Darmstädter Tagblatt 1915


Nr. 101., Dienstag, den 13. April.

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Der Krieg.

Von den Kriegsſchauplätzen. Die Kämpfe in den Karpathen. Eine Note Deutſchlands an Amerika. Die Bewegung
des engliſchen Handels. Enttäuſchung der Verbündeten. Ein Schreiben des Kardinals Mercier. Die Macht der
Neutralen. Mißtrauen Japans gegen England.

Von den Kriegsſchauplätzen.

* Großes Hauptquartier, 12. April.
(W. T. B. Amtlich.)

Weſtlicher Kriegsſchauplatz.

In den Argonnen ſcheiterten kleinere
franzöſiſche Teilangriffe.

Zwiſchen Maas und Moſel war der
Sonntag verhältnismäßig ruhig. Erſt in den
Abendſtunden ſetzten die Franzoſen zum Angriff
auf die Combresſtellung an. Nach zweiſtündigem
Kampf war der Angriff abgeſchlagen. Im
Walde von Ailly und im Prieſterwald
fanden tagsüber örtlich beſchränkte Nahkämpfe
ſtatt, in denen wir die Oberhand behielten.
Ein in der Nacht erneut einſetzender Angriff
wurde abgewieſen.

In Erwiderung des am 5. April erfolgten
Bombenwurfes durch feindliche Flieger auf
die offene, außerhalb des Operationsgebietes
liegende Stadt Müllheim, bei dem 3 Frauen
getötet worden ſind, wurde Nancy, der Haupt=
ort
der Befeſtigungsgruppe gleichen Namens,
von uns ausgiebig mit Spreng= und Brand=
bomben
belegt.

Nach Ausſage franzöſiſcher Offiziere ſind
die Kathedralen Notre=Dame in Paris und in
Troyes, ſowie hervorragende Staatsgebäude, wie
Nationalbibliothek, Kunſtgebäude, Invaliden=
gebäude
, Loubre nſw., mit militäriſchen Ein=
richtungen
, wie Scheinwerfern, drahtloſen Sta=
tionen
, Maſchinengewehren, verſehen.

Oeſtlicher Kriegsſchauplatz.

Bei einem Vorſtoß von Mariampol in
öſtlicher Richtung nahmen wir den Ruſſen
9 Offiziere, 1350 Mann ſowie 4 Maſchinen=
gewehre
ab.

Nordöſtlich von Lomza warfen die Ruſſen
aus Wurfmaſchinen Bomben, die nicht platzten,
ſondern, langſam ausbrennend, erſtickende Gaſe
entwickelten.

Die in der Preſſe amtlich gemeldete Ver=
ſtümmelung
eines ruſſiſchen Unteroffiziers in
Gegenwart deutſcher Offiziere bedarf als grobe
und ſinnloſe Lüge keiner weiteren Erörterung.
Oberſte Heeresleitung.

Die Kämpfe in den Karpathen.

* (Ctr. Bln.) Aus dem öſterreichiſch= unga=
riſchen
Kriegspreſſequartier meldet die B. Z.:
Nachdem die ruſſiſchen Angriffe gegen die Weſthälfte un=
ſerer
Karpathenfront unter großen Verluſten für
den Feind zuſammengebrochen ſind, verſuchten die Ruſſen
ein verſtärktes Vorgehen gegen die öſtliche Hälfte. Wäh=
rend
im Ondawa= und Laborcza=Tal geſtern weiter Ruhe
herrſchte, hielten die Kämpfe zwiſchen den Päſſen von
Lupkow und Uzſok an und erſtreckten ſich geſtern auch auf
den öſtlich anſchließenden Teil bis zum Sattel von Wis=
kow
. Dadurch dehnten ſich die feindlichen Angriffe auch
auf die Front der deutſchen Südarmee aus. Die An=
griffe
der Ruſſen brachen auf allen Fron=

ten in ſich zuſammen. Die Mitte der deutſchen
Südarmee beantwortete die Anſtürme des Feindes mit
einem Gegenſtoß, der namhafte Erfolge zeitigte. Es
wurde der Swinin=Rücken nördlich Tucholka ge=
nommen
, der von den Ruſſen ſeit Anfang Februar ſo
befeſtigt worden war, daß jeder Frontangriff ausſichtslos
ſchien. Die Erſtürmung dieſer Höhe erfolgte zu einer
Zeit, als die Ruſſen es am wenigſten vermuteten, da ſie
gerade ſelber heftige Angriffe unternahmen. Zahlreiche
Gefangene, Maſchinengewehre und Kriegsgerät wurden
von den Ruſſen verloren. Am Dnjeſtr kam es zu Plän=
keleien
. Sonſt herrſchte an den Fronten Ruhe.

* Dem Neuen Wiener Jornal wird aus Rotterdam
gemeldet: Ruſſiſche amtliche Berichte und nicht minder
Petersburger Meldungen Londoner Blätter ſcheinen die
öffentliche Meinung darauf vorzubereiten, daß die große
ruſſiſche Offenſive gänzlich erfolglos blei=
ben
wird. Darauf läßt ſich ſchließen, weil in den letzten
Nachrichten mit Nachdruck betont wird, daß die deutſchen
und öſterreichiſchen Truppen unerwartet große Verſtär=
kungen
erhalten hätten und die ruſſiſchen Kräfte aus die=
ſem
Grunde, abgeſehen von den durch die Witterungsver=
hältniſſe
geſchaffenen Hinderniſſen mit großen Schwierig=
keiten
zu kämpfen haben. Der letzte Petersburger Be=
richt
der Times ſagt, daß Hindenburg ſeine sſtpreußiſchen
Operationen infolge des anhaltenden Tauwetters nicht
fortſetze und deshalb einen großen Teil ſeiner Truppen
nach den Karpathen warf, während die öſterreichiſch=
ungariſchen
Armeen vorzüglich vorbereitete und ausge=
bildete
Landſturmtruppen herangezogen hätten, um dem
Vordringen der ruſſiſchen Maſſen Halt zu gebieten. Der
Matin bringt einen ähnlichen Bericht und bemerkt zum
Schluß, daß die Ruſſen doch wohl gezwungen
ſein werden, ihren Vormarſch endgültig auf=
zugeben
.

Der Seekrieg.

* Kopenhagen, 11. April. Politiken meldet aus
London: Das Marineminiſterium veröffentlichte in der
geſtrigen Londoner Gazette eine Reihe von Beſtim=
mungen
, die von größter Bedeutung für die
Schiffahrt ſind. In ihnen wird jede Einfahrt in gewiſſe
Häfen verboten und beſtimmt, ſobald ein Schiff ſich einem
engliſchen Hafen nähere, ſolle es nach verſchiedenen Sig=
nalen
Ausſchau halten. Die Schiffe werden gewarnt,
private Signale zu gebrauchen, da ſonſt auf ſie geſchoſſen
werde. Die engliſchen Schiffe würden alle Dampfer und
Segelſchiffe, die engliſche Häfen anlaufen, vorher unter=
ſuchen
. Während der Unterſuchung ſei es verboten, Boote
an Land zu ſchicken oder ſonſtwie mit dem Lande in Ver=
bindung
zu treten.

* Berlin, 12. April. Dem Berl. Tageblatt zufolge
wurde der Kopenhagener Dampfer Gullfoß
auf der Reiſe nach Island von den Engländern
beſchlagnahmt und nach Leith gebracht. Alle
Paſſagiere, darunter Mitglieder des isländiſchen Althings,
die als Gäſte des däniſchen Königs nach Kopenhagen ge=
kommen
waren, werden in Leith feſtgehalten. Das däniſche
Miniſterium des Aeußern legte ſofort Proteſt bei der eng=
liſchen
Regierung ein.

Eine Note Deutſchlands an Amerika.

* Waſhington, 11. April. Meldung des Reuter=
ſchen
Bureaus. Deutſchland hat an die Ver=
einigten
Staaten eine Note gerichtet, in
der es ſich beklagt, daß die Vorſtellungen Amerikas an
die Alliierten bezüglich der Zufuhr von Lebensmitteln
für die bürgerliche Bevölkerung der kriegführenden Länder
keine Wirkung erzielt hätten. Amerika lege auf dieſes
Recht lange nicht ſoviel Nachdruck wie auf das Recht, den
Alliierten Waffen zu liefern. Die Note dringt
darauf, daß die Vereinigten Staaten die
Neutralität ſorgfältig einhalten mögen.

Sven Hedin bei der öſterreichiſch=ungariſchen
Armee.

* Wien, 11. April. Die Blätter veröffentlichen
Mitteilungen Sven Hedins über ſeine Ein=
drücke
, welche er während ſeines Beſuches bei der öſter=
neichiſch
=ungariſchen Karpathenarmee
empfangen hat. Sven Hedin, welcher erſtmalig Gelegen=
heit
hatte, öſterreichiſch=ungariſche Truppen zu ſehen,
ſpricht mit begeiſterten Worten von der Organiſation,
Haltung und Kampfluſt der öſterreichiſch=ungariſchen
Soldaten: Eine Unmenge gewaltiger Eindrücke erlebte
ich in dieſen Tagen. Ich beſuchte die Truppen in ihren
Stellungen und ſprach mit einzelnen Huſaren und Tiro=
lern
, die ſchon oft im Feuer geweſen waren. Ich fand bei
allen ungebrochene Kampfesfreude und ein zuverſichtliches
Siegesgefühl. Der Wille zum Siegen beherrſcht die
ganze Armee. Der Führer, Erzherzog Joſef Ferdinand,
wird von Offizieren und Soldaten geliebt und vergöttert.
Es war mir vergönnt, einige Stunden in ſeiner nächſten
Umgebung zu verbringen; ich war gerührt von dem
Intereſſe und der Liebe, mit der der Erzherzog um alles
beſorgt iſt, was das Wohl der Soldaten betrifft. Den
eigentlichen Kampf habe ich nicht geſehen. Die ruſſiſche
Artillerie in dieſem Abſchnitte ſchwieg und auch die ein=
gegrabene
ruſſiſche Infanterie rührte ſich kaum. Ich ſah
einmal von einem Beobachtungsſtand aus drei Ruſſen
und drei Oeſterreicher zwiſchen den ruſſiſchen und öſter=
reichiſchen
Schützengräben friedlich beieinander ſtehen.
Man erzählte mir, daß an dieſem Tage einzelne Ruſſen
weiße Tücher ſchwenkten und hart an die öſterreichiſchen
Gräben herangekommen waren. Im Verlaufe meiner
Fahrt kam ich auch zum Feldmarſchalleutnant Roth, dem
am Dunajec die deutſchen Verbündeten unterſtellt ſind,
und ich beſuchte auch den Feldmarſchalleutnant Arz, und
lernte ſo zwei wundervolle Soldaten kennen=

Die Bewegung des engliſchen Handels.

Auch im Monat März hat der Ueberſchuß der
engliſchen Einfuhr und die Verringerung der engliſchen
Ausfuhr im Vergleich zum Vorjahre fortgedauert. Seit
dem Ausbruch des Krieges iſt der Einfuhrüberſchuß von
rund 13 Millionen Pfund im Auguſt 1914 auf rund
45 Millionen im März 1915 geſtiegen. Die vorliegenden
Meldungen geben keinen Aufſchluß über die Art, wie ſich
der Einfuhrüberſchuß zuſammenſetzt. Es kann jedoch mit
Sicherheit vermutet werden, daß die Einfuhr von
Kriegsmaterial an der großen Steigerung des
Einfuhrüberſchuſſes in erſter Linie beteiligt iſt. Allein
vollſtändig dürfte damit das Anſchwellen der britiſchen
Einfuhr nicht erklärt ſein. Daß unter den in England
mehr eingeführten ſonſtigen Waren ein erheblicher Pro=
zentſatz
aus Lebensmittel beſtünde, iſt darum nicht
glaubhaft, weil die Preiſe der wichtigſten Lebensmittel in
England ſtark geſtiegen ſind. Dies aber würde nicht der
Fall ſein, wenn die Menge der eingeführten Lebensmittel
ſich in großem Umfange vermehrt hätte. Auf die Geſtal=
tung
des engliſchen Einfuhrüberſchuſſes iſt daher wohl
die Aufſtapelung von gewerblichen Rohſtoffen von
ſtarkem Einfluß geweſen. Das Korreſpondenzblatt der
ſozialdemokratiſchen Gewerkſchaftsleitung hat ſchon im
Februar darauf hingewieſen, daß England die Gelegen=
heit
benützt, ſich ſelbſt mit billigen Rohſtoffen zu verſehen.
In der Tat muß die Ausſchaltung eines ſo großen indu=
ſtrietreibenden
Landes wie Deutſchland vom Rohſtoff=
markte
das Rohſtoffangebot ſteigern und einen Preisfall
nach ſich ziehen. Durch die Behinderung der Neutralen
am Rohſtoffbezuge, für die Englands Kriegsſchiffe Sorge
tragen, ſoweit nicht die Kaufkraft der neutralen Länder
unter den Einwirkungen des Krieges ohnehin gelitten hat,
wird die Preisbildung nach unten befördert. England
ſelbſt aber iſt im Rohſtoffbezuge nicht behindert und ver=
ſorgt
ſich daher nach Möglichkeit, um Englands Handel
und Induſtrie nicht nur gegenüber Deutſchland, ſondern

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auch gegenüber den neutralen Konkurrenten ein
Uebergewicht zu verſchaffen. Die Richtigkeit dieſer Rech=
nung
iſt jedoch für die Zukunft keineswegs über allem
Zweifel erhaben, und in der Gegenwart hat die Ver=
ſchlechterung
der engliſchen Handelsbilanz auf die Ent=
wicklung
des Sterlingkurſes überaus ungünſtig einge=
wirkt
.

Enttäuſchung der Verbündeten.

* London, 11. April. Daily News meldet: Bei
Kriegsanfang ſagten nichtamtliche und halbamtliche Per=
ſonen
mit größter Sicherheit voraus, daß Italien und
die Balkanſtaaten gemeinſame Sache mit den Ver=
bündeten
machen werden. Das Frühjahr, das als letztes
Datum angegeben wurde, kam, aber die Intervention er=
ſcheint
nicht näher, ſondern vielleicht noch unſicherer als
vor ſechs Monaten. Zugleich wuchs der ſtrategiſche Wert
der Intervention für die Alliierten mit dem Fortſchreiten
der Zeit bedeutend. Der Kampf am weſtlichen Kriegs=
ſchauplatz
entwickelte ſich zu einem langſamen Verſchan=
zungskriege
, der keine ſchnelle Entſcheidung verſpricht.
Die Hoffnung der Optimiſten, daß Rußland durch die
deutſche Grenze brechen und Deutſchland unentbehrlicher
wirtſchaftlicher Hilfsquellen in Schleſien berauben würde,
erfüllte ſich nicht. Die beſte Ausſicht auf einen baldigen
Sieg ſcheint in einem Angriff auf Oeſterreich von Süden
und Weſten zu liegen, das heißt in Angriffen, die durch
Italien und die Balkanſtaaten unterſtützt würden. Dieſe
Staaten aber führten jüngſt koſtſpielige Kriege und müß=
ten
ihres Erfolges ſicher ſein, wenn ſie am jetzigen Kriege
teilnehmen ſollten. Die Verbündeten erweckten noch nicht
die Ueberzeugung, daß die Deutſchen und Oeſterreicher ge=
ſchlagen
werden müßten. Die deutſchen Erfolge erhielten
noch nicht ein Gegengewicht durch ausreichend bedeutende
Erfolge der Alliierten, um das Anſehen der deutſchen
Strategie und der deutſchen militäriſchen Organiſation
zu entwurzeln. Das Blatt erörtert den Intereſſengegen=
ſatz
zwiſchen Italien und den Balkanländern. Rumänien
ſei nervös wegen der Zukunft Konſtantinopels und der
Dardanellen und wünſche ihre Internationaliſierung,
während die ruſſiſche Regierung und Preſſe ſie für Ruß=
land
beanſpruchen. Die Intereſſen Italiens und Serbiens
kollidieren in der Adria. Die italieniſche Preſſe erörtert
ausführlich den italieniſch=ſerbiſchen Streit. Der Ton der
Diskuſſion wird durch höchſt indiskrete ruſſiſche Aeuße=
rungen
nicht verbeſſert. Die Vorausſetzung einer allge=
meinen
Verſtändigung iſt, daß die Schwierigkeiten von
den Alliierten entſchloſſen ins Auge gefaßt und gelöſt
werden. Die bisherige Politik des Verſuches, ihnen aus
dem Wege zu gehen, iſt bankerott.

Engliſches Loblied auf die deutſche Wiſſenſchaft.

* Es iſt faſt unmöglich, Deutſchland den erſten Platz
in der wiſſenſchaftlichen Welt zu verweigern, klagt ein
gewiſſer J. W. Cropper, Rutherford, in einer Zuſchrift
an die Morning Poſt vom 6. April, in welcher er Volk
und Regierung in England dringend auffordert, ſich mehr
der Forſchung zu widmen. Eine Kulturrichtung, welche
Deutſchland in hohem Grade beſitzt, wird kaum vom
Ausfall der jetzigen Kriſis direkt berührt und kann, wenn
ſie unbeachtet bleibt, für uns künftig als eine ebenſo große
Gefahr ſich erweiſen, wie es ſchon in der Vergangenheit
der Fall war. Das iſt die deutſche Wiſſenſchaft.

Farbſtoffe, Glaswaren, Drogen ſind von engliſchen
Fabriken nicht zu erhalten, ſie ſind Made in Germany
weil dem deutſchen Chemiker bei ſeiner Forſchungsarbeit
dank der Regierungshilfe ein Nutzen verbleibt. Ohne
ſolche Beihilfe würden dieſe Ergebniſſe nicht erreicht wor=
den
ſein, und England würde noch heute die vorderſte
Stellung in der chemiſchen Induſtrie innehaben. Nach
der lebhaften Tätigkeit der Induſtriewelt in den letzten
20 Jahren wird wahrſcheinlich ein Zeitabſchnitt allgemei=
ner
Depreſſion kommen. Laßt uns dafür ſorgen, daß

Deutſchland ſich nicht als Erſtes aus der Aſche erhebt
Ein amerikaniſcher Bürger macht uns auf den Stand der
Dinge aufmerkſam. Er ſchreibt: Kein einziges Land kommt
Deutſchland nahe in Forſchung, Wiſſenſchaft und Kunſt. Wir
in Amerika verſuchen dahin zu kommen, aber wir ſind noch
nicht da, und England iſt zu praktiſch, um die dazu nötige
Zeit dranzuſetzen. Das blieb den geduldigen Deutſchen
überlaſſen. Jetzt geht alles kaput.

Die engliſche Regierung ſollte junge, friſch von der
Univerſität oder Hochſchule kommende Männer für For=
ſchungszwecke
anſtellen, deren Arbeit dann Eigentum der
Regierung und deren Erfindungen und Entdeckungen
nationaler Beſitz wären. Jetzt iſt die Gelegenheit gekom=
men
, den Wert wiſſenſchaftlicher Forſchung zu erwägen
und ſie anzuwenden als beſtes Mittel, den deutſchen
Handel zu kapern.

Das Friedensübereinkommen des Dreiverbandes

* Genf, 12. April. In der franzöſiſchen Parlaments=
kommiſſiion
für auswärtige Angelegenheiten wurde die
Frage aufgeworfen, ob das einen gemeinſamen
Friedensſchluß vorausſehende Uebereinkommen
des Dreiverbandes unverändert fortbeſtehe.
Die Veranlaſſung zu der Debatte war die Mitteilung aus=
wärtiger
Blätter, daß jede Dreiverbandsmacht berechtigt
ſein ſoll, für eigene Rechnung Friedensverhandlungen
anzubahnen, mit der Verpflichtung, vor deren Abſchluß
die Zuſtimmung der beiden anderen Mächte einzuholen.
Delcaſſé wird zum geeigneten Zeitpunkt antworten.

Ein Schreiben des Kardinals Mercier.

* Von der franzöſiſchen Grenze, 11
April, wird der Köln. Ztg. geſchrieben: Der Erzbiſchof
von Mecheln, Kardinal Mercier hat an den Erz=
biſchof
von Paris, Kardinal Amette, ein Schreiben ge=
richtet
, worin er ihm und den zahlreichen Biſchöfen
Frankreichs, ſowie auch den vielen Katholiken und Pa=
trioten
Frankreichs, die ihm ihre Zuneigung bekundeten
zugleich mit ihren Gaben oder Gebeten für Belgien
ihren zwar ſchwachen, aber der gemeinſamen Sache am
vollſtändigſten ergebenen Bundesgenoſſen ſeinen Dank
ausſpricht. Das Schreiben fährt alsdann fort:

Ich empfinde es ſchwer, der Mittel beraubt zu
ſein, mich frei zu Eurer Eminenz und ihnen zu begeben,
um unſerem großen, in ſeinem Widerſtand gegen den
Feind ſo feſten, in ſeinem religiöſen Erwachen ſo edlen,
in ſeiner patriotiſchen Begeiſterung ſo einigen Verbünde
ten, der es Belgien ſo feinfühlend dankt, ſeine Neutralität
verteidigt zu haben, die ganze Zuneigung zu ſagen, die
ich für ihn hege, und die Bewunderung, die mir ſeine
Treue für die Jahrhunderte alte Rolle des Wächters des
Rechts und des Beſchützers der Ziviliſation einflößt. Der
Tag naht, Eure Eminenz, ich kann daran nicht zweifeln,
wo uns die ganze Freiheit unſerer Bewegungen und un=
ſeres
Wortes zurückgegeben werden wird, Ihnen und
uns und dann wird es uns eine große Freude ſein, uns
gegenſeitig und ohne Umſchweife alle patriotiſchen und
chriſtlichen Gefühle zu ſagen, die ſich in dieſem Augen=
blick
in unſeren Seelen zuſammendrängen und es ſo not=
wendig
hätten, hervorzubrechen. Möge Gott uns die
Gnade erweiſen, mit Geduld dieſe Stunde der Befreiung
abzuwarten, für die ich meinen franzöſiſchen Brüdern
in Brüſſel, in Löwen, in Mecheln ein Rendezvous gebe,
wie ich weiß, daß ſie auf unſere Anweſenheit in Reims,
Paris und Montmartre zählen.

Das von dem Erzbiſchof von Paris der franzöſiſchen
Preſſe zur Veröffentlichung übergebene Schreiben beweiſt
zunächſt eins: daß der Erzbiſchof Kardinal Mercier von
Mecheln ſich für ſeine Perſon und ſein Handeln einer
Freiheit erfreut, die in unmittelbarſter Weiſe diejenigen
Lügen ſtraft, die das Gegenteil behaupten, und ihn als
einen des freien Verkehrs beraubten Gefangenen in ſeinem
erzbiſchöflichen Palaſt hinſtellen. Durch die Tatſache, daß
der Erzbiſchof ein ſolches Schreiben an den Erzbiſchof
von Paris richten konnte, beweiſt Kardinal Mercier ſelbſt
dieſe ſeine Freiheit und ſtraft ſelbſt die gegenteiligen Be=

hauptungen Lügen. Und dieſe Tatſache gewinnt um ſo
mehr Gewicht, als das Schreiben des Erzbiſchofs, wie
wohl jedermann zugeben muß, nichts mit Religion oder
religiöſen Pflichten zu tun hat, deren freie Ausübung ihm,
wie man behauptete, unterbunden ſei, ſondern weſentlich
politiſche Empfindungen und Geſichtspunkte voranſtellt:
Seine, des Erzbiſchofs, ganze Zuneigung und Bewunde=
rung
für Frankreich als den großen Verbündeten Bel=
giens
, das ſeine Neutralität verteidigen mußte und den
Jahrhunderte alten Wächter des Rechts und Beſchützers
der Ziviliſation. Es iſt überflüſſig, über dieſe politiſche
Auffaſſung mit dem Erzbiſchof zu rechten, und wenn der
Pariſer Kardinal ſie der Oeffentlichkeit kundgab, ſo ge=
ſchah
das ſicher auch nicht aus Erwägungen, religiöſen,
ſondern politiſchen Intereſſes. Dennoch hat der Erzbiſchof
von Paris damit auch der Sache der Religion, vielleicht
ohne es zu wollen, einen Dienſt geleiſtet; denn indem er
dieſen Beweis von der politiſchen Freiheit des Verkehrs
und des Handelns, die der Erzbiſchof von Mecheln ge=
nießt
, und die es ihm geſtattet, ſich ſo über ſeine politiſchen
Gefühle für Frankreich zu äußern, gab, zeigte er zugleich, um
wieviel ungehinderter ſicher noch der Erzbiſchof von
Mecheln ſeinen chriſtlich=religiöſen Aufgaben
und Pflichten nachzukommen in der Lage iſt.

Katholiſche Geiſtliche im Hauptquartier.

* Berlin. 12. April. Der Erzbiſchof von Köln,
Kardinal von Hartmann, und der Biſchof
Korum von Trier kamen, nach dem Berl. Lokalanz.,
am Freitag nachmittag im Großen Hauptquartier
an. Am Mittag hatte Generaloberſt v. Einem den Kar=
dinal
beſucht. Um 12,45 Uhr nachmittags fand Audienz
des Kardinals und des Biſchofs beim Kaiſer ſtatt, dem
die beiden Kirchenfürſten als Erträgnis der Kaiſergeburts=
tagskollekte
575000 Mark für die Kriegsinvaliden über=
reichten
. Sie wurden zur Frühſtückstafel hinzugezogen,
zu der außer den Hofchargen die beiden Geheimſekretäre
der Biſchöfe, ſowie der Feldgeiſtliche Graf Spee teilnah=
men
. Ein kaiſerliches Auto brachte die Herren am Nach=
mittag
zurück.

Die Behandlung der Belgier durch ihre
Verbündeten.

* Berlin, 12. April. Ueber den Beſuch in dem
Inſtruktionslager aus England gekomme=
ner
belgiſcher Rekruten in Carteret bei Cher=
bourg
meldet laut Voſſiſcher Zeitung der Mitarbeiter der
Tyd: Die Rekruten ſagten über die Behandlung in Eng=
land
, ſie hätten erſt dort geſehen, wie gut man zu ihnen
in Holland geweſen ſei. Mit der Behandlung in Nord=
frankreich
ſeien ſie ſchon gar nicht zufrieden. Sie ſei ganz
anders, als ſie ſich vorgeſtellt hätten. Sie kämen mit
den Franzoſen ſchlecht aus. Bei Einkäufen ziehe man
ihnen das Fell über die Ohren. Auch gerieten ſie dauernd
dadurch in Not, daß die Franzoſen die Annahme belgi=
ſchen
Papiergeldes verweigerten.

Die Hebung der Medjidieh‟.

* Der türkiſche Kreuzer Medjidieh dürfte wie=
der
zuheben ſein, wie Nieuwe Rotterdamſche Courant
vom 8. d. M. aus Sewaſtopol erfährt. Die Taucher ſtell=
ten
nur ein durch Minenwirkung verurſachtes großes
Leck am Bug feſt.

Ruſſiſches.

* Moskau, 10. April. Rußkoje Slowo meldet: In
Moskau herrſcht völliger Mangel an Eiern,
Butter und Quark. Der Holzmangel iſt ſo
groß, daß die Kaufleute ungeheuere Preiſe fordern.

* Moskau, 10. April. Der Stadtrat beſchloß, die
Regierung zu erſuchen, den Banken den Aufkauf von
Getreide zu verbieten und einen Zwang zum

Zerſtörte Kultur?

* Immer und immer wieder taucht in der ausländi=
ſchen
Preſſe die Fama auf von dem Barbarismus der
Deutſchen, daß ſie wie Vandalen hauſten und Kultur=
werte
zerſtörten. Als beſonderes Kabinettſtück wird dann
jedesmal die Beſchießung der Kathedrale von Reims an=
geführt
, freilich ſtets, ohne zu ſagen, daß die Franzoſen
auf deren Türmen Beobachtungspoſten eingerichtet und
Batterien gedeckt hinter der Kathedrale aufgeſtellt hatten,
ſo daß wir gezwungen waren, die Mündungen unſerer
Geſchütze dorthin zu richten! Ferner ſollen wir die altehr=
würdigen
Baudenkmäler der Stadt Loewen zerſtört haben,
während es doch erwieſene Tatſache iſt, daß gerade dort
unſere Pioniere nach der Eroberung der Stadt durch
Sprengen der brennenden Nachbarhäuſer z. B. das alt=
berühmte
Rathaus erhielten! Zahlloſe andere Beiſpiele
ließen ſich nach anführen, wo die am Kriege beteiligten
Deutſchen Kulturwerte erhalten, ſtatt zerſtört haben!
Nur der 30jährige Krieg hat Kulturwerte zerſtört. Die
Armut war damals ſo groß, daß wenig Kraft für Gei=
ſtiges
blieb, die Menſchenzahl ſo gering, daß Gebiete des
Geiſtes mitverwüſtet wurden. Hat ſonſt ein Krieg Kultur=
werte
zerſtört? Das Rätſel löſt ſich, wenn man ſich er=
innert
, wer vor dem Kriege von Kultur geſprochen hat
und wer während des Krieges von zerſtörten Kulturwerten
ſpricht. Die romaniſchen Nationen, die Franzoſen und
Belgier mit ihrem Hang zur Phraſe, zur Uebertreibung
haben ſtets gern beſonders gläubig ihrer Preſſe, ihren Lite=
raten
gelauſcht! Und deren Kultur iſt zerſtört. Sie
ſehen jetzt mit Schrecken, daß der Mann mehr gilt als die
Feder; es iſt ein ſchrecklicher Geiſt der Sachlichkeit in die
Menſchen gefahren! Unerfreuliche Gegenſtände, wie
Krankheit, Mühen und Tod, gab es ja auch im Frieden
ſchon, aber nur in Novellen, während jetzt geradezu ein
ſtoffliches Intereſſe für alles Wirkliche beſteht. Und ſo ſind
die phraſenhaften, überſchwenglichen Feuilletonartikel nun
unbrauchbar geworden, militäriſche und wirtſchaftliche
Vorgänge nehmen ihnen in den Tageszeitungen den brei=
ten
Raum weg. Und da für das überſchäumende Tem=

perament ein Ventil geſchaffen werden muß, ſo verlegen
ſie ſich aufs Lügen, ſaugen ſich die erſtunkenſten und er=
logenſten
Geſchichten aus den Fingern, und laſſen die
deutſchen Barbaren Säuglinge aufſpießen, Frauen und
Mädchen ſchänden, Greiſe töten und altehrwürdige Bau=
denkmäler
zerſtören! Nun, die Wahrheit wird ſich ja
durchringen, ſpäteſtens nach dem Kriege; dämmert das
doch den Amerikanern, die durch die engliſche Preſſe ſo
maßlos verhetzt und belogen worden ſind, ſchon ganz
gründlich! Und wenn wir etwas zerſtörten, außer, was
der Krieg folgemäßig mit ſich brachte, ſo waren es keine
Kulturwerte, ſondern die Illuſionen unſerer
Gegner!
(Liller Kriegszeitung.)

Ein Bismarckdenkmal in Feindesland
(Von einem Darmſtädter.)

Wohl jeder von uns hat in dieſen Tagen oft zurüc
gedacht an frühere Zeiten, wo der erſte April uns ein fei
licher Erinnerungstag war. Vom Bismarckdenkmal grüſ
ten die Schleifen der Lorbeerkränze, an den Häuſern weh
ten die Fahnen, durch abenddunkle Straßen ging der leug
tende Zug der Fackeln. Galt es doch, den Tag zu feiern
an dem uns in ernſter Zeit der richtige Mann gegebe=
ward
, der Recke, der die deutſchen Lande, die eben ſich d
Befreiung vom fremden Joch erkämpft hatten, zu Einhe
und Größe emporführen ſollte. Bismarcks Schöpfung
das einige mächtige Reich, zu verteidigen, ſtehen wi
heute im Felde, Bismarcks Geiſt führt uns das Schwer
So war es ganz natürlich, daß ſein hundertſter Geburts
tag auch von uns in der Front feſtlich, obzwar ernſt un
ſchlicht, begangen wurde. Aber nicht mit dem einfachen Ge
denken wollten wir uns begnügen, ein bleibendes Denkme
ſollte auch ſpäteren Geſchlechtern Kunde geben von de
treuen Liebe, mit der deutſche Krieger ihrer Heldenführe
gedenken. Und ſo erſtand hier in unſerer Feuerſtellun
im rauſchenden Wald, umgeben von gärtneriſchem Schmuc
unſere Bismarckſäule. Sie kann freilich an Größe un
Pracht nicht mit dem Denkmal wetteifern, das zur Hur
dertjahrfeier in der Heimat am vaterländiſchen Strom e=

ſtehen ſollte, und doch gehört ſie wohl zu den eigenartigſten
Denkmälern für den Gründer des Reichs. Tagelang hatten
unſere braven Kanoniere aus der ganzen Umgebung wohl
tauſend franzöſiſche Ausbläſer zuſammengetragen und
unter Leitung ihres oſtpreußiſchen Bauführers mit Luſt
und Liebe zur ragenden Säule geſchichtet. Ein großes
Eiſernes Kreuz ziert als Blumenbeet den Platz ihr zu
Füßen, ein Gedenkſtein mit der Inſchrift:
1. April 1915
5. Mörſerbatterie Fußartillerie=Regiment Nr. 1
5. Haubitzbatterie Feldartillerie=Regiment Nr. 61
kündet von den Erbauern. Am 28. März war der Grund=
ſtein
zu dem Werk gelegt worden, und am 1. April, als
die Strahlen der ſinkenden Sonne den Wald durchzitter=
ten
, fand ſich ein erleſener militäriſcher Kreis zur Ein=
weihungsfeier
zuſammen. Geleitet von den Herren Bat=
terieführern
erſchienen der Diviſionskommandeur, der
General der Fußartillerie, der Brigadekommandeur, ein
Flügeladjutant Sr. Maj. des Kaiſers aus dem Großen
Hauptquartier und zahlreiche andere hohe Offiziere im
Kreiſe der um das Denkmal angetretenen Mannſchaften
beider Batterien. Die kurze Feier war ernſt und weihe=
voll
. Das ergreifende Niederländiſche Dankgebet als
Eingangschor gab ihr den Grundton, und das berühmte
Bismarckwort Gott wird mit uns ſein der Leitgedanke
des Prologs, klang auch aus der markigen Anſprache des
Herrn Hauptmanns des Fußartillerie=Regiments, die die
Bedeutung des vaterländiſchen Feſttags und der Sin=
weihung
der Säule, die deutſche Krieger auf fremdem
Boden aus feindlichem Eiſen errichtet, in beredten und zu
Herzen gehenden Worten würdigte. Auf Befehl Sr. Exz.
des Diviſionskommandeurs fiel ſodann unter den Tönen,
des gemeinſamen Geſanges Deutſchland über alles die
Hülle, worauf mit der Niederlegung zahlreicher Kränze
die Huldigung ſchloß. Dem offiziellen Teil folgten einige
Stunden echt kameradſchaftlichen Zuſammenſeins, und erſt
der fern herübertönende Donner der Geſchütze führte die
Teilnehmer aus der trauten Heimat, in der ſie in dieſer
ſchönen Stunde vaterländiſcher Erhebung im Geiſt geweilt
hatten, in die rauhe Wirklichkeit des Krieges zurück.

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Verkaufe aufgeſpeicherten Getreides einzuführen, ſowie
5 Millionen für den Einkauf von Lebensmitteln durch eine
beſondere Kommiſſion für die Bevölkerung Moskaus zu
bewilligen, ferner, da vollſtändiger Hafermangel herrſcht,
die Fütterung der Pferde mit Gerſte vorzunehmen, und
weiter eine Regiſtrierung ſämtlicher Lebensmittel durch=
zuführen
und eine Kommiſſion zur Unterſuchung einzu=
ſetzen
, welche die Zufuhr von Lebensmitteln vom Lande
regeln und den Kampf gegen die Teuerung führen ſoll.
Die Viehbehörde hat bekannt gegeben, daß zur Ver
ſorgung Moskaus in den letzten Monaten 638 Wag=
gons
Vieh erforderlich waren, aber nur 245 angekommen
ſeien. Die Getreidebörſe erklärte, daß der Wagenmangel
für die Getreidezuſuhr noch viel ſchädigender ſei. Hafer
iſt überhaupt nicht mehr vorhanden, und das andere Ge=
treide
ſei auch bald vollſtändig erſchöpft. Das Miniſterium
wurde telegraphiſch erſucht, den Wagenmangel abzuſtellen.
Ein Ukas des Moskauer Generalgouverneurs und des
zivilen Stadthauptmanns warnt die Bevölkerung auf das
dringendſte vor dem Genuſſe von denaturiertem
Spiritus, da jeden Tag neue Fälle vorkommen, in
denen hierdurch Erkrankungen und Todesfälle herbeige=
führt
werden. Im Gouvernement Charkow überreichte
eine Arbeiterorganiſation der Regierung eine Bittſchrift,
in der dringend erſucht wird, der Teuerung abzuhel=
fen
, da die Arbeiter, während ihre Angehörigen auf dem
Schlachtfelde verbluteten, bitterſte Not litten.

Engliſche Furcht vor Irland.

* London, 10. April. In der Morning Poſt ſchreibt
ein Berichterſtatter über die Parade der National=
Freiwillgen, die Redmond am Sonntag in
Dublin abhielt, ſie ſei der Gipfelpunkt der aufrühreri=
ſchen
, nationaliſtiſchen und deutſchfreundlichen Kampagne
im Süden und Weſten Irlands, der die Regierung
ſo lange ruhig zugeſehen habe. Redmonds Einfluß in
Irland, ſchreibt das Blatt, wurde untergraben; er mußte
ſich zufrieden geben, den Führer zu ſpielen und die Parade
abzunehmen, während Devlin und Dillon die Melodie
angaben. Das Ziel des unzeitgemäßen provokatoriſchen
Vorgehens war ein zweifaches, erſtens Ulſter zu bedrohen,
und zweitens, gewiſſe Mitglieder der Regierung zu unter=
ſtützen
, die Kitchener dazu bewegen wollen, die National
Volunteers als iriſches Verteidigungsheer in die Armee
aufzunehmen und ſie auf Koſten des Staates zu erhalten.
Sobald man den Freiwilligen dieſes Vorrecht gewährt
habe, könne man es den Ulſterleuten nicht vorenthalten.
Die Regierung würde in dieſer ernſten Kriſe die Kräfte
des Landes auf die Bildung zweier feindlicher Armeen in
Irland verſchwenden, die nicht auf den Schlachtfeldern
verwendet werden dürften, und bereit gehalten werden
würden, bis der Krieg vorüber iſt, um ſich dann im Bru=
derkrieg
gegenſeitig an die Kehle zu fahren.

Eine gefallene Größe.

* Rom, 10. April. In einem Artikel des Pariſer
Temps, den der bekannte Oberſt Repington in der
Abſicht ſchreibt, die Neutralen, beſonders Italien, zu
ſofortiger Intervention zu veranlaſſen, erinnert er ironiſch
an die Phraſe, die Cambon zu Beginn des Krieges aus=
geſprochen
haben ſoll: Die größten neutralen Mächte
Europas behalten ſich vor, den Siegern tapfer zu Hilfe zu=
eilen
. Dieſe Erinnerung erregt hier den größten Un=
willen
und veranlaßt verſchiedene, nicht gerade dreiver=
bandfeindliche
Blätter zu heftiger Zurückweiſung. Cor=
riere
d’Italia erinnert Repington daran, einen wie gro=
ßen
, gar nicht hoch genug zu ſchätzenden Dienſt Italien
den Mächten des Dreiverbandes durch ſeine Neutralität
geleiſtet habe. Dasſelbe Blatt und Giornale d’Italia
üben dann ſcharfe Kritik an der Prophezeiung Repine=

tons, daß an einem Sieg der Entente nicht mehr zu
zweifeln ſei, und führen aus, daß die militäriſchen Be=
trachtungen
dieſes Mannes ein für allemal durch die
alberne und durch aller Welt offenbare Tatſachen wider
legte Kritik entwertet ſeien, die er nach den letzten deut=
ſchen
Manövern, denen er beiwohnte, an dem deutſchen
Heere geübt habe.

Der indiſche Aufſtand.

TU. Konſtantinopel, 11. April. Ueber die
von den Engländern ſorgſamſt verheimlichten Vor=
gänge
in Indien veröffentlicht der Tanin aus indi
ſchen Blättern eine Blütenleſe, die beſonders die in Süd=
indien
weit verbreitete Aufſtandsbewegung betrifft. In
ganz Indien herrſcht danach eine täglich zunehmende
Unſicherheit. Große Banden durchziehen plündernd und
raubend das Land. Die Obrigkeit iſt machtlos. Die
Banditen treiben ſogar Steuern ein. Vorgänge dieſer
Art werden aus Hoghli bei Kalkutta und Dandibur ge=
meldet
, wo nach Hunderten zählende Banden ohne Furcht
vor der Polizei die Häuſer der Reichen völlig ausplün=
derten
. Aufſtände ernſten Charakters werden ferner aus
Bariſal und Firuſpur bei Lahore berichtet. In Bariſal
waren zwei Anarchiſten=Geſellſchaften am Werk. Von
ihnen ausgehende zahlreiche Bomben=Attentate verbreite=
ten
Schrecken unter den engliſchen Beamten und Offizie=
ren
. In Firuſpur gelang es, ſieben Aufſtändiſche zu ver=
haften
. Die Unterſuchung ſtellte feſt, daß der Aufſtand
von auf kanadiſchem Boden lebenden Indern vorbereitet
war und daß von dort die Waffen beſchafft waren. Durch
Aufhetzung der Truppen, beſonders des Regiments Pa=
tau
, ſollte der Stein ins Rollen gebracht werden. Die
Führer ſammelten zahlreiche Anhänger in Madras und
verteilten ſie über das ganze Land. Da die Engländer
von dem geplanten Raube von Regierungsgeldern in
Magah rechtzeitig Kenntnis erhalten hatten, mußten die
Verſchwörer vorzeitig losſchlagen. Viele Führer fielen
in die Hände der Engländer. Bei Alughar wurde die
Bahnlinie auf eine Strecke von 500 Meter zerſtört und
dadurch ein Zug zum Entgleiſen gebracht. In Delhi
wurde die Zitadelle durch Bomben beſchädigt. Vorgänge
dieſer Art und Aufſtände kleineren Umfangs werden aus
vielen Gegenden gemeldet.

Die Macht der Neutralen.

Köln, 11. April. Die Köln. Ztg. ſchreibt über
die Neutralität der Schweiz u. a.: In dem Kor=
reſpondenzblatt
für Schweizer und Schweizervereine im
Auslande ließ der Sekretär des Schweizer Unterſtützungs
verbandes im Ausland, Karl Trudel, zwei Aufſätze er=
ſcheinen
, die der allgemeinen Beachtung beſonders auch
deshalb wert ſind, weil ſie in der Schweiz ſelbſt und
unter den Auslandsſchweizern die weiteſte Zuſtimmung
fanden. Trudel verwahrt ſich gegen die in der Schweiz
von einzelnen Privatperſonen vielfach betriebene Poli=
tik
der Unverantwortlichen. Zu dieſen Unver=
antwortlichen
rechnet Trudel Leute wie Hodler, Dal=
croze
und Spitteler. Dieſe Kundgebungen be=
dauert
Trudel tief in ihrem eigenen Intereſſe, um ihres
guten Namens und der Schweizer ſelbſt willen. Trudel
iſt der Anſicht, daß ſolche unverantwortlichen Urteile der
Schweiz als Staat nur ſchaden können, und kommt in ſei
nem erſten Aufſatz zu dem Schluß, daß es der vernünf=
tigen
Anſicht der verantwortlich denkenden Schweizer ent
ſpreche, diejenige Politik zu verfolgen, die für die politi=
ſchen
und wirtſchaftlichen Intereſſen der Schweiz und nur
für dieſe eintrete. Im zweiten Aufſatz zeigt Trudel,
welche die praktiſch beſte neutrale Politik der Schweiz
unter den Fegenwärtigen Umſtänden ſein könnte und
müßte, und ſagt: So lange die Waffen allein die Kriege
entſcheiden, wie das bisher der Fall war, konnten die

Neutralen ihren Willen und die Neutralität durchſetzen.
Seitdem nun aber die künſtliche beziehungsweiſe gewalt=
ſame
Aushungerung ganzer Völker als neue
Waffe und neue Kulturerrungenſchaft hinzugekommen iſt,
wurde damit auch eine ganz neue Situation ge=
ſchaffen
. Dieſer wirtſchaftliche Krieg zerbricht von außen
die Neutralitätsgrenzen und damit werden ſchließlich die
Neutralen bis zu einem gewiſſen Grade von den Krieg=
führenden
ſelbſt mit in den Kriegstrubel hineingezogen.
Die Verantwortlichkeit für den neuen Zuſtand der Dinge
trifft diejenigen, welche dieſe ungeheuerliche Verſchärfung
des Kriegszuſtandes herbeiführten. Wie lange, fragt
Trudel, wird die Geduld der Neutralen gegenüber
den Auslaſſungen gewiſſer Staatsmänner der kriegfüh=
renden
Parteien noch dauern, die den gegenwärtigen
Hungerkrieg auf 20 und längere Jahre auf Koſten der
Welt hinziehen zu wollen erklärt haben? Die Neutra=
len
hätten es in der Hand, dieſer Geſchichte
innerhalb dreier Monate ein Ende zu
machen. Es dürfte im Intereſſe der neutralen Staaten,
beſonders der europäiſchen, nicht überflüſſig ſein, bei Zei=
ten
daran zu denken, Stellung zu dieſer fatalen Kriegs=
lage
zu nehmen und zu einer eventuellen Abwehr des
ihnen drohenden Schickſals. Ein vereinter feſter Wille
und ein entſprechender ſtarker Druck in nicht mißzuver=
ſtehender
Entſchloſſenheit dürfte dann den erwünſchten
Eindruck nicht verfehlen.

Venizelos unrühmlicher Abgang.

* Berlin, 10. April. (Ctr. Bln.) DDer Lokalan=
zeiger
meldet aus Athen: In ſeinem an den König
gerichteten Brief vom 6. April bezeichnet Venizelos
die Erwiderung der Regierung als lügenhaft und erſucht
den König, das ihm hierdurch zugefügte Unrecht wieder
gutzumachen. Zuletzt ſchreibt er wörtlich: Falls Maje=
ſtät
ablehnen, mir die erwartete Gerechtigkeit zukommen
zu laſſen, bleibt mir nur übrig, mich vom politiſchen
Schauplatz zurückzuziehen und meiner politiſchen Lauf=
bahn
ein Ziel zu ſetzen. Dies ſei der letzte kleine Dienſt,
den ich dem Vaterland und dem Thron leiſte. Dieſe
Handlungsweiſe drängt ſich mir unwiderruflich auf, denn
ſonſt würde auf dem politiſchen Schauplatz ein Faktor
beſtehen, der ſich in einer ſolchen perſönlichen Oppoſition
zur Krone befinden würde, daß er als Reſultat eine
ſchwere politiſche Kriſe herbeiführen würde. Und dieſe
Verantwortung iſt es, nicht mein Wunſch, die ich nicht
zu übernehmen vermag. Falls Majeſtät die von mir er=
wartete
Satisfaktion vorenthalten und dadurch meinen
Rückgang aus der Politik vorziehen, bleibt mir nur der
Wunſch übrig, daß nicht nur Majeſtät, ſondern der Thron
den nationalen Intereſſen ebenſo ergebene Arbeiter finden
möge.

Als der Entſchluß Venizelos, dem politiſchen Leben
zu entſagen, bekannt wurde, fanden für den Miniſterprä=,
ſidenten Gunaris enthuſiaſtiſche Kundgebungen ſtatt.
Obgleich Venizelos hiernach erklärt, ſich von der Politik=
zurückziehen
zu wollen, darf angenommen werden, daß
ſeine Partei ſchlagbereit für ihn wählen geht. Anderer=
ſeits
muß, nach den jetzigen Umſtänden zu urteilen, ein
ferneres Zuſammenarbeiten zwiſchen Venizelos und der
Krone als unmöglich betrachtet werden.

* Ein Athener Telegramm des Mailänder Corriere
della Sera hat wie eine politiſche Senſation ge=
wirkt
, weil es zum erſten Male zeigt, was England Grie=
chenland
in Kleinaſien verſpricht, falls Griechenland den
Kampf um die Dardanellen unterſtützt. Die heftige Po=
lemik
zwiſchen Venizelos und der jetzigen
Regierung Gunaris habe rückſichtslos die Karten auf=
gedeckt
, die geheim bleiben ſollten. Italiens Inter=
eſſen
ſind durch das engliſche Angebot an Venizelos

** Die Erforſchung des neunten Jupitermondes. Im
vorigen Auguſt kam die Nachricht von der Entdeckung
desneunten Jupitermondes durch Seth Nicholſon
am Lick=Obſervatorium in Kalifornien. Der Entdecker hat
jetzt über genauere Einzelheiten und über die Beſtimmung
der Bahn des neuen Satelliten berichtet. Danach werden
der achte und der neunte Mond nach weiterer Erforſchung
eine ſehr genaue Schätzung des Gewichtes des Ju=
piter
ermöglichen; es werden jedoch noch eine Anzahl von
Jahren für die Beobachtungen, die die Grundlage dazu
liefern ſollen, nötig ſein. Die Entdeckung des neunten
Jupitermondes iſt eine außerordentliche optiſche Leiſtung,
da es ſich um einen Stern 19. Größe handelt; das bedeu=
tet
, daß ſein Licht 62 000mal verſtärkt werden müßte, um
es dem eines Sternes von 6. Größe, des ſchwächſten, der
für ein bloßes Auge ſichtbar iſt, gleichzumachen. Am 22
Juli vorigen Jahres wurde eine Photographie aufgenom=
men
, um die genaue Lage des achten Jupitermondes feſt=
zuſtellen
. Die Schnelligkeit der Bewegung dieſes Satelliten
unter den Sternen war bekannt, und das Teleſkop wurde
ſo eingeſtellt, daß es ihr folgte, damit das photographiſche
Abbild des Mondes als ein Punkt erſchien, während die
feſtſtehenden Sterne ſich als kleine Striche zeigten. Dabei
traf es ſich ſehr glücklich, daß der unbekannte neunte Mond
in großer Nähe war und ſich mit nahezu derſelben Ge=
ſchwindigkeit
durch die Sterne bewegte wie der achte; ſo
erſchien auch ſein Bild als ein Punkt auf der Platte.
Wäre dies nicht der Fall geweſen, ſo wäre ſein Licht zu
ſchwach geweſen, um irgendeinen merklichen Eindruck zu
hinterlaſſen. Es war nötig, an mehreren Tagen Photo=
graphien
aufzunehmen, ehe mit Sicherheit behauptet wer=
den
konnte, daß dieſe zarten Flecken nicht etwa Fehler der
Platte, ſondern wirklich Bilder eines Himmelskörpers
waren. Der Durchmeſſer des neuen Mondes beträgt wahr=
ſcheinlich
etwa 16 Kilometer, ſeine geringſte Entfernung
vom Jupiter gegen 22 Millionen Kilometer; er würde alſo
von dieſem aus als ein kleiner teleſkopiſcher Stern von
12. Größe erſcheinen und als Lichtſpender völlig unwirk=
ſam
bleiben. Seine größte Entfernung vom Jupiter be=
trägt
etwa 37 Millionen Kilometer, iſt alſo faſt ſo groß als
einige Entfernungen zwiſchen den Planeten.

Neue Entdeckungen in Pompeji. Während der ita=
lieniſche
Miniſterpräſident Salandra in den letzten Tagen

in Pompeji weilte, um die neuen Ausgrabungen zu be=
ſichtigen
, wurde eine wertvolle neue Entdeckung gemacht
Nachdem der Miniſterpräſident die in letzter Zeit gemachten
Ausgrabungen kennen gelernt hatte, wurde an der Stelle
der neueſten Arbeiten in ſeiner Gegenwart die ganze Vul=
kanaſche
fortgeräumt, ünd es erſchienen zwei Pilaſter einer
großen Oeffnung, die mit Holzverkleidung verſehen waren.
Es waren großartige römiſche Trophäen von nicht weniger
als 4 Meter Höhe mit prächtig gemalten Wappen. Auf
einem Pilaſter ſah man in zwei Reihen einen Wagen dar=
geſtellt
, zu beiden Seiten Köcher, und unter dem Wagen
einen Waffenrock zwiſchen Helmen, runden und langen
Schilden, Lanzen und anderen Waffen. Auf dem anderen
Pilaſter ſind gleichfalls Trophäen dargeſtellt, die ſich aus
einem Wagen mit eiſernen Rädern, Steuerruder und Joch
und darüber große Schilde und andere Waffen zuſammen=
ſetzen
. Das Ganze wirkt außerordentlich eindrucksvoll.

B.B. Zehn deutſche Kriegsgebote ſind jetzt in den
Eiſenbahnabteilen, ſowie in den Warteſälen, Gängen und
Hallen der Eiſenbahn durch Anſchlag den Fahrgäſten zur
Beachtung empfohlen worden: 1. nicht mehr als nötig,
vermeide überflüſſige Zwiſchenmahlzeiten, Du wirſt Dich
dabei gefund erhalten. 2. Halte das Brot heilig und ver=
wende
jedes Stückchen Brot als menſchliche Nahrung
Trockene Brotreſte geben eine wohlſchmeckende und nahr=
hafte
Suppe. 3. Spare an Butter und Fetten. 4. Halte
Dich an Milch und Käſe, genieße namentlich auch Mager=
milch
und Buttermilch. 5. Genieße viel Zucker in den
Speiſen, denn Zucker iſt ein vorzügliches Nahrungsmittel.
6. Koche Kartoffeln nur mit der Schale. 7. Vermindere
Deinen Bedarf an Bier und anderen alkoholiſchen Ge=
tränken
, dadurch vermehrſt Du unſeren Getreide= und Kar=
toffelvorrat
, aus dem Bier und Alkohol hergeſtellt wird.
8. viel Gemüſe und Obſt und benutze jedes Stückchen
geeignetes Land zum Anbau von Gemüſen. Spare aber
die Konſerven, ſolange friſche Gemüſe zu haben ſind.
9. Sammle alle zur menſchlichen Nahrung nicht geeigneten
Küchenabfälle als Viehfutter, achte aber ſtreng darauf, daß
nicht ſchädliche Stoffe in die Abfälle hineingeraten.
10. Koche und heize mit Gas oder Koks, dadurch hilfſt Du
namentlich ein wichtiges Düngemittel ſchoffen, denn bei
der Gas= und Kgksbereitung wird außer anderen wich=

tigen Nebenerzeugniſſen auch das ſtickſtoffhaltige Ammo=
niak
gewonnen. Als dringende und beachtenswerte Mah=
nung
iſt den zehn Kriegsgeboten in Rotdruck folgender
Nachſatz angehängt: Beachte bei allen dieſen Geboten, daß
Du für das Vaterland ſparſt. Deshalb muß auch derjenige
dieſe Gebote beherzigen, dem ſeine Mittel erlauben, zur
Zeit noch in der bisherigen Art weiterzuleben.

C.K. Pariſer Tee nach der Mode. Man nimmt Tee
aus verſchiedenen Gründen, von denen der ſeltenſte zweifel=
los
der Wunſch iſt, ihn zu trinken. So plaudert der Be=
richterſtatter
eines franzöſiſchen Blattes über die jetzt ſo
beliebten Pariſer Kriegstees. Aber es iſt ſo angenehm,
wenigſtens am Nachmittag wo hingehen zu können. Die=
ſer
billige Luxus iſt auch dem durch den Krieg ſtark er=
ſchlafften
Geldbeutel geſtattet. Man ſitzt doch wieder ein=
mal
zuſammen, wie in früheren guten Zeiten; man ſieht,
was von der Geſellſchaft übrig geblieben iſt. In der
Stadt zu Abend zu ſpeiſen, iſt ſehr ſchwierig. Man hat
keine Abendtoiletten. Nach 7 Uhr muß man auf Schuſters
Rappen ſich an den Mauern heimwärts taſten. Man be=
vorzugt
alſo den Nachmittagstee, den die Zeppeline nicht
ſtören. Aber es gibt ſehr verſchiedene Arten des Tees nach
der Mode. Nicht jeder Ort ſchickt ſich für jeden. Der eine
iſt mehr beſucht wie der andere. Der eine iſt gut für arme
Fremde, der andere für kleine Mädchen, die aus einer Vor=
leſung
kommen. Der wahre Tee nach der Mode, der ein=
zige
, den beſucht, was ſich zur Geſellſchaft zählt; er findet
in einem Lokal ſtatt, in dem es bald nach 4 Uhr ſo uner=
träglich
voll iſt, daß man ohnmächtig zu werden fürchtet.
Hier ſitzen die eleganten Damen und bewundern ein paar=
engliſche
Offiziere. Man ſpricht alle Sprachen der Ver=
bündeten
, alle der Neutralen, und am meiſten wird in der
ſtummen Sprache der Augen und der Gebärden geredet.
Man grüßt von einem Tiſch zum andern, man beſucht ſich.
Man ſucht mit den Blicken die, die man erwartet, und man
verſucht durch die drangvolle Enge ſich hindurch zu win=
den
, um ſie zu treffen, wenn es einem gelingt, ſie aufzu=
finden
. Schnell vergehen zwei Stunden in dem Lärm, der
Hitze und dem unerträglichen Durcheinander. Um 6 Uhr
entfernen ſich alle. Die Kellner reißen die Fenſter auf und
laſſen die ſilbrig ſchimmernde Abendluft hinein

[ ][  ][ ]

direkt berührt, denn es handelt ſich um ein Gebiet
gegenüber den von Italien beſetzten Inſeln, die mit dem
eſtlande ein in jeder Hinſicht organiſches Ganze bilden.
Das Angebot von Gebieten, die England gar nicht ver=
ſchenken
kann, und die Griechenland vielmehr erſt hätte
erobern müſſen, erhellt blitzartig die ganze politiſche Lage
im öſtlichen Mittelmeer, die durch Englands Angebot zum
hauernden Nachteil für Italien verſchoben werden ſollte.
(Köln. Vz.)

Maßnahmen gegen den Neutralitätsbruch.

* Von der ſchweizeriſchen Grenze, 10. April.
Das Kommando des Territorialkreiſes III hat zum
Zweck der ſtrikten Handhabung der Verordnung über die
Neutralität der Schweiz und der Verordnung, betreffend
die Veröffentlichung militäriſcher Nachrichten, den Befehl
erlaſſen, daß alle Publikationen in Bild und
Wort, die für ausländiſche Staaten und
deren Oberhäupter beleidigend oder
eine ernſtliche Beunruhigung der einheimiſchen Bevölke=
rung
hervorrufen können, ſowie der Verkauf, die Vertei=
lung
oder die Ausſtellung ſolcher Schriften und Bilder
verhoten ſind und Zuwiderhandlungen unter Strafe
geſtellt werden. Die Polizeidirektion des Kantons Bern
macht dieſen Befehl bekannt und weiſt die Polizeiorgane
des Staates und der Gemeinden an, auf deſſen Hand=
habung
zu achten und zuwiderhandelnde Perſonen zur
Anzeige zu bringen.

* Der Oberbefehlshaber in der Provinz Zeeland=
hat
den Polizeivorſtänden in ſämtlichen Gemeinden der
Provinz mitgeteilt, daß ſie den Kriegskorreſpon=
denten
niederländiſcher Blätter zu eröffnen
hätten, gemäß der Anſicht des Oberbefehlshabers ſei die
Abſendung von Berichten über Kriegsereigniſſe in der
Nähe der Grenze in Widerſtreit mit der Neutralität Nie=
derlands
. Zeitungsberichterſtattern, die ſich nach der
Warnung dennoch ſolchen Vorgehens ſchuldig machen ſoll=
ten
, würde der Aufenthalt in Zeeland durch den örtlichen
Befehlshaber unterſagt.

* (Ctr. Bln.) Unter der Ueberſchrift Herr v. Kühl=
mann
in Aktion teilt das Amſterdamer Blatt
Telegraaf mit, daß es von deutſcher Seite wegen
einer ſeiner üblichen deutſch=feindlichen Gemeinheiten
diesmal handelte es ſich um Aeußerungen über die Fa=
laba
=Angelegenheit verklagt worden ſei. Die an=
dauernden
verhetzenden und verlogenen Be=
richte
des Telegraaf tragen dazu bei, daß ein Teil
der öffentlichen Meinung in Holland die Kriegsereigniſſe
nicht unparteiiſch beurteilt. Es wird daher mit Befriedi=
gung
aufgenommen, daß dieſes Blatt endlich vor dem
zuſtändigen Richter zur Verantwortung ge=
zogen
wird.

Japan und China.

* Neu=York, 11. April. Die Neu=York Times
meldet aus Waſhington: Man glaubt hier, daß die
beiden neuen japaniſchen Forderungen nach
einem größeren Anteil an der Verwaltung der chineſiſchen
Zölle und der Salzſteuer, ſelbſt wenn Japan auf ihnen
beſteht, weder China noch die anderen Staaten weſentlich
berühren würden; wohl aber würden ſie Japans Anſehen
in China fördern und dasjenige Großbritanniens ſchwä=
chen
. Japan iſt bereits in der Verwaltung der Zölle und
der Salzſteuer vertreten, aber Großbritannien hatte den
überwiegenden Einfluß in beiden. Die Gewährung der
japaniſchen Forderungen würde eine Umkehrung der
gegenwärtigen Verhältniſſe bedeuten.

Mißtrauen der Japaner gegen England.

* Der Erſte Redakteur Tokutani der japaniſchen Zei=
tung
Kokuminszimbun, Mitglied der oberen Kammer,
fällt nach der Glos narodu vom 4. 4. 15 ein ſcharfes Urteil
über das Bündnis mit England. Zwar will er
ſich nicht peſſimiſtiſch über deſſen Zukunft äußern, aber
er meint, daß dieſes Bündnis nicht das Leitmotiv der
äußeren Politik Japans bilden könne. In England be=
ſteht
keine Begeiſterung für dieſes Bündnis, und angeſichts
deſſen wäre es für Japan gefährlich, darauf zu vertrauen,
Im gegenwärtigen Kriege iſt Japan ein notwendiger
Bundesgenoſſe für den Dreiverband. England trachtet
wieder danach, dieſes Bündnis enger zu machen. Aber
hier handelt es ſich für Japan darum, ob dieſes Bündnis
auch nach dem Kriege weiterbeſtehen wird. Tokutani be=
führt
ſodann die Frage, welchen Standpunkt England im
Falle eines Zuſammenſtoßes zwiſchen Japan und Ame=
rika
einnehmen werde. Schon bei der letzten Erneuerung
des Bündniſſes zeigte England die Neigung, Japan für
Amerika aufzuopfern. Jedenfalls würde das Bündnis
mit England in dieſem Falle für Japan wenig Wert
haben. In chineſiſchen Angelegenheiten trat England
mehrfach als Wettbewerber, um nicht zu ſagen, als Feind
Japans auf, und ein Wettbewerber kann leicht zum Feinde
werden. Darum iſt das japaniſchengliſche Zuſam.
menwirken bei der Löſung der chineſiſchen Frage
praktiſch unmöglich. Schließlich muß Japan ſich fra=
gen
, welche Stellung England in der Welt nach dem Frie=
densſchluſſe
einnehmen wird. Tokutani will zwar nicht
behaupten, daß England unſicher ſei, aber er weiſt auf der
engliſchen Egoismus hin, der ſich ſchon früher
gezeigt hat. Man muß ſich alſo fragen, ob England, wel=
ches
ausſchließlich an ſeine eigenen Intereſſen denkt, die
Intereſſen Japans ſchützen wird. In einem Falle fehlt
es England an Macht, um Japan zu helfen, im anderen
Falle fehlt es ihm an gutem Willen, im dritten Falle an
beidem.

Stadt und Land.

Darmſtadt, 13. April.

* Die ſchneidige Tat zweier junger Offiziere vom
Leibgarde=Regiment hat durch nachſtehende Tages=
befehle
Anerkennung gefunden: Diviſions=
Tagesbefehl. Ich ſpreche den Leutnants Hölzin=
ger
und Frhr. v. Wedekind vom Leibgarde=Regiment,
welche heute nacht bis an den feindlichen Schützengraben
vorgegangen ſind und eine auf der feindlichen Bruſtwehr
aufgeſteckte Fahne zurückbrachten, für den hierbei be=
wieſenen
Unternehmungsgeiſt und Schneid meine wärmſte
Anerkennung aus. Dem Leutnant Frhr. v. Wedekind, wel=
cher
noch keine Gelegenheit hatte, ſich eine Kriegsauszeich=
nung
zu erwerben, verleihe ich im Namen Sr. Königlichen
Hoheit des Großherzogs die Heſſiſche Tapferkeitsmedaille.
gez. v. Kühne. Regimentsbefehl. Indem ich
vorſtehenden Tagesbefehl dem Regiment bekanntgebe,
füge ich noch hinzu, daß mich Se. Exz. der Herr Diviſions=
Kommandeur zu dem Geiſte, der in meinem Offizierkorps
herrſcht, beglückwünſcht hat. Ich freue mich, dies meinen
Kameraden mitteilen zu können und weiß, daß mein Offi=
zierkorps
jede Gelegenheit benutzen wird, ſich durch Tapfer=
keit
und Schneid hervorzutun. gez. Frhr. v. Preuſchen.

Militärdienſtnachricht. Zum Leutnant befördert
wurde der Offizierſtellvertreter und Führer eines Ma=
ſchinengewehrzuges
in der Armeeabteilung Gaede, Stadt=
ſekretär
A. Specht von hier.

Kriegsauszeichnungen. Die Heſſiſche Tapferkeits=
medaille
erhielt der erſt 17jährige ehemalige Unteroffi
ziersſchüler Heini Dörr; ferner der vor einiger Zeit zum
Gefreiten beförderte Karl Chriſt, hier, von der 2. Bat=
terie
des 25. Art.=Regts.; Leutnant Fritz v. Hahn, Feld=
Art.=Regt. Nr. 25, z. Zt. kommandiert bei dem Reſ.=Inf.=
Regt. Nr. 48, und Oberleutnant Bernhard v. Hahn im
Feld=Art.=Regt. Nr. 25.

Großh. Hoftheater. Der große Erfolg des vor=
jährigen
Grillparzer=Zyklus veranlaßte die General=
direktion
, auch in dieſer Spielzeit einen Grillparzer
Zyklus zu veranſtalten, der am Mittwoch, den 14., mit
Meeres und der Liebe Wellen beginnt. In dieſem
Werke, das hier mehrere Jahre nicht gegeben wurde und
nun vollſtändig neu einſtudiert und neu inſzeniert auf
dem Spielplan wieder erſcheint, ſind beſchäftigt die
Damen Hacker (Hero), Meißner (Janthe), Niedt (Heros
Mutter), ſowie die Herren Baumeiſter (Naukleros), Ehrle
(Leander), Hacker (Tempelhüter), Heinz (Oberprieſter) und
Peterſen (Heros Vater). Regie Hans Baumeiſter. B 37.
Die nächſte Wiederholung der Geſangspoſſe Wie einſt
im Mai iſt für Donnerstag, den 15., auf C 34 an=
geſetzt
. Freitag, den 16., wird der Grillparzer=Zyklus
mit einer Aufführung von Jüdin von Toledo fort=
geſetzt
. Der Zyklus umfaßt ferner das Luſtſpiel Weh
dem, der lügt‟, Dienstag, den 20. April, und das
dramatiſche Märchen Der Traum ein Leben am
Donnerstag, den 22. Der Verkauf des für dieſen
Zyklus aufgelegten Extrgabonnements findet bis ein=
ſchließlich
Mittwoch, den 14. April, zu den gewöhnlichen
Kaſſenſtunden an der Tageskaſſe des Hoftheaters
ſtatt. Für Sonntag, den 18, C 35, wird eine Neuein=
ſtudierung
und Neuinſzenierung von Wagners Rienzi
vorbereitet.

Nähſtube der Pflegerinnen 1870/71. Die in der
Mittelſchule II freundlichſt zur Verfügung geſtellten Räume
werden zu Beginn des neuen Schuljahres zu Schulzwecken
gebraucht, und ſo hat die unter der Leitung von Frau
Prof. Alberti ſtehende Nähſtube den ſeitherigen Plat
ihrer Tätigkeit verlaſſen. Als neue Arbeitsſtätte dient ihr
ein Laden, den Herr Kaufmann Berger in zuvorkommen=
der
Weiſe in ſeinem Hauſe, Marktpaſſage, unentgeltlich zur
Benutzung überlaſſen hat. Die Wiederaufnahme der ſo
ſegensreichen Arbeit hat jetzt wieder begonnen, und die
Nähſtube iſt dreimal die Woche geöffnet: Montag, Diens=
tag
und Donnerstag von 37 Uhr. Sie wird wie ſeit
Anfang weitergeführt und iſt eine Beihilfe erſtens für Fa=
milien
, deren Ernährer im Felde ſtehen oder den Helden=
tod
geſtorben ſind, zweitens für unbemittelte Soldaten, die
ins Feld gehen. Außerdem werden Liebesgaben an Laza=
rette
und ins Feld geſchickt. Durch freundliche Spenden
vieler hieſiger Familien war es bisher möglich, manches
Gute zu ſtiften, und wer die rührige und praktiſche Leite=
rin
kennt, weiß, daß alles aufs beſte verwendkt und ange=
wendet
wird. Es ergeht an alle die herzliche Bitte, die
gute Sache auch weiterhin unterſtützen zu wollen durch
freundliche Zuſendung von getragenen Kleidern, Unter=
kleidern
u. dgl. Auch zwiſchendurch ein Scherflein in die
Kaſſe wird willkommen ſein.

* Kreditbetrug. Durch zahlreiche Anfragen auswärti=
ger
Kaufleute wurde die Leipziger Kriminal=
polizei
auf einen Kaufmann Theodor Otte auf=
merkſam
, der einen Handel mit Landesprodnkten und
Mühlenfabrikaten haben wollte. Der Mann hatte keine
Verkaufsräume, ſondern nur eine kleine Wohnung in der
Nordſtraße. Er bekam auf Beſtellungen größere Poſten
Waren zugeſchickt, die er unter Preis verſchleuderte. Seine
Lieferanten täuſchte er dadurch, daß er ſich auf einen ge=
wiſſen
Ordel bezog, der in Leipzig=Lindenau ein Bank=
geſchäft
haben ſollte, tatſächlich aber ein Helfershelfer Ottes
war. Beide haben von dem Erlöſe der Waren flott gelebt
und vermutlich einander bezahlt. Da Otte und Ordel, die
in Leipzig in Haft genommen wurden, wahrſcheinlich noch
weit mehr Lieferanten geſchädigt haben, als bisher feſt=
geſtellt
werden konnte, wird hierdurch erſucht, die ein=
ſchlägigen
Beſchwerden dem Polizeiamt der Stadt Leipzig
oder auch der Zentralſtelle zur Bekämpfung
der Schwindelfirmen in Lübeck, Parade 1, bal=
digſt
mitzuteilen.

C. Biſchof Dr. Kirſtein traf am Sonntag abend hier
ein und wurde am Eingang der St. Ludwigskirche von
der Geiſtlichkeit feierlich empfangen, worauf er in dem feſt=
lich
geſchmückten Gotteshauſe nach Beendigung der üblichen
Zeremonien an die zahlreich verſammelten Andächtigen
eine eindrucksvolle Anſprache hielt. Am Montag Morgen
um 9 Uhr fand ein feierliches Hochamt ſtatt, deſſen muſi=
kaliſcher
Teil in den Händen des Kirchengeſangvereins
St. Ludwig unter Leitung des Herrn Muſikdirektors
Klaſſert lag. Der Oberhirte hielt eine ergreifende
Predigt und firmte ſodann 280 junge Leute, die am Tag
zuvor ihre Erſtkommunion gefeiert hatten. Hierbei waren
auch die Pfarreien Eberſtadt und Langen vertreten. Die
Rückreiſe des Oberhirten erfolgte am Nachmittag.

* Prof. Ph. Schmittſche Akademie für Tonkunſt. Wie
aus dem Anzeigenteil erſichtlich. beginnt Freitag, den 16
April, nachmittags 4 Uhr, an der Akademie ein Kurſus
für italieniſche Sprache. An dieſem Kurſus können
noch Hoſpitanten teilnehmen. Anmeldungen werden an
die Direktion der Akademie, Eliſabethenſtraße 36, zur Zeit
der Sprechſtunden (vormittags von 1112½ Uhr) erbeten.

Der Ortsgewerbeverein Darmſtadt hält ſeine dies=
jährige
ordentliche Hauptverſammlung mor=

gen Mittwoch ab. Die Tagesordnung umfaßt die üblichen
Punkte, wie Erſtattung des Berichts über die Tätigkeit
des Vereins und der Gewerbeſchule, Rechnungsablage des
Vereins und der Eckhardt=Stiftung ſowie Neuwahlen des
Vorſtandes. Außer dieſen Gegenſtänden der Tagesord=
nung
wird Herr Prof. Dr. W. Sonne noch einige Mit=
teilungen
über Kriegsbrot bringen, die des allge=
meinen
Intereſſes nicht entbehren dürften und worauf
deshalb im beſonderen hingewieſen ſei.

* Saatkartoffeln. Um den Anbau von Kartoffeln zu
fördern, hat die Stadtverwaltung einige Tauſend
Zentner Saatkartoffeln angekauft und gibt dieſe
zum Selbſtkoſtenpreis an Intereſſenten ab. Die erſte Sen=
dung
ein Waggon Frühroſen iſt bereits eingetroffen
und wird in den nächſten Tagen abgegeben. Die Abgabe
erfolgt im Keller des alten Lagerhauſes in der Blumen=
halſtraße
. Die gekauften Spatkartoffeln (Juwel, Pro=
feſſor
Maerker, Woltman und Induſtrie) treffen in den
nächſten Tagen ein. Anmeldungen werden im Stadthaus
Zimmer 45, entgegengenommen. Der Kaufpreis iſt vor
der Empfangnahme der Kartoffeln an die Stadtkaſſe zu
bezahlen. Auch einige Zentner Saatgerſte können noch
von der Stadtverwaltung abgegeben werden. Die Stadt=
verwaltung
behält ſich die Prüfung der Geſuche vor; jeder
Mißbrauch wird ſtrafrechtlich verfolgt.

* Gemüſe und Kartoffeln. Nächſten Donnerstag, den
15. April, abends 8 Uhr, findet im Gaſthaus Zum Ochſen
wieder eine Beſprechung über die ausgeloſten Ge=
müſe
= und Kartoffelfelder ſtatt. In entgegen=
kommender
Weiſe hat die ſtädtiſche Behörde unentgeltlich
Kompoſterde zur Verfügung geſtellt, die von den Inhabern
der Pflanzſtücke abgeholt werden kann. Näheres über die=
ſen
Bezug und die Abfuhr ſoll an dieſem Abend beſprochen
werden. Herr Hofgarteninſpektor Weigold wird freund=
lichſt
eine größere Anzahl verſchiedener Gemüſepflanzen
zur Verloſung ſtiften.

Die Bismarckfeier des Großherzoglichen
Hoftheaters.

*⁎* Die Bismarckfeier, die von der General=
direktion
am Sonntag vormittag ½12 Uhr im Großherzog=
lichen
Hoftheater veranſtaltet worden war, wurde durch
den Beſuch Ihrer Königlichen Hoheiten des Großher=
zogs
und der Großherzogin ausgezeichnet. Unter
dem leider nicht ſehr zahlreichen Auditorium waren unſere
erſten Geſellſchaftskreiſe beſonders ſtark vertreten

Zur Einleitung der Feier war das denkbar paſſendſte
Muſikſtück gewählt: Beethovens Eroica Un=
willkürlich
wurde man dabei an jene berühmt gewordene
Konzertrede erinnert, die Hans von Bülow bei Beendi=
gung
ſeiner Dirigententätigkeit in Berlin am 28. März
1892 gehalten hat, an deren Schluſſe er ſagte: Wir Muſi=
kanten
mit Herz und Hirn, mit Hand und Mund, wir
weihen und widmen heute die heroiſche Sinfonie von Beet=
hoven
dem größten Geiſteshelden, der ſeit Beethoven das
Licht der Welt erblickt hat. Wir widmen ſie dem Bruder
Beethovens, dem Beethoven der deutſchen Politik, dem
Fürſten Bismarck. Unſer Hoforcheſter ſpielte die
Eroica mit all der Klangſchönheit und ſubtilen Feinheit,
die das Werk erfordert, wenn dagegen auch der Ausdruck er=
habener
Größe hin und wieder etwas zurücktrat. Die Ge=
dächtnisrede
auf Bismarck hielt einer unſerer beſten
Sprecher, die wir in Heſſen zur Zeit beſitzen: Geheimer
Kirchenrat Profeſſor D. Dr. Samuel Eck von der Landes=
nniverſität
, der auch bei der Bismarckfeier in Gießen
letzthin der Feſtredner geweſen. Er erinnerte einleitend
daran, daß die Weltgeſchichte ſelbſt es war, die in die Bis
marck=Jahrhundertfeier den Stil gebracht, die Rolle des
Feſtredners übernommen hat. Ein kurzer, knapper Lebens=
abriß
zeigte uns dann Bismarck, den tollen Korpsbruder
und den angehenden Staatsdiener. Aber er will Muſik
machen, wie er ſie kennt, oder gar keine‟ Er geht auf ſeine
Güter und ſpielt acht Jahre den Gutsherrn, den Herrſcher
im Kleinen. Aber in der Feuerſcele des wilden Herrn vom
Kniephof ringt es unabläſſig um die Löſung der Rätſel:
Gott, Welt, Menſch. Wie Goethe findet er in Shakeſpeare
und in der Bibel die mächtigſten und ſtärkſten Quellen
ſeiner Entwicklung. Das Weſen des Glaubens erkennt er
in einem kleinen pietiſtiſchen Kreiſe, in dem er ſeine Braut
gewinnt, und beten lernt er, als er die Nachricht erhält,
daß eine liebe Freundin mit dem Tode ringe. Wie ſtark
und vielgeſtaltig mögen gerade bei ihm die Wechſel=
beziehungen
zwiſchen Gottesliebe und Frauenliebe ge=
weſen
ſein! Aber bei ihm, dem großen Realpolitiker, ver=
wirklicht
ſich bald das Goetheſche Wort: Ueber allem
Grübeln die Tat! Luthers Geiſt, des machtvollen Lebens=
bejahers
, wird in ihm lebendig, und das viel zitierte Wort
vom 6. Februar 1888: Wir Deutſchen fürchten Gott, aber
ſonſt nichts in der Welt iſt ein einziger Ton, der aus
beiden gewaltigen Erſcheinungen klingt. Selbſtver=
trauen
und Gottvertrauen ſollen nach ſeinem Willen den
Staat zu dem emporheben, was ſein eigentlicher Begriff,
zur Macht ſchlechthin. Und ſein anderes berühmtes
Wort, vom 30. September 1862, daß die großen Fragen
der Zeit nicht durch Reden und Majoritätsbeſchlüſſe, ſon=
dern
nur durch Eiſen und Blut entſchieden werden, wie
hat es ſich bewahrheitet den Männern der Paulskirche
gegenüber, die in Frankfurt eine Kaiſerkrone machen und
nach Berlin ſchicken wollten, wie hat es ſeine Verwirk=
lichung
gefunden in den Ereigniſſen der Jahre 1864, 1866,
1870, die alle dieſer eine Mann geſchaffen! Und weun
Menſch ſein heißt ein Kämpfer ſein, ſo iſt Bismarck ein
Kämpfer geblieben bis zum letzten Tage ſeines Lebens,
nicht zum wenigſten in den Fehden, die er mit ſeinem über
alles geliebten Könige zu beſtehen hatte. Aber das Wort,
das er ſich auf ſein Grab hat ſetzen laſſen, hat er wahr
gemacht: er war ſtets und immer ein treuer deutſcher
Diener Kaiſer Wilhelms I. Und dieſe Pflichttreue hat
er als köſtlichſtes Juwel in den Grundſtein des Deutſchen
Reiches eingemauert. Von ihm darf das Fauſtwort gelten:
Es kann die Spur von ſeinen Erdetagen
Nicht in Aeonen untergehn.

Nachdem der begeiſterte Beifall, den die zündenden
Worte entfeſſelt, verrauſcht, erklang jubelnd ein dreiſaches
Hoch auf Kaiſer und Reich, ’und in dem gemeinſamen Ge=
ſang
von Deutſchland über alles klang die erhebende
Feier weihevoll aus.

Rotes Kreuz.

(Geöffnet von 81 und 26 Uhr. Bureau der Zentral=
Abteilung: Rheinſtraße 34, Fernruf 25, Krankenbeförde=
rungs
=Abteilung: Mathildenplatz 20, Fernruf 2576; Mate=
rialien
=Abteilung: Altes Palais, Fernruf 20; Auskunfts=
ſtelle
: Rheinſtraße 34. Fernruf 25; Kreuzpfennig=Marken?
Neckarſtraße 8, Fernruf 2421.)

Es ſei wiederholt darauf hingewieſen, daß die Lie=
besgaben
aus dem Großherzogtum nur an unſere
Materialien=Abteilung in Darmſtadt, Altes Palais, und
nicht an andere Stellen abzuführen ſind. Dieſe Anord=
nung
beruht auf ausdrücklicher Beſtimmung des Terri=

[ ][  ][ ]

torial=Delegierten, Herrn Miniſter von Hombergk Exzel=
lenz
. Es ſind zurzeit große Maſſen von Liebesgaben nötig.
Dagegen ſind die militäriſchen Proviant=Depots mit
Tabakfabrikaten reichlich verſehen, ſo daß zurzeit Maſſen=
ſendungen
an die Truppenkörper nicht erforderlich er=
ſcheinen
.

Unſere Nähſtuben im Alten Palais zu Darmſtadt be=
dürfen
dringend zweier weiterer Nähmaſchinen.
Wer leiht uns gütigſt ſolche?

Pfungſtadt, 11. April. (Beerdigung.) Einer der auf
dem Felde der Ehre gefallenen Pfundſtädter Krieger wurde
heute unter außerordentlich zahlreicher Beteiligung der Ein=
wohnerſchaft
auf dem hieſigen Gottesacker beerdigt. Es
war der Sohn des Schmiedmeiſters Nickel, der Reſerviſt
Philipp Nickel, der den Feldzug nach Frankreich von
Anfang an mitmachte, für hervorragende Tapferkeit mit
dem Eiſernen Kreuz II. Klaſſe und der Heſſiſchen Tapfer=
keitsmedaille
ausgezeichnet worden und vor einigen
Wochen, nach ſeiner tödlichen Verwundung auf einem
franzöſiſchen Friedhofe beſtattet worden war. Eine Ab=
ordnung
des Infanterie=Regiments 115, bei dem der Held
ſtritt, der Krieger= und Militärverein und die Jugend=
kompagnie
marſchierten an der Spitze des langen Leichen=
zuges
. Der amtierende Geiſtliche, Herr Pfarrer Kraemer,
hielt die tiefempfundene Grabrede, der er das Bibelwort:
Niemand hat größere Liebe, denn die, daß er ſein Leben
läßt für ſeine Freunde‟ (Ev. Johannis 15, 13) zugrunde=
gelegt
hatte, der Trauergemeinde die Mahnung, ange=
ſichts
des Heldengrabes zurufend: Begrabe deine Toten
dir tief ins Herz hinein, damit ſie drin lebendig, leben=
dige
Tote ſeien!‟ Die große Anzahl von Kränzen und
Blumen, die unter entſprechender Widmung auf dem
Grabeeniedergelegt wurden, gab Zeugnis von der Wert=
ſchätzung
, deren ſich der junge Vaterlandsverteidiger, ſo=
wohl
ſeitens ſeiner Vorgeſetzten und Kameraden als auch
in ſeinem bürgerlichen Berufe zu erfreuen hatte. Den
letzten militäriſchen Gruß entbot ſeinem tapferen Mit=
kämpfer
Herr Vizefeldwebel Frick von hier, der auch die
militäriſchen Ehrenbezeugungen am Grabe kommandierte.

Pfungſtadt, 12. April. (Die Feldbeſtellung.)
Manche Teile unſerer Gemarkung, namentlich die in der
Nähe der Torfgruben und in der Gewann Stein=
mauer
belegenen Ackergelände ſtehen infolge der an=
haltenden
Niederſchläge der letzten Tage unter Waſſer.
Die vor Oſtern von den Landwirten in Angriff ge=
nommene
Beſtellung der Felder mit Sommerfrüchten
erleidet durch die naßkalte Witterung einen längeren
Aufſchub. Die Behinderung in den Frühjahrsarbeiten
wird von den Landwirten um ſo mehr empfunden, weil
in der Regel die Söhne und Knechte die Säemaſchinen
bedient haben und die älteren Männer in dieſer Arbeit
weniger erfahren ſind. Für bewieſenes tapferes Ver=
halten
vor dem Feinde wurde dem Gefreiten Georg
Rau von hier, der im Infanterie=Regiment Nr. 115 in
Frankreich kämpft, die Heſſiſche Tapferkeitsmedaille
verliehen.

Mainz, 12. April. (Vom Elektrizitätswerk.)
Eine weſentliche Erweiterung hat das hieſige Städtiſche
Elektrizitätswerk in den letzten Tagen erfahren. So wurde
das Elektrizitätswerk zu Ober=Ingelheim an das Hoch=
ſpannungskabel
der Stadt Mainz angeſchloſſen. In den
nächſten Tagen ſoll auch das der Firma Opel zu Rüſſels=
heim
gehörige Hofgut Weſterhaus bei Ober=Ingelheim an
die Mainzer Fernleitung angeſchloſſen und der Anſchluß
der Eulenmühle vorgeſehen werden. Der Anſchluß der
Gemeinde Frei=Weinheim wurde zu Anfang April eben=
falls
vollzogen. Letztere Gemeinde bezieht ihren elektri=
ſchen
Strom von der dortigen chemiſchen Fabrik, die ihren
Anſchluß an das Mainzer Elektrizitätswerk ſchon früher
bewerkſtelligte.

Handel und Verkehr.

* Berlin, 12. April. Börſenſtimmungs=
bild
. Bei recht zuverſichtlicher Stimmung erfuhr am
heutigen Börſenverkehr der Kreis Papiere, worin Um=
ſätze
ſtattfanden, eine weſentliche Erweiterung. Von
Rentenpapieren blieben die heimiſchen Kriegsanleihen
unverändert, dagegen waren 3= und 3½ prozentige deut=
ſche
Anleihen begehrt und beſſer. Ruſſiſche Werte wurden
zu Arbitragezwecken für Holland gekauft. Ruſſiſche
Märkte für Induſtriewerte gaben den jüngſt in der Eiſen=
induſtrie
vorgenommenen Preiserhöhungen Anlaß zu
Käufen. Hiervon profitierten hauptſächlich die früher per
Ultimo gehandelten Werte. Von Konjunkturpapieren
wurden beſonders lebhaft‟ Deutſche Waffen, Bismarck=
hütte
, Oberſchleſiſche Kokswerte umgeſetzt. Im weiteren
Verlaufe beeinträchtigten Gewinnrealiſationen die Kurs=
geſtaltung
. Ausländiſche Valuten erfuhren bei ruhigem
Geſchäft keine nennenswerte Aenderung. Tägliches Geld
4½, Privatdiskont 4¼ Prozent.

Konzerte.

W. Im Richard Wagner=Vierein veranſtal=
tete
geſtern abend der bayeriſche Kammerſänger Paul
Bender einen Lieder= und Balladen=Abend,
an dem Kompoſitionen älterer und jüngerer deutſcher Kom=
poniſten
zum Vortrag gelangten. Unter jenen verdienen
die elf Lieder von Hugo Wolf und Johannes Brahms,
unter dieſen die Vertonung einer neuzeitlichen Dichtung
von Richard Dehmel durch Hermann Zilcher an erſter
Stelle erwähnt zu werden, während der muſikaliſche Wert
der anderen, wenn man noch von Loewes unvermeidlicher
Ballade Fridericus Rer abſieht, nicht beſonders hoch ein=
zuſchätzen
iſt. Herr Bender beſitzt einen Baßbariton von
rieſigem Tonvolumen in der tieferen und mittleren Lage,
der durch die Gewohnheit des Sängers, aus dem Vollſten
zu ſchöpfen, anſtatt die wuchtige Stimme zu mäßigen,
an Modulationsfähigkeit einbüßt. Ein rein durch die
ſtimmliche Gewalt und Maſſe ſich Eindruck verſchaffendes
Lied war z. B. Der Ritter in den Tod von Max Ko=
walski
, das auch auf eine äußerliche, unkünſtleriſche Wir=
kung
berechnet iſt. Im übrigen brachte das Programm
dank der Vortragskunſt des Sängers manches Schöne,
ſo das Gebet und Verſchwiegene Liebe von Hugo
Wolf, und das tief empfundene und herrlich geſungene
Lied von Brahms Wie Melodien zieht es das aber
merkwürdigerweiſe geringeren Beifall erntete, als die
ſtimmwuchtigen Lieder. Das Lied Von Feld zu Feld‟
von Hermann Zilcher, in deſſen letzte Strophe die deutſche
Volkshymne verwoben iſt, ſchlug beſonders ein. Das
Publikum zeichnete den Sänger durch reichen Beifall aus,
für den er durch Wiederholungen und zwei Zugaben am
Schluſſe dankte. Herr Adolf Knotte aus Frankfurt be=
gleitete
die Lieder mit pianiſtiſcher Fertigkeit und feinem
Anpaſſungsvermögen am Klavier.

Der Krieg.

Die Karpathenſchlacht.

* Wien, 12. April. Amtlich wird verlautbart: 12.
April 1915, mittags. Die allgemeine Lage iſt un=
verändert
.

In Ruſſiſch=Polen und Weſtgalizien ſtellenweiſe
Geſchützkampf.

An der Karpathenfront wurden im Waldge=
birge
, beſonders in den Abſchnitten öſtlich des Uzſoker
Paſſes, mehrere ruſſiſche Angriffe unter großen Verluſten
des Feindes abgewieſen. In Summa 830 Mann Ge=
fangene
.

In Südoſtgalizien und in der Bukowina ver=
einzelte
heftige Geſchützkämpfe.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabs:
v. Höfer, Feldmarſchalleutnant.

* Wien, 12. April. Aus dem Kriegspreſſequar=
tier
wird gemeldet: An der ganzen Karpathenfront
iſt es weſentlich ruhiger geworden. Im weſt=
lichen
Abſchnitt wird ſeit dem von den Ruſſen im Onda=
va
= und Laborczatale mit ſtarken Kräften verſuch=
ten
Durchbruch, der in der Schlacht der Oſtertage unter
außerordentlich ſchweren Verluſten des Gegners völlig
ſcheiterte, ſeit mehreren Tagen nicht gekämpft. Die im
Abſchnitt zwiſchen Virava und Uzſokerpaß ſtehenden
Truppen ſchlugen während der letzten Tage in der Linie
Telepoc-Zelloe-Juhaslak-Patakofalu alle Angriffe zu=
rück
. Auch hier laſſen die ruſſiſchen Angriffe
nach. Die den Uzſokerpaß nördlich deckenden Höhen ſind
von unſeren Truppen in dreitägigen, heftigen
Kämpfen behauptet worden. Geſtern war hier nur
Geſchützkampf. Nördlich Tucholka und Slavsko gelang es
den deutſchen und unſeren Truppen, mehrere Stellungen
zu erobern und Gefangene zu machen. Die ſeit dem Fall
von Przemysl andauernde ruſſiſche Offenſive iſt
ſſomit an der ganzen Karpathenfront zum Stehen gee
kommen und durch Gegenſtöße unſerer Truppen an
mehreren Stellen empfindlich getroffen worden.

* Wien, 12. April. Der Kriegsberichterſtatter der
Sonntags= und Montags=Zeitung meldet: Geſtern wieſen
die Kämpfe in den Karpathen einen ruhige=
ren
Charakter auf. Im Zentrum iſt ein Abnehmen
der Heftigkeit feſtzuſtellen. Nur öſtlich Virava fand ein
größeres Gefecht ſtatt, in welchem die wütenden Angriffe
der Ruſſen zurückgeworfen wurden. Auch auf dem rech=
ten
Flügel der deutſchen Karpathenarmee iſt eine lebhafte
Gefechtstätigkeit zu bemerken. Der am 9. April nördlich
Tucholka erzielte bedeutende Erfolg machte ſich auf der
ganzen Front fühlbar und veranlaßte lebhafte kleinere
Gefechte, die für die Verbündeten erfolgreich waren. Auf
der übrigen Front ſind keine bedeutenden Ereigniſſe zu
verzeichnen. An der beſſarabiſchen Grenze be=
wahren
die Ruſſen, nachdem ihre erneuten Angriffe glän=
zend
zurückgeſchlagen wurden, Ruhe. In Südoſtgali=
zien
liegen ſich die Gegner untätig gegenüber. Die Ver=
hältniſſe
ſind dort ähnlich wie in der Bukowina.

Vergeltung für die völkerrechtswidrige
Behandlung der gefangenen deutſchen
U=Bootmannſchaften.

* Berlin, 12. April. (Amtlich.) Die von der eng=
liſchen
Regierung angeordnete Maßrege
lung der in treueſter Pflichterfüllung in ihre Gewalt ge=
ratenen
BBeſatzungen von Unherſeebooten
durch Verſagung ehrenhafter Kriegsgefangenſchaft und
Unterbringung in Naval=Detention Bareacks hat die
deutſche Regierung zu der Gegenmaßnahme
veranlaßt, für jeden Gefangenen der Unterſeeboots=
beſatzungen
für die Dauer einer völkerrechtswidrigen har=
ten
Behandlung einen kriegsgefangenen eng
liſchen Offizier ohne Anſehen der Perſon
in gleicher Weiſe zu behandeln. Dementſpre=
chend
ſind heute, am 12. April 1915, aus Offiziergefange=
nenlagern
39 engliſche Offiziere in entſprechende
Haft in Militärarreſtanſtalten übergeführt worden.

Der Seekrieg.

Das Ende der Tätigkeit des Hilfskreuzers Kron=
prinz
Wilhelm?

* London, 12. Arpil. Reuter meldet aus Newport
News, der deutſche Hilfskreuzer Kronprinz
Wilhelm ſei geſtern früh in den Hafen eingelaufen
und habe gemeldet, er habe Mangel an Kohlen
und Lebensmitteln.

Ein engliſcher Dampfer von deutſchen Flugzeugen verfolgt.

* Rotterdam, 12. April. Der Nieuwe Rotter=
damſche
Courant meldet: Der engliſche Dampfer
Serula aus Cork, der geſtern nacht, von Mancheſter
kommend, auf dem neuen Waſſerwege eingetroffen iſt, be=
richtet
, daß geſtern nachmittag bei Noordhinder deutſche
Flugzeuge 20 Bomben nach dem Schiff warfen,
ohne zu treffen.

Die Verſenkung der Medea.

* Haag, 12. April. Nieuwe Courant meldet:
Die Vorſtellungen unſerer Regierung bei der deutſchen Re=
gierung
wegen der Verſenkung des Dampfers
Medea dürften ſich namentlich in der Richtung bewegt
haben, daß nach ihrer Anſicht das Verfahren des deutſchen
Tauchbootes gegen ein neutrales Schiff, das mit einer La=
dung
ſolcher Art, wie ſie die Medea führte, nicht mit dem
geltenden Völkerrechte übereinſtimme, gleichviel, ob die
Londoner Deklaration für Deutſchland bindend iſt oder
nicht. Die unter dem Geſichtspunkte gegen die Behandlung
des Schiffes wie der Ladung vorgebrachten Bedenken rich=
ten
ſich nicht allein gegen die Zerſtörung des Schiffes, ſon=
dern
auch gegen die Art, wie die Beſatzung den Gefahren
des Meeres preisgegeben wurde, da die Boote mit der Be=
ſatzung
nur ganz kurze Zeit von dem Unterſeeboot ge=
ſchleppt
wurden. Außerdem dürfte die niederländiſche
Regierung das Mißverhältnis zwiſchen ſo harten Maß=
regeln
und dem unſchädlichen Charakter der Ladung von
Apfelſinen, ſelbſt wenn ſie als Konterbande anzuſehen ſei,
betont haben. Darauf ſcheint die deutſche Regie=
rung
dem niederländiſchen Geſandten in
Berlin vorläufiggeantwortet zu haben, daß nach
ihrer Auffaſſung die Legalität des Vorganges

kaum beſtreitbar ſei, wie in der in Ausſicht ſtehen=
den
Note als Erwiderung auf die vorgebrachten rechtlichen
Bedenken darzulegen ſein würde; übrigens entſcheide das
deutſche Priſengericht über die Medea‟ Die deutſche Re=
gierung
dürfte keine Anſpielung für die Möglichkeit gemacht
haben, daß die Medea Blei, Pyrit und andere abſolute
Konterbande unter den Apfelſinen führte, wie die Köln.
Ztg. meldete, wogegen aber die Direktion der Niederländi=
ſchen
Dampfer=Geſellſchaft entſchieden widerſprach. Der
niederländiſche Geſandte in Berlin dürfte bereits eine Er=
klärung
erhalten haben, daß in der Behandlung der
Medea durchaus kein Zeichen der Aenderung
in der Politik Deutſchlands gegenüber Hol=
land
erblickt werden dürfe. In der Tat war ſeitdem von
einem weiteren Vorgehen deutſcher Tauchboote ſpeziell
gegen holländiſche Schiffe nichts zu merken. Wegen der
Entſcheidung des deutſchen Priſengerichts über den Damp=
fer
Batavier V iſt man in den zunächſt intereſſierten
Kreiſen durchaus nicht beruhigt; es dürfte feſtſtehen, daß
die angeblich mitgeführte Konterbande jedenfalls weniger
als die Hälfte der Ladung betrug, ſodaß von einer Kon=
fiszierung
des Schiffes keine Rede wird ſein können.

Der Nolenwechſel zwiſchen Deutſchland und den
Vereinigten Staaten wegen Verſenkung des
William Frue‟

* Berlin, 12. April. Die Nordd. Allg. Ztg. ver=
öffentlicht
folgenden Notenwechſel: Die Note des
Botſchafters der Vereinigten Staaten an den
Staatsſekretär des Auswärtigen über die Verſenkung
des amerikaniſchen Segelſchiffes William
P. Frye lautet in Ueberſetzung:

Berlin, 3. April. Eurer Exzellenz beehre ich mich
im Auftrage meiner Regierung eine Reklamation über
228095,54 Dollars nebſt Zinſen vom 28. Januar gegen die
deutſche Regierung zugunſten der Eigentümer und des
Kapitäns des amerikaniſchen Segelſchiffes William P.
Frye vorzulegen, betreffend eine Entſchädigung für Nach=
teile
, die ſie infolge der Verſenkung des genann=
ten
Schiffes auf hoher See durch den deutſchen
Hilfskreuzer Prinz Eitel Friedrich am 28.
Januar 1915 erlitten haben. Die Tatſachen, auf die ſich
ihr Anſpruch ſtützt, und wegen deren die deutſche Regie=
rung
von der Regierung der Vereinigten Staaten zur Ver=
gütung
der entſtandenen Verluſte und Schäden verpflichtet
erachtet wird, ſind kurz zuſammengefaßt die folgenden:
William P. Frye ein Segelſchiff aus Stahl von 3374
Tonnen Brutto, im Eigentum amerikaniſcher Bürger und
rechtmäßig unter der Flagge der Vereinigten Staaten
ſegelnd, verließ Seattle im Staate Waſhington am 4. No=
vember
1914 unter Charter für M. H. Houſer von Port=
land
im Staate Oregon mit Beſtimmung für Queenstown
Falmouth und Plymouth nach Ordre und mit Ladung,
die ausſchließlich aus 186980 Buſhel Weizen im
Eigentum des vorgenannten Houſer beſtand und an Ordre
oder an deren Anweiſung konſigniert war. Dies alles er=
gibt
ſich aus den Schiffspapieren, die bei der Verſenkung
durch den Kommandanten des deutſchen Hilfskreuzers von
dem Schiffe weggenommen worden ſind.

Am 27. Januar 1915 begegnete Prinz Eitel
Friedrich dem William P. Frye auf hoher See und
zwang ihn, anzuhalten und ſandte ein bewaffnetes An=
haltungskommando
an Bord, das Beſitz vom Schiffe er=
griff
. Nach Prüfung der Schiffspapiere ordnete der Kom=
mandant
des Kreuzers an, daß die Ladung über Bord zu
werfen ſei; nachträglich entſchloß er ſich aber, das Schiff
zu zerſtören und am folgenden Morgen wurde William
P. Frye auf ſeinen Befehl verſenkt. Die An=
ſprüche
der Eigentümer und des Kapitäns be=
ſtehen
aus folgenden Poſten: Wert des Schiffes, Aus=
rüſtung
und Zubehör 150000 Dollars, Fracht nach Fracht=
liſte
5034 und 1000, 2240 Tonnen zu 32/6 Schilling und
8180 Tonnen zu 19/6 Schilling à 4,86 Dollars macht
39 759,54 Dollars, Reiſe und andere Auslagen des Kapi=
täns
Kiehne und des Schiffsagenten Arthur Sewall u. Cie
nebſt Auslagen für die eidesſtattliche Erklärung, Vorberei=
tung
und Abfaſſung des Anſpruchs 500 Dollars, für per=
ſönliche
Effekten des Kapitäns Kiehne 300 Dollars, Scha=
denerſatz
für die Entziehung der Schiffsnutzung 37500
Dollars, im ganzen 228059,54 Dollirs. Auf Anweiſung
meiner Regierung beehre ich mich zu erſuchen, ob die
deutſche Regierung für die Zerſtörung des William P.
Prye durch den deutſchen Hilfskreuzer Prinz Eitel
Friedrich volle Entſchädigung leiſtet. Ich benutze pp.
James W. Gerard.

Die Antwortnote des Staatsſekretärs
des Auswärtigen Amtes an den Botſchafter der
Vereinigten Staaten von Amerika lautet:

Berlin, 4. April 1915. Der Unterzeichnete beehrt
ſich, Eure Exzellenz, dem Botſchafter der Vereinigten
Staaten von Amerika, Herrn James W. Gerard, vom 3.
April Nr. F. O. 2892, betreffend Schadenserſatzanſprüche
wegen Verſenkung des amerikaniſchen Kauffahrteiſchiffes
William P. Frye durch den deutſchen Hilfskreuzer
Prinz Eitel Friedrich nachſtehendes zu erwidern: Nach
den der deutſchen Regierung zugegangenen Berichten hielt
der Kommandant des Prinz Eitel Friedrich das Schiff
William P. Frye am 27. Januar auf hoher See an und
unterſuchte es. An Bord fand er eine, an Order gerichtete
und nach Queenstown, Falmouth oder Plymouth beſtimmte
Weizenladung. Nachdem er zunächſt verſucht hatte, die
Ladung aus dem William P. Frye zu entfernen, nahm
er ſchließlich die Papiere und die Beſatzung an Bord und
verſenkte das Schiff. Aus dieſem Tatbeſtand ergibt ſich,
daß der deutſche Kommandant ſich völlig im
Rahmen der Grundſätze des Völkerrechts
gehalten hat, wie ſie in der Londoner Seekrieges=
rechtserklärung
und in der deutſchen Priſenordnung nie=
dergelegt
ſind. Die Häfen von Queenstown, Falmouth
und Plymouth, wohin das angehaltene Schiff beſtimmt
war, ſind ſtark befeſtigte engliſche Küſtenplätze, die über=
dies
den britiſchen Seeſtreitkräften als Stützpunkte dienen.
Die Weizenladung, die gemäß Artikel 24 Nr. 1 der Lon=
doner
Seekriegsrechtserklärung und Ziffer 23 Nr. 1 der
deutſchen Priſenordnung als Lebensmittel unter den Be=
griff
der relativen Konterbande fiel, war daher nach Ar=
tikel
33 und 34 der Londoner Erklärung und Ziffer 32
und 33 der deutſchen Priſenordnung als für eine feindliche
Macht beſtimmt anzuſehen und bis zum Beweiſe des Gegen=
teiles
als Konterbande zu behandeln. Dieſer
Gegenbeweis war jedenfalls bei Anhaltung des Schiffes
nicht zu führen, da Ladungspapiere an Order lauteten.
Damit war aber auch gemäß Artikel 49 der Londoner Er=
klärung
und Ziffer 113 der deutſchen Priſenordnung die
Vorausſetzung für die Verſenkung des
Schiffes gegeben, da für den Hilfskreuzer die Möglich=
keit
fehlte, die Priſe ohne Gefährdung ſeiner Sicherheit
und ohne Beeinträchtigung des Erfolges ſeiner Operatio=
nen
in einen deutſchen Hafen einzubringen. Die ihm nach
Artikel 50 der Londoner Erklärung und Ziffer 116 der
deutſchen Priſenordnung vor der Zerſtörung obliegenden

[ ][  ][ ]

Pflichten erfüllte er, indem er die an Bord
befindlichen Perſonen und die Schiffspapiere
auf den Kreuzer herübernahm.

Die Rechtmäßigkeit der Maßnahmen des
deutſchen Kommandanten iſt übrigens gemäß
Artikel 51 der Londoner Erklärung, § 1 Nr. 2 der deutſchen
Priſengerichtsordnung, durch die deutſche Priſengerichts=
barkeit
nachzuprüfen. Dieſes Priſenverfahren wird nach
Eingang der Schiffspapiere unverzüglich vor dem Priſen=
gericht
in Hamburg eröffnet und ſich auf die Entſcheidung
der Frage erſtrecken, ob die Zerſtörung der Ladung und
des Schiffes im Sinne des Artikels 49 der Londoner
Erklärung notwendig war und ob das untergegan=
gene
Eigentum der Wegnahme unterlag, ſowie gegebenen=
falls
, ob und in welcher Höhe den Eigentümern Scha=
denserſatz
zu leiſten iſt. In dem Verfahren würde den
Eigentümern von Schiff und Ladung gemäß Artikel 34
Ziffer 3 der Londoner Erklärungen der Beweis offenſte=
hen
, daß die Weizenladung eine friedliche Beſtimmung
und ſomit nicht den Charakter einer Konterbande hatte.
Wird dieſer Beweis nicht geführt, ſo wäre nach den all=
gemeinen
völkerrechtlichen Grundſätzen die deutſche Re=
gierung
zu einer Entſchädigung überhaupt
nicht verpflichtet. Nach den für die Beziehungen
zwiſchen Deutſchland und den Vereinigten Staaten gel=
tenden
beſonderen Beſtimmungen iſt indes die
Rechtslage inſofern eine andere, als nach Artikel 13 des
Preußiſch=Amerikaniſchen Freundſchafts= und Handels=
vertrages
vom 11. Juli 1799 in Verbindung mit Artikel
12 des Preußiſch=Amerikaniſchen Handelsſchiffahrtsver=
trages
vom 1. Mai 1828 Konterbande, die Angehörigen
des einen Teiles gehört, von dem anderen Teile nicht ein=
gezogen
, ſondern nur zurückgehalten oder gegen Zahlung
des Wertes übernommen werden kann. Auf Grund die=
ſer
Vertragsbeſtimmung, die ſelbſtverſtändlich für das
deutſche Priſengericht maßgebend iſt, würden die ameri=
kaniſchen
Eigentümer von Schiff und Ladung auch dann
eine Entſchädigung erhalten, wenn das Gericht die Wei=
zenladung
als Konterbande erklären würde. Gleichwohl
erübrigt ſich nicht etwa das bevorſtehende Priſenverfah=
ren
, da das zuſtändige Priſengericht die Rechtmäßigkeit
der Wegnahme und Verſenkung nachzuprüfen hat, und
auch die Legitimation der Reklamanten über die Höhe des
Schadenserſatzes feſtſtellen würde. Indem der Unter=
zeichnete
es dem Herrn Botſchafter anheimſtellen darf,
Vorſtehendes zur Kenntnis ſeiner Regierung zu bringen,
benutzt er dieſen Anlaß, um ihm die Verſicherung ſeiner
ausgezeichneten Hochachtung zu erneuern. v. Jagow.

Die Aufklärungsbeſtrebungen der Deutſch=
Amerikaner.

* Berlin, 12. April. Das B. T. meldet aus Rot=
terdam
: Nach dem Daily Telegraph beabſichtigen die
Deutſchamerikaner die Gründung einer Geſell=
ſchaft
mit einem Kapital von 2 Millionen Dollar zwecks
Herausgabe einer großen Tageszeitung,
die die deutſche Sache verteidigen ſoll.

Entflohene deutſche Kriegsgefangene.

* Zürich, 12. April. Nach der Neuen Zürcher Ztg.
ſind vier in der Zitadelle von Siſteron (Dep. Baſſes=Alpes)
internierte deutſche Kriegsgefangene mit Hilfe einer Strick=
leiter
entwichen. Unter ihnen befinden ſich ein Ingenieur
und ein Schullehrer. Sie haben vermutlich die Richtung
nach Italien eingeſchlagen.

Die Siegeszuverſicht unſerer Verbündeten.

* Prag, 12. April. Das tſchechiſche Blatt Union ver=
öffentlicht
aus der Feder eines Mitgliedes des böhmiſchen
konſervativen Großgrundbeſitzes einen Artikel über die
geſchichtliche Sendung Oeſterreich= Un=
garns
, in dem ausgeführt wird, daß alle kleinen Völker
und Volksteile ſämtlicher in der öſterreichiſch=ungariſchen
Monarchie vereinigten Nationalitäten, denen ein Hort
und Schirm zu ſein Oeſterreich=Ungarns geſchichtliche Sen=
dung
ſei, wüßten, daß ihr völkiſches Lebensintereſſe mit
dem ſtaatlichen Lebensintereſſe abſolut eins ſei. Sie bil=
deten
in ihrer Reichstreue und Reichshingabe eine einzige
kompakte Maſſe und erſtrebten in ihrem geſamten Weſen
den vollen Sieg der Monarchie. Es gebe unter ihnen
weder Reichs= noch Kriegsverdroſſenheit. Der Friede
ſei nur nach einem wirklich entſcheidenden
Siege und nach einem ehrenvollen, die gedeihliche Wei=
terentwickelung
der Monarchie völligen ſicherſtellenden
Kriegsausgange möglich. Solange der Krieg ein ſolches
Ergebnis nicht zeitige, ſei an ein Erlahmen und Nachlaſſen
der Widerſtandskraft der Monarchie nicht zu denken. Die
in der ausländiſchen Preſſe in dieſer Richtung auftauchen=
den
Gerüchte ſeien ein leeres, vom Feinde eingegebens
Gerede. Gerade dieſe völlige reſtloſe Treue und Hingabe
der geſamten Bevölkerung Oeſterreich=Ungarns bildeten
neben der Schlagfertigkeit und der Gediegenheit der ge=
ſamten
Wehrmacht die bedeutſamſte Garantie für einen
ſchließlichen Sieg. Die Völker Oeſterreich=Ungarns ſeien
der felſenfeſten Hoffnung und Ueberzeugung, daß die
gerechte Sache Oeſterreich=Ungarns lorbeer=
bekränzt
von der Wahlſtatt heimkehre.

Englands Kampf gegen den deutſchen Handel.

* Rotterdam, 12. April. Laut Nieuwe Rotter=
damſche
Courant ſchreibt der engliſche Arbeiterführer Keir
Hardie im Labour Leader: Deutſchlands ent=
ſetzliche
Miſſetat iſt in den Augen des engliſchen
Kapitalismus ſein großer Erfolg im Welthan=
del
. Die beſchämende unwürdige Tatſache in dieſem Krieg
iſt, daß die Tagespreſſe einen Krieg auf Tod und Leben
gegen den deutſchen Handel fordert. Das Ergebnis dieſer
Beſtrebungen war mehr oder weniger entmutigend, wie
das Projekt einer Anilinfabrik zeigt. Trotzdem glaubt
man nach der Vernichtung der deutſchen Geſchicklichkeit und
des deutſchen Anpaſſungsvermögens, ohne ſelbſt dieſe
wertvollen Eigenſchaften zu beſitzen, die reichen deutſchen
Märkte zu erobern.

Gegen Verletzungen der Neutralität.

* Bern, 12. April. Der Bundesrat hat die Aus=
weiſung
eines Individuums beſchloſſen, das im
Berner Jura Anſichtskarten pornographiſchen Charakters,
die die Staatsoberhäupter Deutſchlands
und Oeſterreich=Ungarns betrafen, feilbot.

Hilfe für Serbien.

* Konſtantinopel, 12. April. Die franzö=
ſiſche
Rote Kreuz=Miſſion iſt auf dem Damp=
fer
Memphis in Saloniki angelangt, um ſich von
dort nach Niſch zu begeben. Auf dem Dampfer be=
fand
ſich auch Munition für Serbien, ſowie zwei
franzöſiſche Offiziere, die in die ſerbiſche Armee eintreten
wollen. Eine weitere Rote Kreuz=Miſſion für Serbien

mit vier franzöſiſchen Majoren, zwölf Fliegern und vier=
zig
anderen für Serbien beſtimmten Offizieren wird dem=
nächſt
erwartet. Ein großes engliſches Schiff brachte vor
einigen Tagen allerlei Kriegsmaterial für
Serbien und Rußland nach Saloniki.

Der Krieg im Orient.

* Konſtantinopel, 12. April. Die Agence Milli
meldet: Die Alliierten rächen ſich für ihre Miß=
erfolge
vor den Dardanellen, indem ſie bewohnte,
aber unverteidigte Ortſchaften beſchießen. Die alliierte
Flotte hat am 7. April Jeniköj am Aegäiſchen Meer
beſchoſſen und drei in geſegneten Umſtänden befindliche
griechiſche Frauen getötet, ſowie zwei Mädchen und zwei
Männer verwundet. Wir unterbreiten die Tatſache der
ziviliſierten Welt, die darüber urteilen mag.

* Konſtantinopel, 12. April. In einer Reihe
von Artikeln über die Ziele der Türkei im gegen=
wärtigen
Kampfe kommt Tanin zu dem Schluß,
die Türkei dürfe den Kampf nicht früher einſtellen, als
bis ſie Sicherheiten gegen ruſſiſche Bedrückungsverſuche
erlangt habe. Nur dann könnte die Türkei nach dem
Friedensſchluß ruhig arbeiten.

Die türkiſchen Blätter beſprechen den Anſchlag ge=
gen
den ſogenannten Khediven von Aegyp=
ten
, Huſſan Kaimil. Die Bedeutung des Zwiſchenfalles
liege darin, daß die Verſicherung der Engländer, in Aegyp=
ten
herrſche Ruhe, Lügen geſtraft werde, und beweiſe, daß
die Jugend Aegyptens entſchloſſen ſei, ſich zu ſammeln
und den Fetwa zur Ausführung zu bringen, der es jedem
Muſelmanen zur Pflicht macht, Huſſan Kaimil zu töten.

* Berlin, 12. April. Wie dem Berl. Tageblatt aus
Stuttgart gemeldet wird, iſt der König von Würt=
temberg
geſtern abend zu einem achttägigen Aufent=
halt
nach dem weſtlichen Kriegsſchauplatz abgereiſt.

* Berlin, 12. April. Oberſtabsarzt Prof. Dr. W.
Hoffmann, dem beratenden Hygieniker einer Armee,
wurde für ſeine Tätigkeit zur Verhütung und bei Bekämp=
fung
von Seuchen beim Oſtheer das Eiſerne Kreuz
1. Klaſſe verliehen. Dr. Hoffmann hat auch bereits eine
öſterreichiſche Ordensauszeichnung erhalten.

* Berlin, 12. April. Der Lok.=Anz. meldet aus
Amſterdam: Trotz ſchärfſter Strafmaßregeln dauern
die Verſuche junger Leute aus Belgien fort,
über die holländiſche Grenze zu entfliehen,
um zu dem belgiſchen Heer zu ſtoßen. So wurden durch
eine deutſche Patrouille kürzlich 17 junge Burſchen in einer
Herberge des Grenzortes Re=Thy aufgeſpürt und feſtge=
nommen
.

* Straßburg, 12. April. Die Straßburger Poſt
meldet: In Kolmar wurde wegen deutſchfeindlichen Ver=
haltens
der Notar Gambs von Gebweiler, der Un=
teroffizier
der Reſerve war, vom Kriegsgericht zu zwei
Monaten Gefängnis und Degradation verurteilt.

* München, 12. April. Einer Einladung des Ar=
meeoberkommandanten
Erzherzogs Friedrich folgend, wird
Ludwig Ganghofer ſich demnächſt nach dem öſter=
reichiſch
=ungariſchen Hauptquartier begeben.

* Budapeſt 11. April. Heute wurde im Parla=
mentsgebäude
eine Ausſtelllung für Kriegs=
und Volkshygiene in Gegenwart der Erzherzogin
Auguſte vom Miniſterpräſidenten, Grafen Tisza, als Ver=
treter
des Protektors Erzherzog Franz Salvator feierlich
eröffnet. Nach einer kurzen Begrüßungsanſprache des
Präſidenten, Geheimrat von Lucacs, hielt Graf Tisza
eine Rede, in der er ſagte: Dieſe Ausſtellung bildet, wie
Geheimrat von Lucacs ſehr richtig bemerkte, ein lebendes
Zeichen deſſen, daß die großen Kriege ein Ringen aller
Kräfte der Nationen darſtellen. Sie fordern die Trieb=
federn
der menſchlichen Seele zur Betätigung auf, nicht
nur den Haß, ſondern auch die Liebe, nicht nur das Werk
der Zerſtörung, ſondern auch des Aufbaues und der Er=
oberung
der menſchlichen Wiſſenſchaft und des menſchlichen
Geiſtes. Sie erſtrecken ſich nicht nur auf die düſtere Ar=
beit
des Verlöſchens des menſchlichen Lebens, ſondern
auch auf den veredelnden Kern ſeiner Rettung. Eine
Nation muß in den Krieg alle Tugenden und alle gute
Eigenſchaften hineintragen. Sie muß die ſegensreiche
Wirkſamkeit und edle Arbeit, Wunden zu heilen, voll=
bringen
. Unſere Bundesgenoſſen nehmen auch an dieſer
Arbeit Anteil. Nach der Eröffnung begab ſich Erz=
herzogin
Auguſte in Begleitung des Miniſterpräſidenten
in den Kuppelſaal, wo ſie am Eingang der deutſchen
Ausſtellung von deren Leiter, Aſſeſſor Schöneberg, be=
grüßt
wurde. Sodann machte die Erzherzogin einen
Rundgang durch die deutſche Abteilung.

* Paris, 12. April. Der Matin rechnet nach ſicheren
Angaben aus, daß die Ausdehnung der Schlacht=
fronten
der Alliierten 2668 Kilometer beträgt. Davon
kommen 870 Kilometer auf die franzöſiſche, 50 auf die eng=
liſche
, 28 auf die belgiſche, 1370 auf die ruſſiſche und 350
auf die ſerbiſche und montenegriniſche Front.

Landwirtſchaftliches.

* Beſchaffung von Saatgut für Minder
bemittelte. Zufolge Beſchluſſes der Landſtände ha
Großh. Miniſterium des Innern verfügt, daß Saat
kartoffeln, Saathafer und Saatgerſte
Minderbemittelte mit weniger als vier Morgen Land b
ſchafft werden. Die Saatkartoffeln werden durch di
neuerrichtete Verteilungsſtelle für Futtermittel in Darn
ſtadt eingekauft und den einzelnen Gemeinden des Groß
herzogtums zugeführt werden. Das gleiche geſchieh
hinſichtlich des Saathafers und der Saatgerſte durch di
Großh. Kreisämter. Zuvor wird der Bedarf dieſe
Saatgutes durch die von genannter Verteilungsſtelle i=
den
einzelnen Gemeinden beſtimmten örtlichen Aus
führungsſtellen (Bürgermeiſtereien oder Genoſſenſchaften
bis zum 15. April ermittelt werden. Was die Sac
kartoffeln anlangt, ſo handelt es ſich um Mittelfrü
kartoffeln und Spätkartoffeln. Da dieſe erſt nach Feſ
ſtellung des Bedarfs eingekauft werden können, ſo läß
ſich hinſichtlich des Preiſes nur ſagen, daß er für eine
Zentner vorausſichtlich zwiſchen 7,20 und 7,50 Mk. fr
Bahnſtation und ohne Sack betragen wird. Selbſtver
ſtändlich werden die beauftragten Stellen ſich bemühe
gute Ware zu möglichſt billigem Preis zu erlangen.

Frankfurt a. M., 12. April. ( Schlachtvieh=
markt
.) Auftrieb: 1685 Rinder (darunter 202 Ochſen,
63 Bullen, 1420 Färſen und Kühne), 362 Kälber, 72 Schafe,
2109 Schweine. Preiſe für 1 Zentner Lebendgewicht
(Schlachtgewicht) in Mark: I. Rinder: A. Ochſen:
a) vollfleiſchige, ausgemäſtete höchſten Schlachtwertes, im
Alter von 4 bis 7 Jahren 6064 (110113), b) junge, ſlei=
ſchige
nicht ausgemäſtete und ältere ausgemäſtete 5559

(100105); B. Bullen: a) vollfleiſchige, ausgemäſtete, höch=
ſten
Schlachtwertes 5660 (95100), b) vollfleiſchige, jün=
gere
5255 (9095); C. Färſen und Kühe: a) vollfleiſchige
ausgemäſtete Färſen höchſten Schlachtwertes 5256
(95100), b) vollfleiſchige, ausgemäſtete Kühe höchſten
Schlachtwertes bis zu 7 Jahren 5156 (95100), c) 1. we=
nig
gut entwickelte Färſen 4751 (9096), 2. ältere, aus=
gemäſtete
Kühe und wenig gut entwickelte jüngere Kühe
4650 (8693), d) mäßig genährte Kühe und Färſen
3744 (7488), e) gering genährte Kühe und Färſen
3036 (6780). II. Kälber: a) feinſte Maſtkälber,
b) mittlere Maſt= und beſte Saugkälber 6065 (100108),
c) geringere Maſt= und gute Saugkälber 5458 (9096).
III. Schafe: Maſtlämmer und Maſthammel 5152
(110112). IV. Schweine: a) vollfleiſchige Schweine
von 80100 Kilogramm (160200 Pfund) Lebendgewicht
95100 (110115), b) vollfleiſchige Schweine unter 80
Kilogramm (160 Pfund) Lebendgewicht 7590 (95102),
e) vollfleiſchige von 100120 Kilogramm (200240 Pfund)
Lebendgewicht, d) vollfleiſchige von 120150 Kilogramm
(240300 Pfund) Lebendgewicht 95100 (110115).
Marktverlauf: Der Rindermarkt wird bei flottem Handel
geräumt. Kälber und Schafe werden bei ruhigem Ge=
ſchäftsgang
ausverkauft. Der Schweinemarkt verlief ge=
drückt
und hinterläßt Ueberſtand.

F.C. Frankfurt a.M., 12. April. ( Kartoffel=
markt
.) Im Waggon 13,7514 Mk., im Kleinhandel
1516 Mk.

Letzte Nachrichten.

* Berlin, 12. April. In der heutigen Sitzung des
Bundesrats iſt dem Entwurf der Verordnung über
die Regelung des Verkehrs mit Kartoffeln die
Zuſtimmung erteilt worden.

* Berlin, 12. April. Der Reichsanzeiger meldet: Der
bisherige Geſandte in Mexikd, Konteradmiral von
Hintze, iſt zum außerordentlichen Geſandten und bevoll=
mächtigten
Miniſter bei der chineſiſchen Republik ernannt
worden.

Frankfurt a. M., 12. April. Bei Flörsheim
wurde heute abend an einer Schleuſe die Leiche einer
Frau im Alter von 20 bis 30 Jahren geländet, der die
Beine vom Rumpf abgetrennt waren. Im Mund ſteckte
ein Taſchentuch, das der Frau mit Gewalt bis in die
Kehle gezwängt worden war.

* Straßburg, 12. April. Die Straßb. Poſt meldet aus
Mülhauſen: Wegen verſuchten Kriegsverrats
verurteilte das Kommandanturgericht Mülhauſen den
Amtsrichter Acker aus Sennheim zu drei Jah=
ren
Zuchthaus. Acker, der während der Anweſenheit
der Franzoſen in Sennheim eine anſcheinend noch nicht
ganz aufgellärte, nach ſeiner Angabe unfreiwillige Auto=
mobilfahrt
in Begleitung franzöſiſcher Offiziere nach Bel=
fort
unternommen hatte, hatte ſich ſchon vor dem Kriege
durch deutſchfeindliches Benehmen bemerkbar gemacht.
Auffallend war auch, daß eine von den Franzoſen mitge=
brachte
ſchwarze Liſte am Tage nach der erwähnten
Fahrt nach Belfort in bereinigter Form zur Wirkung kam.
In der Verhandlung, in der dieſe Tatſachen zur Sprache
kamen, wurde dem Angeklagten vornehmlich nachgewieſen,
daß er kurz nach dem Abzug der Franzoſen und vor dem
Einzug der Deutſchen eine Familie, die in Sennheim als
deutſchfreundlich galt, und der man allerdings mit Un=
recht
die Aufſtellung einer Liſte der Unzuverläſſigen
nachſagte, vor ſeinen Richterſtuhl zitierte und ſie dort durch=
die
Drohung, er werde ſie durch eine franzöſiſche Pa=
trouille
verhaften laſſen von ihrem angeblichen Vorhaben
abzubringen verſuchte. Das Gericht erblickte in dieſem Ver=
halten
eine verſuchte Vorſchubleiſtung im Intereſſe der
feindlichen Macht, die wegen der Anſtellung des Ange=
klagten
als deutſcher Richter ſtreng zu beſtrafen ſei.

* Schönhauſen, 12. April. Zu der geſtrigen Ge=
dächtnisfeier
im Geburtsorte Bismarcks
fanden ſich die preußiſchen Staatsminiſter Dr. Beſeler,
Dr. Sydow, Dr. Lentze, Dr. Frhr. v. Schorlemer und
Staatsſekretär Lisco ſowie der Präſident des Evangeli=
ſchen
Oberkirchenrates D. Dryander ein. Von Vertretern
der Staatsbehörde der Provinz Sachſen waren u. a. Ober=
präſident
Dr. v. Hegel, ſtellvertretender Kommandierender
General Frhr. v. Lyncker, Konſiſtorialpräſident v. Doeming
und andere hervorragende Perſönlichkeiten erſchienen. Die
Feier fand in der alten, ſchlichten Dorfkirche ſtatt. Nach
dem gemeinſamen Geſang des Kirchenliedes Großer Gott
wir loben Dich und der Liturgie hielt Generalſuper=
intendent
D. Stolte die dem Gedächtnis Bismarcks gewid=
mete
Feſtpredigt. Das alte Lutherlied: Eine feſte Burg
iſt unſer Gott beſchloß die Feier. Bei dem anſchließenden
Mahl brachte Oberpräſident Dr. v. Hegel das Hoch auf den
Kaiſer aus und gedachte ebenfalls Bismarcks, des treuen
Dieners ſeines kaiſerlichen Herrn, deſſen Größe erſt jetzt
in unſer Fühlen hineinwachſe. Im Saale waren Bilder
von dem zu errichtenden Schönhauſer Bismarckturm aus=
geſtellt
.

* Hindenburg (Oberſchleſien), 12. April. Auf der Con=
cordiagrube
wurden durch Exploſion vier Mann ge=
tötet
und ſechs ſchwer verletzt.

* Paris, 12. April. Der Matin meldet: Hauptmann
Herail, welcher ſeine Gattin in einer Zornaufwallung
erſchoſſen hatte, weil ſie ihm trotz des Verbotes der Heeres=
leitung
in die Armeezone nach Compiégne gefolgt war,
wurde vom Pariſer Kriegsgericht freigeſprochen.

* Paris, 12. April. Journal meldet aus Liſſabon:
Das andauernd ſchlechte Wetter der letzten ſechs Monate
hat in der Landwirtſchaft großen Schaden verurſacht.
Man glaubt, 1915 werde ein Hungerjahr ſein. Die
Gegend von Santarem bildet einen ungeheuren See. Im
Tajo=Tale ſtehen viele Meilen bewirtſchafteten Landes und
Weinpflanzungen unter Waſſer.

Briefkaſten.

Anfragen können nur beantwortet werden, wenn die genaue Adreſſe des
Anfragenden angegeben und die Abonnementsbeſcheinigung beiliegt.

W. E. Landſturmtauglichkeit wegen Herzfehler. Sie
können auch im Felde verwendet werden.

Kriegsliederbuch für das deutſche Heer.

* Berlin 10. April. Im Auftrage des Preußiſchen
Kultusminiſteriums iſt durch die Kommiſſion für
das Kaiſerliche Volksliederbuch ein Kriegs=
liederbuch
für das deutſche Heer 1914/15 zu=
ſammengeſtellt
worden, von dem durch das Kriegsmini=
ſterium
bereits 500000 Exemplare an die Truppen in Oſt
und Weſt verſandt worden ſind. Das kleine, handliche
Heftchen enthält 52 der beliebteſten und verbreitetſten Sol=
datenlieder
, die aus dem reichen Schatze unſerer Volks=
geſänge
ſorgſam ausgewählt und mit Quellen genau ver=
glichen
ſind Viele Briefe und Karten aus dem Felde legen
Zeugnis dafür ab, mit welcher Freude das kleine Geſchenk
aufgenommen wurde und wie erfriſchend und belebend

[ ][  ][ ]

gerade dieſer Gruß aus der Heimat gewirkt hat; aus den
verſchiedenen Teilen des Heeres werden die zuſtändigen
Stellen immer von neuem um weitere Sendungen ge=
beten
. Das deutſche Lied, das unſere ſangesfrohen Krie=
ger
auf dem Marſch, in der Ruhe, nach alter Germanen=
art
ſelbſt beim Angriff ſtärkt, iſt der eigenſte Beſitz un=
ſeres
Volkes, einer der Vorzüge des deutſchen Heeres, die
uns keiner unſerer Gegner nachmacht. Aber mit einigen
hunderttauſend Liederbüchern iſt nur einem kleinem Teil
unſerer tapferen Truppen geholfen, und ſo iſt der Wunſch,
jedem Kämpfer in Oſt und Weſt die Möglichkeit zum
Mitſingen zu geben, noch unerfüllt geblieben. Die Kom=
miſſion
für das Kaiſerliche Volksliederbuch wendet ſich
deshalb an alle Freunde von Muſik und Kunſt, und an den
weiten Kreis derjenigen, denen es am Herzen liegt, unſer
Heer auch mit geiſtiger Rüſtung auszuſtatten, mit der
Bitte, ſie bei der weiteren Verſendung der Kriegslieder=
bücher
tatkräftig zu unterſtützen. Durch eine Einzahlung
von 35 Mark könnte jedem Manne eines Bataillons ein
Liederbuch in die Hand gegeben werden, für ein Regiment
wären 100 Mark, für ein Armeekorps 1000 Mark erforder=
lich
. Beſondere Wünſche wegen Verſendung des Werkes
bittet man an die Kommiſſion für das Kaiſerliche Volks=
liederbuch
, Berlin W 50, Kurfürſtendamm 242, zu richten.
Zahlungen, auch der kleinſte Betrag wird willkommen
ſſein, nimmt das Bankhaus Mendelsſohn u. Co. in Berlin,
Jägerſtraße, für das Konto Kriegsliederbuch entgegen.

Verluſtliſte.

* Die Preußiſche Verluſtliſte Nr. 190 ent=
hält
: Infanterie uſw.: Stab der 10. Landwehr= Divi=
ſion
. Garde: 1., 3. und 4. Garde=Regiment; 1. Garde= Re=
ſerve
= und 2. Garde=Erſatz=Regiment; Grenadier= Regimen=
ter
Eliſabeth, Auguſta und Nr. 5; Garde=Schützen= Ba=
taillon
. Grenadier=, bezw. Infanterie=, bezw. Füſilier= Re=
gimenter
Nr. 1, 3, 5 (ſ. auch Erſ.=Inf.=Regt. Gropp), 6,
11, 12, 14, 17, 19, 20, 23, 24, 31, 32, 33, 37, 38, 40, 41, 42,
43, 45, 49, 51, 53, 62, 63, 67, 69, 70, W., 72, 76, 82, 83, 85
(ſ. 2. Garde=Erſ.=Regt.), 86, 88, 95, 97, 109, 111, 113, 116,
132, 135, 136, 137, 140, 141, 142, 145, 146, 147, 148 (ſ. 1.
Garde=Reſ.=Regt.), 150, 151, 159, 161, 162, 165, 166, 168, 169,
171, 172, 174, 175. Reſerve=Infanterie=Regimenter Nr. 1,
2, 3, 5, 8, 9, 18, 19, 20, 21, 22, 23, 28, 30, 38, 51, 52, 57, 60,
64, 65, 66, 74, 81, 82, 83, 86, 88, 93, 99, 202, 204, 212, 213,
214, 217, 218, 219, 224, 225, 228, 233, 235, 236, 257, 266, 269.
Erſatz=Infanterie=Regiment Gropp. Reſerve=Erſatz= Regi=
ment
Nr. 1. Landwehr=Infanterie=Regimenter Nr. 7, II,
12, 18, 21, 22, 31, 36, 39, 52, 75, 80, 81, 83, 99, 109, 110.
Landwehr=Erſatz=Regimenter Nr. 1, 2. Landſturm= Infan=
terie
=Regiment Nr. 115. Beſatzungs=Regiment Nr. 1 der
Brigade Douſſin. Brigade=Erſatz=Bataillone Nr. 10, 30,
32, 38, 58, 78, 80, 83. Landwehr=Brigade=Erſatz=Bataillone
Nr. 14 (ſ. Landw.=Erſ.=Regt. Nr. 2), 25 (ſ. Landw.=Erſ.=
Regt. Nr. 1). Landſturm=Bataillone Altengrabow.
Beuthen i. Oberſchl., 2. I Breslau, II Breslau, Bremen,
1. Brieg, Burg, II Kaſſel, 2. II Köln, Koſel, II Kottbus,
IIeDarmſtadt, Frankfurt a. M., 3. Frankfurt a. d. O.,
Gardelegen, Hagenau, 1. Jauer, 4. Magdeburg, Mainz
(ſ. Landſturm=Inf.=Regt. Nr. 115), Marienburg, Marien=
werder
, Muskau, I Neuſalz a. O., I Oſterode, Oſtrowo,
1. Prenzlau, Samter, Sangerhauſen, Schlawe, I Schrimm,
Schweidnitz. 1. Landſturm=Ekſatz=Bataillon Darmſtadt.
Jäger=Bataillone Nr. 1, 2 (ſ. auch Erſ.=Inf.=Regt. Gropp),
3; Reſerve=Bataillone Nr. 3, 5, 6, 23. Radfahrer= Kom=
pagnie
der Feſtung Kulm. Maſchinengewehr=Abteilung
Nr. 4 (ſ. Beſatz.=Regt. Nr. 1 der Brigade Douſſin);
Feſtungs=Maſchinengewehr=Abteilungen Nr. 1, 2 (ſ. Be=
ſatzungs
=Regt. Nr. 1 der Brigade Douſſin), 14; Maſchinen=
gewehr
=Kompagnie Nr. 21 des XVII. Armeekorps; 1. Er=
ſatz
=Maſchinengewehr=Kompagnie des IV. (ſ. Beſatzungs=
Regt. Nr. 1 der Brigade Douſſin) und des XX. Armee=
korps
; Feſtungs=Maſchinengewehr=Trupp Nr. 10 (ſ. Be=
ſatzungs
=Regt. Nr. 1 der Brigade Douſſin). Kaval=
lerie
: Regiment der Gardes du Corps. Dragoner
Nr. 8, 14, 17, 19; Reſerve=Dragoner Nr. 1; Ulanen Nr. 11,
15; Landwehr=Regiment Nr. 1 des II. Armeekorps; Re=
ſerve
=Abteilung Nr. 78. Feldartillerie: 1. und 3.
Garde=Regiment; 1. Garde=Reſerve=Regiment. Regimen=
ter
Nr. 6, 7, 10, 11, 27, 36, 38, 44, 47, 72, 84; Reſerve= Regi=
menter
Nr. 1, 19, 56, 62. Gebirgs=Haubitzen=Zug Nr. 1
des Korps Eberhardt. Fußartillerie: 1. und 2.
Garde=Regiment; Regimenter Nr. 1, 2, 17; Reſerve= Regi=
menter
Nr. 3, 24; Landwehr=Regiment Nr. 15; Landwehr=
Bataillon Nr. 2; Landſturm=Bataillon des XV. Armee=
korps
. Mörſer=Regiment Nr. 6. Pioniere: Regi=
menter
Nr. 23, 24, 25, 29; Bataillone II. Nr. 1, II. Nr. 2,
II. Nr. 3, I. Nr. 4, I. Nr. 6, II. Nr. 27: Erſatz=Bataillon
Nr. 11; 1. Landwehr=Kompagnie des VI. Armeekorps.
Verkehrstruppen: Feſtungs=Eiſenbahn= Baukom=
pagnie
Nr. 1; Eiſenbahn=Betriebs=Kompagnie Nr. 8;
Eiſenbahn=Betriebs=Amt I Gent. Fernſprech=Abteilung
des VIII. Armeekorps. Munitionskolonnen:
(F) Artillerie=Munitionskolonne Nr. 4 des XIV. Armee=
korps
; Leichte Munitionskolonne der zuſammengeſ. Feld=
artillerie
=Abteilung der Armee=Abteilung Gaede.
Straßen=Baukompagnie Nr. 5 der V. Etappen=
Inſpektion Sanitätsformationen: Reſerve=
Sanitäts=Kompagnie Nr. 12 des VIII. Reſervekorps. Re=
ſerve
=Lazarette Forſt i. L. und Inſterburg; Garniſonlaza=
rett
Spandau. Train: Erſatz=Pferdedepots des
XVII. und XXI. Armeekorps. Artilleriedepot
Thorn. Kriegsbekleidungsamt des Garde=
korps
. Bewachungskommando des Gefangenen=
lagers
Gardelegen. Güterdepot der Sammelſtation
Breslau. Weiter iſt erſchienen die Bayeriſche Verluſt=
liſte
Nr. 168.

* Die Preußiſche Verluſtliſte Nr. 191 ent=
hält
: Infanterie uſw.: Stab der 79. Reſerve= Divi=
ſion
. Arbeitskommando der 66. Infanterie=Brigade.
Garde: 4. Garde=Regiment z. F.; 2. Garde=Reſerve= und
1. Garde=Erſatz=Regiment; Grenadier=Regiment Auguſta;
Garde=Füſilier=Regiment; Garde=Jäger= Garde=Reſerve=
Jäger= und Garde=Schützen=Bataillon (ſ. auch Reſ.=Inf.=
Regt. Nr. 230). Lehr=Infanterie=Regiment. Grenadier=
bezw
. Infanterie=, bezw. Füſilier=Regimenter Nr. 2, 3, 6, 8,
9, 16, 21, 22, 24, 25, 28, 35, 37, 40, 41 (ſ. Landw.=Inf.=
Regt. Nr. 5), 43, 49, 56, 57, 61, 67, 69, 70, 72, 73, 75, 76,
77, 78, 81, 83, 84 (ſ. Komb. Inf.=Regt. v. Weber), 86, 88,
95, 96, 97, 98, 99, 110, 111, 112, 114, 115, 129, 130, 138, 144,
146, 148, 150, 151, 152, 154, 158, 159, 160, 170, 171, 175, 176.
Reſerve=Infanterie=Regimenter Nr. 1, 5, 11, 17, 18, 21, 22,
26, 27, 34, 35, 46, 53, 57, 59, 61, 64, 65, 66, 77, 79, 80, 81,
82, 83, 86, 98, 109, 130, 201, 202, 203, 208, 213, 217, 218, 220,
223, 225, 227. 228, 230. 231, 251, 252, 257, 262, 263, 264, 267,
268, 269, 270. Kombiniertes Infanterie=Regiment v. Weber.
Erſatz=Infanterie=Regimenter Königsberg I und III. Land=
wehr
=Infanterie=Regimenter Nr. 2, 4, 5, 7, 11, 22, 24, 27,
33, 37, 47, 49, 61, 76. 80, 81. Brigade=Erſatz=Bataillone
Nr. 8, 27, 44, 80. Landſturm=Bataillone 2. Breslau,
1. Bruchſal, 2. Kaſſel, IV Darmſtadt, I Hagenau, 3. Poſen,
I Schrimm. Jäger=Bataillone Nr. 9, 11; Reſerve=Jäger=
Bataillon Nr. 24. Radfahrer=Kompagnie der Feſtung

Marienburg. Feſtungs=Maſchinengewehr=Abteilungen Nr. 5
der Brigade Rüdiger und Nr. 14; Reſerve=Feſtungs= Ma=
ſchinengewehr
=Abteilung Nr. 2. Kavallerie: Nach=
richten
=Abteilung der 5. Kavallerie=Diviſion. Garde= Huſa=
ren
; Küraſſiere Nr. 1, 4, 6; Dragoner Nr. 8 (ſ. Nachr.=
Abt. der 5. Kav.=Diviſion); Huſaren Nr. 6, 11; Reſerve=
Huſaren Nr. 2; Ulanen Nr. 8; Reſerve=Ulanen Nr. 5;
Jäger zu Pferde Nr. 4; Reſerve=Jäger zu Pferde Nr. 1;
Kavallerie=Regiment Schroeter; 5. (früher 3.) Landſturm=
Eskadron des V Armeekorps (ſ. Kav.=Regt. Schroeter).
Feldartillerie: 1. und 3. Garde=Regiment; Re=
gimenter
Nr. 2, 3, 5, 18, 19, 20, 25, 31, 44, 50, 63; Reſerve=
Regimenter Nr. 1, 3, 19, 62; 1. Feld=Batterie des VI.
Armeekorps; 2. Landwehr=Batterie des IX. Armeekorps.
Fußartillerie: Regimenter Nr. 3 (ſ. Landw.=
Fußart.=Batl. Nr. 2), 6; Reſerve=Regimenter Nr. 4, 5, 13,
38; Landwehr=Bataillon Nr. 2; Reſerve=Batterie Nr. 30
(ſ. Reſ.=Fußart.=Batl. Nr. 38). Pioniere: Regi=
ment
Nr. 19. I. Garde=Bataillon. Bataillone I. Nr. 11,
I. Nr. 14, I. Nr. 16, II. Nr. 21, III. Nr. 28; Erſatz= Ba=
taillon
Nr. 21; 1. und 2. Landwehr=Kompagnie des VII.
Armeekorps. Verkehrstruppen: Eiſenbahn= Re=
giment
Nr. 2; Reſerve=Eiſenbahn=Baukompagnie Nr. 9.
Feldluftſchiffertruppe. Feldfliegertruppe. Reſerve=
Infanterie=Munitionskolonne Nr. 47 des
XXIII. Reſervekorps. Fortifikationen uſw.:
Fortifikationen Graudenz und Königsberg i. Pr. Schanz=
Kompagnie Nr. 8. Feldlazarett Nr. 4 des Garde=
Reſervekorps. Train: Proviant=Kolonne Nr. 4 des
XI. Armeekorps. Weiter ſind erſchienen die Verluſt=
liſte
Nr. 7 der Kaiſerl. Schutztruppen, die Sächſiſche Ver=
luſtliſte
Nr. 129, die Württembergiſchen Verluſtliſten
Nr. 149, 150 und 151.

* Die Preußiſche Verluſtliſte Nr. 192 ent=
hält
: Generalkommando des XXXX. Reſerve=
korps
. Infanterie uſw.: Stab der 41. Reſerve= und
der 87. Infanterie=Brigade. Garde: 2., 3., 4. und 5.
Garde=Regiment z. F.; 1. und 2. Garde=Reſerve=Regiment;
Grenadier=Regimenter Alexander, Franz, Auguſta und
Nr. 5; Garde=Füſilier=Regiment. Lehr=Infanterie= Regi=
ment
. Grenadier=, bezw. Infanterie=, bezw. Füſilier=
Regimenter Nr. 1, 3, 5, 9, 11, 12, 14, 15, 16, 18, 19, 20, 21,
22, 26, 29, 30, 33 (ſ. Erſ.=Inf.=Regt. Jacobi), 36, 40, 41, 42,
43, 44, 49, 54, 55, 56, 58, 62, 63 (ſ. auch Gren.=Regt. Nr. 11,
7. Komp.), 67, 69, 70, 71, 78, 82, 86, 87, 90, 95, 98, 99, 109,
113, 115, 117, 185, 141, 144, 145, 148, 149, 155, 159, 161,
163, 167, 171, 174. Reſerve=Infanterie=Regimenter Nr. 1,
5, 16, 17, 18, 19, 21, 22, 25, 30, 38, 49, 52, 75, 76, 80, 84, 86,
90, 91, 93, 109, 111, 204, 205, 210, 212, 213, 219, 225, 226,
227, 228, 230, 231, 232, 233, 235, 249, 250, 266, 271, 272.
Erſatz=Infanterie=Regimenter Nr. 28 und Jacobi. Land=
wehr
=Infanterie=Regimenter Nr. 2 (ſ. Feſtungs= Maſchinen=
gewehr
=Abt. Nr. 3), 4, 16, 17, 18 (ſ. auch Landw.=Inf.=
Regt. Nr. 84), 22, 24, 30, 31, 39, 40, 49, 51, 52, 81, 84, 99.
Landwehr=Erſatz=Regiment Nr. 4 (ſ. Feſtungs= Maſchinen=
gewehr
=Kompagnie Nr. 1). Beſatzungs=Regiment Nr. 2
der Brigade Douſſin. Garde=Feld=Infanterie=Bataillon
Nr. 5, Feld=Infanterie=Bataillone Nr. 10, 12, 22, 25, 42,
49, 54, 65. Landwehr=Erſatz=Bataillon Kulm. Brigade=
Erſatz=Bataillon Nr. 33. Landſturm=Bataillone I Köln
I Hagenau. Jäger=Bataillon Nr. 4; Reſerve=Bataillone
Nr. 5, 15, 24. Maſchinengewehr=Abteilungen Nr. 4, 6, 10;
Feſtungs=Maſchinengewehr=Abteilungen Nr. 3 und 4;
Feſtungs=Maſchinengewehr=Kompagnie Nr. 1. Kaval=
lerie
: Garde=Reſerve=Ulanen=Regiment; Schweres Re=
ſerve
=Reiter=Regiment Nr. 2; Dragoner Nr. 5, 11 (ſ. 87.
Inf.=Brigade); Huſaren Nr. 5; Ulanen Nr. 8 (ſ. Erſ.=
Eskadron Kopfermann der Landw.=Diviſion Königsberg);
Reſerve=Ulanen Nr. 2; Reſerve=Eskadron des XVII.
Armeekorps; Erſatz=Eskadron Kopfermann der Landwehr=
Diviſion Königsberg. Feldartillerie: 2. Garde=
Regiment. Regimenter Nr. 1, 8, 9 (ſ. Feldfliegertruppe),
37, 42, 52, 55, 60, 62, 63, 71, 82, 84; Reſerve=Regimenter
Nr. 3, 63. Fußartillerie: Regiment Nr. 6; Re=
ſerve
=Regimenter Nr. 3, 15, 17, 26; Ringkanonen=Batterie
des V Reſervekorps. Pioniere: Regimenter Nr. 19,
23, 29; Bataillone II. Nr. 2, II. Nr. 7, I. Nr. 11, I. Nr. 14;
Reſerve=Bataillon Nr. 32; 84. Reſerve=Kompagnie.
Verkehrstruppen: Feld= und Feſtungsluftſchiffer=
truppe
; Feldfliegertruppe. Kraftfahr=Bataillon. Muni=
tionskolonnen
: Infanterie=Munitionskolonne Nr. 2
des XIV. Armeekorps; Artillerie=Munitionskolonne Nr. 8
des XVII. Armeekorps; Munitionskolonne Nr. 31 des
XXXIX. Reſervekorps; Reſerve=Munitions=Kolonnen= Ab=
teilung
Nr. 79 des XXXX. Reſervekorps. Sani=
täts
=Formationen: Reſerve=Sanitäts=Kompagnie
Nr. 59. Reſerve=Lazarett Kronenburg. Train: Maga=
zin
=Fuhrpark=Kolonnen Nr. 1 der 9. Armee und Nr. 36
des XVII. Armeekorps. Kriegsbekleidungs=
ämter
des Gardekorps und des XI. Armeekorps.
Weiter ſind erſchienen die Bayeriſche Verluſtliſte Nr. 169,
die Württembergiſche Verluſtliſte Nr. 152 und die Marine=
Verluſtliſte Nr. 25.

(Schluß des redaktionellen Teils.)

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Der Stadtauflage unſerer Zeitung liegt ein
illuſtrierter Proſpekt der Verlagsbuch=
handlung
Hermann Montanus in Siegen bei, den
wir der Beachtung unſerer geſchätzten Leſer beſtens em=
pfehlen
. Der Proſpekt zeigt in erſter Linie das Er=
ſcheinen
eines Bildwerkes über Bismarck an. Dieſes
Werk enthält etwa 200 Bilder aus dem Leben des
Eiſernen Kanzlers, nebſt einer kurzen geſchichtlichen Ein=
führung
von Walther Stein. Der Preis dieſes Meiſter=
ſtückes
deutſcher Buchkunſt beträgt nur 2 Mk. Die Erſt=
auflage
des Werkes wurde in 30000 Exemplaren aus=
gegeben
. In demſelben Verlag erſcheint ferner ein
illuſtriertes Kriegswerk, betitelt: Um Vaterland und
Freiheit. Heute befindet ſich bereits das 31.60. Tauſend
dieſes Bandes im Druck. Der zweite Band gelangte am
1. April zur Ausgabe. Dieſes Kriegswerk wurde von
allerhöchſten Perſönlichkeiten, Heerführern und Männern
der Zeit als würdiges und außerordentlich wertvolles
Gedenkbuch an die große Zeit beſonders anerkannt.
Seine Wirklichkeitsaufnahmen ſind von höchſtem ge=
ſchichtlichen
Werte. Der Preis eines jeden Bandes be=
(5823
trägt nur 2 Mk.

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2. Quittung.

In der Sammelſtelle des Darmſtädter Tag=
blatts
wurden für die Nationalſtiftung für die Hinter=
bliebenen
der im Krieg Gefallenen weiter folgende
Beträge abgegeben:

Untertertianer Adolf Todt 10 , Darmſtädter Kegel=
klub
1911 20 , H. Fiſcher 3 , Profeſſor Thylmann 30 ,
E. Büttel 10 , Geh. Reg.=Rat Noack 50 , Th. Götz,
Pallaswieſenſtr. 60, 1.50 , Ludwig Trapp 20 , Von
zwei Dienſtmädchen 2 , Karl Stein 20 , Wünning
5 , Major Schenck 10 , Ungenannt 10 , Frau
J. Leber 10 , Geh. Baurat Hochſchulprofeſſor H. Wegele
10 , A. Schädel 15 , M. Sittmann 25 , Staatsrat
Süffert 200 . Zuſammen 451.50 . Hierzu die be=
reits
veröffentlichten 285. , insgeſamt
736.50 Mark.

Familiennachrichten.

Statt Karten.
Emmy Gotta.
Heinrich Hartung
Verlobte.
Darmstadt, den 10. April 1915. (*7248

Todes=Anzeige.
(Statt jeder beſonderen Anzeige.)
Heute vormittag 11 Uhr verſchied nach
langem, ſchwerem Leiden unſer lieber Vater,
Schwiegervater und Großvater
Herr
Bernhard Felmer.

Darmſtadt, den 12. April 1915.

(5868

Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Ludwig Felmer.
Die Beerdigung findet Mittwoch, nachmittags
5 Uhr, vom Portale des alten Friedhofs,
Herdweg, aus ſtatt.

Kriegerverein
Darmſtadt.
Die Beerdigung unſeres Ehren=
mitglieds
u. Feldzugskameraden
Herrn Bernhard Felmer
Privatier
findet am Mittwoch, 14. April, nachmittags 5 Uhr,
vom Portal des Darmſtädter Friedhofs aus ſtatt.
Wir erſuchen alle Kameraden ſich dort zu
verſammeln.
Der Vorſtand.
5869)

Todes=Anzeige.
Heute entſchlief nach kurzem Leiden unſere
liebe Mutter
Frau Katharina Wentz Wwe.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt (Eliſabethenſtr. 49), Smithon Ills.,
den 12. April 1915.
Die Beerdigung findet Mittwoch nachmittag
um 3 Uhr von der Friedhofskapelle Nieder=
Ramſtädterſtraße aus ſtatt. (*7187

[ ][  ][ ]

Statt beſonderer Anzeige.

Erſt jetzt erhielten wir die er=
ſchütternde
Nachricht, daß unſer un=
vergeßlicher
älteſter Sohn, unſer
geliebter Bruder
Oberleutnant
Fritz v. Zangen
Infanterie-Leib-Regiment Nr. 117, Mainz
Ritter des Eiſernen Krenzes und der
Heſſiſchen Tapferkeitsmedaille
am 5. Oktober 1914 bei einem Er=
kundungsfluge
als Beobachtungs=
offizier
tödlich verunglückt iſt.
In tiefſtem Schmerze:
Die Hinterbliebenen.
Man bittet von Kondolenzbeſuchen
abſehen zu wollen. (5844

Auf dem Felde der Ehre fiel in den erſten
Tagen des April unſer einziger, geliebter Sohn,
Bruder und Schwager
Camill Meyer
Hauptmann im Inf.=Regt. 166
Ritter des Eiſernen Kreuzes.

In tiefſter Trauer:
Agues v. Sonntag.
Paul v. Sonntag, Oberſt i. P.
Agnes Gläſſing, geb. Meyer.
Oberbürgermeiſter Dr. Gläſſing
mit Familie.

Todes=Anzeige.
(Statt jeder beſonderen Anzeige.)
Am 6. April ſtarb den Tod für das Vater=
land
unſer lieber, einziger Sohn, Bruder und
Enkel

Großh. Heſſiſcher, Kgl. Preußiſcher
Regierungsbaumeiſter
Leutnant d. L. der Eiſenbahnbetriebs=
Kompagnie Nr. 21.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
W. Dreſſel, Oberingenieur.
Darmſtadt, den 12. April 1915.
Die Zeit der Beerdigung kann erſt nach erfolgter
Ueberführung mitgeteilt werden. (5837

Auf dem Felde der Ehre fiel am 6. April
unſer lieber Corpsbruder Alter Herr

Großherzogl. Regierungsbaumeiſter
Leutnant der Landw.=Feldartillerie

bei der Eiſenbahnbetriebs=Komp. Nr. 21.

Den Heldentod fürs Vaterland erlitt am
2. Oſterfeiertag mein lieber, ſtets pflichttreuer
Beamter und Kollege
(*7153
Ingenieur
Richard Hagenunger.
Ein treues Andenken werden wir ihm ſtets
bewahren.
Darmſtädter Centralheizungsfabrik
Hofingenieur Heinrich Fritz.

Todes=Anzeige.
Am 5. April um 9¾ Uhr erlitt den Helden=
tod
fürs Vaterland unſer lieber, unvergeßlicher
Sohn und Bruder
Kriegsfreiwilliger
Wilhelm Blank
durch einen Kopfſchuß, im Alter von 18 Jahren.
In tiefer Trauer:
Familien Blank.
Darmſtadt, Dieburg, Ober=Roden.

Du ſtarbſt in deinen ſchönſten Jahren
Und hinterläßt uns ſchweres Leid,
Es hilft kein Weinen, Jammern, Klagen,
Nun ruhe ſanft in Ewigkeit.
Du warſt ſo gut und ſtarbſt zu früh,
Doch wir vergeſſen deiner nie. (*7144

Gott dem Allmächtigen hat es gefallen,
nach langem, mit Geduld ertragenem Leiden
unſere geliebte und unvergeßliche Tochter,
Schweſter, Schwägerin und Tante
Frl. Eliſabethe Döll
zu ſich in die Ewigkeit abzurufen. (*7191
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 11. April 1915.
Die Beerdigung findet Mittwoch, den 14. April,
nachmittags 3 Uhr, vom Portale des Beſſunger
Friedhofs aus ſtatt.

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
bei dem Hinſcheiden unſeres guten Sohnes, Bruders
und Schwagers
Ludwig Kreſinsky
ſagen wir Allen herzlichen Dank.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Familie Kreſinsky.

Darmſtadt, den 12. April 1915.

(5838

Dankſagung.
Für die uns von allen Seiten erwieſene Teil=
nahme
und für die zahlreichen Blumenſpenden bei
unſerem ſchweren Verluſte ſagen wir auf dieſem
(
Wege unſeren innigſten Dank.
(*7222
Georg Engel und Höhne,
Familie Emil Wolff.
Darmſtadt, den 12. April 1915.

Eine bildliche Sammlung der täglichen Ereignisse

ist jede Nummer unserer

Illustrierten Wochen=Chronik.
Bestellungen nehmen unsere Geschäftsstelle, unsere Trägerinnen, sowie unsere Agenturen und
sämtliche Postanstalten entgegen, die letzteren unter der Bezeichnung Darmstädter Tagblatt Ausgabe B.
Bezugspreis monatlich 20 Pfennig (Einzelnummer 5 Pfennig).
5377

Feietene

Das von Weſten vorgedrungene Hoch hat eine zen=
trale
Lage über Europa eingenommen, ſcheint jedoch nicht
von längerem Beſtand zu ſein. Es hat auch nur teilweiſe
Aufheiterung verurſacht. Im Nordweſten breitet ſich wie=
der
ein Depreſſionsgebiet aus, das unſere Witterung bald
wieder beherrſchen dürfte. Bei nach Weſten drehenden
Winden iſt eine Niederſchlagsperiode zu erwarten, wäh=
rend
die Temperaturen anſteigen.

Wetterausſichten für Dienstag: Wolkig, zeitweiſe
leichte Niederſchläge, etwas wärmer, weſtliche Winde.

Tagestalender.

Dienstag, 13. April.

Großh. Hoftheater, Anfang 7½ Uhr, Ende 10 Uhr
(Ab. A): Tosca‟.

Verſteigerungskalender.
Mittwoch, 14. April.

Fohlen=Verſteigerung um 9 Uhr in der Dra=
goner
=Kaſerne (Regt. Nr. 23).

Zwangsverſteigerung des Karl Rinner um 10
Uhr im neuen Gerichtsgebäude, Zimmer 226.

Holzverſteigerung um 8½ Uhr im Weißen
Schwanen zu Arheilgen.

Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für den politiſchen Teil, für Feuilleton,
Reich und Ausland: Dr. Otto Waldaeſtel; für den übrigen
redaktionellen Teil: Kurt Mitſching; für den Anzeigen=
teil
, Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem Ge=
ſchäftsleben
: Paul Lange, ſämtlich in Darmſtadt. Für
den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an
die Redaktion des Tagblatts zu adreſſieren. Etwaige
Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche wer=
den
nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden
nicht zurückgeſandt.

[ ][  ][ ]

Die Adoptiptochter.

Original=Roman von H. Courths=Mahler.

27)

Gelt, mein Kleid iſt himmliſch? Ich kann mich ſelber
nicht ſatt dran ſchauen? ſagte ſie lachend.

Ja, ja, das Kleid iſt reizend, Kindchen; aber das, was
drinnen ſteckt, gefällt mir noch beſſer, behauptete die alte
Dame.

Britta küßte ihr die Hand. Und wie ſo oft ſchon
in letzter Zeit empfand ſie wieder voll Dankbarkeit, daß
ſie von drei Seiten mit wahrhaft mütterlicher Güte be=
handelt
wurde. Da war zuerſt Frau Steinbrecht, dann
die gute Frau Stange und Frau Dr. Frenſen. Jede
dieſer drei Frauen zeigte ihr dieſes mütterliche Wohlwol=
len
auf eigene Weiſe; aber alle drei nannten ſie zärtlich
und freundlich Kindchen.

Und das tat der armen Waiſe ſehr wohl.

Eben winkte Frau Claudine ihr wieder zu.

Komm zu mir, Kind, ich will Dich unſerem Stadtober=
haupt
, Bürgermeiſter Langheinrich, vorſtellen.

Nachdem die Gäſte Erfriſchungen genommen hatten,
ging es hinaus auf die große Parktekraſſe. Auf dem
großen Raſenplatz vor der Teraſſe wurden allerlei
Spiele arrangiert. Auf der Terraſſe und unter einigen
der breitäſtigen Linden waren Zelte und Buden auf=
gebaut
. Da konnte man reizende Kleinigkeiten in Würfel=
buden
gewinnen oder durch eine Geſchicklichkeit einen
Preis erringen, der meiſt in reizenden Bonbonnieren für
die Damen und allerlei Scherzartikeln für die Herren
beſtand.

Iu einem Zeit wurde in Eis geühlter Sert und
Bowle verabfolgt, in einem anderen Gefrorenes und
allerlei Süßigkeiten.

Auf einem offenen Podium der Terraſſe gegenüber
ſpielte die Regimentskappelle die ſchönſten Weiſen.

Theo Frenſen hatte Britta wiederholt zu iſolieren
verſucht. Ihre Zurückhaltung entflammte ihn immer
mehr.

Als er ſie nun heute ſchöner denn je vor ſich ſah, er=
faßte
ihn eine Leidenſchaft für das junge Mädchen, die
ihn faſt von Sinnen brachte. Die glühendſten Schmeiche=
leien
flüſterte er ihr zu, ſobald er in ihre Nähe kam, trotz=
dem
ſie ihn immer abfallen ließ. Aber das gerade reizte
den Sieggewohnten, dem es ſonſt ſo leicht gemacht wurde,
Frauenherzen zu betören.

Einmal ſagte er leiſe, aber ſehr erregt zu ihr:

Wie lange wollen Sie mich noch ſchmachten laſſen,
reizende Gletſcherjungfrau? Rührt meine unwandelbare
Liebe Ihr ſprödes Herz noch immer nicht?

Britta warf den Kopf zurück und ſtrebte an ihm vor=
bei
. Aber er vertrat ihr den Weg.

Bitte, laſſen Sie mich vorüber, Herr Leutnant, ſagte
ſie energiſch.

Nicht eher, holdſelige Zauberin, als bis Sie mir einen
Blick aus Ihren ſchönen Augen geſchenkt haben. Sie
haben es wahrlich nichtgnötig, das Feuer in neiner Bruſt

zu ſchüren. Ich bete Sie an wirklich ſo wie Sie
habe ich noch kein Weib geliebt.

Britta hätte ſich am liebſten Augen und Ohren zuge=
halten
. Jedes ſeiner Worte und jeder Blick waren eine
Beleidigung für ſie, denn ſie wußte ganz genau, daß er

nur ſein Spiel mit ihr treiben wolle. Dunle Röte
flammte in ihren Wangen empor. Da ſah ſie zum Glück
Friedrich mit einem Tablett vorüberkommen, auf dem Er=
friſchungen
ſtanden.

Friedrich, der Herr Leutnant wünſcht eine Er=
friſchung!
rief ſie den Diener an.

Dieſer trat heran und Britta konnte entſchlüpfen.
Aber kaum hatte ſie einige Schritte getan, als plötzlich
Herbert Frenſen vor ihr ſtand. In ſeinen Kugen lag ein
harter Glanz, und um den bartloſen Mund prägte ſich ein
herber Zug aus.. Er hatte mit Frau Steinbrecht nicht
weit entfernt geſtanden, und beide hatten Britta und Thed
beobachtet. Keinen Schritt hätte er heute hinübergetan,
wenn Frau Steinbrecht ihn nicht gebeten hätte, Britta
herbeizurufen.

Da war er widerwillig herübergegangen, und nun
ſtand er vor ihr.

Frau Steinbrecht läßt Sie bitten, zu ihr zu kommen.
ſagte er kühl.

Sie ſah erſchrocken in ſeine kalten Augen und neigke
nur ſtumm das Haupt. Tränen ſtiegen ihr empor. Ein
wenig milderte ſich bei dieſem rührend=lieblichen Augen=
blick
der harte Glanz in ſeinen Augen. Sie iſt wie ein
Kind, ſie weiß nicht, was ſie tut, dachte er mitleidig und
blieb faſt gegen ſeinen Willen an ihrer Seite. Und darer
doch etwas ſagen mußte, fragte er höflich:

Hoffentlich amüſieren Sie ſich heute gut, gnädiges
Fräulein?

Das war weder geiſtreich, noch amüſant, aber ihr
Geſicht erhellte ſich doch ſofort, und ihre Augen ſtrahlten
wieder froh.

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[ ][  ][ ]

Ach, es iſt ein reizendes Feſt, ſagte ſie aufatmend und
den Gedanken an Theos Zudringlichkeit wie etwas Läſti=
ges
von ſich ſchiebend.

Herbert ſah von der Seite forſchend zu ihr herab.
Ihr reines Profil dünkte ihn ſo ſchön, daß er es immer=
fort
hätte anſehen mögen. Und es quälte ihn direkt, daß
er dieſes Mädchen in Gedanken mit Theo in Berührung
bringen mußte. Hätte er ſie nicht mit eigenen Augen im
Park mit ihm zuſammen geſehen, er würde es nicht für
möglich gehalten haben, daß ſie ſich ſo leichtfertig zu ſol=
chen
Stelldicheins verleiten ließ.

Oder ob ſie glaubte, daß Theo ehrliche Abſichten
hatte?

Aergerlich raffte er ſich aus ſeinen quälenden Gedan=
ken
auf und plauderte mit Britta über gleichgültige Dinge,
bis ſie Frau Steinbrecht erreicht hatten.

Dann trat er mit einer Verbeugung von den Da=
men
fort.

Britta wandte ſich an ihre Herrin.

Sie haben mich rufen laſſen, gnädige Frau. Was be
fehlen Sie? fragte ſie dienſteifrig.

Gar nichts befehle ich Kind. Ich ſah Dich nur in
Angſt und Nöten zwiſchen der Zeltwand und Leutnant
Frenſen ſchweben. Da ſchickte ich ſeinen Vetter hinüber
damit er Dich erlöſen ſollte. Aber er kam zu ſpät. Ich
ſah mit Vergnügen, daß Du Friedrich herbeiriefſt.

Britta errötete.

Ich danke Ihnen ſehr, gnädige Frau, aber es tut mir
leid, daß Sie Herrn Doktor Frenſen meinetwegen in An=
ſpruch
nahmen.

Oh, das tut der Herbert gern, Britta.

Daß er Ihnen gern jeden Gefallen erweiſt, glaube ich
wohl. Aber es iſt ihm ſicher unangenehm, ſich um eine
Geſellſchafterin zu bemühen

Frau Claudine ſchüttelte den Kopf.

Ach, mein Kind, in dem Sinne, wie Du es meinſt
gewiß nicht. Da kenne ich ihn beſſer und ich kenne ihn
ſeit ſeiner Knabenzeit. Zurückhaltend iſt er freilich, er
nimmt alles zu ernſt. Aber gerade dadurch ſticht er vor=
teilhaft
von ſeinem Vetter ab. Doch nun wollen wir uns
wieder zu unſeren Gäſten begeben.

Damit führte Frau Claudine ihre Geſellſchafterin
hinüber vor die Zelte.

Theo ſaß neben Frau Suſanne Michels und ſuchte
ihr das leiſe Unmutsfältchen von der Stirn zu ſchmei=
cheln
. Er ſpielte mit ihrem Fächer und flüſterte ihr Ar=
tigkeiten
zu. Es gelang ihm auch, ſie zu beſänftigen, in=
dem
er kläglich ſagte:

Wenn Sie wüßten, teure Suſanna, wie langweilig
dieſes kleine Geſellſchaftsfräulein iſt.

Aber warum ſuchen Sie ihre Nähe ſo eifrig? fragte
ſie noch ein wenig ſchmollend.

Aber, begreifen Sie denn das nicht? Es iſt doch
nötig, daß ich die Geſellſchaft auf falſche Fährte locke,
damit man nichts von unſeren Beziehungen ahnt. Be=
merken
ſie nicht, wie die Stadträtin uns auf Schritt und
Tritt nachſpürt? Wahrhaftig, da kommt ſie ſchon wieder
auf uns zu! Alſo ſchnell, Suſanna ſagen Sie mir,
daß Sie mir nicht zürnen!

Nun gut, ich kann Ihnen ja doch nicht zürnen, aber
ich bitte Sie, quälen Sie mich nicht unnötig. Sie wiſſen
nicht, wozu ich fähig bin, wenn man mich betrügt!

Aber teuerſte Suſanna welch ein Gedanke! flüſterte
er beſchwörend.

Still, die Stadträtin, flüſterte ſie, und laut fuhr ſie
fort:

Ich verſichere Ihnen, Herr Leutnant, wir bekommen
heute kein Gewitter; das Feuerwerk wird wieder brillant
werden, wie im vorigen Jahre.

Ach, meine Liebe, Sie haben ſich ein ſo lauſchiges
Fleckchen im Schatten ausgeſucht! Darf ich Ihnen ein
wenig Geſellſchaft leiſten? Oder ſtöre ich? ſagte in dieſem
Augenblick die Haberfrau mit ſüßlicher Miene.

Die beiden machten den Anſchein, als bemerkten ſie ſie
erſt jetzt.

Stören? O nein, liebe Frau Stadtrat. Sie können
mir helfen, dieſem Vaterlandsverteidiger Mut einzuſpre=
chen
. Er fürchtet, wir bekommen ein Gewitter, ſagte Frau
Suſanna.

Der Leutnant ſprang auf und ſchob der Haberfrau
einen Seſſel zurecht. Sie ließ ſich mit einem gnädigen
Lächeln nieder.

Heute gibt es kein Gewitter, ſagte ſie beſtimmt.

(Fortſetzung folgt.)

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[ ][  ][ ]

Bekanntmachung.

Auf dem Truppenübungsplatz Darmſtadt wird am 14. und 15. d. Mts. mit
nfa
harfer
In
ſch
anteriemunition geſchoſſen.

An den beiden Tagen iſt der Schießplatz von 125 Uhr geſperrt.

Die Abſperung erſtreckt ſich bis zum Landgraben.

Darmſtadt, den 10. April 1915.
(5841

Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V.: Dr. Roeſener.

Bekanntmachung.

Die nachſtehend abgedruckten Ausführungsbeſtimmungen zur Beſchlagnahme
der deutſchen Schafſchur bringen wir zur allgemeinen Kenntnis.
(5842
Darmſtadt, den 9. April 1915.

Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.

J. V.: von Starck.

Ausführungsbeſtimmungen
zur Beſchlagnahme der deutſchen Schafſchur 1914/1915.

Durch Verfügung des ſtellvertretenden Königlichen Generalkommandos ſind die
Wollen der deutſchen Schafſchur 1914/15, d.h. die ſeit dem 1. Oktober 1914 in Deutſch=
land
geſchorenen oder noch zu ſcherenden Wollmengen beſchlagnahmt worden, gleich=
viel
, ob ſie ſich noch auf den Schafen oder bei den Schafhaltern oder an ſonſtigen
Lagerſtellen befinden, ebenſo wie das Wollgefälle von deutſchen Schaffellen, das ſich
bei den deutſchen Gerbereien oder ſonſtigen Lagerſtellen befindet.

Die Verwendung der beſchlagnahmten Wollbeſtände wird wie folgt geregelt:

Die in der Beſchlagnahmeverfügung getroffene Beſtimmung betreffs Verbots
des Weiterverkaufs wird hierdurch aufgehoben, jedoch darf die Wolle nur für Kriegs=
lieferungen
verwendet werden. Kriegslieferungen im Sinne dieſer Verfügung, alſo
erlaubte Lieferungen, ſind ausſchließlich Lieferungen, die über eine der nachſtehend
aufgeführten Wäſchereien geleitet werden:

Biſchweiler, Carboniſieranſtalt und Wollwäſcherei, A.=G., vormals E. Lix,
Biſchweiler, Kreis Hagenau/Elſ,
Bremer Wollkämmerei, Blumenthal Prov. Hannover,
Wollwäſchervereinigung, Carl Netz & Co., Breslau,
H. Katz Sohn, Caſſel,
Mosbacher &=Cie., Caſſel,
Emil Rubenſohn & Co., Caſſel=Bettenhauſen,
Wollwäſcherei und Kämmerei Döhren/ Hannover, Hannover=Döhren,
Vogtländiſche Carboniſiranſtalt A.=G., Grün! Lengenfeld i. V.,
Kirchhainer Wollwäſcherei G. m. b. H., Kirchhain (N.=L.),
Oſtpreußiſche Dampf=Wollwäſcherei A.=G., Königsberg Oſtpr.,
Leipziger Wollkämmerei, Leipzig,
Bremer Wollwäſcherei, Leſum) Bremen,

m n nnr nnngnen
Mylauer Wolllämmerei Georgi & Co., G. m. b. H., Mylau) Vogtland,
Wollwäſcherei und Carboniſiranſtalt Neuhütte, Gebr. Lenk, Neu:
hüttel Lengenfeld,
Deutſche Wollentfettung A.=G., Oberheinsdorf! Reichenbach i. V.,
Rothenburger Wollwäſcherei Carl Heine, Rothenburg! Oder,
Wollwäſcherei u. Carboniſiranſtalt Fr. W. Schreiterer, Unterheins=
dorft
Reichenbach i. V.

Dieſe Wäſchereien ſind durch die Heeresverwaltung verpflichtet worden, die
Wäſche der zugeführten Wollmengen zu den mit ihnen vereinbarten Tarifſätzen?) zu
bewirken und für Ueberwachung der endgültigen Ablieferung an ſolche inländiſche
Fabrikanten die die Wolle zu Heereslieferungen verarbeiten. zu ſorgen. Die Wäſche=
reien
unterſtehen der dauernden Ueberwachung durch die Kriegs=Rohſtoff=Abteilung
des Kriegsminiſteriums.

Die Eigentümer der Wollen dürfen danach die Wollen entweder unmittelbar
oder durch Vermittelung von Händlern an Heeresbedarfsfabrikanten verkaufen. In
erſterem Falle iſt der Eigentümer, im letzteren Falle der Händler verpflichtet, die
Wollen über die vorſtehend genannten Wäſchereien an die Heeresbedarfsfabrikanten
zur Ablieferung zu bringen.

Da die verpflichteten Wäſchereien Wollmengen unter 1000 kg Rohgewicht nicht
bearbeiten, dürfen Eigentümer deren Geſamterzeugnis oder Beſitz dieſe Menge nicht
erreicht, ſich zu gemeinſamer Ablieferung zuſammenſchließen.

Alle ſchon abgeſchloſſenen Verkäufe von Wollmengen an Heeresbedarfsfabri=
kanten
können in Kraft bleiben, wenn die Wolle einer der zugelaſſenen Wäſchereien
zur Wäſche, zur Ueberwachung und Ablieferung zugeführt wird. Von dem Abnehmer
der Wolle iſt der Wäſcherei der Waſchlohn vor Ablieferung zu erſtatten.

Sofern bereits Wollen an Fabrikanten verkauft worden ſind, die ſich nicht
verpflichten, die Wolle zu Heereslieferungen zu verwenden, darf Ablieferung nicht
erfolgen.

Vor dem 31. Auguſt 1915 müſſen ſämtliche Beſtände der deutſchen Schafſchur
1914/15 in das Eigentum der Heeresbedarfsfabrikanten übergegangen ſein

Jede andere Art von Lieferungen, ſowie jede andere Art von Veräußerungen,
insbeſondere der Verkauf von Wolle der deutſchen Schafſchur 1914/15 auſ Märkten
oder öffentlichen Verſteigerungen iſt verboten.

Es wird ausdrücklich auf die Bundesratsverfügung vom 22. 12. 1914 betreffs
der Höchſtpreiſe hingewieſen.

Zuwiderhandlungen gegen die Beſchlagnahmeverfügung oder gegen die Aus=
führungsbeſtimmungen
werden mit Gefängnis bis zu 1 Jahre beſtraft, ſofern nicht
nach allgemeinen Geſetzen höhere Strafen verwirkt ſind.

*) Mk. 0.25 für 1 kg auf gewaſchnes Produkt gerechnet einſchl. Sortierung bis zu
20% Unter= und Nebenſorten und Mk. 0.05 Zuſchlag für 1 kg auf gewaſchenes Pro=
dukt
bei Sortierung über 20 % Unter= und Nebenſorten. Sofortige Barzahlung ohne
jeden Abzug. Verpackung zu Laſten des Empfängers.

In Walldorf (Kreis Groß=Gerau) iſt die Maul= und Klauenſeuche erloſchen.
(5867
Die angeordneten Schutzmaßregeln wurden aufgehoben.

Amtliche Nachrichten des Großh. Polizeiamts Darmſtadt.
Polizeilich eingefangene und zugelaufene Hunde: In polizei=
licher
Verwahrung und Pflege in der Hofreite Beſſungerſtr. Nr. 56 be=
finden
ſich: 1 deutſcher Schäferhund, 1 Foxterrier (zugelaufen). Die
Hunde können von den Eigentümern bei dem 5. Polizei=Revier aus=
gelöſt
werden. Die Verſteigerung der nicht ausgelöſten Hunde findet
dortſelbſt jeden Werktag, vormittags um 10 Uhr, ſtat.
(5834

Abgabe von Haatkartoffeln (Frühroſen).

Die Stadtverwaltung hat zu Saatzwecken 200 Zentner Früh=
kartoffeln
(Frühroſen) angekauft und gibt dieſe zum Selbſtkoſtenpreis
von 12.00 Mk. für den Zentner ab. Die Abgabe erfolgt von Montag,
den 12. April ab, nachmittags von 2 bis 4 Uhr, im Keller des alten
ſtädtiſchen Lagerhauſes in der Blumentalſtraße.

Auch kann noch Saatgerſte von der Stadtverwaltung bezogen
werden. Die Stadtverwaltung behält ſich die Prüfung der Geſuche
und Entſcheidung im einzelnen Falle vor.

Vorherige Beſtellung auf Zimmer Nr. 45 im Stadthaus, ſo=
wie
Bezahlung des Geldbetrags an die Stadtkaſſe iſt erforderlich.

(5866imd
Darmſtadt, den 12. April 1915.

Der Oberbürgermeiſter:
Dr. Gläſſing.

Rieſerung von Meaſtiden und Müſten,

Die Lieferung von Dienſtkleidern und Mützen für ſtädtiſche
Bedienſtete ſoll vergeben werden.

Angebote mit Stoffmuſtern ſind bis längſtens 10. April
d. Js., verſchloſſen und mit entſprechender Aufſchrift verſehen, im
Stadthaus (Zimmer 39) abzugeben, wo auch die Lieferungsbeding=
ungen
zur Einſicht offen liegen.

(5155mid
Darmſtadt, den 27. März 1915.

Der Oberbürgermeiſter:
J. V.: Ekert.

Bekanntmachung.

Das Umlagekataſter der land= und forſtwirtſchaftlichen Berufs=
genoſſenſchaft
für das Großherzogtum Heſſen für das Jahr 1914
liegt 2 Wochen lang, nämlich vom 14. bis zum 28. April dieſes Jahres,
auf der Bürgermeiſterei Eberſtadt zur Einſicht der Beteiligten offen.
Etwaige Widerſprüche dagegen, daß ein Betrieb in das Kataſter auf=
genommen
oder nicht aufgenommen, ſowie dagegen, wie er veran=
lagt
iſt, ſind innerhalb eines Monats nach Ablauf der Offen=
legungsfriſt
bei dem Vorſtande der land= und forſtwirtſchaftlichen
Berufsgenoſſenſchaft in Darmſtadt zu erheben. Später eingehende
Widerſprüche können keine Berückſichtigung finden.

(5826
Eberſtadt, den 10. April 1915.

Großh. Bürgermeiſterei Eberſtadt.
Schäfer.

Brennholz=Verſteigerung.

Donnerstag, den 15. April, vormittags 10 Uhr,
werden im Gaſthaus zum Löwen in Weiterſtadt aus dem Gemeinde=
wald
daſelbſt, Diſtrikt Täubcheshöhl, verſteigert:

39 Raummeter Kiefern=Scheiter
176
Knäppel,
1670 Hundert
Wellen,
Stöcke.
.51 Raummeter

Wegen Einſicht des Holzes wolle man ſich an Feldſchütz Hahn,
Weiterſtadt, wenden.

(5820im
Weiterſtadt, 10. April 1915.

Großherzogliche Bürgermeiſterei.
Becker.

Darmstädter Pädagod

Anmeldungen für die Klassen Sexta bis Untersekunda,
sowie für die Vorbereitung zum Einjährigen-, Primaner-, Fähn-
richs
- und Abiturienten-Examen (auch für Damen) nimmt
entgegen
M. Elias, Herdweg 56½.
B4642)

Bekanntmachung.
In unſer Handelsregiſter, Ab=
teilung
B, wurde heute hinſichtlich
der Firma
Landwirtſchaftliche Ge=
noſſenſchaftsbank
, Darm=
ſtadt
,
eingetragen:
(5817
Das ſeitherige Vorſtands=
mitglied
Direktor Hein=
rich
Moll iſt aus dem
Vorſtande ausgeſchieden
und an ſeiner Stelle Bank=
beamte
Louis Hahnemann
in Darmſtadt zum Vor=
ſtandsmitglied
beſtellt.
Darmſtadt, 9. April 1915.
Großh. Amtsgericht Darmſtadt I.

Bekanntmachung.
Mittwoch, den 5. Mai 1. Js.,
vormittags 10½ Uhr,
ſollen die dem Diplom=Ingenieur
Heinrich Karl Müller dahier zuge=
ſchriebenen
Immobilien:
Flur Nr. qm
30 17 1581 Acker bei der Kar=
geswieſe
,
30 18 3325 Acker daſelbſt,
30 19 1839 Hofraum mit
Wohnhaus Kra=
nichſteinerſtraße

Nr. 68½,
30 19¾/10 96 Grabgarten bei
derKtargeswieſe,
30 20 4837 Acker daſelbſt,
30 23 2063 Acker daſelbſt,
30 39 4175 Acker hinter dem
Ziegelbuſch,
30 40 534 Grabgarten mit
Gartenhäuſer
daſelbſt,
30 41 36974 Hofreite, Ziegelei
mit Ausbeutungs=
fläche
Kranichſtei=
nerſtraße
Nr. 6½,
30 42 247 Grabgartenhinter
dem Ziegelbuſch,
in unſerem Bureau, Grafenſtraße
Nr. 30, II., zwangsweiſe verſteigert
(K16/15
werden.
Darmſtadt, 29. März 1915.
Großh. Ortsgericht Darmſtadt I.
Müller. (VIII,5084

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Wir weiſen noch einmal öffentlich darauf hin, daß es einer
beſonderen Anmeldung für die Beteiligung an den Näharbeiten
nicht bedarf. Die Muſterſtücke und Zuſchnitte können in der
Werkſtätte im Hallenſchwimmbad (Eingang von der Landgraf
(5599fif
Georgſtraße her) k. Hd. abgeholt werden.
Geſchäftszeit von 8½—11½ Uhr vormittags
und von 2½— 5½ Uhr nachmittags
Samstags nur vormittags
Darmſtadt, den 6. April 1915.
Arbeitszentrale Darmſtadt zur Beſchäftigung von Frauen
und Mädchen (für das Großherzogtum Heſſen).

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fleißig
., nicht
zu junges Mädchen u. Haus=
(*7166im
arbeit geſucht.
Fremdenpenſion Haus Holt=
huſen
, Orangerie=Allee 10.

(5721sgo

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der Zeutrale für Frauenarbeit im Rathaus.
Die Geſchäftsſtelle iſt Samstags nachmittags geſchloſſen.
Arbeitszentrale Darmſtadt zur Beſchäftigung von

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Hausdame o. Geſellſchafterin. Ang.
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bildungsſchule
m. Erfolg beſucht hat,
Aufangsſtelle auf kaufm. Büro
wo Gelegenheit zur gründl. Weiter=
ausbildung
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ſtelle
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Näh. Herdweg 39, Seitenb., part. (*7204

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J dienſt, morgens 23 Stunden.
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Alleinmädchen bis 1. Mai. Adr.
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geſucht. Stiftſtraße 7, II. (*7169id Tücht. Alleinmädchen
r,
=mit guten Zeugniſſen, in beſſerem 5859a)
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tFrau Dr. Schikfer Theaterplatz 2, I.
nMeldungen von 24 Uhr. (*7172im Kräftige Perſon
9. z. Fahren eines Krankenstuhles ges.
Nieder-Ramstädterstr. 30. (*7195 n1 Suche für ſofort tüchtige Waſch
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L. C. Wittich’ ſche Hofbuchdruckerei
Rheinſtraße 23. Miltärfreier Mann als
ſolche mit beſten Zeugniſſen wollen
Geſucht zum 1. Mai ein tüchtiges ſich melden. Lohn nach Ueber=
einkunft
.
Emanuel Fuld
5864)
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(B5112 Für das kaufmänniſche Bureau
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