Darmstädter Tagblatt 1915


Nr. 290., Mittwoch, den 20. Oktober.

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178. Jahrgang
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Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Polizeiamts Darmſtadt, der Großh. Bürgermeiſtereien des Kreiſes und der andern Behörden.
Das Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt wird Dienstags, Donnerstags und Samstags nach Bedarf beigefügt.

Der Krieg.
Von den Kriegsſchauplätzen. Der Balkankrieg. Falſche Hoffnungen in Belgien. Die ſinkenden Schiffe des Vier=
verbandes
. Die diplomatiſche Erkrankung des Vierverbandes. Wie deutſchfeindliche Lügen entſtehen. Engliſche
Eingeſtändniſſe der Unfähigkeit. Mißſtimmung in Auſtralien. Zwei weitere Kriegserklärungen.

Von den Kriegsſchauplätzen.
* Großes Hauptquartier, 19. Oktober.
(W. T. B. Amtlich.)

Weſtlicher Kriegsſchauplatz.

Keine weſentlichen Ereigniſſe.

Oeſtlicher Kriegsſchauplatz.
Heeresgruppe des Generalfeld=
marſchalls
von Hindenburg.

Südlich von Riga ſtürmten unſere Truppen
mehrere ruſſiſche Stellungen und erreichten die
Düna öſtlich Borkowitz, ein Offizier,
240 Mann wurden gefangen, 2 Maſchinen=
gewehre
erbentet.
Ein ruſſiſcher Angriff nordweſtlich Jakob=
ſtadt
wurde abgewieſen.
In Gegend Smolwy wurde durch eines
unſerer Kanpingzeuge ein franzöſiſcher Dop=
peldecker
, der von einem ruſſiſchen Stabskapitän
geführt wurde, und mit einem engliſchen Ma=
ſchinengewehr
ausgerüſtet war, abgeſchoſſen.

Heeresgruppe des Generalfeldmar=
ſchalls
Prinz Leopold von Bayern.

Nichts neues.

Heeresgruppe des Generals
von Linſingen.

Die geſtern gemeldeten Kämpfe am Styr
nehmen einen für uns günſtigen Verlauf.

Balkan=Kriegsſchauplatz.

en
2225g

Bei der Heeresgruppe des Generalfeld=
marſchalls
von Mackenſen wurde von der
Armee des Generals von Koeveß durch
öſterreichiſch=ungariſche Truppen die Stadt
Obrenovae genommen. Südlich von Belgrad
erreichten deutſche und öſterreichiſch=ungariſche
Verbände nach Kampf die Höhen öſtlich von
Vranic, ſüdlich von Ripanj und ſüdlich
von Grocka an der Donau. Die Armee des
GeneralsvonGallwitz erkämpfte mit dem rech=
ten
Flügei die Gegend weſtlich von Seone, ſo=
wie
die Orte Vodanj und Mala Krsna.
Das Höhengelände bei Lucica ſowie ſüd=
lich
und öſtlich von Bozevac bis Misl=
jenovac
wurde dem Feinde entriſſen.

Die Armee des Generals Bojadjeff
drang gegen Zajecar, Knjazevac, über
Inovo und gegen den Keſſel von Pirot
weiter vor. Andere bulgariſche Truppen haben
Vranje im oberen Moravatal genommen und
weiter ſüdlich die Linie Egri=Palanka-
Stip bereits überſchritten.
Oberſte Heeresleitung.

Der Seekrieg.

* Von der franzöſiſchen Grenze, 18. Okt.,
wird der Köln. Ztg. gemeldet: Aus den neutralen Blät=
tern
hat ſich nach Paris und in andere Städte Frankreichs
die Kunde von dem Untergang des franzöſi=
ſchen
Transportſchiffs Somblin Haber und
der 2000 Mann algeriſcher Truppen, die es an Bord hatte,
verbreitet. Die Nachricht hat ſo große Beſtürzung im
Lande hervorgerufen, daß ſich das Marineminiſterium
veranlaßt ſieht, die Nachricht als deutſchen Urſprungs
und in allen Punkten als falſch zu erklären. Das Marine=
miniſterium
weiß aber, daß es der Kapitän des griechiſch=
amerikaniſchen
Dampfers Patris iſt, der die Nachricht
von dem Untergang des Schiffs und der Truppen nach
Athen überbrachte, deren Untergang ihm an der Unglücks=
ſtelle
beſtätigt wurde, nachdem er ſelbſt einen draht=
loſen
Hilferuf des Schiffes erhalten hatte. Im übrigen
weiß man zur Genüge, was ſämtliche franzöſiſche Demen=
tis
in ſolchem Fall wert ſind.
* Paris, 19. Okt. Der Temps meldet aus Mar=
ſeille
: Der Poſtdampfer Eugéne Pereira iſt am 16. Okt.
in Marſeille mit den Ueberlebenden des Poſtdampfers
Admiral Hamelin eingetroffen, der kürzlich von
einem deutſchen Unterſeeboot im Mittelmeer verſenkt
worden iſt. 50 Menſchen ſind umgekommen und etwa 30
wurden verletzt.
* Kriſtiania, 18. Okt. (Meldung des Norwegi=
ſchen
Telegramm=Bureaus.) Sobald das Miniſterium des
Aeußern von der Reederei des Dampfers Eir die
Meldung erhalten hatte, daß das Schiff aufgebracht ſei,
wurde die norwegiſche Geſandtſchaft in Ber=
lin
angewieſen, ſich an die deutſche Regierung mit dem
Erſuchen um Freigabe des Schiffes und ſeiner Baumwoll=
ſendung
zu wenden. Baumwolle iſt auf der deutſchen
Banngutliſte nicht angeführt. Die Geſandtſchaft erhielt
gleichzeitig die Weiſung, der deutſchen Regierung den
Inhalt des Telegramms des Kapitäns des Eir an die
Reederei mitzuteilen, nach dem das Schiff 2½ Minuten
vor Hallands Vaderö aufgebracht wurde.
* Kriſtiania, 18. Okt. Auf Befehl der nor=
wegiſchen
Regierung hat die Geſandtſchaft in
Berlin der deutſchen Regierung die Aufklärungen über den
Torpedoangriff auf den Dampfer Iris mitgeteilt,
der ſich am 8. Juni auf der Reiſe von England nach Nor=
wegen
befand. Das deutſche Auswärtige Amt hat nun=
mehr
der Geſandtſchaft mitgeteilt, daß der Inhalt des
norwegiſchen Seeverhörs mit den dienſtlichen Berichten
aller Unterſeebootführer verglichen worden ſei, die zur
Zeit des Ereigniſſes in den betreffenden Gebieten Dienſt
getan hätten. Es hätte ſich daraus indeſſen keinerlei
Anhaltspunkt dafür ergeben, daß der Dampfer von
einem deutſchen Unterſeeboot angegriffen wor=
den
ſein könnte.

Die Zeppelinangriffe auf London.

* Neu=York, 18. Okt. (Durch Funkſpruch von dem
Vertreter des W. T. B.) Die Evening Sun ſchreibt in
zeinem Leitartikel: Der jüngſte Zeppelinangriff auf
London hat zuviel Schaden angerichtet, um als
militäriſch unwichtig abgefertigt werden zu können. Falls
der Krieg noch ein Jahr dauert, wird zweifellos ein Maſ=
ſenangriff
von Luftſchiffen verſucht werden. Die Lon=

doner können die Zeppelin=Angriffe nicht länger auf die
leichte Achſel nehmen; die panikartige Wirkung
des letzten wird bei jedem weiteren zunehmen.

Der Balkankrieg.
Der Vormarſch gegen Serbien.

* Aus dem Hauptquartier der Armee Gall=
witz
wird der Voſſiſchen Zeitung über den Vormarſch
der Deutſchen vom 17. Oktober berichtet: Der gefürchtete
Koſſova, der herbſtliche Südoſtſturm, wirbelt durch das
Donautal. Er pfeift und heult wie eine toll gewordene
Orgel. Er peiſcht die Donau zu Wellen von zwei Meter
Höhe. Er tobt umſonſt. Unſere Truppen haben
den Weſtrand Serbiens feſt in ihren Hän=
den
, mit geſichertem Nachſchub über den breiten Strom,
den Marinetruppen von den zahlreichen Minen geſäubert
haben. Wichtige Uferberge wurden genommen. Die Zu=
gänge
zu dem gebirgigen Gelände ſind geöffnet. Die er=
heblich
verſtärkte ſerbiſche Nordarmee vermag trotz erbit=
terter
Gegenwehr unſer ſtetiges Vordringen nicht aufzu=
halten
. Vielfach beteiligen ſich auch Fauen und Kinder
an dem Kampf. Ein Hauptmann, der überlief, erzählte
von der Beſtürzung in Niſch. Unſere Truppen haben
auch auf dem neuen Kriegsſchauplatze wieder Beweiſe
herviſchen Willens und ſoldatiſcher Größe gegeben: Am
16. Oktober erſtürmte ein märkiſches Regiment ſüdweſt=
lich
von Semendria einen Bergabhang, ſteiler und ſchwie=
riger
als die Spicherer Höhen. Einen guten Fortſchritt
bedeutet die Einnahme des anſehnlichen Städtchens Po=
zarevac
. Hier war der ſerbiſche Hauptſtützpunkt und das
Truppenreſervoir für die Donauverteidigung. Die Ser=
ben
wurden auf die Stadt zurückgeworfen und konnten
ſich nur durch eiligſte Räumung der Stadt der Umklam=
merung
entziehen. Erfolgreiche Gefechte öſtlich und ſüd=
lich
Pozarevac ermöglichten es, in dem gebirgigen Ge=
lände
öſtlich des Morava=Tales immer tiefer in das Lan=
desinnere
einzudringen.
* Ueber das Vordringen der bulgariſchen
Armeen in Serbien heißt es laut Berliner Lokal=
Anzeiger in dem Bericht eines Budapeſter Blattes: Nach
der Einnahme von Carevoſelo und Grado überſchritten
die Bulgaren in Verfolgung des Feindes die Brejalnica
und nahmen Kaliananſchi und Radlovei. Die Bewohner
der mazedoniſchen Ortſchaften empfingen mit jubelnder
Freude die bulgariſchen Truppen. Die Verfolgung der
Serben gegen Obrinari und Vinica wird fortgeſetzt. Die
über Blagua=Planina in Mazedonien eingedrungene bul=
gariſche
Armee 50000 Mann ſteht längs des Oſt=
ufers
des Wardar in äußerſt blutigem Kampfe mit den
ſich erbittert verteidigenden ſerbiſchen Truppen.
Dem Bericht des bulgariſchen Großen Ge=
neralſtabes
vom 15. Oktober iſt folgendes zu ent=
nehmen
: In Mazedonien ſchreitet unſer Vordringen
gegen die obere Brejalnica fort. Unſere Truppen haben
die Linie Draneſac-Sukanolac und die Berggegend von
Kavka und Colak=Planina erreicht. Unſere Truppen er=
oberten
Zarevoſelo, Pehtſchsvo und Herovo. Auf dem
weſtlichen Abhang des großen Balkans erreichten unſere
Truppen die Linie Novokorito-Zlainac-Hepugnica-
Rovnobueſe-Tſcherni Vrh. Unſere Truppen beſetzten im
Morava=Tale das ſtrategiſch wichtige Vranja=Glava.
Zu dem ſiegreichen Vordringen der bul=
gariſchen
Truppen in Serbien ſagt das bulgariſche
Regierungsorgan Narodni Prava: In Serbien vollzieht ſich
jetzt der Schlußteil des blutigen Balkandramas: Serbien
war es innerhalb zweier Jahre gelungen, aus Mazedo=
nien
eine Trümmerſtätte zu machen, nachdem dort ein
mittelalterliches Schreckensregiment eingeführt worden
war. Um den ſerbiſchen Schrecken in Mazedonien zu
brechen, ſind die bulgariſchen Truppen in das Gebiet
dieſes verräteriſchen Volkes eingedrungen, das den Welt=
brand
entzündet hat, indem es den Fürſtenmord von

[ ][  ][ ]

Serajewo anzettelte. Die bulgariſche Armee wird ihre
große Aufgabe erfüllen und das vor zwei Jahren ge=
raubte
Mazedonien mit Bulgarien vereinigen.
* Niſch, 18. Okt. Das Serbiſche Preſſebureau mel=
det
amtlich: An der ſerbiſchen Front griffen die
Bulgaren mit ſtarken Kräften auf der ganzen Linie
an. Im Gebiete des Timok und der Brejalnica, in der
Nähe von Zajecar, durchſchritten ſie Paikow, Savat und
Stoikbrdo. Weiter ſüdlich zwangen ſie die Serben, in der
Richtung auf Knjazevac zurückzuweichen. Sie griffen
ferner mit mehreren Regimentern weiter nördlich bei
Kriwa=Palanka, an der Straße nach Kumanowo, an. Es
gelang ihnen, Tſchupinbrdo zu erreichen, von wo aus ſie
Kumanowo-Vranja und die Eiſenbahnlinie Niſch- Sa=
loniki
bedrohen können. Die Serben leiſten an der Bre=
jalnica
mit Erfolg Widerſtand.

Italiens Beteiligung am Balkankrieg.

* Paris, 18. Okt. (W. T. B. Nichtamtlich.) Petit
Journal meldet aus London: Auskünften aus gut unter
richteter diplomatiſcher Quelle zufolge kann die Mit=
wirkung
Italiens am Balkan heute völlig ſicher
gelten. (?) Italien wird wahrſcheinlich mit einer Ma=
rinegktion
im Aegäiſchen Meere beginnen und an dem
gemeinſamen Unternehmen gegen die Küſten Bulgariens
und der Türkei durch Entſendung von Kriegsſchiffen und
Transportſchiffen teilnehmen.

Rumänien.

* Bukareſt, 18. Okt. Die unioniſtiſche Föderation
hat auf nächſten Sonntag zwei ſogenannte nationale
Verſammlungen einberufen. Der heutige Vit=
torul
führt zu dieſer Meldung aus, daß es ſich hierbei
um dieſelbe Täuſchung der öffentlichen Meinung handle,
wie bei den Unternehmungen der nationalen Aktion und
der Schweſterunternehmungen. Von ſelbſtloſer nationaler
Politik ſei in dem vorliegenden Falle keineswegs die
Rede. Es handele ſich anſcheinend um die Vornahme
einer Fuſion beider Parteien, der Anhänger Take Jones=
cus
und Filipescus, die unter der alten Firma die Hoff=
nung
auf Erfolg verloren haben.

Monaſtir als Zufluchtsort der Serben.

* Budapeſt, 18. Okt. Nach einer Meldung aus
Saloniki ſoll das ſerbiſche Hauptquartier nach
Monaſtir verlegt worden ſein.
* Paris, 19. Okt. Information meldet aus Athen:
Es wird hier beſtätigt, daß der Staatsſchatz der ſer=
biſchen
Nationalbank und die ſerbiſchen Staatsar=
chive
nach Monaſtir gebracht worden ſind.

Die Landungstruppen der Entente.

TU. Von der italieniſchen Grenze, 19. Okt.
Der Korreſpondent der Tribuna in Saloniki meldet ſei=
nem
Blatte, wie er ſich überzeugt habe, ſeien bis zum
13. Okt. von den Vierverbandsmächten 35000
Mann gelandet worden: Das Kommando habe
General Sarrail übernommen. Mehrere Kontingente
ſeien bereits nach Mazedonien abgegangen, und zwar
gegen die Wardarlinie, Kumanowo werde wahrſcheinlich
der Konzentrationspunkt der Verbündeten ſein, ſo daß der
rechte Flügel den Serben helfen und der linke gegen Bul=
garien
vorgehen könne. Der Kriegsrat, an dem die Ver=
treter
Rußlands und Italiens teilnahmen, hielt ſeine
Sitzung in Saloniki ab.
* Budapeſt, 18. Okt. (Zenſ. Frkft.) Nach einer
Athener Meldung der Bukareſter Minerva hat die En=
tente
in Saloniki, Kawalla, Orzana und
Katerina (ſüdweſtlich von Saloniki) zuſammen bisher
etwa 180000 (?) Mann gelandet, die nach Serbien ge=

bracht werden ſollen. Das Betragen der Engländer und
Franzoſen werde immer unerträglicher. Die franzöſiſchen
und engliſchen Kommandanten dulden angeblich Ge
valttaten gegen die Bevölkerung und widerſetzen ſich
allen Anordnungen der griechiſchen Behörde. Die Offi
ziere der Ententetruppen haben nach dieſer Meldung alle
ffentlichen Lokale, die Eiſenbahnſtationen und Privat=
häuſer
okkupiert und nehmen ſogar Requiſitionen vor
Die Behörden ſeien außerſtande, dem Treiben Einhalt zu
tun. Die griechiſche Regierung beobachte mit Beſorgnis
die fortgeſetzte Verletzung der ſtaatlichen Sou=
veränität
Griechenlands.

Die franzöſiſche Preſſe und das Balkanproblem.

* Paris, 19. Okt. Die Preſſe erörtert noch immer
das Balkanproblem und hofft, daß es ſchließlich doch
noch gelinge, Griechenland und Rumänien für die
Sache des Vierverbandes zu gewinnen. Beide werden
darauf hingewieſen, welche Vorteile ihnen ein Eingreifen
zugunſten der Entente bringen könnte. Die Vorherrſchaft
der Mittelmächte, Bulgariens und der Türkei würde die
Knechtung der übrigen Balkanvölker bedeuten. Daher
hofft die Preſſe, daß das griechiſche und rumäniſche Volk,
welche gegen ihre Ueberzeugung nur nach dem Willen
hrer Herrſcher neutral ſeien, endlich doch ein Eingreifen
durchſetzen werden. Der Temps wünſcht eine ruſſiſche
Offenſive an der rumäniſchen Grenze, da dieſelbe auf die
weitere Entwicklung auf dem Balkan den größten Ein=
fluß
ausüben könne. Der Gaulois fordert, daß Grie=
chenland
ſich erkläre, ob es für oder gegen den Vierver=
band
ſei, dann werde der Vierverband ſeine entſprechen=
den
Maßregeln treffen. Libre Parole meint, die Flotten
ſollten vor Piräus demonſtrieren, um eine Begeiſte=
rung
des griechiſchen Volkes auszulöſen, welcher die Re=
gierung
nicht mehr widerſtehen könnte.

Die furchtbaren Perſpektiven.

* Paris, 18. Okt. (Zenſ. Frkft.) Clemenceau fährt
in ſeinem Homme Enchaine fort, vor der Expedition
nach Saloniki in nachdrücklichſter Weiſe zu warnen.
Er ſtellt zunächſt feſt, daß die Regierung durch die ihr
ergebene Preſſe die Begründung der Exvedition geändert
hat. Zuerſt wurden ſentimentale Gründe beigebracht,
nämlich die Notlage der heldenmütigen Serben, die man
icht im Stiche laſſen dürfe, jetzt handelt es ſich aber ſchon
nicht mehr um die Serben, ſondern um einen großen Feld=
zug
gegen die Armeen der Zentralmächte und Bulgariens,
um dem Feinde die Verbindung mit der Türkei abzu=
ſchneiden
. Ein derartiger Feldzug eröffnet die furcht=
barſte
Perſpekſtive, denn ſobald einmal dieſer
Feldzug mit Einſetzung von franzöſiſchen und engliſchen
Truppen begonnen iſt, ſo werden immer größere Nach=
ſchübe
notwendig, was einer Entblößung der franzöſi=
ſchen
Front gleichkommt und verhängnisvoll wer=
den
muß. Wenn die Expedition wirklich den Zweck hat,
den Weg nach Konſtantinopel zu verlegen, ſo wäre es in
erſter Linie nötig geweſen, daß Rußland und Ita=
lien
ſie unternehmen, deren Intereſſen im Balkan grö=
ßer
ſind als die Frankreichs und Englands.

Die Reichsprüfungsſtelle für Lebensmittel.

* Berlin, 18. Okt. Heute vormittag hat die erſte
Sitzung des Beirats der Reichsprüfungsſtelle
für Lebensmittel ſtattgefunden, die von dem Stell=
vertreter
des Reichskanzlers, Exzellenz Dr. Delbrück,
verſönlich eröffnet wurde. Nach einem einleitenden Be=
richt
über den Aufgabenkreis der Reichsprüfungsſtelle,
nsbeſondere die Preisregulierung und die Lieferungs=
nd
Verbrauchsregelung, wurde allſeitig anerkannt, daß
ſchnellles Eingreifen und daher ſofortiges Zu=

ſammentreten der zu wählenden Ausſchüſſe erforderlich
ſei. In großen Zügen legte der Vorſitzende das Pro=
gramm
für die Arbeit dieſer Ausſchüſſe dar. Nach einer
llgemeinen Ausſprache wurden vier Ausſchüſſe (1. Vieh,
Fleiſch, Wurſtwaren, Fiſche; 2. Milch, Butter, Käſe, Eier;
3. Kartoffeln, Gemüſe, Obſt; 4. Kolonialwaren, Vorkoſt=
ind
Teigwaren) gewählt, die ſchon heute und morgen
hre Tätigkeit beginnen werden.

Handelsverkehr mit den beſetzten Teilen
Rußlands.

* Die aus militäriſchen Gründen notwendig gewor=
denen
Erſchwerungen des Perſonen= und Waren=
erkehrs
in den beſetzten Teilen Rußlands
haben zu einer Hemmung des Handels zwiſchen dieſen
und Deutſchland geführt. Zu deſſen Neubelebung und
Förderung hat die Zivil=Verwaltung für Ruſſiſch=Polen,
einer Anregung ihres Mitgliedes Geheimen Kommerzien=
rat
Aronſohn in Bromberg folgend, den Wunſch nach Be=
gründung
einer Handelsorganiſation mit behördlichem
Charakter durch die vornehmlich beteiligten amtlichen Han=
delsvertretungen
zu erkennen gegeben. Nach eingehenden
Vorverhandlungen haben daraufhin die Handelskam=
mern
zu Berlin, Breslau, Bromberg, Danzig, Graudenz,
Oppeln, Poſen und Thorn im Einverſtändnis mit dem
Miniſter für Handel und Gewerbe am 14. Oktober 1915
in Warſchau die Errichtung der Amtlichen
Handelsſtelle Deutſcher Handelskammern
vollzogen; den übrigen deutſchen Handelskammern iſt das
Recht des Anſchluſſes vorbehalten worden. Vorſitzender
der Vereinigung iſt Herr Geheimer Kommerzienrat Aron=
ſohn
, ſtellvertretende Vorſitzende ſind Michalski, Mitglied
der Handelskammer zu Berlin, und Dr. Freymarkt, Syn=
dikus
der Handelskammer zu Breslau. Die von der Han=
delsſtelle
einzurichtenden Geſchäftsſtellen ( Handelsagentu=
ren
) ſollen allen Handel= und Gewerbetreibenden Deutſch=
lands
gegen Zahlung mäßiger Gebühren behilflich ſein
zum Abſatz und ſoweit möglich zum Bezug ihrer
Waren und zur Einziehung ihrer Außenſtände in den
eſetzten Gebieten. Sie beſitzen im übrigen kein Handels=
Monopol, ſodaß keineswegs die eigene Tätigkeit der deut=
ſchen
Kaufleute und Induſtriellen zur Anbahnung und
Pflege unmittelbarer Beziehungen beeinträchtigt wird.
Die Zivilverwaltung, deren Chef Exzellenz v. Kries
der Warſchauer Sitzung perſönlich beiwohnte, hat der
Handelsſtelle in Anerkennung des behördlichen Charakters
der Organiſation weiteſtgehende Unterſtützung zugeſagt,
namentlich wird dieſe Unterſtützung auch bei der Ein=
ziehung
von Forderungen gewährt werden; auch werden
ſonſtige dringende Wünſche auf dem Gebiete des Güter=
ustauſches
(Warenbeförderung, Warenausfuhr) und des
Nachrichtendienſtes bei den zuſtändigen Militär= und
Zivilſtellen von der Zivilverwaltung vertreten werden.
Die Direktion der Handelsſtelle hat ihren Sitz in ( War=
ſchau
; Generaldirektor iſt Kommerzienrat Wieler=Danzig,
weiteres Direktionsmitglied Syndikus der Handelskam=
mer
zu Berlin, Meyerſtein. Handelsagenturen werden,
außer der Direktion in Warſchau, alsbald eingerichtet
werden in Lodz, Sosnowice, Ezenſtochau, Wloclawek und
Mlawa; die Einrichtung weiterer Agenturen wird nach
Maßgabe des Bedürfniſſes folgen. Nähere Mitteilungen
für die Intereſſenten werden von den Handelskammern
veröffentlicht werden.

Die Juden und der Krieg.

* In der Voſſ. Ztg. teilt Prof. L. Stein folgende
Ziffern mit, die ihm, wie er bemerkt, von zuverläſſiger
Seite zur Verfügung geſtellt worden ſind: Die Zahl der
zuverläſſig bekannten Leutnants jüdiſcher Religion be=
trägt
286, darunter 190 preußiſche, 80 bayeriſche, 10 würt=

Schützengrabenfabriken.
Deutſche Kriegsbriefe von Paul Rüchard.

:: Mitten im Lärm des Kanonendonners hört man
plötzlich das Kreiſchen der Dampfſäge, die ſich in weißes
Holz wühlt und es in ſchmale, gleichmäßige Bretter zer=
ſchneidet
. Als ich es zum erſten Male hörte, glaubte ich,
daß ſich meine Ohren täuſchten. Dann aber ſah ich, daß
alles kraſſe Wirklichkeit war, daß da wirklich eine Fabrik
im feindlichen Feuerbereich ſtand. Doch die Zeit, die hin=
ter
mir liegt und die mir Gelegenheit gab, die ganze Weſt=
front
kennen zu bernen, belehrte mich, daß dieſe Fabrik
keineswegs vereinzelt daſteht, ſondern daß es viele, viele
von ihnen gibt, kleine und große. Manche in einem. Vieh=
ſtall
untergebracht, andere in eiſernen Rieſenhallen. Das
Geräuſch ſchießender Geſchütze iſt ihnen zur Alltäglichkeit
geworden. Unſere Grauen da drinnen hören es nicht
mehr. Und nur unſere Grauen arbeiten dort. Sie tun
ihre Pflicht wie andere Kameraden im Schützengraben
oder wie ſonſt im Frieden. Sie ſehen auf ihre Maſchinen
und arbeiten. Zehn Stunden lang täglich. Sie haben
weder Auge noch Ohr für das, was draußen vorgeht.
Fährt eines Tages eine Granate dazwiſchen oder eine
feindliche Fliegerbombe und ſie trifft den Grauen, ſo
fällt er als einer, der ſeine Pflicht genau ſo gut für das
Vaterland erfüllte, als der, der ſein Leben im Schützen=
graben
ließ.
Man geht durch ein Dorf mit ſchiefen, ſchmutzigen
Häuſern. Am Ende der Dorſſtraße liegt ein dunkler Park
mit einem Weiher. Und aus dem Park heraus hört man
plötzlich die Dampfſäge weinen. Oder: man wandert
über endloſe Felder, bis mit einem Male ein Eiſenbahn=
gleis
daliegt. Darauf endloſe Güterwagen, beladen mit
Bohlen, Brettern, Schutzblechen zum Unterſtandsbau,
Stahlſchilden, Stacheldrähten uſw. unw. Dann ſteht man
plötzlich vor einer Sandtiefe, in der ſich fünf bis ſechs un=
anſehnliche
Schuppen befinden. Und wieder hört man das
nervenzerſchneidende Singen der Säge. Man fährt mit
dem Auto durch eine franzöſiſche Großſtadt, die mit dem
Kanonendonner aufwacht und mit ihm ſchlafen geht. Das
Leben raſt in den Straßen, faſt wie im Frieden. Bis
binaus in die Vorſtädte, wo die Gaſſen ſchmal und eng
und die Häuſer rußig werden; dort, wo die hohen roten
Fabrilſchlote ſtehen. Das Leben wird ſtiller, der Kano=

nendonner lauter. Bis man plötzlich eine Granate heran=
pfeiſen
hört und zerſtörte Häuſer ſieht. Dann weiß man,
hier beginnt die Zone des Krieges. Man ſteht abwartend
auf der Landſtraße, um ſich zu vergewiſſern, wo die näch=
ſten
Granaten hingehen werden und mit einem Malle hört
man wieder das reißende Klagen der Säge und man weiß:
hier in der Nähe muß eine Schützengrabenfabrik ſein.
Auch eine unterirdiſche ſah ich. Sie lag draußen
vorm Dorf, dort, wo ſich Aecker und Wieſen dehnen. Unter
den Bäumen liegt ein Erdwall. Nur wenige Meter hoch,
aber doch hoch und lang genug, um unſern Soldaten Woh=
nung
zu geben und Raum zu laſſen für eine Fabrik. Drin=
nen
lärmt, ſprüht es und hämmert es. Der menſchliche
Laut verſchwindet in dieſem von fleißiger Arbeit erzeug=
ten
Geräuſchwirrwarr.
Man kann in dieſen Fabriken alles haben, was der
Schützengraben braucht. Von der kleinſten Handgranate
bis zum rieſenhaften, mehrere Zentner ſchweren Minen=
werfer
. Vom Motor zur Entleerung überſchwemmter
Schützengräben bis zum rieſenhaften Sand= oder Ge=
ſteinsbohrer
zur Anlegung unterirdiſcher Minengänge.
Vom einfachen Stacheldraht bis zur raffinierteſten Ma=
ſchine
, die die feindlichen Drahthinderniſſe zerſtört. Hier
werden allte, unbrauchbar gewordene Gewehre wieder neu
hergeſtellt, dort bringt man ja ganze Kanonen wieder in
Ordnung. Man darf nicht vergeſſen: Alles in unmittel=
barer
Nähe des Feindes, alles aus dem Nichts heraus ent=
ſtanden
. Denn gut vier Fünftel der Fabriken waren vorher
nicht vorhanden. Sie mußten erſt von unſeren Feldgrauen
erbaut werden. Maſchinen, Handwerkszeug und Material
mußte erſt beſchafft werden. Und das mußte ſchnell ge=
hen
. Man konnte nicht wegen jeder Maſchine erſt nach
Deutſchland ſchreiben. Und man hat ſich prachtvoll zu
helfen gewußt. Man verſchaffte ſich elektriſche Energie,
wo vorher nie welche war. Manche unbrauchbar ge=
wordene
, verroſtete Lokomobile mußte herhalten. Zum
ſchnelleren Transport des fertigen Fabrikats baute man
Kleinbahnen, die bis an die Eiſenbahn führen. Oder
man legte einfach neue Schienenwege an. Die Franzoſen
werden uns dankbar ſein, wenn ſie zurückkehren. Man=
ches
Dörſchen, manches Städtchen hat da Eiſenbahnan=
ſchluß
bekommen, das vorher gewiß noch nicht daran dachte.
Irgendwo lag ein Haufen verroſteter Konſerven=
büchſen
. Unſere Grauen ſahen das. Sie ſchleppten ſie in
ihre Fabrik und machten Handgranaten daraus.

Ein franzöſiſches Dorf ſollte Eas bekommen. Man
hatte die Gasröhren ſchon zur Stelle. Aber dann kam
twas dazwiſchen. Jahrelang lagen die Dinger herum.
bis der Krieg kam. Nun, unſere Feldgrauen hatten eine
beſſere Verwendung dafür. Das Dorf bekam ſtatt Gas
elektriſches Licht, wofür die Bewohner unſern Grauen
ſehr danlbar waren, und die Röhren wanderten in die
Fabrik. In Teile zerſchnitten, gaben ſie mit entſprechen=
der
Füllung eine gefährliche Wurfmine ab. Das ſind
keine Geheimniſſe, die ich hier verrate, denn der Feind
drüben arbeitet zum großen Teil mit demſelben Material,
und die Minen, die unſern Soldaten an die Köpfe fliegen,
ſind auch nicht von Pappe. Aber die Unſern können den
Ruhm für ſich in Anſpruch nehmen, aus dem Nichts heraus
geſchaffen, aus dem Unſcheinbaren für ſie Wertvolles ge=
macht
zu haben.
Der Schützengrabenkrieg macht liſtig. Täglich und
ſtündlich liegt man dem Feinde gegenüber. Und bei dem
endloſen Warten findet man Zeit, darüber nachzudenken,
ob es nichts Wirkſameres gäbe, ihn zu vernichten und
Beſſeres, ſich ſelbſt zu ſchützen. Manch guter Gedanke wird
da im Graben geboren, und in der Schützengrabenfabrik
in die Tat umgeſetzt. Wenn die Zeit gekommen ſein wird,
kann man vielleicht ein langes Kapitel über die Erfin=
dungen
des Grabenkrieges ſchreiben, die heute noch in
Dunkel gehüllt ſein müſſen.
Jeder Tag bringt Verluſte an zerſchoſſenen Geweh=
ren
, Maſchinengewehren und Kanonen. Auch beim
Schützengrabenkrieg. Eine wirkliche Ruhe kennt der Stel=
lungskampf
nicht. Geſchoſſen wird immer. Hier weni=
ger
, da mehr. Und es wird auch getroffen; hüben wie
drüben. Nicht nur Menſchen ſind es, die daran glauben
müſſen; auch das Material wird häufig beſchädigt. Ein
Gewehr aber oder eine Kanone, mit der man nicht ſchießen
kann, iſt noch lange nicht unbrauchbar. Man wirft beim
Militär nichts weg. Man kann oder will nicht gleich Altes
durch Neues erſetzen. Sparſamkeit war von jeher der
oberſte Grundſatz in der Armee. Deswegen ſchafft man
ſofort die unbrauchbar gewordenen Schießinſtrumente in
die Schützengrabenfabrik hinter der Front. Man ſchickt ſie
nicht erſt bis in die Heimat. Denn oft tut Eile not. Ein
zerſchoſſener Gewehrſchaft wird ſofort erſetzt. Ein zer=
ſchoſſener
Lauf ſelten. Den entfernt man und bringt an
ſeiner Stelle einen anderen, ſtabileren, an, der dann zum
Abſchuß von Gewehrgranaten dient. So ein Ding fliegt

[ ][  ][ ]

tembergiſche, 6 ſächſiſche. Die Zahl der Kreuzträger dürfte
4000 weit überſteigen, darunter 12 Träger des Eiſernen
Kreuzes 1. Klaſſe (ſämtliche Zahlen ſind Annäherungs=
werte
). Die Kriegsbeteiligung in jüdiſchen Studenten=
verbänden
und im Turnverein Bar Kochba ergab Mitte
September folgende Ziffern: 1. Kartellkonvent, etwa
1000 Mitglieder, darunter 825 Kriegsteilnehmer = 82,5
v. H., 2. Turnverein Bar Kochba 200 Kriegsteilnehmer
75 v. H. der männlichen Mitglieder, 20 Gefallene = 10
v. H., 12 Auszeichnungen.

Falſche Hoffnungen der Belgier.

* Haag, 18. Okt. (Zenſ. Bln.) General v. Biſſ=
ſing
hat eine Proklamation erlaſſen, in der er ſich gegen
die Hoffnungen wendet, die die franzöſiſch=
engliſchen
Fort ſchritte bei den Belgiern
hervorgerufen haben. Er erklärt, daß dieſe Hoffnungen
vollſtändig falſch ſind. Die Gegner der Deutſchen haben
in den Kämpfen der letzten Wochen nichts außer furcht=
baren
Verluſten erreicht. Die Deutſchen ſtehen unbeweg=
lich
und die Alliierten ſind dem Ziele, das ſie die Befrei=
ung
Belgiens nennen, nicht um einen Schritt näher ge=
kommen
. (Voſſ. Ztg.)

Die ſinkenden Schiffe des Vierverbands.

G.* Wie die Times zu berichten wiſſen, hat der Che
eines der größten Londoner Bankhäuſer die ſtarke
wirtſchaftliche Stellung Deutſchlands alls
die größte Ueberraſchung bezeichnet, die der
Krieg gebracht hat. Das glauben wir gern, ſo überreich
an großen Ueberraſchungen die letzten 14 Monate waren
Sprach doch vor kaum mehr als Jahresfriſt das Schrek=
kenskind
Englands, Churchill, beim Lord=Mayors=Bankett
in London zwiſchen Suppe und Braten mit leichtem Her=
zen
von dem unabwendbaren Zuſammenbruch Deutſch=
lands
, der in wenigen Wochen unabwendbar erfolgen
müſſe. Es jährt ſich bald der Lord=Mayors=Tag: aber dies
Jahr dürfte man an der Themſe weit elegiſchere Töne an=
ſchlagen
.
In der Tat, alles vereinigt ſich, um die Stimmung in
London auf den Gefrierpunkt ſinken zu laſſen. Mußte
doch Grey im engliſchen Unterhauſe die bittere Erklärung
abgeben, daß England die hochverzinsliche amerikaniſch
Anleihe habe notgedrungen annehmen müſſen. Eng=
land
gezwungen, etwas zu tun! Wer vor Jahr und
Tag den dünkelvollen Cityleuten geweisſagt hätte, daß
ſie binnen Jahresfriſt bei den amerikaniſchen Geldfürſten
mit dem Bettelſack herumziehen würden, den hätte man
kurzerhand in den Narrenturm geſchickt. Aber in den
15 Kriegsmonaten hat ſich manches geändert und mancher
falſche Gott iſt geſtürzt worden! Nun kam in den letzten
Tagen noch der engliſche Finanzſekretär Montagu mit der
Ankündigung, jeder engliſche Bürger werde die Hälfte
ſeines Einkommens für Kriegszwecke hergeben müſſen,
eine Erklärung, die ſehr böſes Blut machte, wenn ſie auch
ſchließlich nichts als ein Schreckſchuß iſt, um die allgemeine
Wehrpflicht in England vorzubereiten. Immerhin iſt auch
ſie ein Anzeichen für die ſchwerſte aller Geldkataſtrophen,
die Großbritannien jemals erlebte und der es jetzt un=
aufhaltſam
mit Rieſenſchritten entgegentreibt.
Die ſilbernen Kugeln Englands ſind aufgebraucht.
Das war ſicher auch die Ueberzeugung des verkannten
modernen Napoleons Delcaſſé der von ſeinem Vorbild=
nur
die Kleinheit der Statur, von ſeines Geiſtes Hauch
aber nichts geerbt hat als er nach ſeiner Rückkehr von
London im Quai d’Orſay den Abſchiedsbrief an Viviani
ſchrieb. Leicht wird’s ihm nicht geworden ſein, ſeinen
Freund und Komplizen Grey im Stich zu laſſen. Und
ſicher war es auch nicht die Landung in Saloniki allein,
die den modernen Boulanger im Frack veranlaßte, ſeinen
Miniſterpoſten aufzugeben. Auf den Schultern des klei=

nen Mannes laſtet viel größere Schuld: er war es, der
mit dem ſchweren Geſchütz politiſcher Gründe bei Joffre
und French die letzte, nun endgültig geſcheiterte große
Offenſive erzwang, die die kläglich geſcheiterte Vierver=
bandspolitik
wieder in Gang bringen ſollte. Wenn ſich ein
unverbeſſerlicher Optimiſt und Schönfärber wie Delcaſſe
getrieben fühlt, den Rückzug ins Privatleben anzutreten,
dann muß es wahrlich ausſichtslos um die Sache des
Vierverbandes ſtehen.
Ueberall ſinkende Hoffnungen auf ſeiten unſerer Geg=
ner
, das iſt das Kennzeichen des Tages. Und ſinkende
Hoffnungen erklären auch die merkwürdige Zurückhaltung
Italiens. Nicht mehr ſchmettert wie einſt im Mai Ga=
briele
d’Annunzio ſeine delirierenden Faſeleien als Sieges=
hymnen
in die ſchwüle Luft. Verrauſcht iſt die reichlich im
voraus verausgabte Siegesbegeiſterung der mit Redens=
arten
aufgepeitſchten urteilsloſen Menge. Italien hat den
Novembervertrag, der den Abſchluß eines Sonderfriedens
für die Verbündeten verbietet, nicht mitunterzeichnet, und
weder an den Dardanellen noch in Kleinaſien, noch in
Saloniki weht neben den Fahnen der Verbündeten das
Kreuz von Savoyen, und doch haben Salandra und Son=
nino
der Türkei den Krieg erklärt ſollte das ein Krieg
werden, in dem überhaupt kein Schuß abgefeuert wird?
Auch Joffres Hilferuf verhallte ungehört, obwohl er kurz
vor der großen Offenſive nach Italien eilte, um Verſtär=
kungen
zu erflehen. Warum ſteht Italien abſeits von
ſeinen Freunden, warum iſt d’Annunzios lieder= und un=
ſinnreicher
Mund verſtummt? Der Grund liegt nirgends
anders als in der Ueberzeugung, die ſich auch in Rom
Bahn gebrochen hat, daß man nämlich auf der falſchen
Seite kämpft, auf der Seite, wo keine Siegeslorbeeren zu
holen ſind. Die gleiche Ueberzeugung läßt auch Griechen=
land
und Rumänien Gewehr bei Fuß zuſehen, wie die
Sache des Vierverbandes immer tiefer ins Unglück gerät.
Freunde im Unglück ſind im Völkerleben noch viel ſeltener
als im Leben des einzelnen Menſchen!
So ſchlimm es ſteht um die Ausſichten des Vierver=
bandes
, ſo gut ſteht es um Deutſchlands Sache: auch das
wiſſen die übrigen Nationen. Ich bin mit meiner Poli=
tik
auf dem rechten Wege! hat König Ferdinand von
Bulgarien den engliſchen und franzöſiſchen Geſandten bei
ihrem ſang= und klangloſen Abſchied von Sofia erklärt.
Ich bin überzeugt, daß die Mittelmächte
ſiegen werden. Und dieſe Ueberzeugung bricht ſich
mehr und mehr Bahn. Selbſt Japan hat den Glauben
an den Sieg ſeiner Freunde verloren, wie aus der Rede
des alten Intriganten Kato herausklingt, die er in Tokio
hielt und in der er zugab, daß auch ein japaniſches Heer
die Sache der Verbündeten nicht mehr retten könne, ſelbſt
wenn Japan dem Hilferuf des Vierverbandes Folge
leiſten wolle und könne. Doch Japan will weder noch kann
es. Dafür aber haben die ſchlitzäugigen Söhne Dſi Nip=
pons
das Verlangen geſtellt, daß auch für ſie am grünen
Tiſch des Friedenskongreſſes ein Platz freigelaſſen werde,
eine Forderung, die gewiß überflüſſig wäre, wenn man
im Lande der aufgehenden Sonne heute noch an den Sieg
der verbündeten europäiſchen Freunde glaubte, und daran
glaubte, daß dieſe es ſein werden, die den Frieden dik=
tieren
werden.
Kann es ſchlecht um die deutſche Sache ſtehen, wenn
ſich allenthalben auf der Welt die Hoffnungen und Erwar=
tungen
den deutſchen Fahnen zuwenden? Gewiß nicht!

Die diplomatiſche Erkrankung des Vier=
verbandes
.

* Wien, 17. Okt. Ueber die fortſchreitende diplo=
matiſche
Erkrankung des Vierverbandes
ſpottet die Reichspoſt:
Sonnikko iſt an Ohrenentzündung erkrankt, hat
aber geſtern noch ſeine Amtsgeſchäfte erledigt. So be=
gann
die Geſchichte auch bei Delcaſſé; er nahm ſchließ=

lich, trotz der Beſchwörungen ſeiner Miniſterkollegen,
Reißaus. Es litt ihn nicht mehr auf ſeinem Poſten, den
die Erinnyen drohend umſtehen. Die Furcht vor der
unausbleiblichen Verantwortung war
ſeine Krankheit und der Grund ſeiner Flucht aus
der Regierung. Nun läßt auch ſein italieniſcher Kollege,
der diplomatiſche Organiſatior des ungeheuerlichſten Ver=
rats
der Geſchichte ſich krank melden, ohrenkrank. Ein
Wunder iſt es nicht, wenn ihm die Ohren ſingen von den
Verwünſchungen des betrogenen Volkes, das der Wahn=
witz
ſeiner meineidigen Politik zur Schlachtbank führte,
und kein Wunder wäre es, wenn er zwiſchen den hoff=
nungsloſen
Berichten über den Stand der Dinge an der
öſterreichiſchen Front und den Hilfsforderungen der Ver=
bündeten
für ihr neues, ſchon in der Geburt verunglück=
tes
Saloniki=Abenteuer das Ohrenſauſen bekäme. Die
Dinge auf den militäriſchen und diplomatiſchen Kriegs=
ſchauplätzen
zeigen dem Vierverband ein ſo unfreundliches
Geſicht, daß es nicht überraſchen könnte, wenn die Erkran=
kung
ſeiner Staatsmänner wie eine Seuche um ſich griffe.
Man muß ſich auf die Meldung, daß Greys Augen=
übel
wieder zunehme, gefaßt machen, und es iſt nicht
anzunehmen, daß es mit der Geſundheit Iswolskis
und Saſonows zum beſten ſtehe. Das Balkanſpiel iſt
verſpielt, ſeit Bulgarien ſeine Armee zur Wiedergewin=
nung
des ihm durch Treubruch geraubten Mazedoniens
ausſchickt, und die Griechen ablehnen, dem Vierverband
die ſerbiſchen Kaſtanien aus dem Feuer zu holen. Rumä=
nien
wird um ſo ſchwerhöriger, je dringender die Einla=
dungen
zur Hilfeleiſtung werden, und im Vierverband ſel=
ber
ſchiebt noch immer einer dem anderen die Pflicht zu.
in das Abenteuer von Saloniki hineinzuſteigen.
* Amſterdam, 18. Okt. Der Korreſpondent der
Tyd meldet aus London: In gut unterrichteten Kreiſen
verſichert man, daß Grey ſeine Demiſſion ange=
boten
habe.
* Haag, 19. Okt. Berichte aus Paris laſſen einen
baldigen Rücktritt des geſamten Kabinetts
Viviani vorausſehen.
* Genf, 19. Okt. Das Pariſer Journal hat eine
Privatmeldung aus Rom erhalten, wonach die Demiſ=
ſion
Sonninos als bevorſtehend betrachtet werden
könne, doch dürfte das Kabinett Salandra das Vertrauen
des Königs behalten, falls eine vollwertige Perſönlich=
keit
für Sonnino gefunden werde. Der italieniſche Mini=
ſter
des Aeußern habe beſtändig und dringend die Diplo=
maten
des Vierverbandes vor Bulgarien gewarnt, ohne
jedoch das Vertrauen Delcaſſés zu Bulgarien, der durch=
aus
einen Balkanbund ſchaffen wollte, zu erſchüttern.

Wie deutſchfeindliche Lügen entſtehen.

* Im Laufe des erſten Kriegsjahres hat das deutſcht
Gemüt oft ſchwer unter dem Eindruck des Verleum=
dungsfeldzuges
gelitten, der in feindlichen und
neutralen Ländern mit nimmer ermüdender Gehäſſigkeit
gegen uns betrieben wurde. Nur ein verhältnismäßig
kleiner Teil der unzähligen zu unſerm Schaden verbreite=
ten
Erfindungen iſt durch deutſche amtliche Stellen ein=
wandfrei
widerlegt worden, die meiſten gingen ihren Weg.
durch die Auslandspreſſe, ohne daß ſie von uns beachtet
oder einer Berichtigung wert gehalten wurden. In der
Auslandspreſſe fanden ſolche Verleumdungen der deut=
ſchen
Truppen, wie Berichte über ihre angeblichen Schand=
taten
in Belgien und Frankreich, willkommene Aufnahme,
weil ſie einen Nervenkitzel für den Zeitungsleſer bildeten,
und kaum jemals hat ein fremdes Blatt verſucht, ſolchen
ungeheuerlichen Erzählungen auf den Grund zu gehen,
oder Zweifel an ihrer Zuverläſſigkeit geäußert. Die Zei=
tungen
Italiens haben, wie erinnerlich, auch während
der Zeit ſeiner Neutralität reichlich aus dem Giftborn
dieſer Greuelnachrichten geſchöpft, und mancher Deutſche,
der damals in Italien lebte, und täglich dieſe Hetze mit
anſehen mußte, fragte ſich vergeblich, wie es nur möglich
ſei, daß ſo viel Niedertracht gegen uns erfunden und ver=
breitet
wurde. Einen Beitrag zur Aufklärung finden
wir jetzt in der Gerichtszeitung des Mailänder Corriere
della Sera, der bekanntlich ſelber am eifrigſten an dem
deutſchfeindlichen Verleumdungsfeldzug mitgewirkt hat.

einige hundert Meter und man trifft beſſer mit ihm als
mit der Handgranate.
Das Stahlſchild eines Maſchinengewehres iſt wie ein
Sieb zerlöchert. Nun, dem iſt ſchnell abgeholfen. Es wird
ſolange geflickt und genietet, bis es ganz iſt, bis es beſſer
hält als vorher. Eine Kanone, der beide Räder fehlen,
wird eingeſchleppt. Ein paar loſe Speichen ſind der Reſt
früherer Herrlichkeit. Die Kanoniere, die ſie herbeibrach=
ten
, ſtehen ſtramm und überbringen den Befehl: Das
Geſchütz iſt innerhalb 24 Stunden wieder gebrauchsfähig
zu machen. Der Pionierhauptmann lächelt: Wollt Ihr
gleich darauf warten? Die Grauen grinſen ungläubig.
Aber dem iſt es ernſt damit; er ruft ein paar ſeiner Leute.
Im Nu ſind die alten Fetzen entfernt. Neue Räder ſtehen
bereit und eine Stunde ſpäter dampfen die Kanoniere
mit dem reparierten Geſchütz davon. Alle Teile an einer
kranken Kanone können erſetzt werden. Selbſt entzwei
gegangene Rohre beſſert man aus. Das autogene Schweiß=
verfahren
verrichtet hier oft Wunder. Zwar werden ſie
nicht beſſer davon. Aber geflickt verrichten ſie noch lange
ihren Dienſt und der Staat iſt um eine Kanone reicher.
In einem Städtchen befand ſich ein Nähmaſchinen=
geſchaft
. Der Beſitzer war Hals über Kopf geflohen und
ließ ſeine Maſchinen allein. Die ſtanden von außen für
jeden Vorübergehenden durch das kleine Schaufenſter ſicht=
bar
einſam da, verſtaubten und verroſteten. Kein Menſch
kümmerte ſich um ſie. Hm Nähmaſchinen! Wer braucht
im Schützengraben Nähmaſchinen? Bis ſie der Leiter
eines Pionierdepots (ſo nennt man die Schützengraben=
fabrik
militäriſch) ſah. Der requirierte ſofort ſämtliche
Maſchinen. Es wäre ſchade geweſen, wenn er es nicht
getan hätte; ſie wären ſonſt heute ſchon wertlos. Er ließ
ſie in ſein Werk bringen. Dann forderte er 25 Schneider
an. Aber er bekam nur drei. Entweder waren ſie ſchon
für andere Zwecke angefordert oder es gab nicht mehr.
Nun alſo, er hatte drei. Und er brauchte doch 25. Da
hieß es am andern Tage: Freiwillige zum Maſchinen=
nähen
vor!‟ Die Grauen ſahen ſich und ihre Hände an,
ſchüttelten den Kopf und feixten: Maſchinennähen!!?
Keiner meldete ſich. Aber der Leutnant wetterte: Kerls,
Ihr werdet doch Maſchinennähen können! Das iſt doch
leine Kunſt! Das kann doch jedes Mädel! Ihr werdet

Euch doch nicht von Euren Frauen beſchämen laſſen. Ein
deutſcher Soldat muß alles können. Da meldet ſich der
erſte Mutige: Ich will es mal verſuchen!‟ Dem Leut=
nant
fiel ein Stein vom Herzen. Er pries das Nähen
auf der Maſchine in allen Tonarten: Eine Kleinigkeit,
eine Spielerei. Man braucht nur zu treten und die Hand
ſtill halten. Seiner forenſiſchen Redekunſt gelang es in
einiger Zeit, die 22 freiwilligen Maſchinennäher aufzu=
treiben
. Ich habe ſie ſelbſt ſitzen ſehen, wie ſie Sandſäcke
nähten. Die Maſchinen machten einen Höllenſpektakel.
Als wenn hundert Maſchinengewehre zu gleicher Zeit los=
gingen
. So hatten ſich die Freiwilligen auf ihre Näh=
maſchinen
eingearbeitet.
Sie meinen, das wäre nichts? Sie haben recht!
Aber trotzdem würde ich Ihnen raten: Setzen Sie ſich
einmal an die Nähmaſchine Ihrer Gattin und verſuchen
Sie, nur eine einzige gerade Linie zu nähen.

C. K. Geflügelte Worte der Hohenzollern. Die zwei
erſten Jahrhunderte, während derer die Hohenzollern=
fürſten
in Brandenburg regierten, gehen in Büchmanns
Geflügelten Worten ganz leer aus; als erſte, die zu
ihnen einen Beitrag liefert, erſcheint die Gemahlin des
Großen Kurfürſten, Luiſe Henriette (16271667), wenn
man ihr das Kirchenlied Jeſus meine Zuverſicht wirk=
lich
zuſchreibt. Das geflügelte Wort aus dieſem Liede:
Warum ſollte mir denn grauen? iſt ſo recht geeignet,
in unſeren Tagen neue Kraft zu gewinnen. Der Große
Kurfürſt ſelber iſt im Büchmann nicht vertreten. Viel=
leicht
ſollte das Wort, das er vor der Schlacht bei Fehr=
bellin
geſprochen: Das kann den Schweden Pommern
koſten, künftig aufgenommen werden, und vielleicht laſſen
ſich künftig Vergleiche aus dem 20. Jahrhundert ziehen.
Von den hohenzollernſchen Königen iſt Friedrich Wilhelm I.
nur als Verfaſſer des Wortes von der Krone, die er feſt=
ſetzt
wie einen rocher von bronce genannt, ein Wort, das
gleichzeitig das Kraftbewußtſein wie das Pflichtgefühl
dieſes Fürſten zu erkennen gibt. Friedrich der Große,
der Hohenzoller, der ja auch als Schriftſteller eine Rolle
ſpielt, hat eine ganze Reihe von Worten geprägt, die

geflügelt geworden ſind. Der König, der ſich ſelber
bei der erſten Sammlung ſeiner Werke 1752 als Philo=
ſoph
von Sansſouci bezeichnete, hat am Schluß ſeines
Exposé du gouvernement prussien es ausgeſprochen,
daß die preußiſchen Könige toujours en vèdette, immer
auf Poſten ſein müßten, ſich von einem Tag zum an=
dern
gegen die verderblichen Pläne ihrer Feinde zu ver=
teidigen!
Wie zeitgemäß klingt das Wort heute! Er
hat auch 1758 nach der Schlacht bei Zorndorf, als ihm die
erſten zerlumpten Koſaken als Gefangene vorgeführt wur=
den
, ausgerufen: Mit ſolchem Geſindel muß ich mich
herumſchlagen! Wir erwähnen weiter von ihm die ver=
fluchte
Schuldigkeit, jetzt meiſt als verfluchte Pflicht
und Schuldigkeit angeführt, das ſtolze und beſcheidene
Wort, in dem ſich immer die Lebensanſchauung der beſten
Hohenzollern ausgeſprochen hat, daß der Fürſt der erſte
Diener ſeines Staates iſt, und das ſich in Friedrichs
des Großen Werken ſechsmal in verſchiedener Faſſung
findet. Zum Schluß dürfen die beiden bekannten Aeuße=
rungen
nicht unerwähnt bleiben, die Friedrichs aufgeklär=
ten
Sinn bezeichnen, nämlich von den Gazetten, die, wenn
ſie intereſſant ſein ſollten, nicht geniert werden müßten,
und daß in ſeinem Staate jeder nach ſeiner Faſſon ſelig
werden könne. Aus Friedrich Wilhelms IV. Rede bei
der Huldigung in Königsberg am 10. September 1840
führt Büchmann das Wort von dem verſchönenden Roſt
der Jahrhunderte an, dem einzigen, dem das edle Metall
unterworfen iſt. Weiter nennen wir aus der Proklama=
tion
An mein Volk, an die deutſche Nation vom 21. März
1848 den Satz: Preußen geht fortan in Deutſchland auf,
während von dem unpolitiſchen, romantiſchen Sinn des
Romantikers auf dem preußiſchen Throne die Worte
vom Racker vom Staat und Zwiſchen mich und mein
Volk ſoll ſich kein Blatt Papier drängen zeugen. Von
Wilhelm I. ſtammen die moraliſchen Eroberungen, die
Preußen in Deutſchland machen muß durch eine weiſe
Geſetzgebung bei ſich, und das ergreifende Wort aus ſei=
nen
letzten Lebenstagen: Ich habe keine Zeit, müde zu
ſein! Wir ſchließen mit dem bekannten Satz Wil=
helms
II. in einem Briefe an den Reichspoſtmeiſter Ste=
phan
zu ſeinem 60. Geburtstag: Die Welt am Ende des

[ ][  ][ ]

Das Blatt berichtet über die vom Gericht zu Bergamo
am 11. Oktober ausgeſprochene Verurteilung eines
Betrügers zu 6½ Jahren Zuchthaus, verſchärft durch
Einzelhaft, und zur zweijährigen Polizeiaufſicht. Der
Verurteilte iſt ein Florentiner namens Carlo Giacinto
Ghé, der als Kaufmann, Zeitungsſchreiber im Dienſt des
Matin, des Xx. Siécle uſw., als Verfaſſer von Flug=
ſchriften
Pro Belgio und ähnlichem, ſowie als gewöhn=
licher
Hochſtapler unter der Maske eines bel
giſchen Flüchtlings viele Monate hindurch Rom,
Genua, Mailand, Venedig, Bologna, Paris, Verona und
ſchließlich auch Bergamo unſicher gemacht und ſich ſeinen
Lebensunterhalt durch Erfindung von belgiſchen
Greuelgeſchichten verdient hat. Der ſaubere Herr,
der ſich fälſchlich mit dem Doktortitel ſchmückte, in der
Gerichtsverhandlung mit tadelloſem ſchwarzem Rock und
hellen Handſchuhen erſchien, und der während des
Kriegsjahres mit einer großen Zahl von angeſehenen
Perſonen in Italien vorteilhafte Beziehungen anknüpfte,
iſt geſtändig, all ſeine Leidensgeſchichten Belgiens glatt
erfunden zu haben.

Poliziſten hinter die Front!

* Auffällig trat in Joffres Armeebefehl das Beſtre=
ben
hervor, in jeder erdenklichen Weiſe den Geiſt der
Truppen im Hinblick auf die Aufgaben der großen Offen=
ſive
zu heben. Die politiſchen Folgen des nahen Sieges
wurden auseinander geſetzt; die gewaltigen Anſtrengun=
gen
im Munitionsweſen wurden aufgezählt; auf den gün=
ſtig
gewählten Augenblick wurde hingewieſen. Erſcheinen
ſchon derartige moraliſche Reizmittel deutſcher Auffaſſung
von ſoldatiſchem Pflichtbewußtſein gegenüber verwerflich,
weil unnötig, ſo hat es die engliſche Heereslei=
tung
bei moraliſchen Vorbereitungen kei=
neswegs
bewenden laſſen. In richtiger Einſchätzung des
Geiſtes der neuen Kitchener=Truppen hat ſie zu Poli=
zeimaßregeln
gegriffen. Den Beweis dafür liefert
nachſtehender Befehl:
Nr. 8. C. 459.
Ueberſetzung.
27. Inf.=Brigade, 19. Sept. 1915.
Geheim!
Polizeiliche Maßnahmen.
1. Die Brigade=Hauptquartierwache wird geſtellt vom
10. Bataillon der Argyll and Sutherland Highlanders;
ſie wird bis 10 Uhr vormittags am 23. d. Mts. beim
Brigade=Hauptquartier bleiben und alsdann zu ihrem
Verbande zurücktreten.
2. Jedes Bataillon hat 4 Regimentspoliziſten, einſchließ=
lich
eines Unteroffiziers, zu ſtellen, die ſich am 23. d
Mts., um 9 Uhr vormittags, im Brigade=Hauptquar
tier zu melden haben.
3. Dieſe Polizeigruppe tritt unter den Befehl des Ser=
geanten
Simpſon, M. M. P., und wird dazu ver=
wandt
, eine Abſperrungslinie im Rücken der Brigade
zu bilden, um das Zurückbleiben zu verhindern.
4. Verpflegung erhalten ſie vom Brigade=Hauptquartier.
Zur Kenntnis.
gez. (Unterſchrift unleſerlich.)
Major,
Stabs=Kapitän der 27. Inf.=Brigade.

Engliſche Eingeſtändniſſe der Unfähigkeit.

* London, 18. Okt. Der Daily Telegraph ſchreibt:
Lord Milners direkte Erklärung, daß das Expedi=
tionskorps
von den Dardanellen zurückgezo=
gen
werden ſolle, hat eine Frage eröffnet, über die es
ſchwer iſt, ruhig zu denken. Der Beſchluß, daß eine ſo=
große
, kühne Unternehmung, auf welche ſo glänzender
Mut und ſo viele unerſetzliche Menſchenleben verwendet
wurden, aufgegeben werden ſolle, wäre ein Beweis

grober Unfähigkeit, für welche keine Strafe hart
genug ſei.
* London, 19. Okt. Die Morning Poſt ſagt in
einem Leitartikel: Der Sieg, der allgemein als ein Vor=
recht
der britiſchen Waffen gegolten hat, wird nicht mehr
als ſelbſtverſtändlich angeſehen. Das Blatt fordert, daß
lle Miniſter, die ſich unfähig erwieſen haben,
eſeitigt würden, vor allem, daß der Seekrieg
urch eine ſeemänniſche Autorität geleitet werde.

Verſtimmung in Auſtralien.

* Haag, 19. Okt. (Zenſ. Frkf.) Daily Mail ver=
öffentlicht
ein Telegramm aus Sydney vom Samstag,
aus dem hervorgeht, daß die Rede des Lord Milner
in der er vorgeſchlagen hatte, die Dardanellen
ktion überhaupt aufzugeben, in Auſtralien
roße Beſorgnis hervorgerufen hat. Der Sydneyer
Daily Telegraph ſagt, daß die Erklärung des Lord Mil=
ner
, das Expeditionskorps ſolle von den Dardanellen zu=
rückgezogen
werden, eine Frage anzeige, über die es nur
ſchwer ſei, ruhig nachzudenken. Der Gedanke, ein Unter=
iehmen
aufzugeben, an dem ſo viel Mut und ſo zahlreiche
Menſchenleben unnütz verſchwendet worden ſeien, ſei
etwas, worüber ſich die Leute, die bei der Landung ge=
tötet
worden ſind, in ihren Gräbern umdrehen würden.
* Köln, 19. Okt. (Zenſ. Frkft.) Laut der Köln.
Ztg. erfährt die Stampa aus London: Nach einem
Kabeltelegramm aus Sidney beſpricht die auſtraliſche
Preſſe lebhaft die bevorſtehende Aufgabe der
Offenſive auf Gallipoli durch die engliſchen
Streitkräfte. Wenn dieſe Entſcheidung aus militäriſchen
Gründen aufrecht erhalten werden ſollte, würde ſich, ſo
ſchreibt die auſtraliſche Preſſe, die öffentliche Meinung
war dieſer höheren Rückſicht fügen, immerhin würde ſie
ine Beſtrafung der Verantwortlichen für deren Unfähig=
keit
fordern. Die auſtraliſche Armee habe bis=
her
29000 Mann, das iſt mehr als die Hälfte, ein=
gebüßt
.

Wahlkämpfe in Südafrika.

* London, 19. Okt. Das Reuterſche Bureau mel=
det
aus Bloemfontein vom 17. Oktober: Es laufen
Berichte ein über böſe Zwiſchenfälle beim Wahlkampf.
Ein ernſter Krawall entſtand in einer Verſammlung der
Nationaliſten in Bethulie. Stöcke, Eiſenſtäbe und Tiſch=
neſſer
wurden als Waffen benutzt und eine Anzahl Per=
ſonen
erheblich verwundet.
* London, 19. Okt. Die Times melden aus Kap=
ſtadt
: Die Aufregung des Wahlkampfes, der
rm Mittwoch endet, iſt bis zur Fieberhitze geſtiegen, be=
ſonders
in den ländlichen Wahlbezirken, in welchen der
Kampf zwiſchen den Nationaliſten und der Südafrika=
partei
ſich zu einer beiſpielloſen Bitterkeit entwickelt. Nur
8 von 130 Sitzen ſind unbeſtritten. Die alte Südafrika=
partei
iſt völlig geſpalten. Die nationaliſtiſchen Redner
und Zeitungen führen die Wahlkämpfe mit äußerſter Bos=
heit
, Giftigkeit und Lügenhaftigkeit gegen die Regierung,
und waren leider nur zu erfolgreich, um einen Geiſt
des wütendſten Streites zu entzünden, der kaum minder
England wie Botha feindlich iſt. Das Kennzeichen des
Wahlkampfes iſt, daß namentlich in der Kap=Provinz
arme Buren zur Geltung kommen. Die Engländer
rechnen auf die Negerſtimmen. (!)

Stadt und Land.

Darmſtadt, 20. Oktober.
* Militärdienſtnachrichten. Befördert: zum Leutnant
er Landw.=Inf. 2. Aufgebots: der Vizefeldwebel Kir=
ſtein
(Mainz) im Landft.=Inf.=Bat. III Darmſtadt
XVIII. 13.); zu Leutnants der Reſerve: die Vizefeld=
webel
Henning (I Hamburg), Mayer (Paul),
Münch (I Frankfurt a. M.), Rodenhauſen (I Darm=
ſtadt
), Wedel (Münſter), Hirſchel (Friedberg) im
ſeſ.=Inf.=Regt. Nr. 221; die Unteroffiziere Klein
(I Darmſtadt), Türk (Worms) im Reſ.=Inf.=Regt.
Nr. 221; zu Leutnants der Landw.=Inf. 1. Aufgebots:
die Vizefeldwebel Dirr (Soeſt), Nolte (I Hamburg)
im Reſ.=Inf.=Regt. Nr. 221; zum Leutnant der Reſerve:
der Offizieraſpirant Cuſtodis (I Darmſtadt) im Feld=
art
.=Regt. Nr. 205; zum Rittmeiſter: der Oberleutnank
der Landw.=Kav. 2. Aufgebots v. Helmolt (Friedberg)
jetzt bei der Fußart.=Mun.=Kol. 4 des Reſ.=Fußart.=Regts.
Nr. 13.
Kriegsauszeichnungen. Vizefeldwebel d. Reſ.
Arnold Freiherr Gedult von Jungenfeld, Kolonnen=
Führer eines Etappen=Kraftwagenparks, erhielt für Aus=
zeichnung
bei den Kämpfen in der Champagne das Eiſerne
Kreuz 2. Klaſſe. Der Hausverwalter A. Rück am
neuen Juſtizgebäude, der als Offizier=Stellvertreter im
Oſten ſteht, hat das Eiſerne Kreuz erhalten. Fritz
Volk, Beizmeiſter bei Ludwig Alter, Landw.=Inf.=Regt.
Nr. 116, erhielt das Eiſerne Kreuz 2. Klaſſe. Herrn
Ad. Helmſtädter, Gefreiter der Reſ. im Leibgarde=
Inf.=Regt. Nr. 115, wurde das Eiſerne Kreuz 2. Klaſſe
verliehen.
Großh. Hoftheater. Heute, Mittwoch, den 20., wird
Schnitzlers Komödie der Worte, deren Uraufführung
von ſtärkſtem Erfolge begleitet war, zum erſten Male
wiederholt. Die Vorſtellung beginnt um 7 Uhr. Für
Donnerstag, den 21., iſt Offenbachs phantaſtiſche Oper
Hoffmanns Erzählungen angeſetzt. Die Antonia ſingt
Gertrud Geyersbach. Freitag, den 22., wird Shakeſpeares
Sommernachtstraum in der Neuausſtattung und Neu=
einſtudierung
dieſes Jahres wiederholt. Als Volks= und
Garniſonsvorſtellung zu ermäßigten Preiſen iſt für
Samstag, den 23., Dregelys Luſtſpiel Der gutſitzende
Frack in Ausſicht genommen. Der Kartenverkauf für
dieſen Abend beginnt Mittwoch, den 20., und wird bis
einſchließlich Samstag, den 23., fortgeſetzt. Es wird be=
ſonders
darauf aufmerkſam gemacht, daß der Vorverkauf
für Volks= und Garniſonsvorſtellungen zu ermäßigten
Preiſen von nun ab ausſchließlich im Verkehrsbureau
ſtattfindet. Nur am Tage der Vorſtellung ſelbſt werden
eventuell noch vorhandene Karten eine Stunde vor Be=
ginn
der Vorſtellung an der Tageskaſſe des Hoftheaters
verkauft. Die Preiſe für die Logenplätze ſind von 2.15

Mk. auf 1.85 Mk. für dieſe Volks= und Garniſonsvor=
ſtellungen
herabgeſetzt worden. Sonntag, den 24., wird
Wagners Lohengrin mit Gertrud Geyersbach als Elſa
zum erſten Male in dieſer Spielzeit gegeben.
Der Verkehrsverein hat für das Großh. Hof=
theater
den Verkauf der Karten für die am
nächſten Samstag beginnenden Volksvorſtellungen wieder
übernommen. Der Verkauf beginnt am heutigen Mitt=
woch
und können auswärtige Beſtellungen telephoniſch
oder ſchriftlich gemacht werden. Da die Karten ſehr
ſchnell ausverkauft ſind, liegt es im Intereſſe der Theater=
beſucher
, immer rechtzeitig die Karten auf dem Verkehrs=
bureau
abzuholen.
Beiſetzung. Am Samstag, den 16. d. Mts., nach=
mittags
, fand hier die Beiſetzung des auf dem Felde
der Ehre gefallenen Majors Edlen von der Planitz
ſtatt. Nach kurzer Trauerfeier im Hauſe Sr. Exz. des
Freiherrn von Heyl, des Schwiegervaters des Verſtor=
benen
, ſetzte ſich der Zug nach dem Waldfriedhof in Bewe=
gung
. Voran fuhr eine Batterie des Großherzoglichen
Artilleriekorps. Das Trauergeleite zu Fuß und zu Wagen
bildeten zahlreiche Angehörige und Verwandte der Fami=
lien
von der Planitz und von Heyl, ſowie Abordnungen
verſchiedener Regimenter. Mit den Brüdern des Heim=
gegangenen
ſchritten im Trauerzuge ein unmittelbar aus
dem Armee=Hauptquartier entſendeter Vertreter des Kron=
prinzen
, deſſen langjähriger Adjutant Major von der Pla=
nitz
geweſen iſt, ſowie ein Vertreter unſeres Großherzogs.
Die Gebete im Trauerhauſe und am Grabe ſprach Herr
Stadtpfarrer Vogel. Alls die Herbſtſonne ihre letzten
goldenen Strahlen herniederſandte, donnerten die Ge=
ſchütze
über dem Grabe alls letzte ſolldatiſche Ehrung für
den gefallenen Helden.
Juſtizverbrechen. Dieſen Titel trägt ein letzter
Tage hier verbreitetes rotes Flugblatt, inhaltlich deſſen
ein gewiſſer Georg J. Höfling aus Dieburg am
5. Dezember 1906 vor dem hieſigen Schwurgericht
unſchuldig wegen Meineids zu 2¾ Jahren Zuchthaus
nebſt allen Nebenſtrafen verurteilt worden ſein ſoll. Es
wird darin nicht mehr und nicht weniger behauptet, als
daß der verbrecheriſche Gerichtshof den Wahrſpruch der
Geſchworenen, wonach Höfling freizuſprechen geweſen
wäre, unter Mitwirkung des Geſchworenenobmanns und
des beſtochenen Verteidigers durch einen gefälſchten
Wahrſpruch erſetzt, auch eine falſche Geſchworenenliſte in
die Akten gelegt habe uſw. Ließ auch der ganze Inhalt
des Flugblattes gewiß keinen vernünftigen Leſer darüber
im Zweifel, daß es ſich um die Ausgeburt eines erkrankten
Gehirnes handelt, ſo ſei doch feſtgeſtellt, daß Höfling, der
nach einer ohne jeden Zwiſchenfall verlaufenen Schwur=
gerichtsverhandlung
am 5. Dezember 1906 nach Geſetz
und Recht wegen Meineids abgeurteilt worden iſt und
ſeine Zuchthausſtrafe verbüßt hat, im September v. Js.
in einer offenen Poſtkarte den Obmann der damaligen
Geſchworenenbank der Fälſchung des Wahrſpruches be=
zichtigte
und einen gemeinen Verbrecher nannte und
daß er dieſerhalb am 7. November v. Js. von der
1. Strafkammer des hieſigen Landgerichts wegen Be=
leidigung
zu 1 Monat Gefängnis verurteilt wurde.
n. Warnung vor dreiſtem Schwindel. Die jetzigen er=
ſchwerten
Beleuchtungsverhältniſſe weiß ſich ein ge=
wandter
Schwindler, der kürzlich u. a. den Odenwald
heimſuchte, recht ausgiebig nutzbar zu machen. Er er=
ſchien
in verſchiedenen Dörfern, gab ſich als Vertreter der
Pforzheimer Lampenfabrik Gläſer aus, ſchwatzte den
Leuten unter Vorzeigung einer mitgebrachten Karbid=
lampe
eine Beſtellung ſolcher Lampen auf und ließ ſich
den Kaufpreis dieſer ganz oder teilweiſe im voraus
bezahlen ohne daß nachher die Lieferung erfolgte.
So wurden in zwei kleinen Orten nicht weniger als 75
Perſonen geprellt. Der Kunde, der ſich A. Sordmann
aus Mannheim nannte und zirka 30 Jahre alt ſein ſoll,
hatte eine Begleiterin bei ſich. Zuletzt wurde das Paar
in Eberbach a. N. geſehen. Die hieſige Staatsanwalt=
ſchaft
fahndet nach beiden. Der angebliche Sordmann
iſt etwa 38 Jahre alt, 1,70 Meter groß, hat ſchwarzes,
gelocktes Haar und gleichen Schnurrbart, trug dunkle,
gute Kleidung nebſt ſchwarzem Filzhut. Seine Genoſſin
wird als ſehr klein, anfangs der 20er Jahre, mit dunklem
Haar, geſchildert.
Beleuchtung von Einfahrten, Höfen, Treppen,
Fluren uſw. Wir weiſen wiederholt auf die den Eigen=
tümern
von Grundſtücken obliegende Ver=
pflichtung
hin, die Toreinfahrten, Höfe, Hausflure,
Gänge und Treppen, ſofern und ſolange ſie jedermann zu=
gänglich
ſind, während der Dunkelheit ſoaus=
reichend
zu beleuchten daß für die daſelbſt ver=
kehrenden
Perſonen keine Gefahr beſteht. Pflichtwidrige
Unterlaſſung der Beleuchtung begründet, falls hierdurch
jemand zu Schaden kommt, die Entſchädigungs=
pflicht
ſowie die ſtrafrechtliche Verantwort=
lichkeit
. Um eine Einſchränkung des Ver=
brauchs
an Petroleum zu ermöglichen, wird
dringend empfohlen, die Häuſer und die Einfahrten früher
als ſonſt etwaſchon um 8 Uhr zu ſchließen.
Sind die Einfahrten, Höfe Treppen, Flure uſw. dem all=
gemeinen
Verbehr durch Abſchließen unzugänglich gemacht,
ſo entfällt auch die Verpflichtung zur Beleuchtung.
Städtiſche Zentrale für Volksernährung. Heute
Mittwoch findet abends 8¼ Uhr in der Turnhalle
der Hermannſchule (Eingang Karlſtraße 107) auf Veran=
laſſung
der Zentral=Einkaufsgeſellſchaft (Reichsamt des
Innern), Berlin, ein Vortrag ſtatt über Fiſchkoſt
im Krieg unter beſonderer Berückſichtigung
von Salz= und Klippfiſch als Fleiſcherſatz,
Redner Herr Dr. Oskar Neve, Berlin. Dem Vortrage
geht ein Probekochen von Salz= und Klippfiſch=
gerichten
von 6½—8 Uhr in der Küche der Hermann=
ſchule
voraus. Die Frauen werden dort ſelbſt die
Speiſen unter ſachkundiger Anleitung herſtellen und
lernen, wie man Fiſch genau wie Fleiſch mit Ge=
müſen
, Kartoffeln, Hülſenfrüchten uſw. zuſammenkochen
kann. Man erwartet daher die größte Teilnahme be=
ſonders
aus den weniger bemittelten Kreiſen. Eintritt
zum Probekochen 10 Pf.
* Im Kampf gegen Italien. Ueber Paul Linden=
berg
äußerte ſich Wilhelm Bölſche am vergangenen
Samstag nach ſeinem Vortrag: Ich halte Lindenberg
nicht nur für einen kenntnisreichen, gut beobachtenden,
temperamentvollen Kriegsberichterſtatter, ſondern für
einen der beſten Redner, den Deutſchland überhaupt hat.
Was ſeinen Vortrag ſo außerordentlich anziehend macht,
ſind die vorzüglichen Lichtbilder, die in dieſer
Vollendung, und zwar in farbiger Ausfülrung, ich noch
niemals weder vorher noch nachher geſehen habe. Es
ſei hier nochmals auf den heute Mittwoch, den 20. Ok=
tober
im Kaiſerſaal ſtattfindenden Vortrag Lindenbergs
hingewieſen. Paul Lindenbergs Kriegsvortrag Im
Kampf gegen Italien hatte am Montag in Stuttgart
den großen Siegleſaal dicht gefüllt. Zugegen waren der
öſterreichiſche und bayeriſche Geſandte, Miniſterpräſident
Weizſäcker, Oberhofmarſchall Graf Stauffenberg und
viele hohe Offiziere, Beamte und Künſtler. Die lebhaften

19. Jahrhunderts ſteht unter dem Zeichen des Verkehrs.
Er durchbricht die Schranken, welche die Völker trennen,
und knüpft zwiſchen den Nationen neue Beziehungen an.
** Deutſche Treue. Von einer deutſchen Frau
in Neu=York, die durch Vermittelung des Tagblatts
Nägel für das Kreuz in Eiſen geſtiftet hat, geht uns fol=
gendes
Schreiben zu:
Neu=York, 12. Sept. 1915. Ihr wertes
Schreiben vom 16. Auguſt, haben wir am
9. September erhalten. Ihre gütigen Bemühungen haben
mich tief ergriffen, ſodaß ich mich verpflichtet fühle, Ihnen
meinen herzlichſten Dank auszuſprechen. Seit Kriegs=
ausbruch
bedrückt mich eine ſchwere Schuldenlaſt, nicht
nur, daß ich meinen geliebten heimiſchen Herd verlaſſen
habe, ſondern auch daß ich keinen Mann und keinen Sohn
opfern konnte für das heißgeliebte Vaterland. O, ich ge=
hörte
ja gar nicht zu den deutſchen Frauen. Und nun bin
ich doch dabei; durch Ihr gütiges Dazutun der Spende
bin ich in die frohe Hoffnung verſetzt, daß ich mich doch in
die Linie der deutſchen Frauen ſtellen darf. Zu gleicher
Zeit ſchicke ich auch eine Zeitung ab, mit Inhalt vom
Deutſchwehr=Feſt. Ach, es war zu rührend, wie ſich Kopf
an Kopf gedrängt hat, um einen Nagel ins Kreuz zu ſchlagen.
Ich dachte gewiß, bis jetzt im September ſei Frieden und
die Schiffahrt könnte vor ſich gehen. Es wird tauſendfach
erwartet. Wie ſchon ſo oft, ſo auch wieder am letzten
Sonntag, wenn die Vergnügungsdampfer vom Neu=Yorker
Hafen abgehen, beſetzt mit vielen Deutſchen, die in ſtiller
Andacht, die deutſchen Schiffe zu begrüßen, den Hafen
paſſieren. Hier liegen ſie in ſtolzer Demut Seite an Seite,
die deutſche Flagge geneigt. Nur eine Meile weiter,
mitten im Ozean, in Halbmeilen=Abſtand, graue, unheim=
lich
vermummte und verpackte Frachtdampfer . . . Man
weiß, was ſie enthalten! Ein Schauer überläuft einen
und laut möchte man rufen: Wagt es nicht, dieſen Platz zu
verlaſſen, ihr gehört auf den Grund des Meeres! Und
doch gehen ſie ihren Weg! Mir kam’s vor wie in Fauſt‟
wo die vier grauen Geſtalten ſprechen:
Ich bin die Trauer,
und ich bin die Not,
ich bin die Sorge,
und ich bin der Tod.

[ ][  ][ ]

Schilderungen und herrlichen farbigen Bilder fanden
wärmſten Beifall. Der öſterreichiſche Geſandte dankte
aufs herzlichſte dem Redner. (Siehe Anzeige.)

Rotes Kreuz.

(Geöffnet von 81 und 26 Uhr. Bureau der Zentral=
Abteilung: Rheinſtraße 34, Fernruf 25; Krankenbeförde=
rungs
=Abteilung: Mathildenplatz 20, Fernruf 2576; Aus=
kunftsſtelle
: Rheinſtraße 34, Fernruf 25; Materialien=
Abteilung: Altes Palais, Fernruf 20; Verpflegungsſtelle
am Hauptbahnhof, Fernruf 216; Kreuzpfennig=Marken:
Neckarſtraße 8, Fernruf 2421.)
Schon ſeit längerer Zeit hat das Rote Kreuz es ſich
zur Aufgabe gemacht, den in den hieſigen Lazaretten be=
findlichen
Verwundeten und Kranken Gelegen=
heit
zur Belehrung und Fortbildung zu=
geben
. Langeweile und Müßiggang ſollen in der Gene=
ſungszeit
nicht aufkommen; zugleich ſoll den Verwun=
deten
und Kranken die Möglichkeit gegeben werden, die
Zeit der Geneſung zu benutzen, um ſowohl die allge=
meine
als auch die berufliche Fach=Bildung zu ergänzen
und zu erweitern. Gerade für die Kriegsbeſchädigten iſt
es künftig von Wichtigkeit, daß ſie durch tüchtige allge=
meine
oder beſondere Ausbildung dem wirtſchaftlichen
Wettbewerb mit unverſehrten Arbeitsgenoſſen gewachſen
ſind. Während andere Lehrgänge, wie handwerklicher
Unterricht, mechaniſche Werkſtättenausbildung, Links=
ſchreiben
uſw. zurzeit noch im Laufe ſind, läßt der Aus=
ſchuß
für Unterricht und berufliche Fürſorge für Kriegs=
beſchädigte
in dieſer Woche folgende zehn neue
Kurſe beginnen: Rechtſchreibung, Schönſchreiben, Ste=
nographie
, einfache Buchführung, elementares Rechnen,
kaufmänniſches Rechnen, Franzöſiſch für Anfänger und
für Vorgeſchrittene, Rundſchrift und Maſchinenſchreiben.
Der Unterricht wird von bewährten hieſigen Lehrkräften
erteilt. Die Anmeldungen zu den Kurſen ſind aus den
Lazaretten in ſtattlicher Zahl eingegangen; ein erfreu=
liches
Zeichen dafür, welch reges und ernſtliches Bil=
dungsbedürfnis
bei unſeren Kriegsbeſchädigten vor=
handen
iſt!

Darmſtädter Wochenmarktpreiſe

am 19. Oktober.
Kartoffeln u. Gemüſe: Kopfſalat, Stück 38 Pf.
Feldſalat, Körbchen 10 Pf.
Speiſekartoffeln, Pfund Endivien, Stück 510 Pf.
45 Pf. Salatgurken, Stück Pf.
Salatkartoffel., Pfd. 12-14 Pf. Radieschen, Bündel 23 Pf.
Buſchbohnen, Pfd. 25-30 Pf. Rettiche, Stück . 38 Pf.
Stangenbohnen, Pfund
Meerrettich, Stück 1025 Pf.
2530 Pf. Sellerie, Stück . 310 Pf.
Gelbe Bohnen, Pfund
Grünkohl, Stück . 38 Pf.
2530 Pf.
Blumenkohl, Stück 1060 Pf.
Obſt:
Römiſch=Kohl, Bündel
Eßäpfel, Pfund 1015 Pf
23 Pf.
Kochäpfel, Pfund 68 Pf
Roſenkohl, Pfund . 28 Pf.
Wirſing, Pfund . 45 Pf. Eßbirnen, Pfund 1220 Pf.
Stück . 518 Pf. Kochbirnen, Pfund 710 Pf
Quitten, Pfund 2022 Pf.
Weißkraut, Pfund 67 Pf.
Stück 830 Pf. Pfirſiche, Pfund 1525 Pf.
Trauben, Pfund . 35 Pf.
Rotkraut, Pfund 78 Pf. Kaſtanien
Pf.
Stück 1040 Pf. Zitronen, Stück 815 Pf.
Kohlrabi, oberirdiſche,
Brombeeren, Schopp. Pf.
Stück 35 Pf
Spinat, Pfund . 1015 Pf. Nüſſe, 100 Stück 4060 Pf.
Tomaten, Pfund 1820 Pf.
Sonſtige Waren:
Zwiebeln, Pfund 20 Pf.
Gelberüben, Pfund 810 Pf. Süßrahmbutter, Pfd. 3,00 M.
Bündel . 6 Pf. Landbutter, Pfd. 2,20 M.
Roterüben, Pfund 78 Pf. Eier, Stück
. 20 Pf.
Weißerüben, Stück 25 Pf. Handkäſe, Stück 610 Pf.
Schwarzwurzeln, Pfd. 20 Pf. Schmierkäſe, ½ Liter 25 Pf.
Städt. Marktverwaltung.

k. Eberſtadt, 19. Okt. (Auszeichnung.) Herr
Unteroffizier Wilh. Geibel von hier (Poſtſekretär),
welcher bereits Inhaber der Heſſiſchen Tapferkeits=
medaille
iſt, empfing, das Eiſerne Kreuz. ( Auf=
klärung
.) Der in einem Darmſtädter Blatt geſtern
erwähnte Verkauf und Diebſtahl von Eſtol hat
mit dem heute bei der Gemeinde zum Verkauf kommen=
den
Schweineſchmalz nichts zu tun, ſondern bezieht ſich
auf ein Vorkommnis vor einiger Zeit.

Großherzogliches Hoftheater.

Dienstag, 19. Oktober.

Tiefland.

W-l. Eugen d’Alberts ergreifende muſikaliſche Tra=
gödie
Tiefland gelangte heute in dieſer Spielzeit zum
erſten Male zur Aufführung. Das Haus war ſehr gut
und weit beſſer beſucht, als bei den Vorſtellungen der
vorigen Woche. Neu beſetzt war die Partie des Pedro
durch Herrn Globerger, der, wie es ſcheint, ſich für
den Uebergang zum Heldentenor=Fach vorbereitet. War
er ſtimmlich auch nicht immer gleich, was zum Teil in
dem Charakter der Partie ſelbſt begründet iſt, ſo hatte er
andererſeits ſtimmlich ganz hervorragende Momente, und
die Sicherheit und der künſtleriſche Schwung, die er bei
der Löſung ſeiner ſchwierigen geſanglichen Aufgabe an
den Tag legte, verdienen höchſte Anerkennung. Wenn
man ſeine Leiſtung als Ganzes betrachtet, ſo iſt ſie ein
Beweis für die großen Fortſchritte, die Herr Globerger
während der Zeit ſeiner Zugehörigkeit zu unſerer Oper
gemacht hat.
Die übrigen Partien waren meiſtens in der früheren
Weiſe beſetzt. Herr Gabor iſt für den gewalttätigen
und brutalen Sinnenmenſchen Sebaſtiano ein guter Ver=
treter
, der die Rolle bis zum höchſten Maß der Leiden=
ſchaft
ſteigert, dabei allerdings oft zum Sprechgeſang
übergehen muß. Frau Marx’ ſtimmfriſche, intereſſante
und temperamentvolle Marta gereichte der Aufführung
auch heute zum Vorteil; Frl. Meyer hat die Partie der
Nuri hier ſchon als Gaſt geſungen und füllt ihre Stelle
vollkommen aus. Aus dem Moruccio machte Herr
Schützendorf eine hochdramatiſche Rolle; hatte dies
auch den Reiz der Neuheit und war es ſehr wirkungsvoll
ſo kann es doch zweifelhaft erſcheinen, ob ſich ein Mühl=
knecht
zu ſolchem Pathos der Leidenſchaft erheben kann.
Das Trio der Mägde wurde von den Damen Mali=
nowski
, Schreber und Mickler geſungen. In der
Realiſtik der Darſtellung darf aber nicht weitergegangen
werden. Den Tommaſo und den Nando ſangen wieder
die Herren Stephani und Thomſen.
Herr Kapellmeiſter Kleiber leitete die Aufführung
ebenſoſehr mit feinem muſikaliſchen Empfinden wie
künſtleriſchem Temperament. Daß die Sänger heute ſo
gut verſtanden wurden, war wohl zum Teil in der dis=
Teten Orcheſterbegleitung begründet.

Ober=Ramſtadt, 19. Okt. (Ertränkt.) In der
Modau bei Ober=Ramſtadt tot aufgefunden wurde die
19 Jahre alte, in Ober=Ramſtadt bedienſtet geweſene
Barbara Reuling von da, der von ihrer Herrſchaft ge=
kündigt
wurde und die deshalb ſeit einigen Tagen ver=
ſchwunden
war.
ch- Zwingenberg, 18. Okt. (Auszeichnung.) Der
Leutnant zur See Kurt Löbell, Sohn des Haupr=
manns
d. L. Löbell von hier, zurzeit in Limburg (Lahn)
wurde mit dem Eiſernen Kreuz ausgezeichnet.
Büttelborn, 19. Okt. (Entflohene Franzoſen.)
Von den im Saale des Gaſthauſes Zum Schwanen
untergebrachten Franzoſen ſind in der Nacht zum Sonn=
tag
8 Mann ausgebrochen. Sie durchbrachen die
Wand nach dem Nachbarhof und nahmen dann den Weg
ins Freie. Trotz eifriger Nachforſchung konnte man ihrer
bis jetzt noch nicht habhaft werden, dennoch wird ihre
Freiheit nicht von langer Dauer ſein. Zwei der Flücht=
linge
ſprechen etwas Deutſch.
Worms, 19. Okt. (Die Milchfrage.) Eine zahl=
reich
beſuchte Verſammlung des Milchhändlervereins
Worms beſprach geſtern die neueren Erfahrungen bei der
Milchverſorgung der Stadt und die zunehmende Milch=
knappheit
. Es wurde eine Eingabe an die Polizeiver=
waltung
beſchloſſen. Es wurde an die Bevölkerung, be=
ſonders
an die Wohlhabenden, appelliert, einſtweilen
möglichſt den Verbrauch einzuſchränken, damit
der Bedarf der Kinder, Kranken und der ärmeren Bevöl=
kerung
vorzugsweiſe befriedigt werden kann.
Gießen, 18. Okt. (Kindsmord.) Am Samstag
wurde im Abort des Damenzimmers 3. und 4. Klaſſe des
hieſigen Bahnhofes eine männliche Kindesleiche
gefunden, die in braunem Packpapier verpackt war,
auf dem geſchrieben ſtand: Es wird gebeten, in der Kli=
nik
abzugeben. Außerdem war die Leiche in zwei un=
tere
Teile von Frauenhemden, wovon der eine aus gro=
bem
Bauernleinen und der andere aus feinem Shirting=
ſtoff
beſtand, ſowie in ein weißes und ein gelbgeripptes
Packpapier eingeſchlagen. Nach ärztlichem Befund hat
das Kind gelebt und iſt wahrſcheinlich durch Einflößung
größerer Mengen Spiritus getötet worden. ( Flüch=
tige
Gefangene.) Aus dem Gießener Gefangenen=
lager
ſind in einer der letzten Nächte entwichen: Jean
Boutin, Student aus Paris, 19jährig, 1,67 Meter
groß, ſchlank, ovales Geſicht, blonde Haare, bartlos,
vielleicht etwas Flaum, Sprache franzöſiſch und deutſch.
Der Flüchtling war bekleidet mit grau=blauer Joppe mit
Gürtel, zwei Taſchen auf der Bruſt, und grauen Knöpfen,
mit grau=blauer Hoſe und gleichfarbenen Wickelgamaſchen
und Käppi nebſt blauem Mantel. Louis Perig=
non
, Sergeant, war Lehrer, 22 Jahre alt, 1,68 Meter
groß, ſchlank, rundes Geſicht, ſchwarze Haare, kleines
ſchwarzes Schnurrbärtchen und Kinnbärtchen, Sprache
franzöſiſch und gebrochen deutſch, leicht widerſtoßend. Der
Flüchtling trägt dunkelblaue Uniform mit Zinkknöpfen
und gelber Bieſe, ſowie dunkelblaues Käppi. Beide ſind
franzöſiſche Soldaten.

Reich und Ausland.

Aus der Reichshauptſtadt, 19. Okt. Die geſtern an=
ſchließend
an die allgemeine Verſammlung abgehaltene
Mitgliederverſammlung der Deutſchen Geſellſchaft
für Bevölkerungspolitik wählte zum Präſiden=
ten
Geheimrat Profeſſor Julius Wolf=Berlin, und zu
Vizepräſidenten den Senatspräſidenten v Strauß u.
Torney=Berlin, Unterſtaatsſekretär Profeſſor Georg Mayr=
München und den Vorſitzenden des Deutſchen Aerztever=
einsbundes
Sanitätsrat Ditte=Leipzig. Heute morgen
ſprang im ſogenannten Beuſſelberg in der Beuſſelſtraße
in Moabit ein Triebwagen mit Anhänger der
Linie 12 bei einer Kurve aus den Schienen. Unter
den Paſſagieren brach eine Panik aus, da ſich die Wagen
der Eiſenbahnböſchung näherten; mehrere ſuchten ſich
durch Abſpringen zu retten. Die Wagen wurden jedoch
in letzter Minute zum Stehen gebracht, ſodaß ein Un=
glück
verhütet wurde.
München, 19. Okt. (In der Banknotenfäl=
ſcherſache
) hat die Polizei auch den Graveur Ludwig
Schmied verhaftet, in deſſen hieſiger Werkſtätte unter
Mitwirkung der bereits Verhafteten falſche Ein= und
Zweimarkſtücke hergeſtellt wurden.
Culmſee, 19. Okt. (Würdig belohnt) wurde die
Zimmerpoliersfrau Wahron aus Bildſchön. Im Mo=
nat
Auguſt begegnete ſie in der Nähe ihrer Beheuſung
vier aus dem Gefangenenlager Schneidemühl ſtammenden
und von einem Gute in dortiger Gegend entwichenen
Ruſſen. Die Ausreißer verlangten Brot und Auskunft
nach der ruſſiſchen Grenze. Frau Wahron machte die
Ruſſen dingfeſt und ſorgte für ihre Feſtnahme, ſodaß ihr
Abtransport nach Thorn erfolgen konnte. Nunmehr iſt der
Frau für ihr mutiges Verhalten eine goldene Broſche
mit Inſchrift verliehen worden, die ihr vom Land=
rat
überbracht wurde.
Breslau, 19. Okt. (Schiffsunfall.) Durch das
Hochwaſſer der Oder iſt ein mit 2000 Zentnern Eiſen be=
ladener
Kahn auf das Strauchwehr am Zoologiſchen
Garten getrieben und auf der Wehrkante ſitzen geblieben.

Handel und Verkehr.

* Berlin, 18. Okt. Unter Berückſichtigung der auf
die dritte Kriegsanleihe in der Berichtswoche geleiſteten
ſehr erheblichen Einzahlungen ſind die Veränderungen
in dem Reichsbankausweis diesmal verhältnis=
mäßig
geringfügig. Wenn die Entlaſtung nicht allzu
groß iſt, ſo iſt das darauf zurückzuführen, daß erhebliche
Beträge von Schatzanweiſungen, die ſich noch im Verkehr
befanden, in der erſten Oktoberhälfte fällig wurden und
bei der Reichskaſſe zur Einlöſung gelangten, wodurch
natürlich die Mittel des Reiches erheblich in Anſpruch ge=
nommen
wurden, ſodaß eine Entlaſtung der Reichsbank
in Schatzanweiſungen ausgeblieben iſt. Die bankmäßige
Deckung und die Kapitalanlage haben ſich gegen die Vor=
woche
wenig verändert. Bei den Darlehenskaſſen ſind
die ausgeliehenen Beträge um 53 Millionen auf 1734,7
Millionen Mark zurückgegangen. Die Bewegung bei den
fremden Geldern iſt noch größer als in der ausgewieſenen
Zahl zum Ausdruck kommt, weil die Regierungsguthaben
erheblich geſtiegen ſind und die Privatguthaben nicht un=
erheblich
abgenommen haben. Der Goldbeſtand hat ſich
um 3,3 auf 2426,3 Millionen Mark erhöht, der Beſtand
an Darlehenskaſſenſcheinen iſt um 57,9 auf 384,5 Millio=
nen
Mark zurückgegangen. Die Golddeckung des Noten=
umlaufes
iſt um 0,8 Prozent auf 42 Prozent, die Deckung
der ſämtlich täglich fälligen Verbindlichkeiten durch Gold
um 0,2 auf 32,5 Prozent geſtiegen. Für Zwecke der dritten
Kriegsanleihe wurden in der letzten Bankwoche die Dar=
lehenskaſſen
mit dem ſehr geringfügigen Betrage von
24,7 Millionen Mark in Anſpruch genommen, ſodaß ſich
am 15. Oktoher dieſe Darlehen auf 216 Millionen Marl

beliefen, die in dem vorerwähnten Darlehensbeſtand mit
enthalten ſind.
* Berlin 19. Okt. Börſenſtimmungsbild.
Bei ſeſtem Grundton war das Geſchäft in einzelnen Wer=
ten
abwechſelnd lebhaſter, ſodaß ſich für ſchleſiſche, rhei=
niſch
=weſtfäliſche Werte, ſowie für einige andere Spezial=
papiere
mäßige Kursbeſſerungen ergaben. Schiffahrts=
aktien
nach wie vor lebhafter gehandelt. Dieſe Aktien
notieren bei Schwankungen meiſt höher. Heimiſche An=
leihen
bleiben, ebenſo wie ausländiſche Wechſelkurſe,
wenig verändert. Am Geldmarkt ſcheint jetzt nach dem
Einzahlungstermin ſich Erleichterung vorzubereiten.

Landwirtſchaftliches.

Die Zuweiſung von Körnerfutter für
Zuchtgeflügel.

Durch die Reichsfuttermittelſtelle kann zur Erhal=
tung
der Geflügelzuchtſtämme, in zweiter Linie zur För=
derung
der Eiererzeugung, eine beſtimmte Menge Kör=
nerfutter
, und zwar in erſter Linie Ausputzgerſte, viel=
leicht
auch etwas Getreideſchrot, zur Verfügung geſtellt
werden. Die Landwirtſchaftskammer für das Großher=
zogtum
Heſſen iſt mit der Feſtſtellung beauftragt, welche
Mengen nötig ſind, um den dringendſten Bedürfniſſen
Rechnung zu tragen. Betriebe, die in ihrer Wirtſchaft
ſelbſt ausreichende Futtermengen erzeugen, können für
die Zuteilung vorerſt nicht in Frage kommen. Außerdem
iſt die Menge, welche bereitgeſtellt werden kann, nur eine
engbegrenzte.
Diejenigen Beſitzer vor Geflügel, welche weder eine
Geflügelzuchtſtation der Landwirtſchaftskammer beſitzen,
noch einem Geflügelzuchtverein angehören, wollen ſich
umgehend, ſpäteſtens bis zum Freitag, dem 22. Ok=
tober
1915 unter Angabe ihres genauen Namens
und der Größe ihrer Geflügelzuchtbeſtände melden. Mit=
glieder
der Geflügelzuchtvereine wollen ſich an ihren Ver=
ein
wenden. Später eingehende Anmeldungen können
bei der Zuteilung des Körnerfutters keine Berückſich=
tigung
finden.

Getreide=Wochenbericht
der Preisberichtſtelle des Deutſchen Landwirtſchaftsrates
vom 12. bis 18. Oktober 1915.

Mit Rückſicht auf die Milchverſorgung der Städte
und den Fortbeſtand der ſtädtiſchen Abmelkwirtſchaften
hat das Direktorium der Reichsgetreideſtelle unter dem
12. d. Mts. nochmals bekanntgegeben, daß die R.=G. aus
ihren Getreidebeſtänden zunächſt 200 000 Tonnen zur Ver=
fütterung
freigegeben habe. Hiervon ſind je 100000 Ton=
nen
zur Mäſtung von Schweinen und zur Verfütterung
an das Milchvieh beſtimmt. Vor allem ſoll die Erzeu=
gung
von Friſchmilch zur Verſorgung der großen Städte
gefördert werden. Bei der Verteilung des Schrotes
werden dementſprechend beſonders die Milchwirtſchaften
berückſichtigt, die in die Großſtädte liefern, wobei zwiſchen
ſtädtiſchen und ländlichen Wirtſchaften kein Unterſchied
gemacht werden ſoll. Die Beſchaffung von Futtermitteln
für ſtädtiſche Melkbetriebe, die für die Verſorgung mit
Säuglingsmilch eingerichtet ſind, iſt dabei Gegenſtand be=
ſonderer
Fürſorge. Für Fälle dringender Bedürfniſſe
ſteht für die Fütterung des Milchviehes eine weitere
Futtermittelreſerve zur Verfügung.
Die Ablieferung von Kontingentgerſte für die Gerſten=
verwertungsgeſellſchaft
hat in der letzten Woche weitere
Fortſchritte gemacht. So ſchreibt unſer Berichterſtatter
in Danzig: Das Gerſtegeſchäft iſt durch das Entgegen=
kommen
der Gerſtenverwertungsgeſellſchaft m. b. H. inſo=
fern
etwas leichter geworden, als ſie ihren Kommiſſionä=
ren
geſtattet hat, kleine Partien ſelbſt zu bewerten und
zu Waggonladungen zuſammenzuſtellen Hierdurch er=
übrigt
es ſich, von Partien unter 200 Zentnern von Fall
zu Fall Muſter nach Berlin einzuſenden. Es kann auch
auf Grund der vorgenommenen Preiserhöhung konſta=
tiert
werden, daß die Verkaufsluſt eine größere gewor=
den
iſt, was ſich in ſtärkeren Umſätzen bemerkbar macht.
Unſer Berichterſtatter in Mannheim meldet: Am Brau=
gerſtenmarkt
war es in der verfloſſenen Woche ziemlich
lebhaft, gelang es doch der Gerſteneinkaufs=Geſellſchaft,
den Mälzereien bereits anſehnliche Mengen zuzuteilen=
Die zugeteilte diesjährige Gerſte iſt in bezug auf Quali=
tät
zwar nicht einheitlich, doch iſt dieſelbe meiſtens von
recht ſchöner Beſchaffenheit, ſodaß die Ausbeute zweifels=
ohne
größer ſein wird, als im vorhergegangenen Jahre.
Auch in kontingentfreiem ausländiſchen Malz kamen
einige Geſchäfte zum Abſchluß, da die Nachfrage danach
immer noch größer iſt als das Angebot. Für rumäniſches
Malz forderte man 135145 Mk. und für mähriſches 145
bis 155 Mk. für die 100 Kilogramm.
Die Lage am Getreide= und Futtermittelmarkt hat ſich
wenig verändert. Mais wurde nur in ganz wenig Fällen
angeboten und zu Preiſen aufgenommen, die als markt=
gemäß
nicht zu bezeichnen ſind. Auch für Gerſte war
das Angebot nur gering, und die Notierung für Ware
mit Beſatz ſtellt ſich auf 820850 Mk. Holländiſcher Rog=
gen
war zu 850 Mk. ab Kleve angeboten. Surrogat=
mehle
lagen ziemlich feſt. Maismehl konnte ſeinen Preis=
ſtand
auf 8186 Mk., Kartoffelmehl auf 5862 Mk. er=
höhen
. Für Kartoffelmehl, Superior, ab Niederrhein,
wurden 54,50 Mk. für 100 Kilogramm verlangt. Manioka=
mehl
notiert 7072 Mk., blütenweißes Tapiokamehl 25
bis 90 Mk. und Reismehl 114116 Mk. per 100 Kilo=
gramm
. Am Futtermittelmarkt hielt ſich das Angebot
in engen Grenzen, und die Preiſe zeigen vereinzelt eine
weitere Steigerung, nur ausländiſche Kleie lag ziemlich
ruhig und wurde zu 525550 Mk. mit Sack angeboten.
Gerſtenkleie erzielte je nach Qualität 600700 Mk. Es
notieren ferner Reiskleie 330340 Mk., Reisfuttermehl,
1415prozentig, 640 Mk., Magdeburg, Reisfuttermehl,
enthaltend zirka 20 Prozent Protein und Fett, 610 Mk.
ab Dresden, Kokoskuchen 720725 Mk., Budenheimer
Kokoskuchen 700 Mk. ab Budenheim, Rapskuchenmehl
610 Mk., Erdnußkleie 330340 Mk., Fiſchmehl 540560
Mark, Haferkleie 370375 Mk., Baumwollſaatkuchenmehl,
2324 Prozent Protein und Fett 590 Mk., Zichorien=
brocken
410 Mk., Magdeburg. Holländiſches Roggenſchrot
war mit 850 Mk. ab Aachen angeboten.

Parlamentariſches.

Der Zweiten Kammer ging ein Antrag
Adelung, betreffend die Unterſtützung von Familien in
den Dienſt eingetretener Mannſchaften, ein Antrag Cal=
man
und Wünzer zur Ergänzung der Verordnung
vom 8. Auguſt 1914, betreffend Geſchäftsaufſicht zur Ab=
wendung
des Konkursverfahrens und ein Antrag Leun,
Fenchel und Mergell zu, betreffend das Reichsgeſetz
vom 28. Februar 1888/ 4. Auguſt 1914, über die Unter=
ſtützung
von Familien in den Dienſt eingetretener Mann=
ſchaften
.

[ ][  ][ ]

Der Krieg.
Der öſterreichiſch=ungariſche
Tagesbericht.

* Wien, 19. Okt. Amtlich wird verlautbartt.

Ruſſiſcher Kriegsſchauplatz.

Die Ruſſen ſetzten geſtern ihre Angriffe im Sumpf=
und Waldgebiete des unteren Styr fort.
Bei dem nordweſtlich von Derazmo liegenden Dorf
Boguslawka ſtürmte der Feind dreimal vergebens
gegen die Stellung einer Honved=Diviſion an. Er wurde
durch Feuer und in Nahkämpfen in die Flucht geſchla=
gen
und ließ 3 Offiziere, über 500 Mann und zwei Ma=
ſchinengewehre
in unſerer Hand.
Auch eine über Kulikowice vordringende ruſſiſche
Diviſion wurde wieder auf das Oſtufer zurückgetrieben.
In der Gegend von Czartorysk gewann der Geg=
ner
an einigen Punkten das Weſtufer des Styrfluſſes; dort
wird noch gekämpft.
Nördlich Rafalowka griffen die Ruſſen gleich=
falls
mit ſtarken Kräften an, ſie wurden abgewieſen, wo=
bei
wir 100 Mann gefangen nahmen.
Sonſt iſt die Lage im Nordoſten unverändert.

Italieniſcher Kriegsſchauplatz.

Die Kämpfe an der Iſonzofront nehmen an Aus=
dehnung
zu.
Geſtern mittag ſetzte gegen unſere Stellungen am Krn.
am Tolmeiner Brückenkopf, bei Tonale und
Plava, gegen den Görzer Brückenkopf und das
Plateau von Doberdo ſtarkes feindliches Geſchützfeuer
ein, das mit großer Heftigkeit bis in die Abendſtunden an=
hielt
und an einzelnen Abſchnitten auch nachts andauerte.
Unter dem Schutz dieſes Feuer ging die italieniſche In=
fanterie
an zahlreichen Stellen zum Angriff vor.
Am Krn, am Mrzli Vrh und vor den Stellungen
am Tolmeiner Brückenkopf brachen alle feindli=
chen
Angriffsverſuche in unſerem Infanterie=, Maſchinen=
gewehr
= und flankierenden Geſchützfeuer zuſammen. Die
gegneriſche Infanterie flüchtete, wo ſie angegangen war,
unter den ſchwerſten Verluſten in ihre Gräben
zurück.
Stellenweiſe zog ſie es vor, "Avanti! zu ſchreien, ohne
ihre Deckung zu verlaſſen.
Ein gegen den Monte Sabotino (weſtlich von
Salcano) gerichteter Angriff und mehrere ſtarke Vorſtöße
gegen die ſchon ſeit einigen Tagen heißumſtrittene Stel=
lung
bei Peteano wurden gleichfalls zurückgeſchlagen.
Auch hier erlitt die italieniſche Infanterie große Ver=
luſte
.
In Kärnten und Tirol herrſcht weiter rege feind=
liche
Artillerietätigkeit.

Südöſtlicher Kriegsſchauplatz.

Die Angriffe der verbündeten Heere machten auch
geſtern überall Fortſchritte. Die Macva iſt zum größ=
ten
Teil in unſerem Beſitz.
Die beiderſeits der Kolubaramündung über=
ſchifften
k. und k. Truppen nahmen um Mitternacht die
Stadt Obrenovac und die Höhen ſüdöſtlich davon.
Die von Belgrad ſüdlich vordringenden Streit=
kräfte
gelangten in der Verfolgung des Feindes über Ri=
peanj
hinaus.
Eine öſterreichiſch=ungariſche Kolonne erſtürmte mit
dem Bajonett den Zigeunerberg ſüdlich von Grocka
und nahm mit den beiderſeits der unteren Morava erfolg=
reich
vorrückenden deutſchen Diviſionen die Verbindung
auf.
In den dreitägigen Kämpfen um den Avala und um
die Stellungen nordweſtlich Grocka ſind von unſeren Trup=
pen
15 ſerbiſche Offiziere und 2000 Mann als Gefangene
eingebracht worden.
Die Bulgaren entriſſen dem Feind die erſte be=
feſtigte
Linie öſtlich Pirot und drangen bis in die Ge=
gend
von Vranje vor.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabs:
v. Höfer, Feldmarſchalleutnant.

Die engliſchen Verluſte bei der mißglückten
Offenſioe im Weſten.

T.U. London, 19. Okt. Die Times bringen
eine Aufſtellung der Verluſte, die das Kriegs=
amt
in den letzten Wochen veröffentlicht und in der ſämt=
liche
(?) Verluſte enthalten ſein ſollen, die England ſei
Beginn der Offenſive an der Weſtfront vom 25. Septem=
ber
ab erlitten habe. Danach kommen 1541 Offizier
und 13485 Mannſchaften in Betracht. Von den
Offizieren ſind 474 gefallen, 847 verwundet und 220 wer=
den
vermißt, von den Mannſchaſten ſind 2093 gefallen
11012 verwundet und 380 werden vermißt. (Damit dürfte
erſt ein Bruchteil der Verluſte veröffentlicht ſein, denn
bereits am 3. Oktober bezifferte unſere Oberſte Heereslei=
tung
die engliſchen Verluſte auf 60000 Mann. D. Red.)
* London, 19. Okt. In dem Kriegsbericht der
Times aus dem Hauptquartier vom 14. Oktober heiß=
es
: Ein Beweis für die Heftigkeit und Genauig=
keit
der deutſchen Artillerie iſt es, daß, obwohn
wir etwa tauſend Yards Schützengräben ſüdlich und weſt=
lich
Hulluch nahmen, wir binnen verhältnis=
mäßig
kurzer Zeit wieder hänausgewor
fen wurden.

Engliſche Verluſte.

* London, 19. Okt. Die neueſte Verluſtliſte
enthält die Namen von 233 Offizieren und 6 128 Mann
T.U. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 19.
Okt. Schweizer Blätter melden aus London: Die bei

en letzten Verluſtliſten zählen die Namen von drei ver=
wundeten
Generälen. Ein anderer General wird vermißt.
Aus weiteren Angaben iſt erſichtlich, daß eine tür=
kiſche
Gramate das britiſche Hauptquar=
tier
an den Dardanellen erreicht hat.

Der Seekrieg.

* London, 19. Okt. Lloyds Agentur meldet: Der
torwegiſche Dampfer Salerno (2400 Brutto=
Regiſtertonnen) iſt geſunken. Die Beſatzung, 19 Mann,
Frauen und 2 Kinder, iſt gelandet worden. (Notiz: Es
handelt ſich um den bereits gemeldeten engliſchen
Dampfer Salerno der Wilſonlinie.)
* Kriſtiania, 19. Okt. (Meldung des Norwegi=
ſchen
Telegraphen=Bureaus.) Wie erinnerlich, beſteht zwi=
ſchen
den norwegiſchen und engliſchen Erklärungen über
den Ort, an welchem das deutſche Handelsſchiff
Friedrich Arp verſenkt worden iſt, keine Ueber=
einſtimmung
. Der engliſche Staatsſekretär des Aeußern
hat in dieſer Angelegenheit in dieſen Tagen in Beant=
wortung
einer Anfrage, welche der norwegiſche Geſandte
in London auf Erſuchen des Miniſteriums des Aeußern
eingereicht hatte, eine Note folgenden Inhalts überreicht:
Die Angelegenheit betrifft keine grundſätzliche Frage, da
nur eine Tatſachenfrage zu entſcheiden iſt, und hier liegt
ine Abweichung der Beweiſe vor. Die britiſche Regie=
rung
wünſcht, indem ſie dem Erſuchen der norwegiſchen
Regierung nach Freigabe der Mannſchaft des
Friedrich Arp entgegenkommt, in dem freund=
ſchaftlichen
Geiſte zu vergelten, mit welchem die norwegi=
ſche
Regierung die Angelegenheit behandelt. Selbſtver=
ſtändlich
iſt, daß, wenn die britiſche Regierung einräumt
daß abweichende Beweiſe vorliegen, ſie damit nicht be=
hauptet
, daß die ſeitens der engliſchen Offiziere gegebene
Darſtellung fehlerhaft ſei. Sie darf deswegen nicht An=
ſprüchen
auf eine Entſchädigungan Deutſchland
ausgeſetzt werden.
TU Kopenhagen, 19. Okt. Heute nacht gegen
2 Uhr wurde die Bevölkerung der Inſel Möen durch
einen furchtbaren Knall aus dem Schlaf geſchreckt.
Abermals waren Minen angetrieben worden, die
an der Küſte explodierten; es ſei aber kein Schaden
angerichtet worden. Die Kraft der Sprengung war ſo
gewaltig, daß rieſige Steinblöcke vom Strande bis zum
Waldrande der ſteilen Küſte geſchleudert wurden.
TU Amſterdam, 19. Okt. Aus Ymuiden wird be=
richtet
: Der hier eingetroffene Fiſchdampfer Delphin
neldet, daß ein unbekannter engliſcher Fiſch=
dampfer
, der mit drei engliſchen Schiffen zuſammen
fiſchte, in der vergangenen Nacht verſank. Gleſchzeitig
wurden drei ſchwere Schläge gehört und kurz darauf
Flammen geſehen. Ob noch andere Fiſchdampfer beſchä=
digt
wurden, iſt unbekannt. Der untergegangene Damp=
fer
dürfte Vulture ſein, von deſſen Beſatzung bereits
drei Leichen aufgefiſcht und nach Ymuiden gebracht wor=
den
ſind.
* Maasſluis, 19. Okt. Black Deep iſt für die
Schiffahrt geſchloſſen worden. Es heißt, daß dort
ein britiſches Torpedoboot geſunken iſt.

Zum letzten Luftangriff auf London.

T.U. Kriſtianäa, 19. Okt. Bei dem letzten
Luftbombardement auf London wurden auch
drei norwegiſche Geſchäftsleute verwundet. Sie ſind jetzt
in die Heimat zurückgekehrt und erzählten, daß unge=
heurer
Sachſchaden angerichtet worden iſt, wo=
von
der offizielle Bericht nur eine ſchwache Vorſtellung
gibt. Wir ſaßen im Hotel zuſammen, als eine Bombe
herabfiel und das ganze Gebäude zerſtörte. In
dieſer Straße allein wurden 22 Perſonen nach dem Kran=
kenhaus
gebracht.
* London, 19. Okt. Daily Newis ſſchreibt über
die Angriffe der deutſchen Luftſchiffe: Die
Bomben wurden mit unglaublücher Geſchwin=
digkeit
aus dem Luſtſchiff geworfen), das in ſchneller
Fahrt ankam, ſodaß keine Warnung erfolgen konnte.

Viviani und Grey.

* London, 19. Okt. (Reuter.) Der franzöſi=
ſche
Miniſterpräſident hat an Grey gedrahtet,
er verſichere ihn in dem Augenblick, in welchem in den
franzöſiſchen Kabinett eine Aenderung vorgenommer
werde, ſeiner perſönlichen Hochachtung und teile ihm mit
daß die Republik feſt entſchloſſen ſei, unentwegt die Po=
litik
zu verfolgen, die Frankreich mit England bisher ver=
bunden
hat. Grey dankte dem Miniſterpräſidenten für
ſein Telegramm und verſicherte Frankreich der dauernden
beharrlichen Mitarbeit Englands. Das Bündnis werde
durch die Ereigniſſe der letzten Jahre, in welchen franzö=
ſiſche
und engliſche Truppen Schulter an Schulter ge
kämpft haben, noch gekräftigt.

Die Kabinettskriſe in England.

* London, 19. Okt. Das Reuterſche Bureau mel=
det
: Der Attorney General Sir Edward Carſon hat,
wie verlautet, ſein Amt wegen der Balkanfragen,
und nicht wegen der Frage der Dienſtpflicht niedergelegt.
* London, 19. Okt. Redmond ſagte in einer
Rede in Dublin, die Lage der Koalitionsregie=
rung
ſei in hohem Maße unſicher. Es könnten jeden
Tag Anträge eingebracht werden, die dem politiſchen
Waffenſtillſtand ein ſofortiges Ende bereiten und
das britiſche Volk wieder in zwei ſich einander bekämp=
fende
Parteien ſpalten würden. Die Möglichkeit
von Wahlen ſei der allgemeine Geſprächsſtoff in poli=
tiſchen
Kreiſen.
TU Amſterdam, 19. Okt. Das Hauptblatt der
liberalen Regierungspartei, Daily Chronicle, ſchreibt
über die innere politiſche Lage in England:
Die Fragebogen im Unterhauſe ſind mit Fragen geſpickt,
was auf ſtarke Beunruhigung der Unterhaus=
mitglieder
beſonders über die Kriegsausſichten
ſchließen läßt. Auch zeigen einige Fragen die ablehnende
Haltung vieler Parlamentarier gegen die Regie=
rung
.

Beſorgniſſe der engliſchen Kaufmannſchaft.

* London, 19. Okt. Der Vorſtand des Vereins
großbritanniſcher Handelskammern hat
einſtimmig eine Entſchließung angenommen, die dem
Schatzkanzler übermittelt wurde. In dieſer wird gefor=
dert
, daß das Schatzamt, ſobald die Bewegung des ame=
rikaniſchen
Wechſelkurſes ſich trotz der Anleihe
weiter ungünſtig für England geſtaltet, ſofort Schritte tun
müſſe, um durch Beſchränkung der Einfuhr,
durch Zölle, ſowie durch Förderung der Aus=
fuhr
die Handelsbilanz zu verbeſſern. Sobald der
Wechſelkurs (Kabeltransfers) während des Krieges unter

4,70 falle, dürfe die Regierung ſich nicht weiter abwartend
erhalten.

Die engliſche Propaganda in Amerika.

* Waſhington, 19. Okt. (Reuter.) Der britiſche
Botſchafter Spring Rice hat an alle britiſchen
konſuln der Vereinigten Staaten ein Rundſchreiben
geſandt, in welchem aufgefordert wird, die britiſchen
Untertanen vor jeder Verletzung der ame=
ikaniſchen
Neutralität und einer Propa=
ganda
zu warnen, die die Beeinfluſſung der öffent=
lichen
Meinung der Vereinigten Staaten zum Ziele habe.
Die britiſche Regierung habe bei Kriegsbeginn entſchie=
en
, daß es inkorrekt ſei, Schritte zur Beeinfluſſung
der öffentlichen Meinung zu tun. Noch unangebrachter
ſei es, daß britiſche Beamte ſich an amerikaniſche Bürger
uf Grund der Tatſachen wenden, daß ſie als britiſche
Untertanen geboren ſind. Vor allem dürfe aber kein bri=
tiſcher
Beamter ſich an irgendeiner Propaganda betel=
igen
. (Eine echt engliſche Heuchelei, als ob England je=
nals
vor einer derartigen Propaganda zurückgeſchreckt
väre. Vielleicht iſt die Propaganda engliſcher Beamter
in Waſhington doch etwas auf die Nerven ge=
fallen
. D. Red.)

Blutige Krawalle in Petersburg.

T.U. Kriſtiania, 19. Okt. Von einer aus Petersburg
hier eingetroffenen Perſönlichkeit wird erzählt, daß neue
blutige Krawalle in letzter Zeit auch in der Haupt=
ſtadt
Rußlands ſtattgefunden haben. Arbeiter und Stu=
enten
zogen mit roten Fahnen durch die Straßen
nach einem Platz, wo der Sozialiſtenführer Tſcheidſe
eine Rede hielt, die damit endete, daß die Duma wieder
einberufen werden müſſe. Jetzt ſchritt die Polizei ein
und die erregte Volksmenge nahm Steine und andere
Gegenſtände und bombardierte damit die Po=
lizei
. Dann wurden Koſaken gegen die Menge los=
gelaſſen
. Hierbei wurden viele Perſonen ſchwer verletzt.
Die Unzufriedenheit aller Bevölkerungsſchichten wächſt
immer mehr. Die Preſſezenſur iſt wieder ſtrenger ge=
worden
. Die Hofkamarilla und der ſchwarze Block ſind
unabläſſig lebhaft tätig. Der bekannte Arbeiterführer
Schingarew ſoll in Moskau verhaftet worden ſein.

Kein ruſſiſch=japaniſches Bündnis.

* London, 19. Okt. Das Reuterſche Bureau mel=
det
aus Tokio vom 17. Oktober: Das Blatt Aſabiſhim=
bun
hat eine amtliche Erklärung veröffentlicht, nach der
es unrichtig iſt, daß die japaniſche Regierung
die ruſſiſche um den Abſchluß eines Bündniſſes
erſucht hat.

Der Balkankrieg.
Der Vormarſch gegen Serbien.

TU Paris, 19. Okt. Wie der Temps aus Niſch
meldet, dauert der Kampf an der ganzen ſerbi=
ſchen
Front fort. Um ſich dem ſchweren Artillerie=
feuer
des Feindes zu entziehen, ſind die ſerbiſchen Trup=
pen
bei Obrenowac an der Save zurückgegangen,
und zwar nach ſüdlich, in Richtung auf Lazarowak. Aus
demſelben Grunde hat die ſerbiſche Armee bei Belgrad die
Avala=Stellung unter Aufgabe der Laufgräben geräumt
und ſich nach Süden auf die verſtärkte Linie von Bacho=
vak
, Kowiena und Partſani zurückgezogen. Einer feinde=
lichen
Abteilung glückte es, die Brücke bei Vranja=
in
die Luft zu ſprengen.
* Athen, 19. Okt. (Meldung der Agence Havas.)
Nach ſicheren Meldungen aus Saloniki dauert die
Schlacht, die im Gebiete von Riſtowatz=Vranja
begonnen hat, an. Die Serben erhielten bedeutende Ver=
ſtärkungen
. Die Telegraphenverbindungen hinter Vranja
ſind unterbrochen.
* Berlin, 19. Okt. Die B. Z. am Mittag meldet
aus Bukareſt: Einem Bericht aus Turn=Severin zufolge
haben bulgariſche Truppen Radujevatz eingenommen, wo
ſie am 16. Oktober einzogen. Die Bevölkerung iſt nach
Gruia geflüchtet. An der Donau entwickeln ſich die Kämpfe
für die Bulgaren günſtig. Bei Negotin fanden heftige
Kämpfe auch bei Nacht ſtatt.
TU Paris, 19. Okt. (Meldung der Telegraphen=
Union.) Nach Meldungen, die hier aus Athen eingelau=
fen
ſind, iſt es den Bulgaren gelungen. die Bahnlinie
Saloniki-Niſch abzuſchneiden.

6000 Bulgaren unterwegs nach der Heimat.

TU Kopenhagen, 19. Okt. National Tidende
berichtet aus Petersburg: Rumänien erlaubte
6000 in Deutſchland ſich aufhaltenden Bulga=
ren
die Durchreiſe nach Bulgarien, um ſich zum
Militärdienſt zu melden. Rumänien wünſcht jedoch eine
Kontrolle, daß ſich unter den Wehrpflichtigen keine deut=
ſchen
Offiziere befinden. Der Vierverband hat dagegen
Einſpruch erhoben.

Wieder zwei Kriegserklärungen.

* Rom, 19. Okt. (Meldung der Agenzia Stefani.)
Da Bulgarien die Feindſeligkeiten gegen Serbien er=
öffnet
hat und mit den Feinden Italiens deſſen Verbün=
dete
bekämpft, erklärt die italieniſche Regier
rung auf Weiſung des Königs, daß zwiſchen Ita=
lien
und Bulgarien der Kriegszuſtand
herrſcht.
TU Bukareſt, 19. Okt. Wie Dimineata meldet, iſt
nunmehr auch ſeitens Rußlands die offizielle
Kriegserklärung an Bulgarien erfolgt.

Türkiſche Hilfe für Bulgarien.

* Berlin, 19. Okt. Das Berliner Tageblatt mel=
det
aus Lugano: Der Schlachtkreuzer Sultan Ja=
wus
Selim kreuzte eine halbe Stunde vor Con=
ſtanza
und fuhr mit Volldampf nach Varna weiter.

Ruſſiſche Angſt vor deutſchen U=Booten.

TU Wien, 19. Okt. Die Reichspoſt bringt aus Bu=
kareſt
die Meldung, worin mitgeteilt wird, die Petersbur=
ger
Wjedomoſti berichtet, die ruſſiſche Schwarze=
Meer=Flotte ziehe ſich infolge des Auftauchens
feindlicher Unterſeeboote wieder in ihre Häfen zurück.

Der Oberbefehlshaber der Ententetruppen.

* London, 19. Okt. Das Preſſebureau teilt mit:
General Sir Charles Monro iſt zum Oberbefehls=
haber
des Expeditionsheeres ernannt worden.
General Sir Jan Hamilton kehrt nach England zurück,

[ ][  ][ ]

um Bericht zu erſtatten. Bis zur Ankunft des Generals
Monro wird Generalleutnant Birdwoock mit der Füh=
rung
der Truppen betraut.

Engliſche Drohungen gegen Griechenland

* London, 19. Okt. Die Times bezeichnet in einem
Leitartikel den griechiſch=ſerbiſchen Vertrag,
den Zaimis verleugnet habe, als einen Aktivbeſtand in
der Geſamtlage der Alliierten. Falls die griechiſche
Regierung an der Verleugnung feſthalte, und
damit den Aktivbeſtand der Alliierten zerſtöre, ſeien dieſe
berechtigt, dem mit allen verfügbaren Mitteln entgegen=
zutreten
. Das Blatt befürwortet einen revolutionä=
ren
Appell an das griechiſche Volk. Venize=
los
ſei gegen die nur nominell konſtitutionelle Regie=
rung
. Das Blatt ſchließt: Die engliſche und franzöſiſche
Regierung würden ſich den Zorn ihrer Völker zuziehen,
wenn ſie von dieſem Mittel in dem kritiſchen Moment nicht
Gebrauch machen würden.
* Bukareſt, 19. Okt. Zuverläſſigen Blättermeldun=
gen
zufolge hat der Miniſterpräſident im geſtrigen
Miniſterrat bekanntgegeben, daß die griechiſche Re=
gierung
amtlich ihre Abſicht mitgeteilt hat,
angeſichts der durch den Angriff Bulgariens auf Serbien
geſchaffenen Lage neutral zu bleiben.

Der Krieg im Orient.

* Konſtantinopel, 19. Okt. Das Hauptquartier
meldet von der Dardanellenfront: In der Nacht
zum 18. Oktober griffen unſere Aufklärungsabteilungen
ſeindliche Aufklärungsabteilungen an, warfen ſie bis in
die Schützengräben ihrer Hauptlinie zurück und fügten
ihnen ſchwere Verluſte zu. Bei Ari Burnu und
Sedd=ul=Bahr örtlich beſchränkte Feuergefechte und
Bombenwerfen. An den anderen Fronten nichts von
Bedeutung.

Eine Rechtfertigung der Türkei.

T.U. Amſterdam, 19. Okt. Das New=York Jour=
nal
gibt eine Unterredung mit dem türkiſchen Bot=
ſchafter
in Berlin wieder. Die Türkei bedauere die
Ereigniſſe in Armenien und die ſtattgefundenen
Grauſamkeiten, weiſe aber jede Verantworr=
lichkeit
zurück. Die Armenier glaubten, daß Rußland
ſiegen werde, und das erkläre ihre illoyale Haltung vor
und während des Krieges. Sie erhielten ruſ=
ſiſche
Gewehre und organiſierten damit
Truppen, um die Mohammedaner auszurotten. Sie
fingen in der Provinz Warna damit an. Dort wurde
jeder Mohammedaner getötet; das Schlachten dauerte
ſo lange, bis türkiſche Truppen die Ordnung wieder her=
ſtellten
. Die Türkei hielt es daher für nötig, alle Mo=
hammedaner
nach Meſopotamien zu transportieren, um
ihr Leben zu retten. Die Armenier begingen einen gro=
ßen
Fehler, als ſie öffentlich auf Seite Rußlands traten,
wofür ſie nun geſtraft ſind.

* Berlin, 18. Okt. Heute hat im Preußiſchen
Abgeordnetenhauſe die erſte allgemeine Verſammlung der
Deutſchen Geſellſchaft für Bevölkerungs=
politik
mit dem Hauptziel auf Bekämpfung des Ge=
burtenrückganges
ſtattgefunden. Zum Vorſitzenden wurde
Geheimrat Profeſſor Julius Wolf gewählt. Das Wort
ergriffen im Sinne der Notwendigkeit der Gründung die
Abgeordneten Baſſermann, Naumann, Freiherr von Zed=
litz
=Neukirch, Graf Weſtarp, Faßbender, ferner General
von Blume, der Vorſitzende des Zentralrates der deut=
ſchen
Gewerkvereine Guſtav Hartmann, Profeſſor Neiſſer,
Hochmeier und Seeberg, der Vorſitzende des Ausſchuſſes der
preußiſchen Aerztekammer, Geheimrat Stöter und die Vor=
ſitzende
des Deutſchen Frauenbundes, Paula Müller. Der
Reichskanzler hatte einen Vertreter entſandt. Der Bei=
fall
des dichtbeſetzten Hauſes, der vielfach begeiſterte In=
halt
der Reden und Telegramme bewies, daß es ſich hier
um eine bedeutſame Kundgebung eines großen Teiles
des deutſchen Volkes handelt.
* Metz 18. Okt. Die heute veröffentlichte Nummer
der Amtlichen Mitteilungen des Biſchöflichen Ordinariats
Metz bringt nachſtehende Erklärung: Gegen den
Ehrendomherrn H. D. Collin der vom Außer=
ordentlichen
Kriegsgericht in Metz wegen Landesver=
rats
verfolgt wird, iſt kirchlicherſeits bisher deshalb nicht
eingeſchritten worden, weil derſelbe zurzeit unerreichbar
iſt und ihm eine Anklageſchrift nicht zugeſtellt werden kann.
Die Durchführung eines den kanoniſchen Geſetzen entſpre=
chenden
Strafverfahrens iſt demnach nicht angängig. Da=
mit
aber nicht der Anſchein erweckt werde, als billige die
biſchöfliche Behörde das Verhalten dieſes Geiſtlichen, ſo
wird hiermit erklärt, daß kirchlicherſeits ein Strafverfah=
ren
nach Maßgabe der kanoniſchen Geſetze gegen ihn ein=
geleitet
wird, ſobald jenes Hindernis beſeitigt ſein wird.
Es wird indes für angezeigt erachtet, den Namen des
Geiſtlichen Collin im kirchlichen Schematismus der Diözeſe
bis dahin nicht mehr erſcheinen zu laſſen. Metz, den 2. Ok=
tober
1915. (gez.) Willibrord, Biſchof von Metz.
* Lyon, 18. Okt. Die Blätter melden aus Ma=
drid
, daß der Rücktritt des Kabinetts Dato
durch Meinungsverſchiedenheiten der Miniſter über das
Budget verurſacht worden ſei. Man glaubt, daß die Kon=
ſervativen
an der Macht bleiben und daß ihre bedeutend=
ſten
Parteimitglieder der neuen Regierung angehören
werden.
* Bern, 19. Okt. Der Schweizeriſche Schriftſteller=
verein
hat durch Vermittelung des britiſchen Geſandten
in Bern, Grant Duff, an die britiſche Regierung das Ge=
ſuch
ſicheren Geleites für den deutſchen Dichter Daut=
hendey
gerichtet, der ſeit Ausbruch des Krieges auf
Sumatra feſtgehalten wird und dort ſchwer erkrankt iſt.
* Haag, 19. Okt. Der deutſche Staatsſekretär Dr.
Solf iſt hier angekommen.

Letzte Nachrichten.

* Berlin, 19. Okt. Der Reichsanzeiger veröffentlicht
eine Bekanntmachung über das Verbot des Anſtreichens
mit Farben aus Bleiweiß und Leinöl, und eine Bekannt=
machung
betreffend das Zahlungsverbot gegen
Aegypten und Franzöſiſch=Marokko.
* Waſhington, 19. Okt. (Reuter.) In einer Beſpre=
kung
von Vertretern der Vereinigten Staaten,
Argentinien, Chile, Bolivia, Uruguay und
Guatemala beſchloſſen dieſe, Carranza als Prä=
ſidenten
von Mexiko anzuerkennen.

Wetterbericht.

Wetterausſichten für Mittwoch: Trüb, kühl, viel=
ach
Nebel, ſonſt trocken.

Die Regelung der Butterpreiſe.

* Berlin, 19. Okt. (W. T. B. Nichtamtlich.) Dem
Vernehmen nach ſteht eine Einigung über eine einheitliche
Regelung der Butterfrage für das ganze
Reichsgebiet zwiſchen allen beteiligten Inſtanzen in
Ausſicht. Nach den Vorſchlägen des Reichsamts des
Innern wird ein Bundesratsbeſchluß eine Preisregu=
lierung
von Butter demnächſt vornehmen,
die außer dem Großhandel auch die Preisſtellung der
Herſteller und den Kleinhandel erfaßt. Eine
Notierungskommiſſion für Butter mit dem Sitz in Berlin
ſoll unabhänzig von dem Marktpreis regelmäßig die
Butternotiz feſtſtellen, die als Grundpreis für
das ganze Reich gelten ſoll. Zu dieſer Berliner Notiz
können für die einzelnen Bundesſtaaten oder für beſtimmt
abgegrenzte Wirtſchaftsgebiet Zuſchläge und Abſchläge
feſtgeſetzt werden. Möglicherweiſe findet auch eine Rege=
lung
des Verbrauchs ſtatt.

Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaktion
keinerlei Verantwortung; für ſie bleibt auf Grund des § 21 Abſ. 2 des
Preßgeſetzes in vollem Umfange der Einſender verantwortlich.)

Mit einem Gefühl des Neides hat man im Tag=
blatt
die Mitteilung aus Gießen über den Wildver=
kauf
durch die Stadt geleſen. Ein ſolches Verfahren
entſpricht durchaus den Wünſchen der Bevölkerung und
iſt, wenn keine Höchſtpreiſe feſtgeſetzt werden, das einzige
Mittel, der bei dem Wildverkauf ganz unberechtigten und
verwerflichen Preisſteigerung vorzubeugen. Es gibt
Städte, in denen dies Verfahren auch ſchon vor dem
Kriege, anläßlich größerer Jagden eingeſchlagen worden
iſt. Es wäre unverſtändlich, wenn das Beiſpiel Gießens
keine Nachahmung finden würde

Bei der Beſchlagnahme der Metallgegenſtände
laufen hinſichtlich der Bezahlung Ungerechtigkeiten mit
unter, die ſeitens der Reichsbehörden wohl nicht beabſich=
tigt
ſind. Wohl iſt es z. B. richtig, daß die Waſchkeſſel
beſſer bezahlt werden als in Friedenszeiten, aber dieſer
Preis wird wieder illuſoriſch, weil die Erſatzkeſſel heute
genau ſo viel koſten, wie man für einen guten Kupfer=
keſſel
erhält, deſſen Güte ſie natürlich nicht haben. Da das
Vaterland das Kupfer braucht, findet ſich freilich jeder Be=
troffene
gern mit dieſer Tatſache ab. Anders iſts aber mit
einer ganzen Reihe anderer Gegenſtände, beſonders den ſog.
beſchlagenen. Wenn Keſſel, Waſſerbehälter, oder dergl.
einen ganz dünnen Eiſenreif z. B. oben am Rande haben,
der nur vielleicht 25 Prozent des Geſamtgewichts ſchwer
iſt, ſo wird der Preis pro Kilogramm um 30 Prozent ge=
ringer
; ebenſo iſts bei Sachen aus Kupfer, die z. B. einen
Henkel aus Meſſing haben. Dafür bekommt man ( beſchla=
genes
Kupfer) 2,80 Mk. pro Kilogramm, obwohl reines
Meſſing ſchon mit 3 Mk bezahlt wird. Unter Beſchlag=
teilen
ſind laut Beidruck Griffe und dergl. aus Holz,
Eiſen und dergl. zu verſtehen, demnach ſicher nicht ſolche
aus Meſſing. Dieſe Art der Bezahlung iſt dann oft nie=
derer
als die Hälfte des Anſchaffungspreiſes. Beſonders
auffällig zeigt ſich dies bei kupfernen vernickelten Behäl=
tern
. So iſt von der Sammelſtelle ein ſolcher, der vor zwei
Jahren neu angeſchafft 21 Mk. koſtete und 3,5 Kilogramm
wiegt, mit 9,10 Mk berechnet worden, da ein ganz dünner,
nicht ins Gewicht fallender Eiſendraht oben herum einge=
legt
iſt, womit es Kupfer mit Beſchlag iſt, für das
2,80 Mk. pro Kilogramm bezahlt werden.

Als Seitenſtück der geſtern hier beſprochenen
Volksſammlung diene folgendes: Vor einigen Tagen
erſchien bei mir ein Mann mit einer Sammelliſte für den
Invalidendank Nach Einzeichnung und Ueber=
reichung
eines Geldbetrags übergab er mir ein Päckchen
Bilder=Poſtkarten die ich erſt nach ſeinem Weg=
gang
näher beſah. Sie ſind laut Aufdruck im Verlag
Invalidendank erſchienen; auf jeder Karte findet ſich
aber außerdem der Vermerk: Preis 10 Pf., 3 Pf.
zugunſten des Invalidendank. Die übrigen
7 Pf., alſo reichlich ¾ der Summe, die man einem guten
Zweck zugeführt zu haben glaubt, fließen anderswohin.
Falls keine einwandfreie Aufklärung dieſes wie des
geſtern mitgeteilten Falles erfolgt, kann man die falſch
angewandte Milde der Behörden nur bedauern, die, ab=
geſehen
von der unliebſamen Zerſplitterung der
Wohltätigkeit, ſolchen Unternehmungen ihre Un=
terſtützung
leiht.

Die Montagsnummer des Tagblatts bringt eine
Aufforderung zum Einſammeln der Linden=
ſamen
. Hierauf läßt ſich kurzer Hand erwidern, daß
dieſe Aufforderung viel zu ſpät kommt; dieſe hätte ſchon
vor vier Wochen kommen müſſen.
Dr. B.

Neue Bücher.
Beſondere Beſprechung erfolgt nach unſerem Ermeſſen.

Zwei neue Spezialkarten der Weſtfront
werden als überaus zeitgemäß willkommen ſein, die
ſoeben in der (nun bereits auf 35 Nummern angewachſe=
nen
) Flemmingſchen Kriegskartenſammlung erſchienen
ſind. Es ſind: Flemmings Spezialkarte der nörd=
lichen
Weſtfront (Preis Mk. 1,) und Flemmings
Spezialkarte der ſüdlichen Weſtfront (Preis Mk. 1,).
Beide Karten ſind im Maßſtab von 1:320000 gezeichnet
und ermöglichten daher eine weitgehende Spezialiſierung
der Zeichnung und einen großen Reichtum des Inhalts.
Verlag von Carl Flemming, Berlin W. 50.
Für die Ereigniſſe am ruſſiſchen Kriegsſchauplatze
iſt am beſten geeignet die ſchöne, in vielen Farben aus=
geführte
Freytagſche Karte der weſtruſſi=
ſchen
Kriegsſchauplätze, 1:2000000, 70:100 cm
groß, Preis mit Porto 1,10 Mk. Verlag G. Freytag
& Berndt, Wien, VII.
Stanislawas Nachfolgerinnen und
andere Humoresken von Käte Schnitzer: 112 Seiten.
20 Pf. Hermann Hillger Verlag, Berlin W 9.
Moltke, von A. v. Janſon General der In=
fanterie
z. D. Männer und Völker (Verlag Ullſtein u.
Co., Berlin), 1 Mark. Auf Delbrücks Schrift über Bis=
marcks
Erbe folgt jetzt in der Sammlung Männer und
Völker die Darſtellung von Moltkes Perſönlichkeit und
Taten.

Verluſtliſte.

* Die Preußiſche Verluſtliſte Nr. 352
enthält u. a.: Infanterie=Regiment Nr. 118 (ſiehe Reſ.=
Inf.=Regt. Nr. 222); Landſturm=Inf.=Bataillon Gießen;
Landſturm=Infanterie=Erſatz=Bataillon I Darmſtadt. Wei=
ter
ſind erſchienen: Liſte Nr. 1 der aus Frankreich zurück=
gekehrten
, den Kaiſerlichen Schutztruppen angehörenden
Austauſch=Gefangenen, Liſte Nr. 4 der aus Frankreich

zurückgekehrten Preußiſchen Austauſch=Gefangenen,
Bayeriſche Verluſtliſte Nr. 226 und (Württembergiſche
Verluſtliſte Nr. 282.
* Die Preußiſche Verluſtliſte Nr. 353 ent=
hält
u. a.: Reſerve=Infanterie=Regimenter Nr. 118, 221,
223; Landwehr=Infanterie=Regiment Nr. 118; Landſturm=
Infanterie=Regiment Nr. 115; Feld= Maſchinengewehr=
züge
Nr. 97 (ſ. Landw.=Inf.=Regt. Nr. 118), 170 (ſ. Landw.=
Inf.=Regt. Nr. 118); Dragoner=Regiment Nr. 24; Feld=
artillerie
=Regiment Nr. 61; 1. Pionier=Landwehr= Kom=
pagnie
des XVIII. Armeekorps. Weiter ſind erſchienen
die Sächſiſche Verluſtliſte Nr. 206, die Württembergiſche
Verluſtliſte Nr. 283 und die Marine=Verluſtliſte Nr. 52.
* Die Preußiſche Verluſtliſte Nr. 354 ent=
hält
u. a.: Infant.=Regimenter Nr. 115, 116, 117, 118; Re=
ſerve
=Infanterie=Regiment Nr. 118; Landwehr= Infan=
terie
=Regimenter Nr. 116, 118. Dragoner=Regiment
Nr. 23. Train=Abteilung Nr. 18. Weiter ſind erſchienen
die Sächſiſche Verluſtliſte Nr. 207 und die Württembergiſche
Verluſtliſte Nr. 284.

Kriegschronik (Nr. 31).

5. Okt.: Abweiſung eines engliſchen Handgranaten=
angriffs
nördlich von Loos. Die ſer=
biſche
Regierung verläßt Niſch.
6.
Zuſammenbruch der franzöſiſchen Sturm=
anläufe
an der Straße Somme=Py-Souain,
bei Beauſéjour und Ville=ſur=Tourbe. Drei=
ßig
Flugzeuge der Franzoſen und Engländer,
ſieben deutſche Flugzeuge im September im
Luftkampfe verloren. Die Geſandten der
Vierverbandsgruppe verlaſſen Sofia. Der
griechiſche König lehnt die Politik Venizelos
ab. Rücktrittsgeſuch Venizelosk. Verſtändi=
gung
zwiſchen Deutſchland und Amerika im
Falle Arabic‟
7.
Sechs Maſſenangriffe der Franzoſen nordweſt=
lich
Souain zuſammengebrochen. Vor
Dünaburg ruſſiſche Stellungen in 5 Kilo=
meter
Breite erobert. Deutſche und Oeſter=
reicher
überſchreiten an mehreren Stellen
zwiſchen Drinamündung und dem Eiſernen
Tor die Drina, Save und Donau.
8.
Fortſetzung des Einmarſches in Serbien.
Neues griechiſches Kabinett unter Zaimis.
Griechenland erklärt ſeine Neutralität.
9.
Die neue Heeresgruppe v. Mackenſen erobert
Belgrad.
10.
Rückgewinnung deutſcher Stellungen bei
Tahure. Die Höhen hinter Belgrad erobert.
14.
Vollendung des Donauüberganges auf der gan=
zen
Front Sabac-Gradiſte. Torpedierung
eines engliſchen und eines franzöſiſchen
Transportſchiffes bei Kreta.
12.
Stadt und Feſtung Semendria von deutſchen
Truppen genommen. Miniſterpräſident Zai=
mis
erklärt die bewaffnete Neutralität Grie=
chenlands
.
13.
Scheitern franzöſiſcher Wellenangriffe bei
Tahure. Vormarſch der Bulgaren in der
Richtung Knjazevac. Delcaſſé vom Amt
zurückgetreten.
14.
Zuſammenbruch von 7 franzöſiſchen Angriffen
bei Tahure. Neuer erfolgreicher Angriff
deutſcher Marineluftſchiffe auf London.
Amtliche bulgariſche Bekanntmachung des
Kriegszuſtandes mit Serbien.
15.
Pozarevac erobert. Die Bulgaren nehmen die
Paßhöhen zwiſchen Belogradeik und Knja=
zevac
. Bekanntwerden der Ermordung von
11 hilfloſen U=Boot=Leuten durch die Eng=
länder
.
16.
Deutſche Truppen erſtürmen den Vranovo=Berg
bei Semendria und Smoljinac bei Pozarevgc.
Die Oſtforts bei Zajecar genommen.
Griechenland erklärt in London, daß der
Bündnisfall mit Serbien nicht gegeben ſei.
Bisher 97000 Mann engliſche Geſamtverluſte
an den Dardanellen.
17.
Das Höhengelände ſüdlich von Belgrad in un=
ſerem
Beſitz. Nach einem Geheimbefehl
Joffres nahmen an der großen Offenſive im
Weſten drei Viertel der franzöſiſchen Streit=
kräfte
teil.
18.
Der Angriff ſüdlich von Riga macht weitere
Fortſchritte. Weiteres Vorſchreiten unſerer
Truppen ſüdlich von Belgrad.
(Schluß des redaktionellen Teils.)

2

Kein Bad ohne
Pinofluol‟.
Fichtennadel-Kräuter-Bäder in Tabletten
sind ein energisches, glänzend begutachtetes
Kräftigungs-Mittel
für Nervöse und Rekonvaleszenten.
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Man verlange ausdrücklich Pinofluol in Tableiten!
Gratismuster und viele Gutachten durch die
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(II,13046

[ ][  ][ ]

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Eröffnung von laufenden Rechnungen
und provisionsfreien Scheck-Konten.
T,636.

Krieg und Wohnungseinrichtung.
Die Möbel-Industrie und die gesamte
Einrichtungs-Branche haben begreif-
licherweise
in ganz besonderem Maße durch
die Erscheinungen des Krieges zu leiden, wobei
die ständig wachsende Preissteigerung fast aller
Rohmaterialien nicht das geringste Uebel ist.
Die erheblichen Vorräte fertiger
Möbel und Einrichtungs- Gegen-
stände
, sowie das bedeutende Material-Lager
ermöglichen uns vorläufig noch den Verkauf zu
niedrigen Preisen. Interessenten, die in der Lage
sind, schon jetzt, wenn auch für spätere Liefe-
rung
, Entschlüsse zu fassen, genießen wesent-
liche
Vorteile ohne Risiko für den Fall, daß die
Gründung der Haushaltung durch unvorher-
gesehene
Ursachen des Krieges nicht erfolgen
kann. Man verlange ausführliche Auskunft und
kostenlose Uebersendung unseres Albums
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Die Geburt eines
SOHINEs
beehren sich anzuzeigen
Dr. Leo lsaak und Frau
Recha geb. Vogel.
Darmstadt, den 17. Oktober 1915.
(*6147

Todes=Anzeige.
(Statt jeder beſonderen Anzeige.)
Den Heldentod fürs Vaterland erlitt am
9. Oktober 1915 unſer lieber, unvergeßlicher
Sohn, Bruder, Schwager und Onkel (B14723
Füſilier
Ernſt Livr
Füſilier-Regiment No. 35, Brandenburg.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Familie Lipp.
Darmſtadt, den 18. Oktober 1915.
Frankenſteinſtr. 13.

Gottesdienſtliche Anzeigen.
Evangeliſche Gemeinden

Mittwoch, den 20. Oktober 1915
Hofkirche: Abends um 6 Uhr: Andacht.
Stadtkirche: Abends um 8½ Uhr: Kriegsbet=
ſtunde
. Pfarrer Zimmermann.
Martinskirche: Abends um 8½ Uhr: Kriegsbet=
ſtunde
. Pfarrer Beringer.
Johanneskirche: Abends um 8½ Uhr: Andacht.
Pfarrer Dingeldey.

Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde): Abends um
8 Uhr: Kriegsbetſtunde. Lic. Dr. Vollrath.
Pauluskirche: Abends um 8 Uhr: Kriegsbet=
ſtunde
. Pfarrer Rückert.

Donnerstag, den 21. Oktober 1915

Eliſabethenſtiftkirche: Abends um 8 Uhr: Kriegs=
betſtunde
.

6. Quittung.

In der Sammelſtelle des Darmſtädter Tag=
blatts
wurden für kriegsgefangene Deutſche in Ruß=
land
weiter folgende Beträge abgegeben:
Dr. F. Dingeldey, Profeſſor an der Techn. Hochſchule,
20 , Simon, Grafenſtr., 10 , Frau Dr. Winckler 10 ,
Frau E. Merk 5 , E. R. 1 , G. B. 2.50 , Kom=
merzienrat
Jacobi 25 , T. W. 10 , Großh. Werkſtätten=
amt
II Darmſtadt 300 , Oberlandesgerichtsrat Schmidt
20 , Geſchwiſter Horn 18 , Eckert 3 , Sch. W. 3 .
R. G. 30 , Dr. Göring 20 , M. W. 4 , Gg. M. 3 ,
Prof. Anthes 10 , Frl. Anthes 5 , Ungenannt 1 ,
H. 4 , Ungenannt 10 , Frau Suter 5 , S. 3 ,
Frieda Humla 2 , B. D. 2 , Fräulein Stellwagen
2 , H. S. 3 , J. S. 3 , Ungenannt 2 , A. K. 3 .
Zuſammen 539.50 , hierzu die bereits veröffentlichten
3157.95 , insgeſamt
3697,45 Mark.
Bei der Materialien=Abteilung des Roten Kreuzes im
Alten Palais gingen für die deutſchen Kriegsgefangenen
in Rußland weiter 636 ein.

Tageskalender.

Großh. Hoftheater, Anfang 7 Uhr, Ende nach 10
Uhr (Ab. B): Komödie der Worte‟.
Lichtbilder=Vortrag von Paul Lindenberg um
8 Uhr im Kaiſerſaal.
Konzert um 4 Uhr auf der Ludwigshöhe.

Verſteigerungskalender.

Donnerstag, 21. Oktober.
Hofreite=Verſteigerung der Friedrich Lohnes
Witwe (Klappacher Straße 40 und 42) um 10½ Uhr auf
dem Ortsgericht II.
Mobiliar=Verſteigerung um 4 Uhr in der
Ludwigshalle.

Deitunge Dr. dils Waldaeſt. VBerantworlichfürden keitenden
politiſchen Teil und für Feuilleton: Dr. Otto Waldaeſtel; für
Volkswirtſchaftliches, Parlamentariſches und Kommunalpolitiſches:
Hans H. Gieſecke; für Stadt und Land und den geſamten übrigen
Teil: Kurt Mitſching; für den Anzeigenteil, Anzeigenbeilagen und
Mitteilungen aus dem Geſchäftsleben: Paul Lange.
Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei.
Sämtlich in Darmſtadt.
Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an
die Redaktion des Tagblatts zu adreſſieren. Etwaige Honorar=
forderungen
ſind beizufügen; nachträgliche werden nicht berückſichtigt.
Unverlangte Manuſkripte werden nicht zurückgeſandt.

Die heutige Nummer hat 16 Seiten.

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Soeben erſchien:
Heſſiſche Chronik
Monatsſchrift für Familien= und Ortsgeſchichte
in Heſſen und Heſſen=Naſſau
Herausgegeben von Prof. D. Dr. Wilh. Diehl
Heft 10, Oktober 1915
Inhalt: Profeſſor D. Dr. Wilhelm Diehl: Die Gegenreformation in
Marienborn bei Mainz. Eug. Hoerle: Der franzöſiſche Prediger
Franz Horle aus Wetter und ſeine Nachkommen. Pfarrer Joh. Engel:
Beiträge zu einem Catalogus pastorum Solmensium. Profeſſor D.
Dr. Wilhelm Diehl: Guſtav Schilling. Ein Erinnerungsblatt. Amt=
mann
Paul Strack: Lebenslauf eines Odenwälder Schullehrers.
Aus Zeitſchriften.

Preis: Jährlich 12 Hefte: 6 Mark, vierteljährlich 3 Hefte:
1,50 Mark, Einzelhefte gegen Voreinſendung des Betrags
60 Pfge. Probehefte unentgeltlich.

Man abonniert bei dem Verlag der Heſſiſchen Chronik‟
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Buchhandlungen.
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Privatier, Mitte 40er, mit liberal.
Weltanſchauung und beſ. Vorl. für
gedieg., häusl. Leben, möchte gleich=
geſ
., völl. unabh Fräulein (od. auch
Ww.) zwecks Heirat kennen lernen.
Vertr. geg. Vertr. Keine Anonymit.
Briefe u. P70 an die Geſchäftsſtelle
dieſes Blattes erbeten. (*6105

[ ][  ][ ]

Übernahme der Verlosungskontroile von Wertpapieren. Kontrolle und
Banriur Handerund Mhdustrie Versicherung von Wertpapieren gegen Kursverlust im Falle der Aus-
(Darmstädter Bank)
losung. Wir übernehmen Barbeträge zur Verzinsung inlaufender Rech-
Landgraf Philipp-Anlage 6
nung, auf provisionsfreien Scheckkonten oder gegen Einlagebücher.
Wilhelminenstraße 14 (Die Verzinsung beginnt von dem der Einzahlung folgenden Werktage ab.)
Unsere Bank ist laut Ministerialerlaß Hinterlegungsstelle für Mündelgelder.

Amtliche Nachrichten des Großh. Polizeiamts Darmſtadt.
Gefundene Gegenſtände: 1 Krawattennadel mit einer Perle.
1 grauer Damenumhang. 1 Tularocknadel. 1 Schnupftabakdoſe.
1 vergoldete, ovale Broſche mit Photographie (Ehepaar). 1 weiße,
neue Untertaille mit Spitzeneinſatz. 1 dunkelgrauer Damenhandſchuh.
1 Zeichenheft, Kohlen ꝛc. 2 Damenſchirme. Eine Anzahl Schlüſſel.
2 rotgeſtreifte Handtücher. 1 ſilbernes Gliederarmband. 1 leeres
Portemonnaie. 1 hellgelber, wollener Damenmantel mit Samtauf=
ſchlägen
. 1 Nickelzwicker. 1 Handtäſchchen mit 1 Kontobuch. (14710
Polizeilich eingefangene und zugelaufene Hunde: In polizei=
licher
Verwahrung und Pflege in der Hofreite Beſſungerſtr. Nr. 56
befinden ſich: 1 deutſcher Schäferhund (zugelaufen). Die Hunde
können von den Eigentümern bei dem 5. Polizei=Revier ausgelöſt
werden. Die Verſteigerung der nicht ausgelöſten Hunde findet dort=
ſelbſt
jeden Werktag, vormittags um 10 Uhr, ſtatt. (14713

Ablieferung von Honnenblumenſamen.

Der von privaten Gartenbeſitzern und Landwirten gewonnene
Sonnenblumenſamen wird von jeder Eiſenbahnſtation entgegen=
genommen
und 40 Pfennig für das Kilogramm vergütet. Der
Samen muß jedoch völlig trocken und auch ſonſt einwandfrei, nament=
lich
rein ſein.
Darmſtadt, den 11. Oktober 1915.
(14454a
Der Oberbürgermeiſter.
Dr. Gläſſing.

Hüchſtpreiſe für Kiehl= und Kleieſächr.

Auf Grund des Geſetzes, betreffend Höchſtpreiſe, vom 4. Auguſt
1914, in der Faſſung vom 21. Januar 1915, werden für den Bezirk
der Stadt Darmſtadt für Mehl= und Kleieſäcke Höchſtpreiſe feſtgeſetzt,
und zwar:
für Mehlſäcke 1 Mk. 05 Pfg. für das Stück
Kleieſäcke 50
Der Uebernahmepreis wird unter Berückſichtigung dieſer Höchſt=
preiſe
ſowie der Güte und Verwertbarkeit der Säcke feſtgeſetzt.
Wer die feſtgeſetzten Höchſtpreiſe überſchreitet, wird mit Gefäng=
nis
bis zu einem Jahr oder mit Geldſtrafe bis zu zehntauſend Mark
beſtraft.
(14643goi
Der Oberbürgermeiſter.
Dr. Gläſſing.

Mrtetr er heniter

Um den Beſitzern von Hühnern und ſonſtigem Geflügel und
Kleinvieh Gelegenheit zu geben, den Bedarf an Futter zu decken, hat
die Zentralgenoſſenſchaft der heſſiſchen landwirtſchaftlichen Konſum=
vereine
dahier einen Poſten Kartoffelflocken und Mais der Firma
Hermann Hirſch Adler, hier, Viktoriaſtraße 64,
zum Kleinverkauf zur Verfügung geſtellt.
Der Preis ſtellt ſich:
für Kartoffelflocken auf 45 Pfennig per Kilo
Mais .
55
Darmſtadt, den 16. Oktober 1915.
(14644go
Der Oberbürgermeiſter.
Dr. Gläſſing.

Abgabe von Zuſatzbrotmarken.

Die Abgabe von Zuſatzbrotmarken für die ſchwer arbeitende
erwerbstätige Bevölkerung erfolgt bei der Brotverteilungsſtelle im
Stadthaus nur noch Montags und Dienstags.
Darmſtadt, den 15. Oktober 1915.
(14664im
Der Oberbürgermeiſter.
Dr. Gläſſing.

Metallſammelſtellen.

Die ſtädtiſchen Sammelſtellen für Kriegsmetalle im alten Hof=
theater
und im Hauſe Beſſungerſtraße 88 ſind auch noch in der Zeit
vom 18. bis einſchl. 23. Oktober alltäglich von 812 Uhr vor=
mittags
für die freiwillige Ablieferung von Gegenſtänden geöffnet.
Was in dieſer Zeit noch freiwillig abgeliefert wird, iſt
nicht meldepflichtig.
Darmſtadt, den 16. Oktober 1915.
(14625goi
Der Oberbürgermeiſter.
I. V.: Schmitt.

Mtertenen, 1 r chſtnge

Die durch unverſtändige Behandlung pp. um ſich greifende
Verſeuchung und Erkrankung der Obſtbaumpflanzungen in den
Darmſtädter Gemarkungen veranlaßt mich zu nachſtehender Anregung
zwecks Abhilfe.
Es wird beabſichtigt, in 34 Tagen in mit Obſtbäumen be=
pflanzten
Grundſtücken Rundgänge zu veranſtalten, zu welchen der
Kreisobſtbautechniker als beratender Führer hinzugezogen wird.
Zwecks Organiſierung dieſer Rundgänge fordern wir alle Baum=
beſitzer
dringend auf, ihre Teilnahme im Stadthaus, Zimmer Nr. 65,
ſchriftlich anzumelden. Bei genügend zahlreichen Meldungen erfolgt
die Einteilung für die einzelnen Tage.
Die Tage, an denen die Rundgänge ſtattfinden, werden dem=
nächſt
in den Tagesblättern bekannt gegeben, worauf die Intereſſenten
beſonders achten wollen.
Darmſtadt, den 12. Oktober 1915.
(14508fmo
Der Oberbürgermeiſter.
J. V.: Ekert.

Hauswirtſchaftliche Vortbildungsſchule.
Abendkurſe.

Auch im Winterhalbjahr 1915/16 ſollen wieder beſondere Abend=
kurſe
eingerichtet werden Ihre Eröffnung ſoll Ende Oktober lfd. Js.
erfolgen. In ihnen ſollen Mädchen und Frauen, denen es durch
anderweitige Beſchäftigung am Tage nicht möglich iſt, ſich mit den
Arbeiten des Haushaltes vertraut zu machen, im Kochen und
Backen, ſowie im Nähen, Flicken und Stopfen unterwieſen werden.
Die Zahl der Unterrichtsabende iſt auf 60 feſtgeſetzt. Die Verteilung
derſelben auf die einzelnen Wochen und Tage und die Feſtlegung der
Unterrichtszeit erfolgen im Einverſtändnis mit den Kurſusteil=
nehmerinnen
.
Das Schulgeld für den ganzen Kurſus beträgt:
a) für hieſige Schülerinnen . . 2 Mark,
b) für auswärtige Schülerinnen 4 Mark.
Es iſt bei der Anmeldung zu entrichten.
Anmeldungen von Teilnehmerinnen aus dem Stadtbezirk
Darmſtadt werden Montag, den 18. Oktober, von 78 Uhr
abends, in der Fortbildungsſchule im Schulhaus Rundeturm=
ſtraße
11, von ſolchen aus dem Bezirk der ehemaligen Gemeinde
Beſſungen Dienstag, den 19. Oktober, von 78 Uhr abends,
in den Fortbildungsſchulräumen im Schulhaus Hermannſtraße 21
In dem Leiter der Schule entgegengenommen.
(14564sgi
Darmſtadt, den 14. Oktober 1915.
Der Vorſtand:
Da. Gläfſing, Oberbürgermeiſter.

frich einetroiten.
ger. Schellfische
Speck-Rückinge
Ostsee-Sardinen
Fäßchen 8 Pfd. Mk. 2.50
Hohenl. Haferflocken
keistlocken
Grünkerntlocken
Gerstenflocken
Reis, Reismehl,
Grünkernmehl
Superior Kartoffelmehl
Pfund 45 Pfg.
(14725
Ceezualten Preisen
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Kirchstr. 1 Telephon 137.
Knochen zu Suppe,
ſowie Markknochen per Pfund
10 Pfennig empfiehlt (B14573
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bis zum großen Ravenſteiner,
von zirka 300 Bäumen, gut aus=
gereift
und handgepflückt, billigſt,
desgl. Flaſchenbirnen à Pfd. 12
hat ſtets zu verkaufen (5916omf
Gg. Wacker, Rhönring35.
Goldparmänen, Harbertrenetten,
Landbergerrenetten
I. Sorte per Zentner 12 Mk.,
II.
, 11
Schafnaſen . 9
frei ins Haus liefert
Karl Aug. Mahr II.
*5945gmf) Traisa b. D.

n 6 Zu. 10 Pfg.
Späte Kochbirnen per Pfd.
10 und 12 Pfg.
Eßbirnen per Pfd.
18 Pfg. per
Tafelbirnen Pfd.
ab Hof. (*5983im
Pitthan, Gut Karlshof.

Es treffen täglich große
EFuhren 1a
(*6136
Induſtrie=Kartoffeln
ein. Arnold, Mollerſtr. 36.

Dleine, gute Speiſekartoffeln
§ 20 Pfd. zu 70 Pfg., per Zentr.
3 Mk. Mühlſtr. 26, 1. St. r. (*6103

Geieruben
direkt an der Bahn zu laden, habe
abzugeben. Vorherige Beſtellung
durch Teleph.=Nr. 41 erwünſcht.
Ludwig Seeger IV.
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Eilkefet
Me

Sellh
Zee

NblaumkonenN
per Zentner 90 Pfennig
ab Lager 70 Pfennig
ohne Oktroi
(13932a
liefert
Fr. Schubkegel
Landwehrſtraße 19
Fernruf 516.

Einquartierung.

Zur Vermeidung ſpäterer Einſprüche empfiehlt es ſich, die
Quartierſcheine alsbald nach Abgang der Mannſchaft dem ſtädt.
Einquartierungsausſchuß, Stadthaus Zimmer Nr. 23, zur Prüfung
und Feſtſtellung der Quartierleiſtung vorzulegen. Daſelbſt erfolgt
auch die Anweiſung von Quartiergeld, jedoch nur vormittags.
Bei Verzicht auf Einquartierungsvergütung zu Gunſten
bedürftiger Angehörigen von Kriegsteilnehmern wird um Abgabe
der Quartierſcheine auf vorbezeichnetem Amtszimmer gebeten.
Darmſtadt, den 19. Juli 1915.
Der Oberbürgermeiſter:
Dr. Gläſſing.
(10666a

Laubſtreu=Verſteigerung.

Montag, 25. Oktober I. J., morgens 10 Uhr, wird bei Wirt
Heberer in Meſſel das Lanb von Wegen und Schneiſen im
Domanialwald verſteigert.
Meſſeler Forſthaus, 19. Oktober 1915.
(14732
Großh. Oberförſterei Meſſel.
Schlag.

Rechtsſchutz= und Auskunftsſtelle für Frauen

(Ortsgeuppe Darmſtadt des Allg. Beutſchen Frauenvereins.)
Sprechſtunden: Montag von 46 Uhr
Donnerstag von 911 Uhr
Stadthaus, Rheinſtraße 16/18,
Erdgeſchoß links, Zimmer 22.
(14273a

Mobiliar=Verſteigerung.

Aus dem Konkurs des Kaufmanns Carl Bopp
werden nächſten Freitag, den 22. d. Mts. (eventl.
Fortſetzung nächſten Tag), von vormitt. 9 Uhr ab, im
Hinterhaus Ernſt=Ludwigſtr. 9, u. a. verſteigert:
4 vollſt. Betten, Kommoden, Nähtiſch, Kanapee,
Wachstuchtiſch, verſch. Rohrſtühle, Pfeilerſchränk=
chen
, Vertiko, Klapptiſch, Kleiderſchränke, Waſch=
kommode
m. Marmor, Nachttiſche m. Marmor,
Spiegel, Wandſchränkchen, 2 Chaiſelongues, Bil=
der
, Handtuchhalter, Lampen, Gläſer, Uhren,
Bett= u. Leibwäſche, Kleider, Kücheneinrichtung,
Geſchirr, Ladentheken ꝛc.
(14716md
Ferner:
1 Schreibkommode, eichen, ſehr gut erhalten,
1 Chaiſelongue, Obſtpreſſe, Obſtmühle, 1 Partie
Briefbogen, Papier, Federhalter ꝛc., 2 Laden=
theken
, 1 Hundehütte, 1 faſt ganz neue Schneider=
nähmaſchine
, 1 Dauerbrandofen, 1 Damen=Fahrrad.
Ferner kommt zum Ausgebot:
1 feines Herrenzimmer, eichen, mittelfarb.: Herren=
ſchreibtiſch
, Bücherſchrank, Tiſch, Stühle, Schreib=
ſeſſel
ꝛc., ſehr gut erhalten, erſtklaſſiges Fabrikat.
Hch. Hilsdorf, Amtsgerichtstaxator.
Eliſabethenſtraße 2. Telephon 314.
Beſichtigung Donnerstag nachmittag von 25 Uhr.

Verſteigerungs=Inzeige.
Donnerstag, den 21. Oktober 1915, nachm. 4 Uhr.
erſteigere ich im Saale der Ludwigshalle folgende Pfänder:
a) beſtimmt: 1 Fahrrad;
b) vorausſichtlich: 1 Kaſſenſchrank, 1 Bücherſchrank mit Auf=
ſatz
, 1 Nähmaſchine.
(14719
Wedel, Großh. Gerichtsvollzieher.

Nie Arbeiten und Lieſerungen für die Herſtellung einer Wegüber=
führung
in km 70,879 der Strecke Darmſtadt- Aſchaffen=
burg
in der Gemarkung Stockſtadt (Main) ſollen, nach Loſen ge=
trennt
, vergeben werden.
Los I umfaßt die Erd=, Böſchungs= u. Straßenbefeſtigungsarbeiten,
Los II die Erd=, Maurer= und Aſphaltarbeiten.
Verdingungsanſchläge ſind bei dem unterzeichneten Amte wäh=
rend
der Dienſtſtunden einzuſehen und können, ſoweit der Vorrat=
reicht
für Los I zum Preiſe von 1.25 M für Los II zum Preiſe von
1.40 Mk. bei porto= und beſtellgeldfreier Einſendung des Betrages in
bar, bezogen werden.
Angebote mit entſprechender Aufſchrift ſind bis Dienstag, den
9. November 1915, vormittags 10 Uhr, bei dem unterzeichneten
Amte einzureichen.
Zuſchlagsfriſt 4 Wochen.
Fertigſtellungsfriſt 8 Wochen.
(I,14728
Darmſtadt, den 18. Oktober 1915.
Großherzogliches Eiſenbahnbetriebsamt I.

Pauf Gegen-
Gothaer Lebensversicherungsbank setigkelt.
Bisher abgeschlossene Versicherungen:
2 Milliarden 235 Millionen Mark.
mit alsbaldiger Auszahlung
Kriegsversſcherung der vollen Summe im Todesfall.
Neue vorteilhafte Versicherungsformen.
Vertreter und Beamter der Bank in Darmstadt:
Sebastian Eckler, Klappacherstr. 7, Tel. 243.

[ ][  ][ ]

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Kaisersaal, Mittwoch, den 20. Oktober, abends 8 Uhr
Iin Rampr gesen-kalfen
Kriegserlebnisse an der Südfront von
PAUL LINDENBERG
Kriegsberichterstatter beim K. und K. Kriegspressequartier, mit über
100 farbigen Lichtbildern, nach eigenen unveröffentlichten Aufnahmen usw.
Im toten Triest. Oesterreichische Kriegsschiffe im
Lichtbilder: Kampf. Torpedo los!‟ Ein herabgeschossenes
italienisches Luftschiff. Im Flugzeug über die Alpen. Der Ober-
kommandierende
Erzherzog Eugen, die Schlacht am Isonzo beobachtend.
Der Thronfolger Erzherzog Karl Franz Joseph bei den Tiroler
Landesschützen. Kaiserjäger im ewigen Eis. Die schweren Mörser
im Feuer. Im Isonzotal. In den Unterständen auf den Podgora-
höhen
. Das zerschossene Kloster. Gefangene Alpini. Kämpfe
im Hochgebirge. Sorge für die Verwundeten. Bei Tolmein.
Einschlag italienischer Granaten. In den Julischen Alpen. Durch
Krain und Kärnten. Marsch im Schnee. Bei den Tiroler Stand-
schützen
. Gottesdienst auf der Alm.
Eintrittskarten sind im Vorverkauf zu 2.50, 1.50, .75 Mark in der Hof-
musikalienhandlung
von Georg Thies Nachf., Leopold Schutter, Elisabethenstraße 12,
zu haben. An der Abendkasse: 3., 2., 1. Mark. (14453dgm

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3 Akte
3 Akte
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In den Hauptrollen: Aud. Egede Nissen.
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zum letztenmal
nachmittags um ½5 und abends nm 8 Uhr pünktlich
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Hügelstraße
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praktisch vorgeführt.
Der Besuch dieser Vorführungen ist kostenlos und ohne Kaufzwang.
Jede Hausfrau von Darmstadt und Umgegend ist dazu
eingeladen. Schmutzige Wäsche (auch Stärkewäsche)
bitte mitzubringen.
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nicht mit Apparaten aus Weißblech, welche rosten, zu verwechseln.
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Großh. Hoftheater.

Mittwoch, den 20. Oktober 1915
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Zum erſten Male wiederholt:
Komödie der Worte.
Drei Einakter v. Arth. Schnitzler.
Spielleiter: Hans Baumeiſter.
Stunde des Erkennens.
Perſonen:
Dr. Karl Eckold,
Br. Harprecht
Arzt
Klara, ſ. Frau Charlotte Pils
Prof. Dr. Rudolf
. Johs. Heinz
Ormin
Diener bei Eckold Fr. Jachtmann
Stubenmädchen
bei Eckold . . . Frieda Herbach
Das Bacchusfeſt.
Perſonen:
Felix Staufner,
Schriftſteller . . Br. Harprecht
Agnes, ſ. Frau . Käthe Gothe
Dr. Guido Wernig Frz. Schneider
Bahnhofportier Emil Kroczak
Kellner . .
. P. Peterſen
Büfettdame
Alma Weber
Ein Bahn=
bedienſteter
. . Frz. Herrmann
Große Szene.
Perſonen:
Konrad Herbot,
Schauſpieler . . Br. Harprecht
Sophie, ſ. Frau . Käthe Meißner
Edgar Gley
. Kurt Ehrle
Doktor Falk,
Theaterdirektor . Rud. Weisker
Vilma Flamm . Hertha Hinken
Ein Inſpizient . Frz. Herrmann
Ein Hotelboy . . Frieda Große
Nach jedem Stück längere Pauſe.
Preiſe der Plätze (Kleine
Preiſe): Sperrſitz: 1.12. Reihe
3.70 , 13.19. Reihe 3.20 , Par=
terre
: 1.5. Reihe 2.35 , 6.8.
Reihe 1.95 , Proſzeniumsloge
5.20 , Mittelloge 5.20 , Bal=
konloge
4.70 , I. Rang 4.20 ,
II. Rang: 1.6. Reihe 2.15 ,
7. u. 8. Reihe 1.75 , I. Galerie
1.15 , II. Galerie 0.65 .
Kartenverkauf: an der Tages=
kaſſe
im Hoftheater von 9½—1½
Uhr und eine Stunde vor Beginn
der Vorſtellung im Verkehrs=
bureau
von 81 Uhr u. von 2½ Uhr
bis kurz vor Beginn der Vorſtellung.
Im Verkehrsbureau werden auch
telephoniſch Karten=Beſtellungen
entgegengenommen. Tel. Nr. 582.
Anfang 7 U. Ende nach 10 U.
Vorverkauf für die Vorſtellungen:
Donnerstag, 21. Okt. 29. Ab.=
Vorſtell. C 7. Hoffmanns
Erzählungen. Kleine Preiſe.
Anfang 7 Uhr.
Freitag, 22. Okt. 20. Ab.=Vſt.
8. Ein Sommernachts=
raum
Kl. Pr. Anf. 7 Uhr.
Samstag, 23. Okt. Außer Ab.
7. Volks= u. Garniſonvorſtellung
zu ermäßigten Preiſen. Der
gutſitzende Frack Anfang
Uhr. Vorverkauf: Mittwoch,
0. Okt., bis einſchließlich Sams=
ag
, 23. Okt., gleichzeitig an der
Tageskaſſe im Hoftheater zu den
üblichen Kaſſeſtunden, ſowie im
Verkehrsbureau, Ernſt=Ludwigspl.
Anmeldungen auf Abonne=
ments
werden von der Hoftheater=
Hauptkaſſe vormittags von 10 bis
12½ Uhr entgegengenommen.

nd Apindervetten
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Beste Qualitäten. Billigste Preise.
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Metall-Beiten mit Patent-Matratze
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Mk. 98.. 79.. 72.. 62., 58.:
Holz-Betten, poliert (innen Eiche)
he
2en
Mk. 59.
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Mk. 34., 29., 25.-, 25.- bis 15.50
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doppelt gereinigt und entstäubt:
Federn 3.50, 3., 2.40, 1.90, 1.25. Daunen 7.50, 6., 4.75, 3.50
Füllen der Betten gern im Beisein des Käufers.
Reinigen und Dämpfen von Bettfedern und Daunen.
Matratzen in eigener Werkstätte gearbeitet
(14718
zu billigen Preisen.
Steppdecken und Coltern enorm billig.
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Damer Cnräberern.

Die Turnſtunden des Winterhalbjahres beginnen Freitag, den
15. Oktober, in der Turnhalle der Eleonorenſchule, Eingang
nur Lagerhausſtraße 3.
Abteilung für Erwachſene: Dienstag u. Freitag, 6—½28 Uhr
Abteilung für Kinder: Mittwoch u. Samstag, 34 Uhr.
Anmeldungen werden während der Turnſtunden oder ſchriftlich
bei Frl. A. Walz, Karlſtraße 43, entgegengenommen. (14464dm
Der Vorſtand.

Verſchied. lere Flasehen abzugeb.1
Viktoriaſtr. 30, I.
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uterhaltene Nähmaſchine billig
abzugeben.
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Liebfrauenſtr. 87, part.

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Detektiv Brauns letztes
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betitelt: (*6167
Der Streit um
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Die dicke Berta.
Ganz hervorragendes Lust-
spiel
in feldgrau, in 3 Akten.
In der Hauptrolle:
Frau Anna Müller-Linke.
Die neuesten
Kriegsberichte.
U. a. auch Bilder der feind-
lichen
Front.

Voranzeige.
Ab Samstag
Heimgekehrt.
Kriegs-Episode
aus der jetzigen Zeit in
3 Akten.
In der Hauptrolle die viel-
beliebte
Künstlerin
Dorrit Weixler.

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Ab Samstag
Joé May. (14701
Der Regisseur
von Ernst Reichel
mit dem ersten Abenteuer
des berühmten Detektivs
J06 Deebs.

[ ][  ][ ]

Baroneß Claire.
Roman von M. Herzberg.

(Nachdruck verboten.)
52)
Wie ſie das ſang, hinreißend, voll ſtürmiſcher, drän=
gender
Siegesfreude, voll jubelnder, frohlockender Begei=
ſterung
, in Tönen, die mächtig und innig zugleich, von feu=
riger
Leidenſchaft erbebten, ſodaß das arme, vor Eifer
glühende Lottchen ihr kaum zu folgen vermochte, da ward
ihm die Gewißheit, daß ſie liebte, ſich ſelbſt vielleicht un=
bewußt
, aber doch mit Leib und Seele liebte! Wen aber,
wen? Gröningen nicht, das hatte er mit Genugtuung in
der Zeit, da er beide beobachten durfte, zu erkennen ge=
glaubt
. Es kamen ihm ſonderbare Reflexionen. Hatte
ſie ſüberhaupt ein freies Herz mitgebracht? Wußte man
denn etwas von ihrem Vorleben? Wer war dieſe Geſell=
ſchafterin
eigentlich und weshalb war ſie es? Lag dem
nicht vielleicht ein Geheimnis zugrunde? Gröningen,
wenn er wahr ſprach, wußte nicht viel mehr von ihr, als
daß ſie, in Not geraten, Stellung ſuchte, und Lulu, die er
bereits einmal danach gefragt, faſt nichts von ihrer Her=
kunft
, ihrer Familie, ihren Verhältniſſen. Nichts, als daß
ſie Waiſe ſei, auf dem Lande groß geworden und das
Landleben liebte. Ihr Benehmen, ihre Talente verrieten
Erziehung, Bildung und reichen Geiſt. Eine Dame der
beſten Geſellſchaft war ſie ſicherlich. Um ſo verworrener,
ſeltſamer das Rätſel ihrer Stellung hier.
Lauter, enthuſiaſtiſcher Beifall riß ihn aus ſeiner Ver=
ſunkenheit
. Er ging vom Sanitätsrat aus, der ganz aus
dem Häuschen war. Die Zigarre war ihm längſt er=
kaltet
. Solch’ wahrhaft hehren Kunſtgenuß hatte er nicht

erwartet, und auch ihm kam immer wieder das Erſtaunen
über das Hierſein dieſes auserleſenen Geſchöpfes. Nur
noch eine Zugabe, eine einzige kleine, gnädiges Fräulein!
bat er jetzt, zu ihr eilend mit erhobenen Händen; denn
Claire war bereits vom Inſtrument zurückgetreten. Grö=
ningen
vereinte ſeine Bitten mit denen des Arztes, und
Lottchen, die ſich nun eingeſpielt hatte, unterſtützte ſie in=
brünſtig
. So gab ſie denn noch Mozarts reizendes
Veilchen zu.
Und ſterb’ ich denn, ſo ſterb’ ich doch
Durch ſie, durch ſie, zu ihren Füßen doch!
So ſchmelzend und ſüß ſie es auch bis zu obigem er=
greifenden
Schluſſe ſang es paßte nicht für, nicht auf
ſie. Ein Veilchen in ſeiner demütigen, ergebungsvollen
Opferliebe war ſie nicht, die königliche Roſe. Aber die
Kleine, die ſie mit zitternden Händen und bewegtem Her=
zen
begleitete, welche in ihrer kindlichen Seele eine ſolche
verſchwiegene, anbetende und hoffnungsloſe Liebe barg,
ſie empfand mit dem ſterbenden Veilchen das entſagungs=
volle
, wehmütig ſchwärmeriſche Glücksverlangen, zu den
Füßen des Geliebten, für ihn, durch ihn, ihr Leben aus=
zuhauchen
. Sie dankte Claire, als ſie geendet, durch kein
Wort; aber in den unſchuldigen blauen Kinderaugen
ſtanden leuchtende Tropfen, die der Geſang allein nicht
hervorgelockt. Und die ſtolze, unnahbare, ſonſt ſo ſchwer
ſich gebende und anſchmiegende Claire bückte ſich in impul=
ſiver
Rührung und küßte Lottchen ſchweſterlich.
Verehrtes Fräulein, geſtatten Sie mir, Ihnen meine
höchſte Begeiſterung auszuſprechen! ſagte Doktor Kort=
mann
hingeriſſen. Das war ein Genuß ganz ohne glei=
chen
. Eine ſolche Stimme dem Konzertſaal oder der
Bühne entziehen, heißt eigentlich an der muſikaliſchen

Menſchheit einen Raub begehen. Das meine ich auch!
miſchte ſich Gröningen, der hinzugetreten war und die Ge=
liebte
mit ſeinen glühenden Blicken förmlich umfing, leb=
haft
ins Geſpräch. Claire antwortete ausweichend. Die
drei und Lottchen, die nicht von Claires Seite wich, ſtan=
den
abgeſondert am Flügel und plauderten weiter. Lulu,
in ihren Seſſel zurückgelehnt, hatte ihrer Geſellſchafterin,
um nicht aufzufallen, zwar beifällig zugenickt und zuge=
klatſcht
, ebenfalls erſtaunt über ihre ungewöhnliche
Stimme, aber ihr Herz war zu ſchwer und gramvoll, um
geſprächig zu ſein und heiter zu erſcheinen. Mit nervöſen,
unheimlich glänzenden Augen beobachtete ſie ihren Mann
und Claire, bis ſie es nicht länger ertrug. Sie ſah ſich
nach Hilfe, nach ihrem Bruder um. Der ſaß auch noch,
halb verhüllt von den Palmen, völlig ſchweigſam da. Sie
raffte ſich auf und ging zu ihm hinüber. Na, Waldy, ſagte
ſie mit ſpöttiſcher Bitterkeit zu ihm, willſt Du nicht auch
der Sängerin Deine Huldigung zu Füßen legen? Guck
mal da die beiden, der alte grauhaarige Tor und mein
trunkener Gatte! Geh’, treibe ſie auseinander! Er fuhr
auf wie aus einem Traum. Ja, Du haſt recht! erwiderte
er ernſt. Man müßte ihr wenigſtens danken.
(Fortſetzung folgt.)

Jeile
Me
18
9V

Hochverehrliche Einwohnerschaft von Darmstadt
und Umgebung beehre ich mich ganz ergebenst
davon in Kenntnis zu setzen, dass ich das im
Hause des Herrn Hofkonditor Grassmann
6 Wilhelminenstr. 6
befindliche photographische Atelier übernommen
habe und empfehle mich zur Anfertigung von
Bildern in künstlerischer Ausführung. Prompte,
fachmännische Erledigung aller photogzaphischer
Arbeiten sichere ich zu. Mäss. Preise! Spezialität:
Kinder-Aufnahmen.
Die Bilder werden auf einem von mir erfundenen
Papier hergestellt, welches besonders gute Eigen-
:. schaften bésitzt: Samtartiger, warm-:::
schwarzer Ton, ganz einem Stahlstich
gleich, und vollständige Lichtechtheit.
Um Besichtigung meines vollständig neu herge-
richteten
, mit Zentralheizung versehenen Ateliers
*::
wird höflichst gebeten.
OTTO RENARD
Hofphotograph
langjähriger Photograph in Moskau und
Düsseldorf.
Inhaber von 25 allerhöchsten u. höchsten
Auszeichnungen, Medaillen, Diplomen etc.
(14575a

Danten-kate
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[ ][  ][ ]

Darmſtadt, 19. Oktober.
(* Das Haus iſt gut beſucht. Am Regierungstiſche:
Staatsminiſter Dr. v. Ewald, Finanzminiſter Dr.
Braun und Miniſter des Innern v. Hombergk zu
Vach.
Der zweite Präſident, Fürſt Leiningen, eröffne
die Sitzung um 10½ Uhr mit der Verleſung einiger Ent=
ſchuldigungsſchreiben
abweſender Mitglieder, und wid=
met
ſodann dem am 29. April ds. Js. verſtorbenen Mit=
gliede
, dem Grafen Erbach=Erbach, folgenden

Seit der letzten Zuſammenkunft der Erſten Kammer
iſt wiederum eines ihrer Mitglieder durch den Tod abge=
gangen
. Am 29. April ds. Js. verſtarb Seine Erlaucht
der Graf Georg Albrecht zu Erbach=Erbach und Schwarz=
burg
=Roth, Senior des Gräflich Erbachſchen Geſamt=
hauſes
.
Seine Erlaucht trat am 1. November 1883 zunächſ
mit Vollmacht ſeines Vaters in das Hohe Haus ein
nach dem Ableben ſeines Vaters, am 8. Juni 1884, nahm
er ſeinen Platz in der Kammer kraft eigenen Rechtes ein.
Abgeſehen von einer kurzen Vertretung, mit der er in den
Jahren 1905 bis 1908 ſeinen Bruder, den Grafen Artur
zu Erbach=Erbach, beauftragte, vertrat der hohe Ver=
ewigte
vom Jahre 1883 bis zu ſeinem Tode ſein Hohes
Haus in dieſer Kammer. Er war von den geborenen
Mitgliedern dieſes Hauſes das an Jahren älteſte.
Die Hohe Erſte Kammer wird dem Verewigten Gra=
fen
Georg Albrecht zu Erbach=Erbach ſtets ein freundliches
Andenken bewahren.
Ich bitte Sie, ſich zum Gedächtnis des Verewigten
von den Plätzen zu erheben. (Dies geſchieht.) Ich kon=
ſtatiere
das.
Das Haus tritt nunmehr in die Tagesordnung ein.
Punkt 1 betrifft die Regierungsvorlage, betreffend Ent=
wurf
eines Geſetzes über

die Wahlen zum XXXVII. Landtag.

Der Entwurf ſieht die durch die Fortdauer des Krie=
ges
gebotenen Aenderungen des Geſetzes, die Berufungen
und Wahlen zum XXXVII. Landtag betreffend, vom
18. Dezember 1914 vor. Er will ferner, in Abweichung
von den Beſtimmungen des Geſetzes, die Landſtände be=
treffend
, vom 3. Juni 1911 Kriegsteilnehmern zu den in
der zweiten Hälfte des Jahres 1916 vorzunehmenden
Wahlen auch dann zulaſſen, wenn ſie nicht ſeit dem Be=
ginn
dieſes Jahres zu einer direkten Staats= oder Ge=
meindeſteuer
herangezogen oder zur Zeit der Wahlen mit
der Entrichtung ſolcher Steuern im Rückſtand ſein wer=
den
. Nach beiden Richtungen haben die vorgeſchlage=
genen
Beſtimmungen keine Bedenken hervorgerufen. Die
Zweite Kammer hat in ihrer Sitzung vom 12. Oktober 1915
den Geſetzentwurf unter Streichung des Abſatzes 3 im
Artikel 1 angenommen. Der Ausſchuß beantragt
Annahme des Geſetzentwurfs in der von der Zweiten
Kammer beſchloſſenen Faſſung.
Der Antrag wird ohne Debatte angenommen.
Punkt 2 der Tagesordnung betrifft die Regierungs=
vorlage
über

die Veräußerung von fiskaliſchen Grund=
ſtücken
.

Die Ermächtigung, landwirtſchaftlich benutzte, zerſtreut
liegende, kameralfiskaliſche Grundſtücke, die dem Fami=
lieneigentum
des Großherzoglichen Hauſes angehören,
allgemein ohne nähere Beſtimmung der einzelnen Ge=
markungen
und Parzellen zu veräußern, wurde der Groß=
herzoglichen
Regierung bereits für die Dauer des XXXI.
bis XXXV. Landtags durch einſtimmige Beſchlüſſe bei=
der
Kammern unter der Bedingung erteilt, daß den Stän=
den
alljährlich ein Verzeichnis der hiernach veräußerten
Grundſtücke vorgelegt wird. Die Regierungsvorlage er=
ſucht
um die gleiche Ermächtigung auch für die Dauer des
XXXVI. Landtags. Ein Anſtand liegt nicht vor. Die
Zweite Kammer hat die Vorlage genehmigt. Der berich=
tende
Ausſchuß beantragt, Großherzoglicher Regie=
rung
die nachgeſuchte Ermächtigung unter der früheren
Bedingung auch für die Dauer des XXXVI. Landtags
zu erteilen.
Hierzu bemerkt Geh. Baurat Prof. Dr. Koch als
Berichterſtatter des Ausſchuſſes: Die Ermächtigung, land=
wirtſchaftlich
benutzte, zerſtreut liegende, kameralfiska=
liſche
Grundſtücke, die dem Familieneigentum des Groß=
herzoglichen
Hauſes angehören, allgemein ohne nähere
Beſtimmung der einzelnen Gemarkungen und Parzellen
zu veräußern, wurde der Großherzoglichen Regierung be=
reits
für die Dauer des XXXI. und XXXV. Landtags
durch einſtimmige Beſchlüſſe beider Kammern unter der
Bedingung erteilt, daß den Ständen alljährlich ein Ver=
zeichnis
der hiernach veräußerten Grundſtücke vorgelegt
wird. Die Regierungsvorlage erſucht um die gleiche Er=
mächtigung
auch für die Dauer des XXXVI. Landtags.
Ein Anſtand liegt nicht vor. Die Zweite Kammer hat die
Vorlage genehmigt. Nur iſt der Ausſchuß des Hohen Hau=
ſes
der Anſicht, daß dem Zwiſchenſatz zerſtreut liegende‟
in dem Antrag des Ausſchuſſes des anderen Hauſes noch
hinzugeſetzt iſt d. h. nicht zu Hofgütern gehörige nur
eine räumliche Auslegung gegeben werden darf, nicht
etwa auf ſolche Grundſtücke, die nur in bezug auf Verwal=
tung
nicht zu Hofgütern gehörig anzuſehen ſind. Von
einem Antrag, den irreführenden Zwiſchenſatz zu ſtreichen,
habe der Ausſchuß nur abgeſehen, um keine Rekommuni=
kationen
hervorzurufen.

Finanzminiſter Dr. Braun beſtätigt Uebereinſtim=
mung
der Regierung mit dem Ausſchuß in der Anſicht,
daß es ſich nur um eine Auslegung des Zwiſchenſatzes
in räumlichem Sinne handeln kann.
Der Antrag des Ausſchuſſes wird in folgendem Wort=
laut
in Uebereinſtimmung mit der Zweiten Kammer an=
genommen
: Die Kammer wolle beſchließen, die
Großherzogliche Regierung auch für die Dauer des
XXXVI. Landtags zur Veräußerung landwirtſchaftlich
benutzer, zerſtreut liegender, d. h. nicht zu Hofgütern ge=
höriger
kameralfiskaliſcher Grundſtücke allgemein ohne
nähere Beſtimmung der einzelnen Gemarkungen und
Parzellen unter der Bedingung zu ermächtigen daß den
Ständen alljährlich ein Verzeichnis der hiernach veräußer=
ten
Grundſtücke vorgelegt wird.
Der 3. Punkt der Tagesordnung betraf die Regie=
rungsvorlage
über den Geſetzentwurf,

die Uebernahme von Wechſelverpflichtun=
gen
für die Gemeinden und Gemeindever=
bände
durch den Staat.

Das Geſetz vom 19. Dezember 1914, betreffend die
Gewährung von Darlehen an Gemeinden und Gemeinde=
verbände
, hat Großherzogliche Regierung ermächtigt, den
genannten Körperſchaften zur Deckung von durch den
Krieg erwachſenen beſonderen Ausgaben Darlehen bis
zum Geſamtbetrage von acht Millionen Mark zu gewäh
ren und die hierzu erforderlichen Mittel durch Ausſtel
lung von Schuldverſchreibungen, Schatzanweiſungen und
Wechſel zu beſchaffen. Von dieſer Befugnis hatte die Re
gierung in der Hauptſache erſt ſeit Beginn des neuen
Finanzjahres, 1. April 1915, Gebrauch zu machen, und es
hat ſich der zu deckende Geſamtbedarf der Gemeinden
Anfang September 1915 zuzüglich der neu angefordert
geweſenen Beträge an dieſem letzteren Termin bereits
auf 9204000 Mark belaufen gehabt; der angeforderte
Kreditbetrag hatte alſo den zunächſt bewilligten Betrag
bereits um 1204000 Mark überſchritten, wozu die Finanz=
ausſchüſſe
beider Kammern ihre Zuſtimmung erteilt
hatten. Da die Regierung annehmen zu müſſen glaubte,
daß bis auf weiteres die Krediterforderniſſe der Gemein=
den
ſich monatlich durchſchnittlich etwa um 2 Millionen
Mark erhöhen werden, und es ſich herausgeſtellt hat, daß
zur billigſten Flüſſigmachung dieſer Erforderniſſe die Ak=
zeptierung
von Wechſeln der Gemeinden durch Großher=
zogliche
Hauptſtaatskaſſe das geeignete Mittel iſt tat=
ſächlich
hatte der Staat Anfang Sepember 1915 nur
750000 Mark eigene Wechſel im Umlauf, dagegen
6 351000 Mark Wechſel der Gemeinden akzeptiert und wei=
ter
begeben , ſo hat Großherzogliche Regierung im Ar=
tikel
1 des Geſetzentwurfes beantragt, ſie zu ermächtigen,
zum Zwecke der Kreditvermittelung für die Gemeinden
und Gemeindeverbände des Großherzogtums nach Maß=
gabe
des Bedürfniſſes Wechſelverpflichtungen einzugehen
Mit dieſem Teile des Antrags Großherzoglicher Re=
gierung
erklärt ſich der Ausſchuß einverſtanden.
Der zweite Satz des Artikels 1 ſoll lauten: Die auf
Grund dieſes Geſetzes übernommenen Verbindlichkeiten
können zum Zwecke der Einlöſung von bei Beendigung
des Kriegszuſtandes noch umlaufenden Wechſeln bis zum
Ablauf des auf die Beendigung des Kriegszuſtandes fol=
genden
Rechnungsjahres erneuert werden.
Zu dieſem Abſatze bemerkt der Ausſchuß, daß die
Beendigung des Kriegszuſtandes zufällig an ſich kurz vor
Beginn des neuen Rechnungsjahres eintreten kann, und
daß dann ſchon aus dieſem Grunde die Zeit, bis zu wel=
cher
alle Wechſelverbindlichkeiten erledigt ſein ſollen, zu
knapp bemeſſen erſcheint. Es kommt aber hinzu, daß
es durchaus nicht ausgeſchloſſen iſt, daß nach Beendigung
des Krieges die Notwendigkeit eintritt, zunächſt die finan=
ziellen
Verhältniſſe der deutſchen Einzelſtaaten
zu regeln, ſodaß die Fundierung der ſchwebenden Ver=
bindlichkeiten
der Gemeinden mit Ausnahme vielleicht
einiger der größten Gemeinweſen vor derjenigen der
Einzelſtaaten zurückzuſtehen hat. Der Ausſchuß hat es
deshalb für zweckmäßig gehalten, den vorſtehend bezeich=
neten
Endtermin für Einlöſung der Wechſelverbindlichkei=
ten
der Gemeinden auf zwei Jahre nach Beendigung des
Kriegszuſtandes zu erſtrecken.
Artikel 2 des Geſetzentwurfs, lautend: Mit der Aus=
führung
dieſes Geſetzes ſind unſere Miniſterien des
Innern und der Finanzen beauftragt, hält der Ausſchuß
für zweckmäßig und empfiehlt deſſen Annahme.
Der Ausſchuß möchte aber darauf aufmerkſam machen,
daß die Ueberſchrift des Entwurfs des neuen
Geſetzes nicht ganz zutreffend erſcheint. Dieſelbe ſoll
lauten: Geſetzentwurf, die Uebernahme von Wechſelver=
pflichtungen
für die Gemeinden und Gemeindeverbände
durch den Staat
Dieſe Ueberſchrift wäre richtig, wenn daran gedacht
würde, den Gemeinden Darlehen durch Ausſtellung von
igenen Wechſeln des Staates zu verſchaffen. Gerade
dies ſoll aber künftig vermieden werden; im Gegenteil
werden die Gemeinden durch die beabſichtigte, ihnen
auferlegte Ausſtellung von durch die Hauptſtaatskaſſe zu
akzeptierenden Wechſeln Mitverpflichtete aus den=
ſelben
neben dem Staat; die Wechſelverbindlichkeiten
werden alſo nicht allein durch den Staat übernommen.
Es würde wohl beſſer geſagt: Gewährung von Dar=
lehen
an Gemeinden und Gemeindeverbände durch den
Staat in Form von Wechſelkrediten
Der Ausſchuß, hält die Vorlage für gerechtfertigt.
Zur Vermeidung von Rückäußerungen ſieht der Ausſchuß
davon ab abändernde Vorſchläge im Sinne der vorer=
wähnten
Beanſtandungen zu machen und beantragt
Annahme des Geſetzentwurfs.
Der Antrag wird ohne Debatte angenommen.
Hierauf iſt die Tagesordnung erledigt, und das Haus ver=
tagt
ſich auf unbeſtimmte Zeit.

Künſtleriſche Frauenarbeiten.

Die Stickerei= und Spitzen=Rundſchau,
Verlag Alexander Koch=Darmſtadt, wendet ſich in dem
als Werbeheft überaus reichhaltig und belehrend ausge=
ſtatteten
Oktoberheft (Beginn des 16. Jahrganges) mit
einem großzügigen und aus weitem Geſichtsfelde gege=
benen
Aufrufe an die deutſche Frauenwelt und Künſtler=
ſchaft
: die jetzige Zeitlage und die durch den Krieg ge=
ſchaffene
Wandlung dazu zu benutzen, der allezeit in ſo
hohem Anſehen geſtandenen deutſchen Nadelar=
beit
jetzt wieder zu neuem Anſehen, zu neuem Auf=
blühen
, vertiefter Pflege und umfaſſenderer wirtſchaftlicher
Ausnützung zu verhelfen. Keine Gelegenheit dafür ſei
ſo günſtig wie die jetzige; der Aufſchwung und die Selbſt=
beſinnung
des deutſchen Volkes auf ſeine eigene große
Kraft und völkiſche Eigenart müſſe dafür geradezu den
Boden bereiten helfen. Hofrat Alexander Koch, der Her=
ausgeber
auch dieſer Zeitſchrift zur Pflege künſtle=
riſcher
Handarbeit, hat auch an dieſer Stelle
ſeine ganze Wirkſamkeit eingeſetzt, um alle ſeine Abſich=
ten
für raumkünſtleriſche Löſungen im Sinne des deutſchen
Heims auf einen möglichſt breiten Boden zu ſtellen und
ſich dafür auch der weitgehendſten Mithilfe der deutſchen
Frau zu ſichern. Angeſichts des ganz vortrefflich mit
über 100 Abbildungen und Ton= und Farbdrucken aus=
geſtatteten
Oktober=Werbeheftes ſind die Ausſichten auf
Erfolg die denkbar günſtigſten. Die Bewegung zugunſten
einer eigenen deutſchen Kleidermode hat gewaltig einge=
ſetzt
, und gerade das deutſche Kleid verlangt nach Sticke=
reien
und Spitzen; aber auch die Bett= und Leibwäſche hat
im Laufe der letzten Jahre einen unerwartet großen Ver=
brauch
an Weißſtickereien und Spitzen getätigt mit An=
ſprüchen
, die ſich vielfach auf teuere Auslanderzeugniſſe
erſtreckten. Jetzt gilt es alſo, auch hier Eroberungen zu
machen und die Lage des deutſchen Spitzenmarktes auf=
beſſern
zu helfen. Zum anderen wartet aber auch das
große Verwendungsgebiet der Raumkunſt und
Wohnungspflege geradezu auf die Einfügung ed=
ler
und geſchmackvoller Nadelarbeiten aller Art. Für
alle dieſe Möglichkeiten will nun das weitblickend zuſam=
mengeſtellte
Werbeheft der Stickerei= und Spitzen= Rund=
ſchau
die Erzeuger und Verbraucher aufwecken und mit=
helfend
ſtimmen. Die Worte und Abbildungen beſagen
genug, und ein großangelegtes Preisausſchreiben für
Tiſchdecken und Läufer will künſtleriſch und wirtſchaftlich
Richtunggebend ſein. Dadurch werden die Kräfte in
Wechſelwirkung geſtellt. Die vornehme Damenwelt und
die Architektenſchaft wird es dann an Aufträgen nicht
mehr fehlen laſſen, und es wird künftig nicht an geſchick=
ten
Händen und geſchulten Augen fehlen, ſelbſt höchſten
Wünſchen in allen Techniken und Arbeitsſtücken der deut=
ſchen
Nadelarbeit gerecht werden zu können. Berater
und Helfer kann aber nur eine ſachkundige und künſtle=
riſch
einwandfreie Quelle ſein. Sie ſprudelt zeitfriſch,
neues Leben der Nadelarbeit ſpendend, aus der Sticke=
ei
= und Spitzen=Rundſchau deren Halbjahr= Bezugs=
preis
(bei zwölf wundervollen Monatsheften) nur
6 Mk. beträgt. Der Einzelpreis des Oktober= Werbe=
heftes
beträgt 1.50 Mk.
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