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Ausgabe A (mit Illuſtriertem Unterhaltungsblatt)
178. Jahrgang
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Geſchäftsſtelle Rheinſtr. 23 die Filialen u. Agen=
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Konkurs od. gerichtl. Beitreib. fällt jed. Nabatt weg.
Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Polizeiamts Darmſtadt, der Großh. Bürgermeiſtereien des Kreiſes und der andern Behörden.
Das „Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt” wird Dienstags, Donnerstags und Samstags nach Bedarf beigefügt.
Der Krieg.
Von den Kriegsſchauplätzen. — Die Kämpfe zwiſchen Maas und Moſel. — Die Kämpfe in den Karpathen. — Ueber die
Stimmung in England. — Die Zukunft von Oeſterreich=Ungarns Wehrkraft. — Amerikaniſche Politik. — Aus den
Ver=
einigten Staaten. — Japan und China. — Ein engliſcher Schlachtkreuzer beſchädigt? — Ein engliſches U=Boot verſenkt.
Von den Kriegsſchauplätzen.
* Großes Hauptquartier, 21. April.
(W. T. B. Amtlich.)
Weſtlicher Kriegsſchauplatz.
Unweit der Kathedrale von Reims wurde
eine neue feindliche Batterie erkannt und unter
Feuer genommen.
In den Argonnen warfen die Franzoſen
Bomben mit Erbrechen erregender Wirkung.
Ein feindlicher Angriff uördlich Le Four de
Paris ſcheiterte.
Zwiſchen Maas und Moſel wurde
geſtern bei Flirey ein in breiter Front
an=
geſetzter Angriff mit ſtarken Verluſten für die
Franzoſen abgeſchlagen.
Im Prieſterwald gewannen wir weiter
an Boden.
In den Vogeſen griff der Feind
vergeb=
lich unſere Stellungen nordweſtlich und
ſüd=
weſtlich von Metzeral ſowie bei
Sonder=
nach an. Auch dort hatten die Franzoſen
ſtarke Verluſte.
Geſtern früh warf ein feindlicher
Flieger über Lörrach Bomben ab, die eine
einem Schweizer gehörige Seidenfabrik und
zwei Häuſer beſchädigten und mehrere
Zivil=
perſonen verletzten.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz.
Die Lage iſt unverändert.
Als Antwort auf die ruſſiſchen
Bom=
benabwürfe auf Inſterburg und
Gum=
binnen, offene, außerhalb des
Operations=
gebietes liegende Städte, haben wir geſtern
den Eiſenbahnknotenpunkt Bialyſtok mit
150 Bomben belegt.
Oberſte Heeresleitung.
Die Kämpfe zwiſchen Maas und Moſel.
* Berlin, 20. April. Aus dem Großen
Hauptquartier wird uns geſchrieben: Die Kämpfel
zwiſchen Maas und Moſel. Der Stillſtand
in den Operationen der Franzoſen zwiſchen Maas
und Moſel, der ſich nach den vorangegangenen und für ſie
verluſtreichen Angriffen bereits gegen Ende der zweiten
Aprilwoche fühlbar gemacht hatte, dauert ohne
Unter=
brechung ſeit vem 14. April, dem Tage unſeres letzten
Be=
richtes, bis heute, den 19., an. Auf der Front der Armee
herrſcht Ruhe, wobei unter Ruhe die Ruhe der vielen großen
zuſammenhängenden Angriffe zu verſtehen iſt, nicht aber
die Beendigung jeder Kampftätigkeit. Weder Tag noch
Nacht verſtummt der Geſchützdonner vollſtändig,
ſtellen=
weiſe ſteigert ſich das Feuer der ſchweren Artillerie zu
größter Heftigkeit. Die Nahkampfmittel:
Minen=
werfer, Handgranaten und Sprengminen betätigen ſich
und das Feuer der Infanterie und der Maſchinengewehre
verlöſcht nie ganz. Beide Gegner ſuchen die Straßen und
Unterkunftsräume hinter den Fronten durch
Artillerie=
feuer und Fliegerbomben zu beunruhigen. Lebhafte
Be=
wegungen marſchierender Truppen, reger Bahn= und
Kraftwagenverkehr im Rücken der franzöſiſchen Linien,
be=
ſonders am 15. und 16. April, weiſen darauf hin, daß der
gegenwärtige Zuſtand verhältnismäßiger Ruhe kaum
ein dauernder bleihen dürfte.
In den Tagen vom 14. bis 19. April wirkte
hauptſächlich die beiderſeitige Artillerie, während die
franzöſiſche Infanterie, wohl unter dem
Ein=
druck der in den vorhergegangenen Kämpfen erlittenen
außerordentlichen Verluſte, ſich auf
verein=
zelte ſtets mißglückte Teilangriffe beſchränkte, die im
Raume der Geſamtlage ohne Bedeutung waren. Dieſe
Unternehmungen wiederholten ſich faſt ausſchließlich in
den Abſchnitten unſerer Front, gegen die ſich ſeit Beginn
der Kämpfe die franzöſiſche Offenſive mit beſonderem
Nachdruck richtet: Am Nordflügel gegen unſere
Stel=
lungen bei Marcheviller=Maizerey und Combres, am
Südflügel gegen unſere Linie im Walde von Ailly,
im Walde Mort Mare, nördlich Régneville=Fey en Haye
und im weſtlichen Prieſterwalde. In der Nacht vom 14.
zum 15. April zeichneten ſich die feindlichen
Ueber=
fälle auf die Combreshöhe durch beſondere Heftigkeit
aus. Hier wandte der Gegner auch Nebel= und
Stink=
homben an, die den Zweck haben, einen Schleier von
Rauch und unerträglichen Gaſen vor und in unſere
Stel=
lungen zu legen, um den Ausblick gegen den Feind zu
verhindern und unſeren Truppen den Aufenthalt in den
Gräben zu erſchweren. Ein Vorſtoß im
Prieſter=
walde ſetzte in derſelben Nacht unſere Truppen in Beſitz
eines Teiles der franzöſiſchen Hauptſtellung, die hier mit
einem ſtark ausgebauten Stützpunkt gegen unſere
vorder=
ſten Gräben vorſpringt. Der jetzt mit dieſem Erfolg
ein=
geleitete Nahkampf im weſtlichen Prieſterwalde dauerte
die folgenden Tage und Nächte ohne Unterbrechung an.
Er ſchreitet langſam, aber für uns günſtig, fort. In den
Vormittagsſtunden des 19. gelang es hier unſeren
Trup=
pen, zwei Blockhäuſer und die anſchließenden
Graben=
ſtücke in die Luft zu ſprengen, wodurch unſere Stellung
wei=
ter vorgeſchoben werden konnte. Hierbei erlitten die
Fran=
zoſen nicht unbeträchtliche Verluſte, während uns der
ge=
wonnene Erfolg keinen einzigen Mann koſtete. Der.
15. April brachte zweimal abends unternommene
franzö=
ſiſche Angriffe im Aillywalde, die beide — der zweite
be=
reits bei der Entwicklung — in unſerem Feuer
zuſammen=
brachen. Ebenſo wurden zwei Vorſtöße des Gegners
nördlich Flirey in der Nacht vom 16. zum 17. April
ab=
gewieſen. Wiederholt wurde in dieſen Tagen an
verſchie=
denen Stellen, ſo an der Combreshöhe bei Flirey und
gegenüber dem Walde Mort Mare, beobachtet, daß die
Franzoſen Truppen in den vorderſten Gräben bereit
ſtell=
ten. Zu Angriffen kam es nicht. Der Artillerie fiel auf
beiden Seiten in den Tagen vom 14. bis zum 19. April
die Hauptkampftätigkeit zu=
Die Kämpfe in den Karpathen.
* Der Kriegsberichterſtatter des Az=Eſt, Molnar,
be=
ſchreibt die genaue Linie, wo der ruſſiſche Angriff in den
Karpathen zum Stehen gebracht wurde. Die Linie tritt
beim galiziſchen Grenzort Koniencna auf ungariſchen
Bo=
den, geht von hier über Zboro gegen Stropko, erreicht
nördlich bei Felſöcsebeny die Bahnlinie Homonna-
Me=
zoelaborc und nimmt die Richtung auf Virawa. Dann
folgt ſie der ungariſchen Grenze gegen Telepocz=Zellö,
er=
reicht bei Nagypolany den Schauplatz der Nahkämpfe, das
Quellengebiet der Cziroka, zieht über Juhaszlak nördlich
Harczos und von dort nach Patakofalu, wo ſie den
unga=
riſchen Boden verläßt und ſich nach Oloſate wendet. Sie
verläßt dann dieſe Richtung bei Oloſate. Von
hier verläuft die Front in nordöſtlicher Richtung über das
Quellengebiet des Stryjfluſſes nach den nördlich Tucholka
gelegenen Zwininhöhen, geht hier ins Oportal über und
läuft weiter über die Magurahöhen in der Richtung auf
Biſtrica. Hier nimmt die Linie eine nordöſtliche Richtung
an, zieht nördlich Nadworna gegen Ottynia, läuft in
der=
ſelben Richtung in den Dnjeſtr, verfolgt deſſen Lauf bis
zu dem Punkte, wo der Fluß auf ruſſiſchen Boden tritt.
* (Ctr. Bln.) Aus dem öſterreichiſch=
ungari=
ſchen Kriegspreſſequaxtier berichtet die B. Z.:
Die mit gewaltigen Mitteln und ohne jede Schonung des
Menſchenmaterials angeſetzte ruſſiſche Offenſive in
den Karpathen iſt in den letzten Tagen einem
ruhm=
loſen Ende entgegengegangen und liegt nun in den
letz=
ten Zuckungen. Im Waldgebirge an den Quellen der
Cziroka ſind noch kleine Kämpfe im Gange, die aber
be=
reits den Stempel der raſchen Beendigung aufweiſen.
An anderen Punkten wird noch um dieſe oder jene Höhe
gekämpft, um die Stellungen auszugleichen. Doch haben
alle dieſe Gefechte einen ganz unbedeutenden Umfang und
ſind in keiner Weiſe geeignet, die Geſamtlage irgendwie
zu beeinträchtigen. Man kann füglich ſagen: an der
Kar=
pathenfront herrſcht Ruhe. In Ruſſiſch=Polen, in der
Bu=
kowina, ſowie an allen übrigen Teilen der Frontereignete
ſich nichts Bemerkenswertes.
* Von der ruſſiſchen Grenze, 20. April. Die
Militärkritiker der Moskauer Blätter ſtellen an Hand der
amtlichen Berichte des Großen Generalſtabes feſt, daß
verſchiedentlich die ruſſiſchen Truppen Defenſivſtellungen
einnehmen mußten. Die Kritiker führen den eingetretenen
Stillſtand der ruſſiſchen Operationen in den
Karpathen beſonders auf die immer ſchlechter
wer=
denden Wege zurück. Die Deutſchen und die Oeſterreicher
wären bedeutend beſſer geſtellt, denn ſie befänden ſich im
eigenen Lande und hätten die erforderlichen Hilfsquellen
gleich zur Hand. Im übrigen ſcheinen die Verbündeten
ihre rückwärtigen Verbindungen derartig organiſiert zu
haben, daß auch die ungünſtigen Wege ihre Kampffront
nicht ſchwächen können. Ein Kritiker erwähnt, daß auch
die Ruſſen erhebliche Verſtärkungen an die Karpathenfront
heranführen, doch ſei das Heranführen von ſchwerer
Artil=
lerie beinahe zur Unmöglichkeit geworden.
* (Ctr. Bln.) Einem Wiener Telegramm der
Deut=
ſchen Tageszeitung aus Czernowitz zufolge wird das
weitere Vorgehen der deutſch=
öſterreichi=
ſchen Streitkräfte am Dnjeſtr von großer
Bedeutung ſein, denn dadurch würden neue
Bahn=
linien in den Beſitz der Verbündeten gelangen, wodurch
wiederum die rückwärtigen Verbindungen der in
Weſtgali=
zien und in den Karpathen ſtehenden ruſſiſchen Truppen
außerordentlich erſchwert werden. In der jüngſten Zeit
wieſen ruſſiſche Berichte darauf hin, daß es unmöglich ſei
auf den wenigen vorhandenen Eiſenbahnlinien, die den
Ruſſen zur Verfügung ſtehen, die erforderlichen Nachſchübe
an Munition, Lebensmitteln, Truppen uſw.
heranzufüh=
ren und gleichzeitig die zahlreichen Verwundeten
abzu=
ſchieben. Sowohl in Przemysl und Lemberg als auch in
anderen wichtigen Etappenorten der Ruſſen in Galizien
häüfen ſich die Verwundeten, die nicht in das Innere
Rußlands zurückgebracht werden können, in gefährlicher
Weiſe. Verlieren alſo die Ruſſen durch das erwähnte
Vor=
gehen der deutſchen und öſterreichiſchen Truppen noch
mehr Bahnlinien, ſo wird ſich dieſe Notlage beträchtlich
ſteigern.
Der Krieg im Orient.
Der Kampf um die Dardanellen.
* Berlin, 20. April. (Ctr. Bln.) Von beſonderer
Seite erfährt der Athener Berichterſtatter des Lok.=Anz.
daß die Zuſammenziehung der Entente=
Truppen, die für die Dardanellen beſtimmt
ſind, ihrer Vollendung entgegenſieht. Mit dieſer Tatſach
iſt auch die jetzt erneut zutage tretende Nervoſität in
poli=
tiſchen Balkankreiſen und beſonders in Griechenland in
Zuſammenhang zu bringen. Die von der Entente zuſam
mengebrachte Armee iſt jedoch ſicheren Erkundigungen nach
an und für ſich ihrer Aufgabe nicht gewachſen, da ſie
höchſtens 80000 Mann beträgt, von denen mehr
als die Hälfte aus Kolonialtruppen mit nicht großem
Ge=
fechtswert beſteht. Die griechiſchen Zeitungen beſprechen
fortgeſetzt lebhaft die Bedingungen, zu denen Griechenland
imſtande wäre, ſeine Neutralität aufzugeben. Trotzdem
liege kein Grund vor, anzunehmen, daß in nächſter
Zu=
kunft einſchneidende Umwälzungen ſtattfinden.
* Lyon, 21. April. Progrés meldet: Teile des
franzöſiſchen Expeditionskorps verließen
Alexandrien, um nach den Dardanellen gebracht zu
werden. Der Hafen iſt von Militärtransporten und
Kriegsſchiffen überfüllt. Die Poſt= und Handelsdampfer
mußten ihre Abfahrt verſchieben. Man glaubt, daß ein
Teil des Expeditionskorps an der Küſte von Kleinaſien
gelandet werden wird.
* Konſtantinopel, 21. April. (Meldung der
Agence Milli.) Die von ausländiſchen Korreſpondenten
in Sofia verbreiteten Nachrichten, nach welchen die Flotte
der Alliierten 10000 Mann im Golf von Saros
ausgeſchifft haben ſoll, entbehren jeder Grundlage. Wir
ſind ermächtigt, formell zu erklären, daß nicht nur nicht
10000 Mann ausgeſchifft wurden, ſondern auch, daß
bis=
her kein feindlicher Soldat den Fuß auf die Küſte des
Golfes von Saros geſetzt hat. Die Behauptungen der
er=
wähnten Korreſpondenten gehören alſo in die Reihe der
von Journaliſten ohne Informationen verbreiteten
Er=
findungen.
Die Räumung von Täbris durch die Ruſſen.
* Die Petersburger Telegraphen=Agentur meldet von
dem Stabe an der Kaukaſusgrenze: Wir haben die
Provinz Täbris vorübergehend geräumt,
weil uns das Eintreffen ſtarker Verſtärkungen auf der
feindlichen Seite gemeldet wurde. Gegen die Mithilfe
perſiſcher Gouvernementstruppen hat unſer Geſandter in
Teheran ſchärfſten Einſpruch erhoben und auf die
unaus=
bleiblichen Folgen einer weiteren aktiven Unterſtützung
der Türken die perſiſche Regierung hingewieſen. Die
all=
gemeine Kriegslage im Kaukaſus iſt unverändert.
Ueber die Stimmung in England
läßt ſich das Berliner Tageblatt aus Amſterdam melden:
In einer zuſammenfaſſenden Betrachtung über die in den
Leitartikeln der engliſchen Blätter
neuer=
dings zutage tretende große Unzufriedenheit mit den
lei=
tenden Männern und den Zuſtänden in England wie auf
dem Kriegsſchauplatz, kommt das Allgemeen Handelsblad
zu dem Urteil, daß niemand in England gedacht oder
vor=
hergeſehen habe, daß der Kampf ſo lange dauern und ſo
viele Opfer an Menſchen und Geld verurſachen werde
ohne daß das Ende abzuſehen ſei. Jedermann verlange,
daß es zum Ende komme, koſte es was es wolle. Ein
Ende mit Schrecken ſei immer noch beſſer,
als ein Schrecken ohne Ende.
Die Morning Poſt führt, wie ſich verſchiedene
Mor=
genblätter aus Amſterdam melden laſſen, aus: Wir bilden
uns ein, die Verbündeten müßten gewinnen. Es liegt
für dieſe Annahme aber nicht der geringſte Grund vor.
Bis jetzt iſt Deutſchland der Sieger. Es hat
ganz Belgien, ein Stück Frankreich, und ein großes Stück
Polen, während wir bei Ypern eine Meile verloren haben
und bei Neuve Chapelle eine Meile vorgedrungen ſind.
* London, 21. April. Sogar die Times, die den
Mund immer ſo voll genommen hat, iſt kleinlaut
gewor=
den. Sie ſchreibt in einem Leitartikel: Trotz vollkommener
lokaler Erfolge änderte ſich die Kriegslage in den letzten
ſechs Monaten wenig; ſie war an der Oſtfront am 20.
April an vielen Punkten überraſchend ähnlich der am 20.
Oktober. Die Ruſſen haben viel zu leiſten, bis ſie den
Krieg, auf deutſches Gebiet tragen können. (!) Die
Schlacht=
linie an der Weſtfront ſteht ſehr ähnlich da wie im
Ok=
tober. Kein Hinweis auf die ungeheueren Verluſte der
Deutſchen ändert daran etwas. Auch auf den entlegeneren
Kriegsſchauplätzen weiſt die Lage wenig Fortſchritte auf.
Die amtlichen Berichte über die Ereigniſſe an den
Dar=
danellen laſſen vieles ungeſagt. Die Aktion wurde mit
Haſt und ungenügender Ueberlegung unternommen; es
wurden große Fehler gemacht. Die wirkliche
Ope=
ration muß erſt beginnen. Die Kämpfe am perſiſchen
Golf wurden als glorioſe Siege auspoſaunt.
Tatſache iſt, daß, während wir uns als Herren des
un=
teren Meſopotamiens wähnten und leichthin vom
Vor=
marſch auf Bagdad redeten, die Türken eine neue ſtarke
Armee zuſammenzogen, die einen Flankenvormarſch von
1—2 Stunden vor Basra ausführte. Die offizielle Verſion
erklärt nicht deutlich, wie die Türken unerwartet den
Streich nach dem Herzen unſerer Stellung ausführten, wo
wir nicht allzu ſtark, wenn auch ziemlich ſicher waren.
Ferner hieß es in den kurzen amtlichen Berichten, daß
eine kleine britiſche Truppe ſchneidig auf perſiſchem
Ge=
biet ficht, um die Oelleitungslinie der Admiralität zu ver
teidigen. Wir ſind auf allen dieſen Operationsgebieten
jetzt praktiſch in der Defenſive und wenn wir angreifen,
geſchieht es zu defenſivem Zweck; auch wiſſen wir wenig
davon, was in Oſtafrika vorgeht. Die indiſche Preſſe
er=
örtert fröhlich die Verwandlung Deutſch=Oſtafrikas in
eine Sikhkolonie, aber es iſt unklar, daß wir einen Zol
deutſchen Gebietes beſetzten. Das Blatt fährt fort: Auck
das Lob der britiſchen Flotte ſollte mit der offenen An=
erkennung der Tatſache verbunden werden, daß die
Kriegs=
ſtärke der deutſchen Flotte jetzt größer iſt, als bei Beginn
des Krieges. Soweit England in Frage kommt, glauben
wir, daß die Aenderung ſeit Auguſt in dem
ver=
ringerten Zutrauen zur Regierung beſteht.
* Die Neuen Zürcher Nachrichten vom 16. April
ſchreiben unter der Ueberſchrift:
„England kriegsenttäuſcht und
kriegs=
müde.” In der letzten Zeit haben ſich die Symptome
dafür gehäuft, wonach in der öffentlichen
Mei=
nung in England eine ſtarke Wendung ſich
vorbereitet, einerſeits im Zeichen einer grenzenloſen
Enttäuſchung über den bisherigen Kriegsverlauf und
gleichzeitig damit in jenem eines wachſenden Zornes und
Mißtrauens gegen die Kriegshäupter in der Regierung
andererſeits im Zeichen der Hoffnungsloſigkeit auf den
ſchließlichen Sieg und daheriger peſſimiſtiſcher
Kriegs=
müdigkeit. Einen klaſſiſchen Beleg dafür bietet ein Artikel
der Daily Mail, des führenden Organs der engliſchen
Kriegspartei. Das Blatt greift darin mit einer
vernich=
tenden Schärfe die Regierung an, und aus den
Unter=
tönen ſeiner Ausführungen geht hervor, daß es auch
ſei=
nerſeits zu den bitter Enttäuſchten gehört und mit einem
Umſchwung der öffentlichen Meinung in England zu
rech=
nen beginnt, wobei es offenbar ſeine eigene Haut
recht=
zeitig ſichern möchte.
Die N. Z. N. haben ſtets genau unterſchieden zwiſchen
den für den Krieg verantwortlichen Häuptern der
eng=
liſchen Regierung und dem geſunden und edlen
Kerne=
der engliſchen Nation und haben ſchon vor Monaten
an=
gedeutet, daß es in England zu einem Erwachen
des engliſchen Volkes kommen werde, wobei
dieſes einſehen lerne, in welche furchtbaren Irrtümer man
es durch die Vorenthaltung der Wahrheit und der
wirk=
lichen Tatbeſtände gelotſt habe. Dieſes Erwachen hat
be=
gonnen. Daß aber Daily Mail, das am meiſten
ſcharf=
machende aller Scharfmacherorgane, das am meiſten
hetzende aller Hetzorgane jenſeits des Kanals ein
Haupt=
ſignal zu dieſem Erwachen geben werde, das kommt auch
uns überraſchend. Doch „zurück, du retteſt den Freund
nicht mehr, ſo rette das eigene Leben” mag Daily Mail
denken und läßt eine Regierung im Stich, die
ins Wanken gekommen iſt. Bankerott iſt die Diplomatie
von Sir Grey, ſeit Rußland ſeine Anſprüche auf
Konſtan=
tinopel und die Dardanellen erhob und Serbien jene auf
Dalmatien und Iſtrien unter Betonung, daß die engliſche
Regierung die Zuſtimmung hierfür erteilte. Turmhoch
erhebt ſich ſeither die Scheidewand zwiſchen dem
Dreiver=
band einerſeits und Italien, Rumänien und Griechenland
andererſeits. Bankerott iſt die Kriegspolitik von Lord
Kitchener und die Marinepolitik von Lord Churchill. Die
letztere iſt über den Dardanellen und den deutſchen
Unter=
ſeebooten zu Fall gekommen, die erſtere über dem
Ver=
ſagen genügender und ſolider Organiſationskraft. An die
Vernichtung Deutſchlands, von der die Herren Grey,
Kitchener und Churchill ſprachen, glaubt in England heute
kein ernſthafter Mann mehr, dagegen ſieht man dort mit
Schrecken Aegypten und Indien in Gefahr, ſieht Italiens
Augen ſich auf Malta richten, ſieht in Spanien die
Gib=
raltarfrage auftauchen, zwar mehr im Stillen, aber in
ſehr gewichtigen Kreiſen und ſieht ſich mit Entſetzen einer
Lage gegenüber, bei der nichts mehr zu hoffen und nichts
mehr zu gewinnen, dagegen alles zu befürchten und alles
zu verlieren iſt. Das Erwachen in England hat
begonnen. Welche Wirkungen es zeitigen wird, bleibt
der Zukunft vorbehalten.
* Rotterdam, 20. April. In einem Leitartikel
kritiſiert die Daily Mail die engliſche
Regie=
rung auf das heftigſte. Es herrſche zunehmende
Unzufriedenheit mit einer Regierung, welche im Auguſt ſo
populär war. Ebenſo werde das Volk mit einer
Oppo=
ſition unzufrieden, welche der Regierung nicht mit
Kritik und Rat helfe. Das Blatt fordert, daß im
Kriegs=
bepartement großes Reinemachen ſtattfinde, denn es ſei
die Urſache des alten Schlendrians, daß die benötigte Zahl
von 20000 Artilleriegeſchoſſen, welche England jeden Tag
brauche, noch nicht erreicht wurde. Lord Fiſher von der
Admiralität habe ſein möglichſtes getan, obgleich ſeine
Ge=
heimniskrämerei über Mangel und Unfälle auf der Flotte,
welche den Deutſchen bekannt ſeien und überall in
neutralen Ländern veröffentlicht wurden, kein Vertrauen
einflöße. Daily Mail ſchließt: Das engliſche Volk wird
Kriegszeitungen.
Von Kurt Palm.
Es war eine der uns ehrenden Ueberraſchungen dieſes
Krieges, daß ſo viele und namentlich ſo inhaltsreiche
Kriegszeitungen entſtanden ſind. In Kampfpauſen formen
Soldaten Dichtungen; grübeln ſie über Probleme der
Wiſſenſchaft, ſchreiben ſie ernſte und luſtige Erlebniſſe
nie=
der und zeichnen ſie geſchaute Szenen nach. Zwiſchen den
Schlachten wählen Schriftſteller aus der Fülle des Stoffes
das Brauchbare aus und reihen es aneinander, in
Ruhe=
ſtunden nach der Blutarbeit hektographieren andere die
Beiträge oder fügen in den Druckereien eroberter Städte
franzöſiſche Buchſtaben zu deutſchen Worten zuſammen.
Und in der Front freuen ſich die Kameraden über die
Blätter, die ſie ſelbſt von der erſten bis zur letzten Zeile
verfaßt und im Feld vervielfältigt haben — die alſo ganz
ihren Soldatengeiſt atmen.
Man ſollte meinen, daß da zwiſchen vielen flüchtigen
Plaudereien nicht oft ein Gedicht oder ein Aufſatz von
Wert ſich fände; daß überhaupt der Scherz den Ernſt
er=
drücke. Das Letztere iſt auch bedingt richtig, das Erſtere
jedoch nicht. Auf den Abdruck von Nachrichten verzichtet
ein Teil der Blätter, weil ſie von den aus Deutſchland
kommenden Zeitungen faſt ebenſo raſch und in größerer
Anzahl in die Front gebracht werden. Ein zweiter Teil
widmet ſeinen Inhalt völlig der feldgrauen Fröhlichkeit
Die aber, die populärwiſſenſchaftliche Tagesfragen
beant=
worten oder Verſe und Proſadichtungen aufnehmen,
kön=
nen ihre Gaben getroſt neben die Schöpfungen ſtellen, die
die Heimatpreſſe bietet. Es iſt erſtaunlich, welche Werte
jede Nummer, z. B. der Liller Kriegszeitung, enthält.
Draußen wird mehr künſtleriſche Friedensarbeit geleiſtet,
als man vermuten und gar hätte vorausſagen können.
Das Feldblatt, das ſie vermittelt, iſt ſo zum Symbol für
deutſche Kultur geworden — für eine Kultur, die unter
den widrigſten Umſtänden Neues ſchafft, weil ihr Drang
zu rege iſt, um ſich ſelbſt durch den harten Zwang des
Krieges in ſeiner Betätigung und Entwicklung hemmen
zu laſſen.
Die Liller Kriegszeitung iſt das größte und auch zu
Hauſe meiſtgekannte Blatt dieſer Art. Zweimal
wöchent=
lich erſcheint ihr Hauptteil; er bringt Aufſätze, Verſe und
Scherze, redigiert vom Freiherrn v. Ompteda und von
P. O. Höcker, und wird in je 45000 Exemplaren
herge=
ſtellt. Jeder Nummer liegt der Liller Kriegsbilderbogen
bei, eine Zeitſchrift wie der Simpliziſſimus, mit
manch=
mal ganz prächtigen bunten und farbigen Satiren von
Künſtlern wie Arnold und einer Menge luſtiger
Text=
beiträge. Täglich gibt das gleiche Unternehmen in einer
Auflage von je 18000 Exemplaren die Liller
Kriegsnach=
richten heraus mit den amtlichen Bekanntmachungen und
wichtigen Meldungen aus einigen anderen Quellen. Hier
haben wir alſo einen geregelten Zeitungsbetrieb, der unter
dem Schutze des Generalkommandos der 6. Armee
voll=
gültige Preſſearbeit tut. Der Liller Kriegszeitung ähnelt
der in Vouziers gedruckte Landſturm, das erſte,
ehe=
mals einzige Militärwochenblatt „auf Frankreichs Flur”.
Eine illuſtrierte Kriegschronik verbreitet eine
Muni=
tionskolonne des 15. Armeekorps, das außer dieſer noch
ſeine Kriegszeitung beſitzt. Die Hohenacker Neueſten
Nachrichten nennen ſich ſelbſt eine Gebirgszeitung. Der
Luſtige Mörſer ſorgt für den Humor bei einer elſaß=
loth=
ringiſchen Mörſerbatterie durch hektographierte Anekdoten.
Die handſchriftlich vervielfältigte Granate gibt den
Be=
ſatzungen einiger franzöſiſcher Ortſchaften Auskunft über
die Weltgeſchehniſſe. Eine Deutſche Soldatenpoſt wird
von der deutſchen Zivilverwaltung in Belgien geſpendet,
während auf welſchem Gebiet die Feldzeitung für die
Ar=
mee des deutſchen Kronprinzen und die Bapaumer Zeitung
am Mittag den Blättern aus der Heimat mit ihren
Mel=
dungen zuvorzukommen ſuchen. Hurra! Kriegszeitung des
Infanterie=Regiments Bremen gleicht einem regelmäßig
erſcheinenden Extrablatt. Der Landſturmboote von Briey
ſagt von ſich, er ſei die „erſte deutſche Zeitung in den
okku=
pierten franzöſiſchen Gebieten an der lothringiſchen
Grenze‟.
So viele Feldblätter wie das weſtliche hat das öſtliche
Heer nicht. Dort lieſt man die Kriegszeitung für Lötzen
und die Feſte Boyen und die Kriegszeitung für
Tau=
roggen, die ihren Inhalt in deutſcher und in ruſſiſcher
Sprache erzählt Vom deutſchen Oberkommando wurde
die Gazete Wienna, die Polniſche Kriegszeitung, geleitet
Kaiſers Geburtstag feierte die Kaiſerzeitung des
Oſt=
heeres, während die Liller Kriegszeitung damals ihren
Freunden ein Heftchen Soldatenlieder mitſchickte. Deutſch
und ungariſch waren die Kriegsnachrichten verfaßt, die, in
zwangloſer Reihenfolge erſcheinend, den Belagerten in
Przemysl für je zehn Heller die neuen Ereigniſſe
verkün=
deten. Als die Ruſſen die Feſte umſchloſſen hielten,
ge=
langten die auswärtigen Zeitungen mittels einer
Flieger=
poſtverbindung in die Stadt. Telegramme bekamen dier
Kriegsnachrichten von den Radioſtationen Budapeſt und
Norddeich. So blieben die Bewohner trotz der Belagerung
ſtets auf dem Laufenden, dank den Erfindungen der
Neu=
zeit.
Andere Blätter, die namentlich der Bevölkerung
die=
nen, ſind die Deutſche Lodzer Zeitung, die ſich nach Text=
und Umfang mit den meiſten übrigen Zeitungen meſſen
kann, die Gazette des Ardennes in Rethel an der Aisne,
Lami de lOrdre in Namur und Le Réveil, zweiſprachig
geſchrieben, in Düſſeldorf gedruckt und in Lüttich und
Ver=
viers ausgegeben. Die drei letzteren ſollen das franzöſiſche
und das belgiſche Volk mit dem wahren Stand des
Krie=
ges bekannt machen, ferner Zeitungen in Laon, St.
Quen=
tin, Briey. Tijdingen, eine in Antwerpen nach der
Ein=
nahme erſchienene Nachrichtenzeitung, ging ein, als die
alten, eingebürgerten Blätter ſich wieder hervorwagten.
In dieſen deutſchen Zeitungen für die feindlichen
Völker ſtehen natürlich in der Hauptſache die amtlichen
Berichte unſerer Heeresleitung und neben ihnen nur
Mel=
dungen, die aus reiner Quelle ſtammen. Wir ſetzen
un=
ſeren Ehrgeiz darein, allein die Wahrheit mitzuteilen, nicht
müßige Vermutungen, nicht Lügen, wie unſere Gegner.
Dieſe nämlich haben auch derartige Gründungen
ver=
ſucht — nicht in eroberten Gebieten, wie wir, da ihre
Heere ſie noch nicht in dieſe glückliche Lage verſetzt haben.
ſondern für die Kriegsgefangenen. Im Bulletin des
Armées de la République, das die Gefangenen erhalten,
treibt echt franzöſiſcher Schwindel ſeine Blüten. Die
ein=
zige andere Kriegszeitung, von der wir wiſſen, der Petit
Colonial, iſt nur für ein Kolonialbataillon beſtimmt.
Ob=
die Ruſſen für die Soldaten oder gar für die Gefangenen
beſondere Blätter beſitzen, iſt nicht bekannt, doch darf man
in ſeiner Arfgabe behindert durch die Tatſache, daß fait
alle, welche an der Spitze der beim Krieg intereſſierten
Departements ſtehen, Optimiſten ſeien, welche früher
nachdrücklich verſicherten, daß es keinen Krieg geben
würde, und jetzt erklären einige unter ihnen, ohne zu
be=
denken, daß ihre Worte allgemein bekannt werden, daß
der Krieg bald vorüber ſein werde und daß Deutſchland
im Begriff ſei, vor Hunger zu ſterben. Es ſei aber eine
Tatſache, daß die wirtſchaftliche und
indu=
ſtrielle Lage in dem außerordentlich reichen
Deut=
ſchen Reiche gegenwärtig faſt ebenſo gut ſei wie jene
in England, gleichviel was die Organe der Regierung
darüber verſichern.
Die Zukunft von
Oeſterreich=Ungarns Wehrkraft.
C) Die Erweiterung der Landſturmpflicht
in Oeſterreich=Ungarn bedeutet einen neuen wichtigen
Fortſchritt auf dem Wege zur immer kraftvolleren
Ent=
wickelung des öſterreichiſchen Heeres, die durch den Krieg
einen mächtigen Antrieb erhalten hat. Die
Doppel=
monarchie war ja trotz der neuen Wehrgeſetze der letzten
Jahre noch weit von der vollen Ausnützung ihrer
Wehr=
kraft entfernt. Man hat die Zahl der Wehrfähigen, die
in Friedenszeiten keine Aufnahme in das Heer finden
konnten, durchſchnittlich auf jährlich 60000 geſchätzt. Das
bedeutet in wenigen Jahren eine ganze Armee. In
Zu=
kunft wird man wohl nicht mehr einen ſo bedeutenden
Teil der Volkskraft brach liegen laſſen, und wichtige
Fol=
gerungen für das ganze Reich werden ſich daran knüpfen,
wie Dr. Friedrich Kleinwaechter in einem Aufſatz der von
Dr. Grabowsky herausgegebenen Zeitſchrift Das neue
Deutſchland ausführt. Trägt doch die Wehrhaftmachung
eines Volkes nicht nur dazu bei, daß es ſich im Kriege
tüch=
tiger erweiſt, ſondern ſie befähigt es auch im Frieden zu
einer beſſeren Arbeit auf allen Gebieten. Der
Zuſammen=
hang zwiſchen Wehrkraft und Volkskraft iſt ein ſehr
enger, und deshalb iſt es ein wichtiges Ziel des Staates,
die Zahl derer, denen die körperliche Eignung zum
Waffen=
dienſt fehlt, zu vermindern.
Einen guten Wegweiſer zur Erreichung dieſes Zieles
bieten die in neueſter Zeit von Viktor Noack angeſtellten
Unterſuchungen über Militärdienſttauglichkeit
und ihre Beziehungen zur Berufstätigkeit, ſozialen Stellung
und Wohnweiſe in Oeſterreich, insbeſondere in Wien. Auf
Grund eines reichen ſtatiſtiſchen Materials wird hier die
Frage erörtert, welchen Einfluß die raſch fortſchreitende
Entwickelung der Doppelmonarchie vom Agrarſtaat zum
Induſtrieſtaat auf die Wehrkraft des Volkes ausübt. Die
niedrigſten Tauglichkeitsziffern weiſt Galizien auf; die
Ergänzungsbezirke von Neuſandec, Tarnow, Krakau z. B.
haben unter 1000 Männern nur 225 dienſttaugliche. Auch
Wien mit 227 pro Mille gehört zu den unergiebigſten
Heeresergänzungsbezirken der Monarchie; dann folgt
Kla=
genfurt mit 230 pro Mille, Prag mit 233 und Karlſtadt
mit 237. Beobachtet man die Verhältniſſe in Wien
ge=
nauer, ſo läßt ſich nach dem Anteil der einzelnen Wiener Staaten gegenüber die Bedeutung unterſtrichen, die ſein
Gemeindebezirke an dem Geſamtergebnis ein
Anhalts=
punkt dafür gewinnen, ob die geringe Militärtauglichkeit
der Wiener Stellungspflichtigen durch die Art der
Be=
rufstätigkeit und des Wohnens oder durch eins von
bei=
den verurſacht wird. In den Wiener Bezirken XVI
(Ottakring) und X (Favoriten), wo die ſchlechteſten
Woh=
nungsverhältniſſe bei überwiegender Arbeiterbevölkerung
feſtgeſtellt ſind, gibt es auch die meiſten Untauglichen. Der
XI Bezirk (Simmering) dagegen, der die höchſte Zahl von
in landwirtſchaftlichen Berufen Tätigen in Wien aufweiſt,
liefert dem Staat verhältnismäßig die meiſten Wiener
zum Heeresdienſt.
Aus den weiteren Zahlen ergibt ſich nun, daß es nicht
die landwirtſchaftliche Berufstätigkeit in erſter Linie iſt,
die die Tanglichkeit für den Militärdienſt befördert,
ſon=
dern es kommt auch ſehr viel darauf an, welche freien
Flächen den Induſtriearbeitern zum Wohnen zur
Ver=
fügung ſtehen. Die landwirtſchaftlichen Arbeiter ſind ja
in Wien ſo ſehr in der Minderzahl, daß ſie zur Erklärung
für die verhältnismäßig viel höhere Dienſttauglichkeit der
Bevölkerung einzelner Wiener Bezirke nicht heranzuziehen
ſind. Nicht der berufliche Charakter der Einwohner ſpielt
bei den Ergebniſſen des Heeresergänzungsgeſchäftes in
der öſterreichiſchen Hauptſtadt die wichtigſte Rolle,
ſon=
dern das tun die Wohnungsverhältniſſe. Je
mehr freien Raum, je mehr Licht und Luft der Einzelne
in ſeinen alltäglichen Lebensbedingungen beſitzt, deſto eher
wird er auch zum Dienſt geeignet ſein. (Zu demſelben
Ergebnis gelangt Noack auch in allen anderen Gebieten
der Monarchie: der Grad der Militärdienſttauglichkeit
hängt weſentlich ab von dem Verhältnis, in dem
Bevöl=
kerungszahl, Geſamtgrundfläche und Freifläche zu
einan=
der ſtehen. Oeſterreich=Ungarn iſt zwar heute noch
haupt=
ſächlich Agrarſtaat, denn 58 Prozent der Berufstätigen
allein in Oeſterreich zählen zur Land= und
Forſtwirt=
ſchaft. Aber die Entwickelung geht in immer ſtärkerem
Grade vom Agrar= zum Induſtrieſtaat. Nun iſt
feſtge=
ſtellt, und zwar nicht nur in Oeſterreich, ſondern auch in
der Schweiz, daß nicht die landwirtſchaftliche
Berufs=
tätigkeit, ſondern der mit dieſem Beruf verbundene
Auf=
enthalt in friſcher Luft unter beſſeren hygieniſchen
Ver=
hältniſſen die militäriſche Dienſttauglichkeit erhöht. Daher
darf man nicht, wie man wohl vielfach glaubt, mit der
geringeren Tauglichkeit der Induſtriearbeiter als mit einer
unabwendbaren Naturnotwendigkeit ſich abfinden, ſondern
es müſſen entſprechende hygieniſche Bedingungen geſchaffen
werden, um die mit der Induſtriearbeit verbundenen
nach=
teiligen Folgen für die Geſundheit zu beſeitigen oder doch
wenigſtens zu mildern. Noack kommt daher zu dem
End=
ergebnis, daß die Entwickelung zum Induſtrieſtaat, wenn
ihr eine großzügige ſoziale Reformarbeit, insbeſondere
auf den Gebieten des Arbeiterſchutzes, der öffentlichen
Wohlfahrtspflege und der Wohnungspolitik, als
Schriti=
macher vorangeht, nicht eine Schwächung, ſondern eine
außerordentliche Steigerung der Wehrmacht zur Folge
haben wird und daß dieſe Erhöhung der Wehrfähigkeit
wieder eine Stärkung des ganzen Staatskörpers nach ſich
ziehen muß.
Amerikaniſche Politik.
Der Petersburger Rjetſch erhält aus
Waſhing=
ton die ſchon früher aufgetauchte Nachricht, daß die
ame=
rikaniſche Regierung in Tokio nach dem Grunde für die
Entſendung japaniſcher Truppenmäſſen nach China
ge=
fragt habe. Vor jeder Ueberſchätzung der Tragweite
die=
ſer Anfrage bewahrt die gleichzeitige Pekinger Meldung
des mailändiſchen Blattes Sera: die Vereinigten Staaten
hätten der chineſiſchen Regierung mitgeteilt, daß ſie ihr
bei den chineſiſch=japaniſchen Verhandlungen nur einen
moraliſchen Beiſtand leiſten könnten und Chinas
Ent=
gegenkommen gegenüber Japan wünſchten. Eine
mittel=
bare Beſtätigung der Tatſache, daß die Union China bloß
moraliſchen Beiſtand gewähren will, liegt in der
ab=
ſchwächenden Auslegung, die der Entſendung eines
ameri=
kaniſchen Kreuzers nach der Turtle=Bucht gegeben wird.
Die Agence Havas teilt nämlich aus Waſhington mit, daß
der Kommandant des amerikaniſchen Kreuzers lediglich
den Auftrag hatte, dem japaniſchen Geſandten in Mexiko
einen Höflichkeitsbeſuch abzuſtatten und einen
Bericht über die Lage zu geben. Japan beſitzt offenbar
volles Verſtändnis für die Höflichkeit, mit der es von den
Vereinigten Staaten behandelt wird; denn es hat laut
der Morning Poſt in dem mexikaniſchen Hafen
Vera=
cruz ſeine Flagge durch Entſendung von drei Kreuzern
gezeigt und damit ſowohl Mexiko wie den Vereinigten
Vorgehen in der Turtle=Bai hat.
Es bleibt abzuwarten, in welchem Maße auch die
öffentliche Meinung der Vereinigten Staaten die höfliche
Politik ihrer Regierung billigt. Nach den bisherigen
Er=
fahrungen dürfte die Annahme, daß jene Politik auf
leb=
haften oder gar erregten Widerſpruch ſtoßen würde,
irr=
tümlich ſein. Gerade die anglo=amerikaniſche Preſſe, die
auf dem Gebiet der Monroe=Doktrin der lauteſte Rufer im
Streit zu ſein pflegt, wird angeſichts des neueſten
Schrit=
tes der Imperialiſten Tokios mutmaßlich ebenſo kurz
tre=
ten, wie das Kabinett in Waſhington. Unwillkürlich
vergleicht man die Haltung, die die Vereinigten Staaten
bei der tatſächlichen Verletzung der Monroe=Doktrin durch
Japan einnehmen, mit der Haltung, die ſie beobachteten,
als Deutſchlands Streit mit Venezuela
in den Jahren 1901/02 das bloße Geſpenſt einer
Ver=
letzung der Monroe=Doktrin durch das Deutſche Reich
er=
ſcheinen ließ. Obwohl Deutſchland damals von der
venezolaniſchen Regierung nichts weiter verlangte, als
Sicherheit für die Bezahlung von 20 Millionen Dollars,
die ſie deutſchen Reichsangehörigen ſchuldete, und zur
Er=
langung ſolcher Sicherheit venezolaniſche Zölle durch ein
Geſchwader mit Beſchlag belegte, wurde ſein Vorgehen
von einem großen Teil der amerikaniſchen Preſſe heftig
bekämpft. Die Jingos behaupteten friſchweg, daß
Deutſchland eine Gebietserwerbung in Mitiel= oder
Süd=
amerika erſtrebte, und benützten dieſe Vorſpiegelung, um
im Namen der verletzten Monroe=Doktrin ſcharfe Angriffe
auf Deutſchland zu richten. Heute, wo das Auftreten
Japans an der Turtle=Bucht keine eingebildete, ſondern
eine wirkliche „Verletzung” der Monroe=Doktrin bedeutet,
krönt die amerikaniſche Regierung ihre Willfährigkeit
be=
treffs der japaniſchen Eroberungspolitik in China mit
einem Höflichkeitsbeſuch ihres Kreuzers bei dem
japani=
ſchen Geſandten desſelben Landes, auf deſſen Gebiet
japa=
niſche Streitkräfte der Monroe=Doktrin eine wächſerne
Naſe drehen!
Die franzöſiſchen Fliegerangriffe.
Berlin, 21. April. Während franzöſiſche
Flugzeugführer ihren Heldenmut dadurch betätigen,
daß ſie ihre Bomben auf hilfloſe Kinder herabwerfen,
halten ſich, wie die Kreuzzeitung hervorhebt, die deutſchen
Militärflieger ſtreng an ihre Aufträge und belegen nur
militäriſche Objekte mit Bomben. — Wie das Berliner
Tageblatt aus Kopenhagen mitteilt, nennt Politiken die
franzöſiſchen Fliegerangriffe auf Freiburg i. Br. und die
Vogeſenortſchaften unnütze Attentate ohne jeden
militäri=
ſchen und taktiſchen Wert, die die Erbitterung auf
deut=
ſcher Seite immer nur noch mehr ſteigern müßten.
* Baſel, 20. April. Zu dem Fliegerangriff
auf Lörrach ſchreibt man der Nationalzeitung:
Ver=
letzt wurden zwei Kinder, von denen eines geſtorben iſt.
Auch eine Frau wurde ſchwer, aber nicht lebensgefährlich
verletzt. In der ſchweizeriſchen Seidenbandfabrik von Saraſin
wurde eine Holzremiſe durchſchlagen. Drei Bomben
fie=
len auf einen Kinderſpielplatz nieder, ohne Schaden
anzu=
richten. Der Luftdruck war ſo ſtark, daß in der
Um=
gebung alle Fenſterſcheiben zertrümmert wurden. Eine
Bombe riß in einer Kunſtſchloſſerei einem Lehrling den
Arm völlig ab. Ein Bombenſplitter wurde ſogar 80
Me=
ter entfernt gefunden. Die Bevölkerung war ſehr
über=
raſcht, aber nicht kopflos. Man folgte der Anweiſung der
Bürgermeiſterei und ſuchte ſofort Schutz in den Kellern.
Die Stimmung gegen Frankreich, die bisher
hier immer noch zurückhaltend und ruhig war, iſt in
er=
bitterte Wut umgeſchlagen. Was die Flieger mit dem
Angriff auf Lörrach bezweckten, iſt völlig rätſelhaft; es
befinden ſich dort nur Lazarette und das
Bezirks=
kommando.
Feindliche Flieger im Oſten.
* Königsberg, 20. April. Von dem
Oberpräſi=
denten der Provinz wird uns mitgeteilt: Geſtern ſind
durch feindliche Flieger über mehreren Orten der
Provinz Bomben abgeworfen worden. Mehrere
Zi=
vilperſonen wurden dadurch getötet oder verletzt. An
unſerer Weſtgrenze ſind ſolche Angriffe feindlicher
Flie=
ger auf unverteidigte, außerhalb des Kampfgebietes
lie=
gende Ortſchaften ſchon ſeit Monaten an der
Tagesord=
nung. Die Bevölkerung hat ſich ſchon daran als einer
der mit dem Kriege zuſammenhängenden unerfreulichen
Erſcheinungen gewöhnen müſſen. So ſchmerzlich der Tod
und die Verwundung friedlicher Einwohner im
Einzel=
falle iſt, ſo liegt doch nach den im Weſten gemachten
Er=
fahrungen zu weitgehenderen Beſorgniſſen kein Anlaß vor,
wenn die Bevölkerung ihrerſeits durch zweckmäßiges
Verhalten zur Einſchränkung der Gefahr beiträgt. In
der Mitteilung wird dann eine Reihe von Vorſichtsmaß=.
regeln erteilt und im übrigen zu einem verſtändigen, jede
Kopfloſigkeit vermeidenden Verhalten aufgefordert.
Eine Wochenſchrift für gefangene Franzoſen.
* Halle a. S., 20. April. Unter dem Titel
Jour=
nal du Campd’ Ohrdruf” iſt im Verlage von Lukas
in Ohrdruf die erſte Nummer der neuen
Wochen=
ſchrift für das Ohrdrufer
Franzoſengefan=
genenlager erſchienen. Als verantwortlich für die
Redaktion zeichnet die Kommandantur des Kriegsgefange=
es wohl ohne weiteres verneinen. England dagegen ſoll
den Inſaſſen eines Konzentrationslagers geſtattet haben,
eine Zeitſchrift in deutſcher Sprache und mit deutſchen
Beiträgen zu unterhalten. Der Zweifel, ob das zutrifft,
iſt wohl berechtigt; es ſtände im Widerſpruch zu all dem
anderen, das man bisher von dem Benehmen der Briten
unſeren Landsleuten gegenüber gehört hat.
In Deutſchland jedenfalls wurde einem
Gefangenen=
lager erlaubt, ſich eine eigene Zeitſchrift herzuſtellen. Die
in Zoſſen bei Berlin untergebrachten Franzoſen dürfen
ein Blatt herausgeben, das ſie Le Héraut nennen und mit
galliſcher Fröhlichkeit füllen. Außerdem druckt ſeit
Fe=
bruar ein Stuttgarter Verlag eine Zeitung für die
fran=
zöſiſchen Gefangenen; ſie heißt La Guerre, umfaßt etwa
18 Seiten, bietet neben den Nachrichten eine Art
Kriegs=
geſchichte und wird durch Vermittelung der zuſtändigen
Kommandanten im Abonnement bezogen oder für zehn
Pfennig verkauft.
Damit iſt die Zahl der Kriegszeitungen immer noch
nicht erſchöpft. Fabriken, Geſellſchaften und Banken
ſchu=
fen ſich Kriegsorgane, ſtudentiſche Verbindungen ſenden
aktuelle Mitteilungen ihren Angehörigen. So erhalten
z. B. die kämpfenden Beamten der Deutſchen Bank eine
Zeitung. Die Beziehungen zwiſchen den oſtpreußiſchen
Flüchtlingen und der engeren Heimat hält der in Berlin
herausgegebene Heimatbote für Oſtpreußen wach, ähnlich,
wie die nach Holland geflohenen Belgier das Journal des
Réfugiés und das Echo Belge und die in London ſich
auf=
haltenden Vlamen den Stem uit Belgie zu leſen
bekom=
men. Die Spanier in Berlin beſitzen in El Correa de
Almania eine neue, deutſchfreundliche Zeitung.
Auch im neutralen Ausland ſtützt ſich die
Aufklärungs=
arbeit auf die Hilfe der Preſſe. Einige unſerer großen
Blätter veranſtalten fremdſprachliche Ausgaben mit
ein=
wandfreiem Text= und Bildermaterial. The Fatherland
und Fair Play for Germany and. Auſtria=Hungary
ar=
beiten in Amerika in deutſchem Sinne, A Guerra und Eco
Allemany in Braſilien, La Paz in Südamerika, Worker
im ſchottiſchen Glasgow.
„Fauſt” und der Weltkrieg.
Zeitgemäße Goethe=Worte, zuſammengeſtellt von
Dr. Georg Kaiſer.*)
Hindenburg.
Geſundheit dem bewährten Mann,
Daß er noch lange helfen kann!
(Tanzſzene unter der Linde.)
Joffre.
Und kurz und gut, ich gönn' ihm das Vergnügen,
Gelegentlich ſich etwas vorzulügen;
Doch lange hält er das nicht aus.
(Szene: Wald und Höhle.)
John Bull.
Sie ſingen Lieder auf mich! Es iſt bös von den Leuten!
(Kerkerſzene.)
Rennenkampf.
Ich renne zu und bin ein rechter Mann,
Als hätt’ ich vierundzwanzig Beine.
(Dritte Studierzimmerſzene.)
England an Wilſon:
Laß nur in Blend= und Zauberwerken
Dich von dem Lügengeiſt beſtärken,
So hab ich dich ſchon unbedingt
(Schülerſzene.)
König Albert an König Georg:
Ich habe ſchon ſo viel für dich getan,
Daß mir zu tun faſt nichts mehr übrig bleibt.
(Szene in Marthens Garten.)
Sea=Lord Fiſher.
Nun kenn’ ich deine würd’gen Pflichten!
Du kannſt im Großen nichts verrichten
Und fängſt es nun im Kleinen an.
(Zweite Studierzimmerſzene.)
Aus der Liller Kriegszeitung.
Mitolaſenitſch
Auch muß ich, wenn die Nacht ſich niederſenkt,
Mich ängſtlich auf das Lager ſtrecken,
Auch da wird keine Raſt geſchenkt,
Mich werden wilde Träume ſchrecken.
(Dritte Studierzimmerſzene.)
General Pau an Nikolajewitſch:
Wenn dir’s beliebt, ſo bin ich auch bereit,
Dir zur Geſellſchaft hier zu bleiben.
(Zweite Studierzimmerſzene.)
Iswolski.
Biſt du Geſelle
Ein Flüchtling der Hölle?
(Fauſts Geiſterbeſchwörung.)
Saſonows Duma=Rede.
Ich weiß, wie man den Geiſt des Volks verſöhnt;
Doch ſo verlegen bin ich nie geweſen:
Zwar ſind ſie an das Beſte nicht gewöhnt,
Allein, ſie haben ſchrecklich viel geleſen.
(Vorſpiel auf dem Theater.)
Rooſevelt.
In jeden Quark begräbt er ſeine Naſe.
(Prolog im Himmel.)
General Sievers in der Winterſchlacht.
Ich darf nicht fort: für mich iſt nichts zu hoffen.
Was hilft es flieh’n? Sie lauern doch mir auf!
(Kerkerſzene.)
Portugal an England:
Die Botſchaft hör’ ich wohl, allein mir fehlt der Glaube.
(Studierzimmer, erſter Akt.)
Londoner Kriegsrat.
Sie ſtellen, wie vom Himmel ſich geſandt,
Und liſpeln engliſch, wenn ſie lügen.
(Oſterſpaziergang.)
meulagers zu Ohrdruf. Die Auſahze der Zeiſchriſt
wer=
den von in Ohrdruf gefangen gehaltenen franzöſiſchen
Schriftſtellern verfaßt. Die Zeitſchrift wird auch von
Ge=
fangenen geſetzt.
Krankheitserſcheinungen im belgiſchen Heere.
* (Ctr. Bln.) Der Korreſpondent des Amſterdamer
Telegraaf in Calais meldet ſeinem Blatte über
mertwür=
dige, in Maſſen auftretende
Krankheitserſcheinun=
gen im belgiſchen Heere, wovon ſechzig vom
Hun=
dert auf Ohrenkrankheiten kommen. Man könne ſich kein=
Vorſtellungen von der großen Anzahl halbtauber
Solda=
ten machen, die Trommelfellzerreißungen, Entzündungen
uſw. erlitten haben. Groß ſei auch die Zahl der an
Bron=
chitis und Kehlkopfleiden Erkrankten. Die Zahl der
Ty=
phusfälle ſei jetzt zurückgegangen. Früher ſeien bis zu
neun Soldaten täglich an Typhus geſtorben. (Berl.
Tagebl.)
Ein franzöſiſches Weiber=Regiment.
* Von der franzöſiſchen Grenze wird der Köln. Ztg.
geſchrieben: Jetzt wird die Lage aber gefährlich werden
für Deutſchland. Denn nun werden zu den Sikhs,
Gurkhas, Arabern, Marokkanern, Senegaleſen unſere
Truppen auch noch franzöſiſche Amazonen ſich
gegen=
über haben. Ein ganzes Regiment iſt ſchon in der
Auf=
ſtellung begriffen. Frau Arnaud, die Witwe eines
Offi=
ziers, die bisher daheim nur den Pinſel und die Feder
ſchwang, hat dieſe Werkzeuge des Friedens jetzt mit
Ge=
wehr und Schwert vertauſcht. Sie wird das Kommando
des Regiments übernehmen, das natürlich nur aus nach
ärztlicher Unterſuchung als „felddienſttauglich”
befunde=
nen freiwilligen Kriegerinnen beſtehen wird. Die
Mel=
dungen laufen, ſo verſichert man, zahlreich ein. Die
Bürde des „Chefs” des Regiments wird der Königin von
Belgien angeboten wierden. Selbſtverſtändlich werden
die neuen Amazonen nicht im Weiberrock neueſter Mode
kämpfen — die Jupe cloche von 5—8 Meter Umfang
ſondern eine ſchöne Khaki=Uniform erhalten.
Rich=
tige Offiziere werden vorläufig ihre militäriſche
Ausbil=
dung übernehmen, wofür als Uebungs= und Teeplätze
die Vorwerke der alten Pariſer Befeſtigungen auserſehen
ſind. Ueber die ſpätere Verwendung des Regiments im
Operationsgebiet äußern ſich die „Lientenantes”, der
„Kommandeuſe” folgendermaßen:
Unſer Regiment wird in mehrere „Sektionen”
abge=
teilt werden. Eine davon ſoll die in den Bureaus
ver=
wandten, aber felddienſttauglichen Soldaten erſetzen. Eine
andere ſoll ein militäriſches Rad= und Autofahrkorps
ab=
geben. Eine dritte, mit Gewehr ausgerüſtet, ſoll als
Be=
gleitmannſchaft für die Beſetzung der eroberten oder dem
Feinde wieder abgenommenen Orte dienen. Vor allem
aber wollen wir die „Drückeberger” aus ihren Löchern
herausdrücken; denn wir ſind überzeugt, daß dieſe, wenn
ſie erſt Frauen ein patriotiſches Beiſpiel geben ſehen, vor
Scham erröten werden, dann noch länger im Dunkel des
Bureaus ſich vor den Gefahren der Front zu drücken.
Ah! Ah! So ſteht es alſo nebenbei mit den „
Drücke=
bergern” in Frankreich! Herr Clemenceau hatte zwar eben
jetzt in einer ganzen Reihe von Artikeln ſeine Landsleute
ſchon darüber belehrt, daß ihre Zahl Legion ſei, und neue
Mittel gefordert um ſie aus ihrem Verſteck
herauszutrei=
ben, da alle miniſteriellen Erlaſſe bisher nichts genützt
hätten. Auf das Mittel, ein Weiber=Regiment dazu
auf=
zubieten, war er aber nicht gekommen. Dieſes wartet
jetzt nur noch auf die militäriſche Genehmigung, um dann
dem Ruf ſeiner Kommandeuſe zu folgen.
Internierung von Offizieren deutſcher
Handelsſchiffe in Auſtralien.
* London, 21. April. (W. T. B. Nichtamtlich.) Die
Blätter melden, daß die auſtraliſche Regierung
auf Inſtruktionen aus London hin beſchloß, die
Naviga=
tionsoffiziere, Deckoffiziere und Ingenieure der
deut=
ſchen Schiffe, die ſeit Beginn des Krieges in
auſtrali=
ſchen Häfen beſchlagnahmt worden ſind, zu
internie=
ren. Bisher waren nur die Mannſchaften interniert
und die Offiziere auf Ehrenwort freigelaſſen. Sie
erhiel=
ten ein Pfund Sterling wöchentlich; die Zahlung iſt
ein=
geſtellt worden, und alle Offiziere der deutſchen
Handels=
ſchiffe wurden in die Konzentrationslager gebracht.
Eine widerlegte Behauptung des Königs der
Belgier.
* Berlin, 21. April. (W. T. B. Amtlich.) Die
Nord=
deutſche Allgemeine Zeitung ſchreibt: Blättermeldungen
zufolge behauptet New=York World auf Grund einer
an=
geblichen Aeußerung des Königs der Belgier,
die=
ſer ſelbſt habe von den bekannten Beſprechungen des
Ge=
nerals Ducarme mit dem Oberſtleutnant
Barnar=
diſton aus dem Jahre 1906 dem deutſchen Militärattache
in Brüſſel Mitteilungen machen laſſen. Gegenüber dieſer
Angabe der New=Yorker Blätter ſtellen wir auf Grund
amtlicher Ermittelungen feſt, daß keinem der ſeit 1905
in Brüſſel tätig geweſenen deutſchen
Militäratta=
chés eine ſolche Mitteilung gemacht
wor=
den iſt.
Serbiſche Verleumdungen.
* Sofia, 21. April. Der Präſident der
mazedoni=
ſchen Vereinigungen, Protogheroff, veröffentlicht in den
Blättern Sofias folgende Erwiderung gegen die Angaben
der ſerbiſchen Preſſe über den Tod des
nieder=
ländiſchen Geſandten Royards: Mit
Ent=
rüſtung nahmen wir aufs neue von der durch die Serben
ausgeſtreuten Verleumdung, betreffend den tragiſchen Tod
des niederländiſchen Geſandten in Sofia, Royards,
Kennt=
nis. Es iſt für niemanden ein Geheimnis, daß dev
be=
klagenswerte holländiſche Diplomat infolge eines Unfalles
ſtarb. Kein Bulgare, weder in Mazedonien, noch ſonſt
wo, dachte je daran, ſich an dem Leben dieſes Mannes
zu=
vergreifen; es wäre übrigens auch ganz ſinnlos geweſen,
ſich gegen ihn feindſelig zu ſtellen. Wir proteſtieren
des=
halb mit aller Kraft gegen die Niedertracht der ſerbiſchen
Preſſe und halten es für unſere Pflicht, ihr ins
Gedächt=
nis zu rufen, daß es nicht Mazedonier und Bulgaren
ſind, die ſich mit Vorliebe des heimtückiſchen Mittels der
Attentate zu bedienen pflegen, ſondern, daß dies den
Ueberlieferungen einer anderen Nation entſpricht.
Engliſche Arbeiterbewegung.
Kopenhagen, 20. April. National Tidende
meldet aus London: Die engliſchen Bergleute haben
heute den Streik beſchloſſen für den Fall, daß ihre
Forderung auf eine Vergütung von 20 Prozent nicht
er=
füllt wird. Dieſe Nachricht hat wie eine Bombe unter
den Bergwerksbeſitzern eingeſchlagen. Sie erklärten, ein
Streik ſei unmöglich, da die britiſche Flotte ohne
Waleskohlen nicht aktionsfähig ſei. Die Bergarbeiter
machen geltend, daß die Bergherren koloſſal verdienten,
gering ſei. Ein hervorragender Arbeiterführer hat
ausge=
ſprochen, daß die Flotte die Bergleute nicht entbehren
könne. Seit Kriegsbeginn habe die Admiralität 15
Mil=
lionen Tons, binnen eines Jahres lieſerbar, beſtellt, an= rückſichtsloſe Einbringung der norwegiſchen Handelsſchiffe
ſtatt anderthalb Millionen in gewöhnlichen Zeiten. Der
Arbeiterführer drohte mit ernſten Verwicklungen, falls
die Eigentümer der Bergwerke ſich nicht beugten.
* Bei den Todesanzeigen der vielen Offiziere, die in
den Kämpfen von Neuve Chapelle gefallen ſind, fällt den liſchen Admiralität Achtung für die Rechte ſeiner Flagge
Neuen Zürcher Nachrichten vom 15. April eine Tatſache
ziere. In einer der letzten Nummern der Morning Poſt
wurde der Tod von drei Hauptleuten gemeldet, von denen
war. Die Leutnants (die nach deutſchen Begriffen den
Ober=Leutnants entſprechen, weil die engliſche Armee
Unterleutnants aufweiſt) ſind vielfach erſt 20 Jahre alt.
Das Alter eines Majors iſt in der gleichen
Todesan=
zeigenliſte mit 30 Jahren angegeben.
Rumänien und der Krieg.
* Lange Monate hindurch hat man in Italien den
Glauben zu erwecken verſucht, daß Rumänien ſich am
gegen das italieniſche Vaterland, derartige Illuſionen irgend welche Frachtladungen anzunehmen, wenn nicht die
aufrecht zu erhalln. In einem kangen Artilel über die
Haltung Rumäniens ſetzt der engliſche politiſche
Schrift=
ſteller Thomas Curtin überzeugend auseinander, was die
wahren Gefühle dieſes Landes ſind. Er weiſt darauf hin,
daß zwar v. d. Goltz von der Bevölkerung kalt, Pau
dage=
gen begeiſtert empfangen worden ſei, daß auch in den
erſten Tagen nach Kriegsausbruch die Bevölkerung, deren
ſozial beſſer geſtellter Teil vielfach in Paris ſeine
Er=
ziehung genoſſen und Bukareſt gern als Klein=Paris
be=
zeichnet, trunken von Begeiſterung für Frankreich war,
daß ſie die Marſeillaiſe nicht oft genug ſpielen hören
konnte, die Wacht am Rhein aber mit Mißfallen
aufge=
nommen hat. Jetzt dagegen gelte das Spielen der
Mar=
ſeillaiſe faſt als Verbrechen, die Begeiſterung für den
Krieg ſei geſchwunden; die rumäniſchen Staatsmänner
würden ſich nur dann am Krieg beteiligen, wenn Rußland
Ungarn beſiegt hätte und ſie ſicher ſein könnten, daß ſie
von Bulgarien, das ſie tödlich fürchten, nicht im Rücken
angefallen würden. Der Sieg des Dreiverbandes, führt
das Blatt weiter aus, würde Konſtantinopel in die
Hände Rußlands bringen und das Schwarze Meer in
einen ruſſiſchen Binnenſee verwandeln. Rumäniens
Un=
abhängigkeit würde dadurch bedroht werden, da Rußland
das Nationalitätsprinzip nicht achtet. Rumäniens
Teil=
nahme am Kriege an der Seite des Dreiverbandes würde
den ſofortigen Angriff Bulgariens zur Folge haben.
Dieſes ganze Riſiko würde durch die Gewißheit, die
Bu=
kowina zu erhalten, nicht aufgewogen werden.
Deshalb=
iſt es leicht begreiflich, daß Rumänien in ſeiner neutralen
Haltung verharrt.
Norwegen als Vaſall Englands.
Köln, 20. April. In einem Telegramm der
Köln. Ztg. aus Berlin heißt es: Nach aus Norwegen
ein=
gegangenen Meldungen geht die engliſche
Krieg=
führung neuerdings auf das ſchärfſte gegen
nor=
wegiſche Handelsdampfer vor. In großer Zahl
werden norwegiſche Schiffe in die engliſchen Häfen
ge=
ſchleppt und müſſen dort unter genauer Kontrolle ihre
Ladung löſchen. Die norwegiſche Preſſe wagt nicht,
ſich=
zum Sprachrohr der berechtigten Verſtimmung gegen das
in Norwegen populäre England zu machen,
deſſen angemaßte Rolle als „Schutzmacht ſchwacher
Staa=
ten” in eigentümlichem Lichte erſcheint. Die norwegiſche
Amerika=Linie hat ſich völlig unter die Aufſicht der
eng=
liſchen Geſandtſchaft in Kriſtiania geſtellt. Dieſe verfügte
im einzelnen über die Auslädung der verſchifften Waren
auf Grund von Beſcheinigungen, die durch Beamte der
ſo daß die angebotene Vergütung von 10 Prozent viel zu engliſchen Geſandtſchaft ausgeſtellt und geſtempelt waren.
Das war ſelbſtverſtändlich nur unter Mißachtung der
nor=
wegiſchen Souveränität möglich. Dieſes Verfahren
ſcheint=
aber neuerdings engliſcherſeits aufgehoben und dafür die
angeordnet zu ſein. Die wenig energiſche Haltung der
beteiligten norwegiſchen Kreiſe gegenüber den engliſchen
Rückſichtsloſigkeiten gibt ein lehrreiches Beiſpiel dafür,
was England ſich gegen Neutrale herausnimmt und was
Jugendliches Hiter der engliſchen Offiziere. dieſe ſich von England gefallen laſſen. Es macht bisher
nicht den Eindruck, als wollte Norwegen von der
eng=
fordern. Zwiſchen Neutralität und Fügſamkeit iſt noch
beſonders auf: Das jugendliche Alter der engliſchen Offi= ein Unterſchied. Die norwegiſchen Sympathien für
Eng=
land in allen Ehren! Aber dieſes Gefühl ſollte an dem
Punkte Halt machen, wo die Rechte Norwegens
keiner älter als 27 Jahre, einer ſogar erſt 25 Jahre alt als eines neutralen Staates berührt werden.
Aus den Vereinigten Staaten.
** Aus Neu=York, 31. März, wird uns
ges=
ſchrieben: England ſchaltet und waltet wie es will.
In dem kleinen Neſt Kirkwall auf den Orkney=Inſeln
wer=
den viele Schiffe mit amerikaniſchen Waren an Bord von
den Engländern zur Durchſuchung eingebracht. Die
Re=
gierung der Vereinigten Staaten hat nun um die
Erlaub=
nis erſucht, einen Konſularagenten nach Kirkwall
ab=
ſenden zu dürfen, was ihr von England ſchlankweg ab=
Kriege beteiligen werde, ſobald Italien dies tue. Dem= geſchlagen wurde. Andererſeits weigern ſich die
amerika=
gegenüber hält Italie vom 16. April es für ein Verbrechen, niſchen Agenten der neutralen Schiffahrtsgeſellſchaften,
Ladeſcheine von einer Garantie des britiſchen Botſchafters
Sir Cecil Spring=Rice begleitet ſind, in der alle britiſchen
Beamten angewieſen werden, die Ladungen unbeläſtigt
paſſieren zu laſſen. Der britiſche Botſchafter hat ſozuſagen
eine chineſiſche Mauer um die Vereinigten Staaten
ge=
zogen und ſpielt die Rolle eines Diktators des
amerikaniſchen Handels.
Der Handel mit Kriegsmaterialien aller
Art blüht nach wie vor. Verläßliche ſtatiſtiſche Angaben,
die einen annähernden Begriff von dem wirklichen
Um=
fang geben, ſind bis jetzt nicht zu erlangen geweſen, da
die Ladeſcheine nicht die Wahrheit enthalten, und viele
Verſchiffungen über Kanada gehen. Man weiß nur
poſi=
tiv, daß die meiſten franzöſiſchen und engliſchen Dampfer
faſt leer ankommen, dagegen bis zur äußerſten
Faſſungs=
kraft beladen wieder abfahren. Ein Herr J. Lehmann
von 24 Stone Street, Neu=York, Waffenlieferant an die
Alliierten, kehrte mit dem Dampfer „Luſitania” am 27.
März nach Neu=York zurück. Er ſagte, der Krieg würde
infolge ungenügender Waffen= und Munitionslieferungen
noch vor dem Herbſte zu Ende gehen. England habe
Kon=
trakte für weitere 700 Millionen Granaten in den
Ver=
einigten Staaten abſchließen wollen, doch hätten die
Be=
ſtellungen nicht plaziert werden können, da alle
leiſtungs=
fähigen Fabriken mit Aufträgen überhäuft ſeien.
Auch=
hätten ſich, Lehmanns Angaben gemäß, die Alliierten über
ſchlechte Qualität beklagt. So ſollen in der Schlacht bei
Neuve Chapelle von je 25 abgefeuerten Granaten neun
nicht explodiert ſein. Das wäre eine eigene Auffaſſung
Japan.
Wer mag auf Nationen treuen,
Man habe noch ſo viel für ſie getan!
(Walpurgisnacht.)
Die feindliche Lügenpreſſe.
Mich dünkt, ich hör’ ein ganzes Chor
Von hunderttauſend Narren ſprechen.
(Szene in der Hexenküche.)
Saint=Saéns.
Es muß auch ſolche Käuze geben.
(Szene in Marthens Garten.)
Tirpitz zum 18. Februar:
Ins hohe Meer werd’ ich hinausgewieſen,
Zu neuen Ufern lockt ein neuer Tag.
(Studierzimmer, erſter Akt.)
Die Emden.
Ich fühle Mut, mich in die Welt zu wagen,
Der Erde Weh, der Erde Glück zu tragen,
Mit Stürmen mich herumzuſchlagen
Und in des Schiffsbruchs Knirſchen nicht zu zagen.
(Szene im Studierzimmer.)
Ruſſiſche Erfahrungen in Maſuren.
Ich mag nicht hin, mir graut es vor dem Orte.
(Oſterſpaziergang.)
London ohne Licht.
Am Abend ſchätzt man erſt das Haus.
(Oſterſpaziergang.)
Zeppelin=Nachtflug.
Du wirſt die Wächter aus dem Schlafe ſchreien!
(Kerkerſzeue.)
Engtiſcher Trudpentransvort.
Eile!
Wenn du nicht eileſt,
Werden wir’s teuer büßen müſſen.
(Kerkerſzene.)
Die von Ruhleben.
In dieſen Mauern, dieſen Hallen,
Will es mir keineswegs gefallen.
Es iſt ein gar beſchränkter Raum.
(Schülerſzene.)
England über unſere Erſatztruppen:
Und immer zirkuliert ein neues friſches Blut.
So geht es fort, man möchte raſend werden.
(Zweite Studierzimmerſzene.)
London; Die letzten Urſachen des
Weltkriegs.
Nach Golde drängt,
Am Golde hängt
Doch alles!
(In Gretchens Zimmer.)
Engliſche Kriegführung.
Vom Rechte, das mit uns geboren,
Von dem iſt leider! nie die Frage.
(Schülerfzene.)
Das blockierte England.
Meine Ruh iſt hin,
Mein Herz iſt ſchwer,
Ich finde ſie nimmer
Und nimmermehr.
(Gretchen am Spinurade.)
der Neutralität; man liefert zwar einer Seite die Waffen,
die aber der anderen Seite nicht viel ſchaden, und ſteckt
ſelbſt das teuere Geld ein. Die Bethlehem Steel
Corpo=
ration des Herrn Charles M. Schwab, einer der
Haupt=
lieferanten von Kriegsmaterialien an die Alliierten, hat
im vorigen Jahre glänzende Geſchäfte gemacht und kann
eine Dividende von 30 Prozent bezahlen. Das
Kriegs=
departement in Waſhington hat angekündigt, es werde
eine Unterſuchung anſtellen, ob die Bethlehem=Geſellſchaft
nicht auch Lieferungen macht, welche gegen die
Neutra=
lität verſtoßen. Es ſoll ſich das hauptſächlich auf
Unter=
ſeeboote beziehen.
So ſchwer gelogen, wie in den letzten Tagen,
wurde noch niemals ſeit Ausbruch des Krieges. Es war
der reinſte Hexenſabbat. Die Türkei war ganz erledigt,
Oeſterreich=Ungarn aufgeteilt und Deutſchland pfiff auf
dem letzten Loch. Und warum? Morgan war in London
angekommen, um betreffs neuer Anleihen für die
Alliier=
ten zu verhandeln. Darum mußte unter den hieſigen
Ban=
kiers Stimmung gemacht werden. Man arbeitet eben mit
allen Schikanen. Das engliſche Preßbureau machte
Ueber=
zeit.
Nach dem Fiasko, das man mit der Eroberung des
ſüdamerikaniſchen Marktes gemacht hat, verſucht man jetzt
ein neues Spielzeug. Eine große Propaganda hat
ein=
geſetzt für einen neuen Handelsvertrag mit
Rußland. Mit der Anknüpfung neuer ruſſiſcher
Han=
delsverbindungen, ſo poſaunt man aus, könne der Ausfall
des Handels mit Deutſchland und Oeſterreich=Ungarn
er=
ſetzt werden. Der alte Handelsvertrag mit Rußland
wurde bekanntlich auf den 1. Januar 1913 gekündigt, weil
Rußland gegen iſraelitiſche Bürger der Vereinigten
Staa=
ten vertragswidrig diskriminierte. Als Emiſſär für einen
neuen Handelsvertrag weilt jetzt in den Vereinigten
Staa=
ten Gospodin Syromiatnikoff, der frühere Chefredakteur
der Roſſija. An einen Handelsvertrag iſt bei der
Oppoſi=
tion des jüdiſchen Elements nicht zu denken. Die
Erobe=
rung des ruſſiſchen Marktes wird in demſelben
Hornber=
ger Schießen enden, wie die des ſüdamerikaniſchen. Vier
Geſchrei und wenig Wolle.
Am 25. Februar d. J. ſchrieb die deutſch=
ameri=
kaniſche Handels kammer an den Präſidenten
und bat ihn, die Vereinigten Staaten möchten doch
diplo=
matiſche Verhandlungen einleiten, damit die direkte
Ka=
belverbindung zwiſchen Deutſchland und
den Vereinigten Staaten wieder hergeſtellt
werde. Unter dem 19. März antwortete das
Staats=
departement in Waſhington auf dieſes Anſuchen der
Han=
delskammer wie folgt:
„Wir informieren Sie hiermit, daß die ganze Frage
der Zenſur des kommerziellen Kabelverkehrs zwiſchen den
Vereinigten Staaten und den Ländern in Europa ſeit
mehreren Monaten das Thema einer Diskuſſion zwiſchen
dieſer Regierung und den Regierungen von
Großbritan=
nien und Frankreich gebildet hat, und daß keine
Anſtreng=
ungen geſpart wurden, um eine möglichſt zufriedenſtellende
Erledigung dieſer Frage zu erlangen, die unter den
Um=
ſtänden als eine ſehr ſchwierige betrachtet werden muß.
Durch die Botſchafter der Vereinigten Staaten in London
und Paris wurden mit Bezug auf das Verſenden von
neutralen kommerziellen Depeſchen von den Vereinigten
Staaten nach neutralen Ländern beſtändig dringende
Vor=
ſtellungen an die britiſche und franzöſiſche Regierung
ge=
macht, und dieſe Regierungen haben erklärt, daß es ihr
Wunſch iſt, in jeder nur möglichen Weiſe, die mit den
be=
ſtehenden Verhältniſſen in Einklang gebracht werden
kön=
nen, die Uebermittelung von wirklich neutralen und
kom=
merziellen Depeſchen zu erleichtern. Sie geben an, daß
die Zenſoren bemüht ſind zwiſchen dieſen Depeſchen und
ſolchen, welche den Handel mit einem Feindesland
betref=
fen, zu unterſcheiden; die erſteren werden durchgelaſſen,
und die letzteren als eine Kriegsmaßregel angehalten. In
dieſer Beziehung iſt die Berückſichtigung notwendig, daß
täglich annähernd 50000 Depeſchen durch die Hände der
Zenſoren gehen, von denen viele angehalten werden, die
durchgelaſſen werden ſollten, und vice versa. Ferner ſollte
noch in Betracht gezogen werden, daß unter den äußerſt
anormalen Verhältniſſen, die jetzt in Europa
vorherr=
ſchen, die Landtelegraphenlinien bis zu ihrer
Leiſtungs=
fähigkeit dem Kriegsdienſte unterworfen ſind, dem
un=
zweifelhaft der Vorrang über alle anderen Geſchäfte
ge=
geben wird, und es iſt ebenſo zweifellos wahr, daß viele
Kabelgramme von den Vereinigten Staaten und anderen
Ländern irgendwo in der Uebermittelung verloren gehen.
Es wird angenommen, daß trotz der gegenwärtigen
Ver=
hältniſſe die britiſche und die franzöſiſche Regierung alles
tun werden, was ſich mit den Kriegsmaßregeln verträgt,
um den Verkehr von abſolut wirklich neutralen Depeſchen
zu erleichtern. Zu gleicher Zeit jedoch iſt es wahrſcheinlich
wahr, daß Depeſchen, die den Zenſoren — von denen
viele keine Erfahrung beſitzen — nicht verſtändlich ſind,
unterdrückt werden. Zuzüglich zu den bereits gemachten
Anſtrengungen, um eine Erleichterung zu erlangen, ſind
jetzt Verhandlungen mit dem britiſchen Botſchafter in
Waſhington eingeleitet in der Hoffnung, daß irgend ein
Arrangement zuſtande kommt, wodurch die Lage noch
wei=
ter verbeſſert wird. Wir leiten Ihre Aufmerkſamkeit auf
die Tatſache, daß alle nach Europa geſandten Kabel in
möglichſt einfache Worte gefaßt werden, ſo daß ſie von den
Zenſoren verſtanden werden können. Das Departement
hat alles in ſeinen Kräften ſtehende getan, um die
Wieder=
aufnahme des Kabelverkehrs mit Deutſchland zu
ermög=
lichen und hofft, daß die in dieſer Richtung geſchehenen
Schritte erfolgreich ſein werden.”
Am 30. März richtete die deutſch=amerikaniſche
Han=
delskammer folgendes Schreiben an den Präſidenten:
„Wir hören von der Holland-Amerika=Linie, daß
aus Deutſchland ſtammende Waren zur
Ver=
ladung angenommen werden, falls ſie von einem
Ur=
ſprungszertifikat begleitet ſind, das von der
Handels=
kammer oder dem Oberbürgermeiſter des Herkunftsortes
ausgeſtellt und von dem zuſtändigen amerikaniſchen
Kon=
ſul beglaubigt iſt, und das zeigt, daß die in Frage
kom=
menden Waren vor dem 1. März bezahlt wurden,
infolge=
deſſen Eigentum amerikaniſcher Firmen ſind=
Dies bezieht ſich lediglich auf Waren, die vor dem
1. März bezahlt wurden. Nun erſcheint es uns, als ob
Waren, die vor dem 1. März kontrahiert wurden, zur
Verladung genau ſo berechtigt ſind, wie Waren, die vor
dem 1. März bezahlt wurden. Von dem Augenblick an.
wo dieſe Waren angekauft oder kontrahiert wurden, ſind
ſie amerikaniſches Eigentum. Die Bezahlung iſt nur eine
Frage des Kredits, da in vielen Fällen Waren erſt dann
bezahlt werden, nachdem ſie in den Vereinigten Staaten
wieder verkauft ſind. Wir ergreifen dieſe Gelegenheit,
nochmals ganz energiſch gegen das allgemeine Prinzip
der Order in Council zu proteſtieren, da ſie eine
will=
kürliche Diskriminierung der Vereinigten
Staaten bedeutet. Dies wird in einem Interview mit
dem Herrn Arthur Balfour, dem früheren Premierminiſter
von England, das am 28. März in der Neu=York World
veröffentlicht wurde, offen zugegeben. Herr Balfour ſagt:
„Zweifellos läßt es den deutſchen Handel mit Schweden
und Norwegen in der gleichen Lage, wie den deutſchen
Handel mit Holland und Dänemark. Dagegen verſetzt es
den deutſchen Handel mit Amerika und Afrika in eine
an=
dere Lage.‟ Dies beſtätigt die Tatſache, daß die neutralen
europäiſchen Länder ungeſtört mit Deutſchland Handel
treiben können, während die Vereinigten Staaten dazu
nicht imſtande ſind. Das iſt eine unbeſtreitbare
Diskrimi=
nierung gegen die Vereinigten Staaten, die Herr
Bal=
four „einen geographiſchen Zufall” nennt. Eine Blockade
kann ſich nur auf feindliche Häfen beziehen. Wie kann
jedoch irgend eine kriegführende Nation durch Blockade
oder auf andere Weiſe, abgeſehen vom Rechte des
Stär=
keren, den direkten geſetzlichen Handel zwiſchen einem
Ha=
fen in Holland, Dänemark. Schweden, Norwegen oder
Italien einerſeits und den Ver. Staaten andererſeits
unter=
binden? Wir unterſtützen deshalb aufs Nachdrücklichſte
die durch Senator Hoke D. Smith von Georgia
ausge=
drückte Anſicht, der aus folgenden Gründen der Order in
Council opponiert: 1. Die Order weiſt das Inkrafttreten
einer Blockade gegen den neutralen Handel nach deutſchen
Häfen an, ohne die anerkannten Regeln einer Blockade in
Betracht zu ziehen. 2. Sie unterbindet den Handel
Neu=
traler mit neutralen Häfen, ſelbſt wenn dieſer Handel aus
bedingungsweiſer Konterbande oder Nicht=Konterbande
beſteht.”
Die hieſige Tokſtad Burger Co. macht bekannt, daß ſie
für Deutſch=Amerikaner einen Spezialdienſt eingerichtet
hat, um „Normanna Kriegspakete” als Liebesgabe
nach Deutſchland zu ſenden. Man bezahlt für die
Liebesgaben hier und ſie werden durch das Stammhaus
der Firma in Stavanger in Norwegen direkt verſandt.
Sehr viele Beſtellungen wurden bereits gemacht.
Dieſe Liebesgaben können wenigſtens von den
Englän=
dern nicht weggeſtohlen werden.
Gegen die amerikaniſchen Kriegslieferungen.
* Köln, 20. April. (Ctr. Bln.) Von dem Umfang
der Bewegung, die ſich in den Vereinigten Staaten
gegen die Lieferung von Kriegsvorräten an
die Verbündeten geltend macht, hat man, laut Köln. Ztg.,
in Europa nur einen beſchränkten Begriff, weil die
eng=
liſche Zenſur und Preſſe nur das durchläßt, was ihnen
in den Kram paßt. Indeſſen wird die Bewegung im
Wachſen ſein, da der Waſhingtoner Berichterſtatter der
Times am 16. ds. Mts, ſeinem Aerger darüber
Aus=
druck gibt.
Die Japaner in Mexiko.
* London, 21. April. Reuter meldet aus
Waſhing=
ton: Alle japaniſchen Kriegsſchiffe in der Nähe
der amerikaniſchen Küſte erhielten den Befehl, ſich
nach ihren Heimatsſtationen zu begeben mit
Aus=
nahme derjenigen, die mit der Bergung der „Aſama” zu
tun haben. Der Kommandant des Kreuzers „New=
Or=
leans” berichtete, er fand nichts von einer angeblichen
Tätigkeit der Japaner in der Turtlebai, außer, daß ſie
das Wrack des Kriegsſchiffes „Aſama” zu bergen ſuchten.
(Es muß abgewartet werden, ob auch dieſe Reuter=
Meldung eine von den vielen iſt.)
Japan und China.
* London, 21. April. Daily Telegraph meldet aus
Peking: Die Verhandlungen mit Japan ſind
faſt gänzlich eingeſtellt worden bis zu einer formellen
Erklärung der britiſchen Politik, die in dieſer Woche
er=
wartet wird. Man darf faſt ſagen, daß die
Verhandlun=
gen tatſächlich nach London verlegt worden ſind. Die
weitere Entwicklung hängt weſentlich von der Feſtigkeit
von Downingſtreet ab. Jedermann fragt ſich, wie Japan,
das keine hundert engliſche Meilen Eiſenbahnen in China
ohne Hilfe des fremden Geldmarktes bauen kann, Rechte
und Privilegien im Jangtſetal fordern kann, die 100
Millionen Pfund Sterling erheiſchen.
Wie Reuter aus Peking meldet, leiſten die Chineſen
feſten Widerſtand gegen die Forderungen Japans,
be=
treffend Fukien, Hanyeping und Jangtſetal. Die Steuer=,
Polizei=Frage und die Frage wegen der Südmandſchurei
ſind unerledigt. Die Japaner erklären, daß ſie auf
In=
ſtruktionen aus Tokio warten.
* London, 21. April. Morning Poſt meldet aus
Tientſin: Die hieſige britiſche Kolonie kann
nicht glauben, daß die britiſche Regierung zuſtimmt, daß
Japan den britiſchen Konzeſſionären ihre Konzeſſionen
entreißt. Eine Fortſetzung der Verhandlungen unter der
Vorausſetzung, daß Japan die jetzigen Zugeſtändniſſe
Chinas mit England ſpäter ins Reine bringen könnte,
wäre nach hieſiger Auffaſſung für das Anſehen Englands
verhängnisvoll und würde die jahrelange Arbeit der
bri=
tiſchen Geſandtſchaft und der britiſchen Finanzleute
ver=
nichten, und außerdem bei den Chineſen den Eindruck
erwecken, daß England bereit ſei, ſeine extenſiven
Inter=
eſſen auf Japans Befehl preiszugeben.
* (Ctr. Bln.) Londoner Telegramme aus Peking be
ſagen: China hat offiziell Proteſt er
hoben, weil hundert chineſiſche Räuber, bewaffnet mit
japaniſchen Gewehren und geführt von Japanern, in
Schantung gelandet und landeinwärts marſchiert ſind, wo
ſie von reiſenden Chineſen Löſegeld erpreſſen und Dörfer
plündern. Chineſiſche Truppen, die die Räuber
zurück=
werfen wollten, wurden von den in Schantung ſtationier=
ten japaniſchen Truppen bekämpft. Es ſcheinen
wich=
tige Begebenheiten bevorzuſtehen. (Hamb.
Fremdenbl.)
Stadt und Land.
Darmſtadt, 22. April.
* Prinz und Prinzeſſin Heinrich von Preußen
ſind am Dienstag abend zum Beſuche am
Großherzog=
lichen Hofe hier eingetroffen.
Kriegsauszeichnungen. Herrn Bürgermeiſter
Mueller, der als Oberleutnant und Adjutant des
Landſturm=Bataillons II Darmſtadt im Felde ſteht, iſt
nunmehr auch von Sr. Königl. Hoheit dem
Großher=
zog die Heſſiſche Tapferkeitsmedaille
ver=
liehen worden, nachdem er bereits mit dem Eiſernen
Kreuz 2. Klaſſe ausgezeichnet worden war; der als
Kriegs=
freiwilliger im 1. Bayer. Fußart.=Regt. „Prinz Luitpold‟
dienende Dr. Hermann Kalbfuß erhielt das Eiſerne
Kreuz 2. Klaſſe. Sein Bruder, Gefreiter Fritz
Kalb=
fuß im Bad. Inf.=Regt. Nr. 111, wurde mit der Heſſiſchen
Tapferkeitsmedaille ausgezeichnet; Wehrmann Karl
Kör=
ner, Sohn des Eiſenbahn=Oberſekretärs Otto Körner,
wurde mit dem Eiſernen Kreuz 2. Klaſſe und der
Heſſi=
ſchen Tapferkeitsmedaille ausgezeichnet; Stabsarzt Dr.
Ganß=Nieder=Ramſtadt, im zweiten Landſturm=
Ba=
taillon, erhielt das Eiſerne Kreuz 2. Klaſſe und das
Heſ=
ſiſche Verdienſtkreuz.
— Großh. Hoftheater. Mit einer Neueinſtudierung
des dramatiſchen Märchens „Der Traum ein Leben”
wird heute Donnerstag, C 36, der Grillparzer=Zyklus
beendet. Die Vorſtellung beginnt um 7 Uhr. Freitag,
den 23., D35, geht „Boheme” unter muſikaliſcher Leitung
von Richard Lert in Szene. In den Hauptpartien ſind
beſchäftigt die Damen Kallenſee und Marx, ſowie die
Herren Globerger, Peterſen, Schützendorf, Semper,
Stephani und Thomſen. Samstag, den 24., findet das
bereits angekündigte große Wohltätigkeitskonzert ſtatt.
Für dieſen Abend gelten die gewöhnlichen Preiſe (A 35).
Sonntag wird die Geſangspoſſe „Wie einſt im Mai”
wiederholt. Für Montag, den 26., iſt die Operette
„Fledermaus” als Volks= und Garniſonsvorſtellung zu
ermäßigten Preiſen angeſetzt. Dienstag, den 27.,
A 36, wird zum erſtenmal in dieſer Spielzeit „Undine‟
gegeben.
— Wohltätigkeitskonzert im Hoftheater. Bei
dem bereits angekündigten großen Wohltätigkeitskonzert,
das auf Allerhöchſten Befehl zum Beſten der
Kriegs=
fürſorge der Stadt Darmſtadt am Samstag, den 24.,
ſtattfindet, wird Kammervirtuoſe Wilhelm Backhaus
ſechs Klavierſtücke, die Seine Königliche Hoheit der
Großherzog vor kurzem komponiert hat, zum erſtenmal
zum Vortrag bringen. Ferner wird Backhaus drei
Werke von Chopin ſpielen. Kammerſänger Einar
Forch=
hammer ſingt die Romerzählung aus Tannhäuſer und
die Schmiedelieder aus Siegfried, Kammerſänger Walter
Soomer Balladen und Lieder von Profeſſor Hans
Herrmann, vom Komponiſten ſelbſt am Klavier
be=
gleitet. Profeſſor Guſtav Havemann wird das G-moll=
Konzert von Bruch mit Orcheſter vortragen. Der
Kartenverkauf zu dieſem Konzert, für das die
gewöhn=
lichen Preiſe gelten, hat geſtern begonnen und wird zu
den gewöhnlichen Kaſſenſtunden an der Tageskaſſe des
Hoftheaters fortgeſetzt. Die Abonnenten haben das
Recht, gegen Vorweiſung ihrer Abonnementskarte eine
Karte zu kleinen (ſtatt zu gewöhnlichen Preiſen) zu
beziehen.
— Neue D=Züge Frankfurt-Darmſtadt-Baden. Im
Sommerfahrplan werden vom 1. Mai ab zwei neue
D=Zügegefahren, die zwiſchen Frankfurt und Baden
über die Bergſtraße verkehren. Die beiden Züge
ſollen zur Entlaſtung der außerordentlich ſtark benützten
Züge D 94 Hamburg-Karlsruhe-Baſel (Frankfurt ab
9,37 vorm., Darmſtadt ab 10,10, Heidelberg an 11,08,
Mannheim an 11,11, Karlsruhe an 12,00 nachm., Weil=
Leopoldshöhe an 3,05) und D 21 Baſel-Hamburg (Weil=
Leopoldshöhe ab 2,31 nachm., Karlsruhe ab 5,48,
Heidel=
berg ab 6,51, Mannheim ab 6,52, Darmſtadt ab 8,05,
Frankfurt an 8,32) dienen, und erhalten die Bezeichnung
Vorzug D 94 und Vorzug D 21. Vorzug D 94 fährt dem
Hauptzug um fünf bis acht Minuten voraus (Frankfurt
ab 9,32 vorm., Darmſtadt ab 10,02, Heidelberg an
11,02, Mannheim an wie ſeither 11,11) und hält zwiſchen
Darmſtadt und Friedrichsfeld nur in Bensheim (ab 10,23),
während Weinheim durchfahren wird. Dafür fällt der
ſeitherige Halt des Hauptzuges D 94 in Bensheim (10,31)
weg, wogegen Weinheim (10,43) beibehalten wird.
Vor=
zug D 21 läuft auf der ganzen Strecke 5 Minuten vor dem
Hauptzug und hält an den gleichen Orten wie der
Haupt=
zug an (Heidelberg ab 6,46 und 6,51 nachm.,
Friedrichs=
feld 7,03 und 7,09, Weinheim 7,19 und 7,24, Bensheim
7,36 und 7,41, Darmſtadt 8,00 und 8,05, Frankfurt an
8,27 und 8,32). Die neuen Vorzüge D 94 und D 21
erhal=
ten keine Zweigfahrt nach und von Mannheim, vielmehr
bleibt dieſe wie ſeither auf die Hauptzüge beſchränkt. In
Mannheim finden ſich unmittelbare Anſchlüſſe von und nach
Karlsruhe über Graben-Neudorf. (Karlsruhe an 11,57.
vorm., ab 5,50 nachm.) In Darmſtadt wird durch
Eil=
zug 158 Anſchluß von Wiesbaden (ab 9,09 vorm.) und
Mainz (ab 9,23) zum Hauptzug D 94 und durch Eilzug
193 Anſchluß nach Mainz (an 9,03 nachm.) und
Wies=
baden (an 9,23) von Vorzug und Hauptzug D 21
her=
geſtellt.
* Fürſorge für Kriegsbeſchädigte. Der
Landesaus=
ſchuß für die Kriegsbeſchädigtenfürſorge im
Großherzog=
tum Heſſen hielt am Dienstag in Offenbach unter
dem Vorſitz von Herrn Geh. Regierungsrat Dr. Dietz
eine Sitzung ab, die aus allen Teilen des Großherzogtums
— und zwar auch von Mitgliedern der bereits gebildeten
Ortsausſchüſſe — zahlreich beſucht war. Die
Verhandlun=
gen wurden von dem Vorſitzenden mit herzlichen Worten
der Begrüßung eröffnet, auf die Seine Exzellenz Herr
Miniſter des Innern v. Hombergk zu Vach in
län=
geren Ausführungen dankte. Herr Geh. Regierungsrat
Dr. Dietz verbreitete ſich ſodann über die bisherige
Tätigkeit des Lande sausſchuſſes und wies
insbeſondere darauf hin, daß zur Zeit mit Hilfe der
Mili=
tärverwaltung durch Erhebungen in den einzelnen
Laza=
retten feſtgeſtellt werde, bei wieviel Kriegsbeſchädigten die
Ueberführung in einen neuen Beruf in Betracht komme.
Dieſe Erhebungen ſeien noch andauernd im Gange und
verurſachten dort einige Schwierigkeiten, wo es ſich um
die nötigen Feſtſtellungen bei bereits als dienſtuntauglich
Entlaſſenen handele. Weiter ſeien in einer Reihe von
größeren Städten des Landes Ortsausſchüſſe für die
Kriegsbeſchädigtenfürſorge gebildet oder in Bildung
be=
griffen, denen ſehr wichtige Aufgaben geſtellt ſeien. Sie
ſeien vor allem dazu berufen, den in der betreffenden
Stadt untergebrachten Kriegsbeſchädigten in den dazu
geeigneten Fällen Arbeit zu vermitteln oder ihnen, wo das
nötig werde, das Erlernen eines neuen Berufes zu ermög=
lichen. Anſtalten hierfür ſeien an verſchiedenen Orten
vorhanden; es gelte nur, ſie nutzbar zu machen und weiter
auszubauen. Vorbildlich in dieſer Hinſicht ſei die
Ein=
richtung in Offenbach, wo man die Techniſchen
Lehran=
ſtalten in den Dienſt der Kriegsbeſchädigtenfürſorge
ge=
ſtellt habe. Der Vorſitzende erörterte dann noch die in
nächſter Zeit zu löſenden Aufgaben des Landesausſchuſſes
und erteilte ſodann das Wort Herrn Medizinalrat Dr.
Rebentiſch und Herrn Profeſſor Eberhardt von
Offenbach, die nacheinander vom Standpunkte des Arztes
und des Technikers aus darlegten, in welcher Weiſe die
Techniſchen Lehranſtalten in Offenbach dazu dienten, die
Kriegsbeſchädigten entweder zur Ausübung ihres
frühe=
ren Berufes zu befähigen oder in einen neuen geeigneteren
Beruf überzuführen. Dieſe hochintereſſanten
Ausführun=
gen wurden praktiſch veranſchaulicht durch einen Rundgang
durch die verſchiedenen Werkſtätten, bei dem die
Ausſchuß=
mitglieder die techniſchen Hilfsmittel der Anſtalten kennen
lernten und auch eine Reihe von Kriegsbeſchädigten bei
der praktiſchen Tätigkeit beobachten konnten. Nach dieſem
Rundgang wurden die Verhandlungen fortgeſetzt, und es
ſchloß ſich noch eine rege Ausſprache vor allem über die
Frage der Arbeitsvermittelung für
Kriegs=
beſchädigte an. Bei allen Teilnehmern der
Verhand=
lungen aber hinterließ das Gehörte und Geſehene einen
nachhaltigen Eindruck, und man trennte ſich in der
Ueber=
zeugung, daß bei weiterem planmäßigen Zuſammenfaſſen
und Zuſammenarbeiten aller hierzu berufenen Kräfte und
Einrichtungen die Frage der Kriegsbeſchädigtenfürſorge
einer befriedigenden Löſung immer nähergebracht werde.
* Deutſche Bank. Am Neubau der Deutſchen Bank
waren hervorragend an den Arbeiten und Lieferungen
be=
teiligt: Wilhelm Ganß, Erd=, Maurer=, Beton= und
Aſphaltarbeiten; Georg Donges, Eiſenkonſtruktionen
und Trägerlieferung; Jakob Scheid, Kleineiſenlieferung;
Wilhelm Mahr, Zimmerarbeiten; Jean Keller,
Dach=
deckerarbeiten; J. Jakobi, Schloſſerarbeiten; Philipp
Deutſch, Eiſerne Kaſſenſchränke; Friedrich Emmel,
Kunſtſchmiedearbeiten; Jakob Nohl, Blitzableiteranlage,
Gas=, Waſſer= und Kanaliſationsanlage, ſanitäre,
Ein=
richtung, Starkſtromanlage; Wilhelm Klein, Stuck=
und Drahtputzarbeiten, Lüftungskanäle, Weißbinder= und
Malerarbeiten; Wilhelm Weber, Malerarbeiten, Ludwig
Hahn, Maler= und Weißbinderarbeiten; Gebr. Roeder,
Herde; G. Gehbauer, Holz= und Stahlrolläden, L.
Matthes Nachf., Tiſchlerarbeiten; Georg Thomae,
Türen; W. Ehrhardt, Tapeten= und
Linoleumliefe=
rung; Joſeph Trier, Hofmöbelfabrik, Holzvertäfelungen
und Möbel, Einrichtung der Kaſſenhalle, der
Stahlkam=
meranlage und des Direktionszimmers, Teppiche,
Vor=
hänge und Dekorationen; J. Glückert, Einrichtung
eines Sprechzimmers, eines Empfangszimmers,
Bureau=
möbel, Beleuchtungskörper aus Holz; Ludwig Alter,
Hofmöbelfabrik, Direktionsvorraum, Bureaumöbel; G.
Karp, Normaluhranlage: Bernhard Fellmer,
Schleid u. Müller, Wilhelm Werner, Fenſter und
Verglaſungen; J. Kienzle, Flieſenarbeiten; W.
Schoeller Nachf., Klingelanlage; A. Caſtritius,
Steinholzarbeiten.
— Der Verein für Geflügel= und Vogelzucht „Ornis”
hielt ſeine Monatsverſammlung ab. Der erſte Vorſitzende,
Herr Rechnungsrat Schömer, gab zunächſt die neuen
Einläufe bekannt, worunter ſich wieder Dankſchreiben für
erhaltene Liebesgaben befanden. Hierauf ſprach Herr
Nungeſſer über die Haltbarmachung der Eier durch „
Ga=
rantol” Redner hat nach ſeinen Ausführungen bei
An=
wendung dieſes Mittels die beſten Erfahrungen gemacht.
In ſeinem Schlußwort empfahl er allen Mitgliedern,
Eier zu ſammeln. Die Eier würden bei vorſchriftsmäßiger
Behandlung an Güte und Geſchmack nicht das Geringſte
einbüßen. Der erſte Vorſitzende dankte dem Redner für
ſeine lehrreichen Mitteilungen. Der nächſte Punkt der
Tagesordnung rief eine rege Beteiligung an den
Verhand=
lungen hervor. Der Vorſtand, der ſchon ſeit Beginn des
Krieges für Beſchaffung billigen Futters beſorgt war, hat
von verſchiedenen größeren Firmen Angebote mit Muſtern
eingeholt. Es wurde beſchloſſen, mit einer Firma, die
preiswerte Angebote für gutes Futter eingereicht hat,
Abſchlüſſe größeren Umfanges zu machen. Um den
Mit=
gliedern die Durchhaltung ihrer Zuchtſtämme zu
ermög=
lichen, wurde ferner beſchloſſen, für die Dauer des Krieges
bei gemeinſchaftlichem Futterbezug einen nicht
unerheb=
lichen Zuſchuß aus der Vereinskaſſe zu leiſten. Hierdurch
ſoll der Grundſatz, den Mitgliedern durch ihre
Zugehörig=
keit zum Verein Vorteile zu gewähren, ganz beſonders
während der Kriegszeit aufrecht erhalten werden. Um
12 Uhr wurde nach Verloſung von Futterartikeln die
Ver=
ſammlung geſchloſſen.
* Gaſtſpiel der Berliner Urania. Das am
Dienstag, den 27. April, im Kaiſerſaale ſtattfindende
Gaſtſpiel der Berliner Urania „Die Vogeſen und
ihre Kampfſtätten” wird zunächſt eine genaue
Schilderung des Elſaß und der Vogeſen bringen, jener
Sperrmauer, die Deutſchland von Frankreich trennt. Der
hochaktuelle Kriegsvortrag führt dann weiter auf die
Schlachtfelder von Saarburg, Thann und Mülhauſen.
In prachtvollen Lichtbildern werden die durch den Krieg
hervorgerufenen Verwüſtungen gezeigt, die unwegſamen
Schluchten und zerklüfteten Abhänge, die den
anſtürmen=
den Deutſchen faſt unüberwindliche Schwieriakiten
ent=
gegenſtellten. Der in der Berliner Uranick in
fort=
währender Folge gegebene Vortrag wird auch hier
leb=
haftes Intereſſe erwecken. — Eintrittskarten in der
Muſikalienhandlung von G. Thies Nachfl. (Leopold
Schutter)
* Darmſtädter Licht=Luftbad. Das Luftbad des
Na=
turheilvereins am Lichtwieſenweg iſt wieder eröffnet und
kann auch von Nichtmitgliedern beſucht werden. (S. Anz.)
* Preiserhöhung bei den Friſeuren. Wie aus dem
Anzeigenteil erſichtlich, ſehen ſich die Darmſtädter Friſeure
veranlaßt, ab 1. Mai eine Erhöhung der Preiſe für die
Bedienung eintreten zu laſſen. Dieſe Maßnahme wird
mit der allgemein herrſchenden Teuerung begründet.
§ Feſtgenommen. Geſtern wurde ein 30 Jahre
alter, wegen Sittlichkeitsdelikt bereits vorbeſtrafter
Handarbeiter von hier feſtgenommen. — Weiter iſt
heute ein 19 Jahre alter Handarbeiter aus Elberfeld
wegen Unterſchlagung hier feſtgenommen worden. Dieſer
hat in Elberfeld ſeinem Arbeitgeber vereinnahmte
Gelder im Betrage von über 120 Mk. unterſchlagen und
ging darauf flüchtig.
Tödlicher Unfall. Aus einem
Militärtransport=
zug, der geſtern morgen von Kranichſtein nach Darmſtadt
fuhr, warfen Soldaten Poſtkarten kurz vor dem
Nord=
bahnhof in der Maulbeerallee. Ein Arbeiter ſprang
auf das Gleiſe und wollte die Karten aufheben, wurde
jedoch von einem Triebwagen gefaßt und
mitgeſchleift. Er erlitt ſehr ſchwere Verletzungen
am Kopf und Schädel, ſowie innere Verletzungen. Der
Mann wurde durch die Rettungswache nach dem
Städtiſchen Krankenhaus verbracht, woſelbſt er gleich nach
der Einlieferung verſtarb.
h- Von der Bergſtraße, 21. April. (Die
Kirſch=
bäume) ſtehen unſerer Gebirgswand entlang in
herr=
licher Blüte und verſprechen einen reichen Ertrag. Auch
Pfirſiche und Aprikoſen, die in der Hauptſache ſchon
verblüht, laſſen eine gute Ernte erwarten, ebenſo Aepfel
und Birnen, beſonders die letzteren, ſind mit Knoſpen
dicht behangen. Auch Zwetſchen gibt es wieder. Im
weiteren haben die Winterſaaten ſich im allgemeinen
ſehr gut entwickelt und die Kleeäcker ſtehen ſo
voll=
kommen, wie noch ſelten im Frühjahre. Die Wieſen
grünen infolge genügender Feuchtigkeit zuſehends und laſſen
den Landwirt einen vollen Futterertrag erhoffen. Große
Tätigkeit entfalten zurzeit die Bauern bei dem günſtigen
Wetter überall im Felde. Die Frühkartoffeln ſind bereits
geſetzt, Gerſte und Hafer werden geſät und die
Spät=
kartoffeln jetzt untergebracht, was infolge Arbeiter= und
Geſpannmangel große Anforderungen an die noch zu
Hauſe verbliebenen Männer ſtellt. Früh und ſpät muß
eben alles tätig ſein, um die Aecker zu beſtellen. Einer
hilft dem anderen und ſo werden die draußen im Kriege
befindlichen jungen Männer nach Möglichkeit erſetzt.
Wenn nicht alles trügt, ſo dürfen wir einem fruchtbaren
Jahre entgegenſehen.
Mainz, 21. April. (Kriegsausgaben.) Der
Stadt Mainz ſind bei Ausbruch des Krieges bis Ende
März ds. Js. folgende Kriegsausgaben erwachſen: Für
Löhne an ſtädtiſche Arbeiter für die erſten 14 Tage nach
ihrer Einberufung zum Militärdienſt 25200 Mark, für
Unterſtützungen an die Familienangehörigen ſtädtiſcher
Arbeiter 101500 Mark, für Unterſtützungen der Stadt an
die Familienangehörigen anderer zur Fahne
einberufe=
nen Perſonen 587300 Mark, Vergütungen an
Bureauhilfs=
arbeiter 33 400 Mark, Vergütungen an Hilfsſchutzleute
74500 Mark, Vergütungen an Erſatzleute für ſtädtiſche
Bedienſtete 30000 Mark, für Geſundheitspflege und
ver=
ſchiedene Bedürfniſſe 9700 Mark, für die
Kriegsverſiche=
rung einberufener ſtädtiſcher verheirateter Beamten,
Bureauhilfsarbeiter, Schulverwalter und Arbeiter 5100
Mark, für Beſchäftigung Arbeitsloſer 12700 Mark, für
die Hindenburgſpende und für Unterſtützung der
Kriegs=
beſchädigten in Oſtpreußen, Elſaß und Galizien 27550
Mark, Beitrag zugunſten des Roten Halbmondes 5000
Mark, für Mietzinsbeiträge an die Angehörigen
einberu=
fener Perſonen 10500 Mark, für Kriegskinderfürſorge 6500
Mark, zuſammen 928950 Mark. Außerdem ſind von der
Stadt Mainz Ausgaben beſtritten worden, für die ihr
aber ſpäter wieder Erſatz geleiſtet wird: Für die
Betei=
ligung an der Kriegsgetreidegeſellſchaft m. b. H. 100000
Mark, für die Beteiligung an der Kriegskreditkaſſe 100000
Mark, für Einquartierungskoſten 630 200 Mark, für
An=
ſchaffung von Mehl 622700 Mark, für Beſchaffung
verſchie=
dener Lebensmittel 309000 Mark, für Anſchaffung von
Fleiſchdauerwaren 300000 Mark, Löhne und Material für
Anfertigung von Zwiebackſäckchen 192000 Mark, für
ver=
ſchiedene Vorlagen 11400 Mark, für die
Reichsunterſtütz=
ung an die Familien der einberufenen Militärperſonen
773000 Mark, zuſammen 3038300 Mark. Die
Geſamt=
ausgaben betragen demnach annähernd 4 Millionen
Mark.
Gießen, 21. April. (Ein Studentengarten.)
Zwiſchen dem Sekretariat und der Aula der Univerſität
iſt auf Veranlaſſung des Rektors der Univerſität ein
vor=
her brach liegendes Gelände als Studentengarten
hergerichtet worden. Die Mittel dazu werden vom Großh.
Miniſterium zum Teil auf bauliche Unterhaltung, zum
Teil aus dem Fonds für öffentliche und gemeinnützige
Zwecke bewilligt; dazu kamen private Stiftungen und ein
Beitrag der Studentenſchaft. Die Anlage ſoll zur
körper=
lichen Bewegung und Ruhe der Studenten in der Nähe
der Unterrichtseinrichtungen dienen. Entſprechend den
auf das Intereſſe der Volksernährung gerichteten
Beſtre=
bungen der Großh. Regierung und der Univerſität wird
während des Krieges ein beträchtlicher Teil des im übrigen
gärtneriſch angelegten Geländes zum Gemüſebau
ver=
wendet.
Bad Nauheim, 21. April. (Zum Badedirektor)
iſt anſtelle des verſtorbenen Geheimrats Dr. Eſer Baurat
von Boehmer (bei der Großh. Kulturinſpektion Mainz)
ernannt worden, der die Gruppenwaſſerwerke in
Rhein=
heſſen gebaut und bei der Elektrizitätsverſorgung
mitge=
wirkt hat.
Reich und Ausland.
München, 21. April. (Fürſorge für
Münche=
ner Künſtler.) Eine Summe von über 450000 M.
iſt den notleidenden Künſtlern Münchens bisher
dank der Arbeit des Hilfsausſchuſſes der Münchener
Künſt=
lerſchaft zugefloſſen, der ſich bei Kriegsbeginn aus
ſämt=
lichen dortigen Künſtlerverbänden gebildet hat. Etwa
225000 M. ſind in Geld zuſammen gekommen; für die
gleiche Summe wurden durch die bayeriſche Regierung,
die Stadt München uſw. Aufträge und Ankäufe an
Künſt=
ler vergeben.
Dresden, 21. April. (Verſchwunden —
gefun=
den.) In große Beſtürzung wurde dieſer Tage die
Fa=
milie eines Dresdener hochangeſehenen Geheimrats
verſetzt durch das plötzliche Verſchwinden ihrer
jugend=
lichen Tochter. Sie war durch die Berichte über die
Heldentaten einiger öſterreichiſcher junger Mädchen, die ſich
an der Front nützlich gemacht hatten, ſo begeiſtert worden,
daß ſie beſchloß, in das Hindenburgſche Heer
einzutreten, um es jenen gleichzutun. Die Polizei
kam bald auf die Spur; dieſe führte nach Oels in Schleſien,
und hier wurde ſie denn auch aus einem Eiſenhahnzuge
herausgeholt und zunächſt bei einer dortigen Familie
untergebracht, wo ſie von den Eltern jetzt abgeholt werden
ſoll.
Handel und Verkehr.
* Berlin, 21. April. Börſenſtimmungsbild.
Nach den Steigerungen der letzten Tage machte ſich im
heutigen Börſenverkehr Realiſatignsneigung geltend, die
in mehr oder weniger Abſchwächungen für die bekannten
Induſtriewerte zutage trat. Im Gegenſatz hierzu
konn=
ten ſich die Kurſe der heimiſchen Anleihen bei immerhin
lebhaftem Verkehr behaupten. Ausländiſche Valuten
waren unverändert. Tägliches Geld 4½ bis 4 Prozent,
Privatdiskont 4¼ Prozent und darunter.
Literariſches.
„Der Weltkrieg im Urteil der Völker” iſt
eine in Monatsheften erſcheinende Sammlung von
aus=
ländiſchen — feindlichen und neutralen — Stimmen betitelt,
die ein anſchauliches Bild davon geben. wie Freund und
Feind im gegenwärtigen Kriege Deutſchland beurteilen.
Das Dezemberbeft bringt Aeußerungen der Preſſe und
einzelner Staatsangehöriger aus England, Frankreich,
Schweden, Norwegen, Dänemark, Holland, der Schweiz,
Italien, Rumänien, Bulgarien, den Vereinigten Staaten
und Südamerika. Der gut ausgewählte Inhalt und der
wohlfeile Preis (20 Pf.) laſſen die durch jede
Buchhand=
ung zu beziehenden Hefte (Verlag E. S. Mittler & Sohn,
Berlin SW68) zu weiteſter Verbreitung im In= und
Ausland geeignet erſcheinen.
— Clauſewitz. Vom Kriege. (Ausgewählte
Kapitel.) Mit einer Würdigung des Werkes von
Clauſe=
witz von Profeſſor Dr. Guſtav Roloff=Gießen. Steif
kartoniert 2 M., broſchiert 1,60 M. Leipzig, Verlag von
K. F. Koehler. 1.—5. Tauſend. Dieſe erſte Volksausgabe
des großen deutſchen Klaſſikers des Krieges und der
Kriegswiſſenſchaft wendet ſich gleichermaßen an das Heer
wie an die übrige Nation. Von Clauſewitz haben alle
großen Schlachtendenker der deutſchen Armee gelernt:
ſein Geiſt iſt noch heute mit unſeren Fahnen. Die
außerordentliche Billigkeit der Ausgabe ermöglicht überall
die Anſchaffung. Zeitgemäßer iſt kein Werk.
Handelskammer Darmſtadt.
Sitzung vom 19. April.
Am Mittwoch, den 14. April d. Js., hat eine
Ver=
treterkonferenz der Heſſiſchen
Handels=
kammern in Frankfurt a. M. ſtattgefunden, an
welcher die Herren Kommerzienrat Frölich, L. Fiſcher und
Syndikus Dr. Human als Vertreter der Handelskammer
teilgenommen haben. Insbeſondere gelangten die
Be=
ſchwerden, welche wegen allzu geringer Berückſichtigung
des Handels bei den von reichswegen geſchaffenen
Ein=
richtungen bekannt geworden ſind, zur Beratung. Es
wird darauf hingewirkt werden, daß künftighin dem
Handel die ihm gebührende Berückſichtigung, ſo weit als
es nur irgendwie angeſichts der jetzt vorliegenden
beſon=
deren Zeitverhältniſſe moglich iſt, zuteil wird. Weiter
wurde noch beſonders über die Berückſichtigung von
Heſſen bei der Unterbringung von Rohſtoffen und
Kriegs=
gütern aus Feindesland, ſowie über die mangelhaften und
teueren Kohlenlieferungen geſprochen. Bezüglich
letz=
teren Punktes iſt hervorzuheben, daß die Kohlenförderung
gegenwärtig nicht in dem Maße betrieben werden kann,
wie vor dem Kriege, da es an Arbeitskräften fehlt.
Zuzu=
geſtehen iſt auch, daß die Unkoſten, die auf der
Kohlen=
förderung ruhen, gegenwärtig die in normalen Zeiten
üb=
lichen Koſten überſteigen. Im Intereſſe einer geſunden
Weiterentwickelung unſeres Wirtſchaftslebens erſcheint es
jedoch dringend erwünſcht, daß künftighin eine beſſere
Verſorgung der Induſtrie mit Kohlen zu angemeſſenen
Preiſen ſtattfindet.
Herr Kommerzienrat Frölich hat als Vertreter der
Handelskammer an einer Sitzung des
Bezirks=
eiſenbahnrats am 8. April in Frankfurt a. M.
teil=
genommen.
Zwecks Regelung des Verkehrs mit Kleie und
zucker=
haltigen Futtermitteln iſt für das Großherzogtum Heſſen
eine Verteilungsſtelle für Futtermittel
er=
richtet worden. Dieſe Stelle beſteht aus Vertretern der
Großh. Zentralſtelle für Landesſtatiſtik, der
Landwirt=
ſchaftskammer, der Handelskammern, der
Handwerks=
kammer und der Zentralgenoſſenſchaft der Heſſ.
Land=
wirtſchaftlichen Konſumvereine. Auf Vorſchlag der
Heſſiſchen Handelskammern ſind vom Miniſterium des
Innern als deſſen Vertreter bei dieſer Zentralſtelle Herr
Kaufmann Ludwig Fiſcher in Darmſtadt und Herr
Brau=
ereibeſitzer Wilhelm Rummel in Darmſtadt ernannt
worden.
Seitens der Königl. Feldzeugmeiſterei in Berlin iſt
an eine Anzahl von Handelskammern ein Schreiben des
Inhalts verſandt worden, es ſei von mehreren
Handels=
kammern zur Sprache gebracht worden, daß zu den
Kriegslieferungen für die
Heeresver=
waltung in erſter Linie nur die Großinduſtrie
heran=
gezogen würde, während kleine und mittlere Betriebe keine
Aufträge erhalten könnten. Dieſer Uebelſtand habe ſich
daraus ergeben, daß es für die Heeresverwaltung
unmög=
lich ſei, mit allen, auch den kleinen, Firmen in Verbindung
zu treten. Es ſei auch nicht möglich, kleinere und mittlere
Firmen ſelbſtändig an allen Heereslieferungen zu
betei=
ligen, weil ſie vielfach nicht in der Lage ſeien,
übernom=
mene Aufträge aus eigenen Mitteln auszuführen. Bei
den Kriegslieferungen komme es in erſter Linie darauf
an, daß ſie pünktlich zu den feſtgeſetzten Terminen
er=
folgten und daß die gelieferten Gegenſtände
kriegsbrauch=
bar ſeien. Dazu gehöre, daß in gewiſſem Grade eigene
Vorräte an den erforderlichen Materialien gehalten, Teile
uſw. maſchinell hergeſtellt würden und kein
Abhängig=
keitsverhältnis von den anderen Firmen beſtehe. Um
aber auch den kleinen Firmen die Möglichkeit zu geben, an
größeren Beſtellungen teilzunehmen, werde im
Einver=
ſtändnis mit dem Königl. Kriegsminiſterium
vorge=
ſchlagen, daß die Handelskammer ſelbſt oder eine
Zentral=
ſtelle unter ihrer Leitung alle dieſe Firmen ihres Bezirks
zuſammenſchlöſſe und ſelbſt als Großunternehmer
auf=
träte. Die verſchiedenen Firmen könnten ſich hierbei
gegenſeitig ergänzen. Die Heeresverwaltung hätte den
Vorteil, nur mit einer Stelle, nämlich der
Handelskam=
mer, verkehren zu müſſen und die Ausſicht, daß nur
zu=
verläſſige und branchekundige Firmen an den Beſtellungen
teilnähmen. Bei einigen Handelskammern ſei ein ſolcher
Zuſammenſchluß bereits erfolgt. Dieſer Vorſchlag der
Feldzeugmeiſterei iſt in der Vollverſammlung beſprochen
worden, wobei feſtgeſtellt wurde, daß die Darmſtädter
Handelskammer nicht als Großunternehmer auftreten
könne. Die Handelskammer könne auch nicht, wie weiter
ſeitens der Feldzeugmeiſterei vorgeſchlagen werde, etwaige
Beſtellungen auf die Firmen des Bezirks verteilen und
die Verantwortung für ſachgemäße und pünktliche
Liefe=
rungen übernehmen, ſowie die Rechnungen aufſtellen
deren Bezahlung entgegennehmen und eine
Aus=
einanderſetzung mit den einzelnen Firmen des Bezirks
ſtattfinden laſſen. Anerkannt wurde, daß es zweifellos
im Intereſſe der leiſtungsfähigen Firmen des
Handels=
kammerbezirks liege, an Kriegslieferungen für die
Heeres=
verwaltung möglichſt weitgehend beteiligt zu werden. In
Anlehnung an die Vorſchläge der Feldzeugmeiſterei
würde es am beſten ſein, wenn ſich die Firmen einzelner
Geſchäftsbranchen zu gemeinſamem Vorgehen
zuſammen=
ſchließen würden. Es wurde daher beſchloſſen, denjenigen
Handels= und Induſtriebetrieben, welche auf
Militär=
lieferungen eingerichtet ſind, aber zurzeit ungenügende
Aufträge haben, Gelegenheit zu einer Ausſprache zu
geben. Zu dieſem Zwecke erfolgt im Wege öffentlicher
Bekanntmachung die Einladung zu einer Beſprechung auf
Freitag, den 23. d. Mts., nachmittags 6 Uhr, in das
Sitzungszimmer der Handelskammer Darmſtadt.
Seitens des Preußiſchen Kriegsminiſteriums iſt ein
Verzeichnis der für Deckung des
Heeres=
bedarfs künftighin in Frage kommenden
Beſchaffungsſtellen aufgeſtellt worden. Abdrucke
dieſes Verzeichniſſes ſind beim Bekleidungs=
Beſchaffungs=
amt in Berlin W 9, Leipziger Straße 17, käuflich. Im
übrigen iſt die Handelskammer zu weiterer Auskunft
bereit.
Ler Krleg.
Ein engliſches U=Boot verſenkt.
* Beplin, 22. April. (W. T. B. Amtlich.)
In letzter Zeit ſind mehrfach britiſche
Unter=
ſeeboote in der deutſchen Bucht der Nordſee
geſichtet und wiederholt von deutſchen
Streit=
kräften angegriffen worden. Ein feindliches
Unterſeeboot wurde am 17. April
ver=
ſenkt. Die Vernichtung weiterer
Unter=
ſeeboote iſt wahrſcheinlich, aber nicht mit
voller Sicherheit feſtgeſtellt.
Der ſtellvertretende Chef des Admiralſtabs:
gez. Behncke.
Einengliſcher Schlachtkreuzer beſchädigt!
* Berlin, 21. April. Aus zuverläſſiger Quelle
verlautet, daß bei dem kürzlichen Zeppelinangriff
auf die Tynemündung ein engliſcher
Schlachtkreuzer erheblich beſchädigt worden
ſein ſoll.
Neues über den Untergang des Kreuzers
„Dresden‟.
* Berlin, 21. April. Die B. Z. am Mittag bringt
Einzelheiten über den Untergang des Kreuzers
„Dresden” und ſchreibt: Der ehrenhafte Untergang
der „Dresden” an der chileniſchen Küſte wird in allen
chileniſchen Volksklaſſen in würdiger Weiſe beſprochen
Von gewiſſer, namentlich militäriſcher Seite verdenkt man
es dem chileniſchen Geſandten in London, Agoſtin
Ed=
wards, ſtark, daß deſſen Depeſchen an die Regierung über
die Bewegungen der „Dresden” in den chileniſchen
Ge=
wäſſern wahrſcheinlich indirekt die Veranlaſſung zur
Wie=
deraufnahme der verloren gegangenen Spur des Kreuzers
durch das verfolgende britiſche Geſchwader „Kent”,
„Glasgow” und „Orama” waren. Einige chileniſche
Blät=
ter deuten an, die Engländer würden jedenfalls den
Aufenthalt der „Dresden” in der Cumberlandbucht nicht
ſo ſchnell erfahren haben, wenn der Kommandant des
Kreuzers, Kapitän Lüdecke” nicht großmütig die
Be=
ſatzung des gekaperten engliſchen Seglers
„Conway Caſtle” ans Land geſetzt hätte. Als
der engliſche Kreuzer „Orama” mit den erſten deutſchen
Toten und Verwundeten an Bord am 16. März in
Val=
paraiſo einlief, erwartete eine ungeheuere Menſchenmenge
die Ankunft des Kreuzers. Beim Ausſchiffen der Toten
entblößten die Umſtehenden ſchweigend ihre Häupter,
wäh=
rend beim Abtransport der Verwundeten die Menge in
ſtürmiſche Hochrufe auf die deutſche
Ma=
rine ausbrach. Aus den Erzählungen der deutſchen
Matroſen geht hervor, daß die Engländer anfangs das
Schießen noch nicht einſtellten, als die Beſatzung der von
ihrem Kommandanten in die Luft geſprengten „Dresden”
in überfüllten Booten und teils auch ſchwimmend ans
Land ſtrebte. Später, als die engliſchen Rettungsboote
kamen, habe ſich auch keiner der Schwimmenden retten
laſſen nach dem Grundſatz: „Lieber ertrinken, als von
denen gerettet werden‟. Eine erfreuliche Ausnahme
von dem Verhalten der meiſten Engländer bildete das
Verhalten des engliſchen Stabsarztes Welham an Bord
der „Orama”, der alle ſeine Kunſt aufbot, um die Leiden
der Verwundeten zu mildern. Zu den deutſchen
Offizie=
ren der „Dresden” ſprach er ſich, nach der Santiago
Preſſe, bitter, aber aufrichtig aus über den
Neutralitätsbruch ſſeiner Landsleute und
bemerkte: „Ich wollte, ich wäre nicht dabei
ge=
weſen.‟ Die gerettete Beſatzung der „Dresden” 315
Mann, iſt teilweiſe vorläufig auf dem chileniſchen
Kriegs=
ſchiff „Esmeralda” und teilweiſe auf dem in Valparaiſo
internierten Dampfer des Norddeutſchen Lloyd „York”
untergebracht worden. Die Offiziere der „Esmeralda”
verkehren mit ihren deutſchen Kameraden äußerſt
zuvor=
kommend.
Ein deutſcher Proteſt an die engliſche
Regierung.
* London, 21. April. Das Reuterſche Bureau
meldet: Der amerikaniſche Botſchafter in
Lon=
don hat dem Staatsſekretär Grey einen Proteſt der
deutſchen Regierung wegen des Anhaltens
des deutſchen Dampfers „Paklat” überreicht,
das bei Beginn des Krieges in den chineſiſchen Gewäſſern
erfolgt war. Der Dampfer führte eine große Anzahl von
Flüchtlingen an Bord. Das Anhalten wird als eine
Ver=
letzung des Völkerrechts angeſehen. — Grey legte in
einer ausführlichen Antwort dar, daß das ſeitens der
eng=
liſchen Regierung beſtimmte Priſengericht in Hongkong
noch kein Urteil gefällt habe. Die britiſche Regierung ſei
der Anſicht, daß das Schiff für eine gute Priſe erklärt
werden könne, da Artikel 4, wonach Schiffe, die eine
humanitäre Miſſion erfüllen, vom Feinde nicht
beſchlag=
nahmt werden dürfen, auf den ſich die deutſche Regierung
beruft, im vorliegenden Falle nicht zutreffe. Nach
An=
ſicht der britiſchen Regierung ſei die Wegführung von
Frauen und Kindern aus einer Feſtung, die belagert
wer=
den ſoll, als ein Akt anzuſehen, der die
Widerſtandsfähig=
keit der Feſtung erhöht, aber nicht eine philantropiſche
Handlung im Sinne des angezogenen Paragraphen. Der
„Paklat” ſei bei einer Handlung begriffen geweſen, die
dem Feinde genutzt hat und mit dem Kriege zu tun hat.
Das Anhalten des Schiffes war alſo gerechtfertigt. Grey
fährt fort, er ſei über den Proteſt der deutſchen
Regie=
rung ziemlich erſtaunt geweſen, um ſo mehr als das
fran=
zöſiſche Schiff „Admiral Ganteaume” das Flüchtlinge
nach England übergeführt habe, vor einigen Monaten von
einem deutſchen Unterſeeboot im Kanal torpediert worden
ſei, wobei den Paſſagieren keine Gelegenheit gegeben
wor=
den ſei, in die Boote zu ſteigen. Es ſei nicht dem
Kom=
mandanten des Unterſeebootes zuzuſchreiben, daß nicht
alle Menſchenleben verloren gegangen ſind. Grey ſagte
weiter, er könne nicht umhin, darauf hinzuweiſen, wie
verſchieden beide Schiffe behandelt worden ſeien. Der
Paklat” wurde in einen britiſchen Hafen gebracht und die
Flüchtlinge ſeien an ihren Beſtimmungsort befördert
worden. Das Schiff ſei zur Aburteilung vor ein
Priſen=
gericht gebracht worden, wo der Beſitzerin jede
Gelegen=
heit gegeben worden ſei, ihre Anſprüche auf Freilaſſung
zu erheben. Der „Admiral Ganteaume” aber Ei ohne
jede Warnung und ohne Rückſicht auf die Gefahr und die
Forderungen des Menſchenrechts torpediert worden.
Die Einzahlungen
auf die zweite Kriegsanleihe.
* Berlin, 21. April. Auf die zweite
Kriegs=
anleihe ſind bis jetzt ſiebzig Prozent des
gezeich=
neten Betrages von 9060 Millionen Mark eingezahlt.
Neue Kämpfe inden Karpathen.
3000 Gefangene.
* Wien, 21. April. Amtlich wird verlautbart:
21. April 1915. In den Karpathen hat der
Geg=
ner ſeine verluſtreichen Angriffe gegen die
wichtigſten Abſchnitte der Front ſeit geraumer Zeit
ein=
geſtellt. Dies gilt beſonders von jenen Abſchnitten
unſerer Stellungen, die die beſten Einbruchswege nach
Ungarn, das Ondava=, Laboreza= und Ung=Tal bieten.
Abſeits dieſer Hauptvorrückungslinien im Waldge
birge zwiſchen Laborcza= und dem Ung=Tale verſuchte der
Feind auch jetzt noch, mit ſtarken Kräften vorzudringen.
Ein Durchbruch in dieſer htung verſuchte den trotz
ſchwerſter Opfer frontal nicht zu bezwingenden Widerſtand
unſerer Tal= und anſchließenden Höhenſtellungen durch
eine Umgehung zu brechen.
So entwickelten ſich im oberen Cziroka=Tal
bei Nagypolany, ſowie im ganzen Quellgebiete dieſes
Fluſſes neuerdings heftige Kämpfe, die
meh=
rere Tage und Nächte hindurch andauerten.
Auch hier erlitten die heftigen ruſſiſchen Vorſtöße
ſchließ=
lich das allen früheren Angriffen zuteil gewordene
Schick=
ſal. Nach Verluſt von vielen Tauſenden Toten und
Ver=
wundeten, ſowie über 3000 unverwundeter
Ge=
fangener wurde der Vorſtoß vom Feinde
auf=
gegeben.
Den vielen im Auslande verbreiteten, auch offiziellen
Meldungen der ruſſiſchen Heeresleitung über Erfolge in
den langwierigen Karpathenkämpfen kann kurz
gegenüber=
geſtellt werden, daß trotz aller Anſtrengungen
und großen Opfer der vom Gegner ſtets als
Haupt=
angriffsziel und als beſonders wichtig
be=
zeichnete Uzſoker Paß nach wie vor feſt in
unſerem Beſitze iſt.
An den ſonſtigen Fronten fanden
Geſchütz=
kämpfe ſtatt. Die Situation iſt überall unverändert.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabs:
v. Höfer, Feldmarſchalleutnant.
* Berlin, 21. April. Der Lok.=Anz. meldet aus
Gurahumora: Bei Zaleſzeki zerſtörte
öſterreichi=
ſche Artillerie die Verbindungsbrücke zwiſchen
dem linken und rechten Dnjeſtrufer, wo auf den
Bukowi=
naer Höhen ruſſiſche Stellungen angelegt ſind. Die
Ruſſen verſuchten mit Pontons auf das linke
Dnjeſtr=
ufer zu gelangen, wurden aber durch Artillerie dabei
ge=
ſtört und die auf der halbgebauten Pontonbrücke
befind=
lichen ruſſiſchen Soldaten vom ruſſiſchen Heer
abgeſchnit=
ten. Ein ruſſiſcher Flieger warf auf Czernowitz
zwei Bomben ab, die keinen Schaden anrichteten; er
wurde bald vertrieben.
Der Luftkrieg.
T.U. Rotierdam, 21. April. Hier vorliegende
Privatmeldungen beſagen, daß die deutſchen Flieger
ſeit einigen Tagen eine beſonders ſtarke Tätigkeit
auf allen Kriegsſchauplätzen entwickeln. Auch
über engliſchem Gebiet ſind deutſche Flieger aufgetaucht.
Eine Taube erſchien plötzlich in Deal und richtete ihren
Flug dann weiter landeinwärts nach Favesham. Das
Flugzeug wurde lebhaft bombardiert, jedoch nicht einmal
getroffen. Von Zeit zu Zeit ſchleuderte der Flieger eine
Bombe herunter, die jedoch nur Materialſchaden
anrich=
tete. Zwei weitere Aeroplane tauchten über
Sitting=
bourne auf und ſchleuderten gleichfalls Bomben herunter.
Obwohl ſie nur in geringer Höhe flogen, wurden ſie von
keinem der aus Ballonabwehrkanonen abgefeuerten
Schrapnells getroffen. Sie entfernten ſich in der Richtung
auf Canterbury, vergeblich verfolgt von mehreren
eng=
liſchen Fliegern. Ein weiterer deutſcher Doppeldecker
über=
folg Sherneß, entfernte ſich jedoch dann wieder meerwärts,
ohne Bomben geſchleudert zu haben. In Frankreich ſind
von neuem deutſche Flieger über den franzöſiſchen
Stel=
lungen bei Gerardmer erſchienen, wo ſie Brandbomben
herabfallen ließen. Ein Aviatik=Flugzeug erſchien über
Mourmelon und bombardierte dort mehrere mit Truppen
belegte Gebäude. Ebenſo wurde die Umgebung von
Soiſ=
ſons mehrfach von deutſchen Fliegern mit Bomben belegt.
Ganz beſonders lebhaft zeigten ſich deutſche Flugzeuge an
der Oſtfront. Sehr heimgeſucht wurden von ihnen die
ruſſiſchen Stellungen im Geländeabſchnitt Oſtrolenka,
Nowgorod=Tſchernow. Die deutſchen Apparate führten in
den letzten Tagen mehrfach Flüge in geſchloſſenen
Ge=
ſchwadern aus, die 12 bis 15 Flugzeuge ſtark waren. Eine
Anzahl von Bomben, die ſchweren Schaden anrichteten
wurde von ihnen herabgeſchleudert.
T. U. Genf, 21. April. Das Pariſer Journal berichtet
daß zwei deutſche Flieger, die vorgeſtern den Ort
Islettes=au=Marne überflogen, durch das Abwerfen von
13 Bomben großen Schaden anrichteten. Mehrere
Per=
ſonen wurden getötet und verletzt. Die Flieger wandten
ſich dann nach St. Menehould, konnten aber dann durch
franzöſiſche Artillerie, die ein heftiges Feuer auf ſie
er=
öffnete, verjagt werden.
T.U, Kopenhagen, 21. April. Der Korreſpondent
des Pariſer Expreß berichtet, daß die Deutſchen in
Belgien eine große Tätigkeit im Bau von
Luft=
ſchiffen entwickeln. In großen Mengen werden auch
Brandbomben für die Zeppeline hergeſtellt. Außerdem
ſollen drei ſehr große Luftſchiffe mit den dazugehörigen
Hallen gebaut ſein. Es wird vermutet, daß Deutſchland
jetzt eine große Anzahl von Luftſchiffen beſitzt.
Wahr=
ſcheinlich plane man einen großen Angriff auf
Nordeng=
land.
Heruntergeſchoſſene franzöſiſche Flieger.
* Baſel, 21. April. Der Nationalzeitung zufolge
wurden im Hardtwalde bei Ottmarsheim durch eine
Militärpatrouille zwei tote franzöſiſche Flieger
gefunden. Sie lagen über dem zertrümmerten Apparar
offenbar ſchon einige Tage. Es iſt ein Leutnant und ein
Sergeant, die wohl dem Geſchwader angehören, welches
den Uebungsplatz Neuenburg bombardierte und von
deut=
ſchen Geſchützen beſchoſſen wurde. Beide zeigten mehrere
Schußwunden; auch das Flugzeug war mehrfach
ge=
troffen worden.
Eine erlogene franzöſiſche Meldung.
* Berlin, 21. April. (W. T. B. Amtlich.) Die
Nord=
deutſche Allgemeine Zeitung ſchreibt: Echo de Paris vom
5. April hat ſich unter dem 2. April aus Ternath in
Bel=
gien über eine angebliche Schreckenstat der
deutſchen Verwaltung berichten laſſen. Die
deut=
ſchen Soldaten ſollten 200 zur Kontrolle befohlene
bel=
giſche Wehrpflichtige mit Gewehrſalven empfangen haben
und 20 harmloſe Menſchen ſeien dabei getroffen, von
denen 10 ihren Wunden erlegen ſeien. Die ganze
Meldung iſt erlogen. Es iſt eine bewußte
Fäl=
ſchung einer ſchon unter dem 22. März vom Wolffſchen
Telegraphen=Bureau verbreiteten Nachricht über die am
18. März in Ternath abgehaltene Anweſenheitskontrolle
und der dabei bedauerlicherweiſe von den vorgeladenen
Belgiern verübten Ausſchreitungen. Die
Meldung des Wolffſchen Bureaus vom 22. März lautet:
„Brüſſel, 21. März. In der Kreisſtadt Ternath machte
eine Anzahl Belgier bei Gelegenheit der von den
deut=
ſchen Behörden ausgeübten Anweſenheitskontrolle einen
Verſuch, Ausſchreitungen gegen die mit der Aufſicht
betrau=
ten Landſturmleute zu begehen. Bei dem pflichtmäßigen
Waffengebrauch gegen die Rädelsführer ſind 5 von dieſen
verletzt worden und 2 von ihnen erlagen ihren Wunden.
Nur dem ebenſo tatkräftigen wie maßvollen Eingreifen der
deutſchen Soldaten iſt es zu danken, daß es gar nicht erſt
zu bedenklichen Auftritten und nachteiligen Folgen für die
Stadt und Bevölkerung kam.”
Der Seekrieg.
* Athen, 21. April. Die griechiſche Regierung hat
von ihrem Generalkonſulat in Amſterdam Einzelheiten
über die Verſenkung des griechiſchen Dampfers „
Helles=
pondos” durch ein deutſches Unterſeeboot in der
Nord=
ſee erbeten.
* Amſterdam, 21. April. Die Blätter melden,
daß die Verfügung der engliſchen
Admirali=
tät, wonach die Poſtdampfer der Zeelandlinie während
einer Woche keine Paſſagiere befördern dürfen, wieder
aufgehoben wurde. Der Dienſt geht regelmäßig
weiter.
Der Krieg im Orient.
* Konſtantinopel, 21. April. Das Große
Haupt=
quartier teilt mit: Auf der kaukaſiſchen Front hat
ſich nichts von Bedeutung ereignet.
Zwei feindliche Panzerſchiffe ſchleuderten geſtern in
Zwiſchenräumen aus weitem Abſtande erfolglos über
hun=
dert Granaten gegen unſere Batterien an den
Darda=
nellen, die es nicht für nötig hielten, das Feuer zu
er=
widern.
Die Engländer, welche ſüdlich Ahvazs lagern,
wur=
den am 12. April in der Frühe von unſeren Truppen
an=
gegriffen. Nach einem bis in den Nachmittag hinein
dauernden Kampf wurden ſie gezwungen, ſich in den
Ver=
ſchanzungen ihres Lagers zu verbergen. Das Feuer,
wel=
ches von unſerer Artillerie gegen vier ihrer Schiffe
zwei große und zwei kleine — und gegen zwei
Motor=
boote eröffnet worden war, beſchädigte zwei dieſer Schiffe.
Auf unſerer Seite wurde ein Mann getötet, zehn
ver=
wundet. Die Verluſte des Feindes ſind noch unbekannt.
* Athen, 21. April. Es wird beſtätigt, daß das bei
Chios geſtrandete türkiſche Torpedoboot „Timur
Hiſ=
ſar” in den griechiſchen Gewäſſern von einem
eng=
liſchen Kriegsſchiff verfolgt wurde. Bei dem
vorgeſtrigen Angriff auf die Dardanellen wurden die
eng=
liſchen Kriegsſchiffe „Renard” und „London” beſchädigt.
Es wird gemeldet, daß bei Lemnos dieſer Tage von
Alexandrien angekommene Transportdampferr der
Alliier=
ten mit zum größten Teil Kolonialtruppen liegen. Der
tägliche Verkehr mit den Inſeln Lemnos und Tenedos iſt
von den Engländern verboten worden.
* Konſtantinopel, 21. April. Nach ſicheren
Nach=
richten aus Erzerum ſind die Angriffe, die die
Ruſ=
ſen ſeit fünf Tagen gegen die türkiſchen Stellungen
ſüd=
lich Artwin unternahmen, mit großen Verluſten
für den Feind abgeſchlagen worden.
* London, 14. April. (Reutermeldung.) Im
Ober=
hauſe gab Lord Crewe eine Erklärung über die
Kriegs=
operationen in Meſopotamien ab. Er teilte
mit, daß man auf einen Angriff durch große türkiſche
Streitkräfte gefaßt geweſen ſei, und daß der Feind in dem
Gefecht am 14. April ſchätzungsweiſe nicht weniger als 2500
Mann verlor.
* London, 21. April. (Meldung des Reuterſchen
Bureaus.) Die Admiralität veröffentlicht einen Bericht, der
Einzelheiten über den Verluſt des
Unter=
ſeebootes „E 15‟ gibt. Das Unterſeeboot iſt danach
in Gefahr geweſen, in brauchbarem Zuſtand in die Hände
des Feindes zu fallen. Die Türken hätten große
Anſtren=
gungen gemacht, das Boot zu nehmen. Die Verſuche der
britiſchen Schlachtſchiffe, das Boot unter Feuer auf weite
Entfernung zu zerſtören, ſeien mißglückt. Infolgedeſſen
hätten zwei kleine Boote von der „Triumph” und der
„Majeſtie” die mit Freiwilligen bemannt waren, das
Unterſeeboot zu erreichen verſucht. Die Boote waren einem
heftigen Feuer der türkiſchen Batterien, die nur wenige
hundert Yards entfernt waren, ausgeſetzt. Trotzdem
ge=
lang es, das Unterſeeboot zu ſprengen und unbrauchbar
zu machen. Ein Boot von der „Majeſtie” wurde verſenkt,
die Beſatzung wurde von einem zweiten Boot gerettet. Der
einzige Verluſt war ein Mann, der an ſeinen Wunden
ſtarb. Alle an dem Unternehmen Beteiligten legten größte
Tapferkeit an den Tag.
Die Kämpfe in Südafrika.
* London, 21. April. Das Reuterſche Bureau
meldet aus Kapſtadt: General Smuks ſagt in einem
Armeebefehl, die Beſetzung von Bethanien,
See=
heim und Keetmanshoop bilde den Abſchluß einer
wichtigen Phaſe der Operationen. Die ſüdlichſte
Pro=
vinz in Deutſch=Südweſtafrika ſei beſetzt. Die
zentralen, öſtlichen und ſüdlichen Streitkräfte, die
bis=
her getrennt vorgegangen ſeien, hätten Punkte erreicht,
von denen aus ein enges Zuſammenarbeiten möglich ſei.
In Zukunft würden dieſe Streitkräfte eine ſüdliche
Ar=
mee bilden zum Unterſchied von der nördlichen Armee
unter Botha, die die Walfiſchbai als Baſis habe. Wenn
die ſüdliche Armee bisher keine ſo ernſten Gefechte gehabt
habe, wie das Nordheer, ſo ſei das lediglich eine Folge der
Taktik des Feindes, der den Aufmarſch der
Uni=
onstruppen behindern und verzögern wolle
und ſich deshalb (!) in keine Schlacht einlaſſe! In dem
Befehl heißt es weiter: Die Abteilung des Generals Sit
Duncan Mackenzie hat, nachdem ſie erſt aus ſtrategiſchen
Gründen infolge der Revolution aufgehalten war; den
Vormarſch begonnen. Seine Vorhut erreichte die
Abtei=
lung des Oberſten Felliers, der gegen Seeheim
vorrückt, Oberſt Perrange rückte von Kimberley über
Kuruman durch die Kalahariwüſte und das beſchwerlichſte
Gelände gegen das Herz des feindlichen Landes vor
Oberſt v. Deventer erwarb ſich große Verdienſte,
in=
dem er mit dem Südheer durch die feindliche
Verteidi=
gungslinie nach der Grenze zog und den Marſch nach der
Uebergabe Kemps gegen Norden 300 Meilen weit durch
äußerſt beſchwerliches, gebirgiges Terrain mit großen
Sandflächen in einer Gegend fortſetzte, die der Feind zur
Wüſte gemacht hatte. Deventer zog mit ſtarken berittenin
Abteilungen durch und längs des Karrasgebirges nach
Seeheim und Keetmanshopp. Er wurde wegen ſeiner
Verdienſte zum Brigadegeneral befördert.
* London, 21. April. Lord Lucas gab im
Ober=
hauſe für das Kriegsdepartement eine allgemeine
Ueber=
ſicht über die Kriegsoperationen in den afrikaniſchen
Kolonien. Der einzige deutſche Dampfer auf den
großen Seen wurde zum Sinken gebracht und dadurch die
Blockade Deutſch=Oſtafrikas und Kameruns durchgeführt.
Die Nation mit der Selbſtbeherrſchung.
* Neu=York, 21. April. Reutermeldung:
Präſi=
dent Wilſon ſagte in einer Rede bei einem Mahle der
Aſſociated Preß: die Neutralität der
Vereinig=
ten Staaten ſei nicht dem kleinlichen Wunſche
zuzu=
ſchreiben, Schwierigkeiten auszuweichen. Die Vereinigten
Staaten hätten dadurch vielmehr den Ruf erlangt, eine
Nation mit Selbſtbeherrſchung zu ſein. Eine
ſolche Nation müſſe bei der Regelung der Angelegenheit
der Welt nach dem Kriege eine wichtige Rolle ſpielen.
Die Vereinigten Staaten wünſchten keinen Fuß fremden
Territoriums und ſeien deshalb frei, anderen Nationen
zu dienen. Alle Amerikaner ſollten als Motto haben:
„America firſt!‟ Die Freundſchaftsprobe beſtehe nicht in
der Sympathie mit der einen oder der anderen
kriegfüh=
renden Partei, ſondern in einer Vorbereitung zur Hilfe
für beide, wenn der Krieg vorüber ſei. (Trotz der ſchönen
Worte des Herrn Wilſon denkt man in Deutſchland
an=
ders über eine ehrliche Neutralität, als ſie die „Nation
mit der Selbſtbeherrſchung” der Welt zeigt. Die
Selbſt=
beherrſchung iſt weiter nichts als eine ſkrupelloſe
Geld=
macherei, bei der Gefühle nicht mitzuſprechen haben.
D. Red.)
* Zürich, 21. April. Nach der Neuen Zürcher
Zei=
tung bereitet das italieniſche
Marineminiſte=
rium ein freiwilliges Motorgeſchwader vor.
Die Anmeldungen ſollen bis zum 20. Mai erfolgen und zu
mindeſtens ſechs Monaten Dienſt verpflichten.
* Paris, 20. April. Der Matin meldet aus
Mar=
ſeille: In der Affäre Goupil iſt nunmehr auch der
Großkaufmann und Zeltfabrikant Buſſerel verhaftet
wor=
den. Buſſerel erhielt durch Schmiergelder große Aufträge
zu günſtigen Bedingungen von Goupil. Bisher ſind ſechs
Verhaftungen vorgenommen worden.
* Lyon, 21. April. Progrés meldet aus Kairo:
Venizelos traf in Alexandrien ein und wurde
begeiſtert empfangen. Es fanden große
Sympathiekund=
gebungen ſtatt.
* London, 21. April. (Meldung des Reuterſchen
Bureaus.) Der Marſchall French berichtet über den
engliſchen Erfolg bei Ypern und über das Zurückgehen
der Deutſchen, die unter dem Feuer der britiſchen
Ma=
ſchinengewehre gelitten hätten. Auch die Verluſte der
Engländer ſeien ſehr groß.
* London, 21. April. Wie der Daily Telegraph
aus Liverpool meldet, wurde Lord Derby, der aus den
dortigen Hafenarbeitern ein Bataillon in Khakiuniformen
gebildet hatte, am Sonntag, als er in einer großen
Ver=
ſammlung der Liverpooler Hafenarbeter ſprechen wollte,
niedergeſchrien und konnte ſeine Rede nicht vollenden.
* Petersburg, 20. April. Wie der Rjetſch
mit=
teilt, iſt der ungediente Landſturm der Jahrgänge
1900 bis 1915 unter die Fahnen berufen worden.
Letzte Nachrichten.
* Turin, 21. April. Aus Porto Mauricio wird
gemeldet: Der mit 4000 Tonnen Oel beladene ſpaniſche
Dampfer „Carolina”, der bei den in den letzten Tagen
an der franzöſiſch=ſpaniſchen Grenze wütenden Stürmen
an den Felſen bei Cap Palmos ſtrandete, konnte,
ob=
gleich man die ganze Ladung ins Meer laufen ließ, bis
jetzt noch nicht wieder flott gemacht werden. Die
Mann=
ſchaft iſt gerettet.
* Bukareſt, 21. April. Der Diener Jan
Dumi=
treseu, der einen Anſchlag auf den früheren
General=
direktor des rumäniſchen Theaters, Alexander Davilla,
verübte, wurde verhaftet und iſt geſtändig. Davillas
Zuſtand iſt nach der Operation an der Gehirnſchale
andauernd ernſt.
Neue Erdrutſche am Panama=Kanal.
Ein Telegramm aus Panama, welches die
Waſhington Poſt vom 12. März beſpricht, meldet, daß am
Culebra=Abſchnitt weitere Rutſche ſtattfinden
und 22 Schiffe auf die Durchfahrt durch den Kanal
warten. Die Beſorgnis Amerikas über dieſe fortgeſetzte
Bedrohung des Kanals kann nicht verſchleiert werden.
Alles iſt getan und viele beruhigende Verſicherungen ſind
gegeben worden, aber die Tatſache bleibt, daß die Natur,
und nicht die Menſchen in Panama Herrin bleibt.
Etwas Entſcheidendes muß geſchehen, um den Kanal
offen zu halten. Die Erde, die in den Kanal rutſcht,
muß beiſeite geſchafft werden. Das einfache Ausbaggern
genügt nicht. Man muß die Urſache der Rutſche
be=
ſeitigen. Denn die Zeit rückt heran für die Durchfahrt
der amerikaniſchen Schlachtflotte. Das Volk fordert
den Kanal zur Erleichterung dieſer Durchfahrt für die
Schlachtflotte. Kann das nicht geſchehen, ſo iſt er
militäriſch ein Fehlſchlag. Je ſchneller er zu jeder Zeit
befahrbar gemacht wird, um ſo beſſer wird er dem
Frieden der Welt dienen.
Wetterbericht.
Die nördliche Depreſſion entfernt ſich nordoſtwärts
und im Weſten entwickelt ſich wieder ein Hoch. Die
Tief=
druckfurche über Mitteleuropa hat ſich zwar etwas
ver=
breitert, füllt ſich jedoch aus. Die Witterung wird
be=
reits wieder von dem weſtlichen Hoch beherrſcht, ſo daß
die Bewölkung wieder abnimmt. Die Temperatur ſteigt
langſam weiter an.
Wetterausſichten für Donnerstag: Ziemlich
hei=
ter, trocken, mild, nordöſtliche Winde.
(Schluß des redaktionellen Teils.)
Arterien-Heikalkung u. Schlaganlan.
„Meine Arterien=Verkalkung, durch die ich ſchon
zwei=
mal Schlaganfall hatte, hat ſich ſchon ganz bedeutend
ge=
beſſert kann ich jetzt mit größter Leichtigkeit gehen .. Die
Schwindelanfälle . ſind vollſtändig verſchwunden” ſchreibt
uns Frau Wwe. Sch. in D. „Ich litt ſeit ¾ Jahren an
ſchwerer Arterien=Verkalkung . . kann zu meiner großen
Freude erklären, daß ich von meiner ſchweren Arterien=
Verkalkung geneſen bin . ." ſchreibt J. E. in C. „Schon
ſeit Jahren leide ich an ſchwerer Arterien=Verkalkung . .‟ (10
Tage ſpäter) „kann heute ſchon meine Beine viel beſſer
fort=
bewegen” ſchreibt F. M. in K. „Durch einen meiner
Pa=
tienten, . der bei Ihnen eine Kur gegen Arterien=Verkalkung
mit beſtem Erfolg abſolviert hat” etc. ſchreibt Dr. med.
J. G. in W., „daß der Erfolg großartig . . ich bin
vollſtän=
dig wieder geſund” ſchreibt Herr K. in D. Proſpekte über
das neue Heilverfahren, zu Hauſe bequem durchzuführen,
verſendet gratis alleinige Fabrikantin: Allgemeine
Che=
miſche Geſellſchaft m. b. H., Cöln 39, Herwarthſtr. 17.
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General=Depot: Unſere Apotheke, Cöln.
Aus Bädern und Sommerfriſchen.
Die Stadtverordneten von Langenſchwalbach haben
ſoeben eine größere Summe bewilligt, die es dem „Roten
Kreuz” ermöglichen ſoll, während der kommenden Saiſon
den Verwundeten des Vereinslazaretts Langenſchwalbach
und eines daran anzugliedernden Geneſungsheims die
Kurmittel des Bades zur Verfügung zu ſtellen. Darüber
hinaus gewährt die Badeverwaltung allen
Kriegsteil=
nehmern völlige Befreiung von der Kur= und
Brunnen=
taxe und weſentliche Ermäßigungen der Bäderpreiſe. Um
auch den Angehörigen der Kriegsteilnehmer und allen
anderen Volksgenoſſen den Beſuch des Bades zu
er=
leichtern, hat zudem die Badeverwaltung vorläufig die
Kurtaxe ganz allgemein auf die Hälfte herabgeſetzt. Es
iſt alſo alles geſchehen, um die Kurmittel des Bades den
Kriegsteilnehmern leicht zugänglich zu machen. Zur
Löſung narbiger Verwachſungen und Verhärtungen gibt
es ja kaum ein beſſeres Mittel als Moorbäder und
Noorumſchläge, und die akute Herzſchwäche, ſowie die
nervöſen mit Herzbeſchwerden einhergehenden Störungen,
ie der Krieg ſo vielfach verurſacht hat, werden durch
Badekuren in kohlenſauren Stahlbädern ſicherlich am
ſchnellſten behoben. Auch der uralte Ruf der
Schwal=
bacher Trinkkur als Mittel gegen Blutarmut verdient in
dieſem Zuſammenhange Erwähnung. Schwalbach wird
icherlich unter den Bädern, die berufen ſind, die Wunden
dieſes Krieges — in wörtlichem Sinne — zu heilen, mit
an erſter Stelle ſtehen.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
bei der Beiſetzung meines innigſtgeliebten Mannes,
unſeres lieben, guten Vaters, Sohnes,
Schwieger=
ſohnes, Bruders, Schwagers und Onkels
Ewald Baum
Wehrmann im Inf.=Regt. Nr. 49, 9. Komp.
ſagen wir Allen, insbeſondere Herrn Militärpfarrer
Schäfer für die troſtreichen Worte, der
Militär=
behörde und ſeinen Kameraden für die zahlreiche
Beteiligung, ſowie für die ſchönen Blumenſpenden
unſeren herzlichen Dank.
(6384
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Eliſe Baum, geb. Freund.
Darmſtadt, den 20. April 1915.
Im Kampfe für das Vaterland erlitt den
Heldentod am 16. April mein lieber Mann,
unſer guter Vater, Bruder, Schwager und
Schwiegerſohn
Ferdinand Schuyn
Gefreiter im Landwehr=Inf.=Regt.
Nr. 116
im 37. Lebensjahre.
(*8057
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Babette Schupp und Kinder.
Darmſtadt, Arheilgen, Friedberg i. H.,
den 21. April 1915.
Todes=Anzeige.
Hiermit die traurige Nachricht, daß heute
unſere liebe, gute Mutter, Schweſter,
Schwieger=
mutter, Großmutter, Schwägerin und Tante
Frau Sophie Heilig
geb. Mennickheim
nach kurzem, ſchwerem Leiden ſanft verſchieden iſt.
Dies zeigen tiefbetrübt an
(6386
Die tieſtrauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt (Müllerſtr. 25), den 21. April 1915.
Die Beerdigung findet Freitag, den 23. April,
nachm. 4 Uhr, auf dem Beſſunger Friedhof ſtatt.
Dankſagung.
Für die herzliche Teilnahme bei dem
Heim=
gang unſeres lieben Vaters
Andreas Schulze
ſagen hiermit aufrichtigen Dank
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 21. April 1915.
(*8095
(6374
Todes=Anzeige.
Am 15. April um 5 Uhr früh erlitt den
Heldentod fürs Vaterland mein lieber,
unver=
geßlicher Sohn, unſer guter Bruder und Enkel
Musketier
Konrad Hedderich
Reſ.=Infanterie=Regiment 234
durch einen Kopfſchuß, im Alter von 22 Jahren.
In tiefer Trauer:
Magdalene Hedderich Wwe.,
Großeltern u. Geſchwiſter.
Darmſtadt, den 21. April 1915.
(6373.
Für die vielen Beweiſe inniger
Teil=
nahme bei dem uns ſo ſchwer betroffenen
doppelten Verluſte ſprechen wir hiermit
unſeren herzlichſten Dank aus.
Charlotte von Zangen
und Kinder.
Darmſtadt, den 21. April 1915. (6375
Dankſagung.
Für die ſo überaus zahlreichen
Be=
weiſe wohltuender Teilnahme bei dem
Hinſcheiden meiner lieben guten Schweſter
Franziska Groß
ſpreche ich meinen innigſten Dank aus.
In tiefer Trauer:
Amalie Groß.
Darmſtadt, den 21. April 1915.
(6377
[ ← ][ ][ → ]Tageskalender.
Donnerstag, 22. April.
Großh. Hoftheater, Anfang 7 Uhr, Ende 10 Uhr
(Ab. C): „Der Traum, ein Leben”.
Verſteigerungskalender.
Freitag, 23. April.
Hofreite=Verſteigerung des Johannes Höhl
(Landwehrſtraße 64) um 10½ Uhr auf dem Ortsgericht 1.
Gewerbebibliothek (Bibliothek,
Vorbilderſamm=
lung und Patentſchriftenauslegeſtelle) geöffnet Werktags
von 9—12½ und 3—6 Uhr, ausgenommen Samstag
nachmittags.
Städtiſches Hallenſchwimmbad,
Mühl=
ſtraße 33 (geöffnet an Werktagen von 7 Uhr morgens
bis 8½ Uhr abends, Sonntags von 7—12½ Uhr
morgens).
Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für den politiſchen Teil, für Feuilleton,
Reich und Ausland: Dr. Otto Waldaeſtel; für den übrigen
redaktionellen Teil: Kurt Mitſching; für den
Anzeigen=
teil, Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem
Ge=
ſchäftsleben: Panl Lauge, ſämtlich in Darmſtadt. — Für
den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an
die „Redaktion des Tagblatts” zu adreſſieren. Etwaige
Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche
wer=
den nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden
nicht zurückgeſandt.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
bei dem Hinſcheiden meines unvergeßlichen, lieben
Gatten, unſeres Vaters, Bruders, Schwagers und
Onkels, insbeſondere Herrn Kaplan für die
troſt=
reichen Worte, den Barmherzigen Schweſtern für
die liebevolle Pflege, ſowie für die ſchönen
Kranz=
ſpenden der Firma Ehrhardt, des Deutſchen
Holz=
arbeiterverbandes, der Sozialdemokratiſchen Partei
und Allen, welche dem Verſtorbenen die letzte
Ehre erwieſen, unſern herzinnigſten Dank.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Marie Malterer nebſt Kindern.
Familie W. Nover.
(6363
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
bei dem Leichenbegängnis unſeres lieben Vaters,
Schwagers, Großvaters und Onkels
Herrn Georg Schwarz
Bahnwärter i. P.
ſagen wir allen Bekannten und Verwandten,
be=
ſonders Herrn Dekan Schneider für die troſtreichen
Worte am Grabe, ſowie dem Krieger= und
Militär=
verein, Eiſenbahn= und Geſangverein, unſern
innigſten Dank.
(6385
Weiterſtadt, den 20. April 1915.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Mittagstisch
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Bekanntmachung.
Die Maul= und Klauenſeuche in Arheilgen iſt erloſchen. Die Anordnungen
unſerer Bekanntmachung vom 12. Februar d. Js. (Amtsverkündigungsblatt Nr. 34
vom 14. Februar) werden, ſoweit Arheilgen in Betracht kommt, hiermit aufgehoben.
(6359
Darmſtadt, den 19. April 1915.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V.: Dr. Roeſener.
An die Großh. Bürgermeiſtereien der Landgemeinden des Kreiſes.
Die vorſtehende Bekanntmachung wollen Sie ſofort ortsüblich veröffentlichen
laſſen.
Darmſtadt, den 19. April 1915.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V.: Dr. Roeſener.
Betr.: Sicherſtellung der Ackerbeſtellung.
An die Groſſ. Bülrgernteiſereien der Landgemeinden des Kreiſtse.
Der landwirtſchaftliche Sachverſtändige, Herr Oekonomierat Haug aus
Darm=
ſtadt, iſt zur Rat= und Auskunftserteilung in Fragen der Beſtellung und Be=
m enet eerueenn
Kreies an folgenden Tagen und Zeiten auf den Bürgermeiſterei=Amtsſtuben zu
(6353df
ſprechen:
Tag: Stunde:
Ort:
. 26. April 9—10 Uhr
Arheilgen
11—12 „
Wixhauſen.
26.
2—3
26.
Erzhauſen .
9—10 „
Gräfenhauſen . 27.
11—12
Schneppenhauſen 27.
1—2
Braunshardt . . 27.
3— 4
27.
Weiterſtadt
9—10
28.
Eberſtadt
11—12
15
Malchen .
. 28.
Pfungſtadt
9—10
Eſchollbrücken . . 29.
Tag: Stunde:
Ort:
. 29. April ½ 11—½12 Uhr
Eich .
12— 1
.29.
Hahn
3— 4
.29.
Griesheim.
9—10
Waſchenbach . . 30.
12— 1
Ober=Ramſtadt: 30.
2—
Nieder=Ramſtadt 30.
. 30.
Traiſa
Nieder=Beerbach 1. Mai 16—
10—
Roßdorf
3.
11—12
Meſſel .
4. „
Sie wollen dies alsbald Ihren Ortsangehörigen öffentlich bekannt geben.
Darmſtadt, den 21. April 1915.
Großherzogliches Kreisamt.
Fey.
Amtliche Nachrichten des Großh. Polizeiamts Darmſtadt.
Polizeilich eingefangene und zugelaufene Hunde: In
polizei=
licher Verwahrung und Pflege in der Hofreite Beſſungerſtr. Nr. 56
be=
finden ſich: 1 Pinſcher, 1 Foxterrier (zugelaufen). Die Hunde können
von den Eigentümern bei dem 5. Polizei=Revier ausgelöſt werden.
Die Verſteigerung der nicht ausgelöſten Hunde findet dortſelbſt jeden
(6340
Werktag, vormittags um 10 Uhr, ſtatt.
Straßenſperre.
Wegen Verzögerung der Abtragung des Odenwaldbahndammes
wird die Sperung der Unterführung des Arheilger Wegs für den
Fuhrwerks= und Radfahrverkehr bis auf weiteres verlängert. (339
Darmſtadt, den 20. April 1915.
Großherzogliches Polizeiamt.
Dr. Reinhart.
Straßenbahnen und Fuhrwerksverkehr.
Wir ſehen uns veranlaßt, erneut auf die nachſtehend abgedruckte
Polizeiverordnung vom 15. Auguſt 1899, insbeſondere auf deren
§83, 7 und 8 hinzuweiſen. Die Schutzmannſchaft iſt angewieſen, auf
das Strengſte auf die Befolgung der Vorſchriften der Verordnung
(6269md
zu achten.
Darmſtadt, den 19. April 1915.
Großherzogliches Polizeiamt.
Dr. Reinharn
Polizei=Verordnung,
betreffend: Maßregeln zur Verhütung von Unglücksfällen und
Ver=
kehrsſtörungen aus Anlaß des Betriebs der
Straßen=
bahnen in der Stadt Darmſtadt.
Zur Verhütung von Unglücksfällen und Verkehrsſtörungen aus
Anlaß des Betriebs der Dampfſtraßenbahn und der Elektriſchen Bahn
auf den öffentlichen Straßen, Wegen und Plätzen der Haupt= und
Reſidenzſtadt Darmſtadt wird für deren Bezirk nach Anhörung der
Stadtverordneten=Verſammlung und mit Genehmigung des
Groß=
herzoglichen Miniſteriums des Innern d. d. 31. Juli 1899 zu Nr. M.
J. 21958 auf Grund des Art. 56 Abſ. 2 Ziff. 1 der Städte=Ordnung
hierdurch verordnet, was folgt:
§ 1. Beladenen Laſtfuhrwerken, ſowie ſolchen, welche wegen
ihrer Beſchaffenheit oder Ladung ſchwer lenkbar ſind, iſt das Befahren
der Schienen der Straßenbahnen in ihrer Längsrichtung, ſoweit der
Fahrdamm neben dem Gleiſe genügende Breite hat, um den
Bahn=
körper vermeiden zu laſſen, verboten.
§ 2. Soweit die Gleiſe der Straßenbahnen in der Mitte der
Straße liegen, haben die in der Bewegung befindlichen Reiter,
Rad=
fahrer, Fuhrwerke, Handwagen und ſonſtigen Fahrzeuge, ſowie
Vieh=
transporte ſich ſtets rechts zu halten, es ſei denn, daß die rechte Seite
des Fahrdamms auf irgend eine Art geſperrt iſt.
§ 3. Bei dem Ertönen der Signalglocke haben Fußgänger,
Fuhr=
werke, Reiter, Radfahrer u. Viehtransporte ſich rechtzeitig von den Gleiſen
zu entfernen und den Straßenbahnwagen vollſtändig auszuweichen.
Solange ein Zug bezw. ein elektriſcher Straßenbahnwagen
ſich in Bewegung befindet, iſt das Ein= und Ausſteigen und der
Verſuch dazu verboten.
Es iſt verboten, Fuhrwerke oder Vieh in denienigen Straßen,
durch welche die Straßenbahnen fahren, ohne Auffig: Dder unter
Aufſicht unerwachſener Perſonen frei ſtehen zu laſſn. Fuhrwerke
oder Vieh dürfen auch bei gehöriger Aufſicht nur dicht an der Kante
des Fußſteiges und müſſen mindeſtens ſo weit von dem Gleiſe der
Straßenbahn ſtehen bleiben, daß der Betrieb der letzteren nicht geſtört
wird. Andernfalls iſt das Anhalten in der Straße überhaupt unzuläſſig.
Es iſt ferner unterſaat, Vieh frei auf dem Bahnkörper laufen
zu laſſen, und es ſind Perſonen, welchen die Auficht über die
auf der Straße oder ſonſt in der Nähe der Bahn befindlichen
Tiere obliegt, dafür verantwortlich, daß der Bahnkörper von den
Tieren nicht betreten wird, ſowie daß dieſelben vorkommenden Falls
alsbald wieder von jenem weggetrieben werden.
Die Polizeibeamten, ſowie die Bahnbedienſteten ſind befugt,
aufſichtslos daſtehendes Fuhrwerk und Vieh, ſowie ſonſtige
Gegen=
ſtände, welche die Gleiſe verſperren, zu entfernen.
§ 4. Das Hinüberſchaffen von Pflügen, Eggen und anderen
Geräten ſowisl von Baumſtämmen, Bauholz und anderen ſchweren
Gegenſtänden über die Schienen der Straßenbahnen darf, ſofern
jene Gegenſtände nicht getragen werden, nur auf Wagen oder
unter=
legten Walzen erfolgen.
Es iſt verboten, die Bahnanlagen, ſowie die Betriebsmittel zu
beſchädigen, feſte Gegenſtände auf die Fahrbahn zu legen oder ſonſtige
Fahrthinderniſſe anzubringen, Weichen umzuſtellen, falſchen Alarm
zu erregen, Signale nachzuahmen oder andere betriebsſtörende
Hand=
lungen (wie insbeſondere auch das Anhäufen oder Abwerfen von
Schnee Eis uſw. auf das Bahnplanum) vorzunehmen.
Der Gebrauch ähnlicher Signalglocken wie diejenigen der
Straßenbahnen, iſt verboten. Perſonen, welche beim Herumfahren
von Verkaufswagen ſich durch beſondere Signale dem Publikum
be=
merklich machen, haben hierzu vorher polizeiliche Genehmigung zu
erwirken und die dabei geſtellten Bedingungen einzuhalten.
§ 5. Das Klettern auf die für die elektriſche Bahn aufgeſtellten
Maſten, das Behängen der zu dieſer Bahn gehörigen Drähte mit
irgend welchen Gegenſtänden, ſowie das Anfaſſen der elektriſchen
Leitungen iſt verboten.
§ 6. Fahnen dürfen an Gebäuden oder an Maſten nur ſo
angebracht werden, daß ſie die Drähte der elektriſchen Bahn oder der
Telegraphen= und Telephonleitungen nicht berühren können.
§ 7. An Straßenkreuzungen oder Abzweigungen haben
Perſonen, Fuhrwerke. Handwagen und ſonſtige Fahrzeuge,
Reiter, Radfahrer, Viehtransporte uſw., welche das Gleis
überſchreiten wollen, ſo rechtzeitig zu halten, daß die Wagen
der Straßenbahnen in ihrer Fahrt nicht gehindert werden.
Juhrwerke, Fahrzenge, Reiter, Radfahrer,
Viehtrans=
porte uſw. haben, ſobald das Signal der Straßenbahnen ertönt,
wenn nicht beſondere Tafeln den Haltepunkt bezeichnen,
min=
deſtens 5 Meter vor der Straßenkrenzung bezw. Abzweigung
Halt zu machen.
§ 8. An den Straßenkreuzungen der von
Straßenbahu=
linien durchzogenen Straßen haben Leiter von Fuhrwerken,
Automobilen und ſonſtigen Fahrzengen, Reiter, Radfahrer uſw.
die Gangart derart zu verkürzen, daß ein Halten vor dem
Gleis noch möglich iſt und der Straßenbahnwagen ungehindert
weiterfahren kann.
§ 9. Es iſt verboten, Kinder in oder unmittelbar neben den
Gleiſen der Straßenbahnen ſpielen zu laſſen. Ebenſo iſt verboten,
zwiſchen dem Bahngleiſe mit Kinderwagen entlang zu fahren.
§ 10. Entſtehen Verkehrsſtörungen oder Gefährdungen durch
Zuſammentreffen der Straßenbahnen mit Fuhrwerk, größeren
Menſchen=
anſammlungen oder dergleichen, ſo iſt jedermann, insbeſondere auch
das Bahnperſonal gehalten, ſich den Anweiſungen der einſchreitenden
Polizeibeamten unverzüglich zu fügen.
§ 11. Zuwiderhandlungen gegen die vorſtehenden Vorſchriften
werden, ſofern nicht im gegebenen Fall Strafvorſchriften des
Reichs=
ſtrafgeſetzbuchs, des Polizeiſtrafgeſetzbuchs oder der Bahn=Ordnung
für die Nebeneiſenbahnen Deutſchlands Anwendung zu finden haben,
mit Geldſtrafe bis zu 30 Mark beſtraft.
§ 12. Gegenwärtige Polizei=Verordnung tritt am Tag ihrer
Verkündigung in Kraft. Gleichzeitig wird die Polizei=Verordnung
gleichen Betreffs d. d. 23. 12. 1897 aufgehoben.
Darmſtadt, den 15. Auguſt 1899.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Bekanntmachung
über das Betreten der militäriſchen
Uebungs=
plätze bei Darmſtadt.
Da in letzter Zeit wiederholt militäriſche Uebungen auf den
Uebungsplätzen in der Gemarkung Darmſtadt, namentlich auf dem
Exerzierplatz am Rheintor, durch das Herandrängen des Publikums
an die Truppen geſtört worden ſind, ſehen wir uns veranlaßt, die
nachſtehende Polizeiverordnung über das Betreten der militäriſchen
Uebungsplätze bei Darmſtadt erneut bekannt zu geben. Wir empfehlen
dringend, die Vorſchriften dieſer Verordnung zu beachten, und zwar
namentlich was den Exerzierplatz am Rheintor betrifft, da, wenn die
Uebungen weiter in der Weiſe wie ſeither von dem Publikum geſtört
werden, die Militärbehörde genötigt ſein würde, das Betreten des
(6237imd
Exerzierplatzes überhaupt zu verbieten.
Darmſtadt, den 18. April 1915.
Großherzogliches Polizeiamt.
Dr. Reinhart.
Polizeiverordnung.
Betreffend: Das Betreten der militäriſchen Uebungsplätze
bei Darmſtadt.
Nach Anhörung der Stadtverordneten=Verſammlung wird, in
Gemäßheit des Artikels 56 der Städteordnung, mit Genehmigung
Großh. Miniſteriums des Innern und der Juſtiz vom 28. Februar
1893 zu Nr. M. d. J. 5665 unter Aufhebung der Polizeiverordnung
vom 11. Januar 1892 verordnet, was folgt:
§ 1. Das Betreten des Infanterie=Exerzierplatzes und der
Reitplätze während der daſelbſt ſtattfindenden Truppen=Uebungen,
ſowie der Springgärten und der militäriſchen Schießſtände in der
Gemarkung Darmſtadt iſt Zivilperſonen unterſagt. Die durch die
Schießſtandanlagen ziehenden öffentlichen Wege können, ſolange keine
Schießübungen ſtattfinden, frei paſſiert werden, während dieſer
Uebungen iſt jedoch deren Paſſieren verboten.
§ 2. Wer der Aufforderung des Militärs oder der
Polizei=
organe den betreffenden Platz zu verlaſſen, nicht ſofort Folge leiſtet,
oder Springgärten und Schießſtände unbefugt betritt, wird mit
Geldſtrafe bis zu 10 Mark beſtraft.
Darmſtadt, den 6. März 1893.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Bekannmachung
über die Regelung des Straßenverkehrs
während der Frühjahrsmeſſe 1915.
Auf Grund von § 366 Ziffer 10 R. St. G. B., Art. 264 Pol. St. G. B.
und Art. 129b Abſ. 2 der Städteordnung, wird wegen der
Frühjahrs=
meſſe für die Zeit vom 22. April bis 6. Mai d. J. einſchließlich
angeordnet:
1. Der zwiſchen Mühl= und Stiftſtraße liegende Teil der
Linden=
hofſtraße und der zwiſchen Soder= und Lindenhoftraße
liegende Teil der Teichhausſtraße iſt für Fuhrwerke geſperrt.
2. Auf den das Meſſegelände umgebenden Straßenteilen darf
nur im Schritt gefahren oder geritten werden.
3. Durch die Reihen der Schau= und Verkaufsbuden darf
weder gefahren noch geritten noch geradelt werden.
Darmſtadt, den 17. April 1915.
(6238idd
Großherzogliches Polizeiamt.
Dr. Reinhart.
Regelung des Brot= und Mehlverbrauchs.
Die Vorſchriften für Bäcker und Händler, einſchließlich Kolonial=
und Spezereiwarenhändler, vom 5. März beſtimmen u. a., daß am
1., 10. und 20. eines jeden Monats der Beſtand Zugang und
Ab=
gang von Mehl, ſowie am Schluß eines jeden Monats die Menge
des von auswärts bezogenen Brotes uſw. der Geſchäftsſtelle des
Ausſchuſſes zur Regelung des Brot= und Mehlverbrauchs (Stadthaus)
mitzuteilen ſind. Die hierzu nötigen Meldekarten ſind bei den
Po=
lizeirevieren zu holen. Dieſe Meldungen ſind bis jetzt ſehr
unregel=
mäßig eingegangen. Es wird deshalb nochmals auf die Vorſchriften
hingewieſen, beſonders darauf, daß die nächſte Meldung für den
20. d. Mts. erfolgen muß. Gegen Säumige wird in der Folge
un=
nachſichtlich mit Strafen vorgegangen werden. Die Polizeibeamten
ſind angewieſen, Verſtöße gegen die Vorſchriften anzuzeigen.
Darmſtadt, den 17. April 1915.
(6323mdf
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Heinr. Hilsdorf
Amtsgerichtstaxator.
Ausgabe von Brotkarten.
Am Donnerstag, den 22., und Freitag, den 23. April,
je vormittags von 9 bis 1 Uhr und nachmittags von 3 bis
6 Uhr, werden für die hieſige Einwohnerſchaft Brotkarten für die
Zeit vom 26. April bis 31. Mai in den nachbezeichneten Lokalen
ausgegeben.
Die Abgabe der Brotkarten erfolgt nur gegen Vorlage
der im Beſitz der Empfangsberechtigten befindlichen
Aus=
weiskarten und gegen Rückgabe der nicht verwendeten
Brot=
karten und Brotmarken vom Monat April.
Die Kartenausgabeſtellen ſind:
a) für den Bezirk des I. Polizeireviers im Schulhaus der
Gewerbeſchule (Ecke Karls= und Nieder=Ramſtädterſtraße,
Eingang Nieder=Ramſtädterſtraße) Saal rechts im
Erd=
geſchoß;
b) für den Bezirk des II. Polizeireviers in der Turnhalle
des Schulhauſes am Ballonplatz;
c) für den Bezirk des III. Polizeireviers in der Turnhalle
der Eleonorenſchule in der Lagerhausſtraße;
d) für den Bezirk des IV. Polizeireviers im Schulhaus der
Landesbaugewerkſchule (Neckarſtraße Nr. 3):
e) für den Bezirk des V. Polizeireviers im Gemeindehaus
der Petrusgemeinde, Hofgartenſtraße Nr. 8;
f) für den Bezirk des VI. Polizeireviers in der Turnhalle
am Kapellplatz;
g) für den Bezirk des VII. Polizeireviers in dem Schulhaus
der Stadtmädchenſchule in der Emilſtraße (Lehrſaal im
Erdgeſchoß).
Die Ausgabe von Brotkarten an Wirte für ihren
Wirt=
ſchaftsbetrieb erfolgt nur im Stadthaus, Zimmer 31, gegen
Vorlage der Ausweiskarten.
Darmſtadt, den 19. April 1915.
(6257mdf
Der Oberbürgermeiſter:
Dr. Gläſſing.
Letzte Brennholzverſteigerung pro 1915.
Mittwoch, den 28. April I. Js., von vorm. ½9 Uhr an,
wird in der Erzgräber’ſchen Wirtſchaft „zum Weißen Schwanen”
zu Arheilgen das Dürr= und Windfallholz der Forſtwartei
Kranich=
ſtein und das Durchforſtungsholz aus Geishecke VI 57 verſteigert;
ferner Fichtebauholz aus Tiergarten VIII 18a (Nr. 341—351) in
Forſtwartei Faſanerie:
I. Bauholz. Stämme, Fichte: 1 St. III. Kl. — 0,36 fm;
1 St. IV. Kl. = 0,21 fm; 4 St. Va Kl. — 1,04 fm; 5 St.
Vb Kl. — 0,92 fm.
II. Brennholz. Scheiter, rm: 114 Buche I. Kl., 225 Buche
II. Kl., 3 Hainbuche, 76 Eiche, 4 Fichte; Knüppel, rm:
30 Buche, 1 Hainbuche, 105 Eiche, 4 Birke, 1 Klieſer, 15 Fichte;
Reiſig, Wellen: 960 Buchen; Stöcke (grob), rm: 26 Buche,
10 Eiche.
Das Nutzholz in Tiergarten 18a iſt ſtark abgezopft. Auskunft
erteilen Großh. Förſter Karn=Forſthaus Kranichſtein und Großh.
Forſtwart Schmidt=Forſthaus Faſanerie, beides Poſt Darmſtadt.
Darmſtadt, 20. April 1915.
Großh. Oberförſterei Kranichſtein.
(6333
pan der Hoov.
Heereslieferungen.
Handels= und Induſtriebetriebe, welche auf Militärlieferungen
eingerichtet ſind, aber z. Z. ungenügende Aufträge haben, werden
zu einer Beſprechung auf
Freitag, den 23. April 1915, nachmittags 6 Uhr,
in unſer Sitzungszimmer, Rheinſtraße 9,
(6334
eingeladen.
Die Großh. Handelskammer Darmſtadt.
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Donnerstag, den 29. April I. Js., vormittags
von Uhr an
ſollen in der Turnhalle, Woogsplatz 5 dahier, verſteigert werden:
1. Forſtwartei Böllenfalltor.
Stämme, Eichen: V. Kl. 10 St., VI. Kl. 54 St.,
Hain=
huchen: VI. Kl. 1 St. Lärchen: V. Kl. 14 St., Fichten:
V. Kl. 53 St., Weymuthskiefern: V. Kl. 15 St., Weißtannen:
V. Kl. 1 St. — Derbſtangen, Eſchen: 4 St., Buchen: 2 St.,
Lärchen: 97 St., Fichten: 151 St. — Nutzſcheiter, Eichen:
2 rm.
2. Forſtwartei Beſſunger Forſthaus.
Stämme, Eichen: IV. Kl. 3 St., V. Kl. 6 St., VI. Kl. 11 St.,
Hainbuchen: IV. Kl. 5 St., V. Kl. 5 St., VI. Kl. 22 St.,
Birken: IV. Kl. 2 St., Erlen: IV. Kl. 1 St., V. Kl. 1 St.,
VI. Kl. 10 St., Lärchen: V. Kl. 4 St. — Derbſtangen,
Eſchen: 4 St., Fichten: 154 St. — Reisſtangen, Fichten:
38 St. — Nutzſcheiter, Eichen: 30 rm, Eſchen: 2 rr.
Nähere Auskunft erteilen Großh. Förſter Klipſtein zu
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falltor und Forſtwart=Aſpirant Blum, Wienersſtraße 75, bier.
Darmſtadt, den 19. April 1915.
Großherzogliche Oberförſterei Beſſungen.
Daab.
(6342
Bekanntmachung.
Wir bringen hiermit nachſtehende Aenderung des
§ 3 der Tarifbeſtimmungen für den Bezug von
elek=
triſchem Strom zur Kenntnis:
„Bis auf weiteres werden Hausanſchlüſſe bis
zu einer Länge von 10 m ab Straßengrenze
koſtenlos ausgeführt.”
Darmſtadt, den 12. Januar 1915.
(6344ddd
Heſſiſche Eiſenbahn=Aktien=Geſellſchaft.
Versicherungen mit Einschluß der Kriegsgefahr
übernimmt noch bis auf weiteres die
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Diejenigen Leute, denen anläßlich des Krieges Gelände am
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zur Bepflanzung überlaſſen wurde, werden hierdurch aufgefordert,
ſpäteſtens bis zum 27. ds. Mts. auf Grund ihrer Ausweiſe die
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Darmſtadt, den 19. April 1915.
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Einladung
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Halbjahres=Generalverſammlung
am Sonntag den 25. April 1915, nachmittags punkt? 3 Uhr
im „Perkeo=Saal” bei Herrn Schnauber, Alexanderſtr. 12.
Tagesordnung.
1. Bericht über das 1. halbe Geſchäftsjahr.
2. Kriegsmaßnahmen.
3. Wahlen zum Aufſichtsrat.
Turnusmäßig ſcheiden aus die Genoſſen: J. Jung
Ad. Wegner. Die Ausſcheidenden ſind wieder
wählbar. Erſatzwahl iſt vorzunehmen für die in den
Vorſtand eingetretenen Genoſſen H. Schulte und A. Klar.
4. Anträge.
Die Legitimationskarte muß am Saaleingang vorgezeigt werden=
Der Aufſichtsrat.
J. A.: 3. Jung.
Zwecks anderweitiger Benutzung muß der Saal ſpäteſtens
um 7 Uhr geräumt ſein, weshalb ein rechtzeitiges Erſcheinen und
ein vünktlicher Anfang dringend geboten iſt.
(6122sd
Verein für naturgemäße Lebens= u. Heilweiſe
(Naturheilverein, E. V.) Darmſtadt.
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Darmſtädter Licht=Luft=Bad
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elektr. Straßenbahn)
iſt wieder eröffnet.
Beſuchszeiten von 7 Uhr vormittags bis 8 Uhr abends.
Die Eintrittskarten ſind nur auf dem Badeplatz erhältlich.
6362)
Der Vorſtand.
Großh. Hoftheater.
Donnerstag, den 22. April:
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Neu einſtudiert u. neu inſzeniert:
Der Traum, ein Leben.
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zügen von Franz Grillparzer.
Spielleiter: Hans Baumeiſter.
Perſonen:
Maſſud, ein reicher
Landmann
Herm. Knispel
Mirza, ſ. Tochter Käthe Meißner
Ruſtan, ſein Neffe Kurt Ehrle
Zanga, Negerſklave K. Weſtermann
Der König von
Samarkand . . Joh. Heinz
Gülnare, ſ. Tochter Charlotte Pils
Der alte Kaleb
(ſtumm)
Hans Wolf von
Wolzogen
Karkhan . . . . Frz. Schneider
Der Mann vom
Hs. Baumeiſter
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Ein altes Weib Fritzi Niedt.
Ein Königlicher
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Ein Hauptmann Adolf Stein
Nach dem 2. Aufz. längere Pauſe.
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Preiſe): Sperrſitz: 1.—12. Reihe
3.70 ℳ, 13.—19. Reihe 3.20 ℳ,
Par=
terre: 1.—5. Reihe 2.35 ℳ, 6.—8.
Reihe 1.95 ℳ, Proſzeniumslog
5.20 ℳ, Mittelloge 5.20 ℳ,
Bal=
konloge 4.70 ℳ, I. Rang 4.20 ℳ.
II. Rang: 1.—6. Reihe 2.15 ℳ,
7. u. 8. Reihe 1.75 ℳ, I. Galerie
1.15 ℳ, II. Galerie 0.65 ₰.
Kartenverkauf: an der
Tages=
kaſſe im Hoftheater von 9½—1½
Uhr und eine Stunde vor Beginn
der Vorſtellung.
Anfang 7 Uhr. Ende 10 Uhr.
Vorverkauf für die Vorſtellungen:
Freitag, 23. April: 143. Abon.=
Vorſt. D 35. „Die Boheme‟.
Hierauf: „Im Reifrock” (Ballett).
Kleine Preiſe. Anfang 7 Uhr.
Samstag, 24. April. 144. Abon.=
Vorſt. A 35. Auf Allerhöchſten
Befehl: Wohltätigkeitskonzert
zu Gunſten der Kriegsfürſorge
der Stadt Darmſtadt. (Soliſten:
Kammervirt. Backhaus,
Kammer=
ſänger Forchhammer, Profeſſor
Guſtav Havemann, Profeſſor
Hermann, Kammerſänger Soomer).
Gewöhnliche Preiſe. Anfang 7½
Uhr.
Sonntag, 25. April: 145. Ab.=
Vorſt. D 36. „Wie einſt im Mai”.
Kleine Preiſe. Anfang 7 Uhr.
Kaisersaal, Dienstag, den 27. April, abends 8¼ Uhr
Gastspiel der Berliner Vrania
Wissenschaftliches Theater
Dle
Der Einfall der Franzosen in Elsass
gesen ine Kampfstätten
Kriegsvortrag mit ca. 100 Lichtbildern
Die Urania wird zunächst eine Schilderung des Elsass und der
Vogesen bringen, jener Sperrmauer, die Deutschland von
Frank-
reich trennt. Der hochaktuelle Vortrag führt uns dann auf
die Schlachtfelder von Saarburg, Thann, Mühlhausen, auf denen
die tapferen Armeen des baver, Kronprinzen
gegen die ins Elsass eindringenden Franzosen siegreich
ge-
fochten haben und noch kämpfen. In prachtvollen Lichtbildern
werden auch die durch den Krieg hervorgerufenen
Ver-
wüstungen gezeigt, die Schluchten und Abhänge, die unseren
Truppen fast unüberwindliche Schwierigkeiten entgegenstellen
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Durch die allgemein herrſchende Teuerung, ſowie
enorme Steigerung aller zu unſerem Beruf nötigen
Gebrauchsgegenſtände ſind auch wir genötigt,
ab 1. Mai eine Erhöhung der Preiſe
für Bedienung eintreten zu laſſen.
(6376dsi
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Innung Darmſtadt.
Die Adoptivtochter.
Original=Roman von H. Courths=Mahler.
35)
(Nachdruck verboten.)
Herbert wandte ſich langſam ab und ging, eine
Zi=
garette anzündend, in den Park, der noch immer hell
er=
leuchtet war.
Theo ſah ihm eine Weile ſtarr und haßerfüllt nach.
Der Groll darüber, daß er als Beſiegter aus dieſem
Ge=
fecht hervorgegangen war, fraß ihm am Herzen und er
ziſchte zwiſchen den Zähnen:
Das iſt Dir nicht geſchenkt — wir rechnen noch
mit=
einander ab!
Dann wandte er ſich und ging in den Saal zurück.
Herbert war es unmöglich, jetzt in den Saal
zurück=
zukehren. Es hatte ihn viel Ueberwindung gekoſtet, Theo
an den Wechſel zu erinnern. Nie hätte er das ohne Zwang
getan. Aber er ſah keine andere Möglichkeit, Britta vor
Theos Verfolgungen zu ſchützen.
Dieſe peinliche Unterredung hatte ihn auch zur
Klar=
heit über ſeine eigenen Gefühle gebracht. Er wußte jetzt,
daß er Britta Loſſen liebte, und ließ ſich willig von
die=
ſem mächtigen Gefühl durchdringen. Aber vorläufig
durfte er nichts tun, ſich Brittas Liebe zu erwerben, denn
er konnte noch nicht vor ſie hintreten und ſagen: Sei mein
Weib, ich biete dir ein ſorgenfreies Leben an meiner
Seite. Vielleicht beſſerte ſich ſeine Lage bald, er hatte
be=
gründete Ausſicht, ſpäter zum Vorſteher des
Laborato=
riums emporzurücken. Aber bis dahin hatte es noch gute
Weile.
Aber diellicht kam erſchnellr ans Ziek als er glaunbte.
Wenn dann Britta Loſſen ſein beſcheidenes Los mit ihm
teilen wollte — dann würde er ſehr glücklich ſein.
Wie ſchön und herrlich war es doch, zu lieben und
ſich dieſer Liebe bewußt zu ſein!
So weit gekommen in ſeinen Gedanken, erfaßte ihn
plötzlich die Sehnſucht nach Brittas Anblick. Er warf den
Reſt ſeiner Zigarette weg und ging wieder in den Saal.
Gleich an der Tür traf er mit Britta zuſammen. Sie
hatte bemerkt, daß die beiden Vetttern hinausgegangen
waren und daß Theo allein zurückkehrte.
Dieſer war an ihr vorübergegangen, ohne ſeine Blicke
in ihr Geſicht zu bohren, wie er es bisher getan. Und
trotzdem ſie allein ſtand, hatte er kein Wort an ſie gerichtet.
Sie entnahm daraus, daß zwiſchen den beiden Vettern
eine Unterredung ſtattgefunden hatte, und war nun von
einer unklaren Furcht befallen.
Als ſie Herbert ſah, atmete ſie auf. Mit großen
Augen, in denen alles Licht erloſchen ſchien, ſah ſie
ängſt=
lich zu ihm auf.
Er lächelte beruhigend und, zu ihr tretend, ſagte er
halblaut:
Es iſt alles geordnet, gnädiges Fräulein. Mein
Vet=
ter wird Ihnen nicht mehr zu nahe treten, und ich bitte
für ihn um Entſchuldigung.
Ihre Augen ſahen ihn noch immer ängſtlich
for=
ſchend an.
Iſt Ihnen auch wirklich nichts Unangenehmes
ge=
ſchehen, Herr Doktor? Es wäre mir ſchrecklich, wenn Ihr
ritterliches Verhalten Ihnen Unannehmlichkeiten brächte.
Sa
bei Fulda
hlirf
O
Er lüchelte.
Nein, nein, gewiß nicht. Sie brauchen nicht ſo
ängſt=
lich auszuſehen. Es gibt ganz ſicher kein Blutvergießen
und keinen Eklat. Die Angelegenheit iſt in aller Ruhe
bei=
gelegt worden. Sie dürfen wieder ganz fröhlich ſein, mein
Vetter wird Ihnen nie mehr zu nahe treten und — ja —
und er bedauert ſehr, ſich Ihnen gegenüber vergeſſen zu
haben.
Dieſe kleine Unwahrheit, durch die er für Britta den
letzten Stachel entfernen wollte, kam ihm nicht leicht über
die Lippen.
Brittas Augen ſtrahlten.
Ich danke Ihnen — oh — ich danke Ihnen ſehr, ſtieß
ſie erregt hervor. Und weil ſie fühlte, daß Tränen in ihre
Augen traten, wandte er ſich ſchnell ab und verſchwand
hinter einer Gruppe von Herren, die nahe am Eingang
ſtanden.
Er folgte ihr mit den Augen.
Liebes, holdes Geſchöpf, wie reich würdeſt Du mein
Leben machen, wenn ich Dich mir erringen könnte, dachte
er bewegt.
Sie trafen im Verlaufe des Abends noch einige Male
zuſammen. Britta tanzte viel, keiner der Herren wollte
ſich die günſtige Gelegenheit entgehen laſſen, dem ſchönen
Geſellſchaftsfräulein etwas näher zu kommen.
Auch Herbert bat ſie zum Schluß des Feſtes noch um
einen Tanz. Aber ſie ſprachen dabei nur über allgemeines.
So heiß auch die Liebe ihm im Herzen ſaß, beherrſchte er
ſich doch. Er war nicht der Mann, ſich haltlos von ſeinen
Gefühlen fortreißen zu laſſen.
(Fortſetzung folgt.)
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