Der Krieg.
Von den Kriegsſchauplätzen. — Der Krieg im Orient. — Schulter an Schulter mit unſeren Verbündeten. — Die Vereinigten
Staaten und Japan. — Große Urſachen — kleine Wirkungen. — Nöte der ruſſiſchen Induſtrie. — Ernüchterung in
Eng=
land. — Japan und China.
Von den Kriegsſchauplätzen.
* Großes Hauptquartier, 20. April.
(W. T. B. Amtlich.)
Weſtlicher Kriegsſchauplatz.
In der Champagne machte unſer
Sappen=
ungriff Fortſchritte.
In den Argonnen mißglückte ein
fran=
zöſiſcher Angriff nördlich Le Four de Paris.
Zwiſchen Maas und Moſel waren
die Artilleriekämpfe nur an einzelnen Stellen
lebhaft. Ein franzöſiſcher Angriff bei Flirey
brach in unſerem Feuer zuſammen.
Am Croix des Carmes drangen unſere
Truppen nach Sprengung einiger Blockhäuſer
in die feindliche Hauptſtellung ein und fügten
dem Gegner ſtarke Verluſte zu.
In einem Vorpoſtengefecht weſtlich von
Abricourt nahmen wir das Dorf
Ember=
menil nach vorübergehender Räumung im Sturm
zurück.
In den Vogeſen, auf den Sillackerhöhen
nordweſtlich von Metzeral ſcheiterte ein
feind=
licher Angriff unter ſchweren Verluſten für die
franzöſiſchen Alpenjäger.
Bei einem Vorſtoß auf die Spitze des
Hartmannsweilerkopfes gewannen wir
am Nordoſtabhang einige hundert Meter
Boden.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz.
Die Oſtlage iſt unverändert.
Oberſte Heeresleitung.
* Rotterdam, 18. April. Ein belgiſcher
Bericht=
erſtatter des Nieuwe Rotterdamſche Courant ſchreibt: Jetzt,
wo ſich der Augenblick nähert, daß die Verbündeten zum
Angriff vorgehen, wird die Ueberſchwemmung des
Yſergebietes, die bei der Verteidigung ſo wichtige
Dienſte geleiſtet hat, zum Nachteil für die, welche ſie
be=
wirkten. Deshalb werden ſchon ſeit einigen Wochen
Maß=
nahmen getroffen, um das überſchwemmte Gebiet wieder
trocken zu legen: Sobald die Deutſchen das, ſei es auch
langſame Fallen des Waſſerſpiegels, bemerkten, begannen
ſie eine heftige Beſchießung der Schleuſen, doch konnte die
Trockenlegung ohne beſondere Schwieriakeiten erfolgen.
Außer den niedrig gelegenen Teilen ſteht das Gelände
es trocken iſt. Für Truppenbewegungen in großem
Um=
fange iſt es noch nicht geeignet, und dieſer Zuſtand wird
noch viele Wochen dauern. Die in letzter Zeit
ausgeführ=
ten Vorkehrungen machen es jetzt möglich, die
Ueber=
ſchwemmung in ſehr kurzer Zeit wieder herzuſtellen, falls
der Angriff mißlingen ſollte.
* Berlin, 20. April. Ueber einen ruſſiſchen
Fliegerangriff auf Inſterburg wird dem
Berliner Tagebl. telegraphiert: Am 19. April nach 9
Uhr=
früh erſchien über Inſterburg ein ruſſiſcher Flieger,
an=
geblich mit dem Eiſernen Kreuz, und warf vier Bomben
an verſchiedenen Stellen der Stadt ab. Der meiſte
Scha=
den wurde in der Gartenſtraße und Ecke der Deutſchen
Straße angerichtet. Hier wurde im Seifengeſchäft von
Lemke der 14jährige Sohn des Inhabers mitten in dem
Laden ſchwer verwundet. Auf der Straße wurde der 10
Jahre alte Sohn des Lokomotivführers Schirr getroffen
und die Frau des Töpfergeſellen Schenk getötet. Nur
ge=
ringen Schaden verurſachte eine andere Bombe, die
gegen=
über dem Poſtamt und den Bankinſtituten niederfiel. Eine.
dritte Bombe fiel auf einen Jugendſpielplatz ein der Nähe
der Kaſerne. Der Flieger entkam bei mäßigem
Winde und klarem Himmel.
* Paris, 19. April. Der Petersburger
Bericht=
erſtatter des Temps meldet, daß die Schneeſchmelze große
Operationen auf dem öſtlichen Kriegsſchauplatz
verhindere. Auch ohne dieſe wäre ein Stillſtand
einge=
treten, da man die Truppen hätte ausruhen laſſen und
eine neue Verteilung der Truppen hätte vornehmen
müſſen.
* Berlin, 20. April. Dem Daily Telegraph wird
verſchiedenen Morgenblättern zufolge aus Petersburg
berichtet, man dürfe wegen des Ausbleibens von
Nachrich=
ten von der ruſſiſchen Front in den
Karpa=
then nicht auf einen Stillſtand der Operationen
ſchlie=
ßen. Dieſe hätten im Gegenteil das Maximum der
Wich=
tigkeit erreicht. In Kreiſen der Sachverſtändigen hält man
das Ende der Schlacht in den Karpathen für nahe
bevor=
ſtehend. — In der Kreuzzeitung wird die Abweiſung des
Angriffes der Ruſſſen auf die Karpathen
als eine der ſchwerſten Niederlagen der Ruſſen
be=
zeichnet. Die Verluſte der Ruſſen, etwa eine halbe
Mil=
lion Toter und Verwundeter, ſeien eine Zahl, die bisher
in der Kriegsgeſchichte nicht verzeichnet ſtand. — Der
Daily Telegraph meldet weiter laut Tägl. Rundſchau aus
Petersburg: Ein heftiger Regen ſtrömt in den Karpathen
vom Himmel herab und ſpült den Schnee von den
Ber=
gen hinab. Alle Gebirgsbäche ſind in reißende Ströme
verwandelt.
* Budapeſt, 20. April. Der Kriegsberichterſtatter
des Az Eſt, Franz Molnar, telegraphiert aus dem
Kriegs=
preſſequartier, daß in den Karpathenkämpfen die
8. ruſſiſche Armee und die ihr zugeteilten Hilfskräfte auf
der ganzen Linie eine große Niederlage erlitten
haben. Täglich werden mehrere 100 ruſſiſche
Eiſenbahn=
züge mit Verwundeten von dem Kriegsſchruplatz ins
In=
nere Rußlands gebracht. Die geſchlagene Armee hat das
beſte Soldatenmaterial der Ruſſen; es beſtand
größten=
teils aus ſibiriſchen Regimentern, welche als die beſten
Angriffstruppen gelten, die beſten Linienſoldaten ſind und
beſonders an der Oſtfront, mit den ſchonungslos
kämpfen=
den Koſaken vermengt, zur Hälfte zu Fuß kämpfen und,
wie unſere Huſaren, die größten Infanterieanſtürme mit
Kavallerieangriffen kombinieren. Am öſtlichen Teile der
Front wurden ganz friſch ausgebildete Rekruten in den
troffen waren und die deswegen in Zivilkleidern kämpfen
mußten.
Die Hauptarbeit des Durchbruchsverſuchs
erienſer ene eie hen cr an
rierte. Eine andere große Aktion galt der Eroberung des
Uzſokerpaſſes. Alle dieſe Aktionen brachen erſt im
Frontangriff zuſammen, dann auch in den
Umgehungs=
bewegungen. Wir ſtehen auch heute noch in unſeren feſten
Abwehrſtellungen. Molnar bezeichnet ſodann die genaue
Linie, wo der ruſſiſche Angriff zum Stehen gebracht
wurde. Dieſe ganze große Front wird, vom Saroſer=
Komitat angefangen, durch unſere Karpathenarmee und
die deutſchen Verſtärkungen verteidigt. Die Verteidigung
der Uzſokergegend verſieht die Armeegruppe des
Feldmar=
ſchalleutnants Alexander Szurmay. Oeſtlich davon ſteht
die deutſche Südarmee, mit der auch öſterreichiſch=
unga=
riſche Truppen kämpfen. Daran ſchließt ſich in
Südoſt=
galizien die Armee Pflanzer=Baltin, von der eine Gruppe
unter dem Oberſtleutnant Daniel Pape in der Bukowina
kämpft.
Der Krieg im Orient.
Der türkiſche Tagesbericht.
* Konſtantinopel, 20. April. Das Große
Hauptquartier gibt bekannt: Die Kämpfe an der
kaukaſiſchen Front dauern ſeit drei bis vier Tagen
an. In der Nähe der Grenze endeten ſie in der
Umge=
bung von Milos zu unſeren Gunſten. Der Feind wurde
nach der Grenze hin zurückgeworfen.
Geſtern verſuchte eine Flottille von feindlichen
Torpe=
dobooten, ſich den Dardanellen zu nähern. Durch
unſer Feuer ſind ſicher zwei feindliche
Torpedo=
boote getroffen worden. Darauſhin zog ſich die
Flottille zurück. Ein türkiſcher Flieger warf bei einem
Erkundungsfluge über Tenedos mit Erfolg Bomben auf
die feindlichen Schiffe und kehrte trotz des auf ihn
eröff=
neten Feuers heil zurück.
Das türkiſche Torpedoboot „Timur Hifſa” griff
am 17. April mit vollem Erfolge das engliſche
Trans=
ſportſchiff „Manitou” im Aegäiſchen Meere an; die
engliſche Admiralität gibt zu, daß 100 engliſche Soldaten
des Transportes ertranken. Darauf wurde unſer
Torpe=
doboot bei Chios von engliſchen Kreuzern und
Torpe=
dobootszerſtörern verfolgt. Die Beſatzung des „Timux
Hiſſa” ſprengte das Schiff, um es nicht in die Hand des
Feindes fallen zu laſſen, in die Luft. Die Beſatzung iſt
von den griechiſchen Behörden ſehr freundlich
aufgenom=
men worden.
Auf den übrigen Fronten ereignete ſich nichts
Wichtiges.
* London, 20. April. Times meldet aus Chios:
Das von den Alliierten verfolgte türkiſche
Torpedo=
boot, das das Transportſchiff „Manitou”
tor=
pediert hatte, lief bei der Inſel Chios auf Strand, wo die
Beſatzung interniert wurde. Das Torpedoboot war ein
kleines Fahrzeug von 97 Tonnen namens „Demir=Kapu”.
Nach den Berichten der Offiziere an den Gouverneur von
Chios gelang es dem Torpedoboot, vor ungefähr einem
Monat in dunkler Nacht aus den Dardanellen zu
entkom=
men. Es hielt ſich tagsüber an der aſiatiſchen Küſte
ver=
borgen und wartete die Gelegenheit ab, um ein
Trans=
portſchiff zu vernichten. Vor zwei Tagen ſchien ſich eine
ſolche Gelegenheit zu bieten, als ein franzöſiſches
Trup=
penſchiff in Sicht kam. Das Torpedoboot näherte ſich dem
Dampfer, der ſich etwas von der Eskorte entfernt hatte,
und feuerte ohne Erfolg ein Torpedo ab. Ein zweites
Torpedo traf und richtete ernſtlichen Schaden an. Das
Torpedoboot mußte flüchten, da Notſignale gegeben
wor=
den waren. Zwei Kreuzer eilten zu Hilfe. Das
Torpe=
doboot nahm ſeinen Kurs auf den Golf von Smyrna und
Kampf geſtellt, deren Uniformen noch nicht einmal einge= verbarg ſich in einer kleinen Bucht. Es wurde ſpäter, als
es die offene See zu erreichen verſuchte, von drei Kreuzern
entdeckt, in der Meerenge zwiſchen der Inſel Chios und
dem Feſtland faſt eingeholt und heftig beſchoſſen, ohne
getroffen zu werden. Als die Beſatzung ſah, daß eine
weitere Flucht ausſichtslos war, ſetzte ſie das Boot auf
Strand und warf Torpedos und Munition ins Meer.
* Von der ruſſiſchen Grenze, 19. April.
(Ctr. Bln.) Der von der ruſſiſchen Marineverwaltung zu
einem Kriegsfahrzeug umgewandelte und mit leichter
Ar=
tillerie bewaffnete Dampfer „Baku” ſtieß anſcheinend
auf eine Mine und ſank. Das Kriegsküſtenfahrzeug
ver=
mittelte den Dienſt zwiſchen Odeſſa und Sebaſtopol. An
Bord des Dampfers befanden ſich wichtige Papiere der
Heeresverwaltung, Poſt und eine größere Geldſendung.
Die Mannſchaft konnte ſich in Booten retten und wurde
ſchließlich durch einen Lotſendampfer aufgenommen. Die
Minengefahr im Schwarzen Meere hat ſich in letzter Zeit
ganz bedeutend erhöht. Beſonders zahlreich ſind die
Treibminen, die ſelbſt der eigenen Schiffahrt gefährlich
werden. Durch ruſſiſche Treibminen iſt die ruſſiſche
Schiff=
fahrt und ſelbſt die ruſſiſche Kriegsflotte im Schwarzen
Mere in ihren Bewegungen außerordenlich behindert.
In letzter Zeit ſind wieder zahlreiche neue Minen,
beſon=
ders im Gebiet von Odeſſa, Sebaſtopol und Kertſch,
aus=
gelegt worden, weil man ganz beſonders den wieder
auf=
getauchten Kreuzer „Goeben” fürchtet.
Der Seekrieg.
* Amſterdam, 19. April. (Ctr. Frkft.) Die
nie=
derländiſche Regierung gibt halbamtlich bekannt: Wie wir
vernehmen, hat die deutſche Regierung aus eigener
Initiative dem niederländiſchen Geſandten folgende
Er=
klärung gegeben:
Weder bei der deutſchen Regierung, noch bei der
deut=
ſchen Marine beſteht, wie dies ſelbſtverſtändlich iſt,
irgend=
welche Abſicht, einen Angriff auf ein niederländiſches
Schiff zu machen. Sie nimmt nichtsdeſtoweniger die
Möglichkeit an, daß infolge eines unglücklichen Zufalls
die „Katwyk” durch ein deutſches Unterſeeboot in den
Grund gebohrt worden iſt. Sofort nach dem
Bekannt=
werden des Vorfalls iſt durch die deutſche Regierung eine
Unterſuchung eingeleitet worden, und ſie erſuchte die
niederländiſche Regierung, die ihr über den Vorfall
zuge=
gangenen Berichte mitzuteilen bezüglich der Takſachen, die
ſuchung ergibt, daß die „Katwyk” durch ein deutſches
Unterſeeboot in den Grund gebohrt worden iſt, wird die
deutſche Regierung nicht zögern, ſofort ihr aufrichtiges
Bedauern auszuſprechen und vollſtändigen
Schaden=
erſatz zuzuſagen.
Schulter an Schulter mit unſeren
Verbündeten.
III.
Aus den Städten und größeren Flecken der
ungari=
ſchen Tiefebene führen etliche Landſtraßen nordwärts in
die Karpathen hinein, in gerader Richtung auf die Päſſe
zu, die die Verbündeten, um nach Galizien vorzudringen,
zunächſt den Ruſſen wieder entreißen und ſie ſchrittweiſe
daraus zurückdrängen mußten. Wohl ändert ſich in den
verſchiedenen Tälern das Bild der Trachten und
Siede=
lungen zugleich mit der Stammesart der dort bunt
wech=
ſelnden Nationalitäten und wird immer fremdartiger, je
öſtlicher man das Gebirge durchquert. Was ſich jedoch
überall ähnelt, iſt die dauernde Verengerung des Dales,
die zunehmende Steigung der Paßſtraße, die mit der
Ent=
fernung von der fruchtbaren Ebene wachſende Armut und
wilde Urſprünglichkeit der menſchlichen Wohnungen.
So lange die wenigen Bahnverbindungen noch geſtört
waren, mußte den Landſtraßen bei Tag und Nacht eine
Ueberanſtrengung zugemutet werden, deren Folgen kaum
durch ununterbrochene Ausbeſſerungsarbeiten zu
beſeiti=
gen waren. Man half ſich ſſo ſinnreich wie möglich. An
einer Stelle wurde zum Beiſpiel der Auſwärtsverkehr der
unzähligen Fuhrwerke durch einen 1800 Meter langen
Eiſenbahntunnel geleitet, wodurch man erreichte, daß den
ſſchweren Laſten eine höchſt beträchtliche Steigung erſpart
blieb, während die leeren Wagen, durch keine
begegnen=
den Kolonnen behindert, raſch wieder zu Tal rollen
konn=
ten. Die Wiederaufnahme des Bahnbetriebes entzieht
zwar den Straßen gewaltige Transporte. Dafür iſt
aber die Menge der vorgerückten und regelmäßig zu
ver=
ſörgenden Truppen derartig angeſchwollen, daß eine
Ent=
laſtung gar nicht in die Erſcheinung tritt. Landſtraßen
und Schienenwege dienen gleichmäßig der fortwährenden
Heranholung neuer Mannſchaften, neuer Munition, neuer
Verpflegungs= und Ausrüſtungsgegenſtände.
Am deutlichſten und wahrhaft phantaſtiſch entfalter
ſich die Länge einer modernen Nachſchub=Karawane auf
den Serpentinen, die ſich in kühnem Zickzack mit vielen
ſpitzwinkligen Kehren bis zur Paßhöhe und auf der
an=
deren Seite wieder hinunterſchlängeln. Hier gewahren
wir, in Stufen übereinander und in entgegengeſetzten
Richtungen, das wunderlichſte Gemiſch von Menſchen,
Fahrzeugen, Maſchinen und Tieren, durch den
gemein=
ſamen militäriſchen Zweck und die militäriſche Leitung
geordnet, ſich felig und gleichſirmig vorwärts bewegen.
Aus allen Teilen der Monarchie ſind die Fuhrleute
zu=
ſammengetrommelt: Serben, Ruthenen, Polen, Kroaten,
Rumänen, Ungarn, Slowaken, Oeſterreicher und
turban=
geſchmückte Mohammedaner aus Bosnien. Ein jeder
kutſchiert und ſlucht in ſeiner eigenen Sprache, und das
Ganze ſtellt ſich als eine fahrende Ausſtellung zwar
mei=
ſtens verwahrloſter, aber doch charakteriſtiſch
unterſchie=
dener Koſtüme dar. Gemeinſam iſt ihnen allen das im
Gebirge erprobte, zäh und elaſtiſch gebaute Wägelchen,
das, nur bis zur Hälfte beladen, von kleinen fleißigen,
ponyartigen Pferden gezogen wird. Dazwiſchen kommen
unſere mächtigen deutſchen Gäule mit den ungeſchlacht
breiten, hochräderigen Train= und Munitionswagen ſo
wuchtig herangeſtampft, als gehörten ſie einem Volk von
Rieſen. Ernſt und beharrlich, in mürriſcher Würde
ſchlep=
pen langſam ſchreitende Rinder die an ihrem Joch
befeſtig=
ten ſchwer bepackten Schlitten hinter ſich her; ein ſtarker
weißlicher Schlag mit ſeitwärts geſchwungenen
ellen=
langen Hörnern. Ihnen folgen in endloſer Kette die
hurtigen, vorſichtig taſtenden Tragtiere, kleine und große
Pferde, Maultiere und Eſel, auf ihrem Rücken den
Holz=
ſattel mit der wohlausgewogenen Laſt der Heubündel oder
der Munitionskiſten oder ſonſtigen Kriegsbedarfs.
Vor=
ſichtig klopfen ſie mit den Hufen den Saum der
Straß=
ab, meiden Gruben und Steinblöcke und umgehen die
ſtarren, aufgeblähten Leiber ihrer am Wege
zuſammen=
gebrochenen Kameraden. Ab und zu tänzelt, auf hohen
nähere Aufklärungen bringen könnten. Wenn die Unter= Beinen, ein nacktes Füllen die Reihe der arbeitenden Tiere
entlang, verwundert und raſtlos umherſchnuppernd. Mit= ungen von mehr als 700 Metern noch tiefer Schnee,
und=
ten in dieſem Gewimmel von tieriſchen Gliedmaßen,
fuch=
telnden Menſchenarmen, ächzenden und ſchwankenden ren Fingern ihre ſcharfen, zierlichen Aufnahmen machen,
gleitet das Eiſengewicht einer öſterreichiſchen
Motorbat=
terie mit unbegreiflicher Selbſtverſtändlichkeit ſteil bergan
und plättet die riſſige Straße wie eine Dampſwalze.
Vom erſten Paß ſenkt ſich der ganze Zug wieder in
die Tiefe, um in der Sohle eines anderen Tales den
nörd=
lichen Anſtieg von neuem zu beginnen, fernen, höheren
Sätteln zuzuſtreben und ſich gegen den Widerſtand
zahl=
loſer Hinderniſſe allmählich bis ans Ziel vorzuſchieben.
Der Weg zum Kampfplatz von heute führt über die
Schlachtfelder jüngſt vergangener Wochen und Monate.
Hier hat ein Dorf geſtanden, aber bloß die ſteinernen
Herdſtümpfe der niedergebrannten Blockhäuſer verraten
noch etwas davon. Dort haben ſchwer einfallende
Ge=
ſchoſſe oder die Schrecken eines kurzen Straßenkampfes
nur einzelne Teile eines Dorfes in Trümmer gelegt. Die
Ruinen ſind mit Zelttuch und Brettern notdürftig wieder
dicht gemacht und dienen, ein nicht zu verachtender
Wetter=
ſchutz, zu Quartieren oder Ställen. Im engen Tal iſt auf
beiden Seiten des Bergſtroms jede ebene Stelle als
Park=
platz ausgenützt; da ſtehen geſichert und ausgerichtet die
Fuhrwerke einer raſtenden Kolonne oder die weithin
duftenden Gulaſchkanonen” oder die unermüdlichen Oefen
einer Feldbäckerei. Wo die Berge beiderſeits nahe an die
Flußrinne herantraten, wurden vielfach aus den Hängen
geräumige Bauplätze ausgeſtochen und Baracken darauf
errichtet zu mancherlei Zwecken: Lazarette,
Unterkunfts=
räume für viele Tauſende von Menſchen, Stallungen für
Hunderte von Pferden. Daneben fehlen nicht die völlig
anſpruchsloſen, aus ein paar Stangen und
Fichtenzwei=
gen ſchnell zuſammengefügten Waldhütten, oft eine lange
Zeile luftiger Behauſungen, die nach Sonnenuntergang,
wenn ihre Inſaſſen ſich am Feuer wärmen, den ſchwarzen
Hohlweg in ein romantiſches Nachtlager verwandeln.
Und überall erinnern uns friſche, mitunter kindlich
ver=
zierte und geſchmückte Kreuze an unſere verſtummten
Brüder, die noch vor kurzem denſelben Weg gegangen ſind.
vielleicht in denſelben Hütten vom Krieg geſprochen und
vom Frieden geträumt haben; am Lagerfeuer, fern von
der Heimat .
Ueber das einzigartige Getriebe einer bei aller
Sprach=
verwirrung wohlorganiſierten Völkerwanderung hat der
Himmnel während der Monate Februar und März
ungb=
läſſig ſeinen Schnee ausgeſchüttet und all die Buntheit in
einen großen weißen Mantel gehüllt. Das winterliche
Land nahm immer mehr das Weſen des Hochgebirges an.
Zu beiden Seiten der Straße türmten ſich manneshohe
Mauern von Schnee; die liegenbleibende Kruſte, am Tage
von der Sonne ein wenig aufgetaut und erweicht, gefror
über Nacht bei einer Kälte von 10 bis 25 Grad zu einer
harten Glatteisſchicht, die ſich unter ſpäterem Neuſchnee
wochenlang hielt und den Transporten unendliche
Schwie=
rigkeiten bereitete. Menſch und Tier, durch ſtarke Märſche
ohnehin ermüdet, kamen aus der Gefahr nicht heraus, bei
jedem Schritt zu ſtraucheln oder auszugleiten.
Kraft=
wagen, die bei gewöhnlichen Bodenverhältniſſen die
ſtei=
len Bergſtraßen ohne Ueberanſtrengung ſtolz hinanrollen,
konnten ſich an manchen Punkten nicht mehr vom Fleck
rühren und mahlten mit ihren trotz Schneeketten vergebens
herumſauſenden Rädern tiefe Löcher in den Grund, bis
nachſchiebende Arbeiter oder vorgeſpannte Pferde ſie
end=
lich wieder ſo weit gebracht hatten, daß ſie ſich allein
wei=
ter helfen konnten. Am traurigſten erging es den armen
Leichtverwundeten, die den Weg vom erſten Verbandplatz
zum Sammelplatz an ſich leicht hätten zurücklegen können,
nun aber infolge der beſchwerlichen Glätte die doppelte
und dreifache Zeit dazu brauchten. Ihnen konnte, wenn
ſie ſich ernſt und abgeſpannt fortmühten, außer der allen
anerzogenen Ueberzeugung, dem Vaterlande gedient zu
haben, das Schickſal keinen beſſeren Troſt gewähren, als
die Geſellſchaft eines jener Unverwüſtlichen, die im
deut=
ſchen Heere ſo überraſchend zahlreich vertreten ſind:
Men=
ſchen, die auch bei Hunger und Kälte ihren ſchlagfertigen
Mutterwitz nicht verlieren und die, obgleich ſie
Schmer=
zen ausſtehen und das Blut durch die Binde ſickert, immer
noch munterer und witziger aufgelegt ſind als mancher
andere in ſeinen geſundeſten Tagen.
Seit einigen Wochen ſcheint nun der Winter ſich
lang=
ſam verflüchtigen zu wollen. Zwar liegt auf den
Erheb=
die Flieger melden aus 2000 Meter Höhe, wo ſie mit ſtar=
Laſtfuhrwerken der mannigfaltigſten Herkunft klimmt und heute noch eine Kälte von 15 bis 20 Grad. Aber im Tal=
und auf den mittleren Bergen hat unter den Strahlen der=
Aprilſonne doch die Schneeſchmelze ſchon mit ganzer
Macht eingeſetzt und treibt dem Bergſtrom von allen
Sei=
ten bräunliche, aufgeregt ſtürzende Nebenflüſſe zu. Die
Landſtraßen ſind ſtellenweiſe überſchwemmt, ihre Eisdecke
löſt ſich in eine trübe Schmutzflut auf. Immerhin richten
die Gewäſſer nicht ganz ſo viel Schäden und Beläſtigung
an, wie mancher erwartet hatte. Ihrer ungünſtigen
Ein=
wirkung auf die Geſundheit der Truppen werden die
Aerzte mit allen Mitteln entgegentreten. Erſt nach
Ueber=
windung dieſer naſſen, krankheitzeugenden Zeit wird man
von dem Ende des eigentlichen Winderfeldzuges reden
können. Sehen wir unterdeſſen, wie ſich das Leben unſerer.
Führer und Soldaten oben in den höchſten
Gebirgsdör=
fern und auf den befeſtigten Bergkämmen abſpielt,
wo=
immer noch Schnee genug liegt, um tiefe
Höhlenwohnun=
gen darin einzurichten, und wo es unſeren Leuten wie ein
Märchen klingt, daß ihre Genoſſen im Tale zur Feier des
Oſtertages Krokus und Veilchen und Schneeglöckchen an
den Mützen trugen.
Anfang April 1915
C. M.
Die Vereinigten Staaten und Japan.
O Berlin, 19. April. Der amerikaniſche Kreuzer
„New Orleans” iſt nach der Turtle=Bai abgefahren, um
zu ermitteln, was die Japaner dort machen. Daß in
die=
ſer Entſendung eines Kriegsſchiffes der Beginn eines
amerikaniſchen Vorgehens gegen die Feſtſetzung Japans
an der mexikaniſchen Küſte erblickt werden darf, iſt vor
der Hand ſehr unwahrſcheinlich. Und zwar deshalb,
weil=
ſich bei der Regierung in Waſhington das Bedürfnis, ſich
durch den Augenſchein von der Tätigkeit der Japaner in
der Turtle=Bai zu überzeugen, auffallend ſpät eingeſtellt
ſich ebenſo mit Wetter und Entbehrungen abgefunden und hat. Seit der Kreuzer „Aſama” dort „aufgelaufen” iſt,
verging eine nicht kurze Reihe von Wochen, und Japans
Maßnahmen zur „Flottmachung” feines Kriegsſchiffes,
haben gleich darauf begonnen. Daß die umfaſſende
Dätig=
keit, die das japaniſche Kreuzergeſchwader in der Turtle=
Bai entfaltete, für die berufenen Organe der
amerikant=
ſchen Berichterſtattung nicht exiſtiert haben ſollte, iſt
ganz=
unglaubhaft. Wenn unter ſolchen Umſtänden die
Ent=
ſendung eines amerikaniſchen Kriegsſchiffes erſt jetzt
er=
folgt, ſo ſcheint ſie viel weniger auf die Abſicht
tatkräfti=
gen Handelns gegen Japans Feſtſetzung an der Turtle=
Nach dem weſtlichen
Kriegs=
ſchauplatze.
Reiſeeindrücke
Von Dr. O. Waldaeſtel.
III.
An die Front=
„Früh, als die Hähne krähten, ehe die Sternlein
ver=
ſchwanden” krochen wir aus unſeren Betten. Da uns
unſere franzöſiſchen Wirtsleute nicht zuverläſſig erſchienen,
hatte unſer aufmerkſamer und beſorgter Hauptmann
Neumann früh um 4 Uhr durch eine Wache in unſeren
Quartieren wecken laſſen. Nachdem wir uns beim
Mor=
genkaffee im Kaſino geſtärkt und uns vom Fuß bis zum
Kopf eingepackt hatten, ging die Fahrt an die Front in
drei Autos von ſtatten. Mit 70—80 Kilometer
Geſchwin=
digkeit raſten wir durch einſame und verſchlafene Dörfer;
kein lebendes Weſen war zu ſehen, nur an dem Eingang
der Ortſchaften hielten Feldgraue Wache und forderten
von unſerem Hauptmann den Ausweis. Dann ging es
im Fluge weiter. Nach und nach verſchwanden die letzten
Sterne, im Oſten wurde ein lichter Streifen am Himmel
ſichtbar und verkündete das Aufgehen der Sonne. Der
Tagbrach an. In N. das noch in tiefem Schlummer lag,
erwarteten uns Offiziere mit zwei Autos und begrüßten
uns aufs liebenswürdigſte. Sie übernahmen fodann die
Führung der Gäſte, die ſich in zwei Gruppen teilten. Gegen
6 Uhr kamen wir in R. an: ein Bild der Verwüſtung und
des Grauens; der Ort iſt völlig zerſtört, kein einziges
Haus iſt unverſehrt geblieben; von der Kirche ſtehen nur
noch einige Umfaſſungsmauern, das Innere bildet einen
wüſten Trümmerhaufen. Natürlich iſt der Ort
ausge=
ſtorben; nur unſere Feldgrauen, die gerade zum
Morgen=
appell antraten, belebten das Straßenbild. Der Ort iſt
nicht von uns, ſondern von den Franzoſen zerſchoſſen
worden, weil deutſche Truppen darin lagen. Nach
Ver=
kauf von ¾ Stunden langten wig vor den Schützengräben
an.
Es war ein herrlicher Frühlingsmorgen, die Sönne
lachte am Himmel, die Finken ſchlugen und die Lerchen
ſangen und jubelten in den jungen Frühling hinein, daß
es nur eine Frende war. Alle Menſchen waren heiter
und froh geſtimmt und vor uns breitete ſich das Feld im
Morgenlicht und Sonnenſchimmer — ein Trugbild holden
Friedens! Da grollte von der Front her Geſchützdonner
und erinnerte uns daran, daß jetzt Kampf und
Vernich=
tung die Loſung auf Erden ſei.
In dreieinhalbſtündigem Marſche durchquerten wir
erſt die hinteren und dann die vorderen Schützengräben,
Wunderwerke menſchlicher Arbeit und Ausdauer, ein
wahres Labyrinth mit hunderten von Windungen,
Zick=
zackgängen und Kreuzwegen, aus denen wohl niemand
wieder herausfindet, der den Faden der Ariadne nicht
beſitzt. Der uns führende Offizier beantwortete zwar
die Frage, wie es möglich ſei, ſich hier zurecht und den
Ausgang wieder zu finden, mit Lächeln: Sie hätten ja die
Gräben ſelbſt angelegt und wüßten ganz genau Beſcheid.
Die von uns beſuchten Gräben waren in tadelloſem
Zu=
ſtande, völlig trocken, teilweiſe mit Ziegeln gepflaſtert und
mit Abflußlöchern für den Regen verſehen. In den
Grä=
ben, die Schutz gegen Wind und Kälte bieten, wurde es
bald ſo warm, daß wir uns unſerer Ueberzieher
entledi=
gen mußten. Auch mineralogiſche Studien konnte man
beim Durchwandern der Gräben machen; u. a. hatten ſich
unſere Feldgrauen auf Kilometerweite durch ein Lager
von Kalkſtein durcharbeiten müſſen, deſſen Entdeckung
begegneten wir nur felten in den hinteren
Schützengrä=
ben; ſie hielten ſich in den bombenſicheren Unterſtänden,
die meiſtens mit humoriſtiſchen Inſchriften verſehen ſind,
oder in den vorderen Schützengräben auf. Sonſt ſind ja die
Schützengräben ſo oft beſchrieben und abgebildet worden,
daß ſich Neues darüber kaum noch berichten läßt. Ein
Beweis für das Gemüt unſerer Feldgrauen iſt es, daß ſie,
wo es nur möglich iſt, ein kleines Gärtchen mit Primeln
und Frühlingsblumen vor ihren Unterſtänden angelegt
hatten, die man nicht ohne Rührung betrachten konnte.
Die Offiziere haben ihre Unterſtände wohnlich eingerichtet,
es ſind förmliche kleine Zimmer „mit allem nötigen
Kom=
fort” was natürlich nur humoriſtiſch zu nehmen iſt; einer
der Herren hatte den Vorzua, ein Gärtchen mit einer
Moosbank vor ſeinem Heim ſein eigen zu nennen,
wo=
rauf er ſehr ſtolz war. Auch einen guten Tropfen gab es
hier, wovon wir uns überzeugen durften.
Ein feierlicher Augenblick war es, als wir in die
vorderen Schützengraben eintraten. Der uns führende
Offizier ermahnte uns zur Vorſicht: wenn wir über die
Gräben hinüberſchauten oder zu lange durch die Schußlöcher
ſähen, könnten wir unvermutet mit einer Kugel von drüben
her unliebſame Bekanntſchaft machen. Bei einem ſolchen
Durchblick durch die mit Bretterklappen verſehenen Schuß=
und Gucklöcher ſahen wir die Drahtverhaue von unſeren
Schützengräben und in einer Entfernung von etwa 200
Metern die feindlichen Verteidigungsanlagen. An jedem der
Stände ſtand ein Feldgrauer Poſten. Auch die
Einrich=
tungen und Apparate zur Verſtändigung und zur
Beobach=
tung des feindlichen Geländes vom Schützengraben aus
beſichtigten und bewunderten wir. Von ihrer
Beſchrei=
bung müſſen wir abſehen. Während unſeres Beſuches in
den Schützengräben herrſchte auffallende Ruhe; nur hin
und wieder hörte man das Knattern von Gewehrſchüſſen;
man ſagte uns, daß der Feind erſt in den
Nachmittags=
ſtunden mit dem Schießen beginne. Nach 3½ſtündigem
Marſch gelangten wir aus den Irrgängen glücklich
wie=
der am Ausgangspunkte an.
Gleich nach der Rückkehr aus den Schützengrähen bot
ſich unſerem Auge ein neues, intereſſantes kriegeriſches
Schauſpiel dar; ein feindlicher Flieger überflog in einer
Höhe von mehr als 2000 Metern die deutſchen Linien
und wurde von unſeren Abwehrkanonen beſchoſſen. Die
Schrapnells zerplatzten in großer Höhe wie Raketen und
umgaben wie ein Kranz weißer Wölkchen das Flugzeng,
das ſcheinbar unbekümmert um die Gefahr ſeinen Flug
fortſetzte. Man konnte ſich davon überzeugen, wie ſchwer
für die ſpätere Zeit vielleicht wertvoll ſein wird. Soldaten es iſt, ein Flugzeug in ſolcher Höhe zu treffen. Einen
gemütlichen Abſchluß fand die Fahrt an die Front in der
unterirdiſchen Wohnung des Regimentskommandeurs, der
uns zu einem Glaſe Wein eingeladen hatte. Die Wohnung
lag in einem alten Weinkeller, zu der 32 ſteinerne Stufen
hinunterführten. Mitten im Zimmer ſtand ein großer
hölzerner Tiſch, rechts befand ſich das Bett und links die
Küche. Mit Humor bemerkte der Offizier, der uns mit
Herzlichkeit in ſeiner Höhlenwohnung begrüßte, daß er
hier ſehr nobel eingerichtet ſei, ſogar eine Matratze habe
er. Wir gruppierten uns um den durch eine
Spiritus=
glühlampe erleuchteten Tiſch und verplauderten bei einem
guten Glaſe Rotwein in anregendſter Unterhaltung eine
halbe Stunde. Sodann verabſchiedeten wir uns mit
herz=
lichem Danke von den Offizieren.
Auf der Rückfahrt beſichtigten wir noch ein befeſtigtes=
Winterlager, das den von der Front kommenden Truppen
zur Erholung dienen ſoll. Weiter erreichten wir ein
Dorf, wo Ende September ein ſurchtbarer Kampf
ge=
wütet hat. Die Granaten haben in der Kirche und auf
dem Friedhof furchtbare Spuren hinterlaſfen und
meter=
tiefe Löcher geriſſen. Ein Maſſengrab auf dem Friedhof
mit einem einfachen Holzkreuz bezeichnet die letzte
Ruhe=
ſtätte der gefallenen Franzoſen. Das Dorf war ganz
aus=
geſtorben. Auf einem großen Felde ſahen wir hunderte
von Leuten Rüben ausnehmen, die zu beegen bisher
Paſ, als darauf hinzudenten, daß für die Reglerung in
Waſhington die Entſendung des Kriegsſchiffes nur eine
Geſte iſt, die bezweckt, das Geſicht zu wahren. Die
Tatloſigkeit der Vereinigten Staaten gegenüber dem
ja=
paniſchen Vorgehen im Stillen Ozean und in China
ſpricht für die Auffaſſung, daß die Politik der
gegenwär=
tigen amerikaniſchen Regierung durch die Rückſicht auf
die Ausnützung der vom Dreiverbande eröffneten
wirt=
ſchaftlichen Konjunktur beherrſcht wird.
Das von der Frankf. Ztg. gemeldete Gerücht,
Ja=
pan habe ſeinen Kreuzer „Aſama” abſichtlich auflaufen
laſſen, damit es einen Vorwand für die Entſendung einer
Flotte nach der Turtle=Bai habe, erſcheint ebenſo
begrün=
det, wie die gleichzeitig gemeldete Beſorgnis der
Unions=
regierung, daß die mexikaniſchen Behörden in die
Errich=
tung einer japaniſchen Flottenbaſis einwilligen werden.
Was gegenwärtig unter der Wendung „mexikaniſche
Be=
hörden” zu verſtehen iſt, läßt ſich nicht leicht ſagen. Aber
gleichviel, ob es ſich um mexikaniſche Provinzialbehörden
oder um eine der die Herrſchaft anſtrebenden
Zentralge=
walten Mexikos handelt, ſoviel iſt ſicher, daß es in Mexiko
eine Partei gibt, die ſich im Bunde mit Japan vor dem
Union verſchluckt zu werden. Wenn Japan dieſe günſtige
nützt, darf man in Waſhington darüber nicht erſtaunt ſein.
Bai letzten Endes zur Förderung gewiſſer Ziele, die Ja= ihr Leben hundertfach dasjenige von Feinden galt.
pan im Stillen Ozean verfolgt. Darauf läßt die
nach=
ſtehende, aus japaniſcher Quelle ſtammende Meldung
ſchließen:
„Die Unabhängigkeitserklärung der
Philippinen ſteht bevor. Eine Abordnung der
Phi=
lippinos iſt zum Zwecke von Verhandlungen mit
Japan abgereiſt.”
Beſtätigt ſich dieſe Nachricht, dann iſt es nur eine
Frage kurzer Zeit, daß Japan in irgend einer Form ſeine
Hand auf die von Spanien an die Union verlorenen
Phi=
lippinen legt. Eine derartige Ausdehnung militäriſch
gegen die Vereinigten Staaten durchzuſetzen, wird Japan
durch ſeine Niederlaſſung an der Turtle=Bai weſentlich
erleichtert. Schlimmſtenfalls iſt Japans Rückzug aus
Mexiko kein übles „Kompenſationsobjekt” für die
Ausdehnung der japaniſchen Herrſchaft auf die
Philip=
pinen.
* Waſhington, 19. April. (Ctr. Frkft.) Havas
meldet: Der Staatsſekretär der Marine teilt
bezüglich des kürzlichen Beſuches des amerikaniſchen
Kreuzers „New Orleans” in der Turtle=Bai und im Golf
von Kalifornien mit, General Howard habe keine andere
Inſtruktion erhalten, als die, dem japaniſchen Geſandten
einen Höflichkeit sbeſuch abzuſtatten und einen
Bericht über die Lage zu geben.
Große Urſachen — kleine Wirkungen.
* Der Sonderberichterſtatter der Continental Times
meldet von den Dardanellen, 9. April 1915:
Es iſt wunderbar zu ſehen, wie vollkommen es den
Angreifern hier gelungen iſt, mit dem Aufwand größter
Mittel denkbar kleinſte Erfolge zu erzielen. Die
gewal=
tigen Kräfte, die ihre ganze Energie ſo ſiegesſicher
aus=
ſpien, haben lernen müſſen, wie prahleriſch, voll eitler
An=
maßung es iſt, ſich „Unbeſiegbar”, „Unbezähmbar” zu
nennen. Aus dem Dröhnen dieſes Kampfes brüllte von
den Waſſen das alte gebieleriſcher Dtetoſ, aue je my
mette! Ohnmächtig prallte es an den kampfgewohnten
Felſenwänden des Hellespont ab, an dem ehernen Willen
des Verteidigers, der mehr als das Echo wiedergab. Die
Antwort war von zwingender Ueberzeugungskraft:
Jy ſuis, jy reſte — und gewiß nicht allein, weil das
alte Artilleriſtenwort recht behielt: „Eine Kanone auf dem
Land, Hält zehnen auf dem Waſſer ſtand!”, ſondern weil
der beſonnenſte, kühlſte Heldengeiſt hinter der
feuerſpeien=
den Materſe ſtand und ſie belebte.
Der Schlüſſel des Meeres iſt nach wie vor in den
Händen des rechtmäßigen Beſitzers und wird es fernerhin
bleiben, davon ſind nicht nur ſeine unerſchütterlichen
Ver=
teidiger feſt überzeugt, ſondern auch diejenigen, denen es
vergönnt war, mit eigenen Augen die Nadelſtiche zu
ſehen, die die unüberwindliche Armada den
Feſtungs=
werken beigebracht hat. Rieſige Sandtrichter findet man
wohl rund umher im Boden, längs der ganzen Küſte,
zer=
ſplitterte Fichten= und Olivenbäume auch brandzerſtörte
Wohnhäuſer und der abgeſtumpfte Reſt eines zierlichen
Minarets zeugen von der verheerenden Wirkung der
Gra=
naten. In dem maleriſchen Bergdorf, von dem aus der
Blick die Ebene von Hiſſarlik, dem alten Troja, beſtreicht,
hat das griechiſche Gotteshaus ſehr unter der engliſchen
Zerſtörungswut zu leiden gehabt. Die wehrhaften Plätze
aber ſtehen da, unverſehrt, unbezwungen und jederzeit
bereit, ihr herriſches „Zurück da!” mit der kühlen Ruhe
Schickſal bewahren möchte, von der nordamerikaniſchen der Selbſtſicherheit und weitreichender eherner Stimme
Gelegenheit zur Feſtſetzung auf mexikaniſchem Boden be= an der kleinen Grabſtätte der braven Kanoniere beim
kiſch=deutſche Waffenbrüderſchaft mit dem Tode beſiegelten,
Vielleicht dient das japaniſche Vorgehen in der Turtle= ſo mildert ſich doch der Schmerz bei dem Gedanken, daß Gebote. Sie behaupten, es gebe keinen Präzedenzfall für
Doch die großen Urſachen haben auch große
Wirkun=
gen erzielt, die, obſchon weniger materiell, doch äußerſt
ſichtbar zutage treten, hohe moraliſche Wirkungen,
Sieges=
zuverſicht in dem Herzen auch des geringſten Muſelmanen,
der ſich freut, mit ſeinen fezbehaupteten blonden
Kame=
raden von der nordiſchen Waſſerkante feſt in dem Heiligen
Krieg zuſammenzuſtehen. Osmanlilar, Alemanlaryn,
arkadaſch dyr! (Türken und Deutſche ſind Kameraden), ſo
hört man oſt den einfachen türkiſchen Krieger einen
un=
ſerer blauen Jungen anreden. Möchten unſere Freunde
auch bald lernen, für Aleman einmal das richtige „Deutſch,
Deutſcher Kamerad” zu ſetzen, der deutſche Laut würde
jedem deutſchen Kaeraden mehr zu Herzen gehen und
ihn auch mehr erfreuen als das dem Engländer beigelegte
„John Kikeril” oder „Die Tango”, womit „ees Meſſieurs
vom Typ Bouvet” gemeint ſind.
Uebrigens will es ein ganz merkwürdiger Zufall, daß
unſere türkiſchen Freunde den Mr. Bouvet genau ſo
un=
höflich, in ebenſo verletzender Art begrüßt haben, wie es
anno 70 ſein beſcheidener Vorfahr, die Fregatte Bouvet,
in den Gewäſſern von Havanna von deutſcher Seite
er=
fahren mußte. Auch die Vorſehung, erkennt man, arbeitet
daran mit, die ſchöne feuerfeſte Kameradſchaft ſichtbar zum
Ausdruck zu bringen. Ob wohl die von drüben — die der‟
drei Mächte, die ſich ſo gut verſtändigen — auf die Dauer
auch nur waterproof ſein wird? Nicht nur die Helden
von der ſechſten Traverſe des Forts H., nicht nur der
ge=
feierte Feldwebel Mehmed, ein Sohn der Berge um Ilion,
werden es in alle Zukunft beweiſen, daß Treue und Mut
zwei fleiſchgewordene Tugenden ſind bei Deutſchen und
bei Osmanli. Wer die einzelnen Truppenteile an den
Meerengen bei ihrer ernſten Arbeit geſehen hat ebenſo
eifrig und pflichtbewußt wie freudig und genügſam, wer
die umſichtige Fürſorge der Führer, der nichts entgeht,
beobachten konnte, der hat auch geſehen, daß die geſamte
verjüngte Wehrmacht den alten Kriegergeiſt atmet, der
zum Siege führen muß.
Und eine andere große Wirkung der großen Urſachen
zeigt ſich in der Entmutigung der Gegner. Es herrſcht nur
eine Meinung darüber: „Sie haben Angſt und das ſoll ja
nicht gerade der Anfang der Beſſerung ſein.‟ Ein
ein=
ziger ſehnlicher Wunſch herrſcht an den Dardanellen wie
am Bosporus: Möchten ſie nur wiederkommen, zu Waſſer
und zu Land — der Eupfang iſt unſere Sache. Ermſt
wird es ja dann werden, deſſen iſt ſich jeder bewußt, doch
man iſt diesſeits beſſer gerüſtet als je und, wie die
be=
rufenſte Perſönlichkeit es am Freitag vor der Front der
Tapferen ausſprach, ſo manchem zu dem Liakat=
Ehrin=
zeichen das erſehnte ſchwarzweiße Band anheftend: „Auch
vielen anderen von Euch Braven wird noch Gelegenheit
geboten werden, es ſich zu erwerben.”
L.B.S.
Amerikaner in Dresden an Wilſon.
* Dresden, 20. April. (Ctr. Frkft.) Angeſehene
Mitglieder der hieſigen amerikaniſchen Kolonie
den dem Präſidenten Wilſon ein Schreiben
über=
reichen laſſen, das eine ſehr deutliche Sprache führt. Es
heißt in ihm u. a.:
„Neuerdings wollen die Engländer unſeren
Fabrikan=
ten die Einfuhr von Farbſtoffen aus Singapur nicht
ge=
ſtatten, ohne daß ſie vor dem engliſchen Konſul beeidet
haben, daß die Sendungen nicht bei der Anfertigung von
Waren für den deutſchen Bedarf verwendet werden ſollen.
Steht dies im Einklang mit Ihrem Amtseid? Sind wir
etwa im Begriff, die Freiheit aufzugeben, für die
die Vorfahren gekämpft und geblutet haben, und wieder
eine engliſche Kolonie zu werden? Dadurch, daß Sie den
gegenwärtigen Weltbrand noch anfachen, indem Sie
Kriegsmaterial zu liefern geſtatten, treten Sie
wie=
derum in Gegenſatz zu Ihren Gelübden, Ihre Gebete für
zu wiederholen. Und wenn auch das Auge ſich feuchtet die Einſtellung der Feindſeligkeiten, während Sie
gleich=
zeitig dieſe durch Lieferung von Kriegsmaterial verlän=
Fort Hamidieh. die ihrer ſieben an der Zahl hier die tür= gern, ſind wahre Heuchelei. Indem Sie den
Maſſen=
mord fördern, brechen Sie eines der wichtigſten der zehn
ein Verbot der Ausfuhr von Waffen. Warum nicht einen
ſolchen ſchafffen? Dies wäre Ihr vornehmſtes Vorrecht.
Sie würden zweifellos dadurch den Segen der geſamten
Menſchheit ernten, während Sie jetzt das Geſchrei der
Ver=
wundeten und Verſtümmelten, deren Verletzungen durch
amerikaniſche Mordwerkzeuge verurſacht ſind, hören
müſſen.”
Das Schreiben iſt in engliſcher Sprache auch der
amerikaniſchen Preſſe zugegangen. (Frkf. Ztg.)
Nöte der ruſſiſchen Induſtrie.
* Petersburg, 20. April. Rjetſch gibt einen
Ar=
tikel der radikalen Zeitung Denj über das
Unvermö=
gen der ruſſiſchen Induſtrie, ohne
Staatszu=
ſchüſſe ſelbſtändig etwas zu leiſten, wieder. Rjetſch führt
dazu aus: Kaum brach der Krieg aus, kaum erſtanden die
wichtigſten Aufgaben für die ruſſiſche Induſtrie, als von
der Induſtrie und den verſchiedenen Induſtriezweigen
ſofort die Parole der Zuwendung von Staatszuſchüſſen
ausging. Dadurch konnte die Induſtrie nur unter
Vor=
mundſchaft des Staates wirken. Die Geſuche um ſolche
Zuſchüſſe mehren ſich jetzt wie Pilze; ohne Staatsgelder
tut keiner mehr einen Schritt. Dies läßt die ernſteſten
Befürchtungen über die Zukunft der Induſtrie
auf=
kommen.
* Petersburg, 20. April. Ruſſiſche Induſtriekreiſe
beſchweren ſich, daß anſtelle des nunmehr ausgeſchalteten
deutſchen Einfluſſes den Angehörigen anderer
Nationen der Einfluß auf die Induſtrie eingeräumt
werde. Wenn ſchon die ruſſiſche Induſtrie gegen fremde
Einflüſſe geſchützt werden ſolle, ſo könne dies nur durch
eine Stärkung der einheimiſchen Induſtrie geſchehen.
Ernüchterung in England.
* Brüſſel, 19. April. (Ctr. Bln.) Die Anzeichen,
daß in England eine gewiſſe Ernüchterung
platz=
zugreifen beginnt, mehren ſich mit jedem Tag. Die zu
wegen Mangel an Arbeitskräften nicht möglich geweſen
war.
Zum Frühſtück waren wir bei dem kommandierenden
General geladen. Er wohnt mit ſeinem Stab in einem
großen Schloſſe mit prachtvollen Parkanlagen, das einem
franzöſiſchen Architekten gehört, der während des Krieges
geflohen iſt. Man malte ſich zwar aus, wie wunderſchön
es hier im Sommer ſein müſſe, hoffte und wünſchte aber,
dieſen hier nicht mehr zu erleben. Die Entſchuldigung.
daß wir uns in unſeren unſauberen Automobilanzügen
zu Tiſch ſetzten müßten, ließ der liebenswürdige
Gene=
ral, der ſich eingehend nach allem und auch nach der
Stim=
mung im deutſchen Volke erkundigte, gerne gelten.
Auf der Rückfahrt beſichtigten wir noch das intereſſante
alte Kaſtell Ham, wo Ludwig Napoleon 1840—46 als
Staatsgefangener ſaß. Abends waren wir im Heim des
Oberbefehlshabers der Armee zu Gaſte geladen, der aber
wegen Erkältung das Bett hüten mußte und durch den
Ehef des Stabes vertreten war. Die Räume des einem
franzöſiſchen Notar gehörigen ſchloßartigen großen
Ge=
bäudes waren wohnlich und elegant hergerichtet. Der
gaſtgebende General, der uns mit ausgeſuchter
Liebens=
würdigkeit empfing unterhielt ſich nach dem Abendeſſen
im Kreiſe ſeiner Offiziere mit ſeinen Gäſten noch
län=
ger als eine Stunde über alle den Krieg betreffenden
Fragen.
Wenn man lange Zeit fernab von dem Schäuplatz
des Weltdramas geſtanden hat und plötzlich in den
Mittel=
punkt der die Welt bewegenden Ereigniſſe verſetzt wird,
ſo kommt man ſich vor wie einer, der auf einem
Zauber=
mantel in ferne Länder und an das Ziel ſeiner Wünſche
geführt iſt; oft war es mir, als wenn alles wie im Fluge
Erſchaute und Erlebte nur ein ſchöner Traum ſei, und die
„Fülle der Geſichte” war ſo groß, daß es tagelanger
Sammlung bedurfte, um der empfangenen Eindrücke Herr
zu werden.
* „Die Beſchießung Hamburgs.” In der Neuen
Hamburger Zeitung leſen wir: Journal, Matin und die
anderen Pariſer Blätter vom 15. April, die uns heute auf
den Redaktionstiſch flogen, ſind angefüllt mit
ſenſatio=
nellen Kopenhagener und Londoner Telegrammen über
eine höchſt erfolgreiche Beſchießung Hamburgs. Da lieſt
man in fetteſten Buchſtaben:
Franzöſiſche Flieger bombardieren
Ham=
burg. Die Kaſernen ſtehen in Flammen.
London, 13. April. Ein in Kolding, Dänemark,
heute aus Hamburg eingetroffener Reiſender ſagt,
fran=
zöſiſche Flieger hätten geſtern Bomben auf Hamburg
ge=
worfen. Zwei der Bomben wären auf die
Imbuwetter=
ſtraße (!) gefallen. Mehrere Perſonen wurden verwundet.
e in Flammen auf. Den Fliegen
ge=
lang es, zu enſkommen.
Kopenhagen, 13. April. Zwei der Geſchoſſe
fielen auf die Kaſernen in der Buwterſtraße (!), ſteckten
ſie in Brand und verwundeten mehrere Soldaten.
Zu dieſem angeblichen Fliegerbeſuch ſchreibt das
ver=
breitete Journal mit einem Ernſt, der bei ſolchem
Blöd=
ſinn um ſo komiſcher wirkt: „Dieſe Nachricht wird nicht
verfehlen, zugleich zu überraſchen und unſern Mut zu
ſtärken. Sie beweiſt, zu welchen Prachtleiſtungen unſere
Flieger fähig ſind und über welch wunderbare Flugzeuge
ſie verfügen. Aber von wo ſind ſie abgeflogen? Sollten
ſie von irgendwelchem Punkte franzöſiſchen Gebiets
auf=
geſtiegen ſein, dann müßte die in der Luftlinie
zurück=
gelegte Entfernung auf wenigſtens 600 Kilometer geſchätzt
werden, ſelbſt wenn ſie von der äußerſten Nordſpitze
Frankreichs die Reiſe angetreten hätten. Eine andere
Hypotheſe, die in den gut informierten Kreiſen
mehr Glauben findet, wäre, daß die kühnen Flieger ſich
von Bord eines der Fahrzeuge der franzöſiſch=engliſchen
Flotte, die in der Nordſee kreuzt und die Blockade
aus=
übt (9), aufgeſchwungen hätten. Dann würde die
zurück=
gelegte Entfernung ſich ſehr vermindern. Vermindern
ſtätigt wird, die moraliſche Würkung, die der kühne
An=
ſchlag unſerer Flieger über einen der geſchützteſten Häfen
Deutſchlands hervorzurufen nicht verfehlen dürfte.”
Statt einer Beſtätigung der Kopenhagener fetten
Ente kamen inzwiſchen wohl nach Paris die Meldungen
* Garros’ Gefangennahme. Mit Garros iſt einer der
berühmteſten franzöſiſchen Flieger in deutſche
Gefangen=
ſchaft geraten. Er gehört zu den Vorkämpfern der
Luft=
ſchiffahrt in Frankreich und behauptete ſich auch in
ſpäte=
ren Jahren gegen die in ſchneller Folge auftauchenden
neuen Fluggrößen. Senſationell war der von Garros
im Jahre 1912 unternommene erſte Flug über das
Mittel=
ländiſche Meer. Er flog damals von Toulon nach
Bi=
zerta, ſpäter kehrte Garros dann im Aeroplan von Afrika
über Neapel und Rom zurück. Speziell in Höhenflügen
war Garros mübertrefflich. Immer wieder überbot er
ſeine eigenen Leiſtungen in tollkühnen Flügen. Auch in
zahlreichen, internationalen Wettbewerben befand ſich
Gar=
ros ſtets unter den Erſten. Nach den Angaben des Figaro
ſoll er jüngſt bei Dirmuiden mit deutſchen Fliegern
zu=
ſammengetroffen ſein und bewirkt haben, daß zwei von
ihnen in die Tiefe geſtürzt ſind; ſie ſollen am Abend in
aller Stille nicht wie Soldaten, ſondern wie Verbrecher
berdigt worden ſein, weil die Militärbehörden ihnen
keine militäriſchen Ehren erweiſen wollten. Nun hat
Gar=
ros ilber das Schickfal erreicht
— Der Film als Werber. Die Engländer hoffen,
einen neuen Helfer für die Werbung von Rekruten
gewon=
nen zu haben: den Film. Auf dieſen Gedanken ſind ſie
durch das Unternehmen des franzöſiſchen
Kriegsminiſte=
riums gekommen, das eine Expedition von
Kinophotogra=
phen zu den Schützengräben entſandt hat, um Bilder zu
erlangen, die die öffentliche Meinung in neutralen
Län=
dern „aufklären” ſollen. Die engliſchen Werbeoffiziere ſind
ganz begeiſtert von der Ide und hoffen, wenn ſie
entſpre=
chende Films, die das engliſche Heer „an der Arbeit”
zei=
gen, erlangen können, nun endlich die Millionen zur
eng=
liſchen Fahne zu bringen, die bisher doch noch nicht ganz
vollzählig zu ſein ſcheinen. Wie das geſchehen ſoll, malte
einer der leitenden Werbeoffiziere folgendermaßen aus:
„Die Kinematographen=Theater haben ein Publikum, das
ſich zu einem ſehr großen Teil aus jungen Leuten in Zivil,
die doch im beſten dienſtfähigen Alter ſtehen,
zuſammen=
ſetzt. Man kann leider nicht leugnen, daß die Tatſachen
des Krieges von den Bürgern unſeres Landes nicht im
richtigen Lichte geſehen werden. Die offiziellen
Schlacht=
berichte wirken nicht auf die Einbildungskraft der Maſſen,
und um hier nachzuhelfen, iſt vor allem das Kino berufen.
Ein Appell an das Auge iſt der wirkſamſte, den man ſich
würde ſich aber auf keinen Fall, wenn die Nachricht be= vorſtellen kann. Wenn unſere jungen Leute durch den
Film die Arbeit ihrer Kameraden in den Schützengräben
ſehen könnten, ſo bin ich überzeugt, daß von allgemeiner
Wehrpflicht nicht mehr die Rede zu ſein brauchte. Die
Männer zu Hauſe ſtellen ebenſo gutes Soldatenmaterial
dar wie die, die als erſte zu den Fahnen eilten. Es fehlt
von kühnen Zeppelinflügen, die keine Entenflüge waren! ihnen auch nicht ſo ſehr an Vaterlandsliebe, wie an
Vor=
ſtellungskraft. Das Schlachtbild iſt aber, wie jeder
Kino=
leiter beſtätigen kann, der volkstümlichſte Film. Wenn
nur die rechten Bilder herbeigeſchafft werden, die die laichte
Seite ebenſo wie die tragiſchere des Krieges
veranſchau=
lichen, ſo werden die Werbeoffiziere mehr zu tun
bekom=
men, als es bisher der Fall war.”
* Grillparzer und die Engländer. Im
Augen=
blick, wo wir durch den Zhlus im Hoftheater im
Zeichen Grillparzers ſtehen, mag es intereſſieren, des
Dichters Anſichten über unſere engliſchen Bettern zu
hören. Auch Grillparzer hatte ihren Charakter gründlich
durchſchaut und weiht den Söhnen John Bulls in
ſeinen Epigrammen wenig ſchmeichelhafte Worte. Das
eine mit der Ueberſchrift „Engliſche
Gevatter=
ſchaft lautet: Ihr ſchwärmt entzückt mit begeiſterten
Blicken — für die Freiheit der Länder, die ohne Fabriken.
Das andere, „Engliſch” betitelt, lautet: Klebt man gar
zu ſehr am Alten — Wirds zuletzt doch morſch und
faul — Von Eurer Freiheit habt Ihr nichts behalten —
Als das ungewaſch’ne Maul.
Kriegsbeginn gegründete=Independent Labour Party, die
unter Führung der Parlamentsmitglieder John Burns,
Ramſay Macdonald, Keir Hardy und Trevelyan die
Po=
litik des Miniſteriums Asquith bekämpfte, aber nur eine
geringe Anzahl von Anhängern zählte, iſt jetzt zur ſtärkſten
Arbeiterpartei in England herangewachſen, und die
Ti=
mes ſind genötigt, ihren ſteigenden Einfluß auf die
arbei=
tenden Klaſſen und den „Man in the Street”
anzuer=
kennen. Dieſe Partei,ſteht aber auf dem Standpunkt, daß
der gegenwärtige Krieg für das engliſche Volk gar kein
nationaler Krieg, ſondern bloß ein Krieg der
Her=
ren Asquith, Grey und Winſton Churchill
iſt. Daß die Enttäuſchung aber auch die Bürgerklaſſen
und nicht zum geringſten die in England bekanntermaßen
ſo einflußreiche Finanzwelt erfaßt, beweiſt der
aufſehen=
erregende Artikel des Economiſt, der größten und
verbrei=
tetſten Handels= und Finanzzeitung in London, deſſen
Inhalt teilweiſe ſchon mitgeteilt wurde. Der Economiſt
bezeichnet nämlich das Eingreifen Großbritanniens in
den Weltkrieg als einen verhängnisvollen Fehler und
ſtellt feſt, daß es beſſer geweſen wäre, Neutralität zu
be=
wahren, wie Gladſtone im deutſch=franzöſiſchen Kriege
von 1870/71. (D. T.)
* Die engliſche Preſſe iſt mit den „Siegen bei
Neuve Chapelle” jetzt höchſt unzufrieden; ſie
macht ihren Unmut in ſcharfer Weiſe geltend. So ſag:
neuerdings Daily Chronicle bei einer Beſprechung des
Berichtes: Die Ergebniſſe des Kampfes des zweiten und
dritten Tages waren gleich Null, und French gab der
Angriff auf. Daß der Kampf drei Tage dauerte, wird der
Oeffentlichkeit neu ſein. Frenchs Berichte ſprachen
ſeiner=
zeit nur von deutſchen Gegenangriffen am zweiten und
dritten Tage und deuteten in keiner Weiſe an, daß dieſe
beiden Tage eine teuer bezahlte erfolgloſe
Offenſive unſererſeits darſtellen.
Grey auf Reiſen.
* Berlin, 20. April. Daß der engliſche Miniſter
des Außern, Grey, ſich zurzeit in Kopenhagen
be=
findet, wohin er aus Holland gereiſt ſei, hat der
Ham=
burger Berichterſtatter der Voſſiſchen Zeitung von einer
gut unterrichteten Hamburger Bank gehört. Grey treffe
in Kopenhagen mit Vertretern der ruſſiſchen Regierung
zu=
ſammen.
Die Arbeiterfrage in England.
* London, 20. April. Times meldet aus
Bir=
mingham unterm 18. April: Unter den Arbeitern
verſchiedener Induſtrien im Bezirke von Birmingham
herrſcht ziemliche Unruhe. Es ſteht außer Zweifel, daß
die Produktion unter dieſen Umſtänden leidet. Die
Ur=
ſache der Unruhe iſt teilweiſe in der Trinkfrage, teilweiſe
in der Forderung höherer Löhne zu ſuchen. Dasſelbe
Blatt meldet aus Workington vom 18. April: Siebzehn
Hochöfen, die Hämatit für Munition und
Eiſenbahnmate=
rial herſtellten, werden infolge des Streiks von 1200
Arbeitern, die am Samstag ihre Kündigung eingereicht
haben, ausgeblaſen werden müſſen. Demſelben Blatt
wird aus Neweaſtle berichtet: Die Regierungskommiſſion
für Munitionsproduktion forderte von allen
Maſchinen=
fabriken und Schiffswerften der Nordküſte Statiſtiken über
ihre Arbeiten ein, ſowie bei den für die Regierung
ar=
beitenden Werken über ihren Arbeiterbedarf. Sobald die
Ergebniſſe vorliegen, wird die Kommiſſion eine
Neuver=
teilung der Arbeiter vornehmen und über die Verwendund
von für induſtrielle Zwecke benutzten Maſchinen für
Hee=
reszwecke entſcheiden. Der Arbeitermangel iſt ſo
ernſt, daß die Forderung nach einer Beſſerung berechtigt
iſt. Die Kommiſſion wird die Frage zu erwägen haben,
ob die zu Anfang des Krieges zur Armee eingetretenen
Leute wieder zur Induſtrie entlaſſen werden müſſen, da
die Armee aus dem Tynegebiet 30000 Rekruten
gewon=
nen hat.
* London, 20. April. Der Labour Gazette zufolge
gingen die Arbeitslöhne im März beträchtlich in die
Höhe, beſonders in der Maſchinen= und Schiffbau=
In=
duſtrie. In dieſen Betrieben hatten 446 267 Arbeiter mit
48 297 Pfund Sterling von der Lohnerhöhung Nutzen.
Im ganzen ſtiegen die Wochenlöhne um 72713 L. Im
erſten Quartale des laufenden Jahres belief ſich die
Lohn=
ſteigerung auf 108809 & wöchentlich. Daran waren
742003 Arbeiter beteiligt. Auch die Löhne der
Landarbei=
ter ſind ſeit Jahresbeginn allgemein geſtiegen.
Bulgarien und die Türkei.
* Köln, 19. April. Die Köln. Ztg. meldet aus
Sofia vom 18. April: Nach einer bulgariſchen
Erklä=
rung iſt die Verminderung oder drohende Einſtellung des
Warenverkehrs nach und von der Türkei auf die jetzige
Verteilung der bulgariſchen und der türkiſchen
Eiſenbahn=
wagen zurückzuführen. Unfreundliche Abſichten
der bulgariſchen Regierung ſind nicht
vor=
handen. Der Eiſenbahndirektor Merfow iſt nach
Kon=
ſtantinopel entſandt worden, um auch dieſes zu ordnen.
Der Erklärung kann geglaubt werden. In der Türkei
ſind in letzter Zeit Anzeichen einer gewiſſen Vorbereitung
im Gebiete von Adrianopel bemerkbar. Man darf darin
weniger ein Mißtrauen gegen Bulgarien als eine
Maß=
regel weiſer Vorſicht gegenüber ruſſiſchen
Unternehmun=
gen erblicken. Es iſt Tatſache, daß in Bulgarien ſichere
Anzeichen für die Abſicht eines ſolchen Unternehmens
vor=
handen ſind, wobei es zweifelhaft ſein mag, wann, und
ſogar ob es ausgeführt wird. Das Auftreten der Mächte
des Dreiverbandes war in den letzten Wochen beſtimmter
und daher eindrucksyoller.
Japan und China.
* Kopenhagen, 19. April. (Ctr. Bln.) Ueber
die Stellungnahme Englands und
Ruß=
lands zu den japaniſchen Forderungen an China wird
unter Umgehung der engliſchen Zenſur folgendes bekannt:
Der engliſche und der ruſſiſche Botſchafter in Tokio ſinv
gemeinſam beim Miniſter des Auswärtigen Kato
vor=
ſtellig geworden und haben mit Nachdruck darauf
hinge=
wieſen, daß es für Japans Verbündeten unmöglich ſei,
ſich in Verhandlungen über die chineſiſche Frage
einzu=
laſſen, falls nicht Japan einen beträchtlichen Teil ſeiner
Forderungen China gegenüber fallen laſſe. Auch die
Ver=
einigten Staaten haben die japaniſche Regierung in
Kenntnis geſetzt, daß ein Teil ihrer Anſprüche die
ver=
traglichen Vereinbarungen zwiſchen der Union und China
verletzt. In China iſt die Erregung über die drohende
Haltung Japans ſehr groß. Der japaniſche Botſchafter
Hioki wurde in den Straßen von Peking von der Menge
tätlich angegriffen. Er trug erhebliche Verletzungen
da=
von und war mehrere Tage außerſtande, an den
diplo=
matiſchen Verhandlungen teilzunehmen.
* Petersburg, 20. April. Rjetſch meldet aus
Irkutsk: In Schanghai hielten chineſiſche Kaufleute eine
ſehr ernſte und bedeutſame Verſammlung ab, in der
be=
ſchloſſen wurde, den geſamten kaufmänniſchen
Ver=
kehr mit den Japanern aufzugeben und
ſtrengſte Boykottierung ſämtlicher japaniſcher Banken,
Waren und Schiffahrtsunternehmungen durchzuführen.
Der Beſchluß hat große Bedeutung, und der Bedrohung
des japaniſchen Handels werden die ernſteſten Folgen
beigemeſſen.
* Petersburg, 20. April. Rjetſch wird aus
Waſhington gemeldet: Die Regierung fragte
in Tokio nach dem Grund für die Entſendung
japa=
niſcher Truppenmaſſen nach China an. Eine
Antwort iſt bisher nicht gegeben worden.
Die Japaner in Mexiko.
* Berlin, 20. April. Im Hafen von Veracrug
ſollen nach einer Meldung der Londoner Morning Poſt
die die Voſſiſche Zeitung wiedergibt, der japaniſche
Panzerkreuzer „Iwate” und der japaniſche Kreuzer
„Kaſagi” mit zwei Kanonenbooten eingelaufen ſein.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 21. April.
* Militärdienſtnachrichten. Befördert: Zum Oberſt:
der Oberſtleutnant Marſchall v. Bieberſtein in
der 4. Ing.=Inſpektion und Ing.=Offizier vom Platz in
Mainz; zu Majoren: die Hauptleute und Kompagnie=
Chefs Schildhauer im Inf.=Leib=Regt. Nr. 117
Staubeſand, Trapp im Inf.=Regt. Nr. 118; zum
Hauptmann: der Oberleutnant Quade im Inf.=Regt.
Nr. 168; zum Oberleutnant: der Leutnant Backof im
Inf.=Regt. Nr. 168. v. Eichmann, Rittmeiſter a. D.
zuletzt Bez.=Offizier beim Landw.=Bez. Erbach, jetzt Abt.=
Kommandeur bei den Mun.=Kol. des 18. Armeekorps, der
Charakter als Major verliehen. Als Unteroffizier (
Kriegs=
freiwilliger) im Inf.=Regt. Nr. 117 eingeſtellt: der
Unter=
ſekundaner Fleiſchmann, Kadett der Haupt=
Kadetten=
anſtalt. Befördert: zum Oberleutnant: der Leutnant
Büttner der Landw.=Inf. 1. Aufgebots (I Darmſtadt),
jetzt im Landft.=Inf.=Bat. Schlettſtadt. Zum Aſſiſtenzarzt
der Landwehr 1. Aufgebots befördert: der Unterarzt des
Landſturms Dr. Reinewald (Gießen) bei der 2. Erſ.=
Abt. des Feldart.=Regts. Nr. 61. Zum Aſſiſtenzarzt der
Landwehr 2. Aufgebots befördert: der Unterarzt der
Landwehr 2. Aufgebots Bernius (Mainz) bei der Feſt.=
Komp. 121. Zum Oberleutnant befördert: Lt. Stahl
vom Luftſchiffer=Bataillon Nr. 5.
— Großh. Hoftheater. Heute wird die
Lokal=
poſſe „Datterich” wiederholt, B 38. Mit einer
Auf=
führung des dramatiſchen Märchens „Der Traum ein
Leben” wird am Donnerstag, den 22., auf C 36, der
Grillparzer=Zyklus beendet. In dieſem Werke, das hier
lange nicht gegeben wurde und nun neu einſtudiert und
neu inſzeniert wird, wirken in den Hauptrollen die
Damen Meißner, Niedt und Pils, ſowie die Herren
Baumeiſter, Ehrle, Heinz, Knispel, Schneider und
Weſter=
mann mit. Freitag, den 23., wird nach längerer Zeit
wieder „Boheme” in den Spielplan aufgenommen,
hierauf das Ballett „Im Reifrock” von Hedwig Ehrle
zum erſtenmale aufgeführt. Auf Allerhöchſten Befehl ver= das Hoftheater am Samstag, den 24., ein großes
Wohltätigkeitskonzert zugunſten der Kriegsfürſorge der
Stadt Darmſtadt. An dieſem intereſſanten Abend werden
Lilli Heller, Profeſſor Backhaus, Kammerſänger Einar
Forchhammer, Profeſſor Hans Herrmann und
Kammer=
ſänger Soomer mitwirken. Der Abend, zu dem die
kleinen Preiſe gelten, fällt den A=Abonnenten zu. Der
Vorverkauf für dieſes Konzert beginnt Mittwoch früh.
Das Programm wird in den nachſten Tagen bekannt
gegeben.
— Wohltätigkeitskonzert am Hoftheater. Vom
Hoftheater wird uns geſchrieben: Auf Allerhöchſten
Be=
fehl findet am Samstag, den 24. (A 35), ein großes
Wohltätigkeitskonzert zugunſten der
Kriegsfürſorge der Stadt Darmſtadt ſtatt.
Die Namen der Mitwirkenden bei dieſem Konzert
ſtempeln dasſelbe zweifellos zu einer der vornehmſten
künſtleriſchen Veranſtaltungen, die bisher in Darmſtadt
ſtattfanden. Es wirken mit: Kammervirtuos Wilhelm
Backhaus, Kammerſänger Einar Forchhammer,
Pro=
feſſor Guſtav Havemann, Profeſſor Hans Herrmann,
Kammerſänger Walter Soomer. Das hervorragendſte
Intereſſe bei dieſem Konzert wird ſich ſechs
Klavier=
ſtücken Seiner Königlichen Hoheit des Großherzogs
zu=
wenden, die derſelbe kürzlich vollendet hat und die
bei Gelegenheit dieſes großen Wohltätigkeitskonzertes
zum erſtenmale der Oeffentlichkeit bekannt gemacht
werden. Durch Kammerſänger Soomer werden eine
Anzahl von Kompoſitionen Hans Herrmanns — vom
Komponiſten ſelbſt am Klavier begleitet — zum
Vor=
trag gebracht. Es iſt nicht ohne Intereſſe zu bemerken,
daß Profeſſor Herrmann und Kammerſänger Soomer
ſeit Monaten als hervorragende Gäſte großer
Wohl=
tätigkeitskonzerte nahe an 30000 Mk. für Kriegsfürſorge=
Zwecke aufgebracht haben. Soomer ſowohl wie
Back=
haus und Havemann ſind zum Militär eingezogen, es
iſt das erſtemal, daß auf der Bühne des Hoftheaters bei
einem großen Wohltätigkeitskonzert die Mitwirkenden
in feldgrauer Uniform erſcheinen werden.
Kammer=
ſänger Einar Forchhammer und Profeſſor Guſtav
Have=
mann vervollſtändigen das hervorragende Programm.
Der Kartenverkauf für dieſes Konzert, zu dem die
ge=
wöhnlichen Preiſe gelten, beginnt heute Mittwoch, den 21.
zu den gewöhnlichen Kaſſenſtunden an der
Tageskaſſe=
des Hoftheaters. Die Abonnenten haben das Recht,
gegen Vorweiſung ihrer Abonnementskarte je eine Karte
zu kleinen Preiſen (ſtatt zu gewöhnlichen Preiſen) an
den gewöhnlichen Kaſſeſtunden zu beheben. Eine
Vor=
verkaufsgebühr zu dieſem Konzert wird nicht erhoben.
Kammermuſikabend zum Beſten der
Kriegs=
blindenfürſorge. Unter dem Allerhöchſten Protektorat
Ihrer Königl. Hoheit der Großherzogin wird am
8. Mai im Saale des Hotels zur Traube ein zweiter
Kammermuſikabend ſtattfinden, zu dem Frau
Lilli Wolfskehl, Herr Hofkonzertmeiſter Adolf
Schiering und Herr Hofmuſiker Hugo Andreae
ihre gütige Mitwirkung zugeſagt haben. Der Ertrag
dieſer Veranſtaltung ſoll der Kriegsblindenfürſorge
zu=
gewendet werden.
Volksernährung. Mehrfach wurde angeregt, auch
das Golfplatzgelände nutzbar zu machen.
Ange=
ſichts des Umſtandes, daß es einerſeits an Gelände zum
Anbau von Kartoffeln keineswegs fehlt, andererſeits ein
Umbruch geſchloſſener, wertvoller Grasflächen
unwirtſchaft=
lich wäre, ſoll das genannte Gelände, oder Teile davon,
zur Gewinnung von Futter (Heu und Grummet)
für Milchvieh und Pferde benutzt werden.
Die Beſchaffung von Futter iſt gleichfalls von großer
wirt=
ſchaftlicher Bedeutung.
Die Städtiſche Zentrale für die Volksernährung
im Krieg weiſt darauf hin, daß am Donnerstag und
Frei=
tag in den Lokalen, in denen die Brotkarten ausgegeben
werden, das Heſſiſche Kriegskochbuch zum
Ver=
kauf ausliegt. Die verehrlichen Hausfrauen Darmſtadts
werden freundlichſt gebeten, das Büchlein, das wertvolle
Winke gibt, wie man mit den uns jetzt zur Verfügung
ſtehenden Nahrungsmitteln am zweckmäßigſten
wirt=
ſchaftet, zu kaufen. Wer nicht ſelbſt zur Brotkartenſtelle
geht, kann ſich vielleicht gleichzeitig mit den Karten das
Büchlein mitbringen laſſen. (Es koſtet 15 Pfg.)
— Die Jugendvereinigung der Martinsgemeinde
ver=
anſtaltete, wie alljährlich, einen
Konfirmanden=
abend, der unter Vorſitz von Herrn Pfarrer Storck am
Sonntag ſtattfand. Ein zahlreiches Publikum hatte ſich
eingefunden und nahm die mannigfaltigen, ſchönen
Dar=
bietungen mit dankbarer Freude entgegen. Der Abend
wurde eingeleitet durch den Hochzeitsmarſch von
Mendels=
ſohn, den das Orcheſter unter Herrn Stöhrs Leitung
ſehr wirkungsvoll vortrug. Stimmungsvolle und ergreis
fende Gedichte, von den Herren Altheim, Raab und Engs
mann vorgetragen, folgten in bunter Abwechſlung mit gut
gewählten und feinſinnig dargebrachten Muſikſtücken, um
die Fräulein Schmidt und die Herren Karl Schmidt, Karl
Memminger und Otto Stöhr ſich verdient machten. Herr=
Molter, der zur Zeit dient, fand lebhaften Beifall mit
ſeinen Liedern zur Gitarre. Auch einige turneriſche Dars
bietungen, von Mitgliedern der Jugendvereinigung
aus=
geführt, gefielen ſehr gut. In kernigen Worten wieſen die
Herren Pfarrer Storck und Waitz auf Zwecke und Ziele
der Jugendvereinigung hin; ihre begeiſterten
Ausführun=
gen dienen hoffentlich dazu, der Vereinigung noch recht
viele Mitglieder zu werben! Ihr Wirken trägt jedem
Ge=
ſchmack Rechnung und kann jedem jungen Mann Anregung
und Abwechſlung bieten. Jetzt, zu Beginn der ſchönen
Jahreszeit, ſei vor allem auf das Wanderleben
hinge=
wieſen, das die Vereinigung eifrig pflegt. Der Sommer
lockt jetzt zum Wandern in Gottes freier Natur! Da bietet
die Jugendvereinigung jedem jungen Mann Gelegenheit,
in froher Geſellſchaft ſich in der näheren und weiteren
Um=
gebung unſerer Vaterſtadt zu ergehen! Ein ſchwungvolles
Muſikſtück: „Wir müſſen ſiegen!” vom Orcheſter
vorzüg=
lich vorgetragen, fand begeiſterten Widerhall in den Herzen
der Zuhörer. Es leitete zum zweiten Teil des Abends
über, der ein Theaterſtück: „Der Pfarrer von Leuthen”
brachte. Die Damen Frl. Molter und Frl. Weißgerber,
ſowie die Herren Haslinger, Germann und Weißgerber
machten ſich um die Aufführung verdient und ſpielten
mit=
viel Geſchick ihre Rollen. Das hübſche hiſtoriſche Feſtſpiel
Ernſt Alberts, das gut in unſere Zeit paßt, weckte
leh=
haften Beifall. Ein Orcheſterſtück, „Zigeunerlager”, ſchloß
den abwechflungsreichen Abend, der wohl allen
Teil=
nehmern einige genußreiche Stunden bereitet hat und
ihnen in dankbarer Erinnerung bleiben wird!
Betreten des Exerzierplatzes. In letzter Zeit
ſind wieder militäriſche Uebungen auf den Uebungsplätzen
in der Gemarkung Darmſtadt, namentlich auf dem
Exerzierplatz am Rheintor, durch Herandrängen des
Publikums an die Truppen geſtört worden. Es
wird deshalb erneut in einer Bekanntmachung des
Polizei=
amts auf die für das Betreten der militäriſchen
Uebungs=
plätze bei Darmſtadt geltende Verordnung hingewieſen.
Nach dieſer Verordnung iſt das Betreten des
Infanterie=Exerzierplatzes und der Reitplätzer
während der daſelbſt ſtattfindenden Truppenübungen,
ſowie der Sprunggärten und der militäriſchen
Schieß=
ſtände in der Gemarkung Darmſtadt Zivilperſonen
unterſagt. Wer der Aufforderung des Militärs oder
der Polizeiorgane, den betreffenden Platz zu verlaſſen,
nicht ſofort Folge leiſtet, oder Sprunggärten und
Schieß=
ſtände unbefugt betritt, wird mit Geldſtrafe bis
zu 10 Mk. beſtraft. Es wird auf das Dringendſte
empfohlen, die Vorſchriften dieſer Verordnung zu beachten.
und zwar namentlich, was den Exerzierplatz am Rheintor
betrifft. Wenn die Uebungen, die in der heutigen Zeit
von der größten Wichtigkeit ſind, weiter wie ſeither von
dem Publikum geſtört werden ſollten, würde die
Militär=
behörde genötigt ſein, das Betreten des Exerzierplatzes
überhaupt zu verbieten.
Eröffnung der Stein=Fichte=Schule zu Darmſtadt.
In aller Stille fand am Montag in einem ſchön
ge=
legenen Landhaus am Heinrichwingertsweg die
Eröff=
nung der erſten Stein=Fichte=Schule ſtatt.
Von der Ueberzeugung durchdrungen, daß die Tat
die Hauptſache iſt, wurde von einem Kreiſe, der ſich ſchon
längere Zeit um das Zuſtandekommen einer Reformſchule
in Darmſtadt bemüht, endlich dieſer Gedanke verwirklicht
und ein Anfang gemacht.
Die Feier vollzog ſich im Kreiſe der Eltern, Kindel=
und Lehrer in herzerquickender Urſprünglichkeit, dem
Geiſte des Stein=Fichteſchen Erziehungsſtaates
entſpre=
chend. Johannes Langermann der bekannte
Re=
formpädagoge und Verfaſſer des grundlegenden Werkes
„Steins politiſch=pädagogiſches Teſtament —
Volksge=
ſundung durch Erziehung” hielt als Leiter der Schule
nach Vortrag und Spiel eines weihevollen Liedes eine
tief bewegende Anſprache an die Eltern und Kinder, in
welcher er betonte, wie großen Wert er auf das Zuſam=
menwirten von Erziehungsſtat und Familie, alſo auch
Zuſammenarbeit von Lehrern und Eltern legte (im
Gegenſatz zu anderen Reformſchulen und
Landerziehungs=
heimen). Alles was wir nach dem Kriege erhoffen,
könnte für die Zukunft nur geſichert werden, wenn wir
zu einer natürlichen Schule kommen, aus der allein die
neue Familie, die neue Gemeinde, der neue Staat
heraus=
wachſen könne.
Die gemeinſchaftliche Erziehung der geſamten
Ju=
gend des deutſchen Volkes, ohne Unterſchied der
Geſchlech=
ter, Stände und Bekenntniſſe müſſe erſtrebt werden,
da=
mit das deutſche Volk dauernd zu innerer Einheit in
Ge=
müt und Willen komme, als beſte Schutzwehr gegen alle
unſere Feinde ringsum.
So wie die Sonne die wichtigſte Bedingung zur
Ent=
wicklung der Pflanze iſt, ſo ſchätzt er die Freude
al=
mächtigſten Entwicklungsfaktor für das Kind bei jeder
Betätigung in Schule und Haus, alſo müſſe auch der
Unterricht freudig geſtaltet werden, was auch durch ſeine
eigenartigen Unterrichtsſpiele für jedes Fach ermöglicht
würde. Mit Nietzſches „Eurer Kinder Land ſollt ihr
lieben: dieſe Liebe ſei euer neuer Adel”, ſchloß er die
packende Anſprache.
Dann ging’s an die Tat. Ein Marſchlied wurde
ein=
geübt und danach durch Haus und Garten marſchiert,
woran auch die Eltern freudig teilnahmen. Im
Schul=
garten, der als Eigentum der darauf zu erziehenden
Jugend nach den Grundſätzen der Mitverantwortung
und Mitbeſtimmung bearbeitet und verwaltet werden ſoll,
wurde darauf die erſte Arbeit getan und war es ein
ent=
zückendes Bild, die Kinder mit ihren Lehrern bei der
Gar=
tenarbeit zu beobachten. Dann kam die Frühſtückspauſe,
nach welcher die Geſamtheit im Bilde feſtgehalten wurde.
Darauf wurde in den Schulzimmern Botanik=Unterricht
erteilt und zwar nach dem Grundſatz der Stein=Fichte=
Schule, daß jeder Unterricht ein Handeln des Kindes ſein
muß, welches auf ſeiner Unterſtufe die Form des Spiels
hat. Mit Staunen und Freude beobachteten die Eltern,
wie rege ſich alle Kinder an dieſem Unterrichtsſpiel
be=
teiligten, und iſt damit entſchieden die idealſte Form des
Unterrichts gefunden.
Beim handelnden Unterricht fällt auf dieſe Art alles
ſogenannte Lernen und die damit verbundene häusliche
Zwangsarbeit als natur= und zweckwidrig fort und ſtellt
ſich die Stein=Fichte=Schule die Aufgabe, den Spieltrieb
des Kindes allmählich in den Arbeitstrieb des
Erwach=
ſenen überzuführen. Bald ſchlug es 12 Uhr und war
da=
mit der erſte Unterrichtstag zu Ende. Es wäre zu
wün=
ſchen, daß möglichſt viele Kinder des Segens dieſes
Un=
terrichtes teilhaftig würden, ſo dachten die meiſten Eltern,
die an dem erſten Schultag der Stein=Fichte=Schule
teil=
nahmen und im Gegenſatz dazu ihrer eigenen einſtigen
Schulqualen gedachten.
Das Ziel der Stein=Fichte=Schule iſt die
Verwirklich=
ung der drei auch vom „Deutſchen Lehrer=Verein”
vertre=
tenen Ideen: der nationalen Einheitsſchule, der
Arbeits=
ſchule und der ſtaatsbürgerlichen Erziehung. Wie dieſes
zu erreichen iſt, zeigt die eben erſchienene Programm=
Schrift „Ziele und Grundlinien des Erziehungsſtaates
Stein=Fichte=Schule zu Darmſtadt” in treffender
Zuſam=
menfaſſung. Dieſe Programm=Schrift iſt durch den
Ver=
ein Stein=Fichte=Schule, Darmſtadt,
Heinrichwingerts=
weg 3, oder durch die Buchhandlungen zu beziehen.
sd. Bürſtadt, 19. April. (Brandſtifter.) Die
Jagdhütte, welche ſich in der Nähe der Bahnlinie zwiſchen
Ried und Worms befand und in einer der letzten Nächte
gänzlich niedergebrannt iſt, wurde von fünf 17= und
18jährigen hieſigen Burſchen, wie jetzt ermittelt iſt, aus
Unachtſamkeit in Brand geſteckt. Die Burſchen,
die in der Hütte ſchlafen wollten, hatten ein brennendes
Streichholz achtlos auf den Boden geworfen, wodurch ein
Funken in einen Haufen Stroh flog, der in der Hütte
lag. Dieſer ging ſofort in Flammen auf und die Hütte
brannte nun auch gleich, ſo daß ſich die Burſchen kaum
noch retten konnten und der eine erhebliche Brandwunden
davontrug. Ein Bahnwärter fand nun auf dem Felde
eine halbverbrannte Weſte und ein Arbeitsbuch, in
welchem man noch Bürſtadt und den Namen des hieſigen
Bürgermeiſters leſen konnte. Dadurch konnten die
Brand=
ſtifter feſtgeſtellt werden. Dieſe hatten auch mehrere
Flaſchen Wein, Brot und Kartoffeln geſtohlen, was ſie
alles in der Hütte aufbewahrten.
Mainz, 20. April. (Eine Automobilſtraße
von Mainzbis Bingen) ſoll, wie ein
Berichterſtat=
ter meldet, direkt am linken Rheinufer entlang projektiert
ſein. Schon vor längerer Zeit wurde berichtet, daß hart
am Rhein entlang eine mächtige Pappelallee von Mainz
bis Bingen angelegt werden ſoll. Wenn dieſe tatſächlich
zu einer Straße für Autos ausgebaut werden ſollte, ſo
wäre damit den vielen blühenden Ortſchaften zwiſchen
Mainz und Bingen, die ſehr ſtark unter dem gewaltigen
Autoverkehr, im Somer namentlich, leiden, gewiß ſehr
ge=
dient, während andererſeits auch für die Autler eine
pracht=
volle Fahrſtraße am herrlichen Rheinſtrom entlang
ge=
ſchaffen wäre, die kaum in Deutſchland ihresgleichen
fin=
den dürfte.
Worms 20. April. (Stiller Wohltäter.) In
dem zum Anſammeln ungebrauchter Brotſcheine
beſtimm=
ten, an der Brunhildenbrücke angebrachten Kaſten fand
ſich geſtern unter anderem in einem Briefumſchlag ein
Brotſchein vor, dem gleichzeitig für einen Laib Brot 80
Pfennig in Briefmarken beigefügt waren.
Auf dem Briefumſchlag gab der ungenannte Spender die
Bitte kund, „den Inhalt an jemand abzugeben, wo der
Vater im Felde gefallen iſt und eine große Familie
vor=
handen iſt”.
Bingen, 20. April. (Metzelſuppe gratis.) In
patriotiſcher Weiſe ſtellen die hieſigen Metzgermeiſter die
in ihren Betrieben gewonnene Metzelſuppe dem
Pu=
blikum gratis zur Verfügung.
Lollar, 20. April. (Entſprungene
Zuchthäus=
ler.) In der benachbarten Gemarkung Staufenberg,
un=
weit der Straße Gießen-Marburg, wurden auf einer
Wieſe zwei Sträflingsanzüge und ein Kinderſweater
ver=
ſcharrt vorgefunden. Die Gendarmerie in Lollar wurde
von dieſem Funde benachrichtigt und nahm die Sachen in
Verwahr. Die Kleidungsſtücke ſtammen vermutlich von
den beiden am 14. ds. Mts. aus dem Zuchthaus
Marien=
ſchloß bei Butzbach entſprungenen
Zuchthäus=
lern. In der Nacht vom 14. auf den 15. ds. Mts. wurden
hier aus einem Hofe Kleidungsſtücke, 2 Arbeitshoſen, 1
Rock, 1 Paar Strümpfe und 1 Kinderſweater, die dort
zum Trocknen aufgehängt waren, geſtohlen. Eine in dem
Hofe eines Bäckers ſtehende Kanne mit Milch kam ebenfalls
in dieſer Nacht abhanden. Hiernach iſt wohl
anzuneh=
men, daß die beiden Ausbrecher ſich dieſe Sachen
ange=
eignet und mit ihren Sträflingsanzügen vertauſcht haben.
Reich und Ausland.
Pankow, 20. April. (Raubmordverſuch.) Heute
morgen überfiel der Kutſcher Krauſe ſeinen Arbeitgeber,
den Engros=Händer Rutnik, im Bette und brachte ihm
mehrere Meſſerſtiche bei. Durch die Hilferufe geweckt
eilten die Nachbarn herbei, worauf die Täter die Flucht
ergriff. Es handelt ſich jedenfalls um einen
Raub=
mordverſuch.
Kopenhagen, 20. April. (Bei militäriſchen
Uebungen) in der Nähe von Kopenhagen wurden durch
Spielerei mit einer Blindgängergranate
vier Gendarmen und Soldaten ſchwer
ver=
letzt.
Handel und Verkehr.
Berlin, 20. April. Börſenſtimmungsbild.
Der Beſuch der Börſenverſammlung war heute recht
leb=
haft, wie auch der Kreis der gehandelten Papiere
täg=
lich größer wird. Die Stimmung iſt allgemein
zuverſicht=
lich, die in der durchweg feſten Grundtendenz für alle Zeit
in Frage ſtehenden Papiere zum Ausdruck kommt. So
konnten heimiſche Anleihen auch heute ihre Feſtigkeit
be=
haupten, beſonders 3prozentige und 3½prozentige. Auch
in der neuen Kriegsanleihe fanden lebhafte Einſätze per
Erſcheinen ſtatt. Wie überhaupt im allgemeinen hielten
ſich auch für Induſtriewerte die Steigerungen in engeren
Grenzen und bekundeten teilweiſe Realiſationsneigung.
Von Spekulationswerten wurden heute beſonders junge
Erdölaktien bevorzugt. Deviſen waren feſt, mit Ausnahme
von Wien. Geldverhältniſſe unverändert.
* Petersburg, 19. April. Das
Finanzminiſte=
rium hat die Ausgabe von 300 Millionen neuer
ruſſſſiſcher 4proz. Schatzſcheine, die in zwölf
Serien eingeteilt ſind und vier Jahre Laufzeit haben,
angeordnet. Ferner wurden zur Deckung der am 14. April
alten Stiles fällig werdenden 5proz. kurzfriſtigen
Schuld=
verſchreibungen im Betrage von 400 Millionen Rubel neue
Schuldverſchreibungen im gleichen Betrage bis zum 14.
Oktober alten Stils ausgegeben.
Landwirtſchaftliches.
Kurzer Getreide=Wochenbericht
der Preisberichtſtelle des Deutſchen Landwirtſchaftsrats
vom 13. bis 19. April 1915.
Trotzdem der freie Verkehr in Futtermitteln durch die
jüngſt erlaſſene Verordnung eine erhebliche, Einſchränkung
erfahren hat, geſtaltete ſich das Geſchäft in der
Berichts=
woche dennoch ziemlich lebhaft. In Betracht kommen
dabei natürlich nur Waren, die nach dem 31. März
einge=
führt ſind und daher nicht der Beſchlagnahme unterliegen.
Was zunächſt Mais anlangt, ſo ſtanden dem Markte
wie=
der ziemlich umfangreiche Zufuhren zur Verfügung. An
Nachfrage für dieſen Artikel fehlte es um ſo weniger, als
ſich abgeſehen von den Anſprüchen für Futterzwecke ein
regelmäßiger Bedarf der Mühlen herausgebildet hat.
Angeſichts der vielſeitigen Verwendung von Erſatzmehlen
nehmen immer mehr Mühlen die Erzeugung von
Mais=
mehl auf, und wenn infolge der geſteigerten Produktion
die Preiſe für Maismehl auch etwas zurückgegangen ſind,
ſo finden die Mühlen dabei immerhin noch eine lohnende
Beſchäftigung. Natürlich kommt für die Verarbeitung
zu menſchlichen Nahrungsmitteln nur guter Mais in
Frage, alſo in erſter Reihe alte Ware, die zu Preiſen bis
zu 636 Mark ſchlank Abſatz findet. Die Zufuhren von
neuem Mais zeigen große Qualitätsunterſchiede, und
demgemäß ſind auch die Preiſe erheblichen Schwankungen
unterworfen. Ein großer Teil des neuen Mais kommt in
einem Zuſtande an, der einen ſofortigen Verkauf
notwen=
dig erſcheinen läßt. Die Bezugsvereinigung hat daher
auch darauf verzichtet, Ware, die ſich als nicht haltbar
er=
lende Qualitäten gingen bis zu 200 Mark herab. Gerſte
iſt namentlich von Mäſtereien und Graupenfabriken ſehr
geſucht, aber nur in kleinen Mengen angeboten. Das
Ge=
ſchäft in dieſem Artikel iſt ziemlich unregelmäßig; ſoweit
Umſätze zuſtande kamen, ſtellten ſich die Preiſe auf 640 bis
650 Mark ab ſächſiſchen Stationen, und im Kleinverkehr
mußten ſogar Forderungen von 655—665 Mark bewilligt
werden. Auch der wieder lebhafter gewordenen Nach=fünf Bomben ab. Eine platzte auf dem Felde, vier
frage nach Kleie ſtand nur mäßiges Angebot gegenüber,
da der Handel ſich vielfach ſchon vor dem Inkrafttreten der
Futtermittelverſorgung ſeiner Ware entledigt hat und
nach dem 31. März nicht mehr viel Material herein
ge=
ſchäft; man bezahlte hier 108—110 Mark, in Mannheim der Arm abgeriſſen, drei weitere Perſonen wurden teils
bis 114 Mark je nach Beſchaffenheit. Surrogatmehle ſchwer, teils leicht verletzt.
waren infolge vermehrten Angebots etwas billiger zu
kaufen; für Maismehl war vereinzelt ſchon mit 82 Mark
anzukommen. — Wie bereits in der Vorwoche mitgeteilt,
ſind beſondere Maßnahmen getroffen worden, um die
Kartoffelverſorgung der minderbemittelten Bevölkerung
ſicher zu ſtellen. Der Ankauf der erforderlichen Mengen
erfolgt freihändig oder nötigenfalls auch zwangsweiſe zu
den vorgeſchriebenen Höchſtpreiſen. Außerdem wird den
Schwund und Riſiko eine Entſchädigung gewährt, und
zwar beträgt dieſe bei Abnahme zwiſchen 20. und 30.
April 2 Mark, zwiſchen 1. und 9. Mai 3 Mark, zwiſchen
10. und 19. Mai 4 Mark, zwiſchen 20. und 31. Mai 5 Bombenſplitter ſchwer verletzt.
Mark, zwiſchen 1. und 9. Juni 6 Mark, zwiſchen 10. und
19. Juni 7 Mark und zwiſchen 20. Juni und ſpäter 8 Mark
für den Doppelzentner. Für alle mit der Abwickelung
zu=
ſammenhängenden Geſchäfte einſchließlich der Verladung
auf der nächſten Bahnſtation können die als Käufer in
Betracht kommenden Behörden überdies noch eine
Kom=
miſſionsgebühr bis zur Höhe von 40 Pfg. für den
Doppel=
zentner gewähren.
F.C. Frankfurt a. M., 20. April. (Heu= und
Strohmarkt.) Auf dem heutigen Heu= und Strohmarkt
war nichts angefahren.
Stimmen aus dem Publikum.
(Für die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Rebaktion
ſeinerlei Verantwortung: für ſie bleidt auf Grund bes § 21 Abſ. 2 des
in vollem Umfange der Einſender verantwortlich.
Nächſten Sonntag beginnt die Frühjahrse
meſſe; die vorjährige Herſtmeſſe iſt des Krieges wegen
nicht abgehalten worden. Die Beſitzer von Schau= und
Verkaufsbuden ſind in ihrem Erwerbe ſchwerer als ander=
Berufsklaſſen betroffen worden, da ſie ſeit Kriegsbeginn
ohne Verdienſt ſind. Viele ihrer Angehörigen ſtehen in
den Reihen der Kämpfer für das Vaterland und ſorgen
ſich über die Notlage der Ihrigen. Es wird alſo wieder
chend, in welche laute Fröhlichkeit nicht recht paſſen will,
iſt jede Muſik verboten. Eine Meſſe ohne Muſik
iſt aber nur eine halbe und deshalb haben nielg Städte
den Muſübetried geſtatet, allerdings mit zeitlicher
Ein=
ſchränkung und mit Inſtrumenten, deren
Schallwir=
kung gedämpft wird. Um den Schauſtellern die
ihnen zu gönnende Einnahme ſicherzuſtellen, wäre vielleicht
die Geſtattung nicht zu lauter Muſik zu empfehlen. Auf
der Oſtermeſſe in Leipzig iſt zurzeit Muſikbegleitung
er=
laubt und hat ſichkkeine Störung ergeben. In den Kreiſen
der Schauſteller beſteht immer noch die Hoffnung, daß
die Stadtverwaltung von dem gänzlichen Verbot Abſtand
nehmen wird. Vielleicht erfüllt ſich dieſe und damit auch
die Hoffnung auf ein gutes Geſchäft.
Der Krieg.
Der öſterreichiſche Tagesbericht.
* Wien, 20. April. Amtlich wird verlautbart:
20. April, mittags. Die allgemeine Situation iſt
vollkommen unverändert.
Entlang der ganzen Front vereinzelte
Artil=
leriekämpfe.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes:
v. Höfer, Feldmarſchalleutnant.
* Wien, 20. April. Aus Czernowitz wird
ge=
meldet, daß die ruſſiſche Truppenabteilung,
welche die Dolzokerhöhe beſetzt hatte, von ſchwerer
öſterreichiſcher Artillerie vernichtet worden iſt.
* Berlin, 20. April. Aus Stockholm wird
ge=
meldet: Die Ruſſen verbreiten die Nachricht, daß ihre
Erfolge in den Karpathen andauerten. Die
Verluſte der Verbündeten ſeien ungeheuer und überſtiegen
bereits 100000 Mann und nähmen täglich noch zu. Der
Zuſtand der verbündeten Truppen ſei ſchlecht; die Ruſſen
hätten nicht die Abſicht, nach Ungarn vorzurücken, aber
jeder Verſuch der Oeſterreicher zur Wiedereroberung von
dem durch die ruſſiſchen Truppen beſetzten altruſſiſchen
Ge=
biete werde abgewieſen werden.
(Wenn die Ruſſen wirklich von vornherein nichts
wei=
ter beabſichtigt hätten, als die Behauptung des altruſſiſchen
Gebietes, ſo wäre es ſchwer zu verſtehen, weshalb ſie in
den letzten Wochen bei dem Angriff auf die
Kar=
pathenpäſſe ſo gewaltige Anſtrengungen
machten und dabei Verluſte erlitten, die nach
zuver=
läſſiger Schätzung das Dreifache der von den
Ver=
bündeten gebrachten und in der ruſſiſchen
Darſtel=
lung weit übertriebenen Opfer betragen. Jedermann weiß,
daß die Beſetzung Ungarns in den Plänen des ruſſiſchen
Generalſtabs von jeher eine große Rolle geſpielt hat. Wenn
daher jetzt die Ziele der ruſſiſchen
Heereslei=
tung plötzlich ſoviel enger geſteckt werden,
und die Abſicht eines weiteren Vorgehens abgeleugnet wird,
ſo kann man darin bei unbefangener Würdigung nichts
weiter als ein ſchlecht verſchleiertes
Geſtänd=
nis ihrer Ohnmacht und eine Beſtätigung eines
völligen Mißerfolges der ruſſiſchen Karpathenoffenſive
ſehen.)
* Wien, 20. April. Wie die Blätter aus
Czerno=
witz berichten, traf geſtern dort der Erzherzog Karl
Franz Joſef ein und wurde von der Bevölkerung
ſtürmiſch begrüßt. Der Erzherzog beobachtete längere Zeit
an der Oſtfront von einem Feſſelballon aus den Kampf
und kehrte ſodann zur Weſtfront zurück.
Der Fliegerangriff auf Belfort.
* Berlin, 20. April. Der Lokalanz. meldet aus
Genf: In den beiden durch deutſche Flugzeugbomben
zerſtörten Schuppen in Belfort lagen engliſche
Eindecker und Zweidecker. Eine Exploſion von
ſechs Pulverbehältern, die durch deutſche Flugzeugbomben
weiſt, zu übernehmen. Die Preiſe für derartige abfal= bewirkt wurden, verurſachte bedeutenden Sachſchaden.
Franzöſiſche Flieger über deutſchen
Städten.
* Müllheim (Baden), 20. April. Heute vormittag
10 Uhr warf über dem garniſonsloſen Städtchen
Kan=
dern ein niedrig fliegender feindlicher Flieger
fielen auf die Schule. Die meiſten Schulkinder flüchteten
in den Keller. Ein Kind wurde getötet, ein zweites ſchwer
verletzt, mehrere verwundet. Auch über Lörrach warf
vormittags ein Flieger ſechs Bomben ab, die beim
Bahn=
kommen iſt. Reis hatte im allgemeinen ruhigeres Ge= hof platzten. Ein Kind wurde getötet, einem jungen Mann
* Lörrach, 20. April. (Ctr. Frkf.) Heute früh
zwi=
ſchen ½9 und ½10 Uhr erſchienen nacheinander zwei
feindliche Flieger und warfen ſieben
Bom=
ben auf unſere offene Stadt. Die erſten zwei
fielen in die Arbeiterkolonie der ſchweizeriſchen
Fabrik=
firma Saraſin u. Co. und richteten beträchtlichen Schaden
an. Eine Frau und ein Kind wurden ſchwer
verletzt. Nach kurzer Zeit erſchien ein zweiter Flieger
Verkäufern für Aufbewahrung, geeignete Behandlung, und warf fünf Bomben ab. Sämtliche Bomben fielen
auf dem in nächſter Nähe des Bahnhofs gelegenen
Kinder=
ſpielplatz nieder, richteten jedoch nur geringen
Material=
ſchaden an. Dagegen wurde ein junger Burſche durch
* Lörrach, 20. April. (Ctr. Frkf.) Die
franzöſi=
ſchen Flieger, die heute Lörrach heimſuchten, haben
nur geringen Materialſchaden verurfacht.
Dagegen ſind durch die Exploſionen ihrer Bomben
ſie=
ben Perſonen mehr oder weniger ſchwer
verletzt worden. Ein vierjähriges Kind, dem ein
Bombenſplitter den Kopf verletzte, iſt bereits geſtorben.
In einer nahe dem Bahnhof liegenden Kunſtſchloſſerei
wurde einem Lehrling der Arm weggeriſſen. Die
Bevölke=
rung wurde durch den Ueberfall der Flieger überraſcht,
aber nicht ſonderlich beunruhigt. Die Frauen, die ſich
ge=
rade auf dem Wochenmarkt befanden, wollten nicht
ein=
mal der Einladung der Polizei, ſich in die Keller der
be=
nachbarten Häuſer zu begeben, Folge leiſten. Die
feind=
lichen Flieger ſelbſt ſetzten ihre Tätigkeit im Laufe des
Vormittags auch weiter oſtwärts im Wieſental fort
und warfen unter anderem Domben auf das Schulhaus im
Dorfe Steinen. Der Tagesbericht der franzöſiſchen
Heeresleitung wird wohl wieder irgend einen Vorwand für
dieſe Attentate auf die Bevölkerung unverteidigter
Städt=
chen und Dörfchen finden. In Wirklichkeit befinden
ſi=
aber in dieſen Orten des Wieſentals an
Kriegseinrichtun=
gen nichts als Unterkunftsſtätten für die
Verwunde=
ten. (Frkf. Ztg.)
* Baſel, 20. April. (Ctr. Frkf.) Aus Baſel
berich=
eine Meſſe geben, aber eine ruhige. Den Zeiten entſpre= ten die Baſler Nachrichten unterm 20. April: Während
geſtern das Baſler Publikum gerade dem Schweizer
Ge=
neral bei ſeiner Ausfahrt nach Arlesheim ſtürmiſche
Ova=
tionen darhrachte, entſpann ſich draußen im Getiet der
eiſcſchen neutralen Zone ein Fliegerkampf. wie
man ihn größer und gewaltiger nicht zu ſehen bekam.
Gegen 5 Uhr wurden in weſtlicher Richtung vier
fran=
zöſiſche Flieger in beträchtlicher Höhe geſichtet, welche
ſin direkt nordöſtlicher Richtung gegen das Wieſental
flo=
gen Aber plötzlich ſtiegen über dem Tüllinger Berg die
bekannten Rauchwölkchen auf welche abgeſchoſſene
Schrap=
mells hinterlaſſen. Von Tüllingen her hörte man das
bekannte Knattern der Maſchinengewehre in das dumpfe
Gebrumme der Feldgeſchütze. Die franzöſiſchen Flieger
machten plötzlich eine volle Wendung gegen Norden, weil
von Oſten mehrere deutſche Flieger in Sicht
kamen. Dieſe nahmen alsbald die Verfolgung der
fran=
zöſiſchen Flieger auf, die auf ihrem Fluge gegen Müllheim
von allen Seiten Feuer bekamen. Ueber Müllheim
mach=
ten die franzöſiſchen Flieger wieder eine völlige Wendung
nach Weſten, ſtetig verfolgt von den deutſchen
Fliegern, welche eine beträchtlich höhere Flugbahn
einhielten, als die Franzoſen. Als die deutſchen Flieger
die Verfolgung aufgenommen hatten, hörte das Schießen
von den deutſchen Stellungen auf und die Flieger
ver=
ſchwanden in weſtlicher Richtung. Abends nach 7 Uhr
er=
ſchienen abermals mehrere Flieger, es mögen drei oder
vier geweſen ſein, über der neutralen Zone; ſie flogen
bis zum Rhein, um dann alsbald zu wenden, um wieder
nach Weſten zu fliegen. Es wurde von den militäriſchen
Behörden überall das militäriſche Warnungszeichen vor
den Fliegern gegeben, aber vom Publikum wurden die
Warnungen gar nicht beachtet; in Scharen ſtanden die
Leute auf der Straße und verfolgten die Exkurſionen der
franzöſiſchen Flieger. Gegen ½10 Uhr abends war aus
der neutralen Zone ein ſtarkes Geräuſch vernehmbar und
alsbald hörte man den Ruf „Zeppelin”. Zwei
Luft=
ſchiffe kamen aus der Richtung des Schwarzwaldes
und zeichneten ſich am klaren Abendhimmel wie rieſige
Zigarren ab, die ſich in anſcheinend langſamer Fahrt in
weſtlicher Richtung bewegten, während zwei
Doppel=
decker aus derſelben Richtung ihnen nach einhalbſtündiger
Pauſe folgten. Daß es ſich um deutſche Flugzeuge
gehan=
delt haben muß, ergibt ſich daraus, daß die
Abwehrkano=
nen auf dem Tüllinger Berg, bei der Hüninger Brücke
und auf dem Iſtein völlig ſtumm blieben.
Der Seekrieg.
Ein engliſcher Fiſchdampfer torpediert.
* London, 20. April. Meldung des Reuterſchm
Bureaus: Der Kapitän des Fiſchdampfers „Fermo”
teilte heute bei ſeiner Ankunft in Grimsby mit, daß der
Fiſchdampfer „Vanilla” geſtern früh durch
ein deutſches Unterſeeboot torpediert
worden fei. Die Vanilla” wurde in Stücke geriſſen
und ſank ſofort. Der Dampfer „Fermo” der ſich 300
Me=
ter entfernt befand, eilte zu Hilfe, um die Beſatzung des
Dampfers „Vanilla” zu retten. Das Unterſeeboot
hin=
derte ihn jedoch, Beiſtand zu leiſten, indem es ein
Tor=
pedo abfeuerte, das fehlging. „Fermo” dampfte dann mit
voller Kraft heimwärts. (Selbſtverſtändlich ſind die
Tat=
ſachen hier wieder nach der bei den Engländern geübten
Praxis vollſtändig verdreht. Der richtige Her= ſich ziehen könnte, machte man in den hieſigen amtlichen
gang iſt aber trotzdem deutlich erkennbar; denn die Lüge
ngtürlich der Fiſchdampfer das Unterſeeboot rammen
wollen, und ſo war es ein Gebot der Selbſterhaltung,
daß es dem Angriff zuvorkam. Nachdem dem „Fermo” ſeine
hindertes Rettungswerk dargeſtellt. Echt engliſch.)
* London, 20. April. Ein Communiqué der Admi= Kalifats aus.
rälität teilt mit: Das deutſche Unterſeeboot, das den
Fiſchdampfer „Vanilla” zum Sinken brachte,
ver=
trieb den Fiſchdampfer „Ferno”, der die Beſatzung zu
retten perſuchte. Die Folge davon war, daß viele von der
„Vanilla” ertrunken ſind. Dieſe Taten auf Dampfer ohne
militäriſche Gründe werden unſerer Aufmerkſamkeit nicht
entgehen. Dies iſt der zweite Mord binnen einer Woche.
Wir müſſen die Ereigniſſe gut im Gedächtnis behalten.
* London, 20. April. Das Reuterſche Bureau mel= und China zu beſtehen gedenken.
det: Das Unterſeeboot verfolgte den „Ferno” vier
Stun=
den lang. Der Kapitän erzählte, daß er am Sonntag
nachmittag langſam mit ausgeſetztem Netz fuhr, als das
Periſkop eines Unterſeebootes ſichtbar wurde, das ſich
zwiſchen den eine Viertelmeile von einander befindlichen
Fiſchdampfern „Vanilla” und „Ferno” befand. Während
die Leute der „Ferno” mit dem Einziehen des Netzes
be=
ſchäftigt waren, hörte man eine Exploſion und ſah, daß
die Vanilla” in 1000 Stücke zerſprang. „Ferno” ſetzte
ſofort Rettungsboote aus, um die Ertrinkenden zu retten,
als ein zweites Unterſeeboot längsſeits auftauchte und
einen Torpedo abſchoß, der fehlging. „Ferno” kappte die
Netze und dampfte davon. Es wurde von beiden
Unterſeebooten, von denen nur die Periſkope ſichtbar
waren, verfolgt. Dank der einbrechenden Dämmerung
konnte der Fiſchdampfer entkommen.
Der Paſſagierverkehr mit England eingeſtellt.
* Brüſſel, 20. April. (Ctr. Frkft.) Wie die
Frkf. Ztg. aus gut unterrichteter Quelle erfährt, hat die
engliſche Admiralität den geſamten
Paſ=
ſagierverkehr mit Holland von und nach
England auf die Dauer einer Woche unterſagt.
Dieſe Maßregel wird dahin ausgelegt, daß England
ent=
weder große Truppenverſtärkungen an die Front bringen
werde, oder daß es eine andere bedeutende Aktion plane.
* Amſterdam, 20. April. Die Blätter melden aus
Vliſſingen: Der Paſſagierverkehr durch die
Poſtdampfer der Zeeland=Geſellſchaft von und nach
England iſt ab heute für eine Woche eingeſtellt
worden. Dies geſchieht im Auftrage der britiſchen
Admi=
ralität. Mit dem Dampfer „Prinzeß Juliane” fuhren die
letzten Paſſagiere nach England ab.
Der „Katwyk”=Zwiſchenfall.
* Amſterdam, 20. April. Der Nieuwe Courant
im Haag ſchreibt über den „Katwyk”=
Zwiſchen=
fall: Die von der deutſchen Regierung aus eigenem
An=
triebe vier Tage nach der Verſenkung der „Katwyk” dem
niederländiſchen Geſandten in Berlin gegebene Erklärung
wirkt beruhigend. Sie befeſtigt das Vertrauen in die
Verſicherung Deutſchlands, die vor dem Vorfall mit dem
„Katwyk” dem niederländiſchen Geſandten gegeben
wor=
den iſt, daß die bisher vorgekommenen Vorfälle zur See
nicht als ein Zeichen der Veränderung der deutſchen
Poli=
tik gegenüber den Niederlanden ausgelegt werden
dürf=
ten. Wenn ſich in der von der deutſchen Regierung
zu=
geſagten Unterſuchung herausſtellt, daß der „Katwyk”
in=
folge eines unglücklichen Zufalls von einem
deutſchen Unterſeeboot in den Grund gebohrt worden iſt,
darf man außer der loyal verſprochenen Genugtuung noch
erwarten, daß vom Marineamt den Seeſtreitkräften die
Inſtruktion mit Nachdruck in Erinnerung gebracht
wer=
den wird, Gewalttätigkeiten gegen neutrale Schiffe, ſo=
weit ſie als ſolche erkennbar ſind, zu unterlaſſen. Nur ſo
vermag ſich die Beſorgnis zu vermindern, daß wir binnen
kurzem von neuem Unheil gleicher Art betroffen werden
können. — Der Amſterdamer Telegraaf ſchreibt, die
Ant=
wort Deutſchlands könne als befriedigend erachtet werden.
Neue Hilfstruppen für England.
* Wellington, 20. April. Der
Premierminj=
ſter machte dieſer Tage bekannt, daß die Reichsregierung
das Angebot der Regierung Neuſeelands
angenom=
men habe, eine neue, über die gewöhnlichen
Verſtärkun=
gen hinausgehende Streitmacht abzuſenden. Die
neuen Truppen würden aus Artillerie und Infanterie
be=
ſtehen. Die Regierung würde alles Mögliche tun, um das
Mutterland zu unterſtützen. Die engliſchen militäriſchen
Sachverſtändigen zweifeln nicht an dem Erfolg der neuen
Heere, die aus prächtigem Material beſtünden, gut
mar=
ſchierten und mit ſich ſtets verbeſſernder Artillerie und
vorzüglichen Hilfsdienſten ausgerüſtet ſeien.
Großbr=
tannien werde zweifellos — die jetzt an der Front
befind=
lichen Truppen eingerechnet — bis zum Sommer eine
Million Mann auf den Hauptkriegsſchauplatz bringen
können und eine zweite Million zu Hauſe haben, ohne die
Truppen zu rechnen, die auf den weniger wichtigen
Kriegsſchauplätzen kämpften.
Zeitungsverbote in Rußland.
* Petersburg, 20. April. Rjetſch berichtst: Die
Zeitung Sſeverny Golos iſt auf Verfügung der
Militär=
behörden für die ganze Dauer des Kriegszuſtandes
ver=
boten worden. — In der Zeitung Kawkas iſt eine
Verordnung des Stellvertretenden
Oberſtkommandieren=
den des Kaukaſus=Militärbezirks, Generalleutnant
Wolsky, abgedruckt, derzufolge das in Baku in tatariſcher
Sprache herausgegebene Blatt „Ikdam” während der
Dauer des Kriegszuſtandes im ganzen Kaukaſus nicht
er=
ſcheinen darf. Die vom Hauptkommandierenden der
Stadt Moskau angeordnete Schließung des tatariſchen
Blattes „Il” (Heimat) für die Dauer des
außerordent=
lichen Schutzes in Moskau wird damit motiviert, daß das
Blatt eine ſchädliche Richtung eingeſchlagen habe, die ſich
beſonders in dem Artikel in Nr. 69 Kaſan kennzeichnete.
Der Krieg im Orient.
* Konſtantinopel, 20. April. Das
Hauptquar=
tier teilt mit: Nachträglich haben wir Sicherheit darüber,
daß ſich unter den ſechs feindlichen Torpedobooten, welche
vorgeſtern nacht in die Straße der Dardanellen
einzudrin=
gen verſuchten, vier Minenſuchboote befanden und
daß zwei von den feindlichen Booten durch
unſere Granaten getroffen wurden und ſanken.
Von den übrigen Kriegsſchauplätzen iſt nichts
von Bedeutung zu melden.
* Konſtantinopel, 20, April. Das Corr.=
Bureau meldet: Um ins Licht zu ſetzen, wie England
immer mehr und mehr die verhängnisvollen
Folgen fürchtet, die der Krieg gegen das Kalifat in
den engliſchen, von Muſelmanen bewohnten Ländern nach
Kreiſen darauf aufmerkſam, daß die engliſchen Behörden
iſt außerordentlich plump gemacht. In Wahrheit hat in den erwähnten Ländern abzuleugnen ſuchen,
daß ein engliſcher Kreuzer am 21. und 22. März
meh=
rere heilige Stätten des Iſlams im
Hed=
ſchas bombardierte und die Minarets einer Mo=
Abſicht mißlungen iſt, wird ſie jetzt ſcheinheilig als ver= ſchee zerſtörte. England gäbe ſich dagegen in ſeinen in
Indien verbreiteten Proklamationen als ein Freund des
Die Forderungen Japans an Ehina.
* Peking, 20. April. (Meldung des Reuterſchen
Bureaus.) Die Vereinigten Staaten haben an
ihren Geſandten in Peking eine Note gerichtet, in der der
chineſiſchen Regierung mitgeteilt wird, daß die
Vereinigten Staaten auf die Einhaltung einiger
Vex=
träge zwiſchen den Vereinigten Stagten
* Haag, 20. April. Wie aus Saloniki gemeldet
wird, zieht ſich bei Strumitzg eine größere Zahlvon
bulgariſch=türkiſchen Komitatſchis zu einem
neuen Angriff gegen Serbien zuſammen.
* Petersburg, 20. April. Rjetſch meldet: Der
amerikaniſche Botſchafter in Petersburg legte beim
ruſſi=
ſchen Miniſterium Beſchwerde ein, weil große
Sen=
dungen von Medikamenten und
Liebes=
gaben vom amerikaniſchen Roten Kreuz
für deutſche und öſterreichiſche
Wohltätig=
keits=Geſellſchaften in China und in
Wladiwo=
ſtok lagern, da die ruſſiſche Regierung einen Einfuhrzoll
von 240000 Rubel für die Sachen verlange. Die
Ver=
handlungen ſchweben noch.
* Petersburg, 20. April. Seit dem 4. April iſt
der Straßenbahnbetrieb infolge Kohlenmangels
teilweiſe eingeſtellt.
* London, 20. April. Das Reuterſche Bureau
mel=
det amtlich aus Kapſtadt: Die Briten haben
Keet=
manshoop beſetzt.
* Kapſtadt, 20. April. (Reutermeldung.) Truppen
der ſüdafrikaniſchen Union beſetzten am Sonntag
See=
heim, einen Eiſenbahnpunkt in Deutſch=Südweſtafrika.
Literariſches.
— Die Hefte 21 bis 25 der Illuſtrierten
Ge=
ſchichte des Weltkrieges 1914/15. Allgemeine
Kriegszeitung. Wöchentlich 1 Heft zum Preiſe von 25 Pf.
(Union Deutſche Verlagsgeſellſchaft in Stuttgart, Berlin,
Leipzig, Wien) liegen uns vor. Vom Inhalt der neueſten
Hefte dieſer volkstümlichen Kriegsgeſchichte verdienen
be=
ſondere Beachtung die beigegebenen zweifarbigen Karten
des weſtlichen Kriegsſchauplatzes (ſüdliche Hälfte) und des
ſerbiſch=montenegriniſchen Kriegsſchauplatzes. Von den
prächtigen Kunſtbeilagen nennen wir: Ein nächtlicher
An=
griff auf die engliſchen Stellungen an der Yſer. Nach
dem Bericht eines Augenzeugen gezeichnet von Profeſſor
Hans W. Schmidt. — Die Einnahme von Lodz. Nach
einer Originalzeichnung von A. Roloff. — Ein
Zeppelin=
kreuzer über Antwerpen. Nach einem Gemälde von W.
Moralt. — Neben der ausführlichen, fortlaufenden
Ge=
ſchichte des großen Krieges enthalten die bekannten, gut
ausgeſtatteten Hefte wieder eine Reihe intereſſanter
Bei=
träge hervorragender Mitarbeiter, durch zahlreiche
Photo=
graphien, Zeichnungen und Gemälde trefflich erläutert.
— Nummer 21 von Wachtfeuer (Ruſſennummer)
enthält: Biſchoff=Culm, Hindenburg; Friedrich Paulſen,
Wozu der Zar kämpft; Martin Brandenburg, Das
ruſ=
ſiſche Geſpenſt; Biſchoff=Culm, Ein treuer Freund; Otto
Maraus, Die Deutſchen kommen; Eugen Zabel,
Nitſche=
wo; Müller=Münſter, Der Ruſſentad; Max Brinkmann.
Die Wodia=Männchen. G. Brandt, Zwan der Schreckliche,
Verlag Der Zirkel, Architektur=Verlag, Berlin,
Wilhelm=
ſtraße 48.
Rönſch, Rheinhold: Belle=Alliance.
Eine Darſtellung des Sommerfeldzugs von 1815 mit acht
Kartenſkizzen. Preis 2 Mk. Leipzig, Verlag von K. F.
Koehler. Im Jahre der 100jährigen Erinnerung an die
letzte Entſcheidungsſchlacht gegen Napoleon und beſonders
in der gegenwärtigen Kriegszeit wird dieſe Abhandlung
über die Schlachten bei Quatrebras, Ligny, Belle=Alliance
und Wapre allgemeines Intereſſe finden. Der Verfaſfer
hat die Schlachtfelder beſucht und ſeine perſönlichen
Ein=
drücke mit in die Arbeit verwebt. Die klaren
Schlachten=
ſkizzen tragen zum vollen Verſtändnis der damgligen
mili=
täriſchen Ereigniſſe in Belgien hauptſächlich in bezug auf
das deutſche Heer bei. Das Buch eignet ſich auch für
Volks= und Jugendbibliotheken.
— Die jetzt vorliegenden drei Nummern der vom
Deutſchen Ueberſeedinſt herausgegebenen Bilderſchrift:
„Der große Krieg in Bildern” beſtätigen den
günſtigen Eindruck des erſten Heftes. Die Bildmotive
ſelbſt wie auch ihre künſtleriſche Ausführung im
Kupfer=
tiefdruckverfahren zählen zu dem Beſten, was bisher
über den Krieg veröffentlicht worden iſt. Die mit gutem
Geſchmack ausgewählten Photographien ſind Dokumente
der Wahrheit von dauerndem Wert der noch erhöht wird
durch die vornehme Sachlichkeit, mit der die
Zuſammen=
ſtellung vorgenommen iſt. Die Schrift iſt durch den
Buch=
handel (Verlag Georg Stilke, Berlin NW 7) zu beziehen.
Letzte Nachrichten.
* Viebrich, 20. April. Kommerzienrat Rud.
Dycker=
hoff hat anläßlich des 70. Geburtstages ſeiner Frau der
Stadt aufs neue eine Schenkung von 100600
Mark gemacht. Von den Zinſen ſollen bedürftige
Krie=
ger und deren Angehörige, ſowie Witwen Gefallener
unter=
ſtützt werden.
* Leipzig, 20, April. Am 11. und 12. Mai findet por
dem zweiten Straſſenat des Reichsgerichts wiederum ein
Spionageprozeß ſtatt. Angeklagt iſt der 46jährige
Gutspächter Alfons Hurlin aus Montigny=la=Grande,
Gemeinde Amanweiler.
* London, 20. April. Das mexikaniſche
Kon=
ſulat empfing folgende Nachricht aus Veracruz vom
16. April: Die Streitkräfte des Generals Obregon
brach=
ten heute Villas Truppen eine neue große Niederlage bei
Nord=Celayn bei. Villa und 42 ſeiner Genergle hatten die
Führung. Die gegneriſchen Truppen verloren 30 Geſchütze,
5000 Mauſergewehre, eine Menge Munition ſowie 14060
Mann. Villa entkam mit dem Reſt ſeiner Leute nach
Norden.
Verluſtliſte.
* Die Preußiſche Verluſtliſte Nr. 199
enthält: Oberkommando der 1. Armee. — XXIII.
Reſervekorps (ſ. Straßenbau= und Wegebau=
For=
mationen). — Infanterie uſw.; Garde: 1., 3., 4. und
5. Garde=Regiment z. F.; 2. Garde=Reſerve=Regiment;
Grenadier=Regimenter Alexander Franz, Eliſabeth,
Auguſta und Nr. 5; Garde=Füſilier=Regiment; Garde=
Jäger= ſowie Garde=Reſerve=Jäger=Bataillon.
Grena=
dier=, bezw. Infanterie=, bezw. Füſilier=Regimenter Nr.
2, 3, 4, 5, 6, 8, 10, 12, 14, 15, 16, 17, 18 (ſ. Erſ.=Inf.=Regt.
Kynaſt), 21 (ſ. auch Erſ.=Inf.=Regt. Keller), 22, 26, 29,
30, 31, 32, 34, 35, 38, 40, 41, 42, 44, 45, 46, 56, 57, BB. 59,
61, 62, 63, 65, 66, 67, 69, 71, 72, 74, 80, 81, 82. 83, 85, 67,
89, 90, 93, 95, 96, 98, 99, 109, 111, 112, 113, 114, 116, 117,
118, 128, 130, 132, 138, 140, 141, 142, 146, 148, 150, 151
(ſ. auch Feſtungs=Maſchinengewehr=Zug der Feſtungs=
Maſchinengew.=Formation des XX. Armeekorps), 152,
160, 163, 164, 167, 169, 172, 173, 174, 175, 176. Reſerve=
Infanterie=Regimenter Nr. 1, 3, 5, 11, 16, 17, 18, 21, 25,
27, 29, 30, 31, 32, 35, 37, 38, 40, 43, 48, 53, 56, 59, 80, 61,
65 68, 69, 72, 73, 75, 77, 80, 81, 84, 86, 98, 91, 93 94, 98,
109, 110, 111, 130, 202, 203, 204, 205, 208, 209, 213, 214,
215, 216, 217, 219, 220, 221, 223, 224, 225, 226, 227 (ſ. auch
Inf.=Pion.=Komp. der 49. Reſerve=Diviſion), 228, 229, 230.
231, 232, 233, 235, 236, 237, 250, 251, 252, 253, 254, 255,
257, 259, 261, 262, 266, 267, 269, 271. Erſatz=Infanterie=
Regimenter Bott, Jacobi, Keller, Königsberg I und II,
Kynaſt. Reſerve=Erſatz=Regimenter Nr. 1, 4. Landwehr=
Infanterie=Regimenter Nr. 3, 4, 5, 6, 12, 16, 17, 18, 19
(ſ. auch Erſ.=Inf.=Regt. Bott), 22, 23, 24, 25, 26, 27, 31,
32, 34, 38, 53, 66, 72, 75, 76, 78, 80, 83, 84, 87 (ſ. Reſ.=Inf.=
Regt. Nr. 17), 118. Landwehr=Erſatz=Regimenter Nr. 4, 8.
Beſatzungs=Regiment Nr. 2 der Brigade Douſſin. Brigade=
Erfatz=Bataillone 1. Nr. 5, 11, 15. 25. 26, 49, 76, 79, 81,
86. Landwehr=Brigade=Erſatz=Bataillone Nr. 30 (ſ.
Landw.=Erſ.=Regt. Nr. 4), 42 (ſ. Landw.=Erſ.=Regt. Nr.
8). Landſturm=Bataillone V Darmſtadt, Kattowitz, II
Oſterode. Landſturm=Erſatz=Bataillone Nr. 2 des Xx.
Armeekorps. Jäger=Bataillone Nr. 1 (ſ. Erſ.=Inf.=Regt.
Königsberg II), 6 (ſ. auch Erſ.=Inf.=Regt: Königsberg II),
14, 21 (ſ. Inf.=Pion.=Komp. der 49. Reſerve=Diviſion);
Reſerve=Jäger=Bataillone Nr. 1, 3, 5, 9, 11, 14, 21, 22.
Reſerve=Radfahrer=Kompagnien Nr. 78 und 80;
Infan=
terie=Radfahrer=Kompagnie der 1. Kavallerie=Diviſion.
Maſchinengewehr=Abteilung Nr. 8: Feſtungs=
Maſchinen=
gewehr=Abteilungen Nr. 1, 5, 14, 15. Feſtungs=
Maſchinen=
gewehr=Trupp Nr. 44 der Abteilung Eltze; Reſerve=
Fe=
ſtungs=Maſchinengewehr=Abteilung Nr. 2; Feſtungs=
Ma=
ſchinengewehr=Zug der Feſtungs=Maſchinengewehr=
For=
mation des XX. Armeekorps. — Kavallerie: Garde=
Küraſſiere; Küraſſiere Nr. 5; Dragoner Nr. 2; Huſaren
Nr. 12; Reſerve=Ulanen Nr. 1, 5; Jäger zu Pferde Nr. 6,
12; 1. mobile Erſatz=Eskadron des I. Armeekorps.
Feldartillerie: 5. und 6. Garde=Regiment;
Regi=
menter Nr. 1, 5, 16, 33, 39, 57, 73, 82; Reſerve=Regimenter
Nr. 12, 17, 18, 19, 20, 56. — Fußartillerie:
Regi=
menter Nr. 5, 7, 8, 9, 10, 13, 15, 18: Reſerve=Regimenter
Nr. 1, 2, 4, 7, 13, 16; Reſerve=Bataillon Nr. 25. — Pih
niere: Regimenter Nr. 19, 24, 31. Bataillone I. Nr. 4
II. Nr. 4, II. Nr. 5, I. und III. Nr. 8, I. Nr. 14, III. Nr. 16
(Weber); Garde=Erſatz=Bataillon; Erſatz=Baitaillone Nr. 9,
11. 44., 49., 50., 76. und 81. Reſerve=Kompagnie:
Infan=
terie=Pionier=Kompagnie der 49. Reſerve=Diviſion; 2.
Landwehr=Kompagnie des IV. ſowie des XVIII.
Armee=
korps; 1. Landſturm=Kompagnie des VII. Armeekorps;
Minenwerferzug Nr. 4 des I. Reſervekorps. — Vers
kehrstruppen: Militär=Eiſenbahn=Direktionen Nr. 2
und 3. Bahnhofs=Verwaltung Namur. Telegraphen=
Ba=
taillon Nr. 5. Fernſprech=Abteilung des VII. Reſerves
korps; Feſtungs=Fernſprech=Abteilung Glogau. Feſtungs=
Signaltrupp Nr. 10 der Armee=Abteilung Gaede.
Kraft=
fahr=Bataillon. — Munitionskolonnen: Etappen=
Munitionskolonne Nr. 2; Reſerve=Munitionskolonnen=
Ab=
teilung Nr. 22 des VI. Reſervekorps. —
Fortifika=
tionen uſw. Fortifikationen Breslau und Lötzen.
Fe=
ſtungs=Baukompagnien Nr. 1a und Graudenz. Armierungs=
Regiment Diedenhofen; Armierungs=Bataillone; Armie=
rungs=Kompagnien; Armierungs=Truppe Pillupönen;
Ar=
mierungs=Abteilung Lötzen=Weſt. Schanz=Kompagnien. —
Straßenbau= und Wegebau=Formationen:
Straßenbau=Kompagnie Nr. 5 der Armee=Abteilung
Woyrſch. Wegbaukommando des XXIII. Reſervekorps. —
Sanitäts=Formationen: Sanitäts=Kompagnien
Nr. 2 des V., Nr. 3 des XVII. Armeekorps und Nr. 56.
Feldlazarette Nr. 7 des XVIII. und Nr. 4 des XXI.
Ar=
meekorps; Reſerve=Lazarett Memel. — Train: Garde=
Train=Abteilung. Proviant=Kolonne Nr. 2 des VII. und
Fuhrpark=Kolonne Nr. 3 des XXI. Armeekorps; Reſerve=
Fuhrpark=Kolonne Nr. 97 des XXXIX. Reſervekorps.
Artilleriedepot Danzig. —
Kriegsbeklei=
dungsämter des Gardekorps, des IV., VI., X., XI.,
XIV., XV. Armeekorps und Düſſeldorf. —
Bezirks=
kommando II Berlin. — Weiter ſind erſchienen die
Bayeriſche Verluſtliſte Nr. 173 und die Sächſiſche
Verluſt=
liſte Nr. 134.
(Schluß des redaktionellen Teils.)
Formamint
Feldpoſtbrief=Dackungen
in allen Apotheken und Drogerien.
Architektur u. Dauleitung
kunstgewerbl. und graphische Entwürfe
Rud. Strecker, Architekt
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Familiennachrichten.
Die glückliche Geburt eines gesunden
Mädchens
zeigen hocherfreut an
Emil Bieger und Frau
Elisabeth, geb. von der Schmitt.
Darmstadt, Karlstr. 104½, den 20. April 1915.
(B6312
Todes=Anzeige.
(Statt beſonderer Anzeige.)
Freunden und Bekannten die traurige
Nachricht, daß es Gott dem Allmächtigen
ge=
fallen hat, meinen innigſtgeliebten Mann, unſern
guten Vater, Sohn, Bruder, Schwager u. Onkel
Herrn Heinrich Simmerock
nach langem, ſchwerem Leiden zu ſich abzurufen.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Anna Simmerock, geb. Wenz
und Kinder.
Darmſtadt, den 20. April 1915.
Die Beerdigung findet Donnerstag nachmittag
3 Uhr vom Portale des Beſſunger Friedhofes
us ſtatt.
(6292
Todes-Anzeige.
(Statt jeder besonderen Anzeige.)
Heute morgen um 10 Uhr verschied nach
langem, schwerem, mit großer Geduld
er-
tragenem Leiden unsere gute Schwester,
Tante, Schwägerin und Großtante (6332
Frau
Ottilie Waslé, geb. Ebel
Witwe des Stadtrats Otto Wasle.
Im Namen der trauernden
Hinter bliebenen:
Ebel,
Großherzoglicher Forstmeister,
z. Zt. Hauptmann und Kommandeur des
Landsturm-Inf.-Bataillons Darmstadt II.
Lorsch (Hessen) u. Darmstadt, 20.April 1915.
Die Einsegnung findet im Darmstädter Krematorium
am Donnerstag, den 22. d. Mts., nachm. 2¼ Uhr, statt.
Blumenspenden sind nicht im Sinne der Entschlafenen.
Statt jeder beſonderen Karte.
Schmerzerfüllt teilen wir Verwandten,
Freunden und Bekannten mit, daß unſer
innigſt=
geliebter einziger Sohn, Bruder, Enkel, Neffe
und Vetter
Käer Worf
Füſilier im Füſilier=Regt. Nr. 80
im 22. Lebensjahre den Heldentod für ſein
Vaterland geſtorben iſt.
Um ſtille Teilnahme bitten
Die ſchwergeprüften Eltern und Schweſter:
Oberbahnaſſiſtent Johannes Wolf.
Nany Wolf, geb. Schuchmann.
Anna Wolf.
(6255
Falls Ueberführung nach Darmſtadt möglich,
wird Tag und Stunde bekannt gegeben.
Todes=Anzeige.
Aufs Tiefſte erſchüttert teilen wir Freunden
und Bekannten hierdurch mit, daß unſer
innigſt=
geliebter, treubeſorgter Gatte und Vater, unſer
lieber Sohn, Bruder, Schwiegerſohn und
Schwager
Siamund Joſeph
am Mittwoch, den 14. April im Alter von
33 Jahren den Heldentod fürs Vaterland
ge=
ſtorben iſt.
(*7961
Eberſtadt b. Darmſtadt, Mannheim, Darmſtadt,
Weinheim i. B.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Fried. Joſeph, geb. Meyer.
Leopold Joſeph Wwe.
Kondolenzbeſuche dankend abgelehnt.
Am 19. April, morgens 4 Uhr,
iſt unſer lieber, unvergeßlicher
Schul=
kamerad
Georg Leidel
Musketier im Infanterie=Regt. 166
an ſeinen auf dem Felde der Ehre am 3. April
erlittenen ſchweren Verwundungen in
Ham=
burg=Altona ſanft verſchieden.
Wir verlieren in demſelben einen treuen,
aufrichtigen Kameraden und werden ſein
An=
denken ſtets in Ehren halten. (6324
Wixhauſen, den 20. April 1915.
Seine trauernden Schulkameraden.
Die Beerdigung findet in Wixhauſen am
21. April, nachmittags 4 Uhr, ſtatt.
Allen Freunden und Bekannten machen
wir hiermit die traurige Mitteilung, daß es
Gott dem Allmächtigen gefallen hat, meinen
lieben Mann, unſeren herzensguten Vater,
Sohn und Bruder
Herrn Lehrer
Tkblaus Mlas
nach langem, ſchwerem Leiden heute Nacht um
3 Uhr, im Alter von 46 Jahren zu ſich in die
Ewigkeit abzurufen.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Frau Charlotte Arras Wwe.,
geb. Albert, und Kinder.
Lützelbach, den 20. April 1915.
Die Beerdigung findet Freitag, den 23. April,
(6289
um 1½ Uhr ſtatt.
Nachrichten des Standesamts Darmſtadt I.
Geöffnet an Wochentagen von 9—12 Uhr vormittags und
3—5 Uhr nachmittags. Samstags nachmittags nur für
dringende Fälle und Sterbefallsanzeigen.
Geborene. Am 16. April: dem Prokuriſten Paul
Alfred Liebig, Mollerſtraße 1, eine T. Annemarie
Hed=
wig Irmgard. Am 14.: dem Poſtſchaffner, z. Zt.
Gefrei=
ter d. L., Friedrich Landau, Feldbergſtraße 77, ein S.
Wilhelm. Am 15.: dem ſtädtiſchen Vorarbeiter Paul
Schubert, Inſelſtraße 29, ein S. Paul Julius. Am
18.: dem Taglöhner Wilhelm Jung, Große
Kaplanei=
gaſſe 39, ein S. Emil. Am 16.: dem Monteur Auguſt
Müller, Roßdörfer Straße 29, ein S. Heinrich. Am
15.: dem Steinmetzen, z. Zt. Landwehrmann, Georg
Diehm, Döngesborngaſſe 2, eine T. Johanna Maria.
Am 14.: dem Ingenieur Jonathan Wenz,
Rhein=
ſtraße 37, ein S. Walter Alfred. Am 17.: dem Badewärter
Heinrich Stein, Mühlſtraße 5, eine T. Sophie.
Aufgebotene. Am 12. April: Gewehrfabrikarbeiter
Paul Wengel mit Klara Kahle, beide in Erfurt. Am
14.: Zahntechniker Karl Ludwig Hennemann mit
Pfle=
gerin Friederike Margareta Kaplinghaus, beide in
Wiesbaden. Poſtaſſiſtent Theodor Moog, hier,
Wenck=
ſtraße 54, mit Emma Roth in Griesheim b. Dſtdt. Am
15.: Hilfsſchaffner Alois Freund mit Roſa Karolina
Bleiſtein, beide in Aſchaffenburg. Schneidergehilfe
Georg Schilling, Landwehrſtraße 13, mit Verkäuferin
Eva Hamann, Pallaswieſenſtraße 11. Kellner Adolf
Jäger, hier, Stirnweg 12, mit Näherin Adelheid
Fell=
mann, hier, Schützenſtraße 20. Am 16.: Bergmann Anton
Eiſinger in Mittelbexbach mit Katharina Weſtrich
in Weilerbach.
Eheſchließungen. Am 12. April: Ober=
Telegraphen=
aſſiſtent Georg Deſch in Frankfurt a. M. mit
Telegra=
phengehilfin a. D. Karoline Schmucker in Undenheim.
Am 13.: Werkmeiſter, z. Zt. Gefreiter der Landw.,
Fried=
rich Wolf, hier, mit Luiſe Scherer in Alsbach.
Satt=
ler, z. Zt. Landſturmrekrut, Ludwig Bitz, mit Näherin
Katharina Scholles, beide in Mainz. Am 14.: Metzger
Ernſt Fiſcher mit Lina Wagner, beide hier.
Werk=
zeugſchmied, z. Zt. Gefreiter, Jakob Fiſchbach, mit Marie
Friedrich, beide hier. Apotheker, z. Zt. Gardiſt, Georg
Schmitz mit Emilie Döll, beide hier. Am 17.:
Metz=
ger, z. Zt. Wehrmann, Peter Kopp in Winterkaſten mit
Schneiderin Philippine Buhmann, hier. Poſtbote
Phi=
lipp Schellhaas mit Lilli Happ, beide hier. Schmied,
z. Zt. Gefreiter, Auguſt Poth in Frankenhauſen mit
Maraarethe Matthes in Nieder=Modau. Architekt und
Bauführer, z. Zt. Luftſchiffer, Hermann Wolf mit Erna
Zinck, beide in Berlin.
Geſtorbene. Am 15. April: Anna Maria Magdalena
Fiedler, geb. Kronauer, Ehefrau des Hofkutſchers, 36 J.,
ev., Mathildenplatz 17. Eliſabeth Schuchmann, geb.
Göhring, Witwe des Metzgermeiſters, 59 J., ev.,
Schwa=
nenſtraße 79. Am 8. März: Oskar Blechſchmidt,
Kauf=
mann, Landſturmmann im R.=J.=R. 206, 42 J., ev., hier
Eliſabethenſtraße 42, zu Middelkerke, Belgien. Am 15.
April: Marie Sofie Luiſe Ott, geb. Muntermann,
Ehe=
frau des Artiſten, 26 J., ev., Schuchardſtraße 11. Am 16.:
Friedrich Jakob Vinſon, Sohn des Straßenreinigers,
1 J., ev., Eliſabethenſtraße 42. Am 22. März: Emil
Hor=
lacher, Straßenbahnſchaffner, Kanonier im Feldart.=Regt.
Nr. 25, 28 J., ev., hier Wienersſtraße 70, zu Zlota in
Galizien. Am 16. April: Georg Schwarz,
Bahnwär=
ter i. P., 69 J., ev., aus Weiterſtadt, hier Grafenſtraße 9.
Am 17.: Anna Laura Pfeifer, Tochter des
Bahnhofs=
arbeiters, 7 J., ev., aus Reinheim, hier Grafenſtraße 9.
Franziska Pöſchl, Geſchäftsinhaberin, 68 J., kath., aus
Langen, hier Steinſtraße 21. Andreas Schulze,
Schloſ=
ſer bei der Staatsbahn, 44 J., kath., Blumenthalſtraße 54.
Hedwig Volz, Tochter des Taglöhners, 1 J., ev.,
Schloß=
gaſſe 21. Hermann Neutz, Sohn des Milchfahrers, 2 J.,
ev., Alexanderſtraße 15. Am 18.: Friedrich Karl
Sei=
bold, Gemeinderechner, 67 J., ev., aus Ueberau, hier
Gra=
fenſtraße 9. Jakob Häußge, Dienſtmann, 78 J., ev.,
Grafenſtraße 29. Marie Falkenſtein, geb. Wöhrn,
Ehe=
frau des Schloſſers, 37 J., ev., Arheilger Straße 37.
Gottesdienſtliche Anzeigen.
Mittwoch, den 21. April 1915.
Hofkirche: Abends um 6 Uhr: Andacht.
Stadtkirche: Abends um 8½ Uhr: Kriegsbetſtunde.
Pfarrer Kleberger.
Johanneskirche: Abends um 8 Uhr: Andacht.
Pfarrer Dingeldey.
Martinskirche: Abends um 8 Uhr:
Kriegsbet=
ſtunde. Pfarrer D. Waitz.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde): Abends um
8 Uhr: Kriegsbetſtunde. Pfarrer Wagner.
Pauluskirche: Abends um 8 Uhr: Kriegsbetſtunde.
Pfarrer Rückert.
Wetterbericht.
Das Hochdruckgebiet über Mitteleuropa verflacht ſich
langſam, eine ſchwache Furche verbindet die nördliche
De=
preſſion mit einem Tief im Süden. Allmählich wird
nun=
mehr das Tief im Norden Einfluß auf unſer Wetter
ge=
winnen und uns bei ſüdweſtlichen Winden Zunahme der
Bewölkung bringen; Niederſchläge werden zunächſt noch
nicht eintreten.
Wetterausſichten für Mittwoch: Zunahme der
Be=
wölkung, trocken, mild, ſüdweſtliche Winde.
Tageskalender.
Mittwoch, 21. April.
Großh. Hoftheater, Anfang 7 Uhr, Ende 10 Uhr
(Ab. B): „Datterich”
Verſteigerungskalender.
donnerstag, 22. April.
Brennholz=Verſteigerung um 9 Uhr in der
Turnhalle am Woogsplatz.
Dünger=Verſteigerung um 10 Uhr in der
Dra=
goner=Kaſerne (Regt. Nr. 24).
Großh. Hofbibliothek, geöffnet Montag bis
Frei=
tag von 9—1 Uhr und nachmittags von 3—5 Uhr,
Samstag von 9—1 Uhr.
Ständige Rettungswache der Sanitätskolonne.
Telephonruf Nr. 2425.
Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbnchdruckerei.
Verantwortlich für den politiſchen Teil, für Feuilleton,
Reich und Ausland: Dr. Otto Waldaeſtel; für den übrigen
redaktionellen Teil: Kurt Mitſching; für den
Anzeigen=
teil, Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem
Ge=
ſchäftsleben: Paul Lange, ſämtlich in Darmſtadt. — Für
den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an
die „Redaktion des Tagblatts” zu adreſſieren. Etwaige
Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche
wer=
den nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden
nicht naviautz.
Weiblich
in Stenographie und Ma-
Fräulelll schinenschr. bew., perf. in
kaufm. Buchführung, engl. u. franz.
Korresp., pr. Zeugn. z. Verfg., sucht
Anfangsstelle. Angeb. unt. § 70 an
die Geschäftsstelle ds. Bl. (*7891
Tücht. Stenotypiſtin
mit langjähr. Praxis ſucht ſich zu
verändern, für ſof. od. ſpäter. Ang.
u. § 82 an Geſchäftsſt. (*7951mfg
Fräul., 18 J. wünſcht Anfangsſt.
in Stenograph. u. Maſchinenſchreib.
Ang. u. T 3 Geſchäftsſt. (*7983mdf
Alleinſt. Frau n. Arbeit an zum
Flick., Strick., geht auch außer dem
Haus. Dieburgerſtr. 18, p. (*8015md
Perfekte Weißzeugnäherin, die
auch akkurat ausbeſſert, nimmt
noch einige Kunden an. Zu erfr.
Hoffmannſtr. 15, 2. St. (*8025
Aelt. Fräulein, welches längere
Jahre ſelbſt. einen Haush. führte,
ſucht Stell. bei einz. Herrn. Ang.
unt. § 78 an Geſchäftsſt. (*7940mi
Beſſ. Mädchey, im Haushalt
und Kinderpflege ſelbſtändig, ſucht
paſſende Beſchäftigung. Gefl. Ang.
unt. § 81 an die Geſchäftsſt. (*7936
15 jährig. Mädchen ſucht Stelle
für den ganzen Tag oder bis nach
dem Spülen, per 1. Mai. (*7934
Trumpkheller, Kiesſtraße 22.
Anſtänd., ſaub. Frau ſucht Arbeit
irgend welcher Art. Frau Stork,
Kirſchen=Allee7, Poſtk. gen. (*7935
Frau ſucht für 2 Std. Laufdienſt.
*7964) Liebfrauenſtraße 79, I.
Junges Mädchen vom Lande
ſucht Stellung in kleinem
Haus=
halt. Zu erfragen bei Walter,
(*7966
Kaupſtraße 2.
Jg., beſſ. Frau, in allen
Haus=
arbeiten, Kranken= u. Kinderpflege
bewandert, ſucht ſofort tagsüber
Beſchäftigung, geg. kl. Vergütung.
Ang. u. I 10 an Geſchäftsſt. (*8007
Kinderliebes, 14 jähr. mädch., das
ſchon bei ein. K. war, ſ. tagsüber St.
Näh. Pankratiusſtr. 14, III. (*7999
Braves, tüchtig. Mädchen ſucht
für tagsüber Stelle. Näh. bei Frau
Uonderschmidt, Kl. Ochſeng. 13, II.(*
Jg. Frau ſucht Laufdienſt. Näh.
Magdalenenſtr. 13, II., links. (*7998
Frau ſucht Arbeit, auchſtundenw.
*8014) Teichhausſtr. 38, Vorderh., I., I.
Männlich
Weländig nitchteter Mamn
geſetzten Alters, ſucht Stelle als
Kaſſier, beſſerer Arbeiter, oder
ſonſt. Vertrauenspoſten. Angeb.
unt. § 30 an Geſchäftsſt. (*7772gim
Militärfreier, verheir. Mann,
29 Jahre alt, mit ſchöner
Hand=
ſchrift, wünſcht Stellung auf Büro
oder als Aufſeher ꝛc. Angeb. unter
§ 2 an die Geſchäftsſt. (*7699sm
Jg. Mann, 22 J. alt, Einjähr.=
Zeugn. (militärfrei), mit ſchöner
Handſchrift, ſucht Stellung auf
Bureau. Angebote unter R 59
an die Geſchäftsſt. (*7450sm
Kaufmann
militärfrei, ſucht unter beſcheidenen
Gehaltsanſprüchen Stellung als
Buchhalter, Expedient, Fakturiſt,
Reiſender, evtl. auch als Verkäufer
oder Lageriſt. Mit dem
Kranken=
kaſſen= u.
Invalidenverſicherungs=
weſen, ſowie Lohnbuchhaltung auch
vertraut. Eintritt kann auf Wunſch
ſofort erfolgen. Prima Zeugniſſe
zur Verfügung. Angeb. u. S 92
a. d. Geſchäftsſtelle erb. (*7973
Nicht wiederkehrender
Geiegennenekauf.
Ein tüchtiger, zuverläſiger
Drehermeister
für Eiſendreherei ſofort geſucht.
Angeb. mit Angabe bisher.
Tätig=
keit u. Lohnforderung unt. § 76 an
die Geſchäftsſtelle erbeten. (B6245
großer Posten
bisheriger Verkaufspreis bis 2800 Mk.
u. 10
Minte
jeter e
Ein großer Posten
Danterr u.Rädchen Jabeb
Junger Schneider auf Zivil geſ.
Neuber, Karlſtr. 71. (6295a
Jüngerer (6254mf
Hotelhausdiener
als alleiniger geſucht, der auch
et=
was Gartenarb. übernimmt. Lohn.
außer freier Station 45 Mk.
monat=
lich. Ang. m. Zeugnisabſchr. u.
Bild=
an Hotel Krone, Auerbach (Heſſen),
Sauberer Hausburſche
für Kolonialwaren per ſofort
ge=
ſucht Kiesſtr. 66, im Laden. (6236imd
Kräftiger
Hsarwener
Maga
geſucht. Näheres
Magazin.
Rheinſtr. 25,
(6242imd
Sauberer
ſofort geſucht
Hausburſche
Holzſtr. 10. (*7975
mit 333 % Paehlah.
Es kommen nur fehlerfreie Stücke in soliden
Qualitäten und modernen Mustern zum Verkauf.
D
Pil
Hess
(6278
chiller-
Dlatz.
Sell
Weiblich
Fabrik bei Darmſtadt
ſucht erfahrene
Kontoriſtin und
Maſchinenſchreiberin.
Angebote unter § 93 an die
Geſchäftsſtelle ds. Bl. (6293md
Tüchtige Arbeiterin
ſucht A. Krestau,
Damenſchnei=
der, Karlſtraße 12.
(*8028
18 Jahre alt, der die
Diener, Stuttgarter
Diener=
ſchule beſucht hat, ſucht Stellung
zum 1. Mai. Angeb. unter T 15
an die Geſchäftsſt.
(*8024
Mkzidenzsetzer
in allen modernen Satzarten
firm, sucht sofort dauernde
Stellung. Angeb. unter T2
an d. Geschäftsstelle. (*6303
aus achtb. Familie,
Lehrling mit ſehr gut.
Schul=
zeugnis (erhielt in d. Schule die I.
Prämie), ſ. Lehrſt. auf kaufm. Büro.
Ang. u. § 97 an Geſchäftsſt. (*7992
Dchrmädchcn
gegen ſofortige Vergütung geſucht.
6195im) Gg. Heckmann=Schmidt.
Beſſeres, nicht zu junges
Mädchen
das im Kochen und allen
häus=
lichen Arbeiten erfahren iſt, für
1. Juni geſucht. Näheres
Moos=
bergſtraße 40, I.
(B6274
Auf 15. Mai
zu einer älteren Dame ein einfaches,
braves Mädchen geſucht. (*7944ds
Frankfurterſtr. 32, II., rechts.
Selbſtänd. Frau od. Mädchen
tagsüber für einfachen Haushalt
geſucht. Vorzuſtellen vormittags.
*7937ms) Mollerſtraße 35, II.
für Hotel
Sauberes Mädchen und
Haus=
rbeit ſofort geſucht.
(6318md
Hotel Stadt Friedberg.
für einige Std.
Jg. Mädchen des Vor= und
Nachmittags geſucht.
(*8006
Rhönring 83, parterre.
Searkai
mit umfaſſender Bildung, in ſeinen Einnahmen infolge des Kriegs
beſchränkt, ſucht Beſchäftigung als Hilfskraft bei einem Gelehrten
bei einer Bibliothek, als Korrektor, Vorleſer, Geſellſchafter u. dergl.,
auch in Vermögensverwaltung und Statiſtik nicht unerfahren. Gefl
Angebote unter § 91 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. erbeten. (B6273
Für ein Detailgeſchäft der Haushaltungsbranche
wird eine flotte und gewiſſenhafte
Buchhalkerin
geſucht, welche ſich auch für die Kaſſe eignet. Ausführliche Angebote
mit Zeugnisabſchriften und Bild unter T 13 an die Geſchäftsſtelle
dieſes Blattes.
(*8021
Werkſtattſchreiber
für größere Maſchinenfabrik für
ſofort geſucht. Ang. mit Zeugnis=
Kitere Fran
alleinſtehend, ohne
weite=
ren Anhang, in einen beſſ.
Haushalt geſucht.
Die=
ſelbe ſoll die Wohnung
u. die Garderobe in Stand
halten. Es wird nur auf
eine umſichtige, zuverläſſige
Perſönlichkeit geſehen, w.
eine dauernde Stellung
ſucht. Angebote mit
Ge=
haltsanſprüchen erbeten od.
perſönliche Rückſprache im
Stellenvermittelungs=
Burean Dingeldein,
Eliſabethenſtraße 5. (6222a
tagsüb.
Laufmädchen geſucht.
*8004) Rheinſtraße 3, 2. Etage.
abſchriften unter
Geſchäftsſtelle.
T 7
an die
(6302
Saubere, unabh. Monatsfrau
wöchentlich 3 mal 2 Std. geſucht.
*8000) Gutenbergſtraße 62, II.
Tüchtiges, fleißiges
Alleinmäd=
chen zum 1. Mai geſucht.
Vorzu=
ſtellen von 10—12 Uhr, nachm. von
3—7 Uhr Martinſtr. 62, I. (*7994mdf
Weg. Erkrankung des ſeitherigen
Mädchens ſol., reinl. Alleinmädehen
geſucht. Stiftſtraße 7, II. (*7985
Männlich
Auf beſges Büro wird für
ſtundenweiſe
Beſchäftig. ein Mann geſucht,
der ſicherer Rechner u. leichte
Büro=
arbeiten verrichten kann. Ang. u.
§ 41 Geſchäftsſtelle. (*7815gom
Kellner, Köche, Hoteldiener,
Haus= und Servier=Burſchen für
Hotel, Reſtaur. u. Cafés geſucht.
Adolf Dingeldein,
gewerbs=
mäßiger Stellenvermittler,
Eliſa=
bethenſtr. 5, Teleph. 531. (*8032
Tüchtiger Heizer
(gelernter Schloſſer)
ſowie ein Arbeiter von
16—18 Jahren
ſofort geſucht.
(B6223
Gebr. Hering
Grosswäscherei Viktoria
Sandbergſtraße 16—20.
Kräftige Arbeiter
geſucht. Anfangslohn 40
per Stunde.
Lippmann May
5382a)
Weiterſtädterſtraße 70.
(für Flaſchen=
Zahrburſche
bier)
und
1 Waſſermacher
(6329md
für ſofort geſucht.
Leonhard Kaisers Biergrosshälg.,
Viktoriaſtraße 58.
Ein Fahrburſche und
ein Hofarbeiter
zum ſofortigen Eintritt geſucht.
Brauerei W. Rummel. (6322md
I IRK310
geſucht für das
Café Fürſt Bismarck.
Junger Burſche, der nicht mehr
fortbildungsſchulpflichtig iſt,
erhält den Vorzug. Nur
junge Burſchen, die eine
an=
ſtändige Führung nachweiſen
können und gutes Aeußere
baben, kommen in Betracht.
Zu melden nachmittags von
3—7 Uhr.
(6221a
Girineriehring
kann eintreten gegen Vergütung.
C. Völker’s Handelsgärtnerei,
*7919im) Hügelſtr. 89.
Lehrling
ſucht J. A. Heyl, Buchbinderei,
Nieder=Ramſtädterſtr. 11. (6276a
Suche für meine Schreibſtube
einen Lehrling.
Thüre, Gerichtsvollzieher
Bleichſtraße 9. (*7976
Mittagstisch
Fleisch und veget. Rost von
60 Pf. bis m. 1.— im Abonn.
Abendtisch
Fleisch und veget. Kost von
50 Pf. bis 70 Pf. im Abonn.
Ausschank des berühmten
Wormser Weinmostes!
Kein Trinkzwang.
Rauchfreie Räume.
Damenzimmer.
Reform-Restaurant
Alexanderstrasse 4, I. Stock.
Konſumverein.
Für unſere eigene Bäckerei ſuchen wir ſofort noch 2 weitere tüchtige
Bäckergehilfen
bei beſtem Lohn und Arbeitsbedingungen.
(6288
Darmſtädter Konſum=, Spar= und Produktionsgenoſſenſchaft,
G. m. b. H., Schloßgartenplatz 11.
Der Vorstand.
Erfahrener
Weikbengschicher
in dauernde, lohnende Stellung ſofort geſucht.
A. E. G. Fabrik Frankfurt a. M.,
Höchſterſtraße 45.
(II,6227
Die Adoptivtochter.
Original=Roman von H. Courths=Mahler.
34)
chbruck verboten.)
Seien Sie unbeſorgt, mein gnädiges Fräulein, dieſe
Angelegenheit wird ſo diskret geordnet, daß Sie in keiner
Weiſe behelligt werden. Mein Vetter Theo iſt — iſt ſehr
leichtſinnig — und — aber jedenfalls wird er ſich meinen
Beſtimmungen fügen, ich werde ihn in aller Ruhe von
der Notwendigkeit meines Verlangens überzeugen.
Britta ſeufzte verſtohlen.
Zum mindeſten wird es aber zu allerlei
Mißhellig=
keiten zwiſchen Ihnen führen. Das darf nicht ſein
Lieber — ja — lieber will ich mit Ihrem Vetter tanzen.
Ich dulde es aber nicht, daß er Sie noch einmal
be=
rührt! ſtieß er erregt hervor.
Sie zuckte zuſammen und wurde ſehr blaß. Da faßte
er ſich ſchnell und fuhr ruhig fort:
Er muß ſich Ihnen fern halten, und er wird es tun.
Fürchten Sie nicht, daß durch dieſe Angelegenheit ein
inniges Einvernehmen zwiſchen ihm und mir geſtört wird.
Wir ſind uns ſchon ſeit Jahren innerlich entfremdet; nur
die Rückſicht auf Onkel und Tante, denen wir viel zu
ver=
danken haben, bindet uns noch äußerlich aneinander.
Aber wir wollen dieſen herrlichen Walzer nicht länger
ver=
ſäumen — wenn ich ihn mir auch widerrechtlich
angeeig=
net habe.
Sie flogen im Tanze dahin. Britta wußte nicht, wie
ihr zumute war. Ihr Herz klopfte unruhig, ihre Pulſe
flogen. Sie hätte in einem Atem jubeln und weinen
mögen. Vor ihren Augen lag ein roſiger Nebel, ſie hatte
nur ein bewußtes Empfinden: den einen Wunſch, der
Tanz möge nie ein Ende nehmen.
Auch Herbert Freuſen verkor bei dieſem Tanz ſeine
Ruhe. Ein Glücksgefühl ohnegleichen erfüllte ihn. Die
ſchlanke weiße Geſtalt in ſeinem Arm erſchien ihm wie
die Verwirklichung ſeines Ideals. Einem raſchen
Im=
puls folgend, hatte er verhindert, daß Britta mit Theo
tanzte. Es erſchien ihm wie eine neue Beleidigung der
jungen Dame, daß Theo es wagte, ſie zum Tanz
aufzu=
fordern.
Als der Tanz zu Ende war, ſahen ſich die beiden
jungen Leute an, als erwachten ſie ausgginem ſonnigen
Traum. Weltvergeſſen ruhten ihre Blicke einige
Sekun=
den ineinander. Dann ſchraken ſie empor und Herbert
führte ſeine Dame auf ihren Platz.
Höflich verabſchiedete er ſich von ihr und ſah ſich nach
Theo um. Der ſtand am Ausgang nach der Terraſſe und
ſah Herbert wütend entgegen, als dieſer auf ihn zukam.
Auf ein Wort, Theo, ſagte Herbert und trat mit
ſei=
nem Vetter hinaus auf die Terraſſe, die jetzt
menſchen=
leer war.
Was willſt Du von mir? fragte Theo brüsk und ſah
Herbert herausfordernd an.
Das ſollſt Du gleich hören. Ich möchte Dich dringend
erſuchen, Fräulein Loſſen nicht mehr zum Tanz
aufzu=
fordern.
Theo lachte höhniſch auf.
Mit welchem Rechte miſcheſt Du Dich in meine
Ange=
legenheiten? Du biſt mir ohnedies noch Rechenſchaft
ſchuldig von vorhin. Dieſe Angelegenheit ging nur
Fräulein Loſſen und mich an.
Herbert blieb ganz ruhig.
Du irrſt, dieſe Angelegenheit ging jeden Ehrenmann
an, der noch Achtung vor Frauen hat. Kein Ehrenmann
wird es ruhig anfehen, wenn ein wehrloſes. Mäöchen
brutal überfallen wird.
Du! Nimm Deine Zunge in acht, ich könnte ſonſt
ver=
geſſen, daß Du mein Vetter biſt!
Ich vergeſſe es aber nicht! Und deshalb mäßige ich
mich über Gebühr: Einen anderen hätte ich vorhin im
Park einfach niedergeſchlagen!
Wieder lachte Theo höhniſch.
Wozu dieſe großen Worte? Geſtehe doch lieber ern,
daß Du ſelber in das Mädchen verliebt biſt und mir ihren
Beſitz nicht gönnſt.
Ihren Beſitz? Willſt Du die junge Dame heiraten?
Dann haſt Du eine ſonderbare Art der Werbung gewählt.
Mit einer Beleidigung wirbt man nicht um die Hand
einer Frau, der man ſeinen Namen geben will.
Theo ſah ihn verblüfft an. Dann lachte er roh und
ſchallend auf.
Heiraten? Du biſt wohl von Sinnen? Eine
Geſell=
ſchafterin heiratet man doch nicht!
Aber noch weniger überfällt man ſie mit
unerwünſch=
ten Zärtlichkeiten.
Wer ſagt Dir denn, daß ſie unerwünſcht waren?
Die Abwehr war deutlich genug.
Bah — ein wenig ſträuben ſie ſich zuerſt alle. Ohne
Dein Dazwiſchenkommen wäre ich jetzt am Ziel.
Schwerlich! Fräulein Loſſen gehört nicht zu der
Sorte Frauen, bei der Du bisher Deine Studien
ge=
macht haſt.
Theo zuckte die Schultern.
Was verſtehſt Du von den Weibern!
Von den „Weibern” nichts. Aber „das Weib” kenne
ich vielleicht beſſer als Du, weil ich mir die Achtung vor
reinen Frauen bewahrt habe.
(I II,629
Bekommt den Verwundeten ſehr gut.
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derei! Laß mich doch zufrieden!
Sobald Du mir Dein Ehrenwort gegeben haſt, daß
Du Fräulein Loſſen nicht mehr zum Tanze auffordern
und ſie in Zukunft nicht mehr beläſtigen willſt!
Fällt mir gar nicht ein, Dir ein ſolches Ehrenwort zu
geben!
Du wirſt es mir dennoch geben, Theo. Ich bitte
Dich darum.
Aha, jetzt bitteſt Du ſchon.
Um Dich nicht zwingen zu müſſen!
Zwingen? Das möcht’ ich erleben. Ich denke gar
nicht dran, Dir mein Wort zu verpfänden. Die Kleine iſt
viel zu ſüß, ich bin bis über die Ohren in ſie verſchoſſen
und werde ſie ſchon kirre machen.
Schweig! brauſte Herbert auf. Ich verbiete Dir, in
dieſem Tone von der jungen Dame zu reden!
Theo ſah ihn mit unverſchämt lächelndem Blick an.
Sieh, ſieh — alſo doch auch verliebt.
Herbert ballte die Hände, und die Zornesader auf
ſeiner Stirn ſchwoll bedenklich an, als er ſagte:
Darauf brauche ich keine Antwort zu geben.
Iſt auch nicht nötig. Und daß Du es nur weißt
ich laſſe es auf einen Kampf ankommen, entgegnete Theo.
Wenn Du ehrliche Abſichten hätteſt, brauchteſt Du Dich
auf keinen Kampf mit mir einzulaſſen. Schon die
Rück=
ſicht auf Frau Steinbrecht müßte Dich bewegen, hier den
Hausfrieden zu wahren.
Wenn ich hundert Jahre alt bin, kannſt Du mich mit
alten Frauen ſchrecken.
Schäme Dich!
Ach, laß mich zufrieden.
Gib mir Dein Wort.
Nein!
Ich bitte Dich noch ein letztes Mal darum.
Nein!
Herbert richtete ſich plötzlich ſtrafſenpor und ſagte in
ſcharfem Tone:
Wenn Du mir jetzt Dein Ehrenwort nicht gibſt, dann
gebe ich morgen den Wechſel weiter, den ich vor
Jahres=
friſt für Dich eingelöſt habe.
Theo wurde leichenblaß und trat betroffen zurück. In
ſeinem bodenloſen Leichtſinn hatte er dieſen Wechſel längſt
vergeſſen. Um eine Spielſchuld begleichen zu können, hatte
er einen Wechſel über dreitauſend Mark mit der
Unter=
ſchrift ſeines Onkels verſehen. Er hatte gehofft, ihn vor
dem Fälligkeitstermin wieder an ſich zu bringen. Es war
ihm aber nicht gelungen, das Geld aufzutreiben. In ſeiner
Angſt hatte er ſich Herbert anvertraut. Dieſer verſchaffte
ſich das Geld und löſte den Wechſel ein. Unter
perſön=
lichen Opfern hatte er das Geld in Raten zurückgezahlt.
Mit keinem Wort hatte er Theo an dieſen Dienſt erinnert
oder ihn gemahnt, ihm die dreitauſend Mark
zurückzu=
erſtatten. Stillſchweigend hatte er den gefälſchten Wechſel
in ſeiner Brieftaſche verwahrt — und ſtillſchweigend hatte
Theo die Sache nach einem kurzen Dankeswort als erledigt
betrachtet. Herbert hatte ihm in ſeiner Gutmütigkeit ſchon
aus mancher Klemme geholfen.
Seit der Wechſelaffäre war Herbert allerdings
be=
deutend kälter gegen Theo geworden. Aber dieſer hatte
das kaum beachtet, weil er für Herbert kein wärmeres
Gefühl hegte. Jedenfalls hatte er ſtillſchweigend
ange=
nommen, daß Herbert den Wechſel vernichtet habe. Und
nun benutzte er ihn plötzlich als Waffe!
Theo hatte ſich mit dem Taſchentuch über die Stirn
gewiſcht.
Du — Du — beſitzeſt den Wechſel noch? ſtammelte er.
Ja, Du haſt ihn ja noch nicht zurückgekauft.
Dreitau=
ſend Mark habe ich dafür bezahlt, ſagte Herbert kalt.
Schweig doch! Rede nicht ſo laut — wenn man uns
hörte, ſagte Theo plötzlich ſehr beſorgt.
Wir ſind allein. Alſo entſcheide Dich.
Mein Gott, Dir ſcheint doch unendlich viel an dieſem
Mädchen zu liegen, daß Du — daß Du mich an dieſen
leichtſinnigen Streich mahnſt.
Du ließeſt mir keine andere Wahl. Gibſt Du mir nun
Dein Wort?
Theo ſtampfte wie ein ungezogener Junge mit dem
Fuße auf.
Läßt Du mir denn eine andere Wahl? Ich muß ja!
Sonſt ſchnürſt Du mir die Kehle zu. Aber edel finde ich
es nicht, daß Du mir die Piſtole auf die Bruſt ſetzgſt. Ich
kann mir Dein Verhalten nur dadurch erklären, daß Du
ſelbſt in das Mädchen verliebt biſt.
Verliebt, wie Du es nennſt — nein! Dazu ſteht ſie
mir zu hoch.
Theo machte eine zyniſche Grimaſſe.
Du willſt ſie wohl gar heiraten? Eine ſolche Torheit
wäre Dir zuzutrauen.
Nein, dieſe Torheit wäre mir nicht zuzutrauen —
jedenfalls nicht, ſolange ich kaum imſtande bin, mich ſelbſt
zu ernähren. Dazu bin ich nicht leichtſinnig genug.
Theo lachte grell auf.
In dieſem Fall kann man Dir ja gratulieren, daß Du
nicht leichtſinnig biſt. Du wärſt ſonſt imſtande, Dein
Le=
benzmit ſo einer armen Kirchenmaus zu verpfuſchen.
Beenden wir dies Geſpräch — ich habe Dein
Ehren=
wort.
Du haſt es.
Gut.
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Bekanntmachung
über die Regelung des Verkehrs mit Kartoffeln.
Vom 12. April 1915.
Der Bundesrat hat auf Grund des § 3 des Geſetzes über die Ermächtigung des
Bundesrats zu wirtſchaftlichen Maßnahmen uſw. vom 4. Auguſt 1914 (Reichs=Geſetzbl.
S. 327) folgende Verordnung erlaſſen:
§ 1. Unter der Bezeichnung „Reichsſtelle für Kartoffelverſorgung” wird eine
Behörde gebildet, die dem Reichskanzler (Reichsamt des Innern) unterſtellt iſt. Sie
beſteht aus einem Reichskommiſſar als Vorſitzenden und mindeſtens zwei Mitgliedern.
Ihr ſteht ein Beirat zur Seite, der ſich aus ſechs Vertretern der Landwirtſchaft und
insgeſamt ſechs Vertretern der Städte des Handels und der Verbraucher
zuſammen=
ſetzt. Der Reichskanzler ernennt den Reichskommiſſar und die Mitglieder der
Reichs=
ſſtelle und des Beirats; er erläßt die näheren Beſtimmungen.
§ 2. Die Reichsſtelle für Kartoffelverſorgung hat für die Verteilung von
Kar=
toffelvorräten zur Ernährung der Bevölkerung im Reichsgebiete zu ſorgen. Sie hat
ſich dabei der Hilfe der Kommunalverbände zu bedienen. In erſter Linie iſt der
Be=
darf der minderbemittelten Bepölkerung zu berückſichtigen.
§ 3. Inſoweit die zur Ernährung der Bevölkerung erforderlichen Kartoffeln
nicht innerhalb des Bezirks vorhanden ſind, melden die Kommunalverbände den
Fehl=
betrag, der durch freihändigen Ankauf nicht gedeckt werden kann, unter eingehender
Begründung ſeiner Höhe bei der Reichsſtelle für Kartoffelverſorgung an. Der
Reichs=
kanzler kann Grundſätze für die Berechnung des Fehlbetrages aufſtellen.
Ob und inwieweit die Anmeldungen der Kommunalverbände zu berückſichtigen
ſind, entſcheidet die Reichsſtelle.
§ 4. Die Kommunalverbände haben den Erſuchen der Reichsſtelle Folge zu
leiſten. Die Reichsſtelle kann insbeſondere beſtimmen, welche Kartoffelmengen aus
einem Kommunalverband an die Reichsſtelle oder andere Kommunalverbände
abzu=
geben ſind. Dabei ſind, ſoweit die Kartoffeln im Eigentum des abgebenden
Kommu=
nalverbands ſtehen, dieſem die Selbſtkoſten zu vergüten.
Der Reichskanzler kann Grundſätze über die Perpflichtung zur Abgabe aufſtellen.
§ 5. Kommunglverbände, aus denen hiernach Kartoffeln abzugeben ſind, haben
die Mengen, die ſie nicht freihändig ankaufen können, ſicherzuſtellen. Auch die
Reichs=
ſtelle kann Kartoffelmengen ſicherſtellen.
Die Sicherſtellung erfolgt nach den §§ 2 und 4 des Geſetzes, betreffend
Höchſt=
preiſe, vom 4. Auguſt 1914 in der Faſſung der Bekanntmachung vom 17. Dezember 1914
(Reichs=Geſetzbl. S. 516) mit folgenden Maßgaben:
Die Anordnung (§ 2 Abſ. 1. Satz 2 des Höchſtpreiſegeſetzes) iſt bei Landwirten
nicht auf die Vorräte zu erſtrecken, die zur Fortführung ihrer Wirtſchaft erforderlich
ſind. Der Reichskanzler kann Grundſätze darüber aufſtellen, welche Vorräte zur
Fort=
führung der Wirtſchaft als erforderlich anzuſehen ſind.
Der Beſitzer iſt verpflichtet, die Vorräte zu verwahren und die zu ihrer
Er=
haltung erforderlichen Handlungen vorzunehmen, bis der Erwerber ſie in ſeinen
Ge=
wahrſam übernimmt; er erhält hierfür eine angemeſſene Vergütung, die von der
Reichsſtelle feſtgeſetzt wird.
Die §§ 2 und 4 des Höchſtpreiſegeſetzes finden gegen Beſitzer von Kartoffeln auch
inſoweit Anwendung, als Höchſtpreiſe nicht feſtgeſetzt ſind. Dabei treten an Stelle
des Höchſtpreiſes die Selbſtkoſten. Die Vorſchriften im § 6 Nr. 3, 4 und 5 des
Höchſt=
preiſegeſetzes finden auch in dieſen Fällen Anwendung.
Bei der Sicherſtellung darf nicht zurückgegriffen werden auf Mengen, die im
Eigentume des Reichs, eines Bundesſtaats oder Elſaß=Lothringens, insbeſondere im
Eigentume der Heeresverwaltungen und der Marineverwaltung oder eines
Kommu=
nalverbandes oder der Trockenkartoffel=Verwertungsgeſellſchaft m. b. H. in Berlin oder
der Zentral=Einkaufsgeſellſchaft m. b. H. in Berlin ſtehen.
Auf Mengen, die zur Erfüllung von Verträgen erforderlich ſind, darf nicht
zurück=
gegriffen werden, wenn dieſe Verträge nachweislich vor dem Inkrafttreten dieſer
Ver=
ordnung abgeſchloſſen worden ſind und wenn ihr Inhalt von einem der
Vertrag=
ſchließenden bis zum 26. April 1915 einſchließlich dem Kommunalverband in dem die
zu liefernden Kartoffeln lagern, mitgeteilt iſt. Der Kommunalverband hat die
Mit=
teilung bis zum 5. Mai 1915 einſchl. an die Reichsſtelle weiterzugeben. Der Rückgriff
iſt zuläſſig, wenn die Reichsſtelle es genehmigt oder verlangt.
§ 6. Die Reichsſtelle oder die von, ihr bezeichnete Perſon iſt berechtigt, in die
bei Inkrafttreten dieſer Verordnung laufenden Lieferungsverträge als Erwaber
ein=
zutreten. Auf den Eintritt finden die §§ 505 bis 508, § 512 des Bürgerlichen
Geſetz=
buchs entſprechende Anwendung. Der Eintrittsberechtigte kann die Erklärung des
Eintritts nur bis zum 31. Mai 1915 einſchließlich, und wenn das Beſtehen des
Ver=
trags der Reichsſtelle erſt nach dem 17. Mai 1915 bekannt wird, nur binnen zwei
Wochen nach dem Bekanntwerden abgeben; er hat den aus dem Vertrage Berechtigten
von dem erfolgten Eintritt unverzüglich zu benachrichtigen.
§ 7. Die Kommunalverbände haben die ihnen überwieſenen Mengen an der
Verladeſtation abzunehmen. Die näheren Beſtimmungen ſetzt die Reichsſtelle feſt.
u ene
ſcheidet endgültig die höhere Verwaltungsbehörde des Lagerungsortes, über
Streitig=
keiten aus der Abgabe von einem Kommunglverband an einen anderen (§ 4) die
höhere Verwaltungsbehörde des Verkadeorts:
§ 9. Die Kommunalverbände haben die zur Verſorgung der minderbemittelten
Bevölkerung mit Kartoffeln notwendigen Maßnahmen zu treffen. Sie können den
Gemeinden die Verſorgung der Bevölkerung für den Bezirk der Gemeinden
über=
tragen. Gemeinden, die nach der letzten Volkszählung mehr als 10000 Einwohner
hatten, können die Uebertragung verlangen.
§ 10. Die Kommunalverbände oder diejenigen Gemeinden, denen die
Ver=
ſorgung übertragen iſt, können zu dieſem Zwecke insbeſondere die erforderlichen
Mengen ſicherſtellen (§ 5); ſie können ferner
1. die Verteilung an Kleinhändler und Verbraucher vornehmen;
2. die Abgabe und Entnahme von Kartoffeln auf beſtimmte Abgabeſtellen,
Zeiten und Mengen beſchränken;
3. die Abgabe von Kartoffeln aus dem Bezirke des Kommunglverbandes
voer=
bieten oder beſchränken, inſoweit es ſich nicht um Anweiſungen der
Reichs=
ſtelle handelt.
Die Maßnahmen auf Grund der Nummern 2, 3 dürfen nicht erſtreckt werden
auf Mengen, die nach § 5 Abſ. 6, 7 dem Rückgriff nicht unterliegen.
§ 11. Die Landeszentralbehörden oder die von ihnen beſtimmten höheren
Ver=
waltungsbehörden können die Art der Regelung (§§ 9, 10) vorſchreiben.
§ 12. Die Kommunalverbände oder diejenigen Gemeinden, denen die
Ver=
ſorgung übertragen iſt, haben den Preis für die Kartoffeln, die ſie abgeben, nach den
von der Reichsſtelle aufgeſtellten Grundſätzen feſtzuſetzen. Etwgige Ueberſchüſſe ſind
für die Volksernährung zu verwenden.
§ 13. Die Kommunalverbände oder diejenigen Gemeinden, denen die
Ver=
ſorgung übertragen iſt, können in ihrem Bezirke Lagerräume für die Lagerung der
Mengen in Anſpruch nehmen. Die Vergütung ſetzt die höhere Verwaltungsbehörde
endgültig feſt.
§ 14. Die Landeszentralbehörden können Beſtimmungen über das Verfahren
beim Erlaſſe der Anordnungen treffen. Dieſe Beſtimmungen können von den
Ländes=
geſetzen abweichen.
§ 15. Ueber Streitigkeiten, die bei der Regelung der Verſorgung (§§ 9 bis 13)
entſtehen, entſcheidet die höhere Verwaltungsbehörde endgültig.
§ 16. Die Landeszentralbehörden beſtimmen, wer als höhere
Verwaltungs=
behörde, als zuſtändige Behörde oder als Kommunalverband im Sinne dieſer
Ver=
ordnung anzuſehen iſt.
§ 17. Die Landeszentralbehörden erlaſſen die erforderlichen
Ausführungs=
beſtimmungen.
§ 18. Der Reichskanzler kann Ausnahmen geſtatten.
§ 19. Wer den Anordnungen zuwiderhandelt, die ein Kommunalverband oder
eine Gemeinde, der die Verſorgung übertragen iſt, zur Durchführung dieſer
Maß=
nahmen erlaſſen hat (§§ 9, 10, 12. 13), wird mit Gefängnis his zu ſechs Monaten oder
mit Geldſtrafe bis zu eintaufendfünfhundert Mark beſtraft. Ebenſo wird beſtraft, wer
den von den Landeszentralbehörden erlaſſenen Ausführungsbeſtimmungen
zuwider=
handelt.
§ 20. Die Vorſchriften dieſer Verordnung beziehen ſich nicht auf Kartoffeln, die
nach dem 15. April 1915 aus dem Auslande eingeführt werden.
§ 21. Dieſe Verordnung tritt mit dem Tage der Verkündung in Kraft. Der
Reichskanzler beſtimmt den Zeitpunkt des Außerkrafttretens.
Berlin, den 12. April 1915.
Der Stellvertreter des Reichskanzlers.
Helbrück.
(6254
Bekanntmachung
über die Regelung des Verkehrs mit Kartoffeln.
Vom 15. April 1915.
Im Sinne der Verordnung des Bundesrats über die Regelung des Verkehrs
mit Kartoffeln vom 12. April 1915 (Reichs=Geſetzbl. S. 217) ſind anzuſehen:
a) als höhere Verwaltungsbehörde der Kreisausſchuß;
b) als zuſtändige Behörde das Kreisamt in Gemeinden, denen auf Grund von
§ 9 der Bundesratsverordnung die Verſorgung der Bevölkerung für ihren
Bezirk übertragen iſt, die Großh. Bürgermeiſterei (der Bürgermeiſter,
Ober=
bürgermeiſter):
c) als Kommunalverband der Kreis,
Darmſtadt, den 15. April 1915.
Großherzogliches Miniſterium des Innern.
v. Hombergr.
eriabeſaten setennee Senere eltimnungen ſetzt dit 9
Gefunden: 1 goldenes Gliederarmband. 1 Fünfmartſchein.
2 Fünfmarkſcheine. 1 zweirädriger Handwagen. 1 ſchwarze Weſte
mit Taſchenuhr und Kette. 1 Stallhalfter. 1 dunkles Portemonnaie
mit 15 Pfennigen. 1 brauner Muff und 1 Pelzkragen. 1 vergoldetes
Medaillon mit Kettchen und Kinderphotogrgphie. 2 Schlüſſel an
einem Ring. 2 große Schlüſſel. 1 weißes Taſchentuch. 1 kathol.
Katechismus, 1 Dolch mit Scheide. 1 ſchwarzes halbrundes
Porte=
monnaie mit 41 Pfennigen und einem kleinen Schlüſſel. 1 vergold.
längliche Broſche mit Anhänger (Herzchen). 1 Herren=Stahluhr mit
(6258
Nickelkette.
Polizeilich eingefangene und zugelaufene Hunde: In
polizei=
licher Verwahrung und Pflege in der Hofreite Beſſungerſtr. Nr. 56
be=
findet ſich: 1 Foxterrier (zugelaufen). Die Hunde können von den
Eigentümern bei dem 5. Polizei=Revier ausgelöſt werden. Die
Ver=
ſteigerung der nicht ausgelöſten Hunde findet dortſelbſt jeden Werk=
(6270
tag, vormittags um 10 Uhr, ſtatt.
Bekanntmachung.
Unter den Pferden des Zentral=Pferde=Depots in der Baracke 8
auf dem Hopfengarten iſt die Bruſtſeuche feſtgeſtellt worden.
(6268
Darmſtadt, den 19. April 1915.
Großherzogliches Polizeiamt.
Dr. Reinhart.
Bekanntmachung
über das Betreten der militäriſchen
Uebungs=
plätze bei Darmſtadt.
Da in letzter Zeit wiederholt militäriſche Uebungen auf den
Uebungsplätzen in der Gemarkung Darmſtadt, namentlich auf dem
Exerzierplatz am Rheintor, durch das Herandrängen des Publikums
an die Truppen geſtört worden ſind, ſehen wir uns veranlaßt, die
nachſtehende Polizeiverordnung über das Betreten der militäriſchen
Uebungsplätze bei Darmſtadt erneut bekannt zu geben. Wir empfehlen
dringend, die Vorſchriſten dieſer Verordnung zu beachten, und zwar
namentlich was den Exerzierplatz am Rheintor betrifft, da, wenn die
Uebungen weiter in der Weiſe wie ſeither von dem Publikum geſtört
werden, die Militärbehörde genötigt ſein würde, das Betreten des
(6237imd
Exerzierplatzes überhaupt zu verbieten.
Darmſtadt, den 18. April 1915.
Großherzogliches Polizeiamt.
Dr. Reinhart.
Polizeiverordnung.
Betreffend: Das Betreten der militäriſchen Uebungsplätze
bei Darmſtadt.
Nach Anhörung der Stadtverordneten=Verſammlung wird, in
Gemäßheit des Artikels 56 der Städteordnung mit Genehmigung
Großh. Miniſteriums des Innern und der Juſtiz vom 28. Februar
1893 zu Nr. M. d. J. 5665 unter Aufhebung der Volizeiverordnung
vom 11. Januar 1892 verordnet, was folgt:
§ 1. Das Betreten des Infanterie=Exerzierplatzes und der
Reitplätze während der daſelbſt ſtattfindenden Truppen=Uebungen,
ſowie der Springgärten und der militäriſchen Schießſtände in der
Gemarkung Darmſtadt iſt Zivilperſonen unterſagt. Die durch die
Schießſtandanlagen ziehenden öffentlichen Wege können, ſolange keine
Schießübungen ſtattfinden frei paſſiert werden, während dieſer
Uebungen iſt jedoch deren Paſſieren verboten.
§ 2. Wer der Aufforderung des Militärs oder der
Polizei=
organe, den betreffenden Platz zu verlaſſen, nicht ſofort Folge leiſtet,
oder Springgärten und Schießſtände unbefugt betritt, wird mit
Geldſtrafe bis zu 10 Mark beſtraft.
Darmſtadt den 6. März 1893.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Ausgabe von Brotkarten.
Am Donnerstag, den 22., und Freitag, den 23. April,
je vormittags von 9 bis 1 Uhr und nachmittags von 3 bis
6 Uhr, werden für die hieſige Einwohnerſchaft Brotkarten für die
Zeit vom 26. April bis 31. Mai in den nachbezeichneten Lokalen
ausgegeben.
* Die Abgabe der Brotkarten erfolgt nur gegen Vorlage
der im Beſitz der Empfangsberechtigten befindlichen
Aus=
weiskarten und gegen Rückgabe der nicht verwendeten
Brot=
karten und Brotmarken vom Monat April.
Die Kartenausgabeſtellen ſind:
a) für den Bezirk des I. Polizeireviers im Schulhaus der
Gewerbeſchule (Ecke Karls= und Nieder=Ramſtädterſtroße,
Eingang Nieder=Ramſtädterſtraße) Saal rechts im
Erd=
geſchoß;
b) für den Bezirk des II. Polizeireviers in der Turnhalle
des Schulhauſes am Ballonplatz;
c) für den Bezirk des III. Polizeireviers in der Turnhalle
der Eleonorenſchule in der Lagerhausſtraße:
d) für den Bezirk des IV. Polizeireviers im Schulhaus der
Landesbaugewerkſchule (Neckarſtraße Nr. 3):
e) für den Bezirk des V. Polizeireviers im Gemeindehaus
der Petrusgemeinde, Hofgartenſtraße Nr. 8;
9 für den Bezirk des VI. Polizeireviers in der Turnhalle
am Kapellplatz;
g) für den Bezirk des VII. Polizeireviers in dem Schulhaus
der Stadtmädchenſchule in der Emilſtraße (Lehrſaal im
Erdgeſchoß).
Die Ausgabe von Brotkarten an Wirte für ihren
Wirt=
ſchaftsbetrieb erfolgt nur im Stadthaus, Zimmer 31, gegen
Vorlage der Ausweiskarten.
(6257mdf
Darmſtadt, den 19. April 1915.
Der Oberbürgermeiſter:
Dr. Gläſſing.
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Darmſtadt, 8. April 1915.
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Diejenigen Leute, denen anläßlich des Krieges Gelände an
alten Bahnhof, an der Aktienziegelei und im Beſſunger Stadtteil
zur Bepflanzung überlaſſen wurde, werden hierdurch aufgefordert,
ſpäteſtens bis zum 27. ds. Mts. auf Grund ihrer Ausweiſe die
Kom=
poſtabgabekarten bei dem ſtädtiſchen Tiefbauamt, Hügelſtraße 31,
Zimmer 1, zwiſchen 3 und 5 Uhr nachmittags abzuholen.
(6299md
Darmſtadt, den 19. April 1915.
Städtiſches Tiefbauamt.
Stammholzverſteigerung.
Montag, den 26. April 1915, vorm. 10 Uhr
anfangend, werden aus hieſigem Gemeindewald, Diſtrikt Malchertanne,
ca. 140 Kiefern=Stämme von 20 bis 55 cm Durchmeſſer und
6 bis 15 m Länge
meiſtbietend verſteigert.
Zuſammenkunft am Bahnhäuschen am Seeheimerweg. Der
ſtellv. Forſtwart Meid iſt zur Auskunftserteilung beauftragt.
Es wird bemerkt, daß ſich ſehr ſchönes Schnittholz darunter
befindet.
Pfungſtadt, den 19. April 1915.
(6253
Großh. Bürgermeiſterei Pfungſtadt.
Lang.
Bekanntmachung.
Wir bringen zur Kenntnis unſerer
Gemeinde=
mitglieder, daß in den Monaten Mai, Juni und
Juli jeden Montag, nachmittags von 2 bis 4 Uhr,
Zahltag abgehalten wird.
(6320
Der Vorſtand der israelitiſchen Religionsgemeinde.
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Ausrüflung derDarmſtädter Ingendkompagnien.
An die Einwohner Darmſtadts.
In vielen Nachbarſtädten und in einer Reihe von
Landgemein=
den wurde die militäriſch auszubildende Jugend einheitlich eingekleidet.
Die Mittel brachten die Bürgerſchaft und die Vereine der betreffenden
Gemeinden auf. Unter den Städten befinden ſich Mainz und Worms.
Die Notwendigkeit einer Einkleidung wird begründet durch die
Tat=
ſache, daß ſehr viele Minderbemittelte Mitglieder der Jugendwehr
ſind und viele fernbleiben, weil es ihnen an geeigneter Kleidung fehlt.
Den Sonntagsanzug darf der Jungmann aus Schonungsgründen
nicht tragen. Den Werktagsanzug will er, da er das Arbeitskleid
darſtellt und auch ſonſt nicht zweckmäßig iſt, nicht anlegen. Auch
Rückſichten auf Geſundheit und Witkerung ſprechen für die Auswahl
einer geeigneten Kleidung. Gleichmäßigleit des Anzugs unterſtützt
zudem das Verſchwinden der Standesunterſchiede.
Die vom Kriegsminiſterium in ernſter Zeit gegründete und in
wahrhaft vaterländiſchem Geiſt unparteiiſch durchgeführte militäriſche
Jugendausbildung wird durch eine zweckmäßige Einkleidung der
Jungmannen zweifellos gefördert, das Gefühl der
Zuſammengehörig=
keit wird geſtärkt. Es ſoll damit eine Einrichtung geſchaffen werden,
die unſere Jugend dem vaterländiſchen Dienſt nutzbar machen hilft
und die gewiß ein kleines Opfer des Einzelnen wert iſt.
Wir richten an unſere Mitbürger die herzliche Bitte, die Sache
durch baldige Ueberweiſung von Geldbeiträgen freundlichſt zu fördern.
Zu dieſem Zwecke wird eine Hausſammlung durch die
Jungmann=
ſchaften in den nächſten Tagen erfolgen.
Außerdem nehmen Beiträge entgegen:
Bank für Handel und Induſtrie. Darmſtädter Volksbank.
Deutſche Bank. Heinrich Arnold, Wilhelminenſtr. 9. Georg Held
(Inhaber Carl Ritſert), Roßdörferſtr. 35. Philipp Heß,
Schiller=
platz 5. Valentin Heß, Saalbauſtr. 41. Peter Keil (Inhaber
Klockow), Pankratiusſtr. 26. Georg Ludwig Kriegk, Rheinſtr. 17.
Paul März, Landwehrſtr. 19½ (Ecke Liebigſtr.). Julius Mylius,
Herdweg 2 (Ecke Karlſtr.). D. Numrich (Filiale), Schloßgartenſtr. 5.
W. Preuſch, Karlſtr. 104. Jacob Scheid, Kirchſtr. 6. Speiers
Schuhwarenhaus, Ludwigſtr. 16. Joh. Stenger, Heinheimerſtr. 16.
A. J. Supp, Marktplatz (Rathaus). Gebr. Wenz, Bismarckſtr. 26.
Die Ausrüſtung wird der Darmſtädter Geſchäftswelt
über=
tragen; über die Spenden wird öffentlich Rechenſchaft gegeben.
Dr. Gläſſing,
Freiherr von Heyl,
Oberbürgermeiſter
Generalmajor a. I. s.
der Haupt= und Reſidenzſtadt beauftragt von der Gr. Heſſ.
Re=
gierung mit der milit. Vorbereitung
Darmſtadt.
der Jugend in Heſſen.
Dr. Finger,
Profeſſor a. d. Techn. Hochſchule
Leiter der Darmſtädter Jugendwehr.
(6181
Regelung des Brot= und Mehlverbrauchs.
Die Vorſchriften für Bäcker und Händler, einſchließlich Kolonial=
und Spezereiwarenhändler, vom 5. März beſtimmen u. a., daß am
1., 10. und 20. eines jeden Monats der Beſtand, Zugang und
Ab=
gang von Mehl, ſowie am Schluß eines jeden Monats die Menge
des von auswärts bezogenen Brotes uſw. der Geſchäftsſtelle des
Ausſchuſſes zur Regelung des Brot= und Mehlverbrauchs (Stadthaus)
mitzuteilen ſind. Die hierzu nötigen Meldekarten ſind bei den
Po=
lizeirevieren zu holen. Dieſe Meldungen ſind bis jetzt ſehr
unregel=
mäßig eingegangen. Es wird deshalb nochmals auf die Vorſchriften
hingewieſen, beſonders darauf, daß die nächſte Meldung für den
20. d. Mts. erfolgen muß. Gegen Säumige wird in der Folge
un=
nachſichtlich mit Strafen vorgegangen werden. Die Polizeibeamten
ſind angewieſen, Verſtöße gegen die Vorſchriften anzuzeigen.
Darmſtadt, den 17. April 1915.
(6323mdf
Der Oberbürgermeiſter:
Dr. Gläſſing.
Las Einhalten der Tauben zur Jaatzeit.
Ich beſtimme hiermit, daß die Tauben von nun ab bis zum
1. Mai I. Js. eingeſperrt gehalten werden müſſen.
Zuwiderhandlungen werden nach Art. 39 Ziffer 2 des
Feld=
ſtrafgeſetzes mit Geldſtrafe bis zu 30 Mark oder mit Haft bis zu
einer Woche beſtraft.
Mit Rückſicht auf die großen Schäden, die von den Tauben
zur Saatzeit angerichtet zu werden pflegen, muß ganz beſonders
in dieſem Jahre eine genaue Beobachtung der Vorſchrift im
land=
wirtſchaftlichen Intereſſe im Hinblick auf die dringend notwendige
Schonung und pflegliche Behandlung des Saatgutes, verlangt
werden.
Dem Polizei= und Feldſchutzperſonal iſt die ſtrengſte
Durch=
führung dieſer Anordnung anempfohlen.
Darmſtadt, den 3. April 1915.
(5540ddd
Der Oberbürgermeiſter
I. V.: Ekert.
Brennholz=Verſteigerung Nr. 11.
(Stadtwald.)
Montag, den 26. April, morgens 8½ Uhr,
werden in der Turnhalle (Woogsplatz 5) aus den Diſtrikten:
I. der Forſtwartei Bürgertanne (Nr. 1 bis 193): Landwehr 6,
Küchenmeiſter 14, Bürgerſchlag 31 und verſchiedene Abteilungen
(Dürrholz) verſteigert:
5 rm Kiefern=Knüppel, 49 rm Kiefern=Reiſigknüppel und
126 rm Kiefern=Stöcke;
II. der Fortwartei Beſſunger Tanne (Nr. 237 bis 515):
Kaiſerſchlag 13 und verſchiedene Abteilungen (Dürrholz):
86 rm Kiefern=Reiſigknüppel und 90 rm Kiefern=Stöcke.
Unterſtrichene Nummern werden nicht verſteigert.
Weitere Verſteigerungen finden nicht mehr ſtatt.
Darmſtadt, den 19. April 1915.
(6252ms
Großh. Oberförſterei Darmſtadt.
Kullmann.
Brennholz-Verſteigerung.
Montag, den 26. April I. Js., vorm. 9 Uhr
anfangend, werden im Roßdörfer Gemeindewald, Diſtrikt Mark, auf
dem Rathaus dahier verſteigert:
Scheiter rm: 28 Buche, 10 Eiche, 33 Kiefern, 2 Fichte,
18 „ 150
Knüppel rm: 30
12
3 Birk.
300 . „ 2500
Wellen Stück: 950
125
34
Stöcke rm:
, 92
Das zur Verſteigerung kommende Holz iſt blau unterſtrichen.
Förſter Haber erteilt nähere Auskunft.
Steigliebhaber werden erſucht, das Holz vor der Verſteigerung
einzuſehen.
Roßdorf, den 18. April 1915.
(6300
Großh. Bürgermeiſterei Roßdorf.
Lorenz.
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abzug. N.-Ramstädterstr. 31, II., I. (*8018
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Grosses Schauspiel aus dem Leben in 3 Akten.
Dieses Drama, das von erstklassigen Schauspielern dargestellt
ist, spielt sich im Rahmen der Grosstadt, teils in den
maleri-
schen Gebirgslandschaften der Pyrenäen und auf der Arena ab.
Prachtvoll koloriert.
Das Geheimnis des Affen
Ein Sensations-Drama in 3 Teilen von Dr. Gustav Quedenfeld.
Regie: Georg Jacobi. — Sehr spannend und interessaut.
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Gastspiel der Berliner Urania
Wissenschaftliches Theater
Der Einfall der Franzosen in Elsass
ie Vogesen Me Kampfstätten
Kriegsvortrag mit ca. 100 Lichtbildern
Die Urania wird zunächst eine Schilderung des Elsass und der
Vogesen bringen. jener Sperrmauer, die Deutschland von
Frank-
reich trennt. Der hochaktuelle Vortrag führt uns dann auf
die Schlachtfelder von Saarburg, Thann, Mühlhausen, auf denen
die tapferen Armeen des bayer, Kronprinzen
gegen die ins Elsass eindringenden Franzosen siegreich
ge-
fochten haben und noch kämpfen. In prachtvollen Lichtbildern
werden auch die durch den Krieg hervorgerufenen
Ver-
wüstungen gezeigt, die Schluchten und Abhänge, die unseren
Truppen fast unüberwindliche Schwierigkeiten entgegenstellen
Karten Mk. 2.—, 1.50, 1.— u. —.75 bei Georg Thies Nachf.
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Erſter (Polizei= Karl Weber
Zweiter! diener F. Jachtmann
Ein Muſikant . Ludw. Hinkel
Ludw. Wenzel
Erſter ( Hand= Chriſtoph Speer
Zweiter
Dritter langer Otto Wolf
Ein Wirtsjunge Ernſt Rettig
Ein kleiner Junge Erna Stoffer
Nach dem 5. Bilde längere Pauſe.
Muſikaliſches Programm
des Abends.
Leiter: Richard Lert.
1. Ouvertüre zur „Entführung aus
dem Serail‟ Mozart. 2. Menuett
u. Walzer, Beethoven. 3. Gavotte
a. d. Oper „Idomeneus” Mozart.
4. Ballettmuſik, 5.
Zwiſchenakts=
muſik z. „Roſamunde‟, F. Schubert.
6. Radetzky=Marſch, Joh. Strauß.
75 „Morgenblätter” Walzer, Joh.
Strauß. 8. Menuett und Länderer,
Beethoven. 9. „Bürgerſinn”,
Walzer, Joh. Strauß.
Kleine Preiſe. —
Kartenverkauf: an der
Tages=
kaſſe im Hoftheater von 9½—1½
Uhr und eine Stunde vor Beginn
der Vorſtellung.
Anfang 7 Uhr. Ende 10 Uhr.
Vorverkauf für die Vorſtellungen:
Donnerstag, 22. April: 142. Ab.=
Vorſtell. C 36. Grillparzerzyklus.
Vierte Vorſtellung: „Der Traum
ein Leben.” Kleine Preiſe.
An=
fang 7 Uhr.
Freitag, 23. April: 143. Abon.=
Vorſt. D 35. „Die Bohöme‟.
Hierauf: „Im Reifrock” (Ballett).
Kleine Preiſe. Anfang 7 Uhr.