Darmstädter Tagblatt 1915


, Freitag, den 14. Mai.

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Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Polizeiamts Darmſtadt, der Großh. Bürgermeiſtereien des Kreiſes und der andern Behörden.
Das Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt wird Dienstags, Donnerstags und Samstags nach Bedarf beigefügt.

Von den Kriegsſchauplätzen.

* Großes Hauptquartier, 13. Mai. (W. T. B.
Amtlich.)
Weſtlicher Kriegsſchauplatz.
Oeſtlich Ypern nahmen wir einen weiteren feind=
lichen
Stützpunkt.
Am Nachmittag wurden ſtarke franzöſiſche Angriffe
gegen unſere Front Ablain-Neuville unter ſchwer=
ſten
Verluſten für den Feind abgewieſen. Das
infolge des Feſtſetzens der Franzoſen in unſeren vorder=
ſten
Gräben zwiſchen Neuville und Carency zum größten
Teil umfaßte Dorf Caren cy, ſowie der Weſtteil von
Ablain wurden jedoch in der vergangenen Nacht ge=
räumt
. Leider iſt auch dabei wieder eine Anzahl unſerer
braven Leute und Material verloren gegangen.
Franzöſiſche Verſuche, das von uns nordweſtlich von
Berry=au=Bac in den Waldungen ſüdlich Ville=au=
Bois genommene Grabenſtück wieder zu gewinnen, blie=
ben
erfolglos.
Nach ſtarker Artillerievorbereitung griff der Feind
geſtern abend unſere Stellungen zwiſchen Maas und
Moſel bei Croixdes Carmes an. Es gelang ihm,
in einer Breite von 150 bis 200 Metern in unſere vorder=
ſten
Gräben einzudringen. In erbittertem Nahkampfe
wurden unſere Stellungen jedoch wieder völlig von den
Franzoſen geſäubert. Eine Anzahl Gefangener blieb in
unſerer Hand.
Zwei franzöſiſche Blockhäuſer auf dem Weſthange des
Hartmannsweilerkopfes wurden von unſerer
Artillerie zuſammengeſchoſſen.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz.
Die Lage iſt unverändert. Der Kampf bei
Schawli ſteht noch.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz.
Die Heeresgruppe des Generaloberſten von Mackenſen
erreichte geſtern in der Verfolgung die Gegend von Dul=
recka
(am San), Lencet (am unteren Wisloka), Kol=
buszowa
(nordöſtlich Debica). Unter der Einwirkung
unſeres Vordringens wichen die Ruſſen auch aus
ihren Stellungen nördlich der Weichſel.
Dort gelangten die Truppen des Generaloberſten von
Woyrſch, dem Feinde dichtauf folgend, bis in die Gegend
ſüdlich und nordöſtlich von Kielce.
In den Karpathen erkämpften öſterreichiſch= unga=
riſche
und deutſche Truppen unter General von Linſingen
die Höhe öſtlich des Stryj. Sie nahmen dabei 3650
Mann gefangen und erbeuteten 6 Maſchinengewehre.
Jetzt, wo die Armeen des Generaloberſten v. Macken=
ſen
ſich der Feſtung Przemysl und dem unteren
San nähern, läßt ſich ein annäherndes Bild aus der
Schlacht von Gorlice und Tarnow und den daran anſchlie=
ßenden
Verfolgungskämpfen geben. Dieſe Armeen haben
bisher
103500 Ruſſen zu Gefangenen gemacht,
69 Geſchütze und 255 Maſchinengewehre
mit ſtürmender Hand erobert.
In dieſen Zahlen iſt die Ausbeute der in den Kar=
pathen
und nördlich der Weichſel kämpfenden verbündeten
Truppen nicht einbegriffen, die ſich auf weit über
40000 Gefangenen beläuft.
Oberſte Heeresleitung.

Der öſterreichiſche Tagesbericht.

* Wien, 13. Mai, Amtlich wird verlautbart: 13. Mai.
Die in den November= und Dezemberſchlachten von
Lodz und Limanowa erfochtenen Siege der verbündeten
deutſchen und öſterreichiſch=ungariſchen Truppen zwangen
die damals ruſſiſche Front in Polen und Weſtgalizien in
einer Ausdehnung von nahezu 400 Kilometern zum Rück=
zug
. Damals zerſchellte der vom Feinde geplante Vor=
marſch
nach Deutſchland an der erprobten Schlachtkraft der
treu verbündeten Truppen. Vom Januar 1915 bis Mitte
April haben die Ruſſen ihre Uebermacht vergeblich auf=
geboten
, um über die Karpathen nach Ungarn
einzubrechen. Unter ungeheuren Verluſten iſt
dieſer Plan an dem Heldennmnt und der Beharrlichkeit
unſerer Truppen in monatelangen erbitterten Kämpfen
vollkommen geſcheitert. Damit war der Zeitpunkt gekom=
men
, mit den machtvoll vereinten Truppen beider Reiche

den Feind im gemeinſamen Angriff nieder=
zuringen
.
Der Sieg von Tarnow und Gorlice hat nicht
nur Weſtgalizien vom Feinde befreit, ſondern auch die
ganze ruſſiſche Nidafront und Karpathen=
front
zum Weichen gebracht. In Ausnutzung des
erſten Erfolges haben die ſiegreichen Truppen in zehntägi=
gen
Kämpfen die ruſſiſche 3. und 8. Armee bis zur
Vernichtung geſchlagen, den Raum vom Dunajec
und den Beskiden bis an den San durcheilt, dadurch 130
Kilometer heimatlichen Boden erkämpft. Reiche Beute
fiel in die Hände der Sieger.
Vom 2. bis 12. Mai nachmittags beträgt die Geſamt=
ſumme
der von allen Armeen eingebrachten
Gefangenen 143500 Mann, ferner etwa
100 Geſchütze und 350 Maſchinengewehre.
Hinzukommen nach alle jene, die durch die Sieger über=
raſcht
, den Anſchluß an die zurückgehenden Truppen ver=
ſäumten
und in den Wäldern der Karpathen vereinzelt
umherirren. So hat ſich der Stab der ruſſiſchen 48. In=
fanterie
=Truppendiviſion mit General der Infanterie
Korniloff geſtern im Rücken unſerer Armee bei Odr=
zechowa
unſeren Truppen ergeben. Das Maß der
Zerrüttung beim Zurückfluten des Feindes kennzeichnet
ſich dadurch, daß unſer neuntes Korps in den letzten drei
Tagen durcheinandergewürfelte Mannſchaften von 51 ruſ=
ſiſchen
Regimentern gefangen nahm. Die ſämtlichen in
Monaten vom Feind aufgeſtapelten Ausrüſtun=
gen
, Vorräte aller Art, Munition und ſonſti=
ges
Kriegsmaterial blieben bei dem raſchen Vordringen
der Verfolger in den ruſſiſchen Etappenſtationen zurück
und werden erſt jetzt geſammelt werden können.
Nördlich der Weichſel dringen öſterreichiſch= unga=
riſche
Truppen über Stopnica vor.
Hauptſtadt Kielce erobert.
Oeſtlich des Uzſoker Paſſes erſtürmten
Deutſche und Honved=Truppen geſtern mehrere Höhen=
ſtellungen
der Ruſſen, drangen bis ſüdlich Turka vor und
machten 4000 Mann zu Gefangenen. Der An=
griff
wird hier und in der Richtung auf Skole fortgeſetzt.
In Südoſtgalizien greifen ſtarke feindliche
Truppen über Horodenka an.
Schließlich ſei noch erwähnt, daß die ruſſiſchen Com=
muniqués
der letzten Tage, ſichtlich bemüht, unſere und
die deutſchen Erfolge abzuſchwächen, alles verneinen und
als abſichtlich falſch wiedergegeben bezeichnen. Dies iſt
ein ſchlagender Beweis für die Größe derruſſiſchen
Niederlage; denn ſie verwirrt nicht allein nur die
Aktionen der Truppen am Schlachtfelde, ſondern auch die
offizielle Berichterſtattung der oberſten ruſſiſchen Heeres=
leitung
.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabs:
v. Höfer, Feldmarſchalleutnant.

Die ruſſiſche Berichterſtattung.

* Berlin, 13. Mai. Aus dem Großen Hauptquar=
tier
wird uns geſchrieben: Zwei amtliche ruſſiſche Berichte
vom 12. Mai wagen es, angeblich zur Aufklärung der
öffentlichen Meinung in den neutralen Staaten, die Er=
folge
der verbündeten deutſchen und öſter=
reichiſch
=ungariſchen Heere abzuleugnen.
Wir möchten nicht unterlaſſen dieſe Verſuche niedriger zu
hängen. Sie ſind umſo komiſcher und unverfrorener, als
heute, am 12. Tage, nachdem die verbündeten Truppen die
ruſſiſchen Stellungen bei Gorlice-Tarnow angegriffen
haben, ihre Bataillone 150 Kilometer weiter öſtlich am
unteren San vor Jaroslau, Przemysl und Dobromil
ſtehen, und die ganze ruſſiſche Karpathenarmee ſüdlich
davon auf einer Front von über 120 Kilometer Breite
eiligſt nach Nordoſten flüchtet. Als Kurioſum ſei noch er=
wähnt
, daß der Kommandeur der in dieſem Bericht be=
ſonders
erwähnten tapferen 48. Infanterie=Diviſion ſich
ſeit geſtern auf dem Trausport nach dem
Innern Oeſterreichs befindet; er wurde von
den Begleitleuten einer Munitionskolonne aufge=
griffen
.
* London, 13. Mai. Morning Poſt meldet aus
Petersburg vom 11. Mai: Allem Anſchein nach hatten
die Deutſchen nie beſſeren Grund einen
Sieg zu verkünden, als gegenwärtig. Eine
Woche dauernder Kämpfe zwang die Ruſſen zurückzugehen.
Ruſſiſcherſeits wird keine Erklärung für
dieſe Tatſache gegeben, außer, daß der Feind die
überwältigende Kraft ſchwerer Batterien für ſich hatte.
Der Zuſammenbruch iſt ſo völlig unverſtändlich, daß
man, wenn nicht amtliche Berichte zum erſten Male die
ſchweren Verluſte zugeben, berechtigt wäre zu glauben,
daß etwas, was der Laie nicht verſteht, den Meldungen
von dem augenſcheinlichen Unglück zugrunde liegen müſſe.

Rücktritt des italieniſchen
Kabinetts.

* Rom, 13. Mai. Die Agenzia Stefani
gibt bekannt, der Miniſterrat hat in anbe=
tracht
, daß er inbezug auf die Richtlinien der
Regierung in der internationalen Politik der
Eintracht und Zuſtimmung der kon=
ſtitutionellen
Parteien entbehrt, die
angeſichts des Ernſtes der Lage erforderlich
wäre, beſchloſſen, dem König ſeine De=
miſſion
zu überreichen. Der König hat
ſich ſeinen Beſchluß vorbehalten.
* Rom, 14. Mai. Meldung der Agence Stefani.
Als Miniſterpräſident Salandra heute vormittag ge=
legentlich
der Unterzeichnung von Dekreten durch den
König mit den Miniſtern zuſammentraf, berief er per=
ſönlich
einen Miniſterrat auf 3½ Uhr nachmittags. Dieſer
beſchloß die Demiſſion des Miniſteriums. Sa=
landra
teilte dies dem König um 7 Uhr abends mit.
* Rom, 14. Mai. Eine Sonderausgabe des Gior=
nale
d’Italia meldet: Der Präſident der Kammer,
der heute abend in Rom angekommen iſt, hatte von 9½g
Uhr ab eine einſtündige Beſprechung mit dem König.
Morgen wird der König außer dem Kammerpräſdenten
noch andere Perſönlichkeiten befragen.
Das öſterreichiſche Angebot.
* Mailand, 12. Mai. (Ctr. Bln.) In der Turiner
Stampa ſchreibt der Abgeordnete Cirmeni, bekanntlich ein
perſönlicher Freund Giolittis, folgendes: Die öſter=
reichiſche
Regierung hat der italieniſchen in freund=
ſchaftlicher
Form folgendes Angebot gemacht: Ab=
Deutſche Truppen haben die Gouvernements= tretung des italieniſchen Teils von Tirol, des ſogenannten
Trentino; Abtretung am Iſonzo mit Einſchluß Gradis=
cas
; vollſtändige Autonomie für Trieſt nebſt Gewährung
einer italieniſchen Univerſität und eines Freihafens; Des=
intereſſement
Oeſterreichs zugunſten Italiens in Süd=
albanien
nebſt ſofortiger Anerkennung des Beſitzes von
Valona. Endlich Prüfung der Abtretung der Stadt Goerz
ſowie einiger Inſeln nahe der dalmatiniſchen Küſte.
(Frkf. Ztg.)
* Rom, 12. Mai. Die Aenderung, die in der
Lage ſeit geſtern eingetreten iſt, beſteht darin, daß die
Interventionsfrage, welche bisher nur von der Regierung
behandelt wurde, nun zum Gegenſtand von Parteikämpfen
geworden iſt. Die Regierung hat dem offenbar Rechnung
getragen, indem ſie beſchloß, die Entſcheidung dem
Parlament zu überlaſſen. Unterdeſſen werden
die diplomatiſchen Verhandlungen weitergeführt. Zwar
ſind die Anträge Oeſterreich=Ungarns an Italien jetzt
amtlich bekannt gegeben und auch im ganzen durch die
Preſſe veröffentlicht worden. Es bleibt jedoch für Ver=
handlungen
noch Raum, da einige Zugeſtändniſſe nur all=
gemein
benannt, aber nicht fixiert ſind. Daneben dauern
aber auch Unterredungen mit den Botſchaftern der Entente
an. Der neue ruſſiſche Votſchafter von Giers, der heute
angekommen iſt, wurde ſofort von Sonnino empfangen.
* Lugano, 12. Mai. Die Turiner Stampa meint,
daß angeſichts der jetzt bekannt gewordenen Zugeſtänd=
niſſe
Oeſterreichs die Lage noch ſchwieriger
geworden ſei. Eine noch mögliche Verſtändigung werde
nicht leicht vom jetzigen Miniſterium getroffen werden
können. Der Avanti warnt die Regierung vor
jeder überſtürzten Entſcheidung ohne Befrag=
ung
und gegen den Willen des Parlaments. Er droht
andernfalls mit dem Widerſtand der Maſſen gegen ein
diktatoriſches, die Volksvertretung mißachtendes WVorgehen
des Kabinetts, das durch die Befragung Giolittis bereits
das Recht auf die alleinige Entſcheidung eingebüßt und
ſein Anſehen beeinträchtigt habe.
Das Kabinett und die Kammer.
* Berlin, 12. Mai. (Ctr. Bln.) Der Kriegszeitung
zufolge ſpricht man von der Abſicht Salandras und
Sonninos, von der Kammer ein ausdrückliches Ver=
trauensvötum
zu fordern, damit die Regierung
vollſtändig freie Hand gewinne gegenüber den Wünſchen
und Beſtrebungen der Parteigänger Giolittis. Wie die
Entſcheidung ausfallen wird, darüber war es bisher nicht
möglich, etwas Genaues zu erfahren. Man ſchließt jedoch
die Möglichkeit einer Miniſterkriſis nicht aus.

Die Haltung Griechenlands.

* Athen, 13. Mai. Obgleich das Ergebnis der
Miniſterſitzungen der letzten Tage noch nicht offi=
ziell
bekannt gegeben wird, verlautet doch mit Beſtimmt=
heit
, daß die Regierung ihre Neutralitätspoli=
tik
weiter durchführen wird.
* Athen, 13. Mai. Von maßgebender Seite wird
mitgeteilt, daß zwiſchen dem Dreiverband und der

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geiechiſchen Regierung kein Uebereinkom=
men
bezüglich eines Heraustretens Griechenlands aus
der Neutralität zugunſten dieſer Mächtegruppe erzielt
worden iſt, da dieſe Mächtegruppe nicht die erwünſſchten
Garantien zu geben imſtande war. Aus dieſer Tatſache
ergibt ſich ein ferneres Beibehalten der Neu=
tralität
Griechenlands.

Der Seekrieg.

London, 13. Mai. (Ctr. Bln.) Reuter meldet:
Die Admiralität berichtet: Die kleinen Hilfskreuzer
Barbados Columbia, Miura und Chviſit wur=
den
am 11. Mai durch zwei deutſche Torpedo=
boote
angegriffen. Das Gefecht dauerte ungefähr 15
Minuten, worauf der Feind den Kampf aufgab. Die
Richtung, in der die feindlichen Schiffe abgefahren
waren, wurde engliſchen Torpedojägern gemeldet, die den
beiden deutſchen Torpedobooten folgten und
ſie vernichteten. Die Columbia wurde in
den Grund gebohrt. 16 Offiziere und Mann=
ſchaften
hatten dabei ihr Leben verloren, nur ein Ma=
troſe
wurde gerettet. Verſchiedene Offiziere und Mann=
ſchaften
gaben während des Gefechtes Beweiſe großen
Mutes.

Der Luftkrieg.

Wien, 12. Mai. Vom ſüdlichen Kriegs=
ſchauplatz
wird gemeldet: Drei öſterreichiſch=
ungariſche
Flieger warfen über Prahova
mehrere Bomben ab, durch die drei ſerbiſche Dampfer,
zwei Schleppdampfer und viel Munition in die Luft ge=
ſprengt
wurden. Auch über Belgrad hat ein öſter=
reichiſch
=ungariſcher Flieger mehrere Bomben ab=
geworfen
. Franzöſiſche Flieger der Serben erſcheinen
häufig über ungariſchem Gebiet, kehren aber nach den
erſten auf ſie abgegebenen Schüſſen ſofort zurück.

Die Verſenkung der Luſitania‟.

* Amſterdam, 12. Mai. Der Nieuwe Rotter=
damſche
Courant meldet aus London: Ungefähr 200
Geſchäftsleute ſeien geſtern abend aus der City nach Weſt=
minſter
gegangen, um von den Miniſtern zu fordern, daß
alle Deutſchen, einerlei, ob ſie naturaliſiert ſind oder
nicht, interniert werden. Tauſende hätten ſich dieſen
zweihundert angeſchloſſen, deren Vertreter eine Unter=
haltung
mit dem Generalſtaatsanwalt hatten. Tennant
antwortete, es ſei wahrſcheinlich, daß die Internierung
beſchloſſen werde. Geſtern abend hat eine Menge von
tauſend Menſchen Angriffe auf verſchiedene Läden im
Oſtend unternommen und dieſe verwüſtet; dasſelbe
geſchah in Mancheſter.
* London, 13. Mai. Nach der Times hat die Po=
lizei
in Liverpool mit weitgreifenden Maßnahmen
die Internierung der Deutſchen begonnen.
In London ſind deutſche Reſtaurants von den City=
Leuten mit Ueberfällen bedroht worden, wenn die Lokale
nicht geſchloſſen würden. Auch in Mancheſter und
Salford fanden Ausſchreitungen gegen
Deutſche ſtatt.
Alſo anſtatt gegen den Exzeſſe verübenden Pöbel ein=
zuſchreiten
, werden die unſchuldigen Deutſchen, gegen die
die Exzeſſe verübt worden ſind, im Intereſſe ihrer
Sicherheit interniert. Das iſt echt engliſche Heuchelei und
Perfidie.
* Amſterdam, 13. Mai. (Ctr. Frkf.) Nach einer
Havas=Meldung wird Präſident Wilſon Deutſchland
eine Note überreichen laſſen, die vom Kabinett einſtim=
mig
gebilligt wurde. Sie verlangt Erklärungen über die
geſamten Zwiſchenfälle, welche ſich zum Schaden der Ame=
rikaner
ereignet haben. Sie verlangt, daß ſich Deutſch=
land
an die Regeln für den Seekrieg halte (Und Eng=
land
? D. R.) und beſteht darauf, daß nichtbewaffnete
Handelsſchiffe durchſucht werden und daß das Leben der
Paſſagiere und Mannſchaften vor der Zerſtörung des
Schiffes geſichert würde. Die Note bemerkt ſchließlich,
daß eine vorherige Warnung ein ungeſetzliches Vorgehen
noch nicht rechtfertige.
Wenn Amerika aufhören würde, als neutraler
Staat unſeren Feinden Munition zu liefern und Paſſa=
giere
auf bewaffneten Hilfskreuzern befördern zu laſſen,
würde es ſelbſt am beſten das Leben der Paſſagiere
ſichern Die Havas=Meldung kann aber auch eine von
den vielen ſein.

Budgetkommiſſion des Reichstags.

* Berlin, 12. Mai. In der heutigen Sitzung der
Budgetkommiſſion des Reichstages wurde
die Denkſchrift über die Behandlung der deut=
ſchen
Gefangenen im feindlichen Auslande
beſprochen. Ein Mitglied betonte, daß im Großen und
Ganzen die Behlandlung unſerer Gefangenen in England
und Frankreich befriedigend ſei. Dagegen wirke erſchüt=
ternd
, was aus Rußland behannt werde. Ein Ver=
treter
der Militärverwalltung hob hervor, wie ſchwer über=
haupt
Berichte aus Rußland zu erhallten ſeien. Man habe
um Hilfe bei der amerikaniſchen Regierung nachgeſucht.
Authentiſche Berichte lägen noch nicht vor. Vergeltungs=
maßnahmen
an ruſſiſchen Gefangenen erſchienen bei den
allgemeinen Verhältniſſen in Rußland ausſichtslos. Ein
anderes Kommiſſionsmitglied bemängelte auch die Ge=
fangenenbehandlung
in Frankreich und
England. Die Unterbringung und andersgeartete Er=
nährung
ſeien vielfach unbefriedigend, aber Repreſſalien
nicht nur unſer unwürdig, ſondern auch zwecklos. Allſeits
gebilligt wurden die Repreſſalien wegen der unwürdigen
Behandlung unſerer Unterſeebootgefangenen
in England. Von allen Parteivertretern wurde anerkannt,
daß die deutſche Militärbehörde es ſich habe angelegen
ſein laſſen, infolge der überraſchend großen Gefangenen=
zahl
die ungemein ſchwierige Frage der zweckmäßigen
Unterbringung und Verpflegung derſelben nach Möglich=
keit
günſtig zu geſtalten. Zweifellos ſei die allgemeine Be=
handlung
der Gefangenen bei uns beſſer als im Auslande,
beſonders als in Rußland. Darauf wurde die Debatte
über die Kriegsfürſorge fortgeſetzt. Schließlich
wurde eine Reſolution der Konſervativen und National=
liberalen
einſtimmig angenommen, in der feſtgeſtellt wird,
daß die Regierung einer Berückſichtigung der Arbeitsein=
kommen
bei der Kriegsverſorgung neben den nach der
geltenden Verſorgungsgeſetzgebung zuſtehenden Bezügen
grundſätzlich zuſtimmt, und eine möglichſt baldige Ein=
bringung
eines entſprechenden Geſetzentwurfes erwartet
wird. Das Geſetz ſoll rückwirkende Kraft für alle Teil=
nehmer
des gegenwärtigen Krieges erhalten. Nächſte
Sitzung Freitag.

Der Krieg im Orient.

* Konſtantinopel, 12. Mai. Das Große
Hauptquartier gibt bekannt: An der Dardanel=
lenfront
hat keine wichtige Kampfhandlung ſtattge=

funden. Nur das ſchwache Geſchütz= und Gewehrfeuer
dauert an. Ein Teil unſerer Batterien nahm bei Ari
Burnu die Nachhuten und Landungsſtellen des Feindes
unter Feuer. Als der engliſche Kreuzer Implacable‟
vorgeſtern erfolglos unſere anatoliſchen Batterien im
Eingang der Meerenge beſchoß, wurde er von vier tür=
kiſchen
Granaten getroffen, worauf er ſich
zurückzog.
An der kaulaſiſchen Front wurden mit über=
legenen
Kräften ausgeführte Angriffe der Ruſſen in der
Gegend von Olty von unſeren Vorpoſten vollkommen
abgeſchlagen. Wir unternahmen Gegenangriffe und be=
mächtigten
uns dabei verſchiedener Höhen. Von den übri=
gen
Kampffronten iſt nichts Wichtiges zu melden.
* London, 12. Mai. Amtlich wird gemeldet: Ein
türkiſches Communiqué meldet, daß ein türkiſches Kriegs=
ſchiff
die Beſatzung des auſtraliſchen Unterſee=
bootes
A. E. 2, das verſenkt wurde, gefan=
gen
genommen habe. Die britiſche Admiralität hat keine
Beſtätigung dieſer Nachricht erhalten.
* Athen, 13. Mai. (Ctr. Frkf.) Die heutigen Nach=
richten
ſtellen die Lage der Verbündeten auf
Gallipoli übereinſtimmend als wenig erfreulich dar.
Der von Anfang an erbitterte Widerſtand der Türken hat
ſich in den letzten Tagen verſtärkt. Die Verbündeten haben,
nachdem ſie vor wenigen Tagen zwei bis drei Kilometer
vorgerückt waren, nach blutigen, verluſtreichen Kämpfen
die Verſchanzungen bei Kaba Tepe eiligſt räumen und
ſich in regelloſer Flucht bis an die Küſte zurückziehen
müſſen unter Hinterlaſſung von Hunderten von Verwun=
deten
. Bei Kaba Tepe ſtehen nur noch 20000 Mann, die
nicht einmal für die Verteidigung gegen die Türken aus=
reichend
ſind. Es werden daher eiligſt Verſtärkungen ge=
ſandt
. Auch bei Kum Kale iſt die Lage unerfreulich.
* Athen, 13. Mai. Ein franzöſiſches Ge=
ſchwader
unter dem Admiral Baillou iſt nach einer
Meldung aus Mytilene zur Verſtärkung der Alliierten
bei Tenedos eingetroffen.

Das engliſche Linienſchiff
Goliathé geſunken!

* London, 13. Mai. Im Unterhaus
machte Churchill die Mitteilung, daß das
Linienſchiff Goliath inden Dardanellen
torpediert wurde und man einen Verluſt
von 500 Menſchenleben befürchte.
Der Goliath iſt eines der älteren engliſchen Linien=
ſchiffe
, denn ſein Stapellauf erfolgte 1898. Bei einer
Länge von 118,9 Meter hatte es eine Waſſerverdrängung
von etwa 14000 Tonnen. Es hatte eine Panzerung bis
zu 305 mm. Der Goliath war beſtückt mit 4 30,5 cm,
12 15,2 12 7,6 und 6 4,7 cm Geſchützen, ferner hatte es
2 Maſchinengewehre und 4 Torpedolanzierrohre. Seine
Maſchinen mit 13,500 Pferdeſtärken gaben ihm eine
Geſchwindigkeit von 18,7 Knoten. Die Beſatzung zählte
700 Köpfe.
* Konſtantinopel, 13. Mai. Das Große Haupt=
quartier
gibt bekannt: An der Dardanellenfront
hat ſich zulande nichts Wichtiges ereignet. Am Vormit=
tag
griff ein Teil unſerer Flotte ein engliſches
Panzerſchiff an, das ſich in der Nähe des Hafens
von Morto bei dem Eingang der Dardanellen befand.
Das Panzerſchiff wurde an drei Stellen getroffen:
an der Brücke des Kommandanten, in der Mitte und
Achtern und ſank ſofort. Auf den übrigen Kriegs=
ſchauplätzen
hat ſich nichts Wichtiges ereignet.
* Konſtantinopel, 13. Mai. Aus den Darda=
nellen
wird gemeldet, daß die feindliche Flotte,
die nicht wagt, in die Meerenge einzufahren, von hoher
See aus die Beſchießung der unbefeſtigten Teile der
Küſte fortſetzt, ohne jedoch eine Wirkung zu erzielen.

Darmſtadt, 14. Mai.
Deutſcher Bühnenvereinstag in Darmſtadt.
Morgen, am 15. Mai, werden wir in unſerer Stadt die
Intendanten und Direktoren der deutſchen
Bühnen begrüßen, die ſich zu ihrem alljährlich wieder=
kehrenden
Verbandstag diesmal in Darmſtadt zuſammen=
finden
. Der Bühnenverein, der nicht nur die künſtleriſchen
und wirtſchaftlichen Intereſſen ſeiner Mitglieder, ſondern
aller Bühnenangehöriger fördert, beſteht nahezu ſieben
Jahrzehnte. Er wurde 1846 gegründet. In Darmſtadt
tagte der Bühnenverein zum letzten Male im Mai 1903.
Anläßlich der diesmaligen Tagung wird abends im Hof=
theater
auf Allerhöchſten Befehl Arda unter muſikaliſcher
Leitung von Hofrat Ottenheimer in Szene gehen.
Gertrud Geyersbach, die dem Hoftheater von der nächſten
Spielzeit ab wieder angehören wird, ſingt die Titelpartie.

Kunſtnotizen.

Ueber Werke, Künſtler und künſtleriſche Veranſtaltungen ꝛc., deren im Nach=
ſtehenden
Erwähnung geſchieht, behält ſich die Redaktion ihr Urteil vor.
Reſidenz=Theater am Weißen Turm.
Der mit ſo großem Beiſall aufgenommene Vierakter
Auge um Auge der Roman eines gemeinen Soldaten,
wird heute zum letztenmal vorgeführt. Morgen folgt dann
der beſte und ſenſationellſte Detektivroman in 4 Akten,
das fünfte Abenteuer des Detektivs Brauer von Harry
Piel Der geheimnisvolle Nachtſchatten. (S. Anz.)

Erdbeben.

Jugenheim, Erdbebenwarte, 13. Mai. Geſtern,
12. Mai, in der Mittagsſtunde wurde ein Erdbeben
verzeichnet. Der Herd iſt nach vorläufiger Berechnung
das innere Oſtafrika, etwa 3 Grad ſüdl. Breite. Entfer=
nung
6350 km.

Literariſches.

Was Hunnen und Barbaren ſingen
Das Büchlein iſt zum Gebrauch im Felde (im Schützen=
graben
und bei den Etappentruppen) wie daheim (in der
Familie, in der Schule, in Vereinen und Lazaretten) be=
ſtimmt
und enthält außer den altbekannten Soldaten=
und Vaterlandsliedern, viele, weniger bekannte Gedichte
älterer deutſcher Dichter und eine Auswahl der während
des Weltkriegs entſtandenen und in Töne geſetzten Ge=
dichte
. Verlag von P. Pabſt, Leipzig. Preis 20 Pfennig.

Letzte Nachrichten.

* Berlin, 12. Mai. Am 7. Mai iſt in einem ver=
ſchloſſenen
Poſtwagen des Zuges 201, Hannover=
Berlin, wahrſcheinlich durch Selbſtentzündung,
Feuer ausgebrochen. Glücklicherweiſe wurde der
Brand rechtzeitig entdeckt, ſo daß von dem aus Feldpoſt=
ſendungen
beſtehenden Inhalt des Wagens nur 10 Sen=
dungen
verbrannt ſind; 30 Sendungen wurden leicht be=
ſchädigt
. Der Befund läßt darauf ſchließen, daß eine der
vernichteten Sendungen Streichhölzer oder andere leicht
entzündbare Gegenſtände enthielt. Auf das Verbot der
Verſendung feuergefährlicher Gegenſtände, wie Streich=
hölzer
uſw., durch die Feldpoſt, wird deshalb erneut auf=
merkſam
gemacht.
(Schluß des redaktionellen Teils.)

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(7147a
Gärtnerei,

Valentin Schmidt, Nieder-Ramstädterstr. 75.

Bestellungen unter Fernsprecher 164.g

Tageskalender.

Freitag, 14. Mai.
Großh. Hoftheater, Anfang 7 Uhr, Ende gegen
10½ Uhr (Ab. D): Datterich

Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei=
Verantwortlich für den politiſchen Teil, für Feuilleton,
Reich und Ausland: Dr. Otto Waldaeſtel; für den übrigen
redaktionellen Teil: Kurt Mitſching; für den Anzeigen=
teil
, Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem Ge=
ſchäftsleben
: Paul Lange, ſämtlich in Darmſtadt. Für
den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an
die Redaktion des Tagblatts zu adreſſieren. Etwaige
Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche wer=
den
nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden
nicht zurückgeſandt.

Statt besonderer Anzeige.
Heute abend ½8 Uhr entschlief sanft infolge eines Schlaganfalles mein über alles
geliebter Mann, unser guter, treuer Vater, Schwiegervater, Sohn, Bruder, Schwager und Grossvater
er
desgerichtsrat August Tabricius

im Alter von 62 Jahren.

Namens der tieftrauernden Hinterbliebenen:
Emilie Fabricius, geb. Trenca.

Darmstadt, 12. Mai 1915.

Einsegnung: Samstag, den 15. Mai, nachmittags ½4 Uhr, Alicestrasse 17.
Beerdigung um ½5 Uhr vom Portale des Friedhofes Nieder-Ramstädterstrasse aus.
Bitte von Beileidsbesuchen absehen zu wollen.

(7497

[ ][  ][ ]

Bekanntmachung
betr. Herſtellungsverbot, Beſchlagnahme und Beſtandserhebung für
Militärtuche:

Nachſtehende Verfügung wird hiermit zur allgemeinen Kenntnis gebracht. Jede
Uebertretung (worunter auch verſpätete oder unvollſtändige Meldung fällt) ſowie
jedes Anreizen zur Uebertretung der erlaſſenen Vorſchriften wird, ſoweit nicht nach
den allgemeinen Strafgeſetzen höhere Strafen verwirkt ſind, nach § 9, Ziffer b des
Geſetzes über den Belagerungszuſtand vom 4. Juni 1851 (oder Artikel 4, Ziffer 2
des Bayeriſchen Geſetzes über den Kriegszuſtand vom 5. November 1912) ſowie nach
§ 5 der Bekanntmachung über Vorratserhebungen vom 2. Februar 1915 ( Reichsgeſetz=
blatt
, Seite 54) außer mit Konfiskation der Vorräte und Schließung des Betriebes
mit Gefängnis bis zu einem Jahre oder mit Geldſtrafe bis zu 10000 Mark beſtraft.
Die Verfügung tritt am 15. Mai 1915, mittags 12 Uhr, in Kraft.
Herſtellungsverbot.
§ 1. Die Herſtellung von Militärtuchen, d. h. Woll= oder Halbwollgeweben
irgendwelcher Art und Farbe, die zu Uniformbekleidungsſtücken für Offiziere oder
Mannſchaften in Betracht kommen können im nachſtehenden kurz Militärtuche ge=
nannt
iſt nach dem 15. Mat 1915 verboten. Die bis zum 15. Mai 1915 in der
Weberei auf Stühlen eingerichteten und auf Bäumen vorbereiteten Ketten dürfen bis
ſpäteſtens 30. Juni 1915 abgewebt werden (in den Meldeſcheinen als roh aufzuführen).
Fertiggewebte Militärtuche müſſen bis ſpäteſtens 31. Juli 1915 appretiert ſein.
Soweit dies in der eigenen Fabrik oder in der derzeitigen Lagerſtelle nicht möglich
iſt, müſſen die Waren nach endgültiger Fertigſtellung an die in dem Meldeſchein an=
geführte
Lagerſtelle zurückgeführt werden. Iſt dies untunlich, muß die neue Lager=
ſtelle
dem Meldeamt angezeigt werden.
§ 2. Nach dem 15. Mai 1915 iſt die Herſtellung von Militärtuchen auf Grund
alter Lieferungsverträge nur ſolchen Fabrikanten geſtattet, die bereits unmittelbare
Aufträge haben:
a) vom Bekleidungs=Beſchaffungs=Amt,
b) von dem Kriegs=Tuch=Verband,
c) von dem Kriegs=Weber=Verband,
d) von einem deutſchen Kriegs=Bekleidungs=Amt
2) von Perſonen, die eine Beſcheinigung des Bekleidungs=Beſchaffungs=Amtes
oder eines deutſchen Kriegs=Bekleidungs=Amtes beibringen, aus der hervor=
geht
, daß Lieferungsverpflichtungen gegenüber einem dieſer Aemter beſtehen.
Neue Herſtellungs= und Lieferungsverträge für Militärtuche dürfen nach dem
Datum der Bekanntgabe dieſer Verfügung nur vom Bekleidungs= Beſchaf=
fungs
=Amt abgeſchloſſen werden.
Beſchlagnahme.
§ 3. Beſchlagnahmt und der Verfügungsberechtigung der Eigentümer ent=
zogen
ſind ſämtliche Vorräte von Militärmannſchaftstuchen irgendwelcher Herſtellungsart
in rohem, halbfertigem und fertigem Zuſtande (Manteltuch, Rocktuch, Hoſentuch) in
grau, feldgrau und graugrün.
Ausgenommen von dieſer Beſchlagnahme ſind:
1. alle Mengen von Militärtuchen, für die Lieferungsverträge beſtehen mit:
a) dem Bekleidungs=Beſchaffungs=Amt,
b) dem Kriegs=Tuch=Verband,
c) dem Kriegs=Weber=Verband,
d) einem deutſchen Kriegs=Bekleidungs=Amt,
e) Perſonen, die eine Beſcheinigung des Bekleidungs=Beſchaffungs=Amtes oder
eines deutſchen Kriegs=Bekleidungs=Amtes beſitzen, aus der hervorgeht, daß
Lieferungsverpflichtungen gegenüber einem dieſer Aemter beſtehen, gleichviel,
ob dieſe Mengen bereits vorhanden ſind oder gemäß § 2 erzeugt werden ſollen;
2. bereits zur Verarbeitung zugeſchnittene Vorräte:
3. diejenigen Vorräte, die in ein und derſelben Warengattung (Qualität) eine
Menge von 180 m bei doppelt breiter Ware,
360 m bei einfach breiter Ware, nicht erreichen;
4. diejenigen Waren, die in der Normalbreite von 140 cm zwiſchen den Leiſten
ein Gewicht von weniger als 600 g für den laufenden Meter haben:
5. Offizierstuche (ſiehe § 5, 3).
Meldepflicht.
§ 4. Zur Meldung verpflichtet ſind alle Perſonen, Behörden oder Geſellſchaften,
die Miltärtuche für ſich oder für andere in Beſitz oder Gewahrſam haben oder ſie er=
zeugen
oder verarbeiten.
§ 5. Meldepflichtig ſind:
1. alle Mengen an Mannſchaftstuchen, ſoweit ſie nach § 3 der Beſchlag=
nahme
unterliegen; (Meldeſchein 1)
2. alle Mengen an Mannſchaftstuchen in grau, feldgrau und graugrün
unter 180 m in doppelter Breite, bezw. 360 m in einfacher Breite einer und
derſelben Warengattung (Qualität) oder im Gewicht von weniger als 600 g
für den laufenden Meter (bei 140 cm Breite) (ſiehe § 3, 3 und ¾). Eine Teilung
der Vorräte einer Warengattung iſt verboten: (Meldeſchein 2)
3. Offizierstuche d. h. wollene Uniformſtoffe feinerer Qualitäten, z. B.
feine Trikotſtoffe, feine Cordſtoffe, feine Kammgarnſtoffe und ſeine Tuche, die
für Mannſchaftsdienſtbekleidung im allgemeinen nicht verwendet werden, in
rohem, halbfertigem oder fertigem Zuſtande in grau, feldgrau und graugrün,
ſoweit ſie noch nicht zur Verarbeitung zugeſchnitten ſind und ſich zur Herſtellung
von Offiziersbekleidungsſtücken eignen; (Meldeſchein 3)

weiche Bieſerungsverträge im Sime des § 3 Abſah 1
beſtehen. (Reldeſchein 4)
Die unter 2, 3 und 4 aufgeführten Vorräte ſind nur meldepflichtig, nicht beſchlag=
nahmt
.
Melde=Beſtimmungen.
§ 6. Die Meldung hat unter Benutzung der amtlichen Meldeſcheine für Tuche
zu erfolgen, wofür Vordrucke in den Poſtanſtalten 1. und 2. Klaſſe erhältlich ſind.
Auf einem Meldeſchein dürfen nur die Vorräte eines und desſelben Eigentümers
gemeldet werden. Die Beſtände ſind für jede Warengattung getrennt aufzugeben.
Weitere Mitteilungen irgendwelcher Art darf die Meldung nicht enthalten. Alle
die, die Militärtuche nur in Gewahrſam haben, ohne Eigentümer zu ſein, brauchen nur
die von ihnen verwahrten Mengen und den oder die Eigentümer dieſer anzugeben. Iſt
über eine Warenlieferung zwiſchen zwei Perſonen ein Rechtsſtreit entſtanden und noch
nicht entſchieden, ſo iſt diejenige Perſon zur ausführlichen Meldung in obenſtehendem
Sinne verpflichtet, die die Ware beſitzt oder einem Lagerhalter zur Verfügung eines
anderen übergeben hat.
§ 7. Von jeder Warengattung iſt von dem Eigentümer ein Muſter beizufügen:
a) Von Mannſchaftstuchen in Warenmengen von in Größe von 50 cm Länge,
mehr als 180 m (doppelte Breite) einer Waren= 7 70 cm Breite mit einer Leiſte.
gattung
(25X140 cm ſind zwecklos)
b) Von Mannſchaftstuchen in Mengen von we= in Größe von 20 cm Länge
niger als 180 m (doppelte Breite)
und 25 cm Breite.
Von Offizierstuchen ſind keine Muſter einzuſenden. Die Muſter ſind an der Seite
der Leiſte mit einem gut befeſtigten Papier= oder Pappzettel zu verſehen, auf dem der
Name, Wohnort und Straße des Eigentümers, Stoffbezeichnung (Deſſin) mit deutlicher
Schrift vermerkt ſind.
§ 8. Den Meldepflichtigen wird empfohlen, das Zeugnis eines ſtaatlichen
Material=Prüfungs=Amtes oder einer unter behördlicher Aufſicht ſtehenden Prüfungs=
ſtelle
(Konditionieranſtalt), die zur Führung eines Amtsſiegels berechtigt iſt beizufügen,
da hierdurch eine ſchnellere Bearbeitung und Erledigung der Meldungen (Uebernahme
ſeitens der Militärbehörde oder Freigabe) ermöglicht wird.
Die Zeugniſſe haben folgende Punkte zu enthalten:
a) Bezeichnung des Stoffes,
b) Fadeneinſtellung in Kette und Schuß auf 1 adem,
c) Reißfeſtigkeit in Kett= und Schußrichtung in Kilogramm (Verſuchsſtreifen 9 cm
breit doppelt zuſammengelegt und 30 a freie Länge zwiſchen den Klappen),
d) Dehnung in Prozenten,
e) Gewicht auf 1 gdem,
f) Material unter Feſtſtellung des Anteils tieriſcher und pflanzlicher Spinnſtoffe.
§ 9. Meldeſcheine und Muſter ſind getrennt an
das Wollgewerbemeldeamt des Königl. Kriegsminiſteriums
Berlin SW. 48,
verlängerte Hedemannſtraße Nr. 11
vorſchriftsmäßig ausgefüllt bis zum 31. Mai 1915einſchl. einzureichen. Prüfungs=
zeugniſſe
mit angeſiegeltem Muſter können bis 15. Juni 1915 nachgeliefert werden; dies
iſt im Meldeſchein anzugeben.
Alle Anfragen welche die vorliegende Verfügung betreffen, ſind in geſonder=
ten
Briefumſchlägen an das Meldeamt zu richten.
§ 10. Jeder Meldepflichtige hat ein Lagerbuch einzurichten, aus dem jede Aende=
rung
der Vorratsmengen und ihre Verwendung erſichtlich ſein muß.
Zur Ermittlung richtiger Angaben werden im Auftrage des Kriegsminiſteriums
Beamte der Polizei= und Militärbehörden die Vorratsräume unterſuchen und die Bücher
der zur Auskunft Verpflichteten prüfen.
Frankfurt (Main), den 14. Mai 1915.
Stellv. Generalkommando 18. Armeekorps.
(7496

Betreffend: Jährliche Anbauerhebung.
An die Großh. Bürgermeiſtereten des Kreiſes.

Die landwirtſchaftliche Anbaufläche der einzelnen Gemarkungen ſoll in der Zeit
vom 28. Mai bis 4. Juni ds. Js. neu ermittelt werden. Einen Erhebungsbogen
wird Ihnen die Großh. Zentralſtelle für die Landesſtatiſtik in Darmſtadt zuſenden.
Er iſt ſpäteſtens bis zum 10. Juni an die genannte Zentralſtelle zurückzuſenden.
Auf genaue Ausfüllung des Erhebungsbogens iſt beſonderer Wert zu legen.
Darmſtadt, den 10. Mai 1915.
(7450
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V.; von Starck.

Bekanntmachung.

Das Königliche ſtellvertretende Generalkommando des XVIII. Armeekorps hat
erſucht, da Anträge und Beſchwerden in Familienunterſtützungs=Angelegenheiten in
letzter Zeit ſehr zahlreich bei ihm eingehen, für Abhilfe zu ſorgen.
Es wird deshalb wiederholt darauf hingewieſen, daß die Militärbehörden ins=
beſondere
das Königliche Generalkommando, in Sachen der Familienunterſtützung
keine Beſchwerdeſtellen ſind, und daß an ſie gerichtete Eingaben ohne ſachliche Prüfung
den Verwaltungsbehörden überwieſen werden.
Darmſtadt, den 11. Mal 1915.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V.: von Starck.
(7476

Hrisgeurerbverein Harmsfadf.
Zu der am
Sonntag, den 16. Mai 1915, vorm. ½11 Uhr,
im großen Saal des Schützenhofs ſtattfindenden
feierlichen Ueberreichung der Geſellenbriefe
an die in dieſem Jahre beſtandenen Junggeſellen laden wir hiermit
alle Lehrlinge, Eltern und Lehrmeiſter, Prüfungsmitglieder und
ſonſtige Intereſſenten freundlichſt ein.
Mit der Feier iſt eine Ausſtellung der Geſellenſtücke ver=
bunden
, deren Beſichtigung Jedermann von vormittags 9½ Uhr an
(7490
geſtattet iſt.
Der Geſellenprüfungsausſchuß.
K. Schembs.
W. Eberhardt.

Perkeo-Saal
Alexanderstr. 14.
Spezlalläten-u Posen-Theuter
Monat Mai (6892a
der grosse Spielplan der
Veroni-Sänger.

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höchſten Preiſe. Poſtk. gen. (7303a
H. Wischniack, Neugaſſe 1.

2. Wanderung
osenwolok, Sonntag, 16. Mai:
Stockstadt- Küh-
kopf
- Schweden-
säule
- Knoblochs-
aue
-Oppenheim-

Mierslein.
Dar mſtadt ab
H.=B. 7.24 Uhr
Marſchz. 5½ St.
Führer:
9-Lpe Osr
L. Stumpf und
G. Völker.
Teilnehmerkarten b. R. Bergmann
und Freitag im Klublokal. (7485
Der Vorſtand.

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Der beste Detektir-
roman
der Jetztzeit
5tes Abenteuer des
Detektivs Braun:
Der
geheimnisvolle
Machtschatter
ab morgen. (7489

Großh. Hoftheater.
Freitag, den 14. Mai:
159, Abonnements=Vorſtellung. D40
Datterich.
Lokalpoſſe in der Mundart
der Darmſtädter in 10 Bildern
von Ernſt Elias Niebergall.
Spielleiter: Hermann Knispel.,
Perſonen:
Datterich, Parti=
. Eduard Göbel
culier .
Bennelbächer Adolf Klotz
K. Weſtermann
Spirwes
165
1 Jean Sautier
Kners
Dummbach,
Drehermeiſter . H. Knispel
Babete, ſeine
. Ag. Wisthaler
Frau
Marie, ſ. Tochter Käthe Gothe
Schmitt, Dreher=
. . Frz. Schneider
geſelle
Steifſchächter,
Schneidermeiſter Br. Waigandt
Bengler, Schuh=
machermeiſter
. H. Gehbauer
Fritz Knippelius,
Metzgermeiſter . Frz. Herrmann
Evchen, Mariens
Freundin . . . Frieda Große
Liſette, Kellner=
. Luiſe Kümmel
mädchen
Erſter (Polizei= Hans Debus
Zweiter) diener F. Jachtmann
Ein Muſikant . Ludw. Hinkel
Ludw. Wenzel
Erſter Hand= Chriſtoph Speer
Zweiter, langer Otto Wolf
Dritter
Ein Wirtsjunge Ernſt Rettig
Ein kleiner Junge Erna Stoffer
Nach dem 5. Bilde längere Pauſe.
Muſikal. Programm d. Abends
Leiter: Richard Lert.
1. Ouvertüre zur Entführung aus
dem Serail (Mozart.
2. Menuett u. Walzer (Beethoven).

13. Gavotte aus der Oper Ido=
meneus
: (Mozarh.
4. Ballettmuſik und
5. Zwiſchenaktsmuſik zu Roſa=
munde
: (Franz Schubert.
6. Radetzky=Marſch (Joh. Strauß).
7. Morgenblätter, Walzer (Joh.
Strauß).
8. Menuett u. Länderer (Beethoven).
9. Bürgerſinn‟, Walzer (Joh.
Strauß).
Preiſe der Plätze (Kleine
Preiſe): Sperrſitz: 1.12. Reihe
3.70 , 13.19. Reihe 3.20 , Par=
terre
: 1.5. Reihe 2.35 , 6.8.
Reihe 1.95 , Proſzeniumsloge
5.20 , Mittelloge 5.20 , Bal=
konloge
4.70 , I. Rang 4.20 ,
II. Rang: 1.6. Reihe 2.15 ,
7. u. 8. Reihe 1.75 , I. Galerie
1.15 , II. Galerie 0.65 .
Kartenverkauf: an der Tages=
kaſſe
im Hoftheater von 9½—1½
Uhr und eine Stunde vor Beginn
der Vorſtellung.
Anf. 7½ Uhr. Ende geg. 10½ Uhr.
Vorverkauf für die Vorſtelungen:
Samstag, 15. Mai: 160. Ab.=
Vorſt. A 40. Auf Allerhöchſten
Befehl: Feſtvorſtellung anläßlich
der Tagung des Deutſchen Bühnen=
vereins
. Alda‟. Gew. Preiſe.
Anfang 6 Uhr.
Sonntaa, 16. Mai: 161. Ab.=Vſt.
C 40. Wie einſt im Mait.
Kleine Preiſe. Anfang 7 Uhr.
Montag, 17. Mai: Außer Ab.
Volks= und Garniſons= Wohltätig=
keits
=Vorſtellung für die Penſions=
kaſſe
des Hoftheaters: Alt= Hei=
delberg
. Volks= Vorſtellungs=
preiſe
. Ankang 7 Uhr.
Aus dem Spielplan.
Dienstag, 18. Mai: 162. Ab.=Vſt.
A 41. Aleſſandro Stradella.;
Hierauf: Die Puppenfee.
Kleine Preiſe. Anfang 7 Uhr.

[ ][  ]

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2

Maiiser- warchaus

MARKT 7

GUGGENHEIM & MARX

MARKT 7

Bekanntmachung.

Freitag, den 18. Inni 1915,
vormittags 10½ Uhr,
ſollen die der Georg Wilhelm
Weidig Witwe, Anna Katharine,
geb. Andreß in Darmſtadt, zuge=
ſchriebenen
Liegenſchaften:
Flur Nr. qm
VII 4775/10 45 Grasgarten ( Vor=
garten
) Moſer=
ſtraße
,
VII 477 252 Hofreite Moſer=
ſtraße
Nr. 5,
VII 471 356 Grabgarten da=
ſelbſt
,
in unſerem Geſchäftszimmer, Witt=
mannſtraße
1, zwangsweiſe ver=
(K99/14
ſteigert werden.
Die Genehmigung der Verſteige=
rung
wird auch dann erfolgen,
falls kein der Schätzung entſprechen=
des
Gebot eingelegt wird und
andere rechtliche Hinderniſſe nicht
entgegenſtehen.
Darmſtadt, 10. Mai 1915.
Großh. Ortsgericht Darmſtadt II
(Beſſungen).
Frantz. (IX,7492

Flaſchen
2
werden ſtets angekauft. Wagner,
Dieburgerſtraße 4.
(*9776mf

Bekanntmachung.

Freitag, den 18. Jnni 1915,
vormittags 11 Uhr,
ſollen die der Witwe des Apo=
thekers
Friedrich Lohnes, Char=
lotte
Karoline Amalie, geb. Hart=
mann
früher in Darmſtadt, jetzt
in Offenbach, und deren minder=
jährigen
Kinder zugeſchriebenen,
in der Gemarkung Darmſtadt=
Beſſungen gelegenen Liegenſchaften
Flur Nr. am
VI 10571/10. 206 Hofreite Klap=
pacherſtraße

Nr. 42,
VI 1058½/10 169 Hofreite Klap=
pacherſtraße

Nr. 40,
VI 10591
.Grabgarten m.
335
1060)
Gartenhaus
Klappacherſtr.
in unſerem Geſchäftszimmer, Witt=
mannſtraße
1, zwangsweiſe ver=
ſteigert
werden.
(K67/14
Darmſtadt, 11. Mai 1915.
Großh. Ortsgericht Darmſtadt II
(Beſſungen.)
Frantz. (IX,7493

Lind wird in liebev. Pflege ge=
K nommen aufs Land, Ang. u.
A 99 an die Geſchäftsſt. (*9845fs

Miantinchung.

Mittwoch, den 26. Mai I. Js.,
vormittags 10½ Uhr,
ſoll die dem Schreinermeiſter Karl
Pfaff dahier zugeſchriebene Lie=
genſchaft
:
Flur Nr. qm
15 91 1507 Hofreite Kirſchen=
allee
11,
15 91¾10 66 Grasgarten ( Vor=
garten
) daſelbſt,
in unſerem Bureau Grafenſtraße
Nr. 30, II, zwangsweiſe verſteigert
werden.
(KB38/14
Falls andere rechtliche Hinder=
niſſe
nicht entgegenſtehen, wird Ge=
nehmigung
der Verſteigerung auch
dann erfolgen, wenn das eingelegte
Meiſtgebot die Schätzung nicht er=
reicht
.
Darmſtadt, 15. April 1915.
Großh. Ortsgericht Darmſtadt I.
Müller. (VIII,6012

Jung. Mädchen aus beſſ
Familie, welches das Real=
Gymnaſium bis zur Ober=
ſekunda
mit gutem Erfolg be=
ſucht
hat, erteilt Nachhilfeſtund.
Näh. Speſſartring 5, II. (*9784

Kliegschnte
allen Grössen
wieder neu eingetroffen.
MainzerSchuhlager
4 Schillerplatz 4.
(*9853)

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Luiſenſtraße 6, III., gut möbl.
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mädch
., die koch. k., jüngere Mädchen
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gewerbsmäßige Stellenvermittlerin
Eliſabethenſtr. 5. Tel. 531. (*9847

Mfene Stelen
tügt gel. Zuerfr. Geſchäftsſ. (937

Ordenl. Mädch. erſ.im Hausb.
vor= u. nachm. einige Stund. geſ.
*9854)
Hügelſtr. 4, part.

Sichtkundiger, ſollder
Taltbarsche
geſucht.
(7431a
Dampfmolkerei Heinrich Wolf
Woogsplatz 2.

Kellner, Köche, Hoteldiener,
Haus= u. Servierburſchen, junge
Burſchen, Kochlehrling, Kellner=
lehrling
, Reſtaur.=Köchin geſucht.
Adolf Dingeldein, gewerbs=
mäßiger
Stellenvermittler, Eliſa=
bethenſtraße
5, 2. Stock. (*9848