Bezugspreis:
Ausgabe A (mit Illuſtriertem Unterhaltungsblatt)
178. Jahrgang
Anzeigenpreis:
monatlich 60 Pfg.; Ausgabe B (mit Iluiſtriertem
Die 49 mm breite Petitzeile im Kreiſe Darmſtahl
10 Pfg., ausw. 20 Pfg.; Familienanzeigen 30 Pfg.;
Chronik) monatlich 80 Pfg. Beſtellungen nehmen
Unterhaltungsblatt und Illuſtrierter Wochen= verbunden mit „Wohnungs=Anzeiger” und der wöchentlichen Beilage: die 84mm breite Reklamezeile oder deren Naum
entgegen: die Geſchäftsſtelle Rheinſtr. 23 (Fernſpr.
im Kreiſe Darmſtadt 30 Pfg., auswärts 75 Pfg.;
Nr. 1 u. 426), unſere Filialen, Landagenturen u. alle
Nabatt nach Tarif. Anzeigen nehmen entgegen: die
Poſtämter. Verantwortlichkeit für Aufnahme von
Geſchäftsſtell Rheinſtr. 23, die Fiſiaken u. Agen=
Anzeigen an beſtimmten Tagen wird nicht übernom.
turen, Anzeigenerped. des In= und Auslandes. Bei
Illuſtriertes Unterhaltungsblatt.
Konkurs od. gerichtl. Beitreib. fält jed. Rabatt weg.
Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Polizeiamts Darmſtadt, der Großh. Bürgermeiſtereien des Kreiſes und der andern Behörden.
Das „Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt” wird Dienstags, Donnerstags und Samstags nach Bedarf beigefügt.
Der Krieg.
Von den Kriegsſchauplätzen. — Die Verſenkung der „Luſitania‟. — Die Mitſchuldigen. — Die Kriſis in Italien. — Keine
Aushungerungsgefahr. — Taten eines ruſſiſchen Armeeführers. — Der Aufſtand in Portugal.
Von den Kriegsſchauplätzen.
* Großes Hauptquartier, 17. Mai.
(W. T. B. Amtlich.)
Weſtlicher Kriegsſchauplatz.
Nördlich von Ypern, weſtlich des Kanals,
bei Steenſtraate und Het Saas gaben wir unſere
vorgeſchobenen Stellungen auf und zogen die
dort ſtehenden ſchwachen Kräfte, um Verluſte
durch ſtarkes Artilleriefeuer zu verhindern, in
unſere Hauptſtellungen am öſtlichen Kanalufer
zurück.
Südlich von Nenve Chapelle hielten
die Engländer noch die Teile unſeres vorderen
Gräbens, die ſeit den vorgeſtrigen Kämpfen in
ihrer Hand ſind. Das Gefecht dauert dort
noch an.
Nördlich von Arras, bei Ablain und
Neuville, wieſen wir franzöſiſche Angriffe ſehr
verluſtreich für den Gegner ab.
Bei Ailly und im Prieſterwalde haben
ſich geringfügigere Infanteriekämpfe entwickelt.
Unſere Luftſchiffe machten erfolgreiche
Angriffe auf die Kriegshäfen Dover und
Calais.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz.
An der Dubiſſa, in der Gegend
Eira=
gola und Czekysky, ſowie ſüdlich des Njemen
bei Mariampol und Ludwinow wurden
feind=
liche Angriffe abgewieſen. Unter den bei Schawli
gemachten ruſſiſchen Gefangenen wurden
Re=
kruten des Jahrgangs 1916 feſtgeſtellt, die
eine nur vierwöchentliche Ausbildung hinter
ſich hatten.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz.
Unſer Vormarſch zwiſchen Pilica
und oberer Weichſel, ebenſo wie auf der
Front Sambor- Strij- Stanislau wird
fortgeſetzt. Bei Jaroslau und nördlich iſt es
an mehreren Stellen gelungen, den San zu
überſchreiten. Um Przemyslwird gekämpft.
Oberſte Heeresleitung.
Der Krieg im Orient.
* Konſtantinopel, 16. Mai, 8 Uhr 5 Min.
abends. Das Hauptquartier meldet: An der
Dar=
danellenfront bei Ari Burnu unternahmen drei
feindliche Bataillone mit Genietruppen geſtern früh gegen
die Stellung unſeres rechten Flügels wiederholte Angriffe,
durch die wir überraſcht werden ſollten. Die Feinde
wurden jedesmal mit Verluſten zurückgeworfen
und durch unſere Gegenangriffe bis an ihre
Hauptſtellun=
gen getrieben. Wir zählten 300 tote Feinde in der
Um=
gebung dieſer Stellungen. Der Geſamtverluſt des
Fein=
des bei den Angriffen beläuft ſich auf 1500 Mann. Wir
erbeuteten 200 Gewehre und eine Menge ſonſtiges
Kriegs=
material. Unſere eigenen Verluſte ſind verhältnismäßig
ſehr gering. Feindliche Schiffe beſchoſſen geſtern
er=
folglos unſere Batterien am Eingang der Meerenge.
Dieſe Batterien feuerten ihrerſeits heftig auf die
feind=
lichen Stellungen von Seddeül=Bahrl. Drei Geſchoſſe
trafen das engliſche Panzerſchiff „Vengeance‟.
Unſere Flieger warfen mit Erfolg Bomben auf den bei
Sedd=ul=Bahr ſtehenden Feind. Am 1. Mai ließ das
franzöſiſche Panzerſchiff „Victor Hugo”,
das im Golf von Akaba kreuzte, ein Waſſerflugzeug
auf=
ſteigen, das, von unſerem Feuer beſchädigt, ins Meer
ſtürzte. Am 2. Mai wollte dasſelbe Panzerſchiff in einer
Schaluppe eine Abteilung landen, die Schaluppe wurde
aber mit einem Verluſte von fünf Toten und
Verwun=
deten vertrieben. Der „Victor Hugo” zog ſich hierauf
zu=
rück. Von den anderen Fronten iſt nichts von Bedeutung
zu melden.
Der Seekrieg.
* Hamburg, 16. Mai. Der ſchwediſche Dampfer
„Björn”, mit Erz und Lebensmitteln nach London
unterwegs, iſt angehalten und nach Hamburg
ge=
bracht worden.
* London, 14. Mai. Die Verſenkung der „
Luſi=
tania”, ſagt die Morning Poſt, iſt keineswegs von höherer
Bedeutung, als die anderer Schiffe, von denen in der Zeit
vom 3. bis 9 Mai nicht weniger als 19 den U=
Booten zum Opfer gefallen ſind. Die folgende Liſte gibt
ihre Namen: Nördliche Nordſee: Trawlers: „Scottiſh
Queen”, „Coquet”, „Progreß”, „Hector”, „Jolanthe‟,
„Hero”, „Bob White”, „Rugby”, „Sceptre‟, „Merrie‟, „
Is=
lington‟, „Stratton”, „Bevington”, „Truro‟. Dampfer:
„Don”. Kanaleingang: Schoner: „Earl of Lathom”.
Dampfer: „Centurion”, „Candidate”, „Luſitania”.
Die Verſenkung der
„Luſitania‟.
Ein neuer Beweis für Englands Schuld.
* Berlin, 15. Mai. Daß die engliſche
Re=
gierung allein für das der „Luſitania” zugeſtoßene
Unglück verantwortlich gemacht werden muß,
unterliegt nach allem, was bisher über dieſen Fall
be=
kannt geworden iſt, für jeden unbefangenen Beurteiler
nicht dem leiſeſten Zweifel. Immerhin iſt ein Hinweis
im Berliner Tageblatt auf einen neuen
Geſichts=
punkt bei der Beurteilung der Schuldfrage
dankenswert. Stellt man nämlich, wie das genannte
Blatt ſchreibt, die Frage ſo: „Darf ein der
Perſonen=
beförderung nach und von den Vereinigten Staaten
dienen=
des Schiff Reiſende befördern, wenn in ſeinem Laderaum
Exploſivſtoffe untergebracht ſind?”, ſo iſt nach den
geſetz=
lichen Beſtimmungen der Vereinigten Staaten (Paſſenger
Act vom 2. Auguſt 1882, Abſchnitt 8) dieſe Frage ohne
weiteres zu verneinen. Es heißt dort, ins Deutſche
über=
ſetzt:
Es ſoll geſetzlich nicht zuläſſig ſein, an Bord
eines ſolchen Dampf= oder andern Schiffes zu nehmen,
zu befördern oder zu halten: Nitroglhzerin, Dynamit
oder irgend einen andern Sprengſtoff oder
Sprengſtoffmiſchung, weder Vitriol oder ähnliche
Säu=
ren, noch Schießpulver — ausgenommen für den
Schiffs=
gebrauch —, noch irgend einen Stoff oder größere Mengen
davon, ſei es als Ladung oder Ballaſt, welche ihrer Natur
oder ihrer Menge nach durch die Art ihres Lagerns
ge=
eignet erſcheinen, ſei es einzeln oder im ganzen, die
Ge=
ſundheit, oder das Leben der Paſſagiere oder die
Sicher=
heit des Schiffes zu gefährden. . . Für jede Verletzung
einer der Beſtimmungen dieſes Abſchnittes ſoll der
Kapi=
tän des Schiſfes eines Vergebens ſchuldig erkaunt, mit
einer Geldſtrafe bis zu 1000 Dollar und mit einer
Ge=
fängnisſtrafe bis zu einem Jahr belegt werden.
Es ſoll geſetzlich nicht zuläſſig ſein, zu befördern,
zu fahren, zu übermitteln, zu verſchiffen, an Bord zu
liefern oder die Ablieferung an Bord zu veranlaſſen:
Stoffe oder Waren, die bekannt oder bezeichnet
ſind als Nitroglyzerin, Glonoin, Nitroleum oder Spreng=
5l. Salpeteröl, Pulver, welches mit ſolchem Oel gemiſcht
iſt, Faſern welche mit einem ſolchen Stoff oder einer
ſol=
chen Subſtanz geſättigt ſind, auf oder in einem Schiff
oder Fuhrwerk, das zur Perſonenbeförderung zu Lande
oder zu Waſſer zwiſchen einem Orte im Auslande und
einem innerhalb der Grenzen eines Staates, Territoriums
oder Diſtriktes der Vereinigten Staaten oder zwiſchen
einem Orte in einem Staate, Territorium oder Diſtrikt der
Vereinigten Staaten und einem Orte in einem anderen
Staat, Territorium oder Diſtrikt dafelbſt gebraucht wird
oder beſtimmt iſt. . . . .
Damit iſt ein neuer Schuldbeweis für die
engliſche Regierung erbracht. Verwunderlich iſt
nur, wie ein ſo offenbarer Verſtoß gegen das amerikaniſche
Geſetz hat begangen werden können.
Urteile Neutraler.
* Einer ihrer Mitarbeiter ſchreibt der Köln. Ztg.: Ich
erhielt heute einen Brief eines ſpaniſchen Freundes aus
Bilbao, in dem es heißt:
Mit der Entrüſtung der Dreiverbandpreſſe über die
Torpedierung der Lufütan ig” bin ich nicht
einverſtanden, denn es iſt ſchließlich ja dieſelbe Geſchichte
wie mit der Reimſer Kathedrale, in deren
näch=
ſter Nähe Geſchütze aufgeſtellt wurden in der Hoffnung,
daß ſich die Deutſchen aus Achtung vor dem Kunſtwerk
ohne Gegenwehr ruhig niederknallen laſſen würden. Jetzt
hat man den Rieſenleib eines kräftig bewaffneten
Damp=
fers mit Munition und Kriegskonterbande aller Art
voll=
gepfropſt. und darauf dann in gewfſenlofeſter Weiſe eine
lebende Fracht geſetzt in der Erwartung, daß die
Deut=
ſchen mit Rückſicht auf letztere gutmütig oder — wie man
nachher lächelnd geſagt haben würde — dumm genug
ſein würden, dieſen Transport ſo paſſieren zu laſſen,
damit ihre Truppen mit eben dieſer Munition reihenweiſe
niedergemäht werden können. Das war ein bißchen zu
viel verlangt, und ich kann es wirklich Ihren Landsleuten
nicht verdenken, wenn ſie ſich Derartiges nicht bieten
lie=
ßen und auch fernerhin nicht bieten laſſen. Bei der
bru=
talen Rückſichtsloſigkeit, mit der engliſcherſeits der Krieg
geführt wird, iſt ein allzu großes Zartgefühl in der Tat
nicht angebracht. Die Opfer ſind zu beklagen, haben ſich
aber ihr Schickſil ſelbſt zuzuſchreiben. Wenn es ſchon
im Frieden keinem Menſchen einfällt, eine Behörde für
Unglücksfälle verantwortlich zu machen die dadurch
ent=
ſtehen, daß Unberufene ſich trotz aller Warnungstafeln in
Schießſtänden ergehen, um wieviel weniger iſt es zu
ver=
ſtehen, daß ſich Leichtſinnige finden, die ſich im Kriege
auf einem Dampſer einſchiffen, der direkt als
Kriegs=
transportſchiff und Hilfskreuzer angeſprochen, werden
muß, um mitten durch die Gefahrzone zu reiſen.
Selbſt=
verſtändlich tragen ſie dabei ſelbſt das Riſiko.
Die ſchwediſche Zeitung Dagen ſchreibt zum
Unter=
gang der „Luſitania”:
Man ſcheint ſo überlegt zu haben: Man muß einen
Waffentransport mit Kindern und Frauen verſehen,
dann wagen die Feinde ſich nicht heran. Sollte es
trotz=
dem doch geſchehen, ſo erreicht man eine „eausa
belli”, die auf vielfache Weiſe ausgenutzt werden kann.
Indem man den Untergang dieſer Frauen und Kinder
vorſchiebt, hat man einen Umſtand, der zur Rechtfertigung
erhöhter Waſſenſendungen dienen kann, und damit einen
geſteigerten Handelsgewinn. Man kann ſich leicht
vor=
ſtellen, wie das Urteil gelautet hätte, wenn die „Luſitania”
der deutſchen Falle entkommen wäre und glücklich den
Hafen erreicht hätte. Ein Orkan von Hohn und
Spott wäre dann durch die dreiverbandfreundliche
Preſſe gegangen. Hätte der Dampfer England erreicht,
weil die deutſchen Unterſeboote davor zurüekgeſchreckt
wären, den Rieſendampfer zu verſenken, ſo hätte die
deutſchfeindliche Preſſe ganz gewiß eine ſolche Taktik als
Dummheit bezeichnet; hätte das Torpedo des
Unterſee=
bootes ſein Ziel verfehlt, ſo hätte dieſelbe Preſſe über die
deutſche Ungeſchicklichkeit in der Waffenführung und den
hohen Stand der engliſchen Navigierung gejubelt. Das
was man dumm und ungeſchickt genannt
hätte, wenn es nicht ausgeführt worden
wäre, das nennt man Frevel wenn es
ge=
macht wird. Wahrhaftig, die „Luſitania” hat ihr
Schickſal ſelbſt gewählt.
Die Mitſchuldigen,
O Auch den Deutſchenhaſſern Asquith und
Bo=
nar Law iſt die Schamröte wegen der
Ausſchrei=
tungen, die räubernde engliſche
Volksmaſ=
ſen gegen Deutſche auf engliſchem Boden begingen, ins
Geſicht geſtiegen. Daß die Polizei in der Tat ohnmächtig
gegenüber dieſem Vandalismus geweſen ſein ſollte,
er=
ſcheint ſehr unglaubhaft. Einleuchtender iſt eine Taktik
der Behörden, die es darauf anlegt, glaubwürdige
Vor=
wände für die Internierung aller
Deut=
ſchen zu erhalten. Aber wie dem auch ſei: die Tatſache,
daß die engliſche Volksehre durch die Plünderungszüge
von Volksmaſſen gegen Deutſche ſchwer gelitten hat, iſt
von Asquith ſelbſt eingeſtanden worden. Freilich erntet
das Miniſterium Asquith damit nur, was es als
Schürer des Deutſchenhaſſes geſät hat. Denn
nicht die engliſche Hetzpreſſe allein darf für die Ausſchrei=
tungen der Maſſen verantwortlich gemacht werden,
ſon=
dern dieſe teilt ſich vielmehr darin mit der Regierung, die
bei jeder Gelegenheit befliſſen war, Haß wider die
Deutſchen zu erregen. Hiervon abgeſehen aber
ſind die Raubzüge engliſcher Volksmaſſen in deutſchen
Läden gewiſſermaßen nur die Fortſetzung des
wirt=
ſchaftlichen Kampfes, den die großbritanniſche
Regierung gegen Deutſchland entfeſſelt hat: will ſie unſere
Induſtrie und unſeren überſeeiſchen Handel zerſtören und
die Unterwerfung Deutſchlands durch Aushungerung
ſeiner Zivilbevölkerung herbeiführen, ſo betätigten die
plündernden engliſchen Volksmaſſen in deutſchen Läden
ihre Auffaſſung des wirtſchaftlichen Kampfes gegen die
Deutſchen. Auch im überſeeiſchen England hat ſich durch
die Verwüſtung deutſcher Handelsniederlaſſungen,
Ge=
ſchäftsräume uſw. klar gezeigt, welche Folgerungen
briti=
ſche Untertanen aus dem wirtſchaftlichen Kampfe ziehen,
den der engliſche Staat gegen Deutſchland führt. Die letzte
Verantwortung für die von engliſchen Volksmaſſen an
deutſchem Eigentum begangenen Räubereien trägt alſo
dieſelbe britiſche Regierung, die ſich jetzt ſchamrot
von den Früchten ihrer deutſchfeindlichen Politik
ab=
wendet,
Die Kriſis in Italien.
* In der Deutſchen Zeitung heißt es: Die erſte
Ver=
beugung vor der Volkslaune, dieſe jäh aufblitzende Sorge,
iſt von der größten Bedeutung. Wir müſſen auf
verhäng=
nisvolle, vielleicht vorzeitige Beſchlüſſe gefaßt ſein. Bereit
ſein iſt alles. Wir ſind es, und darum dürfen wir dem
Schluſſe des Dramas auch weiterhin gelaſſen zuſehen.
Wir haben das geeinte Italien nicht zu fürchten gehabt,
ein revolutionäres, zerklüftetes wird nur ſich ſelbſt
gefähr=
lich werden. — Der Berliner Lokalanzeiger äußert: Die
Ergebnisloſigkeit der Bemühungen, einen Erſatz für das
Miniſterium Salandra zu finden, mag den König in
ſeinem Urteil über die wahre Lage der Kammermehrheit
unſicher gemacht haben, und ſo iſt er als konſtitutioneller
Herrſcher jetzt zunächſt beſtrebt, ſich vor allem einen
zu=
verläſſigen Maßſtab für die Anſicht des Parlaments zu
ſchaffen. Billigt die Mehrheit die Politik Salandra-
Sonnino nicht, dann wird das Miniſterium zum zweiten
Male ſeine Entlaſſung fordern müſſen. Man fürchtet, daß
die Anhänger des Kriegsgedankens in den erſten Tagen
in maßloſer Agitation das Menſchenmöglichſte leiſten
und die Deputierten, welche Gegner des Krieges ſind, vor
allem mit Hilfe der Straße einzuſchüchtern ſich bemühen
werden. Wir möchten aber doch annehmen, daß die
be=
ſonnenen Elemente des italieniſchen Parlaments Mannes
genug ſein werden, ſich dieſem Terrorismus
gegenüberzu=
ſtemmen und ihre eigene Meinung unerſchrocken
ver=
treten. Andererſeits wird der Meinung Ausdruck gegeben,
daß die Herren Salandra und Sonnino ſich tatſächlich mit
dem Dreiverband zu einem für ſie perſönlich bindenden
Abkommen eingelaſſen haben.
* Lugano, 16. Mai. Die Anhänger Giolittis
weiſen die Behauptung, daß der Dreibund bereits
gekündigt ſei, und bindende Abmachungen mit
dem Dreiverband vorlägen, entſchieden zurück. Die
Tribuna erklärt, vermutlich von Giolitti ermächtigt, daß
dieſem nichts von ſolchen unabänderlichen Abmachungen
bekannt iſt. Unmöglich könne das Kabinett ohne
Befra=
gung des Parlaments ſo weit gegangen ſein, was auch aus
der Begründung des Rücktritts mit mangelnder
Einmütig=
keit der Verfaſſungsparteien hervorgehe. Wahrſcheinlich
liegen tatſächlich verpflichtende Abreden Salandras und
Sonninos mit den Diplomaten des Dreiverbandes vor;
aber bisher ohne die Unterſchrift des Königs.
Für das Giornale d’Italia, den Corriere della Sera
Secolo, Meſſaggero und ähnliche Blätter iſt das zeitliche
Heil, die Ehre, die Zukunft Italiens an die unbedingte
Treue gegen das verpfändete Wort gebunden, ſo daß die
Nation allgemeiner Verachtung anheimfallen werde, wenn
von den Abmachungen mit Barrère und Rennell Rodd
zurückgetreten werde. Corriere della Sera überſieht den
blutigen Sarkasmus ſeiner Worte, wenn er ſagt: „Es gibt
kein Zurück! Kein Staat der Welt kann ſeinen
Verpflich=
tungen untreu werden, ohne die eigene Ehre mit dem
Füßen zu treten und ſich der allgemeinen Verachtung
aus=
zuſetzen.”
* Aus Berlin, 17. Mai, wird der Frkf. Ztg.
ge=
ſchrieben:
Die Tatſache, daß der König von Italien die
De=
miſſion des Miniſteriums Salandra nicht
angenommen hat, wird in politiſchen Kreiſen und
ganz überwiegend auch in den Morgenblättern als eine
nicht zu verkennende Verſtärkung der Wahrſcheinlichkeit
aufgefaßt, daß Salandra und Sonnino die Politik
durch=
ſetzen werden, die ſie, ganz gleich, welche formellen
Ver=
pflichtungen ſchon beſtehen, tatſächlich an die Seite der
Tripelentente geführt hat. Formell betrachtet, liegt auch
der Gedanke nahe, daß der in ſchlimmer Lage befindliche
König, nachdem die Bildung eines neuen Kabinetts
ge=
ſcheitert iſt, den konſtitutionellen Weg wählt, das alte
Kabinett beizubehalten, in der Vorausſetzung, daß es die
Entſcheidung über Krieg und Frieden durch die
Kam=
mer herbeiführen werde, und da Giolitti bisher über
eine Mehrheit in der Kammer verfügt hat, ſo läge immer
noch die Möglichkeit vor, daß die Kammer ſich am 20. Mai
gegen den Krieg entſcheidet. So könnten ſich, rein formell
betrachtet, die Dinge noch vollziehen. Aber wer ſich vor
Illuſionen hüten will, der darf doch nicht überſehen, daß
die Neubildung eines Kabinetts anſtelle Salandra=
Son=
nino nicht nur an dem Mangel energievoller und
autori=
tärer Politiker, ſondern ſichtbar unter der mit Revolution
und Republik und Gewalt drohenden Agitation der
Interventioniſten geſcheitert iſt. Dieſes
organi=
ſierte gewalttätige Auftreten der zum Kriege drängenden
Interventioniſten iſt eine Macht geworden, und daher
muß man nicht nur mit der Möglichkeit, ſondern auch
mit der Wahrſcheinlichkeit rechnen, daß es weiter eine
Macht bleibt, und die Entſchließung der Kammer durch
Einſchüchterungen, denen jedes Mittel recht iſt,
entſcheidend beeinflußt. Auch muß man damit rechnen,
daß Salandra und Sonnino, geſtützt auf dieſe agitatoriſch
erzeugte Volksſtimmung, der Kammer nicht die
Entſchei=
dung über Krieg und Frieden überlaſſen, ſondern ſchon
vor dem Zuſammentritt der Kammer entſcheidende Schritte
tun werden. Das muß ſich in den allernächſten Tagen,
wenn nicht Stunden, zeigen.
* (Ctr. Bln.) Aus Lugano wird dem Berl.
Tagebl. gemeldet: Der König hatte eine lange
Unter=
redung mit dem Generalſtabschef Cadorng.
Dann begab ſich dieſer zum Kriegsminiſter
Zu=
pelli. Eine ungeheure Menſchenmenge zog geſtern früh
zum Quirinal. Die Menge trug Fähnchen mit den
Far=
ben der Ententemächte und brachte Hochrufe auf den
König, die Miniſter Salandra und Sonnino aus. Die
Rufe „Hoch der Krieg” nahmen kein Ende. Eine
Abord=
nung des Mailänder
Interventioniſtenkomi=
tees wurde in Rom vom königlichen Hausminiſter
Mattioli, ſowie dem erſten Flügeladjutanten des Königs,
General Bruſati, empfangen. Die Abordnung drückte die
dringenden Kriegswünſche des Volkes von Mailand aus.
Der Hausminiſter und der Flügeladjutant verſprachen,
den König ſofort zu verſtändigen. Dem gleichen Blatte
wird gemeldet: In Mailand wurden alle Läden,
ſowie die Gerichte geſchloſſen. Männer und Frauen
tragen Kokarden. Der Graf von Turin wurde von der
Volksmenge unter Hochrufen auf den Krieg und die
Re=
publik auf der Straße angehalten. Die Polizei mußte
den Prinzen aus der ihn umdrängenden Menge befreien
Von den Fenſtern und Balkonen wurden auf die
Demon=
ſtranten überall Blumen und kleine Trikoloren geſtreut.
Die Profeſſorenkollegien der Univerſitäten Bologna, Pa=
dua und anderer Hochſchulen ſchickten Salandra begeiſterte
Zuſtimmungsdepeſchen. An mehreren Orten kam es zu
erbitterten Zuſammenſtößen wiſchen Kriegshetzern und
Neutraliſten. In Bologna ſtrömten die Arbeiter aus den
Vorſtädten in die Stadt, alle mit Stöcken bewaffnet,
über=
fielen die Kriegshetzer und vertrieben ſie. In Brescia
er=
öffneten die Sozialiſten einen Steinhagel gegen die
Nationaliſten. Mehrere Brandredner wurden durch
Steinwürfe am Kopfe verwundet.
Der Avanti, das einzige große Blatt, das den Krieg
verdammt, ſagt, daß die ungeheure Mehrheit des Landes
vom Kriege nichts wiſſen will und lediglich das
Opfer des blutigen Wahnſinns der Clique
Salandra=Sonnino iſt. Das Miniſterium
Sa=
landra, das zuerſt jede Verſchacherung der Neutralität
als ehrlos abwies, begehe heute den ſchamloſen
Schacher der Erpreſſung. Es habe die
Neutrali=
tät entehrt, indem es Oeſterreich die Aufrechterhaltung
der Neutralität gegen Entſchädigung anbot. Es habe
endlich geradezu Italien verſteigert, indem es den
Meiſt=
bietenden das beſte Blut Italiens verſprach. Der Avanti
iſt in der Lage, wieder eine Menge energiſcher
Neutrali=
tätskundgebungen zu verzeichnen. In zahlreichen Orten
ſeien ſogar Soldaten und Reſerviſten über die
Kriegs=
ſchreier hergefallen und hätten ſie niedergemacht. Die
Reſerviſten eines aus Mailand abgehenden Militärzuges,
etwa tauſend Mann, riefen geſtern ſtürmiſch: Nieder der
Krieg, hoch die Revolution.
* Der Matin vom 10. Mai veröffentlicht einen
Privatbrief eines Italieners an Verwandte
in Frankreich. Darin heißt es: Daß Italien in den
Krieg will, weil es ihn für unvermeidlich hält, hat dem
Lande geſchadet. Niemand wird ihm nun Dank wiſſen.
Gerade darum hat es die Sicherheiten, die es für die
Zukunft wollte, nicht erlangen können. Wenn ein Volk
aufſteht, um ſeinen Boden zu verteidigen, verſteht das
Jedermann. Aber was viele nicht verſtanden, war, daß
man um den Beſitz von Trieſt, von dem viele
nicht wiſſen, ob es eine Stadt oder ein
Schiffſei, einen Krieg führen müſſe. Dennoch iſt
gegen=
wärtig jeder von der Unvermeidlichkeit überzeugt. Der
letzte Beweisgrund war ſchließlich die Notwendigkeit, dem
Elend zu begegnen, das täglich drohender wird. Der
Haß gegen die Zentralmächte ſteigt. Das Unglück in
Tripolis hat der Volkswut den Reſt gegeben. Vor zwei
Monaten hieß es: Wenn der Krieg kommt, gibt es
Revolution; jetzt: Bricht der Krieg nicht aus, iſt die
Revolution da.
Keine Aushungerungsgefahr.
** Heute Dienstag tritt der Reichstag
wie=
der zuſammen; allerdings dürften ſeine
Verhand=
lungen nicht lange Zeit in Anſpruch nehmen; wie es heißt,
würden ſie nur bis zum 22. d. M. dauern. Es gilt
ledig=
lich nur einige dringliche Angelegenheiten zu erledigen,
die in dieſer Woche durch die bereits tagende
Budget=
kommiſſion vorbereitet worden ſind. In noch
höhe=
rem Maße wie ſonſt iſt die Bedeutung der
Kommiſſions=
verhandlungen gewachſen, weil jetzt in der Kriegszeit die
Hauptausſprache hier vor ſich geht, während das Plenum
vorwiegend nur die entſcheidende Abſtimmung vornimmt,
meiſt, ohne ſich in eine nochmalige gründliche Erörterung
einzulaſſen, wie das in Friedenszeiten nicht ſelten der
Fall zu ſein pflegt.
Während der letzten Kommiſſionsverhandlungen hat
es wiederum nicht an einer Ausſprache über verſchiedene
Dinge von allgemeiner Bedeutung gefehlt, und ſoweit
unſere wirtſchaftliche Lage in Frage kam, konnte
nur Erfreuliches gemeldet werden. Insbeſondere dürften
Als „deutſcher Spion‟
verhaftet.
C. K. Ein eigenartiges Erlebnis hatte ein
amerika=
niſcher Kriegsberichterſtatter, der zur
eng=
liſchen Front in Flandern gekommen war und der nun
ſein Abenteuer in der bei der Deutſchen Verlags=Anſtalt
in Stuttgart erſcheinenden Zeitſchrift Ueber Land und
Meer erzählt. Er war mit dem „sauf-conduit” des
fran=
zöſiſchen Großen Generalſtabes ausgerüſtet, der für jeden
Berichterſtatter an der franzöſiſchen Front ein Talisman
iſt, der ihm aber nicht über alle Fährlichkeiten an der
eng=
liſchen Front hinweghelfen ſollte. Nachdem er mit noch
drei anderen Amerikanern einige Stunden unmittelbar
hinter der engliſchen Feuerlinie im deutſchen
Granaten=
feuer zugebracht hatte, ſuchten ſie bei Tagesneige ein
Un=
terkommen für die Nacht. Hinter einem Wald verſteckt
fanden ſie ein flandriſches Neſt, voll von engliſchen
Sol=
daten, die eben aus der Schlacht kamen. Man verteilte
Stroh für die Nachtlager, kleine Feuerchen brannten an
allen Straßenecken zum Aufwärmen der verſpäteten
Mahl=
zeit, das Ganze bot ein luſtiges und bizarres Nachtbild.
Da bemerkten ſie, daß zwei engliſche Offiziere nicht weit
von ihnen ſtehen und ſie eigenartig beobachten. „Ihre
Pa=
piere!” verlangt plötzlich herriſch einer dieſer Offiziere:
ſie reichen ihm den vom Generaliſſimus Joffre
unterzeich=
neten „sauf-conduit” aber der engliſche Hauptmann
ſieht ihn als eine Fälſchung an und fordert ſie ſtreng auf,
ihm zu folgen. Sie werden in ein Haus geführt, in dem
bereits auf der Diele, in Stroh und Decken eingehüllt,
fünf bayeriſche Kriegsgefangene ſchlafen, ſtreng bewacht
von engliſchen Wachtpoſten mit Gewehr bei Fuß. „
War=
ten Sie hier,” ſagt ſchroff der engliſche Hauptmann, „man
wird ſich noch heute mit Ihnen beſchäftigen. Vorläufig
ſind Sie Gefangene der engliſchen Armee!” Sie werden
durchſucht, ob ſie Waffen tragen, und nach zwei Stunden
werden ſie in einen großen Raum geführt. Im
Hinter=
grund ein langer Tiſch, auf welchem Karten und
Schrift=
ſtücke ausgebreitet liegen. In der Mitte daran ſitzt ein
Oberſt, rechts und links ein Leutnant: das engliſche
Kriegsgericht. Ihre Papiere werden geprüft und ſie
wer=
den wieder abgeführt. Nach einem zweiten Verhör ſcheint
ihre Unſchuld erwieſen, aber ſie werden trotzdem nicht
freigelaſſen, ſondern unter ſchwerer Bedeckung in
ſtock=
dunkler regneriſcher Nacht dem engliſchen Großen
Gene=
ralſtab zugeführt. In Laventie, dem Sitz des
Feldmar=
ſchalls French, werden ſie in einem großen Bauerngut vor
einen Oberſt gebracht, der erſt über die Störung erboſt iſt,
als er aber das Protokoll ſieht, liebenswürdiger wird.
„Keine Angſt, meine Herren,” ſagt er dann. „Was wollen
Sie, wir haben Krieg! Morgen werden wir weiter ſehen,
heute bleibt mir nichts übrig, als Ihnen dieſes Nachtlager
anzubieten.” Sie finden, da alle Räume beſetzt ſind,
nur noch Platz bei Kriegsgefangenen, neben die ſie ſich ins
Stroh werfen. Am nächſten Morgen wird ihnen eröffnet,
daß ſie ſich als Kriegsgefangene der engliſchen Macht zu
betrachten hätten. Der Tag und auch der nächſte Tag
ver=
gehen, ohne daß etwas in ihrer Sache geſchieht. Am
drit=
ten Morgen werden ſie auf ihr energiſches Verlangen
endlich ins engliſche Hauptquartier befohlen. „Was wollen
Sie,” ſagte General French zu ihnen, „man muß ſich
gedulden. . . Wir haben wahrlich andere Sachen zu tun,
als uns um Kriegsgefangene zu bekümmern!” „Das iſt
gegen das Völkerrecht, Berichterſtatter neutraler Staaten
in Gefangenſchaft zu ſetzen, und ich verlange die ſofortige
Intervention der amerikaniſchen Botſchafter in London
und Paris,” erwiderte der Berichterſtatter dem
Feldmar=
ſchall. Worauf dieſer ihm antwortet: „Im Krieg
ken=
nen wir Engländer kein Völkerrecht mehr!“
Damit werden ſie verabſchiedet. Am Nachmittag erheitert
ſie die Ueberraſchung, daß noch fünf neue
Kriegs=
berichterſtatter als engliſche Kriegsgefangene
ein=
geliefert werden, ein Ruſſe, zwei Franzoſen, ſowie zwei
Engländer, Vertreter der Times und der Morning Poſt.
Die Engländer nehmen alſo auch ihre eigenen und ihre
verbündeten Kriegsberichterſtatter als „deutſche Spione‟
gefangen. . .
Wie wenig die Engländer die Berichterſtatter lieben,
zeigt der Ausgang des Abenteuers: am nächſten Morgen
bringt ihnen ein engliſcher Oberſt folgende Botſchaft:
„Gentlemen, ich bringe Ihnen eine gute Nachricht, jedoch
mit dem Bedauern, daß Ihre Autos von der engliſchen
Militärbehörde mit Beſchlag belegt wurden. — Sie
wer=
den alle nach Havre gebracht und dort in Freiheit geſetzt!“
A. Die Deutſchen Londons. Die Erklärung des
bri=
tiſchen Premierminiſters Asquith im Unterhauſe, daß ſich
noch ungefähr 40000 feindliche Ausländer in
Großbritan=
nien befänden, hat allenthalben überraſcht. Die Zahl
dürfte aber ſtimmen. Die letzte engliſche Volkszählung
vor dem Kriege gab die Zahl der Ausländer allein in
London auf 135377 an; darunter ſollten 27427 Deutſche
ſein. Jene Ziffern waren aber keineswegs richtig. Da
ein Meldezwang wie in Deutſchland bei den Engländern
nicht beſteht, ſind die Schätzungen immer noch zutreffender
als die Zählungen. Man darf annehmen, daß vor
Kriegs=
ausbruch 80—90000 Deutſche in London lebten. Sie
waren die am meiſten vertretene Nation, und nicht die
Ruſſen, auch nicht die Franzoſen oder die Italiener, wenn
ſich auch die Zahl der letzteren in den letzten zehn Jahren
verdoppelt haben ſoll. Von den 80—90000 Deutſchen ſind
40—50000 bei Beginn des Krieges teils noch rechtzeitig in
die Sicherheit der Heimat gekommen, teils nach Amerika
ausgewichen, teils in die engliſchen Konzentrationslager
geſchafft, ſo daß man auf die von Asquith genannten,
noch in Freiheit befindlichen 40000 kommt, von denen
un=
gefähr 25000 Männer ſind. Zu dieſen 40000 deutſchen
Reichsangehörigen ſind noch 8000 Naturaliſierte
hinzuzu=
zählen, da der losgelaſſene Pöbel in ſeinen
Gewalttätig=
keiten und Plünderungen keinen Unterſchied macht. Die
Naturaliſierten haben mindeſtens fünf Jahre
ununterbro=
chen oder während acht Jahren fünf Jahre lang im
Ver=
einigten Königreiche oder in einer der britiſchen Kolonien
leben müſſen, um die engliſche Staatsangehörigkeit,
natür=
lich auf Antrag hin, zu erlangen. Fünf Zeugen, die
eng=
liſche Staatsbürger und verantwortliche Hauseigentümer
ſein mußten, hatten eidlich zu beſtätigen, daß ſie die
An=
gaben des zu Naturaliſierenden für wahr halten und daß
er ihnen als ein wohlverhaltender und unbeſcholtener
Mann bekannt iſt. Und trotzdem dieſe grenzenloſe Wut
und dieſe bodenloſe Gemeinheit auch gegenüber den
Natu=
raliſierten!
— Ein Großherzogliches Krieger=Blindenheim
wird demnächſt eröffnet werden. Der Großherzog von
Mecklenburg=Schwerin hat das im Schloßgarten zu
Schwerin herrlich gelegene Wirtſchaftshaus des ſog.
Grünhauſes zu einem Heim für erblindete Krieger zur
Verfügung geſtellt und einen Teil der Unterhaltskoſten
übernommen. Die erforderlichen baulichen Veränderungen
mit großer Genugtuung die Erklärungen des
Staatsſekre=
tärs Delbrück aufgenommen werden, wonach unſer
Brot=
getreide für das laufende Jahr nicht nur ausreichend
iſt, ſondern daß ſich eine größere Reſerve ergeben hat, als
angenommen wurde, und ſelbſt beſondere Zufälligkeiten,
wie Lagerbrände, Ernteverzögerung uſw. uns nicht in
Verlegenheit bringen könnten. Aehnlich liegt es mit den
Kartoffelvorräten; alle Zahlen hätten getrogen,
der Vorrat ſei groß, und von einer Kartoffelnot werde
in dieſem Jahre keine Rede ſein können. Auch was ſonſt
noch über unſere Nahrungsmittelverſorgung zu hören
war, muß ungemein beruhigend wirken. Die
Schweine=
zucht braucht nicht weiter eingeſchränkt zu werden und
die Herſtellung von Dauerware erweiſt ſich vorläufig als
nicht mehr erforderlich; für 13 Millionen Mark
Schweine=
fleiſch ſind zu einwandfreien Konſerven verarbeitet
wor=
den, 140000 Schweine ſeien eingefroren, und dieſe
Vor=
räte würden demnächſt auf den Markt kommen. Der
Staatsſekretär ſchloß ſeine wirtſchaftlichen Betrachtungen
zuſammenſaſſend dahin, daß der Geſamtbeſtand der
Nahrungsmittelverſorgung erfreulich und
gün=
ſtig ſei. Auch aus der Kommiſſion ſelbſt wurde, wenn es
auch an einer Kritik mancher Maßnahme nicht fehlte, die
ſich nicht als durchgängig zweckmäßig erwieſen hatte, mit
Genugtuung feſtgeſtellt, daß wir bezüglich der
Ernäh=
rungsfrage über den Berg ſeien. Es handele ſich jetzt um
das neue Erntejahr; dieſes liege noch ganz vor uns, und.
das ſei ein Vorteil gegenüber der Lage im laufenden
Jahre; auch konnte mitgeteilt werden, daß die Brotportion
pro Kopf der Bevölkerung bedeutend erhöht werden
könne.
Den Aushungerungsplänen der
Englän=
der können wir alſo gelaſſen entgegenſehen; ſie
ver=
mögen uns nichts anzuhaben, ſelbſt wenn die weitere
Kriegsdauer uns noch einige Zufuhrquellen, die uns
augenblicklich noch zur Verfügung ſtehen, verſchließen
ſollte. Im feindlichen Auslande ſcheint man dies auch
allmählich eingeſehen zu haben, denn die Gerüchte über
den Ausbruch furchtbarer Hungersnöte, Revolten und
dergleichen ſind bereits ſeit einiger Zeit ganz und gar
verſchwunden, weil auch das leichtgläubigſte Leſerpublikum
dort nicht mehr auf dieſes ungereimte Zeug hineinfällt.
Unſere Rüſtung auch auf dieſem Gebiete iſt eben eine ſo
zweckentſprechende, daß die darauf gerichteten Pläne
unſerer Gegner zuſchanden werden.
„Mit gepanzerter Fauſt‟.
* Aachen, 16. Mai. (W. T. B. Nichtamtlich.) Auf
das aus Anlaß des 100. Gedenktages der
Wie=
dervereinigung der Rheinlande mit der Krone
Preußens ſeitens der Stadt Aachen an Se. Maj. den
Kaiſer gerichtete Huldigungstelegramm ſandte der
Kai=
ſer an den Oberbürgermeiſter Veltmann nachſtehende
Antwort: „Schmerzlich empfinde ich es, daß der heutige
für die Rheinlande und die alte Kaiſerſtadt Aachen ſo
er=
innerungsreiche Tag ſich ſo anders geſtaltet hat, als wie
ich gehofft. Gern hätte ich heute inmitten der dortigen
Bürger an hiſtoriſcher Stätte geweilt, um Treuſchwur und
Handſchlag von neuem entgegenzunehmen und die zu
die=
ſer Feier geplante Krönungsausſtellung zu eröffnen,
deren mit Sorgfalt und Liebe geleiteten Vorbereitungen
ſchon einen ſchönen Erfolg verſprachen. Das Schickſal hat
ſind jetzt beendet; nach erfolgter Ausſtattung des Heimes
ſoll es ſchlicht eröffnet werden. Das Grünhaus diente
der im Jahre 1892 verſtorbenen Großherzogin Alexandrine
von Mecklenburg=Schwerin, Schweſter Kaiſer Wilhelms I.,
lange Jahre hindurch als Sommerwohnung.
B. B. Das „lazarettfreie‟ Oſtſeebad Heringsdorf!
Eine ganz unerhörte und geradezu unglaubliche
Reklame leiſtet ſich das Oſtſeebad Heringsdorf.
Ge=
meindeamt und Kurverwaltung empfehlen durch Inſerate
und Rundſchreiben dieſes Oſtſeebad und fügen wörtlich
hinzu: „Geöffnet wie in Friedenszeiten, lazarettfrei‟ Es
wird damit geſagt, daß ſich im Orte und am Strande
keine Verwundeten, mit Verbänden verſehen oder gar
verkrüppelt, aufhalten und daß kein Karbolgeruch
vor=
handen ſei. Gegen eine ſolche Reklame müßte der
ſchärfſte Proteſt erhoben werden, auch ſollte man dafür
ſorgen, daß nach Heringsdorf ein Kriegslazarett gelegt
wird. Erſt kommt die Heilung unſerer braven
Feld=
grauen und dann erſt kommt die Sommererholung der
Zivilperſonen, die aus irgend einem Grunde ſich nicht
dem feindlichen Feuer auszuſetzen brauchten.
* Der ausradierte Bleiſtiftſtrich. Eine eigenartige
Urkundenfälſchung wird, der Voſſ. Ztg. zufolge, dem
Han=
delsmann Balke aus Berlin vorgeworfen. Der
Ange=
klagte hatte im Juni vorigen Jahres von dem
Amtsvor=
ſteher in R. die ſchriftliche Erlaubnis zur Ausſpielung
von Gegenſtänden gelegentlich eines Feſtes erhalten. Er
nahm an, daß auch die Ausſpielung von Geld geſtattet
ſei, und ſtellte dazu eine Bude auf. Der Amtsſekretär
be=
zeichnete die Annahme des Angeklagten als irrig und
durchſtrich mehrere Worte in dem Erlaubnisſchein mit
Bleiſtift. Als der Angeklagte in Berlin aus dieſem Anlaß
gerichtlich vernommen wurde, legte er jenen Schein vor,
nachdem er zuvor die Bleiſtiftſtriche wegradiert hatte.
Wegen dieſer Raſuren war Balke vom Landgericht zu 14
Tagen Gefängnis verurteilt worden, weil es in dieſer
Maßnahme eine Urkundenfälſchung erblickte. Auf
die Reviſion des Angeklagten hob das Reichsgericht das
Urteil auf und verwies die Sache an das Landgericht
zurück. Das Reichsgericht ſagte, es ſei unterlaſſen, zu
prüfen, welche Bedeutung den Bleiſtiftſtrichen zukam.
Fraglich ſei es, ob ſie überhaupt urkundliche Bedeutung
haben konnten, da der Amtsſekretär anſcheinend nicht
be=
fugt war, die vom Amtsvorſteher ausgeſtellte Urkunde zu
verändern. Selbſt wenn den Bleiſtiftſtrichen urkundliche
Bedeutung zukäme, ſo wäre zu prüfen geweſen, ob dem
Angeklagten die Umſtände, welche den Bleiſtiftſtrichen
ur=
kundliche Bedeutung gaben, bekannt geweſen ſind. Eine
Verurteilung iſt danach nicht ausgeſchloſſen, weshalb nicht
ſofort auf Freiſprechung erkannt werden konnte.
es anders beſtimmt. Neid und Scheelſucht unſerer Feinde
trachten danach, die deutſchen Lande und das deutſche Volk
zu vernichten, den Siegeslauf deutſcher Kultur und Arbeit
zu ſtören. Heute gilt es nicht, rückwärts zu ſchauen, der
Vergangenheit dankbar zu gedenken, ſondern in
entſchloſ=
ſenem Willen dem Anſchlag der Feinde zu begegnen, mit
gepanzerter Fauſt die Zukunft des
Vater=
landes zu ſichern. Der Heldenmut, der Opferſinn
unſeres Volkes, die in dem uns aufgezwungenen Kriege
ſchon ſo wunderbare Erfolge gezeitigt haben, bürgen nebſt
Gottes Gnade für eine glückliche Ueberwindung der
ſchwer=
ſten Heimſuchung, die je die deutſchen Lande betroffen
hat. In dieſem unerſchütterlichen Vertrauen ſende ich
meiner treuen Stadt Aachen meinen landesväterlichen
Gruß und danke für ihre freundliche Begrüßung.
Wilhelm R.‟
Dernburg.
Aus Waſhington meldet das Reuterſche Bureau
unterm 15.: „Dernburg, der amtliche Vertreter des
deut=
ſchen Kaiſers in den Vereinigten Staaten, beabſichtigt,
das Land aus eigener Anregung zu verlaſſen. In
gewiſ=
ſen Kreiſen werden einzelne Aeußerungen ſo aufgefaßt,
daß ſie bezwecken ſollen, bei den Deutſch=Amerikanern
un=
vaterländiſche Gefühle gegen ihre neue Heimat zu
er=
wecken. Die deutſche Botſchaft erklärt jedoch, Dernburg
reiſe freiwillig ab, und erklärt ſogar, ſeine Abreiſe
hänge von der Zuſicherung von engliſcher und franzöſiſcher
Seite ab, daß er auf See nicht beläſtigt werden würde.”
Die Wahrheit dieſer Meldung ſei in Frage geſtellt. Schon
die in der Einleitung gebrauchte Bezeichnung des früheren
Staatsſekretärs als „amtlichen Vertreters des deutſchen
Kaiſers in den Vereinigten Staaten” gibt der Meldung
das Gepräge der Fälſchung. Das Reuterſche Bureau
weiß ganz beſtimmt, daß Herr Dernburg die ihm hier
zu=
geſchriebene Eigenſchaft nicht beſitzt und nie beanſprucht
hat.
Taten eines ruſſiſchen Armeeführers.
Zu den immer wiederholten Verſicherungen des
ruſ=
ſiſchen Generalſtabes, daß die ruſſiſche Armee keine
Nie=
derlagen erleide, und die Ruſſen ſich keine
Kriegsrechtsver=
letzungen zuſchulden kommen ließen, bildet der folgende
Brief eines ruſſiſchen Soldaten, der in die Hände der
Oeſterreicher fiel, einen beredten Kommentar. Schreiber
des Briefes iſt der ruſſiſche Landſturminfanteriſt M.
Rejzin beim Rücklaßdetachement des 8. Armeekorps, der
Brief iſt (Feldpoſt 106) unter dem 10. Februar 1915 (a.
St.) an Moſes Gulkis in Ziuryce (Gouv. Beſſarabien)
gerichtet. In dem Briefe heißt es:
„Unſer Regiment iſt am 5. Februar ganz vernichtet
worden. Seit dem 3. d. Mts. ſtand es im Feuer unter
perſönlichem Kommando des Armeeführers.
Inner=
halb drei Stunden 865 Mann gefallen, außerdem gab es
unzählige Verwundete. Ein ganzer Berg von Leichen,
darunter aber nur 200 deutſche Soldaten. Du kannſt Dir
das denken, wenn von 4000 Leuten kaum 1800 geblieben
ſind. Unſer Kommandant war derart aufgebracht, daß er
alle Deutſchen, die wir gefangen
genom=
men haben, erſchießen ließ. Das geſchieht bei
uns ſehr oft.”
Dieſer ruſſiſche Armeeführer, der in ſeiner ſinnloſen
Wut über die erlittene Niederlage wehrloſe Gefangene
niederſchießen läßt, iſt der typiſche Vertreter jener
ruſſi=
ſchen Kriegspartei, die Rußland in den Krieg
hineinge=
hetzt hat und jetzt die Führung des Heeres in Händen hat.
Bei Truppen aber, die ſolche Führer aufweiſen, kann es
nicht überraſchen, wenn die ſchlechten Elemente in der
Mannſchaft Schändlichkeiten aller Art begehen.
Große Not in Montenegro.
Beunruhigende Nachrichten kommen dem Giornale
d’Italia vom 11. Mai aus Montenegro zu. Das Elend
iſt dort grenzenlos. Es gibt kein Getreide mehr.
Das Volk lebt von Gras. Die aus England und
Frank=
reich kommenden Lebensmittel reichen nicht aus, zumal
im Hafenorte Medua anhaltend Diebſtähle ſtattfinden.
Auch fangen öſterreichiſche Torpedoboote manche Ladung
ab. Ferner fehlt es in Montenegro an Geld. Kein
Kauf=
mann will die vom König ausgegebenen Schatzſcheine
annehmen, die Zwangskurs haben und außerhalb des
Landes wertlos ſind. Der Ernſt der Lage wird noch
dadurch erhöht, daß die Regierung auch zahlreiche
öſter=
reichiſche Flüchtlinge und die Bevölkerung einiger zu
Be=
ginn des Krieges beſetzten Grenzorte miternähren muß.
Die Finanzen Frankreichs.
* Paris, 17. Mai. Im Anſchluß an die Rede
Ri=
bots im Senat beſpricht der Temps die letzten
finan=
ziellen Maßnahmen Frankreichs und erklärt,
infolge der Verlängerung des Krieges würde die
Er=
ſchließung neuer Hilfsquellen nötig;
Frank=
reich kaufe viel im Auslande, beſonders in den Vereinigten
Staaten. Es hatte leider Schwierigkeiten, Zahlung für
die Käufe im Auslande zu leiſten, da die franzöſiſchen
An=
leihen in den Vereinigten Staaten eine flaue Aufnahme
fanden und die Vereinigten Staaten nicht gewillt ſeien,
Frankreich Kredit einzuräumen. Frankreich ſchloß deshalb
ein Abkommen mit England, nach welchem
Frankreich 500 Millionen Gold nach England ſchicke, Eng
land dagegen Frankreich einen Kredit von 1½ Milliarden
zur Bezahlung der franzöſiſchen Käufe in Nordamerika
und England eröffne. So wird dieſe Schwierigkeit gelöſt,
aber eine derartige Operation dürfe nicht allzu oft erneut
werden; es ſei unzuläſſig, ja ſogar gefährlich, wenn man
Ausgaben ohne genaue Buchführung häufe, ſich dann an
den Finanzminiſter wende und ihm ſage: Schaffen Sie
Rat! Die Regierung und die Kammern ſollten aus der
mutigen Warnung Ribots Nutzen ziehen. Man dürfe die
Ausgaben nur mit feſtem Willen, zu ſparen, bewilligen.
Wahrheitsknechtung.
* Genf, 15. Mai. Clemenceau ſchreibt heuts
unter der Ueberſchrift „Bittere Betrachtungen” er habe
ſeit langem die militäriſche Lage nicht beſprochen, denn
dem Volke werde die Wahrheit
verſchwie=
gen. Kleine Erfolge würden mit flammender
Beredſam=
keit aufgebauſcht, große Schlappen
verſchwie=
gen. Aber die brutale Wahrheit werde den Schleier von
den Augen des Volkes reißen. Die Schuld an der
Wahr=
heitsknechtung trage nicht allein die Regierung, ſondern
das ganze Volk, das Furcht vor der Wahrheit empfinde.
Clemenceau ſchließt: „Will man meine Stimme nicht
hören, trotzdem ich um Hilfe rufe, weil das Vaterland in
Gefahr iſt?“
Wirtſchaftliche Vergeltung für Englands Angriffe
auf den deutſchen Handel.
Wie immer der Krieg ausfallen mag, ſchreibt der
Neu=Yorker Herold vom 26. April, keines der beteiligten
Völker wird durch deſſen Folgen ſo ſchwer und ſo
dau=
ernd betroffen werden, wie England, ſelbſt den
un=
denkbaren Fall angenommen, daß es als Sieger daraus
hervorgehen könnte. Es wird ſich in dem jetzigen
japani=
ſchen Bundesgenoſſen einen furchtbaren Widerſacher im
Stillen Ozean und in China geſchaffen haben. Es wird
mit Rußland wegen des Beſitzes von Konſtantinopel und
wegen „des Weges nach Indien” in unausbleiblichen
blutigen Streit geraten.
Und . . . . es iſt ſchon jetzt auf dem Wege, ſeine
bis=
herige Vormachtſtellung auf den
Geldmärk=
ten der Welt einzubüßen: die hieſige „
Equi=
table Truſt Company” ſteht im Begriffe, einen Schritt
zu unternehmen, der hinfort Neu=York, anſtatt London,
zum finanziellen Clearinghouſe der Welt machen wird. —
Das genannte Finanz=Inſtitut wird internationale
Kre=
ditbriefe, die auf Dollar lauten, ausgeben, in
Verdrän=
gung der bisherigen auf Pfund Sterling lautenden
Kre=
ditbriefe, wie auch die dagegen von auswärts gezogenen
Tratten direkt nach Neu=York zum Inkaſſo gelangen
wer=
den, ſtatt, wie bisher, nach London. Der aus dieſer
Maß=
nahme für die Vereinigten Staaten erwachſende
finan=
zielle Machtzuwachs, gegen den England in ſeiner jetzigen
Bedrängnis nicht ankämpfen kann, läßt ſich im
Augen=
blick nicht in Ziffern ausdrücken, er iſt aber ein
unge=
heurer und dauernder. England hat ſich in
die=
ſem Kriege Deutſchlands als Rivalen auf den Geld= und
Handelsmärkten der Welt entledigen wollen: und hat
ſich dafür — ſelbſt wenn ihm das hätte gelingen können —
den gefährlicheren Rivalen geſchaffen — die Vereinigten
Staaten. . . . .
Straßenbahnerausſtand in London.
* Amſterdam, 16. Mai. Reuter meldet aus
Lon=
don: Geſtern iſt unter dem Straßenbahnperſonal
ein Streik ausgebrochen, der an Umfang zunimmt.
Die Anzahl der Streikenden beträgt 7000. Die Urſache des
Streiks iſt eine Lohndifferenz. Die Arbeiter ſuchen auch
die Automobilchauffeure zu bewegen, an dem Streik
teil=
zunehmen, und ſie haben bereits den geſamten
Trambahn=
betrieb Südlondons lahmgelegt.
Eine ganz eigenartige Neutralität
offenbart die Neue Zürcher Zeitung. Sie glaubt mit der
gelegentlichen Veröffentlichung einiger die Tatkraft des
deutſchen Heeres herausſtreichenden Berichte — wie wir
ſie auch in feindlichen Blättern häufig zu Geſicht
bekom=
men —, des Guten genug getan zu haben und wahrt
ihren neutralen Standpunkt durch Aufnahme giftiger
Aus=
fälle der perfideſten deutſchfeindlichen Skribenten. Und
wenn dieſe Mitarbeiter des ſich deutſch nennenden
ſchwei=
zeriſchen Blattes nicht in Zürich ſelber zu Wort kommen,
dann ſuchen ſie Unterkunft in den Spalten der wütendſten
deutſchfreſſetiſchen Zeitungen, nicht ohne den Ton auf
ihre Zugehörigkeit zum Redaktionsſtabe der braven
Zür=
cherin zu legen. So hat der römiſche Korreſpondent des
Blattes, ein Burſche, der auf den urdeutſchen Namen
Sau=
tier hört, erſt von 14 Tagen ausgerechnet im Giornale
d’Italia, über deſſen Treiben nur eine Stimme herrſcht,
in einem ellenlangen Artikel all die ſchamloſen
Verun=
glimpfungen gegen das deutſche Heer, all die
Schauermär=
chen über die deutſchen Greuel, all die abgedroſchenen
Phraſen über die deutſche Vergewaltigung Belgiens
wie=
derholt, ohne von ſeiner Redaktion derb abgeſchüttelt zu
werden. Ja, dieſer ſelbe Monſieur Sautier vertritt auch
heute noch, ſchärfer als je, den Standpunkt der
italieni=
ſchen Interventioniſten in ſeinen römiſchen Briefen nach
Zürich. Und am Samstag, den 15. Mai, bringt es die
Neue Zürcher Zeitung fertig, ihrem Londoner
Korreſpon=
denten das Wort zu folgender Dreiſtigkeit zu geben:
„Der Gewaltakt eines deutſchen
Unter=
ſeebootes hat nicht nur ein Schiff ruiniert, hat nicht
nur Hunderte von koſtbaren Menſchenleben vernichtet —;
dieſer Gewaltakt hat auch aus manchem ein Wrack
ge=
macht. . . .‟ Kein Wort aber von den Gewaltakten des
Londoner Pöbels gegen harmloſe Deutſche! Weiter heißt
es: „Die geſamte ziviliſierte Welt iſt entſetzt ob einer
Handlungsweiſe (beileibe nicht der Handlungsweiſe des
ſüßen Pöbels in London, ſondern unſeres Unterſeebootes,
das die „Luſitania” vernichtete!!), die nach Vergeltung
ſchreit.” In derſelben Ausgabe jammert die N. Z. Z.
über die drohende Kataſtrophe im ſchweizeriſchen
Hotel=
gewerbe und widmet ihr mehr als zweivolle Seiten
elegi=
ſcher Betrachtungen. Weiß das Blatt etwa nicht mehr,
daß 75 Prozent aller Beſucher der Schweiz
Deutſche ſind, deren Ehre und Anſehen es in der
ſcham=
vergeſſenſten Weiſe verletzen läßt? Wer ruiniert die
ſchweizeriſche Fremdeninduſtrie mehr: Blätter” vom
Schlage der N. Z. Z. oder die Feinde Deutſchlands, die
die Schweiz mit ihrem Beſuch nur ſelten beehren? S.
Venizelos als Verſchwörer!
* (Ctr. Bln.) Nachrichten aus Athen beſagen, daß
das von Polizeibeamten in der Angelegenheit der von
Venizelos angeſtifteten Verſchwörung gegen das
griechiſche Königspaar beſchlagnahmte Material
auf=
ſehenerregende Einzelheiten enthält.
Venizelos hat bei Nacht und Nebel Athen verlaſſen. Sein
gegenwärtiger Aufenthalt iſt unbekannt.
Der Aufſtand in Portugal.
* Berlin, 17. Mai. Die hieſige portugieſiſche
Geſandtſchaft erhält folgendes Telegramm: Liſſabon,
16. Mai, 4 Uhr nachm. Die revolutionäre.
Be=
wegung, die in Portugal ſtattfand, und die von der
Marine ausging, wurde von der Armee
auf=
genommen. Das Miniſterium Pimentoycaſtro gab
ſeine Demifſion. Der Präſident der Republik
beſtä=
tigte folgendes Miniſterium: Vorſitz und Inneres Joao
Chagae, Juſtiz: Paolo Falſao, Finanzen: Barros
Quei=
ros, Krieg: Baſilio Talles, Marine: Fernandez Coſta,
auswärtige Angelegenheiten: Alves Veiga, öffentliche
Ar=
beiten: Magalhaes Lima, Unterricht und bis zum
Ein=
treffen des Miniſters des Aeußeren in Liſſabon auch
pro=
viſoriſch die auswärtigen Angelegenheiten: Joſé Caſtro.
Die neue Regierung wird von allen Seiten unterſtützt, im
ganzen Lande herrſcht vollkommene Ordnung.
* Paris, 16. Mai. Die Agence Havas meldet aus
Madrid: Angeſichts der Ereigniſſe in Portugal
traten der Miniſterpräſident, der Marineminiſter und der
Miniſter des Aeußern im Palaſt zu einer Beſprechung mit
dem König zuſammen. Die Regierung erklärte, daß
Spanien nicht intervenieren, ſondern ſich
dar=
auf beſchränken werde, Leben und Intereſſen der in
Por=
tugal anſäſſigen Spanier zu ſchützen, falls es notwendig
werden ſollte.
* Madrid, 16. Mai. (Meldung der Agence Havas.)
Miniſterpräſident Dato erklärte einem Journaliſten
ge=
genüber, daß der Panzer „Eſpana” zum Schutze
der Intereſſen der Spanier und der Ausländer heute in
Liſſabon eintreffe. Wahrſcheinlich werde noch ein
zweiter Panzer nach Portugal geſchickt. Die Kämpfe
zwi=
ſchen den aufſtändiſchen Truppen und den
treugebliebe=
nen Truppen dauern fort. Das Bombardement hat am
Samstag infolge Munitionsmangels aufgehört. Die
Zahl der Toten und Verwundeten iſt groß. Die Häuſer
der Royaliſten wurden angezündet und verwüſtet. In
Liſſabon herrſcht völlige Anarchie. Es
verlau=
tet, daß England ein Kriegsſchiff nach Liſſabon
entſende.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 18. Mai.
* In den Ruheſtand verſetzt wurde der Lehrer
an der Volksſchule zu Mainz Adam Berg auf ſein
Nachſuchen, unter Anerkennung ſeiner langjährigen treuen
Dienſte. Ihre Königl. Hoheit die Großherzogin
haben ihm aus dieſem Anlaß das Ritterkreuz 2. Klaſſe
des Verdienſtordens Philipps des Großmütigen verliehen.
Kriegsauszeichnung. Die Heſſiſche
Tapferkeits=
medaille erhielt der Feldwebel Heinrich Welker vom
Fußartillerie=Regiment Nr. 18 nachdem derſelbe bereits
im vorigen Jahre mit dem Eiſernen Kreuz ausgezeichnet
wurde. Der Dekorierte iſt der Sohn des hieſigen Ober=
Poſtſchaffners H. Welker.
— Großherzogliches Hoftheater. Heute Dienstag,
A 41, wird Flotows „Aleſſandro Stradella” nach längerer
Pauſe unter muſikaliſcher Leitung Erich Kleibers wieder
in den Spielplan aufgenommen. Nach „Stradella” wird
das Ballett „Die Puppenfee” deſſen Neueinſtudierung
unter Leitung Hedwig Ehrles vor kurzem ſehr großen
Erfolg hatte, wiederholt. Für dieſen Abind gelten die
kleinen Preiſe. Mittwoch, den 19. ds., eröffnet
Kammer=
ſänger Leo Slezak vom K. K. Hofoperntheater in Wien
ſein auf zwei Abende berechnetes Gaſtſpiel. Der Künſtler
ſingt am Mittwoch den Manrico in „Troubadour”, am
Samstag, den 22., den Eleazar in der „Jüdin”. Leo
Slezak hat jetzt mit ganz außergewöhnlichem Erfolg
unter anderm auch am Deutſchen Opernhaus in
Char=
lottenburg gaſtiert. Aus Berlin wird darüber
be=
richtet: „. . . . Zu den Großen in ſeinem Fach gehört
Slezak ſeit langem, jetzt aber iſt er ein Meiſter geworden.
Es iſt geradezu verblüffend, wie viel er noch als reifer
Künſtler gelernt hat, und zwar ſowohl ſtimmlich, wie
muſikaliſch und auch ſchauſpieleriſch. Wenn heute ein
Berliner Blatt den Heldendarſteller Slezak dem lyriſchen
Tenor Caruſo als ebenbürtig an die Seite ſtellt, ſo
dürfte das nicht zuviel geſagt ſein. Slezak beherrſcht
alle Nüancen vom zarteſten Pianiſſimo bis zur heroiſcher
Wucht ſondergleichen.” Für die beiden Gaſtſpielabende
Slezaks gelten die gewöhnlichen Preiſe, das Abonnement
iſt aufgehoben. Donnerstag wird Schneider Wibbel”
eine Komödie, die bei ihrer Erſtaufführung am letzten
Dienstag einen ſehr ſtarken Erfolg hatte, zum erſtenmal
wiederholt. Für Freitag, den 21., D 41, iſt die
Erſtauf=
führung, von Hauptmanns „Florian Geyer” angeſetzt.
Dieſe Tragödie, des Bauernführers Florian Geyer
ge=
hört zu den ſtofflich und künſtleriſch intereſſanteſten und
bedeutſamſten Werken deutſcher Bühnendichtung und
wirkt wie wohl ſelten ein anderes Drama gerade jetzt
wie ein ſtarkes Wort an unſere Zeit.
* Leutnant von Hiddeßen. Der Köln. Ztg. ſchreibt
man: Kürzlich wurde berichtet, daß der bekannte
Flieger=
leutnant Ferdinand von Hiddeßen Mitte Februar mit
ſeinem Flugzeug von den Franzoſen heruntergeholt und
gefangen genommen worden ſei. Das Schickſal
dieſes Fliegers erregte namentlich deswegen in
Deutſch=
land allgemeine Teilnahme, weil es ſich um einen der
kühnſten Flieger handelte, der bekanntlich auch als erſter
Paris überflogen hat. Ich erfahre nun jetzt, daß ſich
Leutnant von Hiddeßen in einem Lazarett in Toulon
befindet, wo er mehrere Monate ſchwer zu leiden hatte,
da die Ober= und Unterſchenkel beider Beine, ſowie der
rechte Unterarm von Granatſplittern getroffen waren und
durch eine Blutvergiftung die Gefahr einer Amputation
nahe lag. Seit einer Woche iſt nun das Fieber gewichen
und damit die Hoffnung auf völlige Geneſung vorhanden
wenn auch noch ein langes Krankenlager dem tapferen
Flieger bevorſteht. Die franzöſiſchen Aerzte und
beſon=
ders der Chefarzt ſollen übrigens von Hiddeßen aufs beſte
gepflegt haben, was hier gern anerkannt ſei.
* Im Silberkranz. Inſtallateur Jakob Schaffner
und ſeine Ehefrau, Erbacher Straße 16, feiern heute ihre
Silberne Hochzeit; gleichzeitig wohnen ſie 25 Jahre in
demſelben Hauſe und ſind 25 Jahre Abonnent vom
Tag=
blatt.
* Schutzmann Ludwig Rühl vom V. Polizeirevier,
welcher ſeit 25 Jahren bei der Schutzmannſchaft hier
angeſtellt iſt, wurde der Charakter als
Schutzmann=
wachtmeiſter verliehen.
Sendungen an Gefangene im Ausland. An die
deutſchen Kriegs= und Zivilgefangenen
im Ausland werden vielfach außer Briefen und
Pa=
keten kleine, in Briefform gehaltene Päckchen mit
Scho=
kolade, Zigarren uſw. verſandt. Dieſe Päckchen werden
nicht zuſammen mit den Paketen, ſondern mit der
Brief=
poſt befördert. Gleichwohl dürfen aber dieſe Päckchen
außer ihrem Wareninhalt nicht auch noch ſchriftliche
Mit=
teilungen enthalten; ſolche Mitteilungen ſind vielmehr
ſtets für ſich entweder in einem möglichſt kurz gefaßten
Briefe unter beſonderem Umſchlage oder noch beſſer auf
Poſtkarten an die Gefangenen zu ſchicken. Die Abſender
können beſondere Briefe oder Poſtkarten umſo eher
ſchicken, als ja alle dieſe Sendungen portofrei befördert
werden. Auf den erwähnten Päckchen muß ſtets der
Ver=
merk niedergeſchrieben ſein: „Enthält keine
ſchrift=
lichen Mitteilungen” Sendungen, die dieſer
Vorſchrift nicht entſprechen, müſſen zurückgewieſen werden.
Ein ähnlicher Vermerk iſt bekanntlich auch für die
eigent=
lichen Pakete an die Gefangenen vorgeſchrieben, dieſer
muß aber nicht nur auf den Paketkarten, ſondern auch
auf den Paketen ſelbſt angebracht werden und ſoll
lauten: „Das Paket enthält keine ſchriftlichen Mitteilungen”.
nn. Das Kreuz in Eiſen. Gleich den anderen
Schu=
len des Landes beteiligten ſich am vorgeſtrigen Sonntag
vormittag die Schüler der Gewerbeſchule Darmſtadt
an der Nagelung an dem Kreuz in Eiſen. In ſtiller
Sam=
meltätigkeit hatten die einzelnen Klaſſen der Schule den
Betrag von 70 Mark geſammelt, der durch den
Hammer=
ſchlag am Kreuz in Eiſen ſeine patriotiſche Verwendung
fand.
Z. Von der Jugendwehr. Am Ende des geſtrigen
Berichts über den Verlauf der im Kaiſerſaal
abgehalte=
nen Verſammlung der Leiter der Jugendwehren aus der
Provinz Starkenburg wurde ſchon darauf hingewieſen,
daß für den Nachmittag eine Vorführung von
Jugendwehren beabſichtigt ſei. In
Paradeauf=
ſtellung in Breitkolonne ſtanden ſie da um 3 Uhr, über
tauſend, die Darmſtädter Jugendwehr am rechten, die
übrigen aus dem Kreiſe Darmſtadt erſchienenen Verbände
am linken Flügel, ausgerichtet nach rechts und auf
Vor=
dermann, mit erwartendem Blick, ſich nun einmal dem
Ver=
trauensmann der Jugendwehrſache des Großherzogtums,
dem Herrn General Frhrn. v. Heyl, nach achtmonatlicher
Vorbereitung zeigen zu können. Ein „Stillgeſtanden!”
„Augen — rechts!” befohlen durch Herrn Profeſſor
Fin=
ger, kündigte den Anfang der Beſichtigung an. Dem
Gruß von ſeiten des Herrn Generals an jede Kompagnie
folgte wie aus einer Kehle der Gegengruß: Guten Tag,
Herr General” Auch wurde während des Abſchreitens der
Fronten manches freundliche Wort an einen Führer oder
Jungmann gerichtet. Dieſem ſtehenden Bild folgte ein
lebendig bewegliches durch das nun befohlene Exerzieren
einer Darmſtädter, einer Pfungſtädter und einer Arheilger
Kompagnie. Ein Parademarſch in Zugfront, zu dem die
Muſikkapelle des Griesheimer Lagers beordert war zu
ſpielen, beſchloß die Beſichtigung auf dem kleinen
Exer=
zierplatz, auf dem ſich mittlerweile Tauſende von
Zu=
ſchauern aus der Provinz und der Stadt eingefunden
hatten. Der Schauplatz weiterer Tätigkeit der
Jung=
mannen ſollte der Kavallerieexerzierplatz durch, das
nun folgende Gefecht werden. Lange Marſchkolonnen
zogen nach den im Norden und Süden dieſes Platzes
ge=
legenen Geländeabſchnitten, die Nordabteilung mit der
Aufgabe, das Ausladen von Kriegsmaterial auf dem
Hauptbahnhof zu ſichern, die Südabteilung mit dem
Be=
fehl, die Arbeiten dort zu verhindern. Vormarſch,
Ein=
nehmen und Halten einer Verteidigungsſtellung
einer=
ſeits, Uebergang aus geſchloſſenen Maſſen zum Angriff
andererſeits ſollten ſchulmäßig gezeigt werden. Es war
ein ſchönes ſoldatiſches Bild zu ſehen, das auch durch
reichlich Sonnenſchein beleuchtet war, als die Südabteilung
allmählich aus dem Waldſaum zu einer mächtigen
Schützenlinie ſich entwickelte, als der Kanonenhügel
er=
ſtürmt wurde, die Züge ſich ſprungweiſe heranarbeiteten
und als ſie ſchließlich im allgemeinen Sturmangriff die
ſtarke Verteidigungsſtellung der Nordabteilung zu
neh=
men verſuchten. Ein Hornſignal machte dem Ringen ein
Ende. In einer kurzen Beſprechung im Kreiſe der
Füh=
rer und vieler Zuſchauer drückte der Herr General ſeine
Befriedigung über das Geſehene aus und ſchloß die
Beſich=
tigung mit einem Hoch auf die Jugendwehr, das
Vater=
land und den Kaiſer. Zum Schluß des Tages folgte der
gemeinſame Einmarſch in die Stadt durch die
Rhein=
ſtraße in langem Zuge, dem auch der Herr General
voran=
ſchritt. Auf dem Paradeplatz wurden die
Jungmann=
ſchaften entlaſſen und verſtreuten ſich in dem Bewußtſein,
ſich eine Freude und der Sache der Jugendwehr Ehre
be=
reitet zu haben.
* Wanderung durch ein modernes Schlachtſchiff
und die Hochſeeſchlacht. Vortrag am Mittwoch, den
19. Mai, im Kaiſerſaal. Es erübrigt ſich wohl, über
dieſen zweiten Vortrag des Herrn Ingenieurs Dr. H.
Beck noch weitere Mitteilungen zu machen, hat
derſelbe doch im erſten Vortrag: „Torpedos,
Unter=
ſeeboote und Seeminen” von ſeiten des zahlreich
er=
ſchienenen Publikums, welches unter nimmermüder
Auf=
merkſamkeit den anregenden und gemeinfaßlichen
Aus=
führungen des Redners folgte, die größte Anerkennung
gefunden. Unter Vorführung zahlreicher ſehr
anſchau=
licher Lichtbilder wird Herr Dr. Beck auch diesmal
Weſen und Wirkung der Zerſtörungsmittel des
See=
kriegs von der Mobilmachung auf dem Waſſer bis zur
Hochſeeſchlacht und die modernen Gefechtsſtellungen der
Schlachtſchiffe erläutern. Vorausgehend wird Herr Dr.
Beck mit dem Hörer eine Wanderung durch das
Schlacht=
ſchiff machen und ſachkundig das Innere dieſer
ſchwimmen=
den Feſtung ſchildern. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß das
Publikum allen kriegstechniſchen Fragen aus dieſem
tobenden Weltkrieg ein ganz beſonderes Intereſſe
ent=
gegen bringt; aber auch die reifere Jugend ſollte nicht
verſäumen, Belehrungen aus dem Gebiet der
kriegstech=
niſchen Wiſſenſchäft ſich anzueignen.
* Der Bauverein für die Reformationskirche hält
heute nachmittag im Gemeindehauſe in der Kiesſtraße
ſeine diesjährige ordentliche Hauptverſammlung
ab, worauf die Vereinsmitglieder auch an dieſer Stelle
aufmerkſam gemacht ſeien.
r. Verein für Aquarien= und Terrarienkunde „Hottonia‟
Darmſtadt. In der letzten Mitgliederverſammlung hielt
Herr Profeſſor Dr. Daudt einen äußerſt intereſſanten
Vortrag über „die Zuſammenſetzung des
Kriegsbrotes” Nach einer kurzen Einleitung über
die Bedeutung des Kriegsbrotes und die verſchiedenen
Beſchlüſſe des Bundesrates in dieſer Beziehung zeigte der
Redner an Hand einer Reihe von trefflichen Zeichnungen
den Bau des quergeſchnittenen Roggenkornes und der
Kartoffelknolle. Ferner machte er aufmerkſam auf die
leichte Unterſcheidungsmöglichkeit der verſchiedenen
Stärke=
körner, insbeſondere durch ihre verſchiedenartige
Schich=
tung, Größe und Lichtbrechung. Darauf ging er auf die
Verkleiſterung der verſchiedenen Mehlſorten ein, die
die=
ſelben lei der Teiganfertigung und Backung des Brotes
erfahren und zeigte auf Abbildungen die große
Mannig=
faltigkeit der durch dieſe Prozeſſe entſtandenen
verquol=
lenen Stärkekörner, die aber immer noch trotz ihrer
ſtar=
ken Oberflächen= und Geſtaltsveränderung im
mikroſkopi=
ſchen Bilde ihre Zugehörigkeit zu einer beſtimmten
Mehl=
ſorte erkennen ließen. Beſonders gedachte der Redner auch
noch der gequetſchten gekochten Kartoffel, der
Kartoffel=
flocke und des Kartoffelwalzmehles, die ganz andere
For=
men im fertigen Brot bedingen wie die vorher erwähnten
Roggen=Kartoffelſtärkekörner. Wenn auch die verſchiedenen
ſtärkehaltigen Beſtandteile des Brotes mit Hilfe des
Mi=
kroſkopes bei einiger Uebung ſchon ohne weiteres mit
Sicherheit zu erkennen ſind, ſo ſchaffen doch zweckmäßige
Färbemethoden bei der Brotunterſuchung auch für
Un=
geübtere weſentliche Erleichterungen. Insbeſondere ging
der Redner neben anderen Farbreagentien auf die von
Dr. W. Herter angegebene „Schwarz=weiß=rot=Färbung”
ein, die bei ihrer Anwendung die Roggenſtärke grau bis
ſchwarz färbt, die Kartoffelſtärke farblos läßt bis ſchwach
roſa färbt, und die ſogenannten Kleiſterzellen, die aus
gequetſchten Kartoffeln durch Verquellung entſtanden
waren, tief purpurrot färbt. An Hand einer Tabelle machte
er ferner klar, wie man aus einer Reihe von
mikroſkopi=
ſchen Bildern, die man aus kleinen Brotproben nach
An=
wendung der oben erwähnten Herterſchen Farbflüſſigkeit
herſtellte, die annähernd genaue Gewichtsmenge der
ver=
ſchiedenen Mehlſorten und Brotzuſätze beſtimmen kann.
Somit iſt dem Nahrungsmittelchemiker ein Mittel an die
Hand gegeben, um in den meiſten Fällen die nur zu oft
verſuchten Verletzungen der Bundesratsbeſtimmungen
durch Bäcker und leider auch private Perſonen klar
nach=
zuweiſen und die betreffenden Perſönlichkeiten wegen ihrer
Verſtöße gegen die zu Recht beſtehenden Verordnungen
zur Verantwortung zu ziehen. Zum Schluß ſeiner
Aus=
führungen ſprach der Redner einen von ihm im Stillen
gehegten Wunſch aus, nämlich die Verwirklichung einer
ſchönen Sitte, die unſerem Volke zu großer Ehre gereichen
würde. Möchte jeder Deutſche nach glücklich beendetem
Kriege alljährlich zu gewiſſen Zeiten-
viel=
leicht an beſonders hiſtoriſchen Tagen — das
Kriegs=
brot genießen; zum Gedächtnis an die ruhmreiche
Zeit, zur Erinnerung an die Heldentaten unſerer tapferen
Krieger und zur Gewöhnung an Einfachheit. — Im
An=
ſchluß an ſeine Ausführungen zeigte der Redner unter
gütiger Mitwirkung des Herrn Prof. Dr. Schilling
eine große Anzahl mikroſkopiſcher Präparate, die das im
Vortrag Geſagte direkt zur Anſchauung brachten und noch
näher’ erlänterten. Reicher Beifall lohnte den Redner.
Die Freiwillige Sanitätshauptkolonne vom
Roten Kreuz Darmſtadt beabſichtigt, einen neuen
Lehrgang abzuhalten, in dem Gelegenheit geboten iſt,
ſich die für einen Krankenträger erforderlichen Kenntniſſe
anzueignen. Eine große Anzahl der Kolonnenmitglieder
ſteht im Etappengebiet im Dienſte. Es iſt dringend
er=
wünſcht, daß ſich auch jetzt wieder geeignete Leute zur
Verfügung ſtellen und in die Freiwillige
Sanitätshaupt=
kolonne vom Roten Kreuz Darmſtadt eintreten. Dort
er=
halten ſie nötige Ausbildung, um unſeren kranken und
verwundeten Kriegern im Felde, beim Transport und
bei der Pflege in der Heimat als Helfer zur Seite ſtehen
zu können. Wir verweiſen im übrigen auf den im
An=
zeigenteil der heutigen Nummer erſchienenen Aufruf der
Kolonne.
Vortrag. Im Gemeindehauſe, Kiesſtraße 17,
wird am nächſten Donnerstag abend Fräulein W. von
Geldern=Crispendorf über ihre zweijährige
Tätigkeit als Schweſter des Roten Kreuzes für die
Kolonien in Tſingtau einen Vortrag halten. Sie
hat die Belagerung und heldenmütige Verteidigung
Tſingtaus, ſowie den Einzug der Japaner miterleht
und durfte dann über Japan=Amerika in die Heimct
zurückkehren. Demnächſt geht ſie als freiwillige
Kranken=
ſchweſter ins Feld. Das Schickſal unſerer blühenden
Kolonie und die Schilderung der Ereigniſſe von
be=
rufenem Munde wird gewiß viele Zuhörer anziehen.
Für wohltätige Zwecke wird ein Eintrittspreis von
30 Pfg. erhoben, auch iſt eine Anzahl belegter Plätze zu
1 Mk. vorgeſehen. Karten ſind von Dienstag an im
Gemeindehaus, Kiesſtraße 17, zu haben. Es iſt ratſam,
ſich rechtzeitig mit Karten zu verſehen.
* Vergebung einer Stoff= und Wollelieferung. Die
Arbeitszentrale Darmſtadt zur Beſchäftigung von Frauen
und Mädchen hat ein Ausſchreiben erlaſſen, wonach
grö=
ßere Mengen Normalflanells, Vancy und
Baumwoll=
ſpagnolets, Hemdenflanells, feldgrauen Halsbindenſtoffs,
Wattierleinen, blauen Baumwollſtoffs, Helmüberzugſtoffs,
Salzbeutelſtoffs, Gurtband für Armbinden, Fahnentuchs,
Wolle und Baumwolle benötigt werden, worauf hiermit
hingewieſen ſei. (S. Anz.)
Ueberreichung der Geſellenbriefe.
C) Im großen Saal des Schützenhofes fand am
Sonntag vormittag die feierliche Ueberreichung
der Geſellenbriefe an die vor dem
Geſellenprü=
fungsausſchuß des Ortsgewerbevereins
Darm=
ſtadt beſtandenen Junggeſellen ſtatt, zu der ſich zahlreiche
Vertreter des Handwerks und der Induſtrie ſowie die
Eltern und Lehrherren der Prüflinge eingefunden hatten.
Der Vorſitzende des Geſellenprüfungsausſchuſſes, Herr
Architekt Schembs, begrüßte in herzlichen Worten die
Ver=
ſammlung und insbeſondere die zahlreichen jungen
Ge=
ſellen, die mitten im Weltkrieg zeigten, was ſie in ihrer
Lehrzeit dank der Unterweiſung der Lehrmeiſter für ihr
Gewerbe gelernt haben. Zur Geſellenprüfung hatten ſich
urſprünglich 183 Prüflinge gemeldet. Wegen Kriegsarbeir
konnte jedoch eine große Anzahl von Lehrlingen die
Prü=
fung nicht durchführen. Für dieſe ſoll die Prüfung
nach=
geholt werden. 148 Prüflinge haben die Prüfung
abge=
legt, und 139 beſtanden. 48 Prüflinge konnten mit der
Note „gut” und 4 Prüflinge mit der Note „ſehr gut“
ausgezeichnet werden. Zahlreiche Prüfungsmeiſter und
Geſellen aus faſt allen Gewerben waren bei der
Durch=
führung der diesjährigen Geſellenprüfung in Tätigkeit,
wofür ihnen der Dank des Ortsgewerbevereins ausge=
ſprochen wurde. Namens der Handwerkskammer
Darmſtadt begrüßte Herr Rockel die neuen Geſellen in
tiefflichen Worten und hob den hohen Wert eines tüchtigen
Handwerkerſtandes für Staat und Gemeinde ganz
beſon=
ders hervor. Herr Hauptlehrer Becker von der
Landes=
baugewerkſchule brachte in tiefempfundener Rede die
Glückwünſche der Großh. Zentralſtelle für die Gewerbe
zum Ausdruck, während Herr Gewerbeſchuldirektor
Pro=
feſſor Dr. Meiſel namens der Handwerkerſchule
Darm=
ſtadt den jungen Geſellen, die die Prüfung mit ſo gutem
Erfolg beſtanden, Dank und Anerkenung für ihre ſauber
ausgeführten Geſellenſtücke ausſprach. Für die Städtiſche
Fortbildungsſchule ſprach Herr Lehrer Schmidt den
Lehrmeiſtern und den Lehrgeſellen für die Heranbildung
eines tüchtigen Handwerkerſtandes hohe Anerkennung aus,
an deſſen Vorbildung auch die Fortbildungsſchule in
rei=
chem Maße beteiligt ſei. Sein Glückwunſch galt dem
geſamten heſſiſchen Handwerkerſtand. Zum Schluß der
Feier ſprach nach der Vorſitzende allen Beteiligten an der
diesjährigen Geſellenprüfung den Dank des
Ortsgewerbe=
vereins Darmſtadt aus. Eine reichhaltige Ausſtellung
der Geſellenſtücke nebſt Zeichnungen legte: Zeugnis ab,
daß die jungen Geſellen während ihrer Lehrzeit etwas
Tüchtiges gelernt hatten.
Rotes Kreuz.
(Geöffnet von 8—1 und 2—6 Uhr. Bureau der Zentral=
Abteilung: Rheinſtraße 34, Fernruf 25,
Krankenbeförde=
rungs=Abteilung: Mathildenplatz 20, Fernruf 2576;
Aus=
kunftsſtelle: Rheinſtraße 34, Fernruf 25; Materialien=
Abteilung: Altes Palais, Fernruf 20; Verpflegungsſtelle
am Hauptbahnhof, Fernruf 216; Kreuzpfennig=Marken:
Neckarſtraße 8, Fernruf 2421.)
Bericht über die 4. Fahrt des
Vereinslaza=
rettzuges O 3 „Großherzogin von Heſſen”.
Der nach beendigter Vorbereitung am 1. Mai im
Hauptbahnhof Darmſtadt abgeſtellte VereinslazarettzugO 3
Großherzogin von Heſſen” trat ſeine 4. Fahrt, die nur
8½ Tage in Anſpruch nahm, Sonntag, den 2. Mai,
vor=
mittags 9 Uhr 40 Min. nach dem weſtlichen
Kriegsſchau=
platz an. Er benützte die linksrheiniſche Strecke bis Bonn,
erreichte abends die belgiſche Grenze und ohne
Aufent=
halt in der Abſtellſtation am 3. Mai, vormittags 8 Uhr
30 Min., den Hauptetappenort. Am 4. Mai, vormittags
7 Uhr 20 Min., wurde ein aus 6 Krankenwagen und
einem Heizkeſſelwagen beſtehender Zugteil nach einer
unfern der Front gelegenen Krankenſammelſtelle zur
Auf=
nahme von 59 Mann beordert, der nachmittags 5 Uhr
zurückkehrte und ſich mit dem Hauptzug wieder vereinigte,
nachdem dieſer inzwiſchen mit 159 Kranken und
Verwun=
deten belegt worden war. Auf der alsbald angetretenen
Heimfahrt wurde noch 1 Verwundeter aufgenommen. Die
Belegziffer des Zuges ſtellte ſich hiernach, wenn man vom
Begleittrupp (45) und von zugeteilten 8 Wächtern
ab=
ſieht, unter Einſchluß eines franzöſiſchen Gefangenen auf
219: darunter waren 113 Verwundete und 106 Kranke.
Die Heimreiſe ging wieder über Aachen, Bonn, durch
den in vollem Blütenſchmuck ſtehenden Rheingau nach
dem Ausladeort Mainz. Am 5. Mai, abends 7 Uhr,
be=
gann das Ausladen, und kurz vor 11 Uhr wurde der Zug
nach Darmſtadt übergeführt. Er war nach Eintreffen
des in Euskirchen ausgebeſſerten Krankenwagens bereits
am 7. Mai wieder fahrbereit.
Zur Beſchaffung regendichter Umhänge
wird auch in hieſigen Zeitungen um Geld gebeten. Wir
ſind mit dem Zentral=Komitee des Roten Kreuzes in
Ber=
lin der Anſicht, daß die Beſorgung von
Regenſchutzvor=
richtungen Sache der Militärbehörde iſt. Wir können
daher dieſe Sammlung nicht empfehlen.
Die Tätigkeit des Beſſunger Knabenhortes
im Schuljahr 1914/15.
— Der Beſſunger Knabenhort beſteht jetzt
im dritten Jahre; er wurde im abgelaufenen Schuljahr
durchſchnittlich von 70 Kindern täglich beſucht. In den
ſchulfreien Stunden von 4—7 Uhr verſammelten ſich die
Knaben im Schulhauſe oder im Garten des Knabenhorts
und auf dem angrenzenden Spielplatz. Natürlich wird
die Hortarbeit auch während der Ferien fortgeſetzt. In
erſter Linie ſind Knaben aufgenommen, denen es zu Hauſe
an richtiger Aufſicht und Beſchäftigung infolge der
Er=
werbstätigkeit der Eltern fehlt. Auf pünktliches und
regelmäßiges Erſcheinen der Kinder wird gedrungen und
der Beſuch ſtändig kontrolliert. Zu den fleißigſten
Be=
ſuchern gehören die Knaben der unteren und mittleren
Klaſſen, während Schüler der oberen Klaſſen öfters durch
häusliche Arbeiten abgehalten oder auch durch die
Not=
wendigkeit, als Auslaufer Geld zu verdienen, am Beſuch
ganz gehindert wurden. Mit der wichtigen Aufgabe, die
Knaben zu beaufſichtigen, zu führen, zur Arbeit
anzulei=
ten, waren die Lehrer Breyer und Dexheimer betraut,
jeder an drei Tagen der Woche. Im Sommerhalbjahr
beſtand neben der Gelegenheit zur Anfertigung der
Schul=
aufgaben und zur Veranſtaltung von Spielen die
Haupt=
beſchäftigung der Knaben in Gartenarbeit. Der
Gar=
ten des Knabenhorts in ſchöner, freier Lage zwiſchen der
nach der Ludwigshöhe führenden Kaſtanienallee und dem
an der Heidelberger Straße gelegenen Sportplatz iſt etwa
1 Morgen groß. Dieſes frühere Oedland, das die
Stadt=
verwaltung dem Horte überlaſſen hat, iſt durch die jetzt
2¼jährige Arbeit der Knaben zu einem ſchon ziemlich
ein=
träglichen Kindergarten umgewandelt worden.
Im Winterhalbjahr wurden die Knaben in
einem Saale des Schulhauſes Ludwigshöhſtraße 42
be=
ſchäftigt. Anfertigung der Schulaufgaben, Leſen,
Er=
zählen, Singen, Spielen füllten die Zeit aus. Um die
Fertigkeit der Hand zu üben, erhielten die Kinder
Anlei=
tung im Falten, Formen und Malen; die größeren
arbei=
teten auch mit Pappe und Holz. Mittwochs und
Sams=
tags wurden häufig Gänge in den Wald gemacht. Arbeit
und Spiel, alles zur Förderung und Freude der Knaben,
gehen im Hort Hand in Hand. Wie in den Vorjahren
wurde auch zu Weihnachten 1914 eine gemeinſame
Feier veranſtaltet und hiermit eine Beſcherung von 50
be=
dürftigen Söhnen von Kriegsteilnehmern verbunden.
Jeder bekam außer Obſt und Gebäck ein gutes Hemd im
Werte von 2 Mark. Die Koſten der Feier und Beſcherung
wurden gedeckt durch Beiträge von Lehrern, Lehrerinnen
und Schülern, zum größten Teil aber aus dem Erlös für
verkaufte Eicheln, die im Herbſte vorigen Jahres von
eini=
gen Klaſſen unſerer Schule in den hieſigen Wäldern
ge=
leſen worden waren.
Die Einnahmen des Knabenhorts im Schuljahr
1914/15 beliefen ſich auf 1460,71 M., die Ausgaben auf
1283,13 M. In der geſchilderten Weiſe will der Beſſunger
Knabenhort auch im jetzt beginnenden Schuljahr ſeine
Tätigkeit fortſetzen. Gerade in der gegenwärtigen
ſchwe=
ren Zeit des furchtbaren Krieges iſt es nötig, in treuer
Aufmerkſamkeit und erziehlicher Fürſorge=für=unſere Ju=
gend nicht zu erlahmen. Haus, Schule und alle
Ver=
anſtaltungen zur Ausbildung und Erziehung der Jugend
ſollten ſich der Erfüllung ihrer Pflichten gegen das
kom=
mende Geſchlecht mit verdoppeltem Eifer annehmen. Auch
der Knabenhort will innerhalb der ihm geſteckten Grenzen
und zur Verfügung ſtehenden Mittel ſeiner Aufgabe aufs
beſte nachkommen. Deshalb ſind alle Freunde und Gönner
des Hortes, die perſönlichen und körperſchaftlichen, um
Treue in den künftigen Jahren gebeten. Mit der
Unter=
ſtützung dieſer Einrichtung wird ja auch ein Stück
Kriegs=
fürſorge geleiſtet, da gegenwärtig über zwanzig Kinder
von Kriegsteilnehmern aufgenommen ſind. Durch größere
Mittel kann die Tätigkeit des Hortes noch weſentlich
er=
weitert und vervollkommnet werden.
Arheilgen, 17. Mai. (Ueberreichung der
Geſellenbriefe.) Geſtern fand im Gaſthaus „Zum
Deutſchen Haus” die Ueberreichung der Geſellenbriefe an
die Prüflinge durch den Vorſtand des hieſigen
Orts=
gewerbevereins ſtatt. 16 junge Leute hatten die
vorgeſchriebenen Geſellenſtücke angefertigt und die ſich
daran anſchließende Prüfung beſtanden. Gleichzeitig waren
die Geſellenſtücke und Zeichnungen der
Sonntagszeichen=
ſchüler ausgeſtellt.
-h- Auerbach, 17. Mai. (Auszeichn un g.)
Der zweite Sohn des Herrn Lehrers Herpel,
Herr Dr. Ludwig Herpel, erhielt das
Eiſerne Kreuz zweiter Klaſſe. — Der
Kriegs=
freiwillige Herr Michal erhielt für ſeine Tapferkeit vor
dem Feinde die Heſſiſche Tapferkeitsmedaille. — Die Zahl
der Verwundeten in den hieſigen Reſerve=Lazaretten
iſt in der letzten Zeit beträchtlich zurückgegangen.
Worms, 17. Mai. (Im Hauptbahnhof
ver=
unglückt) iſt der in der Eilgüterhalle beſchäftigte
Ar=
beiter Erdelmaier. Als er über den Gleisübergang
einen Wagen transportieren half, wurde er von einer
ge=
rade daherkommenden Lokomotive erfaßt und erlitt ſchwere
Kopfverletzungen. Er kam ins Städtiſche Krankenhaus.
(Diebſtahl.) Im Güterbahnhof wurden in einer der
letzten Nächte aus einem verſchloſſenen Eiſenbahnwagen
eine Anzahl Heirats=Ausſtattungsgegenſtände im Werte
von etwa 150 Mark geſtohlen. Als Täter wurden
in=
zwiſchen ein 16jähriger Fabrikarbeiter und ein 14
jähri=
ger Volksſchüler ermittelt und feſtgenommen. Die
ge=
ſtohlenen Sachen wurden meiſtens wieder zur Stelle
ge=
bracht. Der eine der jugendlichen Uebeltäter hat in dem
Augenblick, als er ſich bei einem Althändler zwecks
Ver=
kaufs der Sachen aufhielt, dieſem auch noch eine
Taſchen=
uhr geſtohlen.
Reich und Ausland.
Frankfurt, 17. Mai. (Ergriffene Gefangene.)
Von den bei den Buderus=Werken beſchäftigten
Ge=
fangenen ſind kürzlich zwei entwichen. Der eine von
ihnen wurde vor einigen Tagen bei Dornholzhauſen
ein=
gefangen. Nunmehr iſt bei Dieburg auch der zweite
Gefangene wieder ergriffen worden. Auch in dieſem
Falle wird das Generallkommando den bei der Feſtnahme
der Ausreißer beſonders beteiligten Perſonen eine
Be=
lohnung gewähren.
Tübingen, 17. Mai. (Todesfall.) Der frühere
Landtagsabgeordnete der Stadt Tübingen, Kaufmann
Chriſt. Gunſſer, iſt im Alter von 79 Jahren geſtorben.
Dresden, 17. Mai. (Mord.) Die Frau des
Eiſen=
bahnhilfsbeamten Vogel iſt in ihrer Wohnung ermordet
aufgefunden worden. Des Verbrechens verdächtigt iſt
ihr 17 Jahre alter Sohn, der ſeit geſtern
verſchwun=
den iſt.
Görsdorf (Weſtpr.), 17. Mai. (Bootsunglück.)
Auf dem Wolziger See bei Görsdorf ſchlug geſtern eine
mit zwei Berliner Seglern beſetzte Jolle um. Ein
Einſaſſe ertrank; ſein Begleiter wurde von Schiffern
gerettet.
Landwirtſchaftliches.
* Spekulativie Vorauf käufe der
nächſten Getreideernte in Heſſen.
Während bis vor kurzem noch die Spekulation
in Kartoffeln in Rheinheſſen ſich breit machte,
mehren ſich jetzt nach Mitteilungen aus
landwirtſchaft=
lichen Kreiſen die Anzeichen, daß die unlautere
Spe=
kulation ſich der neuen Getreideernte zu
bemächtigen ſucht. In den rheinheſſiſchen
Land=
gemeinden reiſen Händler umher, die den Landwirten
jetzt ſchon die nächſte Ernte abzukaufen ſuchen und dabei
Preiſe anlegen, die bedeutend höher ſind, als die zurzeit
geltenden Höchſtpreiſe. Es beſteht damit die Gefahr, daß
nach der neuen Ernte die Preiſe für Mehl und Brot unter
dem Einfluß derartiger Beſtrebungen weiter ſteigen. Es
iſt nicht ausgeſchloſſen, daß bei dieſen
Vorankaufsver=
ſuchen nicht berufsmäßige Händler, ähnlich wie bei den
Kartoffeln und Schweinen, die Hände im Spiel haben.
— Schlachtviehmarkt Darmſtadt.
Schweine=
markt am 17. Mai. Auftrieb: 151 Schweine. Preiſe per
50 Kilogramm Schlachtgewicht: 145 Mk. Zutrieb von
Landſchweinen. Preiſe per 50 Kilogramm Schlachtgewicht:
140—143 Mk. Marktverlauf: lebhaft; wenig Ueberſtand.
Frankfurt a. M., 17. Mai. (Viehmarkt.)
Auftrieb: 1586 Rinder, darunter 179 Ochſen, 67 Bullen
und 1240 Kühe, 538 Kälber, 30 Schafe, 1531 Schweine.
Bezahlt wurden für 50 Kilogramm Lebendgewicht in Mk.:
Ochſen a) 65—74 (Schlachtgewicht 130—135), b) 60—64
(120—125); Bullen a) 60—65 (110—115), b) 55—59
(105—110); Kühe a) 61—66 (110—120), b) 58—65
(110—120), c) 1. 55—60 (106—110), 2. 53—57 (100—106)
d) 44—50 (88—1100), e) 34—40 (77—86): Kälber a) —
b) 80—82 (133—137), c) 78—80 (128—133), d) 70—76 (119
bis 128); Schafe 55 (118—120); Schweine a) 110—118
(142—146), b) 100—110 (130—140), c) und d) 110—118
(142—146). — Geſchäft flott; wird alles geräumt.
Kartoffelmarkt. Im großen 13,75—14 Mark,
im kleinen 15—16 Mark.
Muſik.
Zwei Kaiſer=Marſch=Album 1914/15.
Zehn Originalmärſche für Pianoforte 1,50 Mk. netto.
Würzburg, Rich. Banger Nachf. (A. Oertel): Ein
ſchnei=
diger Marſch iſt in dieſer Zeit immer eine willkommene
Gabe. Vorliegendes Album bietet für den billigen Preis
10 zeitgemäße Märſche von 10 verſchiedenen Autoren, u. a.
Thiel, Zwei Kaiſer=Marſch (Kaiſer Wilhelm gewidmet)
Mohrewitz, Krieger=Huldigungsmarſch (König Ludwig III.
gewidmet). Germanenwacht von Hans Sauter uſw.
Der Krieg.
Weitere Erfolge in Galizien
5100 Gefangene.
* Wien, 17. Mai. Amtlich wird verlautbarf:
den 17. Mai, mittags: Im Verhältnis zu den hartnäckigen
Kämpfen der vergangenen zwei Wochen verlief der geſtrige
Tag an der ganzen Front im allgemeinen
ohneweſent=
liche Ereigniſſe.
Die Armeen haben weiter nach vorwärts
Raum gewonnen. Die gegen den oberen Dnjeſtr
vorgerückten Kolonnen haben mit anderen Teilen nun auch
Drohobyez genommen, weitere 5100
Ge=
fangene gemacht und acht Maſchinengewehre
er=
beutet.
Der Stellvertreter des Chef des Generalſtabs:
v. Höfer, Feldmarſchalleutnant.
Der Austauſch der dienſtuntauglichen
Gefangenen.
* Berlin, 17. Mai. (W. T. B. Amtlich.) Die
Nord=
deutſche Allgemeine Zeitung ſchreibt über die
Verhand=
lungen zwiſchen Deutſchland und
Frank=
reich: Wegen des Austauſches
dienſtuntaug=
licher Kriegsgefangener wurden kürzlich von
franzöſiſcher Seite Preſſemeldungen verbreitet, die das
Verhalten der deutſchen Regierung gänzlich entſtellen.
Namentlich wird dabei der deutſchen Regierung das
Be=
ſtreben nachgeſagt, die Verhandlungen zu verſchleppen und
ſich der eingegangenen Verpflichtungen nachträglich zu
entziehen. Die erhobenen Vorwürfe ſind, wie ſich aus
Nachſtehendem ergibt, völlig unbegründet: Der erſte
Aus=
tauſch dienſtuntauglicher Kriegsgefangener fand zwiſchen
Deutſchland und Frankreich Anfang März 1915 ſtatt. Bei
den vorhergehenden Verhandlungen, deren
Eröff=
nung von der deutſchen Regierung
aus=
ging, wurde von deutſcher Seite allgemein der Grundſatz
aufgeſtellt, daß alle diejenigen entlaſſen werden ſollten, die
für eine militäriſche Verwendung während der
Kriegs=
dauer nicht in Frage kommen. Da hiergegen von
franzö=
ſiſcher Seite Einwendungen nicht erhoben wurden,
wur=
den unter den franzöſiſchen Gefangenen nach dieſem
Grundſatz die dienſtuntauglichen herausgeſucht und
ent=
laſſen. Die endgültige Unterſuchung erfolgte, um eine
Einheitlichkeit in der Auswahl ſicher zu ſtellen, in Konſtanz
durch eine beſondere Unterſuchungskommiſſion, ein
Ver=
fahren, das, ſoweit hier bekannt, in ähnlicher Weiſe auch
von franzöſiſcher Seite zur Anwendung gebracht wurde.
Die deutſche Kommiſſion ließ ſich bei der endgültigen
Aus=
wahl der zu Entlaſſenden ausſchließlich von dem
vorer=
wähnten Grundſatz leiten. Die von ihr von dem
Aus=
tauſch ausgeſchloſſenen Gefangenen waren entweder
tat=
ſächlich dienſtfähig oder operationsbedürftig oder nicht
weiter transportfähig. Die franzöſiſche Behauptung, daß
deutſcherſeits verſucht wurde, den verabredeten allgemeinen
Austauſch durch eine Auswechſelung nach der Kopfzahl
zu erſetzen, wird ſchon durch die Tatſache widerlegt, daß
von Deutſchland 29 Offiziere, 160 Unteroffiziere und rund
1520 Mannſchaften, von Frankreich 5 Offiziere, 20
Unteroffiziere und rund 830 Mannſchaften
heraus=
gegeben wurden. Ebenſo unrichtig iſt die Behauptung,
daß die deutſche Regierung der Antwort auf den
franzöſi=
ſchen Vorſchlag auswich, bei der Auswahl der
auszutau=
ſchenden Liſte die die Dienſtuntauglichkeit begründenden
Gebrechen zugrunde zu legen. Eine ſolche Liſte iſt der
deutſchen Regierung zur Durchführung des erſten
Aus=
tauſches überhaupt nicht zugegangen. Nachdem dies Ende
März 1915 geſchehen war, empfahl die deutſche Regierung
zunächſt für die von ihr in Vorſchlag gebrachte
monat=
liche Fortſetzung des Austauſches die Beibehaltung des
von ihr bei dem erſten Austauſch zur Anwendung
gebrach=
ten weitherzigen Verfahrens, erklärte ſich aber neuerdings
zur Vermeidung einer ferneren Verzögerung bereit, auch
auf das franzöſiſcherſeits vorgeſchlagene Liſtenverfahren
einzugehen. Hiernach iſt ein befriedigender Abſchluß der
Verhandlungen und damit der ungeſtörte Fortgang des
Austauſches in Bälde erwartbar.
Eine Richtigſtellung.
* Berlin, 17. Mai. Die Norddeutſche Allgemeine
Zeitung ſchreibt: Vor einigen Tagen meldeten Schweizer
und italieniſche Blätter, daß der belgiſche Ingenieur
Lenoir von den Deutſchen in Gent erſchoſſen worden
ſei, weil er die Pläne belgiſcher Eiſenbahnen und das
Verzeichnis des belgiſchen Eiſenbahnmaterials nicht
aus=
geliefert hat. Dieſe Angaben entſprechen in keiner
Weiſe den wirklichen Tatſachen. Lenoir wurde
vielmehr vom Feldgericht in Gent verurteilt, weil er
während mehrerer Monate in Zwiſchenräumen von etwa
zehn Tagen von ſeinen Unteragenten ihm zugetragene
Nachrichten über deutſche Militärtransporte ins
feind=
liche Ausland weitergab.
Die „Erfolge” der franzöſiſchen Offenſive.
* Le Havre, 17. Mai. Kriegsminiſter
Mille=
rand teilte in der Heereskommiſſion mit, daß die
fran=
zöſiſchen Verluſte bei Carency=Ablain=
Neuville=Souchy alle bisher erlittenen
Einbußen an Offizieren und Mannſchaften
übertreffen. Er fügte hinzu: „Der Waffenerfolg
wird von unſerem Gegner zugegeben. Leider ſind aber
ſehr tüchtige Anführer, darunter vier
Diviſions=
kommandanten, 64 Hauptmänner und eine
Schar junger Offiziere, die ſich in früheren Kämpfen
her=
vorgetan hatten, gefallen.” — 20000 Soldaten ſind
für den Vorſtoß bis Carency geopfert
wor=
den. Dieſe Ziffern geben nordfranzöſiſche Zeitungen
im Einverſtändnis mit der Zenſur. Man darf demgemäß
mit Beſtimmtheit ſagen, daß die Verluſte um ein Drittel
höher ſind. Die Fachpreſſe findet, daß Carency ſehr teuer
zu ſtehen kam. General Cherfils beklagt den Verluſt der
tüchtigen Anführer „Die Blüte unſerer Armee” bezeichnet
er das „Elitekorps”, deſſen Reihen in drei Tagen auf ein
ärmliches Häuflein zuſammenſchmolzen. „Wer
kann ſie erſetzen” fragt er; „in dieſem Kriege wohl
nie=
mand merr‟ General Zurlinden iſt perplex über die
Widerſtangstraft der Deutſchen. „Das iſt kein
Stellungs=
krieg mehr; wir müſſen gegen kettenartig verknüpfte
Feſtungen anrennen, Zoll um Zoll ſtreiten. Das koſtet
viel Soldaten und noch viel mehr Munition.” Ungerne
geſtehen die Sachverſtändigen ein, daß es ſich um die
„große Offenſive” handelt.
Wie die Ruſſen in Luck hauſten.
* Obermeiſter Rahardt aus Berlin war von dem
Oſt=
deutſchen Handelskammertag mit dem Referat über den
Wiederaufbau Oſtpreußens beauftragt worden.
Er beſuchte zur Sammlung von Informationen im
Mo=
nat März die von den Ruſſen zerſtörten oſtpreußiſchen
Ortſchaften. Er veröffentlicht nun eine Schilderung
ſei=
ner Eindrücke in der Fachzeitſchrift der Tiſchlermeiſter
und Holzinduſtriellen Deutſchlands, der wir die folgende
anſchauliche Darſtellung der Verwüſtung Lycks
ent=
nehmen:
Man denke ſich eine Stadt mit 12500 Einwohnern
faſt menſchenleer, einige Straßenzüge beim Kampf um den
Beſitz des Ortes durch Geſchützfeuer in Trümmer gelegt,
weder Schaufenſter noch Fenſterſcheiben ganz, alle
Haus=
türen eingeſchlagen oder offen und die inneren Räume
vom Keller bis zum Boden zu wahren Schweineſtällen
umgewandelt, in denen kein Stück ganz geblieben iſt, und
ein Geſtank herrſcht, der jeden Chriſtenmenſchen das
Lau=
fen lehrt.
Mit Todesverachtung im buchſtäblichen Sinne des
Wortes nahm ich meinen Rundgang durch die Stadt
wie=
der auf, machte doch unſer Etappen=Kommandant darauf
aufmerkſam, daß die Häuſer wegen Typhusgefahr nicht
betreten werden dürften und ungekochtes Waſſer den Tod
bringen könne! Ich habe mir trotzdem in den
verſchie=
denſten Straßen die Räume in zirka 60 Häuſern
ange=
ſehen, bin in der Wohnung des Landgerichtspräſidenten
wie des einfachſten Mannes geweſen, habe aber überall
nur das gleiche Bild der blindwütigen und
tieriſchen Zerſtörung und grenzenloſer
Verun=
reinigung gefunden. Ob ich in ein geweſenes Reſtaurant
kam oder ein Herrengarderoben=, ein Möbel=, ein Bäcker=,
Schlächter=, Drogerie= Modewaren=, Barbier=
Material=
waren= oder ſonſtiges Geſchäft betrat, ob es ſich um ein
Warenhaus, ein Rechtsanwalts=Bureau oder eine
Privat=
wohnung handelte, nirgends fand ich ein Stück Möbel
ganz. Kiſten und Käſten waren geleert, das Brauchbare
entwendet, alles übrige am Boden liegend, dazwiſchen
zer=
brochenes Geſchirr, Spiegel, Bilder, Hausgerät, Bettfedern,
Geſchäftsbücher, Nippes, Reſte des geweſenen Pianos,
zer=
ſchnittene Polſterſachen, Stroh und Unrat. Die
Waſſer=
leitungen ſind zerſtört und die Ausgüſſe in der ekelhafteſten
Weiſe beſchmutzt, die Kloſetts aus dem gleichen Grunde
unbenutzbar, die Gasleitungen und Badewannen
abge=
riſſen, Zimmertüren eingeſchlagen, alle Klinken und
Metall=
teile ſind geſtohlen, die Oefen und Küchenherde teils mit
Patronen geſprengt, teils demoliert. Hier und dort
be=
merkte ich ruſſiſche Gefangene, welche unter der Aufſicht
eines Landſturmmannes die eigenen Schmutzereien
beſei=
tigen mußten, um für unſere Zivil= und
Militärverwal=
tungen benutzbare Arbeitsräume zu ſchaffen, aber was
ſich aus einer einzigen Wohnung für Berge von
Trüm=
mern und Unrat anſammeln, das muß man geſehen haben.
Daß zirka 60 Häuſer nebſt der ſchönen evangeliſchen Kirche
Opfer unſerer eigenen Artillerie geworden ſind, iſt zwar
bedauerlich, aber da die Ruſſen nur mit grobem Geſchütz
aus Lyck vertrieben werden konnten, war die Beſchießung
nicht zu vermeiden. Ich faſſe meine Schilderung des
Zu=
ſtandes dieſer armen Stadt in dem Satze zuſammen, daß
wir unſerem Herrgott nebſt unſeren über jedes Lob
er=
habenen tapferen Truppen und ihren Führern gar nicht
genug dafür danken können, uns vor den „Segnungen
der ruſſiſchen Kulturträger” bewahrt zu haben; denn auch
die beredteſte Schilderung kann das nicht wiedergeben,
was ich in Lyck vorgefunden habe!
Die Lage in Deutſch=Oſtafrika.
* Berlin, 17. Mai. Die Miſſionsgeſellſchaft hat
aus Deutſch=Oſtafrika von der Küſte und von der Station
Schleſien bei Morogoro gute Nachricht erhalten. Die
Station Daresſalaam iſt trotz der exponierten Lage bei
Imanuelkop bei der Beſchießung des Hafens und der
Stadt Ende November ohne erheblichen Schaden
davon=
gekommen. Die Miſſionsangehörigen ſind wohlbehalten
Die militäriſche Lage der Kolonie muß
recht günſtig ſein. In einer Karte von Ende
Fe=
bruar heißt es: Wenn Ihr in Europa Eure Sache ſo gut
gemacht habt, wie wir hier, ſehen wir uns mindeſtens im
Juli wieder. Bei der hoch in den Bergen gelegenen
Sta=
tion Schleſien haben ſich zahlreiche deutſche Frauen mit
ihren Kindern aus Daresſalaam eingefunden, um, am
Europaurlaub gehindert, hier während der heißen,
unge=
ſunden Zeit den Gefahren des Tieflandes zu entgehen. —
Miſſionar Neuhaus ſchreibt, daß es allen ſehr gut geht.
Der Unterricht in dem der Miſſion gehörigen Seminar
für eingeborene Lehrer und Prediger und auf der
Sta=
tion wurde ruhig fortgeſetzt.
Weiterer Verluſt britiſcher Kriegsſchiffe
in den Dardanellen.
* Berlin, 17. Mai. Der Berliner Lok.=Anz. meldet
aus Athen: Aus Mytilene wird berichtet, daß
briti=
ſche Kriegsſchiffe in den Dardanellen auf Minen
geſtoßen und geſunken ſeien. Die Zahl wird nicht
angegeben.
Die Kämpfe um die Dardanellen.
* Konſtantinopel, 17. Mai. (W.T. B.) Von
unſerem Privat=Korreſpondenten: Die von Reuter über
den Stand der Operationen bei den Dardanellen
verbreitete Mitteilung, daß die Türken dort eingeſchloſſen
wären, entſpricht in keiner Weiſe den
Tat=
ſachen. Tatſache iſt vielmehr, daß die engliſche
Front bei Sed=ul=Bahr ſtändig verkleinert
wor=
den iſt und nur noch etwa zwei Kilometer auf der
Süd=
ſpitze ins Land reicht. Dort ſteht auf den erſten Höhen
die mehrfach befeſtigte Feldſtellung der türkiſchen Armee.
Eine große Uebermacht behauptet von dort in rückwärtiger
Richtung die Halbinſel Gallipoli. Die zweite Stellung
der Alliierten befindet ſich bei Ari Burnu. Sie reicht
einen halben Kilometer landeinwärts und iſt von
über=
legenen türkiſchen Streitkräften umklammert. Der am
15. Mai unternommene verzweifelte Verſuch der
engliſch=
auſtraliſchen Landungsabteilung, bei Ari Burnu
durch=
zubrechen, wurde zurückgeſchlagen, wobei die Alliierten
etwa 1500 Mann verloren. Die Landungsbrücken
und improviſierten Magazine am Strand ſind durch
ſeit=
liches Feuer türkiſcher Artillerie größtenteils zerſtört. Die
franzöſiſche Landung bei Kum Kaleh, die nach Reuter
lediglich zur Irreführung der türkiſchen Streitkräfte
unter=
nommen worden ſein ſoll, endete mit alsbaldiger
Ver=
nichtung und Vertreibung der franzöſiſchen Truppen. Die
bei Kum Kaleh beſindlichen türkiſchen Kanonen konnten
bereits am nächſten Tage mit ihrem Feuer in den Kampf
bei Sed=ul=Bahr eingreifen.
Aus Portugal.
* Liſſabon, 17. Mai. (Meldung des Reuterſchen
Bureaus.) Die neue Regierung ließ den früheren
Premierminiſter Pimentoy Caſtro und den früheren
Miniſter Mederros an Bord des Kriegsſchiffes „Vasco
da Gama” bringen.
* Turin, 17. Mai. Pariſer Meldungen aus
Madrid zufolge ſtehen in ganz Portugal alle
Eiſenbahnen ſtill. Sämtliche Telegraphen= und
Telephonverbindungen ſind unterbrochen.
Die Haltung Italiens.
** Rom, 17. Mai. Der Sonntag iſt ohne ernſtere
Zwiſchenfälle verlaufen, obgleich nachmittags eine große
Volksverſammlung auf dem Popoloplatze ſtattfand. Dieſe
war urſprünglich als Proteſtverſammlung gegen Giolitti
gedacht und wurde, nachdem der Entſchluß des Königs
bekannt geworden war, Salandras Demiſſion nicht
anzu=
nehmen, zu einer Ovation für das Kabinett
Salandra und für den Krieg. Die
Demonſtran=
ten zogen dann durch die Stadt und brachten teils
un=
weit des Quirinals Ovationen für das Kabinett
Sa=
landra dar, während ein anderer Teil der engliſchen
Bot=
ſchaft bei der Porta Pia huldigte, wo die engliſche
Bot=
ſchafterin Lady Renell Rodd den Demonſtranten
Kuß=
hände und Blumen zuwarf. Auf Wunſch der
Demon=
ſtranten wurden ſchon am Vormittag an den meiſten
Häu=
ſern Fahnen herausgeſteckt, ſelbſt die Straßenbahnwagen
waren beflaggt. Es war eine ſorgfältig inſzenierte
Pro=
paganda für den Krieg, gegen die die friedliche Majorität
der Bevölkerung bisher nicht wagte, ihrerſeits ihre Stimme
zu erheben. Dieſem Ton der Verzagtheit der
Intellek=
tuellen hat ſich auch der geringe Teil der Preſſe angepaßt,
der nicht mit vollen Segeln im Fahrwaſſer der
Kriegs=
partei ſchwimmt. Man kann kaum noch ein ernſtes Wort
gegen den Krieg in den Blättern finden.
Die Tatſache, daß heute die Tagesordnung für die
am 20. Mai angeſetzte Kammerſitzung nicht
verfaſſungs=
mäßig veröffentlicht wurde, deutet darauf hin, daß die
Kammer wiederum vertagt und ihr die
Ent=
ſcheidung über den Krieg entzogen wird.
(Dieſe Annahme ſcheint aber unzutreffend, wie aus der
folgenden Nachricht erſichtlich iſt. D. Red.)
* Rom 17. Mai. (Meldung der Agenzia Stefani.)
Der Miniſterrat beſchäftigte ſich heute mit den
Mit=
teilungen, die er in der Kammerſitzung am
Donnerstag machen wird.
Dis Zuſtände in Indien.
* Neu=York, 27. April. Die hieſige Times enthält
heute eine Korreſpondenz aus den Straits Settlements
vom 8. März, in welcher ſich intereſſante Angaben über
die Zuſtände in Indien finden. Dem Aufſatz ſei
folgendes entnommen: „Ein aufſehenerregender Bericht,
der hier eingetroffen iſt, beſagt, der Emir von Afghaniſtan
ſei ermordet. Ob dies wahr iſt, mag dahingeſtellt bleiben,
ſicher iſt aber, daß an der Nordweſtgrenze
ſchwere Kämpfe vorgekommen ſind. Es ſind
Schwierigkeiten in vier verſchiedenen Bezirken entſtanden,
und es unterliegt keinem Zweifel, daß die indiſche
Regie=
rung vollauf beſchäftigt iſt. Die aufrühreriſche Stimmung
iſt wohl zum Teil auf deutſche Unruheſtifter
zurückzufüh=
ren (?), auch haben Gerüchte in den Baſaren damit zu
tun, beſonders aber auch die Haltung der Türkei als der
Verbündeten des deutſchen Kaiſers. Die erſten ſchweren
Unruhen ereigneten ſich in Cawnpore, indeſſen wurden
alle Berichte darüber unterdrückt. Es leben dort ſehr vielo
Europäer und man hofft, daß die Garniſon ſtark genug iſt,
den Aufrührern Widerſtand zu leiſten. Nach dem
Auf=
ruhr in Cawnpore verſuchte ein Regiment Pathans in
Rangun, der Hauptſtadt von Birma, zu rebellieren. Es
ſind dies Mohammedaner und man glaubt, daß ihre
Hal=
tung durch die Nachrichten aus Konſtantinopel beeinflußt
worden iſt. Es wurden dann neun der Rädelsführer
er=
ſchoſſen, 200 zu Gefängnisſtrafen von 15 bis 20 Jahren
verurteilt, und das ganze Regiment aufgelöſt.
Aus den Zentralprovinzen von Indien
werden Unruhen an vier verſchiedenen
Stel=
len gemeldet. Ueberall in Indien iſt das Kriegsrecht
proklamiert worden, und kein Reiſender wird zugelaſſen,
außer er weiſt ſich ganz genau über ſeine Geſchäfte und
ſeine Perſönlichkeit aus und tut dar, daß ſeine Reiſe
keinen Aufſchub erleiden kann. Die Regierung macht
ver=
zweifelte Anſtrengungen, die Rebellion zu unterdrücken.
Die Preßgeſetze werden in ihrer vollen Strenge
ange=
wandt, beſonders bei den in der Landesſprache
erſcheinen=
den Zeitungen, die außerordentlich auf der Hut ſein
müſ=
ſen. Drei Regimenter der Territorialarmee, welche
ſo=
eben aus England gekommen ſind, um den Platz von
Regulären einzunehmen, die zur Front in Europa geſchickt
wurden, mußten ſchon den Aufſtändiſchen entgegengeſandt
werden, obwohl man, als ſie aus England abgingen, nicht
glaubte, daß ſie hier zu anderem als Garniſondienſt
ver=
wendet werden müßten. Sie finden ſich jetzt Zuſtänden
gegenüber, welche den beſten indiſchen Truppen genug zu
tun gegeben haben würden. Wie es ihnen ergeht, iſt nicht
zu erfahren, denn es iſt ihnen verboten, Briefe zu ſchreiben
und kein Ziviliſt darf ſich den Aufſtandsgebieten auf mehr
als 50 Meilen nähern. Es heißt indeſſen, daß die
briti=
ſchen Verluſte ſchon ſehr ſchwer ſeien und daß die
Regie=
rung Verſtärkungen hat ſchicken laſſen.
Aus dem Bericht geht klar hervor, daß der hier ſo
verſpottete „Heilige Krieg” des Sultans doch einen
gewiſſen Einfluß hat, vielleicht mehr, als man
gegenwär=
tig weiß.
Handel und Verkehr.
Berlin, 16. Mai. Die zur Regelung des
wirt=
ſchaftlichen Verkehrs in Leinengarnen während des
Krie=
ges durch die Rohſtoffabteilung des Kriegsminiſteriums
gegründete Leinengarn=Abrechnungsſtelle bei der Bank für
Handel und Induſtrie iſt nunmehr unter der Firma
Leinengarn=Abrechnungsſtelle
Aktien=
geſellſchaft in eine Aktiengeſellſchaft mit einem
Kapi=
tal von einer Million Mark umgewandelt worden. Das
Kapital iſt von den intereſſierten Webereien und
Zwir=
nereien gezeichnet worden. Die Geſellſchaft wird
ledig=
lich im allgemeinen Intereſſe tätig ſein. Die Aktionäre
erhalten als Dividende nicht mehr als 4 Prozent
Kapital=
zinſen.
* Berlin, 17. Mai. (
Börſenſtimmungs=
bild.) Der freie Börſenverkehr ſtand völlig unter dem
Druck der Ungewißheit über die weitere Entwickelung der
italieniſchen Politik. Allenthalben ſuchte man die auf
Spekulation gekaufte Ware abzuſtoßen, ohne immer für
das Angebot Käufer zu finden. Man ſprach von
Kurs=
rückgängen von 5—20 Prozent. Deutſche Waffen ſtellten
ſich noch um einige Prozent niedriger. Nur geringe
Ein=
bußen, nämlich um kleine Bruchteile eines Prozents,
er=
litten Deutſche Anleihen. Auch ausländiſche Valuten
blieben bei ſehr geringen Umſätzen nicht behauptet.
Täg=
liches Geld 3½, Privatdiskont 4 Prozent und darüber.
Literariſches.
— Die Kämpfe in Galizien ſtehen nach wie vor
im Mittelpunkt des allgemeinen Intereſſes, ſo daß
die eben erſchienene neue erweiterte Ausgabe der als
bis=
her beſtens bekannten Freytagſchen Karte der
öſter=
reichiſch=ruſſiſchen und deutſch=ruſſiſchen
Grenzgebiete, 1:1 Mill., 84: 100 cm groß, Preis
Mk. 1.—, Verlag von G. Freytag & Berndt, Wien, VII.,
Schottenfeldgaſſe 62, in ihrer jetzigen Geſtalt ebenſo
will=
kommen ſein wird wie früher. Die ſehr überſichliche, in
5 Farben gedruckte Karte, deren reicher Inhalt an
Orts=
namen ſchon in den früheren Ausgaben ſehr beifällig
anerkannt wurde, iſt jetzt in den Karpathen, deren ſchwieriges
Terrain durch eine gute Geländedarſtellung ſie klar erſehen
läßt, durch eine weitgreifende Berückſichtigung kleiner und
kleinſter Orte ſehr vorteilhaft ausgeſtaltet worden.
Letzte Nachrichten.
* Berlin, 17. Mai. (W. T. B. Amtlich.) In der
heu=
tigen Bundesratsſitzung gelangten zur Annahme
der Entwurf einer Bekanntmachung über Malz uſw., der
Entwurf einer Bekanntmachung, betr. Aufhebung der
für die Friſten des Wechſel= und Scheckrechts angeordneten
30tägigen Verlängerung, der Entwurf einer
Bekannt=
machung, betr. die Friſten des Wechſel= und Scheckrechts
für Elſaß=Lothringen, Oſtpreußen uſw., der Entwurf einer
Bekanntmachung über die Einſchränkung der Pfändbarkeit
von Lohn und Gehalt.
Der Bundesrat hat heute zwei Verordnungen
be=
ſchloſſen, die insbeſondere für das deutſche
Brau=
gewerbe von Bedeutung ſind. Die erſte Verordnung
bezieht ſich auf den Verkehr mit Malz. Die
Bun=
desratsverordnung über die Regelung des Verkehrs mit
Gerſte vom 9. März hatte eine Ungleichheit in der
Rich=
tung gebracht, daß die Bierbrauereien, die ihren
Malz=
bedarf von den Mälzereien beziehen, ungünſtiger geſtellt
ſind, als Brauereien mit eigener Mälzerei. Die neue
Verordnung will dieſe Unbilligkeit dadurch beſeitigen, daß
durch den Deutſchen Brauerbund E. V. in Berlin eine
Malzausgleichung zwiſchen den Brauereien, die mehr
Malz beſitzen, als ſie bis zum 31. Dezember 1915
benöti=
gen, und den Brauereien, denen für ihren Bedarf bis
da=
hin noch Malz fehlt, vorgenommen werden ſoll. Es wird
demgemäß beſtimmt, daß jedermann, der mit Beginn des
25. Mai Darrmalz in Gewahrſam hat, die vorhandenen
Mengen bis zum 1. Juni dem Deutſchen Brauerbund
an=
zuzeigen hat. Bei den Brauereien erſtreckt ſich die
An=
zeigepflicht auch auf Gerſte, die mit Beginn des 25. Mai
in Verarbeitung begriffen iſt. Außerdem haben die
Bier=
brauereien dem Deutſchen Brauerbund die Höhe des
Malzkontingents vom 1. April bis 31. Dezember 1915 und
die Menge des vom 1. April bis 24. Mai bereits
verarbei=
teten Malzes anzugeben. Malz darf vom 25. Mai ab nur
durch den Deutſchen Brauerbund abgeſetzt und ihm auf
ſeine Aufforderung käuflich überlaſſen werden.
Ausge=
nommen hiervon ſind unter gewiſſen Bedingungen
Malz=
vorräte und Malzextrakt in Malzkaffeefabriken; ferner
Malzvorräte, die zur Erfüllung von Lieferungsverträgen
an die Verarbeiter benötigt werden; endlich Malzvorräte
einer Brauerei, die ſich innerhalb ihres Malzkontingentes
bis zum 31. Dezember 1915 halten. Für das überlaſſene
Malz iſt der Einſtandspreis zu zahlen. Die verfügbaren
Malzvorräte hat der Brauerbund den Brauereien, deren
Malzkontingent bis zum 31. Dezember 1915 nicht gedeckt
iſt, auf deren Verlangen abzugeben; auch an Betriebe, die
Malzextrakt und ähnliche pharmazeutiſche Erzeugniſſe
her=
ſtellen, hat der Brauerbund auf Verlangen Malz
abzu=
geben, ſoweit ſie die zur Fortführung des Betriebes im
bisherigen Umfange bis zum 31. Dezember nötigen
Malz=
mengen nicht beſitzen. Malz, das nach dem 15. Februar
aus dem Auslande eingeführt worden iſt, bleibt außerhalb
der Regelung. Auf Zuwiderhandeln gegen die
Vorſchrif=
ten der Verordnung ſind hohe Geld= und Freiheitsſtrafen
vorgeſehen, auch iſt ein Generalpardon für diejenigen
ge=
währt, die bei der Aufnahme der Malzvorräte am 27. März
Malzvorräte verſchwiegen haben, ſie aber jetzt angeben.
Die zweite Verordnung bringt eine Aenderung der
Ver=
ordnung über die Regelung des Verkehrs mit Gerſte vom
9. März, indem ſie die bisher den Brauereien zugeſtandene
Begünſtigung zur Vermälzung ihrer Gerſtevorräte
be=
ſeitigt. Beide Verordnungen treten ſofort in Kraft.
Preußiſch=Süddeutſche Klaſſenlotterie.
* Berlin, 17. Mai. In der heutigen
Vormittags=
ziehung der Preußiſch=Süddeutſchen
Klaſſen=
lotterie wurden folgende Nummern mit Gewinn
ge=
zogen: 10000 Mk. Nr. 169499 224896, 5000 Mk. Nr. 72472.
138264 169375, 3000 Mk. Nr. 741 25685 32037 34071 41597
49059 51247 69468 73243 78251 78637 99621 100231 101259
102006 103728 114624 120267 130396 136204 139873 140043
143825 146029 149340 158002 158729 160507 169867 172642
174787 180992 181595 183341 188932 192866 212038 228606
233743. — In der Nachmittagsziehung fielen 15000 Mk.
auf Nr. 178291, 10000 Mk. auf Nr. 40252, 5000 Mk. auf
Nr. 84855 145779 147856 182332 210884, 3000 Mk. auf Nr.
10301 18535 28450 34682 39834 45040 50033 52315 78353
86410 89911 91337 93976 95957 98548 103369 115021 122394
124908 135748 142689 154117 160374 171150 171518 180497
182692 193123 202009 216066 219237 224837 226448. (Ohne
Bewähr.)
Wetterbericht.
Unter dem Einfluß der öſtlichen Luftbewegung auf
der Rückſeite des Hochdruckgebietes iſt am Sonntag
Auf=
heiterung eingetreten. Da jedoch die weſtliche Depreſſion
den Einfluß des Hochdruckgebietes allmählich ausſchaltet,
geht die heitere Witterung ihrem baldigen Ende
ent=
gegen. Im Grenzgebiet zwiſchen Hoch und Tief ſind
lokale Gewitter nicht ausgeſchloſſen. Heute haben wir
ziemlich wolkiges, nur wenig kühleres Wetter, aber wohl
zunächſt nur unerhebliche Niederſchläge zu erwarten.
Wetterausſichten für Dienstag: Wolkig, vereinzelt
leichtere Niederſchläge, mild, ſüdweſtliche Winde.
Verluſtliſte.
* Die Preußiſche Verluſtliſte Nr. 220
enthält: Landſturm=Inſpektion des VII.
Armee=
korps. — Infanterie uſw.: Stab der 68. Infanterie=
Brigade. Garde: 1., 3., 4. und 5. Garde=Regiment z. F.;
1. und 2. Garde=Reſerve=Regiment; 2. Garde=Erſatz=
Regi=
ment; Grenadier=Regiment Franz; Garde=Füſilier=
Regi=
ment; Garde=Schützen=Bataillon. Lehr=Infanterie=
Regi=
ment. Grenadier=, bezw. Infanterie=, bezw. Füſilier=
Re=
gimenter Nr. 1, 3, 5, 8, 9, 10, 11, 12, 13 (ſ. Reſ.=Inf.=Regt.
Nr. 13), 14, 15, 17, 21 (ſ. Erſ.=Inf.=Regt. Keller), 22, 24,
26, 27, 39, 41, 44, 48, 49, 50 (ſ. auch Erſ.=Inf.=Regt. Keller),
51, 64, 67, 69, 70, 72, 73, 75, 77, 80, 83, 85, 91, 92, 94,
98, 99, 109, 110, 111, 113, 114, 115, 131, 135, 137, 138, 140,
144, 147, 148 (ſ. auch Erſ.=Inf.=Regt. v. Reinhard), 152,
154, 155 (ſ. Erſ.=Inf.=Regt. Keller), 157, 160, 161, 166,
167, 169, 170, 171, 172, 173, 174, 175, 176. Reſerve=
Infan=
terie=Regimenter Nr. 1, 3, 5 (f. Erſ.=Inf.=Regt. Kller), 7
(ſ. auch Erſ.=Inf.=Regt. Keller), 8, 13, 20, 22, 23, 26, 27,
28, 29, 31, 37 (ſ. auch Erſ.=Inf.=Regt. Leimbach=Zerener),
38, 39, 46, 48, 56, 57, 61, 80, 81, 83, 87, 91, 92, 94, 109, 116,
118, 205, 207, 208, 213, 220, 221, 224, 226, 227, 228, 235, 236,
259, 255, 257. 2. Feld=Regiment. Erſatz=Infanterie=
Re=
gimenter Keller, Königsberg II, Leimbach=Zerener und
v. Reinhard. Reſerve=Erſatz=Regiment Nr. 1. Landwehr=
Infanterie=Regimenter Nr. 2, 5, 6, 7 8 (ſ. Erſ.=Inf.=Regt.
Keller), 10, 11, 24, 25, 27, 31, 37, 46, 48, 49 (ſ. 2. Feld=
Regt.), 53, 65, 76. 81, 83. 99, 110, 116. Landwehr=Erſatz=
Regimenter Nr. 5 und 8 der Diviſion v. Menges.
Be=
ſatzungs=Regimenter Nr. 1 und 2 der Brigade Douſſin,
Nr. 6 der Brigade Schütze. II. Weſtfäliſches Landwehr=
Infanterie=Bataillon Breslau. Ueberplanmäßiges
Landwehr=Infanterie=Bataillon Nr. 3 des IV.
Armee=
korps. Landwehr=Erſatz=Bataillon Kulm. Brigade=
Er=
ſatz=Bataillone Nr. 7, 14, 27, 31, 35, 39, 50, 76, 79.
Land=
wehr=Brigade=Erſatz=Bataillon Nr. 11 (ſ. Landw.=Erſ.=
Regt. Nr. 5 der Diviſion v. Menges). Landſturm=
In=
fanterie=Bataillone Bartenſtein, II Bochum, 2. I
Bres=
lau, Glatz, I Görlitz, III Lauban, I Rawitſch (ſ. Beſ.=
Regt. Nr. 1 der Brigade Douſſin), III Tilſit. 9.
Land=
ſturm=Infanterie=Erſatz=Bataillon des IV. Armeekorps.
Jäger=Bataillone Nr. 5, 7, 8, 9, 14; Reſerve=Bataillone
Nr. 3, 4, 5, 6, 7, 18, 21. 1. Radfahrer=Kompagnie der
Land=
wehr=Diviſion Königsberg. Feſtungs=Maſchinengewehr=
Abteilung Nr. 6 Thorn (ſ. Beſ.=Regt. Nr. 6 der Brigade
Schütze), Nr. 14 Metz; Feſtungs=Maſchinengewehr=
Kom=
pagnie Nr. 2 (ſ. Landw.=Erſ.=Regt. Nr. 5 der Diviſion
v. Menges); Feld=Maſchinengewehr=Zug Nr. 42 (ſ.
Bri=
gade=Erſ.=Bataillon Nr. 35), Nr. 43 (ſ. Landw.=Erſ.=Regt.
Nr. 8 der Diviſion v. Menges), Nr. 114 (ſ. Reſ.=Jäger=
Bataillon Nr. 7). — Kavallerie: Schweres Reſerve=
Reiter=Regiment Nr. 2; Ulanen Nr. 3, 14; Jäger zu
Pferde Nr. 12. — Feldartillerie: 1. Garde= und
1. Garde=Reſerve=Regiment; Regimenter Nr. 1, 5, 19,
20, 22, 26, 31, 37, 38, 47, 51, 58, 62, 63, 69, 70, 99; Reſerve=
Regimenter Nr. 3, 13, 14, 22, 36, 57, 58, 61; 1. Landſturm=
Batterie des II. Armeekorps; Gebirgs=Haubitz=Zug Nr. 1.
— Fußartillerie: Regimenter Nr. 1, 20; Reſerve=
Regimenter Nr. 1, 5, 8, 18; Landwehr=Bataillon Nr. 9;
Schweres Feld=Haubitz=Bataillon v. Reitzenſtein; Batterie
Meißner (ſ. Reſ.=Fußart,=Regt. Nr. 1); 1. Reſerve=
Batte=
rie Nr. 22. — Pioniere: Regimenter Nr. 23, 24, 29,
31; Bataillone I. und II. Nr. 1, I. Nr. 4, I. und II. Nr. 5,
I. Nr. 7, I. Nr. 16, I. und II. Nr. 17, I. Nr. 21, II. Nr. 27,
III. Nr. 28; Erſatz=Bataillone Nr. 5, 21; Feld=
Kompag=
nien Nr. 107 und 111; Reſerve=Kompagnien Nr. 45, 46,
47, 51 und 52. Schwere Minenwerfer=Abteilung Nr. 41.
— Verkehrstruppen: Militär=Eiſenbahn=Direktion
Nr. 2. Fernſprech=Abteilung des VII. Reſervekorps.
Feldfliegertruppe. — Feldartillerie=
Muniti=
onskolonne Nr. 4 des Gardekorps; (F)=Artillerie=
Munitionskolonne Nr. 4 des XIV Armeekorps. —
Ar=
mierungs=Bataillon Nr. 20. — Sanitäts=
Formationen: Sanitäts=Kompagnie Nr. 48 des
X. Armeekorps. Reſervelazarette Beuthen i. O.=Schl.
und Nr. 1 Hannover; Vereinslazarett=Zug R. — Train:
Reſerve=Proviant=Kolonne Nr. 13 des V. Reſervekorps;
Etappen=Fuhrpark=Kolonne Nr. 37. —
Gefangenen=
lager Strzalkowo. — Garniſonverwaltung Cöln.
— Weiter ſind erſchienen die Liſte Nr. 1 der aus England
zurückgekehrten Austauſch=Verwundeten, die Bayeriſche
Verluſtliſte Nr. 180 und die Württembergiſche Verluſtliſte
Nr. 176.
* Die Preußiſche Verluſtliſte Nr. 221
ent=
hält: Oberkommando der 9. Armee. —
Stellver=
tretendes Generalkommando des VI.
Armee=
korps. — Infanterie uſw.: Garde: 1. Garde=
Regi=
ment z. F.; 1. und 2. Garde=Erſatz=Regiment; Grenadier=
Regimenter Alexander, Franz, Eliſabeth, Auguſta und
Nr. 5; Garde=Schützen=Bataillon. Grenadier=, bezw.
In=
fanterie=, bezw. Füſilier=Regimenter Nr. 1, 3, 4, 5, 6, 14,
15, 16, 18 (ſ. Erſ.=Inf.=Regt. v. Reinhard), 23, 27, 30, 32, 37,
38, 43, 48, 51, 52, 55, 56, 57, 59, 61, 62, 63, 66, 68, 69, 70,
71, 72, 73, 76 (ſ. auch Brig.=Erſ.=Bataillon Nr. 83), 82, 83,
84, 85, 87, 89, 91, 93, 96, 109, 111, 112, 114, 116, 117, 118,
128, 129, 130, 132, 136, 137, 138, 140, 141, 144, 146, 147, 148,
149, 152, 154, 159, 164, 167, 168, 172, 173, 174, 175, 176.
Reſerve=Infanterie=Regimenter Nr. 1, 3, 5, 8, 15, 16, 17, 18,
21, 29, 30, 38, 48, 53, 55, 56, 59, 60, 61, 64, 65, 66, 70, 71, 74,
76, 82, 88, 94, 118, 130, 202, 213, 214, 215, 233, 256, 257, 260,
265.‟ Erſatz=Infanterie=Regimenter Königsberg I, III und
v. Reinhard. Reſerve=Erſatz=Regiment Nr. 2. Landwehr=
Infanterie=Regimenter Nr. 3, 4, 5, 6, 7, 18, 24, 29, 37, 39,
47, 49, 51, 53, 66, 76, 81. Landwehr=Erſatz=Regimenter
Nr. 1, Nr. 5 der Diviſion v. Menges. Beſatzungs=
Regi=
menter Nr. 2 der Brigade Douſſin, Nr. 6 der Brigade
Hoffmann. Feld=Bataillon Reiſer des Detachements
Plan=
tier. II. Weſtfäliſches Landwehr=Infanterie=Bataillon
Breslau. Ueberplanmäßiges Landwehr=Infanterie=
Ba=
taillon Nr. 4 des IV. Armeekorps. Brigade=Erſatz=
Batail=
lone 1. Nr. 5, Nr. 10, 26, 34, 38, 41, 79, 83. Landwehr=
Brigade=Erſatz=Bataillone Nr. 10 (ſ. Landw.=Erſ.=Regt.
Nr. 5 der Diviſion v. Menges), 27 (ſ. Landw.=Erſ.=Reat.
Nr. 1) und 38. Garde=Landſturm=Infanterie=Bataillon
Zoſſen. Landſturm=Infanterie=Bataillone I Allenſtein,
Brieg (ſ. Beſ.=Regt. Nr. 6 d. Brigade Hoffmann), 3.
Frank=
furt a. d. O., 1. und 3. Karlsruhe, Nr. 87 (Konitz),
Lands=
berg a. W., II Schrimm. Landſturm=Infanterie=Erſatz=
Bataillone: 3. und 13. des VII. Armeekorps ſowie
Batail=
lon Saarburg. Jäger=Bataillon Nr. 1. —
Kavalle=
rie: 2. Garde=Dragoner: Küraſſiere Nr. 7; Dragoner Nr.
1, 13; Reſerve=Dragoner Nr. 4; Huſaren Nr. 1, 2; Reſerve=
Huſaren Nr.5; Ulanen Nr. 7; Reſerve=Ulanen Nr. 5; Jäger
zu Pferde Nr. 2, 5; Erſatz=Regiment Nr. 1; Landwehr=
Regiment Nr. 2; 7. Landſturm=Eskadron des V., 4. des
VII. ſowie ſolche des XX. Armeekorps: Abteilung der 41.
gemiſchten Erſatz=Brigade; Reſerve=Abteilung Nr. 75. —
Feldartillerie: 1. Garde=Reſerve=Regiment;
Regi=
menter Nr. 6, 7, 8, 9, 19, 21, 31, 35, 57, 75 (ſ. I. Pionier=
Bataillon Nr. 4); Reſerve=Regimenter Nr. 13, 15, 25, 29,
36, 62, 66. — Fußartillerie: Regiment Nr. 9;
Re=
ſerve=Regimenter Nr. 3, 15, 16; Landwehr=Bataillone Nr. 7,
8; Reſerve=Bataillon Nr. 23; Landſturm=Bataillone des
III. und Xl. Armeekorps. — Pioniere: Regimenter
Nr. 24, 25, 31; Bataillone II. Nr. 2, I. Nr. 4, III. Nr. 16,
I. Nr. 21; Kompagnie Nr. 104; Reſerve=Kompagnie Nr. 50;
1. Landwehr=Kompagnie des IX. und 1. des XIV.
Armee=
korps. Scheinwerferzug Nr. 51. Mittlere Minenwerfer=
Abteilung Nr. 155. — Belagerungs=
Telegra=
phen=Abteilung Nr. 1. —
Munitionskolon=
nen: Infanterié=Munitionskolonne Nr. 4 des III.
Armee=
korps; Reſerve=Infanterie=Munitionskolonne Nr. 17;
Ar=
tillerie=Munitionskolonne Nr. 2 der Garde=Erſatz=Diviſion.
Straßenbau=Kompagnie Nr. 24. —
Sani=
täts=Kompagnie Nr. 1 des Korps P. — Train:
Train=Abteilung Nr. 5. Leichte=Magazin=Fuhrparkkolonne
Nr. 2 der 8. Armee. — Weiter ſind erſchienen die Bayeriſche
Verluſtliſte Nr. 181 und die Sächſiſche Verluſtliſte Nr. 145.
(Schluß des redaktionellen Teils.)
Gibt es wirklich ein Mittel zur
Für Damen: Erzielung schöner
Körperfor-
men, zur Erlangung eines
ide-
alen, üppigen, festen Busens, ohne die Taille zu
erwei-
tern? Junge Mädchen, junge Frauen und auch ältere
Damen vezlangen sofort aufklärende Broschüre diskret
völlig kostenlos ohne jede Verpflichtung gegen 20 ₰
für Porto in verschlossenem Doppelbrief ohne
Auf-
druck durch Dr. med. H. Seemann, G. m. b. H.
in Sommerfeld 96 (Bezirk Frankf. Oder). Zahlreiche
Anerkennungen von Arzten und Damen jeden Alters,
aller Kreise. Die bekannte Arztin, Frau Dr. von K. in P.,
wandte infolge wiederholten Stillens die Präparate bei
sich selbst an und stellte ein glänzendés Zeugnis nicht
nur über die Vergrösserung, sondern auch über die
Festigung des Busens aus. Beachten Sie genau:
Wir-
kung absolut unschädlich, ohne Erweiterung der
Taille.—
(6574a
eder-Handschuhe
aus Glacé-, Dänisch-, Mocha-,
Wasch- u. Wildleder
Offiziers-Reit- u. Fahr-Handschuhe
Stoff-Handschuhe
Große Auswahl, billige Preise
Spezialqualität schwarze Ziegen- u. Dänische Handschuhe
Handschuh-Spezial-Geschäft
(B4899
Emil Daum, Wittmannstraße 26, part. — Rabattmarken.
Bäder und Sommerfriſchen.
Das im württembergiſchen Taubertale lieblich
ge=
legene Bad Mergentheim übt auch in dieſem Jahre
ſeine alte Zugkraft aus. Wo könnte der Kranke und
Erholungsbedürftige auch wohl angenehmeren
Aufent=
halt finden, wie in der alten Deutſch=Ordens=Reſidenz
an der Tauber, welche jetzt im herrlichſten Blütenſchmuck
prangt? — Die anerkannte Heilkraft der Karlsquelle bei
Zucker, Fettſucht, Magen= und Darmleiden,
Gallen=
ſteinen, Leberleiden, Gicht, Rheumatismus und ſonſtigen
Stoffwechſelleiden führt Mergentheim auch in dieſem
Jahre neben den bisherigen regelmäßigen Beſuchern
wieder viele neue Freunde zu. Beſonders frequentiert
iſt Mergentheim in dieſem Frühjahr von
Kriegsrekon=
valeſzenten, welche hier von ihren Verwundungen und
den Strapazen des Feldzuges Heilung und Erholung
finden. — Für zweckmäßige Unterkunft iſt in jeder
Be=
ziehung Vorſorge getroffen.
Gewinnauszug
der
5. Prenßiſch-Küddentſchen
(231. Königlich Preußiſchen) Klaſſenlotterie
5. Klaſſe 7. Ziehungstag 15. Mai 1915
Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne
gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer
in den beiden Abteilungen 1 und II.
(Ohne Gewähr A. St.=A. f. Z.)
(Nachdruck verboten)
In der Vormittags=Ziehung wurden Gewinne über
240 Mk. gezogen:
2 Gewinne zu 10000 Mk. 117764
6 Gewinne zu 5000 Mk. 48189 182312 203405
74 Gewinne zu 3000 Mk. 6130 13023 21556 32205
33695 38637 42310 45817 47043 48641. 55729 56149
65370 66736 74464 92974 98340 107786 110714
113338 113673 114483 125818 139705 139758 143276
149072 153350 154710 162571 179688 204500 212490
218936 220975 226296 228633
170 Gewinne zu 1000 Mk. 2591 5012 9801 10018
11755 15729 15957 17778 20412 21008 21844 23195
24651 25988 27616 28020 28635 29197 30356 35026
35839 36020 40094 47719 48508 52563 53679 54539
55667 56708 57447 67296 67494 67663 68656 81196
85137 85246 88465 90015 92182 96539 97439 99329
104046 115371 117665 117770 119812 128548 131397
133563 133930 135022 138407 143850 148973 149057
160985 163789 172155 176626 178581 184273 18544a
186890 191687 192867 200902 201316 205768 207016
211640 213511 216692 217939 220175 220617 220795
223443 224203 224376 226689 230219 233023
168 Gewinne zu 500 Mk. 239 12338 15160 19146
20184 26068 27119 30828 31309 38169 40802 41771
44031 47711 48023 51188 52514 53620 54785 55246
59703 60354 66059 67790 71951 72235 74409 78044
86334 88005 89268 89819 93531 100755 102529 107483
114399 114841 116528 116982 118414 118619 119100
122989 127521 128772 133142 135152 139457 141759
142054 148662 151469 158538 160110 166999
169400 169890 170358 177031 179324 189489 191650
192130 193413 195003 198068 199795 200020 202384
202875 203435 203609 205254 205368 205947 207116
207433 213897 214712 215866 222988 224911 225159
In der Nachmittags=Ziehung wurden Gewinne über
240 Mk. gezogen:
2 Gewinne zu 30000 M 17808
2 Gewinne zu 15000 Mk. 228849
2 Gewinne zu 10000 Mk. 214205
6 Gewinne zu 5000 Mk. 2895 127717 220807
96 Gewinne zu 3000 Mk. 2718 5475 11535 15948
20969 21460 26123 41481 46241 50799 54960 56850
59863 61954 70844 76581 87874 90001 96669 101792
116827 118807 118855 123915 124804 130968 132083
133894 140819 149568 151263 159752 165812 167092
169784 171946 173203 174155 179088 181128 189054
194282 203808 205664 209459 222428 231383 232626
152 Gewinne zu 1000 Mk. 2852 5464 8415 9698
13129 19266 34017 39575 40924 42357 46585 61558
61726 68823 70266 70432 71619 72207 74869 84109
88096 88611. 89225 92034 92265 92363 94363 97023
98177 102893 108431 116003 120534 122767 124276
129314 130388 132328 133155 137104 137148 145047
151940 157679 159977 160530. 161946 162709 162920
168458 171832 175001 175378 177207 177881 180858
182004 187895 190366 191641 192019 194854 196736
201600 201644 203614 209978 214039 225615 225862
226619 227857 228818 230110 230599 232033
206 Gewinne zu 500 Mk. 549 1520 4555 6299
9145 9706 10073 10455 11264 13569 14490 15339
16475 16839 18211 18298 22108 23208 24535 25228
31759 37014 37575 39829 40656 41394 51032 51267
51390 53332 54159 58846 59026 66002 68801. 75975
76652 78159 79340 79988 80321 85566 88687 89629
96946 99279 99602 102524 102958 105845 110660
111901 113923 117331 119889 122851 127673 128885
135109 135593 136816 138279 138457 142922 143112
149049 149517. 150636 151339 154387 161375 163627
164257 171314 172321 176996 178296 180820 181414
183915 188335 190793 191599 193894 196642 196784
198790 198800 203847 203927 204978 206532 207344
207673 208157 210446 211637 215729 217087 226042
231897 232468 233120
g im nächſten Laden zu haben, und darf
Erist um ule Höke auch in dieſem Jahrewiederbeim
Haus=
putz, dem Großreinemachen, Luhns nicht fehlen. (IX,7622
Tut Euren Hammerſchlag
am „Kreuz in Eiſen”!
-Kopfwaschen 1.—,
mit Naturwellen
Danien (Ondulation) 1.50,
auch Sonntags von 9—12 Uhr
in Darmstadts größtem Spezial-Geschäft
Fr. Müller u. Sohn Tel. 1466
nur Ludwigsplatz 1. (7646a
In meinem Zweiggeschäft
am Waldfriedhof
frische Kränze usw. stets vorrätig.
(7147a
Gärtnerei,
Valentin Schmidt, Nieder-Ramstädterstr. 75.
Bestellungen unter Fernsprecher 164.
E
Arauer-Kleidung
Schwarze Kleider
Schwarze Kostüme
Schwarze Röcke
Schwarze Mäntel
Schwarze Blusen
Schwarze Unterröcke
Auswahlsendungen in Trauerkleldung werden sofort erledigt.
G. m.
D. Renteld G Co., b. H. Spezlamhaus
Ludwigstr. 5.
(7628a)
Telephon 2539.
Familiennachrichten.
Am 16. ds. Mts. verlor ich durch den Tod
auch meine älteſte, innigſtgeliebte Schweſter
Frau
Caroline Ehrenfeld
geb. Höflinger.
In tiefer Trauer:
Mathilde Höflinger
z. Zt. Aſchaffenburg,
Hanauerſtr. 24a, I.
(*10125
Die Beerdigung unſeres aus
dem Feindesland hierher
überführ=
ten, innigſtgeliebten, hoffnungsvollen
Sohnes
Friedolin Guſtav Treuſch
Horniſtgefreiter im Infanterie=Leibgarde=
Regi=
ment Nr. 115, 10. Kompagnie, findet Mittwoch,
den 19. Mai, nachm. 4½ Uhr, auf dem
Wald=
friedhof zu Darmſtadt ſtatt.
(7665
Die trauernden Eltern:
Leonhard Treuſch, Metzger u. Wirt, und Frau
nebſt Geſchwiſtern.
Kriegerverein
Darmſtadt.
Die Beerdigung unſeres
Mit=
glieds und Feldzugskameraden
Herrn Heinrich Volz
Oberpoſtſchaffner i. P.
findet am Mittwoch, den 19. Mai, nachmittags
3½ Uhr, vom Portale des Waldfriedhofes
aus ſtatt.
(7659
Wir erſuchen alle Kameraden ſich dort zu
verſammeln.
Der Vorſtand.
Dankſagung.
Für die uns in ſo reichem Maße erwieſene
herzliche Teilnahme ſagen innigſten Dank
Die trauernden Hinterbliebenen:
J. u. L. Stössel.
(7664
Darmſtadt, den 17. Mai 1915.
(Statt jeder beſonderen Anzeige.)
Todes=Anzeige.
Heute früh 3 Uhr entſchlief ſanft unſere
gute Mutter, Schwiegermutter, Großmutter,
Urgroßmutter, Schweſter und Tante
Frau Lina Lindt
geb. Siegfrieden
(7649
im 88. Lebensjahre.
Darmſtadt, 17. Mai 1915.
Profeſſor Dr. Karl Lindt,
Juſtizrat Adolf Lindt,
Marie Lindt, geb. Seriba,
Julie Lindt, geb. Hauſer.
Blumenſpenden ſind nicht im Sinne der
Ent=
ſchlafenen.
Beileidsbeſuche dankend verbeten.
Beerdigung Mittwoch nachmittag 5 Uhr auf
dem alten Friedhof, Einſegnung ¾ Stunde
vorher im Hauſe.
Todes=Anzeige.
(Statt jeder beſonderen Anzeige.)
Hiermit die traurige Mitteilung, daß heute
morgen 8 Uhr meine liebe, treubeſorgte Tante,
unſere gute Großmutter und Urgroßmutter
Frau
Ftiederike Burckhardt Wwe.
im Alter von 87 Jahren ſanft entſchlafen iſt.
Im Namen der trauernd Hinterbliebenen:
Helene Blum.
Darmſtadt, den 17. Mai 1915.
Die Beerdigung findet ſtatt am Dienstag,
nach=
mittags 5 Uhr, vom Portale des iſrael.
Fried=
hofes aus.
(*10104
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe aufrichtiger Teilnahme
bei dem Heimgange unſeres geliebten Bruders,
Schwagers und Onkels
(*10069
Ludwig Pons
ſagen herzlichen Dank
Die trauernden Hinterbliebenen.
Gräfenhauſen, Kimbach, Darmſtadt,
den 15. Mai 1915.
Gtieahiut ur ſeratiſgen Feizangemtme=
Haupt=Synagoge (Friedrichſtraße 2).
Wochenfeſt.
Dienstag, den 18. Mai. Vorabendgottesdienſt 7 Uhr
30 Min.
Mittwoch, den 19. Mai. Morgengottesdienſt 8 Uhr
30 Min. Predigt 9 Uhr 15 Min. Abendgottesdienſt
9 Uhr.
Donnerstag, den 20. Mai. Morgengottesdienſt 8 Uhr
30 Min. Predigt 9 Uhr 15 Min. Feſtesſchluß 9 Uhr
10 Min.
Tageskalender.
Dienstag, 18. Mai.
Großh. Hoftheater, Anſang 7 Uhr, Ende nach 101.
Uhr (Ab. A): „Aleſſandro Stradella”, hierauf: „Die
Puppenfee‟.
Hauptverfammlung des Bauvereins für die
Re=
formationskirche um 5½ Uhr Kiesſtraße 17.
Konzert um 8 Uhr im „Perkeo”
Verſteigerungskalender.
Mittwoch, 19. Mai.
Weißzeug=uſw. Verſteigerung um 9 und 2 Uhr im
Städtiſchen Leihamt.
Städtiſches Muſeum (Schloßgraben 9). Gebfner
Sonn= und Feiertags, ſowie Mittwochs und
Frei=
tags von 11—1 und 3—5 Uhr, bei freiem Eintritt. —
Dienstags, Donnerstags und Samstags von 10—1
Uhr (Eintritt 30 Pfg.).
Ständige Rettungswache der Sanitätskolonne.
Telephonruf Nr. 2425.
Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für den politiſchen Teil, für Feuilleton,
Reich und Ausland: Dr. Otto Waldaeſtel; für den übrigen
redaktionellen Teil: Kurt Mitſching; für den
Anzeigen=
teil, Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem
Ge=
ſchäftsleben: Paul Lange, ſämtlich in Darmſtadt. — Für
den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an
die „Redaktion des Tagblatts” zu adreſſieren. Etwaige
Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche
wer=
den nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden
nicht zurückgeſandt.
Dr. Weinreich’s
orebsrbtt
Um nicht minderwertige Nachahmungen in ähnlichen
Packungen zu erhalten, achte man stets auf den Namen „Dr. Weinreich .
Seit Jahren laut Attest des Oberhofmarschallamtes von den Hofhaltungen
Sr. Majestät des Kaisers
zahlreichen anderen Hofhaltungen, militärischen Bekleidungsämtern u.
viel. Privathaushaltungen ständig verwendetes, zuverlässig wirkendes
Mottenschutzmittel.
Zu beziehen durch alle besseren
(II6860
Drogerien, Apotheken, Parfümerien
Broschüren und Anerkennungsschreiben gratis durch die
Pharmakon-Gesellschaft, Chemische Fabrik, Frankfurt a. M.
Hochinteressant ist diesmal die neueste Nummer unserer
Skasirierten Wocker enronik.
Bestellungen nehmen unsere Geschäftsstelle, unsere Trägerinnen, sowie unsere Agenturen
und sämtliche Postanstalten entgegen, die letzteren unter der Bezeichnung Darmstädter
Tagblatt Ausgabe B. — Bezugspreis monatlich 20 Pfennig (Einzelnummer 5 Pfennig).
(6566
Sule
Papagei-Ständer
zu kaufen geſucht. Angebote unter
A 87 a. d. Geſchäftsſt. (*9793dsi
Won Kriegersfr.w. gut erhKlap=t
ſportw. aus beſſ. Hauſe z. kf. geſ.
Ang. u. B 59 an die Geſchäftsſt.
Lebrauchtes, gut erhalt. Damen=
Grad mit Freilauf zu kaufen
geſucht. Angeb. mit Preis unter
B 60 an die Geſchäftsſt. (*10066
Kaufe gut erhaltenen Reiſekoffer!
mittlerer Größe. Angeb. unt.
B 57 an die Geſchäftsſt. (*10054
Wer dort? (7587a
hier V. Schatz, Schloßgaſſe 23.
Ich komme ſof. u. zahle Ihnen für
getrag. Kleider, Schuhe,
Zahn=
gebiſſe, alteFederbett. ſtets die höchſt.
Preiſe. Tel. Nr. 1924. Poſtk. genügt.
Knochen
geſund u. trock., kaufen jed.
Quan=
tum. Aeuß. Preis erb. (7612igf
Graf & Co., Auerbach (Hessen).
ähmaſchine zu kaufen geſucht,
N wenn auch defekt. Ang. unt.
B 56 an die Geſchäftsſt. (*10056
Alteiſen, Metalle, Lumpen,
neue Tuchabfälle, Gummi ꝛc.
kauft zu höchſten Preiſen (7578a
S. Still, Dieburgerſtraße 13.
zu kaufen
Guterh. Damenrad geſucht.
Angebote mit Preis unter R 63
an die Geſchäftsſtelle. ds. Bl. (*10079
Gebr. Offizierkoffer und
Feld=
ſtecher geſucht. Angeb. u. A.93
an die Geſchäftsſt.
(*9822sgi
Zu kaufen geſuchte Ertra felde
grauer Rock und Reithoſe,
mittlere Figur (Train). Angeb.
u. B 82 a. d. Geſchäftsſt. (*10149
4!!
Zuterh. Herren=Stiefel, Gr. 42,
möglichſt billig zu kaufen
geſucht. Angebote unter B 77
an die Geſchäftsſt. (*10138
Jebr. Kinderſtief., Gr. 30—32, auch
Sandalen, zu kauf. geſ. Ang. u.
B 75 an die Geſchäftsſt. (*10136
Calektro=Motor, nicht u. 2,4 PS.,
zu kaufen geſucht (*10099ims
Kiesſtraße 80, part.
Selpur
Küchenabfälle, gegen Vergütung
ſofort geſucht.
(*10121
Schäfer, Frankfurterſtr. 130.
Mear
(Doberznann=Mänuchen, ſehr
wachſam, bill. zu verk. (*10135
Lauteſchlägerſtr. 7, 1. St.
Holzkartons
für Feldpoſtpakete, Stück 5 Pfg.
abzugeben.
(7653imd
Alfred Fränkel C.-G.
Ludwigſtraße 6.
Aus Herrſchaftshäuſern guterh.
Möbel: Betten mit Woll= u.
Kapokmatratzen, Herren=u.
Damen=
ſchreibtiſche, Kleiderſchrk.,
Waſch=
kommode, Nachtſchränke, Diwan,
Sofas, vollſt. Kücheneinricht., Tiſche,
Stühle, Vertiko, Spiegel, ſchöne
große Bilder ſehr billig abzugeb.
Georgenſtr. 1½, nächſt. d. Rheinſtr.,
(*10119
Schreinerei.
zu kaufen geſucht.
Junge Ganſe Karte mit Preis
nach Heidelbergerſtr. 150. (*10133
Diria 1, Morgen Ale
am Rabenberg zu verk. (*10091ids
Näh. Fuhrmannſtr. 7, part.
UInf.=Offiz. Rock ſehr billig zu verk.,
12 ſehr g. schw. Kostüme, Gr. 46 u. 48
*10093) Rheinſtraße 33, 2. St.
Leldereitertaſche, Koppel,
M Helm, Mütze, Drillanzüge
zu verk. Heidelbergerſtr. 7, I. (*10087
neue elektriſche Lampen zu
2 verkaufen
(*10092
Riedeſelſtraße 70, 1. St.
Eine Kaute Miſt
zu verkaufen. Hinkelgaſſe 5. (*10081
frei von Schärfe. Schonen bei
höchsterWeschkraft die Wäsche
(6,14140)
eoheet
C
Hausschürzen, Trägerschürzen
in besonders hervorragender Auswahl!
Schwarze Schürzen
Dunkelfarbige Hausschürzen
Kinderschürzen, Junsmädchenschürzen
Knabenschürzen (7203smi
Neuheit! Uniformschürze Neuheit!
Bitte beachten
Sie die
Schau-
fenster!
Halbluss
am
Rathaus
Mitglied des
Rabatt-Spar-
Vereins.-
Feldsur
Ausstaltai
eil
Durch grosse Abschlüsse bin ich in der Lage, sämtliche wasserdichte Kleidung
in guten Qualitäten zu enorm billigen Preisen zum Verkauf zu bringen.
Gummimäntel
garantiert wasserdicht, feldgrau
Mk. 45.-, 40.-, 35.—, 25.-, 21.−
Gummicapes
wasserdicht, feldgrau
Mk. 45.—, 42.—, 286
Regenhautmäntel
extra leicht, wasserdicht, mit
Reit-
schlitz . . . . . . . . Mk. 20.−
Begenhautcapes
wasserdicht, weit geschnitten
Mke. 15.-
Neuheit!
Die Heeres-Schutzhose
„Wasserwehr
ges. gesch.
ist für Offiziere u. Mannschaften.
unentbehrlich.
O
Mk. C
Als 500 g-Brief zu versenden.
Bester Schutz
gegen Nässe!
Alleinverkauf fürDarmstadt
Gummiwesten
alle Weiten . . . . . . Mk. 12
Begenhautwesten
wasserdicht . . . . . . Mk. 8.—
Ueberhosen
garantiert wasserdicht
sehr praktisch . .
Mk
Ueberhosen
wasserdicht, sehr preiswert Mk.
Biwakkissen
gesetzlich geschützt . . . Mk. 3,—
Schlafsäcke
vorschriftsmässig Mk. 40.-, 35.—, 30.−
Versand nach
aus-
wärts oder direkt ins
Feld.
Für Nichtpassendes
Rückgabe des Geldes.
Anfertigung von Uniformen in kürzester Zeit.
Vollständige Flieger-Ausrüstungen.
Bei schriftlichen
Be-
stellungen genügt
An-
gabe des Brust- und
Bauch-Umfanges über
die Weste gemessen.
o11
Serwas
2 Schulstrasse 2
DARMSTADT
Fernsprecher 424.
7651
Kassenschrank
gebraucht, gut erhalten, 80 cm br.,
62 cm tief, zum halben
Einkaufs=
preis ſofort abzugeben. (6801a
August & Ludwig Schwab
Darmſtadt, Ernſt=Ludwigſtraße 23.
Telephon 148.
3000 Kg.
rkemehl
z. verk. Näh. Geſchäftsſt. (*10108im
Wichtig f. Magenleidende
Reformkorsetten
zum Knöpfen, mit Gummi
an den Seiten, von
Mark 2.75 un.
L. &M. Fuld
12 Kirchstrasse 12(375a
gegenüber der Stadtkirche.
Beste an- Kasierklinge
Grässte Schnittfähigkeit, passend
für jeden Apparat (auch Gillette)
Stück 20 Pfg. Dutzend 2.00 Mk
Stück 25 Pfg. Dutzend 2.50 Mk
M. R. Rasierapparate in
größter Auswahl von 1 Mk. an.
Rasierklingen schleifen
Alleinverkauf:
Dtzd. 75 Pfg.
Elisabethenstr. Nr. 9,
Parfümerie Frank,
Telephon 886.
Ilustrierte Preisliste kostenlos. (4345a
Garmerte Damen=
und Kinderhüte
in flotter und geſchmackvoller
Aus=
führung empfehle bei großer
Aus=
wahl zu äußerſt billigen Preiſen.
D. Brubacher
Karlſtraße 38 (*9766mif
Damenputz.
Fahrrad (Opel)
beſte Marke, faſt neu, wegen
Ein=
berufung billig zu verkaufen. Adr.
zu erfrag. in der Geſchäftsſt. (*10082
Sitz= und Liegewagen für5 Mk.
(*10130
zu verkaufen
Erbacherſtr. 17, Seitenbau.
Täglich friſch:
Dickmilch
Rhabarbergrütze
Rote Grütze
Reform-Restaurant
Alexanderstrasse 4, I.
Federn werden ſchön gekräuſelt.
Weil, Riedeſelſtr. 39, Mſ. (*10114
Klingel inſtall. bill. Eckert,
Elektr. Lichtenbergſtr. 62. (*10031gid
Herrenkleider
werd. tadell. ausgebeſſ. u. geb., ſow.
Umänderungen angenomm. Poſtk.
gen. K. Kessler, Schneidermeiſter,
Holzſtr. 15, Hinterb. 1. St. (*10098
Gasherd
mit 2 Brennern, 2 Fortkochſtellen,
Gasrohr, Eiſenplatte, alles faſt wie
neu, billig zu verkaufen. Wo?
ſagt die Geſchäftsſt.
(*10137
Einige guterh. Mäntel, Koſtüme
und Bluſen für korpulente
Figur zu verkaufen. Anzuſehen
vormittags von 9—11 Uhr. Wo?
ſagt die Geſchäftsſtelle. (*10106
Gardmnen u. gr. Tüldecken
werden gew., geſpannt und geb.,
Herrenſtärkewäſche wird wie neu
gewaſchen und gebügelt. Bügeln
kann erlernt werden. (6261a
Glanzbügelei, Liebfrauenſtr. 103, pt.
werden ſchön und billig
Hütt garniert, Altes wird
ver=
wendet. Hermannſtr. 9, II. (B7629
Aafbel . iet.
Spezialität: uſw., ſowie alle
vorkomm. Schreinerarbeiten (438a
Adolf Zeller, Schützenſtraße 8.
Jeder Stuhl
wird zu 1—1.20 Mk. geflochten
in der Korb- u. Stuhlflechterei, Gr.
Kaplaneig. 66. Poſtk. gen. (*10129
Raſenmäher
werden geſchliffen und repariert.
L. Röth, Eliſabethenſtr. 22.(7353a
Reparaturen
von Nähmaſchinen
„ Schreibmaſchinen
„ Sprechmaſchinen
werden in und außer dem Hauſe
zu den billigſten Preiſen ſchnell
und gut ausgeführt. (5442a
Friedrich Händler
Mechaniker
Erbacherſtraße 5, 3. Stock.
Statut für das Kaufmannsgericht Darmſtadt.
Nachſtehend gebe ich die neue Satzung für das Kauf
mannsgericht Darmſtadt bekannt.
Die Satzung tritt ſofort in Kraft.
Darmſtadt, den 10. Mai 1915.
Der Oberbürgermeiſten
Dr. Gläſſing.
Ortsſatzung
für das Kaufmannsgericht der Haupt= und
Reſidenzſtadt Darmſtadt.
Nach dem Reichsgeſetz vom 6. Juli 1904, betr. die
Kauf=
mannsgerichte, und dem Art. 15 der Städteordnung wird
mit Genehmigung Großherzoglichen Miniſteriums des
Innern vom 19. April 1915 Nr. M. d. J. II III 5953, nach
Anhörung von Kaufleuten und Handlungsgehilfen, ſowie
nach Begutachtung durch den Kreisausſchuß zufolge
Be=
ſchluſſes der Stadtverordneten=Verſammlung vom 9. Juli
1914 nachſtehendes beſtimmt:
I. Errichtung und Zuſammenſetzung des Kaufmanns
gerichts.
Art. 1. Zur Entſcheidung der durch das Reichsgeſetz
vom 6. Juli 1904, betr. die Kaufmannsgerichte, dem
Kauf=
mannsgericht überwieſenen Streitigkeiten iſt für den Bezirk
der Haupt= und Reſidenzſtadt Darmſtadt ein
Kaufmannsgericht
errichtet, welches ſeinen Sitz in Darmſtadt hat
Art. 2. Das Kaufmannsgericht beſteht aus einem
Vorſitzenden, einem Stellvertreter und 20 Beiſitzern, welche
je zur Hälfte aus den Kauflenten und Handlungsgehilfen
durch Wahl beſtimmt werden.
Art. 3. Der Vorſitzende des Kaufmannsgerichts,
ſo=
wie deſſen Stellvertreter werden durch die
Stadtverord=
neten=Verſammlung auf 4, mit den Kalenderjahren
zu=
ſammenfallende Jahre gewählt.
Art. 4. Die Wahl der Beiſitzer erfolgt auf 4, mit den
Kalenderjahren zuſammenfallende Jahre. Die nach
Ablauf dieſes Zeitraums Ausſcheidenden haben ſo lange
im Amt zu bleiben, bis ihre Nachfolger in den Dienſt
ein=
getreten ſind.
II. Wahlverfahren.
Art. 5. Die Wahl der Beiſitzer erfolgt unter Leitung
eines Wahlausſchuſſes, welcher aus dem Oberbürgermeiſter,
oder einem von dieſem ernannten Stellvertreter als
Vor=
ſitzendem, ſowie je zwei vom Vorſitzenden durch das Los
zu beſtimmenden wählbaren Kaufleuten und wählbaren
Handlungsgehilfen beſteht. Im Bedarfsfalle kann vom
Oberbürgermeiſter eine größere Zahl von Beiſitzern
be=
ſtimmt werden. Der Wahlausſchuß iſt bei Anweſenheit des
Vorſitzenden und je eines Kaufmanns und
Handlungs=
gehilfen, als Beiſitzer, beſchlußfähig.
Die Wahlbeiſitzer ſind mindeſtens 3 Tage vor der
Wahl einzuladen. Falls einer derſelben die Berufung
ab=
lehnen oder an der Ausübung des Amtes verhindert ſein
ſollte, iſt von dem Wahlvorſteher ein geeigneter Erſatzmann
hinzuzuziehen.
Art. 6. Die Wahl findet nach den Grundſätzen der
Verhältniswahl mit gebundenen Liſten ſtatt
Art. 7. Die Wahlen werden regelmäßig im Monat
Oktober an zwei aufeinander folgenden Tagen abgehalten,
und zwar am erſten Tag für die Handlungsgehilfen, am
andern für die Kaufleute, jedesmal in der Zeit von 11 Uhr
vormittags bis 2 Uhr nachmittags und von 5 Uhr
nach=
mittags bis 8 Uhr abends.
Art. 8. Tag, Stunde und Ort der Wahl werden
4 Wochen vorher vom Oberbürgermeiſter in den für die
Veröffentlichungen der Großh. Bürgermeiſterei benutzten
Blättern bekannt gemacht, unter gleichzeitiger
Aufforde=
rung zur Einreichung getrennter Wahlvorſchlagsliſten für
Kaufleute und Handlungsgehilfen.
Die Bekanntmachung hat die Anzahl der zu wählenden
Beiſitzer, die Vorausſetzungen der Stimmberechtigung, der
Wählbarkeit, der Gültigkeit der Stimmzettel, der
Not=
wendigkeit der Vorlegung eines
Wahlberechtigungsaus=
weiſes zu enthalten, ſowie die Mitteilung, daß die
Vor=
ſchlagsliſten nebſt einer Einverſtändniserklärung der
vor=
geſchlagenen Perſonen bis ſpäteſtens 14 Tage vor der
Wahl bei der Gerichtsſchreiberei einzureichen ſind.
Die Bekanntmachung iſt etwa eine Woche vor der Wahl
zu wiederholen.
Art. 9. Jede Vorſchlagsliſte muß ſo viel Namen
ent=
halten, als Beiſitzer der betreffenden Gattung zu wählen
ſind. Sie muß von mindeſtens 20 Wahlberechtigten des
betreffenden Wahlkörpers unterzeichnet ſein und hat die
Benennung eines für weitere Verhandlungen
bevollmäch=
tigten Vertreters der Unterzeichner zu enthalten, ſowie die
vollſtändigen Vor= und Familiennamen, Gewerbe,
Woh=
nung oder Beſchäftigungsſtelle der Unterzeichner und der
vorgeſchlagenen Perſonen.
Außerdem iſt eine eigenhändig unterſchriebene
Erklä=
rung der vorgeſchlagenen Perſonen beizufügen, daß ſie mit
der Eintragung ihrer Namen auf der Vorſchlagsliſte
ein=
verſtanden ſind und eine Wahl annehmen
Unterzeichnet derſelbe Wähler mehr als eine
Vor=
ſchlagsliſte, ſo wird ſein Name auf keiner Liſte mitgezählt.
Verſpätet eingereichte Vorſchlagsliſten ſind vom
Ober=
bürgermeiſter zurückzuweiſen.
Liſten, welche den vorbezeichneten Erforderniſſen nicht
entſprechen, ſind ungültig, ſofern nicht der Mangel
inner=
halb der Einreichungsfriſt beſeitigt wird.
Die rechtzeitig eingereichten und gültigen
Vorſchlags=
liſten werden nach der Reihenfolge ihres Eingangs mit
Ordnungsnummern verſehen und mit dieſen und den
Na=
men der drei erſten Unterzeichner nach erfolgter Prüfung
etwa 4 Tage vor der Wahl in ortsüblicher Weiſe
ver=
öffentlicht.
Werden zwei oder mehr Liſten von den Unterzeichnern
übereinſtimmend und als zuſammengehörig bezeichnet,
der=
art, daß die Liſten den Vorſchlägen anderer Wählergruppen
gegenüber zuſammen als ein Vorſchlag angeſehen werden
ſollen, ſo gelten dieſe Liſten als verbundene Liſten; ſie ſind
in der Bekanntmachung als ſolche zu bezeichnen.
Art. 10. Die Wahlhandlung iſt öffentlich. Während
derſelben muß der Wahlausſchuß in beſchlußfähiger Zahl
anweſend ſein. Vor Abgabe des Stimmzettels haben die
Wähler ihre Wahlberechtigung dem Wahlausſchuß
nachzu=
weiſen; die Kaufleute durch ein Zeugnis der
Polizei=
behörde, die Handlungsgehilfen durch ein Zeugnis der
Polizeibehörde oder ihrer Arbeitgeber. Die Anerkennung
anderer Ausweiſe bleibt dem Ermeſſen des
Wahlaus=
ſchuſſes vorbehalten, auf Verlangen hat ſich der Wähler
auch über ſeine Perſon auszuweiſen.
Die Ausweiſe über die Wahlberechtigung werden zu
den Wahlakten genommen und mit fortlaufenden
Num=
mern verſehen. Außerdem werden die Namen aller
Ab=
ſtimmenden in eine Liſte eingetragen in der Reihenfolge,
in der ſie abſtimmen, und mit derſelben Nummer, wie der
Wahlausweis des Abſtimmenden. Vordrucke der
Wahl=
ausweiſe werden von der Gerichtsſchreiberei und vom
Polizeiamt abgegeben. Statt der Unterſchrift der
Polizei=
behörde oder der Arbeitgeber von größeren Betrieben darſ
für die Stimmrechtsbeſcheinigung ein Namenszugſtempe
verwendet werden.
Ueber die Frage, ob der erbrachte Ausweis genüge
entſcheidet der Wahlausſchuß, bei Stimmengleichheit gib
der Vorſitzende den Ausſchlag=
Jeder Abſtimmende übergibt ſodann perſönlich ſeinen
mit den Namen derjenigen, welche er zu wählen
beab=
ſichtigt, handſchriftlich oder im Wege der Vervielfältigung
ausgefüllten Stimmzettel ohne Namensunterſchrift einem
Mitglied des Wahlausſchuſſes, welches denſelben
un=
eröffnet in die Wahlurne legt. Die Stimmzettel müſſen
aus weißem Papier ſein, die Größe 10½ auf 16½
Zenti=
meter haben und zweifach gefaltet dem Wahlausſchuß
über=
geben werden.
Wenn nur eine Vorſchlagsliſte eingereicht war,
unter=
bleibt die Wahl dieſer Gruppe, die in dieſer Liſte
Ge=
nannten gelten als gewählt.
Art. 11. Während der Wahlhandlung dürfen im
Wahlraume weder Erörterungen ſtattfinden, noch
An=
ſprachen gehalten, noch Beſchlüſſe gefaßt werden.
Ausgenommen hiervon ſind die Verhandlungen und
Beſchlüſſe des Wahlausſchuſſes, welche durch die Leitung
des Wahlgeſchäfts bedingt ſind.
Die Handhabung der Ordnung im Wahlraume
wäh=
rend der Wahlhandlung ſteht dem Vorſitzenden des
Wahl=
ausſchuſſes zu. Derſelbe hat dafür zu ſorgen, daß
Per=
ſonen, die an der Abſtimmung nicht teilzunehmen haben,
oder bereits teilgenommen haben, oder noch nicht
teil=
nehmen können oder wollen, nur inſoweit in dem
Wahl=
raume geduldet werden, als dadurch die Ordnung und die
Vornahme des Geſchäfts nicht geſtört und das
Stimm=
geheimnis nicht beeinträchtigt wird. Insbeſondere iſt der
Tiſch, an welchem der Wahlausſchuß Platz genommen hat,
und deſſen Umgebung jederzeit für die Abſtimmenden frei
zu halten.
Nach Ablauf der zur Wahl feſtgeſetzten Zeit ſind nur
noch diejenigen Perſonen, welche bereits im Wählraume
anweſend ſind, zur Abſtimmung zuzulaſſen.
Feſtſtellung des Wahlergebniſſes.
Art. 12. Nach Schluß der Abſtimmung ſind die
Stimmzettel aus der Wahlurne zu nehmen, zu zählen, mit
fortlaufenden Nummern zu verſehen und unter Angabe
dieſer Nummern in eine Zählliſte einzutragen. Die
Zähl=
liſte iſt vom Wahlausſchuß zu unterſchreiben.
Die Feſtſtellung des Wahlergebniſſes kann durch den
Wahlausſchuß getrennt von der Wahlhandlung und
außer=
halb des Wahlraumes vorgenommen werden. In dieſem
Falle ſind die Stimmzettel, nach Entnahme aus der Urne
und nach Zählung, zu verſiegeln und Ort und Zeit der
Fortſetzung des Geſchäfts von dem Vorſitzenden des
Wahl=
ausſchuſſes zu verkündigen.
Art. 13. Ungültig ſind Stimmzettel:
1. welche nicht von weißem Papier oder mit einem
äußeren Kennzeichen verſehen ſind, oder nicht die
vorgeſchriebene Größe haben;
2. welche, oder inſoweit ſie keinen lesbaren Namen
enthalten;
3. inſoweit darin die Perſon eines Gewählten nicht
unzweifelhaft zu erkennen iſt;
4. inſoweit darin Namen von überhaupt oder für die
betreffende Gruppe nicht wählbaren Perſonen
ver=
zeichnet ſind;
5. welche einen Einſpruch oder Vorbehalt enthalten;
6. die nicht mit einer der veröffentlichten
Vorſchlags=
liſten übereinſtimmen.
Ueber Gültigkeit oder Ungültigkeit entſcheidet der
Wahlausſchuß.
Art. 14. Jeder gültige Stimmzettel iſt für die
be=
treffende Liſte zu zählen.
Nachdem ermittelt iſt, wieviel gültige Stimmzettel im
ganzen abgegeben und wieviel auf jede der
Vorſchlags=
liſten gefallen ſind, erfolgt die Feſtſtellung des
Wahlergeb=
niſſes. Von den auf jeder Liſte enthaltenen Perſonen gilt
iejenige Zahl als gewählt, welche ſich zur Geſamtzahl der
zu wählenden Beiſitzer ebenſo verhält, wie die Zahl der auf
die Liſte entfallenden gültigen Stimmzettel zur
Geſamt=
zahl der abgegebenen gültigen Stimmzettel. Ergeben ſich
hierbei Bruchteile, ſo wird der Reſt der Plätze, welcher ſich
ach Abzug der auf die ganzen Zahlen entfallenden Sitze
ergibt, auf die höchſten Bruchteile mit je einem Platz
ver=
teilt. Bei gleich hohen Bruchteilen entſcheidet
erforder=
lichen Falles das Los.
Perſonen, welche auf mehreren eingereichten Liſten
vor=
geſchlagen ſind, werden derjenigen Liſte zugerechnet, au
der ſie an oberſter Stelle ſtehen, oder falls ſie auf mehreren
Liſten an gleicher Stelle ſtehen, derjenigen, welche zuerſt
eingereicht iſt. Sind die Liſten am gleichen Tage
einge=
gangen, ſo entſcheidet das Los.
Dieſen Kandidaten mehrerer Vorſchlagsliſten werden
auf der Liſte, der ſie nach dem vorhergehenden Abſatz
zu=
erechnet werden, die Stimmen beigezählt, welche auf den
Stimmzetteln der anderen Liſten für ſie abgegeben ſind.
Die Wahl der Kandidaten der einzelnen Liſten wird
zunächſt durch die höchſte Stimmenzahl, in zweiter Linie
durch die Reihenfolge in der Vorſchlagsliſte beſtimmt.
Die auf die verbundenen Liſten fallenden Sitze werden
alsdann nach den gleichen Grundſätzen unter ſie verteilt,
wobei für jede Gruppe verbundener Wahlvorſchläge die
Verteilungszahl zuvor von neuem zu ermitteln iſt; welche
Kandidaten jeder Einzelliſte gewählt ſind, ergibt die für
ſie feſtgeſtellte Reihenfolge.
Art. 15. Zwecks Beſtimmung der Haupt= und
Hilfs=
beiſitzer werden die gewählten Beiſitzer nach der
Reihen=
folge der Stimmenanzahl, eventuell nach der Folge der
Liſte in den einzelnen Vorſchlagsliſten geordnet. Die erſten
//10 der Zahl der Gewählten jeder Liſte ſind als Haupt
beiſitzer, die letzten ¾¼/0 als Hilfsbeiſitzer gewählt. Bei
Bruchteilen entſcheidet der höhere Bruchteil für die
Ein=
teilung der Gewählten unter die Hauptbeiſitzer.
Art. 16. Etwaige Erhebungen darüber, ob diejeni
gen, die der auf ſie gefallenen Stimmenzahl nach als ge
wählt zu betrachten wären, wählbar ſind, müſſen innerhalb
einer Woche nach dem Tag der Stimmenfeſtſtellung
be=
ndigt werden.
Das Ergebnis der Wahlen iſt vom Oberbürgermeiſter
ſofort nach Feſtſtellung, unter Hinweis auf das
Beſchwerde=
recht (§ 15 d. Kfm.=G.=G.), in den in Art. 8 bezeichneten
Blättern bekannt zu machen.
Gleichzeitig iſt jeder Gewählte von der Wahl ſchriftlich
n Kenntnis zu ſetzen mit der Aufforderung, etwaige
Ab=
lehnungsgründe binnen der Ausſchlußfriſt von einer Woche
ſchriftlich geltend zu machen.
Art. 17. Lehnt ein Gewählter die Wahl mit Erfolg
ab oder wird ſeine Wahl für ungültig erklärt, ſo gilt an
ſeiner Stelle der auf gleicher Liſte ihm Folgende (Art. 14
Abſ. 5) als gewählt.
Art. 18. Ueber die Wahlhandlung iſt von einem
eitens des Vorſitzenden zu beſtimmenden Mitglieds des
Wahlausſchuſſes ein Protokoll aufzunehmen und nach jeder
Unterbrechung, ſowie nach Schluß der Wahlhandlung,
be=
ziehungsweiſe nach Feſtſtellung des Wahlergebniſſes, von
em Wahlausſchuß zu unterſchreiben.
Aus dieſem Protokoll muß der geſamte Hergang der
Wahl und insbeſondere erſichtlich ſein:
1. daß alle rechtzeitig erſchienenen Stimmberechtigten
zur Wahl zugelaſſen worden ſind?
2. welche Stimmzettel und aus welchen Gründen
die=
ſelben unberückſichtigt bleiben mußten;
3. die Zahl der Abſtimmenden und diejenige der
Stimmzettel, ſowie etwaige Unterſchiede zwiſchen
dieſen Zahlen, und was zu deren Aufklärung
ge=
ſchehen iſt;
4. die Geſamtzahl der abgegebenen, diejenige der
un=
gültigen und diejenige der gültigen Stimmen;
5. die Namen der als gewählt zu betrachtenden
Per=
ſonen, nebſt Stimmenzahl jedes Einzelnen;
6. die Tatſache, daß bei jeder Unterbrechung des
Wahl=
geſchäfts die Wahlurne, bezw. die verpackten
Stimm=
zettel, dergeſtalt unter Siegel gelegt waren, daß
Stimmzettel nicht eingebracht werden konnten,
ſo=
wie ferner, in welchem Zuſtand bei
Wiederbeginn=
des Geſchäfts die Siegelverſchlüſſe gefunden wurden.
Art. 19. Sind Beſchwerden gegen die
Rechtsgültig=
keit der Beiſitzerwahlen und Ablehnungen innerhalb der
geſetzlichen Friſt nicht erfolgt oder rechtskräftig entſchieden
worden, ſo werden Namen, Beruf oder Gewerbe und
Wohnort der Mitglieder des Kaufmannsgerichts durch den
Oberbürgermeiſter durch Veröffentlichung in den in Art. 8
bezeichneten Blättern bekannt gemacht.
In gleicher Weiſe erfolgt die Bekanntmachung, wenn
der § 15 des Kaufmannsgerichtsgeſetzes (§ 18 d. G.=G.=G.)
zur Anwendung gelangen mußte.
III. Verfahren vor dem Kaufmannsgericht.
Art. 20. Das Kaufmannsgericht verhandelt und
ent=
ſcheidet, ſoweit nicht in dem Kaufmannsgerichtsgeſetz etwas
anderes beſtimmt iſt, in der Beſetzung von drei Mitgliedern
mit Einſchluß des Vorſitzenden.
Der Vorſitzende iſt befugt, für einzelne Fälle eine
größere Zahl von Beiſitzern, jedoch ſtets zu gleichen Teilen,
aus dem Kreiſe der Kaufleute und der Handlungsgehilfen
zuzuziehen.
Art. 21. Jeder Hauptbeiſitzer iſt regelmäßig nur zu
den während zweier Monate ſtattfindenden Sitzungen
zu=
zuziehen. Die Reihenfolge der Zuziehung wird für das
ganze Jahr im voraus in öffentlicher Sitzung, an welcher
der Vorſitzende und der Gerichtsſchreiber teilzunehmen
haben, durch Ausloſung beſtimmt. Das Los zieht der
Vorſitzende. Ueber die Ausloſung wird von dem
Gerichts=
ſchreiber ein Protokoll aufgenommen.
Der Vorſitzende ſetzt die Hauptbeiſitzer von ihrer
Aus=
loſung, bezw. die nach dem letzten Abſatz des vorigen
Ar=
tikels an ihre Stelle tretenden Hilfsbeiſitzer von ihrer
Be=
rufung und, falls dieſelben im voraus beſtimmt ſind, von
den Sitzungstagen, an welchen ſie in Tätigkeit zu treten
haben, unter Hinweis auf die geſetzlichen Folgen des
Aus=
bleibens, ſchriftlich in Kenntnis.
In gleicher Weiſe erfolgt die Einberufung der
Bei=
ſitzer zu den einzelnen Sitzungen.
Die Einberufung der Hauptbeiſitzer zur Sitzung ſoll
ſpäteſtens zwei Tage vor der Sitzung geſchehen.
Im Falle der Dringlichkeit kann die Berufung der
Beiſitzer auch in anderer, dem Vorſitzenden angemeſſen
er=
ſcheinender Weiſe geſchehen.
Art. 22. Eine Aenderung in der beſtimmten
Reihen=
folge kann auf übereinſtimmenden Antrag der beteiligten
Beiſitzer von dem Vorſitzenden bewilligt werden, ſoſern die
in den betreffenden Sitzungen zu verhandelnden Sachen
noch nicht beſtimmt ſind. Der Antrag und die Bewilligung
ſind aktenmäßig zu machen.
Art. 23. Wird zu einzelnen Sitzungen die Zuziehung
anderer als der zunächſt berufenen Beiſitzer erforderlich, ſo
erfolgt dieſelbe aus der Zahl der Hilfsbeiſitzer nach der
Reihenfolge in der Beiſitzerliſte, in dringenden Fällen kann
anſtatt des an der Reihe befindlichen Hilfsbeiſitzers
der=
jenige Hilfsbeiſitzer zugezogen werden, der am raſcheſten
erreichbar iſt.
Fällt ein Hauptbeiſitzer dauernd aus, ſo tritt an ſeine
Stelle für den Reſt der Amtsdauer der höchſtbeſtimmte
Hilfsbeiſitzer.
Art. 24. Erſtreckt ſich die Dauer einer Sitzung über
die Zeit hinaus, für welche der Beiſitzer zunächſt einberufen
iſt, ſo hat er bis zur Beendigung der Sitzung ſeine
Amts=
tätigkeit fortzuſetzen.
Art. 25. Die Beiſitzer haben jeden Wechſel ihrer
Woh=
nung binnen 3 Tagen dem Gerichtsſchreiber des
Kauf=
mannsgerichts bei Meidung einer Ordnungsſtrafe von
3 Mark anzuzeigen.
Art. 26. Die Beiſitzer erhalten für jede Sitzung, der
ſie beigewohnt haben, als Entſchädigung für
Zeitverſäum=
nis 3 Mark, wenn die Sitzung über 4 Stunden dauert,
5 Mark.
Die gleichen Sätze gelten für die Teilnahme an dem
Wahlgeſchäft oder an einer Sitzung des Ausſchuſſes im
Sinne des Art. 30 dieſer Satzung.
Für eine Sitzung des Geſamtkaufmannsgerichts, die
in der Regel auf abends nach 8 Uhr anzuberaumen iſt,
wird eine Vergütung nicht gewährt
Art. 27. Der Gerichtsſchreiber des Gewerbegerichts
wird zugleich zum Gerichtsſchreiber des Kaufmannsgerichts
auf Beſchluß der Stadtverordneten=Verſammlung durch
den Oberbürgermeiſter beſtellt. Im Falle der
Verhinde=
rung des Gerichtsſchreibers beſtimmt der Oberbürgermeiſter
einen anderen ſtädtiſchen Beamten als Stellvertreter. Der
Gerichtsſchreiber und ſein Stellvertreter, die die
Gerichts=
ſchreiberprüfung abgelegt haben müſſen, ſind durch den
Vorſitzenden auf ihre dienſtlichen Obliegenheiten eidlich zu
verpflichten.
Die Geſchäftsordnung für den Gerichtsſchreiber iſt im
Einverſtändnis mit dem Oberbürgermeiſter durch den
Vor=
ſitzenden feſtgeſetzt.
Art. 28. Zur Bewirkung der Zuſtellungen werden
vom Oberbürgermeiſter Gemeindebeamte beſtimmt.
IV. Tätigkeit des Kaufmannsgerichts als Einigungsamt.
Art. 29. Auf die Tätigkeit des Kaufmannsgerichts
als Einigungsamt findet § 17 des Reichsgeſetzes
Anwen=
dung.
Beantragen beide Parteien die Uebertragung des
Vor=
ſitzes auf einen Stellvertreter des Vorſitzenden, ſo iſt dieſem
Antrag ſtattzugeben.
Art. 30. Die nach § 17 des
Kaufmannsgerichts=
geſetzes zuzuziehenden Vertrauensmänner und unbeteiliate
Perſonen dürfen nicht zu den in § 10 Abſatz 1 des Geſetzes
bezeichneten Perſonen gehören.
Dieſelben erhalten auf ihren Antrag Entſchädigung für
Zeitverſäumnis in Gemäßheit des Art. 26 dieſer Satzung.
Geladenen Auskunftsperſonen wird Vergütung nach
Maß=
gabe der Reichsgebührenordnung für Zeugen und
Sachver=
ſtändige gewährt.
V. Gutachten und Anträge des Kaufmannsgerichts.
Art. 31. Wird nach § 18 I des Geſetzes das
Kaufmanns=
gericht um die Abgabe eines Gutachtens über gewerbliche
Fra=
gen erſucht, oder ſollen Anträge nach § 18 II des
Kaufmanns=
gerichtsgeſetzes vorbereitet werden, ſo iſt ein Ausſchuß,
beſtehend aus dem Vorſitzenden und mindeſtens vier, von
in eeneren Peienten ſetchger e
ſitzern, zu bilden, welcher das Gutachten zu erſtatten hat.
Die Beſchlüſſe des Ausſchuſſes werden mit einfacher
Stimmenmehrheit gefaßt. Ein Antrag, für den nur die
Hälfte der Stimmen abgegeben worden iſt, gilt als
ab=
gelehnt.
Art. 32. Behufs Vorbereitung der zu erſtattenden
Gutachten und der zu ſtellenden Anträge können durch den
Vorſitzenden aus der Mitte des Ausſchuſſes ein oder
mehrere Berichterſtatter beſtellt werden.
Fer eritrer eene
Art. 33. Das Geſchäftsjahr des Kaufmannsgerichts
fällt mit dem Kalenderjahr zuſammen.
Für jedes Geſchäftsjahr hat der Vorſitzende dem
Ober=
bürgermeiſter bis ſpäteſtens zum 1. März des folgenden
Jahres Geſchäftsbericht und Koſtenabrechnung
einzu=
reichen.
Art. 34. Dieſe Satzung tritt mit dem Tag der
Ver=
kündigung in Kraft.
Vorſihende und Beiſitzer bleiden ſehoch bis zum
Ab=
lauf ihrer Amtsdauer in Tätigkeit.
Das Statut vom 30. November 1904, betreffend das
Kaufmannsgericht für die Haupt= und Reſidenzſtadt
Darmſtadt, wird aufgehoben.
Darmſtadt, den 10. Mai 1915.
(7458
Der Oberbürgermeiſter.
Dr. Gläſſing.
Aufbewahrung und Verwaltung von Wertpapieren aller Art in offenen
Danktur Handerund Maustrie Depots. Aufbewahrung von Wertgegenständen in geschlossenen
(Darmstädter Bank)
Depots. Ubernahme des Amtes als Testamentsvollstrecker; Ver-
Landgraf Philipp-Anlage 6
Wilhelminenstraße 14 waltung von Hinterlassenschaften; Vornahme von Erbteilungen.
Unsere Bank ist laut Ministerialerlaß Hinterlegungsstelle für Mündelgelder.
Sengcte
Pt triweilige Sanitie=Hhaupislonne
vom Roten Kreuz Darmſtadt
wird in der nächſten Zeit mit einem neuen Lehrgang zur
Ausbil=
dung von Krankenträgern beginnen, zu dem Anmeldungen in dem
Geſchäftszimmer der Kolonne (Bismarckſtraße 28) bis zum 25. Mai
entgegengenommen werden. Bei der Anmelduug ſind die
Militär=
papiere und ein Leumundszeugnis vorzulegen.
Zu dem Lehrgang können nur rüſtige, unbeſcholtene Leute
nicht unter 20 Jahren zugelaſſen werden, die dauernd
garniſondienſt=
fähig, im Beſitze eines Ausmuſterungſcheines oder ſonſtwie
militär=
frei ſind.
(7611
Die Kolonnenführung:
Vogel,
Lotheißen,
Kolonnenführerſtellvertreter.
Kolonnenführer=
Weiblich
Tücht. Fräul., 23 Jahre, welches
Luſt u. Liebe hat, ſich in ein Geſchäft
als Verkäuf. einzuarb., evtl. die
Lei=
tung einer Filiale z. übernehm., ſucht
geeig. Stelle z. 1.—15. Juni. Beſte
Empfehlungen z. Verfügung. Gefl.
Ang. erb. u. A. 96 Gſchftsſt. (*9834di
Ng. Frl., in Stenographie,
Ma=
ſchinenſchreiben u. einf. Buchführ.
bew., w. ſchon a. Volontärin tätig
war, ſucht paſſ. Stelle. Ang. und
B 35 a. d. Geſchſt.
(*9975si
Kontoristin
mit guten Zeugniſſen ſucht in
beſſerem Hauſe Stelle. Angebote
u. B 58 a. d. Geſchäftsſt. (*10053
Junge Frau, branchekundig in
Kolonial und Delikateß, ſ. Stelle
als Verkäuferin od. Filialleiterin,
auch in einſchlägige Branche. Ang.
erbeten u. B 71 Geſchäftsſt. (*10107
Junges Mädchen ſucht zu ihrer
weiteren Ausbildung Volentärſtelle
im Putzfach. Dieſelbe hat ſchon 2.
Jahre gelernt. Angebote u. B 64
an die Geſchäftsſtelle. (*10078im
Mädchen ſucht tagsüb. Stelle.
Neue Ireneſtr. 12, III. links. (*10067
Mitte der 30er,
Bess. Fräul., perf. i. Küche u.
Haus, ſparſam u. umſicht., ſucht z.
1. Juni Stell. als Haushälterin,
geht auch aufs Land, da 5 Jahre
auf einem Gut als Wirtſchafterin
tätig. Sieht mehr auf gute
Be=
handlung, als auf hohen Gehalt.
Näheres in Darmſtadt,
Rhein=
ſtraße 50, Hotel Merz. (*10064
Eint, sol. Alt. Fränlein
im Haushalt u. Kochen, Nähen u.
Bügeln bew., ſucht Stelle in kl.,
ruh., beſſ. Haush. ſieht weniger auf
Geh. Ang. u. B 52 Gſchftsſt. (*10075
Junge, ſaubere Frau ſucht
mor=
gens 2 Std. Laufdienſt. (*10116
Grafenſtraße 22, III.
Pöchinnen, perf. u. gut bürgerl.,
Hausmädchen, Kindermädchen,
Stützen, die koch. könn.,
Alleinmäd=
chen, die koch. u. nicht koch. könn.,
Jungfer, Haushälterin ſuch. Stellen
für ſofort u. 1. Juni. Frau minna
Dingeldein, gewerbsmässige Stellenvormitt.
(*10154
lerin, Eliſabethenſtr. 5, Tel. 531. (*101
Beſſeres, williges Mädchen, in
allen Arbeiten erfahren, ſucht
paſ=
ſende Stellung. Sieht mehr auf
gute Behandl. als hohen Lohn.
Näheres Schulſtraße 9, I. (*10122
Männlich
Sunger Kaufmann ſucht Stelle,
für ſofort. Angeb. unt. B 54
an die Geſchäftsſtelle. (*10043oi
Fachmann, ſucht
Kellner
für die Feiertage
Beſchäftigung. Angeb. unt. B 68
an die Geſchäftsſtelle. (*10085
Zuverläſſ., verheirateter Mann,
miltärfrei, ſ. Stellung als Portier,
Bürodiener od. dgl. Kaution kann
geſtellt werden. Angeb. u. B 73
an die Geſchäftsſtelle d. Bl. (10123
Krankenpfleger und Diener
led., militärfrei, ſucht Stelle, beſte
Zeugniſſe zu Dienſten. Angeb. u.
B 15 a. d. Geſchäftsſt. (*9901si
Ofene Stelle
Weiblich
geſucht. — Wihel=
Lauffrau minenſtr. 35, II. (*
Zuverlässige Person
zum Austragen von Zeitſchriften
für Darmſtadt geſucht. (Br7667
Eble, Frankfurt a. M., Römerberg 3
Jüngerer
Knecht geſucht
welcher Schweine füttern und mit
Pferden umgehen kann, 12 Mk. die
Woche bei freier Station. (7634im
Offiziers-Kasino,
Truppen=Uebungspl. b. Darmſtadt.
Mehrere Arbeiter
auch jüngere, bei gutem Lohn
ſo=
fort geſucht.
(6367a
Putzwollfabrik Bickenbach.
Junger ſauberer
Hausburſche
für Kolonialwaren zu ſofortigem
Eintritt geſucht. (Radfahrer.)
7499t) Kiesſtraße 66, Laden.
4 Zim.=Wohn. im 1. Stock zu
ver=
mieten. Näh. im Laden. (5551ims
Ele der Rieder=
Kiesſtr. 71, Ramſtädterſtr.,
Erbacherſtr. 13, part, 4
Zim=
merwohnung mit Zubehör, 30 Mk.,
im Vorderhaus, ſofort zu vermieten.
Zu erfragen im Hinterhaus. (7644a
Heinheimerſtr. 15, 3 Zimmer=
Wohnung per 15. Juni an ruh.
Leute zu vermieten.
(7481t
Schätzenstr. 14, Vdh.,
gr. 3 Z.=Wohnung mit Kabinett,
reichl. Zubeh., Gas, auch Gartenant.
per 1. Juni ev. auch früher. (6927is
Vdh., I.,
Eliſabether
ſchöne gr.
3 Zim=Wohn all. Zubeh. (6951if
Fahrburſche
militärfrei, in gute dauernde
Stellung geſucht. (*10071im
Carl Will, Hoflieferant,
Ernſt=Ludwigſtraße 7.
in dauernde
Solld. Arbeiter Stell. geſ.
*10063)
Alexanderſtraße 8.
Bursche gesucht.
Wilhelm Schulz, Weinhandlung,
Eliſabethenſtrafße 25. (*10023
Jüngerer, kräftiger
Hausburſche
geſucht (7645a
Nietſchmann.
Hausburſche
geſucht. (7666
Geschwister Knopf.
Junger Arheile
von 16—17 Jahren geſucht.
Näheres im
(7661im
Sporthaus am Böllenfalltor
Braver, fleißtiger
(7546sgi
Junge
der die Konditorei erlernen will,
zum ſofortigen Eintritt geſucht.
Emil Kirchenbauer,
Konditoreiu. Café, Michelſtadti. O.
Ein Tapezierlehrling
geſucht. Grüner Weg 17, 2. Stock,
Becker.
(*10112im
Wer übernimmt
Reparatur
an National=Regiſtrier=Kaſſe ?
Näh. zu erfr. in d. Geſchäftsſt. (7637
Tüchtige
(*10100
Maſchinennäherin
geſucht. Taunusſtraße 39, part.
Suche zum baldigen Eintritt
beſſeres evangeliſches (7613
Kindermädchen
nicht unt. 22 Jahren. Dasſelbe muß
durchaus geſund und gewiſſenhaft
ſein. Zeugnisabſchr. u. Bild erbeten.
Frau K. M. Seibert, HotelHalber
Mond, Heppenheim a. d. Bergſtr.
od. unabb.
Jung. Mädchen Frau geſ.
*10051) Rhönring 83, 1. Stock.
Kaffeeköchin geſucht.
Anfangsgehalt 35 Mk., fr. Station.
Eintritt ſofort.
(7635im
Offiziers-Kasino,
Truppen=Uebungspl. b. Darmſtadt.
Tücht. ſaub. Putzfrau für halbe
Tage geſ. Eliſabethenſtr. 19 (*10039
Wegen Erkrankung für ſofort
ein tüchtiges
(B7630
Mädchen
geſ. Auch kann ein brav. Mädchen
unentgeltlich das Kochen erlernen.
Zu erfrag, in der Offizier=Küche
Artillerie=Regiment 25.
Ordentl., fleißig. Mädehen, mit
guten Zeugn., ſofort oder 1. Juni
geſucht. Waldſtr. 38, I. (*10118
Lauffrau o. Laufmädch. geſucht
*10105im) Heidelbergerſtr. 61, I.
Geſucht zum 1. Juni gut
emp=
fohlenes
tüchtiges Mädchen
für Küche und Haus. (B7658
Frau Külp, Martinſtraße 55.
Ordentl Mädch., erf. im Haush.,
vor= u. nachmittags einige Stunden
geſucht. Hügelſtr. 4, part. (*10110
Fleiß., ſaub. Lauffrau für einige
Stunden vormittags geſucht.
*10120im) Beſſunger Apotheke.
Männlich
Ein Medizinal.=Drogen Geſchäft
ſucht zum baldigen Eintritt
meh=
rere jüngere, eventl. auch ältere,
möglichſt branchekundige (7642im
Mitarbeiter
für Kontor und Lager ꝛc. Angeb.
mit Zeugnisabſchriften und
Ge=
haltsanſprüchen unt. B 69 an die
Geſchäftsſtelle ds. Blattes.
Gussputzer
geſucht.
Maſchinenfabrik u. Eiſengießerei
Bachgang 20. (*10059
Mluschmen-Schlosser
geſucht.
Maſchinenfabrik u. Eiſengießerei
Bachgang 20. (*10058
ſofort geſucht
Keiſt
Alexander=
(*10103
ſtraße 23.
Für unſere Bauſtelle
Konſerven=
ſabrik Helvetia, Groß=Gerau,
werden ſofort noch einige
Zimmerleute
(7652
geſucht
Robert Grastorf, G. m. b. I.
Eisenbetonbau, Darmstadt.
geſucht
Karl=
Kegekauffeher
ſtraße 15, am Büfett. (*10127im
3 Zimmer
Stock, hübſche
Hugelſtr. 19, 6 Zimmer=Wohn.
per 1. Juli zu verm. (5302ids
3 Zimmer=Wohnung m.
Ueber=
nahme der Hausverwaltung für
1. Juni oder Juli an ein. Beamten
zu vergeben. Näheres Emilſtr. 21,
3. Stock, r., zwiſchen 1—3 und nach
6 Uhr abends.
(7636a
Lauteſchlägerſtr. 1 ſchöne
Man=
ſarde, 3 Zim., Kab., Küche uſw., zu
verm. Näh. 2. Stock, rechts. (7655if
1 Zimmer
2 Zimmer=Wohnung im
Vorder=
haus zu vermieten.
(7471t
Magdalenenſtr. 3 2 Zim.=Wohn.,
Küche, per ſof. zu verm. (*10019goi
Mühlſtr. 5, II., zwei 2 Zim.
Wohn., neu herger., an ruh. Mieter
ſofort zu vermieten. Näh.
Eliſa=
bethenſtr. 25, bei Fuchs. (7466ids
Löffelgaſſe 10 2 Z.=W. m. Gas,
Waſſerl., an ält. Leute z. v. (7656id
hne Zimmerzahl
Langgaſſe 21—23 ſind 5 kleine
Wohnungen. zu vermieten. Zu
er=
fragen bei J. G. Jacob junior,
Holzſtraße 11.
(7576a
m. 2 Erkern
Groß. ſchön. Laden u. Zubeh.,
paſſ. für Südfrüchte= u.
Gemüſege=
ſchäft, mitte der Stadt, ſof. z. verm.
Nachzufragen bei nösinger,
Eliſa=
bethenſtraße 42.
(2619is
S
Der ſeither von der Darmſtädter
Möbelfabrik G. m. b. H. benützte
Lagerplatz
an der Weinbergſtr., zirka 1900 qm
groß, mit einer offenen Halle von
430 am, ſowie zwei geſchloſſene
Räume von zirka 50 am ſof. ganz
oder getrennt zu vermieten. (7173is
Näh. Darmſtädter Baugeſchäft,
G. m. b. H., Grafenſtraße 23½
Telephon 446.
Wel ammen
Ludwigſtr. 10, II., hübſch möbl.
Zimmer mit Penſ. ſofort. (6619t
Soderſtraße 6½, III.
(Kapellplatz), gut möbliertes
Wohn= und Schlafzimmer zu
(7600t
vermieten.
Kirchſtraße 21, 3. Stock I., gu
möbl. Zimmer zu verm. (7127ifs
Waldſtraße 3, II., ſchön möbl.
Zimmer zu vermieten. (4870ids
Neckarſtr. 16 gut möbl.
Wohn=
u. Schlafz. mit 2 Betten. (4958ids
Magdalenenſtr. 6, I., einf. möbl.
Zimmer ſofort. (*10073
Bleichſtr. 26möbl. Zim. z. verm.,
2 Betten, Gartenhaus. (*10077im
Möbl. Wohnung. Sch. möbl.
4 Zim.=Wohn. mit Balkon, Bad u.
Mädchenzimmer über die
Kriegs=
dauer zu vermieten. Näheres bei
Ludwig Alter, Hofmöbelf. (*10062
Schuchardſtr. 11, II., möbl. Z.
pr. Woche 3 Mk. ſof. z. v. (*10140im
Langegaſſe 3 möbl. Zim. an
an=
ſtänd. Arbeiter zu verm. (*10117im
Gartenſtr. 12, II., möbl. Zim.
(ſep. Eing.) zu vermieten. (*10115
Eſchollbrückerſtr. 6, I., möbl.
Zimmer zu vermieten. (*10139im
1. St., ſchön möbl.
Hoigesstr. 1 Zimmer an beſſ.
Herrn per ſofort zu vm. (7660ids
Riedeſelſtraße 70, I., möbl.
Zimmer zu vermieten. (7641t
mit vorzügl.
Zimmer Penſion, auch
tageweiſe, Zentrum, freie feine Lage.
7626a) Wilhelminenſtraße 35, II.
eter ete
Stell. find. g. Heim b. alleinſt. Frau.
*10095) Magdalenenſtr. 4, Hth. I.
Zlee
2
Kleinerer Laden
garren=
geſchäft in verkehrsr. Lage geſucht.
Angeb. u. A 86 Gſchftsſt. (*9794gid
Gunges Ehepaar (Beamter) mit
einem Kind ſucht ſchöne 3 Zim.=
Wohn, in der Nähe der
Dieburger=
od. Taunusſtraße. Angebote mit
Preisangabe unter B 65 an die
Geſchäftsſtelle.
(*10083
Kleine ſonn. Wohn., 1—2 Zim.
m. Küche und Gas, in ruh. Hauſe,
Nähe Hoftheater geſucht. Ang. mit
Preis u. B 70 a. d. Geſchäftsſt.(*
In gutem Hauſe, bei geb. Fam.,
a ſucht verheir. Dame möbl.
Zimmer über die Kriegszeit. Das
Zimmer muß ſaub. u. frdl. möbl.,
hell und ſonnig ſein und im
Erd=
geſchoß liegen. Garten z.
Aufent=
halt wäre erwünſcht. Angeb. unt.
B 62 an die Geſchäftsſt. (*10074im
nmöbl. Zim. Nähe
Mathilden=
platz zu mieten geſ. Ang. unt.
B 67 an die Geſchäftsſt. (*10090
Unercht
Einjähr.-, Prima-,
Maturitätsexamen
20 jähr. Erfahrung, ſehrgute Erfolge,
billige Preiſe f. Vorbereitung. Ang.
u. B 55 Geſchäftsſt. (*10044gim
Gründl. Klaviernnterricht
erteilt Fräulein Göbel,
Neckarſtraße 3. (*9644dsi
etetr 1 e
große, geräumige, ſchöne 5 Zim.=
Wohn. auf 1. Juni oder Juli ſof.
zu vermieten. Näh.
Eliſabethen=
ſtraße 25, bei Fuchs. (7467ids
Wienersstrasse 65
eine 4 Zim.=Wohn., 1. Stock, per
ſofort zu vermieten.
(7599t
Rhönring 105 bill. 4, eventl. a.
Ecke Sandſtraße und Wilhel
minenplatz 2, 2. Stock, ſchöne
4 Zim.=Wohn. bis 1. Juli zu
ver=
mieten. Anzuſ. von 11—3 Uhr. Näh.
daſelbſt bei Alb. Fraatz. (5620if
S 7, gut möbl.
Zimmer zu vermieten. (7307t
Rheinſtraße 35, 1. Stock elegant
möbl. Wohn= und Schlafzimmer
(6676idg
ſofort zu vermieten.
Luiſenſtraße 16, 2. Stock, möb=
(*10047gid
liertes Zimmer.
Eliſabethenſtr. 29, I., 2 fein mbl.
Z. (Wohn.= u. Schlafz.) z. v. (7335gik
Luiſenſtraße 6, III., gut möbl.
Zimmer zu vermieten. (7099a
ſehr
Frankfurterstr. 19, II., att
möbl. Zim. zu vermieten. (5970ids
Freundlich möbl. Zimmer mit od.
ohne Penſion an Schülerin oder
Fräulein zu vermieten. (B7562
Näheres Karlſtraße 69, I,
Saalbauſtr. 8, I., a. d.
Rhein=
ſtraße, gr. gut möbl. Z. m. K. z. 20 M.
monatl., ſow. f. j. Zeitd. bill. (*10076
Erfahrene Lehrerin
ſucht Tätigk. an Penſionat,
Privat=
ſchule oder in Familie. Ang. unt.
B 61 an die Geſchäftsſt. (*10065
Enl
Verloren
ſchw. Spitzenſchal vom Friedhof
Niederramſtädterſtr. bis
Ludwigs=
platz. Gegen gute Belohn. abzugeb.
(*10102im
Kaſinoſtraße 11.
Mufe
Entlaufen
Foxterrier
auf den Namen „Conti” hörend.
Vor Ankauf wird gewarnt.
Gegen Belohnung abzugeben
Hügelſtraße 57.
*10132)
Wolfshündin
entlaufen.
Liebigſtraße 7, Hths., part. (*10148
Bekanntmachung.
Auf dem Schießplatz Meſſel wird am
Mittwoch, den 19. Mai 1915, von 9½ bis 3 Uhr,
Donnerstag, den 20. Mai 1915, von 7 bis 6 Uhr,
Freitag, den 21. Mai 1915, von 8½ bis 12½ Uhr,
mit ſcharfer Infanteriemunition geſchoſſen.
(7662id
Darmſtadt, den 17. Mai 1915.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V.; von Starck.
Bekanntmachung.
Im Monat April haben die Durchſchnittsmarktpreiſe des Hauptmarktortes
Mannheim für Hafer 27,40 Mark, des Hauptmarktortes Darmſtadt für Heu 9
Mark=
für Stroh 6 Mark pro 100 Kgr. betragen.
(7617
Darmſtadt, den 12. Mai 1915.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
Fey.
Amtliche Nachrichten des Großh. Polizeiamts Darmſtadt.
Polizeilich eingefangene und zugelaufene Hunder In
polizei=
licher Verwahrung und Pflege in der Hofreite Beſſungerſtr. Nr. 56
be=
finden ſich: 1 deutſcher Schäferhund, 1 Pinſcher, 1 Foxterrier (
zuge=
laufen). Die Hunde können von den Eigentümern bei dem 5. Polizei=
Revier ausgelöſt werden. Die Verſteigerung der nicht ausgelöſten
Hunde findet dortſelbſt jeden Werktag, vorm. um 10 Uhr, ſtatt. (7619
Bekanntmachung.
Dienſtmann Jakob Häußge iſt am 18. April lfd. Js.
ver=
ſtorben. Etwaige Anſprüche an deſſen Kaution können bis
Don=
nerstag, den 27. Mai lfd. Js., vorm. 10 Uhr, bei uns geltend
gemacht werden.
Darmſtadt, den 14. Mai 1915.
(7615
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Dr. Reinhart.
Abgabe von Kartoffeln.
Die Stadtverwaltung gibt aus dem beſchafften Vorrat
nun=
mehr an die Einwohner Darmſtadts Speiſekartoffeln ab. Die
Abgabe erfolgt gegen einen bei der Stadtkaſſe gegen Bezahlung zu
erhaltenden Empfangsſchein.
Der Preis beträgt:
1. Für Perſonen, deren Einkommen (nach dem Steuerzettel)
weniger als 2600 Mk. beträgt, für den Zentner 6.00 Mk.,
2. Für Perſonen deren Einkommen (nach dem Steuerzettel)
mehr als 2600 Mk. beträgt, den Selbſtkoſtenpreis von 7.00 Mk.
An Perſonen mit mehr als 2600 Mk. Einkommen wird nicht
unter einem Zentner (50 kg) abgegeben: an Perſonen mit weniger
als 2600 Mk. Einkommen werden auch kleinere Mengen, jedoch nicht
unter zehn Pfund (5kg) abgegeben. Der Preis beträgt dann einen
entſprechenden Teilbetrag des Zentnerpreiſes. Die Berechnung des
Preiſes von 6 Mk. für den Zentner (unter Einkaufspreis) erfolgt nur
auf Grund des durch Vorlage des Steuerzettels zu erbringenden
Nachweiſes, daß das Einkommen weniger als 2600 Mk. beträgt.
Die Ausgabe der Kartoffeln erfolgt bis auf weiteres Dienstags
und Freitags jeder Woche, nachmittags 3—7 Uhr (zum erſtenmal am
Freitag, den 14. Mai) an folgenden Ausgabeſtellen:
1. Bfründnerhaus (Eingang von der Frankfurter Straße).
2. Schulzenbau (Ecke Langgaſſe=Schulzengaſſe).
3. Stadtknabenſchule III (Ludwigshöhſtraßeſ.
Darmſtadt, am 12. Mai 1915.
(7465dsg
Der Oberbürgermeiſter:
Dr. Gläſſing.
Oeffentliche Impfung.
Mittwoch, den 5. I. Mts., und die folgenden Mittwoche,
ſolange Bedürfnis, von 5—6 Uhr nachmittags unentgeltliche
Impf=
termine im Schnihaus an der Rundeturmſtraße für im Vorjahr
geborene, ſowie für ällere, mit der Impfung im Rückſtande
verblie=
bene Kinder.
Nachſchau jeweils acht Tage ſpäter, bei Meidung der
geſetz=
lichen Strafe. Kinder, die in dieſen Terminen nicht geimpft werden,
ſind bis zum Jahresſchluß auf Koſten der Eltern impfen zu laſſen,
andernfalls im Januar k. Js. die Nachholung der Impfung binnen
kürzeſter Friſt unter Strafandrohung angeordnet wird.
Außer den Pflichtigen werden in den Terminen auch
Erwach=
ſene auf ihren Wunſch und Kinder, die erſt im laufenden Jahre
geboren ſind, auf Wunſch ihrer Vertreter geimpft.
In der Regel werden in jedem Termin nicht mehr als
50 Impfungen vorgenommen.
Kinder, deren Zurückſtellung von der Impfung wegen
Kränk=
lichkeit beanſprucht wird, können gleichfalls in den Terminen dem
Impfarzt vorgeſtellt werden.
Wegen der Wiederimpfung der Schulkinder wird beſondere
Benachrichtigung an die Schulvorſteher erfolgen.
Aus einem Hauſe, in dem anſteckende Krankheiten, wie
Schar=
lach, Maſern, Diphtherie, Croup, Keuchhuſten, Flecktyphus,
roſen=
artige Entzündungen oder die natürlichen Pocken herrſchen, dürfen
Impflinge zum allgemeinen Termin nicht gebracht werden.
Die Kinder müſſen zum Impftermin mit rein gewaſchenem
Körper und mit reinen Kleidern gebracht werden.
Darmſtadt, den 3. Mai 1915.
(6967a
Der Oberbürgermeiſter:
J. V.: Schmitt.
Futterverſteigerung.
Die am 11. d. Mts. vorgenommene Verſteigerung der
Futter=
nutzung von einem Teil der ſtädtiſchen Pallaswieſe iſt genehmigt.
Die Mähſcheine können bei der Stadtkaſſe in Empfang
ge=
nommen werden und müſſen bis längſtens 25. d. Mts. abgeholt ſein.
Nutzungszeit bis einſchließlich 5. Juni l. Js.
Darmſtadt, 12. Mai 1915.
Der Oberbürgermeiſter.
7596oi)
I. V.: Ekert.
Bergebungeiner Stoff=u. Wollelieferung.
Wir weiſen darauf hin, daß die Arbeitszentrale Darmſtadt
zur Beſchäftigung von Frauen und Mädchen ein Ausſchreiben in dor
Darmſtädter und Frankfurter Zeitung erlaſſen hat, wonach größere
Mengen Normalſlanells, Baney und Baumwolſpagnolets,
Hemden=
flanells, feldgrauen Halsbindenſtoffs, Wattierleinen, blauen
Baum=
wollſtoffs Helmüberzugsſtoffs, Salzbeutelſtoffs, Gurtband für
Arm=
binden, Fahnentuchs, Wolle und Baumwolle benötigt ſeien.
An=
gebote ſind bis ſpäteſtens Mittwoch, den 26. Mai 1915, an das
Arbeitsamt Darmſtadt, Waldſtraße 19, einzureichen.
(6645
Die Großh. Handelskammer Darmſtadt.
Die Ausführung der Erd= und Oberbauarbeiten zur Herſtellung
eines Ueberholungsgleiſes auf Bahnhof Bürſtadt ſoll
ver=
geben werden.
Bedingungen und Zeichnungen können im Bureau des
unter=
zeichneten Betriebsamtes (Zimmer Nr. 3) und bei der Bahnmeiſterei 7.
in Lampertheim eingeſehen werden. Angebotsformulare werden
gegen poſt= und beſtellgeldfreie Einſendung von 90 Pfennig (nicht in
Briefmarken) abgegeben.
Die Angebote ſind bis zum Eröffnungstermin Montag, den
31. Mai 1915, vorm. 11 Uhr, poſtfrei, verſchloſſen und mit
ent=
ſprechender Aufſchrift verſehen, einzuſenden. Es werden nur ſolche
Unter=
nehmer berückſichtigt, welche Mitglied einer Berufsgenoſſenſchaft ſind.
Zuſchlagsfriſt: 4 Wochen.
Worms, den 15. Mai 1915.
(J,7654
Großh. Heſſ. Eiſenbahn=Betriebsamt 2.
Ueberſicht
der Durchſchnittspreiſe von
folgen=
den Früchten und
Verbrauchsgegen=
ſtänden in der Zeit
vom 1. bis 15. Mai 1915:
Butter ½ Kilo Mk. 1.80
Butter in Partien Mk. 1.70
Eier das Stück 10 u. 13 Pfg.
Eier in Partien je 25 Stück
Mk. 3.—
Kartoffeln je 100 Kilo . Mk. 11.60
Kartoffeln 25 Kilo . . Mk. 3.50
Kornſtroh 50 Kil.
. Mk. 4.—
Heu 50 Kilo
. Mk. 5.50
Darmſtadt, 17. Mai 1915.
Großh. Polizeiamt Darmſtadt.
die Mahſaſtderſeheng
vom 12. ds. Mts. iſt genehmigt.
Abgabe der Abfuhrſcheine bei betr.
Kaſſenſtellen ab 20. ds. Mts.,
Ueber=
weiſung und erſter Fahrtag 21. ds.
Mts. 8 Uhr vormittags. (7614
Darmſtadt, 17. Mai 1915.
Großh. Oberförſterei Krgnichſtein.
van der Hoop.
Bekanntmachung.
IIn unſer Handelsregiſter,
Ab=
teilung A, wurde heute hinſichtlich
der Firma:
Darmſtädter Holzinduſtrie,
W. Mahr Nachf.,
Darm=
ſtadt,
eingetragen:
Kaufmann Albert Feuchtwanger
Ehefrau, Lina geb. Bruchfeld in
Darmſtadt iſt zur Prokuriſtin
be=
ſtellt.
(7616
Darmſtadt, 6. Mai 1915.
Großh. Amtsgericht Darmſtadt I.
Beſanmahntg.
In dem Konkursperfahren über
den Nachlaß des Kaufmanns Heury
Spanier in Darmſtadt ſoll eine
Abſchlagsverteilung erfolgen. Nach
dem auf der Gerichtsſchreiberei des
Großherzogl. Amtsgerichts
Darm=
ſtadt I ausliegenden Verzeichniſſe
ſind 38000 Mk. Forderungen zu
berückſichtigen.
(763
Der verfügbare Maſſenbeſtand
beträgt 2400 Mk.
Darmſtadt, 17. Mai 1915.
Der Konkursverwalter.
Belzablunr,
Die Abfuhr der Grubenhölzer
aus dem Gemeinde= und
Doma=
nialwald Meſſel — ca. 1000 cbm
zum Bahnhof Meſſel bezw.
Eppertshauſen ſoll vergeben
wer=
den. Die Abfuhr hat am 1. Juni
zu beginnen und muß Ende
Sep=
tember 1915 beendet ſein. Auf
Wunſch wird das Holz im Walde
in kurze Längen eingeſchnitten.
Angebote mit Preis ſind bis zum
27. d. M. an den Unterzeichneten
einzureichen. Olischläger II.,
in Fa.: Wenzel & Co.,
Breiten=
diel 29, Unterfranken. (7610imd
Zichung am 8. u. 9. Inn
othaer
Lotteriei
4638 Gewinne i. W. v. M.
50000
Hauptgewinne i. W. v. M.
10000
5050
Porto u. Liste 25 Pf. extra.
Lose I. Nachnalme 2oPfteurer.
Zu hab. in allen Losegeschäft. u. beid.
Kol. Preuß. Lotterie-Einnehmern
Hilsdorf, Kullmann,
Ohnacker. Petrenz,
Schmidt. (47430
Brenntannäpfel
das hI 1 Mk., bei 10 hI 95 Pfg.
Fichtenzapfen
das hI 55 Pfg., bei 10 hI 50 Pfg.
liefert frei ins Haus (460a
Conrad Appel
Bismarckstrasse 61 Fernspr. 91
menig gebr. Gaswandlampe m.
Wverſtellb. Meſingarm m. Leitg.
für Kontor, billig abzug. (*10061
Klappacherſtraße 17, part.
HASSTA
Verviel fältigungs-
Büro
Inh. S. Guttmann
Vendelstadtstr. 26
Telephon 1679.
(6581a
Schrei bmaschinen-
Arbei ten
Diktate
Verviel fältigungen
Zeugnis-Abschriften
schnel I-sauber
diskret-biIig.
Wie nen
werden Vorhänge, Gardinen,
Spitzen, Kleider etc. mit meiner
in Ausgiebigkeit, Schönheit u.
zartem Ton bis jetzt
unüber=
troffenen (7624a
Créme-Farbe.
nur echt in Flaschen mit
Ge=
brauchsanweisung und Firma:
Fr. Beckenhaub,
Drogen- u. Farbenhandlung,
Ecke Schul= und Kirchſtraße.
Zweiggeſchäft:
Wilhelminenſtraße 11.
Gebr. ſowie neue Möbel
kaufen Sie ſtets vorteilhaft im
Möbel=
verkauf J. Lich, Alexanderſtr. 3,
parterre. Kein Laden. (5829a
Fußschweiß
lindert Desodoral am besten
Gg. Germann,
7627a)
Grafenstr. 35.
Mir remn
Hufſtollen
pr. Mille Mk. 24.— 34.—
Beilpicken per Stück Mk. 2.—
Feldbeile
„ 1.80
alles vorſchriftsmäßig ſofort
lieferbar
R. Meſenhöller, Remſcheid.
Teleſon 1555. (I,7621
Diplom.-Schreibtiſch
kl. Bücherſchr., pol. Bettſtellen, 2tür.
Kleiderſchr., verſch. Stühle, hochf.
Schlafzimmer m. 3tür. Spiegelſchr.
billig zu verk. Uhland,
Möbel=
werkſtätte, Hügelſtr. 29. (*10072
f. 45 M. Herren=
Bamenrad kad mit
Doppel=
überſetzung 50 Mk., Jugendrad,
wie neu, zu verkaufen (*10057
Erbacherſtraße 5, 3. St.
Zu verkaufen:
Ein ſchöner mittelgroßer
Eisſchrank.
Kaſinoſtraße 18, 1. Stock. (7650
Für unſere Krieger.
Ein g. erh. verſtellb. Liegeſtuhl bill.
zu verk. Wienerſtr. 57, pt. (*1006
Fruche Honig
Delikater Brotaufstrich,
bester Ersatz für Bionenhonis,
sehr nahrhaft u. wohlschmeckend
ertehete ent
franko, geg. Nachnahme versendet
Eugen Servuss, (I,7620
Dresden, Arnimstrasse 14.
Kriega=
Hollschane
für Kinder ſind wieder in all.
Größen eingetroffen (7609
I1 Holzstraße 11
Telephon 912.
Uniformen
nach Maß
Helme, Mützen
Säbel, Degen
Feldbinden
Schärpen etc.
Offiziertornister
Kartentaschen und alle
Ausrüstungsstückefürs Feld
Vollständige Bquipierungen
für Offiziere und Einjährige
Philiop Hess
Darmstadt, Schillerplatz 5
Enpſehle
täglich 2 mal friſche Spargel 83
aus junger Anlage,
zum Einmachen billig.
Rhabarber 10 Pfund 100 Pfg.
Karlſtraße 50
Jakob Schellndds, Telephon 1697.
Spargel
kurz geſtochen, nicht gewäſſert,
vorzügl. z. Einmachen u. Verſchicken,
35, 45 u. 55 Pfg.,
Ausgeſuchte 55 Pfg.
ſowie
(*10111
Sommersalat
Rhabarber
große Stangen, Pfund 10 Pfg.
bei
Kramer, Schießhausſtraße 69.
Feliertepſlanſen
großer Vorrat. (B7643
Gärtnerei Loos a. isral. Friedhof.
Herrſchaften Große Sendung Ia
Voberheſſ. Wurſtwaren (
Dauer=
ware), Dörrfleiſch u. Nußſchinken,
eingetroffen, heute noch billig,
ge=
eignet als Feldpoſtſendungen.
Arnold, Mollerſtr. 36. (*10113
Hahlien abzugeben v. St. 10 Pf.
10007) Wenckſtraße 27.
Bäuernraat
ſelbſt eingeſchnitten, mit Weingeſch.
Pfund 12 Pfg.
(7618im
Gg. Germann
Grafenſtraße 35.
Zut erh. Lhalzelongue bill. zu verk.
—10096) Magdalenenſtr. 4, Hth I.
Tussbodenlacke
Hasslachol
in verschiedenen Farben,
bestes Fussbodenöl
schnell trocknend,
Patentamtlich geschützt.
sehr haltbar.
Parkettreinigungsmittel.
Oelfarben
in allen Müanoen. Parkett-Wachs
Fertig zum Streichen. AlleArtikel zum Hausputz.
Stahlspähne
Cirine
Dahrits
Ciranol
Bohner-Wachs Parkettreiniger
Leinöl
Anton Fischer
Secatif Frankfurterstr. 12/14
Adler-Drogerie
Terpentin-Ersatz
Telephon 186.
Die Kdoptipfochter.
Original=Roman von H. Courths=Mahler.
56)
(Nachdruck verboten.)
Doch, Herbert; ich weiß es zum Glück. Und ich kann
und will Dir das Vertrauen Brittas zurückgewinnen.
Ich bin ja ſchuld, daß Du ihr damals nicht offen ſagteſt,
wie die Sache lag. Ich weiß, wie es in einem Herzen
ausſieht, das glauben und vertrauen möchte und doch nicht
kann. Du ſollſt kein Wort zu Deiner Verteidigung ſagen;
denn furchtbar iſt es einer Frau, ſolch eine Verteidigung
hören zu müſſen, ohne daran glauben zu können. Mir
wird Britta glauben, verlaß Dich drauf. Dann wird ſie
ſelbſt zu Dir kommen und um Deine Verzeihung bitten.
Laß ſie ruhig gewähren. Entzieht ſie ſich Dir heute noch,
ſo dringe nicht in ſie. Und begegnet ſie Dir, ehe ich mit
ihr geſprochen habe, ſo komme mit keinem Wort auf die
Angelegenheit zurück.
Aber ſie wird dann um ſo mehr leiden.
Die alte Dame ſah ihn ernſt an.
Beſſer, ſie leidet jetzt einige Tage, als ihr ganzes
Leben lang. Sei zurückhaltend. Sie kann aus Deinem
Benehmen merken, daß Du durch ihr Mißtrauen gekränkt
biſt. Alles andere überlaſſe mir.
Herbert willigte ſeufzend ein.
Lange halte ich das aber nicht aus, ſtieß er gequält
hervor.
Frau Claudine lächelte.
Keine Angſt, es ſoll nicht lange dauern. Vielleicht
kommt ſie heute noch zu mir, ſonſt aber beſtimmt morgen
und dann wird alles wieder gut ſein.
Herbert begab ſich einigernaßen getröſet in das
Laboratorium, wo er gerade jetzt eine wichtige Arbeit
vor=
hatte.
Frau Claudine ſah ihm nach
So töricht wie Britta, habe auch ich einſt gegen mein
Glück gewütet — und niemand konnte mir helfen. Und ſo
verzweifelt wie Herbert mag wohl auch Heinz manchmal
von mir gegangen ſein, ehe er den letzten ſchweren Schritt
tat. Oh, Du mein geliebter Mann — was hab ich Dir
und mir getan! —
Britta ließ ſich am Nachmittag wieder mit Unwohlſein
bei Frau Claudine entſchuldigen. Sie fühlte ſich auch
wirklich matt und müde zum Sterben.
Länger konnte ſie Herbert nicht mehr ausweichen, ſonſt
fiel das der Dienerſchaft auf — und auch der Mutter.
Dieſe ſollte um keinen Preis erfahren, was ſie von Theo
gehört hatte. Es würde Herbert auch in ihren Augen
herabſetzen und das ſollte nicht ſein, dazu liebte ſie ihn
trotz allem zu ſehr. Sie ſuchte ſich auszumalen, wie es
ſein würde, wenn ſie wieder mit ihm zuſammentraf: Er
würde allerlei Ausflüchte gebrauchen und die ganze
An=
gelegenheit als eine Lappalie behandeln.
Und dann — was würde das nachher für eine Ehe
werden? Ein Nebeneinanderleben ohne Tiefe, ohne
Vertrauen.
Sie biß die Zähne zuſammen, ein Schauer lief über
ihren Körper. Aber dann richtete ſie ſich entſchloſſen auf.
Zu der Zeit, da er abends heimkam, ſaß ſie mit
blaſſem, ſtarrem Geſicht, ihn erwartend, im Wohnzimmer.
Pünktlich kam er heim. Sie hörte ſeinen Schritt und
ſaß wie gelähmt auf ihrem Platz. Als er ins Zimmer
trat, wandte ſie das Geſicht nach dem Fenſter; ihre ganze
Haltung verriet Abwehr. Eine Zärtlichkeit von ihm wäre
ihr jetzt einer Schmach gleichgekommen.
Er wollte erſt auf ſie zueilen, aber ihre Haltung warnte
ihn und er dachte an Frau Steinbrechts Worte.
Nur ihre Hand nahm er und küßte ſie.
Guten Abend, Britta, biſt Du endlich für mich zu
ſpre=
chen? ſagte er halblaut.
Sie wandte den Kopf nach ihm und er ſah den
Lei=
denszug in ihrem Geſicht. Unwillkürlich hob er die Arme,
um ſie zu umfaſſen. Da ſah er aber einen ſo
abwehren=
den Ausdruck in ihrem Geſicht, daß er die Arme wieder
ſinken ließ.
Guten Abend, ſagte ſie tonlos. Ich fühle mich nicht
wohl — entſchuldige!
Und dabei dachte ſie:
Nun wird er mit ſeinen Ausflüchten beginnen.
Aber zu ihrem Befremden geſchah nichts dergleichen.
Er ſagte nur, ſo ruhig er konnte:
Ich hoffe, Du biſt nun wieder wohl. Wollen wir zu
Tiſch gehen?
Sie erhob ſich mit einem Gefühl, als ſchwanke der
Boden unter ihren Füßen. Was war das? Hielt er es
nicht einmal für nötig, ſich zu entſchuldigen?
Ihr Stolz erwachte. Sie ſaß ſcheinbar unbewegt
ihm gegenüber. Sonſt pflegten ſie bei Tiſch allerlei
Tor=
heiten zu treiben, heute nahmen ſie ganz formell das
Mahl ein oder gaben ſich wenigſtens den Anſchein. In
von ganz
Pliniger-Verkaufbesohderer Biliigtterr!
In allen Abtellungen kommen große Posten Waren zum Verkauf, die einen bedeutend höheren Wert haben.
Handschuhe
Strümpfe
Schürzen
Wäsche
Damen-Zwirn-Handschuhe
mit 2 eleg. Druckknöpfen Paar 30 ₰
Damen-Handschuhe
Wildleder imit., hervorragende
. Paar 48 ₰
Qualität
Ein
Posten Damen-Handschuhe
beste Qualitat, Verkaufswert
bis 1.25 . . . . jetzt Paar 68 ₰
Ein
Posten halblange Handschuhe
in weiß, schwarz u. farbig, regul.
Verkaufswert bis 1.25, jetzt Paar 38 ₰
Ein
Posten halblange Handschuhe
regulärer Verkaufswert bis 1.50
jetzt Paar 75 ₰
Damen-Strümpfe, vollständig
nahtl., echt diamantschwarz, Paar 48 ₰
Damen-Strümpfe, in schwarz
und lederfarbig, verstärkte Ferse
und Spitze . .
. . Paar 15 ₰
Damen-Strümpfe, extra Macco,
doppelte Sohle . .
. Paar 95 ₰
Promenaden-Strümpfe aus
bestem Schiller-Macco, ganz be-
... Par 1.25
sonders stark .
Gr. Posten gestickte Strümpfe
besonders stark .
. . Paar 95 ₰
Damen-Blusenschürzen
aus Ia Stoff mit Besatz, Stück 95 ₰
Damen-Blusenschürzen
aus besten Stoffen, extra weit 1.75
Damen-Kleiderschürzen
ganz geschlossen, Ia
wasch-
echte Stoffe . . . . Stück 1.95
Große
Posten Kleiderschürzen
aus allerbesten Stoffen, alle
Weiten, Stück 3.95, 3.50 und 2.85
Grosse Posten Untertaillen
aus Ia Stoffen, in allen Weiten
Wert bedeutend höher
Serie I
Serie II Serie III
95₰ 1.25 1.65
Grosse Posten Damen-Hemden
aus besten Stoffen
Wert bis 4.25 — jetzt zum Aussuchen
Serie 1
Serie II
Serie III
1.75 2.25
2.75
Grosse
Posten PrinzeB-Unterröcke
(7667
besonders billig.
Serie I Serie II Serie III Serie IV
Ein
Post.
Mier iate
en
allerbeste Qualität., regul.Wert b. 30ℳ, p. Stück 5.00 7.50 9.50 12.50
S.afau
Darmstag., ILg
Große Posten
Einsatz-Hemden
beste Qualitäten, mit herrlichen
Ein-
sätzen . . . . Stück 3.50, 2.95,
Tel. 2270.
Konsumenten
kaufen Bindfaden u. Packkordel gut u. billig
in dem Spezial-Engros-Geschäft von
Hermann Hachenburger
37 Rheinstrasse 37. Telephon 1829. (3406a
Damenputz.
Den geehrten Damen von Darmstadt und
Umgegend zur gefl. Kenntnis, dass ich im Hause
Nieder-Ramstädterstrasse 55, 2. St.
ein Putzgeschäft eröffnet habe. Durch reiche
Erfahrungen und Kenntnisse bin ich in der Lage,
dem verwöhntesten Geschmack Rechnung zu tragen
und sehe geneigtem Besuche gerne entgegen.
Hochachtend
KATHE KNOLL
Langjährige Direktrice der Firma
ScHÜRMANN & CO., Darmstadt.
Alte Zutaten werden auf das
Geschmackvollste verwendet.
Reichhaltige Auswahl in garnierten
und ungarnierten Damen-Hüten.
(2100)
Schirmſabeit
F. W. Schlüter, Kirchſtr. 27
empfiehlt
Regenſchirme
für Damen, Herren und Kinder
in allen Preislagen.
(271a
Heil &John, Hanufakturwaren. (5709a
Die altbewährte und beste
Marke. (6675a
Haas & Bernhard
Rheinstrasse 19.
Alle Reparaturen billigst.
Ee
Dohlen, Helz und BrikettsEinguterhaltener Kinderwagen
empfiehlt ins Haus geliefert E zu verkaufen. Gervinusſtr. 34,
(*10084
X,459) J. Müller, Kiesſtr. 20. Htb. 2. St. r.
Wahrheit zwangen beide nur mihſan einige Wien
hin=
unter. Er beobachtete ſie verſtohlen und dachte:
Das halte ich nicht länger aus.
Aber es lag etwas in ihrem Weſen, das ihn mahnte,
vorſichtig zu ſein. Wie leicht konnte er etwas verderben,
wenn er nicht Frau Claudines Rat folgte.
Gleichzeitig erhoben ſie ſich — Unfähig, dieſe Qual
länger zu ertragen, vom Tiſch, und Britta ſtieß haſtig
hervor:
Ich gehe noch ein Stündchen zur Mutter hinunter,
weil ich nachmittag nicht unten war.
Dann verließ ſie ſchnell das Zimmer.
Unwillkürlich lief er ihr nach, aber dann blieb er
ſtehen.
Sie geht zur Mutter — ich will warten, bis ſie
wie=
derkommt.
Er ging in ſein Arbeitszimmer und ſetzte ſich an ſeinen
Schreibtiſch. An Arbeit dachte er aber nicht. Er ſtützte
den Kopf in die Hand und brütete vor ſich hin. Sein
Herz war voll Groll gegen Theo, dem er dieſe qualvollen
Stunden zu verdanken hatte. Wie nun, wenn er nicht in
Frau Claudine eine einwandfreie Zeugin für ſeine
Un=
ſchuld gehabt hätte? Dann war ſein Glück vielleicht für
immer vernichtet. Das hatte Theo ja bezweckt — es war
ſeine Rache dafür, daß Herbert ſich Brittas Hand errungen
hatte.
Er ballte die Hände und ſeine Augen blickten drohend.
Bube — wenn die alten Leute nicht wären, denen wir
ſo viel Dank ſchulden — du ſollteſt mich kennen lernen!
Britta war in qualvoller Stimmung den Berg
hinab=
gelaufen. In ihrem Herzen ſah es jammervoll aus. Sie
konnte ſich Herberts Weſen nur mit Gleichgültigkeit ihr
gegenüber erlüren. Aſo das blieb übrig, nahdem die
Verſtellung von ihm gewichen war?: Er glaubte wohl,
nun nicht mehr nötig zu haben, die Rolle des glücklich
Lie=
benden zu ſpielen? Britta hätte laut hinausſchreien
mögen vor innerer Qual.
Aber ihr Stolz erwachte! Und ihr Trotz! Nicht ein
Wort ſollte ihm verraten, was ſie um ihn litt.
Blaß, aber mit ſtolz erhobenem Haupte trat ſie bei
Frau Claudine ein. Nur das kleine Faltendreieck auf der
Stirn verriet der alten Dame, daß Britta ihr
Gleich=
gewicht noch nicht wiedergefunden hatte.
Liebevoll ſchmiegte ſie ſich an die Mutter. Ach, wie
gut verſtand ſie nun, was dieſe einſt gelitten haben mochte.
Aber niemals durfte die Mutter erfahren, daß auch ihr
Glück zerbrochen war. Auch Theo wollte ſie nichts merken
laſſen, daß er ihrem Glück den Todesſtoß verſetzt hatte.
Frau Claudine nahm die junge Frau liebevoll in ihre
Arme.
Du willſt noch ein Stündchen mit mir plaudern? Wie
gut, daß Du kamſt, Herzenskind; ich hatte Sehnſucht nach
Dir: Biſt Du wieder ganz wohl?
Britta umfaßte ſie ſo feſt, als müſſe ſie einen Halt
haben, und die Tränen wollten aufſteigen. Aber ſie
be=
zwang ſich tapfer.
Ein wenig Kopfweh habe ich noch immer, aber das
vergeht wohl bald. Sorge Dich nicht um mich, Mütterlein.
Und Herbert, Herzenskind? Ließ er Dich allein gehen?
Britta wich ihrem Blick aus.
Er iſt — er hat noch zu arbeiten.
Frau Claudine ſtrich ihr über das flimmernde Haar
und ſah ſie lächelnd an. Wie ſchwer Britta das Lügen
wurde.
E, ſo ſteiſig iſt erl Das wird ihm hart antomment
Britta lenkte das Geſpräch auf ein anderes Thema
und als Frau Stange mit einer Erfriſchung hereinkam,
zwang ſie ſich, mit dieſer zu ſcherzen. Auch als ſie dann
mit der Mutter allein war, hielt ſie den gezwungen
luſti=
gen Ton feſt.
Da aber zog Frau Claudine die junge Frau neben
ſich auf den Divan und ſagte, ihre Hände feſthaltend:
Herzkind — mach doch keine Flauſen. Mich täuſcheſt
Du nicht. Ich leſe in Deinen Augen allerlei, was zu
Dei=
nen luſtigen Reden nicht paſſen will. Biſt wohl böſe auf
Deinen Mann, daß er die Arbeit Deiner Geſellſchaft
vor=
zog? Biſt am Ende zu mir heruntergelaufen, um ihn
da=
für zu ſtrafen?
Britta ſaß wie gelähmt vor Schreck, daß die Mutter
etwas gemerkt haben könnte.
Nein, nein — wirklich nicht, ſtieß ſie hervor.
Frau Claudine küßte ſie auf die Stirn.
Lügen kannſt Du gottlob ſchlecht, ſagte ſie ruhig.
Britta wurde dunkelrot.
Aber Mama — liebe Mama —
Laß nur — ich — ich durchſchaue Dich, als wenn Du
von Glas wärſt.
(Fortſetzung folgt.)
weleh. elne zarte,weiße Haut u.
bleudschön. Teinterlang
uer-
haltenwill, wäschtsich nurmit
rechangfero-Felfe.
die beste Lilienmilchseife von
Bergmannn & Co., Radebeul.
Stck. 50 Pf. Ueberallerhältlich.
in
Sa
Läh deden. SPauhs
genau passend und bequem
ob verdorben u.
ob gesund und
dabei iwgienisch anerkannt vollkommen
mockern undk eiegant 19t
krank
schön
D. R. 9.
das System gesundheitlicher Fussbekleidung.
Cgegſſck verhütet und befreit von Fussleiden Chnsgſſk
verschafft Schönen, anatomisch richtigen Gang,
ist auch für Kinder von sehr grossem
Wert-
wirdk auf Fussmesung hin verabfolgt, heisst:
De tige Siefeenach
Chasalla Schuhges. m. b. HI., Darmstadt, Rheinstraße 12½ Fernsprecker 1809.
(7301a
Union Deutſche Verlagsgeſellſchaft
in Stuttgart, Berlin, Leipzig, Wien.
Ein ewiges Andenken
Das volkstümlichſte Werk über den gegenwärtigen Krieg iſt die
Illuſtrierte
Geſchichte des Weittrieges Teit/1e.
Wöchentlich ein Heft. Allgemeine Kriegszeitung. Preis 25 Pfennig.
Nach dem bewährten Vorbild unſerer rühmlich bekannten Illuſtrierten Geſchichte des Krieges 1870/71,
die als einzige unter vielen heute noch ſtark verbreitet wird, bieten wir jetzt abermals eine
fort=
laufende Zeitgeſchichte aller wichtigen Kriegsbegebenheiten, beſtimmt, die Ereigniſſe der
über uns aufgegangenen großen Zeit in Wort und Bild dauernd feſtzuhalten und ein Hausbuch zu
werden, das über die Urſachen und den Verlauf des uns aufgedrungenen Kampfes in abgeklärter
Art berichtet, Wertloſes beiſeite läßt und das Bedeutungsvolle und Bleibende ſammelt, ein
vater=
ländiſches Werk für alt und jung, hoch und niedrig, für die Gegenwart und die Zukunft.
Jedes Heft zahlreiche Beiträge namhafter Mitarbeiter aus dem Heere der
enthält neben zs Marine, den Kreiſen der Wiſſenſchaft. und Technit, ſowie wiele
d ſortlauſenden
Kriegsgeſchichte Abbildungen nebſt einem Extra=Kunſtblatt oder einer Karte:
Man beachte den Preis von 25 Pf. und verlange ausdrücklich „Kriegsgeſchichte Anion”.
an dem Weltkrieg ist ein
Geschossführungsring
in vornehm gediegener Ausführung, umgearb. zu einem
Armband oder Schmuck
Anfertigung (mit Widmung) preiswürdig in vollendeter Weise
Hoflieferant
Ludwigstrasse 20
Sg. Narp) Fernruf 500.
Kauft nur deutsche Nähmaschinen!
Die so vielfach in Zeitungen und von Hausierern angepriesenen
Nähmaschinen sind fast ausschließlich vaterlandsfeindliche
und englische Erzeugnisse oder deren Unternehmungen.
Wer solche Maschinen kauft, versündigt sich am eigenen Fleisch
und Blut und ist ein Vaterlandsfeind.
(6463a
Wir empfehlen ausschl. erstklassige Leutsche Nähmaschinen
in größter Auswahl zu billigsten Preisen.
HAAS & BERNHARD, Rheinstr. 19.
Straußfedern
in allen Preislagen empfiehlt
Aug. Rolle
Straussfedern-Spezialgeschäft
Karlstraße 28½, 1. Stock.
Reparaturen, Reinigen, Färben,
Kräuseln, in bester Ausführung.
die Keunen bereinr der wautg. Siehlemeinde,
laden freundlich ein zu dem
Donnerstag, 20. Mai, abends 8¼ Uhr,
im Gemeindehaus Kiesſtraße 17
ſtattfindenden Vortrag des Fräulein W. von Geldern-
Crispendork über ihre zweijährige Tätigkeit als
Schweſter des Roten Kreuzes in Tſingtau bis
zur Einnahme durch die Japaner. (7623
Eintrittskarten zu 30 Pfg. u. 1 Mk. im Gemeindehaus Kiesſtr. 17.
Mitteilung
Auf vielseitigen Wunsch wurde die Aufführung des grossen
sensationellen Detektiv-Romans
Der Sehlelmlistone Nachtschatten
nur noch bis heute verlängert.
Morgen kommt dann das vaterländische Filmschauspiel
in 3 Akten
Das ganze Deutschland Soll es sein
auf den Spielplan.
(7638
Die Direktion des Residenz-Theaters.
Olympia=
Inhaber:
Georg Brand.
Theater
Darmſtadt,
Rheinſtraße 2.
Nur einige Tage!
Die Tolen leben
Großes modernes Drama in 3 Akten in hochkünſtleriſcher
Darſtellung.
(*10126
Der Liebling des Regiments
Wunderbar ſpannendes, amerikaniſches Kriegsdrama,
Flammenpfeile
Spannender Indianer=Schlager. U. a.
Ftolea n. 8 5 . . . . Wer
S SIIME SEMEET GERN
Darmstadts erstes und grösstes
— Spezialgeschäft —
in echten Grammophon-, Gramola-
Apparaten und-Platten
K. Jäger, Hofl.
Georgenstr. 11 Tel. 2579.
Hellgraue Litewka
1 Reithoſe u. Dienſtmantel bill.
*10101) Willmann, Neckarſtr. 22.
Verkeo-Saal
Alexanderstr. 14.
Spezialitäten-u. Possen-Theater
Monat Mai (6892a
der grosse Spielplan der
Veroni-Sänger.
Großh. Hoftheater.
Dienstag, den 18. Mat:
162. Abonnements=Vorſtellung. A 41
Aleſſandro Stradella.
Komiſche Oper in 3 Akten
von Flotow.
Perſonen:
Aleſſandro
Stra=
della, Sänger . Aug. Globerger
Baſſ, ein reicher
Venetianer
: Alfr. Stephani
Leonore ſ.Mündel Olga Kallenſee
Malvolinol Ban= L. Schützendorf
Barbarino) diten Otto Thomſen
Hierauf:
Die Puppenfee.
Pantom. Divertiſſement in 1 Akt
von J. Haßreiter und F Gaul.
Nach dem 1. u. 3. Akte von „
Aleſſan=
dro Stradella” längere Pauſen.
Preiſe der Plätze (Kleine
Preiſe): Sperrſitz: 1.—12. Reihe
3.70 ℳ, 13.—19. Reihe 3.20 ℳ,
Par=
terre: 1.—5. Reihe 2.35 ℳ, 6.—8.
Reihe 1.95 ℳ, Proſzeniumsloge
5.20 ℳ, Mittelloge 5.20 ℳ,
Bal=
konloge 4.70 ℳ, I. Rang 4.20 ℳ,
II. Rang: 1.—6. Reihe 2.15 ℳ,
7. u. 8. Reihe 1.75 ℳ, I. Galeris
1.15 ℳ, II. Galerie 0.65 ₰.
Kartenverkauf: an der
Tages=
kaſſe im Hoftheater von 9½.—1½
Uhr und eine Stunde vor Beginn
der Vorſtellung.
Anf. 7 Uhr. — Ende nach 10¼ Uhr.
Vorverkauf für die Vorſtellungen:
Mittwoch, 19. Mai: Außer Ab.
Erſtes Gaſtſpiel des k. k.
Kammer=
ſängers Leo Sleaak. „Der
erroubadour.” Manrieo: Des
Slezak. Gew. Preiſe. Anf. 7½ Uhr,
Donnerstag, 20. Mai: 163. Ab.=
Vorſt. C 41. Zum erſten Male
wiederh.: „Schneider Wibbel”,
Kl. Preiſe. Anfang 7½ Uhr.
Freitag, 21. Mai: 164. Ab.=Vſt.
D 41. Zum erſten Male: „
Flo=
rian Geyer: Schauſpiel in 5
Akten von Gerhart Hauptmann.
Kleine Preiſe. Anfang 7 Uhr.
Aus dem Spielplan.
Samstag, 22. Mat: Außer Ab.
Zweites und letztes Gaſtſpiel Leo
Slezak. „Die Jüdin‟ Elegzar:
Leo Slezak. Gew. Preiſe.
An=
fang, 7 Uhr.
Oe
Vortragsbühne.
Kaisersaal.
Mittwoch, den 19. Mai, 8 Uhr:
2. Vortrag
mit über 150 Lichtbild.
gehalten von
Ing. Dr. H. Beck.
Wanderung
durch ein modernes
Schlachtschiff.
Die
beeschlucht
Der Kreuzerkrieg.
Blok-
kade. Küstenangriff.
Seestrategie.
DieNord-
see als
Kriegsschau-
platz. Mobilisierung
der Kriegsklotte.
See-
gefechts-Taktik.
Ge-
fechts-Anmarsch und
Aufklärung.
Gefechts-
formen. Bilder aus der
modernen Seeschlacht.
Karten (auß.
Karten-
steuer) von ℳ 2.50 bis
60 ₰ bei Thies Nachk.
(L. Schutter)
Elisa-
bethenstraße 12. (2575gim
Gut
er=
erhaltener Klapp=Sportwagen
(ohne Verdeck) zu verkaufen (B7657
Ereter, Moosbergſtr. 48, 2. St.
Ion
Srlledter
Rheinstr. 6 Tel. 173
Heute
ein hoch sensationelles
Programm!
D10
schwarze Familie
Grosses
Sensations-Drama
in 5 Akten
Dab Todobschtn
Schiffstragödie
*10141
in 2 Akten
Die schnellsten
Toterboete
del Wen
Die neuesten
Kriegsberichte.
VomGuten das Bestel
Lackierte Bettstellen
Ia Ausführung
Mk. 15.50, 19.50,
23.-, 25.-, 29.−.
Polierte Bettstellen
echt nussb., i. Eiche
Mk. 45.—, 48.−, 56.−
Patent-Matratzen . Mk. 13.50 16.− 17.50
seegras-Matratzen Mk. 17.50 14.− 9.75
Woll-Matratzen
Mk. 27.− 24.− 22.50
Kapok-Matratzen . Mk. 58.− 48.− 39.50
Roßhaar-Matratzen Mk. 110.− 95.− 80.−
Betten-
Spezial-Haus
Duchdan
Markt 11
Tel. 2188
in nür bester
Guall=
tät. Für Haltbarkeit
der Borsten wird
weitgehendste Ga-
E
E
rantie geleistet.
Niederlage der J. H. C.-Zahnbürste, offiziell empfohlen durch
die Internationale Hygiene-Commission, den Vereinsbund
Deutscher Zahnärzte und den wirtschaftlichen Verband
Deutscher Zahnärzte.
(466a
Preis: Stück 35, 45, 60 Pfennig.
Parfümerie Gg. Frz. Frank
Telephon 886.
Elisabethenstrasse 9.
die sich im Korsett
mnbequem fühl., sich
aber elegant, mode-
I gerecht und doch Kalustris
Dar
absolut gesund
kleiden woll., tragen
D. R. P., Patente aller Krlturstaaten. — Sofortiges Wohlbefinden. Größte
Leichtigkeit u. Bequemlichkeit. Kein Hochrutschen. Vorzügl. Halt im
Rücken. Natürlicher Geradehalter. Völlig freie Atmung u. Bewegung.
Elegante, schlanke Figur. Für jeden Sport geeignet. Für leidende u.
korpulente Damen Spezial-Fassons. — Illustr. Brosch. u. Ausk. kostenl. d.
Inh.: Frau E. Spreng,
Kalastris-Spezial-Geschäff Schulstr. 8, I. Tel. 1366.
Antmmottin
das Mottenmittel der
Zukunft, tötet (7625a
Motten undderen Brut.
Nur echt zu haben bei:
Fr. Beckenhaub,
Medizinal=Drogerie,
Ecke Schul= und Kirchſtraße.
Zweiggeschäft: Wilhelminenſtr. 11.
Ketrag. deren u. Damenſtieſel,
„ Herren= u. Damenkleider
aller Art, neue und gebrauchte
Möbel billig zu verkauf.
Ballon=
platz 10, part. Kein Laden. (7217a
aöherd. 1. m. Tlſchu. g. Zud.
Gweg. Anſch, ein. größ. bill.abzug.
*10068) Karlſtr. 110, 2. St.
Grankfurterſtraße 74, 1. Stock,
kön. noch einige Herren u. Damen
an gut.
bürgerl. Mittag=u. Abendtiſch
teilnehmen. Daſelbſt ein gut mbl.
freundliches Zimmer, ev. mit Pen=
(7632
ion, zu vermieten.
Damen
und Schülerinnen
die hieſige Schulen beſuchen, kön.
anten Mittagstiſch bei Arztwitwe
erhalten. Viktoriaſtr.35, p. (*5609
Sommeraufenthalt geſucht in
mögl. Nähe von Darmſtadt,
Odenwald od. Bergſtr., direkt am
Wald, 2 Zim. (möbl.) m. Küche od.
Mitbenutz. einer ſolch. Ruhe i. Haus
u. Umgeb. Bedingung. Ang. unter
B 66 an die Geſchäftsſt. (*10094
Lud. Heyl Sohn
Großh. Hoflieferant
Darmstadt.
Spezial-Gross-Geschäft
für (1969a
COGNAC
deutsch u. französisch
Spirituosen und Liköre
Weiß- und Rotweiné
Süss- und
Frühstücksweine
Vorteilhafteste Bezugsquelle
für Wiederverkäufer.
Braver Arbeiter, 29 Jahre alt,
evang., wünſcht mit einem braven
Mädchen zwecks Heirat in
Ver=
bindung zu treten. Ang. u. B 76
an die Geſchäftsſtelle. (*10131id
Muter Gertant
5 Pfg.
Spinat
Rhabarber . . 8—10
Kopfſalat .
—6
Gurken . . . . 35—40 „
Schwarzwurzel . 15—20 „
Spargel
täglich zweimal friſch, 25—45 Pfg.,
ſorgfältiger Verſand nach den
Kriegsſchauplätzen,
Erdbeeren
ſtets friſch, Pfund Mk. 2—2.50,
neue Bohnen, Karotten,
Kohl=
rabi und Blumenkohl
empfiehlt
(*10124
Hoflieferant Held
Karlſtr. 24. Telef. 478.
Obiges Angebot verſteht ſich für
nur friſche auserleſene erſtklaſige
Waren.
Elisabethenstr. 31
Austuhrungsstene - Enboteninstitur ierd Lolz u. m. L. II.e Telephon 461. (6593a
Prompte und beste Ausführung von Aufträgen und Arbeiten aller Art.
Wir bringen
für
in unserem extra billigen
Farbige Blusen aus Leinen oder Mousseline
1.35, 1.10, 85 ₰
Weisse Blusen mit schönen Einsätzen, gute Verarbeitung . . . . . . 1.75, 1.25
Batist-Blusen bestickt, modern gearbeitet, mit Kragen . . . . . 3.25, 2.45, 1.95
mit reicher Spitzengarnitur
Elegante Voile-Blusen und auch bestickt .
5.25, 4.50, 3.95
Blasen
Kostüm-Röcke aus karierten und gemusterten Stoffen . . . . . . . . 3.95, 2.95
Kostüm-Röcke schwarz-weiß-kariert, nur gute Qualitäten, mit Knopfverzierung . 3.25
aus Cheviot, Kammgarn und schön gemusterten Stoffen modern
6.95, 5.50, 4.95
Restam Roche Kostum-Röcke gearbeitet
Damen-Hemd mit Spitze und Festonverzierung . .
1.35, 95 ₰
Damen-Hemd mit Spitze und Stickereipasse
.. . . 1.85, 1.65
, „
mit breiter Stickerei
Madeira- und Phantasie-Hemd gut verarbeitet ..
2.95, 2.45, 1.95
Damen-Beinkleider Kniefasson, mit breiter Stickerei
1.95, 1.60, 1.20
Wasche
Damen-Beinkleider mit Stickerei und Festonbogen
1.35, 95 ₰
Spiral-Korsett langes Fasson, sehr preiswert
95 ₰
Frack-Korsett gute Verarbeitung . . .
1.95, 1.65
Frack-Korsett mit Strumpfband, Spezialmarke „Herta‟, gut sitzend
3.50
Hersers
Wasch-Unterrock gestreift . . .
95 ₰
Wasch-Unterrock gestreift, schöne Verarbeitung . . . . . . 1.95, 1.50, 1.10
Unterröcke Trikot, besonders preiswert
.. . 1.95
Oilterrocke
Knaben-Blusen hell und dunkel gestreift
1.25, 1.15, 95, 75 ₰
n-
Knd
Knaben-Anzüge dunkle und gestreifte, extra billig
,,,
1.50
Knaben-Anzüge hübsche Verarbeitung
4.25, 3.85. 3.10
Knaben-Anzüge „Kieler Fasson”, aus gutem Drell
6.00, 5.60
Knaben-Hosen blau Leinen, gute Qualitäten
1.65, 1.45, 1.25
Waschmneldung
Damen-Handschuhe kurz, farbig, mit Finger . . . . . . . 90, 80, 65, 45 ₰
Damen-Handschuhe kurz, Seide, farbig
88 ₰
Damen-Handschuhe lang, Seide, weiss, ohne Finger
95 ₰
Damen-Handschuhe weiss, lang, mit Finger
1.65, 1.50, 1.30, 95 ₰
Handschane
Damen-Handschuhe schwarz, kurz, mit Finger
1.10, 95, 80, 65 ₰
Damen-Strümpfe schwarz, extra billig
. . . . Paar 25 ₰
Damen-Strümpfe schwarz, glatt gewebt
1.10, 95, 75 ₰
Damen-Strümpfe braun, glatt gewebt.
1.00, 75. 50 ₰
Damen-Maccostrümpfe gestickt
1.20
Strampfe
Damen-Florstrümpfe
1.95, 1.70, 1.40, 1.10
Damen-Strümpfe gestickt, braun und schwarz, durchbrochen, anfangend
75₰
7046