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Das „Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt” wird Dienstags, Donnerstags und Samstags nach Bedarf beigefügt.
Nr. 333.
Donnerstag, den 3. Dezember.
1914.
Der Krieg.
Von den Kriegsſchauplätzen. — Der türkiſche Krieg. — Verdrießlichkeiten für den Dreiverband. — Rußland und Armenien.
Der Burenaufſtand. — Aus der Schweiz. — Die Monroedoktrin und der Krieg. — Die Einnahme von Belgrad.
Von den Kriegsſchauplätzen.
* Großes Hauptquartier, 2. Dez. (W.T. B.
Amtlich.) Im Weſten wurden kleinere Vorſtöße des
Feindes abgewieſen.
Im Argonnerwald wurde vom
württembergi=
ſchen Infanterie=Regiment Nr. 120 — dem Regiment
Sr. Majeſtät des Kaiſers — ein ſtarker Stützpunkt
ge=
nommen. Dabei wurden 2 Offiziere und annähernd 300
Mann zu Gefangenen gemacht.
Aus Oſtpreußen nichts Neues.
In Nordpolen nahmen die Kämpfe ihren
nor=
malen Fortgang.
In Südpolen wurden feindliche Angriffe
zurück=
geſchlagen.
Oberſte Heeresleikung.
Ueber 80000 Gefangene
der Oſtarmee.
* Großes Hauptgautier, 2. Dez. (W. T. B.
Amtlich.) Die in der ausländiſchen Preſſe verbreitete
Nachricht, daß in der von uns gemeldeten Zahl von
40000 ruſſiſchen Gefangenen die bei Kutno
ge=
machten 23000 mit enthalten ſeien, iſt unrichtig. Die
Oſtarmee hat in den Kämpfen bei Wloclawec, Kutno,
Lodz und Lowicz vom 11. November bis 1. Dezember
über 80000 unverwundete Ruſſen
gefan=
gen genommen.
Oberſte Heeresleitung.
* Nach einer Reutermeldung vom 30. November aus
Sluis war dort wieder Geſchützdonner vernehmbar. Man
nahm an, daß die Engländer abermals Zeebrügge
beſchöſſen. Es erwies ſich jedoch, daß die Deutſchen
neue Marinegeſchütze an die Küſte gebracht hatten und
ſich damit einſchoſſen. Man vermutet, daß dieſe Geſchütze
zwiſchen Heyſt und Duinbergen aufgeſtellt ſind. Auch
ſeien, ſo heißt es, neue Truppen nachgeſchoben worden;
ein Beweis, daß die Deutſchen auf der Hut vor einer
möglichen Betätigung der Engländer ſeien. Heyſt,
Duin=
bergen und Knocke ſollen ſo ruhig wie an gewöhnlichen
Herbſttagen ſein. — Sonſt wird nichts von Belang vom
weſtlichen Kriegsſchauplatze gemeldet.
* Zu der Anweſenheit des deutſſchen
Kaiſers auf dem Kriegsſchauplatz im Oſten
ſchreibt die Neue Zürcher Zeitung: Die Meldung war
kurz, aber inhaltsſchwer genug. Wo der oberſte
Kriegs=
herr iſt, da fliegen Späne, da wird es bitterer Ernſt.
Wenn in dem Befreiungskriege das „Vive Uempereur”
erſchallte, dann wußte man, daß der Schlachtenkaiſer ſeine
Truppen in Perſon führte. Den Gegner beſchlich in der
Regel eine gewiſſe Befangenheit, die Pläne wurden
weniger kühn und die Ausführung zögernder und
vor=
ſichtiger. Wer weiß, ob das Erſcheinen des Kaiſers im
Oſten nicht ähnliche Wirkungen auslöſt. Moraliſche
Einflüſſe bedeuten im Kriege oft mehr als die Zahl und
der Erfolg iſt nicht immer mit den großen Bataillonen.
* Unter der Ueberſchrift „Eine militäriſche
Leiſtung erſten Ranges” wird dem Berliner Lokal=
Anzeiger von ſeinem militäriſchen Mitarbeiter
geſchrie=
ben: Der rechte Flügel der Ruſſen ſüdlich der Weichſel
war bereits durch den erſten Flankenangriff der Deutſchen
bedroht. Die ihm drohende Umfaſſung ſchien durch den
ruſſiſchen Gegenſtoß von Oſten und Süden abgewendet
und ins Gegenteil umgewendet. Jetzt iſt das alte
Ver=
hältnis ſoweit wieder hergeſtellt, daß dem ruſſiſchen
rechten Flügel die Möglichkeit der Umfaſſung oder
wenig=
ſtens die Abtrennung an Warſchau vorbei bis nach Süden
hin droht, während der linke ruſſiſche Flügel bei Pilica
von den vereinigten Kräften der Verbündeten feſtgehalten
wird. Unter dieſen Umſtänden kann man wohl ſagen,
daß dieſer ſtrategiſche Meiſterſtreich aus der mißlichſten
die günſtigſte Lage zu machen wußte. — Die Tägliche
Rundſchau ſchreibt: Unſer militäriſcher Mitarbeiter
Ge=
neralleutnant Litzmann, Kommandeur der 3. Garde=
Divi=
ſion, hat vom Kaiſer den Orden „Pour le merite” für die
Lodzer Schlacht erhalten. — In der Poſt heißt es: Wir
erfahren aus der Mitteilung unſerer Oberſten
Heeres=
leitung, daß Teile unſerer öſtlichen Streitkräfte in der
Tat durch ſtarke ruſſiſche Kräfte, die öſtlich Lodz von Sü=
den und Oſten her vorgingen, ernſtlich bedroht waren.
Ihre Lage wurde durch die Uebermacht des Feindes aufs
äußerſte gefährdet. In heldenmütiger Weiſe iſt es nun
unſeren Truppen gelungen, ſich in dreitägigen erbitterten
Kämpfen der drohenden Umklammerung zu entziehen,
den Ring zu ſprengen und dem Gegner obendrein bei
dieſem todesmutigen Ringen eine geradezu vernichtende
Niederlage zu bereiten.
Der türkiſche Krieg.
Sefuen nung uch eanten
* Aus Kopenhagen wird berichtet: Nach einem Athener
Telegramm, das der Pariſer Neu=York Herald
veröffent=
licht, iſt ein türkiſches Heer von 76000 Mann unter
Führung von Izzet Paſcha auf dem Marſch nach dem
Suezkanal. Die Deutſchen und Türken ſollen
zehn=
tauſend Gewehre unter die Beduinen verteilt haben, die
auf der befeſtigten Linie um El=Ariſch aufgeſtellt werden
ſollen. Ein Telegramm aus Kairo nach Paris behauptet,
die Deutſchen hätten energiſch daran gearbeitet, Abeſſinien
zu überreden, den Sudan und Aegypten anzugreifen. Der
Negus hätte dies jedoch abgelehnt.
Einer Meldung der Londoner Daily News zufolge
hat der neuernannte Khedive von Aegypten
ſein Amt in die Hand des engliſchen Oberkommiſſars
zu=
rückgelegt. Ein angeſehener Aegypter teilt dem
Korre=
ſpondenten der Daily News mit, er erkenne aus gewiſſen
Anzeichen, daß in Aegypten jetzt ſchon, das heißt noch
ehe die Senuſſi ihre Rüſtungen beendet haben, der
Auf=
ſtand ausgebrochen iſt. Vermutlich iſt die
Nach=
richt, daß türkiſche Truppen bereits am Suezkanal
ange=
langt ſind, trotz aller Vorkehrungen der Engländer in
Aegypten bekannt geworden und hat infolge deſſen den
Aufſtand veranlaßt. Die Engländer glauben, durch
Maſ=
ſenverhaftungen und Verſchickung von Notabeln nach dem
Sudan die Gefahr beſchwören zu können, ſie erreichen
damit aber nur das Gegenteil, da dadurch die Kunde vom
Aufſtande ſich erſt recht über das Land verbreitet.
Der Aufſtand der Somali.
* Konſtantinopel, 1. Dez. Die jüngſt gemeldete
Erhebung der Somali beſtätigt ſich. An ihrer
Spitze ſteht der Nahib Ses Seid Ahwed el Tetach, der auf
der berühmten mohammedaniſchen Univerſität El Aſhar
in Kairo fudiert hat. Er fordert in einem Aufruf zum
Kriege in allen franzöſiſchen und engliſchen Kolonien
Afrikas auf. Auch der einflußreiche Scheich der
Muntefik=
araber (im ſüdlichen Meſopotamien), Saadun Paſcha, hat
ſich zur Teilnahme an dem Kampfe entſchloſſen. Er wird
mit 40000 Mann gegen die Engländer bei Baſſorah
ziehen und ſtellt außerdem der türkiſchen Regierung
be=
deutende Getreidevorräte zur Verfügung.
Erregung in Tunis.
* Aus Tunis kommen Nachrichten, daß die
Prokla=
mierung des Heiligen Krieges nun tatſächlich
die Herrſchaft der Franzoſen in Nordafrika zu erſchüttern
beginnt. Ungeachtet aller Abſperrungsmaßregeln iſt die
Meldung der Proklamierung des Dſchihad in ganz Tunis
bekannt geworden. Das Bekanntwerden dieſes
Ereig=
niſſes hat die Bevölkerung in lebhafte
Erreg=
ung verſetzt. Allein in der Hauptſtadt der
franzöſi=
ſchen Kolonie ſind mehr als 50000 Exemplare einer in
arabiſcher Sprache abgefaßten Proklamation verteilt
wor=
den, in der der Beſchluß des Kalifen bekannt gegeben
und die Bevölkerung zum Kampfe gegen die Franzoſen
und ihre Verbündeten aufgerufen wird. Selbſt dem
Gou=
verneur von Tunis hat man eine ſolche Proklamation
auf den Tiſch gelegt, in der es heißt: „Es iſt heilige Pflicht
aller Muſelmanen, dem Befehle des Kalifen zu gehorchen
und an dem Kampf gegen die Feinde des Iſlams
teilzu=
nehmen. Alle die Nachrichten, die die Regierung von
Tunis über angebliche Siege der Franzoſen und ihrer
Verbündeten verbreitet, ſind erlogen.” Infolgedeſſen zeigt
ſich in Tunis eine wachſende Erregung gegen die
franzö=
ſiſche Herrſchaft, der die franzöſiſchen Behörden machtlos
gegenüberſtehen. Die mohammedaniſchen Soldaten in
Tunis, die nach den franzöſiſchen Schlachtfeldern gebracht
werden ſollten, haben ſich geweigert, abzureiſen. Die Re=
gierung von Tunis hat deshalb auf ihre Abſicht verzichten
müſſen.
Verdrießlichkeiten für den Dreiverband.
Am 1. Dezember ſind ſoviel den Mächten des
Dreiverbandes zugeſtoßene Verdrießlichkeiten gemeldet
worden, daß es ſich verlohnt, ſie in einem kurzen
Ueber=
blick zuſammenzuſtellen. Beginnen wir mit dem
öſt=
llichen Kriegsſchauplatze, wo die fortgeſetzte
Ausnützung der letzten deutſchen Erfolge beweiſt, wie gut
der ruſſiſche Generalſtab beraten war, als er die
Schwin=
delnachrichten über ruſſiſche Siege widerrief und ſo die
Verbündeten ſchonend auf die Enttäuſchung ihrer
Hoff=
nungen vorbereitete. Daß Rußlands
Bahnverbin=
dung mit Schweden durch die Sprengung einer
langen Brücke in Finnland unterbrochen wurde, iſt bei
der ſonſtigen Abgeſchloſſenheit Rußlands vom
Weltver=
kehr ein ungemein wichtiger Vorgang. Er zieht
natur=
gemäß den ganzen Dreiverband in Mitleidenſchaft,
deſſen übrige Mitglieder gleichfalls unmittelbare
Nach=
teile erlitten haben. Was Großbritannien angeht, ſo
muß es die Belagerung Pretorias durch die
längſt totgeſagte Burenerhebung beklagen. Noch
ſchmerz=
licher dürfte man es in London empfinden, daß
Hol=
land ſich gegen einen engliſchen Ueberfall mit
erfreu=
licher Entſchiedenheit ſichert. Entgehen den Engländern
auf dieſe Weiſe Ausſichten auf militäriſchen Gewinn,
ſo erhebt ſich für Frankreich immer drohender die
isla=
mitiſche Gefahr, da der Heilige Krieg auch in Tunis
ſchon begonnen hat. Die Neutralen aber tun mit
Ausnahme Portugals garnichts, um die Lage des
Drei=
verbandes zu verbeſſern. In Spanien hat ſich die
Volksvertretung, einen einzigen radikalen Doktrinär
ausgenommen; für die Fortſetzung der
Neutralitäts=
politik erklärt, und in Griechenland ſowie in
Bulgarien wiederholen ſich die Abſagen an ein
drei=
verbandsfreundliches Einſchwenken. Dazu kommt, daß
die wirtſchaftliche Lage Frankreichs und
Ruß=
lands ſich anhaltend verſchlechtert. Selbſt im Temps
wird die franzöſiſche Finanzkriſis erörtert,
und der ſchlechte Ausfall der ruſſiſchen Ernte die
um 11,4 Prozent unter dem Mittel der letzten 5 Jahre
zurückbleibt, bricht einem Erfolge der geplanten Anleihe
Rußlands in London ſchwerlich eine Gaſſe. Daß die
engliſche Regierung Rußland zu den geliehenen 8
Millio=
nen Pfund Sterling weitere 12 Millionen vorſchießen
mußte, veranſchaulicht die Geldknappheit, die auf
Ruß=
land laſtet. Die Kapitaliſten Großbritanniens ſind aber
vermutlich trotzdem von dem Ehrgeiz beſeelt, mindeſtens
ein wenig die Franzoſen nachzuahmen, die ſich vom
pumpenden Rußland finanziell dermaßen haben
aus=
pumpen laſſen, daß ſie jetzt ihr eigenes Anleihebedürfnis
nicht entfernt befriedigen können.
Liegen die angeführten Punkte durchweg auf
mili=
täriſchem, politiſchem oder wirtſchaftlichem Gebiete, ſo
ſtreift eine neue Enthüllung der Nordd. Allg
Ztg. inſofern das moraliſche Gebiet, als ſie nachweiſt,
daß England mit weitgehender Unterſtützung der
ber=
giſchen Militär= und Verwaltungsbehörden ſeit dem
Jahre 1909 geheime militäriſche Handbücher über die
Gelände=, Unterkunfts= uſw. Verhältniſſe Belgiens
be=
arbeitet hat. Wer ſo Hand in Hand mit Belgien den
Krieg gegen Deutſchland vorbereitet und nachher
behaup=
tet, zum Schutze der belgiſchen Neutralität das Schwert
gezogen zu haben, ſteht vor jedem Unbefangenen als ein
Lügenpeter erſter Klaſſe da. Freilich, ein Burſch!, wie
Grey, was macht ſich der daraus!
Rußland und die Armenier.
*⁎* Die Petersburger Regierung macht die
größten Anſtrengungen, um die Armenier
für ſich zu gewinnen, was, wenn ſie damit Erfolg
hätte, immerhin ein günſtiges Moment für Rußland wäre.
Aber letzteres dürfte mit ſeinen Lockungen und
Verſpre=
chungen kein Glück haben, denn wenn auch die unter der
Herrſchaft des Sultans ſtehenden Armenier bisher
ver=
geblich nach einer Gleichberechtigung mit den übrigen
chriſtlichen Völkerſchaften der Türkei geſtrebt haben, ſo iſt
das Los der ruſſiſch=armeniſchen Bevölkerung noch weit
trauriger. Von Petersburg aus wurde das armeniſche
Polkstum, ſpeziell das Schulweſen, mit einer von den
türkiſchen Sultanen nie geübten Härte unterdrückt. Man
kennt ja die Brutalität der ruſſiſchen Verwaltung anderen
Volksſtämmen gegenüber, und wenn man bedenkt, daß z. B.
Finnland ein verbrieftes, von allen Zaren feierlich zu
beſchwörendes Recht auf ſeine Selbſtändigkeit hatte und
dieſe doch vernichtet wurde, ſo kann man ſich ungefähr
einen Begriff davon machen, wie ungeniert die Ruſſen
mit den übrigen fremden Völkern, insbeſondere auch mit
den Armeniern, umſprangen, um deren Eigenart völlig
verſchwinden zu laſſen, ihre Schulen und ihre Kirche zu
zerſtören. Die armeniſche Kirche hatte früher eine gewiſſe
Unabhängigkeit, die Wahl des Patriarchen war ein ihr
zu=
ſtehendes Recht, ebenſo die Verwaltung der Kirchengüter.
Aber ſchon vor elf Jahren mußten letztere an den ruſſiſchen
Staat ausgeliefert werden, der ſeitdem die „Verwaltung‟
beſorgt. Wie das geſchieht, braucht man wohl nicht
nä=
her auseinanderzuſetzen, jedenfalls hat die armeniſche
Kirche keinen Anſpruch mehr auf ihr Beſitztum. Wenn
durch alle dieſe Vergewaltigungen der Haß der ruſſiſchen
Armenier gegen ihre Bedrücker ſehr groß iſt, und nicht erſt
ſeit geſtern beſteht, ſo iſt das erklärlich. Sie
umzuſtim=
men, wird den ruſſiſchen Machthabern nicht
gelin=
gen, noch weniger aber der Verſuch, die türkiſchen
Ar=
menier zu gewinnen. Der ganze Volksſtamm wird einig
ſein in dem Wunſche, daß Rußland in dieſem Kriege
un=
terliegt, und alles tun, was zur Erfüllung dieſes
Wun=
ſches beitragen kann.
Deutſches Regiment in Belgien.
* Bern, 1. Dez. Ein Antwerpener Brief des
„Berner Bund” ſtellt feſt, daß die Herrſchaft der deutſchen
Gewalthaber maßvoll ſei und dem bürgerlichen Leben
auch in der Oeffentlichkeit freien Spielraum laſſe. Der
Vlame, der von Natur dem Niederdeutſchen naheſtehe,
werde ſich der Einſicht nicht verſchließen können, daß ſeine
Lage außerordentlich günſtig ſei. Am Namenstage des
Königs durfte das Handelsblad von Antwerpen ſeine
Wünſche für Belgien und ſein Königshaus in voller
Freiheit äußern. Das Gemüt des Deutſchen wird im
Auslande oft verſpottet. Hier wird der Vlame es jetzt
zu ſchätzen wiſſen. Der Verkehr zwiſchen denen, welche
eben ſich feindlich gegenüberſtanden, wickelt ſich in der
ent=
gegenkommendſten Weiſe ab. Wer glaubt, er könne die
kochende Volksſeele oder Verbiſſenheit und die Fauſt in
der Taſche bei den Vlamen finden, wird enttäuſcht ſein.
Die Bevölkerung hat keine Urſache, troſtlos verzagend
in die Zukunft zu blicken. Bei den ſtammverwandten
Deutſchen werden ſie ſtets auf Mitgefühl rechnen dürfen
das auch in für Belgien entſcheidender Stunde nicht ganz
von dem Bewußtſein der Macht unterdrückt werden
wird.
Deutſchlands neue Armeekorps.
* Amſterdam, 2. Dez. Die Times weiſen in einem
Leitartikel auf die Leichtigkeit hin, mit der in
Deutſch=
land neue Armeekorps formiert werden. Im
Oktober erſchienen plötzlich zwei neue Armeekorps in
Bel=
gien. Das Beſtehen dieſer Korps war gänzlich unbekannt.
Ueber ihre Ankunft war nichts gemeldet und plötzlich
ſtanden ſie vor den Bundesgenoſſen zwiſchen Ypern und
der See. Das müſſe zur Vorſicht mahnen. Vor allen
Dingen dürfe man ſich nicht zu ſehr darauf verlaſſen, daß
Deutſchland am Ende ſeiner Hilfsmittel angekommen ſei.
Lob der öſterreichiſch=ungariſchen Armee.
* Wien, 1. Dez. Der Kriegskorreſpondent des
Corriere d’Italia, Santaro, gibt in einem Schreiben an
das Wiener Neue Tagblatt ſeine Eindrücke über
die ungariſche Armee wieder. Er lobt in
herz=
lichen Worten die hohe Befähigung des Oberkommandos,
die Tapferkeit der Offiziere und die Bravour der
Solda=
ten, auf deren Angriffskraft durch Bajonettattacken er
insbeſondere verweiſt. Bei dieſen Angriffen zeigten die
Soldaten einen glänzenden Elan, wofür am beſten die
große Zahl der Gefangenen=zeugt. Santaro lobt auch
die vollkommene Organiſation des
Verproviantierungs=
weſens und des Sanitätsdienſtes und drückt die Hoffnung
aus, daß der Tag ſehr nahe ſei, wo die öſterreichiſch=
un=
gariſche Armee einen hohen Preis ihrer Mühen und Opfer
erringen werde. Was den ſerbiſchen Kriegsſchauplatz
an=
lange, ſo ſei die kräftige Offenſive der
öſterreichiſch=
ungariſchen Truppen um ſo bemerkenswerter, als
die ſerbiſche Taktik nichts unterlaſſen habe, was den
Vormarſch des Gegners verhindern könnte. Santaro
ſieht in dem Eintritt des Winters für die öſterreichiſch=
un=
gariſchen Operationen gegenüber den Ruſſen ein günſtiges
Moment, weil dieſe angeſichts der Unmöglichkeit, ſich in
die gefrorene Erde einzugraben, gezwungen ſeien, eine
offene Feldſchlacht anzunehmen, in der die
öſterreichiſch=
ungariſchen Truppen ihnen bedeutend überlegen ſeien.
Schließlich verweiſt Santaro auf die Tatſache, die ihn
be=
reits gelegentlich der Mobiliſierung in Erſtaunen ſetzte,
nämlich, daß an der Front ſämtliche Unterſchiede der
Nationalität verſchwunden ſeien. Namentlich der Krieg
gegen Serbien habe in der eindringlichſten Weiſe den
durchaus einheitlichen, hingebungsvollen und patriotiſchen
Geiſt der Truppen der Monarchie offenbart. Gerade die
Regimenter, die ſich am meiſten gegen die Serben
ausge=
eichnet haben, beſtanden größtenteils aus Soldaten der
gleichen Nationalität, wie der Feind. Dies ſei eine
Er=
ſcheinung von beſonderer Tragweite, die auch im
Aus=
lande einen tiefen Eindruck gemacht habe.
Die öſterreichiſche Kriegsanleihe.
* Wien, 2. Dez. In den letzten Tagen ſind
zahl=
reiche große Anmeldungen auf die öſterreichiſche
Kriegsanleihe eingelaufen. Das Schlußergebnis
dürfte die bisherigen Schätzungen von 1600
Millio=
nen überſteigen.
Der zufriedene „Temps‟
* Paris, 1. Dez. „Was tut denn unſere
Marine?” fragt man in Frankreich, wie der Temps
berichtet, weil man wiſſen möchte, ob die im
Verhälk=
tis zu dem Landheere größeren Aufwendungen auch
loh=
nten. Der Temps antwortet, indem er die Aufgaben der
Deutſche Kriegsbriefe.
Von Paul Schweder.
(Nachdruck verboten.)
XXXI.
Vom Häuptquartier zur Reichshauptſtadt.
Großes Hauptquartier, 1. Dezember.
Wenn man faſt fünf Monate hindurch den kämpfenden
und ſiegenden Truppen der deutſchen und
öſterreichiſch=
ungariſchen Armee von der Donau bis zur Nordſee und
weiter an die Aisne gefolgt iſt, viel Herrliches und auch
viel Trauriges miterlebt hat, den erſten Kanonenſchuß in
dieſem Weltkriege auf die Feſtung Belgrad fallen hörte
das belgiſche Königreich langſam zuſammenbrechen ſah
und die Entwickelung ſowie den Ausbau des gewaltigſten
Schützengrabens der Welt von der Schweizer Grenze bis
zur Nordſee mit der Aisneſtellung im Mittelpunkt
beobach=
ten konnte, ſo ſehnt man eines Tages einen gewiſſen
Ab=
ſchluß dieſer ungeheuren, überwältigenden Eindrücke
her=
bei. Das Große Hauptquartier ſelbſt ſchuf ihn durch die
Mitteilung, daß der Kaiſer eine Reiſe nach dem Oſten
unternehmen und der Reichskanzler ſich faſt gleichzeitig zur
Reichstagsſitzung nach Berlin begeben werde.
Was liegt nicht alles zwiſchen jener Reichstagsſitzung
vom 4. Auguſt d. J., die während des Einzuges der
deut=
ſchen Truppen in Belgien vor ſich ging, und der, die
mor=
gen in dem Wallotbau am Königsplatz in Berlin erneut
zuſammentritt? So überreich erſcheint uns die Fülle der
Ereigniſſe, daß wir nicht fünf Monate, ſondern bereits
fünf Jahre ſeit jenem Zeitpunkt verlebt zu haben glauben.
Und wie das ganze deutſche Volk, das daheim mit Ernſt
und Würde den Verlauf der Dinge verfolgt, ſo ſieht man
auch draußen im Felde den Verhandlungen des
Reichstages, der den Willen des ganzen deutſchen
Volkes zum weiteren Durchhalten bis zum endlichen Siege
zum Ausdruck bringen ſoll, mit größter Spannung
ent=
gegen. Alſo erhält auch der Kriegsberichterſtatter Urlaub,
um direkt vom Schützengraben in die Reichshauptſtadt zu
eilen. Gleichzeitig haben ſich die im Felde befindlichen
Reichstagsabgeordneten auf den Weg nach Berlin gemacht,
und in den Zweigſtellen der verſchiedenen Reichsämter,
die ſich im Großen Hauptquartier befinden, herrſcht reges
Leben und Treiben.
In bitterkalter Winternacht verſammelten ſich auf dem
Hauptbahnhofe der Stadt, in welcher ſich das Große
Hauptquartier befindet, die Reiſenden des D=Zuges, der
nach Metz fährt, und der die direkte Verbindung mit
Ber=
lin herſtellt. Ganz heimatlich mutet der deutſche
Stations=
vorſteher mit der roten Dienſtmütze auf dem Kopfe an,
der inmitten franzöſiſcher Lokomotiven und Wagen und
den franzöſiſchen Inſchriften an dem Bahnhofsgebäude
ſei=
nen Dienſt verſieht. Eine mächtige ſchwarz=weiß=rote
Fahne ſchwebt vom Glasdach der großen Bahnhofshalle
hernieder und zeigt an, daß hier die Macht der franzöſiſchen
Trikolore gebrochen iſt.
Auf einem der Nebengleiſe läuft kurz nach
Mitter=
nacht der vom Norden kommende Anſchlußzug ein, der
verwundete und beurlaubte Truppen aus dem
über=
ſchwemmten Yperngebiet und von Armentieres, Lille,
Arras und Cambrai heranbringt. Sie erzählen uns als
intereſſante kleine Neuigkeit, daß die Engländer, wie ſchon
immer, ſo auch diesmal wieder ihre Kräfte dadurch zu
ſchonen verſuchen, daß ſie ihre Hilfsvölker zwiſchen ſich und
den Gegner ſchieben.
So ſind bei den letzten Stürmen einige beſonders
tapfere deutſche Truppenteile zunächſt auf indiſche
Ghur=
kas, dann auf Reſte belgiſcher und ſchließlich auf die
fran=
zöſiſchen Truppen durchgeſtoßen. Ueber die Schultern der
letzteren hinweg aber ſahen ſie dann in weiter Ferne die
engliſchen Regimenter in Beobachtungsſtellung liegen. Die
Gefangenen, die bei dieſem kühnen Vordringen durch die
drei erſten Heeresgruppen gemacht wurden, zeigten ſich
voller Erbitterung über dieſes engliſche Treiberſyſtem.
Denn jeder, der ſich zur Flucht wandte, prallte letzten Endes
auf die geſchloſſene engliſche Heeresmacht, die ſelber
kei=
nen Mann und kein Geſchoß unnötig opferte, aber die
Fliehenden mit der Waffe in der Hand zur Umkehr zwang.
Um die zweite Morgenſtunde geht der behaglich
durch=
wärmte Schnellzug, an den der Sonderwagen des
Reichs=
kanzlers angehängt iſt, nach der Grenze ab. Ihm folgt
bald nachher der feldgraue Sonderzug des Kaiſers, der
auf unbekannten Wegen gen Oſten ſtrebt. Wir erreichen
Metz unter Glockengeläut. Vom 90 Meter hohen Turm
der Kathedrale erklingt um die vierte Nachmittagsſtunde
ein tiefer, ſchwerer voller Glockenton. „La Mutte”
läu=
tet! So rufen ſich die Menſchen auf der Straße eilfertig
zu und ſtürmen dann nach dem Stadthauſe. Im
Handum=
drehen ſind die Straßen und Plätze der alten Feſte wie
ge=
fegt, und als ich einen der zahlreich umherſchwirrenden
Soldaten nach der Urſache der Aufregung frage, erklärt
er mir: „La Mutte” läutet nur an ganz beſonders hohen
Feiertagen, oder wenn der Kaiſer kommt, oder wenn es
einen ganz beſonders großen Sieg gibt! — „La Mutte‟
iſt das Wahrzeichen von Metz, nach der berühmten „Maria
Glorioſa,” der „Kaiſerglocke” im Kölner Dom und der
Marienglocke im Dom zu Erfurt die drittgrößte Glocke
Deutſchlands. Sie hängt in dem nach ihr benannten
„Mütteturm” der Metzer Kathedrale, der infolge
verwickel=
ter Rechtsverhältniſſe bis 1907 Eigentum der Stadt Metz
war und im Laufe der Jahrhunderte gar manchen Streit
zwiſchen dem Metzer Biſchof und der Stadtverwaltung
heraufbeſchworen hat. Und wie ſie ſeit alter Zeit in
Krieg und Frieden die Bürger zum Aufmerken mahnte,
ſo lud ſie auch heute während meiner Anweſenheit die
Metzer zur Entgegennahme einer wichtigen Meldung, des
neueſten Hindenburg=Sieges, nach dem Stadthauſe. Rings
auf dem ſchönen, von dem berühmten franzöſiſchen
Mar=
ſchall Herzog Belle=Isle geſchaffenen Paradeplatze hörten.
ſie die Botſchaft des Bürgermeiſters Dr.
Fo=
ret, der den Sieg der deutſchen Waffen im Oſten als eine
gute Vorbedeutung auch für den weiteren Verlauf der
Kämpfe im deutſchen Weſten bezeichnete und ein begeiſtert
aufgenommenes Hoch auf das deutſche Heer und ſeine
be=
währten Führer ausbrachte.
Dazwiſchen klang ernſt und mahnend der Klang von
„La Mutte” fort, wie er auch ernſt und mahnend geklungen
haben mag, als hier in Metz Kaiſer Karl IV. 1354 und
1356 zwei glänzende Reichstage abhielt und auf der
zwei=
ten dieſer Tagungen das unter dem Namen der „
Golde=
nen Bulle” berühmte Reichsgrundgeſetz, das die Wahl des
deutſchen Königs und Kaiſers durch die Kurfürſten regelte,
feierlich verkündet wurde. Und wie mag ſie erſt
geklun=
gen haben, als im April 1552 die freie Reichsſtadt Metz
den verhängnisvollen Schritt tat, die Franzoſen in die
Veſte hineinzulaſſen, ihre Bürger den franzöſiſchen König
Heinrich II., dem Namen nach der „Stellvertreter des
Hei=
ligen Deutſchen Reiches und Schützer der Stadt”, feierlich
einholten und damit Metz eine franzöſiſche Stadt werden
ließen, als welche ſie nach dem Ausgang des
dreißigjäh=
rigen Krieges 1648 rechtskräftig anerkannt und von uns
erſt in den Oktobertagen 1870 zurückgewonnen wurde.
Wiederum am Spätabend raſt der Schnellzug von
Metz hinweg über die Schlachtfelder der großen Tage von
1870/71, an Saarbrücken vorüber, die Nahe entlang und
vorbei am Niederwald=Denkmal und der Feſtung Mainz,
der Reichshauptſtadt entgegen. Wieder grüßte bei Kaſſel
die Wilhelmshöhe, wie damals vor vier Monaten, als
wir ins erſte Hauptquartier nach Koblenz hinunterfuhren.
Wir treffen Berlin im wehenden Flaggenſchmuck,
aber auch im Zeichen neu hinausziehender Truppen, die
im Weſten und Oſten die kämpfenden Reihen der
Unſe=
ren verſtärken ſollen. Und gar ſeltſam und wunderlich
wirkt auf den faſt kulturfremd Gewordenen das noch immer
ein wenig grellbunte Leben der Reichshauptſtadt, ihre
lau=
ten Vergnügungen und der faſt ungeſchwächte
Menſchen=
ſtrom in den Straßen. Und nur der Gedanke daran, daß
drüben in der „Lichtſtadt” das Zurückgehen dieſes
haſten=
den Lebens und Treibens bereits als eine der ſchwerſten
Folgeerſcheinungen dieſes Weltkrieges betrachtet wird,
ver=
föhnt wieder etwas mit dem anſonſten tief klaffenden
Gegenſatz zwiſchen Hauptquartier und Reichshauptſtadt.
Marine Herzahlt der Küſtenſchut, die Teinahme der
Marinediviſion an den Operationen des Landheeres, die
Begleitung der Truppentransporte und der Schutz des
Handels. Die engliſch=franzöſiſche Flotte habe die
Rück=
kehr der deutſchen und öſterreichiſchen Wehrpflichtigen aus
Amerika verhindert, deren Zahl eine halbe Million
be=
trage. Iſt es nicht ein ſchöner Sieg, wenn
300000 franzöſiſche und engliſche Seeleute 500000
Feinde von den Schlachtfeldern fernzuhalten vermögen?
Enttäuſchung in Paris.
* Berlin, 2. Dez. Der Genfer Berichterſtatter der
Deutſchen Tageszeitung meldet unter dem 1. Dezember:
Als in Paris der ruſſiſche Schlachtbericht meldete, daß
die Kämpfe bei Lowicz fortdauerten und die Deutſchen
die Offenſive bei Szerzow fortſetzten, bemächtigte ſich der
Pariſer tiefe Niedergeſchlagenheit. Der Eclair ſchreibt:
Paris jubelte drei Tage, als Petersburg die Vernichtung
der Hindenburgiſchen Armee berichtete. Jetzt iſt es aber
grabesſtill. Es iſt lächerlich, wenn amtlich aus
Ruß=
land gemeldet wurde, daß ſeit Mitte November 700000
Deutſche und Oeſterreicher gefangen worden ſeien und
daß ſeit Auguſt die Zahl der Gefangenen 3½ Millionen
betrage. Es ſei unbegreiflich, ſagt das Blatt, daß die
Petersburger Zenſur derartige Lügenmeldungen
der ruſſiſchen Blätter zuläßt.
Rußland und Bulgarien.
* Kopenhagen, 1. Dez. Die Nowoje Wremja
bom 24. November behandelt in dem Leitartikel das
ge=
genwärtige Verhalten der bulgariſchen
Poli=
tiker und läßt ſich in der erbittertſten und
beſchimpfend=
ſten Weiſe über die Rede des Abgeordneten Genadiew
aus, den ſie als einen „geweſenen Menſchen” bezeichnet.
Die Zeitung zitiert das Genadiewſche Wort: „Wir ſind
keine Ruſſophoben, und die Intereſſen Bulgariens ſind
mit den Intereſſen Rußlands nicht unvereinbar.” Sie
bemerkt dazu folgendes: Mit dieſen negativen Phraſen,
die jeglichen realen Inhalts entbehren, charakteriſiert der
Redner die Beziehungen Bulgariens zu
Ruß=
land. Augenſcheinlich fand unſere Diplomatie in der
letzten Zeit in Sofia gegenüber den Bulgaren nicht den
richtigen Ton, wenn der verantwortliche Redner der
Mehrheit des Miniſteriums ſich bei Erwähnung
Ruß=
lands auf die eben erwähnte, halbherablaſſende Phraſe
beſchränkt. Man denke nur: Genadiew geſtattet Rußland
gnädigſt, die Aufgaben der äußeren Politik zu
verwirk=
lichen, wenn er nichts darin findet, was einen Proteſt
ſeitens der Bulgaren hervorrufen könnte. Sollte die
Autorität der Befreierin ſo tief gefallen ſein, daß wir
des Einverſtändniſſes und Gutheißens ſeitens des
bulgari=
ſchen Miniſteriums bei der Verwirklichung dieſer
Auf=
gaben bedürfen, die wir, Rußland, uns auf dem Balkan
ſtellten? Das Blatt kommt auf die Möglichkeit des
Ein=
rückens Bulgariens in Mazedonien zu ſprechen und
ver=
ſteigt ſich zu folgender dummer Prahlerei und plumper
Drohung: In dieſem letzten Falle — und wir ſind
über=
zeugt, daß unſere Anſicht der Stimme des geſamten
den=
kenden Rußlands entſpricht — würde nichts das Gefühl
des Widerwillens und der Entrüſtung zurückhalten
kön=
nen. Auf die Bulgaren würden die grauſamen Worte
Taras Bulbas angewendet werden: Ich habe dich
ge=
boren und ich werde dich auch töten.
Die ruſſiſchen Soldaten wollen ſich ſatt eſſen.
* Wien, 1. Dez. Das Neue Wiener Tagbl.
ver=
öffentlicht ein Geſpräch mit Hofrat Bielka, der als
Chefarzt des Sanitätszuges des
Malteſer=
ritter=Ordens Verwundete vom nördlichen Kriegsſchau=
platz nach Wien führte. Der Chefarzt gibt die
Aeußerun=
gen eines verwundeten ruſſiſchen Unteroffiziers wieder.
Dieſer klagte vor allem über die große Kälte, gegen die
die Ruſſen ſich nicht ſo ſchützen könnten wie zu Hauſe,
ſo daß in den ausgeſchwärmten Linien ganze Reihen
ruſ=
ſiſcher Soldaten liegen, deren Beine bis über die Knte
abgefroren ſind. Die Annahme, daß der Winter den
Ruſſen erwünſcht ſei, ſei daher ein großer Irrtum. Die
Ruſſen hätten nur den Wunſch, daß der Krieg bald zu
Ende ſei, denn die Mannſchaften führten ihn nur
wider=
willig und ſeien überglücklich, wenn die Oeſterreicher auf
die ruſſiſchen Stellungen losſtürmten, weil ſie dann ohne
Gefahr, von den rückwärts aufgeſtellten Leuten erſchoſſen
zu werden, die Gewehre wegwerfen und ſich in
Gefan=
genſchaft begeben könnten, in der ihnen winke, ſich
ſatt=
eſſen zu können, denn die Verpflegung bei den
ruſtt=
ſchen Truppen ſei unerhört ſchlecht. Dieſer
Um=
ſtand, ſowie die Kälte, würden den verbündeten Truppen
immer mehr Gefangene in die Hände treiben. Der
Chef=
arzt fügte hinzu daß, dank der in der letzten Zeit
einge=
troffenen ausgiebigen Kälteſchutzmittel, bei den
öſterrei=
chiſchen Soldaten nur verhältnismäßig wenig Froſtſchäden
feſtzuſtellen ſeien.
Der Burenaufſtand.
* (Ctr. Bln.) Ein Rotterdamer Telegramm des
Berl. Lokalanz, berichtet, daß der Burenaufſtand
ſich immer weiter verbreitet. Auf den
Far=
men der Buren ſind nur Frauen und Eingeborene, die
die Arbeit verrichten, zurückgeblieben. Die Männer ſind
ſämtlich „auf Kommando” auf der Seite der Regierung
oder der der „Rebellen”. Ferner meldet die Deutſche
Tageszeitung aus dem Haag: Die hieſige Zeitung
Nieuwe Courant erhielt einen Brief eines
Korreſpon=
denten aus, Kapſtadt, aus dem hervorgeht, daß die
Engländer eine Schreckensherrſchaft in Südafrika
einge=
führt haben, unter der die belangloſeſten Redensarten
mit Gefängnis von ſechs Monaten bis zu einem Jahre
geahndet werden. Die Zenſur unterdrückt alle
Nach=
richten. Trotzdem ſind Briefe aus Pretoria nach
Kap=
ſtadt gekommen, aus denen hervorgeht, das Pretoria
anfangs November von 4000 Aufſtändiſchen mit
Ge=
ſchützen belagert worden ſei und daß im Freiſtaat 15000
Aufſtändiſche, in ſieben Kolonnen eingeteilt,
zuſammen=
gezogen ſind.
Aus der Schweiz.
* Zürich, 1. Dez. Das Rektorat der Züricher
Hochſchule teilt mit, daß die Sympathieadreſſe, welche
nach einer Meldung der Genfer Suiſſe von den Züricher
Studenten nach Genf geſandt ſein ſollte, einfach erfunden
iſt. — Dazu bemerkt die Neue Zürcher Zeitung, es wäre
an der Zeit, daß die Preſſe der romaniſchen Schweiz
ernſthaften Einſpruch gegen die von etlichen,
wohlbekann=
ten Blättern betriebene politiſche
Brunnenver=
giftung einlegte. Die Vorgänge, die ſich gegen
Pro=
feſſor Claparede abgeſpielt haben, ſeien an ſich
ſchlimm genug, als daß ſie durch Fälſchungen
auf=
gebauſcht zu werden brauchten. Sehr richtig!
* Bern, 1. Dez. In einer Beſprechung der
Neu=
tralitätsverletzung führt der Bund u. a. aus
Der Temps gab in der höflichſten Form zu erkennen, daß
der Zwiſchenfall zur Zufriedenheit aller erledigt werden
möge. Soviel wir wiſſen, iſt von der franzöſiſchen
Bot=
ſchaft bereits ein freundſchaftlicher Schritt in dieſer
Richtung getan worden. Die raſche Erledigung liegt
ſchon deshalb in dem Intereſſe aller, weil dadurch die
Gerüchte, die ſich an den Flieger Raid knüpfen, ihre
pein=
liche Aktualität verlieren, In ſo ernſter Zeit kann es
angeſichts der Umſtände nicht Sache der Preſſe unſeres
Landes ſein, dieſe Gerüchte in allen Einzelheiten zu
erörtern. Vergegenwärtigen wir uns, daß an unſerer
Grenze der gewaltigſte aller Weltkonflikte tobt und jede
hereinſchlagende Welle nur dann abgewehrt werden
kann, wenn ein einiges, eidgenöſſiſch empfindendes und
durch Sympathien für Außenſtehende nicht aus dem
Gleichgewicht gebrachtes Volk feſt, ohne nervös zu
wer=
den, mit Entſchloſſenheit hinter ſeinen Behörden ſteht,
und dieſen zu erkennen gibt, daß es ihnen voll vertraut.
Gibt auch der im Zuge künftiger Entwickelung ſtehende
Zwiſchenfall zu Beſorgniſſen keinen Anlaß mehr, ſo
rechtfertigt der Ernſt der allgemeinen Lage doch dieſe
Mahnung.
Die Neutralität Italiens.
* Zürich, 1. Dez. Nach einer Mailänder
Mel=
dung der Neuen Zürcher Zeitung hat ſich dort geſtern
ein Agitationskomitee gebildet, um der Agitation für
den Krieg ſeitens der irredentiſtiſchen Kreiſe eine
ener=
giſche Propaganda für die Aufrechterhaltung der
Neu=
tralität Italiens entgegenzuſetzen. Der neuen Liga ſind
ſofort eine große Anzahl liberaler, klerikaler und
ſo=
zialiſtiſcher Deputierter beigetreten, außerdem Senatoren,
Kaufleute, Induſtrielle und Journaliſten uſw.
Die Monroe=Doktrin und der Krieg.
* London, 1. Dez. Die Times meldet aus
Waſhington: Der frühere Präſident Taft hielt in
Mont=
clair im Staate Neu=Jerſey einen Vortrag über die
Monroe=Doktrin. Er erklärte, daß das Landen
von Truppen in Kanada, die England bekämpfen, nicht
als eine Verletzung der Doktrin aufgefaßt werden könne.
Dies werde aber der Fall ſein, wenn verſucht würde, eine
neue Regierungsform in Kanada einzuführen. Wenn
die Deutſchen ſiegten, könnten ſie Kanada die Kriegskoſten
auferlegen. Dieſe Auslegung der Monroe=Doktrin hat
in den Vereinigten Staaten große Beachtung gefunden.
Der Korreſpondent der Times ſagt, die Auffaſſung Tafts
finde allgemeine Zuſtimmung. Er fügt hinzu, daß in
den Vereinigten Staaten wenig Sympathie für die
Wün=
ſche der ſüdamerikaniſchen Staaten vorhanden ſei, die
Gewäſſer an den amerikaniſchen Küſten für neutral zu
er=
klären.
Spannung zwiſchen England und Holland!
* (Ctr. Bln.) Ueber eine ernſte Spannung
zwi=
ſchen England und Holland wird der Deutſchen
Tageszeitung aus Amſterdam berichtet: Der
hollandfeind=
liche Preſſefeldzug nimmt an Heftigkeit mit jedem Tage
zu. Die Engländer beſchuldigen Holland, daß es die
Initiative zu einem gemeinſamen Proteſt der Neutralen
gegen die Nordſeeſperre ergriffen und daß die meiſten
holländiſchen Zeitungen mit ihren Sympathien auf
deut=
ſcher Seite ſtehen. Das letztere iſt unwahr, denn der
Am=
ſterdamer Telegraaf iſt ausgeſprochen deutſchfeindlich,
das Handelsblad und der Nieuwe Rotterdamſche Courant,
gegen welche ſich der britiſche Zorn hauptſächlich wendet,
ſind nur unparteiiſch. Hier glaubt man, daß England
nur nach einem Vorwand ſucht, um einen Streit mit
Hol=
land vom Zaune zu brechen, der ihm geſtatten würde,
die Scheldemündung bei Vliſſingen zu forcieren und die
deutſche Beſatzung in Antwerpen zu bedrohen. Die
hol=
ländiſche Regierung trifft umfaſſende militäriſche
Maß=
nahmen, um die Seelande, welche die Scheldemündung
umfaſſen, vor einem möglichen Handſtreich der Engländer
zu ſichern. Die Forts von Vliſſingen und Terneuzen
werden mit den ſchwerſten Geſchützen verſehen, alle
ſee=
ländiſchen Garniſonen erheblich verſtärkt. Die Blätter
** Brief aus Amerika. Minot, North Dakota, 22. 10. 14.
Mein lieber Paul! Es iſt lange her, daß Du von mir
einen Brief bekamſt. Inzwiſchen iſt dort der Krieg
aus=
gebrochen. Gleich wie wir hier in der Papen laſen, daß
mobil gemacht wurde, bin ich mit einer Anzahl Deutſcher
nach Philadelphia gefahren, um von dort aus nach
drü=
ben zu kommen. Leider glückte uns dies nicht; als wir
zirka einen Tag auf See waren, holte uns ein verd. . . . . .
engliſcher Kreuzer ein, wir mußten dieſerhalb
unverrich=
teter Sache zurückkehren, wir konnten noch von Glück ſagen,
daß wir nicht gefangen wurden. Der deutſche Konſul, bei
dem wir wieder vorſprachen, riet uns, wieder Arbeit zu
ſuchen und unſere Adreſſe bei ihm zu laſſen, das Weitere
abwarten, wie der Botſchafter in Waſhington befohlen
hatte. Strafe trifft uns nicht, wenn wir nach dem Kriege
zurückkommen. Es iſt ein Ding der Unmöglichkeit,
durch=
zukommen. Warum ſendet denn die Regierung keine
ordentliche Flotte nach hier, um uns zu holen? In Neu=
York waren allein 92000 deutſche Reſerviſten, die nach
dort wollten, kämpfen. Nun denke Dir, wo in U. S. A.
zirka ein Drittel Deutſche ſind, die gegen die verfl
Ruſſen und Engländer kämpfen wollen. Nun ſiehſt Du,
daß ich Grund hatte, daß ich aus dem Goddam Kanada
raus wollte, ſäße ich jetzt da, ſo wäre ich jetzt im
Gefange=
nenlager, wo ſo viele Deutſche und Oeſterreicher ſitzen.
Hier in Amerika ſind die Sympathien für Deutſchland.
Es iſt ſchon viel Mord und Totſchlag vorgekommen
zwi=
ſchen Deutſchen und Engländern. Die Geſchäfte leiden hier
auch. Wir ſind alle der Ueberzeugung, daß Deutſchland
gewinnt, ſelbſt Leute, die früher gegen Deutſchland waren,
ſagen jetzt: Ich glaube, daß Deutſchland den Krieg
gewin=
nen wird. Des Kaiſers Truppen ſchlagen ſich wie die
Teufel und treiben den Feind zurück.
* Der Reichskanzler in der Feuerlinie. Man ſchreibt
den Münchener Neueſten Nachrichten: „Das Stabsquartier
des Abteilungsſtabes der 2. Abteilung des Feldartillerie=
Regiments Nr. 5, war Anfang November in zwei
Gehöf=
ten in der Nähe des Bahnhofs W. untergebracht. Allem
Anſchein nach hatten feindliche Flieger dieſe
Tat=
ſache ausgekundſchaftet, denn am 10. November begann,
während ſich der ganze Stab, mit Ausnahme des
Zahl=
meiſters und einiger Abteilungsſchreiber — in der
Ge=
fechtslinie befand, ein heftiges Granatfeuer auf die
beiden Gehöfte. Die Offiziersburſchen waren bei den
erſten Treffern ins Freie hinausgeeilt, wo ſie ſich auf
jeden Fall ſicher fühlten. Dabei wurden dem einen
Bur=
ſchen von einer krepierenden Granate beide Beine abge=
riſſen; er ſtarb bald darauf. Hätte die Beſchießung nur
eine halbe Stunde früher eingeſetzt, ſo wären ihr
ſämt=
liche Offiziere zum Opfer gefallen. Das eine Geſchoß
hatte das ganze Haus, in dem ſie ſich aufzuhalten pflegten,
demoliert. Wie durch ein Wunder ſind die
Zurückbleiben=
den vom Tode verſchont geblieben. Der Stab kehrte kurze
Zeit nach der Beſchießung zurück. Eine halbe Stunde vor
der furchtbaren Kanonade ſtand der Reichskanzler von
Bethmann Hollweg mit Major Meitzen im
Ge=
ſpräch an der Stelle, an der ſpäter ein Volltreffer einſchlug.
Der Reichskanzler iſt alſo mit knapper Not einer ſchweren
Gefahr entronnen.”
* Unterſeeboote, Zeppeline und flüchtende Kölner!
Die Köln. Ztg. ſchreibt: London iſt abends ſtichdunkel,
denn Zeppeline liegen in der Luft. Noch ſind ſie nicht da,
aber man kann nicht wiſſen. Selbſt mit ſeinem
See=
gürtel fühlt ſich das Inſelreich nicht mehr ſicher, ſeit die
„Peſt” der Unterſeeboote aufgetaucht iſt. Und auch ohne
Unterſeeboote: Yarmouth hat einen üblen Beigeſchmack
bekommen. John Bull wird es unbehaglich mit ſeinem
ſchlechten Gewiſſen und er predigt: Bewahrt das Feuer
und auch das Licht, das Licht. . . Weihnachten kommt.
Schon der Gedanke daran löſt ein behaglich=trauliches
Ge=
fühl aus, und mit dicker Ueberſchrift wendet ſich die Daily
News an ihre Leſer, um Weihnachtspuddings für die
Truppen zu beſchaffen. Aber gleich unter dieſer Rubrik
wird die Zeppelin=Verſicherung angeprieſen, genauer die
Zeppelin & aeroplane free insurance. Es iſt ein übles
Ding um ſo einen Zeppelin. Man hat ſich das
haar=
klein berichten laſſen, wie es in Autwerpen war, und von
Leuten, die es ſelbſt erlebt haben. Noch am 23. November
hat in London eine hochanſehnliche Verſammlung unter
dem Vorſitz von Lady Jellicoe getagt, und Sir Cecil
Hertslet, der britiſche Generalkonſul für Belgien,
berich=
tete über die Belagerung und den Fall Antwerpens.
Fin=
ſternis — ſo ſagte er — habe ſich als ein ſehr wirkſamer
Schutz gegen die Zeppeline erwieſen. Man könne ſich nichts
denken, was die Nerven mehr aufpeitſchte, als ſo ein
Zeppelinbeſuch über einer feindlichen Stadt. Das
Luft=
ſchiff iſt noch mehrere Fuß länger als die Kathedrale vor
Canterbury — und ohne die geringſte Warnung wirft es
plötzlich eine ſeiner furchtbaren Bomben ab. Elf
Per=
ſonen waren tot. Da wird die in der Daily News
ange=
prieſene Verſicherung ſchon ihre Freunde finden. Aber
zum Glück iſt John Bull nicht ſo ganz wehrlos, und wenn
er auch über ſchweizeriſches Gebiet fliegen müßte. In
Friedrichshafen hat er uns es ordentlich beigebracht, und
nur deutſche Verſtocktheit kann ſeinen Erfolg — ſeinen
Bombenerfolg leugnen, der doch ſogar in Bern
eingeſchla=
gen hat. Und dann Düſſeldorf und Köln . . . wie?
Sie wiſſen nicht? Herr C. B. Grey erklärt in der Times:
„Ein Amerikaner, der eben aus Deutſchland kam, erzählte
mir, daß nach dem Fluge der engliſchen Offiziere nach
Düſſeldorf und Köln dort eine regelrechte
Völkerwande=
rung der Wohlhabenden nach dem Innern von
Deutſch=
land einſetzte. . . .‟ Furchtbar, furchtbar! Jedermann in
Köln fühlt ſich durch dieſe bloße Erinnerung durch die
Times im Innerſten — erſchüttert, ſo etwa um das
Zwerchfell herum, denn wir haben ſie ja alle laufen ſehen,
die guten Kölner!
* Die deutſchen Soldaten in Feindesland. Der
Cor=
riere della Sera veröffentlicht einen Brief ſeines belgiſchen
Berichterſtatters, in dem ſich dieſer über die deutſchen
Sol=
daten wie folgt ausſpricht: „Oefters konnte ich Epiſoden
beiwohnen, die die kulturelle Erziehung der deutſchen
Soldaten bewieſen. Ich ſah, wie Soldaten gegen Frauen
und Greiſe ſpontane Höflichkeit zeigten, daß ſie in der
Straßenbahn älteren Perſonen Platz machten, wie ſie mit
der Landbevölkerung freundliche Worte tauſchten, wie ſie
Kinder herzten, ihnen die Bilder ihrer eigenen zeigten und
der Bevölkerung klar machten, daß ſie keinen Groll gegen
ſie hegten. Als das Elend begann, waren die Soldaten
die erſten, die ihr Brot mit den hungernden Kindern
teilten.”
* Ein ergötzliches Verſehen. In großes Erſtaunen
wurden am letzten Freitag in London die Leſer der
zwei verbreitetſten deutſchfeindlichen Blätter
verſetzt. Sie erhielten als Beilage zur Zeitung eine in
holländiſcher Sprache verfaßte Abhandlung, die, wie ſich
bei näherer Durchſicht ergab, ein Proteſt deutſcher
Gelehr=
ter, Künſtler und Kaufleute gegen die Verleumdungen
des deutſchen Heeres durch die engliſche und franzöſiſche
Preſſe war. Dieſer Proteſt war von den beiden Blättern
in dem Glauben übernommen worden, daß es ſich um
einen Angriff gegen Deutſchland handele. Als ein
Sprach=
kundiger die Leitung der Blätter über den wahren
In=
halt aufklärte, war es zu ſpät. Hunderte von Radfahrern
wurden in London umhergeſchickt, um die Beilagen zu
entfernen, aber es war bei der enormen Auflage der
Blät=
ter nicht möglich, zu verhindern, daß Tauſende von Leſern
die Druckſache in die Hände bekamen. Die nach Holland
und der Schweiz verſandten Exemplare wurden
telegra=
phiſch zurückgehalten.
dürfen über die in Seeland getroffenen Maßregeln keine
Einzelheiten berichten.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 3. Dezember.
* Den Charakter als Hofrat haben Se. Königl.
Hoheit der Großherzog dem Marineſtabszahlmeiſter
a. D. Ordensſekretär Wilhelm Schad in Darmſtadt
erteilt.
* Ordensverleihung. Ihre Königl. Hoheit die
Großherzogin haben dem Kreisdiener Adam
Müller in Schotten anläßlich ſeiner Verſetzung in
den Ruheſtand das Silberne Kreuz des Verdienſtordens
Philipps des Großmütigen verliehen.
* Ernannt wurde der Lehramtsreferendar Peter
Engel zu Alsfeld zum Lehramtsaſſeſſor.
* Uebertragen wurde dem Leyier Peter Dickler
zu Büoesheim, Kreis Friedberg, eine Lehrerſtelle an der
Volksſchule zu Friedberg.
* Militärdienſtnachrichten. Befördert: zum Major:
der Hauptmann und Kompagniechef Leszner im Inf.=
Regt. Nr. 168; zu Hauptleuten: die Oberleutnants: von
Wachter im Leibgarde=Infanterie=Regt. Nr. 115, von
Eiſenhart=Rothe, Moeller im Inf.=Regt.
Nr. 116, von Zangen, Lambert im Inf.=Leib=Regt.
Nr. 117, Schaefer im Inf.=Regt. Nr. 118, kommandiert
zur Dienſtleiſtung bei der Gewehrfabrik in Spandau,
Schultze im Inf.=Regt. Nr. 168, Fitzau in demſelben
Regiment, kommandiert zur Dienſtleiſtung als Inſp.=Offiz.
für die Verſtärkung der Kriegs=Schule in Danzig, von
Kleinſchmit, von Moritz im Feldart.=Regt. Nr. 25;
zu Rittmeiſtern: die Oberleutnants: von Ebmeyer,
Frhr. von Lersner im Leib=Drag.=Regt. Nr. 24,
Ger=
heim in der Train=Abt. Nr. 18; zu Oberleutnants: die
Leutnants: Scanzoni von Lichtenfels (Heinrich),
von Wachter (Albrecht) im Leibgarde=Inf.=Regt.
Nr. 115, Brendel (Rudolf) im Inf.=Regt. Nr. 116,
Auleb, Sartorius im Inf.=Leib=Regt. Nr. 117,
Peterſen, Löbbecke, Ritter im Inf.=Regt. Nr. 118,
von Kamphövener im Leib=Drag.=Regt. Nr. 24.
Weidner, Offizier=Stellvertreter im Reſerve=Inf.=Regt.
Nr. 99 wurde zum Leutnant der Reſ. befördert. Im
Sani=
tätskorps. Zu Oberſtabsärzten befördert: die Stabsärzte
der Reſerve: Dr. Suffert (Gießen) beim Landw.=
Fuß=
art.=Regt. Nr. 3, Dr. Platz (Gießen) beim Landw.=Inf.=
Regt. Nr. 81, Dr. Happel (I Darmſtadt) beim
Feld=
lazarett 4 des 18. Armeekorps, Dr. Feiſt (Mainz) beim
Feldart.=Regt. Nr. 8, Dr. Liebenow (I Darmſtadt)
beim Landwehr=Infanterie=Regiment Nr. 118; den
Cha=
rakter als Oberſtabsarzt haben erhalten: die Stabsärzte
a. D.: Dr. Grein (I Darmſtadt) bei der Kriegslazarett=
Abteilung 1 des 18. Armeekorps, Dr. Kappen (I
Darm=
ſtadt) bei der Kriegslazarett=Abteilung 2 des 18.
Armee=
korps; der Stabsarzt der Landwehr a. D. Dr.
Blumen=
thal (I Darmſtadt) bei der Kriegslazarett=Abteilung 1
des 18. Armeekorps.=Zu Stabsärzten befördert: die
Ober=
ärzte der Reſerve: Hoffmann (Mainz) beim Komm.
der Kraftfahr=Truppe der 4. Armee, Dr. Buſch (Mainz)
beim Reſ.=Feldlazarett 70; die Oberärzte der Landwehr
1. Aufgebots: Dr. Cauſé (Mainz) beim Inf.=Regt.
Nr. 99, Dr. Eckes (Worms) beim Feldlazarett 1 des 18.
Armeekorps, Dr. Miurath (Worms) beim Landw.=Inf.=
Regt. Nr. 87; die Oberärzte der Landwehr 2. Aufgebots
Dr. Henckel (Friedberg) bei der Mun.=Kol. des 1. Batls.
des Fußart.=Regts. Nr. 3, Dr. Schiffer (I Darmſtadt)
bei der San.=Komp. 1 des 18. Armeekorps, Dr.
Beiß=
ner (Worms) bei der Mun.=Kol. des 2. Batls. des
Fuß=
art.=Regts. Nr. 3, Dr. Bergſtraeßer (Erbach) bei der
San.=Komp. 2 des 18. Armeekorps.
Ritter des Eiſernen Kreuzes. Das Eiſerne Kreuz
erhielten: Rittmeiſter d. Reſ. F. Schnitzer, Garde=
Dragoner=Regiment Nr. 23; Oberleutnant d. Reſ. im
Badiſchen Dragoner=Regiment Nr. 22 Ludwig
Born=
hauſen; das Eiſerne Kreuz und die Heſſiſche
Tapfer=
keitsmedaille erhielt Adam Tritſch im Reſerve=Inf.=
Regt. Nr. 116; er wurde zum Unteroffizier befördert.
C Die Heſſiſche Tapferkeit medaille hat erhalten
Leutnant Hölzinger im Leibgarde=Infanterie=
Regi=
ment Nr. 115. Für hervorragende Tapferkeit bei den
Gefechten im Weſten wurde dem Hauptmann Moritz
Frhrn. von Gall vom Infanterie=Regiment Nr. 29
die Heſſiſche Tapferkeitsmedaille verliehen
* Die Veranlagung der Vermögensſteuer für 1915.
Vom Großherzogl. Finanzamt wird uns geſchrieben: Es
iſt in letzter Zeit aus Anlaß der allgemeinen Aufforderung
zur Abgabe von Steuererklärungen für die Veranlagung
der Steuern für 1915 wiederholt die Frage aufgeworfen
worden, welcher Wert bei in Wertpapieren angelegten
Vermögen anzunehmen iſt. Nach Artikel 26 Abſatz 2
Ver=
mögensſteuergeſetzes ſind Wertpapiere, wenn ſie in
Deutſchland einen Börſenkurs haben, nach dieſem,
andern=
falls nach dem Verkaufswert zu veranſchlagen. Da nun
zurzeit Wertpapiere an der Börſe nicht gehandelt
werden, ſomit ſich auch kein Börſenkurs bildet, iſt,
ſofern einzelne Papiere bekannterweiſe oder nach
glaub=
würdiger Angabe von Steuerpflichtigen einen
Verkaufs=
wert haben, dieſer Verkaufswert bei der
Veran=
lagung zugrunde zu legen. Soweit ſich ein Verkaufswert
nicht feſtſtellen läßt, wird es ſich in Ermangelung anderer
Unterlagen empfehlen, bei der Veranlagung fürt 1915
von dem letzten Kurswerte vor Ausbruch
des Krieges auszugehen. Weſentliche Veränderungen im
Kurswerte, die etwa bis zum 1. April 1915 eintreten
ſoll=
ten, wären zu berückſichtigen — gegebenenfalls im Wege
der durch die Steuerpflichtigen zu erhebenden Berufung.
Großh. Hoftheater. Am Freitag abſorviert
Robert Hutt, der bekannte Tenor des Frankfurter
Opernhauſes, der vor kurzem hier als Manrico im
Troubadour außerordentlichen Erfolg hatte, ein
Gaſt=
ſpiel als Lyonel in „Martha‟ Samstag nachmittag
findet eine Schülervorſtellung „Anna=Liſe” abends eine
Sondervorſtellung „Zigennerbaron”, ſtatt. Sonntag
6½ Uhr geht Wagners „Walküre” zum erſtenmal in
dieſer Spielzeit in Szene. Die Brunhilde ſingt Franziska
Callwey, die Sieglinde zum erſtenmal Mizi Marx, die
Fricka Anna Jacobs, den Siegmund Georg Becker, den
Hunding Alfred Stephani, den Wotan zum erſtenmal
Robert Perkins. Die Walküren werden von den Damen
Beling=Schäfer, Feiſtle, Jacobs, Kallenſee, Müller, Red
ding, Remme und Schreber geſungen. Dirigent Paul
Ottenheimer, Regie Otto Nowack. Für die
Vor=
ſtellungen am Donnerstag, Freitag und Sonntag gelten
durchwegs die kleinen Preiſe.
* Die Höchſtpreiſe für Speiſekartoffeln. Durch eine
Bekanntmachung Großh. Miniſteriums des Innern
wur=
den aufgrund von § 1 Abſatz 2 der Verordnung des
Bundesrates über die Höchſtpreiſe für Speiſekartoffeln
vom 23. November 1914 für die Anbaugebiete des
Groß=
herzogtums die Kartoffelſorten: Böhms Erfolg, Haſſia
Induſtrie und Odenwälder Blaue den Sorten: Daber,
Imperator, Magnum bonum, Up do date als beſte
Speiſekartoffeln gleichgeſtellt.
* Fürs Rote Kreuz. Man ſchreibt uns: In
ſchätzenswertem Entgegenkömmen hat Herr Profeſſor
Hanns Pellar der hieſigen Hofbuchhandlung
Berg=
ſtraeßer eine für das Heſſiſche Rote Kreuz beſtimmte
Spende ſeines Landsmannes, des kaiſerl. königl. Raies
Hermann Edler von Suttner=Erenwin in
Darm=
ſtadt, zur Verfügung geſtellt, die man mit um ſo größerer
Freude dem gedachten Zwecke zugeführt ſehen wird, als
in den Schwarz=Weiß=Arbeiten des Herrn von Suttner,
die uns Landſchaftsmotive aus den inneröſterreichiſchen
Ländergebieten vorführen, eine Technik feinſter,
künſt=
leriſcher Kleinarbeit zu erblicken iſt, wie ſie Herrn
von Suttner in ſeltenem Maße eigen iſt. Man darf
die Erwartung ausſprechen, daß dieſe im Schaufenſter
der genannten Buchhandlung ausgeſtellte Spende des
k. k. Rates von Suttner den neuerlichen Beweis liefern
wild, daß unſer kunſtliebendes und kunſtverſtändiges
Darmſtädter Publikum die Zwecke des Roten Kreuzes
ſtets zu fördern gewillt iſt.
— Für unſere Krieger. Ein ſchönes Beiſpiel von
Arbeitſamkeit und Opferfreudigkeit haben in den letzten
Kriegsmonaten die Schülerinnen des Inſtituts St.
Mariä gegeben. Während die Kleinen im Kindergarten
ſich mit Charpiezupfen beſchäftigten, haben die Größern
mit ſolchem Eifer geſtrickt, gehäkelt und genäht, daß ſie
bereits 260 Paar Pulswärmer, 150 Paar Socken, 100
Paar Futlappen und eine ſtattliche Anzahl Hemden,
Leibbinden, Kopf= und Ohrenſchützer, Taſchen= und
Handtücher ferlig ſtellen konnten. Neben dieſen unſeren
Kriegern ſo willkommenen Liebesgaben wanderten noch
als Weihnachtsſpenden viele andere ins Feld, die
be=
ſtimmt waren, die Hungrigen zu ſpeiſen und die Durſtigen
zu laben. Elektriſche Taſchenlampen, Schreibmaterialien,
Pſeifen, Tabal und Zigarren bildeten eine willkommene
Ergänzung. Die Sendungen waren ſinnig verpackt und
geſchmückt. Viele Kleinen ließen es ſich nicht nehmen,
ihre Brieſchen beizulegen, die bei den Empfängern helle
Freude auslöſen werden.
— Das Feldbataillon Nr. 70 hat dringenden
Be=
darf an Ferngläſern. Freiwillige Spenden, die in
der Kaſerne in der A exanderſtraße abgegeben werden
können, werden dankbarſt angenommen.
* Der Marcell Salzer=Abend fand am Dienstag
abend vor einem zahlreichen Publikum im Kaiſerſaal
ſtatt; ein Beweis, daß das Publikum auch in ernſter Zeit
erheiterungsbedürftig iſt und gerne lacht. Die von dem
beliebten Vortragskünſtler gewahlten Gedichte und
Proſa=
ſtücke waren der Stimmung der Zeit angepaßt und
ſpiegel=
ten dieſe im Ernſt und Scherz wider. Es iſt bekannt, wie
Marcell Salzer durch ſeine lebendige und witzig pointierte
und von Humor überſprudelnde Vortragskunſt ſein
Publikum zu unterhalten weiß, das nicht müde wird,
ihm ſtundenlang zuzuhören. Reicher Beifall folgte einer
jeden Nummer ſeines Programms. Die Großherzogin
wohnte dem Vortragsabend bei, von deſſen Ertrag ein
bedeutender Anteil der Kriegsfürſorge zugute kommt.
— Pfarrer Julius Werners Vortrag über „
Welt=
herrſchaft und deutſcher Glaube” der morgen abend 8½
Uhr im Kaiſerſaal ſtattfindet, wird den Aufſtieg
Deutſch=
lands zur Weltmacht und die damit verknüpften Kämpfe
und großen Aufgaben im Sinne einer erneuten
vertief=
ten deutſchen Kulturmiſſion ſchildern. Der Vortrag wird
auch die durch die Kriegslage geſchaffenen neuen
Pro=
bleme berühren und zeigen, wie ſie grundſätzlich zu
be=
handeln ſind. Das alles auf dem Boden chriſtlich=
vater=
ländiſcher Anſchauung und in lebendigen
Darſtellungs=
formen! Der Eintrittspreis für den Abend wurde auf
20 Pfg. feſtgeſetzt, um weiteſten Kreiſen den Beſuch zu
ermöglichen. Der geſamte Ertrag wird kriegswohltätigen
Zwecken überwieſen werden.
* Gartenbauverein Darmſtadt. Selten iſt das
vater=
ländiſche Empfinden bei unſerem Volke ſtärker entwickelt
geweſen, als in den ernſten Zeiten, in denen es mit
zähen Gegnern um ſeine Exiſtenz ringt. Solche Gedanken
ſollten auch auf dem Gebiete der Gartenkunſt Platz
grei=
fen, die gerade lange genug dem „engliſchen” oder „
fran=
zöſiſchen Stile” gefolgt iſt. Daher dürfte auch der
Vor=
trag des Gartenarchitekten Roſenbaum: „Auf dem
Wege zum deutſchen Garten” von allgemeinem Intereſſe
ſein. (Näheres enthält eine Anzeige in dieſer Nummer.)
* Wie macht man Briefe und Karten aus dem Felde
haltbar? Um die Briefe unſerer lieben Angehörigen aus
dem Felde für lange Jahre haltbar zu machen,
bringt ein Leſer des Münſt. Anzeig. folgendes Verfahren
in Vorſchlag: Man überſtreiche das Schriftſtück mit einer
Miſchung aus zwei Teilen Collodium und einem Teil
Aether, laſſe es trocknen und überziehe es weiter mit
einer feinen Schicht Schilderlack. Beide Flüſſigkeiten
werden mit einem Pinſelchen aufgetragen. — Dieſes
Verfahren hat vor dem Vorſchlage, die Schriftzüge
müh=
ſam mit Tinte nachzuziehen, den Vorteil, daß die
Ori=
ginalſchriftzüge erhalten bleiben. Ferner iſt es leicht
auszuführen und erfordert nur einige Minuten. Die
Maſſe iſt feuergefährlich. Das Verfahren darf deshalb
nicht bei offenem Licht vorgenommen werden.
Rotes Kreuz.
(Geöffnet von 8—1 und 2—7 Uhr. Bureau der
Zen=
tral=Abteilung: Rheinſtraße 34, Fernruf 25;
Krankenbe=
förderungs=Abteilung: Rheinſtraße 34, Fernruf 2576;
Materialien=Abteilung: Altes Palais, Fernruf 20;
Liebes=
gaben=Transport=Abteilung und Kreuzpfennig=Marken:
Neckarſtraße 8, Fernruf 2421.)
Der Lazarettzug, den wir, dem Beiſpiel anderer
Landes=Vereine folgend, ausgerüſtet haben, war
Sonntag, den 29., und Montag, den 30. November, für
das Publikum zu beſichtigen. Dieſes brachte dem
rollen=
den Krankenhauſe ein ſichtliches Intereſſe entgegen, denn
wir erlöſten Sonntag vormittag von 9—1 Uhr bei 1 M.
Eintrittsgeld 216 Mark. nachmittags von 1—4 Uhr bei
25 Pfg. Eintritt 373 Mark, Montag von 9—4 Uhr bei
50 Pfg. Eintrittsgeld 822 Mark. Insgeſamt brachte uns
die Beſichtigung des Zuges 1411 Mark ein. Auch mehrere
100 Soldaten und Sanitätsmannſchaften und viele
Schweſtern befanden ſich unter den Beſuchern, deren Zahl
ungefähr 5600 Perſonen betragen haben mag. Alle
waren von dem Geſehenen hoch befriedigt und des Lobes
voll über die ſchöne und praktiſche Ausſtattung des Zuges.
Neben dem Erträgnis an Geld dürfen wir auch das als
Gewinn verzeichnen, daß dem Publikum wieder einmal
ein ſichtbarer Beweis unſerer Bemühungen für das
Wohl unſerer Truppen vor Augen geführt werden
konnte, der uns hoffentlich auch neue Freunde
erwor=
ben hat.
Der heſſiſche Vereinslazarettzug P 1 iſt
vom Feldſanitätschef einer Armee im Weſten zugeteilt
worden. Er ging geſtern, Mittwoch, den 2. Dezember,
nachmittags 2 Uhr 37 Minuten, an den Ort ſeiner erſten
Beſtimmung ab. Das Perſonal mußte zu lebhaftem
Bedauern auf höheren Befehl etwas vermindert
wer=
den. Wir wünſchen dem Zug, daß er die ihm geſtellte
ſchöne Aufgabe, Schwerverwundete mit möglichſter Scho=
nung den heimatlichen Lazaretten zuzuführen, zur
Zu=
friedenheit aller Beteiligten erfüllen möge.
Käufer, fordert in Gaſthöfen und Geſchäften zur
Ver=
wendung auf Briefen und Rechnungen; Verkäufer, Wirte
vertreibt
Kreuz=Pfennigmarken!
—- Griesheim, 2. Dez. (Ein Gedenkblatt.) Herr
Lehrer Heß hier hat ein Gedenkblatt: „Das
Ernte=
dankfeſt im Kriegsjahr 1914 in unſerer
Gemeinde Griesheim” verfaßt, deſſen Inhalt
ge=
eignet iſt, unſeren Familien eine bleibende Erinnexung
an die ernſte Kriegszeit zu werden und unſeren Brüdern
draußen im Felde und auf der See eine weihevolle
Stunde zu bereiten. Den ganzen Erlös aus dem
Heft=
chen ſtiftete Herr Heß dem Hilfsverein zur
Unter=
ſtützung bedürftiger Familien von Kriegsteilnehmern der
hieſigen Gemeinde. Die Zuwendung beträgt bis jetzt
ſchon 92 Mark.
s. Griesheim, 2. Dez. (Gemeinderat.) In der
geſtern abend ſtattgehabten Gemeinderatsſitzung wurden
forgende Beſchlüſſe gefaßt: 1. Der weitere Ankauf von
Korn ſoll zu dem feſtgeſetzten Preis von 22.50 Mark
erfolgen; eine Preiserhöhung findet nicht ſtatt. 2. Für
die Viehzählung ſind 21 Bezirke zu bilden; für jeden
Zähler wird eine Vergütung von 5 Mark feſtgeſetzt.
3. „Anlegung eines Rieſelfeldes‟ Der Gemeinderat
ge=
langt nach ſorgfältiger Prüfung des Projektes zu der
Ueberzeugung, daß eine Verwirklichung desſelben auf
unüberwindliche Schwierigkeiten ſtößt.
Eine Berieſelung des nördlich vom Pfergdamm gelegenen
Geländes iſt wegen der Tiefe des Terrains und wegen
des hohen Grundwaſſerſtandes, ſowie in hygieniſcher
Hinſicht nicht durchführbar; und das ſüdlich vom
Pferg=
damme gelegene Gelände iſt mit Rückſicht auf die
ſtatt=
findenden Scharfſchießübungen für Rieſelanlagen
voll=
ſtändig ungeeignet. 4. Zur Förderung der Angelegenheit
„Die Scharfſchießübungen mit Handfeuerwaffen” wird
eine Kommiſſion, beſtehend aus den Herren
Bürger=
meiſter Kunz, Beigeordneten Feldmann und Gemeinderat
Ritter, beſtimmt, die vorerſt den Auftrag erhält, mit der
Kommandantur des hieſigen Platzes in Verbindung zu
treten. 5. Die Straße auf dem Truppenübungsplatz ſoll
mit zwei Waggons Schotter überdeckt werden. 6. Die
Fohlenweide ſoll eine der Fohlenzahl entſprechende
Er=
weiterung nach Weſten zu erfahren. 7. Betreffs „Die
Schulgüter der Gemeinde Griesheim”, ſtellt der
Gemeinde=
rat den Antrag, daß die Gehälter der 5. und 6.
Schul=
ſtelle ganz in Bar aufgebracht werden. 8. Herr
Bürger=
meiſter Kunz wird ermächtigt, dem Hilfsverein nach
Be=
darf die entſprechenden Mittel aus dem bewilligten
Ka=
pital zur Verfügung zu ſtellen, und zwar hat dieſes in
Uebereinſtimmung mit einer Kommiſſion zu geſchehen, zu
welcher die Herren Gemeinderäte Göbel, Schecker und
Schüler beſtimmt werden.
Bingen, 2. Dez. (Das Binger Loch geſperrt.)
Auf der Fahrt zu Berg riß im Binger Loch der
Schlepp=
ſtrang, der den auf der Fahrt zu Berg ſich befindenden
„Knipſcher 1” mit einem Anhängekahn verband. Der
Kahn wurde von der Strömung abgetrieben. Als vom
Kahn aus der Anker geworfen werden ſollte, riß die
Ankerkette des Bugankers. Nach langem Suchen gelang
es, den Anker zu finden. Während dieſer Zeit war das
Binger Loch für die zu Tal kommenden Fahrzeuge
ge=
ſperrt. Nachdem der treibende Kahn aufgefangen war,
konnte der Schleppdampfer ſeine Fahrt zu Berg
fort=
ſetzen.
Zum Regierungsjubiläum Kaiſer
Franz Joſefs.
* Wien, 2. Dez. Die Blätter feiern den
Gedenk=
tag der Thronbeſteigung des Kaiſers in
Feſt=
artikeln. Das Fremdenblatt ſchreibt: Des Kaiſers
Wahlſpruch „Viribus unitis” triumphiert in dieſen
Ta=
gen aufs neue. Noch lebt in unſeren Heldenreihen der
alte Geiſt, befeſtigt durch neue Kräfte, gehoben durch
Bündnistreue und Brüderlichkeit, die das
öſterreichiſch=
ungariſche und das deutſche Heer mit ſtählernen Banden
imſchlingen. — Die Neue Freie Preſſe ſagt: Das
größte Erlebnis in der Regierung des Kaiſers iſt der
Zuſammenſchluß mit Deutſchland bis zur Feuerprobe,
bis zum vollen Glanz der Kampfgemeinſchaft. — Der
Kaiſer hat dem neu gegründeten öſterreichiſch=
ungari=
ſchen Komitee für den türkiſchen Halbmond aus
ſeiner Privatkaſſe eine Spende von 50000 Kronen
überwieſen.
Landwirtſchaftliches.
* Abgabe von ausrangierten
Militär=
pferden. Samstag, 5. Dezember, vormittags 10 Uhr,
werden auf dem Pferdemarktplatz in Darmſtadt ca.
40 ausrangierte Pferde, darunter 12 Ardenner
Fohlen, durch die Landwirtſchaftskammer verſteigert.
Zur Verſteigerung werden nur Landwirte zugelaſſen, die
ſich verpflichten, die Pferde in ihrem Betriebe zu
ver=
wenden und ſie während der Kriegszeit nicht zu
ver=
kaufen. Die Verſteigerung erfolgt gegen Barzahlung.
H. Frankfurt a. M., 1. Dez. (
Fruchtmarkt=
bericht.) Am Wochenmarkt war für ſämtliche
Getreide=
arten nur ganz geringes Angebot vorhanden und
wur=
den die Offerten zum Höchſtpreiſe ſchlank abgenommen.
Die Großmühlen kommen bereits in Verlegenheit, ſo daß
ſchon vielfach über den Mißſtand, der durch die
Feſtſetz=
ung der Höchſtpreiſe eingetreten iſt, geklagt wird und man
ſeitens der Vorſtände der Produktenbörſe mit Eingaben
an den Miniſter eine Aenderung der unbehaglichen Lage
erhofft. Mais fehlte, ebenſo Hafer kaum gehandelt.
An der Berliner Produktenbörſe war das
Angebot zwar etwas reichlicher, die Forderungen aber
im allgemeinen noch zu hoch, ſo daß Umſätze wenig
zu=
ſtande kamen. — An dem Berliner Hafermarkte
ſchließt man aus den hohen Geboten für leere Säcke von
2—3 Mark, daß in der Provinz die Hafereinkäufe der
Be=
hörden eine große Unregelmäßigkeit hervorrufen.
Es notieren: Weizen, hieſiger und Wetterauer
27.50 Mk., Kurheſſiſcher 27.50 Mk.; Roggen, hieſiger
und Pfälzer 23.50 Mk.; Gerſte, leichte bis ſchwere 20
bis 25 Mk.; Hafer, hieſiger und Bayeriſcher 22.10 Mk.;
Weizenmehl Nr. 0 42.50 Mk., Weizenkleie 16.50—17 Mk.
Alles pro 100 Kilogramm netto loko hier.
Erdbeben.
* Sofia, 2. Dez. Auf der Inſel Leukas richtete ein
Erdbeben furchtbare Verwüſtungen an. Der
Berg Pefkulia iſt eingeſtürzt. In einer Ausdehnung von
drei Kilometern drangen die Meeresfluten in das Tal
von Kalamitzi ein und überſchwemmten eine Fläche von
50 Hektar. An mehreren Stellen der Inſel bildeten ſich
kleine Hügel. 23 Perſonen wurden getötet und 50 verletzt.
In der Stadt Leukas wird der Schaden auf eine Million
geſchätzt.
Deutſcher Reichstag.
* Berlin, 2. Dez. Am Bundesratstiſche:
Reichs=
kanzler Dr. v. Bethmann Hollweg, Dr. Delbrück,
v. Jagow, Großadmiral v. Tirpitz, Graf Hertling, Kraetke,
Dr. Solf, Dr. Sydow, v. Wendel, Beſeler, v. Löbell,
Havenſtein und eine Fülle von Bevollmächtigten zum
Bundesrat und Kommiſſarien. Das Haus iſt
voll=
ſtändig beſetzt. Sämtliche Zuhörertribünen ſind
ſchon vor Beginn der Sitzung überfüllt. Der Platz des
Abg. Trimborn (Ztr.), der heute ſein 60. Lebensjahr
vollendet, iſt mit einem Roſenſtrauße geſchmückt. — Auf
dem Platze des im Felde gefallenen Abg. Dr. Frank
liegt ein Lorbeerkranz.
Präſident Dr. Kaempf
eröffnet die Sitzung um 4¼ Uhr mit folgender
An=
ſprache: Meine Herren! Nach viermonatiger Vertagung
heiße ich Sie alle zu treuer Arbeit in dieſem Hauſe
will=
kommen. Diejenigen aber unter uns, die mit in das Feld
haben ziehen können und die aus dem Felde herbeigeeilt
ſind, um an den wichtigen Arbeiten des Reichstages
teil=
zunehmen, begrüße ich auf das allerherzlichſte. (Lebhafte
Zuſtimmung.) Seitdem wir am 4. Auguſt unter dem
ge=
waltigen Eindruck der auf uns einſtürmenden Ereigniſſe
uns getrennt haben, ſind wichtige welthiſtoriſche Ereigniſſe
eingetreten, vor allem aber hat ſich gezeigt, daß alle
Ge=
danken des deutſchen Volkes auf dieſen gewaltigen Krieg
gerichtet ſind in dem Vertrauen, daß die Einigkeit des
deutſchen Volkes alle Hinderniſſe überwinden werde, in
dem Bewußtſein des Sieges, das getragen wird von der
Stärke der militäriſchen Macht Deutſchlands zu Waſſer
und zu Lande und von dem Bewußtſein der
wirtſchaft=
lichen Stärke des deutſchen Vaterlandes. (Erneuter
leb=
hafter Beifall.) Alle wehrfähigen Männer ſind ins Feld
gezogen oder erwarten ungeduldig den Augenblick, der ſie
zu den Fahnen ruft. (Bravo.) Ueber eine Million
Kriegs=
freiwillige haben ſich zu den Fahnen gemeldet und nur
ein kleiner Teil von ihnen hat jetzt eingereiht werden
können. Aus unſerer Mitte ſind 65 Abgeordnete
und 27 von unſeren Beamten unter die Fahnen
gerufen, und der erſte, der aus unſeren Reihen auf
dem Felde der Ehre geſtorben iſt, war ein
Kriegsfreiwil=
liger. (Die Abgeordneten haben ſich von ihren Plätzen
er=
hoben.) Wer nicht hinausgeeilt iſt, ſorgt für Verwundete
und Angehörige. Eine Opferfreudigkeit ſondergleichen
geht durch das ganze Land. Alt und Jung, Fürſt und
Volk ſind beteiligt an den Werken des Volkskrieges. Die
großartige Organiſation unſeres Geld= und Kreditweſens
findet ihren Gipfelpunkt in den Erfolgen der Zeichnung
der Kriegsanleihe. (Bravo.) Zu unſeren Gegnern
hat ſich das japaniſche Reich geſellt, das für
ſeinen Undank nur anführen kann: die
Beutegier nach dem Wahrzeichen deutſcher
Kultur, das wir im fernen Oſten aufgerichtet haben.
Dagegen iſt den treuverbündeten Reichen Deutſchland und
Oeſterreich=Ungarn ein neuer Bundesgenoſſet erſtanden
in dem Osmanenreiche. (Bravo.)
Reichskanzler Dr. von Bethmann Hollweg:
Meine Herren! Seine Majeſtät der Kaiſer, der
draußen bei der Armee weilt, hat mir bei meiner Abreiſe
aufgetragen, der deutſchen Volksvertretung,
mit der er ſich in Sturm und Gefahr in der gemeinſamen
Sorge um das Wohl des Vaterlandes bis zum Tode
eins weiß, ſeine beſten Wünſche und
herz=
lichen Grüße zu übermitteln, und zugleich von dieſer
Stelle aus in ſeinem Namen der ganzen
Nation Dank zu ſagen für die beiſpielloſe
Auf=
opferung und Hingabe für die gewaltige Arbeit, die
drau=
ßen und daheim von allen Schichten des Volkes ohne
Unterſchied geleiſtet worden iſt und weiter geleiſtet wird.
(Lebhafter Beifall.) Auch unſer erſter Gedanke gilt dem
Kaiſer, der Armee und Marine, unſeren Soldaten, die
im Felde und auf hoher See für die Ehre und Größe des
Reiches kämpfen. (Beifall.) Voll Dank und mit
felſen=
feſtem Vertrauen blicken wir auf ſie (erneuter Beifall),
blicken wir zugleich auf unſere öſterreichiſch=ungariſchen
Waffenbrüder (lebhafter Zuſtimmung), die treu mit uns
vereint in glänzend bewährter Tapferkeit den großen
Kampf kämpfen.
Noch jüngſt hat ſich uns in dem uns aufgezwungenen
Kampfe ein Bundesgenoſſe zugeſellt, der genau
weiß, daß mit der Vernichtung des Deutſchen Reiches es
auch mit ſeiner ſtaatlichen Selbſtändigkeit zu Ende wäre
(ſehr richtig!), das Ottomaniſche Reich. Obwohl
unſere Gegner eine gewaltige Koalition gegen uns
auf=
geboten haben, ſo werden ſie hoffentlich die Erfahrung
machen, daß auch der Arm unſerer mächtigen
Verbünde=
ten bis an die ſchwachen Stellen ihrer Weltſtellung reicht.
(Beifall.)
Am 4. Auguſt bekannte der Reichstag den
unbeug=
ſamen Willen des geſamten Volkes, den
ihm aufgezwungenen Kampf
aufzuneh=
men und ſeine Unabhängigkeit bis zum
Aeußerſten zu verteidigen. Seitdem iſt
Großes geſchehen. Wie kann man die Heldentaten
der einzelnen Armeen, Regimenter und Schwadronen
aufzählen bei einem Kriege, deſſen Fronten durch die
ganze Welt gehen? Ihre Taten wird die Weltgeſchichte
verzeichnen. (Lebhafter Beifall.) Die unvergleichliche
Tapferkeit unſerer Truppen hat den Krieg in
Feindes=
land getragen. Noch ſtehen wir feſt und ſtark da und
können mit aller Zuverſicht der Zukunft entgegenſehen.
(Lebhafter Beifall.) Aber die Widerſtandskraft des
Fein=
des iſt noch nicht gebrochen; wir ſind nicht am Ende der
Opfer. Die Nation wird dieſe Opfer weiter tragen mit
demſelben Heroismus, mit dem es ſie bisher getragen
hat, denn wir müſſen und wollen dieſen
Verteidigungs=
krieg, den wir, von allen Seiten bedrängt, für unſer Reich
und unſere Freiheit führen, bis zum guten Ende
durchkämpfen. (Allgemeiner, lebhafter Beifall.)
Dann wollen wir aber auch der Dreiſtigkeit gedenken,
mit der man ſich an unſeren im Feindesland lebenden
wehrloſen Landsleuten, zum Teil in einer jede
Zivili=
ſation hohnſprechenden Weiſe (lebhafte Zuſtimmung),
vergriffen hat. Die Welt muß es erfahren, daß niemand
einem Deutſchen ungefühnt ein Haar krümmen kann.
(Lebhafter, wiederholter Beifall.)
Meine Herren! Wenige Augenblicke, nachdem jene
Sitzung vom 4. Auguſt zu Ende gegangen war, erſchien
der großbritanniſche Botſchafter, um uns ein Ultimatum
Englands, und nach deſſen ſofortiger Ablehnung die
Kriegserklärung zu überbringen. Da ich mich damals zu
dieſer endgültigen Stellungnahme der britiſchen
Regie=
rung noch nicht äußern konnte, will ich jetzt einige
Aus=
führungen dazu machen. — Die Frage nach der
Verant=
wortung an dieſem größten aller Kriege liegt für uns
klar. Die äußere Verantwortung tragen diejenigen
Männer in Rußland, die die allgemeine Mobiliſierung
der ruſſiſchen Armee betrieben und durchgeſetzt haben
(Zuſtimmung), die innere Verantwortung aber trägt die
britiſche Regierung. (Erneute lebhafte Zuſtimmuna
Das Londoner Kabinett konnte den Krieg unmöglich
machen, wenn es in Petersburg unzweideutig erklärte,
England ſei nicht gewillt, aus dem öſterreichiſch=ſerbiſchen
Konflikt einen Kontinentalkrieg ausbrechen zu laſſen.
Eine ſolche Sprache hätte auch Frankreich gezwungen,
Rußland energiſch von allen kriegeriſchen Maßnahmen
abzuhalten. Dann aber gelang unſere
Vermittelungs=
aktion zwiſchen Wien und Petersburg und es gab keinen
Krieg. England hat das nicht getan. England kannte die
kriegslüſternen Treibereien einer zum Teil nicht
verant=
wortlichen, aber mächtigen Gruppe um den Zaren. Es
ſah, wie das Rad ins Rollen kam, aber es fiel ihm nicht
in die Speichen. (Lebhafte Zuſtimmung.) Trotz aller
Friedensbeteuerungen gab London in Petersburg zu
verſtehen, England ſtehe auf der Seite Frankreichs und
damit auch Rußlands. (Lebhafte Zuſtimmung.) Das
zeigten klar und unwiderleglich die inzwiſchen erfolgten
Publikationen der verſchiedenen Kabinette, insbeſondere
das Blaubuch, das die engliſche Regierung herausgegeben
hat. Nun gab es in Petersburg kein Halten mehr. Wir
beſitzen darüber das gewiß unverdächtige Zeugnis des
belgiſchen Geſchäftsträgers in Petersburg, der berichtet
— Sie kennen ſeine Worte, aber ich will ſie hier
wieder=
holen — am 30. Juli an ſeine Regierung: England gab
anfänglich zu verſtehen, daß es ſich nicht in einen Konflikt
hineinziehen laſſen wolle. Sir George Buchanan ſprach
es ganz offen aus; heute iſt man in Petersburg feſt davon
überzeugt, ja man hat ſogar die Zuſicherung, daß
Eng=
land Frankreich beiſtehen werde. Dieſer Beiſtand fällt
ganz außerordentlich ins Gewicht, und hat nicht wenig
dazu beigetragen, der Kriegspartei Oberwaſſer zu
ver=
ſchaffen. (Hört, hört!)
Erſt vor ſieben Wochen gab ein engliſcher Staatsmann
im Parlament die Verſicherung: Kein Vertrag, keine
Ab=
machung binde die ſchrankenloſe Weltſtellung Englands,
falls ein Krieg ausbreche, frei könne Großbritannien ſich
entſcheiden, ob es an einem europäiſchen Krieg teilnehmen
wolle oder nicht. Alſo es war keine Bündnispflicht, kein
Zwang, es war keine Bedrohung des eigenen Landes,
die die engliſchen Staatsmänner veranlaßte, den Krieg
entſtehen zu laſſen und dann ſofort ſelbſt in ihn
einzu=
treten. Dann bleibt nur übrig, daß das Londoner
Ka=
binett dieſen Weltkrieg, dieſen ungeheueren Weltkrieg,
kommen ließ, weil ihm die Gelegenheit gekommen ſchien,
mit Hilfe ſeiner politiſchen Ententegenoſſen den
Lebens=
nerv ſeines größten europäiſchen Konkurrenten auf dem
Weltmarkte zu zerſtören. (Sehr richtig!) So trägt
Eng=
land und Rußland zuſammen — über Rußland habe ich
mich am 4. Auguſt ausgeſprochen — vor Gott und der
Menſchheit die Verantwortung für dieſe Kataſtrophe, die
über Europa, die über die Menſchheit hereingebrochen iſt.
Die belgiſche Neutralität, die England zu ſchützen vorgab,
iſt eine Maske. Am 2. Auguſt, abends 7 Uhr, teilten wir
in Brüſſel mit, daß wir durch die uns bekannten
Kriegs=
pläne Frankreichs um unſerer Selbſterhaltung willen
ge=
zwungen ſeien, durch Belgien zu marſchieren. (Sehr
wahr!) Aber ſchon am Nachmittag desſelben Tages, am
2. Auguſt, alſo bevor in London das geringſte von dieſer
Demarche bekannt war und bekannt ſein konnte, hatte die
engliſche Regierung Frankreich ihre Unterſtützung
zuge=
ſagt (Hört! Hört!) und zwar bedingungslos zugeſagt für
den Fall eines Angriffs der deutſchen Flotte auf die
fran=
zöſiſche Küſte. Von der belgiſchen Neutralität aber war
mit keinem Wort die Rede. Dieſe Tatſache iſt feſtgeſtellt
durch die Erklärung, die Sir Edward Grey am 3. Auguſt
im Unterhaus abgab, und die mir am 4. Auguſt infolge
des erſchwerten telegraphiſchen Verkehrs nicht in extenso
bekannt war, und beſtätigt durch das Blaubuch der
eng=
liſchen Regierung ſelbſt. Wie hat da England behaupten
können, es habe das Schwert gezogen, weil wir die
bel=
giſche Neutralität verletzt hätten? Wie konnten die
eng=
liſchen Staatsmänner, denen doch die Vergangenheit
ge=
nau bekannt war, überhaupt von der belgiſchen
Neutra=
lität ſprechen? Als ich am 4. Auguſt von dem Unrecht
ſprach, das wir mit dem Einmarſch in Belgien begingen,
ſtand noch nicht feſt, ob ſich die Brüſſeler Regierung nicht
in der Stunde der Not dazu entſchließen würde, das Land
zu ſchonen und ſich unter Proteſt auf Antwerpen
zurück=
zuziehen. Sie erinnern ſich daran, daß ich nach der
Ein=
nahme von Lüttich auf Antrag unſerer Heeresleitung eine
erneute Aufforderung in dieſem Sinne an die belgiſche
Regierung gerichtet habe. Aus militäriſchen
Grün=
den mußte die Möglichkeit zu einer ſolchen
Entwickelung auch unter allen Umſtänden
offen gehalten werden. Für die Schuld der
bel=
giſchen Regierung lagen ſchon damals mannigfache
Anzeichen vor; poſitive ſchriftliche
Be=
weiſe ſtanden mir noch nicht zu Gebote. Den
engliſchen Staatsmännern aber waren dieſe Beweiſe
ge=
nau bekannt (Sehr richtig!), und wenn jetzt durch die in
Brüſſel aufgefundenen, von mir der Oeffentlichkeit
über=
gebenen Aktenſtücke feſtgeſtellt worden iſt, wie und in
wel=
chem Grade Belgien ſeine Neutralität England gegenüber
preisgegeben hatte, ſo iſt nunmehr alle Welt über zwei
Tatſachen im Klaren: Als unſere Truppen in der Nacht
vom 3. zum 4. Auguſt das belgiſche Gebiet betraten,
be=
fanden ſie ſich auf dem Boden eines Staates, der ſeine
Neutralität ſelbſt längſt preisgegeben hatte.
Und die andere Tatſache: Nicht um der
bel=
giſchen Neutralität willen, die es ſelbſt mit
untergraben hatte, hat uns England den Krieg erklärt,
ſondern weil es glaubte, zuſammen mit zwei
Großmäch=
ten des Feſtlandes Unſer Herr werden zu können. (
Wie=
derholtes lebhaftes: Sehr richtig!) Schon ſeit dem 2.
Auguſt, ſeit ſeinem Verſprechen der Kriegsfolge an
Frank=
reich, war England nicht mehr neutral, ſondern
tatſäch=
lich im Kriegszuſtand mit uns Die Motivierung ſeiner
Kriegserklärung vom 4. Auguſt mit der Verletzung der
belgiſchen Neutralität war nichts als ein
Schau=
ſtück, geeignet, das eigene Land und das neutrale
Aus=
land über die wahren Beweggründe zum Kriege irre zu
führen. (Sehr richtig!) Jetzt, wo der bis in alle
Einzel=
heiten ausgearbeitete engliſch=belgiſche Kriegsplan
ent=
hüllt iſt, iſt die Politik der engliſchen
Staats=
männer für alle Zeit vor der Weltgeſchichte
gekennzeichnet. Die engliſche Diplomatie hat ja
auch noch ein übriges dazu getan. Auf ihren Ruf
ent=
riß uns Japandasheldenmütige Kiautſchou
und verletzte dabei die chineſiſche Neutralität. Iſt
Eng=
land gegenüber dieſem Neutralitätsbruch eingeſchritten?
(Sehr gut! Sehr richtig!) Hat es da ſeine peinliche
Für=
ſorge für die neutralen Staaten gezeigt? (Sehr gut!)
Meine Herren, als ich vor fünf Jahren auf dieſen Platz
berufen wurde, ſtand dem Dreibund feſtgefügt die
Tripel=
entente gegenüber, ein Werk der Engländer, beſtimmt, dem
bekannten Prinzip der „Balance of power” zu dienen
d. h. ins Deutſche übertragen, der ſeit Jahrhunderten
be=
folgte Grundſatz der engliſchen Politik, ſich
gegen die ſtärkſte Macht des Kontinents zu
wenden, ſollte in der Tripeltentente ſein ſtärkſtes
Werk=
zeug finden. Darin lag von vornherein der aggreſſive
Charakter der Tripelentente gegen die rein defenſive
Ten=
denz des Dreibundes, darin lag der Keim zu der gewalt=
ſamen Exploſion. Ein Volk von der Größe und der
Tüchtigkeit des deutſchen läßt ſich in ſeiner freien und
friedlichen Entwickelung nicht erſticken. Angeſichts dieſer
Lage war der deutſchen Politik der Weg klar
vorgezeich=
net. Sie mußte verſuchen, durch eine Verſtändigung mir
den einzelnen Mächten der Tripelentente die Kriegsgefahr
zu bannen, ſie mußte gleichzeitig unſere Wehrkraft ſo
ſtärken, daß ſie dem Kriege, wenn er doch kam, gewachſen
war. Sie wiſſen, meine Herren, wir haben beides getan.
In Frank reich begegneten wir immer
wieder dem Revanchegedanken, von
ehrgeizi=
gen Politikern genährt, erwies er ſich ſtärker als der
un=
zweifelhaft von einem Teile des franzöſiſchen Volkes
ge=
hegte Wunſch, mit uns in einem nachbarlichen Verhältnis
zu leben. Mit Rußland kam es zwar zu einzelnen
Ver=
einbarungen, aber ſeine feſte Allianz mit Frankreich, ſein
Gegenſatz zu dem mit uns verbündeten Oeſterreich und
ein von panſlawiſtiſchen Machtgelüſten gezüchteter
Deut=
ſchenhaß machten Vereinbarungen
unmög=
lich, die im Falle von politiſchen Kriſen die
Kriegs=
gefahr ausgeſchloſſen hätte. Verhältnismäßig am
freie=
ſten ſtand England da. Ich habe ſchon vorhin daran
er=
innert, mit welcher Emphaſe die engliſchen
Staatsmän=
ner immer aufs neue ihrem Parlament das ganz
unge=
bundene Selbſtbeſümmungsrecht Großbritanniens
ge=
rühmt haben. Hier konnte am eheſten der Verſuch zu
einer Verſtändigung gemacht werdene die tatſächlich den
Weltfrieden garantiert hätte. Danach habe ich gehandelt,
danach mußte ich handeln. Der Weg war ſchmal,
das wußte ich wohl. Die inſulariſche engliſche Denkark
hat im Laufe der Jahrhunderte einen politiſchen
Grund=
ſatz mit der Kraft eines ſelbſtverſtändlichen Dogmas
aus=
geſtaltet, den Grundſatz nämlich, daß England ein „
Arbi=
trium mundi” gebühre, das es nur aufrecht erhalten könne
durch die unbeſtrittene Seeherrſchaft eigerſeits und das
vielberufene Gleichgewicht der Kräfte auf dem
Konti=
nent andererſeits. Ich habe niemals gehofft, dieſen alten
engliſchen Grundſatz durch Zurden zu durchbrechen.
Was ich für möglich hielt, war, daß die wachſende Macht
Deutſchlands und das wachſende Riſiko eines Krieges
England nötigen könnte, einzuſehen, daß dieſer alte
Grundſatz unhaltbar, unpraktiſch geworden, und ein
friedlicher Ausgleich mit Deutſchland vorzuziehen iſt.
Jenes Dogma aber lähmte immer wieder die Möglichkeit
einer Verſtändigung.
Einen neuen Anſtoß erhielten die Verhandlungen
durch die Kriſis von 1911. Dem engliſchen Volke war
über Nacht klar geworden, daß es vor dem Abgrund
eines européiſchen Krieges geſtanden hatte.
Die Volksſtimmung zwang die engliſchen
Machthaber zu einer Annäherung an
Deutſchland. In langwieriger Arbeit gelang es
ſchließlich, ſich über verſchiedene ſtrittige wirtſchaftliche
Intereſſenfragen, die Afrika und Vorderaſien betrafen,
zu verſtändigen. Damit ſollten die möglichen politiſchen
Reibungsflächen vermindert werden. Die Welt iſt weit.
(Sehr richtig!) Sie bietet, wenn man nur die freie
Ent=
faltung unſerer Kräfte nicht hindern will, beiden Völkern
Raum genug, in friedlichem Wettbewerb ihre Kräfte zu
meſſen. (Sehr richtig!!) Das war ein von der deutſchen
Politik ſtets vertretener Grundſatz. Aber während wir
ſo verhandelten, war England unabläſſig darauf bedacht,
ſeine Beziehungen zu Frankreich und Rußland immer
enger zu geſtalten. Das Entſcheidende dabei war, daß
über das politiſche Gebiet hinaus immer feſtere
militäriſche Abmachungen für den Fall
eines Kontinentalkrieges getroffen
wur=
den. England betrieb dieſe Verhandlungen möglichſt
ge=
heim. Wenn etwas davon durchſickerte, wurde ihre
Be=
deutung in Preſſe und Parlament als durchaus harmlos
hingeſtellt. Verborgen blieben ſie uns nicht, wie Sie
aus den Veröffentlichungen wiſſen, die ich veranlaßt habe.
Die geſamte Situation war eben die: England war zwar
bereit, ſich über Einzelfragen mit uns zu
verſtändigen; oberſter und erſter Grundſatz ſeiner
Politik aber blieb der: Deutſchland muß in der
freien Entfaltungſeiner Kräfte im Schach
gehalten werden durch die „Balance of power”; das
iſt die Grenzlinie für freundſchaftliche Beziehungen mit
Deutſchland zu dem Zwecke der Stärkung der
Tripel=
entente bis aufs Aeußerſte. Als die Freunde militärſche
Zuſicherungen darauf verlangten, ſind die engliſchen
Staatsmänner ſofort bereit, ſie zu geben. Der Ring iſt
geſchloſſen. England iſt Frankreichs Gefolgſchaft ſicher,
und damit auch der Rußlands. Aber freilich auch
Eng=
land bindet ſeinen Willen. Wollen Frankreich oder
Ruß=
land, wo die in beiden Ländern vorhandenen
chauviniſti=
ſchen Kreiſe in der militäriſchen Konivenz Englands ihre
ſtärkſte Stütze finden, wollen Frankreich oder Rußland
losgehen, England iſt moraliſch in den Händen ſeiner
Freunde. Und das nur zu welchem Zweck? Deutſchland
muß niedergehalten werden. Wir haben es an
Warnungen bei der engliſchen Regierung
nicht fehlen laſſen. Noch zu Anfang Juli dieſes
Jahres habe ich der engliſchen Regierung andeuten laſſen,
daß wir ihre geheimen Verhandlungen mit Rußland
über eine Marinekonvention erfahren hätten. Ich habe
ſie auf die ernſte Gefahr aufmerkſam gemacht, die dieſe
engliſche Politik für den Weltfrieken berge; vierzehn
Tage ſpäter ſchon trat das ein, was ich vorausgeſagt
habe.
Wir haben aus der geſamten Lage der Dinge die
Konſequenzen gezogen. Schnell hintereinander
habe ich Ihnen die größten
Rüſtungsvor=
lagen gebracht, die die deutſche Geſchichte
kennt, und Sie haben in voller Erkenntnis der Gefahr
einmütig und opferbereit bewilligt, was für unſere
Selbſt=
verteidigung notwendig war. Und als der Krieg
aus=
gebrochen iſt, läßt England jeden Schein fallen.
Laut und offen verkündet es: England will kämpfen bis
Deutſchland niedergezwungen iſt, wirtſchaftlich und
mili=
täriſch. Panſlawiſtiſcher Deutſchenhaß ſtimmt jubelnd zu.
Frankreich hofft, mit der ganzen Kraft einer alten
ſoldati=
ſchen Nation die Scharte von 1870 auszuwetzen.
Dar=
auf haben wir an unſere Feinde nur die
eine Antwort: Deutſchland läßt ſich nicht
vernichten. (Lebhaftes, wiederholt ſich erneuerndes
Sehr richtig!) Wie unſere militäriſche, ſo hat ſich auch
die finanzielle Kraft Deutſchlands
glän=
zend bewährt, ſich rückhaltslos in den Dienſt des
Vaterlandes zu ſtellen. Das wirtſchaftliche Leben wird
aufrechterhalten. Die Zahl der Arbeitsloſen iſt
verhält=
nismäßig gering. Die Organiſationskraft und
Organi=
ſationskunſt Deutſchlands ſucht in neuen Formen Uebeln
vorzubeugen, Schäden auszugleichen. Kein Mann,skeine
Frau entzieht ſich der freiwilligen Mitarbeit. Keine
Werbetrommel braucht gerührt zu werden. (Sehr richtig!
Heiterkeit!) Und alle zu dem einzigen und großen Zweck,
für das Land der Väter, für die Hoffnung der Kinder
und Enkel alles hinzugeben an Gut und Blut. Wenn
dieſer Geiſt, dieſe ſittliche Größe des Volkes, wie ſie die
Weltgeſchichte noch nicht gekannt hat, wenn der
millionen=
fach bewährte Heldenmut unſeres Volkes in Waffen
gegenüber einer Welt von Feinden von unſeren Gegnern
als Militarismus geſchmäht wird, wenn ſie uns Hunnen
und Barbaren ſchelten, wenn ſie eine Flut von Lügen über
uns auf dem Erdenrund verbreiten, ich glaube wahrlich,
wir können ſtolz genug ſein, um uns darum
nicht zu grämen. (Lebhafter Beifall.) Dieſer
wun=
derbare Geiſt, der die Herzen des deutſchen Volkes
durch=
glüht, in nie geſehener Einigkeit, in der unbedingten
Hin=
gabe des einen an den anderen, er muß und er wird
ſieg=
reich bleiben. Und wenn ein ruhmvoller, wenn ein
glück=
licher Friede erkämpft ſein wird, dann wollen wir dieſen
Geiſt hochhalten als das heiligſte Vermächtnis dieſer
furchtbar ernſten und großen Zeit. (Bravo!) Wie vor
einer Zaubergewalt ſind die Schranken gefallen, die eine
öde und dumpfe Zeit lang die Glieder des Volkes
trenn=
ten, die wir gegeneinander aufgerichtet hatten in
Miß=
verſtand, in Mißtrauen und Mißgunſt. Eine Befreiung,
eine Beglückung iſt es, daß nun einmal dieſer ganze Wuſt
und Unrat weggefegt ſind (Bravo!), daß nur der Mann
gilt, einer gleich dem anderen, einer dem anderen die
Hand reichend, für ein einziges und heiliges Ziel. (Bravo!)
Ich wiederhole noch einmal das Wort, das der Kaiſer
ſprach, als der Krieg ausbrach: Ich kenne keine
Par=
teien mehr, ich kenne nur noch Deutſche. Wenn
der Krieg beendet ſein wird, werden Parteien
wieder=
kehren. Ohne Parteien, ohne politiſchen Kampf kein
poli=
tiſches Leben, auch für das freieſte und einigſte Volk.
(Erneuter Beifall.) Aber kämpfen wollen wir dafür —
ich für mein Teil verſpreche es Ihnen — daß es in dieſen
Kämpfen nur mehr Deutſche geben darf. (Lebhafter
Beifall.)
Meine Herren! Ich ſchließe meine kurzen
Ausfüh=
rungen. Die Zeit iſt nicht für Worte. Nicht über alle
Fragen, die das Volk, und die auch mich im Tiefſten
be=
wegen, kann ich ſprechen. Nur eins noch. In Treue und
mit heißem Danke gedenken wir der Söhne Deutſchlands,
die auf den Schlachtfeldern im Oſten und Weſten, auf
hoher See, an den Geſtaden des Stillen Ozeans und in
unſeren Kolonien für die Ehre des Vaterlands ihr Leben
gelaſſen haben; vor ihrem jetzt verſtummten Heldenmute
einigen wir uns in dem Gelöbnis, auszuharren bis zum
letzten Hauch, damit Kinder und Enkel in einem ſtärkeren
Deutſchland frei und geſichert gegen fremde Drohung und
Gewalt an der Größe des Reiches weiterbauen können.
(Großer Beifall.) Und dieſes Gelöbnis ſoll
hinausſchal=
len zu unſeren Söhnen und Brüdern, die weiterkämpfen
gegen den Feind, zu dem Herzblut Deutſchlands, das in
zahl= und namenloſem Heldenmute aufwallt, für das wir
bereit ſind, alles hinzugeben, was wir haben;
hinaus=
ſchallen auch zu unſeren Landsleuten im Ausland, den
draußen für uns ſorgenden, den von der Heimfahrt
Ab=
geſchnittenen und Gefährdeten, den widerrechtlich
Gefan=
genen und Mißhandelten.
Wir halten durch, bis wir Sicherheit haben, daß
keiner mehr wagen wird, unſeren Frieden zu ſtören;
einen Frieden, in dem wir deutſches Weſen und deutſche
Kraft entfalten und entwickeln wollen als freies Volk.
(Ungeheurer, jukelnder Beifall im ganzen Hauſe und auf
den Tribünen. Händeklatſchen, das ſich immer erneut.
Die Beifallskundgebungen dauern minutenlang.)
Abg. Haaſe (Soz.):
Die Sozialdemokratiſche Fraktion ſteht
nach wie vor auf dem Standpunkte vom 4. Auguſt, daß
der Krieg als tiefere Urſache ökonomiſche
Intereſſen=
gegenſätze hatte. Noch ſind unſere Grenzen vom Feinde
bedroht. Daher muß das deutſſche Volkauchheute
noch alle Kräfte zum Schutze des Landes
einſetzen. Wir bewilligen daher die
Vor=
lage, dankbar gedenkend all derer, die Leben und
Ge=
ſundheit hingegeben haben, und derer, die unter
unſäg=
lichen Mühen im Dienſte des Vaterlandes ſtehen. Für
ſie muß im weiteſten Maße geſorgt werden. Sobald der
Friede möglich iſt und künftige Freundſchaft mit den
gegneriſchen Nationen, muß er geſchloſſen werden. (
Bei=
fall bei den Soz.)
Abg. Dr. Spahn (Zentrum):
Namens aller übrigen Parteien (Bravol)
habe ich zu erklären, daß wir zahlreiche Wünſche
hinſicht=
lich der Verſorgung der Kriegsteilnehmer, auch der
Aerzte und Lazarettgehilfen, haben. Aber heute kommt
es darauf nicht an. Heute gebietet uns das Wohl des
deutſchen Vaterlandes: Wir müſſen den Krieg führen,
durchhalten, bis der Sieg errungen iſt und ein Friede,
der den ungeheueren Opfern entſpricht und der einen
dauernden Schutz gegen alle Feinde gewährleiſtet. Zu
unſeren tapferen Soldaten in Heer und Flotte und den
Schulter an Schulter mit uns kämpfenden
öſterreichiſch=
ungariſchen Truppen haben wir das feſte Vertrauen, daß
der Kampf bis zu dieſem Ziel geführt wird. (Beifall
und Händeklatſchen.)
Damit ſchließt die erſte Beratung. Ohne Debatte
werden ſodann die Vorlagen in zweiter
Leſ=
ungangenommen, ebenſo in ſofortiger
drit=
ter Beratung; diesmal gegen die Stimme des
Ab=
geordneten Liebknecht (Soz.) (Bewegung und
dröhnen=
der Beifall.) — Abg. Graf v. Weſtarp (konſ.) berichtet
über die Petitionen, die er der Regierung zur
Berück=
ſichtigung zu überweiſen beantragt. Die Bevölkerung
von Oſtpreußen und von Elſaß=Lothringen könne
ver=
ſichert ſein, daß ihre alte Heimat im alten Glanz
wieder=
hergeſtellt und ſie in ihre Erwerbsſtände wieder eingeſetzt
würden.
Präſident Dr. Kaempf:
Wir ſind am Ende unſerer heutigen Arbeit angelangt.
Ich kann mit beſonderer Genugtuung feſtſtellen, daß die
Einmütigkeit des deutſchen Volkes, die ſich in der
An=
nahme der Vorlagen bekundet hat, in nichts geſchwächt
worden iſt, und daß das deutſche Volk dadurch zu erkennen
gibt, daß es den uns aufgezwungenen Krieg fortſetzen
wird bis zu dem Ende, das wir uns geſetzt haben.
Nie=
mals hat es in der Weltgeſchichte jemals einer ſolchen
Kraftanſtrengung bedurft wie heute. Wir ſind einig
unter den Führern des Heeres und der Marine und der
oberſten Heeresleitung Seiner Majeſtät des Kaiſers, und
wir vertrauen darauf, daß die Größe des deutſchen
Vol=
kes alle Hinderniſſe aus dem Wege räumen wird, die ſich
dieſem Ziele entgegenſtellen. Wir vertrauen darauf, daß
wir einen Frieden erlangen, der es uns ermöglicht, und
unſeren Kindern und Enkelkindern, dafür zu ſorgen, daß
wir in Frieden und Ruhe unſerer Aufgabe in der Welt
gerecht werden können und nicht geſtört werden durch
frevelhaften Uebermut irgend eines unſerer Nachbarn.
Wir erneuern unſeren Dank für die Kraftanſtrengungen
ſeitens des Heeres und der Marine und aller derjenigen,
die zu Hauſe geholfen haben, die Leiden des Krieges zu
mildern. Deutſchland kann nicht beſiegt werden, ſo lange
es einig iſt, und auf dieſe Einigkeit hoffen und bauen
wir als auf das ſicherſte Palladium unſerer Zukunft.
(Lebhafter Beifall.)
Reichskanzler Dr. v. Bethmann Hollweg
verlieſt ſodann die Kaiſerliche Verordnung, betreffend
Vertagung. — Präſident Dr. Kaempf erbittet und
erhält den Auftrag, den Parlamenten der verbündeten
Nationen Sympathie=Telegramme zu ſenden.
Er ſchließt die Sitzung mit den Worten: Soeben ſind wir
am Schluß unſerer heutigen Tagung angelangt, und wir
trennen uns mit dem erhebenden Gefühl, für das
Vater=
land getan zu haben, was in dieſem Augenblick unſere
Pflicht war. Wir trennen uns mit dem Rufe: Seine
Majeſtät der Kaiſer, unſer Volksheer, unſere Marine,
unſer Vaterland leben hoch!
Das geſamte Haus ſtimmt in den dreimaligen Ruf
begeiſtert ein, ohne die Sozialdemokraten, die ſich
eben=
falls von den Sitzen erhoben haben. — Schluß 6 Uhr.
Der Reichstag beſchließt ſodann, der Vorlage, betr.
Vertagung bis zum 2. März 1915, zuzuſtimmen
* Berlin, 2. Dez. Dem Reichstag iſt zu der
Denkſchrift über wirtſchaftliche Maßnahmen
anläßlich des Krieges ein Nachtrag
zugegan=
gen, der die neuerdings getroffenen Maßnahmen der
be=
zeichneten Art behandelt.
* Berlin, 2. Dez. Die freie Kommiſſion
des Reichstages ſtimmte dem Geſetzentwurf,
betref=
fend die Feſtſtellung des zweiten Nachtrages zum
Reichshaushaltsetat, zu, in der abermals fünf
Mil=
liarden Kriegskredite angefordert werden. Die
Beratung der in der vorgelegten Denkſchrift berührten
wirtſchaftlichen Fragen ſoll in einer weiteren Sitzung der
freien Kommiſſion am Donnerstag, den 3. Dezember,
fort=
geführt werden.
Ler Krieg.
Vom weſtlichen Kriegsſchauplatz.
* Rotterdam, 2. Dez. Der Nieuwe
Rotterdam=
ſche Courant meldet aus Ooſtburg vom 1. Dezember:
Die heftige Beſchießung der belgiſchen
Küſte, die heute den ganzen Tag andauerte, hat
ver=
mutlich Oſtende gegolten, wo man auf hoher See die
britiſche Flotte liegen ſah.
* London, 2. Dez. Die Times veröffentlichen
einen Brief eines Majors des engliſchen Sanitätsweſens
aus Calais, in dem es heißt, daß Calais von
einer Typhusepidemie bedroht ſei. Die
bel=
giſche Armee ſei von Typhus durchſeucht.
Wenn man die Krankheit ſich ausbreiten laſſe, werde von
der belgiſchen Armee bald nichts mehr übrig ſein. Es ſei
unbedingt notwendig, die Spitaleinrichtungen ſchnellſtens
zu vervollkommnen.
Die Entſcheidungskämpfe im Oſten.
* Baſel, 2. Dez. Die hieſige Nationalzeitung ſchreibt
anknüpfend an die Beſprechung des Artikels des Temps
vom 29. November über den Bankerott der deutſchen
Strategie und an die letzte Generalſtabsmeldung und die
Reiſe des Kaiſers nach dem öſtlichen Kriegsſchauplatz
Alle dieſe Tatſachen ſind gewichtige Anzeichen dafür, daß
die gewaltige Schlacht noch keineswegs
ent=
ſchieden iſt. Die Entſcheidung iſt aber nahe
und die Deutſchen ſetzen alles daran, den Sieg zu
errin=
gen. Die Berichte des Temps und des Neu=York Herald
ſind ſomit zum mindeſten als verfrüht zu bezeichnen.
Daß die Ruſſen ihre letzte Karte
ausſpie=
len, erſieht man aus der Meldung aus Rom, daß acht
Klaſſen Landſturm, die ſogen. Reichswehr, einberufen
werden. In dem großen Reſervoir an Mannſchaften ſieht
man jetzt den Boden.
* Wien, 2. Dez. Amtlich wird verlautbart: 2.
De=
zember, mittags. Die Ruhe in unſerer Front in
Weſt=
galizien und Ruſſiſch=Polen dauerte im
allge=
meinen auch geſtern an. Vergangene Nacht wurden
ruſ=
ſiſche Angriffe nordweſtlich von Wolbrum
abge=
wieſen. Die Kämpfe im Raum weſtlich
Nowora=
domsk und bei Lodz ſind in günſtiger
Entwickel=
ungbegriffen. Vor Przemysl blieben die Ruſfen
unter dem Eindruck des letzten Ausfalles paſſiv. Die
Operationen in den Karpathen haben noch zu keinem
Abſchluß geführt. — Die Nachricht der Einnahme von
Belgrad löſte auf dem nördlichen Kriegsſchauplatz
un=
ausſprechlichen Jubel aus.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabs:
v. Höfer, Generalmajor.
Die Arbeit unſerer Unterſeeboote.
* London, 2. Dez. Der Flottenkorreſpondent der
Times ſchreibt: In den erſten vier Monaten des Krieges
vernichteten deutſche Unterſeeboote 7britiſche
Kriegsſchiffe und 4 Handelsſchiffe, ferner durch
Ka=
nonenſchüſſe 3 britiſche Kriegsſchiffe und 50
Handelsſchiffe.
Die Einnahme von Belgrad.
* Wien, 2. Dez. Der Kaiſar erhſelt von General
Frank, dem Kommandanten der fünften Armee, eine
Huldigungsdepeſche, in der es heißt: „Ich bitte
Ew. Majeſtät, am Tage der Vollendung des 66.
Regie=
rungsjahres die Meldung zu Füßen legen zu dürfen, daß
die Stadt Bezlgvad heute von den Truppen der
fünften Armee in Beſittz genomman wurde.”
Vom ſüdlichen Kriegsſchauplatz.
* Wien, 2. Dez. Vom ſüdlichen
Kriegsſchau=
platz wird amtlich gemeldet: 2. Dezember. Da der
Feind im Rückzuge iſt, fanden geſtern keine
grö=
ßeren Kämpfe ſtatt Die vorgetriebenen
Nachrichten=
abteilungen ſtießen auf feindliche Nachhuten und machten
mehrere hundert Gefangene.
Die wirtſchaftliche Lage Wiens.
* Wien, 2. Dez. Die neueſte Publikation des
Bür=
germeiſters der Stadt Wien, Dr. Weißkirchner, über
die wirtſchaftliche Lage Wiens verweiſt auf
den glänzenden Erfolg der Kriegsanleihe. Aus der
Pu=
blikation geht weiter hervor, daß die wirtſchaftlichen und
geſundheitlichen Verhältniſſe in Wien während des
nun=
mehr 4 Monate dauernden Kriegszuſtandes günſtig ſeien.
Unter der Zivilbevölkerung ſind nur zwei Cholerafälle
vorgekommen. Die Meldung der Times, die Unterſuchung
des Donauwaſſers habe das Vorhandenſein von
Cholera=
bazillen ergeben, ſei eine Unwahrheit.
Die Widerlegung eines engliſchen Schwindels.
* Waſhington, 2. Dez. Meldung des Reuterſchen
Bureaus. Nach einer Konferenz mit Bryan ſtellte der
amerikaniſche Geſandte in Holland in Abrede, daß er
ein Schreiben von der Königin Wilhelmina an den
Prä=
ſidenten Wilſon überbracht habe, welches den Plan zur
Her ſtellung des Friedens enthalte.
Die Beſetzung der Inſel Neupommern.
* London, 2. Dez. Hier eingetroffene auſtraliſche
Blätter bringen Einzelheiten über die
Be=
ſetzung der Inſel Neupommern durch
auſtraliſche Streitkräfte. Am 11. September
erreichte das auſtraliſche Geſchwader die Herbertshöhe
und landete 25 Mann, um von der ungefähr vier Meilen
landeinwärts gelegenen drahtloſen Station Beſitz
zu=
ergreifen. Die Gelandeten ſtießen auf unerwarteken
Widerſtand ſeitens der Deutſchen und bewaffneten
Eingeborenen, die unter den Kokosnuspalmen verborgen
waren. Ein auſtraliſcher Offizier und ein Unteroffizier
wurden getötet. Später wurden weitere 150 Mann
ge=
landet, die unter dem Widerſtand der Eingeborenen bis
auf 100 Yards an die Station herangelangten, wo ſie
6 Deutſche und 40 Eingeborene verſchanzt fanden.
Hier=
wurde ein auſtraliſcher Offizier getötet und einer
ver=
wundet. Am ſpäten Nachmittag übergaben die
Vertei=
diger die Station. Während der Schanzgraben nach=
Waffen durchſucht wurde, brach ein neues Gefecht aus,
das jedoch die Exoberung der Station nicht verhindern
konnte. Inzwiſchen beſetzte die Infanteriekolonne
wi=
derſtandslos den Ort Herbertshöhe. Ebenſo wurde
Rä=
baul ohne Kampf eingenommen. Zwei Tage ſpäter
wurde die Inſel für eine britiſche Beſitzung erklärt.
In=
zwiſchen verſchanzten ſich größere
Streit=
kräfte von Deutſchen und bewaffneten Eingeborenen
in dem von der Küſte 6—8 Meilen entfernten
Gebirgs=
diſtrikt Toma. Nach einer Beſchießung durch die
Schiffs=
geſchütze errreichten die auſtraliſchen Truppen
unbehin=
dert Toma.
Aus Tſingtau.
* Tokio, 2. Dez. Amtlich wird bekannt gegeben: am
19. November explodierte an der Nordoſtfront Tſingtaus
eine Flattermine und tötete einen Offizier
und 18 Soldaten, zwei Offiziere und 56 Soldaten
wurden ſchwer verwundet.
Der Aufſtand in Südafrika.
* London, 2. Dez. Das Reuterſche Büro meldet
aus Pretoria unter dem 30. November: Geſtern kam
es bei der Farm Quartfontein nächſt Edenville zu einem
Gefecht zwiſchen Oberſt Manis Botha und
einer Burenabteilung von 120 Mann unter
Piet Hennig. Drei Buren wurden getötet, 73 gefangen
genommen, der Reſt floh. — Kommandant Oenicker
hatte geſtern ein Gefecht mit einer
Burenab=
teilung unter Gideon van Vuren in der
Nachbar=
ſchaft von Bothaville. Van Vuren und 12 andere
Buren, darunter ein Schwerverwundeter, wurden
gefan=
gen, die übrigen flohen und wurden verfolgt. In
Botha=
ville ergaben ſich zahlreiche Buren. (Es iſt ſehr
unwahr=
ſcheinlich, daß ſich alle Zuſammenſtöße zwiſchen den
Re=
gierungstruppen und den Buren in der von Reuter
ge=
meldeten Weiſe abſpielten. D. Red.)
* London, 2. Dez. Daily Telegraph meldet aus
Johannesburg: General Botha hat ſich an die
Front gegen Deutſchſüdweſtafrika begeben.
* Berlin, 1. Dez. Die Voſſ. Zeitung hatte in
ihrer heutigen Abendnummer einen Bericht über die
vertrauliche Sitzung der Kommiſſion des Reichstages
gebracht, der nicht autoriſiert war und dem Reichskanzler
Aeußerungen in den Mund legt, die dieſer nicht getan
hat. Die betreffende Nummer der Voſſiſchen Zeitung iſt
daher mit Beſchlag belegt worden. Hierzu
teilt der Vorſitzende der Freien Kommiſſion des
Reichs=
tages mit, daß die Mitglieder der Kommiſſion einſtimmig
die Unrichtigkeit des Berichtes der Voſſiſchen Zeitung
feſt=
geſtellt haben.
* Mailand, 2. Dez. Hier eingetroffenen
Meldun=
gen zufolge iſt die Zeitung Rjetſch, die Nachrihhten
über die Lage im Kaukaſus brachte, auf
unbe=
ſtimmte Zeit verboten worden.
* Paris, 2. Dez. Der Temps meldet: Die
Pari=
ſer Muſeen bleiben vorläufig geſchloſſen,
da die bereits ungenügende Zahl der Wächter infolge der
bevorſtehenden Einberufung neuer Altersklaſſen weiter
vermindert worden iſt. Vorſichtshalber iſt eine Anzahl
Kunſtwerke nach der Provinz geſandt und dort verborgen
worden. Im Loupre iſt kein Muſeumsſtück
mehr.
* London, 2. Dez. Der Vizekanzler der
Uniper=
ſität Sheffield ſagte geſtern in einer Anſprache
bei einer Verſammlung des Direktoriums der Univerſität,
die deutſchen Univerſitäten ſeien viel von Ruſſen,
Spa=
niern, Franzoſen und Amerikanern beſucht. Er hoffe, daß
es nach dem Kriege England möglich ſei, in dieſer
Hin=
ſicht zum guten Teile an die Stelle
Deutſch=
lands zu treten.
* Sofia, 2. Dez. Der bulgariſche Geſandte in
Kon=
ſtantinopel Ton tſchew iſt nach Wien verſetzt
wor=
den. Die Konſtantinopeler Geſandtſchaft wird vorläufig
der frühere Geſandte in Cetinje Kuluſchaw leiten.
Letzte Nachrichten.
* London, 2. Dez. Die Times melden aus
Waſhing=
ton: Aus Aquascalientes wird gemeldet, daß Pablt
Gonzalez ſich zum proviſoriſchen
Präſiden=
en von Mexiko hat ausrufen laſſen.
Briefkaſten.
H. B., Gernsheim. Verſuchen Sie es mit einer
direk=
ten Anfrage an die Truppenteile, ob Bedarf vorhanden iſt.
Verluſtliſte (aus Nr. 89 und 90).
Infanterie=Regiment Kaiſer Wilhelm Nr. 116, Gießen,
III. Bataillon.
Stab: Major Karl Freiherr Schilling von
Can=
ſtatt, Bruchſal, gefallen.
9. Kompagnie: Sergt. Karl Günther,
Engel=
rod, lv.: U.=O. d. Reſ. Eduard Wiſchnack, Schöneck,
lv.; U.=O. d. R. Fritz Schälicke, Potsdam, ſchv.; Gefr.
Ludwig Heinrich Roſenfeld, Hagen, gefallen; Musk.
Leonhard Zapf, Pfungſtadt, gefallen; Wehrm. Auguſt
Huber, Biſchheim, gefallen; Wehrm. Joſeph Hachen,
Schönholfshauſen, gefallen; Wehrm. Wilhelm
Mar=
quard 2., Darmſtadt, gefallen; Freiw. Hans Rumpf,
Butzbach, gefallen; Musk. Kurt Aloiſius Joſeph Berke,
Kreutzberg, lv.; Reſ. Karl Gath, Burg=Solms, ſchv.;
Reſ. Friedr. Nell, Kölſchhauſen, ſchv.; Reſ. L. Ochs 2.,
Ilbeshauſen, ſchv.; Wehrm. Heinrich Krug 4.,
Geilshau=
ſen, lv.: Wehrm. Wilhelm Volkmann, Heuchelheim,
lv.; Wehrm. Hermann Frey, Darmſtadt, lv.; Gefr. d. L.
Heinrich Horſt, Beſſungen, ſchv.; Wehrm. A. Schuſter,
Egelsbach, ſchv.; Wehrm. Chriſt. Rich. Leidel,
Frank=
furt a. M., ſchv.; Wehrm. Seb. Mühling, Hering, lv.;
Reſ. Auguſt Schulz, Darmſtadt, lv.; Wehrm. Hugo Paul
Meuk, Liebenſcheid, lv.; Musk. Ad. Sambel,
Eſchel=
born, lv.; Freiw. Robert Freytag, Roitz, lv.; Reſ.
Otto Hagen, Münſter a. St., lv.; Freiw. H. Schenk,
Charlottenburg, lv.; Reſ. Karl Klar, Wißmar, lv.; Reſ.
Johann Bruckner, Speichersdorf, lv.; Musk. David
Pollak, Egelsbach, lv.; Wehrm. Wilhelm L. Schulz,
Wolferborn, vm.; Wehrm. Johann Friedr.
Fünffin=
ger, Mainz, vm.; Wehrm. Joh. Mich. Weſp, Arheilgen,
vm.; Freiw. Fritz Kra uß, Darmſtadt, vm.; Freiw. E.
Eichenauer, Gießen, vm.; Freiw. Herm. Barth 1.,
Kettenheim, vm.; Wehrm. Friedrich Olſchewsky
Freiwalde, vm.; Wehrm. Karl Wilhelm Nickel,
Eiſen=
roth, vm.; Wehrm. Heinrich Hermann Fehling,
Beil=
ſtein, vm.; Freiw. Walter Block, Gießen, vm.; Freiw.
Maximilian Barth 2., Kettenheim, vm.; Freiw. Fritz
Genſch, Greiz, vm.; Musk. Seraphin Naas, Schönau,
vermißt.
10. Kompagnie: Lt. H. Meyer, Hanau, vw.;
Off.=Stellv. Otto Kneipp, Langsdorf, vw: Vizef. d. R.
Georg Bopp Offenthal, vw.; U.=O. Karl Raue,
Mar=
burg, pw.; U.=O. d. Reſ. Ludwig Gerhardt,
Stein=
bach, Gießen, vw.; Gefr. Leo Kaczorek, Klein=
Schön=
brück, gefallen; Gefr. Adolf Kilimann, Liebenberg,
vw.; Musk. Heinrich Ruppert, Weſthofen, vw.; Reſ
Friedrich Eick, Almeke, vm.; U.=O. d. Reſ. Wilh.
Gou=
beaud, Daphauſen, vm.; U.=O. Guſtav Kretzer,
Ro=
denbach, vw.; Reſ. Karl Größer, Steinbach, Gießen,
gefallen; Wehrm. Heinrich Keller, Angersbach, vm.;
Wehrm. Heinrich Köhler, Angersbach, vw.; Gefr. Karl
Schriewer, Hackenſtiel, vm.; Musk. Alfred
Lode=
mann, Neu=Kraußendorf in Schleſien, vm.; U.=O. d. R.
Friedrich Hanſtein, Gundernhauſen, gefallen: Gefr
d. L. Joſeph Adam, Dietesheim, vw.; Gefr. d. L. Joh.
Georg Berg, Harreshauſen, vw: Gefr. d. L. Peter
Wil=
helm Hauf, Darmſtadt, vm.; Wehrm. Chr. Karrer,
Tony in Württemberg, vw.; Wehrm. Joh. Schneider,
Winkel, Bensheim, vw.; Wehrm. Wilh. Lohmann,
Dautenheim, vm.; U.=O. d. Reſ. Rich. Grupe,
Wehr=
bleck, vm.; Wehrm. Heinrich Seel, Watzenborn, gefallen;
Wehrm. Guſtav Thies, Ballersbach, vw.; Kriegsfreiw.
Ludwig Eck Wimpfen, Heppenheim, vm.; Kriegsfreiw.
Willy Greb, Gießen, vm.; Kriegsfreiw. Wilh. Wetz,
Eppelsheim, gefallen: Kriegsfreiw. Konr. Ploch,
Rom=
rod, vw.; Reſ. Karl Leidner, Villingen, vw.: Reſ
Jak. Roth, Marburg, abermals vw.; Wehrm. Philipp
Mark, Darmſtadt, vw.; Reſ. Georg Schmid,
Hör=
mannsdorf, vw.
11. Kompagnie: Oberlt. d. Reſ. Wolfgang
Frank, Ober=Lais, Schotten, in Gefangenſchaft; Vizef.
d. Reſ. Hermann Knöllinger, Groß=Gerau, gefallen;
Vizef. Heinrich Huhn, Haingründau, lv.; Vizef. Herm.
Kneipp, Langsdorf, lv.; Musk. Schulze, gefallen;
Reſ. Otto Menner, Kippenheim, gefallen; Wehrm. J.
Schmidt, Salzböden, gefallen; Reſ. Karl Roth,
Rod=
heim, Gießen, gefallen; Musk. Adalbert Kruck,
Mszcy=
czyn, lv.; Musk. Joſeph Wojciechowski, Wocktitz,
lv.; Gefr. Konrad Cezanne, Walldorf, lv.; Musk. Ad.
Hch. Wilhelm Heyer, Wölfersheim, lv.; U.=O. d. Reſ.
Konrad Maurer, Alsfeld, lv.; U.=O. Th. Ottmar L.
Richard Pfaff, Schornsheim, ſchv.; Reſ. Ernſt
Blom=
berg, Klein=Bornberg, lv.; Reſ. Hugo Siringhaus,
Werdohl, Altena, ſchv.; Reſ. Wilh. Junker, Wieſeck, lv.;
U.=O. d. Reſ. Karl Becker, Todenhauſen, ſchv.; Tamb.
Emil Joſeph Jak. Schwöhrer, Mackenheim, lv.; Reſ.
Emil Wagner, Trohe, lv.; Reſ. Heinrich Jockel,
Hun=
gen, lv.; Reſ. Johannes Maloneck, Berlin, lv.; Reſ.
Heinrich Wilhelm Hilk, Ballersbach, ſchv.: Reſ. Friedrich
Stroh, Wißmar, lv.; U.=O. d. Reſ. Wilh. K. Theis,
Frohnhauſen, lv.; Reſ. Bornert, lv.; Wehrm. Johann
Heinr. Jakob Aug. Eckert, Büdingen, ſchv.; Wehrm. H.
Schwarz, Darmſtadt, lv.; U.=O. d. Reſ. K. Simon,
Freienſteinau, lv.; Wehrm. Georg Beck, Bammenkral,
lv.; Wehrm. Georg Schwebel, Groß=Bieberau, lv.;
Wehrm. Robert Emil Hamſch, Sprottiſchdorf, lv.; U.=O.
d. Reſ. Kurt Kaiſer, Borken, ſchv.; Wehrm. P. Bach,
Siershahn, lv.; Reſ. Albert Chr. Rottger, Derſchlag,
lv.; Kriegsfreiw. Karl Sauer, Geis=Nidda, lv.; Musk.
Frd. Karl Gebhardt, Erbach, vm.; U.=O. Leonhard
Seibert, Arheilgen, vm.; Musk. Adam Brehm,
Harxheim, vm.; Musk. Wilhelm Kölſch, Gimbsheim,
vm.; Musk. Jakob Kühlwein, Viernheim, Heppenheim,
vm.; Musk. Johann Vogel, Recklinghauſen, vm.; Reſ.
Wilhelm Spuck, Großen=Buſeck, vm.; Reſ. Ad. Greb,
Frohnhauſen, vm.; Reſ. Hellwig Dörr 2., Merzhauſen,
vm.; Reſ. Karl Harth, Berleburg, vm.; Reſ. Knapp
vm.; Wehrm. Fr. Gg. Ludwig Noll, Gießen, vm.; Reſ.
Heinrich Hardt, Albach, vm.; Wehrm. Eduard Jäger,
Stockhauſen, vm.; Wehrm. Heinrich Hinterlang,
Klein=Linden, vm.; U.=O. d. Reſ. Johann Peter
Kraut=
wurſt, Schaafheim, vm.; Wehrm. Johann Uhrig,
Groß=Umſtadt, vm.; Reſ. Friedrich Faller, Groß=
Zim=
mern, vm.; Wehrm. Anton Lorenz Friedrich,
Zell=
ler, Krofdorf, vm.; Kriegsfreiw. Karl Heil, Gießen,
vm.; Kriegsfreiw. Karl Löwer, Laubach, vm.;
Kriegs=
freiwilliger Ernſt Groh, Dramburg, vm.; Kriegsfreiw.
Ernſt Biebesheimer, Nordheim, Bensheim, vm.;
Kriegsfreiw. Ludwig Reitſchmidt, Watzenborn, vm.;
Wehrm. Heinrich Schäfer, vm.
hauſen, vm.; Wehrm. Jakob Frank, Bell, vm.; Wehrm.
Johann Kraſſer, Bamberg, vm.; Wehrm. Ludwig
Schäfer 1., Erbach, vm.; Wehrm. Friedrich Jakob,
Eberſtadt, vm.; Wehrm. Johann Karl Grunſtein,
Kelſterbach, vm.; Wehrm. Heinrich Jakob Reiß, Bürgel,
vm.; Wehrm. Friedrich Riegert, Darmſtadt, vm.;
U.=O. d. Reſ. Friedrich Bandel, Dutenhofen, vm.;
Gefr. Walter Krauſe, Leipzig, vm.: Gefr. Arthur
Taube, Rummelsburg, vm.; Wehrm. Karl Schäfer
Niederwetz, vm.; Wehrm. Reinhard Lückhoff,
Wiſſen=
bach, vm.; Reſ. Friedrich Steubing, Ballersbach,
vm.; Reſ. Wilhelm Geuter, Oberwetz, vm.; Kriegsfrw.
Ernſt Grau, Gießen, vm.; Kriegsfreiw. Karl Mand=
12. Kompagnie: Off.=Stellv. Eugen Herb,
Rottweil, lv.; Off.=Stellv. Otto Andreas Ackermann
Gießen, vm.; U.=O. d. Reſ. Friedrich Conrad, Londorf
lv.; U.=O. Auguſt Henſel, Aulendiebach, vm.; U.=O. J.
Knapp, Dieburg, vm.; Reſ. Anton Paul Materne,
Eisleben, gefallen; Tamb. Karl Herzberger,
Dauern=
heim, gefallen; Musk. Wilhelm Pfeilſticker,
Mann=
heim, gefallen; Wehrm. Louis Chriſtian Georg,
Dillen=
burg, gefallen; Reſ. Heinrich Lapp, Niederbiel, lv.;
Kriegsfreiw. Willi Liſtmann, Gießen, ſchv.;
Kriegs=
freiwilliger Rudolf Köhler, Gießen, ſchv.; Kriegsfrw.
Albert Trindhammer, Wetzlar, ſchv: Musk. Jakob
Johann Leonhard, Villmar, lv.; Einj.=Freiw. Heinr.
Weller, Sprendlingen, Alzey, lv.; Reſ. Adam Fuchs,
Ellershauſen, lv.; Wehrm. Gefr. Hermann Auguſt Roth,
Wieſenbach, Dillenburg, ſchv: Wehrm. Gefr. Friedrich
Straßheim, Dornholzhauſen, lv.; Reſ. Wilh.
Schä=
fer, Annerod, lv.; Gefr. Guſtav Petermann, Hahn=
heim, lv.; Musk. Karl Lantz, Hattmatt, ſchv.; Musk. H
Kalbfleiſch, Schrecksbach, ſchv.; Wehrm. Ad. Daub,
Haiger, lv.; Wehrm. Heinrich Robert Paulſeid,
Wil=
helmshöhe, lv.; Reſ. Karl Theodor Hohage, Altena,
lv.; Musk. Gregor Höhn, Abenheim, ſchv.; Gefr. d. Reſ.
Heinrich Wageſter, Nieder=Möllrich, vm.; Wehrm. Joh.
Philipp Keim, Langen, vm.; Erſ.=Reſ. Auguſt
Kunk=
ler, Münſter, Wiesbaden, vm.; Kriegsfreiw. Alfred
Herbold, Zürich, vm.; Kriegsfreiw. Wilh. Schmitt,
Manderbach, vm.; Kriegsfreiw. Wilh. Weller, Mainz,
vm.; Gefr. Johann Gramlich, Bonsweiher, vm.; Msk.
Johann Jung, Undenheim, vm.; Reſ. Ernſt Zecher,
Gleiberg, vm.; Reſ. Karl Edelmann, Arborn, vm.;
Kriegsfreiw. Karl Link, Gießen, vm.
Maſchinengewehr=Kompagnie: Hptm.
Friedrich Karl Wilhelm Ludwig Poly, Lübben in der
Lauſitz, gefallen; Vizef. Wilhelm Hankel, Großen=
Lin=
den, gefallen; Vizef. Hermann Amend, Krofdorf, lv.;
U.=O. Theodor Kraas, Schwerte, lv.; U.=O. Karl
Nick=
laus, Gießen, lv.; U.=O. Georg Rau, Gießen, lv.; U.=O.
Philipp Stork, Günnigfeld, lv.; U.=O. Albert
Schnei=
der, Ernſtdorf, ſchv.: U.=O. d. Reſ. Hugo Rübſam,
Mainz, lv.; Gefr. Wilhelm Schomber, Beuern, ſchv.;
Musk. Heinrich Koch, Queckborn, ſchv.; Reſ. K. Meyer,
Rabertshauſen, ſchv.; Einj.=Freiw. Gefr. Fritz Fiſcher,
Offenburg, lo.: Reſ. Karl Einhäuſer, Alten=Buſeck,
lv.; Reſ. Philipp Launſpach, Reiskirchen, lv.; Reſ.
Paul Die tze, Norkwitz, lv.; Erſ.=Reſ. Karl Regen
Fürth, gefallen; Gefr. d. Reſ. Heinrich Hartmann.
Meßbach, ſchv.; Reſ. Paul Aberle, Langenöls, ſchv.;
Erſ.=Reſ. Willy Ditſchler, Offenbach a. M., lv.; Erſ.=
Reſ. Fritz Grimm, Offenbach a. M., ſchv.; Gefr. Phil.
Bäumler, Mainz, ſchv.; Musk. Georg Hollſtein,
Gundasweiler, lv.
Geſtorben infolge Krankheit:
Reſ. Auguſt Jungk, † Kriegslaz. Nesle 21. 10. 14.,
beerdigt Friedhof daſelbſt.
Berichtigung früherer Angaben:
Gefr. Mathias Döbert, Obertshauſen, bisher vw.,
† Reſervelaz. Trier 16. 11. 14.
Infanterie=Regiment Nr. 118, Worms.
Lt. Herb. Günther Wiedemann, ohne Angabe der
Kompagnie, Danzig, gefallen.
I. Bataillon.
Leib=Kompagnie: U.=O. d. Reſ.
Philipp=
v. Stein, Niedernhauſen, lv.; U.=O. d. L. Wilhelm
Mußel, Wörrſtadt, ſchv.; U.=O. Heinrich Klippel,
Wendelsheim, ſchv.; Wehrm. Wilh. Heß, Reiſenbach, lv.;
Erſ.=Reſ. Karl Winn, Frankfurt a. M., ſchv: Musk.
Wilhelm Ohlenmacher, Wiesbaden, lv.; Musk. Joh.
Fiſcher, Pfordt, lv: Fahnenj. Edg. Seifart,
Hunge=
bladt, lv.; Wehrm. Konrad Jacobs, Lohnsheim, lv.;
Reſ. PlAlipp Bingerheimer, Dalheim, ſchv.; Krgs. Wilh. Stockſicker, Bordehagen, ſchv.;
Kriegsfreiw. Viktor v. Kalkſtein, Gelnhauſen, lv.;
Einj.=Freiw. Hermann Merkel, Mainz, lv.; Musk. Pet.
Kaſpari, Willmad, lv.; Musk. Wilh. Rupp,
God=
delau, lv.: Wehrm. Adam Köth, Eich, lv.; Musk.
Kenſch, lv.; Kriegsfreiw. Friedrich Diehm,
Witten=
berg, ſchv.: Einj.=Freiw. Georg Friedrich Wendel,
Worms, gefallen; Musk. Otto Mäſer, Rohrbach,
Bü=
dingen, gefallen; Reſ. Karl Eller, Dom. Dückheim,
ge=
fallen; Kriegsfreiw. Auguſt Knie ßling, Worms,
ge=
fallen; U.=O. d. Reſ. Georg Trümmer, Worms vm.;
U.=O. d. Reſ. Franz Jakob Zimmermann,
Nacken=
heim, vm.; Kriegsfreiw. Karl Heiſel, Speyer, vm.;
Reſ. Heinrich Veſtner, Pfaffen=Schwabenheim, vm.;
Wehrm. Philipp Kiefer, Horchheim, vm.: Wehrm. Hch.
Hoffmann, Pfeddersheim, vm.; Musk. Wilhelm
Metz=
ger, Neu=Iſenburg, vm.; Reſ. Georg Anton Leußler,
Dornheim, vm.; Wehrm. Philipp Dubs, Neuhauſen,
vm.; Reſ. Adam Sattler, Jügesheim, vm.; Musk. Ant.
Reuſch, Großen=Buſeck, lv.; Musk. Andr. Georg,
Herlisheim, lv.
2. Kompagnie: Musk. Viktor Gaupp, Burbach,
Zabern, lv.; Wehrm. Georg Fuhrmann, Marnheim,
lv.; Musk. Joſeph Laren, Hochfelden, lv.; U.=O. Arthur
Quellmalz, Jeſenitz, lv.; =U.=O. d. Reſ. Heinrich
Immel Weſthofen, ſchv.; Reſ. Schade, lv.; Gefr. J.
Maczkowiak, Willigowo, lv.; Wehrm. Georg Claß,
Lonsheim, lv.; Wehrm. Jakob Lehmann, Neu=
Iſen=
burg, lv.: Reſ. Johann Bugert, Viernheim, ſchv.;
Kriegsfreiw. Heinr. Ziegler, Worms, lv.; Kriegsfrw.
Rudolf Schriever, Elberfeld, lv.; Musk. Adam
Mül=
ler, Engelſtadt, lv.; Wehrm. Karl Kirch eis, Worms,
lv.; Kriegsfreiw. Becker, lv.; U.=O. Emil Haſchke,
Lauban, gefallen; Musk. Friedr. Heinr. Schött,
Lauter=
bach, gefallen; Horniſt Joſeph Schaden, Greimerslſirg,
gefallen; Kriegsfreiw. Jakob Menger, Darmſtadt,
ge=
fallen; Kriegsfreiw. Wilhelm Sehrt, Gießen, gefallen;
Kriegsfreiw. Wilh. Schwebel, Worms, lv.; Wehrm.
Chriſtian Schlamp, Neu=Bamberg, lv.; Kriegsfreiw.
Rud. Kroll, Worms, lv.; Reſ. Peter Raiß, Dexheim,
vm.; Kriegsfreiw. Richard Blaſchke, Liebenwerda,
vm.; Reſ. Georg Fiſcher, Rexingen, ſchv.; Kriegsfreiw.
Werner Hoffmann, Worms gefallen; Musk. Johs.
Bitſch, Bensheim, ſchv.; Gefr. d. L. Karl Müller,
Albig, lv.
3. Kompagnie: U.=O. Heinrich
Trommers=
häuſer, Lampertheim, Bensheim, lv.; U.=O. d. Reſ.
Friedr. Beſt, Mettenheim, lv.; U.=O. d. Reſ. Hermann
Hein, Großewahre, lv: Wehrm. Wilh. Werner,
Nie=
der=Wallmenach, lv.; Musk. Karl Damlmann,
Ro=
dingsheim, lv.; Wehrm. Franz Clermont,
Flörſchin=
gen, ſchv.; Kriegsfreiw. Helmuth Raſch, Mainz, lv.;
Gefr. Willi Kunitz, Halle, lv.; Kriegsfreiw. Jak. Beck,
Neuhauſen, lv.; Wehrm. Reinhard Hein, Niederentgen,
lv.; Gefr. Schmitt, lv.; Kriegsfreiw. Friedrich
Kör=
bel, Bad=Dürkheim, lv.; Musk. Johann Kurz,
Eckels=
heim, gefallen; Musk. Hermann Aloys Dammbacher,
Cannſtatt, gefallen; Musk. Karl Schmitt, Schiltigheim,
gefallen; Gefr. Caſimir Buthar, Herrenbeck, lv.; Krgs. Erich Lenk, Bickungen i. Th., lv.; Wehrm.
Wilhelm Haupt, Nieder=Wallmenach, lv.; Reſ. Wilh.
Graner, Nieder=Wieſen, lv.; Reſ. K. Saulheimer,
Zotzenheim, Alzey, lv.; Musk. Konr. Hahn, Sandlofs,
Lauterbach, lv.; Kriegsfreiw. Helmuth
Schifferdek=
ker, Worms, vm.; Reſ. Johann Gärtner,
Pfifflig=
heim, lv.; Wehrm. Peter Nikolaus Wölfringer,
Faulbach, ſchv.; Musk. Michael Roßkopf, Planig, vm.;
Musk. Lorenz Nik. Stie p, Mombach, vm.; Gefr. Mich.
Zugſchwerdt, Griesheim, Main, vm.; Kriegsfreiw.
Friedrich Freundt, Worms, vm.; Musk. Ph. Meyer,
Gadernheim, Bensheim, vm.; Musk. Wilhelm Spieß,
Leiſelheim, vm.; Musk. Emil Paul Karl Schneider,
Colmar i. E., vm.; Reſ. Joſeph Meyer, Lippſtadt, vm.;
Reſ. Wilhelm Hohn, Ensheim, Worms, vm.; U.=O. Ad.
Kilian, Mainz, vm.; Wehrm. Dellert, Würzburg,
vm.; Reſ. Zinn, vm.
II. Bataillon.
Vizef. Wilh. Maſchmann (6. Komp.), Albig, lv.;
U.=O. Karl Dindorf (6. Komp.), Fürfeld, lv.; Reſ.
Mich. Jakob (6. Komp.), Bonsweiher, gefallen; Reſ.
Mahn (6. Komp.), Nack, lv.; Gefr. Finger (6. Komp.),
ochheim, lv.; Kriegsfreiw. Georg Schweizer (7. K.),
Mölsheim, lv.
III. Bataillon.
Reſ. Meitzler (9. Komp.), lv.; Wehrm. Steller
(10. Komp.), ſchv.
Berichtigung früherer Angaben
Reſ. Franz Hoffmann, bisher vw., † Kriegslaz.
St. Quentin 25. 10. 14.
Infanterie=Regiment Nr. 111, Raſtatt.
5. Kompagnie: Musk. Adam Auler,
Lampert=
heim, lv.
Infanterie=Regiment Nr. 113, Freiburg i. Baden.
8. Kompagnie: Musk. Jak. Kirſchner,
Eber=
ſtadt (Darmſtadt), gefallen.
Stab der 49. Reſerve=Infanterie=Brigade. Darmſtadt.
(Gemeldet vom Infanterie=Regiment Nr. 168.)
Hptm. u. Adj. Albert Schindler, Berlin=Steglitz, t.
Reſerve=Infanterie=Regiment Nr. 20.
II. Bataillon, Spandau.
8. Kompagnie: Off.=St. Vizef. Hermann Thonüs,
Kaſtel, vw.
Landwehr=Infanterie=Regiment Nr. 20.
I. Bataillon, Wittenberg.
4. Kompagnie: Lt., vermutl. d. L., Paul
Haller=
berg, Mainz, t.
Reſerve=Inf.=Regt. Nr. 31, Altona=Bremerhaven.
12. Kompagnie: Vizef. Fritz Dörr, Darmſtadt,
durch Unfall verletzt.
Landwehr=Inf.=Regt. Nr. 40, Mannheim, Karlsruhe.
1. Kompagnie: Gefr. Joh. Adam Seibert,
Bens=
heim, vm.; Gefr. Hermann Unrath, Mainz, vm.; Wehrm.
Philipp Fuchs, Freimersheim, vm.
2. Kompagnie: Wehrm. Chriſtian Neuberth,
Offenbach, vm.
3. Kompagnie: Wehrm. Albert Kimmes, Gau=
Biſchofsheim, vm.
4. Kompagnie: Gefr. Georg Oehlſchläger,
Siedelsbrunn, vm.; Wehrm. Franz Deichmann,
Framers=
heim, vm.
Infanterie=Regiment Nr. 81, Frankfurt a. M.
Berichtigung früherer Angaben.
Musk. Friedrich Friedmann, Offenbach, bish. vm.,
im Laz.; Reſ. Guſtav Adolf Maier, Wimpfen, bish.
vm., war vw., zur Tr. zurück; Musk. Guſtav
Breiten=
bach, Rödelheim, bish. vm., im Laz.
Reſerve=Infanterie=Regiment Nr. 83,
Caſſel, Arolſen, Marburg.
9. Kompagnie: Wehrm. Friedrich Günther,
Offenbach, lv.
Reſerve=Infanterie=Regiment Nr. 88, Hanau, Worms.
Berichtigung früherer Angaben.
Wehrm. Fritz Alhammer, Worms, bish. vm., vw.;
Wehrm. Friedrich Diehl, Fiſchbach, bish. vm., vw.;
Wehrm. Hilarius Petry, Frettenheim, bish. vm., pw.;
Wehrm. Johann Ries, Worms, bish. vm., vw.; Gefr.
Karl Schaffner, Worms, bish. vm., vw.; Wehrm.
Jak. Schreiber, Abenheim, bish. vm., in frz. Gefgſch.;
Friedr. Glock, Dienſtgr. nicht angeg., Haingründau, bish.
vm., vw.; Wehrm. Heinrich Gaul, Planig, bish. vm.,
in frz. Gefgſch.
Feldartillerie=Regiment Nr. 25, Darmſtadt.
Gefr. d. R. Georg Kummer (4. Battr.),
Kirchen=
demenreuth i. B., lv.; Lt. Karl v. Hahn (6. Battr.),
Darm=
ſtadt, lv.
Reſerve=Feldartillerie=Regiment Nr. 43, Jüterbog.
4. Batterie: Kan. Anton Borſtel, Hechtsheim, t.
Feldartillerie=Regiment Nr. 61, Darmſtadt.
Kan. Karl Kilb (4. Battr.), Kelſterbach, lv.
1. Pionier=Bataillon Nr. 21, Mainz.
1. Feld=Kompagnie: Gefr. Ad. Kirch,
Gonſen=
heim, lv.; Einj.=Freiw. Otto Heiter, Mainz, lv.; Pion.
Ph. Friedrich, Groß=Gerau, lv.; Pion. Kaſp. Jung,
Klein=Auheim, lv.; Pion. Joſef Ruhland, Sandbach,
lv.; Gefr. Fr. Schulmeyer, Mörfelden, t.; Pion. Wilh.
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Liſte bis zu den neueſten Liſten in unſerer Geſchäftsſtelle
zur Einſichtnahme auf.
Familiennachrichten.
Statt Karten.
Die glückliche Geburt eines gesunden,
kräftigen Töchterchens zeigen
hoch-
erfreut an
(22141
Regierungsrat Gustav Becker
und Frau Gustel, geb. Gros.
Darmstadt, I. Dezember 1914.
30
Den Tod fürs Vaterland erlitten
unſere lieben Bundesbrüder
Karl Schmall,
Forſtaſſeſſor in Karangſono (Java), aus Gießen,
Leutnant der Reſ. im Infanterie=Regt. Nr. 118,
Karl Gärtner,
Lehramtsaſſeſſor aus Hirſchhorn, Einjährig=
Freiwill. Unteroffizier im Infanterie=Regiment
Nr. 118, zuletzt kriegsgefangen in Bordeaux,
Dr. phil.
Wilhelm Schneider,
Landwirtſchaftslehrer u. Aſſiſtent im
landwirt=
ſchaftlichen Inſtitute der Univerſität Gießen,
aus Nieder=Ramſtadt, Kriegsfreiwilliger im
Infanterie=Regiment Nr. 222,
Willy Wetz,
stud. theol. aus Framersheim, Kriegsfreiwilliger
im Infanterie=Regiment Nr. 116,
Wilhelm Bauer,
stud. forest., Inhaber der Rettungsmedaille,
aus Guntershauſen, Kriegsfreiwilliger im
Infanterie=Regiment Nr. 118.
Ruhm und Ehre ihrem Andenken!
Der Alte=Herren=Verband der
Lands=
mannſchaft Darmſtadtia in Gießen.
Todes=Anzeige.
Am 31. Oktober erlitt im Weſten den Tod
fürs Vaterland unſer lieber, guter Sohn, Bruder,
Neffe und Vetter, der
(22130
Lehramtsaſſeſſor
Hermann Leidolf.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Prof. Dr. Leidolf.
Darmſtadt, den 2. Dezember 1914.
Von Beileidsbeſuchen bittet man abzuſehen.
Todes=Anzeige.
Den Heldentod fürs Vaterland erlitt am
23. Oktober mein innigſtgeliebter unvergeßlicher
Mann, unſer herzensguter, treubeſorgter Vater,
lieber Bruder, Schwager und Onkel
Koam Nuhmann
Wehrmannim Reſ.=Inf.-Reg. Nr. 116, 4. Komp.
In tiefer Trauer:
Frau Marianne Ruhmann, geb. Hill,
nebſt Kindern und Angehörigen.
Darmſtadt, 2. Dezember 1914.
Langgaſſe 9.
(22115
Den Heldentod für das Vaterland erlitt
am 25. Oktober in dem Gefecht bei Le Quesne
mein innigſtge iebter, unvergeßlicher Gatte, unſer
Sohn, Bruder, Enkel, Schwiegerſohn, Schwager
und Onkel
Shilipp. Sconharot
Erſatz-Reſerviſt im Inf.-Regt. 116, 9. Komp.
im nicht ganz vollendeten 27. Lebensjahre.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Frau Marg. Leonhardt, geb. Schneider.
Familie Heinrich Leonhardt Wwe.
Familie Franz Leonhardt.
Familie Rudolf Müller.
Familie Philipp Adam Leonhardt II.
Familie Philipp Schneider III. Wwe.
Arheilgen, Alzey, den 2. Dezember 1914.
Du warſt ſo gut
Und bringſt uns großes Leid,
Nun ruhe ſanft in Ewigkeit. (22156
Den Heldentod fürs Vaterland erlitt unſer
treuer Mitarbeiter
Herr Maſchinenmeiſter
Philipp Leonhardt
Reſ.=Infant.=Regt. Nr. 116.
Der Gefallene war ein fleißiger, ſtrebſamer
Arbeiter, der ſich die Hochachtung und
Wert=
ſchätzung ſeiner Vorgeſetzten und Mitarbeiter
in jeder Beziehung erworben hatte. Alle werden
ſein Andenken in Ehren halten.
Darmſtadt, 1. Dezember 1914.
L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei.
Todes=Anzeige.
(Statt beſonderer Anzeige.)
Hierdurch die traurige Nachricht, daß mein
guter Gatte, unſer lieber Vater, Onkel, Schwager,
Schwiegervater, Großvater und Urgroßvater
Herr Heinrich Miuner
Dachdeckermeiſter
heute Abend ½11 Uhr nach kurzem
Kranken=
lager, im 79. Lebensjahre, ſanft verſchieden iſt.
Für die trauernden Hinterbliebenen:
Auguſte Müller, geb. Dornſeiff.
Darmſtadt, den 1. Dezember 1914.
Die Beerdigung findet Freitag, nachm. ½3 Uhr,
vom Trauerhauſe, Klappacherſtr. 86, auf dem
Beſſunger Friedhof ſtatt. (*10607
Todes=Anzeige.
Allen Verwandten, Freunden und Bekannten
die ſchmerzliche Mitteilung, daß es Gott dem
Allmächtigen gefallen hat, geſtern abend ½10
Uhr meinen lieben Mann, unſeren guten,
treu=
beſorgten Vater, Sohn, Bruder, Schwiegerſohn,
Schwager und Onkel
Markin Beip
Privatier
nach langem ſchwerem, Leiden zu ſich zu rufen.
Im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen:
Dina Delp, geb. Poſeiner
und Kinder.
Darmſtadt, den 2. Dezember 1914.
Die Beerdigung findet am Freitag, den 4. Dez.,
nachmittags 3 Uhr, vom Portale des Beſſunger
Friedhofs aus ſtatt. (B22146
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe inniger Teilnahme
bei dem Tode unſeres lieben Bruders und
Schwagers des
Reſerviſten
Georg Haas
ſagen wir hiermit herzlichſt Dank.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Marie Herrmann Wwe.
Darmſtadt, den 2. Dezember 1914. (22124
Allen Denen, die unſerm
unvergeß=
lichen Sohn und guten Bruder während
ſeiner Leidenszeit Liebes erwieſen und
Freude bereitet haben, und uns in
der=
ſelben und bei ſeinem Tode in ſo warmer
Weiſe ihre Teilnahme zu erkennen
ge=
geben haben, ſagt innigſten Dank
Generaloberarzt Dr. Eichel
22117)
und Familie.
Wetterbericht.
Das ſüdöſtliche Hochdruckgebiet gewinnt langſam
an Ausdehnung über Mitteleuropa. Unter ſeinem
Ein=
luſſe wird die Bewölkung geringer, doch ſtehen wir ap
ſeinem nördlichen Rand immer noch im Bereiche
weſt=
licher Luftſtrömungen, ſodaß nur eine geringe
Tempe=
raturerniedrigung eintreten dürfte.
Wetterausſichten für Donnerstag: Geringero
Bewölkung, meiſt trocken, wenig kühler, ſüdliche bis
weſt=
liche Winde.
Tageskalender.
Donnerstag, 3. Dezember.
Großh. Hoftheater, Anfang 7½ Uhr, Ende 9½ Uhr
(Ab. C): „Die Marketenderin”
Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerek.
Verantwortlich für den politiſchen Teil, für Feuilleton,
Reich und Ausland: Dr. Otto Waldaeſtel; für den übrigen
redaktionellen Teil: Kurt Mitſching; für den
Anzeigen=
teil, Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem
Ge=
ſchäftsleben: Paul Lange, ſämtlich in Darmſtadt. — Für
den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an
die „Redaktion des Tagblatts” zu adreſſieren. Etwaige
Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche
wer=
den nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden
nicht zurückgeſandt.
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[ ← ][ ][ → ] Spatung des Waſſerroheneher!
In der Zeit von Samstag, den 28. November, bis Donnerstag, den 10. Dezember I. Js.
wird das ſtädtiſche Waſſerrohrnetz geſpült.
Dabei läßt ſich eine Trübung des Leitungswaſſers nicht vermeiden, auch muß abteilungsweiſe in den gemäß nachſtehender
Tabelle betroffenen Straßen die Waſſerlieferung von abends 10 Uhr bis morgens 5 Uhr unterbrochen werden. Den Waſſerabnehmern wird
deshalb empfohlen, ſich rechtzeitig vorher mit Waſſer zu verſorgen.
Bei den Druckrohrſpülungen wird die Waſſerlieferung nur vermindert.
Spülplan.
Hauptdruckrohr I Samstag, den 28. November
Abteilung A
Montag, den 30. November
Abteilung B
Mittwoch, den 2. Dezember
von abends 10 Uhr ab
Abteilung C
Samstag, den 5. Dezember
Abteilung D
Montag, den 7. Dezember
Abteilung E
Mittwoch, den 9. Dezember
Hauptdruckrohr II Donnerstag, den 10. Dezember von nachmittags 3 Uhr ab
Aus dem nachſtehenden alphabetiſch geordneten Straßenverzeichnis iſt zu erkennen, zu welcher Spülabteilung (A—E) die
einzelnen Straßen oder ihre Teile gehören.
Dabei iſt zu bemerken, daß Eckhäuſer öfters zu einer andern Spülabteilung gehören als die Straße, zu der ſie zählen.
Einige Straßen müſſen teilweiſe an zwei Spülabenden ohne Waſſer bleiben, nämlich die Frankfurterſtraße, Heidelbergerſtraße,
Ludwigshöhſtraße und Wilhelminenſtraße, was aus dem Verzeichnis zu erſehen iſt.
Straßen=Verzeichnis.
Abt.Namen
Adolf=Spießſtraße .
Ahaſtraße .
Alexanderſtraße Haus Nr. 17½,
19, 21, 23 und 25
Alexanderſtraße Haus Nr. 22
(Infanterie=Kaſerne)
,
Alexanderſtraße (Die andern
Häuſer ſind an das Haupt=
druckrohr I angeſchloſſen.) .
Alexandraweg
Aliceſtraße .
Allee
Annaſtraße zwiſchen Karls=und
Wilhelminenſtraße
D
Annaſtraße zwiſchen Wilhelmi=
nen= und Artillerieſtraße . . E
Arheilgerſtraße
Artillerieſtraße
Bachgang
Große Bachgaſſe . .
Kleine Bachgaſſe
Bahnhofsplatz (Alter Haupt=
bahnhof) .
Bahnhofsplatz (Neuer Haupt=
bahnhoß)
Ballonplatz Haus Nr. 1, 3, 9,
10 und 1
Ballonplatz Haus Nr. 4 .
Ballonplatz (Die andern Häuſer
ſind an das Hauptdruckrohr I
angeſchloſſen.)
Beckerſtraße .
Beckſtraße, ausgenommen Haus
Nr. 59 und 51
Beckſtraße Haus Nr. 89 und 91 D
Beſſungerſtraße Haus Nr. 2 bis
60, jedoch ohne Nr. 1 u. 33 D
Beſſungerſtraße Haus Nr. 1 u.
33, ſowie Haus Nr. 61—140 E
Beſſunger=Weg (Artill.=Kaſerne) E
Bismarckſtraße, ausgenommen
Haus Nr. 59
Bismarckſtraße Haus Nr. 59 . B
Bleichſtraße
Blumenthalſtraße
. B
, ,
Brandgaſſe
Am Breitwieſenberg . . . . D
Bruchwieſenſtraße . . . . . D
Bruſtſtraße . .
. . . L
Clemensſtraße
.. 1
Darmſtraße
Dieburgerſtraße Haus Nr. 18
bis 255
. D
Dieburgerſtraße (Die andern
Häuſer ſind an das Haupt=
druckrohr I angeſchloſſen.)
Döngesborngaſſe
Donnersbergring
Dornheimer=Wez
Dreibrunnenſtraße
Eckhardſtraße . .
Eichbergſtraße . .
Eliſabethenſtraße zwiſchen Lud= —
wigsplatz u. Wilhelminenſtr. B
Eliſabethenſtraße zwiſchen Wil=
helminenſtraße u. Landgraf
Philipps=Anlage .
Emilsſtraße zwiſchen Moller= u.
Frankrfurterſtraße . .
Emilsſt aße zwiſchen Frank=
furter und Liebigſtraße . . B
Erbacherſtraße, ausgenommen
Haus Nr. 50 .
Erbacherſtraße Haus Nr. 50 .
Am Erlenberg
Ernſt=Ludwigsplatz .
Ernſt=Ludwigsſtraße
Eſchollbrückerſtraße .
Feldbergſtraße
Felſingſtraße .
Fiedlerweg . . .
5
Forſtmeiſterplatz . . .
Forſtmeiſterſtraße
Frankenſteinſtraße
Frankfurterſtraße zwiſchen Bis=
marck= und Kahlertſtraße
(wird 2mal geſpült) .
Frankfurterſtraße zwiſchen Bis=
marckſtraße und Arheilger
Grenze . . . .
. B Abt.
Namen
. . A
Friedrichsſtraße
Fuchsſtraße zwiſchen Bleich= u.
Bismarckſtraße .
Fuchsſtraße zwiſchen Bismarck=
. B
und Lagerhausſtraße
Fuhrmannsſtraße
Gardiſtenſtraße .
Gartenſtraße
Im Geißenſee . . . . . . . D
Geiſtberg
. C
Georgenſtraße . . .
. .A
Gervinusſtraße
.. C
Goetheſtraße
. . D
Gräfenhäuſer Weg .
, „
Grafenſtraße
Griesheimer Weg .
Groß=Gerauer Weg
Grüner Weg zwiſchen Kies= u.
Heinrichsſtraße
Grüner Weg zwiſch. Heinrichs=
und Schießhausſtraße . . .
.D
Gutenbergſtraße
Heidelbergerſtraße Haus Nr. 1
bis 17½ ſowie 19, 21, 23 u. 25
(wird 2 mal geſpült)
Heidelbergerſtraße Haus Nr. 1
bis Nr. 177
. E.
Heidenreichſtraße .
5
Heinheimerſtraße.
Heinrichsſtraße zwiſchen Heidel=
berger= u. Wilhelminenſtraße A.
Heinrichsſtraße zwiſchen Wil=
helminen= und Karlsſtraße . B
Heinrichsſtraße zwiſchen Karls=
und Heidenreichſtraße ohne
Haus Nr. 63, 69 und 136 . C
Heinrichsſtraße Hausnummer
63, 69 und 136
. D
Heinrichwingertsweg.
Helfmannſtraße .
Herderſtraße
Herdweg .
Hermannsſtraße . . .
Herrngartenſtraße . .
, ,
Hinkelsgaſſe
Hobrechtſtraße.
Hochſchulſtraße
Hochſtraße Haus Nr. 2 bis 37 C
desgl. zwiſch. Heinrichsſtraße
und Herdweg ohne Nr. 37 D
Hoffmannſtraße zwiſchen Nied.=
Ramſtädter= u. Heinrichſtraße C
Hoffmannſtraße zwiſchen Hein=
richs= und Hobrechtſtraße . .
Hofgartenſtraße . .
Hofſtallſtraße
Hoftheaterplatz Haus Nr. 1 u. 2 D
desgl. das Haus Nr. 3 (Großh.
Hoftheater) iſt an das Haupt=
druckrohr I angeſchloſſen). .
Hohler=Weg. . .
,
Hölgesſtraße
Holzhofallee Haus Nr. 11, 13, 25
und 30.
Holzhofallee Haus Nr. 1, 2, 10
und 32.
Holzhofallee Haus Nr. 8. . .
Holzſtraße
Hügelſtraße zwiſch. Karlsſtraße
und Wilhelminenplatz” . . B
Hügelſtraße zw. Wilhelminen=
platz und Landgraf=Philipps=
Anlage.
Inſelſtraße .
Ireneſtraße
5
Neue Ireneſtraße .
. D
Kahlertſtraße .
B
Kapellſtraße.
Große Kaplaneigaſſe
Kleine Kaplaneigaſſe
Karlsſtraße zwiſchen Schul=und
Heinrichsſtraße.
Karlsſtraße zwiſchen Heinrichs=
und Hermannsſtraße
Kaſinoſtraße
Kaſtanienallee .
Kaupſtraße .
Kiesbergſtraße.
Kiesſtraße, ausgenommen Haus
Nr. 2
.C Abt.
Namen
B
Kiesſtraße Haus Nr. 2
Kirchſtraße .
Kirſchenallee
5
Klappacher=Straße
Kranichſteiner=Straße .
Lagerhausſtraße .
Landgraf=Georgs=Straße
Landgraf=Philipps=Anlage .
Landskronſtraße . . .
Landwehrſtraße, ausgenommen
B
Haus Nr. 1 und 2
Landwehrſtraße, Haus Nr. 1
und 2
Langegaſſe .
::
Lauteſchlägerſtraße . . . . . D
. D
Lichtenbergſtraße . . . .
D
Liebfrauenſtraße.
Obere Liebfrauenſtraße . . . D
Liebigſtraße.
Lindenhofſtraße
Löffelgaſſe .
Lucasweg
D
Ludwigshöhſtraße, ausgenom=
men Haus Nr. 11, 13, 31 u. 55 D
Ludwigshöhſtraße (wird noch=
mals ganz geſpült) . .
Ludwigsplatz
Ludwigsſtraße
5
Louiſenplatz Haus Nr. 1 bis 5 A
dgl. Haus Nr. 6 und 7
B
Louiſenſtraße zwiſch. Bismarck=
und Rheinſtraße
. A
Louiſenſtraße zwiſchen Rhein=
und Eliſabethenſtraße . . . B
D
Magdalenenſtraße .
Marienplatz (Dragonerkaſerne) A
Marktplatz Haus Nr. 1 bis 7 B
dgl. Haus Nr. 8 bis 12 . . .
Marktſtraße.
D
Martinspfad
Martinsſtraße. . .
Mathildenhöheweg . . . . . D
Mathildenplatz
„ A.
Mathildenſtraße .
D
Mauerſtraße
D
Mollerſtraße
D
Moosbergſtraße zwiſch. Goethe=
und Ludwigshöhſtraße
Moosbergſtraße zwiſchen Lud=Soderſtraße.
wigshöh= und Heidelberger=
Straße .
Moſerſtraße. . .
Mühlſtraße, ausgenommen Steinſtraße .
Haus Nr. 12, 32 und 78 . . B
Mühlſtraße Haus Nr. 12, 32 Stirnweg
und 78
Müllerſtraße
:
Neckarſtraße ..
Neugaſſe .
Niebergallweg:
Nieder=Ramſtädter=Straße zwi=Waldſtraße.
ſchen Karls= und Hochſtraße
(ohne Hirſchapotheke) . . 1
Nieder=Ramſtädter=Straße zwi=
ſtraße (mit Hirſchapotheke) C
Nieder=Ramſtädter=Straße zwi=Wendelſtadtſtr. Haus Nr. 1
ſchen Heinrichsſtr. u. Böllen=
falltor.
Niederſtraße
Neue Niederſtraße
Nikolaiweg
Obergaſſe
Große Ochſengaſſe
Kleine Ochſengaſſe .
Ohlyſtraße .
Olbrichweg
Orangerieallee.
Orangerieſtraße .
Pädagogſtraße
Pallaswieſenſtraße zwiſch. Mol=
ler= und Frankfurter=Straße D
Pallaswieſenſtraße zwiſchen
Frankfurter=Straße und Kir=Wittmannſtraße . . . .
ſchenallee .
Pankratiusſtraße.
Paradeplatz. . .
Parkusſtraße . . .
Paulusplatz. .
Pfründnerhausſtraße . . . . D Ab
Namen
Prinz Chriſtians=Weg, ausge=
nommen Haus Nr. 2 und 4 D
Prinz Chriſtians=Weg Haus
Nr. 2 und 4
Großh. Reſidenzſchloß.
Rheinſtraße, ausgenommen
Haus Nr. 2, 4, 6 und 8 .
Rheinſtraße Haus Nr. 2, 4, 6 u. 8 B
Rhönring, ausgenomm. Haus
Nr. 1
Rhönring Haus Nr. 1
Riedeſelſtraße .
Riedlingerſtraße .
Riegerplatz
Aeußere Ringſtraße.
Roquetteweg . .
Roßdörferſtraße .
Rößlerſtraße
Rückertſtraße
Rundeturmſtraße
Ruthsſtraße
Saalbauſtraße zwiſchen Rhein=
und Heinrichsſtraße.
Saalbauſtraße zwiſchen Hein=
richs= und Annaſtraße . .
Sackgaſſe
Sandbergſtraße
Sandſtraße zwiſchen Steinſtr.
und Wilhelminenplatz
Sandſtraße zwiſchen Wilhelmi=
nenplatz und Haus Nr. 42
Schießhausſtraße
Schillerplatz
Schloßgarten
Schloßgartenplatz
Schloßgartenſtraße .
Schloßgaſſe .
Schloßgraben .
Schuchardſtraße
Schuknechtſtraße .
Schulſtraße
Schulzengaſſe
Schuſtergaſſe
Schützenſtraße .
Schwanenſtraße.
B
Seekatzſtraße
Seeſtraße
Seitersweg
Speſſartring
Stadtallee .
Steinackerſtraße .
Stiftsſtraße.
Tannenſtraße .
Taunusſtraße
Teichhausſtraße . . . . .
Viktoriaplatz
.. . . . . B
Viktoriaſtraße . . . . . . . B
. . . A
Weinbergſtraße .
E
Weiterſtädter=Weg .
Wenckſtraße
ſchen Hochſtraße u. Heinrichs=Wendelſtadtſtraße, ausgenom=
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Weyprechtſtraße
Wienersſtraße.
Wieſenſtraße
Wilhelminenplatz Haus Nr. 1,
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Wilhelminenplatz Haus Nr. 8
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Wilhelminenſtr. zwiſchen Bis=
marck= u. Heinrichsſtraße . .
Wilhelminenſtr. zwiſch. Hein=
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Wilhelmsplatz . . . . .
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Nr. 184.
Donnerstag, 3. Dezember.
1914.
Darmſtadt, den 25. November 1914.
Der Zivil=Vorſitzende der Großh. Erſatz=Kommiſſion Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Ich empfehle Ihnen, die Auftellung der Pekrutierungsſtammrollen für 1915
umgehend vorzunehmen, ſodaß dieſelbe bis 1. Dezember lfd. Js. erfolgt iſt und die
Einſendung unfehlbar bis zum 10. Dezember lfd. Js. ſtattfinden kann. Dabei verweiſe
ich Sie auf die genaueſte Beachtung der ergangenen Beſtimmungen, namentlich des 8 46
der Wehrordnung vom 22. November 1888 (Reg.=Blatt Nr. 68 von 1901), umſomehr,
als alle nicht vorſchriftsmäßig aufgeſtellten Stammrollen zur Berichtigung und event.
vollſtändigen Umarbeitung, bzw. Neuaufſtellung zurückgegeben werden müßten.
Im weiteren wollen Sie für ſofortige ortsübliche Bekanntmachung der
Auf=
forderung Sorge tragen, daß in der Zeit vom 1. bis 8. Dezember lfd. Js. nicht
allein die Militärpflichtigen des Jahrgangs 1915 (die im Jahre 1895
Ge=
borenen), ſondern auch diejenigen der Jahrgänge 1914 und 1913 (die im Jahre
1894 und 1893 Geborenen), ſowie überhaupt alle Militärpflichtigen, welche eine
endgültige Entſcheidung über ihre Dienſtpflicht durch die Erſatzbehörden noch nicht
erhalten haben, ſich bei der Bürgermeiſterei desienigen Orts zur Stammrolle anmelden
müſſen, an welchem ſie ihren danernden Aufenthalt haben. Auf dieſe letztere
Beſtimmung des §25, 2 der W.=O. wird um ſo nachdrücklicher hingewieſen, als es
ſchon häufig vorgekommen iſt, daß Militärpflichtige aus anderen Kreiſen des
Groß=
herzogtums, obgleich ſie im diesſeitigen Bezirk ihren dauernden Aufenthaſt nicht hatten,
nur aus dem Grunde in die Stammrollen des Kreiſes eingetragen worden waren,
weil ſie ſich hier zu ſtellen wünſchten. Dies iſt nicht ſtatthaft. Sie wollen daher
An=
trägen, welche in dieſer Beziehung an Sie geſtelt werden ſollten, unter keiner Bedingung
ſtattgeben, die betreffenden Militärpflichtigen, bzw. deren Angehörige, vielmehr auf
die beſtehenden geſetzlichen Beſtimmungen verweiſen, ſowie darauf aufmerkſam machen,
daß Leute, welche im diesſeitigen Kreiſe nach den geltenden Beſtimmungen nicht
geſtellungspflichtig ſind und ſich dennoch hier zur Muſterung ſtellen wollen, zu
der=
ſelben nicht zugelaſſen werden würden und ſich die daraus dann entſtehenden Nachteile
ſelbſt zuzuſchreiben hätten.
Ebenſo iſt es unter keinen Umſtänden angängig, daß umgekehrt Militärpflichtige,
welche in Gemeinden des diesſeitigen Kreiſes dauernden Aufenthalt haben, die
An=
meldungen deshalb unterlaſſen, weil ſie ſich in ihren reſp. Heimatsgemeinden melden
wollen oder gemeldet haben, um ſich, demnächſt in ihrem Heimatsbezirk zur Muſterung
ſtellen zu können. In Fällen dieſer Art, welche Ihnen bekannt werden, ſind die
Betreffenden von Ihnen zur Meldung anzuhalten. Außerdem iſt eine von ſolchen
Militärpflichtigen ſpäterhin, vor Beginn der Muſterung, beabſichtigte Abmeldung nur
dann entgegenzunehmen, wenn Sie ſich die Ueberzeugung verſchafft haben, daß
die=
ſelben tatlächlich außer Arbeit getreten ſind und den Ort verlaſſen werden.
Insbeſondere aber wäre darauf zu achten, daß
I. die Entgegennahme der Anmeldung zur Stammrolle ſeitens der nicht am Orte
der Anmeldung geborenen Militärpflichtigen ſtets abhängig zu machen iſt:
a) bei den Militärpflichtigen des jüngſten Jahrgangs (hier 1914) von Vorlage
eines Geburtsſcheins (Auszug aus dem Zivilſtandregiſter), Taufſcheine,
Heimatſcheine, Abmeldebeſcheinigungen, Arbeitsbücher, ſowie anderweite,
wenn auch von Amtsſtellen ausgefertigte Beſcheinigungen oder Mitteilungen
genügen nicht;
b) hei den militärpflichtigen der älteren Jahrgänge (hier 1913, 1912 und event
früher) von Vorlage des Loſungsſcheines;
II. genaues Augenmerk auf die Rechtſchreibung der Namen der Militärpflichtigen
zu richten iſt, ſowie auch darauf, daß der Geburtsort richtig bezeichnet, und
der in Betracht kommende Verwaltungsbezirk (Kreis, Amtshauptmannſchaft,
Oberamt Bezirisamt uſw.) zutreffend angegeben wird; bei mehreren Vornamen
iſt der Rufname zu unterſtreichen;
III. a) der hauptſächliche oder alleinige Beruf ſoweit angängig, genau zu
be=
zeichnen iſt, z. B. Bäckergeſelle, Zigarrenarbeiter, Handlungsreiſender uſw.;
b) bei Arbeitern und Taglöhnern derjenige Arbeits= oder Geſchäftszweig
anzugeben iſt, in welchem dieſelben ſtändig oder meiſtens arbeiten ob in
Landwirtſchaft, bei Forſt=, Garten=, Bau=, Eiſenbahn=, Chauſſee=, Hafen=,
Kanalärbeiten uſw.);
e) derjenige Beruf einzutragen iſt, welcher ſeit Verlaſſen der Schule die
längſte Zeit hindurch ausgeübt wutde;
d) ſpeziell in Hinſicht der Sattler, Schloſſer, Schmiede, Schneider, Schuhmacher,
Wagner und Zimmerleute feſtzuſtellen wäre, ob dieſelben dieſes Gewerbe
ordnungsmäßig gelernt haben, ſowie jetzt noch betreiben;
e) bei allen denjenigen deren Beruf dies annehmen läßt, insbeſodere aber den
in der Landwirtſchaft tätigen Militärpflichtigen durch Eintragung des
Segenneee Ff., Pf. ſohne Pferda in Spalles
erſichtlich zu machen iſt, ob dieſelben mit Pferden umzugehen verſtehen
oder nicht;
IV. bei den Namen derjenigen Militärpflichtigen, von welchen ſich ein Bruder im
aktiven Dienſt befindet oder ein ſolcher ſich gleichfalls bei der Muſterung
hier oder auswärts zu geſtellen hat, ein entſprechender Vermerk zu machen
iſt. Die Militärpflichtigen würden daher bei Anmeldung zu der Stammrolle
in dieſer Hinſicht zu befragen ſein;
V. bei den Namen derjenigen Militärpflichtigen, welche ſchon gerichtliche Strafen
erhalten haben, dieſe unter Angabe des betreffenden Gerichts und Datum des
Urteils einzutragen ſind, auch anzugeben iſt, ob die Straſe verbüßt iſt.
Indem ich Ihnen ſchließlich noch empfehle, bei der von Ihnen zu erlaſſenden
Aufforderung wegen Anmeldung zur Stammrolle zugleich auf die Strafen aufmerkſam
zu machen, welche nach § 25, 11 d. W.=O. denjenigen treffen, welcher die vorgeſchriebene
Meldung zur Stammrolle oder zur Berichtigung derſelben unterläßt, beauftrage ich
Sie, am Schluſſe der Stammrolle noch ausdrücklich zu beſcheinigen:
1. daß, bezw. wenn die Aufforderung, ſich zur Stammrolle anzumelden, erfolgt iſt,
2. daß die in derſelben eingetragenen, nicht im Orte geborenen Militärpflichtigen
dort ihren dauernden Aufenthalt haben, bezw. in Arbeit ſtehen,
3. daß die in Ihren Gemeinden zuſtändigen, ſich jedoch daſelbſt nicht aufhaltenden
Militärpflichtigen angewieſen worden ſind, ſich bei der Bürgermeiſterei ihres
Aufenthaltsortes zur Stammrolle anzumelden.
Da das Muſterungsgeſchäft bereits am 2. Januar k. Js. beginnt, ſehe
ich der Vorlage der Stammrolle bis ſpäteſtens 15. k. Mts. unfehlbar entgegen.
Der Zivil=Vorſitzende der Erſatz=Kommifſion des Aushebungsbezirks Darmſtadt.
21830ids)
Dr. Reinhart.
Bekanntmachung.
Unter Bezug auf meine Bekanntmachung vom Geſtrigen im Amtsverkündigungsblatt
fordere ich alle im Jahre 1895 geborenen und im Kreiſe Darmſtadt wohnhaften
jungen Leute auf. ſich in der Zeit vom 1. bis 8. Dezember I. Js. bei der
Bürger=
meiſterei ihres Wohnortes zur Stammrolle zu melden, ſoweit ſie nicht bereits
freiwilig in das Heer eingetreten ſind. Dieſenigen, die nicht an dem Orte, in dem
ſie wohnen, geboren ſind, haben bei der Meldung Geburtsſchein vorzulegen;
der=
ſelbe wird von dem Standesamte des Geburtsortes unentgeltlich ausgefertigt, ſofern
bei der Anforderung der Zweck, zu dem der Schein erforderlich iſt, angegeben wird.
Die bereits freiwillig bei einem Truppenteil eingetretenen jungen Leute ſind
zwar zur Meldung nicht verpflichtet, gleichwohl erſuche ich aber die Eltern derſelben,
von dem freiwilligen Eintritt ihrer Söhne den ſtammrollenführenden Behörden
Mit=
teilung zu machen, da hierdurch nicht nur den Behörden die Aufſtellune der Liſte
erleichkert wird und Nachforſchungen ſpäterhin erſpart, ſondern auch Rückfragen bei
den Eltern und ſomit Beläſtigungen derſelben dadurch vermieden werden,
Ausdrück=
lich wird indeſſen bemerkt, daß nur ſolche Freiwillige in Betracht kommen, die im
Kreiſe Darmſtadt geboren ſind.
Darmſtadt, den 26. November 1914.
(21917sid
Der Zivil=Vorſitzende der Erſatz=Kommiſſion des Aushebungsbezirks
Darmſtadt.
Dr. Reinhart.
un die Großh. Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Ich empfehle Ihnen die vorſtehende Bekanntmachung zur ſorgfältigſten
Be=
achtung. Selbſtverſtändlich ſind Mittelungen der Eltern nur bezüglich ſolcher
Frei=
willigen entgegenzunehmen, die in Ihren Gemeinden geboren ſind.
Darmſtadt, den 26. November 1914.
Der Zivil=Vorſitzende der Erſatz=Kommiſſion des Aushebungsbezirks
Darmſtadt.
Dr. Reinhart.
Bekanntmachung.
Wir bringen hierdurch zur allgemeinen Kenntnis, daß von Großh.
Proviant=
amt Darmſtadt Heu und Roggenſtroh (Flegel=, Maſchinenglatt= und Preßlangſtroh)
angekauft. wird.
(22019id
Darmſtadt, den 28. November 1914.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V.: Dr. Reinhart.
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Polizeilich eingefangene und zugelaufene Hunde: In
polizei=
licher Verwahrung und Pflege in der Hofreite Beſſungerſtr. Nr. 56
be=
finden ſich: 1 Pinſcher. 1 Pinſcher, 1 Foxterrier (zugelaufen). Die
Hunde können von den Eigentümern bei dem 5. Polizei=Revier
aus=
gelöſt werden. Die Verſteigerung der nicht ausgelöſten Hunde findet
dortſelbſt jeden Werktag, vormittags 10 Uhr, ſtatt.
(22131
Bekanntmachung.
Betreffend: Die Sonntagsruhe im Handelsgewerbe und in den
photographiſchen Geſchäftsbetrieben an den vier
letzten Sonntagen vor Weihnachten in der Haupt=
und Reſidenzſtadt Darmſtadt.
Um Zweifeln zu begegnen ſehen wir uns veranlaßt, die für
die vier letzten Sonntage vor Weihnachten gültigen Vorſchriften über
die Sonntagsruhe im Handelsgewerbe und in den photographiſchen
Geſchäftsbetrieben nachſtehend zur allzemeinen Kenntinis zu bringen:
I. An den vier Sonntagen vor Weihnachten, dem 29. November
und dem 6., 13. und 20. Dezember l. Js., ſind als
Beſchäf=
tigungs= und Verkaufszeiten für die folgenden
Handels=
gewerbszweige zugelaſſen:
1. für Bäcker die Zeit von vormittags 7 Uhr bis
nachmit=
tags 5 Uhr,
2. für Konditoren die Zeit von vormittags 9 Uhr bis
nach=
mittags 7 Uhr,
3. für Metzger und Fleiſchhändler die Zeit von vormittags
7 Uhr bis nachmittags 1 Uhr und nachmittags von 3
bis 7 Uhr.
4. für Milchhändler und Molkereien die Zeit von
vormit=
tags 5 Uhr bis nachmittags 1 Uhr und nachmittags von
6 bis 8 Uhr,
5. für Blumenhändler die Zeit von vormittags 8 bis 9 Uhr
und von vormittags 11 bis nachmittags 7 Uhr,
6. für Verkäufer von Roheis die Zeit von vormittags
11 Uhr bis nachmittags 1 Uhr,
7. für alle übrigen Handelsgewerbszweige die Zeit von
vormittags 11 Uhr bis nachmittaas 7 Uhr.
II. An den genannten Tagen darf im Photographengewerbe
ein Betrieb nur inſoweit ſtattfinden, als an ihnen eine
Be=
ſchäftigung von Arbeitern in photographiſchen Anſtalten
zuge=
laſſen iſt. Eine ſolche Beſchäftigung iſt erlaubt zum Zweck der
Aufnahme, des Kopierens und des Retuſchierens von 9 Uhr
vormittags bis 5 Uhr nachmittags.
Darmſtadt, den 24. November 1914.
(21820a
Großherzogliches Polizeiamt.
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Aufforderung.
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am 11. Oktober zu Darmſtadt
ver=
ſtorbenen Joh. Anton Fraas,
Bahnportier i. R., ſind bis
ſpäte=
ſtens 13. Dezember ds. Js. bei mir
anzumelden andernfalls ſolche bei
der Nachlaßregelung nicht
berück=
ſichtigt werden können. (22142
Darmſtadt, 3. Dezember 1914.
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Anmeldungen zur Stammrolle für 1915.
Alle im Jahre 1895 geborenen, hier wohnhaften oder ſich
dauernd hier aufhaltenden Militärpflichtigen haben ſich in der Zeit
vom 1. bis 8. Dezember ds. Js., vormittags von 9 bis
12 Uhr, im Stadthauſe, Rheinſtraße 16/18, Zimmer Nr. 20 und 21,
zur Stammrolle anzumelden, ſoweit ſie nicht bereits freiwillig in das
Heer eingetreten ſind. Die nicht in Darmſtadt geborenen
Militär=
pflichtigen haben ihren Geburtsſchein vorzulegen und durch eine
Beſcheinigung des Arbeitgebers oder ein ſonſtiges Zeugnis
nachzu=
weiſen, daß ſie hier dauernden Aufenthalt genommen haben und
nicht nur vorübergehend anweſend ſind.
Die bereits freiwillig bei einem Truppenteil eingetretenen
jungen Leute ſind zwar zur Meldung nicht verpflichtet, gleichwohl
erſuche ich aber die Eltern derſelben, von dem freiwiligen Eintritt
ihrer Söhne Mittellung zu machen, da hierdurch nicht nur die
Auf=
ſtellung der Liſte erleichtert wird und Nachforſchungen ſpäterhin
er=
ſpart, ſondern auch Rückfragen bei den Eltern und ſomit Beläſtigungen
derſelben dadurch vermieden werden.
Außerdem haben ſich in derſelben Zeit, unter Vorlage ihres
Loſungsſcheines und der vorerwähnten Aufenthaltsbeſcheinigung,
alle Militärpflichtige früherer Jahre zu melden, die bisher weder
einem Truppenteil überwieſen worden ſind, noch einen
Ausmuſterungs=
ſchein oder eine Ausſtandsbewilligung erhalten haben.
Auf der Rückſeite des Loſungsſcheines muß die
Abmel=
dung von dem ſeitherigen Aufenthaltsorte beſcheinigt ſein.
Miltärpflichtige, die zur Zeit von hier abweſend ſind, müſſen
von ihrem geſetzlichen Vertreter oder Arbeitgeber angemeldet werden.
Eine Unterlaſſung der Anmeldung wird mit Geldſtrafe bis
zu 30 Mk. oder mit Haft bis zu 3 Tagen beſtraft. (22119a
Darmſtadt, den 30. November 1914.
Der Oberbürgermeiſter.
Dr. Gläſſing.
Kriegsauskunftsſtelle für Arbeiter= und
Angeſtellten=Verſicherung.
Die Landesverſicherungsanſtalt Gr. Heſſen hat in ihrem
Ver=
waltungsgebäude Wilhelminenſtraße 34 für die Dauer des Kriegs
eine Auskunftsſtelle für Arbeiter= und Angeſtellten=Verſicherung
errichtet, in der allen im Großh. Heſſen wohnenden Kriegsteilnehmern,
ſowie deren Angehörigen und Hinterbliebenen koſtenlos
münd=
lich und ſchriftlich Auskunſt in Angelegenheiten der Arbeiter=
(Kranken=, Unfall=, Invaliden= und Hinterbliebenenverſicherung) und
Angeſteltenverſicherung erteilt wird.
Darmſtadt, den 24. November 1914.
(21811ddd
Der Oberbürgermeiſter:
Dr. Gläſſing.
Wohlfahrts=Lotterie zu Zwecken der Deutſchen Schutzgebiete.
(21943a
Hauptgewinn:
Mk. 75000, 30000, 20000, 10000 bar.
Ziehung beſtimmt heute Donnerstag, den 3., 4. u. 5. Dezember.
Lose à Mk. 3.30 noch zu haben bei
Philipp J. Schmidt,
Königl. Lotterie=Einnehmer: Rheinſtraße 33.
Schulgeld-Mahnung.
Das Ende November d. Js. fällig geweſene
Schul=
geld für das Gr. Realgymnaſium und deſſen
Vor=
ſchule, die Gr. Oberrealſchulen, die Vorſchule
der Gr. Gymnaſien, die Viktoriaſchule und das
Lehrerinnenſeminar, die Eleonorenſchule und
Frauenſchule und die Mittelſchulen für das
IV. Kalendervierteljahr 1914 iſt bis zum 10.
De=
zember 1914 hierher zu bezahlen. Erfolgt dies nicht,
dann wird das koſtenpflichtige
Zwangsvollſtreckungs=
verfahren eingeleitet und es werden vom 11.
De=
zember ab Pfandkoſten erhoben.
Dieſe öffentliche Mahnung tritt mit Genehmigung
Großh. Miniſterinms des Innern für die Dauer der
Kriegszeit an Stelle der ſeitherigen Zettelmahnung.
Darmſtadt, den 30. November 1914.
Die Stadtkaſſe.
Koch.
22024a
Mahnung der Gemeindeſtener.
Das Ende November ds. Js. fällig geweſene IV. Ziel
der Gemeindeſtener für 1914 iſt bis zum 10. Dezember
Ifd. Js. hierher zu bezahlen. Geſchieht dies nicht, dann
wird das koſtenpflichtige Zwangsvollſtreckungsverfahren
eingeleitet und es werden vom 11. Dezember ab
Pfand=
koſten erhoben.
Dieſe öffentliche Mahnung tritt mit Genehmigung
Großherzoglichen Miniſteriums des Innern für die Dauer
der Kriegszeit an Stelle der ſeitherigen Zettelmahnung.
Darmſtadt, den 30. November 1914.
Die Stadtkaſſe.
(22023a
Koch.
Die Kleinkinderſchule, Mauerſtraße
bittet wie alljährlich um Gaben für die Chriſtbeſcherung der
(21527a
Kinder, die in dieſem Jahre noch bedürftiger ſind.
Es ſind zur Empfangnahme gerne bereit: Frau Oberſtleutnant
Cramolini, Annaſtraße 35, Frau Schäffer v. Bernſtein,
Schieß=
hausſtraße 67, Frau Major v. Kietzell, Ohlyſtraße 38, Frau Juſtizrat
Scharmann, Hochſtraße 53, Frl. v. Gandenberger, Wienersſtr. 64,
Frl. v. Knorr, Saalbauſtraße 79, und die Schweſtern der Schule.
Wir bringen hiermit zur Kenntnis, dass
die Zinsvergütung auf Scheck- und anderen
pro-
visionsfreien Konten von heute ab
beträgt.
Darmstadt, den 2. Dezember 1914.
Vereinigung Darmstädter Banken
und Bankiers. (B22163
Lebensverſicherung.
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mit modernſten Ein=
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Großh. Hoftheater.
Donnerstag, den 3. Dezember:
48. Abonnements=Vorſtellung. C13
Prolog von Robert Miſch,
geſprochen von Hans Baumeiſter.
Hierauf, zum erſten Male
wiederholt:
Die Marketenderin.
Eine deutſche Spieloper in 2
Auf=
zügen von Humperdinck.
Muſik. Leiter: Paul Ottenheimer.
Spielleiter: Otto Nowack.
Perſonen:
Blücher . .
. Johannes Heinz
Gneiſenau . . . H. Baumeiſter
Roſe Meiſter,
Marketenderin . Marg. Beling=
Schäfer
Johann
Trauns=
dorf, Gefreiter u.
Koch im
Haupt=
quartier
Aug. Globerger
Feldwebel Borſch L. Schützendorf
Graf Noſtitz, Blüch.
Adjutant
. Hans Wolf von
Wolzogen.
Oberſt von
Müf=
fling.
.Paul Peterſen.
Jean Baptiſte
Lampel
. Frz. Schneider.
Erſter Offizier a
Blüchers Otto Thomſen
Zweiter) Armee Otto Semper
Nach dem 1. Aufzuge längere Pauſe.
Preiſe der Plätze (Kleine
Preiſe): Sperrſitz: 1.—12. Reihe
3.70 ℳ, 13.—19. Reihe 3.20 ℳ,
Par=
terre: 1.—5. Reihe 2.35 ℳ, 6.—8.
Reihe 1.95 ℳ, Proſzeniumsloge
5.20 ℳ, Mittelloge 5.20 ℳ,
Bal=
konloge 4.70 ℳ, I. Rang 4.20 ℳ,
II. Rang: 1.—6. Reihe 2.15 ℳ,
7. u. 8. Reihe 1.75 ℳ, I. Galerie
1.15 ℳ, II. Galerie 65 ₰.
Kartenverkauf: an der
Tages=
kaſſe im Hoftheater von 9½—1½
Uhr und eine Stunde vor Beginn
der Vorſtellung.
Anfang 7½ Uhr. Ende 9½ Uhr.
Vorverkauf für die Vorſtellungen:
Freitag, 4. Dezbr.: 49. Ab.=Vſt.
D 13. Gaſtſpiel Robert Hutt
vom Opernhaus in Frankfurt a. M.
„Martha”. Lyonel: Robert
Hutt. Kleine Preiſe. Anfang 7 Uhr.
Samstag, 5. Dez., nachm. 3 Uhr:
Außer Abonn. Sondervorſtellung
für Schüler. „Die Anna=Liſe.”
Abends 8 Uhr: Außer Abonnement.
(Vierte Sondervorſtellung.) „Der
igeunerbaron.”
Zu dieſen Vorſtellungen findet
kein Kartenverkauf ſtatt.
Sonntag, 6. Dez.: 50. Ab.=Vſt.
C 14. „Die Walküre.” Kleine
Preiſe. Anfang 6½ Uhr.
Flieger=Weihnachten!
Aufruf zur Sammlung von Liebesgaben für die im Felde
ſtehenden Flieger.
Das Weihnachtsfeſt naht! Unſere tapferen Krieger werden
dieſes ſchönſte aller Feſte im Felde, fern von der Heimat feiern müſſen.
In ganz Deutſchland rüſtet man ſich daher, für unſere Soldaten
Liebesgaben zu ſammeln; insbeſondere die ehemaligen Angehörigen
der verſchiedenen Truppenteile entfalten in allen Provinzen des Reiches
rührige Tätigkeit, um für ihr altes geliebtes Regiment oder Bataillon
möglichſt viele Gaben zuſammen zu bringen.
Die ſo junge Fliegertruppe, die noch nicht über ehemalige
Kameraden verfügt, die ſich der Sammlung annehmen können, iſt
isher ſehr ſtiefmütterlich bedacht worden. Dabei iſt der Dienſt der
Flieger gewiß nicht minder anſtrengend als derjenige anderer
Truppen=
teile, ja vielleicht noch anſtrengender. Tag und Nacht müſſen ſie
bereit ſein, die Flugzeuge, die von erfolgreichen Erkundungsflügen
zurückgebracht werden, wieder inſtand zu ſetzen, damit ſie bald wieder
zu neuen Flügen bereit ſtehen. Peinlichſt ſorgfältige Arbeit iſt
erforderlich, da auch der kleinſte Fehler einen verhängnisvollen Sturz
zur Folge haben kann. Verantwortungsreich iſt daher die Arbeit
eines jeden einzelnen, und mehr denn bei anderen Truppenteilen
hängt von dem Wohlbefinden auch des einzelnen ab. Es iſt daher
ie Pflicht aller, die mit der Fliegerei zu tun haben, mangels alter
mit dieſer Truppe in Beziehung ſtehender Vereinigungen ſelbſt Gaben
herbeizuſchaffen, und, da dieſe bei der großen Zahl der im Felde
ſtehenden Fliegerſoldaten nicht genügen können, durch Aufrufe das
Herz weiterer Kreiſe für ſie einzunehmen.
Es ſei daher die herzliche Bitte an das deutſche Volk gerichtet,
unſere Flieger nicht zu vergeſſen, auch für ſie warme Sachen zu ſtiften,
ihnen Stärkungsmittel zukommen zu laſſen. Auch die kleinſte Gabe
iſt willkommen. Geldſpenden werden zum Ankauf ſolcher Sachen
verwendet, für die beſonders dringendes Bedürfnis vorhanden iſt.
Jeder, der ein Scherflein beitragen will, laſſe ſeine Liebesgabe
n Sachen oder Geld einer der Sammelſtellen bei den Flieger=
Erſatzabteilungen in Berlin=Adlershof, Döberitz, Hannover, Darmſtadt
oder Poſen zugehen. Von den Erſatzabteilungen werden die Spenden
nach einem durch die Inſpektion der Fliegertruppen aufzuſtellenden=
Verteilungsplan an die einzelnen Fliegerabteilungen durch beſondere
Kommandos gelegentlich der Nachſendung von Flugzeug=Erſatzteilen
überbracht, ſo daß jeder Spender ſicher iſt, daß ſeine Gabe den
echten Ort erreicht.
(22102md
Weihnachtsbitte.
Nur mit Zagen und Bangigkeit wagen wir es, auch in dieſem
Jahr wieder mit einer Weihnachtsbitte” hervorzutreten. Es iſt gar
keine Frage und wir wiſſen es ſelbſt ſehr wohl, daß in dieſen ernſten
und ſchweren Zeiten unſere Brüder im Felde in ihrer überaus harten
Kampfesarbeit für den heimiſchen Herd und für des Vaterlandes
Beſtand und Ehre das erſte Recht an uns haben und daß der
Für=
ſorge für die Verwundeten und für die Hinterbliebenen der Gefallenen
vor allen Dingen unſere Hilfsbereitſchaft gelten muß.
Außerordent=
lich viel iſt ſchon geopfert worden und noch größere Opfer werden
notwendig ſein. Aber wir dürfen vielleicht darauf hinweiſen, daß
über den Anforderungen des Krieges auch die Barmherzigkeitswerke
des Friedens nicht leiden dürfen. Wir wollen gewiß in dieſem Jahr
keine große Weihnachtsbeſcherung halten, und auch unſere Pfleglinge
haben ſo viel Vaterlandsliebe und ſo viel Opferſinn, daß ſie ſich
gerne beſcheiden, damit den Bedürftigeren geholfen werden kann. Aber
ine andere Bitte legt ſich uns ſehr nahe: die Anſtalt ſelber bedarf
dringend der Unterſtützung. Die Gaben und Kollekten ſind in den
letztvergangenen Monaten faſt ausgeblieben, die Koſten aber in allen
Zweigen größer geworden. Wir ſchränken uns ein und ſparen,
ſo viel wir können, aber doch erfüllt uns ernſte Sorge, wie es weiter
gehen wird, wenn wir durchkommen ſollen. So wagen wir es denn
in dankbarer Erinnerung an die uns ſchon ſo oft und reichlich zuteil
gewordene Unterſtützung und im Blick auf Weihnachten, das Feſt
er Liebe, um eine Gabe der Barmherzigkeit zu bitten für unſere
Anſtalt.
Laſſet uns Gutes tun und nicht müde werden!
Nieder=Ramſtadt, im Dezember 1914.
Anſtalt für Epileptiſche.
Weimar, Pfr.
(22101md
Gartenbauverein Darmſtadt.
Monatsverſammlung
am Donnerstag, den 3. Dezember, abends 8 Uhr,
im „Fürſtenſaal”.
1. Geſchäftliches.
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Vortrag mit Lichtbildern von Herrn Gartenmeiſter
Roſen=
baum, hier.
3. Blumenverloſung. (Die Loſe werden nur gegen
Vorzeig=
ung der Mitgliedskarte und bis zur Eröffnung der Sitzung
verausgabt.)
Gäſte können eingeführt werden.
(22116
Der Vorſtand.
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St. Gotthard.
Eine Geſchichte aus vergangener Zeit.
Von Ernſt Zahn.
(Nachdruck verboten.)
Des Paters Auge ſuchte noch einmal das friedloſe
Totengeſicht.
Zeno, murmelte er ,als erblicke er den Bruder ſtatt
des Vaters auf der Bahre Ein grauſiges Bild ſchien vor
ſeiner Seele aufzutauchen Haſtig folgte er der Vögtin
hinaus.
Im Flur ſtand ein Harrender. Des Vogtes Aelteſter
ſtieß die Tür einer Kammer auf und hieß den Mönch
eintreten. Ihre Mutter war nach einem anderen Raum
gegangen.
Kerzenlicht hellte auch die Schreibſtube, wohin der
Renner den Bruder ihm zu folgen aufgefordert hatte.
Auf einem rohen Tiſche lagen Schriftſtücke die Menge.
Eine Truhe ſchloß der Talſchaft Geſetze, Vermögen und
ſonſtige Urkunden ein. Schwere Lederſtühle mit hoher
Lehne vervollſtändigten die ſparſame Einrichtung.
In einen der letzteren warf ſich der Renner=Zeno.
Das Eichengeſtell ächzte unter der Laſt des mächtigen
Kör=
pers. Der war an Wuchs dem des Mönches faſt über
und ein großer Kopf ſaß darauf, welcher des Paters Züge,
nur roher und härter, zeigte. Derſelbe ſchwarzbraune
Bart wallte auf die Bruſt des Vogtſohnes. Aus den
Augen aber, die unter buſchigen Brauen lauerten, ſchauten
nur halb verſchleierte, unzähmbare Begierden, und um den
Mund lag die Härte eines Spartaners geſchrieben.
Zeno ſchlug die narbige Hand läſſig auf die Platte
des nahen Tiſches und beugte den Stiernacken halb in
Demut, halb in heimlich ſpähender Schlauheit.
Haſt Du Zeit für mich, Heiliger? knurrte er.
Du ſiehſt es: ich bin hier, entgegnete der Mönch, und
der Wohlklang ſeiner Stimme war wie Glockenſchlag nach
dem barſchen Murren des anderen.
Ich brauche Deine Hilfe.
Das Geſtändnis ſchien den Renner ſchwer
anzukom=
men. Wort für Wort war mühſam herausgequält.
Der Pater half ihm.
Du willſt Talvogt werden in Urſern. Das iſt auch
der Mutter Wille! Gut denn — Du ſollſt es ſein!
Weil die Mutter will, Heiliger? höhnte der andere.
Ja! Ich traue Dir nicht!
Der Renner reckte ſich auf.
Was Du denkſt, ſchert mich nicht! — Hilfſt Du oder
nicht?
Ich helfe, weil ich Dich die Probe machen laſſen will.
Aber ich ſtehe hinter Dir, und ich laſſe Dich fallen, wie ich
Dich hob, wenn Du nicht tuſt, wie Du mir verſprechen
ſollſt!
Der Mönch ſtand gebietend über dem Bruder; und
dieſer duckte ſich unter ſeiner Uebermacht.
Da forderte der Pater:
Zum erſten ſei all Dein Sinnen und Wirken auf der
Talſchaft Macht und Größe gerichtet!
Zenos Geſtalt wuchs neben der des Bruders auf.
Seine Blicke lohten.
Bei Deinem heiligen Gotthard „Mönch, ich will nichts
anderes!
Achte das Volk, daß es Dich achte! Knechte es nicht!
Stelle ſein Wohl über das Deine!
Es ſei verſucht!
Nicht verſucht! Dein Entſchluß ſei es und Dein
Schwur!
Ich ſchwöre nicht auf die unſichere Zukunft!
So ſchwöre, daß Du guten Willens biſt, zu tun, was
ich verlangte!
Nicht mehr? — Hier!
Der Renner ſtreckte drei Finger der narbenzerriſſenen
Hand gerade vor ſich.
Da begehrte der Pater zum letzten:
Zähme Dich! Zwinge Dein jaches Blut und halte
Deine Begierden im Zaum!
Du kannſt das Predigen nicht laſſen, Pfaff, lachte rauh
der Ehrgeizige. Stehſt Du ſo ganz dafür, daß Deine
heilige Seele nicht untreu wird? — Aber, pah — ſei auch
hier verſichert, daß ich guten Willens bin!
Ich will die Probe ſehen, ſagte der Mönch.
Darauf trennten ſie ſich für die ſchon halb verronnene
Nacht.
3. Peter, der Schmied.
Fahles Frühlicht zerteilte allmählich die letzten
Dun=
kel. Der Klumpen ragender Mauerſchatten entwirrte ſich.
Hütte um Hütte wurde ſichtbar. Wie eine
zuſammen=
gedrängte Herde ſtanden ſie am Berg, und das ewige
Don=
nern der ſtürzenden Reuß grollte um ſie. Das gemauerte
Haus des Vogts ſtarrte grau wie eine Feſtung am
Ein=
gang Hoſpentals auf den Pfad, der durch ebenes
Matten=
land nach Andermatt führte.
Das Murmeln der noch betenden Weiber drang durch
das offene Fenſter der Totenſtube auf die Straße.
Aus der Küche, wo das Morgenmahl war
eingenom=
men worden, wandte ſich das Geſinde des Vogts der
Ar=
beit zu.
Ueber ihren Schalen friſch gemolkener Milch ſaßen
im Küchengelaß in ſchweren Stühlen zu Enden des
lan=
gen eichenen Eßtiſches die Vögtin, der Pater und ein
Mädchen. Rede und Widerrede ging zwiſchen der
Renne=
rin und dem Mönch. Die junge Dirne ſaß ſchweigend
und ſtreifte nur zuweilen mit leuchtenden Blicken die
Ge=
ſichter der Redenden. Halb Kind noch, halb ſchon Weib,
hatte ſie in den wie zu aller Menſchen Wohlgefallen
ge=
meißelten Zügen einen ſinnenden Ernſt. Die Augen zeig=
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weich; ein ſilberner Pfeil ſchmückte den Knoten am
Hin=
terhaupt. Als ſie aufſtand, das Licht zu löſchen, das in
des Tages höher ſteigendem Schein überflüſſig geworden
war, ſtreckte ſich die junge Geſtalt zu ſchlanker Höhe. Das
Mieder aus gewirktem Stoff ſchloß ſich knapp um blühende
Formen.
Die Fremde war heimiſch geworden im Vogthauſe.
Aus dem Schneeſturm im Gotthardgeklüft wie durch ein
Wunder gerettet, das einzig Ueberlebende einer
Säumer=
karawane, welche die Lawine in die Tiefe geriſſen, hatte
vor fünfzehn Jahren das Kind, nicht wiſſend, woher und
wohin, namenlos und ohne Heimat, in der Vögtin eine
Mutter gefunden. Der junge Vogtſohn hatte das Leben
der Kleinen den Mächten des Gebirgs abgezwungen, als
er als Novize zum letztenmal im Vaterhaus einzukehren
ſich anſchickte, und die Vögtin hatte die Fremde an ihr
Herz genommen und den Findling Gottharda genannt.
Ich gehe zu Berg, ſagte aufſtehend der Mönch den
Weibern. Ehe Ihr morgen den Toten begrabt, werde ich
wieder hier zur Stelle ſein.
Ich harre Deiner, ſagte Frau Pia.
Dann, als ihre Hände ſich zum Gruße einten, raunte ſie:
Vergiß nicht, daß Du mir helfen mußt!
Ihr wiſſet meinen Beſcheid, meine Mutter!
Er reichte die Hand der Dirne.
Die neigte ſich, leicht das Knie beugend. über die
wei=
ßen Finger und drückte die Lippen in andächtiger Scheu
darauf.
Da zürnte er:
Laß das Gebaren, Harda! Ich haſſe die
Unterwürfig=
keit. Du ſollſt Dich nicht demütigen!
Soll ich die Hand nicht küſſen, die mir das Leben
geſchenkt hat? ſtammelte das Mädchen verwirrt.
Danke den Heiligen des Himmels, die Dich retteten!
Der Mönch verließ den Raum.
Als er aus dem Gebäude ins Freie trat, wandelte
der junge Tag lichtſtreuend ins Tal. Von zuckenden
Gold=
blitzen geſtreift, ſchritt der Pater bergan ins Dorf. In
der ſteilen, holprigen Gaſſe war Leben. Geſchäftig ging
das Volk an neues Tagewerk. Dem Schreitenden voraus
lief ein Wiſpern: Der Barmherzige!, und die Kunde von
ſeinem Nahen verbreitete ſich von Hütte zu Hütte. Die
Leute harrten ſeiner unter den Türen und bogen die Knie,
während er vorüberging. Und ein Blick des
Gotthard=
mönches war wie Morgenſegen für die Menge.
Der Pater durchſchritt die lange Hüttengaſſe. Unweit
des letzten Holzbaues hielt er an. Die rauchſchwarze
Hütte ſtand entſernt von den übrigen, juſt wo der Pfad,
in ſcharfem Bogen ſich wendend, ins Gebirge führte.
Trotz der frühen Morgenſtunde tönten wuchtige
Hammer=
ſchläge auf die Gaſſe. Der Amboß klang, und einzelne
Funken ſprühten zur offenen Tür heraus. In der
rauchi=
gen Werkſtatt ſtand Peter, der Schmied, an der Arbeit.
Der Mönch verweilte ſinnend am Wege. Seine Augen
ruhten auf der Tür der Schmiede. Vor der Schwelle
der=
ſelben ſtreckte ſich ein kleiner, weißer Hund in einem
warmen Lichtſtrahl, der auf die Steine rann. Das Tier
dehnte ſich behaglich und blinzelte in die Sonne. Da
ruhte in der Werkſtatt plötzlich der Hammer. Ein noch
glühendes Stück Eiſen kam durch die Tür geflogen und
ſtreifte das ſich ſonnende Tier ſo hart, daß es mit einem
gellenden Aufſchrei davonſtob und jämmerlich winſelnd
ſich hinter das nächſte Haus verkroch. Gleich darauf trat
der Werfer auf die Schwelle. Des Schmiedes häßliches
Geſicht verzog ſich zu einem ſchadenfrohen Grinſen,
wäh=
rend er nach dem Hunde ausſchaute. Als er des Mönches
anſichtig wurde, wandte er ſich haſtig in die Werkſtatt
zurick und riß die Tür hinter ſich zu, aber der Pater
folgte ihm. Die Roheit des Geſellen hatte ihm das Blut
jäh ins Geſicht getrieben: Nun legte er die Hand an die
ungaſtlich verſchloſſene Tür, ſie aufzuſtoßen. Die Pforte
widerſtand.
Oeffne! gebot der Mönch.
Ein Riegel wurde zurückgeſchoben; dann trat der
Pater in die Werkſtatt. Auf ſeinen ſchwerſten Hammer
geſtützt, erwartet ihn der Schmied, deſſen Korper alles
Ebenmaß und alle Kraft der jungen Mannesjahre zeigte
und deſſen Geſicht entſtellt war, daß es Kinder hätte
ſchrecken können. Ueber die Stirn unter dem
leichtgelock=
ten Blondhaar hervor zogen rote Rinnen. Dieſelben
häß=
lichen verwachſenen Narben verunſtalteten Naſe und
Wan=
gen des bartloſen Antlitzes. Statt des linken Auges lag
eine entzündete Höhle unter finſter gefalteter Braue, und
das unverſehrte Auge blickte halb wild, halb verſchlagen.
Was hat Dir der Hund getan? fragte ſtreng der
Mönch, den giftigen Blick auffangend, den der Einäugige
ihm zuwarf.
Nichts! murrte der Schmied.
Um nichts marterſt Du Dein Vieh, Elender, zürnte
der Prieſter.
Dem Hund war zu wohl! Ich ſelber darf mich auch
nicht faulenzend in die Sonne legen. Soll mein Hund es
beſſer haben!
Dein Gemüt iſt verbittert!
Der Schmied ſchlug vor des Mönches Richtermiene
den Blick nieder. Aber in ſeiner ganzen Haltung lag
un=
bändiger Trotz.
Der Pater fragte:
Beteſt Du?
(Fortſetzung folgt.)
M
M
S
½ Kg.
½ Kg.
½ Kg.
Kg.
½ Kg.
2 Kg
M. 1.60
M. 3.80
M. 3.—
M. 1.80
M. 2.20
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Darmſtadt
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Stellen=Nachweis
verbunden mit Lehrſtellenvermittlung und Berufsberatung
unter ſtädtiſcher Führung.
Hauptausgleichſtelle in der Provinz Starkenburg.
A. Männliche (gewerbl. und landwirtſchaftl.) Abteilung.
I. Hauptſtelle: Waldſtraße 19/21, parterre, Fernſprecher 371,
Ge=
ſchäftszeit im allgemeinen von 8—½1 und von ½3—7 Uhr (für
das Transportgewerbe von 9—10 Uhr vormittags).
Unentgeltlicher Nachweis offener Stellen und gelernter,
ſowie ungelernter Kräfte für Landwirtſchaft, Handel und
Gewerbe, mit Ausnahme der folgenden Berufszweige, für die
die betreffenden Nebenſtellen unter a bis k und die
Fachabtei=
lungen zuſtändig ſind. Im Holzgewerbe findet auch
Vermitt=
lung im Hauſe Bismarckſtraße 19 ſtatt.
a) Nebenſtelle für das Bäckergewerbe (Abteilung der
Bäcker=
innung): Landgraf Georgſtraße 36, Fernſprecher 2510,
Ge=
ſchäftszeit von ½11—12 Uhr vormittags.
b) Nebenſtelle für das Metzgergewerbe (Abteilung der
Metzgerinnung): Frankfurterſtraße 69 (Schlachthof),
Fern=
ſprecher 542, Geſchäftszeit von 8½ Uhr vorm. bis 6 Uhr
nachmittags.
e) Nebenſtelle für das Wirtsgewerhe (Abteilung des
deut=
ſchen Kellnerbundes, Zweigverein Darmſtadt):
Pankratius=
ſtraße 5, Fernſprecher 1745, Geſchäftszeit von 8 Uhr vorm.
bis 12 Uhr mittags und von 2—7 Uhr nachmittags, auch
Sonntags von 8—12 Uhr. Ungelerntes männliches Perſonal
wird in der Hauptſache von der Hauptſtelle vermittelt (ſ. oben
unter I), weibliches Perſonal von der Dienſtbotenabteilung
(ſ. B Ih.
d) Nebenſtelle für das Friſeurgewerbe: Große Ochſengaſſe 28,
(Einsfeld), Geſchäftszeit von 8 Uhr vorm. bis 9 Uhr abends.
e) Wanderernachweis: in der Hauptſtelle Waldſtraße 19,
Fern=
ſprecher 371, von 5—7 Uhr nachmittags und in der
Neben=
ſtelle: Herberge zur Heimat, Große Ochſengaſſe 8,
Fern=
ſprecher 2583, von 8 Uhr vorm. bis 9 Uhr abends.
k) Lehrſtellenvermittlung, verbunden mit Berufsberatung
(auch für kaufmänniſche Berufe) in der Hauptſtelle:
Wald=
ſtraße 19, Fernſprecher 371, von 8 Uhr vorm. bis ½1 und
von ½ 3—6 Uhr nachmittags.
II. Fachabteilung für das Weißbinder, Maler= und
Lackierer=
gewerbe: Waldſtraße 19, parterre, Fernſprecher 371,
Geſchäfts=
zeit von 10—11 Uhr vormittags,
III. Fachabteilung für das Gewerbe der Polſterer, Tapezierer
und Dekorateure: Waldſtraße 19, parterre, Fernſprecher 371,
Geſchäftszeit von 8—9 Uhr vormittaas.
B. Weibliche Abteilung.
I. Nachweis für gewerbliche und landwirtſchaftliche Berufe
für gelernte und ungelernte Kräfte: Waldſtraße 19, 1. Stock,
Fernſprecher 371, Geſchäftszeit von 9 Uhr vorm. bis 12 und
von 3—6 Uhr nachmittags.
II. Dienſtboten=Nachweis. a) Hauptſtelle: Waldſtraße 19, 1. Stock,
Fernſprecher 371, Geſchäftszeit von 9 Uhr vorm. bis 12 und
von 3—6 Uhr nachmittags. b) Stellenvermittlung mit billiger
Herbergsgelegenheit für ſtellenloſe Mädchen: 1. im evang.
Marthahaus (Eliſabethenſtift), Stiftſtr. 14, Geſchäftszeit von
8 Uhr vorm. bis 8 Uhr abends; 2. im kathol. Marienheim
(Barmh. Schweſternhaus), Nieder=Ramſtädterſtr. 30 — Abt. des
kathol. Mädchenſchutzvereins — Geſchäftszeit von 3—5 Uhr
nachmittags.
III. Hausbeamtinnen=Nachweis — auch Auslandsvermittlung —
(Abteilung des Internationalen Vereins der Freundinnen
junger Mädchen, Gruppe Darmſtadt): Waldſtraße 19, 1. Stock,
Fernſprecher 371, Geſchäftszeit: Montags von 10—11 Uhr,
Mittwochs und Freitags von 11—12 Uhr.
IV. Nachweis und Sprechſtunde für kaufmänniſche weibliche
Berufe und weibl. Büroperſonal (Abteilung der Ortsgruppe
Darmſtadt des Allgemeinen Deutſchen Frauenvereins):
Wald=
ſtraße 19, 1. Stock, Fernſprecher 371, Geſchäftszeit: Montags,
Donnerstags und Samstags von 11—½1 Uhr und Dienstags,
Mittwochs und Freitags von 4—½6 Uhr.
V. Frauenberufsberatung (für alle Stände) und
Lehrſtellen=
vermittlung (Abteilung der Ortsgruppe Darmſtadt des
All=
gemeinen Deutſchen Frauenvereins): Waldſtraße 19, 1. Stock,
Fernſprecher 371, Geſchäftszeit: wie bei IV. Sprechſtunden für
muſikſtudierende Frauen mit Stundenvermittlung für Geſang,
Klavier und Violine: Mittwochs von 3—4 Uhr nachm.
Die Dienſtſtellen des Arbeitsamts können von jedermann,
ohne Rückſicht auf religiöſe, politiſche oder organiſatoriſche
Zu=
gehörigkeit, in Anſpruch genommen werden. Die
Inanſpruch=
nahme iſt grundſätzlich koſtenlos.
Nur in der weiblichen Abteilung (Dienſtboten= und
Haus=
beamtinnenabteilung) müſſen zur teilweiſen Deckung der mit der
Vermittlungstätigkeit verbundenen beſonderen Koſten, aber nur von
den Dienſtherrſchaften, geringe Gebühren erhoben werden (für das
Einſchreiben 20 Pfg., für die Vermittlung 1 Mk.) Dienſtnehmer
zahlen auch bei der weiblichen Abteilung nichts. (10126a
Die Friſeurabteilung hebt von Arbeitgebern, die nicht
Mit=
glieder der Friſeurinnung ſind, für die Vermittlung eine Gebühr von
2 Mk. Innungsmitglieder und Arbeitnehmer haben die Benutzung frei
e
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