Der Krieg.
Von den Kriegsſchauplätzen. — Der Unterſeebootkrieg. — Sparkaſſen, Genoſſenſchaften und Kriegsanleihe. — Die deutſchen
Truppen in den Karpathen. — Eine amerikaniſche Umfrage. — Der Gipfel franzöſiſcher Verlogenheit. — Japan und China.
Von den Kriegsſchauplätzen.
* Zürich, 28. Febr. (Ctr. Bln.) Aus den Vogeſen
werden ſchwere Schneeſtürme gemeldet, die den Gang
der militäriſchen Operationen beeinträchtigen. Auch im
Vor=
gelände fiel reichlicher Schnee. In der Umgebung von
St. Ludwig und Baſel ſchneite es heute nachmittag
eben=
falls tüchtig, doch vermochte ſich auf dem
regendurchweich=
ten Boden nirgends eine feſte Schneedecke zu bilden.
Wie aus den vorliegenden Berichten zu ſchließen iſt, leiſten
die Franzoſen auf den Höhen ſüdöſtlich der Schlucht den
Angriffen der Deutſchen hartnäckigen Widerſtand.
Zwi=
ſchen Stoßweier und Mühlbach mußten die Franzoſen
ihre Stellungen vor den anſtürmenden Deutſchen räumen
und ſich gegen die Grenze zurückziehen. Wie aus Kolmar
gemeldet wird, trafen dort am Sonntag zwei
Gefangenen=
trupps von 17 und 28 Alpenjägern aus dem Münſtertal
ein. Sie wurden proviſoriſch im Gefängnis
unterge=
bracht. (N. Z.)
* Großes Hauptquartier, 1. März. (W. T. B.
Amtlich.)
Weſtlicher Kriegsſchauplatz.
Bei Wervieg nördlich Lille wurde ein engliſches
Flugzeug durch unſere Beſchießung zum Landen
ge=
zwungen.
An einer Stelle unſerer Front verwendeten die
Fran=
zoſen wiederum, wie ſchon vor einigen Monaten,
Ge=
ſchoffe, die bei der Detonation übelriechende und
erſtik=
kende Gaſe entwickeln. Schaden wurde dadurch nicht
angerichtet.
Unſere Stellungen in der Champagne wurden
geſtern mehrfach von mindeſtens 2 Armeekorps
angegrif=
fen. Die Vorſtöße wurden nach heftigen Nahkämpfen
reſtlos abgeſchlagen.
In den Argonnen erbeuteten wir zwei
Minen=
werfer. Zwiſchen Oſtrand der Argonnen und Vauquois
ſetzten die Franzoſen geſtern fünfmal zu einem
Durch=
bruchsverſuch an. Die Angriffe ſcheiterten
unter ſchweren Verluſten des Feindes.
Die öſtlich Badonviller von uns genommene
Stellung wurde auch geſtern gegen feindliche
Wieder=
eroberungsverſuche gehalten.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz.
Ruſſiſche Angriffe nördlich Lomza und nordweſtlich
Oſtrolenka wurden abgewieſen.
Sonſt nichts Weſentliches.
Oberſte Heeresleitung.
* Wien, 1. März. Die ſchweren Kämpfe in den
Karpathen und bei Stanislau dauern an, weil
die Ruſſen mit dem letzten Kraftaufgebot um dieſe
Stel=
lungen bei Stanislau kämpfen. Das Ziel der Ruſſen
war, alle Karpathenpäſſe zu beſetzen, um hierdurch um ſo
ſicherer Galizien behalten zu können. Unſere Offenſive
mit den deutſchen Truppen in den Karpathen brachte
gleich zu Anfang eine unangenehme Ueberraſchung für die
Ruſſen. Trotzdem ihre Schützengräben und Deckungen
drei Meter tief in die Felſen eingehauen waren, haben
wir ſie in einigen Tagen aus dieſen Stellungen
heraus=
getrieben. Wir haben nach Norden zu bedeutende
Fort=
ſchritte gemacht. Die ungariſchen Honveds ſtanden immer
in der erſten Reihe. Jetzt iſt ein harter Kampf um einen
1200 Meter hohen Berggipfel im Gange, wo die Ruſſen
neue Truppen herangeführt haben. Der Kampf beſteht
hier zumeiſt aus Bajonettangriffen, da der
Unzulänglich=
keit der Wege halber Kanonen nicht heraufgeführt werden
können. Bei den Ruſſen iſt das Fehlen von Waffen und
Munition augenſcheinlich. Es wurde beobachtet, daß die
vorgeſchobenen Trupen die Waffen der abgelöſten
Sol=
daten übernommen haben. In den Kämpfen haben die
Schitruppen ausgezeichnete Aufklärungsdienſte geleiſtet.
* Budapeſt, 1. März. Seit drei Wochen dauern
die erbitterten Kämpfe um den Duklapaß an,
deſſen Wichtigkeit die Heftigkeit der ruſſiſchen Angriffe
kennzeichnen. Die Ruſſen forcieren mit großem
Ueberge=
wicht ein Vordringen auf dieſer Linie, aber jeder Verſuch
wird blutig abgewieſen.
Der Unterſeebootkrieg.
* Berlin, 1. März. Einem Amſterdamer Bericht
der Voſſiſchen Zeitung aus Almwich zufolge iſt auf der
Nordküſte der zu Wales gehörigen Inſel Angleſea, dem
Orte, an dem die „Cambank” torpediert wurde, ein
Ret=
tungsgürtel mit dem Namen „Weehawken
Swan=
ſea” ſowie ein totes Pferd angeſchwemmt worden.
„Weehawken” war 1891 gebaut und hatte eine Größe von
2784 Tonnen.
* Paris, 1. März. Wie der Temps aus Le
Havre meldet, ſoll der engliſche Dampfer „
Harpa=
lion”, welcher im Aermelkanal von einem deutſchen
Unterſeeboot angeſchoſſen worden war, nicht geſunken ſein.
Das Wrack ſei vielmehr 35 Meilen nördlich von Cap
An=
tifer geſehen worden.
* Turin, 28. Febr. Aus Bilbao wird telegraphiert:
Im Meerbuſen von Biscaya, in der Nähe von
Algorta, wurde ein die franzöſiſchen und ſpaniſchen
Ge=
wäſſer abpatrouillierendes Unterſeeboot beobachtet,
deſſen Nationalität, da es ohne Flagge fuhr, nicht
feſt=
geſtellt werden konnte.
* Berlin, 28. Febr. (W. T. B. Amtlich.) Wegen der
Unterſeebootgefahr iſt den zur Abreiſe
berech=
tigten engliſchen Staatsangehörigen künftig
die Ausreiſe nicht nur über Bentheim, ſondern auch über
Schaffhauſen durch die Schweiz geſtattet. Der 6. jeden.
Monats bleibt als einziger Ausreiſetag beſtehen.
* Kopenhagen, 28. Febr. Politiken zufolge
mel=
den die engliſchen Blätter, daß auf den Flüſſen Tyne, e
Humber und Themſe über 130 Schiffe liegen, deren
Mannſchaft ſich weigert, auszufahren.
T.U. Zürich, 1. März. Neu=York Herald meldet:
Infolge des Unterſeebootkrieges in den engliſchen
Ge=
wäſſern ſind 15 mit Kriegsmaterial für England
befrach=
tete Dampfer am Auslaufen gehindert.
* Neu=York, 28. Febr. Das Bureau für
Kriegsverſicherung hat die Verſicherungsrate für
Ladungen von und nach London, Liverpool und
Glas=
gow um ¾ bis 1 Prozent erhöht. Für Schiffe ſelbſt
beträgt der Verſicherungsſatz für Hin= und Rückreiſe 1½
Prozent, für Schiffe nach Deutſchland für Hin= und
Rück=
reiſe 4 bis 6 Prozent, für kontrebandefreie Ladungen
3 bis 5 Prozent.
T. U. Zürich, 1. März. Die Mailänder Unione will
erfahren haben, daß Verhandlungen der
neu=
tralen Staaten mit Nordamerika
aufgenom=
men worden ſind über die Herbeiführung der Freigabe
von Lebensmittelzufuhr nach allen kriegführenden
Ländern.
Sparkaſſen, Genoſſenſchaften
und Kriegsanleihe.
Wenn die ſoeben aufgelegte neue Kriegsanleihe den
im vaterländiſchen Intereſſe dringend erforderlichen
Er=
folg haben ſoll, ſo muß für ſie auch ein Teil der in den
Sparkaſſen ruhenden gewaltigen Barguthaben des
deut=
ſchen Volkes herangezogen werden. Der Verwendung von
Sparguthaben für die Kriegsanleihe ſtehen aber die wohl
bei allen Sparkaſſen durch die Satzungen feſtgeſetzten
Kün=
digungsfriſten entgegen. Die Sparkaſſen haben in voller
Würdigung ihrer großen volkswirtſchaftlichen Bedeutung
bei der erſten Kriegsanleihe den Einlegern gegenüber, die
auf die Anleihe zeichnen wollten, in weitherzigſter Weiſe
darauf verzichtet, ſich auf die Kündigungsfriſten zu
be=
rufen. Sie werden ſicherlich auch dieſes Mal in gleicher
Weiſe verfahren. Sie können aber andererſeits erwarten,
daß das Publikum auch ihren Bedürfniſſen Rechnung
trägt und keine unbilligen Zumutungen ar ſie ſtellt.
ſei in dieſen Hinſicht auf folgende Lunkte hingewieſen:
1. Es kann ſich immer nur um den Verzicht auf die
ſatzungsmäßigen Kündigungsfriſten handeln. Auf
vertraglich beſonders bedungene Kündigungsfriſten zu
ver=
zichten, kann den Sparkaſſen nicht zugemutet werden.
9 Da die Sparkaſſen ſelbſt als Vermittlungsſtellen
Zeichnungen entgegennehmen, können ſie in der Regel
er=
warten, daß die Einleger, die die Mittel zur Bezahlung
der Kriegsanleihe aus ihrem Sparguthaben entnehmen
wollen, auch bei der Sparkaſſe zeichnen. Einleger, die bei
einer anderen Vermittlungsſtelle zeichnen und ihre
Spar=
einlagen hierfür mitverwenden wollen, werden deshalb
gut tun, wenn ſie ſich vor der Zeichnung bei der
Spar=
kaſſe darüber vergewiſſern, ob und inwieweit dieſe auch
hier auf die ſatzungsmäßigen Kündigungsfriſten zu
ver=
zichten bereit iſt.
3. Die Anleihe muß — von den Zeichnungen bis zu
1000 Mark abgeſehen — nicht ſofort bezahlt werden,
ſon=
dern es iſt eine ſich über mehrere Monate erſtreckende
Ratenzahlung vorgeſehen. Soweit Kündigungsfriſten in
Frage kommen, muß es daher der Entſcheidung der
Spar=
kaſſen überlaſſen bleiben, ob ſie für ihre Einleger ſofort
Vollzahlung leiſten oder von der Erlaubnis zur
Raten=
zahlung Gebrauch machen wolln.
4. Es iſt zu wünſchen, daß die Zeichner in erſter Linie
die in ihrem Beſitz befindlichen entbehrlichen Barmittel
zur Zahlung auf die Anleihe verwenden und nur ſoweit
dieſe nicht zureichen, auf ihr Sparguthaben zurückgreifen.
In ähnlicher Lage wie die Sparkaſſen ſind auch die
Kreditgenoſſnſchaften, ſoweit Sparguthaben der Genoſſen
für die Anleihe herangezogen wverden ſollen, ſo daß die
vorſtehenden Ausführungen im weſentlichen auch für deren
Verhältniſſe zutreffen.
Im Intereſſe einer glatten Erledigung des
Zeich=
nungsgeſchäfts, nicht nur bei den Sparkaſſen, ſondern bei
ſämtlichen Zeichnungs= und Vermittlungsſtellen, wäre zu
wünſchen, daß die Anmeldungen ſich möglichſt gleichmäßig
über die ganze Zeichnungsfriſt verteilten. Das Publikum
möge daher dieſe Stellen nicht in den allererſten Tagen,
während ſie ſich noch auf das neue Geſchäft einzurichten
haben, mit Anträgen beſtürmen, andererſeits aber auch
ſeine Zeichnungen nicht bis zum Ende der ſehr ausgiebig
bemeſſenen Zeichnungsfriſten verſchieben. Jedermann
möge bedenken, daß alle dieſe Stellen gegenwärtig unter
beſonders ſchwierigen Verhältniſſen arbeiten, weil ihnen
durch die Einberufungen zum Heeresdienſt zahlreiche
Be=
amte entzogen ſind, die entweder gar nicht oder nur durch
minder geübte Kräfte erſetzt werden konnten.
Werden dieſe Winke ſeitens des Publikums
berückſich=
tigt, ſo iſt zu erwarten, daß das Zeichnungsgeſchäft ſich
ohne Reibungen und Mißhelligkeiten vollzieht, und daß
die Sparkaſſenzeichnungen bei dieſer Anleihe ein ebenſo
glänzendes, womöglich ein noch glänzenderes Ergebnis
aufweiſen werden wie beim vorigen Male. Desgleichen
kann von den Genoſenſchaftszeichnungen ein Reſultat
en=
wartet werden, das die Heranziehung der
Kreditgenoſſen=
ſchaften als Vermittlungsſtellen vollauf rechtfertigt.
Die deutſchen Truppen in den
Karpathen.
I.
*⁎* Aus dem Großen Hauptquartier wird uns
ge=
ſchrieben:
Seit etwa 3 Wochen operiert eine deutſche
Heeres=
gruppe in unmittelbarer ſtrategiſcher und taktiſcher
An=
lehnung an die öſterreichiſch=ungariſche Armee in den
Kar=
pathen. Das Gelände der erbitterten Kämpfe liegt in der
allgemeinen Linie delatyn-Tucholka-Kirczera-Schilska-
Vereznieau und nordwoſtlich.
In Eis und Schnee, in Geröll und Schlamm ringen
hier deutſche und öſterreichiſch=ungariſche Truppen
ge=
meinſam um die teilweiſe noch von den Ruſſen beſetzten
Päſſe. Hier, in den Karpathen, wird die Entſcheidung
angeſtrebt, die den Feind zurückdrängen ſoll in die Ehenen
Galiziens.
Die Entwickelung der Operationen verbietet
augen=
blicklich noch eine Beſchreibung der bisherigen ſchweren
Kämpfe. Sobiel kann aber bereits heute geſagt werden:
Deutſchland darf ſtolz ſein auf ſeine Söhne, die in den
Karpathen unter unerhör; ſchwierigen Verhältniſſen, im
Schnee und in der Eiskalte des Hochgebirges, ihren harten
Dienſt erfüllen.
Im Schnee ausgehoben ſind die Schützengräben und
die Feuerſtellungen der Artilleriv. Ueber glate
Schnee=
flächen, über ſteile Hänge führen die Angriffe,
Schnee=
bedeckte, enge und gewundene Päſſe müſſen geſtürmt oder
im feindlichen Feuer überwunden werden. Die Geſechte
ſind überaus heftig. Es liegt in der Natur des
Gebirgs=
krieges, daß die Angriffe häufig nur frontal durchgeführt
werden können. Umſaſſungsbewegungen erſordern im
Hochgebirge unendliche Zeit, die der Gegner ausnutzt, um
der Umfaſſung eine neue ſtarke Front auf den die
Neben=
täler beherrſchenden Höhen entgegenzuſtellen. So mußte
häufig in heftigem Frontalkampf der Feind
niedergerun=
gen und auf rückwärtige Stellungen zurückgedrängt werden.
Mit überraſchender Schnelligkeit haben ſich unſere
Truppen an die ſchwierigen Verhältniſſe des
Gebirgs=
krieges gewöhnt. Führer und Truppen haben ſich den
neuen Bedingungen des Kampfes im Hochgebirge
ange=
paßt. Die mangelnde Querverbindung zwiſchen den
ein=
zelnen Paßſtraßen iſt durch ein ausgiebiges Netz von
Drähtleitungen erſetzt worden. Auf Schneeſchuhen
glei=
ken ganze Kompagnien oder einzelne Patrouillen die
Hänge entlang. In Baracken biwalieren die Truppen
denen mangelhafte und wenig zahlreiche Ortſchaften im
Gebirge keine ausreichende Unterkunft gewähren.
Unter militäriſcher Aufſicht arbeiten ſtarke Kolonnen
von Landeseinwohnern an notdürftiger Ausbeſſerung der
Wege und Paßſtraßen; eine faſt vergebliche Arbeit, wenn
die Mittagsſonne die ausgefahrenen Gleiſe und tiefen
Wagenſpuren in Schneeſchlamm und tiefe Waſſerlöcher
verwandelt.
In langem Anſtieg oder in zahlreichen ſteilen Kurven
ringen ſich die Wege zu den Paßhöhen (über 1000 Meter)
hinan. Zerſtörte Gehöfte, wenige ſchwarze aus der
Schneedecke ragende Trümmer und Mauerreſte bezeichnen
die Stätten ehemaliger Gebirgsdörfer. Für die aus der
Feuerlinie in die Feldlazarette abgeſchobenen
Verwun=
deten und für die Kolonnen und Trains ſind an
Teil=
ſtrecken der endloſen Paßſtraßen behelfsmäßig
Erfriſch=
ungsſtationen in Baracken errichtet worden.
Unter denkbar ſchwierigſten Verhältniſſen vollziehen
ſich die Kolonnenbewegungen hinter der Front: eine
Rie=
ſenarbeit, zu deren Bewältigung nur eiſernes
Pflicht=
bewußtſein fähig iſt. Hier im Hochgebirge leiſten die
Kolonnen mit ihren erſchöpften Pferden in Eis und
Schnee Taten ſtillen, abek deſto eindrucksvolleren,
ent=
ſagungsreichen Heldentums.
In endloſem Zuge arbeitet ſich hier mit Pferde= und
Menſchenkraft eine Munitionskolonne auf Schlitten zur
Paßhöhe hinauf. Die ſchwerfälligen Fahrzeuge einer
ge=
leerten Verpflegungskolonne begegnen ihr auf ihrem
Marſch talabwärts. Schwere Bremsſchuhe verhindern
nur mit Mühe das Abgleiten der Wagen auf den ſchmalen
glätten Serpentinen des Weges. Kraftwagen der höheren
Befehlshaber keuchen mühſam bergauf und winden ſich
zwiſchen den Fahrzeugen hindurch. Hier hilft ein Trupp
zurückgeführter ruſſiſcher Gefangener einen an ſteilem
Ab=
ſturz im Schnee feſtgefahrenen Kraftwagen befreien. Am
ſtahlblauen Winterhimmel kehrten ratternd zwei
Flug=
zeuge von der Erkundung der ruſſiſchen Stellungen zurück.
Die abgeworfenen Photographien zeigen deutlich
erkenn=
bar die feindlichen Schützengräben und
Truppenanſamm=
lungen auf der abgebildeten Schneefläche als ſchwarze
Linien und Rechtecke.
Ein eiſerner Wille nur ſcheint hier auf dieſen
ver=
ſchneiten Gebirgsſtraßen zu herrſchen; den droben
kämp=
fenden Kameraden unter allen Umſtänden Munition und
Verpflegung heranzuführen. Der Begriff des „
Hinder=
niſſes” hat in den Karpathen ſeine Bedeutung verloren.
Schwere Kämpfe haben unſere Truppen in den
Kar=
pathen hinter ſich; harte Kämpfe auf den Paßhöhen ſind
augenblicklich in der Entwickelung, härtere ſtehen vielleicht
noch bevor. Die deutſchen Karpathentruppen aber
Ver=
den in ihren Leiſtungen nicht zurückſtehen hinter den
Kameraden, die von der Nordſee bis zur Schweizer
Grenze, die von Gumbinnen bis Südpolen kämpfen.
Dafür bürgt der Geiſt der Leute, den die Schwierigkeiten
des winterlichen Hochgebirges nicht erſchrecken. W. T. B.
Eine amerikaniſche Umfrage über das
Verbot der Kriegslieferungen.
*⁎* Die Neu=Yorke: Zeitſchrift The Literary Digeſt
hat 1000 führenden Zeitungen der Vereinigten
Staaten, unter denen alle politiſchen Richtungen des
Lan=
des vertreten ſind, die folgende Frage vorgelegt: „Sind
Sie dafür, die Ausfuhr von Kriegsmaterial an die
Krieg=
führenden geſetzlich zu verbieten?” und teilt das Ergebnis
dieſer Umfrage in einem umfangreichen Artikel mit, der
die ſämtlichen Antworten berückſichtigt.
Von den 440 eingelaufenen Antworten
lauteten 244 auf „Nein”, 167 auf „Ja” und 29 enthielten
keine beſtimmte Anſchauung, ſondern nahmen eine
ver=
mittelnde Stellung ein. Intereſſant iſt es dabei zu
be=
obachten, wie ſich die Zahl der bejahenden und
verneinen=
den Antworten auf die großen und kleinen Städte
ver=
teilt. Die Städte mit über 50000 Einwohnern, in denen
die Induſtrie eine große Rolle ſpielt, weiſen die meiſten
Freunde der Waffenlieferungen auf. Hier verhalten ſich
die Stimmen für die Lieferungen zu denen dagegen wie
85:24. Je kleiner die Städte ſind, deſto mehr Gegner der
Waffenlieferungen treten in ihnen hervor. Von den
Städten, die zwiſchen 10000 und 5000 Einwohner haben,
ſprachen ſich 77 Zeitungen gegen ein Ausfuhrverbot aus,
61 waren dafür und 17 äußerten ſich in einem Sinne, der
die Waffenlieferungen verdammt, wenn auch nicht
ver=
boten wiſſen will. Aus den Städten unter 10000
Ein=
wohnern und den umliegenden ländlichen Gegenden
ka=
men 86 Antworten gegen ein Verbot, 79 dafür und 9, die
eine vermittelnde Stellung einnahmen.
Wenn ſo auch ein großer Teil der amerikaniſchen
Preſſe die Waffenlieferungen als ein notwendiges oder
gar nützliches Uebel gelten läßt, ſo hat doch die
Minder=
heit der Gegner eine leidenſchaftliche Erörterung der Frage
entfeſſelt, die uns aus den verſchiedenen Antworten in
an=
ſchaulichſter Weiſe entgegentritt. Die Fabrikanten von
Kriegsmaterial werden als Leute, die „aus dem Mord
Gewinn ſchlagen” und „Blut kapitaliſieren” verdammt,
und dieſer Zweig des Ausfuhrgeſchäftes, der nach den
Angaben des amerikaniſchen Handelsminiſteriums viele
Millionen Dollar im Monat umfaßt, wird als ein
Ver=
brechen gegen die Menſchlichkeit gebrandmarkt. Auf der
andern Seite tritt der nüchterne Geſchäftsſinn des Yankees
hervor, die meinen, daß der amerikaniſche Handel durch
den Krieg ſchon genug geſchädigt ſei, ſodaß er ſich dieſe
Gewinnmöglichkeit nicht entgehen laſſen dürfe, und die
Regierung hat ſelbſt durch den bekannten Brief des
Staatsſekretärs Bryan die Anſicht vertreten, daß der
Waf=
fenhandel völkerrechtlich erlaubt ſei und daß es nicht die
Schuld der Amerikaner ſei, wenn den Deutſchen der Markt
der Vereinigten Staaten verſchloſſen ſei. Verſchiedene
Blätter, die nicht mit einem beſtimmten Ja oder Nein
antworten, meinen, man ſolle nur die Ausfuhr ſolchen
Kriegsmaterials geſtatten, „das nicht in der Heimat
ge=
braucht wird” und es wird betont, daß Amerika ſich ſeiner
Verteidigungsmittel entblöße, wenn es in ſo ungeheurem
Umfang Kriegsmaterial ausführe. Der Toledo Blade
würde dafür ſein, „die Ausfuhr von Nahrungsmitteln,
Kleidern und andern Dingen, die nicht direkt zum Töten
beſtimmt ſind, zu geſtatten‟. Die deutſchfreundliche in
Milwaukee erſcheinende Wochenſchrift Germania erklärt,
Amerika ſolle endlich einmal den Geſchäftsſtandpunkt nicht
für den höchſten halten, ſondern die ſchweren Folgen
be=
denken, die die ſtets wachſende Gegnerſchaft weiter
Volks=
kreiſe nach ſich ziehen werde. „Die Einigkeit der Völker
in unſerm Amerika iſt ein tauſendmal größerer
Geſchäfts=
wert als die mit Blut beſudelten Dollars, die einige
We=
nige erraffen; jede Unze Stahl, die ins Ausland verſchickt
wird, ſchlägt auch einem Amerikaner Wunden, deſſen
Ver=
wandte und Freunde zu vernichten ſie beſtimmt iſt.”
Immer von neuem kehrt der Gedanke wieder, daß es
eine ungeheure Heuchelei ſei, „Sonntags um Frieden zu
bitten und während der Woche Gewinn aus dem Verkauf
von Waffen herauszuſchlagen, durch die der furchtbare
Krieg verlängert wird.‟ Dieſe von der Regierung
ge=
billigte, ja ſogar veranlaßte „Frömmigkeitskomödie” iſt
nach einem Ausdruck des Columbus Expreß „in den Augen
aller anſtändigen Menſchen ein Verfahren, das einem
Verbrechen gegen die Ziviliſation verzweifelt nahe
kommt.‟ Der Omaha World=Herald klagt die Vereinigten
Staaten heftig an, daß ſie „tatſächlich die einzige
zivili=
ſierte neutrale Macht ſind, die ein Blutgeld
zuſammen=
rafft aus dem Verkauf von Waffen und Munition an die
kriegführenden Länder, während die neutralen
euro=
päiſchen Staaten Italien, Holland, die Schweiz,
Däne=
mark. Schweden und Norwegen ein Verbot nicht nur auf
die Ausfuhr von Waffen und Munition gelegt haben,
ſondern auch auf andere Kriegskonterbande.‟ Die Hal
tung der Regierung ſei eine Schmach für „unſere große
und chriſtliche und erleuchtete Republik”
Graf Andraſſy über die Gefahr der ruſſiſchen
Expanſion.
* Wien, 28. Febr. (W. T. B.) In der Neuen Freien
Preſſe erinnert Graf Julius Andraſſy an der Hand
hiſtoriſcher Daten an die unausgeſetzten Bemühungen
Rußlands, in den Beſitz des Bosporus und der
Dardanellen zu gelangen.
Er legt dar, ein ruſſiſcher Sieg würde für die
neu=
tralen Balkanſtaaten Rumänien und Bulgarien
ein Sklaventum bedeuten, denn die ruſſiſche Herrſchaft in
den Dardanellen und im Bosporus würde aus dem
Schwarzen Meer einen ruſſiſchen Binnenſee machen, ſodaß
die Verbindung dieſer Balkanſtaaten mit der übrigen
Welt ganz von Rußland abhängen würde. Auch Grie=
chenland werde in der unmittelbaren Nähe dieſer
gewal=
tigen ruſſiſchen Stützpunkte nur ein Scheinleben führen:
Es wäre naiv, zu glauben, daß die Griechen dann noch
Herren der Inſeln bleiben könnten. Dieſe Machtſtellung
Rußlands wurde aber auch Italien bedrohen. Nicht ich,
fährt Andraſſy fort, ſage das, ſondern der größte
Staats=
mann und Patriot des modernen Italien, Cavour, der
in einer Rede ausgeführt hat: Sollte der Ausgang des
Krimkrieges für Rußland glücklich ſein und der Sieges= des Zaren infolgedeſſen ſeinen Flug nach
Konſtan=
tinopel nehmen, ſo würde Rußlands abſolute
Oberherr=
ſchaft auf dem Mittelmeere eine bedrohliche
Ueberlegen=
heit in den Kabinetten Europas erringen. Dieſe Folgen
müßten aber für Piemont wie für ganz Italien in
hoch=
ſtem Grade unheilvoll ſein. Das Schwarze Meer, das
mittels Abſperrung des Bosporus, deſſen Schlüſſel in den
Händen des Autokraten bliebe, zu einem ruſſiſchen Meere
würde, bekäme gleichſam den Charakter einer
rieſengry=
ßen, ausgedehnten Reede von Sebaſtopol. Derſelben
Anſicht war Criſpi. Deshalb hat er uns und England in
den achtziger Jahren gegen die ruſſiſche Expanſion in
Bulgarien das Bündnis angeboten. Andraſſy erinnert
daran, daß auch der dritte Napoleon und Wellington die
Abſperrung der Meerengen als eine Gefahr für
Frank=
reich und England erklärt hätten, und ſagt: Nun, da
Groß=
britannien und Frankreich dem ruſſiſchen Beſitz der
Meer=
ngen prinzipiell zugeſtimmt haben, wird hoffentlich jeder
Zweifel bei den Neutralen darüber ſchwinden, welche
Gefahr ein ruſſiſcher Sieg für ſie
bedeu=
ten würde.
Ueber die Arbeitslofigkeit in Frankreich
läßt ſich das Berliner Tageblatt melden: Der franzöſiſche=
Abgeordnete André Honorat teilt in einer Zeitſchrift mit,
aß durch den Krieg die Arbeitsloſigkeit unter
den Männern um das dreifache, unter den Frauen
um=
das ſechsfache zugenommen habe. Er gibt an, daß im
Dezember in Paris rund eine viertel Million Arbeitsloſer
von der Stadt oder dem Staat unterſtützt wurden. Er
betont, daß die Arbeitsloſigkeit in den nördlichen Depars
tements noch viel bedeutender ſei. Er kommt zu dem
Schluß, daß rund eine Million Franzoſen und
Franzöſin=
nen durch den Krieg arbeitslos geworden ſeien.
Der Gipfel franzöſiſcher Verlegenheit.
T.U. Paris, 1. März. Die franzöſiſche
Preſſe, an der Spitze der Matin, veröffentlicht ſeit
einiger Zeit Artikel mit der Ueberſchrift: „Die
Hun=
gersnot in Deutſchland” in ſpaltenlangen De= aus Berlin, Hamburg, Dresden, München uſw.
Sie übertreffen alles, was die
Phantaſig=
der franzöſiſchen Journaliſten bisher
ge=
leiſtet hat. Die Telegramme berichten von ſchweren
Unruhen, wobei hunderte hohläugige, knochendürre
Frauen unter Verzweiflungsſchreien die Bäckereien
ſtür=
men und zu plündern ſuchen. Alle dieſe Revolten werden
natürlich von der Polizei blutig unterdrückt. Trotzdem,
limme der Funke der Empörung unter der Aſche fort.
Ein Zeichen dafür ſeien die unzähligen
Proteſtverſamm=
lungen gegen die Regierung, die überall abgehalten
wer=
den. Die Zahl dieſer programmäßig ſtets mit dem
Ein=
ſchreiten der Polizei und Mord und Totſchlas
endenden Verſammlungen beläuft ſich beiläufig in Berlin
auf 20 bis 25 täglich. Ganz beſonders beliebt iſt in
ver=
ſchiedenen Blättern die Schilderung von tragiſchen
Maſſen=Selbſtmorden. Hunderto von
Fa=
milien ſind, um dem Hungertode zu entgehen, ſchon in
die Spree, Elbe und Oder geſprungen. Der
Sinn der Brotkarten wird von den Blättern
wahrſchein=
lich abſichtlich falſch verſtanden und wird ſo dargeſtellt,
als=
ob nur der Brot bekommt, der ſich eine ſolche Karte auf
dem Polizei=Bureau kauft.
Die Arbeiter=Unruhen in England.
* Berlin, 1. März. Zu dem Streik in dem
lyde=Diſtrikt läßt ſich der Vorwärts aus
Amſter=
dam melden: Das Regierungskomitee für
Regierungsar=
beiten in Metallarbeiten und Schiffsbauten fordert eine
U=Bootsfahrt an den Feind.
„U 47 für längſte Fahrtmöglichkeit klar machen”,
lau=
tete ungefähr der Befehl, der an einem Februarmorgen
um 7 Uhr früh dem aus der Stadt zum Tagesdienſt auf
der Werft eintreffenden Kommandanten zugeht. — Vom
Wohnſchiff, einer alten Korvette mit dem Eiſernen Kreuz
von 1870 am ſtumpfen Vordermaſt, die den Beſatzungen
unſerer U=Boote nach ermüdenden Fahrten für Tage des
Ausruhens und Rüſtens zu neuer Unternehmung ein
be=
hagliches Kaſernenleben bietet, ſieht der Kapitänleutnant
ſeine Mannſchaft anrücken. Der Trupp hält auf der
Lan=
dungsbrücke von Stein, an der das ſchlanke graue
Fahr=
zeug mit der ſchwarzen Nummer 47 mit Tauen hängt
Auch vom Boot treten Leute hinzu. Der älteſte
Deckoffi=
zier meldet die Mannſchaft zur Stelle. Der wachhabende
Offizier und der leitende Ingenieur des Bootes heben die
Hände zu den Mützen, um dem Kommandanten ihre
Au=
weſenheit zu bekunden. „Alſo endlich” beginnt der
Kapi=
tänleutnant, Seine kurzen Worte wecken heiteres Schmun
zeln auf dreißig Geſichtern, denn das neue Boot hat
bis=
her nur Probefahrten gemacht und wurde jetzt in der
Werft für ſeine Feuerprobe überholt.
Die Stunden bis zum Auslaufen ſind koſtbar und
weitere Worte des Kommandanten darum kurze Befehle
die dem Perſonal ſagen, wie die Maſchinenvorräte,
Friſch=
waſſer und Proviant — bis zur Halsk uſe — zu
ergän=
zen ſind. Die Schar ſtiebt auseinander und
eilt mit dem frohen Eifer ungeduldiger
Er=
wartung zu ihren Pflichten. Dem
Kommandan=
ten folgen die beiden Offiziere über eine von der Brücke
zum Fahrzeug gelegte Planke auf das Schiffchen. Ein
Matroſe reicht ihnen Wergballen, die der U=
Bootsbewoh=
ner nie aus der Hand legt, weil er nach jeder Berührung
mit dem öltriefenden Stahl der Wände, Türen oder
Trep=
pen die Finger trocknen muß. Die Türen ſind enge runde
Löcher. Durch eines auf dem Achterſchiff ſteigt der
Kom=
mändant über eine ſchmale, ſenkrechte Eiſenleiter — des
U=Bots Treppe — in die von Glühdraht erhellte Tiefe.
Die Luft iſt von Oelgeruch ſo ſchwer und dick, daß ſie auf
die Lungen des Landbewohners drückt, obwohl der Deckel
des Luks offen ſtand. Die an Bord Tätigen atmen ſie
wie reinen Ozon, denn auch wenn für Tage alle Ritzen
geſchloſſen ſind, tut eine Gruppe hier im achteren
Maſchi=
nenraum ihren jeden Nerv anſpannenden Dienſt mit dem
Bewußtſein, daß Schläfrigkeit oder ein Fehlgriff dreißig
Menſchen das Leben koſten kann. Von ihren Köpfen oder
Ellbogen bei jeder Bewegung geſtoßen, ſchläft in
Hänge=
matten eine gleiche Zahl von Matroſen, die im Lärm
ſurrend ſchwingender Räder und ſtampfend raſſelnder
Maſchinen Schlummer und Erholung für die nächſte
Wache, nämlich Arbeitsſchicht von vier Stunden, finden
müſſen. So ſchmal iſt der etwa drei Meter lange Raum
daß ein normal gewachſener Mann mit beiden Händen
die feuchten, kalten Stahlwände zur Rechten und zur
Lin=
ken berührt, wenn er in der Mitte die Arme vom Körper
nur zu halber Höhe der Schultern hebt. Ein Netz von
Leitungsdrähten, ein Gewirr von Hebeln, Griffen und
Inſtrumenten trägt hier das hohle Deckblatt der
ſchwim=
menden grauen Zigarre von Stahl. Der Kommandant
prüft es und windet ſich durch das Loch in der
Vorder=
wand in die Kommandozentrale. Dort übt während der
Fahrt der leitende Ingenieur einen vielſeitigen Dienſt.
Mit wenig Perſonal muß er ungemein
komplizierte Maſchinen bedienen und oft
Reparaturen ausführen, von deren Gelingen die Exiſtenz
von Schiff und Beſatzung abhängt.
In den Turm darüber, die Zentrale, klettert der
Kom=
mandant und legt wieder prüfende Finger auf Hebel oder
Griffe. Einige Leute ſind zur Hand und müſſen Geräte
ſpielen laſſen. Etwa das Ein= und Ausfahren des
Seh=
rohrs, ſein Höher= oder Tiefergleiten wird erprobt. Durch
das Turmluk, deſſen Eiſendeckel vor dem Tauchen als
letz=
ter geſchloſſen wird, kommt der Kommandant auf die
kleine Brücke, ein Dreieck, das unterwegs ihm, dem
wach=
habenden Offizier und dem Rudergänger Pkatz bietet.
Ueber das Deck folgen wir ihm in den Bugraum und
treten vor die Torpedorohre. Seine Hand ſtreichelt die
glatten Stahlhüllen todtragender Silberfiſche. Er ſpricht
mit dem Oberleutnant, der als Wachoffizier auch die
Ar=
mierung überwacht und ſie vor der Ausreiſe zum Schießen
fertig machen wird. Es will gelernt ſein, denn der
Tor=
pedo iſt nicht nur eine kumplizierte und diſfizile Waffe,
ſondern ein feines Kunſtwerk. Die geringſte Störung oder
Nachläſſigkeit läßt es verſagen und raubt dem Führer
für immer eine Gelegenheit zum Schießen. Und „
den=
verlorenen Augenblick, den bringt kein Menſch, kein Menſch
zurück” heißt es gerade im Unterſeebootskrieg.
Wach=
ſamſte Sorgſamkeit heiſcht allein die
Aufbewah=
rung der gewaltigen Sprengmaſſen, die das Schiffchen zu
Atomen zerreißen könnten. Im Vorderſchiff ſieht der
Kommandant in eine zweite Stahlkammer. Auch ſie iſt
zugleich Maſchinen= und Wohnraum. Ueber Gerät und
Apparaten ſchaukeln Hängematten, die eine dienſtfreie
Wachhälfte tragen werden. In einem Zimmerchen daneben
findet der Koch gerade genug Platz, um vor dem
anſchei=
nend aus einer Puppenſtube geborgten Herd zu ſtehen.
Geheizt wird er durch Elektrizität, damit den niemals
ab=
ziehenden Geruch von Kaffee und Kohl nicht auch noch
Rauch oder Qualm ſchwängern. In zwei Kammern
von Koffergröße vor der Küche ſchlafen je zwei
Deck=
offiziere und Offiziere — der Wachhabende und der
lei=
tende Ingenieur. Ein Stübchen nicht größer, iſt das des
Kommandanten Immerhin könnte er es allein
bewoh=
nen, wenn der Dienſt ihn unterwegs nicht dauernd in die
Zentrale oder auf die Brücke ſtellte. Hier gibt er jetzt ſeine
letzten Befehle: „Heute abend nimmt jeder Mann noch
ein Bad. (Weil kein Menſch an Bord während der Fahrt.
aus den Kleidern kommt und jeder ſtets bereit ſein muß,
auf das zum Kampf rufende Alarmſignal die Wache zu
verſtärken.) Dann früh in die Klappe und Vorrat
ge=
ſchlafen!“
Für zwei Nächte noch kann die Beſatzung durch
län=
gere Stunden als gewöhnlich pennen. Dann wird der
Kapitänleutnant zum Flottillenchef beſchieden und erhält
mit einem Auftrag den Befehl, nach Anbruch des nächſten
Tages auszulaufen.
Es iſt wieder 7 Uhr früh, als er — die Wangen rot
und die Augen hell — aus ſeiner Kammer haſtigen Schrits
tes über das Deck geht. Seine Stimme reißt dreißig
Männerkörper zuſammen, als er
„Klar zum Manöver”
ruft. Der Burſche reicht ihm Jacke und Hofe von
ſchwar=
zem Leder, mit Wolle gefüttert. Er ſchlüpft in den gegen
ſchiedsgerichtliche Beilegung aller Konflikte innerhalb 10
Tagen. Das Komitee empfiehlt, in den Munitionsfabriken
von der ortsüblichen Arbeitszeit abzuſehen, Abzüge vom
Stücklohn auszuſchließen, mehr Frauenarbeit zuzulaſſen,
jede Arbeitseinſtellung abzulehnen. — Weiter wird dem
Blatte gemeldet, daß 200000 Weber in Lancaſhire eine
Lohnzulage von 10 Prozent forderten. Die Arbeitgeber
lehnten die Lohnzulage wegen der geſteigerten Produk
tionskoſten und der ſchlechten Geſchäftslage ab.
T.U. Kopenhagen, 28. Febr. Die Blätter
melden aus London, daß am 1. März weitere
Ein=
ſchränkungen im Eiſenbahnverkehr in
Eng=
land eintreten. In der Grafſchaft London werden ab
1. März täglich 432 Züge ausfallen. Der Generalverband
der Eiſenbahner beſchloß, infolge der Ablehnung der
For=
derungen zu einer 20prozentigen Lohnerhöhung die
Ver=
mittelung der Regierung anzurufen. Bei einem
Schei=
tern derſelben wird am 14. März abends in England und
Schottland der Generalſtreik proklamiert werden.
Der engliſche Zenſor.
* Amſterdam, 27. Febr. Das Handelsblad teilt
als Beiſpiel deſſen, was ein engliſcher Zenſor
ſtreicht, folgende Stelle aus dem Privatbrief eines in
Amſterdam lebenden Holländers mit: Ich finde es
ſchreck=
lich, daß man es für zuläſſig erachtet, daß ein Land die
Getreideeinfuhr für die Zivilbevölkerung eines
feind=
lichen Landes verbietet, wie jetzt England. Wie kann
man ſich da über Grauſamkeiten und Rechtswidrigkeiten
von der anderen Seite ereifern. — Das Handelsblad
bemerkt dazu, der Zenſor wünſcht offenbar nicht, daß
ſolche Anſichten im neutralen Ausland Verbreitung finden.
* Amſterdam, 27. Febr. (Ctr. Frkft.) Das
Amſter=
damer Handelsblad veröffentlicht eine Klage, daß aus
Sendungen, die von Holland über Penang nach Nord=
Sumatra gegangen ſind, ſämtliche deutſchen Bücher
durch die engliſche Zenſur
herausgenom=
men worden ſeien. Das Handelsblad iſt erſtaunt, daß
nicht nur Zeitungen während des Krieges als
Konter=
bande erklärt wurden, ſondern auch Bücher. Auch eine
andere Klage eines Kaufmanns aus Medan wird
ver=
öffentlicht. Dieſer teilt mit, daß die Engländer fordern,
daß von Waren, die nach Medan beſtimmt ſind und über
Penang geſandt werden, zunächſt die Konnoſſemente nach
Penang geſchickt werden, damit vor dem Umladen die
Kiſten unterſucht werden. Das Handelsblad bemerkt
hier=
zu: Wir wiſſen nicht, ob nicht hier für die niederländiſche
Regierung ein Anlaß zu irgend welcher Erklärung
gegen=
über England beſtehe. Mit Recht aber gaben die
nieder=
ländiſchen Kaufleute den Rat, lediglich die
niederländi=
ſchen Schiffe über Labang bei ihren Verſendungen zu
benützen.
Der neueſte ruſſiſche Feldmarſchall.
* Der Zar aller Reußen hat den General Radko
Dimitriew wegen ſeiner Verdienſte um die
Nicht=
eroberung, von Przemysl zum Generalfeldmarſchall
er=
nannt. Nur in Halbaſien war es möglich, daß ein
Hoch=
verräter bis zu dieſer hohen Würde emporſteigen konnte.
Radko Dimitriew iſt der Balkanſtreber in Reinkultur. Er.
war es, der als junger Hauptmann mit dem Revolver in
der Hand den Fürſten Alexander von
Bul=
garien, den tapferen Battenberger, zum Abdanken
zwang, Fürſt Alexander, über die Grenze gebracht, kehrte
wenige Tage ſpäter wieder in ſein Land zurück, worauf
Hauptmann Dimitriew im Heere des Zaren eine
Zu=
fluchtsſtätte fand. Ungefähr zehn Jahre ſpäter erlaubte
Fürſt Ferdinand den Wiedereintritt Dimitriews in die
bulgariſche Armee. Später zum Geſandten in St.
Pe=
tersburg ernannt, verſuchte Dimitriew, ſein Vaterland
an den ruſſiſchen Wagen zu ſpannen. Im letzten Balkan=
kriege eroberte Dimitriew an der Spitze der Bulgaren
unter ungeheuren Verluſten Adrianopel. Wieder nach St.
Petersburg zurückgekehrt, machte Dimitriew Politik auf
eigene Fauſt, eine Handlungsweiſe, die ihm die Rückkehr
nach Bulgarien verbot. Der Zar ſtellte den General in
der ruſſiſchen Armee an. Er leitete die vergeblichen
Be=
lagerungen von Przemysl unter Preisgabe einer
unge=
heuren Anzahl von Menſchenleben.
Japan und China.
London, 28. Febr. Die Times meldet aus
Pe=
ting vom 26.: Bei der heutigen chineſich=
japani=
ſchen Konferenz erklärten ſich die chineſiſchen
Dele=
gierten bereit, einige ſpäter zu beſtimmende wichtige Orte
in Schantung als Vertragshäfen zu öffnen. Die anderen
Schantung betreffenden Punkte wurden vertagt. Man
hofft, daß Japan einſehen wird, daß es wünſchenswert
ſei, die Erörterungen bis nach dem Kriege
hinauszuſchie=
ben. Chinas Gegenvorſchläge, die Japan
ab=
lehnte, waren die Erfüllung des angeblichen Verſprechens
Japans, Tſingtau an China zurückzugeben und den
Statusquo in Schantung durch Zurückziehung der
Be=
ſatzungstruppen ſowie der Truppen für den Schutz der
Eiſenbahnen und Telegraphen wiederherzuſtellen. Die ja
paniſchen Delegierten drängten auf Chings Anerkennung
der beſonderen Stellung Japans in der ſüdlichen
Mandſchurei und in der öſtlichen und inneren Mongolei.
China erklärte, Japan erſtrebe damit die Herrſchaft
da=
ſelbſt, und hob hervor, daß die Anerkennung der
japani=
ſchen Anſprüche der Schließung dieſer Gebiete für Handel
und Induſtrie der anderen Vertragsmächte gleichkomme.
*. Berlin, 1. März. Das erſte und zweite
Geſchwader der Vereinigten Staaten ſind, wie laut
Voſſiſcher Zeitung der Neu=York Herald meldet, nach dem
Stillen Ozean ausgelaufen. Die amerikaniſche Flotte vor
Schanghai ſei durch ſechs Schiffe verſtärkt worden.
T.U. Kopenhagen, 1. März. Nach hier
vorlie=
genden Neu=Yorker Berichten glaubt man dort, daß ein
Krieg zwiſchen Japan und China dem
Welt=
kriege ein Ende machen würde, da England und Rußland
nicht gleichzeitig in Europa Krieg führen und ihre
be=
drohten Intereſſen in China wahrnehmen könnten. Es
ſei nach amerikaniſcher Ueberzeugung höchſte Zeit, gegen
Japans Eroberungsluſt einen Damm aufzurichten, deſſen
herausfordernde Politik in Waſhington die ernſteſten
Be=
denken hervorriefen. Die japaniſche Regierung ſtellt nach
Londoner Meldungen in Abrede, daß ſie die allgemeine
(Mobiliſierung der geſamten Wehrkraft angeordnet habe.
Es ſeien nur einige Einberufungen angeordnet worden
zur Ablöſung der in der Mandſchurei ſtehenden Truppen.
Darmſtadt, 2. März.
* Ernannt wurde der Kanzleigehilfe am Landgericht
der Provinz Starkenburg Georg Krapp zum Kanzliſten
an dieſem Gericht.
Kriegsauszeichnung. Herr Architekt Fritz
Soe=
der, Vizewachtmeiſter d. Reſ. bei der 5. Kav.=Div., wurde
mit der Heſſiſchen Tapferkeitsmedaille ausgezeichnet,
nach=
dem ihm kürzlich das Eiſerne Kreuz 2. Klaſſe verliehen
wurde.
— Großh. Hoftheater. Heute Dienstag geht auf
A 27 Leſſings Luſtſpiel „Minna von Barnhelm” mit
den Damen Gothe, Niedt und Pils, ſowie den Herren
Baumeiſter, Heinz, Jordan, Knispel und Weſtermann
in Szene. Regie Hans Baumeiſter. Mittwoch, den
3. März, B 29, wird Humperdincks deutſche
Märchen=
oper „Königskinder” zum erſtenmal in dieſer Spielzeit
gegeben. In den Hauptpartien ſind beſchäftigt die
Damen Feiſtle, Jacobs, Marx und Schreber, ſowie die
Herren Becker, Globerger, Schützendorf, Semper und
Stephani. Dirigent Hans Oppenheim. Regie Otto
Nowack. Es gelten die kleinen Preiſe. Donnerstag,
den 4. März, iſt als zehnter Abend des Schillerzyklus
„Wilhelm Tell” auf C 27 angeſetzt. Freitag, den
o. März, wird nach längerer Zeit wieder „Tiefland” in
den Spielplan aufgenommen, vorher geht „Cavalleria
rusticana” in Szene. — „Datterich” im Hoftheater.
Die Erſtaufführung des „Datterich” im Hoftheater iſt
für Sonntag, den . März, in Ausſicht genommen. Die
Titelrolle wird auf Einladung der Generaldirektion
Herr Eduard Göbel, ein geborener Darmſtädter, ſpielen.
Herr Göbel war bekanntlich mehrere Jahre Mitglied
des Hoftheaters. Das Stück wird von Hermann
Knispel, der den „Datterich” ſchon zu wiederholten
Malen inſzeniert hat, einſtudiert.
* Reifeprüfung. Am 1. März fand unter dem Vorſitz
des Herrn Geh. Schulrats Dr. Derſch an der
Lud=
wigs=Oberrealſchule die Reifeprüfung ſtatt, der
ſich 12 Oberprimaner (worunter 1 Dame) unterzogen, die
ſämtlich beſtanden. Auf Grund der Jahresleiſtungen und
der ſchriftlichen Prüfung konnten 11 Abiturienten von der
mündlichen Prüfung befreit werden. In das Heer ſind
bei dem Ausbruch des Krieges 5 Oberprimaner
einge=
treten; 2 Abiturienten ſind bei dem Roten Kreuz für die
ganze Dauer des Krieges beſchäftigt. Dieſe 7 Schüler
haben bereits im Auguſt v. J. die Notreifeprüfung
be=
ſtanden.
* 25jähriges Jubiläum. Der Beſitzer des Hotels
„Zur Traube‟ Herr Adolf Reuter, beging geſtern
ſein 25jähriges Geſchäftsjubiläum.
* Warnung! Geſtern wurden in der Stadt wieder
beunruhigende Kriegsgerüchte in
leichtſinni=
ger Weiſe verbreitet und auch an unſere Redaktion
wur=
den verſchiedene Anfragen telephoniſch gerichtet. Es kann
nicht eindringlich genug vor dem Verbreiten ſolcher
Ge=
rüchte gewarnt werden. Die „Kriegsſchwätzer” aber
möge man zur Anzeige bringen.
* Zu der Ausgabe von Brotkarten. Zu der
Bekannt=
machung über die Brotkarten wird uns von dem Herrn
Oberbürgermeiſter die nachſtehende Erläuterung
mit=
geteilt: Durch Einführung der Brotkarten ſoll der
behörd=
lich feſtgeſtellte Bedarf jeder Haushaltung und jeder
Ein=
zelperſon kontrolliert werden. Daher iſt es nötig, daß
auch die unſtändig Beſchäftigten, z. B. Aushilfsarbeiter,
Lauffrauen, Waſchfrauen, Schneiderinnen und dergleichen,
ihre Brotmarken beſitzen und ihren Brotbedarf einkaufen.
In dem Verhältnis zum Dienſtherrn kann jedoch die
Frage ſo geregelt werden, daß der Dienſtherr nach wie
vor die Verköſtigung und das Brot ſtellt. Das empfiehlt
ſich in erſter Linie und umſo mehr, als der Brotverbrauch
für körperlich Arbeitende gering bemeſſen iſt. Sollte der
Dienſtherr nicht in der Lage ſein, das Brot zu ſtellen, ſo
hat er die Verpflichtung, anſtelle des bisher gewährten
Brotes eine entſprechende Vergütung zu
geben.
* Keine Oſterfeldpoſtſendungen. Die
Heeresverwal=
tung macht ſchon jetzt darauf aufmerkſam, daß das
ſſtän=
dige Anwachſen des Feldpoſtverkehrs die Zulaſſung einer
allgemeinen Verſendung von
Oſterglückwunſch=
karten unmöglich macht. Das Publikumd wird
raher gebeten, von der Verſendung derartiger Karten
Abſtand zu nehmen. Sonſt würde die Heeresverwaltung
genötigt ſein, die Annahme von Feldpoſtkarten zur
Oſter=
zeit zeitweiſe gänzlich zu ſperren. Ebenſo wird zur
Ver=
meidung einer Sperrung des Feldpaketverkehrs vör
be=
ſonderen Oſterpaketſendungen dringend gewarnt.
*⁎* Patriotiſche Feier. Eine reizende patriotiſche Feier
veranſtaltete am Sonntag die Mädchenortsgruppe
vom Verein für das Deutſchtum im:
Aus=
land. Der Zweck des Abends war, die jungen
Mäd=
chen, die ſchon ſeit Beginn des Krieges für arme Kinder,
deren Väter hinausgezogen ſind, fleißig nähen und
arbei=
ten zu einem geſelligen Zuſammenſein zu vereinigen,
das, zwar ernſt und würdig, doch des Frohſinns der
Jugend nicht entbehrte. Den größten Verdienſt an dem
ſchönen Gelingen des Abends, zu dem auch Frau
Ober=
bürgermeiſter Dr. Gläſſing erſchienen war, hatte die erſte
Vorſitzende der Mädchenortsgruppe, Frl. M. Weitzel, wie
überhaupt der ſchöne Geiſt des Zuſammenhalts, der in
dem Verein herrſcht, von ihr ausgeht. Im Mittelpunkt
des Abends ſtand ein herrlicher Vortrag des Herrn
Pfar=
rers Marx, der ſeine jugendlichen Zuhörerinnen ermahnte,
den großen, tiefen Ernſt der Zeit recht zu erkennen und
nicht oberflächlich an ihr vorbeizutändeln. Die jungen
Mädchen ſollen helfen und dienen im Kleinen, wo ſich
ihnen Gelegenheit dazu zeigt, und dann auch mit dem
Frohſinn der Jugend die ſorgenden Mütter daheim
auf=
heitern. Drei Dinge ſollen ſie ſich vor allem zu eigen
Schmutz, Kälte und Näſſe ſchützenden Schloſſerkittel und
ſteigt auf die Brücke. Die Augen überfliegen ſein kleines,
doch ſtolzes und ihm liebes Reich, das er ſich in Jahren
eifrigen Dienens gewann. Sie ſehen auf Deck die
Ma=
troſen klar zum Leinenloswerfen. Von der
Kommando=
zentrale, in der beim Ingenieur die Befehlsleitungen für
die vielverzweigte Maſchinerie zuſammenlaufen, meldet
eine Stimme: „Maſchinen klar.” Alſo klappt’s. Der
Kommandant befiehlt: „Leinen los!“
Die Taue fliegen auf die Landungsbrücke. Der
Ka=
pitänleutnant ſpricht halblaut knappe Worte, die den
Rudergänger das Rad ſpielen laſſen. Stampfend nimmt
U 47 Kurs zum Auslaufen. Von den grauen
Nachbar=
ſchiffen winken ein paar Hände. Worte fliegen herüber
und laſſen die beiden Offiziere auf der Brücke lachend zu
den Mützen greifen. Es ſind Scherze, denn die junge
Waffe nimmt den Abſchied von Kameraden nicht tragiſch
und vergießt auch bei ihrer Rückkehr von Erfolgen, die
hart am Tod vorbeiführten, keine Rührungszähren. „
Will=
kommen alter Hammeltöter” grüßte ein Winkſpruch der
Schweſterſchiffe, als nach langer, ſelten mühſeliger Fahrt
und Verſenkung eines Hammelfleiſch nach England
tra=
genden Dampfers der Kommandant von „U 20” einlief.
Die Matroſen verſchwinden unter Deck. Auch die drei
Männer auf der Brücke ſchlüpfen für ein Weilchen in den
Turm, den das Waſſer des Außenhafens beſpült. Der
Kommandant läßt ein letztes Mal die Ente zur Probe
tauchen, fühlt ſie mit allen Maſchinen in ſeiner Hand, ſteigt
wieder empor und auf die Brücke. An größeren
Kriegs=
fahrzeugen fliegt die Zigarre vorbei. Ernſte Augen blicken
von dort auf den kleinen grauen Bruder, der ſo brav und
unverzagt, ſo flink und fröhlich feindwärts ſauſt. Die
Lippen auf den beſtückten ſchwimmenden Baſtionen
mur=
meln gute Wünſche:
Möge David den Goliath fällen!
Hinter den ſchweren Geſchützen rieſiger Linienſchiffe
ſcheint’s ein ungehener Wagnis, daß die Nußſchale ihren
Angriff vor des Feindes Meerestore tragen will. Aber
der Wind, der mit dem Ahnen von Frühling und Sieg
lau aus der Heimat weht, gibt dem kleinen grauen Bruder
Recht. Mitziehend trägt er Segen, Gruß und Liebe eines
ganzen Volkes, aber auch ſeinen frohen unbeugſamen
Willen zum Drauf und Dran, denn nach vorn und
Nord=
weſten bläht er ſteif die Flagge wie in harter Angriffsluſt.
Der Seegang nimmt zu. Schon rollend ſtampft „U 47½
zum Takt der Motoren am Feuerſchiff vorbei. Sein
Führer ſchwenkt die Mütze. Den letzten Gruß mit deutſcher
Heimat wechſeln die beiden Offiziere auf der engen Brücke,
blicken einmal noch zurück und dann ſtetig voraus. Ihre
Augen begegneten ſich dabei. Die Mienen ſind hart, die
Kinnladen kantig geworden. Aufpaſſen heißt’s jetzt.
Hinter jeder Welle mag der Tod oder die Gelegenheit, ihn
dem Feind zu ſchicken, liegen. Es iſt böſes, böiges
Wetter. Sie rüſten ihren Anzug für Sturm. Mag die
Fahrt ohne Unterbrechung zwei oder drei Tage dauern, ſie
werden ohne Kleiderwechſel wie ohne Schlaf auf Poſten
bleiben oder gar ſich ans Brückengeländer binden laſſen,
wenn Wehen und Wogen ſie in die Tiefe zu reißen drohen.
Der Dienſt der Führer der Waffe kennt keine Ablöſung
Wenn der Hunger ſich meldet und die Stunde der Mahlzeit
ſchlägt, laſſen ſie ſich gefüllte Teller auf die Brücke reichen
und haben über ungeſalzene Suppe ſelten zu klagen, weil
die ewig verliebte, ewig auch haſſende alte Sünderin
Nord=
ſce mit Spritzern die Speiſen würzt.
Der Kommandant verſucht gerade beim Mahl den
Teller wagerecht zu halten, als der das Doppelglas rings
um den Horizont drehende Wachhabende
backbord voraus eine Rauchfahne
meldet. Der Teller fliegt aus der Hand. Ein Befehlswort
des Kapitänleutnants läßt ein Glockenſignal ſchrillen. Da
rühren unten im Magen des Schiffes ſich die geübten
Hände der wohleinexerzierten Mannſchaft in Haſt, aber
auch ſteter und ſicherer Ruhe. Nie ruht das Auge des
Führers auf ſeinen Leuten bei den ſchwierigen
Hantie=
rungen, die ihn um Erfolg wie Schiff bringen können.
Da=
rum feiert auch auf der Nordſee Triumphe der alte
preu=
ßiſche Drill und die lange treue Friedensarbeit unſerer
Offiziere. Sie erzog den tapferen deutſchen Mann zu
einem Soldaten, der faſt führerlos an den Feind geſchickt
werden kann. Die Arbeit der Hände drunten läßt
gurgeln=
des Meerwaſſer in die Ballaſttanks rauſchen. Die drei
Männer auf der Brücke haſten in den Turm, der im Waſſer
verſinkt und nur das Sehrohr über die Oberfläche reckt.
Das Tiefenſteuer läßt der Kommandant dabei ſpielen.
Durch das Periſkop blickt er zum Horizont, der mit engerem
Kreis als vorher um ſein Schiffchen auf den Wellen liegt.
Darum heißt es warten auf den Dampfer, dem er ſich nicht
verraten will. Der Fremde könnte eine feindliche wie eine
neutrale Flagge führen und in beiden Fällen vielleicht
durch Funkſpruch von der Begegnung mit einem deutſchen
U=Boot erzählen. Das würde Schiffe feindlicher Nationen
zum Abdrehen und Flüchten veranlaſſen. Im Warten
öffnet der Kommandant den Stahldeckel vor einem
Turm=
fenſter. Wie lichter Smaragd glänzt die dicke Scheibe.
Grünlichblau wie der Wunderſchleier in Märchenhallen
dringt in die Zentrale ein Licht, wie es manche
Tropfſtein=
höhle erhellt. In Gottes Aquarium blickt das Auge durchs
Fenſter. Runde Quallen, die einen tellerflach, die anderen
wie zu einem Fingerhut gebogen, ſchleppen lange Fäden
auf und nieder. Fiſche klein und groß, ſchlank und plump
ſtreichen vorbei, flitzen mit flinker Wendung erſchrocken
ſeitwärts oder ſtarren dumm und frech mit offenem
er=
ſtauntem Maul aus großen Augen ins Fenſter des unter
Waſſer langſam ohne Schaukeln fahrenden Schiffchens.
Luftperlen rieſeln aus ihren breiten oder ſpitzen
Schnau=
zen, kriechen hurtig über den Rückenkamm zu den
Schwanz=
floſſen, löſen ſich und ſchießen pfeilgeſchwind nach oben.
Der Kapitänleutnant läßt den Stahldeckel wieder vor
die Scheibe ſchwingen. Das Leben in der Tiefe dünkt ihm
gar nicht übel. In die Gruft alles Seemänniſchen und
eine Schloſſerwerkſtatt glaubte er ſich geſchickt, als er vom
Torpedoboot zur Führung eines der älteſten grauen
Schiff=
chen berufen wurde. Beim erſten Tauchen ſchien das
vor=
geſchriebene Luftſchlucken und das Sauſen der Ohren unter
Atmoſphärendruck kein Vergnügen. Aber in der feierlichen
Stille des Kirchhofſchweigens der Tiefe, die kein Wogen
oder Toben des Meeres ſpürt, überkam ihn ein wohliges
Gefühl der Sicherheit. Wie in eine Wiege lernte er ſich
zum Schlummer mit dem Boot an des Meeres ſandigem
Buſen ſchmiegen. Und nun zeigte der Krieg das Boot.
nicht als die Gruſt des Seemanns, nein, als
Seemanns Meiſterſtück!
Die Kameraden auf den größeren Brüdern ſehnten ſich in
die ſchlanken Zigarren. Sogar ein Kapitän zur See, der
bald Admiral ſein dürfte, ſpielte neulich mit dem
Gedan=
ken, ſich um das Kommando eines kleinen Grauen zu
be=
werben. Begreiflich! Im Frieden mochte es ſchöner
ſcheinen, beim Licht der Sonne im Kampf mit jedes Tages
ewigem Feind, der See, Nerven und Muskeln zu ſtählen.
Aber der Krieg läßt das U=Boot auch im Ringen mit
fünf=
facher Uebermacht die alte Nordſee dort befahren, wo ſie
vor des Gegners weißen Kreidefelſen das grüne Blatt des
machen: mehr Ernſt, mehr ſoziales und mehr nationales
Bewußtſein, damit ſie ſich vor dem jungen tapferen
männ=
lichen Geſchlecht ſpäter nicht zu ſchämen brauchen. Es
folgten dann mehrere Muſikvorträge und während des
einfachen Abendeſſens erklang manches mit echter
Begei=
ſterung geſungene Lied. Zum Schluß fand noch eine
Verloſung ſtatt, zu der die jungen Mädchen ſelbſt reizende
Sachen gearbeitet und geſtiftet hatten. Der ſchöne Abend
dürfte in jedem der jungen Herzen einen Nachklang
ge=
funden und in jeder der Teilnehmerinnen das frohe
Ge=
fühl der Zuſammengehörigkeit geweckt und geſtärkt haben.
* Vortrag. Die fünfte Waffe, ſo meinten unſere
Gegner, ſei das furchtbarſte, bei ihnen zur höchſten
Voll=
kommenheit entwickelte Kampfmittel, in dem ſie uns
be=
deutend überlegen ſeien. Und es war gut, daß ſie in
die=
ſem Glauben waren; zeugt dies doch von einer Treue und
Verſchwiegenheit in den Kreiſen unſerer Flugzeug=, und
Luftſchiff=Techniker, wie ſie im deutſchen Volke nur allein
zu finden iſt. Wie gingen aber unſeren Gegnern die
Augen auf über deutſche Schaffenskraft und deutſchen
Er=
findungsgeiſt, als von den erſten Tagen des Monats
Auguſt ab unſere wohlbewaffneten Flugzeuge die leichten
franzöſiſchen Sportapparate in die Flucht ſchlugen und
ſpäter unſere Zeppeline engliſche Städte bombardierten
Auf Veranlaſſung des Vereins für Verbreitung von
Volksbildung wird Herr Dozent Fürſtenberg von der
Humboldt=Akademie in Berlin, ein in Darmſtadt
wohl=
bekannter, feſſelnd ſprechender Redner, die Entwickelung
des deutſchen Flugzeug= und Luftſchiffweſens am 8. März
im Kaiſerſaal unter dem Thema: „Die Entwickelung
der Luftſchiffahrt und ihre Bedeutung für
den Krieg” bis zum heutigen Stand der Flugzeug=
und Luftſchiff=Technik behandeln. Er wird im 1. Teil
ſeiner Ausführungen die verſchiedenen Syſteme der
Flug=
zeuge eingehend beſprechen und zum beſſeren Verſtändnis
die einzelnen Apparate mit farbigen Lichtbildern
veran=
ſchaulichen, um ſchließlich auf die Leiſtungen der jetzigen
Flugapparate und ihre Bedeutung für den Krieg
überzu=
gehen. Im 2. Teil des Vortrags beſpricht dann der
Red=
ner die Entwickelung der Luftſchiffe, ihre einzelnen
Syſteme, die franzöſiſchen Luftkreuzer Zeppelins
gewal=
tige Arbeiten, Schütte=Lanz uſw. und wird den Hörern
viel Neues und bisher Unbekanntes durch Wort und Bild
vor Augen führen, um zum Schluſſe Die deutſche
Luft=
ſchiff=Flotte im Kriege” zu ſchildern. (Näheres im
Anzei=
genteil.)
— Vortrag über die Kriegsanleihe. Auf den morgen
(Mittwoch) abend im Kaiſerſaal ſtattfindenden
Vor=
trag des Herrn Direktors Geheimen Finanzrat Baſtian
über die Kriegsanleihe wird hiermit nochmals
aus=
drücklich hingewieſen. Da es die vaterländiſche Pflicht
eines jeden Deutſchen iſt, nach ſeinen Kräften zu dem
vollen Erfolg der neuen Anleihe beizutragen, darf wohl
reges Intereſſe für die in dem Vortrag zur Erörterung
gelangenden Fragen vorausgeſetzt und ein ſtarker Beſuch
erwartet werden.
* Im Gemeindehaus der Johannesgemeinde fand
Sonntag abend eine Beſprechung für Gemeindemitglieder
über „Hauswirtſchaftliche Pflichten in der
Kriegszeit” ſtatt, in der Herr Stadtverordneter
Sani=
tätsrat Dr. Noellner die von genauerer Sachkunde
und von geſundem Verſtändnis für die Möglichkeiten des
hauswirtſchaftlichen Lebens zeugenden Darlegungen gab,
die allſeitig dankbar aufgenommen wurden und die den
Ausgangspunkt einer regen Debatte bildeten.
* Taubſtummengottesdienſt findet nächſten Sonntag,
den 7. d. M., nachmittags 2 Uhr, zu Darmſtadt im
Ge=
meindehaus, Kiesſtraße 17, ſtatt. Wegen eines
Bahnfahrt=
ausweiſes wolle man ſich an Pfarrer Kleberger in
Darmſtadt wenden.
Das Eiſerne Kreuz im 18. Armeekorps.
* Frankfurt a. M., 1. März. Im Verbande des
18. Armeekorps wurden u. a. ausgezeichnet mit dem
Eiſernen Kreuz 1. Klaſſe: Major v. Neidhardt, Inf.=
Regt. 115, Major Hertzberg, Kom. d. Pion. d. 18.
Armee=
korps, Major Martens, 2. Adj. d. Gen.=Kommandos d.
18. A.=K., Hauptmann Wichert (Felix), Inf.=Regt. 117.
Mit dem Eiſernen Kreuz 2. Klaſſe:
115. Landw.=Inf.=Regt.: Fähnrich v. d.
Wenſe, Vizefeldw. Heberer, U.=O. Jungmann (3.), U.=O.
Schwermann (7.), Gefr. Bergerhoff (8.), Off.=Stellv. Buck
(10), Reſerviſt Schring (12.), Gardefüſil. Göbel (M.), Off.=
Stellv. Weiß (5.), U.=O. d. Reſ. Waldmann (5.), Serg.
d. Reſ. Urban (10.), U.=O. Böcke (11.), Gefr. Hamm (11.),
Serg. d. Reſ. Krämer (8.), U.=O. Fiſcher (9.), Off.=Stellv.
Beck (12.), Gefr. d. Reſ. Schuhmacher (3.), U.=O. d. Reſ.
Schiller (2.), Vizef. Keller (6.), Gefr. d. Reſ. Fey (6.)
U.=O. d. Reſ. Avemarie (7.), Gefr. Meske (9.), Gefr.
Win=
ter (L.), Reſerviſt Weil, (4.), Kriegsfreiw. Rehwald (2.)
Off.=Stellv. Trier (L.).
116. Infanterie=Regiment: Leutn. d. Reſ.
Gabcke, Leutn. d. Reſ. Rohde, Feldw. Wolf (2.), Vizef.
Pfeifer (2.), Vizef. Schön (7.) U.=O. Krauskopf (L.),
U.=O. d. Reſ. Medenbach (4.), U.=O. d. Reſ. Ludwig (5.)
U.=O. Karlä (10.), Gefr. Steitz (7.), Gefr Ludwizak (9.)
Gefr. Kohl (M.), Gefr. Befort (M.), Musk. Schmitt II.
(4.), Reſ. Becker II. (6.). Reſ. Krug (10.), Reſ. Dickel (12.)
Kriegsfrw. Schwenzer (12.), Stabsarzt Zang, San.=Vizef
Wartzak (L.), San.=U.=O. Häusler (8.), San.=U.=O. Diek
(11.), San.=U.=O. Schäfer (M.), Krankenträger Gerbig (4.)
Vizef. Speer (3.), Musk. Ihm (M.).
117. Infanterie=Regiment: Off.=Stellv.
Höbel (7.), Off.=Stellv. Kuhn (6.), Off.=Stellv. Schmittn
(9.). U.=O. d. Reſ. Büttner (10.), U.=O. Müller (4.), U.=O.
d. Reſ. Urban (8.), U.=O. d. Reſ. Ball (7.), Vizef. v. Sohl
(5.), Gefr. d. Reſ. Zollinger (10.), Gefr. Hellenkamp (L.)
Gefr. Kopp (4.), Gefr. Kraus (5.), Lt. d. Reſ. Kempf,
U.O. Berwald (6.), U.=O. Krämer (11.), U.=O. d. Reſ
Lipp (M.), U.=O. Weſp (11.), Gefr. Ruffim (4.), Hauptm.
Lambert, Vizef. Klimmer (L.), Waffenmeiſter Klett,
Zahl=
meiſter Traetow, Zahlmeiſter Mühlhauſen Musk. Egger
(2.), Musk. Kralemann (3.), Gefr. d. Reſ. Fleck (L.), Gefr
Zahn (6.)
118. Infanterie=Regiment: Fähnrich Druſchki
(12.), Feldw. Staab (7.), Vizef. Zahn (2.), U.=O. Steiner
(12.), U.=O. Müller (2.), U.=O. Bötticher (4.), Gefr. Chriſt
(9.), Musk. Menger (7.), Vizef. Dettweiler (M.), U.=O.
Hickel (8.), U.=O. Ickenroth (6.), Einj.=U.=O. Raab (L.),
Musk. Will (10.), Reſ. Schlegelmilch (10.), Musk. Laven
(2.), Lt. d. Reſ. Stauffer, Lt. d. Reſ. Gerard, Lt. d. Reſ
Irmer, Feldw.=Lt. Kratz (10.), Feldw.=Lt. Fauſt (8.)
Einj.=Gefr. Pauſe (3.), Kriegfrw. Barſchfeld (11.), Vizef
Kara (11.), Vizef. Dienald (5.). U.=O. d. Reſ. Groſch (5.)
Reſ. Schrauth (6.), Wehrm. Wagner. (12.), Tromp.=Serg.
Rieß, Drag.=Regt.6 (5.), Dragoner Alletzhäuſer, Drag.=
Regt. 6 (3.), Dragoner Klein I., Drag.=Regt. 6 (5.).
25. Fußart.=Regiment: Tromp. Elwert (2.),
Vizewachtm. Faſterling (2.), U.=O. Beyer (4.), Gefr.
Nel=
gen (1.), U.=O. d. Reſ. Rau (1.), Vizewachtm. Baur (6.),
U.=O. Brenner (3.), Lt. d. Reſ. Naumann, Feldw.=Lt.
Sandmann, Lt. d. Reſ. Stinzing, Lt. d. Reſ. Rahmdohr,
Lt. d. Landw. Reitz.
61. Fußart.=Regiment: Gefr. d. Reſ. Elbrecht
(St.), U.=O. d. Reſ. Sigel (1.), Gefr. d. Reſ.
Brettſchnei=
der (4.), U.=O. d. Reſ. Werner (5.), Lt. d. Landw.
Klee=
berger (2.), Gefr. Röhrig (2.), Vizewachtm. d. Reſ. Huff
(4.), Aſſiſtenzarzt d. Reſ. Dr. Pöllot (1.), Stabsvet.
Zeu=
mer (2.), Vizewachtm. Heil (6.), Waffenmſtr. Groß (1.)
Sergt. Dingeldein (1.), Vizef. Silbereiſen, Pionier=Batl.
21 (2.), Pionier Seibert, Pion.=Batl. 21 (2.), U.=O. Zeber,
San.=Komp. 2, Pion.=Gefr. Körner, Div.=Br.=Tr. 25
Trainfahrer Groll, Div.=Br.=Tr. 25, Vizef. Konder, Pion.=
Batl. 21 (2.), Pionier Faulſtich, Pion.=Batl. 21 (2.).
Munitions=Kolonne: Hauptm. d. R. Gaßner
Hauptm. d. R. Brill, Hauptm. d. R. Scriba, Hauptm. d.
L. I Spamer, Gefr. d. L. II Braun, Gefr. d. L. II Uebel.
Train=Abteilung 18: Ltn. d. Reſ.
Weſternbur=
ger, Ltn. d. R. Bocks (Max), Ltn. d. R. Diehl, Ltn. d. R.
Bellinger. Korpsbr.=Train: Ltn. d. R.
Grundber=
ger, Feldw. Reinecke. Korpsfernſprecher=Abt.:
Unteroffz. d. R. Stenger, Unteroffz. Trappe, Unteroffz. d.
R. Emmerich. Feldgendarmierietruppe:
Ober=
gend.=Wachtmſtr. Dehne, Obergend.=Wachtmſtr. Bremer,
Obergend.=Wachtmſtr. Lüllemenn, Stabsarzt Dr. Boenſel,
Feldlaz. 6, Unterarzt d. L. I. Dr. Kunze, Feldlaz. 5,
Feld=
unterarzt Roſenthal, Feldlaz. 11, Feldlaz.=Unterinſp. Kolle,
Ober=Apotheker d. R. Brues, Feldlaz. 4, Feld.=Int.=Sekr.
Illies, Feld=Intendantur d. 18. A.=K., Feld=Int.=Sekr.
Hoffmann, Feld=Intendantur d. 18. A.=K., Ltn. d. R. von
Bethmann, Inf.=Regt. Nr. 116, Ltn. d. R. Willett, Fußart.=
Regt. 63.
Arheilgen, 1. März. (Unſere
Gemeinde=
ſchule) wurde zu Beginn des laufenden Schuljahres
von 1413 Kindern (691 Knaben und 722 Mädchen) beſucht.
Der Konfeſſion nach waren 1352 evangeliſchen, 59
katho=
liſchen und 2 iſraelitiſchen Bekenntniſſes. Die Kinder
wur=
den in 27 Klaſſen unterrichtet. Es kommen alſo auf eine
Klaſſe im Durchſchnitt 52 Schüler. Zu Beginn des
Schul=
jahres waren hier 29 Lehrkräfte tätig, und zwar: 1 Haupt=
lehrer, 15 Lehrer, 3 Lehrerinnen, 5 Schulverwalter,
3 Schulverwalterinnen und 2 Handarbeitslehrerinnen.
Von den männlichen Lehrkräften ſind durch den Krieg
7 zum Militä. einberufen worden. Die Fortbil= für die männliche Jugend wurde von rund
210 Schülern beſucht. Es waren 5 Klaſſen errichtet. Der
Unterricht wurde in der Zeit von 5 bis 7 Uhr nachmittags
an 3 Wochentagen zu je 2 Stunden erteilt. Für die
weib=
liche Jugend wird zur Zeit ein 6wöchentlicher
Haushal=
tungskurſus abgehalten, der von 18 Schülerinnen beſucht
wird.
Pfungſtadt, 28. Febr. (Kriegsauszeich=.) In den letzten Tagen wurden mehrere
Krie=
ger aus unſerem Städtchen für ihre im Kampf mit den
Ruſſen bewieſene Tapferkeit ausgezeichnet. Es ſind dies
der Landſturmmann Heinrich Pfannenſchmidt und der
Vizefeldwebel Georg Krämer. Erſterem wurde das
Eiſerne Kreuz und letzterem die heſſiſche
Tapferkeits=
medaille verliehen. Die letztere Auszeichnung wurde auch
dem Reſerviſten Georg Liebig zuteil. Der ſchon vor
län=
gerer Zeit mit der Tapferkeitsmedaille bedachte Philipp
Nickel, Reſerviſt im Infanterie=Regiment Nr. 115,
fand=
bei den letzten Kämpfen in Frankreich den Heldentod. Von
ſeinen Kameraden wurde er wegen ſeines oft bewieſenen
mutigen Draufgehens nur „der Tapfere” genannt. Auf
Wunſch mehrerer Pfungſtädter Krieger wurde ihnen eine
größere Anzahl Spielkarten ins Feld geſandt, — Die
hie=
ſigen Spiel= und Turnplätze werden ſicherem Vernehmen
nach zu Beginn des Frühlings mit Frühkartoffeln
beſtellt werden, ſoweit ſie ſich hierfür eignen. — (Die
geſtrige außerordentliche
Gemeinderats=
ſitzung) hatte folgende Tagesordnung: 1. Umroden von
Waldboden, 2. Berichterſtattung über den Ankauf von
Kar=
toffeln, 3. Brotverſorgung.
Groß=Gerau, 1. März. (Ankauf der
Kartoffel=
vorräte durch die Stadt.) Der hieſige
Gemeinde=
rat faßte den Beſchluß, die geſamten Kartoffelvorräte in
der Stadt, ſoweit ſie nicht für den eigenen Bedarf
erforder=
lich ſind, zu den feſtgeſetzten Höchſtpreiſen anzukaufen. Im.
Falle die Abgabe der Kartoffelvorräte nicht in genügender
Menge erfolgt, ſoll zur Beſchlagnahme geſchritten
werden.
Mainz, 1. März. (Hindenburgs Dank.) In
einem Schreiben an den Verein ehemaliger 118er ſprach
Generalfeldmarſchall von Hindenburg ſeinen herzlichſten
Dank für die ihm vom Reinertrag eines von dem Verein
veranſtalteten Hindenburg=Abends überwieſene Spende
von 800 Mark aus. — (Taſchendiebe.) Ein
Schuh=
nacher ſaß am Samstag abend in einer Wirtſchaft der
Rentengaſſe und ließ ſeinen Wochenlohn mehrmals ſehen
Alsbald hatte er Frauengeſellſchaft neben ſich. Als er
ſpäter nach ſeinem Portemonnaie ſah, war es mit 30 Mark
verſchwunden.
Mainz=Mombach, 1. März. (Spurlos
ver=
ſchwunden.) Seit 23. Februar iſt der hieſige 53jährige
Landwirt Balthaſar Viktor V ſpurlos verſchwunden.
Viktor hat zwei Söhne im Feld, der dritte Sohn iſt
kürz=
lich eingerückt. Viktor litt in letzter Zeit an Schwermut
und dürfte ſich ein Leid angetan haben.
Mainz=Kaſtel, 1. März. (Leichtſinniger Schütze.)
Als am Samstag nachmittag eine hieſige Frau an
einem Haus in der Schwanengaſſe vorbeiging, ertönte ein
Schuß und ging ihr die Kugel in die rechte Seite. Die
Verletzte kam in ärztliche Behandlung. Der Schuß war
aus einem Florbertgewehr erfolgt. Der Täter konnte bis
jetzt noch nicht ermittelt werden. — (
Selbſtmordver=
ſuch.) Am Samstag vormittag 12 Uhr ſprang die auf der
Amöneburg wohnende 46jährige Frau des Taglöhners
Valentin Maier mit ihrem 2jährigen Knaben in den
Rhein. Drei vorübergehende Arbeiter, die das Drama mit
anſahen, ſprangen ſofort der Unglücklichen nach und
ret=
teten ſie mit ihrem Kinde. Sie brachten ſie ſofort auf die
Polizeiwache. Nach ihren Angaben ſind
Familienverhält=
niſſe an ihrem Unglück ſchuld.
Worms, 1. März. (Jugendliche Einbrecher.)
Mitte dieſes Monats wurden durch Einbruch zur
Nacht=
zeit aus verſchiedenen Schaukäſten in der Kaiſer Wilhelm=
und Kämmererſtraße eine Partie Waren geſtohlen. Als
Täter wurden inzwiſchen drei Bürſchchen im
Alter=
von 14—17 Jahren aus Offenbach a. M. ermittelt
und in Impflingen (Pfalz) feſtgenommen. Die
ge=
ſtohlenen Sachen wurden zum Teil zuſtande gebracht.
(Selbſtmord.) Auf dem hier vor Anker liegenden
Kahn „Frankenbergia” hat ſich vorgeſtern nachmittag ein
30 Jahre alter, verwitweter Schiffer anſcheinend aus
nich=
tigen Gründen erſchoſſen.
Hamm, 1. März. (Ein größeres
Schaden=
feuer) entſtand in dem Anweſen des Korbmachers Krehs.
Lorbeers oder — kein ſchlechterer Soldatenſchmuck — die
Immortellen für gefallene Helden trägt!
„Der Dampfer, Herr Kapitänleutnant,” meldet der
Wachhabende, und fügt hinzu: „ein Holländer.‟ Der
Kommandant ſpäht durch das Sehrohr. Funken kann der
Fremde nicht und iſt nach dem Feſtland unterwegs. Alſo
mag „U 47‟ auftauchen. Vergrößert doch die hohe
Ueber=
waſſergeſchwindigkeit den Aktionsradius. Das Tauchen
aber verlangſamt die Fahrt und verbraucht elektriſche
Kraft. Sie dient dem Kampf. Darum knauſern unſere
U=Bootskommandanten wie Geizhälſe mit ihr. Sie und
ihre Leute frieren und darben, damit ſie zu unſerem Nutzen
Schaden und Tod in den Feind tragen können. Für
Wochen ſind die Boote in grimmiger Winterkälte
unter=
wegs geweſen. Ihre elektriſch geſpeiſten Oefen wurden
faſt niemals gewärmt. In kalten, feuchten Stahlkammern
wacht und ſchläft die Beſatzung, um elektriſche Kraft für
den Kampfzweck zu ſparen. Die Glieder ſind ſteif und die
Zähne klappern, aber über des Kadavers Behagen muß ein
Höheres, muß Deutſchland über alles gehen. Oft eſſen
dann die Frierenden kalt, damit der winzige Herd keine
Elektrizität verzehrt. Von Leib und Mund ſparen ſie ſich
ſo die Kraft, die uns Sicherheit und Erfolge bringt, die
vielleicht wieder die Hochſtraßen des Meeres öffnet und
dann unſeren Magen füllt. Daran ſollten denken die
Toren und Närrinnen, die des Bäckers Laden um Kuchen
ſtürmen!
Zweieinhalb Tage und zwei Nächte dauert
jetzt die Fahrt.
Eine treibende Mine wird erſpäht und zu Nutzen
friedfertiger Schiffahrt durch das Feuer aus
Maſchinen=
gewehren zum Explodieren gebracht. Dann wird es
wie=
der Abend und auch der Kommandant müde. Die
Ballaſt=
tanks füllend, legt er ſich in ſeine ſandige Wiege, um
aus=
zuſchlafen. Auch die Mannſchaft hat’s nach hartem Dienſt
nötig, obwohl darauf gehalten wurde, daß die wachfreie
Hälfte ſich ſtets zum Schlummern in die Kojen legte. Ein
ſchlafender Menſch verbraucht vom koſtbaren Sauerſtoff
weniger als ein wachender. Darum muß der deutſche
Ma=
troſe fürs Vaterland nicht nur zu kämpfen und nach der
in Eiſenbahnwagen angehefteten Vorſchrift von
Linien=
kommandanturen zu ſchweigen, ſondern auch — zu pennen
verſtehen. Doch das Verlangen nach Anregung und
Zer=
ſtrenung heiſcht für ein halbes Stündchen ſein Recht. Das
Grammophon knarrt, und vielleicht macht die Bordkapelle
Muſik. An Inſtrumenten gibt es allerhand, denn zwiſchen
Matroſenlippen wird ein alter Haarkamm und ein Blatt
Kloſettpapier zur leidlichen Mundharmonika. Daß auch
ſonſt der fröhliche Humor der Mannſchaft nicht verſagt,
ſehen wir am nächſten Morgen. Nachdem der
Komman=
dant durch das Sehrohr vorſichtig nach verdächtigen
Fahr=
zeugen ausſpähte, läßt er die Ballaſttanks auspumpen und
„U 47‟ auftauchen. Die See iſt glatt, als der Rudergänger
den Deckel vom Turmluk öffnet. Mit den Beinen
bau=
melnd ſetzt ſich der Kommandant auf den Rand des Turms
und trinkt behaglich in tiefen Zügen trüben Kaffee und
klare Gottesluft. Immer noch iſt nichts zu ſehen, und auch
die Beſatzung darf Beſſeres als den Geruch von
Maſchinen=
öl atmen. Die Leute kommen an Deck. Ein Matroſe trägt
einen ungemein ſauber und ſorgſam in Oelpapier ver
packten Kaſten. Vielleicht iſt es eine Liebesgabe, die nicht
zu oft auf U=Boote gelangt, und darum des
Kommandan=
ten Intereſſe weckt. Da iſt der Kerl toll geworden?
Er will das Paket über Bord werfen. Schulze, her mit
dem Kaſten!” Von Ohr zu Ohr grinſend kommt der
Ma=
troſe.
„Was iſt darin, Schulze?”
„Die alten Knochen vom geſtrigen Fleiſch, Herr Kapi
tänleutnant!“
Und der Kommandant lieſt die Aufſchrift:
Seiner Exzellenz dem Herrn Miniſter
Grey in London.
Die Adreſſe zeigt, wie geſund unſer Mann vor dem
Maſt zu denken verſteht. Sein Grimm gilt nicht dem
Schwätzer Churchill, deſſen Wortfechtereien Deutſche mit
Achſelzucken abtun können, ſondern dem heuchleriſchen
Meiſter britiſcher Intrige.
Ein neuer Tag des Spähens, Lauerns und Verſteckens
beginnt mit der Weiterfahrt. Er wird lang, denn vom
klaren Himmel ſcheint abends der Mond. Darum kommt
vielleicht Gelegenheit, es „U 24” nachzutun. Das Boot
fuhr um Silveſter der Heimat fern. Vor einer Stunde
und 40 Minuten hatte das neue Kriegsjahr begonnen, als
Kapitänleutnant S. über ſilberhellen Wellen einen fernen
Schatten ſah. Er wußte nicht, das vor einer Stunde und
40 Minuten drei Kameraden ihre Gläſer hebend ihm ein
engliſches Kriegsſchiff „gewünſcht” hatten. So lange
brauchte der Wunſch, m übrr d Norsſee zu Kegen.
Dann ward aus dem Schatten auf ſilberhellen Wogen der
„Formidable‟ Die Glocken ſchrillten ihr Alarmſignal=
Unten traten alle Leute der Beſatzung auf ihre Poſten.
„Fertig zum Schuß!” befahl der Kommandant, und zielte.
Ohne Atem hörte auf das Kommando „Los!” die
Be=
ſatzung das Torpedo aus dem Rohr rauſchen. Lautloſe
Lippen zählten ohne ſich zu bewegen in Spannung, bis
die Laufzeit des Geſchoſſes verſtrichen war. Einen
dump=
fen Knall trug das Waſſer laut und vernehmlich durch die
Stahlwände. Der Brite war getroffen. Ein Hurra löſte
die zuſammengepreßten Lippen und „Es brauſt ein Ruf
wie Donnerhall” knarrte jubelnd das Grammophon. So
ſchickte „U 24‟ Britannien den Neujahrsgruß der deutſchen
Flotte.
Wenn „U 47‟ Aehnliches leiſtet, werden den Erfolg
nur die drei Männer in der Zentrale ſchauen.
Die junge Waffe kämpft ohne zu ſehen.
Der heutige Kommandant von „U " entließ einſt einen
tüchtigen Matroſen zur Reſerve und fragte, ob er einen
Wunſch für die letzte Tagesfahrt habe. Jawohl, Herr
Kapitänleutnant, ich möchte vor dem Ausſcheiden ein
ein=
ziges Mal aus dem Boot die Oberfläche des Waſſers durch
das Sehrohr geſehen haben.‟ Dem Führer kam zum
Be=
wußtſein, wie die Leute ihren Dienſt verſehen. Sein
Er=
lebnis ſprach ſich unter den Offizieren der Waffe herum
und ſie rufen nun ihre Untergebenen ans Sehrohr oder
laſſen ſie, wenn es möglich, auch das Sinken eines
getrof=
fenen Fahrzeuges ſchauen. Dabei hob ein am Bug
ver=
wundeter britiſcher Frachtdampfer im Erſaufen neulich das
Heck. Senkrecht wollte er in die Tiefe ſchießen, aber
zau=
derte noch. „Ach Jotte doch, Herr Kapitänleutnant,” bat
ein Matroſe, „wollen wir ihm nicht hinten rauf auchn
einen jeben!“
Die blinde Waffe könnten wir die neueſte nennen.
Ihre Männer ſehen weder den Tod, den ſie tragen, noch
das Verderben, das ihnen droht. Doch der Führer auf der
engen, von Wogen überſpülten Brücke muß mit den
Ner=
ven die Augen des Jägers haben. Er ſieht für dreißig
und wagt, gewinnt oder verſpielt für ſie. Der Kampf der
Waffe iſt lauernd. Gottesluft und Sonnenlicht ſcheint ſie
zu ſchenen, wenn ſie den Gegner aus dem Verſteck
ſchleicht. Aber nur heimlich, nicht heimtückiſch iſt
Kampf, weil er den vollen Einſatz des Lebens von Schiff
usd Beſatzung heiſcht.
Otto v. Gottberg.
Das Feuer nahm bald großen Umfang an, ſodaß die
Scheune mit allen Vorräten vollſtändig niederbrannte.
Das Vieh konnte noch im letzten Augenblicke gerettet
wer=
den; auch gelang es, das bedrohte Wohnhaus vor dem
Feuer zu ſchützen. Der Beſitzer erleidet beträchtlichen
Schaden, da er nur niedrig verſichert iſt.
Reich urd Ausland.
Frankfurt, 1. März. (Im Streit erſtochen.) In
der Saalgaſſe hat der Maurer Fröhlich in der
ver=
gangenen Nacht den Fuhrmann Herrlein durch einen
Stich in die Bruſt ſo ſchwer verletzt, daß Herrlein kurze
Zeit darauf verſtarb. Fröhlich befand ſich in dem
Glauben, daß er Herrlein gegenüber Grund zur
Eifer=
ſucht habe. Als Herrlein die Haustür aufſchließen
wollte, zog Fröhlich plötzlich ein Meſſer aus der Taſche
und brachte ſeinem Gegner einen tiefen Stich in die
linke Bruſtſeite bei. Der Geſtochene ſtürzte zu Boden,
während der Täter flüchtig ging. Nach der Anlegung
eines Notverbandes wurde Herrlein nach dem Städtiſchen
Krankenhaus verbracht, wo er kurz nach ſeiner
Ein=
lieferung verſtarb. Eine große Schlagader war dicht
oberhalb des Herzens getroffen worden und hatte eine
Verblutung herbeigeführt. Der Täter konnte kurze Zeit
darauf verhaftet werden.
Würzburg, 1. März. (Unfall.) Das Arnſteiner
Poſtauto fuhr des Nachts bei Einſiedel in einen Graben
Zehn Perſonen wurden verletzt, darunter vier ſchwer.
Leipzig, 1. März. (Spionageprozeß.) In dem
Spionageprozeß Berna vor dem Reichsgericht wurde
heute nachmittag das Urteil verkündet. Lukas Berna
wurde wegen fortgeſetzten Verrats militäriſcher
Geheim=
niſſe zu 6 Jahren Zuchthaus, Leo Berna wegen des
gleichen Verbrechens und wegen Beihilfe zum verſuchten
Verrat in zwei Fällen zu 8 Jahren Zuchthaus
ver=
urteilt und gegen jeden auf 10 Jahre Ehrverluſt und
Zu=
läſſigkeit der Stellung unter Polizeiaufſicht erkannt. Lukas
Berna war in Baſel jahrelang Vermittler des franzöſiſchen
Nachrichtenbureaus in Belfort, Leo Berna war als Spion
tätig. Ein Gendarmeriewachtmeiſter, der um Nachrichten
angegangen wurde, lieferte mit Genehmigung der
Behör=
den den Angeklagten längere Zeit hindurch irreführende
Nachrichten und ſchwächte dadurch die Schädlichkeit der
Spionage ab, bis es gelang, die Angeklagten zu faſſen.
Seegefeld (Neumark), 1. März. (Brandunglück.)
Auf unaufgeklärte Weiſe geriet die einſam gelegene
Förſterei Tannenſpring in Brand. Zwei Knaben und ein
Mädchen ſind in den Flammen umgekommen.
Wien, 27. Febr. (Bilderdiebſtahl.) Im Palais
im neunten Bezirk wurden heute nacht aus dem wohl
verwahrten Muſikzimmer ſieben koſtbare Bilder
im Werte von über ¾ Million Kronen auf rätſelhafte
Weiſe geſtohlen, nachdem ſie aus dem Rahmen
ge=
ſchnitten worden waren. Die Polizei hat umfaſſende
Erhebungen zur Aufklärung des aufſehenerregenden
Diebſtahls eingeleitet.
Wien, 1. März. (Der Bilderdiebſtahl.) Die
Polizei verhaftete den Urheber des am 27. Februar
ge=
meldeten großen Bilderdiebſtahls. Der Täter iſt
ein entlaſſener Kammerdiener des beſtohlenen
Kunſtſamm=
lers und Advokaten Kranz. Sämtliche Bilder im Werte
von über 250000 Kronen ſind wieder aufgefunden.
Rom, 28. Febr. (Schreckenstat eines
Wahn=
ſinnigen.) In dem durch das letzte Erdbeben halb
zer=
ſtörten Städtchen Cucculla beging ein
Wahnſin=
niger eine furchtbare Bluttat. Staatsingenieure wollten
ein baufällig gewordenes Haus niederlegen. Hierüber
wurde der Beſitzer des Hauſes ſo erregt, daß er einen
Ingenieur, einen Polizeikommiſſar, zwei Karabinieri und
eine Dame durch Revolverſchüſſe tötete. Darauf
verbarri=
kadierte er ſich in ſeinem Hauſe, das von der Polizei
be=
lagert wird.
Lyon, 28. Febr. (Exploſion.) Nouvelliſte meldet
aus Béthune: Vorgeſtern nacht fand eine ſtarke
Explo=
ſion bei den Bergwerken von Bruay ſtatt. Das
Sprengſtofflager des Bergwerksbetriebes ſoll in die
Luft geflogen ſein. Die Exploſion, die durch die
Un=
vorſichtigkeit eines Nachtwächters entſtanden ſein ſoll
wurde in einem Umkreis von 14 Kilometern gehört.
Zwei Tote wurden bis jetzt geborgen, doch ſoll ihre
Zahl noch bedeutend größer ſein.
Die Kartoffelverſorgung.
* Berlin, 1. März. In den Kreiſen der
groß=
ſtädtiſchen Bevölkerung und der Bewohner größerer
In=
duſtriegebiete machte ſich in letzter Zeit eine gewiſſe
Be=
ſorgnis über das Anziehen der
Kartoffel=
preiſe geltend, ſowie auch über die an verſchiedenen
Orten aufgetretene Knappheit an Kartoffelvorräten.
Da=
bei bildete die Erhöhung der für den Verkauf durch
Pro=
duzenten feſtgeſetzten Höchſtpreiſe, welche durch die
Bun=
desratsverordnung vom 15. Februar erfolgte,
verſchiedent=
lich einen Gegenſtand zu Angriffen. Hierbei iſt
über=
ſehen, daß nur ein Preis, welcher höher als der Ver=
fütterungswert der Kartoffel liegt, die Verſorgung des
Marktes mit Speiſekartoffeln gewährleiſten kann. In der
Zeit, welche erfahrungsgemäß für das Angebot der
Speiſekartoffeln die ungünſtigſte iſt, weil der Landwirt
wegen der Froſtgefahr die Mieten noch nicht öffnen kann,
werden ſelbſt die erhöhten Preiſe Stockungen auf dem
Kartoffelmarkte nicht völlig ausſchließen können. Um die
infolge der Jahreszeit beſchränkten Zufuhren nicht völlig
nach anderen Gegenden abzulenken, wo noch keine oder
höhere Preiſe für den Kleinhandel beſtanden, mußten
deshalb vorübergehend auch vom Oberkommando in den
Marken die feſtgeſetzten Höchſtpreiſe für den Kleinhandel
aufgehoben werden, ſo daß in den letzten Tagen
verſchie=
dentlich über ſehr hohe Kartoffelpreiſe Klage geführt
wurde. Wenn aber vorübergehend einmal höhere Preiſe
eintreten, ſo iſt dieſer Zuſtand dem Stocken der geſamten
Kartoffelzufuhr immer noch vorzuziehen. Es beſteht, wie
zuverläſſig mitgeteilt wird, kein Grund zu der
Be=
fürchtung, daß Mangel an Speiſekartoffeln
im Lande Anlaß zu Kartoffelknappheit der
letzten Tage gegeben habe. Die demnächſt
ſtattfin=
dende Beſtandsaufnahme der Vorräte wird in
dieſer Richtung völlige Gewißheit und Beruhigung
ſchaf=
fen. Die Art der Ware bringt es mit ſich, daß die von
ver=
ſchiedenen Seiten in Vorſchlag gebrachte allgemeine
Be=
ſchlagnahme von Kartoffeln nicht zum Ziele gleichmäßiger
Verſorgung führen kann. Die Lagerung in großen
Men=
gen iſt undurchführbar. Wer Kartoffeln zwecks
Weiter=
veräußerung kauft, muß auch das Riſiko für Transport=
und Lagerung am Verkaufsorte übernehmen. Die
Aus=
ſchaltung des an der Erhaltung der Ware perſönlich und
geſchäftlich intereſſierten Händlers würde nicht die
Ver=
ſorgung der Städte mit Kartoffeln ſicherſtellen, ſondern
große Vorräte dem Verderben ausſetzen. Es bedarf nicht
des Hinweiſes, daß bei der abgeſchloſſenen wirtſchaftlichen
Lage unſeres Vaterlandes dies unter allen Umſtänden
vermieden werden muß. Sollten ſich an einzelnen Orten
weiterhin dauernde Schwierigkeiten in der
Kartoffelver=
ſorgung herausſtellen, ſo ſind die Behörden angewieſen,
im Einzellfalle von der im
Höchſtpreis=
geſetze vom 4. Auguſt 1914 (Faſſung vom 19. Dezember
1914) vorgeſehenen Befugnis der
Enteig=
nung zugunſten der betroffenen
Gemein=
den Gebrauch zu machen. Es darf aber erwartet
werden, daß mit Eintritt wärmerer Witterung ſich auch
auf dem Kartoffelmarkte wieder normale
Verhältniſſe einſtellen.
Erdbeben.
Jugenheim, Erdbebenwarte, 1. März,
vorm. 11 Uhr. Am 28. Februar, abends nach 8 Uhr, wurde
ein ſtärkeres Fernbeben aus 9500 Kilometer
Ent=
fernung aufgezeichnet. Der Anfang war 8 Uhr 11 Min.
55 Sek. Die Sekundär=Wellen folgten 8 Uhr 22 Min.
30 Sek., das Maximum 8¾ Uhr. Scheinbar handelt es
ſich um ein Beben in Japan.
* Hohenheim (bei Stuttgart), 1. März. Geſtern
abend wurde von unſeren Inſtrumenten ein ziemlich
ſtarkes Fernbeben aufgezeichnet. Der Herd liegt in
einer Entfernung von 9400 Kilometer (vielleicht in
Ja=
pan), der erſte Vorläufer traf hier faſt genau um 8 Uhr
12 Min. ein, um 8 Uhr 49 Min. erfolgten die
Haupt=
ausſchläge.
Die Eröffnung der Weltausſtellung
in San Franzisko.
** Um Mittag des 20. Februar iſt die Panama=
Pacific=Ausſtellung in San Franzisko von
Prſident Wilſon offiziell eröffnet worden, indem er im
Weißen Haus von Waſhington auf einen Knopf drückte,
worauf die Tore der verſchiedenen Ausſtellungspaläſte
auf=
ſprangen und mannigfache Maſchinen auf der Ausſtellung
in Bewegung geſetzt wurden. Zugleich wurde ein Salut
aus einer Anzahl Geſchütze abgefeuert. Der urſprünglich
geplante Pomp und Prunk, mit dem die Ausſtellung
er=
öffnet werden ſollte, hat infolge des Krieges aufgegeben
werden müſſen. Von der großen friedlichen Verſammlung
der Kriegsſchiffe aller Völker in der Bai von San
Fran=
zisko konnte keine Rede ſein; ebenſo wenig konnte die
feier=
liche Eröffnung des Panamakanals zuſammen mit der der
Ausſtellung erfolgen. Wilſon kann jetzt unmöglich
Waſhington verlaſſen, um nach der Küſte des Stillen
Ozeans zu reiſen, und ſo iſt die Einweihung des
Kanals durch ihn bis zum Juli verſchoben worden.
Wenn ſo der Widerhall dieſer Weltausſtellung in der
Welt fehlt, ſo haben dafür die Bewohner von San
Fran=
zisko die Eröffnung ſehr lebhaft geſtaltet. Eine wilde
Aufregung erfüllte die Rieſenſtadt ſchon am frühen
Mor=
gen, und ein wüſtes Gelärme von Sirenen, Glocken, Pfeifen
und Muſikkapellen begleitete die Eröffnung, bei der der
Staatsſekretär des Innern, Lane, in Vertretung Wilſons
eine kurze Botſchaft des Präſidenten vorlas. „Dies iſt die
Welt im Auszuge,” ſagte der Generaldirektor der
Aus=
ſtellung, Skiff. „Innerhalb ihres Bezirks gibt es keine
Fremden. Alle ſollen auf dieſem Boden ſtehen, als wäre
er ihr Heimatland.”
Die Ausſtellung, die im Gegenſatz zu anderen
derartigen Veranſtaltungen am Eröffnungstage
vollkom=
men fertig iſt, umfaßt eine Raumfläche von 635 Acres und
iſt in ihrer Ausdehnung und Anlage größer als
jedes derartige Unternehmen vorher. Die
Ge=
bäude mit den Staatsausſtellungen haben nach einer
ſchätzungsweiſen Angabe 200 Millionen Mark
Koſten verurſacht. Die Ausſtellung mit ihren
prachi=
vollen Bauten, zum größten Teil im klaſſiſchen Stil, auf
der einen Seite von waldbedeckten Höhen umrahmt, auf
der anderen von den blauen Waſſern der Bucht von San
Franzisko, bietet in dem ſtrahlenden Glanz der
kaliforni=
ſchen Sonne und eingebettet in eine üppige Blumenpracht,
einen wundervollen landſchaftlichen Anblick dar. Der
überwiegende Farbenton der Bauten iſt ein warmes
Braungelb, wodurch das grelle Licht der Sonne gedämpft
werden ſoll, und viele Dächer zeigen ein ſanftes Rot in
Nachahmung der alten Ziegeldächer. Das gewaltige
Un=
ternehmen iſt ein Beweis für die geſunde Kraftfülle San
Franzisko, das nach dem großen Erdbeben unter einem
Aufwand von 1400 Millionen Mark erſt wieder aufgebaut
werden mußte und doch bei dem Auftauchen des
Aus=
ſtellungsgedankens in wenigen Tagen für dieſen Zweck die
Summe von 80 Millionen aufbrachte. Auf den Beſuch
von Fremden aus Europa wird die Weltausſtellung ſo
ziemlich verzichten müſſen, denn in dieſem Sommer
wer=
den nur wenige die Reiſe von Europa nach Amerika
wagen; aber man rechnet damit, daß auch der große
Strom von reiſenden Amerikanern, der ſonſt um dieſe Zeit
Europa überflutet, verſiegen muß, und hofft, ihn nach
Kalifornien abzuleiten.
Vermiſchtes.
* Ein franzöſiſches Herzogtum in
deut=
ſchen Landen. Angeſichts der Beſchlagnahme deutſchen
Eigentums in Frankreich erinnert die Breslauer Zeitung
daran, daß ſich in Schleſien ein großes franzöſiſches
Beſitz=
tum befindet. Es iſt das Lehnsfürſtentum Sagan am
Bober, das dem in Paris wohnenden Herzog von
Talley=
rand=Périgord gehört und außer einem Forſt mit 20000
Hektar Flächeninhalt 24 Rittergüter, ſowie das prächtige
herzogliche Schloß in Sagan umfaßt.
Das Fürſtentum iſt bereits im Jahre 1412, alſo zur
Zeit des Einzuges der Hohenzollern in die Mark
Bran=
denburg, gegründet worden. Es befand ſich abwechſelnd
im Beſitz der Krone Böhmens, der Markgrafen von
Bran=
denburg und der Herzöge Ernſt und Albrecht von Sachſen,
gehörte auch eine Zeitlang dem berühmten Wallenſtein,
ging Ende des Dreißigjährigen Krieges in die Hände der
Familie Lobkowitz über. Von dieſer erwarb es im Jahre
1786 Peter von Kurland und mit ihm die Familie der
gegenwärtigen Beſitzer. Dem Peter von Kurland folgte
im Beſitz ſeine Tochter Wilhelmine von Biron=Sagan,
dieſer wieder ihre Schweſter Pauline, Fürſtin von
Hohen=
zollern=Hechingen, die es wiederum ihrer Schweſter, der
Herzogin Dorothea von Talleyrand=Périgord überließ.
Herzogin Dorothea vermählte ſich mit Edmund von
Tal=
leyrand=Périgord, dem Neffen des berühmten
Staats=
miniſters Napoleons I. Bis zum Jahre 1910 war der
in der Pariſer Lebewelt und als Intimus des „edlen”
Britenkönigs Eduard VII. ſhekannte Herzog Baſon von
Talleyrand Eigentümer dieſes Beſitztums. Im Februar
1910 ſtarb er. Nun folgte ihm nicht etwa ſein zur Erbfolge
berechtigter Sohn Prinz Helie, ſondern deſſen noch
un=
mündiger, erſt 1909 geborener Sohn Prinz Howard. Die
allzu große Schuldenlaſt des genannten Prinzen Helie, die
ſogar einmal zur Eröffnung des Konkurſes über das
Her=
zogtum Sagan geführt hatte, veranlaßte ihn wohl, auf
die Erbſchaft zugunſten ſeines Sohnes zu verzichten, war
er doch damit zugleich auch der Verpflichtung überhoben,
ür die nicht unerheblichen Schulden ſeines Vaters aus
den Einkünften des Herzogtums Sagan einzutreten, eine
Verpflichtung, die übrigens, wie durch Entſcheidung des
Reichsgerichts kürzlich feſtgeſtellt iſt, auch auf den jetzigen
Herzog nicht übergegangen iſt. Die Breslauer Zeitung
verlangt die Beſchlagnahme dieſes Beſitzes als
Vergel=
ungsmaßnahme. Damit würde auch der unhaltbare
Zu=
ſtand beſeitigt, daß der Beſitzer, ein Franzoſe, im
preußi=
chen Herrenhauſe ſtimmberechtigt ſein kann.
Literariſches.
— Die Schweiz als Erholungs= und
Heil=
ſtätte Europas. Verlagsanſtalt Julius Wagner=
Zü=
rich. Der knappe, von zahlreichen ſchönen Bildern
beglei=
tete Text, wozu der in deutſchen Sportkreiſen wohlbekannte
Pfarrer Camille Hoffmann in St. Moritz einen
gedan=
kenreichen einleitenden Artikel geſchrieben hat, unterrichtet
über alle den Winter durch dem Beſuch offenſtehenden
Kur= und Sportplätze der Schweiz ſamt fachmänniſchen
Angaben über deren Bedeutung für die Ausübung des
Winterſports in allen ſeinen Arten. Die ſehr gediegen
ausgeſtattete Broſchüre kann von allen Varkehrsbureaus,
Reiſeagenturen uſw. koſtenlos bezogen werden.
Konzerte.
W. Geſtern abend fand das ſechſte und letzte
Kon=
zert der Großh. Hofmuſik unter Leitung des
Herrn Hofkapellmeiſters Hofrat Ottenheimer ſtatt.
Die erſte Nummer des Programms brachte eine Neuheit,
nämlich Sinfonie Nr. 3 von Paul Auguſt von Klenau,
ſtädtiſchen Kapellmeiſter in Freiburg i. B. Wenn man
das Werk mit dem Schlagwort „modern” abtun wollte
würde man ihm Unrecht tun. Zwar hat ſich der
Kompo=
niſt, der über ein ganz hervorragendes Können, eine reiche
Erfindungsgabe und ein vielſeitiges Geſtaltungsvermögen
gebietet, alle techniſchen Ausdrucksmittel moderner
Sin=
foniker zu eigen gemacht, aber er kehrt doch, wenigſtens im
Prinzip, zu der geſchloſſenen Form der klaſſiſchen
Sin=
foniker zurück, was wohl am meiſten von dem dritten Satze
gilt. Der Grundzug der Sinfonie iſt feierlich=pathetiſch,
woraus ſich auch die häufige Verwendung der das Pathos
ſteigernden Blechinſtrumente ergibt. Auf den bewegten,
mit Leidenſchaft einſetzenden erſten Satz folgt ein
feier=
licher, faſt religiös anmutender, ſchöner Adagioſatz, von
dem ſich der dritte, Molto vivace, mit ſeinen ſcharf
ausge=
prägten, oft ſcherzoartigen Motiven und Rhythmen
charak=
teriſtiſch abhebt, während der vierte, ſich zu höchſtem
Pathos ſteigernde Satz in ſeinem Grundcharakter wieder
dem erſten nähert. Auf Einzelheiten des bedeutenden und
großzügigen Werkes, das in muſikaliſchen Kreiſen nicht
unbeachtet bleiben kann und wird, können wir hier nicht
näher eingehen. Es wurde vom Komponiſten ſelbſt mit
der warmen Begeiſterung und ganzen Hingabe geleitet, die
bei ſeinem Schöpfer begreiflich ſind und von dem Orcheſter
mit hinreißendem Schwung geſpielt und fand beim
Pn=
blikum ſehr lebhaften Beifall.
Das Konzert machte uns weiter mit einer der hervor
ragendſten Vertreterinnen ihrer Kunſt, nämlich der
Kla=
viervirtuoſin Frau Vera Schapira aus Wien, bekannt.
Sie ſpielte als erſte Nummer Burleske für Klavier und
Orcheſter von Richard Strauß und als zweite Ungariſche
Fantaſie für Klavier und Orcheſter von Liſzt. Weshalb
Richard Strauß die Kompoſition Burleske genannt hat,
iſt nicht recht klar, da ſie nicht burlesker anmutet, als ſeine
ernſten Kompoſitionen, in denen er ſich ganz derſelben
techniſchen Mittel und muſikaliſchen Ueberraſchungen
be=
dient. Die Klavierpartie iſt fabelhaft ſchwierig und nicht
beſonders dankbar, aber faſt noch leicht zu nennen gegen die
der Liſztſchen Fantaſie, die, nach echt Liſztſcher Art, lauter
ſprühendes Brillantfeuerwerk iſt, in dem ein Effekt den
anderen ablöſt und überbietet. Mit welcher ſcheinbaren
Leichtigkeit und Grazie die Künſtlerin ihre Aufgabe, die
eines Liſzt würdig iſt, reſtlos löſte, war geradezu
ver=
blüffend. Man ſollte kaum glauben, daß Frauenhände
einer ſolchen pianiſtiſchen Leiſtung fähig wären. Der
Er=
folg, den ſie mit der Liſztſchen Fantaſie erzielte, war eine
Art Senſation, und das Publikum überſchüttete ſie mit
Beifall.
Den Beſchluß des Abends machte Goldmarks
roman=
tiſche Ouvertüre für Orcheſter „Im Frühling‟ Dirigent
und Muſiker rechtfertigten auch an dieſem Abend den
Ruf unſeres Orcheſters als eines der beſtgeleiteten und
leiſtungsfähigſten an unſeren deutſchen Theatern.
L. Der Richard Wagner=Verein, der infolge
wiederholter Abſagen erkrankter Sänger in ſeiner
Konzert=
tätigkeit in letzter Zeit eine unfreiwillige längere Pauſe
hatte eintreten laſſen müſſen, verſpricht uns für die
näch=
ſten Wochen eine Reihe befonders hervorragender Konzert=
abende. Den Anfang machte das Roſé=Quartett aus
Wien, das damit zum dritten Male im Rahmen des
Ver=
eins vor das Darmſtädter Publikum trat. Zu den Herren
Profeſſor Arnold Roſé (I. Violine), Anton Ruzitska
(Viola) und Profeſſor Friedrich Buxbaum (
Violon=
cello) hatte ſich am zweiten Geigenpult Herr Rudolf
Fitzner aus Wien geſellt, der den zum Heeresdienſt
einberufenen Paul Fiſcher glänzend vertrat. Einem
En=
ſemble von ſolch eminenten Fähigkeiten gegenüber hat
die Kritik leichte Arbeit; ſie darf einmal ruhig die Hände
in den Schoß legen und mit dem übrigen Publikum ſich
dem Vergnügen ſkrupelloſen Genießens hingeben. Denn
dieſer unſagbar ſchöne Inſtrumentengeſang, innig und
groß, fein ſchattiert und feurig, intim und gewaltig
zu=
gleich, mußte unmittelbar zum Herzen des Hörers
brin=
gen. Was von den vier Künſtlern in Ebenmäßigkeit und
Schönheit des Enſembleſpiels, in entzückender Reinheit
des Stils und Klarheit der plaſtiſchen Darſtellung, in
ſinnlicher Tiefe des Ausdrucks, Eleganz und Grazie des
inſtrumentalen Humors geleiſtet wurde, das war
ſchlecht=
hin vollendet zu nennen. Und wie wohltuend berührte
dabei die immer klare und präziſe Rhythmit, die durch
und durch geſunde Art des Vortrags und die natürliche,
man möchte ſagen ſtets öſterreichiſche Wärme des
Emp=
findens! So wurden die drei, mit feinem Stilgefühl
zuſammengeſtellten Quartette: Schuberts Nr. 1, A.-moll,
op. 29, Beethovens Nr. 7, F-dur, op. 59, Nr. 1 und
Haydns Nr. 38, Es=dur, op. 33 zu einer
ununter=
brochenen Quelle muſikaliſcher Freuden, und immer
er=
neute Hervorrufe bezeugten den Wiener Gäſten die
Dank=
barkeit des Darmſtädter Publikums.
Der Krieg.
Der öſterreichiſche Tagesbericht.
* Wien, 1. März. Amtlich wird verlautbart:
L. März, mittags. Erfolgreiche Kämpfe im
weſt=
lichen Abſchnitt der Karpathenfront brachten
mehrereruſſiſche Vorſtellungen in unſeren
Beſitz. 19 Offiziere, 2000 Mann wurden
hier=
beirgefangen genommen, viel Kriegsmaterial erbeutet.
Im Raume ſüdlich des Dnjeſtr ſind nach Eintreffen
ruſſiſcher Verſtärkungen erbitterte Kämpfe im
Gange. Alle feindlichen Angriffe, die auf unſere
Stel=
lungen verſucht wurden, ſcheiterten unter den
ſchwerſten Verluſten des Gegners.
In Polen und Weſtgalizien fanden auch geſtern
nur Geſchützkämpfe ſtatt.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes:
v. Höfer, Feldmarſchalleutnant.
Die deutſche Antwortnote an Präſident
Wilſon.
* Berlin, 1. März. Die deutſche
Antwort=
ſote auf die Vorſchläge des Präſidenten Wilſon
iſt heute dem amerikaniſchen Botſchafter überreicht
worden.
Von der Tätigkeit des Hilfskreuzers
„Eitel Friedrich‟.
* Berlin, 1. März. Das B. T. meldet aus Turin;
Der Stampa wird aus London telegraphiert:
Kabelde=
peſchen des Lloydagenten aus Concepeion in Chile
zu=
folge habe der deutſche Hilfskreuzer „Prinz Eitel
Friedrich” das franzöſiſche große
Segel=
ſchiff „Jean” und das engliſche große
Segel=
ſchiff „Kildantan” in Grund gebohrt,
nach=
dem er deren gefamten Mannſchaften geſtattet hatte, ſich
in Sicherheit zu bringen.
Ein franzöſiſches Torpedoboot ſchwer beſchädigt.
* Berlin, 1. März. Die Voſſ. Ztg. meldet aus
Chiaſſo: Secolo berichtet aus Florenz aus
zuverläſſig=
ſter Quelle, daß in der Nacht in derNähe von Porto San
Stefanp bei der Monte Chriſto=Inſel ein
franzöſi=
ſches, ernſtlich beſchädigtes Torpedoboot
gefichtet worden ſei.
Die franzöſiſchen Verleumdungen.
* Berlin, 1. März. In der Norddeutſchen Allg.
Zeitung nimmt Profeſſor PHollmann=Berlin
Stel=
lung zu der von Profeſſor Poſeph Bedier vom Coellege
de France unter dem Titel „Crimes allemands d’aprés
des temoignages allemands” veröffentlichten Broſchüre,
die gegenwärtig auch in Ueberſetzungen bei den Neutralen
verbreitet wird. Bedier überſetzt und kommentiert einige
dreißig Auszüge aus den Tagebüchern kriegsgefangener
deutſcher Soldaten, 19 von dieſen Auszügen liegen im
Fgeſimile zur Kontrolle ein. Dieſe Auszüge behandeln,
wie Hollmann nachweiſt, faſt ausnahmslos Epiſoden
des Franktireurkrieges, was Bedier
wohlweis=
lich nicht erwähnt, da er ja von „völkerrechtswidrigen
Kriegsmethoden” der Deutſchen ſprechen will. Hollmann
läßt auch die Frage nach Echtheit des Materials beiſeite
und beſchränkt ſich darauf, auf die Willkürlichkeiten in der
Zuſammenſtellung des Materials grobe Irrtümer in der
Ueberſetzung und die Kommentierung des Materials durch
Bedier hinzuweiſen ſowie auf die bewußten
Ver=
drehungen und Fälſchungen, die, wie Hollmann
ſagte, den Ruf Bediers als Handſchriftenforſcher unheilbar
durchlöchern würden, wenn er dieſe Methode auf alte
Chroniken und Urkunden anwenden wollte. So führt
Bedier u. a. ein Tagebuchblatt im Facſimile auf, auf
dem ein deutſcher Soldat eine Epiſode aus dem
Frank=
tireurüberfall in einem Dorfe erzählt und dabei ſagt:
„Man konnte gegen die aufgeregte Menge nichts
ausrich=
ten, denn dann ſind es keine Menſchen, ſondern Tiere.”
Bediers überſetzt dies folgendermaßen: „Mais on ne
peuvait- plus maltriser la bande exeitée, car en de tels
Moments ön niest plus des hommes on est des bétes.‟
Durch die raffinierte Fälſchung der (
Ueber=
ſetzung verwandelte Bediers die aufgeregte Menge von
Bürgern, gegen die man nichts ausrichten konnte, in eine
aufgeregte Bande von Soldaten, die man nicht mehr
zü=
geln konnte. In ähnlicher Weiſe werden die übrigen
willkürlich aus den deutſchen Tagebüchern
herausgeriſſe=
nen Stellen entſtellt und ſo aus dem vergewaltigten
Material auf eine fortgeſetzte Verletzung des Völkerrechts
und der Haager Konvention durch die deutſchen Soldaten
gefolgert. Zum Schluß weiſt Hollmann darauf hin, daß,
auch ſchon der durch ſeine Bearbeitung handſchriftlicher
Kriegsdokumente bekannte däniſche Schriftſteller Karl
Larſen in der däniſchen Zeitung Politiken auf einige
Ver=
drehungen und Fälſchungen aufmerkſam gemacht hat.
Berlin, 1. März. In den erſten ſechs Kriegs
monaten haben die Gewerkſchaften laut Berl.
Tage=
blatt über 7½ Millionen Mark an Arbeitsloſe und
6 Millionen Mark an die Familien der
Kriegsteil=
nehmer gezahlt.
* Berlin, 1. März. Der Austauſch der
ſchwerverwundeten, zu dem militäriſchen Dienſt
unfähigen deutſchen und franzöſiſchen
Kriegs=
gefangenen erfolgt vom 2. März ab. Die
ausge=
tauſchten deutſchen Verwundeten werden zunächſt in die
Lazarette Karlsruhe und Heidelberg übergeführt.
* Frankfurt (Main), 1. März. Die Deutſche
Luft=
ſchiffahrts=Aktien=Geſellſchaft zu Frankfurt a. M. hat ſich
an der neuen Kriegsanleihe mit einem Betrage
von einer Million Mank beteiligt.
* Brüſſel, 1. März. Heute vormittag haben die
belgiſchen Briefträger den Dienſt wieder
aufgenommen, den’ſie bis jetzt auf Befehl des
Mi=
niſters für das Poſt= und Eiſenbahnweſen verweigerten.
In dem Stadtbezirk finden jetzt täglich zwei
Poſtheſtel=
lungen ſtatt.
* Paris, 28. Febr. Das Journal meldet aus
Liſſabon: Halbamtlich wird gemeldet, daß der
Mi=
niſterrat beſchloſſen hat. Maßnahmen zu treffen, um
den Zuſammentritt der Kammer am 4 März zu
ver=
hindern. Bekanntlich hat Präſident Arriaga infolge der
Parteizwiſtigkeiten ein Kabinett gebildet, welches
außer=
halb der politiſchen Parteien ſteht.
* Petersburg, 1. März. General Pau iſt heute
hier angekommen. Er wurde am Bahnhof von einem
zahlreichen Publikum lebhaft begrüßt.
* Moskau, 28. Febr. Rußkoje Slowo vom
5./18. Februar meldet: Eine in Mitau erſchienene
geheimnisvolle Broſchüre, die viel Aufſehen
erregt, beſchäftigt ſich mit dem Gouverneur von Kurland,
Nabokow. Der Verfaſſer ſucht die Richtigkeit und
Zweck=
mäßigkeit der Tätigkeit des Gouverneurs zu beweiſen,
Beſonders auffällig iſt in der Broſchüre die gegen
die Letten erhobene Beſchuldigung, ſie ſtrebten
nach einem unabhängigen Groß=Litauen. Es iſt
die feſte Ueberzeugung des Autors, daß der heutige
Patriotismus der Letten eine bloße Heuchelei vor der
ruſſiſchen Gewalt ſei und nicht von Herzen komme. Die
ganze lettiſche Intelligenz wird revolutionärer Umtriebe
unter der niederen Bevölkerung des Gebietes bezichtigt.
Als Verfaſſer der geheimnisvollen Broſchüre ſoll Nabokow
ſelbſt feſtgeſtellt ſein. Unterſuchung iſt eingeleitet.
Die Angeſtelltenverſicherung.
Amtliche Nachrichten der Reichsverſicherungsanſtalt für
Angeſtellte und der Spruchbehörden der
Angeſtellten=
verſicherung.
Der Krieg hat als Folgeerſcheinung in unſerem Wirts
chaftsleben, namentlich in den erſten Kriegsmonaten, eine
größere Stellenloſigkeit von Angeſtellten mit ſich
gebracht, die jedoch erfreulicherweiſe in der letzten Zeit
wieder erheblich im Rückgang begriffen iſt. Es
rſcheint beſonders wichtig, die bisher verſicherten,
teil=
eiſe noch ſtellenloſen Angeſtellten auf die geſetzlichen
Be=
ſtimmungen aufmerkſam zu machen, die ihnen für dieſe
Zeit eine Sicherheit zur Verhinderung des
Erlöſchens der Anwartſchaft gewähren, Einen
ſolchen Schutz bietet der § 50 des Geſetzes, der
folgender=
naßen lautet:
„Die Anwartſchaft lebt wieder auf, wenn der
Verſicherte innerhalb des dem Kalenderjahre der
Fällig=
keit der Beiträge oder der Anerkennungsgebühr folgenden
kalenderjahrs die rückſtändigen Beiträge nachzahlt.
Iſt eine Anwartſchaft während der Wartezeit
er=
loſchen, ſo kann die Reichsverſicherungsanſtalt auf
Antrag die rückſtändigen Beiträge
ſtun=
den. Der Antrag muß vor Ablauf der im Abſ. 1
be=
zeichneten Friſt geſtellt werden. Spätere Pflichtbeiträge
können, ſoweit ſie nicht gemäß § 49 erforderlich ſind, auf
die geſtundeten Beiträge angerechnet werden. Durch die
Anrechnung lebt die Anwartſchaft wieder auf.”
Hiernach kann dem Verſicherten beim Erlöſchen der
Anwartſchaft während der Wartezeit Stundung der
rückſtändigen Beiträge durch die Reichsverſicherungsanſtalt
gewährt werden, wobei ſpätere Pflichtbeiträge, ſoweit ſie
nicht gemäß § 49 erforderlich ſind, auf die geſtundeten
Bei=
träge angerechnet werden können. Erforderlich iſt
aller=
dings, daß der Verſicherte in der in § 50 Abſ. 41 a. a. O.
angegebenen Friſt einen Stundungsantrag bei der
Reichsverſicherungsanſtalt ſtellt.
Die Ortsausſchüſſe und die Herren Vertrauensmänner
werden gebeten, in ihrem Wahlbezirk in geeigneter Weife,
jedoch ohne daß hierdurch der Reichsverſicherungsanſtalt
Koſten erwachſen, für die Verbreitung dieſer
Mitteilung unter den Verſicherten Sorge zu tragen.
Direktorium der Reichsverſicherungsanſtalt für Angeſtellte:
Koch.
Grundzüge der neuen Organiſation
der MilitäraPaket=Depots.
— Seit dem 22. Februar ds. Js. ab werden Privat=
Pakete und Privat=Frachtſtücke an Angehörige der im
Weſten im Felde ſtehenden Truppen nur noch auf dem
Wege über die Militär=Paket=Depots und gemäß
nach=
ſtehenden Beſtimmungen angenommen und befördert,
Alle ſonſtigen Beförderungsarten, insbeſondere auch die
durch die Erſatztruppenteile, werden aufgehoben. Für den
Paket=Verſand an Marine=Angehörige gelten beſondere
vom Reichsmarine=Amt erlaſſene Vorſchriften.
Sämtliche deutſche Poſtanſtalten im Inlande nehmen
Pakete bis zum Gewicht von 10 Kilogramm an und leiten
ſie an die Militär=Paket=Depots weiter; größere Güter,
im Gewicht von über 10 Kilogramm bis 50 Kilogramm
ſind bei den Eiſenbahn=Eilgut=Abfertigungen aufzuliefern.
Es nehmen Pakete an:
das Militär Paket=Depot Frankfurt=
Main=Süd, Mittlerer Haſenpfad 5, für 18.
Armeekorps, 18. Reſervekorps, 38. Reſervekorps;
das Militär=Paket=Depot Darmſtadt
(Bahnhof) für die Großherzoglich Heſſiſche (25.)
In=
fanterie=Diviſion.
Der Geſchäftsbereich der Militär=Paket=Depots ergibt
ſich aus dem dort und bei allen größeren Poſtanſtalten
aushängenden Verzeichnis der Militär=Paket=Depots.
Sämtliche nähere Beſtimmungen ſind bei dieſen Stellen
zu erhalten.
Die Räume des Militär=Paket=Depots Frankfurt=
Main=Süd befinden ſich neben der Eilgut=Abfertigung in
Sachſenhauſen, die Geſchäftszimmer Mittlerer
Haſen=
pfad 5. Geſchäftsſtunden: Wochentags 8 bis 12 Uhr und
2 bis 7 Uhr, an Sonn= und Feiertagen nur von 10 bis
12 Uhr vormittags. Die amtliche Auskunftsſtelle Klimſch
in Frankfurt, Goetheſtraße 3, erteilt Auskunft in Paket=
und Fracht=Angelegenheiten; in den Räumen des
ſtell=
vertretenden Generalkommandos, Taunus=Anlage 9, wird
ſolche grundſätzlich nicht erteilt.
Briefkaſten.
A. R. Landſturm wegen Fehler oder Krankheit an
den Armen.
L. S. Landſturm wegen Fehler oder Krankheit an
den Gliedmaßen.
L. M. Landſturm ohne Waffe.
Abonnent, 1. 1870/71 wurde das Eiſerne Kreuz
an etwa 45000 Perſonen verliehen. 2. Nein.
Küchenrezepfe,
veröffentlicht von der Städtiſchen Zentrale für
Volks=
ernährung im Krieg.
Reis mit Roſinen.
250 Gramm Reis, 125 Gramm Roſinen, 30 Gramm
Butter, etwas Zucker. Man wäſcht den Reis, ſetzt ihn
mit Butter und Waſſer zu, läßt ihn langſam aufquellen.
Dann gibt man die gewaſchenen Roſinen hinzu, gießt
nach Bedarf Waſſer nach, bis die Menge gar iſt.
Heringsklopſe.
3 Salzheringe, 1—2 Pfund gekochte Kartoffeln, 1 Ei,
etwas Speck und Zwiebeln, Bratfett. Die Heringe
wer=
den gewäſſert, entgrätet und feingewiegt, die Kartoffeln
gerieben, mit gewiegter Zwiebel, Speck, Salz und Pfeffer
gemiſcht. Wenn die ganze Maſſe gut untermiſcht iſt,
formt man daraus Klopſe, die paniert in Fett
ausge=
backen werden. Beigabe: Salat oder Gemüſe.
Ausgeſchöpfte Griesklöße.
(3—4 Perſonen.)
1½ Schoppen Magermilch bringt man mit einem
Kaffeelöffel Salz zum kochen, gibt unter tüchtigem
Rüh=
ren ½ Pfund Gries hinein und kocht dies zu einem
ſtei=
fen Brei. Unterdeſſen röſtet man Brotkrumen in heißem
Fett, taucht einen Eßlöffel oder kleinen Schöpflöffel
hin=
ein und ſticht damit von dem Brei Klöße ab. Zugabe!
Salat oder Obſt.
Verwundete und kranke Soldaten
in Darmſtädter Lazaretten.
Mitgeteilt vom Heſſiſchen Landesverein vom Roten Kreuz.
Die Lazarette ſind ourch die nachſtehenden Buchſtaben
bezeichnet:
Alicehoſpital, Dieburger Straße
Uhr nachm.
äglic
B — Diakoniſſenhaus Eliſabethenſtift, Erbacher Straße 25. Täglich 2—4 Uhr
nachm. — C — Eleonorenheim (Lazarett J. K. H. der Großherzogin, Heinz
heimerſtraße 21) Sonntags, Dienstags, Mittwochs und Freitags von
4—6 Uhr nachm. D — Ernſt=Ludwig=Heilanſtalt (Dr. Loſſen),
Stein=
ſtraße 21. Täglich 2—5 Uhr nachm. — B — Garniſonlazarett (Reſ.=Laz. D)
Alexanderſtraße 27. Mittwochs und Sonntags von 2—4 Uhr nachm.
Haus Hagenburg, Dieburger Straße 241 (Hirſchköpfe.) Täglich,
—6 Uhr nachm. — G — Dr. Machenhauerſche Klinik, Lagerhausſtraße 24.
Marienhöhe (Geneſungsheim).
Täglich 2—4 Uhr nachm.
Täglich 10—12 Uhr vorm., 4½— 6½ Uhr nachm. — I — Schweſternhaus der.
Barmherzigen Schweſtern Nieder=Ramſtädter Straße 30. Nachmittags von
2—4 Uhr. — K — Städtiſches Krankenhaus, Gräfenſtraße 9. Werktäglich
—3½ Uhr nachm., Sonntags 11—12 Uhr vorm. — L — Städt. Saalbau
(ebenfalls Reſ=Laz. D. Riedeſelſtraße 40. Mittwochs, Samstags und
Sonn=
tags von 2— 4 Uhr. — M — Lechniſche Hochſchule (Reſ.=Laz. II), Hochſchulſtr. 11.‟
Sonntags, Mittwochs und Samstags von 2—4 Uhr nachm. — N — Klink
Dr. Ollendorff (Weberſche Augenklinik), Frankfurter Straße 42. Täglich
10—12 Uhr vorm., 2—4 Uhr nachm. — O — Vereinslazarett vom Roten
Kreuz, Olbrichweg 10, „Vereinslazarett Mathildenhöhe‟. Täglich 3—4 Uhr
nachm. — P — Ererzierplatz (Reſ.=Lazarett III), Mittwochs und Sonntags
von 2—4 Uhr nachm.
Hinter jedem Lazarett ſind die Beſuchszeiten angegeben,
die nach Möglichkeit einzuhalten ſind. Ausnahmen werden
zugelaſſen.
Zugänge vom 26. bis 27. Fehruar:
Adam, Johann, Dietesheim, F.=A. 61, II. Erſ.=Abt.,
4. Erſ.=Batt., P — Bruders, Wilhelm, Aachen, Reſ.=Inf.
68/1, G — Brück, Wilhelm, Plaidt, Inf. 28/5, G — Au
balla, Johann, Glodwitz, Inf. 51/2, K — Eckhardt, Kon.,
Waldkappel, Inf. 51/2, A. — Egler, Gg., Pfarrſtadt i. Elſ.,
Flieg.=Erſ.=Abt. 3, T — Flick, Ludwig, Olfen, Ldſt.=Erf.;
Batl. Erbach, P — Fries, Franz, Heidesheim b. Bingen,
Inf. 115, 2. Erſ.=K., I — Gawlik, Franz, Bogutſchütz, Inf.
51/6, K — Gentges, Lud., Harpienſcheid, Inf. 28/1, G
Göttmann, Georg, Brensbach, Ldſt.=Erſ.=Batl. Erbach, B
Hebiſch, Franz, Tammarode i. Poſ., Inf. 115, 2. Erſs
Batl., I — Held, Martin, Breslau, Inf. 51/4, K —
Hen=
ninger, Peter, Altenhain, Erſ.=Pf.=Dep. 18. A.=K. E
Herzfeld, Viktor, König i. O., Inf. 115, Erſ.=Batl., P
Höppel, Karl, Böhmweiler, F.=A. 25, II. Abt., 2. ErſtAbt.,
Jüllich, Johannes, Birkenau, Ldſt.=Erſ.=Batk.
Er=
bach,
Klar, Hermann, Frankfurt a. M., Inf. 115,
2. Erſ.=Batl., P — Klein, Peter, Alsbach, Ldſt.=Erſ.=Batl.
Erbach, P — Koch, Heinrich, Eich, Ldſt.=Erſ.=Batl. I Darms
ſtadt 3, P — Krah, Leo, Hauswurz, Inf. 115, Erſ.=Batl. IV
P — Krall, Phil., Breitenbrunnen, Reſ.=Inf. 221/2, K —
Kriſt, Phil., Hamm, Ldſt.=Erſ.=Batl. II Darmſtadt 2, P
Lenken, Ernſt, Siegen, Inf. 115, Erſ.=Batl., 3. Komp., K.
Lohſe, Richard, Wurzen, Reſ.=Inf. 107/2, G — Men=, Lud., Kaimt, Inf. 69/1, K — Mikolajczak, Ignatz,
Hiltrop, Inf. 29/4, K — Nothnagel, Jak., Flieg.=Abt, 5. C
— Peſchmann, Alfred, Breslau, Inf. 51/1, K
Pint,
Theodor, Balesfeld, Reſ.=Inf. 69/4, I
Poth II., Karl.
Sabor, Martin,
Spachbrücken, F.=A. 25, 3. Erſ.=Batt.,
Seibert, Georg,
Kuttlau, Inf. 115, 2. Erſ., 1. K., F
Pfaffen=Beerfurth, Ldſt.=Erſ.=Batl. I Darmſtadt 3, P
Schlegel, Herm., Waldenburg, Inf. 51/2, K. — Schlotter,
Philipp, Watzelhain, Zentr.=Pf.=Dep. Darmſtadt, P
Schroth, Heinrich, Stuttgart, Grenad. 119/6, K — Spalt,
Phil., Seeheim, Reſ.=Inf. 116/4, Erſ.=Batl., B — Thomas,
Eduard, Metz, 3. Sanit.=Komp. 18. A.=K., P — Tüncher,
Johann, Eppertsheim, Ldſt.=Erſ.=Batl. I. Darmſtadt, P
Vorſchmitt, Peter, Brugebach, Ldſt.=Erſ.=Batl. II
Darm=
ſtadt, P — Wacker, Egidus, Aachen, Inſ. 23, M.=G.=K., G=
— Wolk, Karl, Bürſtadt, F.=A. 61, 4. Erſ.=Batt., P.
Wunderlich, Alfred, Rochlitz, Reſ.=Inf. 106/3, K.
Wetterbericht.
Das die ganze nördliche Hälfte Europas bedeckende
Depreſſionsgebiet hat ſich über Mitteleuropa vertieft,
wäh=
rend einzelne Wirbel ſich in raſcher Wanderung oſtwärts
folgen. Auf ihrer Rückſeite tritt jedesmal vorübergehende
Aufheiterung ein. Im allgemeinen bleibt jedoch das
Wetter unbeſtändig bei öfteren Regen= und Schneeſchauern
und zeitweilig auffriſchenden weſtlichen Winden. Die
Temperatur wird ſich nicht weſentlich ändern.
Wetterausſichten für Dienstag: Unbeſtändig,
zeit=
weiſe Regen= und Schneeſchauer, keine
Temperatur=
änderung, weſtliche Winde.
„Auch als Liebesgabe im Felde begehrt!“
I,306!
10. Quittung.
In der Sammelſtelle des „Darmſtädter
Tag=
blatts” wurden folgende Beträge zur Beſchaffung von
Sauitätshunden und Unterſtützung geeigneter Führer
des Deutſchen Vereins für Sanitätshunde abgegeben:
Dir. Herm. Dyckerhoff 10 ℳ, Fr. G. Keller 20 ℳ,
K. Querner 5 ℳ, E. S. 2 ℳ, Ungenannt 2 ℳ, Frau Reg.=
Rat tho Rahde 20 ℳ, H. Schmidt, Landgerichtsrat, 10 ℳ,
Schülerinnen der Mittelſchule II. 5 ℳ, von den Lehrern
und Lehrerinnen der Stadtknabenſchule II (Müllerſtr. 11)
24 ℳ, durch Pfarrer D. Waitz von N. N. 10 ℳ, Erlös für
einen goldenen Ring 4.60 ℳ, Rechnungsrat F. E. 10 ℳ.
Ungenannt 1 ℳ, Hch. Herpel 3 ℳ, zuſammen 126.60 ℳg
hierzu die bereits veröffentlichten 3321.59 ℳ, insgeſams
3448.19 Mark.
Heute verſchied ſanft nach langem, ſchwerem
Leiden, an ihrem 58. Geburtstage, unſere
innigſt=
geliebte Schweſter, Schwägerin und Tante
Fräulein
Darmſtadt, den 1. März 1915.
Namens der trauernd Hinterbliebenen:
Kommerzienrat Louis Trier.
Mathilde Laudenheimer, geb. Trier
Kommerzienrat Eugen Trier.
(3501
Stefan Trier.
Die Einäſcherung findet in der Stille ſtatt.
Todes=Anzeige.
Ich erfülle hiermit die ſchmerzliche Pflicht,
Verwandten, Freunden und Bekannten
anzu=
zeigen, daß unſere liebe, gute Mutter,
Groß=
mutter, Schwiegermutter, Schweſter, Schwägerin
und Tante
Witwe des Gr. Bahnhofsvorſtehers
Rudolf Ploch
heute vormittag 1 Uhr ſanft entſchlafen iſt.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Rudolf Ploch, Eiſenbahn=Oberſekretär.
Frankfurt a. M., (Friedberger Anlage 29, III.),
1. März 1915.
Die Beerdigung findet am Donnerstag, den
4. März, nachmittags 4 Uhr, in Nidda vom
(3487
Bahnhof aus ſtatt.
Todes=Anzeige.
(Statt beſonderer Anzeige.)
Heute mittag verſchied nach kurzem, ſchwerem
Leiden meine liebe Frau, unſere gute Tochter,
Schweſter, Schwiegertochter, Schwägerin und
Tante
geb. Jöckel.
Im Namen der trauernd Hinterbliehenen:
Auguſt Stumpf.
Darmſtadt, den 28. Februar 1915.
Die Beerdigung findet Mittwoch, den 3. März,
nachmittags 3 Uhr, von der Friedhofskapelle,
Nieder=Ramſtädterſtraße, aus ſtatt. Einſegnung
½ Stunde vorher.
(*4053
Statt jeder besonderen Anzeige.
Am 28. Februar wurde uns ein gesunder
Sonntagsbub geschenkt.
Reg.-Bauführer Walther v. der Leyen
und Frau Pauline, geb. Noack.
Den Heldentod fürs Vaterland erlitt am
18. Februar infolge erhaltenen ſchwerer
Ver=
wundung, unſer lieber, guter Sohn, Bruder,
Schwager, Onkel und Gatte
Haus Peis
Leutnant d. R. im Infanterie-Regt. 92.
Familien Peis und Kohrs.
Harburg E., Darmſtadt, Samter u. Lüneburg,
den 1. März 1915.
(*4030
Beileidsbeſuche dankend verbeten.
Todes=Anzeige.
Heute nachmittag entſchlief ſanft nach
kurzer Krankheit unſer lieber Vater, Großvater,
Bruder und Onkel
Herr Karl Löhr
im 56. Lebensjahre, wohlverſehen mit den heil.
Sterbeſakramenten.
(*4032,
Die tieftrauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, Worms, Dresden, den 28. Febr. 1915.
Die Beerdigung findet in aller Stille ſtatt.
Statt beſonderer Anzeige.
Heute morgen 7¼ Uhr verſchied nach kurzem,
ſchwerem Leiden mein lieber Mann, unſer
guter Vater, Schwiegervater, Großvater und
Bruder
Herr Lonis Sohl
Bankprokuriſt i. R.
Darmſtadt, Schwickartshauſen, Zoppot und
Offenbach, den 1. März 1915.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Die Beerdigung findet ſtatt: Mittwoch, den
3. März, nachmittags 3 Uhr. Einſegnung
¼ Stunde vorher im Trauerhauſe, Fuchsſtr. 20.
Jon Beileidsbeſuchen bittet man abſehen zu
wollen.
(3463
Todes=Anzeige.
Am 25. Februar verſtarb nach kurzem
Leiden im Städtiſchen Krankenhaus
Frau Hhermann Jung Wwe.
im Alter von 77 Jahren.
(*4057
Die Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 1. März 1915.
Die Cinäſcherung fand, dem Wunſch der
Ver=
ſtorbenen entſprechend, in aller Stille ſtatt.
Todes-Anzeige.
Am Samstag abend entschlief sanft im 72. Lebensjahre, nach langem, schwerem,
mit Geduld ertragenem Leiden, mein geliebter Mann, mein treuer Vater, unser Onkel und
Schwager
der Königliche Oberst a. D.
Jtto Vor Lenserke.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Lilli von Lengerke, geb. Günther.
Bodo Zimmermann, Oberleutnant im Königs-
Infanterie-Regiment Nr. 145, z. Zt. im Felde.
Darmstadt, 27. Februar 1915.
(3498
Die Beisetzung findet am Mittwoch, den 3. März, vom Portal der Friedhofskapelle, Nieder-
Ramstädterstrasse, nachmittags 3 Uhr, aus statt. Einsegnung eine Viertelstunde vorher.
Kriegerverein
Darmſtadt.
Die Beerdigung unſeres
Mit=
glieds und Feldzugskameraden
Herrn Otto von Lengerke
Oberſt a. D.
findet am Mittwoch, den 3. März, nachmittags
½5 Uhr, vom Portal des Städt. Friedhofs,
Nieder=Ramſtädterſtraße, aus ſtatt.
(2488
Wir erſuchen alle Kameraden, ſich dort
zu verſammeln.
Der Vorſtand.
Dankſagung.
Es ſind uns bei dem uns betroffenen ſchweren
Verluſte überaus zahlreiche Beileidsbezeugungen
und reiche Blumenſpenden zugegangen. Wir
ſprechen hierfür, ſowie für die Beteiligung bei der
Beerdigung, unſeren innigſten Dank aus.
Be=
ſonderen Dank Herrn Pfarrer Wagner für ſeine
tröſtenden Worte, der Turngemeinde Beſſungen,
den Alterskollegen des Entſchlafenen, den
Stein=
metzmeiſtern von Darmſtadt und der
Gehilfen=
ſchaft der Firma Conr. Wittmann.
Die tieftrauernden Hinterbliebenen.
J. d. N.:
Frau Luiſe Wittmann, geb. Apfel,
Conrad Wittmann, Steinmetzmeiſter,
und Familie.
Darmſtadt, den 1. März 1915.
(B3467
Tageskalender.
Dienstag, 2. März.
Großh. Hoftheater, Anfang 7½ Uhr, Ende gegen
10 Uhr (Ab. A): „Minna von Barnhelm”.
Dienſtboten=Verſammlung um 8½ Uhr im
„Kaiſerſaal”.
Verſteigerungskalender.
Mittwoch, 3. März.
Hofreite=Verſteigerung des Gg. Wilhelm
Wei=
dig (Moſerſtraße 5) um 10 Uhr auf dem Ortsgericht II.
Nachlaß=Verſteigerung um 9 und 2 Uhr im
„Fürſtenſaal”
Mobiliar=uſw. Verſteigerung um 11 Uhr
Runde=
turmſtraße 16.
Mobiliar= uſw. Verſteigerung um 3 Uhr in der
„Ludwigshalle‟
Dünger=Verſteigerung um 10½ Uhr in der
Ar=
tillerie=Kaſerne (Regt. Nr. 25).
Laub=Verſteigerung um 8½ Uhr in der Brücher
ſchen Wirtſchaft zu Arheilgen.
Brennholz=Verſteigerung um 9½ Uhr im
Eberſtädter Gemeindewald (Zuſammenkunft auf der
Kreuzung von Dieburger Straße und Strohweg).
Stammholz=Verſteigerung um 10 Uhr im
Spachbrücker Gemeindewald (Zuſammenkunft bei
Gaſt=
wirt Heberer an Bahnſtation Meſſel).
Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei,
Verantwortlich für den politiſchen Teil, für Feuilleton,
Reich und Ausland: Dr. Otto Waldaeſtel; für den übrigen
redaktionellen Teil: Kurt Mitſching; für den
Anzeigen=
teil, Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem
Ge=
ſchäftsleben: Paul Lange, ſämtlich in Darmſtadt. — Für
den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an
die „Redaktion des Tagblatts” zu adreſſieren. Etwaige
Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche
wer=
den nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden
nicht zurückgeſandt.
wegen Geschäftsaufgabe
Beginn: Dienstag, den 2. März, vormittags 9 Uhr
Wegen anderweitiger Vermietung muss ich meine Geschäftslokalitäten räumen und wird meine hiesige
Niederlassung in kurzer Zeit aufgelöst. lch unterstelle deshalb mein gesamtes Warenlager einem
Tolal-Ausverkauf mit ganz enormer Preisherabsetzung
Die zurückgesetzten Preise sind neben den seitherigen deutlich mit Zahlen vermerkt. Jeder sparsamen
Hausfrau ist Gelegenheit geboten, reelle, tadellose Ware weit unter sonstigen Preisen
einzukaufen und empfiehlt es sich, Einkäufe — auch für späteren Bedarf — jetzt schon zu machen.
Verkauf nur gegen Bari
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40
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Umtausch oder Auswahlsendungen
können nicht stattfinden!
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Posten Stickerei-Unterröcke, eleg.
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stickerei, mit Stickerei-Einsatz, Volant und
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mit Klöppel-Einsatz . statt ℳ 1.25, jetzt 90 ₰
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statt ℳ 1.10, jetzt 85 ₰
Posten Blusenschürzen
statt ℳ 1.65, jetzt 1.25
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statt ℳ 2.25, jetzt 1.75
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Bogen und Strumpfhalter, statt ℳ 2.25, jetzt 1.65
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Modewaren
Posten Blusenkragen, Piqué, Batist.
Statt 65 ₰, jetzt 48 ₰
Posten Jackettkragen, Piqué
statt ℳ 1.10, jetzt
Posten Jabots in Tüll, Mull. Batist
statt bis ℳ 1.50, jetzt 50 ₰ bis 10 ₰
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Posten Damenledergürtel
statt ℳ 1.25, jetzt
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Posten Handtaschen
statt ℳ6 1.45, jetzt
95
Z
Posten Unterrock-Volant, Lüster u. Moiré
statt ℳ 1.50, jetzt 95 ₰
Kinder-Hüte
Posten Kind.-sommerhüte
jetzt 75 ₰ 50 ₰ 25 ₰
Posten Kinder-Hauben
jetzt 65 ₰ 35 ₰ 25 ₰
Posten Südwester, Teller.
mütz,, Hüte, gestr. Mützen
jetzt 58 ₰ 45 ₰ 25 ₰
wegen Geschäftsaufgabe!
Beginn: Dienstag, den 2. März, vormittags 9 Uhr
Wegen anderweitiger Vermistung muss ich meine Geschäftslokalitäten räumen und wird meine hiesige
Niederlassung in kurzer Zeit aufgelöst. lch unterstelle deshalb mein gesamtes Warenlager einem
otal-Ausverkauf mit ganz enomer Preisherabsetzung
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Hausfrau ist Gelegenheit geboten, reelle, tadellose Ware weit unter sonstigen Preisen
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Verkauf nur gegen Bort
Rein netto ohne jeden Abzug!
40
Kleiderstoffe
Posten Biusenstoffe, gestr. reine Wolle,
versch. Farben . . statt Meter 1.75, jetzt
Posten einfarb. Cheviots, ca. 110 cm breit
statt Meter 1.95, jetzt
Posten karierte Tuchflanelle für Blusen
u. Kleider, roine Wolle, statt Altr. 2.10, jetzt
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Meider:
statt Meter 145, jetzt
Posten Crepon, reine Wolle, viele Farben
statt Meter 2.15, jetzt
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Seidenstoffe und Samte
Posten Taffetseide in verschiedenen Farben
statt Meter 1.95, jetzt 95 ₰
Posten Foulardseide
statt Meter 1.75, jetzt 1.15
Posten gemustert Blusenseide
statt Meter 1.25, jetzt 75 ₰
Posten einfarb. Sammete in verschiedenen
Farden
statt Meter 125, jetzt 95 ₰
Posten einfarb. Köpersamt in versch.
Barben
Stat Meter 210 jetzt 1.65
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können nicht stattfinden!
Waschstoffe
n Wollmusslin, imitiert
stat Meter 35 ₰, jetzt 24₰
n Wollmusslin, imitiert
statt Meter 68 3, jetzt 52 ₰
1 Wollmusslin
statt Meter 1.25, jetzt 75 ₰
n Satin, gemustert
statt Meter 85 ₰, jetzt 52 ₰
Crepon in verschiedenen Farben
statt Meter 553, jetzt 42₰
Posten
Schwarze Kleiderstoffe
verschiedene Webarten
reine Wolle
statt Meter 2.50 1.65 95 ₰
jetzt Meter
1.95 1.3575 ₰
Baumwollwaren
Posten Tennisflanelle, versch. Streifen . . statt Meter 48 ₰ jetzt 30 ₰
55 3,
statt Meter 68 ₰
42 3
38 3
jetzt Meter 48 ₰
29 ₰
Posten Hemdenflanelle
Posten Schürzendrucks, 120 cm breit . . . statt ℳ 1.— jetzt 72 ₰
statt Meter 55 ₰
45 3.
Posten Rhenanid für Kinderkleider
jetzt Meter 38 ₰ 30 ₰
65 ₰
45 Z
statt Meter 95 ₰
Posten Kleider-Baumwollzeuge jetzt Meter 68 ₰
32 ₰
45 ₰
Posten Schürzenzeuge, Ia Qualität, 120 cin breit . statt ℳ 1.— jetzt 68
48 ₰
statt Meter 62 ₰
Posten Bett-Kattune
jetzt Meter 48 ₰ 35 ₰ 29 ₰
Weisswaren
456
Posten
Posten
Posten
Posten
Posten
Posten
statt Meter 50 ₰ 36 ₰
gebleichte Cretonne, starktüdig jetzt Meter 38 ₰ 24 3
Posten gebleichte Crefonne, vorzügl. qualität statt Mtr. 58 ₰ jetzt 44 ₰
statt Meter 55 ₰
48 ₰
Madapolam, teintädie
jetzt Meter 35 ₰
36 ₰
hochelegante Qualität
Madapolam, für feine Leibwäsche Statt Meter 68 3 jetzt 52 ₰
ca. 80cm statt Meter 75 ₰ 65 ₰
gebleichte Köperbarchente, breit jetzt Meter583 42 ₰
fmit schönen
stnt Meter ℳ. 1.50 920 M5 3
Beitdamaste Binmenmustern jetzt Meter ℳ1.15 95 78 ₰
150— 160 cm statt Meter ℳ 1.85
Bettuchhalbielnen, breit jetzt Meter ℳ 1.35 1.20 98 ₰
1.60
1455
Strümpfe
Posten Damen-Strümpfe
reine Wolle, gewebt . Statt ℳ 1.10 jetzt
88₰
Posten Damen-Strümpfe
reine Wolle, gestrickt . statt ℳ 1.60 jetzt 1.10
Posten Herren-Socken
schwere Winterqualtät
Posten Herren-Socken
reine Wolle
Sstatt 95 ₰ jetzt 70 ₰
statt ℳ 1.65 jetzt 1.30
Trikotagen
Posten Herren-Normal-Hemden
Statt ℳ4. 5.0 jetzt 2.25
Posten Herren-Normal-Hemden
stat ℳ8 4.50 jetzt 3.50
Posten Herren-Normal-Hosen
gat 7 310 jetzt 2.40
Posten Herren-Futter-Hosen
statt ℳ§ 3.50 jetzt 2.75
Posten Directoire-Hosen
Statt ℳ 2.75 jetzt 2.10
Wolle:
Posten Normal-Untertaillen
statt ℳ 1.25 jetzt 95 ₰
Herren-Artikel
Posten Herren-Stehkragen
statt 45 ₰ jetzt 35 ₰
Posten Stehumlegekragen
statt 5 ₰ jetzt 40 ₰
Posten Herren-Selbstbinder
Statt 80 ₰ jetzt 58 ₰
Posten Regattes für Steh- u. Umlegkragen
statt 75 ₰ jetzt 50 ₰
Posten Serviteurs
statt 95 ₰ jetzt 70 ₰
glatt und in Pfgus
Posten Herren-Oberhemden
Stat ℳ 4.75 jetzt 3.40
Wels und farbig
Posten
Kinderstrümpfe
schwarz Wolle platttiert
Grösse 6 5 4 3 2 1
statt 1.00 90 80 7060 50 ₰
jetzt
78 70 62 54 4537₰
DARMSTADT — Ludwigstrasse 2
Gardinen, Teppiche,
Bettvorlagen,
läufer-
stoffe, Linoleum,
Wachstuche
ganz enorm herabgesetzt
Regelung des Verbrauchs von Mehl und Backwaren.
Die nachſtehenden Vorſchriften über die Regelung des
Verbrauchs von Mehl und Backwaren bringe ich hiermit
zur allgemeinen Kenntnis.
Darmſtadt, den 27. Februar 1915.
Der Oberbürgermeiſter:
Dr. Gläſſing.
I. Sicherung der Mehlvorräte.
4. Alles im Gebiete der Stadt Darmſtadt vorhandene
Brotgetreide und Mehl, abgeſehen von dem eigenen
Bedarf landwirtſchaftlicher Betriebe und von
Vor=
räten in Haushaltungen, die zuſammen einen
hal=
ben Zentner nicht überſteigen, iſt zugunſten der Stadt
Darmſtadt beſchlagnahmt. Jede Abgabe nach
außer=
halb des Stadtgebietes iſt bis auf weiteres verboten.
Ausnahmen kann der Oberbürgermeiſter geſtatten.
2. Die zugunſten der Stadt Darmſtadt beſchlagnahmten
Vorräte an Brotgetreide und Mehl bleiben nach den
§§ 17 und 20 der Bundesratsverordnung vom 25.
Ja=
nuar ds. Js. im Verwahr der ſeitherigen Beſitzer. Dieſe
ſind für Erhaltung von Beſtand und Güte der
Vor=
räte haftbar, bei Strafe im Nichtbeachtungsfalle.
3. Die Vorſchriften unter Nr. 1 und 2 gelten auch für
das nach der Beſtandsaufnahme in der Nacht vom
12./13. Februar (von auswärts) bezogene Mehl und
Brotgetreide. Dieſe Zugänge ſind dem Ausſchuß
bin=
nen drei Tagen ſchriftlich anzuzeigen, ſoweit es ſich um
Sendungen von mehr als 10 Kilogramm handelt. Die
im Laufe eines Monats erfolgenden Sendungen ſind
in bezug auf die anmeldungsfreie Mindeſtmenge
zu=
ſammenzurechnen.
4. Vermittelungsſtellen bleiben wie bisher, nach Wahl
der Bäcker und Mehlkleinhändler, die
Mehlgroßhänd=
ler. Dieſe ſind verpflichtet, unter Beachtung der
Vor=
ſchriften der Bundesratsverordnung ihre Vorräte an
die Bäcker, Konditoren und Mehlkleinhändler
abzu=
geben.
II. Die Herſtellung der Backware.
5. Es dürfen nur Einheitsbrote mit einem
Ver=
kaufsgewicht von 2 und 4 Pfund gebacken werden,
und zwar:
a) „K‟=Brot, das einen Kartoffelmehl= oder
Kar=
toffelflockenzuſatz von mehr als 10 Prozent bis zu
einſchließlich 20 Prozent enthält;
b) „KK‟=Brot, das einen Kartoffelmehl= oder
Kar=
toffelflockenzuſatz von mehr als 20 Prozent enthält.
Bei Verwendung von gequetſchten oder
geriebe=
nen Kartoffeln erhöht ſich der Zuſatz, bei „K‟=Brot
auf mehr als 30 Prozent und bei „KK‟=Brot auf
mehr als 40 Prozent. Das Roggenmehl darf bis
auf weiteres bis zu 30 Prozent durch' Weizenmehl
erſetzt werden.
c) Weißbrot, Brötchen und dergl. (Waſſergebäck) mit
höchſtens 70 Prozent Weizenmehl und 30 Prozent
Roggenmehl mit einem Verkaufsgewicht von nicht
über 100 Gr. Durchſchnittsgewicht für ein
Bröt=
chen zum Preiſe von zur Zeit 3 Pfg. — 50 Gr.
Das Backen und der Verkauf von
Milchgebäck iſt verboten. Darunter fallen auch
Kuchen, Kreppel, Dampfnudeln und dergl., auch ſolche,
die im Haushalt hergeſtellt werden. Kuchen, die aus
Brotteig hergeſtellt werden, ſogenannte Brotkuchen,
ſind zugelaſſen. Das obige Backverbot findet keine
Anwendung auf die Bereitung von Konditorwaren,
wenn die zu ihrer Herſtellung verwendeten Stoffe
höchſtens zur Hälfte der Gewichtsmenge aus Mehl
oder mehlartigen Stoffen beſtehen und bei der
Berei=
tung Hefe oder Sauerteig nicht verwendet wird.
Das Verkaufsgewicht muß bei den Einheitsbroten
(a und b) 24 Stunden nach der Herſtellung vorhanden
ſein.
Die Herſtellung von Schrotbrot (Roggen= oder
Weizenſchrotbrot, das mehr als 93 Prozent des
Ge=
treidekorns enthält) ſowie von Zwieback iſt
ge=
ſtattet.
III. Die Abgabe von Brot und Mehl an die Verbraucher.
6. Die Bäckereien und die ſonſtigen Brot= und
Mehlver=
kaufsgeſchäfte dürfen Brot und Mehl an die
Verbrau=
cher nur gegen Aushändigung einer Brotmarke
abgeben.
Für die Abgabe von Weißbrot (Nr. 5b) im
ge=
legentlichen Einzelverkauf — alſo mit Ausſchluß der
regelmäßigen täglichen Lieferungen an feſte Kunden —
ſowie von Schrotbrot und Zwieback gilt dieſe
Be=
ſchränkung bis auf weiteres nicht.
7. Auf jeden Kopf der verſorgungsberechtigten
bürger=
lichen Bevölkerung entfallen nach Wahl für je vier
Wochen 8 Kilogramm Brot oder 6 Kilogramm Mehl
oder 7,2 Kilogramm Weißbrot. Auf Kinder unter
5 Jahren entfällt die Hälfte dieſer Mengen.
Jeder Haushaltungsvorſtand und jede einen eigenen
Haushalt führende, in Darmſtadt polizeilich gemeldete
Einzelperſon erhält eine Ausweiskarte und
da=
rauf für die Zahl der Wochen in dem betreffenden
Mo=
nat und für jede verſorgungsberechtigte Perſon ſeines
Haushalts eine Karte für den Bezug von Brot, Mehl
und Weißbrot (Brotkarte). Die Ausweiskarte iſt
auf den Namen des Haushaltungsvorſtandes
ausge=
ſtellt. Sie dient als Ausweis zum Bezug der
Brot=
karten und iſt dauernd aufzubewahren. Der
Brot=
karte ſind ſoviel abtrennbare Abſchnitte (
Brotmar=
ken) angefügt, als Brot zu 1 Kilogramm (2 Pfund)
oder Mehl zu ¾ Kilogramm (1½ Pfund) oder
Weiß=
brot zu 900 Gramm (18 Brötchen) abgegeben werden
dürfen.
Für jeden Monat wird für die Brotkarte eine
andere Farbe gewählt.
Die Karten und Marken ſind nicht
übertrag=
bar.
9. Die Angehörigen landwirtſchaftlicher Betriebe, die
be=
rechtigt ſind, auf den Kopf 9 Kilogramm Brotgetreide
im Monat zurückzubehalten, erhalten keine Brotkarten,
wenn ſie von ihrem Rückbehaltungsrecht Gebrauch
ge=
macht haben.
10. Wer eine Anmeldung auf die Aufforderung vom 15.
Februar d. J. unterlaſſen hat, oder wer neu zuzieht,
erhält eine Ausweiskarte und Brotkarte nur nach
vor=
heriger Anmeldung bei dem Ausſchuß zur Regelung
der Brotverſorgung (Bureau im Stadthaus)
11. Die Ausgabe der Karten erfolgt an den drei letzten
Tagen vor Ablauf der zu dieſer Zeit gültigen Karten;
doch ſind die neuen Karten erſt von dem Zeitraum ab
gültig, auf den ſie lauten. Bei Löſung der neuen
Brotkarte iſt die alte Karte mit den unverwendeten
Marken an die Ausgabeſtelle abzuliefern.
12. Die Brotmarken dürſen nicht vor dem aufgedruckten
Zeitraum verwendet werden; eine ſpätere
Verwen=
dung iſt zuläſſig, jedoch nur innerhalb der
Gültigkeits=
dauer der Brotkarte.
13. Wer ſeine Ausweiskarte oder ſeine Brotkarten
ver=
liert, hat dieſen Verluſt glaubhaft nachzuweiſen. Nur
in dieſem Falle kann eine neue Karte ausgeſtellt
wer=
den.
14. Die Stellen für die Ausgabe der Karten und die für
den Kartenverkehr getroffenen Einrichtungen werden
demnächſt beſonders bekannt gemacht.
15. Das in den Haushaltungen in der Nacht vom 12. auf
13. Februar 1915 vorhanden geweſene, nicht
beſchlag=
nahmte Mehl (alſo die Menge von nicht mehr als
25 Kilogramm) wird, ſoweit es die Menge von 10
Kilogramm überſteigt, auf die dem Beſitzer für ſeinen
Haushalt zuſtehende Brot= oder Mehlmenge
dem=
nächſt aufgerechnet.
Ueber die beſchlagnahmten, alſo die mehr als
25 Kilogramm betragenden Mehlvorräte wird
beſon=
ders verfügt. Dem Beſitzer kann auf Antrag dieſe
Menge ganz oder teilweiſe überlaſſen werden, wenn
er ſich mit einer entſprechnden Kürzung des ihm
zu=
ſtehenden Brotbedarfs einverſtanden erklärt.
IV. Allgemeines und Strafbeſtimmungen.
16. Ausnahmen von vorſtehenden Beſtimmungen können
in beſonderen Fällen durch den Ausſchuß geſtattet
werden.
17. Wer dieſen Beſtimmungen zuwiderhandelt, kann mit
Gefängnis bis zu ſechs Monaten oder mit Geldſtrafe
bis zu 1500 Mark beſtraft werden. Außerdem können
Geſchäfte, deren Inhaber oder Betriebsleiter gegen die
vorſtehenden Beſtimmungen verſtoßen, geſchloſſen
wer=
den.
18. Die Vorſchriften über die Abgabe von Brotkarten
treten mit dem 1. März d. J., alle übrigen ſofort in
Kraft.
(3388gim
ie Reſtbeſtände aus der
Konkurs=
maſſe Spanter, Ludwigſtraße 17,
kommen zu jedem an
tren Preis
zum Verkauf:
(3505
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Schlaf=Röcke, Smoking=Anzüge,
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Turnerhoſen, weiße Knabenhoſen,
Touriſten-Hoſen, Diener-,
Fri=
ſeur- und Koch-Jacken.
Der Verkauf findet nur noch einige
Tage ſtatt.
Der Konkursverwalter.
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(3434imd
tr
Die Herſtellung der Pflaſter= und Chauſſterungsarbeiten
am Neubau einer Scheune für 600 t mit Wiegehaus für das
Pro=
viantamt zu Darmſtadt ſollen öffentlich vergeben werden.
Die Bedingungen und Zeichnungen liegen im Geſchäftszimmer
des Militär=Neubauamts, (Akaziengarten) Eſchollbrückerſtraße,
wäh=
rend der Dienſtſtunden von 8—12 Uhr vormittags und 3—6 Uhr
nachmittags zur Einſicht offen und können daſelbſt die
Verdingungs=
unterlagen, ſoweit der Vorrat reicht, gegen poſt= und beſtellgeldfreie
Einſendung von 20 Pfg. bezogen werden.
Die ausgefüllten Angebote ſind verſiegelt und mit
entſprechen=
der Aufſchrift verſehen nebſt den vorgeſchriebenen Proben
bis Freitag den 5. März 1915, vorm. 9 Uhr,
an das vorgenannte Geſchäftszimmer einzuſenden, zu welcher Zeit
die Eröffnung erfolgt.
(3427
Die Zuſchlagsfriſt beträgt 14 Tage.
Darmſtadt, den 27. Februar 1915.
Militär=Neubauamt.
Verſteigerungs-Anzeige.
Mittwoch, den 3. März 1915, nachmittags 3 Uhr,
verſteigere ich im Verſteigerungslokal „Zur Ludwigshalle” (
Ober=
gaſſe) zwangsweiſe gegen Baarzahlung:
2 Pianinos, 1 Dezimalwage, ſowie Hausmobilien durch
alle Rubriken, ferner eine Partie Weißwaren, eine Anzahl
Pfandſcheine über verſetztes Weißzeug, Gold= und
Silberſachen u. a. m.
(3476
Kapp, Großh. Gerichtsvollzieher
zu Darmſtadt.
Verſteigerungs-Anzeige.
Mittwoch, den 3. März 1915, vorm. 11 Uhr,
werden im Pfandlokal Rundeturmſtr. 16 in Darmſtadt (Reſtauration
„Zur Roſenhöhe‟):
Büfetts, Schreibtiſche, Spiegelſchränke, Sofas, Tiſche, 1
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mode, Vertikos, Diwans mit Umbau, 1 Sekretär, 1
Bücher=
ſchrank, Kleiderſchränke, Salontiſch, Fußteppiche, Pianinos,
Regale, Oelkaſten, Blumentiſche, 1 vollſt. Bett, Lüſter,
1 Gaslampe, 1 Plüſchgarnitur, 1 Schreibmaſchine, Spiegel
mit Konſol, Stühle, 1 Kredenz, 1 Ladentheke mit Glasaufſatz,
1 Nähmaſchine, 1 Kaſſenſchrank, Ladentiſche, 1 Glaskaſten mit
ausgeſtopften Vögeln, 1 Kontrollkaſſe, 1 Fahrrad und
Weiß=
waren
(3480
durch den Unterzeichneten zwangsweiſe verſteigert.
Berbert, Großh. Gerichtsvollzieher
Georgenſtraße 11.
Faſelochs=Verkauf.
Die Gemeinde Nieder=Ramſtadt hat einen noch jungen ſehr gut
genährten und geſunden Faſelochs auf dem Wege des Meiſtbietens
abzugeben.
Kaufliebhaber können ſich das Tier vormittags anſehen und ihre
Angebote auf Lebendgewicht pro 1 Kilo bis längſtens
Montag, den 8. d. M., vormittags 11 Uhr,
auf hieſiger Bürgermeiſterei, ſchriftlich, verſchloſſen abgeben, woſelbſt
die Eröffnung der Angebote unmittelbar anſchließt. Dem Faſelhalter
wird ein Trinkgeld von Mk. 3.— vorbehalten. Die Abgabe erſo
ohne Währſchaft gegen Kaſſe bei Empfangnahme.
Nieder=Ramſtadt, den 1. März 1915.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Nieder=Ramſtadt.
Appel.
(3460
eg. Wegzug bill. zu verk. heülbl.
lack. Kind.=Bettſtelle m. Matr.,
Gasſpiritus=Hängel., 1 Gaslampe
m. Perlfr., einf. Gasküchenl., verſch
Petrol.=Lamp., 1 Kind.=Nähmaſch
Mühlſtraße 26, II. rechts. (*3814so
gebrauchte Ladentheke mit
1 Marmor, 1 gebrauchter
Gas=
herd mit Tiſch, 1 großer
Eis=
ſchrank, 1 kleiner Füllofen billig
abzugeben. Näheres in der
Ge=
ſchäftsſtelle ds. Bl.
(3282soi
Bekanntmachung.
Betr.: Landwirtſchaftliche Arbeitskräfte für die Feld= und
Gartenbeſtellungs=
arbeiten.
Bei Bedarf landwirtſchaftlicher Arbeitskräfte für die Feld= und
Gartenbeſtel=
lungsarbeiten wende man ſich umgehend an das Arbeitsamt in Darmſtadt,
Wald=
ſtraße 19, Telephon Nr. 371, welches auch für die Umgebung von Darmſtadt als
Arbeitsvermittelungsſtelle tätig iſt.
Bei der Anmeldung iſt anzugeben:
1. Beginn der Arbeiten,
2. Dauer der Arbeiten,
3. Zahl und Art der benötigten Arbeitskräfte,
4. Lohnbedingungen.
Vorzugsweiſe werden die Fälle Berückſichtigung finden, in denen durch die
Ein=
ziebung Heerespflichtiger die rechtzeitige Frühjahrsbeſtellung erſchwert ſcheint.
Inſoweit in hieſiger Gegend geeignete Arbeitskräfte nicht vorhanden ſind. wird
das Arbeitsamt ſich mit dem Mitteldeutſchen Arbeitsnachweisverband wegen
Beſorg=
ung auswärtiger Arbeitskräfte ins Benehmen ſetzen.
Wenn landwirtſchaftliche Arbeiter in genügendem Umfange nicht zur Verfügung
ſtehen, ſo können Kriegsgefangene durch die Gemeinden herangezogen werden; der
Antrag hierfür iſt bei den Bürgermeiſtereien der Landgemeinden, in Darmſtadt
bei dem Herrn Oberbürgermeiſter zu ſtellen.
Auch iſt die „Jugendhilfe” zu Darmſtadt bereit, freiwillige Arbeitskräfte in
geeigneten Fällen zu überweiſen, ein Erſuchen um Ueberweiſung iſt an Herrn
Bro=
feſſor Finger in Darmſtadt zu richten.
Darmſtadt, den 23. Februar 1915.
(3184a
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
Fey.
An die Herren Bürgermeiſter des Kreiſes.
Wie bereits in der Bürgermeiſterverſammlung vom 23. d. Mts. hervorgehoben
wurde, beſteht eine dringende Notwendigkeit dafür, daß die Gemeindeverwaltungen
ſich in dieſem Jahre eingehend und ſtändig um die Feld= und Gartenwirtſchaft in
ihrer Gemeinde kümmern, damit alle erforderlichen Arbeiten richtig und rechtzeitig
vorgenommen werden.
Insbeſondere iſt dies jetzt wegen rechtzeitiger Vornahme einer ordnungsmäßigen
Frühjahrsbeſtellung nötig.
Wir empfehlen Ihnen, da Sie wegen Ihrer übrigen Arbeiten dieſe Angelegenheit
allein wohl nicht erledigen können, alsbald durch den Gemeinderat eine Deputation
(Gemeinderatsmitglieder, zu der ſonſtige ſachkundige, wählbare Ortseinwohner
zu=
gewählt werden können) hierfür wählen zu laſſen. Die Deputation hat alles
Erforder=
liche — ſoweit nötig nach Beſichtigung der Gemarkung, oder auf Meldung der
Feld=
ſchützen — alsbald zu beſchließen und bei Ihnen in Antrag zu bringen.
Für Frauen, deren Angehörige im Krieg ſtehen, überhaupt für Perſonen, welche
die Beſtellung von Feld und Garten nicht allein verſtehen, iſt der erforderliche Rat
und Beiſtand, ſoweit er nicht durch Verwandte geſchieht, durch von der Gemeinde
benannte Vertrauensmänner in die Wege zu leiten.
Bis zum 5. März d. Js. ſehen wir Ihrem Berichte darüber entgegen, ob eine
Deputation beſtellt wurde und wer ihr angehört, ſowie ob die ordnungsmäßige
Frühjahrsbeſtellung in Feld und Garten Ihrer Gemarkung ſicher geſtellt iſt.
Darmſtadt, den 25. Februar 1915.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
(3401gi
Fey.
In Bieber iſt die Manl= und Klauenſeuche erloſchen. Sperrmaßregeln ſind
aufgehoben.
(3429
Bekanntmachung.
Um einer Verbreitung von Pferdekrankheiten vorzubeugen, ſind die
nachſtehen=
den Anordnungen getroffen worden:
1. Jeder, der in ſeinem Beſitz befindliche Stuten zum Beſchäler bringen will, hat
zuvor den Geſundheitszuſtand ſeines Pferdebeſtandes durch den beamteten
Tier=
arzt feſtſtellen zu laſſen.
2. Bevor die Stuten den Beſchälern, wenn auch nur zum Probieren, vorgeführt
werden, haben die Geſtütsdiener von den Stutenbeſitzern ein Zeugnis des für
deſſen Wohnort zuſtändigen beamteten Tierarztes einzufordern, worin beſcheinigt
iſt, daß der Geſamtpferdebeſtand dieſes Beſitzers frei von Erſcheinungen iſt, die
den Ausbruch irgend einer Seuche befürchten laſſen.
Dieſe Zeugniſſe haben eine Gültigkeit von einem Monat. Sie ſind nach
Ablauf dieſer Friſt oder, falls in dem Pferdebeſtand des Stutenbeſitzers eine
Aenderung eingetreten iſt, zu erneuern.
Bei jedesmaliger Zuführung der Stuten eines Beſitzers zu den Beſchälern
hat die Ortspolizeibehörde des Wohnorts des Beſitzers auf dem Zeugnis zu
beſcheinigen, daß ſeit deſſen Ausſtellung eine Aenderung in dem fraglichen
Pferdebeſtand nicht eingetreten iſt.
Die Geſtütsdiener haben die ihnen vorgelegten Zeugniſſe bei Ablauf ihrer
Gültigkeit einzufordern und aufzubewahren.
3. Für die Unterſuchung eines Pferdebeſtandes bis zu 25 Stück hat der Beſitzer
bei einer ſtaatlichen Kaſſeſtelle eine Quitung über 1,50 Mk. nach Amtsblatt
Nr. 10 vom 9. Mai 1913 zu löſen und dem beamteten Tierarzt zu übergeben.
Die Ausſtellung des Zeugniſſes iſt Pflichtgeſchäft des beamteten Tierarztes.
Darmſtadt, den 24. Februar 1915.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V.: von Starck.
ue eetu enn ee en ne
Wir beauftragen Sie, die nach vorſtehender Bekanntmachung getroffenen
An=
ordnungen in ortsüblicher Weiſe zur öffentlichen Kenntnis zu bringen und
insbeſon=
dere auch die Pferdebeſitzer auf die Beſtimmungen aufmerkſam zu machen.
Zugleich weiſen wir Sie an, für die rechtzeitige Zuziehung des beamteten
Tier=
arztes zur Ausſtellung der von den Pferdebeſitzern verlangten Zeugniſſe Sorge zu
tragen, ſowie die nach Ziffer 2 Abſ. 2 obiger Bekanntmachung etwa erforderliche
Be=
ſcheinigung auszuſtellen. Wegen der nach Ziffer 3 der Bekanntmachung von den
Pferdebeſitzern bei einer ſtaatlichen Kaſſeſtelle (Bezirkskaſſe, Untererhebeſtelle) zu löſende
Luittung nehmen wir Bezug auf unſere Bekanntmachung vom 25. September 1915
unter III. Abſ. 5 pos. a (Amtsverkündigungsbatt Nr. 109 von 1913).
Darmſtadt, den 24. Februar 1915.
(3431
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V.; von Starck.
Bekanntmachung.
Es wird hiermit zur allgemeinen Kenntnis gebracht, daß das Bedecken der
Stuten durch die Landgeſtütsbeſchäler auf den Stationen Dornheim, Groß=
Vieberau und Klein=Rohrheim erſt von Montag, den 15. März d. Js., an
ſtattfinden kann.
Die Station in Darmſtadt bleibt vorerſt geſperrt.
Darmſtadt, den 25. Februar 1915.
(3430
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V.: von Starck.
An die Orispolizeibehörden des Kreiſes.
Indem wir Sie auf die nachſtehend abgedruckte Verfügung des ſtellvertretenden
Generalkommandos des 18. Armekorps vom 28. v. Mis. hinweiſen, beauſtragen wir
Sie, die in Betracht kommenden Beſitzer von Wollgefällen und Wollſchafen ſofort
beſonders zu bedeuten, auch die Namen derfelben bis zum 6. März 1. J. anher zu
berichten.
Darmſtadt, den 1. März 1915.
(3457
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
Fey.
XVIII. Armeekorps
Frankfurt a. M., den 28. Februar 1915
Stellvertretendes Generalkommando.
Abt. II 6/B. T.=Nr. 1228.
Betrifft: Beſchlagnahme der Wolle.
Beſchlagnahme.
Nachſtehende Verfügung wird hiermit zur allgemeinen Kenntnis gebracht mit
dem Bemerken, daß jede Uebertretung, ſowie jedes Anreizen zur Uehertretung der
er=
laſſenen Vorſchrift beſtraft wird.
Das Wollgefälle der deutſchen Schafſchur 1914/15, gleichviel, ob ſich
das=
ſelbe bei den Schafhaltern, an ſonſtigen Stellen oder noch auf den Schafen befindet,
ſowie das Wollgefälle bei den deutſchen Gerbereien wird von heute ab für die
Zwecke der Heeresverwaltung in vollem Umfang beſchlagnahmt und der Weiterverkauf
verboten. Desgleichen iſt verboten jedes andere Rechtsgeſchäft, welches eine
Veräuße=
rung des Wollgefälles zur Folge hat. Verboten iſt außerdem das Scheren der
Schafe zu einer früheren, als der in anderen Jahren üblichen Zeit. Die Wolle
hat an dem Orte zu verbleiben, wo ſie ſich im Augenblick dieſer Beſchlagnahme=
Ver=
fügung befindet.
Soweit ſich die Wolle am Tage der Bekanntmachung bereits in den Betrieben
und eigenen oder gemieteten Lagerräumen von Fabrikanten, die Hereslieferungen
auszuführen haben, befindet, iſt die Weiterverarbeitung geſtattet, ſofern die Wolle
nachweislich zu Heereslieferungen verarbeitet wird=
Vorſchriften über die Verwendung der beſchlagnahmten Wollbeſtände erfolgen
in kurzer Zeit durch das Königlich Preußiſche Kriegsminiſterium und werden
öffent=
lich bekannt gemacht.
Stellvertretendes Generalkommando 18. Armeekorps.
Bekanntmachung.
Die nachſtehende Zuſammenſtellung der Schießtage auf dem Truppenübungsplatz
für die Zeit vom 3. bis 6. März 1915 bringen wir hierdurch zur allgemeinen Kenntnis.
Darmſtadt, den 27. Februar 1915.
(3426id
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V,: von Starck,
Zuſammenſtellung d. Schießtage auf dem Truppenübungsplatz Darmſtadt
für die Zeit vom 3. bis 6. März 1915.
der Abſperrung
bis
von Die Abſperrung
erſtreckt ſich Bemerkungen 3. März
4, März
5. März 11
6. März Mittwoch
vo nnerstag
Fre itag
Samstag. 12 Uhr 5 Uhr Bis zum Landgraben
Anliche Rachrichten des Grodh. Polzeianes Darmiadt.
Polizeilich eingefangene und zugelaufene Hunde: In
polizei=
licher Verwahrung und Pflege in der Hofreite Beſſungerſtr. Nr. 56
be=
finden ſich: 1 deutſcher Schäferhund, 1 Wolfshund (zugelaufen). Die
Hunde können von den Eigentümern bei dem d. Polizei.=Revier
aus=
gelöſt werden. Die Verſteigerung der nicht ausgelöſten Hunde findet
(3446
dortſelbſt jeden Werktag, vorm. um 10 Uhr, ſtatt.
Regelung des Verkehrs mit Hafer.
Nach § 1 der Bundesratsverordnung vom 13. Februar 1915
ſind alle im Reich vorhandenen Vorräte an Hafer für die
Heeres=
verpflegung beſchlagnahmt. Die Beſitzer der beſchlagnahmten
Vor=
räte haben die zur Erhaltung der Vorräte erforderlichen Handlungen
vorzunehmen. Trotz der Beſchlagnahme dürfen:
a) Halter von Pferden und anderen Einhufern zur Fütterung
dieſer Tiere Hafer, nach dem Durchſchnitt von 1½ Kilo für
jedes Tier auf den Tag berechnet, verwenden. Der
Bundes=
rat beſtimmt, ob und welcher Zuſchlag zu dieſer Menge vom
1. März 1915 ab zu gelten hat.
b) Unternehmer landwirtſchaftlicher Betriebe das zur
Frühjahrs=
beſtellung erforderliche Saatgut zur Saat verwenden, und
zwar 3 Zentner auf das Hektar (¾ Zentner auf den
Mor=
gen). Bei dringendem wirtſchaftlichem Bedürfnis kann dieſe
Menge bis auf 4 Zentner erhöht werden.
c) Unternehmer landwirtſchaftlicher Betriebe und Händler
Saathafer für Saatzwecke liefern, der nachweislich aus
landwirtſchaftlichen Betrieben ſtammt, die ſich in den letzten
2 Jahren mit dem Verkauf von Saathafer befaßt haben.
Anderer Saathafer darf nur mit Genehmigung der
zuſtän=
digen Behörde für Saatzwecke geliefert werden.
d) Händler, die ihre Vorräte mit Zuſtimmung des
Kommunal=
verbands, in deſſen Bezirk ſie lagern, veräußern.
e) Unternehmer gewerblicher Betriebe, die ihre Vorräte zur
Herſtellung von Nahrungsmitteln verarbeiten; ſie haben bis
zum fünften jeden Monats über die im abgelaufenen Monat
eingetretenen Veränderungen ihrer Vorräte der Zentralſtelle
zur Beſchaffung der Heeresverpflegung Anzeige zu erſtatten.
Zur Feſtſtellung des Bedarfs an Hafer zur Verfütterung
und des Bedarfs an Saathafer für den Bezirk der Stadt Darm=
ſtadt werden alle aufgefordert, die Hafer zu Futter= oder
Saat=
zwecken bedürfen, ſchriftlich oder mündlich bis ſpäteſtens zum 3. März
Anzeige im Stadthaus, Zimmer 29, zu erſtatten über
*1, die Art und Zahl der zu fütternden Tiere,
2. die Größe der zur Ausſaat von Hafer in Ausſicht
ge=
nommenen Anbaufläche.
Die nach dem genannten Termin eingehenden Meldungen
(3458
können nicht mehr berückſichtigt werden.
Zuwiderhandlungen gegen die Beſtimmungen ſind ſtrafbar.
Darmſtadt, den 27. Februar 1915.
Der Oberbürgermeiſter.
Dr. Gläſſing.
Die Ausgabe von Brotkarten.
An die hieſigen Einwohner und die von umliegenden
Ort=
ſchaften hier verkehrenden Perſonen, ebenſo an Militärperſonen darf
vom 1. März ab in den Hotels, Gaſt= und Schankwirtſchaften,
Speiſe=
häuſern, Kantinen uſw. Brot im freien Verkehr nicht mehr verabfolgt
werden. Die Gäſte haben ihr Brot ſelbſt zu ſtellen. Brot darf von
Wirten uſw. nur abgegeben werden:
1. an hielige Einwohner gegen Brotmarken (in Betracht kommen
hauptſächlich ſolche Perſonen, die dauernd in Wirtſchaften,
Speiſehäuſern uſw. verköſtigt werden)
2. an Durchreiſende und vorübergehend hier Aufenthalt nehmende
Perſonen, die nicht im Beſitze einer Brotkarte ſind. Die
Abgabe von Brot an dieſe Perſonen darf 10 ½ des
bis=
herigen Geſamt=Tagesverbrauchs nicht überſteigen.
Darmſtadt, den 27. Februar 1915.
(3387goi
Der Oberbürgermeiſter.
Dr. Gläſſing.
Der Unterricht der Pflichtfortbildungsſchule
(3376gi
ſchließt
Donnerstag den 18. März ds. Js.
Darmſtadt, den 27. Februar 1915.
Der Schulvorſtand.
Oberbürgermeiſter Dr. Gläſſing.
Verkauf von
Matratzenſtreu=
Am Mittwoch, den 3. d. M.,
vormittags 10½ Uhr,
wird auf dem Kaſernenhof; des
Feld=Artillerie=Regiments Nr. 25,
Heidelbergerſtraße, die
Matratzen=
ſtreu einer Batterie meiſtbietend
verſteigert.
(3441
II. Erſatz=Abteilung
Artillerie=Regiments Nr. 25.
Hohlen, Holz und Briketts
K empfiehlt ins Haus geliefert
VIII, 459) J. Müller, Kiesſtr. 20.
gebrauchte Nahmaſchine ſehr
1 billig zu verkaufen.
*4052im) Riedlingerſtr. 19, II.
Her
Automobl
8/22 PS., neu, ſofort lieferbar.
Müller & Ober
Karlſtraße 30. (2722a
Landſturm=Muſterung 1915.
Die nachſtehende Bekanntmachung bringe ich hiermit zur Kenntnis der Be=
(2970a
teiligten.
Darmſtadt, den 18. Februar 1915.
Der Oberbürgermeiſter.
Dr. Gläſſing.
Bekanntmachung.
Betreffend Muſterung und Aushebung unausgebildeter Landſturmpflichtiger.
Es wird hierdurch zur allgemeinen Kenntnis gebracht, daß eine weitere
Muſte=
rung und Aushebung militäriſch nicht ausgebildeter Landſturmpflichtiger, und
zwar der in den Jahren 1884 bis einſchließlich 1875 geborenen Leute, im Hauſe
der Turngemeinde, Woogsplatz 5, ſtattfindet.
Es haben zu erſcheinen:
I. Donnerstag, den 25. Februar 1915
Vormittags 7½ Uhr: 1. Die in der Stadt Darmſtadt wohnhaften, im Jahre 1884
geborenen Leute.
2. Die in den Gemeinden Erzhauſen und Schneppenhauſen
wohnhaften Leute ſämtlicher Jahrgänge.
Nachmittags 2 Uhr: Die in der Stadt Darmſtadt wohnhaften, im Jahre 1883
geborenen Leute.
II. Freitag, den 26. Februar 1915
Vormittags 7½ Uhr: 1. Die in der Stadt Darmſtadt wohnhaften, im Jahre 1882
geborenen Leute.
2. Die in den Gemeinden Braunshardt und Wixhanſen
wohnhaften Leute ſämtlicher Jahrgänge.
Nachmittags 2 Uhr: Die in der Gemeinde Arheilgen wohnhaften Leute ſämtlicher
Jahrgänge.
III. Samstag, den 27. Februar 1915
Vormittags 7½ Uhr: Die in der Stadt Darmſtadt wohnhaften, im Jahre 1881
geborenen Leute.
Nachmittags 2 Uhr: Die in der Gemeinde Ober=Ramſtadt wohnhaften Leute
ſämt=
licher Jahrgänge.
IV. Montag, den 1. März 1915
Vormittags 7½ Uhr: Die in der Stadt Darmſtadt wohnhaften, im Jahre 1880
geborenen Leute.
Nachmittags 2 Uhr: Die in den Gemeinden Eberſtadt, Eich und Malchen
wohn=
haften Leute ſämtlicher Jahrgänge.
V. Dienstag, den 2. März 1915
Vormittags 7½ Uhr: 1. Die in der Stadt Darmſtadt wohnhaften, im Jahre 1879
geborenen Leute.
2. Die in der Gemeinde Nieder=Beerbach wohnhaften Leute
ſämtlicher Jahrgänge.
Nachmittags 2 Uhr: Die in der Gemeinde Griesheim wohnhaften Leute ſämtlicher
Jahrgänge.
VI. Mittwoch, den 3. März 1915
Vormittags 7½ Uhr: 1. Die in der Stadt Darmſtadt wohnhaften, im Jahre 1878
geborenen Leute.
2. Die in der Gemeinde Eſcholbtrücken wohnhaſten Leute
ſämtlicher Jahrgänge.
Nachmittags 2 Uhr: Die in den Gemeinden Gräfenhauſen, Nieder=Ramſtadt mit
Waſchenbach und Weiterſtadt wohnhaften Leute ſämtlicher
Jahrgänge.
VII. Donnerstag, den 4. März 1915
Vormittags 7½ Uhr: Die in der Stadt Darmſtadt wohnhaften, im Jahre 1877
geborenen Leute.
Nachmittags 2 Uhr: Die in den Gemeinden Hahn, Meſſel, Roßdorf und Traiſa
wohnhaften Leute ſämtlicher Jahrgänge.
VIII. Freitag, den 5. März 1915
Vormittags 7½ Uhr: Die in der Stadt Darmſtadt wohnhaften, im Jahre 1876
geborenen Leute.
Nachmittags 2 Uhr: Die in der Gemeinde Pfungſtadt wohnhaften Leute ſämtlicher
Jahrgänge.
IX. Samstag, den 6. März 1915
Vormittags 7½ Uhr: Die in der Stadt Darmſtadt wohnhaften, im Jahre 1875
geborenen Leute.
Sämtliche vom Aufruf betroffenen Landſturmpflichtigen ſind zur Teilnahme an
der Muſterung verpflichtet und haben ſich an den vorbezeichneten Tagen und Zeiten
pünktlich im Muſterungslokal einzufinden mit Ausnahme:
1. derjenigen, welche von der Geſtellung ausdrücklich befreit worden ſind;
2. der vom Dienſt im Heere und in der Marine Ausgemuſterten;
3. der Gemütskranken, Blödſinnigen und Krüppel uſw.
Die im Dienſte der Eiſenbahnen, der Poſt, der Telegraphie und der
mili=
täriſchen Fabriken feſt angeſtellten Beamten und ſtändigen Arbeiter, die von ihren
Behörden als unabkömmlich anerkannt und für die Unabkömmlichkeitsbeſcheinigungen
eingereicht werden, ſind von der perſönlichen Geſtellung gleichfälls befreit.
Wer der Geſtellung keine Folge leiſtet, hat die im Militärſtrafgeſetz und der
Disziplinarſtrafordnung vorgeſehenen Strafen zu gewärtigen.
Geſuche um Entbindung von der Geſtellung ſind unzuläſſig.
Zugleich werden diejenigen, welche der Aufforderung, ſich zur Stammrolle zu
melden, bis jetzt nicht nachgekommen ſind, nochmals aufgefordert, dies unverzüglich
zu tun und ſich zur Muſterung einzufinden, ſoweit ſie den vorerwähnten Jahrgängen
angehören.
Gleichzeitig werden die Landſturmpflichtigen aufgefordert, ſich während der
Muſterung im und vor dem Muſterungslokal, ſowie auch in den Straßen der Stadt
ruhig zu verhalten, andernfalls Zuwiderhandelnde in Polizeigewahrſam genommen
würden und nach Maßgabe der einſchlägigen geſetzlichen Beſtimmungen Strafe zu
gewärtigen hätten.
Wegen dringender häuslicher und gewerblicher Verhältniſſe können
Landſturm=
pflichtige hinter die letzte Jahresklaſſe ihres Aufgebots, in beſonders dringenden Fällen
auch hinter die letzte Jahresklaſſe des zweiten Aufgebots zurückgeſtellt werden.
Derartige Geſuche ſind bei den Großh. Bürgermeiſtereien unverzüglich
anzu=
bringen und aufs eingehendſte zu begründen, wenn ſie Berückſichtigung erfahren ſollen.
Darmſtadt, den 12. Februar 1915.
Der Zivil=Vorſitzende der Erſatz=Kommiſſion des Kreiſes Darmſtadt.
von Starck, Regierungsrat.
Autzholz=Verſteigerung A
(Harras.)
Freitag, den 5. März 1. J., vormittags 8½ Uhr,
ſollen im Saale des Neuen Schießhauſes in der Harras, Abt. 21,
25 und 30, und Trieſch, Abt. 11, 12, 1 und 2 — 61,17fm Nutzholz
verſteigert werden.
Stämme:
II. 3 „ 25 , III. „ (gew.) 3,47 IV. (glatt) — 0,45 , IV. (gew.) 11 , — 4,86 , V. 7 — 2,02 , VI. 11 , — 2,53 Kiefern II. 3 „ — 4,11 III. 10 , — 7,09 Fichten IV. 1 , — 0,86 V. 55 , — 9,47 Derbſtangen:
Fichten I. Kl. 50 St. — 5,25 fm
II. „ 77 „ — 3,19 „
Nutzſcheiter Eichen (rund) 20 rm.
Das Holz trägt die laufenden Nummern 1—626. Unterſtrichene
Nummern werden nicht verſteigert. Stammholzverzeichniſſe werden
an ſtärkere Abnehmer durch den Großh. Förſter Herrn Decher,
Forſthaus Harras, Poſt Darmſtadt, abgegeben.
Nach Schluß der Verſteigerung wird das Nutzholz aus dem
Stadtwald verſteigert (ſiehe Bekanntmachung Stadtwald). (3218fi
Darmſtadt, den 24. Februar 1915.
Großherzogliche Oberförſterei Darmſtadt.
Kullmann.
Entzhol-Berſteigerung Nr. 6.
(Stadtwald.)
Freitag, den 5. März l. Js., morgens gegen 10 Uhr,
kommt im Saale des Neuen Schießhauſes in der Harras (
Halte=
ſtelle der Griesheimer Straßenbahn) ſämtliches Nutzholz aus dem
Darmſtädter Stadtwald — 71,36 fm, zum Ausgebot, und zwar in
I. Forſtwartei Heiligkrenz (Forſtwart Hofmann) aus den
Diſtrikten Nachtweide 44, Eichelacker im Oberfeld 56, Woogsberg 40,
Holzſchlag 24 und 26, Kuhlache 19 und Dachsberg 21.
Stämme:
Eichen I. Kl. 1 St. — 1,33 fm
„III. „ 2 „ — 1,82 „
„ IV. „ 11 „ — 4,84 „
„ V. „ 1 „ — 0,63 „
— 0,23 „
VI.
Buchen I. Kl. 2 St. = 6,14fm
II. „ 1 „ —0,92 „
Hainbuchen VI. „ 24 „ — 4,67 „
Elsbeer IV. „ 1 „ —0,29 „
Nutzſcheiter:
Buchen — 16 rm (rund).
II. Forſtwartei Beſſunger Laubwald (Förſter Lehr) aus den
Diſtrikten Stellkopf 5, Dieterſchlag 2, Franzoſenberg 14 und
Vorder=
wieſenſchlag 24.
Stämme:
Eichen II. Kl. 2 St. — 2,64 fm
— 0,87
„ III.
„ IV. „„
1,11 „
,
VI. „ 14 „ — 2,78 „
Eſchen IV. Kl. 2 St. — 1,02 fm
VI. „ 8 „
1,37
Lärchen III. „ 1 .
1,89 „
Derbſtangen:
Eichen I. Kl. 4 St. — 0,27 fm
—0,25
Eſchen I. „
III. Forſtwartei Beſſunger Tanne (Forſtwart Geriſch) aus
den Diſtrikten Maitanne 31, Texas 40, Pelz 47 und Saufang 4.
Stämme:
Kiefern II. Kl. 3 St. — 3,94 fm
„ III. „35 „ — 20,36
IV. „ 1 „ — 0,79
Das Holz trägt in der Forſtwartei Heiligkreuz die laufenden
Nummern 1—356, im Beſſunger Laubwald 544—759, in der Beſſunger
Tanne 1—306 und iſt ſämtlich an gut fahrbare Wege gerückt.
Unter=
ſtrichene Nummern kommen nicht zum Ausgebot.
Stammholzver=
zeichniſſe werden an ſtärkere Abnehmer für die Forſtwartei
Heilig=
kreuz und Beſſunger Laubwald durch Herrn Förſter Lehr,
Klap=
pacherſtraße 84 und für Beſſunger Tanne durch Herrn Forſtwart
Geriſch, Frankenſteinſtraße 40, abgegeben. Vor der Verſteigerung
wird das Nutzholz aus Harras verſteigert (ſiehe Bekanntmachung
Harras).
(3217fi
Darmſtadt, den 24. Februar 1915.
Großherzogliche Oberförſterei Darmſtadt.
Kullmann.
Gute und billige
Lebensmittel
Kolonialwaren.
Kartoffelmehl,
1 Pfund 25 Pfg.
Gries
. 1 Pfund 40 Pfg.
Tafel-Reis, 1 Pfund 45 Pfg
und 50 Pfg.
Bohnen, beſtkochende,
1 Pfund 50 Pfg.
Erbsen
. 1 Pfund 49 Pfg
Delikate Erbſen, 1 Pfund 55 Pfg.
Pflaumen . 1 Pfund 52 Pfg.
Kaffee, (3473
allerbeſte Qualitäten,
feinſte Miſchungen,
1 Pfund 1.55, 1.70 u. 1.85 Mk.
Malzkaffee, 1 Pfund 38 Pfg.
Kernseife, weiß und gelb,
1 Pfund 52 Pfg. und 48 Pfg.
Ab Donnerstag beſte hieſige
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Heinheimerſtr. 4, 2. Treppen.
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Oeffentliche Impfung.
Mittwoch, den 3. März und die vier folgenden Mittwoche,
nachmittags von 3 Uhr ab, unentgeltliche Impftermine im
Schul=
haus in der Rundeturmſtraße für im Vorjahr impfpflichtige, bis
jetzt noch nicht geimpfte Kinder.
Angeordnete Wiederimpfungen werden in dieſen Terminen
benfalls vorgenommen.
Nachſchau jeweils 8 Tage ſpäter, bei Meidung der
geſetz=
lichen Strafe.
Nachſtehende Verhaltungs=Vorſchriften werden zur Beachtung
bekannt gegeben:
Aus einem Hauſe, in welchem anſteckende Krankheiten, wie
Scharlach, Maſern, Diphtherie, Krup, Keuchhuſten, Fleckthyphus,
roſenartige Entzündungen oder die natürlichen Pocken herrſchen, dürfen
die Impflinge zum allgemeinen Termin nicht gebracht werden.
Die Eltern des Impflings oder deren Vertreter haben dem
Impfarzt vor der Ausführung der Impfung über frühere oder noch
beſtehende Krankheiten des Kindes Mitteilung zu machen.
Die Kinder müſſen zum Impftermin mit rein gewaſchenem
Körper und mit reinen Kleidern gebracht werden.
(3379a
Darmſtadt, den 27. Februar 1915.
Der Oberbürgermeiſter:
I. V.: Schmitt.
Holz-Verſteigerung.
Montag, den 8. März 1915, vormittags 9 Uhr,
werden in der Bender’ſchen Gaſtwirtſchaft zu Nieder=Ramſtadt
aus Pfingſtweide 1, Weinwegteile 2 und 4, Kirchberg 9 und
Borden=
berg 11 verſteigert:
Stämme, Kiefern: 2 St. II. Kl. — 4,32 fm, 8 St. III. Kl.
— 9,33 fm, 3 St. IV. Kl. — 2,69 km; Lärchen: 2 St.
IV. Kl. — 0,68 fm, 47 St. V. Kl. — 9,92 fm; Fichten:
2 St. IV. Kl. — 1,23 fm, 7 St. Va Kl. — 2,85fm, 10 St.
Vb Kl. — 1,87 fm.
Derbſtangen, Lärchen: 71 St. I. Kl. — 7,60 fm; Fichten:
5 St. 1. Kl. — 0,15 fm.
Scheiter, rm: 4 Buchen, 26 Eichen, 6 Birken, 19 Kiefern.
Knüppel, rm: 114 Buchen, 29 Eichen, 4 Birken, 16 Kiefern ꝛc.
Knüppelreiſig, rm: 40 Buchen.
Reiſig, 100 Wellen: 27,2 Buchen, 3,4 Kiefern ꝛc.
Stöcke, rm: 10 Buchen, 48 Eichen ꝛc.
Das Kiefernſtammholz lagert am Vapiermüllerweg. Das mit
F bezeichnete Holz kommt nicht zum Verkauf. Nähere Auskunft
durch Forſtwart Harniſch=Emmelinenhütte.
(3508
Ober=Ramſtadt, den 1. März 1915.
Großh. Oberförſterei Ober=Ramſtadt.
Hoffmann
Brennholz=Verſteigerung.
Freitag, den 5. März d. J., von vormittags
9 Uhr an,
werden in dem hieſigen Gemeindewald, Diſtrikt Wachholderberg und
Loh, nachſtehende Holzarten verſteigert:
119 rm Buchen, Scheiter,
164 rm Buchen= und Kiefern=Knüppel,
1380 Buchen= und Kiefern=Wellen,
38 rm Buchen= und Kiefern=Stöcke.
Die Zuſammenkunft iſt am Boestal am Eingang des Waldes.
Das Holz im Loh wird am Nachmittag um 2 Uhr verſteigert.
Nieder=Ramſtadt, den 28. Februar 1915.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Nieder=Ramſtadt.
Appel.
(3461.
Jagd=Verpachtung.
Donnerstag, 11. März 1915, nachmittags 3 Uhr,
wird in der Wirtſchaft „Zur Krone” (Heinrich Koch II.) zu Eich bei
Pfungſtadt die Gemeindejagd daſelbſt, enthaltend zirka 50 Hektar
Feld, unter den vorgeſchriebenen Bedingungen auf weitere 6 Jahre
öffentlich meiſtbietend nochmals verpachtet.
(3438is
Eich, den 27. Februar 1915.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Eich.
Koch.
Der Büßer.
Von Ernſt Zahn.
(Nachdruck verboten.!
Achtes Kapitel.
Des Steiners Stellung in Andergand wurde immer
unhaltbarer. Offene Drohungen und Beſchimpfungen
warteten ſeiner, wann er ins Dorf kam, und je mehr er
in ſeiner Ohnmacht allen Groll in ſich verbeißen mußte,
um ſo verbitterter wurde ſein Gemüt. Aber von ſeinem
Poſten wankte er nicht.
Da ſetzten die Andergandner an einem anderen Ort=
Lein. Der den Bannwart gerufen, der bisher allmächtige
Berghofer, fand ſich plötzlich allein dem ganzen Dor
gegenüber. Wie der Schnee vor dem Föhnſturm einer
einzigen Nacht, ſo war dem Schüren des Gültenbauers
das Anſehen des Machthabers auf dem Berghof
er=
legen.
Der ans Leiten gewohnte Mann fühlte die Zügel
langſam ſeiner Hand entfallen. Das verdroß ihn mächtig.
Auch der Lori mußte dafür büßen. Der Aerger machte
den Berghofer ungerecht gegen ſeinen Schützling, ſo daß
er ihm ſelbſt den Vorwurf der Unverträglichkeit machte.
Ende September war es und ſpät abends, daß der
Berghofer den Lori, der ihm Bericht gebracht, hart
ange=
fahren hatte darob, daß er gar zu genau jede kleine
Un=
regelmäßigkeit anzeige. Mit ſich ſelbſt und aller Welt
zer=
fallen, ſchritt der Büßer durch das dunkle Dorf und gegen
die heimiſche Hütte hinauf. Jetzt fing auch der Alte an,
dem er ſo viel vertraut hatte; nun würde bald ſeines
Bleibens da oben ein Ende werden. Schweren, gleichgül
tigen Schrittes ſtieg er bergan. Die Nacht war finſter,
obwohl der Himmel voll flirrender Lichter ſtand. Rieſigen
Schatten gleich ragten die Berge, ein warmer Föhn ſtrich
um des Burſchen Geſicht. Er riß den Filz vom Kopf
und den Rock auf; aber es wollte ihm nicht leichter werden.
Als er in den kümmerlichen Lichtſchein trat, der aus
dem Hüttenfenſter über den Hang fiel, mußte er an die
Mutter denken. Sie war kränker geworden in den letzten
Wochen und arbeitete nicht mehr; zumeiſt hütete ſie das
Bett. Heute früh, ehe er fortgegangen war, hatte ſie zu
ihm vom Sterben geredet. Als ihm das wieher einfiel,
trieb es ihn haſtiger bergan. In wenigen Schritten hatte
er die Hütte erreicht, und eben wollte er eintreten, da hörte
er über ſich in den Tannen ein Flüſtern menſchlicher
Stimmen.
Wie ein Blitz durchfuhr es ihn, der Hofer=Joſep
möchte ſich an die Hütte geſchlichen haben. Schon
mehr=
mals hatte er in den Tannen Fußſpuren gefunden, aber
die Felici hatte auf ſein Befragen von nichts wiſſen
wol=
len. Er ſchlich ſich ans Stubenfenſter und ſpähte hinein.
Der Raum war leer, nur die Lampe brannte rauchig
drinnen.
Der Mutter Kammer lag dunkel; die kranke Frau
mochte ſchlafen! Nun wallte der Jähzorn in dem
Bur=
ſchen auf. Wenn die zwei ſich zuſammengewagt hatten
troß ſeiner leberwachung!. Varſichig nahte er ſich dem.
Gehölz. Ehe er es erreicht, trat die Felici unter den
Bäu=
men hervor. Zugleich hörte er die Tritte eines ſich raſch
durch die Nacht Entfernenden. Einen Augenblick war er
unſchlüſſig, ob er jenem folgen oder erſt mit dem Mädchen
ins reine kommen ſolle. Da fiel ihm ein beſſerer Weg
ein und er blieb.
Im nächſten Augenblick ſtand die Felici neben ihm.
Sie hatte ihn erſt bemerkt, als ſie dicht an ihn gekommen
war. Mit einem ächzenden Laut fuhr ſie zurück.
Er lachte wild auf.
Biſt eben ſpazierengegangen? ſagte er in bitterem
Hohn.
Dann ging er ſchweigend mit ihr zur Hütte.
Sie traten ein. Mit ſcheuen Augen und zitternd am
Leib blieb die Felici mitten in der Stube ſtehen,
wäh=
rend er ſich auf einen Stuhl warf, daß es krachte. Er ſah
ſie lange an. Ihre Haare waren wirr, auf ihren weißen
Wangen brannten rote Flecken und große Schatten lagen
unter ihren trüben Augen.
Zum wievielten Mal iſt er dageweſen? fragte der
Lori plötzlich.
Das Mädchen ſchreckte zuſammen.
Ich weiß es nicht, ſtammelte ſie in furchtbarer
Ver=
wirrung.
Der Steiner fuhr auf. Er redete nicht laut, aber
jedes Wort hatte grimmen Klang.
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Das iſt das letimat geweſen, haſ verſtanden! Ic)
mache ein Ende jetzt, weil Du ſelber nicht willſt zum
Verſtand kommen!
Das brachte Leben in das Mädchen.
Lori, was willſt tun? fragte ſie mit flackernden
Augen.
Dem Berghofer Auskunft geben über ſeinen ſaubern
Bub und mir dem ſeinen Beſuch verbitien!
Die Felici warf ſich ihm vor die Füße. Auf den
Knien rutſchte ſie an ihn heran.
Lori, tu’s nicht! Tus nicht! — Er will ſchon ſelber
mit dem Vater reden, wenn es Gelegenheit gibt! Und
er meint’s ja gewiß recht. — Aber Du könnteſt alles
ver=
derben!
Eine Warnung lag in ihren Worten, aber er ließ
ſie nicht weiterreden. Er ſtand auf, ſo daß ihre Hände,
die auf ſeinen Knien lagen, hilflos zu Boden ſchlugen.
Wenn es Gelegenheit gibt — o Du Narr, Du armer,
bis dem ſeine Gelegenheit kommt, kannſt lang warten!
Aber ſelbſt wenn er den Mut fände, dem Alten ſein
Ge=
ſtändnis zu machen — glaubſt, der Mut langt ihm, auch
nur einen Tag lang gegen den Vater zu ſtehen! Da
kenne ich ihn beſſer; ich habe es früh genug erfahren, wie
weit dem ſein Mut geht —
Mühſam erhob das Mädchen ſich vom Boden, und
mit ineinander verkrampften Fingern ſchlich ſie dem
Bruder nach, der nach der Türe ſchritt.
Lori —
Er wandte ſich um nach ihr. Sein bleiches
Sorgen=
geſicht hatte nicht einen weichen Zug.
Laß das Beiteln! Weun ſie und auch all Ehre
ab=
ſtreiten im Dorf — das wollen wir uns doch nicht
nach=
ſagen laſſen, daß der Berghofer ſeinem Buben verboten
hat, mit dem Steinermädchen zu gehen! Wir
ver=
langen es, daß der Umgang aufhört!
Seine Hand lag ſchon an der Tür bei den letzten
Worten, und er trat hinaus, ohne ſich umzuſehen; ſonſt
möchte der Felici Geſicht ihn noch einmal gewarnt haben
vor dem, was er tun wollte.
Das Mädchen lehnte an der Kommode, auf welcher
der Heiland ſtand. Namenloſe Angſt war ihr in jede Linie
des Angeſichts geſchrieben. Sie hatte ihm noch nachrufen
wollen, aber die Stimme hatte ihr verſagt. Nun ſank ſie
ſtieder vor dem Kruzifix mit gerungenen Händen, als ob
eine ungeheure Laſt ſie zu Boden zwinge. Und über eine
Weile bog der blonde Kopf haltlos zurück, und das junge
Ding ſchlug beſinnungslos ſchwer auf die Planken.
Von der Nebenſtube rief das kranke Weib die Namen
ihrer Kinder. Von denen gab keines Antwort. Der
Burſche ſtreifte ruhelos durch den nächtlichen Wald, das
Mädchen lag, als wäre es geſtorben.
Der Docht der Lampe glimmte und rauchte und
er=
loſch. Das Elend der Steinerſtube verſank im Dunkel.
Andern Morgens, kaum daß der Tag auf war, ſtand
der Lori am Berghof. Er hatte ein paar Stunden der
Nacht in einem Heugaden verbracht und ſah halb
ver=
wahrloſt aus, als er zur Berghoftüre ſchritt. Ihn
ver=
langte, ſein ſchlimmes Geſchäft abzutun. Vom Brunnen
herüber, der unweit des Habseingangs lief, hörte er ein
höhniſches Kichern. Zwei Mägde ſtanden dort
bei=
ſammen.
Der Büßer, ſieß eine die andere an.
Da blieb er ſtehen und wandte ſein Geſicht hinüber.
Und als die zwei ihn näher anſahen, wurden ſie kleinlaut.
Mit roten Köpfen trugen ſie die gefüllten Waſſereimer
daher und boten dem todweißen Geſellen ein ſcheues Gut’
Tag!
Der Büßer hatte verſtanden. Ein Hohnlächeln zuckte
um ſeinen harten Mund, während er über die Treppe
zur Stube ſtieg.
Droben pochte er. Geſchirr wurde drinnen
zuſam=
mengerückt, und als er ſtärker klopfte, erſchallte des Hofers
lautes „Ja!”, das ihn eintreten hieß.
Er fand den Alten und die Tilde. Dem Mädchen
lohte eine Flamme übers Geſicht, als ſie ihn erkannte,
aber ſtill räumte ſie ihre Milchſchalen zuſammen, die beim
Morgeneſſen gedient hatten. Der dreie „Gut’ Tag!”
klang ineinander. Dann fragte der Bauer, welcher, noch
am Tiſche ſitzend, mit erſtannten Blicken den Frühen
ge=
meſſen hatte:
Biſt auch ſchon wieder da?
Das ſcholl unfreundlich.
Der Lori hatte des nicht acht.
Schon wieder, gab er kalt zur Antwort. Dann
wen=
dete er ſich nach der Tilde um.
Wenn Euer Mädchen hinausgehen wollte, ſo hätte ich
etwas zu klagen.
Sein froſtiges Reden tat der Tilde nicht wohl. Mit
zuſammengepreßten Lippen ging ſie.
(Fortſetzung folgt.)
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Handel und Verkehr.
* Berlin, 1. März. (
Börſenſtimmungs=
bild.) Unter dem Einfluß des Verbotes von
Kursnotie=
rungen konnte ſich auch heute im freien Börſenverkehr ein
Geſchäft von größerem Umfange nicht entwickeln. Die
Stimmung für Rentenwerte war recht feſt auf Meldungen,
nach denen die Zeichnungen auf die Kriegsanleihe auch in
der Provinz einen recht erfreulichen Umfang annehmen.
Deutſche Anleihen zogen im Kurſe etwas an. Von
Indu=
ſtriewerten wurden wegen der Preiserhöhungen der
jüng=
ſten Zeit hauptſächlich Eiſenaktien gehandelt, beſonders
Phönix und Gelſenkirchen. Ferner zeigte ſich Intereſſe
für Oberſchleſiſche Koksaktien. Von ausländiſchen Valnten
ſchwächten ſich ruſſiſche Noten ab.
Landwirtſchaftliches.
— Schlachtviehmarkt Darmſtadt.
Schweine=
markt am 1. März. Auftrieb 200 Schweine. Preiſe pro
50 Kilogramm Schlachtgewicht 106,5—107 Mark. Zutrieb
von Landſchweinen: Preiſe pro 50 Kilogramm
Schlacht=
gewicht 105 Mark. Marktverlauf: rege, Ueberſtand.
— Frankfurt a. M., 1. März.
Schlachtvieh=
markt. (Amtlicher Bericht.) Auftrieb: 1300 Rinder,
darunter 196 Ochſen, 55 Bullen, 1049 Färſen und Kühe,
305 Kälber, 128 Schafe, 2276 Schweine. Preiſe für
1 Zentner Lebendgewicht (Schlachtgewicht) in Mark.
I. Rinder: A. Ochſen: a) vollfleiſchige, ausgemäſtete
höchſten Schlachtwertes im Alter von 4 bis 7 Jahren
54—58 (100—105), b) junge, fleiſchige nicht ausgemäſtete
und ältere ausgemäſtete 50—53 (91—97), e) mäßig
ge=
nährte junge, gut genährte ältere 47—50 (87—93). B.
Bul=
len: a) vollfleiſchige, ausgewachſene, höchſten
Schlachtwer=
tes 50—53 (85—88), b) vollfleiſchige, jüngere 45—49 (80
bis 84). C. Färſen und Kühe: a) vollfleiſchige,
ausge=
mäſtete Färſen höchſten Schlachtwertes 47—52 (90—95)
b) vollfleiſchige, ausgemäſtete Kühe höchſten
Schlachtwer=
tes bis zu 7 Jahren 44—49 (82—88), e) 1. wenig gut
ent=
wickelte Färſen 40—45 (77—87), 2. ältere, ausgemäſtete
Kühe und wenig gut entwickelte jüngere Kühe 37—43
(70—80), d) mäßig genährte Kühe und Färſen 30—36
(60—72), e) gering genährte Kühe und Färſen 23—29
(52—66). II. Kälber: a) mittlere Maſt= und beſte
Saug=
kälber 56—60 (93—100), b) geringere Maſt= und gute
Saugkälber 52—56 (88—95) e) geringe Saugkälber 48—51
(81—86). III. Schafe (Weidemaſtſchafe): a)
Maſtläm=
mer und Maſthammel 48 (105), b) geringere Maſthammel
und Schafe 38 (90). IV. Schweine: a) vollfleiſchige
Schweine von 80 bis 100 Kg. Lebendgewicht 85—86 (103
bis 105), b) vollfleiſchige Schweine unter 80 Kg.
Lebend=
gewicht 80—85 (100—102), e) vollfleiſchige von 100 bis
120 Kg. Lebendgewicht 85—86 (103—105), d) vollfleiſchige
von 120 bis 120 Kg. Lebendgewicht 8.-83 (3—40).
Marktverlauf: Am Rinder=, Kälber= und Schafmarkt
wird flott ausverkauft. Der Schweinemarkt verlief mäßig
rege und hinterläßt etwas Ueberſtand.
Literariſches.
Zum 100. Geburtstage Bismarcks (1. April 1915)
erſcheint als würdige Ehrengabe „Das Bismarck=
Buch des deutſchen Volkes” von Dr. Alfred
Funke. Das Weſentliche und Bleibende im Leben und
Schaffen Bismarcks ſchildert der Verfaſſer, aber nicht im
trockenen Tone des Geſchichtsforſchers, der die Herzen kalt
läßt, ſondern mit einer Wärme und Begeiſterung, die das
Buch nach Form und Inhalt weit über ähnlche Werke
hin=
aushebt. Die ſoeben erſchienene erſte reichhaltige Liefe
rung enthält als Beilagen einen wohlgelungenen
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Bäcker=
innung): Landgraf Georgſtraße 36, Fernſprecher 2510, Ge=für die Dauer des Krieges. Ang. u.
ſchäftszeit von ½11—12 Uhr vormittags.
b) Nebenſtelle für das Metzgergewerbe (Abteilung der
Metzgerinnung): Frankfurterſtraße 69 (Schlachthof),
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ſprecher 542, Geſchäftszeit von 8½ Uhr vorm. bis 6 Uhr
nachmittags.
e) Nebenſtelle für das Wirtsgewerbe (Abteilung des
deut=
ſchen Kellnerbundes, Zweigverein Darmſtadt): Pankratius=an die Geſchäftsſtelle. (B3477
ſtraße 5, Fernſprecher 1745, Geſchäftszeit von 8 Uhr vorm.
bis 12 Uhr mittags und von 2—7 Uhr nachmittags, auch
Sonntags von 8—12 Uhr. Ungelerntes männliches Perſonal
wird in der Hauptſache von der Hauptſtelle vermittelt (ſ. oben
unter I), weibliches Perſonal von der Dienſtbotenabteilung
(ſ. B II).
d) Nebenſtelle für das Friſeurgewerbe: Große Ochſengaſſe 28,
(Einsfeld), Geſchäftszeit von 8 Uhr vorm. bis 9 Uhr abends.
e) Wanderernachweis: in der Hauptſtelle Waldſtr aße 19,
Fern=
ſprecher 371, von 5—7 Uhr nachmittags und in der
Neben=
ſtelle: Herberge zur Heimat, Große Ochſengaſſe 8,
Fern=
ſprecher 2583, von 8 Uhr vorm. bis 9 Uhr abends.
f) Lehrſtellenvermittlung, verbunden mit Berufsberatung
(auch für kaufmänniſche Berufe) in der Hauptſtelle:
Wald=
ſtraße 19, Fernſprecher 371, von 8 Uhr vorm. bis ½1 und
von ½3—6 Uhr nachmittags.
II. Fachabteilung für das Weißbinder=, Maler= und
Lackierer=
gewerbe: Waldſtraße 19, parterre, Fernſprecher 371,
Geſchäfts=
zeit von 10—11 Uhr vormittags.
III. Fachabteilung für das Gewerbe der Polſterer, Tapezierer
und Dekorateure: Waldſtraße 19, parterre, Fernſprecher 371,
Geſchäftszeit von 8—9 Uhr vormittags.
B. Weibliche Abteilung.
I. Nachweis für gewerbliche und landwirtſchaftliche Berufe
für gelernte und ungelernte Kräfte: Waldſtraße 19, 1. Stock,
Fernſprecher 371, Geſchäftszeit von 9 Uhr vorm. bis 12 und
von 3—6 Uhr nachmittags.
II. Dienſtboten=Nachweis. a) Hauptſtelle: Waldſtraße 19, 1. Stock,
Fernſprecher 371, Geſchäftszeit von 9 Uhr vorm. bis 12 und
von 3—6 Uhr nachmittags. b) Stellenvermittlung mit billiger
Herbergsgelegenheit für ſtellenloſe Mädchen: 1. im evang.
Marthahaus (Eliſabethenſtift), Stiftſtr. 14, Geſchäftszeit von
8 Uhr vorm. bis 8 Uhr abends; 2. Karlſtraße 73, II., Abt.
des kathol. Mädchenſchutzvereins — Geſchäftszeit von 3—5 Uhr
nachmittags.
III. Hausbeamtinnen=Nachweis — auch Auslandsvermittlung —ordtl., jg. Mädch. geſ. bei ſehr gut.
(Abteilung des Internationalen Vereins der Freundinnen
junger Mädchen, Gruppe Darmſtadt): Waldſtraße 19, 1. Stock,
Fernſprecher 371, Geſchäftszeit: Montags von 10—11 Uhr,
Mittwochs und Freitags von 11—12 Uhr.
IV. Nachweis und Sprechſtunde für kaufmänniſche weibliche
Berufe und weibl. Büroperſonal (Abteilung der Ortsgruppe
Darmſtadt des Allgemeinen Deutſchen Frauenvereins): Wald= Papierhaudlung Künzel
ſtraße 19, 1. Stock, Fernſprecher 371, Geſchäftszeit: Montags,
Donnerstags und Samstags von 11—½1 Uhr und Dienstags,
Mittwochs und Freitags von 4—½6 Uhr.
V. Frauenberufsberatung (für alle Stände) und
Lehrſtellen=
vermittlung (Abteilung der Ortsgruppe Darmſtadt des
All=
gemeinen Deutſchen Frauenvereins): Waldſtraße 19, 1. Stock,
Fernſprecher 371, Geſchäftszeit: wie bei IV. Sprechſtunden für! Lippmann May
muſikſtudierende Frauen mit Stundenvermittlung für Geſang,
Klavier und Violine: Mittwochs von 3—4 Uhr nachm.
Die Dienſtſtellen des Arbeitsamts können von jedermann,
ohne Rückſicht auf religiöſe, politiſche oder organiſatoriſche Zu=Laufmädchen Mathildenstr. 29, I.
gehörigkeit, in Anſpruch genommen werden. Die
Inanſprnch=
nahme iſt grundſätzlich koſtenlos.
Nur in der weiblichen Abteilung (Dienſtboten= und
Haus=
beamtinnenabteilung) müſſen zur teilweiſen Deckung der mit der
Vermittlungstätigkeit verbundenen beſonderen Koſten, aber nur von Suche Stützen, Herrſchaftsköch.,
den Dienſtherrſchaften, geringe Gebühren erhoben werden (für das
Einſchreiben 20 Pfg., für die Vermittlung 1 Mk.) Dienſtnehmer
zahlen auch bei der weiblichen Abteilung nichts.
Die Friſeurabteilung hebt von Arbeitgebern, die nicht
Mit=
glieder der Friſeurinnung ſind, für die Vermittlung eine Gebühr von
2 Mk. Innungsmitglieder und Arbeitnehmer haben die Benutzung frei
Für junges Mädchen
mit ſchöner Handſchrift, das die
kaufmänniſche Schule beſucht hat,
wird Stellung geſucht. Angebote
u. P 56 an die Geſchäftsſt. (*4007
ſucht Stelle als Stütze,
Fräulein geht auch zu ein. Kinde,
ſieht mehr auf gute Beh. als Lohn.
Ang. u. F§8 a. d. Geſchäftsſt. (*4000
Weiblich
Erſte Arbeiterin
Putz! ſucht ſof. Stellung.
Angebote unter F 72 an die
(*409
Geſchäftsſtelle.
Ein im Bankfach erfahrenes
Fräulein geſetzten Aiters, auch im
lusland tätig geweſen, ſ. Stelle.
Angebote unter F 49 an die
(*3990
beſchäftsſtelle.
Stenographie
Anfängerin und
Maſchinen=
ſchr mit ſehr gut. Zeugn., ſ. Stelle.
Gefl. Ang. u. F55 Geſchäftsſt. (*4008
Kindergärtnerin
ſucht Stellung
hier oder auswärts. Angebote u.
57 an die Geſchäftsſtelle. (*4006
Mädchen ſucht Stellung zu
inzelner Perſon od. in kl. Hauhalt
Angeb. u. F 59 Geſchäftsſt. (*4025
Perfekte, ältere Köchin ſucht
Stelle in feinem Reſtaurant oder
Hotel bei guter Behandlung.
An=
geb. unt. F 66 Geſchäftsſt (*4081
Entempf. Haushälterin ſowie
Köchin und andere brave Mädchen
ſuchen Stellen. Frau Bickel,
ge=
werbsmäßige Stellenvermittlerin,
(*4031
Stiftſtraße 56.
Stütze, Köchin., Allein=, Haus=,
Dienſt= u. Küchenm. ſ. ſof. u. 1. April
Stellung. Karolina Beck,
gewerbs-
mäßige Stellenvermittlerin, Karl=
(*4077
ſtraße 25, I.
Mädchen ſucht Laufſtelle ſofort
Hochſtraße 20. Stb., part. (*4083
Kochen ſelbſtg., z. Hausarb. will.,
ſ. Stelle a. Stütze; geht auch i. kl.
gut. Haush. a. Alleinmädchen bei
Familienanſchl. Angebote unter invaliden verdienen ſehr viel Geld
F 75 an die Geſchäftsſt. (*4087 durch Verkauf patriotiſcher Wand= Irdentliche gut empfohlene Frau
ſucht Beſchäft. i. Waſchen, nach=
mittags, Erbacherſtr. 13, I. (*4049 Jg. Frau, deren Mann im Felde.
ſucht mittags 1—2 Std. Beſchäft.
Näh. Kiesſtraße 2, 1. Stock. (*4086 Fran ſucht waſchen und putzen.
*4003) Schießhausſtr. 60, Manſ. Frau ſucht Beſchäftg. (Waſchen
u. Putzen) Sandbergſtr. 34. (B3466 Männlich militärfrei, in allen Kontorarbeit.
erſten Handelshäuſern tätig ge=
weſen, ſucht Aushilfe=Stellung
E 82 an die Geſchäftsſt. (*3751fgi (Nationalökonom)
Studenl ſucht während ſeiner
Oſterferien (8 Wochen)entſprechende
Beſchäftigung. Angebote u. F 62 Ofene Stelle Weiblich f.leichte Arbeit
Näherinnen geſucht (keine
Heimarb.). Karlſtr. 58, III., r. (*4005 Einige Mädchen für ſaubere Näh=
arbeiten, wenn auch keine
Schneiderinnen geſucht. (*4001
A. Lagrange, Ludwigſtraße 16. für Maſchinen=
Mädchen arbeit geſucht
Karl Traiser
Reißzeuglabrik, Gartenstr. 23. (3440im Gute Näherinnen auf Militär=
mäntel ſofort geſucht
(*4080
11
Till Nachfolger
Wilhelminenſtraße 31, I. J. Mädchen f. leichte Näharbeit
geſucht Ruthsſtr. 6, part., I. (*4066 Suche für 1. April jüng., ſelbſt.
Kochit
4
die auch etwas Hausarbeit über=
nimmt. — Vorſtellen: Mittwoch
zwiſchen 4—7 Uhr. Wo? ſagt die
Geſchäftsſtelle ds. Bl.
(*4082 Für den Haushalt einer Dame
zum sofortigen Eintritt brav.,
Behandlg. Orangerie=Allee 17, I.,
an Hermannſtraße.
(*4011 1 ſauberes Mädchen
für morgens und mittags geſucht.
Beſſungerſtraße 59. (*4018
e Frauen u. Mädchen
finden dauernde und lohnende
Beſchäftigung.
Sortieranſtalt
Weiterſtädterſtraße 70. (2889a geſucht. (*3999 Tücht. ält. Mädchen
geſucht. Kaſinoſtr. 12, I. (3475 S Hausmädch., Haushälterin
für zwei Herren. Alleinmädchen,
(218a welche koch. können, f. ſof. u. 1. Apr.,
beſſ. Hausmädchen und Köchin
nach Wiesbaden für feines Herr=haldigſt geſucht. Angebote mit
ſchaftshaus für ſofort.
(*4074
Frau Minna Dingeldein,
gewerbsmäß. Stellenvermittlerin,
Eliſabethenſtr. 5, Tel. 531. Jüngeres, finkes Mädchen
für Lederarbeiten geſucht. (*4050
Gebr. Fischer, Alexanderſtr. 10. (3 Mädchen tagsüber ſof. geſucht
*4058)
Mathildenſtr. 17 Jung. Mädchen von 16—17 J.
für leichte Hausarbeit geſucht von
morgens 7 bis nachmittags 3 Uhr.
Näh. Wagner, Grafenſtr. 8. (*4026 Reinliches Laufmädchen geſucht
Karlſtraße 11, 3. Stock. (*4036 Ein Dienſtmädchen
mit guten Zeugn. für 1. April geſ.
Zu erfr. i. d. Geſchäftsſt. (*4035if Tofort ein ordentliches Mädchen
aus guter Familie tagsüber
geſucht Gervinusſtr. 39. (*4089im Hausmädchen geſucht
per 1. April. Nähen. und Bügeln
verlangt. Zu erfragen in der
(3497idso
Geſchäftsſtelle.
Redegewandte
Damen, auch Herren, ſowie
Kriegs=
ſprüche. Ein Teil des Reinertrages
iſt für unſere Kriegsveteranen
be=
beſtimmt Kunst-Atelier „Hassia‟
Berlin 42, Brandenburgstr. 72. (III,3490
Geſucht per 1. April zu kinderloſ.
Ehepaar einf. Mädchen, ſelbſt. im
Waſchen, Bügeln u. Haushalt. Gute
Empfehl. über Aufführung u.
Tüch=
tigkeit unbed. vorzuw. Ruh. Dienſt
beig. Behandl Hügelſtr. 30, I. (*4023
Für tl. Hauspalt f. 6—8 Wochen
jüng. unabhäng. Frau geſucht,
welche alle Hausarbeit übernimmt.
Angebote unter F 77 an die
Ge=
ſchäftsſtelle d. Bl. erb. (*4096
Saubere Lauffrau p. 15. März,
morgens u. mittags je 1 St., geſ.
Mollerſtr. 34, III.
*4100
Eine ſaubere, tüchtige
Putzfrau geſucht.
Näheres Rheinſtr. 6, I. (*3991
3 mal in
Saubere Putzfrau der Woche
(*4062
—3 Stunden geſucht.
Gartenſtraße 21, 2. Stock.
tagsüber
Junges Mädchen
geſucht.
Hügelſtr. 2, im Laden.
(*3998
Sauberes junges
Laufmädchen
tagsüber geſucht.
(3459
Blusen-Spezialist Alfred Wagner
29 Wilhelminenſtraße 29
Junges, ſauberes
Laamädchen
für Geſchäft (ganzen Tag) geſucht
Schuſtergaſſe 16. (3469a
Saub., ordentl. Mädchen, welch.
kochen kann, geſ. Dienſtbuch mithr.
Ernſt=Ludwigſtr. 18 II.
(*4947
Männlich
Für den Vertrieb eines erſtl
Waſchmittels an Private u.
An=
ſtalten uſw. (teils auf eigene Rechn.,
teils gegen Prov.) werden f.
Darm=
ſtadt und auch andere Plätze
ge=
eignete Perſonen geſucht. Dauernd
guter Verdienſt. Näheres unter
P 74 an die Geſchäftsſtelle. (*4065
geſ. ſ. täglich
Generalvertreter gebrauchten
Haushaltungsartikel. Angeb. u.
F 64 an die Geſchäftsſt. (*4033
Photograph
jüngerer, welcher ſicher im
Ver=
arbeiten von Gaslichtpapier ſowie
Entwickeln iſt, per ſofort geſucht.
Angebote mit Gehaltsanſpr. unter
F 47 an d. Geſchäftsſtelle. (*3994
Buchdruckmaſchinenmeiſter
ſowie Schriftſetzer ſofort in
dauernde Stellung geſucht.
Angebote unt. P 69 an die
Geſchäftsſtelle. (*4042imd
Alleinſtehender, gut
beleumun=
deter, noch rüſtiger Halbinvalide
(event. jetziger Kriegsinvalide) als
Torschließer
und Wächter
Lebenslauf und Lohnanſprüchen
ds. Blattes erbeten.=
(3436
Kräftige
Magazinarbeiter
geſucht. (3506im
Schneider-Gehilfe geſucht
Karlſtraße 58, 3. Stock. (*4904
Jüngerer ordentlicher Ofenſetzer
Ifenputzer) geſ. Ch. Ploch
Ofen=
ſchäft, Karlſtraße 23. (*4021ids
Metallſchmelzer
geſucht.
56gol
Aliceſtraße 5.
Kräftige Arbeiter
werden eingeſtellt
Lippmann May
Weiterſtädterſtraße 70. (2890a
geſucht
Gebr. Fischer,
*4051)
Alexanderſtr. 10. Kratt. Arbeiter
16 Jahre alt, ſofort geſucht
L. C. Wittichsche Hefbuchdruckeref
Rheinſtr. 23. (344f fräftiger Arbeiter dauernd ge=
R. ſucht. Wilhelminenſtr. 9. (*3993 Jüngerer, kräftiger Arbeiter
ſofort geſucht
(VIII,3478
J. Müller, Kiesſtraße 20. Suche ſol. Fuhrmann
W. Köhler, Kohlenhandlung,
Karlſtraße 7.
(*4063 rehre ut gher
ſofort geſucht Karlſtr. 54. (*4038imd Fuhrknecht!
Geſucht ein tüchtiger, nüchterner,
ehrlicher Fahrknecht zu ſof. Eintritt
von hieſigem ausgedehnten Platz
geſchäfte. Gute Bezahlung bei
dauernder Stellung. Wo? Zu
erfragen in der Geſchäftsſt. (3479id Zusdiener
im Packen von Paketen bewandert,
mit nur guter Empfehlung ſuchen
Emil Grünbaum & Co.f
Rheinſtraße 47. (*4917 Tücht. Hausburſche geſucht.
Crößmann, Grafenſtr. 16. (*4009 Junger Hausburſche
ſof. geſ. Kranichſteinerſtr. 35. (3449 Ordentlicher
Hausbursche
(Radfahrer) geſ. Koſt u. Wohnung
im Hauſe. Melden Steinſtraße 2,
Konditorei.
(3437 Hausburſche
ſofort geſucht
(*4029
Hoffärberei Reich
Pallaswieſenſtraße 146. Jüngerer Hausburſche,
Radfahrer, geſucht. Leon Beuer,
Wendelſtadtſtr. 9, Hinterhs. (*4044 Jüngerer Hausburſche
per ſofort geſucht
(3435
Georg Ludwig Kriegk,
Rheinſtraße 17. Jüngerer, gewiſſenhaft. u. ſauberer
Bausburſche
(Radfahrer) ſofort geſucht. Näheres
Roßdörferſtr. 35, Laden. (3472a Kraſt. Hausburſche
geſucht Eliſabethenſtraße 55. (3507 1 Behrig
mit guter Schulbildung ſuchen
Emil Grünbaum & Co.
Mützenfabrik
Rheinſtraße 47.
(*4016 Kaufmänniſche
Lehrſtelle offen.
Ang. u. F 51 Geſchäftsſt. (*4015id Schneiderlehrling kann Oſtern
eintreten, ſofortige Vergüt. (*4093
Schmeck, Eliſabethenſtr. 14, II. Fleißiger Junge mit guten Schul=
zeugniſſen gegen Vergütung für
ſofort oder ſpäter als
(*4098im
Lehrling geſucht.
A. Braunwarth Nachfolger,
Tannenſtr. 23. Ecke Moosbergſtr.
Lehrling ſucht
Jak. Heymann, Tapeziermeiſter,
B3334) Beſſungerſtr. 55.
Zigaretten-Vertreter
von einer größeren, ſehr leiſtungsfähigen, truſtfreien Fabrik
für Darmſtadt, der bei einſchlägigen Geſchäften langjährig und
gut eingeführt iſt, ſofort gegen Proviſion geſucht. Gefl.
Ange=
hote mit Angabe ſeitheriger Tätigkeit und Aufg. von Referenzen
erbeten unter D. 0.53 an Rudolf Moſſe, Dresden. (I,3370
[ ← ][ ]Verein fürVerbreitung von Volksbildung
Montag, den 8. März 1915, abends 8¼ Uhr,
im Kaiſerſaal
Oeffentlicher Lichtbildervortrag
von Herrn Dozent Fürſtenberg, Charlottenburg:
„Die Entwicklung der Luftſchiffahrt
und ihre Bedeutung für den Krieg‟
Eintrittskarten für num. Sperrſitz zu 60 Pfg., für Mitglieder
zu 50 Pfg., für Saal und Galerie zu 40 Pfg., für Mitglieder zu
(3439ido
25 Pfg. am Verkehrsbüro und an der Abendkaſſe.
Beutſcher Flottenverein
Kreisgruppe Darmſtadt.
Freitag, den 5. März 1915, abends 8¼ Uhr,
im großen Saal des „Kaiſerſaals”
Vortrag mit Lichtbildern
des Direktors der Navigationsſchule zu Lübeck, Herrn Prof. Dr. Schulze
über:
(3284si
„Unterſeebsote‟
Mitglieder haben mit ihren Angehörigen bei Vorzeigung ihrer
Jahreskarte freien Eintritt. Nichtmitglieder zahlen 20 Pfg., Schüler
Sben freien Zutritt zur Galerie. Reſervierte Plätze zu 50 Pfg. ſint
nur im Vorverkauf im Verkehrsbüro bis zum 5. März, 6 Uhr abends,
zu haben.
Der Vorſtand.
Samstag, den 13. März 1915, abends 8 Uhr,
im Kaisersaal (Grafenstrasse):
Kole
Verbündeter Darmstädter Gesangvereine
zum Besten des
„Deutschen Vereins für Sanitätshunde
mit Vorführung von Lichtbildern.
Unter Leitung des Herrn Kammermusiker A. Kugler und gütiger
Mitwirkung unter Anderem der Konzertsängerin Frau
Lilli Borntraeger-Ludwig aus Mainz (Sopran).
Mitwirkende Vereine: Concordia, Darmstädter
Männer-
gesang-Verein, Singmannschaften der Turngemeinden
von Darmstadt u Bessungen, Chor des Militäranwärter-Vereins.
Eintrittskarten zu 1.— Mk. (Sperrsitz) und 50 Pfg. (Saal und
Galerien) sind in der Hofmusikalienhandlung von
H. Arnold (Wilhelminenstrasse) und im Verkehrsbüro (Ernst-
(3443
Ludwigsplatz) zu haben.
M SIIMME SEINES HEARN
Darmstadts orstes und grösstes
Spezialgeschäft
in echten Grammophon- Gramola-
Apparaten und-Platten
K. Jäger, Hofl.
Georgenstr. 11 Tel. 2579.
Wer ſtiftet eine
Konzert=Zither
für die Baracke 5 im
Reſerve=
lazarett III gegen Rückgabe binnen
(3445
kurzem
Wehrmann Krupp.
Telephon 173
Rheinstraße
Im heutigen Programm-Wechsel ist
ganz besonders hervorzuheben:
Das goldene Bett
Drama in 5 Akten
nach dem Roman von Olga Wohlbrück.
In der Hauptrolle:
(*4101
Hanny Weise.
Die neuesten Bilder vom
Kriegsschauplatz.
Weitere Dramen, Humoresken, Natur-
und wissenschaftliche Aufnahmen
vervollständigen das interessante Programm.
Inhaber:
Georg Brand.
Mheatet
Darmſtadt,
Rheinſtraße 2.
Ab heute Dienstag bis Freitag!
Nur 4 Tage
Nur 4 Tage! Noch nie dageweſen!
2 Akte
Die Herbſtroſe
2 Akt=
Ein wunderbares Drama, iſt ſpannend von Anfang
zum Ende.
Ferner kommen Alt Heidelberg Du feine (in 3 Akten
2 andere Dramen, 1 Luſtſpiel in 2 Akten,
ſowie 3 Humoresken und die neneſten Kriegsbilder zur
Vorführung.
*4041
Derrenanzüge, Ueberzieher,
Geh=
röcke, Frack, Smokinganzüge,
f. neu, Konfirmandenkleid,
Kinder=
kleider für Mädch., Herrenſtiefel,
Waſſerſtiefel, Wäſche uſw. bill. zu
verk. Ballonplatz 10, part. (2035a
bill. zu ver=
Klappſportwagen raufen
Taunusſtraße 44. part.
020
Gegen die Ruſſen
mit der Armee Hindenburgs
von Paul Lindenberg
Kriegsberichterſtatter beim Armee=Oberkommando des Oſtheeres.
Preis geheftet Mark 2.—, gebunden Mark 3.
Unter dieſem Titel iſt der Vortrag vom 26. Febr. von Paul Lindenberg
„Unter Hindenburgs Fahnen” bereits in 12. Auflage erſchienen. Paul
Lindenberg, der echte und rechte Kriegsberichterſtatter — ſcharfäugig,
hellhörig, ungemein gewandt, erſtaunlich fir, jeder Lage gewachſen,
verblüffend ſchreibfleißig, voll friſcher Liebenswürdigkeit und bei allem
beruflichen Ernſt nicht ohne den bei den gewaltigen Spannungen
erſchütternder Erlebniſſe unentbehrlichen Humor — gibt in dieſem
Buche eine Kriegsberichterſtattung, wie wir ſie von militäriſcher Seite
zu erwarten haben. In ſicheren Strichen zeichnet er uns das Bild
der verehrungswürdigen Perſönlichkeit Hindenburgs, ſchildert die
Tapferkeit, Hingebung und Aufopferung der wehrhaften Söhne unſeres
Vaterlandes und von unheimlicher Anſchaulichkeit iſt ſeine
Darſtel=
lung des Schlachtfeldes und des Elendes der oſtpreußiſchen Flüchtlinge.
Das Buch, ein Kabinettſtück der Landſchaftskunſt zugleich, wird
weit über den Krieg hinaus ſeine ganz beſondere Bedeutung behalten
— es iſt ein Kriegsbuch, wie es ſein ſoll und in keiner Familie feh=
(3219fgi
len darf!
Erhältlich bei
Georg Thies Nachf. (Leopold Schutter)
Darmstadt, Elisabethenstrasse 12. (Freie Zuſendung.
Direktion: (3496
Anna Dengg Wwe
Tegernsee-Egern.
Nur kurze Zeit! 5
Samstag, G. März
bis auf Weiteres
täglich abds. 8 ¼ Uhr.
Großh. Hoftheater.
Dienstag, 2. März:
108. Abonnements=Vorſtellung. A 27
Minna von Barnhelm.
Ein Luſtſpiel in 5 Aufzügen
von Leſſing.
Spielleiter: Heinrich Hacker.
Perſonen:
Major von
Tell=
heim
. Hs. Baumeiſter
Minna von
Barn=
helm .
. Charlotte Pils
Franziska, ihr
Mädchen
. Käthe Gothe
Paul Werner . . Johannes Heinz
Juſt, Bedienter d.
Majors.
. K. Weſtermann
Der Wirt
. Adolf Jordan
Eine Dame in
Trauer
. Fritzi Niedt
Riccaut de la
Mar=
liniére
. Herm. Knispel
Ein Feldjäger. . Frz. Herrmann
Erſter Diener d. Emil Kroczak
Zweiter Fräuleins Hans Debus
Nach dem 3. Aufz. längere Pauſe.
Preiſe der Plätze (Kleine
Preiſe): Sperrſitz: 1.—12. Reihe
3.70 ℳ, 13.—19. Reihe 3.20 ℳ,
Par=
terre: 1.—5. Reihe 2.35 ℳ, 6.—8
Reihe 1.95 ℳ, Proſzeniumsloge
5.20 ℳ, Mittelloge 5.20 ℳ,
Bal=
onloge 4.70 ℳ, I. Rang 4.20 ℳ,
II. Rang: 1.—6. Reihe 2.15 ℳ,
7. u. 8. Reihe 1.75 ℳ, I. Galerie
1.15 ℳ, II. Galerie 0.65 ₰.
Kartenverkauf: an der
Tages=
kaſſe im Hoftheater von 9½ —11
Uhr und eine Stunde vor Beginn
der Vorſtellung.
Anf. 7½ Uhr. Ende geg. 10 Uhr.
Vorverkauf für die Vorſtellungen
Mittwoch, 3. März: 109. Ab.=Vſt
B 29. „Königskinder”. Kleine
Preiſe. Anfang 7 Uhr.
Donnerstag, 4. März: 110. Ab
Vſt. C27. „Wilhelm Tell.=
Kleine Preiſe. Anfang 7 Uhr.
Freitag, 5. März: 111. Abon.
Vorſt. D28. „Cavalleria rusticana
Hierauf: „Tiefland”. Klein
Preiſe. Anfang 7 Uhr.
Strassburger Geldlotterie
Ziehung am 6. März 1915, das Los 50 Pfg.
Eisenacher Geldlotterie
Ziehung am 13. und 1s. März 1915, das Los Mk. 1.—, noch zu haben bei
Philipp J. Schmidt, Königl. Lotterie-Einnahme
Rheinstrasse 33.
3232a
— Nähmaschinen
Heimarbeit
für ? Militärzwecke
Haushalt
nur erstklassige, deutsche Fabrikate.
Haas & Bernhard, Rheinstr. 19.
Reparaturen prompt.
(1945a
ſchnittfeſt, fein u. pikant, aus beſtem
Prima Salaml, unterſ. Roß=, Rind= u. Schweinefleiſch,
Pfd. 1.35 Pf., desgl. ſchnittfeſte Knackwurſt u. geräuch. Zungenwurſt
in Schweinsblaſen à Pfd. nur 85 Pf. Verſand Nachnahme. Nur
Aner=
ennung. u. Nachbeſtellung. A. Schindller, Wurſtfabr., Chemnitz. (2872a
Bückeren Roßdörferſtraße 59.
Bäckermeiſter Trautmann iſt zurzeit im
Felde, doch wird das Geſchäft mit tüchtigen Kräften
weitergeführt und bittet um geneigten Zuſpruch.
Aerzte und Profeſſoren empfehlen als
hervorragend gutes Mittel bei Huſten,
Heiserkeit.
rauhem Hals, Erkältung ſtündlich 1 bis 2
echte Altbuchhorster Mineral-
Pa-
stillen (in Rollen à 35, 50 u. 85 Pf.).
In hartnäckigen und veralteten Fällen
außerdem täglich Altbuohhorster
Marksprudel Starkquolle (Fl. 65u.
95 Pf.), mit heißer Milch gemiſcht, trinken.
Dieſe rein natürliche Kur wirkt
außer=
ordentlich wohltuend, ſchleimlöſend,
beruhi=
gend und gleichzeitig kräftigend. Echt
Engros=Niederlage Drogerie
Friedrich Schäfer, ſowie in der
Hofdrogerie Schwinn,
Rhein=
ſtraße 8.
(E133.
Sofa 12 ₰
zn verkaufen: 2 Seſſel à 4 ℳ,
2 Matratzen à 2 ℳ, 1 Geige mit
Kaſten 18 ℳ, 1 Gartenbank 3 ℳ
Ireneſtr. 12, p. Ecke Viktoriaſtr. (*
Hevor Ste Ihr
Korſett ernenern
verlangen Sie Vorlage unſerer
neueſten Muſter. (3063a
Große Auswahl, billige Preiſe.
Spezial-Korget-Geschäft
Ludwigſtraße 10, 1. Stock,
im Hauſe Nietſchmann.
Paar Leder-Gamaschen,
B noch neu, billig zu verkaufen.
Arheilgerſtr. 66, Seitenb., p. (*4071
Infant.= u. 1 Art.=Rock nebſt
1 Hoſe, ſowie f. 4 Lackreitſtiefel,
Größe 32, billig zu verk.
Rheinſtraße 5, 2.
(*3992
Stock.