Darmstädter Tagblatt 1915


Nr. 61., Dienstag, den 2. März.

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Der Krieg.

Von den Kriegsſchauplätzen. Der Unterſeebootkrieg. Sparkaſſen, Genoſſenſchaften und Kriegsanleihe. Die deutſchen
Truppen in den Karpathen. Eine amerikaniſche Umfrage. Der Gipfel franzöſiſcher Verlogenheit. Japan und China.

Von den Kriegsſchauplätzen.

* Zürich, 28. Febr. (Ctr. Bln.) Aus den Vogeſen
werden ſchwere Schneeſtürme gemeldet, die den Gang
der militäriſchen Operationen beeinträchtigen. Auch im Vor=
gelände
fiel reichlicher Schnee. In der Umgebung von
St. Ludwig und Baſel ſchneite es heute nachmittag eben=
falls
tüchtig, doch vermochte ſich auf dem regendurchweich=
ten
Boden nirgends eine feſte Schneedecke zu bilden.
Wie aus den vorliegenden Berichten zu ſchließen iſt, leiſten
die Franzoſen auf den Höhen ſüdöſtlich der Schlucht den
Angriffen der Deutſchen hartnäckigen Widerſtand. Zwi=
ſchen
Stoßweier und Mühlbach mußten die Franzoſen
ihre Stellungen vor den anſtürmenden Deutſchen räumen
und ſich gegen die Grenze zurückziehen. Wie aus Kolmar
gemeldet wird, trafen dort am Sonntag zwei Gefangenen=
trupps
von 17 und 28 Alpenjägern aus dem Münſtertal
ein. Sie wurden proviſoriſch im Gefängnis unterge=
bracht
. (N. Z.)

* Großes Hauptquartier, 1. März. (W. T. B.
Amtlich.)

Weſtlicher Kriegsſchauplatz.

Bei Wervieg nördlich Lille wurde ein engliſches
Flugzeug durch unſere Beſchießung zum Landen ge=
zwungen
.

An einer Stelle unſerer Front verwendeten die Fran=
zoſen
wiederum, wie ſchon vor einigen Monaten, Ge=
ſchoffe
, die bei der Detonation übelriechende und erſtik=
kende
Gaſe entwickeln. Schaden wurde dadurch nicht
angerichtet.

Unſere Stellungen in der Champagne wurden
geſtern mehrfach von mindeſtens 2 Armeekorps angegrif=
fen
. Die Vorſtöße wurden nach heftigen Nahkämpfen
reſtlos abgeſchlagen.

In den Argonnen erbeuteten wir zwei Minen=
werfer
. Zwiſchen Oſtrand der Argonnen und Vauquois
ſetzten die Franzoſen geſtern fünfmal zu einem Durch=
bruchsverſuch
an. Die Angriffe ſcheiterten
unter ſchweren Verluſten des Feindes.

Die öſtlich Badonviller von uns genommene
Stellung wurde auch geſtern gegen feindliche Wieder=
eroberungsverſuche
gehalten.

Oeſtlicher Kriegsſchauplatz.

Ruſſiſche Angriffe nördlich Lomza und nordweſtlich
Oſtrolenka wurden abgewieſen.
Sonſt nichts Weſentliches.

Oberſte Heeresleitung.

* Wien, 1. März. Die ſchweren Kämpfe in den
Karpathen und bei Stanislau dauern an, weil
die Ruſſen mit dem letzten Kraftaufgebot um dieſe Stel=
lungen
bei Stanislau kämpfen. Das Ziel der Ruſſen
war, alle Karpathenpäſſe zu beſetzen, um hierdurch um ſo
ſicherer Galizien behalten zu können. Unſere Offenſive
mit den deutſchen Truppen in den Karpathen brachte
gleich zu Anfang eine unangenehme Ueberraſchung für die
Ruſſen. Trotzdem ihre Schützengräben und Deckungen
drei Meter tief in die Felſen eingehauen waren, haben
wir ſie in einigen Tagen aus dieſen Stellungen heraus=
getrieben
. Wir haben nach Norden zu bedeutende Fort=
ſchritte
gemacht. Die ungariſchen Honveds ſtanden immer
in der erſten Reihe. Jetzt iſt ein harter Kampf um einen
1200 Meter hohen Berggipfel im Gange, wo die Ruſſen
neue Truppen herangeführt haben. Der Kampf beſteht
hier zumeiſt aus Bajonettangriffen, da der Unzulänglich=
keit
der Wege halber Kanonen nicht heraufgeführt werden
können. Bei den Ruſſen iſt das Fehlen von Waffen und
Munition augenſcheinlich. Es wurde beobachtet, daß die
vorgeſchobenen Trupen die Waffen der abgelöſten Sol=
daten
übernommen haben. In den Kämpfen haben die
Schitruppen ausgezeichnete Aufklärungsdienſte geleiſtet.

* Budapeſt, 1. März. Seit drei Wochen dauern
die erbitterten Kämpfe um den Duklapaß an,
deſſen Wichtigkeit die Heftigkeit der ruſſiſchen Angriffe
kennzeichnen. Die Ruſſen forcieren mit großem Ueberge=
wicht
ein Vordringen auf dieſer Linie, aber jeder Verſuch
wird blutig abgewieſen.

Der Unterſeebootkrieg.

* Berlin, 1. März. Einem Amſterdamer Bericht
der Voſſiſchen Zeitung aus Almwich zufolge iſt auf der
Nordküſte der zu Wales gehörigen Inſel Angleſea, dem
Orte, an dem die Cambank torpediert wurde, ein Ret=
tungsgürtel
mit dem Namen Weehawken Swan=
ſea
ſowie ein totes Pferd angeſchwemmt worden.
Weehawken war 1891 gebaut und hatte eine Größe von
2784 Tonnen.

* Paris, 1. März. Wie der Temps aus Le
Havre meldet, ſoll der engliſche Dampfer Harpa=
lion
, welcher im Aermelkanal von einem deutſchen
Unterſeeboot angeſchoſſen worden war, nicht geſunken ſein.
Das Wrack ſei vielmehr 35 Meilen nördlich von Cap An=
tifer
geſehen worden.

* Turin, 28. Febr. Aus Bilbao wird telegraphiert:
Im Meerbuſen von Biscaya, in der Nähe von
Algorta, wurde ein die franzöſiſchen und ſpaniſchen Ge=
wäſſer
abpatrouillierendes Unterſeeboot beobachtet,
deſſen Nationalität, da es ohne Flagge fuhr, nicht feſt=
geſtellt
werden konnte.

* Berlin, 28. Febr. (W. T. B. Amtlich.) Wegen der
Unterſeebootgefahr iſt den zur Abreiſe berech=
tigten
engliſchen Staatsangehörigen künftig
die Ausreiſe nicht nur über Bentheim, ſondern auch über
Schaffhauſen durch die Schweiz geſtattet. Der 6. jeden.
Monats bleibt als einziger Ausreiſetag beſtehen.

* Kopenhagen, 28. Febr. Politiken zufolge mel=
den
die engliſchen Blätter, daß auf den Flüſſen Tyne, e
Humber und Themſe über 130 Schiffe liegen, deren
Mannſchaft ſich weigert, auszufahren.

T.U. Zürich, 1. März. Neu=York Herald meldet:
Infolge des Unterſeebootkrieges in den engliſchen Ge=
wäſſern
ſind 15 mit Kriegsmaterial für England befrach=
tete
Dampfer am Auslaufen gehindert.

* Neu=York, 28. Febr. Das Bureau für
Kriegsverſicherung hat die Verſicherungsrate für
Ladungen von und nach London, Liverpool und Glas=
gow
um ¾ bis 1 Prozent erhöht. Für Schiffe ſelbſt
beträgt der Verſicherungsſatz für Hin= und Rückreiſe 1½
Prozent, für Schiffe nach Deutſchland für Hin= und Rück=
reiſe
4 bis 6 Prozent, für kontrebandefreie Ladungen
3 bis 5 Prozent.

T. U. Zürich, 1. März. Die Mailänder Unione will
erfahren haben, daß Verhandlungen der neu=
tralen
Staaten mit Nordamerika aufgenom=
men
worden ſind über die Herbeiführung der Freigabe
von Lebensmittelzufuhr nach allen kriegführenden
Ländern.

Sparkaſſen, Genoſſenſchaften
und Kriegsanleihe.

Wenn die ſoeben aufgelegte neue Kriegsanleihe den
im vaterländiſchen Intereſſe dringend erforderlichen Er=
folg
haben ſoll, ſo muß für ſie auch ein Teil der in den
Sparkaſſen ruhenden gewaltigen Barguthaben des deut=
ſchen
Volkes herangezogen werden. Der Verwendung von
Sparguthaben für die Kriegsanleihe ſtehen aber die wohl
bei allen Sparkaſſen durch die Satzungen feſtgeſetzten Kün=
digungsfriſten
entgegen. Die Sparkaſſen haben in voller
Würdigung ihrer großen volkswirtſchaftlichen Bedeutung
bei der erſten Kriegsanleihe den Einlegern gegenüber, die
auf die Anleihe zeichnen wollten, in weitherzigſter Weiſe
darauf verzichtet, ſich auf die Kündigungsfriſten zu be=
rufen
. Sie werden ſicherlich auch dieſes Mal in gleicher
Weiſe verfahren. Sie können aber andererſeits erwarten,
daß das Publikum auch ihren Bedürfniſſen Rechnung
trägt und keine unbilligen Zumutungen ar ſie ſtellt.
ſei in dieſen Hinſicht auf folgende Lunkte hingewieſen:

1. Es kann ſich immer nur um den Verzicht auf die
ſatzungsmäßigen Kündigungsfriſten handeln. Auf
vertraglich beſonders bedungene Kündigungsfriſten zu ver=
zichten
, kann den Sparkaſſen nicht zugemutet werden.
9 Da die Sparkaſſen ſelbſt als Vermittlungsſtellen
Zeichnungen entgegennehmen, können ſie in der Regel er=
warten
, daß die Einleger, die die Mittel zur Bezahlung
der Kriegsanleihe aus ihrem Sparguthaben entnehmen
wollen, auch bei der Sparkaſſe zeichnen. Einleger, die bei
einer anderen Vermittlungsſtelle zeichnen und ihre Spar=
einlagen
hierfür mitverwenden wollen, werden deshalb
gut tun, wenn ſie ſich vor der Zeichnung bei der Spar=
kaſſe
darüber vergewiſſern, ob und inwieweit dieſe auch
hier auf die ſatzungsmäßigen Kündigungsfriſten zu ver=
zichten
bereit iſt.

3. Die Anleihe muß von den Zeichnungen bis zu
1000 Mark abgeſehen nicht ſofort bezahlt werden, ſon=
dern
es iſt eine ſich über mehrere Monate erſtreckende
Ratenzahlung vorgeſehen. Soweit Kündigungsfriſten in
Frage kommen, muß es daher der Entſcheidung der Spar=
kaſſen
überlaſſen bleiben, ob ſie für ihre Einleger ſofort
Vollzahlung leiſten oder von der Erlaubnis zur Raten=
zahlung
Gebrauch machen wolln.

4. Es iſt zu wünſchen, daß die Zeichner in erſter Linie
die in ihrem Beſitz befindlichen entbehrlichen Barmittel
zur Zahlung auf die Anleihe verwenden und nur ſoweit
dieſe nicht zureichen, auf ihr Sparguthaben zurückgreifen.
In ähnlicher Lage wie die Sparkaſſen ſind auch die
Kreditgenoſſnſchaften, ſoweit Sparguthaben der Genoſſen
für die Anleihe herangezogen wverden ſollen, ſo daß die
vorſtehenden Ausführungen im weſentlichen auch für deren
Verhältniſſe zutreffen.

Im Intereſſe einer glatten Erledigung des Zeich=
nungsgeſchäfts
, nicht nur bei den Sparkaſſen, ſondern bei
ſämtlichen Zeichnungs= und Vermittlungsſtellen, wäre zu
wünſchen, daß die Anmeldungen ſich möglichſt gleichmäßig
über die ganze Zeichnungsfriſt verteilten. Das Publikum
möge daher dieſe Stellen nicht in den allererſten Tagen,
während ſie ſich noch auf das neue Geſchäft einzurichten
haben, mit Anträgen beſtürmen, andererſeits aber auch
ſeine Zeichnungen nicht bis zum Ende der ſehr ausgiebig
bemeſſenen Zeichnungsfriſten verſchieben. Jedermann
möge bedenken, daß alle dieſe Stellen gegenwärtig unter
beſonders ſchwierigen Verhältniſſen arbeiten, weil ihnen
durch die Einberufungen zum Heeresdienſt zahlreiche Be=
amte
entzogen ſind, die entweder gar nicht oder nur durch
minder geübte Kräfte erſetzt werden konnten.

Werden dieſe Winke ſeitens des Publikums berückſich=
tigt
, ſo iſt zu erwarten, daß das Zeichnungsgeſchäft ſich
ohne Reibungen und Mißhelligkeiten vollzieht, und daß
die Sparkaſſenzeichnungen bei dieſer Anleihe ein ebenſo
glänzendes, womöglich ein noch glänzenderes Ergebnis
aufweiſen werden wie beim vorigen Male. Desgleichen
kann von den Genoſenſchaftszeichnungen ein Reſultat en=
wartet
werden, das die Heranziehung der Kreditgenoſſen=
ſchaften
als Vermittlungsſtellen vollauf rechtfertigt.

Die deutſchen Truppen in den
Karpathen.

I.

*⁎* Aus dem Großen Hauptquartier wird uns ge=
ſchrieben
:

Seit etwa 3 Wochen operiert eine deutſche Heeres=
gruppe
in unmittelbarer ſtrategiſcher und taktiſcher An=
lehnung
an die öſterreichiſch=ungariſche Armee in den Kar=
pathen
. Das Gelände der erbitterten Kämpfe liegt in der
allgemeinen Linie delatyn-Tucholka-Kirczera-Schilska-
Vereznieau und nordwoſtlich.

In Eis und Schnee, in Geröll und Schlamm ringen
hier deutſche und öſterreichiſch=ungariſche Truppen ge=
meinſam
um die teilweiſe noch von den Ruſſen beſetzten
Päſſe. Hier, in den Karpathen, wird die Entſcheidung
angeſtrebt, die den Feind zurückdrängen ſoll in die Ehenen
Galiziens.

Die Entwickelung der Operationen verbietet augen=
blicklich
noch eine Beſchreibung der bisherigen ſchweren
Kämpfe. Sobiel kann aber bereits heute geſagt werden:
Deutſchland darf ſtolz ſein auf ſeine Söhne, die in den
Karpathen unter unerhör; ſchwierigen Verhältniſſen, im
Schnee und in der Eiskalte des Hochgebirges, ihren harten
Dienſt erfüllen.

Im Schnee ausgehoben ſind die Schützengräben und
die Feuerſtellungen der Artilleriv. Ueber glate Schnee=
flächen
, über ſteile Hänge führen die Angriffe, Schnee=
bedeckte
, enge und gewundene Päſſe müſſen geſtürmt oder
im feindlichen Feuer überwunden werden. Die Geſechte
ſind überaus heftig. Es liegt in der Natur des Gebirgs=
krieges
, daß die Angriffe häufig nur frontal durchgeführt
werden können. Umſaſſungsbewegungen erſordern im
Hochgebirge unendliche Zeit, die der Gegner ausnutzt, um

[ ][  ][ ]

der Umfaſſung eine neue ſtarke Front auf den die Neben=
täler
beherrſchenden Höhen entgegenzuſtellen. So mußte
häufig in heftigem Frontalkampf der Feind niedergerun=
gen
und auf rückwärtige Stellungen zurückgedrängt werden.

Mit überraſchender Schnelligkeit haben ſich unſere
Truppen an die ſchwierigen Verhältniſſe des Gebirgs=
krieges
gewöhnt. Führer und Truppen haben ſich den
neuen Bedingungen des Kampfes im Hochgebirge ange=
paßt
. Die mangelnde Querverbindung zwiſchen den ein=
zelnen
Paßſtraßen iſt durch ein ausgiebiges Netz von
Drähtleitungen erſetzt worden. Auf Schneeſchuhen glei=
ken
ganze Kompagnien oder einzelne Patrouillen die
Hänge entlang. In Baracken biwalieren die Truppen
denen mangelhafte und wenig zahlreiche Ortſchaften im
Gebirge keine ausreichende Unterkunft gewähren.

Unter militäriſcher Aufſicht arbeiten ſtarke Kolonnen
von Landeseinwohnern an notdürftiger Ausbeſſerung der
Wege und Paßſtraßen; eine faſt vergebliche Arbeit, wenn
die Mittagsſonne die ausgefahrenen Gleiſe und tiefen
Wagenſpuren in Schneeſchlamm und tiefe Waſſerlöcher
verwandelt.

In langem Anſtieg oder in zahlreichen ſteilen Kurven
ringen ſich die Wege zu den Paßhöhen (über 1000 Meter)
hinan. Zerſtörte Gehöfte, wenige ſchwarze aus der
Schneedecke ragende Trümmer und Mauerreſte bezeichnen
die Stätten ehemaliger Gebirgsdörfer. Für die aus der
Feuerlinie in die Feldlazarette abgeſchobenen Verwun=
deten
und für die Kolonnen und Trains ſind an Teil=
ſtrecken
der endloſen Paßſtraßen behelfsmäßig Erfriſch=
ungsſtationen
in Baracken errichtet worden.

Unter denkbar ſchwierigſten Verhältniſſen vollziehen
ſich die Kolonnenbewegungen hinter der Front: eine Rie=
ſenarbeit
, zu deren Bewältigung nur eiſernes Pflicht=
bewußtſein
fähig iſt. Hier im Hochgebirge leiſten die
Kolonnen mit ihren erſchöpften Pferden in Eis und
Schnee Taten ſtillen, abek deſto eindrucksvolleren, ent=
ſagungsreichen
Heldentums.

In endloſem Zuge arbeitet ſich hier mit Pferde= und
Menſchenkraft eine Munitionskolonne auf Schlitten zur
Paßhöhe hinauf. Die ſchwerfälligen Fahrzeuge einer ge=
leerten
Verpflegungskolonne begegnen ihr auf ihrem
Marſch talabwärts. Schwere Bremsſchuhe verhindern
nur mit Mühe das Abgleiten der Wagen auf den ſchmalen
glätten Serpentinen des Weges. Kraftwagen der höheren
Befehlshaber keuchen mühſam bergauf und winden ſich
zwiſchen den Fahrzeugen hindurch. Hier hilft ein Trupp
zurückgeführter ruſſiſcher Gefangener einen an ſteilem Ab=
ſturz
im Schnee feſtgefahrenen Kraftwagen befreien. Am
ſtahlblauen Winterhimmel kehrten ratternd zwei Flug=
zeuge
von der Erkundung der ruſſiſchen Stellungen zurück.
Die abgeworfenen Photographien zeigen deutlich erkenn=
bar
die feindlichen Schützengräben und Truppenanſamm=
lungen
auf der abgebildeten Schneefläche als ſchwarze
Linien und Rechtecke.

Ein eiſerner Wille nur ſcheint hier auf dieſen ver=
ſchneiten
Gebirgsſtraßen zu herrſchen; den droben kämp=
fenden
Kameraden unter allen Umſtänden Munition und
Verpflegung heranzuführen. Der Begriff des Hinder=
niſſes
hat in den Karpathen ſeine Bedeutung verloren.

Schwere Kämpfe haben unſere Truppen in den Kar=
pathen
hinter ſich; harte Kämpfe auf den Paßhöhen ſind
augenblicklich in der Entwickelung, härtere ſtehen vielleicht
noch bevor. Die deutſchen Karpathentruppen aber Ver=
den
in ihren Leiſtungen nicht zurückſtehen hinter den
Kameraden, die von der Nordſee bis zur Schweizer
Grenze, die von Gumbinnen bis Südpolen kämpfen.
Dafür bürgt der Geiſt der Leute, den die Schwierigkeiten
des winterlichen Hochgebirges nicht erſchrecken. W. T. B.

Eine amerikaniſche Umfrage über das
Verbot der Kriegslieferungen.

*⁎* Die Neu=Yorke: Zeitſchrift The Literary Digeſt
hat 1000 führenden Zeitungen der Vereinigten
Staaten, unter denen alle politiſchen Richtungen des Lan=
des
vertreten ſind, die folgende Frage vorgelegt: Sind
Sie dafür, die Ausfuhr von Kriegsmaterial an die Krieg=
führenden
geſetzlich zu verbieten? und teilt das Ergebnis
dieſer Umfrage in einem umfangreichen Artikel mit, der
die ſämtlichen Antworten berückſichtigt.

Von den 440 eingelaufenen Antworten
lauteten 244 auf Nein, 167 auf Ja und 29 enthielten
keine beſtimmte Anſchauung, ſondern nahmen eine ver=
mittelnde
Stellung ein. Intereſſant iſt es dabei zu be=
obachten
, wie ſich die Zahl der bejahenden und verneinen=
den
Antworten auf die großen und kleinen Städte ver=
teilt
. Die Städte mit über 50000 Einwohnern, in denen

die Induſtrie eine große Rolle ſpielt, weiſen die meiſten
Freunde der Waffenlieferungen auf. Hier verhalten ſich
die Stimmen für die Lieferungen zu denen dagegen wie
85:24. Je kleiner die Städte ſind, deſto mehr Gegner der
Waffenlieferungen treten in ihnen hervor. Von den
Städten, die zwiſchen 10000 und 5000 Einwohner haben,
ſprachen ſich 77 Zeitungen gegen ein Ausfuhrverbot aus,
61 waren dafür und 17 äußerten ſich in einem Sinne, der
die Waffenlieferungen verdammt, wenn auch nicht ver=
boten
wiſſen will. Aus den Städten unter 10000 Ein=
wohnern
und den umliegenden ländlichen Gegenden ka=
men
86 Antworten gegen ein Verbot, 79 dafür und 9, die
eine vermittelnde Stellung einnahmen.

Wenn ſo auch ein großer Teil der amerikaniſchen
Preſſe die Waffenlieferungen als ein notwendiges oder
gar nützliches Uebel gelten läßt, ſo hat doch die Minder=
heit
der Gegner eine leidenſchaftliche Erörterung der Frage
entfeſſelt, die uns aus den verſchiedenen Antworten in an=
ſchaulichſter
Weiſe entgegentritt. Die Fabrikanten von
Kriegsmaterial werden als Leute, die aus dem Mord
Gewinn ſchlagen und Blut kapitaliſieren verdammt,
und dieſer Zweig des Ausfuhrgeſchäftes, der nach den
Angaben des amerikaniſchen Handelsminiſteriums viele
Millionen Dollar im Monat umfaßt, wird als ein Ver=
brechen
gegen die Menſchlichkeit gebrandmarkt. Auf der
andern Seite tritt der nüchterne Geſchäftsſinn des Yankees
hervor, die meinen, daß der amerikaniſche Handel durch
den Krieg ſchon genug geſchädigt ſei, ſodaß er ſich dieſe
Gewinnmöglichkeit nicht entgehen laſſen dürfe, und die
Regierung hat ſelbſt durch den bekannten Brief des
Staatsſekretärs Bryan die Anſicht vertreten, daß der Waf=
fenhandel
völkerrechtlich erlaubt ſei und daß es nicht die
Schuld der Amerikaner ſei, wenn den Deutſchen der Markt
der Vereinigten Staaten verſchloſſen ſei. Verſchiedene
Blätter, die nicht mit einem beſtimmten Ja oder Nein
antworten, meinen, man ſolle nur die Ausfuhr ſolchen
Kriegsmaterials geſtatten, das nicht in der Heimat ge=
braucht
wird und es wird betont, daß Amerika ſich ſeiner
Verteidigungsmittel entblöße, wenn es in ſo ungeheurem
Umfang Kriegsmaterial ausführe. Der Toledo Blade
würde dafür ſein, die Ausfuhr von Nahrungsmitteln,
Kleidern und andern Dingen, die nicht direkt zum Töten
beſtimmt ſind, zu geſtatten‟. Die deutſchfreundliche in
Milwaukee erſcheinende Wochenſchrift Germania erklärt,
Amerika ſolle endlich einmal den Geſchäftsſtandpunkt nicht
für den höchſten halten, ſondern die ſchweren Folgen be=
denken
, die die ſtets wachſende Gegnerſchaft weiter Volks=
kreiſe
nach ſich ziehen werde. Die Einigkeit der Völker
in unſerm Amerika iſt ein tauſendmal größerer Geſchäfts=
wert
als die mit Blut beſudelten Dollars, die einige We=
nige
erraffen; jede Unze Stahl, die ins Ausland verſchickt
wird, ſchlägt auch einem Amerikaner Wunden, deſſen Ver=
wandte
und Freunde zu vernichten ſie beſtimmt iſt.

Immer von neuem kehrt der Gedanke wieder, daß es
eine ungeheure Heuchelei ſei, Sonntags um Frieden zu
bitten und während der Woche Gewinn aus dem Verkauf
von Waffen herauszuſchlagen, durch die der furchtbare
Krieg verlängert wird. Dieſe von der Regierung ge=
billigte
, ja ſogar veranlaßte Frömmigkeitskomödie iſt
nach einem Ausdruck des Columbus Expreß in den Augen
aller anſtändigen Menſchen ein Verfahren, das einem
Verbrechen gegen die Ziviliſation verzweifelt nahe
kommt. Der Omaha World=Herald klagt die Vereinigten
Staaten heftig an, daß ſie tatſächlich die einzige zivili=
ſierte
neutrale Macht ſind, die ein Blutgeld zuſammen=
rafft
aus dem Verkauf von Waffen und Munition an die
kriegführenden Länder, während die neutralen euro=
päiſchen
Staaten Italien, Holland, die Schweiz, Däne=
mark
. Schweden und Norwegen ein Verbot nicht nur auf
die Ausfuhr von Waffen und Munition gelegt haben,
ſondern auch auf andere Kriegskonterbande. Die Hal
tung der Regierung ſei eine Schmach für unſere große
und chriſtliche und erleuchtete Republik

Graf Andraſſy über die Gefahr der ruſſiſchen
Expanſion.

* Wien, 28. Febr. (W. T. B.) In der Neuen Freien
Preſſe erinnert Graf Julius Andraſſy an der Hand
hiſtoriſcher Daten an die unausgeſetzten Bemühungen
Rußlands, in den Beſitz des Bosporus und der
Dardanellen zu gelangen.

Er legt dar, ein ruſſiſcher Sieg würde für die neu=
tralen
Balkanſtaaten Rumänien und Bulgarien
ein Sklaventum bedeuten, denn die ruſſiſche Herrſchaft in
den Dardanellen und im Bosporus würde aus dem
Schwarzen Meer einen ruſſiſchen Binnenſee machen, ſodaß
die Verbindung dieſer Balkanſtaaten mit der übrigen
Welt ganz von Rußland abhängen würde. Auch Grie=

chenland werde in der unmittelbaren Nähe dieſer gewal=
tigen
ruſſiſchen Stützpunkte nur ein Scheinleben führen:
Es wäre naiv, zu glauben, daß die Griechen dann noch
Herren der Inſeln bleiben könnten. Dieſe Machtſtellung
Rußlands wurde aber auch Italien bedrohen. Nicht ich,
fährt Andraſſy fort, ſage das, ſondern der größte Staats=
mann
und Patriot des modernen Italien, Cavour, der
in einer Rede ausgeführt hat: Sollte der Ausgang des
Krimkrieges für Rußland glücklich ſein und der Sieges= des Zaren infolgedeſſen ſeinen Flug nach Konſtan=
tinopel
nehmen, ſo würde Rußlands abſolute Oberherr=
ſchaft
auf dem Mittelmeere eine bedrohliche Ueberlegen=
heit
in den Kabinetten Europas erringen. Dieſe Folgen
müßten aber für Piemont wie für ganz Italien in hoch=
ſtem
Grade unheilvoll ſein. Das Schwarze Meer, das
mittels Abſperrung des Bosporus, deſſen Schlüſſel in den
Händen des Autokraten bliebe, zu einem ruſſiſchen Meere
würde, bekäme gleichſam den Charakter einer rieſengry=
ßen
, ausgedehnten Reede von Sebaſtopol. Derſelben
Anſicht war Criſpi. Deshalb hat er uns und England in
den achtziger Jahren gegen die ruſſiſche Expanſion in
Bulgarien das Bündnis angeboten. Andraſſy erinnert
daran, daß auch der dritte Napoleon und Wellington die
Abſperrung der Meerengen als eine Gefahr für Frank=
reich
und England erklärt hätten, und ſagt: Nun, da Groß=
britannien
und Frankreich dem ruſſiſchen Beſitz der Meer=
ngen
prinzipiell zugeſtimmt haben, wird hoffentlich jeder
Zweifel bei den Neutralen darüber ſchwinden, welche
Gefahr ein ruſſiſcher Sieg für ſie bedeu=
ten
würde.

Ueber die Arbeitslofigkeit in Frankreich

läßt ſich das Berliner Tageblatt melden: Der franzöſiſche=
Abgeordnete André Honorat teilt in einer Zeitſchrift mit,
durch den Krieg die Arbeitsloſigkeit unter
den Männern um das dreifache, unter den Frauen um=
das
ſechsfache zugenommen habe. Er gibt an, daß im
Dezember in Paris rund eine viertel Million Arbeitsloſer
von der Stadt oder dem Staat unterſtützt wurden. Er
betont, daß die Arbeitsloſigkeit in den nördlichen Depars
tements noch viel bedeutender ſei. Er kommt zu dem
Schluß, daß rund eine Million Franzoſen und Franzöſin=
nen
durch den Krieg arbeitslos geworden ſeien.

Der Gipfel franzöſiſcher Verlegenheit.

T.U. Paris, 1. März. Die franzöſiſche
Preſſe, an der Spitze der Matin, veröffentlicht ſeit
einiger Zeit Artikel mit der Ueberſchrift: Die Hun=
gersnot
in Deutſchland in ſpaltenlangen De= aus Berlin, Hamburg, Dresden, München uſw.
Sie übertreffen alles, was die Phantaſig=
der
franzöſiſchen Journaliſten bisher ge=
leiſtet
hat. Die Telegramme berichten von ſchweren
Unruhen, wobei hunderte hohläugige, knochendürre
Frauen unter Verzweiflungsſchreien die Bäckereien ſtür=
men
und zu plündern ſuchen. Alle dieſe Revolten werden
natürlich von der Polizei blutig unterdrückt. Trotzdem,
limme der Funke der Empörung unter der Aſche fort.
Ein Zeichen dafür ſeien die unzähligen Proteſtverſamm=
lungen
gegen die Regierung, die überall abgehalten wer=
den
. Die Zahl dieſer programmäßig ſtets mit dem Ein=
ſchreiten
der Polizei und Mord und Totſchlas
endenden Verſammlungen beläuft ſich beiläufig in Berlin
auf 20 bis 25 täglich. Ganz beſonders beliebt iſt in ver=
ſchiedenen
Blättern die Schilderung von tragiſchen
Maſſen=Selbſtmorden. Hunderto von Fa=
milien
ſind, um dem Hungertode zu entgehen, ſchon in
die Spree, Elbe und Oder geſprungen. Der
Sinn der Brotkarten wird von den Blättern wahrſchein=
lich
abſichtlich falſch verſtanden und wird ſo dargeſtellt, als=
ob
nur der Brot bekommt, der ſich eine ſolche Karte auf
dem Polizei=Bureau kauft.

Die Arbeiter=Unruhen in England.

* Berlin, 1. März. Zu dem Streik in dem
lyde=Diſtrikt läßt ſich der Vorwärts aus Amſter=
dam
melden: Das Regierungskomitee für Regierungsar=
beiten
in Metallarbeiten und Schiffsbauten fordert eine

U=Bootsfahrt an den Feind.

U 47 für längſte Fahrtmöglichkeit klar machen, lau=
tete
ungefähr der Befehl, der an einem Februarmorgen
um 7 Uhr früh dem aus der Stadt zum Tagesdienſt auf
der Werft eintreffenden Kommandanten zugeht. Vom
Wohnſchiff, einer alten Korvette mit dem Eiſernen Kreuz
von 1870 am ſtumpfen Vordermaſt, die den Beſatzungen
unſerer U=Boote nach ermüdenden Fahrten für Tage des
Ausruhens und Rüſtens zu neuer Unternehmung ein be=
hagliches
Kaſernenleben bietet, ſieht der Kapitänleutnant
ſeine Mannſchaft anrücken. Der Trupp hält auf der Lan=
dungsbrücke
von Stein, an der das ſchlanke graue Fahr=
zeug
mit der ſchwarzen Nummer 47 mit Tauen hängt
Auch vom Boot treten Leute hinzu. Der älteſte Deckoffi=
zier
meldet die Mannſchaft zur Stelle. Der wachhabende
Offizier und der leitende Ingenieur des Bootes heben die
Hände zu den Mützen, um dem Kommandanten ihre Au=
weſenheit
zu bekunden. Alſo endlich beginnt der Kapi=
tänleutnant
, Seine kurzen Worte wecken heiteres Schmun
zeln auf dreißig Geſichtern, denn das neue Boot hat bis=
her
nur Probefahrten gemacht und wurde jetzt in der
Werft für ſeine Feuerprobe überholt.

Die Stunden bis zum Auslaufen ſind koſtbar und
weitere Worte des Kommandanten darum kurze Befehle
die dem Perſonal ſagen, wie die Maſchinenvorräte, Friſch=
waſſer
und Proviant bis zur Halsk uſe zu ergän=
zen
ſind. Die Schar ſtiebt auseinander und
eilt mit dem frohen Eifer ungeduldiger Er=
wartung
zu ihren Pflichten. Dem Kommandan=
ten
folgen die beiden Offiziere über eine von der Brücke
zum Fahrzeug gelegte Planke auf das Schiffchen. Ein
Matroſe reicht ihnen Wergballen, die der U= Bootsbewoh=
ner
nie aus der Hand legt, weil er nach jeder Berührung
mit dem öltriefenden Stahl der Wände, Türen oder Trep=
pen
die Finger trocknen muß. Die Türen ſind enge runde
Löcher. Durch eines auf dem Achterſchiff ſteigt der Kom=
mändant
über eine ſchmale, ſenkrechte Eiſenleiter des
U=Bots Treppe in die von Glühdraht erhellte Tiefe.
Die Luft iſt von Oelgeruch ſo ſchwer und dick, daß ſie auf
die Lungen des Landbewohners drückt, obwohl der Deckel

des Luks offen ſtand. Die an Bord Tätigen atmen ſie
wie reinen Ozon, denn auch wenn für Tage alle Ritzen
geſchloſſen ſind, tut eine Gruppe hier im achteren Maſchi=
nenraum
ihren jeden Nerv anſpannenden Dienſt mit dem
Bewußtſein, daß Schläfrigkeit oder ein Fehlgriff dreißig
Menſchen das Leben koſten kann. Von ihren Köpfen oder
Ellbogen bei jeder Bewegung geſtoßen, ſchläft in Hänge=
matten
eine gleiche Zahl von Matroſen, die im Lärm
ſurrend ſchwingender Räder und ſtampfend raſſelnder
Maſchinen Schlummer und Erholung für die nächſte
Wache, nämlich Arbeitsſchicht von vier Stunden, finden
müſſen. So ſchmal iſt der etwa drei Meter lange Raum
daß ein normal gewachſener Mann mit beiden Händen
die feuchten, kalten Stahlwände zur Rechten und zur Lin=
ken
berührt, wenn er in der Mitte die Arme vom Körper
nur zu halber Höhe der Schultern hebt. Ein Netz von
Leitungsdrähten, ein Gewirr von Hebeln, Griffen und
Inſtrumenten trägt hier das hohle Deckblatt der ſchwim=
menden
grauen Zigarre von Stahl. Der Kommandant
prüft es und windet ſich durch das Loch in der Vorder=
wand
in die Kommandozentrale. Dort übt während der
Fahrt der leitende Ingenieur einen vielſeitigen Dienſt.
Mit wenig Perſonal muß er ungemein
komplizierte Maſchinen bedienen und oft
Reparaturen ausführen, von deren Gelingen die Exiſtenz
von Schiff und Beſatzung abhängt.

In den Turm darüber, die Zentrale, klettert der Kom=
mandant
und legt wieder prüfende Finger auf Hebel oder
Griffe. Einige Leute ſind zur Hand und müſſen Geräte
ſpielen laſſen. Etwa das Ein= und Ausfahren des Seh=
rohrs
, ſein Höher= oder Tiefergleiten wird erprobt. Durch
das Turmluk, deſſen Eiſendeckel vor dem Tauchen als letz=
ter
geſchloſſen wird, kommt der Kommandant auf die
kleine Brücke, ein Dreieck, das unterwegs ihm, dem wach=
habenden
Offizier und dem Rudergänger Pkatz bietet.
Ueber das Deck folgen wir ihm in den Bugraum und
treten vor die Torpedorohre. Seine Hand ſtreichelt die
glatten Stahlhüllen todtragender Silberfiſche. Er ſpricht
mit dem Oberleutnant, der als Wachoffizier auch die Ar=
mierung
überwacht und ſie vor der Ausreiſe zum Schießen
fertig machen wird. Es will gelernt ſein, denn der Tor=
pedo
iſt nicht nur eine kumplizierte und diſfizile Waffe,

ſondern ein feines Kunſtwerk. Die geringſte Störung oder
Nachläſſigkeit läßt es verſagen und raubt dem Führer
für immer eine Gelegenheit zum Schießen. Und den=
verlorenen
Augenblick, den bringt kein Menſch, kein Menſch
zurück heißt es gerade im Unterſeebootskrieg. Wach=
ſamſte
Sorgſamkeit heiſcht allein die Aufbewah=
rung
der gewaltigen Sprengmaſſen, die das Schiffchen zu
Atomen zerreißen könnten. Im Vorderſchiff ſieht der
Kommandant in eine zweite Stahlkammer. Auch ſie iſt
zugleich Maſchinen= und Wohnraum. Ueber Gerät und
Apparaten ſchaukeln Hängematten, die eine dienſtfreie
Wachhälfte tragen werden. In einem Zimmerchen daneben
findet der Koch gerade genug Platz, um vor dem anſchei=
nend
aus einer Puppenſtube geborgten Herd zu ſtehen.
Geheizt wird er durch Elektrizität, damit den niemals ab=
ziehenden
Geruch von Kaffee und Kohl nicht auch noch
Rauch oder Qualm ſchwängern. In zwei Kammern
von Koffergröße vor der Küche ſchlafen je zwei Deck=
offiziere
und Offiziere der Wachhabende und der lei=
tende
Ingenieur. Ein Stübchen nicht größer, iſt das des
Kommandanten Immerhin könnte er es allein bewoh=
nen
, wenn der Dienſt ihn unterwegs nicht dauernd in die
Zentrale oder auf die Brücke ſtellte. Hier gibt er jetzt ſeine
letzten Befehle: Heute abend nimmt jeder Mann noch
ein Bad. (Weil kein Menſch an Bord während der Fahrt.
aus den Kleidern kommt und jeder ſtets bereit ſein muß,
auf das zum Kampf rufende Alarmſignal die Wache zu
verſtärken.) Dann früh in die Klappe und Vorrat ge=
ſchlafen!

Für zwei Nächte noch kann die Beſatzung durch län=
gere
Stunden als gewöhnlich pennen. Dann wird der
Kapitänleutnant zum Flottillenchef beſchieden und erhält
mit einem Auftrag den Befehl, nach Anbruch des nächſten
Tages auszulaufen.

Es iſt wieder 7 Uhr früh, als er die Wangen rot
und die Augen hell aus ſeiner Kammer haſtigen Schrits
tes über das Deck geht. Seine Stimme reißt dreißig
Männerkörper zuſammen, als er
Klar zum Manöver
ruft. Der Burſche reicht ihm Jacke und Hofe von ſchwar=
zem
Leder, mit Wolle gefüttert. Er ſchlüpft in den gegen

[ ][  ][ ]

ſchiedsgerichtliche Beilegung aller Konflikte innerhalb 10
Tagen. Das Komitee empfiehlt, in den Munitionsfabriken
von der ortsüblichen Arbeitszeit abzuſehen, Abzüge vom
Stücklohn auszuſchließen, mehr Frauenarbeit zuzulaſſen,
jede Arbeitseinſtellung abzulehnen. Weiter wird dem
Blatte gemeldet, daß 200000 Weber in Lancaſhire eine
Lohnzulage von 10 Prozent forderten. Die Arbeitgeber
lehnten die Lohnzulage wegen der geſteigerten Produk
tionskoſten und der ſchlechten Geſchäftslage ab.

T.U. Kopenhagen, 28. Febr. Die Blätter
melden aus London, daß am 1. März weitere Ein=
ſchränkungen
im Eiſenbahnverkehr in Eng=
land
eintreten. In der Grafſchaft London werden ab
1. März täglich 432 Züge ausfallen. Der Generalverband
der Eiſenbahner beſchloß, infolge der Ablehnung der For=
derungen
zu einer 20prozentigen Lohnerhöhung die Ver=
mittelung
der Regierung anzurufen. Bei einem Schei=
tern
derſelben wird am 14. März abends in England und
Schottland der Generalſtreik proklamiert werden.

Der engliſche Zenſor.

* Amſterdam, 27. Febr. Das Handelsblad teilt
als Beiſpiel deſſen, was ein engliſcher Zenſor
ſtreicht, folgende Stelle aus dem Privatbrief eines in
Amſterdam lebenden Holländers mit: Ich finde es ſchreck=
lich
, daß man es für zuläſſig erachtet, daß ein Land die
Getreideeinfuhr für die Zivilbevölkerung eines feind=
lichen
Landes verbietet, wie jetzt England. Wie kann
man ſich da über Grauſamkeiten und Rechtswidrigkeiten
von der anderen Seite ereifern. Das Handelsblad
bemerkt dazu, der Zenſor wünſcht offenbar nicht, daß
ſolche Anſichten im neutralen Ausland Verbreitung finden.

* Amſterdam, 27. Febr. (Ctr. Frkft.) Das Amſter=
damer
Handelsblad veröffentlicht eine Klage, daß aus
Sendungen, die von Holland über Penang nach Nord=
Sumatra gegangen ſind, ſämtliche deutſchen Bücher
durch die engliſche Zenſur herausgenom=
men
worden ſeien. Das Handelsblad iſt erſtaunt, daß
nicht nur Zeitungen während des Krieges als Konter=
bande
erklärt wurden, ſondern auch Bücher. Auch eine
andere Klage eines Kaufmanns aus Medan wird ver=
öffentlicht
. Dieſer teilt mit, daß die Engländer fordern,
daß von Waren, die nach Medan beſtimmt ſind und über
Penang geſandt werden, zunächſt die Konnoſſemente nach
Penang geſchickt werden, damit vor dem Umladen die
Kiſten unterſucht werden. Das Handelsblad bemerkt hier=
zu
: Wir wiſſen nicht, ob nicht hier für die niederländiſche
Regierung ein Anlaß zu irgend welcher Erklärung gegen=
über
England beſtehe. Mit Recht aber gaben die nieder=
ländiſchen
Kaufleute den Rat, lediglich die niederländi=
ſchen
Schiffe über Labang bei ihren Verſendungen zu
benützen.

Der neueſte ruſſiſche Feldmarſchall.

* Der Zar aller Reußen hat den General Radko
Dimitriew wegen ſeiner Verdienſte um die Nicht=
eroberung
, von Przemysl zum Generalfeldmarſchall er=
nannt
. Nur in Halbaſien war es möglich, daß ein Hoch=
verräter
bis zu dieſer hohen Würde emporſteigen konnte.
Radko Dimitriew iſt der Balkanſtreber in Reinkultur. Er.
war es, der als junger Hauptmann mit dem Revolver in
der Hand den Fürſten Alexander von Bul=
garien
, den tapferen Battenberger, zum Abdanken
zwang, Fürſt Alexander, über die Grenze gebracht, kehrte
wenige Tage ſpäter wieder in ſein Land zurück, worauf
Hauptmann Dimitriew im Heere des Zaren eine Zu=
fluchtsſtätte
fand. Ungefähr zehn Jahre ſpäter erlaubte
Fürſt Ferdinand den Wiedereintritt Dimitriews in die
bulgariſche Armee. Später zum Geſandten in St. Pe=
tersburg
ernannt, verſuchte Dimitriew, ſein Vaterland
an den ruſſiſchen Wagen zu ſpannen. Im letzten Balkan=

kriege eroberte Dimitriew an der Spitze der Bulgaren
unter ungeheuren Verluſten Adrianopel. Wieder nach St.
Petersburg zurückgekehrt, machte Dimitriew Politik auf
eigene Fauſt, eine Handlungsweiſe, die ihm die Rückkehr
nach Bulgarien verbot. Der Zar ſtellte den General in
der ruſſiſchen Armee an. Er leitete die vergeblichen Be=
lagerungen
von Przemysl unter Preisgabe einer unge=
heuren
Anzahl von Menſchenleben.

Japan und China.

London, 28. Febr. Die Times meldet aus Pe=
ting
vom 26.: Bei der heutigen chineſich= japani=
ſchen
Konferenz erklärten ſich die chineſiſchen Dele=
gierten
bereit, einige ſpäter zu beſtimmende wichtige Orte
in Schantung als Vertragshäfen zu öffnen. Die anderen
Schantung betreffenden Punkte wurden vertagt. Man
hofft, daß Japan einſehen wird, daß es wünſchenswert
ſei, die Erörterungen bis nach dem Kriege hinauszuſchie=
ben
. Chinas Gegenvorſchläge, die Japan ab=
lehnte
, waren die Erfüllung des angeblichen Verſprechens
Japans, Tſingtau an China zurückzugeben und den
Statusquo in Schantung durch Zurückziehung der Be=
ſatzungstruppen
ſowie der Truppen für den Schutz der
Eiſenbahnen und Telegraphen wiederherzuſtellen. Die ja
paniſchen Delegierten drängten auf Chings Anerkennung
der beſonderen Stellung Japans in der ſüdlichen
Mandſchurei und in der öſtlichen und inneren Mongolei.
China erklärte, Japan erſtrebe damit die Herrſchaft da=
ſelbſt
, und hob hervor, daß die Anerkennung der japani=
ſchen
Anſprüche der Schließung dieſer Gebiete für Handel
und Induſtrie der anderen Vertragsmächte gleichkomme.

*. Berlin, 1. März. Das erſte und zweite
Geſchwader der Vereinigten Staaten ſind, wie laut
Voſſiſcher Zeitung der Neu=York Herald meldet, nach dem
Stillen Ozean ausgelaufen. Die amerikaniſche Flotte vor
Schanghai ſei durch ſechs Schiffe verſtärkt worden.

T.U. Kopenhagen, 1. März. Nach hier vorlie=
genden
Neu=Yorker Berichten glaubt man dort, daß ein
Krieg zwiſchen Japan und China dem Welt=
kriege
ein Ende machen würde, da England und Rußland
nicht gleichzeitig in Europa Krieg führen und ihre be=
drohten
Intereſſen in China wahrnehmen könnten. Es
ſei nach amerikaniſcher Ueberzeugung höchſte Zeit, gegen
Japans Eroberungsluſt einen Damm aufzurichten, deſſen
herausfordernde Politik in Waſhington die ernſteſten Be=
denken
hervorriefen. Die japaniſche Regierung ſtellt nach
Londoner Meldungen in Abrede, daß ſie die allgemeine
(Mobiliſierung der geſamten Wehrkraft angeordnet habe.
Es ſeien nur einige Einberufungen angeordnet worden
zur Ablöſung der in der Mandſchurei ſtehenden Truppen.

Darmſtadt, 2. März.

* Ernannt wurde der Kanzleigehilfe am Landgericht
der Provinz Starkenburg Georg Krapp zum Kanzliſten
an dieſem Gericht.

Kriegsauszeichnung. Herr Architekt Fritz Soe=
der
, Vizewachtmeiſter d. Reſ. bei der 5. Kav.=Div., wurde
mit der Heſſiſchen Tapferkeitsmedaille ausgezeichnet, nach=
dem
ihm kürzlich das Eiſerne Kreuz 2. Klaſſe verliehen
wurde.

Großh. Hoftheater. Heute Dienstag geht auf
A 27 Leſſings Luſtſpiel Minna von Barnhelm mit
den Damen Gothe, Niedt und Pils, ſowie den Herren
Baumeiſter, Heinz, Jordan, Knispel und Weſtermann
in Szene. Regie Hans Baumeiſter. Mittwoch, den
3. März, B 29, wird Humperdincks deutſche Märchen=
oper
Königskinder zum erſtenmal in dieſer Spielzeit
gegeben. In den Hauptpartien ſind beſchäftigt die
Damen Feiſtle, Jacobs, Marx und Schreber, ſowie die
Herren Becker, Globerger, Schützendorf, Semper und
Stephani. Dirigent Hans Oppenheim. Regie Otto
Nowack. Es gelten die kleinen Preiſe. Donnerstag,

den 4. März, iſt als zehnter Abend des Schillerzyklus
Wilhelm Tell auf C 27 angeſetzt. Freitag, den
o. März, wird nach längerer Zeit wieder Tiefland in
den Spielplan aufgenommen, vorher geht Cavalleria
rusticana in Szene. Datterich im Hoftheater.
Die Erſtaufführung des Datterich im Hoftheater iſt
für Sonntag, den . März, in Ausſicht genommen. Die
Titelrolle wird auf Einladung der Generaldirektion
Herr Eduard Göbel, ein geborener Darmſtädter, ſpielen.
Herr Göbel war bekanntlich mehrere Jahre Mitglied
des Hoftheaters. Das Stück wird von Hermann
Knispel, der den Datterich ſchon zu wiederholten
Malen inſzeniert hat, einſtudiert.

* Reifeprüfung. Am 1. März fand unter dem Vorſitz
des Herrn Geh. Schulrats Dr. Derſch an der Lud=
wigs
=Oberrealſchule die Reifeprüfung ſtatt, der
ſich 12 Oberprimaner (worunter 1 Dame) unterzogen, die
ſämtlich beſtanden. Auf Grund der Jahresleiſtungen und
der ſchriftlichen Prüfung konnten 11 Abiturienten von der
mündlichen Prüfung befreit werden. In das Heer ſind
bei dem Ausbruch des Krieges 5 Oberprimaner einge=
treten
; 2 Abiturienten ſind bei dem Roten Kreuz für die
ganze Dauer des Krieges beſchäftigt. Dieſe 7 Schüler
haben bereits im Auguſt v. J. die Notreifeprüfung be=
ſtanden
.

* 25jähriges Jubiläum. Der Beſitzer des Hotels
Zur Traube‟ Herr Adolf Reuter, beging geſtern
ſein 25jähriges Geſchäftsjubiläum.

* Warnung! Geſtern wurden in der Stadt wieder
beunruhigende Kriegsgerüchte in leichtſinni=
ger
Weiſe verbreitet und auch an unſere Redaktion wur=
den
verſchiedene Anfragen telephoniſch gerichtet. Es kann
nicht eindringlich genug vor dem Verbreiten ſolcher Ge=
rüchte
gewarnt werden. Die Kriegsſchwätzer aber
möge man zur Anzeige bringen.

* Zu der Ausgabe von Brotkarten. Zu der Bekannt=
machung
über die Brotkarten wird uns von dem Herrn
Oberbürgermeiſter die nachſtehende Erläuterung mit=
geteilt
: Durch Einführung der Brotkarten ſoll der behörd=
lich
feſtgeſtellte Bedarf jeder Haushaltung und jeder Ein=
zelperſon
kontrolliert werden. Daher iſt es nötig, daß
auch die unſtändig Beſchäftigten, z. B. Aushilfsarbeiter,
Lauffrauen, Waſchfrauen, Schneiderinnen und dergleichen,
ihre Brotmarken beſitzen und ihren Brotbedarf einkaufen.
In dem Verhältnis zum Dienſtherrn kann jedoch die
Frage ſo geregelt werden, daß der Dienſtherr nach wie
vor die Verköſtigung und das Brot ſtellt. Das empfiehlt
ſich in erſter Linie und umſo mehr, als der Brotverbrauch
für körperlich Arbeitende gering bemeſſen iſt. Sollte der
Dienſtherr nicht in der Lage ſein, das Brot zu ſtellen, ſo
hat er die Verpflichtung, anſtelle des bisher gewährten
Brotes eine entſprechende Vergütung zu
geben.

* Keine Oſterfeldpoſtſendungen. Die Heeresverwal=
tung
macht ſchon jetzt darauf aufmerkſam, daß das ſſtän=
dige
Anwachſen des Feldpoſtverkehrs die Zulaſſung einer
allgemeinen Verſendung von Oſterglückwunſch=
karten
unmöglich macht. Das Publikumd wird
raher gebeten, von der Verſendung derartiger Karten
Abſtand zu nehmen. Sonſt würde die Heeresverwaltung
genötigt ſein, die Annahme von Feldpoſtkarten zur Oſter=
zeit
zeitweiſe gänzlich zu ſperren. Ebenſo wird zur Ver=
meidung
einer Sperrung des Feldpaketverkehrs vör be=
ſonderen
Oſterpaketſendungen dringend gewarnt.

*⁎* Patriotiſche Feier. Eine reizende patriotiſche Feier
veranſtaltete am Sonntag die Mädchenortsgruppe
vom Verein für das Deutſchtum im: Aus=
land
. Der Zweck des Abends war, die jungen Mäd=
chen
, die ſchon ſeit Beginn des Krieges für arme Kinder,
deren Väter hinausgezogen ſind, fleißig nähen und arbei=
ten
zu einem geſelligen Zuſammenſein zu vereinigen,
das, zwar ernſt und würdig, doch des Frohſinns der
Jugend nicht entbehrte. Den größten Verdienſt an dem
ſchönen Gelingen des Abends, zu dem auch Frau Ober=
bürgermeiſter
Dr. Gläſſing erſchienen war, hatte die erſte
Vorſitzende der Mädchenortsgruppe, Frl. M. Weitzel, wie
überhaupt der ſchöne Geiſt des Zuſammenhalts, der in
dem Verein herrſcht, von ihr ausgeht. Im Mittelpunkt
des Abends ſtand ein herrlicher Vortrag des Herrn Pfar=
rers
Marx, der ſeine jugendlichen Zuhörerinnen ermahnte,
den großen, tiefen Ernſt der Zeit recht zu erkennen und
nicht oberflächlich an ihr vorbeizutändeln. Die jungen
Mädchen ſollen helfen und dienen im Kleinen, wo ſich
ihnen Gelegenheit dazu zeigt, und dann auch mit dem
Frohſinn der Jugend die ſorgenden Mütter daheim auf=
heitern
. Drei Dinge ſollen ſie ſich vor allem zu eigen

Schmutz, Kälte und Näſſe ſchützenden Schloſſerkittel und
ſteigt auf die Brücke. Die Augen überfliegen ſein kleines,
doch ſtolzes und ihm liebes Reich, das er ſich in Jahren
eifrigen Dienens gewann. Sie ſehen auf Deck die Ma=
troſen
klar zum Leinenloswerfen. Von der Kommando=
zentrale
, in der beim Ingenieur die Befehlsleitungen für
die vielverzweigte Maſchinerie zuſammenlaufen, meldet
eine Stimme: Maſchinen klar. Alſo klappt’s. Der
Kommandant befiehlt: Leinen los!

Die Taue fliegen auf die Landungsbrücke. Der Ka=
pitänleutnant
ſpricht halblaut knappe Worte, die den
Rudergänger das Rad ſpielen laſſen. Stampfend nimmt
U 47 Kurs zum Auslaufen. Von den grauen Nachbar=
ſchiffen
winken ein paar Hände. Worte fliegen herüber
und laſſen die beiden Offiziere auf der Brücke lachend zu
den Mützen greifen. Es ſind Scherze, denn die junge
Waffe nimmt den Abſchied von Kameraden nicht tragiſch
und vergießt auch bei ihrer Rückkehr von Erfolgen, die
hart am Tod vorbeiführten, keine Rührungszähren. Will=
kommen
alter Hammeltöter grüßte ein Winkſpruch der
Schweſterſchiffe, als nach langer, ſelten mühſeliger Fahrt
und Verſenkung eines Hammelfleiſch nach England tra=
genden
Dampfers der Kommandant von U 20 einlief.

Die Matroſen verſchwinden unter Deck. Auch die drei
Männer auf der Brücke ſchlüpfen für ein Weilchen in den
Turm, den das Waſſer des Außenhafens beſpült. Der
Kommandant läßt ein letztes Mal die Ente zur Probe
tauchen, fühlt ſie mit allen Maſchinen in ſeiner Hand, ſteigt
wieder empor und auf die Brücke. An größeren Kriegs=
fahrzeugen
fliegt die Zigarre vorbei. Ernſte Augen blicken
von dort auf den kleinen grauen Bruder, der ſo brav und
unverzagt, ſo flink und fröhlich feindwärts ſauſt. Die
Lippen auf den beſtückten ſchwimmenden Baſtionen mur=
meln
gute Wünſche:

Möge David den Goliath fällen!

Hinter den ſchweren Geſchützen rieſiger Linienſchiffe
ſcheint’s ein ungehener Wagnis, daß die Nußſchale ihren
Angriff vor des Feindes Meerestore tragen will. Aber
der Wind, der mit dem Ahnen von Frühling und Sieg
lau aus der Heimat weht, gibt dem kleinen grauen Bruder
Recht. Mitziehend trägt er Segen, Gruß und Liebe eines
ganzen Volkes, aber auch ſeinen frohen unbeugſamen
Willen zum Drauf und Dran, denn nach vorn und Nord=
weſten
bläht er ſteif die Flagge wie in harter Angriffsluſt.

Der Seegang nimmt zu. Schon rollend ſtampft U 47½
zum Takt der Motoren am Feuerſchiff vorbei. Sein
Führer ſchwenkt die Mütze. Den letzten Gruß mit deutſcher
Heimat wechſeln die beiden Offiziere auf der engen Brücke,
blicken einmal noch zurück und dann ſtetig voraus. Ihre
Augen begegneten ſich dabei. Die Mienen ſind hart, die
Kinnladen kantig geworden. Aufpaſſen heißt’s jetzt.
Hinter jeder Welle mag der Tod oder die Gelegenheit, ihn
dem Feind zu ſchicken, liegen. Es iſt böſes, böiges
Wetter. Sie rüſten ihren Anzug für Sturm. Mag die
Fahrt ohne Unterbrechung zwei oder drei Tage dauern, ſie
werden ohne Kleiderwechſel wie ohne Schlaf auf Poſten
bleiben oder gar ſich ans Brückengeländer binden laſſen,
wenn Wehen und Wogen ſie in die Tiefe zu reißen drohen.
Der Dienſt der Führer der Waffe kennt keine Ablöſung
Wenn der Hunger ſich meldet und die Stunde der Mahlzeit
ſchlägt, laſſen ſie ſich gefüllte Teller auf die Brücke reichen
und haben über ungeſalzene Suppe ſelten zu klagen, weil
die ewig verliebte, ewig auch haſſende alte Sünderin Nord=
ſce
mit Spritzern die Speiſen würzt.

Der Kommandant verſucht gerade beim Mahl den
Teller wagerecht zu halten, als der das Doppelglas rings
um den Horizont drehende Wachhabende
backbord voraus eine Rauchfahne
meldet. Der Teller fliegt aus der Hand. Ein Befehlswort
des Kapitänleutnants läßt ein Glockenſignal ſchrillen. Da
rühren unten im Magen des Schiffes ſich die geübten
Hände der wohleinexerzierten Mannſchaft in Haſt, aber
auch ſteter und ſicherer Ruhe. Nie ruht das Auge des
Führers auf ſeinen Leuten bei den ſchwierigen Hantie=
rungen
, die ihn um Erfolg wie Schiff bringen können. Da=
rum
feiert auch auf der Nordſee Triumphe der alte preu=
ßiſche
Drill und die lange treue Friedensarbeit unſerer
Offiziere. Sie erzog den tapferen deutſchen Mann zu
einem Soldaten, der faſt führerlos an den Feind geſchickt
werden kann. Die Arbeit der Hände drunten läßt gurgeln=
des
Meerwaſſer in die Ballaſttanks rauſchen. Die drei
Männer auf der Brücke haſten in den Turm, der im Waſſer
verſinkt und nur das Sehrohr über die Oberfläche reckt.
Das Tiefenſteuer läßt der Kommandant dabei ſpielen.
Durch das Periſkop blickt er zum Horizont, der mit engerem
Kreis als vorher um ſein Schiffchen auf den Wellen liegt.
Darum heißt es warten auf den Dampfer, dem er ſich nicht
verraten will. Der Fremde könnte eine feindliche wie eine

neutrale Flagge führen und in beiden Fällen vielleicht
durch Funkſpruch von der Begegnung mit einem deutſchen
U=Boot erzählen. Das würde Schiffe feindlicher Nationen
zum Abdrehen und Flüchten veranlaſſen. Im Warten
öffnet der Kommandant den Stahldeckel vor einem Turm=
fenſter
. Wie lichter Smaragd glänzt die dicke Scheibe.
Grünlichblau wie der Wunderſchleier in Märchenhallen
dringt in die Zentrale ein Licht, wie es manche Tropfſtein=
höhle
erhellt. In Gottes Aquarium blickt das Auge durchs
Fenſter. Runde Quallen, die einen tellerflach, die anderen
wie zu einem Fingerhut gebogen, ſchleppen lange Fäden
auf und nieder. Fiſche klein und groß, ſchlank und plump
ſtreichen vorbei, flitzen mit flinker Wendung erſchrocken
ſeitwärts oder ſtarren dumm und frech mit offenem er=
ſtauntem
Maul aus großen Augen ins Fenſter des unter
Waſſer langſam ohne Schaukeln fahrenden Schiffchens.
Luftperlen rieſeln aus ihren breiten oder ſpitzen Schnau=
zen
, kriechen hurtig über den Rückenkamm zu den Schwanz=
floſſen
, löſen ſich und ſchießen pfeilgeſchwind nach oben.
Der Kapitänleutnant läßt den Stahldeckel wieder vor
die Scheibe ſchwingen. Das Leben in der Tiefe dünkt ihm
gar nicht übel. In die Gruft alles Seemänniſchen und
eine Schloſſerwerkſtatt glaubte er ſich geſchickt, als er vom
Torpedoboot zur Führung eines der älteſten grauen Schiff=
chen
berufen wurde. Beim erſten Tauchen ſchien das vor=
geſchriebene
Luftſchlucken und das Sauſen der Ohren unter
Atmoſphärendruck kein Vergnügen. Aber in der feierlichen
Stille des Kirchhofſchweigens der Tiefe, die kein Wogen
oder Toben des Meeres ſpürt, überkam ihn ein wohliges
Gefühl der Sicherheit. Wie in eine Wiege lernte er ſich
zum Schlummer mit dem Boot an des Meeres ſandigem
Buſen ſchmiegen. Und nun zeigte der Krieg das Boot.
nicht als die Gruſt des Seemanns, nein, als
Seemanns Meiſterſtück!

Die Kameraden auf den größeren Brüdern ſehnten ſich in
die ſchlanken Zigarren. Sogar ein Kapitän zur See, der
bald Admiral ſein dürfte, ſpielte neulich mit dem Gedan=
ken
, ſich um das Kommando eines kleinen Grauen zu be=
werben
. Begreiflich! Im Frieden mochte es ſchöner
ſcheinen, beim Licht der Sonne im Kampf mit jedes Tages
ewigem Feind, der See, Nerven und Muskeln zu ſtählen.
Aber der Krieg läßt das U=Boot auch im Ringen mit fünf=
facher
Uebermacht die alte Nordſee dort befahren, wo ſie
vor des Gegners weißen Kreidefelſen das grüne Blatt des

[ ][  ][ ]

machen: mehr Ernſt, mehr ſoziales und mehr nationales
Bewußtſein, damit ſie ſich vor dem jungen tapferen männ=
lichen
Geſchlecht ſpäter nicht zu ſchämen brauchen. Es
folgten dann mehrere Muſikvorträge und während des
einfachen Abendeſſens erklang manches mit echter Begei=
ſterung
geſungene Lied. Zum Schluß fand noch eine
Verloſung ſtatt, zu der die jungen Mädchen ſelbſt reizende
Sachen gearbeitet und geſtiftet hatten. Der ſchöne Abend
dürfte in jedem der jungen Herzen einen Nachklang ge=
funden
und in jeder der Teilnehmerinnen das frohe Ge=
fühl
der Zuſammengehörigkeit geweckt und geſtärkt haben.

* Vortrag. Die fünfte Waffe, ſo meinten unſere
Gegner, ſei das furchtbarſte, bei ihnen zur höchſten Voll=
kommenheit
entwickelte Kampfmittel, in dem ſie uns be=
deutend
überlegen ſeien. Und es war gut, daß ſie in die=
ſem
Glauben waren; zeugt dies doch von einer Treue und
Verſchwiegenheit in den Kreiſen unſerer Flugzeug=, und
Luftſchiff=Techniker, wie ſie im deutſchen Volke nur allein
zu finden iſt. Wie gingen aber unſeren Gegnern die
Augen auf über deutſche Schaffenskraft und deutſchen Er=
findungsgeiſt
, als von den erſten Tagen des Monats
Auguſt ab unſere wohlbewaffneten Flugzeuge die leichten
franzöſiſchen Sportapparate in die Flucht ſchlugen und
ſpäter unſere Zeppeline engliſche Städte bombardierten
Auf Veranlaſſung des Vereins für Verbreitung von
Volksbildung wird Herr Dozent Fürſtenberg von der
Humboldt=Akademie in Berlin, ein in Darmſtadt wohl=
bekannter
, feſſelnd ſprechender Redner, die Entwickelung
des deutſchen Flugzeug= und Luftſchiffweſens am 8. März
im Kaiſerſaal unter dem Thema: Die Entwickelung
der Luftſchiffahrt und ihre Bedeutung für
den Krieg bis zum heutigen Stand der Flugzeug=
und Luftſchiff=Technik behandeln. Er wird im 1. Teil
ſeiner Ausführungen die verſchiedenen Syſteme der Flug=
zeuge
eingehend beſprechen und zum beſſeren Verſtändnis
die einzelnen Apparate mit farbigen Lichtbildern veran=
ſchaulichen
, um ſchließlich auf die Leiſtungen der jetzigen
Flugapparate und ihre Bedeutung für den Krieg überzu=
gehen
. Im 2. Teil des Vortrags beſpricht dann der Red=
ner
die Entwickelung der Luftſchiffe, ihre einzelnen
Syſteme, die franzöſiſchen Luftkreuzer Zeppelins gewal=
tige
Arbeiten, Schütte=Lanz uſw. und wird den Hörern
viel Neues und bisher Unbekanntes durch Wort und Bild
vor Augen führen, um zum Schluſſe Die deutſche Luft=
ſchiff
=Flotte im Kriege zu ſchildern. (Näheres im Anzei=
genteil
.)

Vortrag über die Kriegsanleihe. Auf den morgen
(Mittwoch) abend im Kaiſerſaal ſtattfindenden Vor=
trag
des Herrn Direktors Geheimen Finanzrat Baſtian
über die Kriegsanleihe wird hiermit nochmals aus=
drücklich
hingewieſen. Da es die vaterländiſche Pflicht
eines jeden Deutſchen iſt, nach ſeinen Kräften zu dem
vollen Erfolg der neuen Anleihe beizutragen, darf wohl
reges Intereſſe für die in dem Vortrag zur Erörterung
gelangenden Fragen vorausgeſetzt und ein ſtarker Beſuch
erwartet werden.

* Im Gemeindehaus der Johannesgemeinde fand
Sonntag abend eine Beſprechung für Gemeindemitglieder
über Hauswirtſchaftliche Pflichten in der
Kriegszeit ſtatt, in der Herr Stadtverordneter Sani=
tätsrat
Dr. Noellner die von genauerer Sachkunde
und von geſundem Verſtändnis für die Möglichkeiten des
hauswirtſchaftlichen Lebens zeugenden Darlegungen gab,
die allſeitig dankbar aufgenommen wurden und die den
Ausgangspunkt einer regen Debatte bildeten.

* Taubſtummengottesdienſt findet nächſten Sonntag,
den 7. d. M., nachmittags 2 Uhr, zu Darmſtadt im Ge=
meindehaus
, Kiesſtraße 17, ſtatt. Wegen eines Bahnfahrt=
ausweiſes
wolle man ſich an Pfarrer Kleberger in
Darmſtadt wenden.

Das Eiſerne Kreuz im 18. Armeekorps.

* Frankfurt a. M., 1. März. Im Verbande des
18. Armeekorps wurden u. a. ausgezeichnet mit dem
Eiſernen Kreuz 1. Klaſſe: Major v. Neidhardt, Inf.=
Regt. 115, Major Hertzberg, Kom. d. Pion. d. 18. Armee=
korps
, Major Martens, 2. Adj. d. Gen.=Kommandos d.
18. A.=K., Hauptmann Wichert (Felix), Inf.=Regt. 117.
Mit dem Eiſernen Kreuz 2. Klaſſe:

115. Landw.=Inf.=Regt.: Fähnrich v. d.
Wenſe, Vizefeldw. Heberer, U.=O. Jungmann (3.), U.=O.
Schwermann (7.), Gefr. Bergerhoff (8.), Off.=Stellv. Buck
(10), Reſerviſt Schring (12.), Gardefüſil. Göbel (M.), Off.=
Stellv. Weiß (5.), U.=O. d. Reſ. Waldmann (5.), Serg.
d. Reſ. Urban (10.), U.=O. Böcke (11.), Gefr. Hamm (11.),

Serg. d. Reſ. Krämer (8.), U.=O. Fiſcher (9.), Off.=Stellv.
Beck (12.), Gefr. d. Reſ. Schuhmacher (3.), U.=O. d. Reſ.
Schiller (2.), Vizef. Keller (6.), Gefr. d. Reſ. Fey (6.)
U.=O. d. Reſ. Avemarie (7.), Gefr. Meske (9.), Gefr. Win=
ter
(L.), Reſerviſt Weil, (4.), Kriegsfreiw. Rehwald (2.)
Off.=Stellv. Trier (L.).

116. Infanterie=Regiment: Leutn. d. Reſ.
Gabcke, Leutn. d. Reſ. Rohde, Feldw. Wolf (2.), Vizef.
Pfeifer (2.), Vizef. Schön (7.) U.=O. Krauskopf (L.),
U.=O. d. Reſ. Medenbach (4.), U.=O. d. Reſ. Ludwig (5.)
U.=O. Karlä (10.), Gefr. Steitz (7.), Gefr Ludwizak (9.)
Gefr. Kohl (M.), Gefr. Befort (M.), Musk. Schmitt II.
(4.), Reſ. Becker II. (6.). Reſ. Krug (10.), Reſ. Dickel (12.)
Kriegsfrw. Schwenzer (12.), Stabsarzt Zang, San.=Vizef
Wartzak (L.), San.=U.=O. Häusler (8.), San.=U.=O. Diek
(11.), San.=U.=O. Schäfer (M.), Krankenträger Gerbig (4.)
Vizef. Speer (3.), Musk. Ihm (M.).

117. Infanterie=Regiment: Off.=Stellv.
Höbel (7.), Off.=Stellv. Kuhn (6.), Off.=Stellv. Schmittn
(9.). U.=O. d. Reſ. Büttner (10.), U.=O. Müller (4.), U.=O.
d. Reſ. Urban (8.), U.=O. d. Reſ. Ball (7.), Vizef. v. Sohl
(5.), Gefr. d. Reſ. Zollinger (10.), Gefr. Hellenkamp (L.)
Gefr. Kopp (4.), Gefr. Kraus (5.), Lt. d. Reſ. Kempf,
U.O. Berwald (6.), U.=O. Krämer (11.), U.=O. d. Reſ
Lipp (M.), U.=O. Weſp (11.), Gefr. Ruffim (4.), Hauptm.
Lambert, Vizef. Klimmer (L.), Waffenmeiſter Klett, Zahl=
meiſter
Traetow, Zahlmeiſter Mühlhauſen Musk. Egger
(2.), Musk. Kralemann (3.), Gefr. d. Reſ. Fleck (L.), Gefr
Zahn (6.)

118. Infanterie=Regiment: Fähnrich Druſchki
(12.), Feldw. Staab (7.), Vizef. Zahn (2.), U.=O. Steiner
(12.), U.=O. Müller (2.), U.=O. Bötticher (4.), Gefr. Chriſt
(9.), Musk. Menger (7.), Vizef. Dettweiler (M.), U.=O.
Hickel (8.), U.=O. Ickenroth (6.), Einj.=U.=O. Raab (L.),
Musk. Will (10.), Reſ. Schlegelmilch (10.), Musk. Laven
(2.), Lt. d. Reſ. Stauffer, Lt. d. Reſ. Gerard, Lt. d. Reſ
Irmer, Feldw.=Lt. Kratz (10.), Feldw.=Lt. Fauſt (8.)
Einj.=Gefr. Pauſe (3.), Kriegfrw. Barſchfeld (11.), Vizef
Kara (11.), Vizef. Dienald (5.). U.=O. d. Reſ. Groſch (5.)
Reſ. Schrauth (6.), Wehrm. Wagner. (12.), Tromp.=Serg.
Rieß, Drag.=Regt.6 (5.), Dragoner Alletzhäuſer, Drag.=
Regt. 6 (3.), Dragoner Klein I., Drag.=Regt. 6 (5.).

25. Fußart.=Regiment: Tromp. Elwert (2.),
Vizewachtm. Faſterling (2.), U.=O. Beyer (4.), Gefr. Nel=
gen
(1.), U.=O. d. Reſ. Rau (1.), Vizewachtm. Baur (6.),
U.=O. Brenner (3.), Lt. d. Reſ. Naumann, Feldw.=Lt.
Sandmann, Lt. d. Reſ. Stinzing, Lt. d. Reſ. Rahmdohr,
Lt. d. Landw. Reitz.

61. Fußart.=Regiment: Gefr. d. Reſ. Elbrecht
(St.), U.=O. d. Reſ. Sigel (1.), Gefr. d. Reſ. Brettſchnei=
der
(4.), U.=O. d. Reſ. Werner (5.), Lt. d. Landw. Klee=
berger
(2.), Gefr. Röhrig (2.), Vizewachtm. d. Reſ. Huff
(4.), Aſſiſtenzarzt d. Reſ. Dr. Pöllot (1.), Stabsvet. Zeu=
mer
(2.), Vizewachtm. Heil (6.), Waffenmſtr. Groß (1.)
Sergt. Dingeldein (1.), Vizef. Silbereiſen, Pionier=Batl.
21 (2.), Pionier Seibert, Pion.=Batl. 21 (2.), U.=O. Zeber,
San.=Komp. 2, Pion.=Gefr. Körner, Div.=Br.=Tr. 25
Trainfahrer Groll, Div.=Br.=Tr. 25, Vizef. Konder, Pion.=
Batl. 21 (2.), Pionier Faulſtich, Pion.=Batl. 21 (2.).

Munitions=Kolonne: Hauptm. d. R. Gaßner
Hauptm. d. R. Brill, Hauptm. d. R. Scriba, Hauptm. d.
L. I Spamer, Gefr. d. L. II Braun, Gefr. d. L. II Uebel.

Train=Abteilung 18: Ltn. d. Reſ. Weſternbur=
ger
, Ltn. d. R. Bocks (Max), Ltn. d. R. Diehl, Ltn. d. R.
Bellinger. Korpsbr.=Train: Ltn. d. R. Grundber=
ger
, Feldw. Reinecke. Korpsfernſprecher=Abt.:
Unteroffz. d. R. Stenger, Unteroffz. Trappe, Unteroffz. d.
R. Emmerich. Feldgendarmierietruppe: Ober=
gend
.=Wachtmſtr. Dehne, Obergend.=Wachtmſtr. Bremer,
Obergend.=Wachtmſtr. Lüllemenn, Stabsarzt Dr. Boenſel,
Feldlaz. 6, Unterarzt d. L. I. Dr. Kunze, Feldlaz. 5, Feld=
unterarzt
Roſenthal, Feldlaz. 11, Feldlaz.=Unterinſp. Kolle,
Ober=Apotheker d. R. Brues, Feldlaz. 4, Feld.=Int.=Sekr.
Illies, Feld=Intendantur d. 18. A.=K., Feld=Int.=Sekr.
Hoffmann, Feld=Intendantur d. 18. A.=K., Ltn. d. R. von
Bethmann, Inf.=Regt. Nr. 116, Ltn. d. R. Willett, Fußart.=
Regt. 63.

Arheilgen, 1. März. (Unſere Gemeinde=
ſchule
) wurde zu Beginn des laufenden Schuljahres
von 1413 Kindern (691 Knaben und 722 Mädchen) beſucht.
Der Konfeſſion nach waren 1352 evangeliſchen, 59 katho=
liſchen
und 2 iſraelitiſchen Bekenntniſſes. Die Kinder wur=
den
in 27 Klaſſen unterrichtet. Es kommen alſo auf eine
Klaſſe im Durchſchnitt 52 Schüler. Zu Beginn des Schul=
jahres
waren hier 29 Lehrkräfte tätig, und zwar: 1 Haupt=

lehrer, 15 Lehrer, 3 Lehrerinnen, 5 Schulverwalter,
3 Schulverwalterinnen und 2 Handarbeitslehrerinnen.
Von den männlichen Lehrkräften ſind durch den Krieg
7 zum Militä. einberufen worden. Die Fortbil= für die männliche Jugend wurde von rund
210 Schülern beſucht. Es waren 5 Klaſſen errichtet. Der
Unterricht wurde in der Zeit von 5 bis 7 Uhr nachmittags
an 3 Wochentagen zu je 2 Stunden erteilt. Für die weib=
liche
Jugend wird zur Zeit ein 6wöchentlicher Haushal=
tungskurſus
abgehalten, der von 18 Schülerinnen beſucht
wird.

Pfungſtadt, 28. Febr. (Kriegsauszeich=.) In den letzten Tagen wurden mehrere Krie=
ger
aus unſerem Städtchen für ihre im Kampf mit den
Ruſſen bewieſene Tapferkeit ausgezeichnet. Es ſind dies
der Landſturmmann Heinrich Pfannenſchmidt und der
Vizefeldwebel Georg Krämer. Erſterem wurde das
Eiſerne Kreuz und letzterem die heſſiſche Tapferkeits=
medaille
verliehen. Die letztere Auszeichnung wurde auch
dem Reſerviſten Georg Liebig zuteil. Der ſchon vor län=
gerer
Zeit mit der Tapferkeitsmedaille bedachte Philipp
Nickel, Reſerviſt im Infanterie=Regiment Nr. 115, fand=
bei
den letzten Kämpfen in Frankreich den Heldentod. Von
ſeinen Kameraden wurde er wegen ſeines oft bewieſenen
mutigen Draufgehens nur der Tapfere genannt. Auf
Wunſch mehrerer Pfungſtädter Krieger wurde ihnen eine
größere Anzahl Spielkarten ins Feld geſandt, Die hie=
ſigen
Spiel= und Turnplätze werden ſicherem Vernehmen
nach zu Beginn des Frühlings mit Frühkartoffeln
beſtellt werden, ſoweit ſie ſich hierfür eignen. (Die
geſtrige außerordentliche Gemeinderats=
ſitzung
) hatte folgende Tagesordnung: 1. Umroden von
Waldboden, 2. Berichterſtattung über den Ankauf von Kar=
toffeln
, 3. Brotverſorgung.

Groß=Gerau, 1. März. (Ankauf der Kartoffel=
vorräte
durch die Stadt.) Der hieſige Gemeinde=
rat
faßte den Beſchluß, die geſamten Kartoffelvorräte in
der Stadt, ſoweit ſie nicht für den eigenen Bedarf erforder=
lich
ſind, zu den feſtgeſetzten Höchſtpreiſen anzukaufen. Im.
Falle die Abgabe der Kartoffelvorräte nicht in genügender
Menge erfolgt, ſoll zur Beſchlagnahme geſchritten
werden.

Mainz, 1. März. (Hindenburgs Dank.) In
einem Schreiben an den Verein ehemaliger 118er ſprach
Generalfeldmarſchall von Hindenburg ſeinen herzlichſten
Dank für die ihm vom Reinertrag eines von dem Verein
veranſtalteten Hindenburg=Abends überwieſene Spende
von 800 Mark aus. (Taſchendiebe.) Ein Schuh=
nacher
ſaß am Samstag abend in einer Wirtſchaft der
Rentengaſſe und ließ ſeinen Wochenlohn mehrmals ſehen
Alsbald hatte er Frauengeſellſchaft neben ſich. Als er
ſpäter nach ſeinem Portemonnaie ſah, war es mit 30 Mark
verſchwunden.

Mainz=Mombach, 1. März. (Spurlos ver=
ſchwunden
.) Seit 23. Februar iſt der hieſige 53jährige
Landwirt Balthaſar Viktor V ſpurlos verſchwunden.
Viktor hat zwei Söhne im Feld, der dritte Sohn iſt kürz=
lich
eingerückt. Viktor litt in letzter Zeit an Schwermut
und dürfte ſich ein Leid angetan haben.

Mainz=Kaſtel, 1. März. (Leichtſinniger Schütze.)
Als am Samstag nachmittag eine hieſige Frau an
einem Haus in der Schwanengaſſe vorbeiging, ertönte ein
Schuß und ging ihr die Kugel in die rechte Seite. Die
Verletzte kam in ärztliche Behandlung. Der Schuß war
aus einem Florbertgewehr erfolgt. Der Täter konnte bis
jetzt noch nicht ermittelt werden. ( Selbſtmordver=
ſuch
.) Am Samstag vormittag 12 Uhr ſprang die auf der
Amöneburg wohnende 46jährige Frau des Taglöhners
Valentin Maier mit ihrem 2jährigen Knaben in den
Rhein. Drei vorübergehende Arbeiter, die das Drama mit
anſahen, ſprangen ſofort der Unglücklichen nach und ret=
teten
ſie mit ihrem Kinde. Sie brachten ſie ſofort auf die
Polizeiwache. Nach ihren Angaben ſind Familienverhält=
niſſe
an ihrem Unglück ſchuld.

Worms, 1. März. (Jugendliche Einbrecher.)
Mitte dieſes Monats wurden durch Einbruch zur Nacht=
zeit
aus verſchiedenen Schaukäſten in der Kaiſer Wilhelm=
und Kämmererſtraße eine Partie Waren geſtohlen. Als
Täter wurden inzwiſchen drei Bürſchchen im Alter=
von
1417 Jahren aus Offenbach a. M. ermittelt
und in Impflingen (Pfalz) feſtgenommen. Die ge=
ſtohlenen
Sachen wurden zum Teil zuſtande gebracht.
(Selbſtmord.) Auf dem hier vor Anker liegenden
Kahn Frankenbergia hat ſich vorgeſtern nachmittag ein
30 Jahre alter, verwitweter Schiffer anſcheinend aus nich=
tigen
Gründen erſchoſſen.

Hamm, 1. März. (Ein größeres Schaden=
feuer
) entſtand in dem Anweſen des Korbmachers Krehs.

Lorbeers oder kein ſchlechterer Soldatenſchmuck die
Immortellen für gefallene Helden trägt!

Der Dampfer, Herr Kapitänleutnant, meldet der
Wachhabende, und fügt hinzu: ein Holländer. Der
Kommandant ſpäht durch das Sehrohr. Funken kann der
Fremde nicht und iſt nach dem Feſtland unterwegs. Alſo
mag U 47 auftauchen. Vergrößert doch die hohe Ueber=
waſſergeſchwindigkeit
den Aktionsradius. Das Tauchen
aber verlangſamt die Fahrt und verbraucht elektriſche
Kraft. Sie dient dem Kampf. Darum knauſern unſere
U=Bootskommandanten wie Geizhälſe mit ihr. Sie und
ihre Leute frieren und darben, damit ſie zu unſerem Nutzen
Schaden und Tod in den Feind tragen können. Für
Wochen ſind die Boote in grimmiger Winterkälte unter=
wegs
geweſen. Ihre elektriſch geſpeiſten Oefen wurden
faſt niemals gewärmt. In kalten, feuchten Stahlkammern
wacht und ſchläft die Beſatzung, um elektriſche Kraft für
den Kampfzweck zu ſparen. Die Glieder ſind ſteif und die
Zähne klappern, aber über des Kadavers Behagen muß ein
Höheres, muß Deutſchland über alles gehen. Oft eſſen
dann die Frierenden kalt, damit der winzige Herd keine
Elektrizität verzehrt. Von Leib und Mund ſparen ſie ſich
ſo die Kraft, die uns Sicherheit und Erfolge bringt, die
vielleicht wieder die Hochſtraßen des Meeres öffnet und
dann unſeren Magen füllt. Daran ſollten denken die
Toren und Närrinnen, die des Bäckers Laden um Kuchen
ſtürmen!

Zweieinhalb Tage und zwei Nächte dauert
jetzt die Fahrt.

Eine treibende Mine wird erſpäht und zu Nutzen
friedfertiger Schiffahrt durch das Feuer aus Maſchinen=
gewehren
zum Explodieren gebracht. Dann wird es wie=
der
Abend und auch der Kommandant müde. Die Ballaſt=
tanks
füllend, legt er ſich in ſeine ſandige Wiege, um aus=
zuſchlafen
. Auch die Mannſchaft hat’s nach hartem Dienſt
nötig, obwohl darauf gehalten wurde, daß die wachfreie
Hälfte ſich ſtets zum Schlummern in die Kojen legte. Ein
ſchlafender Menſch verbraucht vom koſtbaren Sauerſtoff
weniger als ein wachender. Darum muß der deutſche Ma=
troſe
fürs Vaterland nicht nur zu kämpfen und nach der
in Eiſenbahnwagen angehefteten Vorſchrift von Linien=
kommandanturen
zu ſchweigen, ſondern auch zu pennen
verſtehen. Doch das Verlangen nach Anregung und Zer=
ſtrenung
heiſcht für ein halbes Stündchen ſein Recht. Das

Grammophon knarrt, und vielleicht macht die Bordkapelle
Muſik. An Inſtrumenten gibt es allerhand, denn zwiſchen
Matroſenlippen wird ein alter Haarkamm und ein Blatt
Kloſettpapier zur leidlichen Mundharmonika. Daß auch
ſonſt der fröhliche Humor der Mannſchaft nicht verſagt,
ſehen wir am nächſten Morgen. Nachdem der Komman=
dant
durch das Sehrohr vorſichtig nach verdächtigen Fahr=
zeugen
ausſpähte, läßt er die Ballaſttanks auspumpen und
U 47 auftauchen. Die See iſt glatt, als der Rudergänger
den Deckel vom Turmluk öffnet. Mit den Beinen bau=
melnd
ſetzt ſich der Kommandant auf den Rand des Turms
und trinkt behaglich in tiefen Zügen trüben Kaffee und
klare Gottesluft. Immer noch iſt nichts zu ſehen, und auch
die Beſatzung darf Beſſeres als den Geruch von Maſchinen=
öl
atmen. Die Leute kommen an Deck. Ein Matroſe trägt
einen ungemein ſauber und ſorgſam in Oelpapier ver
packten Kaſten. Vielleicht iſt es eine Liebesgabe, die nicht
zu oft auf U=Boote gelangt, und darum des Kommandan=
ten
Intereſſe weckt. Da iſt der Kerl toll geworden?
Er will das Paket über Bord werfen. Schulze, her mit
dem Kaſten! Von Ohr zu Ohr grinſend kommt der Ma=
troſe
.

Was iſt darin, Schulze?

Die alten Knochen vom geſtrigen Fleiſch, Herr Kapi
tänleutnant!

Und der Kommandant lieſt die Aufſchrift:

Seiner Exzellenz dem Herrn Miniſter
Grey in London.

Die Adreſſe zeigt, wie geſund unſer Mann vor dem
Maſt zu denken verſteht. Sein Grimm gilt nicht dem
Schwätzer Churchill, deſſen Wortfechtereien Deutſche mit
Achſelzucken abtun können, ſondern dem heuchleriſchen
Meiſter britiſcher Intrige.

Ein neuer Tag des Spähens, Lauerns und Verſteckens
beginnt mit der Weiterfahrt. Er wird lang, denn vom
klaren Himmel ſcheint abends der Mond. Darum kommt
vielleicht Gelegenheit, es U 24 nachzutun. Das Boot
fuhr um Silveſter der Heimat fern. Vor einer Stunde
und 40 Minuten hatte das neue Kriegsjahr begonnen, als
Kapitänleutnant S. über ſilberhellen Wellen einen fernen
Schatten ſah. Er wußte nicht, das vor einer Stunde und
40 Minuten drei Kameraden ihre Gläſer hebend ihm ein
engliſches Kriegsſchiff gewünſcht hatten. So lange
brauchte der Wunſch, m übrr d Norsſee zu Kegen.

Dann ward aus dem Schatten auf ſilberhellen Wogen der
Formidable‟ Die Glocken ſchrillten ihr Alarmſignal=
Unten traten alle Leute der Beſatzung auf ihre Poſten.
Fertig zum Schuß! befahl der Kommandant, und zielte.
Ohne Atem hörte auf das Kommando Los! die Be=
ſatzung
das Torpedo aus dem Rohr rauſchen. Lautloſe
Lippen zählten ohne ſich zu bewegen in Spannung, bis
die Laufzeit des Geſchoſſes verſtrichen war. Einen dump=
fen
Knall trug das Waſſer laut und vernehmlich durch die
Stahlwände. Der Brite war getroffen. Ein Hurra löſte
die zuſammengepreßten Lippen und Es brauſt ein Ruf
wie Donnerhall knarrte jubelnd das Grammophon. So
ſchickte U 24 Britannien den Neujahrsgruß der deutſchen
Flotte.

Wenn U 47 Aehnliches leiſtet, werden den Erfolg
nur die drei Männer in der Zentrale ſchauen.

Die junge Waffe kämpft ohne zu ſehen.

Der heutige Kommandant von U " entließ einſt einen
tüchtigen Matroſen zur Reſerve und fragte, ob er einen
Wunſch für die letzte Tagesfahrt habe. Jawohl, Herr
Kapitänleutnant, ich möchte vor dem Ausſcheiden ein ein=
ziges
Mal aus dem Boot die Oberfläche des Waſſers durch
das Sehrohr geſehen haben. Dem Führer kam zum Be=
wußtſein
, wie die Leute ihren Dienſt verſehen. Sein Er=
lebnis
ſprach ſich unter den Offizieren der Waffe herum
und ſie rufen nun ihre Untergebenen ans Sehrohr oder
laſſen ſie, wenn es möglich, auch das Sinken eines getrof=
fenen
Fahrzeuges ſchauen. Dabei hob ein am Bug ver=
wundeter
britiſcher Frachtdampfer im Erſaufen neulich das
Heck. Senkrecht wollte er in die Tiefe ſchießen, aber zau=
derte
noch. Ach Jotte doch, Herr Kapitänleutnant, bat
ein Matroſe, wollen wir ihm nicht hinten rauf auchn
einen jeben!

Die blinde Waffe könnten wir die neueſte nennen.
Ihre Männer ſehen weder den Tod, den ſie tragen, noch
das Verderben, das ihnen droht. Doch der Führer auf der
engen, von Wogen überſpülten Brücke muß mit den Ner=
ven
die Augen des Jägers haben. Er ſieht für dreißig
und wagt, gewinnt oder verſpielt für ſie. Der Kampf der
Waffe iſt lauernd. Gottesluft und Sonnenlicht ſcheint ſie
zu ſchenen, wenn ſie den Gegner aus dem Verſteck
ſchleicht. Aber nur heimlich, nicht heimtückiſch iſt
Kampf, weil er den vollen Einſatz des Lebens von Schiff
usd Beſatzung heiſcht.
Otto v. Gottberg.

[ ][  ][ ]

Das Feuer nahm bald großen Umfang an, ſodaß die
Scheune mit allen Vorräten vollſtändig niederbrannte.
Das Vieh konnte noch im letzten Augenblicke gerettet wer=
den
; auch gelang es, das bedrohte Wohnhaus vor dem
Feuer zu ſchützen. Der Beſitzer erleidet beträchtlichen
Schaden, da er nur niedrig verſichert iſt.

Reich urd Ausland.

Frankfurt, 1. März. (Im Streit erſtochen.) In
der Saalgaſſe hat der Maurer Fröhlich in der ver=
gangenen
Nacht den Fuhrmann Herrlein durch einen
Stich in die Bruſt ſo ſchwer verletzt, daß Herrlein kurze
Zeit darauf verſtarb. Fröhlich befand ſich in dem
Glauben, daß er Herrlein gegenüber Grund zur Eifer=
ſucht
habe. Als Herrlein die Haustür aufſchließen
wollte, zog Fröhlich plötzlich ein Meſſer aus der Taſche
und brachte ſeinem Gegner einen tiefen Stich in die
linke Bruſtſeite bei. Der Geſtochene ſtürzte zu Boden,
während der Täter flüchtig ging. Nach der Anlegung
eines Notverbandes wurde Herrlein nach dem Städtiſchen
Krankenhaus verbracht, wo er kurz nach ſeiner Ein=
lieferung
verſtarb. Eine große Schlagader war dicht
oberhalb des Herzens getroffen worden und hatte eine
Verblutung herbeigeführt. Der Täter konnte kurze Zeit
darauf verhaftet werden.

Würzburg, 1. März. (Unfall.) Das Arnſteiner
Poſtauto fuhr des Nachts bei Einſiedel in einen Graben
Zehn Perſonen wurden verletzt, darunter vier ſchwer.

Leipzig, 1. März. (Spionageprozeß.) In dem
Spionageprozeß Berna vor dem Reichsgericht wurde
heute nachmittag das Urteil verkündet. Lukas Berna
wurde wegen fortgeſetzten Verrats militäriſcher Geheim=
niſſe
zu 6 Jahren Zuchthaus, Leo Berna wegen des
gleichen Verbrechens und wegen Beihilfe zum verſuchten
Verrat in zwei Fällen zu 8 Jahren Zuchthaus ver=
urteilt
und gegen jeden auf 10 Jahre Ehrverluſt und Zu=
läſſigkeit
der Stellung unter Polizeiaufſicht erkannt. Lukas
Berna war in Baſel jahrelang Vermittler des franzöſiſchen
Nachrichtenbureaus in Belfort, Leo Berna war als Spion
tätig. Ein Gendarmeriewachtmeiſter, der um Nachrichten
angegangen wurde, lieferte mit Genehmigung der Behör=
den
den Angeklagten längere Zeit hindurch irreführende
Nachrichten und ſchwächte dadurch die Schädlichkeit der
Spionage ab, bis es gelang, die Angeklagten zu faſſen.

Seegefeld (Neumark), 1. März. (Brandunglück.)
Auf unaufgeklärte Weiſe geriet die einſam gelegene
Förſterei Tannenſpring in Brand. Zwei Knaben und ein
Mädchen ſind in den Flammen umgekommen.

Wien, 27. Febr. (Bilderdiebſtahl.) Im Palais
im neunten Bezirk wurden heute nacht aus dem wohl
verwahrten Muſikzimmer ſieben koſtbare Bilder
im Werte von über ¾ Million Kronen auf rätſelhafte
Weiſe geſtohlen, nachdem ſie aus dem Rahmen ge=
ſchnitten
worden waren. Die Polizei hat umfaſſende
Erhebungen zur Aufklärung des aufſehenerregenden
Diebſtahls eingeleitet.

Wien, 1. März. (Der Bilderdiebſtahl.) Die
Polizei verhaftete den Urheber des am 27. Februar ge=
meldeten
großen Bilderdiebſtahls. Der Täter iſt
ein entlaſſener Kammerdiener des beſtohlenen Kunſtſamm=
lers
und Advokaten Kranz. Sämtliche Bilder im Werte
von über 250000 Kronen ſind wieder aufgefunden.

Rom, 28. Febr. (Schreckenstat eines Wahn=
ſinnigen
.) In dem durch das letzte Erdbeben halb zer=
ſtörten
Städtchen Cucculla beging ein Wahnſin=
niger
eine furchtbare Bluttat. Staatsingenieure wollten
ein baufällig gewordenes Haus niederlegen. Hierüber
wurde der Beſitzer des Hauſes ſo erregt, daß er einen
Ingenieur, einen Polizeikommiſſar, zwei Karabinieri und
eine Dame durch Revolverſchüſſe tötete. Darauf verbarri=
kadierte
er ſich in ſeinem Hauſe, das von der Polizei be=
lagert
wird.

Lyon, 28. Febr. (Exploſion.) Nouvelliſte meldet
aus Béthune: Vorgeſtern nacht fand eine ſtarke Explo=
ſion
bei den Bergwerken von Bruay ſtatt. Das
Sprengſtofflager des Bergwerksbetriebes ſoll in die
Luft geflogen ſein. Die Exploſion, die durch die Un=
vorſichtigkeit
eines Nachtwächters entſtanden ſein ſoll
wurde in einem Umkreis von 14 Kilometern gehört.
Zwei Tote wurden bis jetzt geborgen, doch ſoll ihre
Zahl noch bedeutend größer ſein.

Die Kartoffelverſorgung.

* Berlin, 1. März. In den Kreiſen der groß=
ſtädtiſchen
Bevölkerung und der Bewohner größerer In=
duſtriegebiete
machte ſich in letzter Zeit eine gewiſſe Be=
ſorgnis
über das Anziehen der Kartoffel=
preiſe
geltend, ſowie auch über die an verſchiedenen
Orten aufgetretene Knappheit an Kartoffelvorräten. Da=
bei
bildete die Erhöhung der für den Verkauf durch Pro=
duzenten
feſtgeſetzten Höchſtpreiſe, welche durch die Bun=
desratsverordnung
vom 15. Februar erfolgte, verſchiedent=
lich
einen Gegenſtand zu Angriffen. Hierbei iſt über=
ſehen
, daß nur ein Preis, welcher höher als der Ver=

fütterungswert der Kartoffel liegt, die Verſorgung des
Marktes mit Speiſekartoffeln gewährleiſten kann. In der
Zeit, welche erfahrungsgemäß für das Angebot der
Speiſekartoffeln die ungünſtigſte iſt, weil der Landwirt
wegen der Froſtgefahr die Mieten noch nicht öffnen kann,
werden ſelbſt die erhöhten Preiſe Stockungen auf dem
Kartoffelmarkte nicht völlig ausſchließen können. Um die
infolge der Jahreszeit beſchränkten Zufuhren nicht völlig
nach anderen Gegenden abzulenken, wo noch keine oder
höhere Preiſe für den Kleinhandel beſtanden, mußten
deshalb vorübergehend auch vom Oberkommando in den
Marken die feſtgeſetzten Höchſtpreiſe für den Kleinhandel
aufgehoben werden, ſo daß in den letzten Tagen verſchie=
dentlich
über ſehr hohe Kartoffelpreiſe Klage geführt
wurde. Wenn aber vorübergehend einmal höhere Preiſe
eintreten, ſo iſt dieſer Zuſtand dem Stocken der geſamten
Kartoffelzufuhr immer noch vorzuziehen. Es beſteht, wie
zuverläſſig mitgeteilt wird, kein Grund zu der Be=
fürchtung
, daß Mangel an Speiſekartoffeln
im Lande Anlaß zu Kartoffelknappheit der
letzten Tage gegeben habe. Die demnächſt ſtattfin=
dende
Beſtandsaufnahme der Vorräte wird in
dieſer Richtung völlige Gewißheit und Beruhigung ſchaf=
fen
. Die Art der Ware bringt es mit ſich, daß die von ver=
ſchiedenen
Seiten in Vorſchlag gebrachte allgemeine Be=
ſchlagnahme
von Kartoffeln nicht zum Ziele gleichmäßiger
Verſorgung führen kann. Die Lagerung in großen Men=
gen
iſt undurchführbar. Wer Kartoffeln zwecks Weiter=
veräußerung
kauft, muß auch das Riſiko für Transport=
und Lagerung am Verkaufsorte übernehmen. Die Aus=
ſchaltung
des an der Erhaltung der Ware perſönlich und
geſchäftlich intereſſierten Händlers würde nicht die Ver=
ſorgung
der Städte mit Kartoffeln ſicherſtellen, ſondern
große Vorräte dem Verderben ausſetzen. Es bedarf nicht
des Hinweiſes, daß bei der abgeſchloſſenen wirtſchaftlichen
Lage unſeres Vaterlandes dies unter allen Umſtänden
vermieden werden muß. Sollten ſich an einzelnen Orten
weiterhin dauernde Schwierigkeiten in der Kartoffelver=
ſorgung
herausſtellen, ſo ſind die Behörden angewieſen,
im Einzellfalle von der im Höchſtpreis=
geſetze
vom 4. Auguſt 1914 (Faſſung vom 19. Dezember
1914) vorgeſehenen Befugnis der Enteig=
nung
zugunſten der betroffenen Gemein=
den
Gebrauch zu machen. Es darf aber erwartet
werden, daß mit Eintritt wärmerer Witterung ſich auch
auf dem Kartoffelmarkte wieder normale
Verhältniſſe einſtellen.

Erdbeben.

Jugenheim, Erdbebenwarte, 1. März,
vorm. 11 Uhr. Am 28. Februar, abends nach 8 Uhr, wurde
ein ſtärkeres Fernbeben aus 9500 Kilometer Ent=
fernung
aufgezeichnet. Der Anfang war 8 Uhr 11 Min.
55 Sek. Die Sekundär=Wellen folgten 8 Uhr 22 Min.
30 Sek., das Maximum 8¾ Uhr. Scheinbar handelt es
ſich um ein Beben in Japan.

* Hohenheim (bei Stuttgart), 1. März. Geſtern
abend wurde von unſeren Inſtrumenten ein ziemlich
ſtarkes Fernbeben aufgezeichnet. Der Herd liegt in
einer Entfernung von 9400 Kilometer (vielleicht in Ja=
pan
), der erſte Vorläufer traf hier faſt genau um 8 Uhr
12 Min. ein, um 8 Uhr 49 Min. erfolgten die Haupt=
ausſchläge
.

Die Eröffnung der Weltausſtellung
in San Franzisko.

** Um Mittag des 20. Februar iſt die Panama=
Pacific=Ausſtellung in San Franzisko von
Prſident Wilſon offiziell eröffnet worden, indem er im
Weißen Haus von Waſhington auf einen Knopf drückte,
worauf die Tore der verſchiedenen Ausſtellungspaläſte auf=
ſprangen
und mannigfache Maſchinen auf der Ausſtellung
in Bewegung geſetzt wurden. Zugleich wurde ein Salut
aus einer Anzahl Geſchütze abgefeuert. Der urſprünglich
geplante Pomp und Prunk, mit dem die Ausſtellung er=
öffnet
werden ſollte, hat infolge des Krieges aufgegeben
werden müſſen. Von der großen friedlichen Verſammlung
der Kriegsſchiffe aller Völker in der Bai von San Fran=
zisko
konnte keine Rede ſein; ebenſo wenig konnte die feier=
liche
Eröffnung des Panamakanals zuſammen mit der der
Ausſtellung erfolgen. Wilſon kann jetzt unmöglich
Waſhington verlaſſen, um nach der Küſte des Stillen
Ozeans zu reiſen, und ſo iſt die Einweihung des
Kanals durch ihn bis zum Juli verſchoben worden.
Wenn ſo der Widerhall dieſer Weltausſtellung in der
Welt fehlt, ſo haben dafür die Bewohner von San Fran=
zisko
die Eröffnung ſehr lebhaft geſtaltet. Eine wilde
Aufregung erfüllte die Rieſenſtadt ſchon am frühen Mor=
gen
, und ein wüſtes Gelärme von Sirenen, Glocken, Pfeifen
und Muſikkapellen begleitete die Eröffnung, bei der der
Staatsſekretär des Innern, Lane, in Vertretung Wilſons
eine kurze Botſchaft des Präſidenten vorlas. Dies iſt die
Welt im Auszuge, ſagte der Generaldirektor der Aus=
ſtellung
, Skiff. Innerhalb ihres Bezirks gibt es keine

Fremden. Alle ſollen auf dieſem Boden ſtehen, als wäre
er ihr Heimatland.

Die Ausſtellung, die im Gegenſatz zu anderen
derartigen Veranſtaltungen am Eröffnungstage vollkom=
men
fertig iſt, umfaßt eine Raumfläche von 635 Acres und
iſt in ihrer Ausdehnung und Anlage größer als
jedes derartige Unternehmen vorher. Die Ge=
bäude
mit den Staatsausſtellungen haben nach einer
ſchätzungsweiſen Angabe 200 Millionen Mark
Koſten verurſacht. Die Ausſtellung mit ihren prachi=
vollen
Bauten, zum größten Teil im klaſſiſchen Stil, auf
der einen Seite von waldbedeckten Höhen umrahmt, auf
der anderen von den blauen Waſſern der Bucht von San
Franzisko, bietet in dem ſtrahlenden Glanz der kaliforni=
ſchen
Sonne und eingebettet in eine üppige Blumenpracht,
einen wundervollen landſchaftlichen Anblick dar. Der
überwiegende Farbenton der Bauten iſt ein warmes
Braungelb, wodurch das grelle Licht der Sonne gedämpft
werden ſoll, und viele Dächer zeigen ein ſanftes Rot in
Nachahmung der alten Ziegeldächer. Das gewaltige Un=
ternehmen
iſt ein Beweis für die geſunde Kraftfülle San
Franzisko, das nach dem großen Erdbeben unter einem
Aufwand von 1400 Millionen Mark erſt wieder aufgebaut
werden mußte und doch bei dem Auftauchen des Aus=
ſtellungsgedankens
in wenigen Tagen für dieſen Zweck die
Summe von 80 Millionen aufbrachte. Auf den Beſuch
von Fremden aus Europa wird die Weltausſtellung ſo
ziemlich verzichten müſſen, denn in dieſem Sommer wer=
den
nur wenige die Reiſe von Europa nach Amerika
wagen; aber man rechnet damit, daß auch der große
Strom von reiſenden Amerikanern, der ſonſt um dieſe Zeit
Europa überflutet, verſiegen muß, und hofft, ihn nach
Kalifornien abzuleiten.

Vermiſchtes.

* Ein franzöſiſches Herzogtum in deut=
ſchen
Landen. Angeſichts der Beſchlagnahme deutſchen
Eigentums in Frankreich erinnert die Breslauer Zeitung
daran, daß ſich in Schleſien ein großes franzöſiſches Beſitz=
tum
befindet. Es iſt das Lehnsfürſtentum Sagan am
Bober, das dem in Paris wohnenden Herzog von Talley=
rand
=Périgord gehört und außer einem Forſt mit 20000
Hektar Flächeninhalt 24 Rittergüter, ſowie das prächtige
herzogliche Schloß in Sagan umfaßt.

Das Fürſtentum iſt bereits im Jahre 1412, alſo zur
Zeit des Einzuges der Hohenzollern in die Mark Bran=
denburg
, gegründet worden. Es befand ſich abwechſelnd
im Beſitz der Krone Böhmens, der Markgrafen von Bran=
denburg
und der Herzöge Ernſt und Albrecht von Sachſen,
gehörte auch eine Zeitlang dem berühmten Wallenſtein,
ging Ende des Dreißigjährigen Krieges in die Hände der
Familie Lobkowitz über. Von dieſer erwarb es im Jahre
1786 Peter von Kurland und mit ihm die Familie der
gegenwärtigen Beſitzer. Dem Peter von Kurland folgte
im Beſitz ſeine Tochter Wilhelmine von Biron=Sagan,
dieſer wieder ihre Schweſter Pauline, Fürſtin von Hohen=
zollern
=Hechingen, die es wiederum ihrer Schweſter, der
Herzogin Dorothea von Talleyrand=Périgord überließ.
Herzogin Dorothea vermählte ſich mit Edmund von Tal=
leyrand
=Périgord, dem Neffen des berühmten Staats=
miniſters
Napoleons I. Bis zum Jahre 1910 war der
in der Pariſer Lebewelt und als Intimus des edlen
Britenkönigs Eduard VII. ſhekannte Herzog Baſon von
Talleyrand Eigentümer dieſes Beſitztums. Im Februar
1910 ſtarb er. Nun folgte ihm nicht etwa ſein zur Erbfolge
berechtigter Sohn Prinz Helie, ſondern deſſen noch un=
mündiger
, erſt 1909 geborener Sohn Prinz Howard. Die
allzu große Schuldenlaſt des genannten Prinzen Helie, die
ſogar einmal zur Eröffnung des Konkurſes über das Her=
zogtum
Sagan geführt hatte, veranlaßte ihn wohl, auf
die Erbſchaft zugunſten ſeines Sohnes zu verzichten, war
er doch damit zugleich auch der Verpflichtung überhoben,
ür die nicht unerheblichen Schulden ſeines Vaters aus
den Einkünften des Herzogtums Sagan einzutreten, eine
Verpflichtung, die übrigens, wie durch Entſcheidung des
Reichsgerichts kürzlich feſtgeſtellt iſt, auch auf den jetzigen
Herzog nicht übergegangen iſt. Die Breslauer Zeitung
verlangt die Beſchlagnahme dieſes Beſitzes als Vergel=
ungsmaßnahme
. Damit würde auch der unhaltbare Zu=
ſtand
beſeitigt, daß der Beſitzer, ein Franzoſe, im preußi=
chen
Herrenhauſe ſtimmberechtigt ſein kann.

Literariſches.

Die Schweiz als Erholungs= und Heil=
ſtätte
Europas. Verlagsanſtalt Julius Wagner= =
rich
. Der knappe, von zahlreichen ſchönen Bildern beglei=
tete
Text, wozu der in deutſchen Sportkreiſen wohlbekannte
Pfarrer Camille Hoffmann in St. Moritz einen gedan=
kenreichen
einleitenden Artikel geſchrieben hat, unterrichtet
über alle den Winter durch dem Beſuch offenſtehenden
Kur= und Sportplätze der Schweiz ſamt fachmänniſchen
Angaben über deren Bedeutung für die Ausübung des
Winterſports in allen ſeinen Arten. Die ſehr gediegen
ausgeſtattete Broſchüre kann von allen Varkehrsbureaus,
Reiſeagenturen uſw. koſtenlos bezogen werden.

Konzerte.

W. Geſtern abend fand das ſechſte und letzte Kon=
zert
der Großh. Hofmuſik unter Leitung des
Herrn Hofkapellmeiſters Hofrat Ottenheimer ſtatt.
Die erſte Nummer des Programms brachte eine Neuheit,
nämlich Sinfonie Nr. 3 von Paul Auguſt von Klenau,
ſtädtiſchen Kapellmeiſter in Freiburg i. B. Wenn man
das Werk mit dem Schlagwort modern abtun wollte
würde man ihm Unrecht tun. Zwar hat ſich der Kompo=
niſt
, der über ein ganz hervorragendes Können, eine reiche
Erfindungsgabe und ein vielſeitiges Geſtaltungsvermögen
gebietet, alle techniſchen Ausdrucksmittel moderner Sin=
foniker
zu eigen gemacht, aber er kehrt doch, wenigſtens im
Prinzip, zu der geſchloſſenen Form der klaſſiſchen Sin=
foniker
zurück, was wohl am meiſten von dem dritten Satze
gilt. Der Grundzug der Sinfonie iſt feierlich=pathetiſch,
woraus ſich auch die häufige Verwendung der das Pathos
ſteigernden Blechinſtrumente ergibt. Auf den bewegten,
mit Leidenſchaft einſetzenden erſten Satz folgt ein feier=
licher
, faſt religiös anmutender, ſchöner Adagioſatz, von
dem ſich der dritte, Molto vivace, mit ſeinen ſcharf ausge=
prägten
, oft ſcherzoartigen Motiven und Rhythmen charak=
teriſtiſch
abhebt, während der vierte, ſich zu höchſtem
Pathos ſteigernde Satz in ſeinem Grundcharakter wieder
dem erſten nähert. Auf Einzelheiten des bedeutenden und
großzügigen Werkes, das in muſikaliſchen Kreiſen nicht
unbeachtet bleiben kann und wird, können wir hier nicht
näher eingehen. Es wurde vom Komponiſten ſelbſt mit
der warmen Begeiſterung und ganzen Hingabe geleitet, die
bei ſeinem Schöpfer begreiflich ſind und von dem Orcheſter
mit hinreißendem Schwung geſpielt und fand beim Pn=
blikum
ſehr lebhaften Beifall.

Das Konzert machte uns weiter mit einer der hervor
ragendſten Vertreterinnen ihrer Kunſt, nämlich der Kla=
viervirtuoſin
Frau Vera Schapira aus Wien, bekannt.
Sie ſpielte als erſte Nummer Burleske für Klavier und
Orcheſter von Richard Strauß und als zweite Ungariſche
Fantaſie für Klavier und Orcheſter von Liſzt. Weshalb
Richard Strauß die Kompoſition Burleske genannt hat,
iſt nicht recht klar, da ſie nicht burlesker anmutet, als ſeine
ernſten Kompoſitionen, in denen er ſich ganz derſelben
techniſchen Mittel und muſikaliſchen Ueberraſchungen be=
dient
. Die Klavierpartie iſt fabelhaft ſchwierig und nicht
beſonders dankbar, aber faſt noch leicht zu nennen gegen die
der Liſztſchen Fantaſie, die, nach echt Liſztſcher Art, lauter
ſprühendes Brillantfeuerwerk iſt, in dem ein Effekt den
anderen ablöſt und überbietet. Mit welcher ſcheinbaren
Leichtigkeit und Grazie die Künſtlerin ihre Aufgabe, die
eines Liſzt würdig iſt, reſtlos löſte, war geradezu ver=
blüffend
. Man ſollte kaum glauben, daß Frauenhände
einer ſolchen pianiſtiſchen Leiſtung fähig wären. Der Er=
folg
, den ſie mit der Liſztſchen Fantaſie erzielte, war eine
Art Senſation, und das Publikum überſchüttete ſie mit
Beifall.

Den Beſchluß des Abends machte Goldmarks roman=
tiſche
Ouvertüre für Orcheſter Im Frühling‟ Dirigent
und Muſiker rechtfertigten auch an dieſem Abend den
Ruf unſeres Orcheſters als eines der beſtgeleiteten und
leiſtungsfähigſten an unſeren deutſchen Theatern.

L. Der Richard Wagner=Verein, der infolge
wiederholter Abſagen erkrankter Sänger in ſeiner Konzert=
tätigkeit
in letzter Zeit eine unfreiwillige längere Pauſe
hatte eintreten laſſen müſſen, verſpricht uns für die näch=
ſten
Wochen eine Reihe befonders hervorragender Konzert=

abende. Den Anfang machte das Roſé=Quartett aus
Wien, das damit zum dritten Male im Rahmen des Ver=
eins
vor das Darmſtädter Publikum trat. Zu den Herren
Profeſſor Arnold Roſé (I. Violine), Anton Ruzitska
(Viola) und Profeſſor Friedrich Buxbaum ( Violon=
cello
) hatte ſich am zweiten Geigenpult Herr Rudolf
Fitzner aus Wien geſellt, der den zum Heeresdienſt
einberufenen Paul Fiſcher glänzend vertrat. Einem En=
ſemble
von ſolch eminenten Fähigkeiten gegenüber hat
die Kritik leichte Arbeit; ſie darf einmal ruhig die Hände
in den Schoß legen und mit dem übrigen Publikum ſich
dem Vergnügen ſkrupelloſen Genießens hingeben. Denn
dieſer unſagbar ſchöne Inſtrumentengeſang, innig und
groß, fein ſchattiert und feurig, intim und gewaltig zu=
gleich
, mußte unmittelbar zum Herzen des Hörers brin=
gen
. Was von den vier Künſtlern in Ebenmäßigkeit und
Schönheit des Enſembleſpiels, in entzückender Reinheit
des Stils und Klarheit der plaſtiſchen Darſtellung, in
ſinnlicher Tiefe des Ausdrucks, Eleganz und Grazie des
inſtrumentalen Humors geleiſtet wurde, das war ſchlecht=
hin
vollendet zu nennen. Und wie wohltuend berührte
dabei die immer klare und präziſe Rhythmit, die durch
und durch geſunde Art des Vortrags und die natürliche,
man möchte ſagen ſtets öſterreichiſche Wärme des Emp=
findens!
So wurden die drei, mit feinem Stilgefühl
zuſammengeſtellten Quartette: Schuberts Nr. 1, A.-moll,
op. 29, Beethovens Nr. 7, F-dur, op. 59, Nr. 1 und
Haydns Nr. 38, Es=dur, op. 33 zu einer ununter=
brochenen
Quelle muſikaliſcher Freuden, und immer er=
neute
Hervorrufe bezeugten den Wiener Gäſten die Dank=
barkeit
des Darmſtädter Publikums.

[ ][  ][ ]

Der Krieg.

Der öſterreichiſche Tagesbericht.

* Wien, 1. März. Amtlich wird verlautbart:
L. März, mittags. Erfolgreiche Kämpfe im weſt=
lichen
Abſchnitt der Karpathenfront brachten
mehrereruſſiſche Vorſtellungen in unſeren
Beſitz. 19 Offiziere, 2000 Mann wurden hier=
beirgefangen
genommen, viel Kriegsmaterial erbeutet.

Im Raume ſüdlich des Dnjeſtr ſind nach Eintreffen
ruſſiſcher Verſtärkungen erbitterte Kämpfe im
Gange. Alle feindlichen Angriffe, die auf unſere Stel=
lungen
verſucht wurden, ſcheiterten unter den
ſchwerſten Verluſten des Gegners.

In Polen und Weſtgalizien fanden auch geſtern
nur Geſchützkämpfe ſtatt.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes:
v. Höfer, Feldmarſchalleutnant.

Die deutſche Antwortnote an Präſident
Wilſon.

* Berlin, 1. März. Die deutſche Antwort=
ſote
auf die Vorſchläge des Präſidenten Wilſon
iſt heute dem amerikaniſchen Botſchafter überreicht
worden.

Von der Tätigkeit des Hilfskreuzers
Eitel Friedrich‟.

* Berlin, 1. März. Das B. T. meldet aus Turin;
Der Stampa wird aus London telegraphiert: Kabelde=
peſchen
des Lloydagenten aus Concepeion in Chile zu=
folge
habe der deutſche Hilfskreuzer Prinz Eitel
Friedrich das franzöſiſche große Segel=
ſchiff
Jean und das engliſche große Segel=
ſchiff
Kildantan in Grund gebohrt, nach=
dem
er deren gefamten Mannſchaften geſtattet hatte, ſich
in Sicherheit zu bringen.

Ein franzöſiſches Torpedoboot ſchwer beſchädigt.

* Berlin, 1. März. Die Voſſ. Ztg. meldet aus
Chiaſſo: Secolo berichtet aus Florenz aus zuverläſſig=
ſter
Quelle, daß in der Nacht in derNähe von Porto San
Stefanp bei der Monte Chriſto=Inſel ein franzöſi=
ſches
, ernſtlich beſchädigtes Torpedoboot
gefichtet worden ſei.

Die franzöſiſchen Verleumdungen.

* Berlin, 1. März. In der Norddeutſchen Allg.
Zeitung nimmt Profeſſor PHollmann=Berlin Stel=
lung
zu der von Profeſſor Poſeph Bedier vom Coellege
de France unter dem Titel Crimes allemands d’aprés
des temoignages allemands veröffentlichten Broſchüre,
die gegenwärtig auch in Ueberſetzungen bei den Neutralen
verbreitet wird. Bedier überſetzt und kommentiert einige
dreißig Auszüge aus den Tagebüchern kriegsgefangener
deutſcher Soldaten, 19 von dieſen Auszügen liegen im
Fgeſimile zur Kontrolle ein. Dieſe Auszüge behandeln,
wie Hollmann nachweiſt, faſt ausnahmslos Epiſoden
des Franktireurkrieges, was Bedier wohlweis=
lich
nicht erwähnt, da er ja von völkerrechtswidrigen
Kriegsmethoden der Deutſchen ſprechen will. Hollmann
läßt auch die Frage nach Echtheit des Materials beiſeite
und beſchränkt ſich darauf, auf die Willkürlichkeiten in der
Zuſammenſtellung des Materials grobe Irrtümer in der
Ueberſetzung und die Kommentierung des Materials durch
Bedier hinzuweiſen ſowie auf die bewußten Ver=
drehungen
und Fälſchungen, die, wie Hollmann
ſagte, den Ruf Bediers als Handſchriftenforſcher unheilbar
durchlöchern würden, wenn er dieſe Methode auf alte
Chroniken und Urkunden anwenden wollte. So führt
Bedier u. a. ein Tagebuchblatt im Facſimile auf, auf
dem ein deutſcher Soldat eine Epiſode aus dem Frank=
tireurüberfall
in einem Dorfe erzählt und dabei ſagt:
Man konnte gegen die aufgeregte Menge nichts ausrich=
ten
, denn dann ſind es keine Menſchen, ſondern Tiere.
Bediers überſetzt dies folgendermaßen: Mais on ne
peuvait- plus maltriser la bande exeitée, car en de tels
Moments ön niest plus des hommes on est des bétes.
Durch die raffinierte Fälſchung der ( Ueber=
ſetzung
verwandelte Bediers die aufgeregte Menge von
Bürgern, gegen die man nichts ausrichten konnte, in eine
aufgeregte Bande von Soldaten, die man nicht mehr =
geln
konnte. In ähnlicher Weiſe werden die übrigen
willkürlich aus den deutſchen Tagebüchern herausgeriſſe=
nen
Stellen entſtellt und ſo aus dem vergewaltigten
Material auf eine fortgeſetzte Verletzung des Völkerrechts
und der Haager Konvention durch die deutſchen Soldaten
gefolgert. Zum Schluß weiſt Hollmann darauf hin, daß,
auch ſchon der durch ſeine Bearbeitung handſchriftlicher
Kriegsdokumente bekannte däniſche Schriftſteller Karl
Larſen in der däniſchen Zeitung Politiken auf einige Ver=
drehungen
und Fälſchungen aufmerkſam gemacht hat.

Berlin, 1. März. In den erſten ſechs Kriegs
monaten haben die Gewerkſchaften laut Berl. Tage=
blatt
über 7½ Millionen Mark an Arbeitsloſe und
6 Millionen Mark an die Familien der Kriegsteil=
nehmer
gezahlt.

* Berlin, 1. März. Der Austauſch der
ſchwerverwundeten, zu dem militäriſchen Dienſt
unfähigen deutſchen und franzöſiſchen Kriegs=
gefangenen
erfolgt vom 2. März ab. Die ausge=
tauſchten
deutſchen Verwundeten werden zunächſt in die
Lazarette Karlsruhe und Heidelberg übergeführt.

* Frankfurt (Main), 1. März. Die Deutſche Luft=
ſchiffahrts
=Aktien=Geſellſchaft zu Frankfurt a. M. hat ſich
an der neuen Kriegsanleihe mit einem Betrage
von einer Million Mank beteiligt.

* Brüſſel, 1. März. Heute vormittag haben die
belgiſchen Briefträger den Dienſt wieder
aufgenommen, den’ſie bis jetzt auf Befehl des Mi=
niſters
für das Poſt= und Eiſenbahnweſen verweigerten.
In dem Stadtbezirk finden jetzt täglich zwei Poſtheſtel=
lungen
ſtatt.

* Paris, 28. Febr. Das Journal meldet aus
Liſſabon: Halbamtlich wird gemeldet, daß der Mi=
niſterrat
beſchloſſen hat. Maßnahmen zu treffen, um

den Zuſammentritt der Kammer am 4 März zu ver=
hindern
. Bekanntlich hat Präſident Arriaga infolge der
Parteizwiſtigkeiten ein Kabinett gebildet, welches außer=
halb
der politiſchen Parteien ſteht.

* Petersburg, 1. März. General Pau iſt heute
hier angekommen. Er wurde am Bahnhof von einem
zahlreichen Publikum lebhaft begrüßt.

* Moskau, 28. Febr. Rußkoje Slowo vom
5./18. Februar meldet: Eine in Mitau erſchienene
geheimnisvolle Broſchüre, die viel Aufſehen
erregt, beſchäftigt ſich mit dem Gouverneur von Kurland,
Nabokow. Der Verfaſſer ſucht die Richtigkeit und Zweck=
mäßigkeit
der Tätigkeit des Gouverneurs zu beweiſen,
Beſonders auffällig iſt in der Broſchüre die gegen
die Letten erhobene Beſchuldigung, ſie ſtrebten
nach einem unabhängigen Groß=Litauen. Es iſt
die feſte Ueberzeugung des Autors, daß der heutige
Patriotismus der Letten eine bloße Heuchelei vor der
ruſſiſchen Gewalt ſei und nicht von Herzen komme. Die
ganze lettiſche Intelligenz wird revolutionärer Umtriebe
unter der niederen Bevölkerung des Gebietes bezichtigt.
Als Verfaſſer der geheimnisvollen Broſchüre ſoll Nabokow
ſelbſt feſtgeſtellt ſein. Unterſuchung iſt eingeleitet.

Die Angeſtelltenverſicherung.

Amtliche Nachrichten der Reichsverſicherungsanſtalt für
Angeſtellte und der Spruchbehörden der Angeſtellten=
verſicherung
.

Der Krieg hat als Folgeerſcheinung in unſerem Wirts
chaftsleben, namentlich in den erſten Kriegsmonaten, eine
größere Stellenloſigkeit von Angeſtellten mit ſich
gebracht, die jedoch erfreulicherweiſe in der letzten Zeit
wieder erheblich im Rückgang begriffen iſt. Es
rſcheint beſonders wichtig, die bisher verſicherten, teil=
eiſe
noch ſtellenloſen Angeſtellten auf die geſetzlichen Be=
ſtimmungen
aufmerkſam zu machen, die ihnen für dieſe
Zeit eine Sicherheit zur Verhinderung des
Erlöſchens der Anwartſchaft gewähren, Einen
ſolchen Schutz bietet der § 50 des Geſetzes, der folgender=
naßen
lautet:

Die Anwartſchaft lebt wieder auf, wenn der
Verſicherte innerhalb des dem Kalenderjahre der Fällig=
keit
der Beiträge oder der Anerkennungsgebühr folgenden
kalenderjahrs die rückſtändigen Beiträge nachzahlt.

Iſt eine Anwartſchaft während der Wartezeit er=
loſchen
, ſo kann die Reichsverſicherungsanſtalt auf
Antrag die rückſtändigen Beiträge ſtun=
den
. Der Antrag muß vor Ablauf der im Abſ. 1 be=
zeichneten
Friſt geſtellt werden. Spätere Pflichtbeiträge
können, ſoweit ſie nicht gemäß § 49 erforderlich ſind, auf
die geſtundeten Beiträge angerechnet werden. Durch die
Anrechnung lebt die Anwartſchaft wieder auf.

Hiernach kann dem Verſicherten beim Erlöſchen der
Anwartſchaft während der Wartezeit Stundung der
rückſtändigen Beiträge durch die Reichsverſicherungsanſtalt
gewährt werden, wobei ſpätere Pflichtbeiträge, ſoweit ſie
nicht gemäß § 49 erforderlich ſind, auf die geſtundeten Bei=
träge
angerechnet werden können. Erforderlich iſt aller=
dings
, daß der Verſicherte in der in § 50 Abſ. 41 a. a. O.
angegebenen Friſt einen Stundungsantrag bei der
Reichsverſicherungsanſtalt ſtellt.

Die Ortsausſchüſſe und die Herren Vertrauensmänner
werden gebeten, in ihrem Wahlbezirk in geeigneter Weife,
jedoch ohne daß hierdurch der Reichsverſicherungsanſtalt
Koſten erwachſen, für die Verbreitung dieſer
Mitteilung unter den Verſicherten Sorge zu tragen.
Direktorium der Reichsverſicherungsanſtalt für Angeſtellte:
Koch.

Grundzüge der neuen Organiſation
der MilitäraPaket=Depots.

Seit dem 22. Februar ds. Js. ab werden Privat=
Pakete und Privat=Frachtſtücke an Angehörige der im
Weſten im Felde ſtehenden Truppen nur noch auf dem
Wege über die Militär=Paket=Depots und gemäß nach=
ſtehenden
Beſtimmungen angenommen und befördert,
Alle ſonſtigen Beförderungsarten, insbeſondere auch die
durch die Erſatztruppenteile, werden aufgehoben. Für den
Paket=Verſand an Marine=Angehörige gelten beſondere
vom Reichsmarine=Amt erlaſſene Vorſchriften.

Sämtliche deutſche Poſtanſtalten im Inlande nehmen
Pakete bis zum Gewicht von 10 Kilogramm an und leiten
ſie an die Militär=Paket=Depots weiter; größere Güter,
im Gewicht von über 10 Kilogramm bis 50 Kilogramm
ſind bei den Eiſenbahn=Eilgut=Abfertigungen aufzuliefern.
Es nehmen Pakete an:

das Militär Paket=Depot Frankfurt=
Main=Süd, Mittlerer Haſenpfad 5, für 18.
Armeekorps, 18. Reſervekorps, 38. Reſervekorps;

das Militär=Paket=Depot Darmſtadt
(Bahnhof) für die Großherzoglich Heſſiſche (25.) In=
fanterie
=Diviſion.

Der Geſchäftsbereich der Militär=Paket=Depots ergibt
ſich aus dem dort und bei allen größeren Poſtanſtalten
aushängenden Verzeichnis der Militär=Paket=Depots.
Sämtliche nähere Beſtimmungen ſind bei dieſen Stellen
zu erhalten.

Die Räume des Militär=Paket=Depots Frankfurt=
Main=Süd befinden ſich neben der Eilgut=Abfertigung in
Sachſenhauſen, die Geſchäftszimmer Mittlerer Haſen=
pfad
5. Geſchäftsſtunden: Wochentags 8 bis 12 Uhr und
2 bis 7 Uhr, an Sonn= und Feiertagen nur von 10 bis
12 Uhr vormittags. Die amtliche Auskunftsſtelle Klimſch
in Frankfurt, Goetheſtraße 3, erteilt Auskunft in Paket=
und Fracht=Angelegenheiten; in den Räumen des ſtell=
vertretenden
Generalkommandos, Taunus=Anlage 9, wird
ſolche grundſätzlich nicht erteilt.

Briefkaſten.

A. R. Landſturm wegen Fehler oder Krankheit an
den Armen.

L. S. Landſturm wegen Fehler oder Krankheit an
den Gliedmaßen.

L. M. Landſturm ohne Waffe.

Abonnent, 1. 1870/71 wurde das Eiſerne Kreuz
an etwa 45000 Perſonen verliehen. 2. Nein.

Küchenrezepfe,

veröffentlicht von der Städtiſchen Zentrale für Volks=
ernährung
im Krieg.

Reis mit Roſinen.

250 Gramm Reis, 125 Gramm Roſinen, 30 Gramm
Butter, etwas Zucker. Man wäſcht den Reis, ſetzt ihn
mit Butter und Waſſer zu, läßt ihn langſam aufquellen.
Dann gibt man die gewaſchenen Roſinen hinzu, gießt
nach Bedarf Waſſer nach, bis die Menge gar iſt.

Heringsklopſe.

3 Salzheringe, 12 Pfund gekochte Kartoffeln, 1 Ei,
etwas Speck und Zwiebeln, Bratfett. Die Heringe wer=
den
gewäſſert, entgrätet und feingewiegt, die Kartoffeln
gerieben, mit gewiegter Zwiebel, Speck, Salz und Pfeffer
gemiſcht. Wenn die ganze Maſſe gut untermiſcht iſt,
formt man daraus Klopſe, die paniert in Fett ausge=
backen
werden. Beigabe: Salat oder Gemüſe.

Ausgeſchöpfte Griesklöße.
(34 Perſonen.)

1½ Schoppen Magermilch bringt man mit einem
Kaffeelöffel Salz zum kochen, gibt unter tüchtigem Rüh=
ren
½ Pfund Gries hinein und kocht dies zu einem ſtei=
fen
Brei. Unterdeſſen röſtet man Brotkrumen in heißem
Fett, taucht einen Eßlöffel oder kleinen Schöpflöffel hin=
ein
und ſticht damit von dem Brei Klöße ab. Zugabe!
Salat oder Obſt.

Verwundete und kranke Soldaten
in Darmſtädter Lazaretten.

Mitgeteilt vom Heſſiſchen Landesverein vom Roten Kreuz.
Die Lazarette ſind ourch die nachſtehenden Buchſtaben
bezeichnet:

Alicehoſpital, Dieburger Straße
Uhr nachm.
äglic
B Diakoniſſenhaus Eliſabethenſtift, Erbacher Straße 25. Täglich 24 Uhr
nachm. C Eleonorenheim (Lazarett J. K. H. der Großherzogin, Heinz
heimerſtraße 21) Sonntags, Dienstags, Mittwochs und Freitags von
46 Uhr nachm. D Ernſt=Ludwig=Heilanſtalt (Dr. Loſſen), Stein=
ſtraße
21. Täglich 25 Uhr nachm. B Garniſonlazarett (Reſ.=Laz. D)
Alexanderſtraße 27. Mittwochs und Sonntags von 24 Uhr nachm.
Haus Hagenburg, Dieburger Straße 241 (Hirſchköpfe.) Täglich,
6 Uhr nachm. G Dr. Machenhauerſche Klinik, Lagerhausſtraße 24.
Marienhöhe (Geneſungsheim).
Täglich 24 Uhr nachm.
Täglich 1012 Uhr vorm., 4½— 6½ Uhr nachm. I Schweſternhaus der.
Barmherzigen Schweſtern Nieder=Ramſtädter Straße 30. Nachmittags von
24 Uhr. K Städtiſches Krankenhaus, Gräfenſtraße 9. Werktäglich
3½ Uhr nachm., Sonntags 1112 Uhr vorm. L Städt. Saalbau
(ebenfalls Reſ=Laz. D. Riedeſelſtraße 40. Mittwochs, Samstags und Sonn=
tags
von 2 4 Uhr. M Lechniſche Hochſchule (Reſ.=Laz. II), Hochſchulſtr. 11.
Sonntags, Mittwochs und Samstags von 24 Uhr nachm. N Klink
Dr. Ollendorff (Weberſche Augenklinik), Frankfurter Straße 42. Täglich
1012 Uhr vorm., 24 Uhr nachm. O Vereinslazarett vom Roten
Kreuz, Olbrichweg 10, Vereinslazarett Mathildenhöhe‟. Täglich 34 Uhr
nachm. P Ererzierplatz (Reſ.=Lazarett III), Mittwochs und Sonntags
von 24 Uhr nachm.

Hinter jedem Lazarett ſind die Beſuchszeiten angegeben,
die nach Möglichkeit einzuhalten ſind. Ausnahmen werden
zugelaſſen.

Zugänge vom 26. bis 27. Fehruar:

Adam, Johann, Dietesheim, F.=A. 61, II. Erſ.=Abt.,
4. Erſ.=Batt., P Bruders, Wilhelm, Aachen, Reſ.=Inf.
68/1, G Brück, Wilhelm, Plaidt, Inf. 28/5, G Au
balla, Johann, Glodwitz, Inf. 51/2, K Eckhardt, Kon.,
Waldkappel, Inf. 51/2, A. Egler, Gg., Pfarrſtadt i. Elſ.,
Flieg.=Erſ.=Abt. 3, T Flick, Ludwig, Olfen, Ldſt.=Erf.;
Batl. Erbach, P Fries, Franz, Heidesheim b. Bingen,
Inf. 115, 2. Erſ.=K., I Gawlik, Franz, Bogutſchütz, Inf.
51/6, K Gentges, Lud., Harpienſcheid, Inf. 28/1, G
Göttmann, Georg, Brensbach, Ldſt.=Erſ.=Batl. Erbach, B
Hebiſch, Franz, Tammarode i. Poſ., Inf. 115, 2. Erſs
Batl., I Held, Martin, Breslau, Inf. 51/4, K Hen=
ninger
, Peter, Altenhain, Erſ.=Pf.=Dep. 18. A.=K. E
Herzfeld, Viktor, König i. O., Inf. 115, Erſ.=Batl., P
Höppel, Karl, Böhmweiler, F.=A. 25, II. Abt., 2. ErſtAbt.,
Jüllich, Johannes, Birkenau, Ldſt.=Erſ.=Batk. Er=
bach
,
Klar, Hermann, Frankfurt a. M., Inf. 115,
2. Erſ.=Batl., P Klein, Peter, Alsbach, Ldſt.=Erſ.=Batl.
Erbach, P Koch, Heinrich, Eich, Ldſt.=Erſ.=Batl. I Darms
ſtadt 3, P Krah, Leo, Hauswurz, Inf. 115, Erſ.=Batl. IV
P Krall, Phil., Breitenbrunnen, Reſ.=Inf. 221/2, K
Kriſt, Phil., Hamm, Ldſt.=Erſ.=Batl. II Darmſtadt 2, P
Lenken, Ernſt, Siegen, Inf. 115, Erſ.=Batl., 3. Komp., K.
Lohſe, Richard, Wurzen, Reſ.=Inf. 107/2, G Men=, Lud., Kaimt, Inf. 69/1, K Mikolajczak, Ignatz,
Hiltrop, Inf. 29/4, K Nothnagel, Jak., Flieg.=Abt, 5. C
Peſchmann, Alfred, Breslau, Inf. 51/1, K
Pint,
Theodor, Balesfeld, Reſ.=Inf. 69/4, I
Poth II., Karl.
Sabor, Martin,
Spachbrücken, F.=A. 25, 3. Erſ.=Batt.,
Seibert, Georg,
Kuttlau, Inf. 115, 2. Erſ., 1. K., F
Pfaffen=Beerfurth, Ldſt.=Erſ.=Batl. I Darmſtadt 3, P
Schlegel, Herm., Waldenburg, Inf. 51/2, K. Schlotter,
Philipp, Watzelhain, Zentr.=Pf.=Dep. Darmſtadt, P
Schroth, Heinrich, Stuttgart, Grenad. 119/6, K Spalt,
Phil., Seeheim, Reſ.=Inf. 116/4, Erſ.=Batl., B Thomas,
Eduard, Metz, 3. Sanit.=Komp. 18. A.=K., P Tüncher,
Johann, Eppertsheim, Ldſt.=Erſ.=Batl. I. Darmſtadt, P
Vorſchmitt, Peter, Brugebach, Ldſt.=Erſ.=Batl. II Darm=
ſtadt
, P Wacker, Egidus, Aachen, Inſ. 23, M.=G.=K., G=
Wolk, Karl, Bürſtadt, F.=A. 61, 4. Erſ.=Batt., P.
Wunderlich, Alfred, Rochlitz, Reſ.=Inf. 106/3, K.

Wetterbericht.

Das die ganze nördliche Hälfte Europas bedeckende
Depreſſionsgebiet hat ſich über Mitteleuropa vertieft, wäh=
rend
einzelne Wirbel ſich in raſcher Wanderung oſtwärts
folgen. Auf ihrer Rückſeite tritt jedesmal vorübergehende
Aufheiterung ein. Im allgemeinen bleibt jedoch das
Wetter unbeſtändig bei öfteren Regen= und Schneeſchauern
und zeitweilig auffriſchenden weſtlichen Winden. Die
Temperatur wird ſich nicht weſentlich ändern.

Wetterausſichten für Dienstag: Unbeſtändig, zeit=
weiſe
Regen= und Schneeſchauer, keine Temperatur=
änderung
, weſtliche Winde.

Auch als Liebesgabe im Felde begehrt!
I,306!

10. Quittung.

In der Sammelſtelle des Darmſtädter Tag=
blatts
wurden folgende Beträge zur Beſchaffung von
Sauitätshunden und Unterſtützung geeigneter Führer
des Deutſchen Vereins für Sanitätshunde abgegeben:
Dir. Herm. Dyckerhoff 10 , Fr. G. Keller 20 ,
K. Querner 5 , E. S. 2 , Ungenannt 2 , Frau Reg.=
Rat tho Rahde 20 , H. Schmidt, Landgerichtsrat, 10 ,
Schülerinnen der Mittelſchule II. 5 , von den Lehrern
und Lehrerinnen der Stadtknabenſchule II (Müllerſtr. 11)
24 , durch Pfarrer D. Waitz von N. N. 10 , Erlös für
einen goldenen Ring 4.60 , Rechnungsrat F. E. 10 .
Ungenannt 1 , Hch. Herpel 3 , zuſammen 126.60 ℳg
hierzu die bereits veröffentlichten 3321.59 , insgeſams
3448.19 Mark.

[ ][  ][ ]

Heute verſchied ſanft nach langem, ſchwerem
Leiden, an ihrem 58. Geburtstage, unſere innigſt=
geliebte
Schweſter, Schwägerin und Tante
Fräulein

Darmſtadt, den 1. März 1915.
Namens der trauernd Hinterbliebenen:
Kommerzienrat Louis Trier.
Mathilde Laudenheimer, geb. Trier
Kommerzienrat Eugen Trier.
(3501
Stefan Trier.

Die Einäſcherung findet in der Stille ſtatt.

Todes=Anzeige.
Ich erfülle hiermit die ſchmerzliche Pflicht,
Verwandten, Freunden und Bekannten anzu=
zeigen
, daß unſere liebe, gute Mutter, Groß=
mutter
, Schwiegermutter, Schweſter, Schwägerin
und Tante

Witwe des Gr. Bahnhofsvorſtehers
Rudolf Ploch
heute vormittag 1 Uhr ſanft entſchlafen iſt.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Rudolf Ploch, Eiſenbahn=Oberſekretär.
Frankfurt a. M., (Friedberger Anlage 29, III.),
1. März 1915.

Die Beerdigung findet am Donnerstag, den
4. März, nachmittags 4 Uhr, in Nidda vom
(3487
Bahnhof aus ſtatt.

Todes=Anzeige.
(Statt beſonderer Anzeige.)
Heute mittag verſchied nach kurzem, ſchwerem
Leiden meine liebe Frau, unſere gute Tochter,
Schweſter, Schwiegertochter, Schwägerin und
Tante

geb. Jöckel.
Im Namen der trauernd Hinterbliehenen:
Auguſt Stumpf.
Darmſtadt, den 28. Februar 1915.
Die Beerdigung findet Mittwoch, den 3. März,
nachmittags 3 Uhr, von der Friedhofskapelle,
Nieder=Ramſtädterſtraße, aus ſtatt. Einſegnung
½ Stunde vorher.
(*4053

Statt jeder besonderen Anzeige.

Am 28. Februar wurde uns ein gesunder
Sonntagsbub geschenkt.
Reg.-Bauführer Walther v. der Leyen
und Frau Pauline, geb. Noack.

Den Heldentod fürs Vaterland erlitt am
18. Februar infolge erhaltenen ſchwerer Ver=
wundung
, unſer lieber, guter Sohn, Bruder,
Schwager, Onkel und Gatte
Haus Peis
Leutnant d. R. im Infanterie-Regt. 92.
Familien Peis und Kohrs.
Harburg E., Darmſtadt, Samter u. Lüneburg,
den 1. März 1915.
(*4030
Beileidsbeſuche dankend verbeten.

Todes=Anzeige.
Heute nachmittag entſchlief ſanft nach
kurzer Krankheit unſer lieber Vater, Großvater,
Bruder und Onkel
Herr Karl Löhr
im 56. Lebensjahre, wohlverſehen mit den heil.
Sterbeſakramenten.
(*4032,
Die tieftrauernden Hinterbliebenen.

Darmſtadt, Worms, Dresden, den 28. Febr. 1915.
Die Beerdigung findet in aller Stille ſtatt.

Statt beſonderer Anzeige.
Heute morgen 7¼ Uhr verſchied nach kurzem,
ſchwerem Leiden mein lieber Mann, unſer
guter Vater, Schwiegervater, Großvater und
Bruder
Herr Lonis Sohl
Bankprokuriſt i. R.
Darmſtadt, Schwickartshauſen, Zoppot und
Offenbach, den 1. März 1915.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Die Beerdigung findet ſtatt: Mittwoch, den
3. März, nachmittags 3 Uhr. Einſegnung
¼ Stunde vorher im Trauerhauſe, Fuchsſtr. 20.
Jon Beileidsbeſuchen bittet man abſehen zu
wollen.
(3463

Todes=Anzeige.
Am 25. Februar verſtarb nach kurzem
Leiden im Städtiſchen Krankenhaus
Frau Hhermann Jung Wwe.
im Alter von 77 Jahren.
(*4057
Die Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 1. März 1915.
Die Cinäſcherung fand, dem Wunſch der Ver=
ſtorbenen
entſprechend, in aller Stille ſtatt.

Todes-Anzeige.
Am Samstag abend entschlief sanft im 72. Lebensjahre, nach langem, schwerem,
mit Geduld ertragenem Leiden, mein geliebter Mann, mein treuer Vater, unser Onkel und
Schwager
der Königliche Oberst a. D.
Jtto Vor Lenserke.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Lilli von Lengerke, geb. Günther.
Bodo Zimmermann, Oberleutnant im Königs-
Infanterie-Regiment Nr. 145, z. Zt. im Felde.
Darmstadt, 27. Februar 1915.
(3498

Die Beisetzung findet am Mittwoch, den 3. März, vom Portal der Friedhofskapelle, Nieder-
Ramstädterstrasse, nachmittags 3 Uhr, aus statt. Einsegnung eine Viertelstunde vorher.

Kriegerverein
Darmſtadt.
Die Beerdigung unſeres Mit=
glieds
und Feldzugskameraden
Herrn Otto von Lengerke
Oberſt a. D.
findet am Mittwoch, den 3. März, nachmittags
½5 Uhr, vom Portal des Städt. Friedhofs,
Nieder=Ramſtädterſtraße, aus ſtatt.
(2488
Wir erſuchen alle Kameraden, ſich dort
zu verſammeln.
Der Vorſtand.

Dankſagung.

Es ſind uns bei dem uns betroffenen ſchweren
Verluſte überaus zahlreiche Beileidsbezeugungen
und reiche Blumenſpenden zugegangen. Wir
ſprechen hierfür, ſowie für die Beteiligung bei der
Beerdigung, unſeren innigſten Dank aus. Be=
ſonderen
Dank Herrn Pfarrer Wagner für ſeine
tröſtenden Worte, der Turngemeinde Beſſungen,
den Alterskollegen des Entſchlafenen, den Stein=
metzmeiſtern
von Darmſtadt und der Gehilfen=
ſchaft
der Firma Conr. Wittmann.
Die tieftrauernden Hinterbliebenen.
J. d. N.:
Frau Luiſe Wittmann, geb. Apfel,
Conrad Wittmann, Steinmetzmeiſter,
und Familie.
Darmſtadt, den 1. März 1915.
(B3467

Tageskalender.

Dienstag, 2. März.

Großh. Hoftheater, Anfang 7½ Uhr, Ende gegen
10 Uhr (Ab. A): Minna von Barnhelm.
Dienſtboten=Verſammlung um 8½ Uhr im
Kaiſerſaal.

Verſteigerungskalender.
Mittwoch, 3. März.

Hofreite=Verſteigerung des Gg. Wilhelm Wei=
dig
(Moſerſtraße 5) um 10 Uhr auf dem Ortsgericht II.
Nachlaß=Verſteigerung um 9 und 2 Uhr im
Fürſtenſaal

Mobiliar=uſw. Verſteigerung um 11 Uhr Runde=
turmſtraße
16.

Mobiliar= uſw. Verſteigerung um 3 Uhr in der
Ludwigshalle‟

Dünger=Verſteigerung um 10½ Uhr in der Ar=
tillerie
=Kaſerne (Regt. Nr. 25).

Laub=Verſteigerung um 8½ Uhr in der Brücher
ſchen Wirtſchaft zu Arheilgen.

Brennholz=Verſteigerung um 9½ Uhr im
Eberſtädter Gemeindewald (Zuſammenkunft auf der
Kreuzung von Dieburger Straße und Strohweg).

Stammholz=Verſteigerung um 10 Uhr im
Spachbrücker Gemeindewald (Zuſammenkunft bei Gaſt=
wirt
Heberer an Bahnſtation Meſſel).

Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei,
Verantwortlich für den politiſchen Teil, für Feuilleton,
Reich und Ausland: Dr. Otto Waldaeſtel; für den übrigen
redaktionellen Teil: Kurt Mitſching; für den Anzeigen=
teil
, Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem Ge=
ſchäftsleben
: Paul Lange, ſämtlich in Darmſtadt. Für
den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an
die Redaktion des Tagblatts zu adreſſieren. Etwaige
Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche wer=
den
nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden
nicht zurückgeſandt.

[ ][  ][ ]

wegen Geschäftsaufgabe

Beginn: Dienstag, den 2. März, vormittags 9 Uhr
Wegen anderweitiger Vermietung muss ich meine Geschäftslokalitäten räumen und wird meine hiesige
Niederlassung in kurzer Zeit aufgelöst. lch unterstelle deshalb mein gesamtes Warenlager einem
Tolal-Ausverkauf mit ganz enormer Preisherabsetzung
Die zurückgesetzten Preise sind neben den seitherigen deutlich mit Zahlen vermerkt. Jeder sparsamen
Hausfrau ist Gelegenheit geboten, reelle, tadellose Ware weit unter sonstigen Preisen
einzukaufen und empfiehlt es sich, Einkäufe auch für späteren Bedarf jetzt schon zu machen.

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55 3,
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42 3
38 3
jetzt Meter 48
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Posten Hemdenflanelle
Posten Schürzendrucks, 120 cm breit . . . statt 1. jetzt 72
statt Meter 55
45 3.
Posten Rhenanid für Kinderkleider
jetzt Meter 38 30

65
45 Z
statt Meter 95
Posten Kleider-Baumwollzeuge jetzt Meter 68
32
45
Posten Schürzenzeuge, Ia Qualität, 120 cin breit . statt 1. jetzt 68
48
statt Meter 62
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jetzt Meter 48 35 29

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[ ][  ][ ]

Regelung des Verbrauchs von Mehl und Backwaren.

Die nachſtehenden Vorſchriften über die Regelung des
Verbrauchs von Mehl und Backwaren bringe ich hiermit
zur allgemeinen Kenntnis.

Darmſtadt, den 27. Februar 1915.

Der Oberbürgermeiſter:
Dr. Gläſſing.

I. Sicherung der Mehlvorräte.

4. Alles im Gebiete der Stadt Darmſtadt vorhandene
Brotgetreide und Mehl, abgeſehen von dem eigenen
Bedarf landwirtſchaftlicher Betriebe und von Vor=
räten
in Haushaltungen, die zuſammen einen hal=
ben
Zentner nicht überſteigen, iſt zugunſten der Stadt
Darmſtadt beſchlagnahmt. Jede Abgabe nach außer=
halb
des Stadtgebietes iſt bis auf weiteres verboten.
Ausnahmen kann der Oberbürgermeiſter geſtatten.

2. Die zugunſten der Stadt Darmſtadt beſchlagnahmten
Vorräte an Brotgetreide und Mehl bleiben nach den
§§ 17 und 20 der Bundesratsverordnung vom 25. Ja=
nuar
ds. Js. im Verwahr der ſeitherigen Beſitzer. Dieſe
ſind für Erhaltung von Beſtand und Güte der Vor=
räte
haftbar, bei Strafe im Nichtbeachtungsfalle.

3. Die Vorſchriften unter Nr. 1 und 2 gelten auch für
das nach der Beſtandsaufnahme in der Nacht vom
12./13. Februar (von auswärts) bezogene Mehl und
Brotgetreide. Dieſe Zugänge ſind dem Ausſchuß bin=
nen
drei Tagen ſchriftlich anzuzeigen, ſoweit es ſich um
Sendungen von mehr als 10 Kilogramm handelt. Die
im Laufe eines Monats erfolgenden Sendungen ſind
in bezug auf die anmeldungsfreie Mindeſtmenge zu=
ſammenzurechnen
.

4. Vermittelungsſtellen bleiben wie bisher, nach Wahl
der Bäcker und Mehlkleinhändler, die Mehlgroßhänd=
ler
. Dieſe ſind verpflichtet, unter Beachtung der Vor=
ſchriften
der Bundesratsverordnung ihre Vorräte an
die Bäcker, Konditoren und Mehlkleinhändler abzu=
geben
.

II. Die Herſtellung der Backware.

5. Es dürfen nur Einheitsbrote mit einem Ver=
kaufsgewicht
von 2 und 4 Pfund gebacken werden,
und zwar:

a) K‟=Brot, das einen Kartoffelmehl= oder Kar=
toffelflockenzuſatz
von mehr als 10 Prozent bis zu
einſchließlich 20 Prozent enthält;

b) KK‟=Brot, das einen Kartoffelmehl= oder Kar=
toffelflockenzuſatz
von mehr als 20 Prozent enthält.
Bei Verwendung von gequetſchten oder geriebe=
nen
Kartoffeln erhöht ſich der Zuſatz, bei K‟=Brot
auf mehr als 30 Prozent und bei KK‟=Brot auf
mehr als 40 Prozent. Das Roggenmehl darf bis
auf weiteres bis zu 30 Prozent durch' Weizenmehl
erſetzt werden.

c) Weißbrot, Brötchen und dergl. (Waſſergebäck) mit
höchſtens 70 Prozent Weizenmehl und 30 Prozent

Roggenmehl mit einem Verkaufsgewicht von nicht
über 100 Gr. Durchſchnittsgewicht für ein Bröt=
chen
zum Preiſe von zur Zeit 3 Pfg. 50 Gr.

Das Backen und der Verkauf von
Milchgebäck iſt verboten. Darunter fallen auch
Kuchen, Kreppel, Dampfnudeln und dergl., auch ſolche,
die im Haushalt hergeſtellt werden. Kuchen, die aus
Brotteig hergeſtellt werden, ſogenannte Brotkuchen,
ſind zugelaſſen. Das obige Backverbot findet keine
Anwendung auf die Bereitung von Konditorwaren,
wenn die zu ihrer Herſtellung verwendeten Stoffe
höchſtens zur Hälfte der Gewichtsmenge aus Mehl
oder mehlartigen Stoffen beſtehen und bei der Berei=
tung
Hefe oder Sauerteig nicht verwendet wird.

Das Verkaufsgewicht muß bei den Einheitsbroten
(a und b) 24 Stunden nach der Herſtellung vorhanden
ſein.

Die Herſtellung von Schrotbrot (Roggen= oder
Weizenſchrotbrot, das mehr als 93 Prozent des Ge=
treidekorns
enthält) ſowie von Zwieback iſt ge=
ſtattet
.

III. Die Abgabe von Brot und Mehl an die Verbraucher.
6. Die Bäckereien und die ſonſtigen Brot= und Mehlver=
kaufsgeſchäfte
dürfen Brot und Mehl an die Verbrau=
cher
nur gegen Aushändigung einer Brotmarke
abgeben.

Für die Abgabe von Weißbrot (Nr. 5b) im ge=
legentlichen
Einzelverkauf alſo mit Ausſchluß der
regelmäßigen täglichen Lieferungen an feſte Kunden
ſowie von Schrotbrot und Zwieback gilt dieſe Be=
ſchränkung
bis auf weiteres nicht.

7. Auf jeden Kopf der verſorgungsberechtigten bürger=
lichen
Bevölkerung entfallen nach Wahl für je vier
Wochen 8 Kilogramm Brot oder 6 Kilogramm Mehl
oder 7,2 Kilogramm Weißbrot. Auf Kinder unter
5 Jahren entfällt die Hälfte dieſer Mengen.

Jeder Haushaltungsvorſtand und jede einen eigenen
Haushalt führende, in Darmſtadt polizeilich gemeldete
Einzelperſon erhält eine Ausweiskarte und da=
rauf
für die Zahl der Wochen in dem betreffenden Mo=
nat
und für jede verſorgungsberechtigte Perſon ſeines
Haushalts eine Karte für den Bezug von Brot, Mehl
und Weißbrot (Brotkarte). Die Ausweiskarte iſt
auf den Namen des Haushaltungsvorſtandes ausge=
ſtellt
. Sie dient als Ausweis zum Bezug der Brot=
karten
und iſt dauernd aufzubewahren. Der Brot=
karte
ſind ſoviel abtrennbare Abſchnitte ( Brotmar=
ken
) angefügt, als Brot zu 1 Kilogramm (2 Pfund)
oder Mehl zu ¾ Kilogramm (1½ Pfund) oder Weiß=
brot
zu 900 Gramm (18 Brötchen) abgegeben werden
dürfen.

Für jeden Monat wird für die Brotkarte eine
andere Farbe gewählt.

Die Karten und Marken ſind nicht übertrag=
bar
.

9. Die Angehörigen landwirtſchaftlicher Betriebe, die be=
rechtigt
ſind, auf den Kopf 9 Kilogramm Brotgetreide
im Monat zurückzubehalten, erhalten keine Brotkarten,
wenn ſie von ihrem Rückbehaltungsrecht Gebrauch ge=
macht
haben.

10. Wer eine Anmeldung auf die Aufforderung vom 15.
Februar d. J. unterlaſſen hat, oder wer neu zuzieht,
erhält eine Ausweiskarte und Brotkarte nur nach vor=
heriger
Anmeldung bei dem Ausſchuß zur Regelung
der Brotverſorgung (Bureau im Stadthaus)

11. Die Ausgabe der Karten erfolgt an den drei letzten
Tagen vor Ablauf der zu dieſer Zeit gültigen Karten;
doch ſind die neuen Karten erſt von dem Zeitraum ab
gültig, auf den ſie lauten. Bei Löſung der neuen
Brotkarte iſt die alte Karte mit den unverwendeten
Marken an die Ausgabeſtelle abzuliefern.

12. Die Brotmarken dürſen nicht vor dem aufgedruckten
Zeitraum verwendet werden; eine ſpätere Verwen=
dung
iſt zuläſſig, jedoch nur innerhalb der Gültigkeits=
dauer
der Brotkarte.

13. Wer ſeine Ausweiskarte oder ſeine Brotkarten ver=
liert
, hat dieſen Verluſt glaubhaft nachzuweiſen. Nur
in dieſem Falle kann eine neue Karte ausgeſtellt wer=
den
.

14. Die Stellen für die Ausgabe der Karten und die für
den Kartenverkehr getroffenen Einrichtungen werden
demnächſt beſonders bekannt gemacht.

15. Das in den Haushaltungen in der Nacht vom 12. auf
13. Februar 1915 vorhanden geweſene, nicht beſchlag=
nahmte
Mehl (alſo die Menge von nicht mehr als
25 Kilogramm) wird, ſoweit es die Menge von 10
Kilogramm überſteigt, auf die dem Beſitzer für ſeinen
Haushalt zuſtehende Brot= oder Mehlmenge dem=
nächſt
aufgerechnet.

Ueber die beſchlagnahmten, alſo die mehr als
25 Kilogramm betragenden Mehlvorräte wird beſon=
ders
verfügt. Dem Beſitzer kann auf Antrag dieſe
Menge ganz oder teilweiſe überlaſſen werden, wenn
er ſich mit einer entſprechnden Kürzung des ihm zu=
ſtehenden
Brotbedarfs einverſtanden erklärt.

IV. Allgemeines und Strafbeſtimmungen.

16. Ausnahmen von vorſtehenden Beſtimmungen können
in beſonderen Fällen durch den Ausſchuß geſtattet
werden.

17. Wer dieſen Beſtimmungen zuwiderhandelt, kann mit
Gefängnis bis zu ſechs Monaten oder mit Geldſtrafe
bis zu 1500 Mark beſtraft werden. Außerdem können
Geſchäfte, deren Inhaber oder Betriebsleiter gegen die
vorſtehenden Beſtimmungen verſtoßen, geſchloſſen wer=
den
.

18. Die Vorſchriften über die Abgabe von Brotkarten
treten mit dem 1. März d. J., alle übrigen ſofort in
Kraft.
(3388gim

ie Reſtbeſtände aus der Konkurs=
maſſe
Spanter, Ludwigſtraße 17,
kommen zu jedem an
tren Preis
zum Verkauf:
(3505
Herren-Ulſter, Gehrock=Anzüge
Schlaf=Röcke, Smoking=Anzüge,
Frack=Anzüge, Fantaſieweſten,
Weſten-Gürtel, Tennis=Hoſen,
Turnerhoſen, weiße Knabenhoſen,
Touriſten-Hoſen, Diener-, Fri=
ſeur
- und Koch-Jacken.
Der Verkauf findet nur noch einige
Tage ſtatt.
Der Konkursverwalter.

Obſtbäume

in ellen Sorten und Formen, be=
(3187a
ſonders ſtarke
Büſche und Halbſtämme
Guitten und Sauerkirſchen
in den beſten Sorten empfiehlt
Ph. Rosignol, Baumschulen.
Weiterſtadt.

Schönes Lodenkleid, Gr. 44, weiße
geſtr. Jacke, Wickelgamaſch
und Stiefel, Gr. 40, gut erhalten,
1 große Kaffeemühle f. Geſchäft,
zum Anſchrauben, zu verkaufen.
Näh. in der Geſchäftsſt. (*4099

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Fichtenzapfen
das hI 55 Pfg., bei 10 hI 50 Pfg.
liefert frei ins Haus (460a
Conrad Appel
Bismarckstrasse 61 Fernspr. 91

zuterh. Möbel aus Herrſchafts=
0 häuſern: Sekretär, eich. Brand=
kiſte
, Bücherſchr., Trumeaus, Büfett,
pol. Kommoden, Weißzeug=, Waſch=
u
. Nachtſchränke, Tiſche, Stühle,
Diwan, Chaiſelongue, Vertiko u. kl.
Möbel, alles ſehr billig. (*4088
Georgenſtr. 1½, Schreineret.

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F. W. Schlüter, Kirchſtr. 27
empfiehlt
Regenſchirme
für Damen, Herren und Kinder
in allen Preislagen.
(271a

Saatkartoffeln
Induſtrie, Upto date, Böhms
Erfolg und Bismarck=( Nord=
deutſche
)=Mäuschen, ſowie Zwie=
beln
empfiehlt
(3434imd
tr

Die Herſtellung der Pflaſter= und Chauſſterungsarbeiten

am Neubau einer Scheune für 600 t mit Wiegehaus für das Pro=
viantamt
zu Darmſtadt ſollen öffentlich vergeben werden.

Die Bedingungen und Zeichnungen liegen im Geſchäftszimmer
des Militär=Neubauamts, (Akaziengarten) Eſchollbrückerſtraße, wäh=
rend
der Dienſtſtunden von 812 Uhr vormittags und 36 Uhr
nachmittags zur Einſicht offen und können daſelbſt die Verdingungs=
unterlagen
, ſoweit der Vorrat reicht, gegen poſt= und beſtellgeldfreie
Einſendung von 20 Pfg. bezogen werden.

Die ausgefüllten Angebote ſind verſiegelt und mit entſprechen=
der
Aufſchrift verſehen nebſt den vorgeſchriebenen Proben
bis Freitag den 5. März 1915, vorm. 9 Uhr,
an das vorgenannte Geſchäftszimmer einzuſenden, zu welcher Zeit
die Eröffnung erfolgt.
(3427

Die Zuſchlagsfriſt beträgt 14 Tage.
Darmſtadt, den 27. Februar 1915.

Militär=Neubauamt.

Verſteigerungs-Anzeige.

Mittwoch, den 3. März 1915, nachmittags 3 Uhr,
verſteigere ich im Verſteigerungslokal Zur Ludwigshalle ( Ober=
gaſſe
) zwangsweiſe gegen Baarzahlung:

2 Pianinos, 1 Dezimalwage, ſowie Hausmobilien durch
alle Rubriken, ferner eine Partie Weißwaren, eine Anzahl
Pfandſcheine über verſetztes Weißzeug, Gold= und
Silberſachen u. a. m.
(3476

Kapp, Großh. Gerichtsvollzieher
zu Darmſtadt.

Verſteigerungs-Anzeige.
Mittwoch, den 3. März 1915, vorm. 11 Uhr,

werden im Pfandlokal Rundeturmſtr. 16 in Darmſtadt (Reſtauration
Zur Roſenhöhe‟):

Büfetts, Schreibtiſche, Spiegelſchränke, Sofas, Tiſche, 1 Kom=
mode
, Vertikos, Diwans mit Umbau, 1 Sekretär, 1 Bücher=
ſchrank
, Kleiderſchränke, Salontiſch, Fußteppiche, Pianinos,
Regale, Oelkaſten, Blumentiſche, 1 vollſt. Bett, Lüſter,
1 Gaslampe, 1 Plüſchgarnitur, 1 Schreibmaſchine, Spiegel
mit Konſol, Stühle, 1 Kredenz, 1 Ladentheke mit Glasaufſatz,
1 Nähmaſchine, 1 Kaſſenſchrank, Ladentiſche, 1 Glaskaſten mit
ausgeſtopften Vögeln, 1 Kontrollkaſſe, 1 Fahrrad und Weiß=
waren

(3480
durch den Unterzeichneten zwangsweiſe verſteigert.

Berbert, Großh. Gerichtsvollzieher
Georgenſtraße 11.

Faſelochs=Verkauf.

Die Gemeinde Nieder=Ramſtadt hat einen noch jungen ſehr gut
genährten und geſunden Faſelochs auf dem Wege des Meiſtbietens
abzugeben.

Kaufliebhaber können ſich das Tier vormittags anſehen und ihre
Angebote auf Lebendgewicht pro 1 Kilo bis längſtens
Montag, den 8. d. M., vormittags 11 Uhr,
auf hieſiger Bürgermeiſterei, ſchriftlich, verſchloſſen abgeben, woſelbſt
die Eröffnung der Angebote unmittelbar anſchließt. Dem Faſelhalter
wird ein Trinkgeld von Mk. 3. vorbehalten. Die Abgabe erſo
ohne Währſchaft gegen Kaſſe bei Empfangnahme.

Nieder=Ramſtadt, den 1. März 1915.

Großherzogliche Bürgermeiſterei Nieder=Ramſtadt.
Appel.
(3460

eg. Wegzug bill. zu verk. heülbl.
lack. Kind.=Bettſtelle m. Matr.,
Gasſpiritus=Hängel., 1 Gaslampe
m. Perlfr., einf. Gasküchenl., verſch
Petrol.=Lamp., 1 Kind.=Nähmaſch
Mühlſtraße 26, II. rechts. (*3814so

gebrauchte Ladentheke mit
1 Marmor, 1 gebrauchter Gas=
herd
mit Tiſch, 1 großer Eis=
ſchrank
, 1 kleiner Füllofen billig
abzugeben. Näheres in der Ge=
ſchäftsſtelle
ds. Bl.
(3282soi

[ ][  ][ ]

Bekanntmachung.

Betr.: Landwirtſchaftliche Arbeitskräfte für die Feld= und Gartenbeſtellungs=
arbeiten
.

Bei Bedarf landwirtſchaftlicher Arbeitskräfte für die Feld= und Gartenbeſtel=
lungsarbeiten
wende man ſich umgehend an das Arbeitsamt in Darmſtadt, Wald=
ſtraße
19, Telephon Nr. 371, welches auch für die Umgebung von Darmſtadt als
Arbeitsvermittelungsſtelle tätig iſt.

Bei der Anmeldung iſt anzugeben:
1. Beginn der Arbeiten,
2. Dauer der Arbeiten,
3. Zahl und Art der benötigten Arbeitskräfte,
4. Lohnbedingungen.

Vorzugsweiſe werden die Fälle Berückſichtigung finden, in denen durch die Ein=
ziebung
Heerespflichtiger die rechtzeitige Frühjahrsbeſtellung erſchwert ſcheint.
Inſoweit in hieſiger Gegend geeignete Arbeitskräfte nicht vorhanden ſind. wird
das Arbeitsamt ſich mit dem Mitteldeutſchen Arbeitsnachweisverband wegen Beſorg=
ung
auswärtiger Arbeitskräfte ins Benehmen ſetzen.

Wenn landwirtſchaftliche Arbeiter in genügendem Umfange nicht zur Verfügung
ſtehen, ſo können Kriegsgefangene durch die Gemeinden herangezogen werden; der
Antrag hierfür iſt bei den Bürgermeiſtereien der Landgemeinden, in Darmſtadt
bei dem Herrn Oberbürgermeiſter zu ſtellen.

Auch iſt die Jugendhilfe zu Darmſtadt bereit, freiwillige Arbeitskräfte in
geeigneten Fällen zu überweiſen, ein Erſuchen um Ueberweiſung iſt an Herrn Bro=
feſſor
Finger in Darmſtadt zu richten.

Darmſtadt, den 23. Februar 1915.
(3184a

Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
Fey.

An die Herren Bürgermeiſter des Kreiſes.

Wie bereits in der Bürgermeiſterverſammlung vom 23. d. Mts. hervorgehoben
wurde, beſteht eine dringende Notwendigkeit dafür, daß die Gemeindeverwaltungen
ſich in dieſem Jahre eingehend und ſtändig um die Feld= und Gartenwirtſchaft in
ihrer Gemeinde kümmern, damit alle erforderlichen Arbeiten richtig und rechtzeitig
vorgenommen werden.

Insbeſondere iſt dies jetzt wegen rechtzeitiger Vornahme einer ordnungsmäßigen
Frühjahrsbeſtellung nötig.

Wir empfehlen Ihnen, da Sie wegen Ihrer übrigen Arbeiten dieſe Angelegenheit
allein wohl nicht erledigen können, alsbald durch den Gemeinderat eine Deputation
(Gemeinderatsmitglieder, zu der ſonſtige ſachkundige, wählbare Ortseinwohner zu=
gewählt
werden können) hierfür wählen zu laſſen. Die Deputation hat alles Erforder=
liche
ſoweit nötig nach Beſichtigung der Gemarkung, oder auf Meldung der Feld=
ſchützen
alsbald zu beſchließen und bei Ihnen in Antrag zu bringen.

Für Frauen, deren Angehörige im Krieg ſtehen, überhaupt für Perſonen, welche
die Beſtellung von Feld und Garten nicht allein verſtehen, iſt der erforderliche Rat
und Beiſtand, ſoweit er nicht durch Verwandte geſchieht, durch von der Gemeinde
benannte Vertrauensmänner in die Wege zu leiten.

Bis zum 5. März d. Js. ſehen wir Ihrem Berichte darüber entgegen, ob eine
Deputation beſtellt wurde und wer ihr angehört, ſowie ob die ordnungsmäßige
Frühjahrsbeſtellung in Feld und Garten Ihrer Gemarkung ſicher geſtellt iſt.

Darmſtadt, den 25. Februar 1915.

Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
(3401gi
Fey.

In Bieber iſt die Manl= und Klauenſeuche erloſchen. Sperrmaßregeln ſind
aufgehoben.
(3429

Bekanntmachung.

Um einer Verbreitung von Pferdekrankheiten vorzubeugen, ſind die nachſtehen=
den
Anordnungen getroffen worden:

1. Jeder, der in ſeinem Beſitz befindliche Stuten zum Beſchäler bringen will, hat
zuvor den Geſundheitszuſtand ſeines Pferdebeſtandes durch den beamteten Tier=
arzt
feſtſtellen zu laſſen.

2. Bevor die Stuten den Beſchälern, wenn auch nur zum Probieren, vorgeführt
werden, haben die Geſtütsdiener von den Stutenbeſitzern ein Zeugnis des für
deſſen Wohnort zuſtändigen beamteten Tierarztes einzufordern, worin beſcheinigt
iſt, daß der Geſamtpferdebeſtand dieſes Beſitzers frei von Erſcheinungen iſt, die
den Ausbruch irgend einer Seuche befürchten laſſen.

Dieſe Zeugniſſe haben eine Gültigkeit von einem Monat. Sie ſind nach
Ablauf dieſer Friſt oder, falls in dem Pferdebeſtand des Stutenbeſitzers eine
Aenderung eingetreten iſt, zu erneuern.

Bei jedesmaliger Zuführung der Stuten eines Beſitzers zu den Beſchälern
hat die Ortspolizeibehörde des Wohnorts des Beſitzers auf dem Zeugnis zu
beſcheinigen, daß ſeit deſſen Ausſtellung eine Aenderung in dem fraglichen
Pferdebeſtand nicht eingetreten iſt.

Die Geſtütsdiener haben die ihnen vorgelegten Zeugniſſe bei Ablauf ihrer
Gültigkeit einzufordern und aufzubewahren.

3. Für die Unterſuchung eines Pferdebeſtandes bis zu 25 Stück hat der Beſitzer
bei einer ſtaatlichen Kaſſeſtelle eine Quitung über 1,50 Mk. nach Amtsblatt
Nr. 10 vom 9. Mai 1913 zu löſen und dem beamteten Tierarzt zu übergeben.
Die Ausſtellung des Zeugniſſes iſt Pflichtgeſchäft des beamteten Tierarztes.
Darmſtadt, den 24. Februar 1915.

Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V.: von Starck.

ue eetu enn ee en ne

Wir beauftragen Sie, die nach vorſtehender Bekanntmachung getroffenen An=
ordnungen
in ortsüblicher Weiſe zur öffentlichen Kenntnis zu bringen und insbeſon=
dere
auch die Pferdebeſitzer auf die Beſtimmungen aufmerkſam zu machen.

Zugleich weiſen wir Sie an, für die rechtzeitige Zuziehung des beamteten Tier=
arztes
zur Ausſtellung der von den Pferdebeſitzern verlangten Zeugniſſe Sorge zu
tragen, ſowie die nach Ziffer 2 Abſ. 2 obiger Bekanntmachung etwa erforderliche Be=
ſcheinigung
auszuſtellen. Wegen der nach Ziffer 3 der Bekanntmachung von den
Pferdebeſitzern bei einer ſtaatlichen Kaſſeſtelle (Bezirkskaſſe, Untererhebeſtelle) zu löſende
Luittung nehmen wir Bezug auf unſere Bekanntmachung vom 25. September 1915
unter III. Abſ. 5 pos. a (Amtsverkündigungsbatt Nr. 109 von 1913).

Darmſtadt, den 24. Februar 1915.
(3431

Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V.; von Starck.

Bekanntmachung.

Es wird hiermit zur allgemeinen Kenntnis gebracht, daß das Bedecken der
Stuten durch die Landgeſtütsbeſchäler auf den Stationen Dornheim, Groß=
Vieberau und Klein=Rohrheim erſt von Montag, den 15. März d. Js., an
ſtattfinden kann.

Die Station in Darmſtadt bleibt vorerſt geſperrt.
Darmſtadt, den 25. Februar 1915.
(3430

Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V.: von Starck.

An die Orispolizeibehörden des Kreiſes.

Indem wir Sie auf die nachſtehend abgedruckte Verfügung des ſtellvertretenden
Generalkommandos des 18. Armekorps vom 28. v. Mis. hinweiſen, beauſtragen wir
Sie, die in Betracht kommenden Beſitzer von Wollgefällen und Wollſchafen ſofort
beſonders zu bedeuten, auch die Namen derfelben bis zum 6. März 1. J. anher zu
berichten.

Darmſtadt, den 1. März 1915.
(3457
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
Fey.

XVIII. Armeekorps
Frankfurt a. M., den 28. Februar 1915
Stellvertretendes Generalkommando.
Abt. II 6/B. T.=Nr. 1228.

Betrifft: Beſchlagnahme der Wolle.

Beſchlagnahme.

Nachſtehende Verfügung wird hiermit zur allgemeinen Kenntnis gebracht mit
dem Bemerken, daß jede Uebertretung, ſowie jedes Anreizen zur Uehertretung der er=
laſſenen
Vorſchrift beſtraft wird.

Das Wollgefälle der deutſchen Schafſchur 1914/15, gleichviel, ob ſich das=
ſelbe
bei den Schafhaltern, an ſonſtigen Stellen oder noch auf den Schafen befindet,
ſowie das Wollgefälle bei den deutſchen Gerbereien wird von heute ab für die
Zwecke der Heeresverwaltung in vollem Umfang beſchlagnahmt und der Weiterverkauf
verboten. Desgleichen iſt verboten jedes andere Rechtsgeſchäft, welches eine Veräuße=
rung
des Wollgefälles zur Folge hat. Verboten iſt außerdem das Scheren der
Schafe zu einer früheren, als der in anderen Jahren üblichen Zeit. Die Wolle
hat an dem Orte zu verbleiben, wo ſie ſich im Augenblick dieſer Beſchlagnahme= Ver=
fügung
befindet.

Soweit ſich die Wolle am Tage der Bekanntmachung bereits in den Betrieben
und eigenen oder gemieteten Lagerräumen von Fabrikanten, die Hereslieferungen
auszuführen haben, befindet, iſt die Weiterverarbeitung geſtattet, ſofern die Wolle
nachweislich zu Heereslieferungen verarbeitet wird=

Vorſchriften über die Verwendung der beſchlagnahmten Wollbeſtände erfolgen
in kurzer Zeit durch das Königlich Preußiſche Kriegsminiſterium und werden öffent=
lich
bekannt gemacht.

Stellvertretendes Generalkommando 18. Armeekorps.

Bekanntmachung.

Die nachſtehende Zuſammenſtellung der Schießtage auf dem Truppenübungsplatz
für die Zeit vom 3. bis 6. März 1915 bringen wir hierdurch zur allgemeinen Kenntnis.
Darmſtadt, den 27. Februar 1915.
(3426id

Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V,: von Starck,

Zuſammenſtellung d. Schießtage auf dem Truppenübungsplatz Darmſtadt
für die Zeit vom 3. bis 6. März 1915.

Datum Tag Dauer
der Abſperrung
bis
von Die Abſperrung
erſtreckt ſich Bemerkungen 3. März
4, März
5. März 11
6. März Mittwoch
vo nnerstag
Fre itag
Samstag. 12 Uhr 5 Uhr Bis zum Landgraben

Anliche Rachrichten des Grodh. Polzeianes Darmiadt.
Polizeilich eingefangene und zugelaufene Hunde: In polizei=
licher
Verwahrung und Pflege in der Hofreite Beſſungerſtr. Nr. 56 be=
finden
ſich: 1 deutſcher Schäferhund, 1 Wolfshund (zugelaufen). Die
Hunde können von den Eigentümern bei dem d. Polizei.=Revier aus=
gelöſt
werden. Die Verſteigerung der nicht ausgelöſten Hunde findet
(3446
dortſelbſt jeden Werktag, vorm. um 10 Uhr, ſtatt.

Regelung des Verkehrs mit Hafer.

Nach § 1 der Bundesratsverordnung vom 13. Februar 1915
ſind alle im Reich vorhandenen Vorräte an Hafer für die Heeres=
verpflegung
beſchlagnahmt. Die Beſitzer der beſchlagnahmten Vor=
räte
haben die zur Erhaltung der Vorräte erforderlichen Handlungen
vorzunehmen. Trotz der Beſchlagnahme dürfen:

a) Halter von Pferden und anderen Einhufern zur Fütterung
dieſer Tiere Hafer, nach dem Durchſchnitt von 1½ Kilo für
jedes Tier auf den Tag berechnet, verwenden. Der Bundes=
rat
beſtimmt, ob und welcher Zuſchlag zu dieſer Menge vom
1. März 1915 ab zu gelten hat.

b) Unternehmer landwirtſchaftlicher Betriebe das zur Frühjahrs=
beſtellung
erforderliche Saatgut zur Saat verwenden, und
zwar 3 Zentner auf das Hektar (¾ Zentner auf den Mor=
gen
). Bei dringendem wirtſchaftlichem Bedürfnis kann dieſe
Menge bis auf 4 Zentner erhöht werden.

c) Unternehmer landwirtſchaftlicher Betriebe und Händler
Saathafer für Saatzwecke liefern, der nachweislich aus
landwirtſchaftlichen Betrieben ſtammt, die ſich in den letzten
2 Jahren mit dem Verkauf von Saathafer befaßt haben.
Anderer Saathafer darf nur mit Genehmigung der zuſtän=
digen
Behörde für Saatzwecke geliefert werden.

d) Händler, die ihre Vorräte mit Zuſtimmung des Kommunal=
verbands
, in deſſen Bezirk ſie lagern, veräußern.

e) Unternehmer gewerblicher Betriebe, die ihre Vorräte zur
Herſtellung von Nahrungsmitteln verarbeiten; ſie haben bis
zum fünften jeden Monats über die im abgelaufenen Monat
eingetretenen Veränderungen ihrer Vorräte der Zentralſtelle
zur Beſchaffung der Heeresverpflegung Anzeige zu erſtatten.

Zur Feſtſtellung des Bedarfs an Hafer zur Verfütterung
und des Bedarfs an Saathafer für den Bezirk der Stadt Darm=

ſtadt werden alle aufgefordert, die Hafer zu Futter= oder Saat=
zwecken
bedürfen, ſchriftlich oder mündlich bis ſpäteſtens zum 3. März
Anzeige im Stadthaus, Zimmer 29, zu erſtatten über
*1, die Art und Zahl der zu fütternden Tiere,

2. die Größe der zur Ausſaat von Hafer in Ausſicht ge=
nommenen
Anbaufläche.

Die nach dem genannten Termin eingehenden Meldungen
(3458
können nicht mehr berückſichtigt werden.

Zuwiderhandlungen gegen die Beſtimmungen ſind ſtrafbar.
Darmſtadt, den 27. Februar 1915.

Der Oberbürgermeiſter.
Dr. Gläſſing.

Die Ausgabe von Brotkarten.

An die hieſigen Einwohner und die von umliegenden Ort=
ſchaften
hier verkehrenden Perſonen, ebenſo an Militärperſonen darf
vom 1. März ab in den Hotels, Gaſt= und Schankwirtſchaften, Speiſe=
häuſern
, Kantinen uſw. Brot im freien Verkehr nicht mehr verabfolgt
werden. Die Gäſte haben ihr Brot ſelbſt zu ſtellen. Brot darf von
Wirten uſw. nur abgegeben werden:

1. an hielige Einwohner gegen Brotmarken (in Betracht kommen
hauptſächlich ſolche Perſonen, die dauernd in Wirtſchaften,
Speiſehäuſern uſw. verköſtigt werden)

2. an Durchreiſende und vorübergehend hier Aufenthalt nehmende
Perſonen, die nicht im Beſitze einer Brotkarte ſind. Die
Abgabe von Brot an dieſe Perſonen darf 10 ½ des bis=
herigen
Geſamt=Tagesverbrauchs nicht überſteigen.
Darmſtadt, den 27. Februar 1915.

(3387goi
Der Oberbürgermeiſter.
Dr. Gläſſing.

Der Unterricht der Pflichtfortbildungsſchule

(3376gi
ſchließt
Donnerstag den 18. März ds. Js.
Darmſtadt, den 27. Februar 1915.

Der Schulvorſtand.
Oberbürgermeiſter Dr. Gläſſing.

Verkauf von
Matratzenſtreu=
Am Mittwoch, den 3. d. M.,
vormittags 10½ Uhr,
wird auf dem Kaſernenhof; des
Feld=Artillerie=Regiments Nr. 25,
Heidelbergerſtraße, die Matratzen=
ſtreu
einer Batterie meiſtbietend
verſteigert.
(3441
II. Erſatz=Abteilung
Artillerie=Regiments Nr. 25.

Hohlen, Holz und Briketts
K empfiehlt ins Haus geliefert
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Her
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Karlſtraße 30. (2722a

[ ][  ][ ]

Landſturm=Muſterung 1915.

Die nachſtehende Bekanntmachung bringe ich hiermit zur Kenntnis der Be=
(2970a
teiligten.

Darmſtadt, den 18. Februar 1915.
Der Oberbürgermeiſter.
Dr. Gläſſing.

Bekanntmachung.

Betreffend Muſterung und Aushebung unausgebildeter Landſturmpflichtiger.

Es wird hierdurch zur allgemeinen Kenntnis gebracht, daß eine weitere Muſte=
rung
und Aushebung militäriſch nicht ausgebildeter Landſturmpflichtiger, und
zwar der in den Jahren 1884 bis einſchließlich 1875 geborenen Leute, im Hauſe
der Turngemeinde, Woogsplatz 5, ſtattfindet.

Es haben zu erſcheinen:

I. Donnerstag, den 25. Februar 1915
Vormittags 7½ Uhr: 1. Die in der Stadt Darmſtadt wohnhaften, im Jahre 1884
geborenen Leute.
2. Die in den Gemeinden Erzhauſen und Schneppenhauſen
wohnhaften Leute ſämtlicher Jahrgänge.
Nachmittags 2 Uhr: Die in der Stadt Darmſtadt wohnhaften, im Jahre 1883
geborenen Leute.

II. Freitag, den 26. Februar 1915
Vormittags 7½ Uhr: 1. Die in der Stadt Darmſtadt wohnhaften, im Jahre 1882
geborenen Leute.
2. Die in den Gemeinden Braunshardt und Wixhanſen
wohnhaften Leute ſämtlicher Jahrgänge.
Nachmittags 2 Uhr: Die in der Gemeinde Arheilgen wohnhaften Leute ſämtlicher
Jahrgänge.

III. Samstag, den 27. Februar 1915
Vormittags 7½ Uhr: Die in der Stadt Darmſtadt wohnhaften, im Jahre 1881
geborenen Leute.
Nachmittags 2 Uhr: Die in der Gemeinde Ober=Ramſtadt wohnhaften Leute ſämt=
licher
Jahrgänge.

IV. Montag, den 1. März 1915
Vormittags 7½ Uhr: Die in der Stadt Darmſtadt wohnhaften, im Jahre 1880
geborenen Leute.
Nachmittags 2 Uhr: Die in den Gemeinden Eberſtadt, Eich und Malchen wohn=
haften
Leute ſämtlicher Jahrgänge.

V. Dienstag, den 2. März 1915
Vormittags 7½ Uhr: 1. Die in der Stadt Darmſtadt wohnhaften, im Jahre 1879
geborenen Leute.
2. Die in der Gemeinde Nieder=Beerbach wohnhaften Leute
ſämtlicher Jahrgänge.
Nachmittags 2 Uhr: Die in der Gemeinde Griesheim wohnhaften Leute ſämtlicher
Jahrgänge.

VI. Mittwoch, den 3. März 1915
Vormittags 7½ Uhr: 1. Die in der Stadt Darmſtadt wohnhaften, im Jahre 1878
geborenen Leute.

2. Die in der Gemeinde Eſcholbtrücken wohnhaſten Leute
ſämtlicher Jahrgänge.

Nachmittags 2 Uhr: Die in den Gemeinden Gräfenhauſen, Nieder=Ramſtadt mit
Waſchenbach und Weiterſtadt wohnhaften Leute ſämtlicher
Jahrgänge.

VII. Donnerstag, den 4. März 1915
Vormittags 7½ Uhr: Die in der Stadt Darmſtadt wohnhaften, im Jahre 1877
geborenen Leute.
Nachmittags 2 Uhr: Die in den Gemeinden Hahn, Meſſel, Roßdorf und Traiſa
wohnhaften Leute ſämtlicher Jahrgänge.

VIII. Freitag, den 5. März 1915
Vormittags 7½ Uhr: Die in der Stadt Darmſtadt wohnhaften, im Jahre 1876
geborenen Leute.
Nachmittags 2 Uhr: Die in der Gemeinde Pfungſtadt wohnhaften Leute ſämtlicher
Jahrgänge.

IX. Samstag, den 6. März 1915
Vormittags 7½ Uhr: Die in der Stadt Darmſtadt wohnhaften, im Jahre 1875
geborenen Leute.

Sämtliche vom Aufruf betroffenen Landſturmpflichtigen ſind zur Teilnahme an
der Muſterung verpflichtet und haben ſich an den vorbezeichneten Tagen und Zeiten
pünktlich im Muſterungslokal einzufinden mit Ausnahme:
1. derjenigen, welche von der Geſtellung ausdrücklich befreit worden ſind;
2. der vom Dienſt im Heere und in der Marine Ausgemuſterten;
3. der Gemütskranken, Blödſinnigen und Krüppel uſw.

Die im Dienſte der Eiſenbahnen, der Poſt, der Telegraphie und der mili=
täriſchen
Fabriken feſt angeſtellten Beamten und ſtändigen Arbeiter, die von ihren
Behörden als unabkömmlich anerkannt und für die Unabkömmlichkeitsbeſcheinigungen
eingereicht werden, ſind von der perſönlichen Geſtellung gleichfälls befreit.

Wer der Geſtellung keine Folge leiſtet, hat die im Militärſtrafgeſetz und der
Disziplinarſtrafordnung vorgeſehenen Strafen zu gewärtigen.

Geſuche um Entbindung von der Geſtellung ſind unzuläſſig.

Zugleich werden diejenigen, welche der Aufforderung, ſich zur Stammrolle zu
melden, bis jetzt nicht nachgekommen ſind, nochmals aufgefordert, dies unverzüglich
zu tun und ſich zur Muſterung einzufinden, ſoweit ſie den vorerwähnten Jahrgängen
angehören.

Gleichzeitig werden die Landſturmpflichtigen aufgefordert, ſich während der
Muſterung im und vor dem Muſterungslokal, ſowie auch in den Straßen der Stadt
ruhig zu verhalten, andernfalls Zuwiderhandelnde in Polizeigewahrſam genommen
würden und nach Maßgabe der einſchlägigen geſetzlichen Beſtimmungen Strafe zu
gewärtigen hätten.

Wegen dringender häuslicher und gewerblicher Verhältniſſe können Landſturm=
pflichtige
hinter die letzte Jahresklaſſe ihres Aufgebots, in beſonders dringenden Fällen
auch hinter die letzte Jahresklaſſe des zweiten Aufgebots zurückgeſtellt werden.

Derartige Geſuche ſind bei den Großh. Bürgermeiſtereien unverzüglich anzu=
bringen
und aufs eingehendſte zu begründen, wenn ſie Berückſichtigung erfahren ſollen.

Darmſtadt, den 12. Februar 1915.

Der Zivil=Vorſitzende der Erſatz=Kommiſſion des Kreiſes Darmſtadt.
von Starck, Regierungsrat.

Autzholz=Verſteigerung A

(Harras.)

Freitag, den 5. März 1. J., vormittags 8½ Uhr,
ſollen im Saale des Neuen Schießhauſes in der Harras, Abt. 21,
25 und 30, und Trieſch, Abt. 11, 12, 1 und 2 61,17fm Nutzholz
verſteigert werden.

Stämme:

II. 3 25 , III. (gew.) 3,47 IV. (glatt) 0,45 , IV. (gew.) 11 , 4,86 , V. 7 2,02 , VI. 11 , 2,53 Kiefern II. 3 4,11 III. 10 , 7,09 Fichten IV. 1 , 0,86 V. 55 , 9,47

Derbſtangen:
Fichten I. Kl. 50 St. 5,25 fm
II. 77 3,19
Nutzſcheiter Eichen (rund) 20 rm.

Das Holz trägt die laufenden Nummern 1626. Unterſtrichene
Nummern werden nicht verſteigert. Stammholzverzeichniſſe werden
an ſtärkere Abnehmer durch den Großh. Förſter Herrn Decher,
Forſthaus Harras, Poſt Darmſtadt, abgegeben.

Nach Schluß der Verſteigerung wird das Nutzholz aus dem
Stadtwald verſteigert (ſiehe Bekanntmachung Stadtwald). (3218fi
Darmſtadt, den 24. Februar 1915.

Großherzogliche Oberförſterei Darmſtadt.

Kullmann.

Entzhol-Berſteigerung Nr. 6.

(Stadtwald.)

Freitag, den 5. März l. Js., morgens gegen 10 Uhr,
kommt im Saale des Neuen Schießhauſes in der Harras ( Halte=
ſtelle
der Griesheimer Straßenbahn) ſämtliches Nutzholz aus dem
Darmſtädter Stadtwald 71,36 fm, zum Ausgebot, und zwar in

I. Forſtwartei Heiligkrenz (Forſtwart Hofmann) aus den
Diſtrikten Nachtweide 44, Eichelacker im Oberfeld 56, Woogsberg 40,
Holzſchlag 24 und 26, Kuhlache 19 und Dachsberg 21.

Stämme:
Eichen I. Kl. 1 St. 1,33 fm
III. 2 1,82
IV. 11 4,84
V. 1 0,63
0,23
VI.

Buchen I. Kl. 2 St. = 6,14fm
II. 1 0,92
Hainbuchen VI. 24 4,67
Elsbeer IV. 1 0,29
Nutzſcheiter:
Buchen 16 rm (rund).

II. Forſtwartei Beſſunger Laubwald (Förſter Lehr) aus den
Diſtrikten Stellkopf 5, Dieterſchlag 2, Franzoſenberg 14 und Vorder=
wieſenſchlag
24.

Stämme:
Eichen II. Kl. 2 St. 2,64 fm
0,87
III.

IV.
1,11
,
VI. 14 2,78

Eſchen IV. Kl. 2 St. 1,02 fm
VI. 8
1,37
Lärchen III. 1 .
1,89
Derbſtangen:
Eichen I. Kl. 4 St. 0,27 fm
0,25
Eſchen I.

III. Forſtwartei Beſſunger Tanne (Forſtwart Geriſch) aus
den Diſtrikten Maitanne 31, Texas 40, Pelz 47 und Saufang 4.

Stämme:

Kiefern II. Kl. 3 St. 3,94 fm
III. 35 20,36
IV. 1 0,79

Das Holz trägt in der Forſtwartei Heiligkreuz die laufenden
Nummern 1356, im Beſſunger Laubwald 544759, in der Beſſunger
Tanne 1306 und iſt ſämtlich an gut fahrbare Wege gerückt. Unter=
ſtrichene
Nummern kommen nicht zum Ausgebot. Stammholzver=
zeichniſſe
werden an ſtärkere Abnehmer für die Forſtwartei Heilig=
kreuz
und Beſſunger Laubwald durch Herrn Förſter Lehr, Klap=
pacherſtraße
84 und für Beſſunger Tanne durch Herrn Forſtwart
Geriſch, Frankenſteinſtraße 40, abgegeben. Vor der Verſteigerung
wird das Nutzholz aus Harras verſteigert (ſiehe Bekanntmachung
Harras).
(3217fi

Darmſtadt, den 24. Februar 1915.

Großherzogliche Oberförſterei Darmſtadt.

Kullmann.

Gute und billige
Lebensmittel
Kolonialwaren.
Kartoffelmehl,
1 Pfund 25 Pfg.
Gries
. 1 Pfund 40 Pfg.
Tafel-Reis, 1 Pfund 45 Pfg
und 50 Pfg.
Bohnen, beſtkochende,
1 Pfund 50 Pfg.
Erbsen
. 1 Pfund 49 Pfg
Delikate Erbſen, 1 Pfund 55 Pfg.
Pflaumen . 1 Pfund 52 Pfg.
Kaffee, (3473
allerbeſte Qualitäten,
feinſte Miſchungen,
1 Pfund 1.55, 1.70 u. 1.85 Mk.
Malzkaffee, 1 Pfund 38 Pfg.
Kernseife, weiß und gelb,
1 Pfund 52 Pfg. und 48 Pfg.
Ab Donnerstag beſte hieſige
Speiſe=Kartoffeln,
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Die zum Verkauf gelangenden
Eier und Butter werden vom
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Heinheimerſtr. 4, 2. Treppen.
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Oeffentliche Impfung.

Mittwoch, den 3. März und die vier folgenden Mittwoche,
nachmittags von 3 Uhr ab, unentgeltliche Impftermine im Schul=
haus
in der Rundeturmſtraße für im Vorjahr impfpflichtige, bis
jetzt noch nicht geimpfte Kinder.

Angeordnete Wiederimpfungen werden in dieſen Terminen
benfalls vorgenommen.

Nachſchau jeweils 8 Tage ſpäter, bei Meidung der geſetz=
lichen
Strafe.

Nachſtehende Verhaltungs=Vorſchriften werden zur Beachtung
bekannt gegeben:

Aus einem Hauſe, in welchem anſteckende Krankheiten, wie
Scharlach, Maſern, Diphtherie, Krup, Keuchhuſten, Fleckthyphus,
roſenartige Entzündungen oder die natürlichen Pocken herrſchen, dürfen
die Impflinge zum allgemeinen Termin nicht gebracht werden.

Die Eltern des Impflings oder deren Vertreter haben dem
Impfarzt vor der Ausführung der Impfung über frühere oder noch
beſtehende Krankheiten des Kindes Mitteilung zu machen.

Die Kinder müſſen zum Impftermin mit rein gewaſchenem
Körper und mit reinen Kleidern gebracht werden.
(3379a
Darmſtadt, den 27. Februar 1915.

Der Oberbürgermeiſter:
I. V.: Schmitt.

Holz-Verſteigerung.

Montag, den 8. März 1915, vormittags 9 Uhr,
werden in der Bender’ſchen Gaſtwirtſchaft zu Nieder=Ramſtadt
aus Pfingſtweide 1, Weinwegteile 2 und 4, Kirchberg 9 und Borden=
berg
11 verſteigert:

Stämme, Kiefern: 2 St. II. Kl. 4,32 fm, 8 St. III. Kl.
9,33 fm, 3 St. IV. Kl. 2,69 km; Lärchen: 2 St.
IV. Kl. 0,68 fm, 47 St. V. Kl. 9,92 fm; Fichten:
2 St. IV. Kl. 1,23 fm, 7 St. Va Kl. 2,85fm, 10 St.
Vb Kl. 1,87 fm.

Derbſtangen, Lärchen: 71 St. I. Kl. 7,60 fm; Fichten:
5 St. 1. Kl. 0,15 fm.
Scheiter, rm: 4 Buchen, 26 Eichen, 6 Birken, 19 Kiefern.
Knüppel, rm: 114 Buchen, 29 Eichen, 4 Birken, 16 Kiefern ꝛc.
Knüppelreiſig, rm: 40 Buchen.
Reiſig, 100 Wellen: 27,2 Buchen, 3,4 Kiefern ꝛc.
Stöcke, rm: 10 Buchen, 48 Eichen ꝛc.

Das Kiefernſtammholz lagert am Vapiermüllerweg. Das mit
F bezeichnete Holz kommt nicht zum Verkauf. Nähere Auskunft
durch Forſtwart Harniſch=Emmelinenhütte.
(3508

Ober=Ramſtadt, den 1. März 1915.

Großh. Oberförſterei Ober=Ramſtadt.
Hoffmann

Brennholz=Verſteigerung.

Freitag, den 5. März d. J., von vormittags
9 Uhr an,

werden in dem hieſigen Gemeindewald, Diſtrikt Wachholderberg und
Loh, nachſtehende Holzarten verſteigert:
119 rm Buchen, Scheiter,
164 rm Buchen= und Kiefern=Knüppel,
1380 Buchen= und Kiefern=Wellen,
38 rm Buchen= und Kiefern=Stöcke.

Die Zuſammenkunft iſt am Boestal am Eingang des Waldes.
Das Holz im Loh wird am Nachmittag um 2 Uhr verſteigert.

Nieder=Ramſtadt, den 28. Februar 1915.

Großherzogliche Bürgermeiſterei Nieder=Ramſtadt.
Appel.
(3461.

Jagd=Verpachtung.

Donnerstag, 11. März 1915, nachmittags 3 Uhr,
wird in der Wirtſchaft Zur Krone (Heinrich Koch II.) zu Eich bei
Pfungſtadt die Gemeindejagd daſelbſt, enthaltend zirka 50 Hektar
Feld, unter den vorgeſchriebenen Bedingungen auf weitere 6 Jahre
öffentlich meiſtbietend nochmals verpachtet.
(3438is

Eich, den 27. Februar 1915.

Großherzogliche Bürgermeiſterei Eich.
Koch.

[ ][  ][ ]

Der Büßer.
Von Ernſt Zahn.

(Nachdruck verboten.!

Achtes Kapitel.

Des Steiners Stellung in Andergand wurde immer
unhaltbarer. Offene Drohungen und Beſchimpfungen
warteten ſeiner, wann er ins Dorf kam, und je mehr er
in ſeiner Ohnmacht allen Groll in ſich verbeißen mußte,
um ſo verbitterter wurde ſein Gemüt. Aber von ſeinem
Poſten wankte er nicht.

Da ſetzten die Andergandner an einem anderen Ort=
Lein. Der den Bannwart gerufen, der bisher allmächtige
Berghofer, fand ſich plötzlich allein dem ganzen Dor
gegenüber. Wie der Schnee vor dem Föhnſturm einer
einzigen Nacht, ſo war dem Schüren des Gültenbauers
das Anſehen des Machthabers auf dem Berghof er=
legen
.

Der ans Leiten gewohnte Mann fühlte die Zügel
langſam ſeiner Hand entfallen. Das verdroß ihn mächtig.
Auch der Lori mußte dafür büßen. Der Aerger machte
den Berghofer ungerecht gegen ſeinen Schützling, ſo daß
er ihm ſelbſt den Vorwurf der Unverträglichkeit machte.

Ende September war es und ſpät abends, daß der
Berghofer den Lori, der ihm Bericht gebracht, hart ange=
fahren
hatte darob, daß er gar zu genau jede kleine Un=
regelmäßigkeit
anzeige. Mit ſich ſelbſt und aller Welt zer=
fallen
, ſchritt der Büßer durch das dunkle Dorf und gegen

die heimiſche Hütte hinauf. Jetzt fing auch der Alte an,
dem er ſo viel vertraut hatte; nun würde bald ſeines
Bleibens da oben ein Ende werden. Schweren, gleichgül
tigen Schrittes ſtieg er bergan. Die Nacht war finſter,
obwohl der Himmel voll flirrender Lichter ſtand. Rieſigen
Schatten gleich ragten die Berge, ein warmer Föhn ſtrich
um des Burſchen Geſicht. Er riß den Filz vom Kopf
und den Rock auf; aber es wollte ihm nicht leichter werden.

Als er in den kümmerlichen Lichtſchein trat, der aus
dem Hüttenfenſter über den Hang fiel, mußte er an die
Mutter denken. Sie war kränker geworden in den letzten
Wochen und arbeitete nicht mehr; zumeiſt hütete ſie das
Bett. Heute früh, ehe er fortgegangen war, hatte ſie zu
ihm vom Sterben geredet. Als ihm das wieher einfiel,
trieb es ihn haſtiger bergan. In wenigen Schritten hatte
er die Hütte erreicht, und eben wollte er eintreten, da hörte
er über ſich in den Tannen ein Flüſtern menſchlicher
Stimmen.

Wie ein Blitz durchfuhr es ihn, der Hofer=Joſep
möchte ſich an die Hütte geſchlichen haben. Schon mehr=
mals
hatte er in den Tannen Fußſpuren gefunden, aber
die Felici hatte auf ſein Befragen von nichts wiſſen wol=
len
. Er ſchlich ſich ans Stubenfenſter und ſpähte hinein.
Der Raum war leer, nur die Lampe brannte rauchig
drinnen.

Der Mutter Kammer lag dunkel; die kranke Frau
mochte ſchlafen! Nun wallte der Jähzorn in dem Bur=
ſchen
auf. Wenn die zwei ſich zuſammengewagt hatten

troß ſeiner leberwachung!. Varſichig nahte er ſich dem.
Gehölz. Ehe er es erreicht, trat die Felici unter den Bäu=
men
hervor. Zugleich hörte er die Tritte eines ſich raſch
durch die Nacht Entfernenden. Einen Augenblick war er
unſchlüſſig, ob er jenem folgen oder erſt mit dem Mädchen
ins reine kommen ſolle. Da fiel ihm ein beſſerer Weg
ein und er blieb.

Im nächſten Augenblick ſtand die Felici neben ihm.
Sie hatte ihn erſt bemerkt, als ſie dicht an ihn gekommen
war. Mit einem ächzenden Laut fuhr ſie zurück.

Er lachte wild auf.

Biſt eben ſpazierengegangen? ſagte er in bitterem
Hohn.

Dann ging er ſchweigend mit ihr zur Hütte.

Sie traten ein. Mit ſcheuen Augen und zitternd am
Leib blieb die Felici mitten in der Stube ſtehen, wäh=
rend
er ſich auf einen Stuhl warf, daß es krachte. Er ſah
ſie lange an. Ihre Haare waren wirr, auf ihren weißen
Wangen brannten rote Flecken und große Schatten lagen
unter ihren trüben Augen.

Zum wievielten Mal iſt er dageweſen? fragte der
Lori plötzlich.

Das Mädchen ſchreckte zuſammen.

Ich weiß es nicht, ſtammelte ſie in furchtbarer Ver=
wirrung
.

Der Steiner fuhr auf. Er redete nicht laut, aber
jedes Wort hatte grimmen Klang.

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Das iſt das letimat geweſen, haſ verſtanden! Ic)
mache ein Ende jetzt, weil Du ſelber nicht willſt zum
Verſtand kommen!

Das brachte Leben in das Mädchen.

Lori, was willſt tun? fragte ſie mit flackernden
Augen.

Dem Berghofer Auskunft geben über ſeinen ſaubern
Bub und mir dem ſeinen Beſuch verbitien!

Die Felici warf ſich ihm vor die Füße. Auf den
Knien rutſchte ſie an ihn heran.

Lori, tu’s nicht! Tus nicht! Er will ſchon ſelber
mit dem Vater reden, wenn es Gelegenheit gibt! Und
er meint’s ja gewiß recht. Aber Du könnteſt alles ver=
derben!

Eine Warnung lag in ihren Worten, aber er ließ
ſie nicht weiterreden. Er ſtand auf, ſo daß ihre Hände,
die auf ſeinen Knien lagen, hilflos zu Boden ſchlugen.

Wenn es Gelegenheit gibt o Du Narr, Du armer,
bis dem ſeine Gelegenheit kommt, kannſt lang warten!
Aber ſelbſt wenn er den Mut fände, dem Alten ſein Ge=
ſtändnis
zu machen glaubſt, der Mut langt ihm, auch
nur einen Tag lang gegen den Vater zu ſtehen! Da
kenne ich ihn beſſer; ich habe es früh genug erfahren, wie
weit dem ſein Mut geht

Mühſam erhob das Mädchen ſich vom Boden, und
mit ineinander verkrampften Fingern ſchlich ſie dem
Bruder nach, der nach der Türe ſchritt.

Lori

Er wandte ſich um nach ihr. Sein bleiches Sorgen=
geſicht
hatte nicht einen weichen Zug.

Laß das Beiteln! Weun ſie und auch all Ehre ab=
ſtreiten
im Dorf das wollen wir uns doch nicht nach=
ſagen
laſſen, daß der Berghofer ſeinem Buben verboten
hat, mit dem Steinermädchen zu gehen! Wir ver=
langen
es, daß der Umgang aufhört!

Seine Hand lag ſchon an der Tür bei den letzten
Worten, und er trat hinaus, ohne ſich umzuſehen; ſonſt
möchte der Felici Geſicht ihn noch einmal gewarnt haben
vor dem, was er tun wollte.

Das Mädchen lehnte an der Kommode, auf welcher
der Heiland ſtand. Namenloſe Angſt war ihr in jede Linie
des Angeſichts geſchrieben. Sie hatte ihm noch nachrufen
wollen, aber die Stimme hatte ihr verſagt. Nun ſank ſie
ſtieder vor dem Kruzifix mit gerungenen Händen, als ob
eine ungeheure Laſt ſie zu Boden zwinge. Und über eine
Weile bog der blonde Kopf haltlos zurück, und das junge
Ding ſchlug beſinnungslos ſchwer auf die Planken.

Von der Nebenſtube rief das kranke Weib die Namen
ihrer Kinder. Von denen gab keines Antwort. Der
Burſche ſtreifte ruhelos durch den nächtlichen Wald, das
Mädchen lag, als wäre es geſtorben.

Der Docht der Lampe glimmte und rauchte und er=
loſch
. Das Elend der Steinerſtube verſank im Dunkel.

Andern Morgens, kaum daß der Tag auf war, ſtand
der Lori am Berghof. Er hatte ein paar Stunden der
Nacht in einem Heugaden verbracht und ſah halb ver=
wahrloſt
aus, als er zur Berghoftüre ſchritt. Ihn ver=
langte
, ſein ſchlimmes Geſchäft abzutun. Vom Brunnen
herüber, der unweit des Habseingangs lief, hörte er ein
höhniſches Kichern. Zwei Mägde ſtanden dort bei=
ſammen
.

Der Büßer, ſieß eine die andere an.

Da blieb er ſtehen und wandte ſein Geſicht hinüber.
Und als die zwei ihn näher anſahen, wurden ſie kleinlaut.
Mit roten Köpfen trugen ſie die gefüllten Waſſereimer
daher und boten dem todweißen Geſellen ein ſcheues Gut’
Tag!

Der Büßer hatte verſtanden. Ein Hohnlächeln zuckte
um ſeinen harten Mund, während er über die Treppe
zur Stube ſtieg.

Droben pochte er. Geſchirr wurde drinnen zuſam=
mengerückt
, und als er ſtärker klopfte, erſchallte des Hofers
lautes Ja!, das ihn eintreten hieß.

Er fand den Alten und die Tilde. Dem Mädchen
lohte eine Flamme übers Geſicht, als ſie ihn erkannte,
aber ſtill räumte ſie ihre Milchſchalen zuſammen, die beim
Morgeneſſen gedient hatten. Der dreie Gut’ Tag!
klang ineinander. Dann fragte der Bauer, welcher, noch
am Tiſche ſitzend, mit erſtannten Blicken den Frühen ge=
meſſen
hatte:

Biſt auch ſchon wieder da?

Das ſcholl unfreundlich.

Der Lori hatte des nicht acht.

Schon wieder, gab er kalt zur Antwort. Dann wen=
dete
er ſich nach der Tilde um.

Wenn Euer Mädchen hinausgehen wollte, ſo hätte ich
etwas zu klagen.

Sein froſtiges Reden tat der Tilde nicht wohl. Mit
zuſammengepreßten Lippen ging ſie.

(Fortſetzung folgt.)

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[ ][  ][ ]

Handel und Verkehr.

* Berlin, 1. März. ( Börſenſtimmungs=
bild
.) Unter dem Einfluß des Verbotes von Kursnotie=
rungen
konnte ſich auch heute im freien Börſenverkehr ein
Geſchäft von größerem Umfange nicht entwickeln. Die
Stimmung für Rentenwerte war recht feſt auf Meldungen,
nach denen die Zeichnungen auf die Kriegsanleihe auch in
der Provinz einen recht erfreulichen Umfang annehmen.
Deutſche Anleihen zogen im Kurſe etwas an. Von Indu=
ſtriewerten
wurden wegen der Preiserhöhungen der jüng=
ſten
Zeit hauptſächlich Eiſenaktien gehandelt, beſonders
Phönix und Gelſenkirchen. Ferner zeigte ſich Intereſſe
für Oberſchleſiſche Koksaktien. Von ausländiſchen Valnten
ſchwächten ſich ruſſiſche Noten ab.

Landwirtſchaftliches.

Schlachtviehmarkt Darmſtadt. Schweine=
markt
am 1. März. Auftrieb 200 Schweine. Preiſe pro
50 Kilogramm Schlachtgewicht 106,5107 Mark. Zutrieb
von Landſchweinen: Preiſe pro 50 Kilogramm Schlacht=
gewicht
105 Mark. Marktverlauf: rege, Ueberſtand.

Frankfurt a. M., 1. März. Schlachtvieh=
markt
. (Amtlicher Bericht.) Auftrieb: 1300 Rinder,
darunter 196 Ochſen, 55 Bullen, 1049 Färſen und Kühe,

305 Kälber, 128 Schafe, 2276 Schweine. Preiſe für
1 Zentner Lebendgewicht (Schlachtgewicht) in Mark.
I. Rinder: A. Ochſen: a) vollfleiſchige, ausgemäſtete
höchſten Schlachtwertes im Alter von 4 bis 7 Jahren
5458 (100105), b) junge, fleiſchige nicht ausgemäſtete
und ältere ausgemäſtete 5053 (9197), e) mäßig ge=
nährte
junge, gut genährte ältere 4750 (8793). B. Bul=
len
: a) vollfleiſchige, ausgewachſene, höchſten Schlachtwer=
tes
5053 (8588), b) vollfleiſchige, jüngere 4549 (80
bis 84). C. Färſen und Kühe: a) vollfleiſchige, ausge=
mäſtete
Färſen höchſten Schlachtwertes 4752 (9095)
b) vollfleiſchige, ausgemäſtete Kühe höchſten Schlachtwer=
tes
bis zu 7 Jahren 4449 (8288), e) 1. wenig gut ent=
wickelte
Färſen 4045 (7787), 2. ältere, ausgemäſtete
Kühe und wenig gut entwickelte jüngere Kühe 3743
(7080), d) mäßig genährte Kühe und Färſen 3036
(6072), e) gering genährte Kühe und Färſen 2329
(5266). II. Kälber: a) mittlere Maſt= und beſte Saug=
kälber
5660 (93100), b) geringere Maſt= und gute
Saugkälber 5256 (8895) e) geringe Saugkälber 4851
(8186). III. Schafe (Weidemaſtſchafe): a) Maſtläm=
mer
und Maſthammel 48 (105), b) geringere Maſthammel
und Schafe 38 (90). IV. Schweine: a) vollfleiſchige
Schweine von 80 bis 100 Kg. Lebendgewicht 8586 (103
bis 105), b) vollfleiſchige Schweine unter 80 Kg. Lebend=
gewicht
8085 (100102), e) vollfleiſchige von 100 bis
120 Kg. Lebendgewicht 8586 (103105), d) vollfleiſchige

von 120 bis 120 Kg. Lebendgewicht 8.-83 (340).
Marktverlauf: Am Rinder=, Kälber= und Schafmarkt
wird flott ausverkauft. Der Schweinemarkt verlief mäßig
rege und hinterläßt etwas Ueberſtand.

Literariſches.

Zum 100. Geburtstage Bismarcks (1. April 1915)
erſcheint als würdige Ehrengabe Das Bismarck=
Buch des deutſchen Volkes von Dr. Alfred
Funke. Das Weſentliche und Bleibende im Leben und
Schaffen Bismarcks ſchildert der Verfaſſer, aber nicht im
trockenen Tone des Geſchichtsforſchers, der die Herzen kalt
läßt, ſondern mit einer Wärme und Begeiſterung, die das
Buch nach Form und Inhalt weit über ähnlche Werke hin=
aushebt
. Die ſoeben erſchienene erſte reichhaltige Liefe
rung enthält als Beilagen einen wohlgelungenen Kupfer=
druck
Lenbachs Bismarck und das farbenprächtige Bild
Schloß Schönhauſen‟ Das Geſamtwerk wird etwa 1000
Textſeiten umfaſſen mit über 800 Abbildungen und etwa 40
Kunſtbeilagen. Das Werk erſcheint in 32 vierzehntägigen
Lieferungen zu je 50 Pfg., und dieſer Preis iſt bei der
Reichhaltigkeit und vornehmen Ausſtattung als außeror=
dentlich
billig anzuſprechen. Beſtellungen auf das Buch
nehmen alle Buchhandlungen entgegen, wo eine ſolche nicht
bekannt iſt, beſtelle man beim Verlage W. Vobach u. Co.,
Leipzig.

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Waldſtraße 19/21
Fernſprecher 371.
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verbunden mit Lehrſtellenvermittlung und Berufsberatung
unter ſtädtiſcher Führung.

Hauptausgleichſtelle in der Provinz Starkenburg.

A. Männliche (gewerbl. und landwirtſchaftl.) Abteilung.

I. Hauptſtelle: Waldſtraße 19/21, parterre, Fernſprecher 371, Ge=
ſchäftszeit
im allgemeinen von 8—½1 und von ½37 Uhr (für
das Transportgewerbe von 910 Uhr vormittags).

Unentgeltlicher Nachweis offener Stellen und gelernter,
ſowie ungelernter Kräfte für Landwirtſchaft, Handel und
Gewerbe, mit Ausnahme der folgenden Berufszweige, für die Jung. Kaufmann
die betreffenden Nebenſtellen unter a bis k und die Fachabtei=
lungen
zuſtändig ſind. Im Holzgewerbe findet auch Vermitt=bewandert, Sprachkennrniſſe, in
lung im Hauſe Bismarckſtraße 19 ſtatt.

a) Nebenſtelle für das Bäckergewerbe (Abteilung der Bäcker=
innung
): Landgraf Georgſtraße 36, Fernſprecher 2510, Ge=für die Dauer des Krieges. Ang. u.
ſchäftszeit von ½1112 Uhr vormittags.

b) Nebenſtelle für das Metzgergewerbe (Abteilung der
Metzgerinnung): Frankfurterſtraße 69 (Schlachthof), Fern=
ſprecher
542, Geſchäftszeit von 8½ Uhr vorm. bis 6 Uhr
nachmittags.

e) Nebenſtelle für das Wirtsgewerbe (Abteilung des deut=
ſchen
Kellnerbundes, Zweigverein Darmſtadt): Pankratius=an die Geſchäftsſtelle. (B3477
ſtraße 5, Fernſprecher 1745, Geſchäftszeit von 8 Uhr vorm.
bis 12 Uhr mittags und von 27 Uhr nachmittags, auch
Sonntags von 812 Uhr. Ungelerntes männliches Perſonal
wird in der Hauptſache von der Hauptſtelle vermittelt (ſ. oben
unter I), weibliches Perſonal von der Dienſtbotenabteilung
(ſ. B II).

d) Nebenſtelle für das Friſeurgewerbe: Große Ochſengaſſe 28,
(Einsfeld), Geſchäftszeit von 8 Uhr vorm. bis 9 Uhr abends.

e) Wanderernachweis: in der Hauptſtelle Waldſtr aße 19, Fern=
ſprecher
371, von 57 Uhr nachmittags und in der Neben=
ſtelle
: Herberge zur Heimat, Große Ochſengaſſe 8, Fern=
ſprecher
2583, von 8 Uhr vorm. bis 9 Uhr abends.

f) Lehrſtellenvermittlung, verbunden mit Berufsberatung
(auch für kaufmänniſche Berufe) in der Hauptſtelle: Wald=
ſtraße
19, Fernſprecher 371, von 8 Uhr vorm. bis ½1 und
von ½36 Uhr nachmittags.

II. Fachabteilung für das Weißbinder=, Maler= und Lackierer=
gewerbe
: Waldſtraße 19, parterre, Fernſprecher 371, Geſchäfts=
zeit
von 1011 Uhr vormittags.

III. Fachabteilung für das Gewerbe der Polſterer, Tapezierer
und Dekorateure: Waldſtraße 19, parterre, Fernſprecher 371,
Geſchäftszeit von 89 Uhr vormittags.

B. Weibliche Abteilung.

I. Nachweis für gewerbliche und landwirtſchaftliche Berufe
für gelernte und ungelernte Kräfte: Waldſtraße 19, 1. Stock,
Fernſprecher 371, Geſchäftszeit von 9 Uhr vorm. bis 12 und
von 36 Uhr nachmittags.

II. Dienſtboten=Nachweis. a) Hauptſtelle: Waldſtraße 19, 1. Stock,
Fernſprecher 371, Geſchäftszeit von 9 Uhr vorm. bis 12 und
von 36 Uhr nachmittags. b) Stellenvermittlung mit billiger
Herbergsgelegenheit für ſtellenloſe Mädchen: 1. im evang.
Marthahaus (Eliſabethenſtift), Stiftſtr. 14, Geſchäftszeit von
8 Uhr vorm. bis 8 Uhr abends; 2. Karlſtraße 73, II., Abt.
des kathol. Mädchenſchutzvereins Geſchäftszeit von 35 Uhr
nachmittags.

III. Hausbeamtinnen=Nachweis auch Auslandsvermittlung —ordtl., jg. Mädch. geſ. bei ſehr gut.
(Abteilung des Internationalen Vereins der Freundinnen
junger Mädchen, Gruppe Darmſtadt): Waldſtraße 19, 1. Stock,
Fernſprecher 371, Geſchäftszeit: Montags von 1011 Uhr,
Mittwochs und Freitags von 1112 Uhr.

IV. Nachweis und Sprechſtunde für kaufmänniſche weibliche
Berufe und weibl. Büroperſonal (Abteilung der Ortsgruppe
Darmſtadt des Allgemeinen Deutſchen Frauenvereins): Wald= Papierhaudlung Künzel
ſtraße 19, 1. Stock, Fernſprecher 371, Geſchäftszeit: Montags,
Donnerstags und Samstags von 11—½1 Uhr und Dienstags,
Mittwochs und Freitags von 4—½6 Uhr.

V. Frauenberufsberatung (für alle Stände) und Lehrſtellen=
vermittlung
(Abteilung der Ortsgruppe Darmſtadt des All=
gemeinen
Deutſchen Frauenvereins): Waldſtraße 19, 1. Stock,
Fernſprecher 371, Geſchäftszeit: wie bei IV. Sprechſtunden für! Lippmann May
muſikſtudierende Frauen mit Stundenvermittlung für Geſang,
Klavier und Violine: Mittwochs von 34 Uhr nachm.
Die Dienſtſtellen des Arbeitsamts können von jedermann,
ohne Rückſicht auf religiöſe, politiſche oder organiſatoriſche Zu=Laufmädchen Mathildenstr. 29, I.
gehörigkeit, in Anſpruch genommen werden. Die Inanſprnch=
nahme
iſt grundſätzlich koſtenlos.

Nur in der weiblichen Abteilung (Dienſtboten= und Haus=
beamtinnenabteilung
) müſſen zur teilweiſen Deckung der mit der
Vermittlungstätigkeit verbundenen beſonderen Koſten, aber nur von Suche Stützen, Herrſchaftsköch.,
den Dienſtherrſchaften, geringe Gebühren erhoben werden (für das
Einſchreiben 20 Pfg., für die Vermittlung 1 Mk.) Dienſtnehmer
zahlen auch bei der weiblichen Abteilung nichts.

Die Friſeurabteilung hebt von Arbeitgebern, die nicht Mit=
glieder
der Friſeurinnung ſind, für die Vermittlung eine Gebühr von
2 Mk. Innungsmitglieder und Arbeitnehmer haben die Benutzung frei

Für junges Mädchen
mit ſchöner Handſchrift, das die
kaufmänniſche Schule beſucht hat,
wird Stellung geſucht. Angebote
u. P 56 an die Geſchäftsſt. (*4007
ſucht Stelle als Stütze,
Fräulein geht auch zu ein. Kinde,
ſieht mehr auf gute Beh. als Lohn.
Ang. u. 8 a. d. Geſchäftsſt. (*4000

Weiblich

Erſte Arbeiterin
Putz! ſucht ſof. Stellung.
Angebote unter F 72 an die
(*409
Geſchäftsſtelle.

Ein im Bankfach erfahrenes
Fräulein geſetzten Aiters, auch im
lusland tätig geweſen, ſ. Stelle.
Angebote unter F 49 an die
(*3990
beſchäftsſtelle.

Stenographie
Anfängerin und Maſchinen=
ſchr
mit ſehr gut. Zeugn., ſ. Stelle.
Gefl. Ang. u. F55 Geſchäftsſt. (*4008

Kindergärtnerin
ſucht Stellung
hier oder auswärts. Angebote u.
57 an die Geſchäftsſtelle. (*4006
Mädchen ſucht Stellung zu
inzelner Perſon od. in kl. Hauhalt
Angeb. u. F 59 Geſchäftsſt. (*4025

Perfekte, ältere Köchin ſucht
Stelle in feinem Reſtaurant oder
Hotel bei guter Behandlung. An=
geb
. unt. F 66 Geſchäftsſt (*4081

Entempf. Haushälterin ſowie
Köchin und andere brave Mädchen
ſuchen Stellen. Frau Bickel, ge=
werbsmäßige
Stellenvermittlerin,
(*4031
Stiftſtraße 56.

Stütze, Köchin., Allein=, Haus=,
Dienſt= u. Küchenm. ſ. ſof. u. 1. April
Stellung. Karolina Beck, gewerbs-
mäßige
Stellenvermittlerin, Karl=
(*4077
ſtraße 25, I.

Mädchen ſucht Laufſtelle ſofort
Hochſtraße 20. Stb., part. (*4083

Träulein, 28 Jahre, i. einf. ſparſ.
Kochen ſelbſtg., z. Hausarb. will.,
ſ. Stelle a. Stütze; geht auch i. kl.
gut. Haush. a. Alleinmädchen bei
Familienanſchl. Angebote unter invaliden verdienen ſehr viel Geld
F 75 an die Geſchäftsſt. (*4087 durch Verkauf patriotiſcher Wand= Irdentliche gut empfohlene Frau
ſucht Beſchäft. i. Waſchen, nach=
mittags
, Erbacherſtr. 13, I. (*4049 Jg. Frau, deren Mann im Felde.
ſucht mittags 12 Std. Beſchäft.
Näh. Kiesſtraße 2, 1. Stock. (*4086 Fran ſucht waſchen und putzen.
*4003) Schießhausſtr. 60, Manſ. Frau ſucht Beſchäftg. (Waſchen
u. Putzen) Sandbergſtr. 34. (B3466 Männlich militärfrei, in allen Kontorarbeit.
erſten Handelshäuſern tätig ge=
weſen
, ſucht Aushilfe=Stellung
E 82 an die Geſchäftsſt. (*3751fgi (Nationalökonom)
Studenl ſucht während ſeiner
Oſterferien (8 Wochen)entſprechende
Beſchäftigung. Angebote u. F 62 Ofene Stelle Weiblich f.leichte Arbeit
Näherinnen geſucht (keine
Heimarb.). Karlſtr. 58, III., r. (*4005 Einige Mädchen für ſaubere Näh=
arbeiten
, wenn auch keine
Schneiderinnen geſucht. (*4001
A. Lagrange, Ludwigſtraße 16. für Maſchinen=
Mädchen arbeit geſucht
Karl Traiser
Reißzeuglabrik, Gartenstr. 23. (3440im Gute Näherinnen auf Militär=
mäntel
ſofort geſucht
(*4080
11
Till Nachfolger
Wilhelminenſtraße 31, I. J. Mädchen f. leichte Näharbeit
geſucht Ruthsſtr. 6, part., I. (*4066 Suche für 1. April jüng., ſelbſt.


Kochit
4
die auch etwas Hausarbeit über=
nimmt
. Vorſtellen: Mittwoch
zwiſchen 47 Uhr. Wo? ſagt die
Geſchäftsſtelle ds. Bl.
(*4082 Für den Haushalt einer Dame
zum sofortigen Eintritt brav.,
Behandlg. Orangerie=Allee 17, I.,
an Hermannſtraße.
(*4011 1 ſauberes Mädchen
für morgens und mittags geſucht.
Beſſungerſtraße 59. (*4018
e Frauen u. Mädchen
finden dauernde und lohnende
Beſchäftigung.
Sortieranſtalt
Weiterſtädterſtraße 70. (2889a geſucht. (*3999 Tücht. ält. Mädchen
geſucht. Kaſinoſtr. 12, I. (3475 S Hausmädch., Haushälterin
für zwei Herren. Alleinmädchen,
(218a welche koch. können, f. ſof. u. 1. Apr.,
beſſ. Hausmädchen und Köchin
nach Wiesbaden für feines Herr=haldigſt geſucht. Angebote mit
ſchaftshaus für ſofort.
(*4074
Frau Minna Dingeldein,
gewerbsmäß. Stellenvermittlerin,
Eliſabethenſtr. 5, Tel. 531. Jüngeres, finkes Mädchen
für Lederarbeiten geſucht. (*4050
Gebr. Fischer, Alexanderſtr. 10. (3 Mädchen tagsüber ſof. geſucht
*4058)
Mathildenſtr. 17 Jung. Mädchen von 1617 J.
für leichte Hausarbeit geſucht von
morgens 7 bis nachmittags 3 Uhr.
Näh. Wagner, Grafenſtr. 8. (*4026 Reinliches Laufmädchen geſucht
Karlſtraße 11, 3. Stock. (*4036 Ein Dienſtmädchen
mit guten Zeugn. für 1. April geſ.
Zu erfr. i. d. Geſchäftsſt. (*4035if Tofort ein ordentliches Mädchen
aus guter Familie tagsüber
geſucht Gervinusſtr. 39. (*4089im Hausmädchen geſucht
per 1. April. Nähen. und Bügeln
verlangt. Zu erfragen in der
(3497idso
Geſchäftsſtelle.

Redegewandte
Damen, auch Herren, ſowie Kriegs=
ſprüche
. Ein Teil des Reinertrages
iſt für unſere Kriegsveteranen be=
beſtimmt
Kunst-Atelier Hassia‟
Berlin 42, Brandenburgstr. 72. (III,3490
Geſucht per 1. April zu kinderloſ.
Ehepaar einf. Mädchen, ſelbſt. im
Waſchen, Bügeln u. Haushalt. Gute
Empfehl. über Aufführung u. Tüch=
tigkeit
unbed. vorzuw. Ruh. Dienſt
beig. Behandl Hügelſtr. 30, I. (*4023

Für tl. Hauspalt f. 68 Wochen
jüng. unabhäng. Frau geſucht,
welche alle Hausarbeit übernimmt.
Angebote unter F 77 an die Ge=
ſchäftsſtelle
d. Bl. erb. (*4096

Saubere Lauffrau p. 15. März,
morgens u. mittags je 1 St., geſ.
Mollerſtr. 34, III.
*4100

Eine ſaubere, tüchtige
Putzfrau geſucht.
Näheres Rheinſtr. 6, I. (*3991

3 mal in
Saubere Putzfrau der Woche
(*4062
3 Stunden geſucht.
Gartenſtraße 21, 2. Stock.

tagsüber
Junges Mädchen
geſucht.

Hügelſtr. 2, im Laden.

(*3998

Sauberes junges
Laufmädchen
tagsüber geſucht.
(3459
Blusen-Spezialist Alfred Wagner
29 Wilhelminenſtraße 29
Junges, ſauberes
Laamädchen
für Geſchäft (ganzen Tag) geſucht
Schuſtergaſſe 16. (3469a

Saub., ordentl. Mädchen, welch.
kochen kann, geſ. Dienſtbuch mithr.
Ernſt=Ludwigſtr. 18 II.
(*4947

Männlich

Für den Vertrieb eines erſtl
Waſchmittels an Private u. An=
ſtalten
uſw. (teils auf eigene Rechn.,
teils gegen Prov.) werden f. Darm=
ſtadt
und auch andere Plätze ge=
eignete
Perſonen geſucht. Dauernd
guter Verdienſt. Näheres unter
P 74 an die Geſchäftsſtelle. (*4065

geſ. ſ. täglich
Generalvertreter gebrauchten
Haushaltungsartikel. Angeb. u.
F 64 an die Geſchäftsſt. (*4033

Photograph
jüngerer, welcher ſicher im Ver=
arbeiten
von Gaslichtpapier ſowie
Entwickeln iſt, per ſofort geſucht.
Angebote mit Gehaltsanſpr. unter
F 47 an d. Geſchäftsſtelle. (*3994

Buchdruckmaſchinenmeiſter
ſowie Schriftſetzer ſofort in
dauernde Stellung geſucht.
Angebote unt. P 69 an die
Geſchäftsſtelle. (*4042imd

Alleinſtehender, gut beleumun=
deter
, noch rüſtiger Halbinvalide
(event. jetziger Kriegsinvalide) als
Torschließer
und Wächter
Lebenslauf und Lohnanſprüchen

ds. Blattes erbeten.=

(3436

Kräftige
Magazinarbeiter
geſucht. (3506im

Schneider-Gehilfe geſucht
Karlſtraße 58, 3. Stock. (*4904

Jüngerer ordentlicher Ofenſetzer
Ifenputzer) geſ. Ch. Ploch Ofen=
ſchäft
, Karlſtraße 23. (*4021ids

Metallſchmelzer
geſucht.
56gol
Aliceſtraße 5.

Kräftige Arbeiter
werden eingeſtellt
Lippmann May
Weiterſtädterſtraße 70. (2890a

Mie, Ainte Seie
geſucht
Gebr. Fischer,
*4051)
Alexanderſtr. 10. Kratt. Arbeiter
16 Jahre alt, ſofort geſucht
L. C. Wittichsche Hefbuchdruckeref
Rheinſtr. 23. (344f fräftiger Arbeiter dauernd ge=
R. ſucht. Wilhelminenſtr. 9. (*3993 Jüngerer, kräftiger Arbeiter
ſofort geſucht
(VIII,3478
J. Müller, Kiesſtraße 20. Suche ſol. Fuhrmann
W. Köhler, Kohlenhandlung,
Karlſtraße 7.
(*4063 rehre ut gher
ſofort geſucht Karlſtr. 54. (*4038imd Fuhrknecht!
Geſucht ein tüchtiger, nüchterner,
ehrlicher Fahrknecht zu ſof. Eintritt
von hieſigem ausgedehnten Platz
geſchäfte. Gute Bezahlung bei
dauernder Stellung. Wo? Zu
erfragen in der Geſchäftsſt. (3479id Zusdiener
im Packen von Paketen bewandert,
mit nur guter Empfehlung ſuchen
Emil Grünbaum & Co.f
Rheinſtraße 47. (*4917 Tücht. Hausburſche geſucht.
Crößmann, Grafenſtr. 16. (*4009 Junger Hausburſche
ſof. geſ. Kranichſteinerſtr. 35. (3449 Ordentlicher
Hausbursche
(Radfahrer) geſ. Koſt u. Wohnung
im Hauſe. Melden Steinſtraße 2,
Konditorei.
(3437 Hausburſche
ſofort geſucht
(*4029
Hoffärberei Reich
Pallaswieſenſtraße 146. Jüngerer Hausburſche,
Radfahrer, geſucht. Leon Beuer,
Wendelſtadtſtr. 9, Hinterhs. (*4044 Jüngerer Hausburſche
per ſofort geſucht
(3435
Georg Ludwig Kriegk,
Rheinſtraße 17. Jüngerer, gewiſſenhaft. u. ſauberer
Bausburſche
(Radfahrer) ſofort geſucht. Näheres
Roßdörferſtr. 35, Laden. (3472a Kraſt. Hausburſche
geſucht Eliſabethenſtraße 55. (3507 1 Behrig
mit guter Schulbildung ſuchen
Emil Grünbaum & Co.
Mützenfabrik
Rheinſtraße 47.
(*4016 Kaufmänniſche
Lehrſtelle offen.
Ang. u. F 51 Geſchäftsſt. (*4015id Schneiderlehrling kann Oſtern
eintreten, ſofortige Vergüt. (*4093
Schmeck, Eliſabethenſtr. 14, II. Fleißiger Junge mit guten Schul=
zeugniſſen
gegen Vergütung für
ſofort oder ſpäter als
(*4098im
Lehrling geſucht.
A. Braunwarth Nachfolger,
Tannenſtr. 23. Ecke Moosbergſtr.

Lehrling ſucht
Jak. Heymann, Tapeziermeiſter,
B3334) Beſſungerſtr. 55.

Zigaretten-Vertreter
von einer größeren, ſehr leiſtungsfähigen, truſtfreien Fabrik
für Darmſtadt, der bei einſchlägigen Geſchäften langjährig und
gut eingeführt iſt, ſofort gegen Proviſion geſucht. Gefl. Ange=
hote
mit Angabe ſeitheriger Tätigkeit und Aufg. von Referenzen

erbeten unter D. 0.53 an Rudolf Moſſe, Dresden. (I,3370

[ ][  ]

Verein fürVerbreitung von Volksbildung

Montag, den 8. März 1915, abends 8¼ Uhr,
im Kaiſerſaal
Oeffentlicher Lichtbildervortrag
von Herrn Dozent Fürſtenberg, Charlottenburg:

Die Entwicklung der Luftſchiffahrt
und ihre Bedeutung für den Krieg‟

Eintrittskarten für num. Sperrſitz zu 60 Pfg., für Mitglieder
zu 50 Pfg., für Saal und Galerie zu 40 Pfg., für Mitglieder zu
(3439ido
25 Pfg. am Verkehrsbüro und an der Abendkaſſe.

Beutſcher Flottenverein
Kreisgruppe Darmſtadt.

Freitag, den 5. März 1915, abends 8¼ Uhr,
im großen Saal des Kaiſerſaals
Vortrag mit Lichtbildern
des Direktors der Navigationsſchule zu Lübeck, Herrn Prof. Dr. Schulze
über:

(3284si
Unterſeebsote‟
Mitglieder haben mit ihren Angehörigen bei Vorzeigung ihrer
Jahreskarte freien Eintritt. Nichtmitglieder zahlen 20 Pfg., Schüler
Sben freien Zutritt zur Galerie. Reſervierte Plätze zu 50 Pfg. ſint
nur im Vorverkauf im Verkehrsbüro bis zum 5. März, 6 Uhr abends,
zu haben.
Der Vorſtand.

Samstag, den 13. März 1915, abends 8 Uhr,
im Kaisersaal (Grafenstrasse):
Kole
Verbündeter Darmstädter Gesangvereine
zum Besten des
Deutschen Vereins für Sanitätshunde
mit Vorführung von Lichtbildern.
Unter Leitung des Herrn Kammermusiker A. Kugler und gütiger
Mitwirkung unter Anderem der Konzertsängerin Frau
Lilli Borntraeger-Ludwig aus Mainz (Sopran).
Mitwirkende Vereine: Concordia, Darmstädter Männer-
gesang
-Verein, Singmannschaften der Turngemeinden
von Darmstadt u Bessungen, Chor des Militäranwärter-Vereins.
Eintrittskarten zu 1. Mk. (Sperrsitz) und 50 Pfg. (Saal und
Galerien) sind in der Hofmusikalienhandlung von
H. Arnold (Wilhelminenstrasse) und im Verkehrsbüro (Ernst-
(3443
Ludwigsplatz) zu haben.

M SIIMME SEINES HEARN
Darmstadts orstes und grösstes
Spezialgeschäft
in echten Grammophon- Gramola-
Apparaten und-Platten
K. Jäger, Hofl.
Georgenstr. 11 Tel. 2579.

Wer ſtiftet eine
Konzert=Zither
für die Baracke 5 im Reſerve=
lazarett
III gegen Rückgabe binnen
(3445
kurzem
Wehrmann Krupp.

Telephon 173

Rheinstraße

Im heutigen Programm-Wechsel ist
ganz besonders hervorzuheben:
Das goldene Bett
Drama in 5 Akten
nach dem Roman von Olga Wohlbrück.
In der Hauptrolle:
(*4101
Hanny Weise.
Die neuesten Bilder vom
Kriegsschauplatz.

Weitere Dramen, Humoresken, Natur-
und wissenschaftliche Aufnahmen
vervollständigen das interessante Programm.

Inhaber:
Georg Brand.

Mheatet

Darmſtadt,
Rheinſtraße 2.

Ab heute Dienstag bis Freitag!
Nur 4 Tage
Nur 4 Tage! Noch nie dageweſen!

2 Akte

Die Herbſtroſe

2 Akt=

Ein wunderbares Drama, iſt ſpannend von Anfang
zum Ende.
Ferner kommen Alt Heidelberg Du feine (in 3 Akten
2 andere Dramen, 1 Luſtſpiel in 2 Akten,
ſowie 3 Humoresken und die neneſten Kriegsbilder zur
Vorführung.
*4041

Derrenanzüge, Ueberzieher, Geh=
röcke
, Frack, Smokinganzüge,
f. neu, Konfirmandenkleid, Kinder=
kleider
für Mädch., Herrenſtiefel,
Waſſerſtiefel, Wäſche uſw. bill. zu
verk. Ballonplatz 10, part. (2035a

bill. zu ver=
Klappſportwagen raufen
Taunusſtraße 44. part.
020

Gegen die Ruſſen
mit der Armee Hindenburgs

von Paul Lindenberg

Kriegsberichterſtatter beim Armee=Oberkommando des Oſtheeres.
Preis geheftet Mark 2., gebunden Mark 3.

Unter dieſem Titel iſt der Vortrag vom 26. Febr. von Paul Lindenberg
Unter Hindenburgs Fahnen bereits in 12. Auflage erſchienen. Paul
Lindenberg, der echte und rechte Kriegsberichterſtatter ſcharfäugig,
hellhörig, ungemein gewandt, erſtaunlich fir, jeder Lage gewachſen,
verblüffend ſchreibfleißig, voll friſcher Liebenswürdigkeit und bei allem
beruflichen Ernſt nicht ohne den bei den gewaltigen Spannungen
erſchütternder Erlebniſſe unentbehrlichen Humor gibt in dieſem
Buche eine Kriegsberichterſtattung, wie wir ſie von militäriſcher Seite
zu erwarten haben. In ſicheren Strichen zeichnet er uns das Bild
der verehrungswürdigen Perſönlichkeit Hindenburgs, ſchildert die
Tapferkeit, Hingebung und Aufopferung der wehrhaften Söhne unſeres
Vaterlandes und von unheimlicher Anſchaulichkeit iſt ſeine Darſtel=
lung
des Schlachtfeldes und des Elendes der oſtpreußiſchen Flüchtlinge.

Das Buch, ein Kabinettſtück der Landſchaftskunſt zugleich, wird
weit über den Krieg hinaus ſeine ganz beſondere Bedeutung behalten
es iſt ein Kriegsbuch, wie es ſein ſoll und in keiner Familie feh=
(3219fgi
len darf!

Erhältlich bei
Georg Thies Nachf. (Leopold Schutter)
Darmstadt, Elisabethenstrasse 12. (Freie Zuſendung.

Direktion: (3496
Anna Dengg Wwe
Tegernsee-Egern.

Nur kurze Zeit! 5
Samstag, G. März
bis auf Weiteres
täglich abds. 8 ¼ Uhr.

Großh. Hoftheater.

Dienstag, 2. März:
108. Abonnements=Vorſtellung. A 27
Minna von Barnhelm.
Ein Luſtſpiel in 5 Aufzügen
von Leſſing.
Spielleiter: Heinrich Hacker.
Perſonen:
Major von Tell=
heim

. Hs. Baumeiſter
Minna von Barn=
helm
.
. Charlotte Pils
Franziska, ihr
Mädchen
. Käthe Gothe
Paul Werner . . Johannes Heinz
Juſt, Bedienter d.
Majors.
. K. Weſtermann
Der Wirt
. Adolf Jordan
Eine Dame in
Trauer
. Fritzi Niedt
Riccaut de la Mar=
liniére

. Herm. Knispel
Ein Feldjäger. . Frz. Herrmann
Erſter Diener d. Emil Kroczak
Zweiter Fräuleins Hans Debus
Nach dem 3. Aufz. längere Pauſe.

Preiſe der Plätze (Kleine
Preiſe): Sperrſitz: 1.12. Reihe
3.70 , 13.19. Reihe 3.20 , Par=
terre
: 1.5. Reihe 2.35 , 6.8
Reihe 1.95 , Proſzeniumsloge
5.20 , Mittelloge 5.20 , Bal=
onloge
4.70 , I. Rang 4.20 ,
II. Rang: 1.6. Reihe 2.15 ,
7. u. 8. Reihe 1.75 , I. Galerie
1.15 , II. Galerie 0.65 .

Kartenverkauf: an der Tages=
kaſſe
im Hoftheater von 9½ 11
Uhr und eine Stunde vor Beginn
der Vorſtellung.
Anf. 7½ Uhr. Ende geg. 10 Uhr.

Vorverkauf für die Vorſtellungen
Mittwoch, 3. März: 109. Ab.=Vſt
B 29. Königskinder. Kleine
Preiſe. Anfang 7 Uhr.

Donnerstag, 4. März: 110. Ab
Vſt. C27. Wilhelm Tell.=
Kleine Preiſe. Anfang 7 Uhr.

Freitag, 5. März: 111. Abon.
Vorſt. D28. Cavalleria rusticana
Hierauf: Tiefland. Klein
Preiſe. Anfang 7 Uhr.

Strassburger Geldlotterie
Ziehung am 6. März 1915, das Los 50 Pfg.
Eisenacher Geldlotterie
Ziehung am 13. und 1s. März 1915, das Los Mk. 1., noch zu haben bei
Philipp J. Schmidt, Königl. Lotterie-Einnahme
Rheinstrasse 33.
3232a

Nähmaschinen
Heimarbeit
für ? Militärzwecke
Haushalt
nur erstklassige, deutsche Fabrikate.
Haas & Bernhard, Rheinstr. 19.

Reparaturen prompt.

(1945a

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Prima Salaml, unterſ. Roß=, Rind= u. Schweinefleiſch,
Pfd. 1.35 Pf., desgl. ſchnittfeſte Knackwurſt u. geräuch. Zungenwurſt
in Schweinsblaſen à Pfd. nur 85 Pf. Verſand Nachnahme. Nur Aner=
ennung
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Bückeren Roßdörferſtraße 59.

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Felde, doch wird das Geſchäft mit tüchtigen Kräften
weitergeführt und bittet um geneigten Zuſpruch.

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In hartnäckigen und veralteten Fällen
außerdem täglich Altbuohhorster
Marksprudel Starkquolle (Fl. 65u.
95 Pf.), mit heißer Milch gemiſcht, trinken.
Dieſe rein natürliche Kur wirkt außer=
ordentlich
wohltuend, ſchleimlöſend, beruhi=
gend
und gleichzeitig kräftigend. Echt
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Friedrich Schäfer, ſowie in der
Hofdrogerie Schwinn, Rhein=
ſtraße
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Rheinſtraße 5, 2.

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