Der Krieg.
Von den Kriegsſchauplätzen. — Hindenburg „fouragiert‟‟! — Das göttliche Recht der deutſchen Sache. — Die Entvölkerung
Frankreichs. — Aus den Vereinigten Staaten. — Japan und China.
Von den Kriegsſchauplätzen.
* Großes Hauptquartier, 5. Mai.
(W. T. B. Amtlich.)
Weſtlicher Kriegsſchauplatz.
Mit ſchwerſten Verluſten weichen
die Engländer weiter in
Rich=
tung auf den hart öſtlich von Ypern
gelegenen Brückenkopf zurück. Die
Ferme Vanhenle, Ekſterneſt, der
Schloß=
park von Herenthage und Het=Pappotje=
Ferme wurden von uns genommen.
Zwiſchen Maas und Moſel herrſchte
wieder regere Tätigkeit. Im Prieſterwalde
nordweſtlich von Pont=à=Mouſſon griffen
die Franzoſen geſtern mit ſtarken Kräften an.
Trotz lang andauernder Artillerievorbereitung
brach der Angriff mit ſtarken Verluſten für den
Feind in unſerem Feuer zuſammen. Dagegen
gingen wir im Walde von Ailly und öſtlich
zum Angriff über, der gute Fortſchritte machte.
Wir nahmen hier bisher 10 Offiziere und 750
Mann gefangen.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz.
Von Südoſten kommende ruſſiſche
An=
griffe anf Roſſieny wurden abgewieſen.
Die Verfolgung des Feindes iſt im Gange.
Auch bei Kalwarja ſowie nordöſtlich von
Suwalki und öſtlich von Auguſtow
ſchei=
terten zahlreiche ruſſiſche Vorſtöße. Dort
wur=
den insgeſamt etwa 500 Ruſſen gefangen
ge=
nommen.
Auf der übrigen Front fanden
ein=
zelne Nahkämpfe ſtatt, die ſämtlich zu unſeren
Gunſten entſchieden wurden.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz.
Der Angriff der verbündeten
Trup=
pen nördlich der Waldkarpathen
durch=
brach geſtern bereits die dritte befeſtigte
Linie der Ruſſen, die dort auf der ganzen
Front geworfen, auf die Wisloka
zurück=
weichen.
Die Größe des Sieges kann man
dar=
aus erſehen, daß infolge des Durchbruchs der
Verbündeten die Ruſſen ihre in der nördlichen
Flanke bedrohten Stellungen in den
Wald=
karpathen ſüdweſtlich von Dukla zu räumen
beginnen. Die Schnelligkeit, mit der unſere
Erfolge erreicht wurden, macht es unmöglich,
ein zahlenmäßiges Bild über die Siegesbeute
zu geben. Nach den vorläufigen Meldungen
ſcheint die Zahl der Gefangenen bisher
über 30000 zu betragen.
Oberſte Heeresleitung.
Die Schlacht in Weſtgalizien.
* Die Köln. Ztg. ſchreibt: Die Gerüchte, die am
Mon=
tagmorgen von der großen Schlacht in
Weſtgali=
zien ſprachen, teilten zugleich ſchwindelerregende Zahlen
an Gefangenen, gemachter Beute und ruſſiſchen blutigen
Verluſten mit. Es wird gut ſein, ſich daran zu erinnern,
daß die Schlacht einerieſenhafter Frontalſtoß in der gan=
zen Linie zwiſchen oberer Weichſel und dem Vorland der
Karpathen war, nicht eine Einkreiſung, wie ſie die Anlage
der gewaltigen Hindenburgſchen Siege im Sommer und
Winter in Maſuren von vornherein im Auge hatte. Es
gelang der Feldherrnkunſt des Marſchalls damals
jedes=
mal, dieſen Grundgedanken in voller Reinheit
durchzu=
führen, und daraus erklärt ſich die ungeheuere Zahl der
Gefangenen, die der geſchlagene Gegner in unſeren
Hän=
den laſſen mußte. Anders ſtand es in Weſtgalizien. Mit
gewohnter Geſchicklichkeit hatten die Ruſſen die monatelang
von ihnen beſetzten Stellungen immer ſtärker ausgebaut
und dabei eine beſondere Unterſtützung in der Geſtaltung
des Geländes gefunden, das in den Ufern der zur Weichſel
nach Norden fließenden Gewäſſer eine Reihe von
Abſchnit=
ten hintereinander mit der Front nach Weſten bot. Das
Eintreffen größerer Verſtärkungen hat es dann den
Ver=
bündeten ermöglicht, nach gründlicher artilleriſtiſcher
Vor=
bereitung mit einem Stoß nach Oſten dieſe Linie zu
durch=
brechen, wobei anſcheinend die beiden Flügel am ſchärfſten
vorgingen und dann durch ihren Erfolg auch die Mitte,
die gleichzeitig angepackt war, zum Weichen brachten. Der
feindliche Rückzug geht unter heftigem Nachdrängen der
Sieger nach Oſten an den beiden Bahnſtrecken nach
Przemysl und Lemberg. Geſchlagene Heere entfalten, wie
z. B. Belle=Alliance, Königgrätz und vor allem Wörth
be=
weiſen, ſtets eine außerordentliche Marſchgeſchwindigkeit.
Goeben iſt es bei aller Tatkraft nach dem Siege von St.
Quentin am 19. Januar 1871 nicht gelungen, den
ab=
ziehenden Gegner noch vor den franzöſiſchen Nordfeſtungen
zu erreichen, die ihm Aufnahme und Schutz gewährten.
Aus dem Preſſequartier wird demſelben Blatt
ge=
meldet:
In der großen Schlacht in Weſtgalizien ſpielten ſich
alle Kämpfe, alle Kampfarten in
ungeheuer=
lichem Umfange ab. Die Hölle wurde eröffnet durch
ſchwerſte Artillerie, wobei nicht bloß die Geſchoſſe der
42 Zentimeter=Mörſer, ſondern auch die Wirkung
der 30,5 Zentimeter=Mörſer eine umſo größere Rolle
ſpielten, je kläglicher die Rolle der ruſſiſchen Artillerie
ſich geſtaltete. Ihr Munitionsmangel ſcheint erwieſene
Tatſache geworden zu ſein. Sie betätigte ſich überraſchend
ſchwach. Anderſeits ging die verbündete Infanterie an
vielen Stellen ſo blitzartig vor, daß ſich die ruſſiſche
Ar=
tillerie zwar neu einſtellte, aber überhaupt nicht mehr zum
Feuern kam. Wichtig und erſchüternd für die Ruſſen
waren auch die Minenwerfer die gründlichſte und
erfolg=
reichſte Arbeit taten. Die Führung der Schlacht war
muſterhaft. Intereſſant iſt, wie ſich das öſterreichiſch=
Ungariſche Oberkommando, nachdem alle
Vor=
bereitungen zur Schlacht längſt im reinen und feſtgelegt
waren, zur Front begab. Der Generalſtabschef reiſte in
einem Sonderzuge, in den ein Speiſewagen eingeſtellt
war, deſſen ſämtliche Tiſche telegraphiſche und
telepho=
niſche Apparate trugen. Die Wände zeigten ein Drahtnetz.
In jeder Station, in der der Zug einige Zeit hielt, wurde
der Anſchluß des Generalſtabschefs mit dem Hauptquartier
und mit den Armeekommandanten der ganzen Front mit
Wien und Berlin hergeſtellt. Dieſer Drahtverkehr hatte
einen Verſtändigungsradius von 4100 Kilometer. Er
reichte, wenn man wollte, bis Bukareſt. Der
Generalſtabs=
chef arbeitete auf Grund der einlaufenden Meldungen in
auf dem Wege über das Korpskommando mitgeteilt. Er
Uhr von Krakau aus die ganze Front des Dunaſetz und
pen aller Art vorbei, bald an öſterreichiſch=ungariſchen
voll, allerdings die Staubentwickelung auf den Straßen xation großen Stils hin. Auf alle Fälle iſt die ruſſiſche
groß. Man ſah tiroliſche Truppen neben
Totenkopf=
huſaren, Honveds neben Bayern, Hannoveraner neben
Salzburgern. Die deutſchen Soldaten ſangen vierſtimmig Dünaburgs und zur Sicherung der
Eiſenbahnverbin=
im Marſch. Alle Truppen hatten erſtaunliche Leiſtungen dungen nach dem Norden zu treffen. Die große Frage iſt,
an Märſchen hinter ſich und gingen dennoch in
vorzüglich=
ſter Stimmung ungeachtet aller Ermüdung unaufhaltſam
vor. Die Erzherzöge und der Stab, Baron Eonrads, der
unmittelbar nach ſeinem Eintreffen an der Front, ſowie
unmittelbar vor ſeiner Rückreiſe ſe eine einſtündige
Kon=
ferenz mit General v. Mackenſen hatte, konnten von
allen Beobachtungspunkten aus den Kampfvorgängen
fol=
gen. Grauenhaft war die Wirkung der Beſchießung
Larnows durch 42er Mörſer. Ein einziges
Ge=
choß hüllte faſt die ganze Stadt in Staub und Rauch.
tillerie und Infanterie im Anmarſch waren, entkam nur
die eine Kolonne dadurch, daß ſie in wilder Flucht Kehrt
machte. Die andere ( Ufte wurde vernichtet. Faſt gänz=
lich zerſtört iſt Gorlice. Von ſeiner Kirche, von
Schiff und Turm, ſteht nurmehr ein Mauerreſt. Die
Mel=
dungen vom Fortgang der Ereigniſſe wurden den beiden
Erzherzogen und dem Generalſtab von Viertelſtunde zu
Viertelſtunde überbracht. Natürlich war die Stimmung
die denkbar gehobenſte. Und einen der ſtärkſten Eindrücke
machte die prachtvolle Perſönlichkeit General v.
Macken=
ſens, der in bewunderungswürdiger Ruhe, mit Nerven
von Stahl und einer Umſicht ohnegleichen die Schlacht zu
ſo vollſtändigem und durchſchlagendem Gelingen
durch=
führte.
Holländiſche Preßſtimmen.
* Amſterdam, 4. Mai. Die holländiſche Preſſe
widmet den deutſchen und öſterreichiſch=
un=
gariſchen Kriegsberichten, die eine
Ueberraſch=
ung brachten, lange Beſprechungen. Der Haager Nieuwe
Courant fragt, wie es möglich ſei, daß ſo ſchnell
Fort=
ſchritte gemacht wurden und ſagt, das macht die
unglaub=
liche Energie der Menſchen und der Induſtrie einerſeits
und die koloſſale techniſche Vollendung der Kriegsmittel
anderſeits. Beide ergänzen ſich. So erreicht man in
die=
ſem Kriege Erfolge, die ans Wunderbare grenzen. Wer
das zuerſt zu tun vermöge, ſei der anderen Meiſter. —
Handelsblad ſchreibt: Wie groß die Veränderung der Lage
an der galiziſchen Front iſt, läßt ſich noch nicht abſehen,
aber man kann aus den deutſchen und öſterreichiſch=
unga=
riſchen Berichten entnehmen, daß den Ruſſen ein tüchtiger
Stoß verſetzt wurde. — Tyd erklärt: Wer jetzt Näheres
über die Operationen der germaniſchen Bundesgenoſſen
zu vernehmen wünſcht, kann ſich die Mühe ſparen, die
arm=
ſeligen Berichte des ruſſiſchen Stabes zu Rate zu ziehen,
die an Unbedeutendheit nicht viel den franzöſiſchen und
engliſchen über die Kämpfe in Frankreich nachgeben. —
Der Nieuwe Rotterdamſche Courant meint, die kräftige
Offenſive über den Dunajec, gepaart mit ſtarkem Druck
in den Karpathen, müſſe, wenn ſie gelingt, die Ruſſen
zwiſchen dem Uzſoker Paß und an der Stelle, wo die Front
nach Norden umbiegt, in eine heikle Lage bringen und ſie
zum Rückzuge nötigen.
Der deutſche Vorſtoß gegen Kurland.
* Kopenhagen, 4. Mai. National Tidende
ſchreibt in einem Leitartikel: Der zeitweilige Stillſtand in
den deutſchen Kriegsoperationen im nördlichen Polen und
in der Gegend von Suwalki hatte in Petersburg
unheim=
liche Ahnungen hervorgerufen, wo man ſich fragte, welchen
teuflichen Plan Hindenburg wohl jetzt ausfindig mache.
Um ſo merkwürdiger iſt, daß die ruſſiſche Heeresleitung
ſich durch die neue deutſche Invaſion vollſtändig
überrumpeln ließ, wie es tatſächlich der Fall iſt. Als
der deutſche Generalſtab die erſte Nachricht über die
In=
vaſion ausſandte, ſtanden die deutſchen Truppen bereits
vor Schawli, 130 Kilometer von Memel entfernt. Der
ruſſiſche Nachrichtendienſt hatte ſomit
vollſtän=
dig verſagt. Man ſucht in Petersburg der neuen
deut=
ſchen Offenſive jede Bedeutung abzuſprechen, ſie als
bloßen Fouragierungszug darzuſtellen. In Wirklichkeit
ſeinem Salon. An der Front wurde ihm alles Wichtige verurſacht der deutſche Zug der ruſſiſchen Heeresleitung
ernſteſte Sorge. Plant Hindenburg eine Offenſive großen
der Biala ab. Die Fahrt ging an marſchierenden Trup= Stils oder will er nur die Eiſenbahnverbindungen des
ruſſiſchen Heeres mit Petersburg bedrohen? Die Nach=
Verbänden, bald an deutſchen. Das Wetter war pracht= richten des deutſchen Generalſtabs deuten auf eine Ope=
Heeresleitung jetzt gezwungen, Maßnahmen zur Deckung
ob die ruſſiſche Heeresleitung im Norden über
ſo zahlreiche Reſerven verſügt, daß ſie infolge der neuen
deutſchen Offenſive nicht zur „Neugruppierung” ihrer
Streitkräfte in Polen und Galizien gezwungen iſt.
Ekſtrabladet ſchreibt: Welche Abſicht mit dem neuen
Vor=
ſtoß der Deutſchen gegen die ruſſiſchen Oſtſeeſtädte auch
verbunden ſein mag, er iſt eine geniale Idee, die zur
Aus=
führung gebracht iſt. Hindenburg hat ſich wieder einmal
und von zwei ruſiſchen Kolonnen, die mit Kavallerie, Ar= als einer der initiatipreichſten, tüchtigſten Strategen der
Gegenwart gezeigt. Durch ihre neue Offenſive zwingen
die Deutſchen die Ruſſen, ihre Streitkräfte zu zerſplittern,
was für die Deutſchen auf anderen Fronten von
Vor=
teil iſt.
Der Kampf um Ypern.
* Berlin, 5. Mai. Ueber Haag wird aus Dün
kirchen verſchiedenen Morgenblättern gemeldet, daß
nach der Beſchießung Dünkirchens ein heftiges Feuer
auf Furnes begonnen habe.
* Kopenhagen, 3. Mai. Der Berichterſtatter der
Times in Nordfrankreich ſchildert die Folgen der Be
ſchießung Dünkirchens als ſchrecklich. Mehrere
private und öffentliche Gebäude ſeien zertrümmert. Der
Knall beim Platzen ſei ſo ſtark, wie wenn ein Pulver
magazin in die Luft flöge. Eine einzige Bombe habe vier
Häuſer weggefegt, deren Bewohner alle umgekommen
ſeien. Wenn die Deutſchen dieſe Geſchütze an
Frank=
reichs Nordküſte aufſtellen könnten, ſei Dover
ge=
fährdet. Die Aufſtellung könne auf dem Felſen bei Calais
geſchehen, dann wären die Deutſchen Herren des Kanals
* London, 4. Mai. (Ctr. Frkft.) Feldmar
ſchall French beſtätigt mit folgendem Bericht den
neuen Terrainverluſt bei Ypern: „Wegen des
Geländeverluſtes, der durch den unerwarteten Gebrauch
erſtickender Gaſe (!) durch die Deutſchen erlitten worden
iſt, iſt eine Aenderung unſerer Linie in der
Front bei Ypern nötig geworden. Dieſe iſt geſtern
abend mit Erfolg zu Ende geführt worden. Die neue Linie
läuft weſtlich von Zonnebeke; während der letzten
24 Stunden war der Zuſtand an der Front normal.
Durch den Feind wurden ſchwache Angriffe nordöſtlich
von Ypern gemacht, aber ſie wurden ohne Mühe
abge=
ſchlagen.”
Die franzöſiſchen Kriegsberichte ſiegen dagegen immer
weiter.
Hindenburg „fouragiert‟!
O Nachdem der ruſſiſche Anſturm gegen die
Kar=
pathen zuſammengebrochen und das Ruſſenheer in
Weſt=
galizien nach entſcheidender Niederlage zur Flucht
ge=
nötigt iſt, bemühen ſich ruſſiſche „Militär=Autoritäten” die
öffentliche Meinung Rußlands und ſeiner Bundesgenoſſen
ſowohl über den Karpathen=Fehlſchlag wie über den
deut=
ſchen Vorſtoß nach Kurland zu beruhigen. Jene „
Autori=
täten” finden die auſtro=deutſchen Operationen der letzten
Zeit ſehr unbeſtimmt, des abgeſchloſſenen Charakters bar
im Sande verlaufend, und bezeichnen die von den
ver=
bündeten Zweikaiſermächten in den Kampf geführte
Trup=
penzahl als ungenügend. Vom deutſchen Vorſtoß nach
Kurland ſind beſagte Autoritäten vollends überzeugt, daß
ihm jede breit angelegte Strategie mangele, da zu einer
ſolchen das deutſche Heer überhaupt nicht mehr fähig ſei.
Immerhin laſſen ſich die ruſſiſchen Autoritäten dazu
her=
ab, beim deutſchen Hauptquartier die ſtrategiſche Abſicht
der Ausdehnung des Stellungskrieges auf neue Gebiete,
die bequeme Eiſenbahnverbindungen im Rücken haben
anzunehmen. Aber durch dieſe, für echt ruſſiſche Militär=
Autoritäten ſicherlich ſehr gönnerhafte Beurteilung der
Feldherrngaben Hindenburgs zieht die halbamtliche
Pe=
tersburger Telegraphen=Agentur einen dicken Strich,
in=
dem ſie ſchreibt:
„Der Offenſive der deutſchen Streitkräfte auf dem
rechten Ufer des Njemens, die von den Gegenden
ausge=
ſandt wurden, welche der Schauplatz früherer Operationen
waren, fehlt jede ſtrategiſche Seite. Sie kann erklärt
wer=
den als ein Verſuch, in den Operationsbereich einen
Grenzabſchnitt zu verlegen der durch den Krieg noch nicht
ruiniert iſt, zum Zwecke der Fourage. Dieſe Offenſive
wird demnach von den unterrichteten ruſſiſchen Kreiſen
mit großer Ruhe betrachtet, die ſicher ſind, daß das
ein=
zige Reſultat des neuen Planes höchſtens die Eroberung
einer unbedeutenden Menge von Fourage ſein könnte.”
Bei uns Deutſchen kann ſolch’ verzweifeltes Bemühen,
dem ruſſiſchen Volke und den mißvergnügten
Bundes=
genoſſen Sand in die Augen zu ſtreuen, beträchtliche
Hei=
terkeit erregen. Vollkommen ungetrübt aber iſt dieſe
Hei=
terkeit nicht. Denn die Erinnerung an die „Fourage”=
Züge, die das ruſſiſche Raubgeſindel in Oſtpreußen
unter=
nommen hat, führt zu der Schlußfolgerung, daß die
Pe=
tersburger Telegraphen=Agentur bei ihrer Erklärung des
deutſchen Vorſtoßes nach Kurland der deutſchen
Heeres=
leitung dieſelben räuberiſchen Abſichten
unterſtellt, von denen die ruſſiſche ihre Einfälle in
Oſtpreußen beſtimmen ließ. Für ſolche echt ruſſiſche
Un=
verſchämtheit wird in Kurland die Abſtrafung durch
mili=
täriſche Ereigniſſe ebenſo wenig ausbleiben, wie, der
Dünkel der unglaublich bornierten ruſſiſchen „Militär=
Autoritäten” in Weſtgalizien und in den Karpathen ſeine
wohlverdiente Züchtigung erhalten hat.
Das göttliche Recht der deutſchen Sache.
* In der Nieuwe Courant erſcheinen ſeit einiger
Zeit leſenswerte Berichte eines holländiſchen
Korreſpon=
denten aus Belgien, der mit offenen Augen und
offenem Herzen beobachtet. In ſeinem letzten Briefe faßt
er ſeine eigenen Eindrücke über unſer von unſern Feinden
in boshafter Weiſe verleumdetes Heer in folgende herr
liche Worte zuſammen:
„Die mächtige Organiſation und die
ſitt=
liche und geiſtige Höhe, die ich bei der deutſchen
Armee in Belgien wahrgenommen habe, verlangen
nach einer Erklärung. Wodurch iſt, ſo habe ich mich immer
wieder gefragt, wodurch iſt dieſe Ausdauer, dieſe ſieghafte
Beharrlichkeit, dieſes ruhige Vertrauen, dieſe
Aufopfe=
rungsbereitwilligkeit, dieſe allgemeine Hingabe, dieſe
Ge=
hobenheit der Stimmung in den Tauſenden von eigentlich
doch ganz gewöhnlichen Menſchen möglich gemacht?
Von Natur iſt jeder Menſch geneigt, zuerſt an ſich ſelber
zu denken und für ſich ſelber zu ſorgen. Aber nun iſt hier
ein ganzes Volk, bei dem die Selbſtſucht in den Hinter
grund gedrängt iſt. Ein ganzes Volk, das nicht durch
äußern Zwang, — denn es iſt unſinnig, daß das neun
Monate anhalten hönnte, ohne zu heftigen Ausbrüchen
maſſenhaften Widerſtandes zu führen; und davon haben
wir nichts gehört, — ſondern durch innere Neigung ge
trieben ſich ſelbſtlos einer gemeinſchaftlichen
Sache weiht, die weder dem einzelnen noch ſeiner
Familie Vorteil verſpricht. Im Gegenteil: die Familie
läuft Gefahr, jeden Augenblick in Trauer und dauernde
Not geſtürzt zu werden. Und das eigene perſönliche Leben
iſt nun bereits faſt wertlos. Die erſte Wahrheit, von der
man in Kriegszeit durchdrungen wird, iſt, daß das eigene
perſönliche Leben nichts mehr gilt. Es muß alſo in den
Menſchen etwas Beſonderes geſchehen ſein; das fühlt jeder.
Alle die deutſchen Männer haben eine Veränderung er
fahren. Der eine mehr, der andere weniger. Sie haben
einen koſtbaren Beſitz, der ſie umgewandelt hat. Der
ſpöttiſche Berliner und der gemütliche Münchener, der
feine Dandy und der aufrühreriſche Sozialdemokrat, ſie
ſind alle von demſelben Geiſtesſtrom erfaßt, der ſie in die
Höhe führt, der ſie beſeelt, der ſie eine Zeitlang oder
dau=
ernd zu andern Menſchen macht. Dieſes Neue, es braucht
nicht gänzlich neu zu ſein. Es kann nicht aus der Luft
gefallen ſein. Es muß im Unbewußten gelebt haben. Im
Verborgenen, vielleicht jahrhundertelang. Und jetzt durch
den Krieg iſt es an die Oberfläche gekommen. Und doch
iſt es auch nicht ganz aus der Vergangenheit entſproſſen
Das Gefühl, zu der alldeutſchen Einheit zu
ge=
hören, der Einheit, die Oeſterreich=Ungarn, Bayern,
Preu=
ßen und Hannover umfaßt, wo findet man es ſo ſtark und
ſo deutlich wie heute in der Geſchichte vermeldet? Die
be=
ſeelende Kraft, die jetzt Zentral=Europa durchſchauert, iſt
durch den neuen Geiſt der kommenden Zeit getränkt.
Ein Traumbild noch. Aber in den Weltereigniſſen von
heute ſetzt das Neue ſich durch. Nachdem es das nationale
Unterbewußtſein befruchtet hat, bricht es jetzt hervor und
wächſt zu der wunderbaren neuen Kraft, die jetzt die Welt
in Erſtaunen ſetzt. Es iſt der Glaube an das
gött=
liche Recht der deutſchen Sache, an eine
Be=
ſtimmung, die dem deutſchen Volk gegeben iſt.”
Siegesverkündigung im ungariſchen
Abgeordnetenhaus.
* Budapeſt, 5. Mai. In der Sitzung der
Abgeord=
neten ergriff Miniſterpräſident Tisza das Wort und
ſagte, er wolle dem Hauſe die neueſten Nachrichten
des Hauptq uartiers mitteilen: Der vorgeſtrige
Angriff der vereinigten öſterreichiſch=ungariſchen und
deutſchen Truppen, welche die befeſtigten weſtgaliziſchen
ruſſiſchen Stellungen an mehreren Punkten durchbrach
hatte zur Folge, daß wir dieſe Stellungen in ihrer ganzen
Breite von den Karpathen bis zur Weichſel eroberten.
(Langanhaltender Beifall. Eljenrufe und Händeklatſchen.)
Der Sieg fand geſtern ſeine Fortſetzung, indem unſere
Armee in öſtlicher Richtung ſiegreich vorgedrungen iſt, und
die ihr gegenüberſtehende ſtarke ruſſiſche Armee zum
ſchnellen Rückzuge gezwungen hat. (Lebhafte Eljenrufe.)
Wir können heute auch noch nicht annähernd die ganze
Tragweite des Sieges beurteilen. Auch liegen noch keine
genauen Daten über die Menge des eroberten
Kriegs=
materials vor. Bisher wurden 64 Maſchinengewehre
und 24 Geſchütze gezählt. (Lebhafte Eljenrufe.) Die Zahl
der Gefangenen übertrifft 30000. (Die Mitglieder des
Hauſes erheben ſich und brechen in allgemeine Eljenruſe
aus.) Gottes Segen, ſo ſchloß der Miniſterpräſidenr,
ſchwebe über den verbündeten Mächten und über dem
Heldenmut der ungariſchen Nation, die in dieſem Kampf
auf Tod und Leben ſich mit übermenſchlicher Kraft ſchlägt,
Nachdem Graf Apponyi der allgemeinen Freude und
Bea=
wunderung für das Heer Ausdruck gegeben und beantragt
hatte, die Sitzung zu unterbrechen, erklärte der Präſident,
er beantrage, das Haus möge ſeiner unendlichen Freude
und Begeiſterung über den Erfolg der vereinigten Armeen
Ausdruck verleihen und ſeiner Majeſtät, dem allerhöchſten
Kriegsherrn, ſeine Glückwünſche darbringen. Gleichzeitig
möge der Armee die Verſicherung des Dankes und der
Anerkennung auf dem Wege über das Oberkommando zum
Ausdruck gebracht werden. Der Antrag wurde einſtimmig
angenommen.
Eine rätſelhafte Geſchoßinſchrift.
* Der Köln. Ztg. wird aus Berlin berichtet: Wie das
Luzerner Vaterland aus Petersburg erfährt, wird in
dortigen Blättern beſchrieben, daß die Oeſterreicher
gegen Tarnow ſeit einiger Zeit aus deutſchen
Mörſern 42=Zentimeter=Geſchoſſe verfeuerten, welche
die Inſchrift W 2 T 14 trügen. In ruſſiſchen General= glaubt man, daß dieſe Inſchrift „Wilhelm II.,
Teutonicus 1914” bedeuten ſſolle. Sehr richtig!
Kohlenmangel in Rußland.
* Berlin, 4. Mai. Das Blatt Rußkoje Slowo
vom 20. April veröffentlicht folgendes Telegramm aus
Petersburg: Der Verkehrsminiſter S. W. Ruchlow hat alle
Reſſorts amtlich davon in Kenntnis geſetzt, daß infolge
unvorhergeſehener Umſtände die Eiſenbahnen die
Zu=
fuhr von Kohlen aus dem Donezbecken für
eine Zeit ganz einſtellen. Er bittet, die Beſitzer von
Fabriken und induſtriellen Werken davon zu verſtändigen,
damit ſie rechtzeitig Maßnahmen treffen können, um ihre
Betriebe für Torf= und Holzfeuerung einzurichten.
Ferner teilt die Zeitung Rußkija Wjedomoſti mit, daß
Vertreter des Verkehrsminiſteriums die Moskauer
Betriebe aufſuchten, um mitzuteilen, daß eine weitere
Kohlenzufuhr nicht mehr ſtattfinden wird
Der Vizepräſident der Geſellſchaft der Fabrik= und
Werke=
beſitzer des Moskauer Rayons berichtet, daß angeſichts
des herrſchenden Mangels an Heizmaterial zahlreiche
Fa=
briken und Werke im Moskauer Rayon den Betrieb ſeit
Oſtern nicht wieder aufgenommen haben.
* Petersburg, 5. Mai. Am 29. April waren auf
der Zentralſtation des Elektrizitätswerkes u
für drei bis vier Tage Kohlen vorhanden. Wenn nicht
ſchleunigſt Maßnahmen getroffen werden, muß der Bes
trieb eingeſtellt werden. Die großen Keſſel werden
Die Mittelmeerdiviſion.
S. M. S. Goeben” wird am 30. Juli in Trieſt vom
Drohen der Kriegsgefahr unterrichtet. Admiral Souchon,
als Chef der Mittelmeerdiviſion an Bord des Kreuzers,
ſtößt vor Brindiſi mit der von der Bojanamündung vor
Skutari kommenden „Breslau” zuſammen. Bedeutſame
Meldungen gehen ein: Seit dem 28. Juli hält die engliſche
Regierung die europäiſche Poſt für Aegypten zurück, ihr
Beſatzungskorps in Skutari wird eingeſchifft. Das
be=
deutet, daß Britannien ſchlagen will. Deutſche Dampfer
liegen im Hafen. Ihre Kohle iſt zwar auf Kriegsſchiffen
kaum verwendbar, doch beſſere nicht zu finden. Die
Bun=
ker der Kreuzer werden gefüllt. Matroſen der Kauffahrer
drängen ſich zum Dienſt unter der Kriegsflagge.
Abge=
wieſene verſtecken ſich zwiſchen den Kohlenhaufen. Durch
Funkſpruch ruft der Admiral den Dampfer „General”
Armierung mit Geſchützen macht ihn zu einem
Hilfskreu=
zer, der unter Kapitän Fiedler viel gute Dienſt leiſtete
und heute als Wohnſchiff am Galgtakai von Stambul
liegt. Mit der Nachricht, daß vor Malta und Biſerta
Flotten unter Dampf liegen, geht der Admiral gegen
Abend des 2. Auguſt in See, um durch einen Vorſtoß gegen
die algeriſche Küſte den Aufmarſch des franzöſiſchen
neun=
zehnten Armeekorps zu ſtören.
Von der Südſpitze Sardiniens ſchickt der Geſchwader
chef am 3. Auguſt „Breslau” auf Böne. Goeben” nimmt
Kurs auf Philippeville, und im Sonnenlicht des nächſten
Morgens liegt der Hafen vor dem Kreuzer. Der
Süd=
wind weht den eigentümlichen ſcharfen Hauch afrikaniſchen
Landes, einen Geruch von Kamelmiſt und faulender
Ve=
getation, an Deck. Die Stadt flachbedachter weißer Häuſer
und das Fort auf der Höhe zur Rechten ſchlafen den
Schlummer des Friedens. Auf der Reede liegen nur
kleine Schiffe, doch am Bahnhof wird für die Verladung
von Truppen gerüſtet. Unſere Granaten fliegen hin. Das
Fort erwacht ſpät und erwidert das Feuer ſo langſam
und zögernd, daß eine Beſchießung kaum der Mühe wert
ſcheint. Vor dem Leuchtturm ſpielt der Wärter mit ſeinen
Kindern ſo ahnungslos, daß die Unſeren lachend den
Turm ſchonen. Jetzt erſt geht den Franzoſen eine
Warn=
ung zu. „Goeben” fängt ihren Funkſpruch, der die
Küſten=
ſtädte Algiers benachrichtigt: „eben beſchoß deutſcher
Kreu=
zer (Breslau) Böne” „Goeben” feuert, bis der Bahnhof
von Philippeville brennt, und dreht zur Fahrt, zunächſt
nach Weſten und dann nach Norden, ab. Ein zweiter
franzöſiſcher Funkſpruch erzählt: „Goeben” und „Breslau”
nach Beſchießung von Philippeville und Böne auf die
Straße von Gibraltar in weſtlicher Fahrt.” — Das hat
der Admiral gewollt, und im Gegner den Glauben erweckt,
er wolle aus dem Mittelmeer, um in der Nordſee zu den
heimiſchen Geſchwadern zu ſtoßen. Er trifft an verabrede
tem Punkte „Breslau” und fährt oſtwärts. Um 10 Uhr
vormittags qualmen voraus zwei Rauchſäulen. Die
Männer an Bord unſerer Kreuzer hoffen auf Franzoſen
und den erſten Kampf. Doch wachſen zwei engliſche
Pan=
zerkreuzer, „Indomitable” und „Indefatigable” aus den
Wellen. Die Begegnung bringt ſpannende Minuten und
eine eigenartige Situation. Daß England den Frieden
brechen will, weiß oder fühlt der Admiral.. Doch noch hat
es den Krieg nicht erklärt. Er darf den Gegner von
mor=
gen nicht angreifen und ſollte eigentlich Grüße mit ihm
tauſchen. Aber wenn drüben oder hüben Geſchütze zum
Salut aufblitzen, weiß weder Deutſcher noch Engländer
ob der andere blind oder ſcharf geladen hat. So heben ſich
in atemlos geſpannter Erwartung die Brauen über
Augen, die wachſam zu den Briten ſpähen. Die fühlen
wohl wie die Deutſchen, denn ohne Salut gleiten mit
äußerſter Geſchwindigkeit beide Geſchwader lautlos bei
guter Schußentfernung auf Gegenkurs aneinander vorbei
Doch wieder verraten die Briten, daß ſie im Frieden den
Krieg ſchon planen. Beinahe aus Sicht gekommen, drehen
ſie auf und folgen unſeren Kreuzern, rechts und links nach
außen geſtaffelt. Alſo fahren ſie ſo, daß durch Funkſpruch
vor den Bug unſerer Kreuzer gerufene Schiffe das deut=
ſche Geſchwader umſtellen. Richtig erſcheint Steuerbord
voraus bald ein Kreuzer der Venusklaſſe. Die drei
Bri=
ten beginnen, unſeren Funkenverkehr mit dem Feſtlande
zu ſtören. Langſamer als „Goeben” und „Breslau” fahr
rend, ſchwinden ſie mit der Dämmerung aus Sicht. Der
Dampfer „General” kommt uns entgegen mit Kohlen und
der Nachricht, die italieniſche Regierung geſtatte das
Ein=
nehmen von Feuerung für den Marſch bis Pola.
Es eilt mit den Kohlen, denn Funkengeknatter erzählt
daß überall im Mittelmeer gegneriſche Geſchwader zu
ſammenſtoßen. Doch die Ortsbehörden von Meſſina
ver=
weigern jetzt die Feuerung, als der Vizeadmiral am 5
früh dort einläuft. Meldung von der Kriegserklärung
Englands kommt. Admiral Souchon begreift, daß er nach
den Dardanellen fahren muß. Die Kohle der deutſchen
Dampfer bringt ihn nicht hin. Gute Feuerung iſt an Land
überhaupt nicht und im Hafen nur an Bord eines engli
ſchen Kohlenſchiffes zu haben. Das weiß der britiſche
Konſul, der mit der Hafenpolizei ſeinen Landsmann
ſcharf überwacht. Die Neutralität Italiens will der Ge
ſchwaderchef nicht brechen. Alſo kann er die Ladung des
engliſchen Dampfers nicht beſchlagnahmen, ſondern dem
Skipper nur Kohle abkaufen. Das ſcheint unmöglich, bis
ein Leutnant von Faſſungsvermögen (namentlich auch
leiblichem) zum Liebſten engliſcher Seeleute, zur
Whisky=
pulle, greift. Er geht zu Beſuch an Bord des Briten und
trinkt ihn untern Tiſch. Beſoffen wie eine Tümpelkröte
verkauft der Engländer Kohlen.
Wie jetzt die Hände ſich rühren, geſchah’s noch nie
beim Kohlentrimmen. Längſt war Nachricht
eingegan=
gen, daß im Oſten der Straße von Meſſina ein engliſches,
Geſchwader, im Weſten ein franzöſiſches ſtehe. Der Konſul
in Meſſina warnt vor der Ausfahrt; ein anderer kommt
mit gleicher Abſicht von auswärts gereiſt.
Von der Anſtrengung der Eilfahrten durchs
Mittel=
meer erſchöpft, und ſeit dem 2. Auguſt ohne Schlaf,
ſchlep=
pen und ſchippen unſere Leute in des Tages Siedehitze
Kohlen, bis ſie zuſammenbrechen. Aus Ohnmacht erweckt,
für Petroleumheizung umgebaut. Die Hoffnung auf
Zu=
ſendung von Kohlen iſt außerordentlich gering. Im
April lief keine Kohlenſendung ein, obwohl 4000 Waggons
verſprochen waren, die aber auch nur ein Notbehelf
ge=
weſen wären. Die ſtädtiſche Gasfabrik empfing
gleichfalls keine Kohlen. Die vorhandenen Vorräte reichen
nur dis Anfang Mai. Eine Gasfabrik verbrauchte bereits
ihren ganzen Beſtand an Kohlen und arbeitete in letzter
Zeit nur mit Kohlen, die ſie aus Bierbrauereien holte.
Die Arbeiterbewegung in England.
* London, 5. Mai. 8—900 Eiſenarbeiter
ſtreiken in dem größten engliſchen Kabelwerk in
Nether=
ton wegen einer Kriegszulage. Die Werke arbeiten faſt
ausſchließlich für die Regierung. 700 Arbeiter
ſtrei=
ken in den Douglas=Motor=Werken in Kriſtal, 2000
Arbeiter ſtreiken in Wolwich, wo tauſend Häuſer für die
im königlichen Arſenal beſchäftigten Leute gebaut werden.
Die engliſchen Verluſte.
* Hamburg, 4. Mai. Nach einer
Zuſammenſtel=
lung, die im Hamburger Fremdenblatt veröffentlicht wird
betrugen die engliſchen Verluſte bis zum 15. April
alles einbegriffen 139347 Offiziere und Mannſchaften.
Die letzte Verluſtliſte weiſt die Zahl von 69 Offizieren und
199 Mannſchaften auf, die gefallen, verwundet oder
ver=
mißt ſind.
* London, 5. Mai. Die Verluſtliſte von
29. April verzeichnet den Verluſt von 203 Offizieren.
Bei den Dardanellen fielen 37 Offiziere und 67 wurden
verwundet.
Die Entvölkerung Frankreichs.
* Guſtave Hervé ſtößt in ſeiner Guerre Soziale einen
Alarmruf aus gegen die fortſchreitende
Entvöl=
kerung Frankreichs, die ſchon im erſten Halbjahre
1914, alſo noch vor dem Kriege, mit einem Zuwenig von
25000 Geburten gegenüber den Todesfällen begonnen
habe, die aber jetzt durch den Krieg mit ſeinem Verluſt
von wenigſtens 500000 kräftigen Männern ſich zum
größ=
ten nationalen Unglück auswachſe. Eingeweihten ſagt er
damit nichts Neues. Es iſt aber leſenswert, was Hervé
über den Rückgang der Bevölkerung ſeit 1870
veröffentlichen darf. Hervé führt aus:
1871 war Frankreich bei ungefähr gleich großer
Ober=
fläche faſt ebenſo bevölkert wie Deutſchland. Wir zählten
38 Millionen Einwohner, Deutſchland etwas mehr (genau
41058 792). In den Weltkrieg traten wir ein mit nur
38 Millionen (genau 39602 258 oder 74 auf den
Quadrat=
kilometer), Deutſchland mit 67 Millionen (67812000 oder
123 auf den Quadratkilometer). In 44 Jahren haben uns
die Deutſchen um 29 Millionen oder um 76,3 unſerer
gan=
zen Bevölkerung überholt. Daher hatten wir gegen das
menſchenreiche Deutſchland die Ruſſen nötig.
Aus Bündnistreue gegen Rußland, den Schützer der
ſlawiſchen Völker bei der Umgeſtaltung des Balkans, haben
wir uns in dieſen grauenvollen Krieg geſtürzt. Ich bitte
Euch: Hätten wir das Bündnis mit Rußland,
deſſen Gefährlichkeit wir kannten, auch geſchloſſen, wenn
wir den ſtarken Geburtenüberſchuß Deutſchlands gehabt
hätten, wenn der uns ermöglicht hätte, Deutſchland allein
ins Auge zu ſehen? . . . Wollen wir nicht endlich
geſetz=
liche Maßnahmen gegen die Entvölkerung
ergreifen? Wollen wir uns nicht dazu bequemen,
anzu=
erkennen, daß der Familienvater, der vier oder fünf Söhne
aufzieht, der in der Stunde der Gefahr dem Vaterlande
vier oder fünf Verteidiger ſtellt, im Staatsleben mehr zu
bedeuten haben muß als der Hageſtolz, der aus nackter
Selbſtſucht auf die Ehre der Vaterſchaft verzichtet? Laßt
uns die Hageſtolze mit Sonderſteuern zwiebeln (écraser),
ebenſo auch die kinderloſen Ehepaare; und laßt uns als
Entgelt die kinderreichen Familien hegen und pflegen!
Um aber einen kleinen Anfang zu machen, wollen wir
wirklich die Unverſchämtheit haben, der Witwe eines vor
dem Feinde gefallenen Soldaten mit vier Kindern nur
dieſelbe Verſorgung zu gewähren wie denen, die nur eins
oder überhaupt keins haben? Wie bei dem Kampf gegen
die Trunkſucht rotten die halben Maßregeln das Uebel
nicht aus. Laßt uns darum dem kinderreichen Vater das
Mehrſtimmenwahlrecht geben, laßt uns von den
Erwähl=
ten des Volkes und von ſeinen Beamten fordern, daß ſie
eine Familie gegründet oder wenigſtens Waiſen adoptiert
haben müſſen. 500000 junge Menſchenleben zu opfern,
um Frankreich zu retten, lohnt ſich wirklich nicht, wenn wir
nicht feſt entſchloſſen ſind, durch die gründliche Ausrottung
der Trunkſucht und die ebenſo gründliche Bekämpfung
der Entvölkerung Frankreichs unſer Volk
da=
vor zu bewahren, in einem Jahrhundert völlig vom
Erd=
boden zu verſchwinden.
Ob der Geſchichtskenner Hervé, der doch das Beiſpiel
des alten Roms vor Augen haben ſollte, ſich von ſeinen
Maßregeln wirklich Erfolg verſpricht? Wahrſcheinlich iſt
es nicht. Durch den gewaltigen Aderlaß des jetzigen
Krie=
ges iſt der ſchon vorher drohende Untergang Frankreichs
endgültig entſchieden und nicht mehr aufzuhalten. Die
Einſicht kommt zu ſpät.
Wie England mit den Neutralen umſpringt.
* Athen, 3. Mai. Die Engländer, die ja
bekannt=
lich das Recht der Neutralen ſchützen, haben nunmehr auch
die Zivilverwaltung von Lemnos und Tenedos in
ihre Hände genommen und verfügen über die Inſeln, als
ob ſie bereits engliſche Beſi tzungen wären. Der
griechiſche Handel nach den beiden Inſeln hat infolge
ihrer Maßnahmen ſtark zu leiden und iſt ſeit der Beſetzung
bedeutend zurückgegangen. Griechiſchen Handelsſchäffen
iſt es nicht geſtattet, den Hafen von Mudros anzulaufen.
Einige Torpedobootszerſtörer liegen in der Hafeneinfahrt,
um einen Verkehr vom Lande mit den auf der Reede
liegenden Schiffen zu verhindern und keine Briefe über
die Vorgänge auf den Inſeln nach den Schiffen gelangen
zu laſſen. Angeblich liegen in der Bai von Mudros 40
engliſche und franzöſiſche Kriegsſchiffe verſchiedener Art.
An Truppen ſollen ſich nur noch 4000 Mann
afrika=
niſche Soldaten auf Lemnos befinden. Die zahlreichen
griechiſchen Händler, die durch die Truppenanſammlungen
nach den Inſeln gelockt wurden, ſtehen unter ſcharfer
mili=
täriſcher Kontrolle. Zahlreiche von ihnen wurden unter
Spionageverdacht ausgewieſen, die anderen wurden von
der engliſchen Verwaltung mit beträchtlichen Abgaben
belegt.
Aus den Vereinigten Staaten.
** Aus Neu=York, 20. April, wird uns
ge=
ſchrieben:
Die deutſch=amerikaniſche Handelskammer richtete am
3. April die Anfrage an das Staats=Departement, warum
die Regierung der Vereinigten Staaten die
Waffen=
ausfuhr geſtatte, während die deutſche
Regie=
rung im ſpaniſch=amerikaniſchen Kriege bei einem
ver=
dächtigen Schiffe auf Veranlaſſung des damaligen
ameri=
kaniſchen Botſchafters eingeſchritten ſei. Deutſchland habe
durch die Tat bewieſen, daß es die Ausfuhr von
Kriegs=
konterbande an die Feinde der Vereinigten Staaten im
ſpaniſch=amerikaniſchen Kriege nicht geſtatten wollte. Es
ſei darum im Intereſſe eines guten Einverſtändniſſes
zwi=
ſchen beiden Ländern ſehr zu bedauern, daß die
Vereinig=
ten Staaten in dem jetzigen Kriege nicht dem guten
Bei=
ſpiele Deutſchlands gefolgt ſind. Man dürfe ſich
infolge=
deſſen nicht wundern, daß die Stimmungin
Deutſch=
land gegen die Vereinigten Staaten eine
ſehr bittere ſei. Dieſe Stimmung könne ſich möglicherweiſe
in einer ſtarken Rückwanderung der Deutſchen nach dem
Kriege und in geſtörten Handelsverhältniſſen bemerkbar
machen.
Die deutſch=amerikaniſche Handelskammer hat weiter
am 11. April folgenden Proteſt an das Generalpoſtamt
nach Waſhington geſandt: „Wir erlauben uns, Ihre
Auf=
merkſamkeit auf folgende Depeſche zu lenken: „Baſel, über
Paris, 9. April. Nach hier eingegangenen Meldungen
waren unter den von britiſchen und franzöſiſchen Kreuzern
auf italieniſchen Poſtdampfern beſchlagnahmten
Poſtſachen 2300 Poſtſäcke deutſcher Herkunft
und nach auswärts beſtimmt, die Briefe, Poſtkarten, Geld,
Schecks und kleine Pakete enthielten. Vom Ausland nach
Deutſchland beſtimmte Poſtſäcke werden in gleicher Weiſe
mit Beſchlag belegt. Und zwar haben ſich die alliierten
Länder, wie man zu verſtehen gibt, hierzu entſchloſſen, um
auf den Krieg deutſcher Unterſeeboote gegen unbewaffnete
Handels= und Paſſagierdampfer eine entſprechende
Ant=
wort zu geben. Britiſche Kriegsſchiffe erbeuteten jüngſt
auf einem norwegiſchen Dampfer vertrauliche Briefe des
deutſchen Reichskanzlers an den deutſchen Botſchafter in
den Vereinigten Staaten, Grafen von Bernſtorff.” Unſere
Mitglieder, amerikaniſche Bürger, ſind ſehr beſorgt um ihre
Poſt, die wertvolle Geſchäftskorreſpondenz enthält. Die
Poſt von und nach den Vereinigten Staaten ſollte unter
allen Umſtänden unantaſtbar ſein. Unſere Mitglieder ſind
der Anſicht, daß die Briefe, welche ſie nach Deutſchland
ſenden oder von dort empfangen, den vollen Schutz der
Vereinigten Staaten genießen ſollten. Die
Kam=
mer proteſtiert darum emphatiſch gegen irgendwelche
Durchfuchung oder gar Konfiskation der Vereinigten
Staaten=Poſt von und nach Deutſchland. Sie dringt
dar=
auf, daß das Generalpoſtamt unverzüglich alle Schritte
ergreift, um ihre Rechte zu wahren. Wir verlangen
um=
gehende Information, was bereits geſchehen iſt oder was
das Generalpoſtamt zu tun gedenkt.”
Die deutſch=amerikaniſche Handelskammer empfing
darauf am 20. April von dem Generalpoſtamte
fol=
gendes Schreiben auf ihre Beſchwerde: „Das
Gene=
ralpoſtamt hat keine Information über die angebliche
Wegnahme von Poſt aus Deutſchland durch die Kreuzer
der Alliierten empfangen. Die Poſt der Vereinigten
Staa=
ten nach Deutſchland wird mit jeder Gelegenheit durch die
ſchnellſten verfügbaren neutralen Dampfer abgeſandt. Dieſe
Poſt wird in verſiegelten Säcken, die an die
Sammelpoſt=
ämter der Beſtimmungsländer adreſſiert ſind, ſo verſchickt,
daß ſie keines der Länder berührt, die mit Deutſchland im
Kriegszuſtande ſind. Die beſagten verſiegelten Säcke
wer=
den intakt an die adreſſierten deutſchen Sammelpoſtämter
abgeliefert, worauf der deutſche Poſtdienſt für den
Weiter=
transport und die Ablieferung der darin enthaltenen Poſt
verantwortlich iſt. Das Generalpoſtamt hat keinen Gruns
zu dem Glauben, daß auf die Poſt von Deutſchland nach
den Vereinigten Staaten und die von den Vereinigten
Staaten nach Deutſchland von irgend einem Lande ſtörend
eingewirkt wird.”
Die Stimmung in den Vereinigten
Staa=
ten hat ſich nicht geändert. Man iſt nur noch mehr
kriegsmüde, abgeſtumpft und apathiſch für alle Vorgänge
auf dem Kriegsſchauplatze, die angloamerikaniſche Preſſe
aber hetzt unaufhörlich weiter. Man glaubt nicht an einen
deutſchen Sieg; man iſt feſt überzeugt, daß Deutſchland
ſchließlich unterliegen muß. Siegt aber Deutſchland doch,
dann wird ihm Amerika anbetend zu Füßen fallen,
ge=
rade wie es auch dem Fauſtkämpfer zujubelt, der den „
Fa=
voriten” niederſchlägt. Folgender Auszug aus einem
Ar=
tikel der Chikago Tribune, der größten Zeitung des
Weſtens, ſpiegelt in gedrängter Form die wirkliche
Stim=
mung in den Vereinigten Staaten wider: „. . . Wir
beu=
gen uns der Gewalt. Das mag bitter empfunden
wer=
den, aber die Adminiſtration ſieht keinen anderen
Aus=
weg. Jackſon würde vielleicht einen gefunden haben, aber
die Nation hinter ihm würde darob ſchreckensſtarr
ge=
worden ſein. Cleveland hätte vielleicht den Kriegführenden
mitgeteilt, daß Kriegsſchiffe unſere Handelsſchiffe
beglei=
ten würden und die Wegnahme von Schiffen, die
neutra=
len Handel treiben, nicht geſtattet werden würde, aber die
Nation würde ihn jetzt darin nicht unterſtützen. Das
ame=
rikaniſche Volk iſt entſchloſſen, ſich durch nichts in den
euro=
päiſchen Trubel verwickeln zu laſſen.‟ Dazu bemerkt die
Chikago Abendpoſt: „So iſt es. Durch nichts will das
amerikaniſche Volk von heute ſeinen Frieden gefährden
laſſen. Sein Friedensbedürfnis iſt ſo groß, daß es der
Erhaltung des Friedens zuliebe ſelbſt auf die
Wiedererlan=
gung wirklicher Unabhängigkeit verzichtet, die doch eben
jetzt durch entſchloſſenes Auftreten England gegenüber
wahrſcheinlich ohne Schwertſtreich gewonnen werden könnte.
Die amerikaniſche Nation iſt, in erſter Reihe aus
kom=
merziellen Gründen, dem Geſchäfte zuliebe, ſo ſehr auf
Erhaltung des Friedens bedacht, daß ſie deshalb ihre
kom=
merziellen Ausſichten für die Zukunft ſchwinden läßt und
die Republik der Gefahr ausſetzt, politiſch und
wirtſchaft=
lich in völlige Abhängigkeit von England zu geraten.”
Dasſelbe kann in bezug auf Japan und Oſtaſien geſagt
werden.
Die Geſchäftslage bleibt unverändert ſchlecht. Die
größten Anſtrengungen werden von Wilſon und ſeinem
Kabinett gemacht, um dem Volk Mut und Vertrauen
ein=
zureden. Umſonſt! Die Urſache der nun ſeit 1902
andau=
ernden Geſchäfts=Depreſſion iſt phyſiſch und pſychiſch.
Man hat allen Schwung verloren, und man beſitzt nicht
genug Triebkraft, Wagemut und Ausdauer, um den
ver=
fahrenen Karren aus dem Moraſt zu ziehen. Schon
ein=
mal war das amerikaniſche Volk in einer ähnlichen
Ge=
mütsverfaſſung, das war zu Mitte der neunziger Jahre.
Da erſchien der Zauberer Mark Hanna auf der Bildfläche,
machte ſeine Puppe Mac Kinley zum Präſidenten und
leitete eine Korruptions=Kampagne ein, wie ſie einzig in
der Weltgeſchichte daſteht. Zeitungsleute, Politiker,
Red=
ner, Wanderprediger, kurz alle, die das Volk beeinfluſſen
konnten, wurden durch den Dollar mobil gemacht, um
für die „Proſperität” zu reden, zu ſchreiben und zu
agi=
tieren. Viel halfen dabei auch die gute Ernte in den
Ver=
einigten Staaten nebſt der Mißernte in den übrigen
ge=
treideproduzierenden Ländern und der erfolgreiche
ſpa=
niſch=amerikaniſche Krieg. Dieſe Geſchäftsorgie endete mit
der allgemeinen „Vertruſtung”. Seitdem ſind die
Refor=
matoren geſchäftig geweſen, um die Sünden dieſer
Pe=
riode wieder gut zu machen. Auch heute möchten Wilſon
und ſeine Leute das Volk optimiſtiſch inſpirieren. Der
Herr Profeſſor iſt aber eine zu kalte und reſervierte Natur,
um Berge zu bewegen. Außerdem fehlt das Schmieröl
des Dollars. So bleiben wir halt im Dreck ſtecken, bis
nun bis ein Wunder geſchieht. Vielleicht hilft der
deutſche Sieg.
Die Deutſchen ſind keine Politiker. Sie lernen
es nie, und dann nur unvollkommen. Das kann man
ihnen auch weiter nicht verübeln, denn die amerikaniſche
Politik iſt weder ein anſtändiges noch ein anziehendes
Ge=
ſchäft. Das Mißgeſchick iſt, daß die Deutſchen in Amerika
keinen großzügigen nationalen Führer haben. Das war
auch bei dem Zerſetzungsprozeß der letzten ſiebzig Jahre
nicht anders möglich. Die alten Achtundvierziger predigten
ſtets, der Deutſche müſſe gleich nach ſeiner Landung aus
ſeiner deutſchen Haut herausfahren und ſich eins, zwei,
drei amerikaniſieren. Darum konnte ſich keine ſtarke,
rein=
deutſche Bewegung entwickeln; und die meiſten
politi=
ſchen Beſtrebungen liefen ſchon ſeit Jahren auf die
Be=
kämpfung der Prohibition hinaus. Das beſtärkte den
Amerikaner in ſeinem Vorurteil: Gebt dem Deutſchen ſein
Bier, und er iſt zufrieden. Dieſer Zuſtand produzierte
eine Anzahl von lokalen politiſchen Zaunkönigen der
Deutſchen, die bei den verſchiedenen Parteien
Schwanz=
politik trieben und für ſich Aemter erlangen wollten. Viel
fiel dabei für ſie nicht ab, gewöhnlich das Amt des
Lei=
chenbeſchauers (Coroner), oder, wenn es ſehr hoch kam,
einmal ein Sheriff, das iſt, wenn man die Stimmen der
Deutſchen ſehr nötig hatte. Das große Deutſchtum iſt
kerngeſund, es hängt feſt und treu an ſeinen deutſchen
Idealen und würde in ſeiner Anhänglichkeit an das alte
Vaterland bis zum Aeußerſten gehen. Es braucht nur
einen ſchneidigen Führer, wie es Charles Stewart
Par=
nell für die Iren in der engliſchen Politik war.
Das Handelsdepartement iſt noch immer eifrig dabei,
die galoppierende Entwickelung einer chemiſchen
Farb=
ſtoff=Induſtrie in den Vereinigten Staaten zu verkünden.
Das iſt aber eitel Spiegelfechterei, und der Zweck der
weiſen ſie ärztliche Hilfe zurück, ſpringen auf die Füße
und greifen zur Schaufel. In Gruppen werden ſie für
eine Stunde Schlaf auf den General” geſchickt. Kapitän
Fiedler läßt Bier rinnen. Die Todmüden und Durſtigen
trinken, fallen lang auf die Planken und ſchlafen.
Leut=
nants und Fähnrichs reißen ihre Röcke vom Leibe. Auch
ſie greifen zur Schippe, um, triefend und beſtaubt, mit den
Leuten um die Wette zu ſchaufeln. — Daß wir in
Frie=
denszeiten nie vergeſſen möchten, wie die große Zeit des
Krieges war! Es gab kein Hoch und Niedrig! Wir alle
waren Deutſche, waren Brüder, und miſchten unſeren
Schweiß wie unſer Blut. Daß wir doch deutſche Brüder
bleiben mögen!
So ſieht gegen Abend des 5. Auguſt der Admiral ſeine
Beſatzungen erſchöpft, und einen Kampf zu überdauern,
kaum fähig. Souchon hat keine Nerven, oder ſie ſind
hart wie der Wille, der um das ſtarke kantige Kinn ſpielt.
Paul Weitz, deſſen Orientkenntnis deutſcher Sache in
Konſtantinopel zur Kriegszeit noch eifriger als im Frieden
dient, ſaß während des Kampfes um die Dardanellen am
18. März beim Admiral, und ſchlägt noch jetzt ſtaunend
die Hände über dem Kopf zuſammen, wenn er von dem
Geſpräch erzählt. Niemand wußte damals, wie lange die
Forts ſich halten würden. Der feindliche Angriff konnte
gelingen, und der Vizeadmiral war bereit, die Flotte als
letzte Kampflinie dem Gegner entgegen zu werfen. Von
Meldungen über den Kampf unterbrochen, plauderte
er=
von jungen Jahren. Mit dem Kopf an der Sofalehne
liegend, ſtritt er über die Vorzüge zweier Komiker von
donnemals. Seine Augen lachten und glänzten, als ob
ſie im Traum der Erinnerung wirklich nichts anderes als
die beiden Spaßhaften der Jugendzeit ſchauten.
So iſt der Mann, der jetzt, da jede Stunde die Gegner
mehren und verſtärken konnte, gelaſſen ſich entſchließt, der
ermüdeten Mannſchaft einen Ruhetag zu gönnen. Erſt
am 6. Auguſt abends läuft er aus. Nicht ſpielte, wie die
Legende berichtete, die Muſik. Nicht gingen von den Lippen
der Maſſen, die ſchwarz und dicht den Hafen ſäumten,
Hurrgs auf. In ſchweigend ernſter Würde kehrten die Un=
ſeren Italien den Rücken. Sie waren allein auf der Welt,
aber wußten ſich Deutſche. Sie hoben den Blick zur
Flagge, die gerade an den Maſten ſank, und ſchauten
voraus. Dort wartete der Tod oder der Durchbruch und
Erfolg. Ein jeder wußte es, aber war voll Vertrauen
und Zuverſicht. Vor dem Ueberfahren der italieniſchen
Hoheitsgrenze meldete ſich der älteſte Unteroffizier auf
„Goeben” beim Flaggleutnant: „Die Mannſchaft bittet,
das Admiralsdeck betreten zu dürfen.‟ Dann tappten alle
nach oben auf geheiligten, nämlich ſonſt verbotenen, Boden.
Der Unteroffizier brachte drei Hurras „dem Admiral, der
— das wiſſen wir — uns durchführen wird und zum
Sieg!” Souchon nickte ſtumm ein Ja. Führer und
Mann=
ſchaft verſtanden ſich in Vertrauen.
Die Hauptſtreitkräfte der Engländer ſtanden jetzt auf
der Höhe von Korfu in der Straße von Otrante mit der
Abſicht, dem Geſchwader den Weg nach Pola zu verlegen.
Nur Fühlhörner hatte der Feind bis zur Enge von
Meſ=
ſina ausgeſtreckt. Um ſie zu täuſchen, nahm Souchon Kurs
nach Norden. „Breslau” erhielt Befehl, einen feindlichen
Fühlungshalter anzugreifen. Der Brite lief nordwärts
und gab das Signal: „Die Deutſchen kommen wie
er=
wartet!” Jetzt ſchlug Souchon einen Haken und fuhr mit
aller Kraft der Maſchinen nach Süden. Die Engländer
warteten vergeblich und machten ſich auf die Suche. Nur
einer der Fühlungshalter kam allmählich auf. „Goeben”
und „Breslau” ſtörten ſeinen Funkentelegraphen. Der
kleinere Kreuzer ſtellte ihn verſchiedentlich zum Gefecht,
und verwundete ihn am 7. an der Waſſerlinie. Der Brite
wich aus, kam aber wieder und war nicht abzuſchütteln.
Immerhin gelang es ihm nicht, ſeine Landsleute
heran=
zuholen. Sie blieben ſo weit zurück, daß unſere Kreuzer
ſich öſtlich der Kykladen auf die Lauer legen konnten, um
den Verfolger abzufangen. Doch witterte er Unheil und
blieb liegen.
Klar zum Gefecht, für jede Möglichkeit gerüſtet, lief
Souchon in die Dardanellen ein, und kam — zu Freunden!
Ottov. Gottberg.
Uebung iſt nur, die Fabrikanten, welche von der Einfuhr
deutſcher Chemikalien und Farbſtoffe
ab=
hängen, davon abzuhalten, daß ſie zu rabiat mit ihren
Pro=
teſten gegen die Order in Couneil in Waſhington werden.
Das einzige praktiſche Reſultat iſt bis jetzt der verſuchte
Wiederbetrieb einer alten chemiſchen Fabrik in
Connecti=
cut, die aber, ſelbſt für den Fall, daß ſie in Gang gebracht
werden ſollte, nur einen winzigen Bruchteil der
gebrauch=
ten allereinfachſten Farbſtoffe herſtellen könnte. Leider ſind
die Unternehmer Deutſche, ſo unter anderen der Brauer
Joſeph Dölger.
Nach dem Falliſſement von Siegel hat nun auch das
große Warenhaus von Greenhut in Neu=York ſeinen
Bankerott erklärt. Ferner iſt das Warenhaus von
Simp=
ſon, Crawford u. Co. in freiwillige Liquidation getreten.
Dieſer geſchäftliche Zuſammenbruch hängt in großem
Maße mit dem Ausſetzen der deutſchen
Ein=
wanderung zuſammen. Zu Ende des vorigen
Jahr=
hunderts wuchſen die Warenhäuſer in Neu=York wie Pilze
aus der Erde. Die Spekulation war auf das Wachſen
von Neu=York berechnet; Neu=York wuchs auch, aber nicht
durch die richtige Einwanderung. Statt den ſoliden,
kauf=
kräftigen, in den Geſchäften gerne geſehenen Deutſchen
kamen die ärmſten Klaſſen aus Italien, Griechenland,
den Balkanſtaaten, Polen, Rußland und Klein=Aſien.
Dieſe Klaſſen wurden nun von den Warenhäuſern nicht
als Kundſchaft gewünſcht. Sie waren von der Kultur noch
zu unbeleckt. Die Warenhäuſer weigerten ſich, in der
Preſſe dieſer Klaſſen anzuzeigen, die ſich infolgedeſſen ihre
eigenen Geſchäfte in ihren Vierteln aufbauten. So kam
es, daß ſchließlich mehr Warenhäuſer als gewünſchte
Kun=
den da waren. Den bereits angemeldeten Bankerotten
wer=
den noch weitere folgen.
Bekanntlich findet am 24. Mai d. J. in
Waſhing=
ton eine Zuſammenkunft von
Staatsmän=
nern, Finanziers und Geſchäftsleuten der panamerikani
ſchen Republiken ſtatt, um über Mittel und Wege zu bera
ten, wie der gegenſeitige Handels= und
Finanz=
verkehr zu heben ſei.
Seit der Rooſevelt=Panik wuchs Gras in der Börſe.
Alle Verſuche, das Publikum anzulocken, ſchlugen fehl.
Der Preis der Mitgliedſchaft der Börſe fiel auf 34000 3,
und ſogar noch niedriger. Nun verfiel kürzlich ein
Schlau=
kopf auf die Idee, die großen Profite der
Kriegs=
materialienausfuhr als Lockſpeiſe zu benutzen.
Alle Welt in Amerika hatte von dieſen Profiten gehört
und geleſen und war begierig, daran zu profitieren, wußte
aber nicht wie. Nicht jeder konnte Kriegsmaterialien
fabrizieren, aber jeder konnte in den Aktien der
Etabliſſe=
ments ſpekulieren, die rieſigen Gewinn durch die
Beſtellun=
gen erzielten. Nach der Veröffentlichung des
Jahres=
berichtes der Bethlehem=Stahl=Geſellſchaft, die einen
Pro=
fit von 30 Prozent erklärte, warf man dem Publikum den
Köder hin. Es biß an! Bethlehem ſtieg rapid von 42
auf 155, an einem Tage fiel und ſtieg es 30 Punkte. Die
Aktien der Dupont=Pulverfabrik erreichten an der
Neben=
börſe den Hochſtand von 350. Die Papiere aller
Etabliſſe=
ments, die Kriegsmaterialien anfertigten, wurden in den
wilden Strudel hineingezogen, ſo die American
Locomo=
tive Co., von der es hieß, ſie habe Kontrakte im Betrage
von fünfzig Millionen, und eine ganze Reihe anderer
In=
duſtriewerte. Es ging wie ein Fieber über das ganze
Land, jeder wollte an dem Geſchäft mit Kriegsmaterialien
ſchnell reich werden. Der Preis der Mitgliedſchaft an der
Börſe ſtieg auf 70000 3. Den konſervativen Finanziers
graut es vor dem Ende.
Die Neutralen.
Italien.
* Unter der Ueberſchrift „Italien vor der
Entſchei=
dung” geht der Voſſiſchen Ztg. aus Mailand ein
Draht=
bericht zu, in welchem es heißt: Man habe ſchon am 3.
mittags in römiſchen Regierungskreiſen von den
deutſch=
öſterreichiſchen Erfolgen am Dunajec Kenntnis gehabt,
und wahrſcheinlich hätte die Nachricht von dem
öſterreichi=
ſchen Kriegsſchauplatz den Miniſterratsbeſchluß vom 3.
beeinflußt. Im Augenblick hätten auch die militäriſchen
Kreiſe, die immer noch gegen den Krieg ſeien, die
Ober=
hand; aber der franzöſiſche Einfluß arbeite mit aller
Macht und unter Benutzung gröbſter Lügen.
* (Ctr. Bln.) Die Morning Poſt veröffentlicht ein
Telegramm aus Petersburg, das ſich Italien
gegen=
über ziemlich deutlich ausſpricht. Gewiſſe neutrale
Staa=
ten, ſo heißt es in dem Telegramm, treiben in dieſem
Krieg mit ihrer Neutralität einen wenig würdigen
Scha=
cher, der in der Weltgeſchichte bisher noch nicht
ſeines=
gleichen hatte. Sie fordern von beiden Parteien
Preis=
vorſchläge, je nach deren Höhe ſie die Neutralität
bewah=
ren oder aufgeben wollen. Augenblicklich liegt die Sache
ſo, daß die Verbündeten erheblich mehr geboten haben
als Deutſchland. Man wird alſo wohl hoffen dürfen,
daß Italien ſich ſchleunigſt entſcheidet, denn es kann nicht
länger an der Abſicht der Verbündeten zweifeln, nur jene
Nationen bei dem Friedensſchluß mitſprechen zu laſſen (!),
die gekämpft haben; ſonſt kann es kommen, daß bei
Neu=
ordnung der Verhältniſſe im Mittelmeer Italien den
Zu=
ſchauer zu ſpielen hat. Echt engliſcher Dünkel!
* (Ctr. Bln.) Die Turiner Stampa berichtet, daß ſich
Rom augenblicklich in außerordentlicher
Aufregung befinde. Der Beſchluß des
Miniſter=
rats, Rom nicht zu verlaſſen, habe eine gewaltige
Ueber=
raſchung erzeugt. Auch einige Miniſter waren darauf nicht
vorbereitet. Einer äußerte unmittelbar vor dem
Mini=
ſterrat zu einem Bekannten die Abſicht, mit dem König
nach Quarto zu fahren. In einem brieflichen Bericht
aus Rom meldet die Stampa, die Stadt ſei im erſten
Augenblick völlig in Raſerei geraten, nun aber kehre die
Ruhe langſam zurück und man beginne einzuſehen, daß
der Beſchluß hauptſächlich auf die Unterredung Sonninos
mit den Botſchaftern der Zentralmächte zurückzuführen iſt.
Der Corriere d’Italia weiſt auf die ungeheuere
nervöſe Spannung des ganzen Volkes hin,
die durch die Erwartung der Entſcheidung noch geſteigert
werde. Das Blatt erwartet, daß die Regierung noch ein
Wort ſprechen wird, um das äußerſt erregte Volk zu
be=
ruhigen. Der Mattino ſchreibt: Italien durchlief ſeit der
Gründung des Königreichs niemals eine ſo furchtbare
Kriſis. Die Regierung tue klug daran, der Feier in
Quarto fern zu bleiben, die den Charakter einer wahren
Provokation habe. Ein Leitartikel des Giornale d’Italia
wiederholt in beſtimmten Worten, daß auch, wenn der
König und die Miniſter nicht nach Quarto gehen, die
Po=
litik der Regierung doch nicht die geringſte Aenderung
er=
fahre. Die Regierung werde auch weiterhin die nationalen
Intereſſen in allerentſchiedenſter Weiſe vertreten. Auch
ohne Teilnahme der Regierung werde das Genueſer Feſt
ſeinen vollen patriotiſchen Glanz bewahren. Der
Abge=
ordnete Cirmeni ſchreibt: Italien befindet ſich zurzeit in
der kritiſchſten Phaſe ſeiner diplomatiſchen Aktion, die
rapid der Entſcheidung zuſtrebe. Auch die ſozialiſtiſche
Partei beſchloß, an der Garibaldifeier teilzunehmen.
Mitt=
lerweile ſind zahlreiche franzöſiſche Politiker und
Publi=
ziſten in Genua eingetroffen.
Griechenland.
* Der Korreſpondent des Corriere della Sera meldet
aus Athen: Die Verhandlungen Griechenlands
mit den Dreiverbands=Mächten ſeien
end=
gültig geſcheitert. Griechenland ſtelle Forderungen,
darunter eine Garantie der Integrität Griechenlands und
ein Bündnis auf 15 Jahre nach Friedensſchluß mit jedem
einzelnen Staat des Dreiverbandes, unabhängig vom
an=
deren, die als unannehmbar erſchienen. Prinz Georg
wurde in Paris ſehr kühl empfangen und erhielt eine
ab=
ſchlägige Antwort. Nichtsdeſtoweniger herrſcht in
maß=
gebenden politiſchen und militäriſchen Kreiſen, die ſich um
das Königshaus ſcharen, ein durchaus zuverſichtlicher Geiſt.
Die Darſtellung des italieniſchen Blattes, als ob
Griechen=
land ſich endgültig von dem Dreiverband losgeſagt habe,
verdient wohl, ſſo bemerkt der Berl. Lok.=Anz., ein gewiſſe
Einſchränkung. Unſerer Meinung nach iſt man in Athen
nur ſo lange entſchloſſen, mit dem Dreiverbande in keine
politiſchen Verhandlungen einzutreten, ſo lange die Türkei
in den Dardanellen Sieger iſt. Sollte der entgegengeſetzte,
allerdings nicht ſehr wahrſcheinliche Fall eintreten, ſo
würde Griechenland gewiß nicht zögern, eine politiſche
Verſtändigung mit den Siegern einzugehen.
Japan und China.
London, 5. Mai. Times meldet aus Peking:
Die chineſiſche Regierung hat dem Vertreter
Japans folgende Antwort auf die neu
durch=
geſehenen japaniſchen Forderungen mitgeteilt:
China ſtimmt allen Forderungen, die ſich auf
Schantung beziehen, zu, vorausgeſetzt: 1. daß
ein Vertreter von China an der Beratung zwiſchen Japan
und Deutſchland, die über die deutſchen Rechte in
Schan=
tung entſcheiden ſoll, teilnehmen darf; 2. daß die Verluſte
Chinas während der militäriſchen Operationen vergütet
werden; 3. daß der Zuſtand vor dem Kriege wieder
her=
geſtellt wird, daß Bahnen, Telegraphen, Poſtämter uſw.
von einer militäriſchen Oberaufſicht befreit werden. Die
Forderungen wegen der Mandſchurei ſind bereits in
Paragraphen gebracht, außer denen über die
Anſiedlungs=
rechte, die die Exterritorialitätsrechte enthalten. China
bewilligt die Anſiedlungsrechte, verlangt aber Aenderung
der übrigen Forderungen. Was die Mongolei
anbe=
langt, wird die Oeffnung der Märkte und eine
Bevor=
zugung Japans bei Bahnbauten und Anleihen auf Grund
von örtlichen Steuern bewilligt. Inbezug auf die
Hany=
ehping=Geſellſchaft nimmt China die neu durchgeſehenen
japaniſchen Forderungen an. Dieſe ſetzen feſt, daß China
die Geſellſchaft nicht als Staatsunternehmen
wiederher=
ſtellt, das Vermögen der Geſellſchaft nicht mit Beſchlag
belegt, und für die Zwecke der Geſellſchaft kein anderes
fremdes Kapital außer japaniſchem verwendet. China
wird eine ſelbſtändige Erklärung abgeben, in der es ſich
verpflichtet, keine Häfen und Inſeln zu veräußern. In
Beantwortung der Gruppe 5 der Forderungen, die
an=
fangs den intereſſierten Mächten nicht mitgeteilt wurde,
erklärt ſich China bereit, ſpäterhin über die Forderungen
zu verhandeln, daß es keiner fremden Macht geſtattet
wer=
den ſoll, in der Provinz Fukien eine militäriſche
oder Flottenbaſis oder einen ähnlichen Stützpunkt zu
er=
richten, oder fremdes Kapital zu ſolchen Zwecken zu
ver=
wenden.
Alle übrigen Forderungen der Gruppe 5
hat Chinaabgelehnt. Ebenſo die Forderung, Japan
Eiſenbahnrechte im Yangtſetale zu bewilligen. Der
ja=
paniſche Botſchafter Hicki zog daraufhin die
Er=
klärung zurück, daß Japan Kiautſchou an
China wieder herausgeben werde, mit der
Begründung, daß China die neu durchgeſehenen
Forde=
rungen Japans nicht als Ganzes angenommen habe.
Hicki fragte, ob dies das Höchſtmaß der chineſiſchen
Zugeſtändniſſe wäre und ſagte, nachdem er eine
be=
jahende Antwort erhalten hatte, die japaniſche
Re=
gierung würde ſehr enttäuſcht ſein, wenn die Beratungen
damit enden ſollten, ohne daß eine weitere Sitzung in
Ausſicht genommen wäre.
Der Korreſpondent der Times knüpft hieran die
Be=
merkung, man befürchte, daß Japan, da China die
An=
nahme der Forderungen als Ganzes verweigere, weitere
Schritte unternehmen werde. 60000 Japaner ſtehen
auf chineſiſchem Boden. Vom engliſchen Geſichtspunkte
aus ſei bei den Verhandlungen die Tatſache hervorzuheben,
daß Japan insbeſondere danach ſtrebe, in das
Yangtſe=
tal einzudringen und die dortige Vorzugſtellung mit
Eng=
land zu teilen.
* London, 5. Mai. Times melden aus Tokio
vom 2. Mai: Eine Kriſis iſt infolge der
Wei=
gerung Chinas, den Artikel 5 der Forderungen
Japans anzunehmen, entſtanden. Der
Premier=
miniſter Okuma wird in der morgigen Aſahi ſagen,
Ja=
pan bedürfe jetzt vor allem der Geduld; man ſolle China
nicht wie ein Kind behandeln. Die Politik der Regierung
ſtand ſchon feſt, als die erſten Forderungen an China
ab=
gingen. Japans endgiltige Entſcheidung
werde in ein bis zwei Tagen bekanntgegeben werden.
Die Aſahi wird morgen erklären, daß Japan ſchon ſo
viel nachgegeben habe, wie es möglich war, und daß es
keine weiteren Zugeſtändniſſe machen könne. Der
Korre=
ſpondent der Times fügt hinzu, obgleich es ernſt genug
ausſehe, gab Japan doch ſchon in den Forderungen wegen
Schantung und betreffend die buddhiſtiſchen Miſſionare
nach.
* London, 4. Mai. (Ctr. Frkft.) Reuter meldet
aus Tokio: Der Miniſterrat hielt eine Verſammlung
ab. Wie man vermutet, wurde die Frage eines
Ulti=
matums an China behandelt. Die japaniſchen
Blätter halten die Ausfertigung eines Ultimatums für
un=
abwendbar und ſprechen die Meinung aus, China habe
mit ſeiner Antwort auf die geänderten Forderungen
Ja=
pans die Verhandlungen nur in die Länge ziehen wollen,
Stadt und Land.
Darmſtadt, 6. Mai.
Verliehen wurde das Ehrenzeichen für Mitglieder
freiwilliger Feuerwehren an Ludwig Bergſträßer I.
und Heinrich Bergſträßer, beide zu Malchen.
Ernannt wurde der Referendar Dr. Heinrich
Friedrich Reinach aus Mainz zum Gerichtsaſſeſſor.
* In den Ruheſtand verſetzt wurde der
Tele=
graphiſt in der Heſſiſch=Preußiſchen
Eiſenbahngemein=
ſchaft Valentin Kärcher zu Biblis.
— Perſonalnachrichten der Ober=Poſtdirektion in
Darmſtadt. Verliehen: von Seiner Majeſtät dem
Kaiſer und König der Charakter als Geheimer Poſtrat dem
Poſtrat Hirth in Darmſtadt; der Rang der Räte vierter
Klaſſe dem Poſtdirektor Fritzel in Offenbach.
Ferner=
das Eiſerne Kreuz 2. Klaſſe den Poſtſekretären Glenzl
aus Darmſtadt und Ludwig Müller aus Mainz, den
Ober=Poſtaſſiſtenten Johannes Müller aus Bingen und
Schlenvogt aus Mainz und dem Poſtaſſiſtent Koch aus
Lauterbach; die Großh. Heſſiſche Tapferkeitsmedaille
dem Poſtmeiſter Bauer aus Rüſſelsheim, den
Poſt=
ſekretären Lipps aus Offenbach und Mohr aus
Darm=
ſtadt und dem Ober=Poſtaſſiſtent Krauſe aus Worms
Aus Anlaß des Scheidens aus dem Dienſte iſt von
Sr. Königl. Hoheit dem Großherzoge das Allgemeine
Ehrenzeichen mit der Inſchrift „für langjährige treue
Dienſte” am Bande des Verdienſtordens Philipps des
Großmütigen dem Poſtagenten Wilhelm Fuhr in
Mümling=Grumbach verliehen worden. Zu Offizieren
des Beurlaubtenſtandes befördert: die Poſtaſſiſtenten
Roſt und Scholz. Angenommen: zu
Telegraphen=
gehilfinnen Kühn in Mainz und Todt in Gießen, zum
Poſtagenten Gaſtwirt Heinrich Fuhr in Mümling=
Grumbach. Etatsmäßig angeſtellt: die
Poſt=
aſſiſtenten von Klipſtein in Groß=Gerau, Leinweber aus
Dieburg in Frankfurt (Main), Müller in Worms, die
Telegraphenaſſiſtenten Heß aus Neuß in Offenbach und
Mattern in Mainz, die Telegraphengehilfin Kloos in
Mainz. Beſtanden: die Telegraphenſekretärprüfung
Telegraphenaſſiſtent Fauſt aus Mainz. Vor dem
Feinde gefallen: Ober=Poſtaſſiſtent Rückert aus=
Offenbach.
m. Erſtmalige Schaffung einer Schnellverbindung
Darm=
ſtadt-Stuttgart über den Odenwald. Die mit dem jetzigen
Sommerfahrplan zum erſtenmal ins Leben getretene direkte
Verkehrslinie zwiſchen Darmſtadt und Stuttgart wird
her=
geſtellt, indem das ſeit Jahren ſchon zwiſchen Frankfurt-
Hanau über die Odenwaldbahn und Eberbach verkehrende
Eilzugspaar 137/138 nicht mehr in Frankfurt,
ſondern in Darmſtadt beginnt und endigt.
Somit bleibt die Strecke der Odenwaldbahn nördlich von
Wiebelsbach-Heubach ohne den gewohuten direkten
Eil=
zugsverkehr, der vielmehr von der genannten Station
weſt=
wärts nach Darmſtadt abgezweigt wird und dadurch
die erwähnte neue Fahrgelegenheit gibt. Die direkte
Ver=
bindung mit Stuttgart iſt vorläufig erſt einmal in einer
Richtung, und zwar von Darmſtadt nach Stuttgart,
eingerichtet worden. Eilzug 137 verläßt Darmſtadt
8,11 Uhr vormittags, Wiebelsbach-Heubach an 8,57,
Wie=
belsbach-Heubach ab 9,06, Eberbach an 10,29. Von
Eberbach geht es 10,42 weiter neckaraufwärts, in Heilbronn
iſt man 11,41 vormittags und in Stuttgart 1,19
nachmit=
tags. In umgekehrter Richtung beſteht die Verbindung
ebenfalls, aber noch nicht durchgehend. Man fährt von
Stuttgart 12,27 nachmittags ab, von Heilbronn 4,20 und
iſt in Eberbach 5,57, von dort geht es mit Eilzug 138 6,04 ab,
Wiebelsbach-Heubach an 7,31, Wiebelsbach-Heubach ab
7,32, Darmſtadt an 8,17. Auf der Strecke Eberbach=
Darmſtadt wird infolge der Neigungsverhältniſſe der Linie
eine Beſchleunigung gegen früher von 40 Minuten
er=
reicht.
— Großh. Hoftheater. Heute Donnerstag, den 6
38, wird durch das Enſemble des Neuen Theaters
in Frankfurt a. M. Schnitzlers „Profeſſor Bernhard
infolge des außergewöhnlichen Erfolges, den dieſe
Komödie bei ihrer Erſtaufführung hier hatte, noch einmal
gegeben. Es gelten die kleinen Preiſe. Für Freitaga
den 7., D 38, iſt „Mignon” mit Anna Jacobs in der
Titelpartie, Olga Kallenſee als Philine, und den Herren
Globerger, Peterſen, Schützendorf, Semper und Thomſen
in den männlichen Hauptpartien, angeſetzt. Samstag
nachmittag findet eine Schülervorſtellung „Wilhelm Tell”
abends eine Vorſtellung für Verwundete (Tanzſzenen
Leina Anderſen und „Annaliſe”) ſtatt. Sonntag, den 9
D 39, tritt Gertrud Geyersbach als Senta im „Fliegenden
Holländer” auf. Die Künſtlerin gaſtiert im Laufe des
Wagner=Zyklus noch als Eliſabeth in „Tannhäuſer”.
— Die Sammlungen für die Jugendwehr haben
nun=
mehr die Summe von 8000 Mark erreicht. Gewiß ein
recht erfreuliches Ergebnis, das die Opferwilligkeit
un=
ſerer Einwohnerſchaft im ſchönſten Lichte zeigt und ein
großes Intereſſe für die militäriſche Vorbereitung unſerer
Jugend bei der Bürgerſchaft ergab. Es iſt zu hoffen, daß
die nun noch fehlenden 2000 Mark durch weitere Spenden
der hieſigen Vereine aufgebracht werden können. Auch
ſind gewiß noch viele Damen und Herren vorhanden, die
verreiſt waren oder von den Sammlern nicht angetroffen
wurden, die aber ſicher gerne ihr Scherflein beitragen
wollen. Sie werden gebeten, ihre Adreſſe der
Geſchäfts=
ſtelle der Jugendwehr, Waldſtraße 6, mitzuteilen, damit
ihnen noch nachträglich die Zeichnungsliſte geſchickt
wer=
en kann. Die Firma Oppenheimer u. Co., hier,
Stirn=
weg 25, hat der Leitung der Jugendwehr 300 neue,
vor=
chriftsmäßige Brotbeutel für Minderbemittelte zur
Ver=
fügung geſtellt.
— Poſtſendungen an Kriegsgefangene im
Aus=
land. Amtlich wird bekannt gegeben: Es liegt im
In=
tereſſe der deutſchen Kriegsgefangenen im
Aus=
and, daß die an ſie gerichteten Poſtſendungen
richts enthalten, was nach den in den betreffenden
Gefangenenlagern gültigen Beſtimmungen unzuläſſig
ſt. Insbeſondere iſt zu unterlaſſen: Mitteilungen über
ie politiſche und wirtſchaftliche Lage in Deutſchland,
ab=
ällige Bemerkungen über die feindlichen Länder,
Nach=
richtenübermittelung in geheimer oder unſichtbarer Schrift,
leberſendung von Zeitungsausſchnitten, Einlagen im
Vrieffutter oder in Paketſendungen und dergleichen mehr.
Verbotswidrige Sendungen haben oft für die deutſchen
Kriegsgefangenen die unangenehme Folge, daß ihr
Briefverkehr auf mehr oder weniger lange Zeit geſperrt
wird oder daß ihnen ſonſtige Vergünſtigungen entzogen
werden.
Rotes Kreuz.
(Geöffnet von 8—1 und 2—6 Uhr. Bureau der Zentral=
Abteilung: Rheinſtraße 34, Fernruf 25,
Krankenbeförde=
rungs=Abteilung: Mathildenplatz 20, Fernruf 2576;
Aus=
kunftsſtelle: Rheinſtraße 34, Fernruf 25; Materialien=
Abteilung: Altes Palais, Fernruf 20; Verpflegungsſtelle
am Hauptbahnhof, Fernruf 216; Kreuzpfennig=Marken:
Neckarſtraße 8, Fernruf. 2421.)
Am 3. Mai gingen 450 Flaſchen Sekt ſowie
Obſtkon=
ſerven und Dörrobſt, Gaben, die man der Materia
lien=Abteilung freundlichſt geſchenkt hat, zur
Er=
quickung von Verwundeten und Kranken ab. Bedacht
wur=
den die Lazarette in Allenſtein, Czenſtochau, Lodz,
Su=
walki, St. Quentin, Grand Pré, Douai, Sedan und Nesle.
Unſere Materialien=Abteilung erhielt am 3. d. M. aus
der Gemeinde Brandau durch Herrn Bürgermeiſter Weber
die 25. Liebesgabenſendung. Solch’
hervor=
ragender Opferfreudigkeit gebührt ganz beſonderer Dank.
Arheilgen, 4. Mai. (Herr Bürgermeiſter
Peter Benz), der ſchon ſeit längerer Zeit leidend und
deshalb zurzeit beurlaubt iſt, wird noch im Laufe dieſes
Monats auf ſein Nachſuchen ganz vom Amte
zurück=
treten und in den Ruheſtand treten. Er wurde im
Jahre 1889 gewählt und ſtand ſomit nahezu drei
Wahl=
perioden an der Spitze unſerer Gemeinde. Möge ihm
ein ruhevoller Lebensabend beſchieden ſein.
Offenbach, 5. Mai. (Unglücksfälle.) Die
zwei=
bezw. dreijährigen Kinder Willy Stet und Ludwig
Kullmann wurden mit erheblichen Brandwunden
im Stadtkrankenhauſe eingeliefert. Das eine der Kinder
hatte ſich mit kochendem Waſſer verbrüht, das andere hatte
ſich durch brennendes Papier ſchwere Brandwunden
zu=
gezogen. Der Zuſtand der kleinen Patienten iſt
befrie=
digend, ſodaß Lebensgefahr kaum noch beſteht.
Biſchofsheim, 5. Mai. (Ein ſchwerer Unfall)
ereignete ſich geſtern vormittag auf der hieſigen Station.
Der 18jährige Rangierer Elſenheimer aus Trebur
kam unter den Rangierzug, die Räder gingen ihm
über die beiden Beine. Der Schwerverletzte wurde per
Bahn nach Mainz gebracht, dort brachte ihn die
Sani=
tätswache ins ſtädtiſche Krankenhaus, woſelbſt er alsbald
verſtarb.
Mainz, 5. Mai. (Erhöhung der
Einquar=
tierungsgelder.)) Die Einquartierungskommiſſion
beſchäftigte ſich geſtern mit der Vergütung, die für
ein=
quartierte Soldaten gezahlt wird. Die Kommiſſion war
der Anſicht, daß bei den jetzigen Lebensmittelpreiſen eine
Bezahlung von 1 Mk. 20 Pfg. für den Tag nicht
genü=
gend ſei und erhöhte den Betragauf 1 Mk. 60 Pfg.
Rückwirkende Kraft ſoll dieſer Beſchluß nicht haben. Eine
entſprechende Erhöhung der Vergütung wie für die
Mann=
ſchaften wird auch für die einquartierten Offiziere und
Offizierſtellvertreter eintreten. Ein weiterer Antrag, die
Soldaten, um ihnen eine gleichmäßige Ernährung zu
bieten (bei dem jetzigen Syſtem hängt es oft vom Zufall
ab), auf ſtädtiſche Koſten in Baracken zu verpflegen, wurde
beraten, führte jedoch vorläufig zu keinem Beſchluß. —
(Geſunde Finanzverhältniſſe.) Bei der
ſtädti=
ſchen Sparkaſſe haben trotz der großen Einzahlungen auf
die Kriegsanleihe die Einzahlungen auch im
Monat April wiederum ca. 300000 Mark
mehr betragen wie die Auszahlungen, was von
außer=
ordentlich geſunden Finanzverhältniſſen in der Stadt
Mainz Zeugnis ablegt. Seit Kriegsbeginn haben mithin
die Einzahlungen allein bei der ſtädtiſchen Sparkaſſe ca.
300000 Mark bis 700000 Mark pro Monat mehr betragen
wie die Auszahlungen, was durchſchnittlich einen
monat=
lichen Ueberſchuß von nahezu 500000 Mark ergibt, ſodaß,
vorausgeſetzt, daß dies auch in den nächſten Monaten
ſo bleibt —, die Erſparniſſe allein bei der ſtädtiſchen
Spar=
kaſſe in Mainz nahezu 6 Millionen Mark im Jahre
be=
tragen werden. Ungefähr gleiche Verhältniſſe treffen auf
die Bezirkskaſſe zu.
— Bad Nauheim, 4. Mai. (Sinfoniekonzert.)
Das am Donnerstag, den 6. Mai, anläßlich des
Ge=
burtstages des Deutſchen Kronprinzen abends 8¼ Uhr
im Konzerthaus ſtattfindende Feſt=Sinfoniekonzert
der Kurkapelle unter Leitung des Kgl. Profeſſors
Hans Winderſtein verſpricht, ſich durch ſein
hervor=
ragend ſchönes Programm zu einem ganz beſonderen
Genuß zu geſtalten. Es kommen zuerſt der „
Kaiſer=
marſch” von Richard Wagner und die „Jubelouvertüre‟
von C. M. v. Weber zu Gehör. Hierauf wird Herr
Konzert=
meiſter Otto Drumm Mozarts Violinkonzert in D=dur
vortragen und den Schluß bildet Beethovens Sinfonie
Nr. 5 in Cmoll.
9. ordentliche evangeliſche
Landesſynode.
g. Der Vorſitzende eröffnet die geſtrige Sitzung,
worauf Herr Dekan Bayer=Raunheim das Gebet ſpricht.
Nachdem der Vorſitzende die Einläufe mitgeteilt hat, wird
zur Wahl der beiden Schriftführer in einem Wahlgang
ge=
ſchritten. Es werden gewählt die Herren Profeſſor D.
Dr. Diehl in Friedberg und Bürgermeiſter Krapp in
Sickenhofen. Zu Mitgliedern des Synodalausſchuſſes
werden gewählt Dekan Jaudt in Planig,
Landgerichts=
direktor Obenauer in Mainz, Geh.
Juſtiz=
rat Wahl in Schlitz und Freiherr Dr. C.
von Heyl in Worms, zu Erſatzmännern Profeſſor D.
Dr. Diehl Amtsgerichtsrat Dr. Hof in Darmſtadt,
Pfarrer Fritſch in Ruppertsburg und Geh. Juſtizrat
Dr. Lahr in Darmſtadt. Zu Mitgliedern des
Finanz=
ausſchuſſes werden gewählt Dekan Bayer in Raunheim.
Freiherr Dr. C. von Heyl Landgerichtsdirektor
Schmeckenbecher in Gießen, Pfarrer Wagner in
Darmſtadt und Rentner Weinmann in Wöllſtein, zu
Erſatzmännern Sanitätsrat Dr. Becker in Friedberg und
Bürgermeiſter Krapp in Sickenhofen; in den
Geſetz=
gebungsausſchuß werden gewählt Landgerichtsdirektor
Dornſeiff in Darmſtadt, Dekan Lie. Jakob
in Mainz, Geh. Juſtizrat Dr. Lahr in
Darm=
ſtadt, Dekan Rheinfurth in Gau=Odernheim und Geh.
Juſtizrat Wahl in Schlitz, zu Erſatzmännern
Oberlan=
desgerichtsrat Sandmann in Darmſtadt und Direktor
Dr. Eger in Offenbach; für den Petitionsausſchuß
wer=
den gewählt Profeſſor D. Dr. Diehl, Pfarrer Loos
in Groß=Umſtadt, Kaufmann Lenz in Ortenberg,
Ober=
amtsrichter Römheld in Nidda und Pfarrer Fritſch
in Ruppertsburg, als Erſatzmänner Dekan Schäfer in
Biebesheim und Pfarrer D. Fuchs in Rüſſelsheim.
Zu Mitgliedern des Diſziplinarhofes werden gewählt
Pfarrer Fritſch in Ruppertsburg, Pfarrer Strack in
Birkenau und Sanitätsrat Dr. Bachfeld in Offenbach
zu Erſatzmännern Landwirt Fenchel in Ober=Hörgern,
Rentner Weinmann in Wöllſtein, Pfarrer Göbel in
Büdingen. In den Ausſchutz für Aeußere und Innere
Miſſion werden gewählt Sanitätsrat Dr. Becker in
Friedberg, Dekan Brill in Ober=Widdersheim,
Real=
lehrer Mink in Bensheim und Pfarrer Weber in
Lang=Göns und endlich für die Lutherſtiftung Profeſſor
D. Dr. Diehl, Pfarrer Weber in Lang=Göns und
Geh. Forſtrat Dr. Wimmenauer in Gießen.
Ueber die Prüfung der Wahl der Dekanatsſynode in
Grünberg berichtet ſodann Geh. Juſtizrat Wahl in
Schlitz. Die Ernennung eines Stellvertreters für einen an
der Teilnahme an der Dekanatsſynode verhinderten
geiſt=
lichen Vertreters einer Gemeinde war vom Ober=
Kon=
ſiſtorium nicht als zuläſſig gehalten worden. Die
Wahl=
prüfungsabteilung kam in ihrer Mehrheit zu der Anſicht,
daß dadurch eine Geſetzesbeſtimmung nicht verletzt wurde.
Trotz weiterer Anſtände kam die Abteilung zu dem
Ent=
ſchluß, daß die Anſtände nicht ſo erheblich ſind, um die
Wahl in Grünberg für ungültig zu erklären. Die Wahl wird
nach dem Antrag der Abteilung für gültig erklärt,
des=
gleichen die Wahl in Rodheim.
Es folgt eine gemeinſame kurze Beratung des
Syno=
dal= und Finanzausſchuſſes mit dem Ober=Konſiſtorium
über die Behandlung des Voranſchlags. Man kommt zu
der Anſicht, daß es nicht möglich iſt, daß der Voranſchläg
ſchon am Donnerstag beraten werden kann, ſondern daß
ſich die Ausſchüſſe erſt gründlich damit befaſſen ſollen. Da
die übrigen der Synode vorzulegenden Angelegenheiten
nicht dringender Natur ſind, iſt es nicht erforderlich, daß
die Synode am Donnerstag nochmals zuſammentritt. Die
Synode wird deshalb vom Vorſitzenden vorläufig vertagt.
Handel und Verkehr.
Daimler=Motoren=Geſellſchaft
Stutt=
gart=Untertürkheim. In der am 4. Mai d. J.
ſtattgehabten XXVI. ordentlichen Generalverſammlung
wurde dem Antrage des Aufſichtsrats entſprechend
be=
ſchloſſen, aus dem Reingewinn, der unter Einrechnung
des Vortrages vom Vorjahre mit 447281,50 M. ſich auf
4 604 471,20 M. beläuft, eine Dividende von 16 Prozent
(im Vorjahre 14 Prozent) auszuſchütten. Aus dem Reſt
werden 1070826,15 M. zu außerordentlichen Abſchreibungen
neben 341393,97 M. ordentlichen Abſchreibungen
ver=
wendet. Ferner werden dem Reſervefond 500000 M. und
einer Kriegsreſerve 1000000 M. überwieſen. Nach einer
Dotierung der Arbeiterunterſtützungskaſſe, ſowie eines
Dispoſitionsfonds für Wohlfahrtszwecke und Beſtreitung
der Tantiémen wird der Saldo von 496978,40 M. auf
neue Rechnung vorgetragen. Die ausſcheidenden
Mit=
glieder des Aufſichtsrates wurden wieder gewählt.
* Berlin, 5. Mai. Börſenſtimmungsbild.
Bei zuverſichtlicher Beurteilung der politiſchen Lage war
die heutige Börſenverſammlung weſentlich feſter geſtimmt
als an den Vortagen, was in den teilweiſe erheblichen
Kursbeſſerungen zum Ausdruck kam. Höher waren
beſon=
ders Daimler auf günſtige Generalverſammlungsberichte
ferner von ſchweren Montanpapieren Phönix, von
ſchleſi=
ſchen Werten Bismarckhütte; auch Laurahütte und Caro=
Hegenſcheidt bekundeten feſte Tendenz. Heimiſche Renten
waren unverändert feſt auf den andauernd flüſſigen
Geld=
ſtand, und waren zu den geſtrigen Kurſen gefragt. In
ausländiſchen Deviſen ſind keine weſentlichen
Verände=
rungen eingetreten. Tägliches Geld und Privatdiskont
notierte wie geſtern zu 4 Prozent.
Literariſches.
Wiener Mode. Jetzt kommt die Zeit, in der
man ſich mit wenig Geld ſehr aparte und ſaubere
Klei=
dungsſtücke machen kann. Man mache ſie an Hand des
neueſten Heftes der Wiener Mode, das ſehr ſchöne
Mo=
delle für Waſchkleider, Kretonhüte und Häubchen,
Berufs=
kleider, Schürzenkleider für Garten und Haus uſw. bringt.
Wie gewöhnlich, iſt die Wiener Mode wieder ſehr
reich=
haltig und unentbehrlich für jede Dame. Man abonniert
die Zeitſchrift in jeder Buchhandlung oder direkt vom
Verlage, Wien VI/2, Gumpendorferſtraße 87, zum Preiſe
von 3 Kronen 50 Hellern (3 Mark) für das Quartal.
Frankreich als Erbfeind Deutſchlands.
Bon Dr. Adolph Kohut, Druck und Verlag von H.
Klee=
meier, Hof a. Saale, broſchiert 1 Mk., gebunden 1,25 Mk.
Der bekannte Publiziſt und Geſchichtsſchreiber, Königlicher
Rat Dr. Adolph Kohut, weiſt in dieſer hübſch
aus=
geſtatteten, volkstümlich und lichtvoll geſchriebenen Schrift
nach, wie Frankreich ſchon ſeit Jahrhunderten von dem
Gedanken beſeelt iſt, eroberungs= und beutegierig in die
deutſchen Grenzen einzubrechen und Deutſchland
nieder=
zuringen. Von jeher von der fixen Idee beſeſſen, daß
Deutſchland ein in ſich zerriſſenes und daher leicht zu
unterjochendes Staatsweſen ſei, das dem franzöſiſchen
Elan nicht widerſtehen könne, ſuchten ſich immer und
immer die Franzoſen gleich Blutegel am deutſchen Leibe
feſtzuſaugen. Durch geſchichtlich feſtſtehende,
unwider=
legliche Tatſachen und Urkunden wird hier überzeugend
nachgewieſen, daß auch die gegenwärtige franzöſiſche
Republik während ihres faſt 44 jährigen Beſtehens
die=
ſelben kriegshetzeriſchen Pläne gegen Deutſchland verfolgte,
wie die Kabinette vergangener Zeiten. Der kenntnisreiche
Verfaſſer ſchließt ſeine Schrift mit den Worten: „Auch in
dieſem uns frevelhaft und ruchlos aufgezwungenen
Welt=
kriege wird, von dieſer Ueberzeugung ſind wir alle aufs
innigſte durchdrungen, der Erbfeind aufs Haupt geſchlagen
werden. Hoffentlich wird dann der Frieden, den wir mit
ihm abſchließen, ſo geſtaltet ſein, daß Frankreich wenigſtens
uf ein Jahrhundert hinaus die Luſt, aber auch die Macht
genommen wird, die raubtierartigen Inſtinkte des
fran=
zöſiſchen Volkes und ſeiner Machthaber gegen Deutſchland
und das deutſche Volk zu entfeſſeln.”
— Im Reclamſchen Verlag in Leipzig erſcheint ſoeben
ein Band nachgelaſſener Novellen von Albert Geiger,
dem vor kurzem verſchiedenen Dichter. „Michael
Purt=
ſcheiner und andere Novellen” iſt der Titel des Büchleins,
das die Erzählerkunſt Geigers in ihrer charakteriſtiſchen
Eigenart zeigt: da iſt die ſtimmungsvolle Beſchaulichkeit,
das Verſonnene, Träumeriſche dieſes Dichters; dabei ſeine
bodenſtändige Wirklichkeitsſchilderung, ſeine liebevolle
Freude an originellen Geſtalten. Wem Geiger noch fremd
iſt, dem mag dies billige Büchlein (es iſt in der Univerſal=
Bibliothek für 20 Pf. zu haben) eine Anregung ſein, ihn
näher kennen zu lernen. Faſt ſeine ſämtlichen Werke ſind
vor kurzem in den Reclamſchen Verlag übergegangen. Die
letzten Lebensjahre des Dichters beſchattete eine unheilvolle
Krankheit, die ſeine Kräfte zerrüttete. So war der Tod,
der am 15. Januar den erſt Achtundvierzigjährigen
dahin=
raffte, eine Erlöſung. Einem ſchaffensreichen Leben hat
r ein Ziel geſetzt; in ſeinen Werken aber wird der Dichter
weiterleben.
Der Krieg.
Der Sieg in Weſtgalizien.
* Wien, 5. Mai. Amtlich wird verlautbart, den
5. Mai, mittags: Die Rückwirkung des Sieges
beginnt ſichtbar zu werden. Die ruſſiſche
Beskiden=
front Zboro-Sztropko-Lupkow iſt unhaltbar
ge=
worden. Da die ſiegreichen verbündeten Streitkräfte unter
andauernd erfolgreichen Kämpfen von Weſten
her gegen Jaslo und Zmigrod weiter vordringen,
iſt der Gegner im Weſtabſchnitt der Karpathenfront ſeit
heute früh in vollem Rückzuge aus Ungarn,
verfolgt von unſeren und deutſchen
Trup=
pen. Die Ruſſen ſind ſomit an einer zirka 150 Kilometer
langen Front geſchlagen und unter ſchwerſten Verluſten
zum Rückzuge gezwungen.
Die ſonſtige Situation iſt im allgemeinen unverändert.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabs:
v. Höfer, Feldmarſchalleutnant.
* Wien, 5. Mai. Aus dem Kriegspreſſequartier
wird gemeldet: Der Erfolg des Sieges in
Weſt=
galizien iſt weitaus größer, als es ſich im erſten
Augenblick erkennen ließ, da nun ſchon ein großer Teil
der ruſſiſchen Karpathenfront in den
Rück=
zug des Feindes hineingeriſſen iſt. Ueber
die Trophäen des Sieges wird ſich bei der Größe des in
Betracht kommenden Raumes noch mehrere Tage kein
Ueberblick gewinnen laſſen. Sowohl in
Weſtgali=
zien, als in den Beskiden werden fortw ährend
Gefangene eingebracht; doch iſt es
begreiflicher=
weiſe ganz unmöglich, deren Zahl verläßlich feſtzuſtellen.
Was alſo von privater Seite diesbezüglich in der
Oeffent=
lichkeit verbreitet wird, beruht auf willkürlicher Schätzung
und entbehrt einer reellen Grundlage. In den amtlichen
Verlautbarungen wird jeweilig der Stand der in die
rückwärtigen Sammelſtationen täglich gebrachten oder in
eigene Verpflegung genommenen Kriegsgefangenen
an=
fallweiſe verlautbart. Die Endſumme wird
jeden=
fallsſehr bedeutend ſein.
* Konſtantinopel, 5. Mai. Die Siege in
Ga=
lizien werden von der deutſchen und öſterreichiſch=
unga=
riſchen Kolonie, ſowie von den Osmanen und allen
Freun=
den Deutſchlands und Oeſtereich=Ungarns mit großer
Freude gefeiert. Die Grande Rue Pera iſt förmlich in
ein Meer von Farben getaucht. Deutſche, öſterreichiſche,
ungariſche und türkiſche Fahnen wehen von zahlreichen
Ge=
bäuden und Geſchäften. Alle Schiffe im Hafen ſind reich
beflaggt.
Die deutſchen Flieger in Tätigkeit.
* Berlin, 5. Mai. Die B Z. meldet aus Genf:
Der Temps ſchreibt: Vier deutſche „Tauben”
über=
flogen Remiremont und wurden von franzöſiſchen
Flugzeugen und Forts beſchoſſen, ſo daß ſie zur Grenze
zurückfliegen mußten. Ferner wurden geſtern abend vier
deutſche Flugzeuge über Epinal geſichtet, die zwanzig
Bomben auf die Stadt ſchleuderten und
Ma=
terialſchaden verurſachten. Auch Luneville wurde
von einer „Taube” heimgeſucht und bombardierte aus
ſgro=
ßer Höhe die Stadt. — Lyoner Blätter berichten über
eine dritte Beſchießung Dünkirchens, durch
welche beſonders der Bahnhof litt. Auch die Martinikirche
wurde beſchädigt. Die Beſchießung erfolgte bei Nacht.
Der Beſchießung fielen diesmal wenig Zivilperſonen zum
Opfer, dagegen um ſo mehr Militärperſonen. Die
Gra=
naten folgten wieder einander alle fünf Minuten.
* Paris, 5. Mai. Das Journal meldet: Drei
deut=
ſche Flugzeuge überflogen am 1. Mai um 8 Uhr und um
10 Uhr morgens und um 5 Uhr nachmittags Nancy.
Sie wurden heftig beſchoſſen und mußten umkehren, ohne
Bomben werfen zu können.
* Lyon, 5. Mai. Einer Meldung des Progrés
zu=
folge überflog eine „Taube” Luneville und warf
drei Bomben ab, richtete jedoch nur unbedeutenden
Materialſchaden an. Nach einer Meldung desſelben
Blat=
tes überflog eine „Taube‟ Dünkirchen, ohne Bomben
ab=
zuwerfen.
Der Seekrieg.
* Rotterdam, 5. Mai. Der Nieuwe
Rotterdam=
ſche Courant meldet aus London: Der Wert des
torpe=
dierten engliſchen Dampfers Edale” wird auf 27000
Pfund Sterling angegeben. Der Wert der
Kornlad=
ung auf 40000.
* London, 5. Mai. Nach einer Lloydmeldung aus
Leith wurde der engliſche Schoner „Elſa
Halm=
ſtadt” am 2. Mai früh durch ein deutſches U=Boot in
Brand geſchoſſen. Die Beſatzung wurde durch den
Dampfer „Fermebo” in Leith gelandet.
* London, 5. Mai. (Reutermeldung.) Der enge
liſche Fiſchdampfer „Cruiſer” wurde durch ein
deutſches Unterſeeboot beſchoſſen. Vier Mann der
Beſatzung wurden getötet, die übrigen ſieben trachteten,
in einem Boote zu entkommen; das Boot kenterte. Die
Inſaſſen wurden jedoch gerettet und nach Aberdeen
ge=
bracht.
* London, 5. Mai. (Meldung des Reuterſchen
Bureaus.) Die Beſatzungen der drei Fiſchdampfer aus
Hull: „Jolanthe” „Hero” und „Northward” die
geſtern abend in Hull angekommen ſind, meldeten, daß
ihre Schiffe am 3. Mai von einem deutſchen
Unter=
ſeeboot in der Nordſee in die Luft geſprengt
wurden.
* London, 5. Mai. (Meldung des Reuterſchen
Bureaus.) Fünf weitere Fiſchdampfer ſind von
deutſchen Unterſeebooten in der Nordſee verſenkt
worden.
Finnland ſoll zahlen.
* London 5. Mai. Morning Poſt meldet aus
Petersburg: Die ruſſiſche Regierung hat den
Voran=
ſchlag bewilligt, wonach Finnland an den
Kriegs=
koſten teilnehmen ſoll. Da Finnland bisher keinen
Soldaten für den Krieg geſtellt hat, rechtfertigt ſich ſeine
außerordentliche Teilnahme an den Kriegskoſten.
Die Kämpfe an den
Dardanellen.
* Konſtantinopel, 5. Mai. Der Große
General=
ſtab gibt bekannt: An der Dardanellenfront
ver=
ſuchte der Feind geſtern früh, um die von ſeinem linken
Flügel in der Gegend von Ariburnu erlittenen Verluſte
auszugleichen, die dortigen Schwierigkeiten zu beheben
und unter dem Schutz der Flotte Truppen an der Küſte
bei Kapatepe und ſüdlich von Ariburnu zu landen. Dieſe
Truppen wurden ſämtlich in die Boote
zu=
rückgejagt. Vorgeſtern nacht griffen unſere Truppen
trotz des von drei Seiten abgegebenen Feuers der
feind=
lichen Flotte Sedd ül Bahr an und vertrieben
den Feind aus ſeinen Verſchanzungen. Das
bei Tagesanbruch einſetzende andauernde heftige Feuer der
feindlichen Flotte befreite die feindlichen Truppen aus der
Gefahr, ins Meer getrieben zu werden. Bei dieſer
Ge=
legenheit erbeuteten wir mitſamt ihrer Munition drei
und andere unbeſchädigte MMaſchinengewehre, die wir
geſtern gegen den Feind gebrauchten. Geſtern vormittag
beſchoß die ruſſiſche Flotte ergebnislos das unverteidigte
Dorf Jghne Adana, worauf ſie ſich zurückzog. Von den
übrigen Kriegsſchauplätzen iſt nichts zu melden.
* Konſtantinopel, 5. Mai. Nach der
einmüti=
gen Anſchauung der militäriſchen Kreiſe kann das
eng=
liſch=franzöſiſche Unternehmen gegen die
Dardanellen nunmehr als endgültig geſcheitert
betrachtet werden, denn nur noch ein kleiner Teil
der gelandeten Truppen hält ſich dank des Feuers ſeiner
ringsum aufgeſtellten Kriegsſchiffe an zwei unbedeutenden
Punkten bei Ari Burnu und Sed=ül=Bahr, wo es ihm
nicht nur unmöglich iſt, einen Vorſtoß zu verſuchen,
ſſon=
dern von wo er auch, wie man hofft, mit Leichtigkeit raſch
wird verjagt werden können.
Bei dieſer Gelegenheit ſei auch feſtgeſtellt, daß das
Ziel des Unternehmens nicht, wie man gemeinhin in
europäiſchen Kreiſen zu glauben ſcheint, dahin ging, daß
die engliſch=franzöſiſche Armee nach Konſtantinopel
mar=
ſchieren ſolle. Die zu dieſem Zweck gelandeten
Streit=
kräfte, die auf insgeſamt etwa 60000 geſchätzt werden,
könnten ſicherlich dieſer Aufgabe nicht gerecht werden. Der
Zweck war vielmehr, die osmaniſchen Truppen auf der
ſüdlichen Seite der Halbinſel Gallipoli zu überraſchen
und ſich in den Beſitz der türkiſchen Forts an der
europäi=
ſchen Seite der Dardanellen zu ſetzen, um dann die Forts
der aſiatiſchen Seite unter Feuer zu nehmen, ſo daß die
Flotte durch die Dardanellen ſtoßen könnte, um dann ihr
Erſcheinen vor Konſtantinopel zu ermöglichen.
Dieſer Plan wurde durch die Wachſamkeit der
türki=
ſchen Truppen vereitelt und die Gefahr abgewendet.
Es gelang ihnen, das Vorgehen der gelandeten Truppen
aufzuhalten und nach dem Eintreffen von Verſtärkungen
am 27. April zum Angriff überzugehen, wobei die bereits
gelandeten Truppen bis zur Küſte zurückgetrieben wurden.
Man glaubt, daß die engliſch=franzöſiſchen Streitkräfte
an Toten, Verwundeten und Gefangenen die
Hälfte ihrer Effektivbeſtände verloren
haben, alſo etwa 30000 Mann.
Die an der aſiatiſchen Küſte bei Kum Kaleh
gelande=
ten Truppen beſtanden aus zwei franzöſiſchen
Regimen=
tern, die allgemein als minderwertige Truppen erkannt
wurden, da ſie mit Leichtigkeit ins Meer zurückgetrieben
werden konnten. Dieſe Truppen landeten ſpäter bei
Sed=ül=Bahr, wo ſie gleichfalls geſchlagen wurden.
* Konſtantinopel, 5. Mai. Das Hauptquartier
teilt mit: Die ungünſtige Lage des Feindes an
der Dardanellenfront hat ſich in keiner Weiſe geändert.
Auf den übrigen Kriegsſchauplätzen hat ſich nichts
von Bedeutung ereignet.
* Konſtantinopel, 5. Mai. Der Vertreter des
Wolff=Bureaus telegraphiert von den Dardanellen:
Die Lage iſt äußerlich weſentlich verändert durch eine
abermalige Aenderung der Taktik der Alliierten, die ſeit
dem 25. April die Operationen auf das geſamte Gebiet
an den Meerengen zwiſchen der aſiatiſchen Landſpitze
Kumkaleh und dem Golf von Saros ausdehnen. Unter
dem Schutze der Schiffsgeſchütze ſind an zwei Punkten
der Halbinſel Gallipoli, ſowie bei Kumkaleh Truppen
ge=
landet worden. Kumkaleh wurde durch wiederholte
Nachtangriffe türkiſcher Streitkräfte in erbittertem
Nah=
kampf vom Feinde völlig geſäubert wobei die
türkiſchen Truppen erneut Beweiſe höchſter (Tapferkeit
gaben. Die feindlichen Streitkräfte konnten wiederholt
infolge der ſtürmiſchen türkiſchen Angriffe nicht mehr die
bereit liegenden Boote erreichen und wurden
maſſen=
weiſe ins Meer getrieben. Sie erlitten ſtarke
Verluſte an Toten und Verwundeten.
Letz=
tere wurden in türkiſchen Lazaretten ſorgfältigſt gepflegt
unter Zuſammenwirken des Roten Halbmonds und des
Roten Kreuzes. Die Zahl der Toten läßt ſich infolge der
maſſenhaft im Meere umgekommenen
Feinde vorläufig nicht annähernd feſtſtellen. Zurzeit
iſt kein feindlicher Soldat mehr auf der aſiatiſchen Seite
der Meerenge.
Auf der Halbinſel Gallipoli finden
an=
dauernd heftige Kämpfe bei Tag und Nacht
ſtatt. Letztere ſind beſonders heftig. Einzelheiten darüber zu
geben ſind zurzeit aus militäriſchen Rückſichten unmöglich,
daher die Beſchränkung in dieſer Hinſicht in den
Berich=
ten des türkiſchen Hauptquartiers. Auf die Verteidigung
der Meerengen ſelbſt ſind ſeit dem 18. März keine
ernſt=
lichen Angriffe erfolgt. Der Feind beſchränkte ſeine
Tätig=
keit auf die indirekte Beſchießung der Ortſchaften an den
Dardanellen Maidos und Tſchanak Kale, ſowie die Stadt
Gallipoli am 2. Mai, wo die Kriegskorreſpondenten bei
ihrer Durchreiſe am Tage vorher nur den Friedhof von
Fliegerbomben beſchädigt fanden. Tſchanak Kale brannte
bei der Ankunft des Berichterſtatters in der Nacht. Der
meilenweit leuchtende Feuerſchein war ein Wahrzeichen
der feindlichen Zerſtörungswut. Am anderen Tage bot
ſich ein trauriges Bild der Verwüſtung. Der Feind warf
mit einem, durch einen Feſſelballon und Flieger geleiteten,
indirekten Feuer Brandbomben und Granaten ſchwerſten
Kalibers mit größter Sprengwirkung in die Stadt. Das
Feuer zerſtörte faſt ſämtliche Holzhäuſer und beſonders
das griechiſche und armeniſche Quartier. Die geflüchtete
Bevölkerung wird nur ein rauchendes Trümmerfeld
wiederfinden, aus dem zahlloſe ſteinerne Eſſen und
ſtellen=
weiſe die hohen nackten Mauern der Steinhäuſer
heraus=
ragen, worin marmorne Treppen von ehemaligem
Wohl=
ſtand zeugen. Auf der europäiſchen Seite in Maidos
wurde ein Hoſpital durch Brandbomben getroffen, in dem
ſich verwundete Gefangene befanden. Wiederholt wurden
verſchiedene Städte mit Bomben feindlicher Flieger
be=
worfen, die ſtets, ehe ſie größeren Schaden anrichten
konn=
ken, von türkiſchen Fliegern angegriffen und ſiegreich
abgedrängt wurden.
Schließlich war der Feind in verſtärktem Maße
be=
müht, mit Unterſeebooten in die Meerengen
einzudringen, um türkiſche Kriegsſchiffe und
Trans=
porte zu bedrohen. Laut autoritativer Feſtſtellung ſind,
abgeſehen von „Saphir” und „E 15‟, in den Kämpfen der
letzten Tage drei Unterſeeboote des Feindes
erledigt worden unter ihnen „E 2”, wie durch die
Gefangennahme der Beſatzung feſtgeſtellt wurde. Ein
weiteres Unterſeeboot ſank durch Artilleriefeuer der
tür=
kiſchen Kriegsſchiffe; ein drittes lief auf eine Mine auf.
Beide ſind mitſamt der Beſatzung geſunken. Der Feind
verlor im ganzen außer größeren Kampfeinheiten fünf
Unterſeeboote. Der Kommandant der Dardanellen
Djewad Paſcha beantwortete die Glückwünſche der
Jour=
naliſten mit liebenswürdigſter Beſcheidenheit und ſagte:
Die Aktion iſt längſt nicht beendet. Eine andauernd
un=
ermüdliche Arbeit werde hoffentlich den Feind auf lange
hinaus von den türkiſchen Küſten vertreiben.
* Konſtantinopel, 5. Mai. Angeſichts der
Ver=
wirrung, die in den militäriſchen Kritiken und der
Wür=
digung der Blätter herrſcht, erſcheint es angebracht,
feſt=
zuſtellen, daß ſich der Fluß Sighindere, von dem
an=
läßlich der Landungsoperationen auf der Halbinſel
Gallipoli ſo viel die Rede war, nicht in die Meerenge
ergießt, wie aus gewiſſen Karten hervorzugehen ſcheint,
ſondern nördlich Teke Burnu in das Aegäiſche Meer
fließt. Ari Burnu liegt nördlich Kapa Tepe.
* Konſtantinopel, 5. Mai. Die von Athen
und Mytilene aus verbreiteten Berichte von
Journali=
ſten der Entente, die bereits von einer Beſetzung
Gallipolis und Nagaras durch die
Landungstrup=
pen der Verbündeten ſprechen, ſind ſo widerſinnig,
daß ſie wohl nirgendwo Glauben finden. Wären
Galli=
poli und Nagara in den Händen der Verbündeten, ſo
wäre die Meerengenfrage entſchieden. In
Wirklich=
keit iſt aber die Meerenge für die Türkei ſo
frei wie im Frieden. Die Halbinſel Gallipoli iſt
für alle militäriſchen Bewegungen völlig frei. Der Feind
hält ſich nur an zwei Punkten der Küſte bei Ari Burnu
und Sed ul Bahr, infolge des beſtändigen Feuers
ſei=
ner Streitkräfte. Er iſt aber nicht imſtande, irgend eine
Bewegung gegen die türkiſche Umklammerung zu machen.
Das aſiatiſche Ufer iſt frei vom Feind. Bei
Ari Burnu, nördlich Kaba Tepe, wurde ein
verzwei=
felter Verſuch engliſcher Landungstruppen, nach der
Waſſer=
ſtelle durchzuſtoßen, blutig abgeſchlagen, ebenſo ein
Verſuch der Flotte, die Landungsgruppe zu verſtärken oder
ihren Rückzug in die Boote zu ermöglichen, vereitelt.
Trotz der Unterſtützung durch das Feuer der Linienſchiffe
mußten ſich die Landungstrupen unter erheblichen
Ver=
luſten zurückziehen. Bei Sed ul Bahr mußte die
ge=
miſchte Landungsarmee des Generals d’Amade
lang=
ſam zurückgehen. Ein nächtlicher Vorſtoß der Türken in
der Nacht zum 4. Mai trieb ſie weit zurück, wobei dem
Feinde durch einen Bajonettangriff, den die anatoliſchen
Truppen bevorzugen, ſchwere Verluſte beigebracht
wurden. Zwei Maſchinengewehre nebſt reichlicher
Muni=
tion wurden genommen und ſofort gegen die Engländer
verwendet. Alle Ausfälle konnten bisher leicht durch
aus=
gebildete Leute aus den Mannſchaftsdepots der im
vori=
gen Jahre reformierten Mobiliſationsorganiſation erſetzt
werden. Die ruſſiſche Flotte demonſtrierte
durch die Beſchießung harmloſer Dörfer dicht an der
bul=
gariſchen Grenze.
Die zweite öſterreichiſche Kriegsanleihe.
* Wien, 5. Mai. Der Finanzminiſter genehmigte die
Bedingungen für die neue Kriegsanleihe,
welche in den nächſten Tagen bekannt gegeben werden ſoll.
Der Bedarf wird in ähnlicher Weiſe wie im November 1914
durch Ausgabe von 5½prozentigen Schatzſcheinen gedeckt
werden. Einem aus Verkehrskreiſen geäußerten Wunſch
entſprechend, werden dieſe eine zehnjährige Laufzeit haben.
Wie bei der erſten Kriegsanleihe, wird der Betrag nicht
getrennt ſein. Der Kurs wird mit 95¼ Prozent feſtgeſetzt
werden.
* Wien, 5. Mai. Die Zeichnung auf die neue
5½prozentige Kriegsanleihe beginnt am 8.
Mai und wird am 29. Mai mittags geſchloſſen. Der
Betrag der Anleihe iſt nicht beſchränkt. Der
Subſkriptions=
preis beträgt 95,25 Prozent.
Die Finanzlage Englands.
* London, 5. Mhi. Bei Einbringung des Budgets
im Unterhauſe erklärte Lloyd George noch, die
Staatsſchuld ſei jetzt auf 1 165857000
Lſtrl. geſtiegen. Die Einnahmen des nächſten Finanzjahrs
ſchätze er auf 270 332000 Lſtrl. Falls der Krieg gegen
September beendet ſei, würden ſich die Unkoſten auf
786 Millionen Lſtrl. belaufen; wenn er noch zwölf
Monate dauere, auf 1136 Millionen. Die Fehlbeträge
würden ſein: 514 346000 bezw. 862 332000 Lſtrl. Lloyd
George wies nachdrücklich auf die wichtige ökonomiſche
Rolle hin, die England dadurch erfülle, daß es ſeine
Ver=
bündeten unterſtütze. Er erinnerte das Haus daran, daß,
wenn im Etat keine neuen Steuern vorgeſehen ſeien, dieſer
Etat eben nur proviſoriſch ſei. Wenn ſich der Krieg in die
Länge ziehe, würden neue Steuern notwendig werden.
Ein japaniſches Ultimatum an China!
* Amſterdam, 5. Mai. Das Handelsblad bringt
eine Reutermeldung aus Tokio vom 4. Mai, der
Mini=
ſterrat ſei zuſammengetreten, um, wie man glaube, die
Frage des Ultimatums an China zu
be=
raten. Die japaniſche Preſſe halte die Abſendung des
Ultimatums für eine ausgemachte Sache und ſehe Chinas
Antwort auf die modifizierten japaniſchen Forderungen
lediglich als eine Hinausſchiebung der Entſcheidung an.
* Wien, 4. Mai. Der Kaiſer verlieh dem
Linien=
ſchiffsleutnant Ritter von Trapp, Kommandant
des Unterſeebootes „U 5‟ das Ritterkreuz des
Leopold=
ordens mit der Kriegsdekoration, dem zweiten Offizier
des Unterſeebootes, Linienſchiffsleutnant Seiffert, den
Orden der Eiſernen Krone 3. Klaſſe mit der
Kriegs=
dekoration und der Mannſchaft des Unterſeebootes die
goldene, bezw. ſilberne Tapferkeitsmedaille 1. Klaſſe.
Kaiſer Wilhelm hat dem Linienſchiffsleutnant Ritter
von Trapp das Eiſerne Kreuz 1. und 2. Klaſſe
verliehen.
* London, 5. Mai. Asquith ſagte in einer
Ver=
ſammlung von Kaufleuten, die Kaufleute hätten
be=
reits 430000 Rekruten geliefert. Er ſchäme ſich nicht, allzu
optimiſtiſch und vertrauensvoll genannt zu werden.
Gleichgültig, ob der Kampf von langer oder kurzer Dauer
ſſei, ſolle nichts verſäumt werden, um die gerechte Sache zu
einem ruhmreichen Ende zu bringen. Jeder Mann, jede
Frau, müßten von ſich ſagen können, daß ſie zur
Bewäl=
tigung der größten Aufgabe beigetragen hätten, die dem
Reiche bis jetzt geſtellt war.
* Singapur, 5. Mai. Reutermeldung. Das
Kriegsgericht verurteilte zwei Meuterer zum
Tode, acht zur Deportation auf Lebenszeit und fünfzehn
zur Deportation auf verſchiedene Friſten.
Letzte Nachrichten.
* Berlin, 5. Mai. Die nächſte Sitzung des
Reichs=
tages iſt auf den 18. Mai, nachmittags 2 Uhr,
ange=
ſetzt. Auf der Tagesordnung ſtehen:
Rechnungs=
ſachen, Rechnung über den Haushalt des Schutzgebietes
Kiautſchou und das oſtaſiatiſche Marinedetachement für
1909, ſowie die erſte Leſung des Geſetzentwurfes zur
Ein=
ſchränkung der Verfügungen über Miet=, Pacht= und
Zins=
forderungen.
* Berlin, 5. Mai. Der Reichsanzeiger meldet:
Der=
außerordentliche Geſandte der Republiken Peru und
Ecu=
ador Graf von Hacke, iſt auf ſeinen Antrag in den
Ruheſtand verſetzt worden.
* Wiesbaden, 5. Mai. Der 26 Jahre alte ledige
Fabrikarbeiter Adolf Graf aus Nied, der in der
Nacht=
vom 6. auf den 7. Februar dieſes Jahres ſeine Geliebte,
die Ehefrau Eliſabeth Berlinghof aus Höchſt a. M., im
Niederwald bei Griesheim a. M. auf deren ausdrücklichen
Wunſch getötet hatte, wurde von der hieſigen
Straf=
kammer zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt
* Genua, 5. Mai. (Meldung der Agenzia Stefani.)
Die Einweihung des Denkmals in Quarto,
von wo der Zug der Tauſend ausging, erfolgte in
feier=
licher Form in Anweſenheit von Vertretungen des Se=, der Kammer, von zahlreichen Deputierten,
Senato=
ren und Abgeordneten von Rom, Turin und Florenz. Eine
ungeheuere Menge bereitete den Ueberlebenden der
Dau=
ſend einen großartigen Empfang. Am Fuße des
Denk=
mals ſprachen unter lebhaftem Beifall die Bürgermeiſter
Quartos Genuas und Gabriele d’Annunzio.
* Brüſſel, 5. Mai. Das Berliner Philharmoniſche,
Orcheſter gab geſtern abend im Theätre de Monnaie der
Brüſſeler Oper das erſte der beiden angekündigten
Kon=
zerte unter der Leitung des Generalmuſikdirektors Felix
v. Weingartner. Das Programm des Konzertes wies
neben Wagner nur Beethoven auf. Als Soliſten wirkten
mit der Berliner Tenoriſt Walter Kirchhoff und der
Ber=
liner Pianiſt Arthur Schnabel. Soliſten, Orcheſter und
Dirigent ernteten lebhaften Beifall.
* Madrid, 5. Mai. Der Juſtizpalaſt, das
benach=
barte Kloſter und die Kirche in Saleſaz ſind geſtern
abgebrannt. Es herrſcht Waſſermangel. Ein Richter,
der Aktenſtücke retten wollte, kam in den Flammen umz
mehrere Feuerwehrmänner ſind verletzt worden.
Kriegschronik (Nr. 20).
19. April: Ernennung des Freiherrn v. der Goltz=
Paſcha=
zum Oberbefehlshaber der 1. türkiſchen Armee.
Beſetzung von Seeheim und Keetmanshoop=
20.
durch Truppen der ſüdafrikaniſchen Union.
Ein britiſches Unterſeeboot bei Angriffen auf
21.
mehrfach in der deutſchen Bucht der Nordſee
geſichteten feindlichen Unterſeebooten am
17. April verſenkt.
Staatsſekretär Bryan erklärt in der Antwort
22.
auf eine Denkſchrift des deutſchen
Botſchaf=
ters Grafen Bernſtorff, daß ein
Ausfuhr=
verbot der Vereinigten Staaten von Amerika
für Waffen eine Verletzung der Neutralität
wäre. — Amtliche Verkündigung der
briti=
ſchen Admiralität von der Einſtellung der
Schiffahrt zwiſchen Holland und England=
Der Uebergang über den Ypernkanal von unſe=
23.
ren Truppen bei Steenſtraate erzwungen,
Langemarck, Steenſtraate, Het Sas und
Pil=
kem genommen.
24. „ Erſtürmung von Lizerne weſtlich vom
Ypern=
kangl.
25. „ Bei Ypern erzielten unſere Truppen weitere
Erfolge, ſie ſtürmen die Ferme Solaert, die
Orte St. Julien und Kerſſelaere.
26. „ Die Geſamtzahl der in den Kämpfen bei Ypern
gefangen genommenen Feinde erhöht ſich auf
5000, die der erbeuteten Geſchütze auf 45.—
Wiedereroberung des Hartmannsweilerkopfes.
An den Dardanellen erringen die Türken einen
27.„
vollſtändigen Sieg über die
Landungstrup=
pen des Dreiverbandes. Der franzöſiſche
Kreuzer „Léon Gambetta” wird durch ein
öſterreichiſches Unterſeeboot vernichtet.
Abermalige vergebliche heftige Angriffe der
28.
Engländer gegen unſere Stellungen in
Flan=
dern.
Die Feſtung in Dünkirchen wird von uns unter
29.
Artilleriefeuer genommen.
Im nordweſtlichen Rußland erreichen unſere
30.
Vortruppen in breiter Front die
Eiſenbahn=
linie Dünaburg-Libau. — Ein deutſches
Luftſchiff wirft über Bury St. Edmunds,
Grafſchaft Suffolk, Ipswich und Whitton
Bomben ab. — Die engliſch=franzöſiſchen
Landungstruppen durch die Türken bei Kum
Kale und auf der ſüdlichen Gallipoli=
Halb=
inſel völlig vom Land vertrieben, bei Kapa
Tepe und Gallipoli nahe an die Küſte
zurück=
gedrängt.
1. Mai: Rückzug der Ruſſen von Szawle auf Mitau,
Großer Sieg der verbündeten Armeen in
Weſt=
galizien.
Ein deutſches Marine=Luftſchiff verſenkt ein
3.
engliſches Unterſeeboot in der Nordſee.
Die Zahl der in der Schlacht in Weſtgalizien
4.
gemachten Gefangenen überſteigt 30000, die
der im nordweſtlichen Rußland auf 4000
geſtiegen.
Briefkaſten.
S. 22. Für die Kündigung von Wohnungen kommt
es nicht darauf an, wie die Miete bezahlt wird,
ſondern darauf, für welche Zeitabſchnitte der
Mietpreis bemeſſen iſt. Wenn Sie z. B. eine
Wohnung für jährlich 360 Mark mieten, ſo gilt
vierteljähr=
liche Kündigung, auch wenn Sie den Mietpreis in
12 Raten, alſo monatlich, entrichten. Iſt aber beim
Mieten nur die Rede, daß die Wohnung 30 Mark koſtet,
ſo gilt monatliche Kündigung. Bei einer auf den 31. März
1915 gerichteten monatlichen Kündigung muß die
Kün=
digung ſpäteſtens am 15. März ausgeſprochen werden.
verlutlite.
* Die Preußiſche Verluſtliſte Nr. 210
ent=
hält: Infanterie uſw.: Garde: 5. Garde=Regiment
z. F.; Grenadier=Regimenter Alexander und Nr. 5.
Gre=
nadier=, bezw. Infanterie=, bezw. Füſilier=Regimenter
Nr. 1, 5, 6, 7, 9, 11, 13, 14, 17, 20, 22, 24, 26, 28, 34, 35,
49, 50 (ſ. auch Erſ.=Inf.=Regt. Keller), 53, 55, 56, 58, 61,
63, 65, 67, 69, 75, 77, 78 (ſ. Reſ.=Inf.=Regt. Nr. 92), 83,
85, 86, 87, 89, 91, 96 97, 99, 110, 113, 116, 117, 128, 129,
130, 131, 132, 135, 136, 137, 138, 140, 141, 143, 146, 148,
149, 150, 152, 156, 160, 161, 162, 165, 166, 168, 169, 171,
172, 174, 175, 176. Reſerve=Infanterie=Regimenter Nr. 2,
5 (ſ. Erſ.=Inf.=Regt. Keller), 7 (ſ. auch Erſ.=Inf.=Regt.
Keller), 8, 13, 21 (ſ. auch Erſ.=Inf.=Regt. Keller), 24, 26,
27, 49 (ſ. Erſ.=Inf.=Regt. Keller), 56, 60, 61, 64, 65, 66,
67, 71, 74, 76, 77, 83, 86, 92, 98, 99, 116, 203, 204, 205,
206, 212, 213, 215, 217, 218, 219, 237, 251, 254, 255, 257,
263, 268. Erſatz=Infanterie=Regimenter Keller,
Königs=
berg I, II, III und Runge. Landwehr=Infanterie=
Regi=
menter Nr. 2, 8. (ſ. Erſ.=Inf.=Regt. Keller), 11, 15, 18
(ſ. Landw.=Inf.=Regt. Nr. 84), 19, 20, 21, 22, 25, 26, 30,
31, 33, 49, 65, 72, 74, 77, 78, 84, 109, 110, 116. Beſatzungs=
Regimenter Nr. 1 und 2 der Brigade Douſſin, Nr. 4 der
Brigade v. Reißwitz. Ueberplanmäßiges Landwehr=
In=
fanterie=Bataillon Nr. 2 des IV. Armeekorps. Landwehr=
Erſatz=Bataillon Kulm. Brigade=Erſatz=Bataillon Nr. 30.
Landſturm=Bataillone Aſchersleben, 1. Bruchſal, II
Darm=
ſtadt, I Deutſch=Eylau, Deutſch=Krone (ſ, Erſ.=Inf.=Regt.
Runge), 2. und 3. Flensburg, Frankfurt a. M., 3.
Frank=
furt a. O., 1. Hamburg, Heidelberg, II Inſterburg,
1. Poſen, Samter, I Schrimm, I Tilſit, 4. Trier (ſ.
Be=
ſatz.=Regt. Nr. 4 der Brigade v. Reißwitz). Landſturm=
Erſatz=Bataillone Diedenhofen und Hardershof. Jäger=
Bataillone Nr. 1 (ſ. Erſ.=Inf.=Regt. Königsberg II), 4, 5,
14; Reſerve=Bataillon Nr. 21. Maſchinengewehr=Zug
Nr. 108 (ſ. Inf.=Regt. Nr. 132). — Kavallerie: Garde=
Küraſſiere; Küraſſiere Nr. 7; Dragoner Nr. 17. —
Feld=
artillerie: Regimenter Nr. 41, 44, 60, 63, 67; Reſerve=
Regiment Nr. 49. Gebirgs=Kanonen=Batterie Nr. 3. —
Fußartillerie: Regimenter Nr. 6, 7, 18; Reſerve=
Regiment Nr. 18; Bataillon Nr. 38: Erſatz=Bataillon
Nr. 10. — Pioniere: Regimenter Nr. 23, 24; Bataillone
I. Nr. 6, I. und II. Nr. 9, I. Nr. 10, II. Nr. 14, I. Nr. 16,
I. und II. Nr. 27; Erſatz=Bataillon Nr. 17; 55. und 85.
Reſerve=Kompagnie; 1. Landſturm=Kompagnie des IV.
Armeekorps; Pionier=Abteilung der 9. Kavallerie=Diviſion.
— Verkehrstruppen: Eiſenbahn=Baukompagnie
Nr. 1; Eiſenbahn=Betriebs=Kompagnie Nr. 14.
Feldflie=
gertruppe. — Artillerie=Munitionskolonne
Nr. 87 des XXXIX. Reſervekorps. — Armierungs=
und Straßenbau=Formationen: Armierungs=
Bataillone Nr .4 und 63 der Armee=Abteilung Gaede.
Straßenbau=Kompagnie Nr. 14 des V. Armeekorps. —
Sanitäts=Formationen: Sanitäts=Kompagnie
Nr. 3 des XVI. Armeekorps. — Train: Train=
Abtei=
lungen Nr. 4, 9; Feld=Train=Eskadron des VII.
Armee=
korps. Pferdedepot Nr. 2 (ſ. Feld=Train=Eskadron des
VII. Armeekorps). — Kriegsbekleidungsämter
des I., VI. und XVII. Armeekorps. — Weiter ſind
er=
ſchienen die Württembergiſchen Verluſtliſten Nr. 167
und 168.
(Schluß des redaktionellen Teils.)
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53. Quittung.
In der Sammelſtelle des „Darmſtädter Tagblatts”
wurden für den Heſſiſchen Landesverein vom Roten
Kreuz weiter folgende Beträge abgegeben:
Schulrat P. Müller (wiederholte Gabe) 10 ℳ, Ungenannt
0.50 ℳ., Ludwig Trapp, 8. Rate, 50 ℳ, Ungenannt 3 ℳ,
Ungenannt 10 ℳ, Frau von H. 10 ℳ, Frau Dr. Winckler
20 ℳ, Paul Fay 50 ℳ, Apotheker Georg Schmidt, 3. Gabe,
50 ℳ, Landgerichtsdirektor Schulz i. P. 10 ℳ, Frau Lina
von Schäffer=Bernſtein 15 ℳ, Skatkaſſe, Rahway N. J.
39 ℳ, Hch. Winter, 9. Gabe, 25 ℳ, Wilhelm Schmidt
100 ℳ, A. M. 25 ℳ, E. B. 20 ℳ. Zuſammen 437.50 ℳ,
hierzu die bereits veröffentlichten 50734.27 ℳ, insgeſamt
51171.77 Mark.
Gottesdienſt der israelitiſchen Religionsgemeinde
Haupt=Synagoge (Friedrichſtraße 2).
Freitag, den 7. Mai. Vorabendgottesdienſt 7 Uhr
30 Min.
Samstag, den 8. Mai. Morgengottesdienſt 8 Uhr
30 Min. Sabbatausgang 8 Uhr 45 Min.
Gottesdienſt an den Wochentagen:
45 Min. Abends 8 Uhr 45 Min.
Morgens 6 Uhr
Gettesdienſt in der Synagoge der israelitiſchen
Religions=
geſellſchaft.
Samstag, den 8. Mai. Vorabend 7 Uhr 15 Min.
Morgens 7 Uhr 30 Min. Nachmittags 5 Uhr.
Sabbat=
ausgang 8 Uhr 45 Min.
Wochengottesdienſt von Sonntag, den 9. Mai, an:
Morgens 6 Uhr. Nachmittags 7 Uhr. Abends 8 Uhr
45 Min.
NB. Freitag, den 14. Mai:
Rausch Chaudesch Siwon.
Wetterbericht.
Das Hochdruckgebiet hat ſich auf ſeiner Wanderung
nach Südoſten etwas verſtärkt und dabei ſeine
Geſchwin=
digkeit verringert. Von Nordweſten her drängte das
Tief=
druckgebiet nach, ſo daß mit ſtärkerer Bewölkung bei nach
Südweſten drehenden Winden zu rechnen iſt. Bald
dürf=
ten auch zunächſt noch leichtere Niederſchläge eintreten.
Die Temperaturen dürften ſich nur wenig ändern.
Wetterausſichten für Donnerstag: Wechſelnd
be=
wölkt, vereinzelt Niederſchläge, keine weſentliche
Tempera=
turänderung, ſüdliche bis ſüdweſtliche Winde.
Tagesratender.
Donnerstag, 6. Mai.
Großh. Hoftheater, Anfang 7½ Uhr, Ende gegen
10½ Uhr (Ab. C): „Profeſſor Bernhardi”.
Konzert um 8 Uhr im „Perkeo”
Monatsverſammlung des Gartenbauvereins um
8 Uhr im „Kaiſerſaal”
Verſteigerungskalender.
Freitag, 7. Mai.
Mobiliar=uſw. Verſteigerung um 9 Uhr
Moos=
bergſtraße 86.
Brennholz=Verſteigerung um 9 Uhr in der
Bürgertanne (Kreuzung von Dornheimer Weg und
Wix=
häuſer Hausſchneiſe).
Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für den politiſchen Teil, für Feuilleton,
Reich und Ausland: Dr. Otto Waldaeſtel; für den übrigen
redaktionellen Teil: Kurt Mitſching; für den
Anzeigen=
teil, Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem
Ge=
ſchäftsleben: Paul Lange, ſämtlich in Darmſtadt. — Für
den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an
die „Redaktion des Tagblatts” zu adreſſieren. Etwaige
Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche
wer=
den nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden
nicht zurückgeſandt.
Familennachtrichten.
Statt Karten.
Ihre Kriegs-Trauung beehren sich
anzuzeigen
Hans Hein u. Frau
Käte, geb. Simon,
Darmstadt, 4. Mai 1915. Gutenbergstr. 28.
(*9274
Todes=Anzeige.
Allen Verwandten, Freunden und
Be=
kannten die traurige Mitteilung, daß es Gott
dem Allmächtigen gefallen hat, meinen lieben
Mann, unſeren herzensguten Vater, Sohn,
Bruder, Schwager, Onkel und Großvater
Herrn
Wilhelm Brückmann
im 52. Lebensjahre nach langem, ſchwerem,
mit Geduld ertragenem Leiden in die Ewigkeit
zu ſich zu rufen.
(*9320
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, Auerbach a. d. B., 4. Mai 1915,
Die Beerdigung findet Freitag, nachmittags
3½ Uhr, von der Leichenhalle aus auf dem
Waldfriedhof ſtatt.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
bei dem Heimgange meiner lieben Frau, unſerer
guten Mutter, Schweſter, Schwägerin und Tante
Anauſte Schmidt
geb. Müller
ſagen wir hiermit herzlichen Dank.
(7106
Im Namen der Hinterbliebenen:
Wilhelm Schmidt.
Darmſtadt, den 4. Mai 1915.
Rheinſtr. 28.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnghme
bei dem uns betroffenen ſchweren Verluſte ſagen
wir allen Verwandten und Freunden, insbeſondere
Herrn Pfarrer Storck für die troſtreiche Grabrede
und dem verehrl. Kriegerverein Darmſtadt unſeren
innigſten Dank.
(*9319
Familie Böglin.
Darmſtadt, den 5. Mai 1915.
Aesegegsesossegosesesesgoseoee
231. Königl. Preuss. Klassen-Lotterie.
Zu der vom 7. Mai bis 3. Juni stattfindenden
Haupt- und Schluss-Ziehung
habe ich noch einige Lose abzugeben. (P6863
Achtel Viertel Halbe Ganze
Mk. 25.− Mk. 50.− Mk. 100.− Mk.200.−
Oscar Petrenz,
Elisabethenstrasse 5,
i. Fa.: Müller & Rühle, Kgl. Preuss. Lotterie-
Einnehmer.
Hofbuchhandlung.
Fernsprecher 220.
Rogsssssstäägässtettete
Bäder und Sommerfriſchen.
Die Oſtſeebäder. Im Binnenland iſt vielfach
die Anſicht verbreitet, daß die mecklenburgiſchen
Oſtſee=
bäder in dieſem Jahre infolge des Krieges nicht geöffnet
ſein würden und der Strand für militäriſche
Maß=
nahmen geſperrt werden ſoll. Dies iſt abſolut nicht der
Fall. Die mecklenburgiſchen Oſtſeebäder Brunshaupten,
Arendſee, Heiligendamm, Warnemünde, Müritz, Graal ꝛc.
bieten den gewohnten Anblick und werden auch in dieſer
Saiſon den Betrieb in gewohnter Weiſe aufrecht
er=
halten. Es ſind bereits alle Vorbereitungen zum
Em=
pfang der Gäſte getroffen. Durch den Umſtand, daß
die Behörden zahlreiche Kriegs=Rekonvaleſzenten in die
mecklenburgiſchen Oſtſeebäder ſenden werden, verſpricht
der diesjährige Badeverkehr ein beſonders intereſſanter
zu werden.
Todes-Anzeige.
Teilnehmenden Freunden und Bekannten die traurige Mitteilung, dass
gestern morgen 4 Uhr unser lieber Vater, Schwiegervater, Grossvater, Schwager
und Onkel
Friedrich Kranz
Grossh. Baurat i. P.
(7090
nach kurzem Leiden sanft entschlafen ist.
Darmstadt, Schloßgartenplatz 7, den 5. Mai 1915.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Julie Henning, geb. Kranz.
Die Trauerfeier und Einäscherung findet Donnerstag, nachmittags 3 Uhr, im Krematorium auf
dem Waldfriedhof statt.
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über uns aufgegangenen großen Zeit in Wort und Bild dauernd feſtzuhalten und ein Hausbuch zu
werden, das über die Urſachen und den Verlauf des uns aufgedrungenen Kampfes in abgeklärter
Art berichtet, Wertloſes beiſeite läßt und das Bedeutungsvolle und Bleibende ſammelt, ein
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Das Landlurmgeſchäft im Kreiſe Darmſtadt.
An die Großh. Bürgermeiſtereien der Landgemeinden des Kreiſes.
Sofern in Ihren Gemeinden noch Perſonen zugezogen ſein ſollten, die in der
Zeit vom 2. Auguſt 1869 bis Ende 1874 geboren ſind und dem unausgebildeten
Landſturm angehören, wollen Sie mir dieſelben unter Benutzung von Formular für
Landſturm=Stammrollen umgehend hierher namhaft machen.
Darmſtadt, den 4. Mai 1915.
Der Zivil=Vorſitzende der Erſatz=Kommiſſion des Aushebungsbezirks Darmſtadt.
von Starck, Regierungsrat.
(7114
Sehanchig,.
Betreffend Muſterung der unausgebildeten Landſturmpflichtigen II. Aufgebots.
Es wird hierdurch zur allgemeinen Kenntnis gebracht, daß die Muſterung der
unausgebildeten Landſturmpflichtigen II. Aufgebots, alſo der in den Jahren 1874,
1873, 1872, 1871, 1870 und nach dem 1. Auguſt 1869 geborenen Leute im
Hauſe der Turngemeinde, Woogsplatz 5, ſtattfindet.
Im Anſchluß hieran findet ferner die nochmalige Muſterung der in den Jahren
1895, 1894 und früher geborenen Militärpflichtigen, welche im Januar l. Js.
zurückgeſtellt worden ſind, ſowie der weiter nachſtehend aufgeführten Pflichtigen ſtatt.
Es haben zu erſcheinen:
A. Die Landſturmpflichtigen II. Aufgebots.
I. Montag, den 10. Mai 1915
Vormittags 7 Uhr: Die im Jahre 1874 geborenen Leute aus der Stadt Darmſtadt,
deren Namen mit dem Buchſtaben A—R einſchließlich beginnt.
Nachmittags 2 Uhr: Sämtliche Leute der oben bezeichneten Jahrgänge aus der
Ge=
meinde Arheilgen.
II. Dienstag, den 11. Mai 1915
Vormittags 7 Uhr: Sämtliche im Jahre 1873 geborenen Leute aus der Stadt
Darmſtadt.
Nachmittags 2 Uhr; 1. Die im Jahre 1874 geborenen Leute aus der Stadt
Darm=
ſtadt, Buchſtabe 8—2.
2. Sämtliche Landſturmleute aus den Gemeinden Braunshardt,
Malchen und Nieder=Ramſtadt mit Waſchenbach,
III. Mittwoch, den 12. Mai 1915
Vormittags 7 Uhr: Die im Jahre 1872 geborenen Leute aus der Stadt Darmſtadt.
Nachmittags 2 Uhr: Sämtliche Leute aus den Gemeinden Eich und Ober=Ramſtadt.
IV. Freitag, den 14. Mai 1915
Vormittags 7 Uhr: Die im Jahre 1871 geborenen Leute aus der Stadt Darmſtadt.
Nachmittags 2 Uhr: Sämtliche Leute aus den Gemeinden Erzhauſen und Roßdorf.
V. Samstag, den 15. Mai 1915
Vormittags 7 Uhr: Die im Jahre 1870 geborenen Leute aus der Stadt Darmſtadt.
Nachmittags 2 Uhr: Sämtliche Leute aus den Gemeinden Eſchollbrücken,
Gräfen=
hauſen, Hahn, Meſſel und Nieder=Beerbach.
VI. Montag, den 17. Mai 1915:
Vormittags 7 Uhr: 1. Die nach dem 1. Auguſt 1869 gehorenen Leute aus der
Stadt Darmſtadt.
2. Sämtliche Leute aus den Gemeinden Traiſa, Weiterſtadt
und Wixhauſen.
Nachmittags 2 Uhr: Sämtliche Leute aus den Gemeinden Eberſtadt und
Schneppen=
hauſen.
VII. Dienstag, den 18. Mai 1915:
Vormittags 7 Uhr: Sämtliche Leute aus der Gemeinde Griesheim.
Nachmittags 2 Uhr: Sämtliche Leute aus der Gemeinde Pfungſtadt.
B. Die Militärpflichtigen:
VIII. Dienstag, den 18. Mai 1915
Vormittags 7 Uhr: Die im Jahre 1894 und früher geborenen Leute aus der Stadt
Darmſtadt, Buchſtabe A-H.
Nachmittags 2 Uhr: Die im Jahre 1894 und früher geborenen Leute aus der Stadt
Darmſtadt, Buchſtabe 1-2.
IX. Mittwoch, den 19. Mai 1915
Vormittags 7 Uhr: 1. Die im Jahre 1894 und früher geborenen Leute aus
ſämt=
lichen Landgemeinden des Kreiſes.
2. Die im Jahre 1895 geborenen Leute aus der Stadt
Darm=
ſtadt, Buchſtabe A-L.
Nachmittags 2 Uhr: 1. Die im Jahre 1895 geborenen Leute aus der Stadt
Darm=
ſtadt, Buchſtabe M-O.
2. Die im Jahre 1895 geborenen Leute aus ſämtlichen
Land=
gemeinden des Kreiſes.
X. Donnerstag, den 20. Mai 1915
Vormittags 7 Uhr: Die im Jahre 1895 geborenen Leute aus der Stadt
Darm=
ſtadt, Buchſtabe P-z.
C. Weiter werden gemuſtert:
XI. Donnerstag, den 20. Mai 1915
diejenigen Landſturmpflichtigen des I. Aufgebots, die bei früheren Muſterungen
gefehlt haben und zwar:
Vormittags 7 Uhr: Diejenigen aus der Stadt Darmſtadt,
Nachmittags 2 Uhr: Dieſenigen aus den Landgemeinden des Kreiſes.
XII. Freitag, den 21. Mai 1915
Sämtliche Landſturmpflichtige, die bei früheren Muſterungen des Landſturms
dem Landſturm ohne Waffen überwieſen wurden.
XIII. Samstag, den 22. Mai 1915
1. Wie am 21. Mai.
2. Der zeitig untauglich befundene Landſturm I. Aufgebots.
XIV. Dienstag, den 25. Mai 1915
1. Wie am 22. Mai, Ord.=Nr. 2.
2. Der nur garniſonsdienſtfähig befundene Landſturm I. Aufgebots.
XV. Mittwoch, den 26. Mai 1915
1. Wie am 25. Mai, Ord.=Nr. 2.
2. Für berittene Truppen ausgehobener Landſturm I. Aufgebots.
3. Untaugliche Mannſchaften des Beurlaubtenſtandes.
XVI. Donnerstag, den 27. Mai 1915
Wie am 25. Mai, Ord.=Nr. 3.
XVII. Freitag, den 28. Mai 1815
Wie am 25. Mai, Ord.=Nr. 3.
Sämtliche Leute ſind zur Teilnahme an der Muſterung verpflichtet und haben ſich
an den vorbezeichneten Tagen und Zeiten pünktlich im Muſterungslokak einzufinden,
mit Ausnahme:
1. derjenigen, welche von der Geſtellung ausdrücklich befreit worden ſind;
2. der vom Dienſt im Heere und in der Marine Ausgemuſterten;
3. der Gemütskranken, Blödſinnigen und Krüppel uſw.
Die im Dienſte der Eiſenbahnen, der Poſt, der Telegraphie und der militäriſchen
Fabriken feſt angeſtellten Beamten und ſtändigen Arbeiter die von ihren Behörden als
unabkömmlich anerkannt und für die Unabkömmlichkeitsbeſcheinigungen eingereicht
wer=
den, ſind von der perſönlichen Geſtellung gleichfalls befreit.
Wer der Geſtellung keine Folge leiſtet, hat die im Militärſtrafgeſetz und der
Diſziplinarſtrafordnung vorgeſehenen Strafen zu gewärtigen.
Geſuche um Entbindung von der Geſtellung ſind unzuläſſig.
Zugleich werden diejenigen, welche der Aufforderung, ſich zur Stammrolle zu
melden, bis jetzt nicht nachgekommen ſind, nochmals aufgefordert, dies unverzüglich zu
tun und ſich zur Muſterung einzufinden, ſoweit ſie den vorerwähnten Jahrgangen
ange=
hören.
Ansdrücklich wird bemerkt, daß nur diejenigen, die ſich von Freitag, den
21. Mai 1. Js., ab zu ſtellen haben, beſondere Ladung ſeitens der Bezirrs=
Kommandos erhalten werden; alle übrigen Leute haben nur dieſe
Bekannt=
machung als Ladung anzuſehen.
Gleichzeitig werden die Landſturmpflichtigen aufgefordert, ſich während der
Muſterung im und vor dem Muſterungslokal, ſowie auch in den Straßen der Stadt
ruhig zu verhalten, andernfalls Zuwiderhandelnde in Polizeigewahrſam genommen
würden und nach Maßgabe der einſchlägigen geſetzlichen Beſtimmungen Strafe zu
gewärtigen hätten.
Wegen dringender häuslicher und gewerblicher Verhältniſſe können
Landſturm=
pflichtige hinter die letzte Jahresklaſſe ihres Aufgebots, in beſonders dringenden Fällen
auch binter die letzte Jahresklaſſe des zweiten Aufgebots zurückgeſtellt merden.
Derartige Geſuche ſind bei den Großh. Bürgermeiſtereten unverzüglich
angn=
bringen und aufs eingehendſte zu begründen, wenn ſie Berückſichtigung erfahren ſollen.
Darmſtadt, den 4. Mai 1915.
Der Zivil=Vorſitzende der Erſatz=Kommiſſion des Kreiſes Darmſtadt.
von Starck, Regierungsrat.
Betr.: Die Muſterung der unausgebildeten Landſturmpflichtigen II. Aufgebots.
An die
Großh. Bürgermeiſtereien der Landgemeinden des Kreiſes Darmſtadt.
Unter Bezugnahme auf die vorſtehende Bekanntmachung lade ich Sie ein, ſich
mit den Landſturmpflichtigen Ihrer Gemeinde an den betreffenden Tagen bei der
Muſterung einzufinden, oder ſich im Falle der Verhinderung durch jemand vertreten zu
laſſen, welchem die Verhältniſſe der Landſturmpflichtigen genau bekannt ſind.
Ich empfehle Ihnen, die Landſturmpflichtigen noch ausdrücklich auf meine
vor=
ſtehende Bekanntmachung hinzuweiſen, bezw. dieſelbe in ortsüblicher Weiſe zu
ver=
öffentlichen.
Sollten ſich inzwiſchen noch Leute bei Ihnen angemeldet haben, bezw. bis zum
Termin noch anmelden, ſo wollen Sie dieſelben alsbald und ſpäteſtens im
Muſterungs=
termin namhaft machen.
Darmſtadt, den 4. Mai 1915.
Der Zivil=Vorſitzende der Erſatz=Kommiſſion des Kreiſes Darmſtadt.
von Starck, Regierungsrat.
(7061mds
Bekanntmachung.
Freitag, den 7. Mai 1915, wird auf dem Schießplatz Meſſel von 80 Uhr
bis 125 Uhr mit ſcharfer Infanteriemunition geſchoſſen.
Darmſtadt, den 4. Mai 1915.
(7076
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V.: Dr. Roeſener.
Bekanntmachung.
Die Neubauten der Gleisanlagen der elektriſchen Straßenbahn vom
Luiſen=
platz über die Luiſenſtraße, Bismarckſtraße bis Wendelſtadtſtraße, der
Verbindungs=
kurve mit den Gleiſen der Bismarck= und Wendelſtadtſtraße, ſowie von der
Bismarck=
ſtraße über den Dornheimerweg bis zum Hauptbahnhof und der Ausweiche am
Bismarckdenkmal auf dem Ludwigsplatz ſind fertiggeſtellt.
Die Direktion der Heſſiſchen Eiſenbahn=Aktiengeſellſchaft dahier hat die
landes=
polizeiliche Abnahme der Anlagen beantragt.
Die Pläne liegen in der Zeit von Freitag, den 7. d. Mts., bis Samstag,
den 15. d. Mts., einſchließlich im Dienſtgebäude des Großh. Polizeiamts —
Hügel=
ſtraße Nr. 31/33 — dahier zur Einſicht offen.
Etwaige Einſprüche wegen der planmäßigen Ausführung der Anlagen ſind bei
Meidung des Ausſchluſſes innerhalb der bezeichneten Friſt bei Großh Polizeiamt
vorzubringen.
Darmſtadt, den 4. Mai 1915.
(7096
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
Fey.
Bekanntmachung.
Die Maul= und Klauenſeuche in Roßdorf iſt erloſchen. Die Anordnungen unſerer
Bekanntmachung vom 26. März 1915 (Amtsverk.=Blatt Nr. 68 vom 27. März 1915)
werden hiermit, ſoweit Roßdorf in Betracht kommt, aufgehoben.
Darmſtadt, den 3. Mai 1915.
(7077
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V.: Dr. Roeſener.
Bekanntmachung.
Die nachſtehend abgedruckte Bekanntmachung des Stellvertreters des
Reichs=
kanzlers vom 23. April ds. Js, bringen wir hiermit zur allgemeinen Kenntnis.
Darmſtadt, den 3. Mai 1915.
Großherzogliches Kreisamt (Verſicherungsamt) Darmſtadt.
J. V.: Kröll.
Bekanntmachung
betreffend Ausdehnung der Wochenhilfe während des Krieges.
Vom 23. April 1915.
Der Bundesrat hat auf Grund des §3 des Geſetzes über die Ermächtigung des
Bundesrats zu wirtſchaftlichen Maßnahmen uſw. vom 4. Auguſt 1914 (Reichs=Geſetzbl.
S. 327) folgende Verordnung erlaſſen:
I.
§ 1. Wöchnerinnen, die nicht ſchon auf Grund der Bekanntmachungen vom
3. Dezember 1914 (Reichs=Geſetzbl. S. 492) und 28. Januar 1915 (Reichs=Geſetzbl. S. 49)
Anſpruch auf Wochenhilfe aus Mitteln des Reichs haben, wird eine ſolche während
der weiteren Dauer des gegenwärtigen Krieges gewährt, wenn:
1. ihre Ehemänner in dieſem Kriege dem Reiche Kriegs=, Sanitäts= oder
ähn=
liche Dienſte leiſten oder an deren Weiterleiſtung oder an der
Wiederauf=
nahme einer Erwerbstätigkeit durch Tod, Verwundung, Erkrankung oder
Gefangennahme verhindert ſind, und
2. ſie minderbemittelt im Sinne des § 2 ſind.
§ 2. Wöchnerinnen gelten als minderbemittelt, wenn ſie auf Grund des Geſetzes
vom 26. Februar 1868 in der Faſſung des Geſetzes vom 4. Auguſt 1914 (Reichs=Geſetzbl.
1888 S. 59, 1914 S. 332) unterſtützt werden.
Sofern nicht Tatſachen die Annahme rechtfertigen, daß eine Beihilfe nicht
be=
nötigt wird, gilt eine Wöchnerin ferner als minderbemittelt, wenn:
1. ihres Ehemannes und ihr Geſamteinkommen in dem Jahre oder Steuerjahre
vor dem Dienſteintritt (§ 1 den Betrag von zweitauſendfünfhundert Mark
nicht überſtiegen hat oder=
2. das ihr nach dem Dienſteintritt des Ehemannes verbliebene
Geſamteinkom=
men höchſtens fünfzehnhundert Mark und für jedes ſchon vorhandene Kind
unter fünfzehn Jahren höchſtens weitere zweihundertfünfzig Mark beträgt.
§ 3. Die Wochenhilfe iſt auch für das uneheliche Kind eines Kriegsteilnehmers
der im § 1 bezeichneten Art zu leiſten, wenn es auf Grund des § 2 Abſ. 1e des
Ge=
ſetzes vom 28. Februar 1868 in der Faſſung des Geſetzes vom 4. Auguſt 1914 (Reichs=
Geſetzbl. 188 S. 59. 1914 S. 332) unterſtützt wird.
§ 4. Als Wochenhilfe wird gewährt:
1. ein einmaliger Beitrag zu den Koſten der Entbindung in Höhe von
fünf=
undzwanzig Mark:
2. ein Wochengeld von einer Mark täglich, einſchließlich der Sonn= und
Feier=
tage, für acht Wochen, von denen mindeſtens ſechs in die Zeit nach der
Niederkunſt fallen müſſen;
3. eine Beihilfe bis zum Betrage von zehn Mark für Hebammendienſte und
ärztliche Behandlung, falls ſolche bei Schwangerſchaftsbeſchwerden
erforder=
lich werden:
4. für Wöchnerinnen, ſo lange ſie ihre Neugeborenen ſtillen, ein Stillgeld in
Höhe von einer halben Mark täglich, einſchließlich der Sonn= und Feiertage,
bis zum Ablauf der zwölten Woche nach der Niederkunſt.
§ 5. Für die Leiſtungen der Wochenhilfe gelten die §§ 118, 119, 223 der
Reichs=
verſicherungsordnung entſprechend.
§ 6. Gehört die Wöchnerin einer Krankenkaſſe (Orts=, Land=, Betriebs=,
Innungs=, knappſchaftlichen Krankenkaſſe oder Erſatzkaſſe) an, ſo iſt der Antrag auf
Gewährung einer Wochenhilfe nach §1 oder § 3 bei dieſer Kaſſe zu ſtellen. Er iſt beim
Arbeitgeber der Wöcherin zu ſtellen, wenn lie auf Grund des 3 418 oder des § 435
der Reichsverſicherungsordnung von der Verſicherung befreit iſt.
Gehört die Wöchnerin zur Schiffsbeſatzung deutſcher Seefahrzeuge, ſo iſt der
Antrag bei der See=Berufsgenoſſenſchaft in Hamburg zu ſtellen.
§ 7. Krankenkaſſe, See=Berufsgenoſſenſchaft und Arbeitgeber haben den Antrag
unverzüglich an dieſenige Kommiſſon des Lieſerungsverbandes (§ 6 des Geſetzes vom
28. Februar 1888) weiterzureichen, in deren Bezirk der gewöhnliche Aufenthaltsort der
Wöchnerin liegt.
Sie haben ſich gleichzeitig darüber zu äußern, ob gegen ſie der Wöchnerin ein
Anſpruch auf Wochenhilfe nach §8 der Bekanntmachung vom 3. Dezember 1914 (Reichs=
Geſetzbl. S. 492) oder nach § 6 oder § 8 der Bekanntmachung vom 26. Januar 1315
(Reichs=Geſetzbl. S. 49) zuſteht.
§ 8. Wer nach dieſen Vorſchriften (§ 7 Abſatz 2) Wochenhilfe gewähren muß,
kann den Antrag auch ſelbſt ſtellen, falls die Wöchnerin ſeiner Aufforderung, ihn zu
ſtellen, nicht binnen zwei Wochen entſpricht.
§ 9. In allen anderen als den im § 6 bezeichneten Fällen iſt der Antrag
un=
mittelbar bei der Kommiſſion des Lieferungsverbandes zu ſtellen.
Der Antrag muß die ausdrückliche Erklärung enthalten, daß die Wöchnerin
keiner Krankenkaſſe (§ 6 Abſatz 1) angehört und, wenn ſie Dienſtbote oder
landwirt=
ſchaftliche Arbeiterin iſt, auch, daß ſie nicht zu den nach § 418 oder § 435 der
Reichs=
verſicherungsordnung Befreiten gehört.
§ 10. Für die Kommiſſion gelten § 6 Abſatz 2, §8 des Geſetzes vom 28. Februar
1888 auch hier; jedoch kann der Vorſitzende allein entſcheiden, wenn die Wöchnerin
oder das Kind (§ 3) ſchon nach dem genannten Geſetz unterſtützt wird.
Die Steuerbehörden haben der Kommiſſion auf Erfordern Auskunft über die
Verhältniſſe der Wöchnerin und ihres Ehemanns zu erteilen.
§ 11. Die Kommiſſion oder ihr Vorſitzender (§ 10 Abſatz 1) entſcheidet
end=
gültig durch ſchriftlichen Beſcheid; bei Ablehnung des Antrags ſind die Gründe
mit=
zuteilen.
War der Antrag durch die Krankenkaſſe einzureichen, ſo iſt der Beſcheid ihr
abſchriftlich mitzuteilen oder durch ſie der Wöchnerin auszuhändigen. Das gleiche gilt
entſprechend für Arbeitgeber und See=Berufsgenoſſenſchaft.
§ 12. Wer nach den im § 7 Abſatz 2 bezeichneten Vorſchriften Wochenhilfe
leiſten muß, hat ſie weiter zu gewähren, auch wenn dem Antrag ſtattgegeben wird.
Bleiben dieſe Leiſtungen hinter dem Maße des § 4 zurück, ſo hat der
Ver=
pflichtete (Abſatz 1) ſiesdarauf zu erhöhen.
§ 4 der Bekanntmachung vom 3. Dezember 1914 gilt entſprechend, ebenſo § 210
der Reichsverſicherungsordnung.
§ 13. Im übrigen wird die Wochenhilfe durch die Stellen ausgezahlt, welche
die Unterſtützungen nach dem Geſetze vom 28. Februar 1888 zu zahlen haben. Die
Zahlung der Wochenhilfe kann mit der Zahlung der Unterſtützung, wo ſolche gewährt
wird, verbunden werden; ſonſt geſchieht ſie mit Ablauf jeder Woche.
§ 14. Die Lieferungsverbände haben den Krankenkaſſen, den Arbeitgebern und
der See=Berufsgenoſſenſchaft die Aufwendungen an Wochenhilfe zu erſtatten, welche
dieſe nach dem Inkrafttreten dieſer Bekanntmachung den danach Berechtigten gemäß
§ 12 leiſten. Wochengeld jedoch nur, ſoweit es die ſatzungsmäßige Höhe überſteigt.
Für Sachleiſtungen gemäß § 12 Abſatz 3 iſt in jedem Einzelfall als einmaliger
Beitrag zu den Koſten der Entbindung (§ 4 Nr. 1) der Betrag von fünfundzwanzig
Mark und als Beihilfe für Hebammendienſte und ärztliche Behandlung bei
Schwanger=
ſchaftsbeſchwerden (§ 4 Nr. 3) der Betrag von zehn Mark zu erſtatten.
§ 15. Die Gemeindebehörden haben die Kommiſſionen der Lieferungsverbände
auf deren Verlangen bei der für Gewährung des Stillgeldes nötigen Ueberwachung
zu unterſtützen.
II.
§ 16. Für Entbindungsfälle während des Krieges, in denen die Wochenhilfe
aus Reichsmitteln nur deshalb nicht oder nur teilweiſe gewährt wird, weil dieſe Be=
kanntmachung oder diejenigen vom 3. Dezember 1914 oder 28. Januar 1915 nicht
ſchon ſeit Kriegsbeginn in Kraft ſind, kann die Kommiſſion auf Antrag eine einmalige
Unterſtützung zubilligen.
§ 17. Dieſe Unterſtützung darf höchſtens fünfzig Mark und in keinem Falle
mehr betragen, als der Ausfall an Wochenhilfe, der dabei infolge des ſpäteren
In=
krafttretens der Bekanntmachungen entſtanden iſt.
§ 18. Vorausſetzung für die Zubilligung dieſer Unterſtützung iſt, daß die
Wöch=
nerin ſich infolge der für das Wochenbett oder die Ernährung und Pflege des
Säug=
lings erforderlich gewordenen und ihr nicht ſchon anderweit aus Gemeinde= oder
ſonſtigen öffentlichen Mitteln erſetzten Aufwendungen in bedrängter Lage befindet.
Dies iſt namentlich dann anzunehmen, wenn die Wöchnerin noch die Koſten
für die Hilfe des Arztes oder der Hebamme, für Arzneien und Stärkungsmittel oder
für Ernährung des Säuglings ſchuldet.
§ 19. Für den Antrag auf dieſe Unterſtützungen gelten die §§ 6, 7, 9 entſprechend.
Bei der Weiterreichung des Antrags (§ 7) ſind die Bezüge an Wochenhilfe anzugeben,
die der Wöchnerin ſatzungsgemäß bereits geleiſtet worden und noch zu leiſten ſind.
Die Kommiſſion entſcheidet endgültig über den Antrag.
III.
§ 20. Wer dem zur freiwilligen Verſicherung oder Weiterverſicherung bei einer
Krankenkaſſe nach der Reichsverſicherungsordnung berechtigten Perſonenkreis angehört,
genügt der Vorausſetzung des § 1 Nr. 2 der Bekanntmachung vom 3. Dezember 1914
auch dadurch, daß er bis zum Eintritt in die Kriegs=, Sanitäts= oder ähnlichen Dienſte
mindeſtens ein Jahr hindurch ununterbrochen einer Erſatzkaſſe oder teils einer Kranken=,
teils einer Erſatzkaſſe angehört hat.
Für die Zeit vor der inzwiſchen erfolgten Zulaſſung einer Hilfskaſſe als
Erſatz=
kaſſe gilt die Mitgliedſchaft bei ihr derjenigen bei einer Erſatzkaſſe gleich.
IV.
§ 21. Das Reich erſtattet den Lieferungsverbänden vierteljährlich nach näherer
Beſtimmung des Reichskanzlers alle Aufwendungen für die Leiſtungen, die ſie nach
dieſen Vorſchriften zu machen haben.
V.
§ 22. Dieſe Vorſchriften treten mit ihrer Verkündung in Kraft, und zwar
die=
jenige des § 20 Abſatz 2 mit Wirkung auch für die vorangegangene Zeit.
Wöchnerinnen, die vor dem Tage des Inkrafttretens dieſer Bekanntmachung
entbunden worden ſind, erhalten von dieſem Tage ab das Wochengeld auf acht und
das Stillgeld auf zwölf Wochen, jedoch in beiden Fällen abzüglich der zwiſchen dem
Tage der Niederkunft und dem des Inkrafttretens liegenden Zeit.
§ 10 der Bekanntmachung vom 28. Januar 1915 gilt entſprechend.
Der Bundesrat behält ſich vor, den Zeitpunkt des Außerkrafttretens der
vor=
ſtehenden Vorſchriften zu beſtimmen.
Berlin, den 23. April 1915.
(7095
Der Stellvertreter des Reichskanzlers:
Delbrück.
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Polizeilich eingefangene und zugelaufene Hunde: In
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licher Verwahrung und Pflege in der Hofreite Beſſungerſtr. Nr. 56
be=
finden ſich: 1 Pinſcher, 1 Jagdhund (zugelaufen). Die Hunde können
von den Eigentümern bei dem 5. Polizei=Revier ausgelöſt werden
Die Verſteigerung der nicht ausgelöſten Hunde findet dortſelbſt jeden
Werktag, vormittags um 10 Uhr, ſtatt.
(7065
Das Einhalten der Tanben zur Baatzeit.
Mit Rückſicht auf die noch im Gange befindliche Beſtellung
der Felder beſtimme ich hiermit, daß die Tauben noch bis zum
10. Ifd. Mts. eingeſperrt gehalten werden müſſen.
Zuwiderhandlungen werden nach Art. 39 Ziffer 2 des
Feld=
ſtrafgeſetzes mit Geldſtrafe bis zu 30 Mk. oder mit Haft bis zu
einer Woche beſtraft.
Das Polizei= und Feldſchutzperſonal wird auf ſtrengſte
Durch=
führung dieſer Anordnung achten.
Darmſtadt, den 4. Mai 1915.
(7089df
Der Oberbürgermeiſter
J. V.: Ekert.
Städtiſche Sparkaſſe Darmſtadt.
Die zur Abſchreibung der II. Kriegsanleihe bei uns
abge=
gebenen Sparkaſſenbücher können gegen Vorlage der
Em=
pfangsbeſcheinigung bei unſerer Hauptkaſſe (1. Stock) wieder
abge=
holt werden.
(7064dgm
Darmſtadt, den 30. April 1915.
Städtiſche Sparkaſſe Darmſtadt.
Netz, Direktor.
Bekanntmachung.
Wir bringen hiermit nachſtehende Aenderung des
§ 3 der Tarifbeſtimmungen für den Bezug von
elek=
triſchem Strom zur Kenntnis:
„Bis auf weiteres werden Hausanſchlüſſe bis
zu einer Länge von 10 m ab Straßengrenze
koſtenlos ausgeführt.”
Darmſtadt, den 12. Januar 1915.
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ſtadt,
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Grund des Beſchluſſes der
Geſell=
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1915 um 1000.− Mark
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höht und beläuft ſich daher jetzt
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Die Adoptiptochter.
Original=Roman von H. Courths=Mahler.
47)
(Nachdruck verboten.)
Herbert dachte ſoeben daran, daß er ja nun eigentlich
in aller Form bei Frau Steinbrecht um Britta anhalten
mußte. Er erinnerte ſich jenes Geſprächs mit der alten
Dame, als er ihr ſeine Liebe zu Britta gebeichtet hatte.
Laſſen Sie mir Britta noch ein Weilchen, ſie iſt mir
teuer geworden, hatte ſie damals geſagt. Aber ſeine
Liebe hatte ſie gebilligt. Wie gut, daß er damals ſchon
geſprochen, ſonſt wäre er ihr wohl morgen als
Mitgift=
jäger erſchienen.
Unruhig wartete er darauf, daß Theo ſich entfernen
follte. In ſeiner Gegenwart wollte er Onkel und Tante
von ſeinem Glück nicht Mitteilung machen.
Zum Glück hatte Theo für den Abend eine Einladung
und entfernte ſich bald.
Sobald Herbert mit den alten Leuten allein war,
be=
richtete er zunächſt von ſeinem Avancement und dann von
ſeiner Verlobung mit Britta.
Das gab eine Ueberraſchung.
Frau Dr. Frenſen weinte vor Freude, daß Herbert
ein ſolches Glück errungen — und zugleich vor Herzeleid,
daß Theo nicht ebenfalls ſo glücklich ſein konnte.
Sie ſprach das auch aus.
Ihr Gatte lachte und ſchüttelte Herbert vor Freude
m den Schultern.
Alle beide können das Prachtmädel doch nicht haben!
Aber da ſich der Teufelsjunge hier nun mal mit ihr
ver=
lobt hat, wollen wir froh ſein, daß wenigſtens einer ſie
bekommt. Sieh ihn doch nur aut, Alle en er ſtraht jar vor
Glück! Muß ja auch arg tief ſitzen, die Liebe, wenn unſer
beſonnener Herbert ſo leichtſinnig iſt, ſich mit einem
armen Mädel zu verloben! Gelt, Herbert — nun biſt Du
aber doch froh, daß es ſo gekommen iſt.
Herbert machte ein ernſtes Geſicht, dann ſagte er:
Nein, es freut mich gar nicht, daß Britta Frau
Stein=
brechts Erbin wird! Aus meiner Hand ſollte Britta alles
empfangen, das hielt ich für ein hohes Glück.
Den alten Herrſchaften wurden die Augen feucht.
Haſt recht, Herbert, der Jugend die Ideale. Zur
Realiſtik kommt man noch früh genug. Und ſchön iſt es
doch, daß Ihr Euch gefunden habt, ehe das Geld eine Rolle
ſpielte. Daß es aber vorhanden ſein wird, das laß Dir
nicht leid tun, mein Junge.
Es ſoll jedenfalls keinen Schatten auf unſer Glück
werfen. Ich liebe Britta allein — alles andere iſt
Neben=
ſache. — — —
Wie ſchade, daß Du uns das nicht vorhin ſchon
ge=
ſagt haſt, Herbert. Nun hat es Theo nicht erfahren, ſagte
Frau Dr. Frenſen mit leiſem Vorwurf.
Herbert küßte ſie zärtlich.
Nur ihr beiden ſollt es heute wiſſen!
Aber Theo gehört doch zur Familie.
Gewiß, Tantchen. Aber für Theo ſoll es noch ein
Ge=
heimnis bleiben — bis ich mit Frau Steinbrecht
geſpro=
chen habe.
Nun, wie Du willſt. Ach, Du Herzensjunge — ich
bin ganz närriſch glücklich, daß das liebe Mädchen nun zu
uns gehört. Lieb habe ich ſie, ſeit ſie mich zum erſtenmal
mit ihren ſchönen goldenen Augen anſah.
Herbert nußte zumn Abendeſer bleiden. Die beiden
alten Leute wollten noch allerlei von ihm hören.
Britta war am nächſten Morgen früher als ſonſt
auf=
geſtanden. Die glückliche Unruhe trieb ſie ſchon vor der
verabredeten Zeit hinaus in den Park. Mit einem raſchen
Blick ſpähte ſie die Klausſtraße herauf. Sie war faſt
men=
ſchenleer. Aber jetzt bog oben um die Ecke eine große,
ſchlanke Männergeſtalt. Sie fühlte, daß es Herbert war.
Schnell huſchte ſie an das Pförtchen und ſchloß es auf.
Dann ging ſie langſam auf den verſchneiten Wegen auf
und ab, bis ſie die Tür leiſe klirren hörte. Da wandte ſie
ſich um und ging ihrem Glück entgegen.
Aufſtrahlend ſahen die beiden jungen Menſchen
ein=
ander an. Schnell zog Herbert Brittas Arm durch den
ſeinen und, ihn feſt an ſich drückend, ſagte er aufatmend:
Liebes, Süßes — dieſe Nacht wollte kein Ende
neh=
men. Dank, heißen Dank, daß Du gekommen biſt.
Und er zog ſie tiefer in den Park hinein, bis man ſie
von der Straße aus nicht ſehen konnte. Nun waren ſie
allein in der ſchweigenden Winterpracht des Parkes. Er
nahm ſie in ſeine Arme und küßte ſie, bis ſie beide
atem=
os waren. Dann ſahen ſie ſich tief in die Augen und
tüßten ſich wieder und wieder.
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Vorſtellung 9—10 vorm. u. 8—9
abends. Martinſtr. 41. (*9284
Ein ſauberes, ehrliches Mädchen
zum Milchtragen geſucht. Zu
erfragen
(*9261
Stiftſtraße 29 im Laden.
Junge, ſaub. Frau zum Waſchen
und Putzen geſucht.
(*9264
Rhönring 141, 2. Stock.
Jüng. Lauffrau oder Mädcher
geſucht für nachm. von 4—7½ Uhr,
Sonntags nicht.
(7092
Saalbauſtraße 61, 1. Stock.
Sofort
eine geſunde Ichenkamme
geſucht, welche auch leichte Arbeit
mit übern., f. nach Aſchaffenburg.
Rechtsanwalt Härtel, Erthalſtr.
(Cafe Schönthal, 1. Stock). (*0250
für morgens zweiſ
Lauffrau Stunden ſof. geſ.
Hermannſtr. 15, 1. St. (*9299
Ordentl. Lanffran 2 Std. vorm.
verlangt obere Taunusſtr.
Mel=
dung von 12 bis 2 Uhr
Frank=
furterſtraße 88, 2. Stock. (*2252df
Männliel
Junger zuverläſſiger
Kaufmann
für leichte Kontorarbeit für die
Nachmittagsſtunden geſucht.
Be=
dingung Maſchinenſchreiben und
Stenographie. Angebote mit
An=
gabe der Gehaltsanſprüche und
Eintrittstermin erb. an (7067
Robert Grastorf, G. m. b. H.
Eiſenbetonbaugeſchäft
Darmſtadt, Waldſtraße 38.
für Puddingpulver u.
Vertreter Honigpulver gegen
hohe Proviſion geſucht.
Paul Tschentscher,
I.7085)
Leipzig-Leutzsch.
Zum ſofortigen Antritt oder
15. Mai
(7102
Bautechniker
geſucht. Selbiger muß im
Abrech=
nungsweſen u. Kalkulieren
bewan=
dert ſein. Angebote mit
Zeugnis=
abſchriſten und Gehaltsanſprüchen
erbeten an
Robert Grastorf, G. m. b. H.,
Eiſenbetonbau,
Darmſtadt, Waldſtraße 38.
Lahrad. Schloſtr
geſucht. (6960imd
Müller & Ober,
Karlſtraße 30.
Gärtner
für 2—3 Tage wöchentlich geſucht.
Gehaltsanſprüche ſind anzugeben.
Ang. u. W 20 Geſchäftsſt. (7011md
Tüchtige Speiigier u.
Installateure
ſucht
Alex. Guntrum,
7005a)
Stiftſtraße 52.
Tüchtige
Keſſelſchmiede,
Schloſſer, Zuſchläger
u.
brauch=
bare Hilfsarbeiter
finden dauernde Beſchäftigung bei
hohem Lohn.
(II,6936
Fahrgeld wird vergütet.
Meldung bei Betriebsleitung
Werk Oſthafen J. S. Fries Sohn,
Frankfurt a. M.
(B6834
Sattler
zum Zuſchneiden und Herrichten
geſucht. Näh. i. d. Geſchäftsſtelle.
Zuverläſſiger Kutſcher zum
ſo=
fortigen Eintritt geſucht. (7066df
Darmſtädter Möbelfabrik
Heidelbergerſtr. 129.
mit guten Empfehlun=
Kellner gen während der
Muſterung geſucht.
(*9303df
Näheres Turnhalle, Woogsplatz.
(7107
Sautter
und Polſterer
zum ſofort. Eintritt ſuchen
Gg. Ehrhardt & Söhne,
Feldbergstraße 36.
Schreiner geſucht
Georg Müller, Mechaniſche
Bau=
ſchreinerei, Sandbergſtr. 4. (*9290
Fribardiener.
Kräftiger, ſolider, ehrlicher Mann, der einige Erfahrung in
Krankenpflege beſitzt, den Krankenfahrſtuhl fährt und ſich ſonſt im
Hauſe etwas nützlich macht, für dauernd geſucht. Eintritt kann
(6644a
ſofort erfolgen.
Ludwig Schwab, Ernſt=Ludwigſtraße 23, II.
Tapeziergehilfe geſ. L. menger,
Bismarckſtraße 58.
(*9244
Zapfer, Kellner, Köche
Bademeiſt. u. Hoteldiener, Liftier,
Haus= u. Servierburſche, Reſtaur.=
Köchin und Beiköchin, junge
Bur=
ſchen geſucht. Adolf Dingeldein,
ge=
werbsmäßiger Stellenvermittler,
Eliſabethenſtraße 5, II. Telefon=
(*9292
Ruf 531.
Schneider, der einige Hoſen u.
Weſten nebenbei machen kann, geſ.
A. Bock. N.=Ramſtädterſtr. 29. (*9251
Mehrere nicht militärpflichtige
tüchtige
Schreiner
für Reparaturen an
Dampfdreſch=
maſchinen ſofort geſucht. (7063df
A. henninger § Lo., Maſchinenfabr.
Tüchtige
Werkzeugmacher
und
(7068dg
Dreher
bei hohem Lohn geſucht.
EnIni-WERK. Men-Iſenburg.
e eete
Sehäliher
angenomm. Geſuche ſind zu richten
an die unterzeichnete Stelle. (6867a
Heſſiſche Eiſenbahn=
Aktien=Geſellſchaft.
1 Jahrburſche
zu ſofort. Eintritt geſucht. (6981md
Brauerei Rummel.
Einige militärfreie
Hausburſchen
möglichſt jüng. Leute, geſucht.
Näheres bei (7058md
Kadel,
Wendelſtadtſtraße 11,
nachmittags von 6—7 Uhr.
geſucht
Tücht. Hausburſche (Rad.
fahrer). Konditorei Hohenhoff,
(*9197md
Luiſenplatz.
Mehrere Arbeiter
auch jüngere, bei gutem Lohn
ſo=
fort geſucht.
(6367a
Putzwollfabrik Bickenbach.
Suche einen ſaub. jungen (*7108a
Hausburschen
per ſofort. Metzgerei, Holzſtr. 10.
Jüngerer
kräftiger Hausbursche
geſucht
71ioa) Nietschmann
Ein junger, ſaub. Hausburſche
(6972a
ſofort geſucht.
Hügelſtraße 29 (Laden).
gehriing
mit ſchöner Handſchrift und
gut. Schulkenntniſſen geſucht.
Emil Sander,
Herrenkleider=Fabrik,
Bismarckſtraße 54. (*9003id
Immrat
Tleines Wohnhans in
Eber=
ſtadt mit großem Obſtgarten
zu verkaufen. Angebote unter
W 22 a. die Geſchäftsſt. (*9160md
Mer
Jg. Wolfshund
über ¼ Jahr alt, Rüde, geſucht.
Stammbaum erwünſcht. Ang. m.
Preis u. W 41 a. Geſchäftsſt. (*9235
Kleiner Pinscher
1jährig, zimmerrein, in gute Hände
(*9231
zu verſchenken.
Rippert, Beckſtraße 57.
Trächtige Kuh
welche gut in Fuhrwerk geht, iſt
zu verkaufen, auch wird eine
Schlachtkuh in Tauſch genommen
(*9287
bei
L. Landau, Darmſtadt,
Liebfrauenſtraße 49.
Geuen
Tntttäuſen
ein ſchottiſch. Schäferhund,
lang=
haarig, braun und weiß geſleckt,
auf den Namen „Toby” hörend.
Gegen gute Belohnung abzugeben.
*9256dks) Neckarſtraße 8, II.
E
Mattgold. Kettenarmband
Donnerstag Abend verloren
ge=
gangen. Abzugeben geg. Belohnung
Wittmannſtraße 17, I. (7093df
Gläufe
Out erhaltener Einſp.=
Kaſtenwagen
preiswert abzugeben.
(7103
Waldſtraße 38.
Zu verk.; gut erh. Sportw. 4.50,
Kind.=Leiterw. 3,50, Kind.=
Bade=
wanne 5 M. Waſſerfaß, eignet ſich
ſehr aufs Feld, 3,50 M. (B7100
Klappacherſtraße 66½.
Zu verkaufen:
1 Paar gelbe Ledergamaſchen,
1 feldgr. Artillerie=Unteroffiz.=
Mütze, 1 Fahrer=Lackkoppel
7097ms) Kaſinoſtr. 18, 2. St.
Ehrl.,
braver Schuljunge
für leichte Beſchäftigung geſucht.
Zu erfr. in der Geſchäftsſt. (7087
Kräftiger, geſunder
Junge
von 15—17 Jahren in die
Reilneriehre
geſ. Lohn monatl. 5 Mk. (7073dfs
Hotel Krone, Jugenheim a. d. B.
Pfeildreieck
selen
billiger Preis.
harfarner Verbrauch
(270