Damiitaler Taabtatt
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Nr 7. 420). unſere Fillalen, Landagenturen u. alle
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178. Jahrgang
verbunden mit „Wohnungs=Anzeiger” und der wöchentlichen Beilage:
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turen, Anzeigenerped. des In= und Auslandes. Bei
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Der Krieg.
Von den Kriegsſchauplätzen. — Der Krieg im Orient. — Die Stimmung in Frankreich. — Ruſſiſche Lügenmeldungen.
Die Neutralen. — Die Haltung Portugals. — Die engliſche Antwortnote. — Ein ruſſiſch=rumäniſcher Zwiſchenfall.
Von den Kriegsſchauplätzen.
* Großes Hauptquartier, 13. Jan. (W. T. B.
Amtlich.)
Weſtlicher Kriegsſchauplatz.
In der Gegend von Nieuport fand ein heftiger
Artilleriekampf ſtatt, der die Räumung der
feind=
lichen Schützengräben bei Palingsbrug
(Fort von Nieuport) zur Folge hatte.
Die feindlichen Angriffe am Kanal von La
Baſſée ſind endgültig abgewieſen. Franzöſiſche
Angriffe auf La Boiſſelles und die Höhe von
Nou=
vron wurden zurückgeſchlagen.
Den geſtrigen erfolgloſen Angriffen auf die Höhen von
Crouy folgte ein deutſcher Gegenangriff, der mit einer
vollſtändigen Niederlage der Franzoſen
und einer Säuberung der Höhen nordöſtlich Cuffiſe und
nördlich Crouy endigte.
Unſere Märker ſetzten ſich in den Beſitz von zwei
fran=
zöſiſchen Stellungen, machten 1700 Gefangene,
er=
oberten 4Geſchütze ſowie mehrere
Maſchi=
nengewehre. Franzöſiſche Sappeurangriffe in der
Ge=
gend St. Mihiel wurden erfolgreich abgewieſen. Unſere
Truppen ſetzten ſich in Beſitz der Höhen nördlich und nord=
öſtlich Nomeny.
In den Bogeſen iſt die Lage unverändert.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz.
Die Lage im Oſten änderte ſich geſtern
nicht.
Oberſte Heeresleitung.
TU. Baſel, 13. Jan. Zur Lage im Weſten
ſchreibt der militäriſche Mitarbeiter der Baſeler
Nachrich=
ten: Man bekommt immer mehr den Eindruck, daß bei
den Franzoſen mit ihren Verbündeten ein großer Plan
mit dem Einſatz überlegener Kräfte an der entſcheidenden
Stelle fehle oder aus Mangel an Mitteln nicht
durchge=
führt werden könne. Es ſei für die Verbündeten die
Ge=
fahr vorhanden, daß die Energie der Angriffe in Bälde
nachlaſſe. Das feſte Anpacken auf der ganzen Front dürfte
nicht wochenlang dauern, ſonſt verpufft die zur Offenſive
bereit geſtellte Kraft in unentſchiedenen Einzelkämpfen.
* Berlin, 13. Jan. Nach den ungeheuren
Ver=
luſten an Offizieren, welche die Engländer in
Flandern erlitten haben, erwartet laut Berl. Tagebl.
die Times, daß die neuen Offiziere, die an die Front
gehen, hinreichend ausgebildet ſeien, um ſich ſelbſt und
die Truppen mehr zu ſchonen. Eine neue Offenſive ſei
we=
gen des Mangels tüchtiger Offiziere weit bedenklicher als
für die Deutſchen.
* Berlin, 12. Jan. Der Militärkritiker der Rjetſch
gibt laut Berliner Tageblatt intereſſante Einzelheiten über
die militäriſchen Operationen in Polen.
Zu=
nächſt ſtellt er feſt, daß durch die Neuordnung der deut=
ſchen Streitkräfte zwiſchen der Mündung der Bzura und
der Nida eine Front von 165 Meilen entſtanden ſei, mit
drei Armeen von 15 bis 18 Korps. Dann fährt er fort:
Im Winkel, welchen die Flüſſe Bzura und Rawka
bilden, entwickelt ſich, heißt es nach weiteren Meldungen,
der deutſche Angriff auf dem rechten Ufen der beiden Flüſſe,
die von den Deutſchen nahe beim Zuſammenfluß über=
ſchritten worden ſind. Nachdem die Deutſchen am letzten
Mittwoch die den Fluß beherſchenden Höhen beſetzt hatten,
griften ſie zwiſchen Koslow und Sochaezew an, wo ſie die
erſte Linie der ruſſiſchen Schützengräben eroberten. Es
kann nicht geleugnet werden, daß ſie auf dieſem Punkte
einen äußerſt wertvollen Teilerfolg davontrugen. Am
nächſten Tage allerdings mußten ſie ſich wieder etwas
zu=
rückziehen. Es muß übrigens hervorgehoben werden, daß
die Ruſſen nicht beabſichtigen, ſich dem Manöver der Deut=
ſchen zu fügen, und ihr Hauptaugenmerk, das gegen die
öſterreichiſch=ungariſche Armee in den Karpathen gerichtet
iſt, von dort abzulenken. Sie hatten den Fall vorgeſehen.
daß die Deutſchen ihre Vereinigung vor Warſchau
er=
neuern würden. Vor der Frontlinie, die nördlich von
Sümpfen flankiert wird, wurde im voraus eine
Verteidi=
gungslinie hergeſtellt. Zwiſchen Blonie und Grodisk,
un=
gefähr auf dem halben Wege zwiſchen der Linie Bzura=
Rawia und Warſchau, müſſen die Deutſchen, wenn es ihnen
gelänge, durch die Kraft von 18 Armeekonps, und von
ſchwerer Belagerungsartillerie unterſtützt, die Bzuralinie
zu gewinnen einen neuen Anſturm in offener Feldſchlacht
vornehmen, bevor ſie die Fortlinie von Warſchau
angrei=
fen können.
Zu dem nuſſiſchen Rückzuge aus den
Kar=
pathen wird der Deutſchen Tageszeitung gemeldet: Der
Einfall der Ruſſen in die Komitate Szaros und Zemplin
chat für ſie mit einem Mißerfolg geendet. Im Zempliner
Komitat befindet ſich kein ruſſiſcher Soldat mehr und im
Szaroſer Komitat ſtehen nur mehr nördlich noch ganz
ſchwache, vereinzelte ruſſiſche Streitkräfte.
* Rotterdam, 12. Jan. (Etr. Bln.) Der Daily
Chroniele meldet, laut Lokalanzeiger, aus Belgrad, daß
die öſterreichiſchen Donaumonitore die Stadt Belgrad
noch fortdauernd beſchießen und eine wahre
Landplage ſeien. Auf den erſten Blick ſcheine es, daß
Belgrad nicht ſchwer gelitten habe, aber bei genauerem
Zuſehen ſtelle es ſich heraus, daß das Innere vieler Häuſer,
deren Faſſade noch aufrecht ſteht, zerſtört worden ſei. Die=
ſes ſei namentlich der Fall in einem Flügel des
König=
lichen Schloſſes. Das Muſeum ſei ein Schutthaufen und
die Univerſität dermaßen verwüſtet, daß es nötig ſein
werde, ein neues Gebäude zu errichten. Der obere Teil
der Stadt habe am meiſten gelitten, aber auch das
Bahn=
hofsviertel ſei faſt dem Erdboden gleichgemacht.
Der Krieg im Orient.
* Konſtantinopel, 12. Jan. Zuverläſſigen
Mitteilungen zufolge beſchoß ein türkiſcher
Wach=
poſten ſieben Stunden vor Akaba ein von dem engli=
ſchen Kreuzer „Minerva” aufgeſtiegenes Waſſerflugzeug
und zwang es durch Zerſtörung der beiden Flügel ſowie
der Schraube zum Niedergehen. In dem Flugzeug
wur=
den eine Karte, auf der die Richtung durch das Wadi el
Akaba eingezeichnet war, ſowie verſchiedene weitere
Unter=
weiſungen vorgefunden. Der Beobachter Gerald wurde
gefangen genommen, während nach dem Führer des
Flugzeuges, der geflüchtet iſt, geſucht wird.
* Konſtantinopel, 12. Jan. Der engliſche
Kreuzer „Doris”, der ſeit einiger Zeit in den ſyri=
ſchen Gewäſſern kreuzt und die Telegraphenleitungen zer=
ſtört, landete am 9. ds. Mts. bei Sariſeki Truppen, die
jedoch infolge des kräftigen Widerſtandes der Küſtenwache
wieder an Bord gehen mußten, wobei ſie 11
Munitions=
kiſten und eine Menge verſchiedener Geräte zurückließen.
Am Tage darauf nahm der Kreuzer eine zweite Landung
an der Küſte bei Alerandrette vor und beſchoß, entgegen
allen völkerrechtlichen Vorſchriften offene Ortſchaften mit
Geſchützen und Maſchinengewehren. Zwei Frauen, zwei
Mädchen und ein Knabe fanden dabei den Tod.
TU. London, 13. Jan. Nach hier vorliegenden
halb=
amtlichen Meldungen hat die türkiſche Schwanze
Meerflotte die ruſſiſche Hafenſtadt Makrjati, etwas
ſüdlich von Batum, bombardiert und die
Befeſtigun=
gen völlig zerſtört. Beſonders wirkungsvoll war das
Bom=
bardement in den Hafenanlagen, wo ſämtliche ruſſiſchen
Handelsſchiffe, die dorthin geflüchtet, zum Sinken
ge=
bracht wurden. Die ruſſiſchen Geſchütze konnten das
Feuer nicht erwidern, da ſie keine genügende Tragweite
beſaßen. Weitere Einzelheiten ſind noch nicht bekannt.
* Paris, 13. Jan. Das Journal meldet aus
Ma=
drid: Die Paſſagiere des aus Oſtaſien in Algeeiras
einge=
troffenen Dampfers „Alicante” berichten, daß ſie bei der
Fahrt durch den Suezkanal längs der Ufer
zahlrei=
iche engliſche Tnuppenlager geſehen haben, und
daß neue bedeutende Verteidigungsarbeiten ausgeführt
wurden. Flieger überfliegen ſtändig das ganze Gebiet.
Bei der Durchfahrt begegneten ſie einem
Truppen=
trausport von 58 Dampfern, der von einem großen
Geſchwader begleitet war.
Die Stimmung in Frankreich=
Im Gegenſatz zu den Schilderungen der franzöſi=
ſſchen Preſſe, die von einer nie dageweſenen Begeiſterung
des Volkes bei Kriegsbeginn zu melden wußten, erzählten
Reiſende das Gegenteil. Der Krieg werde hingenommen
wie ein Verhängnis, und trotz aller Bündniſſe ſei mon
wenig zuverſichtlich, zumal die Ueberzeugung vorwaltet,
daß Frankreich vielleicht am meiſten heimgeſucht werden
würde. So ſtand es zu Kriegsbeginn. Und heute? Ein
neutrales Blatt, der bekannte Nieuwe Rotterd. Courant,
bringt eine Schilderung ſeines Pariſer Korreſpondenten
über die jetzige Stimmung in Frankreich, wo angeſichts
des Mißerfolges der Armee eine Art nervöſer Kriſis
aus=
gebrochen ſei und tiefer Peſſimismus Platz gegriffen habe:
Nicht nur, daß man von den Operationen einen günſtigen
Ausgang erwartete, ſo hatte man auch auf die Haltung
der Bevölkerung in Elſaß=Lothringen große
Erwartun=
gen geſetzt und ſieht ſich auch hierin grauſam getäuſcht.
Man hatte gehofft, daß ſich die Bevölkerung ſofort den
Franzoſen in die Arme werfen würde und hat nunmehr
im Gegenteil die Erfahrung machen müſſen, daß das Volk
durchaus deutſch fühlt und treu zu Kaiſer und Reich hält.
. Aehnliche Darſtellungen bringen auch römiſche Blätter,
in denen betont wird, das ſtändige Hinauszögern der er=
ſehnten Rieſenoffenſive werde geradezu als Schmach
emp=
funden. Auch verſchiedene Maßnahmen der
Heeresverwal=
tung müſſen der Bevölkerung zeigen, daß man ſo
ziem=
lich am Ende der Kräfte angelangt iſt. Um die graßen
Lücken auszufüllen, hat man die Altersgrenze bekanntlich
auf 55 Jahre erhöhen müſſen, und man ſcheut ſich nicht,
ſelbſt die ſchwächſten Leute in den aktiven Dienſt einzu=
ſtellen. So weit iſt der Mannſchaftsmangel, daß man
ſogar daran geht, den Jahrgang 1897, alſo die
Achtzehn=
jährigen, auszuheben. Was für Nutzen ein ſolcher
Hee=
reserſatz, noch dazu bei den degenerierten Franzoſen,
nützen kann, liegt auf der Hand, ſelbſt wenn die
Ausbil=
dung eine noch ſo gute ſein ſollte. Wie man aber dieſe
bewerkſtelligen will, wiſſen die Götter, denn in Frankreich
fehlt es an Ausbildungsperſonal, alles, was irgendwie
verfügbar war, iſt an die Front geſandt worden.
Unmit=
telbar hinter dieſer ſoll nun die Ausbildung der jungen
Mannſchaften erfolgen, die nach kurzer Zeit ſchon vor dem
Feinde Verwendung finden ſollen. Mit ſolchen Leuten,
mit denen ſich auch noch die allerälteſten, mehr als 50
jäh=
rigen Mannſchaften vereinigen ſollen, will man den
Durch=
bruch durch die deutſchen Linien verſuchen!
Ob man wohl in der franzöſiſchen Bevölkerung viel
Vertrauen zu dieſem Verzweiflungsſchritt hat? Es iſt
ſchwerlich anzunehmen, zumal die Anſicht ſich durchringt,
daß England es iſt, welches aus ſchönem Eigennutz den
Dreiverband in dieſen Krieg geſtürzt hat. Bedenklich muß
es auch das Volk ſtimmen, daß zahlreiche hohe Offiziere,
anſcheinend wegen Unfähigkeit, ihres Amtes enthoben
worden ſind, ein eigenartiges Zeichen für die Zuſtände
in den Armee, wo jetzt endlich nach den trübeſten
Erfah=
rungen der Generaliſſimus Joffre mit der von Politikern
geübten Protektionswirtſchaft reinen Tiſch macht. Gewiß
muß man anerkennen, daß die franzöſiſchen Truppen ſich
wacker ſchlagen, und ebenſo müſſen wir uns ſagen, daß
angeſichts der Zähigkeit der Franzoſen es vorausſichtlich
noch länger dauern wird, als anfangs angenommen
wurde, bis das Ende des Krieges da iſt; aber nach dieſem
dürfte es in Frankreich einen gewaltigen Umſchwung
ge=
ben und mit manchen Dingen wird aufgeräumt werden,
die ſich für das Geſamtſtaatsweſen nach innen und
außen als ſchädlich erwieſen haben.
Wien während des Krieges.
* Dem Amtsblatt der Stadt Wien entnehmen wir
folgende Schilderung:
Unter den vielen Lügen der feindlichen
Preſſe über Wien findet ſich auch eine Wahrheit: Die
ſonſt zu heiterem Frohſinn geneigte Bevölkerung iſt ernſt
geworden und ſelbſt der Weihnachtsfeier fehlte diesmat
die rechte Feſtesfreude. Sorat doch jeder für Riebe Bert=
wandte und Freunde im Felde und viele ſtrauern um
teure Angehörige. Nur dieſe Sorge und Trauer und der
ſtille Ingrimm gegen die Friedensräuber umdüſtern die
Stimmung, nicht etwa kleinmütige Verzagtheit, zu der
weder die Kriegslage noch die wirtſchaftlichen
Verhält=
niſſe Anlaß geben. Denn im Felde behauptet ſich trotz
aller Wechſelfälle des Krieges unſere Wehrmacht
ungebrochen und die in ſolcher Zeit unvermeidlichen
Störungen des Wirtſchaftslebens ſind noch immer ganz
erträglich und lange nicht ſo ſchlimm, wie ſie von
un=
freundlicher Seite geſchildert werden. So bringt die
Times ein Telegramm ihres Berichterſtatters aus Bern,
„daß die Not in Oeſterreich ſich fortwährend ſteigere und
die Unterſtützungsfonds unzureichend ſeien.
Verſamm=
lungen zur Erörterung der Linderung der Not würden
verboten und der Mangel an Geld ſei ſolcher Art, daß es
ſelbſt jenen Oeſterreichern, die das Land zu verlaſſen
wünſchen, nur geſtattet werde, ein Minimum davon
mit=
zunehmen. Nicht bloß die ärmſten Klaſſen ſeien in Not,
ſondern auch viele der beſſeren Klaſſen in geſpannten
Ver=
hältniſſen, hauptſächlich deshalb, weil ſie vor dem Kriege
über ihre Verhältniſſe gelebt hätten.” Gewiß iſt der
Krieg, den wir nicht geſucht haben, ein Not= und
Sorgen=
bringer auch für uns. Aber unſere im Frieden ſo oft
bedauerte Selbſtgenügſamkeit hat jetzt wieder das Gute,
daß wir von den Wirrungen der Weltwirt=
ſchaft weit weniger empfindlich betroffen
werden als die meiſten unſerer Gegner. Da ſehr viele
Arbeiter im Felde ſtehen, fehlt es für die
Zurückgeblie=
benen nicht an Arbeitsgelegenheit, und für die
Unterſtützungsbedürftigen ſtehen aus den fortwährend
fließenden Spenden ausreichende Mittel zur
Ver=
fügung. Der Zentralſtelle für Wien und Niederöſterreich
zur Unterſtützung der durch den Krieg in Not Geratenen
ſind allein bisher über 3,3 Millionen Kronen
zu=
gekommen, wovon noch nicht einmal die Hälfte
verausgabt worden iſt. Von einer Beſchränkung endlich,
daß Oeſterreicher bei Auslandsreiſen ihr Geld mitnehmen
und von einem Geldmangel iſt hier nichts
bekannt.
Die Furcht vor den deutſchen Fliegern.
* Berlin, 13. Jan. Ueber Amſterdam wird ver=
ſchiedenen Blättern aus Paris gemeldet: Das ganze
Intereſſe konzentriert ſich auf die Expedition der deut=
ſſchen Flieger an die franzöſiſche Nordküſte. Wegen
der Angſt, daß die Deutſchen ihre Luftangriffe auch auf
Paris wiederholen werden, ſind neuerdings mächtige
Scheinwerfer auf den Höhen von Montmorency, St. Cloud
und Bellevue angebracht worden.
Huch Daris wird dunkel.
* Paris, 12. Jan. Der Temps meldet: Die
Be=
bölkerung von Paris wird binnen kurzem durch die Preſſe
von Maßnahmen benachrichtigt werden, die für eine
even=
kuelle Verminderung der
Straßenhaleuch=
kung getroffen worden ſind, um der Gefahr einer Be=
ſchießung durch Zeppeline und Flugzeuge zu
be=
gegnen.
Ruſſiſche Lügenmeldungen.
** In den letzten Tagen iſt aus Rußland von
Blät=
tern ſog, neutraler Staaten über türkiſche
Nieder=
lagen im Kaukaſus berichtet worden und dieſe
Mel=
dungen ſind von deutſchen Blättern kritiklos abgedruckt
worden, ſo daß ſie vielfach geglaubt wurden. Wie geſtern
bereits aus Konſtantinopel mitgeteilt worden iſt, ſind
dieſe ruſſiſchen Meldungen falſch geweſen. Die Richtig=
ſtellung aus Konſtantinopel war ſchon vom 10. ds. Mts.
datiert und iſt allerdings verſpätet eingetroffen. Man
ſieht alſo auch hier wieder, was man von ruſſiſchen
Sie=
gesmeldungen zu halten hat. — Das Petersburger
Be=
zirksgericht hat, wie mitgeteilt, vorgeſtern einen Redak=
teur zu zwei Monaten Gefängnis wegen Verbreitung fal=
ſcher Nachrichten über Regierungshandlungen verurteilt.
Offenbar will die Regierung ſich die Verbreitung falſchen
Nachrichten allein vorbehalten.
Der Widerſtand Rußlands.
* (Ctr. Bln.) Nach einem römiſchen Telegramm der
Köln. Ztg. findet in der Preſſe ein langer Bericht der
Neapeler Zeitung Mattino aus dem
öſterreichiſch=
ungariſchen Hauptquartier Beachtung, der unter dem Titel
„Die letzten Atemzüge desruſſiſchen Wider.
ſtandes” den Verlauf der Operationen im Oſten dar=
ſtellt. Er kommt zu dem Ergebnis, das ruſſiſche Heer ſei
zur Offenſive nicht mehr fähig, die Niederlage
unvermeid=
lich und Rußland zum Frieden entſchloſſen. Es mache
nur noch verzweifelte Anſtrengungen, Galizien als
Pfand für den Friedensſchluß zu behalten. Die römiſche
Viat bringt eine Bukareſter Meldung über die trübe Lage
der Ruſſen, die vergeblich auch Rumänien in den Krieg
hineinzuziehen ſuchen und ſich ſchon darauf vorbereiten,
ſich hinter der Weichſel zu verſammeln.
Die britiſche Antwortnote.
* Rotterdam, 12. Jan. Der Nieuwe Rotterdam=
ſche Courant meldet aus London von heute nach
Meldun=
gen aus Waſhington: Die Neu=Yorker Blätter betonen,
daß die britiſche Antwort nicht, ſehhr
be=
weiskräftig ſei, wenn ſie auch die Offenheit und
Ehr=
lichkeit (I) anerkenne. Einige Waſhingtoner
Korreſpon=
denten Londoner Blätter warnen nach der Richtung, daß
die Möglichkeit weiterer Schwierigkeiten noch nicht aus
dem Wege geräumt ſei. Die Hearſt=Blätter heben hervor,
daß England ſich weigere, in irgend einem Punkte
nachzu=
geben. Die deutſch=amerikaniſchen Zeitungen drücken ihre
Meinung dahin aus, Grey ſuche die Erlledigung der Frage
durch einen Wortſchwall auf die lange Bank zu ſchieben.
Zu den niederträchtigen Verleumdungen gegen
Deutſchland, deren ſich die engliſche Antwortnote in
hin=
terliſtiger Weiſe ſchuldig macht, ſchreibt die Frankf. Ztg.:
Auf die ſehr begründete amerikaniſche Ausführung
daß Güter, die an ſich keine Konterbande ſind, alſo z. B.
Nahrungsmittel, nur dann auf See angehalten werden
dürfen, wenn ſchon im Augenblick des Anhaltens dem
Kreuzer einer kriegführenden Macht der poſitive Beweis
vorliegt, daß die Zufuhr für die Streitkräfte ihres
Fein=
des beſtimmt iſt, während auf dieſen bloßen Verdacht hin
keineswegs gehandelt werden kann — auf dieſen durchaus
ſchlagenden Einwand gegen das ganze britiſche Verfah
ren ſcheint die Londoner Diplomatie mit keinem Worte
einzugehen. Statt deſſen bedient ſie ſich des elenden
Tricks, zu ſagen, daß ſie ſich an die klaren Regeln des
Völkerrechts deshalb nicht binden könne, weil die Deutſchen
die Geſetze der Ziviliſation und Menſchlichkeit aufgegeben
hätten und man nicht wiſſe, wozu ſie in Zukunft noch
fähig ſeien. Es iſt ganz klar. was der Zweck dieſer Worte
iſt. Man will damit den ſchlecht informierten Teil der
öffentlichen Meinung der Vereinigten Staaten vom
Thema ablenken, und durch die Herbeiziehung erdichteter
deutſcher Greuel darüber hinwegtäuſchen, daß England
auf dem Meere die Tyrannei ausübt. Wir wiſſen, was
an dieſen deutſchen Verbrechen gegen die Ziviliſation
Wahres iſt; vielleicht haben die Engländer ſie auch
des=
halb in ihre Antwort an Amerika aufgenommen, um der
franzöſiſchen Regierung, die ſoeben einen langen
Lügen=
bericht über „amtlich erwieſene”, deutſche Untaten
be=
kanntgemacht hat, eine bundesbrüderliche Aufmunterung zu
geken. Aber geſetzt auch, die von den Alliierten
erſchwin=
delten deutſchen Greuel wären wirklich geſchehen, ſo gibt
doch das wahrhaftig den Engländern nicht die Erlaubnis,
den neutralen Handel zu erdroſſeln. Wenn Fritz dem
Karl die Rippen zerbricht, iſt das ein triftiger Grund für
den Auguſt, eine alte Dame in ihrem Schlafzimmer zu
er=
morden? Nein, die Herren in London müſſen es geſchickter
anfangen, ehe man ihnen glaubt, daß ſie den brutalen
Egoismus ihrer Seeherrſchaft nur der „Ziviliſation und
Menſchlichkeit” zuliebe üben.
Die Neutralen.
Italien und Rumänien.
* Zürich, 12. Jan. In ktalieniſchen Blättern
wird die Aufgabe einer numäniſchen
Abord=
nung, die dieſer Tage in Rom eingetroffen iſt, ziemlich
lebhaft beſprochen. Dabei wünſcht die Perſeveranza, daß
Italien dem Dreiverbande gegenüber den Wert ſeiner
neutralen Haltung beſonders betonen möchte. Nur ein
Sieg des Dreiverbandes könne die
Inter=
eſſen Italiens gefährden, nicht aber ein ſolcher
Deutſchlands und Oeſterreich=Ungarns. Es ſei undenkbar,
daß, wie behauptet wird, Deutſchland und Oeſterreich=
Ungarn die Herrſchaft über das Mittelmeer anſtrebten
ſolange dieſes in ſeinen Zugängen von England
be=
herrſcht werde. Der rumäniſche Redakteur Ipec ſchreibt,
italieniſchen Meldungen zufolge, die Behauptung, Italien
und Rumänien müßten aus der Solidarität der lateiniſchen
Raſſe heraus in den Krieg eingreifen, ſei lediglich
fran=
zöſiſche Auffaſſung; die beidan Nationen hätten
tatſächlich keinerlei Verpflichtung,
Frank=
reich in einem Kriege beizuſtehen, für den es ja auch die
Zuſtimmung dieſer Staaten nicht nachgeſucht habe.
Un=
richtig ſei, daß Frankreich durch Deutſchland in den Krieg
getrieben worden ſei. Deutſchland habe lediglich
ver=
langt, daß ſich Frankreich nicht mit Rußland ſolidariſch
erkläre. Frankreich habe indes ſeine Intereſſen nicht ver=
ſtanden. (Köln. Ztg.)
* Berlin, 12. Jan. Die Mailänder Perſeveranza
erklärt dem Berliner Lokal=Anzeiger zufolge heute an
lei=
tender Stelle in bezug auf die Bemühungen der Mächte
des Dreiverbands, weitere Nationen in den Krieg
hin=
einzuziehen und Japan zur Sendung von Truppen nach
Europa zu veranlaſſen, kurtz und bündig: Die Japaner
mögen kommen oder nicht, das eine iſt ſicher, die Ruſſen,
Franzoſen und Engländer können eher auf die Soldaten
des Mikado rechnen als auf die Hilfe von Europa,
ins=
beſondere von Italien. Und was Rumänien
an=
betrifft, ſo wird es tun, was ihm beliebt, allein oder in
Geſellſchaft, falls der Balkanbund, um den ſich die Mächte
des Dreiverbands ſehr bemühen, wieder aufleben ſollte,
was wir ſtark bezweifeln. Italien betreibt eine aus=
ſchließlich italieniſche Politik.
Eine Stimme aus Bulgarien.
* Ein großes Berliner Fabrikhaus erhielt eine Zu=
ſchrift von bulgariſchen Geſchäftsfreunden. Die Poſt
ent=
nimmt daraus folgende Sätze: Es iſt unſer ſehnlichſter
Wunſch daß das deutſche und ihm verbündete
öſterreichiſch=
ungariſche Heer noch zahlreiche Lorbeeren ernte; die
deutſchen Siege fühlen wir mit größten
Freuden mit, denn ſie ſind auch ſolche für uns und
werden uns die Möglichkeit geben, unſer Ziel zu erreichen.
Verraten im vorigen Jahre von den Ruſſen,
verleum=
det von den feigen Franzoſen und getäuſcht von den
hinterliſtigen Engländern, kann uns jetzt keine
ein=
zige noch ſo lockende Verſprechung von deren Seite feſſeln
und täuſchen; wir wurden von ihnen wie von Räubern
überfallen, aus dem einzigen Grunde, weil wir wie
Hel=
den kämpften und ſiegten, für Recht und Wahrheit nach
Wie ſie das Eiſerne Kreuz
erwarben.
Aus Briefen unſerer Tapferen.
Von Fritz Mack.
Nicht von unſeren großen Helden, den genialen
Füh=
rern unſerer Heere, deren Ruhm ohnehin weit genug
ſtrahlt, auch nicht von der großen Zahl der übrigen
Gene=
räle und Offiziere, die uns alle mehr oder weniger Zeugen
des echten Heldengeiſtes in unſerer Armee ſind, ſoll hier
die Rede ſein. Von einfachen Soldaten vielmehr, von
jenen ſtillen und beſcheidenen Helden will ich erzählen, die
ſich ihres Heldentums meiſt gar nicht bewußt, die oft
ge=
nug hinterher erſtaunt ſind über die hohe Wertung, die
ihren Taten zuteil ward. Sie ſelbſt, meiſt einfache Men=
ſchen, die im Alltag vielleicht niemals aufgefallen wären,
reden nicht gerne davon. Sie wollen nichts davon wiſſen,
daß man ſie als Helden ehrt. Sie taten, was ſie in den
einzelnen Fällen ganz einfach für ihre Pflicht hielten, in
der ſtillen, anſpruchsloſen Art des Mannes, dem die
manchmal zweifelhaften Errungenſchaften der Kultur und
Bildung noch nicht Denken und Empfinden verfälſchten.
Nur aus den Briefen an ihre nächſten Angehörigen, für
keines Fremden Augen beſtimmt, erfährt man die Gründe
über die Verleihung des Eiſernen Kreuzes an dieſe
Tap=
feren. Der Vater, die Mutter oder die Geſchwiſter haben
ſie dann dem einzigen Blättchen im Dorfe oder im
Städt=
chen mitgeteilt, aus überquellender Freude und in
berech=
tigtem Stolz, ein wenig auch aus dem begreiflichen Gefühl
heraus, damit auch etwas von der Ehre, die dem Sohne,
dem Bruder zuteil geworden, auf ſich herüberglänzen zu
laſſen. In dieſen kurzen Berichten leuchtet das
phraſen=
loſe ſelbſtverſtändliche Heldentum ſchlichter Soldaten in
einem ſo reinen, ſtrahlenden Lichte auf, daß man oft im
Tiefſten erſchüttert wird von ſo viel Größe, ſo viel
Todes=
verachtung, ſo viel wahrhaftem Adel der Geſinnung bei
einfachen Menſchen. In den Reihen der Zurückgebliebenen
hat man ſich manchmal über die Häufigkeit gewundert, mit
der in dieſem Kriege der ſchönſte Tapferkeitsorden
ver=
liehen wurde. Gar mancher hat wohl auch hieraus Schlüſſe
über die Verdienſte der Ausgezeichneten ziehen zu können
geglaubt. Es iſt mit der Zweck dieſer Betrachtung, vagen
Vermutungen den Boden zu entziehen, zu zeigen, daß es
wirkliche Helden ſind, die ſich heute des ſchönſten Schmuckes
auf dem feldgrauen Rock erfreuen dürfen.
Da iſt zunächſt ein Musketier aus Weſtfalen, dem eine
wackere Tat neben dem bayeriſchen Verdienſtkreuz die
beiden Klaſſen des Eiſernen Kreuzes eintrug. Der
Brave befand ſich zur Heilung in einem Lazarett, als er
erfuhr, daß ein ſchwerer Kampf in unmittelbarer Nähe
tobe. Er ſprang raſch entſchloſſen vom Krankenlager auf,
nahm ſein Gewehr und ſtürzte fort. Unterwegs geſellten
ſich noch Gruppen von anderen Soldaten zu ihm, denen
er dann als Führer voranſtürmte. Es gelang dieſen
Tap=
feren, zwei feindliche Fahnen, eine ganze Batterie und 80
Franzoſen als Beute zu machen. Ein anderer Musketier,
ein biederer Schwabe, ſah im Verlauf eines Gefechts, wie
zwei in einem Bahneinſchnitt eingegrabene feindliche Ma=
ſchinengewehre in die Reihen ſeiner Kameraden furchtbare
Lücken ſchoſſen. Er ſtudierte einen Augenblick das
Ge=
lände und beſchloß dann, wie wenn das die
ſelbſtverſtänd=
lichſte Sache von der Welt wäre, die beiden
Maſchinen=
gewehre ganz allein zu holen. Er pirſchte ſich den Abhang,
auf dem ſie ſtanden, hinauf, und ſtürzte dann von der
Flanke her mit lautem „Hurral” auf die ſieben
Bedie=
nungsmannſchaften los. Fünf von dieſen flohen, und die
beiden anderen machte unſer Musketier durch wohlgezielte
Schüſſe für immer kampfunfähig. Die beiden
Maſchinen=
zewehre waren ſein.
Ein junger Krieger aus Oſtpreußen ſchildert in einem
Brief an ſeine Eltern, wie er mit zwei Kameraden die
Fahne ſeines Bataillons rettete. Er gehörte zur
Fahnen=
gruppe ſeines Bataillons. Beim Anſturm gegen den Feind
wurden ſie plötzlich von fünf Seiten mit Feuer förmlich
überſchüttet. Teile des Bataillons gingen auf eine feuernde
ruſſiſche Batterie los, die ſie dann auch unter ſchweren
Verluſten eroberten. Von etwa 150 Mann waren noch 24
übrig. „Plötzlich bemerkten wir, wie von allen Seiten
große Haufen Ruſſen auf uns eindrangen. Wohin nun mit
der Fahne? Daß wir ſie lebend dem Feind nicht
über=
laſſen würden, war mir und allen meinen Kameraden klar.
Mit dem Geſchrei „Gott mit uns!” gingen wir 24 dem
mör=
deriſchen Feuer der Ruſſen entaegen. Wir nahmen und
zerſtörten zum Teil ſieben Maſchinengewehre und ſchlugen
uns durch 40 bis 50 Ruſſen durch. Dann ging es über
einen freien Platz, wo wir wieder ungeheuer beſchoſſen
wurden. Wir erreichten ſchließlich im Laufſchritt einen
Buſch und warfen uns dort nieder. Jetzt merkten wir,
daß von uns nur noch drei Mann übrig geblieben waren.
Plötzlich tauchten in größerer Entfernung große
Koſaken=
haufen auf, die ſich ſammelten. Wir drei beſchloſſen, unter
allen Umſtänden die Fahne dem Feinde nicht zu
über=
laſſen, koſte es auch unſer Leben. Schnell wurde ein
Gra=
ben ausgehoben, um darin die Fahne zu verſenken. Als
wir damit fertig waren, waren die Koſaken jedoch
abge=
zogen . . . Nach langem nächtlichem Umherirren ſtießen
wir wieder mit der Fahne auf unſer Bataillon. Daß es
uns gelang, die Bataillonsfahne zu retten, war ein
Wunder Gottes.
Die gleiche Beſcheidenheit zeichnet den Brief eines
an=
deren Feldgrauen aus, der ſeinem Freunde die Verleihung
des Eiſernen Kreuzes 1. Klaſſe mitteilt und daran die
Worte knüpft: „Wenn Du es erſt weißt, wirſt Du wohl
mit Recht ſagen, daß die 1. Klaſſe ziemlichleicht
ver=
dient war.‟ Der Schreiber dieſes Briefes war mit einem
einzigen Begleiter in ein halb brennendes Dorf
hinein=
geritten, als er ſich plötzlich einer Kolonne ruſſiſcher
In=
fanterie gegenüberſah. Er zog ſeinen Säbel, ritt in die
Kolonne hinein und forderte ſie auf, die Gewehre
wegzu=
werfen. Die Ruſſen taten im Schreck der Ueberrumpelung,
wie ihnen befohlen, und ſo trieben die beiden Deutſchen
die Kolonne, zu der noch einige kleinere Trupps ſtießen,
vor ſich her, bis in das nächſte brennende Dorf. Dort ſah
er zu ſeinem Schrecken ruſſiſche Schützenlinien in etwa 150
Schritt Entfernung an ſich vorbeiziehen. Er befahl ſeinen
Gefangenen, ſich hinzulegen, nahm zwei Offizieren unter
ihnen, die er erſt jetzt bemerkte, die Säbel ab und ſchickte
ſeinen Begleiter fort, Verſtärkung zu holen. Dieſe käm
denn auch, und ihr übergab der Held die mit ſeinem
ein=
zigen Begleiter gefangen genommenen 122 Ruſſen. „Siehſt
Du, dieſe kleine belangloſe Sache hat mir die
1. Klaſſe eingetragen. Man muß eben Glück haben.” Mit
dieſen Worten ſchloß der Soldat ſeinen Bericht.
Von anderer, doch nicht geringerer Art, iſt die
Tapfer=
keit einer Anzahl Helden, die Todesgefahr nicht an der
Be=
tätigung edelſter Hilfsbereitſchaft und echt
kameradſchaft=
licher Geſinnung hindern konnte. Da hat ein Gefreiter
aus Thüringen in der Schlacht bei Jwangorod aus den
Flammen eines brennenden Hauſes ſieben verwundete
Kameraden unter höchſter Lebensgefahr gerettet. Ein Er
ſatzreſerviſt hat ſeinen verwundeten Leutnant mitten aus
dem ſtärkſten Kugelregen herausgeholt, ein Ulan
wieder=
um, der ſelbſt verwundet war, trug ſeinen ſchwer
verwun=
deten Rittmeiſter aus dem Bereich der feindlichen Kugeln.
Hierher gehört auch das ergreifend brave Verhalten eines
anderen Ulanen, der ſeinen ebenfalls ſchwer verletzten
Leutnant aus der Gefechtslinie in ein ſchützendes
Wäld=
chen trug, ihn dort verband, ihm ſchmerzſtillende Mittel
einflößte und ſchließlich auf ſeine Bitte bei ihm blieb. bis
er verſchieden war. Nach drei Tagen erſt konnte der Ulan
wieder zu ſeiner Truppe durchkommen. Schließlich
ver=
dient in dieſem Zuſammenhang noch die kühne Tat eines
Oberjägers Erwähnung, der einen von den Ruſſen
gefan=
genen deutſchen Generalſtabsoffizier aus einem 16
Kilo=
meter von ſeinem Standorte entfernten Dorfe wieder holte,
indem er die ruſſiſchen Wachen überrumvelte. Beſonders
hoch aber klingt das Lied vom braven Mann, wenn man
von jenem wackeren Thüringer Landwehrmann berichten
kann, der ſein Leben dem feindlichen Feuer ausſetzte,
um — ſeinen toten Kameraden ein ehrliches Grab
zu ſichern. Trotz des heftigen Kugelregens ſtieg er Nacht
für Nacht aus dem ſicheren Schützengraben, um die
Ge=
fallenen, die vorn lagen, hereinzuholen. Im ganzen hat er
dem Vorbilde unſerer Lehrer, d.h. der Deutſchen. Wir
begrüßen in den deutſchen und öſterreichiſchen Kriegern
die Helden, die mit dem Schwerte in der Hand den Weg
für Recht und Wahrheit bauen; möge das Glück bis zu
Ende an deren Seite verharren und ſie noch viele
glor=
reiche Siege erkämpfen laſſen.
Trubetzkois Fiasko.
T.U. Sofia, 11. Jan. In den hieſigen politiſchen
Kreiſen iſt man überzeugt, daß die Miſſion des Fürſten
Trubetzkoi, des neuen ruſſiſchen Geſandten in Niſch,
in jeder Hinſicht Fiasko erlitten hat. Trubetzkoi hat
weder für einen neuen deutſch=öſterreichiſchfeindlichen
Balkanbund Stimmung zu machen, noch die
ſerbiſch=
bulgariſchen Gegenſätze zu glätten vermocht. Man hat
aber aus guter Quelle erfahren, daß das Petersburger
Kabinett trotzdem noch einen Verſuch machen will, eine
Verſtändigung zwiſchen Serbien und Bulgarien
herbeizuführen.
Die Haltung Portugals.
* Den Münchener N. Nachr. wird aus Berlin ge=
ſchrieben: Das Einlenken Portugals in der Frage der
Abreiſe=Erlaubnis für deutſche Reichsangehörige iſt
er=
freulich; ob man aber aus dieſem Vorgang weitergehende
Schlüſſe auf die Geſamthaltung der portugieſiſchen
Re=
gierung gegenüber Deutſchland ziehen darf, erſcheint uns
doch recht fraglich. Wie ſchon vor einigen Tagen, möchten
wir nochmals betonen, daß im portugieſiſchen
Volk zwar offenbar noch ein beträchtlicher Widerſtand
gegen die Londoner Gebote lebendig iſt, daß aber die
gegenwärtige portugieſiſche Regierung bisher noch
nicht zu erkennen gegeben hat, daß ſie fähig wäre, ſich
gegen den Gebieter an der Themſe aufzulehnen und auf
die eigenen Intereſſen ihres Landes zu beſinnen.
Die Verſuche der uns feindlichen Preſſe, die bisherige
Zuſpitzung der Dinge zwiſchen uns und den Portugieſen
Deutſchland in die Schuhe zu ſchieben, dürften diesmal
ſſelbſt bei den uns am wenigſten wohlwollend geſinnten
Teilen des Auslandes wenig Erfolg haben. Daß nicht
Deutſchland einen Konflikt mit Portugal ſucht, daß
vielmehr Portugal von ſeinem bekannten „Gönner”
in dieſen Konflikt mit aller Macht hineingezogen werden
ſoll, das war von vornherein klar und iſt auch von
Eng=
ländern wie von Portugieſen mit größter Offenheit
zu=
gegeben worden. Gegen wen richtet ſich denn der —
bis=
her allerdings erfolgloſe — verzweifelte Widerſpruch
der=
jenigen Teile des unglücklichen Volkes, die ihr Land
von dieſem Kriege fernzuhalten wünſchen? Wer iſt der
weltbekannte Schutzherr der ſchwachen und verfolgten
Völker, der Belgien zu Grunde gerichtet hat und nun
Portugal zu verderben ſucht?
Amerikaniſche Waffenlieferung für die
Kriegführenden.
TU. Neu=York, 13. Jan. Ein äußerſt heftiger
Streit zeigt ſich augenblicklich in der amerikaniſchen
Preſſe um die ſogenannte Bill Hitchcock. Es handelt ſich
hierbei um den Geſetzesvorſchlag des Senators Hitchcock,
den dieſer Ende Dezember vorigen Jahres eingebracht hat
und durch welchen künftig jeder Waffenexport aus
den Verreinigten Staaten nach irgend einem der
kriegführenden Länder verboten werden ſoll. Abgeſehen
von der lebhaften Unterſtützung des Geſetzesvorſchlages
durch die deutſchfreundliche Preſſe, hat der Vorſchlag auch
Anklang bei vielen Senatoren gefunden, in Anbetracht
des Umſtandes, daß bisher infolge des Stillſtandes der
deutſchen Schiffahrt der amerikaniſche
Waffen=
export nur Deutſchlands Feinden zugute gekommen
ſei. Es ſind beſonders die Kongreßmitglieder Bartholdt,
Vollner und Lobeck, die die Bill unterſtützen. Bis jetzt
dürften ſich die Gegner und Anhänger des Vorſchlages
die Wage halten.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 14. Januar.
Großh. Hoftheater. Samstag, den 16., wird
„Als ich noch im Flügelkleide‟, der ſtärkſte Luſtſpielerfolg
dieſer Spielzeit, zum erſtenmal als Volksvorſtellung zu
ermäßigten Preiſen aufgeführt. Der Kartenverkauf hierzu
hat geſtern an der Tageskaſſe des Hoftheaters begonnen.
Sonntag, den 17. (C 19), wird Halévys große Oper „Die
Jüdin” die vor kurzem mit großem Erfolge wieder in den
Spielplan aufgenommen wurde, wiederholt. Als nächſte
Neueinſtudierungen gehen im Schauſpiel „Die
Räuber” von Schiller, in der Oper „Die Hugenotten
von Meyerbeer in Szene.
* Die Mechaniſch=Techniſche Materialprüfungsanſtalt
an der Techniſchen Hochſchule, welche ſich mit der Prüfung
von Metallen, Hölzern, Seilen, Ketten, Riemen, Zement,
Beton, natürlichen und künſtlichen Steinen, Oel und
ähn=
lichen Materialien befaßt, hat ihren VII.
Jahresbe=
richt herausgegeben. Wie aus demſelben erſichtlich,
haben ſich die erledigten Anträge, wie auch in den
Vor=
jahren, wiederum erhöht. Die Tätigkeit der Anſtalt er=
ſtreckte ſich in dem Berichtsjahre auf die Prüfung der
mannigfachſten Materialien in verſchiedenſter Art. Die
angeführten Beiſpiele zeigen, wie wertvoll die
Material=
prüfung für Handel und Gewerbe, für Lieferanten und
Abnehmer iſt, da auf Grund einer zweckmäßigen Prüfung
das Material einerſeits ſachgemäß ausgewählt werden
kann und ſo den Betreffenden wirtſchaftliche Vorteile ent=
ſtehen, während andererſeits aufgeklärt wird, daß die Ur=
ſache von Schäden oft nicht, wie vermutet, dem
verwende=
ten Material beizumeſſen, ſondern auf beſondere
Verhält=
niſſe zurückzuführen iſt. Die Anſtalt wurde im Laufe des
Jahres auch um die Einrichtung zur Prüfung von
Stei=
nen auf Stoßfeſtigkeit bereichert, um die Feſtſtellung der
Zähigkeit der Steine machen zu können. Am Schluſſe
ihres Berichtes gedenkt die Anſtalt des bei Mouzon am
28. Auguſt 1914 fürs Vaterland gefallenen Herrn Dr.=Ing.
Preuß, Vertreter des Vorſtandes, welcher ſeit
Grün=
dung an der Anſtalt tätig war und deſſen reichen
Kennt=
niſſen, aufopfernder Tätigkeit, Geſchick bei der Anordnung
neuer Verſuche und liebenswürdigem Weſen es mit zu
danken war, daß die Anſtalt ſich ſo ſchnell entwickeln
konnte. Zufolge letztwilliger Verfügung hat der
Dahin=
gegangene das Zinſenerträgnis ſeiner Erſparniſſe zur
Unterſtützung von wiſſenſchaftlichen Unterſuchungen der in
der Anſtalt beſchäftigten Aſſiſtenten geſtiftet, demzufolge
ſich auch die kommenden Männer der Anſtalt ſeiner in
Dankbarkeit erinnern werden.
C. Die franzöſiſchen Zivilperſonen, die Ende
Sep=
tember vorigen Jahres ins hieſige Provinzial=Arreſthaus
verbracht worden waren, wurden kürzlich nebſt dem
ranzöſiſchen katholiſchen Geiſtlichen aus der Unter=
ſuchungshaft entlaſſen und ins Lager der
Kriegs=
gefangenen bei Griesheim übergeführt.
C. Verwundetenpflege. Nachdem die hieſigen
Barmherzigen Schweſtern ſchon ſeit einigen Wochen die
Pflege der kranken und verwundeten Soldaten im
Iſolierlazarett übernommen haben, wurde ihnen vor
einigen Tagen auch das große aus vielen Baracken
be=
tehende Lazarett auf dem Exerzierplatz übertragen.
Verwertung der Küchenabfälle. Wie wir
ver=
nehmen, iſt bereits vor etwa zwei Monaten aus
Stadt=
verordnetenkreiſen bei der ſtädtiſchen Verwaltung eine
Verwertung der Küchenabfälle in Anregung gebracht
worden. Auch die Landwirtſchaftskammer würde es im
Jitereſſe der Landwirte wohl nur begrüßen, wenn
ſtädtiſcherſeits die Sache baldigſt organiſiert würde.
* Der Vorſtand evangeliſch=kirchlicher
Frauen=
vereine im Großherzogtum Heſſen hielt am Dienstag
im Bahnhofshotel eine Vorntandsverſammlung ab, zu der
auch Mitglieder des Großherzoglichen Oberkonſiſtoriums
erſchienen waren. Außer anderen wichtigen Punkten, die
zur Beratung kamen, war auch die Wäſcheaus=
ſtattung des Lazarettzuges auf die
Tages=
ordnung geſetzt. Es wurde beſchloſſen, die geſamte
Wäſcheausſtattung nach vorgelegtem Verzeichnis von den
dem Verbande angeſchloſſenen Vereinen und
Einzel=
mitgliedern liefern zu laſſen.
Taubſtummengottesdienſt. Nächſten Sonntag,
den 17. Januar, nachmittags 2 Uhr, findet zu Darm=
ſtadt im Gemeindehaus, Kiesſtraße 17,
Taubſtummen=
gottesdienſt ſtatt. Wegen eines Bahnfahrtausweiſes
wolle man ſich an Pfarrer Kleberger in Darmſtadt,
Kiesſtraße 60, wenden.
Der „Deutſche Abend” des Ortsgewerbevereins
findet heute abend im Feſtſaal der Großh. Techniſchen
Hochſchule (Eingang Hauptportal) ſtatt, worauf nochmals
hingewieſen ſei. Bei der Reichhaltigkeit der Vorträge
kann wohl — ſchon mit Rückſicht auf den wohltätigen
Zweck — auf einen guten Erfolg des Abends gerechnet
werden, um ſo mehr, als auch die Namen der Mitwirkenden
für eine ausgezeichnet gewählte Vortragsfolge bürgen.
(Siehe Anzeigeteil.)
* Die Fortſchrittliche Volkspartei veranſtaltet am
Montag, den 18. Januar, im Kaiſerſaal, Grafenſtraße,
eine Vaterländiſche Verſammlung, die zugleich
als Feier der eichsgründung gedacht iſt. U. a.
wird der Vorſitzende der Fortſchrittlichen Volkspartei
Deutſchlands, Herr Reichs= und Landtagsabgeordneter
Dr. Wiemer=Berlin, einen Vortrag halten über das
Thema: „Deutſchland im Weltkriege‟. — Die Veran=
ſtaltung ſoll keinen partei=politiſchen, ſondern einen
all=
gemein=vaterländiſchen Charakter tragen. Männer und
Frauen aller Kreiſe und aller Richtungen ſind
freund=
lichſt eingeladen. Eine beſchränkte Anzahl von
reſer=
vierten numerierten Plätzen wird bereitgeſtellt. Karten
ſind im Verkehrsbureau zu haben. Der Ertrag geht zu
Gunſten der ſtädtiſchen Kriegsfürſorge.
* Stenographiſches. Zu dem von der
Kauf=
männiſchen Stenographengeſellſchaft „Gabelsberger” er=
öffneten Anfängerkurſus in Stenographie,
deſſen erſte Stunde am Freitag, den 15., ſtattfindet,
werden noch Anmeldungen in den Unterrichtsräumen,
Mathildenplatz 8, entgegengenommen. Auch an dem
Unterricht im Maſchinenſchreiben nach der
Zehnfinger=
blindſchreibmethode können noch Damen und Herren
eilnehmen. Die Leitung der Geſellſchaft hat ſich
ent=
chloſſen, denjenigen Teilnehmern, deren Angehörige im
Felde ſtehen, eine Preisermäßigung zu gewähren.
Lindenfels, 12. Jan. (Verwundetenpflege.)
Geſtern trafen im hieſigen Sanatorium 48 Verwundete zu
einer Nachkur ein. Dieſelben waren ſeither im
Reſerve=
lazarett zu Auerbach untergebracht. — (Der größte
Teil unſerer Arbeiterſchaft) iſt jetzt
aus=
wärts beſchäftigt. Nachdem vor Weihnachten zwei
Arbeiterabteilungen nach Namur abreiſten, begab ſich
geſtern eine weitere nach Diedenhofen. Die hieſigen
Sye=
nitwerke halten ihren Betrieb in beſchränktem Maße
wei=
ter aufrecht. — Der Vorſteher unſerer Gendarmerieſtation,
Herr Wachtmeiſter Filſinger, iſt nach 45jähriger
Tätig=
keit in den Ruheſtand getreten.
Hirſchhorn, 13. Jan. (Vom Hirſchhorner
Rin=
denmarkt.) Zu den Verbnauchsſtoffen, bei deren Bezug
Deutſchland auf das Ausland angewieſen iſt, gehören auch
die ſtark gerbſtoffhaltigen Vegetabilien und Auszüge
(Gerbbrühen). Durch den Ausbruch des Krieges hat die
Zufuhr dieſer Gerbmittel ſich vermindert und zum Teil
ganz aufgehört. Es iſt daher nötig, einen Erſatz dafün
m Inland zu finden, damit in den Gerbereibetrieben —
insbeſondere auch in Anbetracht des großen
Militärleder=
bedarfs — keine Stockung eintritt. Berufen, als Erſatz
zu dienen, iſt die von altersher als Gerbmittel
verwen=
dete, aber in den letzten Jahren durch die konzentrierten
Gerbmittel und das Chromverfahren mehr und mehr
ver=
drängte Eichenlohrinde, von der hinreichende Mengen auf
ſo 17 Kameraden geborgen. Wie viel edelſtes menſchliches
Empfinden ſpricht aus dieſem Verhalten eines ſchlichten
Mannes!
Eine beſondere Klaſſe bilden auch jene Braven, denen
Pflichterfüllung bis zum Aeußerſten auch angeſichts des
Todes höchſtes ſittliches Gebot bedeutete. So hat ein
bayeriſcher Soldat in heftigſtem Granatfeuer eine geſtörte
Feldtelephonanlage wieder in Ordnung gebracht und
hat dann von einem Schornſtein aus, von dem vorher
ſchon einige ſeiner Kameraden abgeſchoſſen worden waren,
ſeiner Truppe wertvolle Signale gegeben. Ein anderer,
im Zivilberuf Schutzmann, hatte auf
verantwortungs=
vollem Poſten 66 Stunden ununterbrochen ausgehalten,
bis er abgelöſt werden konnte.
An die Beiſpiele von Heldentum aus dem römiſchen
Altertum erinnert die Tat eines blutjungen
Kriegsfrei=
willigen aus Gotha. Dieſer junge Held, der bei
Dirmui=
den ſchwer verwundet worden und ſchon 40 Stunden auf
dem Schlachtfelde gelegen hatte, hat ganz dicht beim Feinde
wichtige Beobachtungen gemacht, hat ſich dann unter großen
Schmerzen und nach Ueberwindung vieler Hinderniſſe ins
deutſche Lager geſchleppt und dort ſeine wertvollen
Er=
kundungen mitgeteilt. Ueberhaupt unſere jungen
Frei=
willigen! Da legt noch raſch einer die Notprüfung für
den Einjährig=Freiwilligen=Dienſt ab, tritt in ein
Regi=
ment ein und kommt von dem erſten Patrouillengang mit
13 Gefangenen, darunter 2 Offiziere, und mit einem Ma=
ſchinengewehr als Beute zurück. =ieder ein anderer hat
mit vier Kameraden eine gefährliche Sprengpatrouille vor
Warſchau ausgeführt, bei der ſie 13 Kilometer hinter der
ruſſiſchen Front die Eiſenbahnbrücken über die Weichſel
in die Luft ſprengten.
Das ſind unſere Tapferen, die Ritter des Eiſernen
Kreuzes.
C. K. Aerztemangel in England. In England macht
ſich ein ſo bedenklicher Mangel an Aerzten geltend, daß er
die’ ſchwerſten Beſorgniſſe der Regierung hervorruft. So
iſt z. B. allen engliſchen Studenten der Medizin, die ſich
bei Ausbruch des Krieges dem Sanitätskorps des
eng=
liſchen Heeres zur Verfügung ſtellten, der Befehl erteilt
wörden, ihre Stellungen beim Heere aufzugeben, ſogleich
nach England zurückzukehren und möglichſt raſch ihre
Stu=
dien zu vollenden. Es werden den Aerzten bereits die
höchſten Gehälter bezahlt; es herrſcht nach ihnen die größte
Nachfrage bei den Militärbehörden, und auch im Lande
ſelbſt macht ſich ihr Fehlen bemerkbar, da die Patienten
ſehr ſchwer ärztliche Hilfe bekommen können. Wie der
mediziniſche Mitarbeiter der Times ausführt, hat zwar
der Krieg den Aerztemangel hervorgerufen; aber die
Gründe dafür waren ſchon lange vor Ausbruch des Krie=
ges vorhanden. Immer mehr Aerzte ſind in den letzten
Jahren in Verwaltungsſtellen gerückt, da der Ausbau des
öffentlichen Geſundheitsdienſtes, des ärztlichen
Schul=
dienſtes und der Verſicherungsordnung ſehr viele
Medi=
ziner beanſpruchte. Der Nachwuchs war gering. Nach
einer offiziellen Mitteilung wird die Zahl der
fertig=
gewordenen Studenten, die ihre Praxis beginnen können,
in den nächſten Jahren 200-300 weniger betragen als
früher. Das bedeutet eine Verminderung um etwa 25
Prozent von der durchſchnittlichen Zahl, die ſonſt jährlich
in die Aerzteregiſter eingetragen wurde. Der Krieg hat
das Bedürfnis nach Aerzten außerordentlich geſteigert,
und ſo macht ſich der Mangel um ſo mehr bemerkbar. Der
Tod hat die Militärärzte, die ſich an der Front befinden,
nicht verſchont, ſondern eine ganze Anzahl von ihnen iſt
gefallen, und die „neuen Armeen” die im Entſtehen ſind,
wollen neue Aerzte. So werden dem Lande noch mehr
mediziniſche Kräfte entzogen, und die Gefahr iſt nahe,
daß die engliſchen Kranken keine genügende Behandlung
mehr finden. Aerzte aber laſſen ſich nicht ſo ſchnell herbei=
ſchaffen und ausbilden, wie man es in England von den
Rekruten annimmt. Fünf Jahre dauert es, bevor ein
Doktor fertig iſt; das Studium iſt teuer, und große
finan=
zielle Vorteile ſind dabei nicht zu erlangen. Schon jetzt
iſt eine Verſchlechterung des Aerztematerials zu ſpüren,
und doch ſind gerade fürs Heer vorzügliche
Sanitäts=
offiziere und Bakteriologen notwendig, denn es hat
ſich ſchon öfters gezeigt, daß der „unſichtbare
Feind”, der Epidemien hervorruft, todbringender iſt als
der Feind auf dem Schlachtfelde. Es iſt daher dringend
notwendig, daß der vorhandene Vorrat an Aerzten ſo viel
als möglich bewahrt bleibt. Es ſoll nun vom
Kriegs=
miniſterium ein Befehl erlaſſen werden, der den
Sanitäts=
offizieren verbietet, die Schützengräben zu betreten. Zwar
wurden auch ſchon früher den Militärärzten Anweiſungen
erteilt, ſich möglichſt wenig der Gefahr auszuſetzen; aber
die Tatſache bleibt beſtehen, daß der Prozentſatz der
ge=
fallenen Aerzte im engliſchen Heere ſehr hoch iſt. Es muß
jetzt genügen, wenn der Arzt hinter der Schlachtlinie
wartet, um den Verwundeten zu unterſuchen; den erſten
Verband anlegen oder die erſte Hilfe leiſten kann ebenſo
gut ein Krankenwärter.
* Was Przemyfl einbringt. Aus Philadelphia
wird der Tägl. Rundſchau geſchrieben: Was können wir
Deutſche älteren Jahrgangs hier in Amerika für die
Hei=
mat tun? Deutſche Zeitungen leſen und ſie
weiterver=
breiten. Das iſt faſt alles. Bleibt noch das bißchen Geld=
ſammeln fürs Rote Kreuz. Das geſchieht denn auch
über=
all, wo Deutſche in Amerika zuſammenkommen. Kein
Turnfeſt, keine Liedertafel, kein Bierſchoppen, bei denen
nicht die Sammelbüchſe wandert. Das beſte Geſchäft aber
haben wir am vorigen Sonntag mit Przemyfl gemacht!
Wie mit Przemyſl? Wir hatten in dem größten Saal der
Stadt eine Liedertafel, der Abend war ſchon ſtark vorge=
ſchritten, die Mitbürger unter allen möglichen Anrufen
und Aufforderungen zu Spenden fürs Rote Kreuz
veran=
laßt worden. Wir vom Komitee dachten: Nun iſt nichts
mehr herauszuholen. Aber einer von uns, ein
Oeſterrei=
cher, der auch polniſch ſprach, wollte noch nicht Kaſſaſchluß
machen, er ſchlich in einen Nebenraum und ſchrieb in gro=
ßen roten Lettern auf einen weißen Pappendeckel
Prze=
myfl. Die Aufſchrift wurde über einer kleinen Seitentür
angebracht und erregte bald das erwünſchte Aufſehen.
Viele drängten zu der kleinen Tür. Jeder wurde nur
einzeln eingelaſſen. Das erhöhte die Neugier. Was ge=
ſchah da drinnen? Gott weiß, welches
Belagerungsge=
heimnis da drin enthüllt wurde. Ein Türſteher rief un=
. .
unterbrochen: „Das wahre, das richtige Przemyfl!“
Die Leute drängten hin. Der Einzelne, der in den
halb=
dunklen Raum eingelaſſen wurde, mußte erſtens vor allem
Verſchwiegenheit geloben, zweitens aber Befolgung des
hier vernommenen Rates. Dann wurde er aufgefordert,
den Namen der heldenhaft verteidigten Feſtung auszu=
ſprechen. Der eine ſagte: „Prezemeiſl”, der andere: „
Schpri=
miſl“, ein dritter: „Pſchimeiſel” ein vierter „Percziml“.
Unſer Oeſterreicher, in eine dunkle Toga gehüllt, erwiderte:
Wirf dreißig Cent in dieſe Büchſe” — der Angeſprochene
tats — „und höre die Stimme der Wahrheit!” Tiefe Stille.
Dann aber verkündete der Oeſterreicher: „Sprich
Pſche=
mifl — dies iſt den wahre, der richtige Name.‟ Dann
ward der Neugierige entlaſſen. Er hatte
Verſchwiegen=
heit gelobt, wünſchte auch ſeinen Freunden, daß ſie
hinein=
fallen und wußte endlich, wie das vertrackt ſchwere Wort
auszuſprechen ſei. Wir aber nahmen an dieſem Abend
326 Dollar 50 Cents für Przemyfl, ſprich: Pſchemyfl, ein.
* Der verkannte Walfiſch. An der holländiſchen Küſte
iſt ein großer toter Walſiſch angetrieben worden. Er
war von einer Granate durchbohrt, was anzudeuten ſcheint,
daß der Walfiſch von einem Kriegsſchiff für ein
Unter=
eeboot gehalten und beſchoſſen worden iſt.
* Der Feldgraue in der „Götterdämmerung”. Unſere
braven Feldgrauen haben als Verwundete jetzt
bekannt=
lich häufig Gelegenheit, unſere Opernhäuſer zu beſuchen.
Dabei mag gar mancher zum erſten Male in ſeinem Leben
in die Myſterien der höheren Kunſt eingeweiht werden.
Als neulich einer von unſeren Helden, ein ſtämmiger
Weſt=
fale, von einem Offizier gefragt wurde, wie es ihm denn
in der „Götterdämmerung” gefallen habe, antwortete der
biedere Füſilier treuherzig: „Herr Hauptmann, lieber
drei Tage im Schützengraben!
den Markt zu bringen ſich ermöglichen läßt. Die Heſſiſche
Staatsforſtverwaltung war, wie die Darmſt. Ztg. erfährt,
daher rechtzeitig dafür beſorgt, das in dieſer Hinſicht
Er=
forderliche anzuordnen. Eine Verfügung vom November
v. J. beauftragt die in Betracht kommenden Großh.
Ober=
förſtereien, alsbald zu prüfen, ob und wo in dem ihrer
Verwaltung unterſtehenden Domanial= und Gemeindewald
Rinden in 1915 genutzt werden können oder bereits
vor=
geſehene Rindennutzungen ſich ausdehnen laſſen — je nach
den vorhandenen Arbeitskräften. Auch iſt veranlaßt
wor=
den, den für den Eichenlohrindenverkauf beſonders
wich=
tigen Rindenmarkt in Hirſchhorn a. N. früher als ſonſt
abzuhalten, damit die Möglichkeit beſtehe, im Falle we=
ſentlich geſteigerten Bedarfs, der in den gebotenen Preiſen
zum Ausdruck kommt, durch Ausdehnung der
Eichenloh=
rinden=Nutzung den Anforderungen zu entſprechen. Der
Rindenmarkt in Hirſchhorn ſoll nun am 8. Februar d. J.
ſtattfinden. Soweit jetzt zu überſehen iſt, wird hierbei
eine Rindenmenge zum Ausgebot kommen, die ein
Viel=
faches des in den letzten Jahren durchſchnittlich
verkauf=
ten Rindenquantums ausmacht. Bei der Kreuznacher
Rindenverſteigerung am 20. November 1914 ſowie bei
letzt=
hin erfolgten Eichenlohrinden=Verkäufen in der Pfalz
wurden durchweg Preiſe von über 7 Mark für 50
Kilo=
gramm Rinde erzielt. Bei der Hirſchhorner
Verſteige=
rung darf mit Sicherheit auf einen höheren Preis
gerech=
net werden. Die Odenwälder Rinde iſt anerkanntermaßen
die beſte der inländiſchen Gerbrinden und der Hirſchhorner
Rindenmarkt hat jederzeit die höchſten Preiſe gebracht.
Mainz, 13. Jan. (Der Mord auf dem Lin=
ſſenberg.) Die geſtern früh zwiſchen 6 und 7 Uhr in der
Nähe des Linſenberges gefundene Leiche wurde bei der
Unterſuchung als die des 44jährigen Korbmachers
Phi=
lipp Kätzner aus Bretzenhain feſtgeſtellt. Der Tote
war ſchrecklich verletzt. Der Schädel war ihm
eingeſchla=
gen, außerdem das Naſenbein zerſchmettert, auch die Augen
waren übel zugerichtet. Vermutlich hat der oder die Täter
den K. mit Steinen bearbeitet. K. lag auf dem Rücken,
ſein Regenſchirm mehrere Meter davon. Die
Staatsan=
waltſchaft und Kreisarzt Dr. Schäffer nahmen geſtern
vormittag an dem Fundort Unterſuchungen vor, deren
Er=
gebnis noch nicht bekannt iſt. Allem Anſchein nach waren
Zuhälter die Täter. Die Sektion der Leiche iſt noch nicht
beendet; ſie wird am Mittwoch nachmittag auf dem
Fried=
hofe fortgeſetzt. Bekannt iſt, daß ſich auf den
Promenaden=
wegen am Linſenberg beſonders abends viel lichtſcheues
Geſindel herumtreibt.
Nierſtein, 13. Jan. (Spurlos
verſchwunde=
ner Lehrer.) Der von hier ſtammende
Lehramtsaſpi=
rant Georg Ludwig Mayer iſt ſeit dem 6. Januar
ſpur=
los verſchwunden. Der junge Mann verließ an dieſem
Tage ſein Elternhaus, ohne bis jetzt wieder zurückzukehren.
Alle Nachforſchungen nach ihm blieben erfolglos. Man
befürchtet, daß ihm ein Leid zugeſtoßen ſei.
Wörrſtadt, 13. Jan. (Der Bayernkönig dankt
ſeinen verwundeten Landeskindern.) Im
hieſigen Vereinslazarett iſt eine größere Anzahl
verwun=
deter bayeriſcher Soldaten untergebracht. Die braven
Krieger ließen es ſich nicht nehmen, ihrem hochverehrten
Landesherrn zu ſeinem 70. Geburtstag vom Lazarett aus
ihre herzlichſten Glückwünſche in einem beſonderen, von
den einfachen Landwehrleuten und Reſerviſten ſelbſt
ver=
faßten Schreiben zu übermitteln. Dieſe Huldigung ſeiner
treuen Krieger hat dem greiſen König beſondere Freude
bereitet. In einem herzlich gehaltenen Kabinettſchreiben,
das vorgeſtern hier eintraf, ſpricht der König ſeinen
Krie=
gern ſeinen Dank aus.
Bingen, 13. Jan. (Die neue Rheinbrücke) iſt in
ihrem Bau ſo weit vorangeſchritten, daß jetzt auch das
letzte Hindernis für die Schiffahrt, das Montagegerüſt
im linken Rheinarm zwiſchen Kempten und Gaulsheim, be=
ſeitigt werden konnte. Nunmehr beſtehen keinerlei
Hinder=
niſſe mehr für die Schiffahrt. Die vollſtändige Fertig=
ſtellung der Brücke iſt nur noch eine Frage von wenigen
Monaten. Mit dem raſchen Bau der Brücke hat die Her=
ſtellung der Bahnbauarbeiten auf dem Lande gleichen
Schritt gehalten.
Gießen, 13. Jan. (Feuer in der Dennünghof=
Brauerei.) Geſtern mittag wurde unſere ſtändige
Feuerwehr um 12,30 Uhr alarmiert. Die Meldeſtelle war
am Wälltor, wo die Automobilſpritze 7 Minuten ſpäter
eintraf, um zu erfahren, daß auf dem benachbarten
Braue=
reigrundſtück Denninghof das Wohnhaus in Brand ſtand.
Sofort wurde ein Löſchzug von 12 Mann der Gailſchen
Feuerwehr zu Hilfe gerufen. Mittels der Automobil=
ſpritze und der Unterſtützung der Gailſchen Wehr gelang
es, des Feuers innerhalb einer Stunde Herr zu werden.
Der Brand war auf dem Boden des Gebäudes, wo altes
Gerümpel, Strohſäcke uſw. aufgeſpeichert waren,,
anſchei=
nend durch eine Räucherkammer verurſacht worden. Das
mindeſtens 150 Jahre alte Holzfachwerkgebäude, das mit
Lehmſteinen ausgemauert iſt, iſt durch das Feuer ſeines
Dachſtuhls beraubt.
Wien, 13. Jan. (Glücklicher Erbe.) Der vor
mehreren Wochen in Budapeſt verſtorbene Baron Franz
Revay, ein Sonderling, hat ſein 12 Millionen
be=
tragendes Vermögen und alle Beſitzungen ſeinem
Kammerdiener Johann Reichel vermacht. Falls die=
ſer die Erbſchaft ausſchlägt, iſt die Biſtritzer Diozeſe als
Erbin bezeichnet. Die Verwandten wollen das Teſtamenr
anfechten.
Stimmen aus dem Dublikum.
Für bie Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaktion
rund des § 21 Abſ. 2 de
einerlei Verantwortung: für ſie bleibt au
Preßgeſetzes in vollem Umfange der Einſender verantwortlich.)
„Darf man noch Kuchen eſſen?“
Unter dieſer Flagge ſegelt eine Auslaſſung des „
Ver=
bands Deutſcher Konditoren=Innungen”, die inſofern
ehrlich iſt, als ſie keinen Zweifel darüber läßt, daß es ſich
bei ihr um eine nackte Intereſſenvertretung handelt. Sie
darf aber nicht unwiderſprochen bleiben, weil das „p. t.
Publikum” nun einmal an dem Wahn feſthält, daß das,
was unwiderſprochen gedruckt werden kann, darum auch
wahr ſein müſſe. Die geſtellte Frage muß ver
neint werden, nicht in erſter Linie deshalb, weil auch
der Konditor — oder wie er ſich zur Anpreiſung ſeiner
Waren jetzt beſcheidenerweiſe wieder nennen laſſen will:
der „Zuckerbäcker‟ — ohne Weizenmehl nichts backen kann
ondern in erſter Linie deshalb, weil es dem deut=
ſchen Volk in einer ſo ernſten Zeit, in der
ſeine Väter Brüder und Söhne vor dem
Feind die ſchwerſten Entbehrungen
erdul=
den müſſen, nicht wohl anſteht, wenn es zu
Hauſe Konditorwaren ſchleckt, während ihm
verſtändige, wiſſende und vaterländiſch denkende Männer
Tag für Tag ans Herz legen, es ſolle an ſeinem mihr als
beſcheidenen Teil zu einem glücklichen Ausgang dieſes
deutſchen Exiſtenzkampfes dadurch beitragen, daß es
Kriegsbrot ißt!
— Die Zuſtände bei der Straßenbahn — beſonders
auf der Strecke Darmſtadt=Eberſtadt — haben ſchon oft
Anlaß zu berechtigter Kritik gegeben. Von der Eröffnung
des elektriſchen Betriebes erhofften die Bewohner der
Vororte eine gründliche Beſſerung, leider vergebens.
Ab=
geſehen von der Unpünktlichkeit des Betriebs, für die man
ja in der Kriegslage eine Entſchuldigung finden kann,
ebenſo wie für manche andere Unannehmlichkeiten, denen
der Reiſende ausgeſetzt iſt, fällt während der
Winter=
monate vor allem auf, daß die Wagen ſtets
un=
geheizt fahren, obwohl doch durch eine einfache Um=
ſchaltung der Uebelſtand behoben werden könnte. Auf
Vorhaltungen und Beſchwerden antworteten die Beamten
der Heag, „bei einer ſo warmen Witterung werde nicht
geheizt, es würde bloß geheizt, wenn die Direktion das
anordne” uſw. Dabei zeigte das Thermometer oft 2—3
Grad Kälte. Währenddem werden die Wagen der
Dampfbahn Griesheim=Darmſtadt regelmäßig geheizt, alſo
gibt die Direktion der Heag für dieſe Strecke ſelbſt die
Notwendigkeit der Heizung zu. Schreiber dieſer Zeilen
der täglich mehrmals 20-25 Minuten auf der Strecke
Eberſtadt=Darmſtadt fahren muß, bei Temperaturen nahe
an Null Grad, kommt ſeit drei Monaten nicht aus den
Erkältungen und Influenzaanfällen heraus, ebenſo wie
ſeine Angehörigen und eine ganze Anzahl anderer
Un=
glücklicher, die gezwungen ſind, die Wagen der Heag zu
benutzen. Die Heag hat die Monatskarten
unverhält=
nismäßig verteuert, verlangt von den Abonnenten
außer=
dem noch 50 Pfa. für die Ausſtellung der Karte, und dazu
eine Photographie, was in Darmſtadt geradezu lächerlich
wirkt, da die Schaffner nach acht Tagen ſämtliche
Abonnen=
ten von Anſehen kennen, und läßt die Reiſenden frieren
und krank werden, einfach um für ein paar Groſchen Strom
zu ſparen.
— Zweck dieſer Zeilen iſt, die Aufmerkſamkeit der zu=
ſtändigen Stellen auf die Erhöhung der Preiſe
für Schweinefleiſchwaren hinzulenken, die die
Metzger unſerer Stadt in dieſen Tagen vorgenommen
haben. Man darf füglich erwarten, daß die
Schweine=
metzger veranlaßt werden, ihre Maßnahme beſſer zu
recht=
fertigen, als dies bis jetzt geſchehen iſt. In dem von dem
Königl. Preuß. Landwirtſchaftsminiſter in der Norddeut=
ſchen Allgemeinen Zeitung erlaſſenen Aufruf iſt u. a. zu
leſen: „Der Auftrieb von Schweinen auf den
Schlachtviehmärkten und das Angebot von
Schweinefleiſch hat ſich in letzter Zeit in
einer Weiſe vermehrt, daß es den
augen=
blicklichen Bedarf überſteigt, und es muß
mit einer weiteren ſtarken Steigerung
ge=
rechnet werden.” Wie die Herren Schweinemetzger
angeſichts dieſer amtlichen Bekundung eine Steigerung des
Preiſes aller Schweinefleiſchwaren rechtfertigen wollen,
darauf darf man wirklich geſpannt ſein. Sollte auch in
dieſem Fall, wie in ſo manch anderen der letzten Zeit, der
Krieg nur den Deckmantel für eine ſachlich ungerechtfertigte
Preisſteigerung abgeben, dann wäre es angeſichts des
Ernſtes der Frage nach der Sicherſtellung einer
ausrei=
chenden Volksernährung in der Tat angebracht, zu
er=
wägen, ob die Stadtnicht zu einem
Maſſen=
ankauf billiger Schweinefleiſchwaren zur
Abgabe an alle Minderbemittelten
ſchrei=
ten ſollte.
Srdbeben.
Jugenheim, Erdbebenwarte, 13. Januar, früh
9 Uhr. Die Apparate regiſtrierten ſoeben ein ſchweres
Erdbeben. Der Anfang war einige Minuten vor
8 Uhr vorm. Um 9 Uhr ſind die Apparate noch in
ſtarker Bewegung. Der Herd liegt nach erſter Schätzung
weniger als 1000 Kilometer entfernt, alſo in
Europa. Eine Kataſtrophe iſt zu befürchten.
Jugenheim, Erdbebenwarte, 13. Jan. Der
Anfang des ſchon gemeldeten Erdbebens wurde hier
heute früh 7 Uhr 54 Min. 45 Sek. beobachtet. Die
Hauptſtation für Erdbebenforſchung in Hamburg meldet
den Anfang 7 Uhr 55 Min. 33 Sek., alſo 48 Sekunden
päter. Hohenheim meldet 54 Min. 32 Sek., ſo daß der
Erdbebenherd im Mittelmeergebiet liegt.
Wahr=
cheinlich hat ein Seebeben ſüdlich der Inſel Jschia
ſtattgefunden.
* Hohenheim, 13. Jan. Heute vormittag kurz
vor 8 Uhr begannen die Inſtrumente der Erdbebenwarte
ein ſchweres Erdbeben aufzuzeichnen. Der Herd
liegt ohne Zweifel im ſüdlichen Teile des Kontinents in
einer Entfernung von 700-800 Kilometern. Der erſte
Vorläufer trat hier um 7 Uhr 54 Minuten 29 Sekunden
ein. Die Hauptſchläge dauerten etwa 10 Minuten und
waren von ähnlicher Stärke, wie bei dem großen Beben
von Meſſina.
Rom, 13. Jan. Heute morgen 7 Uhr 55 Minuten
wurde hier eine ſtarke Erderſchütterung verſpürt,
die unter der Bevölkerung großen Schrecken hervorrief.
* Rom, 13. Jan. Die Erderſchütterung, die
in Rom wahrgenommen wurde, hat auch die
Um=
gebung von Rom heimgeſucht. In Neapel nahm
man gegen 8 Uhr früh ein gegen 20 Sekunden
andauern=
des Erdbeben wahr. Die Bevölkerung war ſtark
beunru=
higt und lief auf die Straße. Das Erdbeben wurde auch
in Pozzuoli und Monte Rotondo verſpürt. In Monte
Rotondo wurden verſchiedene Häuſer, ſo auch das
Rat=
haus, beſchädigt; zwei Perſonen ſollen umgekommen ſein.
Auch aus Caſerta, Eivitavecchia, Groſſeta und aus
Um=
brien ſind Meldungen über Erdſtöße eingelaufen, die
überall eine große Panik hervorriefen.
Rom, 13. Jan. Das Zentralbureau für
Meteoro=
logie und Geodynamik teilt mit: In Rom fand heute
mor=
gen 7 Uhr 53 Minuten ein Erdbeben ſtatt, das 15 bis
20 Sekunden dauerte. Es hatte einen wellenförmigen
Charakter und verlief in Richtung Oſt=Weſt. Die
Heftig=
keit wuchs bis zur Mitte der Dauer. Die größte Stärke
ſcheint zwiſchen Rom und Aquila gelegen zu ſein.
Alle Obſervatorien Italiens haben das Beben verzeichnet.
Aus den einzelnen Orten des Diſtrikts Froſinone werden
weder Schaden noch Opfer gemeldet. In Giuliano
Ro=
mano wurden zwei Perſonen getötet, in
Avez=
zano iſt der Bahnhof eingeſtürzt; es ſollen auch
Todesfälle vorgekommen ſein. Hilfe iſt unterwegs.
Es geht das Gerücht, daß in Ajelli, Bezirk Avezzano,
ſchwerer Schaden angerichtet wurde und viele Todes=
älle zu verzeichnen ſind. Ueber das Erdbeben, das
teils ſtark und anhaltend zu verſpüren war, werden noch
folgende Einzelheiten gemeldet: In Monte Rotondo
ſtürzte das zweiſtöckige Rathaus vollſtändig ein,
ein Lehrer und ein Schüler wurden getötet und mehrere
andere Perſonen ſchwer verletzt. Einige Häuſer zeigen
ſtarke Riſſe. In der Kirche von Fermo brach eine Panik
aus, bei der mehrere Perſonen Quetſchungen
davon=
trugen. In Veroli ſtürzten mehrere Häuſer ein,
andere wurden ſtark beſchädigt. Zwei Perſonen ſind
dabei umgekommen, ſechs ſchwer und mehrere andere leicht
verletzt worden. Auch in Teramo, Ancona, Avellina,
Campo Baſſo und Caſſino wurde das Erdbeben verſpürt.
Es rief überall große Aufregung hervor, richtete aber in
dieſen Orten nur leichten oder gar keinen Schaden an.
Rom, 13. Jan. Ueber die Wirkung des
Erd=
ebens in der Provinz Rom wird noch berichtet:
Großherzogliches Hoftheuter.
Mittwoch, den 13. Januar.
Orpheus und Surydike.
W.1. Die heutige Wiederaufführung den Gluckſchen
Oper „Orpheus und Eurydike” war in doppelter
Hinſicht bemerkenswert. Zunächſt war es das erſte Mal,
daß die Orpheus=Partie hier durch einen Tenor
geſun=
gen wurde. Die Oper ſelbſt hat ihre Geſchichte. Der er=
ſten Aufführung des „Orpheus”, die im Jahre 1762 in
Vien ſtattfand, lag der italieniſche Tert von Calzabigi zu
Grunde; im Jahre 1774 arbeitete Gluck die Oper für die
Pariſer Bühne um, für die Moline den Text ins
Franzö=
iſche überſetzte; nach dieſer franzöſiſchen Ueberſetzung iſt
ſie dann von Joh. Daniel Sander ins Deutſche überſetzt
und in dieſer Textfaſſung in Berlin im Jahre 1808 zuerſt
aufgeführt worden. Gluck ſchrieb die Titelpartie, die
bei der Uraufführung in Wien von einem Eunuchen ge
ſungen wurde, für die Pariſer Aufführung für eine
Te=
norſtimme um, und auch bei der Erſtaufführung in
Ber=
lin wurde der Orpheus von einem Tenor geſungen;
ſpäter kehrte man aber zu der Wiener Faſſung zurück und
ließ die Partie durch eine Altiſtin ſingen.
Autoritä=
ten haben ſich indeſſen auch in der Folgezeit aus künſtleri=
ſchen Gründen für die Beſetzung der Partie durch einen
Tenor ausgeſprochen, ſo z. B. Liſzt, der bei der
Erſtauffüh=
rung der Oper in Weimar im Jahre 1854 den
Orpheus wieder von einem Tenor ſingen ließ; ſpäter iſt
man auch in Weimar davon abgegangen. Auch in Darm=
ſtadt, wo die erſte Aufführung im Jahre 1874 ſtattfand,
iſt die Orpheus=Partie bisher ſtets von einer Altiſtin ge=
ſungen worden.
Jedenfalls beſteht kein Zweifel darüber, daß die
Orpheus=Partie einer ſtimmbegabten Altiſtin eine ſchöne
und ſehr dankbare Aufgabe ſtellt und für ſie außerordentlich
bequem geſchrieben iſt. So kommt es denn auch, daß
be=
deutende Altiſtinnen ſie zu ihren Glanz= und Gaſtſviel=
rollen gezählt haben und zählen. Auch die Anhänger der
Pariſer Faſſung ſind der Anſicht, daß die herrliche
Toten=
klage des Orpheus im 1. Aufzug, durch eine weibliche
Stimme geſungen, tieferen Eindruck macht, da ſie ſich der
weichen Melodik der Schmerzensklage mehr anpaſſe als
eine Tenorſtimme. Das mögen die Gründe geweſen ſein,
weshalb man die Beſetzung der Partie durch eine Alt=
ſtimme beibehalten hat, obwohl natürliche Empfindungen
dagegen ſprechen.
Wir haben früher auch der Anſicht zugeneigt, daß die
Partie beſſer durch einen Sänger geſungen werde, der
heutige Verſuch aber hat uns von dieſer Anſicht
abge=
bracht. Sie liegt für eine Tenorſtimme zu unbequem
und man merkt es ihr zu ſehr an, daß ſie urſprünglich
nicht für eine ſolche geſchrieben iſt. Es läßt ſich nicht be=
ſtreiten, daß hier ein Widerſtreit zwiſchen dem Charakter
der Partie und der Stimme des Sängers entſteht und daß
der Eindruck, den eine Altſtimme mit ihr erzielt, viel
tiefer=
gehend iſt.
Das zweite Ereignis der Aufführung war, daß ihr die
neue Bearbeitung und Einrichtung zugrunde gelegt war
die für die Mozartfeſtſpiele in Salzburg im verfloſſenen
Sommer beſtimmt war, die aber infolge des Krieges
ab=
geſagt wurden. Der herkömmliche ſzeniſche Rahmen iſt hier
ganz aufgegeben worden. Während ſich die früheren
drei Aufzüge in fünf Szenen: Am Grabe Eurydikes,
Tartarus. Elyſium, Felſenhöhle und Tempel des Eros ab=
ſpielten, iſt jetzt eine einheitliche, ſog. neutrale Bühne, ohne
Szenenwechſel, hergerichtet worden: ein prachtvoller
deko=
rativer, von Säulen getragener Bau mit anſteigender
großer Treppe, durch den zwar der örtliche Charakter der
einzelnen Szenen aufgehoben wind, der aber die ſzeniſche
Wirkung der Gruppierungen erhöht und daneben
pracht=
volle Beleuchtungseffekte ermöglicht. Namentlich gereicht
ſie den Tanzgruppierungen ſehr zum Vorteil. Die Chöre
waren hinter die Bühne verlegt, da ſie ſich in dieſen
ſze=
niſchen Rahmen wohl nicht gut einfügen laſſen. Dadurch ent=
ſteht allerdings leicht die Gefahr, daß ſie die Fühlung mit
dem Orcheſter verlieren. Die Schlußſzene, die in der frü=
heren Aufmachung etwas äußerlich wirkte, hat durch die
neue Einrichtung gewonnen.
Herr Globerger ſang die Partie des Orpheus mit
ſicherer Beherrſchung ſeiner ſchwierigen Aufgabe, ſeine
Stimme ſchien aber anfangs etwas ermüdet zu ſein und
der Ton war zu unruhig, während die auf den tragiſchen
Grundton geſtimmte Partie mehr als jede andere gerade
ein ruhiges und breites Pathos verlangt. Frau Marx
ſang die Eurydike lobenswert, hätte aber in dem Duett
mit Orpheus mehr dramatiſche Leidenſchaft und Energie
des Tones entwickeln können. Die Partie des Eros, die
von Frl. Schreber geſungen wurde, müßte wieder der
Soubrette zugewieſen werden, und zwar nicht allein im
Intereſſe der zierlicheren äußeren Verkörperung der
Rolle, ſondern auch wegen des Stimmcharakters.
Des=
halb ſoll Frl. Schreber das ihr zukommende Lob für die
Durchführung ihrer Aufgabe nicht vorenthalten werden.
Schön und ſtileinheitlich waren die von Frau Ehrle
einſtudierten Reigen, die in dem von der Duncanſchule
ge=
pflegten modernen Stil gehalten waren und ſich durch
Harmonie und Plaſtik der Bewegungen und Schönheit
der Gruppierungen auszeichneten und ſich der Muſik mit
feinem Verſtändnis anpaßten. Das ſchemenhafte
Schrei=
ten und Schweben der Tänzerinnen über die Bühne und
ihre ausdrucksvolle ſtumme Sprache im Verein mit der
ſtimmungsvollen Beleuchtung der Szene waren von
wun=
dervoller Wirkung.
Die Aufführung ſtand unter der Leitung des Herrn
Hofkapellmeiſters Ottenheimer.
Spielleiter war
Herr Nowack, die neuen ſchönen Dekorationen waren
nach Entwürfen von Herrn Hoftheatermaler Kempin
angefertigt, dem mit Herrn Maſchinendirektor
Schwert=
eger zugleich die Geſtaltung des Bühnenbildes
obge=
legen hatte. Mit der neuen Inſzeneſetzung der Oper würde
unſer Hoftheater ſicherlich viel Ehre bei den Salzburger
Feſtſpielen eingelegt haben.
Der Großherzog und die Großherzogin wohnten
Vorſtellung bei.
In Torre Cajetane wurde Schaden angerichtet, auch Men=
ſchen ſind umgekommen. In Marano=Agoſta ſind der
Bahnhof, der Glockenturm und einige Häuſer eingeſtürzt,
auch Perſonen ſollen zu Schaden gekommen ſein. In
Filettino, Bezirk Froſinone, ſind mehrere Häuſer
eingeſtürzt. Die Kirche iſt beſchädigt worden, zwei
Perſonen wurden verletzt. Torricellt=in=Sabina hat
ſchwere Beſchädigungen erlitten, eine Perſon wurde
ge=
totet. In Tivoli iſt eine Perſon ums Leben gekommen.
In Monte Lanico iſt das Telegraphenamt ſchwer beſchä
digt worden. In Chinetoromano haben einige Häuſer
Riſſe bekommen, ebenſo in Zagarole und Ferentino.
Wei=
tere Sachſchäden, beſonders an Häuſern, ſind in Paleſtrina
und Fiuggi zu verzeichnen. In Morlupe ſind einige Häu=
ſer eingeſtürzt, in Velletri wurden einige beſchädigt. Wei
tere Schäden ſind in Anticoli und Corrado zu verzeichnen
In Perugia wurde ein ſtarkes Erdbeben beobachtet, das
fünf Sekunden andauerte und eine Panik hervorrief. In
Capua folgten ſich drei Erdſtöße. Die Bevölkerung
geriet in Entſetzen, ebenſo in Caſtellamare di Stabia, wo
zwei heftige Stöße bemerkt wurden. In Caſſino fanden
zwei ſtarke, lang andauernde Erderſchütterungen mit
unterirdiſchem Donner ſtatt. In Montecaſino wurde das
Obſervatorium ſchwer beſchädigt, die Kirche weniger. Ir
Pescara dauerte das Erdbeben zwanzig Sekunden. Die
letzten Nachrichten beſagen, daß ein ſehr ſtarker Erdſtoß
in Aquila Chieti und Caſtellamare Adriatico bemerkt
wurde, der jedoch nur Sachſchaden anrichtete. In
Sui=
baco iſt die Kathedrale in Gefahr; dort, ſowie in
Caprarola und Cori wurden einige Häuſer beſchädigt. Sehr
ſchwere Schäden werden auch aus Tagliacozzo gemeldel
ebenſo aus Sgurgola Marſicana, Cappelle=Magliano und
Cappagocia. Die Telegraphenverbindung in Avezzano iſt
unterbrochen.
* Rom, 13. Jan. Das Erdbeben hat namentlich
kn der Provinz Chietierheblichen Schaden
an=
gerichtet. So wurden in der Provinzialhauptſtadt
zahlreiche Häuſer beſchädigt. Beim Telegraphenamt in
Serramnonacesca wurden zwei Perſonen getötet
und viele verwundet. Zahlreiche Häuſer ſtürzten ein. In
Lettomanoppella iſt eine Perſon getötet, mehrere
ſind verletzt, zahlreiche Häuſer ſtürzten ein. In Vuſellaro
wurde ein Mann getötet. In San Valentino iſt ein Mann
verunglückt, mehrere wurden verletzt. Die Häuſer in Sola
wurden ſchwer beſchädigt und ſind teilweiſe eingeſtürzt.
Viele Perſonen liegen unter den
Trüm=
mern und man befürchtet viele Menſchenopfer. Vielc
Ortſchaften in den Provinzen Peruchia und Tarano
erlit=
ten ſchweren Schaden. Aus den Ortſchaften der Provin,
Azuela werden 40 Tote, ferner mehr als 100 Verletzte
gemeldet. Der Präſident hat Truppen und
Sanitäts=
monnſchaften nach Roggiopicence, Saſſa, Tarnimparte
Cagnano, Amiterno, Gagliano, Aterno und Roja geſandt
* Rom, 13. Jan. In Averſa wurden zwei Tote
und drei Verletzte gezählt. In Villa Lago ungefähr 2C
Tote und eine unbeſtimmte Anzahl von Verletzten. Das
Dorf Frattura iſt faſt vollſtändig zerſtört
wor=
den. Viele Bewohner wurden getötet. Man glaubt, daß
in Papoli Opfer unter den Trümmern ſich befinden. Das
Rettungswerk iſt in Angriff genommen worden.
Nach=
richten aus Sola melden zahlreiche Opfer. In Colla Livi
ſollen ſchon 10 Tote und 150 Verwundete geborgen
worden ſein. Truppen ſind mit Zelten nach den vom
Un=
glück betroffenen Gegenden abgegangen.
Rücktritt des Grafen Berchtold.
* Wien, 13. Jan. Das Fremdenblatt veröffentlicht
in ſeinem heutigen Abendblatt folgende Mitteilung: Der
Miniſter des k. u. k. Hauſes und des Aeußern, Graf
Berchtold welcher Se. Majeſtät ſchon vor längerer
Zeit gebeten hatte, ihn in Gnaden ſeines Amtes zu
enthe=
ben, hat dieſe Bitte nunmehr an allerhöchſter Stelle
er=
neuert. Der Kaiſer hat die gewichtigen perſönlichen
Gründe, welche den Miniſter des Aeußern zu ſeinem
Rücktritt bewogen haben, gewürdigt und allergnädigſt
geruht, ſeiner Bitte zu willfahren.
Als Nachfolger des Grafen Berchtold wird der
unga=
riſche Miniſter beim allerhöchſten Hoflager, Baron Stefau
Burian, zum Miniſter des k. u. k. Hauſes und des
Aeußern ernannt werden.
Graf Leopold Berchtold iſt geboren am 18. April
1863. Er war 1895 Sekretär bei der Pariſer Botſchaft,
1899 Legationsrat in London und 1903 in Petersburg
1906 wurde er als Nachfolger Aehrenthals Botſchafter in
Petersburg. Er war aus dem diplomatiſchen Dienſt ſchon
ausgetreten um ſich der Bewirtſchaftung ſeiner großen
Gü=
ter zu widmen. Nach dem Tode des Grafen Aehrenthal,
deſſen Vertrauensmann er ſtets geweſen war, wurde er
am 17. Februar 1912 zu ſeinem Nachfolger ernannt.
Berch=
told war als Botſchafter an der Newa während der
An=
nektionskriſis tätig und verſtand es, ernſte Verwickelungen,
die durch ein Eingreifen Rußlands ſchon damals unver
meidlich geworden wären, zu verhindern. Er ſetzte als
Nachfolger Aehrenthals deſſen Politik fort, wahrte dem
Dreibund Treue und ſuchte ein freundſchaftliches
Verhält=
nis mit Rußland zu unterhalten.
Ntalien und der Vatikan.
* Zürich, 12. Jan. Die italieniſche Agentur La
Corriſpondenza berichtet, es beſtehe nicht die Abſicht,
eigentliche diplomatiſche Beziehungen zwiſchen
Italien und dem Vatikan herzuſtellen, ſondern die
ita=
lieniſche Regierung prüfe lediglich die Frage, wie die Lage
zwiſchen Italien und dem Vatikan im Kriegsfalle
Ita=
liens ſich darſtellen würde.
Die Eröffnung des franzöſiſchen
Darlaments.
* Paris, 13. Jan. Zu der geſtrigen
Eröff=
nung der Kammer waren die Kammerdeputierten in
großer Zahl anweſend. Unter allgemeiner Aufmerkſam
keit eröffnete der Alterspräſident Mackau die Seſſion
mit einer Anſprache, in der er ſagte, der einzige Gedanke
und der Wunſch Frankreichs ſei, einen lang
vorberei=
teten Angriff zurückzuſchlagen und der
Feind niederzuwerfen. Er fordere die Kammer
auf, auch weiterhin der Armee ein ermutigendes Schau=
ſpiel von Einigkeit zu bieten. (Lebhafter Beifall.) Wir
nehmen — erklärte der Redner — entſchloſſen alle Opfer
auf uns, welches auch die Dauer der Prüfung ſei. Wir
halten durch, ohne ſchwach zu werden, bis zum endgültigen
Siege, der uns Ehre, Freiheit und einen dauerhaften
Frie=
den ſichert! (Einmütiger Beifall.) — Die Kammer wählte
mit 474 Stimmen Deschanel und alle Mitglieder des
Bureaus wieder. Das Haus vertagte ſich ſodann auf
Donnerstag. — Die verſchiedenen Kammergruppen
der Linksparteien wählten ihre Delegierten, die ge=
meinſam mit der Regierung das Arbeitsprogramm für
die ganze Seſſion ausarbeiten ſollen. Schon jetzt ſcheint
es feſtzuſtehen, daß die Beſchlüſſe erneut die Einigkeit aller
Parteien bekräftigen werden. Kein Interpellationsgeſuch
wird eingereicht, keine rein politiſche Debatte geführt
werden.
Schwere Wirtſchaftskriſe in Japan.
* Petersburg, 12. Jan. (Etr. Frkf.) Der
Ruß=
koje Slowo wird aus Tokio gekabelt, daß ſich Japan in
einer außerordentlich ſchweren
wirtſchaft=
lichen Kriſis befindet, der nur die größten
wirtſchaft=
lichen Firmen entrinnen würden. Die Reispreiſe ſeien um
50 Prozent geſtiegen. (Frkf. Ztg.
Der Krieg.
Der öſterreichiſche Tagesbericht.
* Wien, 13. Jan. Amtlich wird verlautbart 13. Jan.
Die Vorſtöße, die der Gegner an der unteren Nida
im=
mer wieder verſucht, richten ſich beſonders gegen eine in
unſerer Widerſtandslinie liegende Ortſchaft. Von
hef=
tigem Artilleriefeuer, das an der ganzen Front anhält,
unterſtützt, verſucht feindliche Infanterie, nach vorn Raum
zu gewinnen und in die Ortſchaft einzudringen, was ſtets
unter ſchweren Verluſten mißlang.
Vor den eigenen Stellungen in Galizien und in
den Karpathen herrſcht zum größten Teil Ruhe.
Ne=
bel und Schneetreiben begünſtigen
Unterneh=
mungen unſerer Truppen, in verſchiedene Ort=
ſchaften zu gelangen, Ueberfälle und ſonſtige Plänkeleien
auszuführen.
Am ſüdlichen Kriegsſchanplatz im
allge=
meinen Ruhe, nur unbedeutende, Aufklärungszwecken
die=
nende Grenzrenkontres.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabs:
von Höfer, Feldmarſchalleutnant.
Die deutſchen Verluſte bei den
Falklandsinſeln.
* Berlin, 13. Jan. Nach hier eingegangenen
Nach=
richten über die Geretteten von den bei den
Falklandsinſeln untergegängenen
Schif=
fen iſt von der „Scharnhorſt” niemand gerettet
wor=
den. Von der „Gneiſenau” wurden 17 Offiziere und
171 Deckoffiziere, Unteroffiziere und Mannſchaften ge
rettet. Von der „Nürnberg” wurde kein Offizier,
ſieben Unteroffiziere und Mannſchaften, von der „
Leip=
zig” vier Offiziere und 15 Deckoffiziere, Unteroffi
ziere und Mannſchaften gerettet. Von den Begleitſchiffen
„Baden” und „Santa Iſabell” ſind alle Leute gerettet
worden. Es iſt jedoch nicht ausgeſchloſſen, daß noch einige
Offiziere und Mannſchaften mehr, als angegeben, gerettet
worden ſind.
* Berlin, 13. Jan. Zu der Meldung von der
deutſchen Verluſten bei den
Falklands=
inſeln iſt hinzuzufügen, daß auf den Schiffen des Kreu
zergeſchwaders Umkommandierungen ſtattgefunden haben,
die in Deutſchland noch nicht bekannt ſind. Es kann nicht
geſagt werden, daß alle nicht als gerettet gemeldeten
Offi=
ziere und Mannſchaften den Tod gefunden haben. Die
namentliche Liſte der vermutlich
Gerette=
ten liegt beim Zentralnachweisbureau für die Marine
Berlin, Mathäikirchſtraße 9, aus. Zur Erleichterung der
Arbeiten dieſes Bureaus würde weſentlich beitragen, wenn
ihm alle Privatnachrichten über die Einſtellung von
Reſerviſten und Kriegsfreiwilligen auf den
Schiffen des Kreuzergeſchwaders mitgeteilt würden.
Amerikaniſche Kriegshilfskommilſion
in Rulſiſch=Polen.
* Berlin, 13. Jan. Die Nordd. Allg. Ztg. ſchreibt:
Wie wir hören, ſind der Vorſitzende und einige
Mitglie=
der der von der Rockefellerſtiftung in Waſhington
eingeſetzten Kriegshilfskommiſſion Wieliff Roſe und der
Direktor des amerikaniſchen Roten Kreuzes, Erneſt
Bick=
nell, hier eingetroffen, nachdem ſie ſich über das
Wirken des amerikaniſchen Komitees für die
Lebens=
mittelverſorgung Belgiens an Ort und Stelle
eingehend unterrichtet haben. Die Herren, die ſowohl im
Auswärtigen Amte wie im Reichsamt des Innern
empfan=
gen worden ſind, hegen den Wunſch, ſich auch über di
Lebensmittelverſorgung der vonden Deut
ſchen beſetzten Teile Polens zu unterrichten. Zu
dieſem Zweck werden ſie in den nächſten Tagen mit dem
zuſtändigen Abteilungsdirektor des Reichsamts des
In=
nern und einem von dem Oberbefehlshaber im Oſten
kom=
mandierten Offizier eine Rundfahrt durch Ruſ=
ſiſch=Polen antreten, wobei die Orte Bendzin mit
dem Kohlen= und Hüttenrevier von Sosnowice, Ezenſto
chau, Wielun, Sieradz, Lodz, Lowiez, Kutno und Kolo
beſucht werden ſollen. Die Reichsregierung würde es mit
Freuden begrüßen, wenn die humanitären Beſtrebungen,
die ſich in Amerika für die durch den Krieg notleidenſ
gewordene Zivilbevölkerung Belgiens ſich ſo erfreulich
be=
tätigten, ſich auch der vielfach in noch ſchlimmerer Lage
befindlichen Zivilbevölkerung Ruſſiſch=Polens zuwenden
würden.
Doincaré hinter der Front.
* Paris, 13. Jan. Während Präſident Poincaré
in einer Ortſchaft in der Nähe von Dünkirchen weilte und
mehrere Regimenter beſichtigte, überflogen franzöſiſche
Flugzeuge ſtändig die Ortſchaft, um Ueberraſchungen
vor=
zu beugen. Poincars begab ſich darauf zum
Haupt=
zubeugen. Poincaré begab ſich darauf zum
Haupt=
quartier des Generals French, wo eine lange
Unterre=
dung zwiſchen French und Poincaré ſtattfand. Darauf
hat Poinearé den Kommandeuren der engliſchen
Armee=
korps, den Generalen Douglas, Haig, Smith und
Dorrien. die Plakette zum Großkreuzder
Ehren=
legion überreicht. Nach kurzem Beſuch in Haze
bronk, im Hauptquartier des General Mandhuy, fuhr
Poinearé nach Arras welches von allen von den Deut=
ſchen beſchoſſenen Städten am härteſten betroffen iſt. Der
Bahnhof und das Rathaus ſind durch Brand zerſtört, der
Belfried des Rathauſes iſt nur übrig geblieben. Ueberall
liegen die Trümmer der ungeheuer großen Granaten der
Deutſchen. Poinearé wurde vom Präſidenten und vom
Bür=
armeiſter begrüßt, welche ſelbſt in der kritiſchſten Zeit
Arras nicht verlaſſen wollten. In der Stadt ſtehen nur
noch wenig Häuſer und die weniger betroffenen Häuſer
ſind alle verſchloſſen. Die Bevölkerung von Arrgs nimmt
ſchnel. ab. Die Riehrecht ſt auferſald der Feerdereichs
geflüchtet. Die Beſchießung der Stadt war äußerſt heftig
Die Schützengräben liegen nur 1500 bis 3000 Meter weit
entfernt. In Arras ſind nur noch 3500 Einwohner,
zu=
meiſt alte Leute. Die Verproviantierung kann trotz der
Nähe des Feindes ziemlich gut durchgeführt werden.
Poincaré richtete Worte der Ermunterung an die
Bevöl=
kerung und verließ die Stadt im Auto und beſtieg 15
Kilo=
meter hinter Arras einen Eiſenbahnzug. Poinears traf
abends wieder in Paris ein.
Der Geſundheitszuſtand im franzöſiſchen Heer.
* Paris, 13. Jan. Guſtave Herpé greift in der
Guerre Sociale die Regierung an und erklärt, den
Beſchluß Joffres und Millerands, der dem
Kam=
merausſchuß für das Geſundheitsweſen
Unterſuchungen über den Geſundheitszuſtand in der
Ar=
mee und das Funktionieren des Geſundheitsdienſtes
ver=
weigere, ſei eine Ohrfeige für das Parlament, das berech
tigt ſei, Kontrolle auszuüben. Gerade der Geſund
heitszuſtand ſei ſehr ſchlecht. Der Beſchluß
Joffres und Millerands, nur dem Vorſitzenden des Aus
ſchuſſes und einem zweiten Ausſchußmitgliede die Beſich
tigung zu geſtatten, beweiſe, daß die Leitung des
Sanitäts=
dienſtes eine Kontrolle fürchte, denn zwei
Perſo=
nen könnten unmöglich ein umfaſſendes Bild gewinnen.
Der Ausſchuß würde Schönes geſehen haben, wenn er
ge=
wiſſe Ambulanzen beſichtigt hätte, wo anſteckende Kranke
derart gepflegt würden, daß die Krankenpflegerinnen
überall ein wenig Wäſche, Arzneimittel und das
allernot=
wendigſte Material zuſammenbetteln müßten, damit die
Typhuskranken nicht wie Hunde verreckten. Frankreich
würde einwilligen, daß die Mannſchaften der jüngſten
Klaſſe ehrlich durch Feindeskugeln fielen, aber es dürfe
und werde nicht zulaſſen, daß 18 Jahre alte
Kna=
ben in den Kaſernen an
Lungenentzün=
dung zugrunde gingen. Die Kammer dürfe die
Ohrfeige, die der Beſchluß Joffres und Millerands ſei
nicht einſtecken. Täte ſie es doch, ſo ſei ſie eine nette
Kam=
er; die Wähler ſeien jedenfalls anders geartet. Wenn
die Deputierten die Miniſter nicht mit allen Mitteln
zwän=
gen, ſie ihre Aufgabe ausführen zu laſſen, die eben in der
Kontrolle des öffentlichen Dienſtes beſtehe, ſo werde
die Nation die Miniſter nach dem Kriege zu
finden wiſſen.
Aehnlich äußert ſich die Libre Parole: Wir
ver=
langen nichts, als weniger Zenſur über Dinge, die mit
dem Kriege nicht zuſammenhängen. Bisher haben wir
ſtillgeſchwiegen in der Ueberzeugung, daß der Augenblick
nicht für Schwätzereien geſchaffen iſt. Aber da wir nur
die Rednertribüne der Kammer haben, um die Kontrolle
fordern zu können, die zuweilen verweigert wird, ſo darf
man ſich nicht wundern, wenn einige das Schweigen, das
alle ſich auferlegt haben, brechen
Zu der engliſchen Antwortnote.
* London, 13. Jan. Der Waſhingtoner Korre=
ſpondent des Neu=Yorker Herold ſchreibt über die
eng=
liſche Note: Es beſteht Grund genug, anzunehmen,
daß die Vereinigten Staaten die Anſchauung
Großbritan=
niens, wonach Ladungen zur Unterſuchung in einen
Hafen gebracht werden müſſen, akzeptieren. Amerikaniſche
Beamte weiſen darauf hin, daß in der engliſchen Note
eine große Zahl amerikaniſcher Schiffsladungen, die
zu=
rückgehalten, aber ſpäter freigegeben wurden, nicht
er=
wähnt werden. Die amerikaniſche Note wurde nicht durch
die bereits erlittenen Verluſte veranlaßt, ſondern durch
den Wunſch zu verhindern, daß der Handel
in der Zukunft geſchädigt werde. Die amtlichen
Kreiſe ſind von dem Argument überraſcht, daß
Großbritannien die geltenden Regeln über die Sendung
be=
dingter Konterbande nach den kriegführenden Ländern
des=
wegen nicht bedingungslos befolgen kann, weil
Groß=
britanniens Feindevon dembisher zu Recht
beſtehenden Geſetze der Ziviliſation und
Menſchlichkeit abgewichen ſeien. Es wurde
eingewendet, daß der amerikaniſche Handel nicht durch die
Verhältniſſe Schaden erleiden dürfe, über die die
Regierung der Vereinigten Staaten und
das amerikaniſche Volk keine Kontrolle
beſitzen. Man hofft, daß der amerikaniſche Handel
durch eine freimütigere Aufdeckung der Tatſachen auf
bei=
den Seiten gewinnen und in der Lage ſein wird von den
Engländern eine vernünftige und gerechte, den Geſetzen
entſprechende Behandlung zu erreichen.
* Neu=York 13. Jan. In einer Depeſche aus
Waſhington an die Aſſociated Preß wird darauf hinge
wieſen, daß die Zahlen Grey’s, die beweiſen
wol=
len, daß der Handel mit den neutralen Ländern, die an
Deutſchland und Oeſterreich=Ungarn angrenzen, ſeit
Kriegsbeginn zugenommen haben, irreführend ſind
Es wird eingewendet, daß nach Schließung der normalen
Wege nach Deutſchland und Oeſterreich=Ungarn viele
Gü=
ter, die nicht Konterbande ſind, durch die neutralen
Länder gehen. Ebenſo importierten die Neutralen
viele Waren, die ſie früher von den Kriegführenden
erhiel=
ten, jetzt aus den Vereinigten Staaten. Die Kupferfrach
ten nach Italien betreffend, wird darauf hingewieſen, daß
der italieniſche Botſchafter bereits erklärt habe, Italien
ſei infolge des Ausfuhrverbots ſeitens der Kriegführenden
auf die Einfuhr aus den Vereinigten Staaten angewieſen
Wenn Kupfer die Kriegführenden durch neutrale Länder
erreichen würde, würde die Regierung der Vereinigten
Staaten es für die Pflicht Großbritanniens halten, mit
dieſen Neutralen wirkſamere Vereinbarungen abzu=
ſchließen.
* London, 13. Jan. Die Times berichtet aus
Neu=York: Die Neu=York World bemerkt zu der
engliſchen Note: Die Note geht nicht ſo freimütig,
wie es wünſchenswert wäre, auf die Hauptpunkte der ame
rikaniſchen Beſchwerde ein. Das Staatsdepartement
leugnet nicht, daß England zu Durchſuchungen berechtigt
iſt, wendet nichts gegen die übliche Definition von
Konter=
bande ein und garantiert auch nicht für die Ehrlichkeit
aller amerikaniſchen Exporteure; wohl aber legt es
Nach=
druck auf die ungewiſſe Politik Englands,
Ar=
tikeln gegenüber, die als Konterbande erklärt worden ſind,
und auf die Ungerechtigkeit, die in der langen Hin
haltung der Schiffe und Ladungen liegt. Die Londoner
Regierung braucht unerträglich lange Zeit, um ihren
Arg=
wohn in die Tat umzuſetzen. Sie ſoll doch radikal zu
Werke gehen! Sie hat überflüſſigerweiſe den Handel mit
den Neutralen aufgehalten, der doch nicht durchweg
Kon=
terbande ſein kann. Der Schutz der Rechte der
Neutralen iſt eine Pflicht der Vereinigten
Staaten. Unſere nationale Würde und unſer
Selbſtintereſſe würden leiden, wenn wir die Kon=
troverſe in dem gegenwärtigen Stadium fallen ließen.
Obwohl Großbritannien nicht immer dieſer Anſicht
ge=
weſen iſt, kann nach ſeiner Anſicht jeder mächtige
Krieg=
fführende willkürlich beſtimmen, was als Konterbande zu
gelten hat. Deshalb ſollte aber auch deutlich
geſagt werden, was Konterbande iſt, der
Beſchluß unverrückbar ſein, und wenn kein Beweis fün
eine Schuld erbracht werden kann, der Fall ſchnell erledigt
werden. Wir bedauern, daß in dieſen wichtigen Punkten,
die eine wertvollere Gelegenheit zu einer freundſchaftlichen
Haltung geben als Worte, die engliſche Note viel zu
wünſchen übrig läßt.
Das Blatt fährt fort: England führt den Krieg mit
Deutſchland und iſt berechtigt, ſich aller Hilfsmittel der
iviliſation zu bedienen, um Deutſchland zu blockieren:
Es ſchloß die Nordſee, ohne, wie es ſeine Pflicht geweſen
wäre, die Blockade erklärt und dafür die
Verantwor=
tung übernommen zu haben. Es terroriſierte den Handel
der Neutralen, um gewiſſe Waren von Deutſchland
fernzu=
halten. Um ſeine große Seemacht gegen den Feind zur
äußerſten Geltung zu bringen, hat es nicht gezögert,
ſeine Freunde ins Unglück zu ſtürzen. Hält
man das Großbritannien entgegen, ſo ſchützt es die
Not=
wendigkeit vor, die in Kriegszeiten weder Freund noch
Feind kenne, und wirft uns unkautere Handlungen vor,
ohne dafür Beweiſe zu bringen. Dasengliſche Reich
muß darüber von den Vereinigten Stagten
nochmehr zu hören bekommen, denn es
han=
delt in einer ernſten Frage zweideutig!
* London, 13. Jan. Das Reuterſche
Bu=
regu meldet aus Waſhington vom 11. Januar: Der
engliſche Botſchafter hat dem Staatsſekretär
Bryan mitgeteilt, es würde mehrere Tage dauern, ehe
die vollſtändige britiſche Antwort, zu der die
geſtrige Note die Einleitung bildete, abgeliefert werde.
Es verlautet, daß England beſchloſſen habe, einen
kauf=
männiſchen Sachverſtändigen nach Waſhington
zu entſenden, der in kommerziellen Fragen die Botſchaft
beraten ſoll.
Die engliſche Seeräuberei.
* Kriſtiania, 13. Jan. In dem Bericht der
Re=
gierung, der im Storthing über die Lage des Reiches
ab=
gegeben wird, wird jetzt zum erſten Male amtlich
mitge=
teilt, daß die beiden in England beſtellten
Pänzerſchiffe von der engliſchen
Regie=
rung beſchlagnahmt worden ſeien.
* Kriſtiania 13. Jan. Die Norwegiſche
Amerika=
linie teilt mit, daß ihr Dampfer „Bergensfjord“
der am 11. Januar abends ſpät hätte in Bergen ſein
follen, bisher nicht eingetroffen iſt. Da ſeit 11
Januar früh 9 Uhr keine drahtloſe Nachricht erhältlich
war, wird angenommen, daß das Schiff zur
Unterſu=
chung nach Kirkwall beordert worden iſt.
** London, 13. Jan. Die Times meldet aus
Kairo vom 9. Januar: Das Priſengericht in
Alexandrien fällte geſtern ſein erſtes Urteil. Es betraf
ein Schiff, das aus Port Said eingetroffen war und noch
nichts vom Kriegsausbruch wußte. Das Schiff wurde
gezwungen, Port Said zu verlaſſen und
außerhalb des Hafens wurde es dann von einem
bri=
tiſchen Kriegsſchiff erbeutet. Die Eigentümer
wandten ein, daß man ſie gezwungen habe, den Hafen zu
verlaſſen, was eine Verletzung der Suezkanalkonvention
darſtelle. Die Richter entſchieden, daß die
Suezkanalkon=
vention nun freie Durchfahrt gewähre und das Schiff
rchtmäßig erbeutet ſein. Aber es ſei eine neue
Beweis=
aufnahme darüber nötig, ob dem Kapitän der
Kriegsaus=
bruch bekannt war, ſowie über die Beziehungen der
ägyp=
tiſchen zur britiſchen Regierung zurzeit, als das
Schiff aus dem Hafen ausgewieſen wurde. Die
Entſchei=
dung gilt zugleich für drei andere deutſche
Schiffe.
Unangenehme Wahrheiten.
* Kopenhagen, 13. Jan. Anläßlich der Polemik
des britiſchen Botſchafters Buchanan mit dem ruſſiſchen
Germanophilen hat der Petrograder Kurier folgende
Nach=
ten erhalten: In offiziellen diplomatiſchen Kreiſen war
der Inhalt der Rede Buchanans bereits früher bekannt
und die von Buchanan berührten Fragen Gegenſtand
öf=
terer langer Beratungen zwiſchen Saſonow und dem
franzöſiſchen und dem engliſchen Botſchafter in Petersburg.
Aus ſehr autoritativer, gut unterrichteter Quelle iſt uns
mitgeteilt worden, daß letztere Saſonow darauf
hinge=
wieſen haben, daß das Auftreten des Grafen
Witte in einer Verſammlung der ruſſiſchen
induſtriel=
len Organiſationen zwecks Beratung über die Frage der
Einführung von Kriegsſteuern, wo er ausführlich den
Ge=
danken entwickelte, daß England ſich durch den
gegenwärtigen Krieg bereichere, ſtarken
Eindruck auf die Staatsmänner England
und die engliſche Preſſe gemacht habe. Die
Botſchafter baten Saſonow, Maßnahmen zu treffen, um
dieſe unerwünſchten, durch nichts begründeten
Ver=
dächtigungen Englands, das ſich nur um ſich kümmere, zu
zerſtreuen. Buchanan ſelbſt habe die Gelegenheit benutzt,
um als erſter namens Englands ſeine Bereitwilligkeit
auszuſprechen, würdig und edel bis zum Schluß ſeine
Verpflichtungen gegenüber den Verbündeten auszufüllen,
ohne vor irgendwelchen materiellen und Menſchenopfern
zurückzuſchrecken.
Sin ruſſiſch=rumäniſcher Zwiſchenfall.
* Berlin, 13. Jan. Das B. T. meldet: Bei der
Verfolgung der aus der Bukowina nach Rumänien
ge=
flüchteten Rumänen betraten ruſſiſche Truppen
rumäniſches Gebiet. Da ſie ſich auf Aufforderung
nicht zurückzogen, gab der rumäniſche Grenzhauptmann
Befehl, zu ſchießen. Zwei Koſaken
wur=
den getötet, zwei ſchwer verwundet. Die übrigen
flohen über die Grenze.
Kritik des rulſiſchen Finanzweſens.
* Kopenhagen 13. Jan. Schingarew geht
in ſeinem dritten Artikel in der Rjetſch zu einer Kritik
des ruſſiſchen Einnahmeetats von 1915
über. Er ſtellt zunächſt feſt, daß es ſeit den 60er Jahren
in Rußland kein einziges Budget gegeben hat, in dem
ſich ein ſo ſtarkes Fallen der Staatseinnahmen bemerkbar
gemacht habe. Die Steuer= und Zolleinſchätzungen des
Finanzminiſters ſeien von der Annahme ausgegangen,
daß der Krieg in der zweiten Hälfte des Budgetjahres
ſchon beendet und normale Bedingungen vorhanden ſein
würden. Aber niemand bürge dafür. Außerdem würde
der deutſch=ruſſiſche Handel, auf dem zum gro=
ßen Teile die ruſſiſchen Zolleinnahmen beru=
hen, nach dem Kriege nicht gleich wieder ſeinen alten Gang
gehen. Ferner habe der Finanzminiſter teilweiſe ſogar
mit einem Wachſen der Einnahmen aus den Acciſen
gerech=
net, weil er annehme, daß infolge der Aufhebung des
Branntweinmonopols der Bedarf für die anderen
Ge=
brauchsartikel ſteigen werde. Demgegenüber ſei darauf
aufmerkſam zu machen, daß die Verkaufspreiſe aller
Ver=
brauchsartikel gerade durch die Steuererhöhungen ſtark ge=
ſtiegen ſeien, was natürlich auf die Nachfrage ungünſtig
einwirken werde. Schingarew kommt zu dem Ergebnis,
daß man unter Zugrundelegung der Einſchätzungen des
Finanzminiſters den Minderertrag der
ſtaatli=
chen Einnahmen gegen früher auf 1143, 9
Millionen Rubel, gleich 28 Prozent der
ordent=
lichen Einnahmen, berechnen müſſe. Was die neuen
Steuern anlange, werden ſie einen um ſo geringeren
Steuereffekt haben, je mehr man die Steuerſchraube
an=
ziehe. Alles werde von der Gleichmäßigkeit und
Gerech=
tigkeit der Beſteuerung abhängen.
* Berlin, 13. Jan. Die bisher als Gäſte bei
unſerem Weſtheer weilenden fremden
Militär=
attachees haben, wie wir erfahren, die Reiſe nach
dem öſtlichen Kriegsſchauplatz angetreten
* Hamburg, 13. Jan. Der norwegiſche Dampfer
Caſtor iſt in der Nordſee auf eine Mine gerateu
und geſunken. Wie der Kapitän angibt, handelt es
ſich anſcheinend um eine engliſche Mine. Die ge=
ſamte Mannſchaft bis auf einen Heizer, iſt
ge=
rettet. Eins Aufwartefrau wurde verletzt. Die
Be=
mannung iſt in Hamburg eingetroffen.
* London, 13. Jan. Der öſterreichiſche
Kriegsge=
fangene Hermann Blaß, der vom Kriegsgericht in
Dou=
glas für ſchuldig befunden wurde, daß er in einem
Schrei=
ben an ſeine Schweſter ſich ohne Grund über
unge=
nügende Nahrung beklagt habe, wurde zu 2 Monaten
Gefängnis verurteilt.
* London, 13. Jan. Die Frachtſätze für
Wei=
en von La Plata nach England ſind auf. 62
Schilling 5 Cents geſtiegen. Die Frachtgüter ſtauen ſich
im Londoner Hafen. Man erklärt dies mit dem Mangel
an Arbeitskräften und Leichtern und mangelhafter Lei=
ſtungsfähigkeit der Eiſenbahnen. Die Dockarbeiter, die
enorme Löhne erhalten, weigern ſich, mehr als an drei
Wochentagen Ueberſtunden zu machen. Die Kaufleute
er=
leiden durch die Verzögerung in der Entladung der Schiffe
und der Abfuhr der Güter bedeutenden Schaden.
Handel und Verkehr.
Im Reichspoſtgebiet iſt die Zahl der
Kontoinhaber im Poſtſcheckverkehr Ende
Dezember 1914 auf 103068 geſtiegen (Zugang im
Monat Dezember 709). Auf dieſen Poſtſcheckkonten wurden
im Dezember 1914 gebucht 1863 Millionen Mark Gut=
ſchriften und 1863 Millionen Mark Laſtſchriften.
Bar=
geldlos wurden 2005 Millionen Mark des Umſatzes
be=
glichen. Das Geſamtguthaben der Kontoinhaber betrug
im Dezember 1914 durchſchnittlich 257,5 Millionen Mark.
Letzte Nachrichten.
* Berlin, 13. Jan. Anſtelle des verſtorbenen fort=
ſchrittlichen Reichstagsabgeordneten Dr. Braband hat
die Fortſchrittliche Volkspartei für die auf den 27. Februar
angeſetzte Reichstagserſatzwahl in Elmshorn=Pinneberg
den früheren Vertreter des Kreiſes, Fabrikant Carſtens,
aufgeſtellt. Die übrigen Parteien haben auf
Gegenkandi=
daturen verzichtet.
* Berlin, 13. Jan. Gegen einen
Kriegs=
chwätzer hat das Landgericht eine empfindliche Strafe
verhängt. Wegen Beleidigung des deutſchen Heeres war
der Kutſcher Euch angeklagt, der in angetrunkenem Zu=
ſtande zu einem Soldaten, der verwundet aus dem Felde
zurückkam, verächtliche Aeußerungen über die deutſchen
Soldaten in Belgien gemacht hatte; er wurde wegen der
Gröblichkeit der Verleumdungen von der Strafkammer zu
2 Jahren Gefängnis verurteilt.
* Amſterdam, 13. Jan. Der Ausſchuß des
Berg=
arbeiterverbandes von Yorkſhire beſchloß in
einer am Montag in Barnsley abgehaltenen
Verſamm=
lung, einer Meldung des Daily Telegraph zufolge, unter
den Bergarbeitern von Weſt=Yorkſhire eine
Abſtim=
mung über einen zu beginnenden Streik
vorzunehmen. Der Ausſchuß empfahl den Leuten,
zu=
gunſten des Streiks zu ſtimmen, falls die Werksbeſitzer
nicht bereit ſein ſollten, den am 21. Juli feſtgeſetzten
Mimi=
mallohn einſchließlich eines 1öprozentigen Zuſchlages zu
zahlen.
Briefkaſten.
B. Wenden Sie ſich an das Bezirkskommando.
Verluſtliſte (aus Nr. 122.)
Reſerve=Infanterie=Regiment Nr. 116, Darmſtadt, Gießen,
Friedberg i. H.
Wloclawek am 3., Emiszew vom 6. bis 11, 12. 14 und
andere Gefechte.
I. Bataillon.
4. Kompagnie: Lt. d. Reſ. Hermann Schott,
Darmſtadt, gef.; Feldw. Ludwig Jung, Klein=Linden,
gef.: Vizef. d. L. Wilhelm Ruhl, Grebenhain, gef.;
Serg. Paul Doppleb, Ufhoven, ſchv.; U.=O. Philipp.
Schnecko Oppenheim, ſchv.; U.=O. Heinrich Stroh,
Lehrbach, ſchv.; U.=O. Ernſt Kuhl, Gießen, lv.; U.=O.
Heinrich Wingefeld, Bobenhauſen, lv.; U.=O.
Hein=
rich Becker Bersrod, gef.; U.=O. Heinrich Fabel,
Münſterappel, ſchv.: U.=O. Auguſt Müller
Schenk=
lengsfeld, ſchv.; U.=O. Otto Dillmann,
Hopfmanns=
feld, lv.; U.=O. Ernſt Koch, Alsfeld, gef.; U.=O. Karl
Macker, Ilbenſtadt, gef.; U.=O. Konrad Schad, Hanau,
ſchv.; Wehrm. Franz Joſeph Pfeiffer Kaiſerslautern,
vm.; Wehrm. Johann Lukas Gimbsheim, gef.; Wehrm.
Ludwig Scherer II., Darmſtadt, gef.; Wehrm. Jakob
Valentin Eiche, Offenbach a. M., gef.; Wehrm. Richard
Jenrich, Charlottenhof, gef.; Wehrm. Jakob Bechtel,
Offenbach a. M., gef.; Musk. Franz Rſesnizok, Go=
ſchutz, lv.; Gefr. Adam Bogner, Gimbsheim, lv.; Gefr.
Peter Braun, Heimersheim, lv.; Musk. Joſeph
Wit=
hoff, Hovelhof, lv.; Wehrm. Georg Mich. Peter
Krä=
mer, Wahlen, lv.; Reſ. Nikolaus Friedr. Sattler,
Weiskirchen, lv.; Musk. Johann Overhoff, Hamm, lv.;
Gefr. Georg Schöpfel, Offenbach a. M., lv.; Reſ.
Phi=
ipp Bockard Darmſtadt, lv.; Reſ. Paul Karl Philipp
Albrecht, Kaiſerslautern, lv.; Ldſtm. Adam Oswald,
Gimbsheim, lv.; Wehrm. Karl Fiebrandt, Parpahren.
lv.: Reſ. Wilhelm Geck, Beienheim, lv: Erſ.=Reſ. Auguſt
Oskar Sandoz, Eiſenach, ſchv.; Reſ. Anton Vollmer,
Brenken. lv.: Wehrm. Johann Jakob Kühn I., Nauborn,
ſchv.:; Wehrm. Ludwig Mehlmann Pfiffligheim, ſchv.;
Reſ. Johann Menges, Harheim, lv.: Gefr. Bernhard
Schulz I., Langwalde, lv.: Musk. Johannes
Schä=
ers, Büren, lv.; Musk. Wilhelm Bunkowski,
Na=
pierken, lv.: Musk. Karl Rotermund, Lüchtringen,
lv.; Wehrm. Heinrich Roſe, Upſprunge, vm.; Wehrm.
Fritz Mertens, Soeſt i. W., vm.; Reſ. Franz
Leih=
eld Eggeringhauſen, vm.: Musk. Heinrich Seim,
Allendorf, vm.; Wehrm. Adolf Klie, Elfershauſen, vm.;
Wehrm. Paul Moos, Soſſenheim, gef.; Wehrm.
Wil=
helm Büttner, Wünnenburg, gef.; Wehrm. Peter
Kopp Winterkaſten, ſchv.; Wehrm. Martin Schüler,
Oberrad, ſchv.; Wehrm. Heinrich Schmitt, Sandberg,
lv.; Wehrm. Karl Salomon, Neu=Iſenburg, ſ.;
Wehrm. Adam Joſeph Jung I., Dietesheim, lv.; Gefr.
Heinrich Luh, Großen=Linden, ſchv.; Reſ. Georg
Jä=
ger, Pfungſtadt, ſchv.; Gefr. Wilhelm Dörr, Langsdorf,
ſchv.; Wehrm. Philipp Lohr, Langen, lv.: Musk. Guſtap
Tutas, Gelſenkirchen, vm:: Musk. Hermann
Bohl=
mann, Neidenburg, vm.; Reſ. Johann Löbau,
Jan=
ken, vm.; Musk. Konrad Schütte, Büren, vm.; Wehrm.
Philipp Karl Schollenberger, Traiſa. Darmſtadt,
lv.; Wehrm. Auguſt Schmitt, Harheim, lv.; Wehrm.
Heinrich Wolf III., Arheilgen, gef:; Wehrm. Wilhelm
Friedrich Leitermann, Neu=Iſenburg, gef.; Wehrm.
Joh. Daniel Altſtädt Neu=Iſenburg, gef.: Gefr.
Friedrich Wembacher, Pfungſtadt, gef.; Wehrm. Georg
Döll. Darmſtadt, gef.; Musk. Valentin Geiſen,
Oberhauſen, gef.; Gefr. Karl Fauſt, Frankfurt a. M.,
gef.: Reſ. Konrad Maukner, Unterlaimbach, gef.;
Wehrm. Otto Weil Ermenrod, gef.; Wehrm. Heinrich
Schäfer, Grebenhain, gef.; Wehrm. Franz Karl
Len=
hart, Gernsheim, gef.; Wehrm. Johann Euler, St.
Wendel, gef.: Wehrm. Heinrich Röhrsheim,
Crum=
bach, gef.; Wehrm. Johannes Wicke, Kirchbauma, gef.;
Wehrm. Ludwig Bitz, Kaiſerslautern, gef.; Reſ. Eduard
Frank, Schwalbach, gef.; Wehrm. Wiltz, gef.; Wehrm.
Wilhelm Ferber Weſterwiehe, lv.: Gefr. Theodor
Gerlach, Stockheim, lv.; Reſ. Wilhelm Köllner;
Pätzig, lv.; Musk. Georg Hagenhof, Delbrück, lv.;
Musk. Auguſt Seewald, Mengede, lv.; Gefr. Wilhelm
Lorenz I., Erzhauſen, ſchv.: Wehrm. Jakob, gen. Chri=
ſtian Maus, Offenbach a. M., ſchv.: Reſ. Friedrich
Fiſcher Darmſtadt, ſchv.; Gefr. Ludwig Spahr, Lich,
ſchv.: Ldſtm. Wilhelm Fauerbach, Weſthofen, ſchv.;
Erſ.=Reſ. Hugo Hillert, Amöneburg, ſchv.; Reſ. Otto.
Brück Nieder=Beſſingen, lv.; Wehrm. Georg Müller,
Grebenau, ſchv.; Wehrm. Wilhelm Hildebrandt,
Wöl=
fersheim, lv.; Reſ. Heinrich Schwarzenberger;
Schwelle, vm.; Reſ. Wilhelm Neiſemeyer, Schwelle,
vm.; Musk. Johann Bungarten, Alteneſſen, vm.;
Musk. Joſeph Borock, Ligota, vm.; Reſ. Sezygiel,
vm; Reſ. Szepaniak, vm.; Gefr. Regehr, vm.;
Wehrm. Clemens Ferdinand, Wamel. vm.; Wehrm.
Georg Martin Lenz, Gießen, vm.: Wehrm. Jakob
Maurer, Worms, vm.; Gefr. Heinrich Mees
Gries=
heim, Darmſtadt, vm.: Wehrm. Heinrich Möller,
Heblos, vm.; Erſ.=Reſ. Paul Krieger, Wehrendorf, vm.z.
Musk. Hugo Verſtege, Recklinghauſen, vm.: Musk.
Paul Baſton Redultau, vm.; Musk. Fröhlich, Neſ==
ſelröden, vm.; Reſ. Alfred Houpert, Metz, vm.; Musk.
Johann Kerber, Mechern, vm.: Musk. Nikolaus
Klein, Limbach, vm.; Wehrm. Peter Kleſen
Barden=
bach, vm.; Musk. Alfons Leblang, Hülzweiler, vm.;
Musk. Joſeph Modlinski, Gr.=Saleza, vm.; Musk.
Georg Piehler. Berga, vm.: Musk. Joſeph.
Sos=
nowski, Paulshof, vm.;. Reſ. Klaudius Weiße
Buſchborn, vm.; Musk. Matthigs Well, Hüttersdorf,
vm.; Musk. Brzewpsny, vm.; Reſ. Reimann, vm.;
Kriegsfreiw. Schönfeld, vm.; Reſ.=Zimmer, vm.z
Kriegsfreiw. Kubern, vm.; Wehrm. Franzen, vm.;
Musk. Emil Rabenſchlag, Solingen, ſchv.: Musk.
Franz Ilſen, Delbrück, lv.; Erſ.=Reſ. Joh. Philipp.
Heinrich Henninger, Darmſtadt, lv.; Musk. Joſeph.
Wöſterfeld, Bergheim, vin.; Musk. Andreas Winter,
Neuenheerſe, vm.: Musk. Anton Schmidt, Pömbſen,
vm.; Reſ. Karl Berting, Salz. ſchv.; Gefr. Bernhard=
Müller, Nieder=Ramſtadt, lv.; Wehrm. Heinrich Roth,
Lich, ſchv.: Wehrm. Robert Keller. Melbach, vmiz:
Wehrm. Philipp Spieß I., Pfungſtadt, lv.: Wehrm.
Otto Willa Ruppertsburg, ſchv.; Reſ. Karl
Alit=
maier I., Hülzweiler, ſchv.; Gefr. Johann Göttert;
Offenbach a. M., ſchv.; Wehrm. Wilhelm Schmitt,
Weſthofen, ſchv.; Wehrm. Hilmar Rottenbach, Kloſter
Veilsdorf, ſchv.; Gefr. Lueian Brandebourg,
Rom=
bach, ſchv.; Wehrm. Karl Seelig, Bechtheim, lv.:
Wehr=
mann Friedrich Schneider II., Gr.=Rechtenbach, vm.;
Wehrm. Georg Euler, Gießen, vm.: Musk. Stephau
Wrobel, Jarotſchin, vm.; Musk. Wilhelm Kucza,
Bot=
trop, ſchv.; Musk. Hermann Brauner, Gladbeck, vm.;
Musk. Stanisl. Bußewski, Birnbaum, vm.; Landſtm.=
Wilhelm Heller, Gimbsheim, vm.: Wehrm. Stephan
Loboda, Samſietzno, vm.; Landſtm. Michael Oswald,
Gimbsheim, vm.; Musk. Theodor Vahnſtiege,
Sickink=
mühle, vm.; Erſ=Reſ. Rudolf Weingärtner,
Beſſuns=
gen, vm.; Wehrm. Peter Lipps, Mülheim, gef.
Maſchinengewehr=Kompagnie: Vizef.
Os=
wald Herm. Kotte, Magdeburg, gef.; U.=O. Friedrich
Karl Joſef Faber, Klein=Umſtadt, gef.; Reſ. Joſef
Bernhard, Goldbach, lv.; Reſ. Paul Wittig, Bieber,
lv., b. d. Tr.: Reſ. Jakob Heiſer, Bürſtadt, gef.; Reſ.
Friedrich Wilhelm Meth. Altmorſchen, gef.; Reſ. Ewald
Jochum, Klafeld, lv.; Reſ. Leonhard Götz, Michelſtadt,
gefallen.
II. Bataillon.
5. Kompagnie: Lt. d. Reſ. Karl Eckhard (
Eck=
hardt), lv.; Vizef. Robert Wuſt, Landsberg, lv.; Vizef.
Schlicht, lv.; U.=O. Karl Roth, Obbornhofen, gef:;
U.=O. Heinrich Nagel, Gießen, gef.; U.=O. Konrad
Hen=
rich, Gelnhaar, vm.; U.=O. Richard Vogel, Roßlar, ſchv.;
U.D. Karl Gerlach, Heldenbergen, ſchv.; U.=O. Jakob
Schneider, Steinbach, vm.: U.=O. Karl Böcher,
Atzenhain, lv.; Wehrm. Heinrich Bayer, Oppershofen,
vm.; Reſ. Heinrich Schmidt, Burkhardtsfelden, vm.;
Reſ. Friedrich Hofmann, Heuchelheim, vm.: Reſ.
Holt=
kamp, vm.; Reſ. Guſtav Hempel, Bilchen, w.; Reſ.
Ernſt Alex, Reiersdorf, lv.; Reſ. Anton Welz, Bulmke,
ſchv.; Reſ. Guſtav Tomes, Bärengrund, ſchv.; Reſ.
Hein=
rich Adelmann, Kaichen, vm.: Reſ. Johann Peter
Horn, Oppenheim, vm.; Reſ. Wolter, lv.; Reſ. Karl
Seibert, Offenbach a. M., vm.; Reſ. Friedrich
Schau=
bach, Nieder=Florſtadt, lv.; Reſ. Franz Brinkmann,
Werl, lv.; Reſ. Chriſtian Henrich I., Großen=Linden, lv.:
Reſ. Anton Arnold, Burkhardtsfelden, vm.; Reſ.
Jo=
hannes Klingelhöffer, Mainzlar, vm.; Reſ. Georg
Wettner, Rockenberg, lv.; Reſ. Guſtav Berger,
Poge=
won, Rußland, vm.: Reſ. Joſeph Bortlick, Haatſch,
vm.; Reſ. Karl Koslowski, Königsgut, vm.: Reſ.
Theodor Euler I., Offenbach a. M., lv.: Reſ. Chriſtoph
Kelſch, Heußenfeld, lv.; Reſ. Wilhelm Medenbach,
Daubringen, lv.; Reſ. Georg Flach, Düdelsheim, lv.; Reſ.
Wilhelm Stange, Londorf, lv.; Reſ. Philipp Wirth,
Oberſchmitten, lv.; Reſ. Karl Schulz, Wolf, lv.; Reſ.
Kirchhoff, lv.; Reſ. Oskar Röthig, Wittenberge
i. Pr., lv.; Reſ. Brecker, lv.; Reſ. Krawinkel, lv.;
Reſ. Moldhaupt, gef.; Reſ. Matthias Bernardy,
Eſch, lv.; Reſ. Ewers, lv.; Reſ. Hch. Wahl, Alsfeld, gef.;
Reſ. Heinrich Eckſtein, Hopfgarten, lv.; Reſ. Georg
Fiſcher, Haune, lv.; Reſ. Karl Rullmann, Gedern,
lv.; Reſ. Karl Hof, Gedern, lv.; Reſ. Voos, lv.; Reſ.
Theodor Dokter, Oſterfeld, vm.; Reſ. Adolf Kolk,
Malga i. Oſtpr., lv.; Reſ. Grafenkamp, lv.; Reſ.
Heinrich Büchner, Hildesheim, vm.; Reſ. Wilh.
Kel=
lerberg, Nieder=Wenigern, lv.; Reſ. Thöne, vm.; Reſ.
Friedrich Schüßler, Gelſenkirchen, vm.; Reſ. Albert
Kohlmeyer, Lippſtadt, lv.; Reſ. Karl Schmidt,
Nösberts, gef.; Reſ. Wilhelm Waltermann, Bartrup,
vm.; Reſ. Heinrich Fleiſchhauer, Haarhauſen, ſchv.;
Reſ. Franz Mohr, Rotthauſen, vm.; Reſ. Drymeier,
gef.; Reſ. Auguſt Döring, Friſchborn, lv.; Gefr. Lok,
ſchv.; Gefr. Liſt, vm.; Gefr. Horſt, vm.; Gefr. Schulz,
vm.; Gefr. Prinz, lv.; Gefr. Kaub, lv.; Gefr.
Gut=
hoff, vm.; Gefr. Steinhaus, vm.; Gefr. Mautes,
vm.; Reſ. Ernſt Jäger, Gelnhaar, lv.; Reſ. Heinrich
Politſch, Uſenborn, lv.; Reſ. Aloyſius Heinrich
Boden=
röder, Rockenberg, gef.; Reſ. Franz Vogt, Gießen, lv.;
Reſ. Wilhelm Margolf, Rüddingshauſen, lv.; Reſ.
Hein=
rich Hofmann, Fauerbach, lv.; Reſ. Franz Knecht,
Meintlingen, om.; Reſ. Heinrich Keller, Meppen, lv.;
Reſ. Vanbellen, lv.; Reſ. Johannes Helfenbein,
Friſchborn, lv.; Reſ. Heinrich Wilhelms, Natzungen,
lv.; Reſ. Franz Brezina, Bottrop, lv.; Reſ.
Kaſpa=
reck, lv.; Reſ. Heinrich Bleißner II., Hameln, vm.;
Reſ. Martin Bartſch, Zbuky, lv.; Reſ. Rehermann,
lv.; Reſ. Heinrich Liſt, Friſchborn, ſchv.; Reſ.
Witke=
witz, gef.; Gefr. Heinrich Johann Marburger,
Vil=
bel, ſchv.; Reſ. Chriſtian Leinberger, Wünſchenmoos,
gef.; Reſ. Friedrich Weiſel, Laubach, lv.; Reſ. Rudolf
Wingefeld, Eckartsborn, lv.; Reſ. Daum, lv.; Reſ.
Heinrich Gröb, Geilshauſen, lv.; Reſ. Franz Merget.
Zellhauſen, lv.; Reſ. Friedrich Kalkhake, Oppendorf,
wv.; Reſ. Hans Schaller, Hof, gef.; Reſ. Heinrich
Lud=
wig Philipp Geis, Uſenborn, ſchv.; Reſ. Heinrich
Mül=
ler, Maulbach, lv.; Reſ. Karl Siegfreid,
Gelſenkir=
chen, vm.; Reſ. Thomas Jeſchke, Niersdorf, vm.; Reſ.
Johann Barzewski, Bentſchen, lv.; Reſ. Bär, lv.;
Reſ. Andreas Karl, Ober=Moors, ſchv.; Reſ. Johann
Nikoleiſick, Olsheim, lv.; Reſ. Hoffmann, gef.;
Reſ. Anton Albert, Elfersberg, lv.; Gefr. Riebel,
lv.; Reſ. Landowski, lv.: Reſ. Peter Hoffmann,
Confeld, gef.; Reſ. Peter Felters, Fell, gef.; Reſ.
Wil=
helm Mohn, Himbach, lv.; Reſ. Wilhelm Rühl,
Feld=
krücken, Iv.
6. Kompagnie: Off.=Stellv. Guſtav Adolf
Kaeſt=
ner, Nordhauſen, gef.; Vizef. Hermann Weil,
Büdin=
gen, ſchv.; Serg. Otto Willi Behrenz, Meldorf, gef.;
Serg. Heinrich Weiß, Gießen, lv.; Serg. Max Klug,
Pribbernow, gef.; U.=O. Simon Oppenheimer,
Frän=
kiſch=Crumbach, gef.; U.=O. Jakob Kurtz, Wörrſtadt, lv.;
U.=O. Hugo Maurer, Heuchelheim, lv.; U.=O. d. Reſ.
Friedrich Weller, Klein=Linden, lv.; U.=O. d. Reſ. Her
mann Heil, Ober=Mörlen, lv.; U.=O. d. Reſ. Auguſt
Haffner, Neckarbiſchofsheim, lv.; U.=O. d. Reſ. Peter
Sieger, Merken, lv.; U.=O. d. Reſ. Rudolf Böck, Ober=
Lais, gef.; Reſ. Joſeph Witte, Lippſtadt, lv.; Reſ.
Wil=
helm Rapp, Mittel=Seemen, ſchv.; Reſ. Guſtav Fiſcher,
Ober=Lais, lv.; Musk. Auguſt Biermann, Höxter, ſchv.;
Reſ. Heinrich Eſſer, Höchſcheid, lv.; Reſ. Franz
Brecker, Auenhauſen, lv.; Reſ. Friedrich Wilhelm
Eiſenhut, Kleinenbremen, lv.; Reſ. Georg
Hof=
mann II., Hamm, Worms, ſchv.; Peter Wilh. Meyer
(Dienſtgr. nicht angegeben), lv.; Reſ. Joh. Joſeph
Engel=
mann, Vinſebeck, lv.; Reſ. Philipp Faulſtich, Beuern,
lv.; Musk. Wilhelm Dork a, Gelſenkirchen, lv.; Reſ. Karl
Scharmann, Wohnfeld, lv.: Reſ. Otto Haas,
Schwickartshauſen, lv.; Reſ. Georg Buhl, Nierſtein, gef.;
Reſ. Guſtav Bach, Ober=Lais, lv.; Reſ. Ludwig Lenz,
Klein=Linden, lv.: Reſ. Joſeph Sporkmann,
Oſten=
land, lv.; Reſ. Georg Becker, Bad Nauheim, lv.; Reſ
Auguſt Schmidt, Schwarz, lv.; Reſ. Wilhelm
Rin=
ker, Ober=Beſſingen, lv.; Gefr. Heinrich Heun, Mittel=
Seemen, gef.; Reſ. Adolf Wilhelm Karl Bähr,
Rohr=
bach, Büdingen, gef.; Reſ. Albert Domſchadt,
Par=
tinn, lv.; Reſ. Georg Leißler, Hamm, Worms, lv.:
Reſ. Georg Alexander, Nieder=Ohmen, gef.; Reſ. Jak.
Weißenbach, Leihgeſtern, gef.; Reſ. Wilhelm Scheld
Oppenrod, gef.; Reſ. Wilhelm Heim, Langen, lv.; Erſ.=
Reſ. Fritz Büttel, Eberſtadt, lv.; Gefr. d. Reſ. Heinrich
Hülsken, Altenrode, lv.; Reſ. Ludwig Lenz, Klein=
Linden, lv.; Erſ.=Reſ. Wilhelm Quick, Darmſtadt, lv.;
Reſ. Hermann Schüßler, Brauerſchwend, lv.; Erſ.=Reſ.
Adam Stefan, Lampertheim, ſchv.; Erſ.=Reſ. Heinrich
Hamann, Hetzbach, lv.; Gefr. d. Reſ. Ludwig Wilhelm
Rauft, Beuern, gef.; Reſ. Walter Schneider,
Elber=
feld, lv.; Reſ. Friedrich Wilhelm Moning, Dortmund,
lv.; Reſ. Friedrich Kneip, Ottweiler, lv.; Reſ. Georg
Eifert, Schwarz, lv.; Einj.=Freiw. Bernhard
Scher=
baum Großrecken, lv.; Reſ. Wilhelm Vogt, Löhſcheid,
gef.; Reſ. Karl Tölke, Nienſtädt, lv.: Reſ. Friedrich
Richart, Lindhorſt, lv.; Reſ. Hermann Tutenhaupr,
aldhof, lv.; Reſ. Franz Batalony, Birkenthal, gef.;
Reſ. Konrad Jäckel, Schwarz, gef.; Reſ. Ludwig
Kör=
ber, Alten=Buſeck, gef.; Reſ. Karl Momberger,
Wohnfeld, lv.; Erſ.=Reſ. Chriſtian Gunkel, Ober=Ram=
ſtadt, lv.; Musk. Ludwig Hermſtrüver, Gütersloh,
lv.; Reſ. Heinrich Eisfeller, Großfelda, gef.; Tamb.
Heinrich Winkler, Petterweil, lv.; Reſ. Moritz
Acker=
mann. Nieder=Wöllſtadt, lv.; Reſ. Adolf Pitz, Gießen,
gef.; Reſ. Auguſt Reinemer, Glashütten, lv.; Gefr.
d. Reſ. Georg Wißner, Lauter, lv.; Erſ.=Reſ. Jakob
Mosberger, Darmſtadt, lv.: Musk. Viktor Kickartz,
Hommerſum, lv.; Reſ. Heinrich Höhl, Griesheim, Iv.;
Reſ. Auguſt Golumbeck, Pinow, gef.; Kriegsfreiw.
Werner Schönfeld, Berlin, gef.; Reſ. Hch. Schmidt,
Trais=Münzenberg, gef.
Geſtorben infolge Krankheit: Reſ. Karl
Kiſtner (Maſchgew.=Komp.), Fechenheim.
Inf.=Regt. Nr. 168, Offenbach, Butzbach, Friedberg i. Heſſ.
5
I. Bataillon.
Leib=Kompagnie: Off.=Stellv. Joſ.
Sauer=
land, Erlingshauſen, gef.; Off.=Stellv. Adam Atorf
Ringelſtein, ſchv.; Off.=Stellv. Peter Utz, Sommerach,
lv.; U.=O. Guſtav Schmelter, Schwartmecke, gef.; U.=O.
Rudolf Rieger, Döhlen, vm.; U.=O. Heinrich Ax,
Wei=
denau, lv.; U.=O. Kühne, Kaſſel, lv.; U.=O. Leonhard
Daub, Wallbach, lv.; U.=O. Otto Botenbender,
Bochum, lv.; Tamb. Alfons Weiß, Truchtersheim, ſchv.;
Erſ==Reſ. Paul Peterſohn, Elberfeld, lv.; Wehrm.
Wilhelm Ottensmann, vm.; Wehrm. Heinrich
Eick=
meier, Rehme, lv.; Reſ. Heinrich Kokemoor, Werl,
gef.; Reſ. Friedrich Schöning, Oſterweg, lv.: Wehrm.
Friedrich Lohmann, Rheda, lv.: Erſ.=Reſ. Eugen
Agatz, Elberfeld, lv.; Musk. Otto Meier, Bertingloh,
lv.: Musk. Rudolf Rietz, Lehre, ſchv.; Reſ. Kraft, gef.;
Musk. Graf, lv.; Musk. Otto Schweißfurth,
Wei=
denau, lv.; Reſ. Reinhold Alter, Berſtadt, lv.; Reſ.
Ernſt Häufer, Ferndorf, lv.; Gefr. Adam Arnold,
Nieder=Liebersbach, gef.; Reſ. Karl Sieckermann,
Bennien, gef; Reſ. Ernſt Bornemann, Eveſſen, lv.;
Reſ. Joſeph Kapp, Bilſtein, vw.; Gefr. Auguſt
Stie=
ler, Rainrod, lv.; Erſ.=Reſ. Nöring, Haſſelſtein, gef.;
Erſ.=Reſ. Kißner, vw.; Erſ.=Reſ. Volkmar, Fulda,
gef.; Musk. Philipp Hummel, Wittgendorf, gef.; Musk.
Friedrich Schulmeyer, Langen, gef.; Reſ. Franz
Dep=
permann, Königsdorf, vm.; Wehrm. Wilhelm
Lau=
mann, Harzebrock, lv.; Erſ.=Reſ. Emil Nüdling, Lahr.
bach, gef.: Erſ.=Reſ. Johann Schmidt, Alm, lv.; Gefr.
Konrad Fiſcher, Ober=Ramſtadt, lv.; Musk. Ludwig
Adolph, Rudingshain, vw.; Gefr. Heinrich Marbe,
Wald=Uelversheim, vw.; Musk. Kurt Thomas,
Sen=
den, ſchv.; Reſ. Karl Kurth, Mafeld, gef.; Wehrm.
Jo=
hann Hillenbrand, Godelheim, gef.; Gefr. Rabe,
vm.; Reſ. Heinrich Droſte, Nommen, vw.; Wehrm.
Ru=
dolf Bethke, Horn, vw.; Musk. Ernſt Bertram,
Hagen, lv.; Reſ. Jakob Bender, Dudweiler, ſchv.:
Wehrm. Nikolaus Klär, Heiligenwald, lv.; Reſ. Auguſt
Glaſing, vw.; Erſ.=Reſ. Oetting, Großenheidorn,
lv.; Wehrm. Auguſt Grundmann, vm.; Wehrm.
Her=
mann Thiemann, vm.: Wehrm. Max Winkler
Steindorf, vm.; Musk. Johann Kowalkowsky,
Brat=
tian, vm.; Musk. Ernſt John, Breslau, ſchv.; Musk.
Karl Müller, Saarbrücken, vm.: Musk. Karl
Bart=
ling, Eidinghauſen, ſchv.: Musk. Midzislaus
Ba=
harski, Niſchwitz, vm.; Reſ. Georg Gutleben,
Nie=
der=Bergheim, vm.; Reſ. Auguſt Dette, Wachſtedt, vm.;
Reſ. Matthias, vm.; Musk. Johannes Müller,
Frankfurt a. M., ſchv.; Musk. Philipp Albach,
Ettings=
hauſen, lv.; Musk. Andreas Huhn, Bernsdorf, ſchv.:
Musk. Walter Rothſtein, Wildberghütte, lv.: Reſ.
Joſeph Engels. Gipprich, gef.; Reſ. Franz Hanſes,
Meggen, ſchv.; Musk. Andreas Seibel, Schluren, ſchv.
Musk. Louis Rehbein, Frankershauſen, vw.; Musk.
Otto Dahlheimer, Saarbrücken, lv.; Reſ. Pitz, vw.;
Reſ. Wilhelm Reitz. Düſſeldorf, lv.; Wehrm. Heinrich
Warweg, lv.; Musk. Hermann Middelhof,
Iſer=
lohn, vw.; Reſ. Friedrich Schönlau, Horn, vw.;
Kriegs=
freiw. Franz Reichenbach, Nieder=Roden, lv.: Reſ.
Auguſt Buſſe, Volmerdingſen, vw.: Musk. Johann
Mihm, Offenbach a. M., gef.: Erſ.=Reſ. Wieſenbach
vw.; Musk. Adam Held. Stadingen, gef.; Erſ.=Reſ. Erich
Roenſch, Wetter a. d. Ruhr, lv.; Erſ.=Reſ. Jakob
Mol=
ter, Jägersfreude, vw.; Reſ. Walther König, Barmen,
gef.; Erſ.=Reſ. Lescaſſe, lv.; Musk. Joſeph Koch,
Hagenau, vm.; Erſ.=Reſ. Eduard Saumier, St. Quirin,
gef.; Erſ.=Reſ. Richard Schlächter, Elberfeld, vm
Erſ.=Reſ. Auauſt Bröcker, Lorten, vm.; Erſ.=Reſ. Erich
Alpert, Ohligs, vm.: Erſ.=Reſ. Johannes
Werk=
meiſter, Altengranau, ſchv.; Reſ. Wilhelm
Karten=
buſch, Stadthagen, vw.: Gefr. Wilhelm Reißland.
Siegen, lv.; Kriegsfreiw. Vielmetter, Frankfurt a. M.,
lv.; Erſ.=Reſ. Auguſt Hofmeiſter, Spenge, vw.: Erſ.=
Reſ. Heinrich Zander, Heiligenhaus, lv.: Erſ.=Reſ.
Joſeph Gies, Hoſenfeld, vm.; Erſ.=Reſ. Wilhelm Waſ=
ſer, Elberfeld, vm.; Erſ.=Reſ. Heinrich Geißer,
Elber=
feld, vm.; Reſ. Karl Thormann, lv.; Erſ.=Reſ.
Jo=
hannes Glahn, Wiesbaden, vm.: Musk. Guſtav
Habe=
ner, Mettmann, vm.; Erſ.=Reſ. Karl Seelbach, Köln
vm.; Kriegsfreiw. Heinrich Müller, Offenbach a. M.,
gef.; Erſ.=Reſ. Hermann Schneider, Wetter a. d. Ruhr,
ſchv.: Wehrm. Wilhelm Heberle, Elvensberg, lv.;
Wehrm. Konrad Klenke, Jöſſen, ſchv.; Wehrm. Auguſt
Hundertmark, Kleinenberg, lv.
Infanterie=Regiment Nr. 170, Offenburg, Donaueſchingen.
Berichtizung früherer Angaben.
II. Bataillon.
Berichtvensſreerungaben.
U.=O. (Serg.) d. Reſ. Karl Leiſt (5. Komp.), Mainz,
bisher vw., geſt. in franz. Gefangenſch. 14. 9. 14.
I. Damtaon.
Ueberplanmäßiges Landwehr=Infanterie=Bataillon Nr. 6
des 4. Armeekorps, Altenburg.
3. Kompagnie: Wehrm. Jakob Kohlmann,
Weſthofen, vw.
Brigade=Erſatz=Bataillon Nr. 41. Mainz.
Wehrm. Paul Grimm (2. Komp.), Offenbach, lv.;
Wehrm. Adolf Rehm (3. Komp.), Mainz, lv.
UrgabererſugbaeN Nuig.
Infanterie=Regiment Nr. 136 Straßburg i. E.
Fnſneenſr t0,etrt
Erſ.=Reſ. Mathäus Zilch (3. Komp.), Weißkirchen,
lv.; Erſ.=Reſ. Franz Armbruſt (4. Komp.), Bieber, gef
1 Vionier=Bataillon Nr. 9, Haarburg.
1. Feld=Kompagnie: Pion. Wilhelm Schnell,
Sprendlingen, Alzey, gef.
. Pionter=Datmnon Nr. 9, Haarpurg.
2. Landwehr=Pionier=Komp. des 18. Armeekorps, Main=
Kriegsfreiw. Paul Peter Franz Enders, Mainz,
gef.; Kriegsfreiw. Karl Nold, Mainz, ſchv.
niz
Infanterie=Regiment Nr. 176, Thorn.
5
4. Kompagnie: Reſ. Otto Herrmann, Mainz,
ſchv.
Deutsche Bank Darmstadt
Eröffnung von laufenden Rechnungen
und provisionsfreien Scheck-Konten.
X,636
Maschinenbau, Elektrotechnik,
nheinleches w
Aulomobilbau, Brückenbau.
Technikum Bingen
Direktion: Professor Hoepke.
Sh. ekeurfurss.
Wetterbericht.
Unter dem kräftigen Anſtieg des Luftdrucks hat ſich
über Mitteleuropa und Skandinavien ein Hochdruckgebiet
entwickelt, deſſen Herrſchaft jedoch nur vorübergehend in
einer Abnahme der Temperatur und Bewölkung zum
Ausdruck gekommen iſt. Vom Ozean naht bereits eine an=
ſcheinend ausgedehnte Depreſſion heran, auf deſſen
Vor=
derſeite heute wieder trübes, regneriſches und milderes
Wetter zur Herrſchaft kommt.
Wetterausſichten für Donnerstag: Ziemlich trüb,
Regenfälle, ſüdweſtliche Winde .
Tageskalender.
Donnerstag, 14. Januar.
Großh. Hoftheater, Anfang 7 Uhr, Ende 10 Uhr
(Ab. C): „Der fliegende Holländer”
Deutſcher Abend um 8 Uhr im Feſtſaale der
Tech=
niſchen Hochſchule (Ortsgewerbeverein)
ar
Verſteigerungskalender.
Freitag, 15. Januar.
Brennholz=Verſteigerung um 9 Uhr in der
Turnhalle am Woogsplatz.
Yi
Stamm= und Brennholz=Verſteigerung um
9 Uhr im Nieder=Ramſtädter Gemeindewald (
Zuſam=
menkunft am Klosberg am Eingang des Waldes).
Am 8. Januar 1915 ſtarb den Heldentod
für das Vaterland in treueſter Pflichterfüllung
Leutnant
Hilderich Maaß
Inhaber des Eiſernen Kreuzes
als er mit friſchem Mut das Feuer ſeiner Ge=
ſchütze leitete. Das Regiment verliert in ihm
einen tapferen, hoffnungsvollen jungen Offizier
und einen lieben Kameraden, deſſen heiteres,
friſches Weſen nie verſagte und jeden erfreute.
Sein Andenken werden wir ſtets in Ehren
halten; es wird bei uns und in der Geſchichte
des Regiments nie erlöſchen.
(1096
v. Aulock
Oberſtleutnant und Kommandeur des
Großherzoglichen Artilleriekorps.
Im Kampfe fürs Vaterland
fanden aus den Reihen unſerer
Be=
amten den Heldentod die Herren:
Streckenwärter
Johann Blümler
Wagenführer und Schaffner
Adolf Suchland
Sonntagsſchaffner
Heinrich Körber
Wagenführer und Schaffner
Jakob Bertſch
Maſchiniſt
Heinrich Schäfer.
Wir werden ihrer ſtets ehrend gedenken!
Darmſtadt, den 12. Januar 1915. (1139
Die Pirektion der Heſſ. Eiſenbahn=Akt.=Geſ.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
bei dem Verluſte unſeres lieben Vaters,
Groß=
vaters, Schwiegervaters, Bruders, Schwagers und
Onkels
Landwirt
Johannes Uagel
ſagen wir hiermit unſeren herzlichſten Dank.
Roßdorf, den 11. Januar 1915. (1119
Im Namen der Hinterbliebenen:
Wilh. Nagel, Darmſtadt.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
bei dem Hinſcheiden unſeres Vaters, Großvaters,
Urgroßvaters
Ludwig Ganß
ſprechen wir auf dieſem Wege unſeren herzlichſten
Dank aus.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Familie Fritz Ganß.
Familie Ludwig Ganß.
Familie Daniel Schuſter.
Familie Georg Stumpf.
(1135
Darmſtadt, den 13. Januar 1915.
Druck und Verlag: S. g. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für den politiſchen Teil, für Feuilleton,
Reich und Ausland: Dr. Otto Waldaeſtel; für den übrigen
redaktionellen Teil: Kurt Mitſching; für den
Anzeigen=
teil, Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem Ge=
ſchäftsleben: Paul Lange, ſämtlich in Darmſtadt. — Für
den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an
die „Redaktion des Tagblatts” zu adreſſieren. Etwaige
Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche
wer=
den nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden
nicht zurückgeſandt.
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In Küche und Haus durdaus
erfahrenes, tüchtiges
Mädchen=
mit guten Zeugniſſen u.
Empfeh=
kungen, das durch den Krieg die
Stellung wechſeln mut ſucht zum
1. Febr., auch früher, Stellung als
Stütze in kleinen Haushalt oder bei
einzelner Dame, auch Herrn, bei be=
ſcheidenen Anſprüchen und guter
Behandlung. Angeb. bis Samstag
u. S. 37 an die Geſchäftsſt. (*733
Ein in Küche und Haus erfahr.
Mädchen, welches nur in beſſeren
Häuſern diente, ſucht ſofort paſſ.
Stellung, event. auch als
Haus=
hälterin. Zu erfragen (*851
Martinſtraße 74, 1. St.
Schr
hrav.
Mädchen
mitlängerem
gut. Zeugnis
ſ. Stelle f. Küchen= Haus=u. Gart
n=
arb. Fr. Eleonore Roth, gewerbsm. Bige
Stellenvermittlerin. Lauteschlägerstr. 6. I. I.(*
Junge
ſaub.
Frau
geht halbe Tage
waſch. u. putzen.
*833)Eliſabethenſtraße 46, Hth. pt.
Mänrlich
Geb ſechtger Mam mit ſchriſt
Arb. vertr., ſ. Beſchäft. Ang. unt.
§ 57 an die Geſchäftsſt. (*848dfs
Oe e
Weiblich
Mit Waſcherel und Materei
vertraute zuverläſſige
Perſönlich=
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ſtraße 7, 2. St. (*938
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Bekanntmachung.
über das Ausmahlen von Brotgetreide.
Vom 5. Januar 1915.
Der Bundesrat hat auf Grund des § 3 des Geſetzes über die Ermächtigung des
Bundesrats zu wirtſchaftlichen Maßnahmen uſw. vom 1. Auguſt 19144 (Reichs=Geſetzbl.
S. 327) folgende Verordnung erlaſſen:
§ 1.
Zur Herſtellung von Roggenmehl iſt der Roggen mindeſtens bis zu zweiundachtzig
vom Hundert durchzumahlen.
DDie Landeszentralbehorden oder die von ihnen beſtimmten Behörden können dieſe
Ausmahlung in der Weiſe zulaſſen, daß hierbei ein Auszugsmehl bis zu zehn vom
Hun=
dert hergeſtellt wird.
§ 2.
Zur Herſtellung von Weizenmehl iſt der Weizen mindeſtens bis zu achtzig vom
Hundert durchzumahlen.
Die Landeszentralbehörden oder die von ihnen beſtimmten Behörden können dieſe
Ausmahlung in der Weiſe zulaſſen, daß hierbei ein Auszugsmehl bis zu zehn vom
Hundert hergeſtellt wird.
§ 3.
Die Landeszentralbehörde kann für eine Mühle, die zum Durchmahlen des
Ge=
treides bis zu den Mindeſtſätzen dieſer Verordnung außerſtande iſt, aus beſonderen
Gründen eine geringere Ausmahlung zulaſſen.
§ 4.
Soweit ein Verkäufer von Roggen= oder Weizenmehl infolge dieſer Verordnung
nicht vertragsmäßig liefern kann, iſt er verpflichtet, eine nach dieſer Verordnung
zuge=
laſſene Mehlſorte gleicher Art zu liefern, die der verkauſten im Ausmahlverhältnis am
nächſten ſteht; zur Lieferung einer nach § 3 zugelaſſenen Mehlſorte iſt er nur dann
ver=
pflichtet, wenn er ſie auf Grund einer nach § 3 erteilten Erlaubnis ſelbſt herſtellen kann.
Der Kaufpreis iſt bei Lieferung eines geringerwertigen Mehles nach den §§ 472,
473 des Bürgerlichen Geſetzbuchs zu mindern, bei Lieferung eines höherwertigen ent=
ſprechend zu erhöhen.
Der Käufer iſt berechtigt, von dem Vertrage zurückzutreten, ſoweit der Verkäufer
infolge dieſer Verordnung nicht vertragsmäßig liefern kann. Das Rücktrittsrecht erliſcht,
wenn der Käufer nicht unverzüglich davon Gebrauch macht, nachdem der Verkäufer ihm
angezeigt hat, daß er ganz oder teilweiſe nicht liefern kann.
§ 5.
Weizenmehl (§ 2 Abſ. 1) darf, insbeſondere auch von=den Mühlen, nur in einer
Miſchung abgegeben werden, die dreißig Gewichtsteile Roggenmehl (§ 1 Abſ. 1) unter
hundert Teilen des Geſamtgewichts enthält. Weizenauszugsmehl (§ 2 Abſ. 2) darf
un=
gemiſcht abgegeben werden. Roggenauszugsmehl (§ 1 Abſ. 2) darf zum Miſchen nicht
verwendet werden.
Dieſe Beſtimmungen gelten auch für Fälle, in denen Weizen für Rechnung eines
anderen ausgemahlen wird (Kunden= und Lohnmüllerei); ſie gelten nicht für
Weizen=
mehl, das bei Inkraftreten dieſer Verordnung bereits im freien Verkehre des Inlandes
war oder das aus dem Ausland eingeführt wird.
Die Landeszentralbehörden können Ausnahmen von der Vorſchrift des Abſ. 1
Satz 1 für den Fall zulaſſen, daß die Abgabe von Weizenmehl (§ 2 Abſ. 1) von einer
Mühle an eine andere zurVornahme des Miſchens erfolgt; dies gilt auch für die
Kun=
den= und Lohnmüllerei.
§ 6.
Die Beamten der Polizei und die von der Polizeibehörde beauftragten Sachver=
ſtändigen ſind befugt, in die Räume, in denen Mehl hergeſtellt wird, jederzeit, in die
Räume, in denen Mehl aufbewahrt, feilgehalten oder verpackt wird, während der Ge=
ſchäftszeit einzutreten, daſelbſt Beſichtigungen vorzunehmen, Geſchäftsaufzeichnungen
einzuſehen, auch nach ihrer Auswahl Proben zum Zwecke der Unterſuchung gegen
Empfangsbeſtätigung zu entnehmen. Auf Verlangen iſt ein Teil der Probe amtlich ver=
ſchloſſen oder verſiegelt zurückzulaſen und für die entnommene Probe eine angemeſſene
Entſchädigung zu leiſten.
§7.
Die Unternehmer von Betrieben, in denen Mehl hergeſtellt wird, ſowie die von
ihnen beſtellten Betriebsleiter und Aufſichtsperſonen ſind verpflichtet, den Beamten der
Polizei und den Sachverſtändigen auf Erfordern Auskunſt über das Verfahren bei Her=
ſtellung der Erzeugniſſe, über den Umfang des Betriebs und über die zur Verarbeitung
gekangenden Stoffe, insbeſondere auch über deren Menge und Herkunft, zu erteilen.
§ 8.
Die Sachverſtändigen ſind, vorbehaltlich der dienſtlichen Berichterſtattung und der
Anzeige von Geſetzwidrigkeiten, verpflichtet, über die Einrichtungen und
Geſchäftsver=
hältniſſe, welche durch die Aufſicht zu ihrer Kenntnis kommen, Verſchwiegenheit zu
beob=
achten und ſich der Mitteilung und Verwertung der Geſchäfts= oder Betriebsgeheimniſſe
zu enthalten. Sie ſind hierauf zu vereidigen.
§ 9.
Die Landeszentralbehörden erlaſſen die Beſtimmungen zur Ausführung dieſer
Verordnung.
§ 10.
Mit Geldſtrafe bis zu eintauſendfünfhundert Mark oder mit Gefängnis bis zu
drei Monaten wird beſtraft:
1. wer den Vorſchriften über das Durchmahlen des Getreides (§§ 1, 2, 3), ſowie
über das Miſchen des Weizenmehls (§ 5) zuwiderhandelt:
2. wer den Vorſchriften des § 8 zuwider Verſchwiegenheit nicht beobachtet oder der
Mitteilung oder Verwertung von Geſchäfts= oder Betriebsgeheimniſſen ſich nicht
enthalt,
3. wer den nach § 9 erlaſſenen Ausführungsbeſtimmungen zuwiderhandelt.
In dem Falle der Nr. 2 tritt die Verfolgung nur auf Antrag des Unternehmers ein.
§ 11.
Mit Geldſtrafe bis zu einhundertfünfzig Mark oder mit Haft wird beſtraft:
1. wer den Vorſchriften des § 6 zuwider den Eintritt in die Räume, die Beſichtigung,
die Einſcht in die Geſchaftsaufzeichnungen oder die Entnahme einer Prode
ver=
weigert;
2. wer die in Gemäßheit des § 7 von ihm erforderte Auskunft nicht erteilt oder bei
der Auskunftserteilung wiſſentlich unwahre Angaben macht.
§ 12.
Dieſe Verordnung tritt mit dem 11. Januar 1915 in Kraft. Der Reichskanzler
beſtimmt den Zeitpunkt des Außerkrafttretens.
Die Bekanntmachungen über das Ausmahlen von Brotgetreide vom 28. Oktober
1914 (Reichs=Geſetzbl. S. 461) und vom 19. Dezember 1914 (Reichs=Geſetzbl. S. 535)
werden aufgehoben.
Berlin, den 5. Januar 1915.
Der Stellvertreter des Reichskanzlerg.
Delbrück.
Bekanntmachung
über das Verfüttern von Brotgetreide, Mehl und Brot.
Vom 5. Januar 1915.
Der Bundesrat hat auf Grund des § 3 des Geſetzes über die Ermächtigung des
Bundesrats zu wirtſchaftlichen Maßnahmen uſw. vom 4. Auguſt 1914 (Reichs=Geſetzbl.
S. 327) folgende Verordnung erlaſſen:
§ 1.
Es darf nicht verfüttert werden:
1. mahlfähiger Roggen und Weizen, auch gequetſcht, geſchroten oder ſonſt zerkleinert;
2. mahlfähiger Roggen und Weizen, mit anderer Frucht gemiſcht;
3. Roggen= und Weizenmehl, das allein oder mit anderem Mehle gemiſcht zur
Brot=
bereitung geeignet iſt:
4. Miſchungen, denen ſolches Mehl beigemiſcht iſt;
5. Brot mit Ausnahme von verdorbenem Brot und Brotabfällen.
§ 2.
Die im § 1 genannten Erzeugniſſe dürfen auch zum Bereiten von Futtermitteln,
wozu auch das Schroten gehört, nicht verwendet werden.
§ 3.
Die Landeszentralbehörden können die Verwendung von mahlfähigem Roggen
und Weizen, insbeſondere das Schroten, ſowie die Verwendung von Roggen= und
erererer Mr. 3 amen rer eir der mierfüihen Michtune nen weinte
beſchränken oder verbieten.
§ 4.
Soweit dringende wirtſchaftliche Bedürfniſſe vorliegen, können die
Landeszentral=
behörden oder die von ihnen beſtimmten Behörden das Verfüttern von Roggen, der im
landwirtſchaftlichen Betriebe des Viehhalters erzeugt iſt, für das in dieſem Betriebe
gehaltene Vieh allgemein für beſtimmte Gegenden und beſtimmte Arten von Wirtſchaften
oder im Einzelfalle zulaſſen.
§ 5.
Die Beamten der Polizei und die von der Polizeibehörde beauftragten Sachver=
ſtändigen ſind befugt, in die Räume, in denen Futtermittel hergeſtellt werden oder in
denen Vieh gehalten oder gefüttert wird, jederzeit, in die Räume, in denen Futtermittel
aufbewahrt, feilgehalten oder verpackt werden, während der Geſchäftszeit einzutreten,
daſelbſt Beſichtigungen vorzunehmen, Geſchäftsaufzeichnungen einzuſehen, auch nach
ihrer Auswahl Proben zum Zwecke der Unterſuchung gegen Empfangsbeſtätigung zu
entnehmen. Auf Verlangen iſt ein Teil der Probe amtlich verſchloſſen oder verſiegelt
zurückzulaſſen und für die entnommene Probe eine angemeſſene Entſchädigung zu leiſten.
§ 6.
Die Unternehmer von Betrieben, in denen Futtermittel hergeſtellt werden oder
Vieh gehalten wird, ſowie die von ihnen beſtellten Betriebsleiter und Aufſichtsperſonen
ſind verpflichtet, den Beamten der Polizei und den Sachverſtändigen auf Erfordern
Aus=
kunft über das Verfahren bei Herſtellung der Erzeugniſſe, über den Umfang des
Be=
triebs und über die zur Verarbeitung oder zur Verfütterung gelangenden Stoffe,
ins=
beſondere auch über deren Menge und Herkunft, zu erteilen.
§ 7.
Die Sachverſtändigen ſind, vorbehaltlich der dienſtlichen Berichterſtattung und der
Anzeige von Geſehwidrigkeiten, verpſlichtet, über die Einrichtungen und
Geſchäftsver=
hältniſſe, welche durch die Aufſicht zu ihrer Kenntnis kommen, Verſchwiegenheit zu
beob=
achten und ſich der Mitteilung und Verwertung der Geſchäfts= und Betriebsgeheimniſſe
zu enthalten. Sie ſind hierauf zu vereidigen.
§ 8.
Die Landeszentralbehörden erlaſſen die Beſtimmungen zur Ausführung dieſer
Verordnung.
§ 9.
Mit Geldſtrafe bis zu eintauſendfünfhundert Mark oder mit Gefängnis bis zu
drei Monaten wird beſtraft:
1. wer dem Verbote der §§ 1, 2 oder den auf Grund des § 3 erlaſſenen
Beſtim=
mungen der Landeszentralbehörde zuwiderhandelt:
2. wer wiſſentlich Erzeugniſſe, die dem Verbote der §§ 1, 2 oder den auf Grund
des § 3 erlaſſenen Beſtimmungen der Landeszentralbehörde zuwider hergeſtellt
ſind, verkauft, feilhält oder ſonſt in den Verkehr bringt:
3. wer den Vorſchriften des § 7 zuwider Verſchwiegenheit nicht beobachtet oder der
Mitteilung oder Verwertung von Betriebsgeheimniſſen ſich nicht enthält:
4. wer den nach § 8 erlaſſenen Ausführungsbeſtimmungen zuwiderhandelt.
In dem Falle der Nr. 3 tritt die Verfolgung nur auf Antrag des Unternehmers ein.
§ 10.
Mit Geldſtrafe bis zu einhundertfünfzig Mark oder mit Haft wird beſtraft:
1. wer den Vorſchriften des § 5 zuwider den Eintritt in die Räume, die
Beſichti=
gung, die Einſicht in die Geſchäftsaufzeichnungen oder die Entnahme einer Probe
berweigerti
2. wer die in Gemäßheit des § 6 von ihm erforderte Auskunft nicht erteilt oder bei
der Auskunftserteilung wiſſentlich unwahre Angaben macht.
§ 11.
Dieſe Verordnung tritt mit dem 11. Januar 1915 in Kraft. Der Reichskanzler
beſtimmt den Zeitpunkt des Außerkrafttretens=
Die Bekanntmachung über das Verfüttern von Brotgetreide und Mehl vom:28.
Oktober 1914 (Reichs=Geſetzbl. S. 460) wird aufgehoben. Sofern von den
Landeszentral=
behörden nichts anderes beſtimmt iſt oder beſtimmt wird, bleiben die Beſtimmungen,
welche ſie auf Grund der §§ 2, 4 dieſer Bekanntmachung erlaſſen haben, in Kraft:
Zu=
widerhandlungen werden nach § 9 der vorſtehenden Verordnung beſtraft.
Berlin, den 5. Januar 1915.
Der Stellvertreter des Reichskanzlers.
Delbrück.
Bekanntmachung
über die Bereitung von Backware.
Vom 5. Januar 1915.
Der Bundesrat hat auf Grund des § 3 des Geſetzes über die Ermächtigung des
Bundesrats zu wirtſchaftlichen Maßnahmen uſw. vom 4. Auguſt 1914 (Reichs=Geſetzbl.
S. 327) folgende Verordnung erlaſſen:
§ 1.
Als Roggenbrot im Sinne dieſer Verordnung gilt jede Backware, mit Ausnahme
des Kuchens, zu deren Bereitung mehr als dreißig Gewichtsteile Roggenmehl auf ſiebzig
Gewichtsteile an anderen Mehlen oder mehlartigen Stoffen verwendet werden.
Als Weizenbrot im Sinne dieſer Verordnung gilt, abgeſehen von dem Falle des
§ 5 Abſ. 4 Satz 2, jede Backware, mit Ausnahme des Kuchens, zu deren Bereitung
Wei=
zenmehl verwendet wird.
Als Kuchen im Sinne dieſer Verordnung gilt jede Backware, zu deren Bereitung
mehr als zehn Gewichtsteile Zucker auf neunzig Gewichtsteile Mehl oder mehlartiger
Stoffe verwendet werden.
§ 2.
Bei der Bereitung von Brot dürfen ungemiſchtes Weizenmehl, Weizen= und
Rog=
genauszugsmehl nicht verwendet werden.
§ 3.
Bei der Bereitung von Weizenbrot muß Weizenmehl in einer Miſchung
verwen=
det werden, die dreißig Gewichtsteile Roggenmehl unter hundert Teilen des
Geſamt=
gewichts enthält; der Weizengehalt kann bis zu zwanzig Gewichtsteilen durch Kartoffel=
ſtärkemehl oder andere mehlartige Stoffe erſetzt werden.
§ 4.
Weizenbrot darf nur in Stücken von höchſtens hundert Gramm Gewicht bereitet
werden, ſoweit nicht die Landeszentralbehörde aus beſonderen Gründen zur weiteren
Einſchränkung des Verbrauchs von Weizenbrot etwas anderes beſtimmt. Die
Landes=
zentralbehörden können beſtimmte Formen und Gewichte vorſchreiben.
§ 5.
Bei der Bereitung von Roggenbrot muß auch Kartoffel verwendet werden.
Der Kartoffelgehalt muß bei Verwendung von Kartoffelflocken, Kartoffelwalzmehl
oder Kartoffelſtärkemehl mindeſtens zehn Gewichtsteile auf neunzig Gewichtsteile
Rog=
genmehl betragen. Werden gequetſchte oder geriebene Kartoffeln verwendet, ſo muß der
Kartoffelgehalt mindeſtens dreißig Gewichtsteile auf neunzig Gewichtsteile Roggenmehl
betragen.
Roggenbrot, zu deſſen Bereitung mehr Gewichtsteile Kartoffel verwendet ſind,
muß mit dem Buchſtaben „K‟ bezeichnet werden. Werden mehr als zwanzig
Gewichts=
teile Kartoffelflocken, Kartoffelwalzmehl oder Kartoffelſtärkemehl, oder werden mehr als
vierzig Gewichtsteile gequetſchte oder geriebene Kartoffeln verwendet, ſo muß das Broi
mit den Luchſaben „Ekk. bezeichnet werden.
Zur Bereitung von Roggenbrot darf Weizenmehl nicht verwendet werden. Die
Landeszentralbehörden können aus beſonderen Gründen zulaſſen, daß das Roggenmehl
bis zu dreißig Gewichtsteilen durch Weizenmehl erſetzt wird.
Statt Kartoffel kann Gerſtenmehl, Hafermehl, Reismehl oder Gerſtenſchrot in der=
ſelben Menge wie Kartoffelflocken verwendet werden.
§ 6.
Die Beſtimmungen des § 5 gelten nicht für reines Roggenbrot, das aus
Roggen=
mehl bereitet iſt, zu deſſen Herſtellung der Roggen bis zu mehr als dreiundneunzig vom
Hundert durchgemahlen iſt.
§ 7.
Die Landeszentralbehörden können beſtimmen, daß Roggenbrot nur in Stücken
von beſtimmten Formen und Gewichten bereitet wird.
§ 8.
Bei der Bereitung von Kuchen darf nicht mehr als die Hälfte des Gewichts der
verwendeten Mehle, ider mehlartigen Stoffe aus Weizen beſtehen.
Dieſe Verordnung tritt mit dem 15. Januar 1915 in Kraft. Der Reichskanzler
4. wer den nach § 17 erlaſſenen Ausführungsbeſtimmungen zuwiderhandelt.
Sie gilt ferner nicht für Erzeugniſſe, die bei religiöſen Handlungen verwen=
Dieſe Verordnung gilt nicht für Backware, die aus dem Ausland eingeführt wird,
§ 20.
2. wer die in Gemäßheit des § 14 von ihm erforderte Auskunft nicht erteilt oder
1. wer den Vorſchriften des § 13 zuwider den Eintritt in die Räume, die Beſich=
Die Landeszentralbehörden erlaſſen die Beſtimmungen zur Ausführung dieſer
Z. wer den Vorſchriften des § 15 zuwider Verſchwiegenheit nicht beobachtet oder
2. wer wiſſentlich Backware, die den Vorſchriften der §§ 2, 3, 4, 5, 8 oder den auf
1. wer den Vorſchriften der §§ 2, 3, 4, 5, 8, 9, 10, 11, 16 oder den auf Grund der
Mit Geldſtrafe bis zu eintauſendfünfhundert Mark oder mit Gefängnis bis zu
Bäcker, Konditoren und Verkäufer von Backware haben einen Abdruck dieſer Ver=
Die Sachverſtändigen ſind, vorbehaltlich der dienſtlichen Berichterſtattung und der
Die Beamten der Polizei und die von der Polizei beauftragten Sachverſtändigen
§ 15.
Die Unternehmer von Betrieben, in denen Backware hergeſtellt oder gelagert
Die Verwendung von backfähigem Mehl als Streumehl zur Iſolierung des Teiges
Roggenbrot von mehr als fünfzig Gramm Gewicht darf erſt vierundzwanzig
76.
§ 10.
Die Landeszentralbehörden können das Bereiten von Kuchen auf beſtimmte
Alle Arbeiten, die zur Bereitung von Backware dienen, ſind in Bäckereien
und Konditoreien, auch wenn dieſe nur einen Nebenbetrieb darſtellen, in der
Beit von ſieben Uhr abends bis ſieben Uhr morgens verboten.
gabe anders feſtſetzen, daß die Arbeit nicht vor ſechs Uhr morgens beginnen darf.
Die höheren Verwaltungsbehörden können Beginn und Ende der zwölf Stunden,
auf die ſich dieſes Verbot erſtreckt, für ihren Bezirk oder für einzelne Orte mit der Maß=
Wochentage beſchränken.
§ 11.
dieſe nur einen Nebenbetrieb darſtollen, abgegeben werden.
Stunden nach Beendigung des Backens aus den Bäckereien und Konditoreien, auch wenn
verboten.
§ 12.
iſt in Bäckereien und Konditoreien, auch wenn dieſe nur einen Nebenbetrieb darſtellen,
Dieſe Vorſchriften gelten auch, wenn der Teig von einem anderen als dem Her=
§ 13.
ſteller ausgebacken wird, ſowie wenn Backware von Konſumentenvereinigungen für ihre
Mitglieder bereitet wird.
ſind befugt, in die Räume, in denen Backware bereitet, aufbewahrt, feilgehalten oder
verpackt wird, jederzeit einzutreten, daſelbſt Beſichtigungen vorzunehmen, Geſchäftsauf=
§ 14.
gegen Emyfangsbeſtätigung zu entnehmen.
zeichnungen einzuſehen, auch nach ihrer Auswahl Proben zum Zwecke der Unterſuchung
wird, ſowie die von ihnen beſtellten Betriebsleiter und Aufſichtsperſonen ſind
ver=
pflichtet, den Beamten der Polizei und den Sachverſtändigen Auskunft über das
Ver=
fahren bei Herſtellung der Erzeugniſſe, über den Umfang des Betriebs und über die
zur Verarbeitung gelangenden Stoffe, insbeſondere auch über deren Menge und
Her=
kunft, zu erteilen.
Anzeige von Geſetzwidrigkeiten, verpflichtet, über die Einrichtungen und
Geſchäftsver=
hältniſſe, welche durch die Aufſicht zu ihrer Kenntnis kommen, Verſchwiegenheit zu beob=
16.
zu enthalten. Sie ſind hierauf zu vereidigen.
§ 17.
ordnung in ihren Verkaufs= und Betriebsräumen auszuhängen.
achten und ſich der Mitteilung und Verwertung der Geſchäfts= und Betriebsgeheimniſſe
drei Monaten wird beſtraft:
§§ 4, 7 erlaſſenen Beſtimmungen der Landeszentralbehörde zuwiderhandelt;
Verordnung
wider bereitet iſt, verkauft, feilhält oder ſonſt in den Verkehr bringt;
§ 18.
Grund der §§ 4, 7 erlaſſenen Beſtimmungen der Landeszentralbehörde
zu=
der Mitteilung oder Verwertung von Geſchäfts= oder Betriebsgeheimniſſen
ſich nicht enthält;
mers ein.
In dem Falle der Nr. 3 tritt die Verfolgung nur auf Antrag des Unterneh=
Mit Geldſtrafe bis zu einhundertfünfzig Mark oder mit Haft wird beſtraft:
§ 19.
tigung, die Einſicht in die Geſchäftsaufzeichnungen oder die Entnahme einer
bei der Auskunftserteilung wiſſentlich unwahre Angaben macht.
Probe verweigert;
ſtellt wird.
und nicht für Zwieback, der für Rechnung der Heeres= und Marineverwaltung herge=
§ 21.
det werden.
beſtimmt den Zeitpunkt des Außerkrafttretens.
Die Bekanntmachung über den Verkehr mit Brot vom 28. Oktober 1914 (Reichs=
Geſetzbl. S. 459) wird aufgehoben.
Berlin, den 5. Januar 1915.
Der Stellvertreter des Reichskanzlers.
Delbrück.
Der Preis für den Doppelzentner inländiſcher Roggen= oder Weizenkleie darf bei
§ 2.
Der Preis für den Doppelzentner Roggen= oder Weizenkleie darf beim Verkaufe
Bekanntmachung
über die Höchſtpreiſe für Kleie.
Vom 5. Januar 1915.
Der Bundesrat hat auf Grund des § 5 des Geſetzes, betreffend Höchſtpreiſe, vom
4. Auguſt 1914 (Reichs=Geſetzbl. S. 339) in der Faſſung der Bekanntmachung vom
§ 1.
17. Dezember 1914 (Reichs=Geſetzbl. S. 516) folgende Verordnung erlaſſen:
durch den Herſteller dreizehn Mark nicht überſteigen.
1. Auguſt 1914 gewerbsmäßig mit dem An= oder Verkauf von Kleie befaßt zu haben.
Dem Herſteller ſteht jeder gleich, der Kleie verkauft, ohne ſich vor dem
Weiterverkäufen fünfzehn Mark nicht überſteigen.
§ 3.
Bei Verkäufen von Kleie (§§ 1 und 2) von zehn Doppelzentner oder weniger
darf der Preis fünfzehn Mark fünfzig Pfennig nicht überſteigen.
§ 4.
Als Kleie im Sinne dieſer Verordnung gilt die geſamte Ausbeute bei der
Ver=
mahlung von Roggen oder Weizen, die nicht als backfähiges Mehl verkauft wird;
Futter=
mehle, Bollmehle, Grießkleie und dergleichen ſind eingeſchloſſen.
§ 5.
Die Höchſtpreiſe gelten für Lieferung ohne Sack. Für leihweiſe Ueberlaſſung der
Säcke darf eine Sackleihgebühr bis zu zehn Pfennig für den Doppelzentner berechnet
werden. Werden die Säcke mitverkauft, ſo darf der Sackpreis nicht mehr als eine Mark
zwanzig Pfennig für den Doppelzentner betragen. Der Reichskanzler kann die
Sack=
leihgebühr und den Sackpreis ändern. Bei Rückkauf der Säcke darf der Unterſchied
zwiſchen dem Verkaufs= und dem Rückkaufspreiſe den Satz der Sackleihgebühr nicht.
überſteigen.
Die Höchſtpreiſe gelten für Barzahlung bei Empfang; wird der Kaufpreis
geſtan=
det, ſo dürfen bis zu zwei vom Hundert Jahreszinſen über Reichsbankdiskont
hinzu=
geſchlagen werden.
Die Höchſtpreiſe (§§ 2 und 3) ſchließen alle Koſten der Verladung, des
Trans=
ports, der Fracht, Kommiſſions= Vermittlungs= und ähnliche Gebühren ſowie alle Arten
von Aufwendungen und Handelsgewinne irgendwelcher Art ein.
§ 6.
Dieſe Verordnung tritt am 11. Januar 1915 in Kraft. Der Bundesrat beſtimmt
den Zeitpunkt des Außerkrafttretens.
Die Bekanntmachung über die Höchſtpreiſe für Kleie vom 19. Dezember 1914
(Reichs=Geſetzbl. S. 533) wird aufgehoben.
Berlin, den 5. Januar 1915.
Der Stellvertreter des Reichskanzlers.
Delbrück.
1115
Bekanntmachung
betr. Das Kriegs=Erſatz=Geſchäft im Kreiſe Darmſtadt für 1915.
Im Kreiſe Darmſtadt wird das Kriegs=Erſatz=Geſchäft für 1915 in der Zeit vom
15. bis 22. Januar d. Js. im Hauſe der Turngemeinde dahier, Woogsplatz 5, in nach=
ſtehender Weiſe abgehalten werden:
I. Freitag, den 15. Januar d. Js., vormittags 7½ Uhr:
Muſterung ſämtlicher Militärpfl chtigen
a. aus der Stadt Darmſtadt, deren Namen mit den Buchſtaben A—F
be=
ginnen,
b. aus den Gemeinden Schneppenhaufen und Wixhauſen.
II. Samstag, den 16. Januar d. Js., vormittags 7½ Uhr:
desgleichen a. aus der Stadt Darmſtadt, Buchſtaben G-K;
b. aus der Gemeinde Meſſel.
III. Montag, den 18. Januar d. Js., vormittags 7½ Uhr:
desgleichen a. aus der Stadt Darmſtadt, Buchſtaben L-R:
b. aus den Gemeinden Erzhauſen und Ober=Ramſtadt.
IV. Dienstag, den 19. Januar d. Js., vormittags 7½ Uhr:
desgleichen a. aus der Stadt Darmſtadt, Buchſtabe S,
b. aus der Gemeinde Griesheim.
V. Mittwoch, den 20. Januar d. J., vormittags 7½ Uhr:
desgleichen a. aus der Stadt Darmſtadt, Buchſtaben T—Z;
b. aus den Gemeinden Arheilgen, Braunshardt, Eſchollbrücken, Hahn
und Roßdorf.
VI. Donnerstag, den 21. Januar d. Js., Vormittags 7½ Uhr:
desgleichen aus den Gemeinden Eberſtadt, Gräfenhauſen, Malchen, Nieder=
Beer=
bach, Nieder=Ramſtadt und Pfungſtadt.
VII. Freitag, den 22. Januar d. Js., vormittags 7½ Uhr:
desgleichen a. aus den Gemeinden Traiſa und Weiterſtadt;
b. de von den Truppenteilen zur Dispoſition der Erſatzbehörden
entlaſſenen Leute.
Es haben ſich hierzu einzufinden:
1. Sämtliche im Jahre 1895 geborenen Leute, ſoweit ſie nicht bereits bei
einem Truppenteil freiwillig eingetreten ſind. Der Beſitz des Berechtigungs=
ſcheins zum einjährig= freiwilligen Militärdienſt entbindet nicht von der Ge=
ſtellung. Auch diejenigen, die etwa im Vorjahre an einer Landſturmmuſterung
teilgenommen haben, ſind zur Geſtellung verpflichtet.
2. Die in den Jahren 1894, 1893 und früher gebotenen Leute, die beim
vor=
jährigen Kriegs=Erſatz=Geſchäft als zeitig untauglich zurückgeſtellt worden ſind.
Die Militärpflichtigen aus früheren Jahren haben ihre Loſungsſcheine (
Muſte=
rungs=Ausweiſe) und Berechtigungsſcheine vorzulegen, die im Jahre 1895 geborenen
ihre Berechtigungsſcheine, ſoweit ſie bereits in deren Beſitz ſind.
Nicht pünktliches Erſcheinen oder Nichtgeſtellung zur Muſterung zieht die in der
Wehr=Ordnung angedrohien Strafen nach ſich und hat unter Umſtänden die Ein=
ſtellung als Unſicherer zur Folge.
Darmſtadt, den 4. Januar 1915.
Der Zivil=Vorſitzende der Erſatz=Kommiſſion Darmſtadt.
Dr. Reinhart.
(603a
An die Großherzazlichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Indem ich auf meine vorſtehende Bekanntmachung, das Kriegs=Erſatzgeſchäft
betreffend, hinweiſe, empfehle ich Ihnen, die Militärpflichtigen aus Ihren Gemeinden
rechtzeitig hierzu zu laden.
Darmſtadt, den 4. Januar 1915.
Der Zivil=Vorſitzende der Erſatz=Kommiſſion des Aushebungsbezirks Darmſtadt.
Dr. Reinhart.
Bekanntmachung.
Am Donnerstag, den 14. und Freitag, den 15. d. Mts., wird auf dem
Truppenübungsplatz mit Infanterie=Munition ſcharf geſchoſſen. Der Platz wird an
beiden Tagen von 11 Uhr vormittags bis 5 Uhr nachmittags geſperrt. Die
Abſper=
rung erſtreckt ſich bis zum Landgraben.
(970id
Darmſtadt, den 11. Januar 1915.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V.: von Starck.
Amtliche Nachrichten des Großh. Polizeiamts Darmſtadt.
Polizeilich eingefangene und zugelaufene Hunde: In
polizei=
licher Verwahrung und Pflege in der Hofreite Beſſungerſtr. Nr. 56
be=
finden ſich: 1 Pinſcher, 1 Foxterrier (zugelaufen). Die Hunde können
von den Eigentümern bei dem 5. Polizei=Revier ausgelöſt werden.
Die Verſteigerung der nicht ausgelöſten Hunde findet dortſelbſt jeden
Werktag, vorm. um 10 Uhr, ſtatt.
(1110
Holzverſteigerung.
Donnerstag, den 21. Januar, vormittags von 9 Uhr an,
ſollen in der Turnhalle, Woogsplatz 5 dahier, aus dem Diſtrikt
Burgwald verſteigert werden:
Scheiter, rm: 7 Buche, 114 Kiefer;
Knüppel, rm 6 Eiche, 194 Kiefer;
Reiſig, Hdt. Wellen: 2,0 Buche, 126,0 Kiefer;
Stöcke (fein geſpalten), rm: 135 Kiefer;
Stöcke (grob geſpalten), rm: 20 Kiefer.
Nähere Auskunft erteilt der Großh. Förſter Schimpf dahier,
Forſtmeiſterſtraße 9.
(1093
Darmſtadt, den 12. Januar 1915.
Großherzogliche Oberförſterei Beſſungen.
Daab.
Einſpänner-Fuhren
Rollen u. Kaſtenwag.) übernimmt
Karl Bender, Eliſabethenſtr. 35.
(700a
Telephon 1191.
LasFlect. v. Stühl., ſow. Korbrep.
w. ſtets z. d. bill, Pre ſ. pr. aus jef.
Arb. w. abgeh. Poſtk. gen. Gg. Treusch,
Korb- u. Stuh H cht., Ma dalenenstr. 1. (458a
Arbeitsvergebung.
Das Fahren und Schlagen der zur Unterhaltung der Kreis=
ſtraßen des Kreiſes Darmſtadt für das Rechnungsjahr 1915 nötigen
Deckſteine, ſowie das Walzmaterial für die Strecken Gräfenhauſen-
Mörfelden und Kühler Grund-Nieder=Ramſtadt ſoll
Montag, den 25. Januar 1915,
und zwar das Fahren ſowie das Taglohnfuhrwerk vormittags
9 Uhr und das Schlagen nachmittags 3 Uhr auf dem
Chauſſee=
haus dahier durch öffentliche Verſteigerung vergeben werden.
(1094
Darmſtadt, den 12. Januar 1915.
Der Großh. Kreisbauinſpektor.
Brenmelz
in Schwarten, kurz geſchnitten, vorzügl. trocken, daher ſofort zum
Anfeuern verwendbar, liefert den Zentner Mark 1.50 einſchl.
(240a
Oktroi, frei Keller
J. Awerbuch, Wendelſtadtſtr. 47, Telephon 1422.
NB Bei Fuhren von 10 Zentnern bedeutend billiger.
Am Donnerstag, den
21. Januar, vormittags 11 Uhr,
findet die Vergebung der
ausge=
lagerten Strohſackfüllungen für
1915 im Geſchäftszimmer der
Garniſonverwaltung — Riedeſel=
ſtraße 60 — ſtatt. Bedingungen
können daſelbſt eingeſehen und
An=
gebotsformulare in Empfang ge
nommen werden.
092dg
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899gd
We Mirhene Mik.
Die nachſtehende Bekanntmachung bringe ich hiermit zur
Kennt=
nis der Beteiligten.
Darmſtadt, den 7. Januar 1915.
Der Oberbürgermeiſter:
Dr. Gläſſing.
Bekanntmachung,
betreffend: Das Kriegs=Erſatz=Geſchäft im Kreiſe Darmſtadt
für 1915.
Im Kreiſe Darmſtadt wird das Kriegs=Erſatz=Geſchäft für 1915
in der Zeit vom 15. bis 22. Januar ds. Js. im Hauſe der
Turn=
gemeinde dahier, Woogsplatz 5, in nachſtehender Weiſe abgehalten
werden
I. Freitag, den 15. Januar ds. Js., vormittags 7½ Uhr:
Muſterung ſämtlicher Militärpflichtigen
3. aus der Stadt Darmſtadt, deren Namen mit den
Buchſtaben A—F beainnen,
b. aus den Gemeinden Schneppenhauſen u. Wirhauſen.
II. Samstag, den 16. Januar ds. Js., vormittags 7½ Uhr:
desgleichen a. aus der Stadt Darmſtadt, Buchſtaben G-K;
b. aus der Gemeinde Meſſel.
III. Montag, den 18. Januar ds. Js., vormittags 7½ Uhr:
desgleichen a. aus der Stadt Darmſtadt, Buchſtaben L-R;
b. aus den Gemeinden Erzhauſen und Ober=Ramſtadt.
IV. Dienstag, den 19. Januar ds. Js., vormittags 7½ Uhr:
desgleichen a. aus der Stadt Darmſtadt. Buchſtabe S:
b. aus der Gemeinde Griesheim.
V. Mittwoch den 20. Januar ds. Js., vormittags 7½ Uhr:
desgleichen a. aus der Stadt Darmſtadt Buchſtaben T—3:
b. aus den Gemeinden Arheilgen, Braunshardt,
Eſchollbrücken, Hahn und Roßdorf.
VI. Donnerstag, den 21. Januar ds. Js., vormittags 7½ Uhr:
desgleichen aus den Gemeinden Eberſtadt, Gräfenhauſen, Malchen,
Nieder=Beerbach, Nieder=Ramſtadt und Pfungſtadt.
VII. Freitag, den 22. Januar ds. Js., vormittags 7½ Uhr:
desgleichen a. aus den Gemeinden Traiſa und Weiterſtadt:
b. die von den Truppenteilen zur Dispoſition der
Erſatzbehörden entlaſſenen Leute.
Es haben ſich hierzu einzufinden:
1. Sämtliche im Jahre 1895 geborenen Leute, ſoweit ſie
nicht bereits bei einem Truppenteil freiwillig eingetreten
ſind. Der Beſitz des Berechtigungsſcheins zum
einjährig=
freiwilligen Militärdienſt entbindet nicht von der Geſtellung.
Auch diejenigen, die etwa im Vorjahre an einer
Landſturm=
muſterung teilgenommen haben, ſind zur Geſtellung
ver=
pflichtet.
2. Die in den Jahren 1894, 1893 und früher geborenen Leute,
die beim vorjährigen Kriegs=Erſatz=Geſchäft als zeitig
un=
tauglich zurückgeſtellt worden ſind.
Die Militärpflichtigen aus früheren Jahren haben ihre Loſungs=
ſcheine (Muſterungs=Ausweiſe) und Berechtigungsſcheine
vorzu=
legen, die im Jahre 1895 geborenen ihre Berechtigungsſcheine, ſoweit ſie
bereits in deren Beſitz ſind.
Nicht pünktliches Erſcheinen oder Nichtgeſtellung zur Muſterung
zieht die in der Wehr=Ordnung angedrohten Strafen nach ſich und
hat unter Umſtänden die Einſtellung als Unſicherer zur Folge.
Darmſtadt, den 4. Januar 1915.
Der Zivil=Vorſitzende der Erſatz=Kommiſſion Darmſtadt.
Dr. Reinhart.
(799a
Jeder Stuht
wird zu 1 bis 1.20 Mk. geflochten
in der Korbflechterei Rundeturm=
ſtraße 2. Poſtkarte genügt.
Pelze,
Muffe, Stolas, Baretts,
Sammethüte werd. eleg.
angefert., ſow. umgearb. Zutaten
verwend. Ludwigsplatz 8, Vdh. III(292a
Seenhane
hell Eichen, ganz maſſiv, 2 pol.
Bettſtellen, 1 Schreibtiſch mit
Aufſatz, nußb. poliert, 1
Flurgarde=
robe, 2tür. Kleiderſchrank, alles
neu, ſehr billig. (*858
Hügelſtraße 29, Werkſtätte.
Ge
Bin öſterreich. Staatsbürger!
Ich-Kaufe
getragene Kleider, Stiefel, Wäſche,
ſowie Zahngebiſſe uſw.
(499a
Zarnicer, Kleine Bachgaſſel.
Komme auch nach ausw.
Gold, Silber und
Brillanten
kauft Kurtz, Juwelengeſchäft,
Pädagogſtraße 2.
(418a
1011!
Wer dort?
(984a
hier V. Schatz, Schloßgaſſe 23.
Ich komme ſoſ. u. zahle Ihnen für
getrag. Kleider, Schuhe,
Zahn=
gebiſſe, alteee.ſtetsdie chſ.
Preiſe. Tel. Nr. 1924. Poſtk. genügt.
Kaufe
getr. Herren= u. Damenkl., Wäſche,
Stiefel, Möbel, Gold, Silber,
Ge=
biſſe, vollſt. Betten. Frau Levi, Kl.
Ochſeng. 4. Komme a. ausw. (615a
Gut erh. Kinderklappftühlch. zu. k.
geſ. Ang. u. § 46 Geſchäftsſt. (*
Ankauf (1120a
Grir. Nieidtr
Stiefel, Mäntel, alte Bettfedern,
Zahngebiſſe, Fahrräder.
Poſt=
karte genügt. Komme auch ausw.
M. Obstfeld
Kleine Bachgaſſe 7.
Zu kauſ. geſ.: Kavier, guterh.,
Bett, Teppich u. Schreibt. mit
Stuhl. Angeb. u. § 50 an die
Geſchäftsſtelle.
(*829
Steuer=Erhebung.
Das V. Ziel der Gemeindeſteuer für das
Rechnungs=
jahr 1914 iſt bis Ende dieſes Monats an den
Werk=
tagen vormittags von 8½ bis 12½ Uhr hierher zu
entrichten.
Darmſtadt, den 12. Januar 1915.
(1122a
Die Stadtkaſſe.
J. V.: Schneider.
Zwangsverſteigerung.
Das nachſtehend bezeichnete Grundſtück, das zur Zeit der
Ein=
tragung des Verſteigerungsvermerks auf den Namen des Karl
Rinner, Kaufmann in Barmen, im Grundbuch eingetragen war, ſoll
Mittwoch, den 14. April 1915, vormittags 10 Uhr,
durch das unterzeichnete Gericht im neuen Gerichtsgebäude zu Darm=
ſtadt, Zimmer Nr. 226, verſteigert werden.
Die Verſteigerung erfolgt im Wege der Zwangsvollſtreckung.
Der Verſteigerungsvermert iſt am 28. November 1914 in das
Grundbuch eingetragen worden.
Inſoweit Rechte zur Zeit der Eintragung des
Verſteigerungs=
vermerks aus dem Grundbuche nicht erſichtlich waren, ſind ſie ſpäte=
ſtens im Verſteigerungstermin vor der Aufforderung zur Abgabe von
Geboten bei dem unterzeichneten Gericht anzumelden und, wenn der
Gläubiger widerſpricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls ſie bei
der Feſtſtellung des geringſten Gebots nicht berückſichtigt und bei der
Verteilung des Verſteigerungserlöſes dem Anſpruche des Gläubigers
und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden.
Diejenigen, welche ein der Verſteigerung entgegenſtehendes
Recht haben, werden aufgefordert vor der Erteilung des Zuſchlags
die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des Verfahrens
herbei=
zuführen, widrigenfalls für das Recht der Verſteigerungserlös an die
Stelle des verſteigerten Gegenſtandes tritt.
Darmſtadt, den 7. Januar 1915.
(1104a
Großherzogliches Amtsgericht I.
Bezeichnung des Grundſtücks.
Grundbuch für Darmſtadt (Be= II). Band VIII Blatt 581.
Flur II Nr. 1420, Hofreite Nr. 21, Ruthsſtraße, 129 qm.
Be=
trag der Schätzung 21000 Mark.
Leipziger Lebensversicherungs-Gesellschaft
auf Gegenseitigkeit (Alte Leipziger) Gegr. 1830
Versicherungsbestand Ende 1914: (1098a
Eine Milliarde und
Hundert Millionen Mark
Versicherung mit Einschluss der Kriegsgefahr,
besonders günstig für Landsturmpflichtige.
Vertreter in Darmstadt:
Georg Beyser, Bruchwiesenstrasse 4.
Roman aus der Zeit des Weltkrieges von Ewald Zorn.
Frau Lofte.
15)
Roman aus der Zeit des Weltkrieges von Ewald Zorn.
Treu und ernſt war Rolas Blick in dieſem Augenblick,
Roman aus der Zeit des Weltkrieges von Ewald Zorn.
(Nachdruck verboten.)
Sie ſtanden beide Schulte an Schulter an einem Fen=
Treu und ernſt war Rolas Blick in dieſem Augenblick,
15)
und als ſie Lottes ſchlaff herunterhängende Hand ergriff,
wurde ſie ihr nicht entzogen.
In Lottes Köpfchen kreuzten ſich eine Menge Ge=
Sie ſtanden beide Schulte an Schulter an einem Fen=
ſter, das den Blick auf den herrlich prangenden Park
frei ließ,
In Lottes Köpfchen kreuzten ſich eine Menge
Ge=
danken.
Und wie zur Antwort auf ihre innerlichen Fragen
Welch ſchönes Neſtchen hatten ſie ſich hier gebaut!
Hier hatte ſie an Pauls Seite voll und ganz das hohe
Liebesglück gefunden, das ſie ſich früher erträumt hatte.
Wie gerne und ohne Bitternis hatte ſich Paul aus der
Welt der Erfolge und des Ruhms in ſeine reizende
Häus=
lichkeit zurückgezogen! Konnte das nicht immer ſo bleiben?
Sie ſelbſt verzichtete doch gerne darauf, daß ihr Gatte ſich
wieder der Welt zeige und ſich neue Lorberen hole. Es
war doch kein Ehrgeiz, keine Eitelkeit von ihr, was ſie
ſchon wochenlang veranlaßt hatte, allen Ernſtes über
Pauls Untätigkeit nachzudenken! Was war es denn?
Und wie zur Antwort auf ihre innerlichen Fragen
ſagte jetzt Rola Falkner unvermittelt:
Ich glaube das nicht nur, — ich weiß es! ſagte Frau
Lotte, glaubſt Du, daß Paul vollſtändig zufrieden iſt?
Glaubſt Du nicht, daß es manchmal an ihm nagt, ſeine
Kunſt, die ihn von jeher begeiſterte, ſo zu vernachläſſigen?
ſagte jetzt Rola Falkner unvermittelt:
Ich glaube das nicht nur, — ich weiß es! ſagte Frau
Lotte jetzt mit aller Beſtimmtheit.
Kunſt, die ihn von jeher begeiſterte, ſo zu vernachläſſigen?
Hut er es Dir bekanmt
Aber Du biſt Dir doch klar darüber, daß es ein Frevel
Nein, das hat er nicht. Noch täuſcht er ſich ſelbſt dar=
über und hält es für einen Frevel an ſeiner Liebe, wenn
er nicht jeden Augenblick mir widmen kann.
Aber Du biſt Dir doch klar darüber, daß es ein Frevel
an Eurer Liebe wäre, wenn Du dieſen ungeſunden Zu=
ſtand in ihm nicht ſteuern würdeſt?
er nicht jeden Augenblick mir widmen kann.
Paul kann auf die Dauer ſo nicht zufrieden bleiben.
Ich bin mir ſchon lange darüber klar.
ſtand in ihm nicht ſteuern würdeſt?
Ich weiß das alles und weiß auch, daß nur ich ihn
Paul kann auf die Dauer ſo nicht zufrieden bleiben.
Er wird ſich nach Betätigung in ſeinem Beruf, den ihm
die Natur vorgeſchrieben hat, ſehnen und über kurz oder
lang wird dieſer Widerſtreit der Gefühle auf ſeiner Liebe
drückend laſten.
Ich bin mir ſchon lange darüber klar.
Du weißt keinen Weg dafür? unterbrach Rola raſch.
Ich weiß das alles und weiß auch, daß nur ich ihn
aus dieſem Widerſtreit der Gefühle herausführen kann,
aber — — —
Ja, einen! erwiderte Lotte zögernd. Doch fühle ich
Du weißt keinen Weg dafür? unterbrach Rola raſch.
Eine Weile herrſchte lautloſe Stille zwiſchen den
Ja, einen! erwiderte Lotte zögernd. Doch fühle ich
mich noch nicht ſtark genug, dieſen Weg zu gehen!
Du weißt keinen Weg dafür? unterbrach Rola raſch.
Du müßteſt einmal recht lange weg ſein, vielleicht
Eine Weile herrſchte lautloſe Stille zwiſchen den
Freundinnen; in dieſe Stille hinein klang es dann von
Rolas Lippen laut und feſt:
Das waren Paul Gotlands im Scherz geſprochene
Du müßteſt einmal recht lange weg ſein, vielleicht
daß die übergroße Sehnſucht nach dir mir dann die
rich=
tigen Szenen und Worte in die Feder diktieren würde!
Das waren Paul Gotlands im Scherz geſprochene
Worte geweſen, die Lotte vorhin ſchon einmal in
blitz=
artiger Erkenntnis vor die Seele geführt hatten, wie ſie
handeln müſſe, — um der Dauer ihrer Liebe willen.
tigen Szenen und Worte in die Feder diktieren würde!
Nun hatte Rola dieſe inhaltsſchweren Worte noch
handeln müſſe, — um der Dauer ihrer Liebe willen.
Habe ich den richtigen Weg getroffen? erklang da
einnel mt möiger eimmne audgeſprochen, aßd fel e ein
Kleines, dieſe Worte in die Tat umzuſetzen.
Habe ich den richtigen Weg getroffen? erklang da
Kleines, dieſe Worte in die Tat umzuſetzen.
wieder Rolas laute, ſichere Stimme.
Du haſt ihn getroffen!
wieder Rolas laute, ſichere Stimme.
Und dann für Paul?
Frau Lotte ſprach es ohne jede Wärme im Ton. In
dieſem Augenblick erſchien ihr die Freundin völlig fremd;
ia, ſie konnte ſie haſſen, ſie, die dieſen Plan ſo ſpielend
leicht dahin zu ſagen wußte, ſo ſelbſtverſtändlich von einer
Tat redete, die in einer Erfolg verſprechenden
Ausfüh=
rung doch für Lottes Sehnſucht die fürchterlichſten Qualen
mit ſich führen mußte.
Und dann für Paul?
mit ſich führen mußte.
Würde er ihren Entſchluß verſtehen können? Würde
er nicht gezwungen werden, ihm andere Gründe unterzu=
ſchieben?
Und dann für Paul?
Glaubſt Du denn nicht, rief Lotte der Künſtlerin
hef=
tig zu, daß Paul dann in ſeiner Verzweiflung, in ſeiner
Sehnſucht erſt recht nicht daran denken würde, erſt recht
nicht dazu kommen würde, ſeine Arbeit wieder
aufzuneh=
men? Glaubſt Du denn nicht, daß ich ihn vielleicht damit
dem Untergange preisgebe? Fühlſt Du nicht, daß das alles
eine Spekulation wäre, viel zu gewagt, um einen ſolch
hohen Einſatz leichtſinnig aufs Spiel ſetzen zu dürfen?
Wenn ich dieſe Tat für eine Spekulation hielte, ſagte
Es gab wohl nichts, was imſtande geweſen wäre,
Rola Falkner aus ihrer gönnerhaften Ruhe
herauszu=
bringen.
hohen Einſatz leichtſinnig aufs Spiel ſetzen zu dürfen?
Wenn ich dieſe Tat für eine Spekulation hielte, ſagte
ſie, hätte ich ſie Dir niemals geraten. Ich bilde mir ein,
die Speeies Mann zu kennen!
bringen.
Heute Donnerstag beginnt mein
mveiter-Ausverkauf
Auch diesmal gewähre ich trotz meiner bekannt billigen Preise und der fortwährenden bedeutenden
Preissteigerungen der Rohmaterialien auf sämtliche Herren- u. Knaben-Kleidung noch einen Extra-Rabatt.
10%
Kabah
Bozener Mäntel, Sacco, Gehrock, Winter-Joppen
Loden-Capes, Frack- u. Smoking-Anzüge, Gummi-Mäntel
10%
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ken ſpielen, die nach ihrer Ausführung kein Menſch mehr
gut machen könnte, — aber er wird überwinden. Er wird
vielleicht auch Deiner Tat Gründe unterſchieben, die ihn,
wenn ſie wahr wären, raſend machen könnten, — aber
ſein geſunder Verſtand wird auch das überwinden. Dann
wird der Punkt kommen, wo er Dir recht geben muß, wo
er Deinen Entſchluß ſegnet, — und von da an wird er mit
Sehnſucht nach Dir aufwachen, in Sehnſucht nach Dir an
die Arbeit gehen, mit Sehnſucht nach Dir ſchlafen gehen,
— und ein unſterbliches Werk vollenden.
Ich weiß, was Dich dieſe Tat koſten würde, aber ich
Lotte hatte ihr mit ſteigendem Intereſſe und froher
Zuverſicht zugehört; jetzt reichte ſie der Freundin die
Hand. Verzeih, liebe Rola, wenn ich vorhin vielleicht
allzu ſchroff gegen Dich war, aber — — —
Ich weiß, was Dich dieſe Tat koſten würde, aber ich
halte ſie für nötig. Mein Herz iſt halt weniger weich
ver=
anlagt, als das mancher anderer Menſchen, fügte ſie
lächelnd hinzu. Mir geht es wie dem Arzt. Der achtet
auch nicht auf die Schmerzen, die eine Operation ſeinem
Patienten verurſachen muß, wenn er die Gewißheit hat,
daß er damit das Leben rettet.
und dieſe Gentchent heſt Du in dieſem Jalt
und dieſe Gentchent heſt Du in dieſem Jalt
Noch einmal drückte Frau Lotte der Künſtlerin dank=
Die habe ich!
Ich hoffe, immer würdig zu ſein, Deine Freundin zu
Noch einmal drückte Frau Lotte der Künſtlerin
dank=
bar die Hand. Rola, Du meinſt es ſehr gut mit mir. Ich
freue mich, Dich meine Freundin nenen zu dürfen!
Lottes Worte hatten Rola wohl getan und ſie leicht
Ich hoffe, immer würdig zu ſein, Deine Freundin zu
heißen!
freue mich, Dich meine Freundin nenen zu dürfen!
Wollten wir nicht Marie beſuchen gehen?
Lottes Worte hatten Rola wohl getan und ſie leicht
erröten gemacht. Jetzt legte ſie raſch ihren Arm um Frau
Lottes Schultern und fragte, wie um ſich ſelbſt von etwas
Peinlichem abzulenken, mit dem alten heiteren Gleichmut:
Wollten wir nicht Marie beſuchen gehen?
Peinlichem abzulenken, mit dem alten heiteren Gleichmut:
8. Kapitel.
Nach dieſem Grundſatze handelten Marie und Rudolf
Man ſoll die Feſte feiern, wie ſie fallen!
Heute war Paul der Gefeierte, denn morgen ſollte in
Nach dieſem Grundſatze handelten Marie und Rudolf
gerne, — und man muß ſagen, ſie verſtanden es
meiſter=
haft, in der geringfügigſten Begebenheit einen feſtlichen
Anlaß zu finden.
Man ſoll die Feſte feiern, wie ſie fallen!
Auch heute hatten es Marie und Rudolf wieder ein=
Heute war Paul der Gefeierte, denn morgen ſollte in
Berlin die fünfzigſte Aufführung ſeiner „Leidenſchaft”
ſtättfinden. Und um bei dieſer Aufführung ſelbſt zugegen
ſein zu können, würde er morgen mit dem Frühzug
dort=
hin abreiſen und auch wohl einige Tage wegbleiben.
Anlaß zu finden.
Auch heute hatten es Marie und Rudolf wieder
ein=
hin abreiſen und auch wohl einige Tage wegbleiben.
nat ſo eingerichen, daß beſer Aſchieh Pais amn Vor=
Die Sommerſonnen war heute beſonders lange, bis
abend ſeiner Reiſe in ihrem Garten durch ein kleines Feſt
im engſten Kreiſe gefeiert wurde.
Außer den beiden, verwandtſchaftlich und freund=
Die Sommerſonnen war heute beſonders lange, bis
im engſten Kreiſe gefeiert wurde.
zu einer vorgerückten Abendſtunde, wachgeblieben, und als
ſie endlich Abſchied nahm, erſchallten noch fröhliche
Stim=
men in der Laube, und die langhalſigen, aläſernen Kelche
mit ihrem ſchäumenden Inhalt ſtießen ein letztesmal
an=
einander und das gab einen guten Klang.
Schon am Morgen war die Schauſpielerin aus der
Außer den beiden, verwandtſchaftlich und freund=
ſchaftlich ſo engverbundenen Ehepaaren, war nur Rola
Falkner zugegen.
einander und das gab einen guten Klang.
In ununterbrochener Reihe und mit unermüdlicher
Schon am Morgen war die Schauſpielerin aus der
Stadt gekommen, hatte ſich zunächſt bemüßigt gefühlt, bei
Frau Lotte „wieder einmal ernſtlich nach dem Rechten zu
ſehen”, hatte dann bei Marie und Rudolf allerhand
Allo=
tria getrieben und war jetzt „auf des Schaumweins
Per=
len ſchwebend” — wie ſie ſelbſt ſagte — in einer gradezu
glanzenden Stimmung.
In ununterbrochener Reihe und mit unermüdlicher
Zunge hatte ſie ſchon den ganzen Nachmittag Heiteres
und Ernſtes aus den verſchiedenſten Klaſſikern
kunder=
bunt durcheinanderdeklamiert, wobei ihr Rudolf lebhaft
(Fortſetzung folgt.)
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Große vaterländiſche Verſammlung
(zugleich Feier der Reichsgründung)
am Montag, den 18. Januar, abends 8½ Uhr,
im Kaiſerſaal, Grafenſtraße.
Programm:
1. Anſprache des Vorſitzenden.
2. Prolog.
3. Rede des Reichstags= und Landtags=Abg. Dr. Wiemer=
Berlin (Vorſ. der Fortſchrittl. Volkspartei Deutſchlands)
über das Thema:
„Deutſchland im Weltkriege‟
4. Gemeinſamer Geſang eines vaterländiſchen Liedes.
Die Veranſtaltung trägt keinen partei=politiſchen, ſondern einen
algemein vaterländiſchen Eharakter. Männer und Frauen aller
Kreiſe und Richtungen ſind frdl. eingeladen.
Eine beſchränkte Anzahl von reſervierten numerierten Plätzen
wird bereitgeſtellt.
Karten zu 50 Pfg. ſind im Verkehrsbüro zu haben. Der
Ertrag geht zu Gunſten der ſtädtiſchen Kriegsfürſorge.
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Der Vorſtand.
ArisgemerouereinHarmstadt.
Zu Gunſten der Kriegsfürforge
Donnerstag, den 14. Januar 1915, abends 8 Uhr,
in dem Leſtſaale der Großh. Cechu. Hochſchule
(Eingang Hauptportal)
Deutſcher Abend
Vaterländiſche Anſprachen, Vorträge von
Liedern und Gedichten
unter Mitwirkung von Frau Irma Hermanns=Schaffner
aus Köln und der Herren Hofſchauſpieler G. H. Hacker,
Stadtſekretär Fr. Kugler, Profeſſor Dr. J. Kollmann,
Profeſſor Dr. W. Honne.
Programme, ſowie Eintrittskarten zu 1 Mk. ſind erhältlich
im Verkehrsbureau, bei den Herren K. Fr. Bender (Beſſunger=
ſtraße 47), Georg Möſer I. (Stiftſtraße 19), H. Sames,
Pallas=
wieſenſtraße 26) und Fr. Wallauer (Rheinſtraße 37), ſowie am
Vor=
tragsabend in der Techniſchen Hochſchule. Vereinsmitglieder erhalten
für ihre Angehörigen gegen Vorzeigung der Mitgliedskarte Beikarten
zu 50 big. die Perſon.
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Einzeichnungsliſten für freiwillige Beiträge liegen an den
vorgenannten Stellen auf.
Der Vorstand.
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Donnerstag, den 14. Januar:
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Der fliegende Holländer.
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von Richard Wagner.
Muſikal. Leiter: Richard Lert.
Spielleiter: Otto Nowack.
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Senta, ſ. Tochter Franz. Callwey
Erik, ein Jäger . Georg Becker
Mary, Senta’s
Amme . . . . Anna Jacobs
Der Steuermann
Dalands . . . Aug. Globerger
Der Holländer . Robert Perkins
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Preiſe der Plätze (Kleine
Preiſe). Sperrſitz: 1.—12. Reih=
3.70 ℳ, 13.— 19. Reihe 3.20 ℳ,
Par=
terre: 1.—5. Reihe 2.35 ℳ, 6.—8.
Reihe 1.95 ℳ Proſzeniumsloge
5.20 ℳ, Mittelloge 5.20 ℳ,
Bal=
konloge 4.70 ℳ, I. Rang 4.20 ℳ,
II. Rang: 1.—6. Reihe 2.15 ℳ,
7. u. 8. Reihe 1.75 ℳ, I. Galerie
1.15 ℳ, II. Galerie 65 ₰.
Kartenverkauf: an der
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kaſſe im Hoftheater von 9u —17
Uhr und eine Stunde vor Beginn
der Vorſtellung.
Anfang 7 Uhr. Ende 10 Uhr.
Vorverkauf für die Vorſtellungen:
Freitaa, 15. Jan.: 74. Ab.=Vſt.
o 19. Neu einſtudiert: „Der
Verſchwender”.
(Im 4. Akt:
Konzert=Einlagen.) Kleine Preiſe.
Anfang 7 Uhr.
Samstag, 16. Jan. Außer
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nement. Siebente Volksvorſtellung
zu ermäßigten Preiſen. „Als ich
noch im Flügelkleider Anfang
7½ Uhr.
Preiſe der Plätze: Sperrſitz:
1.—12. Reihe 165 ℳ, 13.—19.
Reihe 1.15 ℳ, Parterre 1.15 ℳ,
Proſzeniumsloge 2.15 ℳ,
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loge 215 ℳ, Balkonloge 2.15 ℳ,
I. Rang 2.15 ℳ, II. Rang 1.15 ℳ,
l. Galerie 55 ₰ 11. Galerie 45 ₰.
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