Der Krieg.
Von den Kriegsſchauplätzen. — Kaltes Blut! — Die Kämpfe im Oberelſaß Mitte und Ende Januar. — Der Seekrieg
gegen England und die falſche Flagge. — Der Krieg im Orient. — Die engliſche Hungertheorie. — Die Kriegskoſten des
Dreiverbandes. — Ruſſiſche Finanzmaßnahmen. — Kriegstagung des preußiſchen Abgeordnetenhauſes.
Von den Kriegsſchauplätzen.
* Großes Hauptquartier, 9. Febr. (W. T. B.
Amtlich.)
Weſtlicher Kriegsſchauplatz.
Es iſt nichts Weſentliches zu berichten.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz.
An der vſtpreußiſchen Grenze wurden
wie=
derum einige kleinere Erfolge errungen. Sonſt iſt die
Lage unverändert.
Oberſte Heeresleitung.
Die Kämpfe im Oſten.
** Budapeſt, 8. Febr. Der Kriegsberichterſtatter
des Blattes Az Eſt meldet aus Bartfa, daß die bei
Dukla mit gewaltiger Kraft angeſetzten ruſſiſchen
An=
griffe verfloſſene Nacht mit großartigem Erfolg
zurück=
geſchlagen wurden. Die Ruſſen ſetzten den erſten
Sturm mit ſechs nacheinander folgenden Schwarmlinien
an. Drei Linien wurden von unſeren
Maſchinengeweh=
ren niedergemäht. Der zweite erbitterte ruſſiſche Angriff
erfolgte, nachdem unſere Truppen die Ruſſen in einem
fürchterlichen Schneeſturm während 24 Stunden nicht zur
Ruhe hatten kommen laſſen. Dann wurden die halb
er=
frorenen Ruſſen über den Haufen geſchoſſen. Die Zeit
verbrachten unſere Soldaten in geheizten Deckungen.
Während der Kämpfe ergaben ſich die von Kälte
gequäl=
ten Ruſſen in großer Zahl. In Bartfeld und Umgebung
herrſchte vollſtändige Ruhe. Der Duklaer ruſſiſche Angriff
iſt daher geſcheitert. Einer Biſtritzer Meldung zufolge
ſetzen unſere Truppen die Verfolgung des Feindes fort.
Die Ruſſen fliehen öſtlich von Seletin gegen Radautz, von
Vama gegen Suzeſava, mit der Abſicht, ſich bei Radautz
zu vereinigen. Beide Kolonnen marſchieren parallel.
Sollte die ſüdliche Gruppe das Zuſammentreffen bei
Ra=
dautz verſäumen, ſo kann ſie in eine ſchwierige Lage
ge=
raten.
* Die ruſſiſchen Kriegsberichte behandeln mit
beſon=
derer Ausführlichkeit die Lage in Galizien und
der Bukowina und gelangen zum Schluſſe, daß das
Vorrücken der Ruſſen in der Bukowina durch ſchlechtes
Wetter und die plötzlich aufgetauchte feindliche Uebermacht
aufgehalten worden ſei, worüber man ſich aber nicht
grä=
men ſolle, da man es eben mit einer „höheren Gewalt”
zu tun habe. Nowoje Wremja ſchreibt, daß zwiſchen den
Päſſen von Dukla und Wyſkow große Kämpfe
ſtattfinden, in denen die Ruſſen die Aufgabe hätten, den
Durchbruch öſterreichiſch=ungariſcher Truppen gegen
Sam=
bor und Stryj zu vereiteln, was angeſichts der Stärke des
Gegners ſehr ſchwierig ſei. (!) Auch der
Armee=
botg hebt die Ueberlegenheit der
öſter=
reichiſch=ungariſchen Kräfte in Galizien
hervor und fügt hinzu, dieſe Ueberlegenheit beziehe ſich
auch auf die Qualität der Mannſchaften. Die ruſſiſchen
Blätter ſtellen ferner feſt, daß Krakau „vorläufig frei” ſei.
Die Verbündeten, die unvermutet das Schwergewicht
ihrer Tätigkeit in die Karpathen verlegten, hätten die
ruſſiſche Armee dort zu einem Frontwechſel gezwungen.
Statt ſich, wie anfangs, vornehmlich gegen Weſten zu
wenden, mußten die Ruſſen nun ihre Hauptkräfte gegen
Süden richten. Rußkija Wjedemoſti verweiſt darauf, daß
in den amtlichen Bulletins Krakau überhaupt nicht mehr
gengnnt werde; es ſei nur noch ganz allgemein von
Weſt=
galizien die Rede, was von der früheren Faſſung der
Communigués weſentlich abſteche. Die ruſſiſchen Blätter
ſprechen ſchließlich von vier neuen Armeen, die in
Gali=
zien und der Bukowina operieren und für die Ruſſen um
ſo unangenehmer ſeien, als ſie von Heerführern befehligt
würden, denen ein auch praktiſch erprobter trefflicher Ruf
vorangehe.
Wien, 8. Febr. Die Korreſpondenz Rundſchau
meldet aus Stockholm: In Rußlija Wjedomoſti berichtet
Prokowitſch, daß’die Lage in Warſchau ſich ver=
zweifelt geſtalte. Die Arbeitsloſigkeit treibe einer
Kataſtrophe zu. Der Ausbruch verheerender Epidemien
ſei nicht mehr zu verhindern, der Hungertyphus heiſche
ſchon jetzt viele Opfer. Es herrſche bitterſte Not an
Lebensmitteln, auch die Wohnungskriſe wirke
deprimie=
rend. Die Hausherren jagen die Mieter, die keinen Zins
bezahlen können, auf die Straße. Die Behörden ſeien
machtlos, zumal es an Geld fehle. Die Wirte müßten ſich
ſchriftlich verpflichten, den Soldaten den Zutritt in ihre
Lokale zu verwehren. — Nowoje Wremja ſchildert die
ſchwere Aufgabe des von der Zarentochter Tatjana
gelei=
teten Hilfskomitees im Gebiete der Weſtfront. Es gelte,
eine Maſſe hungernder und verſeuchter Flüchtlinge
zu unterſtützen, was um ſo ſchwieriger erſcheine, als
War=
ſchau, das bisherige Zentrum der Fürſorge, wegfalle,
denn dieſe Stadt ſei vom Krieg und den ihr ſtändig
dro=
henden Gefahren derart mitgenommen, daß ſie mit ihrer
eigenen Einwohnerſchaft genug zu tun habe. Das
Eiſen=
bahnnetz verſage, die Fabriken ſeien geſchloſſen, aus den
Produzenten ſelbſt ſeien läſtige Konſumenten geworden.
* Genf, 9. Febr. (Ctr. Bln.) Aus Amſterdam
wird dem Berl. Lokalanz. gemeldet: Eine hier
eingetrof=
fene amtliche Mitteilung des Petersburger Generalſtabes
gibt zu, daß die Ruſſen ſich in den
Südkarpa=
then und in der Bukowina zurückziehen
mußten.
TU. London, 9. Febr. Nach den letzten hier
vor=
liegenden Depeſchen der Korreſpondenten großer
Lon=
doner Blätter in Warſchau ſoll deutſcherſeits ein neuer
heftiger Vorſtoß gegen die die Stadt
War=
ſchau ſchützenden ruſſiſchen Stellungen unternommen
worden ſein. Der Kampf iſt augenblicklich im Gange.
Man kann vom Weichbilde Warſchaus aus bei klarem
Wetter und günſtigem Winde deutlich den Donner der
Kanonen vernehmen. Die ruſſiſchen Berichte ſchweigen
ſich vorläufig noch über den Stand der Kämpfe aus, doch
werden fortwährend neue Truppen aus den bei Warſchau
liegenden Reſerven nach der Front geſandt. Auffallend
iſt die große Zahl an Kavallerie=Regimentern, die
War=
ſchau in weſtlicher Richtung durchziehen, während bisher
dieſe Waffe auf dem Gelände vor der Stadt nur ſehr
be=
ſchränkte Verwendung gefunden hatte. Der Kampf ſcheint
ſich äußerſt blutig zu geſtalten, denn bei Tag und Nacht
werden immer neue Verwundeten=Transporte in die
be=
reits völlig überfüllten Lazarette eingeliefert. Mehrfach
ſind in den letzten Tagen deutſche Flieger über Warſchau
bemerkt worden, die ſich jedoch in ſehr großer Höhe hielten
und ſich darauf beſchränkten, Proklamationen in ruſſiſcher
und polniſcher Sprache herunter zu werfen.
Kaltes Blut!
. Anglo=amerikaniſche Blätter ſind
nicht damit einverſtanden, daß Deutſchland die
briti=
ſchen Gewäſſer zum Kriegsgebiet erklärt
hat, und an der Themſe beeilt man ſich, durch Berichte
aus „Waſhington” nicht nur dieſelbe Anſicht der
amerika=
niſchen Regierung beizumeſſen, ſondern rückt auch einen
ſcharfen „Proteſt” der Vereinigten Staaten in den Bereich
der Möglichkeit. Daß es ſich hierbei vor allem um
eng=
ſiſche Wünſche handelt, verrät die gehäſſige
Einſei=
tigkeit, mit dersſie begründet werden. Denn die
Unter=
ſtellung, in der Verſenkung neutraler Handelsſchiffe einen
Akt der Seeräuberei zu erblicken, iſt ebenſo
gegenſtands=
los, wie die Erklärung, daß Amerika bloß eine effektive,
keine papierne Blockade anerkenne.
Um eine Blockade im ſeerechtlichen Sinne handelt es
ſich bei dem deutſchen Vorgehen überhaupt nicht. Was die
Erklärung der britiſchen Gewäſſer zum Kriegsgebiet in
Wirklichkeit bedeutet, iſt das Gegenſtück zu der von
England verkündeten Maßnahme, die Nordſee für
Kriegsgebiet zu erklären. Die Vereinigten Staaten
ha=
hen dieſes ihrem Handel im höchſten Grade ſchädliche
eng=
liſche Vorgehen ohne Proteſt hingenommen; wollten ſie
die deutſche Gegenmaßregel mit einem Proteſt
beantwor=
ten, donn wäre dies eine zugunſten Großbritanniens
be=
tätigte Parteinahme, die mit Neutralität auch formell
unvereinbar wäre. Ueber den papiernen Charakter der
deutſchen Maßnahme aber denkt England nachweisbar
ganz anders, als der Londoner Draht es der
amerikani=
ſchen Regierung unterſchiebt. Der Beweis hierfür iſtrauf
das ſchlagendſte dadurch erbracht, daß die engliſche „
Lu=
ſitania” den Geheimbefehl der engliſchen Admiralität,
laut einer Reutermeldung befolgt hat und unter
ameri=
kaniſcher Flagge in Liverpool eingefahren
iſt. Aus dieſer Tatſache, auf deren grundſätzliche Seite
unten näher zurückzukommen ſein wird, geht einwandfrei
hervor, daſ England von der „Effektivität” der deutſchen
Seeſperre überzeugt iſt. Nach der Wirkſamkeit unſeres
„U 21‟ in der Iriſchen See kann dieſe engliſche
Ueber=
zeugung niemand in Erſtaunen ſetzen! Fehlt alſo für einen
amerikaniſchen Proteſt in Sachen der „Effektivität” des
deutſchen Vorgehens gerade vom engliſchen Standpunkt
aus jede Grundlage, ſo gilt das Gleiche für den Verſuch,
die Verſenkung neutraler Handelsſchiffe als einen Akt der
Seeräuberei hinzuſtellen. „Seeräuberei” im
ſchlimm=
ſten Sinne des Wortes hat Großbritannien
ge=
trieben, als es über die Ladung neutraler Schiffe,
auch wenn es ſich nicht um Konterbande handelte, zu
eng=
liſchen Gunſten verfügte; ganz abgeſehen davon, daß
es=
nach unverfälſchter Räuberart von neutralen Schiffen
ſelbſt Perſonen feindlicher Nationalität in engliſche
Ge=
fangenſchaft fortſchleppte. Dagegen kann ganz und gar
nicht von Seeräuberei in Fällen geſprochen werden, wo
auf der Stelle die Vernichtung des feindlichen Schiffes
erfolgt.
Die Vereinigten Staaten müßten alſo in den beiden
bezeichneten Richtungen mit den Augen der engliſchen
Partei ſehen, falls ſie darauf einen „Proteſt” aufbauen
wollten. Daß ſie dies wirklich tun werden, iſt jedoch nicht
nur wegen der Haltloſigkeit der erörterten Geſichtspunkte,
ſondern auch angeſichts der Entwickelung, die dem
deut=
ſchen Vorgehen zugrunde liegt, im höchſten Maße
unwahr=
ſcheinlich. Deutſchland hat ſich zu ſeinem Vorgehen
ent=
ſchloſſen, nachdem eine mehrmonatige Erfahrung die
un=
bedingte Notwendigkeit dazu ergeben hatte. Der Erfolg
engliſcher Willkür gegenüber der neutralen Schiffahrt, die
ungeheuerliche völkerrechtswidrige Aushungerungstaktik,
die England gegen uns befolgt und Churchill ſoeben in
der brutalſten Form bekräftigt hat, kurz die pflichtmäßige
Berückſichtigung unſerer nationalen Lebensintereſſen
machen es zweifellos, das Deutſchland berechtigt war, die
engliſche Nordſeeſperre mit einem gleichartigen
Gegen=
zuge zu beantworten. Dabei hat Deutſchland die Abſicht
einer Schädigung des neutralen Handels durchaus
fern=
gelegen; aber die unleugbare Möglichkeit einer damit
verbundenen Schädigung des neutralen Handels kann
Deutſchland nicht von einer Maßregel abhalten, die es in
dem ihm aufgedrungenen Kampfe ums Daſein für
uner=
läßlich halten muß.
*. Der Gaunerſtreich Englands, ſeine
Handels=
ſchiffe unter neutraler Flagge fahren zu laſſen, ſteigert
naturgemäß die Gefahren, denen die neutrale Schiffahrt
in den für Kriegsgebiet erklärten Gewäſſern ausgeſetzt iſt.
Verantwortlich hierfür iſt jedoch nicht Deutſchland,
ſondern die britiſche Admiralität, die — den von
ihr anfangs ſelbſtverſtändlich abgeleugneten —
Geheimbe=
fehl erlaſſen hat. Ein Proteſt der Vereinigten Staaten
hätte ſich alſo um ſo mehr gegen den engliſchen
Gauner=
ſtreich zu richten, als dieſer nur ein neues Glied in der
Kette von Maßnahmen iſt, gegen die Nordamerika
bereits proteſtiert hat. Die bisherige.
Erfolg=
loſigkeit des amerikaniſchen Proteſtes darf nicht vonedem
Einſpruch gegen ein Schwindelmanöver abſchrecken, das die
ſchwerſten Gefahren für die amerikaniſche
Handelsſchiff=
fahrt heraufbeſchwört. Unter ſolchen Umſtänden muß ein
amerikaniſcher Proteſt gegen das deutſche Vorgehen=als
doppelt und breiſach ausgeſchloſſen erſcheinen. Solle er
ſndeſſen wider alles Vermuten doch erfolgen, dann würde
er von Deutſchland mit derſelben Gelaſſenheit zu den
Uten fgeſchrieben werden können, mit der die Vereiniglen
Staaten die engliſche Nordſeeſperre hingenommen
haben.
Die Kämpfe im Oberelſaß Mitte und Ende Januar
* Aus dem Großen Hauptquartier wird uns
ge=
ſchriehen:
Die Franzoſen hatten gleich zu Beginn des Krieges
große Anſtrengungen gemacht, ſich in den Beſitz Elſaß=
Lothringens zu ſetzen. Dem Anfang Auguſt von Belfort
aus unternommenen Einfalle ins Oberelſaß wurde durch
die Schlacht von Mülhauſen ein jähes Ende bereitet, und
die Offenſive gegen Lothringen brach nach dem glänzenden
Siege des bayeriſchen Kronprinzen in ſich zuſammen.
Seitdem haben die Franzoſen es nicht mehr gewagt, in
Lothringen einzufallen. Dagegen gingen ſie im Oberelſaß
erneut vor, als die hier eingeſetzten deutſchen Truppen eine
anderweitige Verwendung fanden. Zum zweiten Male
betraten die Franzoſen vorübergehend Mülhauſen und
drangen nordwärts bis Enſisheim vor. Die Freude währte
aber nicht lange. Durch eine erneute deutſche Offenſive
wurde der Gegner vertrieben, der heute nur das Weiler=
und Münſtertal in den Vogeſen und den Belfort
unmittel=
bar gegenüberliegenden Grenzſtrich in Beſitz hat, während
in den Nordpogeſen die deutſchen Truppen bis in die Höhe
von Senones, alſo tief in franzöſiſches Gebiet
vorgedrun=
gen ſind.
Ende Dezember begannen die Franzoſen zum dritten
Male mit einer Offenſive in Richtung Mülhauſen. Die
Stadt ſollte nach Gefangenenausſagen ſpäteſtens Ende
Januar endgültig in franzöſiſcher Hand ſein.
Wie aus den Tagesberichten der Oberſten
Heeres=
leitung bekannt iſt, wurde zwiſchen dem 27. Dezember und
8. Januar um den Beſitz der Höhe 425 weſtlich Sennheim
Tag für Tag erbittert gekämpft. Die Franzoſen kamen
jedoch über dieſe Höhe nicht hinaus. Dagegen gelang es
den deutſchen Truppen, Gelände zu gewinnen.
Bis Ende Dezember hatten ſich auf dem in 956 Meter
Höhe, faſt 700 Meter über dem Rheintale gelegenen dicht
bewaldeten Hartmannsweilerkopfe, einem beliebten,
geo=
logiſch und botaniſch intereſſanten Ausflugspunkte, nur
deutſche und franzöſiſche Wachen befunden, die einander
beobachtend gegenüber lagen. Die Deutſchen hielten den
öſtlichen, die Franzoſen den weſtlichen Teil des Kopfe
beſetzt. Inzwiſchen hatten die Franzoſen eine Reihe von
Alpenjäger=Bataillonen in die Südvogeſen entſandt und
auf den Hartmannsweilerkopf eine ganze Alpmjäger
Kompagnie vorgeſchoben, die ſich dort eine feſtungsartige
Stellung ſchuf, die ellipſenförmig den höchſten Punkt
um=
ſchloß. Die Höhe des Molkenrain (1125 Meter), zu der
man vom Hartmannsweilerkopf über die Jägertanne
(Sattelpunkt) gelangt, wurde ebenſo wie der Belchen
fran=
zöſiſcherſeits ſtark beſetzt.
Die erſten deutſchen Vorſtöße gegen die Ringburg auf
dem Hartmannsweilerkopf ſcheiterten an der Stärke jener”
Stellung. Auch mußte die dem Flachland entſtammende
Angriffstruppe erſt die Schliche des im Gebirge erfahrenen
Gegners kennen und bekämpfen lernen, der mit ſchwarzen
Ziegenfellen behangen oder mit Tannenreiſig bedeckt, die
Gipfel der ſchneebedeckten Tannen beſtieg und von dört
aus, in Körben ſitzend, aus ſeinen Verſtecken auf unſere
Soldaten herabſchoß. Bald hatten dieſe die Ringfeſtung
von außen völlig umſchloſſen; auch war die Jägertanne
beſetzt worden, um die vom Molkenrain her erwarteten
franzöſiſchen Entſatzverſuche abweiſen zu können. Solche
erfolgten auch mit mindeſtens einem Alpenjäger=
Batail=
lon, wurden aber von unſeren ſich energiſch zur Wehr
ſetzenden ſchwachen Truppen abgewieſen. Zu gleicher Zeit
aus dem Ringwalle unternommene Ausfälle der Bergs
beſatzung ſcheiterten. Inzwiſchen hatte man die weiter
nötigen Angriffsmittel bereitgeſtellt, ſo daß am 19. Januar
der Sturm unternommen werden konnte. Die erſten
wohlgezielten Schüſſe trafen den Offiziersunterſtand in
der Ringfeſte. Zwei Offiziere wurden getötet und einen
verwundet. Der letzte Offizier ſtreckte, auf dieſes Ereignis
hin die Ausſichtsloſigkeit weiteren Widerſtandes einſehend,
mit dem Reſt der Beſatzung die Waffen. Ein Offizier und
150 Alpenjäger wurden ſo zu Gefangenen gemacht. Zwei
Tage ſpäter wurde auch der Hirzſtein genommen und dort
noch 2 Offiziere und 40 Mann gefangen genommen.: An
den Hirzſtein waren unſere Truppen, ohne einen
Schuß=
zu tun, herangekommen. Selbſt die gefangenen Offiziere
ſagten aus, daß die deutſchen Vorbereitungen zur
Weg=
nahme der Höhenſtellungen vortrefflich geweſen ſeien.
Unſere Truppen waren während dieſer Kämpfe im
Gebirge den allergrößten Strapazen und Entbehrungen
ausgeſetzt. Auf hoher Bergeshöhe kämpfend, wo tiefer
Schnee lag, die Tannen hoch zum Himmel ragen undswo
dichtes Unterholz den Ausblick auf wenige Meter
be=
ſchränkt, Tage lang ohne warme Nahrung und ohne
ſchützendes Obdach, hatte die Truppe Außerordentliches’zu
leiſten. Erſt nachdem der Feind vertrieben war, konnte
man ſich einigermaßen häuslich einrichten, Wege und
Hütten bauen und warmes Eſſen bereiten. Jetzt finden
wir auch Kavallerie hoch oben in den Bergen, aber nicht
etwa zu Pferde, ſondern angetan mit Ruckſack, Bergſtock
und Eisſporen. Stunden — ja halbe Tage lang gehen die
Kavalleriſten die längſten und gefahrvollſten Patrouillen
und bringen oft die beſten Meldungen.
Nachdem der franzöſiſche Verſuch, über Sennheim auf
Mülhauſen durchzuſtoßen, an dem Widerſtande der
Deut=
ſchen geſcheitert war, unternahm der Feind am 27.
Ja=
nuar einen Durchbruchsverſuch an anderer Stelle.E
hatte ſich alſo Kaiſers Gehurtstag für ſeine Angriffe
aus=
gewählt. Ein höherer Stab war gerade in der Kirche, wo
der Feſtgottesdienſt abgehalten wurde, als um 11 Uhr
vormittags von dem Nachbarverbande die Meldung
eiſ=
lief, daß ein feindlicher Angriff in Richtung Ammerzweiler
erfolgt ſei und um artilleriſtiſche Unterſtützung gebeten
wurde. Kaum war dieſe zugeſagt, ſo wurde auch
inner=
halb des eigenen Abſchnittes des betreffenden
Truppenver=
bandes ein franzöſiſcher Infanterieangriff gegen einen
vorgeſchobenen Poſten am Rhein=Rhonekanal gemeldet.
Die in ſchwierigem, weil ſehr unüberſichtlichen Gelände
ſtehende deutſche Feldwache wurde von einer weit
über=
legenen feindlichen Truppenmacht überrannt. Gleichzeitig
erfolgte ein dritter franzöſiſcher Angriff in Richtung auf
Aspach. Dieſer Angriff, ſowie jener auf Ammerzweiler
wurden bis auf Sturmentfernung durchgeführt, brachen
dann aber unter ſchweren Verluſten für den Feind
zu=
ſammen. Dagegen begann der bis an den Kanal
vorge=
drungene Feind ſich dort einzurichten, indem er die deutſche
Feldwachſtellung umbaute, mitgebrachte Pfähle einſchlug,
Drahtrollen entfaltete, auch Maſchinengewehre auf
Bäu=
men ſogleich in Stellung brachte.
Der deutſche Führer hatte mittlerweile den
Gegen=
angriff befohlen, zu dem, weil die Reſerven weiter
äb=
ſtanden, Teile der zunächſt zur Hand befindlichen
Ab=
ſchnittsreſerven eingeſetzt wurden. Eine Landwehr= und
eine Landſturm=Kompagnie waren es die ſich um 4 Uhr
nachmittags dem Feinde entgegenwarfen, um ihm die ver=
Antwerpens Auferſtehung.
Deutſche Kriegsbriefe von Paul Schweder.
Okm. Mit der Wiederherſtellung der Feſtung Antwerpen
iſt auch die Erneuerung der Stadt Hand in Hand gegangen.
Ueberall an den durch die Beſchießung getroffenen
Häu=
ſern ſind Maurer und Zimmerleute tätig. Der Brandſchutt
in den Straßen iſt fortgeräumt worden, und neues Leben
blüht in den Ruinen. In der inneren Stadt war am
ſchlimmſten der hiſtoriſche Schoenmarkt getroffen worden
und ferner der Groenplaats, auf dem ſich das Standbild
des in Antwerpen geborenen Malerfürſten Peter Pauk
Rubens erhebt. Der Schoenmarkt war eine der erſten
Geſchäftsſtraßen, während der Groenplaats zahlreiche
Hotels und Kaffeehäuſer aufwies, die durch Bombenwürfe
aus einem Zeppelin und mehrere Granaten in Brand
ge=
rieten. Die Feuersbrunſt zog ſich vom Groenplaats nach
dem Schoenmarkt hinüber und legte deſſen
Geſchäftshäu=
ſer faſt ganz in Trümmer. In einem der Hotels am
Groenplaats hatte bis kurz vor ſeiner Flucht
König’All=
bert mit ſeiner Fumtlie gewohnt, da der dauernde
Auf=
enthalt in dem Königlichen Palais auf der Place de
Meir den verantwortlichen Stellen nicht rätlich erſchien.
Sonderbarerweiſe iſt die Niederlegung dieſes
Stadt=
viertels den Wünſchen eines großen Teiles der
Antwer=
pener Bevölkerung ganz erwünſcht gekommen. Man hatte
ſich in der letzten Zeit vor dem Kriege in den
Stadtrats=
ſitzungen ſehr lebhaft über einen an dieſer Stelle
beabſich=
tigten Straßendurchbruch geſtritten, doch waren die
Ver=
handlungen zu keinem Reſultat gekommen, weil die
La=
den= und Hausbeſitzer unverhältnismäßig hohe
Abfin=
dungen verlangten. Da kam die Beſchießung und der
große Brand, und nun wird wohl in dieſer Frage ſehr
bald eine Einigung ſtattfinden. Weitere Beſchädjgungen
durch das Bombardement hat die Stadt dann noch im
Hafenviertel und vor allem in der Villenvorſtadt Berchem
erlitten. Doch hier haben die reichen Antwerpener bereits
ſelbſt in den Beutel gegriffen, ſo daß hier kaum noch
etwas von den Spuren der Beſchießung zu ſehen iſt. Es
war ein Glück für Antwerpen, daß in dem Augenblick, wo
wir den Kranz der äußeren Forts erobert hatten und im
Begriff waren, unſere 42=Zentimeter=Mörſer auf die
eigentliche Stadt zu richten, die Uebergabe erfolgte
Ungeheure Kunſtſchätze und
Material=
werte hätten ſonſt daran glauben müſſen, und mit einem
Jubelgeſchrei hätte der eigentliche Feind Antwerpens —
England — die Zerſtörung der Stadt begrüßt, deren
meerbeherrſchende Stellung ihm ſeit altersher ſchon ein
Dorn im Auge war. Die vernünftigeren Antwerpener
haben ſich denn auch ſchon ſehr bald nach der Beſchießung
an die Wiederaufnahme von Handel und Wandel in der
Stadt gemacht und noch in den letzten Tagen ſind einige
Tauſend Bewohner über die holländiſche Grenze
zurück=
gekehrt, um ſich die Auferſtehung Antwerpens zunutze zu
machen.
Wenn man bedenkt, daß Antwerpen im Augenblick
un=
ſeres Einmarſches kaum 400 Bewohner aufwies
gegen=
über der Viertelmillion, die es im Frieden beherbergte,
ſo kann man ſich ungefähr denken, welchen
Schwierig=
keiten die deutſche Verwaltung im Anfang
ge=
genüberſtand. Aber im zähen Ringen um das Vertrauen
der Bevölkerung iſt ſie ſchließlich doch Sieger geblieben,
und es war von großem Wert, daß das niederdeutſche
Element in den breiten Volksſchichten überwiegt. Aber
auch in den beſſeren Kreiſen Antwerpens, die durch die
gewaltigen Handelsbeziehungen der Stadt nach Hamburg
und Bremen hinüber ſchon früher den Segen deutſcher
Arbeit, Ordnung und Diſziplin kennen gelernt hatten,
ha=
ben ſich mehr und mehr in den Dienſt des Gemeinwohls
geſtellt. Und ſo beginnt das Leben in Antwerpen
allmäh=
lich wieder in die alten Bahnen einzulenken.
Schwierig=
keiten machten zurzeit noch die Steuerfrage, der Geldverkehr,
die ſich über ganz Belgien erſtreckende Finanz= und
Han=
delskriſe und die Verkehrsfrage. War doch Antwerpen
u. a. mit der Hauptſtadt des Landes Brüſſel, in
Frie=
denszeiten durch die ſogenannten Blockzüge faſt in einem
Zehnminuten=Verkehr für die halbſtündige Eiſenbahnfahrt
verbunden, während auch der neue, ſeit dem 1. Februar
in Kraft getretene belgiſch=deutſche Eiſenbahnfahrplan
nur eine ganz beſchränkte Anzahl von Zügen auf dieſer
Strecke vorſieht. Andererſeits liegt auch der Hafenverkehr,
der in Friedenszeiten an Umfang dem von Hamburg kaum
nachſtand, zurzeit noch vollſtändig lahm. Das bedeutet
die Arbeitsloſigkeit für viele Tauſend mittelſtändiſche und
Arbeiterexiſtenzen. Dafür ſind aber in der Induſtrie unter
deutſcher Aufſicht zahlreiche Werke wieder eröffnet worden,
Vor allem galt es, die überaus reiche
Kriegs=
beute, die wir im Oktober in Antwerpen gemacht hatten,
für uns zu verwerten. Neben den etwa 500 Geſchützen,
einer Unmenge Munition, Maſſen von Armeebedarf,
Sa=
nitätsmaterial und Verpflegungszügen, die ſofort von der
Militärverwaltung übernommen wurden, fielen uns
be=
kanntlich auch zahlreiche Kraftwagen, mehrere Millionen
Kilogramm Getreide, ferner für 10 Millionen Mark Wolle,
Kohlen, Mehl, Flachs, Kupfer und Silber in die Hände=
Das alles iſt inzwiſchen abtransportiert und verwertet
worden.
Für die Zivilbevölkerung aber iſt es ein ſchwerer
Schlag geweſen, daß die Bundesgenoſſen der Belgier, die
Engländer, kurz vor ihrem Abzuge ſyſtematiſch faſt
alle Lebensmittelvorräte vernichteten. So
ſind die großen Konſervenfabriken Antwerpens, von deren
Vorräten ſich die Bevölkerung Monate hindurch hätte
ernäh=
ren können, durch die Engländer eingeäſchert worden,
öb=
wohl die Stadtverwaltung dagegen Einſpruch erhob. Auch
Mehl= und Getreidedepots ſowie die Petroleum= und
Ben=
zintanks in dem Hafenviertel Hoboken, die größtenteils
der amerikaniſchen Standard Oil=Company gehörten, ſind
rückſichtslos von den Engländern vernichtet worden.
Ins=
geſamt ſind dem engliſchen Vernichtungsfelde
zug gegen die Lebensmittel der Bevölkerung Werte in
Höhe von etwa 200 Millionen Franken zum Opfer gefallen.
Auf dieſe Weiſe ſind die Antwerpener durch ihne
Freunde, die Engländer, verraten und
ver=
kauft worden, denn daß wir die Geſamternährung
Ant=
werpens in den gegenwärtigen Zeiten nicht übernehmen
können, liegt auf der Hand. Inzwiſchen hat ja aber die
vertriebene belgiſche Regierung einen Kredit von 250
Mil=
lionen Franken mit Hilfe der Engländer aufgenommen,
und ſo ſteht zu hoffen, daß davon ein Teil auch auf die
ſchwergeprüfte Bevölkerung Antwerpens entfallen wird,
um die Auferſtehung der ehrwürdigen
Handelsmetro=
pole am Scheldeſtrom noch weiter zu fördt
loret gegangene Stelung zu entreißen. Um 7 Uhr abends
war die Stellung wiederum in deutſcher Hand. Die
Sie=
ger, Landwehr und Landſturm, konnten mit berechtigtem
Stolze auf die erbeuteten Trophäen — mehrere
Maſchinen=
gewehre — ſowie auf die gemachten Gefangenen ſehen.
Um 4 Uhr nachmittags war ein neuerlicher
franzö=
ſiſcher Angriff auf die deutſchen Stellungen im Hirzbacher
Walde erfolgt und abgeſchlagen worden.
Es war ſchon Nacht, als der Feind um 9 Uhr 30 Min.
ſbends endlich einen letzten Verſuch machte, um im Hirz
bacher Walde die Linie der Deutſchen zu durchbrechen und
die Kanalſtellung wieder zu erobern. Alle dieſe Angriffe
wurden abgewieſen. Am nächſten Tage fand man eine
große Anzahl toter Franzoſen vor den deutſchen
Stellun=
gen. Im Gegenſatz zu den bei Tage unternommmenen
Angriffen waren die Nachtangriffe der Franzoſen ſehr
matt geführt. Die deutſchen Soldaten hörten im
Hirz=
bacher Walde, wie die franzöſiſchen Offiziere große Mühe
batten, ihre Leute überhaupt vorwärts zu bringen.
W. T. B.
Der Seekrieg gegen England und die
falſche Flagge.
* Das Stockholmer Svenska Dagbladet meldet aus
London: In allen engliſchen Häfen herrſcht eine
fieberhafte Tätigkeit. Dies iſt wohl die Folge der
An=
kündigung der deutſchen Blockade; man will vor
Ablauf der geſtellten Friſt ſoviel Waren und Schiffe wie
ptöglich wegtransportieren. Ebenſo ſind alle unterwegs
ſich befindlichen Kapitäne aufgefordert worden, mit ihren
Schiffen ſo ſchnell wie möglich ihren Heimatshafen zu
er=
reichen, ein Beweis, wie ſtark England von den
Maß=
nahmen der deutſchen Admiralität beunruhigt wird.
Dieſe Blockadeankündigung wird in England als die
eigentliche Kriegserklärung aufgefaßt. Man iſt
vollkom=
men davon überzeugt, daß die deutſche Marine alle Mittel
ergreifen wird, um das, was ſie angekündigt hat, auch
wirkſam durchzuführen. Es wird ein ſo erbitterter
Kampf entbrennen, daß alles, was bisher auf dieſem
Gebiete geleiſtet worden iſt, nur leichte Vorpoſtengefechte
dagegen darſtellen. Wenn man in London ſich auch ſeiner
Machtmittel bewußt iſt, ſo iſt die allgemeine Stimmung
doch alles andere als ſiegesbewußt. Auch die holländiſchen
Filialkontore der engliſchen Reedereien entwickeln eine
ſehhafte Tätigkeit. Die geſtellte Friſt ſoll dazu benutzt
werden, um ſoviel Lebensmittel und Rohmaterialien als
möglich nach England zu ſchaffen.
* Holländiſche Reedereien beſtätigen die
Richtigkeit des engliſchen Geheimbefehls über
die Führung der neutralen Flagge durch die engliſchen
Handelsſchiffe. Der Geheimbefehl ſei im engliſchen
Handelsamt Hull am letzten Dienstag eingegangen
und ſofort den Kapitänen ſämtlicher Handelsſchiffe
be=
kannt gegeben worden. Holländiſche Reeder
haben ſich an die Regierung gewandt, ſie möge England
erſuchen, nicht die holländiſche Flagge zu benutzen, damit
die holländiſche Flagge nicht gefährdet werde. Sie
empfehlen auch ein Zuſammengehen mit den nordiſchen
Staaten.
* Berlin, 9. Febr. Zur Kundgebung des
engliſchen Auswärtigen Amtes wegen des
Hiſſens fremder und den Mißbrauch neutraler
Flaggen heißt es in der Tägl. Rundſchau: Das
Inter=
eſſanteſte iſt jedenfalls für die intereſſierten Neutralen,
daß mittelbar aber unzweideutig zugeſtanden wird, wie
England in der Tat entſchloſſen iſt, ſeine letzte Zuflucht
als blinder Paſſagier unter neutraler Flagge zu ſuchen
— In der Kreuzzeitung heißt es: Vom 18. ds. Mts. an
können wir in den engliſchen Gewäſſern nur noch
eng=
liſche Schiffe vermuten und werden danach handeln. Es
müffen ſchon ganz beſondere Umſtände vorliegen, wenn
wir an das Vorhandenſein wirklich neutraler Schiffe
glauben ſollen. — Die Frkf. Ztg. ſchreibt: Was die
Er=
klärung des engliſchen Auswärtigen Amtes anbelangt, in
der die Benutzung einer neutralen Flagge als berechtigte
Kriegsliſt hingeſtellt und behauptet wird, die engliſche
Regierung habe die Benutzung der britiſchen Flagge beim
Feinde ſtets als ein berechtigtes Mittel zu dem Zwecke
angeſehen, der Erbeutung zu entrinnen, ſo iſt darauf zu
erwidern: Dieſer Grundſatz iſt bisher völkerrechtlich
piemals als zu Recht beſtehend anerkannt
worden und zwar einfach auch aus dem Grunde, weil ein
Schiff eines kriegführenden Staates, das unter einer
neu=
tralen Flagge fährt, jeden Augenblick völkerrechtliche
Komplikationen heraufbeſchwören und den unbeteiligten
neutralen Staat mit in den Krieg verwickeln kann.
Uebrigens muß daran erinnert werden, daß zu Beginn
des Krieges ſich in der engliſchen Preſſe ein großes
Ge=
ſchrei erhob, daß angeblich deutſche Fiſcherfahrzeuge in
der Nordſee ſich einer neutralen Flagge bedient hätten.
Damals hat man in England nichts davon gehört, daß
es ſich dabei um einen völkerrechtlich anerkannten Brauch
handle. Aber das ſcheint ja auch England ſelbſt nicht in=
Ernſte zu glauben, denn in der Note des Londoner
Aus=
wärtigen Amtes ſteht ausdrücklich, daß eine ſolche
Maß=
nahme das britiſche Recht ſpeziell anerkenne. England
will alſo an Stelle der völkerrechtlichen Uſancen der Welr
das britiſche Recht oktroyieren, und dieſer engliſchen
An=
maßung ſtattzugeben, hat Deutſchland keinen Anlaß.
* Stöckholm, 8. Febr. (Ctr. Frkft.) Der
Erlaß=
der engliſchen Admiralität, der den engliſchen
Handels=
ſchiffen den Gebrauch neutraler Flaggen
an=
empfiehlt, erregt in den neutralen Ländern die ſchwerſte
Beunruhigung. Aftonbladet weiſt darauf hin, daß
hier=
durch die Engländer den Schiffen der friedlichen Nationen
den zu Kriegszeiten doppelt notwendigen Schutz ihrer
neutralen Flagge illuſoriſch machen, und ſtellt die
Hand=
lungsweiſe der britiſchen Admiralität auf eine Stufe mit
der Anwendung einer geſtohlenen Viſitenkarte.
* Kriſtiania, 9. Febr. Im Morgenbladet äußert
ſich der Vorſitzende des Schiffsreedervereins von
Kri=
ſtianig, er und der geſamte Reederſtand hätten nie
ge=
wußt, daß es bei einer kriegführenden Macht geſetzlich
zuläſſig ſei, die Flagge eines anderen Landes
auf den Handelsſchiffen zu hiſſen, um der Kaperung
zu entgehen. Dies ſei ein Mißbrauch der Flagge. Die
engliſche Mitteilung müßte Erſtaunen wachrufen. Die
Deutſchen müßten ſelbſtredend ein Schiff mit
nor=
wegiſcher Flagge unterſuchen, ob es wirklich ein
nor=
wegiſches ſei. Schlimmer würde die Situation, wenn
England maſſenweiſe die norwegiſche Flagge anwende.
Dann könnten ſich die Deutſchen auf den Standpunkt
ſtel=
len, daß ſie keine Rückſicht auf die Flagge zu nehmen
brauchten. Ein anderer bekannter Reeder äußerte, er
fände die Meldung des britiſchen Auswärtigen Amtes
ganz unverſtändlich. Er könnte nicht denken, daß
Eng=
land ſich hinter eine neutrale Flagge verkrieche, ſelbſi
wenn es dazu ein Recht hätte.
Der Krieg im Orient.
* (Ctr. Bln.) Aus Kopenhagen berichtet der Berliner
Lokal=Anzeiger: Daily News berichtet aus Kairo: Nach
den letzten Kämpfen iſt am Suezkanal wieder Ruhe
eingetreten. In der Schlacht am vorigen Mittwoch kämpften
die Türken beſſer, als erwartet wurde. Sie begingen aber
einen großen Fehler, als ſie unter Anführung eines
tapfe=
ren Hauptmanns, der jetzt in Kairo verwundet liegt, ohne
Artilleriedeckung eine Brücke über den Suezkanal ſchlagen
wollten. Dabei erlitten ſie große Verluſte. Der Kampf vom
vorigen Mittwoch bedeutet möglicherweiſe einen allgemeinen
Vormarſch der Türken von Syrien her. Von
unterrich=
teter Seite wird mitgeteilt: Große türkiſche
Truppen=
maſſen unter Führung Dſchemal Paſchas ſeien im
Vor=
rücken begriffen.
** Eutgegen den im Umlauf befindlichen Meldungen
wird von maßgebender militäriſcher Seite über den
türkiſchen Vormarſch gegen den Suezkanal
folgendes erklärt: Es iſt bisher nur bekannt, daß die
türkiſchen Truppen dank der vortrefflichen Vorbereitung
des Feldzuges ohne jede Schwierigkeit und ohne Verluſte
an Menſchen und Tieren die waſſerloſe Wüſte
durchſchrit=
ten haben und öſtlich des Kanals ſtehen. Ebenſo ſteht
feſt, daß öſtlich des Suezkanals, in der Gegend von
Kan=
tara und gegenüber Ismailia, ein Zuſammenſtoß mit
engliſchen Truppen ſtattgefunden hat.
Dem Corriere della Sera wird aus London gemeldet:
Telegramme aus Aegypten beſagen, man ſei dort ſehr
eiſchunt, daß 1200 fürkiſche Soldaten der Kanal hahen
erreichen können. Man glaubt, daß die Hauptarmee leicht
an den Kanal werde vorrücken können, da die Deutſchen
gewaltige Anſtrengungen machten, eine neue Bahnlinie
zur Front zu bauen. Dieſe Linie würde, wie Flüchtlinge
aus Paläſtina erzählen, von vielen tauſend Arbeitern
unter Leitung von Deutſchen gebaut. Der Korreſpondent
der Times in Aegypten ſagt, daß man dort
Operationen=
auf der ganzen Linie erwarten könne.
* Konſtantinopel, 9. Febr. Das
Haupt=
quartier teilte geſtern mit: Die Avantgarde unſeret
gegen Aegypten operierenden Armee machte einen
erfolgreichen Erkundungsmarſch durch die Wüſte, trieb die
vorgeſchobenen Poſten der Engländer gegen den
Ka=
nal hin zurück und überſchritt ſogar mit einigen
Kom=
pagnien den Suezkanal zwiſchen Tuſſum und
Sera=
peum. Trotz des Feuers engliſcher Kreuzer und
Panzer=
züge beſchäftigten unſere Truppen den Feind während
des ganzen Tages und klärten ſeine Verteidigungsmittel
in vollem Umfange auf. Ein engliſcher Kreuzer
wurde durch unſer Geſchützfeuer ſchwer beſchädigt. Unſere
Avantgarde wird die Fühlung mit dem Feinde
aufrecht=
erhalten und den Aufklärungsdienſt auf dem öſtlichen
Kanalufer verſehen, bis unſere Hauptmacht zum Angriff
ſchreiten kann. — Ein Teil unferer Flotte beſchoß Jalta
wirkſam und verſenkte an einem anderen Punkte ein
ruſ=
ſiſches Schiff.
* Konſtantinopel, 8. Febr.
Sonderberichk=
erſtatter der Agence Milli in Bagdad und Amara
be=
richten, daß die türkiſchen Truppen, durch arabiſche
Krieger verſtärkt, die wichtige Stellung Haviz, nördlich
von Mohammaro, beſetzten, wo vorgeſchobene Poſten der
Engländer ſich befanden. Dieſer Sieg machte einen
gro=
ßen Eindruck auf die Stämme der Gegend, die gleich
denen des benachbarten perſiſchen Gebietes ſich den
türkiſchen Truppen anſchließen. Truppen und Stämme
marſchieren auf Baſſorah.
Die engliſche Hungertheorie.
* Unter der Ueberſchrift „Der Knebel des Herrn
Churchill” ſchreibt die Köln. Ztg.: Es kommt nur auf die
Probe an, wer es am längſten aushält; jedenfalls bleibt
uns gar nichts anderes übrig, als uns bis zum äußerſten
zu verteidigen, denn um den Engländern zu Gefallen zu
ſein, hat kein Deutſcher Luſt, ſich wehrlos erdroſſeln oder
verhungern zu laſſen. Uebrigens ſcheinen die Herren
Churchill und Genoſſen ihre Hungertheorie
doch nicht bis ans Ende der Praxis ausgedacht zu haben.
Man erwäge folgendes: Wir haben etwa 600000
Kriegsgefangene, Engländer, Ruſſen, Franzoſen,
nebſt Beihau im Lande, die von uns beſetzten feindlichen
Landesteile ſind von etwa 11 Millionen
Fran=
zoſen und Belgiern bewohnt. Wenn es nun
wirk=
lich einmal ans Verhungern ginge, ſo iſt es doch
ſonnen=
klar und ſelbſtverſtändlich, daß die Reihe zunächſt an jene
Angehörigen der uns feindlichen Staaten käme, denn kein
Deutſcher ſoll darben, ſo lang jene noch etwas zu beißen
haben. Wegen des Verhungerns macht ſich alſo ſein
Menſch im Deutſchen Reich Sorge, aber eins iſt freilich
feſtzuſtellen, daß nämlich der brutale Zynismus,
womit man in England eine ſo niedrige und zugleich feige
Methode der Kriegführung verteidigt, die Erbitterung
aufs äußerſte geſteigert hat.
Die Kriegskoſten des Dreiverbandes.
* Brüſſel, 8. Febr. (Ctr. Bln.) Der engliſche
Schatzkanzler Lloyd George teilte im Miniſterrat mit,
daß die Kriegskoſten der Verbündeten ſich im
Januar auf nahezu 160 Millionen Pfund Sterling, das
heißt 3200 Millionen Mark, belaufen haben, wovon die
engliſchen allein ſich auf 63 Millionen Pfund gleich 1260
Millionen Mark beliefen. Das rieſige Anwachſen der
Kriegskoſten wird die Aufnahme einer neuen engliſchen
Milliarden=Anleihe in kurzer Zeit, längſtens im April,
notwendig machen.
Aus Feldpoſtbriefen.
Die Pioniere an der Front.
Werte Redaktion! Ein echt Darmſtädter Heiner,
zur=
zeit Reſerveunteroffizier in einem Pionier=Bataillon,
er=
laubt ſich, da er ſchon verſchiedene Frontberichte im
Darm=
ſtädter Tagblatt erhalten hat, etwas über den
Pionier=
dienſt mitzuteilen:
Die Nacht will dem Tage weichen. Die erſten
Licht=
ſtrahlen zeigen ſich im Geſichtskreiſe. Da regt es ſich im
Pionierkaſino zum Spaniſchen Reiter, ſo heißt nämlich
das Quartier der zwanzig Pioniere, die dem . . Regiment
zur Verfügung ſtehen. Punkt 8 Uhr geht es in Stellung.
Ah, unſere Pioniere!, ſo werden wir von der Infanterie
begrüßt; man weiß, was man an ihnen hat. Jeder geht
zu ſeiner Arbeit. Die einen fertigen ſpaniſche Reiter, die
nachts vorgetragen werden, andere machen Unterſtände,
pder leiten die Infanterie dazu an. Wieder andere
wer=
fen Laufgräben auf, oder pumpen die Gräben aus. So
vergeht der Morgen und der Nachmittag. Die Nacht ſenkt
ſich herab. Jetzt beginnt die eigentliche Arbeit der
Pio=
niere. Nach einem kurzen Imbiß aus dem Brotbeutel
geht es an die Arbeit. Ein Schützengraben ſteht unter
Waſſer; es ſoll ein neuer geworfen werden. Sobald das
eindliche Feuer etwas nachgelaſſen hat, ſtehen die
Pio=
niere mit dem Spaten in der Hand auf der Deckung. Schnell
macht ſich jeder ein Loch, um nötigenfalls Deckung zu
haben. Huſch — huſch, da ein Scheinwerfer. Alles liegt
am Boden. Die Infanteriſten halten den Atem an. Ob
die eifrigen Arbeiter wohl bemerkt worden ſind? Es
ſcheint nicht, denn der Feind läßt nichts von ſich merken
Der Lichtſtrahl ſucht weiter, und die Pioniere arbeiten
weiter. Einige Male müſſen ſie noch von der Bildfläche
verſchwinden, doch gegen Mitternacht iſt die Arbeit getan.
Eine kurze Pauſe, das letzte Stück Brot wird verzehrt,
dann wieder an die Arbeit. Drahtverhaue müſſen
gezo=
gen werden, und zwar ſo ſchnell wie möglich, denn der
gute Mond hat auch ſein Erſcheinen ſchon angeſagt —
Pfähle, Draht, Axt, alles zur Hand. Befehl für die
Kom=
pagnie: Nicht ſchießen, Pioniere an die Arbeit! Schon hört
man dumpfe Schläge. Geſpenſterhaft huſchen die Geſtalten
über die Deckung, kreuz und quer wird der Stacheldraht
gezogen, da eine Leuchtkugel. Die armen Pioniere, denkt
mancher im Schützengraben. Doch dieſe haben die
Leucht=
kugeln bemerkt, alles liegt regungslos am Boden. Krach
— eine Salve, eine zweite folgt. Dann wieder tiefe Stille
Schon ſind die Drahtzieher wieder auf den Beinen, und
ruhig, aber ſchnell, ſetzen ſie ihre Arbeit fort. Hin und
wieder fällt ein leiſes Wort zur Verſtändigung, und ſchon
naht das Werk ſeiner Vollendung. Doch man hat das
ewige Licht vergeſſen. Unerwartet hat der Mond ſich zu
ſeiner ganzen Größe gerundet. Da heißt es: Schluß
machen! Alle ſpringen in den Schützengraben, wo ſie mit
Fragen beſtürmt werden. Keiner iſt verwundet, und alle
danken Gott, daß ſie mit dem Leben davongekommen
ſind. Der Morgen dämmert und die Pioniere rüſten ſich
zum Rückmarſch. Ungern ſieht die Infanterie ſie ſcheiden,
doch ſie weiß, bald kommt die Ablöſung. Die Pioniere
ziehen ihrem Heim zu, um ſich am Tage von der Arbeit
auszuruhen.
Am nächſten Tage gibts andere Arbeit. Eine Sappe
Laufgraben) ſoll bis zur Hecke 30 Meter vom Feind
vor=
getrieben werden. Da gibt es ſchwerere Arbeit. Auf dem
Bauche und auf den Knien muß gearbeitet werden. So
vergeht der Tag, und der Abend zeigt ſich ſchon. Da ein
Donnern und Blitzen, als ſei die Hölle los; die
Englän=
der ſenden ihre Grüße. Sonſt hört es immer bald auf,
doch heute willdes nicht enden. Wir können nicht weiter
arbeiten und müſſen zurück. In der neuen Sappe liegen
wir auf dem Boden und warten das Weitere ab. Da
er=
tönt der Ruf: Pioniere zurück! Auf Hurden un en
gehts zurück. Eine kurze Strecke müſſen wir über die
Deckung. Ein Sprung — und ſchon ſind wir im
Schützen=
graben. Jeder ergreift ſein Gewehr, pflanzt das
Seiten=
gewehr auf und ſtellt ſich an die Schießſcharte. Da kommt
die Nachricht, die Engländer ſind durchgebrochen. Genau
beobachten nach vorn und rückwärts. So ſtehen wir zu
zehn Pionieren an der gefährlichſten Ecke und erwarten
den Feind. Doch vom Feinde wenig zu merken. Da 30
Meter vor uns erhebt ſich aus dem feindlichen Horchpoſten
eine dunkle Geſtalt. Ein Krach — zehn Schüſſe trafen
ihr Ziel. Trotz aller Gefahr ſind wir neugierig. Wer
mag der kühne Gegner ſein, der ſich ſo nah heranwagte?
Zwei Mann ſchleichen ſich vor und bringen das Koppel
und Gewehr eines Engländers mit. Allmählich erhalten
wir Verſtärkung auf unſerem gefährlichen Poſten. Doch
die Engländer ſind noch im deutſchen Schützengraben.
Am Morgen ſollen ſie durch Handgranaten
herausgetrie=
ben werden. Kaum iſt die Nacht dem Tage gewichen, da
ertönt der Befehl zum Angriff. Handgranate auf
Hand=
granate fliegt in den Schützengraben und die Engländer
müſſen hinaus; ſie müſſen über eine Straße. Da ſind ſie
ein ſicheres Ziel unſerer Infanterie. Wohl kaum einer
iſt mit dem Leben davongekommen. Die Pioniere
haben ihre Arbeit getan und ziehen ihrem Heim zu, um
die wohlverdiente Ruhe zu genießen. So geht es Tag
und Nacht. Das iſt Pionierdienſt in der Front.
(Belgien), 31. Januar.
2.
Einſam und verwaiſt ſind wir nun ſchon acht Wochen
hier in L.. . .. in Quartier. Einſam inſofern, als wir
ſeit unſerem Abmarſch von F. . . . . bei V. . . . . (Frankreich)
nie mehr mit heſſiſchen Truppen in Berührung gekommen
ſind. Alle anderen Nationen ſind hier vertreten, nur die
Heſſen nicht. Unſere Kolonne iſt noch vollſtändig intakt.
Während dieſes langen Quartiers haben ſich Pferde und
Ruſſiſche Finanzmaßnahmen.
* Petersburg, 8. Febr. In der ruſſiſchen Preſſe
iſt ein Ukas des Zaren veröffentlicht, nach welchem der
Finanzminiſter ermächtigt wird, 500 Millionen
Ru=
bel Schatzanweiſungen mit ſechsmonatlicher
Fäl=
ligkeit zu 5 Prozent Verzinſung, ſowohl in ruſſiſcher, als
auch in ausländiſcher Valuta und außerdem für 40
Mil=
lionen Pfund Sterling Schatzanweiſungen in engliſcher
Valuta auszugeben, bei denen bei der Vergebung der
Zins vorher vom Nennwert abgezogen werden ſoll. Ueber
die Höhe der Verzinſung der auf engliſche Währung
aus=
gegebenen Anweiſungen ſind Angaben in dem Ukas nicht
gemacht.
Rußland vor dem Sturm.
* Glos Narodu entnimmt einem Bericht der
ruſſi=
ſchen ſozialiſtiſchen Partei: Nach der
anfäng=
lichen Ueberſchäumung des nationalen Chauvinismus iſt
jetzt eine Ernüchterung in Rußland eingetreten. Die
an=
fänglich gegen das herrſchende Regime gerichtete
Beweg=
ung werde in nächſter Zeit einen ſolchen Umfang
an=
nehmen, daß im ganzen Lande ein Sturm entſtehen wird,
wie er noch nie erlebt wurde.
Das verdunkelte Warſchau.
Warſchau, 8. Febr. In Warſchau wurde der
erſte Verſuch einer Abſtellung der ganzen
Stadtbeleuchtung am 31. Januar gemacht. Um
14 Uhr abends wurden alle Gas= und elektriſchen Lampen
ausgelöſcht. Alle auf die Straße hinausgehenden Fenſter
der Häuſer mußten verhängt werden, ſelbſt im Innern
der Häuſer mußte die Beleuchtung auf ein Minimum
eingeſchränkt werden. Zu gleicher Zeit wurden die Lichter
der Straßenbahnen und Automobile gelöſcht, ſo daß
hald jeder Verkehr auf den Straßen aufhörte und die
Stadt wie ausgeſtorben dalag.
Staatshilfe für franzöſiſche Flüchtlinge.
* Paris, 9. Febr. Im Matin macht der Miniſter
des Innern, Malvy, eingehende Angaben über die
Maß=
regeln, welche die Regierung getroffen habe, um den
aus der Zone der Kriegsoperationen geflüchteten
Perſonen zu Hilfe zu kommen. Auf Befehl der
Regierung wird die Mehrzahl der Flüchtlinge in Familien
untergebracht; die Präfekten werden ermächtigt, zur
Un=
terbringung der Flüchtlinge Wohnungen und Lokale zu
benutzen, welche Deutſchen, Oeſterreichern oder Ungarn
ge=
hören und beſchlagnahmt wurden. Hilfsbedürftige
Er=
wachſene erhalten einen Staatszuſchuß von 1,25 Franken
täglich, ferner 50 Centimes für jedes Kind unter 16
Jah=
ren. Insgeſamt handelt es ſich um nahezu 1 Million
Flüchtlinge, von denen über die Hälfte Staatshilfe
bean=
ſprucht.
.. Das engliſche Kriegsbudget.
* Kopenhagen, 8. Febr. Berlingske Tidende
meldet aus London: Die morgen beginnende
Unter=
hausverhandlung über das Kriegsbudget
wird eine bisher unbekannte Form tragen. Das
Kriegs=
budget wird in 5 Gruppen eingeteilt; in jeder Gruppe
aber wird über die Bewilligung eines fiktiven Betrages
von 1000 Pfund Sterling abgeſtimmt werden, womit in
Wirklichkeit über den betreffenden Teil des Budgets
ent=
ſchieden werden ſoll. So werde man die wirkliche Höhe
der beabſichtigten Ausgaben verheimlichen können, deren
Betrag erſt bekannt gegeben wird, wenn neue Beträge
für Kriegszwecke verlangt werden. Uebrigens werde
mitgeteilt, daß die zuletzt bewilligten 350 Millionen Pfund
die Kriegskoſten bis zum Juli deckten.
*271
Die engliſchen Verluſte.
*London, 8. Febr. Asquith teilte geſtern im
Unterhauſe mit, daß die Verluſte aller Rangklaſſen der
engliſchen Armee auf dem weſtlichen Kriegsſchauplatz bis
zum 4. Februar ungefähr 104000 Mann betragen.
16 überfällige engliſche Dampfer.
London, 8. Febr. Die lange Liſte der
verſcholle=
nen Dampfer bei Lloyds iſt um vier Namen vermehrt
worden, ſo daß im ganzen 16engliſche Dampfer
überfällig ſind. Die Prämien für Nachverſicherung
ziehen noch fortwährend an. Die Möglichkeit dieſer
enor=
men Verluſte iſt der engliſchen Schiffahrtswelt ſo
über=
raſchend gekommen, daß die abenteuerlichſten Gerüchte über
die Tätigkeit deutſcher Kreuzer auf hoher See hier in
Umlauf ſind.
Die engliſche Unehrlichkeit.
* Rom, 8. Febr. Die Italia Noſtra kommt nach
einer Prüfung der Aktenſtücke, die von verſchiedenen
Staaten über die Vorbereitung und Entſtehung des
Krieges veröffentlicht worden ſind, zu dem Ergebnis, daß
in dieſem Krieg der Dokumente Deutſchland
Sieger bleibt, Ueber England ſagt das Blatt, daß
dieſe Urkunden den Engländern die ſchreckliche
An=
klage der Unehrlichkeit ins Geſicht ſchleudern. Dieſe
Anklage ſei ſchwerer als die der Barbarei, welche andere
gegen die Deutſchen erheben. Jedes erleuchtete Gewiſſen
empöre ſich bei dem Gedanken, daß eine Regierung mit
Liſt und Heuchelei gearbeitet habe, wo Aufrichtigkeit ihre
Pflicht geweſen wäre. Die Unvermeidlichkeit des
Kon=
flikts zwiſchen Deutſchland und England rechtfertige nicht
das Verhalten des letztern; auch den Krieg könne man
auf moraliſche Weiſe vorbereiten, denn der Krieg ſei kein
Mord. Aber dieſen Krieg habe England entgegen aller
Sittlichkeit gewollt und vorbereitet. Dafür werde es ſich
vor dem Richterſtuhl der Nachwelt zu verantworten haben.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 10. Februar.
* Militärdienſtnachrichten. Befördert: v. Roéll,
Oberlt. a. D. (II Darmſtadt), zuletzt im Jäger=Regt. z. Pf.
Nr. 12, jetzt bei den Trains des 26. Reſervekorps, zum
Rittmeiſter; zu Leutnants der Reſerve: Viehmann
(Worms), Baum (Mainz), Vizefeldwebel im Reſ.=Inf.=
Regt. Nr. 118; Adelberger, Vizefeldwebel (Mainz)
im Reſ.=Inf.=Regt. Nr. 118, zum Lt. d. Landw.=Inf.
1. Aufgeb.; zu Fähnrichen: Speth, Müller,
Ding=
ler, Unteroffiziere im Inf.=Regt. Nr. 168; Pleßer,
Oberlt. der Reſerve des Feldart.=Regts. Nr. 61 (I Eſſen),
jetzt im Reſ.=Feldart.=Regt. Nr. 25, zum Hauptmann; zum
Oberleutnant: Lt. d. Reſ. Trümper (Göttingen) des
Inf.=Regts. Nr. 116, jetzt im Reſ.=Inf.=Regt. Nr. 116;
zu Leutnants der Reſerve: die Vizefeldwebel Türck,
Senßfelder (Gießen), Götte, Staufenberg
(II Frankfurt a. M.), Lohnes (I Darmſtadt), Rees
(Limburg), des Inf.=Regts. Nr. 168, Zeh (I Darmſtadt)
im Reſ.=Inf.=Regt. Nr. 116; zu Leutn. der Landw.=Inf.
Aufgeb.; die Vizefeldwebel Weiß, Bruſt, Wenner
(I Darmſtadt), Dahmlow, Jakobſen (Neumünſter)
im Reſ.=Inf.=Regt. 116; zum Hauptmann: Oberlt. d. Reſ=
Gündert des Inf.=Regts. 113 (Mainz), jetzt im Landw.=
Inf.=Regt. Nr. 110. — Als Veterinäroffiziere für die
Dauer des Krieges angeſtellt: als Oberveterinär: Tierarzt
Walter (Gießen) im Bereiche des ſtellvertr.
General=
kommandos des 18. A.=K.; als Veterinär: Tierast Lang
(Gießen) beim Reſ.=Fußart.=Regt. Nr. 20; unter
Beförde=
rung zu Veterinären: die Untervet. Matheſius (II.
Darmſtadt) b. d. Reſ.=Fuhrp.=Kol. des 18. Reſ.=K., Ruhl
(Gießen) b. d. Reſ.=Fußart.=Battr. 22. Befördert: zu Lts.
der Reſerve: die Vizefeldwebel Dieter (I Darmſtadt)
im Reſ.=Jäger=Batl. Nr. 5, Döll (Erbach) im Reſerve=
Inf.=Regt. Nr. 233.
Ritter des Eiſernen Kreuzes. Major v.
Oidt=
mann, Kommandeur des Brig.=Erſ.=Batl. 49 (Heſſen) hat
das Eiſerne Kreuz erſter Klaſſe erhalten; dem
Vizefeld=
webel im 223. Reſ.=Inf.=Regt., Hans Berbenich aus
Darmſtadt, wurden das Eiſerne Kreuz und die Heſſiſche
Tapferkeitsmedaille verliehen.
Perſonalnachrichten der Ober=Poſtdirektion
in Darmſtadt. Verliehen wurde: das Eiſerne
Kreuz 2. Klaſſe den Poſtſekretären Bauſch aus Butzbach
Bonarius und Steinmetz aus Darmſtadt, den Ober=
Poſtaſſiſtenten Kling aus Bad Nauheim, Krämer aus
Worms, Langsdorf aus Alsfeld und Schlie aus Gießen,
den Poſtaſſiſtenten Brückbauer aus Mainz und
Imbe=
ſcheidt aus Bingen (geſt.); die Heſſiſche
Tapferkeits=
medaille dem Ober=Poſtaſſiſtenten Krämer aus Worms
und dem Poſtanwärter Leuthner aus Rüſſelsheim. Zu
Offizieren des Beurlaubtenſtandes befördert:
Voſt=
ſekretär W. Müller aus Mainz, Ober=Poſtaſſiſtent Kling
aus Bad Nauheim und Poſtaſſiſtent Brückbauer aus
Mainz. Ernannt: zum Vize=Poſtdirektor die
Poſt=
inſpektoren Bürner in Mainz und Kleinſteuber in Bad
Nauheim. Angenommen: als Poſtagent
Schneider=
meiſter Vogel in Nordeck bei Londorf. Verſetzt:
Poſt=
aſſiſtent Moog von Bensheim nach Darmſtadt.
Ge=
ſtorben: Poſtmeiſter a. D. Rechnungsrat Danzinger
und Telegraphenſekretär a. D. Preuß in Darmſtadt,
Poſt=
ſekretär a. D. Kohl in Mainz, Ober=Poſtaſſiſtent Deiß
in Offenbach und Poſtagent Vogel in Nordeck bei
Lon=
dorf. Vor dem Feinde gefallen: die
Poſt=
aſſiſtenten Carnier aus Darmſtadt=Uebungsplatz und
Chriſtian Schnell aus Sprendlingen (Rheinheſſen).
— Großh. Hoftheater. Heute Mittwoch wird
Fuldas Luſtſpiel „Die Jugendfreunde”, das wieder mit
großem Erfolg in den Spielplan aufgenommen wurde,
wiederholt (B 25). Als ſechſter Abend des
Schiller=
zyklus geht Donnerstag „Wallenſteins Tod” auf C 23
in Szene. Den Wallenſtein ſpielt Johannes Heinz, in
den übrigen Hauptrollen ſind beſchäftigt: die Damen
Alſen, Niedt und Pils, ſowie die Herren Baumeiſter,
Ehrle, Hacker, Harprecht, Jürgas, Knispel, Schneider,
Weſtermann und Wolzogen. Freitag, den 12. (D 24), ſingt
Gertrud Geyersbach als Gaſt die Agathe in „Freiſchütz”
Für Samstag, den 13., iſt „Im weißen Rößl” als
Volks= und Garniſonsvorſtellung zu ermäßigten Preiſen
angeſetzt. Der Kartenverkauf hierfür beginnt Mittwoch,
den 10. ds.
Generalmuſikdirektor Felix von Weingartner dirigiert
am Sonntag, den 14., C 24, Verdis „Alda‟. Die
Titel=
partie ſingt Frau Lucille von Weingartner=Marcel.
* Dank der 117er. Aus dem Felde geht uns nach
einer Irrfahrt folgende Zuſchrift des Herrn Oberſten
v. Tiedemann, Kommandeur des Infanterie=
Leib=
regiments Großherzogin Nr. 117, mit der Bitte um
Ver=
öffentlichung zu: Die in der Preſſe vor Weihnachten
er=
folgte Veröffentlichung zwecks Einſendung von
Liebes=
gaben für die 117er ergab eine ſo bereitwillige und
viel=
ſeitige Beteiligung weiter Kreiſe, daß eine Beſchenkung
aller im Felde ſtehenden 117er, ſowohl im aktiven
Regi=
ment, wie im Brigade=Erſatz=Bataillon Nr. 50 und im
3. Bataillon Reſerve=Infanterie=Regiment Nr. 222,
möß=
lich war. Die Verteilung fand unter erſter
Berück=
ſichtigung der Heimatloſen und der am längſten
im Felde ſtehenden Mannſchaften ſtatt, und jedem Mann
konnten außer warmen Wollſachen auch noch andere
nütz=
liche und angenehme Dinge zugeteilt werden. Neben der
großen hellen Freude, die hierdurch den Beſchenkten vor
dem Feinde verurſacht wurde, iſt durch die Gaben aber
auch zur Erhaltung der Geſundheit und damit zur
Schlag=
fertigkeit der Truppen beigetragen worden. Das
Bewußt=
ſein dieſer Tatſache wird für alle gütigen Spender wohl
ſicher der ſchönſte Lohn ſein. Dieſem fügt das Regiment
herzlichſten und wärmſten Dank für alle Geber und für die
ſo bereitwillige und uneigennützige Unterſtützung der
Preſſe bei.
— Reichswollwoche. Die unter Zuhilfenahme
von Knaben der Mittelſchule durch das Tiefbauamt
er=
folgte Einſammlung der Wollſachen iſt für das ganze
Stadtgebiet beendet und ergab ein außerordentlich gutes
Reſultat. Eine Nachleſe wird noch bei den Familien
ſtattfinden, die eine ſpätere Abholung wünſchten, oder
ſich nachträglich, ſpäteſtens aber bis zum nächſten
Donnerstag vormittag, beim Tiefbauamt melden. Spätere
Meldungen können nicht mehr berückſichtigt werden.
Zeitungsſendungen an Angehörige des
Feld=
heeres müſſen vielfach bei den Aufgabe=Poſtanſtalten
von der Beförderung ausgeſchloſſen werden, weil ſie
ſchwerer als 50 g, aber nicht frankiert ſind. Iſt
außerdem der Abſender auf ihnen nicht angegeben, ſo
werden die Sendungen unanbringlich. Empfänger wie
Abſender wundern ſich dann, wo die Sendungen
ver=
blieben ſind, und ſchieben den nach ihrer Anſicht
einge=
tretenen Verluſt der Feldpoſt zur Laſt. Das
Publikum=
wird deshalb im eigenſten Intereſſe erſucht, zu beachten,
daß ſich im Feldpoſtbriefverkehr die Portofreiheit nur
auf Sendungen bis 50 g erſtreckt, daß ein Uebergewicht
bei portofreien Briefen nicht zugelaſſen iſt, und daß
des=
halb alle Briefe über 50 g frankiert werden
müſſen. Für Briefe über 50 g bis 275 g koſtet das
Porto 10 Pfg., für noch ſchwerere Briefe bis 550 g
20 Pfg. Dies gilt auch für Sendungen mit Zeitungen.
Einen neuen Fall der mißbräuchlichen
Be=
nutzung der Feldpoſt, der ſich zugleich als grober
Unfug darſtellt, bildet die Verſendung ſogenannter
Kettenbriefe als Feldpoſtkarten. Der Abſender
eines ſolchen Kettenbriefs verpflichtet den Empfänger,
einen auf der Karte angegebenen Vers oder Spruch eine
gewiſſe Zeit hindurch taglich an einen anderen
Em=
pfänger weiterzuſenden. Jeder neue Empfänger hat ſich
derſelben Verpflichtung zu unterziehen. Wer dieſem
Ge=
bote nicht nachkommt, ſoll im Leben kein Glück mehr
haben; wer das Gebot aber befolgt, wird an einem
be=
ſtimmten Tage eine große Freude erleben. Das
Publikum wird erſucht, moglichſt darauf hinzuwirken,
daß derartige unſinnige Beläſtigungen unſerer
Soldaten im Feld verhindert werden.
* Die Faſtnachtszeit im Kriegsjahr. Das Großh.
Polizeiamt erläßt folgende begrüßenswerte
Bekanntmach=
ung: Wenn auch von der Einſicht der Bewohner
Darm=
ſtadts ohne weiteres erwartet werden kann, daß an den
diesjährigen Faſtnachtstagen — 14., 15. und 16. d. M. —
das ſonſt übliche Faſtnachtstreiben, zum
min=
deſten in der Oeffentlichkeit, unterbleibt, ſo
ſoll doch der Hinweis nicht unterlaſſen werden, daß
Per=
ſonen, die ſich koſtümiert oder maskiert auf den
Straßen oder in öffentlichen Lokalen zeigen ſollten,
Mannſchaften, ſagen wir einmal — gut erholt. Die
bel=
giſche Luft iſt nicht ſchlecht, zumal hier alles ländlich iſt,
und Landluft iſt bekanntlich geſund, wenn auch nicht immer
angenehm. Unſere Tätigkeit beſteht in Arbeitsdienſt und
Fußererzieren.
Vergangene Woche waren wir baden in R. . .
2.13 Uhr fuhren wir ab mit der Bahn. Nach einer Stunde
ſchon ſtanden nir „komplett” im Bade; immer 20 Mann.
Als Badeeinrichtung diente in einer Brauerei das
ſoge=
nannte — Kühlſchiff. Oben waren Brauſen angebracht
und am Eingang gab es Schmierſeife, je nach Bedarf.
Es hat tadellos geklappt in dieſem primitiven Bade und
wir waren alle erfreut über dieſe „Wohltat”; alle ſechs
Monate ein Brauſebad iſt ſicher nicht zu viel. Es wurde
ſogar behauptet, daß dieſe „Fleiſchbrühe” dem belgiſchen
Bier an Farbe nicht nachſtand. Doch der Zweck war
er=
reicht. Nach dem Baden hatten wir Urlaub bis 7 Uhr.
Dieſe Zeit benutzten wir, um uns die Stadt, in der wir,
d. h. unſere Kolonne, auch ſchon im Quartier gelegen
haben, aber nur für drei Tage, anzuſehen. Das
Bahnhof=
viertel hat viel unter Granatfeuer gelitten, auch die in
unmittelbarer Nähe ſtehende Kirche iſt davon nicht verſchont
geblieben. Zur Zeit liegt hier viel Militär, Infanterie
Jäger, Pioniere uſw., die ſich in Bereitſchaft halten. Die
Straßen im Geſchäftsviertel ſind ſehr belebt von Militär
und Straßenhändlern, die alles Mögliche feilbieten. Die
Läden ſind tipp=topp ausgeſtattet und es iſt hier für gutes
Geld wirklich alles zu haben. Nach unſerem Rundgang
durch die Stadt, die in Friedenszeiten ungefähr 28000
Einwohner hat, kamen wir um ½7 Uhr wieder am Bahn
hof an. Der Zug fuhr 8.15 Uhr ab, Beleuchtung hatten
wir keine. Am Bahnhof trafen wir noch zwei Rote Kreuz=
Schweſtern von Griesheim. Es war eine allgemeine
gegen=
ſeitige Begrüßung mit unſern Landsmänninnen. Zur
Unterhaltung bot ſich nicht viel Zeit, da die Schweſtern
ſehr beſchäftigt waren mit der Verpflegung durchreiſender
Verwundeter.
Um 9 Uhr kamen wir in L. an. Nachdem wir auf dem
Marktplatz bald acht Tage lang Schmutz und Unrat aller
Art weg= und friſchen Schotter aufgefahren und den
gan=
zen Platz geebnet und „in die Reih‟
gemacht hatten,
konnte dann am 27. Januar, an Kaiſers Geburtstag, die
Paradeaufſtellung vor ſich gehen. Um 11 Uhr war
gemein=
ſamer Kirchgang beider Konfeſſionen. Der Parademarſch
war von oben herab verboten. Die offizielle Feier beſtand
in einer Anſprache ſeitens des Abteilungskommandanten.
Darauf folgte das von etwa 350 Mann ausgebrachte
Hurra auf unſeren oberſten Kriegsherrn Kaiſer Wilhelm II.
Der Tag war, wie auch in Friedenszeiten, außer der
ab=
ſolut nötigen Funktion, dienſtfrei. Wir erhielten pro
Mann 25 Zigarren, außerdem Rum, allerdings nicht zu
viel. Abends tranken wir zwei Faß deutſches Bier (
Dort=
munder). Es war recht gemütlich. Nebſt einigen
humo=
riſtiſchen und Solovorträgen fanden auch gemeinſame
Geſänge viel Beifall. Der Trompeter in der Kolonne ſorgte
für die nötige „Tanzmuſik” Will jedoch gleich bemerken,
unſerer lieben Frauen wegen, daß die Kameraden unter
ſich tanzten. Um 11 Uhr war Zapfenſtreich, und jedem
konnte man ſeine „Feſtſtimmung” deutlich, faſt ohne
Aus=
nahme, anſehen. Es war mal wieder etwas anderes
Sind es doch ſchon 16 Jahre her, ſeit ich den letzten
Ge=
burtstag des Kaiſers beim Kommiß gefeiert habe. Die
Zeiten haben ſich geändert, und wer weiß, wo und wie wir
den nächſten 27. Januar feiern werden!?
Am 28. fuhren wir Munition nach B. Auf dieſem
Marſche kamen wir auch am Grabe des Darmſtädter
Leut=
nants Krug von Nidda vorbei. Er liegt mit noch vier
anderen Kameraden vom Regiment am Ortseingang von
Cortemarck begraben. Das Grab war mit Blumen
ge=
ſchmückt. Die Luft war kalt und froſtig. Ein langer Tag
für uns. Bei einer älteren Dame, die einen Winkel (
Spe=
zereigeſchäft) betreibt, bin ich mit noch zwei Kameraden gut
aufgehoben. Wir haben viel Vergünſtigungen. Außer
einem guten Bett, das allerdings nur für zwei Mann
be=
ſtimmt iſt, der Dritte ſchläft auf der Erde, beſorgt unfer
Fräulein jedem ſeine Wäſche gratis. Das will viel
hei=
ßen, denn Reparatur gibt es immer. Gekocht wird nach
deutſchem Muſter; die Wirtin ißt mit uns; ſie hat ſich gut
an unſer Rezept gewöhnt. Unſere Hauptmahlzeit iſt
abends, weil wir da die meiſte Zeit haben, und unſer
Spe=
zialgericht ſind „geleierte Beefſteaks”. Das Fleiſch wird
gekauft. Haben wir noch von Mittag was übrig, ſo kommt
es dazu; reicht es dann noch nicht, ſo wird noch ein Stück
Kommißbrot daruntergeleiert. Das nötige Gewürz fehlt
natürlich auch nicht. Zu dieſen „Beefſteaks” gibt es
Pa=
darten, das ſind Kartoffeln. Auf dieſes frugale Mahl
folgt anſchließend ein guter Tee. Dann wird noch eine
Pfeife geſchmaucht. (Die Wirtin raucht nicht, dagegen
nimmt ſie gern eine Priſe, wie überhaupt hier in Belgien
nur das weibliche Geſchlecht ſchnupft.) Um 9 Uhr gehts
dann in die Klappe. Doch, halt, jetzt wird erſt
ausge=
knobelt, wer ins Bett und wer auf die Erde zu liegen
kommt. Vielfach ſind wir dieſer Arbeit jedoch enthoben,
da bereits immer einer von uns auf Wache iſt. Alle drei
Tage kommt man gewöhnlich auf Wache, wenn man
„Glück” hat. Und heute mache ich meine 44. Wache.
Nun will ich aber Schluß machen mit meinen
Kriegs=
erlebniſſen „hinter der Front”. Ich wünſche nur, daß
un=
ſere Kolonne wieder per Achſe in Darmſtadt einmarſchiert,
wie wir damals von Schneppenhauſen ausgerückt ſind.
Empfangen Sie mit Ihrer werten Familie die letzter
Grüße. Auf Wiederſehen!
K. L. Sch.
die Geſühle des weilaus größten Teils der Vevollerung
ſchwer verletzen und damit groben Unfug verüben
würden. Unſere Polizeiorgane ſind deshalb angewieſen
worden, etwaige koſtümierte oder maskierte Perſonen
wegen Uebertretung des § 360, Ziffer 11,
Reichsſtrafgeſetz=
buches, zur Anzeige zu bringen.
— Volksleſeabende in Darmſtadt. Man ſchreibt uns:
An den jüngſt von Herrn Franz Harres gebotenen
„Liſſauer=Abend” knüpfte ſich eine Ausſprache, in der die
ſogenannten „Volksleſeabende” warme
Befürwor=
tung erfuhren und deren baldige Einrichtung auch für
Darmſtadt als wünſchenswert erachtet wurde. Leben wir
doch ſeit dem Ausbruch des Krieges in einer Zeit neuer
völkiſcher Erhebung, neuer Willens= und
Geſinnungs=
größe, deren Hoheit wir anſtaunen, deren mannigfache
Aeußerungen in allen Volksſchriften uns mit Freude und
Stolz erfüllen! Solche Zeichen der Zeit nicht bloß
bewundernd zu genießen, ſondern auszunützen und
für unſeres Volkes Zukunft zu erhalten und
fruchtbar zu geſtalten, muß eine ernſte Aufgabe
der Gegenwart ſein. In dem geplanten Leſeabend kann
und wird der erſtarkte Geiſt der Gemeinſamkeit das
Ge=
fühl des Anſchluſſes des einen an den andern, das Suchen
und Streben nach allem, was edel und ſchön, was wahr
und recht, was vaterländiſch groß und heilig erſcheint,
Pflege finden; Werken deutſcher Denker und Dichter ſoll
in gemeinſamer Lektüre und erläuternder Ausſprache
Ver=
ſtändnis erſchloſſen, ihr Wert und ihre Schönheit zu
wahrem Genuß erhoben werden. Solches erſtreben dieſe
Volksleſeabende, die der Verein für Verbreitung
von Volksbildung zu Darmſtadt gerne ſchützen und
fördern wird. Herr Franz Harres als Leiter dieſer Abende
wird zunächſt leſen und ſprechen aus und über eine der
gewaltigen Zeitgeſchichte entſproſſenen Flugſchrift von
Diedrich Biſchoff, betitelt „Deutſche
Geſinn=
ung, eine Gabe und ein Gebet großer Zeit”
— Teilnehmer an dem auf Donnerstag, den 11. Februar,
abends 8.15 Uhr, feſtgeſetzten erſten Abend (Lokal:
Biblio=
theksſaal der Zentralſtelle, Neckarſtraße 3) ſind gebeten
ihre Namen in eine im Verkehrsbureau offen liegende Liſte
einzutragen. Karten daſelbſt zu 20 Pfg. für einen Abend,
zu 50 Pfg. für drei Abende.
** Allgemeiner Deutſcher Frauenverein (Ortsgruppe
Darmſtadt), Am Freitag, den 12. Febr., wird Frau
Ka=
roline Balſer, die im Auftrag des Miniſteriums des
Innern und in Vertretung des Allgemeinen Deutſchen
Frauenvereins in Berlin war, über die Kurſe, die im
preu=
ßiſchen Abgeordnetenhauſe über „Volksernährung
im Krieg” ſtattfanden, den Mitgliedern Bericht erſtatten.
Gäſte ſind willkommen. Die Verſammlung findet im Hotel
„Prinz Karl” ſtatt.
nn. Hauptverſammlung der Freiwilligen Feuerwehr
Darmſtadt. In dem Gaſthaus „Zur Reichskrone” in der
Mühlſtraße hielt Montag abend die Freiwillige
Feuerwehr Darmſtadt ihre diesjährige
Haupt=
verſammlung ab, die von den Mitgliedern zahlreich
beſucht war. Branddirektor L. Fiſcher begrüßte in
herzlichen Worten die Kameraden, insbeſondere einen
Vertreter der Feuerwehr aus Berleburg, und teilte mit,
daß ſeit dem Kriegsausbruch 30 Feuerwehrleute zur
Fahne einberufen wurden. Dank dem Zuſammenwirken
und der Opferfreudigkeit der Zurückgebliebenen konnte der
Dienſt in allen Teilen des Korps aufrecht erhalten
wer=
den. Aus den nun erfolgten Berichten der einzelnen
Or=
gane der Feuerwehr, insbeſondere des Rechners Kam.
Bauſcher, war zu entnehmen, daß auch in dieſem Jahre
das Vereinsvermögen einen Zuwachs erfahren hat. Nach
dem Bericht des Kontrolleurs Morſchel fand eine
Prüfung der Kaſſe und Bücher ſtatt und wurde alles in
guter Ordnung gefunden. Nach den Tätigkeitsberichten
der Zugführer Brandmeiſter Bauſcher, L. Müller,
Schäfer und Bucher haben die Mannſchaften ihre
Pflichten in vollem Umfang erfüllt und wurde denſelben
der Dank der Führer ausgeſprochen. Durch Tod hat das
Korps vier Mitglieder verloren und wurde deren Andenken
ganz beſonders geehrt. Die Aufnahmeprüfungskommiſſion
hat ihre Geſchäfte in zehn Sitzungen erledigt und fanden
7 Neuaufnahmen ſtatt. Der Stand der Mannſchaft beträgt
einſchließlich der Ehrenmitglieder zur Zeit 189 Mann.
Nach dem Bericht des Oberbrandmeiſters Vogel wurde
die Theaterwache bei 252 Vorſtellungen mit 1829
Mann=
ſchaften beſetzt. Nach dem Jahresbericht des
Kommandan=
ten, Branddirektors L. Fiſcher, verfügt die Feuerwehr
über 12 Fahrzeuge und 3 Feuerlöſchhandgeräte nebſt
Ma=
ſchinen=Drehleiter von 16 Meter Höhe, einen
Mannſchafts=
wagen mit Gasſpritze und 2 Sauerſtoffapparate, 1
zwei=
rädrige Druckſpritze mit Hydrantenwagen für den Sicher=
heitsdienſt. Die Geſamtlöſcheinrichtung der Feuerwehr
beſteht aus 18 Standrohren, 38 Strahlrohren und 3500
Metern Schlauch. Die inneren Angelegenheiten der Wehr
wurden in 22 Vorſtandsſitzungen erledigt. Außerdem
fan=
den noch 2 Hauptverſammlungen mit Berichterſtattung,
2 Korpsverſammlungen, 2 Führerſitzungen und 6
Brand=
meiſterſitzungen ſtatt. An die zur Fahne einberufenen Mit
glieder wurden 400 Mark und für die
Hinterbliebenenfür=
ſorgekaſſe 200 Mark geſpendet. Die von der
Stadtverwal=
tung genehmigte Autoleiter konnte infolge Kriegsausbruchs
bis jetzt noch nicht geliefert werden. Das neue Gerätehaus
in der Blumenthalſtraße geht ſeiner Fertigſtellung
ent=
gegen und ein Neubau für den fünften Löſchzug in
Beſ=
ſungen iſt in Ausſicht geſtellt. Die Uebernahme der
ſtändi=
gen Feuerwachmannſchaft in ſtädtiſches Dienſtverhältnis iſt
am 16. Auguſt 1914 erfolgt. Die Waſſerlieferung für
Brandſtätten erfolgt durch die Städtiſche Waſſerleitung,
und ſtehen der Wehr zur Waſſerentnahme 953
Unterflur=
hydranten, 49 Oberflurhydranten und 300
Privathydran=
ten zur Verfügung. Die Schlagfertigkeit der Mannſchaft
wurde durch 7 Zugsübungen, 4 Hauptübungen und
8 Uebungen der Weckerlinienmannſchaft erprobt. Im
Jahre 1914 fanden 140 Alarme, darunter 4 für Großfeuer,
ſtatt. An Sicherheitswachen in der Stadt wurden
insge=
ſamt 3485 Mannſchaften geſtellt. Nachdem Kommandant
Fiſcher der Mannſchaft und der Stadtverwaltung für
ihre Opferfreudigkeit und ihr Intereſſe für die
Feuerwehr=
ſache Dank ausgeſprochen hatte, ſchloß er mit einem
drei=
fachen „Gut Wehr” die Hauptverſammlung um 12 Uhr.
* Reſidenz=Theater am Weißen Turm. Die Direktion
des R.=T. hat die Vorführung des dritten Kunſtfilms der
Serie 1915 „Der Goldkönig” benutzt, um eine
Gold=
ſammlung ins Werk zu ſetzen, und zwar hat
jeder, welcher irgend einen Betrag in Gold an der Kaſſe
in Zahlung gibt, bis einſchließlich Freitag freien
Ein=
tritt. Das geſammelte Gold wird dann an der Kaſſe
der Reichsbank eingewechſelt. (S. Anz.)
r. Heubach, 8. Febr. (Männergeſangverein.)
Die geſtern im großen Rathausſaale abgehaltene
Haupt=
verſammlung des Männergeſangvereins wurde durch den
erſten Vorſitzenden in der üblichen Weiſe eröffnet.
An=
ſchließend hieran berichtete der Rechner über die
finanziel=
len Verhältniſſe des Vereins, die durchaus geordnete ſind,
worauf dem Rechner Entlaſtung erteilt wurde. Von einer
Neuwahl des Vorſtandes wurde im Hinblick auf die ernſte
Zeit Abſtand genommen und die derzeitigen Mitglieder
des Vorſtandes in ihren Aemtern belaſſen. Von den
zahl=
reichen im Felde ſtehenden Mitgliedern des
Männer=
geſangvereins ſind bis jetzt zwei aktive Mitglieder auf
dem Felde der Ehre gefallen.
Mainz, 9. Jan. (Das Spielen mit
Schuß=
waffen.) Ein 13jähriger Schüler aus der Neuſtadt
ſpielte geſtern mit einem geladenen Flobertgewehr.
Plötz=
lich ging ein Schuß los und traf einen in der Nähe
ſtehenden 10jährigen Knaben in den Leib. Der Verletzte
kam in ärztliche Behandlung.
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 8. Febr. Der Großh. Heſſ.
Kammervirtuoſe Wilhelm Backhaus konzertierte vor
der Kronprinzeſſin und erntete reichen Beifall für
ſeine künſtleriſchen Darbietungen. Das von der
Kron=
prinzeſſin ſpeziell gewünſchte Programm ſetzte ſich aus
den Sonaten Pathetique und Appaſionata von Beethoven,
kleineren Stücken von Schumann, Etuden, Balladen in
As=Dur, G=Moll, F=Dur, Nocturnes in C=Moll und
Des=Dur von Chopin, ſowie der zweiten ungariſchen
Rhapſodie und Campanella von Liſzt zuſammen und
zeugt für das außerordentliche muſikaliſche Intereſſe der
hohen Frau. — In der Bierbrauerei
Friedrichs=
hain kam in ſpäter Nachtſtunde Großfeuer zum
Ausbruch, das beim Ausrücken von ſechs Löſchzügen
ſchon ſehr weit vorgeſchritten war.
Erfurt, 8. Febr. (Ein Hochverräter zum
Tode verurteilt.) Vor dem Erfurter Kriegsgericht
hatte ſich der 20jährige Klempner Faver Kröpfle aus
Sulz im Ober=Elſaß wegen Hochverrats zu
verant=
worten. Der Anklage lag der Paragraph 88 des
Reichs=
ſtrafgeſetzbuches zugrunde: „Wer als Deutſcher während
eines Krieges die Waffe gegen ſein deutſches Vaterland
führt, wird mit dem Tode oder mit lebenslänglichem
Zuchthaus beſtraft.” Kröpfle hatte mit noch 5000
Deut=
ſchen in einer Fabrik in Belfort gearbeitet. Bei Kriegs=
ausbruch begab er ſich nach Befancon, wo er und viele
Arbeitsgenoſſen als franzöſiſche Soldaten eingelleidet
wurden. Kröpfle kam zum franzöſiſchen Infanterie=
Re=
giment Nr. 38 und führte dort den Namen Delacrotte.
Am 16. September 1914 wurde er bei Chauny
gefangen=
genommen und ins Gefangenenlager Erfurt gebracht.
Hier ſtellte es ſich zufällig heraus, daß der Gefangene kein
Franzoſe, ſondern ein Oberelſäſſer namens Kröpfle ſei.
Vor Gericht ſagte er aus, daß er ſich nicht freiwillig zum
franzöſiſchen Heeresdienſt gemeldet habe, ſondern daß er
mit noch anderen Deutſchen dazu gepreßt worden wäre.
Er habe auch niemals während eines Gefechts geſchoſſen.
Der öffentliche Kläger hielt das Verbrechen des
Hochver=
rats für erfüllt und beantragte lebenslängliche
Zuchthaus=
ſtrafe und lebenslänglichen Ehrverluſt. Der Gerichtshof
ging über dieſen Antrag hinaus und verurteilte Kröpfle
zum Tode. Beſonders bemerkenswert iſt, daß drei
Brü=
der des Verurteilten mit dem deutſchen Heer an der Front
ſtehen.
Wien, 9. Febr. (Freudiges Ereignis= im
Kaiſerhauſe.) Die Gemahlin des Thronfolgers
Erz=
herzog Karl Franz Joſef, Erzherzogin Zita, iſt
geſtern um 10 Uhr abends in Schönbrunn von einem
Sohne entbunden worden. Der neugeborene Sohn iſt
das dritte Kind des ſeit Oktober 1911 vermählten
Erz=
herzogspaares. Der älteſte Sohn wurde am 12. November
1912, eine Tochter am 3. Januar 1914 geboren.
Handel und Verkehr.
Die Verwertung ruſſiſcher=Kupons.
* Berlin, 8. Febr. Durch Vermittelung der
Han=
delskammer zu Offenbach iſt der Frkf. Ztg. zufolge dem
Deutſchen Handelstag von ſachverſtändiger
Bänk=
ſeite ein Vorſchlag unterbreitet worden, der Beachtung
verdient. Er knüpft an den öfter erörterten Plan an, die
Inhaber ruſſiſcher Werte dadurch vor
Zins=
verluſten zu ſchützen, daß die Kupons von den
Mili=
tärbehörden bei Requiſitionen in Rußland als
Zah=
lungsmittel verwandt werden. Gegen dieſen Plan
hat man insbeſondere eingewendet, daß es nicht recht
möglich ſein werde, Zinsſcheine über die verſchiedenſten
Beträge und der verſchiedenſten Anleihen an Zahlungs
Statt zu verwenden, zumal da ſie einen völligen Ausgleich
in der Regel nicht zuließen. Der neue Vorſchlag ſucht
dieſen Schwierigkeiten dadurch zu begegnen, daß er eine
von Reichs wegen zu begründende Sammelſtelle
vor=
ſieht, welche die Zinsſcheine ruſſiſcher Werte (eventuell
nur Staatsanleihen und Anleihen mit ſtaatlicher
Zins=
garantie) hereinnimmt. Dieſe Sammelſtelle ſoll dann das
Recht erhalten, aufgrund der deponierten Zinsſcheine
Zertifikate auszugeben, die zur Zahlung in Rußland
requirierter Güter und nur zu ſolchen Zwecken
Verwend=
ung finden müſſen. Wie die Scheine der Darlehenskaſſe,
ſo könnten dieſe Zertiſikate klein geſtaffelt ſein. Die
Aus=
zahlung an die inländiſchen Inhaber der Zinsſcheine
könnte erfolgen im Verhältnis zur Verwendung der
De=
pots. Es würde dadurch erreicht, daß nur die tatſächlich
zur Bezahlung von Requiſitionsgütern aufgewandten
Mittel an die Zinsſcheininhaber vergütet würden, die
Sammelſtelle ein Verluſt alſo nicht treffen könnte. Nicht
rechtlich, aber praktiſch würde eine ſolche Regelung die
Uebertragung der Forderungen aus den ruſſiſchen
Zins=
ſcheinen über die Sammelſtelle an ruſſiſche Untertanen
darſtellen, und es ſcheint doch — ſo meint der Urheber
dieſer Anregung — ſchließlich nichts natürlicher, als daß
man dem eigenen Untertanen zu Laſten des feindlichen
ein Riſiko abnimmt, wenn man die Macht und das Mittel
dazu hat.
* Berlin, 9. Febr. Börſenſtimmungsbild.
Im freien Börſenverkehr war die Stimmung heute recht
zuverſichtlich infolge des guten Eindruckes, den die
Nach=
richten über den Vormarſch der Türken gegen den
Suez=
kanal machten. Für Rentenwerte zeigte ſich gute
Kauf=
luſt, der Kursſtand erfuhr aber keine weſentlichen
Ver=
änderungen. Ruſſiſche Prioritäten waren niedriger
an=
geboten. In Induſtriewerten waren die
Kursverände=
rungen im allgemeinen weniger erheblich, als man bei
dem recht angeregten Geſchäft erwarten ſollte. Einige
Prozent gewannen Daimler; ferner waren Oberſchleſiſche
Eiſeninduſtrie und Oberſchleſiſche Kokswerke zu höheren
Kurſen begehrt. Auch Bismarckhütte war lebhaft
gehan=
delt. Von ſchweren Bergwerkspapieren bevorzugte man
Phönix=Aktien. Ferner ſtellten ſich die Aktien der
Alu=
minium=Induſtrie höher auf die unveränderte Dividende
Zur Datterich=Frage.
Wie jeder gute Darmſtädter — als ſolcher darf ich
mich trotz meiner Geburt in Worms wohl fühlen, denn
mit einer kurzen Unterbrechung lebe ich über 50 Jahre
in der heſſiſchen Reſidenz — habe ich mich ſchon frühzeitig
für unſeren Niebergall und ſeine Werke intereſſiert Und
als der hieſige Geſangverein der Melomanen, der ſich der
Pflege der Darmſtädter Lokalpoſſe von jeher mit ſo vier
Liebe annahm, mich ſeinerzeit anſprach, den „Datterich”
im Verein neueinzuſtudieren, unterzog ich mich dieſer
Auf=
gabe mit aufrichtiger Freude, und ſo erſchien Niebergalls
bedeutendſte Schöpfung, ſein unverwüſtlicher Datterich”
am 15. Februar 1903 in der Turnhalle am Woogsplatz,
in einer vollſtändig neuen Inſzenierung und koſtümlichen
Neuausſtattung zum erſten Male unter meiner Leitung.
Seitdem habe ich den „Datterich” ſiebenmal, und den
„Tollen Hund” fünfmal bei den Melomanen in Szene
ge=
ſetzt. Mein Beſtreben, dieſe Vorſtellungen mehr und mehr
auf eine künſtleriſche Stuſe zu heben, fanden beim
Ver=
ein das nötige Verſtändnis. Er brachte Opfer an Zeit
und Geld. Das Reſultat dieſer Bemühungen war di=
Tatſache, daß das Publikum den Aufführungen von Jahr
zu Jahr ein ſich ſteigerndes Intereſſe entgegenbrachte. Alt
und jung, hoch und niedrig zog zur Turnhalle am
Woogs=
platz, wenn der „Datterich” oder der „Tolle Hund” zur
Aufführung kam. Die erſten Kreiſe unſerer Stadt, ja ſelbſt
der Großherzog und die Großherzogin, haben ſich daran
ergötzt.
Daß ich mich eingehend mit dieſen beiden
Hauptwer=
ken Niebergalls beſchäftigt habe, wird man nach dem
Ge=
ſagten nicht bezweifeln können. Ich glaube daher, ein
Anrecht erworben zu haben, in dem Streit, der ſich
anläß=
lich der im Inſelverlag erſchienenen Neuausgabe des „
Dat=
terich” erhoben hat, mitſprechen zu dürfen. Mangel an
Zeit geſtattet mir jedoch im Augenblick nicht, näher darauf
einzugehen; nur eine Angabe des Herrn Profeſſor D. Dr.
Diehl, der mit Recht eine gewiſſenhafte Forſchung
ver=
langt, möchte ich, in bezug auf den Dichter Niebergall,
richtig ſtellen. Er ſchreibt in ſeinem Artikel: „Ernſt Elias
Niebergall” (vergl. Nr. 38 des Darmſtädter Tagblatts vom
7. Februar): „Der Bericht über die Armut von
Nieber=
galls Eltern iſt ebenfalls, wie ich aus dem Munde
von Verwandten des Dichters weiß,
Erfin=
dung. Vater Niebergall hatte als Orcheſtermitglied das
Einkommen eines Pfarrers oder Gymnaſiallehrers auf
einer beſſeren Stelle, nach unſerem Gelde etwa 4000 Mk.,
und war bereits 1813 in der Lage, in der heutigen
Eliſa=
bethenſtraße ein Haus zu erwerben‟ Dieſe Darſtellung
iſt, wie ich ausdem zuverläſſigeren Munde der
Akten weiß, den Herr Profeſſor D. Dr. Diehl doch auch
erſt hätte befragen können, falſch. Vater Niebergall hatte
als Kammermuſiker und ganz hervorragender Künſtler
ein Gehalt von nur 850 Gulden — 1457,14 Mk. und erſt
wenn man ſeine Bezüge als Notenkopiſt mit 150
Gulden — 257,14 Mk., und als Ordner der
Muſi=
kalien mit 146 Gulden — 250,29 Mk. hinzurechnet,
er=
gibt ſich ein Geſamteinkommen von 1146 Gulden — 1964,57
Mark nach unſerem Gelde. Das Haus in der damaligen
Bauſtraße (heute Eliſabethenſtraße) war er 1813 nicht in
der Lage zu erwerben, ſondern nur zu bauen, was
ein bedeutender Unterſchied, ja ſo ziemlich das Gegenteil
iſt, da man ja weiß, wie Großherzog Ludewig II. jeden
ermunterte zu bauen und ihn unterſtützte.
(Vergl. „Das Großherzogtum Heſſen” — Guſtav Georg
Langes Verlag 1843, ſowie „Dismas Fuchs:
Chronolo=
giſches Tagebuch des Großherzoglich Heſſiſchen
Hof=
theaters” Carl Wilhelm Leske 1832). Vater Niebergall
baute nicht mit eigenem, ſondern mit geliehenem
Gelde. Alſo nicht, wie es nach Diehl ſcheinen mußte, um
ſeine Erſparniſſe anzulegen, ſondern ganz im
Gegenteil, um ſeine mehr als mißliche Lage zu verbeſſern —
er hatte, wie bekannt, für eine zahlreiche Familie zu
ſor=
gen! Ein bewegliches, dies darlegende
Unterſtützungs=
geſuch an den Großherzog liegt vor. Auch die traurigen
Vermögensverhältniſſe bei und nach ſeinem Tode ſind
bewieſen durch eine Reihe von Eingaben, die der älteſte
Sohn, der Hofmuſikus Wilhelm Niebergall, für ſich und
ſeine Geſchwiſter — der Dichter war damals 11 Jahre
alt — an den Großherzog richtete. Darin heißt es:
„Troſtlos und in der Tat verzweiflungsvoll
würde unſere Lage ſein, da unſere Eltern uns kein
Ver=
mögen hinterließen, welches uns gegen Nahrungsſorgen
chirmte, wenn nicht der Gedanke, daß Ew. Königlichen
Hoheit Gnade ſchon ſo manchen Unglücklichen getröſtet
uſw.‟ Der Großherzog gewährt vom 1. Juli 1826 ab eine
jährliche Unterſtützung von 150 Gulden ſo lange, bis eins
und das andere der vier unmündigen Kinder eine
Ver=
ſorgung erhalten oder das 20. Lebensjahr erreicht hat.
Aus einer 13 Jahre ſpäteren Verfügung vom 22. Januax
1839, geht hervor, daß dieſe Beihilfe den Kindern auch
über das 20. Jahr hinaus weiter gewährt worden war
doch wohl ein klarer Beweis, daß die traurigen
Ver=
mögensverhältniſſe der Familie auch bis zu des Dichters
24. Lebensjahre die gleichen geblieben ſind.
Zu dieſer Feſtſtellung hielt ich mich verpflichtet im
In=
tereſſe der von Herrn Profeſſor D. Dr. Diehl als Forſcher
geforderten Wahrheit, um deretwillen er, der
ſonſt ſo Friedliebende, ja noch einmal gegen den
Lands=
mann zu Felde zog, aber auch im Intereſſe des
Seelen=
friedens der Mitglieder unſerer Hofkapelle. Eben erſt
haben ſie nach jahrzehntelangem Kampfe in der
Beſol=
dungsfrage ſich unter Teilnahme weiteſter Kreiſe des
Sie=
ges gefreut — und nun ſollte es wahr ſein, daß ſchon im
Jahre 1813 ein Orcheſtermitglied mit 4000 Mark bezahlt
wurde und ſich Häuſer kaufen konnte? Wie beſchämt, wie
rückſtändig müßten ſie ſich fühlen und welcher Zorn müßte
ſie erfüllen, daß keiner bei Zeiten aufgeſtanden, ihnen
ſowas zu ſagen.
Wie eingangs geſagt, gebührt dem Melomanenverein
ein Hauptverdienſt an der Volkstümlichkeit unſeres
größ=
ten Dialektdichters, das wohl nicht geringer einzuſchätzen
iſt, wie alle Verſuche, ihm den gebührenden Platz in
un=
ſerer Literaturgeſchichte zu ſichern. Zu einer Zeit, wo in
dieſer Beziehung für Niebergall noch gar nichts geſchah,
war es dieſer Verein, der durch die lebendige Darſtellung
einer Stücke das Intereſſe für den Dichter anzuregen und
wachzuhalten wußte und auf dieſe Weiſe mehr für ihn tat,
als unſere Literaturhiſtoriker, die ſich nun über die Frage
ob Niebergall zu viel oder zu wenig getrunken habe,
herumſtreiten. Würden ſeine Werke wirklich in dem einen
oder anderen Falle darum etwa an ihrem bleibenden
Werte eine Einbuße erleiden? Gewiß nicht! Ebenſowenig
wie irgend ein Deutſcher ſich jemals ſeine Freude an den
Werken Fritz Reuters trüben läßt durch die
unbeſtrit=
ten e Tatſache, daß der Dichter ſich der Macht des Alkohöls
nicht mehr erwehren konnte.
Hermann Knispel,
[ ← ][ ][ → ] von 20 Prozent. Die Deviſenkurſe blieben feſt,
insbeſon=
dere holländiſche und nordiſche. Geld unverändert leicht,
* Berlin, 9. Febr. Hinſichtlich des
Goldbeſtan=
des kann der Reichsbankausweis als recht
er=
freulich bezeichnet werden, da der Goldzufluß faſt
das Doppelte wie in der Vorwoche beträgt.
Der neue Goldzuſtrom ſtammt lediglich aus dem inneren
Verkehr. Alle gegenteiligen Behauptungen des
feind=
lichen Auslandes gehören in das Reich der Fabel. Durch
die Zunahme des Goldbeſtandes hat ſich der Silberbeſtand
auf 45,9 Millionen Mark, der Beſtand an
Darlehens=
kaſſenſcheinen um 19,6 Millionen Mark und um weitere
45,2 Millionen Mark vermindert, weil eine weitere
Ent=
laſtung der Darlehenskaſſen ſtattgefunden hat. Der
ge=
ſamte Beſtand an Darlehenskaſſenſcheinen be
trägt nur noch 194,6 Millionen Mark, ein Beweis dafür
wie töricht auch hier wieder die Bemerkungen des
feind=
lichen Auslandes ſind daß die Aktionskraft der
Reichs=
bank durch die Darlehenskaſſenſcheine weſentlich gehoben
worden ſei. Von dem Notenumlauf entfallen 2074
Mil=
lionen oder 18 Millionen Mark mehr als am 30. Januar
auf kleine Noten. Die Golddeckung der Noten beträgt
47 Prozent gegen 46,4 Prozent, die Deckung der Noten
durch den Barvorrat 52,3 gegen 53,2 Prozent und die
Deckung ſämtlicher täglich fälligen Verbindlichkeiten durch
Gold 35,9 gegen 35,4 Prozent in der Vorwoche.
Landwirtſchaftliches.
Gtreide=Wochenbericht
der Preisberichtſtelle des Deutſchen Landwirtſchaftsrats
vom 2. bis 8. Februar 1915.
Mit Genugtuung kann feſtgeſtellt werden, daß ſich
der Uebergang zu den neuen Verhältniſſen bisher ohne
die geringſte Störung vollzieht. Die Beſorgnis, daß die
Umgeſtaltung des Getreideverkehrs in der erſten Zeit
Un=
regelmäßigkeiten mit ſich bringen dürfte, erweiſt ſich
er=
freulicherweiſe als unbegründet. Alles geht glatt, und an
keiner Stelle ſind irgend welche Stockungen eingetreten.
Das iſt um ſo mehr anzuerkennen, als die eigentliche
Ver=
brauchsregelung noch nicht eingeſetzt hat. Die Vorſchrift
des Magiſtrats Berlin, wonach der Verbrauch pro Kopf
und Woche auf 2 Kilogramm Brot oder Mehl beſchränkt
wird, bildet nur eine vorläufige Maßnahme. Was die
Durchführung des Getreidemonopols ſelbſt anlangt, ſo
be=
ſteht in den beteiligten Kreiſen, auch bei den Landwirten,
vielfach die Meinung, daß die Uebernahme der
beſchlag=
nahmten Getreidevorräte grundſätzlich im Wege der
Ent=
eignung zu erfolgen habe. Dieſe Auffaſſung iſt durchaus
irrig. Wohl wird der Beſitzer durch die am 25. Januar
angeordnete Beſchlagnahme in ſeinem Verfügungsrecht
über das Getreide beſchränkt und ihm vorgeſchrieben, daß
er nur an die Kriegsgetreide=Geſellſchaft verkaufen darf,
aber dieſer Verkauf ſoll, wie in der
Ausführungsanwei=
ſung beſonders betont wird, möglichſt freihändig
vorge=
nommen werden und nur wenn ſich ein Beſitzer weigert,
wird von dem Recht der Enteignung Gebrauch gemacht.
Darauf ſollte es aber ſchon deshalb kein Beſitzer
ankom=
men laſſen, weil er dann bezüglich des Preiſes weſentlich
ſchlechter geſtellt iſt als beim freihändigen Verkauf. Ueber
das Geſchäft in Futtergetreide iſt wenig Neues zu ſagen.
Es werden nach wie vor nur Mengen gehandelt, die nicht
an die Höchſtpreiſe gebunden ſind, und da die Zufuhren
wegen der Anſprüche der Behörden ſich immer noch in
engen Grenzen halten, ſo mußten im Kleinhandel wieder
Preiſe von 270—300 Mark bewilligt werden. Die
Ver=
hältniſſe, die ſich im Hafergeſchäft herausgebildet haben,
gaben dem Vorſtand des Vereins Berliner
Getreidehänd=
ler Veranlaſſung an ſeine Mitglieder die Mahnung zu
richten, Ausſchreitungen inbezug auf die
Preisforderun=
gen zu vermeiden. Wie bei Hafer ſo wird auch bei der
Gerſte die Wirkung der Höchſtpreisvorſchriften durch den
Kleinhandelsverkehr vollſtändig aufgehoben, denn unter
320—330 Mark iſt Gerſte nicht zu beſchaffen.
Außerordent=
lich hohe Preiſe wurden in der Berichtswoche wieder für
ausländiſches Futtergetreide gefordert und auch bewilligt
Sofort greifbare Gerſte erzielte in Hamburg bis 420 Mark,
während Mais zu Preiſen von 430 Mark und auf ſpätere
Lieferung zu 410 Mark umgeſetzt wurde. Auch das
leb=
häfte Geſchäft in Erſatzfuttermitteln vollzog ſich bei weiter
geſteigerten Preiſen. Beſonderes Intereſſe wendet ſich
angeſichts der ſchwachen Verſorgung des Hafermarktes
denkverſchiedenen Zuckermiſchungen zu, deren Preiſe durdk
das Eingreifen der Spekulation ungebührlich in die Höhe
getrieben worden ſind. Man darf erwarten, daß die
Re=
gierung nun endlich Maßnahmen ergreifen wird, um die
Verbraucher von Futtermitteln wirkſam vor weiterer
Aus=
beutung zu ſchützen. Am Mehlmarkte beſteht für das
knapp angebotene Roggenmehl rege Nachfrage ſowohl für
den laufenden Bedarf als auch ſeitens der Weizenmühlen,
die das Roggenmehl zu der vorgeſchriebenen Beimiſchung
benötigen. Weizenmehl, deſſen Verbrauch durch die ge
ſetzlichen Vorſchriften eine weſentliche Einſchränkung
er=
fahren hat, behielt ſchleppenden Abſatz. In der
Preisge=
ſtaltung kommen die geſchilderten Verhältniſſe dadurch
zum Ausdruck, daß Roggenmehl mit 41¼—42 Mark
be=
zahlt werden mußte, während Weizenmehl kaum mit 40
Mark unterzubringen war.
— Schlachtviehmarkt Darmſtadt.
Schweine=
martt am d. Februar. Auftrieb 207 Schweine. Preiſe
pro 50 Kildgramm Schlachtgewicht 91—100 Mark.
Zu=
trieb von Landſchweinen. Preiſe pro 50 Kilogramm
Schlachtgewicht 90 Mark. Marktverlauf: mäßig;
Ueber=
ſtand.
F.C. Frankfurt a. M., 9. Febr. (Heu= und
Strohmarkt.) Bezahlt wurde für Heu 4,50—5,00 Mk.
Stroh fehlte. Geſchäft flott. Die Zufuhren waren aus
den=Kreifen Friedberg, Hanau und Dieburg.
Vermiſchtes.
* Berlin, 6. Febr. Der Jahresbericht des
Reichs=
verbandes zur Unterſtützung deutſcher
Veteranen, Berlin W. 9, Potsdamer Straße 126, zeigt,
in welch ſegensreicher Weiſe der Verband in ſeinem
zweiten Geſchäftsjahr 1914 gearbeitet hat. Es wurden
3650 Veteranen einmalige Unterſtützungen gewährt, wäh
rend 230 Veteranen mit laufenden Beihilfen, die allmonat
lich zur Auszahlung gelangen, bedacht wurden. Außerdem
überwies der Reichsverband für Unterſtützungszwecke den
ſächſiſchen Kriegsminiſterium in Dresden 5000 Mark, dem
Landeskriegerverband zu Berlin 3250 Mark, dem
Würt=
tembergiſchen Kriegerbund zu Stuttgart 2500 Mark, dem
Arbeitsausſchuß des Altonger Ortsausſchuſſes für die
Düppelfeier 100 Mart. Ferner wurde an 116 Veteranen
von 1864 anläßlich der Düppelfeier eine Spende verteilt
In Berlin werden zurzeit täglich auf Koſten des
Reichs=
verbandes 100 Veteranen geſpeiſt. Das Intereſſe, das
alle Kreiſe des deutſchen Volkes an den Aufgaben des
Reichsverbandes bewieſen haben, zeigt ſich beſonders
darin, daß die Mitgliederzahl, die zu Beginn des
Vor=
jahres 5000 betrug, bis zum 31. Dezember 1914 auf über
15000 geſtiegen iſt. Durch dieſe ſo günſtigen Erfolge iſt
der Reichsverband, der in Erweiterung ſeiner bisherigen
Aufgaben auch die Unterſtützung der jetzigen Kriegs
teilnehmer bewirkt, in den Stand geſetzt, zunachſt
weitere 100000 Mark für dieſe Zwecke bereitzuſtellen und
für das Jahr 1915 laufende Unterſtützungen an 450 Ve
teranen vorzuſehen. — Spenden und Beiträge nimmt
der Reichsverband zur Unterſtützung deutſcher Veteranen
auf Poſtſcheckkonto: Berlin, Nr. 16339, gern entgegen.
Kriegstagung des preußiſchen
Landtags.
* Berlin, 9. Febr. Präſident Graf v. Schwerin=
Löwitz eröffnet die Sitzung um 2 Uhr 15. Minuten mit
einer Anſprache, in der es heißt: 2½ Monate ſind
ver=
gangen, ſeitdem wir uns am 22. Oktober zu einer
Kriegs=
tagung hier zuſammengefunden hatten. Unſere herrlichen
Truppen haben ſich inzwiſchen neuen und unvergänglichen
Ruhm erworben. (Bravo!) Mit unvergleichlicher
Tapfer=
keit und bewunderungswerter Hartnäckigkeit haben ſie die
ſchwerſten Strapazen eines Winterfeldzuges heldenmütig
ertragen. Sie haben dadurch unſer Land nicht nur vor
feindlichen Einbrüchen bewahrt, ſondern auch die immer
weitere Niederringung unſerer Feinde im Oſten, Weſten
und Norden ermöglicht. (Bravo!) Der Krieg erfordert
ungeheure Opfer von unſerem Volk. Wir dürfen uns
nicht darüber täuſchen, daß wir noch lange nicht am Ziele
ſind; aber dennoch hat ſich in unſerem ganzen Volke immer
mehr, immer feſter und immer tiefer der unbeugſame Wille
gefeſtigt, in dieſem Kampfe, koſte es, was es wolle,
durch=
zuhalten bis zu einem vollen Siege. (
Lebhaf=
ter Beifall.) Unſer Volk hat in allen ſeinen Schichten
er=
kannt, daß es ſich auf ſeiten unſerer Feinde um einen von
langer Hand planmäßig vorbereiteten Vernichtungskrieg
handelt. (Sehr richtig!) Wie kämpfen um unſer Daſein,
um Sein oder Nichtſein, um unſere ganze wirtſchaftliche,
kulturelle und nationale Zukunft. (Lebhafter Beifall.
Weil wir wiſſen, daß es ſich um alles handelt, was das
Leben lebenswert macht, darum erſcheint uns kein Opfer
zu hoch. (Beifall.) Unſere Verhandlungen in dieſer
Seſ=
ſion werden, ſo hoffe ich, von dem einmütigen,
opferwilli=
gen Geiſte des ganzen Volkes getragen ſein (Beifall), von
dem einmütigen Willen, alle Sonderwünſche und
partei=
politiſchen Sonderintereſſen dem großen gemeinſamen
Ziele, welches für alle gilt, unterzuordnen. (Zuſtimmung
und lebhafter Beifall.) Der Präſident teilt mit, daß au
die Uebermittelung der Glückwünſche des Hauſes zum
Geburtstag der Kaiſerin ein Dankesſchreiben von
Ihrer Majeſtät eingegangen iſt.
Bei Einbringung des Etats wies Finanzmin
ſter Lentze darauf hin, daß vor einem Jahr allgemein
an eine weitere friedliche Entwickelung geglaubt wurde
und dementſprechende Maßnahmen getroffen worden
waren. Nach wenigen Monaten überfielen uns Rußland,
England und Frankreich gemeinſam, um uns zu
vernich=
ten und dem gefährlichen Nebenbuhler im internationalen
Wettbewerb den Garaus zu machen. Nie iſt ein
friedliches Volk ſchmählicher überfallen
worden; aber auch niemals haben ſich die
Feinde ſogründlich verrechnet Unſere unver
gleichlichen Truppen ſtehen nach Oſt und Weſt in
Feindes=
land. Unſere Flotte hat dafür geſorgt, daß England
einen Angriff auf unſere Küſte bisher nicht wagte. Jeder
mann in unſerem Volke iſt felſenfeſt davon durchdrungen,
daß wir ſiegen wollen und auch ſiegen werden, ſo große
Opfer der Krieg von uns auch fordert. Das
Wirtſchafts=
jahr 1913 ging noch friedlich zu Ende. Seine Rechnung
ſchloß mit einem Ueberſchuß von 24,6 Millionen und der
Ueberweiſung an den Eiſenbahnausgleichfonds von 91,3
Millionen ab. Die außerordentliche Schuldentilgung
be=
trug 24,6 Millionen. An ähnliche günſtige Ergebniſſe für
1914 iſt natürlich nicht zu renken. Der Miniſter ſchilderte
die wirtſchaftlichen Wirkungen des Krieges und wies
darauf hin, daß die drohende Kriſis alsbald glücklich
über=
wunden wurde. Ueberall im Lande iſt die
Arbeitsloſig=
keit von Tag zu Tag zurückgegangen. Die
Landwirt=
ſchaft ſetzte ihre Ernte zu guten Preiſen ab, ſo daß der
Krieg in wirtſchaftlicher Hinſicht uns noch keine zu großen
Wunden geſchlagen hat. Unſere Volkswirtſchaft iſt
durch=
aus imſtande, den gegenwärtigen Zuſtand noch lange zu
ertragen. Alles Geld bleibt im Lande. Die Rückwirkung
des Krieges auf den Staatshaushalt wurde
glücklicher=
weiſe überſchätzt, iſt jedoch nicht unbeträchtlich. Die Lei
ſtung der Eiſenbahn bei dem Aufmarſch unſerer Armee
ſowie ſpäter für die Verſorgung und Truppenverſchiebung
iſt ſo über jedes Lob erhaben, daß ſie für immer ein
Ruhmesblatt unſerer Eiſenbahnverwaltung ſein wird.
Vom Miniſter bis zum letzten Beamten war jeder ſeiner
Aufgabe gewachſen Das Abgeordnetenhaus wird
ſicher=
lich mit Stolz auf dieſe Ruhmesepoche der Eiſenbahner
blicken. Der Einnahmeausfall ſcheint nicht einmal ſo groß
zu werden, wie es nach dem Ausbruch des Krieges den
Anſchein hatte. Der Güterverkehr beträgt bereits wieder
95 Prozent der vorjährigen Einnahme, und
auch der Perſonenverkehr iſt im Aufblühen begriffen. Wir
haben daher die Ausſicht, daß die Mindererträgniſſe der
Eiſenbahnen ſich in erträglicher Höhe hälten werden.
Augenblicklich iſt es noch ungewiß, ob unſer
Ausgleichs=
fonds von 333 Millionen von den Mindererträgen
aufge=
zehrt oder überſtiegen wird. Jedenfalls hat ſeine
An=
ſammlung ſich glänzend bewährt. Die indirekten Steuern
ſind nicht unweſentlich zurückgegangen.
Die Aufſtellung des Haushalts planes für das
kommende Jahr war ganz beſonders ſchwierig. Es bleibt
nichts anderes übrig, als von dem Kriege überhaupt
ab=
zuſehen, und den Haushaltsplan unter der Fiktion
auf=
zuſtellen, als ob bei Beginn des Wirtſchaftsjahres 1915
der Friede wieder eingezogen ſei. Sowohl in der
Ein=
nahme wie in der Ausgabe können wir auf dieſer Grund
lage uns an den vorherigen Anſchlag anlehnen und ſeine
Sätze übernehmen, ſoweit nicht ſchon jetzt feſtſteht, daß
ſie andere ſein werden. Dem Ernſt der Zeit können wir
dabei in ausgiebiger Weiſe Rechnung tragen. Alle
be=
kannten Mindereinnahmen und Mehrausgaben ſind
be=
rückſichtigt und der Etat iſt durch ſtarke Abſtriche bei
ande=
ren Ausgaben, nicht aber durch eine Defizitanleihe ins
Gleichgewicht gebracht. Im Etatgeſetz ſoll die
Staats=
regierung ermächtigt werden, Schatzanweiſungen bis zu
Millionen Mark auszugeben. Nach wie vor muß der
Staat über Mittel verfügen, um alle Aktionen aus Anlaß
des Krieges weiter durchzuführen oder neu aufzunehmen.
Die Koſten für Oſtpreußen uſw. muß das Reich ſpäter
er=
ſtatten. An den Wiederaufbau der Provin=
Oſtpreußen und der vom Kriege
betroffenenweſt=
preußiſchen Kreiſe iſt zurzeit noch nicht zu
den=
ken. Wir müſſen uns mit der Abſtellung der derzeitigen
Not begnügen. Die Flüchtlinge ſind in den
verſchieden=
ſten Provinzen und in Mecklenburg auf Staatskoſten
untergebracht. Einer Verſchlanderung des Biehs iſt tnach
Möglichkeit vorgebeugt. Kriegshilfsausſchüſſe ſind an der
Arbeit, die Kriegskreditbank für Oſtpreußen hat ihre
Tätigkeit aufgenommen, den durch den Einfall der Ruſſen
leiſtungsunfähig gewordenen Kommunalverbänden uſw. iſt
ſtaatliche Unterſtützung gewährt worden. Die
Hauptauf=
weudungen kommen aber erſt nach dem Friedensſchluß.
Zugunſten der Gemeinden und Gemeindeverbände hat das
Reich einen höhen Betrag zur Verfügung geſtellt. An
die=
ſer Aktion will ſich Preußen pari passu in der Form von
Zuſchlägen beteiligen. Der Geſetzentwurf, welcher zu
die=
ſem Zweck bis zu 110 Millionen aufordert,
wird Sie noch heute beſchäftigen.
Die wichtigſte Aufgabe der Reichsleitung und
Staats=
regierung iſt die Sicherſtellung der Ernährung
unſeres Volkes. Zu unſerem Glück iſt unſere
deutſche Landwirtſchaft unter dem Schutze der ſeit Jahren
befolgten Wirtſchaftspolitik ſo leiſtungsfähig geworden
daß ſie durchaus imſtande iſt, unſer Land mit Brot und=
Fleiſch zu verſorgen. Es ſind nur
Vorſichtsmaß=
regeln erforderlich. Für Menſchen iſt hinreichend
Brot=
getreide vorhanden, dagegen müſſen die großen
Viehbe=
ſtände, namentlich die von Schweinen, vermindert werden.
Mehrere chemiſche Fabriken ſind durch Staatsdarlehen in
den Stand geſetzt worden, als Erſatz für Chiliſale
peter künſtliche Düngemittel anderweitig
herzuſtellen. Das weitaus bedeutendſte
Unterneß=
men iſt die Gründung und Beteiligung des Staates an
der Kriegs=Getreide=Geſellſchaft. Die für dieſes
Unterneh=
men gewählte kaufmänniſche Form erſchien unentbehrlich,
weil ſie ſich vermöge ihrer Anpaſſungsfähigkeit und
Ela=
ſtizität für ſolche Geſchäfte viel mehr eignet, als eine
bureaukratiſche Verwaltung. Noch bevor ſie
nachsaußen=
hin ihre Tätigkeit aufnehmen konnte, gewann der
Bun=
desrat die Ueberzeugung, daß ohne ſofortige
Beſchlag=
nahme der geſamten deutſchen Getreidevorräte nicht mehr
auszukommen ſei. Die der Kriegs=Getreide=Geſellſchaft
in Verein mit der Verteilungsſtelle und den
Kommunal=
verbänden zugewieſene Aufgabe iſt von ſo ungeheueren
Dimenſionen und ſolcher Schwierigkeit, wie ſie bisher noch
nicht vorgekommen iſt. Sie iſt nur dann zu löſen, wetn
in allen Kreiſen des Volkes der gute Wille herrſcht, keine
Schwierigkeiten zu machen, ſondern dem vaterländiſchen
Unternehmen zu helfen, ſoweit es nur eben geht. Ich bin
überzeugt, daß dieſes auch geſchieht. England dart
uns nicht aushungern, und uns dadurch zu einem
ſchmählichen Frieden zwingen, den ſeine Waffen nie
er=
ſtreiten können. — Dieſes Ziel iſt viel zu hoch und zu
wichtig, als daß nicht jeder Einzelne Wünſche und
Be=
ſchwerden hintanſtellen müßte. Was kommt es ſchließlich
auf den Einzelnen an, wenn nur das Vaterland
unver=
ſehrt aus dem Kriege hervorgeht. Wir haben Brotgetreide
und Lebensmittel genug und da auch das Wirtſchaftsleben
vorwärtsgeht, und unſere Truppen zu Waſſer und zu
Lande von Siegeswillen beſeelt ſind, dürfen wir
ge=
troſt hoffen, die Feinde niederzuringen.
Preußen und das Deutſche Reich werden
aus dieſem Kriege feſter und
unangreif=
barer erſtehen, und wenn dann auch im Inneren
die politiſchen Gegenſätze ihre Schärfe verlieren, haben
wir trotz der Rieſenverluſte an Gut und Blut einen
un=
ſchätzbaren Gewinn aus dieſem Kriege, und es erfüllt
ſich=
das Bibelwort: Ihr gedachtet es böſe mit mir zu machen,
aber Gott gedachte es gut zu machen!“
Die Rede wurde mehrfach und beſonders am Schluß,
von lebhaftem Beifall begleitet.
Abgeordneter Hirſch=Berlin (Soz.): Wir
erwax=
ten, daß von der Regierung aus der durch den Krieg
ge=
ſchaffenen Lage die inneren politiſchen Folgerungen ge
zogen werden. Wir fordern, daß dem Kampf gegen die
Arbeiter, die Sozialdemokraten und die Gewerkſchaften
ein Ende gemacht wird; wir fordern vor allem die
Be=
ſeitigung des Dreiklaſſenwahlrechts und die Einführung
des allgemeinen gleichen, direkten und geheimen
Wahl=
rechts. Wir hoffen, daß unter dem Einfluß des
Friedens=
willens, insbeſondere der Arbeiterklaſſe aller Länder, ein
baldiger, geſicherter Friede zuſtande kommen möge. (
Bei=
fall bei den Sozialdemokraten.)
Abgeordneter Dr. v. Heydebrandt (konſ.): Im.
Auftrage der übrigen Parteien dieſes
Hauſes (Beifall) habe ich das folgende zu erklären:
Auch wir haben Wünſche, Klagen, Beſchwerden, wie es
der Zuſammenſetzung dieſes Hauſes entſpricht,
Beſchwer=
den verſchiedener Art, und wir behalten uns vor, dieſe
Beſchwerden zur Sprache zu bringen zu der Zeit und
an dem Ort, wo es nach unſerer Meinung paſſend ſein
wird, in der Kommiſſion, die die Beratung dieſer
Vor=
lagen vornehmen wird und auch ſelbſt im Plenum. Aber
dieſer Augenblick iſt zur Vorbringung derartiger Klagen
und Wünſche nicht geeignet. (Sehr wahr, ſehr richtig,
Beifall.) In dieſer Situation, wo wir nun ſeit Monaten
wieder das erſte Mal in der preußiſchen Volksvertretung
uns zuſammenfinden, wo wir ſeit dieſer Zeit einen Krieg
gegen unſer preußiſches Vaterland, gegen unſer deutſches
Vaterland entfeſſelt ſehen, wie ihn die Welt noch nicht
ge=
ſehen hat, wie der Herr Finanzminiſter ſehr richtig ſagte,
ein Exiſtenzkrieg, wie er noch nicht da war. In einer
ſol=
chen Situation erwartet man nicht und erwartet das
preußiſche Volk nicht, daß wir hier einzelne Klagen und
Beſchwerden vorbringen, ſondern es erwartet, daß die
preußiſche Volksvertretung zeigt, daß ſie dem großen
Mo=
ment entſprechend geartet iſt. (Lebhafter Beifall.) Es
verlangt, daß zum Ausdruck kommt, daß die
Geſchldſſen=
heit des ganzen preußiſchen Volkes auch gegenüber dem
Wütenden, der ſich gegen uns entfeſſelt hat, ganz dieſelbe
geblieben iſt, wie ſie zur erſten Stunde war, wie ſier auf
den Schlachtfeldern erwachſen iſt, wo man keine Klagen
kennt, ſondern wo ſie alle gekämpft haben vom Erſten bis
zum Letzten. In dieſem Augenblick wollen wir die
Ge=
ſchloſſenheit und Einigkeit unſeres Volkes wahren.
Da=
von will das preußiſche Volk hören, und nicht davon, was
dieſe oder jene Klaſſe zu fordern oder dem andern
vorzu=
werfen hat. (Beifall.) In dieſer Zeit, wo wir ſehen
daß unſere Brüder da draußen, von denen Tauſende und
Abertauſende den Tod erlitten haben, in den Schützen
gräben kämpfend mit Franzoſen und anderen Feinden.
aller Art und die Augen gerichtet haben auf ihre
preu=
ßiſchen Brüder daheim, da erwarten ſie die Antwort, daß
auch wir bereit ſind, Opfer zu bringen (Lebhafter
Bei=
fall), daß das preußiſche Volk bereit iſt, ſich nicht bloß
mit Kleinigkeiten abzugeben. Sie mögen läſtig und
un=
bequem ſein. Das iſt gar nichts. (Zuſtimmung.) Das
preußiſche Volk iſt bereit, dieſer Situation gegenüber
Opfer zu bringen. (Abgeordneter Dr. Liebknecht: Si
haben kein Recht, im Namen des Volkes zu ſprechen.
Leb=
hafte Unruhe, Zwiſchenrufe: Pfui!! Ruhig! Liebknecht!)
Auch wir wiſſen den Wert des Friedens zu ſchätzen, wit
wiſſen, was der Friede, der lange Friede, der hinter uns
liegt, auch für unſer preußiſches Volk geweſen iſt. Aber
nicht um einen baldigen Frieden handelt es ſich, wie der
Vorredner ſagte, ſondern um einen dauerndec
Frieden (Lebhafte Zuſtimmung), um einen Frieden,
der die Früchte ſichert, die wir in dieſem gewaltigen
Kampfe für unſer deutſches Vaterland erworben haben.
Das iſt der Friede, den wir brauchen. Jetzt handelt
es ſich um Kampf, um Krieg und Sieg, und
was ſpäter kommt, iſt eine andere Frage. (Lebhafter
Bei=
all.) Und ſo bleibt es denn dabet. Die Aufgabe dieſer
Stunde heißt: Sachliche Arbeit, Pflichterfüllung,
Opfer=
bringen, kämpfen, ſiegen, alle einig zuſammenſtehen,
das iſt das, was das preußiſche Volk von dieſer Stunde
fordert. (Lebhafter Beifall.) Das wollte ich im Namen
des Hauſes ſagen. (Stürmiſcher, allſeitiger Beifall;
leb=
haftes Händeklatſchen.)
Auf Antrag des Abgeordneten v. Pappenheim (tonſ.)
werden der Etat ſowie der Geſetzentwurf betreffend
Bei=
hülfe zu Kriegswohlfahrtsausgaben der Gemeinden und
Gemeindeverbande ohne weitere Beſprechung der
verſtärk=
ten Budgetkommiſſion überwieſen.
Damit iſt die erſte Beratung des Etats beendet.
Nachſte Sitzung Montag, den 15. Februar, 2 Uhr.
Zweite Beratung des Etats (Etat des
Staatsminiſte=
riums). Schluß ½4 Uhr.
* Berlin, 9. Febr. Die verſtärkte
Budgetkom=
miſſion des Abgeordnetenhauſes trat
unmit=
telbar nach der Plenarſitzung zuſammen. Zunächſt wurde
über die Verteilung der Referate beſchloſſen. Die nächſte
Sitzung wurde auf Donnerstag 11 Uhr feſtgeſetzt. Erſter
Gegenſtand der Beratung wird der Etat des
Staatsmini=
ſteriums ſein. Hier ſollen die auf den Krieg bezüglichen
allgemeinen Fragen wirtſchaftlicher und politiſcher Natur
verhandelt werden. Beim Etat des Staatsminiſteriums
wird der Entwurf eines Geſetzes über Beihilfen zu
Kriegswohlfahrtsausgaben der
Gemein=
den und Gemeindeverbände mitberaten werden.
* Berlin, 9. Febr. Im preußiſchen Etar
für 1915 ſind u. a. vorgeſehen für die Förderung der
Land= und Forſtwirtſchaft in den weſtlichen Provinzen
1015000 Mark, dergleichen für die öſtlichen Provinzen
1252000 Mark, zur Förderung der inneren Koloniſation
500000 Mark, als erſte Rate zur Beſeitigung der
Sturm=
flutſchäden an der Oſtküſte 300000 Mark, ferner zur
För=
derung der Kultivierung der Niederungsmoore durch
Folgeeinrichtungen 500000 Mark, ſowie zur Förderung,
Kultivierung und Beſiedelung von Oedländereien in der
Provinz Hannover 200000 Mark.
Der Krieg.
Die falſche Flagge.
* Kopenhagen, 9. Febr. Politiken ſchreibt in
einem Leitartikel: England behauptet, daß der Gebrauch
einer neutralen Flagge eine feſtſtehende
Praxis als Kriegsliſt ſei. Man kann nicht
leug=
nen, daß in früheren Zeiten kriegführende Mächte
ge=
legentlich dieſes Mittel nicht nur bei Handelsſchiffen,
ſon=
dern ſogar bei Kriegsſchiffen angewandt haben, um
da=
durch der Verfolgung zu entgehen. Die Frage iſt aber,
ob eine derartige Praxis nicht ſo weit zurückliegt, daß ſie
als veraltet betrachtet werden muß. Die Bedingungen
ſowohl der Seefahrt als auch des Seekrieges waren in
den verſchwundenen Zeiten ganz anders als jetzt. Was
im 17. und 18. Jahrhundert allenfalls als Kriegsliſt
ge=
golten und damals keine üble Prägung zu haben brauchte,
kann im 20. Jahrhundert außerordentlich
unheil=
volle und zerſtörende Wirkungen ausüben.
Das Auswärtige Amt betont, daß der Gebrauch einer
neutralen Flagge keine andere Wirkung haben kann, als
daß der Feind gezwungen werde, vorkommende Schiffe als
neutrale zu behandeln und Unterſuchungen anzuſtellen
bebor eine Beſchlagnahme ſtattfindet. Aber auch dieſe
Auffaſſung hat ihre Wurzel nur in der Vergangenheit
und harmoniert nicht mehr mit der heutigen Kriegführung.
Bisher ſchützte die neutrale Flagge die Schiffe des
be=
treffenden Staates. Wenn nun England das Recht
be=
hauptet, die neutrale Flagge ſich zum Schutze ſeiner
Han=
delsflotte anzueignen, ſo wird die Folge ſein, daß
es keine Grenze für die Unſicherheit und
Zerſtörung im Weltkriege mehr gibt, und die
Gefahren der neutralen Schiffahrt ins Ungemeſſene
wach=
ſen. Unglückliche Verwechſelungen ſind dann
unver=
meidlich.
* London, 9. Febr. Daily Expreß ſchreibt: Die
Eutſcheidung, betreffend die neutrale Flagge, wird
zwei=
fellos die öffentliche Meinung Englands ſehr
beunruhi=
gen. Seit wann iſt der Union Jack eine Flagge, die
furchtſam niedergeholt wird? Wir leugnen
nicht, daß es eine zuläſſige Kriegsliſt iſt, aber die
Stel=
lung Englands iſt ſo einzigartig, daß wir ungünſtige
Fol=
gen einer derartigen Taktik befürchten. Doch haben wir
Zutrauen zur Admiralität und zur Flotte, daß wir uns
dieſer Entſcheidung beugen.
Amerika und der Mißbrauch der amerikaniſchen Flagge
durch England.
*. Neu=York, 9. Febr. Der Waſhingtoner
Korre=
ſpondent der Aſſociated Preß meldet: Obwohl die
Re=
gierung noch keinen Bericht über die Benutzung der
amerikaniſchen Flagge durch die „Luſitania” erhalten
hat, wird in amtlichen Kreiſen geäußert, daß eventuell
eine Unterſuchung des Falles erfolgen werde.
Es wird als nicht unwahrſcheinlich betrachtet, daß dieſer
Fall die Grundlage abgeben könnte, um die ganze Frage
der Benutzung neutraler Flaggen durch Handelsſchiffe
kriegführender Mächte aus Anlaß der deutſchen
Erklä=
rung zu erörtern. Die amerikaniſchen Geſetze
enthal=
len keine Vorſchrift, die den Mißbrauch der amerikaniſchen
Flagge durch ausländiſche Schiffe verbietet. Es war
je=
doch durchweg üblich, daß die Regierung die Konſuln
an=
wies, ausführlich über ſolche Vorkommniſſe zu berichten.
Ein neuer, unerhörter Völkerrechtsbruch
Rußlands.
* Wien 9. Febr. Die Neue Freie Preſſe
veröffent=
licht eine Meldung des Blattes Wiadomosci Polskie
von einem neuen etlatanten Völkerrechtsbruch
den ſich die Ruſſen haban zu Schulden kommen laſſen. Die
Ruſſen haben in dem von ihnen beſetzten ſüdöſtlichen
Daile Galiziens eine ſyſtematiſche
Rekru=
tierung durchgeführt. Die Aushebung hat im
Dezember ſtattgefunden. Noch früher haben die Ruſſen
die Rekrutierung in den Bezirken Stanislau, Borodezany,
Noaworna und anderen Bezirken durchgeführt.
Der Korreſpondent der Wiadomosci Polskie hatte
eine Unterredung mit ruſſiſchen Gefangenen. Er fand
unter diefen einen öſterreichiſchen Ruthenen aus Brody.
Es ſtellte ſich heraus, daß dieſe ſchon zu Anfang der
ruſ=
ſiſchen Inngſion bei der von Rußland in Galizien
an=
geordneten Rekrutierung ausgemuſtert, ausgebildet und
ſodann auf den galiziſchen Kampfplatz entſandt worden
ſeien.
Deröſterreichiſche Tagesbericht.
* Wien, 9. Febr. Amtlich wird verlautbart: 9.
Fe=
bruar, mittags. In Polen und Weſtgalizien keine
Veränderung; Geſchützkampf. Im weſtlichen
Wald=
gebirge gelang es geſtern nachmittag den
verbünde=
ten Truppen, einen von den Ruſſen hartnäckig verteidigten
Ort nördlich des Sattels von Veloves nach mehrtägigen
Kämpfen zu nehmen. Zahlreiche Gefangene wur
den gemacht, viel Munition und Kriegsmaterial erbeutet.
An der übrigen Karpa thenfront heftige
Kämpfe. Im weſtlichen Abſchnitt ſcheiterten mehrere
ruſſiſche Angriffe, wobei 340 Gefangene und 3
Ma=
ſchinengewehre in unſere Hände fielen.
Die Vorrückung in der Bukowina ſchreitet fort.
Wama wurde von uns beſetzt.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes:
v. Höfer, Feldmarſchalleutnant.
Vom weſtlichen Kriegsſchauplatz.
* Paris, 9. Febr. Der Temps meldet: Die
Deut=
ſchen richteten ein heftiges Gewehrfeuer auf die
Bergwerke von Mazingarbe bei Bethune und auf
den Bahnhof Bully Graney, um
Truppenbewe=
gungen zu verhindern. Der Sachſchaden iſt
be=
trächtlich.
Die Diſziplin im ruſſiſchen Heer.
* Budapeſt, 9. Febr. Der Korreſpondent des Peſter
Lloyd, Bela Landauer, veröffentlicht den Bericht
eines Offiziers, der einen ruſſiſchen Gefangenentransport
begleitete, nicht zum Zwecke, um Stimmung zu machen,
ſondern wie es dieſer ſchildert, iſt es allgemein bekannt,
daß die ruſſiſchen Mannſchaften, wo ſie nur irgend
kön=
nen, zu uns herüberkommen, was kein Wunder iſt,
denn, abgeſehen davon, daß ſie unter der Witterung ebenſo
zu leiden haben, wie unſere Soldaten, iſt die
Verpfle=
gung und Behandlung niederträchtig.
Kürz=
lich geriet ein Löhnungsbuch eines ruſſiſchen Soldaten in
unſere Hände; daraus iſt zu erſehen, daß er am 1.
Novem=
ber den letzten Sold erhalten hat. Aber es wird ihnen
nicht leicht, herüber zu kommen, denn es iſt ſozuſagen die
einzige Aufgabe der Koſaken vor und hinter der Front,
Fluchtverſuche zu verhindern, deshalb finden die
Deſer=
tionen zum größten Teil bei Patrouillengängen ſtatt und
bei Rekognoſzierungen. Die gefangenen Offiziere fragen
wir nicht aus. Ihre Haltung iſt nicht gleichartig. Die
gefangenen Mannſchaften haben wenig Geld bei ſich, deſto
mehraber die Koſaken. Die letzteren haben immer
mindeſtens 100 Rubel in der Taſche. Der gemeine
Sol=
dat haßt die Koſaken ſtärker als den Feind, ſo daß ſie oft
bitten, die gefangenen Koſaken unbarmherzig
aufzu=
knüpfen. Wenn wir die Koſaken durchſuchen laſſen,
fin=
den wir ſtets ein ganzes Warenlager. Bei einer Gruppe
von Koſaken fanden ſich 16 Paar ſilberne Eßzeuge, zwei
blau=, drei braunſeidene und ſechs leinene Tücher. Bej
dem einen fand ſich ein goldenes Medaillon, das er
natür=
lich von ſeiner Heimat mitgebracht haben wollte, obwohl
auf der Rückſeite in deutſcher Sprache
eingra=
viert ſtand: „Andenken an die heilige Firmung”. Die
gefangenen Ruſſen wundern ſich nur, daß wir nicht
Hun=
gers ſterben, wie ihnen die Offiziere ſagten, ſondern daß
auch ſie noch reichlich von uns verpflegt werden.
Amerika als Geldgeber Rußlands.
* London, 9. Febr. Die Morningpoſt meldet aus
Waſhington: Rußland erhielt von der
Mor=
gangruppe eine Anleihe von 5 Millionen
Pfund Sterling. Das Syndikat beſteht aus 15 der
leitenden Bankfirmen. Der Zinsfuß beträgt etwas über
6 Prozent.
Ein japaniſcher Panzerkreuzer —
aufgelaufen.
* Tokio, 9. Febr. Die japaniſche
Admirali=
tät gibt bekannt, daß der japaniſche Panzerkreuzer
„Aſama” an der Küſte von Mexiko auf, ein Riff
aufgelaufen iſt.
Die Beilegung des Zwiſchenfalls von Hodeida.
* Maſſaua, 9. Febr. Laut Nachrichten aus
Ho=
deida vollzog ſich die Freilaſſung des
eng=
liſchen Konſuls folgendermaßen: Der italieniſche
Konſul Cecchi landete am 6. Februar morgens, worauf
ihm ſofort nach ſeinem Eintritt in das italieniſche
Kon=
ſulat der engliſche Konſul Rihann
Richard=
ſon überliefert wurde. Kurz darauf erſchien der
Gouverneur von Hodeida mit einem Gefolge von 20
Per=
ſonen, worauf die italieniſche Fahne gehißt und ihr die
militäriſchen Ehren erwieſen wurden. Dann beſuchte der
Gouverneur das Konſulat, um ſeine Entſchuldigungen
vorzubringen. An der Feierlichkeit nahmen mehrere
Be=
amte und Notabeln teil. Die Förmlichkeiten wickelten ſich
in der genugtuendſten Weiſe ab, vollkommen entſprechend
den von der Pforte gegebenen Inſtruktionen. Nach dem
Beſuche des Gouverneurs veranlaßte der italieniſche
Kon=
ſul die Einſchiffung des engliſchen Konſuls unter
ita=
lieniſchem Schutze. Begleitet von dem ſtellvertretenden
Kommandanten des italieniſchen Kreuzers „Marco Polo”
begab ſich Richardſon an Bord des britiſchen Hilfskreuzers
„Empreß of Aſia” der morgens angekommen war. um
Richardſon nach Aden zu bringen. Dieſer Kreuzer ſowie
ein anderer namens „Empreß of Ruſſia”, der ſich
eben=
falls auf der Reede befand, fuhren ſofort ab. Die Landung
des italieniſchen Konſuls Ceechi wurde durch Salven des
„Marco Polo” begrüßt.
* Mainz, 9. Febr. Nach einem Vortrag des
Reichs=
tagsabgeordneten Dr. David nahm die hieſige
ſozial=
demotratiſche Partei folgende Entſchließung
an: Die Mitgliederverſammlung der ſozialdemokratiſchen
Partei billigt die Haltung der ſozialdemokratiſchen
Reichs=
tagsfraktion vom 4. Auguſt und 2. Dezember 1914. Sie
erkennt die Verteidigung des Vaterlandes als eine Pflicht
der ſozialdemokratiſchen Arbeiter, die an der Erhaltung
des wirtſchaftlichen Lebens, der Kultur und des ſtaat
lichen Beſtandes Deutſchlands intereſſiert ſind, an. Die
Verſammelten ſprechen den im Felde ſtehenden Kämpfern
und allen, die im Inlande für die Verteidigung des
Vater=
landes ihre Kräfte widmen, ihren Dank aus. Sie
er=
warten, daß dieſer Krieg zu einem ehrenvollen Abſchluß
führen werde, der dem deutſchen Volke die Segnungen
des Friedens und der ruchigen Arbeit für die Zulnſt
ſichern wird.
* Straßburg, 9. Febr. Durch die geſamte Preſſe
gingen in den letzten Wochen Nachrichten über
angeb=
liche Heldentaten des 13½jährigen
Ele=
mentarſchülers Alfons Köberle aus Kolmar im
El=
ſaß, der u. a. behauptet hatte, zwei deutſchen Offizieren
bei Saarburg das Leben gerettet, auf der Flucht aus der
franzöſiſchen Gefangenſchaft acht Gewehre erbeutet zu
haben, S. M. dem Kaiſer vorgeſtellt und zum Gefreiten
befördert zu ſein, und dem angeblich eröffnet ſein ſollte,
daß für ihn die Verleihung des Eiſernen Kreuzes Erſter
und zweiter Klaſſe in Ausſicht genommen ſei. Wie uns
von unterrichteter Seite mitgeteilt wird, haben ſich die
Darſtellungen und Behauptungen des Knaben als
Er=
findung herausgeſtellt.
Wien, 9. Febr. (K. und K. Korreſpondenz=Bureau.)
Das Echo de Paris ließ ſich vor kurzem aus Venedig
mel=
den, daß die Verhältniſſe in dem Konzentrationslager in
Wels entſetzlich ſeien. Es iſt hierzu zu bemerken, daß es
in Wels überhaupt kein Konzentrationslager
gibt. Wohl aber ſind nahe davon, in Klein=München,
etwa 22000 kriegsgefangene Ruſſen, und etwas weiter
davon entfernt, in Mauthauſen, ungefähr 10000
kriegs=
gefangene Serben untergebracht. Beide Lager ſind von
dem ſpaniſchen Konſul beſucht worden, der ſich ſehr
befrie=
digend über deren Zuſtand ausſprach. Dieſer Hinweis iſt
wohl das beſte Dementi.
* Paris, 9. Febr. Präſident Poincaré empfing
geſtern nachmittag den General Ricciotti Garibaldi.
* Konſtantinopel, 9. Febr. Der Senat beriet
geſtern in Gegenwart des Thronfolgers, der
hervorragend=
ſten Kabinettsmitglieder, vieler Abgeordneter der Kammer
und eines zahlreichen Publikums über den Geſetzentwurf
betr. die Abänderung des
Verfaſſungs=
geſetzes, wodurch die Vorrechte der Krone wieder
ge=
ſtärkt und gewiſſe Rechte, die den geſetzgebenden Körpern
bei der Verfaſſungsänderung im Jahre 1909 gegeben
wur=
den, zurückgenommen werden ſollen. Ahmed Riza
Bey bekämpfte den Geſetzentwurf, da nach ſeiner
Mei=
nung für eine Abänderung der Verfaſſung weder eine
Notwendigkeit, noch ein Anlaß vorliegt. Nach einer
kur=
zen Debatte wurde der Geſetzentwurf mit 43 gegen 3
Stim=
men bei einer Stimmenthaltung angenommen.
Letzte Nachrichten.
* Berlin, 9. Febr. Zur Klärung einiger ſehr
dringend der Erledigung heiſchender Fragen hatte der
Hauptvorſtand der Deutſchen
Ortskrankenkaſ=
ſen geſtern eine allgemeine Ortskrankenkaſſen=
Konferenz nach Berlin einberufen, die von dem
Ab=
geordneten Fräßdorf=Dresden geleitet wurde. Einſtimmig
wurde folgender Antrag angenommen: Die Allgemeine
Ortskrankenkaſſen=Konferenz beauftragt den Vorſtand des
Hauptverbandes, bei den oberſten Verwaltungsbehörden
vorſtellig zu werden, daß von der Anwendung des die
Kaſſen ſchwer ſchädigenden Paragraphen 171 abgeſehen
werde, und zwar dahingehend: Die Befreiung von § 171
ſoll nicht mehr genehmigt und die beſtehenden
Verpflich=
tungen ſollen aufgehoben werden.
* Eſſen, 9. Febr. Heute nacht durchfuhr ein mit 5
Fahrgäſten aus Gladbeck beſetztes Eſſener
Droſchkenauto=
mobil auf der Fahrt von Eſſen nach Gladbeck die
ge=
chloſſene beleuchtete Schranke der
Eiſenbahn=
ſtrecke Vogelheim=Alteneſſen in der Kreuzung der Eſſen=
Horſter Straße in Alteneſſen. Das Automobil wurde von
einem von Vogelheim nach Alteneſſen fahrenden
Güter=
zug erfaßt, herumgeſchleudert und teilweiſe
zertrüm=
mert. Der neben dem Chauffeur ſitzende Hotelier
Drech=
mann aus Gladbeck, der im Augenblick des
Zuſammen=
ſtoßes aus dem Automobil ſprang, wurde vom Zuge
erfaßt und getötet. Der Chauffeur und die
übri=
gen vier Fahrgäſte blieben unverletzt. Unterſuchung
iſt eingeleitet.
Briefkaſten.
Kriegsfreiwilliger. Wenn Sie das Tagblatt
aufmerk=
ſam leſen würden, hätten Sie ſich Ihre Entrüſtung ſparen
können, denn ſolgendes wurde vor einigen Tagen amtlich
bekannt gegeben: Das Offiziers=Penſions= und
Mann=
ſchaftsverſorgungs= und das Militär=Hinterbliebenengeſetz
findet auf die als Kriegsfreiwillige in den aktiven
Militärdienſt Eingetretenen in gleicher Weiſe Anwendung
wie auf die anderen Heeresangehörigen. Die hin und
wieder geäußerte Beſorgnis, daß die Kriegsfreiwilligen
für ſich und ihre Angehörigen keine Verſorgungsanſprüche
hätten, iſt daher unbegründet.
Gefr. H. C. 47 betrifft Krankheit des Bruſtfells, C. 63
der Arme und C. 58 der Geſchlechtsorgane, alles
Krank=
heiten, die zeitweilig, dienſtunfähig machen, jedoch
beſeitigt oder derartig vermindert werden können, daß
gänzliche oder teilweiſe Tauglichkeit eintritt.
K. N. Für die Kündigung von Wohnungen kommt
es nicht darauf an, wie die Miete bezahlt wird,
ſondern darauf, für welche Zeitabſchnitte der Mietpreis
bemeſſen iſt. Wenn Sie z. B. eine Wohnung für jährlich
360 Mark mieten, ſo gilt vierteljährliche Kündigung, auch
wenn Sie den Mietpreis in 12 Raten, alſo monatlich,
entrichten. Iſt aber beim Mieten nur die Rede, daß die
Wohnung 30 Mark koſtet, ſo gilt monatliche Kündigung.
Bei einer auf den 31. März 1915 gerichteten monatlichen
Kündigung muß die Kündigung ſpäteſtens am 15. März
ausgeſprochen werden.
Geflügelzüchter. Nach der Bekanntmachung vom 21
Januar darf nicht verfüttert werden mahlfähiger
Rog=
gen =und Weizen, ſowie Hafer, ferner dieſe Getreidearten
mit anderer Frucht gemiſcht. Die Verfütterung von
Gerſte iſt alſo nicht verboten.
Verluſtliſte (aus Nr. 143 und 144).
Komp. —
Kompagnie=
zungen: Reg. — Regiment. Bat. — Bat
Ab
berſtleutnant. Maf.
skadron. Batt. — Batterie. Oberſtl.
— Hauptmann. Rittm. — Rittmeiſter. Oberlt. —
Ober=
kajor. Hpl
— Leutnant der Reſerve. Fell
leutnant. Lt. — Leutnant.
M.
Offizier=Stellvertre er. Fahn
Feldwebel=Leutnant. Off..
el. Wachtm. — Wachtmeiſter.
Fahnenjunker. Feldw. — Feld:
Serg. — Sergeant. U.=O. 4
neiſter.
Vizefeldwebel. Vizew. — Viz
nteroffizier. U.=O. d. Reſ. — Unteroffizier der Reſerve. Einj=Freiw=II.=Unter
zier. Gefr. — Gefreiter. Gefr. d. Reſ.
Einjährig=Frei=
Reſ. — Reſerviſt.
Einjährige
inj.
Gefreiter der Reſer
Musk. — Musketier. Drag. — Dragon
Grenadier. Füſ. — Füſilic
Wehrm. — Wehrmann. Ldſtm.
Kan. — Kanonier. Pion. — Pionier
Landſturmmann. Krgsfr. — Kriegsfreiwilliger. t. — tot. lv. — leicht
ver=
wundet. ſchv. — ſchwer verwunde: vm. — vermißt. vw. — verwundet.
Infanterie=Leib=Regiment Nr. 117.
Krgsfr. Kurt Lebrecht (3. Komp.), Mainz, ſchv.;
Erſ.=Reſ. Hermann Stachel (3. Komp.), Eſſen, ſchv.;
Musk. Johann Leiß (4. Komp.), Rimbach, ſchv.
Infanterie=Regiment Nr. 118.
Erſ.=Reſ. Otto Schulzky (3. Komp.), Frankfurt
M., gefallen; Krgsfr. Friedr. Orlemann (3. Komp.)
Worms, lv.: Wehrm. Karl Wagner (4. Komp.),
Rang=
wall, vm.; Wehrm. Paul Perera (4. Komp.), Rangwall,
vm.; Krgsfr. Karl Graf (7. Komp.), Weſthofen, lv.
Iufanterie=Regiment Nr. 18.
Musk. Hugo Reichert (3. Komp.), Mainz, lv.; Gefr.
Friedrich Kögler (8. Komp.), Bodenheim, vw., b. d. Tr.;
Krgsfr. Heinrich Eckel (8. Komp.), Friedberg, vw.
Infanterie=Regiment Nr. 57.
Musk. Friedrich Adolph (2. Komp.), Kl.=Linden, vm.
Landwehr=Infanterie=Regiment Nr. 81.
Wehrm. Peter Seibold (9. Komp.), Vilbel, ſchv.
Infanterie=Regiment Nr. 87.
Musk. Walter Buß (3. Komp.), Gambach, gefallen.
Landwehr=Infanterie=Regiment Nr. 110.
Erſ.=Reſ. Franz Borgenheimer (1. Komp.),
Bens=
heim, ſchv.
Infanterie=Regiment Nr. 136.
Erſ.=Reſ. Hillesheimer (11. Komp.), Offenbach,
bisher vm., im Laz.; Erſ.=Reſ. Joh. Knobloch (12.
Komp.), Alzey, bisher vm., vw.
Infanterie=Regiment Nr. 142.
II. Bataillon.
7. Kompagnie: Musk. Friedrich Geiger,
Lau=
denbach, lv.
Infanterie=Regiment Nr. 161.
II. Bataillon.
6. Kompagnie: U.=O. Alerich Brugger, Offen=
Reſerve=Infanterie=Regiment Nr. 211.
Wehrm. Richard Friedel (1. Komp.), Mainz, vw.
Jäger=Bataillon Nr. 11.
Gefr. Karl Männche (1. Komp.), Ehringshauſen, lv.
Gefr. Otto Klaus (3. Komp.), Unterſchmitten, gefallen;
Jäg. Karl Wißner (3. Komp.), Wieſeck, lv.: Jäg. Joſeph
Krauß (4. Komp.), Groß=Zimmern lv.; Oberjäg. Karl
Schmierle (Radf.=Komp.), Düdelsheim, lv.; Jäg. Karl
Hünergarth (Radf.=Komp)., Gießen, lv.; Jäg. Karl
Wißner (3. Komp.), Wieſeck, lv.
I. Pionier=Bataillon Nr. 21.
Gefr. d. Reſ. Joſeph Fräfele (1. Feld=Komp.),
Mainz, durch Unfall leicht verletzt.
Feldartillerie=Regiment Nr. 25.
Wehrm. Guſtav Werner (3. Battr.), geſt. infolge
Krankh. Reſ.=Feldlaz. 86 Skierniewice 6. 1. 15.
Fußartillerie=Regiment Nr. 10.
U.=O. Heinrich Jackel (3. Batt.), Alzey, lv. 27. 1. 15.
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(2417a)
6. Nuittung.
In der Sammelſtelle des „Darmſtädter
Tag=
blatts” wurden folgende Beträge zur Beſchaffung von
Sanitätshunden und Unterſtützung geeigneter Führer
des Deutſchen Vereins für Sanitätshunde abgegeben:
Frau Dr. Kleinſchmidt 5 M., Albert Feuchtwanger
10 M., Frau J. Bruchfeld 10 M., S. B. 2 M., H. Becker=
1 M., Frau Hauptmann Kretzmähr 5 M., C. Hetzel 3 M.,
G. Wucherpfennig 3 M., Ortsgewerbe=Verein 10 M., Frau
Carl Rummel Wwe. 5 M., Darmſtädter Kegelklub 1911
10 M., Landgerichtsdirektor i. P. Schulz 5 M., E. u. H.
Bender 5 M., Fräulein H. u. W. Stellwagen 4 M.,
Fräulein Ackermann 3 M., Major a. D. Schnittſpahn 20 M.,
Ungenannt 1.50 M., Frau Sophie Heyl 3 M.,
Seminar=
lehrer Pickert 5 M., Frau Oberzahlmeiſter Jung 5 M.,
J. Freitag, Darmſtadt, Heidelbergerſtraße, 5 M., G. S.
3 M., Fabrikant Pfeiffer 10 M., Miniſter Braun 15 M.,
K. 3 M., Schreiber 3 M., Prof. Dr. Bergmann 5 M.,
H. G. 2 M., M. F. 2 M., Frau Walter 1 M., Fräulein
G. G. 3 M., Frau Apotheker Jäger 10 M., S. 10 M.,
Büroaſſiſtent Schildge 10 M., Fritz Schildge (Strafgelder
für Fremdwörter) 2.24 M., Schuldiener Diehl 5 M., Frl.
K. Frey 10 M., Frau Moeller 5 M., Prof. Beck 10 M.,
Frl. C. Beck 5 M., Dr. med. H. Göring 10 M., M. K. 5 M.,
Frau Ludwig 20 M., Reallehrer Kolb 5 M., Frl. Albert,
Obere Liebfrauenſtr. 40, 2 M., Laternenwärter Fornoff
1 M., L. S., München, 1 M., de Beauclair 10 M., vom
Strickkränzchen „Soldatenſtrumpf” 7 M., A. H. 3 M.,
G. S. 2 M., W. Conzen 10 M., Carl Ludwig
Renſch=
hauſen 1 M., Alfred Renſchhauſen 1 M., Frl. Dach 3 M.,
M. v. D. 3 M. Zuſammen 318.74 M. Hierzu die bereits
veröffentlichten 1911.75 M., insgeſamt
2230.49 Mark.
Familiennachrichten.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
bei dem Hinſcheiden meines innigſtgeliebten,
un=
vergeßlichen Töchterchens, unſeres Schweſterchens,
Enkelchens, Nichtchens und Couſinchens
Franziska Wannenmacher
ſagen wir Allen unſeren herzlichſten Dank.
Beſonders danken wir Herrn Pfarrer Waitz
für ſeine troſtreichen Worte, ſowie für die zahl=
(*2583
reichen Blumenſpenden.
Helene Wannenmacher Witwe
geb. Rinn und Kind.
Todes-Anzeige.
Allen Verwandten und Bekannten die traurige Mitteilung, dass es dem
Allmächtigen gefallen hat, meine liebe Frau, unsere gute Mutter,
Schwieger-
mutter, Schwester, Schwägerin und Tante
Frau Helene Karp
geb. Hess
nach längerem, mit Geduld ertragenem Leiden in ein besseres Jenseits abzurufen.
Um stilles Beileid bitten:
Die trauernden Hinterbliebenen:
Ludwig Karp.
Karl Schreiber, z. Zt. i. Felde.
Ella Schreiber.
Wilhelmine Karp.
Kathel Karp.
Hermine Petry, als Braut.
Fritz Karp, Unteroff., z. Zt. im Felde.
Hermine Karp.
Ludwig Karp, z. Zt. im Felde.
Darmstadt, Jdar, Bielefeld, den 9. Februar 1915.
Die Beercigung findet Donnerstag, den 11. Februar, 2¼ Uhr nachmittags, auf dem Darmstädter
Friedhof, Nieder-Ramstädterstrasse, statt.
(2436
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme an dem uns betroffenen
ſchweren Verluſte ſagen wir unſeren innigſten Dank. Insbeſondere danken wir
Herrn Pfarrer Rückert ſowie der Bäcker=Innung Darmſtadt für die tröſtenden
Worte am Grabe.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Heinrich Koch, Vizewachtmeiſter, z. Zt. im Felde.
Karl Koch, F.=A.=R. 25.
Marg. Koch, geb. Hugenſchütz.
Darmſtadt, den 10. Februar 1915
(2434
Den Heldentod fürs Vaterland erlitt am
15. Dezember 1914 in Rußland mein
innigſt=
geliebter, einziger Sohn, unſer lieber, guter
Bruder, Schwager, Onkel, Neffe und Enkel
Hermann Leonhardt
Erſatz-Reſerviſt im Reſerve-Infanterie-Regt.
Nr. 116
im 24. Lebensjahre.
In tiefer Trauer;
Frau Leonhardt Witwe.
Lilly Leonhardt.
Familie Körber, gen. Döll.
Familie Karlin.
Familie Schmidt.
Familie Kiene.
Darmſtadt, den 9. Februar 1915.
(*2650
(Rhönring 73).
Dankſagung.
Für die uns erwieſene warme Teilnahme bei
dem Hinſcheiden meiner lieben Ehegattin, unſerer
treubeſorgten Mutter, Großmutter,
Schwieger=
mutter, Schweſter, Schwägerin und Tante dankt
herzlichſt
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Direktor G. Hermann.
Darmſtadt, Februar 1915.
(2379
Gottesdienſtliche Anzeigen.
Mittwoch, den 10. Februar 1915.
Hofkirche: Abends um 6 Uhr: Andacht.
Stadtkirche: Abends um 8½ Uhr: Kriegsbetſtunde.
Pfarrer Beringer.
Johanneskirche: Abends um 8 Uhr: Andacht=
Pfarrer Dingeldey.
Martinskirche: Abends um 8 Uhr: Andacht.
Pfarrverwalter Storck.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde): Abends um
8 Uhr: Kriegsbetſtunde. Pfarrer Wagner.
Pauluskirche: Abends um 8 Uhr: Kriegsbetſtunde.
Miſſionsinſpektor Knodt=Berlin über „Tſingtau u. unſere
deutſch=chriſtlichen Intereſſen in Oſtaſien” Kollekte für
den Allgemeinen evang.=proteſtantiſchen Miſſionsverein.
Weterbericht.
Die auf der Vorderſeite der weſtlichen Depreſſion
nordwärts wandernden Randwirbel beherrſchen die
Wit=
terung Mitteleuropas. Es iſt daher unbeſtändiges,
ziem=
lich wolkiges Wetter mit Niederſchlägen zu erwarten. Die
Temperaturen, die unter der Aufheiterung beſonders der
letzten Nacht geſunken ſind, werden wieder zunehmen.
Wetterausſichten für Mittwoch: Unbeſtändig,
zeit=
weiſe Regen, värmer, ſüdweſtliche Winde.
Tagestalender.
Mittwoch, 10. Februar.
Großh. Hoftheater, Anfang 7½ Uhr, Ende 10¼
Uhr (Ab. B): „Jugendfreunde‟
Vorſtellung um 8 Uhr im Orpheum.
Verſteigerungskalender.
Donnerstag, 11. Februar.
Holzverſteigerung um 9 Uhr im Traiſaer
Ge=
meindewald, Diſtrikt Heide.
Gewerbebibliothek (Bibliothek,
Vorbilderſamm=
lung und Patentſchriftenauslegeſtelle) geöffnet Werktags
von 9—12½ und 3—6 Uhr, ausgenommen Samstag
nachmittags.
Gewerbemuſeum Neckarſtraße 3. Geöffnet täglich
von 11—1 Uhr; bei Sonderausſtellungen auch
Werk=
tags nachmittags von 3—5 Uhr.
Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei,
Verantwortlich für den politiſchen Teil, für Feuilleton,
Reich und Ausland: Dr. Otto Waldaeſtel; für den übrigen
redaktionellen Teil: Kurt Mitſching; für den
Anzeigen=
teil, Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem
Ge=
ſchäftsleben: Paul Lange, ſämtlich in Darmſtadt. — Für
den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an
die „Redaktion des Tagblatts” zu adreſſieren. Etwaige
Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche
wer=
den nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden
nicht zurückgeſandt.
Svert
Wegen onlzu
Um meinen grossen Vorrat in Gardinen abzusetzen, biete
ich diese ohne Rücksicht auf den seitherigen Wert an, wie folgt:
Serie 1 Gardinen schmal p. Mleter 45 ₰
Serie 1 Gardinen breit p. Meter 80 ₰
Serle II Gardinen schmäl p. Meter 55 ₰ 1 Serie II Gardinen breit p. Meter 95 ₰
25
Abgepasste Gardinen das Paar zu Mk. 3.50, 5.50 und 9.00.
Ferner kommt zum Verkauf ein grosser Posten Aermel-
(2453
Blusen-Schürzen zum Aussuchen, jedes Stück zu
Serie 1 . . Mk. 1.50 1 Serie II
Mk. 2.— 1 Serie III. . . Mk. 2.50
rg Ludwigstr.
Kircher s Btagengeschäft
*20
Silersch
Weiblich
Gutempf. Frau ſucht morgens
Laufdienſt Erbacherſtr. 13, I. Hof.
Anſt. reinliche Frau ſucht
Mo=
natsſtelle für vor= u. nachmittags
Neue Ireneſtr. 16, Htb. II., r. (*2554
e
19 jahriges Mäochen
mit guter Erziehung, das alle
Hausarbeit verſteht, auch kochen,
bügeln und nähen kann, ſucht ſofort
oder ſpäter Stellung bei guter
Be=
handlung. Entſprechende Angeb.
unter A 85 an die
Geſchäfts=
ſtelle d. Bl.
(*2551
Eine Frauſucht morgens 2 Std.
Laufdienſt. Kiesſtr. 21, Htb. (*2586
2 tücht. Näherinnen ſuchen lohn.
Heimarbeit. Näh. Geſchäftsſt. (*2584
Einf. Fräulein, welches nähen,
büg. u. ſervieren kann, ſucht Stelle
als Hausmädch. nach ausw. Ang.
unt. A 97 a. d. Geſchäftsſt. (*2604
1 5t.
Gg
ſ. alsbald
Jg., kraſt. Mädch. Stelle in
bürgerl. Haush. Es wird mehr auf
gute Behandlg. als a. Lohn geſehen.
Näh. Arheilgerſtr. 94, II., I. (*2639ms
Kinderfräulein
19 Jahre alt, wünſcht bis 1. März
gleiche Stellung bei Kindern in
beſſerem Herrſchaftshaus. Gefl.
Angeb. u. B 1 Geſchäftsſt. (*2600
Fraulein
lange Jahre als Köchin tätig, ſucht
Stelle in nur beſſerem Hauſe als
Alleinmädchen bei einzelner
Da=
me oder Herrn zur Führung des
Haushalts. Angeb. unt. B 17
a. d. Geſchäftsſtelle ds. Bl. (*2641md
Junge gebildete Frau
(mit 2¾ Jahre altem Mädchen),
ſehr kinderlieb, in der Kinderpflege
ſowie im Haushalt erfahren, ſucht
per ſofort, eventl. auch ſpäter,
tags=
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Reihe 1.95 ℳ, Proſzeniumsloge
5.20 ℳ, Mittelloge 5.20 ℳ,
Bal=
konloge 4.70 ℳ, I. Rang 4.20 ℳ,
II. Rang: 1.—6. Reihe 2.15 ℳ,
7. u. 8. Reihe 1.75 ℳ, I. Galerie
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kaſſe im Hoftheater von 9½—t
Uhr und eine Stunde vor Beginn
der Vorſtellung.
Anfang 7½ Uhr. Ende 10¼ Uhr.
Vorverkauf für die Vorſtellungen:
Donnerstag, 11. Febr.: 94. Ab.=
Vſt. C 23. Schiller=Zyklus. Zweite
Abteilung, Wallenſtein=Trilogie.
ZweiterAbend: „Wallenſtein’s
Lod.‟ Kleine Preiſe. Anfang
Uhr.
Freitag, 12. Febr.: 95. Ab.=Vſt.
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Der Freiſchütz”
Geyersbach. trud Geyersbach.
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Samstag, 13. Feb.: Außer
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nement. Volks= und
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„Im weißen Rößl”. Anfang
7 Uhr.
Vergl. beſondere Anzeige.
Aus dem Spielplan.
Sonntag, 14. Febr.: 96.
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nementsvorſtellung. C 24. „Aida
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Samstag, den 13. Februar, abends ½9 Uhr,
Ettingen,
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Vortrag Psschologen B. Parthey, Schwetz.
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Eiserne Nerven
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können nervöse und seelische Zusammenbrüche
Wie am schnellsten behoben werden ?
Allen Offizieren, welche durch den Dienst an der Front
von nervösen und seelischen Störungen befallen wurden,
stehe ich für psychische Behandlung frei zur Verfügung.
Karten Mk. 1.50 und 1.— an der Abendkasse.
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M. 1.25 von Villa Parthey, Ettingen, Schweiz.
Verein für das Deutſchrum im Ausland
(Aülgemeiner Deutſcher Schulverein) E. 9.
Männerortsgruppe Darmſtadt.
Nächſten Freitag, 12. Februar, abends 8 Ahr
findet im
oberen Stock des Restaurant Sitte, Karlstrasse 18
eine Mitgliederverſammlung ſtatt
Tagesordnung: 1. Jahresbericht,
(2380
2. Rechnungsablage,
3. Verfügung über die vorhandenen Mittel und
4. Vorſtandswahl.
Die verehrlichen Mitglieder werden gebeten, in großer Zahl zu
Der Vorſtand.
erſcheinen.
Erſter Volks=Leſeabend
Donnerstag, den 11. Februar, abends 8¼ Uhr,
Bibliothekſaal der Zentralſtelle, Neckarſtraße 3.
Karten im Verkehrsbüro 20 Pfg., für 3 Abende 50 Pfg (2386
Gae
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Das
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aus der jetzigen Heldenzeit,
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aus dem Kriegsjahre 1914.
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In wachsender Spannung sieht der Zuschauer
Schlachtenbilder aus dem heutigen grossen
Kriege. Den Höhepunkt der Spannung bildet ein
Sturmangriff unter Schrapnellfeuer
gegen die Franzosen.
(*2577
Hierzu der übrige hochinteressante
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(II,583
Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt.
Bekanntmachung.
Die nachſtehend abgedruckte Bekanntmachung des Großh. Miniſteriums des
Innern vom 3. d. Mts. bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis.
Darmſtadt, den 8. Februar 1915.
(2382
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
Fey.
Bekanntmachung
vom 3. Februar 1915.
Auf Grund des § 4 der Bekanntmachung des Stellvertreters des Reichskanzlers
vom 21. Januar 1915 über das Verfüttern von Roggen, Weizen, Hafer, Mehl und
Brot wird der § 3 unſerer Bekanntmachung vom 11. Januar 1915 (Darmſtädter
Zeitung Nr. 10 vom 13. Januar 1915) dahin ergänzt, daß die Großh. Kreisämter
ermächtigt werden, auch das Verfüttern von Hafer an andere Tiere als Pferde unter
den dort angegebenen Vorausſetzungen im Einzelfall nach Anhörung von
Sachver=
ſtändigen zuzulaſſen.
M Abſ. 2
der genannten Bekanntmachung des Stelvertreters des Reichskanzlers geſtattet.
Darmſtadt, den 3. Februar 1915.
Großherzogliches Miniſterium des Innern.
v. Hombergk.
Krämer
Bekanntmachung.
Im Monat Januar 1915 betrug der Durchſchnittsmarktpreis im
Hauptmarkt=
ort Mannheim für Hafer 22,30 Mark für 100 Kilo; im Hauptmarktort Darmſtadt für
Heu 8,75 Mark, für Stroh 6 Mark für 100 Kilo.
Darmſtadt, den 5. Februar 1915.
(2431
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
I. V.: von Starck.
Unter der Vgrausſetzung, daß die Ziehung der 5. Reihe der Lotterie zum Beſten
des Thüringer Muſeums zu Eiſenach keinesfalls nach dem 1. April d. Js. ſtattfindet,
hat das Großh. Miniſterium des Innern die Zahl der im Großherzogtum Heſſen
zugelaſſenen Loſe dieſer Reihe von 25 000 auf 28000 Stück erhöht. Die Ziehung ſoll
am 13. und 15. März d. Js. ſtattfinden.
(2432
Amtliche Nachrichten des Großh. Polizeiamts Darmſtadt.
Gefunden: 1 gelbes, noch neues Damenportemonnaie mit
gelbem Bügel und über 1 Mk. Inhalt. 1 Tula=Rocknadel. 1 alter
Damenſchirm. 1 Einmarkſtück. 1 Zwicker in Brillenfutteral. 1
Perlen=
handtäſchchen, roſa, mit kleinem Taſchentuch. 1 kleines ſilb. Kreuz.
1 grauer wollener Schal. 1 graue geknüpfte Handtaſche. 1 ſchwarzer
Ring mit der Aufſchrift „Gold gab ich für Eiſen”. 1 Dolch in
Leder=
ſcheide. — Im Hallenſchwimmbad liegen geblieben: 6
Taſchen=
meſſer und 1 Dolch. 5 Portemonnaies (3 mit geringem Inh., 2 leer).
1 Rickelbrille. 1 goldene Brille. 2 Zwicker. 1 brauner
Militärbruſt=
beutel mit einigen Pfennigen. 7 verſchiedene Scheren. 1
Raſier=
meſſer mit Futteral. 1 ſchmaler ſchwarzer Damengürtel.
Paar
graue Damenhandſchuhe. 1 gelber ſchwerer Trauring. 1 ſilberner
vergoldeter Ring mit rotem Stein. 1. Ring mit blauem Stein.
ſchwarze Jetbroſche. 1 gelbe Nadel. 1 Paar Manſchettenknöpfe.
vierreihiges Korallenarmband. 1 Bernſteinhalskette. 2
ſilberne
Halskettchen mit Anhänger. 3 kleine Schlüſſel. 1 Schuhknöpfer.
Iugelaufen: 1 grauer langhaariger ſtarker Pinſcher.
(2384
Polizeilich eingefangene und zugelaufene Hunde: In
polizei=
licher Verwahrung und Pflege in der Hofreite Beſſungerſtr. Nr. 56
be=
findet ſich: 1 deutſcher Schäferhund, 1 Boxer, 1 Kriegshund (
zuge=
laufen). Die Hunde können von den Eigentümern bei dem 5. Polizei=
Revier ausgelöſt werden. Die Verſteigerung der nicht ausgelöſten
Hunde findet dortſelbſt jeden Werktag, vorm. um 10 Uhr, ſtatt. (2406
Bekanntmachung.
Wenn auch von der Einſicht der Bewohner Darmſtadts ohne
weiteres erwartet werden kann, daß an den diesjährigen
Faſtnachts=
tagen — 14., 15. und 16. ds. Mts. — das ſonſt übliche
Faſtnachts=
treiben, zum mindeſten in der Oeffentlichkeit, unterbleibt, ſo ſoll doch
der Hinweis nicht unterlaſſen werden, daß Perſonen, die ſich koſtümiert
oder maskiert auf den Straßen oder in öffentlichen Lokalen zeigen
ſollten, die Gefühle des weitaus größten Teils der Bevölkerung
ſchwer verletzen und damit groben Unfug verüben würden. Unſere
Polizeiorgane ſind deshalb angewieſen worden, etwaige koſtümierte
oder maskierte Perſonen wegen Uebertretung des § 360, Ziffer 11
R. Str. G. B. zur Anzeige zu bringen.
Darmſtadt. den 8. Februar 1915.
(2405
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Dr. Reinhart.
Lieferung von Kreide, Schwämmen und Tinte
fürbeſcht=Schulenimderwaltungejahr1919/16.
Obige Lieferung ſoll vergeben werden. Angebote nebſt Muſtern
ſind bis längſtens Mittwoch, den 10. Februar 1915, vormittags
10 Uhr, bei mir einzureichen.
Die Lieferungsbedingungen liegen im Stadthaus, Zimmer
Nr. 39, zur Einſicht offen.
(2253so
Darmſtadt, den 2. Februar 1915.
Der Oberbürgermeiſter.
Dr. Gläſſing.
Mahnung der Gemeindeſteuer.
Das Ende Januar d. J. fällig geweſene V. Ziel der
Gemeinde=
ſteuer für 1914 iſt bis zum 10. Februar d. J. hierher zu bezahlen.
Geſchieht dies nicht, dann wird das koſtenpflichtige
Zwangsvoll=
ſtreckungsverfahren eingeleitet und es werden vom 11. Februar I. J.
ab Pfandkoſten erhoben.
Dieſe öffentliche Mahnung tritt mit Genehmigung Großh.
Miniſteriums des Innern für die Dauer der Kriegszeit an Stelle
der ſeitherigen Zettelmahnung.
Darmſtadt, den 1. Februar 1915.
(1934a
Die Stadtkaſſe:
Koch.
Auslöſung von Nähmaſchinen.
Diejenigen Frauen, welche Nähmaſchinen im hieſigen ſtädt.
Leihamt in Verſatz gegeben haben, wollen ſich zwecks Rückſprache,
die gegebenen Falles zur Auslöſung der Maſchinen führen kann,
alsbald bei der unterzeichneten Stelle unter Vorlage der
Pfand=
ſcheine melden.
(2419ms
Darmſtadt, den 9. Februar 1915.
Städtiſches Leihamt.
Paul.
Bekanntmachung.
Betr.: Großverbrauchserklärung für Waſſerabnehmer.
Nach den „Satzungen für die Abgabe von Waſſer aus dem
ſtädt. Waſſerwerk zu Darmſtadt” wird der Großverbrauchspreis von
17 Pfg. für 1 ebm ſolchen Abnehmern gewährt, die ſich zur Abnahme
von mindeſtens 1000 cbm Waſſer im Verwaltungsjahr vor deſſen
Be=
ginn verpflichten. Die Abnahme darf auf mehreren Grundſtücken
des gleichen Beſitzers ſtattfinden, jedoch iſt nur für 1 Grundſtück die
Zuleitung koſtenfrei und der Waſſermeſſer mietfrei.
Großverbrauchserklärungen für das
Verwaltungs=
jahr 1915 (1. April 1915 bis 31. März 1916) werden bis zum
15. März d. Js. an die unterzeichnete Stelle (Frankfurterſtraße 29,
Erdgeſchoß, Zimmer Nr. 5) erbeten und ſind auch von den bisherigen
Großverbrauchern zu erneuern, wenn ſie den Großverbrauchspreis
behalten wollen.
(2410a
Darmſtadt, den 10. Februar 1915.
Direktion der ſtädt. Gas= und Waſſerwerke.
Rudolph.
Samstag, den 13. Februar, 16 Uhr vormittags, werden
in der Backkammer des Poſtamts I, Rheinſtraße 11/13, Hof linde
verſchiedene aus unanbringlichen Poſtſendungen herrührende
Hegen=
ſtände (Zigarren, Zigaretten, Schokolade utw.? gege: Parzahlung
24442.
an den Meiſtbietenden verſteigert.
Darmſtadt, den 7. Februar 1917.
Kaiſerliche Ober=Poſtdireknien.
De Hafzörſtigerme
vom 8. Februar 1915 iſt geneh=
(244s
migt.
Ober=Ramſtadt, 9. Februar 1915.
Großherzogliche Oberförſterei
Ober=Ramſtadt.
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Der für das Landſturm=Erſatz=Infanterie=Bataillon I
Darm=
ſtadt erforderliche Küchenbedarf
Fleiſch, Kolonialwaren, Kartoffeln u. a.
ſoll vergeben werden.
Die Bedingungen ſind auf dem Truppenübungsplatz, Baracke
Nr. 43, einzuſehen.
(2407md
Küchenverwaltung des Landſturm=Erſatz=Infanterie=
Bataillons I Darmſtadt.
Brennholz=Verſteigerung Nr. 6.
(Stadtwald.)
Freitag, den 12. Februar l. J., vormittags 9 Uhr
werden in der Turnhalle, Woogsplatz 5 hier, aus den Diſtrikten
Hinter den Erlen (Abt. 11) und Stellkopf (Abt. 5) der Forſtwartei
Beſſunger Laubwald (Förſter Lehr) verſteigert;
Scheiter: 70 rm Buchen, 21 rm Elchen;
Knüppel: 475 rm Buchen, 20 rm Eichen;
Reiſigknüppel; 5 rm Eichen, 1 rm Erlen;
Gew. Reiſig (Wellen): 43,10 Hdt. Buchen;
Stöcke (grob): 17 rm Buchen, 8 rm Fichten.
Das Holz ſitzt an gut fahrbaren Wegen unter den Nummern
473—722. Unterſtrichene Nummern kommen nicht zum Ausgebot.
Darmſtadt, den 1. Februar 1915.
Großh. Oberförſterei Darmſtadt.
Kullmann.
(2183fm
Bachtfreie Geländevergebung.
Zum Anbau von Kartoffeln, Gemüſen uſw. können einige
Grundſtücke auf ein oder zwei Jahre unentgeltlich (pachtfrei)
über=
laſſen werden.
Solche, die zum Anbau des Geländes geneigt ſind, wollen ſich
an Herrn Güteraufſeher Geyer, Klappacherſtraße 76, wenden.
Darmſtadt, 8. Februar 1915.
(2365md
Großh. Oberförſterei Beſſungen.
Daab.
Holz-Verſteigerung.
Mittwoch, den 17. Februar 1915, vormittags 9 Uhr
werden in der Günther’ſchen Gaſtwirtſchaft zu Roßdorf aus
Hanum 5. Pfarrholz 6 und Rinkenbuſch verſteigert:
Scheiter, rm: 306 Buchen, 18 Eichen uſw.
Knüppel, rm: 221 Buchen, 11 Eſchen, 15 Eichen uſw.
Reiſig, 100 Wellen: 22,1 Buchen, 2,5 Eſchen uſw.
Stöcke, rm: 69 Buchen, 5 Eichen uſw.
Zur Verſteigerung gelangen die Brennholznummern 729—974.
Nähere Auskunft durch Förſter Hoffmann=Eiſernhand.
(2449
Ober=Ramſtadt, 9. Februar 1915.
Großh. Oberförſterei Ober=Ramſtadt.
Hoffmann.
Jagd-Verpachtung.
Samstag, den 13. Februar 1915,
nachmittags um 3 Uhr, wird auf dem Rathauſe dahier die Wald=
und Feldjagd in drei Abteilungen anderweit auf 6 Jahre verpachtet.
Der Flächeninhalt beträgt ea 500 Hektar. Seheim iſt
End=
ſtation der Nebenbahn Bickenbach-Seeheim.
(II,2283
Seeheim, den 4. Februar 1915.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Seeheim.
Hill.
Verſteigerungs-Anzeige.
Mittwoch, den 10. Februar 1915, nachm. 3 Uhr,
verſteigere ich im Verſteigerungslokale „Zur Ludwigshalle” (
Ober=
gaſſe) zwangsweiſe gegen Barzahlung:
1 Kaſtenwagen, 1 Sackkarten 1. Tafelwage, 1.
Dezimal=
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ſpülung, 1 Kloſettkörper, 1 Kaſſenſchrank, 1
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1 Kopierpreſſe (gut erhalten) und 2 Betten.
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Frau Lotte.
Roman aus der Zeit des Weltkrieges von Ewald Zorn.
37)
(Nachdruck verboten.)
Einſtweilen mußte ſich alſo der Direktor wohl oder
übel noch gedulden. Doch hatte er trotz ſeines
zeitwei=
ligen Mißmutes die feſte Hoffnung, daß er noch vor
Weih=
nachten zur Aufführung ſchreiten könne.
Warum denn auch nicht? — Es konnte ja nach ſeiner
Meinung irgend ein Wunder geſchehen; der Krieg konnte
ſich bis dahin in den Frieden verwandeln, oder Gott weiß
was ſonſt! — —
Unterdeſſen ging es dem Leutnant und einſtigen
Kom=
pagnieführer Paul Gotland den Umſtänden nach recht gut.
Warum ließ er nur ſo gar nichts von ſich hören?
Hatte er Lottes Brief nicht erhalten?
Leider nein!
Wie hätte dieſer glückbringende Brief dazu beitragen
können, daß ſeine Geneſung noch raſcher von ſtatten
ge=
gangen wäre! Er zürnte ſeiner Lotte deshalb nicht, nahm
er doch ſelbſt gar nicht anders an, daß ſie ihm ſicher
ge=
ſchrieben, aber ihre Briefe ihn nicht erreicht hatten.
Und wie war es mit des Direktors Zeilen?
Die hatte Paul Gotland erhalten, aber hier eilte es
ihm mit einer Antwort keineswegs, erſt ſollten ſich gewiſſe
Umſtände für ihn noch etwas günſtiger geſtalten.
Paul Gotland lebte zwar ſozuſagen in den
glänzend=
ſten Verhältniſſen. Der Gedanke, daß er in Feindesland
gefangen ſaß, kümmerte ihn gar nicht ſo ſehr. In be=
zwußtloſem, ſchwerverwundetem Zuſtand war er in
Gefan=
genſchaft geraten, anders hätten ſie ihn nie gekriegt.
Und nicht nur der Direktor, ſondern auch Paul
Got=
land hoffte auf ein Wunder, das ihn aus der
Gefangen=
ſchaft recht bald befreien ſollte. Das heißt, an ein
Wun=
der im wahren Sinne des Wortes dachte er natürlich nicht.
Er glaubte an etwas Glück und an ſeine eigene Tatkraft
und hatte Vertrauen zu Dr. Neidharts Beiſtand und Hilfe.
Das deutſche Feldlazarett, dem Dr. Neidhart
vorge=
ſtanden hatte, war eines Tages, da zu weit vorgeſchoben,
in die Gefechtslinie geraten und im Hinundherwogen des
Kampfes von den Franzoſen in Brand geſteckt und das
Perſonal mitſamt den Aerzten und dem ſonſtigen
Sani=
tätsperſonal verwundet und gefangen genommen worden.
Schon vom erſten Tage an, da Paul Gotland in ein
franzöſiſches Etappenlazarett gebracht wurde, hatte Dr.
Neidhart gemeinſam mit dem liebenswürdigen
franzöſi=
ſchen Arzt Lebrun ſeine Pflege übernommen.
Der aufmerkſame Franzoſe Dr. Lebrun, der längere
Zeit in Deutſchland gelebt hatte und den Krieg zwiſchen
den beiden Nachbarländern durchaus verurteilte und
ver=
abſcheute, war es auch geweſen, der ſich ſo ſehr für Pauls
„Abſchied” intereſſierte und dafür geſorgt hatte, daß zwei
Exemplare des Manuſkriptes ſo prompt und ſicher nach
Deutſchland kamen.
Wie oft ſchon hatte das bewegliche Männchen Paul
Gotlands Hand gedrückt und ihn „Freund” genannt!
Ein=
mal ſogar, als Paul davon ſprach, daß Dr. Meißner dazu
dränge, ſein Stück bald aufführen zu dürfen und er nun
auch bereit ſei, ſeine Zuſage zu geben, hatte ſich Lebrun
dazu hinreißen laſſen, zu ſagen:
Wie ſchade für Sie, Monſieur Gotland, daß Sie daue
nicht einmal bei der Uraufführung Ihres Stückes zugegen
ſein können! Und leiſer hatte er hinzugefügt: Glauben
Sie mir, mon cher, ich wünſchte Ihnen in Ihrem
In=
tereſſe, daß Sie auf irgendwelche Weiſe bald in Ihr
Vaterland zurückkehren könnten!
Jeden Tag berichtete Dr. Lebrun ohne jede
Parteilich=
keit von den fürchterlichen Kämpfen in der Nordweſtecke
des Landes, in dem letzten Zipfelchen Belgiens und machte
in ſchöner Offenheit nicht den geringſten Hehl daraus, daß
er ſich freue, weiter ſüdlich und in angenehmerem Gebiet
zu ſein.
Nun hatte ſich aber die deutſche Operationslinie durch
einen erfolgreichen Vorſtoß in den letzten Tagen ganzmahe
an das Lebrunſche Lazarett herangeſchoben und es
war zu erwarten, daß die Feldgrauen grade an dieſer
Stelle noch weiter erfolgreich ſein würden.
Und ſonderbarerweiſe waren grade Paul Gotland
und Dr. Neidhart nicht weiter nach Süden, in das
In=
nere des Landes, geſchafft worden.
Hatten ſie dieſen Umſtand vielleicht dem
liebenswür=
digen Dr. Lebrun zu verdanken, der ſeine „Freunde” in
ſeiner Nähe behalten wollte?
Eines Abends unterhielt ſich Paul darüber mit Dr.
Neidhart.
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wollen ſich unter A 58 an die
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ohne Waſſer verwendb., 60 ₰, Wasserd. Einlagesohlen,
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apotheken, Jenk, Honig, Sardellenbutter i. Tub., Kognak in
Feldpoſtpack. u. Sonſtiges in großer Auswahl vorrät.
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In vielen Millionen von Bänden verbreitet, gibt die
Bibliothek der Unterhaltung
und des Wiſſens
jedem Bücherliebhaber Gelegenheit zur Anlegung einer
wirklich gediegenen, ſpannendſte Unterhaltung und
eine unerſchöpfliche Fundgrube des Wiſſens zugleich
bietenden Hausbücherei. Der laufende Jahrgang bringt
in einer Reihe von reich illuſtrierten Artikeln auch eine
fortlaufende Geſchichte des Weltkrieges
Alle vier Wochen ein reich illuſtrierter in
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Zu beziehen durch alle Buch= und Zeitſchriftenhandlungen.
Anion Deutſche Verlagsgeſellſchaft, Stuttgart, Berlin, Leipzig.
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Vorschule des Realgymnastums und der
Oberrealschulen zu Darmstadt.
Die Anmeldungen neuer Schüler für das mit Oſtern
be=
ginnende Schuljahr werden im Realgymnaſial=Gebäude
Donnerstag, den 11. und Freitag, den 12.
Fe=
bruar ds. Js., vormittags von 9—12 Uhr
entgegengenommen.
Geburts= und Impfſcheine ſind dabei vorzulegen.
Großh. Direktion des Realgymnaſiums:
Münch.
1763a)
Großh. Realgymnasium zu Darmstadt.
Die Anmeldungen neuer Schüler für das Schuljahr 1915/16
werden im Realgymnaſium
Donnerstag, den 11. und Freitag, den 12.
Fe=
bruar ds. Js., vormittags von 9—12 Uhr
entgegengenommen.
Geburts= und Impfſcheine ſind dabei vorzulegen.
Großh. Direktion des Realgymnaſiums:
Münch.
1762a)
Nächſte Woche Ziehung!
Beſtimmt am 16., 17. u. 18. Februar 1915.
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Hauptgewinn: Mk. 75000
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Karl F. Lips
Dentist, Karlstrasse 97
ist zum Heeresdienst einberufen
(B2067
und wird Herr
Dentist Faber
Hügelstr. 32, I.
mich während dies. Zeit vertreten.
Ich ſiehe im Feidel
Wer während meiner
Abweſen=
heit in meinem Geſchäft, das meine
Frau weiterführt, arbeiten läßt,
(1619a
dient dem Vaterlande.
L. Menger, Tapeziermeister,
Polster- und Dekorationsgeschäft,
Bismarckſtr. 58. Telephon 1608.
(Geb. nett. Frl., 21 J., w. d.
Bekannt=
ſchaft m. geb. Herrn zw. Heirat.
Ang. u. B 18 a. d. Geſchäftsſt. (*2642
Niejenige Dame, die am
Sonn=
tag, den 7. ds. Mts., mittags,
bei Süß, Kapellplatz (
Konſerva=
torium), den Schirm vertauſcht hat,
wird höfl. gebeten, denſelben da=
(*2654
ſelbſt zurückzugeben.
Gefunden
eine Damenuhr. Abzuh. geg.
Zah=
lung der Anzeigegebühr bei (*2594
Repp, Liebfrauenſtr. 104.
Kerleren
Verloren
mattgoldene Kette u. Medaillon
mit Diamanten (ein P bildend)
beſetzt. Gegen gute Belohnung
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Wiederaufnahme
der Ziehungen der
Preußiſch-Süddeutſchen Klaſſenlotterie.
Die Ziehung der 2. Klaſſe der 5. Preußiſch=
Süddeutſchen (231. Königlich Preußiſchen) Klaſſen=
(K2420
lotterie findet beſtimmt
am 12. und 13. Februar 1915 ſtatt.
Kaufloſe vorhanden, und zwar zum Preiſe von
1 Los
½
½
½
10.− 20.− 40.− 80.− Mark
Königlicher Lotterie=Einnehmer
Chr. Rullmann, Withelminenſtr. 9. Gel. 351.
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Samstag, 13. Februar
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Inhaber Jean Hahn
Zigarren-Versand
26 Elisabethenstrasse 26
(2378mfs
neben dos. Trier.