Darmstädter Tagblatt 1915


Nr. 38., Sonntag, den 7. Februar.

[  ][ ]

Der Krieg.

Von den Kriegsſchauplätzen. Der Kaiſer auf dem öſtlichen Kriegsſchauplatz. Der Seekrieg gegen England. Die
Finanzminiſterkonferenz in Paris. Rußland ſchiebt den Termin des Sieges hinaus‟. Amerika als Lieferant des
Dreiverbandes.

Von den Kriegsſchauplätzen.

* Großes Hauptquartier, 6. Fehr. (W. T. B.
Amtlich.)

Weſtlicher Kriegsſchauplatz.

Erneute franzöſiſche Angriffe gegen die von
uns gewonnenen Stellungen nördlich von Maſſiges
blieben ohne Erfolg; ebenſo ſcheiterte ein feindlicher Vor=
ſtoß
in den Argonnen.

Oeſtlicher Kriegsſchauplatz.

Die Ruſſen griffen geſtern an der oſtpreußiſchen Grenze
ſomie ſüdlich der Weichſel gegen unſere Front Humin-
Bzura=Abſchnitt an. Alle Angriffe wurden abge=
wieſen
. Wir machten 1000 Gefangene und erbeute=
ten
6 Maſchinengewehre.

Hauptſächlich von engliſcher, aber auch von
franzöſiſcher Seite wird fortgeſetzt die Behaup=
tung
wiederholt, daß die Deutſchen gewiſſermaßen zur
Feier des Geburtstags Sr. Majeſtät des Kaiſers Vorſtöße
in großem Stil inſzeniert hätten, die ſämtlich mit ſchweren
Rückſchlägen für uns endigten. Daß dieſe Behauptung
in heimtückiſcher Abſicht einfach erfunden iſt, beweiſen
unſere amtlichen Berichte über die Ereigniſſe der vergan=
genen
Tage. Eine ſolche Kampfesweiſe kann natürlich
auch nicht die Perſon des Kriegsherrn berühren. Die
deutſche Heeresleitung möchte aber nicht unterlaſſen, ſie in
ihrer Erbärmlichkeit vor aller Welt an den Pranger zu
ſtellen.
Oberſte Heeresleitung.

Es wird gewiß mit Dank davon Kenntnis genommen
werden, daß unſere Oberſte Heeresleitung ſich der Mühe
unterzieht, den Kriegs=Lügenberichten unſerer Gegner ent=
gegenzutreten
, damit dieſe nicht unwiderſprochen in die
Welt hinausgehen.

* Berlin, 6. Febr. Ueber eine lebhafte Gefechts=
tätigkeit
an der belgiſchen Küſte wird der Tägl.
Rundſchau aus dem Haag gemeldet. Den ganzen Tag
und die ganze Nacht hörte man von Sluis her
heftiges Geſchützfeuer. Die Tätigkeit der deutſchen Flug=
zeüge
erſtreckte ſich weit nach Weſten und ſei auch über
dem Kanal eine merkwürdig regere geworden.
*:

* Berlin, 6. Febr. Zu den ſchweren Kämpfen
weſtlich der Weichſel meldet der Berl. Lok.=Anz.:
Während noch vor wenigen Tagen angenommen wurde,
daß die ganze Wucht der öſterreichiſch=ungariſchen uns deut=
ſchen
Offenſive in den Karpathen fühlbar werden ſolle,
hält man es nunmehr für wahrſcheinlich, daß die Anſtren=
gungen
der Oeſterreicher und der Deutſchen zu gleicher
Zeit in Galizien und im Weichſelgebiet ihren Höhepunkt
erreichen.

* (Ctr. Bln.) Die Tägl. Rundſchau berichtet aus
dem Haag: Die ruſſiſche Offenſive in den Kar=
pathen
iſt, wie die Times meldet, vorläufig durch das
Vorgehen der Oeſterreicher und Ungarn, die durch neu
hinzugekommene Verſtärkungen unterſtützt wurden, voll=
kommen
eingedrückt worden. Die Ruſſen ſind über
die Päſſe der Mittelkarpathen (Beskiden) zurückgegangen.
Gegenwärtig wütet in den Beskiden noch eine große, un=
entſchiedene
Schlacht, von deren Ausgang, wie die Times
meint, vielleicht die Entſcheidung über die Haltung Ru=
mäniens
abhängen wird.

Der Kaiſer auf dem öſtlichen
Kriegsſchauplatz.

* Berlin, 6. Febr. (W. T. B. Amtlich.) Se. Majeſtät
der Kaiſer hat ſich über Czenſtochau auf den öſt=
lichen
Kriegsſchauplatz begeben.

Der Seekrieg gegen England.

* Berlin, 6. Febr. Kopenhagener Blätter geben
eine Unterredung ihres Berliner Vertreters mit dem
Reichskanzler wieder, aus der die Voſſiſche Zeitung
folgendes mitteilt: Reichskanzler v. Bethmann Holl=
weg
ſagte: Ich habe ſoeben einen Ausſpruch von Chur=
chill
geleſen. Er ſoll geſagt haben, die Knebelung
Deutſchlands durch England werde nicht eher auſhören,
bis Deutſchland ſich auf Gnade und Ungnade ergebe. Mir
kommt es ſo vor, als ob Churchill den Mund etwas
voll genommen hat. Selbſt wenn geſpart werden
muß, werden die Deutſchen das lieber tun, als ſich Chur=
chills
Bedingungen unterwerfen. Die organiſatoriſche Ar=
beit
, welche geleiſtet werden muß, iſt eine ſehr ſchwierige,
aber wir werden ſie löſen. Mit ernſtem Geſicht fuhr der
Reichskanzler fort: England behandelt uns wie eine be=
lagerte
Feſtung. Churchill will ein Volk von 70 Millionen
aushungern. Kennen Sie eine barbariſchere Form der
Kriegführung? Und glauben Sie, daß wir uns vor einer
Heuchelei beugen werden, die ein ſolches Vorgehen mit
den Menſchenrechten für vereinbar hält und gleichzeitig
im Namen der Ziviliſation auftritt? Glaubt England
wirklich, daß wir uns ſcheuen, den günſtigſten Zeitpunkt
zu den aller energiſchſten Gegenmaßregeln zu benutzen?
Wir bedauern, wenn in dieſem Handelskrieg die
Intereſſen der Neutralen geſchädigt werden,
aber wir können nicht darauf verzichten, dieſen Handels=
krieg
zu führen, den England ſchon längſt zum Schaden
der Neutralen angefangen hat, leider aber ohne daß von
ihrer Seite ein wirkſamer Proteſt dagegen gerichtet wurde.

* Berlin, 6. Febr. Wie die Hamburger Nachrich=
ten
laut Voſſiſcher Zeitung berichten, meldet der Rotter=
damſche
Courant: Infolge der Proklamierung der deut=
ſchen
Blockade haben bis zum 4. Februar mittags die
White Star Line und 27 andere Schiffahrtsgeſellſchaften
den Dienſt eingeſtellt. Die Harriſon Line in Liver=
pool
erklärt, einem Telegramm des Hamburger Fremden=
blattes
zufolge, daß vier Dampfer der Geſellſchaft, die in
der letzten Woche den Hafen von Liverpool verlaſſen ha=
ben
, überfällig ſind. Man fürchtet, daß ſie von dent=
ſchen
Unterſeebooten torpediert worden ſind.

* Baſel, 6. Febr. Zu der Blockadeanſage
der deutſchen Regierung ſchreibt der Baſeler An=
zeiger
u. a.:

Da England den Grundſatz angenommen zu haben
ſcheint, daß Macht vor Recht gehe, wird man auch
Deutſchland das Recht zu einem ähnlichen
Vorgehen zubilligen müſſen. Nun rächt es ſich,
daß die Neutralen nicht von Anfang an gegen die Be=
handlung
durch die engliſchen Schiffe proteſtiert haben.
Das Blatt weiſt darauf hin, daß es England gelungen ſei,
ſämtliche neutralen Staaten zu Ausfuhrverboten für abſo=
lute
und bedingte Konterbande zu zwingen, und betont
die Verſchiedenheit der Auffaſſung, indem es bei amerika=
niſchen
Waren Sache der Kriegführenden ſei, den Kon=
terbandetransport
zu verhindern, während in Europa
die Neutralen ſelbſt darüber wachen müßten, wobei es
im Effekt nur auf eine Unterſtützung Englands hinaus=
komme
. Das Blatt ſchließt: Deutſchland ſtellt ſich auf den
Standpunkt, daß das Völkerrecht durch Eng=
land
verletzt ſei, und erbringt den Beweis hierfür
in ſeiner Begründung. Der Geheimbefehl der engliſchen
Admiralität muß die Lage außerordentlich komplizieren.
Man kann hier fragen, ob, wenn die ſeefahrenden Natio=
nen
nicht hiergegen proteſtieren, nicht der Fall vorliegt,
daß die Neutralen ihre rechtlichen Kriegs=
pflichten
verſäumten und ſomit ein Vorgehen der
deutſchen Unterſeeboote auch gegen neutrale Schiffe auf
dem Wege der Repreſſalien zu befürchten iſt. Die Aus=
ſichten
ſind keine ſehr erfreulichen, aber vielleicht führt=
gerade
die Verſchärfung der Situation ſchließlich dazu,
daß ſich die Neutralen aufraffen und auf der Achtung
ihrer Rechte beſtehen. Es handelt ſich um ernſtere Dinge,
als bishar angenommen wurde. Die zunehmende Tene=
rung
ſpricht eine deutliche Sprache.

* Amſterdam, 6. Febr. Handelsblad meldet: Vor=
mittags
11 Uhr fand eine außerordentliche Sitzung des
Miniſterrats ſtatt, in welcher die amtliche deutſche

Bekanntmachung, durch welche die engliſchen Ge=
wäſſer
als Kriegsgebiet erklärt werden, beſpro=
chen
wurde. Wie das Blatt erfährt, legte die Regierung
Punkte der deutſchen Denkſchrift feſt, über die noch Auf=
klärung
erbeten werden müſſe.

Die holländiſche Preſſe äußert ihre Beſorgnis vor
neuen Gefahren für die neutrale Schiffahrt.
Nieuws pan den Dag ſagt: Wir ſitzen zwiſchen zwei
Feuern. Der Haager Nieuwe Courant weiſt auf die heute
gemeldete engliſche Drohung ſchärferer Maßregeln gegen
den deutſchen Handel hin, die nur auf die neutrale Schiff=
fahrt
Bezug haben könne. In den Blättern kommt jeduch
die Auffaſſung zum Ausdruck, daß man die Schiffahrt
nicht einſtellen werde. Handelsblad meldet aus Rotter=
dam
, ein dortiger Reeder habe geäußert, daß die deutſche
Warnung an dem gegenwärtigen Zuſtand nichts ändere,
da bereits Handelsſchiffe in der Nordſee und der Iriſchen
See von deutſchen Unterſeebooten verſenkt worden ſeien.
Der Rotterdamſche Courant ſchreibt, daß man, wie
eine Erkundigung bei den großen Schiffahrtsgeſellſchaften
ergebe, vorläufig eine abwartende Haltung einzunehmen
wünſche. Da die Maßregeln der deutſchen Regierung
erſt am 18. Februar in Kraft treten, könne man die Ent=
wicklung
der Ereigniſſe abwarten. Die engliſche Regie=
rung
werde wahrſcheinlich Gegenmaßregeln ergreifen, de=
ren
Umfang und Wirkung auf die Sicherheit der Schiff=
fahrt
ſich augenblicklich noch nicht beurteilen laſſe. Andere
Umſtände könnten eintreten, durch welche ſich die Gefahr
für die neutrale Schiffahrt vermindern könnte. Es ſei
beſonders zu berückſichtigen, daß die Maßregeln
Deutſchlands gegen die Intereſſen Englands nicht
gegen neutrale Handelsſchiffe an ſich berech=
net
ſeien, und daß Deutſchland geneigt ſein dürfte, auf
die Intereſſen der Neutralen ſoweit wie möglich Rückſicht
zu nehmen.

Der Krieg im Orient.

* Konſtantinopel, 4. Febr. Das osmaniſche
Informationsbureau teilt folgende Einzelheiten
über den Kampf, der am 20. und 21. Januar bei Korna
in Meſopotamien ſtattfand, mit: Sechs Bataillone
feindlicher Infanterie rückten mit vier Batterien und zwei
Maſchinengewehr=Schwadronen, unterſtützt von drei Ka=
nonenbooten
und einem in ein Kanonenboot umgewandel=
ten
Schiffe in der Nacht in Schwarmlinie gegen den
linken Flügel der Türken vor. Die feindlichen
Kanonenboote, die ſich gleichfalls dieſer Stellung näher=
ten
, eröffneten das Feuer auf einen Kilometer Entfer=
nung
. Nach dreiſtündigem Kampfe mit drei feindlichen
Bataillonen gelang es dem anderen feindlichen Regiment,
das unſeren linken Flügel zu durchbrechen beabſichtigte,
bis auf 800 Meter ſich zu nähern. Unſere Reſerven erwi=
derten
das Feuer heftig und gingen ſodann zur Offen=
ſive
über. Da inzwiſchen unſere Linientruppen aus
ihren Stellungen heranrückten, mußte der Feind ſich in
Unordnung zurückziehen, wobei er überaus
große Verluſte erlitt. Da ein Kanonenboot beſchädigt
wurde, geſtaltete ſich der Rückzug zur regelloſen
Flucht. Auch die Kanonenboote mußten, obwohl ſie
ſich bemühten, den Rückzug durch ein Bombardement zu
decken, ſich gegen Mittag zurückziehen. (Während des
Kampfes und der darauf folgenden Verfolgung verlonr
der Feind 400 Mann an Toten und 600 Mann an Ver=
wundeten
und ließ zahlreiches Kriegs= und Sanitätsma=
terial
im Stiche. Unſere Verluſte belaufen ſich auf kaum
ein Zehntel der feindlichen. Die Ausdauer unſerer Artil=
lerie
war über alles Lob erhaben. Sie unterbrach das
Feuer gegen mehr als 30 feindliche Schnellfeuergeſchütze
nicht einen Augenblick. Das in ein Kanonenboot umge=
wandelte
Schiff fing Feuer und ſank. Unſere beiden Ge=
ſchütze
brachten zwei feindliche Maſchinengewehre zum
Schweigen und zwangen ſie zum Rückzuge. Die Tapfer=
keit
unſerer Truppen flößte dem Feind einen ſolchen
Schrecken ein, daß er nicht einmal die befeſtigten Stellun=
gen
mehr zu halten vermag.

* Konſtantinopel, 6. Febr. Der Agence Milli
wird aus Teheran gemeldet, daß Fargam Salana, das
Oberhaupt des Stammes der Talas, welcher die Gegens
von Enſeli am Kaſpiſchen Meer bewohnt, ſich mit dem
ganzen Stamme gegen die Ruſſen erhoben

[ ][  ][ ]

habe. Er habe Enſel angegriſe, den Zentralpoſten der
Ruſſiſchen Automobilgeſellſchaft zerſtört und ſich darauf
ins Gebirge zurückgezogen. Auch ein Teil des berühm=
ten
kriegeriſchen Stammes der Schachſewennnen habe ſich
erhoben und begonnen, die Ruſſen anzugreifen, um ſie zu
vertreiben. Die Erhebung ſämtlicher Stämme Nord=
verſiens
gegen die Ruſſen ſtehe bevor.

Die Seeſchlacht bei Helgoland.

* Baſel, 4. Febr. Leutnant Allen von der Indomi=
table
berichtet in einem Brief an ſeine Mutter, den die
Baſeler Nachrichten mitteilen, über die Seeſchlacht
bei Helgoland, und rechtfertigt, daß um 11 Uhr 15
Minuten die Lion ausſcheiden mußte, da ſie auf eine
Mine geraten war. Ein Torpedoſchuß des ſinkenden
Blücher ging um Haarbreite an dem Bug der Indomi=
table
vorbei. Der Tiger befand ſich infolge des Feuers
der Deutſchen wie in der Hölle. Der New=Zealand war
nicht ſchnell genug und beteiligte ſich faſt gar nicht am
Kampfe. Auch die Imdomitable und Prinzeß Royal
blieben hinter Lion und Tiger zurück.

* Kopenhagen, 5. Febr. (Ctr. Bln.) Die öffent=
liche
Meinung in England iſt zum Teil ſehr mißtrauiſch
gegen die amtlichen Marineberichte und neigt
der Meinung zu, daß der Lion während des Verſuchs,
ihn einzuſchleppen, vor Schottland geſunken iſt.

Die Aushungerung Deutſchlands.

* (Ctr. Bln.) Aus Kopenhagen berichtet die Tägliche
Rundſchau: Die Nowoje Wremja beſchäftigt ſich in einem
langen Leitartikel mit dem Wirtſchaftskrieg ge=
gen
Deutſchland und kommt zu dem Schluß, daß
es unſinnig wäre, daran zu glauben, Deutſchland könne
ausgehungert werden. Deutſchland habe in 40jährigem
Frieden ſich auf den Wirtſchaftskrieg vorbereiten können
und ſei daher gegenwärtig in dieſer Beziehung voll=
kommen
unangreifbar. Außerdem werde Deutſch=
land
andauernd von neutralen Ländern mit Waren reich=
lich
verſehen. Eine wirtſchaftliche Schädigung Deutſch=
lands
ſei alſo unmöglich. Wenn die deutſche Flotte ver=
nichtet
ſei, dann ließe ſich eine ſtrengere Kontrolle der Aus=
fuhr
aus den ſkandinaviſchen Ländern und Italien er=
möglichen
und rechtfertigen, da der jetzige Krieg nicht ein
Kampf Heer gegen Heer, ſondern Nation gegen Nation ſei.

Ein Handſchreiben des Kaiſers Franz Joſef.

* Wien, 5. Febr. (W. T. B.) Der Kaiſer hat an
den Miniſterpräſidenten Grafen Stürgkh folgendes Hand=
ſchreiben
gerichtet: Lieber Graf Stürgkh! Zurückblickend
auf den Zeitraum eines halben Jahres, während deſſen
wir in dem uns aufgenötigten Kampfe ſtehen, gedenke ich
dankbaren Herzens der opferfreudigen Haltung=
die
meine treuen Völker in dieſer ſchweren Zeit bekunden.
Von würdiger, ernſter Zuverſicht beſeelt, haben ſie ſich den
großen Anforderungen der Zeitläufe voll gewachſen ge=
zeigt
, haben ſie in der edlen Bereitwilligkeit, ihre Söhne
zu den Fahnen zu ſchicken, in einſichtsvoller Anpaſſung an
die Bedürfniſſe der Kriegszeit, in hingebender Fürſorge
für die Opfer des Kampfes ihren hohen Patriotismus
und ihre altbewährten ſtaatsbürgerlichen Tugenden aufs
neue glänzend bewieſen. Dieſe wohltuende Erfahrung
ſtärkt meine Zuverſicht, die in dem Vertrauen auf die in
heldenmütigen Taten neuerlich ſo ruhmvoll erprobte Tüch=
tigkeit
meiner Wehrmacht feſt begründet iſt. Unter der
Leitung meiner Regierung, die ſich in dem Beſtreben, alle
Kräfte in den Kampf des uns allen gemeinſamen Zweckes
zu ſtellen, nach wie vor mit meiner ungariſchen Regierung

begegnet, wird die Bevölkerung auch weiterhin mit Gut
und Blut feſt zum geliebten Vaterlande ſtehen. Ich bin
deſſen gewiß, daß ihr nach dem Abſchluß des Krieges,
deſſen ſchwere Laſten ſie bis ans Ende zu tragen ſreudig
entſchloſſen iſt, der mit Hilfe des Allmächtigen zu er=
ringende
Friede, der Lohn aller Mühen, Leiden und Ge=
fahren
des treu und beharrlich ausgefochtenen Kampfes,
beſchieden ſein wird. Dies beauftrage ich Sie, mit dem
Ausdruck meiner wärmſten Anerkennung und
meines Dankes, der Bevölkerung zur Kenntnis zu bringen.

Wien, 4. Febr. 1915.
Franz Joſef m. p. Stürgkh m. p.

Die Finanzminiſterkonferenz in Paris.

Berlin, 6. Febr. Ueber das Ergebnis der Fi=
nanzminiſterkonferenz
in Paris heißt es in
einem Genfer Telegramm des Berliner Lokal=Anz.: Ruß=
land
konnte die Fortſetzung der Pariſer Finanzkonferenz
nicht erreichen, weil ſich Ribot und Lloyd George jeder
poſitiven Zuſagen wegen des Rußland unbedingt nötigen
Dreiverbandanlehens enthalten mußten und nur ſoge=
nannke
prinzipielle Erklärungen abgaben. Von dem Er=
gebnis
der weiteren Verhandlungen mit den ſich mehr als
anſpruchsvoll zeigenden Finanzgruppen hängt das Datum
der Fortſetzung der Pariſer Konferenz in London ab.

Rußland ſchiebt den Termin des Sieges
hinaus‟.

* Stockholm, 5. Febr. Die Petersburger Bir=
ſchewija
Widomoſti vom 28. Januar ſchreibt: Wir ſind
in der Lage, folgende Anſichten der ruſſiſchen
Regierung über einige Fragen der äußeren Po=
litik
wiederzugeben. Von Zeit zu Zeit kurſieren bei uns
Gerüchte über die Möglichkeit eines Separatfrie=
dens
, entweder mit Deutſchland oder Oeſterreich= Un=
garn
, oder endlich mit Ungarn allein. Dieſe Gerüchte ent=
behren
jeder Grundlage. Der Friede mit Deutſch=
land
wird nur nach dem endgültigen, vollen Siege über
den Germanismus geſchloſſen werden, denn nur in dieſem
Falle wird in Europa wirklich dauernde Ruhe herrſchen.
Dieſes Reſultat könnte ſchon jetzt erzielt werden. (!) Zu
dieſem Zweck müßte man aber 2= bis 300000 Men=
ſchenleben
opfern. Um ein ſolches Blutvergießen
zu vermeiden, erachtet die Regierung es als notwendig,
den Termin des Sieges hinauszuſchieben,
umſomehr, als ſie von dem ſchließlichen Siege unſerer
Waffen überzeugt iſt. Ein Separatfrieden mit Oeſterreich=
Ungarn iſt faktiſch unmöglich. Wenn die Monarchie
der Habsburger um Frieden bittet, ſo müßte ſie ſich als
beſiegt erklären. Die Bedingungen, die der Monarchie in
dieſem Falle geſtellt werden müßten, wären für ſie un=
annehmbar
. Die Doppelmonarchie müßte in dieſem Falle
nicht nur mit unſeren Forderungen, ſondern auch mit
ſolchen der Serben und Montenegriner rechnen;
auch müßten dann die Forderungen der Slawen in Oeſter=
reich
=Ungarn erfüllt werden, was eine Zerſtückelung der
Monarchie bedeutet. Grundlos ſind auch die Gerüchte von
einem Separatfrieden mit Ungarn allein unter Tren=
nung
Ungarns und Oeſterreichs. Die erſte und wichtigſte
Bedingung eines ſolchen Vertrages wäre unſere und unſe=
rer
Alliierten Forderung, daß ſich Ungarn nicht nur von
Oeſterreich, ſondern auch von Deutſchland losſagt und auf
unſere Seite tritt. Es iſt nicht zu erwarten, daß Ungarn
die Forderung annehmen wird, die es zwingen würde,
gegen Oeſterreich mit der Waffe in der Hand zu kämpfen.
Der Rjetſch vom 29. Januar beſpricht dieſe Kund=
gebung
und bemerkt, daß man zum erſten Male in einer

offiziöſen Kundgebung in Rußland von einer Teilung
Oeſterreichs ſpricht.

Wenn die Sache nicht ſo ernſt wäre, ..

Die Deutſchen in Montevideo.

* Berlin, 5. Febr. Zu der Hunderttauſen=
Mark=Spende für das Rote Kreuz aus Monteviden
und zu den bisher ſchon dem Zentralkomitee der Deut=
chen
Vereine vom Roten Kreuz aus Südamerika über=
wieſenen
anſehnlichen Spenden, iſt jetzt eine beſonders
hohe Zuwendung aus Montevideo hinzugekommen. Der
dortige deutſch=öſterreichiſche Hilfsverein überwies heute
dem Zentralkomitee den Betrag von 100000 Mark. Wir
erblicken in dieſer opferwilligen Hilfsbereitſchaft der Deut=
ſchen
Südamerikas ein neues Zeichen treuer Vaterlands=
liebe
, die auch im fernen Ausland alle deutſchen Herzen
unentwegt erfüllt.

Amerika als Lieferant des Dreiverbandes.

* (Ctr. Bln.) Die Kreuzzeitung berichtet: Die An=
terſtützung
Frankreichs und Englands mit
Kriegsmaterial aller Art durch die Vereinig
ten Staaten von Nordamerika wird klargeleg
durch einen Privatbrief, der Auskunft über die bis zum
5. Dezember erfolgten Verſchiffungen nach England und
Frankreich gibt. Danach wurden abgegeben in einzelnen
Poſten 100 000 Gewehre (Kal. 303), 200 Millionen Patro=
nen
, 200 000 Gewehre (Kal. 303), 200 Millionen Patronen,
4 Millionen Pfund Pulver, 1500 Maſchinengewehre, 60000
Revolver, 200 Panzerautos, 500000 Gewehre, 900 Hau
bitzen, 7 Millionen Pfund Pulver und nochmals 100000
Gewehre (7 Millimeter), 13 Millionen Patronen, 3 Mi
lionen Patronen, 50 große Geſchütze, 4 Millionen Pfund
Pulver, 200000 Karabiner, 100 Millionen Patronen für
Nr. 15, 4 Millionen Fliegerpfeile, für 12 Millionen Dol=
lars
verſchiedenartige Artilleriemunition, 2 Millionen
Paar Schuhe, 1 Million Uniformen, 1 Million Meter
ſchweres Feldtuch nach England, 500000 Meter ſchweres
Feldtuch nach Frankreich. Die Pulvermühlen und Ge
wehrfabriken ſeien Tag und Nacht im Gange. Inzwiſchen
iſt bekannt geworden, daß nach amtlichem Ausweis der
Wert der allein im November ausgeführten Feuerwaffen
1,19 Millionen Dollars betrug. Im Dezember verſandten
die Vereinigten Staaten Waren nach England für 83,
Millionen Dollars, nach Frankreich für 37,5 Millionen
Dollars.

Stadt und Land.

Darmſtadt, 7. Februar.

* Ordensverleihung. Ihre Königl. Hoheit die
Großherzogin haben dem ordentlichen Profeſſor
an der Landesuniverſität Gießen Geheimen Forſtrat
Dr. Karl Wimmenauer das Komturkreuz 2. Klaſſe
des Verdienſtordens Philipps des Großmütigen verliehen.

* Verſetzt wurde der Pfandmeiſter des Beitreibungs=
bezirks
Worms II Heinrich Krämer zu Worms in den
Beitreibungsbezirk Giezen; die Verſetzung des Großh.
Pfandmeiſters Wilhelm Bock zu Friedberg in den Bei
treibungsbezirk Gießen wurde auf ſein Nachſuchen zurück=
genommen
.

* Erledigte Stellen. Eine mit einer katholiſcher
Lehrerin zu beſetzende Schulſtelle zu Hechtsheim
Kreis Mainz. Die Stelle des Pfandmeiſters für den
Beitreibungsbezirk Worms II.

Das Großh. Regierungsblatt Nr. 2 vom
6. Februar hat folgenden Inhalt: 1. Verordnung, die
Reifeprüfung an den Studienanſtalten betreffend. 2. Be=
kanntmachung
, das Frauenſtudinm, hier Aenderung deſ
Prüfungsordnung für das höhere Lehramt betreffend
3. Bekanntmachung, Beſtimmungen über den Beſuch der
Landesuniverſität Gießen betreffend. 4. Bekanntmachung

Der Zuſammenſchluß der
Deutſch=Amerikaner.

** Die von den Deutſch=Amerikanern geſchaffene
Neutralitätsliga, die ſich die Aufgabe geſtellt hat, eine
wirkliche amerikaniſche Neutralität durchzuſetzen
bedeutet einen Erfolg der deutſchfreundlichen Elemente in
den Vereinigten Staaten, deren Erbitterung über die
Kriegslieferungen und über die ſchwache Haltung der Re=
gierung
England gegenüber immer mehr wächſt. Dieſer
Zuſammenſchluß iſt aber zugleich ein Markſtein in der
Entwicklung des Deutſch=Amerikanertums überhaupt,
denn er vereinigt zum erſtenmal um ein feſtes Ziel die ge=
ſamte
Kraft der Deutſch=Amerikaner, die bisher zerſplit=
tert
war und deshalb nur geringen Einfluß auf die Re=
gierung
gewinnen konnte. Einſichtige Männer haben dieſe
Einigkeit ſtets als ein Ideal aufgeſtellt, und die hohe Be=
deutung
einer engen Gemeinſchaft aller deutſchen Elemente
in Amerika iſt erſt kürzlich im Zuſammenhang mit der
durch den Krieg geſchaffenen Lage durch einen der Führer
der Deutſch=Amerikaner, durch Prof. Hugo Münſter=
berg
, betont worden, der dieſem Gedanken in ſeinem
ſoeben in der Tauchnitz=Edition erſchienenen Buch The
war and America ein eindringliches Kapitel widmet.
Münſterberg geht von dem unvergeßlichen Eindruck
aus, den alle Teilnehmer bei der Einweihung des Steu=
ben
=Denkmals in Utica von der Kraft des deutſch= amerika=
niſchen
Geiſtes in Amerika erhielten, und fährt dann fort:
Im Rückblick auf dieſe Stunden in Utica fühle ich, daß
der die amerikaniſche öffentliche Meinung ſchlecht beurteilt,
der meint, um die 25 Millionen, in deren Heim die Erin=
nerung
an die deutſchen Vorfahren lebt, ſich nicht viel
zu kümmern braucht. Die Mauer des antideutſchen
Fühlens wird niedergebrochen werden unter dem ehernen
Hammer dieſer titaniſchen Macht. Es iſt noch nicht lange
her, da wußten die Deutſch=Amerikaner noch nicht, wie
ſtark ſie waren, oder vielmehr, ſie waren nicht ſtark, weil
ſie ſich ihrer Stärke nicht bewußt waren. Sie dienten
treu, aber ſie wagten nicht, auf Achtung zu dringen, und
ſcheuten ſich, Dank zu verlangen. Die letzten 20 Jahre
haben ihre Stellung in der Welt verändert. Während die
deutſche Einwanderung abnahm und die neuankommenden
Maſſen ſich mehr und mehr aus Italien, der Türkei und
Rußland rekrutierten, iſt der deuiſch=amerikaniſche Geizt

kräftiger und ſtolzer geworden. Die Deutſch=Amerikaner
ſind ſich ihrer Pflichten in dem höchſten hiſtoriſchen Sinne
ihrer Aufgabe bewußt geworden, und ſie fordern ihre
Rechte bei der Geſtaltung des Schickſals ihres Landes.
Ihre Sache wies nur ein Element der Schwachheit auf.
Die einzige große bindende Macht war die Erinnerung
an die Vergangenheit und kein kräftiges poſitives Pro=
gramm
. Ihre Neigungen galten ebenſo der republikani=
ſchen
wie der demokratiſchen Partei; ihre Intereſſen waren
in faſt jeder ökonomiſchen Frage geteilt; religiös waren
ſie zerſplittert; ihre gemeinſame Liebe für deutſche Lite=
ratur
und Muſik wurde naturgemäß in der zweiten und
dritten Generation ſchwächer . . . Es war, wie wenn die
deutſch=amerikaniſchen Maſſen nur auf ein wirklich über=
zeugendes
und großes Ziel gewartet hätten, das allen ge=
meinſam
iſt und alle mit jener Begeiſterung erfüllt, die
der ſicherſte Bürge der Stärke iſt. Der Blitzſtrahl des euro=
päiſchen
Gewitters hat ihnen plötzlich ihre wahre Pflicht
gezeigt. Die Politik dieſes Landes, das ſie mit ihrer gan=
zen
Seele lieben, mußte die der aufrichtigen Freundſchaft
nicht nur für England, ſondern auch für Deutſchland ſein.
Sie werden dieſe antideutſche Bewegung niederzwingen;
ſie werden jede Anſtrengung beſtrafen, die Haß gegen
Deutſchland in die Adern des amerikaniſchen politiſchen
Körpers einflößen will. Ihr Deutſch=Amerikaniſcher
Nationalverein mit ſeinen 2½ Millionen Mitgliedern, die.
Stimmrecht in Amerika haben, ihre geiſtigen Führer und
ihre wirtſchaftlichen Größen in Handel und Induſtrie, ihre
Bauern und ihre Arbeiter, alt und jung, Männer und
Frauen, erſte Generation und zweite und dritte, jede reli=
giöſe
Sekte, Deutſch=Amerikaner des Nordens und =
dens
, Oeſterreicher und Schweizer ſie alle werden ge=
einigt
ſein und werden eine vernichtende Gewalt zeigen,
von der ſich die gewiſſenloſen Fackelträger des Deutſchen=
haſſes
nichts träumen ließen.

Der europäiſche Krieg wird nicht ſein Ende erreichen,
ohne einen tiefen Einfluß auf die amerikaniſche öffentliche
Meinung gewonnen zu haben. In einem frühen oder in
einem ſpäten Stadium wird die amerikaniſche Stimmung
ihre Rolle ſpielen. Seit ich Die Wacht am Rhein durch
das Mohawk=Tal dröhnen hörte, weiß ich, daß dieſe 25
Millionen dafür Sorge tragen werden, daß die nationale
Stimmung Amerikas nicht ſo völlig irregeführt wird, wie
es in den erſten Stunden der Verwirrung geſchah. Sie
werden dafür Sorge tragen, daß dieſer mächtige amerika=
niſche
Einfluß nicht einem Bruch der Neutralität preisge=

geben werden kann, der den Verbündeten Rußlands den
Rücken ſtärkt, die den treueſten Freund Amerikas, das
deutſche Volk, in den Staub zu werfen verſuchen. Nie
mals früher habe ich ſo viele amerikaniſche und deutſch
Fahnen ineinander geſchlungen geſehen wie jetzt.

Eine Fliegerleiſtung von geſchichtlicher Bedeutung
Die Zeitſchrift Flugſport erzählt: Es war bei Gelegenheil
des Vorſtoßes auf Paris. Die Bewohner der Ville Lu=
miere
erhielten jeden Nachmittag den Beſuch deutſchel
Flieger. Die pflegten ein paar Bomben fallen zu laſſen
dieſer Punkt ihres Programms bildete jedoch keineswegs
deſſen Höhepunkt. In der Hauptſache handelte es ſich für
ſie darum, das Verhalten der Pariſer Reſerbe
armee immer wieder feſtzuſtellen. Die Pariſer Reſerve=
armee
war mit der Front nach Oſten aufmarſchiert. Eines
Tages war wieder ein Flugzeug aufgeſtiegen, ſie hierbel
zu beobachten. Da fiel dieſem eine unbeſtimmte Bewe
gung beim Gegner eines deutſchen Korps auf, das gegen
Norden ein ſcheinbar nicht belangreiches Gefecht hatte=
Auf eigene Verantwortung änderte es ſeinen Kurs und
flog gen Norden. Flog und flog: denn was es ſah, war
näherer Betrachtung wohl wert. Dann jagte es zurück
zum Oberkommando und meldete den Anmarſch
der engliſchen Armee in die Flanke Klucks
Niemand wollte es zunächſt glauben. Die kavalleriſtiſche
Aufklärung hatte nicht zu dem Ergebnis geführt. Dennoch
war es wahr. Die Nachricht hatte die bekannte Neuorien=
tierung
der deutſchen Stellung im Weſten zur Folge, und
hat der Bemannung des Flugzeuges, dem Beobachtungs=
offizier
und dem Führer, das Eiſerne Kreuz 1. Klaſſe ein=
getragen
. Der Flug hatte eine ähnliche Bedeutung wie
der bekannte Patrouillenritt des Huſarenleutnants von
Haeſeler, des heutigen Feldmarſchalls, am 17. Auguſt
1870, und gehört daher der Geſchichte an.

* Die Helden vom Train. In den Münchener Neue
ſten Nachrichten erzählt der Kriegsberichterſtatter Emil
Herold, der ſich an der Weſtfront befindet, folgendes luſtige
und verbürgt wahre Heldengeſchichtchen: In einem Dorfe
vor Arras wird eines Abends ein von der Front zurück=
kehrender
Generalſtabsoffizier auf vier Soldaten aufmerk=
ſam
, die lauter, als man ſonſt gewohnt iſt, von ihren Hel=
dentaten
erzählen. Ja, mir ſan Helden, lallt einer,

[ ][  ][ ]

Einigungsänter betrefſnd. 3. Bekanntmachung, die ärzt=
liche
Prüfung betreffend. 6. Bekanntmachung, Aenderung
der Poſtordnung vom 20. März 1900 betreffend. 7. Be=
kanntmachung
, den Bau.
d Betrieb einer elektriſchen
Straßenbahn von der M. (Wraße durch die Moltkeſtraße
und Sprendlinger Lof erläße zu Offenbach bis zur
Gemarkungsgrenze bearſitzu

Finanzaſpirant Eberhard
Kriegsauszeich um 2 Ullermeiſters Ph. Schmitt),
Schmitt (Sohn des
als Feldmagazininſeatung teile it Stab der 5. Kavallerie=
diviſion
, erhielt das
euz 2. Klaſſe; Hauptmann
v. Küchler, Adjutant der 13. Reſerve=Diviſion, mit der
Uniform des Großh. Artilleriekorps, hat von Sr. Maj. dem
Kaiſer das Eiſerne Kreuz 1. Klaſſe und von Sr. Königl.
Hoheit dem Großherzog die Tapferkeitsmedaille er=
halten
.

Techniſche Hochſchule. Nach einer Bekanntmachung
am Schwarzen Brett der Techniſchen Hochſchule iſt Herr
Profeſſor Kayſer, Oberleutnant d. L., vom ſtellvertre=
tenden
Generalkommando des 18. Armeekorps für die
Zeit vom 1. April 1915 ab vorläufig bis 1. September
1915 als unabkömmlich anerkannt worden. Herr
Profeſſor Kayſer wird alſo im Sommerſemeſter 1915 Vor=
leſungen
und Uebungen an der Techniſchen Hochſchule ab=
halten
.

Großh. Hoftheater. Heute gehen Meyerbeers Hu=
genotten
unter Paul Ottenheimers muſitaliſcher Leitung
neu einſtudiert (in 4 Akten) in Szene. Anfang 7 Uhr,
B 24. Montag, den 8., dirigiert Felix von Weingartner
as 5. Konzert der Hofmuſik, Beginn 7½ Uhr. Auf A 23
iſt. Dienstag, den 9., Carmen zum erſten Male bei kleinen
Preiſen angeſetzt. Das Wert wird in der Ausſtattung der
Feſtſpiele aufgeführt, die Titelpartie ſingt Franziska Call=
weh
, den Joſé Georg Becker. In den übrigen Haupt=
ärtien
ſind beſchäftigt die Damen Beling=Schafer, Marx
und Schreber, ſowie die Herren Perkins, Peterſen, Schü=
zendorf
, Stephani und Thomſen. Dirigent Paul Otten=
heimer
, Regie Otto Nowack. Die mit außerordentlichem
Beifall aufgenommene Neueinſtudierung der Jngend=
eunde
von Fulda wird am Mittwoch, den 10., auf B 25
um erſten Male wiederholt. Als 6. Abend des Schiller=
zyklus
wird Donnerstag, den 11., Wallenſteins Tod auf=
geführt
, C 23.

Aus dem Großh. Landesmuſeum. Im Rem=
brandtzimmer
der Gemäldegalerie (Raum 66) ſind die
Erwerbungen und Geſchenke für die Me=
daillen
= und Plaketten=Sammlung aus den
beiden letzten Jahren nebſt eeinigen ſchon früher er=
wörbenen
, bisher noch nicht ausgeſtellten Stücken aus=
eſtellt
. Von Künſtlern der Gegenwart ſind vertreten:
R. Cauer, A. Hildebrand, H. Jobſt, Joſ. Kowarzik,
Luiſe Staudinger und Georg Wrba. Die älteren Stücke
ergänzen unſere Beſtände an Medaillen Heſſens und der
angrenzenden Gebiete, ſo der Sterbethaler der Gräfin
Dorothea Wilhelmine von Solms (1754) und die Bildnis
nedaillen des Fuldaer Biſchofs Heinrich von Bibra
(1779) und des Markgrafen Karl Friedrich von Baden
(1777) Geſchenke der Herren Gebrüder Lindeck—, ferner
die mit dem Bildnis des Prinzen Chriſtian von Sachſen=
Weißenfels, der hei der Belagerung von Mainz im
Jahre 1689 fiel. Endlich von preußiſchen Medaillen die
eiſerne Blüchermedaille, deren Entwurf von K. F.
Schinkel herrührt, und eine die König Friedrich
Wilhelm II. auf dem holländiſchen Feldzug von 1787
prägen ließ: Geſchenk des Herrn Geh. Finanzrats Dr.
Lauer.

* Einſchränkung der Straßeubeleuchtung. Durch
die Kriegslage iſt für die Stadtverwaltung auch im
Kohlenverbrauch Sparſamkeit geboten. Dem
Beiſpiele anderer Städte folgend, iſt daher eine weitere
Einſchränkung der öffentlichen Straßenbeleuchtung von
Montag, den 8. Februar, ab vorgeſehen. Wie früher
ſchon beabſichtigt, wird nunmehr die Nachtbeleuch=
tung
um 10 Uhr abends beginnen. Ferner wird
die Beleuchtung in der Breiten Allee durch Ausſchalten
jeder zweiten Laterne vermindert werden und in der
verlängerten Pallaswieſenſtraße zwiſchen der Kirſchenallee
und dem erſten Bahnübergang ſollen zunächſt nur noch
die erforderlichen Richtlaternen brennen. Die Beleuch=
tung
wird trotzdem noch den Bedürfniſſen genügen.

Poſtaliſches. Von jetzt ab gelten neue Ein=
zahlungskurſe
für Poſtanweiſungen: nach den Nieder=
landen
100 Gulden 188 M., nach den Vereinigten
Staaten von Amerika 100 Doklars 463 M.

Feldpoſtbriefe nach dem Feldheer im Gewicht
über 250 bis 500 g werden nach einer amtlichen
Bekanntmachung bis auf weiteres für unbeſchränkte
Zeit zugelaſſen. Die Gebühr beträgt 20 Pfg.

Vom Reichs=Kursbuch erſcheint eine neue Aus=
gabe
Anfang März zum Preiſe von 2 Mk. 50 Pfg. Be=
ſtellungen
nehmen ſämtliche Poſtanſtalten und Buch=
handlungen
entgegen. Der Poſtbezug für vier auf=
einanderfolgende
Ausgaben iſt zurzeit aufgehoben.

** Ablieferung von Gewehren. Wie bekannt, hat das
Kriegsminiſterium verfügt, daß die im Beſitz der
deutſchen Kriegervereine befindlichen Ge=
wehre
an die Kriegervereinsverbände zurückgegeben
werden, damit ſie für den Kriegsgebrauch bereitgeſtellt
werden können. Dieſer Verfügung entſprechend hat jetzt
der Haſſiaverband alle ihm angeſchloſſenen Vereine aufge=
fordert
, alle Gewehre=der Modelle 71 und 71/84 an die
Verbandsleitung in Darmſtadt zurückzuſenden. Die Ge=
wehre
wurden ſeinerzeit den Vereinen aus den Zeug=
häuſern
überlaſſen.

g. Eine ſchwere Aufgabe für die Feldpoſt ſtellt die
nachſtehende Adreſſe eines hier aufgelieferten Feldpoſt=
briefes
dar: An den Soldaten Michael R . .
Kano=
nier
1. Rekruten Armeekorps Depot Eiſatz Abteilung
der Feld Artillerie Rgt. N. 61. 6. Bataillon, 12 Kom=
pagnie
. 2. Eskadron, 7. Batterie, 4. Kolonne. S. M. Schiff
1. Geſchwader 2. in Darmſtadt. Darmſtadt. Uns
ſind ja ſchon mehrfach unglaubliche Feldpoſtadreſſen be=
kannt
geworden, aber dieſes Monſtrum bildet denn doch
die Höhe der Gewiſſenhaftigkeit, wenn es nicht das Er=
zeugnis
eines von der Langeweile geplagten Witz iſt, der der Feldpoſt ihre ohnehin nicht leichte Ar=
beit
noch beſonders erſchweren zu müſſen glaubt.

* Deutſche Kolonialgeſellſchaft, Abteilung Darmſtadt.
Der in dem geſtrigen Bericht über den Vortrag des Herrn
Dr. Vöhringer erwähnte, vom Vorſitzenden der Abtei=
lung
auszugsweiſe mitgeteilte Brief des Herzogs Johann
Albrecht von Mecklenburg war an die Abteilung Darm=
ſtadt
gerichtet als Dankſchreiben auf deren Glückwunſch=
depeſche
zu ſeiner nun 2jährigen Präſidentſchaft; auch ſei
der Vollſtändigkeit halber erwähnt, daß der Vorſitzende in
den Eingangsworten auf die Einwirkung des Krieges auf
unſere Kolonien und auf die dortigen Vorgänge, ſowie
auf die inzwiſchen eingeſchränkte Tätigkeit der Kolonial=
geſellſchaft
hingewieſen hat.

Verein für Vogel= und Geflügelzucht. Die
Hauptverſammlung des Vereinsfür Vogel=
und Geflügelzucht war von 40 Mitgliedern beſucht
und wurde von dem Vorſitzenden in üblicher Weiſe er=
öffnet
. Derſelbe gedachte in ſeiner Anſprache zunächſt
der im Felde ſtehenden Mitglieder und teilte mit, daß
für die Ueberſendung der Liebespakete eine große An=
zahl
von Dankſchreiben eingegangen ſei.
Die Ver=
leſung
des Jahresberichtes durch den Schriftführer gab
ein überſichtliches Bild der Vereinstätigkeit, die leider
durch den Krieg ſich nicht ſo entfalten konnte, wie dies
in ſonſtigen Jahren der Fall war. Die von dem
Rechner erſtattete Rechnungsablage kann der Lage
entſprechend als günſtig bezeichnet werden. Beide Be=
richte
wurden nicht beanſtandet und konnte dem Rechner,
da die Rechnung von der Prüfungskommiſſion bereits
geprüft war, Entlaſtung erteilt werden. Inventar und
Bibliothek des Vereins ſind in gutem Zuſtand und wird
den Mitgliedern fleißige Benntzung der letzteren anem=
pfohlen
. Die Ausloſung von Anteilſcheinen föll in der
nächſten Monatsverſammlung erfolgen. Nachdem der
Vorſitzende noch allen Vorſtandsmitgliedern für ihre
ege Teilnahme und Unterſtützung und beſonders dem
Rechner und dem Schriftführer für ihre erſprießliche
Mitwirkung den Dank des Vereins ausgeſprochen hatte,
wurde zur Neuwahl des Vorſtandes geſchritten. Auf
Vorſchlag aus der Verſammlung wurden ſowohl die
beiden Vorſitzenden, wie auch der geſamte Vorſtand
durch Zuruf wiedergewählt und dürfte dies wohl als
das beſte Zeichen des Vertrauens, das der Vorſtand
genießt, anzuſehen ſein; auch die Rechnungs= Prüfungs=
kommiſſion
wurde durch Zuruf wiederum beſtätigt. Eine
rege Ausſprache fand alsdann über die Fütterung des
Geflügels, insbeſondere mit Körnern, ſtatt und kam
dabei eine Reihe von Erſatzmitteln zum Vor=
ſchlag
, um die ſonſt übliche Gerſte möglichſt zu ſchonen.
Im allgemeinen war man jedoch der Anſicht, daß eine
erfolgreiche Zucht ohne Körnerfutter nicht gut durchführ=

dar ſei. Sämtliche Anweſende erhielten alsdann ein
Paket Buchweizen als Erſatz für die ſonſt üblichen
Körner zur Probe. Nach Verloſung von zwei Bronze=
truten
konnte die Verſammlung mit einem Hoch auf
den hohen Protektor geſchloſſen werden.

Fürſorge für die im Felde erblindeten Krieger

L. Zu den bedauernswerteſten Opfern des Krieges
gehören unzweifelhaft diejenigen, die infolge Verwun=
dung
ihr Augenlicht völlig verloren haben.
Um dieſen Aermſten ihr Los zu erleichtern und ihre Zu=
kunft
möglichſt erträglich zu geſtalten, erachtet es der
Reichsdeutſche Blindenverband als ſeine
vornehmſte Pflicht, dieſen Schickſalsgefährten hilfreich die
leitende Bruderhand zu bieten, um ſie in die Welt der
Blinden einzuführen und mit deren Errungenſchaften und
den Segnungen der Blindenfürſorge bekannt zu machen.
In der Erwägung, daß es den Erblindeten ſchon wäh=
rend
der Lazarettbehandlung vor anderen Verwundeten
gerade an geiſtiger Anregung mangelt, und daß zur
Ablenkung von körperlichen und ſeeliſchen Leiden nichts
zweckdienlicher iſt, als Tätigkeit, hat der Vorſtand des
Reichsdeutſchen Blindenverbandes es ſich angelegen ſein
laſſen, ihnen eine ſolche zugänglich zu machen, die ſie zu=
gleich
befähigen wird, den künftigen ſchweren Kampf ums
Daſein aufzunehmen. Dazu gehört natürlich auch das
Erlernen der Blindenſchrift. Die hierzu er=
forderlichen
Schreibapparate und ſonſtigen Hilfsmittel
(nötigenfalls koſtenlos) zu beſchaffen und die entſprechen=
den
Anweiſungen zu vermitteln, übernimmt der Blin=
denverband
. Um nun die hierzu erforderlichen Mittel
in ausreichendem Maße zur Verfügung ſtellen zu kön=
nen
, hat der Verbandsvorſtand beſchloſſen, eine Wohl=
fahrtspoſtkarte
für blinde Krieger mit dem
erhabenen Alphabet der Blindenſchrift und Erläuterungen
hierzu in der Schrift der Sehenden in Vertrieb zu brin=
gen
, deren Reinertrag dem vorgenannten Zweck dienen
wird. Außerdem weiſt die Karte einen von Künſtler=
hand
entworfenen bezüglichen Bildſchmuck, ſowie eine
Aufzählung der Berufsmöglichkeiten für Blinde auf. Der
Verkaufspreis der Karte beträgt 10 Pfg.

Für Darmſtadt und Umgegend hat der hieſige
Blindenbeſchäftigungsperein,
der dem
Reichsverband angeſchloſſen iſt, den Vertrieb dieſer Kar=
ten
übernommen. Der Vorſitzende des hieſigen Vereins,
J. Reuſch, Eliſabethenſtift, würde es dankbar begrüßen,
wenn ſich zur Durchführung dieſer ſo wichtigen Unter=
nehmung
einige Damen und Herren bereit fänden, den
Verein bei dem Vertrieb der Karten zu unterſtützen. An=
meldungen
hierzu wolle man an den Vorſitzenden richten.

Leutnant a. D. Gäbler=Knibbe, welcher vor
einigen Jahren erblindete, machte kurz nach Ausbruch
des Krieges an die Kriegsminiſterien der deutſchen Bun=
desſtaaten
eine Eingabe zwecks Uebernahme des Unter=
richts
im Leſen und Schreiben der Punktſchrift uſw. der im
Felde Erblindeten. Dieſe Eingabe hatte zur Folge, daß
in den zum Lazarett eingerichteten Räumen des König
Georg=Gymnaſiums zu Dresden eine Anzahl erblindeter
Soldaten untergebracht wurde. Zunächſt waren es 5
Preußen und ein Bayer. Später kamen noch 2. Sachſen
und ein Sceſoldat hinzu; neu angemeldet ſind 9. Mann,
3 Offizierc. Am 17. November konnte LeutnantfG. mit
ſeiner Tätigkeit beginnen. Schon heute ſind recht gute
Fortſchritte zu verzeichnen. Außer im Leſen
und Schreiben der Voll= und Kurzſchrift mit Tafel und
Maſchine erhalten dieſe Mannſchaften auch Anleitung in
den Kunzſchen Reliefkarten und der Karte der Kriegs=
chauplätze
. Auch im Peddigrohrflechten und Lautenſpiel=
wird
unterrichtet. Oeftere Spaziergänge in der ſchönen
Umgebung, Unterhaltungsſpiele uſw. ſorgen für ange=
nehme
Abwechſelung. Durch Hauskonzerte, Einladungen
in Geſellſchaften, unentgeltlichen Beſuch der Hofoper, der
übrigen Theater und öffentlichen Konzerte werden ihnen
villkommene muſikaliſche Genüſſe geboten. Schließlich
haben dieſe Soldaten auch Anſchluß an den Verein der
Blinden in Dresden und Umgegend beſuchen gerne deſſen
Mitgliederverſammlungen und wohnten auch ſeiner am
30. Dezember ſtattgefundenen Weihnachtsfeier bei, in
welcher jeder einzelne von ihnen mit einem kleinen Ge=
ſchenke
bedacht wurde. Ihnen treu zur Seite ſtehen 6
Schweſtern und Pflegerinnen, die ſich ine aufopfernder
Liebe und Hingabe ihrem Amte widmen. Hochbefriedigt
iſt ein jeder, der dieſe Krieger beſucht. Welch heldenmüti=

der nicht mehr ganz nüchtern war. Solchene müaßt’s
bei der Infanterie mit der Latern’ ſuach’n. Mir ſan Hel=
den!
Mir vo’ der Train! ’s Eiſerne Kreuz hat uns der
Hauptmann verſpocha und an Hunderter und acht Tage
Urlaub. Und a Flaſch’n Schnaps ham ma aa g’kriegt
Mir vo der Train! Mir ſan Helden, hat der Hauptmann
Pſagt. Und den Hunderter han ma aa kriegt. Weil mir
tapfere Helden ſann. Mir vo der Train! Mir hom
den Schützengraben erobert! Mir vo der
Train! Dem Generalſtabsoffizier kommt die Geſchichte
verdächtig vor. Er hält die vier für Leute, die vielleicht
in einen Weinteller geraten waren und ſich nun vagabun=
dierend
hinter der Front herumtreiben. Man bringt ſie
zur Wache in den Arreſt. Sie ſind ſchwer gekränkt und
erzählen abermals ihre Heldentat. Nun wird zu ihrer
Kölonne telephoniert. Jawohl, die ſind in den Schützen=
graben
abkommandiert. Man telephoniert in den
Schützengraben. Stimmt alles, was die Leute erzählen,
Herr Kamerad. Wir haben geſtern einen franzöſiſchen
Schützengraben mit einer Sappe von der Seite aufrollen
müſſen. Aus mancherlei Anzeichen mußten wir ſchließen,
daß die Franzoſen Tretminen gelegt hatten, als ſie ſahen,
daß ſie den Graben nicht lange mehr halten konnten. Da
ſtürmt ſich ein Schützengraben ſchlecht. Es iſt der ſichere
Tod für die erſten, die hineinſtürmen. Dem erſten das
Eiſerne Kreuz und hundert Mark! Den drei nächſten
das Eiſerne Kreuz! Wer wagt’s? Die vier haben ſich
gemeldet. Gott ſei Dank, es waren keine Tretminen ge=
egi
. Aber der Mut verdient Anertennung. Sie können
ſich mit Recht ihrer Heldentat rühmen.
Da hat
ſich den vier tapferen Arreſtanten ſchnell die Gefängnistür
geöffnet. Ihr ſeid wirklich Helden, auch wenn ihr jetzt
eins zu viel getrunken habt. Ihr ſeid frei! Die vier
ſſehen ſich einen Augenblick fragend an, dann ſagte ihr
Wortführer: Ja, Helden ſan mir ſcho. Mir vo der Train.
Aber i tät halt recht ſchön bitten . . Wenn ma halt hier
bleihn kunnten im Arreſt bis morg’n in der Fruah.
Weil’s gar ſo mollig warm is herin . . .

* Dankbrief aus dem Schützengraben. Eine Berliner
junge Dame erhielt ſoeben für eine Sendung weihnacht=
licher
Liebesgaben, die nach Flandern gelangt iſt, folgen=
des
Schreiben, das ſich durch Kürze und Zweckmäßigkeit
auszeichnet. Es lautet: Geehrtes Fräulein! Beſten Dant
für Ihre Liebesgaben. Ich bin gutſituierter Schlächter
meiſter aus Pforzheim. Für Ihre Zukunft iſt geſorgt.
H., Reſerviſt.

Ernſt Elias Niebergall.

Wahrheit und nicht Dichtung. Zum hun=
dertſten
Geburtstag des Dichters.

Von Profeſſor D. Dr. Diehl in Friedberg.

Kurz nachdem mein Artikel über eine neue Datterich=
Ausgäbe erſchienen war, kam mir eine kleine Arbeit über
denſelben Gegenſtand zu Geſicht, die in Nummer 64 der
Neuen Zürcher Zeitung, Abendblatt vom 18. Januar,
ſteht. Sie erinnert daran, daß es am 18. gerade hundert
Jahre ſind, daß Niebergall in Darmſtadt geboren ward,
rühmt die neue Datterich=Ausgabe des Inſelverlags, in
der das nach Anſicht des Referenten anſcheinend ver=
graben
gelegene Werk wieder ausgegraben
ward und bringt dabei auch eine Charakteriſtik des Ver=
faſſers
des Datterich. Letztere lautet: Sein Leben iſt
fragwürdig, ſein Können fraglos. Ein Muſikantenkind,
eine Weile lang Kandidat der Theologie, Privatlehrer um
ein paar windige Groſchen; daneben von Wein alleweil
betört, klebt ihm das Glas an der Hand. Mit achtund=
zwanzig
Jahren verdarb er und ſtarb er. Trotzdem be=
wies
er in den klaren Pauſen ſeines Lebens, daß er
eigentlich ein Dichter ſein könnte. Das Modell und
Urbild des Datterich iſt er ſelbſt. Wie der
Datterich hat er die Schwerenot mit ſeiner ewig trockenen
Kehle, ſchwelgt in Götterglück, wenn irgendwer
ſeine Gurgel feuchtet. Soweit die Charakteriſtik!
Wie ich ſie las, kam mir einmal wieder zum Bewußtſein,
wie übel jeder Menſch, der durch beſondere Leiſtungen in
die Oeffentlichkeit tritt, daran iſt, wenn er das Unglück
hat, einen phantaſiebegabten Darſteller ſeines Lebens zu
finden, der den Mut hat, ſeine Dichtung über die ge=
ſchichtliche
Wahrheit zu ſtellen. Ein Zerrbild eines Le=
bens
wird zuſammengebraut, macht ſeinen Weg durch den
Blätterwald der Zeitungen, findet ſeinen Niederſchlag in
einem biographiſchen Lexikon größeren Stiles und iſt
dann feſtgelegt für alle Zeiten. So iſt’s Niebergall ge=
gangen
, dem Dichter des Datterich. Nachdem man
Jahrelang wenig über ihn gewußt, kam im Jahre 1894
Georg Fuchs mit ſeiner Datterich=Ausgabe und gab uns
ein Lebensbild‟. Es war zwar in den meiſten Be=
iehungen
aufechtbar und wurde auch angefochten. Aber
das nacht nichts. Das Lebensbild fand Aufnahme in die
Allgemeine Deutſche Biographie, und nun haben wir da=
mit
zu rechnen, daß es in den nächſten hundert Jahren
nicht verſchwindet. Das iſt das Traurige an der Sache!

Zugleich ein Beweis, wie lüderlich doch mitunter auch von
Männern gearbeitet wird, die der hohen Gnade gewürdigt
werden, an großen biographiſchen Handbüchern mit zu
arbeiten.

Hundert Jahre ſind’s, daß Niebergall in Darmſtadt
geboren ward. Zur Erinnerung an den Tag möchte ich
nachfolgende Zeilen dem Druck übergeben, die den be=
ſcheidenen
Verſuch machen, der phantaſtiſchen Dichtung,
die Fuchs geſchaffen und die Allgemeine Deutſche Biogra=
hie
nachgedruckt hat und die hier in der Zürcher Zeitung
in verbeſſerter Auflage und z. T. ſehr ſchlechtem Deutſch
einem verehrten Publikum aufs neue vorgeſetzt wird, die
geſchichtliche Wahrheit gegenüberſtellen.

Es iſt für die Art, wie Fuchs vor 20 Jahren arbeitete,
bezeichnend, daß er noch nicht einmal das Geburtsdatum
Niebergalls richtig wiedergibt. Niebergall iſt eben nicht
m 18. Januar geboren. Wäre es ſo, dann wäre das
natürlich angenehm; denn dann könnte man dieſes Datum
in äußerſt geiſtreicher Weiſe verwenden, um das Leben
Niebergalls von allen Seiten vom Standpunkte des be=
rühmten
18. Januar aus zu beleuchten, Schlaglichter
auf ihn zu werfen, die uns erſt die Tiefen dieſes Daſeins
recht enthüllen. Es iſt aber leider nicht ſo. Ernſt Elias
Niebergall iſt am 13. Januar 1815, wie ſchon Theodor
Ritſert in ſeinem Buch: Bezjehungen berühmter Leute
u Darmſtadt nachgewieſen hät, auch aus den Darm=
ſtädter
Kirchenbüchern klärlich zutage tritt, zu Darmſtadt
geboren. Er war das 7. Kind, der 5. Sohn des Großh.
Kammermuſikers Georg Niebergall und deſſen Ehefrau
Marie Katharine, einer geborenen Kraft. Vater Nie=
bergall
war geborener Thüringer; ſein Vater Georg Wil=
helm
Niebergall war Ackermann und Muſiker in Mosbach
bei Eiſenach. Niebergalls Mutter ſtammte aus einer alten
Darmſtädter Familie; die Vorfahren ihres Vaters, des
Bürgers und Säcklermeiſters Johann Nikolaus Kraft.
gehen auf Johann Matthäus Kraft von Untereichen zurück,
der ſich 1686 nach Darmſtadt verheiratete; die Vorfahren
ihrer Mutter Maria Margaretha geb. Wannemacher
ſind bereits vor dem 30jährigen Krieg in Darmſtadt nach=
weisbar
. Von der Mutterſeite ſtammen wie ja ſo
oft die Anlagen, die Ernſt Elias Niebergall zum
Darmſtädter Dialektdichter machten. Ernſt Elias genoß
einen Schulunterricht zuerſt in der Privatſchule des Kan=
didaten
, ſpäteren Freipredigers Friedrich Ludwig Bern=
hard
Rautenbuſch, eines ausgezeichneten Pädagogen,
der ſpäter 18351849 Pfarrer in Dienheim und 18491874
Pfarrer in Partenheim war, woſelbſt er am 19. Juli 1874
verſtarb. Oſtern 1827 trat Niebergäl dann in das Darm=

[ ][  ][ ]

ges Ertragen ihres Geſchicks, welch zuverſichtliches Ver=
trauen
, welch fröhlicher Geiſt! (Aus Die Blindenwelt,
Organ des Reichsdeutſchen Blindenverbandes.)

Die Einkaufsgenoſſenſchaft ſelbſtändiger Maler
und Tüncher e. G. m. b. H. Darmſtadt

hielt am 3. Februar ihre 8. Hauptverſammlung ab
deren guter Beſuch das große Intereſſe bekundete, das die
Mitglieder ihrer Genoſſenſchaft entgegenbringen.

Die reichhaltige Tagesordnung, die ſich in ſehr befrie=
digender
Weiſe abwickelte, behandelte zum größten Teil
geſchäftliche Angelegenheiten, welche nur für die Mitglie=
der
Wert haben, beſonderes Intereſſe erweckt jedoch der
Jahresbericht des geſchäftsführenden Vorſtandsmit=
gliedes
J. Weber dem wir folgendes entnehmen.

Die Einleitung würdigt die Lage während der
Kriegsmonate in eingehender Weiſe, läßt auch nicht uner=
wähnt
, daß ſieben Mitglieder unter den Waffen ſtehen
daß der Krieg viele Verluſte an Gut und Blut mit ſich
bringe, daß man ſich aber auch nicht die Freude verküm=
mern
laſſen ſolle, die derſelbe uns Deutſchen gezeitigt
habe; eine ſo gewaltige Erhebung in unſerem deutſchen
Vaterlande zeige der Welt, was wir Deutſche ſind, ſie er=
mahne
uns aber auch ſelbſt, all den kleinlichen Hader, der
durch das Alltagsleben hervorgerufen werde, außer acht
zu laſſen, und gerade ſo zuſammen zu ſtehen, wie unſere
Brüder draußen vor dem Feinde, dann würden die
Früchte nach Außen und Innen nicht ausbleiben.

Zu den Erfolgen der Genoſſenſchaft im letzten Jahre
kann erfreulicherweiſe nur Gutes geſagt werden. Das
Geſchäft entwickelte ſich in den Monaten April bis Juni
ſehr gut; während es in dem erſten Kriegsmonat ſtark ab=
flaute
, zog es im September wieder an, und der befürch=
tete
Stillſtand trat erfreulicherweiſe nicht ein. Bei dem
guten Erfolge ſolle aber nicht außer acht gelaſſen werden,
daß man gerade im Bauhandwerk zweifellos noch recht
ſchweren Tagen entgegen geht, und man möge die alten
wahren Worte: Spare in der Zeit, ſo haſt Du in der
Not recht beherzigen.

Der Warenumſatz betrug 78368 Mark und überſtieg
denjenigen von 1913 noch um 367 Mark, was es ermög=
lichte
, laut Bilanz, einen Reingewinn von 7351 Mark zu
erzielen. Bei Verteilung dieſes Gewinnes kommen in
erſter Linie eine Ueberweiſung von 10 Prozent an den
Reſervefonds in Betracht ferner ſollen dem außerordent=
lichen
Reſervefonds 804 Mark überwieſen werden, welcher
Betrag als Rücklage für das kommende Jahr betrachtet
werden ſoll; auch wird der durch die Kriegsnot Betroffe=
nen
gedacht, und 300 Mark hierfür zurückgelegt; ein klei=
ner
Betrag von 248 Mark wird als Entſchädigung für die
viele Mühe ünd Arbeit des Vorſtandes und Aufſichtsrates
vorgeſehen, und der Reſtbetrag von 5425 Mark kann zur
Verteilung der Dividenden zur Verfügung geſtellt werden.
Der Unkoſten wird auch Erwähnung getan, und bewegten
ſich dieſe in dem ſeitherigen Rahmen, Ausnahme machten
hiervon Aträge, die für die Kriegsverſicherung der im
Felde ſtehenden Mitglieder und für Liebesgaben an die=
ſelben
aufgewandt wurden. Ein ſehr erfreuliches Bild
zeige der Bericht über die im März 1914 von dem gericht=
lich
beſtellten Reviſor vorgenommene Reviſion, welche der
Genoſſenſchaftsleitung als auch der Buchhaltung unein=
geſchränktes
Lob zuteil werden läßt, und den Wunſch aus=
ſpricht
, daß durch zahlreiche Beitritte von Mitgliedern das
von der Genoſſenſchaft Geleiſtete gebührend anerkannt
würde.

Einen ſehr großen Anteil an den ſchönen Erſolgen in
dem letzten Jahre nahm auch wieder die Zentraleinkaufs=
genoſſenſchaft
der Maler=Rohſtoffgenoſſenſchaften Deutſch=
lands
, e. G. m. b. H., Sitz Mannheim. Sie ſei es ge
weſen, die der Genoſſenſchaft mit Rat und Tat beiſtand
ſie ſei es geweſen, die in dem letzten Jahre wieder Be
zugsquellen erſchloß, die einen weiteren Fortſchritt in der
Güte als auch in dem Gewinn auf die Waren darſtelle,
der gegen die Vorjahre wieder zugenommen habe. Auch
habe ſich die Zentrale in ihrer inneren Geſchäftsentwick=
lung
vergrößert und gehoben, ſo daß auf der Generalver=
ſammlung
im November 1914 in Frankfurt a. M. außer
Kapital=Dividenden auch noch Waren=Dividenden zur
Berteilung gelangen konnten.

Eine Zuſammenſtellung der Erfolge in den erſten 7
Geſchäftsjahren folgte nun, deren Zahlen für ſich ſelbſt
ſprechen; es ſeien hier nur die wichtigſten wiedergegeben
Der Warenumſatz betrug 544 458 Mark, der hieraus erzielte
Gewinn 88848 Mark, der Reingewinn 45310 Mark, wel
cher an Kapitaldividenden 3517 Mark, an Warendividen
den 34076 Mark und an Reſervefonds 6722 Marh ab=
warf
. Der Schlußſatz des Berichts ſei hier im
Wortlaut wiedergegeben: Harte Tage, Wochen und

Monate haben wir ſeit dem 2. Auguſt 1914 hinter
uns, aber vieles ſteht uns noch bevor, ehe wir nach
den Früchten eines erfolgreichen Sieges greifen können.
Laſſen Sie uns deshalb auch ſernerhin in treuer Arbeit
zuſammenfinden, laſſen Sie uns nicht ermüden in
dem guten Glauben an unſere gute Sache, die im
Felde draußen durch unſere Brüder in Waffen er=
fochten
werden muß, die uns aber zu Hauſe die Aufgabe
ſtellt, das wirtſchaftlich ſtarke Deutſchland ſtark zu erhal=
ten
, denn nur beides zuſammen kann uns die erwünſchten
Früchte all der Opfer, die an Gut und Blut gebracht wer=
den
müſſen, zeitigen.

Die übrigen Punkte: Bilanzvorlage, Entlaſtung der
Verwaltungsorgane, Feſtſetzung der Dividenden und alle
damit im Zuſammenhang ſtehenden Gegenſtände fanden
eine glatte Erledigung, und ſchloß der Verſammlungsleiter
die Verſammlung mit dem Wunſche für ein weiteres
Vorwärtsſchreiten der Genoſſenſchaft auf den ſeitherigen
H.
Bahnen.

Darmſtädter Wochenmarkt.

Marktpreiſe am 6. Februar 1915

1,50 M.
Butter, ½ kg
1,40 M.
in Part.
½ Kg
1214 P
Eier Stück
Schmierkäſe, ½ Lit. 20-22Pf.
Handkäſe, Stück 412 Pf.
Kartoffeln, Zentner . 4 M.
Kumpf.
(10 Liter) . 65 Pf.
9 Pf.
1 kg
Mäuschen,
½ kg 910 Pf.
Obſt u. dergl.
1420 Pf.
Aepfel, ½ kg.
68 Pf
Zitronen, Stück .
Apfelſinen, Stück 68 P
Birnen, ½ kg . 1418 Pf
Salat, Gemüſe uſw.:
Kopfſalat, Stück . P
Endivien, Stück 47 Pf
Feldſalat, Körbchen 10 Pf.
Radieschen, Bündel Pf.
Stück 45 Pf.
Rettiche
Meerrettich, Stück 1020 Pf.
Roterühen, ½ kg 10 Pf
kg . 14 Pf
Zwiebeln,
Pf.
Tomaten, ½ kg
30
Spinat, ½ kg
Weißkraut, Stück 1020 A
Rotkraut, Stück 1035
Blumenkohl, Stück 2050 P
510 Pf.
Wirſing, Stück
Grünkohl, Stück 56 Pf.
30 Pf
Roſenkohl
Kg
Gelberüben, ½ kg . 5 Pf.

Schwarzwurz, ½kg 25-26 Pf.
Sellerie, Stück . 510 Pf.
Geflügel, Wildbret:
Gänſe, ½ kg 1,151,20 M.
Enten, Stück 3,504,00 M.
Hahnen, Stück 2,00 2,50 M.
2,003,00 M
Hühner,
Tauben, Stück 5060 Pf
Haſen, Stück 4,004,50 M.
Lapins, Stück . . 1,20 M.
Fiſche:
M.
Hecht, ½ kg .
M.
Aal. ½ kg
Andere Rheinfiſche,
½ kg 4060 Pf.
Kabliau, ½ kg . . 50 Pf
Schellfiſche ½ kg . 50 Pf.
kleine, ½ kg 30 Pf.
In den Fleiſchſtänden.
Rindfleiſch, ½ kg 7076 Pf.
½ kg 86-90 Pf.
Kalbfleiſch,
Hackfleiſch, ½ kg . 80 Pf.
Rindsfett,
kg . 60 Pf.
60 Pf.
Ziegenfleiſch ½ kg
Rindswürſtchen, Stück20 Pf.
Schweinefleiſch mit
Beilage, ½ kg 1,10 M.
ohne Beilage 1,20 M.
Geſalzenes und Koteletts,
kg 1 M.
Schwartemagen und
Fleiſchwurſt,
kg 1 M.
Leber= und Blutwurſt
kg 90 Pf.

Kunſtnotizen.

Ueber Werke, Künſtter und künſtleriſche Veranſtaltungen ꝛc., deren im Nach=
ſtehenden
Erwähnung geſchieht, behält ſich die Redaktion ihr Urteil vor.

Fünftes Sinfonie=Konzert der Hof=
kapelle
. Zwei bekannte Meiſterwerke, die Vierte Sin=
ſonie
in E=Moll von Brahms und Liſzts außerordentlich
wirkungsvolle Tondichtung Les Préludes bilden den
Rahmen zu Weingartners Violinkonzert, das zu den jüng=
ſten
Schöpfungen des Meiſters zählt und hier durch Hof=
tonzertmeiſter
Schiering die erſte Aufführung erfährt. Das
Werk enthält eine Reihe hervorragender Eigenſchaften:
die Solopartie ſtellt dem Geiger eine, wenn auch nicht
leichte, ſo doch ſehr dankbare Aufgabe der auf ſinfoniſcher
Grundlage ſehr glücklich entwickelte Aufbau der Kompo=
ſition
enthält eine Fülle geiſtreicher und humorvoller Züge
und die Behandlung des Orcheſters zeugt durchweg von
einem reichen tonmaleriſchen Farbenſinn, dem Inſtrumen=
talkörper
größte Selbſtändigkeit verleihend, ohne die Be=
deutung
der Soloſtimme irgendwie zu beeinträchtigen.
Im Frühjahr 1914 ſpielte in Bad Nauheim unter des
Komponiſten Leitung Guſtav Havemann mit unſerer Hof=
kapelle
das Werk, dem dort ein glänzender Erfolg beſchie
den war. Die Leitung des Abends liegt in den Händen
des Herrn v. Weingartner. Die Hauptprobe findet
morgen Montag halb 11 Uhr im Hoftheater ſtatt.

Mainz, 6, Febr. (Die Haltung der Bevöl=
kerung
an den Karnevalstagen.) Das Gou=

vernement erläßt folgende Bekanntmachung: In vollſter
Anerkennung der bisher bewieſenen patriotiſchen Haltung
der Bevölkerung der Feſtung Mainz nimmt das Bouver=
nement
Abſtand von dem E= er=beſonderer Verbote gegen
Abhaltung karnevaliſtiſcher gnügungen aller: Art,
ſowie gegen jegliches Mastin Ma, nicht nur auf den
Straßen, ſondern auch in
eines jeden Deutſchen, dur= Zu der en. Es iſt die Pflicht
rung einer dem Ernſt
der Zeit entſprechenden des Rote Krltung zu zeigen, daf
er ſich voll bewußt iſt, n dem Zentraer, aber auch ſchick=
ſalsſchweren
Zeit wir geg. Kreuzunehen. (Auf der
Mainzer Zitadelle), wo gegenwärtig ein paar
Hundert feindliche Offiziere gefangen ſitzen, wird die
Speiſefolge fäglich in drei Sprachen (franzöſiſch, ruſſiſch,
engliſch) angeſchlagen. Ein Spaßvogel unter den Offi=
zieren
hat nun kürzlich, wie man mitteilt, das Plakat mit
der Ueberſchrift Restaurant des Alliés verſehen.
(Verbrüht.) Eine Frau in Amöneburg legte ihr neun
Monate altes Kind auf den Tiſch, um für dasſelbe das
Bad herzurichten. Das Kind fiel in einem unbewachten
Augenblick vom Tiſche in das heiße Waſſer der Bade=
wanne
und wurde am Körper derart verbrüht, daß als=
bald
der Tod eintrat.

Ehrentafel.

* Der Gardiſt Treu vom Heſſiſchen Leib=
garde
=Infanterie=Regiment Nr. 115 hat ſich
in allen Gefechten hervorragend ausgezeichnet. Er ſürmte
als erſter gegen alle Feuerſtellungen der Franzoſen an,
Am 9./10. September erhielt er bei Maurupt zwei ſchwere
Kopfſchüſſe. Abends fiel er in Gefangenſchaft. Treu
iſt 41 Jahre alt und als Kriegsfreiwilligen
eingetreten. Er iſt verheiratet und hat acht kleite
Kinder.

Paris, 5. Febr. (Keſſelexploſion.) Nach einer
Meldung der Agence Havas aus Vigo erfolgte in einzr
dortigen Seidenfabrik eine Keſſelexploſion. Bis=
her
wurden 10 Arbeiter tot aus den Trümmern gezogen,

Handel und Verkehr.

* Berlin, 5, Febr. (W.T. B. Nichtamtlich.) Uehe
die erfreuliche Weiterentwickelung des Poſt=
ſcheckverkehrs
im verfloſſenen Jahre hatten wir
kürzlich die für den Bereich des Reichspoſtgebietes maß=
gebenden
Zahlen mitgeteilt. Jetzt liegt das Ergebnis für
ganz Deutſchland Bayern und Württemberg alſo
mit einbegriffen, vor. Danach iſt die Zahl der Konto=
inhaber
im Jahre 1914 um 18600 geſtiegen. Zahlkarten
wurden täglich bei den Poſtanſtalten im Dezember über
353 000 eingezahlt, d. h. annähernd ſo viel wie im Juli
vor Kriegsausbruch. Dieſes iſt ein recht gutes Zeugnis
für unſere wirtſchaftliche Stärke. Die Einzahlungen au
Zahlkarten im Dezember ſind dabei auf 42 Millionen
täglich zu veranſchlagen. Nicht minder erfreulich ſind die
Dezember=Ziffern über den Stand des Geſamtgut=
habens
der Kontoinhaber. Während er im verfloſſenen
Jahre bis Juli etwa 240 Millionen Mark pro Monat
betragen hat, iſt er ſeitdem, obwohl im Juli die Stamm
einlage von 100 Mark auf 50 Mart herabgeſetzt wurde
allmählich bis auf 295 Millionen Mark im Dezember an
gewachſen und hat damit ſeinen höchſten bisherigen Stand
ſeit Beſtehen des deutſchen Poſtſcheckverkehrs im Jahr=
1909 erreicht. Dasſelbe gilt von dem Umſatz im Dezember
1914, der 4333 Millionen ausmachte, von denen 2269.= Mil=
lionen
bargeldlos beglichen wurden. Allein in der letzten
Dezemberwoche belief ſich der Umſatz auf 1045 Millionen
und in der erſten Januarwoche (4.9. Januar) auf 11
Millignen. Der bargeldloſe Zahlungsausgleich hat im
Poſtſcheckverkehr immer weiter Boden gefaßt.

* Berlin, 6. Febr. (Börſenſtimmungsbild
Im freien Börſenverkehr erörterte man hauptſächlich das
Bevorſtehen der neuen Kriegsanleihe. Im Zufammen
hange damit zeigte ſich wieder Angebot in deutſchen Ren=
tenwerten
, was zu kleinen Abſchwächungen Anlaß gab
Zuletzt erlangte die Haltung wieder einen feſteren Anſtrich
Oeſterreichiſche 4proz. Goldrente gewann ½ Prozent.It
Handel mit Induſtriewerten wendete ſich das Intereſſe
nur einem kleinen Kreiſe von Papieren zu. Im Vorder
grunde ſtanden Rheinmetall, Schwartzkopf, ferner Bis=
marckhütte
und Oberſchleſiſche Kokswerke und ſchließlich
Bochumer und Phönix. Deviſen waren feſt, beſonder
holländiſche Plätze, nordiſche und Neu=York. Auch ruſſiſch
Noten waren gefragt. Geld blieb unverändert flüſſig.

ſtädter Gymnaſium über. Dieſer damals hochangeſehenen,
unter Leitung des Direktors Dilthey ſtehenden An=
ſtalt
gehörte er 5½ Jahre an. Am 3. Oktober 1832 wurde
er, 17¾ Jahre alt, aus dem Gymnaſium eximiert d.
mit Reifezeugnis zur Univerſität entlaſſen. Hierauf bezoc
er die Univerſität Gießen, auf der er am 12. Dezember
1832 immatrikuliert ward und ſich dem Studium der evan=
geliſchen
Theologie widmete. Entſcheidend für die wei=
teren
Lebensſchickſale Niebergalls war es, daß er im An=
fang
des Jahres 1833 in die Studentenverbindung Pala=
tia
eintrat. Die erſte Folge der Teilnahme am Leben
dieſer wie faſt alle damaligen Verbindungen im
Geruch demagogiſcher Umtriebe ſtehenden Burſchenſchaft
war, daß Niebergall bereits in ſeinem zweiten Semeſter
am 7. September 1833, von dem Diſziplinargericht der
Univerſität wegen eines vollzogenen Duells mit einer
Karzerſtrafe von vier Wochen belegt ward: die zweite
daß er im Jahre 1834 in die bekannte Diſziplinarunter=
ſuchung
verwickelt ward, die damals mit einem lächer=
lichen
Aufwand von Kraft gegen alle die deutſche Idee‟
mit Macht vertretenden Studentenverbindungen au
Wunſch der öſterreichiſchen Reaktion betrieben ward. Nie=
bergall
blieb in Gießen bis zur Vollendung ſeiner Stu=
dien
, Herbſt 1835. Da alle in Unterſuchung gezogenen
Studenten auch die offenſichtlich unſchuldigen vor
Abſchluß der Unterſuchung kein Eramen machten durften,
blieb Niebergall nichts anderes übrig, als von der Uni=
verſität
zu ziehen und ſich auf anderem Wege ſein Brot
vorläufig zu ſuchen, bis ihm erlaubt würde, das Examen
zu machen. Niebergall verſuchte ſein Glück in einer Stel=
lung
, die in der erſten Hälfte des 19. Jahrhunderts ſehr
viele heſſiſche Theologen ergriffen. Er ward Hauslehrer.
Seine Stelle fand er bei dem Forſtinſpektor Chriſtoph
Reitz in Dieburg. Unter den vier Söhnen dieſes Man=
nes
iſt der älteſte, Konſtantin, ſpäter berühmt geworden
er hat ſich als Vertreter der öſterreichiſchen Regierung
in Chartum um die Afrikaforſchung hochverdient gemacht
und iſt am 26. Mai 1853 in jungen Jahren er war erſt
36 Jahre alt —— als öſterreichiſcher Vizekonſul auf einer
Reiſe durch Abeſſinien zu Doka geſtorben. Freilich muß
feſtgehalten werden, daß Konſtantin Reitz nie Niebergalls
Schütler geweſeniß;ershatte bereits, bevor Niehergall.in

das Haus Reitz kam, in Darmſtadt am 30. April. 1835
ſein Mäturitätsexamen beſtanden (vgl. meine Ausgabe
von Moritz Carrieres Lebenserinnerungen, S. 20 f.
nachdem er, nach Ausweis ſeiner Perſonalakten, vom 10.
Mai 1832 an durch den Kandidaten der Theologie Fried=
rich
Steinberger vorbereitet worden war. Wann
Niebergall im Haus Reitz als Hauslehrer eintrat und
wann er dieſe Stelle wieder aufgab, iſt bis jetzt noch nicht
genau feſtgeſtellt; die Maturitätsakten der jüngeren
Söhne des Forſtinſpektors enthalten leider keine Notiz
aus der ſich das genau feſtſtellen ließe. Wahrſcheinlich
iſt, daß Niebergall im Herbſt 1835 oder Anfang 1836 die
Stelle antrat und ſie Ende 1839 wieder aufgab. Im Juli
1839 treffen wir Niebergall vorübergehend in Gießen; er
wollte ſich endlich zum theologiſchen Eximen melden,
nachdem die gegen ihn gerichtete Diſziplinarunterſuchung
bereits im April 1837 ein günſtiges Ende gefunden hatte.
Nachdem Niebergall zum Examen durch eine hohe Staats=
behörde
zugelaſſen war, beſtand er es am 11. September
1839 mit der Note gut‟ Nach dem Exramen ſoll Nieber=
gall
ich kann die Richtigkeit der Nachricht nicht verbür
gen wieder ſeinen Dienſt in Dieburg aufgenommen
haben. Er gab ihn dann wohl Ende 1839 auf. Im Ja=
nuar
1840 trat er als Lehrer in das damals zur höchſten
Blüte gelangte Knabeninſtitut von Heinrich Schmitz in
Darmſtadt ein. In dieſer Stellung iſt er am 19. April
1843 verſtorben.

Soviel vom Lebensgang Niebergalls. Von ſeinen
literariſchen Werken ſeien erwähnt: 1. Des Burſchen
Heimkehr oder der tolle Hund erſchienen 1837 in Darm=
ſtadt
bei Karl Dingeldey, und erſtmalig am 6. September
1837 im Darmſtädter Sommertheater im Lokal von Doll
vor dem Rheintor aufgeführt; 2. Datterich erſchienen
1841 in der Hofbuchhandlung von L. Pabſt in Darmſtadt
3. eine Anzahl von Sagen und Novellen, die in verſchie=
denen
Zeitſchriften, namentlich in der Frankfurter Didas=
kalia
, von 1836 an erſchienen und z. T. 1896 in dem Buch
von Franz Harres: E. E. Nirbergalls geſammelte Er=
zählungen
wieder herausgegeben wurden. Der Name,
unter dem Niebergall die Erzeugniſſe ſeiner Feder der
Oeffentlichkeit übergab, war zumeiſt E. Steff (nicht
Streuff, wie. Fuchs ant).

Nun noch etwas über Niebergalls Perſönlichkeit!
Fuchs von ihm hielt und viele nach ihm noch von ihm hal=
ten
, ſieht man am dentlichſten an der Einleitung zu
Dattrich=Ausgabe von 1894, dem Artikel in der Allge
meinen Deutſchen Biographie und dem oben erwähnten
Artikel der Zürcher Zeitung. Die darin enthaltenen An=
gaben
ſind von der Vorausſetzung aus niedergeſchrieben,
daß Niebergall ſich in dem Datterich ſelbſt verulkt habe
Darum mußte Niebergall eben die Züge gehabt haben, die
der Datterich angeblich hatte. Hervorſtechende Züget
dieſem Bild ſind: Niebergall, ein kluger und außergewöhn=
lich
muſikaliſcher Junge, wuchs auf in einer recht kleinen
erbärmlichen Alltäglichkeit; die Eltern waren arm, ün
die vielköpfige Kinderſchar bereitete ihnen viel Mühe und
Sorgen. Nachdem er das Darmſtädter Gymnaſium, wo
er Diltheys Lieblingsſchüler nar und mit Karl Vogt (der
bekanntlich nie Schüler des Darmſtädter Gymnaſium
war) und mit Georg Büchner (der nie mit Niebergall
in derſelben Klaſſe ſaß) um den erſten Platz rivaliſierte
und die Univerſität, wo er das Trinken lernte, hinter ſich
hatte, ſuchte er in den Reſt ſeines traurigen Daſeins da=
durch
ein Licht hineinzubringen, daß er in Dieburg
und Darmſtadt ſich dem Suff ergab. In den Stunden
der Müdigkeit und Abſtumpfung griff er zum Becher
ein einſamer, mißachteter Zecher ſaß in den bäuerlichen
(und ſpäter den ſtädtiſchen) Kneipen, trank und trank, bis
der erſehnte Rauſch die quälenden Trübniſſe von der Seele
ſcheuchte; ſo ſank er rettungslos in die Arme des
Laſters, das ihn weich und lüſtern immer enger und un=
entrinnbarer
an ſeine Bruſt zog und ihn endlich erwürgte.
Schon G. Nick hat in dem früherr erwähnten Aufſal
in den Quartalblättern nachgewiefen, daß dieſe ganze
Schilderung unrichtig iſt. Ich verweiſe auf den Aufſatz
und möchte hier nur einiges bemerken: Niebergall war
muſikaliſch überhaupt nicht begabt. Die Notiz, die Fuchs
gelegentlich gibt, daß Niebergall in der Einſamkeit ſeiner
Wohnung ſeine geliebte Geige zu ſpielen pflegte, iſ
ſchon deshalb falſch, weil Niebergall überhaupt kein In=
ſtrument
ſpielen konnte; und die Luſt zum Geſang muk
ſehr gering geweſen ſein, denn ſein Maturitätszeugnis
ſagt kurz und bündig: Die Singſtunde wurde ſelten be=
nacht!‟
Der Bericht über die Armut vm Niehergalls

[ ][  ][ ]

Die nächſte Sitzung des deutſchen
Reichstags.

* Berlin, 6. Febr. (W.T. B. Amtlich.) Reichstags=
präſident
Dr. Kaempf erläßt folgende Bekanntmachung:
Die nächſte Plenarſitzung des Reichstages
findet am 10. März um 2 Uhr nachmittags ſtatt. Den
Gegenſtand der Beratung teile ich demnächſt mit.

Dle Blockage Englanus.

Die Wirkung auf die Neutralen.

* Stockholm, 6. Febr. Das Blatt Nya Daligt
Allehanda ſchreibt unter der Ueberſchrift: Der ſchick=
ſalsſchwere
18. Februar: Nicht Deutſchland habe durch
ſeinen neuen Erlaß, ſondern England durch ſeinen
Nordſee=Ukas vom 3. November den Seekrieg in
Bahnen geleitet, die rückſichtslos alle völkerrechtlichen Be=
ſtimmungen
durchkreuzen. Mit ſeiner Berufung auf ſeine
Lebensintereſſen kann England ſchwerlich den Verſuch der
Aushungerung der deutſchen Zivilbevölkerung rechtfer=
tigen
. Dadurch wird es auch klar, daß derjenige, der zu=
erſt
einem ſolchen Erdroſſelungsverſuch ausgeſetzt wurde,
ſich mit größerer Berechtigung auf ein Le=
bensintereſſe
berufen kann, wenn er ſich
des mörderiſchen Angreifers zu entledigen
ſucht. England hat dieſe neue Art des Zweikampfs ein=
geführt
und dabei die Intereſſen der Neutralen mit Füßen
getreten. Wir Schweden, ſchließt der Artikel, können die
Wirkung des deutſchen Erlaſſes mit Ruheabwarten,
wenn nicht die engliſche Zumutung beſtände, daß unſere
Schiffe das gefährliche Kirkwall anlaufen ſollen.

* Kriſtiania, 5. Febr. In Beſprechung der amt=
lichen
deutſchen Bekanntmachung, durch welche die eng=
iſchen
Gewäſſer für Kriegsgebiet erklärt werden, geben
Morgenbladet, Aftenvoſten, Norges og Sjö=
fahrtstidende
übereinſtimmend der Ueberzeugung
Ausdruck, daß die deutſchen Unterſeeboote keine Schiffe
mit neutraler Flagge verſenken werden, ohne ihre
Neutralität näher unterſucht zu haben, da dies eine
grobe Verletzung des Völkerrechts darſtellen würde. Aften=
poſten
erklärt, daß ſich Deutſchland bei der angekündigten
Anwendung der Unterſeeboote ganz über die Beſtimmun=
gen
des Völkerrechts hinwegſetzen müßte, und fährt fort:
Es muß ein Schritt der Verzweiflung ſein, der damit ge=
tan
wird. Er kann aber kaum gerechtfertigt werden durch
die von England durchgeführte Sperrung der Nordſee:
andererſeits muß man daran erinnern, daß auch Deutſch=
lands
Lebensintereſſen Maßnahmen er=
fordern
, die, wie ungeheuerlich ſie auch in den Augen
anderer erſcheinen mögen, für die Deutſchen als
natürliche, ſelbſtverſtändliche Art erſchei=
nen
, Repreſſalien gegen den Gegner anzuwenden. Mor=
genbladet
nimmt an, daß die neutralen Mächte Vorſtellun=
gen
erheben werden, gleicherweiſe wie anläßlich der Nord=
ſeeſperre
. Das Blatt erklärt, daß die Neutralen auch Eng=
land
gegenüber mit großer Empfindlichkeit über ihre
Rechte und Pflichten gewacht haben und ſchließt: Wenn
es Ausfuhr= und Durchfuhrverbote gibt, die Deutſchland
treffen, ſo gibt es gleiche Ausfuhr= und Durchfuhrverbote,
von denen England getroffen wird.

* Kriſtiania, 6. Febr. Anläßlich der Bekannt=
machung
des Admirals v. Pohl befragte die Aftenpoſten
den Leiter des Nordiſchen Schiffsreedervereins, Jan=
tzen
, der als ſeinen vorläufigen Eindruck erklärte: Die
deutſche Bekanntmachung müſſe als eine wohlwol=
lende
Warnung aufgefaßt werden, die nicht
beabſichtige, der neutralen Schiffahrt unnötige Hindemiſſe
zu bereiten. Man kann daher annehmen, daß dieſe wie
bisher ſtattfinden kann. Es iſt kaum Grund zur Beſorg=
nis
vorhanden, es ſei denn, daß möglicherweiſe Unglücks=
fälle
infolge von Mißverſtändniſſen entſtehen. Es be=
ſteht
ein gewiſſes Riſiko, aber keine direkte Gefahr. Es
gilt daher, vorſichtig zu ſein. Auf die Frage, ob er es
für denkbar halte, daß deutſche Kriegsſchiffe ohne nähere
Unterſuchung ein Schiff unter neutraler Flagge in den
Grund bohren, erklärte Jantzen, ein derartiges Vorgehen
ſei nicht wahrſcheinlich und er würde es ſelbſtverſtändlich
für eine grobe Verletzung des Völkerrechts halten.

* Kopenhagen, 5. Febr. Die Vertreter hie=
ſiger
Exporteure nehmen Stellung zur Frage des
Exportes nach England nach dem 18. Februar. Der neu=
trale
hieſige Handel ſei durch die Bekanntmachung des

Reichsanzeigers gezwungen, die Fahrten nach
dem 12. Februar einzuſtellen, falls man nicht
Gefahr laufen wolle, die Schiffe durch deutſche Unterſee=
boote
oder ſonſtige Kampfmittel zerſtört zu ſehen. In Ex=
porteurkreiſen
herrſcht große Aufregung, da der
Handel Dänemarks mit England ſehr bedeutend iſt. Die
Blätter beſtreiten die Berechtigung der deutſchen Maß=
regeln
nicht.

Göteborg, 5. Febr. Handelstidning bedauert die
außergewöhnlichen Formen, die der Handelskrieg für die
Neutralen angenommen hat und ſtellt feſt, die unbe=
dachtſamen
Aeußerungen engliſcher Blät=
ter
hätten den engliſchen Handelsſchiffen
Verteidigungsmaßnahmen angeraten. Ver=
mutlich
würden alle engliſchen Handelsſchiffe nunmehr mit
Kanonen gegen Unterſeeboote ausgerüſtet. Ohne
Zweifel werde Deutſchland ſein Vorhaben
durchzuführen imſtande ſein.

* Amſterdam, 6. Febr. Der Rotterdamſche Cou=
rant
ſchreibt: Als England am 2. November einen Teil
der Nordſee als Kriegsgebiet erklärt hatte, ſprachen wir
die Erwartung aus, daß dieſe Maßregel Holland nicht
allzuſehr ſchädigen werde. Dies wurde durch die Erfah=
rung
beſtätigt. Wir glauben berechtigt zu ſein, dieſe An=
ſicht
aus Anlaß der Ankündigung der deutſchen Aktion zu
wiederholen. Die Aktionen Deutſchlands werden von
Seeoffizieren durchgeführt werden, deren einwand=
freies
Auftreten zu der Erwartung berechtigt,
daß, wie ſeither, auch hier unſere Intereſſen berückſichtigt
werden. Unſere Regierung wird auch gegen die neue Ver=
letzung
der Freiheit zur See Einſpruch erheben, ſo wie ſie
auch gegen die britiſche Maßregel vom 2. November nicht
ohne Erfolg Einſpruch erhoben hat. Deutſchland wird
imſtande ſein, den engliſchen Handelsſchiffen kräftig zu
Leibe zu gehen. Das Blatt betont zum Schluß, daß Hol=
lands
Haltung ſtets von der Einhaltung der ſtrikten Neu=
tralität
beſtimmt wurde und nicht durch Wünſche der
Kriegführenden.

Der öſterreichiſche Tagesbericht.

* Wien, 6. Febr. Amtlich wird verlautbart: 6. Fe=
bruar
1915. An der ganzen Karpathenfront und in der
Bukowina dauern die Kämpfe an.

Die Sſituation in Polen und Weſtgalizien iſt
unverändert. Ein ruſſiſcher Nachtangriff bei
Uopuezno wurde abgewieſen.

Am ſüdlichen Kriegsſchauplatz hat ſich in
der letzten Zeit nichts Weſentliches ereignet.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabs:
v. Höfer, Feldmarſchalleutnant.

Kameruner Miſſionare in eng=
liſcher
Gefangenſchaft.

* Das Kolonialblatt veröffentlicht Berichte von
Angehörigen der Baptiſtenmifſion in Ka=
merun
, die aufs neue beſtätigen, mit welch unerhör=
ter
Rückſichtsloſigkeit die Engländer nicht nur
alles, was deutſch iſt, zu zerſtören ſuchen, ſondern auch das
Anſehen der weißen Raſſe durch die Afrikaner mit Füßen
treten laſſen.

Wir entnehmen dieſen Berichten folgende inter=
eſſante
Stellen: Anfang September ließ ſich das erſte
feindliche Kriegsſchiff in der Mündung des Kamerunfluſ=
ſes
ſehen, es war das kleine engliſche Kanonenboot
Dwarf. Etwa am 10. September machte es einen Ver=
ſuch
, Duala zu beſchießen, wobei es aber in den Bereich
unſerer, leider zu wenigen und für die Folgezeit auch un=
zureichenden
Geſchütze kam, aber Dwarf erhielt
wei Treffer und zog ſich ſchnell wieder zurück, ohne
uns Schaden zugefügt zu haben. Etwa am 24. Septem=
ber
erſchien ein größeres Kriegsſchiff mit drei Schloten im
Kamerunbecken. Es war der Kreuzer Challenger der
am Freitag, 25. September, Duala zu beſchießen begann.
Sonntag, den 27. September, kurz vor 6 Uhr, ertönte er=
neut
Kanonendonner. Dichter Nebel ließ nichts vom
Feinde erkennen. Der kurzen Kanonade folgte eine un=
heimliche
Stille. Gegen 9 Uhr ſteigt beim Funkenturm
dichter Rauch auf, donnernd ſtürzt der Turm zuſammen.
Auf Anordnung der deutſchen Behörde iſt
er geſprengt worden. Vor der Uebermacht des
verbündeten Feindes, Engländer und Franzoſen, denen

Eltern iſt ebenfalls, wie ich aus dem Munde von Ver=
wandten
des Dichters weiß, Erfindung; Vater Niebergall
hatte als Orcheſtermitglied das Einkommen eines Pfar=
rers
oder Gymnaſiallehrers auf einer beſſeren Stelle, nach
unſerem Gelde etwa 4000 Mark, und war bereits 1813
in der Lage, in der heutigen Eliſabethenſtraße ein Haus
zu erwerben. Ebenſo falſch iſt die Bemerkung, daß
Niebergall im Gymnaſium ſonderlich geglänzt habe; er
war ein fleißiger und begabter Schüler, der Ordentliches,
aber nicht Einzigartiges in ſeiner Klaſſe leiſtete; das
im Miniſterium des Innern aufbewahrte Zeugnis zeigt
dies jedem, der die geſchichtliche Wahrheit wiſſen will.
Endlich iſt feſtzuſtellen, daß Beweiſe für das Leben, das
Fuchs Niebergall in Dieburg und Darmſtadt führen läßt,
bis jetzt weder durch ihn noch durch andere erbracht ſind.
Die Gießener Exmatrikel Niebergalls weiß nichts von
ſittlichen Ausſchreitungen; und das will etwas bedeuten,
wenn man bedenkt, daß um dieſe Zeit alles an einem
Studenten Auffallende, ſelbſt wenn z. B. einer einen Pfei=
fenkopf
mit deutſchen Farben beſaß, in den Exmatrikeln,
die glücklicherweiſe aus dieſer Zeit zum größten Teil noch
erhalten ſind, gebucht zu werden pflegte. Dagegen bekun=
den
Zeitgenoſſen, die ihn kannten (vgl. Nicks Aufſatz), und
Verwandte einſtimmig, daß Niebergall einen durchaus
anſtändigen Lebenswandel geführt und durch Saufluſt ſich
nie ſonderlich hervorgetan habe.

Wenn Fuchs neuerdings ſeine unbewieſenen Behaup=
tungen
über den dem Wein allzu ſehr ergebenen, un=
glücklichen
Dichter den Sohn des armen Muſikers
wiederholt, trotzdem ihm gründlich bereits vor 20 Jahren
die Unrichtigkeit all dieſer Anſichten nachgewieſen worden
iſt, ſo iſt das ein Stücklein, das wirklich nicht hätte vor=
kommen
ſollen. Männer, die der Geſchichte angehören
haben ein heiliges Anrecht darauf, daß die Geſchichts=
ſchreiber
der Folgezeit ihnen Gerechtigkeit widerfahren
laſſen, und von Männern der Gegenwart, die Geſchichte
ſchreiben wollen, darf man billig doch wohl das eine ver=
langen
, daß ſie den Mut haben, in neuen Auflagen ihrer
Werke Fehler der alten richtig zu ſtellen. Jedenfalls iſt
es aber unſere Pflicht, denjenigen, die Artikel über Nieber=
gall
, wie der der Zürcher Zeitung einer iſt, ſſchreiben, ganz
gehörig auf die Finger zu geben. Ich hoffe, daß das
gründlicher, als ich es kann, noch von anderer Seite ge
ſchieht, damit man endlich aufhört, um das Lebensbild

des größten Darmſtädter Dialektdichters mit ſolchen, der
geſchichtlichen Wahrheit ins Angeſicht ſchlagenden, arm=
ſeligen
Fündlein herunter zu ziehen.

Nachſchrift: Vorſtehender Aufſatz lag bereits bei
der Redaktion, als die Erwiderung von Herrn Profeſſor
Fuchs erſchien. Ich habe auf dieſe Erwiderung folgendes
zu antworten: 1. Meine Ausſtellungen an der neuen
Datterich=Ausgabe ſind zum Teil an die falſche Adreſſe
geraten; daran bin aber nicht ich ſchuld, denn da der
Name Georg Fuchs der einzige Name iſt, der in dem
Büchlein begegnet, mußte ich dasſelbe tun, was wohl alle
Leſer dieſer Ausgabe getan haben, nämlich annehmen,
daß das Werk von ihm ſtammt. Obwohl ich mir alſo
keiner Schuld bewußt ſein kann, bedaure ich doch das
Leid, das ich Herrn Profeſſor Fuchs antun mußte, und
freue mich gleichzeitig, daß er für die Ausgabe weder ver=
antwortlich
iſt, noch ſein will. 2. Die ſcharfe Kritik, die
ich an dem Fuchsſchen Lebensbild von Niebergall geübt
habe, muß ich leider aufrecht erhalten, denn ſie iſt in den
Ausführungen von Herrn Profeſſor Fuchs begründet, der
in ſeiner Ausgabe von 1894 Niebergall als herunterge=
kommenen
Säufer behandelt und dies Bild in der Folge=
zeit
nicht widerrufen hat; von bloßem Schoppen heben
kann gar nicht die Rede ſein, zudem würde ich der Letzte
ſein, der einen um dieſer Untat willen als verſoffenen
Kerl bezeichnete. Ich verweiſe zur Begründung meiner
Kritik auf meinen obigen zweiten Datterich=Artikel. 3. Ich
kann nicht leugnen, daß das Dunkel, das über der Ent=
ſtehung
der Datterich=Ausgabe des Inſelverlags ſchwebt,
immer myſteriöſer wird. Von zuſtändiger Stelle erfahre
ich ohne mein Zutun, daß zwiſchen der Datterich=Ausgabe
des Inſelverlags und der den urſprünglichen Text
darbietenden Ausgabe der Ernſt Ludwig Preſſe ein der
Leitung der letzteren bekannter Zuſammenhang nicht be=
teht
, und daß die Ausgabe der Ernſt Ludwig Preſſe ohne
direkte oder indirekte Beteiligung des Herrn Profeſſors
uchs zuſtande kam. Die einleitenden Sätze des Herrn
Profeſſors Fuchs, die Se. Königl. Hoheit hereinziehen,
waren alſo durchaus überflüſſig. Damit iſt die Sache für
mich erledigt; denn ich habe ſogar in Friedenszeiten ſehr
venig Luſt an literariſchen Kämpfen, und führe ſie nur.
wenn es, wie hier, einfach heißt: Dumußt, denn es ſteht
D. Dr. Diehl.
etwas auf dem Spiel!

von verräteriſchen Eingeborenen ein Weg ge=
zeigt
worden war, auf dem ſie Duala auch von der Land=
ſeite
angreifen konnten, mußte unſere nur geringe Trup=
penmacht
ſich zurückziehen. In großen Abteilungen rück=
ten
jetzt die feindlichen Truppen von der Land= und Waſ=
ſerſeite
in Duala ein. Die Stadt wurde damit überflutet.
Ein wüſtes Durcheinander, Zerſtören und Plün=
dern
begann von Soldaten und Eingebore=
nen
. Die einmal früher verbreitete Nachricht, daß die
Engländer Privatbeſitz reſpektieren, erwies ſich hier als
unwahr, nichts wurde geſchont. Wohl ſind ſie, als alles
drüber und drunter ging, dem Plündern der Eingeborenen
mit den Waffen entgegengetreten, wobei mancher erſchoſ=
ſen
worden iſt; an anderen Orten dagegen, z. B. in Ja=
baſſi
, haben ſie die Leute zum Plündern und
Rauben geradezu veranlaßt. Geſchäftsräume,
Privatwohnungen, ja ſogar Kapellen und Schu=
len
ſind geplündert und beſchädigt worden.

Gleich am Montag begannen die Feinde mit der
Gefangennahlme aller Weißen, ob ſie Waffen
getragen hatten oder nicht. Männer, Frauen und Kinder,
alles wurde in rückſichtsloſeſter Weiſe gefangen genom=
men
. Selbſt Angehörige neutraler Staaten befanden ſich
unter den Gefangenen . . . . . . Die im Vertrauen auf die
baldige Rückkehr der weggeführten Miſſionare zurückge=
bliebenen
Miſſionsſchweſtern erhielten eine
chwarze Wache, ohne deren Begleitung ſie keinen
Schritt gehen durften. Am 29. November erhielten wir
die Mitteilung, daß wir am 1. Dezember nach England
transportiert werden ſollten. Inzwiſchen hatten die Eng=
änder
eingeſehen, daß ſie außer Duala nur noch einige
Küſtenſtädte mit Hilfe ihrer Kriegsſchiffe bombardieren
und beſetzen konnten, daß ſie aber, um der Kolonie Hern
zu werden, einer ſtarken Truppenmacht bedurften. Des=
halb
holten ſie aus ihren Nachbarkolonien etwa 10000
ſchwarze Soldaten und rückten mit 2000 bis 3000
Mann und vielen Maſchinengewehren auch nach Buea vor,
da ſie annahmen, daß Buea, der Sitz des Gouverneurs,
ſtark befeſtigt ſei. Weil die Deutſchen aber nur eine Hand=
voll
Soldaten für Buea hatten, ſo war eine Verteidigung
gar nicht beabſichtigt; die wenigen Soldaten ſollten nur
den Anmarſch des Feindes erſchweren und ſich dann zu=
rückziehen
, um andere Truppenteile zu verſtärken. Dieſer
Plang gelang auch inſoweit, als unſere wenigen Leute .
es ſollen 150 bis 200 Mann geweſen ſein den Feind
durch ein zweiſtündiges Gefecht aufhielten. Am 15. No=
vember
rückte der Feind in Buea ein. Da die Miſſionare
unter allen Umſtänden gern im Lande geblieben wären,
machte Herr Lutz, der Leiter der Baſler Miſſion, eine Ein=
gabe
an den engliſchen General in Duala, in der er ſagte,
er könne doch nicht glauben, daß das chriſtliche England
den Miſſionen eine ſchlimmere Behandlung zuteil werden
aſſe, als ſie von den Heiden zu gewärtigen hätten.
Miſſionar Bender machte außerdem ſeine Anſprüche als
amerikaniſcher Bürger geltend. Aber von Duala kam die
Antwort, kein Deutſcher dürfe in Buea blei=
ben
, nicht einmal Miſſionar Bender. Als wir am Bahn=
hof
Soppe anlangten, kam ein trauriger Zug an: die Ver=
triebenen
aus Buea, unter der Bewachung von ſchwartzen
Soldaten mit aufgepflanztem Bajonett.

Wenn wir alle unſere Erfahrungen zuſammenfaſſen,
ſo müſſen wir ſagen: die Engländer wollen die Kolonie
auf jede Art und Weiſe wirtſchaftlich ruinieren.
Ja, das reiche England ſchämt ſich nicht,
allen das Geldbis auf im günſtigſten Falle
100 Mark à Perſon abzunehmen. Jede Arbeit
ruht, die Entwicklung für die Zukunft iſt untergraben.
Der Reſpekt vor dem Weißen iſt dahin, die Neger haben
ſie bekriegen und ihnen befehlen dürfen, man hat uns als
Gefangene geſehen. Unſere Gemeinden ſind ohne Miſſio=
nare
in den Händen von ſchwarzen Gehilfen und werden
es ſchwer haben, durchzukommen, denn nicht einmal die
Miſſionsarbeit hat das chriſtliche England geſchont.

Einer der erſten Orte, auf welchen die Engländer ihr
Augenmerk richteten, war Jabaſſi. Es entſpann ſich
dort ein heftiges Gefecht, bei dem es jedoch der nur etwa
300 Mann ſtarken deutſchen Schutztruppe unter Führung
von Hauptmann Haedicke gelang, die Engländer
zurückzuſchlagen. Annähernd 150 Farbige
und Engländer ſollen dabei auf feindlicher Seite ge=
fallen
ſein, während von der deutſchen Truppe nur 5 far=
bige
Soldaten 3 davon beim Kentern eines Bootes
den Tod fanden. Am Tage darauf wurde die Kanonade
auf Jabaſſi aufs neue eröffnet, diesmal mit ſolcher Hef=
tigkeit
, daß die deutſche Truppe, welche keine Kanonen,
ſondern nur Maſchinengewehre beſaß, vor den feindlichen
Granaten nicht ſtandhalten konnte und ſich von Jabaſſi
zurückziehen mußte. Hierdurch wurde den Engländern
auch der Weg nach Nyamtang frei.

Es war am 6. November, als während des Mittag=
eſſens
einer unſerer Zöglinge uns meldete, daß engliſche
Soldaten ſich auf dem Hofe herumſchlichen. Wir begaben
uns ſofort alle auf die vordere Veranda. Kaum hatten die
Soldaten uns bemerkt, als etliche auch ſchon ihre Gewehre
auf uns anlegten. Andere zerrten und ſtießen uns in
Gegenwart von Eingeborenen die Treppe hinunter und
zwangen uns, ohne Bedeckung in den glühenden Strahlen
der Mittagſonne zu ſtehen und zuzuſehen, wie verſchie=
dene
Soldaten durch die Zimmer gingen und alles
Greifbare an Geld, Uhren und anderen
Wertſachen in ihre Ruckſäcke wandern ließen.
Als bald darauf ein Oberſt mit anderen Offizieren er=
ſchien
und ich mein Befremden darüber äußerte, daß
Engländer eine Miſſionsſtation in ſolcher Weiſe über=
allen
, ſowie mich über die ſchmachvolle Behandlung von
ſeiten engliſcher Soldaten beſchwerte, erhielt ich zur Ani=
wort
: Krieg iſt Krieg! Auf unſern Hinweis,
daß wir amerikaniſche Bürger ſeien, erwiderte uns
der Oberſt, daß er ſtrenge Weiſung habe, alle Weißen, ohne
Ausnahme, gefangen zu nehmen und ſomit auch wir bis
zum nächſten Morgen zur Abfahrt bereit ſein müß=
ten
. Unſer Vieh ſowie unſer Provianibeſtand, zuſammen
im Werte von etwa 1100 Mark, wurde requiriert. Als
ich eine Quittung darüber forderte, ſaate man mir, daß ich
ſie am nächſten Morgen bekommen würde; ich habe ſie je=
doch
trotz aller meiner Bemühungen bis heute nicht erhal=
ten
. In Duala gab mir ein Offizier, als ich ihn auf un=
ſeren
Verluſt aufmerkſam machte, zur Antwort, ich ſolle
froh ſein, überhaupt etwas gerettet zu haben. Nachdem
wir in Duala angekommen waren, wurde ich vor das
Oberkommando geladen und aufgefordert, etwas über die
Grauſamkeiten der Deutſchen niederzuſchrei=
ben
. Ich weigerte mich und wurde entlaſſen. Bald er=
folgte
eine zweite Vorladung. Wieder kam dieſelbe Zu=
mutung
. Nachdem ich mich bereit erklärt hatte, zu ſchrei=
ben
, was ich geſehen habe, konnte ich wieder gehen. Der
Inhalt meiner Niederſchriſt, die ich dann einreichte, han=
delte
von der ſchamloſen Behandlung, welche uns
und anderen Miſſionaren zuteil geworden war. Hierauf
wurde ich wieder vorgeladen und ſcharf verwarnt,
denn meine Aufzeichnungen ſeien eine Anklage der engli=
ſchen
und franzöſiſchen Soldaten und eine Verdächtigung
des geſamten Kommandos. Man hatte aber den

[ ][  ][ ]

traurigen Mut, noch einen Schritt weiter
zu gehen und mir in Ausſicht zu ſtellen, am
nächſten Tage aus der Gefangenſchaft ent=
laſſen
zu werden, wenn ich ihren Wunſch
erfüllte und einen Bericht über Grauſam=
keiten
, verübt von deutſchen Truppen
ihnen zuſenden würde! Selbſtverſtändlich konnte
ich das nicht tun. Unter der Beſchuldigung, ich hätte als
amerikaniſcher Bürger die Neutralität verletzt und die deut=
ſche
Regierung in ihren Zielen unterſtützt, ſind dann
meine Frau und ich als Kriegsgefangene nach England
gebracht worden. Selbſt noch dort begründete man mein
Feſthalten durch Neutralitätsverletzung.
Zum. Glück
wurde ich aber als ordinierter Miſſionar endlich freigege=
ben
und nach Deutſchland entlaſſen.

Das traurige Ereignis für uns während der Zeit un=
ſerer
Kriegsgefangenſchaft war das Abſcheiden der Frau
Miſſionar Märtens. Wir mußten ſchmerzlich erfahren,
daß die Engländer ſogar kranke Frauen als
Kriegsgefangene behandeln. An Bord des
engliſchen Dampfers Bathurſt wurden die Miſſionare
um Mitternacht geweckt und nach Geld unterſucht. Dem
Miſſionär Märtens wurden 200 Mark weggenommen.
Nur 25 Pfennig hatte man ihm gelaſſen. Die erſten zwei
Tage bekamen ſie gar nichts zu eſſen. Am dritten Tage
wurde etwas Proviant verteilt, doch ſo, daß man nicht ſatt
wurde. Ein Herr bekam ein Glas gemahlenen Pfeffer,
einzelne ein Stück Seife und viele andere ungenießbare
Ware. Am vierten Tage erhielt jeder zwei Stück Schiffszwie=
back
zuſammen etwa 4 Pfund und einen Salz=
hering
, und damit mußte man einen Tag auskommen.
Eine Emailleſchüſſel diente 22 Perſonen als =, Waſch=
und Aufwaſchſchüſſel. Bald waren unter dieſen Verhält=
niſſen
18 Perſonen erkrankt. In Lagos hatten die
Engländer aus Furcht vor den Deutſchen die Häuſer ganz
mit Sandſäcken verbarrikadiert; Kanonen, von ſchwarzen
und weißen Soldaten bedient, waren zum Schutz aufge=
ſtellt
. Auch an der Goldküſte wurden die Damen und Kin
der auf großen ſchmutzigen Laſtautos unter Bewerfen mit
Steinen, Beſpeien uſw. ſeitens der Eingeborenen fort=
gebracht
.

Die Schädigung des amerikaniſchen Seehandels
durch England.

London, 6. Febr. In einem in der Morning
Poſt veröffentlichten Briefe tritt ein in London leben=
der
Amerikaner den gegen die Amerikaner erhobe=
nen
Vorwürfen entgegen. In dem Briefe heißt es:
Die Schädigung des amerikaniſchen See=
handels
durch England hat die Regierung der
Vereinigten Staaten gezwungen, den Klagen der Bürger
ihr Ohr zu leihen. Wenn Präſident Wilſon eingeſchritten
iſt, ſo tat er es, weil er wußte, daß Vorſtel=
lungen
zu keinen ernſthaften Zwiſtig=
keiten
führen würden. Es handelt ſich um keine
Prinzipienfrage. Der Amerikaner iſt nicht neidiſch auf
die britiſche Seeherrſchaft, ſolange entſprechende Rückſich=
ten
geübt werden. Es macht ſich aber das Gefühl breit,
daß dies nicht der Fall ſei, daß der amerikaniſche Ueber=
ſeehandel
in Schranken gewieſen wird, als ob er der
britiſchen Genehmigung bedürfe. Wenn
Krieg zwiſchen Amerika und Japan beſtände und ameri=
kaniſche
Kriegsſchiffe vor der Themſemündung engliſchen
Schiffen auflauerten, würde die Stimmung in London
ziemlich dieſelbe ſein, wie die jetzt in Chicago herrſchende.

Veränderungen in den franzöſiſchen
Kommandoſtellen.

* Paris, 6. Febr. Der frühere Militärgouverneur
von Paris, Diviſions=General Michel, iſt anſtelle des
Generals Mercier Milon zum Kommandeur der Nord=
zone
des befeſtigten Lagers von Paris ernannt worden.
Mercier iſt auf ſeinen Wunſch zur Dispoſition geſtellt
worden. Diviſionsgeneral Lamaze iſt zum Komman=
deur
der Südzone des befeſtigten Lagers von Paris er=
nannt
worden.

Belgiſche Zwangsrekrutierung.

* Paris, 6. Febr. Der Temps meldet: Auf Erſuchen
der belgiſchen Regierung ließen die franzöſiſchen Militär=
behörden
die waffenfähigen Belgier, die nach Frankreich
geflüchtet ſind, aufſuchen, um ſie der belgiſchen Armee ein=
zuverleiben
. Für die Aushebungsarbeiten wurde das
nötige Perſonal der belgiſchen Regierung von der franzö=
ſiſchen
Regierung zur Verfügung geſtellt.

Friedensſehnſucht in England.

* London, 6. Febr. Morningpoſt polemiſiert ge=
gen
die neugegründete Union of democratic control unter
Führung von Ramſay Macdonald Edmund
Morel und Normann Angell. Der Verein befür=
wortete
zwar nicht, die Waffen niederzulegen, aber die
geplante Ausbreitung ſeines Einfluſſes könne nur die ver=
derbliche
Wirkung haben, die öffentliche Aufmertſamkeit
von dem Lebensintereſſe der Nation abzulenken, nämlich
von der herzhaften Fortführung des Krieges, bis der
Feind vollſtändig zerſchmettert ſei. Die Nation ſolle
keine vorzeitigen Erörterungen der Frie=
densbedingungen
geſtatten, die irgendwie die
Fortſetzung des Kampfes bis zu dem ſiegreichen Ende be=
einträchtigen
könnten. Die neue Organiſation könne,
wenn ſie nicht in Schranken gehalten würde, zu einem
Mittel werden, durch welches England der Früchte ſeiner
Siege und des Schadenserſatzes für ſeine ungeheuren
Opfer beraubt werden könne.

Ein Manifeſt der engliſchen sozialiſten.

* London, 6. Febr. (Reuter=Bureau.) Einige be=
kannte
Sozialiſten, darunter Hyndman und Thorm,
veröffentlichen ein Manifeſt, in welchem ſie erklären, die
geſamten Organiſationen der arbeitenden Klaſſe Englands
erkennen an, daß der Krieg fortdauern müſſe.
Der Friede ſei weder erwünſcht, noch zu erörtern, ehe
Belgien und Frankreich nicht völlig befreit ſeien.

Steigende Preiſe in England.

* Kopenhagen, 6. Febr. National Tidende mel=
det
aus London: In einer zahlreich beſuchten Verſamm=
lung
in Liverpool wurde ein Beſchluß angenommen,
die Regierung aufzufordern, den Transport zu or=
ganiſieren
. Der Vorſtand der Liverpooler Korn=
exporteure
erklärte, daß die Verhältniſſe zu den beſtehenden
Preiſen nicht berechtigten. Die Preiſe für Futter=
mittel
und Kohlen hätten durch den Mangel an
Hafenarbeitern und durch die Weizenſpekulation in Ame=
rika
eine Höhe erreicht, die durch die Kriegslage nicht ge=
rechtfertigt
ſei. Ungeheure Mengen von Korn und Fut=
terſtoffen
würden zurückbehalten und die Waren zu Ma=
zimalpreiſen
an den Markt gebracht. Das Handelsmini=
ſterium
ſetzte einen Ausſchuß ein, der die Frage prüfen

ſoll, wie die Ueberfüllung der Häfen und die Preis=
treibereien
zu beſeitigen ſeien.

Ruſſiſches.

* Petersburg, 6. Febr. In der Budgetkom=
miſſion
der ruſſiſchen Duma machte der Abge=
ordnete
Kerensky darauf aufmerkſam, daß nach Gali=
zien
Leute mit dunkler Vergangenheit ge=
ſandt
würden, u. a. ſei der Chef der Rigaer Geheim=
polizei
, Gregus, nach Galizien geſchickt worden. Die
Verfolgung der Arbeiterpreſſe gehe ſoweit,
daß die Zeitung Naſcha Shiſn konfisziert worden ſei, noch
ehe ſie aus der Druckerpreſſe herausgekommen ſei. Der
Miniſter des Innern rechtfertigte die Konfiskation mit der
Abſicht der Zeitung, repolutionäre Artikel zu bringen.
Der Oberprokureur des Heiligen Synods, Sabler, ſtellte
in Abrede, daß in Rußland eine Verfolgung der
Baptiſten ſtattfinde; es handle ſich nur um Unter=
ſuchung
, nicht um Verfolgung.


Petersburg, 6. Febr. Durch eine Verfü=
gung
des Kommandanten wurde der Finnländer
Joſeph Reſch mit ſeinen Söhnen Eduard und Adolf
wegen Verbreitung unſinniger und die Be=
völkerung
aufreizender Gerüchte im Fe=
ſtungsgebiet
für die Dauer des Krieges nach dem
Gouvernement Tomsk verſchickt.
Weiter
werden ſie noch als unſichere und für die geſellſchaftliche
Ordnung ſchädliche Elemente polizeilich beaufſich=
tigt
werden.

* Kiew, 6. Febr. Kiewskaja Myſl vom 10. (23.)
Januar teilt mit, daß auf Anordnung des Hauptchefs von
Kiew im Militärbezirk alle in kleinruſſiſcher und
altjüdiſcher Sprache ſowie im Jargon erſchei=
nenden
Zeitſchriften für die Dauer des Krieges
verboten ſind.

* Warſchau, 6. Febr. Hier ſind in dieſen Tagen
40 angeſehene Polen, an der Spitze Dr. Zawa=
dowski
und Rechtsanwalt Dzewoldski, verhaftet wor=
den
. Als Urſache der Verhaftung wurde Auſtrophi=
lismus
angegeben.

* Odeſſa, 6. Febr. In Odeſſa herrſcht
große Not an Nahrungsmitteln. Infolge
Ueberlaſtung der Eiſenbahnen und des Fehlens von
Waggons iſt die Zufuhr von Getreide auf ein Minimum
geſunken. Das Eiſenbahnrayonkomitee beſchloß, täglich
40 Waggons zur Linderung der Not zu ſtellen.

* Kopenhagen, 5. Febr. Wegen angeblicher Be=
leidigungen
des Zaren iſt der ruſſiſche Revolutionär
Burtzew auf Lebenszeit nach Sibirien ver=
bannt
worden. Die Beleidigungen werden in Artikeln
erblickt, die Burtzew während ſeines Aufenthalts in Paris
in der franzöſiſchen Preſſe veröffentlichte. Nach Kriegs=
ausbruch
war Burtzew nach Rußland gereiſt, um als
Kriegsfreiwilliger in das Heer einzutreten; er wurde äber
bei ſeiner Landung in Finnland verhaftet.

Ruſſiſche‟ Liebesgaben.

* Petersburg, 6. Febr. Ein Beamter des Heili=
gen
Synods begibt ſich dieſer Tage nach Lemberg, um
drei Waggons mit Liebesgaben dorthin zu bringen.
Darunter befinden ſich 20000 Kaiſerbilder, Schulbücher,
Leſebücher, ſehr viele ruſſiſche Heiligenbilder und Ornate
für orthodoxe Geiſtliche.

Der Patentraub in Rußland.

* Petersburg, 6. Febr. Der ruſſiſche Miniſterrat
hat ſich in ſeiner Sitzung am 26. Januar dahin ausgeſpro=
chen
, daß es in Anbetracht der gegenwärtigen Zeit zweck=
mäßig
und notwendig ſei, vollkommen die
Gültigkeit aller Privilegien und Patente
aufzuheben, die Untertanen oder Unternehmungen
der mit Rußland kriegführenden Länder gehören.

Die Kämpfe in Südafrika.

* London, 6. Febr. Times meldet aus Kapſtadt:
Die Uebergabe Kemps und die jeden Augenblick zu
erwartende (?) Uebergabe Maritz’ ſind politiſch und
ſtrategiſch ſehr wichtig, da man immer einen Angriff von
jenſeits der Grenze befürchten mußte und die Regierung
deshalb nicht ihre ganze Kraft auf das Hauptziel des Feld
zuges richten konnte. Kemp und Maritz verfügten über
ungefähr 1200 bis 1500 Buren. Bei Kemps Kommando
befand ſich van Rendsburg, der großen Einfluß beſaß,
und einen beträchtlichen Teil der Verantwortung für den
Ausbruch der Erhebung trägt. (Anm.: Die Richtigkeit all
dieſer Reutermeldungen läßt ſich von hier aus natürlich
in keiner Weiſe nachprüfen.)

* London, 6. Febr. Das Reuterſche Bureau meldet
aus Pretoria: Der Burenführer Bezuidenhout hat ſich mit
Kemp ergeben.

Aufſtand in Angola.

* Liſſabon, 6. Febr. Eine halbamtliche Note
meldet, Angolaſeifreivon Deutſchen. Die Ein=
geborenen
, die an dem Kuninafluſſe wohnen, zeigten
ſich Portugal feindlich. Eine gewiſſe Anzayl, be=
ſonders
Einwohner Punta Meongos, empörte ſich und
plünderte die Häuſer der Europäer. Sie töteten den Ver=
walter
und den Poſtdirektor von Muſſends, ſeine Frau
und Kinder. Der Gouverneur von Angola entſandte
Truppen zur Unterdrückung des Aufſtandes.

* Berlin, 5. Febr. Die Kriegszeitung des Berliner
Lotalanz. meldet: Wie wir hören, hat der Kaiſer an den
Generaloberſten v. Kluck, der in dieſen Tagen einen
Sohn auf dem Felde der Ehre verloren hat, folgeſides
telegraphiert: Ich höre zu meinem aufrichtigen Bedauern,
daß Ew. Exzellenz im Marinekorps einen Sohn verloren
haben. Ich möchte Ihnen meine herzlichſte Teilnahme
ausſprechen mit dem Hinzufügen, daß ich und das Vater=
land
die Größe der Opfer wahrhaftig zu würdigen wiſſen,
welche in dieſem Kampfe um unſere heiligſten Güter dar=
gebracht
werden. Der Allmächtige tröſte Sie. Wil=
helm
I. R.

* Wiesbaden, 5. Febr. Die Stadtverordneten
ſtimmten betreffend der Lebensmittelverſor=
gung
der Stadt dem Ankauf von Brotmehl im Be=
trage
von 180000 Mark zu, ſowie dem Ankauf von 600
Zentner geräucherter Dauerware und von Kolonialwaren
für die Dauer von. 6 Monaten und bewilligten die dafür
erforderlichen Kredite. Sie beſchloſſen weiter, ein Ge=
frierhaus
im Betrage von 20000 Mark zu errichten,
das Raum für 600 gefrorene Schweine bietet, und ſtimm=
ten
ferner der Einführung eines Einheitsbrotes zu.

* Hamburg, 5. Febr. Die Hamburger Nachrichten
melden aus Brüſſel: Die Bank von England hat der
belgiſchen Regierung in Le Hapre ab 1. Februar
einen neuen Kredit von 250 Millionen Franken eröffnet,
wodurch die belgiſche Schuld an England auf 600 Mill.
Franken anwächſt.

* Amſterdam, 6. Febr. Nach einer Blättermel=
dung
aus Bergen op Zvom hat geſtern morgen ein eng=

liſches Flugzeug Antwerpen überflogen.
Es wurde heftig beſchoſſen, aber nicht getroffen,
* Kriſtiania, 5. Febr. Die Reederei Hanneng
Brothers in Kriſtiania, deren Eisbrecher Mjölner von
Archangelsk gemietet war, aber auf dem Wege nach
Archangelsk im Weißen Meere aufgelaufen war, erhielt
die Nachricht, daß der Dampfer Thracia von der
Cunardlinie im Weißen Meerc eine Schraube verloren
habe und in der Nähe des Mjölner herumtreibe.
Die Ladung der Thracia ſoll 18 Millionen Kronen wert
ſein.
* London, 6. Nov. Morning Poſt meldet aus
Kalkutta: Da während der Tätigkeit der Em=
den
Birma vollſtändig von der ziviliſier=
ten
Welt abgeſchnitten war, und nur telegra=
phiſche
Verbindungen beſaß, wird der lange geplante Bau
einer Eiſenbahnlinie von Vorder=Indien nach Birma
ernſthaft in Betracht gezogen.
* London, 6. Febr. Dem Daily Telegraph zufolge
wurde ein Frachtdampfer unter ſpaniſcher Flagge von der
engliſchen Marine in Tyne eingebracht. Angeblich führe
das Schiff Konterbande.
* London, 6. Febr. Die Times meldet aus Kairo.
Das Priſengericht in Alexandrien hat heute das
Urteil über den Dampfer des öſterreichiſchen Lloyd Mar=
quis
Bacquehem gefällt. Das Priſengericht fand
daß in dieſem Falle die Beſchlagnahme nicht gerechtfertigt
ſei. Das Schiff wird bis zum Ende des Krieges zurück
gehalten und nachher dem Eigentümer zurückgegeben.

Vermiſchtes.

Was nun? Die fleißigen Hände, die ſich=im
Beſtricken unſerer tapferen Soldaten nicht genug tun konn=
ten
, ſollen jetzt, wo der Hauptbedarf gedeckt iſt, das
Stricken den bezahlten Kräften überlaſſen, denn da
durch leiſten ſie dem Vaterlande den größten Dienſt,
Nicht Unterſtützung, ſondern Arbeitsverdienſt muß den
Soldatenfrauen verſchafft werden, damit ſie erhobenen
Hauptes und ſelbſtzufrieden für ihre Familien ſorgen
können. Gewiß würde es den meiſten Frauen und Mad=
chen
ſchwer werden, die tätigkeitgewohnten Hände in den
Schoß zu legen, aber das iſt ja auch gar nicht notwendig,
Man ſorge durch der Hände Werk für den Schmück des
Heims und bereite jetzt ſchon freundliche Ueberraſchun=
gen
für die heimkehrenden Krieger vor. Es gibt wunder=
volle
alte und neue Arbeitsweiſen, welche durch vorzüg=
liche
in jeder Buchhandlung käufliche Arbeitsbücher ge=
lehrt
werden. Wir nennen hier Knüpfen, Flachſticharbei=
ten
, Hardanger, Kelim uſw. zur Herſtellung von Vor=
hängen
, Schmuck= und Schutzdecken, Kiſſen und dergleichen,
Des weiteren heißt es im Kampfe gegen die Pari=
ſer
Modetorheiten den Zierat für die
Kleidung ſelbſt zu ſchaffen, für den ſo viel deutſches
Geld ins Ausland gefloſſen iſt und der ſo wirkungspoll
durch eigener Hände Arbeit entſtehen kann, ſei es, daſ
Filet, geklöppelte Spitzen, Buntſtickereien, Batik, Hohl=
ſaum
, Frivolitäten oder Perlen den Schmuck des Kleides
bilden ſollen. Alſo, zu ruhen brauchen die Hände nicht
und wie ſinnig ſpinnen ſich die Gedanken bei einer leich=
ten
Arbeit fort, die doch gar zu gern in die Ferne wan
dern zu Gatten, Vätern und Brüdern im weiten, weiten
Felde und die kämpfen für Liebe und Leben daheim.

Der Jahresbericht der Gothaer Feuerver
ſicherungsbank auf Gegenſeitigkeit über das
91. Geſchäftsjahr 1914 weiſt folgende Zahlen auf: Verſiche=
rungsſummen
: 7512753 100 Mark, Prämien: 24519938,30
Mark, Schäden: 3879967,40 Mark. Die Bank hat im
Jahre 1914 auch die Einbruchdiebſtahlverſicherung auf=
genommen
. Verſicherungsſummen: 319659 700 Mark, Prä=
mien
: 379801,10 Mark, Schäden: 51610,20 Mark. Der
Ueberſchuß beträgt 18 460 556,70 Mark. Davon kommen
zur Rückzahlung an die Verſicherten in der Feuerverſiche
rung 72 Prozent der eingezahlten Prämien, in der Ein
bruchdiebſtahlverſicherung gemäß der niedriger bemeſſenen
Bruttoprämie ein Drittel dieſes Prozentſatzes mit 24
Die Bank betreibt beide Verſicherungszweige nach dem
Grundſatz der reinen Gegenſeitigkeit.

Literariſches.

Heinz Stirlings Abenteuer im Frieden und
im Kriege. Ein Buch für die Jugend von Fedor
Zobeltitz. Mit Bildern von Fritz Schoen, Verlag UIII
ſtein & Co, Berlin=Wien 3 Mark. Mit der Vollkraft
eines großen Erzählertalents ſchildert der bekannte Ven
faſſer hier die Geſchichte eines jungen Menſchen, den
eigentümliche häusliche Verhältniſſe aus der gewohnten
Bahn herausgeſchleudert und in eine abenteuerliche Well
voll bunter Erlebniſſe und mannigfaltiger Gefahren ge
trieben haben. Er gerät in Gefangenſchaft, befreit ſich
macht eine einflußreiche Bekanntſchaft und findet endlich
einen Lebensberuf: die drahtloſe Tel graphie. So komm
er nach Belgien, wird in Lüttich vom Kriegsausbruch
überraſcht, entzieht ſich mit großer Liſt und Geiſtesgegen
wart ſeiner Verhaftung als Svion und erlebt den ruhm
reichen Einzug der deutſchen Truppen. Der mitfor reißend
Schwung, der durch alle dieſe farbigen Bilder geht, häſt
das Intereſſe und die Spannung der Leſer bis zum
Schluſſe wach

Houſton Stewart Chamberlain, Kriegs
aufſätze. München. Verlag F. Bruckmann A.=G. Preis
Mark. Houſton Stewart Chamberlain, der geiſtvoll
Verfaſſer der Grundkagen des XIX. Jahrhunderts, giht
in einer Folge von Aufſätzen eine Wertung Deutſchlands
und Englands. Er zeichnet in einem glänzend geſchriebenen
Eſſay Englands Aufſtieg zur Weltmacht durch eine Politik
unerhörter Skrupelloſigkeit und Englands inneren und
äußeren Niedergang als Folge des alles ausſchließlich
beherrſchenden und daher im letzten Sinne unfruchtbaren
Materialismus ſeiner Intereſſen.

Alles, was wir vom Kriege wiſſen wollen, enthält
in klarer und allgemeinverſtändlicher Fo m ein ſoeben=im
Verlage von Georg Müller in München erſchienenes Buch
unter dem Titel: Der Krieg. Wirtſchaftliches, Tech=
niſches
, Statiſtiſches. (Ueber 200 Seiten ſtark, geh.
M. 2. , geb. M. 3. .) Es unterrichtet uns über die
Stärken der neuen Heere, über Verpflegung und Munition
über die einzelnen Nationen und die Kampfesweiſe ihrer
Soldaten, über die verſchiedenen Feſtungsarten, gibt eine
anſchauliche Schilderung der modernen Kriegsmittel und
ihrer Ausgeſtaltung in techniſcher Hinſicht unter Bezug=
nahme
auf die früheren Kriege und behandelt die von
früheren Kämpfen ſo ganz verſchiedenartige neue Kriegs=
führung
. So gibt das Buch willkommene Aufſchlüſſe
über all das, was wir vom Kriege wiſſen wollen und
wiſſen ſollten.

Landwirtſchaftliches.

Bruteierbezug. Landwirte und Geflügel=
züchter
der Provinz Starkenburg können aus den nach=
ſtehenden
Geflügelzuchtſtellen Bruteier beziehen: 1. Reh=
buhnfarbige
Italiener. Helfmann, Bahnſchaffner in Lan=

[ ][  ][ ]

gen. Gräber II., Peter, in Bocenrod bei Reichelsheim im
Odenwald. Siegfried, G., Fiſchweiher bei Heppenheim
(Bergſtraße). Heß, Johs., Straßenwärter in Steinau im
Odenwald. 2. Weiße Orpington. Heppenheimer, Fritz,
auf der Waldmühle bei Biebesheim. Michel, Wilh., Land=
wirt
in Beerfelden im Odenwald. 3. Emdener Gänſe.
Gölz III., Johs., in Biblis. Die Zuchtſtelleninhaber ſind
vertragsmäßig verpflichtet, die von den Hühnern, bezw.
Gänſen in der Zeit vom 1. Februar bis 31. Mai gelegten
Eier, welche ſie nicht ſelbſt zu Brutzwecken verwenden,
auf erfolgte Beſtellung an andere Züchter abzugeben, und
zwar in ganzen Brutſätzen von 1015 Stück bei Hühnern
und von 68 Stück bei Gänſen. Die Eier ſind mit dem
Datum des Legetages verſehen; es dürfen die zu Brut=
zwecken
abgegebenen Eier nicht über 14 Tage alt ſein. Die
Beſtellungen haben direkt bei dem Zuchtſtelleninhaber zu
erfolgen.

F.& Frankfurt a. M., 5. Febr.
(Heu= und
Strohmarkt.) Bezahlt wurde für Heu 4,304,90 Mk.
Stroh fehlte. Geſchäft lebhaft. Die Zufuhren waren aus
dem Obertaunuskreis, den Kreiſen Hanau und Dieburg.

Letzte Nachrichten.

* Berlin, 6. Febr. (W. T. B. Amtlich.) In der heu=
tigen
Sitzung des Bundesrats wurde der Verord=
nung
wegen der Aenderung der Bekanntma=
chung
über die Regelung des Verkehrs mit
Brotgetreide und Mehl die Zuſtimmung erteilt;
ferner wurde beſchloſſen, den Kommunalverbänden die
Befugnis zu verleihen, ihre Eingeſeſſenen zur Anzeige
der Vorräte zu verpflichten, die bei der Erhebung durch
das Reich am 1. Februar 1915 nicht erfaßt worden ſind,
weil ſie unter einem Doppelzentner verblieben. Die Kom=
munalverbände
können dann dieſe Vorräte ſich übereignen
laſſen, ſoweit ſie bei dem einzelnen Beſitzer 25 Kilogramm
überſteigen. Hierdurch werden die Kommunalverbände
in den Stand geſetzt, aus privaten Haushaltungen, die
ſich überreichlich mit Mehl eindeckten, noch Mehl der All=
gemeinheit
zuzuführen.

* Eichſtädt, 6. Febr. Bei der geſtrigen Reichstags=
erſatzwahl
in dem bayeriſchen Wahlkreis Eichſtädt
wurde Freiherr von Frankenſtein (Zentr.) mit 6678 Stim=
men
gewählt; 37 Stimmen waren zerſplittert.

* London, 6. Febr. (W.T. B. Nichtamtlich.) Meldung
des Reuterſchen Bureaus. El Paſo zufolge hat General
Villa ſich zum Präſidenten von Mexiko erklärt
und für die Zivilregierung drei Miniſter ernannt.

* Waſhington, 6. Febr. (Meldung des Reuterſchen
Bureaus.) Carranza ſorderte den ſpaniſchen Geſand=
ten
in Mexiko auf, den Agenten der ſpaniſchen Regie=
rung
bei=Villa, Senator Angel Deciaſo, auszuliefern, den
Carranza aktiver Unterſtützung Villas beſchuldigt. Car=
ranza
droht, den ſpaniſchen Geſandten auszuweiſen, falls
er der Forderung nicht nachkommt.

* Neu=York, 6. Febr. Es wird jetzt bekannt, daß der
Tankdampfer der Standard Oil Co. Cheſter auf dem
Wege von Neu=York nach Rotterdam am 23. Januar auf
offenem Ozean zugrunde gegangen iſt und von
der Mannſchaft aufgegeben wurde. Die Mannſchaft
wurde von dem Dampfer Philadelphia gerettet.

Wetterbericht.

Das im Weſten liegende Tiefdruckgebiet hat ſich ver=
tieft
und etwas weiter öſtlich über Mitteleuropa vorge=
ſchoben
; Mitteleuropa liegt daher im Grenzgebiet zwiſchen
dieſem Tief und dem nordöſtlichen Hoch und im Bereich
ſüdöſtlicher Winde; das Wetter bleibt daher ziemlich
wolkig, aber wohl trocken, während die Temperaturen
langſam ſinken werden.

Wetterausſichten für Sonntag: Ziemlich wolkig,
trocken, Froſt, ſüdöſtliche Winde.

Verluſtliſte (aus Nr. 141 und 142).

Abkürzungen: Reg. Regiment. Bat. Bataillon. Komp. Kompagnie=
N. Eskadron. Batt. Batterie. Oberſtl. Oberſtleutnant.
Maj.
dr. Hptm. Hauptmann. Rittm. Rittmeiſter. Oberlt. Ober
eutnant. A.
Leutnant.
. Reſ. Leutnant der Reſervc. Feldw.=Lt.
Feldwebel=Leutnant. Off.=S
v. Offizier=Stellvertre er. Fahnenj.
ahner jinker, Feldw. Feldwebel. Wachtm. Wachtmeiſter. Vizef.
feldwebel. Vizew. Vizewachtmeiſter. Serg. Sergeant. U.=O.
Unteroffizier. U.=O. d. Reſ. Unteroffizier der Reſerve. Einj=Freiw.=U.=O.
Einjährig=Kreiwilliger=Unteroffizier Gefr. Gefreiter. Gefr. d. Reſ.
Befreiter der Reſerpe. G
j. Einjähriger. Reſ.
Reſerviſt. Gren.
Grmadier Fäſ. Füſilie
Musk. Musketier. Drag. Or
zoner.
bſim.
Au
kanonter. Pion. Pionier. Wehrm. Wehrmann
mmann. Krosfr. Kriegsfreiwilliger. t. tot. lv. leicht ver
undet, ſchv. ſchwer verwundet. vm.
vermißt. vw. verwundet.

Infanterie=Regiment Nr. 118.

Erſ.=Reſ. Auguſt Schwalb (3. Komp.), Frankfurt
K. M., lv.

Landwehr=Infanterie=Regiment Nr. 118.

Gefr. Joſef Mayer (5. Komp.), Nieder=Olm, Mainz,
vermißt.

Iuſanterie=Regiment Kaſſer Wilhelm Nr. 116.

Krgsfr. Anton Storz (2. Komp.), Vahrenbach lv.;
Reſ. Heinrich Raab (2. Komp.), Augenrod, lv.; Musk.
Heinrich Pfeiffer (4. Komp.), Greifenſtein, gefallen;
Musk. Adam Hauck (4. Komp.), Bensheim, gefallen.

Infanterie=Regiment Nr. 71.

9. Kompagnie: Lt. Egon Wendling, Darm=
ſtadt
, gefallen.

(Berichtigung früherer Angaben):
Reſ. Karl Schröpfer (10. Komp.), Bingen, nicht
vw., gefallen; Reſ. Wilhelm Metz (10. Komp.), Darm=
ſtadt
, nicht ſchv., gefallen.

Reſerve=Infanterie=Regiment Nr. 80.

1. Kompagnie: Erſ.=Reſ. Heinrich Hartmann,
Offenbach a. M., lv., b. d. Tr.

4. Kompagnie: Wehrm. Johann Lampe, Gau=
Bickelheim, lv.

10. Kompagnie: Erſ.=Reſ. Ludwig Völkel,
Alzey, lv.; Wehrm. Ludwig Opper, Alten=Buſeck, lv.

11. Kompagnie: Erſ.=Reſ, Ludwig Benner,
Wieſeck, Gießen, ſchv.

Infanterie=Regiment Nr. 111.

7. Kompagnie: Musk. Adam Spilger, Rim=
bach
, Heppenheim, vermutl. in Gefangenſchaft.

Reſerve=Infanterie=Regiment Nr. 15.

Maj. Theodor Dueſterberg (Stab), Darmſtadt,
lv., z. Tr. zur.

Reſerve=Infanterie=Regiment Nr. 40.

Gefr. Georg Andreas (2. Komp.), Boxheim, bisher
vw., geſt. Reſ.=Feldlaz. 4 Moyenmoutier 5. 9. 14.

Infanterie=Regiment Nr. 136.

Erſ.=Reſ. Phil. Joſt (3. Komp.), Dreieichenhain, lv.

Infanterie=Regiment Nr. 143.

Off.=Stellv. Philipp Weimar (7. Komp.), Drei=
eichenhain
, ſchv.

Infanterie=Regiment Nr. 169.

Musk. Peter Hill (2. Komp.) Bechtheim, lv.; Gefr.
Ludwig Langlitz (3. Komp)., Volkartshain, gefallen;
Krgsfr. Philipp Müller (5. Komp.), Offenbach a. M.,
lv.; Musk. Hermann Knapp (7. Komp.), Mörlenbach, lv.

Garde=Dragoner=Regiment Nr. 23.

Lt. Hans Erich v. Häniſch (5. Esk.), Berlin, bisher
ſchv., geſt. Vereinslaz. Auguſta=Hoſp., Berlin 21. 1. 15.

Reſerve=Infanterie=Regiment Nr. 231.

Off.=Stellv. Simon Wertheim (8. Komp.), Kir=

Einser

Liebesgabe‟

Gegen Husten, Heiserkeit,
Verschleimung, Influenza
etc. (X787

Pastillen

Sanatorium Hofheim i. Taunus
½ Bahnstunde von Frankfurt a. M. (I,389
Kurhaus für Erholungsbedürftige und leicht Nervöse.
Während des Krieges geöffnet u. besucht, behaglich
eingerichtet, eignet sich wegen seiner geschützten
Lage besonders zu Winters- und Frühjahrskuren‟.

16580)
I,
Trauerhute
enorme Auswahl
bekannt billige Preise.
GeorgSchubkegel, Rheinstr. 4.

Mitteilungen aus dem Geſchäftsleben.

Cefabu=Tee. Das Cefabu=Werk, Mainz, teilt
uns mit, daß es ihm gelungen iſt, auch dem Tee, gleich
Kaffee, die löslichen und verwendbaren Stoffe zu ent=
ziehen
, und es würde dieſe nun ebenfalls in Pulverform,
Tabletten und Würfeln mit Zucker in den Handel bringen.
Das Präparat löſt ſich im Augenblick ohne jeden Rück=
ſtand
auf und bietet ſomit recht ſchätzenswerte Vorteile.
Ein Ziehenlaſſen und Durchſeihen iſt bei der Verwendung
von Cefabu=Tee überflüſſig. Beſonders überall da, wo
ſchnell eine Taſſe Tee zur Hand ſein ſoll, und auch im
Haushalte und Junggeſellenheim wird ſich Cefabu=Tee
wohl bald als unentbehrlich erweiſen. Wir verweiſen
auch auf die heutige Anzeige.

Deutsche Bank Darmstadt
Aufbewahrung und Verwaltung
von Wertpapieren.
(X.40)

48. Zuitung.

In der Sammelſtelle des Darmſtädter Tagblatts
wurden für den Heſſiſchen Landesverein vom Roten
Kreuz weiter folgende Beträge abgegeben:
Frau Heckler (weitere Gabe) 5 , Frau Locher 100 ,
Für einen Tſchako 1 , Ungenannt 1 , Frau Strein 1 ,
Karl F. Raiß, Detroit (Michigan), eingezahlt durch Chemiker
A. Raiß 100 , Ludwig Trapp (6. Rate) 50 , H. Huck
10 , Frl. M. W 3 , Ungenannt 7 , J. Kr. 5.,
Ungenannt 5 , Poſtdirektor a. D. Otto Schnittſpahn
20 , Lehrer Weinmann 5 , Geheimer Oberbaurat
Mangold (3. Gabe) 20 , Geheimer Finanzrat Krebs 20 ,
Ferd. Jordis (3. Gabe) 100 , Geh. Juſtizrat Hohenſtein
40 M., zuſammen 493.00 , hierzu die bereits veröffent=
lichten
47545.87 , insgeſamt
48038.87 Mark.

19. Quittung.

In der Sammelſtelle des Darmſtädter Tagblatts
wurden zu Gunſten der Hinterbliebenen von Kriegs=
reilnehmern
und ſonſtigen Hilfsbedürftigen aus der
Stadt Darmſtadt weiter folgende Beträge abgegeben:
T. H. M. 1., Verkauf der Extrablätter des Darm=
ſtädter
Tagblatts von Nr. 267271 42.90 M., Dr. med.
Wißmann 10 M., Frau Bertha Moeßner 20 M., Otto
Goldbeck 5 M., Marg. Keller Ww. (2. Rate) 20 M.,
Verkauf der Extrablätter des Darmſtädter Tagblatts
von Nr. 27——284 28.32 M., L. H. 60 M., Ungenannt
7 M., Tiſchgeſellſchaft Penſion Röpke, Bismarckſtr. 21,
II. Gabe. 20 M., Ludwig Holzmüller 25 M., zuſammen
249.22 M., hierzu die bereits veröffentlichten 5429.62 M.,
insgeſamt
5678.84 Mark.

5. Duitlung.

In der Sammelſtelle des Darmſtädter Tag=
blatts
wurden folgende Beträge zur Beſchaffung von
Sanitätshunden und Unterſtützung geeigneter Führer
des Deutſchen Vereins für Sanitätshunde abgegeben:
Frl. Helene Strauß 10 M., M. Eimer 10 M., L. p.
d. Kerkhoff 5 M., Reibſtein 3 M., Pfnor 5 M., Lazarett=
Oberinſpektor Steinmann 5 M., Frl. M. Ploch 3 M.,
Geh. Schulrat Dr. Dorfeld 10 M., Ungenannt 2 M.,
Frl. Lilli Pfeifer 10 M., Ph. Baumbach 5 M., A. W.
2 M., Geh. Juſtizrat Hohenſtein 10 M., Landgerichtsrat
Dr. Stein 10 M., Profeſſor Dr. Wirtz 20 M., Senats=
präſident
Dr. Keller 15 M., Aus Arheilgen im Klingel=
beutel
1 M., Frl. L. u. M. Braun 5 M., F. 2 M., Frl.
A. Roemheld 5 M., Lilli Heil 6 M., Ungenannt
2 M., Paul Schwanhäuſer 5 M., Frl. Lefz 5 M., Sani=
tätsrat
Dr. Birnbaum 10 M., Frau Lina Kahl 2 M.,
Ungenannt 3 M., C. M. P. 2 M., Frau H. Noack 10 M.,
Frau Regierungsrat Dr. Heſſe 5 M., Geſammelt von
der Klaſſe 4a der Emilſchule 3.20 M., Walter Nell 5 M.,
L. S. D. 20 M., A. Sp. 3 M., Frl. Küchler 5 M., In=
genieur
Dreſſel 5 M., Doms 10 M. Zuſammen 239.20 M.;
hierzu die bereits veröffentlichten 1672.55 M., insgeſamt
1911.75 Mark.

Für die vielen Beweiſe lieber Teil=
nahme
an dem Hinſcheiden unſerer lieben
Fräulein
Frieda Achtelſtätter
herzlichen Dank.
(2311
Darmſtadt, den 6. Februar 1915.
Die Hinterbliebenen.

Todes-Anzeige.
Tiefbetrübt machen wir Verwandten, Freunden und Bekannten die schmerzliche Mitteilung, dass es Gott
dem Allmächtigen gefallen hat, unseren innigstgeliebten, unvergesslichen Vater, Schwiegervater, Grossvater,
Bruder und Schwager
Rentner Heinrich Koch
heute plötzlich und unerwartet im 62. Lebensjahre zu sich zu rufen.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Heinrich Koch, Vizewachtmeister, F.-A.-R. 25
z. Zt. im Felde.
Karl Koch.
Marg. Koch, geb. Hugenschütz.
Darmstadt, den 6. Februar 1915.
Die Beerdigung findet Dienstag, den 9. Februax, vormittags 11½ Uhr, vom Sterbehause, Mathildenstrasse 43, auf dem alten Darmstädter
(B2316
Friedhof statt. Einsegnung ½ Stunde vorher. Beileidsbesuche dankend abgelehnt.

[ ][  ][ ]

Geſtern nacht 11¾ Uhr entſchlief ſanft nach
kurzem, ſchwerem Leiden im 70. Lebensjahre

Frau Joſeſine Schneider
geb. Müller
Witwe des Majors a. D. Julius Schneider.
Tieftrauernd geben dieſe Nachricht:
Adolf Geyger und Frau
Guſtel, geb. Schneider.
Bingerbrück, den 5. Februar 1915.
Die Trauerfeier findet am Montag, 8. Februar
1915, vormittags 10½ Uhr, im Hauſe, Strom=
bergerſtraße
38, ſtatt, worauf die Ueberführung
der Leiche nach Mainz behufs Einäſcherung
erfolgt. Trauerfeier daſelbſt um 4¼ Uhr nach=
mittags
im Krematorium.
Man bittet von Beileidsbeſuchen gütigſt abſehen
(2276
zu wollen.

Dankſagung.
Für die liebevollen Beweiſe der Teil=
nahme
bei dem Hinſcheiden unſerer un=
vergeßlichen
Gattin und Mutter
Margarete Brachat
geb. Steitz
beſonders Herrn Pfarrer Velte für die
troſtreichen Worte am Grabe, ſowie für die
ſchönen zahlreichen Blumenſpenden, ſagen
herzlichſten Dank.
(*2444
Oskar Brachat und Tochter.

Tagestalender.

Sonntag, 7. Februar.

Großh. Hoftheater, Anfang 7 Uhr, Ende gegen
11 Uhr (Ab. B): Die Hugenotten‟

Vorſtellungen um 4 Uhr und 8¼ Uhr im Orpheum.

Wanderung des Odenwaldklubs nach Reinheim ( Ab=
marſch
um 8½ Uhr am Botaniſchen Garten).

Verſteigerungskalender.

Montag, 8. Februar.

Holzverſteigerung um 9 Uhr in der Benderſchen
Wirtſchaft zu Nieder=Ramſtadt.

Städtiſches Muſenm (Schloßgraben 9). Geöfnei
Sonn= und Feiertags, ſowie Mittwochs und Freitags
von 111 und 24 Uhr, bei freiem Eintritt.
Dienstags, Donnerstags und Samstags von 101 Uhr
(Eintritt 30 Pfg.).

Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei,
Verantwortlich für den politiſchen Teil, für Feuilleton,
Reich und Ausland: Dr. Otto Waldaeſtel; für den übrigen
redaktionellen Teil: Kurt Mitſching; für den Anzeigen=
teil
, Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem Ge=
ſchäftsleben
: Paul Lange, ſämtlich in Darmſtadt. Für
den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an
die Redaktion des Tagblatts zu adreſſieren. Etwaige
Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche wer=
den
nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden
nicht zurückgeſandt.

Kaffee

Cefabu

Sicht zu verwechein mit gomallenen und
gepressten oder angeblich löslichen Tee-
und Kaffeepräparaten.

6e

das verwendbare der Naturprodukte in Pulverform, Tabletten und Würfel mit Zucker.
Im Augenblick kristallklar löslich ohne Rückstand.
Garantiertrein - Kein Mahlen - Kein Ziehenlassen - Kein Durchseihen - Sofort trinkfertig!
(I,2275
Unstreitig das vollkommenste und beste aller Tee- und Kaffeepräparate, die als
Liebesgaben
angepriesen werden; aber auch im Haushalte, im Junggesellenheim, in Restaurants, Hotels, Kaffees und überall da, wo diese Getränke schuell zur Hand sein sollen, ist
Cefabu-Tee und Cefabu-Kaffee unentbehrlich!

Cefabu-Kaffee, garantiert rein
Pulver, Originaldose I (3040 Tassen)) . Mk. 1.60
II (2025
1.00
).
1.00
Tabletten. Dose mit 12 Stück
Würfel mit Zucker, Dose mit 5 Stück . 0.60

Die Packungen sind:
Tefabu-Kaffee mit Malzauszug
Pulver, Originaldose I (4045 Tassen) . Mk. 1.00
0.50
Tabletten, Dose mit 12 Stück
0.50
Würfel mit Zucker, Dose mit 10 Stück

Ceſabu-Tec, garantiert rein
. Mk. 1.00
orioinalass (eu. 70 Tasen)
Tabletten, Dose mit 24 Stück (24 Tassen) 0.60
würfelm. Zucker, Dose m. 20 St. (20 Tassen) 0.70

ausserdem in Grosspackungen bis zu 1 Kilo.

In allen einschlägigen Geschäften erhältlich.

Cefabu-Werk, Mainz.

Friſche Holländer
Backfische
das Pfund 25 Pfg.
Ia. Rüböl
zum Backen
1 Schoppen 60 Pfg.
Ia. Sauerkraut
mit Weingeſchmack
Pfund 15 Pfg.
empfiehlt (VIII,2090
Karlstrasse 47
rertig Telephon 641.

Feldpost-Kartons
in ieder Größe liefert die (B1130
Kartonnagen-Abteilung
Chr. Achtelstädter & Co.,
Telephon 895.
Darmſtadt.
Zuterhalt.,eiſ. Kinderbettſt., weiß
lackiert), mit Zubeh., bill. abzu=
geben
. Beſſungerſtr. 1, III. (B2241
Heil &John, Hanufakturwaren. (270a

äfer

Haustäusch
Suche ein Einfamilienhaus mit
912 Zimmern u. großem Garten
gegen mein rentables 4 X8 Zimmer=
haus
(zirka 8000 M. Mieteingänge)
erſte Lage, zu tauſchen. Nur reelle
Angebote werden berückſichtigt.
Angebote unter A 10 an die Ge=
(*2336sgm
ſchäftsſtelle d. Bl.


e
Seeat

Kleine Fabrik ſucht ca. 10000
Mark Betriebskapital gegen
hypothekar. Sicherheit. Ang. unter
W87 an die Geſchäftsſt. (*2259fgi
5600 Mark
für ſehr gut rentierende Kriegs=
lieferung
zu guten Bedingungen
ſofort geſucht. Gefl. Angeb. unter
A 46 an die Geſchäftsſt. (*2443
11, geg. gute Sicherh. zu
5000 Mk. leih. geſ. Rückzahlb.
innerhalb 2 Jahren. Angeb. unter
A41 an d. Geſchäftsſt. (*2427gim

Eine öffentliche warnung!
In den meisten Zeitschriften und ebenso in vielen Zeitungen werden fast täglich
im ganzen deutschen Reiche von einer außerdeutschen Firma, ohne ihre Namens-
bezeichnung
, alle möglichen Mittelchen angepriesen, die nicht nur absolut wertlos sind,
sondern auch mit einem den wirklichen Wert ungewöhnlich übersteigenden Preis
bezahlt werden müssen.
Liest man die wenigen Zeilen, die stets unter der Rubrik der Stadtanzeigen,
Briefkasten, Sport etc. unauffällig gesetzt sind, so bemerkt man stets, daß niemals
ein Preis dabei steht. Man bekommt den Eindruck, wie wenn die Sachen nur wenige
Pfennige kosten würden. Unzählige gehen in die Apotheke, verlangen das eine oder
andere und sind nicht wenig erstaunt über den hohen Preis, den sie dafür zahlen
müssen, um hinterher die Erfahrung zu machen, daß das Betreffende absolut wertlos ist.
Daß diese Leute, welche solche bittere Erfahrungen gemacht haben, mißtrauisch
werden und absolut reellen Angeboten kein Vertrauen mehr entgegenbringen, ist nicht
zu verwundern.
Im Interesse der auf diese Weise Geschädigten bringen wir diese Mitteilung an
die Offentlichkeit, die zu verbreiten wir uns nicht unterstehen würden, wenn das
Gesagte nicht der Wirklichkeit entspräche.
Der Zweck dieser Zeilen ist, die Leser darauf aufmerksam zu machen, daß die
von der Firma Hans Heiss & Co. (Dunpräparate), Ges. m. b. H. in Darmstadt,
in Zeitschriften und Tageszeitungen angepriesenen Dunpräparate voll und ganz das
halten, was von ihnen gesagt wird, was von ärztlichen Autoritäten und einer Unmenge
Verbraucher der Dunpräparate durch Gutachten belegt wird.
Neuester Prospekt mit Gutachten wird einem jeden auf Wunsch kostenlos zu-
gesandt
. (Siehe heutiges Inserat Dun‟).

(X19150

Len

Herrſchaftliches Gut
von ea. 400 Morgen arrondiert, mit komfortablem
Herrenhaus, im Odenwald, Speſſart oder bayeriſche
Pfalz zu kaufen geſucht. Offerten unter F. R. V. 215 an
Rudolf Moſſe, Frankfurt a. M.
(I,2163

3 P., Gr. 4341,
ſiot
Milltürstaefel Doppelſ., bill. z.
verk. Lauteſchlägerſtr. 16. (*2341so
1 Offizier-Radmantel
warm gefütt., auch 1 bl. Extrarock
u. Hoſe ſehr billig abzug. Ang. u.
A 33 an die Geſchäftsſt. (*2421

Schöner Guſsom
Herren-Pelzmantel
und warmgefütterte Herrenjoppe
zu verk. Näh. i. d. Geſchäftsſtelle.
Saſt neues Konfirmandenkleid
für 10 Mk. zu verkaufen. Wo?
ſagt die Geſchäftsſtelle. (*2309si

Trauerhüte
von Mark 5.50 an,
Crepe=Schleier,
Handſchuhe, Hut=
u
. Armflore ete.
empfehlen (1597a
L. 6 M. Fuld
Kirchſtraße 12
gegenüber der Stadtkirche.

Guter bürgerlicher Mittagtiſch
Z. Herrngarten, Ecke Frank=
furter
= u. Kahlertſtr. 1.
(2197a
Jebt Bame
iſt zufrieden, wenn ſie ihre Näh=
maſchine
bei Peter Rickert,
Mechaniker, Hölgesſtr. 3, repa=
rieren
läßt. Kein Laden. Poſt=
karte
genügt. Bitte genau auf
Hausnummer 3 zu achten (*2426

Lad. Her Schn
Großh. Hoflieferant
Darmstadt.
Spezial-Engros-Geschäft
für (1969a
COGNAC
deutsch u. französisch
Spirituosen und Liköre
Weiß- und Rotweine
Dessert- und
Frühstücksweine
Vorteilhafteste Bezugsquelle
für Wiederverkäufer.

Eheater=
Abonnemen
II. Rang, 2. Reihe
wird abgegeben.
Reflektanten werden um Adreſſe
(*24
unter A 53 gebeten.

iiageiteh
Fleisch u. veg. Kost von
60 Pf. b. M. 1. im Abonn.
Abendtisch
rlisch u. veget. Kost v.
50 Pf. bis 70 Pf. im Abonn.

Auste ant des berühnten
Wormser Weinmostes::

Kein Frinieswang. (1
Rauchfreie Räume.
Damenzimmer.
Reform-Restaurant
4 Alexanderstrasse 4. 1 Stock.

[ ][  ][ ]

UnsereSveitevvechf
hat begonnen.

Heute Sonntag abend sins unsere
Schaufenster beleuchtet, und
bitten wir um deren Beachtung!

In allen Abteilungen, die Weiße Waren führen, bringen wir
während dieser Woche große Posten weit unter Preis zum Ver-
kauf
. Außerdem gewähren an diesen Tagen auf alle , Weiße
Waren, die nicht schon im Preise ermäßigt sind, einen

Extra-Rabatt von 10%

(2299
Gobrrorisornu Markt

Stellmer

Weiblich

Junges Fräukein, mit guter
Handſchrift und einigen Vor=
kenntniſſen
in Stenographie und
Maſchinenſchreiben, ſucht Stellung
auf Büro bei beſcheidenen An=
ſprüchen
. Angebote unter W 95
an die Geſchäftsſt.
(*2287sg
Jüng. Witwe, mit guten Emp=
fehlungen
, ſucht Stellung, entw.
auf Büro, als Empfangsdamc bei
einem Arzt, als Vorleſerin oder
dergl. Angebote unter A 9 an
die Geſchäftsſtelle ds. Bl. (*2328sg
Junges Mädchen, welch. ſchon
2 Jahre in Bäckerei u. Konditorei
tätig war, ſucht Stelle.
(2414
Näh. Lichtenbergſtr. 25, 3. St.
welches kochen kann,
Mädchen, 12 Jahre bei einer
Dame war, Hausmädchen, welche
nähen und bügeln können, Liebe
zu Kindern haben, Landmädchen,
darunter (Oberheſſinnen, ſuchen
Stellen. Frau Berta Neßling, ge=
werbsmäßige
Stellenvermittlerin,
Ludwigſtraße 8.
(*2412goi
Mädchen m. gut. Zeugn. ſucht
p. 15. Febr. od. evtl. ſofort anderw.
Stellung in bürgerl. Haushalt.
Angeb. u. A 42 Geſchäftsſt. (*2451
Mädchen
mit gut. Zeugniſſen ſucht Aushilfe
für zwei bis drei Monate als
Köchin od. Alkeinm. Zu erfr. bei
Frau Klein, Landwehrſtr. 62. (*2401
Lehrſtelle wird geſucht
für Mädchen aus guter Familie
zur Ausbildung in allen Bureau=
arbeiten
. Angeb. unt. W 98 an
die Geſchäftsſt.
(*2295

Männlich

Deuſcher aus Ruſ=
Flüchtling. land, früher Werk=
führer
, ſucht irgend welche Beſchäfti=
gung
. Angebote unter A 20 an
die Geſchäftsſtelle d. Bl. (*2375sg
Zahntechmker
perfekt und ſelbſtändig in der ge=
ſamten
Technik, ſucht ſofort oder
ſpäter Stellung. Gefl. Angebote
unter W 92 an die Geſchäftsſt.
d. Bl. erbeten.
(*2290go
Junger Geschäftsmann
wünſcht Beſchäftigung. Bureau=
arbeit
bevorzugt. Angeb. erbet. u.
A 45 an die Geſchäftsſt. (*2447
Geprüſt. Heizer ſ. Stellg. Angeb.
u. A 21 a. d. Geſchäftsſt. (*2377sg
Ein junger Mann ſucht Arbeit
irgend welcher Art. Angeb. unt.
A 17 an die Geſchäftsſt. (B2240

Ofene Stellen

Weiblich

Perfekte Stenotypiſtin
auf Adlermaſchine perfekt, ſofort
geſucht.
(2301gi
Süddeutſche Putzwollfabrik
Bickenbach.

Einige verkaufsgewandte
Personen
für Wohltätigkeits=Unternehmen,
gegen gute Vergütung geſucht,
auch Damen.
(Ur2287
Ang. u. H 4131 an D. Frenz,
G. m. b. H., Mainz.
Für 1. Aprit ſuchen wir er=
fahrene
tüchtige
(2208sg.
Verkäuferin.
D. Faix & Söhne.
Schneiderin für leichte Millär=
arbeit
(keine Heimarbeit) ſof. geſ.
*2449)
Karlſtr. 58, 3. St. r.
Lehrmädchen
für Putz ſofort geſucht.
Angebote unter A 35 an die
Geſchäftsſtelle ds. Bl. (2293
erhalten von mir
Damen dauernd gut loh=
nenden
Nebenverdienſt. Muſter
gegen 40 Pfg. in Marken. Anna
Geyer, Leipzig=Schönefeld, Ploß=
ſtraße
52. Vertreter geſ. (II,2285
Ich ſuche für ſofort ein tüchtiges
Mädchen
das ſelbſtändig kochen kann und
Hausarbeit übernimmt. Bitte ſich
vorzuſtellen Grüner Weg 25 bei
Frau Herrlinger.
(2213sg
Sauberes, zuverl. Mädchen
für die Vormittagsſtunden per
15. Februar geſucht. Viktoria=
(2083a
platz 10, 2. St.
Frau oder Mädchen
für einige Stunden am Tage zu
Haushaltsarbeiten geſ. Vorzu=
ſtellen
Moosbergſtr. 93, II. (*2315sg
Geſucht für ſofort oder 1. März
welches ſchon
brav. Mädchen, imbeſſ.Hauſe
gedient hat Kiesſtr. 120, II. (*2301sg
Alleinſtehende Dame in beſſerem
Hauſe ſucht ſaubere
Putz= und Waſchfrau
f. einige Stund. i. d. Woche. Angeb.
u. W 94 a. d. Geſchäftsſt. (2203sg
d. koch. 1. u. Hausarb.
Mädch. übernimmt, z. 1. März
(B2156
geſucht. Herdweg 72.
Mädchen zum Milchtragen geſ.
*2317sg) Gutenbergſtraße 37.
Saubere Lauffrau für täglich
morgens 2 Stunden geſucht. Land=
*2409
wehrſtr. 16, part.
Frauen u. Mädchen
finden dauernde und lohnende
Beſchäftigung.
Lippmann May
Sortieranſtalt
Weiterſtädterſtraße 70. (2319a
Die einfache u. feinere Küche,
Verwerten der Reſte und
Garnieren der Speiſen kann ein
junges Mädchen erlernen in geb.
Familie. Dir. F. Baum, Wil=
(*2398gi
helminenſtraße 35, II.
Sauberes. ordentl. Laufmädchen
geſucht Stiftſtraße 40. part. (*2408

mſ.s Std. Haus=
Ordentl. Mädchen arb. tägl. geſ.
Zu erfr. i. d. Geſchäftsſt. (*2403goi

Mänmlicht.

Junger Nann
für hieſiges Büro zum ſofortigen
Eintritt geſucht. Angebote unter
W50 an die Geſchäftsſtelle dieſes
Blattes.
(2109a
Ich ſuche überall Reiſende, Agen=
ten
, Händler und Firmen, welche
Landwirte beſuchen, für den Ver=
kauf
eines konkurrenzloſen, patent=
amtl
. geſch.
(I,1604
Millionenartikels
den jeder Landwirt auch während
des Krieges haben muß Wöchent=
liches
Einkommen Mk. 100150.
H. Neumüller, Närnberg.
Humboldtſtraße 152.
möglichſt ver=
Lagerverwalter, traut mit
Kenntniſſen von Hölzern, alsbald
geſucht. Ausführliche Angaben über
ſeither. Tätigkeit mit Gehaltsanſpr.
u. A 34 a. d. Geſchäftsſt.
(*2420
jgvon
Hausiorer f. Gemüsesamen
überall geſ., hoh. Verdienſt. Ang.
unt. A 40 a. d. Geſchäftsſt. (*2431
Schneider
für Waffenröcke und Militär=
mäntel
hier und auswärts geſucht.
Beſte Bezahlung.
(2196fsg
Carl Till Nachfolger,
Wilhelminenſtr. 31.
Sattler
Tapezierer
und
Lederarbeiter
geſucht bei hohem Verdienſt.
J. Glückert
Hoflieferant
Darmſtadt. (2291gi
Schlaſſer und Breher
geſ. Maschinenfabrik Wedel,
Arheilgerſtraße 59.
(*2442gms
Dreher
für Granaten geſucht. (2026a
Ph. Mayfarth & Co., Werk
Mainkur bei Frankfurt a. M

Mehrere tüchtige
Dreher u. Werkzeugmacher
werden bei gutem Lohn zum
ſofortigen Eintritt f. dauernde
(2297
Arbeit geſucht.
Maschinenfabrik Gritzuer A.-G.,
Durlach (Baden).

Jüng. kräft. Hausburſche
(2320
ſofort geſucht.
Nietschmann.

Lebensverſicherung.
Alte deutſche Lebensverſicherungs=Geſellſchaft ſucht für
Darmſtadt
einen gut eingeführten, tüchtigen
General=Agenten.
Inkaſſo vorhanden.
Nachweislich mit guten Erfolgen tätig geweſene, erprobte
und kautionsfähige Fachleute wollen gefl. Offerten unter
J. E. 12173 durch Rudolf Mosse, Frankfurt aMain
einreichen.
(I,1939:

Zuverläſſiger Fahrburſche
ſofort geſucht.
(2200fsg
Dampfmolkerei
Wolf.
Woogsplatz 3.
Fuhrmann gesucht
Beckstraße 54.
(2310gi
Kräftige Arbeiter
werden eingeſtellt
Lippmann May
Weiterſtädterſtraße 70.
(2318a
Fleiß., Jung. Mann
von 17 bis 18 Jahren p. ſof. geſ.
H. Front, Eliſabethenſtr. 17. (*2436
Ordentl., braver Hausbursche
ſof. geſucht Roßdörferſtr. 26. (*2434
Brdentl. Hausburſche
(Radfahr.), nicht mehr ſchulpfl., geſ.
Koſt u. Wohn. im Hauſe. (2284
Hofkonditorei
Hügelſtraße. Melden Steinſtraße 2.
Kräftiger
Magazinarbeiter
geſucht.
(2263sg
Näheres Rheinſtr. 25, Magazin.
Tüchtiger Hausburſche
(Radfahrer) für ſofort geſucht.
Karl Illert, Metzgermeiſter
2209sg) Wendelſtadtſtraße 20.
Zu Oſtern braver geweckter
Junge als Lehrling geſucht.
Steigendes Taſchengeld. (2074msg
Martinsdrogerie.
Kräftiger Lehrling
(*1899gmg
kann eintreten
Gustav Gruber, Schreinerei,
Schützenſtraße 12.
Zum 1. April ds. J. findet in
mein. Med.=, Drogen= u. Chemi=
kalien
=Handlung ein jung. Mann
mit höherer Schulbild. Aufnahme
(2305a
als
Lehrling
Fr. Beckenhanh
Schulſtraße.

Weißbinderlehrling geſ.
Fr. Kugel, Beckſtr. 83. (*2417
Zu dſiern h.eingeſund. g erzog.
Junge m. ſchön. Handſchr. und im
Rechnen bew., bei uns in die (2308
Lehre
eintreten. Selbſtgeſchrieb. Angeb.
m. Abſchrift des letzten Schulzeugn.
erbeten an die Geſchäftsſtelle der
Kriegerkameradſchaft Haſſia,
Heinrichſtraße 62.
Lehrling
mit gut. Schulbild. aus achth. Fa=
milie
von hieſ. Engros=Geſchäfte
geg. ſteig. Vergüt. auf Oſtern geſucht.
Angeb. u. V 46 Geſchäftsſt. (*1808gg
Weißbinderlehrling
geſucht. (*2296sg
W. Gräf, Saalbauſtraße 14.

Für Schüler der
oberen Klaſſen
einer höheren Lehranſtalt bietet
ſich bei uns günſtige Gelegen=
heit
zur Erlernung des literari=
ſchen
und wiſſenſchaftlichen
Buchhandels.
Dreijährige Lehrzeit, darauf
garantierte Gehilfenſtelle in
erſten Häuſern.
(P2288
Müller & Rühle
Hofbuchhandlung
Eliſabethenſtraße 5.

Zimen gsauch

Geſucht per 1. April in Beſſungen
große 2 oder kl. 3 Zim.=Wohn.
Ang. u. A 48 a. d. Geſchäftsſt. (*2440
ungeſt, ſucht
Gut möbl. Zim., beſſ. Hert,
z. Zt. hier Militär. Angeb. unter
A. 31 an die Geſchäftsſtelle. (*2411
Einf. möbl. Zim. für Frau u. Kind,
deren Mann im Felde, in der
ober. Karlſtr. zu miet. geſ. Ang. mit
Preisang. u. A 52 Geſchäftsſt. (*2457

[ ][  ][ ]


Aur
(Modelle, Formen) u.
Kinder-Hüte

Besichtigen Sie bitte
unsere Austagen!

Unsere REST-BESTANDE unterstellen win
Montag, Dienstag und Mittwoch einem
3tägigen Saison-Ausverkauf
Die Preise sind teilweise auf ein Drittel herabgesetzt

F Schuistrusse 3.
Fergsashsgshsnstagsgsthsgehsgehehehegs
Ver
Traussu

Inhaber: Siegfried May

Tee billiger

ff. Ceylon Mk. 3.
ff. Java 2.80
ff. Pekoe 2.60

J. Darboven,
J.
Hamburg 14.
(I,2281
Ausfuhr.
Kaffee und Tee.
Einfuhr.

ibteseinschmerzloses Zahnziehen!

Bitte! Hören Sie die von mir mit
66 eigenes
eomiin Fabrikat
behandelten Zahnkranken. Versuchen
(*2432
und urteilen Sie selbst.
Kostenlose Behandlung!
für Verwundete, ins Feld ziehende
Krieger und deren wenig bemittelte
Angehörige von 1112 Uhr
Scharfscheer, Pohl Nachfolger
Landgraf Georgstraße 34, I.
(Am Mebplatz, Café Mitzc.)

Fschützl

Sbrechstunden von 91 und 27 Uhr, Sonntags von 102 Uhr.

Zahle Geld zurück

Eine prachtvolle
feste und üppige
Büste
und rosige, zarte Haut wie
Alabaster
erhalten Sie in kurzer
Zeit nur durch mein
Allerbest‟
Einzig in seiner Wirkung! Beein-
trächtigt
weder Taille noch
Hüften. Leichte äußerliche
Anwendung. Großartige

Anerkennungen und meine eigene Erfahrung be-
weisen
die Vorzüglichkeit. Erfolg und Unschadlichkeit
(2302a
wird durch Garantieschein verbürgt.
Diskrete Zusendung nur allein durch
Frau Emma Fischer, Berlin-Wilmersdorf 49,
Hanauer Straße 30. Telephon: Uhland 4873.
Bei Voreinsendung Dose 3 M., 2 Dosen (zur Kur er-
forderlich
) nur 5 M. franko. Nachnahme u. Porto extra.
Wie man über Allerbest urteilt, sagt folgende
freiwillige Anerkennung: Mit Ihrem Allerbest bin ich
sehr zufrieden, die Wirkung war eine ganz erstäunliche.
Nehmen Sic meinen herzlichsten Dank. Fr. J. S. in R.

Erstlings-
Ausstattung!
3 Hemdchen
3 Jäckchen
schmale Binden
2 Teppiche
2 Wickelbänder
3 Moltondeckchen .

Gummieinlage

3 Windeln
empfehlen (1598a
L. & M. Fuld
12 Kirchstrasse 12
gegenüber der Stadtkirche.

(00anogebt.3 Poflar
u. an Keuchhuſteu, Blauen= oder Stick=
huſten
, trock. Huſten, Verſchleimung, Ka=
tarrhen
leidet oder ſtark erkältet iſt, dann
geben Sie ſofort Reichel’s Keuch=
huſtenſaft
, der von überaus heilſamer,
wohltuend beruhigender Wirkung iſt.
Fl. 1. u. 1.80. Nur echt mit Marke
Medico u. d. Fa. Otto Reichel, Berlin 80.
In Darmstadt bei Friedr. Schaefer,
Friedr. Beckenhaub, P. C. Finke, A.
Fischer, G. Liebig. & Co Nachf., Chr.
Schwinn Nachf., A. Zachmann. (X1626
Sten
erbittet Rotes Kreuz.
Näheres Materialien=Abteilung im
(2292go
Alten Palais.
Hafer wird gequetscht
M. Jahn, Pallaswieſenſtr. 30. (2245a
Zuterh. Kinderwagen mit Nickel=
geſtell
preiswert zu verkaufen
Landwehrſtr. 16, parterre. (*2408

Großh. Hoftheater.
Sonntag, 7. Februar:
91. Abonnements=Vorſtellung. B 24.
Neu einſtudiert
Die Hugenotten.
Große Oper in 4 Akten
von G. Meyerbeer.
Chöre: Robert Preuß.
Vorkommendes Ballett, einſtudier!
von Hedwig Ehrle.
Nach dem 2. u. 3. Akte läng. Pauſen.
Preiſe der Plätze (Gewöhnl.
Preiſe): Sperrſitz: 1.12. Reihe
4.20 , 13.19. Reihe 3.40 ,
Parterre: 1.5. Reihe 2.90 ,
6.8. Reihe 2.35 , Proſzeniums=
loge
6,20 , Mittelloge 6.20 ,
Balkonloge 5.20 , 1. Rang 4.70 .
2. Rang: 1.6. Reihe 2.70 , 7. u.
8. Reihe 2.15 , 1. Galerie 1.35 ,
2. Galerie 0.75 .
Kartenverkauf: an der Tages=
kaſſe
im Hoftheater von 10½—1
Uhr und eine Stunde vor Beginn
der Vorſtellung.
Anfang 7 Uhr. Ende gegen 11 Uhr.
Vorverkauf für die Vorſtellungen:
Montag, 8. Febr.: Fünftes
Konzert der Hofmuſik
Anfang 7½ Uhr.
Dienstag, 9. Febr. 92. Ab.=Vſt.
23. Carmen. Kleine Preiſe.
Anfang 7. Uhr.

Richard Wagner-Verein Darmstadt.
Die Ordentliche Hauptversammlung
des Vereins für das Jahr 1915 wird
Montag, den 15. Februar, abends 6¼ Uhk,
im Grünen Zimmer des Kaisersaals (Grafenstrasse 18)
mit folgender Tagesordnung stattfinden: 1. Verlesung des Pro-
tokolls
der vorjährigen Hauptversammlung. 2. Jahresbericht dés
Vorsitzenden. 3. Rechnungsablage und Entlastung des Schatz-
meisters
. 4. Beratung und Beschlussfassung über die vorliegen-
den
Anträge, 5. Neuwahl des Vorstandes.
2300)
Der Vorstand.

Darmstädter Hausbesitzer-Verein E. V.
Am Donnerstag, den 11. Februar, abends ½9 Uhr
(2312
im Kaisersaal
Vortrag
des Generalsekretärs Herrn Assessor Todt vom Zentral-
verbandder
Haus-u. Grundbesitzervereine Deutsch=
lands
über
diegegenwärtige rechtliche und wirtschaft-
liche
Lage des Hausbesitzes.
Zu diesem Vortrag werden hiermit alle Hausbesitzer,
Mitglieder und Nichtmitglieder auch die Damen sowie
alle, die sich für die Frage interessieren, eingeladen.
Der Vorstand.

Freiwillige Feuerwehr Darmſtadt=
Hauptverſammlung
Montag, den 8. Februar d. Js., abends 9 Uht
bei Kamerad Rühl, Mühlſtraße 5.
Tagesordnung: 1. Berichterſtattungen.
(2268
2. Rechnungsablage.
Das Kommando.
Darmſtadt, 6. Februar 1915.
Feingebildkele äſtere Dame
Ww., gute Fußgängerin, wünſcht geſell. Anſchluß an paſſende Dam
oder kl. Damenkreis., Gefl. Zuſchriften unter A 39 an die Geſchäfts
(*2435
ſtelle.

Schuhfett
für die Arme
liefert in
großen Poſten
Carl Gentner
Chem. Fabrik
Göppingen, Württemberg.
(II,2279

Schutzmarke

nuſb. ol, 1., m. Sebler=
Büfett, tiſch. zuſ. 50 Mk., ferner
Vertiko mit 6ſäul. Spiegelaufſatz,
35. M.: Viktoriaſtr. 32, part. (*2416

neier, ſchwarger Kaumgarurod
1 u. Weſte, mittl. Größe, 1 Paar
Stiefel preiswert zu verkaufen.
Zu erfr. in d. Geſchäftsſt. (*2271

[ ][  ][ ]

Keischsſäſchenperioskep
pielrgegesch.

Men
ir um
nen woieher
e.
nder Krieg
die Posten loren
aberichte
ſchtite
Geckung, nur so
eit teige Leit diel
t. au den eich
)
on
den Kopl zu zielen.
chlägt die Kurel ei
ekunde nachdem der Beoba
wieter gelückt. ond manchen 1af
in die Stirn, der zu lange verweilte

Allein-Verkauf:
Sport Nieder, Rheinstrasse 12½-

66
Splo
Dohte Del Keilcm Krtegel lcnicn
5
Im Feldpostbrief 250 gr zu versenden, per Stück Mk. 3..
Taschenwärmer 75 Pfo., mit 10 Pstr. u.25 Wärme-Bomben 35 Pfg., 3 St. Mk. 1.
Bei grösserer Abnahme Preisermässigung.
für Damen
Pelz-Westen von 14. Mk. an.
Gummi-Mantel u. Herren.
Oel-Mäntel, Oel-Hosen, extra weit
Zum Ueberziehen über Uniform-Mäntel und Hosen.
Schlafsäcke, Wäschesäcke, Lederkleidungen.
Grösste Auswahl in allen
Militär-Ausrüstungs-Gegenständen.
Rheinstr. 12½
h.
Gl
Nieder relephon 1420.
Prompter und gewissenhafter Versand nach auswärts.
2309

Amtlſche Nachrichten des Groffh. Polizeiamts Darmſtadt.

Polizeilich eingefangene und zugelaufene Hunde: In polizei=
licher
Verwahrung und Pflege in der Hofreite Beſſungerſtr. Nr. 56 be=
findet
ſich:
Spitzhund, 1 Jagdhund, 1 Kriegshund (zugelaufen).
Die Hunde können von den Eigentümern bei dem 5. Polizei=Revier
ausgelöſt werden. Die Verſteigerung der nicht ausgelöſten Hunde
findet dortſelbſt jeden Werktag, vorm. um 10 Uhr, ſtatt.
(2280

e
Pachtfreie Geländebenutzung.

Die Großherzogliche Regierung hat das ehemalige Bahnhof=
gelände
, nördlich und ſüdlich der Breiten Allee, zur unentgeltlichen
Vergebung an Intereſſenten zur Verfügung geſtellt.

Das Gelände wird zur landwirtſchaftlichen Benutzung in Teil=
ſtücken
(Loſen) von verſchiedenem Flächeninhalt auf Grund beſon=
derer
Bedingungen überwieſen. Es kann unentgeltlich (pachtfrei)
bis zur Dauer von 3 Jahren überwieſen werden.

Anmeldungen wegen Zuteilung von Gelände haben im Zim=
mer
Rr. 52 des Stadthauſes zu erfolgen. Hier können auch die
Bedingungen eingeſehen werden.

Darmſtadt, den 4. Februar 1915.
(2296go
Me
Der Oberbürgermeiſter:
J. V.: Ekert.

Begelung des Verkehrs mit Brotgetreide und Mehl.

Für die in Darmſtadt anſäſſigen Händler, Bäcker und Kon=
ditoren
wird auf Grund des § 36 pos. e der Bundesratsverordnung
vom 25. Januar 1915 die Abgabe von Brot und Mehl außerhalb
des Bezirks der Stadt Darmſtadt bis auf weiteres verboten.

Darmſtadt, am 6. Februar 1915.
(2307
Der Oberbürgermeiſter:
Dr. Gläſſing.

Stamm=, Stangen= u. Brennholz=Verſteigerung.

Dienstag, den 9. und Mittwoch, den 10. Februar I. J.,
vormittags 9 Uhr anfangend,
werden im Ober=Ramſtädter Gemeindewald, in den Diſtrikten
Tannacker, Kaiſersberg und Buchwald, nachbenannte Holzſortimente
an Ort und Stelle verſteigert:

2 Eichen=Stämme von 5468 cm mittl. Durchmeſſer, 5m Länge
Hiervon ein Stamm I. Kl., eine alte Eiche, feines Werkholz.

Z.Eichen=Stämme v. 2133 cm mittl. Durchm., 516 m Länge
13 Erlen=
2029.
1016
60 Fichten-
2043
1022

23 Lärchen=Derbſtg., 810
1316
10
5 Fichten=
13

Scheiter, rm: 48 Buche, 5 Eiche, 12 Erle=Rundſcheit,
111 Kiefer, 8 Fichte.

Knüppel, rm: 2 Eiche, 4 Eſche, 8 Erle, 3 Lärche, 8 Fichte,
40 Schwarz=Kiefer.

Reiſig, Wellen: 590 Fichte, 510 Schwarz=Kiefer.

Stöcke, rm: 85 Buche, 4 Eiche, 4 Erle, 33 Kiefer, 23 Fichte.

Bemerkt wird, daß das Nutzholz am erſten, das Brennholz
am zweiten Tag verſteigert wird.

Zuſammenkunft an beiden Tagen im Diſtrikt Tannacker an der
Kronetswieſe oberhalb den Schachenmühlen.

Ober=Ramſtadt, den 1. Februar 1915.
(2117dg
Großh. Bürgermeiſterei Ober=Ramſtadt.
Rückert.

Stammholz-Verſteigerung.

Montag, den 15. Februar ds. Js.
werden im Eberſtädter Gemeindewald, Diſtrikt Klingsackertanne,
120 Stück Kiefern=Stämme von 2546 cm Durchmeſſer und
10 m Länge
öffentlich meiſtbietend an Ort und Stelle verſteigert.

Die Zuſammenkunft der Steigerer findet vormittags 10 Uhr
auf dem Bäckerweg am Eingang des Waldes ſtatt.

Nähere Auskunft erteilt Forſtwart Kirſchner, Eberſtadt,
Müllerſtraße 11.

(2260sg.
Eberſtadt, den 2. Februar 1915.
Großh. Bürgermeiſterei Eberſtadt.
Schäfer.

Jagd-Verpachtung.

Samstag, den 13. Februar 1915,
nachmittags um 3 Uhr, wird auf dem Rathauſe dahier die Wald=
und Feldjagd in drei Abteilungen anderweit auf 6 Jahre verpachtet.

Der Flächeninhalt beträgt ca. 900 Hektar. Seeheim iſt End=
tation
der Nebenbahn Bickenbach-Seeheim.

(II,2283
Seeheim, den 4. Februar 1915.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Seeheim.
1e 2225
Hill.

onürmandentteid (nocht
neu) preiswert zu verkaufen
2446)
Eliſabethenſtr. 74, II.

Gut erhaltener Sitz= und Blege=
wagen
zu verkaufen (*2433go
Fuhrmannſtr. 12, Htb, 1. St. I.

Mahmaschine
für
Militärzwecke
neu, erſtklaſſig, ſofort preis=
wert
abzugeben (1776a
Müller & Ober,
Karlſtraße 30.

Mantel,
1 Crain=Uniform, Rock, Hoſe,
Helm, Mütze uſw., kaum getragen,
ſehr preisw. zu verk.
*2422
Ernſt=Ludwigſtr. 23, 1. St.

Käufe

32

Wer dort? (2110a
hier V. Schatz, Schloßgaſſe 23.
Ich komme ſof. u. zahle Ihnen für
getrag. Kleider, Schuhe, Zahn=
gebiſſe
, alte Federbett. ſtets die höchſt.
Preiſe. Tel. Nr. 1924. Poſtk. genügt.
Ich Raufe
getragene Kleider, Stiefel, Zahn=
gebiſſe
uſw.
Zarnicer.
2102a)
Kleine Bachgaſſe 1.
Gold, Silber und
Brillanten
kauft Kurtz, Juwelengeſchäft,
Pädagogſtraße 2.
(2198a
mich den geehrten
Empfehle Herrſchaften im An=
kauf
von gut erb. Herrenanzügen,
Hoſen, Stief., Wäſche, Koſtümen,
Bluſen, Röcken, Geſellſchaftskl.
Hohe Preiſe zugeſichert.
(1065a
Ballonplatz 10. Teleph. 1436.
Gaslampen für Flur u. Küche,
1 Gaslüſter mit häng. Licht,
faſt neu, zu kauf. geſucht. Ang. mit
Preisang. u. A 32 Geſchäftsſt. (*2413
Grosser Briefkasten
zu kaufen geſucht. Angeb. u.
A30 an die Geſchäftsſt. (B2286
Guterh. Ausziehtiſch u. Teppich
zu kaufen geſucht. Angeb.
u. A 28 an die Geſchäftsſt. (*2402
Zu kaufen geſucht
Korbmöbel, ſowie Vertiko.
Angebote unter A 36 an die
(*2419
Geſchäftsſtelle ds. Bl.
Gut., ſowie (5
defektes Schuhwerk
kauft z. höchſt. Preiſ. C. Minkler,
Lanag. 10. Chriſtl. Geſchäft. (*2445
od. Schrank mit
Kleines Real rl. Schiebladen f.
Samengeſchäft geſ. Angebote u.
A 49 a. d. Geſchäftsſtelle. (*2439
Saubere Kisten
in verſchiedenen Größen zu kaufen
geſucht. Angebote mit Preis:
(*2438
Schließfach 42.
oder Tafeikinvier zu
Plan0 kaufen geſucht. Angeb. m.
Preis u. A 50 a. Geſchäftsſt. (*2437
Gebr. Dadewanne
sowie Gashadeofen
zu kaufen geſucht. Angebote u.
A 37 an die Geſchäftsſtelle. (2298

Einkaufsgenossenschaft
selbständiger Maler u. Tüncher
eingetragene Genoſſenſchaft mit beſchränkter Haftpflicht.

Darmſtadt, Rheinſtraße 47.

Bilanz per 31. Dezember 1914

A. Mktian
2 ſo
1. Warenbeſtand lt. Auf=
nahme
. . . . . 14 724/25
276162
2. Kaſſabeſtand . . . .
3. Bankguthaben . . . 10 288
4. Außenſtände .
11 129/65
5. Mobiliar lt. Haupt=
buch

411/86
6. Werkzeuge und Ma=
ſchinenlt
. Hauptbuch 413/77
7. Stammanteil bei der
Darmſtädter Volks=
bank
.
500-
8. Geſchäftsanteile bei
der Zentraleinkaufs=
genoſſenſchaft
der
Maler= Rohſtoffge=
noſſenſchaft
. Deutſch=
lands
, e. G. m. b. H.,
6001-
Mannheim .
alle

P. Pafſibat
7 75
1. Schulden lt. Auf=
ſtellung
.
10 347/49
2. Geſchäftsanteile der
Genoſſen eingezahlt 153001-
3. Reſervefonds
3 81506
4. Außerordentlicher Re=
ſervefonds

1350/13
.
5. Saldogewinn . .
7531/47

Late

Gewinn= u. Verluſt=Rechnung 1914

Aufwande
4 ſo
1. Unkoſten lt. Unkoſten=
Konto
771072
2. Abſchreibungen vom
Mobiliar
102197

3. Abſchreibungen von
Werkzeug und Ma=
103/45
ſchinen
7 531147
4. Saldogewinn .
(1544mgr

4
Grachntst
15 314109
1. Waren=Konto .
134/52
2. Zinſen=Konto . . .

L tune

Zahl der Genoſſen am 1. Januar 1914 . 29
Ein= oder ausgetreten im Jahr 1914 .
Zahl der Genoſſen am 1. Januar 1915 . 29.
Das Geſchäftsguthaben vermehrte ſich im Jahr 1914 um Mk. 300..
Die Haftſumme hat ſich im Jahre 1914 vermehrt um Mk. 300..
Die Geſamthaftſumme beträgt bei 29 Genoſſen Mk. 15300..
(2266
Der Vorſtand:
L. Hahn.
Gg. Hillgärtner. J. Weber.

Fur Dacker!!
Welche hieſige Bäckerei oder Brotfabrik übernimmt
die regelmäßige Lieferung eines größeren Quantums
Brot gegen ſofortige Kaſſa?
Die Lieferung wird eventuell auch geteilt vergeben.
Bedingung: Ia Qualität.
Darmſtädter Konſum=, Spar= und Prod.=Genoſſenſchaft.
Der Vorſtand.
(2303

W
V
Eigarettel
und
Zigarren
(*2415gss
kaufen Wiederverkäufer vorteilhaft bei
Zigarren
Georg Karg
en gros en detail
Darmſtadt, Landwehrſtraße Nr. 31.

Watriotiſche Kriegskarten und
Anſichten von Darmſtadt
für Wirte und Wiederverkäufer,
100 Stück von Mk. 1.50 an.
Papierhandlung Bernhardt,
*2452). Eliſabethenſtr. 35.

Saub. Küchenablälle
für Hühner, kauft Martinſtr. 37.(*

wird regelmäßigab=
Geſpur geholt.
(*2423go
Nachricht erb. n. Erbacherſtr. 46.

[ ][  ][ ]

50

Dasgerb scne Won Untorkolauf

ist die älteste und bewährteste!

Allein-
verkauf
: August und Haufie Sohwab
Ernst-Ludwigstrasse 23- Tel. 148.

2282

Vorschule des Realgymnasiums und der
Oberrealschulen zu Darmstadt.
Die Anmeldungen neuer Schüler für das mit Oſtern be=
ginnende
Schuljahr werden im Realgymnaſial=Gebäude
Donnerstag, den 11. und Freitag, den 12. Fe=
bruar
ds. Js., vormittags von 912 Uhr
entgegengenommen.
Geburts= und Impfſcheine ſind dabei vorzulegen.
Großh. Direktion des Realgymnaſiums:
1763a)
Münch.

Großh. Redigymnastum zu Darmstadf.
Die Anmeldungen neuer Schüler für das Schuljahr 1915/16
werden im Realgymnaſium
Donnerstag, den 11. und Freitag, den 12. Fe=
bruar
ds. Js., vormittags von 912 Uhr
entgegengenommen.
Geburts= und Impfſcheine ſind dabei vorzulegen.
Großh. Direktion des Realgymnaſiums:
Münch.
1762a)

Hofmänniſches Inſtitut
10klaſſige höhere Mädchenſchule verbunden
mit Seminar für Sprachlehrerinnen.
Anmeldungen von Schülerinnen für Oſtern 1915
nimmt täglich von 121 Uhr entgegen
Die Vorſteherin.
Neckarſtraße 5. 1599a) Anne=Marie Tube.

Hessische
Handelslehranstalt
Fernspr. 923. Darmstadt. Rheinstr.6
Das Sommersemester beginnt
Dienstag, den 13. April.
Lehrplan und Aufnahmebedingungen durch
Diplomhandelslehrer Wilh. Siedersleben,
gerichtl. beeidigter Bücherrevisor.
(1932a

Königliche höhere Haschinenbauschule
Hagen i. W.
für Maschinenbau und Elektrotechnik.
Aufnahmen 1. April und 1. Oktober j. J.
Programm kostenfrei.
(I,2290

Verlangen Sie
sofort gratis u. franko Preis-
liste
und Abbildungen von
Wohnungs-Einrichtungen.
Verlobtespezialitat Einrichtungen von
100010000.
Es ist Ihr Vorteil!
Postkarte genügt.
Kaufen Sie keine Einrichtung, ohne vorher unser Schau-
fenster
und Lager besichtigt zu haben. (1097a
Aug. Schwab jr. Rheinstrasse 28.

Hieſige Brothandlung
prompter Zahler, hat den Bedarf
an gutem
Ae
Rriegsorbt
ſofort zu vergeben. Gefl. Angebote
unter Angabe der näheren Be=
dingungen
und des lieferbaren
Quantums erbeten unter A 38
an die Geſchäftsſtelle ds. Bl. bis
ſpäteſtens Dienstag, 9. Febr. (*2425

Sese een

Pankratinsſtr. 63, ſchöne Drei=
Zimmerwohnung zu verm. (*2387sg

1 Zimmer

Heidelhergerſtr. 4, Manſarde,
2 Zimmer=Wohnung per 1. März
evtl. früher zu vermieten. (*2148dsg

S
Zimme

Shäuet
errch
Villa
zu vermieten. Eberſtadt, Mühltal=
ſtraße
41, 6 Zimmer, gr. Obſt= u.
Gemüſegarten, geſ. ruh. Lage, herrl.
Blick auf Wald und Gebirge, einige
Min. p. d. Elektr., zum bill. Preis
von 900 Mk. zu verm. Näheres
dortſelbſt Reſtauration Schweizer=
(29a
haus

Oäfen

1 ieteite
zu vermieten. Näh. Heinrich Funk,
Grafenſtr. 23½. Tel. 446.
(2147t


Mte Zimmer

Waldſtr. 33, II. I., gut möbl.
Zimmer zu verm.
(1827a
( Kapell=
n

Soderstr. 6½, III., platz.)
Gut möbl. Wohn= u. Schlafzimmer
zu vermieten.
(2149t
Grafenſtr. 26, II., gut möbl. Z.,
m. Gas u. Schreibt, zu verm. (1672t
Neckarſtr. 4, Vorderh., 1. Stock,
möbl. Zimmer zu vermieten. Zu
erfragen parterre.
(1952t
Mühlſtraße 10, parterre, möbl.
Zimmer billig zu vermieten. (2036t
Heidelbergerſtr. 89, II., ſchön
möbl. Zim. ſofort zu verm. (1976a
Grafenſtr. 41, H., pt., ſchönes
einf. möbl. Zimmer z. vm. (*2346sg
Neckarstr. 10, 2. Stock
gut möbl. Wohn., 2, 3 od. 4 Zim.,
per ſofort zu vermieten. (1600a
Karlſtr. 28, II., 2 gut möbl. Z.
ſofort billig zu verm. (612gms
Liebigſtraße 47 ein hübſches
Wohn= u. Schlafzimmer. (2012idfg
Eliſabethenſtr. 29, I., 2 fein mbl.
Z. (Wohn.= u. Schlafz.) z. v.(288pif
9 2ſchöne Schlaf=
Soderstr. 62 ſtell., pro Woche
2,50 Mk. mit Kaffee. (*2424god
Magdalenenſtr. 6, I., ſchön mbl.
Z., ſep., neb. d. Kaſerne, ſofort. (*2428
Pareusſtr. 9, I., vollſt. ungeſt.,
g. möbliertes Zimmer, Gas, Bad,
billig zu vermieten.
(*2429gi

65
8

Die Schönste Liebesgahe
in Schwarer Zeif .
e

bringk allen Varwandeken.
abwechshigsreiche Unferhalfung.
Oper-Operokto-Kammermuslk-Vertghe
Zpparate m jeder Breisiaan

Vertreter:
G. Kark
Ludwigs-
str
. 20.

Dienstmänner-Vereinigung
Büro:
(*2236f=
Karlſtr. 30. Teleph. 1909.
Alleinſtehendes Fräulein, Mitte
20 er, ſucht Familienanſchl. zwecks
gemeinſchaftl. Sonntags= Spazier=
gängen
. Angebote unter 4
8 an
die Geſchäftsſtelle ds. Bl. (*2333sg
Wermögende Damen u. a. jge. Wwe.,
Vadopt. Kind, jge. Waise, w. Heirat.
Herren, a. o. Verm., erh. kostenl.
Auskunft Hymen, Berlin 18. (669a
Heirat.
Tücht. Handwerker mit gut. Eink.
wünſcht bald. Heirat mit zuverl.,
ev. Mädch., nicht unter 25 J., auch
Witwe o. K. n. ausgeſchl. Etwas
Vermögen erwünſcht. Angeb. u.
W39 an die Geſchäftsſt. (*2142
11
(Fr,2289
Heilul.
Penſionär, ev., 60 J. alt, allein=
ſtehend
, wünſcht Heirat mit ält.
Dame, m. etw. Vermögen. Ver=
ſchwiegenheit
. Off. unter D. 4127
an D. Frenz, Ann.=Exp. Mainz.
Heirat.
Vermögende Dame wünſcht
Heirat. Briefe an Becker I.,
Dotzheim, erbeten.
(*2418
unger Mann
28 Jahre alt, wünſcht zwecks
Heirat
Fräulein mit etwas Vermögen
kennen zu lernen.
Angebote unter A 44 an die
Geſchäftsſtelle ds. Bl. erbeten.
Anonym zwecklos.
(*2450
Beirar.
Junger Mann, Witw., mit einem
Kind, evang., wünſcht Fräulein
kennen zu lernen zwecks ſpäterer
Heirat. Angebote unter A 43 an
die Geſchäftsſtelle.
(*2448
Junge Beamten=
Heiratl! Witwe, 37 Jahre,
liebev. Charakt., ſtattl. Erſcheinung,
vorl. 4000 Mk. Vermögen, ſpäter
mehr, ſucht beſſ. Herrn in ſicherer
Stellung zwecks Heirat kennen zu
lernen. Anonym zweckl. Angeb.
womögl. mit Bild. unter A 47
(*2441
an die Geſchäftsſtelle.

2neue,
Zu verkaufen: ſchwarge
Gehröcke, für große Fig., 1 Zylinder=
hut
, 3 noch nicht getragene weißs
Kochjacken 1 gr. Ziehharmonikag
noch nicht benutzt, Preis. 36 M., wir
um 18 M. abgegeben. Zu beſicht.
1112 Uhr. Roßdörferſtr. 4, I. (*2399
Lehpinſcher, ſchw. mit roſthn
langer, ſchmaler Kopf, gebe
3. Decken frei. Preis n. Uebereini
Näh. in der Geſchäftsſtelle. (*2430

M
Elingerrerde
(2304go
abzugeben.
Raphael Störger Söhne,
Bismarckſtraße 68.
Kauh. Finscherhündin, ia Stamab., ſ. bill.
zu verk. Orangerieallee 12. (*2327ssg
*2324
Bovermann
erſtklaſſig, zweijährig, fein erzoget.
ſehr wachſam, nicht biſſig, wird
kostenlos abgegeben wegen
Kriegsteilnahme des Beſigzers. Aut=
gebote
u. A 12 a. d. Geſchäftsſtelle
Jg., ſchwarze Dobermännet
billigſt zu verk. Näh. bei Leonhard
(*2400gi
Ripper, Mühlſtr. 18.

e

Entlaufen.
Klein. ſchwarzer Rehpinſcher
entif. Wiederbr. erh. gute Belohn.
(*2404
Abzug. Roquetteweg 31.
Entlaufen
ſchwarzör. Dobermantz, Marke
6010. Wiederbringer Belohnung.
Hermannſtraße 35.
2317)

Kerleh

Ein brauner
Zobelmuff
verloren gegangen
zwiſchen Kaiſerſaal und Karlshof.
Der Finder wird gebeten, denſelben
gegen Belohnung abzugeben. Näh.
2236sgi
Geſchäftsſtelle.

[ ][  ][ ]

Beilage zum Darmſtädter
Tagblatt.

Frau Lotte.

Roman aus der Zeit des Weltkrieges von Ewald Zorn.
35)
Glachtrins verboen.

Dr. Meißner war aus ſeinem Seſſel emporgeſprungen
und ging jetzt ſtürmiſch in ſeinem Arbeitszimmer auf
und ab.

Rola Falkner hatte mit Ueberzeugung von ihrer Kol=
legin
geſprochen; er wußte, daß die Künſtlerin ſonſt nicht
ohne Neid auf ihre Mitſchauſpielerinnen ſah; hier mußte
ſchon etwas dran ſein.

Plötzlich blieb der Direktor vor ihr ſtehen und fragte:

Wer iſt die Dame?

Rola Falkner ſah ihn offen an und lächelte fein.

Verzeihen Sie, wenn ich Sie bitten muß, den Namen
der Dame vorerſt noch mein Geheimnis ſein zu laſſen.
Geben Sie mir das Manuſkript mit und laſſen Sie mir
vier Tage Zeit. Nach dieſen vier Tagen werde ich Ihnen
entweder zuſichern können, daß meine Kollegin bereit iſt,
die Rolle zu ſpielen, wenn nicht, dann bin ich im=
mer
noch da, dann haben Sie einſtweilen mein Wort, daß
ich ſelbſt in Gotlands Abſchied auftreten werde. Sind
Sie damit zufrieden?

Nach dieſen kurzen, klaren Worten beſann ſich auch Dr.
Meißner keinen Augenblick mehr. Er hielt Rola Falkner
die Hand hin.

Gut! ſagte er. Das genügt mir einſtweilen. Unter=
deſſen
werde ich verſuchen, mich noch einmal mit dem
Autor ſelbſt in Verbindung zu ſetzen. Das Stück muß
unter allen Umſtänden bald auf die Bühne . . . . . Mich
hat in den letzten fünf Jahren noch keine Aufführung ſo
intereſſiert, als die kommende!

Glaube es Ihnen gern, ſagte die Schauſpielerin. Nun
darf ich aber gehen, nicht wahr? Ich kann den Augenblick
nicht abwarten, wo ich das neue Stück aufſchlagen darf.

Sehr begreiflich, ſehr begreiflich!

Sorgfältig packte Dr. Meißner das Werk in den beſten
der Papierfetzen ein, die er allenthalben umherliegen hatte
und überreichte es der Schauſpielerin mit einer feierlichen
Verbeugung.

Heben Sie es gut auf, es hat hiſtoriſchen Wert!

Dann begleitete er Rola Falkner, ſeine Lieblings=
ſchauſpielerin
, wie er oſt ihr gegenüber zu ſagen pflegte,
hinaus.

Und noch am ſelben Tag, gegen Abend fuhr die Künſt=
lerin
hinaus zur Villenkolonie, zu Frau Marie Braun.

Die Hausfrau öffnete ihr ſelbſt.

Unbefangen hielt Frau Marie der Eintretenden die
Hand zum Gruße hin.

Guten Tag Rola! Ich habe Dich kommen ſehen
-

Erſtaunt und beſchämt ergriff Rola die dargebotene
Rechte. Auf einen ſo freundlichen Empfang war ſie nicht
vorbereitet geweſen.

Marie, Du zürnſt mir nicht?

Das war einmal, ſagte Frau Marie einfach. Du
weißt, das lange Haſſen liegt mir nicht.

Doch Rola Falkner konnte es noch gar nicht glauben,
daß Marie ihr ſo garnichts nachtrug.

Weißt Du denn, was ich an Lotte tat? fragte ſie
zögernd.

Ich weiß alles.

Und mit einer abwehrenden Handbewegung fuhr
ſie fort:

Laß doch das jetzt Wohl habe ich damals nicht ver=
ſtehen
können, was Du da tateſt; doch ich in meiner glück=
lichen
Häuslichkeit kann ja ſo manches nur ſchwer ver=
ſtehen
, was minder zufriedene, ſtürmiſche Herzen ſinnen
und leiden. Laß Dir daran genügen. ich bin
feſt überzeugt, daß Du bereut haſt und daß Du jetzt ge=
kommen
biſt, um gut zu machen.

Darkentrmarlolund konni
Mer
empfehlen wir
Geschmackvolle Kleider in schwarz, weiß und farbig
zu ausserordentlich billigen Preisen.
Täglich Eingang von Frühjahrs-Neuheiten!
Preiswerte schwarze Mäntel
Preiswerte Frühjahrs-Kostüme
Preiswente Bunren
Preiswerte Kostüm-Röcke
Wir bitten um Besichtigung unserer Schaufenster!
(2273
G.
m. Darmstaut
. b. Ludwigstrasse 5
E

H. Telephon 2539.
Zeitgemässes Spezialhaus für Damen- Backffisch- u. Kinder-Konfektion-

Reine Petroleum-Dot mehr!
Den beſten u. billigſten Erſatz für Petroleum bietet meine neueſte
Sonnenlicht=Familien=Tiſchlampe Germania. Ausgezeichnetes
weißes Licht. Einfachſte Handhabung. Vollſtändig gefahrlos. Brennt
mit einer Füllung 6 Stunden u. länger. Viel ſparſamer als Petroleum.
Preis für vollſtändige Lampe mit ſchöner Glocke und gutem Brenner
und genauer Gebrauchsanweiſung nur Mk. 7.20. Brennſtoff für ca. 500
Stunden ausreichend nur Mk. 4.50. Viele lobende Dankſchreiben be=
ſtätigen
die Güte der Lampe. Verſand per Nachnahme von
Otto Winkler, Berlin 36, Leipzigerstrasse 123a.
Man achte ſtreng auf meine Firma und Adreſſe, da minderwertige
Nachahmungen exiſtieren.
(X1679

Ktentierte LenkrUder
zu Fabrikpreisen:
(2114a
Ausführung in Buchenholz Mk. 11.
Ausführung in Eschenholz Mk. 12.
frei Darmstadt
mit Bremse Mk. 3. mehr.
Werkstätten für Handwerkskunst Ober-Ramstadt
Tel. 24 Inh.: Georg Schröbel
Tel. 24.

Anereihte
Pallabona, trockenes Haar=
entfettungs
entfettungs=
mitel
, enferet die Hare ralonel auf trockenem
Wege, macht ſie locker u. leicht zu friſieren, verhindert
Auflöſen der Friſur, verleiht feinen Duft, reiniat die
Kopfhaut. Geſ. geſch. Aerztl. empfohlen. Doſen
Mk. 0.80, 1.50 und 2.50 bei Damenfriſeuren, in Parfümerien. Nach=
(I, 1605
ahmungen weiſe man zurück.

Fort mit den teuren Herz und
Nerven ſchäd. ruſſ. und ind. Tees.
Ein ideales, wohlſchmeck. Hausge=
tränk
iſt unſer aus aromat. hei=
miſchen
Kräutern gemiſchter
Wald=Blätter=Tee.
Aerztl. begutachtet und empfohlen.
Pfd. Mk. 2. Bei5 Pfd. Frankoliefg.
Als Liebesgabe ſehr geeignet. Für
Miltärbeh. ied. Quantum lieferb.
Medizin. Kräuterversand München
Neuhauſerſtr. 13,II
Beſt. Bezugsquelle f. Kräuterfreunde
(über 300 verſch. Kr). (2113a

Wichtig f. Magenleidende
Reformkorseffen
zum Knöpfen, mit Gummi
an den Seiten, von
Mark 2.75 an.
L. &M. Fuld
12 Kirchstrasse 12(375a
gegenüber der Stadtkirche.

Wenig gebr., in beſtem Zuſtande
befindliche Schneider= Näh=
maſchine
, für feine und ſtarke Ar=
beit
, billig zu verkaufen (*2266fsg
Heinheimerſtr. 4, 2. Treppen.
an Prirate,
Metallbetten Katalog frei.
Holzrahmenmatr. Kinderbetten.
II, 1044) Eisenmöbelfabrik. Suhl.
auer=
haltener
Porzellanfüllofen
bill. abz. Heidelbergerſtr. 73. (B2180

eee
(2
Heimagieriseien Karen
aufmerksam zu machen. Anwendbir und bewährt bei Nerven-
und Stoffwechsel-Leiden, Zirkulations- und Funktions-
störungen
. Rheuma, Gicht, Ischias, Herz-, Leber-, Magen-,
Nieren-, Blasen-, Darm-, Haut-Leiden, Krämp e, Täh-
mung
, Geschwülste (Kopf, Ohren, Augen u. a.), Enkkräftung,
Schmerzen jeder Art, raschere Heilung von Wunden.
Johanna Becker, Magnetopathin
Darmstadt, Rossdörferstrasse 28.
Sprechzeit: Dienstags und Freitags 912 und 35 Uhr.
Besuche auch im Hause der Patlenten. Vorzügl. Referenzen hies. Familien.

In vielen Millionen von Bänden verbreitet, gibt die
Bibliothek der Unterhaltung
und des Wiſſens
jedem Bücherliebhaber Gelegenheit zur Anlegung einer
wirklich gediegenen, ſpannendſte Unterhaltung und
eine unerſchöpfliche Fundgrube des Wiſſens zugleich
bietenden Hausbücherei. Der laufende Jahrgang bringt
in einer Reihe von reich illuſtrierten Artikeln auch eine
fortlaufende Geſchichte des Weltkrieges
Alle vier Wochen ein reich illuſtrierter in Lein=
wand
gebundener Band für nur 75 Pfennig.
Zu beziehen durch alle Buch= und Zeitſchriftenhandlungen.
Union Neutſche Verlagsgeſellſchaft, Stuttgart, Berlin, Leipzig.
X2007

[ ][  ]

Ja, beshalb bin ich gekommen! Erleichtert, innig
drückte Rola Falkner nochmals Frau Maries Hand.

Sie waren unterdeſſen in Maries Zimmer getreten,
und hier begann die Schauſpielerin ſofort lebhaft von et=
was
zu ſprechen, von dem ſie glaubte, daß es eine Neuig=
keit
für Frau Marie bilde.

Marie Dein Bruder Paul hat einen Brief an Dr.
Meißner geſchrieben und noch etwas hat er ihm geſchickt
ſein neues, im Felde geſchriebenes Werk, ein vaterlän=
diſches
Schauſpiel, Abſchied betitelt es ſich.

Frau Marie lächelte über Rolas Eifer.

Liebes, ich weiß das alles, ſagte ſie. Haſt Du denn
geglaubt, Paul werde Dr. Meißner ſchreiben und mir,
ſeiner Schweſter, nicht? Auch von ſeinem Schauſpiel haben
wir eine Abſchrift und noch etwas, was für unſere Lotte
werkyoller iſt, als alles andere ſein Kriegstagebuch.

Ich will gar nicht davon reden, wie glücklich ich bin,
daß ich jetzt über ſein Schickſal Gewißheit habe, daß er ſo
nahe am Tode zu neuem, tatenfrohem Leben erwacht iſt.
Nein viel mehr noch freue ich mich über Lottes neu er=
blühendes
Glück.

Ich habe um Lotte in den letzten Monaten ernſtlich ge=
bangt
, mehr noch als um Paul. Noch hat Paul keinerlei
Nachricht von Lotte, wie aus ſeinem Brief hervorgeht,
noch weiß er immer nicht, wie ſeines Weibes Herz um ihn
bangt, ſich in Liebe nach ihm verzehrt, noch laſtet dieſer
bitterſte Schmerz auf Lottes Gemüt, doch iſt wenigſtens
das Bangen um ſein Leben zum größten Teil von ihr ge=
nommen
. Nun hoffe ich zuverſichtlich, daß auch alles an=
dere
wieder gut werden wird!

Lotte weiß alſo auch ſchon von Pauls Brief, von ſei=
ner
Arbeit? fragte Rola erſtaunt.

Natütrlich weiß ſiet Frau Marie lächelte ſein.

Iſt ſie denn noch in München? Ich ſehne mich nach
ihrer Vergebung. Ich möchte ihr ſchreiben. Ich möchte
mich mit ihr freuen.

Und ganz leiſe fügte ſie hinzu:

Ich möchte mit ihr die Genugtuung haben, daß ihre
Tat, an der ich mitſchuldig bin, doch noch reiche Früchte
getragen hat. Paul iſt zu neuem Tun erwacht, er hat ein
Werk geſchaffen, das, wie mir Dr. Meißner verſichert, die
bewundernden Blicke ganz Deutſchlands auf ihn richten
wird.

Lotte iſt nicht mehr in München, ſagte da Frau Marie,
Lotte iſt hier, in meinem Hauſe.

Hier, bei Dir?

Ja. Sie war einige Wochen bei mir am Anfang des
Krieges, ging dann zur Vollendung ihrer Studien wieder
nach München, bis ich ſie vor einigen Tagen, als Rudolf,
zur belgiſchen Landesbeſetzung kommandiert, hinauszog,
zu mir bat.

Ein eigenartiges, früher nie gekanntes, ſcheues Gefühl
bemächtigte ſich da der Schauſpielerin, aber raſch kämpfte
ſie das tapfer hinunter und ſagte dann entſchloſſen:

Kann ich Lotte ſprechen?

Laß mich zu ihr, jetzt gleich.

Glaubſt Du, daß ſie mir verzeihen kann, daß ſie mir
verzeihen wird?

Hat Lotte von mir geſprochen, ſeitdem ſie hier iſt?

Was ſagt ſie von mir?

Beruhigend ſtrich Frau Marie über Rolas erhitzte
Wangen.

Du triffſt es ſehr glücklich, daß Du gerade jetzt kommſt=
ſagte
ſie. Lotte iſt voll innerer Freude und Dankbarkeit,

baß Daut wieder ſeinen alten Reigungen lebt, daß er ſei=
nen
Beruf wiedergefunden hat. Und ſeine allesüberſtrah=
lende
Liebe, die aus jeder Zeile ſeines Tagebuches leuchtet,
hat ihr Herz milde geſtimmt. Ich bin überzeugt, daß ihr
Groll gegen Dich vollſtändig verſiegen wird, wenn ſie Dich
bittend vor ſich ſtehen ſieht.

Führe mich zu ihr, bat da Rola Falkner nochmals.

Komm denn. Wir werden ſie ſicher in Rolfs Arbeits=
zimmer
über Pauls Kriegstagebuch ſitzend finden.

Wohlgemut hing Frau Marie ihren Arm in den Rola
Falkners und führte ſie durch das Eßzimmer hinüber zu
Frau Lotte.

Und dann ſtanden ſich die einſtigen Freundinnen nach
Wochen zum erſtenmal wieder gegenüber.

Mit demütig bittendem Blick ging Rola auf Frau
Lotte zu.

Lotte, kannſt Du mir verzeihen?

Reuevoll ſah Frau Lotte die Freundin vor ſich ſtehen.
Der Anblick ſchnitt ihr ins Herz, und wortlos, ergriffen,
ſtreckte Frau Lotte ihr beide Hände entgegen.

Und als die Schauſpielerin ſich auf die dargereichten
Hände beugte, um ſie zu küſſen, zog Frau Lotte die Freun=
din
an ſich und küßte ſie auf den Mund.

Und dann, als die drei Frauen beim Abendeſſen ſaßen,
ſprach man nur von Paul und ſeinen Erlebniſſen.

Erſt ſpäter erzählte Rola eingehend von ihrem Ge=
ſpräch
mit Dr. Meißner und plötzlich wandte ſie ſich mit
der Bitte an Frau Lotte:

Lotte, Du ſollteſt die Heldin in Pauls Abſchied.
ſpielen! Nur an Dich habe ich gedacht, als ich Dr.
Meißner gegenüber die Uebernahme der Rolle ausſchlug.

(Fortſetzung folat.

empfehle
Zu nerasgesetztenr reiser ichals Gelepentiettskauf
Marine und farbige Kostüme jetzt Mk. 16. 24. 30. 35. 48.
Wert bis Mk. 35. 48. 55. 60. 95.
Besonders preiswert: Winter-Jacken u.-Mäntel aus Stoff, Astrachan, Plüsch
Kinder-Jacken, Morgenröcke, Morgen-Jacken
NAcHF.
DaRMsTADT
FElctEI BERGEfCarVadtschild
ERNST-LUDWIGSTRASSE 10
(2274.

7
BUrnStächtwäche

wunderbar!

Überall zuheben.!
Röhm AHaas
chem. Fabrik
Darmſtadt

Burnvs
und gute Seife ist das Beste für dle Wäsche.
Versuchen Sie beim Waschen Burnus-Tabletten.
RESULTAT:
Blendend weiße Wäsche! Erhebliche Verminderung des Seifenverbrauchs! Kürzere
Waschzeit! Spielend leichtes Waschen! Längere Haltbarkeit der Wäsche, weil
solche beim Waschen weniger und von Burnus überhaupt nicht angegriffen wird.
In allen einschlägigen Geschäften erhältlich.
(922a

Osbache)
gesündestes 2

Iäe

Generalvertrieb
und Depot für
Darmstadt und
Umgegend.
Jant!
Philipp Barth
Dieburgerstr. 5,
Telephon 1646.
378a

Kerenanſige leberzieher, Geſ=
röcke
. Frack, Smokinganzüge,
f. neu, Konftirmandenkleid, Kinder=
kleider
für Mädch., Herrenſtiefel,
Waſſerſtiefel, Wäſche uſw. bill. zu
verk. Ballonplatz 10, part. (2035a
Upe
Ir ain-Ableilung 18
Bekleidungs= und Ausrüſtungs=
gegenſtände
zu verkaufen (1999ig
Wendelſtadtſtraße 40.
zum Waſchen u. Bügein
Wäſcht.
wird angen. (*2140dss
Frau Müller, Sandbergſtr. 4.

(9f
ache

foffe

Lee

Geset
M

stehender und liegender Bauart für Rohöle aller Art.
Brennstoffkosten ca. 12½ Pfg. pro PS. u. Stunde.
Einfacher, angenehmer Betrieb.
Gasmotoren-Fabrik D EUTZ
Zweigniederlassung Frapkfurt a. M., Taunusstr. 47.

Scheuermann’s Bienenstände
Gartenstadt Hohlerweg 95 Telefon 1156
Bienenhonig letzter Ernte per Pfd. 1,10 M.
Verkaufsstelle nur:
L. ENGELHARD Nachfolger, Darmstadt, Gr. Ochseng. 27
Daselbst auch alle zur Bienenzucht nötigen Gerätschaften wie:
Wabenzangen, Imkerhandschuhe, Imkerschleier u.-hauben, Rauch=
apparate
, Königinfangkäfige, Absperrgitter, Ia. Kunstwaben,
(377a
Honiggläser etc. etc.

Unübertreffliche Qualität, nahrhaft, bekömmlich, praktisch
Eeßend
Milch-Kakao mit Zucker Preis pro Würfel
In Feldpostbriefen überall erhältlich. 10 Pfennig
Alleinige Fabrikanten:
LEHMANN & BOHNE, Berlin W35, L.ützowstrasse 102-104.

2

2
Touristenstiefel
waſſerdicht Größe 4344, zu kauf.
geſucht. Angeb. mit Preis unter
W 77 an die Geſchäftsſt. (2178fg

Konſirm.=Dam., Haus u. Ainder=
Bt kleid., Bluſ. u. Röcke w. geſchmackv.
angef. Wond-l tadtstr. 34½ III. (*2201dg
abzug.
Gebr. Schreihmaſchine Angeb.
u. A 26 an die Geſchäftsſt. (*2407