Darmstädter Tagblatt 1915


Nr. 136., Dienstag, den 18. Mai.

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178. Jahrgang
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Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Polizeiamts Darmſtadt, der Großh. Bürgermeiſtereien des Kreiſes und der andern Behörden.
Das Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt wird Dienstags, Donnerstags und Samstags nach Bedarf beigefügt.

Der Krieg.
Von den Kriegsſchauplätzen. Die Verſenkung der Luſitania‟. Die Mitſchuldigen. Die Kriſis in Italien. Keine
Aushungerungsgefahr. Taten eines ruſſiſchen Armeeführers. Der Aufſtand in Portugal.

Von den Kriegsſchauplätzen.
* Großes Hauptquartier, 17. Mai.
(W. T. B. Amtlich.)

Weſtlicher Kriegsſchauplatz.
Nördlich von Ypern, weſtlich des Kanals,
bei Steenſtraate und Het Saas gaben wir unſere
vorgeſchobenen Stellungen auf und zogen die
dort ſtehenden ſchwachen Kräfte, um Verluſte
durch ſtarkes Artilleriefeuer zu verhindern, in
unſere Hauptſtellungen am öſtlichen Kanalufer
zurück.
Südlich von Nenve Chapelle hielten
die Engländer noch die Teile unſeres vorderen
Gräbens, die ſeit den vorgeſtrigen Kämpfen in
ihrer Hand ſind. Das Gefecht dauert dort
noch an.
Nördlich von Arras, bei Ablain und
Neuville, wieſen wir franzöſiſche Angriffe ſehr
verluſtreich für den Gegner ab.
Bei Ailly und im Prieſterwalde haben
ſich geringfügigere Infanteriekämpfe entwickelt.
Unſere Luftſchiffe machten erfolgreiche
Angriffe auf die Kriegshäfen Dover und
Calais.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz.
An der Dubiſſa, in der Gegend Eira=
gola
und Czekysky, ſowie ſüdlich des Njemen
bei Mariampol und Ludwinow wurden feind=
liche
Angriffe abgewieſen. Unter den bei Schawli
gemachten ruſſiſchen Gefangenen wurden Re=
kruten
des Jahrgangs 1916 feſtgeſtellt, die
eine nur vierwöchentliche Ausbildung hinter
ſich hatten.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz.
Unſer Vormarſch zwiſchen Pilica
und oberer Weichſel, ebenſo wie auf der
Front Sambor- Strij- Stanislau wird
fortgeſetzt. Bei Jaroslau und nördlich iſt es
an mehreren Stellen gelungen, den San zu
überſchreiten. Um Przemyslwird gekämpft.
Oberſte Heeresleitung.

Der Krieg im Orient.

* Konſtantinopel, 16. Mai, 8 Uhr 5 Min.
abends. Das Hauptquartier meldet: An der Dar=
danellenfront
bei Ari Burnu unternahmen drei
feindliche Bataillone mit Genietruppen geſtern früh gegen
die Stellung unſeres rechten Flügels wiederholte Angriffe,
durch die wir überraſcht werden ſollten. Die Feinde
wurden jedesmal mit Verluſten zurückgeworfen
und durch unſere Gegenangriffe bis an ihre Hauptſtellun=
gen
getrieben. Wir zählten 300 tote Feinde in der Um=
gebung
dieſer Stellungen. Der Geſamtverluſt des Fein=
des
bei den Angriffen beläuft ſich auf 1500 Mann. Wir
erbeuteten 200 Gewehre und eine Menge ſonſtiges Kriegs=
material
. Unſere eigenen Verluſte ſind verhältnismäßig
ſehr gering. Feindliche Schiffe beſchoſſen geſtern er=
folglos
unſere Batterien am Eingang der Meerenge.
Dieſe Batterien feuerten ihrerſeits heftig auf die feind=
lichen
Stellungen von Seddeül=Bahrl. Drei Geſchoſſe
trafen das engliſche Panzerſchiff Vengeance‟.
Unſere Flieger warfen mit Erfolg Bomben auf den bei
Sedd=ul=Bahr ſtehenden Feind. Am 1. Mai ließ das
franzöſiſche Panzerſchiff Victor Hugo,

das im Golf von Akaba kreuzte, ein Waſſerflugzeug auf=
ſteigen
, das, von unſerem Feuer beſchädigt, ins Meer
ſtürzte. Am 2. Mai wollte dasſelbe Panzerſchiff in einer
Schaluppe eine Abteilung landen, die Schaluppe wurde
aber mit einem Verluſte von fünf Toten und Verwun=
deten
vertrieben. Der Victor Hugo zog ſich hierauf zu=
rück
. Von den anderen Fronten iſt nichts von Bedeutung
zu melden.

Der Seekrieg.

* Hamburg, 16. Mai. Der ſchwediſche Dampfer
Björn, mit Erz und Lebensmitteln nach London
unterwegs, iſt angehalten und nach Hamburg ge=
bracht
worden.
* London, 14. Mai. Die Verſenkung der Luſi=
tania
, ſagt die Morning Poſt, iſt keineswegs von höherer
Bedeutung, als die anderer Schiffe, von denen in der Zeit
vom 3. bis 9 Mai nicht weniger als 19 den U=
Booten zum Opfer gefallen ſind. Die folgende Liſte gibt
ihre Namen: Nördliche Nordſee: Trawlers: Scottiſh
Queen, Coquet, Progreß, Hector, Jolanthe‟,
Hero, Bob White, Rugby, Sceptre‟, Merrie‟, Is=
lington‟
, Stratton, Bevington, Truro‟. Dampfer:
Don. Kanaleingang: Schoner: Earl of Lathom.
Dampfer: Centurion, Candidate, Luſitania.

Die Verſenkung der
Luſitania‟.

Ein neuer Beweis für Englands Schuld.
* Berlin, 15. Mai. Daß die engliſche Re=
gierung
allein für das der Luſitania zugeſtoßene
Unglück verantwortlich gemacht werden muß,
unterliegt nach allem, was bisher über dieſen Fall be=
kannt
geworden iſt, für jeden unbefangenen Beurteiler
nicht dem leiſeſten Zweifel. Immerhin iſt ein Hinweis
im Berliner Tageblatt auf einen neuen Geſichts=
punkt
bei der Beurteilung der Schuldfrage
dankenswert. Stellt man nämlich, wie das genannte
Blatt ſchreibt, die Frage ſo: Darf ein der Perſonen=
beförderung
nach und von den Vereinigten Staaten dienen=
des
Schiff Reiſende befördern, wenn in ſeinem Laderaum
Exploſivſtoffe untergebracht ſind?, ſo iſt nach den geſetz=
lichen
Beſtimmungen der Vereinigten Staaten (Paſſenger
Act vom 2. Auguſt 1882, Abſchnitt 8) dieſe Frage ohne
weiteres zu verneinen. Es heißt dort, ins Deutſche über=
ſetzt
:
Es ſoll geſetzlich nicht zuläſſig ſein, an Bord
eines ſolchen Dampf= oder andern Schiffes zu nehmen,
zu befördern oder zu halten: Nitroglhzerin, Dynamit
oder irgend einen andern Sprengſtoff oder
Sprengſtoffmiſchung, weder Vitriol oder ähnliche Säu=
ren
, noch Schießpulver ausgenommen für den Schiffs=
gebrauch
, noch irgend einen Stoff oder größere Mengen
davon, ſei es als Ladung oder Ballaſt, welche ihrer Natur
oder ihrer Menge nach durch die Art ihres Lagerns ge=
eignet
erſcheinen, ſei es einzeln oder im ganzen, die Ge=
ſundheit
, oder das Leben der Paſſagiere oder die Sicher=
heit
des Schiffes zu gefährden. . . Für jede Verletzung
einer der Beſtimmungen dieſes Abſchnittes ſoll der Kapi=
tän
des Schiſfes eines Vergebens ſchuldig erkaunt, mit
einer Geldſtrafe bis zu 1000 Dollar und mit einer Ge=
fängnisſtrafe
bis zu einem Jahr belegt werden.
Es ſoll geſetzlich nicht zuläſſig ſein, zu befördern,
zu fahren, zu übermitteln, zu verſchiffen, an Bord zu
liefern oder die Ablieferung an Bord zu veranlaſſen:
Stoffe oder Waren, die bekannt oder bezeichnet
ſind als Nitroglyzerin, Glonoin, Nitroleum oder Spreng=
5l. Salpeteröl, Pulver, welches mit ſolchem Oel gemiſcht
iſt, Faſern welche mit einem ſolchen Stoff oder einer ſol=
chen
Subſtanz geſättigt ſind, auf oder in einem Schiff
oder Fuhrwerk, das zur Perſonenbeförderung zu Lande
oder zu Waſſer zwiſchen einem Orte im Auslande und
einem innerhalb der Grenzen eines Staates, Territoriums
oder Diſtriktes der Vereinigten Staaten oder zwiſchen
einem Orte in einem Staate, Territorium oder Diſtrikt der
Vereinigten Staaten und einem Orte in einem anderen
Staat, Territorium oder Diſtrikt dafelbſt gebraucht wird
oder beſtimmt iſt. . . . .
Damit iſt ein neuer Schuldbeweis für die
engliſche Regierung erbracht. Verwunderlich iſt

nur, wie ein ſo offenbarer Verſtoß gegen das amerikaniſche
Geſetz hat begangen werden können.

Urteile Neutraler.

* Einer ihrer Mitarbeiter ſchreibt der Köln. Ztg.: Ich
erhielt heute einen Brief eines ſpaniſchen Freundes aus
Bilbao, in dem es heißt:
Mit der Entrüſtung der Dreiverbandpreſſe über die
Torpedierung der Lufütan ig bin ich nicht
einverſtanden, denn es iſt ſchließlich ja dieſelbe Geſchichte
wie mit der Reimſer Kathedrale, in deren näch=
ſter
Nähe Geſchütze aufgeſtellt wurden in der Hoffnung,
daß ſich die Deutſchen aus Achtung vor dem Kunſtwerk
ohne Gegenwehr ruhig niederknallen laſſen würden. Jetzt
hat man den Rieſenleib eines kräftig bewaffneten Damp=
fers
mit Munition und Kriegskonterbande aller Art voll=
gepfropſt
. und darauf dann in gewfſenlofeſter Weiſe eine
lebende Fracht geſetzt in der Erwartung, daß die Deut=
ſchen
mit Rückſicht auf letztere gutmütig oder wie man
nachher lächelnd geſagt haben würde dumm genug
ſein würden, dieſen Transport ſo paſſieren zu laſſen,
damit ihre Truppen mit eben dieſer Munition reihenweiſe
niedergemäht werden können. Das war ein bißchen zu
viel verlangt, und ich kann es wirklich Ihren Landsleuten
nicht verdenken, wenn ſie ſich Derartiges nicht bieten lie=
ßen
und auch fernerhin nicht bieten laſſen. Bei der bru=
talen
Rückſichtsloſigkeit, mit der engliſcherſeits der Krieg
geführt wird, iſt ein allzu großes Zartgefühl in der Tat
nicht angebracht. Die Opfer ſind zu beklagen, haben ſich
aber ihr Schickſil ſelbſt zuzuſchreiben. Wenn es ſchon
im Frieden keinem Menſchen einfällt, eine Behörde für
Unglücksfälle verantwortlich zu machen die dadurch ent=
ſtehen
, daß Unberufene ſich trotz aller Warnungstafeln in
Schießſtänden ergehen, um wieviel weniger iſt es zu ver=
ſtehen
, daß ſich Leichtſinnige finden, die ſich im Kriege
auf einem Dampſer einſchiffen, der direkt als Kriegs=
transportſchiff
und Hilfskreuzer angeſprochen, werden
muß, um mitten durch die Gefahrzone zu reiſen. Selbſt=
verſtändlich
tragen ſie dabei ſelbſt das Riſiko.
Die ſchwediſche Zeitung Dagen ſchreibt zum Unter=
gang
der Luſitania:
Man ſcheint ſo überlegt zu haben: Man muß einen
Waffentransport mit Kindern und Frauen verſehen,
dann wagen die Feinde ſich nicht heran. Sollte es trotz=
dem
doch geſchehen, ſo erreicht man eine eausa
belli, die auf vielfache Weiſe ausgenutzt werden kann.
Indem man den Untergang dieſer Frauen und Kinder
vorſchiebt, hat man einen Umſtand, der zur Rechtfertigung
erhöhter Waſſenſendungen dienen kann, und damit einen
geſteigerten Handelsgewinn. Man kann ſich leicht vor=
ſtellen
, wie das Urteil gelautet hätte, wenn die Luſitania
der deutſchen Falle entkommen wäre und glücklich den
Hafen erreicht hätte. Ein Orkan von Hohn und
Spott wäre dann durch die dreiverbandfreundliche
Preſſe gegangen. Hätte der Dampfer England erreicht,
weil die deutſchen Unterſeboote davor zurüekgeſchreckt
wären, den Rieſendampfer zu verſenken, ſo hätte die
deutſchfeindliche Preſſe ganz gewiß eine ſolche Taktik als
Dummheit bezeichnet; hätte das Torpedo des Unterſee=
bootes
ſein Ziel verfehlt, ſo hätte dieſelbe Preſſe über die
deutſche Ungeſchicklichkeit in der Waffenführung und den
hohen Stand der engliſchen Navigierung gejubelt. Das
was man dumm und ungeſchickt genannt
hätte, wenn es nicht ausgeführt worden
wäre, das nennt man Frevel wenn es ge=
macht
wird. Wahrhaftig, die Luſitania hat ihr
Schickſal ſelbſt gewählt.

Die Mitſchuldigen,

O Auch den Deutſchenhaſſern Asquith und Bo=
nar
Law iſt die Schamröte wegen der Ausſchrei=
tungen
, die räubernde engliſche Volksmaſ=
ſen
gegen Deutſche auf engliſchem Boden begingen, ins
Geſicht geſtiegen. Daß die Polizei in der Tat ohnmächtig
gegenüber dieſem Vandalismus geweſen ſein ſollte, er=
ſcheint
ſehr unglaubhaft. Einleuchtender iſt eine Taktik
der Behörden, die es darauf anlegt, glaubwürdige Vor=
wände
für die Internierung aller Deut=
ſchen
zu erhalten. Aber wie dem auch ſei: die Tatſache,
daß die engliſche Volksehre durch die Plünderungszüge
von Volksmaſſen gegen Deutſche ſchwer gelitten hat, iſt
von Asquith ſelbſt eingeſtanden worden. Freilich erntet
das Miniſterium Asquith damit nur, was es als
Schürer des Deutſchenhaſſes geſät hat. Denn
nicht die engliſche Hetzpreſſe allein darf für die Ausſchrei=

[ ][  ][ ]

tungen der Maſſen verantwortlich gemacht werden, ſon=
dern
dieſe teilt ſich vielmehr darin mit der Regierung, die
bei jeder Gelegenheit befliſſen war, Haß wider die
Deutſchen zu erregen. Hiervon abgeſehen aber
ſind die Raubzüge engliſcher Volksmaſſen in deutſchen
Läden gewiſſermaßen nur die Fortſetzung des wirt=
ſchaftlichen
Kampfes, den die großbritanniſche
Regierung gegen Deutſchland entfeſſelt hat: will ſie unſere
Induſtrie und unſeren überſeeiſchen Handel zerſtören und
die Unterwerfung Deutſchlands durch Aushungerung
ſeiner Zivilbevölkerung herbeiführen, ſo betätigten die
plündernden engliſchen Volksmaſſen in deutſchen Läden
ihre Auffaſſung des wirtſchaftlichen Kampfes gegen die
Deutſchen. Auch im überſeeiſchen England hat ſich durch
die Verwüſtung deutſcher Handelsniederlaſſungen, Ge=
ſchäftsräume
uſw. klar gezeigt, welche Folgerungen briti=
ſche
Untertanen aus dem wirtſchaftlichen Kampfe ziehen,
den der engliſche Staat gegen Deutſchland führt. Die letzte
Verantwortung für die von engliſchen Volksmaſſen an
deutſchem Eigentum begangenen Räubereien trägt alſo
dieſelbe britiſche Regierung, die ſich jetzt ſchamrot
von den Früchten ihrer deutſchfeindlichen Politik ab=
wendet
,

Die Kriſis in Italien.

* In der Deutſchen Zeitung heißt es: Die erſte Ver=
beugung
vor der Volkslaune, dieſe jäh aufblitzende Sorge,
iſt von der größten Bedeutung. Wir müſſen auf verhäng=
nisvolle
, vielleicht vorzeitige Beſchlüſſe gefaßt ſein. Bereit
ſein iſt alles. Wir ſind es, und darum dürfen wir dem
Schluſſe des Dramas auch weiterhin gelaſſen zuſehen.
Wir haben das geeinte Italien nicht zu fürchten gehabt,
ein revolutionäres, zerklüftetes wird nur ſich ſelbſt gefähr=
lich
werden. Der Berliner Lokalanzeiger äußert: Die
Ergebnisloſigkeit der Bemühungen, einen Erſatz für das
Miniſterium Salandra zu finden, mag den König in
ſeinem Urteil über die wahre Lage der Kammermehrheit
unſicher gemacht haben, und ſo iſt er als konſtitutioneller
Herrſcher jetzt zunächſt beſtrebt, ſich vor allem einen zu=
verläſſigen
Maßſtab für die Anſicht des Parlaments zu
ſchaffen. Billigt die Mehrheit die Politik Salandra-
Sonnino nicht, dann wird das Miniſterium zum zweiten
Male ſeine Entlaſſung fordern müſſen. Man fürchtet, daß
die Anhänger des Kriegsgedankens in den erſten Tagen
in maßloſer Agitation das Menſchenmöglichſte leiſten
und die Deputierten, welche Gegner des Krieges ſind, vor
allem mit Hilfe der Straße einzuſchüchtern ſich bemühen
werden. Wir möchten aber doch annehmen, daß die be=
ſonnenen
Elemente des italieniſchen Parlaments Mannes
genug ſein werden, ſich dieſem Terrorismus gegenüberzu=
ſtemmen
und ihre eigene Meinung unerſchrocken ver=
treten
. Andererſeits wird der Meinung Ausdruck gegeben,
daß die Herren Salandra und Sonnino ſich tatſächlich mit
dem Dreiverband zu einem für ſie perſönlich bindenden
Abkommen eingelaſſen haben.
* Lugano, 16. Mai. Die Anhänger Giolittis
weiſen die Behauptung, daß der Dreibund bereits
gekündigt ſei, und bindende Abmachungen mit
dem Dreiverband vorlägen, entſchieden zurück. Die
Tribuna erklärt, vermutlich von Giolitti ermächtigt, daß
dieſem nichts von ſolchen unabänderlichen Abmachungen
bekannt iſt. Unmöglich könne das Kabinett ohne Befra=
gung
des Parlaments ſo weit gegangen ſein, was auch aus
der Begründung des Rücktritts mit mangelnder Einmütig=
keit
der Verfaſſungsparteien hervorgehe. Wahrſcheinlich
liegen tatſächlich verpflichtende Abreden Salandras und
Sonninos mit den Diplomaten des Dreiverbandes vor;
aber bisher ohne die Unterſchrift des Königs.
Für das Giornale d’Italia, den Corriere della Sera

Secolo, Meſſaggero und ähnliche Blätter iſt das zeitliche
Heil, die Ehre, die Zukunft Italiens an die unbedingte
Treue gegen das verpfändete Wort gebunden, ſo daß die
Nation allgemeiner Verachtung anheimfallen werde, wenn
von den Abmachungen mit Barrère und Rennell Rodd
zurückgetreten werde. Corriere della Sera überſieht den
blutigen Sarkasmus ſeiner Worte, wenn er ſagt: Es gibt
kein Zurück! Kein Staat der Welt kann ſeinen Verpflich=
tungen
untreu werden, ohne die eigene Ehre mit dem
Füßen zu treten und ſich der allgemeinen Verachtung aus=
zuſetzen
.
* Aus Berlin, 17. Mai, wird der Frkf. Ztg. ge=
ſchrieben
:
Die Tatſache, daß der König von Italien die De=
miſſion
des Miniſteriums Salandra nicht
angenommen hat, wird in politiſchen Kreiſen und
ganz überwiegend auch in den Morgenblättern als eine
nicht zu verkennende Verſtärkung der Wahrſcheinlichkeit
aufgefaßt, daß Salandra und Sonnino die Politik durch=
ſetzen
werden, die ſie, ganz gleich, welche formellen Ver=
pflichtungen
ſchon beſtehen, tatſächlich an die Seite der
Tripelentente geführt hat. Formell betrachtet, liegt auch
der Gedanke nahe, daß der in ſchlimmer Lage befindliche
König, nachdem die Bildung eines neuen Kabinetts ge=
ſcheitert
iſt, den konſtitutionellen Weg wählt, das alte
Kabinett beizubehalten, in der Vorausſetzung, daß es die
Entſcheidung über Krieg und Frieden durch die Kam=
mer
herbeiführen werde, und da Giolitti bisher über
eine Mehrheit in der Kammer verfügt hat, ſo läge immer
noch die Möglichkeit vor, daß die Kammer ſich am 20. Mai
gegen den Krieg entſcheidet. So könnten ſich, rein formell
betrachtet, die Dinge noch vollziehen. Aber wer ſich vor
Illuſionen hüten will, der darf doch nicht überſehen, daß
die Neubildung eines Kabinetts anſtelle Salandra= Son=
nino
nicht nur an dem Mangel energievoller und autori=
tärer
Politiker, ſondern ſichtbar unter der mit Revolution
und Republik und Gewalt drohenden Agitation der
Interventioniſten geſcheitert iſt. Dieſes organi=
ſierte
gewalttätige Auftreten der zum Kriege drängenden
Interventioniſten iſt eine Macht geworden, und daher
muß man nicht nur mit der Möglichkeit, ſondern auch
mit der Wahrſcheinlichkeit rechnen, daß es weiter eine
Macht bleibt, und die Entſchließung der Kammer durch
Einſchüchterungen, denen jedes Mittel recht iſt,
entſcheidend beeinflußt. Auch muß man damit rechnen,
daß Salandra und Sonnino, geſtützt auf dieſe agitatoriſch
erzeugte Volksſtimmung, der Kammer nicht die Entſchei=
dung
über Krieg und Frieden überlaſſen, ſondern ſchon
vor dem Zuſammentritt der Kammer entſcheidende Schritte
tun werden. Das muß ſich in den allernächſten Tagen,
wenn nicht Stunden, zeigen.
* (Ctr. Bln.) Aus Lugano wird dem Berl.
Tagebl. gemeldet: Der König hatte eine lange Unter=
redung
mit dem Generalſtabschef Cadorng.
Dann begab ſich dieſer zum Kriegsminiſter Zu=
pelli
. Eine ungeheure Menſchenmenge zog geſtern früh
zum Quirinal. Die Menge trug Fähnchen mit den Far=
ben
der Ententemächte und brachte Hochrufe auf den
König, die Miniſter Salandra und Sonnino aus. Die
Rufe Hoch der Krieg nahmen kein Ende. Eine Abord=
nung
des Mailänder Interventioniſtenkomi=
tees
wurde in Rom vom königlichen Hausminiſter
Mattioli, ſowie dem erſten Flügeladjutanten des Königs,
General Bruſati, empfangen. Die Abordnung drückte die
dringenden Kriegswünſche des Volkes von Mailand aus.
Der Hausminiſter und der Flügeladjutant verſprachen,
den König ſofort zu verſtändigen. Dem gleichen Blatte
wird gemeldet: In Mailand wurden alle Läden,
ſowie die Gerichte geſchloſſen. Männer und Frauen
tragen Kokarden. Der Graf von Turin wurde von der
Volksmenge unter Hochrufen auf den Krieg und die Re=
publik
auf der Straße angehalten. Die Polizei mußte
den Prinzen aus der ihn umdrängenden Menge befreien
Von den Fenſtern und Balkonen wurden auf die Demon=
ſtranten
überall Blumen und kleine Trikoloren geſtreut.
Die Profeſſorenkollegien der Univerſitäten Bologna, Pa=

dua und anderer Hochſchulen ſchickten Salandra begeiſterte
Zuſtimmungsdepeſchen. An mehreren Orten kam es zu
erbitterten Zuſammenſtößen wiſchen Kriegshetzern und
Neutraliſten. In Bologna ſtrömten die Arbeiter aus den
Vorſtädten in die Stadt, alle mit Stöcken bewaffnet, über=
fielen
die Kriegshetzer und vertrieben ſie. In Brescia er=
öffneten
die Sozialiſten einen Steinhagel gegen die
Nationaliſten. Mehrere Brandredner wurden durch
Steinwürfe am Kopfe verwundet.
Der Avanti, das einzige große Blatt, das den Krieg
verdammt, ſagt, daß die ungeheure Mehrheit des Landes
vom Kriege nichts wiſſen will und lediglich das
Opfer des blutigen Wahnſinns der Clique
Salandra=Sonnino iſt. Das Miniſterium Sa=
landra
, das zuerſt jede Verſchacherung der Neutralität
als ehrlos abwies, begehe heute den ſchamloſen
Schacher der Erpreſſung. Es habe die Neutrali=
tät
entehrt, indem es Oeſterreich die Aufrechterhaltung
der Neutralität gegen Entſchädigung anbot. Es habe
endlich geradezu Italien verſteigert, indem es den Meiſt=
bietenden
das beſte Blut Italiens verſprach. Der Avanti
iſt in der Lage, wieder eine Menge energiſcher Neutrali=
tätskundgebungen
zu verzeichnen. In zahlreichen Orten
ſeien ſogar Soldaten und Reſerviſten über die Kriegs=
ſchreier
hergefallen und hätten ſie niedergemacht. Die
Reſerviſten eines aus Mailand abgehenden Militärzuges,
etwa tauſend Mann, riefen geſtern ſtürmiſch: Nieder der
Krieg, hoch die Revolution.
* Der Matin vom 10. Mai veröffentlicht einen
Privatbrief eines Italieners an Verwandte
in Frankreich. Darin heißt es: Daß Italien in den
Krieg will, weil es ihn für unvermeidlich hält, hat dem
Lande geſchadet. Niemand wird ihm nun Dank wiſſen.
Gerade darum hat es die Sicherheiten, die es für die
Zukunft wollte, nicht erlangen können. Wenn ein Volk
aufſteht, um ſeinen Boden zu verteidigen, verſteht das
Jedermann. Aber was viele nicht verſtanden, war, daß
man um den Beſitz von Trieſt, von dem viele
nicht wiſſen, ob es eine Stadt oder ein
Schiffſei, einen Krieg führen müſſe. Dennoch iſt gegen=
wärtig
jeder von der Unvermeidlichkeit überzeugt. Der
letzte Beweisgrund war ſchließlich die Notwendigkeit, dem
Elend zu begegnen, das täglich drohender wird. Der
Haß gegen die Zentralmächte ſteigt. Das Unglück in
Tripolis hat der Volkswut den Reſt gegeben. Vor zwei
Monaten hieß es: Wenn der Krieg kommt, gibt es
Revolution; jetzt: Bricht der Krieg nicht aus, iſt die
Revolution da.

Keine Aushungerungsgefahr.

** Heute Dienstag tritt der Reichstag wie=
der
zuſammen; allerdings dürften ſeine Verhand=
lungen
nicht lange Zeit in Anſpruch nehmen; wie es heißt,
würden ſie nur bis zum 22. d. M. dauern. Es gilt ledig=
lich
nur einige dringliche Angelegenheiten zu erledigen,
die in dieſer Woche durch die bereits tagende Budget=
kommiſſion
vorbereitet worden ſind. In noch höhe=
rem
Maße wie ſonſt iſt die Bedeutung der Kommiſſions=
verhandlungen
gewachſen, weil jetzt in der Kriegszeit die
Hauptausſprache hier vor ſich geht, während das Plenum
vorwiegend nur die entſcheidende Abſtimmung vornimmt,
meiſt, ohne ſich in eine nochmalige gründliche Erörterung
einzulaſſen, wie das in Friedenszeiten nicht ſelten der
Fall zu ſein pflegt.
Während der letzten Kommiſſionsverhandlungen hat
es wiederum nicht an einer Ausſprache über verſchiedene
Dinge von allgemeiner Bedeutung gefehlt, und ſoweit
unſere wirtſchaftliche Lage in Frage kam, konnte
nur Erfreuliches gemeldet werden. Insbeſondere dürften

Als deutſcher Spion‟
verhaftet.

C. K. Ein eigenartiges Erlebnis hatte ein amerika=
niſcher
Kriegsberichterſtatter, der zur eng=
liſchen
Front in Flandern gekommen war und der nun
ſein Abenteuer in der bei der Deutſchen Verlags=Anſtalt
in Stuttgart erſcheinenden Zeitſchrift Ueber Land und
Meer erzählt. Er war mit dem sauf-conduit des fran=
zöſiſchen
Großen Generalſtabes ausgerüſtet, der für jeden
Berichterſtatter an der franzöſiſchen Front ein Talisman
iſt, der ihm aber nicht über alle Fährlichkeiten an der eng=
liſchen
Front hinweghelfen ſollte. Nachdem er mit noch
drei anderen Amerikanern einige Stunden unmittelbar
hinter der engliſchen Feuerlinie im deutſchen Granaten=
feuer
zugebracht hatte, ſuchten ſie bei Tagesneige ein Un=
terkommen
für die Nacht. Hinter einem Wald verſteckt
fanden ſie ein flandriſches Neſt, voll von engliſchen Sol=
daten
, die eben aus der Schlacht kamen. Man verteilte
Stroh für die Nachtlager, kleine Feuerchen brannten an
allen Straßenecken zum Aufwärmen der verſpäteten Mahl=
zeit
, das Ganze bot ein luſtiges und bizarres Nachtbild.
Da bemerkten ſie, daß zwei engliſche Offiziere nicht weit
von ihnen ſtehen und ſie eigenartig beobachten. Ihre Pa=
piere!
verlangt plötzlich herriſch einer dieſer Offiziere:
ſie reichen ihm den vom Generaliſſimus Joffre unterzeich=
neten
sauf-conduit aber der engliſche Hauptmann
ſieht ihn als eine Fälſchung an und fordert ſie ſtreng auf,
ihm zu folgen. Sie werden in ein Haus geführt, in dem
bereits auf der Diele, in Stroh und Decken eingehüllt,
fünf bayeriſche Kriegsgefangene ſchlafen, ſtreng bewacht
von engliſchen Wachtpoſten mit Gewehr bei Fuß. War=
ten
Sie hier, ſagt ſchroff der engliſche Hauptmann, man
wird ſich noch heute mit Ihnen beſchäftigen. Vorläufig
ſind Sie Gefangene der engliſchen Armee! Sie werden
durchſucht, ob ſie Waffen tragen, und nach zwei Stunden
werden ſie in einen großen Raum geführt. Im Hinter=
grund
ein langer Tiſch, auf welchem Karten und Schrift=
ſtücke
ausgebreitet liegen. In der Mitte daran ſitzt ein
Oberſt, rechts und links ein Leutnant: das engliſche
Kriegsgericht. Ihre Papiere werden geprüft und ſie wer=
den
wieder abgeführt. Nach einem zweiten Verhör ſcheint

ihre Unſchuld erwieſen, aber ſie werden trotzdem nicht
freigelaſſen, ſondern unter ſchwerer Bedeckung in ſtock=
dunkler
regneriſcher Nacht dem engliſchen Großen Gene=
ralſtab
zugeführt. In Laventie, dem Sitz des Feldmar=
ſchalls
French, werden ſie in einem großen Bauerngut vor
einen Oberſt gebracht, der erſt über die Störung erboſt iſt,
als er aber das Protokoll ſieht, liebenswürdiger wird.
Keine Angſt, meine Herren, ſagt er dann. Was wollen
Sie, wir haben Krieg! Morgen werden wir weiter ſehen,
heute bleibt mir nichts übrig, als Ihnen dieſes Nachtlager
anzubieten. Sie finden, da alle Räume beſetzt ſind,
nur noch Platz bei Kriegsgefangenen, neben die ſie ſich ins
Stroh werfen. Am nächſten Morgen wird ihnen eröffnet,
daß ſie ſich als Kriegsgefangene der engliſchen Macht zu
betrachten hätten. Der Tag und auch der nächſte Tag ver=
gehen
, ohne daß etwas in ihrer Sache geſchieht. Am drit=
ten
Morgen werden ſie auf ihr energiſches Verlangen
endlich ins engliſche Hauptquartier befohlen. Was wollen
Sie, ſagte General French zu ihnen, man muß ſich
gedulden. . . Wir haben wahrlich andere Sachen zu tun,
als uns um Kriegsgefangene zu bekümmern! Das iſt
gegen das Völkerrecht, Berichterſtatter neutraler Staaten
in Gefangenſchaft zu ſetzen, und ich verlange die ſofortige
Intervention der amerikaniſchen Botſchafter in London
und Paris, erwiderte der Berichterſtatter dem Feldmar=
ſchall
. Worauf dieſer ihm antwortet: Im Krieg ken=
nen
wir Engländer kein Völkerrecht mehr!
Damit werden ſie verabſchiedet. Am Nachmittag erheitert
ſie die Ueberraſchung, daß noch fünf neue Kriegs=
berichterſtatter
als engliſche Kriegsgefangene ein=
geliefert
werden, ein Ruſſe, zwei Franzoſen, ſowie zwei
Engländer, Vertreter der Times und der Morning Poſt.
Die Engländer nehmen alſo auch ihre eigenen und ihre
verbündeten Kriegsberichterſtatter als deutſche Spione‟
gefangen. . .
Wie wenig die Engländer die Berichterſtatter lieben,
zeigt der Ausgang des Abenteuers: am nächſten Morgen
bringt ihnen ein engliſcher Oberſt folgende Botſchaft:
Gentlemen, ich bringe Ihnen eine gute Nachricht, jedoch
mit dem Bedauern, daß Ihre Autos von der engliſchen
Militärbehörde mit Beſchlag belegt wurden. Sie wer=
den
alle nach Havre gebracht und dort in Freiheit geſetzt!

A. Die Deutſchen Londons. Die Erklärung des bri=
tiſchen
Premierminiſters Asquith im Unterhauſe, daß ſich
noch ungefähr 40000 feindliche Ausländer in Großbritan=
nien
befänden, hat allenthalben überraſcht. Die Zahl
dürfte aber ſtimmen. Die letzte engliſche Volkszählung
vor dem Kriege gab die Zahl der Ausländer allein in
London auf 135377 an; darunter ſollten 27427 Deutſche
ſein. Jene Ziffern waren aber keineswegs richtig. Da
ein Meldezwang wie in Deutſchland bei den Engländern
nicht beſteht, ſind die Schätzungen immer noch zutreffender
als die Zählungen. Man darf annehmen, daß vor Kriegs=
ausbruch
8090000 Deutſche in London lebten. Sie
waren die am meiſten vertretene Nation, und nicht die
Ruſſen, auch nicht die Franzoſen oder die Italiener, wenn
ſich auch die Zahl der letzteren in den letzten zehn Jahren
verdoppelt haben ſoll. Von den 8090000 Deutſchen ſind
4050000 bei Beginn des Krieges teils noch rechtzeitig in
die Sicherheit der Heimat gekommen, teils nach Amerika
ausgewichen, teils in die engliſchen Konzentrationslager
geſchafft, ſo daß man auf die von Asquith genannten,
noch in Freiheit befindlichen 40000 kommt, von denen un=
gefähr
25000 Männer ſind. Zu dieſen 40000 deutſchen
Reichsangehörigen ſind noch 8000 Naturaliſierte hinzuzu=
zählen
, da der losgelaſſene Pöbel in ſeinen Gewalttätig=
keiten
und Plünderungen keinen Unterſchied macht. Die
Naturaliſierten haben mindeſtens fünf Jahre ununterbro=
chen
oder während acht Jahren fünf Jahre lang im Ver=
einigten
Königreiche oder in einer der britiſchen Kolonien
leben müſſen, um die engliſche Staatsangehörigkeit, natür=
lich
auf Antrag hin, zu erlangen. Fünf Zeugen, die eng=
liſche
Staatsbürger und verantwortliche Hauseigentümer
ſein mußten, hatten eidlich zu beſtätigen, daß ſie die An=
gaben
des zu Naturaliſierenden für wahr halten und daß
er ihnen als ein wohlverhaltender und unbeſcholtener
Mann bekannt iſt. Und trotzdem dieſe grenzenloſe Wut
und dieſe bodenloſe Gemeinheit auch gegenüber den Natu=
raliſierten!

Ein Großherzogliches Krieger=Blindenheim
wird demnächſt eröffnet werden. Der Großherzog von
Mecklenburg=Schwerin hat das im Schloßgarten zu
Schwerin herrlich gelegene Wirtſchaftshaus des ſog.
Grünhauſes zu einem Heim für erblindete Krieger zur
Verfügung geſtellt und einen Teil der Unterhaltskoſten
übernommen. Die erforderlichen baulichen Veränderungen

[ ][  ][ ]

mit großer Genugtuung die Erklärungen des Staatsſekre=
tärs
Delbrück aufgenommen werden, wonach unſer Brot=
getreide
für das laufende Jahr nicht nur ausreichend
iſt, ſondern daß ſich eine größere Reſerve ergeben hat, als
angenommen wurde, und ſelbſt beſondere Zufälligkeiten,
wie Lagerbrände, Ernteverzögerung uſw. uns nicht in
Verlegenheit bringen könnten. Aehnlich liegt es mit den
Kartoffelvorräten; alle Zahlen hätten getrogen,
der Vorrat ſei groß, und von einer Kartoffelnot werde
in dieſem Jahre keine Rede ſein können. Auch was ſonſt
noch über unſere Nahrungsmittelverſorgung zu hören
war, muß ungemein beruhigend wirken. Die Schweine=
zucht
braucht nicht weiter eingeſchränkt zu werden und
die Herſtellung von Dauerware erweiſt ſich vorläufig als
nicht mehr erforderlich; für 13 Millionen Mark Schweine=
fleiſch
ſind zu einwandfreien Konſerven verarbeitet wor=
den
, 140000 Schweine ſeien eingefroren, und dieſe Vor=
räte
würden demnächſt auf den Markt kommen. Der
Staatsſekretär ſchloß ſeine wirtſchaftlichen Betrachtungen
zuſammenſaſſend dahin, daß der Geſamtbeſtand der
Nahrungsmittelverſorgung erfreulich und gün=
ſtig
ſei. Auch aus der Kommiſſion ſelbſt wurde, wenn es
auch an einer Kritik mancher Maßnahme nicht fehlte, die
ſich nicht als durchgängig zweckmäßig erwieſen hatte, mit
Genugtuung feſtgeſtellt, daß wir bezüglich der Ernäh=
rungsfrage
über den Berg ſeien. Es handele ſich jetzt um
das neue Erntejahr; dieſes liege noch ganz vor uns, und.
das ſei ein Vorteil gegenüber der Lage im laufenden
Jahre; auch konnte mitgeteilt werden, daß die Brotportion
pro Kopf der Bevölkerung bedeutend erhöht werden
könne.
Den Aushungerungsplänen der Englän=
der
können wir alſo gelaſſen entgegenſehen; ſie ver=
mögen
uns nichts anzuhaben, ſelbſt wenn die weitere
Kriegsdauer uns noch einige Zufuhrquellen, die uns
augenblicklich noch zur Verfügung ſtehen, verſchließen
ſollte. Im feindlichen Auslande ſcheint man dies auch
allmählich eingeſehen zu haben, denn die Gerüchte über
den Ausbruch furchtbarer Hungersnöte, Revolten und
dergleichen ſind bereits ſeit einiger Zeit ganz und gar
verſchwunden, weil auch das leichtgläubigſte Leſerpublikum
dort nicht mehr auf dieſes ungereimte Zeug hineinfällt.
Unſere Rüſtung auch auf dieſem Gebiete iſt eben eine ſo
zweckentſprechende, daß die darauf gerichteten Pläne
unſerer Gegner zuſchanden werden.

Mit gepanzerter Fauſt‟.

* Aachen, 16. Mai. (W. T. B. Nichtamtlich.) Auf
das aus Anlaß des 100. Gedenktages der Wie=
dervereinigung
der Rheinlande mit der Krone
Preußens ſeitens der Stadt Aachen an Se. Maj. den
Kaiſer gerichtete Huldigungstelegramm ſandte der Kai=
ſer
an den Oberbürgermeiſter Veltmann nachſtehende
Antwort: Schmerzlich empfinde ich es, daß der heutige
für die Rheinlande und die alte Kaiſerſtadt Aachen ſo er=
innerungsreiche
Tag ſich ſo anders geſtaltet hat, als wie
ich gehofft. Gern hätte ich heute inmitten der dortigen
Bürger an hiſtoriſcher Stätte geweilt, um Treuſchwur und
Handſchlag von neuem entgegenzunehmen und die zu die=
ſer
Feier geplante Krönungsausſtellung zu eröffnen,
deren mit Sorgfalt und Liebe geleiteten Vorbereitungen
ſchon einen ſchönen Erfolg verſprachen. Das Schickſal hat
ſind jetzt beendet; nach erfolgter Ausſtattung des Heimes
ſoll es ſchlicht eröffnet werden. Das Grünhaus diente
der im Jahre 1892 verſtorbenen Großherzogin Alexandrine
von Mecklenburg=Schwerin, Schweſter Kaiſer Wilhelms I.,
lange Jahre hindurch als Sommerwohnung.

B. B. Das lazarettfreie‟ Oſtſeebad Heringsdorf!
Eine ganz unerhörte und geradezu unglaubliche
Reklame leiſtet ſich das Oſtſeebad Heringsdorf. Ge=
meindeamt
und Kurverwaltung empfehlen durch Inſerate
und Rundſchreiben dieſes Oſtſeebad und fügen wörtlich
hinzu: Geöffnet wie in Friedenszeiten, lazarettfrei‟ Es
wird damit geſagt, daß ſich im Orte und am Strande
keine Verwundeten, mit Verbänden verſehen oder gar
verkrüppelt, aufhalten und daß kein Karbolgeruch vor=
handen
ſei. Gegen eine ſolche Reklame müßte der
ſchärfſte Proteſt erhoben werden, auch ſollte man dafür
ſorgen, daß nach Heringsdorf ein Kriegslazarett gelegt
wird. Erſt kommt die Heilung unſerer braven Feld=
grauen
und dann erſt kommt die Sommererholung der
Zivilperſonen, die aus irgend einem Grunde ſich nicht
dem feindlichen Feuer auszuſetzen brauchten.

* Der ausradierte Bleiſtiftſtrich. Eine eigenartige
Urkundenfälſchung wird, der Voſſ. Ztg. zufolge, dem Han=
delsmann
Balke aus Berlin vorgeworfen. Der Ange=
klagte
hatte im Juni vorigen Jahres von dem Amtsvor=
ſteher
in R. die ſchriftliche Erlaubnis zur Ausſpielung
von Gegenſtänden gelegentlich eines Feſtes erhalten. Er
nahm an, daß auch die Ausſpielung von Geld geſtattet
ſei, und ſtellte dazu eine Bude auf. Der Amtsſekretär be=
zeichnete
die Annahme des Angeklagten als irrig und
durchſtrich mehrere Worte in dem Erlaubnisſchein mit
Bleiſtift. Als der Angeklagte in Berlin aus dieſem Anlaß
gerichtlich vernommen wurde, legte er jenen Schein vor,
nachdem er zuvor die Bleiſtiftſtriche wegradiert hatte.
Wegen dieſer Raſuren war Balke vom Landgericht zu 14
Tagen Gefängnis verurteilt worden, weil es in dieſer
Maßnahme eine Urkundenfälſchung erblickte. Auf
die Reviſion des Angeklagten hob das Reichsgericht das
Urteil auf und verwies die Sache an das Landgericht
zurück. Das Reichsgericht ſagte, es ſei unterlaſſen, zu
prüfen, welche Bedeutung den Bleiſtiftſtrichen zukam.
Fraglich ſei es, ob ſie überhaupt urkundliche Bedeutung
haben konnten, da der Amtsſekretär anſcheinend nicht be=
fugt
war, die vom Amtsvorſteher ausgeſtellte Urkunde zu
verändern. Selbſt wenn den Bleiſtiftſtrichen urkundliche
Bedeutung zukäme, ſo wäre zu prüfen geweſen, ob dem
Angeklagten die Umſtände, welche den Bleiſtiftſtrichen ur=
kundliche
Bedeutung gaben, bekannt geweſen ſind. Eine
Verurteilung iſt danach nicht ausgeſchloſſen, weshalb nicht
ſofort auf Freiſprechung erkannt werden konnte.

es anders beſtimmt. Neid und Scheelſucht unſerer Feinde
trachten danach, die deutſchen Lande und das deutſche Volk
zu vernichten, den Siegeslauf deutſcher Kultur und Arbeit
zu ſtören. Heute gilt es nicht, rückwärts zu ſchauen, der
Vergangenheit dankbar zu gedenken, ſondern in entſchloſ=
ſenem
Willen dem Anſchlag der Feinde zu begegnen, mit
gepanzerter Fauſt die Zukunft des Vater=
landes
zu ſichern. Der Heldenmut, der Opferſinn
unſeres Volkes, die in dem uns aufgezwungenen Kriege
ſchon ſo wunderbare Erfolge gezeitigt haben, bürgen nebſt
Gottes Gnade für eine glückliche Ueberwindung der ſchwer=
ſten
Heimſuchung, die je die deutſchen Lande betroffen
hat. In dieſem unerſchütterlichen Vertrauen ſende ich
meiner treuen Stadt Aachen meinen landesväterlichen
Gruß und danke für ihre freundliche Begrüßung.
Wilhelm R.

Dernburg.

Aus Waſhington meldet das Reuterſche Bureau
unterm 15.: Dernburg, der amtliche Vertreter des deut=
ſchen
Kaiſers in den Vereinigten Staaten, beabſichtigt,
das Land aus eigener Anregung zu verlaſſen. In gewiſ=
ſen
Kreiſen werden einzelne Aeußerungen ſo aufgefaßt,
daß ſie bezwecken ſollen, bei den Deutſch=Amerikanern un=
vaterländiſche
Gefühle gegen ihre neue Heimat zu er=
wecken
. Die deutſche Botſchaft erklärt jedoch, Dernburg
reiſe freiwillig ab, und erklärt ſogar, ſeine Abreiſe
hänge von der Zuſicherung von engliſcher und franzöſiſcher
Seite ab, daß er auf See nicht beläſtigt werden würde.
Die Wahrheit dieſer Meldung ſei in Frage geſtellt. Schon
die in der Einleitung gebrauchte Bezeichnung des früheren
Staatsſekretärs als amtlichen Vertreters des deutſchen
Kaiſers in den Vereinigten Staaten gibt der Meldung
das Gepräge der Fälſchung. Das Reuterſche Bureau
weiß ganz beſtimmt, daß Herr Dernburg die ihm hier zu=
geſchriebene
Eigenſchaft nicht beſitzt und nie beanſprucht
hat.

Taten eines ruſſiſchen Armeeführers.

Zu den immer wiederholten Verſicherungen des ruſ=
ſiſchen
Generalſtabes, daß die ruſſiſche Armee keine Nie=
derlagen
erleide, und die Ruſſen ſich keine Kriegsrechtsver=
letzungen
zuſchulden kommen ließen, bildet der folgende
Brief eines ruſſiſchen Soldaten, der in die Hände der
Oeſterreicher fiel, einen beredten Kommentar. Schreiber
des Briefes iſt der ruſſiſche Landſturminfanteriſt M.
Rejzin beim Rücklaßdetachement des 8. Armeekorps, der
Brief iſt (Feldpoſt 106) unter dem 10. Februar 1915 (a.
St.) an Moſes Gulkis in Ziuryce (Gouv. Beſſarabien)
gerichtet. In dem Briefe heißt es:
Unſer Regiment iſt am 5. Februar ganz vernichtet
worden. Seit dem 3. d. Mts. ſtand es im Feuer unter
perſönlichem Kommando des Armeeführers. Inner=
halb
drei Stunden 865 Mann gefallen, außerdem gab es
unzählige Verwundete. Ein ganzer Berg von Leichen,
darunter aber nur 200 deutſche Soldaten. Du kannſt Dir
das denken, wenn von 4000 Leuten kaum 1800 geblieben
ſind. Unſer Kommandant war derart aufgebracht, daß er
alle Deutſchen, die wir gefangen genom=
men
haben, erſchießen ließ. Das geſchieht bei
uns ſehr oft.
Dieſer ruſſiſche Armeeführer, der in ſeiner ſinnloſen
Wut über die erlittene Niederlage wehrloſe Gefangene
niederſchießen läßt, iſt der typiſche Vertreter jener ruſſi=
ſchen
Kriegspartei, die Rußland in den Krieg hineinge=
hetzt
hat und jetzt die Führung des Heeres in Händen hat.
Bei Truppen aber, die ſolche Führer aufweiſen, kann es
nicht überraſchen, wenn die ſchlechten Elemente in der
Mannſchaft Schändlichkeiten aller Art begehen.

Große Not in Montenegro.

Beunruhigende Nachrichten kommen dem Giornale
d’Italia vom 11. Mai aus Montenegro zu. Das Elend
iſt dort grenzenlos. Es gibt kein Getreide mehr.
Das Volk lebt von Gras. Die aus England und Frank=
reich
kommenden Lebensmittel reichen nicht aus, zumal
im Hafenorte Medua anhaltend Diebſtähle ſtattfinden.
Auch fangen öſterreichiſche Torpedoboote manche Ladung
ab. Ferner fehlt es in Montenegro an Geld. Kein Kauf=
mann
will die vom König ausgegebenen Schatzſcheine
annehmen, die Zwangskurs haben und außerhalb des
Landes wertlos ſind. Der Ernſt der Lage wird noch
dadurch erhöht, daß die Regierung auch zahlreiche öſter=
reichiſche
Flüchtlinge und die Bevölkerung einiger zu Be=
ginn
des Krieges beſetzten Grenzorte miternähren muß.

Die Finanzen Frankreichs.

* Paris, 17. Mai. Im Anſchluß an die Rede Ri=
bots
im Senat beſpricht der Temps die letzten finan=
ziellen
Maßnahmen Frankreichs und erklärt,
infolge der Verlängerung des Krieges würde die Er=
ſchließung
neuer Hilfsquellen nötig; Frank=
reich
kaufe viel im Auslande, beſonders in den Vereinigten
Staaten. Es hatte leider Schwierigkeiten, Zahlung für
die Käufe im Auslande zu leiſten, da die franzöſiſchen An=
leihen
in den Vereinigten Staaten eine flaue Aufnahme
fanden und die Vereinigten Staaten nicht gewillt ſeien,
Frankreich Kredit einzuräumen. Frankreich ſchloß deshalb
ein Abkommen mit England, nach welchem
Frankreich 500 Millionen Gold nach England ſchicke, Eng
land dagegen Frankreich einen Kredit von 1½ Milliarden
zur Bezahlung der franzöſiſchen Käufe in Nordamerika
und England eröffne. So wird dieſe Schwierigkeit gelöſt,
aber eine derartige Operation dürfe nicht allzu oft erneut
werden; es ſei unzuläſſig, ja ſogar gefährlich, wenn man
Ausgaben ohne genaue Buchführung häufe, ſich dann an
den Finanzminiſter wende und ihm ſage: Schaffen Sie
Rat! Die Regierung und die Kammern ſollten aus der

mutigen Warnung Ribots Nutzen ziehen. Man dürfe die
Ausgaben nur mit feſtem Willen, zu ſparen, bewilligen.

Wahrheitsknechtung.

* Genf, 15. Mai. Clemenceau ſchreibt heuts
unter der Ueberſchrift Bittere Betrachtungen er habe
ſeit langem die militäriſche Lage nicht beſprochen, denn
dem Volke werde die Wahrheit verſchwie=
gen
. Kleine Erfolge würden mit flammender Beredſam=
keit
aufgebauſcht, große Schlappen verſchwie=
gen
. Aber die brutale Wahrheit werde den Schleier von
den Augen des Volkes reißen. Die Schuld an der Wahr=
heitsknechtung
trage nicht allein die Regierung, ſondern
das ganze Volk, das Furcht vor der Wahrheit empfinde.
Clemenceau ſchließt: Will man meine Stimme nicht
hören, trotzdem ich um Hilfe rufe, weil das Vaterland in
Gefahr iſt?

Wirtſchaftliche Vergeltung für Englands Angriffe
auf den deutſchen Handel.

Wie immer der Krieg ausfallen mag, ſchreibt der
Neu=Yorker Herold vom 26. April, keines der beteiligten
Völker wird durch deſſen Folgen ſo ſchwer und ſo dau=
ernd
betroffen werden, wie England, ſelbſt den un=
denkbaren
Fall angenommen, daß es als Sieger daraus
hervorgehen könnte. Es wird ſich in dem jetzigen japani=
ſchen
Bundesgenoſſen einen furchtbaren Widerſacher im
Stillen Ozean und in China geſchaffen haben. Es wird
mit Rußland wegen des Beſitzes von Konſtantinopel und
wegen des Weges nach Indien in unausbleiblichen
blutigen Streit geraten.
Und . . . . es iſt ſchon jetzt auf dem Wege, ſeine bis=
herige
Vormachtſtellung auf den Geldmärk=
ten
der Welt einzubüßen: die hieſige Equi=
table
Truſt Company ſteht im Begriffe, einen Schritt
zu unternehmen, der hinfort Neu=York, anſtatt London,
zum finanziellen Clearinghouſe der Welt machen wird.
Das genannte Finanz=Inſtitut wird internationale Kre=
ditbriefe
, die auf Dollar lauten, ausgeben, in Verdrän=
gung
der bisherigen auf Pfund Sterling lautenden Kre=
ditbriefe
, wie auch die dagegen von auswärts gezogenen
Tratten direkt nach Neu=York zum Inkaſſo gelangen wer=
den
, ſtatt, wie bisher, nach London. Der aus dieſer Maß=
nahme
für die Vereinigten Staaten erwachſende finan=
zielle
Machtzuwachs, gegen den England in ſeiner jetzigen
Bedrängnis nicht ankämpfen kann, läßt ſich im Augen=
blick
nicht in Ziffern ausdrücken, er iſt aber ein unge=
heurer
und dauernder. England hat ſich in die=
ſem
Kriege Deutſchlands als Rivalen auf den Geld= und
Handelsmärkten der Welt entledigen wollen: und hat
ſich dafür ſelbſt wenn ihm das hätte gelingen können
den gefährlicheren Rivalen geſchaffen die Vereinigten
Staaten. . . . .

Straßenbahnerausſtand in London.

* Amſterdam, 16. Mai. Reuter meldet aus Lon=
don
: Geſtern iſt unter dem Straßenbahnperſonal
ein Streik ausgebrochen, der an Umfang zunimmt.
Die Anzahl der Streikenden beträgt 7000. Die Urſache des
Streiks iſt eine Lohndifferenz. Die Arbeiter ſuchen auch
die Automobilchauffeure zu bewegen, an dem Streik teil=
zunehmen
, und ſie haben bereits den geſamten Trambahn=
betrieb
Südlondons lahmgelegt.

Eine ganz eigenartige Neutralität

offenbart die Neue Zürcher Zeitung. Sie glaubt mit der
gelegentlichen Veröffentlichung einiger die Tatkraft des
deutſchen Heeres herausſtreichenden Berichte wie wir
ſie auch in feindlichen Blättern häufig zu Geſicht bekom=
men
, des Guten genug getan zu haben und wahrt
ihren neutralen Standpunkt durch Aufnahme giftiger Aus=
fälle
der perfideſten deutſchfeindlichen Skribenten. Und
wenn dieſe Mitarbeiter des ſich deutſch nennenden ſchwei=
zeriſchen
Blattes nicht in Zürich ſelber zu Wort kommen,
dann ſuchen ſie Unterkunft in den Spalten der wütendſten
deutſchfreſſetiſchen Zeitungen, nicht ohne den Ton auf
ihre Zugehörigkeit zum Redaktionsſtabe der braven Zür=
cherin
zu legen. So hat der römiſche Korreſpondent des
Blattes, ein Burſche, der auf den urdeutſchen Namen Sau=
tier
hört, erſt von 14 Tagen ausgerechnet im Giornale
d’Italia, über deſſen Treiben nur eine Stimme herrſcht,
in einem ellenlangen Artikel all die ſchamloſen Verun=
glimpfungen
gegen das deutſche Heer, all die Schauermär=
chen
über die deutſchen Greuel, all die abgedroſchenen
Phraſen über die deutſche Vergewaltigung Belgiens wie=
derholt
, ohne von ſeiner Redaktion derb abgeſchüttelt zu
werden. Ja, dieſer ſelbe Monſieur Sautier vertritt auch
heute noch, ſchärfer als je, den Standpunkt der italieni=
ſchen
Interventioniſten in ſeinen römiſchen Briefen nach
Zürich. Und am Samstag, den 15. Mai, bringt es die
Neue Zürcher Zeitung fertig, ihrem Londoner Korreſpon=
denten
das Wort zu folgender Dreiſtigkeit zu geben:
Der Gewaltakt eines deutſchen Unter=
ſeebootes
hat nicht nur ein Schiff ruiniert, hat nicht
nur Hunderte von koſtbaren Menſchenleben vernichtet ;
dieſer Gewaltakt hat auch aus manchem ein Wrack ge=
macht
. . . . Kein Wort aber von den Gewaltakten des
Londoner Pöbels gegen harmloſe Deutſche! Weiter heißt
es: Die geſamte ziviliſierte Welt iſt entſetzt ob einer
Handlungsweiſe (beileibe nicht der Handlungsweiſe des
ſüßen Pöbels in London, ſondern unſeres Unterſeebootes,
das die Luſitania vernichtete!!), die nach Vergeltung
ſchreit. In derſelben Ausgabe jammert die N. Z. Z.
über die drohende Kataſtrophe im ſchweizeriſchen Hotel=
gewerbe
und widmet ihr mehr als zweivolle Seiten elegi=
ſcher
Betrachtungen. Weiß das Blatt etwa nicht mehr,
daß 75 Prozent aller Beſucher der Schweiz
Deutſche ſind, deren Ehre und Anſehen es in der ſcham=
vergeſſenſten
Weiſe verletzen läßt? Wer ruiniert die
ſchweizeriſche Fremdeninduſtrie mehr: Blätter vom

[ ][  ][ ]

Schlage der N. Z. Z. oder die Feinde Deutſchlands, die
die Schweiz mit ihrem Beſuch nur ſelten beehren? S.

Venizelos als Verſchwörer!

* (Ctr. Bln.) Nachrichten aus Athen beſagen, daß
das von Polizeibeamten in der Angelegenheit der von
Venizelos angeſtifteten Verſchwörung gegen das
griechiſche Königspaar beſchlagnahmte Material auf=
ſehenerregende
Einzelheiten enthält.
Venizelos hat bei Nacht und Nebel Athen verlaſſen. Sein
gegenwärtiger Aufenthalt iſt unbekannt.

Der Aufſtand in Portugal.

* Berlin, 17. Mai. Die hieſige portugieſiſche
Geſandtſchaft erhält folgendes Telegramm: Liſſabon,
16. Mai, 4 Uhr nachm. Die revolutionäre. Be=
wegung
, die in Portugal ſtattfand, und die von der
Marine ausging, wurde von der Armee auf=
genommen
. Das Miniſterium Pimentoycaſtro gab
ſeine Demifſion. Der Präſident der Republik beſtä=
tigte
folgendes Miniſterium: Vorſitz und Inneres Joao
Chagae, Juſtiz: Paolo Falſao, Finanzen: Barros Quei=
ros
, Krieg: Baſilio Talles, Marine: Fernandez Coſta,
auswärtige Angelegenheiten: Alves Veiga, öffentliche Ar=
beiten
: Magalhaes Lima, Unterricht und bis zum Ein=
treffen
des Miniſters des Aeußeren in Liſſabon auch pro=
viſoriſch
die auswärtigen Angelegenheiten: Joſé Caſtro.
Die neue Regierung wird von allen Seiten unterſtützt, im
ganzen Lande herrſcht vollkommene Ordnung.
* Paris, 16. Mai. Die Agence Havas meldet aus
Madrid: Angeſichts der Ereigniſſe in Portugal
traten der Miniſterpräſident, der Marineminiſter und der
Miniſter des Aeußern im Palaſt zu einer Beſprechung mit
dem König zuſammen. Die Regierung erklärte, daß
Spanien nicht intervenieren, ſondern ſich dar=
auf
beſchränken werde, Leben und Intereſſen der in Por=
tugal
anſäſſigen Spanier zu ſchützen, falls es notwendig
werden ſollte.
* Madrid, 16. Mai. (Meldung der Agence Havas.)
Miniſterpräſident Dato erklärte einem Journaliſten ge=
genüber
, daß der Panzer Eſpana zum Schutze
der Intereſſen der Spanier und der Ausländer heute in
Liſſabon eintreffe. Wahrſcheinlich werde noch ein
zweiter Panzer nach Portugal geſchickt. Die Kämpfe zwi=
ſchen
den aufſtändiſchen Truppen und den treugebliebe=
nen
Truppen dauern fort. Das Bombardement hat am
Samstag infolge Munitionsmangels aufgehört. Die
Zahl der Toten und Verwundeten iſt groß. Die Häuſer
der Royaliſten wurden angezündet und verwüſtet. In
Liſſabon herrſcht völlige Anarchie. Es verlau=
tet
, daß England ein Kriegsſchiff nach Liſſabon
entſende.

Stadt und Land.
Darmſtadt, 18. Mai.

* In den Ruheſtand verſetzt wurde der Lehrer
an der Volksſchule zu Mainz Adam Berg auf ſein
Nachſuchen, unter Anerkennung ſeiner langjährigen treuen
Dienſte. Ihre Königl. Hoheit die Großherzogin
haben ihm aus dieſem Anlaß das Ritterkreuz 2. Klaſſe
des Verdienſtordens Philipps des Großmütigen verliehen.
Kriegsauszeichnung. Die Heſſiſche Tapferkeits=
medaille
erhielt der Feldwebel Heinrich Welker vom
Fußartillerie=Regiment Nr. 18 nachdem derſelbe bereits
im vorigen Jahre mit dem Eiſernen Kreuz ausgezeichnet
wurde. Der Dekorierte iſt der Sohn des hieſigen Ober=
Poſtſchaffners H. Welker.
Großherzogliches Hoftheater. Heute Dienstag,
A 41, wird Flotows Aleſſandro Stradella nach längerer
Pauſe unter muſikaliſcher Leitung Erich Kleibers wieder
in den Spielplan aufgenommen. Nach Stradella wird
das Ballett Die Puppenfee deſſen Neueinſtudierung
unter Leitung Hedwig Ehrles vor kurzem ſehr großen
Erfolg hatte, wiederholt. Für dieſen Abind gelten die
kleinen Preiſe. Mittwoch, den 19. ds., eröffnet Kammer=
ſänger
Leo Slezak vom K. K. Hofoperntheater in Wien
ſein auf zwei Abende berechnetes Gaſtſpiel. Der Künſtler
ſingt am Mittwoch den Manrico in Troubadour, am
Samstag, den 22., den Eleazar in der Jüdin. Leo
Slezak hat jetzt mit ganz außergewöhnlichem Erfolg
unter anderm auch am Deutſchen Opernhaus in Char=
lottenburg
gaſtiert. Aus Berlin wird darüber be=
richtet
: . . . . Zu den Großen in ſeinem Fach gehört
Slezak ſeit langem, jetzt aber iſt er ein Meiſter geworden.
Es iſt geradezu verblüffend, wie viel er noch als reifer
Künſtler gelernt hat, und zwar ſowohl ſtimmlich, wie
muſikaliſch und auch ſchauſpieleriſch. Wenn heute ein
Berliner Blatt den Heldendarſteller Slezak dem lyriſchen
Tenor Caruſo als ebenbürtig an die Seite ſtellt, ſo
dürfte das nicht zuviel geſagt ſein. Slezak beherrſcht
alle Nüancen vom zarteſten Pianiſſimo bis zur heroiſcher
Wucht ſondergleichen. Für die beiden Gaſtſpielabende
Slezaks gelten die gewöhnlichen Preiſe, das Abonnement
iſt aufgehoben. Donnerstag wird Schneider Wibbel
eine Komödie, die bei ihrer Erſtaufführung am letzten
Dienstag einen ſehr ſtarken Erfolg hatte, zum erſtenmal
wiederholt. Für Freitag, den 21., D 41, iſt die Erſtauf=
führung
, von Hauptmanns Florian Geyer angeſetzt.
Dieſe Tragödie, des Bauernführers Florian Geyer ge=
hört
zu den ſtofflich und künſtleriſch intereſſanteſten und
bedeutſamſten Werken deutſcher Bühnendichtung und
wirkt wie wohl ſelten ein anderes Drama gerade jetzt
wie ein ſtarkes Wort an unſere Zeit.
* Leutnant von Hiddeßen. Der Köln. Ztg. ſchreibt
man: Kürzlich wurde berichtet, daß der bekannte Flieger=
leutnant
Ferdinand von Hiddeßen Mitte Februar mit
ſeinem Flugzeug von den Franzoſen heruntergeholt und
gefangen genommen worden ſei. Das Schickſal
dieſes Fliegers erregte namentlich deswegen in Deutſch=
land
allgemeine Teilnahme, weil es ſich um einen der
kühnſten Flieger handelte, der bekanntlich auch als erſter
Paris überflogen hat. Ich erfahre nun jetzt, daß ſich
Leutnant von Hiddeßen in einem Lazarett in Toulon
befindet, wo er mehrere Monate ſchwer zu leiden hatte,
da die Ober= und Unterſchenkel beider Beine, ſowie der
rechte Unterarm von Granatſplittern getroffen waren und
durch eine Blutvergiftung die Gefahr einer Amputation

nahe lag. Seit einer Woche iſt nun das Fieber gewichen
und damit die Hoffnung auf völlige Geneſung vorhanden
wenn auch noch ein langes Krankenlager dem tapferen
Flieger bevorſteht. Die franzöſiſchen Aerzte und beſon=
ders
der Chefarzt ſollen übrigens von Hiddeßen aufs beſte
gepflegt haben, was hier gern anerkannt ſei.
* Im Silberkranz. Inſtallateur Jakob Schaffner
und ſeine Ehefrau, Erbacher Straße 16, feiern heute ihre
Silberne Hochzeit; gleichzeitig wohnen ſie 25 Jahre in
demſelben Hauſe und ſind 25 Jahre Abonnent vom Tag=
blatt
.
* Schutzmann Ludwig Rühl vom V. Polizeirevier,
welcher ſeit 25 Jahren bei der Schutzmannſchaft hier
angeſtellt iſt, wurde der Charakter als Schutzmann=
wachtmeiſter
verliehen.
Sendungen an Gefangene im Ausland. An die
deutſchen Kriegs= und Zivilgefangenen
im Ausland werden vielfach außer Briefen und Pa=
keten
kleine, in Briefform gehaltene Päckchen mit Scho=
kolade
, Zigarren uſw. verſandt. Dieſe Päckchen werden
nicht zuſammen mit den Paketen, ſondern mit der Brief=
poſt
befördert. Gleichwohl dürfen aber dieſe Päckchen
außer ihrem Wareninhalt nicht auch noch ſchriftliche Mit=
teilungen
enthalten; ſolche Mitteilungen ſind vielmehr
ſtets für ſich entweder in einem möglichſt kurz gefaßten
Briefe unter beſonderem Umſchlage oder noch beſſer auf
Poſtkarten an die Gefangenen zu ſchicken. Die Abſender
können beſondere Briefe oder Poſtkarten umſo eher
ſchicken, als ja alle dieſe Sendungen portofrei befördert
werden. Auf den erwähnten Päckchen muß ſtets der Ver=
merk
niedergeſchrieben ſein: Enthält keine ſchrift=
lichen
Mitteilungen Sendungen, die dieſer
Vorſchrift nicht entſprechen, müſſen zurückgewieſen werden.
Ein ähnlicher Vermerk iſt bekanntlich auch für die eigent=
lichen
Pakete an die Gefangenen vorgeſchrieben, dieſer
muß aber nicht nur auf den Paketkarten, ſondern auch
auf den Paketen ſelbſt angebracht werden und ſoll
lauten: Das Paket enthält keine ſchriftlichen Mitteilungen.
nn. Das Kreuz in Eiſen. Gleich den anderen Schu=
len
des Landes beteiligten ſich am vorgeſtrigen Sonntag
vormittag die Schüler der Gewerbeſchule Darmſtadt
an der Nagelung an dem Kreuz in Eiſen. In ſtiller Sam=
meltätigkeit
hatten die einzelnen Klaſſen der Schule den
Betrag von 70 Mark geſammelt, der durch den Hammer=
ſchlag
am Kreuz in Eiſen ſeine patriotiſche Verwendung
fand.
Z. Von der Jugendwehr. Am Ende des geſtrigen
Berichts über den Verlauf der im Kaiſerſaal abgehalte=
nen
Verſammlung der Leiter der Jugendwehren aus der
Provinz Starkenburg wurde ſchon darauf hingewieſen,
daß für den Nachmittag eine Vorführung von
Jugendwehren beabſichtigt ſei. In Paradeauf=
ſtellung
in Breitkolonne ſtanden ſie da um 3 Uhr, über
tauſend, die Darmſtädter Jugendwehr am rechten, die
übrigen aus dem Kreiſe Darmſtadt erſchienenen Verbände
am linken Flügel, ausgerichtet nach rechts und auf Vor=
dermann
, mit erwartendem Blick, ſich nun einmal dem Ver=
trauensmann
der Jugendwehrſache des Großherzogtums,
dem Herrn General Frhrn. v. Heyl, nach achtmonatlicher
Vorbereitung zeigen zu können. Ein Stillgeſtanden!
Augen rechts! befohlen durch Herrn Profeſſor Fin=
ger
, kündigte den Anfang der Beſichtigung an. Dem
Gruß von ſeiten des Herrn Generals an jede Kompagnie
folgte wie aus einer Kehle der Gegengruß: Guten Tag,
Herr General Auch wurde während des Abſchreitens der
Fronten manches freundliche Wort an einen Führer oder
Jungmann gerichtet. Dieſem ſtehenden Bild folgte ein
lebendig bewegliches durch das nun befohlene Exerzieren
einer Darmſtädter, einer Pfungſtädter und einer Arheilger
Kompagnie. Ein Parademarſch in Zugfront, zu dem die
Muſikkapelle des Griesheimer Lagers beordert war zu
ſpielen, beſchloß die Beſichtigung auf dem kleinen Exer=
zierplatz
, auf dem ſich mittlerweile Tauſende von Zu=
ſchauern
aus der Provinz und der Stadt eingefunden
hatten. Der Schauplatz weiterer Tätigkeit der Jung=
mannen
ſollte der Kavallerieexerzierplatz durch, das
nun folgende Gefecht werden. Lange Marſchkolonnen
zogen nach den im Norden und Süden dieſes Platzes ge=
legenen
Geländeabſchnitten, die Nordabteilung mit der
Aufgabe, das Ausladen von Kriegsmaterial auf dem
Hauptbahnhof zu ſichern, die Südabteilung mit dem Be=
fehl
, die Arbeiten dort zu verhindern. Vormarſch, Ein=
nehmen
und Halten einer Verteidigungsſtellung einer=
ſeits
, Uebergang aus geſchloſſenen Maſſen zum Angriff
andererſeits ſollten ſchulmäßig gezeigt werden. Es war
ein ſchönes ſoldatiſches Bild zu ſehen, das auch durch
reichlich Sonnenſchein beleuchtet war, als die Südabteilung
allmählich aus dem Waldſaum zu einer mächtigen
Schützenlinie ſich entwickelte, als der Kanonenhügel er=
ſtürmt
wurde, die Züge ſich ſprungweiſe heranarbeiteten
und als ſie ſchließlich im allgemeinen Sturmangriff die
ſtarke Verteidigungsſtellung der Nordabteilung zu neh=
men
verſuchten. Ein Hornſignal machte dem Ringen ein
Ende. In einer kurzen Beſprechung im Kreiſe der Füh=
rer
und vieler Zuſchauer drückte der Herr General ſeine
Befriedigung über das Geſehene aus und ſchloß die Beſich=
tigung
mit einem Hoch auf die Jugendwehr, das Vater=
land
und den Kaiſer. Zum Schluß des Tages folgte der
gemeinſame Einmarſch in die Stadt durch die Rhein=
ſtraße
in langem Zuge, dem auch der Herr General voran=
ſchritt
. Auf dem Paradeplatz wurden die Jungmann=
ſchaften
entlaſſen und verſtreuten ſich in dem Bewußtſein,
ſich eine Freude und der Sache der Jugendwehr Ehre be=
reitet
zu haben.
* Wanderung durch ein modernes Schlachtſchiff
und die Hochſeeſchlacht. Vortrag am Mittwoch, den
19. Mai, im Kaiſerſaal. Es erübrigt ſich wohl, über
dieſen zweiten Vortrag des Herrn Ingenieurs Dr. H.
Beck noch weitere Mitteilungen zu machen, hat
derſelbe doch im erſten Vortrag: Torpedos, Unter=
ſeeboote
und Seeminen von ſeiten des zahlreich er=
ſchienenen
Publikums, welches unter nimmermüder Auf=
merkſamkeit
den anregenden und gemeinfaßlichen Aus=
führungen
des Redners folgte, die größte Anerkennung
gefunden. Unter Vorführung zahlreicher ſehr anſchau=
licher
Lichtbilder wird Herr Dr. Beck auch diesmal
Weſen und Wirkung der Zerſtörungsmittel des See=
kriegs
von der Mobilmachung auf dem Waſſer bis zur
Hochſeeſchlacht und die modernen Gefechtsſtellungen der
Schlachtſchiffe erläutern. Vorausgehend wird Herr Dr.
Beck mit dem Hörer eine Wanderung durch das Schlacht=
ſchiff
machen und ſachkundig das Innere dieſer ſchwimmen=
den
Feſtung ſchildern. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß das
Publikum allen kriegstechniſchen Fragen aus dieſem
tobenden Weltkrieg ein ganz beſonderes Intereſſe ent=
gegen
bringt; aber auch die reifere Jugend ſollte nicht
verſäumen, Belehrungen aus dem Gebiet der kriegstech=
niſchen
Wiſſenſchäft ſich anzueignen.
* Der Bauverein für die Reformationskirche hält
heute nachmittag im Gemeindehauſe in der Kiesſtraße
ſeine diesjährige ordentliche Hauptverſammlung

ab, worauf die Vereinsmitglieder auch an dieſer Stelle
aufmerkſam gemacht ſeien.
r. Verein für Aquarien= und Terrarienkunde Hottonia‟
Darmſtadt. In der letzten Mitgliederverſammlung hielt
Herr Profeſſor Dr. Daudt einen äußerſt intereſſanten
Vortrag über die Zuſammenſetzung des
Kriegsbrotes Nach einer kurzen Einleitung über
die Bedeutung des Kriegsbrotes und die verſchiedenen
Beſchlüſſe des Bundesrates in dieſer Beziehung zeigte der
Redner an Hand einer Reihe von trefflichen Zeichnungen
den Bau des quergeſchnittenen Roggenkornes und der
Kartoffelknolle. Ferner machte er aufmerkſam auf die
leichte Unterſcheidungsmöglichkeit der verſchiedenen Stärke=
körner
, insbeſondere durch ihre verſchiedenartige Schich=
tung
, Größe und Lichtbrechung. Darauf ging er auf die
Verkleiſterung der verſchiedenen Mehlſorten ein, die die=
ſelben
lei der Teiganfertigung und Backung des Brotes
erfahren und zeigte auf Abbildungen die große Mannig=
faltigkeit
der durch dieſe Prozeſſe entſtandenen verquol=
lenen
Stärkekörner, die aber immer noch trotz ihrer ſtar=
ken
Oberflächen= und Geſtaltsveränderung im mikroſkopi=
ſchen
Bilde ihre Zugehörigkeit zu einer beſtimmten Mehl=
ſorte
erkennen ließen. Beſonders gedachte der Redner auch
noch der gequetſchten gekochten Kartoffel, der Kartoffel=
flocke
und des Kartoffelwalzmehles, die ganz andere For=
men
im fertigen Brot bedingen wie die vorher erwähnten
Roggen=Kartoffelſtärkekörner. Wenn auch die verſchiedenen
ſtärkehaltigen Beſtandteile des Brotes mit Hilfe des Mi=
kroſkopes
bei einiger Uebung ſchon ohne weiteres mit
Sicherheit zu erkennen ſind, ſo ſchaffen doch zweckmäßige
Färbemethoden bei der Brotunterſuchung auch für Un=
geübtere
weſentliche Erleichterungen. Insbeſondere ging
der Redner neben anderen Farbreagentien auf die von
Dr. W. Herter angegebene Schwarz=weiß=rot=Färbung
ein, die bei ihrer Anwendung die Roggenſtärke grau bis
ſchwarz färbt, die Kartoffelſtärke farblos läßt bis ſchwach
roſa färbt, und die ſogenannten Kleiſterzellen, die aus
gequetſchten Kartoffeln durch Verquellung entſtanden
waren, tief purpurrot färbt. An Hand einer Tabelle machte
er ferner klar, wie man aus einer Reihe von mikroſkopi=
ſchen
Bildern, die man aus kleinen Brotproben nach An=
wendung
der oben erwähnten Herterſchen Farbflüſſigkeit
herſtellte, die annähernd genaue Gewichtsmenge der ver=
ſchiedenen
Mehlſorten und Brotzuſätze beſtimmen kann.
Somit iſt dem Nahrungsmittelchemiker ein Mittel an die
Hand gegeben, um in den meiſten Fällen die nur zu oft
verſuchten Verletzungen der Bundesratsbeſtimmungen
durch Bäcker und leider auch private Perſonen klar nach=
zuweiſen
und die betreffenden Perſönlichkeiten wegen ihrer
Verſtöße gegen die zu Recht beſtehenden Verordnungen
zur Verantwortung zu ziehen. Zum Schluß ſeiner Aus=
führungen
ſprach der Redner einen von ihm im Stillen
gehegten Wunſch aus, nämlich die Verwirklichung einer
ſchönen Sitte, die unſerem Volke zu großer Ehre gereichen
würde. Möchte jeder Deutſche nach glücklich beendetem
Kriege alljährlich zu gewiſſen Zeiten- viel=
leicht
an beſonders hiſtoriſchen Tagen das Kriegs=
brot
genießen; zum Gedächtnis an die ruhmreiche
Zeit, zur Erinnerung an die Heldentaten unſerer tapferen
Krieger und zur Gewöhnung an Einfachheit. Im An=
ſchluß
an ſeine Ausführungen zeigte der Redner unter
gütiger Mitwirkung des Herrn Prof. Dr. Schilling
eine große Anzahl mikroſkopiſcher Präparate, die das im
Vortrag Geſagte direkt zur Anſchauung brachten und noch
näher’ erlänterten. Reicher Beifall lohnte den Redner.
Die Freiwillige Sanitätshauptkolonne vom
Roten Kreuz Darmſtadt beabſichtigt, einen neuen
Lehrgang abzuhalten, in dem Gelegenheit geboten iſt,
ſich die für einen Krankenträger erforderlichen Kenntniſſe
anzueignen. Eine große Anzahl der Kolonnenmitglieder
ſteht im Etappengebiet im Dienſte. Es iſt dringend er=
wünſcht
, daß ſich auch jetzt wieder geeignete Leute zur
Verfügung ſtellen und in die Freiwillige Sanitätshaupt=
kolonne
vom Roten Kreuz Darmſtadt eintreten. Dort er=
halten
ſie nötige Ausbildung, um unſeren kranken und
verwundeten Kriegern im Felde, beim Transport und
bei der Pflege in der Heimat als Helfer zur Seite ſtehen
zu können. Wir verweiſen im übrigen auf den im An=
zeigenteil
der heutigen Nummer erſchienenen Aufruf der
Kolonne.
Vortrag. Im Gemeindehauſe, Kiesſtraße 17,
wird am nächſten Donnerstag abend Fräulein W. von
Geldern=Crispendorf über ihre zweijährige
Tätigkeit als Schweſter des Roten Kreuzes für die
Kolonien in Tſingtau einen Vortrag halten. Sie
hat die Belagerung und heldenmütige Verteidigung
Tſingtaus, ſowie den Einzug der Japaner miterleht
und durfte dann über Japan=Amerika in die Heimct
zurückkehren. Demnächſt geht ſie als freiwillige Kranken=
ſchweſter
ins Feld. Das Schickſal unſerer blühenden
Kolonie und die Schilderung der Ereigniſſe von be=
rufenem
Munde wird gewiß viele Zuhörer anziehen.
Für wohltätige Zwecke wird ein Eintrittspreis von
30 Pfg. erhoben, auch iſt eine Anzahl belegter Plätze zu
1 Mk. vorgeſehen. Karten ſind von Dienstag an im
Gemeindehaus, Kiesſtraße 17, zu haben. Es iſt ratſam,
ſich rechtzeitig mit Karten zu verſehen.
* Vergebung einer Stoff= und Wollelieferung. Die
Arbeitszentrale Darmſtadt zur Beſchäftigung von Frauen
und Mädchen hat ein Ausſchreiben erlaſſen, wonach grö=
ßere
Mengen Normalflanells, Vancy und Baumwoll=
ſpagnolets
, Hemdenflanells, feldgrauen Halsbindenſtoffs,
Wattierleinen, blauen Baumwollſtoffs, Helmüberzugſtoffs,
Salzbeutelſtoffs, Gurtband für Armbinden, Fahnentuchs,
Wolle und Baumwolle benötigt werden, worauf hiermit
hingewieſen ſei. (S. Anz.)

Ueberreichung der Geſellenbriefe.

C) Im großen Saal des Schützenhofes fand am
Sonntag vormittag die feierliche Ueberreichung
der Geſellenbriefe an die vor dem Geſellenprü=
fungsausſchuß
des Ortsgewerbevereins Darm=
ſtadt
beſtandenen Junggeſellen ſtatt, zu der ſich zahlreiche
Vertreter des Handwerks und der Induſtrie ſowie die
Eltern und Lehrherren der Prüflinge eingefunden hatten.
Der Vorſitzende des Geſellenprüfungsausſchuſſes, Herr
Architekt Schembs, begrüßte in herzlichen Worten die Ver=
ſammlung
und insbeſondere die zahlreichen jungen Ge=
ſellen
, die mitten im Weltkrieg zeigten, was ſie in ihrer
Lehrzeit dank der Unterweiſung der Lehrmeiſter für ihr
Gewerbe gelernt haben. Zur Geſellenprüfung hatten ſich
urſprünglich 183 Prüflinge gemeldet. Wegen Kriegsarbeir
konnte jedoch eine große Anzahl von Lehrlingen die Prü=
fung
nicht durchführen. Für dieſe ſoll die Prüfung nach=
geholt
werden. 148 Prüflinge haben die Prüfung abge=
legt
, und 139 beſtanden. 48 Prüflinge konnten mit der
Note gut und 4 Prüflinge mit der Note ſehr gut
ausgezeichnet werden. Zahlreiche Prüfungsmeiſter und
Geſellen aus faſt allen Gewerben waren bei der Durch=
führung
der diesjährigen Geſellenprüfung in Tätigkeit,
wofür ihnen der Dank des Ortsgewerbevereins ausge=

[ ][  ][ ]

ſprochen wurde. Namens der Handwerkskammer
Darmſtadt begrüßte Herr Rockel die neuen Geſellen in
tiefflichen Worten und hob den hohen Wert eines tüchtigen
Handwerkerſtandes für Staat und Gemeinde ganz beſon=
ders
hervor. Herr Hauptlehrer Becker von der Landes=
baugewerkſchule
brachte in tiefempfundener Rede die
Glückwünſche der Großh. Zentralſtelle für die Gewerbe
zum Ausdruck, während Herr Gewerbeſchuldirektor Pro=
feſſor
Dr. Meiſel namens der Handwerkerſchule Darm=
ſtadt
den jungen Geſellen, die die Prüfung mit ſo gutem
Erfolg beſtanden, Dank und Anerkenung für ihre ſauber
ausgeführten Geſellenſtücke ausſprach. Für die Städtiſche
Fortbildungsſchule ſprach Herr Lehrer Schmidt den
Lehrmeiſtern und den Lehrgeſellen für die Heranbildung
eines tüchtigen Handwerkerſtandes hohe Anerkennung aus,
an deſſen Vorbildung auch die Fortbildungsſchule in rei=
chem
Maße beteiligt ſei. Sein Glückwunſch galt dem
geſamten heſſiſchen Handwerkerſtand. Zum Schluß der
Feier ſprach nach der Vorſitzende allen Beteiligten an der
diesjährigen Geſellenprüfung den Dank des Ortsgewerbe=
vereins
Darmſtadt aus. Eine reichhaltige Ausſtellung
der Geſellenſtücke nebſt Zeichnungen legte: Zeugnis ab,
daß die jungen Geſellen während ihrer Lehrzeit etwas
Tüchtiges gelernt hatten.

Rotes Kreuz.

(Geöffnet von 81 und 26 Uhr. Bureau der Zentral=
Abteilung: Rheinſtraße 34, Fernruf 25, Krankenbeförde=
rungs
=Abteilung: Mathildenplatz 20, Fernruf 2576; Aus=
kunftsſtelle
: Rheinſtraße 34, Fernruf 25; Materialien=
Abteilung: Altes Palais, Fernruf 20; Verpflegungsſtelle
am Hauptbahnhof, Fernruf 216; Kreuzpfennig=Marken:
Neckarſtraße 8, Fernruf 2421.)
Bericht über die 4. Fahrt des Vereinslaza=
rettzuges
O 3 Großherzogin von Heſſen.
Der nach beendigter Vorbereitung am 1. Mai im
Hauptbahnhof Darmſtadt abgeſtellte VereinslazarettzugO 3
Großherzogin von Heſſen trat ſeine 4. Fahrt, die nur
8½ Tage in Anſpruch nahm, Sonntag, den 2. Mai, vor=
mittags
9 Uhr 40 Min. nach dem weſtlichen Kriegsſchau=
platz
an. Er benützte die linksrheiniſche Strecke bis Bonn,
erreichte abends die belgiſche Grenze und ohne Aufent=
halt
in der Abſtellſtation am 3. Mai, vormittags 8 Uhr
30 Min., den Hauptetappenort. Am 4. Mai, vormittags
7 Uhr 20 Min., wurde ein aus 6 Krankenwagen und
einem Heizkeſſelwagen beſtehender Zugteil nach einer
unfern der Front gelegenen Krankenſammelſtelle zur Auf=
nahme
von 59 Mann beordert, der nachmittags 5 Uhr
zurückkehrte und ſich mit dem Hauptzug wieder vereinigte,
nachdem dieſer inzwiſchen mit 159 Kranken und Verwun=
deten
belegt worden war. Auf der alsbald angetretenen
Heimfahrt wurde noch 1 Verwundeter aufgenommen. Die
Belegziffer des Zuges ſtellte ſich hiernach, wenn man vom
Begleittrupp (45) und von zugeteilten 8 Wächtern ab=
ſieht
, unter Einſchluß eines franzöſiſchen Gefangenen auf
219: darunter waren 113 Verwundete und 106 Kranke.
Die Heimreiſe ging wieder über Aachen, Bonn, durch
den in vollem Blütenſchmuck ſtehenden Rheingau nach
dem Ausladeort Mainz. Am 5. Mai, abends 7 Uhr, be=
gann
das Ausladen, und kurz vor 11 Uhr wurde der Zug
nach Darmſtadt übergeführt. Er war nach Eintreffen
des in Euskirchen ausgebeſſerten Krankenwagens bereits
am 7. Mai wieder fahrbereit.
Zur Beſchaffung regendichter Umhänge
wird auch in hieſigen Zeitungen um Geld gebeten. Wir
ſind mit dem Zentral=Komitee des Roten Kreuzes in Ber=
lin
der Anſicht, daß die Beſorgung von Regenſchutzvor=
richtungen
Sache der Militärbehörde iſt. Wir können
daher dieſe Sammlung nicht empfehlen.

Die Tätigkeit des Beſſunger Knabenhortes
im Schuljahr 1914/15.

Der Beſſunger Knabenhort beſteht jetzt
im dritten Jahre; er wurde im abgelaufenen Schuljahr
durchſchnittlich von 70 Kindern täglich beſucht. In den
ſchulfreien Stunden von 47 Uhr verſammelten ſich die
Knaben im Schulhauſe oder im Garten des Knabenhorts
und auf dem angrenzenden Spielplatz. Natürlich wird
die Hortarbeit auch während der Ferien fortgeſetzt. In
erſter Linie ſind Knaben aufgenommen, denen es zu Hauſe
an richtiger Aufſicht und Beſchäftigung infolge der Er=
werbstätigkeit
der Eltern fehlt. Auf pünktliches und
regelmäßiges Erſcheinen der Kinder wird gedrungen und
der Beſuch ſtändig kontrolliert. Zu den fleißigſten Be=
ſuchern
gehören die Knaben der unteren und mittleren
Klaſſen, während Schüler der oberen Klaſſen öfters durch
häusliche Arbeiten abgehalten oder auch durch die Not=
wendigkeit
, als Auslaufer Geld zu verdienen, am Beſuch
ganz gehindert wurden. Mit der wichtigen Aufgabe, die
Knaben zu beaufſichtigen, zu führen, zur Arbeit anzulei=
ten
, waren die Lehrer Breyer und Dexheimer betraut,
jeder an drei Tagen der Woche. Im Sommerhalbjahr
beſtand neben der Gelegenheit zur Anfertigung der Schul=
aufgaben
und zur Veranſtaltung von Spielen die Haupt=
beſchäftigung
der Knaben in Gartenarbeit. Der Gar=
ten
des Knabenhorts in ſchöner, freier Lage zwiſchen der
nach der Ludwigshöhe führenden Kaſtanienallee und dem
an der Heidelberger Straße gelegenen Sportplatz iſt etwa
1 Morgen groß. Dieſes frühere Oedland, das die Stadt=
verwaltung
dem Horte überlaſſen hat, iſt durch die jetzt
2¼jährige Arbeit der Knaben zu einem ſchon ziemlich ein=
träglichen
Kindergarten umgewandelt worden.
Im Winterhalbjahr wurden die Knaben in
einem Saale des Schulhauſes Ludwigshöhſtraße 42 be=
ſchäftigt
. Anfertigung der Schulaufgaben, Leſen, Er=
zählen
, Singen, Spielen füllten die Zeit aus. Um die
Fertigkeit der Hand zu üben, erhielten die Kinder Anlei=
tung
im Falten, Formen und Malen; die größeren arbei=
teten
auch mit Pappe und Holz. Mittwochs und Sams=
tags
wurden häufig Gänge in den Wald gemacht. Arbeit
und Spiel, alles zur Förderung und Freude der Knaben,
gehen im Hort Hand in Hand. Wie in den Vorjahren
wurde auch zu Weihnachten 1914 eine gemeinſame
Feier veranſtaltet und hiermit eine Beſcherung von 50 be=
dürftigen
Söhnen von Kriegsteilnehmern verbunden.
Jeder bekam außer Obſt und Gebäck ein gutes Hemd im
Werte von 2 Mark. Die Koſten der Feier und Beſcherung
wurden gedeckt durch Beiträge von Lehrern, Lehrerinnen
und Schülern, zum größten Teil aber aus dem Erlös für
verkaufte Eicheln, die im Herbſte vorigen Jahres von eini=
gen
Klaſſen unſerer Schule in den hieſigen Wäldern ge=
leſen
worden waren.
Die Einnahmen des Knabenhorts im Schuljahr
1914/15 beliefen ſich auf 1460,71 M., die Ausgaben auf
1283,13 M. In der geſchilderten Weiſe will der Beſſunger
Knabenhort auch im jetzt beginnenden Schuljahr ſeine
Tätigkeit fortſetzen. Gerade in der gegenwärtigen ſchwe=
ren
Zeit des furchtbaren Krieges iſt es nötig, in treuer
Aufmerkſamkeit und erziehlicher Fürſorge=für=unſere Ju=

gend nicht zu erlahmen. Haus, Schule und alle Ver=
anſtaltungen
zur Ausbildung und Erziehung der Jugend
ſollten ſich der Erfüllung ihrer Pflichten gegen das kom=
mende
Geſchlecht mit verdoppeltem Eifer annehmen. Auch
der Knabenhort will innerhalb der ihm geſteckten Grenzen
und zur Verfügung ſtehenden Mittel ſeiner Aufgabe aufs
beſte nachkommen. Deshalb ſind alle Freunde und Gönner
des Hortes, die perſönlichen und körperſchaftlichen, um
Treue in den künftigen Jahren gebeten. Mit der Unter=
ſtützung
dieſer Einrichtung wird ja auch ein Stück Kriegs=
fürſorge
geleiſtet, da gegenwärtig über zwanzig Kinder
von Kriegsteilnehmern aufgenommen ſind. Durch größere
Mittel kann die Tätigkeit des Hortes noch weſentlich er=
weitert
und vervollkommnet werden.

Arheilgen, 17. Mai. (Ueberreichung der
Geſellenbriefe.) Geſtern fand im Gaſthaus Zum
Deutſchen Haus die Ueberreichung der Geſellenbriefe an
die Prüflinge durch den Vorſtand des hieſigen Orts=
gewerbevereins
ſtatt. 16 junge Leute hatten die
vorgeſchriebenen Geſellenſtücke angefertigt und die ſich
daran anſchließende Prüfung beſtanden. Gleichzeitig waren
die Geſellenſtücke und Zeichnungen der Sonntagszeichen=
ſchüler
ausgeſtellt.
-h- Auerbach, 17. Mai. (Auszeichn un g.)
Der zweite Sohn des Herrn Lehrers Herpel,
Herr Dr. Ludwig Herpel, erhielt das
Eiſerne Kreuz zweiter Klaſſe. Der Kriegs=
freiwillige
Herr Michal erhielt für ſeine Tapferkeit vor
dem Feinde die Heſſiſche Tapferkeitsmedaille. Die Zahl
der Verwundeten in den hieſigen Reſerve=Lazaretten
iſt in der letzten Zeit beträchtlich zurückgegangen.
Worms, 17. Mai. (Im Hauptbahnhof ver=
unglückt
) iſt der in der Eilgüterhalle beſchäftigte Ar=
beiter
Erdelmaier. Als er über den Gleisübergang
einen Wagen transportieren half, wurde er von einer ge=
rade
daherkommenden Lokomotive erfaßt und erlitt ſchwere
Kopfverletzungen. Er kam ins Städtiſche Krankenhaus.
(Diebſtahl.) Im Güterbahnhof wurden in einer der
letzten Nächte aus einem verſchloſſenen Eiſenbahnwagen
eine Anzahl Heirats=Ausſtattungsgegenſtände im Werte
von etwa 150 Mark geſtohlen. Als Täter wurden in=
zwiſchen
ein 16jähriger Fabrikarbeiter und ein 14 jähri=
ger
Volksſchüler ermittelt und feſtgenommen. Die ge=
ſtohlenen
Sachen wurden meiſtens wieder zur Stelle ge=
bracht
. Der eine der jugendlichen Uebeltäter hat in dem
Augenblick, als er ſich bei einem Althändler zwecks Ver=
kaufs
der Sachen aufhielt, dieſem auch noch eine Taſchen=
uhr
geſtohlen.

Reich und Ausland.

Frankfurt, 17. Mai. (Ergriffene Gefangene.)
Von den bei den Buderus=Werken beſchäftigten Ge=
fangenen
ſind kürzlich zwei entwichen. Der eine von
ihnen wurde vor einigen Tagen bei Dornholzhauſen ein=
gefangen
. Nunmehr iſt bei Dieburg auch der zweite
Gefangene wieder ergriffen worden. Auch in dieſem
Falle wird das Generallkommando den bei der Feſtnahme
der Ausreißer beſonders beteiligten Perſonen eine Be=
lohnung
gewähren.
Tübingen, 17. Mai. (Todesfall.) Der frühere
Landtagsabgeordnete der Stadt Tübingen, Kaufmann
Chriſt. Gunſſer, iſt im Alter von 79 Jahren geſtorben.
Dresden, 17. Mai. (Mord.) Die Frau des Eiſen=
bahnhilfsbeamten
Vogel iſt in ihrer Wohnung ermordet
aufgefunden worden. Des Verbrechens verdächtigt iſt
ihr 17 Jahre alter Sohn, der ſeit geſtern verſchwun=
den
iſt.
Görsdorf (Weſtpr.), 17. Mai. (Bootsunglück.)
Auf dem Wolziger See bei Görsdorf ſchlug geſtern eine
mit zwei Berliner Seglern beſetzte Jolle um. Ein
Einſaſſe ertrank; ſein Begleiter wurde von Schiffern
gerettet.

Landwirtſchaftliches.

* Spekulativie Vorauf käufe der
nächſten Getreideernte in Heſſen.
Während bis vor kurzem noch die Spekulation
in Kartoffeln in Rheinheſſen ſich breit machte,
mehren ſich jetzt nach Mitteilungen aus landwirtſchaft=
lichen
Kreiſen die Anzeichen, daß die unlautere Spe=
kulation
ſich der neuen Getreideernte zu
bemächtigen ſucht. In den rheinheſſiſchen Land=
gemeinden
reiſen Händler umher, die den Landwirten
jetzt ſchon die nächſte Ernte abzukaufen ſuchen und dabei
Preiſe anlegen, die bedeutend höher ſind, als die zurzeit
geltenden Höchſtpreiſe. Es beſteht damit die Gefahr, daß
nach der neuen Ernte die Preiſe für Mehl und Brot unter
dem Einfluß derartiger Beſtrebungen weiter ſteigen. Es
iſt nicht ausgeſchloſſen, daß bei dieſen Vorankaufsver=
ſuchen
nicht berufsmäßige Händler, ähnlich wie bei den
Kartoffeln und Schweinen, die Hände im Spiel haben.
Schlachtviehmarkt Darmſtadt. Schweine=
markt
am 17. Mai. Auftrieb: 151 Schweine. Preiſe per
50 Kilogramm Schlachtgewicht: 145 Mk. Zutrieb von
Landſchweinen. Preiſe per 50 Kilogramm Schlachtgewicht:
140143 Mk. Marktverlauf: lebhaft; wenig Ueberſtand.
Frankfurt a. M., 17. Mai. (Viehmarkt.)
Auftrieb: 1586 Rinder, darunter 179 Ochſen, 67 Bullen
und 1240 Kühe, 538 Kälber, 30 Schafe, 1531 Schweine.
Bezahlt wurden für 50 Kilogramm Lebendgewicht in Mk.:
Ochſen a) 6574 (Schlachtgewicht 130135), b) 6064
(120125); Bullen a) 6065 (110115), b) 5559
(105110); Kühe a) 6166 (110120), b) 5865
(110120), c) 1. 5560 (106110), 2. 5357 (100106)
d) 4450 (881100), e) 3440 (7786): Kälber a)
b) 8082 (133137), c) 7880 (128133), d) 7076 (119
bis 128); Schafe 55 (118120); Schweine a) 110118
(142146), b) 100110 (130140), c) und d) 110118
(142146). Geſchäft flott; wird alles geräumt.
Kartoffelmarkt. Im großen 13,7514 Mark,
im kleinen 1516 Mark.

Muſik.

Zwei Kaiſer=Marſch=Album 1914/15.
Zehn Originalmärſche für Pianoforte 1,50 Mk. netto.
Würzburg, Rich. Banger Nachf. (A. Oertel): Ein ſchnei=
diger
Marſch iſt in dieſer Zeit immer eine willkommene
Gabe. Vorliegendes Album bietet für den billigen Preis
10 zeitgemäße Märſche von 10 verſchiedenen Autoren, u. a.
Thiel, Zwei Kaiſer=Marſch (Kaiſer Wilhelm gewidmet)
Mohrewitz, Krieger=Huldigungsmarſch (König Ludwig III.
gewidmet). Germanenwacht von Hans Sauter uſw.

Der Krieg.
Weitere Erfolge in Galizien
5100 Gefangene.

* Wien, 17. Mai. Amtlich wird verlautbarf:
den 17. Mai, mittags: Im Verhältnis zu den hartnäckigen
Kämpfen der vergangenen zwei Wochen verlief der geſtrige
Tag an der ganzen Front im allgemeinen ohneweſent=
liche
Ereigniſſe.
Die Armeen haben weiter nach vorwärts
Raum gewonnen. Die gegen den oberen Dnjeſtr
vorgerückten Kolonnen haben mit anderen Teilen nun auch
Drohobyez genommen, weitere 5100 Ge=
fangene
gemacht und acht Maſchinengewehre er=
beutet
.
Der Stellvertreter des Chef des Generalſtabs:
v. Höfer, Feldmarſchalleutnant.

Der Austauſch der dienſtuntauglichen
Gefangenen.

* Berlin, 17. Mai. (W. T. B. Amtlich.) Die Nord=
deutſche
Allgemeine Zeitung ſchreibt über die Verhand=
lungen
zwiſchen Deutſchland und Frank=
reich
: Wegen des Austauſches dienſtuntaug=
licher
Kriegsgefangener wurden kürzlich von
franzöſiſcher Seite Preſſemeldungen verbreitet, die das
Verhalten der deutſchen Regierung gänzlich entſtellen.
Namentlich wird dabei der deutſchen Regierung das Be=
ſtreben
nachgeſagt, die Verhandlungen zu verſchleppen und
ſich der eingegangenen Verpflichtungen nachträglich zu
entziehen. Die erhobenen Vorwürfe ſind, wie ſich aus
Nachſtehendem ergibt, völlig unbegründet: Der erſte Aus=
tauſch
dienſtuntauglicher Kriegsgefangener fand zwiſchen
Deutſchland und Frankreich Anfang März 1915 ſtatt. Bei
den vorhergehenden Verhandlungen, deren Eröff=
nung
von der deutſchen Regierung aus=
ging
, wurde von deutſcher Seite allgemein der Grundſatz
aufgeſtellt, daß alle diejenigen entlaſſen werden ſollten, die
für eine militäriſche Verwendung während der Kriegs=
dauer
nicht in Frage kommen. Da hiergegen von franzö=
ſiſcher
Seite Einwendungen nicht erhoben wurden, wur=
den
unter den franzöſiſchen Gefangenen nach dieſem
Grundſatz die dienſtuntauglichen herausgeſucht und ent=
laſſen
. Die endgültige Unterſuchung erfolgte, um eine
Einheitlichkeit in der Auswahl ſicher zu ſtellen, in Konſtanz
durch eine beſondere Unterſuchungskommiſſion, ein Ver=
fahren
, das, ſoweit hier bekannt, in ähnlicher Weiſe auch
von franzöſiſcher Seite zur Anwendung gebracht wurde.
Die deutſche Kommiſſion ließ ſich bei der endgültigen Aus=
wahl
der zu Entlaſſenden ausſchließlich von dem vorer=
wähnten
Grundſatz leiten. Die von ihr von dem Aus=
tauſch
ausgeſchloſſenen Gefangenen waren entweder tat=
ſächlich
dienſtfähig oder operationsbedürftig oder nicht
weiter transportfähig. Die franzöſiſche Behauptung, daß
deutſcherſeits verſucht wurde, den verabredeten allgemeinen
Austauſch durch eine Auswechſelung nach der Kopfzahl
zu erſetzen, wird ſchon durch die Tatſache widerlegt, daß
von Deutſchland 29 Offiziere, 160 Unteroffiziere und rund
1520 Mannſchaften, von Frankreich 5 Offiziere, 20
Unteroffiziere und rund 830 Mannſchaften heraus=
gegeben
wurden. Ebenſo unrichtig iſt die Behauptung,
daß die deutſche Regierung der Antwort auf den franzöſi=
ſchen
Vorſchlag auswich, bei der Auswahl der auszutau=
ſchenden
Liſte die die Dienſtuntauglichkeit begründenden
Gebrechen zugrunde zu legen. Eine ſolche Liſte iſt der
deutſchen Regierung zur Durchführung des erſten Aus=
tauſches
überhaupt nicht zugegangen. Nachdem dies Ende
März 1915 geſchehen war, empfahl die deutſche Regierung
zunächſt für die von ihr in Vorſchlag gebrachte monat=
liche
Fortſetzung des Austauſches die Beibehaltung des
von ihr bei dem erſten Austauſch zur Anwendung gebrach=
ten
weitherzigen Verfahrens, erklärte ſich aber neuerdings
zur Vermeidung einer ferneren Verzögerung bereit, auch
auf das franzöſiſcherſeits vorgeſchlagene Liſtenverfahren
einzugehen. Hiernach iſt ein befriedigender Abſchluß der
Verhandlungen und damit der ungeſtörte Fortgang des
Austauſches in Bälde erwartbar.

Eine Richtigſtellung.

* Berlin, 17. Mai. Die Norddeutſche Allgemeine
Zeitung ſchreibt: Vor einigen Tagen meldeten Schweizer
und italieniſche Blätter, daß der belgiſche Ingenieur
Lenoir von den Deutſchen in Gent erſchoſſen worden
ſei, weil er die Pläne belgiſcher Eiſenbahnen und das
Verzeichnis des belgiſchen Eiſenbahnmaterials nicht aus=
geliefert
hat. Dieſe Angaben entſprechen in keiner
Weiſe den wirklichen Tatſachen. Lenoir wurde
vielmehr vom Feldgericht in Gent verurteilt, weil er
während mehrerer Monate in Zwiſchenräumen von etwa
zehn Tagen von ſeinen Unteragenten ihm zugetragene
Nachrichten über deutſche Militärtransporte ins feind=
liche
Ausland weitergab.

Die Erfolge der franzöſiſchen Offenſive.

* Le Havre, 17. Mai. Kriegsminiſter Mille=
rand
teilte in der Heereskommiſſion mit, daß die fran=
zöſiſchen
Verluſte bei Carency=Ablain=
Neuville=Souchy alle bisher erlittenen
Einbußen an Offizieren und Mannſchaften
übertreffen. Er fügte hinzu: Der Waffenerfolg
wird von unſerem Gegner zugegeben. Leider ſind aber
ſehr tüchtige Anführer, darunter vier Diviſions=
kommandanten
, 64 Hauptmänner und eine
Schar junger Offiziere, die ſich in früheren Kämpfen her=
vorgetan
hatten, gefallen. 20000 Soldaten ſind
für den Vorſtoß bis Carency geopfert wor=
den
. Dieſe Ziffern geben nordfranzöſiſche Zeitungen
im Einverſtändnis mit der Zenſur. Man darf demgemäß
mit Beſtimmtheit ſagen, daß die Verluſte um ein Drittel
höher ſind. Die Fachpreſſe findet, daß Carency ſehr teuer
zu ſtehen kam. General Cherfils beklagt den Verluſt der
tüchtigen Anführer Die Blüte unſerer Armee bezeichnet
er das Elitekorps, deſſen Reihen in drei Tagen auf ein
ärmliches Häuflein zuſammenſchmolzen. Wer
kann ſie erſetzen fragt er; in dieſem Kriege wohl nie=
mand
merr‟ General Zurlinden iſt perplex über die
Widerſtangstraft der Deutſchen. Das iſt kein Stellungs=
krieg
mehr; wir müſſen gegen kettenartig verknüpfte
Feſtungen anrennen, Zoll um Zoll ſtreiten. Das koſtet
viel Soldaten und noch viel mehr Munition. Ungerne
geſtehen die Sachverſtändigen ein, daß es ſich um die
große Offenſive handelt.

[ ][  ][ ]

Wie die Ruſſen in Luck hauſten.

* Obermeiſter Rahardt aus Berlin war von dem Oſt=
deutſchen
Handelskammertag mit dem Referat über den
Wiederaufbau Oſtpreußens beauftragt worden.
Er beſuchte zur Sammlung von Informationen im Mo=
nat
März die von den Ruſſen zerſtörten oſtpreußiſchen
Ortſchaften. Er veröffentlicht nun eine Schilderung ſei=
ner
Eindrücke in der Fachzeitſchrift der Tiſchlermeiſter
und Holzinduſtriellen Deutſchlands, der wir die folgende
anſchauliche Darſtellung der Verwüſtung Lycks ent=
nehmen
:
Man denke ſich eine Stadt mit 12500 Einwohnern
faſt menſchenleer, einige Straßenzüge beim Kampf um den
Beſitz des Ortes durch Geſchützfeuer in Trümmer gelegt,
weder Schaufenſter noch Fenſterſcheiben ganz, alle Haus=
türen
eingeſchlagen oder offen und die inneren Räume
vom Keller bis zum Boden zu wahren Schweineſtällen
umgewandelt, in denen kein Stück ganz geblieben iſt, und
ein Geſtank herrſcht, der jeden Chriſtenmenſchen das Lau=
fen
lehrt.
Mit Todesverachtung im buchſtäblichen Sinne des
Wortes nahm ich meinen Rundgang durch die Stadt wie=
der
auf, machte doch unſer Etappen=Kommandant darauf
aufmerkſam, daß die Häuſer wegen Typhusgefahr nicht
betreten werden dürften und ungekochtes Waſſer den Tod
bringen könne! Ich habe mir trotzdem in den verſchie=
denſten
Straßen die Räume in zirka 60 Häuſern ange=
ſehen
, bin in der Wohnung des Landgerichtspräſidenten
wie des einfachſten Mannes geweſen, habe aber überall
nur das gleiche Bild der blindwütigen und
tieriſchen Zerſtörung und grenzenloſer Verun=
reinigung
gefunden. Ob ich in ein geweſenes Reſtaurant
kam oder ein Herrengarderoben=, ein Möbel=, ein Bäcker=,
Schlächter=, Drogerie= Modewaren=, Barbier= Material=
waren
= oder ſonſtiges Geſchäft betrat, ob es ſich um ein
Warenhaus, ein Rechtsanwalts=Bureau oder eine Privat=
wohnung
handelte, nirgends fand ich ein Stück Möbel
ganz. Kiſten und Käſten waren geleert, das Brauchbare
entwendet, alles übrige am Boden liegend, dazwiſchen zer=
brochenes
Geſchirr, Spiegel, Bilder, Hausgerät, Bettfedern,
Geſchäftsbücher, Nippes, Reſte des geweſenen Pianos, zer=
ſchnittene
Polſterſachen, Stroh und Unrat. Die Waſſer=
leitungen
ſind zerſtört und die Ausgüſſe in der ekelhafteſten
Weiſe beſchmutzt, die Kloſetts aus dem gleichen Grunde
unbenutzbar, die Gasleitungen und Badewannen abge=
riſſen
, Zimmertüren eingeſchlagen, alle Klinken und Metall=
teile
ſind geſtohlen, die Oefen und Küchenherde teils mit
Patronen geſprengt, teils demoliert. Hier und dort be=
merkte
ich ruſſiſche Gefangene, welche unter der Aufſicht
eines Landſturmmannes die eigenen Schmutzereien beſei=
tigen
mußten, um für unſere Zivil= und Militärverwal=
tungen
benutzbare Arbeitsräume zu ſchaffen, aber was
ſich aus einer einzigen Wohnung für Berge von Trüm=
mern
und Unrat anſammeln, das muß man geſehen haben.
Daß zirka 60 Häuſer nebſt der ſchönen evangeliſchen Kirche
Opfer unſerer eigenen Artillerie geworden ſind, iſt zwar
bedauerlich, aber da die Ruſſen nur mit grobem Geſchütz
aus Lyck vertrieben werden konnten, war die Beſchießung
nicht zu vermeiden. Ich faſſe meine Schilderung des Zu=
ſtandes
dieſer armen Stadt in dem Satze zuſammen, daß
wir unſerem Herrgott nebſt unſeren über jedes Lob er=
habenen
tapferen Truppen und ihren Führern gar nicht
genug dafür danken können, uns vor den Segnungen
der ruſſiſchen Kulturträger bewahrt zu haben; denn auch
die beredteſte Schilderung kann das nicht wiedergeben,
was ich in Lyck vorgefunden habe!

Die Lage in Deutſch=Oſtafrika.

* Berlin, 17. Mai. Die Miſſionsgeſellſchaft hat
aus Deutſch=Oſtafrika von der Küſte und von der Station
Schleſien bei Morogoro gute Nachricht erhalten. Die
Station Daresſalaam iſt trotz der exponierten Lage bei
Imanuelkop bei der Beſchießung des Hafens und der
Stadt Ende November ohne erheblichen Schaden davon=
gekommen
. Die Miſſionsangehörigen ſind wohlbehalten
Die militäriſche Lage der Kolonie muß
recht günſtig ſein. In einer Karte von Ende Fe=
bruar
heißt es: Wenn Ihr in Europa Eure Sache ſo gut
gemacht habt, wie wir hier, ſehen wir uns mindeſtens im
Juli wieder. Bei der hoch in den Bergen gelegenen Sta=
tion
Schleſien haben ſich zahlreiche deutſche Frauen mit
ihren Kindern aus Daresſalaam eingefunden, um, am
Europaurlaub gehindert, hier während der heißen, unge=
ſunden
Zeit den Gefahren des Tieflandes zu entgehen.
Miſſionar Neuhaus ſchreibt, daß es allen ſehr gut geht.
Der Unterricht in dem der Miſſion gehörigen Seminar
für eingeborene Lehrer und Prediger und auf der Sta=
tion
wurde ruhig fortgeſetzt.

Weiterer Verluſt britiſcher Kriegsſchiffe
in den Dardanellen.

* Berlin, 17. Mai. Der Berliner Lok.=Anz. meldet
aus Athen: Aus Mytilene wird berichtet, daß briti=
ſche
Kriegsſchiffe in den Dardanellen auf Minen
geſtoßen und geſunken ſeien. Die Zahl wird nicht
angegeben.

Die Kämpfe um die Dardanellen.

* Konſtantinopel, 17. Mai. (W.T. B.) Von
unſerem Privat=Korreſpondenten: Die von Reuter über
den Stand der Operationen bei den Dardanellen
verbreitete Mitteilung, daß die Türken dort eingeſchloſſen
wären, entſpricht in keiner Weiſe den Tat=
ſachen
. Tatſache iſt vielmehr, daß die engliſche
Front bei Sed=ul=Bahr ſtändig verkleinert wor=
den
iſt und nur noch etwa zwei Kilometer auf der Süd=
ſpitze
ins Land reicht. Dort ſteht auf den erſten Höhen
die mehrfach befeſtigte Feldſtellung der türkiſchen Armee.
Eine große Uebermacht behauptet von dort in rückwärtiger
Richtung die Halbinſel Gallipoli. Die zweite Stellung
der Alliierten befindet ſich bei Ari Burnu. Sie reicht
einen halben Kilometer landeinwärts und iſt von über=
legenen
türkiſchen Streitkräften umklammert. Der am
15. Mai unternommene verzweifelte Verſuch der engliſch=
auſtraliſchen
Landungsabteilung, bei Ari Burnu durch=
zubrechen
, wurde zurückgeſchlagen, wobei die Alliierten
etwa 1500 Mann verloren. Die Landungsbrücken
und improviſierten Magazine am Strand ſind durch ſeit=
liches
Feuer türkiſcher Artillerie größtenteils zerſtört. Die
franzöſiſche Landung bei Kum Kaleh, die nach Reuter
lediglich zur Irreführung der türkiſchen Streitkräfte unter=
nommen
worden ſein ſoll, endete mit alsbaldiger Ver=
nichtung
und Vertreibung der franzöſiſchen Truppen. Die
bei Kum Kaleh beſindlichen türkiſchen Kanonen konnten
bereits am nächſten Tage mit ihrem Feuer in den Kampf
bei Sed=ul=Bahr eingreifen.

Aus Portugal.

* Liſſabon, 17. Mai. (Meldung des Reuterſchen
Bureaus.) Die neue Regierung ließ den früheren

Premierminiſter Pimentoy Caſtro und den früheren
Miniſter Mederros an Bord des Kriegsſchiffes Vasco
da Gama bringen.
* Turin, 17. Mai. Pariſer Meldungen aus
Madrid zufolge ſtehen in ganz Portugal alle
Eiſenbahnen ſtill. Sämtliche Telegraphen= und
Telephonverbindungen ſind unterbrochen.

Die Haltung Italiens.

** Rom, 17. Mai. Der Sonntag iſt ohne ernſtere
Zwiſchenfälle verlaufen, obgleich nachmittags eine große
Volksverſammlung auf dem Popoloplatze ſtattfand. Dieſe
war urſprünglich als Proteſtverſammlung gegen Giolitti
gedacht und wurde, nachdem der Entſchluß des Königs
bekannt geworden war, Salandras Demiſſion nicht anzu=
nehmen
, zu einer Ovation für das Kabinett
Salandra und für den Krieg. Die Demonſtran=
ten
zogen dann durch die Stadt und brachten teils un=
weit
des Quirinals Ovationen für das Kabinett Sa=
landra
dar, während ein anderer Teil der engliſchen Bot=
ſchaft
bei der Porta Pia huldigte, wo die engliſche Bot=
ſchafterin
Lady Renell Rodd den Demonſtranten Kuß=
hände
und Blumen zuwarf. Auf Wunſch der Demon=
ſtranten
wurden ſchon am Vormittag an den meiſten Häu=
ſern
Fahnen herausgeſteckt, ſelbſt die Straßenbahnwagen
waren beflaggt. Es war eine ſorgfältig inſzenierte Pro=
paganda
für den Krieg, gegen die die friedliche Majorität
der Bevölkerung bisher nicht wagte, ihrerſeits ihre Stimme
zu erheben. Dieſem Ton der Verzagtheit der Intellek=
tuellen
hat ſich auch der geringe Teil der Preſſe angepaßt,
der nicht mit vollen Segeln im Fahrwaſſer der Kriegs=
partei
ſchwimmt. Man kann kaum noch ein ernſtes Wort
gegen den Krieg in den Blättern finden.
Die Tatſache, daß heute die Tagesordnung für die
am 20. Mai angeſetzte Kammerſitzung nicht verfaſſungs=
mäßig
veröffentlicht wurde, deutet darauf hin, daß die
Kammer wiederum vertagt und ihr die Ent=
ſcheidung
über den Krieg entzogen wird.
(Dieſe Annahme ſcheint aber unzutreffend, wie aus der
folgenden Nachricht erſichtlich iſt. D. Red.)
* Rom 17. Mai. (Meldung der Agenzia Stefani.)
Der Miniſterrat beſchäftigte ſich heute mit den Mit=
teilungen
, die er in der Kammerſitzung am
Donnerstag machen wird.

Dis Zuſtände in Indien.

* Neu=York, 27. April. Die hieſige Times enthält
heute eine Korreſpondenz aus den Straits Settlements
vom 8. März, in welcher ſich intereſſante Angaben über
die Zuſtände in Indien finden. Dem Aufſatz ſei
folgendes entnommen: Ein aufſehenerregender Bericht,
der hier eingetroffen iſt, beſagt, der Emir von Afghaniſtan
ſei ermordet. Ob dies wahr iſt, mag dahingeſtellt bleiben,
ſicher iſt aber, daß an der Nordweſtgrenze
ſchwere Kämpfe vorgekommen ſind. Es ſind
Schwierigkeiten in vier verſchiedenen Bezirken entſtanden,
und es unterliegt keinem Zweifel, daß die indiſche Regie=
rung
vollauf beſchäftigt iſt. Die aufrühreriſche Stimmung
iſt wohl zum Teil auf deutſche Unruheſtifter zurückzufüh=
ren
(?), auch haben Gerüchte in den Baſaren damit zu
tun, beſonders aber auch die Haltung der Türkei als der
Verbündeten des deutſchen Kaiſers. Die erſten ſchweren
Unruhen ereigneten ſich in Cawnpore, indeſſen wurden
alle Berichte darüber unterdrückt. Es leben dort ſehr vielo
Europäer und man hofft, daß die Garniſon ſtark genug iſt,
den Aufrührern Widerſtand zu leiſten. Nach dem Auf=
ruhr
in Cawnpore verſuchte ein Regiment Pathans in
Rangun, der Hauptſtadt von Birma, zu rebellieren. Es
ſind dies Mohammedaner und man glaubt, daß ihre Hal=
tung
durch die Nachrichten aus Konſtantinopel beeinflußt
worden iſt. Es wurden dann neun der Rädelsführer er=
ſchoſſen
, 200 zu Gefängnisſtrafen von 15 bis 20 Jahren
verurteilt, und das ganze Regiment aufgelöſt.
Aus den Zentralprovinzen von Indien
werden Unruhen an vier verſchiedenen Stel=
len
gemeldet. Ueberall in Indien iſt das Kriegsrecht
proklamiert worden, und kein Reiſender wird zugelaſſen,
außer er weiſt ſich ganz genau über ſeine Geſchäfte und
ſeine Perſönlichkeit aus und tut dar, daß ſeine Reiſe
keinen Aufſchub erleiden kann. Die Regierung macht ver=
zweifelte
Anſtrengungen, die Rebellion zu unterdrücken.
Die Preßgeſetze werden in ihrer vollen Strenge ange=
wandt
, beſonders bei den in der Landesſprache erſcheinen=
den
Zeitungen, die außerordentlich auf der Hut ſein müſ=
ſen
. Drei Regimenter der Territorialarmee, welche ſo=
eben
aus England gekommen ſind, um den Platz von
Regulären einzunehmen, die zur Front in Europa geſchickt
wurden, mußten ſchon den Aufſtändiſchen entgegengeſandt
werden, obwohl man, als ſie aus England abgingen, nicht
glaubte, daß ſie hier zu anderem als Garniſondienſt ver=
wendet
werden müßten. Sie finden ſich jetzt Zuſtänden
gegenüber, welche den beſten indiſchen Truppen genug zu
tun gegeben haben würden. Wie es ihnen ergeht, iſt nicht
zu erfahren, denn es iſt ihnen verboten, Briefe zu ſchreiben
und kein Ziviliſt darf ſich den Aufſtandsgebieten auf mehr
als 50 Meilen nähern. Es heißt indeſſen, daß die briti=
ſchen
Verluſte ſchon ſehr ſchwer ſeien und daß die Regie=
rung
Verſtärkungen hat ſchicken laſſen.
Aus dem Bericht geht klar hervor, daß der hier ſo
verſpottete Heilige Krieg des Sultans doch einen
gewiſſen Einfluß hat, vielleicht mehr, als man gegenwär=
tig
weiß.

Handel und Verkehr.

Berlin, 16. Mai. Die zur Regelung des wirt=
ſchaftlichen
Verkehrs in Leinengarnen während des Krie=
ges
durch die Rohſtoffabteilung des Kriegsminiſteriums
gegründete Leinengarn=Abrechnungsſtelle bei der Bank für
Handel und Induſtrie iſt nunmehr unter der Firma
Leinengarn=Abrechnungsſtelle Aktien=
geſellſchaft
in eine Aktiengeſellſchaft mit einem Kapi=
tal
von einer Million Mark umgewandelt worden. Das
Kapital iſt von den intereſſierten Webereien und Zwir=
nereien
gezeichnet worden. Die Geſellſchaft wird ledig=
lich
im allgemeinen Intereſſe tätig ſein. Die Aktionäre
erhalten als Dividende nicht mehr als 4 Prozent Kapital=
zinſen
.
* Berlin, 17. Mai. ( Börſenſtimmungs=
bild
.) Der freie Börſenverkehr ſtand völlig unter dem
Druck der Ungewißheit über die weitere Entwickelung der
italieniſchen Politik. Allenthalben ſuchte man die auf
Spekulation gekaufte Ware abzuſtoßen, ohne immer für
das Angebot Käufer zu finden. Man ſprach von Kurs=
rückgängen
von 520 Prozent. Deutſche Waffen ſtellten
ſich noch um einige Prozent niedriger. Nur geringe Ein=
bußen
, nämlich um kleine Bruchteile eines Prozents, er=
litten
Deutſche Anleihen. Auch ausländiſche Valuten
blieben bei ſehr geringen Umſätzen nicht behauptet. Täg=
liches
Geld 3½, Privatdiskont 4 Prozent und darüber.

Literariſches.

Die Kämpfe in Galizien ſtehen nach wie vor
im Mittelpunkt des allgemeinen Intereſſes, ſo daß
die eben erſchienene neue erweiterte Ausgabe der als bis=
her
beſtens bekannten Freytagſchen Karte der öſter=
reichiſch
=ruſſiſchen und deutſch=ruſſiſchen
Grenzgebiete, 1:1 Mill., 84: 100 cm groß, Preis
Mk. 1., Verlag von G. Freytag & Berndt, Wien, VII.,
Schottenfeldgaſſe 62, in ihrer jetzigen Geſtalt ebenſo will=
kommen
ſein wird wie früher. Die ſehr überſichliche, in
5 Farben gedruckte Karte, deren reicher Inhalt an Orts=
namen
ſchon in den früheren Ausgaben ſehr beifällig
anerkannt wurde, iſt jetzt in den Karpathen, deren ſchwieriges
Terrain durch eine gute Geländedarſtellung ſie klar erſehen
läßt, durch eine weitgreifende Berückſichtigung kleiner und
kleinſter Orte ſehr vorteilhaft ausgeſtaltet worden.

Letzte Nachrichten.

* Berlin, 17. Mai. (W. T. B. Amtlich.) In der heu=
tigen
Bundesratsſitzung gelangten zur Annahme
der Entwurf einer Bekanntmachung über Malz uſw., der
Entwurf einer Bekanntmachung, betr. Aufhebung der
für die Friſten des Wechſel= und Scheckrechts angeordneten
30tägigen Verlängerung, der Entwurf einer Bekannt=
machung
, betr. die Friſten des Wechſel= und Scheckrechts
für Elſaß=Lothringen, Oſtpreußen uſw., der Entwurf einer
Bekanntmachung über die Einſchränkung der Pfändbarkeit
von Lohn und Gehalt.
Der Bundesrat hat heute zwei Verordnungen be=
ſchloſſen
, die insbeſondere für das deutſche Brau=
gewerbe
von Bedeutung ſind. Die erſte Verordnung
bezieht ſich auf den Verkehr mit Malz. Die Bun=
desratsverordnung
über die Regelung des Verkehrs mit
Gerſte vom 9. März hatte eine Ungleichheit in der Rich=
tung
gebracht, daß die Bierbrauereien, die ihren Malz=
bedarf
von den Mälzereien beziehen, ungünſtiger geſtellt
ſind, als Brauereien mit eigener Mälzerei. Die neue
Verordnung will dieſe Unbilligkeit dadurch beſeitigen, daß
durch den Deutſchen Brauerbund E. V. in Berlin eine
Malzausgleichung zwiſchen den Brauereien, die mehr
Malz beſitzen, als ſie bis zum 31. Dezember 1915 benöti=
gen
, und den Brauereien, denen für ihren Bedarf bis da=
hin
noch Malz fehlt, vorgenommen werden ſoll. Es wird
demgemäß beſtimmt, daß jedermann, der mit Beginn des
25. Mai Darrmalz in Gewahrſam hat, die vorhandenen
Mengen bis zum 1. Juni dem Deutſchen Brauerbund an=
zuzeigen
hat. Bei den Brauereien erſtreckt ſich die An=
zeigepflicht
auch auf Gerſte, die mit Beginn des 25. Mai
in Verarbeitung begriffen iſt. Außerdem haben die Bier=
brauereien
dem Deutſchen Brauerbund die Höhe des
Malzkontingents vom 1. April bis 31. Dezember 1915 und
die Menge des vom 1. April bis 24. Mai bereits verarbei=
teten
Malzes anzugeben. Malz darf vom 25. Mai ab nur
durch den Deutſchen Brauerbund abgeſetzt und ihm auf
ſeine Aufforderung käuflich überlaſſen werden. Ausge=
nommen
hiervon ſind unter gewiſſen Bedingungen Malz=
vorräte
und Malzextrakt in Malzkaffeefabriken; ferner
Malzvorräte, die zur Erfüllung von Lieferungsverträgen
an die Verarbeiter benötigt werden; endlich Malzvorräte
einer Brauerei, die ſich innerhalb ihres Malzkontingentes
bis zum 31. Dezember 1915 halten. Für das überlaſſene
Malz iſt der Einſtandspreis zu zahlen. Die verfügbaren
Malzvorräte hat der Brauerbund den Brauereien, deren
Malzkontingent bis zum 31. Dezember 1915 nicht gedeckt
iſt, auf deren Verlangen abzugeben; auch an Betriebe, die
Malzextrakt und ähnliche pharmazeutiſche Erzeugniſſe her=
ſtellen
, hat der Brauerbund auf Verlangen Malz abzu=
geben
, ſoweit ſie die zur Fortführung des Betriebes im
bisherigen Umfange bis zum 31. Dezember nötigen Malz=
mengen
nicht beſitzen. Malz, das nach dem 15. Februar
aus dem Auslande eingeführt worden iſt, bleibt außerhalb
der Regelung. Auf Zuwiderhandeln gegen die Vorſchrif=
ten
der Verordnung ſind hohe Geld= und Freiheitsſtrafen
vorgeſehen, auch iſt ein Generalpardon für diejenigen ge=
währt
, die bei der Aufnahme der Malzvorräte am 27. März
Malzvorräte verſchwiegen haben, ſie aber jetzt angeben.
Die zweite Verordnung bringt eine Aenderung der Ver=
ordnung
über die Regelung des Verkehrs mit Gerſte vom
9. März, indem ſie die bisher den Brauereien zugeſtandene
Begünſtigung zur Vermälzung ihrer Gerſtevorräte be=
ſeitigt
. Beide Verordnungen treten ſofort in Kraft.

Preußiſch=Süddeutſche Klaſſenlotterie.

* Berlin, 17. Mai. In der heutigen Vormittags=
ziehung
der Preußiſch=Süddeutſchen Klaſſen=
lotterie
wurden folgende Nummern mit Gewinn ge=
zogen
: 10000 Mk. Nr. 169499 224896, 5000 Mk. Nr. 72472.
138264 169375, 3000 Mk. Nr. 741 25685 32037 34071 41597
49059 51247 69468 73243 78251 78637 99621 100231 101259
102006 103728 114624 120267 130396 136204 139873 140043
143825 146029 149340 158002 158729 160507 169867 172642
174787 180992 181595 183341 188932 192866 212038 228606
233743. In der Nachmittagsziehung fielen 15000 Mk.
auf Nr. 178291, 10000 Mk. auf Nr. 40252, 5000 Mk. auf
Nr. 84855 145779 147856 182332 210884, 3000 Mk. auf Nr.
10301 18535 28450 34682 39834 45040 50033 52315 78353
86410 89911 91337 93976 95957 98548 103369 115021 122394
124908 135748 142689 154117 160374 171150 171518 180497
182692 193123 202009 216066 219237 224837 226448. (Ohne
Bewähr.)

Wetterbericht.

Unter dem Einfluß der öſtlichen Luftbewegung auf
der Rückſeite des Hochdruckgebietes iſt am Sonntag Auf=
heiterung
eingetreten. Da jedoch die weſtliche Depreſſion
den Einfluß des Hochdruckgebietes allmählich ausſchaltet,
geht die heitere Witterung ihrem baldigen Ende ent=
gegen
. Im Grenzgebiet zwiſchen Hoch und Tief ſind
lokale Gewitter nicht ausgeſchloſſen. Heute haben wir
ziemlich wolkiges, nur wenig kühleres Wetter, aber wohl
zunächſt nur unerhebliche Niederſchläge zu erwarten.
Wetterausſichten für Dienstag: Wolkig, vereinzelt
leichtere Niederſchläge, mild, ſüdweſtliche Winde.

Verluſtliſte.

* Die Preußiſche Verluſtliſte Nr. 220
enthält: Landſturm=Inſpektion des VII. Armee=
korps
. Infanterie uſw.: Stab der 68. Infanterie=
Brigade. Garde: 1., 3., 4. und 5. Garde=Regiment z. F.;
1. und 2. Garde=Reſerve=Regiment; 2. Garde=Erſatz= Regi=
ment
; Grenadier=Regiment Franz; Garde=Füſilier= Regi=
ment
; Garde=Schützen=Bataillon. Lehr=Infanterie= Regi=
ment
. Grenadier=, bezw. Infanterie=, bezw. Füſilier= Re=
gimenter
Nr. 1, 3, 5, 8, 9, 10, 11, 12, 13 (ſ. Reſ.=Inf.=Regt.
Nr. 13), 14, 15, 17, 21 (ſ. Erſ.=Inf.=Regt. Keller), 22, 24,
26, 27, 39, 41, 44, 48, 49, 50 (ſ. auch Erſ.=Inf.=Regt. Keller),
51, 64, 67, 69, 70, 72, 73, 75, 77, 80, 83, 85, 91, 92, 94,
98, 99, 109, 110, 111, 113, 114, 115, 131, 135, 137, 138, 140,

[ ][  ][ ]

144, 147, 148 (ſ. auch Erſ.=Inf.=Regt. v. Reinhard), 152,
154, 155 (ſ. Erſ.=Inf.=Regt. Keller), 157, 160, 161, 166,
167, 169, 170, 171, 172, 173, 174, 175, 176. Reſerve= Infan=
terie
=Regimenter Nr. 1, 3, 5 (f. Erſ.=Inf.=Regt. Kller), 7
(ſ. auch Erſ.=Inf.=Regt. Keller), 8, 13, 20, 22, 23, 26, 27,
28, 29, 31, 37 (ſ. auch Erſ.=Inf.=Regt. Leimbach=Zerener),
38, 39, 46, 48, 56, 57, 61, 80, 81, 83, 87, 91, 92, 94, 109, 116,
118, 205, 207, 208, 213, 220, 221, 224, 226, 227, 228, 235, 236,
259, 255, 257. 2. Feld=Regiment. Erſatz=Infanterie= Re=
gimenter
Keller, Königsberg II, Leimbach=Zerener und
v. Reinhard. Reſerve=Erſatz=Regiment Nr. 1. Landwehr=
Infanterie=Regimenter Nr. 2, 5, 6, 7 8 (ſ. Erſ.=Inf.=Regt.
Keller), 10, 11, 24, 25, 27, 31, 37, 46, 48, 49 (ſ. 2. Feld=
Regt.), 53, 65, 76. 81, 83. 99, 110, 116. Landwehr=Erſatz=
Regimenter Nr. 5 und 8 der Diviſion v. Menges. Be=
ſatzungs
=Regimenter Nr. 1 und 2 der Brigade Douſſin,
Nr. 6 der Brigade Schütze. II. Weſtfäliſches Landwehr=
Infanterie=Bataillon Breslau. Ueberplanmäßiges
Landwehr=Infanterie=Bataillon Nr. 3 des IV. Armee=
korps
. Landwehr=Erſatz=Bataillon Kulm. Brigade= Er=
ſatz
=Bataillone Nr. 7, 14, 27, 31, 35, 39, 50, 76, 79. Land=
wehr
=Brigade=Erſatz=Bataillon Nr. 11 (ſ. Landw.=Erſ.=
Regt. Nr. 5 der Diviſion v. Menges). Landſturm= In=
fanterie
=Bataillone Bartenſtein, II Bochum, 2. I Bres=
lau
, Glatz, I Görlitz, III Lauban, I Rawitſch (ſ. Beſ.=
Regt. Nr. 1 der Brigade Douſſin), III Tilſit. 9. Land=
ſturm
=Infanterie=Erſatz=Bataillon des IV. Armeekorps.
Jäger=Bataillone Nr. 5, 7, 8, 9, 14; Reſerve=Bataillone
Nr. 3, 4, 5, 6, 7, 18, 21. 1. Radfahrer=Kompagnie der Land=
wehr
=Diviſion Königsberg. Feſtungs=Maſchinengewehr=
Abteilung Nr. 6 Thorn (ſ. Beſ.=Regt. Nr. 6 der Brigade
Schütze), Nr. 14 Metz; Feſtungs=Maſchinengewehr= Kom=
pagnie
Nr. 2 (ſ. Landw.=Erſ.=Regt. Nr. 5 der Diviſion
v. Menges); Feld=Maſchinengewehr=Zug Nr. 42 (ſ. Bri=
gade
=Erſ.=Bataillon Nr. 35), Nr. 43 (ſ. Landw.=Erſ.=Regt.
Nr. 8 der Diviſion v. Menges), Nr. 114 (ſ. Reſ.=Jäger=
Bataillon Nr. 7). Kavallerie: Schweres Reſerve=
Reiter=Regiment Nr. 2; Ulanen Nr. 3, 14; Jäger zu
Pferde Nr. 12. Feldartillerie: 1. Garde= und
1. Garde=Reſerve=Regiment; Regimenter Nr. 1, 5, 19,
20, 22, 26, 31, 37, 38, 47, 51, 58, 62, 63, 69, 70, 99; Reſerve=
Regimenter Nr. 3, 13, 14, 22, 36, 57, 58, 61; 1. Landſturm=
Batterie des II. Armeekorps; Gebirgs=Haubitz=Zug Nr. 1.
Fußartillerie: Regimenter Nr. 1, 20; Reſerve=
Regimenter Nr. 1, 5, 8, 18; Landwehr=Bataillon Nr. 9;
Schweres Feld=Haubitz=Bataillon v. Reitzenſtein; Batterie
Meißner (ſ. Reſ.=Fußart,=Regt. Nr. 1); 1. Reſerve= Batte=
rie
Nr. 22. Pioniere: Regimenter Nr. 23, 24, 29,
31; Bataillone I. und II. Nr. 1, I. Nr. 4, I. und II. Nr. 5,
I. Nr. 7, I. Nr. 16, I. und II. Nr. 17, I. Nr. 21, II. Nr. 27,
III. Nr. 28; Erſatz=Bataillone Nr. 5, 21; Feld= Kompag=
nien
Nr. 107 und 111; Reſerve=Kompagnien Nr. 45, 46,
47, 51 und 52. Schwere Minenwerfer=Abteilung Nr. 41.
Verkehrstruppen: Militär=Eiſenbahn=Direktion
Nr. 2. Fernſprech=Abteilung des VII. Reſervekorps.
Feldfliegertruppe. Feldartillerie= Muniti=
onskolonne
Nr. 4 des Gardekorps; (F)=Artillerie=
Munitionskolonne Nr. 4 des XIV Armeekorps. Ar=
mierungs
=Bataillon Nr. 20. Sanitäts=
Formationen: Sanitäts=Kompagnie Nr. 48 des
X. Armeekorps. Reſervelazarette Beuthen i. O.=Schl.
und Nr. 1 Hannover; Vereinslazarett=Zug R. Train:
Reſerve=Proviant=Kolonne Nr. 13 des V. Reſervekorps;
Etappen=Fuhrpark=Kolonne Nr. 37. Gefangenen=
lager
Strzalkowo. Garniſonverwaltung Cöln.
Weiter ſind erſchienen die Liſte Nr. 1 der aus England
zurückgekehrten Austauſch=Verwundeten, die Bayeriſche
Verluſtliſte Nr. 180 und die Württembergiſche Verluſtliſte
Nr. 176.
* Die Preußiſche Verluſtliſte Nr. 221 ent=
hält
: Oberkommando der 9. Armee. Stellver=
tretendes
Generalkommando des VI. Armee=
korps
. Infanterie uſw.: Garde: 1. Garde= Regi=
ment
z. F.; 1. und 2. Garde=Erſatz=Regiment; Grenadier=
Regimenter Alexander, Franz, Eliſabeth, Auguſta und
Nr. 5; Garde=Schützen=Bataillon. Grenadier=, bezw. In=
fanterie
=, bezw. Füſilier=Regimenter Nr. 1, 3, 4, 5, 6, 14,
15, 16, 18 (ſ. Erſ.=Inf.=Regt. v. Reinhard), 23, 27, 30, 32, 37,
38, 43, 48, 51, 52, 55, 56, 57, 59, 61, 62, 63, 66, 68, 69, 70,
71, 72, 73, 76 (ſ. auch Brig.=Erſ.=Bataillon Nr. 83), 82, 83,
84, 85, 87, 89, 91, 93, 96, 109, 111, 112, 114, 116, 117, 118,
128, 129, 130, 132, 136, 137, 138, 140, 141, 144, 146, 147, 148,
149, 152, 154, 159, 164, 167, 168, 172, 173, 174, 175, 176.
Reſerve=Infanterie=Regimenter Nr. 1, 3, 5, 8, 15, 16, 17, 18,
21, 29, 30, 38, 48, 53, 55, 56, 59, 60, 61, 64, 65, 66, 70, 71, 74,
76, 82, 88, 94, 118, 130, 202, 213, 214, 215, 233, 256, 257, 260,
265. Erſatz=Infanterie=Regimenter Königsberg I, III und
v. Reinhard. Reſerve=Erſatz=Regiment Nr. 2. Landwehr=
Infanterie=Regimenter Nr. 3, 4, 5, 6, 7, 18, 24, 29, 37, 39,
47, 49, 51, 53, 66, 76, 81. Landwehr=Erſatz=Regimenter
Nr. 1, Nr. 5 der Diviſion v. Menges. Beſatzungs= Regi=
menter
Nr. 2 der Brigade Douſſin, Nr. 6 der Brigade
Hoffmann. Feld=Bataillon Reiſer des Detachements Plan=
tier
. II. Weſtfäliſches Landwehr=Infanterie=Bataillon
Breslau. Ueberplanmäßiges Landwehr=Infanterie= Ba=
taillon
Nr. 4 des IV. Armeekorps. Brigade=Erſatz= Batail=
lone
1. Nr. 5, Nr. 10, 26, 34, 38, 41, 79, 83. Landwehr=
Brigade=Erſatz=Bataillone Nr. 10 (ſ. Landw.=Erſ.=Regt.
Nr. 5 der Diviſion v. Menges), 27 (ſ. Landw.=Erſ.=Reat.
Nr. 1) und 38. Garde=Landſturm=Infanterie=Bataillon
Zoſſen. Landſturm=Infanterie=Bataillone I Allenſtein,
Brieg (ſ. Beſ.=Regt. Nr. 6 d. Brigade Hoffmann), 3. Frank=
furt
a. d. O., 1. und 3. Karlsruhe, Nr. 87 (Konitz), Lands=
berg
a. W., II Schrimm. Landſturm=Infanterie=Erſatz=
Bataillone: 3. und 13. des VII. Armeekorps ſowie Batail=
lon
Saarburg. Jäger=Bataillon Nr. 1. Kavalle=
rie
: 2. Garde=Dragoner: Küraſſiere Nr. 7; Dragoner Nr.
1, 13; Reſerve=Dragoner Nr. 4; Huſaren Nr. 1, 2; Reſerve=
Huſaren Nr.5; Ulanen Nr. 7; Reſerve=Ulanen Nr. 5; Jäger
zu Pferde Nr. 2, 5; Erſatz=Regiment Nr. 1; Landwehr=
Regiment Nr. 2; 7. Landſturm=Eskadron des V., 4. des
VII. ſowie ſolche des XX. Armeekorps: Abteilung der 41.
gemiſchten Erſatz=Brigade; Reſerve=Abteilung Nr. 75.
Feldartillerie: 1. Garde=Reſerve=Regiment; Regi=
menter
Nr. 6, 7, 8, 9, 19, 21, 31, 35, 57, 75 (ſ. I. Pionier=
Bataillon Nr. 4); Reſerve=Regimenter Nr. 13, 15, 25, 29,
36, 62, 66. Fußartillerie: Regiment Nr. 9; Re=
ſerve
=Regimenter Nr. 3, 15, 16; Landwehr=Bataillone Nr. 7,
8; Reſerve=Bataillon Nr. 23; Landſturm=Bataillone des
III. und Xl. Armeekorps. Pioniere: Regimenter
Nr. 24, 25, 31; Bataillone II. Nr. 2, I. Nr. 4, III. Nr. 16,
I. Nr. 21; Kompagnie Nr. 104; Reſerve=Kompagnie Nr. 50;
1. Landwehr=Kompagnie des IX. und 1. des XIV. Armee=
korps
. Scheinwerferzug Nr. 51. Mittlere Minenwerfer=
Abteilung Nr. 155. Belagerungs= Telegra=
phen
=Abteilung Nr. 1. Munitionskolon=
nen
: Infanterié=Munitionskolonne Nr. 4 des III. Armee=
korps
; Reſerve=Infanterie=Munitionskolonne Nr. 17; Ar=
tillerie
=Munitionskolonne Nr. 2 der Garde=Erſatz=Diviſion.
Straßenbau=Kompagnie Nr. 24. Sani=
täts
=Kompagnie Nr. 1 des Korps P. Train:
Train=Abteilung Nr. 5. Leichte=Magazin=Fuhrparkkolonne

Nr. 2 der 8. Armee. Weiter ſind erſchienen die Bayeriſche
Verluſtliſte Nr. 181 und die Sächſiſche Verluſtliſte Nr. 145.
(Schluß des redaktionellen Teils.)

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Bäder und Sommerfriſchen.
Das im württembergiſchen Taubertale lieblich ge=
legene
Bad Mergentheim übt auch in dieſem Jahre
ſeine alte Zugkraft aus. Wo könnte der Kranke und
Erholungsbedürftige auch wohl angenehmeren Aufent=
halt
finden, wie in der alten Deutſch=Ordens=Reſidenz
an der Tauber, welche jetzt im herrlichſten Blütenſchmuck
prangt? Die anerkannte Heilkraft der Karlsquelle bei
Zucker, Fettſucht, Magen= und Darmleiden, Gallen=
ſteinen
, Leberleiden, Gicht, Rheumatismus und ſonſtigen
Stoffwechſelleiden führt Mergentheim auch in dieſem
Jahre neben den bisherigen regelmäßigen Beſuchern
wieder viele neue Freunde zu. Beſonders frequentiert
iſt Mergentheim in dieſem Frühjahr von Kriegsrekon=
valeſzenten
, welche hier von ihren Verwundungen und
den Strapazen des Feldzuges Heilung und Erholung
finden. Für zweckmäßige Unterkunft iſt in jeder Be=
ziehung
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5. Prenßiſch-Küddentſchen
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5. Klaſſe 7. Ziehungstag 15. Mai 1915
Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne
gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer
in den beiden Abteilungen 1 und II.
(Ohne Gewähr A. St.=A. f. Z.)
(Nachdruck verboten)
In der Vormittags=Ziehung wurden Gewinne über
240 Mk. gezogen:
2 Gewinne zu 10000 Mk. 117764
6 Gewinne zu 5000 Mk. 48189 182312 203405
74 Gewinne zu 3000 Mk. 6130 13023 21556 32205
33695 38637 42310 45817 47043 48641. 55729 56149
65370 66736 74464 92974 98340 107786 110714
113338 113673 114483 125818 139705 139758 143276
149072 153350 154710 162571 179688 204500 212490
218936 220975 226296 228633
170 Gewinne zu 1000 Mk. 2591 5012 9801 10018
11755 15729 15957 17778 20412 21008 21844 23195
24651 25988 27616 28020 28635 29197 30356 35026
35839 36020 40094 47719 48508 52563 53679 54539
55667 56708 57447 67296 67494 67663 68656 81196
85137 85246 88465 90015 92182 96539 97439 99329
104046 115371 117665 117770 119812 128548 131397
133563 133930 135022 138407 143850 148973 149057
160985 163789 172155 176626 178581 184273 18544a
186890 191687 192867 200902 201316 205768 207016
211640 213511 216692 217939 220175 220617 220795
223443 224203 224376 226689 230219 233023
168 Gewinne zu 500 Mk. 239 12338 15160 19146
20184 26068 27119 30828 31309 38169 40802 41771
44031 47711 48023 51188 52514 53620 54785 55246
59703 60354 66059 67790 71951 72235 74409 78044
86334 88005 89268 89819 93531 100755 102529 107483
114399 114841 116528 116982 118414 118619 119100
122989 127521 128772 133142 135152 139457 141759
142054 148662 151469 158538 160110 166999
169400 169890 170358 177031 179324 189489 191650
192130 193413 195003 198068 199795 200020 202384
202875 203435 203609 205254 205368 205947 207116
207433 213897 214712 215866 222988 224911 225159
In der Nachmittags=Ziehung wurden Gewinne über
240 Mk. gezogen:
2 Gewinne zu 30000 M 17808
2 Gewinne zu 15000 Mk. 228849
2 Gewinne zu 10000 Mk. 214205
6 Gewinne zu 5000 Mk. 2895 127717 220807
96 Gewinne zu 3000 Mk. 2718 5475 11535 15948
20969 21460 26123 41481 46241 50799 54960 56850
59863 61954 70844 76581 87874 90001 96669 101792
116827 118807 118855 123915 124804 130968 132083
133894 140819 149568 151263 159752 165812 167092
169784 171946 173203 174155 179088 181128 189054
194282 203808 205664 209459 222428 231383 232626
152 Gewinne zu 1000 Mk. 2852 5464 8415 9698
13129 19266 34017 39575 40924 42357 46585 61558
61726 68823 70266 70432 71619 72207 74869 84109
88096 88611. 89225 92034 92265 92363 94363 97023
98177 102893 108431 116003 120534 122767 124276
129314 130388 132328 133155 137104 137148 145047
151940 157679 159977 160530. 161946 162709 162920
168458 171832 175001 175378 177207 177881 180858
182004 187895 190366 191641 192019 194854 196736
201600 201644 203614 209978 214039 225615 225862
226619 227857 228818 230110 230599 232033
206 Gewinne zu 500 Mk. 549 1520 4555 6299
9145 9706 10073 10455 11264 13569 14490 15339
16475 16839 18211 18298 22108 23208 24535 25228
31759 37014 37575 39829 40656 41394 51032 51267
51390 53332 54159 58846 59026 66002 68801. 75975
76652 78159 79340 79988 80321 85566 88687 89629
96946 99279 99602 102524 102958 105845 110660
111901 113923 117331 119889 122851 127673 128885
135109 135593 136816 138279 138457 142922 143112
149049 149517. 150636 151339 154387 161375 163627
164257 171314 172321 176996 178296 180820 181414
183915 188335 190793 191599 193894 196642 196784
198790 198800 203847 203927 204978 206532 207344
207673 208157 210446 211637 215729 217087 226042
231897 232468 233120

g im nächſten Laden zu haben, und darf
Erist um ule Höke auch in dieſem Jahrewiederbeim Haus=
putz
, dem Großreinemachen, Luhns nicht fehlen. (IX,7622

Tut Euren Hammerſchlag
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Telephon 2539.

Familiennachrichten.

Am 16. ds. Mts. verlor ich durch den Tod
auch meine älteſte, innigſtgeliebte Schweſter
Frau
Caroline Ehrenfeld
geb. Höflinger.
In tiefer Trauer:
Mathilde Höflinger
z. Zt. Aſchaffenburg,
Hanauerſtr. 24a, I.
(*10125

Die Beerdigung unſeres aus
dem Feindesland hierher überführ=
ten
, innigſtgeliebten, hoffnungsvollen
Sohnes
Friedolin Guſtav Treuſch
Horniſtgefreiter im Infanterie=Leibgarde= Regi=
ment
Nr. 115, 10. Kompagnie, findet Mittwoch,
den 19. Mai, nachm. 4½ Uhr, auf dem Wald=
friedhof
zu Darmſtadt ſtatt.
(7665
Die trauernden Eltern:
Leonhard Treuſch, Metzger u. Wirt, und Frau
nebſt Geſchwiſtern.

Kriegerverein
Darmſtadt.
Die Beerdigung unſeres Mit=
glieds
und Feldzugskameraden
Herrn Heinrich Volz
Oberpoſtſchaffner i. P.
findet am Mittwoch, den 19. Mai, nachmittags
3½ Uhr, vom Portale des Waldfriedhofes
aus ſtatt.
(7659
Wir erſuchen alle Kameraden ſich dort zu
verſammeln.
Der Vorſtand.

Dankſagung.
Für die uns in ſo reichem Maße erwieſene
herzliche Teilnahme ſagen innigſten Dank
Die trauernden Hinterbliebenen:
J. u. L. Stössel.
(7664
Darmſtadt, den 17. Mai 1915.

[ ][  ][ ]

(Statt jeder beſonderen Anzeige.)

Todes=Anzeige.
Heute früh 3 Uhr entſchlief ſanft unſere
gute Mutter, Schwiegermutter, Großmutter,
Urgroßmutter, Schweſter und Tante
Frau Lina Lindt
geb. Siegfrieden
(7649
im 88. Lebensjahre.
Darmſtadt, 17. Mai 1915.
Profeſſor Dr. Karl Lindt,
Juſtizrat Adolf Lindt,
Marie Lindt, geb. Seriba,
Julie Lindt, geb. Hauſer.
Blumenſpenden ſind nicht im Sinne der Ent=
ſchlafenen
.
Beileidsbeſuche dankend verbeten.
Beerdigung Mittwoch nachmittag 5 Uhr auf
dem alten Friedhof, Einſegnung ¾ Stunde
vorher im Hauſe.

Todes=Anzeige.
(Statt jeder beſonderen Anzeige.)
Hiermit die traurige Mitteilung, daß heute
morgen 8 Uhr meine liebe, treubeſorgte Tante,
unſere gute Großmutter und Urgroßmutter
Frau
Ftiederike Burckhardt Wwe.
im Alter von 87 Jahren ſanft entſchlafen iſt.
Im Namen der trauernd Hinterbliebenen:
Helene Blum.
Darmſtadt, den 17. Mai 1915.
Die Beerdigung findet ſtatt am Dienstag, nach=
mittags
5 Uhr, vom Portale des iſrael. Fried=
hofes
aus.
(*10104

Dankſagung.

Für die vielen Beweiſe aufrichtiger Teilnahme
bei dem Heimgange unſeres geliebten Bruders,
Schwagers und Onkels
(*10069
Ludwig Pons
ſagen herzlichen Dank
Die trauernden Hinterbliebenen.
Gräfenhauſen, Kimbach, Darmſtadt,
den 15. Mai 1915.

Gtieahiut ur ſeratiſgen Feizangemtme=
Haupt=Synagoge (Friedrichſtraße 2).
Wochenfeſt.

Dienstag, den 18. Mai. Vorabendgottesdienſt 7 Uhr
30 Min.
Mittwoch, den 19. Mai. Morgengottesdienſt 8 Uhr
30 Min. Predigt 9 Uhr 15 Min. Abendgottesdienſt
9 Uhr.
Donnerstag, den 20. Mai. Morgengottesdienſt 8 Uhr
30 Min. Predigt 9 Uhr 15 Min. Feſtesſchluß 9 Uhr
10 Min.

Tageskalender.
Dienstag, 18. Mai.

Großh. Hoftheater, Anſang 7 Uhr, Ende nach 101.
Uhr (Ab. A): Aleſſandro Stradella, hierauf: Die
Puppenfee‟.
Hauptverfammlung des Bauvereins für die Re=
formationskirche
um 5½ Uhr Kiesſtraße 17.
Konzert um 8 Uhr im Perkeo

Verſteigerungskalender.
Mittwoch, 19. Mai.

Weißzeug=uſw. Verſteigerung um 9 und 2 Uhr im
Städtiſchen Leihamt.
Städtiſches Muſeum (Schloßgraben 9). Gebfner
Sonn= und Feiertags, ſowie Mittwochs und Frei=
tags
von 111 und 35 Uhr, bei freiem Eintritt.
Dienstags, Donnerstags und Samstags von 101
Uhr (Eintritt 30 Pfg.).
Ständige Rettungswache der Sanitätskolonne.
Telephonruf Nr. 2425.
Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für den politiſchen Teil, für Feuilleton,
Reich und Ausland: Dr. Otto Waldaeſtel; für den übrigen
redaktionellen Teil: Kurt Mitſching; für den Anzeigen=
teil
, Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem Ge=
ſchäftsleben
: Paul Lange, ſämtlich in Darmſtadt. Für
den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an
die Redaktion des Tagblatts zu adreſſieren. Etwaige
Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche wer=
den
nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden
nicht zurückgeſandt.

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[ ][  ][ ]

Statut für das Kaufmannsgericht Darmſtadt.
Nachſtehend gebe ich die neue Satzung für das Kauf
mannsgericht Darmſtadt bekannt.
Die Satzung tritt ſofort in Kraft.
Darmſtadt, den 10. Mai 1915.
Der Oberbürgermeiſten
Dr. Gläſſing.
Ortsſatzung
für das Kaufmannsgericht der Haupt= und
Reſidenzſtadt Darmſtadt.

Nach dem Reichsgeſetz vom 6. Juli 1904, betr. die Kauf=
mannsgerichte
, und dem Art. 15 der Städteordnung wird
mit Genehmigung Großherzoglichen Miniſteriums des
Innern vom 19. April 1915 Nr. M. d. J. II III 5953, nach
Anhörung von Kaufleuten und Handlungsgehilfen, ſowie
nach Begutachtung durch den Kreisausſchuß zufolge Be=
ſchluſſes
der Stadtverordneten=Verſammlung vom 9. Juli
1914 nachſtehendes beſtimmt:
I. Errichtung und Zuſammenſetzung des Kaufmanns
gerichts.
Art. 1. Zur Entſcheidung der durch das Reichsgeſetz
vom 6. Juli 1904, betr. die Kaufmannsgerichte, dem Kauf=
mannsgericht
überwieſenen Streitigkeiten iſt für den Bezirk
der Haupt= und Reſidenzſtadt Darmſtadt ein
Kaufmannsgericht
errichtet, welches ſeinen Sitz in Darmſtadt hat
Art. 2. Das Kaufmannsgericht beſteht aus einem
Vorſitzenden, einem Stellvertreter und 20 Beiſitzern, welche
je zur Hälfte aus den Kauflenten und Handlungsgehilfen
durch Wahl beſtimmt werden.
Art. 3. Der Vorſitzende des Kaufmannsgerichts, ſo=
wie
deſſen Stellvertreter werden durch die Stadtverord=
neten
=Verſammlung auf 4, mit den Kalenderjahren zu=
ſammenfallende
Jahre gewählt.
Art. 4. Die Wahl der Beiſitzer erfolgt auf 4, mit den
Kalenderjahren zuſammenfallende Jahre. Die nach
Ablauf dieſes Zeitraums Ausſcheidenden haben ſo lange
im Amt zu bleiben, bis ihre Nachfolger in den Dienſt ein=
getreten
ſind.
II. Wahlverfahren.
Art. 5. Die Wahl der Beiſitzer erfolgt unter Leitung
eines Wahlausſchuſſes, welcher aus dem Oberbürgermeiſter,
oder einem von dieſem ernannten Stellvertreter als Vor=
ſitzendem
, ſowie je zwei vom Vorſitzenden durch das Los
zu beſtimmenden wählbaren Kaufleuten und wählbaren
Handlungsgehilfen beſteht. Im Bedarfsfalle kann vom
Oberbürgermeiſter eine größere Zahl von Beiſitzern be=
ſtimmt
werden. Der Wahlausſchuß iſt bei Anweſenheit des
Vorſitzenden und je eines Kaufmanns und Handlungs=
gehilfen
, als Beiſitzer, beſchlußfähig.
Die Wahlbeiſitzer ſind mindeſtens 3 Tage vor der
Wahl einzuladen. Falls einer derſelben die Berufung ab=
lehnen
oder an der Ausübung des Amtes verhindert ſein
ſollte, iſt von dem Wahlvorſteher ein geeigneter Erſatzmann
hinzuzuziehen.
Art. 6. Die Wahl findet nach den Grundſätzen der
Verhältniswahl mit gebundenen Liſten ſtatt
Art. 7. Die Wahlen werden regelmäßig im Monat
Oktober an zwei aufeinander folgenden Tagen abgehalten,
und zwar am erſten Tag für die Handlungsgehilfen, am
andern für die Kaufleute, jedesmal in der Zeit von 11 Uhr
vormittags bis 2 Uhr nachmittags und von 5 Uhr nach=
mittags
bis 8 Uhr abends.
Art. 8. Tag, Stunde und Ort der Wahl werden
4 Wochen vorher vom Oberbürgermeiſter in den für die
Veröffentlichungen der Großh. Bürgermeiſterei benutzten
Blättern bekannt gemacht, unter gleichzeitiger Aufforde=
rung
zur Einreichung getrennter Wahlvorſchlagsliſten für
Kaufleute und Handlungsgehilfen.
Die Bekanntmachung hat die Anzahl der zu wählenden
Beiſitzer, die Vorausſetzungen der Stimmberechtigung, der
Wählbarkeit, der Gültigkeit der Stimmzettel, der Not=
wendigkeit
der Vorlegung eines Wahlberechtigungsaus=
weiſes
zu enthalten, ſowie die Mitteilung, daß die Vor=
ſchlagsliſten
nebſt einer Einverſtändniserklärung der vor=
geſchlagenen
Perſonen bis ſpäteſtens 14 Tage vor der
Wahl bei der Gerichtsſchreiberei einzureichen ſind.
Die Bekanntmachung iſt etwa eine Woche vor der Wahl
zu wiederholen.
Art. 9. Jede Vorſchlagsliſte muß ſo viel Namen ent=
halten
, als Beiſitzer der betreffenden Gattung zu wählen
ſind. Sie muß von mindeſtens 20 Wahlberechtigten des
betreffenden Wahlkörpers unterzeichnet ſein und hat die
Benennung eines für weitere Verhandlungen bevollmäch=
tigten
Vertreters der Unterzeichner zu enthalten, ſowie die
vollſtändigen Vor= und Familiennamen, Gewerbe, Woh=
nung
oder Beſchäftigungsſtelle der Unterzeichner und der
vorgeſchlagenen Perſonen.
Außerdem iſt eine eigenhändig unterſchriebene Erklä=
rung
der vorgeſchlagenen Perſonen beizufügen, daß ſie mit
der Eintragung ihrer Namen auf der Vorſchlagsliſte ein=
verſtanden
ſind und eine Wahl annehmen
Unterzeichnet derſelbe Wähler mehr als eine Vor=
ſchlagsliſte
, ſo wird ſein Name auf keiner Liſte mitgezählt.
Verſpätet eingereichte Vorſchlagsliſten ſind vom Ober=
bürgermeiſter
zurückzuweiſen.
Liſten, welche den vorbezeichneten Erforderniſſen nicht
entſprechen, ſind ungültig, ſofern nicht der Mangel inner=
halb
der Einreichungsfriſt beſeitigt wird.
Die rechtzeitig eingereichten und gültigen Vorſchlags=
liſten
werden nach der Reihenfolge ihres Eingangs mit
Ordnungsnummern verſehen und mit dieſen und den Na=
men
der drei erſten Unterzeichner nach erfolgter Prüfung
etwa 4 Tage vor der Wahl in ortsüblicher Weiſe ver=
öffentlicht
.
Werden zwei oder mehr Liſten von den Unterzeichnern
übereinſtimmend und als zuſammengehörig bezeichnet, der=
art
, daß die Liſten den Vorſchlägen anderer Wählergruppen
gegenüber zuſammen als ein Vorſchlag angeſehen werden
ſollen, ſo gelten dieſe Liſten als verbundene Liſten; ſie ſind
in der Bekanntmachung als ſolche zu bezeichnen.
Art. 10. Die Wahlhandlung iſt öffentlich. Während
derſelben muß der Wahlausſchuß in beſchlußfähiger Zahl
anweſend ſein. Vor Abgabe des Stimmzettels haben die
Wähler ihre Wahlberechtigung dem Wahlausſchuß nachzu=
weiſen
; die Kaufleute durch ein Zeugnis der Polizei=
behörde
, die Handlungsgehilfen durch ein Zeugnis der
Polizeibehörde oder ihrer Arbeitgeber. Die Anerkennung
anderer Ausweiſe bleibt dem Ermeſſen des Wahlaus=
ſchuſſes
vorbehalten, auf Verlangen hat ſich der Wähler
auch über ſeine Perſon auszuweiſen.
Die Ausweiſe über die Wahlberechtigung werden zu
den Wahlakten genommen und mit fortlaufenden Num=
mern
verſehen. Außerdem werden die Namen aller Ab=
ſtimmenden
in eine Liſte eingetragen in der Reihenfolge,
in der ſie abſtimmen, und mit derſelben Nummer, wie der
Wahlausweis des Abſtimmenden. Vordrucke der Wahl=
ausweiſe
werden von der Gerichtsſchreiberei und vom
Polizeiamt abgegeben. Statt der Unterſchrift der Polizei=
behörde
oder der Arbeitgeber von größeren Betrieben darſ

für die Stimmrechtsbeſcheinigung ein Namenszugſtempe
verwendet werden.
Ueber die Frage, ob der erbrachte Ausweis genüge
entſcheidet der Wahlausſchuß, bei Stimmengleichheit gib
der Vorſitzende den Ausſchlag=
Jeder Abſtimmende übergibt ſodann perſönlich ſeinen
mit den Namen derjenigen, welche er zu wählen beab=
ſichtigt
, handſchriftlich oder im Wege der Vervielfältigung
ausgefüllten Stimmzettel ohne Namensunterſchrift einem
Mitglied des Wahlausſchuſſes, welches denſelben un=
eröffnet
in die Wahlurne legt. Die Stimmzettel müſſen
aus weißem Papier ſein, die Größe 10½ auf 16½ Zenti=
meter
haben und zweifach gefaltet dem Wahlausſchuß über=
geben
werden.
Wenn nur eine Vorſchlagsliſte eingereicht war, unter=
bleibt
die Wahl dieſer Gruppe, die in dieſer Liſte Ge=
nannten
gelten als gewählt.
Art. 11. Während der Wahlhandlung dürfen im
Wahlraume weder Erörterungen ſtattfinden, noch An=
ſprachen
gehalten, noch Beſchlüſſe gefaßt werden.
Ausgenommen hiervon ſind die Verhandlungen und
Beſchlüſſe des Wahlausſchuſſes, welche durch die Leitung
des Wahlgeſchäfts bedingt ſind.
Die Handhabung der Ordnung im Wahlraume wäh=
rend
der Wahlhandlung ſteht dem Vorſitzenden des Wahl=
ausſchuſſes
zu. Derſelbe hat dafür zu ſorgen, daß Per=
ſonen
, die an der Abſtimmung nicht teilzunehmen haben,
oder bereits teilgenommen haben, oder noch nicht teil=
nehmen
können oder wollen, nur inſoweit in dem Wahl=
raume
geduldet werden, als dadurch die Ordnung und die
Vornahme des Geſchäfts nicht geſtört und das Stimm=
geheimnis
nicht beeinträchtigt wird. Insbeſondere iſt der
Tiſch, an welchem der Wahlausſchuß Platz genommen hat,
und deſſen Umgebung jederzeit für die Abſtimmenden frei
zu halten.
Nach Ablauf der zur Wahl feſtgeſetzten Zeit ſind nur
noch diejenigen Perſonen, welche bereits im Wählraume
anweſend ſind, zur Abſtimmung zuzulaſſen.
Feſtſtellung des Wahlergebniſſes.
Art. 12. Nach Schluß der Abſtimmung ſind die
Stimmzettel aus der Wahlurne zu nehmen, zu zählen, mit
fortlaufenden Nummern zu verſehen und unter Angabe
dieſer Nummern in eine Zählliſte einzutragen. Die Zähl=
liſte
iſt vom Wahlausſchuß zu unterſchreiben.
Die Feſtſtellung des Wahlergebniſſes kann durch den
Wahlausſchuß getrennt von der Wahlhandlung und außer=
halb
des Wahlraumes vorgenommen werden. In dieſem
Falle ſind die Stimmzettel, nach Entnahme aus der Urne
und nach Zählung, zu verſiegeln und Ort und Zeit der
Fortſetzung des Geſchäfts von dem Vorſitzenden des Wahl=
ausſchuſſes
zu verkündigen.
Art. 13. Ungültig ſind Stimmzettel:
1. welche nicht von weißem Papier oder mit einem
äußeren Kennzeichen verſehen ſind, oder nicht die
vorgeſchriebene Größe haben;
2. welche, oder inſoweit ſie keinen lesbaren Namen
enthalten;
3. inſoweit darin die Perſon eines Gewählten nicht
unzweifelhaft zu erkennen iſt;
4. inſoweit darin Namen von überhaupt oder für die
betreffende Gruppe nicht wählbaren Perſonen ver=
zeichnet
ſind;
5. welche einen Einſpruch oder Vorbehalt enthalten;
6. die nicht mit einer der veröffentlichten Vorſchlags=
liſten
übereinſtimmen.
Ueber Gültigkeit oder Ungültigkeit entſcheidet der
Wahlausſchuß.
Art. 14. Jeder gültige Stimmzettel iſt für die be=
treffende
Liſte zu zählen.
Nachdem ermittelt iſt, wieviel gültige Stimmzettel im
ganzen abgegeben und wieviel auf jede der Vorſchlags=
liſten
gefallen ſind, erfolgt die Feſtſtellung des Wahlergeb=
niſſes
. Von den auf jeder Liſte enthaltenen Perſonen gilt
iejenige Zahl als gewählt, welche ſich zur Geſamtzahl der
zu wählenden Beiſitzer ebenſo verhält, wie die Zahl der auf
die Liſte entfallenden gültigen Stimmzettel zur Geſamt=
zahl
der abgegebenen gültigen Stimmzettel. Ergeben ſich
hierbei Bruchteile, ſo wird der Reſt der Plätze, welcher ſich
ach Abzug der auf die ganzen Zahlen entfallenden Sitze
ergibt, auf die höchſten Bruchteile mit je einem Platz ver=
teilt
. Bei gleich hohen Bruchteilen entſcheidet erforder=
lichen
Falles das Los.
Perſonen, welche auf mehreren eingereichten Liſten vor=
geſchlagen
ſind, werden derjenigen Liſte zugerechnet, au
der ſie an oberſter Stelle ſtehen, oder falls ſie auf mehreren
Liſten an gleicher Stelle ſtehen, derjenigen, welche zuerſt
eingereicht iſt. Sind die Liſten am gleichen Tage einge=
gangen
, ſo entſcheidet das Los.
Dieſen Kandidaten mehrerer Vorſchlagsliſten werden
auf der Liſte, der ſie nach dem vorhergehenden Abſatz zu=
erechnet
werden, die Stimmen beigezählt, welche auf den
Stimmzetteln der anderen Liſten für ſie abgegeben ſind.
Die Wahl der Kandidaten der einzelnen Liſten wird
zunächſt durch die höchſte Stimmenzahl, in zweiter Linie
durch die Reihenfolge in der Vorſchlagsliſte beſtimmt.
Die auf die verbundenen Liſten fallenden Sitze werden
alsdann nach den gleichen Grundſätzen unter ſie verteilt,
wobei für jede Gruppe verbundener Wahlvorſchläge die
Verteilungszahl zuvor von neuem zu ermitteln iſt; welche
Kandidaten jeder Einzelliſte gewählt ſind, ergibt die für
ſie feſtgeſtellte Reihenfolge.
Art. 15. Zwecks Beſtimmung der Haupt= und Hilfs=
beiſitzer
werden die gewählten Beiſitzer nach der Reihen=
folge
der Stimmenanzahl, eventuell nach der Folge der
Liſte in den einzelnen Vorſchlagsliſten geordnet. Die erſten
//10 der Zahl der Gewählten jeder Liſte ſind als Haupt
beiſitzer, die letzten ¾¼/0 als Hilfsbeiſitzer gewählt. Bei
Bruchteilen entſcheidet der höhere Bruchteil für die Ein=
teilung
der Gewählten unter die Hauptbeiſitzer.
Art. 16. Etwaige Erhebungen darüber, ob diejeni
gen, die der auf ſie gefallenen Stimmenzahl nach als ge
wählt zu betrachten wären, wählbar ſind, müſſen innerhalb
einer Woche nach dem Tag der Stimmenfeſtſtellung be=
ndigt
werden.
Das Ergebnis der Wahlen iſt vom Oberbürgermeiſter
ſofort nach Feſtſtellung, unter Hinweis auf das Beſchwerde=
recht
(§ 15 d. Kfm.=G.=G.), in den in Art. 8 bezeichneten
Blättern bekannt zu machen.
Gleichzeitig iſt jeder Gewählte von der Wahl ſchriftlich
n Kenntnis zu ſetzen mit der Aufforderung, etwaige Ab=
lehnungsgründe
binnen der Ausſchlußfriſt von einer Woche
ſchriftlich geltend zu machen.
Art. 17. Lehnt ein Gewählter die Wahl mit Erfolg
ab oder wird ſeine Wahl für ungültig erklärt, ſo gilt an
ſeiner Stelle der auf gleicher Liſte ihm Folgende (Art. 14
Abſ. 5) als gewählt.
Art. 18. Ueber die Wahlhandlung iſt von einem
eitens des Vorſitzenden zu beſtimmenden Mitglieds des
Wahlausſchuſſes ein Protokoll aufzunehmen und nach jeder
Unterbrechung, ſowie nach Schluß der Wahlhandlung, be=
ziehungsweiſe
nach Feſtſtellung des Wahlergebniſſes, von
em Wahlausſchuß zu unterſchreiben.

Aus dieſem Protokoll muß der geſamte Hergang der
Wahl und insbeſondere erſichtlich ſein:
1. daß alle rechtzeitig erſchienenen Stimmberechtigten
zur Wahl zugelaſſen worden ſind?
2. welche Stimmzettel und aus welchen Gründen die=
ſelben
unberückſichtigt bleiben mußten;
3. die Zahl der Abſtimmenden und diejenige der
Stimmzettel, ſowie etwaige Unterſchiede zwiſchen
dieſen Zahlen, und was zu deren Aufklärung ge=
ſchehen
iſt;
4. die Geſamtzahl der abgegebenen, diejenige der un=
gültigen
und diejenige der gültigen Stimmen;
5. die Namen der als gewählt zu betrachtenden Per=
ſonen
, nebſt Stimmenzahl jedes Einzelnen;
6. die Tatſache, daß bei jeder Unterbrechung des Wahl=
geſchäfts
die Wahlurne, bezw. die verpackten Stimm=
zettel
, dergeſtalt unter Siegel gelegt waren, daß
Stimmzettel nicht eingebracht werden konnten, ſo=
wie
ferner, in welchem Zuſtand bei Wiederbeginn=
des
Geſchäfts die Siegelverſchlüſſe gefunden wurden.
Art. 19. Sind Beſchwerden gegen die Rechtsgültig=
keit
der Beiſitzerwahlen und Ablehnungen innerhalb der
geſetzlichen Friſt nicht erfolgt oder rechtskräftig entſchieden
worden, ſo werden Namen, Beruf oder Gewerbe und
Wohnort der Mitglieder des Kaufmannsgerichts durch den
Oberbürgermeiſter durch Veröffentlichung in den in Art. 8
bezeichneten Blättern bekannt gemacht.
In gleicher Weiſe erfolgt die Bekanntmachung, wenn
der § 15 des Kaufmannsgerichtsgeſetzes (§ 18 d. G.=G.=G.)
zur Anwendung gelangen mußte.
III. Verfahren vor dem Kaufmannsgericht.
Art. 20. Das Kaufmannsgericht verhandelt und ent=
ſcheidet
, ſoweit nicht in dem Kaufmannsgerichtsgeſetz etwas
anderes beſtimmt iſt, in der Beſetzung von drei Mitgliedern
mit Einſchluß des Vorſitzenden.
Der Vorſitzende iſt befugt, für einzelne Fälle eine
größere Zahl von Beiſitzern, jedoch ſtets zu gleichen Teilen,
aus dem Kreiſe der Kaufleute und der Handlungsgehilfen
zuzuziehen.
Art. 21. Jeder Hauptbeiſitzer iſt regelmäßig nur zu
den während zweier Monate ſtattfindenden Sitzungen zu=
zuziehen
. Die Reihenfolge der Zuziehung wird für das
ganze Jahr im voraus in öffentlicher Sitzung, an welcher
der Vorſitzende und der Gerichtsſchreiber teilzunehmen
haben, durch Ausloſung beſtimmt. Das Los zieht der
Vorſitzende. Ueber die Ausloſung wird von dem Gerichts=
ſchreiber
ein Protokoll aufgenommen.
Der Vorſitzende ſetzt die Hauptbeiſitzer von ihrer Aus=
loſung
, bezw. die nach dem letzten Abſatz des vorigen Ar=
tikels
an ihre Stelle tretenden Hilfsbeiſitzer von ihrer Be=
rufung
und, falls dieſelben im voraus beſtimmt ſind, von
den Sitzungstagen, an welchen ſie in Tätigkeit zu treten
haben, unter Hinweis auf die geſetzlichen Folgen des Aus=
bleibens
, ſchriftlich in Kenntnis.
In gleicher Weiſe erfolgt die Einberufung der Bei=
ſitzer
zu den einzelnen Sitzungen.
Die Einberufung der Hauptbeiſitzer zur Sitzung ſoll
ſpäteſtens zwei Tage vor der Sitzung geſchehen.
Im Falle der Dringlichkeit kann die Berufung der
Beiſitzer auch in anderer, dem Vorſitzenden angemeſſen er=
ſcheinender
Weiſe geſchehen.
Art. 22. Eine Aenderung in der beſtimmten Reihen=
folge
kann auf übereinſtimmenden Antrag der beteiligten
Beiſitzer von dem Vorſitzenden bewilligt werden, ſoſern die
in den betreffenden Sitzungen zu verhandelnden Sachen
noch nicht beſtimmt ſind. Der Antrag und die Bewilligung
ſind aktenmäßig zu machen.
Art. 23. Wird zu einzelnen Sitzungen die Zuziehung
anderer als der zunächſt berufenen Beiſitzer erforderlich, ſo
erfolgt dieſelbe aus der Zahl der Hilfsbeiſitzer nach der
Reihenfolge in der Beiſitzerliſte, in dringenden Fällen kann
anſtatt des an der Reihe befindlichen Hilfsbeiſitzers der=
jenige
Hilfsbeiſitzer zugezogen werden, der am raſcheſten
erreichbar iſt.
Fällt ein Hauptbeiſitzer dauernd aus, ſo tritt an ſeine
Stelle für den Reſt der Amtsdauer der höchſtbeſtimmte
Hilfsbeiſitzer.
Art. 24. Erſtreckt ſich die Dauer einer Sitzung über
die Zeit hinaus, für welche der Beiſitzer zunächſt einberufen
iſt, ſo hat er bis zur Beendigung der Sitzung ſeine Amts=
tätigkeit
fortzuſetzen.
Art. 25. Die Beiſitzer haben jeden Wechſel ihrer Woh=
nung
binnen 3 Tagen dem Gerichtsſchreiber des Kauf=
mannsgerichts
bei Meidung einer Ordnungsſtrafe von
3 Mark anzuzeigen.
Art. 26. Die Beiſitzer erhalten für jede Sitzung, der
ſie beigewohnt haben, als Entſchädigung für Zeitverſäum=
nis
3 Mark, wenn die Sitzung über 4 Stunden dauert,
5 Mark.
Die gleichen Sätze gelten für die Teilnahme an dem
Wahlgeſchäft oder an einer Sitzung des Ausſchuſſes im
Sinne des Art. 30 dieſer Satzung.
Für eine Sitzung des Geſamtkaufmannsgerichts, die
in der Regel auf abends nach 8 Uhr anzuberaumen iſt,
wird eine Vergütung nicht gewährt
Art. 27. Der Gerichtsſchreiber des Gewerbegerichts
wird zugleich zum Gerichtsſchreiber des Kaufmannsgerichts
auf Beſchluß der Stadtverordneten=Verſammlung durch
den Oberbürgermeiſter beſtellt. Im Falle der Verhinde=
rung
des Gerichtsſchreibers beſtimmt der Oberbürgermeiſter
einen anderen ſtädtiſchen Beamten als Stellvertreter. Der
Gerichtsſchreiber und ſein Stellvertreter, die die Gerichts=
ſchreiberprüfung
abgelegt haben müſſen, ſind durch den
Vorſitzenden auf ihre dienſtlichen Obliegenheiten eidlich zu
verpflichten.
Die Geſchäftsordnung für den Gerichtsſchreiber iſt im
Einverſtändnis mit dem Oberbürgermeiſter durch den Vor=
ſitzenden
feſtgeſetzt.
Art. 28. Zur Bewirkung der Zuſtellungen werden
vom Oberbürgermeiſter Gemeindebeamte beſtimmt.
IV. Tätigkeit des Kaufmannsgerichts als Einigungsamt.
Art. 29. Auf die Tätigkeit des Kaufmannsgerichts
als Einigungsamt findet § 17 des Reichsgeſetzes Anwen=
dung
.
Beantragen beide Parteien die Uebertragung des Vor=
ſitzes
auf einen Stellvertreter des Vorſitzenden, ſo iſt dieſem
Antrag ſtattzugeben.
Art. 30. Die nach § 17 des Kaufmannsgerichts=
geſetzes
zuzuziehenden Vertrauensmänner und unbeteiliate
Perſonen dürfen nicht zu den in § 10 Abſatz 1 des Geſetzes
bezeichneten Perſonen gehören.
Dieſelben erhalten auf ihren Antrag Entſchädigung für
Zeitverſäumnis in Gemäßheit des Art. 26 dieſer Satzung.
Geladenen Auskunftsperſonen wird Vergütung nach Maß=
gabe
der Reichsgebührenordnung für Zeugen und Sachver=
ſtändige
gewährt.
V. Gutachten und Anträge des Kaufmannsgerichts.
Art. 31. Wird nach § 18 I des Geſetzes das Kaufmanns=
gericht
um die Abgabe eines Gutachtens über gewerbliche Fra=
gen
erſucht, oder ſollen Anträge nach § 18 II des Kaufmanns=
gerichtsgeſetzes
vorbereitet werden, ſo iſt ein Ausſchuß,
beſtehend aus dem Vorſitzenden und mindeſtens vier, von

[ ][  ][ ]

in eeneren Peienten ſetchger e
ſitzern, zu bilden, welcher das Gutachten zu erſtatten hat.
Die Beſchlüſſe des Ausſchuſſes werden mit einfacher
Stimmenmehrheit gefaßt. Ein Antrag, für den nur die
Hälfte der Stimmen abgegeben worden iſt, gilt als ab=
gelehnt
.
Art. 32. Behufs Vorbereitung der zu erſtattenden
Gutachten und der zu ſtellenden Anträge können durch den
Vorſitzenden aus der Mitte des Ausſchuſſes ein oder
mehrere Berichterſtatter beſtellt werden.

Fer eritrer eene
Art. 33. Das Geſchäftsjahr des Kaufmannsgerichts
fällt mit dem Kalenderjahr zuſammen.
Für jedes Geſchäftsjahr hat der Vorſitzende dem Ober=
bürgermeiſter
bis ſpäteſtens zum 1. März des folgenden
Jahres Geſchäftsbericht und Koſtenabrechnung einzu=
reichen
.
Art. 34. Dieſe Satzung tritt mit dem Tag der Ver=
kündigung
in Kraft.

Vorſihende und Beiſitzer bleiden ſehoch bis zum Ab=
lauf
ihrer Amtsdauer in Tätigkeit.
Das Statut vom 30. November 1904, betreffend das
Kaufmannsgericht für die Haupt= und Reſidenzſtadt
Darmſtadt, wird aufgehoben.
Darmſtadt, den 10. Mai 1915.
(7458
Der Oberbürgermeiſter.
Dr. Gläſſing.

Aufbewahrung und Verwaltung von Wertpapieren aller Art in offenen
Danktur Handerund Maustrie Depots. Aufbewahrung von Wertgegenständen in geschlossenen
(Darmstädter Bank)
Depots. Ubernahme des Amtes als Testamentsvollstrecker; Ver-
Landgraf Philipp-Anlage 6
Wilhelminenstraße 14 waltung von Hinterlassenschaften; Vornahme von Erbteilungen.
Unsere Bank ist laut Ministerialerlaß Hinterlegungsstelle für Mündelgelder.

Sengcte

Pt triweilige Sanitie=Hhaupislonne
vom Roten Kreuz Darmſtadt

wird in der nächſten Zeit mit einem neuen Lehrgang zur Ausbil=
dung
von Krankenträgern beginnen, zu dem Anmeldungen in dem
Geſchäftszimmer der Kolonne (Bismarckſtraße 28) bis zum 25. Mai
entgegengenommen werden. Bei der Anmelduug ſind die Militär=
papiere
und ein Leumundszeugnis vorzulegen.
Zu dem Lehrgang können nur rüſtige, unbeſcholtene Leute
nicht unter 20 Jahren zugelaſſen werden, die dauernd garniſondienſt=
fähig
, im Beſitze eines Ausmuſterungſcheines oder ſonſtwie militär=
frei
ſind.
(7611
Die Kolonnenführung:
Vogel,
Lotheißen,
Kolonnenführerſtellvertreter.
Kolonnenführer=

Weiblich

Tücht. Fräul., 23 Jahre, welches
Luſt u. Liebe hat, ſich in ein Geſchäft
als Verkäuf. einzuarb., evtl. die Lei=
tung
einer Filiale z. übernehm., ſucht
geeig. Stelle z. 1.15. Juni. Beſte
Empfehlungen z. Verfügung. Gefl.
Ang. erb. u. A. 96 Gſchftsſt. (*9834di

Ng. Frl., in Stenographie, Ma=
ſchinenſchreiben
u. einf. Buchführ.
bew., w. ſchon a. Volontärin tätig
war, ſucht paſſ. Stelle. Ang. und
B 35 a. d. Geſchſt.
(*9975si

Kontoristin
mit guten Zeugniſſen ſucht in
beſſerem Hauſe Stelle. Angebote
u. B 58 a. d. Geſchäftsſt. (*10053

Junge Frau, branchekundig in
Kolonial und Delikateß, ſ. Stelle
als Verkäuferin od. Filialleiterin,
auch in einſchlägige Branche. Ang.
erbeten u. B 71 Geſchäftsſt. (*10107

Junges Mädchen ſucht zu ihrer
weiteren Ausbildung Volentärſtelle
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an die Geſchäftsſtelle. (*10078im

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auf einem Gut als Wirtſchafterin
tätig. Sieht mehr auf gute Be=
handlung
, als auf hohen Gehalt.
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ſtraße
50, Hotel Merz. (*10064

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im Haushalt u. Kochen, Nähen u.
Bügeln bew., ſucht Stelle in kl.,
ruh., beſſ. Haush. ſieht weniger auf
Geh. Ang. u. B 52 Gſchftsſt. (*10075

Junge, ſaubere Frau ſucht mor=
gens
2 Std. Laufdienſt. (*10116
Grafenſtraße 22, III.

Pöchinnen, perf. u. gut bürgerl.,
Hausmädchen, Kindermädchen,
Stützen, die koch. könn., Alleinmäd=
chen
, die koch. u. nicht koch. könn.,
Jungfer, Haushälterin ſuch. Stellen
für ſofort u. 1. Juni. Frau minna
Dingeldein, gewerbsmässige Stellenvormitt.
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Beſſeres, williges Mädchen, in
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ſende
Stellung. Sieht mehr auf
gute Behandl. als hohen Lohn.
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Sunger Kaufmann ſucht Stelle,
für ſofort. Angeb. unt. B 54
an die Geſchäftsſtelle. (*10043oi

Fachmann, ſucht
Kellner
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Beſchäftigung. Angeb. unt. B 68
an die Geſchäftsſtelle. (*10085

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miltärfrei, ſ. Stellung als Portier,
Bürodiener od. dgl. Kaution kann
geſtellt werden. Angeb. u. B 73
an die Geſchäftsſtelle d. Bl. (10123
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led., militärfrei, ſucht Stelle, beſte
Zeugniſſe zu Dienſten. Angeb. u.
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Konditoreiu. Café, Michelſtadti. O.

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beſſeres evangeliſches (7613
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Offiziers-Kasino,
Truppen=Uebungspl. b. Darmſtadt.
Tücht. ſaub. Putzfrau für halbe
Tage geſ. Eliſabethenſtr. 19 (*10039
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ein tüchtiges
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unentgeltlich das Kochen erlernen.
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Ordentl., fleißig. Mädehen, mit
guten Zeugn., ſofort oder 1. Juni
geſucht. Waldſtr. 38, I. (*10118
Lauffrau o. Laufmädch. geſucht
*10105im) Heidelbergerſtr. 61, I.
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fohlenes

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Ordentl Mädch., erf. im Haush.,
vor= u. nachmittags einige Stunden
geſucht. Hügelſtr. 4, part. (*10110
Fleiß., ſaub. Lauffrau für einige
Stunden vormittags geſucht.
*10120im) Beſſunger Apotheke.
Männlich
Ein Medizinal.=Drogen Geſchäft
ſucht zum baldigen Eintritt meh=
rere
jüngere, eventl. auch ältere,
möglichſt branchekundige (7642im
Mitarbeiter
für Kontor und Lager ꝛc. Angeb.
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Gussputzer
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Bachgang 20. (*10059
Mluschmen-Schlosser
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Maſchinenfabrik u. Eiſengießerei
Bachgang 20. (*10058
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Kaſinoſtraße 11.

Mufe

Entlaufen
Foxterrier
auf den Namen Conti hörend.
Vor Ankauf wird gewarnt.
Gegen Belohnung abzugeben
Hügelſtraße 57.
*10132)
Wolfshündin
entlaufen.
Liebigſtraße 7, Hths., part. (*10148

[ ][  ][ ]

Bekanntmachung.

Auf dem Schießplatz Meſſel wird am
Mittwoch, den 19. Mai 1915, von 9½ bis 3 Uhr,
Donnerstag, den 20. Mai 1915, von 7 bis 6 Uhr,
Freitag, den 21. Mai 1915, von 8½ bis 12½ Uhr,
mit ſcharfer Infanteriemunition geſchoſſen.
(7662id
Darmſtadt, den 17. Mai 1915.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V.; von Starck.

Bekanntmachung.

Im Monat April haben die Durchſchnittsmarktpreiſe des Hauptmarktortes
Mannheim für Hafer 27,40 Mark, des Hauptmarktortes Darmſtadt für Heu 9 Mark=
für
Stroh 6 Mark pro 100 Kgr. betragen.
(7617
Darmſtadt, den 12. Mai 1915.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
Fey.

Amtliche Nachrichten des Großh. Polizeiamts Darmſtadt.

Polizeilich eingefangene und zugelaufene Hunder In polizei=
licher
Verwahrung und Pflege in der Hofreite Beſſungerſtr. Nr. 56 be=
finden
ſich: 1 deutſcher Schäferhund, 1 Pinſcher, 1 Foxterrier ( zuge=
laufen
). Die Hunde können von den Eigentümern bei dem 5. Polizei=
Revier ausgelöſt werden. Die Verſteigerung der nicht ausgelöſten
Hunde findet dortſelbſt jeden Werktag, vorm. um 10 Uhr, ſtatt. (7619

Bekanntmachung.

Dienſtmann Jakob Häußge iſt am 18. April lfd. Js. ver=
ſtorben
. Etwaige Anſprüche an deſſen Kaution können bis Don=
nerstag
, den 27. Mai lfd. Js., vorm. 10 Uhr, bei uns geltend
gemacht werden.
Darmſtadt, den 14. Mai 1915.
(7615
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Dr. Reinhart.

Abgabe von Kartoffeln.

Die Stadtverwaltung gibt aus dem beſchafften Vorrat nun=
mehr
an die Einwohner Darmſtadts Speiſekartoffeln ab. Die
Abgabe erfolgt gegen einen bei der Stadtkaſſe gegen Bezahlung zu
erhaltenden Empfangsſchein.
Der Preis beträgt:
1. Für Perſonen, deren Einkommen (nach dem Steuerzettel)
weniger als 2600 Mk. beträgt, für den Zentner 6.00 Mk.,
2. Für Perſonen deren Einkommen (nach dem Steuerzettel)
mehr als 2600 Mk. beträgt, den Selbſtkoſtenpreis von 7.00 Mk.
An Perſonen mit mehr als 2600 Mk. Einkommen wird nicht
unter einem Zentner (50 kg) abgegeben: an Perſonen mit weniger
als 2600 Mk. Einkommen werden auch kleinere Mengen, jedoch nicht
unter zehn Pfund (5kg) abgegeben. Der Preis beträgt dann einen
entſprechenden Teilbetrag des Zentnerpreiſes. Die Berechnung des
Preiſes von 6 Mk. für den Zentner (unter Einkaufspreis) erfolgt nur
auf Grund des durch Vorlage des Steuerzettels zu erbringenden
Nachweiſes, daß das Einkommen weniger als 2600 Mk. beträgt.
Die Ausgabe der Kartoffeln erfolgt bis auf weiteres Dienstags
und Freitags jeder Woche, nachmittags 37 Uhr (zum erſtenmal am
Freitag, den 14. Mai) an folgenden Ausgabeſtellen:
1. Bfründnerhaus (Eingang von der Frankfurter Straße).
2. Schulzenbau (Ecke Langgaſſe=Schulzengaſſe).
3. Stadtknabenſchule III (Ludwigshöhſtraßeſ.
Darmſtadt, am 12. Mai 1915.
(7465dsg
Der Oberbürgermeiſter:
Dr. Gläſſing.

Oeffentliche Impfung.

Mittwoch, den 5. I. Mts., und die folgenden Mittwoche,
ſolange Bedürfnis, von 56 Uhr nachmittags unentgeltliche Impf=
termine
im Schnihaus an der Rundeturmſtraße für im Vorjahr
geborene, ſowie für ällere, mit der Impfung im Rückſtande verblie=
bene
Kinder.
Nachſchau jeweils acht Tage ſpäter, bei Meidung der geſetz=
lichen
Strafe. Kinder, die in dieſen Terminen nicht geimpft werden,
ſind bis zum Jahresſchluß auf Koſten der Eltern impfen zu laſſen,
andernfalls im Januar k. Js. die Nachholung der Impfung binnen
kürzeſter Friſt unter Strafandrohung angeordnet wird.
Außer den Pflichtigen werden in den Terminen auch Erwach=
ſene
auf ihren Wunſch und Kinder, die erſt im laufenden Jahre
geboren ſind, auf Wunſch ihrer Vertreter geimpft.
In der Regel werden in jedem Termin nicht mehr als
50 Impfungen vorgenommen.
Kinder, deren Zurückſtellung von der Impfung wegen Kränk=
lichkeit
beanſprucht wird, können gleichfalls in den Terminen dem
Impfarzt vorgeſtellt werden.
Wegen der Wiederimpfung der Schulkinder wird beſondere
Benachrichtigung an die Schulvorſteher erfolgen.
Aus einem Hauſe, in dem anſteckende Krankheiten, wie Schar=
lach
, Maſern, Diphtherie, Croup, Keuchhuſten, Flecktyphus, roſen=
artige
Entzündungen oder die natürlichen Pocken herrſchen, dürfen
Impflinge zum allgemeinen Termin nicht gebracht werden.
Die Kinder müſſen zum Impftermin mit rein gewaſchenem
Körper und mit reinen Kleidern gebracht werden.
Darmſtadt, den 3. Mai 1915.
(6967a
Der Oberbürgermeiſter:
J. V.: Schmitt.

Futterverſteigerung.

Die am 11. d. Mts. vorgenommene Verſteigerung der Futter=
nutzung
von einem Teil der ſtädtiſchen Pallaswieſe iſt genehmigt.
Die Mähſcheine können bei der Stadtkaſſe in Empfang ge=
nommen
werden und müſſen bis längſtens 25. d. Mts. abgeholt ſein.
Nutzungszeit bis einſchließlich 5. Juni l. Js.
Darmſtadt, 12. Mai 1915.
Der Oberbürgermeiſter.
7596oi)
I. V.: Ekert.

Bergebungeiner Stoff=u. Wollelieferung.

Wir weiſen darauf hin, daß die Arbeitszentrale Darmſtadt
zur Beſchäftigung von Frauen und Mädchen ein Ausſchreiben in dor
Darmſtädter und Frankfurter Zeitung erlaſſen hat, wonach größere
Mengen Normalſlanells, Baney und Baumwolſpagnolets, Hemden=
flanells
, feldgrauen Halsbindenſtoffs, Wattierleinen, blauen Baum=
wollſtoffs
Helmüberzugsſtoffs, Salzbeutelſtoffs, Gurtband für Arm=
binden
, Fahnentuchs, Wolle und Baumwolle benötigt ſeien. An=
gebote
ſind bis ſpäteſtens Mittwoch, den 26. Mai 1915, an das
Arbeitsamt Darmſtadt, Waldſtraße 19, einzureichen.
(6645
Die Großh. Handelskammer Darmſtadt.
Die Ausführung der Erd= und Oberbauarbeiten zur Herſtellung
eines Ueberholungsgleiſes auf Bahnhof Bürſtadt ſoll ver=
geben
werden.
Bedingungen und Zeichnungen können im Bureau des unter=
zeichneten
Betriebsamtes (Zimmer Nr. 3) und bei der Bahnmeiſterei 7.
in Lampertheim eingeſehen werden. Angebotsformulare werden
gegen poſt= und beſtellgeldfreie Einſendung von 90 Pfennig (nicht in
Briefmarken) abgegeben.
Die Angebote ſind bis zum Eröffnungstermin Montag, den
31. Mai 1915, vorm. 11 Uhr, poſtfrei, verſchloſſen und mit ent=
ſprechender
Aufſchrift verſehen, einzuſenden. Es werden nur ſolche Unter=
nehmer
berückſichtigt, welche Mitglied einer Berufsgenoſſenſchaft ſind.
Zuſchlagsfriſt: 4 Wochen.
Worms, den 15. Mai 1915.
(J,7654
Großh. Heſſ. Eiſenbahn=Betriebsamt 2.

Ueberſicht

der Durchſchnittspreiſe von folgen=
den
Früchten und Verbrauchsgegen=
ſtänden
in der Zeit
vom 1. bis 15. Mai 1915:
Butter ½ Kilo Mk. 1.80
Butter in Partien Mk. 1.70
Eier das Stück 10 u. 13 Pfg.
Eier in Partien je 25 Stück
Mk. 3.
Kartoffeln je 100 Kilo . Mk. 11.60
Kartoffeln 25 Kilo . . Mk. 3.50
Kornſtroh 50 Kil.
. Mk. 4.
Heu 50 Kilo
. Mk. 5.50
Darmſtadt, 17. Mai 1915.
Großh. Polizeiamt Darmſtadt.

die Mahſaſtderſeheng

vom 12. ds. Mts. iſt genehmigt.
Abgabe der Abfuhrſcheine bei betr.
Kaſſenſtellen ab 20. ds. Mts., Ueber=
weiſung
und erſter Fahrtag 21. ds.
Mts. 8 Uhr vormittags. (7614
Darmſtadt, 17. Mai 1915.
Großh. Oberförſterei Krgnichſtein.
van der Hoop.

Bekanntmachung.

IIn unſer Handelsregiſter, Ab=
teilung
A, wurde heute hinſichtlich
der Firma:
Darmſtädter Holzinduſtrie,
W. Mahr Nachf., Darm=
ſtadt
,
eingetragen:
Kaufmann Albert Feuchtwanger
Ehefrau, Lina geb. Bruchfeld in
Darmſtadt iſt zur Prokuriſtin be=
ſtellt
.
(7616
Darmſtadt, 6. Mai 1915.
Großh. Amtsgericht Darmſtadt I.

Beſanmahntg.

In dem Konkursperfahren über
den Nachlaß des Kaufmanns Heury
Spanier in Darmſtadt ſoll eine
Abſchlagsverteilung erfolgen. Nach
dem auf der Gerichtsſchreiberei des
Großherzogl. Amtsgerichts Darm=
ſtadt
I ausliegenden Verzeichniſſe
ſind 38000 Mk. Forderungen zu
berückſichtigen.
(763
Der verfügbare Maſſenbeſtand
beträgt 2400 Mk.
Darmſtadt, 17. Mai 1915.
Der Konkursverwalter.

Belzablunr,

Die Abfuhr der Grubenhölzer
aus dem Gemeinde= und Doma=
nialwald
Meſſel ca. 1000 cbm
zum Bahnhof Meſſel bezw.
Eppertshauſen ſoll vergeben wer=
den
. Die Abfuhr hat am 1. Juni
zu beginnen und muß Ende Sep=
tember
1915 beendet ſein. Auf
Wunſch wird das Holz im Walde
in kurze Längen eingeſchnitten.
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27. d. M. an den Unterzeichneten
einzureichen. Olischläger II.,
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Die Kdoptipfochter.
Original=Roman von H. Courths=Mahler.
56)
(Nachdruck verboten.)

Doch, Herbert; ich weiß es zum Glück. Und ich kann
und will Dir das Vertrauen Brittas zurückgewinnen.
Ich bin ja ſchuld, daß Du ihr damals nicht offen ſagteſt,
wie die Sache lag. Ich weiß, wie es in einem Herzen
ausſieht, das glauben und vertrauen möchte und doch nicht
kann. Du ſollſt kein Wort zu Deiner Verteidigung ſagen;
denn furchtbar iſt es einer Frau, ſolch eine Verteidigung
hören zu müſſen, ohne daran glauben zu können. Mir
wird Britta glauben, verlaß Dich drauf. Dann wird ſie
ſelbſt zu Dir kommen und um Deine Verzeihung bitten.
Laß ſie ruhig gewähren. Entzieht ſie ſich Dir heute noch,
ſo dringe nicht in ſie. Und begegnet ſie Dir, ehe ich mit
ihr geſprochen habe, ſo komme mit keinem Wort auf die
Angelegenheit zurück.
Aber ſie wird dann um ſo mehr leiden.
Die alte Dame ſah ihn ernſt an.
Beſſer, ſie leidet jetzt einige Tage, als ihr ganzes
Leben lang. Sei zurückhaltend. Sie kann aus Deinem
Benehmen merken, daß Du durch ihr Mißtrauen gekränkt
biſt. Alles andere überlaſſe mir.
Herbert willigte ſeufzend ein.
Lange halte ich das aber nicht aus, ſtieß er gequält
hervor.
Frau Claudine lächelte.
Keine Angſt, es ſoll nicht lange dauern. Vielleicht
kommt ſie heute noch zu mir, ſonſt aber beſtimmt morgen
und dann wird alles wieder gut ſein.

Herbert begab ſich einigernaßen getröſet in das
Laboratorium, wo er gerade jetzt eine wichtige Arbeit vor=
hatte
.
Frau Claudine ſah ihm nach
So töricht wie Britta, habe auch ich einſt gegen mein
Glück gewütet und niemand konnte mir helfen. Und ſo
verzweifelt wie Herbert mag wohl auch Heinz manchmal
von mir gegangen ſein, ehe er den letzten ſchweren Schritt
tat. Oh, Du mein geliebter Mann was hab ich Dir
und mir getan!
Britta ließ ſich am Nachmittag wieder mit Unwohlſein
bei Frau Claudine entſchuldigen. Sie fühlte ſich auch
wirklich matt und müde zum Sterben.
Länger konnte ſie Herbert nicht mehr ausweichen, ſonſt
fiel das der Dienerſchaft auf und auch der Mutter.
Dieſe ſollte um keinen Preis erfahren, was ſie von Theo
gehört hatte. Es würde Herbert auch in ihren Augen
herabſetzen und das ſollte nicht ſein, dazu liebte ſie ihn
trotz allem zu ſehr. Sie ſuchte ſich auszumalen, wie es
ſein würde, wenn ſie wieder mit ihm zuſammentraf: Er
würde allerlei Ausflüchte gebrauchen und die ganze An=
gelegenheit
als eine Lappalie behandeln.
Und dann was würde das nachher für eine Ehe
werden? Ein Nebeneinanderleben ohne Tiefe, ohne
Vertrauen.
Sie biß die Zähne zuſammen, ein Schauer lief über
ihren Körper. Aber dann richtete ſie ſich entſchloſſen auf.
Zu der Zeit, da er abends heimkam, ſaß ſie mit
blaſſem, ſtarrem Geſicht, ihn erwartend, im Wohnzimmer.
Pünktlich kam er heim. Sie hörte ſeinen Schritt und

ſaß wie gelähmt auf ihrem Platz. Als er ins Zimmer
trat, wandte ſie das Geſicht nach dem Fenſter; ihre ganze
Haltung verriet Abwehr. Eine Zärtlichkeit von ihm wäre
ihr jetzt einer Schmach gleichgekommen.
Er wollte erſt auf ſie zueilen, aber ihre Haltung warnte
ihn und er dachte an Frau Steinbrechts Worte.
Nur ihre Hand nahm er und küßte ſie.
Guten Abend, Britta, biſt Du endlich für mich zu ſpre=
chen
? ſagte er halblaut.
Sie wandte den Kopf nach ihm und er ſah den Lei=
denszug
in ihrem Geſicht. Unwillkürlich hob er die Arme,
um ſie zu umfaſſen. Da ſah er aber einen ſo abwehren=
den
Ausdruck in ihrem Geſicht, daß er die Arme wieder
ſinken ließ.
Guten Abend, ſagte ſie tonlos. Ich fühle mich nicht
wohl entſchuldige!
Und dabei dachte ſie:
Nun wird er mit ſeinen Ausflüchten beginnen.
Aber zu ihrem Befremden geſchah nichts dergleichen.
Er ſagte nur, ſo ruhig er konnte:
Ich hoffe, Du biſt nun wieder wohl. Wollen wir zu
Tiſch gehen?
Sie erhob ſich mit einem Gefühl, als ſchwanke der
Boden unter ihren Füßen. Was war das? Hielt er es
nicht einmal für nötig, ſich zu entſchuldigen?
Ihr Stolz erwachte. Sie ſaß ſcheinbar unbewegt
ihm gegenüber. Sonſt pflegten ſie bei Tiſch allerlei Tor=
heiten
zu treiben, heute nahmen ſie ganz formell das
Mahl ein oder gaben ſich wenigſtens den Anſchein. In

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[ ][  ][ ]

Wahrheit zwangen beide nur mihſan einige Wien hin=
unter
. Er beobachtete ſie verſtohlen und dachte:
Das halte ich nicht länger aus.
Aber es lag etwas in ihrem Weſen, das ihn mahnte,
vorſichtig zu ſein. Wie leicht konnte er etwas verderben,
wenn er nicht Frau Claudines Rat folgte.
Gleichzeitig erhoben ſie ſich Unfähig, dieſe Qual
länger zu ertragen, vom Tiſch, und Britta ſtieß haſtig
hervor:
Ich gehe noch ein Stündchen zur Mutter hinunter,
weil ich nachmittag nicht unten war.
Dann verließ ſie ſchnell das Zimmer.
Unwillkürlich lief er ihr nach, aber dann blieb er
ſtehen.
Sie geht zur Mutter ich will warten, bis ſie wie=
derkommt
.
Er ging in ſein Arbeitszimmer und ſetzte ſich an ſeinen
Schreibtiſch. An Arbeit dachte er aber nicht. Er ſtützte
den Kopf in die Hand und brütete vor ſich hin. Sein
Herz war voll Groll gegen Theo, dem er dieſe qualvollen
Stunden zu verdanken hatte. Wie nun, wenn er nicht in
Frau Claudine eine einwandfreie Zeugin für ſeine Un=
ſchuld
gehabt hätte? Dann war ſein Glück vielleicht für
immer vernichtet. Das hatte Theo ja bezweckt es war
ſeine Rache dafür, daß Herbert ſich Brittas Hand errungen
hatte.
Er ballte die Hände und ſeine Augen blickten drohend.
Bube wenn die alten Leute nicht wären, denen wir
ſo viel Dank ſchulden du ſollteſt mich kennen lernen!

Britta war in qualvoller Stimmung den Berg hinab=
gelaufen
. In ihrem Herzen ſah es jammervoll aus. Sie
konnte ſich Herberts Weſen nur mit Gleichgültigkeit ihr

gegenüber erlüren. Aſo das blieb übrig, nahdem die
Verſtellung von ihm gewichen war?: Er glaubte wohl,
nun nicht mehr nötig zu haben, die Rolle des glücklich Lie=
benden
zu ſpielen? Britta hätte laut hinausſchreien
mögen vor innerer Qual.
Aber ihr Stolz erwachte! Und ihr Trotz! Nicht ein
Wort ſollte ihm verraten, was ſie um ihn litt.
Blaß, aber mit ſtolz erhobenem Haupte trat ſie bei
Frau Claudine ein. Nur das kleine Faltendreieck auf der
Stirn verriet der alten Dame, daß Britta ihr Gleich=
gewicht
noch nicht wiedergefunden hatte.
Liebevoll ſchmiegte ſie ſich an die Mutter. Ach, wie
gut verſtand ſie nun, was dieſe einſt gelitten haben mochte.
Aber niemals durfte die Mutter erfahren, daß auch ihr
Glück zerbrochen war. Auch Theo wollte ſie nichts merken
laſſen, daß er ihrem Glück den Todesſtoß verſetzt hatte.
Frau Claudine nahm die junge Frau liebevoll in ihre
Arme.
Du willſt noch ein Stündchen mit mir plaudern? Wie
gut, daß Du kamſt, Herzenskind; ich hatte Sehnſucht nach
Dir: Biſt Du wieder ganz wohl?
Britta umfaßte ſie ſo feſt, als müſſe ſie einen Halt
haben, und die Tränen wollten aufſteigen. Aber ſie be=
zwang
ſich tapfer.
Ein wenig Kopfweh habe ich noch immer, aber das
vergeht wohl bald. Sorge Dich nicht um mich, Mütterlein.
Und Herbert, Herzenskind? Ließ er Dich allein gehen?
Britta wich ihrem Blick aus.
Er iſt er hat noch zu arbeiten.
Frau Claudine ſtrich ihr über das flimmernde Haar
und ſah ſie lächelnd an. Wie ſchwer Britta das Lügen
wurde.

E, ſo ſteiſig iſt erl Das wird ihm hart antomment
Britta lenkte das Geſpräch auf ein anderes Thema
und als Frau Stange mit einer Erfriſchung hereinkam,
zwang ſie ſich, mit dieſer zu ſcherzen. Auch als ſie dann
mit der Mutter allein war, hielt ſie den gezwungen luſti=
gen
Ton feſt.
Da aber zog Frau Claudine die junge Frau neben
ſich auf den Divan und ſagte, ihre Hände feſthaltend:
Herzkind mach doch keine Flauſen. Mich täuſcheſt
Du nicht. Ich leſe in Deinen Augen allerlei, was zu Dei=
nen
luſtigen Reden nicht paſſen will. Biſt wohl böſe auf
Deinen Mann, daß er die Arbeit Deiner Geſellſchaft vor=
zog
? Biſt am Ende zu mir heruntergelaufen, um ihn da=
für
zu ſtrafen?
Britta ſaß wie gelähmt vor Schreck, daß die Mutter
etwas gemerkt haben könnte.
Nein, nein wirklich nicht, ſtieß ſie hervor.
Frau Claudine küßte ſie auf die Stirn.
Lügen kannſt Du gottlob ſchlecht, ſagte ſie ruhig.
Britta wurde dunkelrot.
Aber Mama liebe Mama
Laß nur ich ich durchſchaue Dich, als wenn Du
von Glas wärſt.
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