Darmstädter Tagblatt 1915


Nr. 253., Montag, den 13. September.

[  ][ ]

Bezugspreis:
Anzeigenpreis:
178. Jahrgang
Ausgabe A (mit Illuſtriertem Unterhaltungsblatt)
monatlich 70 Pfg.; Ausgabe B (mit Illuſtriertem
Die 49 mm breite Petitzeile im Kreiſe Darmſtadt
10 Pfg., ausw. 20 Pfg.: Familienanzeigen 30 Pfg.;
Unterhaltungsblatt und Illuſtrierter Wochen= verbunden mit Wohnungs=Anzeiger und der wöchentlichen Beilage: die 84mm breite Reklamezeile oder deren Raum
Chronik) monatlich 80 Pfg. Beſtellungen nehmen
entgegen: die Geſchäftsſtelle Rheinſtr. 23 (Fernſpr.
im Kreiſe Darmſtadt 30 Pfg., auswärts 75 Pfg.;
Nr. 1 u. 426), unſere Fillalen, Landagenturen u. alle
Rabatt nach Tarif. Anzeigen nehmen entigegen die
Poſtämter. Verantwortlichkeit für Aufnahme von
Geſchäftsſtelle Rheinſtr. 23, die Filialen u. Agen=
Anzeigen an beſtimmten Tagen wird nicht übernom.
turen, Anzeigenerped. des In= und Auslandes. Bei
Illuſtriertes Unterhaltungsblatt.
Konkurs od. gerichtl. Beitreib. fällt jed. Rabatt weg.
Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Polizeiamts Darmſtadt, der Großh. Bürgermeiſtereien des Kreiſes und der andern Behörden.
Das Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt wird Dienstags, Donnerstags und Samstags nach Bedarf beigefügt.

Von den Kriegsſchauplätzen.

* Großes Hauptquartier, 12. Sept. (W. T. B.
Amtlich.)
Weſtlicher Kriegsſchauplatz.
Auf einem großen Teil der Front rege Artillerietätig=
keit
. Erfolgreiche Sprengungen in der Cham=
pagne
und in den Argonnen verurſachten ſtarke Be=
ſchädigungen
der franzöſiſchen Gräben.
Feindliche Flieger warfen geſtern früh Bomben auf
Oſtende. Schaden iſt nicht entſtanden. Perſonen ſind
nicht verletzt.
Während der Nacht wurden die Docks von Lon=
don
und deren Umgebung mit ſichtbarem Er=
folgbeworfen
.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz.
Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls
v. Hindenburg.
Auf der Front zwiſchen Düna und Merecz (am
Njemen) haben die Kämpfe an einzelnen Stellen einen
größeren Umfang angenommen. Es ſind erneut 1800
Gefangene gemacht und fünf Maſchinengewehre er=
beutet
worden.
Zwiſchen Jeziory und dem Njemen dauerten die
hartnäckigen Kämpfe den ganzen Tag über an; erſt heute
früh gab der Feind weiteren Widerſtand auf. Er wird
verfolgt.
An der Zelwianka ſind die feindlichen Linien an
mehreren Stellen durchbrochen. Der Gegner ver=
lor
17 Offiziere und 1946 Mann an Gefan=
genen
und ſieben Maſchinengewehre.
Der ruſſiſche Bericht vom 10. September ſpricht von
Gefechten der ruſſiſchen Garde im Norden von Abeli (42.
Kilometer weſtlich von Dünaburg): Deutſche Truppen
waren hieran nicht beteiligt. Hingegen wurde die ruſſi=
ſche
Garde geſtern nordweſtlich von Wilna feſt=
geſtellt
, angegriffen und geworfen. Ueber
den in demſelben ruſſiſchen Bericht erwähnten Sieg von
zwei ruſſiſchen Soldaten über ſechs deutſche an der Zel=
wianka
=Mündung iſt der deutſchen Heeresleitung kein Be=
richt
zugegangen.
Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls
Prinzen Leopold von Bayern,
Im engen Zuſammenwirken mit dem rechten Flügel
der Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v. Hinden=
burg
wurden die feindlichen Stellungen öſtlich von
Zelwa genommen. Auch bei Koszele iſt die Zelwianka
überſchritten. Beiderſeits der Straße Bereza- Kar=
tuska
-Koſſow-Slonim iſt der Feind geworfen. Die
Heeresgruppe machte 2759 Gefangene und nahm elf
Maſchinengewehre.
Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls
v. Mackenſen.
Unſere Truppen ſind im Angriffe beiderſeits der
Bahn nach Pinsk. Einige Vorſtellungen wurden
heute nacht durch Ueberfall genommen.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz.
Deutſche Verbände wieſen weitere Angriffe unter
ſchweren Verluſten des Feindes ab.
Oberſte Heeresleitung.

Der öſterreichiſch=ungariſche
Tagesbericht.

* Wien, 12. Sept. Amtlich wird verlautbart:
12. September:
Ruſſiſcher Kriegsſchauplatz:
Unſere in Polen kämpfenden Streitkräfte haben
geſtern bei Derazno den Goryn und bei Dubno die‟
Ikwaüberſchritten.
Die ruſſiſchen Angriffe bei Tarnopol nahmen an
Heftigkeit zu. Nordweſtlich der Stadt gelang es dem
Feinde, in unſere Schützengräben einzudringen und das
Dorf Dolzanka zu gewinnen; aber die aus den Nach=
bar
=Abſchnitten herbeieilenden deutſchen und Honved= Ba=
taillone
faßten den Gegner in beiden Flanken und erober=
ten
das genannte Dorf zurück und warfen die Ruſ=
ſen
wieder auf ihre Brückenkopfſtellung.
Die gegneriſchen Verluſte ſind groß.

Auch die feindlichen Vorſtöße ſüdweſtlich von Tar=
nopol
wurden abgewieſen.
Auf unſeren Fronten auf dem öſtlichen Strypa=Ufer,
am unteren Sereth und an der beßarabiſchen Grenze ver=
lief
der Tag ruhig.
Die K. u. K. Truppen in Litauen entriſſen dem Feind
das bei Koswo liegende, ſtark verſchanzte Dorf Szku=
raty
.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz.
Wie erwartet wurde, kam es geſtern an der küſten=
ländiſchen
Front, und zwar namentlich in ihren
nördlichen Abſchnitten, zu einer Reihe größerer Kämpfe,
die ſämtlich mit dem vollen Mißerfolg der angreifenden
Italiener endeten.
Im Flitſcher Becken kamen ſie überhaupt nicht
vorwärts. Gegenüber Jablonica zwang unſer Feuer den
Gegner zu fluchtartigem Zurückweichen. Ebenſo wurden
Angriffsverſuche italieniſcher Abteilungen, die ſich ſüdlich
des Javozek eingeniſtet hatten, abgewieſen. Im Wrſie=
Gebiet tobte der Kampf den ganzen Tag heftiger denn je.
Hier ſchlug die St. Pöltener Landwehr mit bewährter
Tapferkeit den feindlichen Angriff zurück. Wieder blieben
alle Stellungen feſt in unſerer Hand Das
Vorfeld iſt mit toten Italienern bedeckt.
Von dem Tolmeiner Brückenkopf ſtand der ſüd=
liche
Teil wieder unter ſtärkerem Geſchützfeuer. Wie ſich
herausſtellte, waren an den hier am 9. September geführ=
ten
Angriffen von ſeiten des Gegners die 7. Infanterie=
Diviſion, eine Alpinigruppe und ein Berſaglieri=Bataillon
beteiligt. Das italieniſche Infanterie= Regi=
ment
Nr. 25 verlor dabei allein 100.0 Mann.
Im Abſchnitt von Doberdo wurden mehrere Vor=
ſtöße
des Feindes im vorſpringenden Teil der Hochfläche
wie immer abgewieſen.
An der Tiroler Front griffen die Italiener geſtern
nachmittag und heute im Raume weſtlich vom Monte
Piano mit Gruppen bis zur Stärke eines Bataillons
unſere Stellungen im Popena=Tal und im Criſtallo=Gebiet
vergeblich an.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes:
v. Höfer, Feldmarſchalleutnant.

Der Seekrieg.

* Berlin, 12. Sept. (W. T. B. Amtlich.) Am 12. Sep=
tember
vormittags haben mehrere ruſſiſche Waſſer=
flugzeuge
einen deutſchen kleinen Kreuzer vor
Windau mit acht Bomben angegriffen, die ſämtlich
ihr Ziel verfehlten. Ein feindliches Flugzeug
wurde heruntergeſchoſſen, nach Windau einge=
bracht
und ſeine Beſatzung, zwei ruſſiſche Offiziere, ge=
fangen
genommen.
Der Chef des Admiralſtabes der Marine.
* Paris, 11. Sept. Journal meldet aus Madrid:
Paſſagiere des engliſchen Poſtdampfers De=
ſchado
welcher mit einer Goldladung von Liverpool
nach Buenos Aires fuhr, erzählen, daß auf der Höhe von
Breſt das Schiff zwei Stunden lang von einem Unterſee=
boot
verfolgt wurde. Deſchado erhöhte die Schnellig=
keit
, fuhr im Zickzack und feuerte mit ſeinen Schnellfeuer=
kanonen
auf das tauchende Unterſeeboot, welches ohne
Erfolg zwei Torpedos auf den Dampfer abgeſchoſſen
hatte. Zwei engliſche Kreuzer, welche die Kanonade ge=
hört
hatten, eilten herbei und verjagten das Unterſeeboot.
Man glaubt, daß es dasſelbe Unterſeeboot war, welches
die Dampfer Guatemala und Garoni verſenkt hat.
* London, 11. Sept. Das Reuterſche Bureau
meldet aus Neu=York: Die New York Times bemerkt zu
der deutſchen Arabie=Note, wenn ſich die Kom=
mandanten
der U=Boote damit entſchuldigen und ihre
Regierung dadurch entlaſten könnten, daß ſie einfach er=
klärten
, in Selbſtverteidigung gehandelt zu haben, würde
die ganze U=Bootfrage neuerdings aufgerollt. Die New
Vork World ſchreibt: Wenn jeder lſ=Bootkommandant
ſelbſt entſcheiden kann, unter welchen Bedingungen ein
Paſſagierſchiff torpediert werden darf, iſt die Erklärung
des deutſchen Botſchafters Grafen Bernſtorff wertlos.
Das Reuterſche Bureau bemerkt, die amerikaniſche Preſſe
halte den Zuſtand für kritiſch, da die deutſche Regierung
anſcheinend ihr in der Vorwoche gegebenes Verſprechen
bezüglich der Sicherheit von Menſchenleben zurücknehmen
wolle.
* Algier, 12. Sept. Der Frachtdampfer Ville
de Moſtaganem der Compagnie Générale Trans=
atlantique
, welche den Dienſt zwiſchen Cette und Moſta=
ganem
verſieht, wurde am 9. September von einem deut=
ſchen
Unterſeeboot nordweſtlich Moſtaganem be=
ſchoſſen
und verſenkt. Man vermutet, das es dasſelbe
Unterſeeboot iſt, welches den Aude zwei Stunden zuvor
verſenkte. Zwei Rettungsboote des Ville de Moſtaganem

nahm ein engliſcher Dampfer auf. Von den Leuten der
Beſatzung, die in Algier eintrafen, waren drei durch
Granatſplitter leicht verletzt.

Der Luftkrieg.

* Paris 12. Sept. Excelſior meldet, daß die Ge=
ſamtzahl
der ſeit dem 19. Januar durch Zeppelinan=
griffe
verurſachten Opfer 97 Tote und 276 Ver=
wundete
betrage.
* Paris 11. Sept. Der Temps berichtet über den
in dem franzöſiſchen amtlichen Bericht vom 8. September
gemeldeten Fliegerangriff der Deutſchen auf
Nancy folgende Einzelheiten: Sechs deutſche Flugzeuge
flogen 40 Minuten lang über Naney und warfen etwa 30
Bomben herab, die an verſchiedenen Stellen Sachſchaden
anrichteten und Opfer aus der Zivilbevölkerung forderten.
Zwei Perſonen wurdengetötet und etwa zehn
verletzt, von denen mehrere ins Krankenhaus gebracht
werden mußten. Die feindlichen Flieger bombardierten
auch die Vorſtellungen von Nänch, beſonders
Saint Max, wo mehrere Perſonen ſchwer verwundet wur=
den
. Eines der deutſchen Flugzeuge, welches von unſerer
Artillerie beſchoſſen und von unſeren Fliegern verfolgt
wurde, ſcheint getroffen worden zu ſein.
* London, 12. Sept. Der Flottenkorreſpondent der
Morning Poſt weiſt darauf hin, daß England drei
oder mehr Luftſchiffe beſitze, darunter einen in
Deutſchland gekauften Parſeval, die aber ſämtlich den Z e p=
pelinen
nicht vergleichbar ſeien. In England
ſei bisher kein erſtilaſſiges Luftſchiff gebaut worden. Der
Korreſpondent wirſt die Frage auf ob die engliſche Luft=
ſchiff
=Flotte, wenn ſie beſtände, deutſche Luſtraids abſchla=
gen
könnte. Die Theorie habe eine Zeit lang geherrſcht,
daß Flugzeuge ein Luftſchiff erfolgreich angreifen könnten.
Ein einziges Luſtſchiff ſei durch ein Flugzeug zerſtört wor=
ten
. Der Korreſpondent wünſcht, daß England imſtande
wäre, die Luftangriffe Deutſchlands zu erwidern.

Der Krieg im Orient.

* Konſtantinopel, 12. Sept. Das Hauptquartier
berichtet von der Dardanellenfront: Im. Ab=
ſchnitte
von Anaforta vernichtete unſere Artillerte
auf dem rechten Flügel einige feindliche Munitions=
wagen
. Unfere Artillerie auf dem linken Flügel be=
ſchoß
ſehr wirkſam die feindlichen Schützengräben. Bei
Ari Burnu hat ſich geſtern nichts von Bedeutung er=
eignet
. Bei Sedd=ul= Bahr beſchoſſen zwei feind=
liche
Kreuzer und ein Torpedoboot mit Hilfe von Ballon=
beobachtern
ohne Ergebnis unſere verſchiedenen Stellin=
gen
. Sonſt nichts von Bedeutung.
Die Engländer fahren fort, das Zeichen des Roten
Kreuzes zu mißbrauchen. Bei Meßtantepe und
bei Anaforta in der Nähe der Lazarettwagen ließen ſie
ihre Soldaten Kriegs= und Bajonettübungen machen. Seit
einigen Tagen machen die Ambulanzen, obwohl es in die=
ſen
Abſchnitten zu keinen Geſechten gekommen iſt, ſort=
geſetzt
Transporte nach den Gefechtslinien. Obwohl ſie
eine Menge von Hoſpitalſchiffen beſitzen, wehen die Fah=
nen
des Roten Kreuzes an verſchiedenen Orten, die für
eine Landung an der Küſte von Kemikli beſonders günſtig?
ſind.
* Konſtantinopel, 10. Sept. (Verſpätet einge=
troffen
.) Nachrichten aus privater türkiſcher Quelle von
den Dardanellen ſtellen feſt, daß alle feind=
lichen
Stellungen von den türkiſchen Geſchützen
bedroht ſind. Daher geben die Engländer und Fran=
zoſen
keine beſonderen Lebenszeichen, ſondern beſchrän=
ken
ihre Tätigkeit auf den Transport ihrer Kranken an
Bord ihker Schiffe. Die Krankenzelte am Meeresufer weſt=
lich
des ſumpfigen Sees von Suwla vermehrten ſich täg=
lich
und man glaubt, daß infolge der Nähe der Sümpfe
epidemiſche Krankheiten unter den engli=
ſchen
Truppen ausgebrochen ſeien.
* Konſtantinopel, 10. Sept. (Verſpätet einge=
troffen
.) Aus Bagdad wird gemeldet: Der ruſſiſche
und der engliſche Konſul in Kermanſchah, die nach
Hamadar geflohen waren, wurden auf ihrer Rückreiſe
nach Kermanſchah auf der Straße nach Kergavere von den
dortigen Stämmen angegriffen. Im Verlaufe des
Kampfes wurde eine Anzahl von Mitgliedern der Kara=
wane
getötet. Die Konſuln entkamen. In der
Umgebung von Abdan iſt es zu Kämpfen zwiſchen den
Engländern und den dortigen Stämmen gekommen.
Die Engländer ſollen 2000 Tote gehabt haben. Die in
Aſerbeidſchan befindlichen ruſſiſchen Streitkräfte
ſind in der Richtung auf Choi geflohen. Die Feind=
ſeligkeit
gegen Rußland und England nimmt in ganz
Perſien täglich an Ausdehnung und Heftigkeit zu.

Die Räumung von Dünaburg und Riga.

* Stockholm, 11. Sept. (Zenſ. Bln.) Nowoje
Wremja berichtet, daß die Räumung der Stadt=
Dünaburg bereits beendet ſei. Auch die Eiſenbahn=
fabriken
und Depots ſind ſchon evakuiert. In der Stadt
felbſt iſt jedes Leben erſtorben. Nur in den Vorſtädten
lungern die armen, zurückgebliebenen Einwohner herum.
Die Lazarette wurden ins Innere Rußlands übergeführt.
Kupfer wurde zwangsweiſe reguiriert. Zwei große
Kupfermagazine mußten ihr ganzes Lager von mehr als
200 Pnd Kupfer abgeben. Der größte Teil der Güter=
wagen
der Riga=Orlower Bahn wurde der Petersburger
Bahn einverleibt, ſodaß es in Dünaburg faſt keine Züge
mehr gibt. Auf dieſe Weiſe konnten die Flüchtlinge ihre

[ ][  ][ ]

Güter nicht mitnehmen. Kleingeld fehlt natürlich. Am
ſchmerzlichſten war der Mangel an Brot und Milch, weil
die Bauern aus der Umgegend keine Lebensmittel mehr
einführten, ſondern damit ſelbſt flüchteten. Abends iſt
die Stadt vollkommen im Finſtern, da kein Licht gebrannt
werden darf.
Profeſſor Aſtrow aus Riga, der in Moskau ange=
kommen
iſt, erzählt, der Nowoje Wremja zufolge, über
die Räumung Rigas: Am 10. Auguſt waren bereits 17
Fabriken völlig geräumt. Gegenwärtig ſind 100 der größ=
ten
Fabriken, auch die von Prowodnik, geräumt. Aus Ro=
gatſchew
meldet die Nowoje Wremja, daß auf der Land=
ſtraße
von Warſchau nach Moskau endloſe Karawanen
von 60000 Flüchtlingen aus den Gouvernements Lublin
und Lomſche ziehen. Kiew iſt von Flüchtlingen derart
überfüllt, daß ſeine Einwohnerzahl auf eine halbe Million
geſtiegen iſt.

Unſere Kolonien.

* Berlin, 11. Sept. Für einen Kolonialkallender,
den Dr. Paul Rohrbach im Auftrage des Kolonial=
kriegerdanks
herausgibt, hat Staatsſekretär Dr. Solf
einige Worte über unſere Kolonialzielle nach dem
Kriege geſchrieben, die hervorgehoben zu werden verdienen.
Dr. Sollf ſagt dort folgendes:
Deutſchlands politiſche und wirtſchaftliche Lage läßt
es als dringend notwendig erſcheinen, daß nach Beendi=
gung
des Krieges unſer Kolonialbeſitz, unbeſchadet etwa=
igen
Landzuwachſes in Europa und einer Neuregelung in
den Beziehungen der europäiſchen Staaten zu einander,
erhalten und vergrößert werde. Für den mit
wirtſchaftlichen Fragen Vertrauten bedarf das keines be=
ſondern
Nachweiſes. Doch auch er wird ſtaunen, wenn er
die außerordentliche Bedeutung, die der Beſitz von Kolo=
nien
für moderne Staatsweſen hat, ziffernmäßig
vor ſich ſieht. Der Bedarf Deutſchlands an kolonialen
Produkten geht in die Milliarden. Unſere bisherigen Ko=
lonien
können nur einen verſchwindend kleinen Teil des
Bedürfniſſes an ſolchen Stoffen, etwa 3 v. H. decken. Man
darf annehmen, daß ſich die Entwicklungstendenzen der
neueren Kolonialpolitik nach dem Kriege erheblich verſtär=
ken
werden. Die kolonialen Großmächte werden nicht nur
nach Vergrößerung ihres Beſitzes ſtreben, ſondern ſie wer=
den
auch infolge der Verſchärfung der nationalen Gegen=
ſätze
darauf bedacht ſein, die Kapitalsinveſtierung, die
Produktion von Rohmaterial und den Ueberſeehandel, ſo=
weit
es geht, auf eigene koloniale Gebiete zu konzentrieren.
Möglichſt zuſammenhängende und verteidigungsfähige, die
eigene Volkswirtſchaft ergänzende Kolonialreiche, ſo wird
vorausſichtlich die kolonialle Loſung nach dem
Kriege lauten. Dabei wird auf die Eigenart unſerer
Volkswirtſchaft noch beſonders Rückſicht zu nehmen ſein.
Von der Durchführung unſerer Kolonialpolitik dürfen wir
uns nicht abſchrecken laſſen, auch wenn Teile unſeres Ko=
lonialbeſitzes
feindlicher Uebermacht zeitweilig unterlie=
gen
. Per aspera ad astra!

Poincaré an der Front.

Zürich, 11. Sept. (Zenſ. Bln.) Nach Pariſer
Meldungen hat ſich am Mittwoch Präſident Poin=
caré
mit allen Miniſtern an die Front be=
geben
. Pariſer Zeitungen kündigten am Montag in
geheimnisvoller Weiſe die Aufnahme der großen fran=
zöſiſchen
Offenſive unter den Augen des Präſidenten
kan. Umſo größere Enttäuſchung und Ernüchterung hat
der deutſche Vorſtoß in den Argonnen in Paris
hervorgerufen, obwohl die Einzelheiten über den vollen
Umfang des deutſchen Sieges ängſtlich zurückgehalten
werden.

Ruſſiſches.
Aus der Duma.

Kopenhagen, 11. Sept. Nach einer Peters=
burger
Meldung der Berlingske Tidende verſammelte
ſich der Miniſterrat, um zu dem fortſchrittlichen
Arbeitsprogramm der Duma Stellung zu
nehmen. In allernächſter Zeit ſollen Verhandlungen
zwiſchen dem Miniſterrat und den Führern der Duma=
mehrheit
ſtattfinden. Es wird beſtimmt behauptet, daß
bereits eine Einigung über einige Fragen erzielt ſei, daß
jedoch die Forderungen wegen einer durchgreifenden
Reorganiſation der Regierung aufrecht erhalten werden.
Die Führung dieſer Richtung haben die Bürgermeiſter
von Moskau und Petersburg.
* Berlin 13. Sept. Nach Meldungen verſchiede=
ner
Morgenblätter erklärte der Finanzminiſter Bark in
der Duma, daß der durch den Krieg auf ruſſiſchem Boden
verurſachte Schaden ſich auf 8 Milliarden Rubel
beziffere wozu noch die Koſten für die zwangsweiſe
Entfernung der Bevölkerung kommen.

Aſiatiſche Arbeiter in Frankreich.

* Bern 11. Sept. Der Bund ſchreibt unter der
Ueberſchrift Aſiatiſche Arbeiter in Frank=
reich
: Nachdem man ſchon jüngſt begonnen hatte, Ein=
geborene
aus Franzöſiſch=Cochinchina nach Frankkeich zu
bringen, um ſie in Werkſtätten für Aeronautik als Arbei=
ter
zu verwenden, was ſich bewährt hat, werden jetzt
weitere 600 Arbeiter aus Aſien Anamiten, Cochinchineſen
und Tonkingchineſen in Marſeille eintreffen, die von der
franzöſiſchen Regierung angeworben worden ſind. Es iſt
vorgeſehen, bis zum Jahresſchluß 10000 Aſiaten aus den
franzöſiſchen Kolonien für die Militärwerkſtätten nach
Frankreich zu holen.

Die Balkanſtaaten.
Rumänien.

* Bukareſt, 11. Sept. (Zenſ. Frkft.) Die zeit=
weilige
Schließung der ungariſchen Grenze hatte hieſigen
kriegeriſchen Kreiſen Gelegenheit zum Ausſäen von
alarmierenden Gerüchten geliefert. Die offiziöſe
Independance Roumäne tritt nun dagegen auf, indem ſie
die Haltung jener Politiker verurteilt und ihre Tat als
einen Beweis ihrer Unfähigkeit, kaltblütig und vorurteils=
los
zu urteilen, feſtnagelt. Dagegen ſticht die ruhige und
würdige Haltung des Volkes ab, das im vollen
Vertrauen zur Regierung davon überzeugt iſt,
daß die Regierung die Intereſſen des Landes wahr=
nehme
. Dieſe Haltung des Volkes ſei das beſte Gegen=
gift
gegen die Ausſtreuungen der Alarmiſten.

Die Baumwollfrage.

* Waſhington, 11. Sept. Hier herrſcht überall
eine ſehr gehobene Stimmung, beſonders in der
Umgebung Wilſons, deſſen Sieg in die Kreiſe des Vier=
verbandes
, den Neu=York Herald ausgenommen, wie ein
Blitz aus heiterem Himmel eingeſchlagen hat. London
wird ganz beſtimmt in einigen Tagen den Druck unſerer
Südſtaaten verſpüren, ſeitdem bekannt geworden iſt, daß
Deutſchland willens iſt, für das Pfund Baumwolle, liefer=
bar
Bremen, 25 Cents zu zahlen. Der vorherrſchende

Eindruck iſt der, daß die amerikaniſche Regierung veran=
laßt
werden wird, auf den Frieden zu dringen, da die eng=
liſchen
Geldverhältniſſe hoffnungslos ſeien. Der deutſche
Botſchafter Graf Bernſtorff und der Reichskanzler von
Bethmann Hollweg werden laut geprieſen.
Der Baumwollpreis, lieferbar Neu=York, betrug geſtern
für die beſte Sorte 10,20 Cents (41 Pf.) für das engliſche
Pfund (von 453 Gramm). Der Sieg Wilſons beſteht da=
rin
, daß die amerikaniſchen Südſtaaten ihre Baumwolle
überall hin, alſo auch nach Deutſchland, ſollen verkaufen
dürfen. Er iſt ein Erfolg gegen die Erklärung der Baum=
wolle
als Bannware durch den Vierverband. Den Preis
von 25 Cents (1 Mark) für das Pfund Baumwolle, liefer=
bar
Bremen, hat wahrſcheinlich die eben gegründete
Baumwoll=Import=Geſellſchaft 1915 m. b. H. in Bremen
geboten. Die Einfuhr Deutſchlands in amerikaniſcher
Baumwolle betrug im Baumwolljahr 1912/13 1258507
Ballen (zu rund 500 engl. Pfund). (Köln. Ztg.)
* Berlin, 12. Sept. (W. T. B. Nichtamtlich.) Ein
Teil der Berliner Preſſe druckt ein Telegramm der Köln.
Zeitung aus Waſhington vom 11. September ab, wonach
Amerika gegenüber der Erklärung von Baumwolle als
Bannware durch den Vierverband die Lieferung von
Baumwolle auch nach deutſchen Häfen durch=
geſetzt
habe. Darüber, ob dieſe Meldung zutrifft oder
nicht, liegen, wie wir erfahren, an der zuſtändigen Stelle
bisher noch keinerlei Nachrichten vor.

* Berlin, 12. Sept. Der Reichskanzler hat
ſich heute abend zum Beſuche des Königs Ludwigs von
Bayern nach München begeben.
* Berlin, 13. Sept. Nach der Deutſchen Tages=
zeitung
enthält die Az Eſt ein Telegramm aus Peters=
burg
, nach dem der Kaiſer den General Rußki zu
ſeinem Generaladjutanten ernannt habe. Man gehe
nicht fehl in der Annahme, daß Rußki tatſächlich Ober=
Befehlshaber aller ruſſiſchen Armeen ſei.
* Mannheim, 11. Sept. Wie der Mannheimer
Generalanzeiger auf Grund einer Rundfrage mitteilt, iſt
man hier mit dem bisherigen Verlauf der Zeichnungen
auf die dritte Kriegsanleihe ſehr zufrieden.
Einzelne Großbanken haben ſchon jetzt das Ergebnis der
zweiten Kriegsanleihe erreicht. Das Geſamtergebnis in
Mannheim wird vorausſichtlich 100 Millionen Mark über=
ſteigen
.
* Mailand, 12. Sept. Nach dem Secolo zieht
die Aufdeckung der Lieferungen von Militärſchuhen
mit Pappſohlen immer weitere Kreiſe. Zahlreiche
Verhaftungen ſind bereits vorgenommen.
* Mailand, 12. Sept. Nach dem Secolo hat der
Marineminiſter auf Anſchuldigung eines angeſehenen
italieniſchen Kammermitgliedes, daß die Flotte in den
erſten Tagen des Krieges zwiſchen Italien und Oeſter=
reich
=Ungarn ohne jeglichen Befehl geblieben ſei,
erwidert, daß alle Marinebehörden lange vorher die
nötigen Anweiſungen erhalten hätten.
London, 12. Sept. Das Reuterbureau meldet
aus amtlicher griechiſcher Quelle, daß alle in aus=
ländiſchen
Miſſionen angeſtellten griechiſchen Land=
und Seeoffiziere nach Athen zurückgerufen
worden ſind.
London, 12. Sept. Das Reuterſche Bureau mel=
det
aus New=York: Graf Bernſtorff hat eine
Erklärung veröffentlicht, in der es heißt: Ich habe
Archibald nie auch nur ein einziges Schreiben oder
ſonſt etwas mitgegeben, hauptſächlich, weil ich es nicht
für ſicher hielt.

Tageskalender 1914
zur Geſchichte des Weltkrieges.

13. September. Der kleine Kreuzer Hela geſunken.
Abmarſch der öſterreichiſchen Armee aus dem Gebiete
von Lemberg.

Die Preſſe und der Krieg.

* Der Berl. Lokalanz. ſchreibt: Die deutſche
Preſſe hat vom erſten Tage des Weltkrieges an ſtill
ind zielbewußt ihre Schuldigkeit getan, in vielen Fällen
entſagungsvoll ſich den Erforderniſſen der Lage angepaßt
und manchmal auch weit über den Kries ihrer Pflichten
hinaus den ſchweren Kampf unſeres Volkes um Sein oder
Nichtſein mitgekämpft. Sie hat keinen Dank dafür er=
wartet
; ſie braucht ihn auch nicht. Wenn aber nun ein
deutſcher Profeſſor den eigentümlichen Geſchmack hat, ſie
in einer deutſchfeindlichen ausländiſchen Zeitſchrift mit
herabſetzenden Worten zu tadeln, ihre Haltung derjenigen
der feindlichen Preſſe gleichzuſtellen und hinterher, von
der zuſtändigen Vertretung der deutſchen Preſſe zur Rede
geſtellt, ſeine Schmähungen im weſentlichen aufrecht zu
erhalten, ſo iſt damit allerdings der Geduld der deutſchen
Zeitungsſchreiber nehr zugemutet worden, als ſie ertragen
kann. Wir begrüßen es deshalb mit Genugtuung, daß
Gottfried Stoffers ſich die Mühe nicht hat ver=
drießen
laſſen, Herrn Profeſſor Bücher in Leip=
zig
eine Antwort zu geben, die dieſem Hochſchullehrer
ein= für allemal den Nimbus einer Autorität für das Zei=
tungsweſen
entzieht. (Die deutſche Preſſe und der Krieg.
Eine Antwort für Prof. Bücher. Düſſeldorf 1915. Verlag
der Düſſeldorfer Zeitung A.=G.) Mit dem überlegenen
Humor des feſt in ſeinem Beruf wurzelnden Fachmannes,
aber auch mit der ehrlichen Entrüſtung des deutſchen
Patrioten zerpflückt Stoffers die kränkenden Redensarten
eines Dilettanten, der weder von der Arbeit noch von
den Ehrbegriffen des deutſchen Journaliſten die rechte
Vorſtellung hat, und der ſich auch den deutſchen Verleger
nur als gewinnſüchtigen Kapitaliſten zu denken vermag.
Unſer Düſſeldorfer Kollege, der im Reichsverbande der
deutſchen Preſſe einen hervorragenden Platz einnimmt,
hat ſich mit ſeiner wahrhaft erfriſchenden kleinen Streit=
ſchrift
von neuem um ſeine Berufsgenoſſen verdient ge=
macht
; ſie ſollte aber auch außerhalb dieſer engeren Kreiſe
geleſen und nach Gebühr gewürdigt werden.

Vermiſchtes.

C. Nach der neueſten Veröffentlichung ſtehen von
dem Verband der katholiſchen Studenten=
vereine
(nicht Farben tragend) 3887 Angehörige im
Felde und im Heeresdienſte (1805 Aktive und Inaktive,
2082 Ehrenmitglieder und Philiſter). Hiervon ſind 785
(121 Aktive und Inaktive, 659 Ehrenmitglieder und
Philiſter) mit dem Eiſernen Kreuz ausgezeichnet worden,
wovon 15 mit der erſten Klaſſe. 262 ſind auf dem Felde
der Ehre gefallen.

Großherzogliches Hoftheater.
Sonntag, 12. September.
Tannhäuſer.

W-l. Mit einer ſtil= und ſtimmungsvollen Aufführung
von Richard Wagners Tannhäuſer wurde heute die
neue Spielzeit eröffnet. Der Chroniſt unſeres Hof=
heaters
hat ausgerechnet, daß es die 150. Aufführung der
Oper, mithin eine Art von Jubiläumsaufführung war
Aeußerlich verlief ſie in demſelben Rahmen, wie die früs
heren, künſtleriſch ſtand ſie auf gewohnter Höhe. Neu
beſetzt war von größeren Partien nur die der Venus,
die erſtmalig Frau Schelper ſang, während Herr
Mann den Tannhäuſer ſchon anläßlich ſeines Gaſtſpiels
im Januar d. J. geſungen hat und ſich gleich geblieben
war. Sein Tenor iſt kein eigentlicher Heldentenor, ſon=
dern
ein Mittelding zwiſchen lyriſchem und heldiſchem
Tenor, beſitzt aber auch für die Wagner=Partien gents
gende Ausgiebigkeit und Tragkraft. Die etwas gepreßte
Tongebung in der Höhe iſt eine Eigentümlichkeit ſeines
Organs, an die man ſich gewöhnen muß. Im übrigen iſt
Herr Mann ein tüchtiger und zuverläſſiger Sänger, der
ſeine Aufgabe mit der Sicherheit und Ueberlegenheit eines
gereiften Künſtlers beherrſcht. Eine wahre Wohltat iſt
die bei den heutigen Sängern nicht immer zu fin=
dende
Deutlichkeit ſeiner Ausſprache. Mit gleiche
künſtleriſcher Sicherheit und mit vielem Temperament
unterzog ſich Frau Schelper ihrer Aufgabe als Venus,
nur daß ſie die hohen Töne bisweilen zu ſehr forciert,
Durch Sauberkeit des Vortrags zeichnete ſich das von
Frl. Meyer hübſch geſungene Lied des Hirten aus. Die
Sängerin hat ſchon früher unſerer Oper als zweit
Soubrette angehört.
In der Beſetzung der übrigen Partien war keine
Aenderung eingetreten. Auch Herr Semper war wieden
als Wolfram erſchienen, ebenſo Frau Marx, deren. Eliſa=
beth
ſo ſehr ſympathiſch iſt und zu dem künſtleriſchen r=
folg
der Aufführung hervorragend beitrug. Die Herren
Stephani (Landgraf), Globerger (Walther) und
Schützendorf (Biterolf) boten die gewohnten treff=
lichen
Leiſtungen.
Die Aufführung leitete Herr Hofkapellmeiſter Otten=
heimer
, deſſen Verdienſt in erſter Linie der Erfolg des
Abends iſt. Im einzelnen wich er in der Temponahme
von dem Herkommen ab, namentlich fiel das langſamere
Tempo der beiden Vorſpiele auf. Spielleiter war Her
Nowack.
Der Großherzog und die Großherzogin wohnten der
Eröffnungsvorſtellung bei. Das Haus war gut beſucht.

Literariſches.

Der Deutſche Bund Heimatſchutz hat ein
beſonders umfangreiches und vortrefflich ausgeſtattetes
Heft (168 Textſeiten mit 110 Abbildungen) dem Wieder=
ufbau
Oſtpreußens gewidmet. Wie dieſes ſo=
eben
erſchienene (auch Nichtmitgliedern durch den Buch=
handel
für 2.50 Mk. zugängliche) Oſtpreußenheft die
zum Teil ſehr ſchwierigen Aufgaben in ihrer Geſamtheit
zu erfaſſen und dem Verſtändnis näher zu bringen ver=
ſucht
, zeigen ſchon die Titel der darin enthaltenen größe=
ren
Aufſätze. Nach jeder Richtung wird eine Fülle von
Anregung und Belehrung geboten. Die Herausgabe wei=
terer
Oſtpreußenhefte und eine ähnliche Veröffent=
lichung
über Elſaß=Lothringen und die dortigen Wieder=
herſtellungsaufgaben
ſind bereits in Ausſicht genommen.
Der Deutſche Bund Heimatſchutz zeigt damit wie ernſt es
ihm iſt mit der Mitarbeit an dem großen Friedenswerke,
das mitten aus der Kriegsnot heraus Zeugnis ablegen
ſoll von der deutſchen Kulturkraft und ihr neue, höhere
Bahnen weiſen. (Verlag von G. Callwey in München.)
Von der Lenz=Marcksſchen Monatsſchrift Das
Bismarck=Jahr (Verlag von Broſchek u. Co., Hamburg;
Preis der 15 Lieferungen 6 Mark) iſt jetzt das 7. Heft ere=
ſchienen
. Es enthält zwei Aufſätze. Im erſten ſchildert=
Max Lenz das diplomatiſche Spiel zwiſchen Bismarck
und Napoleon III., vom Staatsſtreiche Napoleons am
2. Dez. 1851 und dem erſten Zuſammentreffen der beiden
Männer im Jahre 1855 an, bis zum 2. Sept. 1870. Der Ab=
handlung
ſchließt ſich eine Zuſammenſtellung der bekannt
gewordenen Urteile an, die die beiden Gegenſpieler über=
einander
im vertrauten Kreiſe gefällt haben. Im Anſchluß
hieran bringt das Heft eine Reihe von Ausſprüchen Bis=
marcks
über hohe Politik. Den Schluß bildet ein Aufſatz=
Bismarck und die Muſik aus der fachkundigen Feder des
Muſikhiſtorikers Richard Sternfeld (Berlin). Er zeigt,
wie der eiſerne Kanzler eine muſikaliſche Natur im wah=
ren
Sinne des Wortes geweſen iſt, auch darin ſein tiefes,
deutſches Gemüt offenbarend. Als Bild iſt dem Hefte einen
wenig bekannte Photographie Bismarcks aus dem Herbſt
1866 von G. Linde (Putbus auf Rügen) in vortrefflichen
Kupfertiefdruckwiedergabe beigefügt.

(Schluß des redaktionellen Teils.)

Dankſagung

Für die überaus zahlreichen Beweiſe herzlicher
Teilnahme beim Hinſcheiden unſeres heißgeliebten,
(12981
guten Kindes

Vora

ſprechen wir hiermit unſeren innigſten Dank aus.
Darmſtadt, den 12. September 1915.
Für die tieſtrauernden Eltern und Geſchwiſter:
Ludwig Felmer.

[ ][  ][ ]

Todes=Anzeige.
(Statt jeder beſonderen Anzeige.)
Freunden und Bekannten die traurige
Mitteilung, daß mein herzensguter Mann,
unſer lieber Großvater
(12982
Raet Wanmadt
heute nachmittag 3 Uhr nach kurzem Leiden
ſanft verſchieden iſt.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Minna Naumann.
Darmſtadt, den 11. September 1915.
Hoffmannſtraße 15.
Die Beerdigung findet Montag, den 13. Sep=
tember
, nachmittags 4 Uhr, auf dem Wald=
friedhof
ſtatt.

Todes=Anzeige.
Am 9. ds. Mts. wurde uns
plötzlich und unerwartet meine
inniggeliebte Frau, unſere gute
Schweſter, Schwiegertochter und
Schwägerin
(12979
dere Tachter
geb. Fay
durch den Tod entriſſen.
Im Namen der Hinterbliebenen:
Dr. Carnier, Magiſtratsaſſeſſor
in Berlin, derzeit Oberleutnant.
Die Beiſetzung hat in aller Stille
ſtattgefunden.

Kampfgenoſſenſchaft
Darmſtadt.
Todes=Anzeige.
Die Beerdigung unſeres Mitglieds
Herrn Karl Naumann, Privatier
findet am Montag, den 13. Sept., nachmittags
4 Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt.
Wir erſuchen unſere Kameraden dem Ver=
ſtorbenen
durch zahlreiche Beteiligung die letzte
Ehre erweiſen zu wollen.
(12980
Der Vorſtand.

Tageskalender.

Vortrag von Pfarrer Vogel um 8¼ Uhr im Kaiſerſaal
(Volksbildungsverein).

Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für den politiſchen Teil, für Feuilleton,
Reich und Ausland: Dr. Otto Waldaeſtel; für den übrigen
redaktionellen Teil: Kurt Mitſching; für den Anzeigen=
teil
, Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem Ge=
ſchäftsleben
: Paul Lange, ſämtlich in Darmſtadt. Für
den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an
die Redaktion des Tagblatts zu adreſſieren. Etwaige
Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche wer=
den
nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden
nicht zurückgeſandt.

Verom tur Vererottung Von Velkbblaung

Montag, den 13. September, abends 8 ¼ Uhr
im Kaisersaal
Oeffentlicher Vortrag
von Herrn Pfarrer Vogel:
Elhrugrungtu Mohar u waghers,Farbttar

Eintrittskarten zu 40 Pfg.; für Mitglieder, Schüler und an-
geschlossene
Vereine zu 25 Pfg. am Verkehrsbureau und bei
J. Mylius, Herdweg 2.
Vorbehaltene numerierte Plätze zu 1 Mk., für Mitglieder zu 80 Pfg.

nur am Verkehrsbureau.

(12052oo

Damen-Winter-Hüte
werden nach den neuesten Modellen jetzt schon fassoniert
Um prompt bedienen zu können, bitte höflichst, die Hüte
techtzeitig zu bringen.
(12356a
nna Weiner

Schulstraße 10, I. Stock.

* Brennnelz
in Schwarten, kurz geſchnitten, vorzüglich trocken, daher ſofort zum
Anfeuern verwendbar, liefert den Zentner Mark 1.70 (einſchließlich
(11402a
Oktroi) frei Keller.
J. Awerbuch, Wendelſtadtſtraße 47, Telephon 1422.
NB. Bei Fuhren von 10 Zentnern Mark 1.60 den Zentner.

besfe deutſche Kasierkiinge

Grösste Schnittfähigkeit, passend
für jeden Apparat (auch Gillette)
Stück 20 Pfg. Dutzend 2.00 Mk
Stück 25 Pfg. Dutzend 2.50 Mk
M. R. Rasierapparate in
größter Auswahl von 1 Mk. an.
Rasierklingen schleifen
Dtzd. 75 Pfg.
Alleinverkauf:
Elisabethenstr. Nr. 9,
Parfümerie Frank,
Telephon 886.
Illustrierte Preisliste kostenlos. (4345a

Beste, hochinteressante und bewährte Zeitschrift
für Haus und Familie.
Dar Dach Tar Vic
Illustrierte Chronik der Gegenwart.
Wirkungsvoller und ſpannender Unterhaltungsſtoff. Reicher
Bilderſchmuck. Kriegsberichte mit zahlreichen Kriegsbildern.
Wiſſenswertes und Praktiſches für Haus und Familie.
Alle 14Tage ein Heft zum Preis von nur 30 Pfennig.
Beſtellungen nehmen alle Buch= und Zeitſchriftenhand=
lungen
entgegen. Verlangen Sie Probeheft zur Anſicht.
Union Deutſche Verlagsgeſellſchaft in Stuttgart, Berlin, Leipzig.
(X,11038

Trauringe
ohne Lötfuge
Flach- u. Kugelform
in 8, 10, 14 u. 18 kar. Gold,
das Paar von 1080 Mk.
Gravierung gratis.
Alle Größen stets vorrätig.
L. Borné
Hofuhrmacher und Hoflieferant
Uhren, Gold- und Silberwaren.
25 Ernst-Ludwigstr. 25.

Drahtgeflechte
für alle Zwecke, billigst.
Karl Brückner, Holzstr.
Fernsprecher 1249. (9213a

Sauerſtoff
für Heil= u. techn. Zwecke billigſt
Rudolf Schäfer Nichfig.
B12193) Martinſtraße 95.

Uilitormstache
gut erhalten, ſtets zu haben.
10609a) Soderſtraße 14, I.

Stuhle u. Körbe w. dauerh. gefl.,
Arbeit w. abgeh. Gg. Treusch,
Blinden=Korb= und Stuhlflechterei,
Schloßg. 16, Magdalenenſtr. 1. (12412g

ardinen werden gewaſchen, ge=
ſpannt
und gebügelt, Herren=
Stärkwäſche wird gewaſchen und
wie neu gebügelt. Glanzbügelei
Lauteſchlägerſtr. 6, 1. Stock, früher
Liebfrauenſtraße 103. (*25111i

Aufpol. v. Möb.
Spezialität: uſw., ſowie alle
vorkomm. Schreinerarbeiten (438a
Adolf Zeller, Schützenſtraße 8.

Nehme noch (12858ga
Pferde auf Weide.
Telephon 183
Gutsverwaltung Kranichſtein.

Mittagstisch
Fleisch und veget. Kost von
60 Pf. bis M. l.is im Abonn.
Abendtisch
Fleisch und veget. Kost von
50 Pf. bis so Pf. im Abonn.

Ausschank des berühmten
Wormser Weinmostes!

Kein Trinkzwang.
Rauchfreie Räume.
Damenzimmer.
Reform-Restaurant
Mlexanderstrasse 4, I. Stock.

Abgabe von Huppenartikeln.
Der ſtädtiſche Verkauf von Suppenartikeln (Graupen, Mak=
karoni
und Erbſen) im Hintergebäude des Stadthauſes iſt bis auf
weiteres eingeſtellt.
Darmſtadt, den 11. September 1915.
(12958go
Der Oberbürgermeiſter:
Dr. Gläſſing.

Gebrauchte Packkiſten und=Körbe.
Zum Transport von Obſt ſucht die Stadtverwaltung
gebrauchte Packkiſten und=Körbe.
Angebote mit Angabe der Größen nach Stadthaus, Zimmer 30,
erbeten.
Darmſtadt, den 9. September 1915.
(12881sgo
Der Oberbürgermeiſter:
Dr. Gläſſing.

Regelung des Verkehrs mit Hafer.
Nach der Bundesratsverordnung vom 28. Juni 1915 über den
Verkehr mit Hafer können die Beſitzer beſchlagnahmter Vorräte an=
gehalten
werden, den geernteten Hafer binnen einer von der zu=
ſtändigen
Behörde geſetzten Friſt auszudreſchen.
(12060a
Um die nötigen Hafermengen auch für die Neuernte ſicher zu
ſtellen, iſt es erwünſcht, daß der geerntete Hafer möglichſt ſofort
ausgedroſchen wird. Landwirte, die ihren Hafer ſofort dreſchen
und bis zum 1. Oktober ds. Js. abliefern, erhalten für den
Doppelzentner 50 Pfg. mehr, als der geſetzliche Höchſtpreis beträgt.
Darmſtadt, den 21. Auguſt 1915.
Der Oberbürgermeiſter.
Dr. Gläſſing.

Verloſung von Schuldverſchreibungen der
Stadt Darmſtadt.

In Vollziehung des Schuldentilgungsplanes der Stadt Darm=
ſtadt
ſind nachſtehende ſtädtiſche Schuldverſchreibungen auf den In=
haber
des 4prozentigen Anlehens Buchſtabe N von 1907 zur Rück=
zahlung
auf den 1. Februar 1916 berufen worden, nämlich:
Abt. I. zu 2000 M.: Nr. 16, 157, 184, 212, 234, 304, 350, 369,
429, 650, 912, 1188, 1210, 1309.
Abt. II. zu 1000 M.: Nr. 56, 84, 140, 272, 367, 501, 519, 579,
646, 711, 726, 767, 849, 945, 953, 1306, 1314, 1447,
1515, 1680, 1879, 1985, 2070, 2073, 2097, 2446, 2459,
2564, 2600, 2706, 2726, 2907, 2921.
Abt. III. zu 500 M.: Nr. 2, 43, 59, 258, 358, 469, 553, 654, 655,
713, 828, 996, 1071, 1084, 1093, 1306, 1446, 1474,
1502, 1512, 1525, 1724, 1771, 1870, 1887, 1904, 2027,
2037, 2442, 2517, 2694, 2731, 2736, 2934.
Abt. IV. zu 200 M.: Nr. 85, 92, 150, 332, 334, 393, 420, 430,
479, 489, 581, 718, 1125, 1348, 1449.
Die Einlöſung geſchieht bei der Stadtkaſſe Darmſtadt, ſowie
bei der Deutſchen Bank, dem Bankhaus Delbrück, Schickler & Co.,
er Nationalbank für Deutſchland und dem Bankhaus Hardy
& Co., G. m. b. H., ſämtlich in Berlin, der Deutſchen Vereins=
bank
, Filiale Darmſtadt, und der Deutſchen Bank, Zweigſtelle
Darmſtadt, der Deutſchen Vereinsbank in Frankfurt a. M., der
Rheiniſchen Creditbank und der Süddeutſchen Bank in Mann=
heim
, dem Bankhaus Merck, Fink & Co. in München und der
Württembergiſchen Vereinsbank in Stuttgart.
Die Verzinſung der Schuldverſchreibungen hört vom 1. Februar
1916 an auf.
(12959go
Darmſtadt, den 10. September 1915.
Der Oberbürgermeiſter:
Dr. Gläſſing.

Rechtsſchutz= und Auskunftsſtelle für Frauen
(Ortsgruppe Darmſtadt des Allg. Deutſchen Frauenvereins.)

Montag von 46 Uhr
Sprechſtunden:
Donnerstag von 911 Uhr
Stadthaus, Rheinſtraße 16/18,
Erdgeſchoß links, Zimmer 22.
(5912a

Alice=Kochſchule

(Fernruf 2091)
Der nächſte Kochkurſus beginnt am 1. Oktober. Mündliche
oder ſchriftliche Anmeldungen werden täglich durch die Leiterin der
Alice=Kochſchule entgegengenommen.
Guter Mittagtiſch für Damen und Herren. Tiſchzeit 12 bis
(12973oo
1 Uhr. Vorherige Anmeldung erforderlich.
Der Vorſtand.

Gi

ut bürgerl. Mittagstisch
Neckarstr. 160. (12010a

orzüigl. Privatmittags= und
29 Abendtiſch f. beſſ. Herren u.
Damen. Hölgesſtraße 1, I. (7001s

[ ][  ]

Weiblich
Gewandte Frau (Wwe.), anfangs
50er J., in allen Zweig. d. Haus=
halts
erfahr., ſucht Stelle. Ang. u.
6 19 an die Geſchäftsſt. (*3012oi

Männlich

Jg., fl. Mann, 25 J. alt, vollſtänd.
militärfrei, ſucht Stellung als
Bureandiener, Lageriſt od. ſon=
ſtigen
Vertrauenspoſten. Angeb.
unt. F88 Geſchäftſtelle. (*2897sgo

Aelt. Kommis ſucht ſofort Stellg.
für Kontor u. Lagerarbeiten, auch=
aushilfsweiſe
. Angebote unter
&t 14 a. d. Geſchäftsſt. (*2979go

Strebſamer
Herr

wünſcht Nebenbeſchäftig. im Bei=
ſchreiben
von Büchern, Ausſtellen
von Rechnungen uſw. gegen mäßige
Vergatung. Angebote= unt. E 89
an die Geſchäftsſtelle. (*2695dso

Nachtragen d. Bücher beſorgt
ſtunden= u. halbtagsweiſe. Ang. u.
G 16 an die Geſchäftsſt. (*3011

Weiblich

Mädchen

für leichte Arbeit geſucht.
Ph. Böcher, Hofbuchbinderei,
12921so) Alexanderſtr. 9.

Männlich

Typograph=
Maſchinenſetzer

zum ſofort. Eintritt in dauernde
Stellung geſucht. Wochenlohn n.
Leiſtung, 36,95 bis 40,95 Mark.
Völklinger Zeitung
Völklingen (Saar).

Kräftiger Arbelter
und reinliche junge
. Mädchen

per ſof. für dauernd geſ. (12978go
Wehner & Fahr G. m. b. H.
Kakao= u. Schokoladen=Fabrik.

Tücht., ſelbſt. Fuhrmann ſofort
geſucht Dieburgerſtr. 120. (*2989go

Lehrlings=
Geſuch.

Für ein Kolonialwaren= und
Drogengeſchäft an größerem Orte
in der Nähe Darmſtadts wird
zum alsbaldigen Eintritt ein Lehr=
ling
geſucht. Lehrzeit 3 Jahre bei
freier Station. Angebote unter
E12 an die Geſchäftsſt. (12551a

Im Zentrum große 4Zimmer=
Wohnung mit Gas und reichl.
Zubehör zu vermieten. Näh. Hof=
metzger
Hein. Tel. 278. (11025oms

Mathildenſtraße 54 iſt der
2. Stock, 4 große Zimmer mit Zu=
behör
, auf den 1. Oktober zu ver=
(B9988oms
mieten.

Neuzeitliche 4 Zimmerwohn.
mit Balkon u. Badeanl. weg. Ein=
berufung
ſof. zu verm. Zu erfrag.
Lichtenbergſtr. 14, part. (*3014omf

Zimmer

Schloßgartenſtr. 21, Vorderh.
1. St., 3=Zimmerwohn. p. 1. Okt. zu
verm. Näh. daſ. b. Kreh. (12976ms

Alexanderſtr. 17½ eine Zwei=
zimmerwohnung
ſof. zu vermieten,
836t
monatlich 18 Mark.

Schloßgartenſtr. 21, Hinterh
part., Zweizimmerwohnung per
1. Oktober zu vermieten. Näheres
idaſelbſt bei Kreh. (12975m

Schöner Laden,
mitte der Stadt, m. Werkſtätte u.
Zubehör, mit oder ohne Wohng.,
preiswert zu verm. Ang. unter
F1 a. d. Geſchäftsſt. (12771a

Grafenſtr. 35, II. links, gut
möbl. Zim. ſof. zu verm. (12752a

Soderstr. 6½, III.
(Kapellplatz)

gut möbl. Wohn= und Schlaf=
zimmer
zu vermieten. (12687t

Herbst u. Winter
1915/16

DIE NDUTTETFEF!

in

Damen-Konlektion
Kinger-Konfektion
Damen-Huten
Kinder-uten
sind in reichhaltiger Auswahl eingetroffen.

Besichtigen Sie unsere Schaufenster
am Markt.

Gebr. Kornischnu

MARKT

12962

MARKT

Aafemobn
El

beſter Qualität prei
abzugebeng
Müller &ober
Karlſtraße 30. (12803d5d

Feg. Fortzug ſof. zubk.z Holz=
Kinderb. m. Sprungfedermatt
20 M., (Rox) Laufgitter 15 M., Brat=
roſte
, neu, 3 M., Emaill.=Waſſerſchs
f. neu, Metermaß, 34X19, 5M., Gar
tentiſch u. Stühle 25 M., neuer Hrn=
Anzug f. gr. kräft. Fig. (1,85 gr.)4om
ſchwz. Damenrock (weit. Faſſ.), hell=
Wollkl., warmer Abendmantel
*2960) Heinrichſtraße 72, pan

Veformkors., Untertaill., Büstenhaltäfe
bind., Monatsbind. u. Gürtel i. jed. Ausfühn
Spezialgesch. Nied.-Ramstädterstr. 16, II. Kaf
Laden. Geschäftszeit 9 12, 3—ZUh

Froße, gut
erhaltene Wäſcheman
gebrauchte Emaillebaden
Sitzbadewanne zu verkaufen
Roquetteweg
B12841)

Günſtige Gelegenheitl
6 neue, wenig gebrauchte
maſchinen unter beſten Zahlun
bedingungen preiswert zu verkauß
Näh. in der Geſchäftsſtelle. (12670a

volſt. Bett u. noch Verſchll
1 umzugsh. bill. zu verk. (*29ss

Feldbergſtr. 32½, park.

mpf. unt. Marktpr. ſch. Blume
Ekohl, Salatgurken, Endiviensaln
Koch- u. Tafeläpf., Tomat. n. 15 Pfg.
p. Pfd. Arnold, Mollerſtr. 36. (*30m

Gut er=
haltener
Klappwagen Marken
Brennabor, billig abzugeben.
(*2961
Schillerplatz 3.


iſt neue Kikord-Ziher zu verſ.
Mollerſtraße 2, I. (*2887som

Zirka 1½ Morgen Grummett
gras in d. Nähe d. Stadt zu verk.
Näh. Pankratiusſtr. 54. (*2937so

Ich war am Leibe mit einer

Flechte

behaftet, welche mich durch das
ewige Jucken Tag u. Nacht peinigte.
In 14 Tag. hat Zuckers Patent=
Medizinal-Seife das Uebel be=
ſeitigt
. Dieſe Seife iſt nicht 1.50 M.,
ſondern 100 M. wert. Serg. M.
(In drei Stärken, à 60 Pf., M. 1.
u. M. 1.50). Dazu Zuckooh-
Creme (50 u. 75 Pf.) Bei Fr.
Schaefer, A. Logel, Ch. Schwinn,
Drogerien, Georg Liebig Nachf.,
Hoflieferanten u. Gg. Frz. Frank,
(E,1649
Parfümerie.

Schuchardſtr. 10, I., ſchön.,
einfach möbl. Zim. mit 1 od. 2
Betten ſofort billig. (12772a

Wilhelminenſtr. 35, 2. Stock,
ſchöne Zimmer mit freier Ausſicht,
vorzügl. Penſion, ruhiges Haus,
Zentrum, auch f. kurze Zeit. (11893t

Pankratiusſtr. 2, I., gr., ſchön
möbl. Zim., Gas, b. z. verm. (12503a

Schützenſtr. 5, II., ſchön möbl.
Zimmer per ſof. zu verm. (12826t

Bleichſtr. 30, II., g. möbl. Zim.,
mit od. ohne Penſ., z. vm. (12893t

Eſchollbrückerſtr. 6, I., möbl.
Wohn= u. Schlafzim. zu vm. (*3009go
Grafenſtr. 13, I., gut möbl.
Zimmer zu verm. (12112omf
Pensionmink
11596g
Grafenſtr. 4, I., an der Rheinſtr.
mod. eing. Zim. auf jede Zeitdauer.

Herrschaftshaus

zu verkaufen.
Das dahier in der Hermann=
ſtraße
29, gegenüber dem Prinz
Emils=Garten gelegene, geräu=
mige
Einfamilienhaus, mit 14.
Räumen nebſt allem Zubehör,
großer Stallung und Garten,
Gas, elektr. Licht, iſt zu ſehr
günſtigen Bedingungen zu ver=
kaufen
. Ernſte Selbſtreflektanten
wollen ſich wegen weiteren Auf=
ſchluſſes
nur wenden an das Im=
mobiliengeſchäft
des Bankbeamten
Sebastian Eckler, Klappacher=
ſtraße
7, Telefon 243. (12974a

Germat

Srettchen zu kauf. geſ. (*2913sgo
4 Gg. Weber, Langgaſſe 32.

1½ jähriges
Hengſtfohlen
(Fr12949
zu verkaufen.
math. Friedr. Leber, Bodkenheim.

Kauſe ſtets Möbel aller Art
ganze Einrichtung., auch Schuhe.
M. Berlieb, Woogsſtr. 5. (12594

Ante Melale

Zinn, Meſſing, Kupfer ꝛc. kauft
zu höchſten Preiſen L. Kapfen-
berger
, Zinngießerei, Eliſabethen=
(12489a
ſtraße 39, Tel. 829.

Meſſing, Späne
Altkupfer, für Heeres=
lieferungen
kauft jedes Quantum
zu Höchſtpreiſen Geider, Metall=
gießer
, Schwanenſtr. 31. (12751a

Weyrauch’sche
Musikschule
Heinheimerstr. 25. (12306a
Gründlicher Unterricht in
Klavier Violine
allen Streich- u. Blasinstrumenten
Solo- u. Orchesterspiel.
Monatl. 5, 6 u. 8 Mk. Anmeld. jederz.

ute Stimmen, welche ſich dem Chor
d. Oper u. Operette zuwend. woll.,

erh. ſorgf. Ausbild. zu mäß. Honor.
Adr. u. 6 15 a. d. Geſchäftsſt. (*2991go

Klavierstimmer

Emil Schultze, Kammermuſiker i. P.,
(12490a
Schießhausſtr. 29.

Holzarbeiten

aller Art, fertig und halbfertig,
Maſſenartikel, übernimmt mit allen
mod. Maſchinen verſehene Möbel=
fabrik
. Gefl. Anfragen unt. W73
an die Geſchäftsſtelle. (B11713

Dapezier=und Polſtererarbeiten
ſowie Aufmachen von Vor=

hängen wird gut u. bill. ausgeführt.
P. Friese, Pankratiusſtr. 69. (11708a

Jeder Stuhl Zg
wird zu 11,20 Mk. geflochten
in der Korb- u. Stuhlflechterei Gr.
Kaplaneig. 66. Poſtk. gen. (*3013

An= u. Abfahren
von Gütern des Oſtbahnh. übern.
H. Volz, Gervinusſtr. 34 (11711a
Kohlenhandl. u. Spedit. Tel. 2314

ühnerangen= und Nägel=
ſchneiden
wird fachgemäß
ausgeführt.
(12491a
Ed. Geringer, Pallaswieſenſtr. 19.

in nur bester Quali-
tät
. Für Haltbarkeit
der Borsten wird
weitgehendste Ga-
rantie
geleistet.

Niederlage der Zahnarzt Dr. Witzels
Kasmodont-Zahnbürste. 12681a
Preis: Stück .50, .60, .80, 1., 1.25 und 1.50 Mk.
Parfümerie Gg. Frz. Frank
Elisabethenstrasse 9.
Telephon 886.

ME
M

13mal wöchentlich
Wochentags 2mal
Sonntags 1mal.

eiint

Mk. 1.84 monatlich
Mk. 5.50 vierteljährl.
durch alle Poſtanſtalt.

leueſte Nachrichten

Große, nationale und unabhäugige Tageszeitung

Die Berliner Neueſten Nachrichten wenden ſich
an alle vaterländiſch geſinnten Kreiſe der Bevölke=
rung
, welche keiner parteipolitiſchen Führung be=
dürfen
und eine ihrer Bildung und ihrem Stande
angemeſſene Zeitung zu leſen wünſchen. Durchaus
in nationalem Sinne geleitet, im Streite der Mei=
nungen
ſtets vornehm, bieten ſie ſowohl dem Haus=
herrn
wie auch denübrigen Familienmitgliedern viel=
ſeitig
., informierenden u. unterhaltenden Leſeſtoff.

Probenummern koſtenfrei.

Geſchäftsſtelle der Berliner Neueſten Nachrichten
Berlin SW 48, Friedrichſtr. 239.

(12613gfi