Der Krieg.
Von den Kriegsſchauplätzen. — Der Kaiſer auf dem öſtlichen Kriegsſchauplatz. — Der Seekrieg gegen England. — Die
Finanzminiſterkonferenz in Paris. — Rußland „ſchiebt den Termin des Sieges hinaus‟. — Amerika als Lieferant des
Dreiverbandes.
Von den Kriegsſchauplätzen.
* Großes Hauptquartier, 6. Fehr. (W. T. B.
Amtlich.)
Weſtlicher Kriegsſchauplatz.
Erneute franzöſiſche Angriffe gegen die von
uns gewonnenen Stellungen nördlich von Maſſiges
blieben ohne Erfolg; ebenſo ſcheiterte ein feindlicher
Vor=
ſtoß in den Argonnen.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz.
Die Ruſſen griffen geſtern an der oſtpreußiſchen Grenze
ſomie ſüdlich der Weichſel gegen unſere Front Humin-
Bzura=Abſchnitt an. Alle Angriffe wurden
abge=
wieſen. Wir machten 1000 Gefangene und
erbeute=
ten 6 Maſchinengewehre.
Hauptſächlich von engliſcher, aber auch von
franzöſiſcher Seite wird fortgeſetzt die
Behaup=
tung wiederholt, daß die Deutſchen gewiſſermaßen zur
Feier des Geburtstags Sr. Majeſtät des Kaiſers Vorſtöße
in großem Stil inſzeniert hätten, die ſämtlich mit ſchweren
Rückſchlägen für uns endigten. Daß dieſe Behauptung
in heimtückiſcher Abſicht einfach erfunden iſt, beweiſen
unſere amtlichen Berichte über die Ereigniſſe der
vergan=
genen Tage. Eine ſolche Kampfesweiſe kann natürlich
auch nicht die Perſon des Kriegsherrn berühren. Die
deutſche Heeresleitung möchte aber nicht unterlaſſen, ſie in
ihrer Erbärmlichkeit vor aller Welt an den Pranger zu
ſtellen.
Oberſte Heeresleitung.
Es wird gewiß mit Dank davon Kenntnis genommen
werden, daß unſere Oberſte Heeresleitung ſich der Mühe
unterzieht, den Kriegs=Lügenberichten unſerer Gegner
ent=
gegenzutreten, damit dieſe nicht unwiderſprochen in die
Welt hinausgehen.
* Berlin, 6. Febr. Ueber eine lebhafte
Gefechts=
tätigkeit an der belgiſchen Küſte wird der Tägl.
Rundſchau aus dem Haag gemeldet. Den ganzen Tag
und die ganze Nacht hörte man von Sluis her
heftiges Geſchützfeuer. Die Tätigkeit der deutſchen
Flug=
zeüge erſtreckte ſich weit nach Weſten und ſei auch über
dem Kanal eine merkwürdig regere geworden.
*:
* Berlin, 6. Febr. Zu den ſchweren Kämpfen
weſtlich der Weichſel meldet der Berl. Lok.=Anz.:
Während noch vor wenigen Tagen angenommen wurde,
daß die ganze Wucht der öſterreichiſch=ungariſchen uns
deut=
ſchen Offenſive in den Karpathen fühlbar werden ſolle,
hält man es nunmehr für wahrſcheinlich, daß die
Anſtren=
gungen der Oeſterreicher und der Deutſchen zu gleicher
Zeit in Galizien und im Weichſelgebiet ihren Höhepunkt
erreichen.
* (Ctr. Bln.) Die Tägl. Rundſchau berichtet aus
dem Haag: Die ruſſiſche Offenſive in den
Kar=
pathen iſt, wie die Times meldet, vorläufig durch das
Vorgehen der Oeſterreicher und Ungarn, die durch neu
hinzugekommene Verſtärkungen unterſtützt wurden,
voll=
kommen eingedrückt worden. Die Ruſſen ſind über
die Päſſe der Mittelkarpathen (Beskiden) zurückgegangen.
Gegenwärtig wütet in den Beskiden noch eine große,
un=
entſchiedene Schlacht, von deren Ausgang, wie die Times
meint, vielleicht die Entſcheidung über die Haltung
Ru=
mäniens abhängen wird.
Der Kaiſer auf dem öſtlichen
Kriegsſchauplatz.
* Berlin, 6. Febr. (W. T. B. Amtlich.) Se. Majeſtät
der Kaiſer hat ſich über Czenſtochau auf den
öſt=
lichen Kriegsſchauplatz begeben.
Der Seekrieg gegen England.
* Berlin, 6. Febr. Kopenhagener Blätter geben
eine Unterredung ihres Berliner Vertreters mit dem
Reichskanzler wieder, aus der die Voſſiſche Zeitung
folgendes mitteilt: Reichskanzler v. Bethmann
Holl=
weg ſagte: Ich habe ſoeben einen Ausſpruch von
Chur=
chill geleſen. Er ſoll geſagt haben, die Knebelung
Deutſchlands durch England werde nicht eher auſhören,
bis Deutſchland ſich auf Gnade und Ungnade ergebe. Mir
kommt es ſo vor, als ob Churchill den Mund etwas
voll genommen hat. Selbſt wenn geſpart werden
muß, werden die Deutſchen das lieber tun, als ſich
Chur=
chills Bedingungen unterwerfen. Die organiſatoriſche
Ar=
beit, welche geleiſtet werden muß, iſt eine ſehr ſchwierige,
aber wir werden ſie löſen. Mit ernſtem Geſicht fuhr der
Reichskanzler fort: England behandelt uns wie eine
be=
lagerte Feſtung. Churchill will ein Volk von 70 Millionen
aushungern. Kennen Sie eine barbariſchere Form der
Kriegführung? Und glauben Sie, daß wir uns vor einer
Heuchelei beugen werden, die ein ſolches Vorgehen mit
den Menſchenrechten für vereinbar hält und gleichzeitig
im Namen der Ziviliſation auftritt? Glaubt England
wirklich, daß wir uns ſcheuen, den günſtigſten Zeitpunkt
zu den aller energiſchſten Gegenmaßregeln zu benutzen?
Wir bedauern, wenn in dieſem Handelskrieg die
Intereſſen der Neutralen geſchädigt werden,
aber wir können nicht darauf verzichten, dieſen
Handels=
krieg zu führen, den England ſchon längſt zum Schaden
der Neutralen angefangen hat, leider aber ohne daß von
ihrer Seite ein wirkſamer Proteſt dagegen gerichtet wurde.
* Berlin, 6. Febr. Wie die Hamburger
Nachrich=
ten laut Voſſiſcher Zeitung berichten, meldet der
Rotter=
damſche Courant: Infolge der Proklamierung der
deut=
ſchen Blockade haben bis zum 4. Februar mittags die
White Star Line und 27 andere Schiffahrtsgeſellſchaften
den Dienſt eingeſtellt. Die Harriſon Line in
Liver=
pool erklärt, einem Telegramm des Hamburger
Fremden=
blattes zufolge, daß vier Dampfer der Geſellſchaft, die in
der letzten Woche den Hafen von Liverpool verlaſſen
ha=
ben, überfällig ſind. Man fürchtet, daß ſie von
dent=
ſchen Unterſeebooten torpediert worden ſind.
* Baſel, 6. Febr. Zu der Blockadeanſage
der deutſchen Regierung ſchreibt der Baſeler
An=
zeiger u. a.:
Da England den Grundſatz angenommen zu haben
ſcheint, daß Macht vor Recht gehe, wird man auch
Deutſchland das Recht zu einem ähnlichen
Vorgehen zubilligen müſſen. Nun rächt es ſich,
daß die Neutralen nicht von Anfang an gegen die
Be=
handlung durch die engliſchen Schiffe proteſtiert haben.
Das Blatt weiſt darauf hin, daß es England gelungen ſei,
ſämtliche neutralen Staaten zu Ausfuhrverboten für
abſo=
lute und bedingte Konterbande zu zwingen, und betont
die Verſchiedenheit der Auffaſſung, indem es bei
amerika=
niſchen Waren „Sache der Kriegführenden” ſei, den
Kon=
terbandetransport zu verhindern, während in Europa
die Neutralen ſelbſt darüber wachen müßten, wobei es
im Effekt nur auf eine Unterſtützung Englands
hinaus=
komme. Das Blatt ſchließt: Deutſchland ſtellt ſich auf den
Standpunkt, daß das Völkerrecht durch
Eng=
land verletzt ſei, und erbringt den Beweis hierfür
in ſeiner Begründung. Der Geheimbefehl der engliſchen
Admiralität muß die Lage außerordentlich komplizieren.
Man kann hier fragen, ob, wenn die ſeefahrenden
Natio=
nen nicht hiergegen proteſtieren, nicht der Fall vorliegt,
daß die Neutralen ihre rechtlichen
Kriegs=
pflichten verſäumten und ſomit ein Vorgehen der
deutſchen Unterſeeboote auch gegen neutrale Schiffe auf
dem Wege der Repreſſalien zu befürchten iſt. Die
Aus=
ſichten ſind keine ſehr erfreulichen, aber vielleicht
führt=
gerade die Verſchärfung der Situation ſchließlich dazu,
daß ſich die Neutralen aufraffen und auf der Achtung
ihrer Rechte beſtehen. Es handelt ſich um ernſtere Dinge,
als bishar angenommen wurde. Die zunehmende
Tene=
rung ſpricht eine deutliche Sprache.
* Amſterdam, 6. Febr. Handelsblad meldet:
Vor=
mittags 11 Uhr fand eine außerordentliche Sitzung des
Miniſterrats ſtatt, in welcher die amtliche deutſche
Bekanntmachung, durch welche die engliſchen
Ge=
wäſſer als Kriegsgebiet erklärt werden,
beſpro=
chen wurde. Wie das Blatt erfährt, legte die Regierung
Punkte der deutſchen Denkſchrift feſt, über die noch
Auf=
klärung erbeten werden müſſe.
Die holländiſche Preſſe äußert ihre Beſorgnis vor
neuen Gefahren für die neutrale Schiffahrt.
Nieuws pan den Dag ſagt: Wir ſitzen zwiſchen zwei
Feuern. Der Haager Nieuwe Courant weiſt auf die heute
gemeldete engliſche Drohung ſchärferer Maßregeln gegen
den deutſchen Handel hin, die nur auf die neutrale
Schiff=
fahrt Bezug haben könne. In den Blättern kommt jeduch
die Auffaſſung zum Ausdruck, daß man die Schiffahrt
nicht einſtellen werde. — Handelsblad meldet aus
Rotter=
dam, ein dortiger Reeder habe geäußert, daß die deutſche
Warnung an dem gegenwärtigen Zuſtand nichts ändere,
da bereits Handelsſchiffe in der Nordſee und der Iriſchen
See von deutſchen Unterſeebooten verſenkt worden ſeien.
Der Rotterdamſche Courant ſchreibt, daß man, wie
eine Erkundigung bei den großen Schiffahrtsgeſellſchaften
ergebe, vorläufig eine abwartende Haltung einzunehmen
wünſche. Da die Maßregeln der deutſchen Regierung
erſt am 18. Februar in Kraft treten, könne man die
Ent=
wicklung der Ereigniſſe abwarten. Die engliſche
Regie=
rung werde wahrſcheinlich Gegenmaßregeln ergreifen,
de=
ren Umfang und Wirkung auf die Sicherheit der
Schiff=
fahrt ſich augenblicklich noch nicht beurteilen laſſe. Andere
Umſtände könnten eintreten, durch welche ſich die Gefahr
für die neutrale Schiffahrt vermindern könnte. Es ſei
beſonders zu berückſichtigen, daß die Maßregeln
Deutſchlands gegen die Intereſſen Englands nicht
gegen neutrale Handelsſchiffe an ſich
berech=
net ſeien, und daß Deutſchland geneigt ſein dürfte, auf
die Intereſſen der Neutralen ſoweit wie möglich Rückſicht
zu nehmen.
Der Krieg im Orient.
* Konſtantinopel, 4. Febr. Das osmaniſche
Informationsbureau teilt folgende Einzelheiten
über den Kampf, der am 20. und 21. Januar bei Korna
in Meſopotamien ſtattfand, mit: Sechs Bataillone
feindlicher Infanterie rückten mit vier Batterien und zwei
Maſchinengewehr=Schwadronen, unterſtützt von drei
Ka=
nonenbooten und einem in ein Kanonenboot
umgewandel=
ten Schiffe in der Nacht in Schwarmlinie gegen den
linken Flügel der Türken vor. Die feindlichen
Kanonenboote, die ſich gleichfalls dieſer Stellung
näher=
ten, eröffneten das Feuer auf einen Kilometer
Entfer=
nung. Nach dreiſtündigem Kampfe mit drei feindlichen
Bataillonen gelang es dem anderen feindlichen Regiment,
das unſeren linken Flügel zu durchbrechen beabſichtigte,
bis auf 800 Meter ſich zu nähern. Unſere Reſerven
erwi=
derten das Feuer heftig und gingen ſodann zur
Offen=
ſive über. Da inzwiſchen unſere Linientruppen aus
ihren Stellungen heranrückten, mußte der Feind ſich in
Unordnung zurückziehen, wobei er überaus
große Verluſte erlitt. Da ein Kanonenboot beſchädigt
wurde, geſtaltete ſich der Rückzug zur regelloſen
Flucht. Auch die Kanonenboote mußten, obwohl ſie
ſich bemühten, den Rückzug durch ein Bombardement zu
decken, ſich gegen Mittag zurückziehen. (Während des
Kampfes und der darauf folgenden Verfolgung verlonr
der Feind 400 Mann an Toten und 600 Mann an
Ver=
wundeten und ließ zahlreiches Kriegs= und
Sanitätsma=
terial im Stiche. Unſere Verluſte belaufen ſich auf kaum
ein Zehntel der feindlichen. Die Ausdauer unſerer
Artil=
lerie war über alles Lob erhaben. Sie unterbrach das
Feuer gegen mehr als 30 feindliche Schnellfeuergeſchütze
nicht einen Augenblick. Das in ein Kanonenboot
umge=
wandelte Schiff fing Feuer und ſank. Unſere beiden
Ge=
ſchütze brachten zwei feindliche Maſchinengewehre zum
Schweigen und zwangen ſie zum Rückzuge. Die
Tapfer=
keit unſerer Truppen flößte dem Feind einen ſolchen
Schrecken ein, daß er nicht einmal die befeſtigten
Stellun=
gen mehr zu halten vermag.
* Konſtantinopel, 6. Febr. Der Agence Milli
wird aus Teheran gemeldet, daß Fargam Salana, das
Oberhaupt des Stammes der Talas, welcher die Gegens
von Enſeli am Kaſpiſchen Meer bewohnt, ſich mit dem
ganzen Stamme gegen die Ruſſen erhoben
habe. Er habe Enſel angegriſe, den Zentralpoſten der
Ruſſiſchen Automobilgeſellſchaft zerſtört und ſich darauf
ins Gebirge zurückgezogen. Auch ein Teil des
berühm=
ten kriegeriſchen Stammes der Schachſewennnen habe ſich
erhoben und begonnen, die Ruſſen anzugreifen, um ſie zu
vertreiben. Die Erhebung ſämtlicher Stämme
Nord=
verſiens gegen die Ruſſen ſtehe bevor.
Die Seeſchlacht bei Helgoland.
* Baſel, 4. Febr. Leutnant Allen von der „
Indomi=
table” berichtet in einem Brief an ſeine Mutter, den die
Baſeler Nachrichten mitteilen, über die Seeſchlacht
bei Helgoland, und rechtfertigt, daß um 11 Uhr 15
Minuten die „Lion” ausſcheiden mußte, da ſie auf eine
Mine geraten war. Ein Torpedoſchuß des ſinkenden
„Blücher” ging um Haarbreite an dem Bug der „
Indomi=
table” vorbei. Der „Tiger” befand ſich infolge des Feuers
der Deutſchen wie in der Hölle. Der „New=Zealand” war
nicht ſchnell genug und beteiligte ſich faſt gar nicht am
Kampfe. Auch die „Imdomitable” und „Prinzeß Royal”
blieben hinter „Lion” und „Tiger” zurück.
* Kopenhagen, 5. Febr. (Ctr. Bln.) Die
öffent=
liche Meinung in England iſt zum Teil ſehr mißtrauiſch
gegen die amtlichen Marineberichte und neigt
der Meinung zu, daß der „Lion” während des Verſuchs,
ihn einzuſchleppen, vor Schottland geſunken iſt.
Die Aushungerung Deutſchlands.
* (Ctr. Bln.) Aus Kopenhagen berichtet die Tägliche
Rundſchau: Die Nowoje Wremja beſchäftigt ſich in einem
langen Leitartikel mit dem Wirtſchaftskrieg
ge=
gen Deutſchland und kommt zu dem Schluß, daß
es unſinnig wäre, daran zu glauben, Deutſchland könne
ausgehungert werden. Deutſchland habe in 40jährigem
Frieden ſich auf den Wirtſchaftskrieg vorbereiten können
und ſei daher gegenwärtig in dieſer Beziehung
voll=
kommen unangreifbar. Außerdem werde
Deutſch=
land andauernd von neutralen Ländern mit Waren
reich=
lich verſehen. Eine wirtſchaftliche Schädigung
Deutſch=
lands ſei alſo unmöglich. Wenn die deutſche Flotte
ver=
nichtet ſei, dann ließe ſich eine ſtrengere Kontrolle der
Aus=
fuhr aus den ſkandinaviſchen Ländern und Italien
er=
möglichen und rechtfertigen, da der jetzige Krieg nicht ein
Kampf Heer gegen Heer, ſondern Nation gegen Nation ſei.
Ein Handſchreiben des Kaiſers Franz Joſef.
* Wien, 5. Febr. (W. T. B.) Der Kaiſer hat an
den Miniſterpräſidenten Grafen Stürgkh folgendes
Hand=
ſchreiben gerichtet: Lieber Graf Stürgkh! Zurückblickend
auf den Zeitraum eines halben Jahres, während deſſen
wir in dem uns aufgenötigten Kampfe ſtehen, gedenke ich
dankbaren Herzens der opferfreudigen
Haltung=
die meine treuen Völker in dieſer ſchweren Zeit bekunden.
Von würdiger, ernſter Zuverſicht beſeelt, haben ſie ſich den
großen Anforderungen der Zeitläufe voll gewachſen
ge=
zeigt, haben ſie in der edlen Bereitwilligkeit, ihre Söhne
zu den Fahnen zu ſchicken, in einſichtsvoller Anpaſſung an
die Bedürfniſſe der Kriegszeit, in hingebender Fürſorge
für die Opfer des Kampfes ihren hohen Patriotismus
und ihre altbewährten ſtaatsbürgerlichen Tugenden aufs
neue glänzend bewieſen. Dieſe wohltuende Erfahrung
ſtärkt meine Zuverſicht, die in dem Vertrauen auf die in
heldenmütigen Taten neuerlich ſo ruhmvoll erprobte
Tüch=
tigkeit meiner Wehrmacht feſt begründet iſt. Unter der
Leitung meiner Regierung, die ſich in dem Beſtreben, alle
Kräfte in den Kampf des uns allen gemeinſamen Zweckes
zu ſtellen, nach wie vor mit meiner ungariſchen Regierung
begegnet, wird die Bevölkerung auch weiterhin mit Gut
und Blut feſt zum geliebten Vaterlande ſtehen. Ich bin
deſſen gewiß, daß ihr nach dem Abſchluß des Krieges,
deſſen ſchwere Laſten ſie bis ans Ende zu tragen ſreudig
entſchloſſen iſt, der mit Hilfe des Allmächtigen zu
er=
ringende Friede, der Lohn aller Mühen, Leiden und
Ge=
fahren des treu und beharrlich ausgefochtenen Kampfes,
beſchieden ſein wird. Dies beauftrage ich Sie, mit dem
Ausdruck meiner wärmſten Anerkennung und
meines Dankes, der Bevölkerung zur Kenntnis zu bringen.
Wien, 4. Febr. 1915.
Franz Joſef m. p. Stürgkh m. p.
Die Finanzminiſterkonferenz in Paris.
Berlin, 6. Febr. Ueber das Ergebnis der
Fi=
nanzminiſterkonferenz in Paris heißt es in
einem Genfer Telegramm des Berliner Lokal=Anz.:
Ruß=
land konnte die Fortſetzung der Pariſer Finanzkonferenz
nicht erreichen, weil ſich Ribot und Lloyd George jeder
poſitiven Zuſagen wegen des Rußland unbedingt nötigen
Dreiverbandanlehens enthalten mußten und nur
ſoge=
nannke prinzipielle Erklärungen abgaben. Von dem
Er=
gebnis der weiteren Verhandlungen mit den ſich mehr als
anſpruchsvoll zeigenden Finanzgruppen hängt das Datum
der Fortſetzung der Pariſer Konferenz in London ab.
Rußland „ſchiebt den Termin des Sieges
hinaus‟.
* Stockholm, 5. Febr. Die Petersburger
Bir=
ſchewija Widomoſti vom 28. Januar ſchreibt: Wir ſind
in der Lage, folgende Anſichten der ruſſiſchen
Regierung über einige Fragen der äußeren
Po=
litik wiederzugeben. Von Zeit zu Zeit kurſieren bei uns
Gerüchte über die Möglichkeit eines
Separatfrie=
dens, entweder mit Deutſchland oder Oeſterreich=
Un=
garn, oder endlich mit Ungarn allein. Dieſe Gerüchte
ent=
behren jeder Grundlage. Der Friede mit
Deutſch=
land wird nur nach dem endgültigen, vollen Siege über
den Germanismus geſchloſſen werden, denn nur in dieſem
Falle wird in Europa wirklich dauernde Ruhe herrſchen.
Dieſes Reſultat könnte ſchon jetzt erzielt werden. (!) Zu
dieſem Zweck müßte man aber 2= bis 300000
Men=
ſchenleben opfern. Um ein ſolches Blutvergießen
zu vermeiden, erachtet die Regierung es als notwendig,
den Termin des Sieges hinauszuſchieben,
umſomehr, als ſie von dem ſchließlichen Siege unſerer
Waffen überzeugt iſt. Ein Separatfrieden mit Oeſterreich=
Ungarn iſt faktiſch unmöglich. Wenn die Monarchie
der Habsburger um Frieden bittet, ſo müßte ſie ſich als
beſiegt erklären. Die Bedingungen, die der Monarchie in
dieſem Falle geſtellt werden müßten, wären für ſie
un=
annehmbar. Die Doppelmonarchie müßte in dieſem Falle
nicht nur mit unſeren Forderungen, ſondern auch mit
ſolchen der Serben und Montenegriner rechnen;
auch müßten dann die Forderungen der Slawen in
Oeſter=
reich=Ungarn erfüllt werden, was eine Zerſtückelung der
Monarchie bedeutet. Grundlos ſind auch die Gerüchte von
einem Separatfrieden mit Ungarn allein unter
Tren=
nung Ungarns und Oeſterreichs. Die erſte und wichtigſte
Bedingung eines ſolchen Vertrages wäre unſere und
unſe=
rer Alliierten Forderung, daß ſich Ungarn nicht nur von
Oeſterreich, ſondern auch von Deutſchland losſagt und auf
unſere Seite tritt. Es iſt nicht zu erwarten, daß Ungarn
die Forderung annehmen wird, die es zwingen würde,
gegen Oeſterreich mit der Waffe in der Hand zu kämpfen.
Der Rjetſch vom 29. Januar beſpricht dieſe
Kund=
gebung und bemerkt, daß man zum erſten Male in einer
offiziöſen Kundgebung in Rußland von einer Teilung
Oeſterreichs ſpricht.
Wenn die Sache nicht ſo ernſt wäre, ..
Die Deutſchen in Montevideo.
* Berlin, 5. Febr. Zu der Hunderttauſen=
Mark=Spende für das Rote Kreuz aus Monteviden
und zu den bisher ſchon dem Zentralkomitee der
Deut=
chen Vereine vom Roten Kreuz aus Südamerika
über=
wieſenen anſehnlichen Spenden, iſt jetzt eine beſonders
hohe Zuwendung aus Montevideo hinzugekommen. Der
dortige deutſch=öſterreichiſche Hilfsverein überwies heute
dem Zentralkomitee den Betrag von 100000 Mark. Wir
erblicken in dieſer opferwilligen Hilfsbereitſchaft der
Deut=
ſchen Südamerikas ein neues Zeichen treuer
Vaterlands=
liebe, die auch im fernen Ausland alle deutſchen Herzen
unentwegt erfüllt.
Amerika als Lieferant des Dreiverbandes.
* (Ctr. Bln.) Die Kreuzzeitung berichtet: Die
An=
terſtützung Frankreichs und Englands mit
Kriegsmaterial aller Art durch die Vereinig
ten Staaten von Nordamerika wird klargeleg
durch einen Privatbrief, der Auskunft über die bis zum
5. Dezember erfolgten Verſchiffungen nach England und
Frankreich gibt. Danach wurden abgegeben in einzelnen
Poſten 100 000 Gewehre (Kal. 303), 200 Millionen
Patro=
nen, 200 000 Gewehre (Kal. 303), 200 Millionen Patronen,
4 Millionen Pfund Pulver, 1500 Maſchinengewehre, 60000
Revolver, 200 Panzerautos, 500000 Gewehre, 900 Hau
bitzen, 7 Millionen Pfund Pulver und nochmals 100000
Gewehre (7 Millimeter), 13 Millionen Patronen, 3 Mi
lionen Patronen, 50 große Geſchütze, 4 Millionen Pfund
Pulver, 200000 Karabiner, 100 Millionen Patronen für
Nr. 15, 4 Millionen Fliegerpfeile, für 12 Millionen
Dol=
lars verſchiedenartige Artilleriemunition, 2 Millionen
Paar Schuhe, 1 Million Uniformen, 1 Million Meter
ſchweres Feldtuch nach England, 500000 Meter ſchweres
Feldtuch nach Frankreich. Die Pulvermühlen und Ge
wehrfabriken ſeien Tag und Nacht im Gange. Inzwiſchen
iſt bekannt geworden, daß nach amtlichem Ausweis der
Wert der allein im November ausgeführten Feuerwaffen
1,19 Millionen Dollars betrug. Im Dezember verſandten
die Vereinigten Staaten Waren nach England für 83,
Millionen Dollars, nach Frankreich für 37,5 Millionen
Dollars.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 7. Februar.
* Ordensverleihung. Ihre Königl. Hoheit die
Großherzogin haben dem ordentlichen Profeſſor
an der Landesuniverſität Gießen Geheimen Forſtrat
Dr. Karl Wimmenauer das Komturkreuz 2. Klaſſe
des Verdienſtordens Philipps des Großmütigen verliehen.
* Verſetzt wurde der Pfandmeiſter des
Beitreibungs=
bezirks Worms II Heinrich Krämer zu Worms in den
Beitreibungsbezirk Giezen; die Verſetzung des Großh.
Pfandmeiſters Wilhelm Bock zu Friedberg in den Bei
treibungsbezirk Gießen wurde auf ſein Nachſuchen
zurück=
genommen.
* Erledigte Stellen. Eine mit einer katholiſcher
Lehrerin zu beſetzende Schulſtelle zu Hechtsheim
Kreis Mainz. — Die Stelle des Pfandmeiſters für den
Beitreibungsbezirk Worms II.
Das Großh. Regierungsblatt Nr. 2 vom
6. Februar hat folgenden Inhalt: 1. Verordnung, die
Reifeprüfung an den Studienanſtalten betreffend. 2.
Be=
kanntmachung, das Frauenſtudinm, hier Aenderung deſ
Prüfungsordnung für das höhere Lehramt betreffend
3. Bekanntmachung, Beſtimmungen über den Beſuch der
Landesuniverſität Gießen betreffend. 4. Bekanntmachung
Der Zuſammenſchluß der
Deutſch=Amerikaner.
** Die von den Deutſch=Amerikanern geſchaffene
Neutralitätsliga, die ſich die Aufgabe geſtellt hat, „eine
wirkliche amerikaniſche Neutralität durchzuſetzen”
bedeutet einen Erfolg der deutſchfreundlichen Elemente in
den Vereinigten Staaten, deren Erbitterung über die
Kriegslieferungen und über die ſchwache Haltung der
Re=
gierung England gegenüber immer mehr wächſt. Dieſer
Zuſammenſchluß iſt aber zugleich ein Markſtein in der
Entwicklung des Deutſch=Amerikanertums überhaupt,
denn er vereinigt zum erſtenmal um ein feſtes Ziel die
ge=
ſamte Kraft der Deutſch=Amerikaner, die bisher
zerſplit=
tert war und deshalb nur geringen Einfluß auf die
Re=
gierung gewinnen konnte. Einſichtige Männer haben dieſe
Einigkeit ſtets als ein Ideal aufgeſtellt, und die hohe
Be=
deutung einer engen Gemeinſchaft aller deutſchen Elemente
in Amerika iſt erſt kürzlich im Zuſammenhang mit der
durch den Krieg geſchaffenen Lage durch einen der Führer
der Deutſch=Amerikaner, durch Prof. Hugo
Münſter=
berg, betont worden, der dieſem Gedanken in ſeinem
ſoeben in der Tauchnitz=Edition erſchienenen Buch „The
war and America” ein eindringliches Kapitel widmet.
Münſterberg geht von dem unvergeßlichen Eindruck
aus, den alle Teilnehmer bei der Einweihung des
Steu=
ben=Denkmals in Utica von der Kraft des deutſch=
amerika=
niſchen Geiſtes in Amerika erhielten, und fährt dann fort:
„Im Rückblick auf dieſe Stunden in Utica fühle ich, daß
der die amerikaniſche öffentliche Meinung ſchlecht beurteilt,
der meint, um die 25 Millionen, in deren Heim die
Erin=
nerung an die deutſchen Vorfahren lebt, ſich nicht viel
zu kümmern braucht. Die Mauer des antideutſchen
Fühlens wird niedergebrochen werden unter dem ehernen
Hammer dieſer titaniſchen Macht. Es iſt noch nicht lange
her, da wußten die Deutſch=Amerikaner noch nicht, wie
ſtark ſie waren, oder vielmehr, ſie waren nicht ſtark, weil
ſie ſich ihrer Stärke nicht bewußt waren. Sie dienten
treu, aber ſie wagten nicht, auf Achtung zu dringen, und
ſcheuten ſich, Dank zu verlangen. Die letzten 20 Jahre
haben ihre Stellung in der Welt verändert. Während die
deutſche Einwanderung abnahm und die neuankommenden
Maſſen ſich mehr und mehr aus Italien, der Türkei und
Rußland rekrutierten, iſt der deuiſch=amerikaniſche Geizt
kräftiger und ſtolzer geworden. Die Deutſch=Amerikaner
ſind ſich ihrer Pflichten in dem höchſten hiſtoriſchen Sinne
ihrer Aufgabe bewußt geworden, und ſie fordern ihre
Rechte bei der Geſtaltung des Schickſals ihres Landes.
Ihre Sache wies nur ein Element der Schwachheit auf.
Die einzige große bindende Macht war die Erinnerung
an die Vergangenheit und kein kräftiges poſitives
Pro=
gramm. Ihre Neigungen galten ebenſo der
republikani=
ſchen wie der demokratiſchen Partei; ihre Intereſſen waren
in faſt jeder ökonomiſchen Frage geteilt; religiös waren
ſie zerſplittert; ihre gemeinſame Liebe für deutſche
Lite=
ratur und Muſik wurde naturgemäß in der zweiten und
dritten Generation ſchwächer . . . Es war, wie wenn die
deutſch=amerikaniſchen Maſſen nur auf ein wirklich
über=
zeugendes und großes Ziel gewartet hätten, das allen
ge=
meinſam iſt und alle mit jener Begeiſterung erfüllt, die
der ſicherſte Bürge der Stärke iſt. Der Blitzſtrahl des
euro=
päiſchen Gewitters hat ihnen plötzlich ihre wahre Pflicht
gezeigt. Die Politik dieſes Landes, das ſie mit ihrer
gan=
zen Seele lieben, mußte die der aufrichtigen Freundſchaft
nicht nur für England, ſondern auch für Deutſchland ſein.
Sie werden dieſe antideutſche Bewegung niederzwingen;
ſie werden jede Anſtrengung beſtrafen, die Haß gegen
Deutſchland in die Adern des amerikaniſchen politiſchen
Körpers einflößen will. Ihr „Deutſch=Amerikaniſcher
Nationalverein” mit ſeinen 2½ Millionen Mitgliedern, die.
Stimmrecht in Amerika haben, ihre geiſtigen Führer und
ihre wirtſchaftlichen Größen in Handel und Induſtrie, ihre
Bauern und ihre Arbeiter, alt und jung, Männer und
Frauen, erſte Generation und zweite und dritte, jede
reli=
giöſe Sekte, Deutſch=Amerikaner des Nordens und
Sü=
dens, Oeſterreicher und Schweizer — ſie alle werden
ge=
einigt ſein und werden eine vernichtende Gewalt zeigen,
von der ſich die gewiſſenloſen Fackelträger des
Deutſchen=
haſſes nichts träumen ließen.
Der europäiſche Krieg wird nicht ſein Ende erreichen,
ohne einen tiefen Einfluß auf die amerikaniſche öffentliche
Meinung gewonnen zu haben. In einem frühen oder in
einem ſpäten Stadium wird die amerikaniſche Stimmung
ihre Rolle ſpielen. Seit ich „Die Wacht am Rhein” durch
das Mohawk=Tal dröhnen hörte, weiß ich, daß dieſe 25
Millionen dafür Sorge tragen werden, daß die nationale
Stimmung Amerikas nicht ſo völlig irregeführt wird, wie
es in den erſten Stunden der Verwirrung geſchah. Sie
werden dafür Sorge tragen, daß dieſer mächtige
amerika=
niſche Einfluß nicht einem Bruch der Neutralität preisge=
geben werden kann, der den Verbündeten Rußlands den
Rücken ſtärkt, die den treueſten Freund Amerikas, das
deutſche Volk, in den Staub zu werfen verſuchen. Nie
mals früher habe ich ſo viele amerikaniſche und deutſch
Fahnen ineinander geſchlungen geſehen wie jetzt.”
Eine Fliegerleiſtung von geſchichtlicher Bedeutung
Die Zeitſchrift Flugſport erzählt: Es war bei Gelegenheil
des Vorſtoßes auf Paris. Die Bewohner der Ville
Lu=
miere erhielten jeden Nachmittag den Beſuch deutſchel
Flieger. Die pflegten ein paar Bomben fallen zu laſſen
dieſer Punkt ihres Programms bildete jedoch keineswegs
deſſen Höhepunkt. In der Hauptſache handelte es ſich für
ſie darum, das Verhalten der Pariſer Reſerbe
armee immer wieder feſtzuſtellen. Die Pariſer
Reſerve=
armee war mit der Front nach Oſten aufmarſchiert. Eines
Tages war wieder ein Flugzeug aufgeſtiegen, ſie hierbel
zu beobachten. Da fiel dieſem eine unbeſtimmte Bewe
gung beim Gegner eines deutſchen Korps auf, das gegen
Norden ein ſcheinbar nicht belangreiches Gefecht hatte=
Auf eigene Verantwortung änderte es ſeinen Kurs und
flog gen Norden. Flog und flog: denn was es ſah, war
näherer Betrachtung wohl wert. Dann jagte es zurück
zum Oberkommando und meldete den Anmarſch
der engliſchen Armee in die Flanke Klucks
Niemand wollte es zunächſt glauben. Die kavalleriſtiſche
Aufklärung hatte nicht zu dem Ergebnis geführt. Dennoch
war es wahr. Die Nachricht hatte die bekannte
Neuorien=
tierung der deutſchen Stellung im Weſten zur Folge, und
hat der Bemannung des Flugzeuges, dem
Beobachtungs=
offizier und dem Führer, das Eiſerne Kreuz 1. Klaſſe
ein=
getragen. Der Flug hatte eine ähnliche Bedeutung wie
der bekannte Patrouillenritt des Huſarenleutnants von
Haeſeler, des heutigen Feldmarſchalls, am 17. Auguſt
1870, und gehört daher der Geſchichte an.
* Die Helden vom Train. In den Münchener Neue
ſten Nachrichten erzählt der Kriegsberichterſtatter Emil
Herold, der ſich an der Weſtfront befindet, folgendes luſtige
und verbürgt wahre Heldengeſchichtchen: In einem Dorfe
vor Arras wird eines Abends ein von der Front
zurück=
kehrender Generalſtabsoffizier auf vier Soldaten
aufmerk=
ſam, die lauter, als man ſonſt gewohnt iſt, von ihren
Hel=
dentaten erzählen. „Ja, mir ſan Helden”, lallt einer,
Einigungsänter betrefſnd. 3. Bekanntmachung, die
ärzt=
liche Prüfung betreffend. 6. Bekanntmachung, Aenderung
der Poſtordnung vom 20. März 1900 betreffend. 7.
Be=
kanntmachung, den Bau.
d Betrieb einer elektriſchen
Straßenbahn von der M. (Wraße durch die Moltkeſtraße
und Sprendlinger Lof erläße zu Offenbach bis zur
Gemarkungsgrenze bearſitzu
Finanzaſpirant Eberhard
Kriegsauszeich um 2 Ullermeiſters Ph. Schmitt),
Schmitt (Sohn des
als Feldmagazininſeatung teile it Stab der 5.
Kavallerie=
diviſion, erhielt das
euz 2. Klaſſe; Hauptmann
v. Küchler, Adjutant der 13. Reſerve=Diviſion, mit der
Uniform des Großh. Artilleriekorps, hat von Sr. Maj. dem
Kaiſer das Eiſerne Kreuz 1. Klaſſe und von Sr. Königl.
Hoheit dem Großherzog die Tapferkeitsmedaille
er=
halten.
Techniſche Hochſchule. Nach einer Bekanntmachung
am Schwarzen Brett der Techniſchen Hochſchule iſt Herr
Profeſſor Kayſer, Oberleutnant d. L., vom
ſtellvertre=
tenden Generalkommando des 18. Armeekorps für die
Zeit vom 1. April 1915 ab vorläufig bis 1. September
1915 als unabkömmlich anerkannt worden. Herr
Profeſſor Kayſer wird alſo im Sommerſemeſter 1915
Vor=
leſungen und Uebungen an der Techniſchen Hochſchule
ab=
halten.
Großh. Hoftheater. Heute gehen Meyerbeers „
Hu=
genotten” unter Paul Ottenheimers muſitaliſcher Leitung
neu einſtudiert (in 4 Akten) in Szene. Anfang 7 Uhr,
B 24. Montag, den 8., dirigiert Felix von Weingartner
as 5. Konzert der Hofmuſik, Beginn 7½ Uhr. Auf A 23
iſt. Dienstag, den 9., „Carmen” zum erſten Male bei kleinen
Preiſen angeſetzt. Das Wert wird in der Ausſtattung der
Feſtſpiele aufgeführt, die Titelpartie ſingt Franziska
Call=
weh, den Joſé Georg Becker. In den übrigen
Haupt=
ärtien ſind beſchäftigt die Damen Beling=Schafer, Marx
und Schreber, ſowie die Herren Perkins, Peterſen,
Schü=
zendorf, Stephani und Thomſen. Dirigent Paul
Otten=
heimer, Regie Otto Nowack. Die mit außerordentlichem
Beifall aufgenommene Neueinſtudierung der „
Jngend=
eunde” von Fulda wird am Mittwoch, den 10., auf B 25
um erſten Male wiederholt. Als 6. Abend des
Schiller=
zyklus wird Donnerstag, den 11., „Wallenſteins Tod”
auf=
geführt, C 23.
— Aus dem Großh. Landesmuſeum. Im
Rem=
brandtzimmer der Gemäldegalerie (Raum 66) ſind die
Erwerbungen und Geſchenke für die
Me=
daillen= und Plaketten=Sammlung aus den
beiden letzten Jahren nebſt eeinigen ſchon früher
er=
wörbenen, bisher noch nicht ausgeſtellten Stücken
aus=
eſtellt. Von Künſtlern der Gegenwart ſind vertreten:
R. Cauer, A. Hildebrand, H. Jobſt, Joſ. Kowarzik,
Luiſe Staudinger und Georg Wrba. Die älteren Stücke
ergänzen unſere Beſtände an Medaillen Heſſens und der
angrenzenden Gebiete, ſo der Sterbethaler der Gräfin
Dorothea Wilhelmine von Solms (1754) und die Bildnis
nedaillen des Fuldaer Biſchofs Heinrich von Bibra
(1779) und des Markgrafen Karl Friedrich von Baden
(1777) — Geſchenke der Herren Gebrüder Lindeck—, ferner
die mit dem Bildnis des Prinzen Chriſtian von Sachſen=
Weißenfels, der hei der Belagerung von Mainz im
Jahre 1689 fiel. Endlich von preußiſchen Medaillen die
eiſerne Blüchermedaille, deren Entwurf von K. F.
Schinkel herrührt, und eine die König Friedrich
Wilhelm II. auf dem holländiſchen Feldzug von 1787
prägen ließ: Geſchenk des Herrn Geh. Finanzrats Dr.
Lauer.
* Einſchränkung der Straßeubeleuchtung. Durch
die Kriegslage iſt für die Stadtverwaltung auch im
Kohlenverbrauch Sparſamkeit geboten. Dem
Beiſpiele anderer Städte folgend, iſt daher eine weitere
Einſchränkung der öffentlichen Straßenbeleuchtung von
Montag, den 8. Februar, ab vorgeſehen. Wie früher
ſchon beabſichtigt, wird nunmehr die
Nachtbeleuch=
tung um 10 Uhr abends beginnen. Ferner wird
die Beleuchtung in der Breiten Allee durch Ausſchalten
jeder zweiten Laterne vermindert werden und in der
verlängerten Pallaswieſenſtraße zwiſchen der Kirſchenallee
und dem erſten Bahnübergang ſollen zunächſt nur noch
die erforderlichen Richtlaternen brennen. Die
Beleuch=
tung wird trotzdem noch den Bedürfniſſen genügen.
Poſtaliſches. Von jetzt ab gelten neue
Ein=
zahlungskurſe für Poſtanweiſungen: nach den
Nieder=
landen 100 Gulden — 188 M., nach den Vereinigten
Staaten von Amerika 100 Doklars — 463 M.
Feldpoſtbriefe nach dem Feldheer im Gewicht
über 250₰ bis 500 g werden nach einer amtlichen
Bekanntmachung bis auf weiteres für unbeſchränkte
Zeit zugelaſſen. Die Gebühr beträgt 20 Pfg.
— Vom Reichs=Kursbuch erſcheint eine neue
Aus=
gabe Anfang März zum Preiſe von 2 Mk. 50 Pfg.
Be=
ſtellungen nehmen ſämtliche Poſtanſtalten und
Buch=
handlungen entgegen. Der Poſtbezug für vier
auf=
einanderfolgende Ausgaben iſt zurzeit aufgehoben.
** Ablieferung von Gewehren. Wie bekannt, hat das
Kriegsminiſterium verfügt, daß die im Beſitz der
deutſchen Kriegervereine befindlichen
Ge=
wehre an die Kriegervereinsverbände zurückgegeben
werden, damit ſie für den Kriegsgebrauch bereitgeſtellt
werden können. Dieſer Verfügung entſprechend hat jetzt
der Haſſiaverband alle ihm angeſchloſſenen Vereine
aufge=
fordert, alle Gewehre=der Modelle 71 und 71/84 an die
Verbandsleitung in Darmſtadt zurückzuſenden. Die
Ge=
wehre wurden ſeinerzeit den Vereinen aus den
Zeug=
häuſern überlaſſen.
g. Eine ſchwere Aufgabe für die Feldpoſt ſtellt die
nachſtehende Adreſſe eines hier aufgelieferten
Feldpoſt=
briefes dar: „An den Soldaten Michael R . .
Kano=
nier — 1. Rekruten Armeekorps Depot Eiſatz Abteilung
der Feld Artillerie Rgt. N. 61. 6. Bataillon, 12
Kom=
pagnie. 2. Eskadron, 7. Batterie, 4. Kolonne. S. M. Schiff
1. Geſchwader 2. in Darmſtadt. Darmſtadt.” — Uns
ſind ja ſchon mehrfach unglaubliche Feldpoſtadreſſen
be=
kannt geworden, aber dieſes Monſtrum bildet denn doch
die Höhe der Gewiſſenhaftigkeit, wenn es nicht das
Er=
zeugnis eines von der Langeweile geplagten „Witz” iſt, der der Feldpoſt ihre ohnehin nicht leichte
Ar=
beit noch beſonders erſchweren zu müſſen glaubt.
* Deutſche Kolonialgeſellſchaft, Abteilung Darmſtadt.
Der in dem geſtrigen Bericht über den Vortrag des Herrn
Dr. Vöhringer erwähnte, vom Vorſitzenden der
Abtei=
lung auszugsweiſe mitgeteilte Brief des Herzogs Johann
Albrecht von Mecklenburg war an die Abteilung
Darm=
ſtadt gerichtet als Dankſchreiben auf deren
Glückwunſch=
depeſche zu ſeiner nun 2jährigen Präſidentſchaft; auch ſei
der Vollſtändigkeit halber erwähnt, daß der Vorſitzende in
den Eingangsworten auf die Einwirkung des Krieges auf
unſere Kolonien und auf die dortigen Vorgänge, ſowie
auf die inzwiſchen eingeſchränkte Tätigkeit der
Kolonial=
geſellſchaft hingewieſen hat.
— Verein für Vogel= und Geflügelzucht. Die
Hauptverſammlung des Vereinsfür Vogel=
und Geflügelzucht war von 40 Mitgliedern beſucht
und wurde von dem Vorſitzenden in üblicher Weiſe
er=
öffnet. Derſelbe gedachte in ſeiner Anſprache zunächſt
der im Felde ſtehenden Mitglieder und teilte mit, daß
für die Ueberſendung der Liebespakete eine große
An=
zahl von Dankſchreiben eingegangen ſei.
Die
Ver=
leſung des Jahresberichtes durch den Schriftführer gab
ein überſichtliches Bild der Vereinstätigkeit, die leider
durch den Krieg ſich nicht ſo entfalten konnte, wie dies
in ſonſtigen Jahren der Fall war. Die von dem
Rechner erſtattete Rechnungsablage kann der Lage
entſprechend als günſtig bezeichnet werden. Beide
Be=
richte wurden nicht beanſtandet und konnte dem Rechner,
da die Rechnung von der Prüfungskommiſſion bereits
geprüft war, Entlaſtung erteilt werden. Inventar und
Bibliothek des Vereins ſind in gutem Zuſtand und wird
den Mitgliedern fleißige Benntzung der letzteren
anem=
pfohlen. Die Ausloſung von Anteilſcheinen föll in der
nächſten Monatsverſammlung erfolgen. Nachdem der
Vorſitzende noch allen Vorſtandsmitgliedern für ihre
ege Teilnahme und Unterſtützung und beſonders dem
Rechner und dem Schriftführer für ihre erſprießliche
Mitwirkung den Dank des Vereins ausgeſprochen hatte,
wurde zur Neuwahl des Vorſtandes geſchritten. Auf
Vorſchlag aus der Verſammlung wurden ſowohl die
beiden Vorſitzenden, wie auch der geſamte Vorſtand
durch Zuruf wiedergewählt und dürfte dies wohl als
das beſte Zeichen des Vertrauens, das der Vorſtand
genießt, anzuſehen ſein; auch die Rechnungs=
Prüfungs=
kommiſſion wurde durch Zuruf wiederum beſtätigt. Eine
rege Ausſprache fand alsdann über die Fütterung des
Geflügels, insbeſondere mit Körnern, ſtatt und kam
dabei eine Reihe von Erſatzmitteln zum
Vor=
ſchlag, um die ſonſt übliche Gerſte möglichſt zu ſchonen.
Im allgemeinen war man jedoch der Anſicht, daß eine
erfolgreiche Zucht ohne Körnerfutter nicht gut durchführ=
dar ſei. Sämtliche Anweſende erhielten alsdann ein
Paket Buchweizen als Erſatz für die ſonſt üblichen
Körner zur Probe. Nach Verloſung von zwei
Bronze=
truten konnte die Verſammlung mit einem Hoch auf
den hohen Protektor geſchloſſen werden.
Fürſorge für die im Felde erblindeten Krieger
L. Zu den bedauernswerteſten Opfern des Krieges
gehören unzweifelhaft diejenigen, die infolge
Verwun=
dung ihr Augenlicht völlig verloren haben.
Um dieſen Aermſten ihr Los zu erleichtern und ihre
Zu=
kunft möglichſt erträglich zu geſtalten, erachtet es der
Reichsdeutſche Blindenverband” als ſeine
vornehmſte Pflicht, dieſen Schickſalsgefährten hilfreich die
leitende Bruderhand zu bieten, um ſie in die Welt der
Blinden einzuführen und mit deren Errungenſchaften und
den Segnungen der Blindenfürſorge bekannt zu machen.
In der Erwägung, daß es den Erblindeten ſchon
wäh=
rend der Lazarettbehandlung vor anderen Verwundeten
gerade an geiſtiger Anregung mangelt, und daß zur
Ablenkung von körperlichen und ſeeliſchen Leiden nichts
zweckdienlicher iſt, als Tätigkeit, hat der Vorſtand des
„Reichsdeutſchen Blindenverbandes” es ſich angelegen ſein
laſſen, ihnen eine ſolche zugänglich zu machen, die ſie
zu=
gleich befähigen wird, den künftigen ſchweren Kampf ums
Daſein aufzunehmen. Dazu gehört natürlich auch das
Erlernen der Blindenſchrift. Die hierzu
er=
forderlichen Schreibapparate und ſonſtigen Hilfsmittel
(nötigenfalls koſtenlos) zu beſchaffen und die
entſprechen=
den Anweiſungen zu vermitteln, übernimmt der
Blin=
denverband. Um nun die hierzu erforderlichen Mittel
in ausreichendem Maße zur Verfügung ſtellen zu
kön=
nen, hat der Verbandsvorſtand beſchloſſen, eine
Wohl=
fahrtspoſtkarte für blinde Krieger mit dem
erhabenen Alphabet der Blindenſchrift und Erläuterungen
hierzu in der Schrift der Sehenden in Vertrieb zu
brin=
gen, deren Reinertrag dem vorgenannten Zweck dienen
wird. Außerdem weiſt die Karte einen von
Künſtler=
hand entworfenen bezüglichen Bildſchmuck, ſowie eine
Aufzählung der Berufsmöglichkeiten für Blinde auf. Der
Verkaufspreis der Karte beträgt 10 Pfg.
Für Darmſtadt und Umgegend hat der hieſige
Blindenbeſchäftigungsperein,
der dem
Reichsverband angeſchloſſen iſt, den Vertrieb dieſer
Kar=
ten übernommen. Der Vorſitzende des hieſigen Vereins,
J. Reuſch, Eliſabethenſtift, würde es dankbar begrüßen,
wenn ſich zur Durchführung dieſer ſo wichtigen
Unter=
nehmung einige Damen und Herren bereit fänden, den
Verein bei dem Vertrieb der Karten zu unterſtützen.
An=
meldungen hierzu wolle man an den Vorſitzenden richten.
Leutnant a. D. Gäbler=Knibbe, welcher vor
einigen Jahren erblindete, machte kurz nach Ausbruch
des Krieges an die Kriegsminiſterien der deutſchen
Bun=
desſtaaten eine Eingabe zwecks Uebernahme des
Unter=
richts im Leſen und Schreiben der Punktſchrift uſw. der im
Felde Erblindeten. Dieſe Eingabe hatte zur Folge, daß
in den zum Lazarett eingerichteten Räumen des König
Georg=Gymnaſiums zu Dresden eine Anzahl erblindeter
Soldaten untergebracht wurde. Zunächſt waren es 5
Preußen und ein Bayer. Später kamen noch 2. Sachſen
und ein Sceſoldat hinzu; neu angemeldet ſind 9. Mann,
3 Offizierc. Am 17. November konnte LeutnantfG. mit
ſeiner Tätigkeit beginnen. Schon heute ſind recht gute
Fortſchritte zu verzeichnen. Außer im Leſen
und Schreiben der Voll= und Kurzſchrift mit Tafel und
Maſchine erhalten dieſe Mannſchaften auch Anleitung in
den Kunzſchen Reliefkarten und der Karte der
Kriegs=
chauplätze. Auch im Peddigrohrflechten und
Lautenſpiel=
wird unterrichtet. Oeftere Spaziergänge in der ſchönen
Umgebung, Unterhaltungsſpiele uſw. ſorgen für
ange=
nehme Abwechſelung. Durch Hauskonzerte, Einladungen
in Geſellſchaften, unentgeltlichen Beſuch der Hofoper, der
übrigen Theater und öffentlichen Konzerte werden ihnen
villkommene muſikaliſche Genüſſe geboten. Schließlich
haben dieſe Soldaten auch Anſchluß an den „Verein der
Blinden in Dresden und Umgegend” beſuchen gerne deſſen
Mitgliederverſammlungen und wohnten auch ſeiner am
30. Dezember ſtattgefundenen Weihnachtsfeier bei, in
welcher jeder einzelne von ihnen mit einem kleinen
Ge=
ſchenke bedacht wurde. Ihnen treu zur Seite ſtehen 6
Schweſtern und Pflegerinnen, die ſich ine aufopfernder
Liebe und Hingabe ihrem Amte widmen. Hochbefriedigt
iſt ein jeder, der dieſe Krieger beſucht. Welch heldenmüti=
der nicht mehr ganz nüchtern war. „Solchene müaßt’s
bei der Infanterie mit der Latern’ ſuach’n. Mir ſan
Hel=
den! Mir vo’ der Train! ’s Eiſerne Kreuz hat uns der
Hauptmann verſpocha und an Hunderter und acht Tage
Urlaub. Und a Flaſch’n Schnaps ham ma aa g’kriegt
Mir vo der Train! Mir ſan Helden, hat der Hauptmann
Pſagt. Und den Hunderter han ma aa kriegt. Weil mir
tapfere Helden ſann. Mir vo der Train! Mir hom
den Schützengraben erobert! Mir vo der
Train!” — Dem Generalſtabsoffizier kommt die Geſchichte
verdächtig vor. Er hält die vier für Leute, die vielleicht
in einen Weinteller geraten waren und ſich nun
vagabun=
dierend hinter der Front herumtreiben. Man bringt ſie
zur Wache in den Arreſt. Sie ſind ſchwer gekränkt und
erzählen abermals ihre Heldentat. Nun wird zu ihrer
Kölonne telephoniert. „Jawohl, die ſind in den
Schützen=
graben abkommandiert.” Man telephoniert in den
Schützengraben. „Stimmt alles, was die Leute erzählen,
Herr Kamerad. Wir haben geſtern einen franzöſiſchen
Schützengraben mit einer Sappe von der Seite aufrollen
müſſen. Aus mancherlei Anzeichen mußten wir ſchließen,
daß die Franzoſen Tretminen gelegt hatten, als ſie ſahen,
daß ſie den Graben nicht lange mehr halten konnten. Da
ſtürmt ſich ein Schützengraben ſchlecht. Es iſt der ſichere
Tod für die erſten, die hineinſtürmen. „Dem erſten das
Eiſerne Kreuz und hundert Mark! Den drei nächſten
das Eiſerne Kreuz! Wer wagt’s?‟ Die vier haben ſich
gemeldet. Gott ſei Dank, es waren keine Tretminen
ge=
egi. Aber der Mut verdient Anertennung. Sie können
ſich mit Recht ihrer Heldentat rühmen.”
Da hat
ſich den vier tapferen Arreſtanten ſchnell die Gefängnistür
geöffnet. „Ihr ſeid wirklich Helden, auch wenn ihr jetzt
eins zu viel getrunken habt. Ihr ſeid frei!“ — Die vier
ſſehen ſich einen Augenblick fragend an, dann ſagte ihr
Wortführer: „Ja, Helden ſan mir ſcho. Mir vo der Train.
Aber i tät halt recht ſchön bitten . . Wenn ma halt hier
bleihn kunnten im Arreſt bis morg’n in der Fruah.
Weil’s gar ſo mollig warm is herin . . .
* Dankbrief aus dem Schützengraben. Eine Berliner
junge Dame erhielt ſoeben für eine Sendung
weihnacht=
licher Liebesgaben, die nach Flandern gelangt iſt,
folgen=
des Schreiben, das ſich durch Kürze und Zweckmäßigkeit
auszeichnet. Es lautet: „Geehrtes Fräulein! Beſten Dant
für Ihre Liebesgaben. Ich bin gutſituierter Schlächter
meiſter aus Pforzheim. Für Ihre Zukunft iſt geſorgt.
H., Reſerviſt.”
Ernſt Elias Niebergall.
Wahrheit und nicht Dichtung. — Zum
hun=
dertſten Geburtstag des Dichters.
Von Profeſſor D. Dr. Diehl in Friedberg.
Kurz nachdem mein Artikel über eine neue Datterich=
Ausgäbe erſchienen war, kam mir eine kleine Arbeit über
denſelben Gegenſtand zu Geſicht, die in Nummer 64 der
Neuen Zürcher Zeitung, Abendblatt vom 18. Januar,
ſteht. Sie erinnert daran, daß es am 18. gerade hundert
Jahre ſind, daß Niebergall in Darmſtadt geboren ward,
rühmt die neue Datterich=Ausgabe des Inſelverlags, in
der das — nach Anſicht des Referenten anſcheinend
ver=
graben gelegene — Werk „wieder ausgegraben”
ward und bringt dabei auch eine Charakteriſtik des
Ver=
faſſers des „Datterich”. Letztere lautet: „Sein Leben iſt
fragwürdig, ſein Können fraglos. Ein Muſikantenkind,
eine Weile lang Kandidat der Theologie, Privatlehrer um
ein paar windige Groſchen; daneben von Wein alleweil
betört, klebt ihm das Glas an der Hand. Mit
achtund=
zwanzig Jahren verdarb er und ſtarb er. Trotzdem
be=
wies er in den klaren Pauſen ſeines Lebens, daß er
eigentlich ein Dichter ſein könnte. Das Modell und
Urbild des Datterich iſt er ſelbſt. Wie der
Datterich hat er die Schwerenot mit ſeiner ewig trockenen
Kehle, ſchwelgt in Götterglück, wenn irgendwer
ſeine Gurgel feuchtet.” Soweit die Charakteriſtik!
Wie ich ſie las, kam mir einmal wieder zum Bewußtſein,
wie übel jeder Menſch, der durch beſondere Leiſtungen in
die Oeffentlichkeit tritt, daran iſt, wenn er das Unglück
hat, einen phantaſiebegabten Darſteller ſeines Lebens zu
finden, der den Mut hat, ſeine „Dichtung” über die „
ge=
ſchichtliche Wahrheit” zu ſtellen. Ein Zerrbild eines
Le=
bens wird zuſammengebraut, macht ſeinen Weg durch den
Blätterwald der Zeitungen, findet ſeinen Niederſchlag in
einem biographiſchen Lexikon größeren Stiles und iſt
dann feſtgelegt für alle Zeiten. So iſt’s Niebergall
ge=
gangen, dem Dichter des „Datterich”. Nachdem man
Jahrelang wenig über ihn gewußt, kam im Jahre 1894
Georg Fuchs mit ſeiner Datterich=Ausgabe und gab uns
ein „Lebensbild‟. Es war zwar in den meiſten
Be=
iehungen aufechtbar und wurde auch angefochten. Aber
das nacht nichts. Das Lebensbild fand Aufnahme in die
„Allgemeine Deutſche Biographie”, und nun haben wir
da=
mit zu rechnen, daß es in den nächſten hundert Jahren
nicht verſchwindet. Das iſt das Traurige an der Sache!
Zugleich ein Beweis, wie lüderlich doch mitunter auch von
Männern gearbeitet wird, die der hohen Gnade gewürdigt
werden, an großen biographiſchen Handbüchern mit zu
arbeiten.
Hundert Jahre ſind’s, daß Niebergall in Darmſtadt
geboren ward. Zur Erinnerung an den Tag möchte ich
nachfolgende Zeilen dem Druck übergeben, die den
be=
ſcheidenen Verſuch machen, der phantaſtiſchen Dichtung,
die Fuchs geſchaffen und die „Allgemeine Deutſche
Biogra=
hie” nachgedruckt hat und die hier in der Zürcher Zeitung
in verbeſſerter Auflage und z. T. ſehr ſchlechtem Deutſch
einem verehrten Publikum aufs neue vorgeſetzt wird, die
geſchichtliche Wahrheit gegenüberſtellen.
Es iſt für die Art, wie Fuchs vor 20 Jahren arbeitete,
bezeichnend, daß er noch nicht einmal das Geburtsdatum
Niebergalls richtig wiedergibt. Niebergall iſt eben nicht
m 18. Januar geboren. Wäre es ſo, dann wäre das
natürlich angenehm; denn dann könnte man dieſes Datum
in äußerſt geiſtreicher Weiſe verwenden, um das Leben
Niebergalls von allen Seiten vom Standpunkte des
be=
rühmten 18. Januar aus zu „beleuchten”, Schlaglichter
auf ihn zu werfen, die uns erſt die Tiefen dieſes Daſeins
recht enthüllen. Es iſt aber leider nicht ſo. Ernſt Elias
Niebergall iſt am 13. Januar 1815, wie ſchon Theodor
Ritſert in ſeinem Buch: „Bezjehungen berühmter Leute
u Darmſtadt” nachgewieſen hät, auch aus den
Darm=
ſtädter Kirchenbüchern klärlich zutage tritt, zu Darmſtadt
geboren. Er war das 7. Kind, der 5. Sohn des Großh.
Kammermuſikers Georg Niebergall und deſſen Ehefrau
Marie Katharine, einer geborenen Kraft. Vater
Nie=
bergall war geborener Thüringer; ſein Vater Georg
Wil=
helm Niebergall war Ackermann und Muſiker in Mosbach
bei Eiſenach. Niebergalls Mutter ſtammte aus einer alten
Darmſtädter Familie; die Vorfahren ihres Vaters, des
Bürgers und Säcklermeiſters Johann Nikolaus Kraft.
gehen auf Johann Matthäus Kraft von Untereichen zurück,
der ſich 1686 nach Darmſtadt verheiratete; die Vorfahren
ihrer Mutter Maria Margaretha geb. Wannemacher
ſind bereits vor dem 30jährigen Krieg in Darmſtadt
nach=
weisbar. Von der Mutterſeite ſtammen — wie ja ſo
oft — die Anlagen, die Ernſt Elias Niebergall zum
Darmſtädter Dialektdichter machten. Ernſt Elias genoß
einen Schulunterricht zuerſt in der Privatſchule des
Kan=
didaten, ſpäteren Freipredigers Friedrich Ludwig
Bern=
hard Rautenbuſch, eines ausgezeichneten Pädagogen,
der ſpäter 1835—1849 Pfarrer in Dienheim und 1849—1874
Pfarrer in Partenheim war, woſelbſt er am 19. Juli 1874
verſtarb. Oſtern 1827 trat Niebergäl dann in das Darm=
ges Ertragen ihres Geſchicks, welch zuverſichtliches
Ver=
trauen, welch fröhlicher Geiſt! (Aus Die Blindenwelt,
Organ des „Reichsdeutſchen Blindenverbandes”.)
Die Einkaufsgenoſſenſchaft ſelbſtändiger Maler
und Tüncher e. G. m. b. H. Darmſtadt
hielt am 3. Februar ihre 8. Hauptverſammlung ab
deren guter Beſuch das große Intereſſe bekundete, das die
Mitglieder ihrer Genoſſenſchaft entgegenbringen.
Die reichhaltige Tagesordnung, die ſich in ſehr
befrie=
digender Weiſe abwickelte, behandelte zum größten Teil
geſchäftliche Angelegenheiten, welche nur für die
Mitglie=
der Wert haben, beſonderes Intereſſe erweckt jedoch der
Jahresbericht des geſchäftsführenden
Vorſtandsmit=
gliedes J. Weber dem wir folgendes entnehmen.
Die Einleitung würdigt die Lage während der
Kriegsmonate in eingehender Weiſe, läßt auch nicht
uner=
wähnt, daß ſieben Mitglieder unter den Waffen ſtehen
daß der Krieg viele Verluſte an Gut und Blut mit ſich
bringe, daß man ſich aber auch nicht die Freude
verküm=
mern laſſen ſolle, die derſelbe uns Deutſchen gezeitigt
habe; eine ſo gewaltige Erhebung in unſerem deutſchen
Vaterlande zeige der Welt, was wir Deutſche ſind, ſie
er=
mahne uns aber auch ſelbſt, all den kleinlichen Hader, der
durch das Alltagsleben hervorgerufen werde, außer acht
zu laſſen, und gerade ſo zuſammen zu ſtehen, wie unſere
Brüder draußen vor dem Feinde, dann würden die
Früchte nach Außen und Innen nicht ausbleiben.
Zu den Erfolgen der Genoſſenſchaft im letzten Jahre
kann erfreulicherweiſe nur Gutes geſagt werden. Das
Geſchäft entwickelte ſich in den Monaten April bis Juni
ſehr gut; während es in dem erſten Kriegsmonat ſtark
ab=
flaute, zog es im September wieder an, und der
befürch=
tete Stillſtand trat erfreulicherweiſe nicht ein. Bei dem
guten Erfolge ſolle aber nicht außer acht gelaſſen werden,
daß man gerade im Bauhandwerk zweifellos noch recht
ſchweren Tagen entgegen geht, und man möge die alten
wahren Worte: „Spare in der Zeit, ſo haſt Du in der
Not” recht beherzigen.
Der Warenumſatz betrug 78368 Mark und überſtieg
denjenigen von 1913 noch um 367 Mark, was es
ermög=
lichte, laut Bilanz, einen Reingewinn von 7351 Mark zu
erzielen. Bei Verteilung dieſes Gewinnes kommen in
erſter Linie eine Ueberweiſung von 10 Prozent an den
Reſervefonds in Betracht ferner ſollen dem
außerordent=
lichen Reſervefonds 804 Mark überwieſen werden, welcher
Betrag als Rücklage für das kommende Jahr betrachtet
werden ſoll; auch wird der durch die Kriegsnot
Betroffe=
nen gedacht, und 300 Mark hierfür zurückgelegt; ein
klei=
ner Betrag von 248 Mark wird als Entſchädigung für die
viele Mühe ünd Arbeit des Vorſtandes und Aufſichtsrates
vorgeſehen, und der Reſtbetrag von 5425 Mark kann zur
Verteilung der Dividenden zur Verfügung geſtellt werden.
Der Unkoſten wird auch Erwähnung getan, und bewegten
ſich dieſe in dem ſeitherigen Rahmen, Ausnahme machten
hiervon Aträge, die für die Kriegsverſicherung der im
Felde ſtehenden Mitglieder und für Liebesgaben an
die=
ſelben aufgewandt wurden. Ein ſehr erfreuliches Bild
zeige der Bericht über die im März 1914 von dem
gericht=
lich beſtellten Reviſor vorgenommene Reviſion, welche der
Genoſſenſchaftsleitung als auch der Buchhaltung
unein=
geſchränktes Lob zuteil werden läßt, und den Wunſch
aus=
ſpricht, daß durch zahlreiche Beitritte von Mitgliedern das
von der Genoſſenſchaft Geleiſtete gebührend anerkannt
würde.
Einen ſehr großen Anteil an den ſchönen Erſolgen in
dem letzten Jahre nahm auch wieder die
Zentraleinkaufs=
genoſſenſchaft der Maler=Rohſtoffgenoſſenſchaften
Deutſch=
lands, e. G. m. b. H., Sitz Mannheim. Sie ſei es ge
weſen, die der Genoſſenſchaft mit Rat und Tat beiſtand
ſie ſei es geweſen, die in dem letzten Jahre wieder Be
zugsquellen erſchloß, die einen weiteren Fortſchritt in der
Güte als auch in dem Gewinn auf die Waren darſtelle,
der gegen die Vorjahre wieder zugenommen habe. Auch
habe ſich die Zentrale in ihrer inneren
Geſchäftsentwick=
lung vergrößert und gehoben, ſo daß auf der
Generalver=
ſammlung im November 1914 in Frankfurt a. M. außer
Kapital=Dividenden auch noch Waren=Dividenden zur
Berteilung gelangen konnten.
Eine Zuſammenſtellung der Erfolge in den erſten 7
Geſchäftsjahren folgte nun, deren Zahlen für ſich ſelbſt
ſprechen; es ſeien hier nur die wichtigſten wiedergegeben
Der Warenumſatz betrug 544 458 Mark, der hieraus erzielte
Gewinn 88848 Mark, der Reingewinn 45310 Mark, wel
cher an Kapitaldividenden 3517 Mark, an Warendividen
den 34076 Mark und an Reſervefonds 6722 Marh
ab=
warf. — Der Schlußſatz des Berichts ſei hier im
Wortlaut wiedergegeben: „Harte Tage, Wochen und
Monate haben wir ſeit dem 2. Auguſt 1914 hinter
uns, aber vieles ſteht uns noch bevor, ehe wir nach
den Früchten eines erfolgreichen Sieges greifen können.
Laſſen Sie uns deshalb auch ſernerhin in treuer Arbeit
zuſammenfinden, laſſen Sie uns nicht ermüden in
dem guten Glauben an unſere gute Sache, die im
Felde draußen durch unſere Brüder in Waffen
er=
fochten werden muß, die uns aber zu Hauſe die Aufgabe
ſtellt, das wirtſchaftlich ſtarke Deutſchland ſtark zu
erhal=
ten, denn nur beides zuſammen kann uns die erwünſchten
Früchte all der Opfer, die an Gut und Blut gebracht
wer=
den müſſen, zeitigen.”
Die übrigen Punkte: Bilanzvorlage, Entlaſtung der
Verwaltungsorgane, Feſtſetzung der Dividenden und alle
damit im Zuſammenhang ſtehenden Gegenſtände fanden
eine glatte Erledigung, und ſchloß der Verſammlungsleiter
die Verſammlung mit dem Wunſche für ein weiteres
Vorwärtsſchreiten der Genoſſenſchaft auf den ſeitherigen
H.
Bahnen.
Darmſtädter Wochenmarkt.
Marktpreiſe am 6. Februar 1915
1,50 M.
Butter, ½ kg
1,40 M.
in Part.
½ Kg
12—14 P
Eier Stück
Schmierkäſe, ½ Lit. 20-22Pf.
Handkäſe, Stück 4—12 Pf.
Kartoffeln, Zentner . 4 M.
Kumpf.
(10 Liter) . 65 Pf.
9 Pf.
1 kg
„ Mäuschen,
½ kg 9—10 Pf.
Obſt u. dergl.
14—20 Pf.
Aepfel, ½ kg.
6—8 Pf
Zitronen, Stück .
Apfelſinen, Stück 6—8 P
Birnen, ½ kg . 14—18 Pf
Salat, Gemüſe uſw.:
Kopfſalat, Stück . — P
Endivien, Stück 4—7 Pf
Feldſalat, Körbchen 10 Pf.
Radieschen, Bündel — Pf.
Stück 4—5 Pf.
Rettiche
Meerrettich, Stück 10—20 Pf.
Roterühen, ½ kg 10 Pf
kg . 14 Pf
Zwiebeln,
— Pf.
Tomaten, ½ kg
30
Spinat, ½ kg
Weißkraut, Stück 10—20 A
Rotkraut, Stück 10—35
Blumenkohl, Stück 20—50 P
5—10 Pf.
Wirſing, Stück
Grünkohl, Stück 5—6 Pf.
30 Pf
Roſenkohl
Kg
Gelberüben, ½ kg . 5 Pf.
Schwarzwurz, ½kg 25-26 Pf.
Sellerie, Stück . 5—10 Pf.
Geflügel, Wildbret:
Gänſe, ½ kg 1,15—1,20 M.
Enten, Stück 3,50—4,00 M.
Hahnen, Stück 2,00— 2,50 M.
2,00—3,00 M
Hühner,
Tauben, Stück 50—60 Pf
Haſen, Stück 4,00—4,50 M.
Lapins, Stück . . 1,20 M.
Fiſche:
— M.
Hecht, ½ kg .
M.
Aal. ½ kg
Andere Rheinfiſche,
½ kg 40—60 Pf.
Kabliau, ½ kg . . 50 Pf
Schellfiſche ½ kg . 50 Pf.
„ kleine, ½ kg 30 Pf.
In den Fleiſchſtänden.
Rindfleiſch, ½ kg 70—76 Pf.
½ kg 86-90 Pf.
Kalbfleiſch,
Hackfleiſch, ½ kg . 80 Pf.
Rindsfett,
kg . 60 Pf.
60 Pf.
Ziegenfleiſch” ½ kg
Rindswürſtchen, Stück20 Pf.
Schweinefleiſch mit
Beilage, ½ kg 1,10 M.
ohne Beilage 1,20 M.
Geſalzenes und Koteletts,
kg 1 M.
Schwartemagen und
Fleiſchwurſt,
kg 1 M.
Leber= und Blutwurſt
kg 90 Pf.
Kunſtnotizen.
Ueber Werke, Künſtter und künſtleriſche Veranſtaltungen ꝛc., deren im
Nach=
ſtehenden Erwähnung geſchieht, behält ſich die Redaktion ihr Urteil vor.
Fünftes Sinfonie=Konzert der
Hof=
kapelle. Zwei bekannte Meiſterwerke, die Vierte
Sin=
ſonie in E=Moll von Brahms und Liſzts außerordentlich
wirkungsvolle Tondichtung „Les Préludes” bilden den
Rahmen zu Weingartners Violinkonzert, das zu den
jüng=
ſten Schöpfungen des Meiſters zählt und hier durch
Hof=
tonzertmeiſter Schiering die erſte Aufführung erfährt. Das
Werk enthält eine Reihe hervorragender Eigenſchaften:
die Solopartie ſtellt dem Geiger eine, wenn auch nicht
leichte, ſo doch ſehr dankbare Aufgabe der auf ſinfoniſcher
Grundlage ſehr glücklich entwickelte Aufbau der
Kompo=
ſition enthält eine Fülle geiſtreicher und humorvoller Züge
und die Behandlung des Orcheſters zeugt durchweg von
einem reichen tonmaleriſchen Farbenſinn, dem
Inſtrumen=
talkörper größte Selbſtändigkeit verleihend, ohne die
Be=
deutung der Soloſtimme irgendwie zu beeinträchtigen. —
Im Frühjahr 1914 ſpielte in Bad Nauheim unter des
Komponiſten Leitung Guſtav Havemann mit unſerer
Hof=
kapelle das Werk, dem dort ein glänzender Erfolg beſchie
den war. Die Leitung des Abends liegt in den Händen
des Herrn v. Weingartner. Die Hauptprobe findet
morgen Montag halb 11 Uhr im Hoftheater ſtatt.
Mainz, 6, Febr. (Die Haltung der
Bevöl=
kerung an den Karnevalstagen.) Das Gou=
vernement erläßt folgende Bekanntmachung: „In vollſter
Anerkennung der bisher bewieſenen patriotiſchen Haltung
der Bevölkerung der Feſtung Mainz nimmt das
Bouver=
nement Abſtand von dem E= er=beſonderer Verbote gegen
Abhaltung karnevaliſtiſcher gnügungen aller: Art,
ſowie gegen jegliches Mastin Ma, nicht nur auf den
Straßen, ſondern auch in
eines jeden Deutſchen, dur= Zu der en. Es iſt die Pflicht
rung einer dem Ernſt
der Zeit entſprechenden des Rote Krltung zu zeigen, daf
er ſich voll bewußt iſt, n dem Zentraer, aber auch
ſchick=
ſalsſchweren Zeit wir geg. Kreuzunehen.” — (Auf der
Mainzer Zitadelle), wo gegenwärtig ein paar
Hundert feindliche Offiziere gefangen ſitzen, wird die
Speiſefolge fäglich in drei Sprachen (franzöſiſch, ruſſiſch,
engliſch) angeſchlagen. Ein Spaßvogel unter den
Offi=
zieren hat nun kürzlich, wie man mitteilt, das Plakat mit
der Ueberſchrift „Restaurant des Alliés” verſehen.
(Verbrüht.) Eine Frau in Amöneburg legte ihr neun
Monate altes Kind auf den Tiſch, um für dasſelbe das
Bad herzurichten. Das Kind fiel in einem unbewachten
Augenblick vom Tiſche in das heiße Waſſer der
Bade=
wanne und wurde am Körper derart verbrüht, daß
als=
bald der Tod eintrat.
Ehrentafel.
* Der Gardiſt Treu vom Heſſiſchen
Leib=
garde=Infanterie=Regiment Nr. 115 hat ſich
in allen Gefechten hervorragend ausgezeichnet. Er ſürmte
als erſter gegen alle Feuerſtellungen der Franzoſen an,
Am 9./10. September erhielt er bei Maurupt zwei ſchwere
Kopfſchüſſe. Abends fiel er in Gefangenſchaft. Treu
iſt 41 Jahre alt und als Kriegsfreiwilligen
eingetreten. Er iſt verheiratet und hat acht kleite
Kinder.
Paris, 5. Febr. (Keſſelexploſion.) Nach einer
Meldung der Agence Havas aus Vigo erfolgte in einzr
dortigen Seidenfabrik eine Keſſelexploſion.
Bis=
her wurden 10 Arbeiter tot aus den Trümmern gezogen,
Handel und Verkehr.
* Berlin, 5, Febr. (W.T. B. Nichtamtlich.) Uehe
die erfreuliche Weiterentwickelung des
Poſt=
ſcheckverkehrs im verfloſſenen Jahre hatten wir
kürzlich die für den Bereich des Reichspoſtgebietes
maß=
gebenden Zahlen mitgeteilt. Jetzt liegt das Ergebnis für
ganz Deutſchland Bayern und Württemberg alſo
mit einbegriffen, vor. Danach iſt die Zahl der
Konto=
inhaber im Jahre 1914 um 18600 geſtiegen. Zahlkarten
wurden täglich bei den Poſtanſtalten im Dezember über
353 000 eingezahlt, d. h. annähernd ſo viel wie im Juli
vor Kriegsausbruch. Dieſes iſt ein recht gutes Zeugnis
für unſere wirtſchaftliche Stärke. Die Einzahlungen au
Zahlkarten im Dezember ſind dabei auf 42 Millionen
täglich zu veranſchlagen. Nicht minder erfreulich ſind die
Dezember=Ziffern über den Stand des
Geſamtgut=
habens der Kontoinhaber. Während er im verfloſſenen
Jahre bis Juli etwa 240 Millionen Mark pro Monat
betragen hat, iſt er ſeitdem, obwohl im Juli die Stamm
einlage von 100 Mark auf 50 Mart herabgeſetzt wurde
allmählich bis auf 295 Millionen Mark im Dezember an
gewachſen und hat damit ſeinen höchſten bisherigen Stand
ſeit Beſtehen des deutſchen Poſtſcheckverkehrs im Jahr=
1909 erreicht. Dasſelbe gilt von dem Umſatz im Dezember
1914, der 4333 Millionen ausmachte, von denen 2269.=
Mil=
lionen bargeldlos beglichen wurden. Allein in der letzten
Dezemberwoche belief ſich der Umſatz auf 1045 Millionen
und in der erſten Januarwoche (4.—9. Januar) auf 11
Millignen. Der bargeldloſe Zahlungsausgleich hat im
Poſtſcheckverkehr immer weiter Boden gefaßt.
* Berlin, 6. Febr. (Börſenſtimmungsbild
Im freien Börſenverkehr erörterte man hauptſächlich das
Bevorſtehen der neuen Kriegsanleihe. Im Zufammen
hange damit zeigte ſich wieder Angebot in deutſchen
Ren=
tenwerten, was zu kleinen Abſchwächungen Anlaß gab
Zuletzt erlangte die Haltung wieder einen feſteren Anſtrich
Oeſterreichiſche 4proz. Goldrente gewann ½ Prozent.It
Handel mit Induſtriewerten wendete ſich das Intereſſe
nur einem kleinen Kreiſe von Papieren zu. Im Vorder
grunde ſtanden Rheinmetall, Schwartzkopf, ferner
Bis=
marckhütte und Oberſchleſiſche Kokswerke und ſchließlich
Bochumer und Phönix. Deviſen waren feſt, beſonder
holländiſche Plätze, nordiſche und Neu=York. Auch ruſſiſch
Noten waren gefragt. Geld blieb unverändert flüſſig.
ſtädter Gymnaſium über. Dieſer damals hochangeſehenen,
unter Leitung des Direktors Dilthey ſtehenden
An=
ſtalt gehörte er 5½ Jahre an. Am 3. Oktober 1832 wurde
er, 17¾ Jahre alt, aus dem Gymnaſium „eximiert” d.
mit Reifezeugnis zur Univerſität entlaſſen. Hierauf bezoc
er die Univerſität Gießen, auf der er am 12. Dezember
1832 immatrikuliert ward und ſich dem Studium der
evan=
geliſchen Theologie widmete. Entſcheidend für die
wei=
teren Lebensſchickſale Niebergalls war es, daß er im
An=
fang des Jahres 1833 in die Studentenverbindung „
Pala=
tia” eintrat. Die erſte Folge der Teilnahme am Leben
dieſer — wie faſt alle damaligen Verbindungen — im
Geruch demagogiſcher Umtriebe ſtehenden „Burſchenſchaft”
war, daß Niebergall bereits in ſeinem zweiten Semeſter
am 7. September 1833, von dem Diſziplinargericht der
Univerſität „wegen eines vollzogenen Duells” mit einer
Karzerſtrafe von vier Wochen belegt ward: die zweite
daß er im Jahre 1834 in die bekannte
Diſziplinarunter=
ſuchung verwickelt ward, die damals mit einem
lächer=
lichen Aufwand von Kraft gegen alle „die deutſche Idee‟
mit Macht vertretenden Studentenverbindungen au
Wunſch der öſterreichiſchen Reaktion betrieben ward.
Nie=
bergall blieb in Gießen bis zur Vollendung ſeiner
Stu=
dien, Herbſt 1835. Da alle in Unterſuchung gezogenen
Studenten — auch die offenſichtlich unſchuldigen — vor
Abſchluß der Unterſuchung kein Eramen machten durften,
blieb Niebergall nichts anderes übrig, als von der
Uni=
verſität zu ziehen und ſich auf anderem Wege ſein Brot
vorläufig zu ſuchen, bis ihm erlaubt würde, das Examen
zu machen. Niebergall verſuchte ſein Glück in einer
Stel=
lung, die in der erſten Hälfte des 19. Jahrhunderts ſehr
viele heſſiſche Theologen ergriffen. Er ward Hauslehrer.
Seine Stelle fand er bei dem Forſtinſpektor Chriſtoph
Reitz in Dieburg. Unter den vier Söhnen dieſes
Man=
nes iſt der älteſte, Konſtantin, ſpäter berühmt geworden
er hat ſich als Vertreter der öſterreichiſchen Regierung
in Chartum um die Afrikaforſchung hochverdient gemacht
und iſt am 26. Mai 1853 in jungen Jahren — er war erſt
36 Jahre alt —— als öſterreichiſcher Vizekonſul auf einer
Reiſe durch Abeſſinien zu Doka geſtorben. Freilich muß
feſtgehalten werden, daß Konſtantin Reitz nie Niebergalls
Schütler geweſeniß;ershatte bereits, bevor Niehergall.in
das Haus Reitz kam, in Darmſtadt am 30. April. 1835
ſein Mäturitätsexamen beſtanden (vgl. meine Ausgabe
von Moritz Carrieres Lebenserinnerungen, S. 20 f.
nachdem er, nach Ausweis ſeiner Perſonalakten, vom 10.
Mai 1832 an durch den Kandidaten der Theologie
Fried=
rich Steinberger vorbereitet worden war. Wann
Niebergall im Haus Reitz als Hauslehrer eintrat und
wann er dieſe Stelle wieder aufgab, iſt bis jetzt noch nicht
genau feſtgeſtellt; die Maturitätsakten der jüngeren
Söhne des Forſtinſpektors enthalten leider keine Notiz
aus der ſich das genau feſtſtellen ließe. Wahrſcheinlich
iſt, daß Niebergall im Herbſt 1835 oder Anfang 1836 die
Stelle antrat und ſie Ende 1839 wieder aufgab. Im Juli
1839 treffen wir Niebergall vorübergehend in Gießen; er
wollte ſich endlich zum theologiſchen Eximen melden,
nachdem die gegen ihn gerichtete Diſziplinarunterſuchung
bereits im April 1837 ein günſtiges Ende gefunden hatte.
Nachdem Niebergall zum Examen durch eine hohe
Staats=
behörde zugelaſſen war, beſtand er es am 11. September
1839 mit der Note „gut‟ Nach dem Exramen ſoll
Nieber=
gall — ich kann die Richtigkeit der Nachricht nicht verbür
gen — wieder ſeinen Dienſt in Dieburg aufgenommen
haben. Er gab ihn dann wohl Ende 1839 auf. Im
Ja=
nuar 1840 trat er als Lehrer in das damals zur höchſten
Blüte gelangte Knabeninſtitut von Heinrich Schmitz in
Darmſtadt ein. In dieſer Stellung iſt er am 19. April
1843 verſtorben.
Soviel vom Lebensgang Niebergalls. Von ſeinen
literariſchen Werken ſeien erwähnt: 1. „Des Burſchen
Heimkehr oder der tolle Hund” erſchienen 1837 in
Darm=
ſtadt bei Karl Dingeldey, und erſtmalig am 6. September
1837 im Darmſtädter Sommertheater im Lokal von Doll
vor dem Rheintor aufgeführt; 2. „Datterich” erſchienen
1841 in der Hofbuchhandlung von L. Pabſt in Darmſtadt
3. eine Anzahl von Sagen und Novellen, die in
verſchie=
denen Zeitſchriften, namentlich in der Frankfurter
Didas=
kalia, von 1836 an erſchienen und z. T. 1896 in dem Buch
von Franz Harres: „E. E. Nirbergalls geſammelte
Er=
zählungen” wieder herausgegeben wurden. Der Name,
unter dem Niebergall die Erzeugniſſe ſeiner Feder der
Oeffentlichkeit übergab, war zumeiſt E. Steff (nicht
„Streuff”, wie. Fuchs ant).
Nun noch etwas über Niebergalls Perſönlichkeit!
Fuchs von ihm hielt und viele nach ihm noch von ihm
hal=
ten, ſieht man am dentlichſten an der Einleitung zu
Dattrich=Ausgabe von 1894, dem Artikel in der „Allge
meinen Deutſchen Biographie” und dem oben erwähnten
Artikel der Zürcher Zeitung. Die darin enthaltenen
An=
gaben ſind von der Vorausſetzung aus niedergeſchrieben,
daß Niebergall ſich in dem „Datterich” ſelbſt verulkt habe
Darum mußte Niebergall eben die Züge gehabt haben, die
der Datterich angeblich hatte. Hervorſtechende Züget
dieſem Bild ſind: Niebergall, ein kluger und
außergewöhn=
lich muſikaliſcher Junge, wuchs auf in „einer recht kleinen
erbärmlichen Alltäglichkeit”; „die Eltern waren arm, ün
die vielköpfige Kinderſchar bereitete ihnen viel Mühe und
Sorgen”. Nachdem er das Darmſtädter Gymnaſium, wo
er „Diltheys Lieblingsſchüler nar” und mit Karl Vogt (der
bekanntlich nie Schüler des Darmſtädter Gymnaſium
war) und mit Georg Büchner (der nie mit Niebergall
in derſelben Klaſſe ſaß) um den erſten Platz rivaliſierte
und die Univerſität, wo er das Trinken lernte, hinter ſich
hatte, ſuchte er in den Reſt ſeines traurigen Daſeins
da=
durch ein Licht hineinzubringen, daß er — in Dieburg
und Darmſtadt — ſich dem Suff ergab. „In den Stunden
der Müdigkeit und Abſtumpfung griff er zum Becher”
„ein einſamer, mißachteter Zecher ſaß in den bäuerlichen
(und ſpäter den ſtädtiſchen) Kneipen, trank und trank, bis
der erſehnte Rauſch die quälenden Trübniſſe von der Seele
ſcheuchte”; „ſo ſank er rettungslos in die Arme des
Laſters, das ihn weich und lüſtern immer enger und
un=
entrinnbarer an ſeine Bruſt zog und ihn endlich erwürgte.‟
Schon G. Nick hat in dem früherr erwähnten Aufſal
in den Quartalblättern nachgewiefen, daß dieſe ganze
Schilderung unrichtig iſt. Ich verweiſe auf den Aufſatz
und möchte hier nur einiges bemerken: Niebergall war
muſikaliſch überhaupt nicht begabt. Die Notiz, die Fuchs
gelegentlich gibt, daß Niebergall in der Einſamkeit ſeiner
Wohnung „ſeine geliebte Geige” zu ſpielen pflegte, iſ
ſchon deshalb falſch, weil Niebergall überhaupt kein
In=
ſtrument ſpielen konnte; und die Luſt zum Geſang muk
ſehr gering geweſen ſein, denn ſein Maturitätszeugnis
ſagt kurz und bündig: „Die Singſtunde wurde ſelten
be=
nacht!‟ Der Bericht über die Armut vm Niehergalls
Die nächſte Sitzung des deutſchen
Reichstags.
* Berlin, 6. Febr. (W.T. B. Amtlich.)
Reichstags=
präſident Dr. Kaempf erläßt folgende Bekanntmachung:
Die nächſte Plenarſitzung des Reichstages
findet am 10. März um 2 Uhr nachmittags ſtatt. Den
Gegenſtand der Beratung teile ich demnächſt mit.
Dle Blockage Englanus.
Die Wirkung auf die Neutralen.
* Stockholm, 6. Febr. Das Blatt Nya Daligt
Allehanda ſchreibt unter der Ueberſchrift: „Der
ſchick=
ſalsſchwere 18. Februar”: Nicht Deutſchland habe durch
ſeinen neuen Erlaß, ſondern England durch ſeinen
Nordſee=Ukas vom 3. November den Seekrieg in
Bahnen geleitet, die rückſichtslos alle völkerrechtlichen
Be=
ſtimmungen durchkreuzen. Mit ſeiner Berufung auf ſeine
Lebensintereſſen kann England ſchwerlich den Verſuch der
Aushungerung der deutſchen Zivilbevölkerung
rechtfer=
tigen. Dadurch wird es auch klar, daß derjenige, der
zu=
erſt einem ſolchen Erdroſſelungsverſuch ausgeſetzt wurde,
ſich mit größerer Berechtigung auf ein
Le=
bensintereſſe berufen kann, wenn er ſich
des mörderiſchen Angreifers zu entledigen
ſucht. England hat dieſe neue Art des Zweikampfs
ein=
geführt und dabei die Intereſſen der Neutralen mit Füßen
getreten. Wir Schweden, ſchließt der Artikel, können die
Wirkung des deutſchen Erlaſſes mit Ruheabwarten,
wenn nicht die engliſche Zumutung beſtände, daß unſere
Schiffe das gefährliche Kirkwall anlaufen ſollen.
* Kriſtiania, 5. Febr. In Beſprechung der
amt=
lichen deutſchen Bekanntmachung, durch welche die
eng=
iſchen Gewäſſer für Kriegsgebiet erklärt werden, geben
Morgenbladet, Aftenvoſten, Norges og
Sjö=
fahrtstidende übereinſtimmend der Ueberzeugung
Ausdruck, daß die deutſchen Unterſeeboote keine Schiffe
mit neutraler Flagge verſenken werden, ohne ihre
Neutralität näher unterſucht zu haben, da dies eine
grobe Verletzung des Völkerrechts darſtellen würde.
Aften=
poſten erklärt, daß ſich Deutſchland bei der angekündigten
Anwendung der Unterſeeboote ganz über die
Beſtimmun=
gen des Völkerrechts hinwegſetzen müßte, und fährt fort:
Es muß ein Schritt der Verzweiflung ſein, der damit
ge=
tan wird. Er kann aber kaum gerechtfertigt werden durch
die von England durchgeführte Sperrung der Nordſee:
andererſeits muß man daran erinnern, daß auch
Deutſch=
lands Lebensintereſſen Maßnahmen
er=
fordern, die, wie ungeheuerlich ſie auch in den Augen
anderer erſcheinen mögen, für die Deutſchen als
natürliche, ſelbſtverſtändliche Art
erſchei=
nen, Repreſſalien gegen den Gegner anzuwenden.
Mor=
genbladet nimmt an, daß die neutralen Mächte
Vorſtellun=
gen erheben werden, gleicherweiſe wie anläßlich der
Nord=
ſeeſperre. Das Blatt erklärt, daß die Neutralen auch
Eng=
land gegenüber mit großer Empfindlichkeit über ihre
Rechte und Pflichten gewacht haben und ſchließt: Wenn
es Ausfuhr= und Durchfuhrverbote gibt, die Deutſchland
treffen, ſo gibt es gleiche Ausfuhr= und Durchfuhrverbote,
von denen England getroffen wird.
* Kriſtiania, 6. Febr. Anläßlich der
Bekannt=
machung des Admirals v. Pohl befragte die Aftenpoſten
den Leiter des Nordiſchen Schiffsreedervereins,
Jan=
tzen, der als ſeinen vorläufigen Eindruck erklärte: Die
deutſche Bekanntmachung müſſe als eine
wohlwol=
lende Warnung aufgefaßt werden, die nicht
beabſichtige, der neutralen Schiffahrt unnötige Hindemiſſe
zu bereiten. Man kann daher annehmen, daß dieſe wie
bisher ſtattfinden kann. Es iſt kaum Grund zur
Beſorg=
nis vorhanden, es ſei denn, daß möglicherweiſe
Unglücks=
fälle infolge von Mißverſtändniſſen entſtehen. Es
be=
ſteht ein gewiſſes Riſiko, aber keine direkte Gefahr. Es
gilt daher, vorſichtig zu ſein. — Auf die Frage, ob er es
für denkbar halte, daß deutſche Kriegsſchiffe ohne nähere
Unterſuchung ein Schiff unter neutraler Flagge in den
Grund bohren, erklärte Jantzen, ein derartiges Vorgehen
ſei nicht wahrſcheinlich und er würde es ſelbſtverſtändlich
für eine grobe Verletzung des Völkerrechts halten.
* Kopenhagen, 5. Febr. Die Vertreter
hie=
ſiger Exporteure nehmen Stellung zur Frage des
Exportes nach England nach dem 18. Februar. Der
neu=
trale hieſige Handel ſei durch die Bekanntmachung des
Reichsanzeigers gezwungen, die Fahrten nach
dem 12. Februar einzuſtellen, falls man nicht
Gefahr laufen wolle, die Schiffe durch deutſche
Unterſee=
boote oder ſonſtige Kampfmittel zerſtört zu ſehen. In
Ex=
porteurkreiſen herrſcht große Aufregung, da der
Handel Dänemarks mit England ſehr bedeutend iſt. Die
Blätter beſtreiten die Berechtigung der deutſchen
Maß=
regeln nicht.
Göteborg, 5. Febr. Handelstidning bedauert die
außergewöhnlichen Formen, die der Handelskrieg für die
Neutralen angenommen hat und ſtellt feſt, die
unbe=
dachtſamen Aeußerungen engliſcher
Blät=
ter hätten den engliſchen Handelsſchiffen
Verteidigungsmaßnahmen angeraten.
Ver=
mutlich würden alle engliſchen Handelsſchiffe nunmehr mit
Kanonen gegen Unterſeeboote ausgerüſtet. Ohne
Zweifel werde Deutſchland ſein Vorhaben
durchzuführen imſtande ſein.
* Amſterdam, 6. Febr. Der Rotterdamſche
Cou=
rant ſchreibt: Als England am 2. November einen Teil
der Nordſee als Kriegsgebiet erklärt hatte, ſprachen wir
die Erwartung aus, daß dieſe Maßregel Holland nicht
allzuſehr ſchädigen werde. Dies wurde durch die
Erfah=
rung beſtätigt. Wir glauben berechtigt zu ſein, dieſe
An=
ſicht aus Anlaß der Ankündigung der deutſchen Aktion zu
wiederholen. Die Aktionen Deutſchlands werden von
Seeoffizieren durchgeführt werden, deren
einwand=
freies Auftreten zu der Erwartung berechtigt,
daß, wie ſeither, auch hier unſere Intereſſen berückſichtigt
werden. Unſere Regierung wird auch gegen die neue
Ver=
letzung der Freiheit zur See Einſpruch erheben, ſo wie ſie
auch gegen die britiſche Maßregel vom 2. November nicht
ohne Erfolg Einſpruch erhoben hat. Deutſchland wird
imſtande ſein, den engliſchen Handelsſchiffen kräftig zu
Leibe zu gehen. Das Blatt betont zum Schluß, daß
Hol=
lands Haltung ſtets von der Einhaltung der ſtrikten
Neu=
tralität beſtimmt wurde und nicht durch Wünſche der
Kriegführenden.
Der öſterreichiſche Tagesbericht.
* Wien, 6. Febr. Amtlich wird verlautbart: 6.
Fe=
bruar 1915. An der ganzen Karpathenfront und in der
Bukowina dauern die Kämpfe an.
Die Sſituation in Polen und Weſtgalizien iſt
unverändert. Ein ruſſiſcher Nachtangriff bei
Uopuezno wurde abgewieſen.
Am ſüdlichen Kriegsſchauplatz hat ſich in
der letzten Zeit nichts Weſentliches ereignet.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabs:
v. Höfer, Feldmarſchalleutnant.
Kameruner Miſſionare in
eng=
liſcher Gefangenſchaft.
* Das Kolonialblatt veröffentlicht Berichte von
Angehörigen der Baptiſtenmifſion in
Ka=
merun, die aufs neue beſtätigen, mit welch
unerhör=
ter Rückſichtsloſigkeit die Engländer nicht nur
alles, was deutſch iſt, zu zerſtören ſuchen, ſondern auch das
Anſehen der weißen Raſſe durch die Afrikaner mit Füßen
treten laſſen.
Wir entnehmen dieſen Berichten folgende
inter=
eſſante Stellen: Anfang September ließ ſich das erſte
feindliche Kriegsſchiff in der Mündung des
Kamerunfluſ=
ſes ſehen, es war das kleine engliſche Kanonenboot
Dwarf”. Etwa am 10. September machte es einen
Ver=
ſuch, Duala zu beſchießen, wobei es aber in den Bereich
unſerer, leider zu wenigen und für die Folgezeit auch
un=
zureichenden Geſchütze kam, aber „Dwarf” erhielt
wei Treffer und zog ſich ſchnell wieder zurück, ohne
uns Schaden zugefügt zu haben. Etwa am 24.
Septem=
ber erſchien ein größeres Kriegsſchiff mit drei Schloten im
Kamerunbecken. Es war der Kreuzer „Challenger” der
am Freitag, 25. September, Duala zu beſchießen begann.
Sonntag, den 27. September, kurz vor 6 Uhr, ertönte
er=
neut Kanonendonner. Dichter Nebel ließ nichts vom
Feinde erkennen. Der kurzen Kanonade folgte eine
un=
heimliche Stille. Gegen 9 Uhr ſteigt beim Funkenturm
dichter Rauch auf, donnernd ſtürzt der Turm zuſammen.
Auf Anordnung der deutſchen Behörde iſt
er geſprengt worden. Vor der Uebermacht des
verbündeten Feindes, Engländer und Franzoſen, denen
Eltern iſt ebenfalls, wie ich aus dem Munde von
Ver=
wandten des Dichters weiß, Erfindung; Vater Niebergall
hatte als Orcheſtermitglied das Einkommen eines
Pfar=
rers oder Gymnaſiallehrers auf einer beſſeren Stelle, nach
unſerem Gelde etwa 4000 Mark, und war bereits 1813
in der Lage, in der heutigen Eliſabethenſtraße ein Haus
zu erwerben. Ebenſo falſch iſt die Bemerkung, daß
Niebergall im Gymnaſium ſonderlich geglänzt habe; er
war ein fleißiger und begabter Schüler, der Ordentliches,
aber nicht Einzigartiges in ſeiner Klaſſe leiſtete; das
im Miniſterium des Innern aufbewahrte Zeugnis zeigt
dies jedem, der die geſchichtliche Wahrheit wiſſen will.
Endlich iſt feſtzuſtellen, daß Beweiſe für das Leben, das
Fuchs Niebergall in Dieburg und Darmſtadt führen läßt,
bis jetzt weder durch ihn noch durch andere erbracht ſind.
Die Gießener Exmatrikel Niebergalls weiß nichts von
ſittlichen Ausſchreitungen; und das will etwas bedeuten,
wenn man bedenkt, daß um dieſe Zeit alles an einem
Studenten Auffallende, ſelbſt wenn z. B. einer einen
Pfei=
fenkopf mit deutſchen Farben beſaß, in den Exmatrikeln,
die glücklicherweiſe aus dieſer Zeit zum größten Teil noch
erhalten ſind, gebucht zu werden pflegte. Dagegen
bekun=
den Zeitgenoſſen, die ihn kannten (vgl. Nicks Aufſatz), und
Verwandte einſtimmig, daß Niebergall einen durchaus
anſtändigen Lebenswandel geführt und durch Saufluſt ſich
nie ſonderlich hervorgetan habe.
Wenn Fuchs neuerdings ſeine unbewieſenen
Behaup=
tungen über den dem Wein allzu ſehr ergebenen, „
un=
glücklichen Dichter” den „Sohn des armen Muſikers”
wiederholt, trotzdem ihm gründlich bereits vor 20 Jahren
die Unrichtigkeit all dieſer Anſichten nachgewieſen worden
iſt, ſo iſt das ein Stücklein, das wirklich nicht hätte
vor=
kommen ſollen. Männer, die der Geſchichte angehören
haben ein heiliges Anrecht darauf, daß die
Geſchichts=
ſchreiber der Folgezeit ihnen Gerechtigkeit widerfahren
laſſen, und von Männern der Gegenwart, die Geſchichte
ſchreiben wollen, darf man billig doch wohl das eine
ver=
langen, daß ſie den Mut haben, in neuen Auflagen ihrer
Werke Fehler der alten richtig zu ſtellen. Jedenfalls iſt
es aber unſere Pflicht, denjenigen, die Artikel über
Nieber=
gall, wie der der Zürcher Zeitung einer iſt, ſſchreiben, ganz
gehörig auf die Finger zu geben. Ich hoffe, daß das
gründlicher, als ich es kann, noch von anderer Seite ge
ſchieht, damit man endlich aufhört, um das Lebensbild
des größten Darmſtädter Dialektdichters mit ſolchen, der
geſchichtlichen Wahrheit ins Angeſicht ſchlagenden, „
arm=
ſeligen Fündlein” herunter zu ziehen.
Nachſchrift: Vorſtehender Aufſatz lag bereits bei
der Redaktion, als die Erwiderung von Herrn Profeſſor
Fuchs erſchien. Ich habe auf dieſe Erwiderung folgendes
zu antworten: 1. Meine Ausſtellungen an der neuen
Datterich=Ausgabe ſind zum Teil an die falſche Adreſſe
geraten; daran bin aber nicht ich ſchuld, denn da der
Name Georg Fuchs der einzige Name iſt, der in dem
Büchlein begegnet, mußte ich dasſelbe tun, was wohl alle
Leſer dieſer Ausgabe getan haben, nämlich annehmen,
daß das Werk von ihm ſtammt. Obwohl ich mir alſo
keiner Schuld bewußt ſein kann, bedaure ich doch das
Leid, das ich Herrn Profeſſor Fuchs antun mußte, und
freue mich gleichzeitig, daß er für die Ausgabe weder
ver=
antwortlich iſt, noch ſein will. 2. Die ſcharfe Kritik, die
ich an dem Fuchsſchen Lebensbild von Niebergall geübt
habe, muß ich leider aufrecht erhalten, denn ſie iſt in den
Ausführungen von Herrn Profeſſor Fuchs begründet, der
in ſeiner Ausgabe von 1894 Niebergall als
herunterge=
kommenen Säufer behandelt und dies Bild in der
Folge=
zeit nicht widerrufen hat; von bloßem „Schoppen heben”
kann gar nicht die Rede ſein, zudem würde ich der Letzte
ſein, der einen um dieſer „Untat” willen als „verſoffenen
Kerl” bezeichnete. Ich verweiſe zur Begründung meiner
Kritik auf meinen obigen zweiten Datterich=Artikel. 3. Ich
kann nicht leugnen, daß das Dunkel, das über der
Ent=
ſtehung der Datterich=Ausgabe des Inſelverlags ſchwebt,
immer myſteriöſer wird. Von zuſtändiger Stelle erfahre
ich ohne mein Zutun, daß zwiſchen der Datterich=Ausgabe
des Inſelverlags und der — den urſprünglichen Text
darbietenden — Ausgabe der Ernſt Ludwig Preſſe ein der
Leitung der letzteren bekannter Zuſammenhang nicht
be=
teht, und daß die Ausgabe der Ernſt Ludwig Preſſe ohne
direkte oder indirekte Beteiligung des Herrn Profeſſors
uchs zuſtande kam. Die einleitenden Sätze des Herrn
Profeſſors Fuchs, die Se. Königl. Hoheit hereinziehen,
waren alſo durchaus überflüſſig. Damit iſt die Sache für
mich erledigt; denn ich habe ſogar in Friedenszeiten ſehr
venig Luſt an literariſchen Kämpfen, und führe ſie nur.
wenn es, wie hier, einfach heißt: Dumußt, denn es ſteht
D. Dr. Diehl.
etwas auf dem Spiel!
von verräteriſchen Eingeborenen ein Weg
ge=
zeigt worden war, auf dem ſie Duala auch von der
Land=
ſeite angreifen konnten, mußte unſere nur geringe
Trup=
penmacht ſich zurückziehen. In großen Abteilungen
rück=
ten jetzt die feindlichen Truppen von der Land= und
Waſ=
ſerſeite in Duala ein. Die Stadt wurde damit überflutet.
Ein wüſtes Durcheinander, Zerſtören und
Plün=
dern begann von Soldaten und
Eingebore=
nen. Die einmal früher verbreitete Nachricht, daß die
Engländer Privatbeſitz reſpektieren, erwies ſich hier als
unwahr, nichts wurde geſchont. Wohl ſind ſie, als alles
drüber und drunter ging, dem Plündern der Eingeborenen
mit den Waffen entgegengetreten, wobei mancher
erſchoſ=
ſen worden iſt; an anderen Orten dagegen, z. B. in
Ja=
baſſi, haben ſie die Leute zum Plündern und
Rauben geradezu veranlaßt. Geſchäftsräume,
Privatwohnungen, ja ſogar Kapellen und
Schu=
len ſind geplündert und beſchädigt worden.
Gleich am Montag begannen die Feinde mit der
Gefangennahlme aller Weißen, ob ſie Waffen
getragen hatten oder nicht. Männer, Frauen und Kinder,
alles wurde in rückſichtsloſeſter Weiſe gefangen
genom=
men. Selbſt Angehörige neutraler Staaten befanden ſich
unter den Gefangenen . . . . . . Die im Vertrauen auf die
baldige Rückkehr der weggeführten Miſſionare
zurückge=
bliebenen Miſſionsſchweſtern erhielten eine
chwarze Wache, ohne deren Begleitung ſie keinen
Schritt gehen durften. Am 29. November erhielten wir
die Mitteilung, daß wir am 1. Dezember nach England
transportiert werden ſollten. Inzwiſchen hatten die
Eng=
änder eingeſehen, daß ſie außer Duala nur noch einige
Küſtenſtädte mit Hilfe ihrer Kriegsſchiffe bombardieren
und beſetzen konnten, daß ſie aber, um der Kolonie Hern
zu werden, einer ſtarken Truppenmacht bedurften.
Des=
halb holten ſie aus ihren Nachbarkolonien etwa 10000
ſchwarze Soldaten und rückten mit 2000 bis 3000
Mann und vielen Maſchinengewehren auch nach Buea vor,
da ſie annahmen, daß Buea, der Sitz des Gouverneurs,
ſtark befeſtigt ſei. Weil die Deutſchen aber nur eine
Hand=
voll Soldaten für Buea hatten, ſo war eine Verteidigung
gar nicht beabſichtigt; die wenigen Soldaten ſollten nur
den Anmarſch des Feindes erſchweren und ſich dann
zu=
rückziehen, um andere Truppenteile zu verſtärken. Dieſer
Plang gelang auch inſoweit, als unſere wenigen Leute —.
es ſollen 150 bis 200 Mann geweſen ſein — den Feind
durch ein zweiſtündiges Gefecht aufhielten. Am 15.
No=
vember rückte der Feind in Buea ein. Da die Miſſionare
unter allen Umſtänden gern im Lande geblieben wären,
machte Herr Lutz, der Leiter der Baſler Miſſion, eine
Ein=
gabe an den engliſchen General in Duala, in der er ſagte,
er könne doch nicht glauben, daß das chriſtliche England
den Miſſionen eine ſchlimmere Behandlung zuteil werden
aſſe, als ſie von den Heiden zu gewärtigen hätten.
Miſſionar Bender machte außerdem ſeine Anſprüche als
amerikaniſcher Bürger geltend. Aber von Duala kam die
Antwort, kein Deutſcher dürfe in Buea
blei=
ben, nicht einmal Miſſionar Bender. Als wir am
Bahn=
hof Soppe anlangten, kam ein trauriger Zug an: die
Ver=
triebenen aus Buea, unter der Bewachung von ſchwartzen
Soldaten mit aufgepflanztem Bajonett.
Wenn wir alle unſere Erfahrungen zuſammenfaſſen,
ſo müſſen wir ſagen: die Engländer wollen die Kolonie
auf jede Art und Weiſe wirtſchaftlich ruinieren.
Ja, das reiche England ſchämt ſich nicht,
allen das Geldbis auf im günſtigſten Falle
100 Mark à Perſon abzunehmen. Jede Arbeit
ruht, die Entwicklung für die Zukunft iſt untergraben.
Der Reſpekt vor dem Weißen iſt dahin, die Neger haben
ſie bekriegen und ihnen befehlen dürfen, man hat uns als
Gefangene geſehen. Unſere Gemeinden ſind ohne
Miſſio=
nare in den Händen von ſchwarzen Gehilfen und werden
es ſchwer haben, durchzukommen, denn nicht einmal die
Miſſionsarbeit hat das chriſtliche England geſchont.
Einer der erſten Orte, auf welchen die Engländer ihr
Augenmerk richteten, war Jabaſſi. Es entſpann ſich
dort ein heftiges Gefecht, bei dem es jedoch der nur etwa
300 Mann ſtarken deutſchen Schutztruppe unter Führung
von Hauptmann Haedicke gelang, die Engländer
zurückzuſchlagen. Annähernd 150 Farbige
und Engländer ſollen dabei auf feindlicher Seite
ge=
fallen ſein, während von der deutſchen Truppe nur 5
far=
bige Soldaten — 3 davon beim Kentern eines Bootes —
den Tod fanden. Am Tage darauf wurde die Kanonade
auf Jabaſſi aufs neue eröffnet, diesmal mit ſolcher
Hef=
tigkeit, daß die deutſche Truppe, welche keine Kanonen,
ſondern nur Maſchinengewehre beſaß, vor den feindlichen
Granaten nicht ſtandhalten konnte und ſich von Jabaſſi
zurückziehen mußte. Hierdurch wurde den Engländern
auch der Weg nach Nyamtang frei.
Es war am 6. November, als während des
Mittag=
eſſens einer unſerer Zöglinge uns meldete, daß engliſche
Soldaten ſich auf dem Hofe herumſchlichen. Wir begaben
uns ſofort alle auf die vordere Veranda. Kaum hatten die
Soldaten uns bemerkt, als etliche auch ſchon ihre Gewehre
auf uns anlegten. Andere zerrten und ſtießen uns in
Gegenwart von Eingeborenen die Treppe hinunter und
zwangen uns, ohne Bedeckung in den glühenden Strahlen
der Mittagſonne zu ſtehen und zuzuſehen, wie
verſchie=
dene Soldaten durch die Zimmer gingen und alles
Greifbare an Geld, Uhren und anderen
Wertſachen in ihre Ruckſäcke wandern ließen.
Als bald darauf ein Oberſt mit anderen Offizieren
er=
ſchien und ich mein Befremden darüber äußerte, daß
Engländer eine Miſſionsſtation in ſolcher Weiſe
über=
allen, ſowie mich über die ſchmachvolle Behandlung von
ſeiten engliſcher Soldaten beſchwerte, erhielt ich zur
Ani=
wort: „Krieg iſt Krieg!” Auf unſern Hinweis,
daß wir amerikaniſche Bürger ſeien, erwiderte uns
der Oberſt, daß er ſtrenge Weiſung habe, alle Weißen, ohne
Ausnahme, gefangen zu nehmen und ſomit auch wir bis
zum nächſten Morgen zur Abfahrt bereit ſein
müß=
ten. Unſer Vieh ſowie unſer Provianibeſtand, zuſammen
im Werte von etwa 1100 Mark, wurde requiriert. Als
ich eine Quittung darüber forderte, ſaate man mir, daß ich
ſie am nächſten Morgen bekommen würde; ich habe ſie
je=
doch trotz aller meiner Bemühungen bis heute nicht
erhal=
ten. In Duala gab mir ein Offizier, als ich ihn auf
un=
ſeren Verluſt aufmerkſam machte, zur Antwort, ich ſolle
froh ſein, überhaupt etwas gerettet zu haben. Nachdem
wir in Duala angekommen waren, wurde ich vor das
Oberkommando geladen und aufgefordert, etwas über die
„Grauſamkeiten” der Deutſchen
niederzuſchrei=
ben. Ich weigerte mich und wurde entlaſſen. Bald
er=
folgte eine zweite Vorladung. Wieder kam dieſelbe
Zu=
mutung. Nachdem ich mich bereit erklärt hatte, zu
ſchrei=
ben, was ich geſehen habe, konnte ich wieder gehen. Der
Inhalt meiner Niederſchriſt, die ich dann einreichte,
han=
delte von der ſchamloſen Behandlung, welche uns
und anderen Miſſionaren zuteil geworden war. Hierauf
wurde ich wieder vorgeladen und ſcharf verwarnt,
denn meine Aufzeichnungen ſeien eine Anklage der
engli=
ſchen und franzöſiſchen Soldaten und eine Verdächtigung
des geſamten Kommandos. Man hatte aber den
traurigen Mut, noch einen Schritt weiter
zu gehen und mir in Ausſicht zu ſtellen, am
nächſten Tage aus der Gefangenſchaft
ent=
laſſen zu werden, wenn ich ihren Wunſch
erfüllte und einen Bericht über „
Grauſam=
keiten, verübt von deutſchen Truppen”
ihnen zuſenden würde! Selbſtverſtändlich konnte
ich das nicht tun. Unter der Beſchuldigung, ich hätte als
amerikaniſcher Bürger die Neutralität verletzt und die
deut=
ſche Regierung in ihren Zielen unterſtützt, ſind dann
meine Frau und ich als Kriegsgefangene nach England
gebracht worden. Selbſt noch dort begründete man mein
Feſthalten durch Neutralitätsverletzung.
Zum. Glück
wurde ich aber als ordinierter Miſſionar endlich
freigege=
ben und nach Deutſchland entlaſſen.
Das traurige Ereignis für uns während der Zeit
un=
ſerer Kriegsgefangenſchaft war das Abſcheiden der Frau
Miſſionar Märtens. Wir mußten ſchmerzlich erfahren,
daß die Engländer ſogar kranke Frauen als
Kriegsgefangene behandeln. An Bord des
engliſchen Dampfers „Bathurſt” wurden die Miſſionare
um Mitternacht geweckt und nach Geld unterſucht. Dem
Miſſionär Märtens wurden 200 Mark weggenommen.
Nur 25 Pfennig hatte man ihm gelaſſen. Die erſten zwei
Tage bekamen ſie gar nichts zu eſſen. Am dritten Tage
wurde etwas Proviant verteilt, doch ſo, daß man nicht ſatt
wurde. Ein Herr bekam ein Glas gemahlenen Pfeffer,
einzelne ein Stück Seife und viele andere ungenießbare
Ware. Am vierten Tage erhielt jeder zwei Stück
Schiffszwie=
back — zuſammen etwa 4 Pfund — und einen
Salz=
hering, und damit mußte man einen Tag auskommen.
Eine Emailleſchüſſel diente 22 Perſonen als Eß=, Waſch=
und Aufwaſchſchüſſel. Bald waren unter dieſen
Verhält=
niſſen 18 Perſonen erkrankt. In Lagos hatten die
Engländer aus Furcht vor den Deutſchen die Häuſer ganz
mit Sandſäcken verbarrikadiert; Kanonen, von ſchwarzen
und weißen Soldaten bedient, waren zum Schutz
aufge=
ſtellt. Auch an der Goldküſte wurden die Damen und Kin
der auf großen ſchmutzigen Laſtautos unter Bewerfen mit
Steinen, Beſpeien uſw. ſeitens der Eingeborenen
fort=
gebracht.
Die Schädigung des amerikaniſchen Seehandels
durch England.
London, 6. Febr. In einem in der Morning
Poſt veröffentlichten Briefe tritt ein in London
leben=
der Amerikaner den gegen die Amerikaner
erhobe=
nen Vorwürfen entgegen. In dem Briefe heißt es:
Die Schädigung des amerikaniſchen
See=
handels durch England hat die Regierung der
Vereinigten Staaten gezwungen, den Klagen der Bürger
ihr Ohr zu leihen. Wenn Präſident Wilſon eingeſchritten
iſt, ſo tat er es, weil er wußte, daß
Vorſtel=
lungen zu keinen ernſthaften
Zwiſtig=
keiten führen würden. Es handelt ſich um keine
Prinzipienfrage. Der Amerikaner iſt nicht neidiſch auf
die britiſche Seeherrſchaft, ſolange entſprechende
Rückſich=
ten geübt werden. Es macht ſich aber das Gefühl breit,
daß dies nicht der Fall ſei, daß der amerikaniſche
Ueber=
ſeehandel in Schranken gewieſen wird, als ob er der
britiſchen Genehmigung bedürfe. Wenn
Krieg zwiſchen Amerika und Japan beſtände und
ameri=
kaniſche Kriegsſchiffe vor der Themſemündung engliſchen
Schiffen auflauerten, würde die Stimmung in London
ziemlich dieſelbe ſein, wie die jetzt in Chicago herrſchende.
Veränderungen in den franzöſiſchen
Kommandoſtellen.
* Paris, 6. Febr. Der frühere Militärgouverneur
von Paris, Diviſions=General Michel, iſt anſtelle des
Generals Mercier Milon zum Kommandeur der
Nord=
zone des befeſtigten Lagers von Paris ernannt worden.
Mercier iſt auf ſeinen Wunſch zur Dispoſition geſtellt
worden. Diviſionsgeneral Lamaze iſt zum
Komman=
deur der Südzone des befeſtigten Lagers von Paris
er=
nannt worden.
Belgiſche Zwangsrekrutierung.
* Paris, 6. Febr. Der Temps meldet: Auf Erſuchen
der belgiſchen Regierung ließen die franzöſiſchen
Militär=
behörden die waffenfähigen Belgier, die nach Frankreich
geflüchtet ſind, aufſuchen, um ſie der belgiſchen Armee
ein=
zuverleiben. Für die Aushebungsarbeiten wurde das
nötige Perſonal der belgiſchen Regierung von der
franzö=
ſiſchen Regierung zur Verfügung geſtellt.
Friedensſehnſucht in England.
* London, 6. Febr. Morningpoſt polemiſiert
ge=
gen die neugegründete Union of democratic control unter
Führung von Ramſay Macdonald Edmund
Morel und Normann Angell. Der Verein
befür=
wortete zwar nicht, die Waffen niederzulegen, aber die
geplante Ausbreitung ſeines Einfluſſes könne nur die
ver=
derbliche Wirkung haben, die öffentliche Aufmertſamkeit
von dem Lebensintereſſe der Nation abzulenken, nämlich
von der herzhaften Fortführung des Krieges, bis der
Feind vollſtändig zerſchmettert ſei. Die Nation ſolle
keine vorzeitigen Erörterungen der
Frie=
densbedingungen geſtatten, die irgendwie die
Fortſetzung des Kampfes bis zu dem ſiegreichen Ende
be=
einträchtigen könnten. Die neue Organiſation könne,
wenn ſie nicht in Schranken gehalten würde, zu einem
Mittel werden, durch welches England der Früchte ſeiner
Siege und des Schadenserſatzes für ſeine ungeheuren
Opfer beraubt werden könne.
Ein Manifeſt der engliſchen sozialiſten.
* London, 6. Febr. (Reuter=Bureau.) Einige
be=
kannte Sozialiſten, darunter Hyndman und Thorm,
veröffentlichen ein Manifeſt, in welchem ſie erklären, die
geſamten Organiſationen der arbeitenden Klaſſe Englands
erkennen an, daß der Krieg fortdauern müſſe.
Der Friede ſei weder erwünſcht, noch zu erörtern, ehe
Belgien und Frankreich nicht völlig befreit ſeien.
Steigende Preiſe in England.
* Kopenhagen, 6. Febr. National Tidende
mel=
det aus London: In einer zahlreich beſuchten
Verſamm=
lung in Liverpool wurde ein Beſchluß angenommen,
die Regierung aufzufordern, den Transport zu
or=
ganiſieren. Der Vorſtand der Liverpooler
Korn=
exporteure erklärte, daß die Verhältniſſe zu den beſtehenden
Preiſen nicht berechtigten. Die Preiſe für
Futter=
mittel und Kohlen hätten durch den Mangel an
Hafenarbeitern und durch die Weizenſpekulation in
Ame=
rika eine Höhe erreicht, die durch die Kriegslage nicht
ge=
rechtfertigt ſei. Ungeheure Mengen von Korn und
Fut=
terſtoffen würden zurückbehalten und die Waren zu
Ma=
zimalpreiſen an den Markt gebracht. Das
Handelsmini=
ſterium ſetzte einen Ausſchuß ein, der die Frage prüfen
ſoll, wie die Ueberfüllung der Häfen und die
Preis=
treibereien zu beſeitigen ſeien.
Ruſſiſches.
* Petersburg, 6. Febr. In der
Budgetkom=
miſſion der ruſſiſchen Duma machte der
Abge=
ordnete Kerensky darauf aufmerkſam, daß nach
Gali=
zien Leute mit dunkler Vergangenheit
ge=
ſandt würden, u. a. ſei der Chef der Rigaer
Geheim=
polizei, Gregus, nach Galizien geſchickt worden. Die
Verfolgung der Arbeiterpreſſe gehe ſoweit,
daß die Zeitung Naſcha Shiſn konfisziert worden ſei, noch
ehe ſie aus der Druckerpreſſe herausgekommen ſei. Der
Miniſter des Innern rechtfertigte die Konfiskation mit der
Abſicht der Zeitung, repolutionäre Artikel zu bringen.
Der Oberprokureur des Heiligen Synods, Sabler, ſtellte
in Abrede, daß in Rußland eine Verfolgung der
Baptiſten ſtattfinde; es handle ſich nur um
Unter=
ſuchung, nicht um Verfolgung.
Petersburg, 6. Febr. Durch eine
Verfü=
gung des Kommandanten wurde der Finnländer
Joſeph Reſch mit ſeinen Söhnen Eduard und Adolf
wegen Verbreitung unſinniger und die
Be=
völkerung aufreizender Gerüchte im
Fe=
ſtungsgebiet für die Dauer des Krieges nach dem
Gouvernement Tomsk verſchickt.
Weiter
werden ſie noch als unſichere und für die geſellſchaftliche
Ordnung ſchädliche Elemente polizeilich
beaufſich=
tigt werden.
* Kiew, 6. Febr. Kiewskaja Myſl vom 10. (23.)
Januar teilt mit, daß auf Anordnung des Hauptchefs von
Kiew im Militärbezirk alle in kleinruſſiſcher und
altjüdiſcher Sprache ſowie im Jargon
erſchei=
nenden Zeitſchriften für die Dauer des Krieges
verboten ſind.
* Warſchau, 6. Febr. Hier ſind in dieſen Tagen
40 angeſehene Polen, an der Spitze Dr.
Zawa=
dowski und Rechtsanwalt Dzewoldski, verhaftet
wor=
den. Als Urſache der Verhaftung wurde
Auſtrophi=
lismus angegeben.
* Odeſſa, 6. Febr. In Odeſſa herrſcht
große Not an Nahrungsmitteln. Infolge
Ueberlaſtung der Eiſenbahnen und des Fehlens von
Waggons iſt die Zufuhr von Getreide auf ein Minimum
geſunken. Das Eiſenbahnrayonkomitee beſchloß, täglich
40 Waggons zur Linderung der Not zu ſtellen.
* Kopenhagen, 5. Febr. Wegen angeblicher
Be=
leidigungen des Zaren iſt der ruſſiſche Revolutionär
Burtzew auf Lebenszeit nach Sibirien
ver=
bannt worden. Die Beleidigungen werden in Artikeln
erblickt, die Burtzew während ſeines Aufenthalts in Paris
in der franzöſiſchen Preſſe veröffentlichte. Nach
Kriegs=
ausbruch war Burtzew nach Rußland gereiſt, um als
Kriegsfreiwilliger in das Heer einzutreten; er wurde äber
bei ſeiner Landung in Finnland verhaftet.
„Ruſſiſche‟ Liebesgaben.
* Petersburg, 6. Febr. Ein Beamter des
Heili=
gen Synods begibt ſich dieſer Tage nach Lemberg, um
drei Waggons mit Liebesgaben dorthin zu bringen.
Darunter befinden ſich 20000 Kaiſerbilder, Schulbücher,
Leſebücher, ſehr viele ruſſiſche Heiligenbilder und Ornate
für orthodoxe Geiſtliche.
Der Patentraub in Rußland.
* Petersburg, 6. Febr. Der ruſſiſche Miniſterrat
hat ſich in ſeiner Sitzung am 26. Januar dahin
ausgeſpro=
chen, daß es in Anbetracht der gegenwärtigen Zeit
zweck=
mäßig und notwendig ſei, vollkommen die
Gültigkeit aller Privilegien und Patente
aufzuheben, die Untertanen oder Unternehmungen
der mit Rußland kriegführenden Länder gehören.
Die Kämpfe in Südafrika.
* London, 6. Febr. Times meldet aus Kapſtadt:
Die Uebergabe Kemps und die jeden Augenblick zu
erwartende (?) Uebergabe Maritz’ ſind politiſch und
ſtrategiſch ſehr wichtig, da man immer einen Angriff von
jenſeits der Grenze befürchten mußte und die Regierung
deshalb nicht ihre ganze Kraft auf das Hauptziel des Feld
zuges richten konnte. Kemp und Maritz verfügten über
ungefähr 1200 bis 1500 Buren. Bei Kemps Kommando
befand ſich van Rendsburg, der großen Einfluß beſaß,
und einen beträchtlichen Teil der Verantwortung für den
Ausbruch der Erhebung trägt. (Anm.: Die Richtigkeit all
dieſer Reutermeldungen läßt ſich von hier aus natürlich
in keiner Weiſe nachprüfen.)
* London, 6. Febr. Das Reuterſche Bureau meldet
aus Pretoria: Der Burenführer Bezuidenhout hat ſich mit
Kemp ergeben.
Aufſtand in Angola.
* Liſſabon, 6. Febr. Eine halbamtliche Note
meldet, Angolaſeifreivon Deutſchen. Die
Ein=
geborenen, die an dem Kuninafluſſe wohnen, zeigten
ſich Portugal feindlich. Eine gewiſſe Anzayl,
be=
ſonders Einwohner Punta Meongos, empörte ſich und
plünderte die Häuſer der Europäer. Sie töteten den
Ver=
walter und den Poſtdirektor von Muſſends, ſeine Frau
und Kinder. Der Gouverneur von Angola entſandte
Truppen zur Unterdrückung des Aufſtandes.
* Berlin, 5. Febr. Die Kriegszeitung des Berliner
Lotalanz. meldet: Wie wir hören, hat der Kaiſer an den
Generaloberſten v. Kluck, der in dieſen Tagen einen
Sohn auf dem Felde der Ehre verloren hat, folgeſides
telegraphiert: Ich höre zu meinem aufrichtigen Bedauern,
daß Ew. Exzellenz im Marinekorps einen Sohn verloren
haben. Ich möchte Ihnen meine herzlichſte Teilnahme
ausſprechen mit dem Hinzufügen, daß ich und das
Vater=
land die Größe der Opfer wahrhaftig zu würdigen wiſſen,
welche in dieſem Kampfe um unſere heiligſten Güter
dar=
gebracht werden. Der Allmächtige tröſte Sie.
Wil=
helm I. R.
* Wiesbaden, 5. Febr. Die Stadtverordneten
ſtimmten betreffend der
Lebensmittelverſor=
gung der Stadt dem Ankauf von Brotmehl im
Be=
trage von 180000 Mark zu, ſowie dem Ankauf von 600
Zentner geräucherter Dauerware und von Kolonialwaren
für die Dauer von. 6 Monaten und bewilligten die dafür
erforderlichen Kredite. Sie beſchloſſen weiter, ein
Ge=
frierhaus im Betrage von 20000 Mark zu errichten,
das Raum für 600 gefrorene Schweine bietet, und
ſtimm=
ten ferner der Einführung eines Einheitsbrotes zu.
* Hamburg, 5. Febr. Die Hamburger Nachrichten
melden aus Brüſſel: Die Bank von England hat der
belgiſchen Regierung in Le Hapre ab 1. Februar
einen neuen Kredit von 250 Millionen Franken eröffnet,
wodurch die belgiſche Schuld an England auf 600 Mill.
Franken anwächſt.
* Amſterdam, 6. Febr. Nach einer
Blättermel=
dung aus Bergen op Zvom hat geſtern morgen ein eng=
liſches Flugzeug Antwerpen überflogen.
Es wurde heftig beſchoſſen, aber nicht getroffen,
* Kriſtiania, 5. Febr. Die Reederei Hanneng
Brothers in Kriſtiania, deren Eisbrecher „Mjölner” von
Archangelsk gemietet war, aber auf dem Wege nach
Archangelsk im Weißen Meere aufgelaufen war, erhielt
die Nachricht, daß der Dampfer „Thracia” von der
Cunardlinie im Weißen Meerc eine Schraube verloren
habe und in der Nähe des „Mjölner” herumtreibe.
Die Ladung der „Thracia” ſoll 18 Millionen Kronen wert
ſein.
* London, 6. Nov. Morning Poſt meldet aus
Kalkutta: Da während der Tätigkeit der „
Em=
den” Birma vollſtändig von der
ziviliſier=
ten Welt abgeſchnitten war, und nur
telegra=
phiſche Verbindungen beſaß, wird der lange geplante Bau
einer Eiſenbahnlinie von Vorder=Indien nach Birma
ernſthaft in Betracht gezogen.
* London, 6. Febr. Dem Daily Telegraph zufolge
wurde ein Frachtdampfer unter ſpaniſcher Flagge von der
engliſchen Marine in Tyne eingebracht. Angeblich führe
das Schiff Konterbande.
* London, 6. Febr. Die Times meldet aus Kairo.
Das Priſengericht in Alexandrien hat heute das
Urteil über den Dampfer des öſterreichiſchen Lloyd „
Mar=
quis Bacquehem” gefällt. Das Priſengericht fand
daß in dieſem Falle die Beſchlagnahme nicht gerechtfertigt
ſei. Das Schiff wird bis zum Ende des Krieges zurück
gehalten und nachher dem Eigentümer zurückgegeben.
Vermiſchtes.
— Was nun? Die fleißigen Hände, die ſich=im
Beſtricken unſerer tapferen Soldaten nicht genug tun
konn=
ten, ſollen jetzt, wo der Hauptbedarf gedeckt iſt, das
Stricken den bezahlten Kräften überlaſſen, denn da
durch leiſten ſie dem Vaterlande den größten Dienſt,
Nicht Unterſtützung, ſondern Arbeitsverdienſt muß den
Soldatenfrauen verſchafft werden, damit ſie erhobenen
Hauptes und ſelbſtzufrieden für ihre Familien ſorgen
können. Gewiß würde es den meiſten Frauen und
Mad=
chen ſchwer werden, die tätigkeitgewohnten Hände in den
Schoß zu legen, aber das iſt ja auch gar nicht notwendig,
Man ſorge durch der Hände Werk für den Schmück des
Heims und bereite jetzt ſchon freundliche
Ueberraſchun=
gen für die heimkehrenden Krieger vor. Es gibt
wunder=
volle alte und neue Arbeitsweiſen, welche durch
vorzüg=
liche in jeder Buchhandlung käufliche Arbeitsbücher
ge=
lehrt werden. Wir nennen hier Knüpfen,
Flachſticharbei=
ten, Hardanger, Kelim uſw. zur Herſtellung von
Vor=
hängen, Schmuck= und Schutzdecken, Kiſſen und dergleichen,
Des weiteren heißt es im Kampfe gegen die
Pari=
ſer Modetorheiten den Zierat für die
Kleidung ſelbſt zu ſchaffen, für den ſo viel deutſches
Geld ins Ausland gefloſſen iſt und der ſo wirkungspoll
durch eigener Hände Arbeit entſtehen kann, ſei es, daſ
Filet, geklöppelte Spitzen, Buntſtickereien, Batik,
Hohl=
ſaum, Frivolitäten oder Perlen den Schmuck des Kleides
bilden ſollen. Alſo, zu ruhen brauchen die Hände nicht
und wie ſinnig ſpinnen ſich die Gedanken bei einer
leich=
ten Arbeit fort, die doch gar zu gern in die Ferne wan
dern zu Gatten, Vätern und Brüdern im weiten, weiten
Felde und die kämpfen für Liebe und Leben daheim.
— Der Jahresbericht der Gothaer Feuerver
ſicherungsbank auf Gegenſeitigkeit über das
91. Geſchäftsjahr 1914 weiſt folgende Zahlen auf:
Verſiche=
rungsſummen: 7512753 100 Mark, Prämien: 24519938,30
Mark, Schäden: 3879967,40 Mark. Die Bank hat im
Jahre 1914 auch die Einbruchdiebſtahlverſicherung
auf=
genommen. Verſicherungsſummen: 319659 700 Mark,
Prä=
mien: 379801,10 Mark, Schäden: 51610,20 Mark. Der
Ueberſchuß beträgt 18 460 556,70 Mark. Davon kommen
zur Rückzahlung an die Verſicherten in der Feuerverſiche
rung 72 Prozent der eingezahlten Prämien, in der Ein
bruchdiebſtahlverſicherung gemäß der niedriger bemeſſenen
Bruttoprämie ein Drittel dieſes Prozentſatzes mit 24
Die Bank betreibt beide Verſicherungszweige nach dem
Grundſatz der reinen Gegenſeitigkeit.
Literariſches.
— Heinz Stirlings Abenteuer im Frieden und
im Kriege. Ein Buch für die Jugend von Fedor
Zobeltitz. Mit Bildern von Fritz Schoen, Verlag UIII
ſtein & Co, Berlin=Wien 3 Mark. Mit der Vollkraft
eines großen Erzählertalents ſchildert der bekannte Ven
faſſer hier die Geſchichte eines jungen Menſchen, den
eigentümliche häusliche Verhältniſſe aus der gewohnten
Bahn herausgeſchleudert und in eine abenteuerliche Well
voll bunter Erlebniſſe und mannigfaltiger Gefahren ge
trieben haben. Er gerät in Gefangenſchaft, befreit ſich
macht eine einflußreiche Bekanntſchaft und findet endlich
einen Lebensberuf: die drahtloſe Tel graphie. So komm
er nach Belgien, wird in Lüttich vom Kriegsausbruch
überraſcht, entzieht ſich mit großer Liſt und Geiſtesgegen
wart ſeiner Verhaftung als Svion und erlebt den ruhm
reichen Einzug der deutſchen Truppen. Der mitfor reißend
Schwung, der durch alle dieſe farbigen Bilder geht, häſt
das Intereſſe und die Spannung der Leſer bis zum
Schluſſe wach
Houſton Stewart Chamberlain, Kriegs
aufſätze. München. Verlag F. Bruckmann A.=G. Preis
Mark. Houſton Stewart Chamberlain, der geiſtvoll
Verfaſſer der Grundkagen des XIX. Jahrhunderts, giht
in einer Folge von Aufſätzen eine Wertung Deutſchlands
und Englands. Er zeichnet in einem glänzend geſchriebenen
Eſſay Englands Aufſtieg zur Weltmacht durch eine Politik
unerhörter Skrupelloſigkeit und Englands inneren und
äußeren Niedergang als Folge des alles ausſchließlich
beherrſchenden und daher im letzten Sinne unfruchtbaren
Materialismus ſeiner Intereſſen.
Alles, was wir vom Kriege wiſſen wollen, enthält
in klarer und allgemeinverſtändlicher Fo m ein ſoeben=im
Verlage von Georg Müller in München erſchienenes Buch
unter dem Titel: Der Krieg. Wirtſchaftliches,
Tech=
niſches, Statiſtiſches. (Ueber 200 Seiten ſtark, geh.
M. 2. —, geb. M. 3. —.) Es unterrichtet uns über die
Stärken der neuen Heere, über Verpflegung und Munition
über die einzelnen Nationen und die Kampfesweiſe ihrer
Soldaten, über die verſchiedenen Feſtungsarten, gibt eine
anſchauliche Schilderung der modernen Kriegsmittel und
ihrer Ausgeſtaltung in techniſcher Hinſicht unter
Bezug=
nahme auf die früheren Kriege und behandelt die von
früheren Kämpfen ſo ganz verſchiedenartige neue
Kriegs=
führung. So gibt das Buch willkommene Aufſchlüſſe
über all das, was wir vom Kriege wiſſen wollen und
wiſſen ſollten.
Landwirtſchaftliches.
Bruteierbezug. Landwirte und
Geflügel=
züchter der Provinz Starkenburg können aus den
nach=
ſtehenden Geflügelzuchtſtellen Bruteier beziehen: 1.
Reh=
buhnfarbige Italiener. Helfmann, Bahnſchaffner in Lan=
gen. Gräber II., Peter, in Bocenrod bei Reichelsheim im
Odenwald. Siegfried, G., Fiſchweiher bei Heppenheim
(Bergſtraße). Heß, Johs., Straßenwärter in Steinau im
Odenwald. 2. Weiße Orpington. Heppenheimer, Fritz,
auf der Waldmühle bei Biebesheim. Michel, Wilh.,
Land=
wirt in Beerfelden im Odenwald. 3. Emdener Gänſe.
Gölz III., Johs., in Biblis. Die Zuchtſtelleninhaber ſind
vertragsmäßig verpflichtet, die von den Hühnern, bezw.
Gänſen in der Zeit vom 1. Februar bis 31. Mai gelegten
Eier, welche ſie nicht ſelbſt zu Brutzwecken verwenden,
auf erfolgte Beſtellung an andere Züchter abzugeben, und
zwar in ganzen Brutſätzen von 10—15 Stück bei Hühnern
und von 6—8 Stück bei Gänſen. Die Eier ſind mit dem
Datum des Legetages verſehen; es dürfen die zu
Brut=
zwecken abgegebenen Eier nicht über 14 Tage alt ſein. Die
Beſtellungen haben direkt bei dem Zuchtſtelleninhaber zu
erfolgen.
F.& Frankfurt a. M., 5. Febr.
(Heu= und
Strohmarkt.) Bezahlt wurde für Heu 4,30—4,90 Mk.
Stroh fehlte. Geſchäft lebhaft. Die Zufuhren waren aus
dem Obertaunuskreis, den Kreiſen Hanau und Dieburg.
Letzte Nachrichten.
* Berlin, 6. Febr. (W. T. B. Amtlich.) In der
heu=
tigen Sitzung des Bundesrats wurde der
Verord=
nung wegen der Aenderung der
Bekanntma=
chung über die Regelung des Verkehrs mit
Brotgetreide und Mehl die Zuſtimmung erteilt;
ferner wurde beſchloſſen, den Kommunalverbänden die
Befugnis zu verleihen, ihre Eingeſeſſenen zur Anzeige
der Vorräte zu verpflichten, die bei der Erhebung durch
das Reich am 1. Februar 1915 nicht erfaßt worden ſind,
weil ſie unter einem Doppelzentner verblieben. Die
Kom=
munalverbände können dann dieſe Vorräte ſich übereignen
laſſen, ſoweit ſie bei dem einzelnen Beſitzer 25 Kilogramm
überſteigen. Hierdurch werden die Kommunalverbände
in den Stand geſetzt, aus privaten Haushaltungen, die
ſich überreichlich mit Mehl eindeckten, noch Mehl der
All=
gemeinheit zuzuführen.
* Eichſtädt, 6. Febr. Bei der geſtrigen
Reichstags=
erſatzwahl in dem bayeriſchen Wahlkreis Eichſtädt
wurde Freiherr von Frankenſtein (Zentr.) mit 6678
Stim=
men gewählt; 37 Stimmen waren zerſplittert.
* London, 6. Febr. (W.T. B. Nichtamtlich.) Meldung
des Reuterſchen Bureaus. El Paſo zufolge hat General
Villa ſich zum Präſidenten von Mexiko erklärt
und für die Zivilregierung drei Miniſter ernannt.
* Waſhington, 6. Febr. (Meldung des Reuterſchen
Bureaus.) Carranza ſorderte den ſpaniſchen
Geſand=
ten in Mexiko auf, den Agenten der ſpaniſchen
Regie=
rung bei=Villa, Senator Angel Deciaſo, auszuliefern, den
Carranza aktiver Unterſtützung Villas beſchuldigt.
Car=
ranza droht, den ſpaniſchen Geſandten auszuweiſen, falls
er der Forderung nicht nachkommt.
* Neu=York, 6. Febr. Es wird jetzt bekannt, daß der
Tankdampfer der Standard Oil Co. „Cheſter” auf dem
Wege von Neu=York nach Rotterdam am 23. Januar auf
offenem Ozean zugrunde gegangen iſt und von
der Mannſchaft aufgegeben wurde. Die Mannſchaft
wurde von dem Dampfer „Philadelphia” gerettet.
Wetterbericht.
Das im Weſten liegende Tiefdruckgebiet hat ſich
ver=
tieft und etwas weiter öſtlich über Mitteleuropa
vorge=
ſchoben; Mitteleuropa liegt daher im Grenzgebiet zwiſchen
dieſem Tief und dem nordöſtlichen Hoch und im Bereich
ſüdöſtlicher Winde; das Wetter bleibt daher ziemlich
wolkig, aber wohl trocken, während die Temperaturen
langſam ſinken werden.
Wetterausſichten für Sonntag: Ziemlich wolkig,
trocken, Froſt, ſüdöſtliche Winde.
Verluſtliſte (aus Nr. 141 und 142).
Abkürzungen: Reg. — Regiment. Bat. — Bataillon. Komp. — Kompagnie=
N. — Eskadron. Batt. — Batterie. Oberſtl. — Oberſtleutnant.
Maj.—
dr. Hptm. — Hauptmann. Rittm. — Rittmeiſter. Oberlt. — Ober
eutnant. A.—
Leutnant.
. Reſ. — Leutnant der Reſervc. Feldw.=Lt.
Feldwebel=Leutnant. Off.=S
v. — Offizier=Stellvertre er. Fahnenj.
ahner jinker, Feldw. — Feldwebel. Wachtm. — Wachtmeiſter. Vizef. —
feldwebel. Vizew. — Vizewachtmeiſter. Serg. — Sergeant. U.=O. —
Unteroffizier. U.=O. d. Reſ. — Unteroffizier der Reſerve. Einj=Freiw.=U.=O.
Einjährig=Kreiwilliger=Unteroffizier Gefr. — Gefreiter. Gefr. d. Reſ. —
Befreiter der Reſerpe. G
j. — Einjähriger. Reſ.
Reſerviſt. Gren. —
Grmadier Fäſ. — Füſilie
Musk. — Musketier. Drag. — Or
zoner.
bſim. —
Au
kanonter. Pion. — Pionier. Wehrm. — Wehrmann
mmann. Krosfr. — Kriegsfreiwilliger. t. — tot. lv. — leicht ver
undet, ſchv. ſchwer verwundet. vm.
vermißt. vw. — verwundet.
Infanterie=Regiment Nr. 118.
Erſ.=Reſ. Auguſt Schwalb (3. Komp.), Frankfurt
K. M., lv.
Landwehr=Infanterie=Regiment Nr. 118.
Gefr. Joſef Mayer (5. Komp.), Nieder=Olm, Mainz,
vermißt.
Iuſanterie=Regiment Kaſſer Wilhelm Nr. 116.
Krgsfr. Anton Storz (2. Komp.), Vahrenbach lv.;
Reſ. Heinrich Raab (2. Komp.), Augenrod, lv.; Musk.
Heinrich Pfeiffer (4. Komp.), Greifenſtein, gefallen;
Musk. Adam Hauck (4. Komp.), Bensheim, gefallen.
Infanterie=Regiment Nr. 71.
9. Kompagnie: Lt. Egon Wendling,
Darm=
ſtadt, gefallen.
(Berichtigung früherer Angaben):
Reſ. Karl Schröpfer (10. Komp.), Bingen, nicht
vw., gefallen; Reſ. Wilhelm Metz (10. Komp.),
Darm=
ſtadt, nicht ſchv., gefallen.
Reſerve=Infanterie=Regiment Nr. 80.
1. Kompagnie: Erſ.=Reſ. Heinrich Hartmann,
Offenbach a. M., lv., b. d. Tr.
4. Kompagnie: Wehrm. Johann Lampe, Gau=
Bickelheim, lv.
10. Kompagnie: Erſ.=Reſ. Ludwig Völkel,
Alzey, lv.; Wehrm. Ludwig Opper, Alten=Buſeck, lv.
11. Kompagnie: Erſ.=Reſ, Ludwig Benner,
Wieſeck, Gießen, ſchv.
Infanterie=Regiment Nr. 111.
7. Kompagnie: Musk. Adam Spilger,
Rim=
bach, Heppenheim, vermutl. in Gefangenſchaft.
Reſerve=Infanterie=Regiment Nr. 15.
Maj. Theodor Dueſterberg (Stab), Darmſtadt,
lv., z. Tr. zur.
Reſerve=Infanterie=Regiment Nr. 40.
Gefr. Georg Andreas (2. Komp.), Boxheim, bisher
vw., geſt. Reſ.=Feldlaz. 4 Moyenmoutier 5. 9. 14.
Infanterie=Regiment Nr. 136.
Erſ.=Reſ. Phil. Joſt (3. Komp.), Dreieichenhain, lv.
Infanterie=Regiment Nr. 143.
Off.=Stellv. Philipp Weimar (7. Komp.),
Drei=
eichenhain, ſchv.
Infanterie=Regiment Nr. 169.
Musk. Peter Hill (2. Komp.) Bechtheim, lv.; Gefr.
Ludwig Langlitz (3. Komp)., Volkartshain, gefallen;
Krgsfr. Philipp Müller (5. Komp.), Offenbach a. M.,
lv.; Musk. Hermann Knapp (7. Komp.), Mörlenbach, lv.
Garde=Dragoner=Regiment Nr. 23.
Lt. Hans Erich v. Häniſch (5. Esk.), Berlin, bisher
ſchv., geſt. Vereinslaz. Auguſta=Hoſp., Berlin 21. 1. 15.
Reſerve=Infanterie=Regiment Nr. 231.
Off.=Stellv. Simon Wertheim (8. Komp.), Kir=
Einser
„Liebesgabe‟
Gegen Husten, Heiserkeit,
Verschleimung, Influenza
etc. (X787
Pastillen
Sanatorium Hofheim i. Taunus
½ Bahnstunde von Frankfurt a. M. (I,389
Kurhaus für Erholungsbedürftige und leicht Nervöse.
Während des Krieges geöffnet u. besucht, behaglich
eingerichtet, eignet sich wegen seiner geschützten
Lage besonders zu „Winters- und Frühjahrskuren‟.
16580)
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Trauerhute
enorme Auswahl
bekannt billige Preise.
GeorgSchubkegel, Rheinstr. 4.
Mitteilungen aus dem Geſchäftsleben.
Cefabu=Tee. Das Cefabu=Werk, Mainz, teilt
uns mit, daß es ihm gelungen iſt, auch dem Tee, gleich
Kaffee, die löslichen und verwendbaren Stoffe zu
ent=
ziehen, und es würde dieſe nun ebenfalls in Pulverform,
Tabletten und Würfeln mit Zucker in den Handel bringen.
Das Präparat löſt ſich im Augenblick ohne jeden
Rück=
ſtand auf und bietet ſomit recht ſchätzenswerte Vorteile.
Ein Ziehenlaſſen und Durchſeihen iſt bei der Verwendung
von Cefabu=Tee überflüſſig. Beſonders überall da, wo
ſchnell eine Taſſe Tee zur Hand ſein ſoll, und auch im
Haushalte und Junggeſellenheim wird ſich Cefabu=Tee
wohl bald als unentbehrlich erweiſen. Wir verweiſen
auch auf die heutige Anzeige.
Deutsche Bank Darmstadt
Aufbewahrung und Verwaltung
von Wertpapieren.
(X.40)
48. Zuitung.
In der Sammelſtelle des „Darmſtädter Tagblatts”
wurden für den Heſſiſchen Landesverein vom Roten
Kreuz weiter folgende Beträge abgegeben:
Frau Heckler (weitere Gabe) 5 ℳ, Frau Locher 100 ℳ,
Für einen Tſchako 1 ℳ, Ungenannt 1 ℳ, Frau Strein 1 ℳ,
Karl F. Raiß, Detroit (Michigan), eingezahlt durch Chemiker
A. Raiß 100 ℳ, Ludwig Trapp (6. Rate) 50 ℳ, H. Huck
10 ℳ, Frl. M. W 3 ℳ, Ungenannt 7 ℳ, J. Kr. 5.ℳ,
Ungenannt 5 ℳ, Poſtdirektor a. D. Otto Schnittſpahn
20 ℳ, Lehrer Weinmann 5 ℳ, Geheimer Oberbaurat
Mangold (3. Gabe) 20 ℳ, Geheimer Finanzrat Krebs 20 ℳ,
Ferd. Jordis (3. Gabe) 100 ℳ, Geh. Juſtizrat Hohenſtein
40 M., zuſammen 493.00 ℳ, hierzu die bereits
veröffent=
lichten 47545.87 ℳ, insgeſamt
48038.87 Mark.
19. Quittung.
In der Sammelſtelle des „Darmſtädter Tagblatts”
wurden zu Gunſten der Hinterbliebenen von
Kriegs=
reilnehmern und ſonſtigen Hilfsbedürftigen aus der
Stadt Darmſtadt weiter folgende Beträge abgegeben:
T. H. M. 1.—, Verkauf der Extrablätter des
Darm=
ſtädter Tagblatts von Nr. 267—271 42.90 M., Dr. med.
Wißmann 10 M., Frau Bertha Moeßner 20 M., Otto
Goldbeck 5 M., Marg. Keller Ww. (2. Rate) 20 M.,
Verkauf der Extrablätter des Darmſtädter Tagblatts
von Nr. 27——284 28.32 M., L. H. 60 M., Ungenannt
7 M., Tiſchgeſellſchaft Penſion Röpke, Bismarckſtr. 21,
II. Gabe. 20 M., Ludwig Holzmüller 25 M., zuſammen
249.22 M., hierzu die bereits veröffentlichten 5429.62 M.,
insgeſamt
5678.84 Mark.
5. Duitlung.
In der Sammelſtelle des „Darmſtädter
Tag=
blatts” wurden folgende Beträge zur Beſchaffung von
Sanitätshunden und Unterſtützung geeigneter Führer
des Deutſchen Vereins für Sanitätshunde abgegeben:
Frl. Helene Strauß 10 M., M. Eimer 10 M., L. p.
d. Kerkhoff 5 M., Reibſtein 3 M., Pfnor 5 M., Lazarett=
Oberinſpektor Steinmann 5 M., Frl. M. Ploch 3 M.,
Geh. Schulrat Dr. Dorfeld 10 M., Ungenannt 2 M.,
Frl. Lilli Pfeifer 10 M., Ph. Baumbach 5 M., A. W.
2 M., Geh. Juſtizrat Hohenſtein 10 M., Landgerichtsrat
Dr. Stein 10 M., Profeſſor Dr. Wirtz 20 M.,
Senats=
präſident Dr. Keller 15 M., Aus Arheilgen im
Klingel=
beutel 1 M., Frl. L. u. M. Braun 5 M., F. 2 M., Frl.
A. Roemheld 5 M., Lilli Heil 6 M., Ungenannt
2 M., Paul Schwanhäuſer 5 M., Frl. Lefz 5 M.,
Sani=
tätsrat Dr. Birnbaum 10 M., Frau Lina Kahl 2 M.,
Ungenannt 3 M., C. M. P. 2 M., Frau H. Noack 10 M.,
Frau Regierungsrat Dr. Heſſe 5 M., Geſammelt von
der Klaſſe 4a der Emilſchule 3.20 M., Walter Nell 5 M.,
L. S. D. 20 M., A. Sp. 3 M., Frl. Küchler 5 M.,
In=
genieur Dreſſel 5 M., Doms 10 M. Zuſammen 239.20 M.;
hierzu die bereits veröffentlichten 1672.55 M., insgeſamt
1911.75 Mark.
Für die vielen Beweiſe lieber
Teil=
nahme an dem Hinſcheiden unſerer lieben
Fräulein
Frieda Achtelſtätter
herzlichen Dank.
(2311
Darmſtadt, den 6. Februar 1915.
Die Hinterbliebenen.
Todes-Anzeige.
Tiefbetrübt machen wir Verwandten, Freunden und Bekannten die schmerzliche Mitteilung, dass es Gott
dem Allmächtigen gefallen hat, unseren innigstgeliebten, unvergesslichen Vater, Schwiegervater, Grossvater,
Bruder und Schwager
Rentner Heinrich Koch
heute plötzlich und unerwartet im 62. Lebensjahre zu sich zu rufen.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Heinrich Koch, Vizewachtmeister, F.-A.-R. 25
z. Zt. im Felde.
Karl Koch.
Marg. Koch, geb. Hugenschütz.
Darmstadt, den 6. Februar 1915.
Die Beerdigung findet Dienstag, den 9. Februax, vormittags 11½ Uhr, vom Sterbehause, Mathildenstrasse 43, auf dem alten Darmstädter
(B2316
Friedhof statt. Einsegnung ½ Stunde vorher. Beileidsbesuche dankend abgelehnt.
Geſtern nacht 11¾ Uhr entſchlief ſanft nach
kurzem, ſchwerem Leiden im 70. Lebensjahre
Frau Joſeſine Schneider
geb. Müller
Witwe des Majors a. D. Julius Schneider.
Tieftrauernd geben dieſe Nachricht:
Adolf Geyger und Frau
Guſtel, geb. Schneider.
Bingerbrück, den 5. Februar 1915.
Die Trauerfeier findet am Montag, 8. Februar
1915, vormittags 10½ Uhr, im Hauſe,
Strom=
bergerſtraße 38, ſtatt, worauf die Ueberführung
der Leiche nach Mainz behufs Einäſcherung
erfolgt. Trauerfeier daſelbſt um 4¼ Uhr
nach=
mittags im Krematorium.
Man bittet von Beileidsbeſuchen gütigſt abſehen
(2276
zu wollen.
Dankſagung.
Für die liebevollen Beweiſe der
Teil=
nahme bei dem Hinſcheiden unſerer
un=
vergeßlichen Gattin und Mutter
Margarete Brachat
geb. Steitz
beſonders Herrn Pfarrer Velte für die
troſtreichen Worte am Grabe, ſowie für die
ſchönen zahlreichen Blumenſpenden, ſagen
herzlichſten Dank.
(*2444
Oskar Brachat und Tochter.
Tagestalender.
Sonntag, 7. Februar.
Großh. Hoftheater, Anfang 7 Uhr, Ende gegen
11 Uhr (Ab. B): „Die Hugenotten‟
Vorſtellungen um 4 Uhr und 8¼ Uhr im Orpheum.
Wanderung des Odenwaldklubs nach Reinheim (
Ab=
marſch um 8½ Uhr am Botaniſchen Garten).
Verſteigerungskalender.
Montag, 8. Februar.
Holzverſteigerung um 9 Uhr in der Benderſchen
Wirtſchaft zu Nieder=Ramſtadt.
Städtiſches Muſenm (Schloßgraben 9). Geöfnei
Sonn= und Feiertags, ſowie Mittwochs und Freitags
von 11—1 und 2—4 Uhr, bei freiem Eintritt.
Dienstags, Donnerstags und Samstags von 10—1 Uhr
(Eintritt 30 Pfg.).
Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei,
Verantwortlich für den politiſchen Teil, für Feuilleton,
Reich und Ausland: Dr. Otto Waldaeſtel; für den übrigen
redaktionellen Teil: Kurt Mitſching; für den
Anzeigen=
teil, Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem
Ge=
ſchäftsleben: Paul Lange, ſämtlich in Darmſtadt. — Für
den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an
die „Redaktion des Tagblatts” zu adreſſieren. Etwaige
Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche
wer=
den nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden
nicht zurückgeſandt.
Kaffee
Cefabu
Sicht zu verwechein mit gomallenen und
gepressten oder angeblich löslichen Tee-
und Kaffeepräparaten.
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das verwendbare der Naturprodukte in Pulverform, Tabletten und Würfel mit Zucker.
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angepriesen werden; aber auch im Haushalte, im Junggesellenheim, in Restaurants, Hotels, Kaffees und überall da, wo diese Getränke schuell zur Hand sein sollen, ist
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Würfel mit Zucker, Dose mit 5 Stück . „ 0.60
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Tefabu-Kaffee mit Malzauszug
Pulver, Originaldose I (40—45 Tassen) . Mk. 1.00
„ 0.50
Tabletten, Dose mit 12 Stück
0.50
Würfel mit Zucker, Dose mit 10 Stück
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Eine öffentliche warnung!
In den meisten Zeitschriften und ebenso in vielen Zeitungen werden fast täglich
im ganzen deutschen Reiche von einer außerdeutschen Firma, ohne ihre
Namens-
bezeichnung, alle möglichen Mittelchen angepriesen, die nicht nur absolut wertlos sind,
sondern auch mit einem den wirklichen Wert ungewöhnlich übersteigenden Preis
bezahlt werden müssen.
Liest man die wenigen Zeilen, die stets unter der Rubrik der Stadtanzeigen,
Briefkasten, Sport etc. unauffällig gesetzt sind, so bemerkt man stets, daß niemals
ein Preis dabei steht. Man bekommt den Eindruck, wie wenn die Sachen nur wenige
Pfennige kosten würden. Unzählige gehen in die Apotheke, verlangen das eine oder
andere und sind nicht wenig erstaunt über den hohen Preis, den sie dafür zahlen
müssen, um hinterher die Erfahrung zu machen, daß das Betreffende absolut wertlos ist.
Daß diese Leute, welche solche bittere Erfahrungen gemacht haben, mißtrauisch
werden und absolut reellen Angeboten kein Vertrauen mehr entgegenbringen, ist nicht
zu verwundern.
Im Interesse der auf diese Weise Geschädigten bringen wir diese Mitteilung an
die Offentlichkeit, die zu verbreiten wir uns nicht unterstehen würden, wenn das
Gesagte nicht der Wirklichkeit entspräche.
Der Zweck dieser Zeilen ist, die Leser darauf aufmerksam zu machen, daß die
von der Firma Hans Heiss & Co. (Dunpräparate), Ges. m. b. H. in Darmstadt,
in Zeitschriften und Tageszeitungen angepriesenen Dunpräparate voll und ganz das
halten, was von ihnen gesagt wird, was von ärztlichen Autoritäten und einer Unmenge
Verbraucher der Dunpräparate durch Gutachten belegt wird.
Neuester Prospekt mit Gutachten wird einem jeden auf Wunsch kostenlos
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gesandt. (Siehe heutiges Inserat „Dun‟).
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Uhr und eine Stunde vor Beginn
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Anfang 7 Uhr. Ende gegen 11 Uhr.
Vorverkauf für die Vorſtellungen:
Montag, 8. Febr.: „Fünftes
Konzert der Hofmuſik”
Anfang 7½ Uhr.
Dienstag, 9. Febr. 92. Ab.=Vſt.
23. „Carmen”. Kleine Preiſe.
Anfang 7. Uhr.
Richard Wagner-Verein Darmstadt.
Die Ordentliche Hauptversammlung
des Vereins für das Jahr 1915 wird
Montag, den 15. Februar, abends 6¼ Uhk,
im Grünen Zimmer des Kaisersaals (Grafenstrasse 18)
mit folgender Tagesordnung stattfinden: 1. Verlesung des
Pro-
tokolls der vorjährigen Hauptversammlung. 2. Jahresbericht dés
Vorsitzenden. 3. Rechnungsablage und Entlastung des
Schatz-
meisters. 4. Beratung und Beschlussfassung über die
vorliegen-
den Anträge, 5. Neuwahl des Vorstandes.
2300)
Der Vorstand.
Darmstädter Hausbesitzer-Verein E. V.
Am Donnerstag, den 11. Februar, abends ½9 Uhr
(2312
im Kaisersaal
Vortrag
des Generalsekretärs Herrn Assessor Todt vom
Zentral-
verbandder Haus-u. Grundbesitzervereine
Deutsch=
lands über
„diegegenwärtige rechtliche und
wirtschaft-
liche Lage des Hausbesitzes.‟
Zu diesem Vortrag werden hiermit alle Hausbesitzer,
Mitglieder und Nichtmitglieder — auch die Damen — sowie
alle, die sich für die Frage interessieren, eingeladen.
Der Vorstand.
Freiwillige Feuerwehr Darmſtadt=
Hauptverſammlung
Montag, den 8. Februar d. Js., abends 9 Uht
bei Kamerad Rühl, Mühlſtraße 5.
Tagesordnung: 1. Berichterſtattungen.
(2268
2. Rechnungsablage.
Das Kommando.
Darmſtadt, 6. Februar 1915.
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Amtlſche Nachrichten des Groffh. Polizeiamts Darmſtadt.
Polizeilich eingefangene und zugelaufene Hunde: In
polizei=
licher Verwahrung und Pflege in der Hofreite Beſſungerſtr. Nr. 56
be=
findet ſich:
Spitzhund, 1 Jagdhund, 1 Kriegshund (zugelaufen).
Die Hunde können von den Eigentümern bei dem 5. Polizei=Revier
ausgelöſt werden. Die Verſteigerung der nicht ausgelöſten Hunde
findet dortſelbſt jeden Werktag, vorm. um 10 Uhr, ſtatt.
(2280
e
Pachtfreie Geländebenutzung.
Die Großherzogliche Regierung hat das ehemalige
Bahnhof=
gelände, nördlich und ſüdlich der Breiten Allee, zur unentgeltlichen
Vergebung an Intereſſenten zur Verfügung geſtellt.
Das Gelände wird zur landwirtſchaftlichen Benutzung in
Teil=
ſtücken (Loſen) von verſchiedenem Flächeninhalt auf Grund
beſon=
derer Bedingungen überwieſen. Es kann unentgeltlich (pachtfrei)
bis zur Dauer von 3 Jahren überwieſen werden.
Anmeldungen wegen Zuteilung von Gelände haben im
Zim=
mer Rr. 52 des Stadthauſes zu erfolgen. Hier können auch die
Bedingungen eingeſehen werden.
Darmſtadt, den 4. Februar 1915.
(2296go
Me
Der Oberbürgermeiſter:
J. V.: Ekert.
Begelung des Verkehrs mit Brotgetreide und Mehl.
Für die in Darmſtadt anſäſſigen Händler, Bäcker und
Kon=
ditoren wird auf Grund des § 36 pos. e der Bundesratsverordnung
vom 25. Januar 1915 die Abgabe von Brot und Mehl außerhalb
des Bezirks der Stadt Darmſtadt bis auf weiteres verboten.
Darmſtadt, am 6. Februar 1915.
(2307
Der Oberbürgermeiſter:
Dr. Gläſſing.
Stamm=, Stangen= u. Brennholz=Verſteigerung.
Dienstag, den 9. und Mittwoch, den 10. Februar I. J.,
vormittags 9 Uhr anfangend,
werden im Ober=Ramſtädter Gemeindewald, in den Diſtrikten
Tannacker, Kaiſersberg und Buchwald, nachbenannte Holzſortimente
an Ort und Stelle verſteigert:
2 Eichen=Stämme von 54—68 cm mittl. Durchmeſſer, 5m Länge
Hiervon ein Stamm I. Kl., eine alte Eiche, feines Werkholz.
Z.Eichen=Stämme v. 21—33 cm mittl. Durchm., 5—16 m Länge
13 Erlen=
20—29. „
10—16 „
60 Fichten-
„ 20—43 „
„ 10—22„ „
23 Lärchen=Derbſtg., 8—10 „
„ 13—16 „ „
10
5 Fichten=
13 „
Scheiter, rm: 48 Buche, 5 Eiche, 12 Erle=Rundſcheit,
111 Kiefer, 8 Fichte.
Knüppel, rm: 2 Eiche, 4 Eſche, 8 Erle, 3 Lärche, 8 Fichte,
40 Schwarz=Kiefer.
Reiſig, Wellen: 590 Fichte, 510 Schwarz=Kiefer.
Stöcke, rm: 85 Buche, 4 Eiche, 4 Erle, 33 Kiefer, 23 Fichte.
Bemerkt wird, daß das Nutzholz am erſten, das Brennholz
am zweiten Tag verſteigert wird.
Zuſammenkunft an beiden Tagen im Diſtrikt Tannacker an der
Kronetswieſe oberhalb den Schachenmühlen.
Ober=Ramſtadt, den 1. Februar 1915.
(2117dg
Großh. Bürgermeiſterei Ober=Ramſtadt.
Rückert.
Stammholz-Verſteigerung.
Montag, den 15. Februar ds. Js.
werden im Eberſtädter Gemeindewald, Diſtrikt Klingsackertanne,
120 Stück Kiefern=Stämme von 25—46 cm Durchmeſſer und
10 m Länge
öffentlich meiſtbietend an Ort und Stelle verſteigert.
Die Zuſammenkunft der Steigerer findet vormittags 10 Uhr
auf dem Bäckerweg am Eingang des Waldes ſtatt.
Nähere Auskunft erteilt Forſtwart Kirſchner, Eberſtadt,
Müllerſtraße 11.
(2260sg.
Eberſtadt, den 2. Februar 1915.
Großh. Bürgermeiſterei Eberſtadt.
Schäfer.
Jagd-Verpachtung.
Samstag, den 13. Februar 1915,
nachmittags um 3 Uhr, wird auf dem Rathauſe dahier die Wald=
und Feldjagd in drei Abteilungen anderweit auf 6 Jahre verpachtet.
Der Flächeninhalt beträgt ca. 900 Hektar. Seeheim iſt
End=
tation der Nebenbahn Bickenbach-Seeheim.
(II,2283
Seeheim, den 4. Februar 1915.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Seeheim.
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Genoſſen eingezahlt 153001-
3. Reſervefonds
3 81506
4. Außerordentlicher
Re=
ſervefonds
1350/13
. „
5. Saldogewinn . .
7531/47
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Gewinn= u. Verluſt=Rechnung 1914
Aufwande
4 ſo
1. Unkoſten lt. Unkoſten=
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771072
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102197
3. Abſchreibungen von
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103/45
ſchinen
7 531147
4. Saldogewinn .
(1544mgr
4
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15 314109
1. Waren=Konto .
134/52
2. Zinſen=Konto . . .
L tune
Zahl der Genoſſen am 1. Januar 1914 . 29
Ein= oder ausgetreten im Jahr 1914 .
Zahl der Genoſſen am 1. Januar 1915 . 29.
Das Geſchäftsguthaben vermehrte ſich im Jahr 1914 um Mk. 300.−.
Die Haftſumme hat ſich im Jahre 1914 vermehrt um Mk. 300.—.
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Frau Lotte.
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35)
Glachtrins verboen.
Dr. Meißner war aus ſeinem Seſſel emporgeſprungen
und ging jetzt ſtürmiſch in ſeinem Arbeitszimmer auf
und ab.
Rola Falkner hatte mit Ueberzeugung von ihrer
Kol=
legin geſprochen; er wußte, daß die Künſtlerin ſonſt nicht
ohne Neid auf ihre Mitſchauſpielerinnen ſah; hier mußte
ſchon etwas dran ſein.
Plötzlich blieb der Direktor vor ihr ſtehen und fragte:
Wer iſt die Dame?
Rola Falkner ſah ihn offen an und lächelte fein.
Verzeihen Sie, wenn ich Sie bitten muß, den Namen
der Dame vorerſt noch mein Geheimnis ſein zu laſſen.
Geben Sie mir das Manuſkript mit und laſſen Sie mir
vier Tage Zeit. Nach dieſen vier Tagen werde ich Ihnen
entweder zuſichern können, daß meine Kollegin bereit iſt,
die Rolle zu ſpielen, — — wenn nicht, dann bin ich
im=
mer noch da, dann haben Sie einſtweilen mein Wort, daß
ich ſelbſt in Gotlands „Abſchied” auftreten werde. Sind
Sie damit zufrieden?
Nach dieſen kurzen, klaren Worten beſann ſich auch Dr.
Meißner keinen Augenblick mehr. Er hielt Rola Falkner
die Hand hin.
Gut! ſagte er. Das genügt mir einſtweilen.
Unter=
deſſen werde ich verſuchen, mich noch einmal mit dem
Autor ſelbſt in Verbindung zu ſetzen. Das Stück muß
unter allen Umſtänden bald auf die Bühne . . . . . Mich
hat in den letzten fünf Jahren noch keine Aufführung ſo
intereſſiert, als die kommende!
Glaube es Ihnen gern, ſagte die Schauſpielerin. Nun
darf ich aber gehen, nicht wahr? Ich kann den Augenblick
nicht abwarten, wo ich das neue Stück aufſchlagen darf.
Sehr begreiflich, ſehr begreiflich!
Sorgfältig packte Dr. Meißner das Werk in den beſten
der Papierfetzen ein, die er allenthalben umherliegen hatte
und überreichte es der Schauſpielerin mit einer feierlichen
Verbeugung.
Heben Sie es gut auf, es hat hiſtoriſchen Wert!
Dann begleitete er Rola Falkner, ſeine „
Lieblings=
ſchauſpielerin”, wie er oſt ihr gegenüber zu ſagen pflegte,
hinaus.
Und noch am ſelben Tag, gegen Abend fuhr die
Künſt=
lerin hinaus zur Villenkolonie, zu Frau Marie Braun.
Die Hausfrau öffnete ihr ſelbſt.
Unbefangen hielt Frau Marie der Eintretenden die
Hand zum Gruße hin.
Guten Tag Rola! — Ich habe Dich kommen ſehen
-
Erſtaunt und beſchämt ergriff Rola die dargebotene
Rechte. Auf einen ſo freundlichen Empfang war ſie nicht
vorbereitet geweſen.
Marie, Du zürnſt mir nicht?
Das war einmal, ſagte Frau Marie einfach. Du
weißt, das lange Haſſen liegt mir nicht.
Doch Rola Falkner konnte es noch gar nicht glauben,
daß Marie ihr ſo garnichts nachtrug.
Weißt Du denn, was ich an Lotte tat? fragte ſie
zögernd.
Ich weiß alles.
Und mit einer abwehrenden Handbewegung fuhr
ſie fort:
Laß doch das jetzt — Wohl habe ich damals nicht
ver=
ſtehen können, was Du da tateſt; doch ich in meiner
glück=
lichen Häuslichkeit kann ja ſo manches nur ſchwer
ver=
ſtehen, was minder zufriedene, ſtürmiſche Herzen ſinnen
und leiden. — — — — Laß Dir daran genügen. — ich bin
feſt überzeugt, daß Du bereut haſt und daß Du jetzt
ge=
kommen biſt, um gut zu machen.
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X2007
Ja, beshalb bin ich gekommen! Erleichtert, innig
drückte Rola Falkner nochmals Frau Maries Hand.
Sie waren unterdeſſen in Maries Zimmer getreten,
und hier begann die Schauſpielerin ſofort lebhaft von
et=
was zu ſprechen, von dem ſie glaubte, daß es eine
Neuig=
keit für Frau Marie bilde.
Marie — Dein Bruder Paul hat einen Brief an Dr.
Meißner geſchrieben und noch etwas hat er ihm geſchickt
— ſein neues, im Felde geſchriebenes Werk, ein
vaterlän=
diſches Schauſpiel, „Abſchied” betitelt es ſich.
Frau Marie lächelte über Rolas Eifer.
Liebes, ich weiß das alles, ſagte ſie. Haſt Du denn
geglaubt, Paul werde Dr. Meißner ſchreiben und mir,
ſeiner Schweſter, nicht? Auch von ſeinem Schauſpiel haben
wir eine Abſchrift und noch etwas, was für unſere Lotte
werkyoller iſt, als alles andere — ſein Kriegstagebuch.
Ich will gar nicht davon reden, wie glücklich ich bin,
daß ich jetzt über ſein Schickſal Gewißheit habe, daß er ſo
nahe am Tode zu neuem, tatenfrohem Leben erwacht iſt.
Nein — viel mehr noch freue ich mich über Lottes neu
er=
blühendes Glück.
Ich habe um Lotte in den letzten Monaten ernſtlich
ge=
bangt, mehr noch als um Paul. Noch hat Paul keinerlei
Nachricht von Lotte, wie aus ſeinem Brief hervorgeht,
noch weiß er immer nicht, wie ſeines Weibes Herz um ihn
bangt, ſich in Liebe nach ihm verzehrt, noch laſtet dieſer
bitterſte Schmerz auf Lottes Gemüt, doch iſt wenigſtens
das Bangen um ſein Leben zum größten Teil von ihr
ge=
nommen. Nun hoffe ich zuverſichtlich, daß auch alles
an=
dere wieder gut werden wird!
Lotte weiß alſo auch ſchon von Pauls Brief, von
ſei=
ner Arbeit? fragte Rola erſtaunt.
Natütrlich weiß ſiet Frau Marie lächelte ſein.
Iſt ſie denn noch in München? Ich ſehne mich nach
ihrer Vergebung. Ich möchte ihr ſchreiben. Ich möchte
mich mit ihr freuen.
Und ganz leiſe fügte ſie hinzu:
Ich möchte mit ihr die Genugtuung haben, daß ihre
Tat, an der ich mitſchuldig bin, doch noch reiche Früchte
getragen hat. — Paul iſt zu neuem Tun erwacht, er hat ein
Werk geſchaffen, das, wie mir Dr. Meißner verſichert, die
bewundernden Blicke ganz Deutſchlands auf ihn richten
wird.
Lotte iſt nicht mehr in München, ſagte da Frau Marie,
Lotte iſt hier, in meinem Hauſe.
Hier, bei Dir?
Ja. Sie war einige Wochen bei mir am Anfang des
Krieges, ging dann zur Vollendung ihrer Studien wieder
nach München, bis ich ſie vor einigen Tagen, als Rudolf,
zur belgiſchen Landesbeſetzung kommandiert, hinauszog,
zu mir bat.
Ein eigenartiges, früher nie gekanntes, ſcheues Gefühl
bemächtigte ſich da der Schauſpielerin, aber raſch kämpfte
ſie das tapfer hinunter und ſagte dann entſchloſſen:
Kann ich Lotte ſprechen?
Laß mich zu ihr, jetzt gleich.
Glaubſt Du, daß ſie mir verzeihen kann, daß ſie mir
verzeihen wird?
Hat Lotte von mir geſprochen, ſeitdem ſie hier iſt?
Was ſagt ſie von mir?
Beruhigend ſtrich Frau Marie über Rolas erhitzte
Wangen.
Du triffſt es ſehr glücklich, daß Du gerade jetzt
kommſt=
ſagte ſie. Lotte iſt voll innerer Freude und Dankbarkeit,
baß Daut wieder ſeinen alten Reigungen lebt, daß er
ſei=
nen Beruf wiedergefunden hat. Und ſeine
allesüberſtrah=
lende Liebe, die aus jeder Zeile ſeines Tagebuches leuchtet,
hat ihr Herz milde geſtimmt. Ich bin überzeugt, daß ihr
Groll gegen Dich vollſtändig verſiegen wird, wenn ſie Dich
bittend vor ſich ſtehen ſieht.
Führe mich zu ihr, bat da Rola Falkner nochmals.
Komm denn. Wir werden ſie ſicher in Rolfs
Arbeits=
zimmer über Pauls Kriegstagebuch ſitzend finden.
Wohlgemut hing Frau Marie ihren Arm in den Rola
Falkners und führte ſie durch das Eßzimmer hinüber zu
Frau Lotte.
Und dann ſtanden ſich die einſtigen Freundinnen nach
Wochen zum erſtenmal wieder gegenüber.
Mit demütig bittendem Blick ging Rola auf Frau
Lotte zu.
Lotte, kannſt Du mir verzeihen?
Reuevoll ſah Frau Lotte die Freundin vor ſich ſtehen.
Der Anblick ſchnitt ihr ins Herz, — und wortlos, ergriffen,
ſtreckte Frau Lotte ihr beide Hände entgegen.
Und als die Schauſpielerin ſich auf die dargereichten
Hände beugte, um ſie zu küſſen, zog Frau Lotte die
Freun=
din an ſich und küßte ſie auf den Mund.—
Und dann, als die drei Frauen beim Abendeſſen ſaßen,
ſprach man nur von Paul und ſeinen Erlebniſſen.
Erſt ſpäter erzählte Rola eingehend von ihrem
Ge=
ſpräch mit Dr. Meißner und plötzlich wandte ſie ſich mit
der Bitte an Frau Lotte:
Lotte, Du ſollteſt die Heldin in Pauls „Abſchied”.
ſpielen! — Nur an Dich habe ich gedacht, als ich Dr.
Meißner gegenüber die Uebernahme der Rolle ausſchlug.
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apparate, Königinfangkäfige, Absperrgitter, Ia. Kunstwaben,
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