Darmstädter Tagblatt 1914


Nr. 135., Sonntag, den 17. Mai.

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1777. Jahrgang
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Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Polizeiamts Darmſtadt, der Großh. Bürgermeiſtereien des Kreiſes und der andern Behörden.
Das Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt wird Dienstags, Donnerstags und Samstags nach Bedarf beigefügt.

Die heutige Nummer hat 20 Seiten.

Das Wichtigſte vom Tage.

Geſtern fand auf der Mathildenhöhe in Gegenwart des
Großherzogspaares die ſeierliche Eröffnung der
Ausſtellung der Künſtlerkollonie 1914 ſtatt.
Der Reichstag erledigte geſtern eine Anzahl kleinerer
Etats. Das Spionagegeſetz wurde nach den
Beſchlüſſen der Kommiſſion in zweiter Leſung angenom=
men
. Wegen Beſchlußunfähigkeit mußte die Verhand=
lung
zeitweiſe unterbrochen werden.
Geſtern wurde die Erſte Deutſche Werkbund=
Ausſtellung in Köln eröffnet.
Das neue Militärluftſchiff L. 3 erreichte bes
ſeiner geſtrigen Höhenjahrt eine Höhe von 3125
Metern, die größte bisher von einem Luftſchiff er=
reichte
Höhe.
Das Königspaar von Dänemark iſt am Sams=
tag
von London in Paris eingetroffen.
Letzte Nachrichten ſiehe Seite 8.

Politiſche Wochenſchau.

In der verfloſſenen Woche geſchah es zum erſten
Male, daß ein im aktiven Dienſt ſtehender Reichs=
kanzler
die Lebensgefährtin durch den Tod verlor. Die
warme Teilnahme, die Herrn von Bethmann Hollweg aus
dieſem traurigen Anlaß in allen Parteilagern zuteil
wurde, hat bewieſen, wie auch in unſerer rauhen, von
Kämpfen durchwühlten Gegenwart menſchliches Leid aus=
gleichend
zu wirken vermag. Politiſche Folgerungen ſind
an den Schickſalsſchlag, der Herrn von Bethmann Holweg
perſönlich getroffen hat, nur ganz vereinzelt und in For=
men
geknüpft worden, die von vornherein gegen ihre
Glaubwürdigkeit ſprechen. Mit ſenſationeller Aufmachung
wurde unter dem Anſchein des in die tieſten Geheimniſſe
des Reichskanzlers Eingeweihten die Behauptung verbrei=
tet
, daß Herr von Bethmann Hollweg den Tod ſeiner Gat=
tin
als Anlaß, aus dem Amte zu ſcheiden, benützen werde
und ſeinen Nachfolger bereits ausgeſucht habe. Dieſe Er=
zählung
hat ſicherlich mit den Tatſachen ungleich weniger
gemein, als zeitweilig frühere Mitteilungen vom bevor=
ſtehenden
Rücktritt des Kanzlers; denn nach dem Abſchluß
der Zabern=Angelegenheit und der reichsländiſchen Statt=
halterfrage
iſt die Stellung des Herrn von Bethmann
Hollweg mindeſtens ſo feſt, wie ſie es jemals vorher ge=
weſen
war.
AAnſtelle des durch häusliches Leid verhinderten Kanz=
lers
hat Staatsſſekretär von Jagow vor dem
Reichstage die übliche Rede über die auswärtige
Politik gehalten. Auch er hat eine weitere Entſpan=
nung
der internationalen Lage feſtgeſtellt, neue Aufſchlüſſe
jedoch über die Kleinaſien betreffenden Fragen nicht geben
können, weil noch nicht mit allen Mächten die einſchlägigen
Verhandlungen abgeſchloſſen ſind. Wenn der Staatsſekre=
tär
die Erhaltung des Friedens am Balkan und die Aus=
ſichten
Albaniens nicht ohne Optimismus beurteilte, ſo
mußte er ſich in bezug auf die merikaniſche Kriſls zwar
lauch große Zurückhaltung auferlegen, ermangelte aber
trotzdem nicht, die ſüdamerilaniſche Vermittelungsaktion
nochmals diplomatiſch zu unterſtützen und in anderem
Zuſammenhange das lateiniſche Amerika wiſſen zu laſſen,
daß Deutſchland ihm gegenüber von politiſchen Hinterge=
danken
vollkommen freie, rein wirlſchaftliche Beſtrebun=
gen
verſolgt. Ein feſtes Bekenntnis zum Dreibunde hat
endgültig alberne Ausſtreuungen beſeitigt, die vor der
Letzten Wiener Kaiſerbegegnung in Umlauf gebracht waren.
Wichtiger jedoch als die bisher erörterten Punkte erſchein=
die
Entſchiedenheit, mit der Herr von Jagow die deutſch=
feindlichen
Treibereien der ruſſiſchen Preſſe als ein Spiel
mit dem Feuer kennzeichnete. Dieſe Entſchiedenheit be=
rechtigt
zu der Erwartung, daß die Regierung in Sachen
des deutſch=ruſſiſchen Handelsvertrages ſich durch die Pe=
tersburger
Preßtreibereien nicht ins Bockshorn iwird jagen
laſſen. Die Haltung des Reichstages, der gerade die an
die ruſſiſche Adreſſe gerichtete Warnung mit beſonderem
Beifall begrüßte, kann unſere Diplomatie nur in dem Ent=
ſchluß
beſtärken, Rußland gegenüber auch unſere handels=
politiſchen
Intereſſen tatkräftig zu wahren.
Auch die Mätzchen, mit denen die Sozialdemokratie die
euswärtige Politik im Reichstage behandelte, hatte ihre
Sreſſe ſchon verbreitet. Der Wahlerfolg derfran=
zöſiſchen
Genoſſen beſtimmt die deutſchen, um ſo
lauter von der Verbrüderung‟ Deutſchlands und Frank=
reichs
zu fabeln, je mehr ſie ſich hiervon eine Belebung
ihrer antimilitariſtiſchen Agitalion verſprechen. Die nüch=
terne
Wirklichleit wird raſſch genug offenkundig machen,
daß Frankreich weder ſeine auf uns gemünzten militäri=
ſchen
Rüſtungen einſchränkt, noch ſeine gegen uns gerich=
teie
Auslandspolitik ändert. Hierüber dürfen die ſozhul=
demokratiſchen
Maſſen natürlich in der gebotenen Weiſe
nicht unterrichtet werden! Die hartem Tatſachen der Wirk=
Mlichkeit ſind es ja in erſter Linie, die man den Genoſſen
Aentſtellt vorführt. Ein klaſſiſches Beiſviel iſt in dieſer Be=
Aziehung die unehrliche Art, wie der Charlottenburger
Denkmalsfrevel erſt als Spitzeltat und dann, nachdem die
ürheber des Frevels in Geſtalt waſchechter Genoſſens er=
mittelt
waren, als harmloſer Streich dummer Jungen
awsgegeben wurde. Derartige Bemühungen können aber
Adie ſozialdemokratiſche Partei von der moraliſchen Ver=

antwortung für das kulturwidrige Verhalten der von ihr
verhetzien Genoſſen nicht befreien. Liegt desbalb die
Verhaftung der Charlottenburger Denkmalsfrevler der So=
Kaldemokratie ſchwer im Magen, ſo haben die Verhand=
lungen
des preußiſchen Abgeordnetenhauſes von
neuem gezeigt, wie empfindlich die nationale Jugend=
pflege
die Kreiſe der proletariſchen Jugendbewegung
ſtört. Es war die höchſte Zeit, daß letzterer in erweitertem
Maße ein Paroli geboten wurde, ſollten nicht immer grö=
ßere
Kreiſe unſeres Nachwuchſes ſchon im empfänglichſten
Lebensalter mit einſeitigen Parteiauffaſſungen vollge=
pfropft
werden. Die Erklärung des preußiſchen Finanz=
miniſters
, ohne Rückſicht auf das Schickſal der Beſor=
dungsvorlage
im Reichstage an ſeiner Beſoldungs=
novelle
feſthalten zu wollen, hat die Zurückziehung aller
Beſoldungsanträge der Parteien zur Folge gehabl. Wie
wohl äre dem engliſchen Premierminiſter. wenndie
Einbringung des von ihm angelündigten Zuſatzes. zuv
Homerule=Vorlage ähnliche Wirkungen auf die Oppoſition
und die Iren ausübte! Erſcheint es doch nicht ausgeſchloſ=
ſen
, daß die Iren eben wegen jenes Zuſatzes, der für
Ulſter wohl ein Ausnahmerecht in irgendwelcher Form
ſchafft, das Regierungslager verlaſſen und damit eine Re=
gierungskriſis
herbeiführen. Die Einnahme Dam=
picos
durch die Rebellen iſt ſehr dazu geeignet, den
Sturz Huertas zu beſchleunigen. Ob in dieſem Falle
die Vereinigten Staaten Carranza ihrer Politil geneigt
finden, bleibt jedoch unklar. Nicht minder dunkel iſt es,
welchen Gang alsdann die ſüdamerikaniſche Vermitte=
lungsaktion
nehmen wird. Zweifellos iſt nur ſoviel, daß
die Union inzwiſchen den Waffenſtillſtand zur Vervoll=
ſtändigung
ihrer Rüſtungen benützt.

Deutſchland und Südamerika.

** In ſeiner Rede über die auswärtige Politik er=
wähnte
Staatsſekretär von Jagow am Dohnerstag im
Reichstag auch den freundlichen Empfang, den Prinz Hein=
rich
von Preußen und das deutſche Geſchwader in den ſüd=
amerikaniſchen
Republiken gefunden haben, was den Be=
weis
liefere, daß man dort von der Aufrichtigkeit unſeres
Wunſches überzeugt ſei, unſere wirtſſchaftlichen Beziehun=
gen
zu dieſen aufſtrebenden Ländern ohne politiſchen Hin=
tergedanken
zu fördern. Man wird ſich erinnern, daß
man uns vielfach gerade in bezug auf Südamerika ſolche
Hintergedanken zugemutet hat, und beſonders in Waſhing=
ton
hat man oſt ein Mißtrauen an den Tag gelegt, das
kränkend war. Schon Fürſt Bülow mußte ſolchen Ver=
dächtigungen
energiſch entgegentreten, wenn ſie trotz aller
ſeiner unzweideutigen und ehrlichen Verſicherungen,
Deutſchland verfolge auf dem amerikaniſchen Kontinent
keine politiſchen Ziele, ſich immer wiederholten, und er
nahm einmal die Gelegenheit wahr, dem Vertreter eines
braſilianiſchen Blattes ausdrücklich zu erklären, jede Be=
ſorgnis
, Deutſchland könne an die Aneignung amerika=
niſchen
Gebietes denken, ſei ohne Grundlage. Auch die
Mär, unſere Regierung fördere die Einwanderung nach
Südamerika, um dort dem deutſchen Einfluſſe einen ſtets
wachſenden Stützpunkt zu verſchaffen, wies der frühere
Kanzler zurück, indem er betonte, daß das ſchon unſere
an Arbeitermangel laborierende Landwirtſchaft gar nicht
geſtatte. Richtig aber ſei es, daß wir gerne ſähen, die
Deutſchen in Südamerika, wie überall, vergäßen ihre Mut=
terſprache
nicht und verlören nicht ihre Anhänglichkeit an
die alte Heimat. Doch wären dies lediglich ideelle Be=
ſtrebungen
, die keine Gefahr für irgend einen ſüdamerika=
niſchen
Staat inſich ſchlöſſen. Und wie Fürſt Bülow ſchon
damals erklärte, daß wir in der Neuen Welt politiſche
Aſpirationen überhaupt nicht haben, ſo iſt es auch heute
noch. Unſere wirtſchaftlichen Intereſſen haben ſich aber
ſeitdem ganz erheblich erweitert, ſo daß wir ſie noch mehr
als früher wahren und verſechten und mit unſerer hoch=
entwickelten
Induſtrie ſo viel wie möglich am ſüdamerika=
niſchen
Handel teilnehmen müſſen. Daß uns dies trotz
ſchärfſter Konkurrenz gelungen iſt, lehrt die Statiſtix.
Unſere Einfuhr aus Südamerika betrug zu Beginn
des laufenden Jahrhunderts 470 Millionen Mark und war
im Jahre 1912 auf 1125 Millionen, d. h. um 240 Prozent,
geſtiegen. Dagegen bezifferte ſich unſere Ausfuhr nach
Südamerika zu Beginn des Jahrhunderts auf 163 Millio=
nen
Mark, im Jahre 1912 auf 644 Millionen, ſie hatte ſich
alſo um nahezu 400 Prozent geſteigert. Das iſt ein ſehr
günſtiges Reſultat, denn wenn die Einfuhr unſeren Export
auch noch erheblich überſteigt, ſo hat ſich dies Verhältnis
doch ſchon beträchtlich zu unſeren Gunſten verbeſſert, da
der deutſche Export nach Südamerika im Jahre 1912 ſchon
57 Prozent der Einfuhr von dort ausmachte, während es
zu Beginn des Jahrhunderts nur 35 Prozent waren. Je=
denfalls
iſt unſer Güteraustauſch mit Südamerika im Ge=
ſamtbetrage
von rund 1770 Millionen Mark ein ſehr we=
ſentlicher
Faktor für das deutſche Wirtſchaftsleben, und

wir haben alle Urſache, unſere Beziehungen zu jenen Län=
dern
, insbeſondere zu Argentinien, Braſilien und Chile,
die an erſter Stelle ſtehen, ſorgfältig zu pflegen und allen
Verdächtigungen, als ob wir unlautere politiſche Gelüſte
hätten, von vornherein die Spitze abzubrechen. Wie man
immer wieder verſucht, gegen Deutſchland Mißtrauen zu
ſäen, haben neuerdings die Meldungen gezeigt, wonach
wir in Haiti eine Kohlenſtation errichten wollten, was
natürlich unwahr iſt.

Deutſches Reich.

Die Verſtändigung über die Reichs=
beſoldungsnovelle
. In dem vielerörterten Kon=
flikt
zwiſchen der Reichstagsmehrheit und der Regierung
über die Zuſatzanträge zur Beſoldungsnovelle ſind ſchon
verſchiedene Einigungsvorſchläge an der ablehnenden Hal=
tung
der Regierung geſcheitert. Der jetzt zur dritten
Leſung eingebrachte Kompromißantrag der Rechten und
der Liberalen, wonach die Regierungsvorlage wiederher=
geſtellt
, aber verlangt wird, daß bis zum Herbſt nächſten
Jahres die Bezüge der gehobenen Unterbeamten um min=
deſtens
100 Mark in jeder Stufe aufgebeſſert werden und
daß die Regierung auch wegen der ſonſtigen Beſchlüſſe des
Reichstags zur Beſoldungsnovelle entgegenkommende Er=
klärungen
abgibt, ſſcheint im Bundesrat auf Zuſtimmung
rechnen zu können. Weniger ſicher iſt vorläufig noch die
Entſcheidung im Reichstage, da die oben genannten Par=
teien
die Mehrheit nicht bilden. Wenn das Zentrum auf
ſeinem bisherigen Beſchluſſe beharrt, der Regierung nicht
nachgeben zu wollen, ſo fällt auch dieſer neue Kompromiß=
antrag
unter den Tiſch. Man darf aber annehmen,
daß eine genügende Anzahl von Mitgliedern des Zen=
trums
für den Kompromißantrag ſtimmt. Auch die übri=
gen
bürgerlichen Parteien tun dies nur mit Rückſicht auf
die Beamten, welche durch ein Scheitern der Beſoldungs=
nobelle
empfindlich geſſchädigt würden.
Wehrbeitragsſtatiſtik. Das Zentralblatt
für das Deutſche Reich veröffentlicht die vom Bundesrat
beſchloſſenen Beſtimmungen über eine Wehrbeitrags= Sta=
tiſtik
. Danach haben die oberſten Landesfinanzbehörden
dafür zu ſorgen, daß die Ergebniſſe der Veranlagungen
zum Wehrbeitrage in den einzelnen Bundesſtaaten bis
zum 1. April 1915 an das Kaiſerliche Statiſtiſche Amt ein=
geſandt
werden. Die oberſten Landesfinanzbehörden kön=
nen
im Einvernehmen mit dem Reichsamte des Innern
auch anordnen, daß die Veranlagungsbehörden die Ueber=
ſichten
dem Statiſtiſchen Amte bis zum 1. Januar 1915 un=
mittelbar
einſenden.
Das Spionagegeſetz. Der Ausſchuß des
Reichstages hat über die Beratungen zum Spionage=
geſſetz
ſchriftlichen Bericht erſtattet. Die Kompromißbe=
ſchlüſſe
der Kommiſſion ſind bekannt. Dieſen Beſchlüſſen
wird auch die Regierung zuſtimmen, ſo daß bereits in der
nächſten Woche der endgültigen Verabſchiedung des Ent=
wurfes
nichts mehr im Wege ſteht. Dem Berichte ſind
einige Anlagen beigegeben, aus denen zu erſehen iſt, daß
in den letzten 20 Jahren wegen Spionage 257 Perſonen
vor den bürgerlichen, 28 Perſonen vor den militäriſchen
Gerichten angeklagt waren, zu Zuchthaus wurden 105 ver=
urteilt
, zu Gefängnisſtrafen 28, zu Feſtungsſtrafe 10. Mehr
als 10 Jahre Zuchthaus erhielten 8 Perſonen. Außer
Verfolgung geſetzt wurden 73 Perſonen, freigeſprochen
10. Von den vom Reichsgerichte verurteilten 112 Per=
ſonen
, darunter 33 Ausländern, ſind ſſechs Perſonen (alles
Ausländer) begnadigt worden, nachdem ſie einen Teil
der Strafe (in allen Fällen Feſtungshaft) verbüßt hatten.
Förderung des Kleinwohnungs=
baues
in Baden. In der Sitzung der Zweiten Kam=
mer
erklärte der Miniſter des Innern Freiherr v. Bod=
mann
, daß das Finanzminiſterium ſich bereit erklärt habe,
aus den Mitteln der Armortiſationskaſſe für die gegen=
wärtige
Budgetperiode jedes Jahr die Summe von 200000
Mark als Darlehen den Gemeinden zur Förderung des
Kleinwohnungsbaues zur Verfügung zu ſtellen.
Aus den Kolonien.
Die Gefrierfleiſchausfuhr aus Deutſch=
Südweſtafrika ſoll eine weſentliche Förderung er=
fahren
. Wenn die Ausfuhr von Gefrierfleiſch jetzt haupt=
ſächlich
zur Proviantierung von Dampfern dient, welche
Swakopmund anlaufen, ſo findet doch jetzt ſchon ein Ver=
ſand
nach dem Hamburger Freihafen ſtatt, der für Fleiſch
ſehr aufnahmefähig iſt. Wie bei allen neuen Einrichtun=
gen
, ſind auch im vorliegenden Falle große Schwierigkeiten
vorhanden, deren Ueberwindung man ſich aber angelegen

[ ][  ][ ]

tem Hauſe die Reſolution aufs neue einbringen und na=
mentliche
Abſtimmung beantragen. In Lehnin wird am
kommenden Sonntag ein Gedenkſtein für Willibald
Alexis eingeweiht, den Autor des Romans Die Ho=
ſen
des Herrn von Bredow der hier in der Umgebung
ſpielt. Eine Damenhandtaſche mit 650 Mark
erbeutete ein dreiſter Straßenräuber in der Chodo=
wieckiſtraße
. Die in der Chodowieckiſtraße wohnhafte
Ehefrau Leibholz hatte ſoeben ihr Wohnhaus verlaſſen
um eine Beſorgung zu erledigen, als plötzlich ein fremder
Burſche über ſie herfiel, ihr einen heftigen Stoß vor die
Bruſt verſetzte und mit einem kräftigen Ruck die Hand=
taſche
fortriß. Der freche Räuber eilte nun ſchleunigſt
noch einem gerade vorüberkommenden Straßenbahnwagen,
ſchwang ſich auf den Vorderperron und entkam auf dieſe
Weiſe. Die Taſche hatte 650 Mark, die zur Bank getragen
werden ſollten, enthalten.
16. Mai. Wegen Unterſchlagung von 40000
Mark, wurde auf Veranlaſſung der Staatsanwaltſchaft
in Hannover der Buchhalter Otto Thiele verhaftet.
Metz, 16. Mai. (Unfall.) Generalleutnant v. Hei=
nemann
, Kommandeur der 34. Diviſion, ſtürzte heute
morgen im Walde bei Vaux ſo unglücklich mit dem Pferde,
daß er das Bewußtſein verlor und im Auto nach Metz
gebracht werden mußte. Vermutlich hat er eine Gehirn=
erſchütterung
erlitten.
Metz, 16. Mai. (Automobilunfall.) Geſtern
abend ſtieß das Auto einer Baufirma gegen eine ge=
ſchloſſene
Bahnſchranke in der Nähe von Longeville, als
gerade ein Zug herannahte. Um dieſem auszuweichen
riß der junge Chauffeur das Auto zur Seite, das dadurch
auf einen Schlagbaum aufrannte, der das Auto vollſtän=
dig
durchbohrte. Der Chauffeur wurde lebensge=
fährlich
verletzt und iſt heute morgen im Krankenhaus ge=
ſtorben
. Die beiden Inſaſſen, ein Ingenieur=Offizier und
ein Regierungsbaumeiſter, blieben merkwürdigerweiſe un=
verletzt
, da der Schlagbaum in der Mitte zwiſchen ihnen
hindurchfuhr.
Köln, 16. Mai. (Erzbiſchof Dr. v. Hartmann)
hat in Begleitung der Generalvikare Kreuzwaldt und
Düſterwald und der Geheimſekretäre die Reiſe nach
Rom angetreten, um aus den Händen des Papſtes den
Kardinalshut zu empfangen.
Norddeich, 16. Mai. (Radiotelegramm vom
Bord der Kaiſerin Auguſte Viktoria.) Auf
die von den engliſchen, amerikaniſchen und deutſchen Jour=
naliſten
an Bord des Vaterland an den deutſchen
Kaiſer geſandten Begrüßungstelegramm iſt an Bord
des Vaterland folgende Antwort eingegangen, die
den mit der Auguſte Viktoria auf der Heimreiſe befind=
lichen
Journaliſten von dem Dampfer Vaterland mitge=
teilt
wurde: Den an Bord des Vaterland vereinten
fremden und deutſchen Journaliſten laſſen Seine Majeſtät
der Kaiſer für die eingetroffenen Begrüßungs= und Hul=
digungstelegramme
beſtens danken. Seine Majeſtät ver=
folgen
die erſte Ausfahrt des ſtolzen Schiffes mit dem leb=
hafteſten
Intereſſe und hoffen, daß es ſich als neues Glied
in der länderverbindenden Kette von neuen Verkehrs=
mitteln
darſtellen und bewähren möge. Auf allerhöchſten
Befehl (gez.) von Treutler.
Rom, 16. Mai. (Die Erdſtöße im Aetnage=
biet
) dauern Tag und Nacht fort. Bisher wurde kein
weiterer Schaden angerichtet. In Siena wurde geſtern ein
Erdſtoß wahrgenommen, der neun Sekunden dauerte und
die Bevölkerung in Schrecken verſetzte.
Paris, 16. Mai. (Der Mord des Chauf=
feurs
Kohler.) Die Polizei iſt den beiden Mör=
dern
des Kolmarer Chauffeurs Kohler.
Frutz und Lambert, auf der Spur, ihre Verhaftung ſcheint
unmittelbar bevorzuſtehen. Frutz ſuchte geſtern ſeine in
Vernon bei Rouen lebende Tante auf, geſtand ihr ſein
Verbrechen und bat ſie um Geld, da er ſeit drei Tagen
nichts gegeſſen habe. Die Frau gab ihm 100 Franken
und ſagte, er möge ſich umbringen, um die Ehre der ganzen
Familie zu retten. Frutz ſoll dieſes verſprochen haben
und ſodann nach Havre abgereiſt ſein.
Paris, 16. Mai. (Der Heuwagen als Le
bensretter.) Ein eigenartiger Flugun=
fall
hat ſich in der Nähe von Reims zugetragen. Ein
mit zwei Untereoffizieren bemanntes Flugzeug erlitt in

der Luft einen Motordefekt und ſtürzte ab. Glücklicher=
weiſe
fiel es auf einen auf der Chauſſee dahinfahrenden
Heuwagen. Dem Kutſcher gelang es, ſich unverſehrt in Si=
cherheit
zu bringen. Die vom Apparat getroffenen
Pferde wurden ſchwer verletzt. Beide Aviatiker kamen mit
geringfügigen Verletzungen davon.
Le Hävre, 16. Mai. (Feſtgenommene Raub=
mörder
.) Die von der Staatsanwaltſchaft als des
Raubmordes an dem Kolmarer Chauffeur verdächtig ge=
ſuchten
beiden jungen Burſchen Frutz und Lambert ſind
hier verhaftet worden. Frutz wollte auf einen Polizei=
beamten
ſchießen, dieſer packte ihn jedoch am Arme, ſo daß
der Schuß Frutz in den Kopf ging. Der Verletzte iſt bald
darauf ſeinen Wunden erlegen.
London, 16. Mai. (Das verhöhnte Recht.) Die
Stimmrechtlerin Mrs. Wood, die vor 10 Tagen das
Sargentbild beſchädigte und dann im Gefängnis einen
Hungerſtreik inſzenierte, wurde vor einigen Tagen aus
dem Gefängnis entlaſſen. Zur Wiederherſtellung ihrer
Geſundheit begab ſie ſich in eine Privatklinik, aus der ſie
jetzt ſpurlos verſchwunden iſt.
Moskau, 16. Mai. (Theaterbrand.) In dem
Dekorationsdepot der kaiſerlichen Theater in Moskau hat
in Feuer einen Schaden von mehreren hunderttauſend
Rubeln angerichtet.
Neu=York, 15. Mai. (Automobilunfall.) Bei
dem Zuſammenſtoß eines Eiſenbahnzuges mit einem Auto=
mobil
im Staate Illinois ſind drei Automobiliſten ge=
tötet
worden, deren Namen Stuckwiſch und Frau und
Oskar Meier aus Marine im Staate Illinois vermuten
laſſen, daß es ſich um Deutſche handelt.

Deutſcher Reichstag.

* Berlin, 16. Mai. Präſident Dr. Kaempf er=
öffnete
die Sitzung um 10.20 Uhr. Erſter Gegenſtand der
Tagesordnung iſt die zweite Beratung des
Etats des Reichstags.
Abg. Ledebour (Soz.): Unſere Geſchäftsordnung
bietet zu wenig Elaſtizität und zu wenig Bewegungsfrei=
heit
, um eine ſchnelle Erledigung der Arbeit herbeizu=
führen
. Die Einführung der Diäten hat die Bewegungs=
freiheit
des Reichstages eingeengt, weil monatliche Pau=
ſchale
feſtgelegt ſind, ſo daß die Einberufung des Reichs=
ages
erſt Ende November erfolgen kann. Die Sitzungen
ſind viel zu lang. Fünfſtündige Beratungen würden ge=
nügen
, um die Arbeiten zu fördern. Erfreulich iſt es, daß
auch die Angehörigen der Preſſe ihrerſeits Stellung ge=
nommen
haben, um dieſe Ueberbürdung zu beſeitigen, da
ſie, rein techniſch und phyſiſch genommen, gar nicht in der
Lage ſind, ſo ihre Arbeiten zu erledigen, wie ſie ſelbſt es
wünſchen und wie es im Intereſſe der Berichterſtattung
notwendig wäre. Mit Beginn der nächſten Seſſion ſollte
eine gründliche Aenderung in der Geſchäftsführung ein=
treten
, um auch im Privatleben Dispoſitionen zu ermög=
lichen
. (Beifall bei den Soz.) Abg. Dr. Thoma (Natl.):
Als Fachmann und als ausübender Stenograph muß ich
um eine Reform der Zuſtände im ſtenographiſchen Bureau
des Reichstages erſuchen. Vor allen Dingen ſollten die
Stenographen nicht dem jeweiligen Präſidenten, ſondern
dem Reichstage ſelber unterſtellt werden. Die gegenwär=
igen
Zuſtände im ſtenographiſchen Bureau, das ſich zum
größten Teil aus Akademikern zuſammenſetzt, entbehrt
jeder Regelung. Präſident Dr. Kaempf: Weder über
die Stenographen, noch von den Stenographen ſelbſt, iſt
eine Beſchwerde an mich gelangt. Selbſtverſtändlich werde
ich den Wünſchen die größte Aufmerkſamkeit ſchenken. Ich
werde erneut die Verhältniſſe im ſtenographiſchen Bureau
prüfen und mich dabei des Rates ſachverſtändiger Mit=
glieder
des Hauſes bedienen. (Beifall.) Alle berechtigten
Wünſche werden genügend berückſichtigt werden. (Beifall.)
Abg. Dr. Liſzt=Eßlingen (Natl.): Das ſchlechte Vor=
wärtskommen
in den Geſchäften liegt zum größten Teil
an der Regierung. (Sehr richtig.) Die Budgetkommiſſion
ſollte früher mit den Beratungen beginnen können und
es ſollten nicht auf einmal ſo viele wichtige Geſetzentwürfe
dem Reichstag unterbreitet werden. Wir ſollten vor
llen Dingen unſer Redebedürfnis ein=
ſchränken
. (Lebhaftes ſehr richtig.) Wir verlangen in

einer Reſolution für die Reichstagsabgeordneten freie
Eiſenbahnfahrt auf den deutſchen Eiſenbahnen während
der Dauer der ganzen Legislaturperiode. Damit würde
ſich die Regierung nichts beſonders vergeben. Wir emp=
finden
es als unwürdig, wenn ſo getan wird, als ob durch
die Frage der Freifahrtkarten ein Druck dahin ausgeübt
werden ſollte, ob Schluß des Reichstages oder nur Ver=
tagung
eintreten ſoll. (Lebhaftes Sehr richtig!) Der Antrag
der Wirtſchaftlichen Vereinigung, Elſäſſer und Welfen, für
die Beratung derjenigen Geſetze, welche ſoziale und Ar=
beiterangelegenheiten
betreffen, eine beſondere Kommiſſion
einzuſetzen, müßte erſt der Geſchäftsordnungskommiſſion
überwieſen werden. Andererſeits beantragen wir, für
die Beratung derjenigen Geſetze, welche den Handel und
die Gewerbe betreffen, eine beſondere Kommiſſion einzu=
ſetzen
. Ich bitte, unſeren Vorſchlägen zuzuſtimmen. ( Bei=
fall
bei den Nationalliberalen.) Abg. Dr. Gröber
(Ztr.): Der Forderung des Vorredners auf Freifahrtkarten
während der ganzen Legislaturperiode ſchließen wir uns
an. Die Ausdehnung der parlamentariſchen Verhandlun=
gen
hält kein Menſch aus. Vor allen Dingen ſollten die
Wiederholungen in den Kommiſſionen und im Plenum
verſchwinden. Die Beratungen ſollten nach engliſchem
Muſter eingerichtet werden. Der völlige Mangel an Dis=
poſitionen
zeigt ſich auch namentlich darin, daß wir jetzt
noch nicht wiſſen, ob vertagt oder geſchloſſen wird. (Zuruf:
Rückſichtsloſigkeit!) Wir haben doch auch noch private Ge=
ſchäfte
und Intereſſen. Gegen eine ſolche Behandlung
müſſen wir Verwahrung einlegen. (Lebhafte Zuſtimmung.)
Spezialgeſetze ſollten uns nicht tropfenweiſe im Laufe der
Seſſion vorgelegt werden. Die Regierung ſollte ſich mit
dem Reichstage über einen feſten Plan verſtändigen. Die
Verhältniſſe im ſtenographiſchen Bureau ſind reform=
bedürftig
. Ueberhaupt bedürfen alle unſere Beamten einer
Regelung ihrer Verhältniſſe.
Abg. Müller=Meiningen (Fortſchr. Vpt.): Es iſt
ein unerträglicher Zuſtand, daß uns von der Regierung
immer mehr Geſetze vorgelegt werden, deren Beratung
in den Kommiſſionen teilweiſe unmöglich iſt, weil wir die
vielen Kommiſſionen voll zu beſetzen nicht mehr imſtande
ſind. Das Diätengeſetz zeigt vielerlei Mängel, beſonders
die Abzüge ſind reformbedürftig. Wenn z. B. ein Ab=
geordneter
erkrankt und infolgedeſſen auf ſeine Koſten ſich
im Krankenhauſe verpflegen laſſen muß, ſo erhält er keine
Diäten, weil er im Hauſe nicht anweſend iſt; das iſt eine
blödſinnige Beſtimmung. (Vizepräſident Dr. Paaſche rügt
dieſe Aeußerung.) Es ſchädigt das Anſehen des Parla=
mentes
, wenn uns gewiſſermaßen als Anerkennung für
gutes Verhalten die Freifahrtkarten durch Vertagung des
Reichstages weiter gewährt werden ſollen. An der Ver=
ſchleppung
der Arbeiten iſt in erſter Linie die Regierung
ſchuld und auch der Bundesrat, der es ſo häufig an dem
nötigen Entgegenkommen dem Reichstage gegenüber fehlen
läßt. (Beifall links.) Abg. Fromberg (Konſ.): Dem
Antrage Baſſermann auf Einſetzung einer beſonderen
Kommiſſion für die Beratung der Materien, die den
Handel und die Gewerbe betreffen, ſtimmen wir trotz
mancher Bedenken zu. Den Antrag Behrens auf Einſetz=
ung
einer beſonderen Kommiſſion für ſoziale und Ar=
beiterangelegenheiten
lehnen wir ab. Für die Ausdehnung
der Freifahrtkarten können wir nicht eintreten. Die
Wünſche unſerer Beamten, beſonders die der Steno=
graphen
, dürften durchaus berechtigt ſein. Abg. Vogt
(Soz.): Wenn die Regierung nicht auf die Wünſche des
Reichstages achtet, müſſen wir unſere Angelegenheiten
ſelber regeln. Die ſtenographiſchen Berichte müſſer
ſchneller erſcheinen. Nach einer weiteren Bemerkung de.
Abg. Liſzt=Eßlingen (Natl.) ſagt Dr. Kaempf Berückſichti=
gung
der vorgebrachten Wünſche zu. Der Etat des
Reichstages wird bewilligt. Der Antrag
Baſſermann betr. Einſetzung einer Kommiſſion
ür Handel und Gewerbe wird angenommen.
Die Abſtimmung über den Antrag Behrens, betr. Ein=
ſetzung
einer beſonderen Kommiſſion für ſoziale und Ar=
beiter
=Angelegenheiten, bleibt zweifelhaft. Es findet Ham=
melſprung
ſtatt. Es ſtimmen für die Reſolution 75 Ab=
geordnete
, gegen ſie 102. Das Haus iſt alſo beſchluß=
unfähig
. Die Beratungen müſſen abge=
brochen
werden. (Heiterkeit.) Präſident Dr. Kaempf:
Die nächſte Sitzung wird eine Viertelſtunde ſpäter an=

Feuilleton.

C.K. Wie Bachelet den fliegenden Zug erfand. Die
Erfindung des durch magnetiſche Kräfte getriehenen flie=
genden
Zuges durch den Ingenieur Bachelet erregt in
London das größte Aufſehen. Im Laboratorium des Er=
finders
in Great Saffron Hill in London drängen ſich
die Vertreter der Wiſſenſchaft und der Behörden zur Be=
ſichtigung
und zum Studium des aufgeſtellten Modelles,
und bereits zum zweiten Male iſt eine Kommiſſion von
Admiralen und Ingenieuren des britiſchen Marinemini=
ſteriums
in der Werkſtatt Bachelets erſchienen, um ſich die
Erfindung vorführen zu laſſen und mit dem Erfinder zu
konferieren. Der fliegende Zug hat inzwiſchen auch
ſeinen erſten Paſſagier gehabt: auf den kleinen
Modellwagen, der 18 Pfund wiegt, wurde ein kleiner
Junge geſetzt, Bachelet ſchaltete den Strom ein, und ſofort
erhoben die unſichtbaren Kräfte den Wagen mit ſeiner
Laſt empor und hielten ſie unverrückbar frei in der Luft
ſchwebend bis der Strom wieder ausgeſchaltet wurde
Wie er ſeinerzeit auf den Gedanken kam, der ihn zu ſeiner
Erfindung führte, ſchildert Bachelet in feſſelnder Weiſe.
Während 20 Jahre hat er im Stillen unausgeſetzt an der
Erfindung gearbeitet, Verſuch folgte auf Verſuch, führte
bald hierhin, bald dorthin, Fortſchritte und bittere Ent=
täuſchungen
wechſelten in ſteter Folge. Ja, ich habe hart
gearbeitet. Oft mußte ich wirklich Hunger leiden, um mir
das zur Fortſetzung meiner Verſuche notwendige Material
beſchaffen zu können. Aber immer ermutigte mich die
Empfindung, etwas Großes unter den Händen zu haben
und eines Tages etwas Großes zuſtande zu bringen. Das
Bewußtſein, für meine Familie ſorgen zu müſſen, ſpornte
mich zu immer größeren Anſtrengungen an; ich mache auch
kein Hehl aus der Tatſache, daß mich ſtets der Ehrgeiz be=
gleitete
, mit meinen Erfindungen zu verdienen. Zwar
bin ich geborener Franzoſe, aber ich habe ſo lange in
Amerika gelebt und gearbeitet, daß ich ſaſt mehr Ameri=
kaner
als Franzoſe bin. 1893 begann ich meine Erfinder=
tätigkeit
in Tacoma im Staate Waſhington, und meine
erſten Verſuche vollzogen ſich im Bereich der Heilkunde.
Ich erfand Vorrichtungen zur Bekämpfung von Leiden auf
elektro=magnetiſchem Wege. Zwölf Jahre lang baute ich
unausgeſetzt elektriſche Apparckte zur Behandlung der ver=
ſchiedenartigſten
organiſchen und nervöſen Störungen.
Meine Entwürfe und Modelle wurden von vielen Kranken=
häuſern
und Aerzten eingeführt, aber ich verdiente nicht
genug.
Als ich Verſuche über die Wickung magnetiſcher Strö=
mungen
auf die Blutzellen anſtellte, entdeckte ich eines

Tages, daß gewiſſe Blutdichten ſtärker angezogen oder ab=
geſtoßen
wurden als andere. Als ich das herausfand,
ſchloß ich mich auf Stunden ein und dachte, dachte, dachte.
Du mußt dein Gehirn anſtrengen, um irgend etwas zu
ſchaffen, das dir Geld für die Familie einbringt und der
Not ein Ende macht, ſagte ich mir und begann darüber
nachzugrübeln, was ich erfinden könnte. Etwas Prak=
tiſches
und wirtſchaftlich Brauchbares ſollte es ſein, irgend
etwas, das noch nie geſchaffen worden war. Aus jenen
Stunden des Grübelns wurden Tage, aus den Tagen
Wochen und noch immer ſaß ich da, ſann und grübelte
und tat nichts. Tauſend Sachen gingen mir durch den
Kopf, aber ich verwarf alles wieder. Wohin ich auch blickte,
mir ſchien, ich könne nichts leiſten; Flugmaſchinen, draht=
loſe
Telegraphie, drahlloſes Telephon bei allen dieſen
Dingen fühlte ich, daß ich hierin nichts hervorbringen
könnte. Ich ſuchte ja nicht eine Verbeſſerung. Ich ſuchte
eine grundlegende Idee, etwas, das ganz und vollkommen
neu ſein ſollte. Dann begann ich an die Schnelligkeit zu
denken. Schnelligkeit war es was die Welt forderte,
Schnelligkeit ſchien mir der Geiſt der Zeit. Automobile
ſind Schnelligkeit, Flugmaſchinen ſind Schnelligkeit.
Schneller, ſchneller! war der Ruf des Univerſums, die
Menſchheit ſchrie nach Schnelligkeit. Und ich ſagte mir:
wenn es Dir gelingt, etwas zu erdenken, das große Schnel=
ligkeit
entwickelt, dann wirſt du etwas Großes getan haben.
Ich begann zu grübeln, wie ich große Schnelligkeit er=
langen
ſollte Von Anfang ſchaltete ich den Gedanken an
Räder aus: ſie hätten gewaltigerer Geſchwindigkeit im
Wege geſtanden. Ich dachte an jedes Element, in dem
meine Schnelligkeitsmaſchine ſich bewegen könne an
den Boden, unter dem Boden, auf dem Waſſer, unter dem
Waſſer und in der Luft. Um Schnelligkeit zu erlangen,
mußte die Reibung beſeitigt werden, aber ich wußte nicht,
wie ich das erreichen ſollte. Dann kam mir plötzlich der
Gedanke einer Anwendung magnetiſcher Abſtoßungskraft
in großem Maßſtabe. Wenn die elektro=magnetiſchen Wel=
len
Blutzellen abſtoßen, warum ſollten ſie nicht auch Me=
talle
abſtoßen und Metallkörper, dem Geſetz der Schwere
entgegenarbeiten, in die Luft erheben und dort halten?
Mit ganzer Kraft ging ich nun ans Werk; jedes Metall
und jede Metallmiſchung, die wir kennen, unterſuchte und
erprobte ich. Ich fand, daß Gold und Silber eine wunder=
volle
hemmende Wirkung auf elektriſche Ströme haben;
aber für praktiſche wirtſchaftliche Zwecke erwieſen ſich Alu=
minium
und Kupfer als am beſten geeignet. So entſtand
der Wagen, der durch magnetiſche Kräfte in die Luft ge=
ſoben
und dort gehalten wird: wie aber nun dieſes Ge=
fährt
durch den Raum treiben? Zuerſt dachte ich an einen
gewöhnlichen Luftpropeller, und der erſchien mir für die

Zwecke einer Paſſagierbeförderung auch brauchbar. Aber
um Poſt und wertvolle Waren zu befördern, wollte ich
meine Züge durch den Raum ſchießen, ohne daß ein Menſch
ſich auf ihnen befände; ich wollte ſie mit einer Schnelligkeit
von 300 engliſchen Meilen in der Stunde ausſenden und
durch eine oder mehrere Kraftſtationen reguliert ſehen.
Es würde zu weit führen, wollte ich die unzähligen Ver=
ſuche
ſchildern die ich unternahm, ehe mir der Gedanke
lam, die magnetiſche Kraft des Solenoiden zu benutzen,
um den Zug mit größter Geſchwindigkeit durch den Raum
zu treiben.
* Wie es Kaiſer Franz Joſef zu hohem Alter brachte.
Ein Vertreter der Neuen Freien Preſſe hatte auf Kap
Martin, wo die hochbetagte Kaiſerin Eugenie den Winter
und den Frühling in der Villa Cyrnos zubringt, Gelegen=
heit
, die Kaiſerin mehrfach auf ihren Ausfahrten zu ſehen
und einen Herrn aus ihrer nächſten Umgebung zu ſprechen.
Die Laſt des Alters drückt erſichtlich auf die Geſtalt der
Kaiſerin. Mit 89 Jahren vermag ſie ſich zwar noch er=
ſtaunlich
gut zu bewegen, aber das ſtolze Haupt fällt doch
ſchon erheblich gebeugt auf die Bruſt herab. Vor einiger
Zeit unterhielt ſie ſich mit einem ihrer Gäſte, einem be=
kannten
Literaten aus Paris, auch über Kaiſer Franz Joſef
ind gab dabei folgende Erinnerung zum beſten: Es war
bei der letzten Zuſammenkunft zwiſchen dem Kaiſer Na=
poleon
und Kaiſer Franz Joſef im Jahre 1869, als der
unter ſeinem Gallenſteinleiden ſchwer mitgenommene Na=
voleon
den öſterreichiſchen Kaiſer fragte, wie er es fertig
bringe, traumlos und ruhig die Nacht durchzuſchlafen.
Ich ſchalte meine Gedanken aus, war die
Antwort. Darauf Napoleon: Das iſt eine Kunſt, die ich
nicht verſtehe. Und nun erzählte Kaiſer Franz Joſef, daß
er dieſe Kunſt ſich ſchon vor ſeinem Regierungsantritt
angeeignet habe, und daß er hoffe, auf dieſem Wege es
zu einem hohen Alter zu bringen.
* Ein Hund für zehntauſend Mark. Der Göttinger
Schäferhundezwinger Vom Hainberge der ſchon viele
wertvolle Hunde nach dem Auslande, namentlich nach=
Frankreich, verkauft hat, hat jetzt einen ſehr ſchönen deut=
ſchen
Schäferhund den Rüden Apollo vom Hünen=
ſtein
zu Züchtungszwecken nach den Vereinigten Staaten
von Amerika verkauft. Der Kaufpreis ab Göttingen be=
trägt
6500 Mark, hierzu kommen die Koſten für Transport,
Verſicherung, Einfuhrzoll, Reiſekoſten für Hin= und Rück=
fahrt
für den Transporteur, Verpflegung uſw., ſo daß
der Hund, bis er in den Beſitz des neuen Eigentümers ge=
langt
, auf über 10000 Mark zu ſtehen kommt.

[ ][  ][ ]

geſetzt. Tagesordnung: Reſt der heutigen Tagesordnung.
Schluß 12.20 Uhr.
Präſident Dr. Kaempf eröffnet die zweite Sitz=
ung
des heutigen Tages um 12.45 Uhr. Zur Abſtimmung
ſtehen die Reſolutionen zum Etat des Reichstages. Die
Abſtimmung über die Reſolution Behrens wird bei der
dritten Leſung ſtattfinden. Die Reſolution Baſſermann
auf Freifahrtkarten wird gegen die Stimmen desAbg. v. d.
Heydt (Konſ.) angenommen. Der Etat des Reichs=
militärgerichts
und die Ergänzungsetats
der Kaiſerlichen Marine werden ohne Debatte
erledigt. Es folgt der Etat des Reichsſchatz=
amtes
. Auch dieſer Etat paſſiert ohne Debatte.
Es folgt der Etat der Reichsſchulden. Abg.
Zimmermann (Natl.): Durch den genialen Gedanken
des Wehrbeitrages ſind wir vor einer großen Erhöhung
unſerer Reichsſchulden bewahrt geblieben. Der Etat
wird ohne Debatte angenommen. Ohne Debatte paſſiert
der Etat für den Rechnungshof des Deutſchen
Reiches.
Es folgt der Etat des Allgemeinen Pen=
ſionsfonds
.
Abg. Erzberger (Ztr.): Für die alten Kriegsteil=
nehmer
muß beſſer geſorgt werden. Da wir die amtliche
Auskunftsſtelle für penſionierte Offiziere beim Kriegs=
miniſterium
abgelehnt haben, ſo ſtelle ich anheim, dieſe
Angelegenheit auf privatem Wege zu erledigen. Gene=
ralmajor
Freiherr Langermann v. Erlenkamp: Die
geäußerten Bedenken gegen die Errichtung einer amtlichen
Auskunftsſtelle für Zivilverſorgung penſionierter Offiziere
haben zu der Anregung des Abg. Erzberger, eine private
Auskunftsſtelle zu errichten, geführt. Sollte das Haus ſich
auch in der dritten Leſung zu der Genehmigung der amt=
lichen
Auskunftsſtelle nicht entſchließen können, würde der
Anregung des Abg. Erzberger nähergetreten und
würde die Anregung zur Durchführung gebracht wer=
den
. Dazu gehört aber Zeit. Inzwiſchen wird die ver=
ſuchsweiſe
eingerichtete Auskunftsſtelle nicht eingehen kön=
nen
, da ſich im Vertrauen darauf eine große Anzahl ver=
abſchiedeter
Offiziere an uns gewandt hat. Ohne weitere
Debatte wird der Etat genehmigt. Es folgt der
Reſt des Poſtetats.
Staatsſekretär Krätke: Der Bundesrat hat ſich ent=
ſchlöſſen
, die nichtpenſionsfähige Zulage für Poſtbureau=
beamte
in penſionsfähige Zulagen umzuwandeln und für
die übrigen Bueraubeamten die Konſequenz zu ziehen.
Auf Vorſchlag des Vizepräſidenten Paaſche werden die
etatsmäßigen Konſequenzen aus dieſer Erklärung der
dritten Leſung vorbehalten. Abg. Dr. Antrick (Soz.):
Die Zuſtände bei der Oberpoſtdirektion in Braunſchweig
ſind immer noch nicht gebeſſert. Vor allen Dingen müſſen
bei allen Oberpoſtdirektionen Beamtenausſchüſſe einge=
führt
werden. Redner will dann ausführlich auf Beamten=
ausſchüſſe
eingehen, wird aber vom Vizepräſidenten Dr.
Paaſche daran gehindert mit dem Hinweis darauf, daß
eben erſt eine Reſolution betr. Beamtenausſchüſſe ange=
nommen
worden ſei. Redner fährt fort: Der im Poſt=
weſen
ahnungsloſe Oberpoſtdirektor fährt im Auto ſpa=
zieren
, ſtatt ſich um den Dienſt zu bekümmern. Vizepräſi=
dent
Paaſche: Sie dürfen derartige Angriffe nicht in
ſo beleidigender Form gegen Beamte richten, die ſich da=
gegen
hier nicht verteidigen können. Staatsſekretär
Krätke: Ich beſchränke mich darauf, mein Bedauern
päuszuſprechen, daß der Abgeordnete hier im Reichstag
Beamte durch Anklagen heruntergeſetzt hat, die nicht be=
wieſen
ſind. Die Abſicht dieſer Handlungsweiſe liegt klar
zutage. Unſer Unterbeamtenperſonal beſteht aber aus ſo
braven Leuten, daß alle dieſe Abſichten mißlingen. Abg.
Brühne (Soz.) bringt Beſchwerden der Poſt= und Tele=
graphenbeamten
in Frankfurt a. M. vor und bemängelt
daß die Zahl der überwachenden Beamten zu groß ſei.
Staatsſekretär Krätke: Der Bundesrat hat dem Be=
ſchluſſe
50 Poſt= und Telegrapheninſpektorenſtellen in Vize=
direktorenſtellen
umzuwandeln, zugeſtimmt.
Eine Reſolution auf Anrechnung der Arbeiter= und
Handwerker=Dienſtjahre bei Uebernahme als Unterbeamter
wird angenommen und der Etatsreſt bewilligt. Es folgen
Reſte des Etats der Reichseiſenbahnen. Dieſe
werden ohne Debatte bewilligt. Es folgt der
Etat der allgemeinen Finanzverwaltung. Eine Reſolution
betr. zollwidrige Verwertung von Gerſte wird einſtweilen
abgeſetzt. Abg. Kleye (Hoſp. der Nat.): Die Zucker=
induſtrie
hat dasſelbe Recht darauf. gefördert zu werden,
wie jede andere Induſtrie. Sie nimmt aber leider eine
Ausnahmeſtellung hierin ein. Die Zuckerinduſtrie iſt ge=
radezu
von einer Kataſtrophe bedroht. Mit Nutzen können
die kleinen Lieferanten überhaupt nicht mehr arbeiten.
Durch die Brüſſeler Konvention ſind wir völlig ins Hinter=
treffen
gekommen. Die Zuckerfabriken, deren Zahl ſtets
zurückgeht, werden dem Reichsſchatzſekretär keine Lorbeeren
winden. Staatsſekretär Kühn: Ich bin auf das
Aeußerſte überraſcht, als der Erbfeind der Zuckerinduſtrie
hingeſtellt zu werden. Ich habe noch das gleiche warme
Intereſſe für die Zuckerinduſtrie wie früher. Ungünſtige
Perioden bedauere ich auch. Die Zuſtimmung zur Kon=
vention
war eine Notwendigkeit nach Außen wie nach
Innen. Etwa 70 Prozent unſeres geſamten Zuckerexports
gehen nach England. Wie denkt ſich der Redner das Fort=
beſtehen
unſerer Fabriken, wenn dieſer Export aufhört?
Aba. Wurm (Soz.): Der Abſatz auf dem Inlandmarkt
iſt unſicher. In England kommen die Konkurrenz Kubas
und die aufſtrebende engliſche Zuckerinduſtrie erſchwerend
in Frage. Uns kann nur durch die Hebung des Inland=
konſums
geholfen werden und dieſe wird eintreten durch
die Aufhebung der Zuckerſteuer. Zu beklagen iſt die Macht
der Spirituszentrale, die nicht nur die Preiſe beſtimmt,
ſondern auch beſtimmt, an wen ſie liefern und wem ſie bil=
ligere
Preiſe gewähren will. In gleicher Weiſe treibt der
Ring der Kartoffelproduzenten die Preiſe für Kartoffeln
in die Höhe und legt den Konſumenten neue Laſten auf.
Unſere Steuergeſetzgebung iſt ſchuld an ſolchen privaten
Unternehmunegn. die dem Volk neue Laſten auferlegen.
Abg. Koch (Fortſchr. Vpt.): Im allgemeinen kann ich
den Ausführungen des Abg. Kleye zuſtimmen, doch meine
ich, daß nur geholfen weredn kann, wenn die Konſumſteuer
herabgeſetzt wird. Alle Lebensmittel ſind künſtlich ver=
tteuert
. Was hätte uns aber aller Kampf bei der Zucker=
konvention
geholfen, wenn England uns die Einfuhr von
Zucker verboten hätte? Wir ſind eben auf England an=
gewieſen
. Von Rußland haben wir nicht ſo viel zu
fürchten wir von Kuba. Abg. v. Meding (Welfe): Die
im vorigen Jahre zur Bienenfütterung ſteuerfrei belaſſene
Zuckermenge von 5 Kilogramm für jedes Bienenſtandvolk
iſt zu gering. Wir bitten dieſe Menge auf 10 Kilogramm
zu erhöhen.
Miniſterialdirektor Meuſchel: Es iſt im vorigen
Jahre eine Nachprüfung zugeſagt worden, ob die zuge=
laſſene
Zuckermenge genügt. Eine amtliche Ueberwach=
ung
, wieweit dieſer Zucker zur Fütterung der Bienen ver=
wendet
wird, iſt nich’ möglich. Wir müſſen uns vorläufig
auf 5 Kilogcamm beſchränken. Wenn es möglich iſt, wird

ſpäter eine Erhöhung eintreten. Abg. Dr. Paaſche
(natl.): Wir können die Zuckerſteuer nicht einfach auf=
geben
. Dadurch würde auch der Konſum nicht geſteigert
werden, ebenſowenig durch eine Herabſetzung der Steuer.
Wir ſollten uns freuen, daß wir eine ſo entwickelte In=
duſtrie
haben und ſollten beſtrebt ſein, ſie weiter zu ent=
wickeln
. Abg. Dr. Arendt (Rpt.): Im Gegenſatz zu
Herrn Paaſche bin ich der Anſicht, daß eine Herabſetzung
der Zuckerſteuer einen höheren Konſum herbeiführen
würde. Der Herr Staatsſekretär möge dieſe Frage im
Auge behalten. Nach kurzen Bemerkungen der Abgg.
Weyl (Soz.) und Koch (Vpt.) führt Abg. Kreth (konſ.)
aus: Auch wir wären bereit jetzt für eine Abſchaffung oder
Ermäßigung der Steuer einzutreten, wenn Erſatz für den
Ausfall der Einnahmen geſchaffen würde. Die Klagen
über die Spirituszentrale ſind nicht gerechtfertigt. Abg
Siebenbürger (konſ.): In der namentlich aus Ruß=
and
eingeführten Kleie befindet ſich ein überaus großer
Prozentſatz Mehl. Die Zollgeſetze müſſen unbedingt ſtreng
durchgeſetzt werden. Ein Regierungsvertreter gibt, ſehr
ſchwer verſtändlich, eine Darlegung über die zolltechniſche
Behandlung der Kleie bei der Einfuhr, über das Dena=
tuierungsverfahren
und über die angewandten Kontroll=
maßregeln
. Abg. Fegter (Fortſchr. Vpt.): Der Ruin
der Müllereien iſt auf unſer Zollſyſtem zurückzuführen. Die
Einfuhr an Kleie iſt für die kleinen landwirtſchaftlichen
Betriebe von großer Bedeutung. Abg. Molkenbuhr
(Soz.): Die Lage der Müller kann nur durch die Auf=
hebung
des Einfuhrſcheinſyſtems gehoben werden.
Abg. Kreth (konſ.): Rußland behandelt uns wirtſchaft=
lich
ſchlecht und iſt uns politiſch unfreundlich geſinnt. Sollen
wir da die Augen zumachen, wenn Rußland Mehl zollfrei
einführt und zwar als Kleie?
Staatsſelretär Kühn: Vom Regierungstiſche iſt nur
auf die Schwierigkeiten hingewieſſen worden, die die. Ein=
führung
zollfreier Güter erfahren, wenn alle berechtigten
Rückſichten genommen werben. Abg. Zimmermann
(natlib.) geht unter großer Unruhe im Hauſe und unter
fortgeſetzten Schlußrufen auf das Verhältnis zwiſchen
Goldvorrat und Notenumlauf ein. Abg. Neuhaus
(Ztr.): Verſchiedene Bundesſtaaten beklagen ſſich darüber
daß ſie nicht genügend entſchädigt werden für den Auf=
wand
, der ihnen bei der Einziehung der Zölle und
Steuern für das Reich erwächſt. Reichsſchatzſekretär
Kühn: Der Vorredner hat die Schwierigkeiten darge=
legt
, mit denen die Erhebung der Steuern zu kämpfen
hat. Bei der verfaſſungsmäßegen Zuſammenſetzung des
Reiches können wir nur mittelbar auf eine gleichmäßige
Erhebung einſetzen. Zu dieſſem Zweck haben wir Reichs=
Kontrollbeamten beſtellt, und wir glauben, mit ihnen gute
Erfahrungen gemacht zu haben. Wenn der Vorredner
hier einen Ausdruck erwähnt hat, mit dem man dieſe Be=
amten
belegt, ein Ausdruck, der mir bisher gar nicht be=
kannt
war, ſo beweiſt dies nur, daß dieſe Beamten eine
fühlbare Kontrolle ausüben und alſo den Aufgaben ge=
recht
werden, welche die Reichsverwaltung ihnen zu=
ſchreibt
. Aus dieſen Schilderungen ergibt ſich weiter die
ungemein ſchwer zu regelnde Frage, wie die Bundes=
ſtaaten
für ihre Tätigkeit im Intereſſe des Reiches ent=
ſchädigt
werden ſollen. Die Frage der Entſchädigung ffür
die Erhebung der Branntweienſteuer ſoll nach dem neuen
Entwurf nicht mehr für dieſe oder jene Steuer eine Ent=
ſchädigung
feſtſetzen, ſſondern nach feſten Geſichtspunkten
herausgerechnet werden. Damit wird auch die Klage
über die ungenügende Entſchädigung für die Brannt=
weinſteuer
ihre Erledigung finden. Abg. Dr. Haas
(Fortſchr. Vpt.): Von dieſer Ankündigung wird man in
Deutſchland mit Genugtuung hören. Jedenfalls wird
die Vorlage zu einer gerechteren Behandlung führen.
Abg. Dr. Neumann=Hofer (Fortſchr. Vpt.): Bei=
der
Zollerhebungsentſchädigung wird auch durch die be=
vorſtehende
Vorlage keine volle Abhilfe geſchaffen wer=
den
. Es muß unbedingt eine Reichsverwaltung einge=
richtet
werden. Wie ſteht es mit der Regelung der Matri=
lularbeiträge
? Staatsſekretär Kühn: Zurzeit liegt
meine Anregung auf eine anderweitige Regelung der
Matrikularbeiträge vor. Der Etat der Finanzver=
waltung
wird bewilligt, ebenſo der Hauptetat.
Es folgt das Etatsgeſetz. Abg. Graf von
Weſtarp (konſ.) beantragt, die Verwendung etwaiger
Ueberſchüſſe des Jahres 1913 aus dem Wehrbeitragsgeſetz
nur ſtattfinden zu laſſen, ſoweit nicht die Einnahmen aus
dem Wehrbeitrag zur Deckung einmaliger und fortlaufen=
der
Ausgaben aus 1913 bis 1916 in gleichem Maße heran=
gezogen
werden. Praktiſch wird der Antrag nicht be=
deutungsvoll
ſſein. Der Ueberſchuß darf nicht ſehr groß
ſein, aber immerhin muß feſtgelegt werden, daß ein Ueber=
ſchuß
nicht zur Schuldentilgung verwendet wird, ſo daß
wir ſchließlich mit Schulden aus dem Wehrbeitragsgeſetz
zu rechnen haben.
Schatzſekretär Kühn: Der Antrag deckt ſich einheit=
lich
mit einem, der im vorigen Jahre zu dieſer Frage ein=
gebracht
worden iſt. Wie ſich die Verhältniſſe praktiſſch
eſtalten werden, darüber kann ich gegenwärtig keine Aus=
kunft
geben. Ich will mich darauf beſchränken, daß, wenn
ine Zeitung mitteilte, daß der Wehrbeitrag 1200 Mil=
lionen
Mark ſicherlich betragen wird, dies eine Behaup=
tung
iſt, für die ich wirklich gar keine Verantwortung
übernehmen kann. (Heiterkeit.) Abg. Erzberger
(Ztr.): Der Antrag Graf Weſtarp bedeutet eine Erweiſte=
rung
der Etatsrechte des Reichstags. Zu begrüßen iſt,
daß nun auch die Konſervativen dafür eintreten. Ma=
teriell
muß ich aber den Antrag bekämpfen. Er iſt ein
Verſtoß gegen das Wehrbeitragsgeſetz und außerdem
praktiſch undurchführbar. Abg. Lieſching (Fortſchr.
Vpt.): Durch den Antrag Graf Weſtarp würden unſere
Finanzen wieder auf Jahre hinaus in Unordnung ge=
raten
. Abg. Graf Weſtarp (konſ.): Mein Antrag iſt
nicht richtig verſtanden worden. Er ſſoll lediglich die
Durchſührung des Wehrbeitragsgeſetzes ſichern. Ich will
nicht die Erhebung von 1200 Millionen Mark verhindern.
Schatzſekretär Kühn: Wir ſtreiten uns um eine we=
nig
praktiſche Sache. Die Erhebung des Wehrbeitrages
wird wirklich überſchätzt. Von 1200 Millionen Mark kann
leine Rede ſein. Wie dem auch ſei, die ganze Finan=
zierung
der Wehrvorlage würde durch dieſen Antrag um=
geſtoßen
werden. Ich bitte um Ablehnung des Antrages.
Nach weiterer Debatte wird der Antrag abgelehnt und
das Etatsgeſetz bewilligt. Damit iſt der Etat in zweiter
Leſſung erledigt.
Abends ½7 Uhr beginnt nach achteinhalbſtündigen
Sitzung die zweite Leſung des Spionagegeſetzes
Nach längeren Ausführungen der Abgg. Stadthagen
(Soz.) und Cohen=Reuß (Soz.) wird das Geſetz in der
Kommiſſionsfaſſſung angenommen. Es wer=
den
ſodann unter Abſetzung der übrigen Gegenſtände noch
einige Petitionen ohne Debatte erledigt.
Nächſte Sitzung Montag, 12 Uhr: Rechnungsſachen,
kleine Vorlagen, Militärſtrafgeſetznovelle, Zeugengebüh=
ren
, Beſoldungsgeſetz, dritte Etatsleſung. Schluß
zegen ½8 Uhr.

Das Schickſal der Beſoldungsnovelle.

* Berlin, 16. Mai. Die Norddeutſche Allgemeine
Zeitung ſchreibt: Die bisherigen Verhandlungen über die
Beſoldungsnovelle führten leider nicht zu einer
Einigung zwiſchen den verbündeten Regierungen und dem
Reichstag, da letzterer bei den Beſchlüſſen ſeiner Kom=
miſſion
ſtehen blieb, die die Regierungen von vornherein
aus ſachlichen Gründen nicht annehmen zu können erklär=
ten
. Inzwiſchen iſt im Reichstag ein Antrag eingebracht
worden, der die Wiedecherſtellung der Regierungsvorlage
bezweckt und nur, in Anlehnung an die Erklärung des
Reichsſchatzſekretärs über die künftige Gehaltserhöhhung
der gehobenen Unterbeamten, eine Ergänzung des Ent=
wurfs
durch die Aufnahme der Vorſchrift wünſcht, daß im
Herbſt 1915 ein Geſetzentwurf vorgelegt
wird der die Bezüge der Beamten der Klaſſe 11a und
11b der Beſoldungsordnung für 1916 aufbeſſert. Wenn
die verbündeten Regierungen ſich bereit finden ſollten, dem
zuzuſtimmen, würde dies im Intereſſe der Novelle be=
dachten
Beamten geſchehen, die bei dem Nichtzuſtandekom=
men
der Vorlage auf nicht abſehbare Zeit hinaus auf die
ihnen zugedachten Einkommensverbeſſerungen verzichten
müßten. Andererſeits ergibt ſich allerdings aus der Sach=
lage
, daß die im Antrage gewählte Faſſung des Entwurfs
auch das äußerſte Maß deſſen darſtellen würde, was die
Genehmigung der verbündeten Regierungen finden könnte,
da dieſe den von ihnen bisher eingenommenen, in der Bud=
getkommiſſion
, wie in der Vollverſammlung des Reichs=
tags
wiederholt beſtimmt dargelegten Standpunkt nicht
verlaſſen können.

Der Kaiſer in Wiesbaden.

* Wiesbaden 16. Mai. Der Kaiſer nahm
heute vormitatg um 11 Uhr eine Parade ab über das
Füſilier=Regiment v. Gersdorff (Kurheſſiſches) Nr. 80,
das 2. Naſſauiſche Infanterie=Regiment Nr. 88 (ohne das
2. Batailon), das 2. Naſſauiſche Pionierbataillon Nr. 25
und die 2. Abteilung des 1. Naſſauiſchen Feldartillerie=
Regiments Nr. 27 (Oranien). Die Truppen hatten wie
üblich vor dem Kurhauſe Aufſtellung genommen. Die Pa=
rade
befehligte der Kommandeur der 41. Infanteriebrigade,
Generalmajor von der Eſch. Zugegen war der Kom=
mandierende
General des 18. Armeekorps, General der
Infanterie Generaladjutant v. Schenck. Kriegervereine,
Sanitätskolonnen, Jungdeutſchlandvereinigungen von
Wiesbaden Stadt und Land waren einmarſchiert. Schul=
kinder
bildeten Spalier, hinter ihnen ein tauſendköpfiges
Publikum. Heute iſt hier Kinderhilfstag. Alles war da=
her
mit Kornblumen und Margueriten geſchmückt und ſo
trug auch der Kaiſer, wie er in der Uniform der Garde=
küraſſiere
vom Schloß zur Parade ritt, am Küraß einen
Strauß Kornblumen. Der Kaiſer wurde ſtürmiſch beju=
belt
. Mit dem Kaiſer ritten Generaloberſt von Pleſſen,
Generaloberſt von Scholl und Generaladjutant und Chef
des Militärkabinetts Freiherr von Lyncker, Prinzeſſin
Friedrich Karl von Heſſen, als Chef des 80. Regiments,
folgte im offenen à la daumont gefahrenen Wagen. Der
Kaiſer ritt die Front der Truppen ab und nahm deren
Vorbeimarſch ab, worauf er militäriſche Meldungen ent=
gegennahm
. Das Wetter iſt ſchön aber ſtark windig. Der
Kaiſer hat eine Reihe von Auszeichnungen verliehen, u. a.
den Roten Adlerorden 2. Klaſſe mit Eichenlaub dem Ge=
neralmajor
von der Eſch, den Roten Adlerorden 3. Klaſſe
mit der Schleife dem Oberſten von Hake (Kommandeur
des 80. Regiments) und v. Baſſewitz (Kommandeur
des 88. Regiments).
Nach der Parade führte der Kaiſer die Fahnenkom=
pagnie
nach dem Königlichen Schloß zurück und ließ ſie
hier noch einmal vorbeimarſchieren. Um 1 Uhr war
Frühſtückstaſel bei Sr. Majeſtät im Schloß. Hier=
bei
ſaß der Kaiſer zwiſchen der Prinzeſſin und dem Prin=
zen
Friedrich Karl von Heſſen. Gegenüber ſaß der Ober=
hofmarſchall
Freihere von Reiſchach zwiſchen dem General
der Infanterie von Schenck und dem Oberpräſidenten
Hengſtenberg. Unter den Geladenen waren außer dem Ge=
folge
und den Vorgeſetzten und Kommandeucen der in
Parade geſtandenen Truppen u. a. Großh. Luxemburgiſcher
Oberkammerherr Fehr. v. Syburg, Kgl. Bayeriſcher Käm=
merer
Graf v. Ingelheim, Generalintendant Graf v. Hülſen=
Häſeler, Intendant Kammerherr Freiherr v. Mutzenbecher,
Regierungspräſident Dr. von Meiſter, Landgerichtspräſi=
den
Mencke, Konſiſtorialpräſident Dr. Ernſt, Oberbürger=
meiſter
Dr. Gläſſing, Polizeipräſident Kammerherr von
Schenck, Landeshauptmann Krekel, Erſter Staatsanwalt
Hagen und Kurdirektor v. Elmeyer
Nach der Tafel nahm der Kaiſer eine Dankes=
huldigung
anläßlich des Kinderhilfstages von 1500
Mädchen und Knaben der Volks= und Mittelſchulen Wies=
badens
entgegen, welche vor der Balkonecke des Schloſſes
aufgeſtellt waren, Auf dem Balkon erſchien der Kaiſer,
Prinz und Prinzeſſin Friedrich Karl von Heſſen und die
anderen Tafelgäſte des Kaiſers. Die Kinder ſangen zu=
erſt
in Begleilung von Militärmuſik das Niederländiſche
Dankgebet, dann a capella Wem Gott will rechte Gunſt
erweiſen und Ich hatt einen Kameraden‟ Den
Schluß machte die Nationalhymne. Der Kaiſer dankte
aufs freundlichſte. Die Kinder und ein zahlreiches Publi=
kum
brachten dem Kaiſer ſtürmiſche Ovationen dar=

Gerichtszeitung.

* Marburg, 16. Mai. Die Strafkammer
ſprach heute zwei Studenten, die eine ſogenannte Be=
ſtimmungsmenſur
ausgefochten hatten mit der Be=
gründung
frei, daß nach dem heutigen Stand der Wund=
behandlung
eine Schlägermenſur nicht mehr als ein Zwei=
kampf
mit tödlichen Waffen zu betrachten ſei.
* Leipzig, 16. Mai. Der vereinigte 2. und 3.
Strafſenat des Reichsgerichts verhandelte heute vor=
mittag
gegen die wegen verſuchter Spionage angeklagte
Kontoriſtin Roſa Langſtein. Nach kurzer Verhandlung
wurde die Angeklagte wegen verſuchten Verrats militä=
riſcher
Geheimniſſe nach § 1 des Spionagegeſetzes zu 2
Jahren 6 Monaten Zuchthaus, 5 Jahren Ehrverluſt und
Stellung unter Polizeiaufſicht verurteilt. Die aus Böh=
men
ſtammende 25 Jahre alte Kontoriſtin Langſtein lebt
ſeit ihrem 6. Jahre in Deutſchland. Im vorigen Jahre
verſchaffte ſie ſich eine Zeichnung über maſchinelle Einrich=
tungen
auf Kriegsſchiffen, die ſie für geheim hielt, wäh=
rend
dies in Wirklichkeit nicht geheimzuhaltende Dinge wa=
ren
, und brachte ſie ſelbſt nach Pars. Hier gab man ihr
eine Liſte über Dinge, die man zu erlangen wünſchte. Sie
ſetzte ſich hierauf brieflich mit verſchiedenen Perſönlichkei=
ten
in Verbindung, u. a. mit einem Werftarbeiter. Durch
Vermittelung der Polizei wurde ihr vom Reichsmarine=
amt
Scheinmaterial geliefert, und als ſie dieſes in Köln
erhalten hatte und nach Paris abfahren wollte, wurde ſie
erhaftet. Als ſtrafmildernd kam nur ihre Not in Be=
tracht
, als ſtraferſchwerend dagegen die Gemeingefährlich=
keit
ihres Treibens.

[ ][  ][ ]

Die Austrelungen Darmluur 1914.
Ausſtellung der Künſtlerkolonie.

II.
Die Eröffrung.
M. St. Darmſtadt, 16. Mai.
Die golden glänzende Frühlingsſonne ergoß ihre
Strahlen über ein buntfarbenes Bild, in dem die hellen,
farbfreudigen Frühjahrstoiletten der Damen das ſchlichte,
ernſte Schwarz überſtrahlten, zu dem leider immer noch
die Herren der Schöpfung verurteilt ſind bei jeglichen
feierlichen Gelegenheiten. Und über die duftende und
prangende Frühlingsſchönheit, die ſie ſelbſt, die ewig
ſchöne, ewig junge Natur über die Mathildenhöhe ergoß.
Fanfarenklänge kündeten die Ankunft der Großher=
zoglichen
Familie und kündeten unmittelbar darauf auch
den Beginn des Weiheſpieles an, das, in ſinniger
Weiſe künſtleriſche Gedanken verkörpernd, an Stelle der
ſonſt üblichen mehr oder weniger geiſt= oder poeſieerfüllten
Reden die Ausſtellung eröffnete. Aus geheimnisvollem
grünen Lorbeerhain erſcholl in edler Schönheitsſehnſucht
eine Stimme, und die Töne formten ſich zu Worten, und
aus den Worten erklang das Sehnen:
. Und heimliche Quellen ſpringen
Und heimllche Feuer ſprühen
Und heimliche Stimmen ſingen,
Seit Welten Morgenfrüh’n
Stimmen, geboren aus Tränen,
Singen das dunkle Gedicht,
Das Lied vom heimlichen Sehnen
Der Kreatur ans Licht.
Und die ſehnende Stimme ward gehört und empfun=
den
von dem Fürſten, der es kennt, das Sehnen nach dem
Licht der Schönheit. Und keinen Weg findet, das Sehnen
zu erfüllen allem Volke. Bis der Wächter am Morgen
hinausruft in den jungen Tag:
Du ſollſt mit deinem müden Wahn
Die Menſchen mir nicht bange machen
Geharniſcht ſpring’ ich auf den Plan:
Mein Schild heißt Kraft, mein Speer heißt Lachen.
He! Ho! Ich reit’ in die Welt und ruf:
Hei! Türen auf und Fenſter!
Und meines Roſſes gold’ner Huf
Zertritt die Truggeſpenſter.
Der Tag iſt für die Starken da,
Die ſich die Sonne ſelber ſchaffen.
SSag’ du nur ſeſt zum Leben: Ja!
Wird keine Sehnſucht dich erſchlaffen.
Trag’ du nur keuchend Stein um Stein,
Steht ragend dein Gebäude,
Dann iſt die ſtolze Schönheit dein
Und dein die Schöpferfreude.
Herauf, herbei zur frohen Tat!
Und ſchwinget mir ein hell Geläute
Denn euer Werk iſt Zukunftsſtaat
Und Regen auf das dürre Heute.
Die Menſchheit grüßt den Arbeitstag
In morgenfrohen Weiſen.
Wie Amſelruf im Frühlinghag,
Wie Hammerſchlag auf Eiſen.
Den Ruf des Wächters am Morgen vernimmt der
Fürſt und jubelt Dank:
Dank dir, du Stimme, die den Spuk gebannt,
Du ritterlicher Wächterruf am Morgen,
Nun fühl’ ich meine Sehnen ſtraff geſpannt
Und meine frohe Zuverſicht geborgen.
Ich will nicht einſam ſein in kalter Pracht,
Nicht im erſtarrten Götzenlächeln thronen,
Ich will ein Herold ſſein auf hoher Wacht,
An Menſchen glauben und bei Menſchen wohnen.
Laß ſie ſich plagen um ihr täglich Brot,
Nur Bettelſeelen laſſen das ſich ſchenken,
Ich will die Sehnſucht ihrer Alltagsnot
Auch nicht auf himmelhohe Gipfel lenken.
Ich will ſie mit dem holden Ueberfluß
Der ſelbſt geſchaffnen Schönheit nur beglücken,
Auf das Notwendige auch den Weihekuß
Der edlen Form als fürſtlich Siegel drücken.
Muſik ertöne! Laß aus meinem Traum
Zu Tage tanzen liebliche Geſtalten
Unwirkliches Gebild aus weißem Schaum
In ſpieleriſchen Kinderhänden halten.
Zu Fanſarenklängen, die in gedämpfte Muſik über=
gehen
, nahen von der Höhe, aus dem Kunſttempel er=
ſcheinend
, lichte Traumgeſtalten, frühlinggewordene Men=
ſchenkinder
in lichten wehenden Gewändern, die ſchlanken
Glieder halb enthüllend. In feierlich fröhlichen Reihen
ziehen ſie die Stufen herunter, Frühlingsglanz breitend
und Freude und SSchönheit, und verkörpern in ihrem Rek,
gen die fernen Klänge, des Fürſten Lichtſehnen erfüllend.
Er jubelt:
Maientag! Zu meinen Füßen
Sprießt der frohen Arbeit Saat,
Und Fanfarenklänge grüßen
Schmetternd die vollbrachte Tat.
Und die Künſtler ſenden ihren Sprecher, daß er künde
dem hohen Schirmherrn der Kunſt die Vollendung des
Werkes:
Du riefſt uns, Herr, aus allen deutſchen Gauen
Zu freiem Schaffen in dein ſchönes Land,
Auf daß wir unſtrer Seele inn’rem Schauen
Geſtaltung geben durch geſchickte Hand.
Uns ſollte keine ſtarre Regel binden,
Kein alter Zopf ſchulmeiſterlich uns droh’n
Wir ſollten unſre Grenzen ſelber finden
Und unſ’ren glockenhellen Eigenton.
Wir ſollten nur als treue Prieſter walten
Im Tempelbau der heißbewegten Zeit,
Dem klaren Zweck die klare Form geſtalten,
Vernunft verehren in der Schönheit Kleid.
Jahr ein. Jahr aus mit Pinſel und Palette,
Mit Meißel, Stichel, Zirkel, Winkelmaß,
Ein jeglicher in ſeiner Arbeitsſtätte
Mit frohem Fleiß bei ſeinem Werke ſaß.
Nun iſt’s vollendet! Stolze Bauten ragen
Zu neuem Schmucke dem begrünten Berg
Sie ſollen ſpäteren Geſchlechtern ſagen:
Hier waren Kunſt und Gunſt vereint am Werk.
Und was ſie bergen in den lichten Räumen,
Der gute Hausrat wie der edle Schmuck
Sei eines Künſtlers tatgewordenes Träumen,
Ein Stück Erleichterung vom Feſſeldruck
Des ſchweren Alltags, eine Feſtfanfare.

Der Zukunftsmenſchheit gläubig dargebracht,
Ein Werk der Liebe, keine kalte Ware,
Zu Markt geworfen durch des Geldes Macht.
Heut’ ward all unſer Mühen, Suchen, Ringen
In Woog=Akropolis zur Schau geſtellt
Nun ſag’ uns, hoher Herr, ob das Vollbringen
Dem ernſten Wollen ſein Verſprechen hält.
Dankend und Glück wünſchend, reicht der Fürſt dem
Sprecher die Hand:
Was mein Träumen heiß erfüllte,
Springt lebendig in die Zeit
Kommt und ſchauet die enthüllte
Frühlingsfrohe Wirklichkeit!
Und zwiſchen den ſpalierbildenden lichten Frühlings=
geſtalten
der jungen Mädchen, die jubelnd grüne Zweige
ſchwingen. hindurch ſchreitet das Fürſtenpaar, gefolgt von
den übrigen Feſtgäſten, ein in Woog=Akropolis, die
Schönheitswerke der Kunſt zu ſchauen.
Zur feierlichen Eröffnung waren das Großher=
zogspaar
mit den beiden Prinzenſöhnen, ferner
die drei Miniſter, die Staats= und die Minſſterialräte,
ſowie ſonſtige Spitzen der Zivil= und Militärbehörden
erſchienen. Insgeſamt waren wohl an 400 Perſonen an=
veſſend
. Das Weiheſpiel iſt von Ernſſt Freiherrn
von Wolzogen gedichtet. Die tiefempfundene,
haraktervolle Muſik dazu hat Profeſſor Arnold Men=
delsſohn
geſchrieben. Den Fürſten ſprach in gewohnt
vornehmer künſtleriſcher Form Herr Hofſchauſpieler
Ehrle, den Sprecher der Künſtler mit edlem Pathos
Herr Hoſſchaupieler Joh. Heinz. Die Stimme der
Sehnſucht ſang mit wunderbarer Glanzentfaltung Hof=
opernſängerin
Gertrud Geyersbach, den Wächter am
Morgen Herr Kammerſänger Stephani. Die Kinder
der Träume waren Schülerinnen der Duncanſchule.
Nach dem Weiheſpiel unternahmen die hohen Herr=
chaften
unter Führung der Herren Geheimerat Röm=
held
und Profeſſor Albin Müller einen Rundgang
Feſtmahl.
* Mittags 1 Uhr fand in dem Ausſtellungsreſtaurant
im Platanenhain ein Feſtmahll ſtatt, an dem der
Großherzog, die drei Miniſter, Vertreter ſämtlicher
Behörden, zahlreiche hieſige und auswärtige Gäſte, dar=
unter
die Oberbürgermeiſter von Mainz, Worms und
Offenbach und der benachbarten Städte Stuttgart, Karls=
ruhe
, Mannheim, Heidelberg und Aſchaffenburg, im gan=
zen
136 Gäſte, teilnahmen. Es war an 19 einzelnen
Töſchen gedeckt. Neben dem Großherzog ſaßen Staats=
miniſter
von Ewald und General von Randow, zur Rech=
en
weiter die Herren Wirkl. Geheimerat Römheld, Bank=
direktor
Parcus, zur Linken Oberbürgermeiſter Dr. Gläf=
ſing
, Geh. Kommerzienrat Frhr. von der Heydt und Pro=
feſſor
Albin Müller.
Während des Feſtmahls begrüßte der Großher=
og
in kurzen Worten die Gäſte, ſprach ſeine Freude und
ſeinen Dank über das Zuſtandekommen des Werkes aus
und trank auf ſeine Künſtlerkolonie. Darauf hielt Herr
Wirll. Geheimerat Römheld Exz. folgende Anſprache:
Königliche Hoheit! Meine hochverehrten Herren!
Die Künſtlerkolonie, deren dritte Ausſtellung ſoeben
eröffnet worden iſt, haben Euere Königliche Hoheit vor
nun 15 Jahren begründet. Seit jener Zeit iſſt die Kolonie
in Darmſtadt und außerhalb bis jenſeits des iWeltmeeres
n zahlreichen Ausſtellungen bedeutſam hervorgetreten.
Auch abgeſehen hiervon, trifft man vielerorten Zeugniſſe
ihres Wirkens und Schaffens. Der Name Darmſtadt.
früher nur ſelten in Verbindung mit der bildenden und
angewandten Kunſt genannt, iſt ſeit der erſten Künſtler=
kolonie
=Ausſtellung im Jahre 1901 ein Wahrzeichen des
Fortſchritts, beſonders im Gebiet der angewandten
Künſte, geworden.
Mit 11 MMitgliedern hat die Künſtlerkolonie zurzeit
ihren höchſten Stand erreicht.
Künftighin wird ihr außer dem Ernſt=Ludwig=Haus
der im Ausſtellungsgebiet liegende große Atelierneubau
am Olbrichweg mit ſeinen drei Geſchoſſe einnehmenden
ichten Arbeitsſtätten zur Verſügung ſtehen.
Durch wechſelnde Geſchicke hat die Künſtlerkolonte
ſich zu einem wohlgefeſſtigten ſtattlichen Organismus ent=
wickelt
, von dem man erwarten darf, daß er auch in Zu=
kunft
an der Entfaltung der künſtleriſchen Kultur unſeres
Vaterlandes ſeinen Anteil mehmen wird.
Daß dies heute geſagt werden kann, iſt zu verdanken
dem feſten, treuen Willen, miſt dem Euere Königliche Ho=
heit
trotz Opfern, Sorgen und Mühen, auch durch ſchwere
Rückſchläge nicht entmutigt, den vor 15 Jahren betretenen
Weg weiter gegangen ſind.
Eine Künſtlergemeinde, die, wie die Künſtlerkolonie,
den Anſpruch erhebt, einigen Einfluß auf unſere
Kunſt auszuüben, muß von Zeit zu Zeit vor der
Oeffentlichkeit zeigen, was ſie leiſtet und erſtrebt.
Deshalb haben Euere Königliche Hoheit vor etwas
mehr als drei Jahren angeordnet, daß wieder eine
Künſtlerkolonie=Ausſſtellung ſtattfinden ſolle. Das
Riſiko des Unternehmens haben, wie 1904, Euere König=
liche
Hoheit übernommen und die Leitung dem Kabinett
übertragen. Dieſer Ausſtellung, die nun vollendet vor
uns ſteht, haben Euere Königliche Hoheit von den erſten
Anfängen an b’s heuße mit der lebendigſten Anteilnahme,
mit Rat und Tat, mit dem verſtändnisvollſten und an=
eiferndſten
Eingehen auf die Gedanken der Künſtler zur
SSeite geſtanden. Namens der Mitglieder der Künſtler=
kolonie
darf ich Euerer Königlichen Hoheit hierfür ehr=
furchtsvollen
Dank ſagen. Aber auch von anderer Seite
hat dies Werk vielfache Hilfe erfahren. So habe ich dem
Miniſterium des Innern für mancherlei Förderung der
Ausſtellung zu danken, ebenſo wie der ſtädtiſchen Ver=
waltung
und Vertreſung, ſowie den ſtädtiſchen Behörden.
Der von ſtädtiſcher Seite überall hervorgetretene freund=
liche
Wille: nur dieſſer Sache zu nützen, keinerlei Schwie=
rigkeit
aufkommen zu laſſen, war hocherfreulich.
Bei der Dankesabſtattung iſt es mir eine angenehme
Pflicht, auch der Eiſenbahn= und Poſtbehörden, ſowie der
Heſſiſchen Eiſenbahn=Aktien=Geſellſchaft zu gedenken.
Dem Ruf, bei dem Aufbau des Ausſtellungswerkes
zu helfen, ſind Induſtrie und Gewerbe, beſonders in
Darmſtadt, aber auch außerhalb, willig gefolgt. Emp=
fangen
Sie, meine Herren Gewerbetreibenden ſamt Ihren
Beamten und Arbeitern herzlichen Dank für die treue und
gute Arbeit, die Sie geleiſtet haben.
Die Preſſe hat der Ausſtellung von Anfang an freund=
lich
gegenübergeſtanden und ihre Hilfe, die hhier wie bei
allen für die Oeffentlichkeit beſtimmten Unſternehmungen
inſchätzbar und unentbehrlich war und iſt, aufs liebens=
würdigſte
geliehen. Ich ſage den Herren von der Preſſe
dafür warmen Dank.
Eine große Hilfe war es, daß dies Werk von meh=
reren
Kunſtfreunden durch Stiftungen wie auch durch Be=

ſtellungen und Aufträge im Intereſſe der Ausſtellung ge=
fördert
worden iſt. Auch ihrer ſei mit angelegentlichſtem
Dank gedacht.
Und nun Sie, meine Herren Künſtler! Eigentlich
könnte ich Ihnen ja nicht danken, denn dies Werk iſt Ihre
Ausſtellung. Ihre eigenſte Angelegenheit. Es drängt mich
aber, Ihnen doch zu ſagen, wie jedes Zeichen von Hin=
gebung
an Ihre künſtleriſchen Aufgaben, jede Aeußerung
von Begeiſterung für das zu Schaffende der Ausſtellungs=
leitung
ihre ſchwere Arbeit erfreulich gemacht hat und ihr
in Anſporn geweſen iſt. Dieſe Begeiſterung habe ich
oft und bei Ihhnen allen gefunden, und dafür danke ich
Ihnen.
Die Ausſtellung der Künſtlerkolonie will ein aus dem
Leben und Empfinden unſerer Zeit herausgewachſenes
Bild harmoniſchen Zuſammenwirkens der Künſte geben,
ein über die Gegenwart hinausweiſendes Dokument künſt=
eriſcher
Kultur ſein. Möge die berufene Kritik, der ich
nicht vorgreifen will, ſinden, daß dies gelungen iſſt. Dem
hohen Schirmherrn der Kunſt aber, durch deſſen Willen
ies Ausſtellungswerk entſtanden iſt, laſſen Sie uns, meine
Herren, den ſchuldigen Dank in Ehrerbietung darbringen
mit dem Rufe: Seine Königliche HHoheit Großherzog Ernſt
Ludwig hoch!
Weitere Reden wurden nicht gehalten. Die Speiſſe=
folae
des erquiſiten Mahles lautete:
Friſcher Helgoländer Hummer, feinſter Beluga= Ma=
loſſol
, Möveneier, Butter und Toaſt Oſtender Stein=
butt
auf Marſchallart Heidſchnuckenrücken mit friſchen
Gemüſen umlegt Metzer Kapaun, Salat und Dunſtobſt
Stangenſpargel mit Schaumtunke Halbgefrorenes
Fürſt Pückler, feines Gebäck verſchiedene Käſe.
Die Tafelmuſik wurde von der Kapelle des Leib=
garde
=Regiments ausgeführt.

Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben dem
Vorſtand des Großherzoglichen Kabinetts Geheimerat
Guſtav Römheld den Charakter als Wirklicher
Geheimerat mit dem Prädikat Exzellenz verliehen;
ferner dem Profeſſor Arnold Mendelsſohn und dem
Schriftſteller Ernſt Freiherrn von Wolzogen zu
Darmſtadt das Ritterkreuz des Ludewigs=Ordens ver=
liehen
.

Die Darmſtädter Flugtage.

Prinz=Heinrich=Flug 1914.
St. Darmſtadt, 17. (Mai.
Wenn dieſe Zeilen heute unſeren verehrten Leſern
zu Geſicklt kommen, ſind die Flugtage für Darmſtadt vor=
ausſichtlich
zu Ende, die Flieger haben die gaſtlichen
Mauern Darmſtadts verlaſſen und ziehen weiter mit
den Wolken ihrem Ziel entgegen, dem Siege! So wenig=
ſtens
wollen wir’s ehrlich hoffen, zum Ruhme Deutſch=
lands
, deutſcher Techn k und deutſchen ſoldatiſchen Geiſtes.
Vom Wünſchen und Wollen der ganzen Nation getragen,
mögen unſere Luftpiloten ihrem Siege zuſteuern, der aufs
neue künden ſoll von Derlſchlands Größe, von ſeiner
Herrſchaft auch in der Luft.
Auch der geſtrige Tag, beſonders der Nachmittag,
war wieder das Ziel vieler Tauſender. Unaufhörlich
ergoſſen die zum Teil lebensgefährlich überfüllten Sonder=
züge
der Dampfſtraßenbahn neue Scharen von Beſuchern
auf den Flugplätz. In den ZZeiten des größten An
dranges hätte die doppelte Anzahl der Züge wohl nicht
ausgereicht. Daneben ſauſten unaufhörlich Autos die
Griesheimer Chauſſee hin und her, und ein Strom Zu=
ſchauer
wälzte ſich langſam, aber ſtetig zum Flugplatz.
Es iſt ſicher ein dankbar anzuerkennendes Zeichen der
ganz vvorzüglich durchgeführten Organiſation, daß bbei
dieſem ins Rieſige geſteigerten Verkehr kein nennens=
werter
Unfall ſich ereignete. Auf dem Flugplatz herrſchte
ſchon am frühen Vormittag reges Treiben. Prinz
Heinrich von Preußen war vor= und nachmittags bis
zum ſpäten Abend auf dem Flugplatz und beſteiligte ſich
lebhaft an den letzten Arbeiten der Abnahmekommiſſion,
der Feſtſetzung der endgültigen Starterliſte uſw.
Von ½5 Uhr nachmittags ab fanden wieder Schau=
flüge
ſtatt. Vorher war das Wetter leider wenig gün=
ſtig
. Regenböen gingen nieder, und der Wind wuchs hin
und wieder zum Stturm aus. Schließlich aber ſtieg doch
eine ganze Anzahl Flieger auf und zog, wenn auch vom
Wind etwas unſanft geſchüttelt und geworfen, bald ſtolz.
ſieghaft und ſicher ihre Bahnen. Einige Tauben zogen
hre Kreiſe auch weiter über den Flugplatz hinaus bis
über Darmſtadt und die nähere Umgebung. In etwa
zwei Stunden führten über 20 Flieger Schau= und Probe=
rundflüge
aus. Oberleutnant Laadewig auf einer
Rumplettaube bot das glänzende Schauſpiel eines ſehr
ſteilen Abſtieges im Gleitfluge, der mit ſouveräner
Sicherheit ausgeführt wurde.
Gegen Abend wurde
die endgültige Startliſte
feſtgeſetzt. Danach ſcheiden von den 20 zugelaſſenen
Offizierfliegern nur 2 aus, nämlich Lint. Car=
ganico
und Ltnt. Wentſcher. Von den Zivilfliegern
ſcheiden aus: Anslinger (Goedecker), v. Arnim, Beck ( Kon=
dor
), Höfia (Leipzig=Lindenthal), Steffen, Schüler, Som=
mer
und Weyl (Otto=Doppeldecker). Es werden alſo vor=
ausſichtlich
am Prinz=Heinrich=Fluge folgende Flieger teil=
nehmen
: a) Offiziersflieger: 1. Canter. Ltnt.,
Fl.=Batln. 2 (Beobachter Böhmer, Ltnt., Lehr=R. der
Feldart.=Schießſchule) auf Rumpler=Taube; 2. v. Det=
ten
, Hptm., Fl.=Batln. 1 (v. Falkenhayn, Hptm., J.=R.
145) auf Albakros=Taube; 3. Hantelmann, Obltnt.,
Fl.=Btln. 3 (Zimmer=Vorhaus. Obltnt., J.=R. 25) auf Al=
batros
=Taube; 4. Joly, Obltnt. Fl.=Batln. 3 (Felmy,
Oblint., J.=R. 61) auf Gotha=Taube; 5. Kaſſtner,
Obltnt. u. Adj., Fl.=Batln. 3 (Niemöller. Obltnt., Lehr=R.
d. Feldart.=Schießſchule) auf Albatros=Taube; 6. Kolbe,
Obltnt.. J.=R. 97, komdt. z. V. P. K. (Rohde, Ltnt., Fuß=
anrkillerie
=R. 7) auf Albatros=Taube; 7. Ladewig,
Obltnt., J.=R. 54, kmdt. z. Fl.=Btln. 1 (Trenkmann, Ltnt.,
Fußart.=R. 11) auf Rumpler=Taube; 8. Pfeifer, Ltnt.,
Fl.=Batln. 1 (v. d. Hagen. Obltnt., J.=R. 153) auf Alba=
tros
=Taube: 9. Pretzell. Ltnt., Fl.=Batln. 4 (Wencher,
Ltnt, Ul.=R. 19) auf Albatros=Taube; 10. v. BBeau=
ieu
. Obltnt., Fl.=Batln. 3 (Geerdtz, Hptm., Fl.=Batln. 3)
auf Luftverkehrsgeſellſchaft=Doppeldecker; 11. Bonde,
Kgl. Sächſ. Ltnt., J.=R. 139, kmdt. z. Fl.=Batln. 1 (Müller,
Kgl. Sächſ. Ltnt., J.=R. 139) auf Albatros=Doppeldecker;
12. v. Buttlar, Ltnt., Jäg.=Batln. 11. kmdt. z. V. P. K.
(v. Schröder. Ltnt., Füſ.=R. (35) auf Luftverkehrsgeſſell=
ſchaft
=Doppeldecker; 13. Emrich. Obltnt., Bayer. Fl.=
Batln. Schleisheim (Leonhardt, Obltnt Kgl. Bayer. 9.
J.=R.) auf Otto=Doppeldecker; 14. Geyer. Oblint.,
Fl.=Batln. 4 (Kühn. Ltnt.,
t. 105) auf Aviaſtik= Doppel=
decker
; 15. v. Hideßen, Ltnt., Drag.=R. 24, kmdt. z.
Fl.=Batln. 1 (Müller, Ltnt., Jäg.=Batln. 7) auf Albatros=
Doppeldecker; 16. Schlemmer, Ltnt., Kgl. Bayer. 18.
J.=R., kmdt. z. Bayer. Fl.=Batln. Schleisheim (König,
Obltnt., 8. Feldart.=R.) auf Luftverkehrsgeſellſchaft=Dop=

[ ][  ][ ]

peldecker; 17. Frhr. v. Thüna, Ltnt., 5. Garde=R. z. F.,
kmdt. z. Kr.=Akad. (v. Kleiſt, Ltnt., Kaiſ.=Alex.=Garde=
Gren.=R. 1) auf Luftverkehrsgeſſellſchaft=Doppeldecker;
18. Waltz, Ltnt., Kgl. Bayer. 8. J.=R., kmdt. z. Bayer.
Fl.=Batln. Schleisheim (Müller, Ltnt., Kgl. Bayer. 8.
J.=R.) auf Luftverkehrsgeſellſchaft=Doppeldecker.
b) Zivilflieger: Freindt (Hellmich, Hptm.,
J.=R. 51) auf Jeannin=Stahltaube; Friedrich (Peters,
Obltnt., J.=R. 85) auf Rumpler=Eindecker; Krumſiek
(Plagemann, Lint., J.=R. 163) auf Hanſa=Taube; Pa=
ſchen
(Creydt, Ltnt., F.=A.=R. 13) auf Deutſche Briſtol=
Werke=Taube: Schlegel (Spang, Ltnt., F.=A.=R. 49,
kmdt. z. Fl.=Batln. 4) auf Gotha=Taube; Stiefvater
(Zimmermann, Obltnt., F.=Art.=Schießſchule) auf S. K. H.
Prinz Friedrich Sigismunds Bulldogg=Argus; Hennig
(Deichmann, Ltnt., J.=R. 85) auf Doppeldecker Schwade:
Laitſch (Koch, Ltnt., Gren.=R. 11) auf Luftverkehrs=
geſellſchaft
=Doppeldecker; Schauenburg (Hug, Ltnt.,
Fußart.=R. 14) auf Allg. Elektr.=Geſſellſchaft=Doppeldecker;
Schröder auf Deutſche Sommer=Flugzeugwerke Darm=
ſtadt
=Doppeldecker; Vikt. Stoeffler (Krauſe d’Avis,
Ltnt., Drag.=R. 25, kmdt. z. Fl.=Batln. 3) auf Automobil=
und Aviatik=Aktiengeſellſchaft=Doppeldecker: Dipl.=Ing
Thelen (Gheibel, Hptm., kmdt. z. Kriegsakademie) auf
Albatros=Werke=Doppeldecker, und außer Konkurrenz:
Surén, Obltnt. a. D., bezw. W. Eckhardt (v. Aſcheberg,
Ltnt., F.=A.=R. 22) auf Gothaer Waggonfabrik= Doppel=
decker
.
Dieſe 31 Flieger werden alſo den Flug beſtreiten. Es
darf als ein bedeutſames Zeichen für die Leiſtungsfähig=
keit
unſerer Militärflieger angeſehen werden, daß von
den 20 Fliegeroffizieren nur 2 zurücktreten.
Die erſte Etappe geht von Darmſtadt über Mann=
heim
, Pforzheim, Straßburg, Speyer, Worms, Mann=
heim
, Frankfurt a. M., Wiesbaden, Koblenz, Köln nach
Frankfurt a. M. Zur Bewältigung dieſer ca. 800 Kilo=
meter
langen Strecke ſtehen der Sonntag Montag und
Dienstag zur Verfügung. Vom 20. bis 22. Mai führt
dann die zweite Hälfte des Fluges über ca. 1000 Kilo=
meter
, und zwar von Frankſurt a. M. aus über Marburg,
Kaſſel, Braunſchweig nach Hamburg. Von hier geht es
nach einer Zwiſchenlandung über Hannover, Minden,
Herford, Münſter nach Köln. Trotzdem die Propoſitionen
des Fluges nur höchſtens 40 Flieger zulaſſen, lagen ber
der Meldeeröffnung 74 Nennungen vor. Faſt ſämtliche
deutſche Flugzeugfirmen ſind vertreten. An Preiſen ſtehen
ca. 70000 Mark zur Verfügung und außerdem eine Reihe
wertvoller Ehrenpreiſe. Die von den Offiziersfliegern
gewonnenen Geldpreiſe fließen der Kaiſer Wilhelm II.
Luftfahrer=Stiftung zu. Das Ergebnis wird nach einer
Formel derart berechnet, daß für je 3 Pferdeſtärken ge=
ringerer
Motorenſtärke etwa 1 Prozent an Flugzeit und
4 Kg. an Belaſtung vergütet werden, während je 5 Kg.
freiwilliger Mehrbelaſtung ebenfalls 1 Prozent an Flug=
zeit
einbringen.

Luftfahrt.

Angebliche deutſche Grenzverletzungen.
* Metz, 16. Mai. Die Meldung franzöſiſcher Blätter
aus Nancy daß bei einer Felddienſtübung der Metzer
Garniſon ein mit zwei Offizieren beſetztes deutſches
Flugzeug bei Pagny an der Moſel die franzöſi=
ſche
Grenze dreimal etwa 600 Meter weit bis Ar=
meville
überflogen habe, und daß das Flugzeug
ſtets bei einer an der Grenze aufgeſtellten deutſchen Bat=
terie
ſeinen Aufflug genommen habe, iſt, wie dem Wolff=
Burau von zuſtändiger militäriſcher Seite mitgeteilt wird,
falſch. Es hat kein einziges der manövrierenden Flug=
zeuge
die Grenze überflogen. Alle Flieger ſind diesſeits
der Grenze geblieben. Insbeondere iſt es unrichtig, daß
ein Flugzeug von der genannten Batterie ſeinen Aufflug
genommen habe. Sämtliche Flieger ſind von der Metzer
Fliegerſtation aufgeſtiegen, wie ſie auch dort gelandet
ſind. Unrichtig iſt auch eine dieſer Tage von den
franzöſiſchen Blättern verbreitete Meldung, wonach zwei
tradfahrende deutſche Offiziere die auf eine kurze
Strecke die Grenze überſchritten, ſich geweigert hätten, zu=
frückzukehren
. Tatſache iſt, daß die beiden Offziere irr=
tümlich
eine kurze Strecke über die Grenze gefahren waren,
daß ſie aber ſofort und ohne Widerrede auf deutſchen
Boden zurückgekehrt ſind nachdem ſie auf ihren Irrtum
aufmerkſam gemacht worden waren.
* Frankfurt a. M., 16. Mai. Heute vormittag
gegen ½11 Uhr wurde die vom Frankfurter Flugmodell=
Verein anläßlich des Prinz=Heinrich=Fluges veranſtaltete
Zweite Flugmodell=Ausſtellung eröffnet.
Stadtrat Dr. Levin hielt die Eröffnungsrede. Die Aus=
ſtellung
iſt ſehr reichhaltig beſchickt. Es ſind etwa 170
Modelle ausgeſtellt, die ſich auf Flugzeug= und Gleitflug=
zeugmodelle
aller Art, ſowie den Flugzeugbau Ver=
wandtes
, wie Gleitboote, Motorſchlitten und dergl., er=
ſtrecken
. Weiter ſind ausgeſtellt: einzelne Teile, Photo=
graphien
, Zeichnungen und Literatur, die das Flugweſen,
insbeſondere das Modellflugweſen, betreffen.
* Mannheim 16. Mai. Der Flieger Hell=
muth
Hirth iſt heute vormittag 10 Uhr von Konſtanz
kommend, auf dem hieſigen Exerzierplatz mit einem
Albatrosdoppeldecker gelandet. In ſeiner
Begleitung befand ſich der Inhaber des Weltrekords für
Dauerflüge, Herr Langer. Hirth legte die Strecke Kon
ſtanz-Mannheim in 2 Stunden 3 Minuten zurück.
* Friedrichshafen, 16. Mai. Das neue Mili=
tärluftſchiff
L. 3" unternahm heute früh 6 Uhr eine
dreieinhalbſtündige Höhenfahrt und erreichte
dabei eine Höhe von 3125 Metern. Das iſt die größte
bisher von einem Luftſchiff erreichte Höhe.
Die Beſatzung betrug einſchließlich der Marineabnahme=
kommiſſion
17 Perſonen.
* Leipzig., 16. Mai. Das Militärluftſchiff
Z. 8 iſt heute früh 2.25 Uhr zu einer Fahrt nach
Trier aufgeſtiegen, wo es ſtationiert werden ſoll.
* Leipzig, 16. Mai. Das Militärluftſchiff
Z. 8 iſt wegen ungünſtiger Windverhältniſſe unterwegs
umgekehrt.
* Braunſchweig, 16. Mai. Das Militärluft=
iſchiff
Z. 6 iſt heute morgen hier erſchienen und nach
Schleifenfahrten über der Stadt auf dem großen Exerzier=
pplatz
glücklich gelandet. Zur Beſichtigung des Luft=
ſchiffes
hatte ſſich gegen ½9 Uhr das Herzogspaar in Be=
egleitung
des Flügeladjutanten, Hauptmann von
Wrone, eingefunden. Das Herzogspaar
beſtieg den Luftkreuzer und unternahm einen
Rundflug um die Stadt. Gegen ½10 Uhr
landete das Luftſchiff wieder auf dem Exerzierplatz. Der
Herzog und die Herzogin unterhielten ſich angelegentlich
mit dem Führer des Luftſchiffes, Hauptmann Maſius, und
erkundigten ſich nach den Einrichtungen des Luftſchiffes.
* Halberſtadt 16. Mai. Auf dem Flugplatz ſind
heute zwei Militärflieger, Leutnant Wiegandt vom
Infanterie=Regiment Nr. 122 und Oberleutnant Fel=
Einger vom Pionierbataillon Nr. 3, die landen wollten,

infolge Flügelbruchs aus 500 Meter Höhe abgeſtürz:
und waren ſofort tot.
* Venedig, 16. Mai. Als geſtern morgen zwei
Offiziersflieger in einem Waſſerflugzeug einen
Flug unternahmen, geriet der Apparat in einer Höhe von
300 Meter in Brand. Um eine Exploſion des Benzin=
behälters
zu verhindern, gingen die Flieger raſch auf die
Meeresoberfläche nieder, wo ſie ſich ſchwimmend retten
konnten. Der Aparat wurde vollſtändig zerſtört.

Ausſtellungen.

(*) Gießen, 16. Mai. Die unter dem Ehrenſchutze
des Großherzogs ſtehende Oberheſ ſiſche Gewerbe=
Ausſtellung wurde heute durch den Regierungsver=
treter
und Ehrenvorſitzenden Provinzialdirektor Geheime=
rat
Dr. Uſinger in feierlicher Weiſe eröffnet. Die
Feſthalle vermochte kaum die Gäſte zu faſſen, die ſich ein=
geſunden
hatten, Vertreter der ſtaatlichen und ſtädtiſchen
Behörden, des Regiments und der Univerſität,
der Handels= und Handwerkskammer, heſſiſcher
und preußiſcher Gewerbevereine, ferner mehrere
Abgeordnete der Erſten und Zweiten Ständekam=
mer
, Bürgermeiſter der Nachbarſtädte u. a. m. Der Aus=
ſtellungsvorſitzende
, Profeſſor Dr. Krausmüller, hielt die
Begrüßungs= und Eröffnungsrede. Er ſchloß mit einem
Hoch auf den Großherzog, den warmen Förderer des
Handwerks und Kunſtgewerbes. Hierauf ergriff der Ver=
treter
der Regierung, Provinzialdirektor Geheimerat Dr.
Uſinger das Wort. Er betonte, daß infolge der gleich=
zeitigen
Eröffnung der Darmſtädter Ausſtellung es dem
Staatsminiſter und den Miniſterialreferenten nicht möglich
ſei, heute in Gießen zu weilen, der Großherzog habe ſelbſt
ſeinen Beſuch der hieſigen Ausſtellung zugeſagt. Ober=
heſſen
, das vielfach noch als reinagrariſches Gebiet be=
trachtet
werde, hat ſeit einigen Jahrzehnten, dank des
Unternehmungsgeiſtes ſeiner Bewohner, ein blühendes
Handwerk und Gewerbe aufzuweiſen, das ſoll die Aus=
ſtellung
zeigen. Die leiſtungsfähige Landwirtſchaft Ober=
heſſens
braucht ein ebenſo tüchtiges Gewerbe, beide ſind
aufeinander angewieſen. Außer den 300 heſſiſchen Aus=
ſtellern
ſind auch nahezu 100 Firmen aus benachbarten
preußiſchenGebieten beteiligt Die drei Stockwerke der
alten Augenklinik hatten nicht genügt, die Ausſtellungs=
gegenſtände
alle aufzunehmen, und ſo mußten noch eine
Anzahl Hallen errichtet werden, auch wurden noch das
Liebig=Laboratorium und ſein Garten eingerichtet. Ueber
400 Ausſteller in 160 verſchiedenen gewerblichen Berufer
zeigen auf dem 11000 Quadratmeter umfaſſenden Ausſtel=
lungsgelände
die Arbeiten aus dem Handwerk, der Indu=
ſtrie
, Kunſtgewerbe, Literatur und Kunſt. Im Hauptge=
bäude
finden wir den größten Teil des Handwerks, der
mechaniſchen Induſtrie, Verkehrsweſen, Kunſtgewerbe
Nahrungsmittelbranche, Bekleidungsabteilung, gewerb=
liches
Erziehungsweſen. Im Liebig=Muſeum ſind die
chemiſche Induſtrie und das Töpfergewerbe untergebracht.
Die landwirtſchaftlichen Maſchinen, Mühlen= und Wagen=
bau
, Küferei, Kunſtſteingewerbe füllen zwei große Hallen,
die eine ſteht hinter dem Hauptgebäude, die andere neben
dem Liebig=Muſeum. Einen der Hauptanziehungspunkte
wird die Bergbau=Ausſtellung ausüben. Die
verſchiedenſten oberheſſiſchen Bergwerke und Gewerkſchaf=
ten
ſind hier mit den mannigfaltigſten Bodenſchätzen ver=
treten
. Daneben befinden ſich die dem Bergbau dienenden
Maſchinen. Das im Hinterhof ſtehende Gebäude füllen
Häfnergewerbe, Webereien, Sattlereien. Werkzeugfabriken.
Apparate für Schweißverfahren, Ofenlager. Sehr viel
Anklang findet die Friedhofsausſtellung. Rund um das
Hauptgebäude ſieht man Zuſammenſtellungen von Artikeln
und Material der Baubranche. Hier iſt auch die Muſter=
bäckerei
der Bäckerinnung im Betrieb zu ſehen. Die künſt=
leriſchen
Gartenanlagen fügen das Ganze harmoniſch zu
ſammen. In der Mitte erhebt ſich der Muſiktempel aus
Beton. Um ½2 Uhr begann in der Feſthalle das Feſt=
eſſen
. Während der Feier wurde an den Großherzog ein
Telegramm abgeſandt.
*Köln, 16 Mai. Hier wird heute die Erſte Deut
ſche Werkbundausſtellung eröffnet die ge=
meinſam
von der Stadt Köln und dem Deutſchen Werk=
bunde
veranſtaltet wird. Der Grundgedanke der Aus=
ſtellung
iſt die Veredelung der Arbeit und die Betonung
der Qualität; die ganze deutſche Arbeit, das einfachſte Er=
zeugnis
der Maſchinen und das primitivſte handwerkliche
Produkt fallen in den Bereich der Werkbundbeſtrebungen.
Man will dem billigen Schund, dem wertloſen Maſſen=
erzeugnis
entgegenarbeiten, indem man wieder die Güte
des Materials reden läßt und das, was man herſtellt, unter
die Obhut einer künſtleriſchen Idee bringen läßt Man
will ſtatt Quantität Qualität, um auf dem deutſchen und
auf dem Weltmarkt jeder Konkurrenz gewachſen zu ſein.
Die Wege zu dieſem Ziele verſucht der Deutſche Werkbund
auf der erſten großen Werkbund=Ausſtellung, auf einem
rieſigen, längs des Rheins gelegenen Gelände, zu zeigen.
In beſonderen Gebäuden werden verſchiedene Geſamt=
gebiete
ebenfalls unter dem Geſichtspunkt der Qualität
gezeigt
* Köln 16. Mai. Die von dem deutſchen Werk=
bund
im Verein mit der Stadt Köln veranſtaltete
Deutſche Werkbundausſtellung Köln 1914
iſt heute mittag in Gegenwart einer großen Anzahl Ge=
ladener
, darunter der Spitzen der ſtaatlichen und ſtädtiſchen
ſowie der Militärbehörden, feierlich eröffnet wor=
den
. In der Eröffnungsanſprache dankte Oberbürger=
meiſter
Wallraf den Staatsbehörden und allen Be=
teiligten
für das Entgegenkommen, das ſie der Ausſtellung
bewieſen. Im Verlaufe der Feier ergriff der Vertreter
des preußiſchen=Handelsminiſteriums das Wort, ſprach den
Veranſtaltern die Anerkennung der Staatsregierung aus
und erklärte mit einem dreifachen Hoch auf den Kaiſer die
Ausſtellung für eröffnet. Nach dem Geſang der National=
hymne
folgte ein Rundgang durch die Ausſtellung.
* Altona, 15. Mai. Bei herrlichem Wetter wurde
heute die anläßlich des 250jährigen Stadtjubiläums der
Stadt Altona veranſtaltete Gartenbauausſtel
lung nach einer Anſprache des Oberbürgermeiſters
Schnackenburg durch den Oberpräſidenten der Provinz
Schleswig=Holſtein, von Bülow, feierlich eröffnet. Als
Vertreter des Hamburgiſchen Senats waren Senator
Mumßen und der Vizepräſident der Bürgerſchaft, ſowie
ferner eine größere Anzahl von höheren Offizieren er=
ſchienen
.
* Malmö 15. Mai. Anläßlich der heutigen Er=
öffnung
der Baltiſchen Ausſtellung ſind be=
reits
große Scharen Reiſender hier eingetroffen. Die Zei=
tungen
bringen den fremden Gäſten Willkommensgrüße in
deutſcher, däniſcher und ruſſiſcher Sprache. Um 12 Uhr
trafen das Kronprinzenpaar die Prinzen Wil=
helm
und Karl Eugen und Prinzeſſin Ingeborg auf dem
Ausſtellungsgelände ein und wurden am Eingange der
Kongreßhalle von der geſamten Ausſtellungsleitung emp=
fangen
. Nachdem die Herrſchaften unter den Klängen des
Ausſtellungsmarſches Platz genommen hatten, hielt der

Landeshauptmann, Graf Delagardie eine kurze An=
ſprache
und dankte namentlich den Nachbarſtaaten für das
Intereſſe, das ſie der Ausſtellung bezeigten. Darauf er=
klärte
der Kronprinz die Ausſtellung für eröffnet. Nachdem
der Biſchof Billing eine kurze Anſprache gehalten und
die Verſammlung Eine feſte Burg iſt unſer Gott ge=
ſungen
hatte, brachte der Landeshauptmann Delagardie
ein Hoch auf den König aus. Daran ſchloß ſich ein Rund=
gang
durch die Ausſtellung. Bei dem Beſuche der deut=
ſchen
, däniſchen und ruſſiſchen Abteilung ließ der Kron=
prinz
ſich die Ausſtellungskomitees der betreffenden Länder
vorſtellen. Um 2 Uhr war im Hauptreſtaurant der Aus=
ſtellung
Frühſtück, an dem teilnahmen: das Kronprinzen=
paar
, die Prinzen Wilhelm und Karl Eugen, die Prin=
zeſſin
Ingeborg, der deutſche Geſandte in Stockholm von
Reichenau, der deutſche Geſandte in Kopenhagen Graf
Brockdorff=Rantzau, eine große Anzahl von Diplomaten,
der ſchwediſche Miniſter des Aeußern und andere mehr.
* Malmö 16. Mai. Das Kronprinzenpaar
von Schweden und die übrigen anweſenden Mitglie=
der
der Königsfamilie begaben ſich heute vormittag nach
dem Beſuch der Kunſthalle auf der Baltiſchen Ausſtellung
zur Deutſchen Ausſtellung, wo ſie vom deutſchen
Geſandten in Stockholm, v. Reichenau, dem Generalkom=
miſſar
Geh. Baurat Mathies empfangen wurden. Sie be=
ſichtigten
hierauf die Majolikaausſtellung der Kaiſerl
Fabrik Cadinen und bewunderten die geſchmackvolle Aus=
führung
.
* Bern, 15. Mai. Heute vormittag iſt, wie ſchon
kurz gemeldet, die Dritte Schweizeriſche Lan=
desausſtell
un g offiziell eröffnet worden.
Nach dem Feſtzug und dem Feſtakt, an dem
außer den ſchweizeriſchen Behörden auch das
diplomatiſche Korps teilnahm, ſprachen u. a. Bundes=
präſident
Hoffmann, der den Willen des ſchweizeriſchen
Volkes betonte, die Unabhängigkeit und die Neutralität
der Schweiz zu verteidigen und der mit Befriedigung die
guten Beziehungen der Schweiz zu den übrigen Staaten
hervorhob. Die Ausſtellung bietet ein Bild des geſamten
Wirtſchafts= und Kulturlebens der Schweiz.
* Kriſtiania, 15. Mai. Anläßlich der Eröffnung
der Norwegiſchen Jubiläumsausſtellung
1914 hat die Stadt reichen Flaggenſchmuck angelegt. Die
Eröffnungsfeierlichkeit fand in der großen Geſangshalle
ſtatt, welche mit Blumen, Girlanden und hunderten von
elektriſchen Lampen geſchmückt war. Nachdem die über
2000 geladenen Gäſte mit der Regierung, dem Storthing
und dem diplomatiſchen Korps an der Spitze Platz genom=
men
hatten, traf das Königspaar ein. Darauf be=
grüßte
der Miniſter Frijis Peterſen in einer kurzen An=
ſprache
die Verſammlung. Der Präſident des Ausſtel=
lungskomitee
, Architekt Prytz, gab darauf eine kurze Dar=
ſtellung
über die Entwickelung und den Inhalt der Aus=
ſtellung
. Nach mehreren Geſangs= und Konzertvorträgen
erklärte ſodann der König die Ausſtellung für eröffnet.
Darauf wurde die Nationalhymne geſungen.

Kongreſſe und Verbandstage.

* Petersburg, 16. Mai. Der 8. Kongreß für
Handel und Induſtrie wurde geſtern in Gegenwark
des Miniſters für Handel und Induſtrie eröffnet. Der
Kongreß wird ſich mit folgenden Fragen beſchäftigen: Be=
grenzung
der Rechte der Aktiengeſellſchaften beim Erwerb
von Immobilien, mit den dabei zu leitenden Sicherheiten;
Vorarbeiten zur Erneuerung des Handels=
vertrages
mit Deutſchland: Zolleinheit zwiſchen
Finnland und dem übrigen Rußland. 150 Delegierte ſind
anweſend, darunter Mitglieder der geſetzgebenden Körper=
ſchaften
, der Börſenkomitees und Vertreter der Regie=
rung
. Das Mitglied des Reichsrates Audokoff, wurde
zum Präſidenten des Kongreſſes gewählt und hielt hierauf
eine Rede über die Schwierigkeiten, die der Induſtrie durch
die letzten Maßnahmen der Regierung erwachſen ſeien und
durch die der Unternehmungsgeiſt gelähmt würde. Der
Miniſter für Handel und Induſtrie Timaſcheff, ver=
ſuchte
in ſeiner Antwork auf die Worte des Präſidenten
den ungünſtigen Eindruck zu zerſtreuen, den dieſe Maß=
nahmen
hervorgerufen haben, und hob hervor, daß dem
Miniſterium für Handel und Induſtrie jede Abſicht zu
Plackereien fernläge, beſonders im gegenwärtigen Augen=
blick
nach den von der allerhöchſten Stelle ergangenen kla=
ren
Anweiſungen. Gewiß haben Verſtöße gegen die ge=
ſetzlichen
Vorſchriften Maßnahmen zur Unterdrückung von
Unregelmäßigkeiten hervorgerufen, aber dabei halte man
ſich von jeglichem Syſtem der Plackerei fern. Der Mi=
niſter
ſtellte eine Störung des Gleichgewichtes zwiſchen An=
gebot
und Nachfrage feſt, was eine ungeheure Preisſteige=
rung
für die notwendigſten Erzeugniſſe hervorgerufen
habe, und forderte den Kongreß auf, dieeſr Frage beſondere
Aufmerkſamkeit zu widmen, weil dieſer Umſtand ungün=
ſtig
auf die Bilanz des ruſſiſchen Außenhandels zurück=
wirke
Die Urſache dafür ſei, daß der Bedarf weit größer
ſei als die Produktion. Beſonders langſam erſcheine die
Entwicklung der metallurgiſchen Induſtrie. Der Miniſter
ſagte, er ſei unbedingter Anhänger der Schutzzollpolitik.
Letztere ſei jedoch kein Allheilmittel; daher fordere er den
Kongreß dringend auf, praktiſche Maßnahmen auszuarbei=
ten
, die geeignet ſeien, unter den gegenwärtigen Verhält=
niſſen
wirkſame Hilfe zu bringen.

Mexiko und die Vereinigten Staaten.

Aus Tampico.
* Neu=York, 15. Mai. Der Neu=York Herald meldet
aus Tampico: Die Stadt iſt beinahe dem Erdbo=
den
gleichgemacht worden. Was von dem Geſchütz=
feuer
verſchont geblieben iſt, haben die Flammen vernichtet.
Die Inſurgenten begraben jetzt ihre Toten und auch die
Toten der Bundestruppen. Der Inſurgentengeneral Gon=
zales
ſchätzt die Verluſte der Bundestruppen auf 280
Tote und 600 Verwundete. Die Inſurgenten hätten 34
Tote und 128 Verwundete gehabt. Ausländer ſind weder
getötet noch verwundet worden.
* Waſhington, 15. Mai. Nach Mayos erſter amt=
licher
Tepeſche von der Einnahme Tampicos, die
geſtern abend eintraf, ſagte der General der Konſtitu=
tionellen
. Gonzales, dem amerikaniſchen Konſul zu, daß
er das Eigentum der Ausländer in der Umgebung Tam=
dicos
einſchließlich der außerordentlich großen Anteile an
den Oelquellen, völlig ſicherſtelle. Mayo berichtet ferner,
daß die Kaſernen in Tampico durch die Bundestruppen
in die Luft geſprengt und verbrannt worden ſeien. Der
an den anderen Gebäuden angerichtete Schaden iſt gering.
Aus Veracruz.
* London, 16. Mai. Der Daily Telegraph meldet
aus Neu=York vom 15. Mai: Nach Berichten aus Vera=
cru
= haben Huertas Truppen am Donnerstag gemeutert=
Offiziere erſchoſſen, die ſich weigerten mitzumachen und

[ ][  ][ ]

ſnd abgezogen, un zu Zapate überzugehen, der 15 Mei=
len
von der Stadt im Gefecht mit den mexikaniſchen Vor=
poſten
ſtehen ſoll. Man nimmt an, daß die Meuternden
Truppen Rurales oder andere Irreguläre ſind. Berichte
aus derſelben Quelle beſagen, daß Huerta ſich in wachſen=
der
Gefahr befindet, ermordet zu werden und jeden Augen=
blick
Anarchie in der Hauptſtadt ausbrechen kann.
* London, 16. Mai. Nach einem Telegramm der
Evening World aus Veracruz hat ein Bote aus Paſo
del Macho die Nachricht gebracht, daß die Truppen in der
Piedad=Kaſerne in der Stadt Mexiko gemeutert hätten.
Mehrere kommandierende Offiziere, die ſich weigerten, ſich
den Meuterern anzuſchließen, ſeien niedergeſchoſſen wor=
den
. Eine Abeilung des 29. Bataillons und Armeegene=
ral
Blanquez wurden nachmittags mit Maſchinengeweh=
ren
nach der Kaſerne geſchickt, die Meuterer waren aber
geflohen. Man glaubt, daß ſie ſich den Zapatiſten in den
Bergen von Ajusco oder bei Cuernovaca anſchließen
werden.
* Juarez, 16. Mai. Nach einer Meldung des In=
ſurgentengenerals
Margia, haben die Inſurgen=
ten
Monclova beſetzt. Die Bundestruppen ſind
aus der Garniſen geflüchtet. Monclova war die letzte
Stadt, in der die Bundestruppen die Eiſenbahnlinie beſetzt
hielten.

Literariſches.

Oberſt Meder. Roman aus der Kampfzeit ſüd=
deutſcher
Truppen vor 100 Jahren unter Napoleon in
Spanien von O. Cacciatore. Preis broſch. 2 Mk.
Verlag von J. H. Ed. Heitz (Heitz u. Mündel) Straßburg
i. E. Der Verfaſſer des poetiſchen, hiſtoriſchen Romans
Dir zum Gruß O. Cacciatore, hat uns einen weiteren
Beweis ſeines Talentes in dem neuen Werk Oberſt
Meder gebracht. Für das anmutende Buch bilden die
Kämpfe ſüddeutſcher Truppenteile unter Napoleon I. den
Hintergrund. Die Handlung ſpielt teils in Spanien, teils
in Wiesbaden und Paris. Der Verfaſſer führt uns in
kräftigen Schritten mitten durch die vielfach noch wenig be=
kannten
, daher bis jetzt unverdient gering gewürdigten
Drangſale und ſchweren Kämpfe der mit unvergleichlichem
Mut ſtreitenden Naſſauer, Heſſen, Badener und Frank=
furter
, welche Schulter an Schulter mit den Franzoſen auf
dem heißen Boden Spaniens gegen die Eingeborenen und
deren Verbündeten nicht nur in blutigen Treffen rangen,
ſondern ſich auch deren verſteckter Angriffe, Vergiftungs=
verſuchen
uſw. zu erwehren hatten.

Letzte Nachrichten.

(Wolffs telegr. Korreſp.=Bureau.)
* Graudenz, 16. Mai. Ein 26jähriger früherer Bäcker=
geſelle
wurde wegen Spionage feſtgenommen.
Er war angeblich im Beſitze eines von einem auswärtigen
Gneralſtabsoffizier gezeichneten Kroki, in welches er Ent=
fernungen
eintragen ſollte Auch war ihm von der be=
treffenden
Regierung ein Paß mit falſchem Namen aus=
geſtellt
. Er wurde von der Staatsanwaltſchaft Thorn
wegen ſchweren Diebſtahls verfolgt und flüchtete ſeiner
Zeit über die Grenze
Wien, 16. Mai. Ueber das Befinden des
Kaiſers wird offiziell mitgeteilt: Die Nacht war zeit=
weilig
durch Huſtenreiz geſtört. Der Katarrh ſowie das
Allgemeinbefinden ſind zufriedenſtellend.
* Wien, 16. Mai. Die Albaniſche Korreſpondenz mel=
det
aus Korfu: Wie verlautet, ſollen die Verhandlungen
zwiſchen der internationalen Kontrollkom=
miſſion
und den Vertretern der epirotiſchen
Bewegung bereits zu einer prinzipiellen
Einigung geführt haben. Gegenwärtig verhandelt
man über die Einzelheiten der Konzeſſionen, die den Epi=
roten
gemacht werden ſollen.
* Paris, 16. Mai. Das Königspaar von
Dänemark iſt hier heute nachmittag 3 Uhr einge=
troffen
, und am Bahnhof Bois de Boulougne vom Prä=
ſidenten
der Republik und Frau Poincaré, vom Präſiden=
ten
des Senats und dem der Kammer, den Miniſtern und
anderen Perſönlichkeiten empfangen worden. Die Trup=
pen
präſentierten, Geſchütze feuerten Salut und die Ka=
pellen
der Republikaniſchen Garde und verſchiedener ande=
rer
Regimenter ſpielten die däniſche Nationalhymne und
die Marſeillaiſe In der Nähe des Bahnhofs hatte ſich
eine Menge Menſchen verſammelt und begrüßte das
Königspaar.
* Le Havre, 16. Mai. Zu der Verhaftung des von
der Staatsanwaltſchaft in Kolmar als des Raubmordes
an einem Chauffeur verdächtigen Frutz und der Feſt=
nahme
des Komplizen Lambert durch die hieſige Poli=
zei
, haben ſich heute morgen drei Polizeibeamte in das
Hotel begeben, in dem die beiden wohnten. Als ſie an das
von ihnen beſetzte Zimmer klopften, wurde die Türe ge=
öffnet
. Die Beamten ſtürzten ſofort auf den im Bett
liegenden Lambert und nahmen ihn feſt. Als einer der
Polizeibeamten ſich umwandte, erblickte er Frutz, der durch
die geöffnete Tür bisher verdeckt einen Revolver gegen
den Polizeibeamten erhob. Dieſer warf ſich ſofort auf
Frutz und packte ihn am Arm. Frutz ſchoß ſich darauf eine
Kugel in den Kopf und war ſofort tot. Lambert er=
klärte
, daß Frutz den Chauffeur getötet habe. Nach dem
Verbrechen kehrten beide nach Kolmar zurück, gaben das
Automobil auf und fuhren mit der Eiſenbahn nach Mühl=
hauſen
und von da über Longwy nach Paris. Frutz begab
ſich nach Vernon und beſuchte ſeine Tante, von welcher er
ſich 100 Francs lieh. Darauf fuhren beide nach Havre, wo
ſie geſtern ankamen.
Saloniki, 16. Mai. Heute morgen ſind der König
und die Königin, ſowie Prinz Alexander und Prin=
zeſſin
Helene an Bord des Panzers Baro hier einge=
troffen
. Sie wurden von dem Generalgouverneur ſowie
den Spitzen der Militär= und der Zivilbehörden begrüßt.
Große Menſchenmengen jubelten dem Herrſcherpaare bei
der Landung zu. Die Stadt iſt feſtlich geſchmückt.

2 Gaweſton, 19. Mal. Im Jagerhaus der Merchands=
Planters Compreß Company brach heute Feuer aus.
11000 Baumwollballen wurden ſtark be=
ſchädigt
.
* Peking, 16. Mai. Telegramme aus Langhoufu
in der Provinz Kanſu beſagen, daß der Weiße Wolf
am 4. Mai Tſintſchau geplündert habe wobei
viele Perſonen getölet und verwundet wurden. Amtlichen
Nachrichten zufolge hat der Weiße Wolf darauf noch Tſinan
geplündert, iſt aber am 13. Mai unter großen Verluſten
bei Tſinghui geſchlagen worden.

Brandunglück in Eberſtadt.
m Eberſtadt, 16. Mai. In der Villenkolonie
Ludwigshöhe ereignete ſich am Freitag abend ein
folgenſchweres Brandunglück. Wahrſcheinlich
infolge einer Gasexploſion war in einem Hauſe der
Kaiſer=Wilhelm=Straße ein Brand ausgebrochen. Nach=
dem
die Haustür von Paſſanten erbrochen worden war,
fand man zunächſt nur einen bewußtloſen Mann, der ſo=
fort
in das Darmſtädter Krankenhaus gebracht wurde, da
er noch Lebenszeichen gab. Als die zur Hilfe herbeige=
eilte
Eberſtädter Feuerwehr des Feuers Herr geworden
war, fand man in einem völlig ausgebrannten Zimmer
den Beſitzer des Hauſes, den Privatgelehrten Heydrich,
völlig verkohltt vor ſeinem Schreibtiſch
liegen. Der bewußtloſe Mann, ein Herr namens
Koch, weilte zu Beſuch bei Heydrich, und beide müſſen
wohl zunächſt durch ausſtrömendes Gas bewußtlos ge=
worden
ſein. Man hofft, daß Koch mit dem Leben da=
vonkommt
.
Prozeß Grünkwald=Wincklep.
* Gießen, 16. Mai. Die Berufungs= Ver=
handlung
in dem Beleidigungsprozeß zwiſchen den
bielſiſchen Landtagsabgeordneten Grünewald=Gießen
und Winckler=Oppenheim wurde heute abend 7 Uhr
abgebrochen und auf Montaſg vormittag vertagt.
Der Strafantrag gegen die beiden Darmſtädter Zei=
tungen
war fallen gelaſſen worden, da zwiſchen ihnen
und Herrn Juſtizrat Grünewald ein Vergleich zuſtande
gekommen war.
Die Reichstagserſatzwahl in Stendal=Oſterburg.
* Stendal, 16. Mai. (Vorläufiges amtliches Wahl=
ergebnis
.) Bei der Reichstlagserſatzwahl im
Wahlkreis Magdeburg 2, erhielten Höſch (konſ.)
12 221 Stimmen, Wachhorſt de Wenle (natl.) 7032 und
Beims (Soz.) 6926 Stimmen. Es findet Stichwahl zwi=
ſchen
Höſch und Wachhorſt de Wente ſtatt.

Preußiſch=Süddeutſche Klaſſenlotterie.
*Berlin, 16. Mai. In der heutigen Vormittags=
ziehung
der Preußiſch=Süddeutſchen Klaſſen=
lotterie
fielen 10000 Mark auf die Nr. 131956 172 264,
5000 Mark auf die Nr. 88 206 116 146, 3000 Mark auf die
Nr. 8075 17174 17982 26 647 29834 30 249 36 922 38 301
58 523 61198 81046 82412 91031 99 423 101 398 109 275
114537 121810 124310 125 366 128 727 140 263 149853
149 962 160 788 183306 187 691 199133 206 387 208 068
212667 223815 und 228855. In der Nachmittagsziehung
fielen 30000 Mark auf die Nr. 71 144, 10000 Mark auf die
Nr. 91 207 und 142948, 5000 Mark auf die Nr. 4117 85 310
102 744 und 169 214, 3000 Mark auf die Nr. 12033 16 598
17265 23 543, 35394 41361 43 280 44612 44905 49 303
73 727 74879 86 128 93606 120 459 121705 122 292 126096
138 671 139159 141527 151825 159 782 166 084 168844
177640 186 440 190 923 198664 199012 206884 215283
216001 und 229 377. (Ohne Gewähr.)
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Darmſtädter Tagblatt
Die Geſchäftsſtelle.

Dampfernachrichten.

Hamburg=Amerika=Linie. Mitgeteilt von dem Ver=
treter
: Adolf Rady in Darmſtadt, Zimmerſtraße 1.
Nordamerika: Corcovado, Neu=York=Levante=Dienſt,
14. Mai in Cuxhaven. Kaiſerin Auguſte Victoria,
von Neu=York kommend, 14. Mai 7 Uhr 30 Min
abends Lizard paſſiert. Moltke von Genua und
Neapel nach Neu=York, 14. Mai 5 Uhr nachmittags
von Palermo. Pennſylvania 14. Mai 5 Uhr nach=
mittags
von Neu=York über Boulogne nach Hamburg.
Vaterland nach Neu=York, 15. Mai 5 Uhr 30 Min.
morgens Dover paſſiert. Weſtindien, Mexiko: Fürſt
Bismarck nach Havanna und Mexiko, 14. Mai 10 Uhr
40 Min. abends Cuxhaven paſſiert. Wasgenwald‟
14. Mai in Pto. Columbia. Südamerika, Weſtküſte
Amerikas: La Plata nach Braſilien, 14. Mai 6 Uhr
morgens von Liſſabon. Macedonia 14. Mai nachm.
von Buenos Aires über Madeira nach Hamburg.
Perſia 14. Mai morgens in Paranagua. Oſtaſien:
Fürſt Bülow‟ 14. Mai in Kobe, ausgehend. Schwarz=
burg
15. Mai morgens von Taku nach Sabang.
Senegambia, von Oſtaſien kommend, 14. Mai 6 Uhr
abends in Hamburg. Württemberg 14. Mai 12 Uhr
mittags von Kobe nach Tſingtau. Verſchiedene
Fahrten: Königin Luiſe von der Riviera kommend,
13. Mai 8 Uhr abends Gibraltar paſſiert. Liberia‟
14. Mai in Madeira, ausgehend. Vergnügungsdampfer
Meteor, fünfte Mittelmeerfahrt, 14. Mai 6 Uhr morg.

in Cadiz. Otavi 12. Mai von Lagos, ausgehend.
Steiermark von Weſtafrika kommend, 12. Mai von
Las Palmas.

Familiennachrichten.

Todes=Anzeige.
Verwandten, Freunden und Bekannten
die ſchmerzliche Mitteilung, daß mein geliebter
Mann, unſer treubeſorgter Vater, Großvater,
Schwiegervater, Bruder, Schwager und Onkel
Herr Rudolf Paul
Metzgermeister
heute nach langem, ſchwerem Leiden im Alter
von 60 Jahren ſanft verſchieden iſt.
Die tieftrauernden Hinterbliebenen:
Rosa Pauly, geb. Wartensleben,
und Kinder.
Darmſtadt, den 15. Mai 1914.
Obergaſſe 40.
(12242
Die Beerdigung findet am Sonntag, nachmit=
tags
5 Uhr, von Grafenſtraße 9 aus, auf dem
iſraelitiſchen Friedhofe ſtatt.
Blumenſpenden dankend verbeten.

Todes=Anzeige.
Statt beſonderer Nachricht wird hierdurch
das heute nachmittag nach langem Leiden er=
folgte
Ableben unſerer lieben
(12264
Frau
Marianne Lebrecht
geborenen Diehl
mitgeteilt. Ihre Beerdigung findet in der
Stille ſtatt.
Darmſtadt, 16. Mai 1914.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Karl Lebrecht.

Dankſagung.

Für die herzliche Teilnahme bei dem Hin=
ſcheiden
unſeres unvergeßlichen Vaters, Schwieger=
vaters
und Großvaters
(12263
Herrn Karl Osterrath
insbeſondere der Turngeſellſchaft Darmſtadt für
die ſchöne Kranzſpende, ſage innigſten Dank.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Elisabeth Osterrath.
Darmſtadt, den 16. Mai 1914.

Amtlicher Wetterbericht.

Oeffentliche Wetterdienſtſtelle Gießen.
Das nördliche Hochdruckgebiet hat ſich weiter ver=
ſtärkt
und an Ausdehnung zugenommen und bedeckt
ganz Mittel= und Nordeuropa. An ſeinem Südrande
werden wir auch heute noch mit meiſt heiterem, trockenem,
bei Tage wärmerem Wetter zu rechnen haben.
Ausſichten in Heſſen für Sonntag, den 17. Mai:
Heiter, und trocken, tagsüber warm, lebhafte Winde aus
öſtlichen Richtungen.

Tageskalender.

Sonntag, 17. Mai.
Großh. Hoftheater, Anfang 6½ Uhr, Ende nach
9½ Uhr (Frühlings=Feſtſpiele außer Abonnement):
Kain und Abel hierauf Sinfonie Nr. 3 in E=Dur.
Vortrag des Afrikareiſenden Schumann um 5 und 8½
Uhr im Saalbau.
Abendunterhaltung der Kauſm. Stenographen=
Geſellſchaft Gabelsberger um 8 Uhr im Kaiſerſaal.
Frühlingsfeſt des Mandolinen=Kranz um 4 Uhr im
Weißen Schwanen zu Arheilgen.
Konzerte: Ludwigshöhe um 4 Uhr. Perkeo um 8
Uhr. Waldfriede um 4 Uhr. Reſt. Roth auf dem
Truppen=Uebungsplatz um 3 und 6½ Uhr. Darm=
ſtädter
Hof zu Traiſa um 4 Uhr.
Verſteigerungskalender.
Montag, 18. Mai.
Weißzeug= uſw. Verſteigerung um 2 Uhr im
Städtiſchen Leihamt.

Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für den politiſchen Teil, für Feuilleton,
Reich und Ausland: Dr. Otto Waldaeſtel; für den übrigen
redaktionellen Teil Max Streeſe; für den Anzeigenteil,
Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem Geſchäfts=
leben
: Carl Friedrich Romacker, ſämtlich in Darmſtadt.
Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind
an die Redaktion des Tagblatts zu adreſſieren.
Etwaige Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträg=
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werden nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte
werden nicht zurückgeſandt.

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des Alterns iſt der Haarausfall. Die gefürchtete Glatze läßt ohne Zweifel
um eine ganze Reihe von Jahren älter erſcheinen. Oft aber iſt Geiſt
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Auf Allerhöchſten Befehl
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Unter perſönlicher Leitung
des Komponiſten
Uraufführung:
Kain und Abel.
Oper in 1 Akt von Felix v. Wein=
gartner
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Spielleiter: Otto Nowack.
Perſonen:
. Robert Perkins
Adam .
. Anna Jacobs
Eva
. Auguſt Globerger
Abel
Ada
Kain
. Hans Bertram
** Ada: Lucile von Wein=
gartner
=Marcel.
Hierauf, zum erſten Male:
Sinfonie Nr. 3 in E-dur
von Felix von Weingartner,
Nach der Oper Pauſe von 30 Min.
Die Orcheſter=Celeſta zu Kain u.
Abel iſt aus dem Lager der Hrn.
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Amtliche Nachrichten des Großh. Polizeiamts Darmſtadt.

Gefunden: 1 braunes Reiſeköfferchen mit Putz= und Waſch=
gegenſtänden
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Kettenarmband. 2 Wachstuch=Kinderſchürzen. 1 vergöldete Filigran=
broſche
mit grünem Stein. 1 ſilberne Nadel mit dunkelblauem Stein=
1 goldenes Kettenarmband.
(12215
Polizeilich eingefangene und zugelaufene Hunde: In polizei=
licher
Verwahrung und Pflege in der Hofreite Beſſungerſtr. Nr. 56 be=
finden
ſich: 1 Jagdhund (zugelaufen). Die Hunde können von den
Eigentümern bei dem 5. Polizei=Revier ausgelöſt werden. Die Ver=
ſteigerung
der nicht ausgelöſten Hunde findet dortſelbſt jeden Werk=
(12209
tag, vormittags 10 Uhr, ſtatt.

Zus der Landrichter Dr. Müllerſchen Stiſtung zu Darmſtadt
ſind durch die unterzeichnete Behörde vier Unterſtützungslegate
von jährlich 500 Mk. an bedürftige elternloſe Studierende der
Rechtswiſſenſchaft aus den Provinzen Starkenburg oder Oberheſſen
zu vergeben. Bewerbungen um dieſe Legate ſind binnen vier Wochen
bei der unterzeichneten Behörde einzureichen.
Darmſtadt, den 23. April 1914.
(10653
Großherzogliches Miniſterium der Finanzen
Abteilung für Finanzwirtſchaft und Eiſenbahnweſen.
In Erledigung: Dr. Rohde.

Bekanntmachung.

Die Anfahrt zur Ausſtellung der Darmſtädter Künſtlerkolonie‟
erfolgt auf dem Nikolaiweg nach dem Tor vor der ruſſiſchen Kapelle.
Die Abfahrt erfolgt auf dem Mathildenhöhweg.
Auf dem Nikolaiweg iſt ein öffentlicher Auto= und Droſchken=
Halteplatz errichtet.
Privatautos und Privatwagen warten im Alexandraweg.
Darmſtadt, den 16. Mai 1914.
(12210go
Großherzogliches Polizeiamt.
Gennes.

Beugrasverſteigerung.

Dienstag, den 19. Ifd. Mts., nachmittags 3 Uhe
beginnend, wird die Futternutzung von der früher Böttinger’ſchen
Wieſe am Darmbach, ſodann das Heugras von der ſtädtiſchen Pallas=
wieſe
an Ort und Stelle öffentlich meiſtbietend verſteigert.
Zuſammenkunft an den genannten Stellen.
Darmſtadt, den 15. Mai 1914.
(12177sg
Der Oberbürgermeiſter:
J. V.: Jaeger.

In der Strafſache

gegen die Friedrich Holzer Ehefrau, Anna, geb. Eberz, in Darmſtadt,
wegen unlauterem Wettbewerb, hat die erſte Strafkammer Großh.
Landgerichts in Darmſtadt am 2. April 1914 für Recht erkannt:
Die Friedrich Holzer Ehefrau, Anna, geb. Eberz, in Darm=
ſtadt
, geboren 12. Februar 1866 zu Diblich (Kreis Coblenz), wird
wegen eines fortgeſetzten Vergehens gegen § 4 des Geſetzes über den
unlauteren Wettbewerb vom 7. Juni 1909 in eine Geldſtrafe von
vierzig Mark, im Uneinbringlichkeitsfalle mit acht Tagen Gefängnis
zu verbüßen, verurteilt.
Die Angeklagte hat die Koſten des Verfahrens zu tragen
einſchließlich der dem Nebenkläger erwachſenen notwendigen Aus=
lagen
. Der entſcheidende Teil dieſes Urteils iſt auf Koſten der Ange=
klagten
durch einmaliges Einrücken im Darmſtädter Tagblatt bekannt
zu machen und dabei anzufügen.
Die Richtigkeit der Abſchrift der Urteilsformal wird beglaubigt
und die Vollſtreckbarkeit des Urteils beſcheinigt.
(12220
Darmſtadt, den 11. Mai 1914.
Dr. Fricker,
Gerichtsſchreiber der Strafkammer Großh. Landgerichts.

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Herr Armenarzt
Sanitätsrat Dr. Gutenberg
iſt bis Ende ds. Mts. verreiſt und
wird in der Armenpraxis durch
Herrn Dr. Göring, Mühlſtr. 64,
(12207
vertreten.
Darmſtadt, 14. Mai 1914.
Städtiſches Armen= u. Fürſorgeamt.
J. V.: Hopp.

Konkursverfahren.

Nachſtehender Gerichtsbeſchluß
wird hiermit zur öffentlichen
Kenntnis gebracht.
Ueber das Vermögen des Kauf=
manns
Hermann Determann,
Bleichſtraße 19 zu Darmſtadt, wird
heute, am 15. Mai 1914, vormit=
tags
11½ Uhr, das Konkursverfah=
ren
eröffnet, da er zahlungsunfähig
iſt und ſeine Zahlungen einge=
ſtellt
hat.
Der Antragſteller und Kaufmann
Heinrich Hilsdorf zu Darmſtadt
wird zum Konkursverwalter er=
nannt
.
Konkursforderungen ſind bis zum
6. Juni 1914 bei dem Gerichte
anzumelden.
Es wird zur Beſchlußfaſſung über
die Beibehaltung des ernannten
oder die Wahl eines anderen Ver=
walters
, ſowie über die Beſtellung
eines Gläubigerausſchuſſes und
eintretenden Falls über die in § 132
der Konkursordnung bezeichneten
Gegenſtände und zur Prüfung der
angemeldeten Forderungen auf
Montag, den 15. Juni 1914,
vormittags 10 Uhr,
vor dem unterzeichneten Gerichte,
Zimmer Nr. 219, Termin anbe=
raumt
.
Allen Perſonen, welche eine zur
Konkursmaſſe gehörige Sache in
Beſitz haben oder zur Konkurs=
maſſe
etwas ſchuldig ſind, wird
aufgegeben, nichts an den Gemein=
ſchuldner
zu verabfolgen oder zu
leiſten, auch die Verpflichtung auf=
erlegt
, von dem Beſitze der Sache
und von den Forderungen, für
welche ſie aus der Sache abgeſon=
derte
Befriedigung in Anſpruch
nehmen, dem Konkursverwalter bis
zum 6. Juni 1914 Anzeige zu
machen.
(12211
Darmſtadt, 15. Mai 1914.
Großherzogliches Amtsgericht I.

Holzabfuhr.
Sämtliches im Domanialwald
noch liegende Nutz= und Brennholz
muß bei Meidung forſtgerichtlicher
Anzeige bis zum 10. Juni 1914
(12214
abgefahren ſein.
Meſſeler Forſthaus, 15. Mai 1914.
Großh. Oberförſterei Meſſel.
Schlag.

Pferde=Verkauf.
Dienstag, den 19. Mai 1914,
11 Uhr vormittags,
werden auf dem vorderen Hofe der
alten Kavalleriekaſerne am Marien=
platz
in Darmſtadt zwei Dienſt=
pferde
öffentlich meiſtbietend ver=
(12198
ſteigert.
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Regiment Nr. 23.

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zur Anlegung einer wirklich gediegenen, ſpannendſte
Unterhaltung und eine unerſchöpfliche Fundgrube des
Wiſſens zugleich bietenden
Privatbibliothek (X,9792
aufs allerbeſte. Jährlich 13 reich illuſtrierte, elegant in
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[ ][  ][ ]

Turnen, Spiele und Spert.

sr. Pferdeſport. Rennen zu Wiesbaden.
Wartturm=Flachrennen: Ehrenpreis und 2000 Mk., Diſtanz
2000 Meter: 1. Lt. Dalbkermeyers Journeymann (Jonkheer
C. Repelaer), 2. Revolution, 3. Union Hall. Tot. 16:10,
Pl. 12, 12, 14:10. Preis von Offenbach; 2800 Mark,
Diſtanz 3200 Meter: 1. Em. Müllers Yucca (Kreiſel),
2. Scotch Proof, 3. Wiſe Tom. Tot. 69110, Pl. 17, 21,
17110. Offizier=Jagd=Rennen; Ehrenpreis und 3000
Mark, Diſtanz 3600 Meter: 1. Lt. von Ravens Titi II
(Beſ.), 2. Oktavius, 3. M. P. Tot. 25:10, Pl. 12, 12:10.
Mattiakum=Jagdrennen; 6000 Mark, Diſtanz 3600
Meter: 1. Herrn C. Nettes Siskin (Weber), 2. Succurs,
3. Courier. Tot. 18:10, Pl. 13, 20:10. Mannheimer
Jagd=Rennen; Ehrenpreis und 6000 Mark, Diſtanz 4000
Meter: 1. Herrn E. Müllers Princeſſe des Urſins (Jonkheer
C. Repelaer), 2. Coral Wave, 3. Copley. Tot. 66:10, Pl.
27, 21110. Kapellenberg=Jagdrennen; 2800 Mark,
Diſtanz 3200 Meter: 1. Herrn H. Ludwigs Renaiſſance
(Torke), 2. Zobten, 3. Saville. Tot. 29110, Pl. 15, 18:10.
Rheinſtein=Preis: 2500 Mark, Diſtanz 2500 Meter:
1. Herrn E. Müllers Melilla (Jonkheer C. Repelaer),
1. Herrn A. von Dietzes Preſton, 3. Florimong Rober=
tet
. Tot. 21, Pl. 17 (Melilla) :10, Tot. 13, Pl. 13 ( Pre=
ſton
) :10.
sr. Trabrennen zu Mariendorf. Franke=
Preis: 1800 Mark, Diſtanz 2550 Meter: 1. Herrn J. Gil=
lars
Citrus (Skerhut), 2. Morgana, 3. Mimulus. Tot.
20110, Pl. 17, 20110. Idolita=Preis; 1700 Mark,
Diſtanz 2200 Meter: 1. Herrn G. Treptaus Jung Medium
(Steinnagel), 2. Frieda G., 3. Aida III. Tot. 42:10, Pl.
22, 78:10. Longino=Preis; 2000 Mark, Diſtanz 1700
Meter: 1. Herrn O. Kochs Lordmajor (C. Mills), 2. Eva
Simmons, 3. Sidney Alerton. Tot. 18:10, Pl. 16, 21:10.
Alzone=Preis; 2100 Mark, Diſtanz 2700 Meter: 1. Herrn
P. Bolzanis Ranke (Wiltſhire), 2. Unfug, 3. Angra Pe=
quena
. Tot. 29:10 Pl. 13, 28:10. Colonel=Kuſer=
Preis; 3000 Mark, Diſtanz 2500 Meter: 1. Herrn A. Brüm=
mers
Roſe Gale (Paſſow), 2. General Kuſer, 3. Mago=
wan
. Tot. 23:10, Pl. 18, 18:10. Fritz Medium=Preis;
1800 Mark, Diſtanz 2400 Meter: 1. Stall Klausners Bertha
Prince (Großmann), 2. Erzherzog, 3. Belle Idolita. Tot.
14:10. Pl. 12, 15:10. Baron Silver=Rennen; 1400 Mark,
Diſtanz 2200 Meter: 1. Herrn W. Preuslers Hans Medium
(Beſ.), 2. Lina Scott, 3. Idol. Tot. 14:10, Pl. 13, 23, 20110
sr. Rennen zu Hamburg=Farmſen. Erſtes
Rennen: 1. Goldfiſch (von Heine), 2. Montana, 3. Motor.
Tot. 18:10, Pl. 12, 20, 13110. Zweites Rennen;
1. Kaſperle (Dieffenbach), 2. Edith, 3. Bormuda,
3. Bar. Michel. Tot. 22:10, Pl. 14, 22, 6 (Bormuda),
31 (Bar. Michel) :10. Drittes Rennen: 1. Sandeux (Lt.
Braune), 2. Solid Silver, ausgebr. (Beſ.) Tot. 12110.
Viertes Rennen: 1. Sonntagskind III (Claudius),
2. Young Axtell, 3. Unverhofft. Tot. 900:10, Pl. 100, 53,
87110. Fünftes Rennen: 1. Edelfrau (von Bohm)=
2. Gallier, 3. Imker. Tot. 102:10, Pl. 33, 17110. Sechſtes
Rennen: 1. Lutz (Lt. Graf Rothkirſch), 2. Landreil, 3. Moon
Face. Tot. 87110, Pl. 25, 14, 17110. Siebtes Rennen
1. Rivale (J. Wille), 2. Queiß, 3. Alentell jr. Tot. 34:10,
Pl. 15, 16, 22:10. Achtes Rennen: 1. Hauptkerl (Fiſcher),
2. Novelliſt, 3. Radau H. Tot. 213:10, Pl. 26, 17, 13:10
sr. Fußballſport. Die engliſche Berufsſpielermann=
ſchaft
Bradford City ſpielte in München gegen den dor=
tigen
Männerturnverein und landete trotz des hervor=
ragenden
bayeriſchen Torwächters Bork den hohen Sieg
von 911.
sr. Das Wiesbadener Lawn Tennis=Turnier wurde
nach ſechstägiger Dauer bei ungünſtigem Wetter zu Ende
geführt. Der ſtrömende Regen veranlaßte verſchiedene
Spieler, die Kämpfe nicht zu Ende zu führen. Froitzheim
hat einen Doppelerfolg zu verzeichnen, da er im Herren=
Doppelſpiel um den Wiesbadener Pokal gegen R. Klein=
ſchroth
ohne Spiel die Schlußrunde als Sieger verließ
In der Meiſterſchaft von Wiesbaden ſchlug er H. Klein=
ſchroth
mit 7:5, 3:6, 644 und 6:3. H. Kleinſchroth entſchä=
digte
ſich dafür im Herren=Doppelſpiel, wo er mit Berg=
mann
als Partner Frhrn. von Biſſing=R. Kleinſchroth 6:3,
611, 3:6, 2:6, 611 aus dem Felde ſchlug. Die Damen=
Meiſterſchaft von Wiesbaden gewann erwartungsgemäß
Miß Ryan durch ihren Sieg von 622, 6:2 gegen Frl.
Bamberger.
sr. Die Billard=Weltmeiſterſchaft für Amateure wurde
in Paris entſchieden. Im Entſcheidungsſpiel ſiegte der
Verteidiger des Titels, Sels=Belgien, gegen Agaſſiz=
Schweiz mit 400:307.

Vermiſchtes.

* Staatlich angeſtellte Katzen. Die höchſt beſorgnis=
erregende
Zunahme der Rattenplage in den Docks von
Liverpool und Mancheſter hat den Plan einer Organi=
ſation
eines ſtädtiſchen Katzenkorps an dieſen Plätzen ent
ſtehen laſſen. Ein ſtädtiſches Katzenkorps das klingt
wunderlich genug, iſt aber auch ſchon dageweſen. Und zwar

ſogar mehr als einmal. So hat z. B., wie ein engliſches
Blatt berichtet, gelegentlich der Bubonenpeſt, die vor eini=
gen
Jahren Hongkong heimſuchte, die dortige Stadtverwal=
tung
aus Japan und Amerika mehrere 1000 Katzen zur Be=
kämpfung
der Ratten eingeführt. In Frankreich ſtehen die
Katzen im Staatsdienſte, um die Lebensmittelvorräte der
Heeresverwaltung vor den Angriffen der gierigen Nager zu
ſchützen. Die Katzen, die in dieſem Korps Anſtellung fin=
den
, werden vorher an Bord von Kauffahrteiſchiffen einer
richtigen Prüfung auf ihre Leiſtungsfähigkeit unterworfen,
und erſt, wenn dieſe Prüfung befriedigend ausfällt, wer=
den
ſie zum Range von Staatskatzen erhoben. Ebenſo hat
die Regierung von Malta Katzen zum Schutze der großen
unterirdiſchen Kornmagazine von La Valette eingeſtellt,
und ſchließlich bedient ſich auch die engliſche Regierung
eines Katzenkorps, und zwar iſt es das Poſtminiſterium,
das einem ſolchen die wichtige Aufgabe des Schutzes der
Korreſpondenz des Publikums anvertraut. Die engliſche
Poſtverwaltung behandelt aber die Katzen wenigſtens kon=
ſequent
, indem ſie den Staatskatzen wie allen anderen
Staatsbeamten den Anſpruch auf Penſion zuerkennt.
Wenn dieſe Staatskatzen ihr Jagdamt eine gewiſſe Zeit
bekleidet haben, ſo gehen ſie in den Ruheſtand und werden
auf Staatskoſten auskömmlich ernährt, bis ſie eines ſeligen
Katzentodes ſterben.

Literariſches.

Wiener Mode‟ Das ſoeben erſchienene neue
Heft der Wiener Mode überraſcht durch die Fülle des
Gebotenen. Der reiche Modeteil befriedigt jedes nur mög=
liche
Bedürfnis unſerer Damenwelt, im Handarbeitsteil
gibt es wieder hervorragend ſchöne Vorlagen. Großen
Anklang hat derGemüſekochkurſusgefunden, den die, Wiener
Mode jetzt bringt und die vielen erprobten Rezepte ſind=
in
der Tat eine unſchätzbare Fundgrube für jede Hausfrau.
Der Leitartikel des neuen Heftes behandelt freimütig ein
brennendes Eheproblem und gibt uns viel zu denken. Die
Wiener Mode iſt in jeder Buchhandlung erhältlich.
Direkt vom Verlage, Wien VI/, bezogen, koſtet das Blatt
Kronen 50 Heller (3 Mark) für das ganze Quartal.
Bel Dr. F. F. Weizinger u. Co., München, So=
phienſtraße
6, wurde nach Oſtern eine Ausſtellung von
Werken des bedeutenden Münchner Landſchafters Auguſt
Seidel (18201904) eröffnet. Es wurden über 50 her=
vorragende
Bilder des Meiſters geſammelt, deren Vor=
führung
es ermöglicht, ſich ein Bild von der Schaffens=
kraft
des Künſtlers zu machen. Zu dieſer Ausſtellung er=
ſchien
ein ausführlicher Katalog mit biographiſcher Ein=
leitung
und 33 Abbildungen.
Volkstümliche Kunſt, Halbmonatsſchrift
zur Förderung und Pflege der Kunſt im Leben des Vol=
kes
. Herausgeber: Arthur Dobsky, Stuttgart. Verlag
ind Druck: Verlag für Volkskunſt, Rich. Keutel, Stutt=
gart
. Vierteljährlich M. 4., Einzelheft 80 Pfg. Das
erſte Vierteljahr ihres Beſtehens hat die Volkstümliche
Kunſt nun glücklich zurückgelegt, und mit Freude darf man
ſagen, daß die Aufnahme derſelben in allen lunſtfreund=
lichen
Kreiſen eine überaus freundliche, ja oft begeiſterte
geweſen iſt. Bei der Fülle der beſtehenden und immer
neu erſcheinenden Zeitſchriften iſt das ganz gewiß kein
geringer Erfolg. Eine Anzahl neuer lünſtleriſcher Mit=
arbeiter
von Rang und Namen, eine Menge aufſtrebender
künſtleriſcher Kräfte werden helfen, den Inhalt der Volks=
tümlichen
Kunſt ſo auszubauen, daß dieſe wirklich ein
Herold des Volkskunſtgedankens wird. Der Verlag hat
in Arthur Dobsky einen Leiter der Volkstümlichen Kunſt
gewonnen, der, nach den vorliegenden drei Heften zu ur=
teilen
, ſeiner Aufgabe mit großem Feingefühl gerecht zu
werden verſteht. Es iſt erſtaunlich, was die Hefte für
den geringen Abonnementspreis alles bringen.

Städtiſche Leſe= und Bücherhalle. Neue Zugänge:
Adelt, Der Flieger. a 161. Arnoldi, Leben und Schöpfun=
gen
eines deutſchen Kaufmanns. La 31. r Barge, Der
deutſche Bauernkrieg. Bd. 508. Björnſon, Legenden. An
//2. r Blum, Herzog Bernhard, b 164/2. r Bölſche, Ried=
wanderungen
. Dg 77. Brockmann, Briefe eines deutſchen
Mädchens aus Südweſt. Cf 226. r Bronſart von Schellen=
dorf
. Novellen aus der Afrikaniſchen Tierwelt. Dz 43/2.
Dunger, Zur Schärfung des Sprachgefühls. S 342.
rEckardt, Praktiſcher Vogelſchutz. Dz 227. rEllendt, 23
Jahre Pflanzer und Kaufmann in Niederländiſch=Indien.
Ca 22. Endriß, 20 Reden. R 452. Ensgraber, Die Ent=
wicklung
Darmſtadts und ſeiner Bodenpreiſe in den letzten
40 Jahren. H 668. Flake, Straßburg und das Elſaß. Cd
32/2. Flur, Wie jede Familie im Eigenhauſe billiger als
zur Miete wohnen kann. K 101. Goltz, Frhr. v. d., Blücher
und Bonaparte. Bk 305. r Grabiſch Aus Kontor und Le=
ben
. Eh 143. Grothe, Durch Albanien und Montenegro.
Ce 267. Halm, Von zwei Kulturen der Muſik. Kt 185.
Hamerling. Stationen meiner Lebenspilgerſchaft. Lh 24/6.
Handels=Akademie 1913. Kaufmänniſche Halbmonatsſchrift.
Eh 119. Herzog. Das Alexanderlied. h338. Huch, R.,
Wilhelm Brinkmeyers Abenteuer. h275/3. Hörmann,
Wanderungen in Vorarlberg. Cd 203. Jenſen, W., Im.
Zwing und Bann. i 4/6768. r Kohl, Deutſchlands Einüg=
ungskriege
. Bd 507/23. Kühn. Luther und der Wormſer
Reichstag. Ll 75. Marſop, Muſikaliſche Eſſays. Kt 111/2.
r Mehlis Bilder aus Deutſchlands Vorzeit. Bd 585.
Meyer=Förſter, Alltagsleute. m33/2. Meyer=Förſter,
Süderßen. m33/3. Münſterberg, Aus Deutſch=Amerika.

Cm 143. Nau, Freiheitkämpfe. Fp 9/2. Pfohl. Die
moderne Oper. Kt 198. Rebensburg, Das deutſche Dorf.
Süddeutſchland. K. 186. rRehbein, Rheiniſche Schlender=
tage
. Cd 231. Ritter, Neu=Kamerun. Ef 246. r Roß, Im
Balkankrieg. Bf 252. Schrader. Erfahrungen und Be=
kenntniſſe
. Ls 178. Serao Schlaraffenland. ſ576. ITeu=
ber
, Im Kadetteninſtitut Bk 204. Thomas, Aelteſtes und
Allerälteſtes. Kt 182. Vaihinger, Nietzſche als Philoſoph.
Ph 8/2. Vogel, In der Stadt der Lagunen. Lg 125.
Vogel, A., Teiſtan und Iſolde. Kt 197. Weis, Kultur=
eſchichte
und Naturwiſſenſchaft. D206. Wienkoop. Das
engliſche Landhaus. K183. Wolf. Der Fremdenlegionär
n Krieg und Frieden. Bk 263/2.

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Zimme
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(2227a)

Gewinnauszug
der
4. Preußiſch=Küddeutſchen
(230. Königlich Preußiſchen) Klaſſenlotterie
5. Klaſſe 7. Ziehungstag 15. Mai 1914

Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne
gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer
in den beiden Abteilungen 1 und II.

(Nachdruck verboten)
(Ohne Gewähr A. St.=A. f. B.)
In der Vormittags=Ziehung wurden Gewinne über
240 Mk. gezogen:
2 Gewinne zu 500000 Mk. 197309
2 Gewinne zu 15000 Mk. 49786
4 Gewinne zu 10000 Mk. 48930 194824
14 Gewinne zu 5000 Mk. 61304 73154 101417
118872 164543 193988 222628
72 Gewinne zu 3000 Mk. 3110 30146 34392 45854
47434 49429 61717 64392 61495 61642 67569 72321
2879 93780 96171 97032 106108 118863 127540
32355 138535 146697 150164 152823 152831 154723
56021 157788 165109 171910 189312 195666 201307
215294 219330 233799
136 Gewinne zu 1000 Mk. 2619 3903 4299 7860
13507 16622 17225 17970 18154 18241 20875 29597
3224 36688 40091 44627 46975 47319 48311 48616
8800 51280 57935 6149a 62222 63209 63390 65280
72511 74375 86336 68629 92045 95066 95118 97069
100294 101764 102984 103856 119333 120271 122757
145688 151987 154954 155242 157261 159617 159719
160002 160892 165476 174976 175479 182935 188225
189995 190813 191081 195327 198041 213964 217646
220288 22209a 230139 232737
182 Gewinne zu 500 Mk. 390 3652 4266 5599
6221 7481 8042 8118 8341 14361 15991 18569
19566 22405 22863 30118 32804 35392 36145 40243
41390 43854 49439 51184 52197 55993 60981 62945
34193 67178 69477 72455 73454 75746 78754 80493
80841 81936 82328 88205 90405 100586 103051 106036
107397 112568 116261 116295 116942 121587 123527
125092 125722 130748 130914 132507 132541 133617.
148642 148721 150109 153294 156220 158471 158771
159126 159938 161260 165461 166793 168940 176991
179286 181560 186897 188570 191762 192099 194777
195649 201833 202882 203275 203802 204382 205451.
205516 205965 213531 215971 226376
In der Nachmittags=Ziehung wurden Gewinne über
240 Mk. gezogen:
2 Gewinne zu 30000 Mk. 187571
2 Gewinne zu 10000 Mk. 113171
72 Gewinne zu 3000 Mk. 15150 19455 20532 28392
43627 46023 50012 59096 59947 72433 86085 86125
89531 91089 93398 93978 100014 105023 116600
124882 129942 130177 143090 157370 158711 170757
183626 183939 187466 189214 191889 198970 201218
202953 212606 230445
146 Gewinne zu 1000 Mk. 4249 6986 7556 10015
15412 17597 20512 21880 22976 25109 27413 27439
30782 37570 42125 54204 55350 65773 58069 61797
64055 66206 67351 69102 71505 72420 74747 75624
81836 83583 86777 93426 99677 105725 109752 115480
115985 116259 120015 126256 131463 133309 135186
139659 140786 148670 150507 151285 161490 163785
165650 166300 169045 174111 181598 182716 184578
188454 190210 197107 199288 201611 201696 205818
206072 206626 213782 216917 217128 218290 219865
223436 233788
210 Gewinne zu 500 Mk. 272 493 1509 5764
6989 10600 14059 14382 17325 17801 18205 21166
22317 23731 25202 28117 32008 33811 33926 37963
40809 41336 43299 43526 43603 44961 45160 47387
47485 49293 60191 50294 50387 52604 57293 57640
59410 61279 69822 73477 76268 77106 78350 80753
81603 83178 84304 98930 102626 106246 107095 108835
110412 112485 118495 118621 119212 120490 120895
121869 122421 123815 124865 133288 137685 138962
139091 143212 145330 151340 153675 154161 156676
159582 159741 159771 160163 163180 172937 175565
177799 178602 179993 182286 185460 191894 191980
192813 193939 195680 198036 202819 206556 213364
214593 216366 218549 222929 223660 224269 226010
225553 225676 229092 233282

Ein vierzigjähriger
Katarrh geheilt.

Ich litt vierzig Jahre an einem hartnäckigen Luft=
röhrenkatarrh
, gebrauchte engliſche Inhalationsgläſſer, die
mir nichts halſen, und eine Maſſe Arzneien, die ebenſoviel
bewirkten und mir einen Magen= und Darmkatarrh zu=
zogen
. Vor kurzem ließ ich mir einen Tancréſchen In=
halator
kommen, und bald war mein altes Leiden voll=
ſtändig
geheilt. Auch das Aſthma, das ich mir infolge des
anhaltenden Huſtens zugezogen hatte, iſt faſt vollſtändig
verſchwunden. Ich bin deshalb ganz begeiſtert von dem
Tancréſchen Heilverfahren und kann ähnlich Leidenden
nur den Rat geben, ſich ſobald als möglich den vorzüg=
lichen
Tancréſchen Inhalator anzuſchaffen. Ich habe dieſe
Anerkennung freiwillig (ohne Aufforderung) ausgeſtellt
und mit meinem Namen unterzeichnet.
Raſtatt.
H. Büchler, Realſchuldirektor a. D.
Es liegen mehr als 15000 ähnlicher Anerkennungen
vor, welche von einem vereidigten Bücherreviſor und poli=
zeilich
beglaubigt ſind. Tancrés Inhalator, der bereits
von vielen Aerzten wegen ſeiner überraſchenden Wirkungen
bei Katarrhen der Luftwege in Gebrauch genommen
wurde, darf nicht mit Inhalatoren älterer Konſtruktion
verwechſelt werden. Sein Hauptvorzug beſteht in einer
viel größeren Tiefenwirkung.
Nicht nur bei Luftröhrenkatarrh und Aſthma leiſter
Tanorés Inhalator ſſo ſchätzbare Dienſſte, wie aus dem
obigen Zeugnis des Herrn Büchler (Raſtatt) hervorgeht,

ondern auch andere alute und chroniſche Katarrhe, wie
Rachenkatarrh, Naſenkatarrh, Stockſchnupfen, Kehlkopf=
katarrh
. Mittelohrkatarrh ꝛc. werden durch den kleinen
Apparat ſehr günſtig beeinflußt, was aus den verſchieden=
ſten
Anerkennungsſchrelben hervorgeht. So ſchreibt Herr
kgl. Oberlokomotivführer Fritz Berger, Neu=Ulm, Friedens=
traße
12: Teile Ihnen ergebenſt mit, daß ich mit dem
bezogenen Inhalator erfreuliche Erfolge erzielte. Seit
vielen Jahren an Naſen=, Rachen= und auch zeitweiſe auf=
tretenden
Mittelohrkatarrh leidend, ſind dieſe nach fleißl=
ger
Inhalation verſchwunden und haben ſich auch die ſonſt
cecht häufig empfundenen Schmerzen im Mittelohr nicht
wieder eingeſtellt. Der Inhalator findet auch in meiner
Familie fleißige Anwendung bei Schnupfen und Erkäl
tung. Weiter ſchreibt Herr Wilh. Steinhauer in Wald=
lappel
: Der von Ihnen bezogene Inhalator hat mir
großartige Dienſte geleiſtet; wie durch ein Wunder bin ich,
ſſchon beinahe 9 Jahre leidend, von meinem Kehlkopf=
ſkatarrh
befreit worden. Ich kann dieſen Apparat nur
jedem, welcher an Beſchwerden des Halſes oder der Luft=
wege
leidet, beſtens empfehlen.
Der mäßige Preis ermöglicht jedem Leidenden die
Anſchaffung. Man gibt ſchließlich während eines längere
Zeit dauernden Katarrhs auch für andere, häufig unwirk=
ſame
Mittel viel Geld aus, und weit mehr büßt man
durch ein ſolches Leiden an Verdienſt ein, ſelbſt wenn man
dabei ſeinem Berufe noch nachgehen kann. Die Gefahr,
ſſich durch einen veralteten Katarrh ein dauerndes Bruſt=
ſoder
Halsleiden zuzuziehen, läßt ſich überhaupt nicht in
Geld abſchätzen.

Hier erhält man dagegen einen wiſſenſchaftlich erprob=
en
, viele Jahre in der Familie verwendbaren Apparat,
den jeder Arzt als ein ausgezeichnetes Mittel zur Be=
kämpfung
von Katarrhen anerkennen wird. Gerade in
der Uebergangszeit, wo man ſich täglich elnen Katarrh
holen kann, ſollte jeder, der zu ſolchen Erkrankungen neigt,
unbedingt ſofort koſtenfreie Aufklärung verlangen.
Zur Aufklärung! Da viele Nachahmungen im
Handel ſind, achte man genau auf den Namen Tancré,
um auch den wirklich echten, altbewährten Original=
Tancré=Inhalator zu erhalten.
Nähere Auskunft über den Original=Tancré= Inhala=
tor
wird von der Firma Carl A. Tancré, Wies=
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A. 55, gerne koſtenlos und ohne Kaufzwang
erteilt.
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Firma Carl A. Taneré, Wiesbaden A. 55.
Ich wünſche genaue Aufklärung über Ihr neues In=
halationsſyſtem
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hierdurch entſtehen.
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Büffet, Diwan in Moquettebezug, Ausziehtisch und vier
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2 Nachtschränken, Waschtoilette, Spiegelschrank, 2 Rohr-
stühlen
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Küche, carolinapine mit Linoleumbelag auf Platten, modernes
Büffet mit Messingverglasung, Anrichte mit Schrankaufsatz,
Tisch und 2 Stühle.

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Speisezimmer, eichen gebeizt, modernes hochfeines Büffet,
geschlossene Kredenz, Ausziehtisch mit abgerundeter Platte,
6 feine Rindlederstühle, modernes Sofa in Moquette.
Herrenzimmer, eichen gebeizt, moderner Bücherschrank
mit Krystallfacetteverglasung, Diplomaten-Schreibtisch
Lederschreibsessel, 2 Lederstühle, Tisch, Ottomane und
Decke.
Schlafzimmer, eichen geräuchert, mit 2 Bettstellen, 2 Nacht-
schränken
mit Apothekenaufsätzen, Waschtoilette mit
ovalem Spiegel, 180 cm breiter 3teiliger Spiegelschrank
mit ovalem Spiegel, Klavierbändern und ½ Wäsche- Ein-
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Küche, carolinapine mit Linoleumbelag, Küchenbüffet mit
Messingverglasung, Anrichte mit Schrankaufsatz, Tisch,
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Verſchloſſene Gärten.
Roman von Fritz Gantzer.
(Nachdruck verboten).

Bachhuber war inzwiſchen vor das Haus getreten.
Da das Oeffnen der Gartenpforte Otto Behring in=
folge
ihrer altmodiſchen und nicht ganz einwandfreien
Schließvorrichtung einige Mühe verurſachte, eilte Bet=
tina
hinzu und ließ ihn eintreten.
Während des kurzen Gegenüberſtehens, das Bettinas
Augen geſenkt fand, hatte Otto Muße, das junge Mädchen
mit einem erſtaunten Blick zu betrachten. Er war nicht
darauf vorbereitet geweſen, im Hauſe ſeiner wunderlichen
Bekanntſchaft von vor acht Tagen einem ſo liebreizenden
Geſchöpf zu begegnen, ſondern hatte ſich den Kalitten=
ſchieter
als einen einſam hauſenden Sonderling ohne jeg=
lichen
weiblichen Anhang vorgeſtellt. Er empfand indes
ſofort, daß es ihm nicht unangenehm war, ſeine falſchen
Vermutungen jetzt berichtigen zu dürfen.
Der Herr des Hauſes beobachtete die Ueberraſchung
ſeines Beſuchers und kam ihm lachend entgegen. Guten
Tag, mein viellieber Verblüffter! Ja, das hatte ich Ihnen
allerdings nicht geſagt, daß in meinem Schloß auch eine=
Prinzeſſin hauſt. Da laſſen Sie mich alſo zunächſt die
Zeremonien erledigen.
Er machte die beiden jungen Menſchen in humorvoller
Weiſe miteinander bekannt, nannte Behring das Wahr=
zeichen
einer neuen Zeit und verlieh ihm den Titel
Königlicher Vermeſſungsrat während er ſeine Nichte
als ſein goldenes Sonnenſtrählchen vorſtellte.
Ehe Otto Behring dazu kam, etwas zu entgegnen,
fuhr Ludwig Bachhuber in ſeinem Orientierungsvortrage
ſchon fort. Vor ſich ſehen Sie Schloß Stillvergnügt,

auch Burg Ich lache dein, Welt! genannt. Ihre wert=
geſchätzten
Füße ſtehen auf dem Boden des Paradies=
gartens
. Der Cherub mit dem hauenden Schwerte bin
ich. Schlange iſt nicht. Jene knoſpenbeſäten Flieder=
büſche
drüben rechts bilden den heiligen Hain. Dem
göttlichen Baldur dort ein Rauchopfer zu bringen,
möchte ich indes nicht empfehlen, denn die Altäre ſind
friſch geſtrichen und laſſen bei Benutzung unliebſame
Spuren zurück. So bitte ich denn, in mein Schloß zu
treten, vieledler Ritter, allwo wir des weiteren reden
können.
Während ſeines ganzen Sprechens hatten die Arme
des kleinen drolligen Herrn ein lebhaftes Geſtenſpiel ge=
trieben
, und ſſeine luſtigen Augen waren von dem Ge=
ſicht
ſeiner Nichte zu dem Otto Behrings gewandert. Zu=
letzt
blieben ſie auf dem des Geometers haften. Als er
bei ihm eine leiſe Unentſchloſſenheit zu beobachten glaubte,
fügte er ſeiner Einladung, unwirſch die buſchigen Augen=
brauen
krauſend, an: Oder bin ich nicht wert, daß Sie
unter mein Dach treten? Sie muſtern’s ſo mißtrauiſch.
Aber, Herr Bachhuber, ich bitte Sie! kam Otto nun
endſich zu Worte und ſah während ſeines Sprechens
EutAnd in Bettinas ſchönes Geſicht, das ſie über den
Veilchenſtrauß in ihrer Hand neigte. Ich bedaure nur,
heute wenig Zeit zu haben. Mein Kommen geſchah nur
in der Abſicht, Ihnen Guten Tag zu ſagen, da ich Sie
am Fenſter ſah. Ich bin erfreut, bei dieſer Gelegenheit
auch Ihre Fräulein Nichte kennen gelernt zu haben.
Es war wirklich echte Freude, die in ſſeinen Augen
ſtand. Noch immer ruhten ſie auf Bettinas Geſicht, das
ſich nun langſam dem ſeinen zuwandte. Für Sekunden
lagen beider Blicke ineinander.
Ich freue mich ebenfalls, Ihre Bekanntſchaft perſön=
lich
zu machen, ſagte Bettina dann in ruhiger, freund=

icher Geſcheit dait eiſchie zir beriſt von dem
Zuſammentreffen mit Ihnen.
Ihre Stimme berührte ihn angenehm. Es lag ein
eigener melodiſcher Wohllaut in ihr. Sie klang wie eine
ſilberne Glocke und machte das Herz warm. Er wünſchte,
daß ſie noch mehr ſprechen möchte. Ehe er aber dazu
kam, das Wort an ſie zu richten, fuhr Ludwig Bachhuber
ungeduldig auf.
Um dieſe ſchmeichelhaften Wendungen zu genießen,
könnten wir uns ebenſogut ſetzen, meine Trauten. Oder
ſoll das Komplimentieren hier draußen weiter gehen?
Otto Behring ſah lachend nach der Uhr. Zehn Mi=
nuten
will ich dem Fiskus ſtehlen, obwohl ich nicht mit
dieſer heimtückiſchen Abſicht kam. Aber dann muß ich
unbedingt fort; meine Leute warten vor dem Dorfe
auf mich.
Aus den beabſichtigten zehn Minuten wurde dann
doch faſt das Dreifache. Es ſaß ſich ſo gemütlich in dem
freundlichen Zimmerchen, das die Aprilſonne mit blankem
Lachen beſuchte, wo alles ſo ſchlicht und doch ſo vornehm
wirkte, daß man überall das feinſinnige Walten einer
weichen, zarten Frauenhand ſpürte, den Odem einer
Frauenſeele empfand, die im nüchternen Tagesmaß nicht
unterging, ſondern in höheren Idealen ihres Lebens
Krönung ſah. So wenig ſich Otto Behring für Frauen
begeiſtern konnte, die in übertriebener Auffaſſung der
nodernen Frauenbewegung der Emanzipation zuſteuern,
waren ihm doch andererſeits die kraß gegenteilig Ge=
arteten
ein Greuel. Er liebte das goldene Mittelmaß:
das geſunde Feſtſtehen mit beiden Füßen auf dem Funda=
ment
, ſo Haus und Familie geheißen, und mit dem ge=
ſunden
Wirken in ihnen als Hausfrau und Mutter
und ein warmes, locker ſitzendes Empfinden, eine be=

[ ][  ][ ]

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Höhen bereit und geübt.
Bettina Bachhuber erſchien ihm als eine vollendete
Verkörperung ſeines Frauenideals. In dem Zimmer
herrſchte eine muſterhafte Ordnung, aber ſie berührte nicht
hausbacken und pedantiſch zurechtgeſtutzt, ſondern verriet
den über nüchterner Proſa triumphierenden poetiſchen
(Anſtrich. Der zierliche Nähtiſch aus Nußbaum auf dem
Fenſterbrett zeugte mit ſeiner auf ihm liegenden Hand=
arbeit
von dem praktiſchen Sinn ſeiner Beſitzerin und
ihrem Fleiß. Aber dieſe Bettina Bachhuber war nicht
nur das konſequente Stickweibchen oder die kerzengerade
ſitzende Strickerin mit ſtereotypem Nadelklappern. Neben
der Handarbeit lag ein Band Eichendorffſcher Gedichte
und eine von Benutzung zeugende Ausgabe der Briefe
Goetzes. Und der ſchwarze Stutzflügel war geöffnet.
Schubert ſtand auf dem Notenhalter.
Es ſaß ſich gut in dieſer Kemenate, wie Ludwig
Bachhuber den anheimelnden Raum ſcherzhaft nannte.
Es berührte wohltuend für Geiſt und Sinn, ſich der ihm
entſtrömenden Einwirkung hingeben zu dürfen. Als Otto
ging, bedauerte er aufrichtig, den eigenen Zauber nich:
noch länger auf ſich einwirken laſſen zu können, und ver=
ſprach
auf die Einladung Ludwig Bachhubers hin mit
derſelben warmen Aufrichtigkeit, die ſein heimliches Be=
dauern
gebar, baldiges Wiederkommen.
Schon am übernächſten Abend fand er ſich ein. Die
Stunden verſtrichen ihm viel zu ſchnell. Als ihm der
eifrige Sammler ſeine ſorglich geordneten und beſtimmten
Schmetterlinge gezeigt hatte, die, in einer Unzahl von
Käſten untergebracht, einen kleinen Nebenraum faſt voll=
zählig
ausfüllten, ſaß man an dem runden Tiſch im
Wohnzimmer und plauderte. Man ſprach über ein neues
Buch und kam dabei auf ein altes und doch ewig neues:
Fontanes Wanderungen‟. Das löſte ein allſeitiges In=
tereſſe
aus und verhalf zu einem angeregten Ton. Na=
mentlich
war Ludwig Bachhuber in ſeinem Element. Er

begeiſente ich ſ. dos Brine ſchieſich in voergeriche
Stunde ſchon, noch ein märkiſches Volkslied ſingen mußte,
zu dem ſie ſich auf dem Flügel ſelbſt begleitete.
Otto Behrings Empfinden für ſie war bei dieſem
zweiten Beſuch noch um ein Bedeutendes gewachſen. Als
er ſich erſt weit nach elf Uhr verabſchiedete, glaubte er
die Erkenntnis mitzunehmen, daß ihn noch nie zuvor
ein weibliches Weſen ſo gefeſſelt wie dieſes Mädchen.
Und er fühlte ſich bei dieſem Gedanken ffroh und
glücklich.
Bei ſeinem Eintritt in die Ehrenbergſche Gaſtſtube
wurde ihm ein merkwürdiger Empfang.
Das verqualmte Zimmer war bereits leer. Nur Ede
hockte an einem Tiſche und hatte den Kopf in die ge=
ballten
Hände geſtützt. Seine Augen funkelten den freund=
lich
Grüßenden an; er erwiderte nicht.
Otto überſah die Flegelhaftigkeit Edes.
Nun, ſo allein? fragte er.
Ja.
Sind Ihre Eltern ſchon zu Bett?
Ja. Noch muffliger und verbiſſener denn vorhin.
Da warten Sie wohl ſchön auf mich?
Ja. Durch die Zähne knirſchte Ede dieſes Ja.
Das tut mir ſehr leid. Aber es war ſo nett bei
Bachhubers, daß ich nicht früher wegkam.
Worauf Ede gar nichts mehr ſagte. Er ſtand hart
auf, ſtieß den Stuhl unflätig zurück und ſah den Geometer
haßerfüllt an. Dann ging er, ſchloß das Haus, kam zu=
rück
und brummte etwas, das wie auch ſchlafen gehen
klang. Ohne Gute Nacht entfernte er ſich und ſchlug
die Tür knallend zu.
Otto ſah ihm kopſſchüttelnd nach und wunderte ſich
über den bisher ſo redſelig und zuvorkommend geweſenen
Ede. Aber er dachte ſchließlich, daß er dies plötzlich ſo
veränderte Weſen nicht verſchuldet habe. Am nächſten
Morgen hatte er die Unhöflichkeit faſt vergeſſen.

un ſe ſier un geweiſe weiten ſeie Schenten
bei Bettina. Er empfand eine richtige Sehnſucht nach
einem Wiederſehen mit ihr und hatte den Wunſch, noch
recht lange in Trebnitz bleiben zu dürfen. Leider wußte
er, daß ſeine Tätigkeit in ſpäteſtens vier Tagen hier vor=
läufig
beendet war, und daß er vor dem Spätſommer
wahrſcheinlich nicht wiederkehren würde.
Zwei dieſer Tage verſtrichen, ohne daß er Bettina ge=
ſehen
, obwohl er ſeinen Weg jetzt immer am Schulhauſe
vorübernahm, wenn er ſich an den Ort ſeiner Tätigkeit
begab. Eine helle Ungeduld packte ihn und eine riefe
Mißſtimmung nahm von ſeiner Seele Beſitz. Als ſich
ihm aber dann am folgenden Tage das Glück endlich hold
erwies, ſchwanden alle Schatten. Gerade, als er an dem
Häuschen neben dem grauen Turm vorüberging, trat ſie,
offenbar zu einem Spaziergang gerüſtet, vor die Tür.
Er blieb ſtehen und begrüßte ſie, freudiger Hoffnung
voll, mit ihr ein Stück gemeinſamen Weges zu haben.
Sie durchſchritt den Vorgarten mit elaſtiſchem Gange.
Dabei rief er ihr etwas von prächtigem Wetter zu.
Ja, das treibt hinaus in den Frühling, gab ſie mit
heller Stimme zurück, ſtand nun vor ihm, nur noch durch
die Gartenpfforte von ihm getrennt, und fuhr fort: Onkel
iſt zu einer beruflichen Zuſammenkunft nach einem Nach=
barorte
, und mir wurde es im Hauſe zu enge und ein=
ſam
. Schnell entſchloſſen nahm ich mir daher einen Spa=
ziergang
vor.
Haben Sie ein beſtimmtes Ziel, Fräulein Bachhuber?
fragte Otto in ſchnellem Entſchließen.
Sie bejahte. Ich liebe einen Weg beſonders. Er
führt durch ein Stück reizvollen Buchenwaldes und läuft
dem Fluſſe zu. Vielleicht ſind Sie ihn während der Zeit
Ihres Hierſeins auch ſchon gegangen.
Er beſtätigte ihr das lebhaft und erklärte, daß er ihn
jetzt auch vorhabe, da er ſich die vorausſichtliche Ueber=
führungsſtelle
der Bahn noch einmal anſehen müſſe.
(Fortſetzung folgt.)

[ ][  ][ ]

Neuheiten

120

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im Vereinslokal zur Stadt Pfungstadt‟
Tagesordnung: 1. Mitteilungen. 2. Vor=
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über Bruteier (Abkochen u. Vorzeigung
bebrüteter Eier). 3. Aus derPraxis für die
Praxis. 4. Verloſung.
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Der Vorstand.

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Der Unterzeichnete ladet hiermit die Mitglieder des Ausſchuſſes
zu der am Montag, den 25. Mai 1914, abends 8 Uhr im
Kaiſerſaal, Grafenſtraße 18, ſtattfindenden
Ausschuss-Sitzung
höflichſt ein.
Tagesordnung: 1. Wahl des Vorſiitzenden;
2. Abänderung des § 43 der Satzung.

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Knoblauch, Vorſitzender.
Die Sitzung iſt nicht öffentlich.
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Der Schnapshandel in Afrika.

Auf einige Unterſchiede zwiſchen den für den Schnaps=
handel
geſperrten und den für ihn nicht geſperr=
ten
Gebieten in Afrika macht der auf der Goldküſte tätige
Miſſionsarzt Dr. med. R. Fiſch in einem kürzlich erſchie=
nen
Aufſatz desſelben aufmerkſam. Nach den Ausführun=
gen
des genannten Arztes darf nördlich vom achten Grad
nördlicher Breite weder auf der Goldküſte noch in Togo
Schnaps verkauft werden. Nördlich liegt alſo das ge=
ſperrte
, ſüdlich das nicht geſperrte Gebiet. Wenn man im
nicht geſperrten Gebiet den Häuptling beſuchen will, ſo tut
man gut, dies in der frühen Morgenſtunde zu tun, denn
eine große Zahl von Häuptlingen iſt, ehe die Sonne den
Höhenſtand erreicht hat, ſo betrunken, daß ſie keinen Beſuch
mehr empfangen können. Im geſperrten Gebiet trifft man
die Häuptlinge ausnahmslos zu jeder Tageszeit nüchtern.
Die Geſichtszüge der Häuptlinge im Süden ſind meiſt

ſchlaff, hängend, die Augen gläſern und ſtumpf, wie wir
das nur zu gut bei den Alkoholikern kennen. Im Nor=
den
freut man ſich über die intelligenten, energiſchen Ge=
ſichtszüge
der Häuptlinge, in denen nicht ſelten etwas von
Güte und Freundlichkeit, jedenfalls von Klugheit und
Kraft zu erkennen iſt. Will man bei einem Häuptling im
Süden eine Klage vorbringen, ſo muß man zuerſt durch
mindeſtens eine Flaſche Schnaps des Häuptlings Ohr auf=
ſchließen
. Im Norden gehen die Untergebenen zum
Häuptling, wie ein Sohn zu ſeinem Vater geht, und brin=
gen
ihre Klage ohne weiteres vor. Während der Ge=
richtsverhandlung
kreiſt auf der Goldküſte das Schnaps=
glas
, im Norden wird etwa ein Kolakern angeboten. Nach
beendeter Gerichtsverhandlung wird dann dem Verurteil=
ten
ſeine Strafe verkündet. Sie beſteht außer oft ſehr
großen Geldſummen immer in einer Anzahl Flaſchen
Schnaps, die an den Häuptling zu entrichten ſind. Der
Freigeſprochene hat für den Freiſpruch mit einer Anzahl
Flaſchen Schnaps zu danken. So auf der Goldküſte. Im
Norden beſteht die Strafe in körperlichen Züchtigungen,
in geringen Geldſtrafen, oder muß der Verurteilte ein
Schaf oder eine Kuh bringen.
Auf der Goldküſte muß, wenn ein Kranker zum Medi=
zinmann
geht, der Medizin Kraft gegeben werden dadurch,
daß man dem Medizinmann mindeſtens eine Flaſche
Schnaps gibt. Mit Schnaps behandelt der Medizinmann
ie Kranken ſehr oft ſo, daß ſie lebenslang ſiech werden.
Iſt auf der Goldküſte ein Neger am Sterben, ſo gehen
die jungen Leute zu den Schnapshändlern, um Schnaps
zu kaufen. Sie tragen auf dem Kopf große Flaſchen, bis

zu 25 Litern Inhalt. Gefüllt mit Schnaps bringen ſie ſie
zurück und die Leichenfeierlichkeit beginnt. Es gilt ſeit
twa 40 Jahren als Sitte, die nicht gebrochen werden
darf, daß in einem Trauerhauſe von Erwachſenen nicht
gegeſſen, ſondern nur getrunken werden darf. Jeder, der
kommt, um ſein Beileid zu bezeugen, bekommt Schnaps
zu trinken. Es werden unglaubliche Summen für Schnaps
bei Leichenfeiern ausgegeben. Schlägereien, grober Un=
fug
, ja Mord und Totſchlag ſind bei ſolchen Feierlich=
keiten
auf der Goldküſte nichts ſeltenes. Im Norden
kommt bei einem Todesfall die Familie zuſammen, der
Schwiegerſohn hat die Koſten der Leichenfeierlichkeit zu
tragen. Es wird ein Mahl bereitet, an dem alle anweſen=
den
Familienglieder teilnehmen; darauf läuft man eilig
aus dem Sterbegehöft fort. In der Nacht ſingen dann
die jungen Leute die Totenklage und bekommen dazu
Hirſebrei. Keinenfalls erlebt man ſolche empörenden Sze=
nen
, wie an der ſchnapstrinkenden Goldküſte.
Auf der Goldküſte zeigt ſich die Degeneration infolge
von Alkohol in erſchreckender Weiſe. Verbrechen, Unſitt=
ichkeit
, Laſter haben furchtbar überhand genommen. Dro=
ben
im Norden ein zähes, geſundes, kräftiges Volk. Auf
der Goldküſte iſt ein weißhaariger Neger eine Seltenheit.
Es gibt keine furchtbarere Gefahr für die Zukunft der Völ=
er
, als der Alkohol, der Schnaps. Die Aufhebung des
Schnapshandels auf der Goldküſte wird ſich die im vori=
gen
Jahr in Berlin gegründete deutſch=evangeliſche Miſ=
ſionshilfe
hoffentlich zu einer Hauptaufgabe machen.

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100,00 Mitteldeutsche Kred.-Bk. 6½ 116,10 Kaliwerke Aschersleben .10
85,20Berliner Hyp.-Bk.-Pf..
98,.60 Türk. Egypt. Tribut
Rjäsan-Koslow . . . . . .
2 93.60 Nation.-Bank f. Deutschl.
110,75 Kaliwerke Westeregeln . 13 204,70
Dt. Reichsanleihe p. 1918:
do. unkdb. 1918. . . .
98,70 do. kons. stouerfreie
Portugies. Eisenb. v. 1886 3 63,40
do. . . . . p. 1925 . .
(123,00Königin Marienhütte . . 6 I 81,00
93,75 Pfälzische Bank . . . .
1919. . . .
do.
86,65 do. Admin. v. 1903. . .
76,70 do. . . .
..4½ 86,50
94,75 Reichsbank . . . . . . . . . 8.43 136,30Laurahütte . . . . . . . . . 8 143,25
Go. F. . . . . . . . . . .
1921 . . . .
do.
77,501 do. unik. v. 1903. . . . .
Livorneser .
..24/10) 69,10
95,75 (Rheinische Kredit-Bank.
127.00 Oberschles. Eisenbed. . . 6 I 83,50
(0. . . . . . . . . . .
do.
1922. . . . .
4 100,30
do. v. 1905. . . . . . . .
4 72,601Salonique Monastir. . . . 3½ 60,50
109,30 Joberschl. Eisen-Industrie 3 68.50
Preußische Schatzanw.
84,301 A. Schaaffhaus. Bk.-Ver.:
do. ... . . . . .
91,20 Ungarische Staats-Rente
8 (130,00 1Phönix Bergbau ..
Staffelanleihe. .
95.00 Wiener Bank-Verein . .
1Bagdadbahn . . . . . . . . 4 1 77,50 do. Komm.-Obl. unk. 1918
18 233,90
95.00
.3½ 86.701 1913 unkdb. bis 1923 . . 4½ 89,70Anatolische Eisenbahn .4½ 90,25 Frankf. Hyp.-Bk. pr. 1910
Consols . .
Rheinische Braunkohlen! 10 235,00
3¾ 77.40 Ungar. Staatsk.-Scheine
4 90,20
9600
Missouri-Pacific I. . .
Riebeck Montan . . . . . . 12 191,50
do. . . . . . ..
do.
1915 . . . .
Aktien von Trans-
4 97,10
v. 1913 . . . . . . . . . . . .4½ 98.60
do. do. V. 1905 . . 4 55,00
4 5650
Badische Staats-Anleihe
1South West.-Afr. Shares . 5 116,50
do.
1920 . . .
3½l 88.00
do. Gold-Rente. . . .
dc. Ser. 1219. . . . . . 3½ 86,401 port-Anstalten.
4 81,70Northern-Pacific. . . . . . 4 94,60
do.v. 92/94 .
3 I 83,00
do. Staats-Rente 1910. 4
Hamb.-Amerika-Packetf. 10 128,50
Southern-Pacitic . . . . . . 4 92,50 Kommungl-Oblig. Ser. 1,
dos- . . .
*:
Verzinsliche
Kr. 4 80,50St. Louis & San Francisco 5
Bayerische Ablös.-Rente. 4 97,101 do.
unkdb. 1910 . . . . . . . 3½ 86,50Norddeutscher Lloyd. 8 1111.70
E.-B.-Anl. kdb. ab 1906 4 98,301 Argent. innere Göld-Anl.
Tehuantepec . . . . . . . . 5
Frankfurt. Schleppschiff. 4 1116,00) Anlehenslose. Zf.
Frankf. Hyp.-Kred.-Ver.
v. 1887 5
Ungar. Lokalbahn . . . . 5 98,50
do. unkdb. p. 1918 . . . 4 98,30
Scr. 1542
94,00Südd. Eisenb.-Gesellsch. . 6½ 131,00Badische . . . . . TIr. 100 4 184,60
98,30 do. äußere v. 1890 . . . 5 99,70
94,90 Anatol. Eisenb. 60%-Akt. 51
do. unkdb. p. 1920 . . .
4849
do. . .
96,00 Baltimore . . . . . . . . . . 6 91.50 1Cöin-Mindener . TIr. 1003½142,40
do. innere v. 1888 . . . 4½
Provinz-Anleihen.
R.-B.- u. Allgem. Anl.
do. unk. 1922 52
Holländ. Komm. . A. 100 3'115,55
98,40
do. äußere v. 1888 . . . 4½
unkdb. p. 1930 . . . .
do. 1913.. . . . . . 38/ 88,60Canada . . . . . . . . . . . 0 1193,25Madrider .. . Frs. 100 3
Rheinprov. Obl. Em. 20/211 4 97,00
3½l 85,001 do. v. 1897 . . . . . .
3½
do. Anleihe . . . . . .
3½ 87,00
do. Ser. 45 . .
86,50 Schantung . . . . . . . . . . 7½ 1139½ Meininger Präm.-Pfdbr. . 4 140,70
. . . . . . . 3 76,30 Chile Gold-Anl. v. 1911.
93.00 do. Em. 10 . . . . . . . . 3 83,50 Hess. Land.-Hyp.-Bk. Pf.
do.
Prinz Henry. . . . . . . . . 8 1156,00 Osterreicher 1860er Lose . 4 1180,80
do. 9, .
Hamburger Staats-Anl. . 4 98,00 do. v. 1889 .
4½
13½ 0
Ser. 12, 13, 16
96,90Lombarden . . . . . . . . . 0 20,75 Oldenburger. . . . TIr. 40 3 1127,50
4½ 88.00 Posen Prov.. . .
do. V. 1906
do. v. 1887/94 . . . . . . 3½
96.90 1Pennsylvania . . . . . . . . 6 (111,00Raab-Grazer . . . . H. 150/2½
do. . . . . 14, 15, 17
Westfalen Prov. V.. . . . 4 96,00
do. . . . . . . . . . . . . . 3 79,20Chines. St.-Anl. v. 1895.
97,40
4 95,80 do. unkdb. 1920 . . . .
Hoss. Prov. Oberhessen . 3½
do. v. 1866
Hessische Staats-Anleihe 4 97,45
97,50
5
do. 1923 . . .
Industrie-Aktien.
do. Starkenburg. . . .
do. Reorg. Anl.
do. unkdb. p. 1921 . . . 4 97.50
5 87,40
do. Ser. 1, 2, 68 . . . . 3½ 84,30
Mk,
Unverzinsliche
do. v. 1895
3½ 84,60
84.30Badische Anilin-Fabrik . 28 1658,00
(o. . . . . . . . . . .
4½ 89,70
Städte-
do
. 35 . . . . . .
ſp. St.
Anlehenslose.
75,45 1Japaner .
84,30 Chem. Fabrik Griesheim 14 1250,80
(0. . . . . . . . . . . .
4½ 89,35
do, kündb. 1915.
Obligationen.
7760Innere Mexikaner.
Sächsische Staats-Rente
5 64,60
96,90 Farbwerke Höchst . . . . 30 599,50Augsburger
A.7
do. Komm. unk. 1913
Außere do.
Württembg. Staats-Anl.
899 5 84.40 Darmstadt.
96,90 Ver. chem. Fabr. Mannh.. 20 1Braunschweiger
1914
.. .. 4
TIr. 20 202,50
do.

(unkdb. p. 1921). . . . 4 98,65Mexikan. Gold
97.10Zement Heidelberg . . . . 10 1148,00Mailänder
4 67,10 do. . . .
1916
.. . .3½ 87,201 do.
Fs. 45
do. cons. . .
do. v. 79/80 . . . . . . . 3½ 87,90
97,401Chemische Werke Albert! 30 1436,00 do.
*3
Frankfurt .
.. . . . . 4 97,00) do.
1020
Fs. 10 43,50
do. Irrigat.-Anleihe . 4½ 67,20
do. . . . . . . . . . . . . . 3 77.70
97,50 Holzverkohl. Konstanz 1 15 308,25Meininger
. . . . . .3½ 88,80
do. . . .
1928
.. A.7 37,75
do.
Bulgarische Gld.-Anl. . . 5 95,60 Buenos-Aires Prov. . . . . 3½ I 63,50Gießen . . . .
.. . . . . 4 94,50
129,00 lösterreicher
do. verlosb. u. kündb. 3½ 84,80 Lahmeyer . . . . . . . . . .
A. 100 1
Griech. Anl. v. 1890 . . . . 1,6 55,80 Tamaulipas .
§ (14640
84,80 Schuckert, Nürnberg. . .
5½ 67,00
do. . . . . . . . . . . . . .3½ 87,00) do.
1858 . H. 100
unkdb. 1915 3½
d0.
do. v. 1887 Monopol 19/) 51,00 Sao Paulo E.-B.
4. 100
5 Heidelberg. . . . . . . . . . 4 94,00Meininger Hyp.-Bk. Pfdb. 4 94,60 1Siemens & Halske. . . . . 12 211,45 Ungar. Staats
do. V. 1913
Italienische Rente. . . . . 3½
2
95,80 1Bergmann Elektr. . . . .
Fs. 30
.. . . .3½
122,00Venediger
5 97,80) do. . . . .
do. unkdb. 1922. . . .
Osterr. Staats-R. v. 1913 . 14½ 91.20Siam v. 1907. . . . . . . . . 4½ 95.00 Karlsruhe .
86,00 Allg. Elektr.-Gesellsch. . 14 1243.00 Türkische
. . . . . . . 4 95,10
Fs. 400 1166,40
13
d6. . . . .
. .,
do. Silber-Rente . . . . 4½ 85,10
25 313,00
Hagen Akkum. . . . . . .
do. . . . . . . . . . . . . .3½I 86,90Rheinische Hyp.-Bk. Pfb.
Prioritäts-
do
. Papier-Rente . . . 14½
Magdeburg
94,00 1Deutsch. Übersee-Elektr. 11 (176,70
. . . . 4 I .
unkäb. 1917
Gold, Silber und
Obligationen.
do. Gold-Rente . . . . .
80,00
93,80Gummi Peter . . . . . . .
Mainz . . .
85,40
. . . . 4 94,95
1919
do. . . . ..
Bänknoten.
do. einheitl. Rente . .
81.601Südd. Eisenb.-Gesellsch.
94,00Adler-Fahrradwerke . . . 25 330,00
do. . . .
..3½ 86,70
1921
do. . . . . .
Portug. Tab-Anl. 1891 . .
v. 1895/973½ 84.30 1Mannheim .
96,20Maschinenfabr. Badenia . 6 1129,00Engl. Sovereigns. .
e 97.70
20,44
4 95,40 do. . . . ..
1924
do. inn. amort. 1905 .
84,601 Wittener Stahlröhren . . 0
do. ...
.3½.
v. 1904 3½ 83,00
16,28
74,10
do. . . . . . ..
120-Franks-Stücke .
do. unif. Serie I . . .
61,40 Hess. Eisenb.-Akt.-Ges.
München .
4* 96,00
do. Komm. unk. 1923 . 4 95,20Motoren, Oberursel . . . 8½ 1155,00Amerikanische Noten
4,1807
do.
Oblig., gar. v. d. Stadt
4 96,00 Gasmotoren, Deutz . . .
Nauheim .
III, 3 64,60
3½
119,00Englische Noten . ..
20,51
do.
1924
do. Spezial Titel. . . .
9.50) Darmstadt. . . . . . . . 4 93.85 Nürnberg
96,80 1Siemens Glas-Industrie . 15 1220,00Französische Noten.
81,35
. 4 95,00 Südd. Bod.-Kred.-Pfdbr.
Rumänen v. 1903 . .
88,10 Enzinger Filter . . .
do. . .
5 99.90 Nordd. Lloyd-Obligat. . . 4½
1169,10
23 285,00 1Holländische Noten
.3½ 86,00 do. . . . . . . . . . . . .
do. Gold v. 1913. .
Steaua Romana .
10
4½ 91.301 Donau-Dampfschiff. v. 82 4 91,80 Offenbach .
81,10
495,50
Italienische Noten
do. Schatzsch. v. 191
4½100,00 Elisabethbahn . . . . . . . 4 90.70 do. v. 1914
Zellstoff Waldhof . . . . . 15 1177,00 lösterr.-Ungarische Noten. . 85,10
4
do. conv.
Franz-Josef-Bahn . . . . .
Bad. Zucker-Waghäusel.12,831221,50Russische Noten . . . . . . .
do. . . .
. .3½)
4
Bank-Aktien.
4 8500
do. v. 1890
Neue Boden-Aktien-Ges.
Wiesbaden.
4 93.90 1 Kaschau-Oderberger v. 89
4
82,50 Schweizer Noten. . . . . . . . 81,30
do. v. 1891
Süddeutsche Immobilien 0
4 86.50 Prag-Duxer . . . . . .
do. . .
.3½ Bank für elektr. Unter-
62,50
371,10
do, v. 1905
4 85.00 Osterreich. Staatsbahn
5 101,50Worms .
4 95,10 nehmungen Zürich , . 10 1193,00
do. v. 1908
do. . .
4 1 85,00 do. . . .
Reichsbank-Diskont .
3½ 87,50 Berg.-Märkische Bank.
Bergwerks-Aktien.
4 88,70
do. v. 1910 .
TLissabon v. 1888
do. . . . . .
151,50
do. Lombard Zsf.
4 (Berliner Handelsges.. .
4 85,00
3 72,95Moskau v. 1912 ..
Russische St-Anl. v.
6½4 116.75Zumetz-Friede . .
do. Südbahn (Lomf
12 157,50
4½ 93,50 1Darmstädter Bank . .
97,80
do. kons. v. 1880
do. do.
Stockholm v. 1880 . . . . . 4 92,00 (Deutsche Bank. . . . . . .12½239,75 Bochum. Bergb. u. Gußst. 14 221,00
Tendenz:
70,70
86,20
do. Gold v. 1890
do. do.
50.50Wien Komm. . . . . . . . . 5 Deutsche Vereinsbank. . 6 118,50 Leonhard, Braunkohlen. 9 159,00
Fest.
do. v. 1902
Raab-Oedenburg
Wiener Kassenscheine .4½ 98,75 1Dt. Effekt.- u. Wechs.-Bk. 6 1112.40 Konkordia Bergbau . . . 23 358,10
7650
Schweden v. 1880
89,75Kronprinz Rudolfbahn
1Zürich v. 1889 . . . . . . . . 3½
Disk.-Kommand.-Ant. . . 10 (187,35 Deutsch-Luxemb. Bergb.! 10 126.90
do. v. 1886
Russ. Südwest . . . . . . .
1Buenos Stadt v. 1892 . . . 6 101,60 Dresdner Bank. . . . . . . 8½ 149,75 Eschweiler . . . . . . . . . . 10 227,40

Handel und Verkehr.

Frankfurt a, M., 16. Mai. (Börſe.) Es lagen
heute verſchiedene Momente vor, welche die Börſe günſtig
beeinfluſſen mußten. Der amerikaniſche Markt läßt ſeit
einigen Tagen eine unverkennbar beſſere Dispoſition er=
kennen
trotz der ungünſtigen Verfaſſung, in der ſich nach
wie vor der dortige Eiſenmarkt befindet, was erneut aus
dem ungünſtigen Bericht des Iron Monger hervorgeht.
Gleichwohl ſind die dortigen Produzenten geneigt, die
Zukunft beſſer zu beurteilen in der Annahme eines gün=
ſtigen
Ausgangs der Frachtratenangelegenheit und in der
Hoffnung, daß die guten Ernteausſichten ihren belebenden
Einfluß auch diesmal auf die Börſe ausüben werden. Die
Hauptſtütze der heutigen Börſe war jedoch der zuverſicht=
licher
lautende amtliche Tendenzbericht über den Verlauf
der geſtrigen Düſſeldorfer Montanbörſe, der allerdings von
der noch anhaltend ſchwachen Lage des Koksmarktes, jedoch
auch von einer Belebung auf dem Kohlen= und Brikett=
markt
ſpricht Beſſer lautete auch der Bericht vom Eiſen=
markte
, wo ſich infolge der fortſchreitenden Verbandsver=
handlungen
bereits wieder vermehrte Nachfrage zeigen
ſoll. Auf alle dieſe Gründe hin eröffnete die heutige Börſe

auf etwa um 1 Prozent erhöhtem Kursniveau. Im Ver=
lauf
griff die Aufwärtsbewegung, ausgehend vom Mon=
tanmarkte
, auch auf andere Gebiete über, wobei an=
ſcheinend
auch Deckungen der in die Enge getriebenen
Baiſſiers eine Rolle ſpielten. Die günſtige Verfaſſung des
Marktes hielt bis Ende der Börſe an und man ſchließt zu
den höchſten Tageskurſen. Der Kaſſamarkt war nicht ein=
heitlich
. Neben einigen unerheblichen Kursbeſſerungen
waren auch Kursabſchwächungen zu verzeichnen. Niedriger
netierten u. a. Chemiſche Albert 10 Prozent. Allgemein=
tendenz
feſt.

Landwirtſchaftliches.

* Berlin, 16. Mai. (Wöchentlicher Saaten=
ſtandsbericht
der Preisberichtſtelle des
Deutſchen Landwirtſchaftsrats.) Der Stand
der Winter= und Sommerſaaten hat in der letzten Woche
vielfach nur wenig Fortſchritte gemacht. Die Geſtrengen
Herren des Mai waren pünktlich erſchienen. Teils war es
naß, aber dabei zu kalt, teils war es noch zu trocken und
kalt. Nachtfröſte ſind wiederholt gemeldet worden.
Immerhin ſind die Niederſchläge dem Boden zugute ge=

kommen und werden beim Eintritt wärmerer Witterung
ihre Wirkung nicht verfehlen. Die Regenmengen vom
3. bis 14. Mai überſchritten beſonders in Hinterpommern,
an der Nordſeeküſte, in der Rheinprovinz, Heſſen=Naſſau,
der Bayeriſchen Pfalz und den ſüdlichen Teilen Süd=
deutſchlands
an vielen Orten 25 Millimeter. Weniger als
10 Millimeter Regen ſind hauptſächlich nur in den Re=
gierungsbezirken
Bromberg und Erfurt, ſowie in der Um=
gebung
der Havel gemeſſen worden. Der Weizen, der bis=
her
den Unbilden der Witterung am beſten Widerſtand ge=
leiſtet
hatte, iſt häufig gelb geworden, der Roggen iſt auf
den leichteren Böden vielfach dünn und ſpitz geblieben und
hat zum großen Teil bereits geſchoßt. Von den Sommer=
ſaaten
hat ſich noch am beſten die Gerſte gehalten, während
Sommerweizen und Hafer vielfach nur wenig vorwärts
gekommen ſind. Auch wird bei den Sommerſaaten, be=
ſonders
bei den ſpät geſäten, ſehr über Unkraut und Schäd=
linge
geklagt. Die kühle Witterung hat auch das Wachs=
tum
der Wieſen und Weiden zurückgehalten. Klee= und
Luzernefelder zeigen vielfach Lücken. Die Beſtellung der
Hackfrüchte iſt im allgemeinen beendet, hin und wieder
wird bereits über ihr Auflaufen berichtet. Allgemein wird
dringend eine warme Witterung herbeigeſehnt.

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