Darmstädter Tagblatt 1915


Nr. 272., Samstag, den 2. Oktober.

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Das Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt wird Dienstags, Donnerstags und Samstags nach Bedarf beigefügt.

Der Krieg.
Von den Kriegsſchauplätzen. Der italieniſche Krieg. Deutſchland und Amerika. Ruſſiſches. Stockungen in der
engliſchen Volkswirtſchaft. Die Balkanſtaaten.

Von den Kriegsſchauplätzen.

* Großes Hauptquartier, 1. Oktober.
(W. T. B. Amtlich.)
Weſtlicher Kriegsſchauplatz.
Feindliche Monitore beſchoſſen wirkungslos
die Umgebung von Lombartzyde und Mid=
delkerke
.
Einen neuen Angriff verſuchten die Eng=
länder
geſtern nicht wieder.
Unſere Gegenangriffe nördlich) von Loos
machten bei heftiger feindlicher Gegenwehr
weitere Fortſchritte. Einige Gefangene,
zwei Maſchinengewehre und ein Minenwerfer
fielen in unſere Hand. Verſuche der Franzoſen,
öſtlich von Souchez und nördlich von Neu=
ville
Raum zu gewinnen, mißglückten.
In der Champagne ſcheiterte ein mit
ſtarken Kräften unternommener feindlicher An=
griff
öſtlich Auberive. Ebenſo erfolglos
waren ſämtliche franzöſiſche Angriffe in der
Gegend nordweſtlich von Maſſiges, an denen
Truppenteile von ſieben verſchiedenen Diviſionen
beteiligt waren.
Die Zahl der bei den Angriffen in der
Champagne bisher gemachten Gefangenen
iſt auf 104 Offiziere und 7019
Mann geſtiegen.
Erfolgreiche Minenſprengungen beſchädigten
die franzöſiſche Stellung bei Vauquois.
Franzöſiſche Flieger bewarfen Henin=
Liltard mit Bomben, durch die acht fran=
zöſiſche
Bürger getötet wurden; wir hatten
keine Verluſte.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz.
Heeresgruppe des Generalfeld=
marſchalls
von Hindenburg.
Weſtlich von Dünaburg, bei Grendſen,
wurde, eine weitere Stellung des Feindes
geſtürmt; in Kämpfen öſtlich von Madziol,
ſowie auf der Front zwiſchen Smorgon und
Wiſchnew ſind ruſſiſche Angriffe unter
ſchweren Verluſten zuſammengebrochen. Die
Heeresgruppe machte geſtern 1360 Gefangene.
Heeresgruppe des Generalfeldmar=
ſchalls
Prinzen Leopold von Bayern.
Der Feind wiederholte ſeine vergeblichen
Teilangriffe. Alle Vorſtöße ſind abgewieſen.
Sechs Offiziere, 494 Mann und ſechs Ma=
ſchinengewehre
fielen in unſere Hand.
Heeresgruppe des Generalfeld=
marſchalls
von Mackenſen.
Die Lage iſt unverändert.
Heeresgruppe des Generals
von Linſingen.
Unſer Angriff ſchreitet vorwärts.
Die Zahl der im Monat September
di deutſchen Truppen im Oſten ge=

machten Gefangenen und die Höhe der
übrigen Beute beträgt:
421 Offiziere,
95 464 Mann,
37 Geſchütze,
298 Maſchinengewehre,
1 Flugzeug.
Oberſte Heeresleitung.
* Berlin, 1. Okt. Zur Schlacht im Weſten
ſchreibt der Berl. Lok.=Anz.: Die Schlachtbilder, die
unſer Großer Generalſtab uns jetzt in ſeinen täglichen
Berichten mehr andeutet, als wirklich ſchildert, ſcheinen
alles bisher Erlebte weit in den Schatten zu ſtellen. Wir
in der Heimat können inzwiſchen nur in Gefühlen unbe=
grenzter
Dankbarkeit unſerer lieben Streiter im Weſten
gedenken und ihr todesmutiges Ringen gegen einen mit
dem Aufgebot der letzten Kräfte verzweifelt kämpfenden
Feind mit den heißeſten Wünſchen begleiten. Bewahren
wir unſere vertrauensvolle Zuverſicht an dem glücklichen
Ausgang des Kampfes und wetteifern wir in der zielbe=
wußten
Ruhe des Charakters mit unſeren Heerführern,
in deren Händen Deutſchlands Schickſal ſicher geborgen iſt.
* Berlin, 30. Sept. Der Korreſpondent des Daily
Chronicle ſchildert das Feuer, dem die ſtürmenden Eng=
länder
bei Loos ausgeſetzt waren. Die erſten zwei
deutſchen Linien waren unverſehrt geblieben. Als die
Engländer ſie erſtürmten, ergoß ſich aus den überall auf=
geſtellten
Maſchinengewehren ein tödlicher Strom von
Blei über ſie. Die Maſchinengewehre befanden ſich in den
Fenſtern der Häuſer und auf den Kränen der Bergwerks=
ſchächte
. Auf dem Friedhof ſüdweſtlich von Loos, den die
Engländer durchſchreiten mußten, ſtanden nicht weniger
als 100 Maſchinengewehre. Erſt 1½ Stunden nach Er=
öffnung
des Sturmes hatten ſich diejenigen Engländer,
welche nicht gefallen waren, bis zum Rande des Dorfes
durchgekämpft. Noch zwei Stunden lang wurde wütend
n den Gaſſen gerungen. Mehrere Bataillone wurden
dabei aufgerieben, viele Offiziere getötet oder verwundet.
Ein wütendes Handgemenge fand im Innern der Häuſer
ſtatt. Die Häuſer ſteckten voll deutſcher Soldaten. Kleine
Gruppen deutſcher Soldaten wehrten ſich mit dem Mut
der Verzweiflung. Das Schnellfeuer aus den Kellern
fügte den Engländern ſtarke Verluſte zu. Der Korreſpon=
dent
ſchildert dann den ebenſo mörderiſchen Sturm um
die Höhe 60 und ſchließt mit einer Beſchreibung der
Kämpfe bei Hulluch, wo zahlreiche Truppen der neuen
Kitchener=Armee eine ſo ſchreckliche Feuertaufe erhielten.
Auch dort mußten die Engländer unzählige Maſchinen=
gewehre
ſtürmen.

Der italieniſche Krieg.
Kämpfe in der Gletſcherregion.

* Berlin, 30. Okt. Ueber die Kämpfe in der
Gletſcherregion im Ortlergebiet heißt es im Berl.
Tagebl.: Die öſterreichiſch=ungariſchen Truppen vollbrach=
ten
mehrere Leiſtungen höchſter alpiner Kunſt. Die Feld=
ſpitze
Troriero war bis zum 23. September abends in
Feindeshand. HNach Vorbereitung durch unſere Artillerie
und durch das Feuer unſerer Scharfſchützen nahmen an
jenem Abend unſere braven Schützen die ſchwierig zu
erſteigende Spitze in einem ſchneidigen Anlauf, nahmen
ſie und halten ſie ſeitdem feſt in Händen.
Der neue italieniſche Marineminiſter.
* Rom, 1. Okt. (Meldung der Agenzia Stefani.)
Amtlich wird gemeldet: Der König hat geſtern ein
Dekret unterzeichnet, durch welches Vizeadmiral
Camillo Corſi zum Marineminiſter er=
nannt
wird. Der neue Miniſter leiſtete geſtern im
Hauptquartier den Eid in die Hände des Königs.

Die Exploſion des Benedetto Brin
* Rom, 30. Sept. Laut einer Meldung des Meſſag=
gero
fanden bei der Exploſion des Linienſchif=
fes
Benedetto Brin der Kommandant, Kapitän
Faraforni und Fregattenkapitän Candeo den Tod. Von
den Offizieren wurden nur die Ingenieure und drei
Aerzte gerettet. Gegenüber den Ueberlebenden wurden
außerordentlich ſtrenge Vorkehrungen getroffen, um zu
verhindern, daß ſie vor dem offiziellen Verhör mit drit=
ten
Perſonen ſprechen.
Die Tätigkeit der Zenſur.
* Die Kölniſche Zeitung teilte mit, daß der Zenſor
die geſamten Betrachtungen des Avanti über die Neape=
ler
Rede des Miniſters für die erlöſten Pro=
vinzen
, Salvatore Barzilai, ausgemerzt hat; aus einer
langen weißen Stelle in dem Blatte war eben nur noch
zu erkennen, daß das Urteil des Avanti über die Kriegs=
rede
Sr. Exzellenz nicht anerkennend geweſen iſt. In der
nachfolgenden Nummer teilt das ſozialiſtiſche Blatt an
der Spitze ausdrücklich mit: Unſer Kommentar zur Rede
Sr. Exzellenz des Miniſters ohne Portefeuille Salvatore
Barzilai iſt vollſtändig der Zenſur verfallen. Die 25 Zei=
len
, die der Avanti noch darauf hatte folgen laſſen, haben
dasſelbe Schickſal erlitten, und weiterhin erfahren wir aus
dieſer Nummer, daß durch höheren Befehl die Rubrik
der Drückeberger verboten worden iſt. Schade, daß in
dem auf ſeine Freiheit ſo ſtolzen Italien nunmehr ein
derartiger Maulkorbzwang eingeführt iſt. Bisher hatte
doch die Lektüre des Avanti immer noch eine erfreuliche
Abwechſlung neben der übrigen Preſſe geboten; das ſoll
nun wohl ganz aufhören.

Der Krieg im Orient.
Kämpfe in Südarabien.

* Konſtantinopel, 30. Sept. Eingehende Be=
richte
aus amtlicher Quelle über die Einnahme der
Stadt Lahadſch in dem an Aden angrenzenden Ge=
biet
von Südarabien ſchildern die der Eroberung
vorangehenden Kämpfe als beſonders erbittert.
Die osmaniſchen Streitkräfte beſtanden aus regulären
Truppen aller drei Waffen. Die eingeborenen Krieger
griffen am Morgen des 4. Juli die ſehr ſtarken Stellun=
gen
, die von den Engländern vor der Stadt Lahadſch er=
richtet
worden waren, an, worauf ſie Artillerie= und In=
fanteriefeuer
eröffneten. Der Kampf. der gegen Abend
an Heftigkeit zunahm, dauerte bis eine halbe Stunde nach
Sonnenuntergang, wobei der Feind aus ſeinen erſten
Schützengräben vertrieben wurde und ſich auf ſeine zweite
Linie zurückzog. Er wurde weiter hart bedrängt und
wich gegen 10 Uhr abends bis zu den erſten Häuſern der
Stadt zu den Baſteien zurück. Türkiſche Infanterie drang
in die Stadt ein; es folgten erbitterte Kämpfe, die vielfach
zum Handgemenge führten, es blieb nicht einmal Zeit,
das Bajonett aufzupflanzen, weshalb mit dem Kolben
eingehauen wurde. Der Feind zog ſich allmählich gegen
Norden zurück. Ein Teil der Engländer, der nicht fliehen
konnte, ſetzte den Widerſtand in Schanzwerken fort, die
von der türkiſchen Artillerie heftig beſchoſſen und ſchließ=
lich
zerſtört wurden. Das Artilleriefeuer verurſachte einen
Brand. Als ſich die Engländer kämpfend in der Rich=
tung
auf Aden zurückzogen, konnten die türkiſchen Trup=
pen
die Stadt gänzlich beſetzen. Ein Reſerveoffizier und
fünf indiſche Soldaten wurden gefangen, vier Schnell=
feuergeſchütze
und fünf Maſchinengewehre von den Tür=
ken
erbeutet; außerdem wurden neun Automobile und an=
deres
Kriegsmaterial genommen. Die Verluſte des Fein=
des
ſind ſehr groß. Während des Rückzuges litten die
Engländer ſchrecklich unter Durſt und Sonnenſtich. Mehr
als 200 Leichen wurden auf der Straße aufgefunden. Nach
Meldungen aus Bagdad beſtätigen engliſche Offiziere, die
in den Kämpfen in Meſopotamien gefangen genommen
worden ſind, daß unter den indiſchen Truppen, die in
der engliſchen Armee dienen, ein Aufſtand ausgebrochen
iſt. Die Engländer ſeien überdies den Angriffen der
Stämme in der Gegend von Baſſorah ausgeſetzt, die ſie
in der erſten Zeit gut aufzunehmen ſchienen. Die Lage
der Engländer im Irak ſei auf dieſe Weiſe ſchwierig ge=
worden
. Die Offiziere ſind voll des Lobes über die
Haltung, die die türkiſchen Truppen gegen ſie beobachtet
haben.

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Meutereien indiſcher Truppen.
* Berlin, 30. Sept. Wie dem Berliner Lokal= An=
ßeiger
über Konſtantinopel aus Bagdad gemeldet wird,
meuterten das achte indiſche Murhena= und das zehnte
Silhs=Regiment. Bei dem Einſchreiten engliſcher
Truppen entſtand ein heftiger Kampf, wobei 1200 Eng=
länder
fielen, darunter zwei Majore. Das indiſche achte
Regiment hatte 900, und das zehnte Regiment 200 Tote
und Verwundete.

Ein wunderbarer Erfolg.

* Neu=York, 30. Sept. Die amerikaniſche Preſſe
veröffentlicht ausführliche Kabelberichte über den Er=
folg
der deutſchen Kriegsanleihe. Der
Neu=York Globe ſagt in einem Leitartikel: Deutſchland
frohlockt natürlich über den Erfolg dieſer dritten großen
Anleihe und ſieht einen Beweis der Stärke ſeiner Re=
ſerven
und ſeiner Hilfsmittel in dem Umfang der Zahl
der Zeichnungen. Das deutſche Volk hat ſicherlich eine be=
wunderungswürdige
Bereitwilligkeit gezeigt, die Laſt des
Krieges zu tragen. Wenn man die Umſtände in Betracht
zieht, die Unterbindung ſeines gewaltigen Außenhandels
uſw., ſo iſt die Antwort ohne Beiſpiel und gewährt in
ſchlagendſter Weiſe einen Maßſtab für den wunderbaren
Erfolg, den das kommerzielle Leben erreicht hat.

Deutſchland und Amerika.

* Neu=York, 30. Sept. Eine Depeſche der Evening
Mail aus Waſhington ſagt, daß die Staatsbeamten auf=
hörten
, über die Möglichkeit eines Abbruchs der
diplomatiſchen Beziehungen zwiſchen
Deutſchland und den Vereinigten Staaten
zu ſprechen. Wilſon und Lanſing hätten unbegrenztes
Vertrauen zu dem geraden Sinn und der freundſchaft=
lichen
Haltung des deutſchen Botſchafters. Es herrſcht
das Gefühl abſoluter Sicherheit und daß er ſeine Macht
zum beiderſeitigen Nutzen ausüben werde. Bernſtorff
werde als loyaler Diener ſeiner Regierung angeſehen,
aber auch als ein Mann, der durchaus den amerikani=
ſchen
Standpunkt verſtehe und achte. Seit dem Luſita=
nia‟
=Fall ſei die optimiſtiſche Anſicht von einer ſchließ=
lichen
befriedigenden Beilegung des Unterſeebootſtreites
gewachſen durch die Anzeichen der neuen Politik Deutſch=
lands
hinſichtlich der Angriffe auf Handelsſchiffe. Dieſe
Politik ſei bereits zutage getreten, wie ſich aus der
loyalen Warnung bei der Verſenkung des engliſchen
Pferdetransportſchiffes Anglo Columbian ergebe. Der
Bericht des amerikaniſchen Konſuls in Queenstown, be=
züglich
der näheren Umſtände der Torpedierung des
Dampfers, machte in Waſhington einen ſehr günſtigen
Eindruck.
* Neu=York, 30. Sept. Das Staatsdepartement
hat die Nachrichten, daß eine Stockung in den Verhand=
lungen
über den Arabic=Fall eingetreten ſei, als
unzutreffend erklärt. Die zukünftigen deutſch= amerikani=
ſchen
Beziehungen würden mit großem Optimismus be=
trachtet
.

Ruſſiſches.
Das Elend der Vertriebenen.

* Kopenhagen, 30. Sept. Der ruſſiſche
Hauptausſchuß für Flüchtlingsfürſorge
hielt dieſer Tage in Petersburg eine Zuſammenkunft ab,
auf der auch Vertreter der Regierung anweſend waren.
Aus den Verhandlungen ging hervor, daß es ſich bei der

mächtig anwachſenden Anzahl der Flüchtlinge als unmög=
lich
herausgeſtellt hat, für ihre Verpflegung und Unter=
kunft
zu ſorgen. Es ſoll daher von der bisherigen
Uebung, die Bevölkerung der bedrohten Gebietsteile zum
Verlaſſen ihrer Wohnſtätten zu zwingen, abgegangen und
die Bevölkerung fernerhin aufgefordert werden, an ihren
Wohnorten zu verbleiben. Die Verſammlung nahm eine
Entſchließung an, in der ausgedrückt wird, daß die allge=
meine
zwangsweiſe Vertreibung der Bev öl=
kerung
aus den bedrohten Gebieten vom Standpunkte
des Reiches als unbedingt ſchädlich anzuſehen ſei. Sie
ſoll deshalb nur in Fällen, wo ſie aus Kriegsrückſichten
unbedingt notwendig ſei, aber auch dann nur mit aller=
größter
Vorſicht und nur auf ausdrücklichen Befehl des
Oberſtkommandierenden, fortgeſetzt werden.. Im Verlauf
der Verhandlungen führte der Miniſter des Innern
Schterbatow aus, daß der Strom der ſich nach dem Oſten
ergießenden Flüchtlinge allmählich zu einer ſo gewaltigen
Rieſenwelle angewachſen ſei, daß die Regierung ihr
machtlos gegenüberſtehe. Je weiter der Feind in das
Land einrücke, deſto gewaltiger werde die Maſſe der
Flüchtlinge, die, wie der Miniſter behauptet, freiwillig
ihre Wohnſtätten verlaſſen und nach dem Landesinnern
abziehen. Es wäre ſchon in Friedenszeiten ſchwierig,
derartige nach Millionen zählende Maſſen an anderen
Landesteilen anzuſiedeln; jetzt in Kriegszeiten ſei dies
geradezu eine Unmöglichkeit. Hierzu trage namentlich auch
das furchtbare Elend und die traurigen Geſundheitsver=
hältniſſe
der Flüchtlinge bei. Es müſſe alles getan wer=
den
, um die Bevölkerung davon abzubringen, beim Her=
annahen
des Feindes die Flucht zu ergreifen. Der Ver=
treter
des Zweigausſchuſſes aus dem ſüdlichen Rußland,
Fürſt Uruſſow, beſchuldigte die Flüchtlinge, nicht arbeiten
zu wollen. Sie müſſen geradezu zur Arbeit gezwungen
werden. Vielfach habe man ihnen die Unterſtützung ent=
zogen
, um ſie zur Annahme der Arbeit zu zwingen. Der
Pole Grabski trat dieſen Beſchuldigungen entgegen und
erklärte, dieſe armen Menſchen, die alles verloren und auf
der ganzen Flucht unter der feindſeligen Haltung der
ruſſiſchen Bevölkerung zu leiden hätten, die an der Land=
ſtraße
faſt verhungerten und völlig entkräftet und erſchöpft
an dem angewieſenen Ziele eintrafen, ſeien außerſtande,
zu arbeiten. Es ſei eine Roheit, ſie zur Arbeit zwingen
zu wollen. Man ſolle ſie erſt zu Kräften kommen laſſen,
dann würden dieſe arbeitſamen Leute mit Freuden von
ſelbſt wieder Beſchäftigung ſuchen. Der Pole Dymſcha
führte aus, die gewaltſame Vertreibung der
Bevölkerung ſei nicht nur vernichtend für die
Kultur, ſondern führe auch zur Verarmung derjenigen
Gouvernements, in die ſich der Strom der Flüchtlinge er=
gieße
. Abg. Lednitzki betonte: In vielen Fällen ſei die
Bevölkerung durch Regierungsbeamte und die Geiſtlich=
keit
zur Flucht angeregt worden, die zuerſt Hals über Kopf
flohen. Die Regierung würde viel dazu beitragen, daß
die Bevölkerung an ihren Wohnſtätten verbleibt, wenn ſie
die Beamten und Geiſtlichkeit zum Bleiben zwingen
könnte. Dadurch werde auch verhindert, daß die Verwal=
tung
ſofort den Deutſchen ausgeliefert ſei.

Not in Reval.

* Petersburg, 30. Sept. Nach einer Meldung
des Rjetſch iſt Reval vollſtändig ohne Holz und ohne
Lebensmittel. Rjetſch findet dies unbegreiflich, da Reval
nicht belagert ſei. Das Blatt ſagt, die Unterbeamten der
Staatsbahn ſeien ihrer Aufgabe keineswegs gewachſen.

Stockungen in der engliſchen Volks=
wirtſchaft
.

G* Während für den inneren Verkehr Deutſchlands
ſchon wenige Tage nach der Mobilmachung alle Verkehrs=
tockungen
beſeitigt waren und die Eiſenbahnen wieder
wie im Frieden verkehrten, zeigt ſich in England gerade
das Gegenteil. Schon im Dezember wurden bewegliche
Klagen laut, daß die Londoner Docks derartig mit Waren
ngefüllt ſeien, daß die einlaufenden Schiffe nicht ge=
löſcht
werden könnten. Dazu kamen unaufhörliche Streiks
der Verkehrsarbeiter und Bahnbeamten, ſodaß zeitweiſe
der Bahnverkehr gerade auf den wichtigſten Linien ins
Stocken kam. Der Rückſchlag auf das geſamte Wirtſchafts=
leben
ſtellte ſich ſehr raſch ein, zumal infolge des Krieges
die wichtigſten Induſtrien Englands, die Textil=, Kohlen=,
Eiſen= und Fiſcherei=Induſtrie arg in Not gerieten. Von
dem zu Anfang des Krieges ſo ſtolz verkündeten Grund=
ſatz
Business as usual (das Geſchäft geht weiter, wie
gewöhnlich) wurde es ſehr raſch ſtill. An ſeine Stelle trat
as Beſtreben, das heimiſche Wirtſchaftsleben ſo gut es
gehen wollte durch die Schwierigkeiten des ſelbſtgewoll=
ten
Krieges hindurchzuſchleppen. Aber der Krieg mit
ſeinen unerbittlichen Tatſachen iſt nüchterner als ſelbſt
die engliſche Nüchternheit, und ſo zeigt ſich überall ein
Bröckeln und Reißen der Fundamente des einſt ſo ſtolzen
Baues der engliſchen Volkswirtſchaft.
Vor allem in der Kohlenverſorgung des Lan=
des
. Unzählige Verordnungen wurden erlaſſen, um das
engliſche Volk mit Brennſtoffen zu verſehen, deren Aus=
fuhr
in Friedenszeiten eine Hauptſtütze des engliſchen
Handels geweſen iſt. Doch die Einziehung eines großen
Teiles der Bergarbeiter zum Heeresdienſt, die Notwen=
digkeit
, Frankreich wenigſtens einigermaßen mit Kohlen
zu verſorgen, da deſſen Kohlenbezirke ſich in deutſchem
Beſitz befinden, zwangen zu Ausfuhrverboten. Italien
konnte trotz der größten Not und trotz flehentlicher Bitten
überhaupt keine Kohlen bekommen. Es galt eben um
jeden Preis, keinen Kohlenmangel im eigenen Lande auf=
kommen
zu laſſen, der die heimiſchen Gewerbe, vor allem
die Kriegsinduſtrien, noch weiter lahmgelegt und
die Arbeiter noch weiter aufſäſſig gemacht hätte.
Der Ausfall an der Ausfuhr im erſten Halbjahr 1915
betrug über 9 Prozent. Aber obwohl viele Friedensindu=
ſtrien
zum völligen Stillſtand gekommen waren, ſtellte
ſich nach und nach eine empfindliche Kohlenknappheit ein,
und gegenwärtig fehlt es beſonders in den Großſtädten,
die nicht in oder an den Kohlenbezirken liegen, überall an
Kohlen. Zwar hat die Regierung, die dieſen Mangel vor=
ausſah
, ein Höchſtpreisgeſetz für Kohlen erlaſſen, dies iſt
aber in ſeinen Beſtimmungen ſo unklar, daß Umgehungen
durch Grubenbeſitzer Tür und Tor geöffnet werden. So
bezieht ſich das Geſetz zum Beiſpiel nicht auf die vor ſeinem
Inkrafttreten abgeſchloſſenen Verträge, die beinahe 80
Prozent der Förderung ausmachen, ferner beſteht keiner=
lei
Lieferungszwang, ſodaß die Grubenbeſitzer es vor=
ziehen
, ihre Ware den Meiſtbietenden von der Grube ab
zu verkaufen. Den engliſchen Behörden fehlt jede Mög=
lichkeit
, eingreifen zu können. Schon deswegen nicht, weil
die Transportverhältniſſe in jeder Beziehung
aufs ſchwerſte daniederliegen. An den Eiſenbahnknoten=
punkten
des Landes ſtauen ſich aus Mangel an Arbeits=
kräften
ungeheure Gütermaſſen an, die nicht weiterbeför=
dert
werden können und den ganzen Verkehr ſperren.
Noch mehr aber wird die Kohlenknappheit gefördert
durch das Verſagen der Küſtenſchiffahrt, als eine

Sklaven,

Sie waren tagelang an der Spitze der Armee durch
das vom Kriege verſengte Land des Feindes marſchiert.
Menſchen und Vieh hatten die Ruſſen von der heimat=
lichen
Scholle geriſſen und auf den Rückzugsſtraßen vor
ſich hergetrieben. Zu den Seiten des Weges lag die
ſchwarze Aſche der niedergebrannten Garben, klagten
ſtumm die zerwühlten Rüben= und Kartoffelfelder, ſtan=
den
die Obſtbäume zerzauſt mit gebrochenem Geäſt, ihrer
Früchte beraubt.
Die eiſernen Rationen der Kompagnie gingen zu
Ende. Auf Nachſchub war für die nächſte Zeit ſchwer zu
rechnen. Es war daher der Befehl ausgegeben, ſich nach
Möglichkeit aus dem Lande des Feindes zu verpflegen.
Da kreuzte ein Wagen mit Flüchtlingen ihren Weg,
Männer, Frauen und Kinder, zerlumpt, verhärmt, mit
ſcheuem Blick auf die fremden Soldaten. Bei ihrer arm=
ſeligen
Habe führten ſie eine Kuh, ein abgemagertes Tier,
das lange eine ſaftige Weide nicht geſehen haben mochte.
Man hielt die Flüchtlinge an und ſuchte gegen Ent=
gelt
die Kuh an ſich zu bringen. Aber Weiber und Kinder
fingen an zu klagen und zu ſchreien, und die Männer be=
teuerten
, daß ſie die Kuh nicht hergeben könnten. Doch
der junge Offizier, der die Kompagnie befehligte, wies
ſeine Leute an, die Kuh wegzuführen. Kaum machten
die Soldaten Anſtalten, dem Befehl nachzukommen, als
ſich die Weiber dem Offizier zu Füßen warfen und ihm
die in ſchwerer Arbeit verhärteten Hände entgegenſtreckten,
während Tränen über ihre abgezehrten Wangen liefen.
Herr, wir beſitzen nur noch dieſe eine Kuh. Ihre
Milch iſt jetzt unſere einzige Nahrung; denn unſere Felder
ſind vernichtet, wie Ihr ſeht. Laß uns das Tier, Herr!
Wir führen einen Säugling bei uns, deſſen Mutter auf
der Flucht geſtorben iſt. Selbſt wenn wir unſer Leben
mit Wurzeln friſten könnten, haben wir doch keine Milch,
das Kind zu ernähren, wenn Ihr uns die Kuh nehmt.
Es wird alsdann verhungern müſſen, Herr!
Und ſie hielten ihm das in zerſchliſſene, ſchmutzige
Tücher gehüllte Kind hin, das ſchon die ſchlaffen Züge der
Entbehrung trug.
Der junge Offizier fühlte, daß er dieſem Elend gegen=
über
als Menſch handeln müßte. Er rief die Mann=
ſchaften
mit der Kuh zurück.
Wie lange reichen die Vorräte noch? fragte er ſie.
Für einen Tag noch, Herr Leutnant.
Das genügt vorerſt. Gebt den Leuten die Kuh zu=
rück
und laßt ſie unbehelligt ziehen!‟ Dann wandte er

ſich ab und ging. Und man gab den Flüchtlingen die
Kuh zurück.
Als die Weiber den Erfolg ihrer Bitten ſahen, eilten
ſie ihm nach, fielen auf die Kniee vor ihm und verſuchten,
zum Dank ſeine Füße zu küſſen.
Er erſchrak vor ihrem Tun, das ihm fremd war, und
ein Widerwillen gegen ihr Vorhaben drängte ſich
zwiſchen ihn und ſie. Mit erregter Stimmer ſchrie er
ihnen barſch zu, daß ſie ſich erheben ſollten; dann wollte
er raſch ſeiner Wege gehen.
Doch ſie krochen ihm auf den Knien nach, ſchneller
als er es ahnen konnte, und erfaßten und umſchlangen
mit ihren mageren Armen ſeine Beine, um ihn zu halten.
Herr, Herr, wir ſind Deine Diener, ſtammelten ſie.
Eine jäh aufſteigende Scham rötete in heißen Wellen
ſein jugendliches Geſicht, und aus Verachtung ſtieß er ſie
rauh mit dem Fuße von ſich hinweg, daß die Weiber er=
ſchrocken
von ihm abließen. Alle Güte war aus ſeinem
Antlitz gewichen. Ein Gefühl des Ekels jagte ihm ein
Wort über die Lippen, das er ihnen wie einen Stein
nachſchleuderte, als ſie ängſtlich wichen:
Sklaven!
Da erſchrak er heftig über ſich ſelbſt, als er den
fremden harten Klang ſeiner Stimme hörte. Die in ihm
aufgeſpeicherte Empörung hatte einen Ausweg gefunden.
Im tiefſten Grunde ſeiner Seele aber galt ſeine Ver=
achtung
jenen Herren, die mit der Knute Menſchen ent=
rechtet
und ſie hatten verlernen laſſen, als Menſchen auf=
rechten
Ganges zu Bitte und Dank zu gehen.
Walter Georgi.

Unſer Hindenburg.
(Zu ſeinem 68. Geburtstag, 2. Iktober.)

** Für alle Kreiſe des deutſchen Volkes bildet der
Geburtstag des Generalfeldmarſchalls von Hindenburg
einen herzlich willkommenen Anlaß, dem tiefen Dank und
der Verehrung für den großen Ruſſenbezwinger erneu=
ten
beſonderen Ausdruck zu verleihen. Behörden und
Vereine, Geſellſchaften und Private haben Ehrungen
mannigfacher Art beſchloſſen, und in erſter Linie gilt der
Tag in zahlreichen Gemeinden Deutſchlands der Weihe
eines Wahrzeichens für Zwecke der Kriegsfürſorge, feier=
lich
eingeleiteten Nagelungen und dergleichen ganz im
Sinne des großen Feldherrn. Der Held der Oſtmark
rettete nicht nur ſeine heimatliche Erde aus Feindesnot,
ſondern trieb die ruſſiſchen Heeresmaſſen viele Hunderte
von Meilen von der Grenze weg. Zu friſch ſtehen ja vor
uns allen ſeine gewaltigen Siege bei Tannenberg ſeine

wuchtig niederſauſenden Schläge, mit denen er nachher den
Ruſſen ſo gründlich den Einfall in Deutſchland aus Polen
verleidete, mit dem folgenden Zuſammenbruch der ruſ=
iſchen
Offenſive im November die ſchwere, zermal=
mende
Niederlage, die er dem Feind im Maſurenland be=
reitete
, dieſes endgültig von den aſiatiſchen Horden be=
freiend
der ſo genial vorbereitete und durchgeführte
Frühlingseinmarſch in die Oſtſeeprovinzen und dann
der Siegeszug über Polens Metropole hinaus, das Be=
zwingen
der ruſſiſchen Feſtungen, die er nach des Kanzlers
Ausſpruch wie irdene Töpfe zerſchmiß Iſt uns Hinden=
burg
ſchon durch all dieſe Ruhmestaten ans Herz gewach=
ſen
, ſo würde an dem Bild des Volkshelden, wie es uns
vor Augen ſteht, doch ein markanter Zug fehlen, wollten
wir nicht der ausgezeichneten perſönlichen und rein menſch=
lichen
Eigenſchaften gedenken, die den Feldmarſchall aus=
zeichnen
. Vor allem iſt es die ſchlicht vornehme; grund=
gütige
Art ſeines Auftretens, die alle rühmen, die mit ihm
in Berührung hamen. Dem Menſchen Hindenburg iſt die
Verehrung der Truppen von Anbeginn an geſichert, denn
ſie ſind von der feſten Ueberzeugung durchdrungen, daß ihr
Feldmarſchall, im Gegenſatz zu dem früheren ruſſiſchen
Generaliſſimus, niemals unmenſchlich unnötige Blutopfer
fordert, ſondern nur um ſicheren Gewinns und eiſerner
Notwendigkeit willen. Immer und immer wieder weiſt er
alle, die ihm ihren Dank und ihre Verehrung kund tun,
darauf hin, daß er, was er errungen, nur den unvergleich=
lichen
Soldaten verdanke, die zu führen ihm ein ſo hohes
Glück ſei. Keine einzige Dankesantwort von ihm hat bis=
her
dieſen vornehmen Zug vermiſſen laſſen, den wir bei
Betrachtung der rein menſchlichen Charakterzüge, die ihn
neben ſeinen Feldherrneigenſchaften zum Volkshelden
ſtempeln, nicht vergeſſen dürfen. So iſt es nur zu verſtänd=
lich
, wenn heute das ganze deutſche Volk ſeinem Hinden=
burg
aus tiefinnerſtem Bedürfnis ſeine herzlichen Geburts=
tagswünſche
darbringt, den Kaiſer ſich zum Vorbild neh=
mend
, der es an Zeichen perſönlicher Hochſchätzung und
Verehrung fürwahr nicht hat fehlen laſſen, was man noch
vor mehreren Wochen beſonders deutlich wahrnehmen
konnte, als Hindenburg beim Kaiſerpaar im Poſener Reſi=
denzſchloß
zu Gaſt war.
Möge es dieſem großen Sohn der oſtmärkiſchen Erde
vergönnt ſein, den nächſten Geburtstag am Beginn eines
ſonnigen Lebensabends in beſchaulicher Ruhe, wie er es
ſich nach getaner Arbeit ſelbſt wünſcht, an der Seite ſeiner
liebenswürdigen Gemahlin zu feiern und danach noch
viele Jahre ungetrübten Glücks in der gleichen Geſundheit
und Friſche zu verbringen, die wir heute an ihm be=
wundern
.

[ ][  ][ ]

Folge des deutſchen Unterſeebootkrieges. Bisher erfolgte
die Kohlenzuſuhr aus den Grafſchaften Yorkſhire, Dur=
ham
und den ſchottiſchen Kohlenbezirken faſt ausſchließ=
lich
auf dem Waſſerwege mit Küſtendampfern, die beſon=
ders
für dieſe Fahrt gebaut waren. So erhielt London
im Jahre 1912 von ſeinem Geſamtbedarf von 16,1 Mil=
lionnen
Tonnen 8,2 alſo über die Hälfte auf dem
Waſſerwege. Dieſe Küſtenſchiffahrt iſt aber durch den
Minen= und Unterſeebootkrieg völlig unterbunden, und
die wenigen Reeder, die dieſer Gefahr zu trotzen wagen
tun dies auf eigene Gefahr, da die von der Regierung ge=
zahlten
Unterſtützungen bei weitem nicht ausreichen, die
gewaltig geſtiegenen Verſicherungs= und Frachtraten zu
decken. Die Küſtenfracht für Kohle beträgt vom Tyne
nach London jetzt nicht weniger als 15 Schillinge, gegen
3½ in Friedenszeiten. Dieſe enorm hohen Frachtſätze
müſſen natürlich den Verdienſt an der Kohle erheblich
herabdrücken. Hierzu kommt noch, daß die Admiralität
ſo ziemlich alle Küſtendampfer für ſich beanſprucht und zu
Preiſen übernimmt, die die des Jahres 1913 um das
Dreifache übertreffen. Kein Wunder, daß die Recder
ihre Dampfer mit größter Bereitwilligkeit ’losſchlagen.
Unter all dieſen Verhältniſſen wird der Kampf der
engliſchen Regierung gegen die Kohlenverteuerung frucht=
los
bleiben. Da im Herbſt die Frachtraten immer anzu=
ſteigen
pflegen, wird ſogar eine weitere Beſchränkung der
Zufuhr unausbleiblich ſein.
Man ſieht aus dieſen kurzen Zeilen, wie wenig auf
die Verſicherungen der engliſchen Regierung über den ge=
ringen
Schaden des Unterſeebootkrieges zu geben iſt.
Nicht auf die Zahl der vernichteten Schiffe und ihr Ver=
hältnis
zu der Geſamtzahl der in engliſchen Häfen ein=
und auslaufenden Schiffe kommt es an, vielmehr auf die
Wirkungen des Unterſeebootkrieges auf die Geſtaltung
der Volkswirtſchaft, Und hier ſind die Folgen derartig,
daß ſie kaum weniger dazu beitragen werden, Englands
Volkskraft raſch zu erſchöpfen, wie die Finanznot Eng=
lands
und ſeine Mißerfolge auf dem amerikaniſchen Geld=
markt
und nicht zuletzt auch die Mißerfolge ſeiner Trup=
pen
in Frankreich und an den Dardanellen.

Vertagung des engliſchen Parlaments.

T.U. London, 1. Okt. Die Regierung hat geſtern
den Beſchluß gefaßt, die Parlamentsſitzungen
bis zum 12. Oktober auszuſetzen. Dieſer Schritt
ſtellt eine vollſtändige Ueberrumpelung der Mitglieder des
Parlaments dar. Daily Telegraph meldet hierzu: Der
Anlaß zu dieſem Schritt der Regierung war die Notwen=
digkeit
, zu verhindern, daß die Debatten wegen der Ein=
führung
der allgemeinen Wehrpflicht ſich wiederholten,
namentlich angeſichts der ſchwierigen Situation auf dem
Balkan und um das Finanzgeſetz, die augenblicklich wich=
tigſte
Geſetzgebungsfrage, in Ruhe fertigſtellen zu können

Die Anleihe in Amerika.

* Haag, 1. Okt. Der Nieuwe Courant meldet aus
London: Die Morgenblätter befaſſen ſich ausführlich
mit der amerikaniſchen Anleihe. Der allgemeine
Eindruck iſt, daß die Amerikaner ein gutes Geſchäft machen
und um 1¾ Prozent höhere Zinſen erhalten als die Eng=
länder
, die die Kriegsanleihe zeichneten. Die Morning
Poſt ſchreibt, England mußte nicht unbedingt eine Anleihe
im Ausland aufnehmen und konnte, wenn es ſich nur
darum handelte, die Mittel für die Fortſetzung des Krie=
ges
aufzubringen, das Geld im Inlande billiger bekom=
men
. Es handele ſich nur darum, die Schwierigkeiten
des Wechſelkurſes zu beſeitigen. Es ſei billiger, fünfzig
Millionen Dollars in Amerika aufzunehmen, als zehn
Millionen Pfund Sterling im eigenen Lande und dieſe
bei dem jetzigen Kurſe nach Amerika zu ſenden. Die
Times erklärt, der Beweis der amerikaniſchen Sympathie
ſei bedeutungsvoller, als die finanzielle Transaktion. Eng=

lands Feinde würden zurzeit um keinen Preis einen
derartigen Betrag in den Vereinigten Staaten erhalten.

Eine rätſelhafte Antwort.

* London, 30. Sept. (Meldung des Reuterſchen
Bureaus.) Im Unterhauſe antwortete Balfour auf
die Frage, wieviel deutſche Unterſeeboote
verſenkt worden ſeien, er verſtehe die Neugierde des
Frageſtellers und ſei auch überzeugt, daß die bloße Feſt=
ſtellung
über die Zerſtörung deutſcher Unterſeeboote dem
Feinde keine wertvollen Aufſchlüſſe geben würde. Aber
die Kenntnis von der Verſenkung deutſcher Unterſeeboote
habe verſchiedene Grade, von der unbedingten Gewißheit
bis zur Vermutung einer Möglichkeit. (Beifall, Geläch=
ter
.) Solche Tatſachen ſeien zu ſtatiſtiſchen Feſtſtellun=
gen
ungeeignet. Wenn die Admiralität ſich auf Fälle
unbedingter Gewißheit beſchränke, würde ſie hinter der
Wahrheit zurückbleiben (Beifall) und wenn ſie jede Mög=
lichkeit
einſchlöſſe, würde ſie übertreiben.

Die Balkanſtaaten.
Balkannöte des Vierverbandes.

CUngeachtet durchſichtiger Londoner Tendenzmeldun=
gen
liegt nicht das geringſte ernſthafte Anzeichen dafür vor,
daß der Einſchüchterungsverſuchdes Vierver=
bandes
gegenüber Bulgarien irgendwelchen Erfolg
gehabt habe. Das Toben der ruſſiſchen Preſſe gegen
König Ferdinand und ſein Miniſterium verrät deutlich
genug, wie wenig in Rußland noch auf einen ſolchen Er=
folg
gerechnet wird. Den Schwindel Greys begierig auf=
greifend
, arbeitet dabei die ruſſiſche Preſſe mit dem Trug=
bild
einer baldigen Unterwerfung Bulgariens unter die
Mittelmächte, denen Bulgarien nur eine Station auf der
Linie Berlin--Bagdad ſei. Dieſes Eingehen auf die Lon=
doner
Lügentaktik wirkt gerade von ruſſiſcher Seite über=
aus
ergötzlich. Denn die Verhandlungen, die während
des Krieges in der Petersburger Duma ſtattfanden, laſ=
ſen
keinen Zweifel darüber, daß alle ruſſiſchen Aktionen
zur Befreiung der chriſtlichen Balkanſtaaten ebenſoviel
Stationen auf dem Wege nach Konſtantinopel, d. h.
Schritte zur Unterwerfung Bulgariens geweſen ſind. Die
opfervollen Bemühungen der Weſtmächte an den Dar=
danellen
, das Jahrhunderte alte Konſtantinopeler Pro=
gramm
Rußlands verwirklichen zu helfen, geben jenen
Dumaverhandlungen einen tatſächlichen Hintergrund, deſ=
ſen
Greifbarkeit zu den beteiligten Völkern des Balkans
eine deutlichere Sprache redet, als der neueſte Unſinn
Greys und ſeiner ruſſiſchen Nachtreter.
Schreit trotzdem der ruſſiſche Panſlawismus durch
den Mund ſeines Führers Gutſchkow über bulgariſchen
Verrat, ſo bedeutet eine derartige Anklage, falls ſie auf=
richtig
gemeint iſt, die an Bulgarien gerichtete Zumu=
tung
, im Intereſſe ſeiner durchaus ſelbſtſüchtigen Be=
freier
nationalen Selbſtmord zu begehen. Wenn ſchon
ein Anſinnen ſolcher Art ungeheuerlich iſt, ſo darf es als
der Gipfel ruſſiſchen Chauvinismus bezeichnet werden,
daß Gutſchkow die völlig berechtigte ſelbſtändige Wah=
rung
der Lebensbedürfniſſe des bulgariſchen Volkes ver=
brecheriſchen
Verrat nennt. Durch keinerlei Vertrag mit
Rußland verbunden und von begründetſter Empörung ge=
gen
dasſelbe Rußland erfüllt, das im Bukareſter Frie=
den
ſeinem zu jeder Balkantreiberei willigen ſerbiſchen
Helfershelfer die Vertragsrechte Bulgariens aufopferte,
ſt Bulgarien über jene dreiſten Anwürfe erhaben. Vol=
lends
lächerlich nehmen ſich dieſe Anwürfe im Munde
eines Mannes aus, deſſen Volk und Regierung das wirk=
lich
verräteriſche Italien unter Jubel und Ehrenbezeu=
gungen
in die Arme ſchloß!
Ihre einzige‟ Hoffnung ſetzt die ruſſiſche Preſſe nun
mehr auf Rumänien und Griechenland. Mit welchem
Rechte, iſt angeſichts der vorliegenden Nachrichten uner=

findlich. Denn der rumäniſche Miniſterpräſident Bra=
tianu
hat den Wunſch der Bukareſter Ruſſenfreunde,
an der Seite des Vierverbandes in den Krieg einzutreten,
mit dürren Worten abgelehnt. Weigerte ſich Bratianu
bei dieſer Gelegenheit, ſeine Gründe für die Fortſetzung
der Neutralitätspolitik öffentlich mitzuteilen, ſo iſt es
trotzdem glaubhaft, daß er den Diplomaten des Vierver=
bandes
ganz reinen Wein einſchenkte und ihr Anſuchen
auf Beendigung der rumäniſchen Neutralität mit der Er=
klärung
ablehnte: Gründe militäriſcher Natur machten es
jetzt Rumänien unmöglich, eine Aktion zu beginnen. Daß
die rumäniſche Regierung hierbei zwar nicht die lär=
mende
Straße der Hauptſtadt, aber die Mehrheit des
rumäniſchen Volkes hinter ſich hat, zeigt der Verlauf der
konſervativen Verſammlung in Bukareſt, auf der der Par=
teivorſitzende
Marghiloman unter allgemeiner Zu=
ſtimmung
das Feſthalten an der Neutralitätspolitik ver=
teidigte
. Da auch führende Blätter Italiens die Fort=
ſetzung
der rumäniſchen Neutralitätspolitik ankündigen,
ſollte man ſich im Lager des Vierverbandes über die
Haltung Rumäniens Einbildungen um ſo weniger hin=
geben
, je größere Kreiſe des rumäniſchen Volkes ſich all=
mählich
bewußt werden, daß im ruſſiſchen Beßarabien
das Rumänentum ſyſtematiſch ausgerottet wird.
Was der Vierverband von Griechenland er=
wartet
, erſcheint begründeter, ſolange der ententefreund=
liche
Venizelos am Ruder iſt. Indeſſen darf ſich von
Tag zu Tag die Ueberzeugung befeſtigen, daß ein Um=
ſchwung
in der öffentlichen Meinung des griechiſchen
Volkes auch dem jetzigen Miniſterpräſidenten nicht mehr
geſtattet, an die Seite des Vierverbandes zu treten. Die
Erklärung König Ferdinands, daß Bulgarien keine feind=
lichen
Abſichten gegen Griechenland habe, und die Ver=
bürgung
dieſer bulgariſchen Politik durch die beiden Mit=
telmächte
haben in Griechenland nicht nur ſehr beruhigend
gewirkt, ſondern auch der Anſicht zum Durchbruch verhol=
fen
, daß eine Bündnispflicht’ Griechenlands im Sinne
aktiver Unterſtützung Serbiens nicht beſteht. Unter ſolchen
Umſtänden hat der Vierverband mit einem willfährigen
Griechenland anſcheinend nicht mehr zu rechnen. Welche
Folgerungen hieraus Venizelos auf der einen Seite, der
Vierverband auf der anderen Seite ziehen wird, muß die
nächſte Zukunft offenbar machen.
Die bulgariſchen Rüſtungen
* Die Pariſer Nachrichten=Agentur Fournier meldet
aus Athen, daß die von bulgariſcher Seite vorgenom=
menen
Befeſtigungsarbeiten zum Schutze von
Dedeagatſch und Umgegend jetzt beendet ſeien. Der
Haſen ſei durch eine dreifache Linie von Minen abge=
ſperrt
und Batterien weittragender Geſchütze auf den
Höhen hinter der Stadt ſowie längs der ganzen Küſte
bis Porto Lagos aufgeſtellt. Daß Bulgarien Dedeagatſch
und die Küſte gegen die Landung feindlicher Truppen
decken werde, hat man in Paris vorausgeſetzt. Deshalb
ſpricht auch die franzöſiſche Preſſe, welche die Entſendung
eines engliſch=franzöſiſchen Expeditionskorps gegen Bul=
garien
fordert, nur von Saloniki als Landungspunkt die=
ſer
Truppen. Um die Neutralität und Zuſtimmung Grie=
chenlands
kümmert man ſich dabei nicht im geringſten.
Sie wird nicht einmal erwähnt und als eine Sache an=
geſehen
, die für dieſen Expeditionsplan einfach nicht vor=
handen
iſt.
Belagerungszuſtand in Athen und im
Epirus.
T.U. Von der ſchweizeriſchen Grenze,
1. Okt. Der Matin meldet aus Athen, ein königlicher Er=
laß
ordnete den Belagerungszuſtand über
Athen und den Epirus an. Nach in Athen ver=
breiteten
Gerüchten ſollen die Mächte des Vierverbandes
an Griechenland, damit es Serbien gegen einen bulgari=

Hindenburggamaſchen, Bismarckheringe und an=
deres
. Hindenburggamaſchen und Tannenbergſtiefel
hat uns die Zeit des jetzigen gewaltigen Weltkrieges ge=
bracht
. Es iſt ſehr leicht begreiflich, wenn diejenigen,
die eine neue Ware oder einen neuen Gebrauchsgegenſtand
auf den Markt bringen, ſich zu deren beſſerer Einführung
eines Namens bedienen wollen, der in Aller Munde iſt.
Wie wenige dieſer Bezeichnungen haben ſich aber im
Laufe der Zeiten behaupten können! Einer ſo ſehr empor=
ragenden
und welthiſtoriſchen Perſönlichkeit wie derjenigen
des Fürſten Bismarck zu Ehren ſind viele Dinge benannt
worden, es haben ſich aber eigentlich nur die Bezeich=
nungen
Bismarckheringe für eine beſondere Art der
Heringsmarinierung, und Bismarckeiche für eine Art
Baumkuchen mit knorriger, dunkelbrauner Schokoladen=
rinde
erhalten. Nach der Marquiſe von Pompadour, die
für die Mode ihrer Zeit tonangebend geweſen iſt, ſind
damals viele neue Modeſchöpfungen à la Pompadour und
à la Marquiſe benannt worden; von dieſen Bezeichnungen
hat ſich in Frankreich bis zum heutigen Tage nur das
Wort Marquiſe als Kunſtausdruck für eine herablaßbare
Fenſterdecke zum Abhalten der Sonnenſtrahlen erhalten:
dieſes Wort iſt als Markiſe gleichzeitig mit der Sache
auch nach Deutſchland gewandert. Der Name Pompa=
dour
aber iſt auf dem Gebiete der Mode in Frankreich
längſt vollſtändig von der Bildfläche verſchwunden; es iſt
ein eigenartiges Spiel des Zufalls, daß man in dieſer
Beziehung in Deutſchland der Frau von Pompadour ein
längeres Gedenken bewahrt, als in ihrer Heimat. Man
belegt ja bei uns die zierlichen Arbeitsbeutel der Damen
mit dieſem Namen; in Polizeiberichten kann man mit=
unter
ſogar von einem Pompadourräuber leſen, der eine
Handtaſche geſtohlen hat. Daß man bei uns bis heute
noch an der Bezeichnung Pompadour feſthält, liegt
daran, daß man noch kein Wort ausfindig gemacht hat,
um dieſen Gegenſtand der weiblichen Toilette von einem
Handtäſchchen zu unterſcheiden. In Frankreich hat ſich
langſt dafür die Bezeichnung Ridicule (wörtlich Das
Lächerliche) eingebürgert, die eine Entſtellung des fran=
zöſiſchen
Wortes Réticule (Netzchen) darſtellt. Wenn wir
hei uns nach weiteren Dingen Umſchau halten, deren

Namen die Erinnerung an eine berühmte Perſönlichkeit
feſthalten, ſo werden wir außer den Schillerlocken und
den Lucca=Augen nicht viele ähnliche Bezeichnungen
ausfindig machen. Merkwürdig iſt es immerhin, daß ſich
dieſe dankbare Grinnerung bei uns verhältnismäßig am
häuſigſten auf dem Gebiet der Gaumengenüſſe offenbart
wie dies ja auch aus den Bezeichnungen Bismarckheringe‟
und Bismarckeiche hervorgeht. Auch berühmte Schlach=
ten
hat man früher in ähnlicher Weiſe wie jetzt die Schlacht
von Tannenberg durch die Tannenbergſtiefel verherr=
icht
; wie wenige davon aber haben die Zeit ihrer Er=
findung
gleich dem bekannten Huhn à la Marengo über=
lebt
? Die Leipziger Lerchen und das Leipziger Aller=
lei
haben keinen Bezug auf die Leipziger Völkerſchlacht;
ſie wären in Deutſchland berühmt, auch wenn die welt=
hiſtoriſche
Schlacht ſich in einer anderen Gegend als bei
Leipzig abgeſpielt hätte. Die Erinnerung aber an eine
Schlacht von ſehr viel geringerer weltgeſchichtlicher Be=
deutung
wird heute noch bei uns in der Bezeichnung einer
beliebten Speiſe feſtgehalten. Dem Seeſiege bei Mahon
zu Ehren, den der franzöſiſche Feldherr Louis Frangois
Armand Dupleſſis Herzog von Richelieu, am 29. Mai=
1756 über die engliſche Flotte davongetragen hatte, wurde
nämlich eine gerade damals in Paris neuerfundene Speiſe
Mahonnaiſe genannt, und dieſer Name änderte der
bequemeren Ausſprache wegen ſpäter ſeine Form in
Mayonnaiſe um. Die Seeſchlacht bei Mahon iſt heute
ſo gut wie vergeſſen, aber die Mayonnaiſe hat die Erinne=
rung
an die Schlacht überdauert. Wer denkt freilich heute
noch bei ihrem Genuſſe an Mahon und den franzöſiſchen
Sieger in dieſer Schlacht, den Herzog von Richelieu?

C.K. Serbiſche Totenfeiern. In Serbien nimmt der
Totenkult nach einer Schilderung des Corierre della Sera
oft eine für unſer Empfinden befremdliche Form an. Der
Wunſch, mit den Toten in inniger Gemeinſchaft zu blei=
ben
, bewirkt, daß die Toten möglichſt in unmittelbarer
Nähe ihrer Verwandten beſtattet werden. Oſt werden
die im Felde gefallenen Soldaten in der nächſten Umge=
bung
von Schulen begraben, weil, wie ein ſerbiſcher Gene=

ral ſagt, die Kinder auf dieſe Weiſe immer wieder an die
Taten der Helden erinnert werden, die dadurch auch nach
dem Tote noch fortwirken. Viele Friedhöfe liegen auf dem
Gipfel hoher Hügel, ſie bilden mehrmals in der Woche den
Verſammlungspunkt der Familien der Toten. In der
Nähe des Grabes wird ein Feuer gemacht, auf dem man
Kaffee wärmt; man ißt Süßigkeiten und trinkt bei hei=
terem
Geplauder Limonade und Schnäpſe Von Zeit zu
Zeit erhebt ſich ein Freund, der eine Lobrede auf den Ver=
ſtorbenen
hält, während die übrige Verſammlung mit
einſtimmt und betet . .
* Eine Erinnerung an Smorgon. Der in den jüng=
ſten
Berichten der Oberſten Heeresleitung vielfach genannte
Ort Smorgon oder Smorgony an der Bahnſtrecke
Wilna-Minsk hat bereits einmal in der Kriegsgeſchichte
Bedeutung erlangt, zuſammen mit dem ſüdöſtlicher ge=
legenen
, jetzigen Bahnknotenpunkt Molodetſchno, der im
Bericht unſerer Heeresleitung vom 19. September gleich=
falls
ſchon genannt wurde. In Smorgony war es näm=
lich
, wo Napoleon I. am 5. Dezember 1812 bei fürch=
terlichſter
Winterkälte ſein berüchtigtes 29. Bulletin dik=
tierte
, das nach unausgeſetzten Siegesberichten mit einem
Male dem ſtaunenden Europa den Untergang der Großen
Armee mitteilte, Berüchtigt muß man dieſes Bulletin mit
Recht nennen, da es nach der Meldung vom Verluſte
Hunderttauſender und vom Scheitern des ruſſiſchen Feld=
zuges
mit den frivolen Worten ſchloß: Die Geſundheit
Sr. Majeſtät iſt niemals vortrefflicher geweſen. Amt=
lich
iſt dieſes Bulletin übrigens aus Molodetſchno und
vom 3. Dezember datiert; in der Tat iſt es aber erſt am
5. Dezember in Smorgony abgefaßt und nur aus gewiſſen
Gründen, die mit Napoleons unmittelbar darauf erfolg=
tem
Verlaſſen ſeines der Auflöſung entgegengehenden
Heeres zuſammenhingen, umdatiert worden. Das Be=
kanntwerden
des 29. Bulletins war das Signal, das dem
geknechteten Preußen den Ruf zum Freiheitskampf be=
deutete
. So mögen wir denn jetzt die Kämpfe bei Smor=
gony
, aus dem damals jenes Signal erklang, mit verdop=
peltem
Intereſſe betrachten!

[ ][  ][ ]

ſchen Angriff verteidige, den Vorſchlag gerichtet haben,
welcher alle Hoffnungen des Hellenismus verwirklichen
würde.

Erklärung Venizelos in der Kammer.
* Von der Schweizer Grenze, 1. Okt. (Zenſ.
Frkft.) Aus Mailand melden die Schweizer Blätter: Die
Zeitungen berichten aus Athen: In der Kammer gab
Venizelos heute (am 30. Sept.) eine kurze Erklä
rung ab und wies auf das Ende der Miniſterkriſis hin.
Er erklärte, daß er mit neutralen Abſichten die Regierung
übernommen habe. Nun ſei aber durch die bulgariſche
Mobilmachung die Lage vollſtändig getrübt worden. Es
ſei notwendig geweſen, daß der bulgariſchen die griechiſche
Mobiliſation folgte. Er ſchloß: Radoslawow hat
erklärt, daß die bulgariſche Mobilmachung keinen aggreſſi=
ven
Zweck verfolge, weder gegen Griechenland noch gegen
Serbien, ſondern nur den Zweck habe, die bewaffnete
Neutralität zu bewahren. Wenn dies die Abſichten Bul=
gariens
ſind, ſo muß auch die griechiſche Mobilmachung
in dieſem, jede aggreſſive Abſicht ausſchließenden Sinne
ausgelegt werden. Das griechiſche Volk wird auch bei
dieſer Gelegenheit ſeine Pflicht zu erfüllen wiſſen. Die
Regierung werde ſich glücklich fühlen, wenn die Lage ſich
ſo geſtalte, daß die Mobiliſation wieder rückgängig ge=
macht
werden könne. Gunaris, der Vorgänger Veni=
zelos'
, ſchloß ſich im Namen der Oppoſition den Erklärun=
gen
des Miniſterpräſidenten an. Der Finanzminiſter
forderte einen Kredit von 150 Millionen.

Tageskalender 1914
zur Geſchichte des Weltkrieges.

. Oktober: Der deutſche Kreuzer Karlsruhe ver=
ſenkt
im Atlantiſchen Ozean ſieben engliſche Dampfer.

Stadt und Land.
Darmſtadt, 2. Oktober.

* Lehrerperſonalien. Se. Königl. Hoheit der Groß=
herzog
hat zum 1. Oktober d. J. den Oberlehrern
Joſef Franz an der Oberrealſchule zu Worms, Ludwig
Horſt an der Realſchule zu Butzbach Heinrich Keller
an der höheren Mädchenſchule zu Offenbach, Dr. Eugen
Köſer an dem Realgymnaſium zu Darmſtadt, Rektor
Hermann Rodenhauſen an der höheren Bürger=
ſchule
zu Schlitz, Philipp Rupp an der höheren
Mädchenſchule und dem Lehrerinnenſeminar zu Mainz,
Dr. Ludwig Spilger an dem Ernſt=Ludwigs=Seminar
zu Bensheim, Franz Stein an der Realſchule zu
Butzbach, Karl Unverzagt an der Ernſt=Ludwigs=
Schule (Realſchule) zu Bad Nauheim, Otto Waſſem
an dem Realgymnaſium zu Darmſtadt den Charakter
als Profeſſor erteilt. Durch Entſchließung Großh. Mi=
niſteriums
des Innern wurden die nachſtehend genannten
Lehramtsreferendare zu Lehramtsaſſeſſoren ernannt:
Wilhelm Diepenbach zu Mainz, Abraham Ehr=
mann
zu Nidda, Karl Gentil zu Reichelsheim, Dr.
Heinrich Joeſt zu Mainz, Heinrich Keßler zu
Gießen, Dr. Guſtav Paul zu Darmſtadt, Dr. Robert
Schäfer zu Gießen, Friedrich Volz zu Offenbach.
* Verliehen hat Se. Königl. Hoheit der Groß=
herzog
dem Kreisbauinſpektor des Kreiſes Alsfeld
Ludwig Fiſcher zu Lauterbach den Charakter als
Baurat.
Kriegsauszeichnung. Der kriegsfreiwillige Unter=
offizier
Heinrich Engmann, Sohn des Miniſterialkanz=
liſten
G. Engmann, wurde für erfolgreiche Patrouillen=
gänge
im Oſten mit dem Eiſernen Kreuze geſchmückt.
-g. Schwurgericht. Das Schwurgericht verhandelte
geſtern unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit gegen den 47 Goldarbeiter Johann Bodenſohn von Hain=
ſtadt
wegen Notzucht. Der Angeklagte, der bereits am
5. September wegen eines Verbrechens nach § 176,3 St.=
G.=B. von der Strafkammer zu ſechs Monaten Gefängnis
verurteilt wurde, erhält unter Einbeziehung jener Strafe
1 Jahr 6 Monate Gefängnis, abzüglich 3 Mo=
nate
der Unterſuchungshaft, zuerkannt. Er nahm die
Strafe an.
In der nicht=öffentlichen Sitzung der Stadt=
verordneten
=Verſammlung wurde die Beförderung des
Bureauaſſiſtenten Heinrich Weber zum Stadtkaſſier,
des Polizeiwachtmeiſters Heinrich Kraft zum Revier=
Polizeikommiſſär und der Schutzleute Ludwig Philipp
und Friedrich Oechler zu Polizeiwachtmeiſtern ge=
nehmigt
.
Großh. Hoftheater. Sonntag, den 3. Oktober, be=
ginnt
Generalmuſikdirektor Felix von Weingartner mit
Wagners Meiſterſinger von Nürnberg ſeine diesjährige
Tätigkeit am Hoftheater. Die Vorſtellung, zu der die ge=
wöhnlichen
Preiſe gelten, beginnt um 6 Uhr. C 4. Mon=
tag
, den 4. ds., geht Huſarenfieber als Volks= und
Garniſonsvorſtellung zu ermäßigten Preiſen in Szene.
Der Kartenverkauf hat bereits begonnen. Dienstag, den 5.,
wird Wie einſt im Mai wiederholt. A 5. Anfang 7 Uhr.
Mittwoch, den 6., B 5, geht Die Jüdin unter muſikali=
ſcher
Leitung von Generalmuſikdirektor Felix von Wein=
gartner
in Szene. Die Erſtaufführung von Shakeſpeares
Coriolan iſt für Freitag, den 8. ds., angeſetzt.
* Kreuz in Eiſen. In wenigen Tagen wird die
Nagelung am Kreuz in Eiſen eingeſtellt werden.
Wir richten deshalb die dringliche Bitte an alle diejeni=
gen
, die noch nicht genagelt haben: Tut Euren Ham=
merſchlag
am Kreuz in Eiſen!
* Die Kunſtausſtellung der Heſſiſchen Kriegslotterie in
der Kunſthalle am Rheintor iſt auch während des Monats
Oktober noch täglich koſtenlos von 10 Uhr morgens ab
geöffnet. Sie wird nur des früheren Einbruches der Däm=
merung
wegen bereits um 5 Uhr nachmittags geſchloſſen.
Loſe zu 1 Mark ſind in der Kunſtausſtellung erhältlich.
* Gefangene und Vermißte von den Marineabtei=
lungen
. Von den Angehörigen der Kriegsge=
fangenen
und Vermißten gehen fortwährend im
Reichsmarineamt Anträge auf Bewilligung des Gehaltes
oder der Löhnung zur Erledigung ein, deren Stamm=
Marineteile in Kiel oder Wilhelmshaven zuſtändig ſind.
Da durch die Ermittelung dieſer Stelle und die Weiter=
gabe
der Anträge unliebſame Verzögerungen entſtehen,
wird darauf aufmerkſam gemacht, daß alle ſolche Anträge
nicht an das Reichsmarineamt, ſondern an den Stamm=
Marineteil in Kiel oder Wilhelmshaven zu richten ſind.
* Beſchlagnahme von Schlafdecken uſw. Im Reichs=
und Staatsanzeiger veröffentlichen die vier deutſchen

Kriegsminiſterien unter Nr. W. M. 231/9 15 K.R. A. eine
ſofort in Kraft tretende Bekanntmachung
betreffend die Beſchlagnahme von Schlafdecken,
Haardecken und Pferdedecken (Woilachs). Aus
dem Inhalt ſei folgendes hervorgehoben: Beſchlagnahmt
werden alle Schlafdecken, Haardecken und Pferdedecken in
demſelben Umfange, wie ſie auf Grund der Bekannt=
machung
unter Nr. W. I. 734/8 15 K. R. A. vom 31. Auguſt
1915 meldepflichtig waren, ferner Deckenſtoffe und nicht
abgepaßte Deckenſtücke. Beſchlagnahmt ſind ferner alle in
der Arbeit befindlichen oder künftig herzuſtellenden
Decken ohne Rückſicht auf Menge, Größe und Gewicht in
dem Augenblick, wo ſie den Webſtuhl verlaſſen. Neue
Herſtellungsverträge für Woilachs und Schlafdecken wer=
den
zukünftig nur noch von der Königlichen Feldzeug=
meiſterei
Berlin und dem Königlichen Bekleidungsbe=
ſchaffungsamt
Berlin abgeſchloſſen. Veränderungen in
den Eigentums= oder Gewahrſamsverhältniſſen der
Decken ſollen möglichſt dem Webſtoff=Meldeamte mitge=
teilt
werden. Dieſes wird ermächtigt, das Eigentum an
beſchlagnahmten Gegenſtänden auf die von ihm zu be=
zeichnenden
Perſonen oder Behörden zu übertragen.
Ebenſo ſind alle Anfragen und Anträge über die vorlie=
gende
Bekanntmachung an das Webſtoff=Meldeamt zu
richten. Von den amtlichen Vertretungen des Handels
(Handelskammern uſw.) ſind Abdrücke der Bekannt=
machung
unentgeltlich gegen Einſendung des Portos er=
hältlich
.
* Die Kriegsſammlung der Eiſenbahn, d. i. die von
dem Allgemeinen Verband der Eiſenbahnvereine der
Preuß.=Heſſ. Staatsbahnen und der Reichsbahnen, e. V.,
veranſtaltete Sammlung für Kriegswohlfahrtszwecke be=
trägt
bis zum 22. September d. Js. 2 252 680,51 Mk. Die
Beamten der hieſigen Eiſenbahn= Verkehrskon=
trolle
II) haben am 1. Oktober d. Js. der Deutſchen
Bank, Zentrale in Berlin, 450 Mk. überwieſen, wovon je
225 Mk. der Kriegsſammlung der Eiſenbahn und der
Nationalſtiftung der Hinterbliebenen der im Kriege Ge=
fallenen
zugewieſen werden. Unter Hinzurechnung der in
dieſem Blatte vom 16. Juli d. Js. bekannt gegebenen
3 658,12 Mk. beträgt die Sammlung dieſer Beamten
4108,12 Mſk. von Kriegsbeginn bis zum 1. Oktober 1915.
Außerdem haben dieſe Beamten ihren Fachverbänden
(Verband der Oberſekretäre und Obervorſteher und Eiſen=
bahn
=Aſſiſtenten=Verband) namhafte Beträge für Kriegs=
wohlfahrtszwecke
überwieſen.
* Ausſtellung von Kriegsgerichten. Die von der Zen=
tralſtelle
für Volksernährung veranſtaltete Ausſtel=
lung
von Kriegsgerichten unter Leitung von
Frau Marie Prieſter aus Frankfurt wurde geſtern
vormittag in der Eleonorenſchule eröffnet. Sie bietet
eine überaus reichhaltige Auswahl an Mahlzeiten aus Ge=
müſen
, Hülſenfrüchten uſw., die ihrem Nährwert nach
vollkommen das Fleiſch erſetzen. Man findet dort Bohnen=
braten
garniert, Linſenwürſtchen mit Erbsbrei, Pilzgerſte
mit Spinat und Karottenſalat, Spinatpudding, der durch
Pilze und weiße Bohnen vollwertig gemacht iſt uſw.
Ferner bringt die Ausſtellung 15 verſchieden zubereitete
Gerichte aus Kartoffeln. Alle Gerichte ſind in appetit=
anregender
Aufmachung, und ihre Mannigfaltigkeit ver=
ſpricht
einen abwechslungsreichen Küchenzettel für fleiſch=
loſe
Tage. Die Ausſtellung wird wohl manchen Beſucher
zu dem Verſuche anregen, ſolche fleiſchloſen Gerichte her=
zuſtellen
, deren Nährwert einen Erſatz für Fleiſchgerichte
bieten. Die Ausſtellung bleibt noch geöffnet: Sams=
tag
und Sonntag von 912 und 36 Uhr, und
Montag, von 912 Uhr. Der Eingang zur Eleonoren=
ſchule
befindet ſich Wendelſtadtſtraße.
* Obſtgroßmarkt. Es wird an dieſer Stelle nochmals
auf die am nächſten Montag, dem 4. und Mittwoch, dem
6. Oktober d. Js. in der ſtädtiſchen Turnhalle am Kapell=
platz
hier ſtattfindenden Obbſt=Großmärkte aufmerk=
ſam
gemacht. Auf dieſe Märkte werden die Obſtzüchter und
Obſthändler ihr Obſt, in Körbe uſw. verpackt, verbringen,
ſodaß den Einwohnern Gelegenheit geboten iſt, ihren Be=
darf
an Spätobſt am hieſigen Platze unmittelbar anzu=
kaufen
und ſofork in Empfang zu nehmen.
* Warnung vor dem Genuß von roher Milch.
Schwere Darmerkrankungen, die in einer Reihe von Fäl=
len
alsbald zum Tode führten kamen in jüngſter
Zeit in Kaiſerslautern, d. h. mehr auf umliegenden Höſen
vor. Wie die bakteriologiſche Unterſuchung ergeben har,
ſind dieſe Krankheitsfälle mit größter Wahrſcheinlichkeit
auf den Genuß von roher oder nicht genügend
abgekochter Milch zurückzuführen, weshalb nun be=
hördlich
vor dem Genuß ſolcher Milch gewarnt wird
* Muſikverein. Vor einiger Zeit wurde das nächſte
Winterprogramm des Muſikvereins kurz mitgeteilt. Nun=
mehr
haben die Proben des Chors zum erſten Konzert
begonnen, das am 8. November Mozarts Requiem
und J. S. Bachs Kantate Ein’ feſte Burg
bringen wird. Mozarts Totenmeſſe, um deren Entſtehung
die Legende einen geheimnisvollen Schleier gewoben hat,
iſt die letzte große Schöpfung des Meiſters, und wenn er
auch abgerufen wurde, ehe es ihm vergönnt war, die letzte
Hand zur Vollendung daran zu legen, ſo zeigt ſie darum
doch nicht minder den unerſchöpflichen Reichtum ſeines
Genies. Nach über 25 Jahren (ſeit 1889) in unſeren
ernſten Tagen zum erſten Male wieder zu Gehör gebracht,
wird der Schwanengeſang des großen Meiſters gewiß
ſeine erhebende Wirkung auf die Hörer nicht verfehlen.
Bachs Reformationskantate Ein’ feſte Burg urgewal=
tig
in Aufbau und Ausgeſtaltung, iſt ſeit dem Jahre 1881
hier nicht mehr gehört worden. Wie kein anderes Werk
iſt ſie dazu angetan, dem Denken und Fühlen unſeres
Volkes in ſeinem unerhörten Daſeinskampfe, dem uner=
ſchütterlichen
Vertrauen auf ſeine gute Sache Ausdruck
zu verleihen und die Gemüter mit Zuverſicht zu erfüllen
und emporzutragen. Um den zur Aufführung gelangenden
Tonwerken eine möglichſt wirkungsvolle Wiedergabe zu
ſichern, iſt es wünſchenswert, den Chor des Vereins tun=
lichſt
zu verſtärken. Der Vorſtand des Vereins erlaubt
ſich daher, ſtimmbegabte Damen und Herren, welche den
großen Chor= und Orcheſterwerken Intereſſe entgegen=
bringen
, zum Eintritt in den Verein als aktive Mitglieder
aufzufordern. Die Damen und Herren, welche dem Ver=
ein
als Aktive beitreten wollen, ſind gebeten, ſich dem
Dirigenten, Herrn Geh. Hofrat W. de Haan, in ſeiner
Wohnung, Hobrechtſtraße 5, oder an den Probeabenden
(Montags und Freitags) im Vereinshauſe, Steinſtraße
24, vorſtellen zu wollen. Ueber Mitgliedſchaft Aktiver
und Inaktiver beim Muſikverein, Jahresbeiträge uſw.
gibt das eben veröffentlichte Winterprogramm Auskunft.
Gartenbauverein Darmſtadt. Die Mitglieder
werden gebeten, zu der Feſtverſammlung im Kaiſer
ſaal am Samstag abend pünktlich zu erſcheinen, da die
Veranſtaltung mit Rückſicht auf die Mitwirkenden und
die reichen Darbietungen um 8 Uhr beginnen muß. Zu=
gleich
wird darauf hingewieſen, daß die Abgabe der
Loſe für die Pflanzenverloſung nur gegen
Vorzeigung der Mitgliedskarten erfolgt und die Ausgabe
der Gewinne am Montag, den 4. Oktober, im Fürſten=

ſaal von 101 Uhr vormittags und 35 Uhr nach=
mittags
ſtattfindet. Die Ausſtellung in den Räumen
des Fürſtenſaales am Samstag und Sonntag iſt jeder=
mann
gegen ein mäßiges Eintrittsgeld von 10 Uhr vor=
mittags
bis 6 Uhr nachmittags zugängig; Ver=
wundete
haben freien Eintritt. Da die Aus=
ſtellung
von den Mitgliedern und den dem Verein ange=
hörigen
Kunſt= und Handelsgärtnern reichlich beſchickt
wurde, ſo wird ſie allen Beſuchern viel Schönes und
Lehrreiches bieten. An der gärtneriſchen Ausſchmückung
der Eingangsräume und des Kaiſerſgales hat ſich auch
die Stadtgärtnerei unter der bewährten Leitung des
Herrn Stadtgärtners Klier in uneigennütziger und
höchſt anerkennenswerter Weiſe beteiligt.
* Lichtbildervortrag. Oberleutnant Walter Oertel,
welcher als Kriegsberichterſtatter 12 Monate an beiden
Fronten tätig geweſen iſt, wird am 8. Oktober über ſeine
intereſſanten Erlebniſſe einen Vortrag mit Licht=
ildern
veranſtalten. Seinen Aufenthalt bei den
heſſiſchen Truppen wird er beſonders eingehend beſprechen.
* Preußiſch=Süddeutſche Klaſſenlotterie. Die Ziehung
4. Klaſſe findet am 8. und 9. Oktober ſtatt und hat die
Erneuerung der Loſe bis zum Montag, 4. Oktober, bei
den zuſtändigen Einnehmern zu erfolgen.
* Stenotypiſten=Beruf. Man ſchreibt uns: Ein gewal=
iger
Umſchwung auf allen wirtſchaftlichen Gebieten wird
nach dem unbeſtreitbaren Sieg unſerer Waffen eintreten.
Im Handel und in der Induſtrie werden zahlreiche Stel=
len
neu geſchaffen werden müſſen. Die Nachfrage nach
Damen und Herren, die perſekt ſind in Stenographie und
Maſchinenſchreiben, wird groß ſein. Aber nur gründ=
lliche
und ſachgemäße Ausbildung in beiden
Fächern bietet Ausſicht auf gut bezahlte Stellen.
Die Kaufmänniſche Stenographen= Geſell=
ſchaft
Gabelsberger (Darmſtädter Stenotypiſten=
ſchule
) eröffnet in ihren Unterrichtsräumen Mathilden=
platz
8, am Dienstag, dem 5. Oktober, neue Kurſe in
Stenographie und Maſchinenſchreiben. Die
Kurſe werden von in der Praxis ſtehenden Kräften geleitet,
ſodaß eine gute Ausbildung geſichert iſt. Auf die Anzeigen
in dieſem Blatte ſei beſonders hingewieſen.
* Stenographie. Man ſchreibt uns: Am Dienstag er=
öffnet
der Gabelsberger Stenographenverein
(gegr. 1861), Schirmherr Seine Königl. Hoheit der Groß=
herzog
, einen Anfängerkurs für Damen und
Herren. Die ſtarke Beteiligung der im Frühjahr und
Sommer beendigten Kurſe ließ erkennen, daß zahlreiche
Bureauangeſtellte nur mit Hilfe der Stenographie den an
ſie geſtellten Anforderungen gerecht werden können. Und
gerade jetzt, wo es überall an tüchtigen Kräften mangelt,
müſſen die Lücken durch vollendet Befähigte ausgefüllt
werden. Aus dieſem Grunde iſt die Nachfrage nach guten
Stenographen ſo ſtark, wie nie zuvor. Auch die kommende
Zeit wird in dieſer Hinſicht nichts ändern. Dadurch wird
die Stenographie noch mehr verallgemeinert, die Leiſtungs=
fähigkeit
erhöht werden, ſodaß nur gewandte Steno=
graphen
gutbezahlte Stellen, ja häufig Lebensſtellung er=
halten
. Nicht nur jungen, ſondern auch älteren Damen und
Herren iſt die Erlernung der Kurzſchrift dringend zu emp=
fehlen
. Für die Leitung des Kurſes iſt der ſtaatlich ge=
prüfte
Lehrer der Stenographie, Herr Miniſterialkanzliſt
Kling gewonnen. Der Unterricht findet im Hauptübungs=
lokal
des Vereins (Schulhaus am Ballonplatz) ſtatt. (Siehe
Anzeigeteil.)

Rotes Kreuz.

(Geöffnet von 81 und 26 Uhr. Bureau der Zentral=
Abteilung: Rheinſtraße 34, Fernruf 25; Krankenbeförde=
rungs
=Abteilung: Mathildenplatz 20, Fernruf 2576; Aus=
kunftsſtelle
: Rheinſtraße 34, Fernruf 25; Materialien=
Abteilung: Altes Palais, Fernruf 20; Verpflegungsſtelle
am Hauptbahnhof, Fernruf 216; Kreuzpfennig=Marken:
Neckarſtraße 8, Fernruf 2421.)
Liebesgaben für die deutſchen Kriegs= und
Zivilgefangenen in Rußland.
Unter Bezugnahme auf die geſtrige Nachricht betr.
Sendung von Liebesgaben an deutſche Kriegs= und Zivil=
gefangene
in Rußland ſei zwecks Vermeidung von Miß=
verſtändniſſen
bemerkt, daß der von dem Ausſchuß für
deutſche Kriegsgefangene in Frankfurt a. M. für den
2. und 3. Oktoher veranſtaltete Opfertag nur für Frank=
furt
a. M. gilt. Für Heſſen wird für den gedach=
ten
Zweck eine beſondere Sammlung ver=
anſtaltet
werden, wie ſich das aus dem in der
heutigen Nummer unſerer Zeitung veröffentlichten Aufruf
ergibt. Es werden daher alle diejenigen, welche eine
Geldgabe für die deutſchen Kriegs= und Zivilgefangenen
in Rußland machen wollen, dringend gebeten, dieſe Gaben
nicht nach Frankfurt a. M., ſondern an die heſſiſchen
Sammelſtellen des Heſſiſchen Landes=
vereins
vom Roten Kreuz zu machen. Gleich=
zeitig
ſei auch an dieſer Stelle im Hinblick auf die troſtloſe
Lage der deutſchen Kriegs= und Zivilgefangenen in Ruß=
land
nochmals die herzlichſte Bitte ausgeſprochen, daß
jeder ſich an dem geplanten großzügigen Liebeswerke
durch reichliche und ſchnelle Geldgaben beteiligen möge.

Kunſtnotizen.

Ueber Werke, Künſtler und künſtleriſche Veranſtaltungen ꝛc., deren im Nach=
ſtehenden
Erwähnung geſchieht, behält ſich die Rredaktion ihr Urteil vor.
Reſidenz=Theater am Weißen Turm. Eine
Fülle von Abwechslungen bietet das heutige Programm
im Reſidenz=Theater, ſodaß jeder Beſucher auf ſeine
Rechnung kommen muß. Der Spielplan umfaßt dies=
mal
allein an Mehraktern deren drei: 1. Ein Wild=
Weſt=Drama in 2 Akten Die Brücke von Johannis=
burg
. 2. Ein Liebesdrama in 2 Akten Die ahnungs=
loſe
Sünderin 3. Ein Detektiv=Drama in 3 Akten
Der König der Unſchuldigen. An die genannten
großen Film=Schlager ſchließt ſich die Komödie Fröh=
liche
Jagd, die neueſten kinematographiſchen Auf=
nahmen
vom öſtlichen Kriegsſchauplatz und eine in=
tereſſante
Naturaufnahme Mit dem Auto durch den
Urwald an. (Siehe Anzeige.)
Union=Theater (Rheinſtr. 6). Ein heiteres
Zeitbild aus unſeren Tagen, das ſich Die liebe Gulaſch=
kanone
betitelt, wird im neuen Programm jung und alt
erfreuen. Unter dem Titel Deutſchlands Stolz ver=
birgt
ſich einer jener intereſſanten Kunſtfilms, bei denen
man das Schnellmodellieren der berühmteſten Männer
der Gegenwart, unter denen natürlich die Heerführer die
erſte Stelle einnehmen, durch den bekannten Bildhauer
und Künſtler Proſeſſor Engelhardt bewundern kann. Den
Hauptſchlager aber bildet ein Abenteurer=Roman in fünf
Bildern: Der Geiſterſeher der das größte Intereſſe bei
allen Kinobeſuchern erwecken wird, denn an Schönheit
der Bilder und intereſſanten Szenen kann er nicht ſo leicht
übertroffen werden. Die gebotenen Naturaufnahmen und
ſonſtigen Einlagen tragen wie immer den Charakter des
Erſtklaſſigen. (S. Anz.)

[ ][  ][ ]

Darmſtädter Wechenmarktpreiſe
am 30. September.

Kartoffeln u. Gemüſe:
Kartoffeln, Zentner 4,50-5 M.
Speiſekartoffeln, Pfund
45 Pf.
Salatkartoffel., Pfund 12 Pf.
Buſchbohnen, Pfd. 16-18 Pf.
Stangenbohnen, Pfund
2025 Pf.
Gelbe Bohnen, Pfund
2025 Pf.
Blumenkohl, Stück 1040 Pf.
Römiſch=Kohl, Bündel
23 Pf.
Wirſing, Pfund . 45 Pf.
Stück . 518 Pf.
Weißkraut, Pfund . 5 Pf.
Stück 825 Pf.
Rotkraut, Pfund 78 Pf.
Stück 1040 Pf.
Kohlrabi, oberirdiſch,
Stück 35 Pf.
Spinat, Pfund . 1215 Pf.
Tomaten, Pfund 1415 Pf.
Zwiebeln, Pfund 1516 Pf
Gelberüben, Pfund 78 Pf.
Bündel 34 Pf.
Roterüben, Pfund 78 P
Weißerüben, Stück 23 Pf.
Kopfſalat, Stück 38 Pf.

Feldſalat, Körbchen 10 Pf.
Endivien, Stück 510 Pf.
Einmachgurken, Stück
23 Pf.
Salatgurken, Stück 520 Pf.
Radieschen, Bündel 23 Pf.
Rettiche, Stück . 38 Pf.
Meerrettich, Stück . 20 Pf.
Sellerie, Stück . 310 Pf
Grünkohl, Stück . 37 Pf.
Obſt:
Eßäpfel, Pfund 1014 Pf
Kochäpfel, Pfund 68 Pf
Eßbirnen, Pfund 1220 Pf
Kochbirnen, Pfund 710 Pf.
Quitten, Pfund 1820 Pf.
Pfirſiche, Pfund 1525 Pf.
Trauben, Pfund 2535 Pf.
Zitronen, Stück 815 Pf.
Brombeeren, Schopp. 12 Pf.
Nüſſe, 100 Stück 4050 Pf.
Sonſtige Waren:
Süßrahmbutter, Pfd. 2,40 M.
Landbutter, Pfd. . . M.
Trinkeier, Stück 1920 Pf.
Kiſteneier, Stück 1920 Pf.
Handkäſe, Stück 610 Pf.
Schmierkäſe, ½ Liter 25 Pf.

Städt. Marktverwaltung.

Arheilgen, 1. Okt. (8=Uhr=Ladenſchluß.) Nach
Anhörung und Vereinbarung mit den hieſigen Geſchäfts=
und Ladeninhabern hat Großh. Bürgermeiſterei von heute
ab den Acht=Uhr=Ladenſchluß mit Ausnahme der Sams=
tage
, an denen es bei der ſeither üblichen Verkaufszeit
bleibt, angeordnet.
-h- Von der Bergſtraße, 30. Sept. (Weinleſe.)
Die am Montag begonnene allgemeine Traubenleſe hat
unter der Ungunſt des Wetters recht zu leiden und
zieht ſich dieſelbe dadurch ſehr in die Länge. Die Leſe
befriedigt allgemein und übertrifft die Erwartungen faſt
durchgehends. Verkauft iſt bereits der ganze Ertrag
und ſind beſonders Großkäufer die Bensheimer Wein=
handlungen
. Auch die Wirte im Odenwald und Ried
haben ſich reichlich von dem edlen 1915er, der ſich bei
ſachgemäßer Behandlung zu einem Ausſtichwein erſten
Ranges ausbauen wird, eingetan. Alſo nicht allein an
der Bergſtraße, ſondern auch im Odenwald und Ried
wird man demnächſt ein gutes Glas Wein erhalten.
Bei uns wird der halbe Schoppen ſüßer Moſt für
20 Pf. ausgeſchänkt, ebenſo der Rauſcher aus den Vor=
leſen
, ein Preis, den der Weintrinker gerne anlegt, wenn
er ein reines Naturprodukt vorgeſetzt erhält.
Offenbach, 1. Okt. (Eine 13jährige Diebin.)
Geſtern morgen benutzte in einem Fleiſcherladen in der
Bieberer Straße ein 13jähriges Mädchen aus dem Bier=
grund
die Gelegenheit, um einer Frau aus der Handtaſche
das Geldtäſchchen zu entwenden. Das Mäd=
chen
ergriff darauf die Flucht, wurde aber verfolgt und
ermittelt. Die Diebesbeute konnte der Beſtohlenen zurück=
gegeben
werden. Bei ſeiner polizeilichen Vernehmung
leugnete das Kind zunächſt hartnäckig und gebrauchte
allerhand Ausreden, die jedoch ihren Zweck verfehlten.
Mainz, 1. Okt. (Ein ſchwerer Unglücksfall)
ereignete ſich geſtern abend auf dem Mombacher Bahnhof
Ein Soldat, der auf der Heimreiſe in Urlaub begriffen
war, ſtieg aus einem haltenden Zuge und wurde von einer
Rangiermaſchine erfaßt. Der Mann wurde ſo ſchwer am
Kopfe verletzt, daß er nach einer halben Stunde ſtarb.

Die 650jährige Zugehörigkeit Gießens
zu Heſſen.

Bießen, 30. Sept. Die Stadtverordneten hatten ſich
geſtern zu einer außerordentlichen Sitzung zuſammengefun=
den
, um den Tag zu begehen, an dem Gießen vor nun=
mehr
650 Jahren an Heſſen kam. Von jeder äuße=
ren
Feier hatte man aus Gründen der Zeit Abſtand ge=
nommen
. Stadtarchivar Dr. Ebel gedachte, lt. G. Anz.,
der Bedeutung des Tages in einem Vortrage aus der
Geſchichte der Stadt. Was der Stadtverordnetenſitzung das
bedeutſame Gepräge gab, war ein außerordentlich herz=
licher
Telegrammwechſel zwiſchen dem Oberbürgermeiſter,
dem Großherzog, dem Staatsminiſter, dem Miniſter des
Innern und dem Ehrenbürger der Stadt Gießen, Exz. Dr.
Gnauth, vor allem aber die Verleihung einer
Ehrenkette an den Oberbürgermeiſter der

Großherzogliches Hoftheater.
Freitag, 1. Oktober.
Die Puppe.

Wl. Leuten, die auch in dieſer ernſten Zeit gern
lachen, bot die heute wieder auf dem Spielplan erſchie=
nene
franzöſiſche Operette Die Puppe von Audran dazu
reichlich Gelegenheit. Auch die Aufführung ſelbſt, der
Herr Kapellmeiſter Kleiber Leben und Temperament
einflößte, war geeignet, das Publikum in heiterſter Stim=
mung
zu erhalten. Die Aleſia hat in Frl. Meyer eine
neue Vertreterin erhalten, die in dieſer Rolle mit Anmut
und Grazie der Erſcheinung natürliche Liebenswürdigkeit
des Spiels und unfehlbare geſangliche Sicherheit ver=
einigte
und einen ſo durchſchlagenden Erfolg erzielte, daß
man glauben möchte, die Operette ſei ihr zu Liebe wieder
einſtudiert worden. Herr Thomſen hat den Lan=
celot
, der zu ſeinen beſten Rollen gehört und ihm gut
liegt, ſchon früher geſungen. Den Hilarius ſpielte zum
erſten Male Herr Weisker, der mit ſeiner wüſten Maske
und ſeinem unerſchöpflichen Schatz an Kalauern das
Publikum höchlichſt beluſtigte; unübertrefflich war Frau=
Gothes Faktotum Heinrich. Das Freundespaar Chan=
terelle
und Loremois der Herren Jürgas und Göbel
machte die wunderlichſten Sprünge. Herr Göbel über=
raſchte
durch ſein unleugbar komiſches Talent, Herr Jür=
gas
erntete beſonders mit ſeinem Kouplet reichen Bei=
fall
. Die Rolle der Frau Hilarius war bei Frau Mül
ler=Hanno beſtens aufgehoben. Der Chor der Kon=
ventsbrüder
den ſich ein deutſcher Librettiſt wohl kaum
erlauben würde, führte, mit ſeinem Vorſteher Herrn
Schützendorf an der Spitze, ſeine geſanglichen Auf=
gaben
gut durch und vermied karikaturenhafte Uebertrei
bungen. Spielleiter war Herr Harprecht. Die Szen
im zweiten Akt hatte gegen früher eine ſtiliſtiſche Verb=
derung
und Verſchönerung erfahren.

Stadt. Gießen iſt die erſte heſſiſche Stadt, der dieſe
Ehrung zuteil wird.
Der Oberbürgermeiſter eröffnete die Sitzung mit einer
Anſprache, in der er ausführte: Wenn auch die ernſte Zeit
größere Feierlichkeiten naturgemäß verbietet, ſo wollen
doch die erwählten Vertreter der Stadt eine Stunde dank=
barer
Erinnerung dem denkwürdigen Ereignis weihen,
daß heute die Stadt Gießen 650 Jahre mit Heſſen ver=
einigt
iſt. Im Jahre 1265 am 29. September wird es
zum erſten Male urkundlich bezeugt kam Gießen, ſchon
damals mit dem Stadtrecht begabt, an Heinrich, den
erſten Landgrafen von Heſſen, den Begründer des heſ=
ſiſchen
Fürſtenhauſes, aus dem Herzogsſtamme von Bra=
bant
. 1265 und 1915, welche Fülle wechſelvollen Ge=
ſchehens
in unſerem Heſſenlande, in unſerem Fürſtenhaus,
im Staats= und Verfaſſungsleben, im Städteweſen, nicht
zum wenigſten im Werdegang unſerer Stadt Gießen.
Aber ſo verſchieden die Zuſtände des 13. von denen
des 20. Jahrhunderts ſind: gerade in der Entwickelung
der Städte darf die vergleichende Betrachtung manche
Uebereinſtimmung feſtſtellen. Die Glanzzeit im Aufſtieg
der Städte während des Mittelalters iſt das 13. Jahr=
hundert
. Wir ſehen die Städte in der Blüte ihrer Kraft
auf allen Gebieten, vornehmlich in der Pflege eines aus=
gebreiteten
Handels und vollendeten Gewerbefleißes; wir
ſehen ſie im glücklichen Beſitz von Macht und Recht und
als die kräftigſten Stützen ihrer Fürſten. Lediglich mit
der Hilfe der Städte konnten Landgraf Heinrich I. und
ſeine Nachfolger anderer mißgünſtiger Gewalten kämpfend
ſich erwehren. Ein Bürger der Stadt Gießen, Eckhard
Holzſchuher, iſt es geweſen, der, heimlichen Anſchlag enr=
deckend
, ſeinem Landgrafen das Leben rettete und dafür
ewige Freiheit von allen Abgaben zugeſprochen erhielt,
Treue um Treue. Vermöge ihrer ſtets bewährten Ge=
ſinnung
ward den Städten bedeutſamer Einfluß auf
die Landesregierung vergönnt, und zuerſt von
allen Ständen ſind die Städte zur Landſtandſchaft ge=
langt
, Vertrauen gegen Vertrauen.
Das Mittelalter mit ſeiner Städteblüte, hochgemut
und erinnerungsreich, iſt vergangen. Ein neues Zeitalter
der Städte iſt im 20. Jahrhundert heraufgezogen, im
Glanze des neuen deutſchen Reiches, das die Bahn frei
machte für Handel, Induſtrie und Verkehr und damit für
die Entfaltung eines neuen Städteweſens. Wenn ſo das
Reich die Kräfte ausgelöſt hat, welche das Städtebürger=
tum
zu neuen herrlichen Taten wirtſchaftlichen und kul=
turellen
Schaffens entflammt haben, ſo wiſſen wir doch,
daß die Wurzeln allen Aufſtiegs im heimatlichen Boden,
in heimatlicher Art und Sitte gelegen ſind. Vor allem
aber bekennen wir mit Bismarck: Der Deutſche bedarf
einer Dynaſtie, der er anhängt. Beſorgt für das Wohl
ſeines Landes, begeiſtert für Kunſt und Wiſſenſchaft, be=
ſeelt
von lauterſtem Gerechtigkeitsſinn, waltet Großherzog
Ernſt Ludwig als frei= und edeldenkender Fürſt ſeines
Herrſcheramtes, und überall ſind die glücklichen Anregungen
wahrnehmbar, die in liebevoller Fürſorge von dem heſ=
ſiſchen
Fürſtenhaus ausgehen. Seit der Väter grauen
Tagen ſteht im hohen Klang die alte Heſſentreue: an
Liebe und Treue zum angeſtammten Fürſtenhaus werden
Gießens Bürger ſich von keinem übertreffen laſſen. Treue
um Treue.
Er ſchloß mit dem Gelöbnis unwandelbarer Liebe
und Treue und mit dem Ruf: Seine Königliche Hoheit
Großherzog Ernſt Ludwig und das Großherzogliche Haus
leben hoch, hoch, hoch.
Alsdann gab der Oberbürgermeiſter folgenden Tele=
grammwechſel
bekannt:
An Seine Königliche Hoheit den Großherzog. In
ſtiller Feier, wie es die Zeit gebietet, gedenkt heute die
Stadt Gießen ihrer 650jährigen Zugehörigkeit zu Heſſen
und bittet Eure Königliche Hoheit, das erneute Gelöbnis
unwandelbarer Treue und Anhänglichkeit und ehrfurchts=
volle
Wünſche für Eure Königliche Hoheit und das Groß=
herzogliche
Haus huldvoll entgegenzunehmen. Keller,
Oberbürgermeiſter.
Darauf antwortete der Großherzog in folgendem
Telegramm:
An den Oberbürgermeiſter Gießen. Für die Huldi=
gung
, welche die Stadt Gießen mir aus Anlaß ihrer
50jährigen Zugehörigkeit zu Heſſen dargebracht hat,
danke ich herzlich. Während langer Jahrhunderte hat die
Stadt Gießen mit ihrem Fürſtenhaus in Treue Freud
und Leid geteilt. Sie hat ſich im Kranz der heſſiſchen
Städte zu hoher Bedeutung entwickelt und nimmt als
Sitz der Landesuniverſität unter den Pflegeſtätten deut=
ſcher
Wiſſenſchaft einen ehrenvollen Platz ein. Möge
Gottes Gnade auch in Zukunft über der Stadt Gießen
walten. Möge ihr, nachdem für unſer deutſches Vater=
land
ein ehrenvoller Friede erkämpft iſt, eine weitere
glückliche Entwicklung beſchieden ſein. Ich ſtifte der Stadt
Gießen aus Anlaß ihres Jubiläums eine Oberbürger=
meiſter
=Kette, wegen deren Herſtelkung ich demnächſt Auf=
trag
geben werde. Ernſt Ludwig.
Auch Stuatsminiſter v. Ewald, Miniſter des
Innern von Hombergk zu Vach und Finanzminiſter a. D.
Dr. Gnauth ſandten Glückwunſchtelegramme.

Reich und Ausland.

Danzig, 1. Okt. (Entflohene Geiſteskranke.)
Aus der Provinzial=Heil= und Pflegeanſtalt Konrads=
ſtein
bei Preußiſch=Stargard ſind zwei gemeinge=
fährliche
Geiſteskranke entwichen. Als der
Oberpfleger Schön mit drei anderen Pflegern bei der
Verfolgung die beiden in einem Gebüſch bemerkte und ſie
feſtnehmen wollte, tötete ein Geiſteskranker den Pfleger
Kapahnke durch einen Stich in die Herzgegend. Die bei=
den
Geiſteskranken ſind entflohen.
Bern, 1. Okt. (Schwere Exploſion.) In
Mümlisvil (Kanton Solothurn) ereignete ſich geſtern
nachmittag in einer Kammfabrik eine ſchreckliche
Exploſion durch Selbſtentzündung von Zelluloid;
ſofort ſtanden alle Fabrikräume in Flammen. Bis jetzt
ſind 12 Tote geborgen; man vermutet, daß
mindeſtens 10 Tote noch unter den Trümmern liegen.
30 Verſonen ſind ſchwer verletzt worden.
Die Exploſion in der Kammfabrik in Mümlisvil hat
25 Tote gefordert. Etwa 10 weitere Perſonen ſind
lebensgefährlich verletzt etwa 40 leichter. Vermutlich wurden
einzelne Arbeiter durch die Exploſion getötet, die übrigen
onnten wegen des Feuers und Rauches keinen Ausweg
finden und verbrannten. Die Fabrik iſt mit großen Vor=
räten
an Celluloid und Horn bis auf das Mauerwerk
niedergebrannt. Sie beſchäftigte 350 Arbeiter.
Die fortgeſetzten Nachforſchungen haben noch mehr
Leichen bei der Kataſtrophe in Mümlisvil erge=
ben
. Bis jetzt ſind 30 Tote feſtgeſtellt worden.
Zürich, 1. Okt. (Das Unwetter an der Ri=
viera
.) Schweizer Blätter melden aus Mailand: Von
den durch das ſchreckliche Unwetter heimgeſuchten Riviera=
orten
Ranalle, Sancto Margerita und Chiavari treffen
unheilvolle Nachrichten ein. Bisher zählt man 22 Tote,

100 Perſonen wurden verwundet. Der Scha=
den
an den Kulturen wird auf weit über 10 Millionen
Lire geſchätzt.
Le Havre, 1. Okt. (Verbrannter Dampfer.)
Der norwegiſche Dampfer Eliſabeth iſt auf der
Fahrt Leith-Rouen durch einen Brand zerſtört
worden. Die Beſatzung iſt gerettet.
Amſterdam, 1. Okt. (Schiffsunglück.) Die ame=
rikaniſchen
Tauchboote § 1, § 2 und § 3 ſind nach
einer Meldung der Neu=Yorker Handelsztg. aus Honolulu
mit dem Dampfer Supply zuſammengeſtoßen
und ſchwer beſchädigt worden. Die Beſchädigungen ſind
ſo ſchwer, daß die Unterſeeboote für längere Zeit aus
dem Dienſt gezogen werden müſſen. Nach dem Urteil von
Sachverſtändigen iſt es ſogar fraglich, ob die Fahrzeuge
wieder aktionsfähig werden können.

5andel und Verkehr.

* Berlin, 1. Okt. Börſenſtimmungsbild.
Bei unverändert ſtillem Geſchäft war die Tendenz ſowohl
für Induſtrieaktien als auch für heimiſche Anleihen als
gut behauptet zu bezeichnen. In ausländiſchen Wechſeln
waren die Kurſe überwiegend feſt. Am offenen Geld=
markt
bleibt eine gewiſſe Anſpannung beſtehen.

Landwirtſchaftliches.

* Preisregelung für Kontingentgerſte.
Der ſtändiſche Ausſchuß des deutſchen Landwirtſchafts=
rates
beſchäftigte ſich am 29. September mit den Beſchwer=
den
, die aus landwirtſchaftlichen Kreiſen über die Preis=
politik
der Gerſtenverwertungsgeſell=
ſchaft
erhoben wurden und die in letzter Zeit zu einer
Stockung des Gerſtenverkaufs führten. Es
wurde beſchloſſen, zur Beſeitigung der Differenzen fol=
gende
Forderungen zu ſtellen: Erſtens zur Wahl von Land=
wirten
in den Aufſichtsrat der G. V. Zuziehung derſelben
zur Bonitierungskommiſſion der G. V.; zweitens Er=
höhung
der für Kontingentgerſte gezahlten, bisher nach der
Güte zwiſchen 350 und 380 Mark ſich bewegenden Preiſe
bis zur Höchſtgrenze von 400 Mark. Wie wir erfahren
hat ſich die Gerſtenverwertungsgeſellſchaft bereits mit die=
ſen
Bedingungen einverſtanden erklärt. Sie wird daher
künftig für Braugerſte nach der Qualität 350 bis 400 Mark
bewilligen, während für die übrige Induſtriegerſte ( Grau=
pen
, Malzkaffee uſw.), die bisher gezahlten Preiſe von
330 bis 350 Mark unverändert bleiben. Nachdem nunmehr
eine Verſtändigung erzielt und ein Preis vereinbart wor=
den
iſt, der ſich für Braugerſte bei einem Mittelſatze von
375 um 25 Prozent, alfo um die in normalen Zeiten üb=
liche
Spannung, über den Höchſtpreis für Futtergerſte hält,
wird von beiden Seiten die bedauerliche Differenz als
endgültig beſeitigt angeſehen. Die landwirtſchaftlichen
Vertretungen werden gebeten, nunmehr den Berufsgenoſ=
ſen
dringend zu empfehlen, die verfügbare Gerſte zu den
obigen Preiſen an die Kommiſſionäre der G.=V,=Geſſ. ab=
zugeben
und keinerlei Zurückhaltung zu üben. Dies ent=
ſpricht
auch dem Intereſſe der Gerſtenbauer, die bei Feſt=
haltung
der Vorräte aus der zweiten Erntehälfte vor der
Gefahr ſtehen, ſie dem Kommunalverbande zum Höchſt=
preis
von 300 Mark überlaſſen zu müſſen.

Literariſches.

Unſer Eiſernes Kreuz. Ein deutſches Helden=
buch
. Unter Mitarbeit von Paul Oskar Höcker, Rudolf
Presber, Graf Ernſt zu Reventlow, Landrat z. D. Kammer=
herrn
Paul Freiherr von Roéll, Geh. Regierungsrat
Profeſſor Dr. Max Gg. Zimmermann u. a. bearbeitet
und herausgegeben von Ernſt Boerſchel. Mit ſechs ganz=
ſeitigen
Abbildungen. Leipzig 1915. Otto Spamer.
Geb. Mk. 4.50. Ein deutſches Heldenbuch iſt das Buch
genannt. Es ſoll Kunde davon geben, wie unter dem
Zeichen des Eiſens in den letzten hundert Jahren der
Deutſche ſein Leben dem Vaterlande opferte und mit
ſeinem Blute endlich das Werk der Einigung ſchuf, das
er jetzt zum erſtenmal bitter zu verteidigen hat gegen eine
Welt von Feinden. Der deutſchen Jugend ſoll die Er=
kenntnis
von der Bedeutung des gegenwärtigen Krieges
aufgehen, und aus den Heldentaten, die übermenſchlich
geleiſtet worden ſind, ſollen ihr die ſittlichen Elemente
ſich einprägen, die auch den jetzigen Kampf des deutſchen
Volkes erhaben über, die Kampfesweiſe ſeiner Feinde
ſtellen: Pflichtgefühl, Treue, Ausdauer und Gottvertrauen.
Das Ganze iſt flott und gehaltvoll geſchrieben und
abwechslungsreich zuſammengeſtellt. Gute Bilder von
Künſtlerhand ſchmücken den ſtattlichen, vornehm aus=
geſtatteten
Band. Ein wirklich gutes Buch für unſere
Jugend!
Der Luftkrieg 1914/1915. Unter Verwendung
von Feldpoſtbriefen und Berichten von Augenzeugen
dargeſtellt von einem Flugtechniker. Mit Genehmigung
des Kgl. Preuß. Kriegsminiſteriums und des Kaiſ. Reichs=
marineamts
. Leipzig, Heſſe & Becker Verlag. 278 S.
Mit vielen Textbildern und vier Tafeln in Kupfertiefdruck.
2.50 Mk., geb. 3 Mk. Neben den Schiffen auf dem Meere
und den Unterſeebooten erſcheinen in dem Weltkriege zum
erſten Male Luftkreuzer und Flugzeuge und vermehren
die Art der Waffen, aber auch die Schrecken des Krieges.
Was dieſe verderbenbringenden modernen Kriegswaffen
bis jetzt geleiſtet haben, und auf welche Weiſe ihnen die
Feinde beizukommen ſuchen, das wird in dem ſtattlichen
Bande von einem gut unterrichteten Fachmann an der Hand
von Feldpoſtbriefen und andern Berichten anſchaulich
und feſſelnd dargeſtellt. Hierbei erhalten wir auch manchen
Aufſchluß über den Bau, die Taktik und die Art der Ver=
wendung
von Luftkreuzern und Flugzeugen. Ein weiterer
Vorzug des Buches beſteht in den zahlreichen Textbildern
und etwa 60 Abbildungen in Tiefdruck.
Die Iſolationsmeſſung und Fehlerorts=
beſtimmung
inelektriſchen Starkſtromanlagen.
Für Montageleiter, Betriebsleiter, Reviſoren, Inſtallateure
und Monteure elektriſcher Anlagen. Von Dipl.=Ing. Paul
Stern. Zweite neubearbeitete Auflage mit 104 Abbil=
dungen
im Text. Preis geb. Mk. 3. (Leipzig 1915,
Dr. Max Jänecke, Verlagsbuchhandlung). Die Darſtellung
des Werkes iſt durchaus leichtfaßlich gehalten; zahlreiche
gute Abbildungen fördern überdies ihr Verſtändnis. Das
preiswerte Bändchen wird insbeſondere Montage= und
Betriebsleitern, Reviſoren, Inſtallateuren und Monteuren
gute Dienſte leiſten und iſt dieſen beſtens zu empfehlen.
Die Verſorgung der Hinterbliebenen
von Kriegsteilnehmern. Von Willibald Seiffert,
Rechnungsrat und Geh. exped. Sekretär im Reichsjuſtizamt.
Frankfurt a. O., Verlag von Trowitzſch & Sohn. Preis
Mk. 1,50. Dieſes praktiſche Buch iſt ein unentbehrlicher
Ratgeber für amtliche Stellen, Beamte, Hinterbliebene,
Beamten= und Wohlfahrtseinrichtungen, zumal es das
einzige vollſtändige, die geſamte Hinterbliebenenverſorgung
umfaſſende Werk iſt. Ein jeder wird darin ſofort Rat und
Hilfe finden.

[ ][  ][ ]

Der Krieg.
Der öſterreichiſch=ungariſche
Tagesbericht.

* Wien, 1. Okt. Amtlich wird verlautbart:
4. Oktober:

Ruſſiſcher Kriegsſchauplatz.

In Oſtgalizien fiel nichts Beſonderes vor.
Bei Nowo=Alekſiniee ſcheiterte ein ruſſiſcher
Angriffsverſuch unter unſerem Artilleriefeuer ſchon in der
Vorbereitung.
An der Ikwa und im wolhyniſchen Feſtungs=
gebiet
keine Aenderung der Lage. Am Korminbach ge=
wannen
die Verbündeten erneut Raum. Ruſſiſche Gegen=
angriffe
wurden abgewieſen. Fünf öſterreichiſch=ungariſche
Eskadronen nahmen bei einem ſolchen Vorſtoß des Fein=
des
2 Offiziere und 400 Mann gefangen und
erbeuteten ein Maſchinengewehr. An den letzten zwei
Gefechtstagen fielen in dieſem Raume 10 Offiziere
und 2400 Mann des Feindes in die Gefan=
genſchaft
.

Italieniſcher Kriegsſchauplatz.

An der Tiroler und Kärntner Front fanden
geſtern nur Geſchützkämpfe ſtatt. Die bereits gemeldeten
Vorſtöße gegen unſere befeſtigten Linien weſtlich des
Bombaſch=Grabens wurden von den braven Salzburger
Schützen abgeſchlagen.
Geſtern früh griffen die Italiener den Mrzli Vrh und
die Südweſthänge dieſes Berges mit ſtarken Kräften
dreimal vergebens an. Dabei erlitten ſie ſehr
ſchwere Verluſte. Angriffsverſuche gegen einzelne
Punkte des Tolmeiner Brückenkopfes wurden ebenfalls
wie immer abgewieſen.

Südöſtlicher Kriegsſchauplatz.

Nichts Neues.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabs:
v. Höfer, Feldmarſchalleutnant.

Die Lage im Weſten.

TU. Rotterdam, 1. Okt. Dem Nieuwe Rotter=
damſche
Courant wird aus London gemeldet, das Aus=
bleiben
weiterer amtlicher Berichte von French wirkt be=
fremdend
. Man hat den Eindruck, daß die engli=
ſche
Offenſive vorläufig zum Stillſtand
gekommen iſt.
TU. Berlin, 1. Okt. Der Tägl. (Rdſch. wird aus
dem Großen Hauptquartier gemeldet: Wiederholte ſehr
kräftige Angriffe in der Champagne am
29. September ſind unter großen Verluſten
des Gegners an dem unüberwindlichen Widerſtand
unſerer tapferen, braven Truppen geſcheitert. Säch=
ſiſche
, badiſche, rheiniſche, brandenburgiſche und weſtfäliſche
Regimenter haben einmütig nebeneinander gefochten und
am geſtrigen Tage neue Lorbeeren und unverwiſchbaren
Ruhm geerntet. Nördlich Souain wurden 800 Ge=
fangene
bei einem franzöſiſchen Vorſtoß gemacht. Es
ſind junge Leute von 19 Jahren, die nach Ausſagen Hals
über Kopf nach der Champagne zur Unterſtützung geholt
wurden. Unſere Linie ſteht nach wie vor feſt
und niemand glaubt an die Möglichkeit
eines franzöſiſchen Durchbruchs.
TU. Köln, 1. Okt. Ueber die Kämpfe in der
Champagne ſchreibt die Köln. Volksztg., daß dem
Feinde die der Verwendung von Gasbomben
günſtige Windrichtung zuſtatten kam Die deutſchen Trup=
pen
kämpften mit einer vier= bis fünffachen Uebermacht.
Die deutſchen Maſchinengewehre und Geſchütze mähten
den Feind nieder; trotz der Berge von Leichen wur=
den
immer neue Kolonnen Franzoſen herangeführt. Die
feindlichen Truppen waren völlig betrun=
ken
und unzurechnungsfähig. Sie waren mit
Proviant für acht bis zehn Tage verſehen, was darauf
ſchließen läßt, daß man mit einem völligen Durchbruch
und ſchnellem Vorrücken durch Belgien und Luxemburg
rechnete. Nachdem der Durchbruch mißglückt iſt, kann man
von einer völligen Niederlage des Feindes
ſprechen.
TU. London, 1. Okt. In einem Bericht des Lon=
doner
Standard über die Kämpfe in der Cham=
pagne
heißt es, daß= von den Kriegsvorräten der Ver=
bündeten
ſechsfranzöſiſche Munitionsdepots
in die Luft geflogen ſind, weil die Deutſchen das
Geſchützfeuer der Verbündeten in äußerſt intenſiver Weiſe
beantwortet hatten.
TU. Kopenhagen, 1. Okt. Pariſer Berichte der
Daily Mail legen dem Vorſtoß der Argonnen=
armee
des Kronprinzen die höchſte Bedeu=
tung
bei. Der Kronprinz verhindere damit ein Vor=
dringen
der Alliierten gegen Challerange, das in franzö=
ſiſchen
Händen eine Bedrohung der deutſchen Verbin=
dungsſtraße
zwiſchen der Argonnenarmee und dem Zen=
trum
bedeuten würde. Es kommt alles darauf an, den
Vorſtoß des Kronprinzen aufzuhalten.
TU. Kriſtignia, 1. Okt. Der Pariſer Korreſpon=
dent
des New American berichtet über die Kämpfe in
Frankreich: Nördlich von Beauſéjour bei der
Höhe vor dem Fluſſe Dunnoiſe war der Kampf die reine
Schlächterei geweſen. Die Franzoſen verſuchten, die
Deutſchen in den Fluß zu treiben. Die Batterien auf
dem anderen Flußufer brachten aber durch ihr
furchtbares Feuer das Vorgehen der Fran=
zoſen
zum Stehen, ſodaß dieſe ſich damit begnügen
mußten ihre eroberte Stellung zu behaupten.
TU. Von der holländiſchen Grenze, 1. Okt.
In einer Unterredung mit dem Pariſer Vertreter der
Times erklärte der franzöſiſche Geſchoßminiſter Thomas,
die erfolgreichen Kämpfe in der Champagne bewieſen, daß
das einzige Mittel, den Feind zu ſchlagen, darin beſtehe,
eine Maſſe von Granaten auf ſeine Front
zu werfen. Man dürfe annehmen, daß dem Wunſche
der Verbündeten nach Munition und ſonſtigen Schießvor=
räten
erſt dann in vollem Maße entſprochen
werden könnte, wenn die geſamte Induſtrie de=
Verbündeten auf die höchſten Leiſtungen gekommen ſei.
Man müſſe noch zahlreiche gutbefeſtigte Stellungen mit
Granatfeuer angreifen, um an die deutſche Grenze und
den Sieg zu gelangen.

Der Erzherzog=Thronfolger in Trieſt.

* Trieſt, 1. Okt. Der Erzherzog= Thron=
folger
Karl Franz Joſef hat kürzlich auf der
Fahrt von der Südweſtfront in Begleitung des Armee=
kommandanten
Boroevic der Stadt Trieſt einen Be=
ſuch
abgeſtattet. Auf die Nachricht von dem Ein=
treffen
des Thronfolgers ſammelte ſich in den Straßen
eine große Menſchenmenge an, die den hohen Gaſt auf das
lebhafteſte begrüßte. Der Erzherzog wurde vor dem ſtäd=
tiſchen
Amtsgebäude von dem Stadthalter, dem Stadt=
kommandanten
, dem Polizeipräſidenten und dem Regie=
rungskommiſſar
für Trieſt empfangen. Als der Thron=
folger
im Verlaufe ſeines Beſuches bei der Gemahlin des
Statthalters mit dem Statthalter auf die große Loggia
des Statthaltereigebäudes hinaustrat, wurde er von der
Volksmenge mit ſtürmiſchen Evviva= und Hoch=
rufen
begrüßt. Sichtlich erfreut dankte der Thron=
folger
wiederholt für die ſpontane eindrucksvolle Kund=
gebung
. Bei der Fahrt durch die Stadt kam allenthalben
die beſondere Freude über den Beſuch, ſowie die warme
Sympathie für die Perſon des Thronfolgers lehhafteſt
zum Ausdruck. Das Automobil des Erzherzogs wurde
mit Blumen überſchüttet. Die Stadt legte in kürzeſter
Zeit reichen Flaggenſchmuck an. Von dem Munizipal=
gebäude
wehten mächtige ſchwarz=gelbe Fahnen, auch die
Schiffe im Hafen trugen Flaggengalg. Sodann fuhr der
Erzherzog in Begleitung des Statthalters nach dem
Schloß Miramar, wo er einen kurzen Rundgang in den
Parkanlagen unternahm. Bei der Abreiſe nahm der Erz=
herzog
nochmals Gelegenheit, dem Statthalter ſeine hohe
Befrieoigung über die gewonnenen Eindrücke, namentlich
über die beſonders herzliche Begrüßung durch alle Kreiſe
der Stadt auszuſprechen, die in erhebender Weiſe von der
Loyalität der angeſtammten Trieſter Bevölkerung Zeug=
nis
gegeben habe.

Oeſterreich=Ungarns dritte Kriegsanleihe.

* Berlin, 1. Okt. Die Nordd. Allg. Ztg. ſchreibt:
Wenige Tage nach der Bekanntgabe des Ergebniſſes der
dritten deutſchen Kriegsanleihe rüſten nun auch wieder
die verbündeten Donaumonarchien zu einem neuen Appell
an den Geldmarkt. Mit der gleichen Zuverſicht, in welcher
das deutſche Volk den draußen Kämpfenden die finanziel=
len
Mittel für ein weiteres tatkräftiges Fortſchreiten dar=
gebracht
hat, werden auch die Daheimgebliebenen in der
Nachbarmonarchie dem Rufe des Vaterlandes um Bereit=
ſtellung
neuer Summen folgen. Die Ergebniſſe der bei=
den
bisherigen inneren Anleihen Oeſterreich=Ungarns
haben bereits den Beweis erbracht, daß die
wirtſchaftliche und finanzielle Kraft der
Monarchie den gewaltigen Anforderungen
des Krieges gewachſen iſt. Die erſte Anleihe er=
brachte
3306 Millionen Kronen, die zweite 3770 Millionen,
ſodaß insgeſamt bisher über 7 Milliarden Kronen
im Wege langfriſtiger Staatsanleihen aufgebracht worden
ſind, ein Erfolg, wie ihn das reiche Frankreich bisher nicht
zu erzielen vermochte Alle Vorzeichen für die neue
Kriegsanleihe unſeres Bundesgenoſſen ſind günſtig.
Die Eiſen= und Kohleninduſtrie, die wichtigſten Grad=
meſſer
für die wirtſchaftliche Kraft erreichten die Frie=
densbeſchäftigung
nahezu völlig. Die großen galizi=
ſchen
Induſtrien haben trotz monatelanger feind=
licher
Beſetzung des Landes ihre Tätigkeit in erfreulicher
Weiſe wieder aufgenommen. Der Einlagenbeſtand der
Sparkaſſen hat ſich trotz der ſtarken Beteiligung an den
beiden erſten Kriegsanleihen in überraſchendem Maße er=
höht
. Weit in Feindesland ſtehen faſt überall nach ge=
waltigen
Schlachten und glänzenden Siegen die
kampferprobten Truppen aller Stämme der Monarchie und
ſichern den ruhigen Fortgang des Handels
und Wandels, und damit den weiteren Sieg auf dem
Felde der Wirtſchaft und der Finanzen.

Die belgiſche Regierung ohne Geld.

* Berlin, 1. Okt. Die Voſſiſche Zeitung meldet
aus Brüſſel: Es erregt hier großes Aufſehen, daß
die engliſche Regierung ſich geweigert hat,
der belgiſchen Regierung in Le Havre wei=
tere
Vorſchüſſe zu leiſten, und daß Frank=
reich
ſich ebenfalls ablehnend ausgeſpro=
chen
hat. Die engliſche Regierung will zwar 200 Mil=
lionen
Franken hergeben, verlangt aber die Verſchreibung
der künftigen belgiſchen Zolleinnahmen.

Der Seekrieg.

* Stockholm, 1. Okt. Das Miniſterium des Aus=
wärtigen
hat von der Geſandtſchaft in Berlin eine Mittei=
lung
erhalten, in der die deutſche Regierung das
Bedauern ausſprach über die Verſenkung des Damp=
fers
Malmland und ſich bereit erklärte, Schaden=
erſatz
für den Verluſt zu leiſten.
* Mandal, 1. Okt. Die Bark Actie aus
Krageroe, mit einer Ladung Grubenholz von Krageroe
nach Leith unterwegs, iſt am Mittwoch von einem
deutſchen Unterſeeboot 20 Seemeilen ſüdlich von
Kap Lindesnaes in Brand geſteckt worden. Das
Unterſeeboot ſchleppte ein Boot mit der aus elf Mann
beſtehenden Beſatzung nach der Küſte bei Kap Lindesnaes.
* Rotterdam, 1. Okt. Der Maasbode erfährt,
daß die engliſche Admiralität ein neues Minenfeld
angelegt hat, über das noch nichts näheres bekannt iſt.
* Vliſſingen, 1. Okt. Der Poſtdampfer Meck=
lenburg
der Zeelandlinie iſt geſtern von der Admira=
lität
in den Tilbury Docks zurückgehalten worden.
Heute früh fuhr wie gewöhnlich ein Poſtdampfer von Vliſ=
ſingen
ab.
TU Stockholm, 1. Okt. Nowoje Wremja meldet
aus Odeſſa, daß ſehr weit im Schwarzen Meer
zwei deutſche Unterſeeboote, ein großes, ganz
modernes und ein kleineres an der Krim=Halbinſel
aufgetaucht wären. Das große hätte einige Fabriken
beſchoſſen und mehrere Fiſcherboote ver=
ſenkt
. Das Blatt rühmt den kühnen Mut der Deutſchen,
die ungeachtet der herrſchenden großen Stürme ſich ſoweit
von ihrer Baſis entfernt haben.

Bevorſtehender Wechſel im italieniſchen
Oberkommando.

TU. München, 1. Okt. Ueber einen Wechſel im
italieniſchen Oberkommando wird der München= Augs=
burger
Abend=Zeitung von beſonderer Seite folgendes
gemeldet: In informierten Kreiſen, die dem italieniſchen
Botſchafter in Petersburg Charletti naheſtehen, wird er=
klärt
, daß in nächſter Zeit mit der Uebernahme des ita=
lieniſchen
Oberbefehls durch den General Porro zu
rechnen ſei.

Italieniſche Grenzſperre gegenüber
der Schweiz.

TU. Genf, 1. Okt. Aus zuverläſſiger Quelle ver=
lautet
, daß dieſelbe Grenzſperre, wie ſie jetzt
von Frankreich gegenüber der Schweiz erklärt iſt, auch
von italieniſcher Seite eintreten wird. Aus
Chiaſſo wird dagegen gemeldet, daß die italieniſche Grenz=
ſperre
ſich nur auf den telegraphiſchen Verkehr beziehen
werde, die gewöhnlichen Poſt= und Perſonenzüge wür=
den
nach wie vor verkehren. Auch der amtliche Telegra=
phenverkehr
und der für die Preſſe ſei zugelaſſen; nur
ſämtliche privaten Telegramme werden zuruckgehalten.

Ruſſiſches.

Der Wunſch nach Frieden in der ruſſiſchen
Hofpartei.
TU. Stockholm, 1. Okt. Svenska Dagbladet ver=
öffentlicht
Berichte ihres Korreſpondenten in Petersburg,
in denen geſagt wird, daß die frühere ſiegesſichere
Stimmung ſehr ins Wanken gekommen ſei,
und der Wunſch nach Frieden gewinne an
Boden, wenn auch vorlaufig nur auf dem äußerſten
Flügel in der Hofpartei und unter den ſozialiſtiſchen Ar=
beitern
.
Neue Mitglieder des Reichsrats.
* Kopenhagen, 1. Okt. Die Berlingske Tidende
meldet aus Petersburg: Zu der geſtrigen Wahl vier
neuer Mitglieder des Reichsrats, nämlich
zweiter Vertreter des Handels, waren Wahlmänner aus
dem ganzen ruſſiſchen Reiche verſammelt. Gewählt wur=
den
der Oktobriſt Gutſchkow, der Fortſchrittler Rjabu=
ſchinski
, der Kadett Laptjee und der Liberale Weinſtein.
Alle Gewählten ſind Anhänger des liberallen Blocks.
Wie dasſelbe Blatt aus Petersburg erfährt, ſind die Zei=
tungen
Dien, Veſtjernos und Nowoje Wremja wegen eines
Artikels über den Kongreß in Moskau zu einer Geldſtrafe
von je tauſend Rubel verurteilt worden. Gleichzeitig
wurde der Kommandant von Moskau, Fürſt Juſſupow,
ſeines Poſtens enthoben, aber als Generaladjutant des
Zaren belaſſen.
Goremykin gegen den Liberalismus.
TU. Stockholm, 1. Okt. Miniſterpräſident Gore=
mykin
hat eine Deputation liberaler Dumaabgeordneter
und mehrere hervorragende Finanzmänner Rußllands
empfangen. Der Miniſterpräſident bereitete ihnen den
denkbar unfreundlichſten Empfang und die
Erklärungen, zu denen er ſich herabließ, beweiſen, daß
Goremykin gewillt iſt den Kampf bis aufs
Meſſer gegen alle liberalen Strömungen
Rußlands aufzunehmen. Goremykin ſagte zu
der Deputation unter anderem: Die Regierung wird von
dem Pfade, den ſie in dieſem kritiſchen Augenblick als den
allein richtigen erkannt hat, keinen Zoll breit ab=
weichen
. Die Aufgabbe, die die Duma zu er=
ledigen
hatte, iſt erfülllt. Das ganze Land be=
findet
ſich in fieberhafteſter Anſtrengung, um auch die letz=
ten
Kräfte zu mobiliſieren und der nationalen Verteidi=
gung
zuzuführen. Eine Wiedereröffnung der Duma=
ſitzungen
könnte nur einen ungünſtigen Einfluß auf die
innere Lage Rußlands haben, da das Volk durch die un=
zeitgemäßen
Fragen und Anträge, beſonders
der linken Parteien ſehr beunruhigt und aufgeregt werden
würde. Das Programm der Blockparteien iſt vom Regie=
rungsſtandpunkte
aus völlig unmöglich. Ich gebe
zu, daß in meiner Regierung eine große Majorität ſich be=
findet
, die der Wiedereröffnung der Duma nicht abgeneigt
iſt. Dieſe Majorität hat ſich bisher jedoch den Vernunfts=
gründen
der Minorität (Anm, der Red.: die Herr Goremy=
kin
allein repräſentiert) gefügt. Die Volksvertretung könne
nach wie vor an den Sitzungen des Sonderkomitees
teilnehmen und ihr Kontrollrecht über jeglichen Beſchluß
der einzelnen Miniſterien ausüben. Ich weiß mich mit die=
ſer
Beurteilung der inneren Lage unſeres Vaterlandes
völlig eins mit den maßgebenden Stellen im Reiche. Die
Deputation nahm dieſe herausfordernde Worte Goremy=
kins
mit eiſſigem Schweigen auf. Die Blätter be=
gnügen
ſich größtenteils mit dem Abdruck dieſer Worte des
Miniſterpräſidenten. Die Kommentare dazu ſind ihnen
offenbar von der Zenſur geſtrichen worden.

Die Teuerung in England.

TU. Amſterdam 1. Okt. Weitere ſtarke Preis=
ſteigerungen
aller Lebensbedürfniſſe mel=
den
engliſche Zeitungen. Butter muß mit 2½ sh. für
das engliſche Pfund (50 Gramm leichter als das deutſche
Pfund) bezahlt werden und dürfte noch weiter ſteigen.
Kohlen ſind ebenfalls wieder um 1½ bis 2 sh. pro
Tonne geſtiegen und man erwartet eine weitere Steige=
rung
während des Winters.

Die Entente=Anleihe in Amerika.

* New=York, 1. Okt. (Durch Funkſpruch von dem
Sonderberichterſtatter des W. T. B.) Entgegen anderslau=
tenden
Meldungen kann feſtgeſtellt werden, daß deutſch=
amerikaniſche
Bankkreiſſe öffentlich keinen
Teil der engliſch=franzöſiſchen Anleihe
übernommen haben, da bisher überhaupt nicht zur
Teilnahme aufgefordert worden iſt. Es gillt auch für ſehr
Unwahrſcheinlich, daß etwaige leitende deutſch= amerila=
niſche
Häuſer ſich an der Anleihe beteiligen werden. Die
Stimmung bezüglich der Anleihe iſt namentlich im Weſten
nicht ſehr begeiſtert. Der Umſtand, daß die Zei=
tungen
jetzt nicht mehr von einer Tauſend=, ſondern nur
noch von einer Fünfhundert=Millionen=Dollar=Anleihe
ſprechen, macht einen ſchlechten Eindruck. Bei der
Erwägung der Ausſichten für die Anleihe iſt zu bedenken,
daß der Amerikaner, ſelbſt in normalen Zeiten, Geld nur
ungern in fremden Anleihen anlegt, daß aber die Ver=
ſchuldung
der Alliierten hier eine Milliarde bereits über=
ſteigt
. Die Hearſtſchen Blätter bekämpfen die Anleihe in
ſeitenlangen Leitartikeln. Eine unter Mitwirkung der
American=Truſt=Sociéty veranſtaltete Verſammlung
von 3000 Depoſitengläubigern der Banken
erhob Einſpruch gegen die Anleihe, bezeichnete
ſie als unklug und gefährlich vom geſchäftlichen und na=
tionalen
Standpunkt aus und ſprach Hearſt ihren Dank für
ſeine Haltung aus. Von der Verſammlung wurde ein
lusſchuß eingeſetzt, der die Haltung der hieſigen Banken
m Sinne der angenommenen Entſchließung beeinfluſſen
will.

Die bulgariſche Mobiliſierung,

* Sofia, 1. Okt. (Meldung der Agence Bulgare.)
Wie man ſich darauf gefaßt machen mußte, verbreiten die
Gegner der bulgariſchen Nation in der ausländiſchen
Preſſe die phantaſtiſchſten Gerüchte über den
Gang der bulgariſchen Mobiliſierung. An=
läßlich
dieſer Gerüchte müſſen wir feſtſtellen, daß die Mo=

[ ][  ][ ]

biliſierung überall in voller Ordnung
vor ſich geht, und daß die Reſerviſten, die von allen
Seiten herbeiſtrömen, ſich der Tragweite der von der Re=
gierung
angeordneten Maßnahmen voll bewußt ſind und
den feſten Entſchluß kund werden laſſen, die Verwirk=
lichung
der gerechten bulgariſchen Forde=
rungen
zu ſichern.
* Neu=York 1. Okt. Der Sonderberichterſtatter
der Aſſociated Preß drahtet aus Sofia vom 29. Sept.:
Der Führer der Demokraten, Malinow, beſuchte ge=
ſtern
, bevor er den Entſchluß, einen Sitz im Kabinett
Radoslawow anzunehmen, faßte, den ruſſiſchen und
engliſchen Geſandten, um ſich über die wahren Ab=
ſichten
der Alliierten gegenüber Bulgarien zu
überzeugen. Am Nachmittag des 28. Sept. hatte Malinow.
eine einſtündige Audienz bei König Ferdinand.
Bis jetzt iſt Malinows Entſchluß nicht bekannt.
Die Hoffnung, daß die Balkanfrage eine friedliche
Löſung erhalten werde, ſchwindet mehr und mehr,
beſonders durch die=HHaltung der ſerbiſchen Regierung.
wie ſie die Preſſe’dieſes Landes widerſpiegelt. Die An=
ſicht
gewinnt Raum, daß ein Zurückgehen Bulgariens
für dieſes Land eine Lage ſchaffen würde, die nach dem
Kriege gefährlich werden könnte, da Serbien eine feind=
liche
Haltung einnimmt und ſich nicht gewillt zeigt, Bul=
gariens
Forderungen auf Mazedonien anzuerkennen. Als
des einzige Mittel, dem Balkankrieg vorzubeugen, er=
ſcheint
die ſofortige und bedingsungsloſe
Abtretung der umſtrittenen Zone Mazedoniens durch
Serbien und die ſofortige Beſetzung dieſer Zone durch
Bulgarien. Es geht hieraus hervor, daß der Schlüſſel der
Lage nicht in Sofia, ſondern in Niſch liegt.
Geſtern erklärte Radſoslawow beim Empfang
der Führer der agrariſchen Parteien, daß Bulgariens
Hände durch keine Verpflichtungen gegenüber irgend einer
der kriegführenden Parteien gebunden ſeien, und daß die
Verhandlungen, betr. Bulgariens Forderungen auf Ma=
zedonien
, fortſchreiten. Doch iſt, wie der Vertreter der
Aſſociated Preß erfährt, die Zeit, die noch für Unterhand=
lungen
übrigbleibt, nur kurz, da die bulgariſche Regie=
rung
darüber im klaren iſt, daß ein weiterer Aufſchub
ohne jede poſitive Aktion Bulgariens Intereſſen wahr=
ſcheinlich
ſchädigen würde.
* Sofia, 1. Okt. (Agenze Bulgare.) Freiherr von
Wangenheim, der bei ſeiner Rückkehr aus ſeinem
Urlaub kurzen Aufenthalt in Sofia genommen hatte, reiſte
geſtern nach Konſtantinopel weiter. Vor ſeiner Abreiſe
wurde der Botſchafter vom König in Audienz
empfangen.

Der Krieg im Orient.

* Bagdad, 1. Okt In dem Dorfe Berl fand die
feierliche Ueberreichung des Säbels von
Iman Haſſan und die Fahne Iman Abbas’ die bis=
her
in dem ſchiitiſchen Heiligtum in Kerbela aufbewahrt
worden waren, an den Oberkommandanten der türkiſchen
Armee in Meſopotamien unter großem Gepränge ſtatt.
Aus Anlaß der Feierlichkeit, der für den ganzen Jrak
große Bedeutung zukommt, kam es zu begeiſterten
patriotiſchen Kundgebungen.
* Berlin, 1. Okt. Die Erhöhung der ſtädti=
ſchen
Kriegsunterſtützungen an die Frauen der
Krieger in Berlin iſt in Ausſicht genommen. Es ſoll
der Verſuch gemacht worden, die geplante Erhöhung in
Naturalien zu zahlen.
Leipzig, 30.-Sept. Auf das von den deut=
ſchen
Buchdruckereibeſitzern anläßlich der
Eiſenacher Hauptverſammlung an den Kaiſer gerichtete
Huldigungstelegramm iſt bei dem erſten Vor=
ſitzenden
des Deutſchen Buchdruckervereins, Viktor Klink=
hardt
, folgende Antwort eingegangen: S. M. der
Kaiſer und König laſſen für die Huldigungsgrüße und
das Gelöbnis weiterer treuer Mitarbeit der Angehörigen
des deutſchen Buchdruckergewerbes an der glücklichen
Ueberwindung der über das Vaterland gekommenen
ernſten Zeit beſtens danken. Auf Allerhöchſten Befehl:
Geheimer Kabinettsrat v. Valentini.
* Brüſſel 1. Okt. Das vom Rhein=Mainiſchen
Verband für Volksbildung in Frankfurt a. M. errichtete
und von Dr. Jaeſchke geleitete Deutſche Theaſter in
Belgien gab geſtern abend im Parktheater in Brüſſel
ſeine Eröffnungsvorſtellung. Ein von Leo Sternberg ver=
faßtes
Schauſpiel Ausſaat das ſtarken Beifall fand, er=
läuterte
ſinngemäß den Zweck dieſes Kriegstheaters. Hier=
auf
kam Hans Sachs mit zwei Faſtnachtsſpielen und
Schiller mit Wallenſteins Lager zu Wort.
* Rom, 1. Okt. Das Amtsblatt veröffentlicht einen
Erlaß, durch den der Schatzminiſter ermächtigt wird,
Bonds mit fünfjähriger Laufzeit bis zu dem
Höchſtbetrag von 100 Millionen Lire auszugeben.
Die Ausgabe der Bonds hat den Zweck, in der Staats=
kaſſe
die für Eiſenbahnbauten und Eiſenbahnrückkauf vor=
geſtreckten
Summen wieder zu ergänzen.
* Waſhington, 1. Okt. Der engliſche Botſchafter
Spring Rice hat heute dem Staatsdepartement einen
Ggleitbrief für den ööſterreichiſch=ungariſchen Bot=
ſchafter
Dumba übergeben.

Letzte Nachrichten.

* Bern, 1. Okt. In einem Rundſchreiben an die
Kantonsregierungen empfiehlt der Bundesrat, als Vorbe=
reitungen
für die Abmachungen, welche er mit den benach=
barten
Staaten über die Kontrolle ſchriftlicher Ausweiſe
auf den Grenzſtationen treffen will, eine Reihe von
Vorkehrungen, um zu verhindern, daß paß= und mit=
telloſe
Ausländer in das Land kommen, deren
Abſchiebung auf Schwierigkeiten ſtoßen würde und welche
der Schweiz zur Laſt fallen könnten. Ueberall an der
Grenze ſollte eine ſtrenge Ausweiskontrolle eingerichtet
werden, der ſich jeder Ausländer zu unterwerfen hätte,
und bei der zu unterſuchen iſt, ob der Fremde im Beſitze
von Papieren iſt, welche nach Maßgabe der beſtehenden
Verträge zu dem Erwerb der Niederlaſſungsbewilligung
berechtigen, da die Schweiz den Ausländer auf Grund
eines ſolchen Papieres ſeinem Heimatsſtaat wieder über=
geben
kann. Die kantonale Polizei ſoll die Ausweiskon=
trolle
mit Hilfe des Militärs und der Zollbeamten
möglichſt nahe an der Schweizer Grenze vornehmen. Die
Kontrolle ſoll, wenn möglich, überall Anfang Oktober
in Kraft treten.
* Bern, 1. Okt. Heute wurde die 13 Kilometer lange
Linie Münſter-Lengnau mit dem 8 Kilometer
langen Tunnel durch den Jura der Berner
Alpenbahngeſellſchaft dem Betrieb übergeben. Sie
bedeutet eine weſentliche Verbeſſerung der Zufahrtslinien
des Lötſchberges und der Verbindung Baſel-Weſtſchweiz,
ſowie eine Abkürzung der Fahrzeit, die bei Perſonenzügen
eine, bei Schnellzügen eine halbe Stunde beträgt. Die
Koſten belaufen ſich auf rund 25 Millionen Franken.

Verluſtliſte.

* Die Preußiſche Verluſtliſte Nr. 336 ent=
hält
u. a.: Infanterie=Regimenter Nr. 115, 116, 117 118,
168; Reſerve=Infanterie=Regimenter Nr. 223, 224; Land=
wehr
=Infanterie=Regiment Nr. 118; Dragoner=Regiment
Nr. 24. Weiter ſind erſchienen die Bayeriſche Verluſtliſte
Nr. 223, die Sächſiſche Verluſtliſte Nr. 198 und die Würt=
tembergiſche
Verluſtliſte Nr. 271.

Wetterbericht.

Die eingetretene Bewölkungsabnahme hat einen ſtär=
keren
nächtlichen Temperaturfall zur Folge gehabt. Eine
Aenderung des ziemlich heiteren Wetters ſteht zunächſt
nicht bevor. Die tagsüber milderen Temperaturen werden
daher nachts noch ſtärker fallen, ſodaß in höheren Gegen=
den
Nachtfröſte eintreten.
Wetterausſichten für Samstag: Ziemlich heiter,
trocken, tagsüber etwas wärmer, nachts kalt, in höheren
Lagen Nachtfroſt, Morgennebel.
(Schluß des redaktionellen Teils.)

Kriegs-
Kornfrauck

Kriegs-Kornfranck
ist ein sehr guter
und billiger Ersatz
für Bohnenkaffee.
Das zanze Paket
kostet 50 Pfennig.
Kriegs-Kornfranck
ist ausgiebig und
gut bekömmlich.

Kriegs-Kornfranck
schmeckt sehr gut,
er hat eine schöne
kaffeebraune Far-
be
. Er ist sehr aus-
giebig
und macht
in den teuren Zei-
ten
der Hausfrau
das Sparen leicht.

Kein Bad ohne
Pinofluole.
Fichtennadel-Kräuter-Bäder in Tabletten
sind ein energisches, glänzend begutachtetes
Kräftigungs-Mittel
für Nervöse und-Rekonvaleszenten.
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May verlange ausdrücklich Pinofluol in Tabletten!
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Rheinſtraße 15, III. (9835a
Soſie Jilig im hauſe des Staatsverlag.

Mitteilungen aus dem Geſchäftsleben.

Die völlig veränderten Verhältniſſe in der Dresdner
Zigarettenfabrik Georg. A. Jasmatzi Aktiengeſell=
ſchaft
Uebergang ſämtlicher Aktien in deutſche Hände,
Anſchluß der Geſellſchaft an die Antitruſtbewegung
treten dieſer Tage inſofern beſonders deutlich in Er=
ſcheinung
, als die Georg A. Jasmatzi Aktiengeſellſchaft
auf die dritte Kriegsanleihe den Betrag von 1 Million
Mark gezeichnet hat.
Der Einkauf von Seifenpulver iſt heute mehr als
je Vertrauensſache, denn gute Fette ſind kaum mehr zu
haben. Die Firma Karl Gentner in Göppingen
ſtellt nach wie vor garantiert tran= und daher geruch=
freie
, ſtaubfeine, ſamtweiche und leichtlösliche Seifen=
pulver
her. Beſonders empfehlenswert iſt Dr. Gentners
Seifenpulver Schneekönig welches höchſte Waſch=
kraft
beſitzt und völlig unſchädlich iſt.

Unſer guter, treuer Sohn und Bruder

Haus Hüffert
Leutnant
im Weſtfäl. Jußart.-Regt. Nr.
Inhaber des Eiſernen Kreuzes
und der Heſſiſchen Tapferkeitsmedaille
fiel für das Vaterland.
(13844

Darmſtadt, den 1. Oktober 1915.

Staatsrat Süffert u. Familie.
Wir bitten, von Beileidsbezeugungen abzuſehen.

Todes=Anzeige.
(Statt jeder beſanderen Anzeige.)
Am 29, September verſchied ſanft nach
kurzer Krankheit unſere liebe, gute Schweſter
und Tante
(*4526
Fräulein
Anna Bitſch
nach zurückgelegtem 76. Lebensjahre.
Darmſtadt, den 1. Oktober 1915.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Auf Wunſch der Verblichenen fand die Bei=
ſetzung
in aller Stille ſtatt. Von Beileids=
bezeugungen
wolle gütigſt abgeſehen werden.

Todes=Anzeige.
Verwandten, Freunden und Bekannten die
traurige Mitteilung, daß es Gott dem All=
mächtigen
gefallen hat, unſere innigſtgeliebte
Schweſter, Schwägerin und Tante (*4564
Margarete Veith
geb. Roth
nach kurzem, ſchwerem Leiden heute nachmittag
2 Uhr zu ſich in die Ewigkeit abzurufen.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Familie Leicher,
Familie Roth,
Karl Roth.
Darmſtadt, den 30. September 1915.
Die Beerdigung findet Samstag, den 2. Okt.,
nachmittags 4½ Uhr, vom Portale des Wald=
friedhofes
aus ſtatt.

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe der Teilnahme bei
dem uns betroffenen Verluſte unſeres Bruders,
Schwagers und Onkels
(B13888
Jeremias Wolf IV.
ſagen wir auf dieſem Wege herzlichen Dank.
Im Namen der trauernd Hinterbliebenen:
Gg. Hch. Wolf,
Maurermeiſter.

Tageskalender.

Samstag, 2. Oktober.
Feſtverſammlung des Gartenbauvereins um 8 Uhr
im Kaiſerſaal
Leitung: Dr. Otto Waldaeſtel. Verantwortlich für den leitenden
politiſchen Teil und für Feuilleton: Dr. Otto Waldaeſtel; für
Volkswirtſchaftliches, Parlamentariſches und Kommunalpolitiſches:
Hans H. Gieſecke; für Stadt und Land und den geſamten übrigen
Teil: Kurt Mitſching; für den Anzeigenteil, Anzeigenbeilagen und
Mitteilungen aus dem Geſchäftsleben: Paul Lange.
Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei.
Sämtlich in Darmſtadt.
Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an
die Redaktion des Tagblatts zu adreſſieren. Etwaige Honorar=
forderungen
ſind beizufügen; nachträgliche werden nicht berückſichtigt.
Unverlangte Manuſkripte werden nicht zurückgeſandt.

[ ][  ][ ]

Senden Sie dieses Blatt hren Angshörigen ins Feidt

Auszug aus meinem Katalog über

Regen-
unt
üte
Schutzlacken
unter dem Waffen-
rock
zu tragen.
Jacke, ohne Futter
M. 9.
Jacke, m. B’mwoll-
futer
M. 12.
Jacke, mit woll. Normalfutter M. 14
. 16.
Jacke mit Ia Wollfutter
18.
Jacke mit Kamelhaarf.

Normal-
und
seidene
Wäsche
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Seidenhaut‟

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Handschuhe

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Jacken
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Jacke aus Reinwolle
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Jacke aus Kamelhaar
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Jacke, besonders fein

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750 bis 5.75
11.75 bis 10.50
4.—bis 1.65
11.50
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Oxfordhemden
Plüschhemden .
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Normal-Jacken
Seidene Jacken
Normalhosen
S Futterhosen
Plüschhosen
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wolle

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Reithose, Baum-
wolle

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Schne
M. 225 bis .90
Trikot-Handschuhe M. 2. u. 1.30
Offz.-Glacéhandschuhe M. 5.50 u. 4.25
Glacéhandschuhe, gelüttert . M. 4.75.
Pelz-Handschuhe . M. 15. bis 10.75
Dienst-Hützene
und
Extra-Mützen

Karten-
füihen

und
Motfzblock-
minhen

Kartentasche, einfach .
Kartentasche, doppelt .
Notizblocktasche .
Kartent. m. Notizblock.

M. 3.25
6.50
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6.75

M. 2.50
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5.—bis 125

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Lederweste m. Baum-
Wollfutter M. 25.
Lederweste m. Woll-
futter
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Lederweste, Otfizier-
Glagé . M. 38.
Delz-
Unterjacken
wasserdicht
imprägniert
Jacke, m. nord.
Hamster M. 25.
Jacke, Aermel auch
Pelz . M. 32.
Jacke mit Fehwamme . . M. 36.
45.
Jacke m. la Hamster
Kopf- und
Ohrenschützer
Ohrenschützer, reine
Wolle . M. 75
Kopfschützer, Baum-
wolle
. M. .65
Kopfschützer,
SchlauchformMl. 160
I. 2.75
Kopfschützer, Reinwolle

Socken und
Fußlappen
Fußlappen Paar 25 Pf.
dieselben imprägniert
Paar M. .40
Militärsocken, Baum-
wolle
. . M. .65
Militärsocken, Halb-
wolle
. . M. .90
Militärsocken, Rein-
wolle
. . M. 1.50

13.50 bis 10.50 5 Dienstmützen
5 Prtramützen
Offziermütze .
Heime und
Helmbezüge
§ Kommis-Bezug
M. 1.
E Offizier-Bezug
M. 2.
S Preuß, Inf.-Offiz.-
Helm M. 26.
S Hessischer Inf.-
Offiz.-Helm M. 27
S andere Helme je nach Truppenteil.

Ledertaschen
s für Offlziere
und
Ordonnanzen
Besonders starkes
Leder.
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* Tasche, wie Abbil-
dung
. M. 13.50
A
S Tasche mit verschl.
Innenabtlg. M. 15.

ilaicr.
aitr
(2
reinte
5 Ausführung!
Infanterie-Leutnant-Koffer . M. 19.50
Infanterie-Hauptmann-Koffer 20.
Artillerie-Leutnant-Koffer
19.50
Artillerie-Hauptmann-Koffer
21.
§ Stabsofflzier-Koffer . . .
23.

Wickel-
5 Gamaschen
zirka 240 cm
lang

Gamasche, Halbwolle
. M. 475
600
§ Gamasche, Reinwolle
. 6.00
Gamasche, wasserdicht

und
s Seiten-
S gewehre
Dolche
S Armeedolch M. 3.25
Oftiziere, schwer vergoldet M. 25. S Schlafsack, wasserd. gefütt. M. 28.
§ Inkanterie-Seitengewehr . . 7.00
u. 20 and. Hort. Säbel u. Seitengewehre
Achsel-
s
Stücke u.
Achsel-
5 kia
en
S Preise d. Achselklapp. n. Truppenteil.
S Leutnant-Achselstücke, feldgr. M. 2.50 S
* Leutnant-Achselstücke, Silber 3. 5 Tornisterkissen m. Daunen . . M. 1.50

Schlaf- und Wäschesäcke

Hess. Inf., Art. und Kav.-Säbel für S Wäschesäcke . . M. 14. bis 10.
Artillerie-Einjährige-Säbel . 12.50 Schlafsack, la wasserd. gef. 35.
S Schlafsack m. IaWollstoff gef. 42.

Lungenschützer . . M. 2.75 bis .90
Leibbinden . .
3.25 bis . 65

Koppel und Feld-Binden
Unterschnall-Gürtel
Lackkoppel f. Infant. u. Kavall. M. 6.
Feldbinden für Offiziere
. 8.50

Portepees
Faustriemen
Troddein
5 Portepee, preußisch
M. 8.50
* Portepee, hessisch
M. 335
§ Mannschaftstroddel
A. 35
5 Unterofflzierstroddel .
Faustriemen

M. 7.50 bis 6.
Luftkissen

. M. 45
M. 1.25 u. 1.00 S Offlz.-Tornister, wie Abbildg. M. 25.

28

5 Seidene Troddeln und Faustriemen. S Rucksäcke

M. 9. bis 3.

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812

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Auszug aus meinem Katalog über

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Das Wichtigste für unsere Truppen
im Felde sind erprobte Kleidungsstücke
als Schutz gegen Kälte und Nässe!
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über der Uniform zu tragen, M. 12.50 bls G-
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5 fürDarmstadt

Er erterſden
und Schutz-Weslen
znd alt
500 Gramm-Brief
versendbar.

über der Uniform zu tragen

M.

Ee jst ein Glack, das ieh die wasserdichten Sachen
habe. Die Schutzjoppe ist praktisch und leistet gute
Dienste. Die Ueberhose ist ganz mit gelbem Lehm g
überknistet, hat aber sehr gut dicht gehalten, Ich kann
selbige allen Kriegsleuten empfehlen. Die Ueberhose
ist recht praktisch für den Marsch. Da die Straßen 4
unglaublich schmutzig sind, spritzt der Lehm bis zum
Gürtel. Ist man dann im Quartier, dann wird die Ueber-
hose
abgelegt, trocknet schnell und kann durch Bürsten
und Klopfen leicht gereinigt werden. Die eigentliche
in
Uniformhose bleibt dauernd trocken und rein.
L. d. R. Dr. L. usw.

Gummi-Mantel
LEMBERGc
aus feldgrauem, bestem Gummi-
stoff
, Form genau wie die des
Offiziers-Mantels mit großem
Reitschlitz
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Endlich trocken! v. R. G. II.
Tausendfach erprobt, hunderte Anerkennung.

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N. 210
Mt. 3000
)0
. N. 22.

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einreihig für Mannschaften
Armee-Schutzmantel
zweireihig für Offiziere . . .
Armee-Schutzpelerine
weit geschnitten . . .
M
m
Die für die Herren Oilziere gelieterten waserdicht.
Mantel u. dgl. haben sich nach Erfahrung bewährt.
Achtungsvoll R. O., 15. Res.-Arm. L.-Inf.-Regt. 80 usw.
Die mir gesandte Hose kam wie gerufen, erstens weil
es andauernd schlechtes Wetter ist und zweitens weil
ich gerade in der vergangenen Nacht um ½ 1 Uhr drei
Unteroff.-Posten aufführen und revidieren mußte. Es
regnete vom Himmel und können Sie sich denken. was
es für Strapazeh sind, nachts 500 Meter vor der Front
herumzusausen, durch Busch und Strauch, Posten u. Pa-
trouill
. zurevidieren, abergerne tun wires, zum Schutze
derteueren Heimat, wennuns nur eine glückliche Heim-
kehr
beschieden wird. Vizefeldwebel J. G. usw.

Gummi-Mantel
JLILLEc
aus feldgrauen und erdfarbenen
Gummistoffen, auch in der Form
wie Mantel Antwerpen‟
vorrätig.
Mark 45.

Gummni-Mantel
DANTWERPENC
aus feldgrauem u. erdfarbenem
Gummistoff, durchgeknöpft und
mit verdeckten Knöpfen
M. 36.-
Regen-Batistmantel (wie Bild)
M. 18.50 und 24.
zirka 450 Gramm schwer

Gummi-Umhang
WARScHAUe
aus feldgrauen und erdfarbenen
Gummistoffen, auch mit ver-
deckten
Knöpfen
Mark 36.
Regen-Batistumhang . M. 24.
Regen-Hautumhang. . 36.
350 und 450 Gramm schwer.

Gummi-Mantel
lörrlakte
aus feldgrauen od. erdfarbenen
Gummistoffen, durchgeknöpft
und mit verdeckten Knöpten
Mark 20.-, 25., 30.
Regenhaut-Mantel (wie Bild)
Mark 36. und 42.
zirka 350 Grammgschwer.

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ist erschienen und überall zu haben.
L. C. Wittich’sche Hofbuchdruckerei.

Aufru=
Hilfe für kriegsgefangene Deutſche
E Raßrand!

Der Winter ſteht vor der Tür. Er wird die Not der kriegsgefangenen Deutſchen in
Rußland bis zur Unerträglichkeit ſteigern. Denn die meiſten von ihnen ſind nicht mit dem
auch nur Allernötigſten verſehen, um die ſtrenge ruſſiſche Winterkälte überſtehen zu können. Sie
müſſen daher, ebenſo wie die zahlreichen deutſchen Zivilgefangenen in Rußland, ſo raſch wie
möglich mit warmen Kleidungsſtücken und mit ſonſt Nötigem verſehen werden. Dies er=
fordert
reiche Geldmittel, die zurzeit nicht zur Verfügung ſtehen. Auf Anregung des Zentral=
Komitees vom Roten Kreuz in Berlin ſoll daher im ganzen Deutſchen Reiche eine Sammlung ſtatt=
finden
. Auch unſere heſſiſche Heimat darf und will ſich hierbei nicht ausſchließen; ſie will und
muß ſich vielmehr an dem geplanten Unterſtützungswerke mit allen Kräften beteiligen. Die Not
iſt groß und ſchnelle Hilfe iſt geboten. Deshalb gebe jeder, ſo viel und ſo ſchnell er kann.
Auch der gering Bemittelte ſoll ſich an der Sammlung beteiligen; auch die geringſte Gabe iſt
herzlichſt willkommen. Da die Sammlung ſpäteſtens mit dem 20. Oktober d. Js. ab=
geſchloſſen
werden ſoll, zögere keiner mit ſeiner Spende. Ein jeder mache ſeine Spende bei
einer örtlichen Hammelſtelle des Roten Kreuzes und dem Kennwort: Hilfe für kriegsgefangene
Deutſche in Rußland. Die hilfreichen Geber können des herzlichſten Dankes ihrer notleidenden
Brüder in Rußland gewiß ſein.
Mittel, die etwa nicht für kriegsgefangene Deutſche in Rußland verwendet werden ſollen,
werden für kriegsgefangene Deutſche in anderen Ländern verwendet werden.
Darmſtadt, den 29. September 1915:
Der verſtärkte Vorſtand
des Heſſiſchen Landesvereins vom Roten Kreuz.
Korwan.
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Dessertteller, ½, stark
11
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.25
Dessertteller mit Goldrand
18
Tassen mit Untertasse, weiß .
.10
Schüsseln, dekoriert, 13 cm
10
Milchkaunen, dekoriert . Satz-6 Stück 98
Kaffeekannen, weiß, mit Patentdeckel . . 30
Milchkannen, weis . . . . 24, 15, 12, 10
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Teller, Nach
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Teller, tiet
Stück 8
Tassen, groß, bunt
9
Schüsseln
Satz=6 Stück 88
Schüsseln, bunt
Satz=6 Stück 1.15
Schüsseln, oval, mit Deckel
.48
Suppenterrinen mit Deckel
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[ ][  ][ ]

Baroneß Claire.
Roman von M. Herzberg.
(Nachdruck verboten.)
38)

Adolf blieb eine ganze Weile ſtumm. Schrecken und Schmerz
über das Vernommene erfüllten ſeine Seele. Armes Kind,
ſagte er endlich. Was haſt Du in der harten Schule des Lebens
alles lernen und durchmachen müſſen! Gut, daß Deine Mutter
das nicht erlebt hat! Mir iſt, als müßte ſie ſich jetzt noch im Grabe
umdrehen! Es verſtößt durchaus nicht gegen meine Ehre
Adolf! entgegnete Claire unwillig. Der Direktor erzählte, daß
ſchon manches Mal hochgeborene Damen in Spezialitäten=
theatern
geſungen hätten. Ich ſehe es als keine Schande an,
dort mein Brot zu verdienen, da ich es, trotz angeſtrengteſter
Bemühungen, anderswo nicht gefunden. Man kann trotzdem
brav bleiben, wenn auch nicht Nicht unberührt, Clairel
fiel er raſch ins Wort, ahnend, daß ſie ganz etwas anderes hatte
ſagen wollen. Ein Mädchen wie Du! Ich bin überzeugt, daß
Du das ſelbſt weißt und fühlſt. Haſt es ja halb und halb einge=
ſtanden
. Sonſt hatteſt Du auch nicht ſo ohne weiteres in eine
dienende Stellung gewilligt, die Du damals, als mit Deinem
Charakter unvereinbar, als unmöglich von der Hand gewieſen.
Du erinnerſt Dich unſeres diesbezüglichen Geſprächs und Deines
Urteils noch?. Ja! entgegnete ſie kurz. Was ſollte ſie auch
mehr ſagen? Waren ſeine Worte doch ein Echo ihrer eigenſten
Gedanken. Und ich glaube auch nicht, daß ſie von Dauer ſein
wird, fuhr Adolf fort. Doch davon ſpäter. Zunächſt muß ich
Dir ſagen, daß es mich ſehr bekümmert hat, daß Du von dem
Fremden die Hilfe angenommen, die Du von mir, Deinem
älteſten, treuſten Freunde, verſchmähteſt. Daß Du mir nicht
darum geſchrieben, kann ich Dir kaum vergeben. Das ver=
wundet
mich tief! Des Fremden Hilfe unfreiwillig annehmen
mußte, Adolf! entgegnetesſie eifrig. Und begreifſt Du nicht,
daß gerade, weil Du mir der liebſte Menſch biſt, ich Deine Mittel
nicht noch mehr in Anſpruch nehmen konnte? Auch ſollteſt
Du nicht wiſſen, wie ſchlecht es mir erging, ſollteſt Dich meinet=
wegen
nicht kümmern und ſorgen. Und noch eins, um wahr
zu ſein: Ich ſchämte mich, Dir einzugeſtehen, daß Deine Pro=
phezeihung
recht gehabt, und meine ſtolze Zuverſicht kläglich
Schiffbruch erlitten. Nun biſt Du doch beruhigt und befriedigt,
nicht wahr, lieber Adolf? ſchloß ſie lächelnd.
Er drückte kopfſchüttelnd ihre Hand. Noch nicht ganz.

Wenn Du in Frage kommſt, bin ich immer ein ſehr unbeſchei=
denes
Menſchenkind. Sei nicht böſe; ich möchte aber noch mehr
wiſſen. Ich bin noch nicht ganz im klaren über die Perſönlichkeit
des Herrn, den Du Deinen Wohltäter nennſt. Was iſt das für
ein Mann, jung alt Ziemlich jung noch! erwiderte
Claire zögernd. Häßlich ſchön? fragte er ſcheinbar leicht=
hin
. Ich glaube wohl, daß er das iſt, was man gemeinhin
unter einem ſchönen Manne verſteht! verſetzte ſie ehrlich.
Und beſtechend liebenswürdig! Das ſagteſt Du ja wohl ſchon?
Ja. Verzeihe noch eine Frage. Sein Benehmen Dir
gegenüber war ſtets tadellos? Das eines feingebildeten,
rikterlichen Mannes! Nie wärmer, Claire? Nie das auch
eines Werbenden? forſchte Adolf ängſtlich. Mißverſtehe mich
nicht, fügte er hinzu, ihre abweiſende Miene gewahrend. Du
darfſt nicht beleidigt, Du mußt aufrichtig gegen mich ſein, wie
zu einem Bruder, an deſſen Stelle ich hier ſtehe. Alſo ehrlich!
Claire ſtutzte und ſchwieg. Adolf deutete ſich ihr Schweigen
nach ſeiner Befürchtung. Glühende Eiferſucht zerriß ſein Herz
und trieb ihm ſtürmiſche Blutwellen in die Schläfen. Gleich
darauf aber verdrängte ſelbſtloſe Liebe und Beſorgnis um das
alleinige Wohl des ihm teuerſten Weſens jede egoiſtiſche Regung
ſeiner Seele. Hier drohte ſie, die Gefahr, von der er damals
auch zu ihr geſprochen, die ſchlimmſte Gefahr für das warme,
junge, unerfahrene Herz, das, in Unkenntnis der Welt und ſei=
ner
eigenen Verſuchung, blindlings in ſein Verderben zu rennen
im Begriff ſtand. Gott behüte, daß es jenen Mann ſchon liebte!
Du antworteſt nicht, Clairel! ſagte er gepreßt. Ich habe nach=
gedacht
und glaube, daß Deine Befürchtung grundlos iſt! er=
widerte
ſie voll überzeugung. Es war in der Tat ſo. Längere
überlegung ließ ihr Gröningens Außerungen doch nur als
harmloſe Galanterien erſcheinen, wie man ſie wohl einer be=
freundeten
Dame erweiſen durfte und denen ihre Beachtung
erſt Bedeutung verleihen würde. Sie war gewiß nur dergleichen
nicht gewöhnt und lächerlich empfindſam. Adolf aber war durch=
aus
nicht beruhigt, ganz im Gegenteil. Und es iſt das Haus
dieſes Herrn von Gröningen, in das Du gehen willſt; ſagteſt
Du nicht ſo, Clairel? fragte er in beherrſchtem Tone. Nun
ja! Was iſt dabei? entgegnete ſie heftig; denn ſie fühlte, was
er denken mochte. In das Haus eines ſchönen jungen Mannes
der, wenn mich nicht alles trügt, Dich liebt? Was fällt Dir
ein, Adolf? rief ſie zornig. Ich gehe doch nicht zu ihm in Stellung,
ſondern zu ſeiner Frau! Du weißt doch recht gut, daß er ver=
heiratet
iſt! So? rief er aus. Verheiratet! Aber was predige

ich Dir! Du kennſt ja die Welt noch nicht! Clairel, Clairel, fuhr
er dann, ſich gewaltſam bezwingend, fort, folge mir: Du darfſt
dieſe Stellung nicht annehmen! Prüfe Dich ſelbſt! Siehſt du
es denn nicht ein? Wo iſt Dein feines Gefühl für Schicklich=
keit
geblieben? Du wirſt beleidigend! rief ſie jetzt aufſpringend
mit funkelnden Augen. Von Dir, dem ich einmal Freundesrecht
eingeräumt, habe ich ſchon viel angehört, aber alles hat ſeine
Grenzen. Ich weiß allein, was ich zu tun und zu laſſen habe und
ertrage Bevormundung und Zurechtweiſung von niemand,
auch von Dir nicht! Ich bin jetzt mündig und mein eigener
Herr! Ich halte es deſſenungeachtet für meine Pflicht, Dich,
Kind, törichtes das Du biſt, trotz all Deinem Selbſtbewußt=
ſein
und Eigenwillen und Deinen einundzwanzig Jahren, mit
allem Nachdruck aufmerkſam zu machen auf die große Gefahr, der
Du Dich ausſetzen willſt, Gefahr für Deinen Ruf, Deine Ehre!
Claire, die dunkelrot vor Scham, ihm abgewendet am Fen
ſter geſtanden, blickte ihn jetzt an mit Augen, die in flammender
Entrüſtung förmlich ſprühten. Pfui, Adolf, pfui! Du wagſt
mir das zu ſagen, ſchmähſt mich, verdächtigſt den Mann, den Du
nicht kennſt und der nicht hier iſt, um ſich verteidigen zu können.
Er iſt mein Freund in des Wortes höchſter Bedeutung, ein edler
Freund, der Adolf unterbrach ſie leidenſchaftlich: Laß Dich
belehren, Du Kind, Du dreimal einfältiges: es gibt keine Freund=
ſchaft
zwiſchen einem jungen Mann wie er, und einem ſchönen
jungen Mädchen, wie Du biſt! Hörſt Du, es gibt keine! Du in
Deiner ſeltenen, weltfremden Befangenheit magſt an platoniſche
Schwärmerei glauben und empfinden; er aber, der moderne
lebenskundige Mann, der er zweifellos iſt, ſicher nicht! Und
Deine Anweſenheit in ſeinem Hauſe würde Dir, ihm und ſeiner
Frau nur Unheil bringen! Clairel, glaube mir doch! Nein!
erwiderte ſie hart. Ich glaube Dir nicht! Wie kann ich es, da
Du Dich mit eigenen Waffen ſchlägſt, Dich ſelber Lügen ſtrafſt!
Gibt es keine ideale Neigung zwiſchen Mann und Weib, ſo iſt
auch unſer feierlich geſchloſſener Bund eine Unwahrheit geweſen,
ſo biſt Du mein brüderlicher Freund nicht! Nein, rief er
jetzt außer ſich. Ich bin es nicht! Ich war es nie, Clairel, wie ich
zuerſt ſelbſt törichterweiſe wähnte! Die Erkenntnis wurde mir
allzuſchnell! Du ringſt es aus mir heraus, das Geſtändnis,
das ich bisher in ſtummen Banden hielt, Du ringſt es heraus!
Ich liebe Dich als die einzige Liebe meines Lebens, ſo heiß,
ſo innig, ſo treu ſo hoffnungslos ſo hoffnungslos!
(Fortſetzung folgt.)

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Imenau i. Thür. Prosp. frei, (II1264z ſtraße. Empfohlen durch Frau
Prof. Kellner, Hochſtr. 62 u. Fräul.
de Weerth, Eichbergſtr. 10. (*4527

Gewerbeschule Darmstadt.
Unter ſtaatlicher Aufſicht ſtehende, dreiklaſſige
Fachſchule für Bauhandwerker, für Metallarbeiter
und Maſchinenbauer nud für Dekorationsmaler.
Eröffnung des Winterhalbjahres:

Fachklaſſen für Bauhandwerker, Metallarbeiter und Maſchinen=
bauer
am Montag, den 1. November 1915. Schulgeld 40 Mk.
Abteilung für Dekorationsmaler genügende Zahl von Anmel=
dungen
vorausgeſetzt ebenfalls am 1. November 1915. Schul=
geld
30 Mk. Die Direktion der Schule iſt berechtigt, Maler= und
Weißbinderlehrlingen, die drei Winter hindurch die Fachſchule für
Dekorationsmaler der Tagesſchule beſucht haben, ein Abgangszeugnis
auszuſtellen, dem gemäß der Entſchließung Großh. Miniſteriums des
Innern vom 30. Mai 1908 die Wirkung der Zeugniſſe über das Be=
ſtehen
der Geſellenprüfung beigelegt iſt. (§131 Abſatz 2 der Gewerbe=
ordnung
.) Programm und iede weitere Auskunft durch die Direktion.
Anmeldung möglichſt bald an die Direktion der Gewerbe=
ſchule
Darmſtadt (Nieder=Namſtädterſtraße 8) erbeten. (13201sss
Darmſtadt, im September 1915.
Der Vorſitzende des Aufſichtsrates:
Der Direktor:
Sames.
Prof. Dr. Meiſel.

Verein für Verbreitung von Volksbildung
Darmſtadt.
Einladung zu den Lehrkurſen 1915/16.

Deutſch (Rechtſchreiben, Schönſchreiben, Briefſchreiben uſw.,
12 Abende Mk. 4.). Buchführung (Korreſpondenz und Geſchäfts=
rechnen
, 20 Abende Mk. 6.). Maſchinenſchreiben, Stenographie
(je 20 Abende Mk. 6.) Franzöſiſch und Engliſch (je 2 Wochen=
ſtunden
monatlich Mk. 5.) Erleichterung beim Beſuch aller Vereins=
veranſtaltungen
. Vorausſichtlicher Beginn Mitte Oktober. Einſchreib=
liſte
im Verkehrsbureau. Die Einladung ergeht an Damen und
Herren jeden Alters.
(13647mss

Gabelsberger Stenographen=Verein.
Gegr. 1861.
Schirmherr: Se. Königliche Hoheit der Großherzog.
BEl. S
Stenegrapme.

Anfängerkurſe beginnen für
Damen und Herren:
Dienstag, den 5. Oktober 1915,
abends 8½ Uhr,
im Schulhaus am Ballonplatz (parterre).
Honorar 6 Mark wöchentlich 2 Stunden.
Daſelbſt finden an den übrigen Abenden auch Fort=
hildungskurſe
ſtatt.
(13623is

lavierschule
Frau E. Hochstätter
konservat. ausgeb. Pianistin
Schulstr. 15, 2. St.
Anfangsgr. u. vollständige Ausbildung.
Einzelunterricht. (*4371
Keine Klassen. Theorie. Shändig.

rf., gepr. Damenſchneider=
meiſterin
erteilt Unterricht
im Zuſchneiden u. Kleidermachen
für mäßiges Honorar. (13819a
Sophie Baum,
Gervinusſtraße 30, 1. u. 2. St.

Für die Geſchäftsführung eines
Gaſthauſes werden tüchtige,
kautions=
fähige
Wirtsleute geſucht.
Ang. u. L. 67 a. Geſchäftsſt. (*4590si

chöner, großer Garten mit viel
Obſtbäumen und Waſſer zu
pachten geſucht. Ang. unt. L 49
(*4520
an die Geſchäftsſt.

(Phöniz)
Zwei große Palmen ſowie
mehrere kleinere (Chamerögs) ſofort
(*4532sg
zu verkaufen
Frankfurter Straße 22.

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Weiblich
Tüchtige
Zuurbeitern
ſucht f. ſofort Stellung.
Angebote unter K 16 an die
Geſchäftsſtelle ds. Bl. (*2283idsg
in Stenographie und
Fräulein, Maſchinenſchreiben
bewandert, ſucht Stell. War bereits
als Aushilfe tätig. Angebote unter
L. 52 an die Geſchäftsſt. (*4542so
Tüchtige Buchhalterin
ſucht ſof. evtl. 1. Nov. Stelle. Ang.
u. L 54 a. d. Geſchäftsſt. (*4551
Jung. Mädchen, welch. Steno=
graphie
u. Schreibmaſchine gelernt
hat, ſucht Anfangsſtelle. Angeb. u.
L 2 andie Geſchäftsſtelle. (*4335ds
ſucht Stellung ſ. Ste=
Anfängerin nogr. u. Schreibmaſch.
Angeb. u. L. 6 Geſchäftsſt. (*4364ds
Angehende Arbeiterin ſucht
Stelle in Konfektion, würde auch
gern mit älterer Schneiderin aus
arbeiten gehen. Angeb. u. L. 60
an die Geſchäftsſtelle.
(*4592
Junge, intell. Dame
in Stenogr. u. Schreibm. erfahren,
ſucht Stellung bei mäßigem Ge=
halt
. Angebote unter L 43 an.
die Geſchäftsſtelle d. Bl. (*4495si
ſucht ſchriftl.
Kontoristin Nebenbeſchäfti=
gung
, Büchernachtr., Rechnungs=
auszüge
ꝛc. Gefl. Ang. u. L. 64
an die Geſchäftsſt. erbeten. (*4570
Erſte Putzarbeiterin, welche
mehrere Jahre in lebhaften Ge=
ſchäften
tätig war, ſucht paſſende
Stellung. Angebote unter L. 25
an die Geſchäftsſtelle. (*4502sg
Aeltere erfahrene, gut empfohl.
Haushälterin, ſowie Mädchen
mit mehrjähr. Zeugn., Köchinnen,
Mädchen, welche kochen u. nicht
koch. könn., ſowie jüng. Mädchen
ſuchen Stellen.
(*4630
Katharina Jäger
gewerbsmässige Stellenvermittlerin
Luiſenſtraße 34.
Stellen ſuchen: Köchinn., Haus=
mädch
., Alleinmädch., die koch. könn.,
Kinderfräulein, jüngere Mädchen,
Reſtaurat.=Köchin, Zimmermädch.,
ſofort und ſpäter. Frau Minna
Dingeldein, gewerbsmäßige Stel=
lenvermittlerin
, Eliſabethenſtr. 5,
Telephon 531.
(*4625
Ein jung. Mädchen, 16 Jahre,
ſucht für morgens einige Stunden
Laufſtelle. Blumenthalſtr. 53. (*46
Junges Mädchen
ſucht morgens kleinen Laufdienſt
oder Bureau zu reinigen.
Stiftſtr. 43, 2. Stock. (*4507sim
15jähr. Mädch., welch. ſch. gedient
hat u. auch Hausarb. k., ſucht paſſ.
Stelle. Ang. u. L 46 a. Geſch. (*4503
Jg. Kriegersfrau m. 2 jähr. Kind
ſ. nachm. oder auch morgens einige
Stund. Beſchäftg. gegen kl. Vergüt.
Kaupſtr. 30, 3. St.
(*4506
Junge unabh. Frau, w. ſchon in
nur beſſ. Häuſern als Hausmädchen
tätig war, ſucht tagsüb. Beſchäftig.
geht auch als Aushilfe. Angeb. u.
L 29 a. d. Geſchäftsſtelle. (*4501
Für 14jähr. Mädchen wird für
morg. Stelle zu Kindern u. Haus=
arbeit
geſucht. Angeb. unt. L51
an die Geſchäftsſtelle. (*4509
Jg. Mädchen ſ. von morg. bis
nachm. Laufſt. Holzſtr. 15 II. (*4554

Frau g. ganze Tage waſch. od.
putz. Eliſabethenſtr. 43, Htb. III.(*

Jg., kinderl. Frau hat noch Tage
frei zum Putzen oder auch andere
Arbeit. Kiesſtraße 5, pt. (*4595

Frau ſucht Waſch. u. Putz. (*4521
Klappacherſtr. 78, Vrdhs 1. St.

nimmt noch
Tücht. Schneiderill einige Kund.
in u. außer dem Hauſe an. (*4432
Adolf=Spießſtraße 23, 1. Stock.

Tücht. Modiſtin (Deutſche), welche
mehrere Jahre in Paris ſelbſt. war,
empf. ſich den geehrt. Damen im An=
fertig
. von ſchicken Damen- u. Kinder-
hüten
bei bill. Berechnung. (*4330smms
H. Albrecht, Wendelſtadtſtr. 14½ II.

empfiehlt
Junge
tücht. Modiſtin ſich in
u. außer dem Hauſe. Näh. Kranich=
ſteinerſtr
. 6 III, Pfeifer. (*4558sgo

Männlich

Gewiſſenhaft., tücht. Mann, w.
jahrelang die Verwaltung eines
Lagers, verb. mit Bureauarbeit,
geführt hat, ſucht anderw. Ver=
trauensſtellung
. Prima Empf. z. D.
Angeb. u. L 33 Geſchäftsſt. (*4449fs

Militärfreier Kontoriſt
mit ſchöner Handſchrift ſ. Stellg.
Ang. u. L. 68 Geſchäftsſt. (*4583ss

Kaufmann, 20 Jahre alt, vor=
erſt
militärfrei, ſucht Stellung als
Lageriſt oder Verkäufer. Derſelbe
war in gleicher Eigenſchaft in Tuch=
und Manufaktur=Geſchäften tätig.
Angeb. u. L 71 Geſchäftsſt. (*4610

Junger Mann
der über einige freie halbe Tage in
der Woche verfügt, ſucht dieſelbe
zweckentſpr. auszufüllen durch Ein=
kaſſieren
von Quittungen od. dgl.
Angeb. u. L 63 Geſchäftsſt. (*4577

Lehrmädchen p. ſof. geſ.
Modes. Kunert, geb. Elbert.
Rheinſtraße 12½, 1. Stock.
Lehrmädchen ſof=geſ. (*4321dsi
Konfektion, Mühlſtraße 40, 1. St.
mit Vorkennt=
Lehrmädchen niſſen in Hand=
arbeit
für feinen Damenputz ge=
ſucht
. A. Albrecht, Wendel=
ſtadtſtraße
34½
(*4246msm

Unabhäng. Frau oder älteres
Mädchen für tagsüber geſucht.
Nieder=Ramſtädterſtr. 59, II. (*4574

Saubere Lauffrau von 8 bis
½11 Uhr und von 2 bis ½4 Uhr
für Hausgrbeit geſucht. Ernſt=
(*4568
Ludwigſtr. 16, 2. St.

Kriegsvertretung.
Ein erfahrener Kaufmann ſucht
ſich während d. Kriegsdauer in der
Geſchäftsführung Einberufener
zu betätigen oder andere ange=
meſſene
, lohnende Beſchäftigung.
Angebote unter L 59 an die Ge=
ſchäftsſtelle
ds. Blattes. (*4576
Junger Mann, 17 Jahre alt
(Einj.=Berecht.), ſucht Lehrſtelle in
einem Bankgeſchäft. Angebote u.
L. 50 an die Geſchäftsſt. (*4522

Heizungen werden noch an=
genommen
. Feldmann, Lohn=
diener
, Karlſtr. 73.
(*4519

Weiblich

Lehrmädchen
für Filiale Beſſungen per ſofort
(13856
geſucht.
Adolf Geiger.

Perfekte Flickerin f. Weißzeug
u. Kleider ſofort geſucht. Ang. unt.
m. Pr. L.56 a. d. Geſchäftsſt. (*4535
Ein arbeitswilliges
Mädchien
zirka 15 Jahre, tagsüber f. Haus=
haltung
geſucht. Zu erfragen in
der Geſchäftsſtelle d. Bl. (13793fsg

Gesucht
eine zuverläſſige, nicht zu junge
beſſere Frau oder Fräulein
die kochen kann u. die Pflege einer
einzelnen gichtkranken Dame über=
nimmt
. Lauffrau für grobe Arbeit
vorhanden. Schriftl. Angeb. unt.
K 96 Geſchäftsſtelle. (*4329dsg

Mädchen geſucht für Haus= u.
Küchenarbeit. Eintritt Oktober.
Vorzuſtell. Sonntags bei A. Mon=
nard
, Feldbergſtraße 38. (*4234mds

Unabh. Monatsfrau 2 Std. tägl.
geſucht. Dieburgerſtr. 50 II. (*4557

Für Hotel u. Haushaltung ein
ſauberes Mädchen
per ſofort oder 1. Oktober geſucht.
*4593)
Rheinſtraße 47.

Dienſtmädchen oder beſſeres
Fräulein für den Haushalt geſ.
Dasſelbe hat Gelegenheit, die feine
Küche zu erlernen. Keinen hohen
Lohn. Wilhelminenſtr. 35, II. (*4582

Laufmädchen für vor= u. nach=
mittags
2 bis 3 Stunden geſucht.
*4616) Rheinſtr. 12½, 1. Stock.

Ein füngeres, fleißziges und ſau=
beres
Dienſtmädchen geſucht.
Näheres Geſchäftsſtelle. (*4613

Saub. Lauffrau od. Mädch. ſof.
geſucht Riedeſelſtr. 35, pt. (*4571
für Mittwochs und
Putzfkau Samstags geſucht. für
das ganze Jahr. Näheres in der
Geſchäftsſtelle ds. Bl. (*4517

Männlich

gewiſſenhaft u. ſicher im Rechnen,
für größere Gemeindekaſſe bei
(13816sg
Darmſtadt geſucht.
Angebote unter L 47 an die
Heſchäftsſtelle d. Bl. erbeten.

Jüng. Fakturiſt
und Lageriſt
mögl. branchekundig u. militär=
frei
, ſofort geſucht. Angeb. m.
Zeugniſſen u. Gehaltsanſpr. an
Herz Hachenburger Sohn
Rheinſtraße 1. (13818a

Hessische
Kriegslotterie
ſucht zum Vertrieb von Loſen in
Kaffees und Wirtſchaften gegen
Bezahlung zuverläſſige Perſön=
lichkeiten
, die ſich melden wollen
Montag, 4. Okt., vorm. zwiſchen
11 und 12 Uhr
(*4508
Neckarstrasse 8. I.

Für Neuheit bei Laden-
besitzern
gut ein-
geführte

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G. m. b. H.
Mannheim.

Für die
Einkassierung
unſerer Stromrechnungen in den
Außenbezirken werden militärfreie,
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für ſofort geſucht.
(13598ids
Angebote ſind zu richten an die
Heſſiſche Eiſenbahn=Aktien=
Geſellſchaft
Darmſtadt, Luiſenſtraße 22.
Tücht. Beſchlagſchmied
gegen hohen Lohn fof. geſ. (13786a
E. Mohrmann, Hofſchmied.
Mehrere tüchtige, ältere
Bauschlosser
zum ſofortig. Eintritt gegen hohen
Lohn in dauernde Arbeit geſucht.
J. Jacobi, Schloſſermeiſter,
Karlſtr. 34. (13756a
Spengler und Inſtallateur ſo=
(*4284mds
fort geſucht.
Stiftſtraße 52.

Duchbinuergehnte
geſucht. (13627
L. C. Wiltich’ſche Hofbuchdrnckerei
Rheinſtraße 23.

Tücht. Waſchfrau geſucht. Zu
erfragen Roquetteweg 2, part.,
oder Schuſtergaſſe 7. (*4515

Reinl. Lauffr. od. Mädch. von
½810 u. nachm. v. 12 geſucht
Schuchardſtraße 1, I.
(*4513

Tücht. Schreiner
und
Wagner
militärfr., f. dauernde Beſchäftig.
gegen hohen Lohn ſofort geſucht.
Propeller-Werke, Frankfurt a. m.
Günderrodeſtr. 5. (13851a

Taglöhner gesucht.
Liebigſtraße 27.
13862)

geſ. M. Jahn,
Arbeiter Pallaswieſen=

ſtraße 30.

(*462üsg

Tüchtiger Fuhrmann
geſucht. (*3468sss
A. & J. Monnard
Hofſpediteure
Feldbergſtraße 38.

Tackt. Räischer
bei hohem Lohn ſof. geſ. (13745ds
Brauerei L. Heß.

Die Heil= und Pflegeanſtalt Heppenheim ſtellt noch
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Leumund. Anfangslohn (für ältere Perſonen bis etwa
35 Jahre) 450 Mk. bei freier Station. Nach 6 Jahren
bei Bewährung 1000 Mk. Prämie. Jüngere Leute (unter
18 Jahren) werden entlohnt nach Leiſtungen. Eventnell
können auch aus dem Militärdienſt Ausgeſchiedene Ver=
wendung
finden. Meldungen an die Direktion. (13878

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Markt 7

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burſche
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abzug. Mühlſtr. 16, I.
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Um nun meiner werten Kundschaft in dieser teueren Zeit einen
besonderen Vorteil zu bieten, verkaufe
Steintöpfe

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Konserven-Gläser
mit Verschluss, Spange und Gummiring
½ Liter 1 Liter 1½ Liter 2 Liter
58
68
78
48

Da wahrscheinlich Konservengläser und Steintöpfe im nächsten
Jahre noch teuerer werden, empfehle meiner werten Kund-
schaft
auf Vorrat zu kaufen und besonders, da es sich um
Ia Ware handelt.

Montag ist Schluss m. Ausnahme-Tage und ver-
weise
nochmals auf diese seltene Spargelegen-
heit
. Wegen des großen Andranges in den Nach-
mittagsstunden
, bitte auch den Vormittag zum
Einkauf zu benutzen.

(1384a

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DARMSTADT Hermann Rosenthal Ludwigstr. 17

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in schicken Formen u. geschmackvollen Stoffen

Kinder-Samt-Mäntel

in glatten und gerippten Samten . .

Kinder-Kleider

n einhtbigen und basteten Stelte, mod. Pormen 9.50 6.50 3.50 1.95

Kinder-Kittel

in waschbaren Winterstoffen, einfarbig und gemustert

49.- 36.- 29. 19.50
35. 29. 24.50 14.50
48.- 39. 35. 24.50
49.- 38. 29. 19.50
6.75 6.50 4.50 2.95
18.50 14.50 9.50 5.90
3.50 2.95 2.25 1.45
14.50 8.90 6.50 2.95
10.75 9.50 6.50 3.90
6.50 3.95 2.75 1.95
14.50 10.50 6.75 2.90
18. 14.50 9.50 5.90
und höher
4.50 2.50 1.45 95