Darmstädter Tagblatt 1915


Nr. 122., Dienstag, den 4. Mai.

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178. Jahrgang
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Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Polizeiamts Darmſtadt, der Großh. Bürgermeiſtereien des Kreiſes und der andern Behörden.
Das Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt wird Dienstags, Donnerstags und Samstags nach Bedarf beigefügt.

Der Krieg.
Von den Kriegsſchauplätzen. Der Krieg im Orient. Eine Abfertigung Kitcheners. Botſchafter Gerard über die
Kriegsgefangenen in Deutſchland. Die Angriffe gegen die engliſche Regierung. Japan und China.

Von den Kriegsſchauplätzen.

* Großes Hauptquartier, 3. Mai.
(W. T. B. Amtlich.)
Weſtlicher Kriegsſchauplatz.
In Flandern griffen wir geſtern nord=
öſtlich
von Ypern beiderſeits der Straße Poel=
kapelle
=Ypernmit Erfolg an und nahmen die
Gehöfte von Fortuin ſüdöſtlich von St. Julien.
In der Champagne richteten wir wieder
durch erfolgreiche Minenſprengungen erheblichen
Schaden in der feindlichen Stellung zwiſchen
Sonain und Perthes an.
Zwiſchen Maas und Moſel fanden
geſtern nur Artilleriekämpfe ſtatt.
Am Hartmannsweilerkopf machten
die Franzoſen hente nacht vergebliche Angriffs=
verſuche
gegen unſere Gipfelſtellungen.
Ein franzöſiſches Flugzeug landete geſtern
bei Hundlingen weſtlich Saargemünd. Die
beiden Inſaſſen wurden gefangen genommen.
Ein deutſches Flugzenggeſchwader
griff geſtern die Luftſchiffhalle und den Bahn=
hof
Epinal mit anſcheinend gutem Erfolge an.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz.
Auf der weiteren Verfolgung der auf
Riga flüchtenden Ruſſen erbeuteten wir
geſtern 4 Geſchütze, 4 Maſchinengewehre und
machten ſüdlich Mitau wieder 1700 Gefangene
ſo daß die Geſamtzahl der Gefangenen auf
3200 geſtiegen iſt.
Ruſſiſche Angriffe ſüdweſtlich von Kalwarja
mißglückten unter ſtarken Verluſten für
den Gegner. Die Ruſſen wurden über die
Szeszupa zurückgeworfen und ließen 330 Ge=
fangene
in unſerer Hand.
Auch nordöſtlich von Skierniewice zogen
ſich die Ruſſen eine ſchwere Niederlage zu, wo=
bei
ſie neben einer großen Anzahl an Toten
100 Gefangene verloren.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz.
Großer Sieg in Weſtgalizien.
* Großes Hauptqnartier, 3. Mai.
(W. T. B. Amtlich.)
Im Beiſein des Oberbefehlshabers Feld=
marſchall
Erzherzog Friedrich und
unter der Führung des Generaloberſten von
Mackenſen haben die verbündeten
Truppen geſtern nach erbitterten
Kämpfen die ganze ruſſiſche Frontin
Weſt=Galizien von nahe der ungariſchen
Grenze bis zur Mündung des Dunajee in
die Weichſelanzahlreichen Stellen durch=
ſtoßen
und überall eingedrückt. Die=
jenigen
Teile des Feindes, die entkommen
konnten, ſind im ſchleunigſten Rückzug
nach Oſten, ſcharf verfolgt von den verbün=
deten
Truppen. Die Trophäendes Sieges
laſſen ſich noch nicht annähernd über=
Oberſte Heeresleitung.
ſehen.

* Berlin, 3. Mai. Mit der Ueberſchrift Großer
Sieg in den Karpathen meldet die B. Z. am
Mittag: Die hieſigen ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behör=
den
erhielten heute früh vom Oberkommando die

Weiſung zu flaggen. Das Polizeipräſidium hat an
ſämtliche Reviere folgende Depeſche abgeſandt: Großer
Sieg in den Karpathen. Näheres noch unbekannt.

Unſer Vormarſch im nordſtlichen Rußland.

* Berlin, 3. Mai. Die deut=
ſche
Offenſive gegen die
Libau-Riga=Linie wird in der
engliſchen, franzöſiſchen und hollän=
diſchen
Preſſe lt. Berliner Tageblatt
lebhaft beſprochen. Das Vorgehen
wird als ein Ereignis von allergröß=
ter
Bedeutung und von vielleicht un=
abſehbaren
Folgen bezeichnet.
* Die Daily Mail bringt einen
Leitartikel ihres militäriſchen Mit=
irbeiters
über die deutſche Offen=
ſive
gegen die Libau-Riga=
Linie. Dieſes Vorgehen wird darin
als ein Ergebnis von aller=
größter
Bedeutung und von
vielleicht unabſehbaren Folgen be=
zeichnet
. Die beiden vielleicht wichtig=
ſten
Bahnlinien Riga-Dünaburg-
Wilna und Petersburg-Warſchau
ſeien ſchwer bedroht.
Das Pariſer Journal empfiehlt,
die neue deutſche Offenſive gegen die
Bahnlinie Dünaburg zu beachten, da
man ihre Folgen heute noch nicht ab=
ſehen
könne. Auch der Berner Bund
greift in ſeiner letzten Betrachtung
der Kriegslage die Meldung von dem
neuen Vorſtoß Hindenburgs als be=
ſſonders
intereſſant heraus und
ſchreibt, die Deutſchen hätten durch
dieſen Vorſtoß gegen die rechte Flanke
der Ruſſen 100 Kilometer Raum ge=
wonnen
. Sie ſtänden jetzt mit unbekannten Kräften eben=
ſoviele
Kilometer nördlich von Kovno. Die Schweizer
Blätter ſtellen feſt, daß im Weſten der deutſche Gegendruck
ſich an allen Punkten bemerkbar macht.
Das Allgemeen Handelsblad in Amſterdam ſchreibt
über die Lage auf dem öſtlichen Kriegsſchauplatz: Die
Kriegslage hat jetzt eine Aenderung erfahren, die für die
militäriſche Unternehmungsluſt der Deutſchen in Rußland
zeugt. Das Blatt kritiſiert den amtlichen ruſſiſchen Tages=
bericht
, der dieſen über 100 Kilometer in das ruſſiſche
Reich hineinführenden Vorſtoß einer deutſchen Armee=
abteilung
gar nicht erwähne und ſagt, ſelbſt wenn das
Ziel kein anderes wäre, als um eine Täuſchung des Geg=
ners
vorzubereiten, ſo wäre der deutſche Zug doch wichtig
genug, um auch in dem ruſſiſchen Bericht erwähnt zu
werden.
Flucht der flandriſchen Bevölkerung.
* (Ctr. Bln.) Aus Rotterdam wird gemeldet, daß
die ſchwer beſchoſſenen Orte Ypern und Poperinghe
nunmehr von der Zivilbevölkerung gänzlich geräumt
wurden. Der Auszug der Bevölkerung unter Granat=
hagel
ſei natürlich fehr ſchwierig und gefährlich geweſen
und es ſei zu bedauern, daß beide Städte nicht ſchon längſt
für die Zivilbevölkerung geſperrt wurden. Die militäri=
ſchen
Behörden ſoll aber keine Schuld treffen.
Die Beſchießung von Dünkirchen.
* Paris, 3. Mai. Die Beſchießung Dün=
kirchens
rief eine große Erregung hervor, beſonders
da die amtlichen Berichte zuerſt nicht angegeben hatten,
ob die Feſtung von deutſchen Schiffen oder vom Lande
aus beſchoſſen wurde. Der Temps bedauert, daß die amt=
lichen
Berichte das Publikum nicht ſofort aufgeklärt und
dadurch allen umlaufenden Gerüchten ein Ende bereitet
hätten. Die Bevölkerung laſſe ſich zwar durch die Kampf=

mittel der Deutſchen, welche alle auf theatraliſche Wirkung
berechnet wären, nicht terroriſieren, aber das Vertrauen
in die amtlichen Berichte könne nur wachſen, wenn die
amtlichen Stellen die Oeffentlichkeit ſchneller unterrich=
teten
. Der Temps meldet, daß die erſten drei Gra=
naten
am Mittwoch morgen in der Nähe Dünkirchens
einſchlugen, mittags überflog eine Taube die Stadt und
gleichzeitig ſchlug eine vierte Granate in ein unbebautes
Grundſtück, wobei ein Mädchen durch Granatſplitter ge=
tötet
wurde. Am Tage darauf ſielen 20 30,5 und 38 Zen=
timeter
=Granaten in die Stadt. Mehrere Häuſer wur=
den
zerſtört, ebenſo ein Schuppen und darin befind=
liche
Männer und Artilleriepferde getötet. Insgeſamt ſind
20 Perſonen getötet und 45 verwundet worden. Am Frei=
tag
abend wurde die Stadt erneut beſchoſſen. Die Zahl
der Opfer iſt groß und der Sachſchaden ſehr be=
deutend
. Journal meldet: Am Donnerstag vormit=
tag
fielen ſechs Geſchoſſe in Abſtänden von zehn Minu=
ten
auf Dünlirchen. Beſonders die äußeren Viertel litten
ſehr ſtark; einige Häuſerr ſind vollkommen zerſtört worden.
T.U. Genf, 3. Mai. Kriegsminiſter Mil=
lerand
geſteht in einer dem Bombardement von
Dünkirchen gewidmeten Note zu, daß dieſe deutſche
Aktion geeignet ſei, die neutralen Staaten zu beeinfluſſen,
doch fehle ihr jeder militäriſche Wert. Nach der Faſſung
dieſer Note glaubt die franzöſiſche Heeresleitung, daß die
Beſchießung Dünkirchens keine Fortſetzung finden werde,
aber die geſteigerte Wirkung des geſtrigen Bombarde=
ments
gelangte in Privatdepeſchen zum Ausdruck. Meh=
rere
wichtige Objekte wurden getroffen; auch Brände
brachen im Stadtzentrum und an der Peripherie aus.
PP.U. Haag, 2. Mai. Ein holländiſches Preſſe=
Burean meldet aus Dünkirchen: Die Beſchießung
der Feſtung Dünkirchen bauerte nahezu eine halbe
Stunde. Ueber 40 Häuſer ſind vernichtet und etma 300

[ ][  ][ ]

mehr oder weniger ſtark beſchädigt worden.
Angeblich ſind 38=Zentimeter=Geſchoſſe auf die
Stadt geworfen worden. Beſonders ſtark gelitten
haben die Hafenanlagen und einige Lager=
häuſer
. Die amtlichen Angaben der Anzahl von Toten
(22) und Verwundeten (50) bleiben hinter der Wirklich=
keit
zurück. Unter den Trümmern der zerſchoſſenen Häuſer
werden noch fortgeſetzt Tote hervorgezogen. Die Zahl
der Verwundeten überſteigt ſicherlich 150. (T. R.)
T.U. Genf, 2. Mai. Zur Beſchießung von
Dünkirchen wird gemeldet: Das erſte Geſchoß ſchlug
vorgeſtern um die Mittagſtunde ein, das letzte zwei Stun=
den
ſpäter. Ins Meer fielen keine. Den ganzen Nach=
mittag
blieben die Straßen menſchenleer. Nach Sonnen=
untergang
verließen die Arbeiter im Laufſchritt die Werk=
ſtätten
. Aus den Berichten der franzöſiſchen und eng=
liſchen
Hauptquartiere geht hervor, daß die deutſcherſeits
zur Beſchießung Dünkirchens gewählten Punkte nicht an=
nähernd
beſtimmt werden konnten. Die Bevölkerung von
Compiégne und dem angrenzenden Oiſe=Bezirk iſt ſeit der
vorgeſtrigen Zerſtörung des Bahnhofes von Eſtrees=Denis
durch die deutſchen Flugzeugbomben in großer Aufregung.
Das Pariſer Gouvernement unterſagte die für heute ge=
planten
Ausflüge von Vereinen in die weitere Umgebung
ohne Angabe des Grundes.
* London, 2. Mai. Der Korreſpondent der
Times in Nordfrankreich meldet über die Beſchießung
von Dünkirchen am Donnerstag nachmittag, daß
gleichzeitig mit der erſten Granate, die um 3½ Uhr explo=
dierte
, drei deutſche Flugzeuge über der Stadt erſchienen
die augenſcheinlich das Feuer leiten ſollten. Die Be=
ſatzung
der Stadt war außerſtande, das Feuer zu beant=
worten
, da ſie nicht entdecken konnte, wo die deutſchen
Geſchütze aufgeſtellt waren. Schließlich brach ein gewal=
tiger
Brand aus, der die Flugzeuge in die Flucht trieb.

Der Krieg im Orient.

* Berlin, 3. Mai. Ueber die Siegesſicher
heit der türkiſchen Truppen wird der Voſſiſchen
Zeitung aus Konſtantinopel unter dem 1. Mai berichtet:
In den ſechstägigen Kämpfen haben die türkiſchen Trup=
pen
alle Erwartungen übertroffen. Infolge der Mitwirkung
der feindlichen Schiffsgeſchütze war ihre Aufgabe eine ſehr
ſchwierige. Die Verluſte waren gering im Vergleich zu
den Leiſtungen und dem Erfolge. Eine beſonders rüh=
menswerte
Leiſtung iſt die Vertreibung des Feindes von
Kum Kaleh, wo er ſich gut eingerichtet hatte. Die türkiſche
Artillerie zeigte wieder ihre oft bewährte Treffſicherheit,
Obwohl der Feind neben erheblichen Verluſten an Men=
ſchen
auch ernſte Beſchädigungen an vier Kriegsſchiffen,
ſowie den Verluſt und die Beſchädigung von Transport=
ſchiffen
zu beklagen hatte, erwartet man doch weitere
Landungsverſuche der Alliierten. Aber auch An=
gehörige
feindlicher Staaten ſind überzeugt, daß alle
Verſuche ausſichtslos ſind. In der ganzen
europäiſchen Türkei herrſcht, wie die Tägliche Rundſchau
meldet, fieberhafte Tätigkeit. Alle entſtandenen Lücken im
Mannſchaftsbeſtand würden durch friſche Truppen aus
Konſtantinopel ausgefüllt.
* Konſtantinopel, 2. Mai. Nach zuverläſſigen
Nachrichten von den Dardanellen hielten ſich geſtern
die feindlichen Kriegsſchiffe aus Furcht vor dem
wirkſamen Feuer der türkiſchen Batterien in großer Ent=
fernung
und ſchoſſen in großen Zwiſchenräumen. Die
ffeindlichen Truppen, die von den Kriegsſchiffen
nicht wirkſam geſchützt werden konnten, wurden in ge=
ringer
Entfernung von der Küſte eingeklemmt und erlitten
durch das Feuer der ottomaniſchen Artillerie und Infan=
terie
große Verluſte. Kriegsminiſter Enver
Paſcha beſuchte geſtern die Verwundeten in den Spi=
tälern
. Ein Offizier, der durch ein Dum=Dum= Ge=
ſchoß
verwundet worden war, ſagte, daß die Feinde

dieſe Geſchoſſe vielfach verwenden.. Mehrere Verwundete
erzählen, wie der Feind, um die türkiſchen Soldaten zu
täuſchen oder anzulocken, aus den Schützengräben der mu=
ſelmaniſchen
Gebetsruf erſchallen läßt, als ob er damit
andeuten wolle, daß man nicht gegen Muſelmanen ſchießen
dürfe. In Ari Burnu verließen die Soldaten von Zeit
zu Zeit die Schützengräben und richteten an die türkiſchen
Truppen Predigten in arabiſcher Sprache. Ein verwun=
deter
feindlicher Soldat ſchleuderte gegen einen türkiſchen
Sanitätsſoldaten, der ihn aufheben wollte, ein Dynamit=
paket
. Die Verwundeten geben allgemein zu, daß die feind=
lichen
Truppen leidlich kämpfen, aber die Munition ver=
ſchwenden
. Alle Verwundeten äußern ihre Ungeduld
auf das Schlachtfeld zurückzukehren.
* Konſtantinopel, 2. Mai. Das Große
Hauptquartier teilt mit: Infolge unſerer für
uns erfolgreich verlaufenen Angriffe gelang es dem Feinde
nicht, ſeine gefährliche Lage am Ufer der Halbinſel
Gallipoli zu verbeſſern. Das gegen den auf der
Spitze von Sed=ül=Bahr ſtehenden Feind gerichtete Feuer
unſerer Batterien zeitigte gute Ergebniſſe. Geſtern wurde
der franzöſiſche Panzerkreuzer Heinrich IV.
der ein lebhaftes Feuer auf unſere Batterien eröffnete,
von zehn Granaten getroffen. Heute zeigte ſich
dieſes Schiff nicht. Der engliſche Panzer Ven=
geance
der durch unſer Feuer havariert wurde, zog
ſich zurück. Ein unbedeutender, in der geſtrigen Nacht
unternommener Angriff von feindlichen Torpedobooten
auf die Meerenge wurde ſehr leicht abgeſchlagen.
Nachdem die ruſſiſche Schwarze Meer=Flotte
heute eine Stunde lang, wie kürzlich, vor dem Bosporus
demonſtriert hatte, zog ſie ſich eilig gegen Norden zurück.
Als heute vormittag ein anderes feindliches Unter=
ſeeboot
in die Meerenge eindringen wollte, wurde es
von uns unter Feuer genommen. Es ſtieß auf eine Mine
und ging ſofort unter. Da es ſofort verſchwand,
konnte die Beſatzung nicht gerettet werden.
An der kaukaſiſchen Front, nördlich von Milo
wurde der Angriff der feindlichen Vorhuten überall unter
Verluſten abgewieſen. Am 28. April griff eine unſerer
Abteilungen in der Umgebung des Suezkanals eine
Kompagnie Mehariſten an, die Maſchinengewehre mit ſich
führte, und ſchlug ſie nach halbſtündigem Kampfe in die
Flucht. Wir erbeuteten eine Menge Gewehre und Kamel=
ausrüſtungen
. In der Nacht vom 28. auf den 29. April
nahm unſere Artillerie aus geringer Entfernung im Ka=
nal
ein Baggerſchiff unter Feuer, das ſchwer beſchädigt
wurde; unterdeſſen wurden zwei feindliche Lanzenreiter=
Schwadronen blutig zurückgeſchlagen. In einem dieſer
Gefechte verlor der Feind 60 Tote und Verwundete und
wurde von dem Feuer unſerer Artillerie und Maſchinen=
gewehre
verfolgt. Wir verloren neun Mann.
* Konſtantinopel, 1. Mai. (Meldung der
Agence Milli.) Unſer Korreſpondent in den Dardanellen
teilt uns mit: Engländer, die bei Kaba Tepe die
weiße Fahne gezeigt hatten, ſchoſſſen auf unſere
Soldaten, als dieſe ſich daraufhin zu ihnen begaben.
Unſere Truppen erwiderten das Feuer. Wir begreifen
jetzt, warum engliſche Soldaten weiße Fahnen bei ſich tra=
gen
. Sie haben übrigens auch auf dem europäiſchen
Kriegsſchauplatz zu dieſer Liſt ihre Zuflucht genommen.
* London, 3. Mai. Die Times widmet der Lage
an den Dardanellen folgende peſſimiſtiſche Be=
trachtung
: Nicht weniger ſchwer ſcheint die Aufgabe, die
Sir Hamilton auf Gallipoli hat, zu ſein. Die atheni=
ſchen
Berichte über die Landung unſerer Truppen an den
verſchiedenen Punkten der Nord= und Weſtküſte ſind nicht
offiziell beſtätigt, und es wird nur verſichert, daß wir eine
ſehr kleine Strecke an dem Südweſtrande beſetzt halten,
die von einem Punkte nordöſtlich von Eski Hiſſarlik bis
zur Mündung eines kleinen Flüßchens an der Nordſeite
läuft. Dieſe Stellung läßt die höher gelegene Strecke in

nordweſtlicher Richtung, deren Terrain bis zu einer Höhe
von 730 Fuß bei Arki Baba abſteigt, und dort ſich zu
einem dominierenden Hügel auswächſt, in den Händen der
Türken. Die Zeit iſt zweifellos gut angewendet worden,
indem man Kanonen, Munition und Vorräte landete und
die Artillerie zur Deckung des kommenden Aufmarſches
aufſtellte. Aber alle dieſe Arbeit erfordert Zeit, und ſie
kann jeden Augenblick durch ſchlechtes Wetter unterbrochen
werden. In der Zwiſchenzeit können die Türken ruhig
und ſicher ihre Truppen in den Anhöhen gegen uns aufs
ſtellen und, obwohl die Flotte imſtande ſein wird, unſeren
Aufmarſch zu decken, hat Hamilton zweifellos eine uns
glaublich ſchwere Aufgabe vor ſich.

Der Seekrieg.

* Kopenhagen, 3. Mai. Der Motorſchooner
Jens Riis traf geſtern nachmittag mit 18 Schiffbrüchi=
gen
des ſchwediſchen Dampfers Ellida im
Thyloroenkanal ein. Die Ellida war mit einer Holz=
ladung
von Helſingborg nach Hull unterwegs und wurde
geſtern nachmittag 190 engliſche Seemeilen von Hull ent=
fernt
von einem deutſchen Unterſeeboot torpen
diert. Die Beſatzung, die aus 16 Männern und
Frauen beſtand, hatte Zeit, in die Boote zu gehen und
wurde 2 Stunden ſpäter von dem Motorſchooner aufge
nommen.
* London, 3 Mai. Das Handelsamt gibt bekannh
daß der Trawler Stirling aus Grimsby wahr=
ſcheinlich
auf eine Mine geſtoßen und mit der ganzen
Mannſchaft geſunken ſei.
T.U. Kopenhagen, 2. Mai. Daily Chronicle
berichtet: In Hoek van Holland traf die engliſche An=
weiſung
ein, 4 Rettungsboote und 2 Sanitäts=
boote
vom Roten Kreuz zur Abfahrt bereit zu hal=
ten
. Eine nähere Nachricht, ob es ſich um eine Seeſchlacht
oder ein Dampferunglück infolge eines Angriffes eines
deutſchen Unterſeebootes handelt, liegt noch nicht von
Man glaubt aber, daß ſich in der Nähe des Noordhinder
Feuerſchiffes Ereigniſſe zugetragen haben, die die eng=
liſche
Anweiſung veranlaßt haben.

Der Luftkrieg.

* Amſterdam, 2. Mai. Der ausfahrende Dampfer
American hat nach einer Blättermeldung fünf Kilo=
meter
weſtlich des Leuchtſchiffes Noordhinder zwei
deutſche Flieger aufgenommen und ſie nach dem
Leuchtſchiff gebracht. Das Flugzeug iſt geſunken. Die
Flieger ſollen durch ein Lotſenfahrzeug von Vliſſingen
abgeholt werden.
* Paris, 2. Mai. Petit Journal meldet aus
Chalon ſur Marne: Zwei franzöſiſche Militärs
flieger, ein Leutnant und ein Hauptmann, ſind wäh=
rend
eines Höhenfluges bei Lacroix ſur Meuſe tödlich
abgeſtürzt.
* Lyon, 2. Mai. Progrés meldet: Ein deutſche
Flugzeug hat Luneville in ſehr großer Höhe
überflogen und warf eine Bombe ab, die ein Haus ſehr
beſchädigte. Eine Perſon wurde leicht verletzt. Franzöſi=
ſche
Flugzeuge ſtiegen zur Verfolgung auf. Das deutſche
Flugzeug warf während des Rückfluges noch mehrere
Bomben, ohne jedoch beträchtlichen Schaden anzurichten.

Chersites Kitchener.
Eine Abfertigung.

* Berlin, 3. Mai. Die Norddeutſche Allgemeine
Zeitung ſchreibt: Der engliſche Kriegsminiſter Lord Kits
chener wagte in ſeiner Oberhausrede vom 2.
April, die Ehre des deutſchen Heeres durch den Vorwurf
unmenſchlicher Grauſamkeit gegen wehrloſe Gefangene
anzutaſten. Die Perſon des Anklägers und die Schwere
ſeiner Beſchuldigungen rechtfertigen es, wenn wir über

Nach dem weſtlichen Kriegs=
ſchauplatze
.

Reiſeeindrücke.
Von Dr. O. Waldaeſtel.
V.
In Belgien.
Mit demſelben Sonderzuge, der uns von Charleville
nach St. Quentin gebracht hatte, fuhren wir nach Brüſſel
weiter. Die Fahrt ging über Fresnoy, Le Chateau
Aulnoye, Maubeuge, Mons, Hal (öſtlich von Waterloo)
nach Brüſſel. Die Reiſe durch Belgien führte uns den
Gegenſatz zu den Gegenden Frankreichs die wir geſehen
hatten, deutlich vor Augen: fruchtbares Land, wohlbeſtellte
Aecker, eine betriebſame Induſtrie, ſchmucke Städte mit
modernen Fabrikpaläſten, ſchön gepflegte Straßen und
Chauſſeen. Um ſo tiefer iſt der Eindruck, wenn man ſieht,
wie dieſes Land, über das die Kriegsfurie im Laufe der
Jahrhunderte ſchon ſo oft verheerend hinweggeſchritten
iſt, durch die Geißel des Krieges ſo ſchwer heimgeſucht
worden iſt. Nicht als ob die Kriegsführung hier an ſich
andere Formen angenommen hätte, aber eine mit Blind=
heit
geſchlagene, von fanatiſchem Haß erfüllte und durch
Lügenmeldungen der eigenen Regierung irregeleitete Be=
völkerung
ließ ſich, trotz der wiederholten dringlichen
Mahnungen von deutſcher Seite, zu verbrecheriſchen Aus=
ſchreitungen
hinreißen, die ein Strafgericht über viele
Ortſchaften heraufbeſchworen. So will es der Krieg. Erſt
das Schickſal von Löwen, über das die Geſchichte einſt
gerecht und richtig urteilen wird, brachte die blindwütige
Bevölkerung zur Beſinnung. In der Hauptſtadt des Lan=
des
, dem ſchönen Brüſſel, der Stadt des internationalen
Verkehrs und der eleganten Welt, hat der Krieg keine
Spuren eingegraben; denn die Stadt erkannte zu ihrem
Glück rechtzeitig, was ihr im Falle eines unſinnigen
Widerſtandes drohte und fügte ſich klug ins Unvermeid=
liche
. Die Brüſſeler, wie die Belgier überhaupt, haben
ſich ſcheinbar in ihr Schickſal ergeben und ertragen es ge=

duldig, aber mit der geballten Fauſt in der Taſche. Die
äußere Ruhe hat unſere Heeresleitung aber nicht der Vor=
ſicht
überhoben, ſie iſt eingedenk der Erfahrungen, die ſie
gemacht hat. Unſere Feldgrauen gehen nur in Trupps zu
zwei und drei und mit geladenem Gewehr über der Schul=
ter
, die Offiziere mit umgeſchnalltem Revolver durch die
Straßen. Vor dem Juſtizpalaſt, von deſſen Höhe man die
Stadt beherrſcht, ſind als Menetekel für die Bevölkerung
Kanonen aufgepflanzt, die ihre Schlünde auf die Stadt
gerichtet halten. Der Platz iſt abgeſperrt und wird durch
einen Doppelpoſten bewacht. In der Stadt ſelbſt ſcheint
das Leben ſeinen ruhigen Fortgang zu nehmen. Die ele=
gante
Welt iſt, wie bekannt, meiſtens geflohen, viele Woh=
nungen
und Paläſte reicher Leute ſind verſchloſſen und
vereinſamt, in den Hauptgeſchäftsſtraßen, wie z. B. der
Rue neuve und dem Boulevard, herrſcht dagegen ein
rieſiger Großſtadtverkehr. Da wir gerade am Sonntag
ankamen, waren auch die Wirtſchaften und Cafés, in
denen die Damen mit ihren Herren Karten und Dame
ſpielen, überfüllt. In Brüſſel wird ſehr viel deutſch ge=
ſprochen
, in dem Hotel Aſtoria, in dem wir wohnten und
vorzugsweiſe deutſches Militär verkehrt, konnte man ſich
mit allen Angeſtellten, vom Hausdiener an bis zum Ober=
kellner
, deutſch verſtändigen. In einer Stadt von ſo inter=
nationalem
Gepräge wie Brüſſel iſt es ja auch weniger
verwunderlich, daß ſie deutſch ſprechen können, als daß
ſie es jetzt wollen. An Beiſpielen vom Gegenteil fehlt
es allerdings auch nicht, viele, die es früher geſprochen
haben, wollen es jetzt mit einem Male nicht verſtehen.
In den Straßen ſind auf großen Plakaten die Tages
berichte in deutſcher, vlämiſcher und franzöſiſcher Sprache
angeheftet. Die Zeitungen werden mit großem Geſchrei
in den Straßen ausgeboten. Der Straßenbahnverkehr iſt
ſehr lebhaft. Die Schutzleute, in einer kleidſamen dunkeln
Uniform mit ſchwarzem Mantelkragen, walten ruhig ihres
Amtes und grüßen nach Vorſchrift die deutſchen Offiziere.
Abends 11 Uhr iſt Polizeiſtunde, und es wird dann ſtill
in den Straßen, nur einzelne Lokale, in denen deutſches
Militär verkehrt, haben länger Konzeſſion. Der telegra
phiſche und telephoniſche Verkehr iſt für den Privatbetrieb
ſelbſtverſtändlich ausgeſchloſſen.

Während unſeres Aufenthaltes in der Hauptſtadt be=
ſuchten
wir, da genügend Zeit war, auch die hiſtoriſchen
Stätten, u, a. den wundervollen, in ſeiner architektoniſchen
Schönheit wohl einzig daſtehenden Marktplatz mit den
vergoldeten Giebeln der Gildenhäuſer, beſichtigten den in
den Jahren 18661883 mit einem Koſtenaufwand von
45 Millionen Francs erbauten Juſtizpalaſt, ein impoſan
tes, aber geſchmackloſes Stilkonglomerat, in deſſen großem
Gerichtsſaal die Hauptwache Quartier bezogen hat, das
als Lazarett eingerichtete Königliche Schloß, auf dem die
Rote Kreuz=Fahne weht, die prachtvollen Arkaden des
Place du Einquantenaire, deſſen Tor dem Brandenburger
Tor in Berlin gleicht, ꝛc. Auch den berühmten Männeken
Brunnen, eines der Wahrzeichen Brüſſels, der aber mehl
harmlos als ſonſt etwas iſt, nahmen wir in Augenſchein=
Es gibt wohl kaum ein zweites Land, das verhältniss
mäßig ſo reich an architektoniſchen Schönheiten und ſtil=
vollen
Denkmälern der Baukunſt einer vergangenen Zeil
und an Kunſtſchätzen iſt wie das kleine Belgien
Abends waren wir bei den Offizieren des General=
gouvernements
im Palaſthotel zu Gaſte geladen. Es ſind
meiſtens Reſerveoffiziere, die mit den belgiſchen Verhälts
niſſen vertraut ſind.
Von Brüſſel aus machten wir unter der Führung
zweier Offiziere in drei von dem Generalgouvernement
zur Verfügung geſtellten Autos einen Abſtecher nach Löwen,
Mecheln und Antwerpen, womit einem beſonderen Wun
ſche der Teilnehmer an der Fahrt in zuvorkommendſter
Weiſe entſprochen worden war. Wir fuhren zuerſt durch
den alten Teil der Stadt Löwen, die, wie alle belgiſchen
Städte, intereſſant iſt, aber ein kleinſtädtiſches, faſt dörf=
liches
Gepräge trägt. Es war gerade Viehmarkt, die
Bauern trieben ihre Kälber und Rinder auf, und es
herrſchte ein reger Verkehr in den engen Straßen. Plötz
lich machte das Auto eine Biegung und der Atem ſtockte
uns: ein rieſiges Feld von Trümmern breitete ſich vor
unſeren Augen aus, nichts als Ruinen, kahle Mauern, die
mit den leeren Fenſterhöhlen in die Luft ſtarrten, und
Schutt, ſoweit das Auge blickte, und inmitten dieſes wüſten
Trümmerfeldes ragte unverſehrt und wie ein blank ge=
putztes
Schmuckkäſtchen das ſchlanke Gebäude des Rathau=

[ ][  ][ ]

dieſe Verleumdungen nicht mit der wortloſen Ver=
achtung
hinweggehen, die ſie an ſich verdienten. Denn
von einem Manne, der mit den Nachtſſeiten dereng=
liſchen
Kriegführung aus ſo reicher Erfahrung
vertraut iſt, wie Kitchener, ſetzt die ganze Welt vor=
aus
, daß nur die ſichere Kenntnis ganz unerhörter
Schändlichkeiten ihm ein Verdammungsurteil über
andere in den Mund legen könnte. Die hauptſächliche
Stütze der von Kitchener erhobenen Anklagen bildet aber
offenbar ein Bericht des aus deutſcher Kriegsgefangen=
ſchaft
entflohenen engliſchen Majors Vandeleur. Be=
zeichnend
für die Glaubwürdigkeit dieſer, auch der deut=
ſchen
Regierung bekannten Aufzeichnungen iſt die Tatſache,
daß ihr Verfaſſer bei den eigenen Kameraden nicht mehr
für geiſtig normal gilt, ſeitdem der Krieg auf ſeine Ner=
ven
einwirkte. Kitchener ſagt unſeren Truppen nach, daß
ſie ihre engliſchen Gefangenen in vielen Fällen mißhan=
delt
, manche von ihnen ſogar kalten Blutes erſchoſſen hät=
ten
; ſelbſt vor verwundeten Offizieren habe ihre Roheit
nicht Halt gemacht. In den Gefangenenlagern werde die
grauſame Behandlung durch Hunger und andere Quäle=
reien
fortgeſetzt. Deutſchland habe große kriegeriſche
Fähigkeiten und großen Mut bewjeſen, aber es habe ſeine
Soldatenehre durch Handlungen befleckt, die mit der bar=
bariſchen
Wildheit der Derwiſche wetteifern könnten.
Wer deutſches Weſen wirklich kennt und ſich ein Urteil
darüber nicht nur aus Schmähſchriften gebildet hat, der
wird, wes Stammes er auch ſei, mit Entrüſtung dieſe
unverantwortliche Herabwürdigung eines
Heeres zurückweiſen, deſſen ſtraffe Manneszucht in vie=
len
ruhmreichen Kriegen ſich bewährte, und von Fern=
ſtehenden
oft genug als übermäßig ſcharf kritiſiert wurde.
Es zeugt von ſelbſt für die auch für engliſche Ver=
hältniſſe
ungewöhnliche Anmaß ung, wenn
ein ſolches Heer von einem Gegner angegriffen wird, unter
deſſen Befehl die herzloſen Peiniger jenes deutſchen
Kriegsfreiwilligen Callies ſtehen, von dem ein engliſcher
Fliegeroffizier im Oktober 1914 gemeinſam mit mehreren
Soldaten durch rohe Mißhandlungen einen Verrat an
unſeren Truppen zu erpreſſen ſuchte. Von einer Verurtei=
lung
dieſer elenden Handlungsweiſe hörte man aus dem
engliſchen Lager bisher noch nichts. Wir werden demzu=
folge
wohl auch vergebens auf eine Sühne für die ſchmach=
volle
, grauſame Behandlung warten, die gefangene deut=
ſche
Soldaten im März nach den Kämpfen um Neuve Cha=
pelle
erleiden mußten. Unter der Leitung und Aufſicht
der Engländer raubten indiſche Truppen dieſe Gefangenen
aus und mißhandelten ſie. Wir können leider nur allzu
viele ähnliche Fälle engliſcher Grauſamkeit
durch eidliche Ausſagen belegen, darunter die
unmenſchliche Behandlung unſerer in den deutſchen und
engliſchen Kolonien gefangenen Volksgenoſſen. Was
Kitchener über deutſche Gefangenenlager behauptet, wird
durch die Ausſagen vieler neutraler Zeugen widerlegt.
Unter ihnen erklärte der amerikaniſche Botſchafter in Ber=
lin
erſt vor kurzem, daß die gefangenen Engländer nach
ſeiner eigenen Feſtſtellung in völlig angemeſſener Weiſe
behandelt würden. Wir glauben nicht, daß im Gegenſatz
dazu gerade Kitchener das Recht hat, haltloſe Anklagen
zu erheben. Iſt doch ſein Name für alle Zeiten
mit jenen ber üch tigten Kon zentrations=
lagern
verknüpft, in denen während des Buren=
krieges
ſo viele unglückliche Frauen und Kinder elend
verſchmachten mußten.
Die Behauptung, daß unſere Truppen wehrloſe Ge=
fangene
mutwillig erſchoſſen hätten, überraſcht uns aus
dem Munde Kitcheners nicht. Die engliſche Heeresleitung
hält ja ihre Truppen mit Vorbedacht ſchon lange in dem
Wahn, daß ihnen im Falle der Gefangenſchaft der Tod
oder ſonſt ein grauſames Schickſal drohe. Die Gründe
dafür liegen ſo klar zutage, daß wir ſie nicht einmal anzu=

deuten brauchen. Wenn Kitchener ſich endlich zur Begrün=
dung
weiterer Anklagen gegen unſere Kriegführung auf
internationale Abmachungen beruft, ſo ſei ihm entgegen=
gehalten
, daß die Geſchichte keines Volkes der
Welt an Beiſpielen für die kaltherzige,
treuloſe Mißachtung ſolcher Vereinbarun=
gen
ſo reich wie die des engliſchen iſt. Wer
ſeine Truppen von amtswegen mit Munition verſieht, die
ſo grauſame Wunden reißt, wie die engliſchen Infanterie=
geſchoſſe
Marke VIII, der ſolle jeder Erörterung über das
Haager Abkommen vom 18. Oktober 1907 ſo weit wie
möglich aus dem Wege gehen. Wer gegen ein europäiſches
Kulturvolk farbige Barbaren jeder Art und Her=
kunft
ins Feld führt, und ihrer Raub= und Blutgier
freien Lauf läßt, tut nicht wohl daran, an die Wild=
heit
jener Derwiſche zu erinnern, in deren Geſchichte der
blutige Tag von Omdurman doch wahrſcheinlich nicht von
engliſcher Milde zeugt. Wer endlich ein blühendes Volk
wie das deutſche mitſamt ſeinen Frauen und ſchuldloſen
Kindern auszuhungern ſucht, weil er ſich zu ſchwach fühlt,
um es in ehrlichem Kampfe durch Waffengewalt zu be=
zwingen
, der ſollte mit ſeinem Appell an fremde Menſch=
lichkeit
die denkbar größte Zurückhaltung üben, denn es
iſt nicht ſein, ſondern unſer Verdienſt, wenn wir dieſer
Kampfesweiſe lachend ſpotten und die für alle Zu=
kunft
befleckte engliſche Ehre wenigſtens vor
dem Makel ſchützen, daß der Plan zur Tat wird, deſſen
Schändlichkeit durch die Ohnmacht ſeiner Urheber nicht
gemildert werden kann.
Wenn Kitchener uns daher ſeine fernere Achtung ent=
ziehen
will, weil unſer Verhalten im Kriege ſich nicht mit
ſeinen Begriffen von Soldatenehre deckt, ſo werden
wir das mit dem ſtolzen Bewußtſein zu tragen wiſſen,
daß wir durch dieſe reinliche Scheidung zwiſchen uns und
ihm in der Achtung vor uns ſelbſt nurſteigen
können.

Botſchafter Gerard über die Kriegsgefangenen.

* Berlin, 2. Mai. Der amerikaniſche Botſchafter
Gerard hat, wie die B. Z. meldet, dem Vertreter der
United Preß, Ackermann, in einer Unterredung
über die Lage der Kriegsgefangenen in
Deutſchland folgendes mitgeteilt:
Seit dem 29. April beſuchte ich oder einer meiner Be=
auftragten
die meiſten Orte in Deutſchland, in denen
engliſche Kriegsgefangene ſind. Jackſon, einer meiner
Beamten, der im Februar die Gefangenenlager in Eng=
land
beſuchte, hat auch 20 Lager der Deutſchen beſucht
und feſtgeſtellt, daß die Lage der Gefangenen in Deutſch=
land
und England tatſächlich gleich iſt. In Deutſch=
land
ſind gegenwärtig über 800000 Kriegsgſefangmne
von vielen verſchiedenen Nationalitäten, Raſſen, Farben
und Religionen. Beſondere Lager wurden für die Inder
und die Muhammedaner eingerichtet, während Militär=
gefangene
, die der weißen Raſſe angehören, Belgier,
Briten, Franzoſen, Ruſſen, zuſammen interniert worden
ſind. Dies gilt nicht nur von den Offizieren, ſondern auch
den Gemeinen. So kommt es, daß ſich manchmal Unbe=
haglichkeiten
infolge des gezwungenen Zuſammenwoh=
nens
von Leuten verſchiedener Lebensgewohnheiten er=
geben
. Dieſes Vorgehen wird jedoch als notwendig an=
geſehen
, damit nicht geſagt werden kann, es würden zu=
gunſten
oder zu ungunſten der Gefangenen irgend einer
Nationalität Unterſchiede gemacht. Daher iſt der briti=
ſche
Gefangene überall in der Minderzahl und ſeinen
beſonderen Wünſchen kann weniger Aufmerkſamkeit ge=
ſchenkt
werden; aber nirgends wurde gefunden, daß
irgend eine abſichtliche oder offizielle Unterſchei=
dung
ziu ſeinen Unngunſten gemacht wird.
Durch die Botſchaft wurden den britiſchen Gefangenen
große Mengen Uniformen, Schuhe und Unterkleider be=
ſorgt
, alle jedoch können das wirklich Notwendige von
den deutſchen Behörden erhalten. Das Amt des Aus=
wärtigen
und das preußiſche Kriegsminiſterium haben
bereitwillig die Anregung zur Verbeſſerung der Baracken,
in denen Engländer untergebracht ſind, angenommen und
ausgeführt. Die Lage hat ſich verbeſſert und ver=

beſſert ſich weiter. Zweifellos iſt das Ergebnis
der Beſuche von großem Wert.
Es iſt zu bedauern, daß die britiſche Re=
gierung
die erſte war die Beſtimmungen des
darüber getroffenen Abkommens zu ver=
letzen
und dadurch ſeine Fortdauer zu gefährden, indem
ſie einem Mitgliede der amerikaniſchen Botſchaft in Lon=
don
die Erlaubnis zum Beſuch der deutſchen U= Boot=
gefangenen
in Dovſr verſagte. Außer von
Jackſon beſuchten die Lager Dr. Ohneſorg von der ameri=
kaniſchen
Marine und neun andere Herren. Der Botſchaf=
ter
erklärte, er ſelbſt habe die Lager in Döberitz, Göt=
tingen
, Hannöverſch=Münden und Burg bei Magdeburg
perſönlich beſucht. Er war auch mehrere Male in Ruh=
leben
, deſſen Leiter ſich wöchentlich mit ihm beſprächen.
Auch die Arreſtanſtalt von Burg bei Magdeburg habe er
beſucht. Er ſelbſt habe mit 22 von den 39 dort in Vergel=
tung
für die Einſperrung der U=Bootmannſchaften inter=
nierten
Offizieren geſprochen. Wenn auch in vielen La=
gern
, beſonders in Ruhleben, Hannöverſch=Münden und
in Burg die ſanitären Bedingungen noch nicht zufrieden=
ſtellend
ſeien, ſo habe die amerikaniſche Botſchaft doch den
Eindruck, daß die deutſchen Behörden beſtrebt ſeien, die
Anſtände zu beſeitigen. Viele ſtark übertriebene Erzäh=
lungen
ſeien über die Lage in Ruhleben und die
ganzen Gefangenenverhältniſſe in ausländiſchen Blättern
erſchienen. So wurde kürzlich behauptet, die engliſchen
Gefangenen im Göttinger Lager würden ſchlecht behandelt.
Zwei Tage vor dem Empfang dieſes engliſchen Tele=
gramms
war ich, ſagte der Botſchafter, im Göttinger
Lager, um an der Einweihung des erſten Kriegs=
gefangenenhauſes
des Vereins chriſtlicher junger Männer
teilzunehmen. Dr. Ohneſorg und ich fanden das Lager
in jeder Beziehung durchaus vorbildlich.

Eine franzöſiſche Rechtfertigung der deutſchen
Gasbomben.

* In ſeinem Blatt La Guerre Sociale macht ſich
Guſtave Hervé, der bekanntlich an patriotiſcher Geſin=
nung
heute in Frankreich keinem nachſteht, geradeheraus
luſtig über die Entrüſtung ſeiner Landsleute wegen der
Verwendung von Gasbomben durch die deut=
ſchen
Truppen, nicht nur weil, wie er ausführt, dieſe
neuen Geſchoſſe offenbar weniger grauſige und mörde=
riſche
Verſtümmelungen hervorbrächten als die Stahlgra=
naten
, ſondern vor allem auch, weil Frankreich ja ganz
dieſelben Erſtickungsgeſchoſſe zu beſitzen und mit rieſigem
Erfolg zu verwenden ſchon vor Monaten ſich gerühmt
habe. Darüber ſchreibt Hervé:
Es liegt ein Stück Heuchelei in der tugendhaften
Entrüſtung, die man gegen die Verwendung dieſer Rauch=
gaſe
zur Schau trägt. Als im Auguſt die Deutſchen auf
Paris marſchierten und die tollſten Nachrichten durch=
einander
wirbelten, erinnert man ſich nicht, welch un=
glaubliche
Geſchichten da über Turpinpulver um=
liefen
? Man erzählte ſich mit Entzücken die mörderiſchen
Wirkungen, welche die Erſtickungsgeſchoſſe des berühmten
Erfinders erzielten. Ja, mein Verehrter, 70000 Deutſche
ſind einfach erſtickt worden; ganze Regimenter blieben
infolge Erſtickung auf der Strecke! Welche Strafe wäre auch
zu ſchrecklich gegen Leute, die euch plötzlich überfallen. Ich
erinnere mich deſſen ſehr wohl: niemand erhob
damals Einſpruch. Es war aber nur eine unheil=
volle
Rieſenente. Als man aber an die Wunder des Ex=
ſtickungspulvers
Turpin glaubte, da war
Turpin der Retter. Weshalb will man alſo das
törichte Geſchrei oder die Heuchelei dahin treiben, es
niederträchtig zu finden, daß die Deutſchen mit einem
neuen Pulver herauskommen, das im Vergleich mit dem
Turpin, das wir in der Stunde höchſter Angſt für uns
zu Hilfe riefen, harmlos wie der heilige Johannes zu
ſein ſcheint? In meinen Augen hatte das Turpin nur
einen Fehler, den nämlich, daß es nur in den durch den
niederſchmetternden Einfall vom Auguſt hervorgerufenen
wahnwitzigen Einbildungen beſtand. Anſtatt den Deut=
ſchen
die Verwendung erſtickender Rauchgaſe zum Vor=
wurf
zu machen, ſollten wir lieber uns ſelber den Vor=
wurf
machen, uns in dieſem Kriege wieder einmal
von dem Erfinder= und Organiſations=
genie
unſeres Feindes haben überflügeln
zu laſſen. Mit den Erſtickungsgaſen ſteht es wie mit dem
übrigen: Sie ſind es, welche Neues darin bringen, wäh=
rend
wir und unſere Verbündeten uns im alten Schlen=
drian
dahinſchleppen.

ſes empor, das berühmte Denkmal der Spätgotik. Der
neue Stadtteil vom Bahnhof bis zum Rathauſe iſt gänz=
lich
niedergelegt und bildet ein einziges großes Ruinen=
feld
. Die heimtückiſche und rachſüchtige walloniſche
Bevölkerung hakte trotz aller Warnungen einen
ſorgfältig vorbereiteten meuchelmörderiſchen Ueberfall auf
unſere Truppen verübt und ſie hinterrücks mit Maſchinen=
gewehren
aus den Häuſern niedergeknallt. Es folgte ein
furchtbarer Straßenkampf, bei dem viele unſerer braven
deutſchen Soldaten durch die Kugeln der nichtswürdigen
Franktireurs hingeſtreckt wurden, und dann erging das
Strafgericht über die Stadt, das ſie ſelbſt über ſich herauf=
beſchworen
hatte. Das Rathaus wurde bekanntlich von
unſeren Soldaten vor der Vernichtung gerettet. Das
Strafgericht war gerecht, aber es war auch gut; denn wer
weiß, was ohne dieſes Exempel in Mecheln, Brüſſel, Ant=
werpen
uſw. noch geſchehen wäre, wie viele unſerer Solda=
ten
noch das Leben in Franktireurkämpfen hätten laſſen
müſſen und wie ſchwer dieſe ſchönen Städte noch heimge=
ſucht
worden wären. Den wiederholten deutſchen War=
nungen
, die nichts genutzt hatten, mußte die Tat folgen.
Die Strecke von Löwen bis Mecheln bietet ein trau=
riges
Bild der Verwüſtung, man ſieht hier faſt kein ganzes
Haus mehr. Mecheln ſelbſt, wo wir keinen Aufenthalt
nahmen, hat nicht ſo ſehr, aber immerhin ſtark gelitten,
und zwar iſt es von den Belgiern ſelbſt beſchoſſen worden.
Die Kathedrale, von deren Spitze die ſchwarz=weiß=rote
Flagge weht, ſcheint wenig beſchädigt zu ſein. Eine
Dampfſtraßenbahn die uns begegnete, mutete mich heimiſch
an. Die Einwohner Mechelns ſind zum großen
Teil geflohen und es iſt ſtill in den Straßen
Bettelnde Kinder verfolgten uns auch hier. Auf
Um= und Kreuzwegen fuhren wir dann nach dem
Fort Wavre=St. Cathérine vor Antwerpen, um uns hier
von den Wirkungen des 42 cm=Mörſers durch Augenſchein
zu überzeugen. Dieſe ſind ſo fabelhafter Art, daß der,
welcher ſie erzählt, in den Ruf der Aufſchneiderei kommen
könnte, und wir können es unſeren Feinden kaum verübeln,
wenn ſie dieſen Vorwurf gegen uns erhoben haben
Die 1000 Zentner ſchwere Kuppel eines Panzerturms
iſt mit einem einzigen Schuß zerſpalten, wie Blech ver=
bogen
und zehn Meter weit fortgeſchleudert, Eiſenbeton=

blöcke ſind wie Zucker zerſtoßen, Stahlwände und Beto=
nierung
, die für die Ewigkeit geſchaffen ſchienen, wie
Papier zerriſſen und durcheinandergewürfelt worden.
Furchtbare Verwüſtungen hatte ein Geſchoß angerichtet,
das ins Innere der Befeſtigung geſchlagen und hier explo=
diert
war. Bombenſichere Kaſematten waren glatt durch=
geſchlagen
. Das Rätſelhafteſte iſt, daß dieſe Geſchoſſe in
einer Entfernung von 12 Kilometern abgefeuert ſind und
ihr Ziel, das in einer ſolchen Entfernung verſchwindend
klein iſt, ſicher getroffen haben. Eine Erklärung dafür
können nur Sachverſtändige geben, für den Laien iſt es
unfaßbar. Die dicke Berta hat mit dem Glauben, daß
es uneinnehmbare Feſtungen gebe, endgültig aufgeräumt.
Nachdem wir das Fort, das natürlich ſtreng bewacht
iſt, verlaſſen hatten, gelangten wir durch das ganz zer=
ſchoſſene
Lier an einem zum Zwecke der Verteidigung bis
auf die Stümpfe niedergehauenen Wald vorbei nach Ant=
werpen
. An der herrlichen Stadt iſt der Krieg bis auf
einige Häuſer, die durch Granaten oder Zeppelinbomben
zerſtört ſind, ſpurlos vorübergegangen. Die Engländer
die Herr Churchill allen voran vorher viele große
Worte gemacht hatten, haben bekanntlich ſchleunigſt die
Flucht ergriffen und die deutſchen Schiffe im Hafen ver=
nichtet
, wobei ſie ja nichts riskierten. Dies Zerſtörungs=
werk
galt offenbar nicht ihren Bundesgenoſſen, ſondern
dem zukünftigen deutſchen Antwerpen. Wir fuh=
ren
durch eine große und breite, prachtvolle Straße an
dem impoſanten Bahnhofsgebäude vorüber nach dem wäh=
rend
des Krieges oft genannten Hotel Weber, wo wir für
einige Stunden abſtiegen. Unſer Beſuch galt dem Hafen,
der einen wahrhaft großartigen Eindruck macht, obwohl
jetzt der ganze Schiffsverkehr ruht und die Schelde un=
belebt
iſt. Eine Friedhofsſtille herrſcht im Hafen. Wir
fuhren im Auto durch den Südhafen mit ſeinen endloſen
Lagerhäuſern und ſahen auch mehrere, von den Englän=
dern
demolierte Schiffe und andere Spuren des engliſchen
Zerſtörungswerkes. Große Trupps Arbeitsloſer lunger=
ten
auf den Kais und in den Straßen umher und wurden,
als ſie ſich auch vor unſerem Hotel anſammelten, von der
Polizei entfernt. Kinder und Frauen mit kleinen Kin=
dern
auf dem Arm bettelten uns an oder boten Streich=
hölzer
und Poſtkarten zum Verkauf an.

Von der Spitze der Kathedrale weht die deutſche
Flagge, die von unten nicht größer als ein Taſchentuch
erſchien.
Auf einer gepflaſterten Straße fuhren wir über Wal=
hem
und Willefort nach Brüſſel zurück. Am nächſten
Tage traten wir die Rückreiſe nach Deutſchland an. Auf
dem Bahnhof in Brüſſel herrſchte ein beängſtigendes Ge=
dränge
. Die Feldgrauen ſtanden wie eine feſte Mauer
vor dem Eingang zum Bahnſteig, der Schaffner muſterte,
wie Polyphem ſeine Schafe, jeden einzelnen Reiſenden,
ehe er ihn herausließ; denn ohne Ausweis darf niemand
die Eiſenbahn benutzen. Kraft der Autorität unſeres
Hauptmanns verſchafften wir uns Durchgang und ge=
langten
endlich auch in einen noch unbeſetzten Wagen.
In Köln, wo wir nachts eintrafen, trennten wir uns, da
der Zug nach Berlin weiterfuhr. Am nächſten Morgen
fuhr ich in einem dreifach beſetzten D=Zug nach Mainz
weiter. Ich hatte meinen Koffer in den freien Raum
vor einer Wagentür geſtellt und machte die ganze Fahrt
auf dieſem improviſierten Sitzplatz, froh darüber, daß ich
nicht wie andere ſtehen mußte.
Wieder daheim! Die tiefen Eindrücke in Feindes=
land
, die uns das ganze Elend des Krieges ſo lebhaft vor
Augen geführt hatten, wurden auf der Fahrt durch die
von den Schreckniſſen des Krieges verſchont gebliebenen
deutſchen Gauen durch freundlichere abgelöſt, und dem
bedrückten Gefühl wich ein ſolches der Freude und unend=
lichen
Dankbarkeit gegen unſer herrliches Heer, das den
Feind von unſeren Grenzen ferngehalten, unſere Hei=
mat
, unſer Haus und Herd und unſere Frauen und Kin=
der
verteidigt und beſchützt und vor Heimſuchung, Elend
und Tod bewahrt hat. Wehe uns, wenn wir dies je
vergäßen!
Ein überraſchendes Schauſpiel bot ſich noch auf der
Strecke von Koblenz bis Mainz dem Auge dar: In der
Nacht hatte es geſchneit und über die ganze Rheinland=
ſchaft
, über Berge, Täler und Wälder hatte ſich eine
weiße Schneedecke gebreitet ein wunderbares
Panorama!
Es geht doch nichts über den deutſchen Rhein!
Sie werden ihn nicht bekommen, ſolange noch ein Herz
in deutſcher Bruſt ſchlägt!

[ ][  ][ ]

Datterich auswärts.

Wahrlich, der wäre kein echter Darmſtädter, der ſich
nicht ehrlich über den unbeſtrittenen Erfolg freuen wollte,
den unſer alter guter Datterich nunmehr auch jenſeits
der heſſiſchen Grenzpfähle davonträgt. Nicht nur unſer
Hoftheater, das am 7. März den Datterich zum erſten=
mal
aufführte und ſo die längſt verfallene Ehrenſchuld
an Niebergall einlöſte, nein, auch andere Bühnen haben
das unverwüſtliche Werk in ihren Spielplan aufgenom=
men
, und, Niebergall, den wir mit Stolz als einen Sohn
unſerer Vaterſtadt anſprechen dürfen, feiert nahezu
75 Jahre nach ſeinem Tod eine fröhliche Auferſtehung.
So feiert ihn! Denn was dem Mann das Leben nur
halb erteilt, ſoll ganz die Nachwelt geben.
Doch hören wir die auswärtige Preſſe. Frank=
furt
. Erſtaufführung 16. Februar. Frankfurter Zei=
tung
: . . . . . Manchem vielleicht zu vormärzlich, zu
ſchlicht. Aber für den Freund des Humors (des liebens=
werteren
und auch längerlebigen Bruders des Witzes) ein
Schmaus . ., wie das echte Volkslied: Anſpruchslos
und doch ewig. Würzburg. Erſtaufführung 30. März.
Neue Würzburger Zeitung: Das Urbild des berühmten
Darmſtädter Heiner, wie er leibt und lebt. Nieber=
galls
Datterich wird das genialſte Lokalſtück bleiben,
das unſere Literaturgeſchichte kennt. . . . Darum möge
der Datterich von den Darmſtädtern dem deutſchen
Volke gewonnen werden. Die Darmſtädter brachten die
Komödie in ſchönem Stil und flottem, beſchwingtem Luſt=
ſpieltempo
. . . . Die ſzeniſche Ausſtattung war vorzüg=
lich
. . . es gelangen ihr feingeſchaute Bilder von intimen
Reizen. Würzburger Lokalanzeiger: Die einzelnen
Bilder ſind getreue Kopien des Lebens und die Menſchen
mit ihren Alltagsſchwächen und Albernheiten treten uns
in komiſchſter Faſſung entgegen. . . Würzburger Tag=
blatt
: Wenn man dieſes Stück als Charakterſtudie be=
trachtet
, ſo kann man nicht umhin, dem Dichter als einem
der ſeelenkundigſten Menſchenſchöpfer den Lorbeer zu
reichen. Berlin (Leſſingtheater). Erſtaufführung 24. April.
Tägliche Rundſchau: Ein fröhliches, ſtarkes Werk trotz
ſeiner ſcheinbaren Anſpruchsloſigkeit. Voſſiſche Zeitung:

Es handelt ſich um eine Dichtung aus dem Volke, die
entzückt, weil ſie aus dem Unbewußten geſchaffen ſcheint,
ohne Anſtrengung, ohne Abſicht.
Mannheim.
Hof= und Nationaltheater. Erſtaufführung 25. April
Mannheimer Tagblatt: Geſpielt wurde die Poſſe unter
Hermann Knispels Leitung vorzüglich. Alle Darſteller
ſpielten ſich in die Herzen der Zuſchauer hinein. Keinen
empfand man als geringwertig oder überflüſſig. Hermann
Knispel hat ſich mit der Neubelebung des Datterich nicht
nur ein künſtleriſches, ſondern auch ein hohes literariſches
Verdienſt erworben, das in weiteſten Kreiſen Anerkennung
verdient. Wiederholungen im Neuen Theater würden
ſicher mit Erfolg gekrönt werden, denn die Poſſe gefiel
außerordentlich.. . . Generalanzeiger: Die Nieber=
galls
Datterich durch das Darmſtädter Hoftheater im
Neuen Theater warm, gemütlich, liebevoll aufführen
ſahen, haben in der lebendigen Ahnung dieſer merkwür=
digen
Menſchlichkeit einen, über eine bloße Unterhaltung
hinausgehenden Wert mit ſich genommen.
Neue
Badiſche Landeszeitung: Das Darmſtädter Hoftheater
hat mit einem Geſamtgaſtſpiel dieſes liebenswerte Pro=
dukt
des Biedermeier, das ſich ſo überbeſcheiden eine Lokal=
poſſe
nennt, aber ein deutſches Charakterluſtſpiel iſt, zur
erſten Aufführung gebracht und dafür ein großes, gern=
lachendes
Publikum gefunden. . . . Mainz. Erſtauf=
führung
28. April. Mainzer Journal: Niebergalls Bur=
leske
Datterich nennt der verſtorbene Berliner Litera=
turhiſtoriker
Prof. Richard M. Meyer das genialſte Lokal=
ſtück
Deutſchlands. Das ſehr animierte Publikum dankte
beifallsfreudig den Darmſtädter Gäſten für die literar=
hiſtoriſche
Bereicherung heſſiſcher Heimatskunde. Wie
kurz vorher in Mannheim konnte die Darmſtädter Exkur=
ſion
einen vollen Erfolg buchen..
Neueſter Anzei=
ger
: Niebergalls Datterich hat vor dichtbeſetztem bei=
fallsfreudigen
Haus ſeinen Einzug auf unſerer Bühne
gehalten. Jede Rolle und jedes Röllchen hatte ſich charak=
teriſtiſcher
Wiedergabe zu erfreuen. . . . Mainzer An=
zeiger
: Die Gäſte haben einem dankbaren vollen Haus
einen Abend heiterſter Unterhaltung geſchaffen, der infolge
der Verwandtſchaft der Mundart im Zeichen einer enge=
ren
Fühlung zwiſchen Bühne und Hörer ſtand.

So war es ſchon, führt Hervé dann noch aus, mit
der ſchweren Feldartillerie, mit der Verwendung der Flug=
zeuge
, dem Schießen auf große Entfernungen dem Bau
der Schützengräben, den Automitrailleuſen uſw. Seine
Schlußfolgerung lautet daher: Auch für die Erſtickungs=
gaſe
mußten uns erſt die Deutſchen die intelligente Ver=
wendung
zeigen, damit wir auch unſerſeits daran dachten.
Wir täten wahrlich beſſer daran, etwas weniger von
unſern Erfindereigenſchaften oder ſchöpferiſchen Fähig=
keiten
zu reden und ſie dafür etwas mehr zu zeigen
im Frieden wie im Kriege. Machen wir uns alſo auch
an die Erſtickungsbomben!

Verſenken von Handelsſchiffen.

* Ueber die Frage, ob das Verſenken von Han=
delsſchiffen
, feindlichen oder neutralen, die nach
Regelrecht einziehbar ſind, deshalb zu unterbleiben hat,
weil ſich auf ihnen Privatperſonen (Nichtkämpfer) befin=
den
, ſchreibt Profeſſor Dr. H. Rehm=Straßburg in der
Deutſchen Juriſten=Zeitung:
Im Landkriege gilt, daß die friedliche Bevölkerung
und ſonſt Wehrloſe nicht abſichtlich verletzt werden dür=
fen
. Auch im Seekriege ſind die Nichtkämpfer für ſich
unverletzlich. Keineswegs darf vom Meere z. B. abſicht=
lich
auf feindliche Privatleute an der Küſte geſchoſſen
werden. Anders ſteht es mit Nichtkämpfern an Bord.
Da Schiffe verſenkt werden dürfen, ein Verſenken ohne
eventuelles Mitvernichten der Perſonen darauf nicht mög=
lich
iſt, gilt nach der Natur der Sache der Satz: ſolches
Mitvernichten iſt erlaubt. Dieſer Satz wäre
nur dann ausgeſchloſſen, wenn ſich im Völkerrecht, ebenſo
wie für die Waren an Bord durch die Pariſer Seerechts=
erklärung
, auch für Perſonen an Bord die der Natur der
Sache widerſtrebende Rechtsregel der Unverletzlichkeit,
alſo die Rechtsnorm: unfrei Schiff, frei Perſon gebildet
hätte. Die Rechtsnorm würde hier natürlich für die
Frage der Zerſtörung nicht die Abwandlung haben: die
Perſonen dürfen mitverſenkt werden, aber es iſt Erſatz
zu leiſten, ſondern der Rechtsſatz würde lauten: das
Verſenken des Schiffes hat zu unterbleiben, weil die
Menſchen darauf unverletzlich ſind.
Wird verſenkt, ſo beſteht völkerrechtlich auch
leine Rettungspflicht. Eine ſolche kennt das
Völkerrecht die Genfer Konvention für den Seekrieg
lediglich gegenüber Schiffbrüchigen der Kriegsmarine und
auch gegenüber ihnen erſt nach Beendigung der Operation.
Damit will nicht geſagt ſein, daß unſere Tauchboote nur
retten, wo es ihre Rechtspflicht iſt. Wir hören, daß ſie
ſogar feindliche Handelsſchiffe ganz unbehelligt laſſkn,
wenn neutrale Fahrzeuge gefährdet werden könnten. Auf
der anderen Seite allerdings werden ſie dadurch, daß
England die U=Boote durch Handelsſchiffe
angreifen und Prämien für erfolgreichen Angriff aus=
ſetzen
läßt, zum Selbſtſchutz gezwungen, feind=
liche
Dampfer ohne vorhergehendes Anhalten zu ver=
nichten
.

Eine Unterredung mit dem Khedive
von Hegupten.

* Berlin, 2. Mai. Die Continental Times ver=
öffentlicht
eine Unterredung ihres Wiener Vertreters
mit dem zur Zeit in Wien weilenden Khediven Ab=
bas
Hilmi Paſcha. Der Khedive erklärte u. a., es
ſei das erſte Mal, daß er ſich über den Bruch äußere, der
ſich zwiſchen ihm und der britiſchen Regierung vollzogen
habe. Er habe beim Ausbruch des Krieges krankheits=
halber
in Konſtantinopel geweilt und die Abſicht gehabt,
ſofort nach Aegypten zurückzukehren, doch hätten ihm die
Engländer abgeraten, nach Aegypten zu eilen, da dort
alles ruhig ſei und das heiße Klima ſeiner Geſundheit
nicht zuträglich ſei. Als dann der Krieg mit der Türkei
ausbrach, habe ihm der engliſche Botſchafter in Konſtan=
tinopel
Mallett rundweg erklärt, daß ihm die Reiſe nach
Kairo nicht geſtattet werden könne. Er ſolle vielmehr wäh=
rend
des Krieges in Italien Aufenthalt nehmen. Dieſes
Anſuchen habe er jedoch abgelehnt, und ſo ſei es zum
Bruch zwiſchen ihm und der engliſchen Regierung gekom=
men
. Der Khedive ſchien nicht geneigt zu ſein, ſich darüber
zu äußern, welche Beweggründe die Engländer hatten, als
ſie ihm die Rückkehr nach Kairo unterſagten. Auf die
Frage, ob der Khedive auf den ägyptiſchen Thron Ver=

zicht geleiſtet habe, habe er energiſch mit Nein geantwortet.
Weder für ſich noch für ſeine Kinder habe er einen ſolchen
Verzicht auf den Thron Aegyptens ausgeſprochen. Er
werde niemals auf ſeine Rechte verzichten.
Im gegenwärtigen Kriege ſtehe er feſt zur Türkei. Das
Recht, das England ſich genommen habe, den ägyptiſchen
Thron für erledigt zu erklären, ſei lediglich ein Ausfluß
der engliſchen Macht. Auf die Frage, ob das ägyptiſche
Volk unter der britiſchen Regierung glücklich ſei, antwor=
tete
der Khedive, daß das ägyptiſche Volk Befreiung von
fremder Herrſchaft wünſche und dieſen Gefühlen auch Aus=
druck
gegeben habe. Aegypten habe ſeit 1882 die Koſten
der britiſchen Okkupation beſtritten.

Die Angriffe gegen die engliſche
Regierung.

* London, 3. Mai. Daily Chronicle bezeichnet in
einem Leitartikel die Angriffe der Times und Mor=
ning
Poſt auf die Regierung als unpatriotiſch.
Die furchtbarſte Macht, die England ins Auge zu faſſen
habe, ſei die Zuverſicht und Einigkeit des deutſchen Volks,
die durch jene Angriffe geſtärkt würden. Daily News
bezeichnet in einem Leitartikel Lord Northeliffe als den
Anſtifter der Angriffe gegen die Regierung.
Die Kritiken ſeiner Blätter ſeien offen feindſelig. Seine
offenbare Abſicht ſei, das Miniſterium Asquith unmöglich
zu machen. Eine Frage für die Nation ſei es, ob ſie
mehr Vertrauen zu Asquith oder Lord Northeliffe habe.
Northeliffe wolle zeigen, daß er mächtig genug ſei, den
Miniſter zu ſtürzen. Die Nation ſolle überlegen, wen es
an Asquiths Stelle haben wolle.
* London, 3. Mai. Die Morning Poſt erneuerte
geſtern den Angriff auf Churchill. Sie ſchrieb,
Churchill habe den Angriff auf die Dardanellen am 18.
März entgegen der Auffaſſung von Lord Fiſher befohlen
und dem Kabinett die abweichende Anſicht Fiſhers nicht
mitgeteilt. Der Verluſt dreier Schlachtſchiffe
falle Churchill direkt zur Laſt, ebenſo die Stra=
tegie
, die bei Antwerpen angewandt worden
iſt, ohne daß Churchill dafür kompetent war; ferner der
Untergang von Hogue Aboukir und Creſſy, ſowie
der Flotte Craddocks. Das Blatt tritt dafür ein, daß die
Kollegialverfaſſung der Admiralität wieder hergeſtellt
werde und die Seelords ihre früheren Kompetenzen wieder
erhielten.
* London, 3. Mai. Zwei Führer der Oppoſition
hielten vor einigen Tagen Reden gegen die Regie=
rung
und der Abgeordnete Steel=Maitland ſprach in
Birmingham. Er wiederholte die Angriffe gegen
Churchill und kritiſierte die Geheimhaltung von
Niederlagen, wie des Unterganges des Audacious
und der Niederlage in Oſtafrika. Er ſagte: Die neutra=
len
Nationen erwarten von den Deutſchen Verheimlichung
und Entſtellung, von den Engländern dagegen Offenheit.
Die engliſche Nation vergegenwärtige ſich nicht den Ernſt
der Lage. Lord Curzon ſprach in London. Er ſagte,
mindeſtens in einem Dutzend Fällen ſollten die Mini=
ſter
zur Rechenſchaft gezogen werden. Der
Feind ſei nach neun Kriegsmonaten noch im Beſitz großer
Gebiete des Landes der Alliierten. Wer unter ſolchen
Umſtänden von Frieden ſpreche, ſei ein müßiger Schwätzer,
der dem Lande einen ſchlechten Dienſt erweiſe. Wer an
einen ehrenvollen Frieden denke, der für Deutſchland
ehrenvoll ſei, treffe überhaupt daneben. Lord Curzon
ſchloß: Wir wollen einen Frieden, der für uns ehrenvoll
iſt; aber machen wir uns erſt die Lage klar, wenn wir die
Aufgabe bis zum Ende löſen wollen. Die Soldaten tun
ihre Pflicht, aber die Nation? Das Londoner Straßen=
leben
iſt unverändert. Am Samstag ſahen 30000 Men=
ſchen
dem Fußballſpiel in Mancheſter zu. Wenn der deuk=
ſche
Militarismus niedergerungen werden ſoll, haben wir

nicht Leute genug. Wir haben keine Ausſicht, ſie unter
dem jetzigen Syſtem zu bekommen, und man muß deshalb=
draſtiſchere
Maßregeln vorbereiten; die Nation muß
auf größere Opfer gefaßt ſein.

Die Stimmung in England.

* (Ctr. Bln.) Aus Rom wird gemeldet: Londoner
Briefe des Hetzblattes Corriere della Sera ſchildern über=
einſtimmend
die unerhörte Gleichgültigkeit
der Engländer, denen es völlig einerlei ſei, daß bei
Neuve Chapelle 750 engliſche Offiziere und 15000 Solda=
ten
gefallen ſind. Wie zu Friedenszeiten, heißt es in die=
ſen
Berichten, rennen ſie in die Varietétheater. Dieſer
Mangel an Patriotismus iſt ſo weit gediehen, daß ein
nach Glasgow geeilter Patriot, der die Arbeiter zur Auf=
nahme
der Arbeit in den Munitionsfabriken anfeuerte, die
Antwort erhielt: Was geht uns der Krieg an? Uns inter=
eſſiert
nur, daß wir zehn Cent mehr für die Stunde er=
halten!
Der Korreſpondent der Tribuna ſtellt feſt, daß
die anfängliche Kriegsbegeiſterung des Vol=
kes
völlig verrauſcht ſei. Jedes Intereſſe und jed
Energie ſeien eingeſchlafen. Es ſei unerhört, daß die
franzöſiſch=engliſche Offenſive gelähmt ſei, weil die eng=
liſchen
Munitionsarbeiter nicht arbeiten wollen. Den
Korreſpondent bedauert dieſe Lähmung des doch für dier
Sache der Menſchheit kämpfenden Englands tief und
meint, nur die Verſchärfung der deutſchen Unterſeeboots=
blockade
oder die Ankunft deutſcher Zeppeline in England
könne die Engländer noch aus ihrer Lethargie aufrüttel
(B. T.)
* London, 3. Mai. Times ſchreibt in einem Leil=
artikel
: Wir tun gut, uns zu erinnern, daß das, wasin
militäriſch in den letzten Kämpfen an der Weſte
front erreichten, nur eine negative Leiſtunga
Nur ein Teil des Geländes, das der Feind in der letzten
Woche gewann, wurde ihm wieder entriſſen. Es wird
keine ſchnelle oder leicht zu löſende Aufgabe ſein, unſere
Linie, wie ſie vor dem 22. April beſtanden hatte, wieder
herzuſtellen. Die Deutſchen können, indem ſie an einem
halben Dutzend Punkten zwiſchen der Schweiz und der
Nordſee gleichzeitig die Offenſive ergriffen haben, be
Ypern den beträchtlichſten Geländegewinn verzeichnen,
der in den letzten fünf Monaten beiderſeits auf dem weſt=
lichen
Kriegsſchauplatz gemacht worden iſt. Die Ereig=
niſſe
der letzten zehn Tage liefern uns den klarſten Beweis,
daß die Deutſchen in jedem Augenblick im Weſten mit
großer Macht, unbändigem Mut, reichem Vorrat an Trup=
pen
und Geſchützen und mit einem Geiſt, der vor nichts
zurückſchreckt, die Offenſive ergreifen können. Wir ſtehen
einem Feinde gegenüber, der mit Kraft, Hilfsquellen, die
ſich in vieler Hinſicht in den Wintermdnaten verſtärkten,
mit Geiſt und Entſchloſſenheit kämpft, und der täglich zu
größerer Bitterkeit verhärtet. Die deutſche Zuverſcht
nimmt nicht merklich ab. Die Deutſchen ſind geeint, wie
ſie es nicht ſeit 1870 waren. Wenn die großen Heerführer
recht hatten, die die nationale Stimmung über die mate=
riellen
Faktoren in Kriegszeiten geſtellt haben, ſo ſind die
Deutſchen bei weitem die ſtärkſte Macht, der wir jemals
gegenüberſtanden. Trotzdem ſiegt England, aber nur,
wenn die ganze Nation und alle Geiſteskraft ſich daranſetzt.

Die engliſche Arbeiterbewegung.

* London, 3. Mai. Die Times meldet: Der
Arbeitgeber=Verband der Spinnereien in Man=
cheſter
lehnte die Forderung ab, für die Arbeiten grös
berer Garne eine Kriegszulage von 10 Prozent zu gewäh=
ren
. Auf Anregung von Asquith fand eine gemeinſame
Beratung der Vertreter der Grubenbeſitzer und der Berg=
arbeiter
über die Frage einer Lohnerhöhung um 20 Pros
zent ſtatt. Wie die Morning Poſt dazu meldet, iſtdie
Konferenz geſcheitert.

Japan und China.

* Paris, 2. Mai. Der Temps unterzieht die ja
niſch=chineſiſchen Unterhandlungen einen
eingehenden Betrachtung und erklärt mit Bedauer
Japan habe einer Intervention in Europa
die Wahrnehmung ſeiner allgemeinen Intereſſen im Orien
vorgezogen und die Gelegenheit ausnutzen wollen, um
in China eine vorherrſchende Stellungz
gewinnen, die ihm augenblicklich niemand ſtreitig
machen könne. Die Großmächte müßten reſigniert Japan
ſeine Intereſſen in China wahrnehmen laſſen und ſeien
nicht imſtande, unter den augenblicklichen Verhältniſſen
Japan aufzuhalten; aber die alliierten Mächte wüßten
daß das Unternehmen, das Japan jetzt ausführen wolle
zu bedeutend ſei, als daß Japan ohne ihre Unterſtützung
es durchführen könnte. Dies wiſſe man auch in Tokio
Der beſte Beweis hierfür ſei, daß man in Tokio die guten
Beziehungen mit dem Okzident aufrecht erhalten wolle
Das müſſe auch alle Alarmiſten beruhigen.
* Petersburg, 2. Mai. Rußkoje Slowo ſchreibt
In ruſſiſchen diplomatiſchen Kreiſen beſteht die Meinung
daß der Konflikt zwiſchen China und Japan
eine friedliche Löſung finden werde. Höchſtens
werde Japan nur zur Okkupierung von Mukden oder Taku
ſchreiten; dann werde China nachgeben. Die Entente=
mächte
hätten gegen dieſe Preſſion auf China nichts einzu=
wenden
. Dagegen zeige ſich immer mehr, daß weniger
Deutſchland als Amerika China zum Wider=
ſtand
reize. Dieſes gebe von Zeit zu Zeit freundſchaft
liche Ratſchläge platoniſchen Charakters an China. Ob=
wohl
Amerika China nicht aktiv ſchützen könne, ſpreche jede
Note aus, daß China in der Lage ſei, ſich ſelbſt zu ſchützen=
Das erwecke in China immer den Anſchein, als ob die
Vereinigten Staaten ſich aktiv einmiſchen wollten. Dieſe

[ ][  ][ ]

dächten aber nicht ernſtlich daran. Sie beteiligten ſich nicht
einmal an der äußeren Anleihe Chinas.
* Genf, 2. Mai. Laut Meldung franzöſiſcher
Blätter hat China geſtern Japan die Antwortnote
überreicht, in der es deſſen neue Forderungen in höflicher
aber beſtimmter Form ablehnt.

Aus den Vereinigten Staaten.

IIU Amſterdam, 2. Mai. Die Zeitung Tyd mel=
det
aus Neu=York: Der Vorſitzende der internationa=
len
Handwerker=Vereinigung hat von der Neu=Yorker Ab=
teilung
ein Telegramm erhalten, das beſagt, daß die
amerikaniſchen Aobeiter dem Kriege nicht län=
ger
als unbeteiligte Zuſchauer zuſehen könnten. Sie wür=
den
im Intereſſe des Friedens eine große Agitation
in ganz Amerika einleiten. Die Wirkung des Krieges
macht ſich in Amerika unter den Arbeitern überaus ſchwer
bemerkbar. Die Unterbindung der neutralen Ausfuhr
außer Waffen und Munition hat eine zunehmende
Lebensmittelteuerung und große Notlage unter den ameri=
kaniſchen
Arbeitern zur Folge.

Stadt und Land.

Darmſtadt, 4. Mai.
* Ordensverleihungen. Se. Königl. Hoheit der
Großherzog haben den Direktor der Landes=Heil=
und Pflegeanſtalt Heppenheim Geheimen Medizinalrat
Dr. Ehrhard Bieberbach auf ſein Nachſuchen, unter
Anerkennung ſeiner langjährigen treuen und erſprießlichen
Dienſte, in den Ruheſtand verſetzt und ihm das Ehren=
kreuz
des Verdienſtordens Philipps des Großmütigen
verliehen; ferner den Bahnhofsvorſteher Friedrich
Lofink zu Staudernheim auf ſein Nachſuchen vom
1. Mai 1915 an in den Ruheſtand verſetzt und ihm aus
dieſem Anlaß das Silberne Kreuz des Verdienſtordens
Philipps des Großmütigen mit der Krone verliehen.
* Ernennungen. Der Steueraufſeher Wilhelm
Wetzſtein zu Gießen wurde zum Pfandmeiſter für
den Beitreibungsbezirk Schotten und der Großh. Steuer=
aufſeher
Chriſtian Bauſch zu Mainz zum Pfandmeiſter
für den Beitreibungsbezirk Fürth ernannt. Se. Königl.
Hoheit der Großherzog haben den Direktor
der Landes=Heil= und Pflegeanſtalt Philippshoſpital
Medizinalrat Profeſſor Dr. Adolf Dannemann zum
Direktor der Landes=Heil= und Pflegeanſtalt Heppenheim
und den Oberarzt an der Landes=Heil= und Pflege=
anſtalt
Philippshoſpital Medizinalrat Dr. Hermann
Schneider zum Direktor dieſer Anſtalt ernannt.
* Uebertragen wurde der Schulamtsaſpirantin
Anna Zimmermann aus Mainz eine Lehrerinſtelle
an der Volksſchule zu Hechtsheim, Kreis Mainz.
Kriegsauszeichnungen. Das Eiſerne Kreuz erſter
Klaſſe erhielt Oberſtleutnant v. Petery, Kommandeur
des Reſerve=Feldartillerie=Regiments Nr. 25. Der Vize=
feldwebel
im 115. Inf.=Regt. Alois Gebhardt, Sohn
des Saalbaubeſchließers, erhielt das Eiſerne Kreuz.
E. Provinzialausſchuß. Die Tagesordnung Fur
Sitzung des Provinzial=Ausſchuſſes der Provinz Starken=
burg
am Samstag, den 8. Mai, vormittags 9½ Uhr,
lautet: 1. Klage der Gemeinde Pfungſtadt gegen den
Verwaltungsrat der Fürſorgekaſſe für Beamte und Be=
dienſtete
der Landgemeinden wegen Feſtſetzung der ruhe=
gehaltsfähigen
Bezüge des Polizeidieners Rau. 2. Ge=
ſuch
der Joh. P. Kratz Witwe in Offenbach um Er=
laubnis
zum Betriebe einer Schankwirtſchaft.
* Die Beiſetzung von Pfarrer Ernſt Flöel. Geſtern
fand in der Stille auf dem Darmſtädter Friedhof die Bei=
ſetzung
der ſterblichen Ueberreſte des in Ruſſiſch=Polen ge=
fallenen
Pfarrers Ernſt Flöel ſtatt. Er war zuletzt
Pfarrer in Langen, ſteht aber in Darmſtadt als mehr=
jähriger
Aſſiſtent der Petrus= und Paulusgemeinde noch
in beſter Erinnerung. Mit ihm iſt einer der tüchtigſten
unter den heſſiſchen Geiſtlichen dahingegangen. Als Pre=
diger
war er hochgeſchätzt und als warmherziger Freund
unſerer Jugend hat er in vorbildlicher Weiſe die ihm an=
vertraute
Jugendvereinigung der Petrusgemeinde jahre=
lang
geleitet. Sein heiteres, liebenswürdiges Weſen, ſein
gediegener, vornehmer Charakter haben ihm überall die
Herzen gewonnen. Beim Ausbruch des Krieges konnte
ihm ſein Wunſch, als Feldprediger mitzugehen, nicht er=
füllt
werden, da ſtellte er ſich zur Waffe, und war nun
beides in einem: Soldat und Pfarrer. Mit dem Reſerve=
Infanterie=Regiment 221 rückte er als Unteroffizier im
Oktober aus, wurde aber bald zum Offizier=Stellvertreter
ernannt. Seine Mannſchaft hat ihn über alles verehrt.
In manchem Feldgottesdienſt wußte er ſeine Kameraden
zu edelſter Pflichterfüllung anzufeuern, und was Tapfer=
keit
heißt, hat er ihnen vorgelebt. Das ſchlichte Kreuz
von Eiſen ſchmückte auch ſeine Bruſt. Am letzten Tage des
alten Jahres traf ihn das totbringende Geſchoß. Vier
Monate hat er in Feindesland geruht, bis nun die treue
Liebe der Seinen ihn in heimatlicher Erde barg. Ein
hoffnungsreiches Leben iſt frühzeitig zerbrochen worden,
aber wir tröſten uns mit der Gewißheit, daß auch dies
Opfer nicht umſonſt gebracht wurde, und daß auch aus
ſeinem vergoſſenen Blut ein größeres und ſchöneres Vater=
land
erſtehen wird.
* Im Silberkranz. Herr Joh. Chr. Weſp und Ehe=
frau
Chriſtine Weſp, geb. Gimbel, feiern morgen Mittwoch
das Feſt der Silbernen Hochzeit.
n. Vaterländiſches Konzert. Am letzten Freitag abend,
am Sonntag nachmittag und abend fand ein von Damen
des Roten Kreuzes und Mitgliedern der Sanitätshaupt=
kolonne
veranſtaltetes Konzert zum Beſten der
Kriegsfürſorge im Kaiſerſaal ſtatt. Die Darbie=
tungen
, die ſich in vokale, inſtrumentale, deklamatoriſche
und theatraliſche teilten, fanden bei jeder der drei Auf=
führungen
den ungeteilten Beifall der ſtets zahlreich er=
ſchienenen
Zuhörer; beſonderer und wohlverdienter Auf=
nahme
erfreuten ſich die Liedervorträge des Fräuleins
Eliſabeth Reinhart von hier und des Konzertſängers
Herrn Lamb von Frankfurt a. M., die beide ihre hohe
Kunſt den vaterländiſchen Zwecken gerne geliehen hatten.
Auch Anna Delp, eine ſehr begabte jugendliche Geigerin,
verſtand es, durch ihr gediegenes Spiel den beſten Ein=
druck
zu machen.
Ueber der ganzen Veranſtaltung lag eine weihevolle
Stimmung, die jedesmal am Schluß der Aufführung in
gemeinſchaftlichem Geſang von Deutſchland, Deutſchland
über alles ihren begeiſterten Ausdruck fand. Allen denen,
die ſich um die Sache verdient machten, gebührt der leb=
hafteſte
Dank, und unter ihnen ſoll auch Herr Stadtgärtner
Klier genannt ſein, welcher die wirkungsvolle Aus=
ſchmückung
des Saales geleitet hatte.
C. Das vaterländiſche Konzert, das am Sonntag
nachmittag im Konkordiaſaal zum Beſten der Kriegs=

armen der St. Eliſabethgemeinde veranſtaltet wurde, er=
freute
ſich eines ſehr ſtarken Beſuchs. Für die Gediegen=
heit
der geſanglichen, inſtrumentalen und deklamatoriſchen
Darbietungen boten die Namen der Großh. Hofopern=
ſängerin
Frau Olga Kallenſee (Sopran), Großh.
Hoftheaterregiſſeur H. Hacker, Konzertſänger Franz
Müller (Tenor und Klavier), Konzertſänger Ernſt
Roth (Bariton), Muſikdirektor H. Sonnet= Pforz=
heim
(Klavier), Gottfried Krüger (Violine) und A.
Specht (Cello) hinlängliche Gewähr. Die Leitung lag
in den bewährten Händen des Dirigenten des Kirchen=
geſangvereins
St. Eliſabeth, Herrn K. Grim. Die gärt=
neriſche
Ausſchmückung des Saales hatte Herr Oberhof=
garteninſpektor
Dittmann in liebenswürdiger Weiſe über=
nommen
. Die Dankesworte, die Herr Profeſſor Ens=
graber
den edlen Damen und Herren zollte, die in ſo
ſelbſtloſer Weiſe mitgewirkt hatten, fanden bei dem Pu=
blikum
, das den Darbietungen lebhaften, zum Teil ſtür=
miſchen
Beifall geſpendet hatte, freudigen Widerhall.
* Die Allgemeine Heſſiſche Beamten=Sterbekaſſe zu
Darmſtadt hielt am Sonntag, den 2. Mai I. J., im Kaiſer=
ſaal
(Fürſtenſaal) ihre 13. Mitgliederverſamm=
lung
ab. Der ſeitherige Vorſtand, beſtehend aus den
Herren Geh. Oberbaurat Imroth, 1. Vorſitzender, Geh.
Juſtizrat Dr. Lahr, 2. Vorſitzender, ſowie den Beiſitzern
Rechnungsrat Bergauer=Darmſtadt, Kreisſtraßenmeiſter
Braun=Alsfeld, Aktuar Göbel=Offenbach, Förſter Klipſtein=
Darmſtadt, Kreisamtsbureauvorſteher Schneider= Heppen=
heim
und Stadtrechner Vogel=Mainz, wurde einſtimmig
wiedergewählt. Der Jahresbericht, die Jahresrechnung
und die Bilanz fanden die Genehmigung der Verſamm=
lung
. Als Ort der nächſten Mitgliederverſammlung wurde
Offenbach beſtimmt. Dem Jahresbericht entnehmen
wir folgendes: Im Geſchäftsjahre 1914 ſind der Kaſſe
beigetreten 54 Männer und 10 Frauen, zuſammen 64 Per=
ſonen
. Geſtorben ſind 30 Perſonen, deren Hinterbliebe=
nen
das verſicherte Sterbegeld mit zuſammen 17562,36
Mark ausbezahlt worden iſt. Die rechnungsmäßige Sterb=
lichkeit
betrug 41874 Perſonen, es wurde ſonach ein Sterb=
lichkeitsgewinn
von 28,36 Prozent erzielt. Die Sicher=
heitsreſerve
, der wiederum 1500 Mark zugeführt wurden,
beträgt 23500 Mark; die Prämienreſerve 191396,96 Mark.
Der Mitgliederſtand zu Ende 1914 betrug 2209 Perſonen
mit einem Geſamtverſicherungskapital von 1484896,14
Mark. Nach Rückſtellung aller Reſerven ergab die Bilanz
einen Ueberſchuß von 11851,39 Mark, ſo daß die Ge=
winnreſerve
zu Ende 1914 beträgt 49798,44 Mark. Die
für das Jahr 1914 zur Verteilung kommende Divi=
dende
wurde auf 35 Prozent der Prämie feſtgeſetzt.
Für die im Kriege gefallenen Mitglieder kann ſatzungs=
gemäß
nicht das volle verſicherte Sterbegeld, ſondern nur
die betreffende Prämienreſerve ausbezahlt werden. Auf
Antrag des Vorſtandes beſchloß aber die Mitgliederver=
ſammlung
, nach Friedensſchluß des gegenwärtigen Krie=
ges
wenn ſich das Geſamtergebnis überſehen läßt
eine Erhöhung dieſer Sterbegelder bis zur Höchſtleiſtung
zu Laſten der halben Gewinnreſerve eintreten zu laſſen.
Kirchenmuſikaliſche Abendfeier. Mittwoch, den
5. Mai, abends 8 Uhr, veranſtaltet der Kirchengeſang=
verein
für die Stadtkirche eine kirchenmuſikaliſche
Abendfeier, die dem Andenken an die gefallenen
Helden gewidmet iſt und in eine Fürbitte für unſere
tapferen Kämpfer ausklingt. In dieſem Sinne ſind die
Chöre des Kirchengeſangvereins und der Chorſchule aus=
gewählt
. Fräulein Daab von hier wird einige Lieder
für Sopran von Schubert und Hiller ſingen. Der
Eintritt iſt frei. Die vorderen Bänke der Empore, gegen=
über
der Orgel, werden bis ¾8 Uhr für die inaktiven Mit=
glieder
des Vereins frei gehalten. Beim Ausgange der
Kirche iſt Gelegenheit gegeben, freiwillige Gaben in die
aufgeſtellten Büchſen zu legen.
* Zu einem vaterländiſchen Familienabend am Frei=
tag
, 7. Mai, abends, im Mathildenhöhſaale ladet das
Bibelkränzchen für Schüler höherer Lehr=
anſtalten
, Darmſtadt, ſeine Freunde, die werten An=
gehörigen
der B.=Kller und alle, welche Intereſſe an
der Jugend haben, ein. Der Vorſitzende des National=
komitees
für B.=K. in Deutſchland, Herr Pfarrer Mockert=
Frankfurt a. M., wird in einem Vortrag Kriegsarbeit der
deutſchen Bibelkränzchen die vaterländiſchen Aufgaben der
Bibelkränzchen und deren Wirken in der Kriegszeit erläu=
tern
. Außerdem wollen Darbietungen der Jugend auf
die Weihe der Zeit hinweiſen. Ein ſolcher Abend wird
ſicher vielen willkommen ſein als erhebende Feierſtunde
mitten unter unſerer Jugend, für die eigentlich all das
Große draußen geſchieht. (Näheres ſiehe Anzeige.)
* Konzert zum Beſten der Kriegsblindenfürſorge. Bei
dem regen Intereſſe für das Konzert am 8. Mai zum
Beſten der Kriegsblindenfürſorge wird es gut ſein, ſich
rechtzeitig Plätze zu ſichern, insbeſondere in Anbetracht
des beſchränkteren Raumes.
** Koche mit Gas! Auf den heute abend im Kaiſer=
ſaal
ſtattfindenden Lichtbildervortragüber Das
Gas in Küche und Haushalt ſei hiermit noch=
mals
aufmerkſam gemacht. Der Vortrag iſt in der Haupt=
ſache
für die Hausfrauen beſtimmt, es ſollte daher keine
Dame verſäumen, ſich die intereſſanten Ausführungen an=
zuhören
. Selbſtverſtändlich ſind auch die Familienväter
ſehr willkommen, die ja an der durch Verwendung von
Gas bewirkten Verbilligung der Haushaltungskoſten ein
lebhaftes Intereſſe haben dürften.
* Freiwilliger Frauendienſt im Krieg. Wer hilft
arbeiten in der Kriegsnähſtube des freiwilligen
Frauendienſtes, Neckarſtraße 3, Landesgewerbe=Muſeum 9
Geübte und ungeübte Kräfte ſind ſtets willkommen;
denn noch iſt ſtete Nachfrage in Bett= und Leibwäſche,
Decken und Schuhen für Verwundete und Kranke in
den Lazaretten der Heimat, ſowie in den vom Krieg
heimgeſuchten Gegenden unſeres Vaterlandes. Noch
ſtehen unſere Väter, Söhne und Brüder im Kampf für
unſere heilige Sache; auch für uns Frauen gilt es, in
der Liebestätigkeit nicht zu ermüden und immer neue
Helferinnen zu gewinnen. Die Arbeitszeit iſt täglich
von 912 und 36 Uhr, ausgenommen Mittwoch nach=
mittag
und Samstag den ganzen Tag. Wöchentlicher
Beitrag 15 Pfg.
Hausſammlung für die Anſtalt für Epileptiſche.
Dem Vernehmen nach wird zurzeit die alljährlich übliche
und von Großh. Miniſterium genehmigte Haus=
kollekte
für die Anſtalt für Epileptiſche in
Nieder=Ramſtadt in unſerer Stadt durch den
Kollektanten der Anſtalt eingeſammelt. Die Anforderungen
an die Wohltätigkeit ſind in dieſer Zeit außerordentlich
große, ganz beſonders für unſere tapferen Krieger, für
die Verwundeten, für die Hinterbliebenen der Ge=
fallenen
uſw. Die beſtehenden Werke und Anſtalten
der Nächſtenliebe, die ſeit langen Zeiten der Not und
dem Elend in der Menſchheit ſteuern, empfinden dies
recht merklich in dem Minderertrag der ihnen zu=
fließenden
Gaben und kommen dadurch zum Teil in
rechte Not. Es möchte deshalb an dieſer Stelle darauf
hingewieſen werden, daß die rechte Wohltätigkeit doch
auch die Werke des Friedens nicht vergeſſen darf über

der Not des Krieges und ihren Anforderungen. Man
wolle darum auch bei der diesmaligen Sammlung die
Epileptiſchen=Anſtalt in Nieder=Ramſtadt, die gerade
auch aus der Stadt Darmſtadt eine große Anzahl von
Kranken verpflegt, nicht zu kurz kommen laſſen.
n. Eine wackere Tat vollbrachten am Sonntag die
beiden Poſtbedienſteten Ph. Götz und Ludwig Holm.
Durch entſchloſſenes Handeln retteten ſie am Großen Woog
zwiſchen 1112 Uhr zwei Jungen im Alter von 4 und 6
Jahren vom Ertrinken. Die beiden jungen Leute waren
am Großen Woog hinter der Inſel und ruderten, als ſie
Hilferufe hörten. Sie kamen mit ihrem Boot gerade noch
zur rechten Zeit, die beiden Jungen waren ſchon bis am
Mund im Waſſer und halb im Schlamm und konnten ſich
nicht retten.
§ Unfall. Ein 70 Jahre alter Laternenanzünder iſt
an der Ecke der Hügel= und Wilhelminenſtraße beim Rei=
nigen
einer Straßenlaterne von der Leiter herabgeſtürzt
und hat ſich dabei das rechte Bein und Rücken verletzt.
Er wurde durch die Sanitätswache mit dem Krankenauto=
mobil
in das Städtiſche Krankenhaus gebracht.
m. Nieder=Ramſtadt, 3. Mai. (Unſere Krieger
im Felde.) In unſerer Gemeinde hat der Krieg ſchon
ſchwere Opfer gefordert. Nicht weniger als 14 tapfere
Krieger mußten bis jetzt für das Vaterland ihr Leben hin=
geben
. Aber auch erfreuliche Kunde traf von der Front
hier ein; ſo wurden bereits 10 unſerer Tapferen
unter gleichzeitiger Beförderung mit
Kriegsauszeichnungen belohnt. Dr. Ganß, als
Stabsarzt im Oſten tätig, erhielt das Eiſerne Kreuz und
das Heſſiſche Sanitätskrenz am Bande der Tapferkeits=
medaille
. Dr. Heid wurde ſchon im vergangenen Herbſt
das Eiſerne Kreuz verliehen. Lehrer Sames konnte
kürzlich mit der Heſſiſchen Tapferkeitsmedaille ausgezeich=
net
werden. Das Eiſerne Kreuz erhielten ſerner: Leut=
nant
Eduard Vogel (auch die Tapferkeitsmedaille),
Friedrich Richter, Sergeant Peter Germann ( eben=
falls
die Tapferkeits= Rettungs= und Verdienſtmedaille),
Gefreiter Bernhard Müller, Unteroffizier Wilhelm
Spieß, Otto Krug und Unteroffizier Johannes Schuch=
mann
, gewiß ein erfreulicher Beweis von hingebender
Vaterlandsliebe für unſere heldenmütigen Streiter.
Beerfelden, 2. Mai. (Geſellenprüfung.) Die
diesjährige Geſellenprüfung des hieſigen Ortsgewerbe=
vereins
fand heute vormittag in den Räumen der Ge=
werbeſchule
ſtatt. Ihr unterzogen ſich 8 Prüflinge: G.
Becker, Korbflechter; W. Engelter, Schreiner; Fr. Hei=
neccius
, Schreiner; W. Preiß, Spengler: E. Siefert,
Wagner; H. Schmitt, Schmied: Karl Sattler, Bäcker; J.
Weber, Zimmermann: Zunächſt prüften die Lehrer der
gewerblichen Fortbildungsſchule, die Herren Kreisſtraßen=
meiſter
Haupt und Lehrer Laag, dann ſtellten die Prü=
fungsmeiſter
ihre Fragen. Die Verteilung der Ge=
ſellenbriefe
leitete der Vorſitzende des Gewerbevereins,
Herr A. Berger jr., ein, indem er zunächſt Bezug auf
die gegenwärtigen Zeitverhältniſſe nahm; im weiteren
begrüßte er den Vertreter der Großh. Zentralſtelle, Herrn
Hauptlehrer Teichmann=Michelſtadt, dankte den Lehrern
und Prüfungsmeiſtern und ermahnte die Prüflinge zu
eifriger Weiterarbeit. Letzteres tat auch Herr Teichmann,
nachdem er die Grüße der Zentralſtelle übermittelt und
auf die Einwirkung des Krieges auf das Gewerbe Bezug
genommen hatte. Die Geſellenbriefe überreichte Herr
Berger, worauf ein Prüfling im Auftrag der übrigen
Prüflinge dankte. In einem zweiten Saal der Ge=
werbeſchule
waren die Geſellenſtücke, Zeichnungen und
ſchriftliche Arbeiten, zu einer Ausſtellung vereinigt. Von
einer ſonſt üblichen Feier am Nachmittag wurde mit Rück=
ſicht
auf den Ernſt der Zeit Abſtand genommen.
Lorſch, 3. Mai. (Großfeuer.) Am Samstag
nachmittag gegen 1 Uhr brach ein großes Schadenfeuer
aus, das 5 Scheunen ganz und 3 Wohnhäuſer zum
großen Teil in Aſche legte. Auch der Inhalt der Scheu=
nen
iſt vollſtändig verbrannt, dabei gingen 5 Stück Groß=
vieh
, ſowie verſchiedene Schweine und Ziegen zugrunde.
Wodurch und wo das Feuer eigentlich ausgebrochen iſt,
ließ ſich bisher mit Sicherheit nicht feſtſtellen, obwohl man
vermutet, daß es durch ſpielende Kinder entſtanden iſt.
Die eine der betroffenen Familien war auf einer Hochzeit
in Rheinheſſen und waren nur die Kinder zurückgeblieben.
Die Männer verſchiedener der geſchädigten Familien
ſtehen im Felde. Das Feuer hatte raſch ſolchen Umfang
angenommen, daß es ſehr ſchwer war, demſelben Ein=
halt
zu tun, obwohl die Feuerwehr, welcher auch die
Wehren von Groß= und Kleinhauſen zu Hilfe kamen,
ſich die größte Mühe gaben. Ein beſonderes Verdienſt
hat ſich das in Lorſch einquartierte Militär, Offiziere,
Unteroffiziere und Mannſchaften, erworben, welche mit
aller Energie eingriffen, ſo daß man endlich in einigen
Stunden der weiteren Ausbreitung Einhalt tun konnte.
Gießen, 3. Mai. (Das T in Eiſen.) Nach dem
Beiſpiel von Darmſtadt ſoll in Gießen ein ähnliches Denk=
mal
errichtet werden, wie der Wehrmann in Eiſen in Wien.
An der Univerſität Gießen hat Herr Profeſſor Mitter=
maier
die Anregung dazu gegeben, und das Rektorat hat
zu dieſem Zweck das Wappen der Univerſität
mit dem Antoniter=Kreuz gewählt. Dieſes T in Eiſen
iſt in Wappenform hergeſtellt, ſo daß beſtimmte Linien
entſtehen, die mit Nägeln beſetzt werden ſollen. Der Er=
trag
iſt für Zwecke der Kriegswohltätigkeit der Univerſität
beſtimmt. Die Nägel für die Linien koſten 1 Mk., die für
die Ecken im Wappen 10 Mk., die für die drei Haupt=
ecken
des Wappens 100 Mk. Das T in Eiſen befindet
ſich im Sekretariat, Bismarckſtraße 22, zur Benutzung
für Angehörige und Freunde der Univerſität.
Gießen, 3. Mai. (Vom Landw.=Inf.=Regt.
Nr. 116.) General der Infanterie v. Bahrfeldt, der
Kommandeur der . . Reſervediviſion, hat unterm 29.
März an das heſſiſche Landw.=Inf.=Regt. Nr. 116, deſſen
Stammregiment das 116. Infanterie=Regiment in Gie=
ßen
iſt, folgendes Schreiben gerichtet: Mit dem heutigen
Tage ſcheidet das Großh. Heſſiſche L.=J.=R. Nr. 116 aus
dem Verbande der Reſervediviſion aus. Volle ſechs
Monate hat es in ſeiner Stellung vor dem Feinde aus=
geharrt
, ohne jemals abgelöſt zu werden. Das tägliche
ſchwere Artilleriefeuer, die harten Anforderungen des
Minen= und Sappenkrieges, die Unbilden der Winter=
monate
hat das Regiment mit heldenhafter Ausdauer er=
tragen
. Nicht ein Fuß breit Schützengraben
iſt verloren worden. Das Regiment kann ſtolz
zurückblicken auf die hier verlebten ſchweren Zeiten. Seine
Leiſtungen können jedem aktiven Regiment als Beiſpiet
dienen. Heute, an dem Tage, an dem das Regiment aus
dem Befehlsverbande ausſcheidet, ſpreche ich dem Regi=
ment
meinen Dank und meine volle Anerkennung aus.
Der Tagesbefehl des Armeekorps, zu deſſen Verband das
Regiment bisher gehörte, enthielt am 30. März folgende
Sätze: Den ihm liebgewordenen Kameraden, die uns in
den langwierigen und ernſten Kämpfen treu zur Seite ge=
ſtanden
und nicht zuletzt dazu beigetragen haben, die un=
ausgeſetzten
Angriffe eines überlegenen

[ ][  ][ ]

Feindes blutig abzuweiſen, dankt das . .
Armeekorps für die treue Waffenhilfe und Kameradſchaft.
Unſere Gedanken und Wünſche werden die 1. Bayer.
L.=J.=Brigade und das Heſſ. L.=J.=R. Nr. 116 begleiten.

Reich und Ausland.

Aus der Reichshauptſtadt, 3. Mai. (Während
eines heftigen Gewitterſturms) fuhr zwiſchen
Sacrow und Potsdam ein beſetztes Segelboot gegen die
Fähre. Das Drahtſeil der letzteren wurde zerſchnitten.
Das Boot kenterte; zwei von den Inſaſſen ſtürzten ins
Waſſer, wurden aber gerettet.
Fulda, 2. Mai. (Großfeuer.) In dem Dorfe
Lütter in der Rhön ſind heute nacht 14 Firſte ab=
gebrannt
.
Bukareſt, 1. Mai. (Der Petroleumbrand in
Konſtanza.) Der Brand bei der Steama= Ge=
fellſchaft
in Konſtanza hat bisher 175 Waggons Bau=
holz
, 1200 Fäſſer Petroleum, 1300 Flaſchen Mineralöl,
60000 Flaſchen Petroleum und 240 Flaſchen Benzin zer=
ſtört
. Die großen Reſervoire für Petroleum und Benzin,
ſowie die Fabrikanlagen blieben unverſehrt. Die Aus=
dehnung
des Brandfeldes beträgt zwei Hektar.
Colon, 2. Mai. (Feuersbrunſt.) Die Hälfte
der Stadt, beſonders das Geſchäftsviertel, ſind durch
eine Feuersbrunſt zerſtört worden. Der Scha=
den
wird auf zehn Millionen Francs geſchätzt.

Der Krieg.
Der Vormarſch in Nordweſt=
Rußland.

* Berlin, 3. Mai. (Ctr. Bln.) Ueber den deutſchen
Vorſtoß gegen Mitau berichtet der Kriegsberichterſtatter
v. Koſchützki folgende Einzelheiten:
Tilſit, den 2. Mai. Während zweier Tage waren
wir Zeugen des breit angelegten Vorſtoßes,
der unſere Truppen von der Linie Memel-Tilſit-
Schirwindt in nordöſtlicher Richtung nach Kurland
hineingetragen hat. Es war einer jener ſcharf gedachten
und unwiderſtehlich durchgeführten An=
griffe
, die unſeren öſtlichen Gegner wiederholt in
Schrecken verſetzt haben. Die ſtarken Stellungen, die den
Zugang auf Tauroggen ſicher zu ſperren ſchienen,
mußte der Feind ſchleunigſt räumen, nachdem
unſere hervorbrechenden Kavalleriemaſſen den Rückzug
von Nord und Süd abzuſchneiden drohten. Die ſüdliche
Kavalleriediviſion hatte den Memelſtrom auf einer
raſch geſchlagenen Schutzbrücke überſchritten. Auf
der 100 Kilometer langen Vormarſchlinie nach Szawle
vermochten ſich die Ruſſen nirgends feſtzuſetzen, weil ſie
ſich durch Umgehungsbewegungen unſerer Infanterie be=
ſtändig
im Rücken bedroht ſahen. So war es abermals
die ſtrategiſche Ueberlegenheit unſerer Heeresleitung, die
dem Vorſtoß von vornherein ſeine urwüchſige Kraft gab,
während das ſo oft erprobte unbedingte Vertrauen auf
dieſe Leitung die Truppen auch diesmal zu übermenſch=
lichen
Anſtrengungen 4anſpornte. Teile unſerer
Infanterie ſind in anderthalb Tagen 80 Kilo=
meter
marſchiert, wobei ſie ohne Pauſe den Feind
in acht Stunden über Szawle hinausjagten. Ruſſiſche
Bataillone, die öſtlich davon in Szadow ausgeladen wur=
den
, hat die Woge der allgemeinen Flucht mitgeriſſen,
ſodaß ſie gar nicht in Aktion traten. Die Kopfloſigkeit
und Verwirrung war ſo groß, daß ein ruſſiſcher Liebes=
gabenzug
vorgeſtern in Szawle einlief, nachdem unſere
Truppen die Stadt ſchon beſetzt hatten. Er wurde be=
merkt
und feſtgehalten. Teilweiſe waren die Verpflegungs=
kolonnen
außerſtande, dem gewaltſamen Vorſtoß auf dem
Fuße zu folgen, ſodaß unſere Truppen gezwungen waren,
ſich im Lande ſelbſt zu verproviantieren.
Bei ihrem Abzug hatten die Ruſſen mehrere Brände
in Szawle angelegt, die bei dem herrſchenden Sturme
und infolge mehrtägiger Trockenheit leider zu einer ver=
heerenden
Feuers brunſt führten. Außer meh=
reren
Heuſtapeln war ein enormes Holzlager an der Bahn
angeſteckt worden, und zwar mit Hilfe darüber gegoſſenen
Benzins. Bald trug der Wind die Flammen von einem
Schindeldach zum anderen. Schwarze Rauchwolken ver=
dunkelten
die Sonne, während große Flammen über die
Straße ſchlugen. Die Bevölkerung hatte meiſt völlig den
Kopf verloren. Wir ſelbſt waren ſtundenlang damit be=
ſchäftigt
, Leute aus den Häuſern zu holen, die einen nichti=
gen
Gegenſtand zu retten ſuchten, während die Flammen
ſchon an den Wänden hinleckten. An vielen Stellen ſah
ich unſere Soldaten beim Retten und Löſchen, während
die Einwohner meiſtens mit Gleichgültigkeit zuſahen. So=
fern
es ſich nicht um ihren eigenen Kram handelte, waren
ſie nur mit Gewalt zur Hilfeleiſtung zu bewegen. Dabei
war es zunächſt unmöglich, das Löſchweſen zu organi=
ſieren
, weil unſere Truppen nach kurzem Aufenthalt im=
mer
wieder nach der Stadt mußten, um weiter vorzu=
ſtoßen
. Gegenüber den kriegeriſchen Notwendigkeiten muß
ſelbſt eine ſolche Kataſtrophe zurücktreten. Als geſtern
unſere Truppen Stellungen jenſeits der Stadt ausbauten,
konnten Patrouillen 20 Kilometer nordweſtlich
von Szawle vom Feinde nichts mehr er=
blicken
. Offenbar hat ſich die ganze Verteidi=
gungslinie
in regelloſer Flucht aufgelöſt.
Geſtern ſahen wir die Pioniere an der Arbeit, die für
uns wertloſen Eiſenbahnſtrecken zu zerſtören. Die Herz=
ſtützen
der Gleisverbindungen und die Waſſerkranen flo=
gen
nacheinander in die Luft, wobei Eiſenſtücke beide Bal=
kenwände
der Lagerſchuppen durchſchlugen und die Gra=
naten
heulend über die Stadt flogen. An anderen Stel=
len
wurden Stücke geſprengt, ſo daß der wichtige Zufuhr=
weg
für lange Zeit unbenutzbar gemacht iſt, ſelbſt wenn
die Ruſſen wieder in ſeinen Beſitz kommen ſollten.

Unſere Truppen haben die enormen Anſtrengungen
glänzend überſtanden und ſind in beſter Verfaſſung.
Nachzügler waren ſo gut wie gar nicht zu ſehen und die
Zahl der Fußkranken iſt ſogar erheblich geringer, als ſie
nach anſtrengenden Märſchen durchſchnittlich zu ſein
pflegt.

Der Durchbruch in Weſtgalizien.

* Wien, 3. Mai. Amtlich wird verlautbart vom
3. Mai: Vereinte öſterreichiſch=ungariſche und
deutſche Kräfte haben geſtern den Feind in ſeiner
ſeit Monaten hergerichteten und beſetzten Stellung in
Weſtgalizien angegriffen, haben ihn auf der ganzen
Front Malaſtow-Gorlice-Gromnik und nördlich davon
geworfen und ihm ſchwere Verluſte zugefügr,
über 8000 Gefangene gemacht und Geſchütze und
Maſchinengewehre in bisher noch nicht feſtgeſtellter Zahl
erbeutet. Gleichzeitig erzwangen unſere Trup=
pen
den Uebergang über den unteren Du=
najec
.
An der Karpathenfront und in den Beskiden iſt die
Lage unverändert. In den Waldkarpathen haben
wir in neuerlichen Kämpfen öſtlich Koziowa Raum ge=
wonnen
, den Feind aus ſeiner Stellung geworfen, ſeine
Gegenangriffe blutig abgeſchlagen und dort mehrere 100
Gefangene gemacht und drei Maſchinengewehre er=
beutet
. Auch nördlich Osmalode wurde der Feind von
mehreren Höhen zurückgeworfen und erlitt ſchwere Ver=
luſte
. Auch dort iſt noch der Kampf im Gange.
An der ruſſiſchen Grenze zwiſchen Pruth und Dnjeſtr
nichts Neues.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabs:
v. Höfer, Feldmarſchalleutnant.

Der Seekrieg.
Ein Kampf mit engliſchen Fiſchdampfern.

* Berlin, 3. Mai. (W. T. B. Amtlich.) Am 1. Mai
nachmittags hat ein deutſches Unterſeeboot bei dem Ga=
lapper
=Feuerſchiff den engliſchen Torpedoboots=
zerſtörer
Recruit durch Torpedoſchuß zum Sin=
ken
gebracht.
Am gleichen Tag fand in der Nähe vom Noordhinder=
Feuerſchiff ein Gefecht zwiſchen zwei deutſchen
Vorpoſtenbooten und einigen bewaffneten
engliſchen Fiſchdampfern ſtatt, bei dem ein
engliſcher Fiſchdampfer vernichtet wurde.
Eine Diviſion engliſcher Torepdobootszerſtörer griff
in das Gefecht ein, das mit dem Verluſt unſerer
Vorpoſtenboote endigte. Laut Bekanntmachung der
britiſchen Admiralität wurde der größte Teil der Be=
ſatzung
gerettet.
Der Stellvertreter des Chefs des Admiralſtabs:
(gez.): Behncke.
* London, 3. Mai. Vier Offiziere und 21 Mann
von dem Zerſtörer Recruit ſind von dem Fiſch=
dampfer
Dawſy gerettet worden.
* London, 3. Mai. Die Admiralität meldet, daß
der Fiſchdampfer Columbia von zwei deutſchen Tor=
pedobooten
überfallen und torpediert wurde. Von der
Beſatzung ſei nur ein einziger Mann durch einen anderen
Fiſchdampfer gerettet. Die Torpedoboote wurden durch
eine Diviſion britiſcher Zerſtörer verfolgt, darunter die
Schiffe Laforey Leonidas, Hawford und Lark.
Die beiden deutſchen Torpedoboote wurden nach einer
Stunde in Grund gebohrt. Zwei deutſche Offi=
ziere
und 44 Mann wurden aus der See gerettet und
gefangen genommen.
* Kopenhagen, 3. Mai. Nach einer Meldung
der National=Tidende aus Rotterdam iſt die ganze, 77
Mann ſtarke Beſatzung der Columbia ertrunken.
* Amſterdam, 3. Mai. Der in Hoek van Holland
eingetroffene Trawler Varild hatte in der Nordſee zwei
Offiziere von einem deutſchen Torpedoboot gerettet, das
von einem engliſchen Patrouillendampfer in Grund ge=
bohrt
worden ſei. Beide Offiziere wurden ſpäter wieder
von dem Patrouillendampfer von Bord der Varild
geholt.
* Amſterdam, 3. Mai. Das Handelsblad meldet
aus Rotterdam: Der zweite Steuermann des norwe=
giſchen
Dampfers Varild erzählt: Der Dampfer wurde
Sonntag nachmittaa ungefähr drei Meilen weſtlich vom
Noordhinder=Feuerſchiff von zwei deutſchen Torpedo=
booten
angerufen und nach Unterſuchung der Papiere dem
Schiff die Weiterreiſe geſtattet. Als das geſchehen ſollte,
kamen drei engliſche Fiſchdampfer in Sicht, auf die ſich
die Aufmerkſamkeit der deutſchen Torpedoboote richtete.
Der Fiſchdampfer Mauri fuhr ſofort auf das eine Tor=
pedoboot
los, augenſcheinlich, um es zu rammen. Das Boot
wurde auch tatſächlich nahe am Turm getroffen.
Der Stoß war ſo heftig, daß 5 Mann über Bord gingen.
Einige wurden von dem anderen Fiſchdampfer und zwei
von der Varild aufgenommen. Das zweite Torpedoboot
eilte dem getroffenen Boot ſofort zu Hilfe. Es ſchoß
einen Torpedo auf die Mauri, die zwei anderen flüch=
teten
. Durch die verſchiedenen Schüſſe herbeigerufen,
kamen ſechs engliſche Zerſtörer, die die Verfol=
gung
der deutſchen Torpedoboote aufnahmen.

Vier Dampfer forpediert.

* London, 3. Mai. (Meldung des Reuterſchen
Bureaus.) Nach Telegrammen von den Seilly= In=
ſeln
hat ein Fiſcherfahrzeug gemeldet, es habe am
2. Mai um halb 12 Uhr vormittags geſehen, wie ein
deutſches Unterſeeboot nordweſtlich vom Leucht=
feuer
von Biſhop einen Dampfer beſchoß.
Lloyds Agentur erfährt aus Killruſh, daß der
Fiſchdampfer Fulgent von einem Unterſeeboot in
den Grund gebohrt worden iſt. Der Fiſchdampfer
Angla brachte ein Boot mit neun Ueberlebenden und
dem Leichnam des Kapitäns, der erſchoſſen war
an Land. Ein zweites Boot wird vermißt.
Aus Penzance erfährt Lloyds, daß der franzöſiſche
Dampfer Europe von einem Unterſeeboot torpe=
diert
worden iſt. Die Beſatzung iſt gerettet.
Lloyds erfährt aus Scilly, daß der amerikaniſche
Dampfer Gulflight geſtern torpediert wurde. Ein
Mann eretrank, ein anderer wird vermißt. Das Fahr=

zeug wurde weggeſchleppt. Alle anderen Mitfahrenden
ſind gerettet.
* Kopenhagen, 3. Mai. Der däniſche Dampfer
Anna wurde am Freitag nachmittag auf der Fahrt
von England nach Kopenhagen in der Nordſee von einem
deutſchen Unterſeeboot angehalten und erſucht, die Be=
ſatzung
des norwegiſchen Dampfers La jla, der von
dem Unterſeeboot torpediert worden war, an Bord
zu nehmen. Die Lajla befand ſich mit einer Holzladung
auf der Reiſe nach England.

Gerettete deutſche Flieger.

* Rotterdam, 3. Mai. Der Rotterdamſche Cou=
rant
meldet aus Vliſſingen: Ein Lotſendampfer mit
den zwei deutſchen Fliegern, die fünf Meilen nörd=
lich
vom Leuchtſchiff Noordhinder aufgefiſcht wurden, ſind
am Sonntag früh in Vliſſingen angekommen.

Verhältnis der Landwirte zur Kriegsgetreides
Geſellſchaft.

* Berlin, 3. Mai. Bei der Kriegsgetreide=
Geſellſchaft gehen manchmal Beſchwerden von
Landwirten ein, aus denen zu erkennen iſt, daß=
einige
grundſätzlich wichtige Geſchäftsbedingun=
gen
der Kriegsgetreide=Geſellſchaft beſonders unter den
Landwirten noch nicht hinreichende Verbreitung gefun=
den
haben. Mancher Aerger würde den Landwirten und
manche zu Unrecht geäußerte bittere Kritik der Leitung
der Kriegsgetreide=Geſellſchaft erſpart werden, wenn vor
allem folgende Beſtimmungen überall bekannt würdenn
Erſtens: Bezahlung des Getreides. Die
K.=G. zahlt ſtets auf Verlangen gegen Vorlegung eines
Duplikat=Frachtbriefs, alſo ſofort nach Abſendung des Ge=
treides
, einen Vorſchuß von 80 Prozent des Rechnungs=
betrages
. Die Kommiſſionäre der K.=G. ſind gezwungen,
dieſen Vorſchuß, den ſie von der K.=G. erhalten oder jeden=
falls
auf Wunſch erhalten können, ihrerſeits den Land=
wirten
zu zahlen. Die K.=G. zahlt für die Reſtbeträge und
die ganzen Rechnungsbeträge, falls kein Vorſchuß gefor=
dert
wird, vom Tage der Abſtempelung des Frachtbriefs
auf den Empfangsſtationen ab, Zinſen von zwei Prozent
über den Reichsbankſatz, alſo zurzeit 7 Prozent. Die
Auszahlung erfolgt von der K.=G. an die Kommiſſionäre.
Natürlich ſind dieſe verpflichtet, die Zinſen auch ihren
Verkäufern zu vergüten, ſoweit ſie nicht Barzahlung ge=
leiſtet
haben.
Zweitens: Beſchaffenheitsabnahme des
Getreides. Im Verhaltnis zwiſchen der K.=G. und
den Kommiſſionären erfolgt die Abnahme am Beſtim=
mungsort
. Zum vollen Höchſtpreis wird das Getreide
abgenommen, ſoweit es geſund und normal=trocken iſt
und die Durchſchnittsbeſchaffenheit eines ſolchen Getreides
der letzten Ernte der Abladegegend entſpricht. Soweit
es dieſe Normalbeſchaffenheit nicht hat, werden Abzüge
am Höchſtpreiſe gemacht, über die mangels einer Einigung
unter den Beteiligten ein Schiedsgericht entſcheidet. Das
Schiedsgericht iſt aus Landwirten und Kaufleuten zu=
ſammengeſetzt
. Die Entſcheidung erfolgt ſchnell und ſach=
gemäß
. Der Kommiſſionär und der Landwirt ſollten ſtets
ſofort ein Schiedsgericht anrufen, falls ihnen bei beſchä=
digtem
Getreide nicht nach Eintreffen an der Beſtim=
mungsſtation
annehmbare Vergleichungsvol=
ſchläge
unterbreitet werden.
Es genügt eine kurze Nachricht an den Geſchäftsführer
des Schiedsgerichts, Berlin, Prinz Louis Ferdinand=
ſtraße
1. Den weſentlichſten Teil der Gefahr einer Be=
ſchädigung
des Getreides durch den Transport trägt de
K.=G. ſelbſt, indem ſie allen Schaden übernimmt, der da=
durch
entſteht, daß äußere, vom Abſender nicht zu ver=
meidende
Umſtände auf die Beſchaffenheit des Getreides
eingewirkt haben. Feuchtes, nicht transportfähiges Ge=
treide
muß als ſolches von den Kommiſſionären unter
Ueberſendung eines Muſters bei der K.=G. anmeldet wer=
den
. Alsdann vermeidet die K.=G. weitere Transport=
wege
, ſie läßt das Getreide in die nächſtgelegene Mühle
oder Trocknungsanſtalt ſchicken. Die Landwirte ſollten
ihrerſeits von den Kommiſſionären verlangen, daß bel
feuchtem Getreide hiernach verfahren wird. Auf direkte
Nachricht an die K.=G. wird dieſe das Nötige veranlaſſen.
Natürlich kann der Landwirt durch Vereinbarung mit dem
Kommiſſionär ſich ſofort bei der Ablieferung des Getreides
über den endgültigen Preis mit dieſem verſtändigen. El
iſt dann an dem weiteren Schickſal des Getreides nicht
intereſſiert. Mit Rückſicht auf dieſe Vorſchußpflicht des
Kommiſſionärs und die vorerwähnten Beſtimmungen hat
der Landwirt aber keine Veranlaſſung, ſich ſonderlich
hohe, ihm ungerecht dünkende Abzüge gefallen zu laſſen.
Er ſteht ſich erfahrungsgemäß am beſten, wenn er die von
der K.=G. im Vordruck gelieferten, von den Kommiſſionä=
ren
vorzulegenden Verträge mit den Bedingungen der
K.=G. unterſchreibt und den Vorſchuß von 80 Prozent ſo=
fort
nach Anlieferung an der Abgangsſtation verlangt
und bei Schwierigkeiten in der Abnahme das Schieds
gericht anruft.
Drittens: Verzögerung der Abnahme. Manch=
mal
wird noch geklagt, daß die Kommiſſionäre das
ſchlagnahmte Getreide nicht ſchnell genug abnehmen. Die
K.=G. ſowie auch die ſelbſtwirtſchaftenden Kommunalver
bände ſind verpflichtet, die Einſammlung des Getreide
nach Möglichkeit zu beſchleunigen. Alle Kommiſſionä=
ſind
mit entſprechenden Weiſungen verſehen. Die Land
wirte ſollten, wenn ihre Erſuchen an die Kommiſſionä
um ſofortige Wegnahme nicht zum Ziele führen, ſich bel
ſchwerdeführend an die K.=G. oder den Reichskommiſſah
Berlin. Finanzminiſterium, wenden.
Viertens: Hinterkorn und Rücknahme vol
bemängeltem Getreide. Die Anſchauungen übel
Hinterkorn ſind ſehr verſchieden. Die K.=G. iſt geſetzlich
gezwungen, möglichſt alles Getreide für die menſchliche
Nahrung zu erfaſſen. Was im Frieden als Hinterkorſſ
verfüttert wird muß in der jetzigen Zeit meiſt noch von
brauchbaren Körnern durch Reinigung getrennt werden=
Soweit die Landwirte hierzu nicht in der Lage ſind, über=
nimmt
die K.=G. das ſogenannte Hinterkorn gegen einen
mäßigen Abzug vom Höchſtpreis. Nur Rückſtände, die
gar keine brauchbaren Körner enthalten, darf die
zum Verfüttern freigeben. Ebenſo wie die Landwirte
wegen der Höhe der Futterpreiſe begreiflicher Weiſe den
Wunſch hegen, mangelhaftes Getreide als Viehfutter zu=
rückzuerhalten
, wünſchen die Mühlen mangelhaftes Ge=
treide
, das ſie in Friedenszeiten nicht zu verarbeiten pfle
gen, zurückzugeben. Die K.=G, darf dieſen übereinſtim=
menden
Wünſchen nicht willfahren. Sorgfältige Bearbei=
tung
, Reinigung und künſtliche Trocknung retten in faſt
allen Fällen das mangelhafte Getreide ganz oder teilweiſe
für die menſchliche Nahrung. Die K.=G. hat in dieſer Be=
ziehung
bereits große und günſtige Erfahrungen geſam=
melt
. Deshalb muß ſie in der Regel davon abſehen, das
beanſtandete Getreide zur Verfütterung freizugeben oder
zurückzugeben.
Fünftens: Beſchwerden. Bei dem überaus gro=
ßen
Umfang ihrer Geſchäfte muß die K.=G. den direkten

[ ][  ][ ]

Perkehr mit den vielen Tauſenden von Getreiderzeugern
ihren Kommiſſionären überlaſſen. Dieſe Kommiſſionäre,
teils landwirtſchaftliche Organiſationen, teils Händler,
ſind in allen Bezirken Deutſchlands von den Vorſtänden
der Kommunalverbände der K.=G. als vertrauenswürdig
vorgeſchlagen worden. Sie ſind meiſt diejenigen Perſonen
oder Genoſſenſchaften, mit denen die Landwirte auch im
Frieden ihre Geſchäfte zu machen pflegen. Die Schwie=
rigkeiten
der Organiſation der K.=G., die ohne Vorberei=
tung
aus der Not der Zeit mit größter Schnelligkeit ge=
ſchaffen
wurde, ſind im weſentlichen überwunden. Immer=
hin
mögen hie und da noch Mißverſtändniſſe bei den
Kommiſſionären unterlaufen. In allen Fällen, in denen
ſich die Landwirte durch das Verfahren der Kommiſſionäre
beſchwert fühlen, mögen ſie ſich vertrauensvoll an die Ge=
ſchäftsführung
der K.=G. wenden. Dieſe wird jeder be=
rechtigten
Beſchwerde alsbald abhelfen.

Finanzminiſterberatung in London.

* Paris, 3. Mai. Die Agence Havas meldet aus
London: Ribot iſt nach dreitägigem Aufenthalt in
London nach Paris zurückgekehrt. Er war nach Lon=
don
gereiſt, um mit Lloyd George verſchiedene Finanz=
fragen
zu beſprechen und um beſonders die den verbün=
deten
Ländern zu leiſtenden Vorſchüſſe und die Mittel für
die Bezahlung der franzöſiſchen Ankäufe in England, Ka=
nada
und den Vereinigten Staaten zu beſprechen. Ribot
ſtellte feſt, daß zwiſchen den Finanzminiſtern der drei ver=
bündeten
Mächte volle Einmütigkeit herrſche.

Klagen gegen die Kriegslieferungen Amerikas.

* London, 3. Mai. Daily News meldet aus Neu=
York: Der Südafrikaner Samuel Pearſon reichte
bei dem Bundesgericht in Milwaukee eine Klage ein
daß die Allis Chalmers Company mit der
Bethlehem=Stahlgeſellſchaft gegen das
Staatsgeſetz des Stadtes Wisconſin konſpiriere, um
Schrapnells zu fabrizieren und den Streitkräften der
Alliierten zu liefern. Pearſon beabſichtigt, noch in ande=
ren
Staaten, die eine ähnliche Geſetzgebung haben, das
gleiche Verfahren anzuſtrengen. Wie Reuter dazu aus
Waſhington meldet, beauftragte Wilſon den Ge=
neralſtaatsanwalt
, die Klage von Pearſon zu unterſuchen.

* Budapeſt, 3. Mai. Im Abgeordneten=
haus
erklärte Miniſterpräſident Graf Tisza auf eine
Anfrage des Oppoſitionellen Karolyi bezüglich des
Wechſels in der Leitung des Miniſteriums des Aeußern,
daß dieſer Wechſel keine Aenderung in der Richtung
der auswärtigen Politik zu bedeuten habe.
Bordeaux, 1. Mai. Meldung der Agence Havas.
Der Stapellauf des Ueberdreadnoughts Lan=
guedoc
fand heute Vormittag im Beiſein des Marine=
miniſters
ſtatt. Ferner waren anweſend zahlreiche
Senatoren und Abgeordnete, die Konſuln der befreun=
deten
und verbündeten Staaten, ſowie die griechiſche
Miſſion, die den Bau der griechiſchen Schiffe überwacht.
Der Stapellauf gelang. Infolge der Eigengeſchwindigkeit
lief der Panzer auf das gegenüberliegende Ufer auf, zer=
trümmerte
ein Boot und tötete drei Perſonen. Marine=
miniſter
Augagneur hielt eine Rede, die begeiſtert aufge=
nommen
wurde. Der Panzer Languedoc wird bei der
Abendflut flottgemacht werden.
Nach einer ſpäteren Meldung iſt das Großkampfſchiff
Languedoc wieder flott gemacht worden. Es wird ins
Trockendock gebracht und dort fertig geſtellt werden.
* Paris, 3. Mai. Der Petersburger Korreſpon=
dent
des Petit Pariſien iſt vom Kriegsminiſter Suchom=
linow
zu der Erklärung ermächtigt, daß man die Zahl
der Truppen an der Front nicht angeben könne, daß aber
Rußland mehrere Millionen bewaffnet habe und dieſe
Zahl noch beträchtlich erhöhen könne.
* London, 3. Mai. Nach einer Meldung der Mor=
ningpoſt
aus Alexandrien hat die ägyptiſche Regie=
rung
die Ausfuhr von Baumwolle nach Ita=
lien
und der Schweiz eingeſtellt, da dieſe nach
Deutſchland weitergeführt werde.
* Kopenhagen, 3. Mai. Aus Petersburg wird
gemeldet: Der neue ruſſiſche Unterrichtsminiſter Igna=
tiew
ließ für die Ausarbeitung eines Vorſchlags zum
Zweck der Einführung, der allgemeinen Schul=
pflicht
in Rußland die Vorarbeiten beginnen.

Handel und Verkehr.

* Berlin, 3. Mai. Börſenſtimmungsbild.
Realiſationsneigung beſtand für Induſtriewerte, die ſchon
am Samstag ſich bemerkbar machte und kam im heutigen
Börſenverkehr entſchiedener zum Ausdruck. Vielfach waren
Rückgänge bis zu 5 Prozent feſtzuſtellen. Beſſer konnten
ſich Oberſchleſiſche Hüttenaktien ſowie chemiſche Werte
halten. Im Verlaufe trat eine leichte Beſſerung ein.
Deutſche Anleihen behaupteten ihre Feſtigkeit. 3prozentige
Reichsanleihe waren gefragt. Kriegsanleihen wurden zu
unveränderten Kurſen umgeſetzt. Von ausländiſchen
Valuten ſtellten ſich italieniſche etwas niedriger. Täg=
liches
Geld und Privatdiskont 4 Prozent.

Letzte Nachrichten.

* Haag, 3. Mai. Nieuwe Courant ſchreibt: Die Zei=
tungen
der Gewerkſchaftszentralen von Frankreich und
England ſchlugen als Sitz des internationalen
Gewerkſchaftsverbandes, der jetzt in Berlin
iſt, vor, ihn nach einem neutralen Lande zu ver=
legen
, wobei Bern genannt wurde. Als Gründe geben
ſie an, daß es noch Jahre dauern wird, bis die belgiſchen
und franzöſiſchen Arbeiter mit demſelben Freimut und
Vertrauen wie vor dem Kriege nach Berlin kommen wer=
den
. Man rief hierfür die Vermittelung des Präſiden=
ten
der amerikaniſchen Fachverbände, Gompers, an,
der ſagte, er wolle in der Angelegenheit keine Partei er=
greifen
.
* Rom, 3. Mai. Die Agenzia Stefani meldet: Heute
früh tagte der Miniſterrat im Palazzo Braſchi. Der
Kolonialminiſter teilte die Berichte mit, die er über den
letzten Kampf an der Syrte erhalten hatte. Auf
ſeinen Vorſchlag beſchloß der Miniſterrat, ihn zu ermäch=
tigen
, falls notwendig, den Kriegszuſtand in Tri=
politanien
zu erklären, ſowie die notwendigen Ver=
ſtärkungen
dahin zu ſchicken. Der Miniſter des Auswär=
tigen
berichtete über die internationale Lage. Auf
Grund der Erörterung der politiſchen Lage erkannte der
Miniſterrat die Notwendkgkeit an, daß kein Mitglied
der Regierung Rom verlaſſe.
* Tripolis, 3. Mai. Meldung der Agenzia Stefani:
Nach vorläufigen Mitteilungen des Oberſten Miani
werden die Verluſte der Italiener in dem Gefecht
vom 29 April auf 218 Tote und Vermißte, dar=
unter
18 Offiziere, geſchätzt. Dabei ſind die Verluſte der
Eingeborenentruppen nicht gerechnet. Alle Verwundeten,

etwa 400, darunter ungefähr 150 Weiße, ſind auf dem
Dampfer Letimbro nach Syrakus geſandt worden.

Wetterbericht.

In ganz Deutſchland kamen im Laufe des vorgeſtri=
gen
Nachmittags Gewitter zum Ausbruch, die den raſchen
Abzug der nördlichen Depreſſion nach O. begleiteten. Es
iſt nun eine vollkommene Veränderung der Wetterlage
eingetreten, da auf der Rückſeite der Depreſſion ein um=
fangreiches
, kräftiges Hoch zur Entwicklung kommt. Es
tritt daher bald wieder Aufheiterung und Erwärmung ein;
ob dieſer Witterungstypus jedoch von längerer Dauer iſt,
läßt ſich noch nicht ſicher erkennen.
Wetterausſichten für Dienstag: Aufheiterung,
trocken, Erwärmung, nordöſtliche Winde.
(Schluß des redaktionellen Teils.)

Arterien-Herkalkung u. Schlaganlan.

Meine Arterien=Verkalkung, durch die ich ſchon zwei=
mal
Schlaganfall hatte, hat ſich ſchon ganz bedeutend ge=
beſſert
.. kann ich jetzt mit größter Leichtigkeit gehen . . Die
Schwindelanfälle .. ſind vollſtändig verſchwunden ſchreibt
uns Frau Wwe. Sch. in D. Ich litt ſeit ¾ Jahren an
ſchwerer Arterien=Verkalkung . . kann zu meiner großen
Freude erklären, daß ich von meiner ſchweren Arterien=
Verkalkung geneſen bin . . ſchreibt J. E. in C. Schon
ſeit Jahren leide ich an ſchwerer Arterien=Verkalkung.." (10
Tage ſpäter) kann heute ſchon meine Beine viel beſſer fort=
bewegen
ſchreibt F. M. in K. Durch einen meiner Pa=
tienten
, .. der bei Ihnen eine Kur gegen Arterien=Verkalkung
mit beſtem Erfolg abſolviert hat ete. ſchreibt Dr. med.
J. G. in W., daß der Erfolg großartig . ich bin vollſtän=
dig
wieder geſund ſchreibt Herr K. in D. Proſpekte über
das neue Heilverfahren, zu Hauſe bequem durchzuführen,
verſendet gratis alleinige Fabrikantin: Allgemeine Che=
miſche
Geſellſchaft m. b. H., Cöln 39, Herwarthſtr. 17.
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ein Proſpekt der Firma Obermeyer & Co,
G. m. b. H., Hanau a. M., Herba=Seife betreffend, bei
und empfehlen wir denſelben der Beachtung unſerer Leſer.

Familiennachrichten.

Statt jeder beſonderen Mitteilung.
Heute verſchied nach kurzem, ſchwerem Lei=
den
unſere heißgeliebte Frau und Mutter, unſere
treue Schweſter
(K6953
Frau Roſa Hirſchfeld
geb. Langenbach
im 40. Lebensjahre.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Paul Hirſchfeld,
Anni Hirſchfeld.
Darmſtadt, den 3. Mai 1915.
Rheinſtr. 20.
Einäſcherung: Mittwoch, 5. Mai, nachmittags
3 Uhr, Waldfriedhof.
Von Trauerbeſuchen bittet man abzuſehen.

Dankſagung.
Allen Denen, die uns beim Hinſcheiden unſeres
unvergeßlichen Sohnes
(*9090
Ludwig Becht
in ſo reichem Maße ihre Teilnahme erwieſen
haben und für die überaus reichen Blumenſpenden
ſei hiermit herzlichſt gedankt. Beſonders danken
wir Herrn Pfarrer Storck für die ergreifende Grab=
rede
, für die Beteiligung und Kranzſpende der
Firma Pohl (Inſtallationsgeſchäft), den Arbeitern
der Eiſenbahnwerkſtätte und der Turngeſellſchaft
Darmſtadt.
Die trauernd Hinterbliebenen:
Familie Adolf Becht.
Darmſtadt, den 2. Mai 1915.
Lichtenbergſtr. 89.

Todes=Anzeige.
Am Sonntag, morgens 1 Uhr, iſt mein
lieber Mann, unſer treuer Vater, Bruder,
Schwager und Onkel
Franz Erzgräber
Telegraphenſekretär
unſerem den Heldentod geſtorbenen Heinrich im
Glauben an ſeinen Erlöſer in die Ewigkeit
gefolgt.
(6918
Off. Joh. 21. 4 und 7.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Marie Erzgräber, geb. Appel,
stud. theol. Wilhelm Erzgräber,
z. Zt. im Felde,
Kriegsfreiwilliger Jakob Erzgräber,
z. Zt. 1/115.
Die Beerdigung findet Dienstag, den 4. Mai,
nachmittags 4 Uhr, vom Elternhaus in Arheilgen
bei Darmſtadt aus ſtatt. Die Einſegnung um
2½ Uhr in Darmſtadt, Liebigſtraße 51.

Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen,
meinen lieben Mann, unſeren guten Vater
Karr Dreſte
Bürſtenfabrikant
zu ſich in die Ewigkeit zu rufen. (B6978
Die tieſtrauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, Karlſtr. 81, 3. Mai 1915.
Die Beerdigung findet Mittwoch um 4 Uhr
von der Kapelle des Waldfriedhofes aus ſtatt.

Todes=Anzeige.
Am Sonntag früh entſchlief ſanft unſer
lieber Vater, Großvater und Schwiegervater
Herr Joh. Dietr. Schäfer
Gendarm i. P.
im 86. Lebensjahre.
Im Namen der Hinterbliebenen:
H. Schäfer,
Liebigſtraße 75.
Darmſtadt, den 3. Mai 1915.
Die Beerdigung findet Dienstag, den 4, Mai,
nachmittags 3½ Uhr, vom Portale des alten
Darmſtädter Friedhofes aus ſtatt. (6919

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme bei dem Heimgang unſerer
treuen, unvergeßlichen, lieben Mutter
Frau Friederike ElgertWitwe
geb. Linck
ſowie für die troſtreichen Worte des
Herrn Pfarrer Kleberger und für die
zahlreichen Blumenſpenden ſagen hier=
mit
innigen Dank
(B6913
Die tieftrauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 1. Mai 1915.

[ ][  ][ ]

Der Krieg hat aus den Reihen unserer Beamten weitere schmerzliche Opfer ge-
fordert
. Es starben den Tod für das Vaterland die Herren:
Reinhold Damm, Musketier, Frankfurt a. M.,
Carl Funder, Musketier, Düsseldorf,
Ernst Heydecke, Unteroffizier d. L., Leipzig,
Siegfried Holtz, Leutnant d. R. und Kompagnieführer, Berlin,
Carl Lang, Musketier, Frankfurt a. M.,
Alfred Laube, Unteroffizier, Berlin,
Mathäus Simon, offizier-Stellvertreter, Nürnberg,
Alfred Schmitt, Kriegsfreiwilliger Musketier, Mannheim,
Paul Strohbach, Infanterist, Leipzig,
Carl Urban, Ersatz-Reservist, Hamburg,
Oskar Wiss, Einjährig- Freiwilliger, Nürnberg,
Karl Wolf, Füsilier, Mainz.
(I,6925
Wir werden ihrer stets ehrend gedenken.
Berlin, im Mai 1915.
Die Direktion der Bank für Handel und Industrie.

Todes=Anzeige.
Allen Verwandten, Freunden und Be=
kannten
die ſchmerzliche Mitteilung, daß unſer
guter Sohn, Bräutigam, Bruder, Schwager
(6922
und Enkel
Peter Herling
nach langem, ſchwerem, mit Geduld ertragenem
Leiden im Alter von 28 Jahren plötzlich ſanft
dem Herrn entſchlafen iſt.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Familie Peter Herling,
Lieschen Dörſam, als Braut, Ueberau,
Otto Holtz und Frau, geb. Herling,
Schömberg, Schwarzwald,
Gg. Steiner und Frau, geb. Herling,
Frankfurt a. M.
Malchen, den 3. Mai 1915.
Die Beerdigung findet Dienstag, den 4. Mai,
nachmittags 2½ Uhr, in Malchen ſtatt.

Den Heldentod fürs Vaterland erlitt am
22. April bei einem Sturmangriff unſer lieber
Corpsbruder
stud. ing.
Ernſt Schindler
(1913)
Kriegsfreiwilliger im Bionier-Regiment
Nr. 25
Corps Rhenania zu Darmſtadt.
(6979

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
bei dem Heimgange unſerer lieben Mutter, Groß=
mutter
, Urgroßmutter, Schwägerin und Tante
Frau Dorothea Schaffner Wwe.
beſonders Herrn Pfarrer Wagner für die troſt=
reiche
Grabrede, ſowie für die vielen Blumenſpen=
den
ſprechen wir hiermit unſeren innigſten Dank
aus.
(B6912
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Familie Wilh. Maurer.

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
bei dem uns betroffenen ſchmerzlichen Verluſte
ſprechen wir hiermit unſeren herzlichen Dank aus.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Georg Imhof
und Frau, geb. Barth.
Darmſtadt, den 3. Mai 1915.
(6963

Tageskalender.

Großh. Hoftheater, Anfang 7½ Uhr, Ende gegen
10½ Uhr (Ab. A): Datterich.
Lichtbildervortrag über das Gas in der Küche
und Haushalt um 8½ Uhr im Kaiſerſaal.
Hauptverſammlung des Steinkohlenbezugsvereins
Merkur um 8½ Uhr im Perkeo

Verſteigerungskalender.
Mittwoch, 5. Mai.

Hofreite=Varſteigerung des Hch. Karl Müller
(Kranichſteinerſtraße 68½ um 10½ Uhr auf dem Orts=
gericht
I.
Hofreite=Verſteigerung des Heinrich Schäfer
(Moosbergſtraße 94) um 11 Uhr auf dem Ortsgericht II.
Eber=Verſteigerung um 11½ Uhr in der Faſel=
hofreite
zu Ober=Ramſtadt.
Mobilar=uſw. Verſteigerung um 11 Uhr Runde=
turmſtraße
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Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerefz
Verantwortlich für den politiſchen Teil, für Feuilleton,
Reich und Ausland: Dr. Otto Waldaeſiel; für den übrigen
redaktionellen Teil: Kurt Mitſching; für den Anzeigen
teil, Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem Ge=
ſchäftsleben
: Paul Lange, ſämtlich in Darmſtadt. Für
den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an=
die
Redaktion des Tagblatts zu adreſſieren. Etwaige
Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche wer=
den
nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden
nicht zurückgeſandt.

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[ ][  ][ ]

Bekanntmachung.

Die nachſtehende Anordnung des ſtellvertretenden Generalkommandos XVIII. Ar=
meekorps
vom 20. April 1915 (Preſſe=Abtlg. Nr. 1312 B) bringen wir mit dem Anfügen
zur öffentlichen Kenntnis, daß in der Stadt Darmſtadt die Zenſur durch das
Großh. Polizeiamt Darmſtadt zu erfolgen hat.
(6923
Darmſtadt, den 1. Mai 1915.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V.: von Starck.
XVIII. Armeekorps
Frankfurt a. M., den 20. April 1915.
Stellvertretendes Generalkommando.
Preſſe= Abt Nr. 1312 B.
Auf Grund der §§ 1 und 4 des Geſetzes über den Belagerungszuſtand vom
4. Juni 1851 und meiner Bekanntmachung vom 21. Januar 1915 (IIIb, Ib Nr. 247)

und der Komman=
dantur
Coblenz für den gangen Bezirk des XVIII. Armeekorps:
1. Auf allen im Vereich des XVIII. Armeekorps nach dem 1. Mai herzuſtellen=
den
Kriegspoſtkarten und Kriegsbilderbogen muß der Name und Wohnort des Her=
ſtellers
oder des Verlegers ſowie das Datum der Herſtellung angegeben werden. Die
Angabe beider Adreſſen iſt unſtatthaft. An Stelle der verlangten Adreſſe darf ein
Firmenzeichen treten, wenn dieſes Firmenzeichen vorher dem zuſtändigen Landrats=
bezw
. Kreisamt oder der dieſem gleichgeordneten Behörde angemeldet und von dieſer
als ausreichend anerkannt worden iſt.
2. Nach dem 1. Mai hergeſtellte Kriegspoſtkarten und Kriegsbilderbogen müſſen,
bevor ſie zum Verkauf zugelaſſen werden, dem für die auf ihnen angegebene Adreſſe
zuſtändigen Landrats= bezw. Kreisamt oder der dieſen gleichgeſtellten Behörde zur
Zenſur vorgelegt werden.
Der kommandierende General:
Freiherr von Gall, General der Infankerie.

Amtliche Nachrichten des Großh. Polizeiamts Darmſtadt.ß
Polizeilich eingefangene und zugelaufene Hunde: In polizei=
licher
Verwahrung und Pflege in der Hofreite Beſſungerſtr. Nr. 56 be=
finden
ſich: 1 Pinſcher (zugelaufen). Die Hunde können von den
Eigentümern bei dem 5. Polizei=Revier ausgelöſt werden. Die Ver=
ſteigerung
der nicht ausgelöſten Hunde findet dortſelbſt jeden Werk=
(6921
tag, vormittags um 10 Uhr, ſtatt.

Bekanntmachung.

Betreffend: Hundefuhrwerke.
Nach der Bekanntmachung Großh. Kreisamts Darmſtadt vom
21. April 1915 in Nr. 117 des Darmſtädter Tagblatts vom 29. April
lfd. Js. haben die Beſitzer von Zughunden bis zum 15. Juni d.
Js. die Erneuerung der polizeilichen Erlaubnisſcheine zu erwirken.
Sämtliche Beſitzer von Hundefuhrwerken werden daher aufge=
fordert
, alsbald auf den zuſtändigen Polizeirevieren die amtlichen
Zeugnisformulare abzuholen, demnächſt ihre beſpannten Hunde=
fuhrwerke
einem beamteten oder prattiſchen Tierarzt vorzuführen
und bis ſpäteſtens zum 5. Inni die von dieſen ausgefüllten Zeug=
niſſe
bei dem zuſtändigen Polizeirevig einzureichen, mit dem Antrag
auf Erteilung der polizeilichen Erlaubnis zum Fahren mit dem in
dem Zeugnis näher beſchriebenen Hunde. Nur diervon den Re=
vieren
erhältlichen amtlichen Zeugnisformulare haben Giltigkeit.
(6845go
Darmſtadt, den 29. April 1915.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Dr. Reinhart.

Bekanntmachung.

Der Rotz und Rotzanſteckungsverdacht in den Stallungen der
4. Eskadron Garde=Dragoner=Regiments Nr. 23, in welchen Pferde
des Zentral=Pferdedepots 6 untergebracht ſind, ſind erloſchen.
Darmſtadt, den 30. April 1915.
(6917
Großherzogliches Polizeiamt.
Dr. Reinhart.

Oeffentliche Impfung.

Mittwoch, den 5. I. Mts., und die folgenden Mittwoche,
ſolange Bedürfnis, von 56 Uhr nachmittags unentgeltliche Impf=
termine
im Schulhaus an der Rundeturmſtraße für im Vorjahr
geborene, ſowie für ältere, mit der Impfung im Rückſtande verblie=
bene
Kinder.
Nachſchau jeweils acht Tage ſpäter, bei Meidung der geſetz=
lichen
Strafe. Kinder, die in dieſen Terminen nicht geimpft werden,
ſind bis zum Jahresſchluß auf Koſten der Eltern impfen zu laſſen,
andernfalls im Januar k. Js. die Nachholung der Impfung binnen
kürzeſter Friſt unter Strafandrohung angeordnet wird.
Außer den Pflichtigen werden in den Terminen auch Erwach=
ſene
auf ihren Wunſch und Kinder, die erſt im laufenden Jahre
geboren ſind, auf Wunſch ihrer Vertreter geimpft.
In der Regel werden in jedem Termin nicht mehr als
50 Impfungen vorgenommen.
Kinder, deren Zurückſtellung von der Impfung wegen Kränk=
lichkeit
beanſprucht wird, können gleichfalls in den Terminen dem
Impfarzt vorgeſtellt werden.
Wegen der Wiederimpfung der Schulkinder wird beſondere
Benachrichtigung an die Schulvorſteher erfolgen.
Aus einem Hauſe, in dem anſteckende Krankheiten, wie Schar=
lach
, Maſern, Diphtherie, Croup, Keuchhuſten, Flecktyphus, roſen=
artige
Entzündungen oder die natürlichen Pocken herrſchen, dürfen
Impflinge zum allgemeinen Termin nicht gebracht werden.
Die Kinder müſſen zum Impftermin mit rein gewaſchenem
Körper und mit reinen Kleidern gebracht werden.
Darmſtadt, den 3. Mai 1915.
(6967a
Der Oberbürgermeiſter:
S. M. Schmitt.

Verſteigerung im ſtädtiſchen Leihamt Darmſtadt
(Kirchſtraße 9).

Die in der Zeit vom 2. Januar bis 30. April 1914 verſetzten
Pfänder, Nr. 18787 bis einſchließlich Nr. 27000 (rotes Pfandſchein=
Formular) ſind ſoweit dieſelben bis jetzt weder ausgelöſt noch
deren Verſatzzeit erneuert von Montag, den 17. Mai 1915 ab
zur Verſteigerung heranzuziehen.
Es kommen zum Ausgebot=
Montag, den 17. Mai, von nachmittags 2 Uhr ab: Weißzeug
und Kleidungsſtücke.
Dienstag, den 18. Mai, von nachmittags 2 Uhr ab: Gold= und
Silbergegenſtände, Uhren, Ringe und Brillanten.
Mittwoch, den 19. Mai, von vormittags 9 Uhr ab: Reißzeuge,
Opern= und Ferngläſer, Muſikwerke, photographiſche Appa=
rate
, Geigen, Trompeten und Zithern.
An demſelben Tage, von nachmittags 2 Uhr ab: Weißzeug und
Kleidungsſtücke.
Donnerstag, den 20. Mai, von vormittags 9 Uhr ab: Weißzeug
und Kleidungsſtücke.
An demſelben Tage, von nachmittags 2 Uhr ab: Fahrräder,
Nähmaſchinen, Regulateure und Wanduhren.
Freitag, den 21. Mai, von vormittags 9 Uhr und von nach=
mittags
2 Uhr ab: Gold= und Silbergegenſtände, Uhren
und Ringe.
Die Verſteigerung findet gegen ſofortige Barzahlung ſtatt.
Die Auslöſung verfallener Pfänder hat bis längſtens Sams=
tag
, den 15. Mai 1915, mittags 12 Uhr, zu erfolgen.
Darmſtadt, den 1. Mai 1915.
Die ſtädtiſche Leihamts=Verwaltung.
Paut.
(6897io

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Ueberſicht

der Durchſchnittspreiſe von folgen=
den
Früchten und Verbrauchsgegen=
ſtänden
in der Zeit
vom 16. bis 30. April 1915:
Butter ½ Kilo Mk. 1.80
Butter in Partien Mk. 1.60
Eier das Stück 10 u. 14 Pfg.
Eier in Partien je 25 Stück
Mk. 3.25
Kartoffeln je 100 Kilo . Mk. 11.60
Kartoffeln 25 Kilo . . Mk. 3.50
. Mk. 3.50
Kornſtroh 50 Kilo.
. Mk. 5.50
Heu 50 Kilo
Darmſtadt, 1. Mai 1915.
Großh. Polizeiamt Darmſtadt.

Behiuntnching,

In unſer Handelsregiſter, Ab=
teilung
A, wurde heute hinſichtlich
der Firma:
J. Bruchfeld, Darmſtadt,
eingetragen:
Kaufmann Albert Feucht=
wanger
Ehefrau, Lina geborene
Bruchfeld in Darmſtadt, iſt zur
Prokuriſtin beſtellt. (6924
Darmſtadt, 28. April 1915.
Großh. Amtsgericht Darmſtadt I.

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Die Verſteigerung der fettgedruckten Sachen findet ſicher ſtatt.
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[ ][  ][ ]

Die Adoptivtochter.
Original=Roman von H. Courths=Mahler.

45)
(Nachdruck verboten.)
Weiter ſollten Sie ſich nicht mehr bemühen, Herr
Doktor ich bin nun bald zu Hauſe, ſagte Britta ſchnell.
Er ſah ſie an.
Wollen Sie mich zur Strafe fortſchicken, weil ich Sie
ſo ſchlecht unterhalten habe, gnädiges Fräulein?
Sie ſchüttelte den Kopf.
Ich habe ja auch geſchwiegen.
Er blieb plötzlich ſtehen und ſagte tief aufatmend:
Ich ſchwieg nur, weil ich Ihnen ſſo ſehr viel zu ſagen
habe, was ich auf dem Herzen habe, Ein glücklicher Zu=
fall
hat Sie mir in den Weg geführt gerade heute
und
Er konnte vor Erregung nicht weiter ſprechen. Brittas
Augen hingen voll Unruhe an den ſeinen. Er ergriff ihre
Hand und ſah ſie mit einem Blick an, in dem das ganze
heiße Empfinden ſeines Herzens für ſie lag. Sie ſchaute
wie gebannt in dieſe ſtrahlenden Augen und erzitterte.
Britta Britta Sie müſſen es ja längſt gefühlt
haben, wie unausſprechlich ich Sie liebe. Bis heute durfte
ich meiner Liebe nicht Worte verleihen, denn ich war nicht
in der Lage, Ihnen zugleich meine Hand fürs Leben an=
zubieten
. Aber heute ach, Britta teure, ſüße Britta
heute darf ich Ihnen ſagen, daß ich einer Frau ein
ſorgenfreies, wenn auch ſchlichtes Daſein ſchaffen kann.
Britta wollen Sie meine Frau werden?
Britta erzitterte von neuem, und wie ein Aufſchluchzen
rang es ſich von ihren Lippen:

Ihre Frau u o mein Got = Ihre Frau?
Ja, Britta. Haſt Du mich lieb? Sag es mir. Deine
Augen leuchten mir Verheißung.
Da flammten die goldenen Lichter in ihren ſammet=
brauen
Augen auf, und ernſt und tiefbewegt ſagte ſie:
Ich habe Dich lieb ſſo lieb ach lange, lange
ſchon und nun Du mich an Dein Hertz nehmen willſt,
bin ich nicht ſtark genug, mich dagegen zu wehren.
Er atmete tief auf und zog ſie an ſich heran. Erregt
preßte er ihre Handflächen an ſeine Augen. Dann nahm
er Britta feſt in die Arme und küßte ſie heiß und innig
und wollte ſie nicht mehr loslaſſen. Sie vergaßen im
ſeligen Erſchauern ihrer Liebe, daß ſie ſich auf der Straße
befanden. Niemand ſtörte ihnen dieſe ſeligen Minuten,
Alles war ſtill ringsum, nur in ihren Herzen lachte das
4
goldene Leben.
Nach einigen Minuten gingen ſie, eng aneinander
geſchmiegt, langſam weiter und ſahen ſich glückstrunken
in die Augen. Wieder und wieder fanden ſich ihre Lippen.
Liebe, Süße wie biſt Du ſchön! So reich machſt
Du mich durch Deine Liebe! Ich werde immer bedauern,
daß ich Deiner Schönheit nicht den rechten Rahmen geben
kann, flüſterte Herbert wie berauſcht durch Brittas An=
blick
.
Sie war wie in Glut getauchk.
Gib nur den Rahmen, in dem ich Dir gefallen. Ach,
Herbert, wie iſt meine Seele ſo voll ſüßer Wunder. Ich
kann es ja noch nicht faſſen, daß Du mich, die arme Britta
Loſſen, an Dein Herz nehmmen willſt für alle Zeit.
Sag mir noch einmal, daß Du mich liebſt, bat er.
Sie ſchmiegte ſich an ihn.
Ich liebe Dich mehr als mein Leben und faſt freue

ich nich meine Armut, deum ſie beweſt mir die Größe
Deiner Liele. Aber ich muß nun heim.
Bleib doch noch ein Weilchen, bettelte er, wer weiß,
wann uns wieder ein ſo ungeſtörtes Alleinſein beſchieden
iſt. So viel Liebes habe ich Dir zu ſagen.
Ich Dir auch, ſagte ſie glückſelig, aber trotzdem muß
ich jetzt heim.
Er riß ſie an ſich und küßte ſie.
Bald mußt Du meine Frau werden, Liebſte ſehr
bald. Morgen mittag komme ich zu Frau Steinbrecht,
um ſie von unſerer Verlobung in Kenntnis zu ſetzen. Und
dann ach, Britta alle Welt wird dann zwiſchen uns
Wache ſtehen, und kein Wort wird man ſich ungeſtört
ſagen können. So im Fluge muß man ſich die Köſtlich=
keiten
des Lebens ſtehlen. Weißt Du, daß das ſchreck=
lich
iſt?
Sie lachte glücklich.
Ja es iſt ganz ſchrecklich aber doch ſo wunder
wunderſchön.
Daß ich Dich jetzt laſſen muß! neckte er.
Nein, daß wir uns angehören
Und daß ich mich jetzt nicht an Deinen Lippen ſatt=
küſſen
kann, iſt ganz ſchrecklich. Weißt Du, Liebling
willſt Du mir einen großen Wunſch erfüllen?
Sie nickte eifrig.
Jeden ſag ihn nur ſchnell!
(Fortſetzung folgt.,

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Der Vortrag ist frei für jedermann.

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Freitag. 7. Mai, 8¼ Uhr,
im Mathildenhöhsaal, Dieburgerstr. 36
Musik. und dekl. Darbietungen
Vortrag d. Herrn Pfarrer Mockert, Frankfurt a. M.:
Kriegsarbeit der Deutschen
Bibelkränzchen‟.
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Schlager, 3 Akte.

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geſucht. (6960imd
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Karlſtraße 30.

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geſucht. Angebote ſind
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Schaffner
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an die unterzeichnete Stelle. (6867a
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an die Geſchäftsſtelle. (6970im
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geſucht. Hans Strieckert, Rhein=
ſtraße
31.
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Geſicniche,
Schloſſer, Zuſchlager
u. brauch=
bare
Hilfsarbeiter
finden dauernde Beſchäftigung bei
hohem Lohn.
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Werk Oſthafen J. S. Fries Sohn.
Frankfurt a. M.
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leichte Handarbeiten ſowie mehrere
geübte Lederarbeiter ſof. geſucht.
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Hausburſche
ſofort geſucht. L. Stumpf,
Neckarſtraße 28. (*9016im

Wir ſuchen zum baldigen Eintritt nach auswärts einen tüchtigen
Buchhalter
oder Buchhalterin
welcher auch mit Korreſpondenz vertraut ſein muß und nach Mög=
lichkeit
Kenntniſſe der Kaufhausbranche beſitzt, bei dauernder Stel=
lung
. Ausführliche Angebote mit Photographie und Gehaltsanſpr.
unter U 92 an die Geſchäftsſtelle erbeten.
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Privardiener.
Kräftiger, ſolider, ehrlicher Mann, der einige Erfahrung in
Krankenpflege beſitzt, den Krankenfahrſtuhl fährt und ſich ſonſt im
Hauſe etwas nützlich macht, für dauernd geſucht. Eintritt kann
ſofort erfolgen.
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Ludwig Schwab, Ernſt=Ludwigſtraße 23, II.

Jüngerer
Hausburſche
geſucht (6928im
K. Rittershaus, Ludwigsplatz.
Mehre Abtier
auch jüngere, bei gutem Lohn ſo=
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fort geſucht.
Putzwollfabrik Bickenbach.
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Laufburſche
ſofort geſucht. Zu erfragen in der
Geſchäftsſtelle d. Bl.
(6971
Hausbursche gesucht
Merkur-Drogerie, Bleichſtr. 46. (*8999im

Johs. Waitz
Hofbuch= und Kunſthandlung,
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Hausburschen
(Radfahrer). (6916
Zeugniſſe ſind mitzubringen.

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Roßdörferſtraße 60.
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Hausburſche
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Einen tüchtigen, ſtadtkundigen
Hausburschen
der Radfahren kann, geſucht.
Schuhhaus Friedrich Soeder
Ludwigſtraße 12. (6968im
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ſaub. Hausburſche
(Radfahrer) ſofort geſucht. (X,6974
L. A. Fertig, Karlſtraße 47.
Ein junger, ſaub. Hausburſche
ſofort geſucht.
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Hügelſtraße 29 (Laden).
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Gebr. Wenglein, handlung,
Steinackerstr. 1. (B,6935
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fahrer
) ſofort geſucht.
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Roßdörferſtraße 26. Laden.
Buverl. Fuhrmann
geſucht.
N. Korbus, Mineralwaſſerfabrik,
Fuhrmannſtr 14. (6956

Junger Burſche
z. Flaſchenſpülen ſofort geſucht.
Ludwig Dexheimer.
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Burſchen (Radfahrer) für
23 Stunden mittags zum Brot=
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Lehrling
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Kaufleute und Beamte, a. G.,
Darmſtadt, Ernſt=Ludwigſtr. 3.
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bei ſteigender Vergütung alsbald
geſucht. Angebote unter V 87
an die Geſchäftsſt. erbeten. (*9076

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mit ſchöner Handſchrift und
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Herrenkleider=Fabrik,
Bismarckſtraße 54. (*9003id

Anständiger
Lager-u. Hansdiener-
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Ludwig Alter.

Damstag abend
wurde eine ſilberne Uhr in Leder=
riemchen
und Radium=Zifferblatt
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Belohnung abzugchen (B6541

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Pfungſtadt. Hört auf den Namen
Bürſchel. Gute Belohnung.
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