Bezugspreis:
Ausgabe A (mit Illuſtriertem Unterhaltungsblatt)
178. Jahrgang
Anzeigenpreis:
monatlich 60 Pfg.; Ausgabe B (mit Illuſtriertem
Die 49 mm breite Petitzeile im Kreiſe Darmitedt
10 Pfg. ausw. 20 Pfg.: Familienanzeigen 30 Pfg.;
Chronik) monatlich 50 Pfg. Beſtellungen nehmer
unterhaltungsblatt und Illnſtrierter Wochen= verbunden mit „Wohnungs=Anzeiger” und der wöchentlichen Beilage: die 84mm breite Reklamezeile oder dertn=PBig.;
enigegen: die Geſchäftsſtelle Rheinſtr. 23 (Fernſpr
im Kreiſe Darmſtadt 30 Pfg., auswärts 75 Pfg.;
Nr. 1 u. 426), unſere Filialen, Landagenturen u. alle
Rebat nas Toriſ. Anzeigen uehmen engegen: die
Poſtämter. Verantwortlichkeit für Aufnahme von
Geſchäftsſtelle Rheinſtr. 23 die Filialen u. Agen=
Anzeigen an beſtimmten Tagen wird nicht übernom.
Illuſtriertes Unterhaltungsblatt.
turen, Anzeigenerped. des In= und Auslandes. Bei
Konkurs od. gerichtl. Beitreib. fällt jed. Rabatt weg.
Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Polizeiamts Darmſtadt, der Großh. Bürgermeiſtereien des Kreiſes und der andern Behörden.
Das „Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt” wird Dienstags, Donnerstags und Samstags nach Bedarf beigefügt.
Der Krieg.
Von den Kriegsſchauplätzen. — Der Krieg im Orient. — Eine Abfertigung Kitcheners. — Botſchafter Gerard über die
Kriegsgefangenen in Deutſchland. — Die Angriffe gegen die engliſche Regierung. — Japan und China.
Von den Kriegsſchauplätzen.
* Großes Hauptquartier, 3. Mai.
(W. T. B. Amtlich.)
Weſtlicher Kriegsſchauplatz.
In Flandern griffen wir geſtern
nord=
öſtlich von Ypern beiderſeits der Straße
Poel=
kapelle=Ypernmit Erfolg an und nahmen die
Gehöfte von Fortuin ſüdöſtlich von St. Julien.
In der Champagne richteten wir wieder
durch erfolgreiche Minenſprengungen erheblichen
Schaden in der feindlichen Stellung zwiſchen
Sonain und Perthes an.
Zwiſchen Maas und Moſel fanden
geſtern nur Artilleriekämpfe ſtatt.
Am Hartmannsweilerkopf machten
die Franzoſen hente nacht vergebliche
Angriffs=
verſuche gegen unſere Gipfelſtellungen.
Ein franzöſiſches Flugzeug landete geſtern
bei Hundlingen weſtlich Saargemünd. Die
beiden Inſaſſen wurden gefangen genommen.
Ein deutſches Flugzenggeſchwader
griff geſtern die Luftſchiffhalle und den
Bahn=
hof Epinal mit anſcheinend gutem Erfolge an.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz.
Auf der weiteren Verfolgung der auf
Riga flüchtenden Ruſſen erbeuteten wir
geſtern 4 Geſchütze, 4 Maſchinengewehre und
machten ſüdlich Mitau wieder 1700 Gefangene
ſo daß die Geſamtzahl der Gefangenen auf
3200 geſtiegen iſt.
Ruſſiſche Angriffe ſüdweſtlich von Kalwarja
mißglückten unter ſtarken Verluſten für
den Gegner. Die Ruſſen wurden über die
Szeszupa zurückgeworfen und ließen 330
Ge=
fangene in unſerer Hand.
Auch nordöſtlich von Skierniewice zogen
ſich die Ruſſen eine ſchwere Niederlage zu,
wo=
bei ſie neben einer großen Anzahl an Toten
100 Gefangene verloren.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz.
Großer Sieg in Weſtgalizien.
* Großes Hauptqnartier, 3. Mai.
(W. T. B. Amtlich.)
Im Beiſein des Oberbefehlshabers
Feld=
marſchall Erzherzog Friedrich und
unter der Führung des Generaloberſten von
Mackenſen haben die verbündeten
Truppen geſtern nach erbitterten
Kämpfen die ganze ruſſiſche Frontin
Weſt=Galizien von nahe der ungariſchen
Grenze bis zur Mündung des Dunajee in
die Weichſelanzahlreichen Stellen
durch=
ſtoßen und überall eingedrückt.
Die=
jenigen Teile des Feindes, die entkommen
konnten, ſind im ſchleunigſten Rückzug
nach Oſten, ſcharf verfolgt von den
verbün=
deten Truppen. Die Trophäendes Sieges
laſſen ſich noch nicht annähernd über=
Oberſte Heeresleitung.
ſehen.
* Berlin, 3. Mai. Mit der Ueberſchrift „Großer
Sieg in den Karpathen” meldet die B. Z. am
Mittag: Die hieſigen ſtaatlichen und ſtädtiſchen
Behör=
den erhielten heute früh vom Oberkommando die
Weiſung zu flaggen. Das Polizeipräſidium hat an
ſämtliche Reviere folgende Depeſche abgeſandt: Großer
Sieg in den Karpathen. Näheres noch unbekannt.
Unſer Vormarſch im nordſtlichen Rußland.
* Berlin, 3. Mai. Die
deut=
ſche Offenſive gegen die
Libau-Riga=Linie wird in der
engliſchen, franzöſiſchen und
hollän=
diſchen Preſſe lt. Berliner Tageblatt
lebhaft beſprochen. Das Vorgehen
wird als ein Ereignis von
allergröß=
ter Bedeutung und von vielleicht
un=
abſehbaren Folgen bezeichnet.
* Die Daily Mail bringt einen
Leitartikel ihres militäriſchen
Mit=
irbeiters über die deutſche
Offen=
ſive gegen die Libau-Riga=
Linie. Dieſes Vorgehen wird darin
als ein Ergebnis von
aller=
größter Bedeutung und von
vielleicht unabſehbaren Folgen
be=
zeichnet. Die beiden vielleicht
wichtig=
ſten Bahnlinien Riga-Dünaburg-
Wilna und Petersburg-Warſchau
ſeien ſchwer bedroht.
Das Pariſer Journal empfiehlt,
die neue deutſche Offenſive gegen die
Bahnlinie Dünaburg zu beachten, da
man ihre Folgen heute noch nicht
ab=
ſehen könne. — Auch der Berner Bund
greift in ſeiner letzten Betrachtung
der Kriegslage die Meldung von dem
neuen Vorſtoß Hindenburgs als
be=
ſſonders intereſſant heraus und
ſchreibt, die Deutſchen hätten durch
dieſen Vorſtoß gegen die rechte Flanke
der Ruſſen 100 Kilometer Raum
ge=
wonnen. Sie ſtänden jetzt mit unbekannten Kräften
eben=
ſoviele Kilometer nördlich von Kovno. Die Schweizer
Blätter ſtellen feſt, daß im Weſten der deutſche Gegendruck
ſich an allen Punkten bemerkbar macht.
Das Allgemeen Handelsblad in Amſterdam ſchreibt
über die Lage auf dem öſtlichen Kriegsſchauplatz: Die
Kriegslage hat jetzt eine Aenderung erfahren, die für die
militäriſche Unternehmungsluſt der Deutſchen in Rußland
zeugt. Das Blatt kritiſiert den amtlichen ruſſiſchen
Tages=
bericht, der dieſen über 100 Kilometer in das ruſſiſche
Reich hineinführenden Vorſtoß einer deutſchen
Armee=
abteilung gar nicht erwähne und ſagt, ſelbſt wenn das
Ziel kein anderes wäre, als um eine Täuſchung des
Geg=
ners vorzubereiten, ſo wäre der deutſche Zug doch wichtig
genug, um auch in dem ruſſiſchen Bericht erwähnt zu
werden.
Flucht der flandriſchen Bevölkerung.
* (Ctr. Bln.) Aus Rotterdam wird gemeldet, daß
die ſchwer beſchoſſenen Orte Ypern und Poperinghe
nunmehr von der Zivilbevölkerung gänzlich geräumt
wurden. Der Auszug der Bevölkerung unter
Granat=
hagel ſei natürlich fehr ſchwierig und gefährlich geweſen
und es ſei zu bedauern, daß beide Städte nicht ſchon längſt
für die Zivilbevölkerung geſperrt wurden. Die
militäri=
ſchen Behörden ſoll aber keine Schuld treffen.
Die Beſchießung von Dünkirchen.
* Paris, 3. Mai. Die Beſchießung
Dün=
kirchens rief eine große Erregung hervor, beſonders
da die amtlichen Berichte zuerſt nicht angegeben hatten,
ob die Feſtung von deutſchen Schiffen oder vom Lande
aus beſchoſſen wurde. Der Temps bedauert, daß die
amt=
lichen Berichte das Publikum nicht ſofort aufgeklärt und
dadurch allen umlaufenden Gerüchten ein Ende bereitet
hätten. Die Bevölkerung laſſe ſich zwar durch die Kampf=
mittel der Deutſchen, welche alle auf theatraliſche Wirkung
berechnet wären, nicht terroriſieren, aber das Vertrauen
in die amtlichen Berichte könne nur wachſen, wenn die
amtlichen Stellen die Oeffentlichkeit ſchneller
unterrich=
teten. Der Temps meldet, daß die erſten drei
Gra=
naten am Mittwoch morgen in der Nähe Dünkirchens
einſchlugen, mittags überflog eine Taube die Stadt und
gleichzeitig ſchlug eine vierte Granate in ein unbebautes
Grundſtück, wobei ein Mädchen durch Granatſplitter
ge=
tötet wurde. Am Tage darauf ſielen 20 30,5 und 38
Zen=
timeter=Granaten in die Stadt. Mehrere Häuſer
wur=
den zerſtört, ebenſo ein Schuppen und darin
befind=
liche Männer und Artilleriepferde getötet. Insgeſamt ſind
20 Perſonen getötet und 45 verwundet worden. Am
Frei=
tag abend wurde die Stadt erneut beſchoſſen. Die Zahl
der Opfer iſt groß und der Sachſchaden ſehr
be=
deutend. Journal meldet: Am Donnerstag
vormit=
tag fielen ſechs Geſchoſſe in Abſtänden von zehn
Minu=
ten auf Dünlirchen. Beſonders die äußeren Viertel litten
ſehr ſtark; einige Häuſerr ſind vollkommen zerſtört worden.
T.U. Genf, 3. Mai. Kriegsminiſter
Mil=
lerand geſteht in einer dem Bombardement von
Dünkirchen gewidmeten Note zu, daß dieſe deutſche
Aktion geeignet ſei, die neutralen Staaten zu beeinfluſſen,
doch fehle ihr jeder militäriſche Wert. Nach der Faſſung
dieſer Note glaubt die franzöſiſche Heeresleitung, daß die
Beſchießung Dünkirchens keine Fortſetzung finden werde,
aber die geſteigerte Wirkung des geſtrigen
Bombarde=
ments gelangte in Privatdepeſchen zum Ausdruck.
Meh=
rere wichtige Objekte wurden getroffen; auch Brände
brachen im Stadtzentrum und an der Peripherie aus.
PP.U. Haag, 2. Mai. Ein holländiſches Preſſe=
Burean meldet aus Dünkirchen: Die Beſchießung
der Feſtung Dünkirchen bauerte nahezu eine halbe
Stunde. Ueber 40 Häuſer ſind vernichtet und etma 300
mehr oder weniger ſtark beſchädigt worden.
Angeblich ſind 38=Zentimeter=Geſchoſſe auf die
Stadt geworfen worden. Beſonders ſtark gelitten
haben die Hafenanlagen und einige
Lager=
häuſer. Die amtlichen Angaben der Anzahl von Toten
(22) und Verwundeten (50) bleiben hinter der
Wirklich=
keit zurück. Unter den Trümmern der zerſchoſſenen Häuſer
werden noch fortgeſetzt Tote hervorgezogen. Die Zahl
der Verwundeten überſteigt ſicherlich 150. (T. R.)
T.U. Genf, 2. Mai. Zur Beſchießung von
Dünkirchen wird gemeldet: Das erſte Geſchoß ſchlug
vorgeſtern um die Mittagſtunde ein, das letzte zwei
Stun=
den ſpäter. Ins Meer fielen keine. Den ganzen
Nach=
mittag blieben die Straßen menſchenleer. Nach
Sonnen=
untergang verließen die Arbeiter im Laufſchritt die
Werk=
ſtätten. Aus den Berichten der franzöſiſchen und
eng=
liſchen Hauptquartiere geht hervor, daß die deutſcherſeits
zur Beſchießung Dünkirchens gewählten Punkte nicht
an=
nähernd beſtimmt werden konnten. Die Bevölkerung von
Compiégne und dem angrenzenden Oiſe=Bezirk iſt ſeit der
vorgeſtrigen Zerſtörung des Bahnhofes von Eſtrees=Denis
durch die deutſchen Flugzeugbomben in großer Aufregung.
Das Pariſer Gouvernement unterſagte die für heute
ge=
planten Ausflüge von Vereinen in die weitere Umgebung
ohne Angabe des Grundes.
* London, 2. Mai. Der Korreſpondent der
Times in Nordfrankreich meldet über die Beſchießung
von Dünkirchen am Donnerstag nachmittag, daß
gleichzeitig mit der erſten Granate, die um 3½ Uhr
explo=
dierte, drei deutſche Flugzeuge über der Stadt erſchienen
die augenſcheinlich das Feuer leiten ſollten. Die
Be=
ſatzung der Stadt war außerſtande, das Feuer zu
beant=
worten, da ſie nicht entdecken konnte, wo die deutſchen
Geſchütze aufgeſtellt waren. Schließlich brach ein
gewal=
tiger Brand aus, der die Flugzeuge in die Flucht trieb.
Der Krieg im Orient.
* Berlin, 3. Mai. Ueber die Siegesſicher
heit der türkiſchen Truppen wird der Voſſiſchen
Zeitung aus Konſtantinopel unter dem 1. Mai berichtet:
In den ſechstägigen Kämpfen haben die türkiſchen
Trup=
pen alle Erwartungen übertroffen. Infolge der Mitwirkung
der feindlichen Schiffsgeſchütze war ihre Aufgabe eine ſehr
ſchwierige. Die Verluſte waren gering im Vergleich zu
den Leiſtungen und dem Erfolge. Eine beſonders
rüh=
menswerte Leiſtung iſt die Vertreibung des Feindes von
Kum Kaleh, wo er ſich gut eingerichtet hatte. Die türkiſche
Artillerie zeigte wieder ihre oft bewährte Treffſicherheit,
Obwohl der Feind neben erheblichen Verluſten an
Men=
ſchen auch ernſte Beſchädigungen an vier Kriegsſchiffen,
ſowie den Verluſt und die Beſchädigung von
Transport=
ſchiffen zu beklagen hatte, erwartet man doch weitere
Landungsverſuche der Alliierten. Aber auch
An=
gehörige feindlicher Staaten ſind überzeugt, daß alle
Verſuche ausſichtslos ſind. — In der ganzen
europäiſchen Türkei herrſcht, wie die Tägliche Rundſchau
meldet, fieberhafte Tätigkeit. Alle entſtandenen Lücken im
Mannſchaftsbeſtand würden durch friſche Truppen aus
Konſtantinopel ausgefüllt.
* Konſtantinopel, 2. Mai. Nach zuverläſſigen
Nachrichten von den Dardanellen hielten ſich geſtern
die feindlichen Kriegsſchiffe aus Furcht vor dem
wirkſamen Feuer der türkiſchen Batterien in großer
Ent=
fernung und ſchoſſen in großen Zwiſchenräumen. Die
ffeindlichen Truppen, die von den Kriegsſchiffen
nicht wirkſam geſchützt werden konnten, wurden in
ge=
ringer Entfernung von der Küſte eingeklemmt und erlitten
durch das Feuer der ottomaniſchen Artillerie und
Infan=
terie große Verluſte. — Kriegsminiſter Enver
Paſcha beſuchte geſtern die Verwundeten in den
Spi=
tälern. Ein Offizier, der durch ein Dum=Dum=
Ge=
ſchoß verwundet worden war, ſagte, daß die Feinde
dieſe Geſchoſſe vielfach verwenden.. Mehrere Verwundete
erzählen, wie der Feind, um die türkiſchen Soldaten zu
täuſchen oder anzulocken, aus den Schützengräben der
mu=
ſelmaniſchen Gebetsruf erſchallen läßt, als ob er damit
andeuten wolle, daß man nicht gegen Muſelmanen ſchießen
dürfe. In Ari Burnu verließen die Soldaten von Zeit
zu Zeit die Schützengräben und richteten an die türkiſchen
Truppen Predigten in arabiſcher Sprache. Ein
verwun=
deter feindlicher Soldat ſchleuderte gegen einen türkiſchen
Sanitätsſoldaten, der ihn aufheben wollte, ein
Dynamit=
paket. Die Verwundeten geben allgemein zu, daß die
feind=
lichen Truppen leidlich kämpfen, aber die Munition
ver=
ſchwenden. Alle Verwundeten äußern ihre Ungeduld
auf das Schlachtfeld zurückzukehren.
* Konſtantinopel, 2. Mai. Das Große
Hauptquartier teilt mit: Infolge unſerer für
uns erfolgreich verlaufenen Angriffe gelang es dem Feinde
nicht, ſeine gefährliche Lage am Ufer der Halbinſel
Gallipoli zu verbeſſern. Das gegen den auf der
Spitze von Sed=ül=Bahr ſtehenden Feind gerichtete Feuer
unſerer Batterien zeitigte gute Ergebniſſe. Geſtern wurde
der franzöſiſche Panzerkreuzer „Heinrich IV.”
der ein lebhaftes Feuer auf unſere Batterien eröffnete,
von zehn Granaten getroffen. Heute zeigte ſich
dieſes Schiff nicht. Der engliſche Panzer „
Ven=
geance” der durch unſer Feuer havariert wurde, zog
ſich zurück. Ein unbedeutender, in der geſtrigen Nacht
unternommener Angriff von feindlichen Torpedobooten
auf die Meerenge wurde ſehr leicht abgeſchlagen.
Nachdem die ruſſiſche Schwarze Meer=Flotte
heute eine Stunde lang, wie kürzlich, vor dem Bosporus
demonſtriert hatte, zog ſie ſich eilig gegen Norden zurück.
Als heute vormittag ein anderes feindliches
Unter=
ſeeboot in die Meerenge eindringen wollte, wurde es
von uns unter Feuer genommen. Es ſtieß auf eine Mine
und ging ſofort unter. Da es ſofort verſchwand,
konnte die Beſatzung nicht gerettet werden.
An der kaukaſiſchen Front, nördlich von Milo
wurde der Angriff der feindlichen Vorhuten überall unter
Verluſten abgewieſen. Am 28. April griff eine unſerer
Abteilungen in der Umgebung des Suezkanals eine
Kompagnie Mehariſten an, die Maſchinengewehre mit ſich
führte, und ſchlug ſie nach halbſtündigem Kampfe in die
Flucht. Wir erbeuteten eine Menge Gewehre und
Kamel=
ausrüſtungen. In der Nacht vom 28. auf den 29. April
nahm unſere Artillerie aus geringer Entfernung im
Ka=
nal ein Baggerſchiff unter Feuer, das ſchwer beſchädigt
wurde; unterdeſſen wurden zwei feindliche Lanzenreiter=
Schwadronen blutig zurückgeſchlagen. In einem dieſer
Gefechte verlor der Feind 60 Tote und Verwundete und
wurde von dem Feuer unſerer Artillerie und
Maſchinen=
gewehre verfolgt. Wir verloren neun Mann.
* Konſtantinopel, 1. Mai. (Meldung der
Agence Milli.) Unſer Korreſpondent in den Dardanellen
teilt uns mit: Engländer, die bei Kaba Tepe die
weiße Fahne gezeigt hatten, ſchoſſſen auf unſere
Soldaten, als dieſe ſich daraufhin zu ihnen begaben.
Unſere Truppen erwiderten das Feuer. Wir begreifen
jetzt, warum engliſche Soldaten weiße Fahnen bei ſich
tra=
gen. Sie haben übrigens auch auf dem europäiſchen
Kriegsſchauplatz zu dieſer Liſt ihre Zuflucht genommen.
* London, 3. Mai. Die Times widmet der Lage
an den Dardanellen folgende peſſimiſtiſche
Be=
trachtung: Nicht weniger ſchwer ſcheint die Aufgabe, die
Sir Hamilton auf Gallipoli hat, zu ſein. Die
atheni=
ſchen Berichte über die Landung unſerer Truppen an den
verſchiedenen Punkten der Nord= und Weſtküſte ſind nicht
offiziell beſtätigt, und es wird nur verſichert, daß wir eine
ſehr kleine Strecke an dem Südweſtrande beſetzt halten,
die von einem Punkte nordöſtlich von Eski Hiſſarlik bis
zur Mündung eines kleinen Flüßchens an der Nordſeite
läuft. Dieſe Stellung läßt die höher gelegene Strecke in
nordweſtlicher Richtung, deren Terrain bis zu einer Höhe
von 730 Fuß bei Arki Baba abſteigt, und dort ſich zu
einem dominierenden Hügel auswächſt, in den Händen der
Türken. Die Zeit iſt zweifellos gut angewendet worden,
indem man Kanonen, Munition und Vorräte landete und
die Artillerie zur Deckung des kommenden Aufmarſches
aufſtellte. Aber alle dieſe Arbeit erfordert Zeit, und ſie
kann jeden Augenblick durch ſchlechtes Wetter unterbrochen
werden. In der Zwiſchenzeit können die Türken ruhig
und ſicher ihre Truppen in den Anhöhen gegen uns aufs
ſtellen und, obwohl die Flotte imſtande ſein wird, unſeren
Aufmarſch zu decken, hat Hamilton zweifellos eine uns
glaublich ſchwere Aufgabe vor ſich.
Der Seekrieg.
* Kopenhagen, 3. Mai. Der Motorſchooner
„Jens Riis” traf geſtern nachmittag mit 18
Schiffbrüchi=
gen des ſchwediſchen Dampfers „Ellida” im
Thyloroenkanal ein. Die „Ellida” war mit einer
Holz=
ladung von Helſingborg nach Hull unterwegs und wurde
geſtern nachmittag 190 engliſche Seemeilen von Hull
ent=
fernt von einem deutſchen Unterſeeboot torpen
diert. Die Beſatzung, die aus 16 Männern und
Frauen beſtand, hatte Zeit, in die Boote zu gehen und
wurde 2 Stunden ſpäter von dem Motorſchooner aufge
nommen.
* London, 3 Mai. Das Handelsamt gibt bekannh
daß der Trawler „Stirling” aus Grimsby
wahr=
ſcheinlich auf eine Mine geſtoßen und mit der ganzen
Mannſchaft geſunken ſei.
T.U. Kopenhagen, 2. Mai. Daily Chronicle
berichtet: In Hoek van Holland traf die engliſche
An=
weiſung ein, 4 Rettungsboote und 2
Sanitäts=
boote vom Roten Kreuz zur Abfahrt bereit zu
hal=
ten. Eine nähere Nachricht, ob es ſich um eine Seeſchlacht
oder ein Dampferunglück infolge eines Angriffes eines
deutſchen Unterſeebootes handelt, liegt noch nicht von
Man glaubt aber, daß ſich in der Nähe des Noordhinder
Feuerſchiffes Ereigniſſe zugetragen haben, die die
eng=
liſche Anweiſung veranlaßt haben.
Der Luftkrieg.
* Amſterdam, 2. Mai. Der ausfahrende Dampfer
„American” hat nach einer Blättermeldung fünf
Kilo=
meter weſtlich des Leuchtſchiffes Noordhinder zwei
deutſche Flieger aufgenommen und ſie nach dem
Leuchtſchiff gebracht. Das Flugzeug iſt geſunken. Die
Flieger ſollen durch ein Lotſenfahrzeug von Vliſſingen
abgeholt werden.
* Paris, 2. Mai. Petit Journal meldet aus
Chalon ſur Marne: Zwei franzöſiſche Militärs
flieger, ein Leutnant und ein Hauptmann, ſind
wäh=
rend eines Höhenfluges bei Lacroix ſur Meuſe tödlich
abgeſtürzt.
* Lyon, 2. Mai. Progrés meldet: Ein deutſche
Flugzeug hat Luneville in ſehr großer Höhe
überflogen und warf eine Bombe ab, die ein Haus ſehr
beſchädigte. Eine Perſon wurde leicht verletzt.
Franzöſi=
ſche Flugzeuge ſtiegen zur Verfolgung auf. Das deutſche
Flugzeug warf während des Rückfluges noch mehrere
Bomben, ohne jedoch beträchtlichen Schaden anzurichten.
Chersites Kitchener.
Eine Abfertigung.
* Berlin, 3. Mai. Die Norddeutſche Allgemeine
Zeitung ſchreibt: Der engliſche Kriegsminiſter Lord Kits
chener wagte in ſeiner Oberhausrede vom 2.
April, die Ehre des deutſchen Heeres durch den Vorwurf
unmenſchlicher Grauſamkeit gegen wehrloſe Gefangene
anzutaſten. Die Perſon des Anklägers und die Schwere
ſeiner Beſchuldigungen rechtfertigen es, wenn wir über
Nach dem weſtlichen
Kriegs=
ſchauplatze.
Reiſeeindrücke.
Von Dr. O. Waldaeſtel.
V.
In Belgien.
Mit demſelben Sonderzuge, der uns von Charleville
nach St. Quentin gebracht hatte, fuhren wir nach Brüſſel
weiter. Die Fahrt ging über Fresnoy, Le Chateau
Aulnoye, Maubeuge, Mons, Hal (öſtlich von Waterloo)
nach Brüſſel. Die Reiſe durch Belgien führte uns den
Gegenſatz zu den Gegenden Frankreichs die wir geſehen
hatten, deutlich vor Augen: fruchtbares Land, wohlbeſtellte
Aecker, eine betriebſame Induſtrie, ſchmucke Städte mit
modernen Fabrikpaläſten, ſchön gepflegte Straßen und
Chauſſeen. Um ſo tiefer iſt der Eindruck, wenn man ſieht,
wie dieſes Land, über das die Kriegsfurie im Laufe der
Jahrhunderte ſchon ſo oft verheerend hinweggeſchritten
iſt, durch die Geißel des Krieges ſo ſchwer heimgeſucht
worden iſt. Nicht als ob die Kriegsführung hier an ſich
andere Formen angenommen hätte, aber eine mit
Blind=
heit geſchlagene, von fanatiſchem Haß erfüllte und durch
Lügenmeldungen der eigenen Regierung irregeleitete
Be=
völkerung ließ ſich, trotz der wiederholten dringlichen
Mahnungen von deutſcher Seite, zu verbrecheriſchen
Aus=
ſchreitungen hinreißen, die ein Strafgericht über viele
Ortſchaften heraufbeſchworen. So will es der Krieg. Erſt
das Schickſal von Löwen, über das die Geſchichte einſt
gerecht und richtig urteilen wird, brachte die blindwütige
Bevölkerung zur Beſinnung. In der Hauptſtadt des
Lan=
des, dem ſchönen Brüſſel, der Stadt des internationalen
Verkehrs und der eleganten Welt, hat der Krieg keine
Spuren eingegraben; denn die Stadt erkannte zu ihrem
Glück rechtzeitig, was ihr im Falle eines unſinnigen
Widerſtandes drohte und fügte ſich klug ins
Unvermeid=
liche. Die Brüſſeler, wie die Belgier überhaupt, haben
ſich ſcheinbar in ihr Schickſal ergeben und ertragen es ge=
duldig, aber mit der geballten Fauſt in der Taſche. Die
äußere Ruhe hat unſere Heeresleitung aber nicht der
Vor=
ſicht überhoben, ſie iſt eingedenk der Erfahrungen, die ſie
gemacht hat. Unſere Feldgrauen gehen nur in Trupps zu
zwei und drei und mit geladenem Gewehr über der
Schul=
ter, die Offiziere mit umgeſchnalltem Revolver durch die
Straßen. Vor dem Juſtizpalaſt, von deſſen Höhe man die
Stadt beherrſcht, ſind als Menetekel für die Bevölkerung
Kanonen aufgepflanzt, die ihre Schlünde auf die Stadt
gerichtet halten. Der Platz iſt abgeſperrt und wird durch
einen Doppelpoſten bewacht. In der Stadt ſelbſt ſcheint
das Leben ſeinen ruhigen Fortgang zu nehmen. Die
ele=
gante Welt iſt, wie bekannt, meiſtens geflohen, viele
Woh=
nungen und Paläſte reicher Leute ſind verſchloſſen und
vereinſamt, in den Hauptgeſchäftsſtraßen, wie z. B. der
Rue neuve und dem Boulevard, herrſcht dagegen ein
rieſiger Großſtadtverkehr. Da wir gerade am Sonntag
ankamen, waren auch die Wirtſchaften und Cafés, in
denen die Damen mit ihren Herren Karten und Dame
ſpielen, überfüllt. In Brüſſel wird ſehr viel deutſch
ge=
ſprochen, in dem Hotel Aſtoria, in dem wir wohnten und
vorzugsweiſe deutſches Militär verkehrt, konnte man ſich
mit allen Angeſtellten, vom Hausdiener an bis zum
Ober=
kellner, deutſch verſtändigen. In einer Stadt von ſo
inter=
nationalem Gepräge wie Brüſſel iſt es ja auch weniger
verwunderlich, daß ſie deutſch ſprechen können, als daß
ſie es jetzt wollen. An Beiſpielen vom Gegenteil fehlt
es allerdings auch nicht, viele, die es früher geſprochen
haben, wollen es jetzt mit einem Male nicht verſtehen.
In den Straßen ſind auf großen Plakaten die Tages
berichte in deutſcher, vlämiſcher und franzöſiſcher Sprache
angeheftet. Die Zeitungen werden mit großem Geſchrei
in den Straßen ausgeboten. Der Straßenbahnverkehr iſt
ſehr lebhaft. Die Schutzleute, in einer kleidſamen dunkeln
Uniform mit ſchwarzem Mantelkragen, walten ruhig ihres
Amtes und grüßen nach Vorſchrift die deutſchen Offiziere.
Abends 11 Uhr iſt Polizeiſtunde, und es wird dann ſtill
in den Straßen, nur einzelne Lokale, in denen deutſches
Militär verkehrt, haben länger Konzeſſion. Der telegra
phiſche und telephoniſche Verkehr iſt für den Privatbetrieb
ſelbſtverſtändlich ausgeſchloſſen.
Während unſeres Aufenthaltes in der Hauptſtadt
be=
ſuchten wir, da genügend Zeit war, auch die hiſtoriſchen
Stätten, u, a. den wundervollen, in ſeiner architektoniſchen
Schönheit wohl einzig daſtehenden Marktplatz mit den
vergoldeten Giebeln der Gildenhäuſer, beſichtigten den in
den Jahren 1866—1883 mit einem Koſtenaufwand von
45 Millionen Francs erbauten Juſtizpalaſt, ein impoſan
tes, aber geſchmackloſes Stilkonglomerat, in deſſen großem
Gerichtsſaal die Hauptwache Quartier bezogen hat, das
als Lazarett eingerichtete Königliche Schloß, auf dem die
Rote Kreuz=Fahne weht, die prachtvollen Arkaden des
Place du Einquantenaire, deſſen Tor dem Brandenburger
Tor in Berlin gleicht, ꝛc. Auch den berühmten Männeken
Brunnen, eines der Wahrzeichen Brüſſels, der aber mehl
harmlos als ſonſt etwas iſt, nahmen wir in Augenſchein=
Es gibt wohl kaum ein zweites Land, das verhältniss
mäßig ſo reich an architektoniſchen Schönheiten und
ſtil=
vollen Denkmälern der Baukunſt einer vergangenen Zeil
und an Kunſtſchätzen iſt wie das kleine Belgien
Abends waren wir bei den Offizieren des
General=
gouvernements im Palaſthotel zu Gaſte geladen. Es ſind
meiſtens Reſerveoffiziere, die mit den belgiſchen Verhälts
niſſen vertraut ſind.
Von Brüſſel aus machten wir unter der Führung
zweier Offiziere in drei von dem Generalgouvernement
zur Verfügung geſtellten Autos einen Abſtecher nach Löwen,
Mecheln und Antwerpen, womit einem beſonderen Wun
ſche der Teilnehmer an der Fahrt in zuvorkommendſter
Weiſe entſprochen worden war. Wir fuhren zuerſt durch
den alten Teil der Stadt Löwen, die, wie alle belgiſchen
Städte, intereſſant iſt, aber ein kleinſtädtiſches, faſt
dörf=
liches Gepräge trägt. Es war gerade Viehmarkt, die
Bauern trieben ihre Kälber und Rinder auf, und es
herrſchte ein reger Verkehr in den engen Straßen. Plötz
lich machte das Auto eine Biegung und der Atem ſtockte
uns: ein rieſiges Feld von Trümmern breitete ſich vor
unſeren Augen aus, nichts als Ruinen, kahle Mauern, die
mit den leeren Fenſterhöhlen in die Luft ſtarrten, und
Schutt, ſoweit das Auge blickte, und inmitten dieſes wüſten
Trümmerfeldes ragte unverſehrt und wie ein blank
ge=
putztes Schmuckkäſtchen das ſchlanke Gebäude des Rathau=
dieſe Verleumdungen nicht mit der wortloſen
Ver=
achtung hinweggehen, die ſie an ſich verdienten. Denn
von einem Manne, der mit den Nachtſſeiten
dereng=
liſchen Kriegführung aus ſo reicher Erfahrung
vertraut iſt, wie Kitchener, ſetzt die ganze Welt
vor=
aus, daß nur die ſichere Kenntnis ganz unerhörter
Schändlichkeiten ihm ein Verdammungsurteil über
andere in den Mund legen könnte. Die hauptſächliche
Stütze der von Kitchener erhobenen Anklagen bildet aber
offenbar ein Bericht des aus deutſcher
Kriegsgefangen=
ſchaft entflohenen engliſchen Majors Vandeleur.
Be=
zeichnend für die Glaubwürdigkeit dieſer, auch der
deut=
ſchen Regierung bekannten Aufzeichnungen iſt die Tatſache,
daß ihr Verfaſſer bei den eigenen Kameraden nicht mehr
für geiſtig normal gilt, ſeitdem der Krieg auf ſeine
Ner=
ven einwirkte. Kitchener ſagt unſeren Truppen nach, daß
ſie ihre engliſchen Gefangenen in vielen Fällen
mißhan=
delt, manche von ihnen ſogar kalten Blutes erſchoſſen
hät=
ten; ſelbſt vor verwundeten Offizieren habe ihre Roheit
nicht Halt gemacht. In den Gefangenenlagern werde die
grauſame Behandlung durch Hunger und andere
Quäle=
reien fortgeſetzt. Deutſchland habe große kriegeriſche
Fähigkeiten und großen Mut bewjeſen, aber es habe ſeine
Soldatenehre durch Handlungen befleckt, die mit der
bar=
bariſchen Wildheit der Derwiſche wetteifern könnten.
Wer deutſches Weſen wirklich kennt und ſich ein Urteil
darüber nicht nur aus Schmähſchriften gebildet hat, der
wird, wes Stammes er auch ſei, mit Entrüſtung dieſe
unverantwortliche Herabwürdigung eines
Heeres zurückweiſen, deſſen ſtraffe Manneszucht in
vie=
len ruhmreichen Kriegen ſich bewährte, und von
Fern=
ſtehenden oft genug als übermäßig ſcharf kritiſiert wurde.
Es zeugt von ſelbſt für die auch für engliſche
Ver=
hältniſſe ungewöhnliche Anmaß ung, wenn
ein ſolches Heer von einem Gegner angegriffen wird, unter
deſſen Befehl die herzloſen Peiniger jenes deutſchen
Kriegsfreiwilligen Callies ſtehen, von dem ein engliſcher
Fliegeroffizier im Oktober 1914 gemeinſam mit mehreren
Soldaten durch rohe Mißhandlungen einen Verrat an
unſeren Truppen zu erpreſſen ſuchte. Von einer
Verurtei=
lung dieſer elenden Handlungsweiſe hörte man aus dem
engliſchen Lager bisher noch nichts. Wir werden
demzu=
folge wohl auch vergebens auf eine Sühne für die
ſchmach=
volle, grauſame Behandlung warten, die gefangene
deut=
ſche Soldaten im März nach den Kämpfen um Neuve
Cha=
pelle erleiden mußten. Unter der Leitung und Aufſicht
der Engländer raubten indiſche Truppen dieſe Gefangenen
aus und mißhandelten ſie. Wir können leider nur allzu
viele ähnliche Fälle engliſcher Grauſamkeit
durch eidliche Ausſagen belegen, darunter die
unmenſchliche Behandlung unſerer in den deutſchen und
engliſchen Kolonien gefangenen Volksgenoſſen. Was
Kitchener über deutſche Gefangenenlager behauptet, wird
durch die Ausſagen vieler neutraler Zeugen widerlegt.
Unter ihnen erklärte der amerikaniſche Botſchafter in
Ber=
lin erſt vor kurzem, daß die gefangenen Engländer nach
ſeiner eigenen Feſtſtellung in völlig angemeſſener Weiſe
behandelt würden. Wir glauben nicht, daß im Gegenſatz
dazu gerade Kitchener das Recht hat, haltloſe Anklagen
zu erheben. Iſt doch ſein Name für alle Zeiten
mit jenen ber üch tigten Kon
zentrations=
lagern verknüpft, in denen während des
Buren=
krieges ſo viele unglückliche Frauen und Kinder elend
verſchmachten mußten.
Die Behauptung, daß unſere Truppen wehrloſe
Ge=
fangene mutwillig erſchoſſen hätten, überraſcht uns aus
dem Munde Kitcheners nicht. Die engliſche Heeresleitung
hält ja ihre Truppen mit Vorbedacht ſchon lange in dem
Wahn, daß ihnen im Falle der Gefangenſchaft der Tod
oder ſonſt ein grauſames Schickſal drohe. Die Gründe
dafür liegen ſo klar zutage, daß wir ſie nicht einmal anzu=
deuten brauchen. Wenn Kitchener ſich endlich zur
Begrün=
dung weiterer Anklagen gegen unſere Kriegführung auf
internationale Abmachungen beruft, ſo ſei ihm
entgegen=
gehalten, daß die Geſchichte keines Volkes der
Welt an Beiſpielen für die kaltherzige,
treuloſe Mißachtung ſolcher
Vereinbarun=
gen ſo reich wie die des engliſchen iſt. Wer
ſeine Truppen von amtswegen mit Munition verſieht, die
ſo grauſame Wunden reißt, wie die engliſchen
Infanterie=
geſchoſſe Marke VIII, der ſolle jeder Erörterung über das
Haager Abkommen vom 18. Oktober 1907 ſo weit wie
möglich aus dem Wege gehen. Wer gegen ein europäiſches
Kulturvolk farbige Barbaren jeder Art und
Her=
kunft ins Feld führt, und ihrer Raub= und Blutgier
freien Lauf läßt, tut nicht wohl daran, an die
Wild=
heit jener Derwiſche zu erinnern, in deren Geſchichte der
blutige Tag von Omdurman doch wahrſcheinlich nicht von
engliſcher Milde zeugt. Wer endlich ein blühendes Volk
wie das deutſche mitſamt ſeinen Frauen und ſchuldloſen
Kindern auszuhungern ſucht, weil er ſich zu ſchwach fühlt,
um es in ehrlichem Kampfe durch Waffengewalt zu
be=
zwingen, der ſollte mit ſeinem Appell an fremde
Menſch=
lichkeit die denkbar größte Zurückhaltung üben, denn es
iſt nicht ſein, ſondern unſer Verdienſt, wenn wir dieſer
Kampfesweiſe lachend ſpotten und die für alle
Zu=
kunft befleckte engliſche Ehre wenigſtens vor
dem Makel ſchützen, daß der Plan zur Tat wird, deſſen
Schändlichkeit durch die Ohnmacht ſeiner Urheber nicht
gemildert werden kann.
Wenn Kitchener uns daher ſeine fernere Achtung
ent=
ziehen will, weil unſer Verhalten im Kriege ſich nicht mit
ſeinen Begriffen von Soldatenehre deckt, ſo werden
wir das mit dem ſtolzen Bewußtſein zu tragen wiſſen,
daß wir durch dieſe reinliche Scheidung zwiſchen uns und
ihm in der Achtung vor uns ſelbſt nurſteigen
können.
Botſchafter Gerard über die Kriegsgefangenen.
* Berlin, 2. Mai. Der amerikaniſche Botſchafter
Gerard hat, wie die B. Z. meldet, dem Vertreter der
United Preß, Ackermann, in einer Unterredung
über die Lage der Kriegsgefangenen in
Deutſchland folgendes mitgeteilt:
Seit dem 29. April beſuchte ich oder einer meiner
Be=
auftragten die meiſten Orte in Deutſchland, in denen
engliſche Kriegsgefangene ſind. Jackſon, einer meiner
Beamten, der im Februar die Gefangenenlager in
Eng=
land beſuchte, hat auch 20 Lager der Deutſchen beſucht
und feſtgeſtellt, daß die Lage der Gefangenen in
Deutſch=
land und England tatſächlich gleich iſt. In
Deutſch=
land ſind gegenwärtig über 800000 Kriegsgſefangmne
von vielen verſchiedenen Nationalitäten, Raſſen, Farben
und Religionen. Beſondere Lager wurden für die Inder
und die Muhammedaner eingerichtet, während
Militär=
gefangene, die der weißen Raſſe angehören, Belgier,
Briten, Franzoſen, Ruſſen, zuſammen interniert worden
ſind. Dies gilt nicht nur von den Offizieren, ſondern auch
den Gemeinen. So kommt es, daß ſich manchmal
Unbe=
haglichkeiten infolge des gezwungenen
Zuſammenwoh=
nens von Leuten verſchiedener Lebensgewohnheiten
er=
geben. Dieſes Vorgehen wird jedoch als notwendig
an=
geſehen, damit nicht geſagt werden kann, es würden
zu=
gunſten oder zu ungunſten der Gefangenen irgend einer
Nationalität Unterſchiede gemacht. Daher iſt der
briti=
ſche Gefangene überall in der Minderzahl und ſeinen
beſonderen Wünſchen kann weniger Aufmerkſamkeit
ge=
ſchenkt werden; aber nirgends wurde gefunden, daß
irgend eine abſichtliche oder offizielle
Unterſchei=
dung ziu ſeinen Unngunſten gemacht wird.
Durch die Botſchaft wurden den britiſchen Gefangenen
große Mengen Uniformen, Schuhe und Unterkleider
be=
ſorgt, alle jedoch können das wirklich Notwendige von
den deutſchen Behörden erhalten. Das Amt des
Aus=
wärtigen und das preußiſche Kriegsminiſterium haben
bereitwillig die Anregung zur Verbeſſerung der Baracken,
in denen Engländer untergebracht ſind, angenommen und
ausgeführt. Die Lage hat ſich verbeſſert und ver=
beſſert ſich weiter. Zweifellos iſt das Ergebnis
der Beſuche von großem Wert.
Es iſt zu bedauern, daß die britiſche
Re=
gierung die erſte war die Beſtimmungen des
darüber getroffenen Abkommens zu
ver=
letzen und dadurch ſeine Fortdauer zu gefährden, indem
ſie einem Mitgliede der amerikaniſchen Botſchaft in
Lon=
don die Erlaubnis zum Beſuch der deutſchen U=
Boot=
gefangenen in Dovſr verſagte. Außer von
Jackſon beſuchten die Lager Dr. Ohneſorg von der
ameri=
kaniſchen Marine und neun andere Herren. Der
Botſchaf=
ter erklärte, er ſelbſt habe die Lager in Döberitz,
Göt=
tingen, Hannöverſch=Münden und Burg bei Magdeburg
perſönlich beſucht. Er war auch mehrere Male in
Ruh=
leben, deſſen Leiter ſich wöchentlich mit ihm beſprächen.
Auch die Arreſtanſtalt von Burg bei Magdeburg habe er
beſucht. Er ſelbſt habe mit 22 von den 39 dort in
Vergel=
tung für die Einſperrung der U=Bootmannſchaften
inter=
nierten Offizieren geſprochen. Wenn auch in vielen
La=
gern, beſonders in Ruhleben, Hannöverſch=Münden und
in Burg die ſanitären Bedingungen noch nicht
zufrieden=
ſtellend ſeien, ſo habe die amerikaniſche Botſchaft doch den
Eindruck, daß die deutſchen Behörden beſtrebt ſeien, die
Anſtände zu beſeitigen. Viele ſtark übertriebene
Erzäh=
lungen ſeien über die Lage in Ruhleben und die
ganzen Gefangenenverhältniſſe in ausländiſchen Blättern
erſchienen. So wurde kürzlich behauptet, die engliſchen
Gefangenen im Göttinger Lager würden ſchlecht behandelt.
Zwei Tage vor dem Empfang dieſes engliſchen
Tele=
gramms war ich, ſagte der Botſchafter, im Göttinger
Lager, um an der Einweihung des erſten
Kriegs=
gefangenenhauſes des Vereins chriſtlicher junger Männer
teilzunehmen. Dr. Ohneſorg und ich fanden das Lager
in jeder Beziehung durchaus vorbildlich.
Eine franzöſiſche Rechtfertigung der deutſchen
Gasbomben.
* In ſeinem Blatt La Guerre Sociale macht ſich
Guſtave Hervé, der bekanntlich an patriotiſcher
Geſin=
nung heute in Frankreich keinem nachſteht, geradeheraus
luſtig über die Entrüſtung ſeiner Landsleute wegen der
Verwendung von Gasbomben durch die
deut=
ſchen Truppen, nicht nur weil, wie er ausführt, dieſe
neuen Geſchoſſe offenbar weniger grauſige und
mörde=
riſche Verſtümmelungen hervorbrächten als die
Stahlgra=
naten, ſondern vor allem auch, weil Frankreich ja ganz
dieſelben Erſtickungsgeſchoſſe zu beſitzen und mit rieſigem
Erfolg zu verwenden ſchon vor Monaten ſich gerühmt
habe. Darüber ſchreibt Hervé:
Es liegt ein Stück Heuchelei in der tugendhaften
Entrüſtung, die man gegen die Verwendung dieſer
Rauch=
gaſe zur Schau trägt. Als im Auguſt die Deutſchen auf
Paris marſchierten und die tollſten Nachrichten
durch=
einander wirbelten, erinnert man ſich nicht, welch
un=
glaubliche Geſchichten da über Turpinpulver
um=
liefen? Man erzählte ſich mit Entzücken die mörderiſchen
Wirkungen, welche die Erſtickungsgeſchoſſe des berühmten
Erfinders erzielten. „Ja, mein Verehrter, 70000 Deutſche
ſind einfach erſtickt worden; ganze Regimenter blieben
infolge Erſtickung auf der Strecke!” Welche Strafe wäre auch
zu ſchrecklich gegen Leute, die euch plötzlich überfallen. Ich
erinnere mich deſſen ſehr wohl: niemand erhob
damals Einſpruch. Es war aber nur eine
unheil=
volle Rieſenente. Als man aber an die Wunder des
Ex=
ſtickungspulvers Turpin glaubte, da war
Turpin der Retter. Weshalb will man alſo das
törichte Geſchrei oder die Heuchelei dahin treiben, es
niederträchtig zu finden, daß die Deutſchen mit einem
neuen Pulver herauskommen, das im Vergleich mit dem
Turpin, das wir in der Stunde höchſter Angſt für uns
zu Hilfe riefen, harmlos wie der heilige Johannes zu
ſein ſcheint? In meinen Augen hatte das Turpin nur
einen Fehler, den nämlich, daß es nur in den durch den
niederſchmetternden Einfall vom Auguſt hervorgerufenen
wahnwitzigen Einbildungen beſtand. Anſtatt den
Deut=
ſchen die Verwendung erſtickender Rauchgaſe zum
Vor=
wurf zu machen, ſollten wir lieber uns ſelber den
Vor=
wurf machen, uns in dieſem Kriege wieder einmal
von dem Erfinder= und
Organiſations=
genie unſeres Feindes haben überflügeln
zu laſſen. Mit den Erſtickungsgaſen ſteht es wie mit dem
übrigen: Sie ſind es, welche Neues darin bringen,
wäh=
rend wir und unſere Verbündeten uns im alten
Schlen=
drian dahinſchleppen.
ſes empor, das berühmte Denkmal der Spätgotik. Der
neue Stadtteil vom Bahnhof bis zum Rathauſe iſt
gänz=
lich niedergelegt und bildet ein einziges großes
Ruinen=
feld. Die heimtückiſche und rachſüchtige walloniſche
Bevölkerung hakte trotz aller Warnungen einen
ſorgfältig vorbereiteten meuchelmörderiſchen Ueberfall auf
unſere Truppen verübt und ſie hinterrücks mit
Maſchinen=
gewehren aus den Häuſern niedergeknallt. Es folgte ein
furchtbarer Straßenkampf, bei dem viele unſerer braven
deutſchen Soldaten durch die Kugeln der nichtswürdigen
Franktireurs hingeſtreckt wurden, und dann erging das
Strafgericht über die Stadt, das ſie ſelbſt über ſich
herauf=
beſchworen hatte. Das Rathaus wurde bekanntlich von
unſeren Soldaten vor der Vernichtung gerettet. Das
Strafgericht war gerecht, aber es war auch gut; denn wer
weiß, was ohne dieſes Exempel in Mecheln, Brüſſel,
Ant=
werpen uſw. noch geſchehen wäre, wie viele unſerer
Solda=
ten noch das Leben in Franktireurkämpfen hätten laſſen
müſſen und wie ſchwer dieſe ſchönen Städte noch
heimge=
ſucht worden wären. Den wiederholten deutſchen
War=
nungen, die nichts genutzt hatten, mußte die Tat folgen.
Die Strecke von Löwen bis Mecheln bietet ein
trau=
riges Bild der Verwüſtung, man ſieht hier faſt kein ganzes
Haus mehr. Mecheln ſelbſt, wo wir keinen Aufenthalt
nahmen, hat nicht ſo ſehr, aber immerhin ſtark gelitten,
und zwar iſt es von den Belgiern ſelbſt beſchoſſen worden.
Die Kathedrale, von deren Spitze die ſchwarz=weiß=rote
Flagge weht, ſcheint wenig beſchädigt zu ſein. Eine
Dampfſtraßenbahn die uns begegnete, mutete mich heimiſch
an. Die Einwohner Mechelns ſind zum großen
Teil geflohen und es iſt ſtill in den Straßen
Bettelnde Kinder verfolgten uns auch hier. Auf
Um= und Kreuzwegen fuhren wir dann nach dem
Fort Wavre=St. Cathérine vor Antwerpen, um uns hier
von den Wirkungen des 42 cm=Mörſers durch Augenſchein
zu überzeugen. Dieſe ſind ſo fabelhafter Art, daß der,
welcher ſie erzählt, in den Ruf der Aufſchneiderei kommen
könnte, und wir können es unſeren Feinden kaum verübeln,
wenn ſie dieſen Vorwurf gegen uns erhoben haben
Die 1000 Zentner ſchwere Kuppel eines Panzerturms
iſt mit einem einzigen Schuß zerſpalten, wie Blech
ver=
bogen und zehn Meter weit fortgeſchleudert, Eiſenbeton=
blöcke ſind wie Zucker zerſtoßen, Stahlwände und
Beto=
nierung, die für die Ewigkeit geſchaffen ſchienen, wie
Papier zerriſſen und durcheinandergewürfelt worden.
Furchtbare Verwüſtungen hatte ein Geſchoß angerichtet,
das ins Innere der Befeſtigung geſchlagen und hier
explo=
diert war. Bombenſichere Kaſematten waren glatt
durch=
geſchlagen. Das Rätſelhafteſte iſt, daß dieſe Geſchoſſe in
einer Entfernung von 12 Kilometern abgefeuert ſind und
ihr Ziel, das in einer ſolchen Entfernung verſchwindend
klein iſt, ſicher getroffen haben. Eine Erklärung dafür
können nur Sachverſtändige geben, für den Laien iſt es
unfaßbar. Die „dicke Berta” hat mit dem Glauben, daß
es uneinnehmbare Feſtungen gebe, endgültig aufgeräumt.
Nachdem wir das Fort, das natürlich ſtreng bewacht
iſt, verlaſſen hatten, gelangten wir durch das ganz
zer=
ſchoſſene Lier an einem zum Zwecke der Verteidigung bis
auf die Stümpfe niedergehauenen Wald vorbei nach
Ant=
werpen. An der herrlichen Stadt iſt der Krieg bis auf
einige Häuſer, die durch Granaten oder Zeppelinbomben
zerſtört ſind, ſpurlos vorübergegangen. Die Engländer
die — Herr Churchill allen voran — vorher viele große
Worte gemacht hatten, haben bekanntlich ſchleunigſt die
Flucht ergriffen und die deutſchen Schiffe im Hafen
ver=
nichtet, wobei ſie ja nichts riskierten. Dies
Zerſtörungs=
werk galt offenbar nicht ihren Bundesgenoſſen, ſondern
dem zukünftigen deutſchen Antwerpen. Wir
fuh=
ren durch eine große und breite, prachtvolle Straße an
dem impoſanten Bahnhofsgebäude vorüber nach dem
wäh=
rend des Krieges oft genannten Hotel Weber, wo wir für
einige Stunden abſtiegen. Unſer Beſuch galt dem Hafen,
der einen wahrhaft großartigen Eindruck macht, obwohl
jetzt der ganze Schiffsverkehr ruht und die Schelde
un=
belebt iſt. Eine Friedhofsſtille herrſcht im Hafen. Wir
fuhren im Auto durch den Südhafen mit ſeinen endloſen
Lagerhäuſern und ſahen auch mehrere, von den
Englän=
dern demolierte Schiffe und andere Spuren des engliſchen
Zerſtörungswerkes. Große Trupps Arbeitsloſer
lunger=
ten auf den Kais und in den Straßen umher und wurden,
als ſie ſich auch vor unſerem Hotel anſammelten, von der
Polizei entfernt. Kinder und Frauen mit kleinen
Kin=
dern auf dem Arm bettelten uns an oder boten
Streich=
hölzer und Poſtkarten zum Verkauf an.
Von der Spitze der Kathedrale weht die deutſche
Flagge, die von unten nicht größer als ein Taſchentuch
erſchien.
Auf einer gepflaſterten Straße fuhren wir über
Wal=
hem und Willefort nach Brüſſel zurück. Am nächſten
Tage traten wir die Rückreiſe nach Deutſchland an. Auf
dem Bahnhof in Brüſſel herrſchte ein beängſtigendes
Ge=
dränge. Die Feldgrauen ſtanden wie eine feſte Mauer
vor dem Eingang zum Bahnſteig, der Schaffner muſterte,
wie Polyphem ſeine Schafe, jeden einzelnen Reiſenden,
ehe er ihn herausließ; denn ohne Ausweis darf niemand
die Eiſenbahn benutzen. Kraft der Autorität unſeres
Hauptmanns verſchafften wir uns Durchgang und
ge=
langten endlich auch in einen noch unbeſetzten Wagen.
In Köln, wo wir nachts eintrafen, trennten wir uns, da
der Zug nach Berlin weiterfuhr. Am nächſten Morgen
fuhr ich in einem dreifach beſetzten D=Zug nach Mainz
weiter. Ich hatte meinen Koffer in den freien Raum
vor einer Wagentür geſtellt und machte die ganze Fahrt
auf dieſem improviſierten Sitzplatz, froh darüber, daß ich
nicht wie andere ſtehen mußte.
Wieder daheim! Die tiefen Eindrücke in
Feindes=
land, die uns das ganze Elend des Krieges ſo lebhaft vor
Augen geführt hatten, wurden auf der Fahrt durch die
von den Schreckniſſen des Krieges verſchont gebliebenen
deutſchen Gauen durch freundlichere abgelöſt, und dem
bedrückten Gefühl wich ein ſolches der Freude und
unend=
lichen Dankbarkeit gegen unſer herrliches Heer, das den
Feind von unſeren Grenzen ferngehalten, unſere
Hei=
mat, unſer Haus und Herd und unſere Frauen und
Kin=
der verteidigt und beſchützt und vor Heimſuchung, Elend
und Tod bewahrt hat. Wehe uns, wenn wir dies je
vergäßen!
Ein überraſchendes Schauſpiel bot ſich noch auf der
Strecke von Koblenz bis Mainz dem Auge dar: In der
Nacht hatte es geſchneit und über die ganze
Rheinland=
ſchaft, über Berge, Täler und Wälder hatte ſich eine
weiße Schneedecke gebreitet — ein wunderbares
Panorama!
Es geht doch nichts über den deutſchen Rhein!
Sie werden ihn nicht bekommen, ſolange noch ein Herz
in deutſcher Bruſt ſchlägt!
Datterich auswärts.
— Wahrlich, der wäre kein echter Darmſtädter, der ſich
nicht ehrlich über den unbeſtrittenen Erfolg freuen wollte,
den unſer alter guter „Datterich” nunmehr auch jenſeits
der heſſiſchen Grenzpfähle davonträgt. Nicht nur unſer
Hoftheater, das am 7. März den „Datterich” zum
erſten=
mal aufführte und ſo die längſt verfallene Ehrenſchuld
an Niebergall einlöſte, nein, auch andere Bühnen haben
das unverwüſtliche Werk in ihren Spielplan
aufgenom=
men, und, Niebergall, den wir mit Stolz als einen Sohn
unſerer Vaterſtadt anſprechen dürfen, feiert nahezu
75 Jahre nach ſeinem Tod eine fröhliche Auferſtehung.
„So feiert ihn! Denn was dem Mann das Leben nur
halb erteilt, ſoll ganz die Nachwelt geben.”
Doch hören wir die auswärtige Preſſe.
Frank=
furt. Erſtaufführung 16. Februar. Frankfurter
Zei=
tung: . . . . . Manchem vielleicht zu vormärzlich, zu
ſchlicht. Aber für den Freund des Humors (des
liebens=
werteren und auch längerlebigen Bruders des Witzes) ein
Schmaus . ., wie das echte Volkslied: Anſpruchslos
und doch ewig. Würzburg. Erſtaufführung 30. März.
Neue Würzburger Zeitung: Das Urbild des berühmten
Darmſtädter Heiner, wie er leibt und lebt.
Nieber=
galls „Datterich” wird das genialſte Lokalſtück bleiben,
das unſere Literaturgeſchichte kennt. . . . Darum möge
der „Datterich” von den Darmſtädtern dem deutſchen
Volke gewonnen werden. Die Darmſtädter brachten die
Komödie in ſchönem Stil und flottem, beſchwingtem
Luſt=
ſpieltempo. . . . Die ſzeniſche Ausſtattung war
vorzüg=
lich . . . es gelangen ihr feingeſchaute Bilder von intimen
Reizen. — Würzburger Lokalanzeiger: Die einzelnen
Bilder ſind getreue Kopien des Lebens und die Menſchen
mit ihren Alltagsſchwächen und Albernheiten treten uns
in komiſchſter Faſſung entgegen. . . — Würzburger
Tag=
blatt: Wenn man dieſes Stück als Charakterſtudie
be=
trachtet, ſo kann man nicht umhin, dem Dichter als einem
der ſeelenkundigſten Menſchenſchöpfer den Lorbeer zu
reichen. Berlin (Leſſingtheater). Erſtaufführung 24. April.
Tägliche Rundſchau: Ein fröhliches, ſtarkes Werk trotz
ſeiner ſcheinbaren Anſpruchsloſigkeit. — Voſſiſche Zeitung:
Es handelt ſich um eine Dichtung aus dem Volke, die
entzückt, weil ſie aus dem Unbewußten geſchaffen ſcheint,
ohne Anſtrengung, ohne Abſicht.
Mannheim.
Hof= und Nationaltheater. Erſtaufführung 25. April
Mannheimer Tagblatt: Geſpielt wurde die Poſſe unter
Hermann Knispels Leitung vorzüglich. Alle Darſteller
ſpielten ſich in die Herzen der Zuſchauer hinein. Keinen
empfand man als geringwertig oder überflüſſig. Hermann
Knispel hat ſich mit der Neubelebung des „Datterich” nicht
nur ein künſtleriſches, ſondern auch ein hohes literariſches
Verdienſt erworben, das in weiteſten Kreiſen Anerkennung
verdient. Wiederholungen im Neuen Theater würden
ſicher mit Erfolg gekrönt werden, denn die Poſſe gefiel
außerordentlich.. . . — Generalanzeiger: Die
Nieber=
galls „Datterich” durch das Darmſtädter Hoftheater im
Neuen Theater warm, gemütlich, liebevoll aufführen
ſahen, haben in der lebendigen Ahnung dieſer
merkwür=
digen Menſchlichkeit einen, über eine bloße Unterhaltung
hinausgehenden Wert mit ſich genommen.
Neue
Badiſche Landeszeitung: Das Darmſtädter Hoftheater
hat mit einem Geſamtgaſtſpiel dieſes liebenswerte
Pro=
dukt des Biedermeier, das ſich ſo überbeſcheiden eine
Lokal=
poſſe nennt, aber ein deutſches Charakterluſtſpiel iſt, zur
erſten Aufführung gebracht und dafür ein großes,
gern=
lachendes Publikum gefunden. . . . Mainz.
Erſtauf=
führung 28. April. Mainzer Journal: Niebergalls
Bur=
leske „Datterich” nennt der verſtorbene Berliner
Litera=
turhiſtoriker Prof. Richard M. Meyer das genialſte
Lokal=
ſtück Deutſchlands. Das ſehr animierte Publikum dankte
beifallsfreudig den Darmſtädter Gäſten für die
literar=
hiſtoriſche Bereicherung heſſiſcher Heimatskunde. Wie
kurz vorher in Mannheim konnte die Darmſtädter
Exkur=
ſion einen vollen Erfolg buchen..
Neueſter
Anzei=
ger: Niebergalls „Datterich” hat vor dichtbeſetztem
bei=
fallsfreudigen Haus ſeinen Einzug auf unſerer Bühne
gehalten. Jede Rolle und jedes Röllchen hatte ſich
charak=
teriſtiſcher Wiedergabe zu erfreuen. . . . — Mainzer
An=
zeiger: Die Gäſte haben einem dankbaren vollen Haus
einen Abend heiterſter Unterhaltung geſchaffen, der infolge
der Verwandtſchaft der Mundart im Zeichen einer
enge=
ren Fühlung zwiſchen Bühne und Hörer ſtand.
„So war es ſchon”, führt Hervé dann noch aus, „mit
der ſchweren Feldartillerie, mit der Verwendung der
Flug=
zeuge, dem Schießen auf große Entfernungen dem Bau
der Schützengräben, den Automitrailleuſen uſw.” Seine
Schlußfolgerung lautet daher: „Auch für die
Erſtickungs=
gaſe mußten uns erſt die Deutſchen die intelligente
Ver=
wendung zeigen, damit wir auch unſerſeits daran dachten.
Wir täten wahrlich beſſer daran, etwas weniger von
unſern Erfindereigenſchaften oder ſchöpferiſchen
Fähig=
keiten zu reden und ſie dafür etwas mehr zu zeigen
im Frieden wie im Kriege. Machen wir uns alſo auch
an die Erſtickungsbomben!
Verſenken von Handelsſchiffen.
* Ueber die Frage, ob das Verſenken von
Han=
delsſchiffen, feindlichen oder neutralen, die nach
Regelrecht einziehbar ſind, deshalb zu unterbleiben hat,
weil ſich auf ihnen Privatperſonen (Nichtkämpfer)
befin=
den, ſchreibt Profeſſor Dr. H. Rehm=Straßburg in der
Deutſchen Juriſten=Zeitung:
„Im Landkriege gilt, daß die friedliche Bevölkerung
und ſonſt Wehrloſe nicht abſichtlich verletzt werden
dür=
fen. Auch im Seekriege ſind die Nichtkämpfer für ſich
unverletzlich. Keineswegs darf vom Meere z. B.
abſicht=
lich auf feindliche Privatleute an der Küſte geſchoſſen
werden. Anders ſteht es mit Nichtkämpfern an Bord.
Da Schiffe verſenkt werden dürfen, ein Verſenken ohne
eventuelles Mitvernichten der Perſonen darauf nicht
mög=
lich iſt, gilt nach der Natur der Sache der Satz: ſolches
Mitvernichten iſt erlaubt. Dieſer Satz wäre
nur dann ausgeſchloſſen, wenn ſich im Völkerrecht, ebenſo
wie für die Waren an Bord durch die Pariſer
Seerechts=
erklärung, auch für Perſonen an Bord die der Natur der
Sache widerſtrebende Rechtsregel der Unverletzlichkeit,
alſo die Rechtsnorm: unfrei Schiff, frei Perſon gebildet
hätte. Die Rechtsnorm würde hier natürlich für die
Frage der Zerſtörung nicht die Abwandlung haben: die
Perſonen dürfen mitverſenkt werden, aber es iſt Erſatz
zu leiſten, ſondern der Rechtsſatz würde lauten: das
Verſenken des Schiffes hat zu unterbleiben, weil die
Menſchen darauf unverletzlich ſind.
Wird verſenkt, ſo beſteht völkerrechtlich auch
leine Rettungspflicht. Eine ſolche kennt das
Völkerrecht — die Genfer Konvention für den Seekrieg —
lediglich gegenüber Schiffbrüchigen der Kriegsmarine und
auch gegenüber ihnen erſt nach Beendigung der Operation.
Damit will nicht geſagt ſein, daß unſere Tauchboote nur
retten, wo es ihre Rechtspflicht iſt. Wir hören, daß ſie
ſogar feindliche Handelsſchiffe ganz unbehelligt laſſkn,
wenn neutrale Fahrzeuge gefährdet werden könnten. Auf
der anderen Seite allerdings werden ſie dadurch, daß
England die U=Boote durch Handelsſchiffe
angreifen und Prämien für erfolgreichen Angriff
aus=
ſetzen läßt, zum Selbſtſchutz gezwungen,
feind=
liche Dampfer ohne vorhergehendes Anhalten zu
ver=
nichten.”
Eine Unterredung mit dem Khedive
von Hegupten.
* Berlin, 2. Mai. Die Continental Times
ver=
öffentlicht eine Unterredung ihres Wiener Vertreters
mit dem zur Zeit in Wien weilenden Khediven
Ab=
bas Hilmi Paſcha. Der Khedive erklärte u. a., es
ſei das erſte Mal, daß er ſich über den Bruch äußere, der
ſich zwiſchen ihm und der britiſchen Regierung vollzogen
habe. Er habe beim Ausbruch des Krieges
krankheits=
halber in Konſtantinopel geweilt und die Abſicht gehabt,
ſofort nach Aegypten zurückzukehren, doch hätten ihm die
Engländer abgeraten, nach Aegypten zu eilen, da dort
alles ruhig ſei und das heiße Klima ſeiner Geſundheit
nicht zuträglich ſei. Als dann der Krieg mit der Türkei
ausbrach, habe ihm der engliſche Botſchafter in
Konſtan=
tinopel Mallett rundweg erklärt, daß ihm die Reiſe nach
Kairo nicht geſtattet werden könne. Er ſolle vielmehr
wäh=
rend des Krieges in Italien Aufenthalt nehmen. Dieſes
Anſuchen habe er jedoch abgelehnt, und ſo ſei es zum
Bruch zwiſchen ihm und der engliſchen Regierung
gekom=
men. Der Khedive ſchien nicht geneigt zu ſein, ſich darüber
zu äußern, welche Beweggründe die Engländer hatten, als
ſie ihm die Rückkehr nach Kairo unterſagten. Auf die
Frage, ob der Khedive auf den ägyptiſchen Thron Ver=
zicht geleiſtet habe, habe er energiſch mit Nein geantwortet.
Weder für ſich noch für ſeine Kinder habe er einen ſolchen
Verzicht auf den Thron Aegyptens ausgeſprochen. Er
werde niemals auf ſeine Rechte verzichten.
Im gegenwärtigen Kriege ſtehe er feſt zur Türkei. Das
Recht, das England ſich genommen habe, den ägyptiſchen
Thron für erledigt zu erklären, ſei lediglich ein Ausfluß
der engliſchen Macht. Auf die Frage, ob das ägyptiſche
Volk unter der britiſchen Regierung glücklich ſei,
antwor=
tete der Khedive, daß das ägyptiſche Volk Befreiung von
fremder Herrſchaft wünſche und dieſen Gefühlen auch
Aus=
druck gegeben habe. Aegypten habe ſeit 1882 die Koſten
der britiſchen Okkupation beſtritten.
Die Angriffe gegen die engliſche
Regierung.
* London, 3. Mai. Daily Chronicle bezeichnet in
einem Leitartikel die Angriffe der Times und
Mor=
ning Poſt auf die Regierung als unpatriotiſch.
Die furchtbarſte Macht, die England ins Auge zu faſſen
habe, ſei die Zuverſicht und Einigkeit des deutſchen Volks,
die durch jene Angriffe geſtärkt würden. — Daily News
bezeichnet in einem Leitartikel Lord Northeliffe als den
Anſtifter der Angriffe gegen die Regierung.
Die Kritiken ſeiner Blätter ſeien offen feindſelig. Seine
offenbare Abſicht ſei, das Miniſterium Asquith unmöglich
zu machen. Eine Frage für die Nation ſei es, ob ſie
mehr Vertrauen zu Asquith oder Lord Northeliffe habe.
Northeliffe wolle zeigen, daß er mächtig genug ſei, den
Miniſter zu ſtürzen. Die Nation ſolle überlegen, wen es
an Asquiths Stelle haben wolle.
* London, 3. Mai. Die Morning Poſt erneuerte
geſtern den Angriff auf Churchill. Sie ſchrieb,
Churchill habe den Angriff auf die Dardanellen am 18.
März entgegen der Auffaſſung von Lord Fiſher befohlen
und dem Kabinett die abweichende Anſicht Fiſhers nicht
mitgeteilt. Der Verluſt dreier Schlachtſchiffe
falle Churchill direkt zur Laſt, ebenſo die
Stra=
tegie, die bei Antwerpen angewandt worden
iſt, ohne daß Churchill dafür kompetent war; ferner der
Untergang von „Hogue” „Aboukir” und „Creſſy”, ſowie
der Flotte Craddocks. Das Blatt tritt dafür ein, daß die
Kollegialverfaſſung der Admiralität wieder hergeſtellt
werde und die Seelords ihre früheren Kompetenzen wieder
erhielten.
* London, 3. Mai. Zwei Führer der Oppoſition
hielten vor einigen Tagen Reden gegen die
Regie=
rung und der Abgeordnete Steel=Maitland ſprach in
Birmingham. Er wiederholte die Angriffe gegen
Churchill und kritiſierte die Geheimhaltung von
Niederlagen, wie des Unterganges des „Audacious”
und der Niederlage in Oſtafrika. Er ſagte: Die
neutra=
len Nationen erwarten von den Deutſchen Verheimlichung
und Entſtellung, von den Engländern dagegen Offenheit.
Die engliſche Nation vergegenwärtige ſich nicht den Ernſt
der Lage. — Lord Curzon ſprach in London. Er ſagte,
mindeſtens in einem Dutzend Fällen ſollten die
Mini=
ſter zur Rechenſchaft gezogen werden. Der
Feind ſei nach neun Kriegsmonaten noch im Beſitz großer
Gebiete des Landes der Alliierten. Wer unter ſolchen
Umſtänden von Frieden ſpreche, ſei ein müßiger Schwätzer,
der dem Lande einen ſchlechten Dienſt erweiſe. Wer an
einen ehrenvollen Frieden denke, der für Deutſchland
ehrenvoll ſei, treffe überhaupt daneben. Lord Curzon
ſchloß: Wir wollen einen Frieden, der für uns ehrenvoll
iſt; aber machen wir uns erſt die Lage klar, wenn wir die
Aufgabe bis zum Ende löſen wollen. Die Soldaten tun
ihre Pflicht, aber die Nation? Das Londoner
Straßen=
leben iſt unverändert. Am Samstag ſahen 30000
Men=
ſchen dem Fußballſpiel in Mancheſter zu. Wenn der
deuk=
ſche Militarismus niedergerungen werden ſoll, haben wir
nicht Leute genug. Wir haben keine Ausſicht, ſie unter
dem jetzigen Syſtem zu bekommen, und man muß
deshalb=
draſtiſchere Maßregeln vorbereiten; die Nation muß
auf größere Opfer gefaßt ſein.
Die Stimmung in England.
* (Ctr. Bln.) Aus Rom wird gemeldet: Londoner
Briefe des Hetzblattes Corriere della Sera ſchildern
über=
einſtimmend die unerhörte Gleichgültigkeit
der Engländer, denen es völlig einerlei ſei, daß bei
Neuve Chapelle 750 engliſche Offiziere und 15000
Solda=
ten gefallen ſind. Wie zu Friedenszeiten, heißt es in
die=
ſen Berichten, rennen ſie in die Varietétheater. Dieſer
Mangel an Patriotismus iſt ſo weit gediehen, daß ein
nach Glasgow geeilter Patriot, der die Arbeiter zur
Auf=
nahme der Arbeit in den Munitionsfabriken anfeuerte, die
Antwort erhielt: Was geht uns der Krieg an? Uns
inter=
eſſiert nur, daß wir zehn Cent mehr für die Stunde
er=
halten! Der Korreſpondent der Tribuna ſtellt feſt, daß
die anfängliche Kriegsbegeiſterung des
Vol=
kes völlig verrauſcht ſei. Jedes Intereſſe und jed
Energie ſeien eingeſchlafen. Es ſei unerhört, daß die
franzöſiſch=engliſche Offenſive gelähmt ſei, weil die
eng=
liſchen Munitionsarbeiter nicht arbeiten wollen. Den
Korreſpondent bedauert dieſe Lähmung des doch für dier
„Sache der Menſchheit kämpfenden” Englands tief und
meint, nur die Verſchärfung der deutſchen
Unterſeeboots=
blockade oder die Ankunft deutſcher Zeppeline in England
könne die Engländer noch aus ihrer Lethargie aufrüttel
(B. T.)
* London, 3. Mai. Times ſchreibt in einem
Leil=
artikel: Wir tun gut, uns zu erinnern, daß das, wasin
militäriſch in den letzten Kämpfen an der Weſte
front erreichten, nur eine negative Leiſtunga
Nur ein Teil des Geländes, das der Feind in der letzten
Woche gewann, wurde ihm wieder entriſſen. Es wird
keine ſchnelle oder leicht zu löſende Aufgabe ſein, unſere
Linie, wie ſie vor dem 22. April beſtanden hatte, wieder
herzuſtellen. Die Deutſchen können, indem ſie an einem
halben Dutzend Punkten zwiſchen der Schweiz und der
Nordſee gleichzeitig die Offenſive ergriffen haben, be
Ypern den beträchtlichſten Geländegewinn verzeichnen,
der in den letzten fünf Monaten beiderſeits auf dem
weſt=
lichen Kriegsſchauplatz gemacht worden iſt. Die
Ereig=
niſſe der letzten zehn Tage liefern uns den klarſten Beweis,
daß die Deutſchen in jedem Augenblick im Weſten mit
großer Macht, unbändigem Mut, reichem Vorrat an
Trup=
pen und Geſchützen und mit einem Geiſt, der vor nichts
zurückſchreckt, die Offenſive ergreifen können. Wir ſtehen
einem Feinde gegenüber, der mit Kraft, Hilfsquellen, die
ſich in vieler Hinſicht in den Wintermdnaten verſtärkten,
mit Geiſt und Entſchloſſenheit kämpft, und der täglich zu
größerer Bitterkeit verhärtet. Die deutſche Zuverſcht
nimmt nicht merklich ab. Die Deutſchen ſind geeint, wie
ſie es nicht ſeit 1870 waren. Wenn die großen Heerführer
recht hatten, die die nationale Stimmung über die
mate=
riellen Faktoren in Kriegszeiten geſtellt haben, ſo ſind die
Deutſchen bei weitem die ſtärkſte Macht, der wir jemals
gegenüberſtanden. Trotzdem ſiegt England, aber nur,
wenn die ganze Nation und alle Geiſteskraft ſich daranſetzt.
Die engliſche Arbeiterbewegung.
* London, 3. Mai. Die Times meldet: Der
Arbeitgeber=Verband der Spinnereien in
Man=
cheſter lehnte die Forderung ab, für die Arbeiten grös
berer Garne eine Kriegszulage von 10 Prozent zu
gewäh=
ren. — Auf Anregung von Asquith fand eine gemeinſame
Beratung der Vertreter der Grubenbeſitzer und der
Berg=
arbeiter über die Frage einer Lohnerhöhung um 20 Pros
zent ſtatt. Wie die Morning Poſt dazu meldet, iſtdie
Konferenz geſcheitert.
Japan und China.
* Paris, 2. Mai. Der Temps unterzieht die ja
niſch=chineſiſchen Unterhandlungen einen
eingehenden Betrachtung und erklärt mit Bedauer
Japan habe einer Intervention in Europa
die Wahrnehmung ſeiner allgemeinen Intereſſen im Orien
vorgezogen und die Gelegenheit ausnutzen wollen, um
in China eine vorherrſchende Stellungz
gewinnen, die ihm augenblicklich niemand ſtreitig
machen könne. Die Großmächte müßten reſigniert Japan
ſeine Intereſſen in China wahrnehmen laſſen und ſeien
nicht imſtande, unter den augenblicklichen Verhältniſſen
Japan aufzuhalten; aber die alliierten Mächte wüßten
daß das Unternehmen, das Japan jetzt ausführen wolle
zu bedeutend ſei, als daß Japan ohne ihre Unterſtützung
es durchführen könnte. Dies wiſſe man auch in Tokio
Der beſte Beweis hierfür ſei, daß man in Tokio die guten
Beziehungen mit dem Okzident aufrecht erhalten wolle
Das müſſe auch alle Alarmiſten beruhigen.
* Petersburg, 2. Mai. Rußkoje Slowo ſchreibt
In ruſſiſchen diplomatiſchen Kreiſen beſteht die Meinung
daß der Konflikt zwiſchen China und Japan
eine friedliche Löſung finden werde. Höchſtens
werde Japan nur zur Okkupierung von Mukden oder Taku
ſchreiten; dann werde China nachgeben. Die
Entente=
mächte hätten gegen dieſe Preſſion auf China nichts
einzu=
wenden. Dagegen zeige ſich immer mehr, daß weniger
Deutſchland als Amerika China zum
Wider=
ſtand reize. Dieſes gebe von Zeit zu Zeit freundſchaft
liche Ratſchläge platoniſchen Charakters an China.
Ob=
wohl Amerika China nicht aktiv ſchützen könne, ſpreche jede
Note aus, daß China in der Lage ſei, ſich ſelbſt zu ſchützen=
Das erwecke in China immer den Anſchein, als ob die
Vereinigten Staaten ſich aktiv einmiſchen wollten. Dieſe
dächten aber nicht ernſtlich daran. Sie beteiligten ſich nicht
einmal an der äußeren Anleihe Chinas.
* Genf, 2. Mai. Laut Meldung franzöſiſcher
Blätter hat China geſtern Japan die Antwortnote
überreicht, in der es deſſen neue Forderungen in höflicher
aber beſtimmter Form ablehnt.
Aus den Vereinigten Staaten.
IIU Amſterdam, 2. Mai. Die Zeitung Tyd
mel=
det aus Neu=York: Der Vorſitzende der
internationa=
len Handwerker=Vereinigung hat von der Neu=Yorker
Ab=
teilung ein Telegramm erhalten, das beſagt, daß die
amerikaniſchen Aobeiter dem Kriege nicht
län=
ger als unbeteiligte Zuſchauer zuſehen könnten. Sie
wür=
den im Intereſſe des Friedens eine große Agitation
in ganz Amerika einleiten. Die Wirkung des Krieges
macht ſich in Amerika unter den Arbeitern überaus ſchwer
bemerkbar. Die Unterbindung der neutralen Ausfuhr —
außer Waffen und Munition — hat eine zunehmende
Lebensmittelteuerung und große Notlage unter den
ameri=
kaniſchen Arbeitern zur Folge.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 4. Mai.
* Ordensverleihungen. Se. Königl. Hoheit der
Großherzog haben den Direktor der Landes=Heil=
und Pflegeanſtalt Heppenheim Geheimen Medizinalrat
Dr. Ehrhard Bieberbach auf ſein Nachſuchen, unter
Anerkennung ſeiner langjährigen treuen und erſprießlichen
Dienſte, in den Ruheſtand verſetzt und ihm das
Ehren=
kreuz des Verdienſtordens Philipps des Großmütigen
verliehen; ferner den Bahnhofsvorſteher Friedrich
Lofink zu Staudernheim auf ſein Nachſuchen vom
1. Mai 1915 an in den Ruheſtand verſetzt und ihm aus
dieſem Anlaß das Silberne Kreuz des Verdienſtordens
Philipps des Großmütigen mit der Krone verliehen.
* Ernennungen. Der Steueraufſeher Wilhelm
Wetzſtein zu Gießen wurde zum Pfandmeiſter für
den Beitreibungsbezirk Schotten und der Großh.
Steuer=
aufſeher Chriſtian Bauſch zu Mainz zum Pfandmeiſter
für den Beitreibungsbezirk Fürth ernannt. Se. Königl.
Hoheit der Großherzog haben den Direktor
der Landes=Heil= und Pflegeanſtalt „Philippshoſpital”
Medizinalrat Profeſſor Dr. Adolf Dannemann zum
Direktor der Landes=Heil= und Pflegeanſtalt Heppenheim
und den Oberarzt an der Landes=Heil= und
Pflege=
anſtalt „Philippshoſpital” Medizinalrat Dr. Hermann
Schneider zum Direktor dieſer Anſtalt ernannt.
* Uebertragen wurde der Schulamtsaſpirantin
Anna Zimmermann aus Mainz eine Lehrerinſtelle
an der Volksſchule zu Hechtsheim, Kreis Mainz.
Kriegsauszeichnungen. Das Eiſerne Kreuz erſter
Klaſſe erhielt Oberſtleutnant v. Petery, Kommandeur
des Reſerve=Feldartillerie=Regiments Nr. 25. Der
Vize=
feldwebel im 115. Inf.=Regt. Alois Gebhardt, Sohn
des Saalbaubeſchließers, erhielt das Eiſerne Kreuz.
E. Provinzialausſchuß. Die Tagesordnung Fur
Sitzung des Provinzial=Ausſchuſſes der Provinz
Starken=
burg am Samstag, den 8. Mai, vormittags 9½ Uhr,
lautet: 1. Klage der Gemeinde Pfungſtadt gegen den
Verwaltungsrat der Fürſorgekaſſe für Beamte und
Be=
dienſtete der Landgemeinden wegen Feſtſetzung der
ruhe=
gehaltsfähigen Bezüge des Polizeidieners Rau. 2.
Ge=
ſuch der Joh. P. Kratz Witwe in Offenbach um
Er=
laubnis zum Betriebe einer Schankwirtſchaft.
* Die Beiſetzung von Pfarrer Ernſt Flöel. Geſtern
fand in der Stille auf dem Darmſtädter Friedhof die
Bei=
ſetzung der ſterblichen Ueberreſte des in Ruſſiſch=Polen
ge=
fallenen Pfarrers Ernſt Flöel ſtatt. Er war zuletzt
Pfarrer in Langen, ſteht aber in Darmſtadt als
mehr=
jähriger Aſſiſtent der Petrus= und Paulusgemeinde noch
in beſter Erinnerung. Mit ihm iſt einer der tüchtigſten
unter den heſſiſchen Geiſtlichen dahingegangen. Als
Pre=
diger war er hochgeſchätzt und als warmherziger Freund
unſerer Jugend hat er in vorbildlicher Weiſe die ihm
an=
vertraute Jugendvereinigung der Petrusgemeinde
jahre=
lang geleitet. Sein heiteres, liebenswürdiges Weſen, ſein
gediegener, vornehmer Charakter haben ihm überall die
Herzen gewonnen. Beim Ausbruch des Krieges konnte
ihm ſein Wunſch, als Feldprediger mitzugehen, nicht
er=
füllt werden, da ſtellte er ſich zur Waffe, und war nun
beides in einem: Soldat und Pfarrer. Mit dem Reſerve=
Infanterie=Regiment 221 rückte er als Unteroffizier im
Oktober aus, wurde aber bald zum Offizier=Stellvertreter
ernannt. Seine Mannſchaft hat ihn über alles verehrt.
In manchem Feldgottesdienſt wußte er ſeine Kameraden
zu edelſter Pflichterfüllung anzufeuern, und was
Tapfer=
keit heißt, hat er ihnen vorgelebt. Das ſchlichte Kreuz
von Eiſen ſchmückte auch ſeine Bruſt. Am letzten Tage des
alten Jahres traf ihn das totbringende Geſchoß. Vier
Monate hat er in Feindesland geruht, bis nun die treue
Liebe der Seinen ihn in heimatlicher Erde barg. Ein
hoffnungsreiches Leben iſt frühzeitig zerbrochen worden,
aber wir tröſten uns mit der Gewißheit, daß auch dies
Opfer nicht umſonſt gebracht wurde, und daß auch aus
ſeinem vergoſſenen Blut ein größeres und ſchöneres
Vater=
land erſtehen wird.
* Im Silberkranz. Herr Joh. Chr. Weſp und
Ehe=
frau Chriſtine Weſp, geb. Gimbel, feiern morgen Mittwoch
das Feſt der Silbernen Hochzeit.
n. Vaterländiſches Konzert. Am letzten Freitag abend,
am Sonntag nachmittag und abend fand ein von Damen
des Roten Kreuzes und Mitgliedern der
Sanitätshaupt=
kolonne veranſtaltetes Konzert zum Beſten der
Kriegsfürſorge im Kaiſerſaal ſtatt. Die
Darbie=
tungen, die ſich in vokale, inſtrumentale, deklamatoriſche
und theatraliſche teilten, fanden bei jeder der drei
Auf=
führungen den ungeteilten Beifall der ſtets zahlreich
er=
ſchienenen Zuhörer; beſonderer und wohlverdienter
Auf=
nahme erfreuten ſich die Liedervorträge des Fräuleins
Eliſabeth Reinhart von hier und des Konzertſängers
Herrn Lamb von Frankfurt a. M., die beide ihre hohe
Kunſt den vaterländiſchen Zwecken gerne geliehen hatten.
Auch Anna Delp, eine ſehr begabte jugendliche Geigerin,
verſtand es, durch ihr gediegenes Spiel den beſten
Ein=
druck zu machen.
Ueber der ganzen Veranſtaltung lag eine weihevolle
Stimmung, die jedesmal am Schluß der Aufführung in
gemeinſchaftlichem Geſang von „Deutſchland, Deutſchland
über alles” ihren begeiſterten Ausdruck fand. Allen denen,
die ſich um die Sache verdient machten, gebührt der
leb=
hafteſte Dank, und unter ihnen ſoll auch Herr Stadtgärtner
Klier genannt ſein, welcher die wirkungsvolle
Aus=
ſchmückung des Saales geleitet hatte.
C. Das vaterländiſche Konzert, das am Sonntag
nachmittag im Konkordiaſaal zum Beſten der Kriegs=
armen der St. Eliſabethgemeinde veranſtaltet wurde,
er=
freute ſich eines ſehr ſtarken Beſuchs. Für die
Gediegen=
heit der geſanglichen, inſtrumentalen und deklamatoriſchen
Darbietungen boten die Namen der Großh.
Hofopern=
ſängerin Frau Olga Kallenſee (Sopran), Großh.
Hoftheaterregiſſeur H. Hacker, Konzertſänger Franz
Müller (Tenor und Klavier), Konzertſänger Ernſt
Roth (Bariton), Muſikdirektor H. Sonnet=
Pforz=
heim (Klavier), Gottfried Krüger (Violine) und A.
Specht (Cello) hinlängliche Gewähr. Die Leitung lag
in den bewährten Händen des Dirigenten des
Kirchen=
geſangvereins St. Eliſabeth, Herrn K. Grim. Die
gärt=
neriſche Ausſchmückung des Saales hatte Herr
Oberhof=
garteninſpektor Dittmann in liebenswürdiger Weiſe
über=
nommen. Die Dankesworte, die Herr Profeſſor
Ens=
graber den edlen Damen und Herren zollte, die in ſo
ſelbſtloſer Weiſe mitgewirkt hatten, fanden bei dem
Pu=
blikum, das den Darbietungen lebhaften, zum Teil
ſtür=
miſchen Beifall geſpendet hatte, freudigen Widerhall.
* Die Allgemeine Heſſiſche Beamten=Sterbekaſſe zu
Darmſtadt hielt am Sonntag, den 2. Mai I. J., im
Kaiſer=
ſaal (Fürſtenſaal) ihre 13.
Mitgliederverſamm=
lung ab. Der ſeitherige Vorſtand, beſtehend aus den
Herren Geh. Oberbaurat Imroth, 1. Vorſitzender, Geh.
Juſtizrat Dr. Lahr, 2. Vorſitzender, ſowie den Beiſitzern
Rechnungsrat Bergauer=Darmſtadt, Kreisſtraßenmeiſter
Braun=Alsfeld, Aktuar Göbel=Offenbach, Förſter Klipſtein=
Darmſtadt, Kreisamtsbureauvorſteher Schneider=
Heppen=
heim und Stadtrechner Vogel=Mainz, wurde einſtimmig
wiedergewählt. Der Jahresbericht, die Jahresrechnung
und die Bilanz fanden die Genehmigung der
Verſamm=
lung. Als Ort der nächſten Mitgliederverſammlung wurde
Offenbach beſtimmt. Dem Jahresbericht entnehmen
wir folgendes: Im Geſchäftsjahre 1914 ſind der Kaſſe
beigetreten 54 Männer und 10 Frauen, zuſammen 64
Per=
ſonen. Geſtorben ſind 30 Perſonen, deren
Hinterbliebe=
nen das verſicherte Sterbegeld mit zuſammen 17562,36
Mark ausbezahlt worden iſt. Die rechnungsmäßige
Sterb=
lichkeit betrug 41874 Perſonen, es wurde ſonach ein
Sterb=
lichkeitsgewinn von 28,36 Prozent erzielt. Die
Sicher=
heitsreſerve, der wiederum 1500 Mark zugeführt wurden,
beträgt 23500 Mark; die Prämienreſerve 191396,96 Mark.
Der Mitgliederſtand zu Ende 1914 betrug 2209 Perſonen
mit einem Geſamtverſicherungskapital von 1484896,14
Mark. Nach Rückſtellung aller Reſerven ergab die Bilanz
einen Ueberſchuß von 11851,39 Mark, ſo daß die
Ge=
winnreſerve zu Ende 1914 beträgt 49798,44 Mark. Die
für das Jahr 1914 zur Verteilung kommende
Divi=
dende wurde auf 35 Prozent der Prämie feſtgeſetzt.
— Für die im Kriege gefallenen Mitglieder kann
ſatzungs=
gemäß nicht das volle verſicherte Sterbegeld, ſondern nur
die betreffende Prämienreſerve ausbezahlt werden. Auf
Antrag des Vorſtandes beſchloß aber die
Mitgliederver=
ſammlung, nach Friedensſchluß des gegenwärtigen
Krie=
ges — wenn ſich das Geſamtergebnis überſehen läßt —
eine Erhöhung dieſer Sterbegelder bis zur Höchſtleiſtung
zu Laſten der halben Gewinnreſerve eintreten zu laſſen.
— Kirchenmuſikaliſche Abendfeier. Mittwoch, den
5. Mai, abends 8 Uhr, veranſtaltet der
Kirchengeſang=
verein für die Stadtkirche eine kirchenmuſikaliſche
Abendfeier, die dem Andenken an die gefallenen
Helden gewidmet iſt und in eine Fürbitte für unſere
tapferen Kämpfer ausklingt. In dieſem Sinne ſind die
Chöre des Kirchengeſangvereins und der Chorſchule
aus=
gewählt. Fräulein Daab von hier wird einige Lieder
für Sopran von Schubert und Hiller ſingen. — Der
Eintritt iſt frei. Die vorderen Bänke der Empore,
gegen=
über der Orgel, werden bis ¾8 Uhr für die inaktiven
Mit=
glieder des Vereins frei gehalten. Beim Ausgange der
Kirche iſt Gelegenheit gegeben, freiwillige Gaben in die
aufgeſtellten Büchſen zu legen.
* Zu einem vaterländiſchen Familienabend am
Frei=
tag, 7. Mai, abends, im Mathildenhöhſaale ladet das
Bibelkränzchen für Schüler höherer
Lehr=
anſtalten, Darmſtadt, ſeine Freunde, die werten
An=
gehörigen der B.=Kller und alle, welche Intereſſe an
der Jugend haben, ein. Der Vorſitzende des
National=
komitees für B.=K. in Deutſchland, Herr Pfarrer Mockert=
Frankfurt a. M., wird in einem Vortrag „Kriegsarbeit der
deutſchen Bibelkränzchen” die vaterländiſchen Aufgaben der
Bibelkränzchen und deren Wirken in der Kriegszeit
erläu=
tern. Außerdem wollen Darbietungen der Jugend auf
die Weihe der Zeit hinweiſen. Ein ſolcher Abend wird
ſicher vielen willkommen ſein als erhebende Feierſtunde
mitten unter unſerer Jugend, für die eigentlich all das
Große draußen geſchieht. (Näheres ſiehe Anzeige.)
* Konzert zum Beſten der Kriegsblindenfürſorge. Bei
dem regen Intereſſe für das Konzert am 8. Mai zum
Beſten der Kriegsblindenfürſorge wird es gut ſein, ſich
rechtzeitig Plätze zu ſichern, insbeſondere in Anbetracht
des beſchränkteren Raumes.
** Koche mit Gas! Auf den heute abend im
Kaiſer=
ſaal ſtattfindenden Lichtbildervortragüber „Das
Gas in Küche und Haushalt” ſei hiermit
noch=
mals aufmerkſam gemacht. Der Vortrag iſt in der
Haupt=
ſache für die Hausfrauen beſtimmt, es ſollte daher keine
Dame verſäumen, ſich die intereſſanten Ausführungen
an=
zuhören. Selbſtverſtändlich ſind auch die Familienväter
ſehr willkommen, die ja an der durch Verwendung von
Gas bewirkten Verbilligung der Haushaltungskoſten ein
lebhaftes Intereſſe haben dürften.
* Freiwilliger Frauendienſt im Krieg. Wer hilft
arbeiten in der Kriegsnähſtube des freiwilligen
Frauendienſtes, Neckarſtraße 3, Landesgewerbe=Muſeum 9
Geübte und ungeübte Kräfte ſind ſtets willkommen;
denn noch iſt ſtete Nachfrage in Bett= und Leibwäſche,
Decken und Schuhen für Verwundete und Kranke in
den Lazaretten der Heimat, ſowie in den vom Krieg
heimgeſuchten Gegenden unſeres Vaterlandes. Noch
ſtehen unſere Väter, Söhne und Brüder im Kampf für
unſere heilige Sache; auch für uns Frauen gilt es, in
der Liebestätigkeit nicht zu ermüden und immer neue
Helferinnen zu gewinnen. Die Arbeitszeit iſt täglich
von 9—12 und 3—6 Uhr, ausgenommen Mittwoch
nach=
mittag und Samstag den ganzen Tag. Wöchentlicher
Beitrag 15 Pfg.
Hausſammlung für die Anſtalt für Epileptiſche.
Dem Vernehmen nach wird zurzeit die alljährlich übliche
und von Großh. Miniſterium genehmigte
Haus=
kollekte für die Anſtalt für Epileptiſche in
Nieder=Ramſtadt in unſerer Stadt durch den
Kollektanten der Anſtalt eingeſammelt. Die Anforderungen
an die Wohltätigkeit ſind in dieſer Zeit außerordentlich
große, ganz beſonders für unſere tapferen Krieger, für
die Verwundeten, für die Hinterbliebenen der
Ge=
fallenen uſw. Die beſtehenden Werke und Anſtalten
der Nächſtenliebe, die ſeit langen Zeiten der Not und
dem Elend in der Menſchheit ſteuern, empfinden dies
recht merklich in dem Minderertrag der ihnen
zu=
fließenden Gaben und kommen dadurch zum Teil in
rechte Not. Es möchte deshalb an dieſer Stelle darauf
hingewieſen werden, daß die rechte Wohltätigkeit doch
auch die Werke des Friedens nicht vergeſſen darf über
der Not des Krieges und ihren Anforderungen. Man
wolle darum auch bei der diesmaligen Sammlung die
Epileptiſchen=Anſtalt in Nieder=Ramſtadt, die gerade
auch aus der Stadt Darmſtadt eine große Anzahl von
Kranken verpflegt, nicht zu kurz kommen laſſen.
n. Eine wackere Tat vollbrachten am Sonntag die
beiden Poſtbedienſteten Ph. Götz und Ludwig Holm.
Durch entſchloſſenes Handeln retteten ſie am Großen Woog
zwiſchen 11—12 Uhr zwei Jungen im Alter von 4 und 6
Jahren vom Ertrinken. Die beiden jungen Leute waren
am Großen Woog hinter der Inſel und ruderten, als ſie
Hilferufe hörten. Sie kamen mit ihrem Boot gerade noch
zur rechten Zeit, die beiden Jungen waren ſchon bis am
Mund im Waſſer und halb im Schlamm und konnten ſich
nicht retten.
§ Unfall. Ein 70 Jahre alter Laternenanzünder iſt
an der Ecke der Hügel= und Wilhelminenſtraße beim
Rei=
nigen einer Straßenlaterne von der Leiter herabgeſtürzt
und hat ſich dabei das rechte Bein und Rücken verletzt.
Er wurde durch die Sanitätswache mit dem
Krankenauto=
mobil in das Städtiſche Krankenhaus gebracht.
m. Nieder=Ramſtadt, 3. Mai. (Unſere Krieger
im Felde.) In unſerer Gemeinde hat der Krieg ſchon
ſchwere Opfer gefordert. Nicht weniger als 14 tapfere
Krieger mußten bis jetzt für das Vaterland ihr Leben
hin=
geben. Aber auch erfreuliche Kunde traf von der Front
hier ein; ſo wurden bereits 10 unſerer Tapferen
unter gleichzeitiger Beförderung mit
Kriegsauszeichnungen belohnt. Dr. Ganß, als
Stabsarzt im Oſten tätig, erhielt das Eiſerne Kreuz und
das Heſſiſche Sanitätskrenz am Bande der
Tapferkeits=
medaille. Dr. Heid wurde ſchon im vergangenen Herbſt
das Eiſerne Kreuz verliehen. Lehrer Sames konnte
kürzlich mit der Heſſiſchen Tapferkeitsmedaille
ausgezeich=
net werden. Das Eiſerne Kreuz erhielten ſerner:
Leut=
nant Eduard Vogel (auch die Tapferkeitsmedaille),
Friedrich Richter, Sergeant Peter Germann (
eben=
falls die Tapferkeits= Rettungs= und Verdienſtmedaille),
Gefreiter Bernhard Müller, Unteroffizier Wilhelm
Spieß, Otto Krug und Unteroffizier Johannes
Schuch=
mann, gewiß ein erfreulicher Beweis von hingebender
Vaterlandsliebe für unſere heldenmütigen Streiter.
Beerfelden, 2. Mai. (Geſellenprüfung.) Die
diesjährige Geſellenprüfung des hieſigen
Ortsgewerbe=
vereins fand heute vormittag in den Räumen der
Ge=
werbeſchule ſtatt. Ihr unterzogen ſich 8 Prüflinge: G.
Becker, Korbflechter; W. Engelter, Schreiner; Fr.
Hei=
neccius, Schreiner; W. Preiß, Spengler: E. Siefert,
Wagner; H. Schmitt, Schmied: Karl Sattler, Bäcker; J.
Weber, Zimmermann: Zunächſt prüften die Lehrer der
gewerblichen Fortbildungsſchule, die Herren
Kreisſtraßen=
meiſter Haupt und Lehrer Laag, dann ſtellten die
Prü=
fungsmeiſter ihre Fragen. — Die Verteilung der
Ge=
ſellenbriefe leitete der Vorſitzende des Gewerbevereins,
Herr A. Berger jr., ein, indem er zunächſt Bezug auf
die gegenwärtigen Zeitverhältniſſe nahm; im weiteren
begrüßte er den Vertreter der Großh. Zentralſtelle, Herrn
Hauptlehrer Teichmann=Michelſtadt, dankte den Lehrern
und Prüfungsmeiſtern und ermahnte die Prüflinge zu
eifriger Weiterarbeit. Letzteres tat auch Herr Teichmann,
nachdem er die Grüße der Zentralſtelle übermittelt und
auf die Einwirkung des Krieges auf das Gewerbe Bezug
genommen hatte. Die Geſellenbriefe überreichte Herr
Berger, worauf ein Prüfling im Auftrag der übrigen
Prüflinge dankte. — In einem zweiten Saal der
Ge=
werbeſchule waren die Geſellenſtücke, Zeichnungen und
ſchriftliche Arbeiten, zu einer Ausſtellung vereinigt. Von
einer ſonſt üblichen Feier am Nachmittag wurde mit
Rück=
ſicht auf den Ernſt der Zeit Abſtand genommen.
Lorſch, 3. Mai. (Großfeuer.) Am Samstag
nachmittag gegen 1 Uhr brach ein großes Schadenfeuer
aus, das 5 Scheunen ganz und 3 Wohnhäuſer zum
großen Teil in Aſche legte. Auch der Inhalt der
Scheu=
nen iſt vollſtändig verbrannt, dabei gingen 5 Stück
Groß=
vieh, ſowie verſchiedene Schweine und Ziegen zugrunde.
Wodurch und wo das Feuer eigentlich ausgebrochen iſt,
ließ ſich bisher mit Sicherheit nicht feſtſtellen, obwohl man
vermutet, daß es durch ſpielende Kinder entſtanden iſt.
Die eine der betroffenen Familien war auf einer Hochzeit
in Rheinheſſen und waren nur die Kinder zurückgeblieben.
Die Männer verſchiedener der geſchädigten Familien
ſtehen im Felde. Das Feuer hatte raſch ſolchen Umfang
angenommen, daß es ſehr ſchwer war, demſelben
Ein=
halt zu tun, obwohl die Feuerwehr, welcher auch die
Wehren von Groß= und Kleinhauſen zu Hilfe kamen,
ſich die größte Mühe gaben. Ein beſonderes Verdienſt
hat ſich das in Lorſch einquartierte Militär, Offiziere,
Unteroffiziere und Mannſchaften, erworben, welche mit
aller Energie eingriffen, ſo daß man endlich in einigen
Stunden der weiteren Ausbreitung Einhalt tun konnte.
Gießen, 3. Mai. (Das T in Eiſen.) Nach dem
Beiſpiel von Darmſtadt ſoll in Gießen ein ähnliches
Denk=
mal errichtet werden, wie der Wehrmann in Eiſen in Wien.
An der Univerſität Gießen hat Herr Profeſſor
Mitter=
maier die Anregung dazu gegeben, und das Rektorat hat
zu dieſem Zweck das Wappen der Univerſität
mit dem Antoniter=Kreuz gewählt. Dieſes „T in Eiſen”
iſt in Wappenform hergeſtellt, ſo daß beſtimmte Linien
entſtehen, die mit Nägeln beſetzt werden ſollen. Der
Er=
trag iſt für Zwecke der Kriegswohltätigkeit der Univerſität
beſtimmt. Die Nägel für die Linien koſten 1 Mk., die für
die Ecken im Wappen 10 Mk., die für die drei
Haupt=
ecken des Wappens 100 Mk. Das „T in Eiſen” befindet
ſich im Sekretariat, Bismarckſtraße 22, zur Benutzung
für Angehörige und Freunde der Univerſität.
Gießen, 3. Mai. (Vom Landw.=Inf.=Regt.
Nr. 116.) General der Infanterie v. Bahrfeldt, der
Kommandeur der . . Reſervediviſion, hat unterm 29.
März an das heſſiſche Landw.=Inf.=Regt. Nr. 116, deſſen
Stammregiment das 116. Infanterie=Regiment in
Gie=
ßen iſt, folgendes Schreiben gerichtet: „Mit dem heutigen
Tage ſcheidet das Großh. Heſſiſche L.=J.=R. Nr. 116 aus
dem Verbande der Reſervediviſion aus. Volle ſechs
Monate hat es in ſeiner Stellung vor dem Feinde
aus=
geharrt, ohne jemals abgelöſt zu werden. Das tägliche
ſchwere Artilleriefeuer, die harten Anforderungen des
Minen= und Sappenkrieges, die Unbilden der
Winter=
monate hat das Regiment mit heldenhafter Ausdauer
er=
tragen. Nicht ein Fuß breit Schützengraben
iſt verloren worden. Das Regiment kann ſtolz
zurückblicken auf die hier verlebten ſchweren Zeiten. Seine
Leiſtungen können jedem aktiven Regiment als Beiſpiet
dienen. Heute, an dem Tage, an dem das Regiment aus
dem Befehlsverbande ausſcheidet, ſpreche ich dem
Regi=
ment meinen Dank und meine volle Anerkennung aus.”
Der Tagesbefehl des Armeekorps, zu deſſen Verband das
Regiment bisher gehörte, enthielt am 30. März folgende
Sätze: „Den ihm liebgewordenen Kameraden, die uns in
den langwierigen und ernſten Kämpfen treu zur Seite
ge=
ſtanden und nicht zuletzt dazu beigetragen haben, die
un=
ausgeſetzten Angriffe eines überlegenen
Feindes blutig abzuweiſen, dankt das . .
Armeekorps für die treue Waffenhilfe und Kameradſchaft.
Unſere Gedanken und Wünſche werden die 1. Bayer.
L.=J.=Brigade und das Heſſ. L.=J.=R. Nr. 116 begleiten.”
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 3. Mai. (Während
eines heftigen Gewitterſturms) fuhr zwiſchen
Sacrow und Potsdam ein beſetztes Segelboot gegen die
Fähre. Das Drahtſeil der letzteren wurde zerſchnitten.
Das Boot kenterte; zwei von den Inſaſſen ſtürzten ins
Waſſer, wurden aber gerettet.
Fulda, 2. Mai. (Großfeuer.) In dem Dorfe
Lütter in der Rhön ſind heute nacht 14 Firſte
ab=
gebrannt.
Bukareſt, 1. Mai. (Der Petroleumbrand in
Konſtanza.) Der Brand bei der Steama=
Ge=
fellſchaft in Konſtanza hat bisher 175 Waggons
Bau=
holz, 1200 Fäſſer Petroleum, 1300 Flaſchen Mineralöl,
60000 Flaſchen Petroleum und 240 Flaſchen Benzin
zer=
ſtört. Die großen Reſervoire für Petroleum und Benzin,
ſowie die Fabrikanlagen blieben unverſehrt. Die
Aus=
dehnung des Brandfeldes beträgt zwei Hektar.
Colon, 2. Mai. (Feuersbrunſt.) Die Hälfte
der Stadt, beſonders das Geſchäftsviertel, ſind durch
eine Feuersbrunſt zerſtört worden. Der
Scha=
den wird auf zehn Millionen Francs geſchätzt.
Der Krieg.
Der Vormarſch in Nordweſt=
Rußland.
* Berlin, 3. Mai. (Ctr. Bln.) Ueber den deutſchen
Vorſtoß gegen Mitau berichtet der Kriegsberichterſtatter
v. Koſchützki folgende Einzelheiten:
Tilſit, den 2. Mai. Während zweier Tage waren
wir Zeugen des breit angelegten Vorſtoßes,
der unſere Truppen von der Linie Memel-Tilſit-
Schirwindt in nordöſtlicher Richtung nach Kurland
hineingetragen hat. Es war einer jener ſcharf gedachten
und unwiderſtehlich durchgeführten
An=
griffe, die unſeren öſtlichen Gegner wiederholt in
Schrecken verſetzt haben. Die ſtarken Stellungen, die den
Zugang auf Tauroggen ſicher zu ſperren ſchienen,
mußte der Feind ſchleunigſt räumen, nachdem
unſere hervorbrechenden Kavalleriemaſſen den Rückzug
von Nord und Süd abzuſchneiden drohten. Die ſüdliche
Kavalleriediviſion hatte den Memelſtrom auf einer
raſch geſchlagenen Schutzbrücke überſchritten. Auf
der 100 Kilometer langen Vormarſchlinie nach Szawle
vermochten ſich die Ruſſen nirgends feſtzuſetzen, weil ſie
ſich durch Umgehungsbewegungen unſerer Infanterie
be=
ſtändig im Rücken bedroht ſahen. So war es abermals
die ſtrategiſche Ueberlegenheit unſerer Heeresleitung, die
dem Vorſtoß von vornherein ſeine urwüchſige Kraft gab,
während das ſo oft erprobte unbedingte Vertrauen auf
dieſe Leitung die Truppen auch diesmal zu
übermenſch=
lichen Anſtrengungen 4anſpornte. Teile unſerer
Infanterie ſind in anderthalb Tagen 80
Kilo=
meter marſchiert, wobei ſie ohne Pauſe den Feind
in acht Stunden über Szawle hinausjagten. Ruſſiſche
Bataillone, die öſtlich davon in Szadow ausgeladen
wur=
den, hat die Woge der allgemeinen Flucht mitgeriſſen,
ſodaß ſie gar nicht in Aktion traten. Die Kopfloſigkeit
und Verwirrung war ſo groß, daß ein ruſſiſcher
Liebes=
gabenzug vorgeſtern in Szawle einlief, nachdem unſere
Truppen die Stadt ſchon beſetzt hatten. Er wurde
be=
merkt und feſtgehalten. Teilweiſe waren die
Verpflegungs=
kolonnen außerſtande, dem gewaltſamen Vorſtoß auf dem
Fuße zu folgen, ſodaß unſere Truppen gezwungen waren,
ſich im Lande ſelbſt zu verproviantieren.
Bei ihrem Abzug hatten die Ruſſen mehrere Brände
in Szawle angelegt, die bei dem herrſchenden Sturme
und infolge mehrtägiger Trockenheit leider zu einer
ver=
heerenden Feuers brunſt führten. Außer
meh=
reren Heuſtapeln war ein enormes Holzlager an der Bahn
angeſteckt worden, und zwar mit Hilfe darüber gegoſſenen
Benzins. Bald trug der Wind die Flammen von einem
Schindeldach zum anderen. Schwarze Rauchwolken
ver=
dunkelten die Sonne, während große Flammen über die
Straße ſchlugen. Die Bevölkerung hatte meiſt völlig den
Kopf verloren. Wir ſelbſt waren ſtundenlang damit
be=
ſchäftigt, Leute aus den Häuſern zu holen, die einen
nichti=
gen Gegenſtand zu retten ſuchten, während die Flammen
ſchon an den Wänden hinleckten. An vielen Stellen ſah
ich unſere Soldaten beim Retten und Löſchen, während
die Einwohner meiſtens mit Gleichgültigkeit zuſahen.
So=
fern es ſich nicht um ihren eigenen Kram handelte, waren
ſie nur mit Gewalt zur Hilfeleiſtung zu bewegen. Dabei
war es zunächſt unmöglich, das Löſchweſen zu
organi=
ſieren, weil unſere Truppen nach kurzem Aufenthalt
im=
mer wieder nach der Stadt mußten, um weiter
vorzu=
ſtoßen. Gegenüber den kriegeriſchen Notwendigkeiten muß
ſelbſt eine ſolche Kataſtrophe zurücktreten. Als geſtern
unſere Truppen Stellungen jenſeits der Stadt ausbauten,
konnten Patrouillen 20 Kilometer nordweſtlich
von Szawle vom Feinde nichts mehr
er=
blicken. Offenbar hat ſich die ganze
Verteidi=
gungslinie in regelloſer Flucht aufgelöſt.
Geſtern ſahen wir die Pioniere an der Arbeit, die für
uns wertloſen Eiſenbahnſtrecken zu zerſtören. Die
Herz=
ſtützen der Gleisverbindungen und die Waſſerkranen
flo=
gen nacheinander in die Luft, wobei Eiſenſtücke beide
Bal=
kenwände der Lagerſchuppen durchſchlugen und die
Gra=
naten heulend über die Stadt flogen. An anderen
Stel=
len wurden Stücke geſprengt, ſo daß der wichtige
Zufuhr=
weg für lange Zeit unbenutzbar gemacht iſt, ſelbſt wenn
die Ruſſen wieder in ſeinen Beſitz kommen ſollten.
Unſere Truppen haben die enormen Anſtrengungen
glänzend überſtanden und ſind in beſter Verfaſſung.
Nachzügler waren ſo gut wie gar nicht zu ſehen und die
Zahl der Fußkranken iſt ſogar erheblich geringer, als ſie
nach anſtrengenden Märſchen durchſchnittlich zu ſein
pflegt.
Der Durchbruch in Weſtgalizien.
* Wien, 3. Mai. Amtlich wird verlautbart vom
3. Mai: Vereinte öſterreichiſch=ungariſche und
deutſche Kräfte haben geſtern den Feind in ſeiner
ſeit Monaten hergerichteten und beſetzten Stellung in
Weſtgalizien angegriffen, haben ihn auf der ganzen
Front Malaſtow-Gorlice-Gromnik und nördlich davon
geworfen und ihm ſchwere Verluſte zugefügr,
über 8000 Gefangene gemacht und Geſchütze und
Maſchinengewehre in bisher noch nicht feſtgeſtellter Zahl
erbeutet. Gleichzeitig erzwangen unſere
Trup=
pen den Uebergang über den unteren
Du=
najec.
An der Karpathenfront und in den Beskiden iſt die
Lage unverändert. In den Waldkarpathen haben
wir in neuerlichen Kämpfen öſtlich Koziowa Raum
ge=
wonnen, den Feind aus ſeiner Stellung geworfen, ſeine
Gegenangriffe blutig abgeſchlagen und dort mehrere 100
Gefangene gemacht und drei Maſchinengewehre
er=
beutet. Auch nördlich Osmalode wurde der Feind von
mehreren Höhen zurückgeworfen und erlitt ſchwere
Ver=
luſte. Auch dort iſt noch der Kampf im Gange.
An der ruſſiſchen Grenze zwiſchen Pruth und Dnjeſtr
nichts Neues.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabs:
v. Höfer, Feldmarſchalleutnant.
Der Seekrieg.
Ein Kampf mit engliſchen Fiſchdampfern.
* Berlin, 3. Mai. (W. T. B. Amtlich.) Am 1. Mai
nachmittags hat ein deutſches Unterſeeboot bei dem
Ga=
lapper=Feuerſchiff den engliſchen
Torpedoboots=
zerſtörer „Recruit” durch Torpedoſchuß zum
Sin=
ken gebracht.
Am gleichen Tag fand in der Nähe vom Noordhinder=
Feuerſchiff ein Gefecht zwiſchen zwei deutſchen
Vorpoſtenbooten und einigen bewaffneten
engliſchen Fiſchdampfern ſtatt, bei dem ein
engliſcher Fiſchdampfer vernichtet wurde.
Eine Diviſion engliſcher Torepdobootszerſtörer griff
in das Gefecht ein, das mit dem Verluſt unſerer
Vorpoſtenboote endigte. Laut Bekanntmachung der
britiſchen Admiralität wurde der größte Teil der
Be=
ſatzung gerettet.
Der Stellvertreter des Chefs des Admiralſtabs:
(gez.): Behncke.
* London, 3. Mai. Vier Offiziere und 21 Mann
von dem Zerſtörer „Recruit” ſind von dem
Fiſch=
dampfer „Dawſy” gerettet worden.
* London, 3. Mai. Die Admiralität meldet, daß
der Fiſchdampfer Columbia” von zwei deutſchen
Tor=
pedobooten überfallen und torpediert wurde. Von der
Beſatzung ſei nur ein einziger Mann durch einen anderen
Fiſchdampfer gerettet. Die Torpedoboote wurden durch
eine Diviſion britiſcher Zerſtörer verfolgt, darunter die
Schiffe „Laforey” „Leonidas”, „Hawford” und „Lark”.
Die beiden deutſchen Torpedoboote wurden nach einer
Stunde in Grund gebohrt. Zwei deutſche
Offi=
ziere und 44 Mann wurden aus der See gerettet und
gefangen genommen.
* Kopenhagen, 3. Mai. Nach einer Meldung
der National=Tidende aus Rotterdam iſt die ganze, 77
Mann ſtarke Beſatzung der „Columbia” ertrunken.
* Amſterdam, 3. Mai. Der in Hoek van Holland
eingetroffene Trawler „Varild” hatte in der Nordſee zwei
Offiziere von einem deutſchen Torpedoboot gerettet, das
von einem engliſchen Patrouillendampfer in Grund
ge=
bohrt worden ſei. Beide Offiziere wurden ſpäter wieder
von dem Patrouillendampfer von Bord der „Varild”
geholt.
* Amſterdam, 3. Mai. Das Handelsblad meldet
aus Rotterdam: Der zweite Steuermann des
norwe=
giſchen Dampfers „Varild” erzählt: Der Dampfer wurde
Sonntag nachmittaa ungefähr drei Meilen weſtlich vom
Noordhinder=Feuerſchiff von zwei deutſchen
Torpedo=
booten angerufen und nach Unterſuchung der Papiere dem
Schiff die Weiterreiſe geſtattet. Als das geſchehen ſollte,
kamen drei engliſche Fiſchdampfer in Sicht, auf die ſich
die Aufmerkſamkeit der deutſchen Torpedoboote richtete.
Der Fiſchdampfer „Mauri” fuhr ſofort auf das eine
Tor=
pedoboot los, augenſcheinlich, um es zu rammen. Das Boot
wurde auch tatſächlich nahe am Turm getroffen.
Der Stoß war ſo heftig, daß 5 Mann über Bord gingen.
Einige wurden von dem anderen Fiſchdampfer und zwei
von der „Varild” aufgenommen. Das zweite Torpedoboot
eilte dem getroffenen Boot ſofort zu Hilfe. Es ſchoß
einen Torpedo auf die „Mauri”, die zwei anderen
flüch=
teten. Durch die verſchiedenen Schüſſe herbeigerufen,
kamen ſechs engliſche Zerſtörer, die die
Verfol=
gung der deutſchen Torpedoboote aufnahmen.
Vier Dampfer forpediert.
* London, 3. Mai. (Meldung des Reuterſchen
Bureaus.) Nach Telegrammen von den Seilly=
In=
ſeln hat ein Fiſcherfahrzeug gemeldet, es habe am
2. Mai um halb 12 Uhr vormittags geſehen, wie ein
deutſches Unterſeeboot nordweſtlich vom
Leucht=
feuer von Biſhop einen Dampfer beſchoß.
Lloyds Agentur erfährt aus Killruſh, daß der
Fiſchdampfer „Fulgent” von einem Unterſeeboot in
den Grund gebohrt worden iſt. Der Fiſchdampfer
„Angla” brachte ein Boot mit neun Ueberlebenden und
dem Leichnam des Kapitäns, der erſchoſſen war
an Land. Ein zweites Boot wird vermißt.
Aus Penzance erfährt Lloyds, daß der franzöſiſche
Dampfer „Europe” von einem Unterſeeboot
torpe=
diert worden iſt. Die Beſatzung iſt gerettet.
Lloyds erfährt aus Scilly, daß der amerikaniſche
Dampfer „Gulflight” geſtern torpediert wurde. Ein
Mann eretrank, ein anderer wird vermißt. Das Fahr=
zeug wurde weggeſchleppt. Alle anderen Mitfahrenden
ſind gerettet.
* Kopenhagen, 3. Mai. Der däniſche Dampfer
„Anna” wurde am Freitag nachmittag auf der Fahrt
von England nach Kopenhagen in der Nordſee von einem
deutſchen Unterſeeboot angehalten und erſucht, die
Be=
ſatzung des norwegiſchen Dampfers „La jla”, der von
dem Unterſeeboot torpediert worden war, an Bord
zu nehmen. Die „Lajla” befand ſich mit einer Holzladung
auf der Reiſe nach England.
Gerettete deutſche Flieger.
* Rotterdam, 3. Mai. Der Rotterdamſche
Cou=
rant meldet aus Vliſſingen: Ein Lotſendampfer mit
den zwei deutſchen Fliegern, die fünf Meilen
nörd=
lich vom Leuchtſchiff Noordhinder aufgefiſcht wurden, ſind
am Sonntag früh in Vliſſingen angekommen.
Verhältnis der Landwirte zur Kriegsgetreides
Geſellſchaft.
* Berlin, 3. Mai. Bei der Kriegsgetreide=
Geſellſchaft gehen manchmal Beſchwerden von
Landwirten ein, aus denen zu erkennen iſt,
daß=
einige grundſätzlich wichtige
Geſchäftsbedingun=
gen der Kriegsgetreide=Geſellſchaft beſonders unter den
Landwirten noch nicht hinreichende Verbreitung
gefun=
den haben. Mancher Aerger würde den Landwirten und
manche zu Unrecht geäußerte bittere Kritik der Leitung
der Kriegsgetreide=Geſellſchaft erſpart werden, wenn vor
allem folgende Beſtimmungen überall bekannt würdenn
Erſtens: Bezahlung des Getreides. Die
K.=G. zahlt ſtets auf Verlangen gegen Vorlegung eines
Duplikat=Frachtbriefs, alſo ſofort nach Abſendung des
Ge=
treides, einen Vorſchuß von 80 Prozent des
Rechnungs=
betrages. Die Kommiſſionäre der K.=G. ſind gezwungen,
dieſen Vorſchuß, den ſie von der K.=G. erhalten oder
jeden=
falls auf Wunſch erhalten können, ihrerſeits den
Land=
wirten zu zahlen. Die K.=G. zahlt für die Reſtbeträge und
die ganzen Rechnungsbeträge, falls kein Vorſchuß
gefor=
dert wird, vom Tage der Abſtempelung des Frachtbriefs
auf den Empfangsſtationen ab, Zinſen von zwei Prozent
über den Reichsbankſatz, alſo zurzeit 7 Prozent. Die
Auszahlung erfolgt von der K.=G. an die Kommiſſionäre.
Natürlich ſind dieſe verpflichtet, die Zinſen auch ihren
Verkäufern zu vergüten, ſoweit ſie nicht Barzahlung
ge=
leiſtet haben.
Zweitens: Beſchaffenheitsabnahme des
Getreides. Im Verhaltnis zwiſchen der K.=G. und
den Kommiſſionären erfolgt die Abnahme am
Beſtim=
mungsort. Zum vollen Höchſtpreis wird das Getreide
abgenommen, ſoweit es geſund und normal=trocken iſt
und die Durchſchnittsbeſchaffenheit eines ſolchen Getreides
der letzten Ernte der Abladegegend entſpricht. Soweit
es dieſe Normalbeſchaffenheit nicht hat, werden Abzüge
am Höchſtpreiſe gemacht, über die mangels einer Einigung
unter den Beteiligten ein Schiedsgericht entſcheidet. Das
Schiedsgericht iſt aus Landwirten und Kaufleuten
zu=
ſammengeſetzt. Die Entſcheidung erfolgt ſchnell und
ſach=
gemäß. Der Kommiſſionär und der Landwirt ſollten ſtets
ſofort ein Schiedsgericht anrufen, falls ihnen bei
beſchä=
digtem Getreide nicht nach Eintreffen an der
Beſtim=
mungsſtation annehmbare
Vergleichungsvol=
ſchläge unterbreitet werden.
Es genügt eine kurze Nachricht an den Geſchäftsführer
des Schiedsgerichts, Berlin, Prinz Louis
Ferdinand=
ſtraße 1. Den weſentlichſten Teil der Gefahr einer
Be=
ſchädigung des Getreides durch den Transport trägt de
K.=G. ſelbſt, indem ſie allen Schaden übernimmt, der
da=
durch entſteht, daß äußere, vom Abſender nicht zu
ver=
meidende Umſtände auf die Beſchaffenheit des Getreides
eingewirkt haben. Feuchtes, nicht transportfähiges
Ge=
treide muß als ſolches von den Kommiſſionären unter
Ueberſendung eines Muſters bei der K.=G. anmeldet
wer=
den. Alsdann vermeidet die K.=G. weitere
Transport=
wege, ſie läßt das Getreide in die nächſtgelegene Mühle
oder Trocknungsanſtalt ſchicken. Die Landwirte ſollten
ihrerſeits von den Kommiſſionären verlangen, daß bel
feuchtem Getreide hiernach verfahren wird. Auf direkte
Nachricht an die K.=G. wird dieſe das Nötige veranlaſſen.
Natürlich kann der Landwirt durch Vereinbarung mit dem
Kommiſſionär ſich ſofort bei der Ablieferung des Getreides
über den endgültigen Preis mit dieſem verſtändigen. El
iſt dann an dem weiteren Schickſal des Getreides nicht
intereſſiert. Mit Rückſicht auf dieſe Vorſchußpflicht des
Kommiſſionärs und die vorerwähnten Beſtimmungen hat
der Landwirt aber keine Veranlaſſung, ſich ſonderlich
hohe, ihm ungerecht dünkende Abzüge gefallen zu laſſen.
Er ſteht ſich erfahrungsgemäß am beſten, wenn er die von
der K.=G. im Vordruck gelieferten, von den
Kommiſſionä=
ren vorzulegenden Verträge mit den Bedingungen der
K.=G. unterſchreibt und den Vorſchuß von 80 Prozent
ſo=
fort nach Anlieferung an der Abgangsſtation verlangt
und bei Schwierigkeiten in der Abnahme das Schieds
gericht anruft.
Drittens: Verzögerung der Abnahme.
Manch=
mal wird noch geklagt, daß die Kommiſſionäre das
ſchlagnahmte Getreide nicht ſchnell genug abnehmen. Die
K.=G. ſowie auch die ſelbſtwirtſchaftenden Kommunalver
bände ſind verpflichtet, die Einſammlung des Getreide
nach Möglichkeit zu beſchleunigen. Alle
Kommiſſionä=
ſind mit entſprechenden Weiſungen verſehen. Die Land
wirte ſollten, wenn ihre Erſuchen an die Kommiſſionä
um ſofortige Wegnahme nicht zum Ziele führen, ſich bel
ſchwerdeführend an die K.=G. oder den Reichskommiſſah
Berlin. Finanzminiſterium, wenden.
Viertens: Hinterkorn und Rücknahme vol
bemängeltem Getreide. Die Anſchauungen übel
Hinterkorn ſind ſehr verſchieden. Die K.=G. iſt geſetzlich
gezwungen, möglichſt alles Getreide für die menſchliche
Nahrung zu erfaſſen. Was im Frieden als Hinterkorſſ
verfüttert wird muß in der jetzigen Zeit meiſt noch von
brauchbaren Körnern durch Reinigung getrennt werden=
Soweit die Landwirte hierzu nicht in der Lage ſind,
über=
nimmt die K.=G. das ſogenannte Hinterkorn gegen einen
mäßigen Abzug vom Höchſtpreis. Nur Rückſtände, die
gar keine brauchbaren Körner enthalten, darf die
zum Verfüttern freigeben. Ebenſo wie die Landwirte
wegen der Höhe der Futterpreiſe begreiflicher Weiſe den
Wunſch hegen, mangelhaftes Getreide als Viehfutter
zu=
rückzuerhalten, wünſchen die Mühlen mangelhaftes
Ge=
treide, das ſie in Friedenszeiten nicht zu verarbeiten pfle
gen, zurückzugeben. Die K.=G, darf dieſen
übereinſtim=
menden Wünſchen nicht willfahren. Sorgfältige
Bearbei=
tung, Reinigung und künſtliche Trocknung retten in faſt
allen Fällen das mangelhafte Getreide ganz oder teilweiſe
für die menſchliche Nahrung. Die K.=G. hat in dieſer
Be=
ziehung bereits große und günſtige Erfahrungen
geſam=
melt. Deshalb muß ſie in der Regel davon abſehen, das
beanſtandete Getreide zur Verfütterung freizugeben oder
zurückzugeben.
Fünftens: Beſchwerden. Bei dem überaus
gro=
ßen Umfang ihrer Geſchäfte muß die K.=G. den direkten
Perkehr mit den vielen Tauſenden von Getreiderzeugern
ihren Kommiſſionären überlaſſen. Dieſe Kommiſſionäre,
teils landwirtſchaftliche Organiſationen, teils Händler,
ſind in allen Bezirken Deutſchlands von den Vorſtänden
der Kommunalverbände der K.=G. als vertrauenswürdig
vorgeſchlagen worden. Sie ſind meiſt diejenigen Perſonen
oder Genoſſenſchaften, mit denen die Landwirte auch im
Frieden ihre Geſchäfte zu machen pflegen. Die
Schwie=
rigkeiten der Organiſation der K.=G., die ohne
Vorberei=
tung aus der Not der Zeit mit größter Schnelligkeit
ge=
ſchaffen wurde, ſind im weſentlichen überwunden.
Immer=
hin mögen hie und da noch Mißverſtändniſſe bei den
Kommiſſionären unterlaufen. In allen Fällen, in denen
ſich die Landwirte durch das Verfahren der Kommiſſionäre
beſchwert fühlen, mögen ſie ſich vertrauensvoll an die
Ge=
ſchäftsführung der K.=G. wenden. Dieſe wird jeder
be=
rechtigten Beſchwerde alsbald abhelfen.
Finanzminiſterberatung in London.
* Paris, 3. Mai. Die Agence Havas meldet aus
London: Ribot iſt nach dreitägigem Aufenthalt in
London nach Paris zurückgekehrt. Er war nach
Lon=
don gereiſt, um mit Lloyd George verſchiedene
Finanz=
fragen zu beſprechen und um beſonders die den
verbün=
deten Ländern zu leiſtenden Vorſchüſſe und die Mittel für
die Bezahlung der franzöſiſchen Ankäufe in England,
Ka=
nada und den Vereinigten Staaten zu beſprechen. Ribot
ſtellte feſt, daß zwiſchen den Finanzminiſtern der drei
ver=
bündeten Mächte volle Einmütigkeit herrſche.
Klagen gegen die Kriegslieferungen Amerikas.
* London, 3. Mai. Daily News meldet aus Neu=
York: Der Südafrikaner Samuel Pearſon reichte
bei dem Bundesgericht in Milwaukee eine Klage ein
daß die Allis Chalmers Company mit der
Bethlehem=Stahlgeſellſchaft gegen das
Staatsgeſetz des Stadtes Wisconſin konſpiriere, um
Schrapnells zu fabrizieren und den Streitkräften der
Alliierten zu liefern. Pearſon beabſichtigt, noch in
ande=
ren Staaten, die eine ähnliche Geſetzgebung haben, das
gleiche Verfahren anzuſtrengen. Wie Reuter dazu aus
Waſhington meldet, beauftragte Wilſon den
Ge=
neralſtaatsanwalt, die Klage von Pearſon zu unterſuchen.
* Budapeſt, 3. Mai. Im
Abgeordneten=
haus erklärte Miniſterpräſident Graf Tisza auf eine
Anfrage des Oppoſitionellen Karolyi bezüglich des
Wechſels in der Leitung des Miniſteriums des Aeußern,
daß dieſer Wechſel keine Aenderung in der Richtung
der auswärtigen Politik zu bedeuten habe.
Bordeaux, 1. Mai. Meldung der Agence Havas.
Der Stapellauf des Ueberdreadnoughts „
Lan=
guedoc” fand heute Vormittag im Beiſein des
Marine=
miniſters ſtatt. Ferner waren anweſend zahlreiche
Senatoren und Abgeordnete, die Konſuln der
befreun=
deten und verbündeten Staaten, ſowie die griechiſche
Miſſion, die den Bau der griechiſchen Schiffe überwacht.
Der Stapellauf gelang. Infolge der Eigengeſchwindigkeit
lief der Panzer auf das gegenüberliegende Ufer auf,
zer=
trümmerte ein Boot und tötete drei Perſonen.
Marine=
miniſter Augagneur hielt eine Rede, die begeiſtert
aufge=
nommen wurde. Der Panzer „Languedoc” wird bei der
Abendflut flottgemacht werden.
Nach einer ſpäteren Meldung iſt das Großkampfſchiff
„Languedoc” wieder flott gemacht worden. Es wird ins
Trockendock gebracht und dort fertig geſtellt werden.
* Paris, 3. Mai. Der Petersburger
Korreſpon=
dent des Petit Pariſien iſt vom Kriegsminiſter
Suchom=
linow zu der Erklärung ermächtigt, daß man die Zahl
der Truppen an der Front nicht angeben könne, daß aber
Rußland mehrere Millionen bewaffnet habe und dieſe
Zahl noch beträchtlich erhöhen könne.
* London, 3. Mai. Nach einer Meldung der
Mor=
ningpoſt aus Alexandrien hat die ägyptiſche
Regie=
rung die Ausfuhr von Baumwolle nach
Ita=
lien und der Schweiz eingeſtellt, da dieſe nach
Deutſchland weitergeführt werde.
* Kopenhagen, 3. Mai. Aus Petersburg wird
gemeldet: Der neue ruſſiſche Unterrichtsminiſter
Igna=
tiew ließ für die Ausarbeitung eines Vorſchlags zum
Zweck der Einführung, der allgemeinen
Schul=
pflicht in Rußland die Vorarbeiten beginnen.
Handel und Verkehr.
* Berlin, 3. Mai. Börſenſtimmungsbild.
Realiſationsneigung beſtand für Induſtriewerte, die ſchon
am Samstag ſich bemerkbar machte und kam im heutigen
Börſenverkehr entſchiedener zum Ausdruck. Vielfach waren
Rückgänge bis zu 5 Prozent feſtzuſtellen. Beſſer konnten
ſich Oberſchleſiſche Hüttenaktien ſowie chemiſche Werte
halten. Im Verlaufe trat eine leichte Beſſerung ein.
Deutſche Anleihen behaupteten ihre Feſtigkeit. 3prozentige
Reichsanleihe waren gefragt. Kriegsanleihen wurden zu
unveränderten Kurſen umgeſetzt. Von ausländiſchen
Valuten ſtellten ſich italieniſche etwas niedriger.
Täg=
liches Geld und Privatdiskont 4 Prozent.
Letzte Nachrichten.
* Haag, 3. Mai. Nieuwe Courant ſchreibt: Die
Zei=
tungen der Gewerkſchaftszentralen von Frankreich und
England ſchlugen als Sitz des internationalen
Gewerkſchaftsverbandes, der jetzt in Berlin
iſt, vor, ihn nach einem neutralen Lande zu
ver=
legen, wobei Bern genannt wurde. Als Gründe geben
ſie an, daß es noch Jahre dauern wird, bis die belgiſchen
und franzöſiſchen Arbeiter mit demſelben Freimut und
Vertrauen wie vor dem Kriege nach Berlin kommen
wer=
den. Man rief hierfür die Vermittelung des
Präſiden=
ten der amerikaniſchen Fachverbände, Gompers, an,
der ſagte, er wolle in der Angelegenheit keine Partei
er=
greifen.
* Rom, 3. Mai. Die Agenzia Stefani meldet: Heute
früh tagte der Miniſterrat im Palazzo Braſchi. Der
Kolonialminiſter teilte die Berichte mit, die er über den
letzten Kampf an der Syrte erhalten hatte. Auf
ſeinen Vorſchlag beſchloß der Miniſterrat, ihn zu
ermäch=
tigen, falls notwendig, den Kriegszuſtand in
Tri=
politanien zu erklären, ſowie die notwendigen
Ver=
ſtärkungen dahin zu ſchicken. Der Miniſter des
Auswär=
tigen berichtete über die internationale Lage. Auf
Grund der Erörterung der politiſchen Lage erkannte der
Miniſterrat die Notwendkgkeit an, daß kein Mitglied
der Regierung Rom verlaſſe.
* Tripolis, 3. Mai. Meldung der Agenzia Stefani:
Nach vorläufigen Mitteilungen des Oberſten Miani
werden die Verluſte der Italiener in dem Gefecht
vom 29 April auf 218 Tote und Vermißte,
dar=
unter 18 Offiziere, geſchätzt. Dabei ſind die Verluſte der
Eingeborenentruppen nicht gerechnet. Alle Verwundeten,
etwa 400, darunter ungefähr 150 Weiße, ſind auf dem
Dampfer Letimbro” nach Syrakus geſandt worden.
Wetterbericht.
In ganz Deutſchland kamen im Laufe des
vorgeſtri=
gen Nachmittags Gewitter zum Ausbruch, die den raſchen
Abzug der nördlichen Depreſſion nach O. begleiteten. Es
iſt nun eine vollkommene Veränderung der Wetterlage
eingetreten, da auf der Rückſeite der Depreſſion ein
um=
fangreiches, kräftiges Hoch zur Entwicklung kommt. Es
tritt daher bald wieder Aufheiterung und Erwärmung ein;
ob dieſer Witterungstypus jedoch von längerer Dauer iſt,
läßt ſich noch nicht ſicher erkennen.
Wetterausſichten für Dienstag: Aufheiterung,
trocken, Erwärmung, nordöſtliche Winde.
(Schluß des redaktionellen Teils.)
Arterien-Herkalkung u. Schlaganlan.
„Meine Arterien=Verkalkung, durch die ich ſchon
zwei=
mal Schlaganfall hatte, hat ſich ſchon ganz bedeutend
ge=
beſſert .. kann ich jetzt mit größter Leichtigkeit gehen . . Die
Schwindelanfälle .. ſind vollſtändig verſchwunden” ſchreibt
uns Frau Wwe. Sch. in D. „Ich litt ſeit ¾ Jahren an
ſchwerer Arterien=Verkalkung . . kann zu meiner großen
Freude erklären, daß ich von meiner ſchweren Arterien=
Verkalkung geneſen bin . . ſchreibt J. E. in C. „Schon
ſeit Jahren leide ich an ſchwerer Arterien=Verkalkung.." (10
Tage ſpäter) „kann heute ſchon meine Beine viel beſſer
fort=
bewegen” ſchreibt F. M. in K. „Durch einen meiner
Pa=
tienten, .. der bei Ihnen eine Kur gegen Arterien=Verkalkung
mit beſtem Erfolg abſolviert hat” ete. ſchreibt Dr. med.
J. G. in W., „daß der Erfolg großartig . ich bin
vollſtän=
dig wieder geſund” ſchreibt Herr K. in D. Proſpekte über
das neue Heilverfahren, zu Hauſe bequem durchzuführen,
verſendet gratis alleinige Fabrikantin: Allgemeine
Che=
miſche Geſellſchaft m. b. H., Cöln 39, Herwarthſtr. 17.
General=Depot: Unſere Apotheke, Cöln.
(5991a
231. Königl. Preuss. Klassen-Lotterſe.
Zu der vom 7. Mai bis 3. Juni stattfindenden
Haupt- und Schluss-Ziehung
habe ich noch einige Lose abzugeben. (P6863
Achtel Viertel Halbe Ganze
Mk. 25.—− Mk. 50.— Mk. 100.− Mk. 200.−
Oscar Peirenz,
Elisabethenstrasse 5,
i. Fa.: Müller & Rühle, Kgl. Preuss. Lotterie-
Einnehmer.
Hofbuchhandlung.
Fernsprecher 220.
Leder-Handschuhe
aus Glacé-, Dänisch-, Mocha-,
Wasch- u. Wildleder
Offiziers-Reit- u. Fahr-Handschuhe
Stoff-Handschuhe
Große Auswahl, billige Preise
Spezialqualität schwarze Ziegen- u. Dänische Handschuhe
Handschuh-Spezial-Geschäft (B4899
Emil Daum, Wittmannstraße 26, part. — Rabattmarken.
(X,397
Der heutigen Auflage unſeres Blattes liegt
ein Proſpekt der Firma Obermeyer & Co,
G. m. b. H., Hanau a. M., Herba=Seife betreffend, bei
und empfehlen wir denſelben der Beachtung unſerer Leſer.
Familiennachrichten.
Statt jeder beſonderen Mitteilung.
Heute verſchied nach kurzem, ſchwerem
Lei=
den unſere heißgeliebte Frau und Mutter, unſere
treue Schweſter
(K6953
Frau Roſa Hirſchfeld
geb. Langenbach
im 40. Lebensjahre.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Paul Hirſchfeld,
Anni Hirſchfeld.
Darmſtadt, den 3. Mai 1915.
Rheinſtr. 20.
Einäſcherung: Mittwoch, 5. Mai, nachmittags
3 Uhr, Waldfriedhof.
Von Trauerbeſuchen bittet man abzuſehen.
Dankſagung.
Allen Denen, die uns beim Hinſcheiden unſeres
unvergeßlichen Sohnes
(*9090
Ludwig Becht
in ſo reichem Maße ihre Teilnahme erwieſen
haben und für die überaus reichen Blumenſpenden
ſei hiermit herzlichſt gedankt. Beſonders danken
wir Herrn Pfarrer Storck für die ergreifende
Grab=
rede, für die Beteiligung und Kranzſpende der
Firma Pohl (Inſtallationsgeſchäft), den Arbeitern
der Eiſenbahnwerkſtätte und der Turngeſellſchaft
Darmſtadt.
Die trauernd Hinterbliebenen:
Familie Adolf Becht.
Darmſtadt, den 2. Mai 1915.
Lichtenbergſtr. 89.
Todes=Anzeige.
Am Sonntag, morgens 1 Uhr, iſt mein
lieber Mann, unſer treuer Vater, Bruder,
Schwager und Onkel
Franz Erzgräber
Telegraphenſekretär
unſerem den Heldentod geſtorbenen Heinrich im
Glauben an ſeinen Erlöſer in die Ewigkeit
gefolgt.
(6918
Off. Joh. 21. 4 und 7.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Marie Erzgräber, geb. Appel,
stud. theol. Wilhelm Erzgräber,
z. Zt. im Felde,
Kriegsfreiwilliger Jakob Erzgräber,
z. Zt. 1/115.
Die Beerdigung findet Dienstag, den 4. Mai,
nachmittags 4 Uhr, vom Elternhaus in Arheilgen
bei Darmſtadt aus ſtatt. Die Einſegnung um
2½ Uhr in Darmſtadt, Liebigſtraße 51.
Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen,
meinen lieben Mann, unſeren guten Vater
Karr Dreſte
Bürſtenfabrikant
zu ſich in die Ewigkeit zu rufen. (B6978
Die tieſtrauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, Karlſtr. 81, 3. Mai 1915.
Die Beerdigung findet Mittwoch um 4 Uhr
von der Kapelle des Waldfriedhofes aus ſtatt.
Todes=Anzeige.
Am Sonntag früh entſchlief ſanft unſer
lieber Vater, Großvater und Schwiegervater
Herr Joh. Dietr. Schäfer
Gendarm i. P.
im 86. Lebensjahre.
Im Namen der Hinterbliebenen:
H. Schäfer,
Liebigſtraße 75.
Darmſtadt, den 3. Mai 1915.
Die Beerdigung findet Dienstag, den 4, Mai,
nachmittags 3½ Uhr, vom Portale des alten
Darmſtädter Friedhofes aus ſtatt. (6919
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme bei dem Heimgang unſerer
treuen, unvergeßlichen, lieben Mutter
Frau Friederike ElgertWitwe
geb. Linck
ſowie für die troſtreichen Worte des
Herrn Pfarrer Kleberger und für die
zahlreichen Blumenſpenden ſagen
hier=
mit innigen Dank
(B6913
Die tieftrauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 1. Mai 1915.
Der Krieg hat aus den Reihen unserer Beamten weitere schmerzliche Opfer
ge-
fordert. Es starben den Tod für das Vaterland die Herren:
Reinhold Damm, Musketier, Frankfurt a. M.,
Carl Funder, Musketier, Düsseldorf,
Ernst Heydecke, Unteroffizier d. L., Leipzig,
Siegfried Holtz, Leutnant d. R. und Kompagnieführer, Berlin,
Carl Lang, Musketier, Frankfurt a. M.,
Alfred Laube, Unteroffizier, Berlin,
Mathäus Simon, offizier-Stellvertreter, Nürnberg,
Alfred Schmitt, Kriegsfreiwilliger Musketier, Mannheim,
Paul Strohbach, Infanterist, Leipzig,
Carl Urban, Ersatz-Reservist, Hamburg,
Oskar Wiss, Einjährig- Freiwilliger, Nürnberg,
Karl Wolf, Füsilier, Mainz.
(I,6925
Wir werden ihrer stets ehrend gedenken.
Berlin, im Mai 1915.
Die Direktion der Bank für Handel und Industrie.
Todes=Anzeige.
Allen Verwandten, Freunden und
Be=
kannten die ſchmerzliche Mitteilung, daß unſer
guter Sohn, Bräutigam, Bruder, Schwager
(6922
und Enkel
Peter Herling
nach langem, ſchwerem, mit Geduld ertragenem
Leiden im Alter von 28 Jahren plötzlich ſanft
dem Herrn entſchlafen iſt.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Familie Peter Herling,
Lieschen Dörſam, als Braut, Ueberau,
Otto Holtz und Frau, geb. Herling,
Schömberg, Schwarzwald,
Gg. Steiner und Frau, geb. Herling,
Frankfurt a. M.
Malchen, den 3. Mai 1915.
Die Beerdigung findet Dienstag, den 4. Mai,
nachmittags 2½ Uhr, in Malchen ſtatt.
Den Heldentod fürs Vaterland erlitt am
22. April bei einem Sturmangriff unſer lieber
Corpsbruder
stud. ing.
Ernſt Schindler
(1913)
Kriegsfreiwilliger im Bionier-Regiment
Nr. 25
Corps Rhenania zu Darmſtadt.
(6979
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
bei dem Heimgange unſerer lieben Mutter,
Groß=
mutter, Urgroßmutter, Schwägerin und Tante
Frau Dorothea Schaffner Wwe.
beſonders Herrn Pfarrer Wagner für die
troſt=
reiche Grabrede, ſowie für die vielen
Blumenſpen=
den ſprechen wir hiermit unſeren innigſten Dank
aus.
(B6912
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Familie Wilh. Maurer.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
bei dem uns betroffenen ſchmerzlichen Verluſte
ſprechen wir hiermit unſeren herzlichen Dank aus.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Georg Imhof
und Frau, geb. Barth.
Darmſtadt, den 3. Mai 1915.
(6963
Tageskalender.
Großh. Hoftheater, Anfang 7½ Uhr, Ende gegen
10½ Uhr (Ab. A): „Datterich”.
Lichtbildervortrag über das Gas in der Küche
und Haushalt um 8½ Uhr im „Kaiſerſaal”.
Hauptverſammlung des Steinkohlenbezugsvereins
Merkur um 8½ Uhr im „Perkeo”
Verſteigerungskalender.
Mittwoch, 5. Mai.
Hofreite=Varſteigerung des Hch. Karl Müller
(Kranichſteinerſtraße 68½ um 10½ Uhr auf dem
Orts=
gericht I.
Hofreite=Verſteigerung des Heinrich Schäfer
(Moosbergſtraße 94) um 11 Uhr auf dem Ortsgericht II.
Eber=Verſteigerung um 11½ Uhr in der
Faſel=
hofreite zu Ober=Ramſtadt.
Mobilar=uſw. Verſteigerung um 11 Uhr
Runde=
turmſtraße 16.
Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerefz
Verantwortlich für den politiſchen Teil, für Feuilleton,
Reich und Ausland: Dr. Otto Waldaeſiel; für den übrigen
redaktionellen Teil: Kurt Mitſching; für den Anzeigen
teil, Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem
Ge=
ſchäftsleben: Paul Lange, ſämtlich in Darmſtadt. — Für
den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind
an=
die „Redaktion des Tagblatts” zu adreſſieren. Etwaige
Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche
wer=
den nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden
nicht zurückgeſandt.
Neue Stoffe
für Jackenkleider, Kleider und
Blusen.
130 cm breite Kostümstoffe, Gabardine, Kordel- und Kräuselstoffe . . . 8.− 7.− 6.50 4.75 3.25
100—110 cm breite Kleiderstoffe, Halbseide, Mohair-, Kordel- und Krumpelstoffe 5.50 4.50 3.— bis 2.25
100—130 cm breite Kleiderstoffe, schwarze u. schwarz-weiße Karo u. Streifen 5.50 4.50 3.00 bis 1.65
3.00 2.50 2.00 bis 1.50
70 cm breite Blusenstoffe, Sportfinette, Halbtrauerstoffe
4.− 3.50 2.50 1.35 1.25 bis 85 ₰
70—130 cm breite Waschstoffe aller Art .
Hoflieferanten
Gebr.Plosienl, Ludwigsplatz
(6958
Schülerinnen
die hieſige Schulen beſuchen, kön.
anten Mittagstiſch bei Arztwitwe
erhalten. Viktoriaſtr. 85., p. (P5609
Worzügl. Privatmittags= und
Abendtiſch für beſſ. Herren u.
Damen. Daſ. ſchön möbl. Zimmer
nſ. Hölgesſtraße 1, I. (1978a
Umzug
Darmſtadt nach Münſter i. W. (6
Zimmerw.). Angeb. erb. an
Haupt=
mann Schwantes, Holzhofallee 11. (*9018
Lardinen werd. ſchön gewaſch. u.
G gebüg., das Blatt zu 50 Pfg.
Wäscherei u. Spannerei,
Lichten=
bergſtraße 25, 3. St. links. (*9039
Mläte eren. e enn
arb. Beſſungerſtr. 88, V., I. (*8820sgi
Gardinen u. gr. Tüldecken
werden gew., geſpannt und geb.,
Herrenſtärkewäſche wird wie neu
gewaſchen und gebügelt. Bügeln
kann erlernt werden. (6261a
Glanzbügelei, Liebfrauenſtr. 103, pt.
Tahehtern und Poſer
arbeiten
werden billigſt ausgeführt durch
Wilh. Bourgeois, Tapezier,
Weinbergſtraße 14. (*8587msi
Neue Flaſchenkäſten u. Flaſchen=
N putz= u. Spülmaſchine zu verk.
Näh. in der Geſchäftsſt. (*9013.
Hohlsaum
auf Ghiſon, Seide, Batiſt, Mill
Leinen u. dgl. fertigt an (*8994imd
m. Arschel, Eliſabethenſtr. 47,
Das
rote Fahrplan=Buch
ist erschienen.
In allen Buch- und Papierwarenhandlungen, in der Bahnhofsbuchhandlung, sowie unserer
Geschäftsstelle, Rheinstraße 23, zu haben.
Preis 25 Pfennig.
6848gim)
L. C. Wittich’sche Hofbuchdruckerei.
Taglich
friſchgeſtochener
Spargel
bei Abſchluß das Pfund
50 u. 30 Pfg.
heinr. Grimm
Hoflieferant.
6969)
Empfehle täglich 2 mal friſche
Spargel
zum billigſten Preiſe.
(B6973
Jakob Schellhaas,
Karl=
ſtraße 50.
Ia Saatkartolfein
Induſtrie, Kaiſerkrouen p. Zentn.
10 M. Beſſungerſtraße 44. (B6975
Gunſtige Gelegenhen!
mod. Diplom.=Schreibtiſch und kl.
Bücherſchränke, Eiche u. Nußbaum,
belieb. gebeizt, ſehr billig zu verk.
Uhland,
Hügelſtraße 29, Schreinerei. (*9100
Gebr. ſowie neue Möbel
kaufen Sie ſtets vorteilhaft im
Möbei-
verkauf J. Lich, Alexanderſtr. 3,
parterre. Kein Laden. (5829a
Kohlen, Holz und Briketts
empfiehlt ins Haus geliefert
X,459) J. Müller, Kiesſtr. 20.
Gr. Kleidersehr. 28 Mk.,
Waseh-
u schränkchen 10 Mk., nussb.
Kommode 18 Mk., zu verkaufen.
*9 01)Hügelſtraße 29, Werkſtätte.
Ein Fahrrad, wie neu, ſehr
billig zu verkaufen.
Mühl=
ſtraße 37, Hinterbau. (*9060im
Kinoleumteppich, 2ℳ2.50 m., und
* Angelgerätſchaften, nicht
ge=
braucht, billig zu verkaufen.
*9054)
Emilſtraße 17, I.
Immen
Junge Dame ſucht bis Herbſt
Vorbereitung zum Abiturium in
Mathem., Phyſik, Chemie. Ang.
u. W3 an die Geſchäftsſt. (*9064
wünſcht das
38jähriger Herr Klavierspielen
zu erlernen. Angeb. mit Preisang.
unt. V 98 an die Geſchäftsſt. (*9047
Jung.Mädchen kann unentgeltl.das
erlernen.—
Weissnähen K. Roese.
Wäſchegeſch., Schuchardſtr. 1. (*8988
Zimer
. Stock, hübſche
Hügelſtr. 19, 6 Zimmer=Wohn.
zer 1. Juli zu verm. (5302ids
M
Steinſtr. 8, part., 5 Zim.=Wohn.
nit Zubehör auf 1. Juli zu verm.
(5853is
Näheres 1. Stock.
Rhönring 105, bill. 4 Zim.=W.,
v. auch 3. Näh. part. (*8797gi
Wienersstrasse 65
eine 4 Zim.=Wohn., 1. Stock, per
ſofort zu vermieten.
(6176t
Wittmannſtr. 14 4
Zimmer=
wohnung mit all. Bequemlichkeiten
per ſofort zu verm.
(B5078t
Ecke der Nieder=
Kiesſtr. 71, Ramſtädterſtr.,
4 Zim.=Wohn. im 1. Stock zu
ver=
mieten. Näh. im Laden. (5551ims
Ecke Sandſtraße und
Wilhel=
minenplatz 2, 2. Stock, ſchöne
4 Zim.=Wohn. bis 1. Juli zu
ver=
nieten. Anzuſ. von 11—3 Uhr. Näh.
daſelbſt bei Alb. Fraatz. (5620if
Umer
Soderſtr. 53 3 Zim.=Wohn. im
Stock ſof. zu verm. (*8792go
ſchöne Drei=
Pankratiusſtr. 63
zimmer=
wohnung zu vermieten. (*8957gi
Eliſabethenſtraße 46, Hinterh.,
3 Zimmer=Wohnung mit Zubehör
ſoſort zu vermieten. (*9078ims
Eliſabethenſtr. 45, Vdh., I., ſch.
gr. 3. Z.=Wohn., all. Zubeh. (6951if
Moderne Waschanzuge
für Knaben in allen Grössen.
Einhole Brasch- Spert Hosch. Spert Homdoh
Hoderle Häueken Kleider
in schönster Ausführung sehr preiswert!
Kieler Waschkleidung
Marke Daror
im Alleinverkauf für Darmstadt—
Srid Schbab
Ecke Schulstr.
Ludwigsplatz
Darmstadt
Vornehme Herren- und Kinder-Moden.
(6955
Wittmannſtr. 31 Manſarde,
3 Zimmer, kleine Küche, an ruhige
Leute per 1. Juli zu verm. (B6840ms
Soderſtr. 62 ſchöne 3 Zimmer=
Wohnung mit Zubehör im
Hinter=
haus. Preis 22 Mk. monatl. Näh.
(*9009ims
Vorderhaus, part.
Schützenstr. 14, Vah.,
gr. 3 Z.=Wohnung mit Kabinett,
reichl. Zubeh., Gas, auch Gartenant.
per 1. Juni ev. auch früher. (6927is
Zimmer
Alexanderſtr. 17½ 2 Zimmer=
Wohn. nebſt Zubeh., monatl. 15 M.,
(6352t
ſofort zu vermieten.
Lauteſchlägerſtraße 11 eine
2 Zimmer=Wohnung im Vorder=
(5987t
haus zu vermieten.
Fuhrmannsſtr. 10 frdl. Zwei=
Zimmer=Wohnung zu verm. Preis
22 Mk. Näh. Seitenbau. (6952ids
Une Zimmeren
Alte Niederſtr. 15 kleine
Woh=
nung zu vermieten. (B6310oms
Zimmer
Pankratiusſtr. 48, Hth., p., ſch.
gr. leeres Zimmer zu vm. (*8980im
unere
Gr. Kaplanelgasse 15
Manſ.=Wohn. a. 1-2ruh. Leute z. vm.
Näh. Erbacherſtr. 6, part. (*9074
Gete Seen
Traisa.
1. St., ſchöne 3 Zimmerwohnung,
2 Veranden, mit elektr. Licht,
Waſ=
ſer, an ruhige Leute per ſofort.
Villa Waldesduft, Darmſtädter=
(6023oms
ſtraße 62.
Seeterzium
Die neu erbauten, ſeither von
den Sommer=Flugzeug=Werken
innegehabten Räume
Kranichſteinerſtraße 68½
(Ziegelei)
ev. mit Werk= u. Drehbänken ſind
per ſofort anderweitig zu
ver=
mieten. Näheres bei W. Fries,
Ernſt Ludwigſtraße 8. (*8474ids
Geräie
Schloßgartenſtr. 9 Zimmer
Einſtellen v. Möbel. 3 M., z. v. (*9041
Groß. ſchon. Laden u. Zubeh.
paſſ. für Südfrüchte= u.
Gemüſege=
ſchäft, mitte der Stadt, ſof. z. verm.
Nachzufragen bei Rösinger, Eliſa= die Geſchäftsſtelle.
bethenſtraße 42.
(2619is
Miete Zimmer
Soderſtraße 6½, III.
(Kapellplatz), gut möbliertes
Wohn= und Schlafzimmer zu
(6157t
vermieten.
Ludwigſtr. 10, II., hübſch möbl
Zimmer mit Penſ. ſofort. (6619t
Schützenſtr. 10½, 3. St, möbl.
Zimmer ſofort zu verm. (6818t
Mauerſtr. 12, II., frdl. möbl.
Zimmer per ſof. zu verm. (*8892sof
Bleichſtraße 30, 2. St., möbl
Zimmer zu vermieten.
(6893
Saalbauſtr. 10, III., möbl. Zim.
mit Gas billig zu verm. (6901a
Rheinſtraße 35, 1. Stock, elegzant.
möbl. Wohn= und Schlafzimmer
ſofort zu vermieten.
(6676idg
Eliſabethenſtr. 62, 2. S. I.mdl.
Zim. ſof. zu verm. (*8917goi
Eliſabethenſtr. 29, I., 2fein mbl.
Z. (Wohn.= u. Schlafz.) z. v. (3720gik
Saalbauſtr. 8, III., einf. möbl.
Zimmer zu vermieten. (*8950gi
Neckarſtr. 16 gut möbl.
Wohn=
u. Schlafz. mit 2 Betten. (4958ids
Waldſtraße 3, II., ſchön möbl.
Zimmer zu vermieten. (4870ids
Waldſtr. 24, Vdh., I., gut möbl.
Zimmer ſof. zu perm. (6592ids
ſehr
Frankkurterstr. 19, II., gut
möbl. Zim. zu vermieten. (5970ids
Gartenſtr. 12, II., möbl. Zim.
mit ſep. Eingang zu verm. (*9072
Eliſabethenſtr. 39, I, I., groß.,
hell., ſchön möbl. Zim. z. vm. (*9087
Eliſabethenſtr. 47, I., Hth. 2, Is.,
ſchön möbl. Z. ſof. Pr. 18 M. (*8982ids
Hügelſtr. 32, part., ſein möbl.=
Zimmer zu vermieten. (*9950id
Lauteſchtägerſtr. 22, I., kl. möbl.
Zim. f. 3 M. d. Woche m. K. z. v. (*9029
Rheinſtr. 28, Mittelb., I. I., möbl.
ſonn. Manſ.=Z., wöch. 2,50 M. (*9021
Georgenſtr. 1½, n. d. Rheinſtr.,
ſaub. Schlafſt. ſof., w. 2,50 M. (*9042im
Georgenſtr. 1½, n. d. Rheinſtr.,
gut möbl. Zimmer ſofort auf jede
Zeitdauer billig zu verm. (*9034im
Rückertſtr. 19 gut möbl. Zimm.
mit Gartenbenutzung. (6938a
Karlſtr. 41, I., gut möbl., ſep.
Zim. mit Gas zu verm. (*9065imd
Schülerin findet in der Nähe
der Viktoriaſchule
gute Pension.
Gefl. Anfr. u. V 94 Gſchftsſt. (6965
Zumeren erch
Laden
mit anſchließ. 4 od. 5 Zimmerwohn.
ſofort oder ſpäter zu mieten geſucht.
Angebote unter V 81 an die
Geſchäftsſtelle ds. Bl. (*9027ids
Geſucht zu mieten
zum 1. Juli Haus zum Alleinbew.
oder Stockwerk, 4—6 Zimmer, in
freier Lage, unweit elektr. Bahn, m.
Garten u. 2—3 groß. hellen trocken.
Räumen im Souterrain od.
Seiten=
bau. Clektr. Licht Beding.
Ans=
führl. Angebote unter V 62 an die
Geſchäftsſtelle erbeten. (6885goi
Beamter, kinderlos, ſucht für 1.
Okt. eine 3 evt. 4 Z.=Wohn. i. ruh.
beſſ. Hauſe. Ang. m. Preisang. u.
W7 an die Geſchäftsſtelle. (*9093
Zimmerwohnung geſucht von
Beamtenfamilie mit 1 Kinde.
Angebote mit Preisangabe unter
W9 an d. Geſchäftsſt. erb. (*9096id
2—3 Zimmerwohnung m. Küche
während des Krieges geſucht.
Angebote mit Preisangabe unt.
V 84 an die Geſchäftsſt. (*9037
Junge beſſere Frau ſucht 2 leere
* Zimmer bei Witwe od. Familie,
wo ihr Kind von 1 Jahr tagsüb.
beaufſichtigt wird. Ang. m. Pr. u.
V 55 an die Geſchäftsſt. (*8933
in leb=
Parterre-Wohnung hafter
Gegend, die ſich zum Umbau als
Laden m. anſchließender Wohnung
eignet, zu mieten geſucht. Ang. u.
V 82 an die Geſchäftsſt. (*9028ids
öbliertes Zimmer geſucht
M im ſüdlichen Teil der Stadt,
in ſchöner Lage. Ang. u. V 77
an die Geſchäftsſtelle. (*9004
Fankbeamter ſucht per 1. Juni
hübſches Zimmer in zentraler
Lage. Angebote unter V 99 an
die Geſchäftsſtelle.
(*9043
Wohn= und Schlafzimmer,
ele=
gant möbliert, in heller, ruh.
m. 2 Erkern Lage, ev. ſep. Eing., mit Frühſtück,
auf längere Zeit ſof. zu mieten
geſucht. Angebote unter V 90 an
(*9069
ſucht gut möbl. Zimmer,
Dame event. Penſion in ruhig.
Hauſe. Angeb. unter W 8 an
(*9099
die Geſchäftsſt. ds. Bl.
elegant
Suche Zimmer, möbliert;
bevorzugt würde Parterre u. ſepar.
ungen. Eing. Ausführl. Ang. unt.
W1l an die Geſchäftsſt. (*9103
ſucht per 1. Juni2 ſchön möbl.
Helt Zimmer Nähe
Eſchollbrücker=
ſtraße m. Telefon, elektr. Licht, Bad.
Ang. u. V 88 a. d. Geſchäftsſt. (*9046
Gunger, gebildeter Herr (
Kauf=
mann ) ſucht per ſofort ein
hübſch möbl. Zimmer
mit voller, guter Peuſion und
Bedienung bei beſſerer Familie.
Gefl. Angeb. mit Angabe des Pr.
u.W 2 a. d. Geſchäftsſt. (*9066
Steaen
Für Schülerin wird gute Penſion
geſucht. Genaue Angebote unt.
V93 an die Geſchäftsſtelle. (6966
Bekanntmachung.
Die nachſtehende Anordnung des ſtellvertretenden Generalkommandos XVIII.
Ar=
meekorps vom 20. April 1915 (Preſſe=Abtlg. Nr. 1312 B) bringen wir mit dem Anfügen
zur öffentlichen Kenntnis, daß in der Stadt Darmſtadt die Zenſur durch das
Großh. Polizeiamt Darmſtadt zu erfolgen hat.
(6923
Darmſtadt, den 1. Mai 1915.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V.: von Starck.
XVIII. Armeekorps
Frankfurt a. M., den 20. April 1915.
Stellvertretendes Generalkommando.
Preſſe= Abt Nr. 1312 B.
Auf Grund der §§ 1 und 4 des Geſetzes über den Belagerungszuſtand vom
4. Juni 1851 und meiner Bekanntmachung vom 21. Januar 1915 (IIIb, Ib Nr. 247)
und der
Komman=
dantur Coblenz für den gangen Bezirk des XVIII. Armeekorps:
1. Auf allen im Vereich des XVIII. Armeekorps nach dem 1. Mai
herzuſtellen=
den Kriegspoſtkarten und Kriegsbilderbogen muß der Name und Wohnort des
Her=
ſtellers oder des Verlegers ſowie das Datum der Herſtellung angegeben werden. Die
Angabe beider Adreſſen iſt unſtatthaft. An Stelle der verlangten Adreſſe darf ein
Firmenzeichen treten, wenn dieſes Firmenzeichen vorher dem zuſtändigen
Landrats=
bezw. Kreisamt oder der dieſem gleichgeordneten Behörde angemeldet und von dieſer
als ausreichend anerkannt worden iſt.
2. Nach dem 1. Mai hergeſtellte Kriegspoſtkarten und Kriegsbilderbogen müſſen,
bevor ſie zum Verkauf zugelaſſen werden, dem für die auf ihnen angegebene Adreſſe
zuſtändigen Landrats= bezw. Kreisamt oder der dieſen gleichgeſtellten Behörde zur
Zenſur vorgelegt werden.
Der kommandierende General:
Freiherr von Gall, General der Infankerie.
Amtliche Nachrichten des Großh. Polizeiamts Darmſtadt.ß
Polizeilich eingefangene und zugelaufene Hunde: In
polizei=
licher Verwahrung und Pflege in der Hofreite Beſſungerſtr. Nr. 56
be=
finden ſich: 1 Pinſcher (zugelaufen). Die Hunde können von den
Eigentümern bei dem 5. Polizei=Revier ausgelöſt werden. Die
Ver=
ſteigerung der nicht ausgelöſten Hunde findet dortſelbſt jeden Werk=
(6921
tag, vormittags um 10 Uhr, ſtatt.
Bekanntmachung.
Betreffend: Hundefuhrwerke.
Nach der Bekanntmachung Großh. Kreisamts Darmſtadt vom
21. April 1915 in Nr. 117 des Darmſtädter Tagblatts vom 29. April
lfd. Js. haben die Beſitzer von Zughunden bis zum 15. Juni d.
Js. die Erneuerung der polizeilichen Erlaubnisſcheine zu erwirken.
Sämtliche Beſitzer von Hundefuhrwerken werden daher
aufge=
fordert, alsbald auf den zuſtändigen Polizeirevieren die amtlichen
Zeugnisformulare abzuholen, demnächſt ihre beſpannten
Hunde=
fuhrwerke einem beamteten oder prattiſchen Tierarzt vorzuführen
und bis ſpäteſtens zum 5. Inni die von dieſen ausgefüllten
Zeug=
niſſe bei dem zuſtändigen Polizeirevig einzureichen, mit dem Antrag
auf Erteilung der polizeilichen Erlaubnis zum Fahren mit dem in
dem Zeugnis näher beſchriebenen Hunde. Nur diervon den
Re=
vieren erhältlichen amtlichen Zeugnisformulare haben Giltigkeit.
(6845go
Darmſtadt, den 29. April 1915.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Dr. Reinhart.
Bekanntmachung.
Der Rotz und Rotzanſteckungsverdacht in den Stallungen der
4. Eskadron Garde=Dragoner=Regiments Nr. 23, in welchen Pferde
des Zentral=Pferdedepots 6 untergebracht ſind, ſind erloſchen.
Darmſtadt, den 30. April 1915.
(6917
Großherzogliches Polizeiamt.
Dr. Reinhart.
Oeffentliche Impfung.
Mittwoch, den 5. I. Mts., und die folgenden Mittwoche,
ſolange Bedürfnis, von 5—6 Uhr nachmittags unentgeltliche
Impf=
termine im Schulhaus an der Rundeturmſtraße für im Vorjahr
geborene, ſowie für ältere, mit der Impfung im Rückſtande
verblie=
bene Kinder.
Nachſchau jeweils acht Tage ſpäter, bei Meidung der
geſetz=
lichen Strafe. Kinder, die in dieſen Terminen nicht geimpft werden,
ſind bis zum Jahresſchluß auf Koſten der Eltern impfen zu laſſen,
andernfalls im Januar k. Js. die Nachholung der Impfung binnen
kürzeſter Friſt unter Strafandrohung angeordnet wird.
Außer den Pflichtigen werden in den Terminen auch
Erwach=
ſene auf ihren Wunſch und Kinder, die erſt im laufenden Jahre
geboren ſind, auf Wunſch ihrer Vertreter geimpft.
In der Regel werden in jedem Termin nicht mehr als
50 Impfungen vorgenommen.
Kinder, deren Zurückſtellung von der Impfung wegen
Kränk=
lichkeit beanſprucht wird, können gleichfalls in den Terminen dem
Impfarzt vorgeſtellt werden.
Wegen der Wiederimpfung der Schulkinder wird beſondere
Benachrichtigung an die Schulvorſteher erfolgen.
Aus einem Hauſe, in dem anſteckende Krankheiten, wie
Schar=
lach, Maſern, Diphtherie, Croup, Keuchhuſten, Flecktyphus,
roſen=
artige Entzündungen oder die natürlichen Pocken herrſchen, dürfen
Impflinge zum allgemeinen Termin nicht gebracht werden.
Die Kinder müſſen zum Impftermin mit rein gewaſchenem
Körper und mit reinen Kleidern gebracht werden.
Darmſtadt, den 3. Mai 1915.
(6967a
Der Oberbürgermeiſter:
S. M. Schmitt.
Verſteigerung im ſtädtiſchen Leihamt Darmſtadt
(Kirchſtraße 9).
Die in der Zeit vom 2. Januar bis 30. April 1914 verſetzten
Pfänder, Nr. 18787 bis einſchließlich Nr. 27000 (rotes Pfandſchein=
Formular) ſind — ſoweit dieſelben bis jetzt weder ausgelöſt noch
deren Verſatzzeit erneuert — von Montag, den 17. Mai 1915 ab
zur Verſteigerung heranzuziehen.
Es kommen zum Ausgebot=
Montag, den 17. Mai, von nachmittags 2 Uhr ab: Weißzeug
und Kleidungsſtücke.
Dienstag, den 18. Mai, von nachmittags 2 Uhr ab: Gold= und
Silbergegenſtände, Uhren, Ringe und Brillanten.
Mittwoch, den 19. Mai, von vormittags 9 Uhr ab: Reißzeuge,
Opern= und Ferngläſer, Muſikwerke, photographiſche
Appa=
rate, Geigen, Trompeten und Zithern.
An demſelben Tage, von nachmittags 2 Uhr ab: Weißzeug und
Kleidungsſtücke.
Donnerstag, den 20. Mai, von vormittags 9 Uhr ab: Weißzeug
und Kleidungsſtücke.
An demſelben Tage, von nachmittags 2 Uhr ab: Fahrräder,
Nähmaſchinen, Regulateure und Wanduhren.
Freitag, den 21. Mai, von vormittags 9 Uhr und von
nach=
mittags 2 Uhr ab: Gold= und Silbergegenſtände, Uhren
und Ringe.
Die Verſteigerung findet gegen ſofortige Barzahlung ſtatt.
Die Auslöſung verfallener Pfänder hat bis längſtens
Sams=
tag, den 15. Mai 1915, mittags 12 Uhr, zu erfolgen.
Darmſtadt, den 1. Mai 1915.
Die ſtädtiſche Leihamts=Verwaltung.
Paut.
(6897io
Größerer Haſenſtall
zuſammenlegbare Gartenſchaukel,
(*8987im
ſitzig, billig zu verk.
Schulſtraße 14, 2. Stock.
Dickwurz
zu verkauf., rheinh. prachtv. Ware,
wieder eingetroffen.
(*2991
Güterbahnhof Darmſtadt.
40-50 Ztr. Heu
zu verk. Karlſtraße 10.
(*9008
Sehr ſtarker Gasherd (Junker u.
Ruh) mit eiſ. Tiſch zu verk.
Ebenda gr. Gaslüſter. (*9083
Riedlingerſtraße 33, p.
Aehtung. heute billig! Spinat 10 ₰
Kopfsalat 3 St. 25 Z. Arnold, Mollerstr. 36. (*
Ueberſicht
der Durchſchnittspreiſe von
folgen=
den Früchten und
Verbrauchsgegen=
ſtänden in der Zeit
vom 16. bis 30. April 1915:
Butter ½ Kilo Mk. 1.80
Butter in Partien Mk. 1.60
Eier das Stück 10 u. 14 Pfg.
Eier in Partien je 25 Stück
Mk. 3.25
Kartoffeln je 100 Kilo . Mk. 11.60
Kartoffeln 25 Kilo . . Mk. 3.50
. Mk. 3.50
Kornſtroh 50 Kilo.
. Mk. 5.50
Heu 50 Kilo
Darmſtadt, 1. Mai 1915.
Großh. Polizeiamt Darmſtadt.
Behiuntnching,
In unſer Handelsregiſter,
Ab=
teilung A, wurde heute hinſichtlich
der Firma:
J. Bruchfeld, Darmſtadt,
eingetragen:
Kaufmann Albert
Feucht=
wanger Ehefrau, Lina geborene
Bruchfeld in Darmſtadt, iſt zur
Prokuriſtin beſtellt. (6924
Darmſtadt, 28. April 1915.
Großh. Amtsgericht Darmſtadt I.
Kanſtliche Huhne
von 1.50 Mk. an
ohne Extraberechnung. Plomben,
Zahnziehen, Reparaturen billig.
J. Joseph, Dentist
Soderſtraße 7.
(*9092
Uniformen
nach Maß
Helme, Mützen
Säbel, Degen
Feldbinden
Schärpen etc.
Offiziertornister
Kartentaschen und alle
Ausrüstungsstückefürs Feld
Vollständige Bauipierungen
für Offiziere und Einjährige
Philipp Hess
Darmstadt, Schillerplatz 5
Verſteigerungs-Anzeige.
Mittwoch, den 5. Mai 1915, vormittags 11 Uhr,
werden im Pfandlokale Rundeturmſtr. 16 (Reſtauration zur
Roſen=
höhe) in Darmſtadt
3 dreiarmige Gaslüſter, 1 Ampel und 1
Gasbogen=
lampe, ferner verſchiedene Möbel, Woll= und Weißwaren,
ſowie eine Drehbank
(6961
durch den Unterzeichneten zwangsweiſe verſteigert.
Die Verſteigerung der fettgedruckten Sachen findet ſicher ſtatt.
Berbert, Großh. Gerichtsvollzieher
Georgenſtraße 11, I.
Hen, Stroh. Torfſiren,
Hafer=Erſatz, Kleie=Erſatz,
Hirſe, Buchweizen, Salatkartoffeln,
Saathafer, Saatweizen, Saatkartoffeln,
Kleeſamen, Wicken, Erbſen, (6779a
Fleiſchfuttermehl und künſtl. Dünger
empfiehlt ab Lager Wendelstadtstrasse 40
Carl Manck Nachf.
5. (231.) Preussisch-Süddeutsche Klassen-Lotterie,
Zu der vom 7. Mai bis 3. Juni 1915 stattfindenden
Haupt- und Schlußziehung
habe ich noch Lose abzugeben, auch nach auswärts.
(6582a
Preis für
. Los
ℳ6 25.—
Nſ6 50.— ℳ 100.— ℳ4 200.=
Darmstadt, Rheinstr. 33. Philipp J. Schmidt,
Telephon 127.
Königl. Preuss. Lotterie-Einnehmel
Empfehle mich einer titl. Einwohnerschaft von
Darm-
stadt und Umgegend, den städtischen und staatlichen
Baubehörden, sowie den Herren Architekten zur Ausführung
Ganzer Bedachungen in Schiefer
:: Ziegel, Dachpappe etc. ::
Ausserdem empfehle ich meine
Bau-Klempnerei
zur Ausführung von Klempnerarbeiten aller Art.
Reparaturen an Dächern jeglicher Art und Grösse
wer-
den unter Garantie bei billigster Berechnung übernommen.
Indem ich im Voraus tadellose Bedienung zusichere
zeichne hochachtungsvoll
(6628a
Franz Schmitt
Inhaber der Firma Carl Bilz Nachfolger.
Telephon Nr. 2292.
Fuchsstrasse 14.
billig
Große Badewanne z. verk.
*9023) Mauerſtraße 27, I. r.
bilig zu verkauf.
Ein Gasherd Marktplatz 7,
(*9081
Seitenbau rechts.
Meil&-John, Hanuiakturwaren (5709a
Ufe
Aeeen
Gkaufen geſucht. Ang. mit Preis
unter V 76 Geſchäftsſtelle. (*9006
Kehlühh= und
Miltärtuch=Abfälle
ſowie
ſonſtige Abfälle
von
Militärarbeiten
kauft zu höchſten Preiſen (6209a
Lippmann May
Kl. Ochſeng. 14. Teleph. 157.
Eine noch guterh. Gaszuglampe
Ezu kaufen geſucht. Angeb. unt.
V 97 an die Geſchäftsſt. (*9051
ltdeutſche Markenſammlung
geſucht. Angebote unt. W5
an die Geſchäftsſtelle. (*9085
gutes, ſowie defektes
Schuhwerk, kauft zum höchſten
Preis L. minkler, Langgaſſe 10.
Chriſtliches Geſchäft.
(*9104
41
Ae
Wer do.
(6869a
hier V. Schatz, Schloßgaſſe 23.
Ich komme ſof. u. zahle Ihnen für
getrag. Kleider, Schuhe,
Zahn=
gebiſſe, alteFederbett. ſtets die höchſt.
Preiſe. Tel. Nr. 1924. Poſt. genſgt.
Gebrauchte, guterhaltene
Chaiſelonque
evtl. mit Decke, zu kaufen geſucht.
Angebote mit Preis unter V 40
an die Geſchäftsſt. erbeten. (6750sgo
Ein guterh. feldgr. Offiziersrapes
Ezu kaufen geſucht.
Angebote unter V 24 an die
(6826so
Geſchäftsſtelle d. Bl.
zu kauf. geſ,gut erhe
Jahrrad ſtarkes Tourenrad,
geg. ſofortige Kaſſe. Ang. mit Pr.
u. V 78 an die Geſchäftsſt. (*8998
Warenlager
auch zurückgeſetzte Waren, zu
kaufen geſucht. Schriftl. Ang. u.
V 72 an die Geſchäftsſt. (*8989iss
gebrauchtes, gut erhalt. Damen=
Grad mit Freilauf zu kaufen
geſucht. Angeb. unter W 10 an
die Geſchäftsſtelle ds. Bl. (*9095
Gebr. Hofwappen
ſof. zu kaufen geſucht. Ang. unt.
V 83 an die Geſchäftsſt. (*9038
Die Adoptivtochter.
Original=Roman von H. Courths=Mahler.
45)
(Nachdruck verboten.)
Weiter ſollten Sie ſich nicht mehr bemühen, Herr
Doktor — ich bin nun bald zu Hauſe, ſagte Britta ſchnell.
Er ſah ſie an.
Wollen Sie mich zur Strafe fortſchicken, weil ich Sie
ſo ſchlecht unterhalten habe, gnädiges Fräulein?
Sie ſchüttelte den Kopf.
Ich habe ja auch geſchwiegen.
Er blieb plötzlich ſtehen und ſagte tief aufatmend:
Ich ſchwieg nur, weil ich Ihnen ſſo ſehr viel zu ſagen
habe, was ich auf dem Herzen habe, Ein glücklicher
Zu=
fall hat Sie mir in den Weg geführt — gerade heute —
und —
Er konnte vor Erregung nicht weiter ſprechen. Brittas
Augen hingen voll Unruhe an den ſeinen. Er ergriff ihre
Hand und ſah ſie mit einem Blick an, in dem das ganze
heiße Empfinden ſeines Herzens für ſie lag. Sie ſchaute
wie gebannt in dieſe ſtrahlenden Augen und erzitterte.
Britta — Britta — Sie müſſen es ja längſt gefühlt
haben, wie unausſprechlich ich Sie liebe. Bis heute durfte
ich meiner Liebe nicht Worte verleihen, denn ich war nicht
in der Lage, Ihnen zugleich meine Hand fürs Leben
an=
zubieten. Aber heute — ach, Britta — teure, ſüße Britta
— heute darf ich Ihnen ſagen, daß ich einer Frau ein
ſorgenfreies, wenn auch ſchlichtes Daſein ſchaffen kann.
Britta — wollen Sie meine Frau werden?
Britta erzitterte von neuem, und wie ein Aufſchluchzen
rang es ſich von ihren Lippen:
Ihre Frau u o mein Got —= Ihre Frau?
Ja, Britta. Haſt Du mich lieb? Sag es mir. Deine
Augen leuchten mir Verheißung.
Da flammten die goldenen Lichter in ihren
ſammet=
brauen Augen auf, und ernſt und tiefbewegt ſagte ſie:
Ich habe Dich lieb — ſſo lieb — ach — lange, lange
ſchon — und nun Du mich an Dein Hertz nehmen willſt,
bin ich nicht ſtark genug, mich dagegen zu wehren.
Er atmete tief auf und zog ſie an ſich heran. Erregt
preßte er ihre Handflächen an ſeine Augen. Dann nahm
er Britta feſt in die Arme und küßte ſie heiß und innig
und wollte ſie nicht mehr loslaſſen. Sie vergaßen im
ſeligen Erſchauern ihrer Liebe, daß ſie ſich auf der Straße
befanden. Niemand ſtörte ihnen dieſe ſeligen Minuten,
Alles war ſtill ringsum, nur in ihren Herzen lachte das
4
goldene Leben.
Nach einigen Minuten gingen ſie, eng aneinander
geſchmiegt, langſam weiter und ſahen ſich glückstrunken
in die Augen. Wieder und wieder fanden ſich ihre Lippen.
Liebe, Süße — wie biſt Du ſchön! So reich machſt
Du mich durch Deine Liebe! Ich werde immer bedauern,
daß ich Deiner Schönheit nicht den rechten Rahmen geben
kann, flüſterte Herbert wie berauſcht durch Brittas
An=
blick.
Sie war wie in Glut getauchk.
Gib nur den Rahmen, in dem ich Dir gefallen. Ach,
Herbert, wie iſt meine Seele ſo voll ſüßer Wunder. Ich
kann es ja noch nicht faſſen, daß Du mich, die arme Britta
Loſſen, an Dein Herz nehmmen willſt für alle Zeit.
Sag mir noch einmal, daß Du mich liebſt, bat er.
Sie ſchmiegte ſich an ihn.
Ich liebe Dich mehr als mein Leben — und faſt freue
ich nich meine Armut, deum ſie beweſt mir die Größe
Deiner Liele. Aber ich muß nun heim.
Bleib doch noch ein Weilchen, bettelte er, wer weiß,
wann uns wieder ein ſo ungeſtörtes Alleinſein beſchieden
iſt. So viel Liebes habe ich Dir zu ſagen.
Ich Dir auch, ſagte ſie glückſelig, aber trotzdem muß
ich jetzt heim.
Er riß ſie an ſich und küßte ſie.
Bald mußt Du meine Frau werden, Liebſte — ſehr
bald. Morgen mittag komme ich zu Frau Steinbrecht,
um ſie von unſerer Verlobung in Kenntnis zu ſetzen. Und
dann — ach, Britta — alle Welt wird dann zwiſchen uns
Wache ſtehen, und kein Wort wird man ſich ungeſtört
ſagen können. So im Fluge muß man ſich die
Köſtlich=
keiten des Lebens ſtehlen. Weißt Du, daß das
ſchreck=
lich iſt?
Sie lachte glücklich.
Ja — es iſt ganz ſchrecklich — aber doch ſo wunder —
wunderſchön.
Daß ich Dich jetzt laſſen muß! neckte er.
Nein, daß wir uns angehören —
Und daß ich mich jetzt nicht an Deinen Lippen
ſatt=
küſſen kann, iſt ganz ſchrecklich. Weißt Du, Liebling —
willſt Du mir einen großen Wunſch erfüllen?
Sie nickte eifrig.
Jeden — ſag ihn nur ſchnell!
(Fortſetzung folgt.,
„Spart Brotmarken‟.
(X6821
Das lieblich gelegene, als
heilträſtigbewährte Bad Sal
ſchlirf bei Fulda
(Kurtheater ab 15. Mai)—
eröffnet ſeinen Betrieb wie alljährlich am
1. Mai Das neue Badehotel (Bäder im Hauſe)
(III,5526
zu Hauskuren: Salzſchlirfer Bonifaeius!
Unübertroffen gegen Gicht, Rheuma und Stoffwechſelleiden.
Jede Auskunft durch die Kurdirektion.
Geschurtts Horthung.
Den titl. Herrschaften zur gefl. Kenntnisnahme,
daß wir mit dem Heutigen eine Wasch- und
Bügelanstalt eröffnen. Unsere Wäscherei ist mit
elektr. Retrieb und den letzten techn.
Neue-
rungen versehen, so daß die schonendste
Be-
handlung der Wäsche gewährleistet ist:
Uebernahme sämtlicher Bett-, Tisch-
und Leibwäsche. (6374go
Reparatur in eigener Werkstätte.
Wasch- und
Heaktrcn Bügelanstalt
Landwehrstraße 45 : Fernsprecher 2039‟
TPrischobst Harmeldde
zweischen-Aas
das Pfund 40 Pfg.
empfehle als wohlſchmeckenden Brotbelag
(86657
in bekannten, beſten Qualitäten.
An Markt SSuP P imRathaus,
De- Lahmann Unterkleidung
für Herren, Damen und Kinder
Verkauf zu den von der Fabrik
:: vorgesohriebenen Preisen
— Preisliste und Ansichtssendung bereitwilligst —
Kalbtuss amMtadlaue
(6588a
Anion Heutſche Verlagsgeſellſchaft
in Stuttgart, Berlin, Leipzig, Wien.
Das volkstümlichſte Werk über den gegenwärtigen Krieg iſt die
Illuſtrierte
eichete des Weltlrieges 1914/15.
Wöchentlich ein Heft. Allgemeine Kriegszeitung. Preis 25 Pfennig.
Nach dem bewährten Vorbild unſerer rühmlich bekannten Illuſtrierten Geſchichte des Krieges 187071,
die als einzige unter vielen heute noch ſtark verbreitet wird, bieten wir jetzt abermals eine
fort=
laufende Zeitgeſchichte aller wichtigen Kriegsbegebenheiten, beſtimmt, die Ereigniſſe der
über uns aufgegangenen großen Zeit in Wort und Bild dauernd feſtzuhalten und ein Hausbuch zu
werden, das über die Urſachen und den Verlauf des uns aufgedrungenen Kampfes in abgeklärter
Art berichtet, Wertloſes beiſeite läßt und das Bedeutungsvolle und Bleibende ſammelt, ein
vater=
ländiſches Werk für alt und jung, hoch und niedrig, für die Gegenwart und die Zukunſt.
Jedes Heft zahlreiche Beiträge namhafter Mitarbeiter aus dem Heere der
enthält neben uw Marine, den Kreiſen der Wiſſenſchaft und Technik, ſowie viele
d. fortlaufenden
Kriegsgeſchichte Abbildungen nebſt einem Extra=Kunſtblatt oder einer Karte:
Man beachte den Preis von 25 Pf. und verlange ausdrücklich „Kriegsgeſchichte Anion”.
Mreiswert zu verk.: Wenig
ge=
brauchter 3flammiger
Gas=
herd mit Tiſch, modernes
Leinen=
jackenkleid, 3 Stühle,
Mädchen=
garderobe. Näheres in der Ge=
(*9014
ſchäftsſtelle ds. Bl.
vollſt., 60 Mk., eintür.
Bett sehrank 10 Mk., Kanapee
10 Mk., Tisch, 4 Stühle 12 Mk.,
Waschkommode 10 Mk.
Magdalenenſtraße 21 bei Frau
(*9026
Schik, Hinterbau.
leiderſchr., Waſchtiſch, Nacht=
I tiſch, Sofa, Handtuchſtänd.,
alles noch gut erh., billig zu verk.
*9010) Blumenthalſtr. 75, 2. St. r.
in nur bester
Quali-
tät. Für Haltbarkeit
der Borsten wird
weitgehendste
Ga-
rantie geleistet.
Niederlage der J. H. C.-Zahnbürste, offiziell empfohlen durch
die Internationale Hygiene-Commission, den Vereinsbund
Deutscher Zahnärzte und den wirtschaftlichen Verband
(466a
Deutscher Zahnärzte.
Preis: Stück 35, 45, 60 Pfennig.
Parfümerie Gg. Frz. Frank
Elisabethenstrasse 9.
Telephon 886.
Ler
billig
Verkauf.
ErAur
Ein Posten reinseidene
Damen-Handschuhe
lang, ganz enorm billig jetzt Paar 35 ₰
Damen-Handschuhe lang
Serie I 36 ₰ Serie II 48 ₰ Serie III 96 ₰
regulärer Wert bis Mk. 1.70.
Ein
Posten Damen-Handschuhe
kurz, mit Finger
jetzt nur 48, 65, 95 ₰
Damen-Strümpfe
in Leder u. schwarz, nur gute Qualit.,
grosse Auswahl, glatt und durchbr.,
ale ganz enorm billig . . . jetzt 60, 78₰ 30 ₰
Als ganz
enorm billig Damen-Strümpfe
jedes Paar 25 ₰
Damen-Strümpfe
farbig, als ganz enorm billig
regul. Wert bis 1.95 . jetzt jedes Paar 38 ₰
Ein Posten
Blusen
ganz bedeutend unter Preis!
Farbige Blusen
in Musselin, Leinen u. Satin, schön verabeitet, enorm billig
85₰, 1.10, 1.35, 1.75
Batist-Blusen
reich mit Stickerei und Einsätzen, modern gearbeitet,
gute Qualitäten
jetzt 1.25, 1.95, 2.45, 3.25
Elegante
Batist- und Voile-Blusen
mit reicher Spitzengarnitur und Madeira-Stickerei,
als ganz enorm billig
jetzt 3.95, 4.50, 5.25, 6.75
Gelegenheitskauf!
Volle
u. Batist-Roben
regulärer Wert der Roben beläuft
sich bis auf 30 Mk. das Stück und
bringen wir solche zu ganz enorm
billigen Preise zum Verkauf.
Batist-Roben
jetzt Stück 7.95, 8.75
Voile-Roben
jetzt Stück 11.85, 13.50
Ein Posten
Kostüm=Röcke
empfehlen wir als enorm billig!
Kostüm-Rock
mit Knopfverzierung, in neuestem Stoff
jetzt nur 2.95, 3.95
Ein Posten schwarz-weiss karierte
Kostüm-Röcke . . . jetzt nur 3.25
Kostüm-Röcke
in Cheviot und Kammgarn, gute Qualitäten und elegant
gearbeitet, jetzt als ganz enorm billig
4.95, 5.50, 6.25, 7.75
Kinder-Kleidchen
hübsch gearbeitet, aus gestreiften oder
karierten Stoffen, in Leinen oder Musselin,
von 2.75 an
als enorm billig . .
Ein Posten Unterröcke
in Trikot und Lüster, reg.
Wert bis Mk. 6.—, jetzt nur 1.95
Kinder-Sweater, hübsche Farben . . . . . 75 ₰
Kinder-Sweater, bestickt, als enorm billig . 95 ₰
Hindenburg-Kittel, enorme Auswahl
95 ₰
gans enorm
Grose
Posten Damen-Kragen billig
Serie I 15₰ Serie II 25₰ Serie III 40 ₰
Serie IV 50 ₰ Serie V 60₰ Serie VI 75 ₰
regulärer Wert beläuft sich bis Mk. 3.—
Ein Posten
Einsatz-Hemden
weit unter Preis, jetzt nur Stück 1.
Posten Stickerei weit unter Preis
Serie I 48₰ Serie II 85 ₰ Serie III 95 ₰
4,10 Meter
Stickerei-Einsätze jetzt nur 45 ₰
aintzer Narenkaus
Markt 7
Markt 7.
Guggenheim & Marx
Dut erhaltene Möbel aller Art
billig abzug. Georgenſtr. 1½,
nächſt der Rheinſtr. (*9035im
Werſchied. Sommerkleider, Gr. 42
und 44, zu verk.
(*9033
Beckſtraße 87, part.
Damenputz.
Den geehrten Damen von Darmstadt und
Umgegend zur gefl. Kenntnis, dass ich im Hause
Nieder-Ramstädterstrasse 55, 2. St.
ein Putzgeschäft eröffnet habe. Durch reiche
Epfahrungen und Kenntnisse bin ich in der Lage,
dem verwöhntesten Geschmack Rechnung zu tragen
und sehe geneigtem Besuche gerne entgegen.
Hochachtend
KATHE KNOLL
Langjährige Direktrice der Firma
ScHÜRMANN & CO., Darmstadt.
Alte Zutaten werden auf das
Geschmackvollste verwendef.
Reichhaltige Auswahl in garnierten
und ungarnierten Damen-Hüten.
(*8984
Maſſenverkauf!
10—12 Pfg.
Rhabarber
5—10
Kopffalat
10—12
Spinat .
Gurken, hieſige . 30—45
Chigoree . . . 25—30
Spargel
täglich 2 mal friſch, heutiger
Tagespreis 35, 45, 55 u. 60 Pfg.
empfiehlt (*9077
Hoflieferant Held,
Karlſtraße 24. Teleph. 478.
Spargel=Abſchluß in dieſem Jahre
nicht ratſam da außergewöhnlich
niedere Preiſe zu erwarten.
Grabſchippen
30 Pfg. per Stück. (6959im
Hacken, Kärſte, Senſen
ſehr billig, Waldſtraße 35.
Am Donnerstag trifft eine große
Sendung Spargel ein, zarte
Ware, ſehr billig. Beſtellungen
früh=
zeitig. Arnold, Mollerſtr. 36. (*
Dauerware, neu für Darmſtadt=
Jammelkeufe
zum Roheſſen (Delikateſſe), ausgiebiger wie Schinken
Ludwig Dintelmann
Kalb- und Hammelschlachterei
Mathildenplatz 7 — Telephon 1457.
liefert sorgfältig u.
schnell.
Koffürberei Reich
Chemische Waschanstalt
Läden:
Fabrik in Darmstadt.
Rheinstr. 12½, Karlstr. 115.
((534a
der ieſert an Beamten
Rind=
fleiſch geg. monatl. Zahlung ?
Ang. u. V96 a. d. Geſchäftsſt. (*9055
Große
Sendung la Dörrfleisch
eingetroffen, in ganzen Stücken noch
billig. Arnold. Mollerſtr. 36. (290
neu, Waſch=
Eisſchrank, anzug f. Knab.
von 8—10 Jahren bill. zu verk. Zu
erfr. in der Geſchäftsſt. (*8986
Küchenſchrank, 1. Sofg, 1rund.
A Tiſch zu verkaufen. (*9017
Landwehrſtraße 5, parterre.
Noche In Gas!
Am Dienstag, den 4. Mai, abends 8½ Uhr, findet im
„Kaisersaal” ein vom städt. Gaswerk veranstalteter
Lichtbildervortrag
statt über
(6702fgi
„bas Gas in Kuche und Haushalt.
Der Vortrag ist frei für jedermann.
fürtlete alteatenr
des Bibelkränzchens
für Schüler höherer Lehranstalten
Freitag. 7. Mai, 8¼ Uhr,
im Mathildenhöhsaal, Dieburgerstr. 36
Musik. und dekl. Darbietungen
Vortrag d. Herrn Pfarrer Mockert, Frankfurt a. M.:
„Kriegsarbeit der Deutschen
Bibelkränzchen‟.
Karten mit Programm 45, Res. Pl. 75 Pfg.;
Schüler und Soldaten 19, Res. Pl. 40 Pfg.,
Papierhdlg. H. Lautz, Rheinstr., und an
der Kasse
(6943
Frau Anna Müller-Linke und Herr Schmelter
in
Frl. Feldwebel
Militärschwank in 2 Akten.
Schuldig oder Nichtschuldig
Grosser Kriminalroman in 5 Akten.
Die 30,5 österr. Motorbatterlen
in Tätigkeit, ab heute im
(6946
Residenz-Theater.
a
Inhaber:
Georg Brand.
Theater
Darmſtadt,
Rheinſtraße 2.
Programm vom 4. bis 8. Mai:
Das geheimnisvolle Ahnenbild
Spannendes Detektiv=Drama.
Schlager, 3 Akte.
Schlager, 3 Akte.
In der Versweillung
Herrliches Drama.
Lebenstreude
2 Akte, wunderbares Drama.
„Fiemaln anzutreffentt
Gutgeſpielte Komöbie.
Außer dieſen reichaltnen Programm kommen noch der
Humoriſt Bubi und ſein Rattenfänger, ſowie die neueſten
Kriegsbilder und eine Einlage zur Vorführung.
III. Platz 19 Pfg.
(*9109
Rotel-Restaurant
Bad Salzhausen
el
Venſion für Erholungsbedürſtige und Ruheſuchende. Proſp. frei.
Tel. 202 Amt Nidda. Beſ. Johann Weil.
(II,6929
Mittwoch abend frei.
Concordiasaal,
Regelbahn.
Waldſtraße 33. (6555a
Preussisch Säddedische
Stauistorterle.
Hauptziehung: 7. Mai bis 3. Juni.
Original-Lose:
Achtel Viertel Halbes Ganzes
Mk. 25.− Mk. 50.− Mk. 100.− Mk. 200.−
Chr. Kullmann, Königl. Lotterie-Einnchmer
Wilhelminenstr. 9. Telephon 351. (K6942
ſuhd. Beitſtelle mit Sprung=
Nfedermatratze zu verlaufen
Viktoriaſtraße 53.
*9091im)
Ihiliag zu verkaufen: Ein gut
erhaltenes Herrenrad
Stiftſtraße 48.
*9015im)
SIIIME GEMEN HERRP
Darmstadts erstes und grösstes
Spezialgeschäft
in echten Grammophon-, Gramola-
Apparaten und-Platten
K. Jäger, Hofl.
Georgenstr. 11 Tel. 2579.
Schreibſekre=
Zu verkaufen:
tär, runder
Tiſch, antike Kommode,
Gas=
lampe Riedlingerſtraße 23, 2. St.,
nachm. von 2—5 Uhr. (*9031
an Prirate.
Metallbetten Katalog frei.
Holzrahmenmatr., Kinderbetten.
II,6930) Eiſenmöbelfabrik Suhl.
Gasthaus Schneider
Nieder-Ramstadt. (6756sis
Gute Pension von 4 Mk. an.
Ausgezeichneten
selbst-
gekelterten Apfelwein.
Perkeo-Saal
Alexanderstr. 14.
Spezialitäten-u. Possen-Theater
Monat Mai (6892a
der grosse Spielplan der
Veroni-Sänger.
Großh. Hoftheater.
Dienstag, den 4. Mai:
152. Abonnements=Vorſtellung. A 38
Datterich.
Lokalpoſſe in der Mundart
der Darmſtädter in 10 Bildern
von Ernſt Elias Niebergall.
Perſonen:
Datterich,
Parti=
culier
. Eduard Göbel
Bennelbächer
Adolf Klotz
Spirwes
K. Weſtermann
Knerz
Jean Sautier
Dummbach,
Drehermeiſter . H. Knispel
Babette, ſeine
. Ag. Wisthaler
Frau
Marie, ſ. Tochter Käthe Gothe
Schmitt,
Dreher=
geſelle
. Frz. Schneider
Steifſchächter,
Schneidermeiſter Br. Waigandt
Bengler,
Schuh=
machermeiſter . H. Gehbauer
Fritz Knippelius,
Metzgermeiſter . Frz. Herrmann
Evchen, Mariens
Freundin .
. Frieda Große
Liſette,
Kellner=
mädchen
. Luiſe Kümmel
Erſter (Polizei= Hans Debus
Zweiter) diener F. Jachtmann
Ein Muſikant Ludw. Hinkel
Erſter
Zweiter Hand= Ludw. Wenzel
Chriſtoph Speer
langer Otto Wolf
Dritter
Ein Wirtsjunge Ernſt Rettig
Ein kleiner Junge Erna Stoffer
Nach dem 5. Bilde längere Pauſe.
Preiſe der Plätze (Kleine
Preiſe): Sperrſitz: 1.—12. Reihe
3.70 ℳ, 13.—19. Reihe 3.20 ℳ,
Par=
terre: 1.—5. Reihe 2.35 ℳ, 6.—8.
Reihe 1.95 ℳ Proſzeniumsloge
5.20 ℳ, Mittelloge 5.20 ℳ,
Bal=
konloge 4.70 ℳ, I. Rang 4.20 ℳ,
II. Rang: 1.—6. Reihe 2.15 ℳ,
7. u. 8. Reihe 1.75 ℳ, I. Galerie
1.15 ℳ, II. Galerie 0.65 ₰.
Kartenverkauf: an der
Tages=
kaſſe im Hoftheater von 9½—1½
Uhr und eine Stunde vor Beginn
der Vorſtellung.
Anf. 7½ U. — Ende gegen 10½ U.
Vorverkauf für die Vorſtellungen:
Mittwoch, 5. Mai: 153. Ab.=Vſt.
B 41. Wagner=Zyklus. Zweite
Vorſtellung: „Rienzi”. Kleine
Preiſe. Anfang 7 Uhr.
Donnerstag, 6. Mai: 154. Ab.=
Vorſt. C 38. Enſemble=Gaſtſpiel
des „Neuen Theaters” in
Frank=
furt a. M. „Profeſſor
Bern=
hardi”. Kl. Pr. Anf. 7½ Uhr.
Freitag, 7. Mai: 155. Ab.=Vſt.
D 38. „Mignon”. Kl. Preiſe,
Anfang 7 Uhr.
Aus dem Spielplan.
Samstag, 8. Mai: nachmittags
2 Uhr. Außer Abonn. Schüler=
Vorſtellung: „Wilhelm Tell”.
— Abends 7 Uhr. Auß. Abonn.
Verwundeten=Vorſtellung: Tanz=
Szenen Leina Anderſen.
Hierauf: „Anna=Liſe‟.
Kinder-Bettstellen
Mk. 8.50, 12.50, 15.75, 17.—, 19.50,
21.—, 23.50, 29.—−.
Grösste Preiswürdigkeit vereint mit
besten Qualitäten.
Grosse
Metall-
und
Holz-
Betten
in
hundert-
facher
Auswahl.
6949
Entzückend ausgestattete komplette Kinderbetten
Mk. 35.−, 38.-, 42.-, 45.−, 48.− bis 75.−.
Markt 11
Betten-
Spezial-Haus Dderldartf Tel. 2iss
Besfe deutſche Kaslerklinge
Grösste Schnittfähigkeit, passend
für jeden Apparat (auch Gillette)
Stück 20 Pfg. Dutzend 2.00 Mk
Stück 25 Pfg. Dutzend 2.50 Mk
M. R. Rasierapparate in
größter Auswahl von 1 Mk. an.
Rasierklingen schleifen
Alleinverkauf:
Dtzd. 75 Pfg.
Elisabethenstr. Nr. 9,
Parfümerie Frank,
Telephon 886.
Illustrierte Preisliste kostenlos. (4345a
Euſfehte bilgntr
Fußbodenöl=Erſatz 80 Pf.
PrimaKkernſeife w. 54 Pf.
„ Schmierſeife 35 Pf.
große Linſen 72 Pf.
gelb. groß. geſchält. Erbſen
58 Pf.
Hubertus-Drogerie
Ballonplatz 5. (6937a
Schirufabrit
F. W. Schlüter, Kirchſtr. 27
empfiehlt
Regenſchirme
für Damen, Herren und Kinder
in allen Preislagen.
(271a
Zu verkaufen: 1 Foulardleid
10 Mk., 1 braunes Leinenkoſtüm
5 Mk., 1 Frühjahrskoſtüm 6 Mk.,
1 Taftbluſe, alles Größe 42. 1
Stroh=
hut, 1 Abendmantel 12 Mk., 1
Fou=
lardleid, Größe 44, 12 Mk. (*5097
Wilhelmſtraße 2, parterre.
Für Bäcker.
Eine Sackſtaubmaſchine zu
verkaufen.
(2049im
Eberſtadt, Schulſtraße 6.
Sofa mit Umbau, braune und
ſchwarze Herrenſtiefel, Gr. 42,
rote Tuchvorhänge zu verkaufen
*9050im) Zimmerſtr. 8, II. r.
Zutes Herreurad zu verkaufen
G oder gegen ein Knabenrad zu
vertauſchen. Zu erfragen in der
Geſchäftsſtelle d. Bl.
(*9091
tut erhaltener Kinder=Sitz= und
Liegewagen für 15 Mark
zu verkaufen
(*9007im
Parcusſtraße 10, 1. St.
kasherd, Gaslüſter und
ver=
ſchiedene kleinere
Gasbeleuch=
tungskörper zu verkaufen (*8985
Inſelſtraße 42, part.
(Echter, runder Mahagonie=Em=
Epire=Tiſch, 80 cm Durchmeſſer,
billig zu verkaufen. (6962imd
E. Janſen, Schreinerwerkſtätte,
Bleichſtraße 1.
HASSTA
Vervielfältigungs-
Büro
Inh. S. Guttmann
Nendelstadtstr. 26
Telephon 1679.
— (6581a
Schrei bmaschinen-
Arbei ten
Diktate
Vervielfältigungen
Zeugnis-Abschriften
schneI I-sauber
diskret-biIIig.
elles Koſtüm, Bluſen, Röcke,
Größe 42—44, alles gut
er=
halten, billig zu verkaufen
(*9052)
Emilſtraße 17, I.
ut erh. eiſ. Kinderbett zu verk.
G9032) Blumenthalſtr. 56, pt.
Iion
Srlledter
Rheinstr. 6 Tel. 173
Heute
ein ganz hervorragendes
Film-Programm.
Das
Klesehproſent.
Der
Schienen-
weg unterm
Ozean.
Sensationelles Drama
in 5 Akten.
In den Hauptrollen die
ersten Künstler.
Schlitten-
schellen.
Drama in 2 Akten.
Die neuesten Bilder
des
Kriegsschauplatzes.
Aumoresken und
Naturaufnahmen
vervollständigen das
Prachtprogramm.
(5044a
bei Neuanschaffung von Garderoben, lasse Damen-, Farberei Gebr. Rover.
Herren-u. Kinderkleider chem. reinig. od. umfärben.
Ernst-Ludwigstr. 12,
Wer sparen will
Ebenfalls Vorhänge, Decken, Handschuhe, Eedernete. Lüden im Darmstädr. Rheinstrasse 23.
Weiblich
Geb. Fräul., lange Jahre ausw.
am Büfett geweſen, ſucht ab 1. Juni
tagsüber beſſ. Stelle als
Empfangs=
dame od.dgl. Auch i. Näh. u. Haush.
erfr. Ang. u. V 73 Gſchftsſt. (*8983ids
Alleinſt. Frau, die gut bürgerlich
kochen und all. Hausarbeiten ſelbſt.
vorſtehen kann. ſ. Stelle als
Haus=
hälterin in beſſ. Hauſe. (*8930gid
Näh. Grafenſtraße 33, II., rechts.
Junge Frau ſucht 2—3 Stunden
Schwarz, Mag=
Läufdlenst. dalenenſtr. 19. (*
Unabhäng. Mädchen ſucht
Lauf=
dienſt für morg. 2-3 St. Näh. bei
Allmann, Geiſtberg 1, Mittelb., II. (*
Junge kinderloſe Frau ſucht
Laufdienſt tagsüber. Fr. L. Schröder,
(*9040
Roßdörferſtraße 28.
Junges Mädchen ſucht vorm.
Laufdienſt. Karlſtr. 44, Htrh., p. (*
J., ſucht
Gebildetes Frl., Stelle als
Kinderfrl. i. herrſch. Hauſe, Nähe
Darmſt. Eintr. k. ab 15. Mai erf.
Angeb. u. V 91 Geſchäftsſt. (*9068
Junge, unabhängige Frau ſucht
tagsüber Beſchäftigung. Hofgar=
(*9062
tenſtraße 7.
Suche f. m. 22jähr., gut
emp=
fohl. Mädchen (nicht ſelbſtänd.
im Kochen), das hier fremd iſt, auf
15. Mai Stellg. in gutem Hauſe.
Frau Dr.=Ing. Kleinlogel, Roß=
Hörferſtraße 100. (Zu ſpr. nachm.
zw. 2 und 4 Uhr).
(6950
Ord., ſchulentl. Mädchen ſucht
morgens Beſchäftigung. Arheilger=
(*9020
ſtraße 83, 1. Sto
Köchinnen, Stützen, Jungfer,
Hausmädch., Zimmermädch., beſſ.
Kindermädch., Alleinmädch d. koch.
können, Landmädch. ſuchen Stell.
ſof., 15. Mai u. 1. Juni. Frau Minna
Dingeldein, gewerbsmäßige
Stellen=
vermittlerin, Elisabethenstr. 5, Tel. 531.‟
18 jähr. Mädch., welches bügeln,
näh. u. Hausarb. verſt., ſucht Stelle
per 1. Juni. Näh. Müllerstr. 23, Laden. (*
Srau geht ½, Tage waſchen und
putzen, übern. auch Monatsſtelle.
*9063)
Obergaſſe 40, II.
Braves Mädchen ſucht Stelle
in einfachem Haushalt. Zu erfr.
Gr. Kaplaneigaſſe 35, 2. St. (*9059
Junge, ſaub. Frau ſucht
Lauf=
dienſt. Kiesſtr. 2, 2. St. (*9019
Ein ſchulentl., kräft. Mädchen
ſucht Stelle für über Mittag.
*9025)Jochmann, Schützenſtr. 20, I.
Männlich
E Pilal-Leltung =Bg
bei ganz beſcheid. Anſpr. geſucht,
evtl. ſpät. Kauf nicht ausgeſchloſſen.
Kaution auf Wunſch. Näh. unt.
V 89 an die Geſchäftsſt. (*9053
Junger Mann
(kundig in der Eiſenbranche) ſucht
Stellung per 1. Juli als Kontoriſt,
Lageriſt oder Verkäufer. Ang. u.
W1 an d. Geſchäftsſt. (*9067ids
Bäcker, 20 J., ſucht z. 15. Stellg.
*9061im) Näh. Darmſtr. 8, Manſ.
Buchhalter ju. Korreſpondent
ſucht Stellung per 1. Juli. Ang.
u. V 80 an Geſchäftsſt. (*9030im
f. mein. Sohn in mech.
Suche od. tech. Geſch. Lehrstelle.
KarlWenz, Sandbergſtr. 46. (*8884som
Ofen ten
Weiblich
Für Buch= und Laverhandlung
wird junges tüchtiges
(*8939
Fräulein
mit guter Handſchrift geſ.
Kennt=
niſſe in Stenogr. u. Maſchinenſchr.
nicht erf. Ang. u. V 61 Geſchäftsſt.
welche mit
Buchkaiterin, der einfach.
Buchführ., Maſchinenſchreiben und
Stenographie vertraut iſt, zum ſof.
Eintritt geſucht. — Angeb. u. V 75
an die Geſchäftsſtelle. (*8996im
oder Fräulein wird als
Frau Verkäuferin nachmitt.
ſofort zur Aushilfe geſuch”
*9079) Zu erfrag. i. d. Geſchäftsſt.
Jaktul
mit flotter Handſchrift, gute
Rech=
nerin, zum ſofortigen Eintritt geſ.
A. Roſenthal & Co.
Rheinſtraße 20. (*9086
Geübte Arbeiterin geſucht.
D. Marcus, Damenſchneiderin,
6778a) Soderſtraße 14, 2. St.
Nähmädchen geſucht. (*9002
Landgraf=Georgſtraße 34, 3. Stock.
Tücht. Arbeiterinnen
die geübt i. Maſchinennäh., b. gutem
Verdienſt per ſof. f. Werkſt. geſucht.
*8992) Wendelſtadtſtr. 1, parterre.
Tüchtige
Jacken=
arbeiterinnen
ſofort geſucht.
D. Rehfeld & Co., G. m. b. H.
Ludwigſtraße 5. (6915
für Konfektion
Lehrmädchen geſucht. (*8941gim
Niederramſtädterſtraße 15.
Hehrmädchen
6957
geſucht
D. Faix & Söhne.
(6368a
Reinliche junge
Mädchen oder
Jungen
für dauernde Arbeit geſucht.
Wehner & Fahr G. m. b. H.
Kokao= & Schokoladen=Fabrik.
Saub. fleiß. Alleinmädchen
welches kochen kann, für bald geſ.
Buchſchlag b. Frankfurt a. M.,
(*8964go
Forſthausweg 19.
1 zweit. tücht. Mädchen f. Reſtau=
1 ration ſofort geſucht. (*8965go
Alexanderſtraße 18.
Tücht., zuvi. Lauffrau
geſucht. Kaſinoſtr. 7, part. (*9012
Aelteres, zuverläſſiges,
ſelbſtän=
diges Alleinmädchen, das kochen
kann, ſofort geſucht. Näheres in
der Geſchäftsſtelle.
(*8990id
Mädchen od. Frau von morg.
½8—10, von mittags 2—3 Uhr
geſucht.
(*9044
Geſucht p. 1. Juni ſol. Mädchen
zwiſchen 20 und 25 Jahren für
Küche und Hausarbeit geg. guten
Lohn. Angebote unter V 85 an
die Geſchäftsſtelle ds. Bl. (*9036
Jung. Mädchen f. l. Arbeit ſof.
geſucht. Soderſtraße 16, I. (*9082
f. einige Stund.
Mädchen vorm. geſucht.
6932im)
Beckſtraße 81, I.
Suche zum 1. Juni ein erfahr.,
erſtes
(*9075ids
Hausmädchen
oder einfache Jungfer, welche gut
ſchneidern, nähen und bügeln kann
und im Servieren gewandt iſt.
Frau General Freiſe, Sandſtr. 8.
Suche zum 1. Juni ſtagsüber
erfahrene Kindergärtnerin II. Kl;
zu 3 Kindern. Gute Zeugniſſe
Bedingung. Perſ. Vorſt. 2—3 und
7—8 Uhr. Frau von Sierakowski,
(6934im
Olbrichweg 17.
Gutempf Frau für Laufdienſt
u. tücht. Waſchfrau geſucht.
*9022im) Landwehrſtr. 10, I.
Zur Reinhaltung eines Büros
wird
eine alleinſtehende Frau
geſucht, die in dem Hauſe wohnen
ſoll. Die Beſchäftigung dauert
täglich 1—2 Stunden.
(6976
Vorzuſtellen Hermannſtraße 14
von 10—11 Uhr.
Frau od. Mädchen f. l.
Garten=
arbeit ſofort geſucht
Saalbau=
ſtraße 63½
(6948
Männlich
Selbständ. Monteure
für ſofort geſucht.
(*8954gi
Aug. Wilk, Schützenſtraße 7.
Schreiner geſucht. Mechaniſche
Bauſchreinerei Georg Müller,
Sandbergſtraße 4.
(*9071
Commis!
Ein tüchtiger Stenograph und
Maſchinenſchreiber für (6944im
sofortigen
Eintritt von hieſiger, angeſehener
Firma geſucht. Gute Bezahlung
bei dauernder Stellung. Angebote
mit Gehaltsanſprüchen unt. V 92
a. d. Geſchäftsſtelle d. Bl. erbeten.
Jüngerer Architekt
oder Techniker
gewandt im Zeichnen zum bald.
Eintritt von großem Marmorwerk
geſucht. Entwerfen u. Austragen
von Kaminen, Brunnen ꝛc. nach
Angabe. Angebote mit
Gehalts=
forderungen unter V 10 an die
Geſchäftsſtelle ds. Bl. (6704dsi
Banzeichner
zw. Ausfertigung eines Bauplanes
geſucht. Ang. unter V 95 an die
Geſchäftsſtelle ds. Bl.
(6964
(B6634
Sattler
zum Zuſchneiden und Herrichten
geſucht. Näh. i. d. Geſchäftsſtelle.
Sthhnachernehiſe
u. Lehrling ſofort geſucht (*8944gom
Heidelbergerſtraße 4.
Mehrere tüchtige
Gehilfen
an
für Wagenbau u. Hufbeſchlag ſof.
geſucht bei gutem Lohn. (6749sgo
E. Mohrmann
Grossh. Hofschmied u. Wagenbauer
Darmstadt.
Weissbinder gesucht.
J. Reichert, Maler=u. Weißb.=Mſtr.
Darmſtadt: Grafenſtr. 27. (*8393
Arheilgen: Heinrichſtraße 17.
Jahrrad=Schloſſer
geſucht. (6960imd
Müller & Ober,
Karlſtraße 30.
Für die Einkaſſierung von
Stromrechnungen auf dem
Lande wird ein
(6914
Kasschbote
der in der Lage iſt, eine
größere Kaution zu ſtellen,
geſucht. — Angebote ſind
ſchriftlich einzureichen an
Die Direktion
der Heſſ. Eiſenbahn=A.=G.
Aeltere Leute werden noch als
Schaffner
angenomm. Geſuche ſind zu richten
an die unterzeichnete Stelle. (6867a
Heſſiſche Eiſenbahn=
Aktien=Geſellſchaft.
Eine Anzahl tüchtiger
Sattler
für dauernd ſofort geſ. (6945
Joseph Trier, Wilhelminenstr. 25.
Tüchtiger Heizer
und Maschinist
welcher auch mit dem Umgang
von. elektriſcher Lichtanlage
ver=
traut iſt, zum ſofortigen Eintritt
geſucht. Angebote unter W 12
an die Geſchäftsſtelle. (6970im
Friseurgehtlke per ſofort
geſucht. Hans Strieckert,
Rhein=
ſtraße 31.
(*9070
Tüchtige
Geſicniche,
Schloſſer, Zuſchlager
u.
brauch=
bare Hilfsarbeiter
finden dauernde Beſchäftigung bei
hohem Lohn.
(II,6936
Fahrgeld wird vergütet.
Meldung bei Betriebsleitung
Werk Oſthafen J. S. Fries Sohn.
Frankfurt a. M.
Einige jüngere Burſchen für
leichte Handarbeiten ſowie mehrere
geübte Lederarbeiter ſof. geſucht.
6920) Gamaſchenfabrik Heß.
Hausburſche
ſofort geſucht. — L. Stumpf,
Neckarſtraße 28. (*9016im
Wir ſuchen zum baldigen Eintritt nach auswärts einen tüchtigen
Buchhalter
oder Buchhalterin
welcher auch mit Korreſpondenz vertraut ſein muß und nach
Mög=
lichkeit Kenntniſſe der Kaufhausbranche beſitzt, bei dauernder
Stel=
lung. Ausführliche Angebote mit Photographie und Gehaltsanſpr.
unter U 92 an die Geſchäftsſtelle erbeten.
(6940
Privardiener.
Kräftiger, ſolider, ehrlicher Mann, der einige Erfahrung in
Krankenpflege beſitzt, den Krankenfahrſtuhl fährt und ſich ſonſt im
Hauſe etwas nützlich macht, für dauernd geſucht. Eintritt kann
ſofort erfolgen.
(6644a
Ludwig Schwab, Ernſt=Ludwigſtraße 23, II.
Jüngerer
Hausburſche
geſucht (6928im
K. Rittershaus, Ludwigsplatz.
Mehre Abtier
auch jüngere, bei gutem Lohn ſo=
(6367a
fort geſucht.
Putzwollfabrik Bickenbach.
Junger
Laufburſche
ſofort geſucht. Zu erfragen in der
Geſchäftsſtelle d. Bl.
(6971
Hausbursche gesucht
Merkur-Drogerie, Bleichſtr. 46. (*8999im
Johs. Waitz
Hofbuch= und Kunſthandlung,
ſucht für ſof. fleiß., gewiſſenh.
Hausburschen
(Radfahrer). (6916
Zeugniſſe ſind mitzubringen.
Ein kräftiger Junge
von 14—16 Jahren kann ſofort bei
uns eintreten.
(6954
Frommann & Bünte,
Roßdörferſtraße 60.
Junger, durchaus ehrlicher
Hausburſche
geſ. J. Haury, Mühlſtr. 20. (*9094im
Einen tüchtigen, ſtadtkundigen
Hausburschen
der Radfahren kann, geſucht.
Schuhhaus Friedrich Soeder
Ludwigſtraße 12. (6968im
Junger
ſaub. Hausburſche
(Radfahrer) ſofort geſucht. (X,6974
L. A. Fertig, Karlſtraße 47.
Ein junger, ſaub. Hausburſche
ſofort geſucht.
(6972a
Hügelſtraße 29 (Laden).
Solider
Hausbursche a
Wein-
Gebr. Wenglein, handlung,
Steinackerstr. 1. (B,6935
1 braber Hausburſche (
Rad=
fahrer) ſofort geſucht.
(*9088
Roßdörferſtraße 26. Laden.
Buverl. Fuhrmann
geſucht.
N. Korbus, Mineralwaſſerfabrik,
Fuhrmannſtr 14. (6956
Junger Burſche
z. Flaſchenſpülen ſofort geſucht.
Ludwig Dexheimer.
6947) Viktoriaſtr. 28.
Leſucht einen ſaub., Jehrlichen
Burſchen (Radfahrer) für
2—3 Stunden mittags zum
Brot=
ausfahren. Näh Geſchäftsſt. (*9024
Junger Mann od. Fräulein mit
guten Schulkenntniſſen als kaufm.
Lehrling
auf unſer Büro geſucht. (*9000im
Krankenkaſſe für Gewerbetreib.,
Kaufleute und Beamte, a. G.,
Darmſtadt, Ernſt=Ludwigſtr. 3.
Kaufm. Lehrling
bei ſteigender Vergütung alsbald
geſucht. Angebote unter V 87
an die Geſchäftsſt. erbeten. (*9076
Leſtrlng
mit ſchöner Handſchrift und
gut. Schulkenntniſſen geſucht.
Emil Sander,
Herrenkleider=Fabrik,
Bismarckſtraße 54. (*9003id
Anständiger
Lager-u.
Hansdiener-
für dauernd ſofort geſucht. (6977
Ludwig Alter.
Damstag abend
wurde eine ſilberne Uhr in
Leder=
riemchen und Radium=Zifferblatt
auf dem Wege von Ludwigshöhe
nach der Elektr. am Böllenfalltor
durch Ohlyſtraße nach Grüner
Weg 83 verloren. Daſelbſt gegen.
Belohnung abzugchen (B6541
Kleiner schwarzer
Dachshund
verloren zwiſch. Eberſtadt, Malchen,
Pfungſtadt. Hört auf den Namen
„Bürſchel”. Gute Belohnung.
Nachricht an Dr. Back,
Darm=
ſtadt, Schießhausſtr. 106. (6933im
Enläulfe
Ein junger, ſchwarzer
Kater
entlaufen. Geg. Belohn. abzug.
*9011) Ohlyſtr. 71, parterre.
Mule
GHobermannhündin für 15 Mk.
(Steuer bezahlt) u. mehrere
gutleg. Hühner wegen Abreiſe
billig zu verkaufen. Puteneier
zum Ausbrüten zu haben.
Villenviertel Ludwigshöhe,
*9048im) Chauſſee 136.
Gung. raſſereiner ſchwarz.
Dober=
mann (Rüde) billig abzug.
*8910go) Schloßgaſſe 2, Gick.
zu ver=
Hübſch. Märzkätzch. ſchenken
Mathildenſtr. 47.
*8991)
Uen
Eeſchäftsmann ſucht auf die Dauer
Gvon1 bis 1½ Jahre 2000 —3000 m.
nur von Selbſtgeb. zu leih. Ang. u.
V45 an die Geſchäftsſt. (8857si
Imorlien
größeres Geſchäftshaus mit
Läden in der Ernſt=
Ludwig=
ſtraße zu verkaufen.
Angebote unter W 4 an die
(*9089
Geſchäftsſtelle d. Bl.
Eingezäunter kleiner Garten
für den Sommer zu mieten geſucht.
(Südoſtgegend) Angebote u. V 79
an die Geſchäftsſtelle. (6926im
Gut gehendes
Nahrungsmittelgeſchäft=
nur kleines Kapital erforderlich,
billig zu vermieten. Ang. u. U 61.
an die Geſchäftsſtelle. (6615mfo
Bäckerei
mit gutem Ladengeſchäft in feinſt=
Lage ſofort zu vermieten, event.
zu verkaufen. Anfrag. unt. U 60
an die Geſchäftsſtelle. (6614mfo
Schreibmaſchine
mit ſichtb. Schrift auf 14 Tage zu
mieten geſucht. Angebote mit
Preisangabe unter V 86 an die
Geſchäftsſtelle d. Bl. (*9045
Elisabethenstr. 31
Sstene Enborenistitar iber& Lorz Gennnewe iies Telephon 461. (6593a
Prompte und beste Augführung von Aufträgen und Arbeiten aller Art.