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178. Jahrgang
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Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Polizeiamts Darmſtadt, der Großh. Bürgermeiſtereien des Kreiſes und der andern Behörden.
Das „Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt” wird Dienstags, Donnerstags und Samstags nach Bedarf beigefügt.
Zeichnet die dritte Kriegsanleihe!
Letzter Zeichnungstag Mittwoch, den 22. September.
Von den Kriegsſchauplätzen.
* Großes Hauptquartier, 19. Sept. (W. T. B.
Amtlich.)
Weſtlicher Kriegsſchauplatz.
Südöſtlich von Bray (an der Somme) gelang eine
ausgedehnte Sprengung in und hinter der feindlichen
Stellung. In dem anſchließenden für uns günſtigen
Ge=
fecht hatten die Franzoſen erhebliche blutige
Verluſte. Es wurden einige Gefangene gemacht.
Hart weſtlich der Argonnen wurden ſchanzende
feindliche Abteilungen durch Artilleriefeuer unter ſchweren
Verluſten zerſprengt.
Das lebhafte Artilleriefeuer dauert auf
einem großen Teile der Front an.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz.
Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls
v. Hindenburg.
Der umfaſſende Angriff der Armee des
Generalober=
ſten v. Eichhorn gegen Wilna hat zu vollem
Er=
folge geführt.
Unſer linker Flügel erreichte Molodeczno,
Smor=
gon und Wornjamy. Verſuche des Feindes, mit eilig
zu=
ſammengerafften ſtarken Kräften unſere Linien in
Rich=
tung auf Michaliſchki zu durchbrechen, ſcheiterten
völlig.
Durch die unaufhaltſam vorſchreitende
Umfaſſungs=
bewegung und den gleichzeitigen ſcharfen Angriff der
Ar=
meen der Generale v. Scholz und v. Gallwitz gegen
die Fron tdes Feindes iſt der Gegner ſeit geſtern zum
eiligen Rückzug auf der ganzen Front
ge=
zwungen;
das ſtark befeſtigte Wilna fiel in
unſere Hand.
Der Gegner wird auf der ganzen Linie verfolgt.
Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls
Prinzen Leopold von Bayern.
Auch hier wird der zurückgehende Feind verfolgt.
Die Heeresgruppe erreichte die Linie Nienadowicze-
Derewnoje —Dobromyſl. Feindliche Nachhuten
wurden geworfen.
Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls
v. Mackenſen.
Nördlich von Pinsk iſt die Wisliza erreicht.
Süd=
lich der Stadt iſt der Strumen überſchritten.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz.
Die Lage iſt unverändert.
Im engliſchen Unterhauſe hat nach
Zeitungs=
berichten der Marineminiſter Balfour behauptet,
Lon=
don ſei, wie jedermann wiſſe, und wie auch die Deutſchen
wohl wüßten, ein unbefeſtigter Ort, der nach den
Re=
geln des ziviliſierten Krieges Luftangriffen nicht ausgeſetzt
ſein ſollte.
Da es dem Miniſter unmöglich verborgen ſein kann,
daß London durch eine große Anzahl ſtändiger
Be=
feſtigungswerke und eine noch größere Zahl von
Feldwerken befeſtigt iſt, handelt es ſich hier um
eine bewußt falſche Darſtellung. Der Miniſter
hat außerdem anzuführen vergeſſen, daß die deutſchen
Luftfahrzeuge bei ihrem Erſcheinen über London ſtets
zuerſt von engliſcher Seite beſchoſſen worden ſind. Auch
erwähnt er nicht die für die Beurteilung der Sachlage
recht wichtige Tatſache der fortgeſetzten Angriffe
durch Flugzeuge der Verbündeten auf offene
und weit außerhalb des Operationsgebietes gelegene
deutſche Ortſchaften, ja ſogar auf harmloſe Reiſende in
Perſonenzügen, die natürlich außerſtande ſind, ſich zu
Oberſte Heeresleitung.
wehren.
Notiz: Bray liegt an der Somme, 7 Kilometer
ſüd=
lich Albert,
Der öſterreichiſch=ungariſche
Tagesbericht.
* Wien, 19. Sept. Amtlich wird verlautbart:
19. September:
Ruſſiſcher Kriegsſchauplatz:
In Oſtgalizien verlief der geſtrige Tag ruhig.
Gegenüber unſeren Linien an der Ikwa entwickelte
der Feind ſtärkere Artillerietätigkeit.
Im wolhyniſchen Feſtungsdreieck ging die
Beſetzung unſerer neuen Stellung ohne Störung durch
den Gegner vonſtatten.
Der aus Litauen zurückweichende Feind
wird von den dort inmitten deutſcher Armeen
vordringen=
den k. und k. Streitkräften verfolgt.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz.
Geſtern eröffnete die italieniſche ſchwere
Artil=
lerie neuerdings ein lebhaftes Feuer gegen unſere
Werke auf den Hochflächen von Vilgereuth und
Laf=
raun. Im übrigen iſt die Lage im Tiroler und Kärntner
Grenzgebiet unverändert.
Der gegen den Raum von Flitſch angeſetzte
An=
griff, der dem Feind im Talbecken allein über 1000 Mann
loſtete, iſt geſcheitert. Heute früh waren die
vorder=
ſten Gräben bereits von den Italienern verlaſſen.
Im Vrſic=Gebiete verſuchte der Gegner unter
dem Schutze des Abendnebels, eine unſerer Vorſtellungen
zu überfallen. Dieſe Unternehmung ſcheiterte
voll=
ſtändig. Gegen Mitternacht ſprengten unſere Truppen
die dort von den Italienern errichteten Mauer= und
Sand=
werke mit den dahinter befindlichen Feinden in die Luft.
Im Südweſt=Abſchnitt der Karſthochfläche von
Do=
berdo wurde die vergangene Nacht durch Sprengung
feindlicher Sappen ausgenützt.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes:
v. Höfer, Feldmarſchalleutnant.
Die Zeppelinangriffe auf London.
* Amſterdam, 18. Sept. Wie der Korreſpondent
des W.T. B. von aus England hier eingetroffenen Rei:
ſenden erfährt, iſt bei dem letzten Zeppelinangriff
auf London auch die Bank von England
ge=
troffen worden. Der Zeppelin war von den Fenſtern
des bekannten neutralen Klubs in Albemarle=Street bei
Piccadilly deutlich ſichtbar. Der angerichtete Schaden
iſt viel bedeutender, als bisher nangenommen wurde.
Allein in einer Fabrik die getroffen wurde, wird der
Schaden auf 150 000 Pfund Sterling geſchätzt. Die Zahl
der Getöteten und Verwundeten ſoll in die Hunderte
gehen.
Ruſſiſches.
Die Vertagung der Duma.
* London, 18. Sept. Die Times melden aus
Pe=
tersburg vom 16. September: Heute mittag wurde der
kaiſerliche Ukas in der Duma verleſen. Ehe
der Präſident Rodzianko damit fertig war, verließen die
Sozialiſten und Progreſſiſten demonſtrativ den Saal:
alle anderen hörten die Verleſung ſtehend und
ſtillſchwei=
gend an. Zum Schluß wurde, wie üblich, Hurra
ge=
rufen. Dieſer Beifall wurde jedoch durch aufrühreriſche
Worte der ſich entfernenden Sozialiſten geſtört. Sofort
nach der Verleſung des Ukas leerte ſich der Saal. Man
hatte einige Mühe, das Publikum zum Verlaſſen
der=
übervollen Gallerie zu bewegen. Die ganze Duma zog
ſich nun zu einer allgemeinen vertraulichen
Beratung zurück. Alle Journaliſten und andere
Nichtmitglieder wurden entfernt. Man glaubt, daß
darüber beraten wurde, daß Präſident Rodzianko
beauf=
tragt werden möge, um eine Veratung beim
Zaren im Hauptquartier nachzuſuchen, damit
er die Krone von der Auffaſſung der Duma über den
Ernſt der Lage in Kenntnis ſetze. Alle
Par=
teien, mit Ausnahme der äußerſten Rechten, betrachten
Goremylin allein verantwortlich Man glaubt. daß
er der Krone falſche Aufſchlüſſe gegeben und
da=
durch den Vertagungsbeſchluß erlangt hat. Selbſt bei den
gemäßigten Parteien der Duma war der Unwille heute
früh ſo groß, daß die Führer alle Ueberredungskünſte
aufbieten mußten um die Mitglieder zu einer ruhigen
und gemäßigten Haltung zu bewegen.
* Paris, 18. Sept. Dem Temps wird von ſeinem
Berichterſtatter aus Petersburg berichtet, daß in der
letz=
ten Dumaſitzung eine gewiſſe Nerpoſität
herrſchte, daß jedoch alle Abgeordneten ſich einer
wür=
digen Zurückhaltung befleißigt hätten. Die letzte
Dumaſitzung ſei ſehr kurz geweſen und ohne einen
anderen Zwiſchenfall verlaufen, als den, daß die
Par=
teien der Linken demonſtrativ den Saal verlaſſen hätten.
In Arbeitertreiſen herrſche eine gewiſſe Gärung, aber
niemand vergeſſe, daß der Feind jede Schwäche ausnutzen
würde. Der Berichterſtatter ſpricht die Hoffnung aus,
daß das Land die Ruhe aus vaterländiſcher
Unterord=
nung wahren werde.
* Paris, 18. Sept. Der Temps ſieht ſich genötigt,
die Verſtimmung weiter Kreiſe Frankreichs
über die Schließung der Dumaſeſſion dadurch
zu beſchwichtigen, daß er erklärt, man müſſe in die
Klug=
heit des Zaren Vertrauen ſetzen, und daß den Wünſchen
der ruſſiſchen Oeffentlichkeit ſo weit Rechnung getragen
werde, wie dies mit der geſunden inneren Entwicklung
vereinbar ſei. Indem der Zar den Oberbefehl über die
Armeen übernommen habe, habe er die völlige Einigkeit
mit dem ruſiſchen Volle belundet. In dieſer Einigkeit
werde Rußland auch die Kraft ſinden, dem Schickſale
ent=
gegenzutreten.
* London, 18. Sept. Der Petersburger Bericht der
Times über die Vertagung der Duma beſagt zum
Schluß: Die Duma bewies durch ihre ruhige Haltung,
daß ſie ſich der großen Verantwortlichkeit, die das Land
ihr auferlegt hat, voll bewußt und würdig iſt, ſie zu tragen.
Goremplin war bei der Sitzung nicht anweſend Auch
die anderen Mitglieder des Miniſteriums, die ſich
ein=
ſtimmig gegen die Vertagung ausgeſprochen hatten, zogen
es vor, wegzubleiben. Solange bis das Ergebnis der
Andienz Rodziankos bekannt ſein wird, fahren die
Duma=
mitglieder in ihrer Arbeit in den Regierungskommiſſionen,
die mit der Verſorgung der Armeen beſchäftigt ſind, fort.
Die Duma will nicht wegen der Vertagung einen Kampf
mit der Regierung eröffnen, ſondern ſie hält Goremykin
als ungeeignet, das Land zu regieren, und verſucht
des=
halb, ihre Vorſtellungen unmittelbar an die Krone zu.
richten. Man weiſt darauf hin, daß Goremykin ſeine
Kollegen nicht um ihre Meinung befragt habe ſondern
wie ein Diktator vorgegangen ſei. Nur das Pflichtgefühl
habe das Miniſterium davon abgehalten, insgeſamt
ab=
zudanken.
* Lyon, 18. Sept. Lyon Républicain meldet aus
Petersburg: 55 Dumaabgeordnete haben in einer
geheimen Sitzung beſchloſſen, den Dumapräſidenten
auf=
zufordern, er möge in das Hauptquartier
rei=
ſen, um dem Zaren die Empfindungen der Abgeordneten
bei Schließung der Duma darzulegen. Die
Ver=
treter aller Parteiſen haben beſchloſſen, Petersburg nicht
zu verlaſſen und Ruhe zu bewahren.
* Kopenhagen, 18. Sept. (Zenſ. Bln.) Die
oppoſitionellen Dumaabgeordneten ſind augenſcheinlich
keineswegs geſonnen, ſich der Vergewaltigung vonſeiten
der Regierung widerſtandslos zu unterwerfen, und über
150 Abgeordnete haben ſich nach Viborg begeben,
um dort auf eigene Fauſt ſich als
Dumaverſamm=
lungin Permanenz zuerklären. Ehe aber dieſe
naturgemäß in offenem Aufruhr gegen die Regierung
be=
findlichen Abgeordneten ihre geſetzgebende Verſammlung
konſtituieren konnten, wurde eine Anzahl von ihnen bei
der Ankunft am Bahnhof von Viborg feſtgehalten und
durch den Stadtkommandanten gezwungen, die Rückreiſe
nach Petersburg anzutreten. Ob durch dieſen Akt die
Konſtituierung der Viborger Duma” ſich auf die Dauer
wird verhindern laſſen, bleibt dahingeſtell. Die
oppo=
ſitionellen Abgeordneten dürften Mittel und Wege ſuchen,
um vielleicht in einer anderen Stadt ihre Verſammlung
zuſtande zu bringen.
* (Zenſ. Bln.) Aus Kopenhagen wird der
National=
zeitung berichtet: Wie aus Petersburg gemeldet wird,
trat der Miniſterrat ſofort nach der Rückkehr
Gore=
mykins aus dem Hauptquartier des Zaren zu einer
Son=
derſitzung zuſammen. Es wurde einſtimmig der Beſchluß
gefaßt, nach Vertagung der Duma gegen eine Anzahl von
Abgeordneten das Verfahren wegen
Hochver=
rats zu eröffnen. Außerdem wurde beſchloſſen, den
Belagerungszuſtand über Petersburg zu
verſchärfen. Endlich faßte auch die Regierung den
Be=
ſchluß, die Semſtwos von Moskau, Perm, Charkow und
Kursk aufzulöſen, weil ſie regierungsfeindliche
Kund=
gebungen veranſtaltet hätten. Der Stadthauptmann von
Moskau wurde ſeiner Stellung enthoben.
Die Behandlung der Flüchtlinge.
* Kopenhagen, 18. Sept. Der Kongreß der
lettiſchen Vereinigungen, der von 123
Ver=
tretern von ſolchen beſucht war hat über die Regelung der
Unterſtützung von Kriegsflüchtlingen beraten und ein
er=
ſchütterndes Bild von der furchtbaren Lage der
Flüchtlingen dort entrollt. Die ruſſiſche Verwaltung
behandelt die Maſſen, welche auf der Eiſenbahn in der
4. Klaſſe oder zu Fuß auf den Landſtraßen ankämen, mit
völliger Gleichgültigkeit. Nationale Gegenſätze machten ſich
dabei unheilvoll geltend und auch die Hilfsorganiſationen
der Geſellſchaft würden davon beeinflußt. Beſonders die
Verhältniſſe in Petersburg wurden in den ſchwärzeſten
Farben ausgemalt. Die Flüchtlinge ſeien in Nachtaſylen
untergebracht, wo ſie ſich tagsüber nicht aufhalten dürfen
und deren geſundheitliche Verhältniſſe jeder Beſchreibung
ſpotteten. Nach ſieben Tagen müßten ſie das Aſyl
ver=
laſſen und ſich Arbeit verſchaffen. In der Provinz ſeien
die Verhältniſſe noch viel ſchlimmer. Ein jüdiſches
Ko=
mitee habe aus Niſchni Nowgorod ein Telegramm
erhal=
ten, daß dort viele arme jüdiſche Familien in
Jahrmarkts=
buden, Tauſende aber unter offenem Himmel lägen. Die
meiſten Kleinſtädte könnten überhaupt keine Flüchtlinge
mehr aufnehmen.
Unſere Verluſte in der Schlacht bei Tarnopol.
* Berlin, 19. Sept. Aus dem Großen
Hauptquar=
tier wird uns geſchrieben: Die Morning Poſt vom
11. Sept. bringt in einem Eigentelegramm aus
Peters=
burg die Nachricht, daß in den ſechstägigen
Kämp=
fen an der Serethlinie eine ganze Armee
vernich=
tet worden ſei. Ein deutſches Armeekorps von zwei
Divi=
onen verſorgt die Ruſſen mit den wertvollſten Trophäen
und der größten Zahl von Gefangenen. Eine dieſer
Divi=
ſionen ſei bei Tarnopol vernichtet worden. Von 16
ſchwe=
ren Geſchützen eines deutſchen Korps ſeien 14 in ruſſiſche
Hände gefallen. — Dieſe lügenhaften
Behaup=
tungen über deutſche Truppen können ſich nur auf die
Schlcht bei Tarnopol am 7. September beziehen,
deren irrtümliche Darſtellung in dem Bericht der rufſiſchen
Heeresleitung bereits in dem deutſchen amtlichen
Tages=
bericht vom 8. September widerlegt worden iſt. Die
ruſ=
ſiſche Heeresleitung ſelbſt hält nach ihrer gewundenen
Er=
klärung in dem amtlichen Bericht vom 11. September ihre
Angaben vom 8. September nicht mehr aufrecht und gibt
deren Unrichtigkeit in dem amtlichen Bericht vom 18.
Sep=
tember mit bemerkenswerter Offenheit zu. Gegenüber der
Nachricht der Morning Poſt ſei nochmals ausdrücklich
feſt=
geſtellt, daß die deutſchen Truppen bei
Tarno=
pol keinen Schritt zurückgegangen ſind, und
keinerlei Trophäen, kein Maſchinengewehr
und kein Geſchütz verloren haben, dagegen alle
Angriffe der Ruſſen blutig abgewieſen haben. Die
Ver=
luſte der beiden in der engliſchen Meldung erwähnten
deutſchen Diviſionen betrugen am 7. September: 1
Offi=
zier, 65 Mann tot, 3 Offiziere 295 Mann verwundet und
32 Mann vermißt. So bedauerlich dieſe Verluſte an ſich
ſind, ſo kann man ſie doch nicht als übertrieben anſehen,
für eine Schlacht, der die Ruſſen ſelbſt eine entſcheidende
Bedeutung beilegen.
Die Räumung von Riga.
Kriſtiania, 18. Sept. (Zenſ. Frkft.) Nach der
Sjoefartstidende iſt das norwegiſche
Großſäge=
werk in Riga von den Ruſſen zerſtört worden. Die
Maſchinen wurden nach Moskau transportiert. Im
ganzen ſind in Riga für 30 Millionen Rubel Holz
ver=
nichtet worden. Der norwegiſche Konſul iſt nach Moskau
gereiſt. Alles Bewegliche iſt aus Riga entfernt worden.
Ein engliſcher Transportdampfer
verſenkt.
* Konſtantinopel, 18. Sept. (Zenſ. Frkft.) Die
Tätigkeit der deutſchen Unterſeeboote im
Mit=
telmeere ſteigert die Nervoſität der Entente.
Vor=
läufig ſind zuſammenhängende Ergebniſſe dieſer mit
gro=
ßer Kühnheit unternommenen Aktion, die die Furcht und
Bewunderung unſerer Gegner zugleich erregen, noch nicht
bekannt. Geſtern torpedierte ein deutſches
Un=
terſeeboot in der Nähe von Kandia einen
engli=
ſchen Transpiortdampffar von 15000 Tonnen.
Er war voll geladen auf dem Wege von Aegypten nach
den Dardanellen und ſank in kurzer Zeit. (Frkft. Ztg.)
Erklärliche Zurückhaltung.
London, 19. Sept. In der ſchriftlichen
Beant=
wortung einer Anfrage des Abgeordneten King führt
Aſquith aus, die Regierung beabſichtige gegenwärtig
nicht, weitere Dokumente über die Verhandlungen
mit Deutſchland aus dem Jahre 1912 zu veröffentlichen.
Das Luftſchiffweſen in Frankreich.
Paris, 12. Sept. Verſchiedene Blätter, darunter
die Guerre Soziale, Libre Parole und Clemenceau im
Homme Enchaine greifen die Regierung an, weil ſie das
Unterſtaatsſekretariat des Luftſchiffahrtsweſens
dem Rechtsanwalt Besnard anſtatt einem Fachmann
übertragen habe. Beſonders Clemenceau, deſſen Artikel
von der Zenſur zur Hälfte zuſammengeſtrichen worden
iſt, äußerr ſich ſcharf und erklärt, Viviani habe den
Radikalen Besnard genommen, um dem Kabinett bei
den radikalen Sozialiſten neues Anſehen zu geben. Ein
derartiges politiſches Manöver ſei in Anbetracht der
Thatſache, daß die Deutſchen ſeit einem Jahr nahe vor
Paris ſtünden, unzuläſſig. Es ſei traurig, daß die
Re=
gierung Veranlaſſung gebe, die Frage aufzuwerfen,
warum man jetzt eine fachunkundige Perſönlichkeit an
die Spitze dieſer überaus wichtigen Abteilung der
Lan=
desverteidigung ſtelle.
Berlin, 19. Sept. (W. T. B. Amtlich.) Den
Unter=
nehmern und Lieferanten, die durch Zwiſchenhändler und
Vermittler bei Anfertigung von Sandſäcken die
Arbei=
terinnen durch Herabdrücken der Stück=Nählöhne
aus zubeuten ſuchen, ſo daß es dieſen nicht möglich
iſt, ſich den ortsüblichen Tagesverdienſt zu verſchaffen,
werden die Betriebe geſchloſſen.
* Berlin, 20. Sept. Nach einer Meldung der
Köln. Ztg. deuten die in der Preſſe veröffentlichten
zahl=
reichen Abreiſen von Perſönlichkeiten des Hofes und der
Miniſter nach Smolensk darauf hin, daß ſich jetzt
dort das ruſſiſche Hauptquartier befindet.
* Berlin, 20. Sept. Wie die D. T. berichtet,
er=
hielt der Großfürſt Nikolai Nikolajewitſch
vom Zaren den Befehl, Tiflis während des Krieges
nicht zu verlaſſen, was einer Verbannung
gleich=
komme.
* Leipzig, 18. Sept. In den letzten Tagen
be=
rührte eine ſchwediſche Reiſegeſellſchaft von 9 Perſonen,
die ſich auf dem Wege nach Südindien befinden und der
ſich der Direktor der ſchwediſchen Kirchenkommiſſion,
Brundin, und der juriſtiſche Beirat Herdin aus Upſala
angeſchloſſen hatten, Leipzig, um hier Beratungen zu
pflegen über die Fortführung der
Miſſions=
arbeit auf dem Arbeitsfelde der Leipziger
Miſ=
ſion im Tamalenlande. Am 20. September iſt nach einer
telegraphiſchen Nachricht die Abreiſe von Angehörigen
dieſer Miſſion, die ausgewieſen ſind, nämlich der nicht
mehr im militärpflichtigen Alter ſtehenden Männer,
Frauen und Kinder, zu erwarten, während die jüngeren
Männer in Indien interniert werden. Da ſämtliche
deut=
ſche Miſſionen in gleicher Weiſe von dieſen Maßnahmen
der engliſchen Regierung getroffen werden, kommen rund
300 deutſche Miſſionsleute nach Deutſchland, darunter
etwa 40 von der Leipziger Miſſion.
* Paris, 19. Sept. Der Temps meldet aus
Ma=
dagaskar, daß die Verſuche der franzöſiſchen
Regie=
rung, Rinder zur Auffriſchung des
Viehbeſtan=
des aus Madagaskar nach Frankreich auszuführen,
ge=
ſcheitert ſeien. Der Dampfer „Loire” der bereits in
Ma=
dagaskar eingetroffen war, um Rinder an Bord zu
neh=
men, mußte unverrichteter Sache umkehren. Die Urſachen
dieſes Scheiterns des Verſuches werden nicht bekannt
ge=
geben. Sie ſcheinen auf eine mangelhafte Organiſierung
der Transportverhältniſſe zurückzuführen ſein.
* Paris, 19. Sept. Der Matin meldet: In der
Pulver= und Granatenfabrik in Le Pecg
fand am Donnerstag vormittag eine Exploſion
ſtatt. Am Nachmittag ereignete ſich eine neue ebenſo
heftige Exploſion, durch die wieder ſehr großer
Schaden angerichtet wurde. Auch diesmal wurden
mehrere Arbeiter verletzt. Es iſt eine ſtrenge
Unter=
ſuchung von den Militärbehörden eingeleitet worden.
* Paris, 19. Sept. Dem Temps zufolge iſt die
Stundungsfriſt für Mieten um weitere drei
Monate verlängert worden.
* London, 19. Sept. Die Times melden aus
Neu=York vom 16. September: Der Präſident des
Deutſch=Amerikaniſchen Bundes, Reyamer, fordert die
Bürger auf, bei dem Präſidenten und dem Staatsſekretär
gegen die engliſche Anleihe zu
prote=
ſtieren und teilt mit, daß die Freunde Deutſchlands
aufgefordert werden ſollen, ihr Geld aus den Banken
herauszuziehen, die die Anleihe abſchließen.
* Athen, 19. Sept. Der Vertrag zwiſchen der
griechiſchen und der engliſchen Regierung
über die engliſche Marinemiſſion iſt auf ein Jahr
erneuert worden. — Der König arbeitete geſtern lange
mit Venizelos. Dieſer Zuſammenkunft wird angeſichts
der Neugeſtaltung der Balkanlage Bedeutung beigemeſſen.
Tageskalender 1914
zur Geſchichte des Weltkrieges.
20. September. Der engliſche kleine Kreuzer „
Pe=
gaſus” in der Bucht von Sanſibar von „Königsberg”
angegriffen und unbrauchbar gemacht. — Die engliſche
Admiralität gibt bekannt, daß der Kreuzer „Emden”
der 6 Wochen lang aus dem Geſichtskreis
verſchwun=
den war, am 10. September im Golf von Bengalen
5 Schiffe verſenkte und ein ſechſtes mit Bemannung
nach Kalkutta nahm.
Darmſtadt, 20. September.
— Städtiſche Zentrale für Volksernährung im
Krieg. Werft keine Apfelſchalen weg! Gedörrte
Apfelſchalen, in Säckchen an einem trockenen, luftigen
Ort aufgehoben, geben im Winter einen guten,
er=
wärmenden Tee, ſowie auch eine gute Suppe. Man
weicht die Apfelſchalen abends in Waſſer ein, kocht ſie
am anderen Morgen eine halbe Stunde, würzt mit
Zimmt und Nelken. Mit Gries, Sago oder
Kartoffel=
mehl verdickt, wird dasſelbe Rezept eine köſtliche Suppe.
Von den friſchen Apfelſchalen läßt ſich auch gutes Gelee
kochen.
— Bad Nauheim, 19. Sept. (Vom Badebetrieb.)
Bis zum 16. September ſind 19673 Kurgäſte
ange=
kommen. Bäder wurden bis zum gleichen Tage 254984
abgegeben.
Großherzogliches Hoffheater.
Sonntag, 19. September:
Parſifal.
(Vorbericht.)
W-l. Die heutige erſte Aufführung von Richard
Wag=
ners „Parſifal” bezeichnet einen denkwürdigen Tag in der
Geſchichte unſeres Hoftheaters, ſowohl durch die
Auffüh=
rung ſelbſt, als durch den glänzenden künſtleriſchen Erfolg,
der ſie zu einem künſtleriſchen Ereignis erſten Ranges
geſtaltete. In erſter Linie gebührt dem Orcheſter, das
unter Leitung des Herrn Hofkapellmeiſters
Ottenhei=
mer Wundertaten vollbrachte, unbegrenztes Lob, ferner
der kunſtverſtändigen Regie des Herrn Nowack, der das
Wunderwerk in Szene geſetzt hat, und den Solokräften,
voran Herr Stephani, als ſtimmlich und geſanglich ganz
vortrefflicher Gournemanz, der Hofopernſängerin Helene
Wildbrunn vom Hoftheater in Stuttgart, die die
Par=
tie der Kundry wegen Unpäßlichkeit der Frau Schelper
ſang und eine ideale Vertreterin dieſer Partie iſt, und
Herrn Globerger als jugendlicher, ſympathiſcher
Vertreter der Titelpartie. Das Publikum folgte der
Auf=
führung mit Andacht und Ergriffenheit. Die Szenen im
Gralstempel waren von überwältigender Schönheit.
Bei=
fallskundgebungen, die ſtörend gewirkt hätten, fielen auch
nach Schluß der Aufführung fort. Das Haus war ſchon
mehrere Tage vorher ausverkauft. Die Vorſtellung, die
um 4 Uhr begann, dauerte mit etwa 2 Stunden Pauſen
bis 10¼ Uhr.
Landwirtſchaftliches.
— Dienstag, den 21. September, vormittags
10 Uhr, kommen auf dem Pferdemarktplatz in Darmſtadt
17 aus Belgien eingeführte 2—2½ jährige
Fohlen zur Verſteigerung (Quarantäne=Fohlen). An
der Verſteigerung können nur heſſiſche Landwirte
teil=
nehmen. Die Verſteigerung erfolgt gegen Barzahlung.
Vermiſchtes.
— Mahnung an die deutſchen Jäger! Der
Herzog von Ratibor, Präſident des Allgemeinen Deutſchen
Jagdſchutz=Vereins, erläßt folgende Mahnung an die deut=
Jäger: Die unbedingt erforderliche möglichſte Schonung
unſerer Metallbeſtände gibt mir Veranlaſſung,
an alle deutſchen Jäger die eindringliche Bitte zu richten,
ihr Augenmerk bei der Ausübung der Jagd in dieſer
Kriegszeit auch auf die abgeſchoſſenen Patronen
— inſoweit ſie nicht wieder geladen werden — zu richten
und im Intereſſe des Vaterlandes darauf zu ſehen, daß
die Patronenhülſen, wenn ſie Metall enthalten, unter
kei=
nen Umſtänden weggeworfen, ſondern aufgehoben werden
und ſomit zu erneuter Verwendung der Metallteile
er=
halten bleiben. Auf jede Hülſe kommt es an! Wenn ich
mich mit dieſer Bitte an die deutſche Jägerei wende, ſo bin
ich davon überzeugt, daß meine Mahnung überall ohne
Ausnahme Beherzigung finden wird.
Sammel=
ſtellen ſind die Geſchäftsſtellen der Landesvereine
unſe=
res Vereins und wo ſolche nicht genannt ſind bitte ich die
Patronenhülſen entweder an die bekannten Adreſſen der
Herren Landesvorſtände, oder an das Generalſekretariat
des Vereins zu Berlin W 50, Geisbergſtraße 25/6
einzu=
ſenden
Literariſches.
— „Mode und Kultur” von Dr. Norbert
Stern. Unter dieſem Titel erſcheint im Verlag der
Eu=
ropäiſchen Modenzeitung (Klemm & Weiß) Dresden ein
großangelegtes, zeitgemäßes Werk in 12 Lieferungen zum
Preiſe von je 1.20 Mark, deſſen erſte Lieferungen ſoeben
zur Ausgabe gelangten. Die Frauenmode iſt eben eine
ſehr wichtige Kulturangelegenheit. Das gilttes namentlich
gegenwärtig zu berückſichtigen, wo alle Stellen bis zu den
Reichsſpitzen hinauf ſich die Reform der Frauenkleidung
und die Schaffung einer deutſchen Weltmode angelegen
ſein laſſen. Für Wiſſenſchaftler und Künſtler, für
Politi=
ker und Rechtsgelehrte, Induſtrielle und Kunſtgewerbler,
Gewerbe= und Frauenarbeitsſchulen, für alle Angehörigen
der verſchiedenen Frauenmodenberufe, vor allen Dingen
für elegante Frauen ſelbſt wird „Mode und Kultur” unter
dieſen Umſtänden eine Quelle wertvollſter Anregung ſein.
Außer in Lieferungen erſcheint das Werk in 2 Bänden
zum Preiſe von 15 Mark. Band 1, mit vielen farbigen
Lichtdrucktafeln nach Kunſtwerken, Modekupfern,
Zeich=
nungen und Photographien ausgeſtattet, iſt ſoeben
er=
ſchienen.
— Breitkopf & Härtels Kleine
Muſiker=
biographien. Jedes Bändchen in Leinen gebunden
1 Mark. Achtundzwanzig Bändchen liegen jetzt in dieſer
Ausgabe vor, die zuletzt erſchienenen Bändchen ſind:
Or=
lando di Laſſo (1532—1594) von Eugen Schmitz.
Mit einem Bildnis. Guſtav Albert Lortzing (1801
—1851) von Georg Rich. Kruſe. Mit einem Bildnis. Peter
Iljitſch Tſchaikowsky (1840—1893) von Otto Keller.
Mit einem Bildnis. Giuſeppe Verdi (1813—1901)
von Arthur Neißer. Mit einem Bildnis. Die vier
Ver=
faſſer, die auf dem Gebiete der Muſikliteratur einen guten
Namen haben, ſchufen hier einheitliche, von allem
Neben=
ſächlichen losgelöſte Lebensbilder, die hauptſächlich für
die beſtimmt ſind, denen umfangreiche Werke aus
Zeit=
oder Geldrückſichten nicht zugänglich ſind.
— Deutſch=Amerika mobil . . . Von Karl
Jünger, mit einem Geleitwort von Exzellenz v. Knorr,
Admiral z. D. B. Behrs Verlag (Friedr. Fedderſen),
Berlin=Leipzig. Der Verfaſſer entwirft in ſeinem Buche,
dem Exzellenz Admiral von Knorr, Deutſchlands Seeheld
aus dem Kriege 1870/71, ein flammendes Geleitwort mit
auf den Weg gegeben, ausgehend von einer Schilderung
des Volkscharakters der Amerikaner im allgemeinen und
der Deutſch=Amerikaner, ihrer Geſchichte und ihrer
Be=
deutung im beſonderen, ein hochintereſſantes und
unge=
mein feſſelndes Bild der von gewaltigem Enthuſiasmus
getragenen Tätigkeit der Deutſch=Amerikaner im
Welt=
kriege. Die Darlegungen, die von großer Beleſenheit des
Verfaſſers zeugen, werden auch manche intereſſanten
Schlaglichter auf die früheren und jetzigen Beziehungen
Deutſchlands und Amerikas, ſowie die geſamte heutige
Weltlage und laſſen auch die bekannteſten Amerikaner
und Deutſch=Amerikaner der Jetztzeit ausführlich zu Wort
kommen. So zeigt das Buch, daß auch die Deutſch=
Ame=
rikaner an ihrem Teil unſeren Kampf mitkämpfen mit
jener Begeiſterung und jenem Willen zum Sieg, der den
endlichen glücklichen Ausgang des Krieges verbürgt.
Verluſtliſte.
* Die Preußiſche Verluſtliſte Nr. 327
ent=
hält u. a.: Infanterie=Regiment Nr. 117; Reſerve=
Infan=
terie=Regimenter Nr. 221, 223. Weiter ſind erſchienen
die Bayeriſche Verluſtliſte Nr. 220, die Württembergiſchen
Verluſtliſten Nr. 262 und 263 und die Marine=Verrluſtliſte
Nr. 47.
* Die Preußiſche Verluſtliſſte Nr. 328
ent=
hält u. a.: Reſerve=Infanterie=Regimenter Nr. 222, 223,
224; Landwehr=Infanterie=Regimenter Nr. 116, 118. —
Weiter ſind erſchienen die Württembergiſche Verluſtliſte
Nr. 263 und die Marine=Verluſtliſte Nr. 48.
Vor Toresſchluß!
Am 22. September mittags 1 Uhr, läuft
die Friſt zur Zeichnung der Kriegsanleihe ab. Die
Worte, welche in der von Seiner Exzellenz dem
HerrnFinanzminiſter zum 2. cr. in den Kaiſerſaal
einberufenen Verſammlung Herr Bankaſſeſſor Mecker
ge=
ſprochen hat, lauteten:
Verehrte Anweſende!
Eine ernſte Stunde iſt es, die uns hier
zuſammen=
führte. Ehern dröhnt der Schlag an Deutſchlands
Wappenſchild, wiederum das Volk aufzurufen zu
natio=
naler Tat.
Wir kämpfen um die Exiſtenz des Volkes wie auch
um die jedes Einzelnen.
Schon winkt uns der Lorbeer des Sieges im
Früh=
rot des Oſtens. Die Heere des ruſſiſchen Diktators ſind
zu Paaren getrieben, ihre Kraft iſt gebrochen, die feſten
Bollwerke ſind gefallen.
An uns iſt es, unſerer Armee auch weiterhin den
Rückhalt zu geben, deſſen ſie bedarf, um mit
unvermin=
erter Wucht deutſcher Kraft auch den weſtlichen Feinden
den Todesſtoß zu verſetzen.
Dieſer Augenblick iſt da! Es gilt! Jetzt oder niemals!
Sollen die furchtbaren Opfer an deutſchem Blut
ver=
geblich gefloſſen ſein?
Soll das verhaßte England recht behalten, indem es
auf die Unzulänglichkeit deutſcher Wirtſchaftskraft hofft?
Soll das deutſche Volk in dem Augenblick verſagen,
in dem ſeine Armee im Begriffe iſt, den Krieg einem
ſiegreichen Ende entgegenzuführen?
Dagegen bäumt ſich das Herz, dagegen bäumt ſich der
Verſtand.
Da gibt es für jeden Deutſchen nur eins, den
kate=
goriſchen Imperativ:
Wir müſſen ſiegen, alle für einen, einer für alle!
Jeder muß ſeine Kräfte voll und ganz da einſetzen, wo
ihm die Möglichkeit geboten iſt, für das Ganze zu wirken.
Wiederum öffnen ſich die Tore der Reichsbank
dem Zuge der Getreuen, die gewillt ſind, Sieger zu
bleiben.
Großes iſt geleiſtet worden, noch Größeres verlangt
die Gegenwart.
Die neue Kriegsanleihe ſteht im Vordergrund des
Intereſſes. Alle flüſſigen Mittel und Eingänge, alle
ver=
fügbaren Kredite, insbeſondere die Kriegsgewinne, müſſen,
ſoll das große Werk gelingen, der Kriegsanleihe nutzbar
gemacht werden. Jegliche ſpekulative Betätigung muß
ausgeſchaltet werden!
Das iſt das Erfardernis des Tages.
Wenn jeder ernſtlich mit ſich zu Rate geht, ſo wird
es ihm ſicherlich gelingen, einen Betrag dem Vaterlande
nutzbar zu machen und ſich ſelbſt, trotz der geſteigerten
Lebensanforderungen, einen Sparpfennig in
guter, ſicherer Kriegsanleihe beiſeite zu legen.
Mit Rat und Tat ſtellt ſich die Reich’sbank und
die ihr angegliederte Reichsdarlehenskaſſe zur
Verfügung.
Zum erſten Male tritt die Reichsbank aus der ihr
ſonſt auferlegten Reſerve hinſichtlich der Empfehlung von
Anlagepapieren heraus, indem auch ſie warm für die
An=
lage in Kriegsanleihen eintritt.
Das dürfte wohl hinſichtlich der Güte und Sicherheit
der Anlage ein beredtes Zeugnis ablegen.
Ein Volk, das nach authentiſchen Ziffern vor dem
Kriege über ein Vermögen von rund 300 Milliarden
ver=
fügt, deſſen Organiſation auf dem Gebiete des Volks=
und Wirtſchiftsweſens unerreicht daſteht, deſſen phyſiſche
Kraft ungebrochen und unerſchöpflich iſt,
deſſen Heere im ſiegreichen Vorrücken große, wertvolle
Ländergebiete ſich als Unterpfand für den zu diktierenden
Frieden geſichert haben,
das dürfte wohl in der Lage ſein, wenn es die
Not=
wendigkeit erheiſcht, auch noch größere Anleihen auf ſich
zu nehmen, ohne daß ihre planmäßige Liquidation und
Zinszahlung gefährdet iſt.
Möge jeder nach beſten Kräften auch dieſes Mal
bei=
tragen zu dem großen nationalen Werke, auf daß wir
den ſiegreich heimkehrenden Helden mit offenem Blick
und treudeutſchem Gruß die Hand zum Willkommen
entgegenreichen können mit den Worten:
War es uns auch nicht vergönnt, wie Euch, an erſter
Stelle für das Vaterland zu kämpfen, ſo ,haben auch wir
treu unſere Pflicht erfüllt, in tiefer Dankbarkeit, Deutſche
zu ſein.
Mögen die Zeichen der Trauer um unſere gefallenen
Helden, die Wunden der Heimgekehrten niemanden einſt
ein furchtbarer Mahner werden:
„Sieh’, ſie gaben das Beſte für ihr
Vater=
land, und Du!, wo warſt denn Du?”
Darum fort mit allen engherzigen Erwägungen und
Befürchtungen, zeigen wir uns würdig unſeres Volkes
und ſeiner Helden.
Bei der letzten Kriegsanleihe gingen als Zeichnung
bei der hieſigen Reichsbank als Zeichnungsſtelle
einſchließlich der von den Banken und anderen
Geldinſti=
tuten vermittelten Zeichnungen ein:
39 Millionen Mark, aus rund 15000 einzelnen
Zeich=
nungen beſtehend.
Darunter befanden ſich bis zu 5000 Mark 14000
Zeich=
nungen, über 100000 Mark 25 Zeichnungen.
Hinzu treten noch 11 Millionen Mark bei den
Ge=
noſſenſchaften eingegangene Zeichnungen, ſodaß die
Ge=
ſamtzeichnungsziffer in Darmſtadt 50 Millionen
Mark betrug.
Dieſe glänzenden Ziffern bezeugen nicht nur die
Vaterlandsliebe der Bevölkerung, ſondern auch, daß die
Zeichner gute Rechenmeiſter ſind.
Die Bedingungen, unter denen die neue Anleihe
auf=
gelegt wird, ſind bekannt.
Hervorzuheben iſt folgendes:
Zeichner, die mit ihren bei Sparkaſſen oder
Genoſſen=
ſchaften liegenden Sparguthaben zeichnen wollen, nehmen
ihre Zeichnungen am beſten dort vor, da ſie dann auf
Freigabe ihrer Guthaben außerhalb der Kündigungsfriſt
rechnen können.
Beſonders zu empfehlen ſind Schuldbucheintragungen,
da ſie billiger ſind, keine Sorge um die Verwaltung
be=
reiten, keine Gefahr des Verluſtes entſteht und bequeme
und portofreie Zinszahlung haben.
Darlehen für Kriegsanleihen bei den im
Reichs=
bankgebäude befindlichen
Reichsdarlehens=
kaſſen werden gegen Verpfändung von Wertpapieren
zu 5¼ Prozent gegeben.
Noch ein Wort bitte ich mir zu geſtatten. Es iſt
mir eine Ehrenpflicht, an dieſer Stelle Dank zu ſagen
allen, die in ſo warmherziger Weiſe mitgewirkt haben,
den Goldſchatz der Reichsbank zu ſtärken.
Auf die große Bedeutung, die ein ſtarker Goldſchatz
in den Treſoren der Reichsbank hat, iſt hinreichend
hinge=
wieſen worden.
Erhebend iſt es, zu ſehen, wie jung und alt, hoch und
niedrig zur Reichsbank kommen, um ihre Goldſtücke gegen
vollwertige Banknoten= umzutauſchen.
Ich richte die Bitte an Sie, auch fürderhin der
Schaffung dieſer goldenen Wehr des
Vaterlan=
des Ihre Mitwirkung nicht zu verſagen.
(Schluß des redaktionellen Teils.)
Efwas gane Besonderes
Poſtbezieher!
Ihre Beſtellung auf das
„Darmſtädter Tagblatt‟
läuft Ende dieſes Vierteljahres ab;
erneuern
Sie den Weiterbezug unſeres Blattes ſofort,
damit in der Zuſtellung keine Unterbrechung
eintritt.
(13248gm
Familiennachrichten.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe aufrichtigſter
Teilnahme bei dem Heimgange unſerer
teueren Entſchlafenen ſagen wir Allen.
auf dieſem Wege herzlichen Dank.
In tiefer Trauer:
Familien Grein und Maſſoth.
(13287
Todes=Anzeige.
Allen Verwandten, Freunden und
Be=
kannten die tieftraurige Mitteilung, daß es
Gott dem Allmächtigen gefallen hat, meine
liebe Frau, meinen Kindern ihre herzensgute,
treubeſorgte Mutter
(13285
Frau Katharina Stieler
geb. Döringer
am 18. September, nachmittags 5 Uhr, nach
kurzem, ſchwerem Leiden zu ſich in die
Ewig=
keit abzurufen.
Joh. Stieler
Ober=Poſtſchaffner
und Kinder.
Darmſtadt, den 19. September 1915.
Die Beerdigung findet Dienstag, den 21.
Sep=
tember, nachmittags 2½ Uhr, auf dem
Wald=
friedhofe ſtatt.
13294
Todes=Anzeige.
Hierdurch allen Verwandten, Freunden und
Bekannten die traurige Mitteilung, daß es Gott
dem Allmächtigen gefallen hat, unſeren lieben,
guten Vater, Schwiegervater, Großvater und
Onkel
Veter Seippel
nach kurzem, ſchwerem Leiden, im Alter von
75 Jahren, Samstag abend 8 Uhr, im Städtiſchen
Krankenhaus in Darmſtadt zu ſich zu rufen.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Lamilie Michgel Seippel.
Traiſa, Amerika, Gronau, den 18. Sept. 1915.
Die Beerdigung findet Dienstag, 21. September,
nachmittags 2½ Uhr, in Traiſa ſtatt.
Tageskalender:
Montag, 20. September.
Großh. Hoftheater, Anfang 7 Uhr, Ende nach
9½ Uhr. (Volks= und Garniſonsvorſtellung): „Alt=
Heidelberg”.
Monatsverſammlung des Geflügel= und
Vogel=
zuchtvereins „Ornis” um 8½ Uhr in der „Stadt
Pfung=
ſtadt‟.
Verſteigerungskalender.
Dienstag, 21. September.
Hofreite=Verſteigerung der Eliſabeth Kath.
Rahn (Waldſtraße 50) um 10½ Uhr auf dem
Orts=
gericht I.
Gold= und Silbergegenſtände=
Verſteige=
rung um 2 Uhr im ſtädtiſchen Leihamt.
Grummetgras=Verſteigerung um 4 Uhr von
den Scheftheimer Wieſen (Zuſammenkunft auf dem
Waldwieſenweg).
Städtiſches Halkenſchwimmbad, Mühſr. 33,
geöffnet von morgens 7 Uhr bis abends 8½ Uhr; die
Schwimmhalle iſt offen von 7—9, 12—2 und 5—81
Uhr für männliche Beſucher, von 9—12 und 2—5 Uhr für
weibliche Beſuchers
Leitung: Dr. Otto Waldaeſtel. Verantwortlich für den leitenden
politiſchen Teil und für Feuilleton: Dr. Otto Waldaeſtel; für
Volkswirtſchaftliches, Parlamentariſches und Kommunalpolitiſches:
Hans H. Gieſecke; für Stadt und Land und den geſamten übrigen
Teil: Kurt Mitſching; für den Anzeigenteil, Anzeigenbeilagen und
Mitteilungen aus dem Geſchäftsleben: Paul Lange.
Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei.
Sämtlich in Darmſtadt.
Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an
die „Redaktion des Tagblatts” zu adreſſieren. Etwaige
Honorar=
forderungen ſind beizufügen; nachträgliche werden nicht berückſichtigt.
Unverlangte Manuſkripte werden nicht zurückgeſandt.
Für die vielen Beweise aufrichtiger, herzlicher Teilnahme bei dem
unersetz-
lichen Verluste unseres heissgeliebten Sohnes, Bräutigams, Bruders und Neffen
Diplom-Ingenieur Adolf Hatzmann
sprechen wir hiermit unsern tiefgefühlten Dank aus.
Im Namen der Hinterbliebenen:
Theodor Hatzmann.
(13286
Biebrich, Darmstadt, Wiesbaden, Cöln, den 18. September 1915.
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III. Kriegs-Anleihe.
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(13277
Bekanntmachung
über die Regelung des Straßenverkehrs
während der Herbſtmeſſe 1915.
Auf Grund von § 366 Ziffer 10 R. St. G. B., Art. 264 Pol. St. G. B.
und Art. 129 b Abſ. 2 der Städteordnung, wird wegen der
Herbſt=
meſſe für die Zeit vom 23. September bis 7. Oktober
ein=
ſchließlich angeordnet:
1. Der zwiſchen Mühl= und Stiftſtraße liegende Teil der
Linden=
hofſtraße und der zwiſchen Soder= und Lindenhofſtraße liegende
Teil der Teichhausſtraße iſt für Fuhrwerke geſperrt.
2. Auf den das Meſſegelände umgebenden Straßenteilen darf
nur im Schritt gefahren oder geritten werden.
3. Durch die Reihen der Schau= und Verkaufsbuden darf weder
gefahren, noch geritten, noch geradelt werden.
(13275odd
Darmſtadt, den 13. September 1915.
Großherzogliches Polizeiamt.
Dr. Reinhart.
Ausgabe von Brotkarten und
Zuſatzbrotmarken.
Am Mittwoch, den 22., und Donnerstag, den 23.
Sep=
tember, je vormittags von 9—1 Uhr und nachmittags von
3—6 Uhr, werden für die hieſige Einwohnerſchaft Brotkarten und
die Zuſatzbrotmarken für die Zeit vom 27. September bis 24.
Okto=
ber 1915 in den nachbezeichneten Lokalen ausgegeben:
a) für den Bezirk des I. Polizeireviers im Schulhaus der
Gewerbeſchule (Ecke Karl= und Nieder=Ramſtädterſtraße,
Eingang Nieder=Ramſtädterſtraße) Saal rechts im
Erd=
geſchoß;
b) für den Bezin des II. Polizeireviers in der Turnhalle
des Schulhauſes am Ballonplatz:
c) für den Bezirk des III. Polizeireviers in der Turnhalle
der Eleonorenſchule in der Lagerhausſtraße;
d) für den Bezirk des IV. Polizeireviers im Schulhaus der
Landesbaugewerkſchule (Neckarſtraße 3);
e) für den Bezirk des V. Polizeireviers im Gemeindehaus
der Petrusgemeinde, Hofgartenſtraße 8;
f) für den Bezirk des VI. Polizeireviers in der Turnhalle
am Kapellplatz;
g) für den Bezirk des VII. Polizeireviers in dem Schulhaus
der Stadtmädchenſchule in der Emilſtraße (Lehrſaal im
Erdgeſchoß).
Werbeabſichtigt, im Laufe des Oktober einen Kur= oder
Bade=
ort aufzuſuchen, erhält trotzdem die volle Zahl der zuſtehenden
Brot=
karten. Vor der Abreiſe ſind die nicht verwendeten Brotmarken an
die Brotverteilungsſtelle (Stadthaus) gegen Beſcheinigung
abzu=
liefern. Auf Grund dieſes Brotkarten=Abmeldeſcheins wird an dem
Kur= oder Badeort eine neue Brotkarte ausgegeben.
Die Ausgabe von Brotkarten an Hotels und
Wirt=
ſchaften erfolgt von Freitag, den 24. ds. Mts., ab im
Stadt=
haus (Zimmer 43) gegen Vorlage der Ausweiskarten und nach
erledigter Abrechnung über den Verbrauch der Tagesbrotkarten
im vorhergehenden Monat.
Jede mißbräuchliche Benutzung der Brotkarten und=Marken
wird ſtrafrechtlich verfolgt. Verfehlungen werden nach § 57 der
Bundesratsverordnung vom 28. Juni 1915 mit Gefängnis bis zu
6 Monaten oder mit Geldſtrafe bis zu 1500 Mk. beſtraft.
Alle eintretenden Aenderungen in der Perſonenzahl uſw.
ſind jeweils ſofort zu melden. Die Verſäumnis ſowie falſche
Angaben werden gleichfalls mit Strafe geahndet.
Darmſtadt, den 15. September 1915.
(13281oim
Der Oberbürgermeiſter:
Dr. Gläſſing.
Grummetgrasverſteigerung.
Dienstag, den 21. d. Mts., nachmittags 4 Uhr, wird die
Grummetnutzung von den Scheftheimerwieſen im ſtädt. Oberwald
an Ort und Stelle öffentlich meiſtbietend verſteigert.
Zuſammenkunft auf dem Waldwieſenweg.
Darmſtadt, den 18. September 1915.
(13265go
Der Oberbürgermeiſter:
I. V.: Ekert.
Alice=Kochſchule
(Fernruf 2091)
Der nächſte Kochkurſus beginnt am 1. Oktober. Mündliche
oder ſchriftliche Anmeldungen werden täglich durch die Leiterin der
Alice=Kochſchule entgegengenommen.
Guter Mittagtiſch für Damen und Herren. Tiſchzeit 12 bis
1 Uhr. Vorherige Anmeldung erforderlich.
(12973oo
Der Vorſtand.
Fieseichchte
Handelslehranstalt
Fernspr.923. Darmstadt. Rheinstr.6
Schulmäßiger klassenunterricht in allen Handelstächern.
Das Wintersemester beginnt Dienstag, 5. Oktober.
Lehrplan und Aufnahmebedingungen durch (10861a
Diplomhandelslehrer Wilh. Siedersleben,
gerichtlich beeidigter Bücherrevisor.
Dritte Deutsche Kriegsanleihe.
Die Zeichnung auf die neue 5% Reichsanleihe findet in der Zeit vom
44. bis 22. September ds. Js.
statt. Wir nehmen Zeichnungen kostenfrei entgegen.
Bei Anmeldungen auf Grund von Spareinlagen wird um
gleich-
zeitige Vorlage der Einlage-Bücher gebeten.
Darmstadt. den 2. September 1915.
Reichsbankstellé
Bank für Handel und Industrie.
Darmstädter Volksbank e. G. m. b. H.
Deutsche Bank, Zweigstelle Darmstadt.
Deutsche Vereinsbank Filiale Darmstadt.
Hessische Landes-Hypothekenbank A.-G.
Zentralkasse der hess. landw. Genossenschaften e. G. m. b. II.
J. Lehmann. Nauheim & Co. Friedrich Zaun.
Städtische Sparkasse.
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Bekanntmachung
betr. die Einfuhr von Getreide, Hülſenfrüchten, Mehl und Futtermitteln.
Vom 11. September 1915.
Der Bundesrat hat auf Grund des §3 des Geſetzes über die Ermächtigung des
Bundesrats zu wirtſchaftlichen Maßnahmen uſw. vom 4. Auguſt 1914 (Reichs=Geſetzbl.
S. 327) folgende Verordnung erlaſſen:
§ 1. Roggen, Weizen, Gerſte, Hafer, Mais, Hülſenfrüchte, Roggen= und
Weizen=
mehl, Roggen=, Weizen= und Gerſtenkleie, allein oder in Miſchungen auch mit anderen
Erzeugniſſen, die nach dem Inkrafttreten dieſer Verordnung aus dem Ausland
ein=
geführt werden, ſind an die Zentral=Einkaufs=Geſellſchaft m. b. H. in Berlin zu liefern.
Für die Lieferung an die Zentral=Einkaufs=Geſellſchaft gelten die vom
Reichs=
kanzler feſtzuſetzenden Bedingungen.
§ 2. Als Ausland im Sinne der vorſtehenden Beſtimmung gilt nicht das
beſetzte Gebiet.
§ 3. Der Reichskanzler erläßt die erforderlichen Ausführungsbeſtimmungen;
er kann Ausnahmen zulaſſen. Der Reichskanzler beſtimmt auch, unter welchen
Bedingungen dieſe Verordnung auf die Durchfuhr keine Anwendung findet.
§ 4. Mit Gefängnis bis zu ſechs Monaten oder mit Geldſtrafe bis zu
fünf=
zehnhundert Mark wird beſtraft, wer der Lieferungspflicht nach § 1 nicht nachkommt
oder den von dem Reichskanzler erlaſſenen Ausführungsbeſtimmungen zuwiderhandelt.
§ 5. Die Verordnung tritt mit dem Tage der Verkündung in Kraft. Der
Reichskanzler beſtimmt den Zeitpunkt des Außerkrafttretens.
Berlin, den 11. September 1915.
Der Stellvertreter des Reichskanzlers:
13289)
Delbrück.
Bekanntmachung.
Im Einvernehmen mit dem Herrn Reichskanzler beſtimmen wir, daß für die
Dauer des Krieges, unbeſchadet der Vorſchriften in § 12 Abſ. 2 Nr. 1 des
Fleiſch=
beſchaugeſetzes, Köpfe und innere Organe von Rindvieh, Schweinen, Schafen und
Ziegen auch ohne die zugehörigen Tierkörper in friſchem Zuſtand, vorbehaltlich
etwaiger Beanſtandungen bei der Unterſuchung, zur Einfuhr an den Eingangsſtellen
für friſches Auslandsfleiſch zuzulaſſen ſind.
Für die Unterſuchung ſolcher getrennt vom Tierkörper eingeführter Teile ſind
die für zubereitetes Fleiſch geltenden Gebührenſätz: zu erheben.
Darmſtadt, den 14. September 1915.
Großherzogliches Miniſterium des Innern.
v. Hombergk.
13290)
Salomon.
Xvill. Armeekorps
Stellvertretendes Generalkommando
Abt II elB. Tab.=Nr. 3634.
Frankfurt a. M., den 13. September 1915.
Betr.: Geſuche um Freigabe von Metall.
Das Generalkommando teilt mit, daß ſämtliche Anträge, die ſich auf Freigabe
von Metall für Friedenszwecke beziehen, von nun an an die
Metall=Freigabeſtelle für Friedenszwecke, Berlin, Sommerſtraße 4a,
zu richten ſind. Anträge auf Freigabe für unmittelbaren Heeresbedarf ſind an die
Kriegs=Rohſtoff=Abteilung des Königl. Kriegsminiſteriums, Berlin,
Verl. Hedemannſtraße 10,
zu ſenden.
Von Seiten des Generalkommandos.
Im Auftrage:
13291)
Mootz, Oberſtleutnant.
Xvill. Armeekorps
Stellvertretendes Generalkommando
Abt IIIb. Tab.=Nr. 19675/8800.
Frankfurt a. M., den 8. September 1915.
Betr.: Verbot der Verwendung von Rahm.
Nachdem die Verordnung des Bundesrats vom 2. September d. Js. über die
Beſchränkung der Milchverwendung ergangen iſt, hebe ich meine die gleiche
Angelegen=
heit betreffende Verordnung über das Verbot der Verwendung von Nahm vom
11. Auguſt 1915 — IIIb Nr. 17327/7624 — auf.
Der kommandierende General
Freiherr von Gall,
General der Infanterie.
13992)
Darmſtadt, den 16. September 1915.
Betreffend: Nachmuſterung der Dauernd Untauglichen.
Bekanntmachung
Die Nachmuſterung der „Dauernd Untauglichen” findet in der Zeit vom
22. September bis 5. Oktober 1915 im Hauſe der Turngemeinde, Woogsplatz 5
dahier, ſtatt.
Es haben ſich zu ſtellen:
I. Mittwoch, den 22. September 1915, vormittags 7½ Uhr:
Sämtliche ehemalige Mannſchaften des Beurlaubtenſtandes, die in
der Stadt Darmſtadt wohnen und deren Namen mit den Buchſtaben
A bis R anfängt. (Alſo alle diejenigen Leute, die ſich beim Hauptmeldeamt
dahier gemeldet haben.)
II. Donnerstag, den 23. September 1915, vormittags 7½ Uhr:
1. Sämtliche übrige Mannſchaften des Beurlaubtenſtandes, die in der
Stadt Darmſtadt wohnen, deren Namen mit den Buchſtaben 8 bis 2
anfängt.
2. Die ungedienten in der Stadt Darmſtadt wohnenden in den Jahren
1895, 1894, 1893 und 1892 geborenen Leute.
III. Freitag, den 24. September 1915, vormittags 7½ Uhr:
1. Die ungedienten, in der Stadt Darmſtadt wohnenden, in den Jahren
1891 und 1890 geborenen Leute.
2. Sämtliche in den Gemeinden Eich und Roßdorf wohnende ungediente
Leute.
IV. Samstag, den 25. Septemher 1915, vormittags 7½ Uhr:
1. Die ungedienten, in der Stadt Darmſtadt wohnenden, in den Jahren
1889 und 1888 geborenen Leute.
2. Sämtliche in den Gemeinden Braunshardt und Eſchollbrücken wohnende
ungediente Leute.
V. Montag, den 27. September 1915, vormittags 7½ Uhr:
Die ungedienten, in der Stadt Darmſtadt wohnenden, in den Jahren
1887, 1886 und 1885 geborenen Leute.
VI. Dienstag, den 28. September 1915, vormittags 7½ Uhr:
1. Die ungedienten in der Stadt Darmſtadt wohnenden, in den Jahren
1884 und 1883 geborenen Leute.
2. Sämtliche in den Gemeinden Hahn und Meſſel wohnende ungediente
Leute.
VII. Mittwoch, den 29. September 1915, vormittags 7½ Uhr:
1. Die ungedienten, in der Stadt Darmſtad wohnenden, in den Jahren
1881 und 1880 geborenen Leute.
2. Sämtliche in der Gemeinde Weiterſtadt wohnende ungediente Leute.
VIII. Donnerstag, den 30. September 1915, vormittags 7½ Uhr:
Die ungedienten in der Stadt Darmſtadt wohnenden in den Jahren
1882, 1879 und 1878 geborenen Leute.
IX. Freitag, den 1. Oktober 1915, vormittags 7½ Uhr:
Die ungedienten in der Stadt Darmſtadt wohnenden, in den Jahren
1877 und 1876 geborenen Leute.
X. Samstag, den 2. Oktober 1915, vormittags 7½ Uhr:
Sämtliche in den Gemeinden Arheilgen und Nieder=Ramſtadt wohnende
ungediente Leute.
XI. Montag, den 4. Oktober 1915, vormittags 7½ Uhr:
Sämtliche in den Gemeinden Eberſtadt, Erzhauſen und Gräfenhauſen
wohnende ungediente Leute.
XII. Dienstag, den 5. Oktober 1915, vormittags 7½ Uhr:
Sämtliche in den Gemeinden Griesheim und Ober=Ramſtadt wohnende
ungediente Leute.
XIII. Mittwoch, den 6. Oktober 1915, vormittags 7½ Uhr:
Sämtliche in den Gemeinden Nieder=Beerbach, Pfungſtadt,
Schneppen=
hauſen, Traiſa und Wixhauſen wohnende ungediente Leute.
Sämtliche Muſterungspflichtige haben ſich an den vorbezeichneten Tagen zur
feſtgeſetzten Zeit einzufinden und ihre Ausmuſterungsſcheine vorzulegen.
Wer der Geſtellung keine Folge leiſtet, hat die im Militärſtrafgeſetz und der
Disziplinarſtrafordnung vorgeſehenen Strafen zu gewärtigen.
Von der Geſtellung zur Muſterung dürfen befreit werden diejenigen, die
nachweislich an folgenden Fehlern und Gebrechen leiden:
1. Verkürzung oder Mißgeſtaltung des ganzen Körpers,
2. Geiſteskrankheiten,
3. Epilepſie,
4. chroniſche Gehirn=, Rückenmarks= und andere chroniſche Nervenleiden,
5. Blindheit beider Augen,
6. Jaubheit beider Ohren,
7. Verluſt größerer Gliedmaßen,
was auf Grund von, mit Dienſtſtempel verſehenen Zeugniſſe beamteter Aerzte oder
amtlicher Beſcheinigungen nachzuweiſen wäre.
Zugleich werden diejenigen, welche der Aufforderung, ſich zur Stammrolle zu
melden, bis jetzt nicht nachgekommen ſind, nochmals aufgefordert, dies unverzüglich
zu tun und ſich zur Muſterung einzufinden, ſoweit ſie den vorerwähnten Jahrgängen
angehören.
Gleichzeitig werden die Muſterungspflichtigen aufgefordert, ſich während der
Muſterung im und vor dem Muſterungslokal, ſowie auch in den Straßen der Stadt
ruhig zu verhalten, andernfalls Zuwiderhandelnde in Polizeigewahrſam genommen
würden und nach Maßgabe der einſchlägigen, geſetzlichen Beſtimmungen Strafe zu
gewärtigen hätten.
Wegen dringender häuslicher und gewerblicher Verhältniſſe können
Muſterungs=
pflichtige zurückgeſtellt werden.
Bezügliche Geſuche ſind bei dem Großh. Bürgermeiſtereien unverzüglich
anzu=
bringen und aufs eingehendſte zu begründen, wenn ſie Berückſichtigung erfahren ſollen
Darmſtadt, den 19. September 1915.
Der Zivil=Vorſitzende der Erſatz=Kommiſion des Kreiſes Darmſtadt.
von Starck, Regierungsrat.
Betr.: Die Nach=Muſterung der dauernd Untauglichen.
An die
Großh. Bürgermeiſtereien der Landgemeinden des Kreiſes Darmſtadt.
Unter Bezugnahme auf die vorſtehende Bekanntmachung lade ich Sie ein, ſich
mit den Muſterungspflichtigen Ihrer Gemeinde an den betreffenden Tagen bei der
Muſterung einzufinden, oder ſich im Falle der Verhinderung durch jemand vertreten
zu laſſen, welchem die Verhältniſſe der Muſterungspflichtigen genau bekannt ſind.
Ich empfehle Ihnen, die Geſtellungspflichtigen noch ausdrücklich auf meine
vor=
ſtehende Bekanntmachung hinzuweiſen, bzw. dieſelbe in ortsüblicher Weiſe zu
ver=
öffentlichen.
Sollten ſich im Verlaufe der Muſterung noch Leute bei Ihnen anmelden, ſo
wollen Sie dieſelben alsbald namhaft machen.
(13293)
Darmſtadt, den 19. September 1915.
Der Zivil=Vorſitzende der Erſatz=Kommiſion des Kreiſes Darmſtadt.
von Starck, Regierungsrat.
Regelung der neuen Ernte.
Nachſtehende Bekanntmachung Großherzoglichen Kreisamts
bringe ich hiermit zur allgemeinen Kenntnis.
Darmſtadt, den 18. Auguſt 1915.
Der Oberbürgermeiſter.
Dr. Gläſſing.
Bekanntmachung.
Wir bringen zur öffentlichen Kenntnis, daß übertragen iſt:
1. der Brotgetreideaufkauf und die Lagerung im
Kommunal=
verband (die Kreiſe Darmſtadt und Dieburg umfaſſend) der
Zentralgenoſſenſchaft der heſſiſchen landwirtſchaftlichen
Konſumvereine, e. G. m. b. H., dahier, Marienplatz (
Sand=
ſtraße Nr. 36), Telephon Nr. 66;
2. die Mehlverteilung im Kommunalverband (die Kreiſe
Darm=
ſtadt und Dieburg umfaſſend) der Firma Peter Breitwieſer
in Eberſtadt (Kaiſermühle), Telephon Nr. 5;
3. der Haferaufkauf und deſſen Verteilung (Weiterverkauf an
Halter von Pferden, Zuchtbullen uſw. § 16 der
Bundesrats=
verordnung) im Kommunalverband (Kreis Darmſtadt für ſich
allein umfaſſend) der unter Ziffer 1 genannten
Zentral=
genoſſenſchaft:
4. die Futtermittelverteilung im Kommunalverband (das ganze
Großherzogtum umfaſſend) der Großherzoglichen
Zentral=
ſtelle für die Landesſtatiſtik dahier, Bleichſtraße Nr. 1,
Telephon Nr. 32.
Darmſtadt, den 14. Auguſt 1915.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
(11976as
Fey.
(ate. Pallerate
(vor Traisa)
empfiehlt, hier abgeholt: feinſte
Pfd.
Zwergobſt=Tafelbirnen, 20 ₰
Winter=Muskateller, Bergamotte
zum Einmachen Pfd. 10 ₰ (*3386so
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ſowie Wintertafelbirnen werden
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Frankfurt a. m. Telephon Nr. 11.
Die erſten Ueberrheiner (*3472so
Induſtrie=Kartoffeln
W. Nungeſſer,
eingetroffen.
Fernſpr. 864. Dieburgerſtr. 10,4
Deſſutliche Impfung,
Mittwoch, den 5. I. Mts., und die folgenden Mittwoche
ſolange Bedürfnis, von 5—6 Uhr nachmittags unentgeltliche
Impf=
termine im Schulhaus an der Rundeturmſtraße für im Vorjahr
geborene, ſowie für ältere, mit der Impfung im Rückſtande
verblie=
bene Kinder.
Nachſchau jeweils acht Tage ſpäter, bei Meidung der
geſetz=
lichen Strafe. Kinder die in dieſen Terminen nicht geimpft werden,
ſind bis zum Jahresſchluß auf Koſten der Eltern impfen zu laſſen,
andernfalls im Januar k. Js. die Nachholung der Impfung binnen
kürzeſter Friſt unter. Strafandrohung angeordnet wird.
Außer den Pflichtigen werden in den Terminen auch
Erwach=
ſene auf ihren Munſch und Kinder, die erſt im laufenden Jahre
geboren ſind, auf Wunſch ihrer Vertreter geimpft.
In der Regel werden in jedem Termin nicht mehr als
50 Impfungen vorgenommen.
Kinder, deren Zurückſtellung von der Impfung wegen
Kränk=
lichkeit beanſprucht wird, können gleichfalls in den Terminen dem
Impfarzt vorgeſtellt werden.
Wegen der Wiederimpfung der Schulkinder wird beſondere
Benachrichtigung an die Schulvorſteher erfolgen.
Aus einem Hauſe, in dem anſteckende Krankheiten, wie
Schar=
lach, Maſern, Diphtherie, Croup, Keuchhuſten. Flecktyphus,
roſen=
artige Entzindungen oder die natürlichen Pocken herrſchen, dürfen
Impflinge zum allgemeinen Termin nicht gebracht werden.
Die Kinder müſſen zum Impftermin mit rein gewaſchenem
Körper und mit reinen Kleidern gebracht werden.
(6967e
Darmſtadt, den 3. Mai 1915.
Der Oberbürgermeiſter:
J. V.: Schmitt.
Voſſiſche
ratt
bringt täglich zweimal
die neueſten Telegramme von den
Kriegsſchau=
plätzen, ausführliche Berichte der zu den Heeren
entſandten Mitarbeiter und zuverläſſige
Nach=
richten aus dem Ausland. Das Feuilleton der
Doſſiſchen Zeitung zeichnet ſich durch zeitgemäße
Beiträge der führenden Seiſter deutſcher Kunſt
und Wiſſenſchaft aus. Beſondere Oflege läßt
die Doſſiſche Zeitung den wirtſchaftlichen
Infor=
mationen angedeihen, ihr „Finanz=und
Handels=
blatt” ſteht an der Spitze der großen deutſchen
Tageszeitungen. Die illuſtrierte Beilage „
Zeit=
bilder” bringt wöchentlich zweimal authentiſche
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Kammerherr von
Breitenberg . . Eduard Göbel
Kammerh. Baron
von Metzing . . Herm. Knispel
Dr. phil. Jüttner Rudolf Weisker
Lutz, Kammerdien. Rich. Jürgas
Graf von
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Aſterberg
Frz. Herrmann
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Georg Syguda
v. Reinecke
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Boruſſige .
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Kurt Schüppel
Zweiter
Dritter
Otto Wolf
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Frau Rüder
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Käthe Gothe
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loge 2.15 ℳ, Balkonloge 2.15 ℳ,
I. Rang 2.15 ℳ, II. Rang 1.15 ℳ,
I. Galerie 0.55 ℳ, II. Galerie 0.45 ℳ.
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Uhr und eine Stunde vor Beginn
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Dienstag, 21. Sept. 7. Ab.=Vſt.
A 3. Zum erſten Male
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Mittwoch, 22. Sept. 8. Ab.=Vſt.
B 2. „Fidelio.” Kleine Preiſe.
Anfang 7½ Uhr.
Donnerstag, 23. Sept. 9. Ab.=Vſt.
C 2. „Wie einſt im Mai.”
Kleine Preiſe. Anfang 7 Uhr.