
Lagerhausſtraße 28, part.
Mark ſofort zu verk. (12318a
Weyrauchsche Instrum.-Handlung
Busch-Galilei-Militär-Feldglas
Heinheimerſtraße 25.
6fach, gut erhalten, bill. zu verkauf.
Ca. 90 Rm. Kiefernſcheitholz Näheres Geſchäftsſtelle. (*6120ms
auch in Einzelmetern abzugeben. Saſt neue Flieger=Unikorm m. Mütze
7 und Koppel billig zu verkaufen.
Martin Jahn,
*4383a) Pallaswieſenſtraße 30. Frankenſteinſtr. 40, part. (*6112
Trauringe
ohne Lötfuge
Flach- u. Kugelform
in 8, 10, 14 u. 18 kar. Gold,
das Paar von 10—80 Mk.
Gravierung gratis.
Alle Größen stets vorrätig.
L. Borné
Hofuhrmacher und Hoflieferant
Uhren, Gold- und Silberwaren.
25 Ernst-Ludwigstr. 25.
Damien-Hafe
empfiehlt in allen Preislagen
Anna Berſch
Schuchardſtraße 13.
Samt- sowie Filzhüte werden nach
den neuesten Formen Tassoniert.
Trauer-Hüte
am Lager. (14359a
Zigareien
für (13871a
Wloderverkadter
liefert prompt und billig
Zigarettenfabrik
Gebruger Marschallik
Darmstadt
Obergasse 4. Telephon 951.
Kohlen, Briketts
und Holz
liefert prompt (14425a
G. Haun, Dieburgerſtraße 13.
—ſchuhe von 1,50 Mk. an.
KRiegerplatz 8, Hinterhof. (14241a
eſellſchaftskleid. f. Damen u.
G%g. Mädchen, Trauerſachen,
Koſtüme, Winterjacken ꝛc. zu verk.
Näh, in der Geſchäftsſt. (*6088mf
Waſſerdichte
Militär=Zelttuch=
Weſten,
Hoſen, Mäntel,
Kopfſchützer,
ſowie (12554a
warme Unterkleider
Hemden,
Unterhoſen,
geſtrickte Jacken
enorm billig.
W. Deuster
Markt, Ecke Marktſtraße.
Tar uie kaffe Sahreszelt
Warme Militär=Oxfordhemden
Normalhemden
Normal=Unterjacken
Unterhoſen mit
eingeweb=
tem Futter
Reithoſen, weiß, grau,
braun, jede Größevorrätig
Weſten in Reinwolle,
Halb=
wolle, Baumwolle
Handſchuhe, Stauchen,
Ohrenſchützer, Kopfſchützer, Lungenſchützer,
Kniewärmer, Leibbinden, doppelt Flanell
95 Pfg., imprägnierte Fußlappen uſw.
Ein großer Poſten Socken, extra kräftige
Ware, per Paar 75 Pfg.
Durch frühzeitigen Einkauf ſind wir in der Lage, unſere
werte Kundſchaft zu bekannt billigen Preiſen bedienen zu
können.
Kirchstrasse
E. & M. Fuld,= 12
14043a) gegenüber der Stadtkirche.
in nur bester
Quali-
tät. Für Haltbarkeit
der Borsten wird
weitgehendste
Ga-
rantie geleistet.
EETeN
Niederlage der Zahnarzt Dr. Witzels
Kasmodont-Zahnbürste. 12081a
Preis: Stück —.50, —.60, —.80, 1.—, 1.25 und 1.50 Mk.
Parfümerie Gg. Frz. Frank
Elisabethenstrasse 9.
Telephon 886.
Vorteilhaftes Angebot.
Cheriotse Halbtuche -Manchester
in nur guter Qualität für
Knabenanzüge und Jackenklelder
Jackenfutter in Seide und Baumwolle.
Neuheiten in Damenknöpfen
sowie sämtlichen Zutaten für die Herren- u. Damenschneiderei.
Durch günstig. Einkauf außergewöhnlich billige Preise.
Spezialhaus für Schneider-Bedarfsartikel
Wilh. Conrad
Fernsprecher 2333.
Schulstrasse 6.
eröſe Brehbant m. Leiſpomndel
G und allem Zubehör billig zu
verk. Soderſtr. 59, part. (*5774sm
roß., einerner Mochofen
billig zu verkaufen.
*5784am)
Holzſtraße 21.
Aetelee holſtäand.,
Früchen=
einrichtung zu verkaufen
Moſerſtr. 11, part.
(*5533mm
— Holz und Brikett
§ empfiehlt ins Haus geliefert
X,459) J. Müller, Kiesſtr. 20.
Z Zimmer
Einſamilienhaus
Grüner Weg 86
10 Zim. mit reichl. Zubehör, Gas,
elektr. Licht, Zentralheizung und
Garten per ſofort zu vermieten.
Näh. Ohlyſtr. 69, part. (B3272ms
Wilhelmstr. 16, II.
ſchöne 8 Zimmerwohnung mit
all. Bequemlichkeiten der
Neu=
zeit, Zentralheizung,
Warm=
waſſerleitung, Staubſauger,
Garten, per ſofort zu verm.
Näheres Baubüro Heinrich=
(13833ms
ſtraße 82.
Im neuen Bankgebände
der beuiſhen Zat
iſt der erſte Stock ſofort od. ſpäter
zu vermieten. Der Stock enthält
9—10 Zimmer und iſt als
hoch=
herrſchaftliche Wohnung, auch für
Bureauzwecke, ſehr geeignet.
Warm=
waſſerheizung,
Warmwaſſerverſor=
gung, Entſtäubungsanlage, elektr.
Licht und Gas vorhanden. Wünſche
wegen Ausſtattung können noch
berückſichtigt werden. (14190ms
Näheres Deutſche Bank
Rheinstrasse 43
iſt der 1. Stock, enthaltend 8
Zim=
mer Badezimmer,mitreichl.
Reben=
räumen nebſt großer Veranda und
Gartenanteil für ſofort anderweil
zu vermieten. Gas und elektr.
Einrichtung.
Nähere Auskunft erteilt der
Be=
vollmächtigte Juſtizrat Dr. Bender,
Kaſinoſtraße 8.
(14541ms
Neckarſtr. 10, I.,
Wohn. von 8 Zim., Bad, Balk., Gas,
elektr. Licht, p. ſofort zu vm. (13661ms
Zimmer
Retenherate 3
im II. Obergeſchoß, herrſchaftliche
7 Zimmer=Wohnung mit allem
Zubehör und Zentralheizung zu
vermieten. Näheres bei Dipl.=Ing.
G. Minkel, Prankfurterstr. 18. (13335ms
Hobrechtſtr. 8
herrſchaftl. 7 Zimmerwohn.,
Bad, Balkon, Veranda,
Zen=
tralheiz., elekt. Licht,
Garten=
anteil u. reichlichem Zubehör,
ſofort. Auskunft
Heidenreich=
ſtraße 29 I. und
Hofmöbel=
fabrik Glückert. (13884ms
Ecke Sandstr. 24 u. Saalbaustr
elegante Herrſchaftswohn., 7 Zim.,
Badezimmer und reichl. Zubehör
zu vermieten.
(14395ms
Näheres daſelbſt oder Baubüro
H. Sames, Pallaswieſenſtr. 26.
Zäimmer
Mehertr 1. .
6 Zimmer mit all. Zubehör, vollſt.
neu hergerichtet (ev. Wünſche können
berückſ. werden), per ſof. od. ſpäter
zu vm. Näh. daſ. im Kontor. (14546ms
große,
Viktoriaſtr. 90, II., neuzeit.
6 Zimmer=Wohn,, Balkon, Loggia
und Veranda, Bad u. ſonſt all.
Zubeh. per ſofort zu verm. (12220ms
Geergenstrasse 6, II.
6 Zimmer=Wohnung zu vermieten.
(14200ms
Zu erfragen 1. St.
Wilhelmſtraße 40, Hochpart.,
herrſchaftl. 6 Zim.=Wohn. m. reichl
Zubeh., Gas, elektr. Licht,
Zentral=
heizung, Warmwaſſerbereitung, ev.
mit Stallung, ſof. zu verm. Näh.
Heinrich Funke, Grafenſtr. 23½)
(B14553ms
Telephon 446.
Meinrichstrasse 103
herrſchaftliche Wohn. von 6 Zim.,
Bad, Veranda, Gas, elektr. Licht,
alles der Neuzeit entſpr., ſper
ſo=
fort zu verm. Näh. part. (14544ms
Wendelſtadtſtr. 32, 1. Stock,
6 Zimmer mit Balkon per ſofort.
Näheres Seitenbau. (14547ms
5 Zim. u. Wohndiele i. St., 2 Manſ., el. Licht,
Landskron 79 jede Behaglichkeit. Näheres ſiehe unter
ungen.
(14734ms
Woh
Beckstrase 64
zwei elegante 6 Zimmerwohnungen
mit Badez., Erker, Loggia. Küche,
2 Kammern, Waſchküche, Bleichpl.,
Trockenboden, Vor= u. Hausgarten.
1. Stock ſofort, 2. Stock alsbald
(14545ms
beziehbar.
Aleranderſtr. 8, 6 Zimmerwohn.
mit Zubeh., im Erdgeſchoß, baldigſt
zu vermieten. Zu erfragen im
(13484ms
1. oder 2. Stock.
Frankfurterſtraße 40 6 Zim.=
Wohnung zu vermieten. (3659ms
Pismarckſtr. 39, Beletage. (durch
V Todesfall) 6. ger. Zim., Badez.,
Balkon, Gas= u. elektr. Licht, nebſt
allem Zubehör per 1. Januar 1916
oder auch früher zu vermieten.
(13473ms
Näheres parterre.
Wilhelminenſtraße 5
2. Stock
6 Zimmer ſowie Badezimmer
nebſt reichlichem Zubehör ver
ſofort. Näh. b. Hofrat Sander,
Deutiche Bank. (12541ms
Ernſt=Ludwigſtr. 21, I., ſchöne
6 Zimmerwohn., Gas, Bad, auch f.
Geſchäftszwecke ſehr geeignet oder
4 Zimmer im 2. St. mit all. Zubeh.
zu verm. Näh. 1. Stock. (14542ms
Neckarſtr. 10, I.,
Wohn. von 6 Zim., Bad, Balk., Gas,
elektr. Licht, p ſofort zu vm. (13660ms
Grüner Weg 17 die II. Etage,
6 Zimmer und Bad, zu vermieten.
Näheres daſelbſt.
(13571a
Siſtſtraße 7, part.
gegenüber d. Künſtlerkolonie, ſchöne
6 Zimmer=Wohnung mit allem
Zubehör baldigſt zu vermieten.
Näheres 1. Stock. (14193ms
Saaubaustr. 85, part.
elegante, moderne, neuhergerichtete,
herrſchaftl. 6 Zimmerwohn., Bad,
Veranda, kl. Gart., elektr. Licht, Gas
u. allem Zubehör ſofort zu verm.
Näh. Alter, Eliſabethenſtr. (*5714sm
Aliceſtr. 17 6 Zim., Bad, Garten
uſw. per ſof. Näh. daſ. (13708m
Ecke Wilhelminen= und
Eliſa=
bethenſtraße
(14027m
6 Zimmer-Wohnung
elegant, Gas und elektriſch Licht,
Balkon u. Veranda, ſofort z. vm.
mit
Heizung
6 Zim.-Wolllle modern,
m. a. Zbh. Grafenſtr. 23½. (11032ms
Zimmer
Meretratn 2 .
ſch. 5 Zimmerw. p. ſof. z. vm. Näh.
daſ. od. Breitwieſenperg 15. (13485ms
Frankensteinstr. 58, p.
5 Z.=Wohn. m. Badez. u. all. Zub.,
Vor= u. Hintergart., Preis 650 Mk.
Zu erfr. Alexanderſtr. 8, p. (13483ms
elegante
Hoffmannstr. 59 5 Zimmer=
Wohnung mit Fremdenzimmer u.
reichl. Zubehör zu verm. (B6817ms
I.,mod. 5 Zim=
Riedeſelſtr. 59, mer=Wohnung
mit Badezimmer, Veranda, Gas,
elektr. Licht u. ſonſt. Zubehör ſofort
oder ſpäter zu vermieten. Näheres
nebenan bei Junghans. (14543ms
Kirchſtr. 19, III., gr. 5 Z.=W.,
700 ℳ. Näh. Blusengesch. Schnell. (B10642ms
Landwehrſtr. 24 im 1. Stock
elegs 5 Zimmer=Wohn. per ſofort
anderweitig zu vermieten. Zu
erfragen Landwehrſtr. 20. Wilh.
Wöhrn.
(14391ms
Ecke Viktoriastrasse
Ireneſtraße 12 iſt d. Erdgeſchoß,
neuzeitlich eingerichtet, aus fünf
großen Zimmern ſowie
Fremden=
zimmer und anderen Nebenräumen
beſtehend, ſofort zu vermieten. Auf
Wunſch mit groß. Vorgarten. Näh.
Büro Juſtizrat Dr. Bonder,
Kaſino=
ſtraße 8.
(14201ms
Eliſabethenſtr. 48, 5 Zimmer=
Wohn., auch zu Bürozwecken
ge=
eignet, zu vermieten. (13663ms
Hochſtraße 30, 2, Stock, ſchöne
5 Zim.=Wohn. mit allem Zub. ſof.
zu verm. Preis 650 M. (B10784ms
Riedeſelſtraße 55, I.
Moderne 5 Zimmerwohn. mit
reichl. Zubehör Gas, elektr. Licht,
kompl. Bad, per ſofort zu verm.,
evtl. mit Stallung für 2 oder 3
Pferde. Näh. b. Junghans. (14396ms
Heidelbergerſtr. 79, part., 5 Z.=
Wohn. mit Zub. per ſofort zu
(B7424ms
verm. Näh. II.
Hochſtr. 8, II., eine Wohnung,
5 große Zim., 3 Manſ.=Z., Trockenb.
u. reichl. Zubehör per ſofort zu
vermieten. Einzuſehen von 11—1
und 3—5 Uhr. Näheres
Karl=
ſtraße 20, 1. Stock
(12748ms
Frankiurterstr. 36
1. Stock, gegenüber dem
Herren=
garten, ſchöne 5 Zimmer=Wohn.
mit allem Zubehör pr. ſofort oder
ſpäter zu vermieten. (10638ms
Herdweg 88, part., 5
Zimmer=
wohn., Bad, Fremdenz., Gas, elektr.
Licht u. allem Zubehör, per ſofort.
zu vermieten. Näheres Grüner
(B7687ms
Weg 31, II.
Frankturterstraße 6
I., 5 Zimmerwohnung, gegenüber
dem Herrngarten, mit allem
Zu=
behör ſofort oder ſpäter zu verm.
Näheres parterre. (11033ms
Gervinusſtr. 65, part., 5 Zim.
m. Küche u. Zubeh. (w. neuherg.) für
580 Mk., ſofort zu verm. (13225ms
Mathildenstrasse 55
(Ecke Nieder-Ramstädterstrasse)
iſt das Erdgeſchoß, beſtehend aus
5 Zimmern mit Erker, Badezim.,
Küche 2 Nebenräumen im 4. St.,
mit Gas u. Elektr. verſehen, auch
ſonſt neuzeitlich eingerichtet, ſofort
zu verm. Nähere Ausk. durch d.
Bevollmächt., Herrn 2. Weber,
Rückertſtraße 26. (B12374ms
ſchöne 5 Zimmerw.
Sandstr. 1 mit Zubehör evtl.
Gartenanteil per ſofort zu
vermieten. Geeignet für ruhige
Mieter.
0(14032ms
Klappacherſtraße 15
Parterre=
wohnung, 5 Zimmer, Gas, Bad,
Veranda, Bleichplatz, Trockenboden
per ſofort. Zu erfragen
Schieß=
hausſtraße 22, Manſ. (B14552ms
Landwehrſtr. 8, I.
große 5 Zim.=Wohn mit Badez.,
Küche und Speiſekammer, Gas u.
lektr. Licht, Veranda n. d. Garten,
Bleichpl. uſw. per ſofort oder
ſpäter zu verm.
(14201ms
Grüner Weg 32, I. St., 5 bezw.
3 Zim.=Wohn. ſofort zu verm. Näh.
Erdgeſchoß oder 2. St. (B11780ms
Hoffmannſtraße 12, 1. Stock,
eine ſchöne geräumige 5
Zimmer=
wohnung per ſofort zu verm.
Zu erfragen parterre. (14935ms
Aeckarſtr. 10, Erdgeſchaf
Wohnung von 5 Zimmern, Bad,
Gas, elektr. Licht uſw. per ſofort
tober zu vermieten. (14198ms
Im ſtädtiſchen Hauſe
Luiſen=
ſtraße 16 iſt die Wohnung im
1. Obergeſchoß des Vorderhauſes,
beſtehend aus 5 Zimmern, Küche,
Keller und Bodenraum, per
ſo=
for anderweit zu vermieten.
Einzuſehen von 10 bis 12 Uhr
vor=
mittags. Näheres im Stadthaus
Zimmer 62.
(14308ms
Erbacherſtraße 3
5 Zimmerwohng., vollſtändig neu
hergerichtet in ruhigem Hauſe, mit
Badevorrichtung, Gas, mit allem
Zubehör per ſofort zu vermieten.
Preis 620 Mk. Näh. zu erfr. bei
Kaufmann H. Brandſtätter,
Er=
bacherſtraße 1.
(11227ms
Ernſt nhmigſt. 1, 2. St.
ſchöne geräumige 5
Zimmerwoh=
nung zu vermieten. Zu erfragen
daſelbſt 1. Stock.
(10926ms
Wendelſtadtſtr. 31, Pdh., I.
5 Zimmer=Wohnung mit Bad,
Fremdenzim. u. Magdkammer per
ſofort billig zu vermieten. Näh. bei
Herrn Simon daſelbſt im 2. Stock
und Heyd, Ecke Grafen= u. Eliſa=
(12742ms
bethenſtraße
Wienerſtr. 58, I., 5 Zim.=W.
mit Zubehör zu verm. (12370ms
Frankfurterſtraße 90, 1. Stock
5 Zimmer, Badezimmer, u. reich
lichem Zubehör per ſofort
ode=
ſpäter zu vermieten — Näheres
(11633ms
parterre.
Roßdörferſtr. 81, pt., mod. 5 Z.=
Wohn. m. Gart. u. all. Zub. p. ſofort.
Näh daſ.u. .ach. Dichurgerstr. (312ms
Frankfurterstrasse 16½
eine herrſchaftliche 5
Zimmer=
wohnung mit allem Zubehör und
Zentralheizung ſof. zu vm. Näh.
bei Diplom=Ing. Gg. Hinkel,
Frankfurterſtraße 18. (13480ms
5 Zim.=
Viktoriastr. 24 Wohn.
mit Badekabinett u. Zubeh., part.
u. 1. St., per ſofort zu verm. Zu
erfr. Wendelſtadtſtr. 1, I. (13690ms
Hochſtr. 58, nächſt d. Herdweg,
1. St., 5 Z.=Wohn., ko mpl. Bad, Gas,
elektr. Licht, Zentr.=Heiz.,
einberuf=
ungsh. ſof. o. ſp. bill. z. v. (B13694ms
Heidelbergerſtr. 74 die l. Etage
5—6 Zimmer=Wohnung billig zu
verm Näh. daſelbſt. (13570a
Heinrichstr. 92, 1. St.
5 Zim.=Wohnung nebſt
Fremden=
zimmer, Balkon, Veranda u. allem
Zubehör, der Neuzeit entſprechend
eingerichtet, per 1. Okt. zu verm.
Näh. bei Hausverwalt. Hofſommer.
Einzuſ. vorm. 10—12 Uhr. (11084ms
hochpart.,5 Zim.,
Gartenstr. 19, Gas, nebſt
Zube=
hör, p. ſof. od. ſpät. an ruh. Familie
zu vermieten. Preis 520 Mk. Zu
erfragen 1. Stock. (14226ms
Roßdörferſtr. 23, Manſ., kleine
5 Zim.=Wohn. m. Gas u. all. Zub.,
28 Mk. monatl., z. verm. (14020ms
II., ſchöne, große
Karlstraße 43 5 Zimmerwohn.,
neu hergerichtet, Gas, elektr. Licht,
Balkon und reichliches Zubehör, per
ſofort zu vermieten. (14241ms
Zimmer=
Hügelſtr. 2, II. St. 5 Wohng.
(*5841sms
mit Küche zu verm.
Viktoriastr. 50½, I.
neuz. 5 Z.=W. ſofort zu vm. (11790m
iſt der 1. Stock,
Bismarckſtr. 45 5—6 Zimmer,
Badeanſchluß, Balkon u. Zubehör,
Südſeite, neu herger., per ſofort
zu verm. Näh. parterre. (11787m
Zimmer
Eckhardtſtr. 21, I., 4 Zim.=W.
ſof. od. ſpäter. (I1035ms
Lichtenbergstr. 21
eine hübſche 4 Zim.=Wohn. m. allem
Zub. z. vm. Näh. daſ. part. (14706ms
Beſſungerſtr. 41 ſchöne 4 Zim.=
Wohnung mit allem Zubehör.
Näheres im Laden. (B9444ms
Roßdörferſtr. 14
ſchöne geräum. 4 Zim.=Wohn., mit,
allem Zubehör, per ſofort oder
auch ſpäter zu vermieten. (11918ms
Krauichſteinerſtraße 6
2. Stock 4 Zim.=Wohn. mit
Zube=
hör per ſofort zu verm. Näheres
daſelbſt oder Baubüro H. Sames,
Pallaswieſenſtr. 26/28. (14705ms
Neue Schwanenstr. 71, I.(
gr. 4 Zim.=W. mit all. Komfort der
Neuzeit ſofort zu verm. (13194ms
ſchöne 4 Z.=
Taunusstr. 12 Wohnung
mit allem Zubehör per ſofort an
ruhige Leute zu vermieten.
Näheres part. links. (13664ms
vornehme, behaal. Wohng., neu herger, mit
Landskron 79 Wohndiele, kpl. Bad, elektr. Licht, Gas, elektr.
1aröme
Treppenbeleuchtung, 2 große Manſarden,
Aufzug, Müllſchlucker, 2 große Veranden,
— jederzeit beziehbar — Warmw.=Bereitg., Garten, Blick Bergſtraße.
Bismarckſtraße 9, 2. St., vier
ſchöne Zim. mit Zubeh. per ſofort.
Näh. bei Herrn Joſ. Trier,
Wil=
helminenſtraße 25. (13486ms
Mollerſtraße 8 ger. 4
Zim=
merwohnung mit gr. Veranda u.
allem Zubehör iſt wegen Wegzug
zu vermieten. Näheres daſelbſt
1. Stock.
(14031ms
Pankratiusſtraße 2½, in neuem
Hauſe ſchöne 4 Zim.=Wohn. mit
Veranda per ſofort zu
ver=
mieten. Preis 550 M. Näh. daſ.
im 1. Stock.
(14399ms
Kaupſtr. 35 u. Rhänring 117
iſt je eine 4 Zimmerwohnung mit
der Neuzeit entſprechendem Zubeh.
zu vermieten. Zu erfrag.
Kranich=
ſteinerſtr. 13, im Laden. (14199ms
Landwehrstrasse11
Ecke Viktoriastrasse
ſind die Wohnungen im Erdgeſchoß
und 2 Treppen hoch, neuzeitlich
eingerichtet, je
4 große Zimmer
Bade= ſowie 2 Manſ.=Zim., erſtere
mit Veranda und Vorgarten, per
ſofort zu vermieten.
Näheres daſelbſt oder
Schwanen=
ſtraße 1 im Bureau. (14392ms
Nied.=Ramſtädterſtr. 37 4 Zim.=
Wohn. mit Veranda, Bad im II., per
ſofort zu vermieten. (11809ms
Die von dem im Felde gefall.
Hrn. Rittmeiſter v. Enckevort
inne=
gehabte Wohnung, Nieder=
Ram=
ſtädterſtraße 65, 1. Stock, vier
Zim. u. Zub. nebſt Stallung, iſt
per ſof. od. ſpäter zu vm. Näh, b.
Architekt Strecker daſ. (12213ms
4 Zimmer=Woſtungſt.
mit Gas= u. Waſſerleitung, Balkon,
zu vermieten. Preis 520 Mk. Näh.
Pankratiusstr. 2½, Laden. (12378ms
Krit aterigen, ., Illetans
1. St. geräumige 4 Zim.=Wohn. mit
abgeſchloſſenem Voxplatz. (11414ms
2. Stock,
Aliceſtraße 20½, ſchöne
4 Zimmer-Wohnung mit Zubehör.
Näheres 1. Stock.
(12869ms
Hochſtr. 24 kl. 4 Z.=W. z. v. 25 ℳ.
Näh. Kahlertſtr. 30, part. (12161ms
Neckarſtraße 4 ſchöne 4Zim.=
Wohnung im Vorderhaus ſofort
zu vermieten.
(12765ms
Schuknechtſtr. 57 neuzeitl. ſch.
4 Zim.=Wohn., evtl. auch 3 Zim.,
nebſt allem Zubehör per ſofort zu
vermiet. Näh. 1. Stock. (13831ms
4 Zimmer=
Teichhausſtr. 55, I., Wohnung
per 1. Januar zu vermieten.
Näh. Geiſenſee 7. (B13879ms
Kariſtraßes 3 2 Ztock
4 Zimmer, Küche, Bad, 2
Neben=
räume und Keller für ſofort zu
vermieten.
(13689ms
Moosbergſtr. 79, I., 4=
Zimmer=
wohnung zu verm. (B13404ms
Sirlungerſtr. 31
3. Stock, eleg. 4 /Zim.=Wohnung
mit Bad u. ſonſt. reichl. Zubehör
g. 1. Jan. 1916 zu verm. Näh.
Baubureau Pallaswieſenſtraße 26,
Telephon 190.
(13827ms
2. St., 4—5 Zim.
Dieburgerstr. 11, m. Zubehör, ſof.
oder ſpäter. Einzuſehen tägl. von
2—3 Uhr. Näh. bei H. Eaſtritius,
Kahlertſtraße 38. (B14083ms
Dieburgerſtr. 66, I., 4 Zimmer=
Wohnung wegzugshalb. mit allem
Zubehör zu vermieten. (13317a
Eliſabethenſtr. 1, am
Ludwigs=
platz, Seitenbau, I., Wohnung,
4 Zimmer und Manſardeſtube ꝛc.,
mit Gas, Mk. 500.—, per ſofort
zu verm. Adam Anton. (13341m
Kiesbergſtraße 60, Erdgeſchoß,
3—4 Zim.=Wohn. m. ſch. Fremdenz.
u. reichl. Zubeh., Koch= u. Leuchtgas,
zu verm. Näh. daſelbſt. (B14539ms
Reckarſtraße 22, part.
bergerichtete 4 Zim.=Wohnung,
Gas, Bad, elektriſch Licht.
3 Stock 5 Zimmer=Wohnung
ſofort oder ſpäter zu vermieten.
Näheres im 1. Stock. (14028m
Einfamiienhäuser und herrschaftliche Wohnungen
von 5—8 Zimmern, mit u. ohne Zentralheizung, in beſter Lage, zu vermieten
durch Hch. Funk, Grafenſtraße 231. Telephon 446.
(11492ms
5, 4, 3 und 2 Zimmerwohnungen
in größerer Auswahl in verſchiedenen Lagen (vorwiegend Nordoſtviertel) ſowie einige Läden
für ſofort zu vermieten. Verwaltungs- & Verwertungs-Gesellschaft für Immobilien-
11914ms)
Niederramſtädterſtraße 14, I., Fernſprecher 2464.
Viktoriastr. 75, part.
perſofort 4 Zimmer=Wohnung
mit Zubehör zu vermieten. Näh.
daſelbſt 3. Stock. (12747m
Im Zentrum große 4 Zimmer=
Wohnung mit Gas und reichl.
Zubehör zu vermieten. Näh.
Hof=
metzger Hein. Tel. 278. (14036oms
Gutenbergſtr. 2, 2. St., Ecke
Heinheimerſtr., eine ſch. 4 Zim.=
Wohn. mit ſonſtigem Zubehör
per 1. Januar oder früher zu
(13865ms
vermieten.
Zu erfr. Kahlertſtraße 21, I.
Lucasweg 9, 1. Stock
(Mathildenhöhe) eleg. 4 Z.=Wohn.,
Loggia, Veranda, ſchatt. Gärtchen
u. allem Zub. p. ſof. zu vermieten.
Näh. daſelbſt parterre. (13834ms
Grünerweg 10, I., prachtvolle
4 Zimmer=Wohnung, Bad, ganz
neu hergerichtet. (13238ms
Imn Hentrum
Schulſtraße 2, 1. Hinterh., 2. St.,
für Heimarbeiter
4 Zim. mit Zubeh., auch als Lager.
N. part., Schneiderwerkſt. (14214ms
Nied.=Ramſtadterſtr. 65, I.
4 Zimmerwohnung m. allem
Zu=
behör und kompl. Badeeinrichtung
per 1. Januar. Näh. daſelbſt bei
Architekt Strecker. (14702ms
Z
2., 3= u. 4=
Zimmer=
wohnungen
in verſchied. Lagen der Stadt
zu vermieten durch Hch. Funk,
Grafenſtr. 23½, Tel. 446. (11495ms
Kranichſteinerſtr. 37, I., neuzeitl.,
ſchöne 3 Zimmerwohn. per ſofort
zu verm. Näheres part. (13665ms
Karlſtraße 36, 1. St., 3. Zim.=
Wohn. m. Zubeh. zu vm. (14033ms
3 Zimmer=
Karlstr. 105 Wohnung,
ſof. beziehbar, zu verm. (B9414ms
Rheinſtraße 14
klein. Haus, 1. Stock, 3 Zim.=Wohn.
mit 3 Nebenräumen, elektr. Licht,
Gas, f. Bureau geeignet, per ſofort
z. verm. Näh. Grafenſtr. 23, I. (14030ms
Kirchſtraße 12, 3 Zim.=Wohn.
mit Zubehör zu verm. (13662ms
Heinheimerstraße 74.
Ecke Kaupſtr., Wohnung, beſtehend
aus 3 Zimmern im 3. Stock nebſt
Zubehör, in geſunder freier Lage,
zu vermieten.
(10953ms
Schiesshausstr. 10 3 Zim.=Wohn.
(Manſ.) zu vermieten. (B11202ms
Beſſungerſtr. 8, ſchöne 3 Zim.=
Wohn. ſof. zu verm. (B11655ms
Hinterh., part.,
Hoffmannſtr. 2 3 Zim.=Wohg.
mit Zubehör.
(B11231ms
Fuhrmannſtraße 14 eine
Drei=
zimmerwohnung, neuzeitl., m. Gas,
26 Mk., zu verm.
(11252ms
Im Zentrum, Nähe
Schwimm=
bad, geräumige Dreizimmer=
Woh=
nung zu vermieten. Näh. bei
Hof=
metzger Hein. Tel. 278. (12214ms
Landgraf Georgstr. 64
3 Zimmer=Wohnung. Zu erfrag.
(11448ms
Kelterei Müller.
Kiesſtraßte 14 und 16 und
2 Zimmerwohn. zu verm. Näh.
Karlſtraße 20, 1. St. (12094ms
Pankratiusſtr. 48 ſchöne 3 Z.=W.
per ſofort zu verm. (12116ms
Karlſtraße 94, Hinterh., ſchöne
3 Zimmer=Wohnung zu vermieten.
12375ms)
H. Lautz.
3 Zim., Kab.,
Waldstr. 4, I., nebſt Zubeh.
Ausk. Erdgeſchoß.
(11527ms
Kiesſtr. 95 Manſ., 3 Zimmer u.
Küche ſofort zu verm. Näheres
(B13036ms
Herdweg 56½.
Kasinostr. 16, Vrahs., z. St. (
Man=
ſarde) ſchöne 3 Zimmerwohnung
per ſofort. Näh. daſ. im 1. St.
u. bei Hch. Funk, Grafenſtr. 23½,
Telephon 446.
(13026ms
mollerstr. 45, I., mot. 3 Zim. W. p. wofort.
Näh. b. Ludw. Koch, Dieburgerstr. 4. (12752ms
Viktorlastr. 72
3 Zimmerwohnung w. Verſetzung
zum 1. Januar zu verm. (13867ms
neuzeitliche
Eliſabethenſtr. 56 3
Zimmer=
wohnung mit Bad und
Fremden=
zimmer p. ſofort zu vermieten.
Näh. daſelbſt im II. Stock. (13187ms
Karlſtr. 50 ſchöne 3 Zim.=Wohn.
ſof. zu vermieten.
(B13099t
Landgraf Georgstr. 64
Seitenb., 3. St. r., 3 Zim.=Wohn.
verſetzungshalber ſofort zu vm. (*im
Aliceſtraße 23 (Platz) iſt die
Part.=Wohn. mit eig. Aufg., durch
Verſetzg. ſeith. Mieters frei gew.,
2 gr., 1 kl. Zim., Veranda, Küche,
Vorplatz, Burſchenz. Beſichtigung
bis ½ 12 Uhr.
(13226ms
Pere Mumt. u. lehteneut.
ſchöne 3 Zimmer=Wohnung mit
Zubehör. Näheres parterre im
Laden.
(13332ms
Eine ſchöne 3=Zimmerwohnung
ſofort zu vermieten. Zu erfragen
Marktplatz 12. (13468ms
Neue Ireneſtraße 64 ſchöne
3 Zim.=Wohn. mit Küche, Veranda,
Gas u. allem Zubehör per ſofort
zu vermieten. (B10351ms
Stiftſtraße 83 I., große 3 Zim. per 1. November.
13630ms) Näh. Stiftſtraße 75 I.
Bismarckstr. 70, II.
freundl. 3 Zimmerwohn. mit allem
Zubehör, Koch= und Leuchtgas, an
einzelne Dame oder ält. Ehepaar
ſofort oder ſpäter zu verm. (13697ms
Stiſtſtraße 35 neuhergerichtete
Wohnung mit Gas. (14078ms
Vdh., II. St.
Lichtenbergſtr. 29, 3 Z.=Wohn.
mit ſchöner Manſardenſtube, Gas
und allem Zubehör per ſofort zu
verm. Näh. Lucasweg 9, pt. (13860ms
Sruicſeitrſteſt 50 ,
im 3. Obergeſchoß große 3 Zim.=
Wohnung mit reicht. Znbehör auf
1. Januar 1916 zu verm. Näheres
daſelbſt 1. Stock im Baubureau
Sames, Pallaswieſenſtraße 26,
Telephon 190. (13826ms
Hölgesſtr. 8 ſchöne 3 Zimmer=
Wohnung im 1. Stock mit allem
Zubeh., Gas ꝛc., neu hergerichtet,
per 1. Januar, evt. auch früher, zu
vermieten. Einzuſ. von ½ 11—2 Uhr
bei L. Felmer. (13882ms
Mollerſtr. 3 ſchöne 3 Zimmer=
Wohnung zu vermieten. (14039a
nächst der
Klesstr. 30 Hochstrasse
große 3 Zim.=Wohnung, Baderaum,
Speiſek., Trockenboden u.
Boden=
kammer, Veranda, großer Garten,
Koch= u. Leuchtgas uſw.,
umſtände=
halber ſofort zu vermieten. Zu.
erfragen parterre. (X,14059
Schillerplatz 8, Manſ.=Wohn.
3 Zimmer, neu hergerichtet, ſchöne,
freie Ausſ., ſof. zu verm. (14216ms
Gutenbergſtraße 35 ſchöne
3 Zimmerwohnung mit allem
Zu=
behör ſofort zu verm. (14223ms
Schützenſtr. 20 ſchöne 3 Zim.=
Wohnung mit allem Zubeh. ſofort
zu verm.=3 Näh. 2. St. (14189ms
Kaupſtr. 42, I., ſchöne 3 Z.=Wohn.
m. Balkon, Veranda u. all. Zubehör
bis 1. Nov. beziehbar. Zu erfragen
Liebfrauenſtr. 75, part. (14586ms
Wendelstadtstr. 40
Manſarde, 3 gr. Zim. u. gr. Küche,
p. ſof., Mk. 27.—, zu verm. (14556a
Roßdörferstr. 32, II.
Htb., kleine 3 Zim.=Wohn. mit Gas,
monatlich 26 Mk., zu verm. (14617ms
Pankratiusſtr. 7113 Zimmer=
Wohnung der Neuzeit entſprechend,
per 1. Dez. zu verm. (14712ms
Schießhausſtraße 7, I., ſchöne
3 Z.=Wohn., per 1. Okt. beziehb., z. v.
Preis 360 Mk.
(B14424ms
Heinheimerſtraße 23, Stb.,
3 Zimmer und Küche mit Gasbl.
an ruhige Mieter. (*5912
Schöne freundliche 3 Zimmer=
Wohnung m. Manſarde, 2 Keller,
Waſchk., Trockenb. uſw. per ſofort
zu vermiet. Preis 460 Mk. Näh.
Waldſtraße 25, part. (14711a
Pallaswiesenstr. 7 ſch., g. neuherg.
3 Zim.=Manſardew. Näh. part. (*
Ecke der Mühl= u.
Rundeturm=
ſtraße 17 eine 3 Zimmerwohnung
ſofort zu vermieten. (14724m
Zimmer
An einzelne od. ältere Leute
2 Zimmer und Küche, Bad ſofort
zu vermieten. Näheres
Pallas=
wieſenſtraße 32, 1. Stock. (14077a
Magdalenenſtr. 6, Seitenbau,
part., 2 Zimmerwohnung. Näheres
Waldſtr. 3, 2. Stock. (13339ms
Sandſtr. 40 ſchöne 2 Zimmer=
Wohnung zu vermieten. (12538ms
Pallaswieſenſtr. 30 2
Zim=
merwohnung im Seitenbau ſof.
oder ſpäter zu verm. (12529ms
Kahlertſtraße 30 2 Zim.=Wohn.
(Manſarde) zu vermieten. (12766ms
Grafenſtr. 2, Seitenb., 2
Zim=
merwohnung mit Zubehör zu vm.
Näh. Vorderh., 1. St. (12787ms
Karlſtraße 53 zwei unmöbl.
Zimmer mit Veranda im Vorderh.
per ſofort zu vermieten. (13353ms
Wienerſtr. 52, Vh., ſch. 2 Z.=W.
m. Gas bis 1. Nov. (*6010im
Eine ſchöne
Frontſpitz=Wohnung
beſtehend aus 2 Zimmernund
Küche, an eine alleinſtehende
Dame ſofort billig zu vermiet.
Näh. bei Deuſter, Markt,
Ecke Marktſtr. (14296gms
Forſtmeiſterſtr. 5 in ält. Haus
oder 3 Zim. mit Küche u. Gas.
Mk. 13½ u. Mk. 17. (B13673ms
Landwehrſtr. 68 ſchön. 2 Zim.=
Wohn. z. vm., 19 u. 20 Mk. (13863ms
Lichtenbergſtr. 23, Htb., Manſ.,
2 Zim., Küche u. Zubeh. p. ſofort.
Näheres Lukasweg 9, pt. (13861ms
Schöne, geräumige
2 Zimmer=Wohnung
zu vermieten per ſofort oder ſpät.
Näh. Sandbergstr. 29, I.r. (B18856ms
Weinbergſtr. 6a 2 Zim.=Wohn.
m. Gas, 22 Mk. mtl., per 1. Novbr.
zu vermieten.
(B13934ms
Lindenhofſtr. 1 (Ecke Gr.
Kapla=
neigaſſe) 2 Zim.=Wohn. zu verm.
Näh. Kranichſteinerſtr. 36. (13825ms
ſchöne 2 Z.=
Wendelſtadtſtr. 49 Wohnung
ſofort zu vermieten.
(14062ms
Kiesſtraße 26 kleine 2
Zimmer=
wohnung zu verm. (X14251
Nach Vollend. d. Umbaus Manſ.,
2 Z.=W., Küche, Glasabſchl., Kloſett,
Porz.=Of. ꝛc. N. Aliceſtr. 17, II. (14225ms
Hochſtraße 22
Zweizimmer=
wohnung zu vermieten. (14233a
große Zwei=
Hügelstr. 70, Zimmerw.,
Seitenbau, zu verm. (14388ms
Sandbergstr. 66
große 2 Zimmer=Wohnung mit
Veranda, Badezimmer und kompl.
Bad, per 1. Januar zu vermieten.
Näheres im 1. Stock. (B14387ms
Erbacherſtr. 45, zwei 2 Zim.=
Wohnungen zu verm. (*5518ms
Karlstrasse 94
Seitenbau, part., gr. 2 Zim.=Wohn.,
ſofort beziehbar, monatl. Mk. 19.—.
14533ms)
H. Lautz.
Sackgaſſe 7½ 2 Zim.=Wohn.
zu vermieten.
(14536ms
Gutenbergſtr. 3 1neu hergericht.,
abgeſchloſſ. Manſarden=Wohn.,
2 Zimmer, Küche, Kloſett, per ſof.
an ruh. Mieter. Näh. dortſ. part.
oder Viktoriaſtr. 42, I. (14587ms
Schöne 2 Zimmerwohnung zu
verm. Näh. Ballonplatz 9. (*5834sm
Grafenſtraße 16, Stb., kleine
(*6117
2 Zimmer=Wohnung.
Zwei Zimmer m. Küche (Manſ.)
alsbald zu vermieten. Näheres
Schwanenſtraße 23.
(*6172
Obergaſſe 22, eine 2
Zimmer=
wohnung mit Küche (1—2 Perſ.),
ſofort zu vermieten. (*6168ms
Zmmer
Karlſtr. 25 leeres Zimmer (ſep.)
per ſof. z. vm. Näh. Laden. (13828ms
Heinheimerſtr. 77, III., groß.,
helles, leeres Zimmer mit Gas
bill. zu verm., auch möbl. (*6140md
Schön., gr., leeres Zim., inmitt.
der Stadt, zu vermieten. Näheres
in der Geſchäftsſt. d. Bl. (*6141
Mere
Niederramſtädterſtr. 25 kleine
Wohn. an einz. Perſ. z. v. (13361ms
eine ſchöne ge=
Waldstr. 22 räumige
Woh=
nung im Seitenb. zu verm. (13340ms
Aeder-Kanſchterſr. 539
2. St., Wohnung m. allem Zubehör
zu vermieten.
(12744ms
Schöne Manfarden=Wohnung
an kinderloſe Leute zu vermieten.
Zu erfr. Marktplatz 12. (13063ms
Holzſtr. 23, Seitenbau, kleine
Wohnung zu vermieten. Näheres
Holzſtr. 21.
(14540ms
Gere
Zmer
In Traisa
ſchöne 3 Zimmerwohn. m. Garten,
in ſchöner Lage, in einer Villa, für
400 Mk. auf längere Zeit zu verm.
Näh. Grüner Weg 17, hier. (*5825sm
e
In dem ſtädt. Gebäude am
neuen Hauptbahnhof iſt ein zu
Ge=
ſchäftszwecken geeigneter Raum
von 22 qm Bodenfläche alsbald zu
vermieten.
(11075ms
Näh. im Stadthaus Zimmer 62.
Darmſtadt, den 24. Juli 1915.
Der Oberbürgermeiſter.
J. V.: Ekert.
Schulſtr. 1, 1. Stock
2—3 Zim., als Büro od. Ge
ſchäftslok. geeign., z. verm. (14003t
Sr
Hoffmannſtr. 16, II., 1—2 Zim.
zum Möbelunterſtellen. (13360ms
Landwehrſtr. 1, groß. Zimmer
zum Möbeleinſtellen. (14023ms
z. Unter=
Große, trockene Räume ſtellen v.
Möbel für die Dauer des Krieges
z. vm. Näh. Aliceſtr. 27, I. (13657ms
Karlstrasse 94
Räume zum Aufbewahren von
Möbeln, Seitenbau, part., z. verm.
14593ms)
H. Lautz.
Mollerſtr. 44, Parterreräume z.
Möbel aufbewahren zu vermieten.
Näh. Wienerſtr. 65, pt. (14283t
Rossdörferstr. 59
Zimmer und Räume zum
Unter=
ſtellen von Möbel z. verm. (14557a
e
Wilhelminenſtr. 6 ein
Blumen=
laden, in dem ſeit ungefähr 15
Jah=
ren ein Blumengeſchäft mit beſtem
Erfolg betrieben wird, event. mit
Wohnung, p. ſofort zu vermieten.
14393ms) Hofkonditor Grassmann.
Laden
Roßdörferſtr. 49, in welchem ein
Friſeur=Geſchäft mit Erfolg
be=
trieben wurde, nebſt Wohnung per
ſofort billig zu vermieten.
Näh. bei Flickinger, Inſelſtr. 19, p.,
oder Rheinſtr. 32, parterre. (14548ms
Heinheimerstraße 22
Laden, für jedes Geſchäft geeignet,
per ſofort zu vermieten. Günſtige
Geſchäftslage. Näh. bei Wilh.
Nagel, Mauerſtr. 34. (14704ms
Der Laden Schuchardſtr. 4
in dem ſeit Jahren eine Metzgerei
mit Erfolg betrieben wurde, iſt mit
ſchöner 4 Zimmer=Wohnung per
1. Januar 1916 anderweitig zu
(13198a
ermieten.
Eckhaus,
Aeue Niederſtr. 21, ein Laden
und Wohnung, ſehr gute Lage für
Kolonialwarengeſchäft, per ſofort
(B13199ms
zu vermieten.
Schutzenſtr. 4
ſch. Laden, evtl. m. Wohn. u.
Werk=
ſtatt, zu vm. Näh. i. 2. St. (14208a
Laden mit
Eliſabethenſtr
90 Wohnung,
in welch, ſeith. ein Spezereigeſchäft
betrieben wurde, ſof. zu vermieten.
Näh. daſelbſt i. II. Stock. (13186ms
Saalbaustrasse 36
iſt Laden nebſt Wohnung z. verm.
Näh. Waldſtr. 22, 1. St. (14535ms
Laden Frankfurterſtraße
ſofort. Näh. Landwehrſtr. 1. (9957m
Der Eiskeller
im Alten Palaisgarten (Eingang
a. d. Luiſenſtr.) iſt v. 1. Jan. 1916
an durch d. Grossh. Hofmarschallamt
anderweitig zu vermieten. (14390m
Gafer Keller
ca. 30 qm zu vermieten.
Karlſtraße 43.
13472ms)
Aliceſtr. 17, II., Kell. f. Blum.,
Obſt, Gemüſe ꝛc. zu vm. 14224ms
Me
Wendelſtadtſtr. 34 ein heller,
trockener Raum als Werkſtatt oder
Lagerraum zu vermieten. (14202ms
Soderſtr. 7 große, helle
Werk=
ſtätte zu verm., evtl. zum
Unter=
ſtellen von Möbeln.
(12530ms
Werkſtätte,
Kirſchen=Allee 11 Keller und
Schuppen billig zu verm. (13081ms
helleWertſtälte,
Hügelstraße 20 ca. 45 Hm, mit
ca. 45 Om Bodenraum. u. Keller m.
elektriſch. Kraft u. Licht, z. v. (14191ms
Selm
Zu vermieten
Stan
für 3 Pferde, kleine Remiſe, ſowie
Burſchenzimmer nebſt Zubehör
Wilhelmſtraße 16. Näh.
Bau=
bureau Heinrichſtr. 82. (10637ms
Nieder-Ramstädterstr. 65
Stallung für 2 Pferde, mit Box,
per ſofort od. 1. Januar. Näh. daſ.
bei Architekt Strecker. (14703ms
Umere
Liebigſtr. 13, I., eleg. möbl.
Wohn= u. Schlafz. z. verm. (13338ms
Heinheimerſtr. 39, II., möbl.
Zimmer an Dame z. verm. (10800ms
Soderſtr. 5 möbl. Wohn= und
Schlafzimmer alsb. z. vm. (14707ms
Mühlſtr. 60, II. (Kapellpl.),
eleg. möbl. Wohn.= u.
Schlaf=
zimmer in freier Lage nur
an ſoliden Herrn. (12539ms
Rheinstrasse 35
(Privat=Hotel) fein möbl. Zim. auf
jede Zeitdauer ſof. billig. (12886a
Karlſtraße 73, 2. Stock, ſchön
möbl. Zimmer m. Schreibtiſch an
ſol. Herrn zu verm. (B13479ms
Aliceſtr. 6gut möbl. Zimmermit
u. ohne Penſ. p. ſofort z. v. (13498a
Mollerſtr. 13, I., möbl. Zim.
(ſeparat) zu vermieten. (13832ms
Schießhausſtraße 33 möbl.
Zimmer zu vermieten. (B13868ms
Heidelbergerſtr. 23, pt., hübſch
möbl. Wohn= u. Schlafz. (B14240ms
Landwehrſtr. 17, 2. Stock, gut
möbliertes Zimmer z. vm. (14183a
Bleichſtr. 39, II., möbl. Zim.
mit Penſion zu verm. (14194ms
möbliertes
Kirchſtraße 21, III., Zimmer
mit Gas 15 Mk.
(14389ms
Friedrichſtr. 11, part., möbl.
Zimmer zu vermieten. (14391ms
Möblierte Wohnungen
mit und ohne Küche, je nach Größe
40 bis 60 Mk. monatl. (14140a
Deutsches Haus, Jugenheim a. d. B.
Hügelſtr. 85, am Marienplatz,
2 möbl. Zim. preisw. z. v. (14490a
Rhönring 27, II., groß., ſchön
möbl. Zim. m. Schreibt.,
Bücher=
ſchrank u. ſep. Eing. z. v. (14537ms
Eckhardtſtr. 2 Z.=Wohn. m. Gas p.
1. Nov. Näh. Landwehrſtr. 1. (*5805am
Schloßgartenſtr. 63, II., gut
möbl. Zimmer zu verm. (*5830sms
Grafenſtr. 26, II, großes gut
möbl. Zimmer zu verm. (13514t
Wilhelminenſtr. 35, 2. Stock,
eleg. Zimmer mit freier Ausſicht,
vorzügl. Penſion, ruhiges Haus,
Zentrum, auch f. kurze Zeit. (14513t
Soderstr. 6½, III.
(Kapellplatz)
gut möbl. Wohn= und
Schlaf=
zimmer zu vermieten. (13949t
Bleichſtraße 30, II., gut möbl.
Zimmer zu vermieten. (14467t
Taunusſtr. 51, III., gut möbl.
Zim., event. Wohn= u. Schlafzim.,
(14107t
preiswert zu verm.
Mathildenstr. 10, part.
eleg. möbl. Wohn= u. Schlafz. per
1. Nov. zu vermieten. (*5906gim
Zu vermieten
im Tintenviertel
gut möbl. Zimmer an einz. Herrn.
Näh. in der Geſchäftsſt. (B14660
Alexanderſtr. 5, II. I., gut möbl.
Zimmer zu vermieten. (*5991im
Karlſtr. 41, I., links, hübſch
möbl. Zim. mit Gas u. Schreibtiſch
an Herrn zu vermieten. (14680a
Luiſenſtr. 38, I., r., 2 Schlaßz.
Wohnz. (ſep.), a. einz., ſof. (14673t
Landgraf=Philipp=Anlage 20,
3. St., möbl. Zim. zu vm. (*6058im
Ordentl. Mädchen findetgemütl.
Heim. Frau Schmidt,
Mathilden=
platz 5, Hinterhaus III. (*6003im
Liebigſtr. 43 möbl. Wohn= u.
Schlafz. a. beſſ. Herrn z. v. (*11384ms
Heidelbergerſtr. 89, 2. Stock,
ſchön möbl. Zimm. zu vm. (14324a
Alieſtr. 23, II.,g. mbl. Z. zu vm.
Auch Wohn= u. Schlafz., ebſ. d. Part.=
Wohn., 3 Z., Küche, Burſchenz. n. W.
mbl. Besicht. bis ½ 12 u. 1-3 Uhr. (14421oms
Heidelbergerſtraße 77, 2. St.,
zwei elegant möblierte Zimmer
zu vermieten.
(*6173
Heinrichſtr. 72, Edgeſchoß
Lein möbl. Zimmer
mit elektr. Beleuchtung ſofort
(14551a
zu vermieten
Grafenſtr. 13, I., gut möbl.
Zimmer zu verm. (12112omf
Ludwigsplatz 4, II., zwei kleine
(*6087md
möbl. Zimmer.
Landgraf=Georgſtr. 32, II., ſch.,
groß., gut möbl. Zim. z. v. (*6073mds
Mathildenpl. 15, I., Ecke
Bis=
marckſtr., möbl. Zim. z. v. (*6098ms
Karlſtr. 58, II. r., groß., gut
möbl. Zimmer bill. zu verm. (*6083
Roßdörferſtr. 32, III., hübſch
mbl., hell. Zim. m. Gas z. v. (*6081md
Steinackerstr. 11
fein möbl. Zimmer zu verm. Zu
beſicht. zw. 11 u. 4 Uhr. (B13631m
Eliſabethenſtraße 5, II., gut
möbl. Zimmer zu verm. (*6166
Waldſtr. 25, Hth., 1. St, I., ein
hübſch möbl. Zim. b. zu vm. (*6160
Mühlſtr. 68, I., 1—2 gut möbl.
ungeſt. Zimmer zu verm. (14729t
Waldſtr. 24, II., Stb., Eing. 2,
frdl. möbl. Zim. (ſep. Eina.) (*6143
Geſchäftshaus zu vermieten.
Die ſtädt. Hofreite
Gardiſten=
ſtraße 1 (am Schloßgartenplatz),
in welcher dermalen ein
Kolonial=
warengeſchäft betrieben wird, iſt
vom 1. Februar 1916 ab anderweit
(13062ms
zu vermieten.
Nähere Auskunft wird im
Stadt=
haus, Zimmer 62, erteilt.
Darmſtadt, den 4. Juni 1915.
Der Oberbürgermeiſter:
J. V.: Ekert.
Uten eucht
Kleines Haus
zum Alleinbewohnen mit kl. Garten
in ruhiger Lage für 1. April 1916
zu mieten oder zu kaufen geſucht.
Mietpreis 800—900 Mk. Angeb. u.
O. 78 an die Geſchäftsſt. (*5779sm
Schlafz.
Möbl. Wohnung, mit 2
Bett., Wohnz. u. Küche, in d. Nähe d.
Rheinſtr. per ſofort od. 1. Nov. zu
mieten geſucht. Schriftl. Ang. u.
P 46 an d. Geſchäftsſt. (*5992imd
2 Leinmobl. Zimmer
in ruhigem, feinem Haushalt
ge=
ſucht — Villa bevorzugt — für ält.
eingezogenen Herrn, wenn möglich
als Einzelmieter. Angebote unter
P 59 an die Geſchäftsſt. (*6076
Dankbeamter ſucht hübſch, ungeſt.,
möbl. Zimmer. Angeb. unt.
P 80 Geſchäftsſtelle. (*6119
Sonniges, hübſch möbl. Zim.
mit Zentralheizung, wenn
möglich in Nähe der Hochſchule,
zu mieten geſucht. Angebote unt.
P 69 an die Geſchäftsſt. (*6104
Dame
ſucht 2 gr. unmöbl. Zim. in guter
Lage, mit ganzer od. teilw. Penſion.
Ang. m. Preisang. u. P. 73 Geschäftsst. (*6108ms
Studierender der Techniſcher
Hochſchule ſucht
(*6092
Wohnung
mit voller Penſion. Angebote
unter P 64 an die Geſchäftsſtelle
dieſes Blattes.
Suche 2 ungeſt. möbl. Zimmer für ſof
od. 1. Nov. Angeb. unt. P 87
an die Geſchäftsſtelle. (*6155
Dg. Mann ſ. möbl. ungeſt. heigb.
Zimmer, Beſſungen oder deſſen
Nähe bevorzugt. Angeb. mit Preis
unt. P 68 Geſchäftsſt. erb. (*6094
öbl. Zimmer mit
Kochgelegen=
heit geſucht. Ang. unt. P 82
a. d. Geſchäftsſtelle.
(*6142
findet
In welcher Familie
ein
13jähr. Schüler höh. Lehranſtalt
liebev. Aufnahme? Erw. iſt nur
Frühſt. u. Abendbrot. Ang. m. Pr.
u. P 78 an die Geſchäftsſt. (*6124
Bell. Herr
(Militär) ſucht in nur gutem Hauſe
freundlich
möbl. Zimmer
nicht höher als 2. Stock, event.
mit Penſion. Nur Nähe
Eſcholl=
brücker-Neckarſtraße.
Angebote unter P 77 an die
Geſchäftsſtelle erbeten. (*6132
ſöbliertes Zimmer m. Küche
geſucht. Angeb. unt. P 76
an die Geſchäftsſtelle. (*6131
E
Unterricht
in der allgem. Notenlehre ſow. Klav.
wird an Anfänger gründlich erteilt
*113md) Gutenbergſtr. 6, part.
Polnisch.
Wer erteilt Unterricht in
polniſcher Sprache u. Schrift?
Ang. mit Angabe des Preiſes
u. d. evt. Zeitdauer unt. P 81
an die Geſchäftsſtelle. (*6145
Sprachenunterricht
Berlitz-Schule. (14582a
Erf. gepr. Sprachlehrerin
erteilt Unterricht an Erwachsene,
ſowie Schülern u. Schülerinnen d.höh.
Lehranst. zu mäß. Pr. Angeb. unt.
O. 26 an die Geſchäftsſt. (*6089mfs
Frf., gepr.
Damenſchneider=
meiſterin erteilt Unterricht
im Zuſchneiden u. Kleidermachen
für mäßiges Honorar. (13819a
Sophie Baum,
Gervinusſtraße 30, 1. u. 2. St.
räulein ert. Klavierſtunden,
79 Stunde 50 Pfg. Ang. u. P 62
an die Geſchäftsſt. (*6090mf
Institut Köstritz, Thür.
Stärkst besuchte höhere Fachschule
für zeitgemässe Berufsausbildung in
Landwirtschaft u. Gartenbau
verb. m. Einj.-Freiw.-Berechtigungs-Kursus.
Man verlange Auskunft u. Prosp.
Af. Landwirte, B f. Gärtner v. d.
Direk-
tor Prof. Dr. Settegast. (X13445
E
Ich kaufe
getr. Kleider, Schuhe, Stiefel,
Wäſche, Federbetten, Zahngebiſſe
und zahle die höchſten Preiſe.
Komme auch nach auswärts.
Poſtkarte genügt.
(14361a
V. Gold, Schloßgaſſe 29.
Wer dort? (14160a
hier V. Schatz, Schloßgaſſe 23.
Ich komme ſof. u. zahle Ihnen für
getrag. Kleider, Schuhe,
Zahn=
gebiſſe, alte Federbett. ſtets die höchſt.
Preiſe. Bitte Beſtellungen nurtelef.
anständ. Preise f. getr.
Herren-, Dam.- u.
Kinder-
kleid., Stief. u. Wäsche.
Donnerstag am Platze.
I11U Ang. u. P 41 an d.
Ge=
nſchäftsſtelle. (14657im
Wadeofen für Kohlenfeuerung zu
kaufen geſucht. Ang. u. P 55
an die Geſchäftsſtelle. (*6049im
Stiefel u. Schuhe
für Damen, Herren u. Kinder, neu,
getragen u. zerriſſen, kauft (14297a
Rob. Geider, Schwanenſtr. 31.
1 größerer, gut erhaltener
zu kauf. geſucht.
Zimmerteppich Angeb. u. P 17
an die Geſchäftsſtelle. (*5929im
2 Fuhren guter Gartenmiſt
zu kaufen geſucht frei
Frankfurter=
ſtraße 38.
(*6014im
Ein noch
gut=
erhaltener Ulſter
für jungen Mann mittlerer Größe
zu kaufen geſucht von Ernſt,
Blumenthalſtraße 7. (*6068im
Alte Metalle
Zinn, Meſſing, Kupfer uſw. kauft
zu höchſten Preiſen L.
Kapfen-
berger, Zinngießerei,
Eliſabethen=
ſtraße 39. Telephon 829. (14519a
Antiquitäten, alte
Gemälde und alte
Porzellanfiguren
zu kaufen geſucht. (14559a
Kunsthändler Klein
Frankfurt a. M.
Gr. Hirſchgraben 11.
Ich kaufe
getragene Kleider, Stiefel, Wäſche,
Uniform., Treſſen, Zahngeb.,
Pfand=
ſcheine uſw. Zarnicer,
14714a) Kleine Bachgaſſe 1.
Komme auch nach auswärts
Pol. Bett
mit Roßhaarmatr., gut erhalten,
zu kaufen geſucht. Ang. m. Preis
unt. P 79 Geſchäftsſtelle. (*6123
Gebr. Adler=Schreibmaſch.
zu
geſucht. Angebote unt.
5. die Geſchäftsſt. (*6071
uche großen,
ſtarken Kinderwagen
zum Wäſchefahren geeignet. Ang.
u. P 61 an die Geſchäftsſt. (*6079
aszuglampe zu kaufen geſucht.
Ang. u. P74 Geſchäftsſt. (*6116
Einoleum=
Teppich, 2X3 od. 3X4m, als auch
Läufer, guterh., zu kaufen geſucht.
Näh. in der Geſchäftsſt. (*6129
Ankauf - Altertum
ls Bild., kl. u. gr. Oelgem., Porzell.,
kleine Möbel, ſowie Perltaſchen
*6126md) Heidelbergerſtr. 124.
rauer, gut erhaltener Mantel
( für Feldartillerie zu kaufen
geſucht. Angebote an L. Kiſſel,
Ahaſtraße 20, 2. Stock. (*6162
Herren=Uhr, gold. od. ſilb., zu kauf.
geſucht. Angeb. unt. P 86 an
(*6157
die Geſchäftsſtelle.
Qimonadenflaſchen mit
Patent=
verſchluß, ½ Lit., zu kaufen
geſucht. Angebote unter P 83 an
(*6149
die Geſchäftsſtelle.
Gutſchließende
Fahrrad=Karbiddoſen
kaufen ſtets Benz & Co.,
14730a) Darmstadt, Grafenſtr. 20/22.
Größe 1,80m,
Offiziersmantel zu kaufen geſ.
Welter, Magdalenenſtr. 17. (*6139
Raſtanien
Eicheln u. Bucheln
kauft (B13072
Heinrich Keller Sohn
Heidelbergerſtr. 28.
Gae
Echte Pelze!
Sehr vorteilhafte Gelegenheit!
Verhältniſſe halber ſehr billig
elegante mod. Alaskafuchs=
Gar=
nitur, groß. Skunks=Muff —
erſt=
klaſſige Felle — f. g. Damen eine
reizende Pelzgarnitur ſehr billig.
Hocheleg. mod. Pelz=Jackett, Gr.a4,
auf goldgelber Seide, enorm
preis=
wert. Orangerie=Allee 17, 1. St.,
Ecke Schießhausſtraße. (*6158
Ein-Anthrazktoten
in mod. Ausführ., auch f. Nußk. u.
Koks zu brenn., nur kurz gebraucht,
preisw. z. vrk. Wienerſtr. 40, I. (*6156
Gr. Aretylen=Licht=Apparat
zu verk., gr. Zinkbadewanne für
20 Mk. abzug., 1 Grammophon
für 10 Mk., Buch d. Unterhaltung u.
d. Wissens, guterh., 18 Bde., f. 5 Mk.,
außerd. eine Partie ſchöne Tapeten=
Reste, grosse u. kleine. (B14722
Zu erfr. Beſſungerſtr. 86, Htb.
Wücherſchrank m.
Glasſchiebe=
türen u. verlegb. Einlegböd.,
2,20X1,30 breit, bill. abzug. Ang. u.
P 84 an die Geſchäftsſt. (*6135ms
wei Bettſtellen, gut erhalten,
zu verkaufen. Liebfrauenſtr. 74,
Vorderhaus, 3. Stock rechts. (*6164
Ein blauer Damenmantel
(Größe 46), wenig getragen, ſowie
weißes Kapes nebſt paſſ. Mütze
für Kinder v. 1—2 Jahren u. 2 Paar
neue Kinderſchuhe (Nr. 19 u. 21)
preiswert zu verkaufen. Näheres
Geſchäftsſtelle ds. Bl. (*6165
Eie
Ein gar. Lamfpfer!
für Geſchäftswagen zu kaufen geſ.
Ang. u. P 72 Geſchäftsſt. (*6111md
Kräftiges
Zugpferd
preiswert zu verkaufen (*5982im
J. Awerbuch, Wendelſtadtſtr. 47.
Prima Arbeitspferd
zugfeſt, geſchirr= und ſtallfromm,
ſofort zu verkaufen. (B14672
Neue Niederſtraße 11.
ſtehen
Wegen Einbernfung noch
ver=
ſchiedene Sorten Zierfiſche zum
Verkauf, Stck. 15 u. 20 Pf. (*6018im
Bleichſtr. 43, Hof 1. St., Tobich.
Gunge Schäferhunde m.
Stamm=
baum zu verkaufen (*6086
Dornheimer Weg 71.
Senreh
1500 Pf. II. Hypoth.
70% der ortsgerichtl. Taxe zu 5%
auf 5 Jahre ſofort geſucht. Angeb.
u. O. 95 a. d. Geſchäftsſt. (*5868sgm
M.K. 4000.−
als 2. Hypothek (Anweſen zur Hälfte
belaſtet) bei guter Verzinſung
ge=
ſucht. Angebote unter P 85 an
die Geſchäftsſtelle.
(*6148
Uen
Einfamilienhaus
Wendelſtadtſtraße 3, geräumig,
modern und gut gebaut, m. ſchön.
Garten, wegzugshalber preiswert
zu verkaufen od. zu verm. (12384a
mein ſch. 4= Zimmer=
Verkauſe haus (in guter Lage).
Nehme gute Hypothek, Kaufſch.
oder ſchuldenfreies Gebäude in
Zahlung. Bezahle bar heraus.
Angebote unter P66 an die Ge=
(*6097
ſchäftsſtelle
in ca. 5601 qm groß., mit
Obſt=
bäumen bepflanzter
Grabgarten
iſt zu verpachten. Anfr. u. P 31
an die Geſchäftsſtelle. (*5940gim
Ucker und Garten zu pachten
geſucht. Angeb. unter P 43
an die Geſchäftsſt. (*5984im
in ſchöner, abgeſchloſſ. Garten
mit Waſſerl. oder Brunnen zu
mieten geſucht. Ang. unt. P 67
n die Geſchäftsſtelle. (*6096mg
Nähe der Frank=
Acker furterſtraße,
596 am, zu verpachten. (*6133mdf
Näh. in der Geſchäftsſtelle.
Ein Lehrjunge, deſſen Vater im
Felde ſteht, hat 100 Mark in
2 Fünfzig=Markſcheinen
ver=
loren. Der ehrliche Finder wird
gebeten, den Betrag gegen
Be=
lohnung auf dem Fundbureau
(*6080
abzugeben.
uhe
Weiblich
Gebild. jg. Frau, die ſchreibgew.,
geſchickt in Krankenpflege und ſehr
kinderliebiſt, ſucht tagsüberpaſſende
Beſchäftigung. Gefl. Angebote u.
P 58 an die Geſchäftsſt. (*6070
Fräulein aus guter Familie, w.
Kenntniſſe in Stenographie und
Maſchinenſchreiben beſitzt, ſucht paſſ.
leichte Beſchäftigung (vormitt. od.
ſtundenweiſe.) Gefl. Angebote u.
P60 an die Geſchäftsſt. (*6074mds
Tücht. Modiſtin (Deutſche), welche
mehrere Jahre in Paris ſelbſt. war,
empf. ſich den geehrt. Damen im
An=
fertig. von ſchicken Damen- u.
Kinder-
hüten beibill. Berechnung. (*5514sms
A. Albrecht, Wendelſtadtſtr. 34½ II.
Saub., ehrb. Mädchen
ſucht Stellg. z. 2 Leuten od. Kindern.
War ſchon bei Kindern. Wird mehr
a. g. Behandlg. a. auf hoh. Lohn geſ.
Näh. Pankratiusstr. 12½, III. (*6122md
Gg., unabh. Frau n. Waſchen und
Putzen an, beſorgt auch Ausgänge
Heinheimerſtr. 22, Stb. I. (*6110
pfehle mich im Waschen, Bügeln u. Putzen.
(*6127
Fri. Pohl, Sackgasse 2.
Kriegsfrau ſucht Beſchäftigung
zum Servieren in Café oder
Reſtaurant. Angeb. u. P 88 an
(*6163
die Geſchäftsſtelle.
Beſſ. Mädchen, das ſelbſt. gut
bürgerl. kocht u. Hausarbeit
über=
nimmt, ſucht Stellung z. 1. Nov.
in ruhig. Hauſe. Gute Behandlung
wird hoh. Lohn vorgez. Angeb.
u. P 89 a. d. Geſchäftsſt. (*6170msi
Für geb. junges Frl. ſuche in
feinem Hauſe Stelle zu Kindern
oder anderweitige Beſchäftigung,
auch evtl. auf Bureau, tagsüber.
Zu erfr. Orangerie=Allee 17, I.
Mädchen ſucht Beſchäftigung im
Haushalt von morgens ½ 9 Uhr bis
nach dem Spülen.
(*6084mdf
Zu erfragen Rhönring 39.
d. kochen kann,
Mädchen, ſucht baldigſt
Stelle. Zu erfragen
Heinrich=
ſtraße 48, Seitenbau. (*6150
Aelt., alleinſteh. Mädchen ſucht
Beſchäftigung vorm. 2—2½ St.
Vorzuſpr. von 9—3 Uhr nachm.
Ballonplatz 6, Vorderh. (*6151
Männlich
Jung. Beamter
ſucht als Nebenbeſchäftig, ſchriftl.
Arb. all. Art, auch im Ausziehen
techn. Zeichnungen perf. Ang. unt.
P75 an die Geſchäftsſt. (*6114md
Miltärfr. ig. Mann ſ. l. Beſchäft.,
gleich welcher Art. Gute Handſchr.
Näh. b. B. Bux, Bleichſtr. 47. (*6099
Weiblich
Dame od. Herr
aus beſſ. Kr., energ. redegew., für die
Oberleitung des Verkaufs vornehm.
Artikels ſofort geſucht. Erforderl.
ca. 200 Mk. Angebote an (*6091md
K. Mühlberger
Frankfurta. m., Habsburger Allee9.
Tucht. Arbeiterin
ſofort geſucht. Konfektion
B. Münkel, Grafenſtr. 27, III. (*6095
z. Führung
Aelt. Fraul. Od. Fral eines
bürgerlichen Haushaltes geſucht.
Näheres Geſchäftsſtelle.
(*6106
Putzfrau geſucht
Tapetenhaus, Weißer Turm.
Lauffrau
ſofort geſucht von 8—10 u. 1—2 Uhr.
14699) Darmſtraße 41, I.
Männlich
Ein unbedingt zuverläſſiger
Telephon-
Stenograph
für abends einige Stunden
geſucht.
Angeb. mit Gehaltsanſpr. u. P 98
ans „Tagblatt” erbeten. (14739
Gebildeter
junger Mann
eventuell Kriegsinvalide, der für
mehrere Monate dienſtfrei iſt, als
Begleiter für einen jungen Herrn
geſucht, der ſich in einem in der
Nähe Darmſtadts befindlichen
Sanatorium befindet.
Volle Gehfähigkeit muß
vor=
handen ſein Fähigkeit im
Klavier=
ſpiel erwünſcht.
Angebote unter P 27 an die
Geſchäftsſtelle ds. Bl. (14635gm
Angenender Gehnte
ſofort geſucht.
(14727
Emanuel Fuld.
25 Schlosser
Automobilſchloſſer
Hilfsſchloſſer und
Vorarbeiter geſucht.
Automobilreparaturwerkstätte
Auerbach (Hessen).
*5727fsm) Heinrich Schroth.
Tüchtiger
Heizer u. Maſchiniſt
geſucht, welcher mit dem Bedienen
elektriſcher Lichtanlagen (Dynamo
u. Akkumulatoren) gut vertraut iſt.
Schlager & Best
Darmstadt. (14476md
Kräftige Arbeiter
geſucht.
(14042a
Lippmann May
Weiterſtädterſtr. 70.
Rad-
Hausbarsche, fahrer
ſucht
(14715
Heinrich Grimm, Schulſtr. 16.
Fahrburſche
ſofort geſucht.
(*6144
Moritz Löb, Metzgerei
Griesheim, Pfungſtädterſtraße 18.
Telephon Nr. 4.
Jüng., ord. Hausburſche
(Radfahrer) ſofort geſucht.
*6153md) Roßdörferſtraße 14.
Lehrling
gegen ſofortige monatliche
Ver=
gütung geſucht.
(14726
Emanuel Fuld.
Bei dauernder Beſchäftigung
tüchtiger Tagſchneider
für meine feine Uniformſchneiderei geſucht. (14737
Philipp Hess, Schillerplatz 5.
Darmſtadt, 19. Oktober.
(* Das Haus iſt gut beſucht. Am Regierungstiſche:
Staatsminiſter Dr. v. Ewald, Finanzminiſter Dr.
Braun und Miniſter des Innern v. Hombergk zu
Vach.
Der zweite Präſident, Fürſt Leiningen, eröffne
die Sitzung um 10½ Uhr mit der Verleſung einiger
Ent=
ſchuldigungsſchreiben abweſender Mitglieder, und
wid=
met ſodann dem am 29. April ds. Js. verſtorbenen
Mit=
gliede, dem Grafen Erbach=Erbach, folgenden
„Seit der letzten Zuſammenkunft der Erſten Kammer
iſt wiederum eines ihrer Mitglieder durch den Tod
abge=
gangen. Am 29. April ds. Js. verſtarb Seine Erlaucht
der Graf Georg Albrecht zu Erbach=Erbach und
Schwarz=
burg=Roth, Senior des Gräflich Erbachſchen
Geſamt=
hauſes.
Seine Erlaucht trat am 1. November 1883 zunächſ
mit Vollmacht ſeines Vaters in das Hohe Haus ein
nach dem Ableben ſeines Vaters, am 8. Juni 1884, nahm
er ſeinen Platz in der Kammer kraft eigenen Rechtes ein.
Abgeſehen von einer kurzen Vertretung, mit der er in den
Jahren 1905 bis 1908 ſeinen Bruder, den Grafen Artur
zu Erbach=Erbach, beauftragte, vertrat der hohe
Ver=
ewigte vom Jahre 1883 bis zu ſeinem Tode ſein Hohes
Haus in dieſer Kammer. Er war von den geborenen
Mitgliedern dieſes Hauſes das an Jahren älteſte.
Die Hohe Erſte Kammer wird dem Verewigten
Gra=
fen Georg Albrecht zu Erbach=Erbach ſtets ein freundliches
Andenken bewahren.
Ich bitte Sie, ſich zum Gedächtnis des Verewigten
von den Plätzen zu erheben. (Dies geſchieht.) Ich
kon=
ſtatiere das.”
Das Haus tritt nunmehr in die Tagesordnung ein.
Punkt 1 betrifft die Regierungsvorlage, betreffend
Ent=
wurf eines Geſetzes über
die Wahlen zum XXXVII. Landtag.
Der Entwurf ſieht die durch die Fortdauer des
Krie=
ges gebotenen Aenderungen des Geſetzes, die Berufungen
und Wahlen zum XXXVII. Landtag betreffend, vom
18. Dezember 1914 vor. Er will ferner, in Abweichung
von den Beſtimmungen des Geſetzes, die Landſtände
be=
treffend, vom 3. Juni 1911 Kriegsteilnehmern zu den in
der zweiten Hälfte des Jahres 1916 vorzunehmenden
Wahlen auch dann zulaſſen, wenn ſie nicht ſeit dem
Be=
ginn dieſes Jahres zu einer direkten Staats= oder
Ge=
meindeſteuer herangezogen oder zur Zeit der Wahlen mit
der Entrichtung ſolcher Steuern im Rückſtand ſein
wer=
den. Nach beiden Richtungen haben die
vorgeſchlage=
genen Beſtimmungen keine Bedenken hervorgerufen. Die
Zweite Kammer hat in ihrer Sitzung vom 12. Oktober 1915
den Geſetzentwurf unter Streichung des Abſatzes 3 im
Artikel 1 angenommen. Der Ausſchuß beantragt
Annahme des Geſetzentwurfs in der von der Zweiten
Kammer beſchloſſenen Faſſung.
Der Antrag wird ohne Debatte angenommen.
Punkt 2 der Tagesordnung betrifft die
Regierungs=
vorlage über
die Veräußerung von fiskaliſchen
Grund=
ſtücken.
Die Ermächtigung, landwirtſchaftlich benutzte, zerſtreut
liegende, kameralfiskaliſche Grundſtücke, die dem
Fami=
lieneigentum des Großherzoglichen Hauſes angehören,
allgemein ohne nähere Beſtimmung der einzelnen
Ge=
markungen und Parzellen zu veräußern, wurde der
Groß=
herzoglichen Regierung bereits für die Dauer des XXXI.
bis XXXV. Landtags durch einſtimmige Beſchlüſſe
bei=
der Kammern unter der Bedingung erteilt, daß den
Stän=
den alljährlich ein Verzeichnis der hiernach veräußerten
Grundſtücke vorgelegt wird. Die Regierungsvorlage
er=
ſucht um die gleiche Ermächtigung auch für die Dauer des
XXXVI. Landtags. Ein Anſtand liegt nicht vor. Die
Zweite Kammer hat die Vorlage genehmigt. Der
berich=
tende Ausſchuß beantragt, Großherzoglicher
Regie=
rung die nachgeſuchte Ermächtigung unter der früheren
Bedingung auch für die Dauer des XXXVI. Landtags
zu erteilen.
Hierzu bemerkt Geh. Baurat Prof. Dr. Koch als
Berichterſtatter des Ausſchuſſes: Die Ermächtigung,
land=
wirtſchaftlich benutzte, zerſtreut liegende,
kameralfiska=
liſche Grundſtücke, die dem Familieneigentum des
Groß=
herzoglichen Hauſes angehören, allgemein ohne nähere
Beſtimmung der einzelnen Gemarkungen und Parzellen
zu veräußern, wurde der Großherzoglichen Regierung
be=
reits für die Dauer des XXXI. und XXXV. Landtags
durch einſtimmige Beſchlüſſe beider Kammern unter der
Bedingung erteilt, daß den Ständen alljährlich ein
Ver=
zeichnis der hiernach veräußerten Grundſtücke vorgelegt
wird. Die Regierungsvorlage erſucht um die gleiche
Er=
mächtigung auch für die Dauer des XXXVI. Landtags.
Ein Anſtand liegt nicht vor. Die Zweite Kammer hat die
Vorlage genehmigt. Nur iſt der Ausſchuß des Hohen
Hau=
ſes der Anſicht, daß dem Zwiſchenſatz „zerſtreut liegende‟
in dem Antrag des Ausſchuſſes des anderen Hauſes noch
hinzugeſetzt iſt „d. h. nicht zu Hofgütern gehörige” nur
eine räumliche Auslegung gegeben werden darf, nicht
etwa auf ſolche Grundſtücke, die nur in bezug auf
Verwal=
tung nicht zu Hofgütern gehörig anzuſehen ſind. Von
einem Antrag, den irreführenden Zwiſchenſatz zu ſtreichen,
habe der Ausſchuß nur abgeſehen, um keine
Rekommuni=
kationen hervorzurufen.
Finanzminiſter Dr. Braun beſtätigt
Uebereinſtim=
mung der Regierung mit dem Ausſchuß in der Anſicht,
daß es ſich nur um eine Auslegung des Zwiſchenſatzes
in räumlichem Sinne handeln kann.
Der Antrag des Ausſchuſſes wird in folgendem
Wort=
laut in Uebereinſtimmung mit der Zweiten Kammer
an=
genommen: Die Kammer wolle beſchließen, die
Großherzogliche Regierung auch für die Dauer des
XXXVI. Landtags zur Veräußerung landwirtſchaftlich
benutzer, zerſtreut liegender, d. h. nicht zu Hofgütern
ge=
höriger kameralfiskaliſcher Grundſtücke allgemein ohne
nähere Beſtimmung der einzelnen Gemarkungen und
Parzellen unter der Bedingung zu ermächtigen daß den
Ständen alljährlich ein Verzeichnis der hiernach
veräußer=
ten Grundſtücke vorgelegt wird.
Der 3. Punkt der Tagesordnung betraf die
Regie=
rungsvorlage über den Geſetzentwurf,
die Uebernahme von
Wechſelverpflichtun=
gen für die Gemeinden und
Gemeindever=
bände durch den Staat.
Das Geſetz vom 19. Dezember 1914, betreffend die
Gewährung von Darlehen an Gemeinden und
Gemeinde=
verbände, hat Großherzogliche Regierung ermächtigt, den
genannten Körperſchaften zur Deckung von durch den
Krieg erwachſenen beſonderen Ausgaben Darlehen bis
zum Geſamtbetrage von acht Millionen Mark zu gewäh
ren und die hierzu erforderlichen Mittel durch Ausſtel
lung von Schuldverſchreibungen, Schatzanweiſungen und
Wechſel zu beſchaffen. Von dieſer Befugnis hatte die Re
gierung in der Hauptſache erſt ſeit Beginn des neuen
Finanzjahres, 1. April 1915, Gebrauch zu machen, und es
hat ſich der zu deckende Geſamtbedarf der Gemeinden
Anfang September 1915 zuzüglich der neu angefordert
geweſenen Beträge an dieſem letzteren Termin bereits
auf 9204000 Mark belaufen gehabt; der angeforderte
Kreditbetrag hatte alſo den zunächſt bewilligten Betrag
bereits um 1204000 Mark überſchritten, wozu die
Finanz=
ausſchüſſe beider Kammern ihre Zuſtimmung erteilt
hatten. Da die Regierung annehmen zu müſſen glaubte,
daß bis auf weiteres die Krediterforderniſſe der
Gemein=
den ſich monatlich durchſchnittlich etwa um 2 Millionen
Mark erhöhen werden, und es ſich herausgeſtellt hat, daß
zur billigſten Flüſſigmachung dieſer Erforderniſſe die
Ak=
zeptierung von Wechſeln der Gemeinden durch
Großher=
zogliche Hauptſtaatskaſſe das geeignete Mittel iſt —
tat=
ſächlich hatte der Staat Anfang Sepember 1915 nur
750000 Mark eigene Wechſel im Umlauf, dagegen
6 351000 Mark Wechſel der Gemeinden akzeptiert und
wei=
ter begeben —, ſo hat Großherzogliche Regierung im
Ar=
tikel 1 des Geſetzentwurfes beantragt, ſie zu ermächtigen,
„zum Zwecke der Kreditvermittelung für die Gemeinden
und Gemeindeverbände des Großherzogtums nach
Maß=
gabe des Bedürfniſſes Wechſelverpflichtungen einzugehen”
Mit dieſem Teile des Antrags Großherzoglicher
Re=
gierung erklärt ſich der Ausſchuß einverſtanden.
Der zweite Satz des Artikels 1 ſoll lauten: „Die auf
Grund dieſes Geſetzes übernommenen Verbindlichkeiten
können zum Zwecke der Einlöſung von bei Beendigung
des Kriegszuſtandes noch umlaufenden Wechſeln bis zum
Ablauf des auf die Beendigung des Kriegszuſtandes
fol=
genden Rechnungsjahres erneuert werden.”
Zu dieſem Abſatze bemerkt der Ausſchuß, daß die
Beendigung des Kriegszuſtandes zufällig an ſich kurz vor
Beginn des neuen Rechnungsjahres eintreten kann, und
daß dann ſchon aus dieſem Grunde die Zeit, bis zu
wel=
cher alle Wechſelverbindlichkeiten erledigt ſein ſollen, zu
knapp bemeſſen erſcheint. Es kommt aber hinzu, daß
es durchaus nicht ausgeſchloſſen iſt, daß nach Beendigung
des Krieges die Notwendigkeit eintritt, zunächſt die
finan=
ziellen Verhältniſſe der deutſchen Einzelſtaaten
zu regeln, ſodaß die Fundierung der ſchwebenden
Ver=
bindlichkeiten der Gemeinden — mit Ausnahme vielleicht
einiger der größten Gemeinweſen — vor derjenigen der
Einzelſtaaten zurückzuſtehen hat. Der Ausſchuß hat es
deshalb für zweckmäßig gehalten, den vorſtehend
bezeich=
neten Endtermin für Einlöſung der
Wechſelverbindlichkei=
ten der Gemeinden auf zwei Jahre nach Beendigung des
Kriegszuſtandes zu erſtrecken.
Artikel 2 des Geſetzentwurfs, lautend: „Mit der
Aus=
führung dieſes Geſetzes ſind unſere Miniſterien des
Innern und der Finanzen beauftragt”, hält der Ausſchuß
für zweckmäßig und empfiehlt deſſen Annahme.
Der Ausſchuß möchte aber darauf aufmerkſam machen,
daß die Ueberſchrift des Entwurfs des neuen
Geſetzes nicht ganz zutreffend erſcheint. Dieſelbe ſoll
lauten: „Geſetzentwurf, die Uebernahme von
Wechſelver=
pflichtungen für die Gemeinden und Gemeindeverbände
durch den Staat”
Dieſe Ueberſchrift wäre richtig, wenn daran gedacht
würde, den Gemeinden Darlehen durch Ausſtellung von
igenen Wechſeln des Staates zu verſchaffen. Gerade
dies ſoll aber künftig vermieden werden; im Gegenteil
werden die Gemeinden durch die beabſichtigte, ihnen
auferlegte Ausſtellung von durch die Hauptſtaatskaſſe zu
akzeptierenden Wechſeln Mitverpflichtete aus
den=
ſelben neben dem Staat; die Wechſelverbindlichkeiten
werden alſo nicht allein durch den Staat übernommen.
Es würde wohl beſſer geſagt: „Gewährung von
Dar=
lehen an Gemeinden und Gemeindeverbände durch den
Staat in Form von Wechſelkrediten”
Der Ausſchuß, hält die Vorlage für gerechtfertigt.
Zur Vermeidung von Rückäußerungen ſieht der Ausſchuß
davon ab abändernde Vorſchläge im Sinne der
vorer=
wähnten Beanſtandungen zu machen und beantragt
Annahme des Geſetzentwurfs.
Der Antrag wird ohne Debatte angenommen.
Hierauf iſt die Tagesordnung erledigt, und das Haus
ver=
tagt ſich auf unbeſtimmte Zeit.
Künſtleriſche Frauenarbeiten.
Die Stickerei= und Spitzen=Rundſchau,
Verlag Alexander Koch=Darmſtadt, wendet ſich in dem
als Werbeheft überaus reichhaltig und belehrend
ausge=
ſtatteten Oktoberheft (Beginn des 16. Jahrganges) mit
einem großzügigen und aus weitem Geſichtsfelde
gege=
benen Aufrufe an die deutſche Frauenwelt und
Künſtler=
ſchaft: die jetzige Zeitlage und die durch den Krieg
ge=
ſchaffene Wandlung dazu zu benutzen, der allezeit in ſo
hohem Anſehen geſtandenen deutſchen
Nadelar=
beit jetzt wieder zu neuem Anſehen, zu neuem
Auf=
blühen, vertiefter Pflege und umfaſſenderer wirtſchaftlicher
Ausnützung zu verhelfen. Keine Gelegenheit dafür ſei
ſo günſtig wie die jetzige; der Aufſchwung und die
Selbſt=
beſinnung des deutſchen Volkes auf ſeine eigene große
Kraft und völkiſche Eigenart müſſe dafür geradezu den
Boden bereiten helfen. Hofrat Alexander Koch, der
Her=
ausgeber auch dieſer Zeitſchrift zur Pflege
künſtle=
riſcher Handarbeit, hat auch an dieſer Stelle
ſeine ganze Wirkſamkeit eingeſetzt, um alle ſeine
Abſich=
ten für raumkünſtleriſche Löſungen im Sinne des deutſchen
Heims auf einen möglichſt breiten Boden zu ſtellen und
ſich dafür auch der weitgehendſten Mithilfe der deutſchen
Frau zu ſichern. — Angeſichts des ganz vortrefflich mit
über 100 Abbildungen und Ton= und Farbdrucken
aus=
geſtatteten Oktober=Werbeheftes ſind die Ausſichten auf
Erfolg die denkbar günſtigſten. Die Bewegung zugunſten
einer eigenen deutſchen Kleidermode hat gewaltig
einge=
ſetzt, und gerade das deutſche Kleid verlangt nach
Sticke=
reien und Spitzen; aber auch die Bett= und Leibwäſche hat
im Laufe der letzten Jahre einen unerwartet großen
Ver=
brauch an Weißſtickereien und Spitzen getätigt mit
An=
ſprüchen, die ſich vielfach auf teuere Auslanderzeugniſſe
erſtreckten. Jetzt gilt es alſo, auch hier Eroberungen zu
machen und die Lage des deutſchen Spitzenmarktes
auf=
beſſern zu helfen. Zum anderen wartet aber auch das
große Verwendungsgebiet der Raumkunſt und
Wohnungspflege geradezu auf die Einfügung
ed=
ler und geſchmackvoller Nadelarbeiten aller Art. Für
alle dieſe Möglichkeiten will nun das weitblickend
zuſam=
mengeſtellte Werbeheft der „Stickerei= und Spitzen=
Rund=
ſchau” die Erzeuger und Verbraucher aufwecken und
mit=
helfend ſtimmen. Die Worte und Abbildungen beſagen
genug, und ein großangelegtes Preisausſchreiben für
Tiſchdecken und Läufer will künſtleriſch und wirtſchaftlich
Richtunggebend ſein. Dadurch werden die Kräfte in
Wechſelwirkung geſtellt. Die vornehme Damenwelt und
die Architektenſchaft wird es dann an Aufträgen nicht
mehr fehlen laſſen, und es wird künftig nicht an
geſchick=
ten Händen und geſchulten Augen fehlen, ſelbſt höchſten
Wünſchen in allen Techniken und Arbeitsſtücken der
deut=
ſchen Nadelarbeit gerecht werden zu können. Berater
und Helfer kann aber nur eine ſachkundige und
künſtle=
riſch einwandfreie Quelle ſein. Sie ſprudelt zeitfriſch,
neues Leben der Nadelarbeit ſpendend, aus der „
Sticke=
ei= und Spitzen=Rundſchau” deren Halbjahr=
Bezugs=
preis (bei zwölf wundervollen Monatsheften) nur
6 Mk. beträgt. Der Einzelpreis des „Oktober=
Werbe=
heftes” beträgt 1.50 Mk.
Karl Heinrich Otto.
Schutz bei Erkältungen
sowie gegen
die meisten ansteckenden Krankheiten bietet
Formamint
weil es die Ansteckungskeime (Bakterien) in
Mund und Rachen vernichtet, so daß sie nicht
ins Körperinnere gelangen können.— Mehr als
10000 Herzte haben seine vorbeugende
Wir-
kung bestätigt. — Näheres über Wesen und
Wirkung des Formamints enthält die für die
Gesundheitspflege überaus wichtige Broschüre
„Unsichtbare Feinde‟,die beiAbforderung durch
Postkarte von Bauer & Cie., Berlin SW 48,
Friedrichstrasse 231, kostenlos versandt wird.
Wer Formamint noch nicht kennt, verlange
eine Gratisprobe.
Formamint-Feldpostbrief-Packungen
mit Neusilber-Taschenröhrchen ohne
Preis-
erhöhung in allen Apotheken und Drogerien.
Unsere Marine
Beste 2Pf. Cigarette
Deufsches Fobrikaf = Truskfrei
GEonG A. JASMATZI AKTIENGESELUSCHAFT
Gas-Glühstrümpfe
beste Qualitäten, sowie sonstige
Be-
leuchtungsartikel aller Art,
ohne jegliche Teuerungsaufschläge
J. Kredel, Darmstadt
obere Rheinstr. 5. Telefon 2454
Verlangen Sie Preisliste. (14601a
1a Carbid
jedes Quantum
billigſt bei
J. Donges & Wiest
Grafenſtr. 26. (13768a
rüne Winterjacke bill. zu verk.
Kranichſteinerſtr. 59/10, I
Gashängelampen
3 eleg., verſch. and. Gasl., gr. neue
Waschmaschine
(Keſſelerſatz) zu verkaufen (B14662
Grüner Weg 99.
Holzwolle
billig abzugeben. Ludwigſtr. 18. (*
Teppich
Ia roter Wollfilz, ſehr ſch. u. warm,
3,40: 2,14, abzug. Preis 40 Mk.
Gr. Belief
Elfenbeinmaſſe, Odyſſeus, ger. n.
Prof. Kaupert, 50 Mk., ſehr dekor.
für Diele, Herrenzimmer. (*6077
Näh. in der Geſchäftsſtelle.
Hutbeutel
liefert billigſt (6101mf
Jakob Skurnik
Wendelſtadtſtr. 28 Fernſpr. 1791.
(Einer ſehr
guterhalt. Zinkbadewanne
billigſt abzugeben.
(*6075
J. Lehmann, Georgenſtr. 7.
Eine Partie
Teller
glatt, tief oder flach .
Stück
Eine Partie
Satz-Schüsseln
6 verschiedene Grössen im
der Satz 78 ₰
Satz
Eine Partie
Tassen
weiss, gross, fehlerfreie Ware
Stück 7 ₰
Waschgarnituren
„Otto‟
4teilig
moderne
Zeichnungen
1.65
„Ernd‟
4teilig
gross, mod.
Zeichnungen
dekoriert
2.95
„Mionon‟
5teilig
mit
Gold-
linien
3.95
„Beate‟
Steilig
Blumendekor
Schüssel
mit Griffen
5.50
„Selma‟
5teilig
mit breitem
Goldrand
7.50
Nachttöpfe weiss . . . Stück 38 ₰
mit Goldrand, gross
Nachttöpfe
Stück 58 ₰
Seifenschalen ereme
10 ₰
24₰
Seifenschalen Goldrand
Kammschalen ereme
18₰
Kammschalen Goldrand . . 35 ₰
Kumpen weiss, tief . . . 12, 9 ₰
Kumpen bunt, tief
14₰
Salz- oder Mehlmetzen
.46 ₰
weiss, mit Aufschrift
Salz- oder Mehlmetzen
dekoriert, mit Aufschrift
.58 ₰
=Besonders billig!
Waschschüsseln
95₰
creme, gross, moderne Form, Stück
Waschkrüge
ereme, gross, moderne Form, Stück 85 ₰
Gemüse-Tonnen
Stück 10 ₰
dekoriert .
Waschschüsseln
einzeln, m. Gold-od. Blumendekor, von
teuren Garnituren herrührend, Stück 1.20
Waschkrüge einzeln
mit Gold- oder Blumendekor Stück 1.25
15 ₰
Tassen mit Untertasse . . .
Teller, gerippt, tief oder Hach . . 10 ₰
Dessertteller . . . . .
7₰
Zwiebelmusterteller
.15 ₰
tief oder flach .
Satz-Schüsseln bunt
6 Stück im Satz . . . . der Sätz 98 ₰
oval,
Suppenterrinen mit Deckel 42₰
Schüsseln rund, mit Henkel . . 18 ₰
Gewürztönnchen
*6 Stück im Satz
der Satz 78 ₰
Saucieren dekoriert . . . . . 38 ₰
Grosse Posten
Küchengarnituren
16teilig, Streublumen-Decor
besonders billig
Grosse Posten
Speise-Service
23teilig, Rosendecor, moderne Formen
besonders billig
Ein Posten
Markttaschen
solides Fabrikat, schwarz
Ledertuch, m. Lederhenfel 68₰
Weit unter Preis!
Eine Partie einzelne
Waschgarnituren
nur ganz teuere, moderne Sachen,
mit f. feiner Malerei
die Garnitur V.se
Ein Posten
Gummi-Absätze
rund, erstklassige Ware
. 38 ₰
für Damen .
. 58 ₰
für Herren
(14717
e