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173. Jahrgang
wärts nehmen die Poſtämter u. die
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zuren Beſtell. entgegen zu 60 Pfg. monatl. verbunden mit „Wohnungs=Anzeiger” und der Sonntags=Beilages ſowie von unſeren Agenturen und
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ſchriebenen Tagenwirdnicht übernommen.
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Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Polizeiamts Darmſtadt, der Großh. Bürgermeiſtereien des Kreiſes und der andern Behörden.
Das „Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt” wird Dienstags, Donnerstags und Samstags nach Bedarf beigefügt.
Die heutige Nummer hat 26 Seiten.
Die nächſte Ausgabe des Darmſtädter
Tagblatts erfolgt am Dienstag.
Zum Weihnachtsfeſte.
*⁎* Das ſchönſte der chriſtlichen Feſte iſt wieder da,
es wird begangen von der geſamten Chriſtenheit im weiten
Erdenrunde. Aber die deutſchen Weihnachten ſind doch
noch etwas anderes als die Feier der Geburt des
Begrün=
ders der chriſtlichen Gemeinde, und andere Völker beneiden
uns um die Art, wie wir das Feſt begehen, und ſie haben
auch wohl verſucht, es nachzuahmen. Aber ſie haben die
Erfahrung machen müſſen, daß dazu doch noch mehr
ge=
hört als Tannenbaum und Lichterglanz, daß vielmehr das
Weſentliche bei unſerer Feier die Feſtesſtimmung iſt, die
ſich nicht nach Belieben erwecken läßt, ſondern in der
Eigenart des deutſchen Gemüts ihre Begründung findet.
Und die Weihnachtsfeier, wie wir ſie nach alter
Ueber=
lieferung unſerer Vorfahren noch heute begehen, iſt unſer
Stolz, ſie entfaltet keinen Glanz und Prunk nach außen
hin, ſie führt uns nicht in die große Oeffentlichkeit,
ſon=
dern ſie lenkt unſern Sinn in den Schoß der Familie.
Mehr als zu anderer Zeit ſchließen wir uns an
Weih=
nachten von der Außenwelt ab, deſto mehr aber leben wir
unſerer Familie, nehmen Teil an ihren Freuden, öffnen
Ohr und Herzen ihren Intereſſen. Und darin liegt die
hohe ideale Bedeutung dieſes Feſtes, daß es uns für einige
Tage die Kämpfe, die jeder im Leben führen muß,
ver=
geſſen läßt, daß es uns in weit höherem Maße als jedes
andere Feſt das Behagen im Familienkreiſe, den Frieden
des Hauſes empfinden läßt und ſo recht geeignet iſt, uns
zu einer Sammlung anzuregen. Das deutſche Gemüt aber
iſt dieſer Anregung ganz beſonders zugänglich.
Wir ſind oft wegen dieſes Gemüts, das ja namentlich
in unſerer Feier des Weihnachtsfeſtes zum Ausdruck
kommt, verkannt, wenn nicht ſogar verſpottet worden.
Aber das kann uns nicht anfechten, denn wir haben uns
dabei doch als ein Volk der Tat erwieſen, uns einen hohen
Platz unter den Völkern errungen; wir ſind in aller Welt
geachtet, ja ſogar vielfach gefürchtet, und wir tragen dem
Umſtande, daß wir im Zeitalter des Realismus leben, im
weiteſten Maße Rechnung. Darüber haben wir jedoch
nicht das Verſtändnis für den Wert idealer Güter
einge=
büßt, und zu dieſen rechnen wir mit in erſter Linie unſere
Weihnachtsfeier, die wir nicht miſſen möchten, ob auch der
Realismus immer weitere Kreiſe zieht. Der
Weihnachts=
baum iſt ja ein echtes Heimatskind der Deutſchen, tief
hineinragend in das Vorleben unſeres Volkes, er iſt das
Symbol der Zuſammengehörigkeit der deutſchen Stämme
geweſen, auch wo ſie einſt voneinander getrennt waren
und die Waffen gegeneinander erhoben. Jetzt aber, wo
das deutſche Volk geeint iſt, ſoll der Weihnachtsbaum erſt
recht das Symbol der zu ewigem Frieden miteinander
eng verbundenen Stämme unſeres Vaterlandes ſein, unter
ihm ſollen ſie ſich zuſammenfinden, den Hader im
Partei=
leben vergeſſen und ſich von neuem daran erinnern, daß
wir ein einig Volk von Brüdern ſind, das noch hohe
kul=
turelle Aufgaben zu erfüllen hat und ſich dadurch würdig
zeigen ſoll desjenigen, deſſen Geburt wir heute im
Ge=
dächtniſſe begehen.
Die Verurteilung der engliſchen Oſſtziere.
* Nach einer Verhandlung, deren weitaus größter
Teil ſich im vollſten Licht der Oeffentlichkeit vollzog, hat
das Reichsgericht die beiden engliſchen Offiziere der
Spio=
nage für ſchuldig befunden, aber das Urteil drückt aus,
daß ihre Handlungsweiſe wohl als ein Verbrechen gegen
die Sicherheit Deutſchlands ſich darſtellt, ohne doch aus
unehrenhaften Beweggründen hervorgegangen zu ſein.
Deshalb hat Feſtungshaft, nicht Zuchthaus ſie getroffen,
während bei früheren Gelegenheiten Leute, die um
ſchnö=
den Geldgewinn die militäriſchen Geheimniſſe des
Rei=
ches erkundet und verraten hatten, mit dieſer entehrenden
Strafe belegt worden ſind. An der Gefährlichkeit des
Vor=
gehens der beiden Engländer wird allerdings dadurch
nichts geändert, und jeder Staat muß das Recht für ſich
in Anſpruch nehmen, ſich gegen derartige Verſuche, die
Einzelheiten der Landesverteidigung zu erforſchen, mit
allen Mitteln zur Wehr zu ſetzen. Die beiden Offiziere
waren, wie aus ihren eigenen Aeußerungen hervorgeht,
ſich völlig bewußt, welche Gefahr ſie liefen. Sie ſetzten ſich
ihr trotzdem aus, um ihrem Vaterland zu dienen, nicht
eigennütziger Vorteile halber, und das Reichsgericht hat
dieſen Umſtand zur Milderung der Strafe in Erwägung
gezogen.
Die Köln. Ztg. ſchreibt zu der Angelegenheit:
Viel=
leicht trägt der Prozeß auch dazu bei, wenigſtens in den
gebildeten engliſchen Kreiſen eine klarere Vorſtellung von
den Zielen und Zwecken zu verbreiten, denen die
Küſten=
befeſtigungen am deutſchen Nordſeeufer dienen. In den
letzten Monaten haben verſchiedene britiſche Zeitungen
langen Erörterungen Raum gewährt, die dem Ausbau
der Befeſtigungen auf den frieſiſchen Inſeln und dem
da=
hinter gelegenen Küſtenſaum die Abſicht beilegten, für
einen deutſchen Angriff auf England als Stützpunkt zu
dienen. Die Mitteilungen der Sachverſtändigen laſſen
auch dem Laien keinen Zweifel übrig, daß es ſich bei den
Bauten auf Borkum, Wangeroog uſw. eben nur um die
Verteidigung der Küſte, um ihre Sicherung gegen die
Landung einer feindlichen Armee handelt. Und ferner
beweiſen die Verhandlungen, daß die beiden engliſchen
Offiziere an der Hand eines von berufener Seite
aufge=
ſtellten Fragebogens die Lücken in der Kenntnis von
un=
ſerer Küſtenverteidigung, die ihr Auftraggeber beſitzt, zu
ſchließen beabſichtigten. Der Gedanke der Ausſchiffung
eines Heeres an der deutſchen Nordſeeküſte wird alſo in
den maßgebenden engliſchen Stellen planmäßiger
Er=
wägung und Bearbeitung unterworfen.
Wir haben ſeit Jahren daran gearbeitet, im engliſchen
Volk die Ueberzeugung zu verbreiten, daß Deutſchland
weit davon entfernt iſt, den abenteuerlichen Gedanken
zu hegen, ſeine furchtbare Landmacht zu einer Expedition
über See einzuſetzen. Das deutſche Volk und ſeine
ver=
antwortlichen Leiter wollen überhaupt jeden Krieg
ver=
meiden, ſoweit es mit Ehren möglich iſt, und wenn es
ſich rüſtet, ſo geſchieht es nur, um jeder Gefahr jederzeit
gewappnet gegenübertreten zu können. Die
Verhand=
lungen des Reichsgerichts müſſen jeden Unbefangenen
er=
neut in der Anſicht beſtärken, daß wir keine
Angriffs=
gedanken hegen. Sollten ſie dazu beitragen, in England
dieſen Anſchauungen weitere Verbreitung zu verſchaffen,
ſo wäre auch dieſer Prozeß ein Gewinn.
Die Voſſiſche Zeitung nimmt an, daß die engliſchen
Spione als „Gentlemen” bald begnadigt werden, und
empfiehlt „darum”, ihren Fall „nicht unnötig
aufzubau=
ſchen, ihm nicht eine politiſche Bedeutung zu geben, die
ihm nicht zukommt, ſondern nach dem ſühnenden
Richter=
ſpruch im Vertrauen auf die eigene Kraft, im Bewußtſein
ehrlicher Friedensliebe gelaſſen zu ſprechen. Man
kann der Voſſiſchen Zeitung durchaus darin
beipflichten, daß dieſer Spionagefall nicht unnötig
aufgebauſcht werde; aber eine Abſchwächung iſt gleichfalls
„unnötig”, ſie erſcheint zugleich im gewiſſen Sinne als
gefährlich, und zwar deshalb, weil die öffentliche Meinung
Deutſchlands — ohne jede Aufbauſchung des vorliegenden
Spionagefalles — ſich mit allem Ernſte die Tatſache vor
Augen halten muß, daß die erſte Seemacht der Welt zu
derſelben Zeit, da ſie das Geſpenſt einer deutſchen
In=
vaſion wirken ließ, ſyſtematiſch mit dem Einfall in
Deutſchland ſich befaßte. Hierüber darf uns keinerlei
Ge=
laſſenheit täuſchen. Dies, nicht die fernliegende
Möglich=
keit einer Aufbauſchung des Spionagefalles von deutſcher
Seite iſt die Hauptſache.
Die engliſchen Blätter drücken zwar ihre
Sym=
pathie mit den beiden verurteilten Offizieren aus, finden
aber an dem Urteile nichts auszuſetzen, erkennen das faire
Verhalten des Gerichtshofes gegenüber den Angeklagten
an und ſprechen dem Falle jede politiſche Bedeutung ab.
Daily Chronicle ſagt: Wenn ausländiſche
Offi=
ziere von unſeren Gerichtshöfen wegen derſelben Vergehen
verurteilt würden, ſo würden ſie den ſchwerſten Strafen
verfallen. Das Blatt zieht den Fall Helm heran und ſtellt
feſt, erſtens, daß das Gericht in Wincheſter die Anklage wegen
beabſichtigter Mitteilungen militäriſcher Geheimniſſe an
eine fremde Regierung fallen ließ, und zweitens, daß der
Charakter der erlangten Information und die Art der
Er=
langung im Falle Helm offenbar weniger gravierend
waren. Es iſt ebenſowenig richtig, darauf zu ſchließen,
daß England Pläne gegen Deutſchland hege, weil engliſche
Offiziere betreffs Borkums neugierig waren, als daß
Deutſchland feindliche Abſichten gegen England habe, weil
der deutſche Generalſtab Studienverſuche über die ſchnellſte
Art der Einſchiffungen anſtellt. — Daily News erklärt:
Da die Epiſode Borkum nicht die geringſte Beziehung zur
Politik hat und mit dem guten Willen und den
freund=
ſchaftlichen Abſichten der beiden Regierungen nicht das
mindeſte zu tun hat, wird ſie den Fortſchritt und die
Ent=
wickelung der Beziehungen zwiſchen Deutſchland und
Eng=
land nicht beeinfluſſen. — Die Morning Poſt ſagt
gegenüher den Ausführungen des Reichsanwalts, die Vez=
ſuche, Kenntnis von den Verteidigungsanlagen zu
erhal=
ten, ſchließen einen Angriffsplan ebenſowenig ein, wie der
Bau und die Armierung von Schiffen als ein Zeichen
dafür genommen werden könnten, daß ein Angriff
beab=
ſichtigt wäre. Es wäre ſehr zu beklagen, wenn der
gegen=
wärtige Fall zu der Vermehrung des Argwohnes und der
Mißſtimmung Deutſchlands gegen England führen ſollte.
In Anbetracht dieſer Möglichkeit ſei es zu bedauern, daß
die deutſchen Behörden dem Verfahren eine ſo große
Oef=
fentlichkeit gegeben hätten und daß Aeußerungen gefallen
ſeien, die geeignet wären, die öffentliche Meinung
aufzu=
regen. — Der Standard meint: Es kann keine
Ein=
wendung erhoben werden gegen die Bemerknug des
Staatsanwalts, daß das von den Angeklagten geſammelte
Nachrichtenmaterial nur nütze im Falle von
Flottenopera=
tionen einer fremden Macht gegen Deutſchland;
ebenſo=
wenig brauchen wir anzunehmen, daß dieſe Bemerkung
durch ein unfreundliches Empfinden gegen England
veran=
laßt wurde. Aus der Ausübung einer Spionage braucht
kein Vorwurf der Unfreundlichkeit oder Angriffsluſt
her=
geleitet zu werden. Es iſt Tatſache, daß wir über die
Ver=
teidigungsanlagen Deutſchlands gut informiert ſind; dies
macht uns aber nicht begieriger, ohne Anlaß uns in einen
Streit mit der großen deutſchen Nation einzulaſſen. Kein
Land iſt berechtigt, in dieſer Angelegenheit auf ein anderes
Steine zu werfen. Solange die gegenwärtigen
Verhält=
niſſe andauern, gibt es ſtets fähige und ehrgeizige
Offi=
ziere, die ohne Kenntnis ihrer Vorgeſetzten verſuchen, ſich
in ihrem Berufe auszuzeichnen und ihrem patriotiſchen
Empfinden dadurch genug zu tun, daß ſie Geheimniſſe der
ſtrategiſchen und taktiſchen Pläne fremder Mächte zu
er=
kunden trachten.
Das „Spielzeng der Ariſtokratie‟.
* Jaurés Humanité veröffentlicht ein Interview mit
dem engliſchen Miniſter Lloyd George. Der
Miniſter ſagte: „Ich gebe Ihnen mein Wort, daß das
Veto der Lords abgeſchafft werden wird. Die
entſchloſſene Majorität, über die wir verfügen, bürgt uns
dafür, daß England bald aufgehört haben wird, das
Spiel=
zeug der Ariſtokratie zu ſein. Große ſoziale
Umgeſtal=
tungen werden von jetzt bis zum Jahre 1915 in England
ſich vollziehen, immer vorausgeſetzt, daß keine auswärtigen
Schwierigkeiten dieſes Reformwerk unterdrücken. Wir
haben nie aufgehört, uns für die Erhaltung des
Welt=
friedens durch allgemeine Einſchränkung der Rüſtungen
einzuſetzen. Wir werden unentwegt in dieſen Bemühungen
fortfahren, denn Militarismus und
Imperia=
lismus ſind die großen Hemmniſſe der menſchlichen
Entwicklung. Der Geiſt des engliſchen Volkes iſt, wenn
es ſich um Reformideen handelt, ganz eigenartig. Eine
großzügige Neuerung, wie zum Beiſpiel die einſchneidender
politiſche Reform in Südafrika, wurde von der britiſchen
Nation ſofort verſtanden und gebilligt und fand nicht den
geringſten Widerſtand. Dagegen herrſchte ein wahres
Wutgeheul, als ich mit meinem Bodenſteuerentwurf kam.
Da hieß es, dies ſei das Ende der Familie, der Religion,
und der Monarchie. So ſind eben meine Landsleute.
Der Engländer kann einem Löwen gegenüber das
Höchſt=
maß von Kaltblütigkeit und Mut beweiſen, aber ein
Mückenſtich bringt ihn außer Rand und Band.”
Schließlich erklärte der Miniſter, daß es ihm ſchon
gelungen ſei, die Deckung für die Arbeitsloſen= und
Kran=
kenverſicherung zu finden. Der entſprechende Betrag von
400 Millionen wird in das nächſte Budget eingeſtellt
werden.
Deutſches Reich.
— Proteſtnoten an Portugal. Wie eine
Kor=
reſpondenz erfährt, habe Staatsſekretär von Kiderlen=
Wächter durch den deutſchen Geſandten in Liſſabon der
proviſoriſchen Regierung der portugieſiſchen Republik eine
energiſche Note überreichen laſſen, in der gegen die zum
1. Januar 1911 angekündigte Ausweiſung der deutſchen
Miſſionare aus den portugieſiſchen Kolonien Proteſt
ein=
gelegt wird. Die Korreſpondenz fügt hinzu, daß
gleich=
zeitig mit Deutſchland Graf Aehrenthal für Oeſterreich=
Ungarn eine ähnliche Verwarnung an Portugal gerichtet
habe.
— Zur Verſicherung der
Privatbeam=
ten. Zahlreiche Anfragen aus Angeſtelltenkreiſen
beant=
wortet die Zentralleitung des Hanſabundes auf Grund
authentiſcher Information mit folgender Mitteilung:
„Ueber den Entwurf eines Verſicherungsgeſetzes für
Pri=
vatangeſtellte haben ſich die Kommiſſare der preußiſchen
Staatsminiſter und des Reichsamts des Innern nunmehr
verſtändigt, ſodaß die Entſchließung des
Staatsmini=
ſteriums vorausſichtlich in nächſter Zeit wird erfolgen
können. Nach Einholung der königlichen Ermächtigung
geht der Entwurf alsdann an den Bundesrat.
Gleich=
zeitig wird er veröffentlicht und dadurch den Beteiligten
Seite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 24. Dezember 1910.
Nummer 302.
Gelegenheit gegeben werden, zu der Geſetzesvorlage
Stel=
lung zu nehmen. Es kann nur eewünſcht ſein, wenn
hier=
von ausgiebig Gebrauch gemacht wird, ſei es, daß der
Entwurf Zuſtimmung findet, oder daß er auf Bedenken
ſtößt. Namentlich wird man ſich hier überall ein Bild
davon zu machen haben, wie viel die für den neuen
Ver=
ſicherungszweig den bisherigen Aufwendungen
hinzutre=
tende Belaſtung ausmacht. Je eingehender ſich die
Be=
teiligten mit dieſen Fragen nach dem Erſcheinen des
Entwurfs beſchäftigen, um ſo zuverläſſiger werden die
Grundlagen für die Entſchließungen des Bundesrates
und des Reichstages über den Geſetzentwurf.
— Beſteuerung von Zündwarenerſatz.
Aus den Kreiſen der deutſchen Zündwareninduſtrie ſind
bekannlich erhebliche Beſchwerden laut geworden, die
weniger mit der Beſteuerung ihrer Fabrikate, als vielmehr
mit dem Ueberhandnehmen der Zündwarenerſatzfabrikate
im Zuſammenhang ſtehen. Die Fabrikanten haben daher
Anträge an die maßgebenden Stellen gerichtet, die eine
ſcharfe Beſteuerung dieſer Erſatzartikel fordern, wie ſie
ähn=
lich gerade jetzt in Frankreich zur Durchführung gelangt iſt.
Das Reichsſchatzamt iſt auf Grund dieſer Anträge in eine
Prüfung der ganzen Frage eingetreten. Aus dieſem
Grunde fand am Donnerstag, den 22. ds. Mts., im
Reichsſchatzamt eine Beſprechung mit Fabrikanten von
Zündwarenerſatzartikeln ſtatt, über deren Reſultat noch
nichts bekannt iſt.
— Der Verband Deutſcher
Arbeitsnach=
weiſe macht über ſeine Tätigkeit im Jahre 1909/10
fol=
gende Mitteilungen: Dank der vom Reichsamt des Innern
zur Verfügung geſtellten Mittel war es dem Verband
mög=
lich, am 1. Oktober 1909 ein eigenes Bureau mit
haupt=
amtlicher Geſchäftsführung einzurichten. Er betrachtete es
als ſeine vornehmſte Aufgabe, für die weitere Entwicklung
des Arbeitsnachweiſes, beſonders in Mittel= und
Nord=
deutſchland, zu ſorgen. Es gelang, die in Frage
kommen=
den Einzelſtaaten wie die preußiſchen Oberpräſidenten für
den Gedanken zu intereſſieren, den Arbeitsnachweis durch
Gründung von Verbänden auf das platte Land zu
ver=
breiten. So war es möglich, den Verband der ſächſiſchen
Arbeitsnachweiſe für die Provinz Sachſen und Anhalt, den
der niederſächſiſchen Arbeitsnachweiſe für die Provinz
Han=
nover, Schaumburg=Lippe, Oldenburg und Braunſchweig,
ſowie den Verband nordelbiſcher Arbeitsnachweiſe ins
Leben zu rufen. In Gründung begriffen ſind Verbände
für die Rheinprovinz, für Thüringen und die Provinz
Schleſien, während mit den öſtlichen Provinzen (
Oſtpreu=
ßen, Weſtpreußen und Poſen) bereits Verhandlungen
an=
geknüpft worden ſind.
Deutſcher Heimarbeitertag. Da im
Reichstage die zweite Leſung des Hausarbeitsgeſetzes
be=
vorſteht, ſollen die Wünſche und Forderungen, die die
Heimarbeiter und ihre Freunde an die Geſetzgebung haben,
auf einem Deutſchen Heimarbeitertage noch einmal zum
Ausdruck gelangen. Ein Arbeitsausſchuß mit Profeſſor
Dr. E. Francke an der Spitze veröffentlicht eine Einladung
zur Teilnahme an dieſem Kongreß. Er findet am 12.
Ja=
nuar in Berlin ſtatt. Hauptberichterſtatter iſt Profeſſor
Dr. Wilbrandt=Tübingen.
— Unterſtützung der pfälziſchen Winzer.
Wie die Pfälziſche Preſſe von beſtunterrichteter Seite
er=
fährt, wird den pfälziſchen Winzern vom
Staatsminiſte=
rium die Summe von 300000 Mark überwieſen werden,
und zwar an die Winzer, die ſich freiwillig den Arbeiten
zur Bekämpfung der Rebſchädlinge unterziehen im Sinne
der polizeilichen Vorſchriften. Den Winzern ſoll da=
durch einesteils Erſatz für Arbeitslöhne und andererſeits
Erſatz für den entgangenen Arbeitsverdienſt geboten
wer=
den. Die Zuſchüſſe ſind im allgemeinen gedacht als
unver=
zinsliche Darlehen, bei kleineren Darlehen auch als direkte
Unterſtützung.
Ausland.
Oeſterreich=Ungarn.
Die Eröffnung der Delegationen durch
den Thronfolger. Wie aus Peſt gemeldet wird,
macht die Nachricht, daß der Thronfolger Erzherzog Franz
Ferdinand in Vertretung des Kaiſers die am 28. Dezember
dort beginnende Delegationstagung mit einer Thronrede
eröffnen wird, in politiſchen Kreiſen den nachhaltigſten
Eindruck, weil es der erſte ſtaatsrechtliche und amtliche Akt
des Thronfolgers iſt, der ſich bisher ſorglich von jeder
amt=
lichen Teilnahme an den Vorgängen in Ungarn
fern=
gehalten hat.
Frankreich.
Kammer. In Beantwortung verſchiedener
Anfra=
gen über den mangelhaften Betrieb der Staatsbahnen
erklärte der Arbeitsminiſter, die Anhäufung von Gütern
und die übermäßige Inanſpruchnahme des Perſonals und
Materials ſeien auf den ſchlechten Zuſtand zurückzuführen,
in dem die frühere Geſellſchaft das Staatseiſenbahnnetz
gelaſſen habe, auf die Ueberſchwemmungen, durch die die
Beförderung von Gütern auf dem Waſſerwege gehindert
werde, und darauf, daß die gegenwärtig in Betrieb
be=
findlichen Linien ungenügend ſeien. Der Miniſter bat
das Haus, Vertrauen zu ihm zu haben, daß er die
Staats=
bahnen möglichſt ſchnell in Stand ſetzen werde. Nachdem
der Senator de Montfort noch auf die Notwendigkeit
hin=
gewieſen hatte, bei der Organiſation der Eiſenbahnen
auch den Fall der Mobilmachung zu berückſichtigen, wurde
die Weiterberatung vertagt.
Spanien.
Kammer. Bei der Wiederaufnahme der
Bera=
tung des Cadenasgeſetzes beſchloß man eine Dauerſitzung
bis zu ſeiner Annahme.
Portugal.
Die Reorganiſation der Flotte. Die von
der proviſoriſchen Regierung ernannte Kommiſſion zum
Studium der Frage des Ankaufs von Kriegsſchifffen für
die portugieſiſche Marine hat ſich dahin geäußert, daß ein
Betrag von 160 Millionen Mark für dieſen Zweck beſtimmt
werden ſoll, der in jährlichen Raten verbraucht werden
ſoll. Britiſche Firmen ſollen aufgefordert werden,
Koſten=
anſchläge für verſchiedene Panzerſchiffe, Kreuzer und
klei=
nere Kriegsſchiffe einzureichen, die zuſammen eine kleine,
aber moderne Flotte darſtellen werden. Die Geſamtkoſten
ſollen den erwähnten Betrag nicht überſchreiten. Der
Koſtenanſchlag ſoll der Nationalverſammlung zur
Bewilli=
gung vorgelegt werden.
Griechenland.
Das neue Kabinett. Wie verlautet, wird
Ve=
nizelos das Kriegsportefeuille abgeben und das Portefeuille
des Miniſteriums des Aeußern übernehmen. Der jetzige
Miniſter des Aeußern Grygalis wird, wie bereits
gemel=
det, auf den Gefandtenpoſten nach Konſtantinopel
zurück=
kehren. Im Zuſammenhang damit wird auch der ſeit
langem beurlaubte türkiſche Geſandte nach Athen
zurück=
kehren.
* Vom Prinzen Max von Sachſen. Es
ver=
lautet, daß dem Papſte ein Privatbrief des Prinzen Max
vorgelegt wurde, in dem dieſer das Vorkommnis bedauert.
Die Kurie will ſich jedoch damit nicht begnügen, ſondern
verlangt von dem Prinzen die ausdrückliche offizielle
Un=
terwerfung. Eine Antwort auf dieſes Verkangen iſt bis
jetzt noch nicht eingetroffen. Im Vatikan iſt jedoch die
Meldung eingegangen, daß Prinz Max von Sachſen ſchon
in allernächſter Zeit in Rom eintreffen wird, um ſich zu
rechtfertigen. Die Unione, die klerikale Mailänder
Tages=
zeitung, veröffentlicht ein Telegramm des Prinzen Max
von Sachſen, in dem dieſer die von der Perſeveranza
ver=
öffentlichte angebliche Unterredung mit dem Mitarbeiter
für unecht und völlig erfunden erklärt.
* Liegnitz, 23. Dez. Sieben ſozialdemokratiſche
Stadtverordnetenmandate ſind von der
Stadtverordneten=
verſammlung für ungültig erklärt worden. Es wurde als
erwieſen erachtet, daß eine Anzahl erheblicher
Unregel=
mäßigkeiten bei der Wahl vorgekommen ſind, die geeignet
waren, das Wahlergebnis zu ungunſten der bürgerlichen
Liſte zu beeinfluſſen, zumal die Mehrheit der
Sozialdemo=
kraten nur 48 und 47, bei einem ſogar nur 5 Stimmen
be=
tragen hat. Es iſt feſtgeſtellt worden, daß in 17 Fällen
Perſonen, die nicht wahlberechtigt waren, an Stelle
an=
derer gewählt haben. Infolge der Unzulänglichkeit zweier
Wahllokale haben viele bürgerliche Wähler wegen des
Andranges ihr Stimmrecht nicht ausüben können oder ſind
ſogar durch die Sozialdemokraten mit Gewalt und durch
Bedrohung daran gehindert worden, an den Wahltiſch zu
gelangen. Auch iſt bei dem Beſchluß des
Stadtverord=
netenkollegiums die Ankündigung wirtſchaftlicher
Nach=
teile, ſowie die Erweckung des Irrtums, daß nur die
weiße (ſozialdemokratiſche) Liſte Geltung gehabt habe, von
Einfluß geweſen.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 24. Dezember.
* Ihre Kgl. Hoheit die Großherzogin hat auch in
dieſem Jahre wieder zwölf armen,
kinder=
reichen Familien unſerer Stadt eine
Weihnachts=
beſcherung bereitet. Dieſe Beſcherung fand geſtern
nachmittag um 4 Uhr im alten Palais ſtatt. Die hohe
Frau hat die Beſcherung ſelbſt vorgenommen.
* Ordensverleihungen. Se. Königl. Hoheit der
Großherzog haben dem Direktor der Kunſt= und
hiſtoriſchen Sammlungen des Landesmuſeums Profeſſor
Dr. Back und dem Inſpektor des Naturalien=Kabinetts
des Landesmuſeums Profeſſor Dr. v. Koch die
Er=
laubnis zur Annahme und zum Tragen des ihnen von
Sr. Maj. dem Kaiſer von Rußland verliehenen St.
Stanislausordens II. Klaſſe erteilt; dem Lehrer Ernſt
Karl Frölich zu Büches, Kreis Büdingen, aus
Anlaß ſeiner mit Wirkung vom 1. Januar 1911 an
er=
folgten Penſionierung das Silberne Kreuz des
Ver=
dienſtordens Philipps des Großmütigen mit der Krone
verliehen.
* Beſtätigt wurde der von dem Herrn Grafen zu
Erbach=Fürſtenau auf die Lehrerſtelle an der
Gemeinde=
ſchule zu Güttersbach, Kreis Erbach, präſentierte
Schul=
amtsaſpirant Georg Germann aus Beerfelden, in
demſelben Kreiſe, für dieſe Stelle.
* In den Ruheſtand verſetzt wurde der Lehrer an
der Gemeindeſchule zu Büches im Kreiſe Büdingen
Ernſt Karl Frölich auf ſein Nachſuchen unter
Aner=
kennung ſeiner langjährigen treuen Dienſte vom
Januar 1911 an; der Lehrer an der Gemeindeſchule zu
Alt=Wiedermus im Kreiſe Büdingen Philipp Eduard
Ackermann auf ſein Nachſuchen unter Anerkennung
einer langjährigen treuen Dienſte vom 1. Januar 1911
an; letzterem wurde das Ritterkreuz II. Klaſſe des
Ver=
dienſtordens Philipps des Großmütigen verliehen.
* Das Großh. Regierungsblatt Nr. 21, vom
23. Dezember, hat folgenden Inhalt: 1. Verordnung,
die Vorbereitung für den Staatsdienſt im Juſtiz= und
Verwaltungsfach betreffend. 2. Verordnung, die
Aen=
derung der Verordnung über die Befähigung für den
höheren Finanzdienſt vom 29. Auguſt 1908 betreffend.
3. Verordnung, die Aenderung der Verordnung über die
Vorbereitung und Staatsprüfung für den höheren
Forſt=
dienſt vom 13. Dezember 1905 betreffend. 4. Verordnung,
die Aenderung der Verordnung über die Prüfung für
die mittleren Stellen im Finanzfach vom 24. Juni 1905
betreffend. 5. Bekanntmachung, die Ausführung der
Prüſungsordnung für Aerzte vom 28. Mai 1901
be=
treffend. 6. Bekanntmachung, die „Fritz und Anna Stroh=
Familienſtiftung zu Offenbach betreffend. 7. Bekannt=
Von Weihnachten.
ZurGeſchichte der Weihnachtsbeſcherungen.
E. Weihnachten iſt ſo recht ein Feſt für die Kinder,
wie ſie ſelbſt es ſich ſchöner nicht denken können. Darum
weckt es auch in den Erwachſenen die ſüßen Träume
der Kindheit; es erinnert an Vaterhaus und Heimat
und zaubert auch den Alten alljährlich im Geiſte die
Zeit herauf, wo liebende Eltern ihnen den
Weihnachts=
tiſch deckten und ſie mit Geſchenken bedachten.
Wahr=
ſcheinlich war es zu jener Zeit auch am Chriſttage
ein=
facher, als heute, wo eine vollendete Technik in der
Spielwareninduſtrie das Vollkommenſte zu bieten
ver=
mag. Auch das Spielzeug und das Schenken hat ſeine
Geſchichte, die uns bis in die graue Vorzeit zurückführt.
Die Sitte der Beſchenkung der Kinder wird mit
der Perſon eines Heiligen namens Nikolaus aus den
erſten Jahrhunderten der chriſtlichen Kirche in
Ver=
bindung gebracht. Einſt herrſchte um die
Weihnachts=
zeit eine grimmige Kälte, ſo daß die Armut ſich davor
nicht zu bergen wußte. Der gute Nikolaus ſah den
Jammer mit mitleidigem Herzen; beſonders
jammer=
ten ihn die Kinder. Er kaufte bei Kaufleuten und
Bäckern ein, füllte die Taſchen ſeines weiten
Gewan=
des und einen Querſack dazu mit den Waren, zog dann
abends durch die lange kalte Dezembernacht durch die
Dörfer und legte überall vor den Türen und Fenſtern
etwas für die Kleinen nieder. Neben dem Nützlichen
lag ſtets etwas Angenehmes, damit auch die Kleinen,
welche den Wert der nützlichen Gabe noch nicht
er=
kennen konnten, doch auch etwas Erfreuliches fänden.
Als nun am nächſten Morgen Türen und Fenſter
ge=
öffnet wurden, meinten die Beſchenkten, ein Engel,
oder gar das Jeſuskindlein ſelbſt ſei vom Himmel
herabgeſtiegen und habe ſich ihrer liebreich
angenom=
men. So berichtet die Sage. Ob ſich die Sitte der
Be=
ſcherung tatſächlich an ein ähnliches Vorkommnis
an=
knüpft, wird kaum jemals mit Sicherheit feſtgeſtellt
werden; dagegen wiſſen wir, daß ſie ſchon in alter Zeit
geübt wurde.
Wie viele andere Gebräuche, ſo iſt auch die Sitte
des Beſchenkens bereits in der heidniſchen Zeit im
Gebrauch geweſen. Im Süden iſt das Weihnachtsfeſt
bekanntlich aus dem alten römiſchen Feſte der
Satur=
nalien hervorgegangen, dem Feſte der unbeſiegten
Sonne, das zur Zeit der Winterſonnenwende vom 17.
bis zum 23. Dezember zum Andenken an die goldene
Zeit unter des Saturnus Weltregierung gefeiert
wurde. Die Erwachſenen beſchenkten ſich dazu mit
den Saturnalitien, Schaumünzen, auf deren
Vorder=
ſeite Saturn und auf deren Rückſeite ein Schiff
dar=
geſtellt war. Die Feier fand ihren Abſchluß in einem
Kinderfeſte, bei welchem die Kinder mit allerlei
klei=
nen Geſchenken bedacht wurden. Auch dieſer Brauch
wurde mit chriſtlicher Deutung von der Kirche
über=
nommen und bei dem Weihnachtsfeſte, dem durch
Chriſto geheiligten Feſte der Kindheit, beibehalten,
ſodaß Weihnacht und Kinderfreude ſeither
unzertrenn=
lich zuſammengehören.
In den deutſchen Landen beſchränkten ſich die
Chriſtgeſchenke lange auf Aepfel, Nüſſe und Backwerk,
Erinnerungen an das altgermaniſche Julfeſt.
Spä=
terhin traten dazu auch in vornehmen Häuſern nur
nützliche Sachen. Damals hatten die Kinder noch ein
anderes Feſt, welches ihnen Gaben vorwiegend
ange=
nehmer Art brachte, den Nikolaustag (6. Dezember),
der dem oben genannten gütigen Biſchof geweiht iſt.
Noch heute erhalten die Kinder in Frankreich an
die=
ſem Tage ihre Geſchenke, freilich in proſaiſcher Form.
Sie ſtellen am Vorabend ihre Schuhe vor die
Zimmer=
tür; in ſie hinein legt der Heilige die Geſchenke. Wie
poetiſch iſt dagegen die deutſche Sitte des Beſchenkens
unter dem Lichterbaume. „Um ſich ſchärfer vom
Katho=
lizismus abzuſondern, beſtrebten ſich einzelne Leiter
der Reformation, die Beſcherung auf den Chriſttag zu
verlegen.” Allmählich wurden auch die Geſchenke
reichlicher und reicher. War doch Nürnberg ſchon im
Mittelalter als Spielzeugſtadt bekannt. Wenn die
Kinder im Verhältnis zu heute nicht viel an „
Tocken=
war” erhielten, ſo entſprach das eben den
Anſchauun=
gen der Zeit. Im 9. und 10. Jahrhundert war die
Puppe (Tocke) in unſerem Lande ſchon allgemein
be=
kannt, und die Gedichte des 13. Jahrhunderts
ſchil=
dern wiederholt die Freude der Mädchen an vielen
und ſchönen Puppen. Wie unſere Töchterchen, ſo
be=
handelten auch ſie die Tocke wie die Mutter ihr Kind
und übten ſich in leichtem Kindesſinn zur ſchweren
Mutterpflicht vor. Die erſten Puppen beſtanden aus
gebranntem Ton und zeigten, wie ja heute noch, die
verſchiedenſten Geſtalten: Wickelkinder, kleine
Männ=
lein und Fräulein. Beſonders beliebt war bei den
Mädchen die „Kronenbraut” eine mit der Brautkrone
geſchmückte Puppe in der reichen Kleidung der
Patri=
zierinnen jener Zeit. Vor etwa 50 Jahren fand man
in Nürnberg bei einer Ausſchachtung unter dem
Straßenpflaſter eine Anzahl von Puppen in der Tracht
des vierzehnten Jahrhunderts. Dabei lagen Schalen.
Töpfe, Kannen und anderes Spielzeug, kurz eine
ganze Puppenausſtattung.
Es iſt begreiflich, daß die Knaben beſonderes
Spiel=
werk begehrten, das ihrem Charakter mehr angepaßt
war. Vom „letzten Ritter” dem Kaiſer Maximilian,
wiſſen wir, daß er ein ſchönes Turnierſpiel als
Ge=
ſchenk erhielt und es viel und gern benutzte. So
lieb=
ten auch die Knaben der bürgerlichen Kreiſe damals
das Soldatenſpiel nicht weniger als die der Neuzeit.
Wie heute, ſo ahmten auch ſie die Fehden und Kriege
ihrer Zeit in ihrem Spiele nach. So finden ſich unter
dem plaſtiſchen Kinderſpielzeug des Mittelalters auch
gepanzerte Reiter. Kleine Pferde aus Ton, Teig und
Metall kommen ſchon früher vor. Daneben ſpielten
Waffen im Leben des Knaben eine Rolle. Wie aus
verſchiedenen Andeutungen der Chroniſten jener Zeit
hervorgeht, wurden die Geſchenke nicht, wie heute,
unter dem ſtrahlenden Baum aufgebaut, ſondern in
Päckchen verſchnürt dargeboten. An dieſen Brauch
erinnert noch heute der im Mecklenburgiſchen übliche
„Julklapp”, bei dem die Gaben mit ſcherzhaften
Ver=
ſen auch vervackt übergeben werden.
Wir können jetzt kaum verſtehen, das gegen die
Weihnachtsbeſcherungen und die Mär vom
gabenſpen=
denden Chriſtkinde von Seiten der Kirche geeifert
wor=
den iſt. Und doch iſts geſchehen. Der Gottesgelehrte
Dannhauer (17. Jahrhundert) zu Straßburg ſchreibt
in ſeiner „Katechismusmilch” „Unter anderen
Lap=
palien, damit man die frohe Weihnachtszeit oft mehr
als mit Gottes Wort begeht, iſt auch der Weihnachts=
und Tannenbaum, den man zu Hauſe aufrichtet,
den=
ſelben mit Puppen und Zucker behängt und ihn
her=
nach ſchütteln und abblumen läßt. Wo die
Gewohn=
heit herkommen, weiß ich nicht, iſt ein Kinderſpiel,
doch beſſer als andere Phantaſie und Abgötterei, ſo
man mit dem Chriſtkinde pflegen zu treiben und alſo
des Satans Kapelle neben die Kirche bauet und den
Kindern eine ſolche Opinion beibringet, daß ſie ihre
inniglichen Kindergebetlein faſt abgöttiſcher Weiſt
ab=
legen.”
Veränderungen im Kulturleben haben
notwen=
digerweiſe auch ſolche im Kinderleben mit ſich gebracht.
Sie ſind auch in den Weihnachtsbeſcherungen zutage
getreten. Größerer Wohlſtand ließ koſtbare
Kleid=
ungsſtücke auf dem Weihnachtstiſch erſcheinen. Der
allmählich eingeführte Schulzwang brachte
Schuluten=
ſilien, die Literatur Bücher. Nicht minder hat der
Zeitgeiſt erfinderiſch eingewirkt: die Rokokozeit ſchuf
den Hampelmann und die chineſiſchen Zuſammenſetz=
Nummer 302.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 24. Dezember 1910.
Seite 3.
machung, die Anlage einer Schmalſpurbahn für die
Preußiſch=Heſſiſche Dampfbaggerei und Schlepperei,
G. m. b. H. in Frankfurt a. M., betreffend. 8.
Bekannt=
machung, die Abänderung der Normativbeſtimmungen
der Verſorgungsanſtalt für ſtaatliche Arbeiter betreffend.
E In der nichtöffentlichdn Sitzung der
Stadtver=
ordneten=Verſammlung wurde hinſichtlich der
vorlie=
genden Geſuche um Erteilung der Erlaubnis zum
Be=
triebe von Schankwirtſchaften die Bedürfnisfrage für
Beſſungerſtraße 6, Kiesſtraße 18 und
Landwehr=
ſtraße 26 bejaht und für Rhönring 35 verneint.
* Aus der Freiherrlich v. Weyheriſchen Eleonoren=
Stiftung ſind zwei Penſionen neu zu vergeben. Es
werden daher alle diejenigen, welche auf Grund der
Allerhöchſten Verordnung vom 19. Januar 1848 (Reg.=Bl.
Nr. 3) um eine ſolche Penſion nachſuchen wollen und
nicht bereits früher um eine ſolche eingekommen ſind,
hiermit aufgefordert, ſpäteſtens bis zum 21. Januar 1911
ihre Geſuche unter Anſchluß ihres Geburtsſcheines bei
dem Miniſterium des Innern einzureichen. Die Geſuche
ſind ſtempelfrei.
V. Kunſthalle. Am 2. Weihnachtsfeiertage bleibt die
Kunſthalle geſchloſſen.
D Das Landesmuſeum iſt am 1. Weihnachtsfeiertag
geſchloſſen, dagegen am 2. Weihnachtsfeiertag von 10 bis
1 Uhr vormittags und von 2 bis 4 Uhr nachmittags,
ſowie am ſogenannten 3. Weihnachtsfeiertag von
vor=
mittags 11 bis 1 Uhr unentgeltlich geöffnet.
Fer=
ner iſt das Landesmuſeum am Neujahrstag vormittags
von 10 bis 1 Uhr und nachmittags von 2 bis 4 Uhr
unentgeltlich geöffnet.
* Preſſefeſt 1911 (14. Januar). Wie bereits
be=
kannt, haben zahlreiche Künſtlerinnen und Künſtler
aus den erſten Geſellſchaftskreiſen in liebenswürdiger
Weiſe der Bitte des Feſtausſchuſſes entſprochen und
ihre Mitwirkung im künſtleriſchen Teil des
Pro=
gramms in ſichere Ausſicht geſtellt. Die
Vortrags=
folge wird in der erſten Abteilung muſikaliſche
Dar=
bietungen von Damen und Herren bringen, die ihre
Kunſt ſchon häufig in den Dienſt der Wohltätigkeit
geſtellt haben und deren reiches Können bei dieſen
Ge=
legenheiten von Kritik und Publikum ſtets
außer=
ordentlich hoch bewertet worden iſt. Der Sologeſang
wird in hervorragender Weiſe durch die Damen Frau
Geheimerat Römheld, Frl. Thea Fey und Frau
Kammerſänger Fahr, die Inſtrumentalmuſik u. a.
durch Fräulein Lili Hickler vertreten ſein, die von
ihrer bewährten Kunſt des Geigenſpiels erneut
Zeug=
nis ablegen wird. Die Klavierbegleitung haben die
Damen Wilhelmine Heiß und Marie Schwan
über=
nommen, die auch in einigen Solonummern
Gelegen=
heit finden werden, ihre längſt gewürdigte pianiſtiſche
Begabung abermals zu erweiſen; das durch
Berufs=
muſiker verſtärkte Orcheſter ſtellt die Akademie für
Tonkunſt, deren Direktor, Herr Wilhelm Schmitt,
auch die Leitung der Enſembledarbietungen
übernom=
men hat. Einzelheiten über das Programm, wie auch
Mitteilungen über die ſonſt vorgeſehenen
Veranſtalt=
ungen folgen in Kürze.
— Die nächſte kirchenmuſikaliſche Abendfeier findet
kommenden Mittwoch, den 28. Dezember, abends
8 Uhr, in der Stadtkirche ſtatt. Der Eintritt iſt
wiederum frei. Diesmal wird die durch ihre
pracht=
volle Altſtimme ſchon weiteren Kreiſen bekannt
gewor=
dene Frau Dr. Bernoulli von hier mitwirken. Das
ausführliche Programm wird in der Dienstagnummer
bekannt gegeben.
* Der katholiſche Kirchengeſangverein St. Ludwig
wird am erſten Feiertag bei der Chriſtmette um 6 Uhr
einige ſtimmungsvolle Chöre zum Vortrag bringen.
Bei dem Gottesdienſte wird eine Abteilung der
Ka=
pelle Hauske mitwirken. Eingeleitet wird die
Mette durch eine liebliche Hirtenmuſik von
Händel. Während des Hochamtes um ½10 Uhr
wird genannter Verein nochmals die Iſte
Con=
feſſor=Meſſe von Paleſtrina, ein neues
Weihnachtsoffertorium von Heller, ſowie
ein 8ſtimmiges altböhmiſches
Weihnachts=
lied vortragen.
* Feanenverein der Martinsgemeinde. Die
Weih=
nachtsbeſcherung des Frauenvereins der Martins=
gemeinde fand im Gemeindehaus unter großer
Be=
teiligung ſtatt und nahm einen ſehr ſchönen Verlauf.
Welche Gedanken die freudig erregte Kinderſchar
— 240 an der Zahl — bei ihrem Einzuge in den Saal
wohl bewegten, war nicht ſchwer zu erraten, denn wie
gebannt hingen aller Augen an den großen, von zwei
hell erleuchteten Tannenbäumen beſtrahlten Tafeln,
auf welchen die Gaben des Chriſtkindes aufgeſtellt
waren. Da waren Puppen in allen Trachten und
Ko=
ſtümen, Baukaſten und Gewehre, Strümpfe, Säckchen
mit Konfekt, Aepfel und Nüſſe. Nachdem die Kinder
durch Geſang, Vorträge und ſichere Antworten die
Anweſenden erfreut und damit der Liebe und
Hin=
gabe der Schweſtern zu den Kindern ein gutes
Zeug=
nis abgelegt, hielt der Vorſitzende, Herr Pfarrer D.
Waitz, eine für Groß und Klein zu Herzen gehende
Anſprache. Hierauf wurden die Gaben verteilt und
hoch beglückt zog die kleine Schar von dannen.
In ebenſo ſchöner Weiſe verlief die
Weihnachts=
beſcherung der Handarbeits= und
Strick=
ſchule des Frauenvereins, welche gegenwärtig von
170 Kindern beſucht wird. Die guten Darbietungen
derſelben waren ebenfalls ein aufrichtiger Beweis
der Liebe und Fürſorge der beiden Lehrerinnen und
der Helferinnen, und allſeits fand man auch hier
dank=
bare Geſichter für die reichen Gaben.
K. Der Darmſtädter Männergeſangverein hält
ſeine diesjährige Weihnachtsfeier am erſten Feiertag
abend im Konkordkaſaale, Waldſtraße 33, ab. Wie wir
aus dem uns vorgelegten Programm erſehen, hat die
Vergnügungskommiſſion alles aufgeboten, um den
Beſuchern einige genußreiche Stunden in Ausſicht
ſtellen zu. können.
— Der Gefangverein „Sängerluſt” veranſtaltet
ſeine Weihnachtsfeier am erſten Feiertage, abends 7
Uhr, im Mathildenhöhſaale. Ein gemiſchter Chor,
be=
ſtehend aus 25 Damen des Vereins und 35 Herren,
er=
öffnet das aufs ſorgfältigſte zuſammengeſtellte und
aus 19 Nummern beſtehende Programm mit dem Chor:
Altdeutſches Weihnachtslied. Hieran ſchließt ſich ein
Prolog, alsdann ein lebendes Bild mit
Weihnachts=
chor. Außer einem zweiten gemiſchten Chor enthält
das Programm noch mehrere Herrenchöre unter der
vortrefflichen Leitung ihres Dirigenten,
Muſikdirek=
tors Otto Bartke. Für den ſoliſtiſchen Teil iſt A.
Braun, Mitglied des Großh. Hoftheaters, durch
Ge=
ſangsvorträge, A. Kaufmann, ein Schüler des
Direk=
tors Bartke, durch Klaviervorträge, ſowie der
be=
kannte Salon=Humoriſt Ph. Mechler gewonnen. Auch
wird Direktor Bartke ein Konzertſtück für Violine
zum Vortrag bringen. Während für den erſten Teil
ein ernſtes Theaterſtück, „Und Friede auf Erden!”,
Weihnachtsbild aus dem Leben in einem Akt von
Ri=
chard Frenkel=Norden, vorgeſehen iſt, ſorgt man im
zweiten Teil für ein heiteres, „Der gerettete
Geld=
brief” humoriſtiſches Geſamtſpiel von Rich.
Ecken=
berger, ferner für ein humoriſtiſches Zwiegeſpräch,
Duett und Terzett, alles vorgetragen von Mitgliedern
des Vereins. Die Nachfeier findet am Neujahrstage
auf dem Heiligen Kreuz ſtatt. (Näh. ſ. Anz.)
— Der Katholikenverein veranſtaltet am 26.
De=
zember, abends 8 Uhr, eine Weihnachtsfeier mit
reich=
haltigem Programm, Verloſung und Tanz. (Näh.
ſ. Anz.)
* Martinsgemeinde. Die liturgiſche Feier am erſten
Weihnachtsfeiertage ½6 Uhr findet in der
Martins=
kirche, nicht im Gemeindehauſe, ſtatt.
— Ihrs Silber=Hochzeit feiern am zweiten Weihe
nachtsfeiertage die Eheleute Friedrich Schneider III.,
Ludwigshöhſtraße 19.
* Heſſiſcher Diakonieverein. Der Vorſtand des
Heſſiſchen Diakonievereins hat in der Perſon des Herrn
Pfarrers Schneider, zurzeit Pfarrer zu
Dittels=
heim in Rheinheſſen, vorher drei Jahre Pfarraſſiſtent
in Darmſtadt, anſtelle des Herrn Pfarrers Rehwald,
welchem die evangeliſche Pfarrſtelle zu Heppenheim
übertragen worden iſt, einen neuen Vereinsgeiſtlichen
für die Dauer eines Jahres gewonnen. Dieſer wird
ſeine Stelle Mitte Januar antreten und die Wohnung
von Herrn Pfarrer Rehwald in Darmſtadt (Frankfurter
Straße 40) beziehen. Schreiben an den Heſſiſchen
Diakonieverein bittet man nach wie vor nach
Darm=
ſtadt, Frankfurter Straße 40, zu richten.
— Vereinigte Ortskrankenkaſſe Darmſtadt. Der
Mitgliederſtand betrug am 17. Dezember I. J.
männ=
lich 9104, weiblich 6146, zuſ. 15 250, in Prozenten 59,70,
40,30; am 10. Dezember l. J. männlich 9165, weiblich 6132,
zuſ. 15297, in Prozenten 59,20, 40,80. Der
Kranken=
ſtand betrug am 17. Dezember l. J. männlich 444, weiblich
232, in Prozenten 4,87, 3,77; am 10. Dez. l. J.
männ=
lich 470, weiblich 235, in Prozenten 5,13, 3,84. An
Krankengeld wurde ausgezahlt in der Woche vom
12. Dez. bis 17. Dez. l. J. 5467,60 Mk., in der Woche
vom 5. Dezember bis 10. Dezember I. J. 5875,74 Mk.
An Wöchnerinnen waren vorhanden am 17. Dezember
I. J. — 31, am 10. Dezember I. J. — 26; Sterbefälle
kamen vor in der Woche vom 12. Dezember bis 17. Dezember
I. J. — 2; vom 5. Dezember bis 10. Dezember I. J. — 4.
Hotel Traube. Nachdem die
Karnevalfeſtlich=
keiten im Hotel zur Traube in den letzten Jahren einen
ſo glänzenden Verlauf nahmen, hat ſich Herr
Hofliefe=
rant Ad. Reuter auf vielſach geäußerte Wünſche der
Gäſte und Gönner ſeines Hauſes entſchloſſen, dieſes
Jahr auch eine Silveſterfeier mit Künſtlerkonzert zu
veranſtalten. (Näheres ſiehe Anzeige.)
— Ludwigshöhe. Am 2. und 3. Weihnachtsfeiertag,
Montag und Dienstag, den 26. und 27. Dezember,
nach=
mittags 4 Uhr, finden große Feſtkonzerte ſeitens der
Kapelle des Leibgarde=Regiments unter
Obermuſik=
meiſter Hauske ſtatt. Koedels Tongemälde „Fröhliche
Weihnachten” wird in beiden Konzerten geſpielt
wer=
den. (Siehe Anzeige.)
— Orpheum. Es finden am zweiten
Weihnachts=
feiertage, 26. Dezember, zwei Vorſtellungen mit dem
Gaſtſpiel des „Frankfurter Intimen Theaters” ſtatt.
In beiden Vorſtellungen gelangt das gleiche,
reich=
haltige Programm, inkluſive Mary Irber, zur
Darſtellung. (S. Anz.)
— Erſter Darmſtädter Kino (Grafenſtr. 12). Der
neue Spielplan iſt vollſtändig dem Weihnachtsfeſte
an=
gepaßt. Die Direktion zeigt wiederum, daß ſie es
ver=
ſteht, dem Publikum erſtklaſſige und der Zeit angepaßte
Nummern zu bieten, welche jedem Beſucher an den
Feiertagen einige intereſſante und genußreiche Stunden
verſchaffen. Als reizender Weihnachtsfilm dürfte die
Attraktion „Elschens Traum” bei jung und alt
unge=
teilte Aufnahme finden. Ferner dürfte großes
Inter=
eſſe der Kunſtfilm „Onkel Toms Hütte” nach dem
be=
kannten Original von Beecher=Stowe, hervorrufen.
Außerdem ſind noch verſchiedene Einlagen zu nennen,
welche in erſtklaſſiger Weiſe zur Darſtellung kommen.
(Näheres ſiehe Anzeige.)
gs- Von Krämpfen befallen. Geſtern abend um 5 Uhr
wurde ein hier zugereiſter Mann in der Nähe der 61er
Artillerie=Kaſerne von Krämpfen befallen und um 6 Uhr
ein Dienſtmädchen in der Kirchſtraße. Beide wurden durch
die Rettungswache nach dem Städtiſchen Krankenhauſe
verbracht.
Offenbach, 22. Dez. Die Offb. Ztg. ſchreibt: Hieſige
und Frankfurter Blätter brachten die Meldung, daß die
Sektion der Leiche der Anna Göbig keine
Anhalts=
punkte dafür ergeben habe, ob Selbſtmord oder
Ver=
brechen vorliege. Demgegenüber können wir feſtſtellen,
daß geſtern oder vorgeſtern die Sektion der Leiche
über=
haupt noch nicht ſtattgefunden hat und mithin auch die.
an die Sektion geknüpften Schlüſſe jeder Grundlage
entbehren. Die Sektion wurde erſt heute vormittag
von Kreisarzt Dr. Pfannmüller und Kreisaſſiſtenzarzt
Dr. Zinſſer vorgenommen. Vom Gericht wohnten der
Sektion Amtsrichter Dr. Derſch und Gerichtsſchreiber
Schäfer, ſowie Staatsanwalt Schreiber von Darmſtadt
bei. Die Sektion ſtellte einwandfrei feſt, daß ein
Ver=
brechen an dem Mädchen nicht begangen wurde. Ebenſo
ergab die ärztliche Unterſuchung, daß das Gerücht,
Anna Göbig habe Selbſtmord verübt, weil ſie das Opfer
eines Verführers geworden ſei, jeder Begründung
ent=
behrt. Die geheimnisvolle Tragödie des Mädchens
wird infolge dieſer Feſtſtellungen noch mehr wie bisher
in Dunkel gehüllt, das zu lüften vielleicht niemals
ge=
lingen wird.
ſpiele, in der Empirezeit kamen die alten griechiſchen
und römiſchen Götter und Göttinnen ebenſo zur
Gelt=
ung wie Napoleons Garden und vorher Friedrichs
des Großen Ziethen=Huſaren und Seydlitz=Küraſſiere.
Die Erfindung der Eiſenbahnen wurde vor vielen
Jahrzehnten bereits von der Spielwareninduſtrie
ebenſo ausgebeutet wie heute Elektrizität und
mo=
dernſte Technik.
Wir wünſchen, daß der ſchöne poetiſche Brauch,
einen Weihnachtsbaum zu ſchmücken und die Kinder
mit Geſchenken zu beglücken, im deutſchen Volke nie
ausſterbe. Möchte ſich am Weihnachtsabend auch das
ärmſte Kind über den kerzengeſchmückten Baum und
H. Stein.
Gaben der Liebe freuen können.
Ein Märchen vom Licht.
Es war die längſte Nacht im Jahre, da ſtieg der
Herrgott auf die Erde herab, um nach dem Rechten zu
ſehen. In ſeiner Bruſt aber barg er die Samen des
Lichts, die er heute ins Weltall zu ſtreuen gedachte.
Ueberall ſchlief das Leben auf der Erde, von der
treibenden Kraft in den Menſchen bis zu dem Waſſer,
das erſtarrt über die Felſen hing oder in
unbeweg=
lichen Scheiben die Mulden füllte, von den
Fleder=
mäuſen, die in lauen Sommernächten um die Hütten
ſtreiften, bis zu den hartgefrorenen Schollen auf den
Feldern.
Als der Herrgott um die Mitternachtsſtunde durch
die ſchlafenden Wälder ſchritt, ſah er zu ſeinem
Er=
ſtaunen, daß die Tannen wachten. Er redete ſie an
mit einer Stimme, in der umermeßliche Milde und
Güte lag:
„Seht ihr nicht, daß rings um euch jegliches Leben
in Ruhe verharrt? Nichts ſollte euch hindern,
des=
gleichen zu tun!”
Da antworteten ihm die Tannen:
„Herr, die Erinnerung an dich und die Gaben
deines Lichts hielt uns wach und gab uns die Kraft
der Genüßſamkeit, ſodaß wir in den lichtarmen Tagen
des Schlafes entbehren konnten.”
Da trat der Herrgott nahe an ſie heran und legte
ſeine Hand auf ihre ausgebreiteten Arme. Ein Strom
des Lichtes aber floß durch ihre Körper, daß ihren
Aeſten ſeltſame Früchte entwuchſen, Früchte, die
Flammen glichen mit dem Glanz der Sterne.
„Ihr bliebt beharrlich und demütig in der
Er=
wartung des Lichts, drum ſollt ihr als die erſten ſeine
Weihe tragen und der Welt die Kunde davon bringen!”
So ſprach der Herrgott und verließ die Tannen, die
ein Leuchten um ſich verbreiteten, daß die übrigen
Bäume des Waldes erwachten und mit ihren
ſchlaf=
trunkenen Augen das Wunder nicht zu erfaſſen ver=
mochten. Doch ein Ahnen zitterte durch ihre Seelen
Und dort hinein ſenkte der Herrgott die Samen des
Lichts.
Einen einſamen Wanderer, der ſich in dieſer Nacht
verirrt hatte, riefen die wärmenden Flammen auf den
Tannen herbei, daß er Schutz in ihrer Nähe finde.
Dort ſchlief er ein. Als er am Morgen erwachte,
glaubte er, in der Nacht einen wunderſamen Traum
erlebt zu haben. Und er ging hin und erzählte den
Menſchen davon.
So kommt es, daß noch heute die Menſchen zur
Zeit der längſten Nächte Lichter auf den Tannen
ent=
zünden zum Gedenken an die Nacht, in der der
Herr=
gott die Samen des Lichts in die Erde ſenkt.
Walter Georgi.
Woher ſtammt der Name „Weihnachten‟?
* Es liegt nahe, das Wort Weihnachten aus dem
Mitteldeutſchen zu erklären, wie es ſich der
Sprach=
gebrauch nach und nach zurecht gemacht. Danach würde
es die Nacht der Weihe bedeuten, in der durch
Chri=
ſtus der Menſchheit Licht und Segen gebracht worden
iſt. Das ſieht auf den erſten Blick natürlich und
ſelbſtverſtändlich aus und iſt dennoch nicht richtig.
Denn es iſt bekannt, daß an Stelle des
altgermani=
ſchen Julfeſtes unſer jetziges Chriſtfeſt getreten iſt.
Damals feierten unſere Vorfahren die
Winterſonnen=
wende mit allerlei Feſten und Gottesdienſten, und
wir nahmen dieſen Tag gleichſam als Symbol der
Wende der Menſchheit durch einen neuen Glauben.
Und auf dieſen urgermaniſchen Urſprung geht auch
der Name zurück, der ſich ebenſo gewandelt hat, wie
im Laufe der Jahrhunderte das Feſt ſelber. Denn
das Weihnachtsfeſt bot nicht von Anfang an dieſelbe
Geſtalt, wie am heutigen Tage, ſo iſt z. B. der
Chriſt=
baum, der uns jetzt als Hauptbeſtandteil des Feſtes
dünkt, erſt im Laufe des 17. Jährhunderts eingeführt
worden. Daneben iſt auch viel von den heidniſchen
Gebräuchen und Sitten in unſer Chriſtfeſt hinüber
gekommen. Dieſe Zeit war urſprünglich eine ganze
Reihe von Feiertagen, der ſogenannte
Weihnachts=
kreis, die alle unter dem gemeinſamen Namen „Ze
wihen Nahten” d. h. zu den heiligen Nächten,
zu=
ſammengefaßt wurden. Somit würde alſo der Name
nicht Nacht der Weihe bedeuten, ſondern, da der erſte
Beſtandteil des Namens „Weih” aus dem
germani=
ſchen „Wihe” (heilig) kommt, ſo ergibt die
Ueberſetz=
ung des Wortes das alte ſchöne „Heilige Nacht‟ Das
iſt ja der Anfang des herrlichen Weihnachtsliedes
„Stille Nacht, heilige Nacht”.
Deutſche Weihnachtsbäume in London.
CK. Aus London wird berichtet: In Covent
Gar=
den hat nun der Weihnachtsmarkt begonnen und der
mächtige Platz iſt in einen ſtattlichen deutſchen
Tan=
nenwald verwandelt. Denn weitaus der größte Teil
der Weihnachtsbäume, die in London gekauft werden,
kommt aus Deutſchland. In Covent Garden ragen
nicht weniger als 13000 Tannenbäume empor, die
noch vor wenigen Tagen an den Abhängen des Harzes
grünten, und eine Sendung von weiteren 3000
Bän=
men aus Deutſchland iſt von Hamburg aus bereits
unterwegs. Daneben verſchwinden die in England
gewachſenen Tannen faſt völlig, von den 20000
Bäu=
men, die jetzt auf den Londoner Markt gekommen ſind,
ſtammen kaum 4000 aus England ſelbſt, meiſt aus den
Forſten von Suſſex und Surrey. Die alte deutſche
Sitte, am heiligen Abend den Tannenbaum zu
ſchmücken, faßt in England immer mehr Fuß; in
die=
ſem Jahre fällt es auf, daß gerade die niederen
Volksſchichten, die Arbeiter, auf den Chriſtbaum nicht
verzichten wollen. Die billigeren kleinen Bäume
fin=
den einen reißenden Abſatz, während die großen kaum
einen Zuwachs in der Nachfrage zu verzeichnen haben.
Auch in den Kaſernen der engliſchen Truppen
flam=
men am heiligen Abend die deutſchen Bäume im
Lichterglanz auf; die ſchottiſche Garde hat auf dem
Markte einen prächtigen, über 8 Meter hohen Baum
erſtanden, der 33 Jahre lang im Harz ſtand und nun
in eine Hochburg der engliſchen Geſchichte, in den
To=
wer, triumphierend ſeinen Einzug gehalten hat.
Ein eigenartiges Weihnachtsgeſchent
des Kaiſers.
* Ein ſolches iſt dem penſionierten Bahnbeamten
Peterſen in Schubeybrücke im Schleswigſchen zuteil
geworden. Peterſen iſt ſtolz auf eine
Nachkommen=
ſchaft von ſieben Söhnen, zumal Kaiſer Wilhelm I.
bei dem jüngſten, jetzt beim Militär dienenden Sohne
Patenſtelle übernommen hatte. Auch die anderen
jun=
gen Peterſen waren mit Leib und Seele Soldat oder
dienen noch. Der älteſte der Brüder ſandte nun
kürz=
lich ein Gruppenbild der ſieben Marsſöhne dem
Kai=
ſer mit der Verſicherung unwandelbarer Treue und
Ergebenheit. Der Kaiſer bereitete dafür dem alten
Vater eine ganz beſondere Freude: Er ließ die
Bil=
der der Sieben vorſichtig herausſchneiden, um ſein
eigenes gruppieren und danach eine große
Photo=
graphie herſtellen. In goldenem Prachtrahmen und
mit der Unterſchrift des Kaiſers verſehen, ging jetz
dem Vater dieſes Geſchenk zu. Von der Privatkanzlei
war noch ein Glückwunſchſchreiben beigefügt.
Seite 4.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 24. Dezember 1910.
Nummer 302.
(*) Gießen, 22. Dez. Im Café Ebel fand heute die
Hauptverſammlung des landwirtſchaftlichen Vereins
für die Provinz Oberheſſen ſtatt. Der Vorſitzende,
Oekonomierat Schlenke=Friedberg, begrüßte
nament=
lich den Provinzialdirektor Dr. Uſinger und die
Ver=
treter der Kreisämter Oberheſſens. Den wichtigſten
Teil der Verhandlungen bildete die Beſchlußfaſſung
über die Verwendung der zur Verfügung ſtehenden
Mittel im Geſchäftsjahr 1911. Der Ausſchuß ſchlug
vor, 300 bis 400 Mark für Prämiierung auszugeben und
drei Winterverſammlungen mit volkswirtſchaftlichen
Vorträgen in verſchiedenen Kreiſen abzuhalten. Der
Ausſchußantrag wurde mit Majorität genehmigt. Für
Anſchaffung von Hederichſpritzen wurde nichts
be=
willigt. Manchen Widerſpruch fand auch die Anregung
des Ausſchuſſes: Es ſollen Perſonen, die 15 bezw. 25
Jahre im landwirtſchaftlichen Dienſte ſtanden,
prämi=
iert werden, und zwar bei 15jähriger Dienſtzeit ſollen
Männer eine Gedenkmünze, bei 25jähriger Dienſtzeit
Frauen Diplome erhalten und die Dienſtherren zu
einem Geldgeſchenk angeregt werden. Dieſe
Auszeich=
nung ſoll ſchon 1911 beginnen. Der Ausſchuß wird mit
der Ausführung der Sache durch Majorität betraut.
Direktor Dr. Heſſe aus Marburg hält hierauf einen
Vortrag über „Die landwirtſchaftlichen Betriebe in
ihrer Abhängigkeit von der Bodenart”
Gießen, 22. Dez. Einen Uebungsritt von
Darmſtadt hierher unternahm geſtern Generalmajor
v. Francois mit fünf Stabsoffizieren. Die Herren
ſtiegen im „Großherzog von Heſſen” ab.
C2) Aus dem Kreiſe Gießen, 23. Dez. Kürzlich fand
die Prüfung und Abnahme der Waſſerleitung in der
Doppelgemeinde Watzenborn=Steinberg durch
die Großh. Brandverſicherungskammer in Darmſtadt
ſtatt. Die Waſſerleitungsarbeiten wurden bereits im
vorigen Jahre ausgeführt; in Verbindung damit
wurde der ganze Ort kanaliſiert. Das Waſſerwerk
wird von einer in der Gemarkung gelegenen
Quell=
faſſung mit natürlichem Druck geſpeiſt und funktioniert
bis jetzt gut. Die Prüfung der Hydranten ergab
keinerlei Anſtände.
* Bad Nanheim, 23. Dez. Wie uns mitgeteilt
wird, iſt die Verwalterſtelle des
Geneſungs=
heims für Angehörige der Reichs=Poſt= und
Telegra=
phenverwaltung in Bad Nauheim zum 1. April 1911
neu zu beſetzen. Bewerber haben ſich an das Poſtamt
in Bad Nauheim zu wenden. Beamte im Ruheſtande
oder Witwen von ſolchen Beamten werden bevorzugt.
(*) Butzbach, 22. Dez. Der Landwirt Roth aus
Ober=Florſtadt, der voriges Jahr wegen Wilderns ins
Zellengefängnis kam, machte in dieſem einen
Selbſt=
mordverſuch. Bei ſeiner Arbeit hatte er ein Beil,
er ſchlug ſich damit die linke Hand ab und verſetzte ſich
dann einen furchtbaren Schlag gegen die Stirne. Die
Wärter entdeckten ſofort die Tat und ſo konnte die
Ver=
blutung verhindert werden.
A Alsfeld, 23. Dez. Unſere Stadtverwaltung, die
ſchon mehrfach in der letzten Zeit bewieſen hat, daß ſie
jedem Fortſchritt und praktiſchen Neuerungen ſtets
zu=
gänglich iſt, hat ſich jetzt gemeinſchaftlich mit dem
Kir=
chenvorſtand zur Erlangung eines Zuſchuſſes für die
Wiederherſtellungsarbeiten an der
Wal=
purgiskirche mit einer Eingabe an die Zweite
Ständekammer gewandt. Große Koſtenaufwendungen
hat die Stadtverwaltung in den letzten Jahren für die
großen Bauprojekte machen müſſen, ſo für die neue
Oberrealſchule 200000 Mark, für die
Erweite=
rung des Waſſerwerks und die Erbauung einer
Hochdruckzone 114000 Mark; gegenwärtig wird das
alte Rathaus umgebaut und erweitert, und im
Frühjahre ſoll mit dem Bau der neuen
Volks=
ſchule begonnen werden. Weitere Ausgaben
erwach=
ſen der Stadt durch die kürzlich beſchloſſene
Verbeſſe=
rung der Niederdruckzone des ſtädtiſchen Waſſerwerks
und durch die Inangriffnahme einer ſyſtematiſchen
Kanaliſation aller Stadtteile. Um ſo höher iſt es
anzu=
erkenn, daß die Stadtverwaltung zu der ſchon ſeit
dem Jahre 1906 angeregten dringend notwendigen
Wiederherſtellung der Walpurgiskirche die
erforder=
lichen Mittel zur Verfügung ſtellen will, wenn der
Staat einen Zuſchuß zu den Koſten bewilligt. Die
Her=
ſtellungskoſten werden ſich nach dem Voranſchlag auf
76000 Mark belaufen. Die Pläne hierzu ſind von dem
Großh. Regierungsbaumeiſter Kuhlmann, der die
Ar=
beiten am Rathausumbau leitet, entworfen worden.
Maar (Kreis Lauterbach), 23. Dez. Seit einigen
Tagen iſt ein Oberfeuerwerker des Artilleriedepots
Fulda hier mit der Unterſuchung auf die
Gefähr=
lichkeit der Geſchoſſe beſchäftigt, die verſchiedene
Bewohner nach dem Scharfſchießen der 25. Artillerie=
Brigade und des Fußartillerie=Regiments Nr. 3 am
2. September in hieſiger Gemarkung gefunden und
nach Hauſe gebracht hatten. Die Annahme, daß
ſämt=
liche Geſchoſſe ungefährlich ſeien, hat ſich nicht
be=
ſtätigt, denn és wurden noch 14 unter 70 Geſchoſſen
vorgefunden, die nicht vollſtändig ausgeblaſen waren
und daher leicht einen Unglücksfall hätten
herbeifüh=
ren können. Dieſe werden im freien Felde durch den
obigen Beamten durch Sprengen unſchädlich gemacht,
während die übrigen Geſchoſſe nach der Geſchoßfabrik
Siegburg verbracht werden. Da immer noch etwa 100
Geſchoſſe fehlen, iſt anzunehmen, daß ſich dieſe
eben=
falls größtenteils in Privathänden befinden und auch
unter dieſen eine Anzahl ſein dürften, die nicht
voll=
ſtändig ausgeblaſen ſind. Es wird deshalb auf die
befährlichkeit der Geſchoſſe aufmerkſam gemacht,
da=
mit ein leichtfertiges Aufbewahren oder Behandeln
vermieden wird.
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 22. Dez. Rominter
Edeltannen ſind geſtern im Neuen Palais
einge=
troffen, die für das Weihnachtsfeſt am
Kaiſer=
hofe beſtimmt ſind. Am heiligen Abend iſt
bekanni=
lich die ganze kaiſerliche Familie zur gemeinſchaftlichen
Weihnachtsfeier verſammelt und jedes einzelne
Mit=
glied hat ſeinen eigenen Baum. Auch die Prinzen
Eitel Friedrich und Auguſt Wilhelm mit ihren
Ge=
mahlinnen dürfen nicht fehlen. Die Bäume für das
Kaiſerpaar ſind etwa vier Meter und die Bäumchen
für die Enkelkinder anderthalb Meter hoch. Wegen der
Abweſenheit der Kronprinzen und der Kronprinzeſſin
werden am heiligen Abend bei der Beſcherung im
Muſchelſaale diesmal nur 14 Tannen erglänzen. Zwei
Bäume ſind für Gefolge und Dienerſchaft beſtimmt.
Der Verkauf der Weihnachtskarpfen für
Berlin hat bereits geſtern begonnen. In allen
Warenhäuſern und Fiſchgeſchäften, ſogar auf den
Straßen, werden die dicken, goldſchuppigen Fiſche zum
Verkauf angeboten. „Echt böhmiſche Karpfen” lautet
die Ankündigung und die Händler machen glänzende
Geſchäfte. Nicht weniger als 10000 Zentner Karpfen
ſind in der letzten Woche nach Berlin gekommen. In
den Fiſchkäſten der Spree, in den großen Behältern der
Zentrale für Fiſchzucht und in den
Aufbewahrungs=
baſſins der Großhändler werden die Kaltblütler bis
zum 22. reſp. 29. Dezember lebend erhalten. Ein großer
Teil der Fiſche iſt auf dem Waſſerwege nach Berlin
ge=
ſchafft worden, der größte Teil aber in den
Fiſchtrans=
port=Spezialwagen, in denen die Tiere durch
fort=
währende Zufuhr von friſcher Luft und Waſſer bequem
10 bis 12 Tage lebend erhalten werden können. Der
größte Teil der böhmiſchen Karpfen, die übrigens
ſämt=
lich aus Poſen, Schleſien, aus der Lauſitz und dem Elſaß
ſtammen, etwa 7000 Zentner, ſind allerdings ſchon
wie=
der verfrachtet und nach den kleineren Städten der
Mark, ſowie nach Sachſen geſandt worden Der
Rieſen=
magen Berlins kommt für die Weihnachts= und
Neu=
jahrfeiertage mit 3000 Zentnern Karpfen ganz gut aus.
Intereſſant iſt übrigens, daß die Fiſche in Berlin vor
dem Weiterverkauf ſorgfältig geſondert werden müſſen.
Der Berliner ſchwört nämlich nur auf die „Rogenen”
während in anderen Städten, z. B. in Hamburg, Kiel
und Stettin, die „Milchenen” bevorzugt ſind. Da jedoch
die rogenen Karpfen im Verhältnis bedeutend
ſchwie=
riger zu beſchaffen ſind als die milchenen, erklärt es
ſich, daß in Berlin die Karpfenpreiſe ſtets höher ſind als
in anderen Städten. In dieſem Jahre koſten die
beſſe=
ren Qualitäten pro Pfund 1,20 Mark, die mittleren
1 Mark und die geringeren Sorten 90 Pfg. — Eine
eigenartige Poſtſendung erhielten heute
zahl=
reiche Bewohner der Goetheſtraße in Rixdorf. Der
zu=
ſtändige Briefträger überreichte ihnen nämlich die am
Morgen vermißten Frühſtücksbeutel, allerdings waren
ſie ihres Inhaltes beraubt. Der Dieb hatte die leeren
Beutel in den in der Richardſtraße befindlichen
Brief=
kaſten geſteckt, und der den Kaſten entleerende Beamte
brachte die Beutel nach dem Hauptpoſtamt. Von hier
aus wurden ſie in entgegenkommender Weiſe auf dem
Beſtellgange den Eigentümern zurückgebracht. Dies
war möglich, da ſich an jedem Beutel noch die Adreſſe
des Beſitzers befand.
München, 23. Dez. Heute nacht erfolgte in der
Celluloid=Fabrik in Kehlheim im
Keſſel=
hauſe eine furchtbare Exploſion, deren
Ent=
ſtehungsurſache bisher noch unbekannt iſt. Die beiden
Arbeiter Rott und Brandl waren auf der Stelle tot.
Die Leiche des letzteren konnte noch nicht geborgen
werden. Vier andere Arbeiter erlitten bei der
Explo=
ſion ſchwere Verbrennungen. Zwei der Verletzten ſind
heute morgen geſtorben, die beiden anderen liegen
hoffnungslos danieder.
Dresden, 23. Dez. Fräulein Eliſabeth v.
Poh=
land, die in Pillnitz bei Dresden geſtorben iſt,
ver=
machte ihr Geſamtvermögen von einer
Mil=
lion Mark der Stadt Dresden zu wohltätigen
Zwecken. Hiervon ſollen am Todestage ihres
Groß=
vaters, des Bürgermeiſters von Pohland, die Zinſen
von 50000 Mark vier würdige Männer und Frauen
erhalten, die Zinſen von 150000 Mark ſollen an aus
dem Krankenhauſe entlaſſene Geneſende verteilt und
die Zinſen der übrigen 800000 Mark zu einer
Poh=
land=Stiftung verwendet werden, deren Zinſen für
gemeinnützige Zwecke beſtimmt ſind.
Eiſenach, 23. Dez. Der wegen Diebſtahls im
hie=
ſigen Gefängnis untergebrachte Kroate Orlic, der
dringend verdächtig war, an dem Agenten Wilhelm
Biener auf dem Griesheimer
Exerzier=
platz einen Mord verübt zu haben, konnte ſein
Alibi ſo überzeugend nachweiſen, daß ſeine
Betei=
ligung an der Tat ausgeſchloſſen iſt.
Braunſchweig, 23. Dez. Der Sturz des
langjäh=
rigen braunſchweigiſchen Hofkapellmeiſters
Riedel, der ſeine Entlaſſung erhielt mit der
Ein=
ſchränkung, daß er ſelbſt um ſeine Entlaſſung
ein=
kommen könne, wird auch den braunſchweigiſchen
Land=
ag beſchäftigen. Zur Vorgeſchichte des Falles werden
jetzt, laut B. Z. a. M., noch folgende Einzelheiten
be=
richtet: Hofkapellmeiſter Riedel, der in ganz
Deutſch=
land geſchätzte Komponiſt der Lieder aus Scheffels
„Trompeter von Säkkingen” wird der Aufforderung,
ſein Abſchiedsgeſuch einzureichen, nicht nachkommen.
Ueber die Form, unter der dem verdienten, langjährigen
Orcheſterchef der herzoglichen Hofkapelle nahegelegt
worden iſt, ſein Penſionsgeſuch einzureichen, herrſcht in
der Bürgerſchaft von Braunſchweig tiefgehende
Erregung. Bei dem letzten Abonnementskonzert
der Hofkapelle war Riedels Dirigentenpult mit Blumen
geſchmückt und das Publikum brachte dem greiſen
Künſtler beiſpielloſe Ovationen dar.
Die Urſache, daß Riedel gehen muß, iſt in einem
Wortwechſel zu ſuchen, den der Hofkapellmeiſter
wäh=
rend einer Probe zu den „Hugenotten” mit der
Koloraturſängerin des Hoftheaters Frl.
Charlotte Röder hatte, die vor zwei Jahren von
einer kleineren öſterreichiſchen Bühne nach
Braun=
ſchweig kam und heute im dortigen Theater eine
Machtſtellung einnimmt, wie nie zuvor. Bei
Hofe iſt die Dame jedenfalls beliebter als im Publikum.
Als Frl. Röder die Margaretenarie im zweiten Akte
in einer muſikaliſchen Auffaſſung ſang, die dem
Diri=
genten nicht gefiel, rief ihr Riedel, der auf ſtreng
klaſſi=
ſche Form in der großen Oper hält, zu: „Sie ſingen
ordinär wie im Tingel=Tangel!‟ Der Ausdruck mag
einer Hofopernſängerin gegenüber nicht ganz paſſend
ſein, allein, wer die Nervoſität eines im Theater grau
gewordenen Kapellmeiſters kennt, wird dieſe Worte
nicht allzu tragiſch nehmen. Frl. Röder, eine ſehr
temperamentvolle Ungarin, nahm die Sache aber
tra=
giſch, beſchwerte ſich, ſchrieb dem Kapellmeiſter einen
be=
leidigenden Brief nach dem andern und ſtrengte
ſchließ=
lich auch noch die Privatklage an. Hofbapellmeiſter
Riedel erhob, was man ihm wahrlich nicht verdenken
kann, die Widerklage.
Nun kommt die überraſchende Wendung.
General=
hofintendant v. Schmid (der Herr iſt vor kurzem geadelt
worden) fuhr zweimal bei dem Hofkapellmeiſter vor und
verlangte auf Höchſten Befehl die Zurücknahme
der Privatklage, die Riedel angeſtrengt. Bei der
zweiten Unterredung erklärte der Generalhofintendant
mit erhobener Stimme: „Mein hoher Herr befiehlt, daß
die Sache beigelegt wird, im Weigerungsfalle werden
Sie Ihr Amt verlieren.” Schließlich gab Riedel, des
lieben Friedens wegen, nach und zog die Klage zurück;
Fräulein Röder tat dasſelbe. Trotzdem muß, ſcheinlich
laut Höchſtem Befehl, Hermann Riedel gehen.
Es iſt wenig wahrſcheinlich, daß ſich die
Angelegen=
heit ſo verhält, wie hier geſchildert.
Stolp, 22. Dez. Die ſogenannte
Schlachten=
muſik, wie ſie u. a. Saro komponiert hat und die bei
patriotiſchen Feſtkonzerten gern zu Gehör gebracht wird,
zählt zu den Genüſſen, über deren Wert man nicht
immer gleicher Meinung iſt. Zu denjenigen, welche von
einer ſolchen Muſik nichts wiſſen wollen, gehört auch
die Polizei in Stolp. Sie ſchickte dem Inhaber
eines Gartenlokals, der am Schluſſe eines öffentlichen
Konzertes ein patriotiſches „Tongemälde” der erwähn=
ten Art auf die Zuhörer losgelaſſen hatte, ein
Straf=
mandat über 6 Mark mit der Begründung, daß er
„ruheſtörenden Lärm” verurſacht habe. Auch der
Kapellmeiſter bekam einen gleichen Strafbefehl. Beide
erhoben Widerſpruch und hatten die Genugtuung, daß
ſie vom Schöffengericht freigeſprochen wurden. In
dem Urteil heißt es, daß das Abbrennen der
Kanonen=
ſchläge zur Ausführung des muſikaliſchen Teiles gehöre
und hierin kein Feuerwerk zu erblicken ſei. Der Lärm,
den die Kanonenſchläge verurſacht hätten, könne nicht
als ſtärker angeſehen werden, als der durch die Muſik
verurſachte.
Hamburg, 22. Dez. Nach einem bei der Reederei
des geſunkenen Slomandampfers „Palermo”
eingegangenen Telegramm iſt den nach der
Unglücks=
ſtätte entſandten Beamten von dem Wrack nichts
ſicht=
bar. Viele Rettungsringe und Boote wurden an Land
geſchwemmt. Die Küſte wurde, ſoweit die
Unwegſam=
keit es zuläßt, bis zum Kap Finiſterre ſorgfältig
ab=
geſucht.
Rom, 23. Dez. In einem Hauſe in Buscoldo bei
Mantua explodierte ein Azetylen=
Gaſo=
meter, wobei die Decke des Hauſes einſtürzte.
Fünf=
zehn Perſonen wurden unter den Trümmern
begra=
den. Alle wurden meiſt ſchwer verbrannt aus dem
Schutt hervorgezogen.
London, 22. Dez. Einer an der Mordtat in
Houndsditch Beteiligten, namens Yourka, wurde
heute in Whitechapel verhaftet.
New=York, 23. Dez. Wie aus Chicago gemeldet
wird, ſind bei dem geſtrigen Brande in der
Kon=
erven=Fabrik Nelſon u. Morris 27
Feuer=
wehrleute und 2 Feuerwehrleutnants umgekommen.
Der Schaden wird auf 6 Millionen Dollar
ge=
ſchätzt. Der Brand, welcher früh morgens
ausgebro=
chen war, konnte erſt gegen 1 Uhr mittags lokaliſiert
werden, nachdem verſchiedene in der Nähe gelegene
große Schlachthäuſer ernſtlich gefährdet waren. Der
Brand gewann noch dadurch an Ausdehnung, daß ein
Ammoniak=Reſervoir explodierte, wodurch der
Zu=
ſammenbruch des Metalldaches hervorgerufen wurde,
unter deſſen Trümmern die unglücklichen
Feuerwehr=
leute begraben wurden.
Bolton, 22. Dez. Die Bemühungen, die
einge=
ſchloſſenen Bergleute aufzufinden, wurden
die ganze Nacht fortgeſetzt, jedoch wurde kein
Lebenszeichen entdeckt. Die Grube iſt mit
Gaſen angefüllt. Die Rettungsmannſchaften ſahen
150 Leichen.
Kunſtnotizen.
Aeber Werke, Künſtler und künſtleriſche Veranſtaltungen ꝛc., deren im Nach
gehenden Erwähnung geſchieht, behält ſich die Redaktion ihr Urteil vor.
* Weihnachtsoratorium von Heinrich
Schütz. Am erſten Weihnachtsfeiertage wird in
der Johanneskirkche, abends 5 Uhr, eine
kirchenmuſikaliſche Feier ſtattfinden, die beſonderes
Intereſſe in Anſpruch nehmen darf. Der
Kir=
chengeſangverein der Johannesgemeinde
wird das Weihnachtsoratorium von
Hein=
rich Schütz zur Aufführung bringen. Schütz, der
große Tonmeiſter und Vorläufer J. S. Bachs, hat
dies Werk im Jahre 1664 geſchrieben, aber nur die Stimme
des Evangeliſten in Notendruck gegeben. Bisher war man
der Meinung, daß das Manuſkript des ganzen Werkes
ver=
loren ſei, und wir waren dankbar, daß uns Arnold
Men=
delsſohn die fehlenden Chöre und Begleitung in ſeiner der
Schützſchen Art angepaßten Weiſe ergänzt hatte. In dieſer
Bearbeitung Mendelsſohns wurde denn das Werk auch
hier zur Freude Vieler ſchon öfter aufgeführt. Nun aber
hat Profeſſor Dr. Schering in Leipzig, dem
Lebens=
gange von H. Schütz nachſpürend, im Jahre 1908 auf der
Univerſitätsbibliothek in Upſala das ganze faſt
lückenloſe Weihnachtsoratorium in der
hand=
ſchriftlichen Notierung von Schütz entdeckt und damit den
Schätzen evangeliſcher Kirchenmuſik ein herrliches Werk des
großen Meiſters wiedergegeben. Es iſt Scherings
Ver=
dienſt, dieſes Werk alsbald, teilweiſe unter Benutzung der
Mendelsſohnſchen Orgelführung, veröffentlicht zu haben,
daß es ſchon im vorigen Jahre in Chemnitz, Leipzig und
Straßburg aufgeführt werden konnte und jedesmal einen
mächtigen Eindruck hinterließ. Beſitzt es doch z. B. einige
Chöre („Ehre ſei Gott” und Schlußchor) von einer ebenſo
einfachen als gewaltigen Tonſprache, die zumal durch die
Orcheſter= und Orgelbegleitung noch erhöht wird. Schütz
hat bekanntlich in ſeinen Oratorien nur die bibliſchen
Worte in Muſik geſetzt und nur noch einen beſonderen
Schlußchor hinzugefügt. So ſind es auch in dieſem
Weih=
nachtsoratorium lediglich Texte der Evangeliſten Lukas
und Matthäus, die wir hören, wobei denn die einzelnen
im Texte redenden Perſonen auch in beſonderen
Solo=
partien auftreten So der Engel (Sopran), Herodes (Baß),
dazu die Hirten (Frauenchor) und die Weiſen (
Männer=
chor). Die Behandlung dieſer einzelnen Partien iſt in
Singſtimmen und Begleitung ebenſo charakteriſtiſch wie
frappant. Bei Schütz fehlen noch die Choräle, die in der
Bachſchen Kirchenmuſik eine ſo bedeutende Stelle
einneh=
men. Es ſind daher für die bevorſtehende Aufführung an
geeigneter Stelle Choräle eingefügt, die teilweiſe dem
Chor (in vierſtimmigen Tonſätzen von J. S. Bach),
teil=
weiſe der ganzen Gemeinde zugewieſen ſind und ſo die
ganze Aufführung als eine rechte Gemeindefeier erſcheinen
laſſen. Hervorragende Solokräfte wirken mit. Mitglieder
der Hofmuſik übernehmen die Inſtrumentalbegleitung. Der
Kirchengeſangverein der Johannesgemeinde hat ſeither mit
wachſender Freude unter der tatkräftigen Leitung ſeines
Dirigenten und mit vielem Fleiß die Aufführung
vor=
bereitet, die außerdem mit bedeutenden finanziellen Opfern
verbunden iſt. Aus letzterem Grunde wird beim Ausgang
eine Kollekte erhoben. Im übrigen iſt der Eintritt für
jeden frei. (Nur Kinder unter 12 Jahren haben ohne
Er=
wachſene keinen Zutritt. Die Emporbühnen werden bis
zum Beginn für die inaktiven Mitglieder reſerviert.) So
verſpricht die Feier zugleich ein Volkskonzert im beſten
Sinne zu werden. — Es iſt zu empfehlen, ſich beim
Ein=
tritt in die Kirche einen Text (20 Pfg.) zu kaufen, deſſen
Gebrauch den Genuß des Ganzen erhöhen wird.
— Dr. Ludwig Wüllner, der ſich von jeher als
ein Bahnbrecher für die moderne Liedkunſt bewieſen hat,
wird uns auch auf ſeinem am 30. Dezember hier
ſtattfin=
denden 10. Liederabend mit einer Reihe hervorragender
neuer Sachen (von Oskar C. Poſa, Chriſtian Sinding,
Her=
mann Zilcher und Arnold Mendelsſohn) bekannt machen.
Die zahlreichen Verehrer unſeres hochgeſchätzten Darmſtädter
Komponiſten wird es freuen, zu hören, daß auf
beſon=
deren Wunſch des Sängers in das Programm nicht
we=
niger als fünf Lieder Mendelsſohns aufgenommen
wor=
den ſind. Außerdem bringt Dr. Wüllner einige ſeiner
anderen Glanznummern, wie den „Feuerreiter” und den
„Rattenfänger” von Hugo Wolf und zum effektvollen
Ab=
ſchluß des Abends „Sehnſucht” „Geduld” und „Cäcilie‟
von Richard Strauß. Die Kartennachfrage iſt bereits
über=
aus rege.
Nummer 302.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 24. Dezember 1910.
Seite 5.
Parlamentariſches.
* Die Bauernbündler haben einen auch von
dem nationalliberalen Abg. Beſt unterzeichneten, ſehr
zeitgemäßen Antrag geſtellt, der folgende
Ver=
ſchärfung der Geſchäftsordnung verlangt:
1. Der Präſident iſt berechtigt, den Redner auf den
Gegenſtand der Verhandlung zu verweiſen. Iſt dies
während einer Rede zweimal unter Androhung der
Folgen geſchehen, und ſpricht der Redner weiterhin
nicht zur Sache, ſo bann die Kammer auf Anfrage des
Präſidenten beſchließen, daß dem Redner das Wort
ent=
zogen wird. Eine Beſprechung über dieſe Anfrage des
Präſidenten iſt nur mit Zuſtimmung der Mehrheit der
anweſenden Abgeordneten zuläſſig. 2. Der Präſident
iſt berechtigt, die Mitglieder der Kammer zur Ordnung
zu rufen. Wird ein Mitglied in derſelben Sitzung
zweimal zur Ordnung gerufen, ſo hat der Präſident
auf die Folgen des dritten Ordnungsrufes aufmerkſam
zu machen. Mit dem dritten Ordnungsruf iſt das
Mit=
glied durch den Präſidenten von der
Sitzung auszuſchließen, nötigenfalls auf deſſen
Anordnung zu entfernen. 3. Der Präſident trifft die
erforderlichen Maßnahmen, um die Ausſchließung
durchzuführen. Er kann hierzu die Sitzung auf
be=
ſtimmte Zeit ausſetzen, den Sitzungsſaal und die
Tri=
bünen räumen und den ausgeſchloſſenen Abgeordneten
aus den Räumen entfernen laſſen, ſowie deſſen
Wieder=
eintritt verhindern. 4. Gegen den Ordnungsruf oder
die Ausſchließung durch den Präſidenten kann der betr.
Abgeordnete ſpäteſtens am folgenden Tage ſchriftlich
Einſpruch erheben. Das Haus entſcheidet früheſtens
in der nächſten Sitzung nach Eingang des Einſpruchs
ohne Beſprechung, ob der Ordnungsruf oder die
Aus=
ſchließung gerechtfertigt war. 5. Erfolgt während der
Dauer der Ausſchließung in anderen als
Geſchäftsord=
nungsfragen eine Abſtimmung, bei der die Stimme des
ober der ausgeſchloſſenen Mitglieder hätten den
Aus=
ſchlag geben können, ſo wird die Abſtimmung in der
nächſten Sitzung wiederholt. 6. Bei andauernder
Stör=
ung iſt der Präſident befugt, die Sitzung zu unterbrechen
oder zu ſchließen.
Gerichtszeitung.
Der Moabiter Krawall.
— Berlin, 22. Dez. Die heute fortgeſetzte
Beweis=
aufnahme im Prozeß wegen der Moabiter Straßenkrawalle
gibt das gleiche Bild, wie an den Tagen zuvor: Auf
einen Zeugen, der das Vorgehen der Schutzleute brutal
und roh nennt, kommt ein anderer, von der
Staatsanwalt=
ſchaft zitierter Zeuge, der von Mißhandlungen der
Paſſan=
ten nichts geſehen haben will. Zeuge Dr. Silbering iſt
Arzt am Moabiter Krankenhaus und hat von dort aus
den Tumult am Kleinen Tiergarten beobachtet. Der Zeuge
hat nicht geſehen, daß die Schutzleute ſich inkorrekt
benom=
men hätten, die Schuld habe vielmehr auf Seiten der
Tu=
multuanten gelegen. Als ſich eine johlende und ſchreiende
Menſchenmenge dem Kleinen Tiergarten näherte,
formier=
ten die Schutzleute eine Kette, um den Strom abzulenken.
Da aber die Tumultuanten verſuchten, die
Schutzmanns=
kette zu durchbrechen, und trotz der ruhigen Aufforderung
der Schutzleute nicht zurückgingen, waren die Schutzleute
ge=
nötigt, den Säbel zu gebrauchen. Bei dem Einhaben
hät=
ten aber die Schutzleute ſehr wohl unterſchieden, ob ſie
harmloſe Paſſanten oder renitente Leute vor ſich hatten.
Mädchen und Frauen wurde z. B. mit dem Säbel der Weg
gezeigt, den ſie einzuſchlagen hätten, ſie wären aber nicht
verprügelt worden. Der folgende Zeuge Schauſpieler
Neu=
mann hat ſich eines Nachts auf dem Nachhauſewege in
Moabit verlaufen, da er die Gegend nicht kannte und iſt
in die Roſtocker Straße geraten, als die Menge dort gerade
den zertrümmerten Photographenkaſten verbrannte. Als
er ſich das anſah, tauchte plötzlich ein Polizeioffizier mit
einem Schutzmannsaufgebot auf, die ihn ſofort feſtnahmen.
Als er dem Leutnant erzählte, daß er nur zufällig in die
Gegend geraten ſei, gab dieſer Befehl, ihn freizulaſſen. Der
eine Schutzmann befolgte dieſen Befehl auch ſofort, der
andere verſetzte ihm erſt noch zwei Säbelhiebe über den
Rücken und einen Fußtritt. Der Zeuge ſuchte dann nach
Hauſe zu gelangen, wurde aber auf dem weiteren Wege
noch einmal feſtgehalten, wobei er ebenfalls einen Schlag
auf den Arm erhielt. Der Zeuge hat ſich hierüber beim
Polizeipräſidium beſchwert, aber die Antwort erhalten,
daß ſeiner Beſchwerde nicht ſtattgegeben werden könne; in
ſo unruhigen Zeiten ſei es unmöglich, einen Unterſchied
zwiſchen harmloſen Paſſanten und den Unruheſtiftern zu
machen. — In der weiteren Beweisaufnahme wurden
u. a. noch Zollaſſiſtent Krauſe und Fabrikinſpektor Götz
von der Allgemeinen Elektrizitätsgeſellſchaft vernommen.
Die Ausſagen bringen weiter nichts neues. Die einen
Zeugen ſtellen den Schutzleuten das beſte Zeugnis aus,
andere wieder kennzeichnen ihr Benehmen als roh und
brutal.
Die Borkumer Spionagenffäre vor dem Reichsgericht.
* Leipzig, 22. Dez. Für die Plaidoyers war
die Oeffentlichkeit wieder zugelaſſen. Reichsanwalt
Rich=
ter ergriff das Wort und führte aus: Die
Beweisauf=
nahme iſt in breiter Oeffentlichkeit erfolgt. Nur in einem
Punkte, wo es die Intereſſen des Landes erforderten, iſt
eine Beſchränkung der Oeffentlichkeit eingetreten. Nicht
übertriebene Spionenfurcht führte zur Einleitung des
Ver=
fahrens, ſondern es handelt ſich um planmäßige
Auskundſchaftungen der
Verteidigungs=
ſtellen in der Nordſee, ja nur Verteidigungsſtellungen
kommen hier in Frage. Ich habe mich lediglich mit den
Taten der Angeklagten zu beſchäftigen, vom ſtrafrechtlichen
Standpunkt aus. In Betracht kommt die gemeinſchaftliche
Reiſe der Angeklagten vom 7. bis 20. Auguſt an die
Nord=
ſeeküſte und die Oſtfrieſiſchen Inſeln. Ich könnte mich
hierbei ledigkich auf das Geſtändnis der Angeklagten
ſtützen, namentlich darauf, was Trench geſagt hat. Wir
hatten die Abſicht, Kundſchaft zu machen. Es iſt davon
geſprochen worden, daß die Reiſe auch zu
Erholungs=
zwecken unternommen ſein könnte. Das iſt ganz
ausge=
ſchloſſen. Beide ſegelten von vornherein unter falſcher
Flagge; ſie müſſen gewünſcht haben, daß ihre
Perſönlich=
keit dunkel bleiben ſollte. Beide ſind Angehörige der
eng=
liſchen Marine, und zwar, wie ich glaube, Angehörige, die
für die Zwecke des Erkundungsdienſtes beſonders
vorbe=
reitet geweſen ſind. Brandon iſt Spezialiſt für
Ver=
meſſungsarbeiten, Trench für Seeweſen und deutſche
Sprache. Beide lernten ſich auf dem Kadettenſchulſchiff
„Cornwall” kennen. Cornwall” unternahm eine
Kreuz=
tour in die Oſtſee. Wir hörten vom Sachverſtändigen,
wie auffällig es geweſen ſei, daß hierbei alle Häfen
Deutſchlands und Dänemarks angelaufen
wur=
den. Wie der Plan entſtanden iſt, lehnte Trench ab zu
ſagen. Wäre die Fahrt nur ein Produkt der eigenen
Ent=
ſchließung der Beiden, ſo hätten ſie dies offen geſagt. Die
Vorbereitungen zur Fahrt liegen jedoch erheblich zurück.
Die Fragebogen waren bereits vor der im Juli angetre=
tenen Reiſe entworfen. Auch in Dänemark machte Trench
Notizen. Daß die Angeklagten im Dienſte des
eng=
liſchen Nachrichtenbureaus gehandelt haben,
er=
gibt ſich aus ihren Briefen. Die Angeklagten ſtanden von
Anfang an mit dem engliſchen Nachrichtendienſt in enger
Verbindung. Den Angeklagten ſtand das geſamte
Mate=
rial über Deutſchland zur Verfügung. Es handelt ſich
bei den Fragebogen um die Zuſammenſtellung des
geſam=
ten Geheimmaterials, das in England über die
verſchie=
denen Staaten geſammelt wird.
Bei den Kreuzfahrten konnte nur ein allgemeines
Bild erlangt werden, es fehlten die Einzelheiten, die durch
die Tätigkeit der beiden Offiziere erkundet werden ſollten.
Einer der beſchlagnahmten Briefe trägt die Adreſſe
Sun=
bonnet. Es iſt ſicher, daß dies die Deckadreſſe des
engliſchen Nachrichtendienſtes iſt. Sie ſind
über die vorbereitende Tätigkeit hinausgegangen. Aus den
Briefen geht hervor, daß die Angeklagten ſich bereits an
das Nachrichtenbureau in England gewendet hatten; auch
aus auf Helgoland benutzten Poſtkarten geht dies hervor.
Die erkundeten Gegenſtände waren geheim. Es iſt ein
großer Unterſchied, ob ſolche Gegenſtände nur geſehen oder
mit Inſtrumenten gemeſſen werden. Beide handelten
ge=
meinſchaftlich. Ich komme alſo zu dem Schluß, daß beide
des vollendeten Verbrechens gegen den § 1 des
Spionage=
geſetzes überführt ſind.
Oberreichsanwalt Zweigert führte aus:
Als Straferſchwerung kommt der große Umfang der
Ge=
fährlichkeit der von den Angeklagten betriebenen Spionage
in Betracht, ferner noch der Schaden, der entſtehen konnte
und wirklich entſtanden iſt. Strafmildernd kommt in
Be=
tracht, daß beide Ausländer im Intereſſe ihres
Vater=
landes gehandelt haben, und ferner, daß die Angeklagten
keinen Deutſchen verführt haben, um leichter in den Beſitz
des Geheimniſſes zu gelangen. Dann machten die
Ange=
klagten die Erkundigungen nur von öffentlichen Wegen
aus mit der einzigen Ausnahme von Borkum. Weiter
kommt den Angeſchuldigten ihr teilweiſes Geſtändnis
zu=
gute. Trench gab zu, daß ſie auch in die Forts Borkums
eingedrungen ſind, was bisher noch nicht bekannt war.
Ich bin der Meinung, daß die Zuchthausſtrafe nicht die
geeignete Strafe für die Angeklagten iſt. Es wird
des=
halb Feſtungsſtrafe zu verhängen ſein. Ich beantrage
daher, gegen jeden auf eine Feſtungsſtrafe von 6 Jahren
zu erkennen, und ſtelle anheim, die Unterſuchungshaft von
2 Monaten anzurechnen.
Der Verteidiger Gordon führte aus, daß
erſtens, außer auf Borkum, nichts Geheimes erforſcht
wor=
den ſei; zweitens, das Verbrechen ſei nicht vollendet; er
ſuchte dies in einzelnen Fällen ausführlich nachzuweiſen.
Er kam auf den Fall Helm zu ſprechen, wobei ihn der
Vorſitzende mit den Worten unterbrach: Wir kennen ja
die Sache Helm! — Er (der Verteidiger) bat ſodann um
eine geringere Strafe, und zwar Feſtungshaft, die Monate
nicht überſchreiten dürfte, und Anrechnung der
Unter=
ſuchungshaft Der Vorſitzende machte darauf aufmerkſam,
daß eventuell nur der Verſuch in Frage kommt, und bat
die Verteidigung, ſich dementſprechend einzurichten. Der
Verteidiger Otto beſprach ausführlich den Begriff
des Geheimniſſes und beſtritt gleichfalls, daß die
Ange=
klagten ſich in den Beſitz von Geheimniſſen geſetzt hätten,
außer dem Borkumer Fall.
Nach kurzen Ausführungen des Reichsanwalts Richter
und des Verteidigers Gordon wandte ſich der Vorſitzende
den beiden Angeklagten mit der Frage zu, ob ſie noch
etwas zu bemerken hätten. Trench erklärte, er habe nichts
zu ſagen. Brandon erwiderte: Nichts, Herr Präſident! Um
3 Uhr zog ſich der Gerichtshof zur Beratung zurück.
Das Urteil iſt ſchon mitgeteilt. In der
Begrün=
dung des Urteils wurde ausgeführt, daß beide
An=
geklagten ſchuldig ſeien, geheimgehaltene Angelegenheiten
der deutſchen Feſtungswerke an ein ausländiſches
Nach=
richtenbureau übermittelt zu haben. Es wurde aber
an=
genommen, daß nicht vollendeter Verrat
militä=
riſcher Geheimniſſe vorlag, ſondern nur der Verſuch
dazu. Als ſtrafmildernd wurde in Betracht gezogen die
bisherige Unbeſcholtenheit der Angeklagten, ihre
Zuge=
hörigkeit zu einem fremden Staate, ſowie der Umſtand,
daß ſie nicht verſucht haben, Angehörige des Deutſchen
Reiches zur Unterſtützung ihrer Straftaten zu verleiten.
Als ſtraferſchwerend kam die Gefährlichkeit ihrer
Hand=
lungsweiſe in Betracht, weil Deutſchland bei Vollendung
des Verrats hätte ſehr gefährdet werden können. Die
An=
geklagten nahmen das Urteil mit Ruhe entgegen.
Sport.
— Fußball. Mit weit größerem Intereſſe wie
je zuvor ſieht man dem Fußballwettſpiel
Pa=
ris-Darmſtadt am Weihnachtsfeiertag entgegen.
Der „Fußballklub Olympia 1898” hofft, mit dem
Gaſt=
wettſpiel gegen den Meiſter von Paris und Frankreich,
den „Club Athlétique de Vitry=Paris” eine ſportliche
Veranſtaltung getroffen zu haben, die für die Beſucher
des Sportplatzes von ganz beſonderem Intereſſe ſein
wird. Unter anderem haben auch die Spitzen der
hie=
ſigen Militärbehörden ihr Erſcheinen in ſichere
Aus=
ſicht geſtellt. Es iſt dies um ſo erfreulicher, als dadurch
erneut der Beweis dafür gegeben wird, wie der
Fuß=
ballſport der Unterſtützung wert iſt und dieſe auch
ver=
dient. Zum Spiel ſelbſt ſei noch erwähnt, daß dieſes
durch den Inhaber des Reſidenz=Theaters
kinemato=
graphiſch aufgenommen wird.
Luftſchiffahrt.
Sr. Ueber die geplanten
Zeppelinfahr=
ten im kommenden Jahre äußerte ſich Direktor Colsmann
von der Deutſchen Luftſchiffahrts=Aktien=Geſellſchaft
(Delag) dahin, daß im nächſten Frühjahr die Fahrten
mit dem neuen Luftſchiff „Erſatz Deutſchland” zunächſt von
Düſſeldorf aus wieder aufgenommen werden ſollen. Ein
zweites Zeppelinſchiff, das im Bau iſt, ſoll die Halle in
Baden=Oos beziehen. Die in Frankfurt a. M. geplante
Halle wird im Herbſt fertigeſtellt ſein; dieſe Halle iſt als
Zentrale gedacht und ſoll mit einer großen
Reparaturwerk=
ſtatt verſehen werden. Es beſteht die Abſicht, das
Waſſer=
ſtoffgas zur Füllung der Ballons von der Chemiſchen
Fabrik Griesheim durch Rohrleitungen direkt zu dieſen
Luftſchiffhallen hinzuleiten. Dadurch würde eine
weſent=
liche Erſparnis gemacht werden, denn während man
bei=
ſpielsweiſe in Baden einen Kubikmeter Gas mit 55 Pfg.
berechnete, würde man in Frankfurt a. M. infolge der
Frachterſparnis gut mit der Hälfte des Preiſes zu rechnen
haben. Da täglich im Durchſchnitt 800 Kubikmeter Gas
zur Nachfüllung gelangen, ſpielt dieſe Erſparnis bei einem
monatelangen Verbrauch eine ganz beträchtliche Rolle.
Da auch ſonſt durch geeignete Maßnahmen auf eine
Ver=
billigung des Betriebes hingeſtrebt wird, ſo iſt die
Mög=
lichkeit nicht ausgeſchloſſen, daß der Betrieb mit den
Zeppelin=Luftſchiffen ſich etwas rentabler geſtaltet als in
dem verfloſſenen Jahre, das mit einer großen Unterbilanz
abſchloß.
sr. Seit dem glänzenden Dauerfluge
Henry Farmans von 8 Stunden 12 Minuten 47,2
Se=
kunden, durch den er bekanntlich mit ſeinem neuen
Zwei=
decker den Dauer=Weltrekord an ſich brachte, iſt der
avia=
tiſche Dauer= und Diſtanz=Rekord nicht mehr in den
Hän=
den einer einzelnen Perſon. Dieſer ſeltene Fall iſt bis
jetzt erſt zum zweitenmal in der Geſchichte der Aviatik
vor=
gekommen. Das erſtemal trat dieſer Fall bei dem
Flug=
meeting von Reims 1909 ein; damals ſchlug Latham mit
einem Fluge über 150 Kilometer den Diſtanz=Rekord, den
bisher Paulhan gehalten hatte. Paulhan blieb dagegen
Inhaber des Dauer=Rekords mit einem Fluge von 2
Stun=
den 34 Minuten. Jetzt hat nun Henry Farman den
Dauer=Rekord mit 8:12: 47,2 an ſich geriſſen, den
Tabu=
teau bis dahin mit 6:01:20 gehalten hatte. Tabuteau
bleibt aber trotzdem Inhaber des Diſtanz=Rekords, da er
in einem Fluge 465,750 Kilometer zurücklegte, während es
Farman nur auf 463,400 Kilometer brachte. Es gibt alſo
augenblicklich vier aviatiſche Weltrekordleute, und zwar
für Diſtanz, Dauer, Höhe und Schnelligkeit.
Rekord=
inhaber von Diſtanz= und Dauer=Flügen ſind die
Oben=
genannten, den Höhen=Rekord hält Legagneux mit 3200
Metern, den Schnelligkeits=Rekord Leblanc mit 112
Kilo=
metern in der Stunde. Allerdings ſoll von anderer Seite
eine Geſchwindigkeit von 130 Kilometern erzielt worden
ſein, da jedoch die Durchſchnittsgeſchwindigkeiten nur dann
als korrekt angeſehen werden können, wenn die
betreffen=
den Flüge einmal gegen und einmal mit dem Winde
aus=
geführt werden und der Durchſchnitt dieſer beiden Flüge
genommen wird, ſo kann nur die Leiſtung Leblancs, die
bei dem Flugmeeting von Belmont Park erzielt wurde,
anerkannt werden.
sr. Der Diſtanz=Weltrekord für
Flug=
maſchinen, der erſt kürzlich von Henry Farman
bei ſeinem denkwürdigen Achtſtunden=Fluge erheblich
angegriffen wurde, iſt nun doch noch vor Jahresſchluß
erheblich verbeſſert worden. Der Rekord wurde
be=
kanntlich von Tabuteau (Maurice Farman=
Zwei=
decker) mit 464,7 Kilometer gehalten. Tabuteau war
damit gleichzeitig erſter Anwärter um den 20000 Fres.
betragenden Michelin=Preis. Nun hat der Blériot=
Flieger Legagneux auf dem Flugfelde von Pau mit
einem Fluge von 5 Stunden 59 Minuten dieſe
Leiſt=
ung überboten, da es ihm glückte, mit einer ſchnellen
150=PS.=Blériot=Maſchine 515,9 Kilometer
zurückzu=
legen. 100 Kilometer legte Leganeux in 1:10 zurück,
200 Kilometer in 2:20, 300 Kilometer in 3128, 400
Kilometer in 4:38 und 500 Kilometer in 5:48.
Legag=
neur erzielte alſo durchſchnittlich 85 Kilometer
Stun=
dengeſchwindigkeit. Tabuteau beabſichtigt ſeinerſeits,
dieſen neuen Rekord wieder anzugreifen, und auch
andere Flieger, wie Henry Farman, Bregi und
Au=
brun, wollen ſich um den Michelin=Preis noch
be=
werben.
Vermiſchtes.
C. Meteorologiſches aus Heſſen (vergl.
Nr. 274 dieſes Blattes vom 22. November). Der
dies=
jährige November war im allgemeinen zu kühl und
überall ungewöhnlich naß. Die Monatsmittel der
Lufttemperatur ſchwanken zwiſchen 4,2 Grad Celſius
in Mainz und 0,4 in Ulrichſtein. (Darmſtadt 3,8 Grad,
alſo 1,1 unter normal.) Die höchſten Stände fielen
meiſt auf den 14., wo in Mainz 12,4 Grad abgeleſen
wurden, während in Darmſtadt der 28. mit einem
Maxi=
mum von 11,5 der mildeſte Tag war. Die tiefſten
Tem=
peraturen wurden nur einige Tage früher, meiſt am
25., abgeleſen, wo das Thermometer in Darmſtadt äuf
—4,7 Grad geſunken war, wogegen es in Mainz nicht
unter —3,2 fiel. Am kälteſten war es am Tage vorher
in Ulrichſtein geweſen, wo ein Tiefſtand von —8,0
be=
obachtet wurde. Die Zahl der Froſttage betrug in
Darmſtadt nur 7 gegenüber 20 in Ulrichſtein, die der
Eistage (Maximum ſtets unter Null) 1 in Mainz und
11 in Ulrichſtein, (Darmſtadt 2). Der Monat zeichnete
ſich ferner bei vorherrſchenden äquatorialen, öfter ſtark
wehenden Winden, durch Trübung des Himmels aus.
Klare Tage gab es höchſtens 2 (in Alzey), während
ſolche an 5 von den 10 Stationen ganz fehlten, und
trübe Tage bis zu 23 (in Ulrichſtein und Schotten)
be=
obachtet wurden. Den niedrigſten Prozentſatz der
Be=
wölkung wies Alzey mit 71, den höchſten Ulrichſtein
mit 90 auf (Darmſtadt 82). Der Monat war, wie
er=
wähnt, ungemein niederſchlagsreich, indem er überall
mehr als das doppelte des Novemberdurchſchnitts
lie=
ferte, ja an einzelnen Stationen denſelben um das drei=
und vierfache überſtieg. Die geringſte
Niederſchlags=
menge notierte Gernsheim mit 79,6 Millimeter, die
höchſte Beerfelden mit 266,7 (Darmſtadt 102,5).
Wäh=
rend in Gernsheim die höchſte Tagesmenge 11,2
Milli=
meter betrug, ſtellte ſich dieſelbe in Beerfelden auf 45,9
(Darmſtadt 14,3). Oberheſſiſche Stationen meldeten bis
zu 14 Schneetagen, wogegen Bingen nur 3 aufwies.
(Darmſtadt 9). Zwiſchen dem 25. und 29. lag
allent=
halben eine ziemlich hohe Schneedecke, die ſelbſt in
Darmſtadt 12 Zentimeter erreichte, jedoch ungemein
raſch einem föhnartigen Südwinde weichen mußte.
Hagel meldeten nur 8 unter den 48 Stationen und eine
(Rommelhauſen, Kr. Büdingen) 1 Gewitter. Die
Waſ=
ſerſtände waren insbeſondere beim Rhein ſehr hoch,
wo Mainz ein Mittel von 1,97 Meter gegenüber 0,88
normal notierte, während bei der Lahn der Ueberſchuß
pur gering war.
* Eine neue Wohlfahrtskarte! Faſt
30000 Mark konnten im vorigen Jahre durch den
Ver=
trieb der Poſtkarte „Die Kaiſerin mit Prinzeſſin
Vik=
toria Luiſe” dem Verein für Wohlfahrtsmarken, der
ſich in erſter Linie die Bebämpfung der Tuberkuloſe
und Säuglingsſterblichkeit zum Ziele geſetzt hat,
über=
wieſen werden. Die neue Karte zeigt die Bildniſſe
des Kaiſers und des Prinzen Wilhelm von Preußen
und wurde auf ausdrücklichen Befehl des Kaiſers für
die Zwecke des Vereins hergeſtellt. Die reizende
Aus=
führung der Karte wird es jedem Deutſchen leicht
machen, ſein Scherflein für den guten Zweck
beizutra=
gen. Die Karte iſt in allen Buch=, Kunſt= und
Papier=
handlungen, ſowie einſchl. Geſchäften zu haben.
— Wie die Dezember=Nummer der Rheiniſchen
Miſſionsberichte meldet, iſt in Deutſch=Südweſt=
Afrika eine neue Miſſionsſtation errichtet
worden. Es iſt Grootfontein im Nordoſten des
Schutz=
gebietes, dem ſogen. Otavi=Gebiet. Dort herrſcht
in=
folge des Minenbetriebes jetzt ein reges wirtſchaft
liches Leben, ſo daß ſich immer mehr die Notwendie
keit herausſtellte, zu den bisherigen beiden Stationen,
der eigentlichen Miſſionsſtation Tſumeb und
Farm=
ſtation Gaub, noch eine dritte anzulegen. Durch den
Präſes der Hereromiſſion Olpp iſt Miſſionar Pardey
im Auguſt in Grootfontein eingeführt worden, wo die
kleine Chriſtengemeinde bereits eine ſchlichte Kapelle
erbaut hatte. An den Bau der Miſſionswohnung iſt
ſofort gegangen worden; mit Hilfe der Wünſchelrute
Seite 6.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 24. Dezember 1910.
Nummer 302.
wurde auf dem Grundſtück bereits bei vier Meter
Waſſer gefunden, während ein Nachbar über 18 Meter
tief hatte bohren müſſen, ſo daß ihm der Brunnen auf
mehr als 2000 Mark zu ſtehen gekommen war.
* Deutſchlands größter Friedhof. Aus
Hamburg wird geſchrieben: Eine brennende Frage für die
Großſtädte iſt die Friedhofsfrage. Wenn man bedenkt, daß
z. B. Berlin täglich für 80 bis 100 Leichen eine Ruheſtätte
haben muß, ſo kann man ſich von der Größe des jährlich
gebrauchten Platzes einen Begriff machen. Den größten
und ſchönſten Friedhof vor den Toren der Großſtadt
fin=
den wir nun in Ohlsdorf bei Hamburg. In weiſer
Vor=
ausſicht iſt er in ſeinen Größenverhältniſſen ſo angelegt,
daß er für eine lange Reihe von Jahren dem
Be=
dürfnis genügt. 200 Hektar Land ſind mit kunſtvoller
Hand zur Friedensſtätte für teure Entſchlafene hergerichtet
worden, und mit heiliger Scheu betreten wir durch den mit
künſtleriſchem Schmuck verzierten Haupteingang die
ge=
weihte Stätte. „Ehre ſei Gott in der Höhe!” grüßt die
Engelsgeſtalt auf der einen Seite, „Gedenket der Taten der
Väter, die ſie getan haben zu ihren Zeiten” lauten die
mahnenden Worte auf der anderen Seite. Daß bei einer
ſolchen Rieſenanlage den Anforderungen der Neuzeit nach
jeder Richtung hin Rechnung getragen iſt, iſt wohl
ſelbſt=
verſtändlich. So ſind vier Kapellen auf dem
Kirch=
hofe verteilt und über 500 Bänke ſorgen für das
Ruhe=
bedürfnis der Leidtragenden und Beſucher. Man findet
weiter eine Drainage zur Trockenlegung des großen
Ter=
rains und einen Motor zur Bewäſſerung der Anlagen und
Straßen. Zur Orientierung iſt der ganze Plan von 50 zu
50 Metern von Süden nach Norden laufend in Quadrate
geteilt, die mit gußeiſernen Pfählen abgegrenzt werden.
Da der Kirchhof faſt der alleinige Begräbnisplatz aller
Religionen iſt, ſo findet man neben den großen Marmor=
Grabmonumenten meiſt das ſchlichte kleine Kopfſteinchen
und Holzkreuzchen. Aber die Verwaltung verſteht es, mit
künſtleriſcher Hand das Ungleiche zu einem harmoniſchen
ſtimmungsvollen Ganzen zuſammenzufaſſen.
— Ueber Telephonverkehr in New=York
leſen wir in den Dokumenten des Fortſchritts (Berlin,
Georg Reimer): Unter allen Städten der Erde hat New=
Hork den intenſivſten telephoniſchen Verkehr, und die Zahl
der Abonnenten und Geſpräche ſteigt auch weiter rapid.
Im Jahre 1880 zählte das Telephonbuch von New=York
252 Namen; heute umfaßt es 800 eng beſchriebene Seiten.
Vor 30 Jahren hatte die Stadt ein einziges Bureau, heute
beſitzt ſie deren 85 und beſchäftigt 5000 Telephoniſtinnen.
Ein einziges unter dieſen Bureaus, das Hudſon Terminal
Building, bedient mehr Abonnenten, als der geſamte
Tele=
phonverkehr in Griechenland und Bulgarien zählt. Der
Telephonverkehr von New=York ſteht niemals ſtill. Am
ſchwächſten iſt er von 3—4 Uhr morgens. Nur 10
An=
ſchlüſſe werden innerhalb dieſer Friſt in der Zeitſpanne
von einer Minute erbeten. Zwiſchen 5 und 6 Uhr
mor=
gens werden bereits 2000 Geſpräche geführt, zwiſchen 7 und
8 Uhr bereits 25000, bis ½9 Uhr erreicht die Zahl der
telephoniſchen Anrufe 50000, bis 11 Uhr 150000. In der
Zeit von 11 Uhr und Mittag iſt der Telephonverkehr am
intenſivſten. In dieſer Zeitſpanne werden im
Durch=
ſchnitt 180000 Anſchlüſſe gefordert.
Kalenderliteratur.
„Münchener Kalender” für 1911. 27.
Jahrgang. 36 Seiten ſtark, aus ff. Büttenpapier, in
ſchmal Folioformat (16/32 cm), Verlagsanſtalt vorm.
6. J. Mainz, Buch= und Kunſtdruckerei, A.=G.,
Mün=
chen=Regensburg. Preis 1 Mark. Wer einen Kalender
vornehmen Stiles gewöhnlicher Dutzendware vorzieht,
wer, und ſicher nicht mit Unrecht, Anſpruch darauf
er=
hebt, daß der alltäglichſte Gebrauchsgegenſtand vom
künſtleriſchen Geſchmacke zeuge, dem können wir den
ſeit 27 Jahren beſtens eingeführten „Münchener
Kalen=
der” empfehlen. Derſelbe iſt bekanntlich ein
Wappen=
kalender, er bringt alljährlich ſeit 1895 in hocheleganter,
künſtleriſch markanter Ausführung Wappen deutſcher
Fürſten= und Adelsgeſchlechter, ausgeführt von dem
berühmten Heraldiker, k. Profeſſor Otto Hupp mit
be=
gleitendem Texte von dem Königlichen Geheimen
Kanzleirat Guſtav A. Seyler, Schriftführer des
Ver=
eins „Herold” Berlin. Der Kalender iſt von
dauern=
dem Wert und bilden die Jahrgänge desſelben
gerade=
zu ein wiſſenſchaftliches Quellenwerk, infolge des
künſt=
leriſchen Umſchlagbildes aber bildet der Kalender, der
zum Aufhängen eingerichtet iſt, auch einen reizvollen,
originellen Zimmerſchmuck. In gleichem Verlage
er=
ſchien noch der „Kleine Münchener Kalender”
für 1911 in dem bekannten Taſchenformat (11/6 cm).
Derſelbe enthält auf 32 Seiten einen künſtleriſch
aus=
geführten Umſchlag, zwölf Monatswappen, Kalendarium,
100jährigen Kalender, zwölf Notiztafeln, alles in
fein=
ſtem Farbendruck, ferner poſtaliſche Mitteilungen,
in=
tereſſante ſtatiſtiſche Notizen uſw., insbeſondere aber
wieder gemütvolle ſinnige Monatsſprüche des
bekann=
ten Münchener Dichters Ernſt von Destouches. —
Bayern=Kalen der 19 1 1. Wieder ein
neuer Kalender. Der „Bayern=Kalender” führt
all die vielgerühmten landſchaftlichen
Schön=
heiten, all die herrlichen Städtebilder, an denen Bayern
ſo reich iſt, in der Form eines Abreißkalenders vor
Augen, aber nicht etwa in Geſtalt von Reproduktionen
nach Photographien, ſondern in reizvollen
Original=
handzeichnungen, die eigens für dieſen Zweck von einer
Reihe von bekannten Münchener Künſtlern hergeſtellt
wurden. Der „Bayern=Kalender” deſſen prächtiges
farbiges Titelblatt die Zugſpitze zeigt, iſt im Verlag
von Karl Gerber, G. m. b. H., München erſchienen und
durch alle Buchhandlungen zu beziehen. Sein
erſtaun=
lich billiger Preis — er koſtet nur 1 Mark — wird ihm
gewiß die Türe zum Heim all jener öffnen, die im
ſchönen Bayernlande frohe Ferientage verlebt haben.
— Wild= und Hund=Kalender. Taſchenbuch für
deutſche Jäger. Elfter Jahrgang 1911. Herausgegeben
von der illuſtrierten Jagdzeitung „Wild und Hund”.
Taſchenformat, Preis: gebunden 2 Mark. Verlag von
Paul Parey in Berlin. Es gibt ſo viele Dinge, über
die der Jäger ſchnell Auskunft haben muß, und gerade
im Revier, wo man andere Bücher nicht zur Hand hat.
Bei dem Wild= und Hund=Kalender, den man bequem
in der Taſche trägt, wird man nicht umſonſt fragen.
Der Kalender iſt ſomit nicht nur ein ſehr reichhaltiges
Auskunftsbuch, ſondern auch eine vorzügliche
Anleit=
ung ſachgemäßer Jagdbuchführung. Namentlich in
die=
ſer Hinſicht wird er ſich außerordentlich nützlich
erwei=
ſen. Er kann deswegen jedem Jäger wärmſtens
empfohlen werden.
— Soeben kommt wieder ein alter trauter Bekannter
zu uns: „Hebels Rheinländiſcher
Haus=
freund” für das Jahr 1911 (grüne Ausgabe), der
jetzt im 107. Jahre erſcheint. Wie wir das von ihm
ge=
wöhnt ſind, bietet er auch dieſes Jahr wieder eine Fülle
lebensvoller Erzählungen und Humoresken. Auf die
Weltſchau ſei beſonders hingewieſen. Sie iſt überaus
reichhaltig und gibt an der Hand ſehr vieler ſchöner Bilder
einen intereſſanten Ueberblick über die Ereigniſſe des
letz=
ten Jahres. Nicht weniger gut iſt der ſoeben gleichf ills
auf dem Markt erſchienene „Deutſche Landeskalender”.
Preis 20 Pfg. Auch er enthält wieder ſchöne Geſchichten
ſowie eine reiche Weltſchau mit vielen Bildern. (Verlag
von J. Lang, Karlsruhe).
— Geſundheits=Kalender 1911, redigiert
von Dr. Körner, mit Beiträgen von Profeſſor Dr. Nietner,
Generalſekretär des Deutſchen Zentral=Komitees zur
Be=
kämpfung der Tuberkuloſe und Univerſitätsprofeſſor Dr.
Lehmann, über 100 Seiten ſtark, mit zirka 60 lehrreichen
Abbildungen, 4 in Vielfarben=Lithographie ausgeführten
Farbentafeln, darſtellend: 1. Kehlkopf und Kehlkopfſpiegel
(mit 9 Teilfiguren), 2. Die Haut und ihre Organe (mit
6 Teilfiguren), 3. Krampfadern und Beingeſchwüre (mit
9 Teilfiguren), 4. Deutſche Giftpflanzen (mit 15
Teilfigu=
ren), mit doppelfarbig gedrucktem Kalendarium,
vielfar=
bigem Umſchlag (Vorder= und Rückſeite). Preis inkl. der
4 Farben=Kunſttafeln nur 50 Pfg., erſcheinend bei Wilhelm
Otto (vorm. Etlingerſcher) Verlag in Würzburg. Die
Reichhaltigkeit und Nützlichkeit dieſes Geſundheits=
Kalen=
ders läßt ſich am beſten durch perſönliche Einſicht in dieſes
wirklich dauernd wertvolle Haus= und Familienbuch
feſt=
ſtellen.
Letzte Nachrichten.
(Wolffs telegr. Korreſp.=Bureau.)
* Stuttgart, 23. Dez. Der Staatsſekretär des
Aus=
wärtigen, von Kiderlen=Waechter, iſt heute
vormittag 10 Uhr 49 Minuten, von München kommend,
hier eingetroffen und bei Verwandten abgeſtiegen, bei
denen er die Weihnachtsfeiertage zu verbringen
ge=
denkt.
* Wien, 23. Dez. Unter dem Verdacht der Ermordung
der geſtern verſtümmelt aufgefundenen
Frauensper=
ſon, die als die Bluſennäherin Luiſe Weiſe feſtgeſtellt
wurde, wurden heute die geſchiedene Frau Bartonek und ihr
Geliebter verhaftet. In dem Zimmer der Bartonek
wurde ein Stück der Kronenzeitung gefunden, in deren
einen Teil der Kopf der Leiche eingewickelt war. In dem
Ofen befanden ſich verbrannte Knochenreſte, die der
Ge=
richtschemiker für Teile von Menſchenfingern hält. Das
Zimmer der Bartonek liegt in demſelben Flur des Hauſes,
wo der Kopf gefunden wurde.
* Paris, 23. Dez. Im Miniſterrate kündigte der
Marineminiſter an, daß in den erſten Monaten des Jahres
1911 zwei Panzerkreuzer=Diviſionen Kreuzfahrten, die eine
nach dem Atlantiſchen Ozean, die andere nach dem
Mittel=
ländiſchen Meer, unternehmen, um die Mannſchaften
aus=
zubilden und um die franzöſiſche Flagge zu zeigen.
* Madrid, 23. Dez. (Kammer.) Um 11¼ Uhr
nachts dauerte die Sitzung noch, und hat es den
An=
ſchein, daß ſie ſich noch bis zum Tagesanbruch hinzieht.
Die Karliſten und Katholiken bringen fortgeſetzt
An=
träge ein und begründen ſie, die dann nach langer
in=
haltloſer Debatte abgelehnt werden. Hierdurch wird
die Beratung nur unnötigerweiſe verlängert, denn die
Regierung iſt feſt entſchloſſen, daß Cadenasgeſetz auf
alle Fälle zur Erledigung zu bringen.
* Madrid, 23. Dez. Die Kammer nahm mit 108
gegen 20 Stimmen das Cadenasgeſetz an.
* Belgrad, 23. Dez. Der Fälſcher Vaſſitock wurde
zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt.
* London, 23. Dez. Zum Urteil in der
Bor=
kumer Spionageaffäre ſchreiben weiter:
Morning Leader: Die britiſche Regierung habe
nicht die geringſte Abſicht, Deutſchland anzugreifen, wo
abſolut nichts zu gewinnen ſei. Jede Regierung, die
einen ſolchen Plan zu dem ihren mache, büße ſofort
das Vertrauen des britiſchen Volkes ein. Dieſes habe
nur zu verlangen, mit ſeinen Nachbarn in
freundſchaft=
lichen Beziehungen zu leben. — Die Times meinen:
Es iſt verkehrt, Epiſoden dieſer Art eine
verhängnis=
volle Bedeutung zuzumeſſen. Das deutſche Volk würde
— wie wir glauben — dies zu allerletzt tun. Wir ſind
vollkommen überzeugt, daß das deutſche und das
bri=
tiſche Volk nicht ſchlechter von ihren beiderſeitigen
Ab=
ſichten denken, weil ſie in den beiden letzten Wochen
gezwungen geweſen ſind, von einer gewiſſen Klaſſe
von Fremden, die ſich innerhalb ihrer Grenzen
auf=
hielten, eine nur natürliche Aufklärung zu verlangen.
Wir ſchließen uns von Herzen der deutſchen Anſiht
an, daß es den beiden Nationen zur Ehre gereicht,
wenn ihre jungen Soldaten und Seeleute begierig
ſind, Eifer in ihrem Beruf zu zeigen. Keine
verant=
wortliche Perſönlichkeit in Deutſchland und England
erkennt einen finſteren Zuſammenhang zwiſchen dem
Dienſteifer der Offiziere und den Zielen ihrer
Re=
gierungen.
* London, 23. Dez. Sir William Bull, eine
Schwa=
ger Brandons, erhielt ein Telegramm der
ver=
urteilten engliſchen Offiziere, worin ſie mitteilen, daß
ſie mit dem Ergebnis des Prozeſſes zufrieden
ſind und ſich nicht zu beklagen hätten. Bull bemerkt
dazu, er ſei vollkommen überzeugt, daß den beiden ein
ſaires Gerichtsverfahren zu teil geworden ſei und er
möchte den Anwälten Gordon und Otto ſeine
Hochacht=
ung und Anerkennung ausſprechen, daß ſie die Sache
der Angeklagten ſo geſchickt geführt hätten.
* Berlin, 23. Dez. Geſtern abend traf der auf
Er=
ſuchen des Berliner Landgerichts I wegen Verdachtes
des Falſchſpieles in Wien verhaftete Graf Gisbert
Wolff=Merternich in Begleitung des
Krimi=
nalkommiſſars von Manteuffel und eines
Polizeibe=
amten, die ihn an der Grenze in Empfang genommen
hatten, in Berlin auf dem Bahnhof Friedrichſtraße ein
und wurde von dort aus nach dem
Unterſuchungsge=
fängnis Moabit gebracht.
L. B. Berlin, 23. Dez. Eine gefährliche
Schwind=
lerbande iſt hinter Schloß und Riegel geſetzt
wor=
den. Es handelt ſich um den Kaufmann Ollendorf und
Genoſſen, die im Auguſt d. J. auf einen gefälſchten
Hypothekenbrief über 125000 Mark ein Darlehen von
50000 Mark erſchwindelten. Ollendorf iſt jetzt in New=
York feſtgenommen worden. Er wird ausgeliefert und
befindet ſich ſchon auf der Reiſe nach Berlin.
H. B. Dresden, 23. Dez. Baron de Mathis,
der in einer Broſchüre ſchwere Angriffe gegen den
König von Sachſen wegen deſſen Verhaltens in
der Borromäus=Enzyklika erhoben hat, hat jetzt auf
Weiſung des Papſtes dem König gegenüber ſein tiefſtes
Bedauern ausgeſprochen und zugeſagt, in einem
zwei=
ten Buch dem Monarchen eine Genugtuung zu geben.
H. B. Magdeburg, 23. Dez. Amtsrat von Dietze=
Barby iſt, 85 Jahre alt, hier geſtorben.
— Fürſtenwalde, 23. Dez. In der Nähe der
Huber=
tushöhe wurde ein Fuhrwerk der Kolonialwarenfirma
Kempert aus Storkow von einem Perſonenzug
erfaßt. Das Gefährt iſt faſt vollſtändig zertrümmert.
Der Kutſcher wurde ſchwer verletzt.
— Leobſchütz, 23. Dez. Auf dem Dominium Krug
erſtickten drei Kinder, die allein in der Wohnung
ge=
laſſen worden waren.
— London, 23. Dez. Geſtern abend wurde ein
Mann mit dem Spitznamen Peter der Maler verhaftet;
er iſt angeblich der Mörder von Houdsditch,
Zwei andere Männer, die der Mitſchuld verdächtig ſind,
wurden ebenfalls verhaftet.
Schonste der Frauen — wie schen ste aus?
Wie man eben ausſieht, wenn man den ſcheußlichſten
Katarrh mit ſich herumſchleppt! — Aber warum
quälen Sie ſich damit! Kaufen Sie ſich in der
Apotheke oder Drogerie eine Schachtel Fays echte
Sodener Mineral=Paſtillen, füllen Sie damit Ihre
reizende Bonbonniere und ich garantiere dafür, daß
Sie den Katarrh los werden, ohne recht zu wiſſen,
wie es zugeht — jedenfalls aber auf die angenehmſte
Weiſe. Preis. 85 Pfg. per Schachtel. (23883Mf
er Qualitätd. Arbeit, Zweckmässigkeit u. Gediegen-
VVheit bei Einrichtungsgegenständen schätzt, sollte
nicht versäumen, sich unsere Fabrikate anzusehen. —
Eine interessante Abwechselung bietet auch die
gleich-
zeitige Besichtigung unserer bei dem-Ausstellungshaus
— Feidbergstrasse No. 36
gelegenen, in vollem Betriebe befindlichen modernen
Fabrikanlage mit allen dazu gehörigen Nebenbetrieben,
wozu wir alle Interessenten ergebenst einladen.
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Darmstädter Werkstätten für Handwerkskunst.
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gewissenhafte Trledigung. Riesstr. 34 I. Tel. 1668. (C1028,10
Ein Rezept fürs Haar.
Eines Spezialiſten Rat.
In einem jüngſt veröffentlichten Artikel über die
Pflege des Haares wurde ein Rezept erwähnt, das
wegen ſeiner bemerkenswerten, den Haarwuchs
fördern=
den Eigenſchaften beſtens empfohlen wurde, da es den
Haarausfall verhindere, die Haarwurzeln neu belebe und
die Bildung von Kopfſchuppen vollſtändig beſeitige.
Dieſer Artikel erregte mein beſonderes Intereſſe, denn
das angegebene Rezept war eines, von deſſen
vorzüg=
licher Wirkung ich mich in zahlloſen Fällen ſchon ſelbſt
überzeugen konnte; für mich wieder ein Beweis, daß
der=
artige Hausmittel noch immer die beſten ſind. Für jene,
welche das Rezept noch nicht kennen, möge es hier
ange=
führt werden.
In jeder Apotheke oder Drogerie kann man es ſich
zuſammenſtellen laſſen: 85 gr. Bay-Rum, 30 gr. Livola
de Composée, 1 gr. krist. Menthol. Das Menthol wird
zunächſt im Bay=Rum aufge öſt, dann wird das Livola
de Compoſée hinzugefügt; das Ganze tüchtig
durch=
einandergeſchüttelt, reibe man morgens und abends mit
den Fingerſpitzen leicht, aber gründlich in die Kopfhaut
ein. Dies Haarwaſſer enthält kein Färbemittel, ſoll aber
die Wurzeln frühzeitig ergrauten Haares ſehr günſtig
beeinfluſſen. Wenn parfümiert gewünſcht, füge man noch
½ Teelöffel beſſeren Parfüms hinzu.
Vorſicht: Man hüte ſich, die Miſchung dahin zu
bringen, wo Haare nicht erwünſcht ſind.
(24752
nach Pilsner Art
nach Münchner Art
Hell Export uonG
Teinste Farerber&
[ ← ][ ][ → ]Nummer 302.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 24. Dezember 1910.
Seitei.
Geſchäftliches.
Die General=Jury der vom April bis November 1910
in Brüſſel ſtattgefundenen Weltausſtellung erkannte der
Continental Bodega Company für ihre vorzüglichen
Spaniſchen und Portugieſiſchen Weine
2 Grand Prix, davon einen für die Kolonial=Abteilung,
ſowie 1 Diplöme d’honneur zu!
(24762
Amtlicher Wetterbericht.
Oeſſentliche Wetterdienſtſtelle Gießen.
Verlauf der Witterung ſeit geſtern früh: Das
öſt=
liche Hochdruckgebiet hat ſich noch weiter nach Südoſten
zurückgezogen, während tiefer Druck Nordeuropa
be=
deckt. Es ſind daher überall ſüdliche Winde
vorherr=
ſchend, die Nebel gebracht haben. Infolge der
Bewölk=
ung iſt es auch wieder milder geworden. Da das
nörd=
liche Tiefdruckgebiet ſich verſtärkt, tritt wieder eine
Ver=
ſchlechterung des Wetters ein.
Ausſichten in Heſſen am Samstag, 24. Dezember:
Zunehmende ſüdweſtliche Winde, geringer Regen,
milder.
Lamilienachrichen.
Statt Karten.
(24743
Anna Hofmann
Heinrich Pfeil, Architekt
VERLOBTE.
Darmstadt
Hanau
Darmstrasse 45.
Kattenstrasse 18.
Todes-Anzeige.
Verwandten, Freunden und Bekannten
die ſchmerzliche Nachricht, daß heute mittag
12½ Uhr nach langem, ſchweren Leiden unſere
innigſtgeliebte, treubeſorgte Mutter,
Schwieger=
mutter, Großmutter und Schwägerin (24798
Frau Marie Dietrich
Witwe des Schneidermeiſters W. Dietrich
im 84. Lebensjahre ſanft entſchlafen iſt.
Um ſtille Teilnahme bitten
die trauernden Hinterbliebenen:
Familie Hermann, Schreinermeiſter.
Darmſtadt, den 23. Dezember 1910.
Die Beerdigung findet am 1.
Weihnachtsfeier=
tag, nachmittags ½ 3 Uhr, vom ſtädtiſchen
Krankenhauſe aus, ſtatt.
Todes-Anzeige.
Heute morgen entſchlief ſanft nach kurzer
Krankheit unſre teure, unvergeßliche Mutter,
unſre liebe Großmutter, Schweſter, Schwägerin
und Tante
(24800
Frau Johanna Werner
geb. Stein
Witwe des Dr. med. Carl Werner
im 66. Lebensjahre.
Wir bitten um ſtille Teilnahme.
Darmſtadt (Mathildenſtr. 54), Worms und
Laubach, den 23. Dezember 1910.
Namens der trauernden Hinterbliebenen:
Ernſt Werner, Regierungsrat,
Lina Werner,
Anna Müller, geb. Werner,
Lina Werner, geb. Cramolini,
Dr. Hugo Müller, Gymnaſialdirektor,
und fünf Enkelkinder.
Die Beerdigung findet am Sonntag, den
25. ds. Mts., um 3 Uhr nachmittags, vom
Darmſtädter Friedhof aus, ſtatt.
Tndes-Anzeige.
Schmerzerfüllt machen wir allen
Ver=
wandten, Freunden und Bekannten die
be=
trübende Nachricht, daß es Gott dem
All=
mächtigen gefallen hat, unſere innigſtgeliebte,
treubeſorgte, unvergeßliche Mutter, Großmütter,
Schwiegermutter, Schweſter. Schwägerin und
(24795
Tante
Frau Katharina Dörr
geb. Mink
Witwe des Hoboiſten Georg Adam Dörr
heute früh im Alter von 80 Jahren zu ſich in
die Ewigkeit abzurufen.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 23. Dezember 1910.
Die Beerdigung findet Sonntag, 25. Dez., nachm.
4 Uhr, vom Portale des Friedhofes aus, ſtatt.
Todes-Anzeige.
Heute nachmittag um 1 Uhr entſchlief nach
langem, ſchweren Leiden mein lieber Gatte,
unſer treubeſorgter Vater, Schwiegervater,
Großvater, Schwager und Onkel
Herr Georg Himmier
im Alter von 75 Jahren
(24796
Darmſtadt, 23. Dezember 1910.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Die Beerdigung findet ſtatt: am 1. Feiertag
Nachmittag um ½ 3 Uhr, vom Trauerhauſe,
Gardiſtenſtraße 9 aus.
Tageskalender.
Sonntag, 25. Dezember.
Aufführung des Weihnachts=Oratoriums von Hch.
Schütz um 5 Uhr in der Johanneskirche,
Weihnachtsfeiern: Darmſtädter Männergeſangverein
um 7 Uhr im „Konkordiaſaal”. — Kriegerkameradſchaft
„Germania” um 7 Uhr in der „Ludwigshalle”.
Geſangverein „Liederzweia” um 8 Uhr in der
Turn=
halle am Woogsplatz. — Geſangverein „Teutonia” um
8 Uhr im Saale des „Feierabend‟ — Geſangverein
„Sängerluſt” um 7 Uhr im „Mathildenhöhſaal”. —
Geſangverein „Melomanen” u. 8 Uhr i. „Schützenhof”.
Vorſtellungen im Reſidenztheater von 4—11 Uhr.
1. Darmſtädter Kinematograph (Ecke Rhein= und
Grafenſtraße): Vorſtellungen von 3½—11 Uhr.
Montag, 26. Dezember.
Hoftheater, Anfang 5½ Uhr (Ab. D): „Die
Meiſter=
ſinger von Nürnberg‟.
Vorſtellung um 4 und 8 Uhr im Orpheum.
Weihnachtsfeiern: Geſangverein „Männerquartett‟
um 4 Uhr im Saale der Turngemeinde Beſſungen. —
Turngeſellſchaft um 7 Uhr im Turnhauſe. —
Katholiken=
verein um 8 Uhr im Konkordiaſaal”. — Geſangverein
„Frohſinn” um 8½ Uhr im „Schützenhof‟. —
Geſell=
ſchaft „Prinz Georg” im Reſtaurant Metropol”.
Konzert um 4 Uhr auf der Ludwigshöhe.
Konzert um 4 und 8 Uhr im Hotel Geß.
Konzert um 4 und 8 Uhr im Bürgerkeller.
Ausflug des deutſchen und öſterr. Alpenvereins nach
Heppenheim (Abfahrt um 8.59 Uhr).
Vorſtellungen im Reſidenztheater von 4—11 Uhr.
1. Darmſtädter Kinematograph (Ecke Rhein= und
Grakenſtraße) Vorſtellungen von 3½—11 Uhr.
e et tet tener
Verantwortlich für den politiſchen Teil, für Feuilleton,
Reich und Ausland: Dr. Otto Waldaeſtel; für den übrigen
redaktionellen Teil und Letzte Nachrichten: Max Streeſe;
für den Inſeratenteil: Jſ. Kroſt, ſämtlich in Darmſtadt —
Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind
an die „Redaktion des Tagblatts” zu adreſſieren. Etwaige
Honorarforderungen ſind beizufüigen, nachträgliche werden
nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden nicht
zurückgeſandt.
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Kurſe vom 23. Dezember 1910.
Mitgeteilt von Hermann Reichenbach.
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3½ Deutſche Reichsanl. . 93,30
85,00
do.
4 Preuß. Schatzanweiſg. 100,00
3½ do. Conſols . . . . 93,50
84,80
5 do. do.
4 Bad. Staatsanleihe . . 100,50
93,80
do.
3½
84,90
do.
4 Bayr. Eiſenbahnanl. . 101,10
92,40
do.
3½
82,90
do.
4 Hamburger Staatsanl. 101,00
4 Heſſ. Staatsanleihe . . 101,10
91,70
do.
3½
81,60
do
Sächſiſche Rente . . . 83,80
4 Württemberger v. 1907 102,30
94,00
do.
5 Bulgaren=Tabak=Anl. 100,90
1¾ Griechen v. 1887 . . 50,20
3¾ Italiener Rente . . . 103,70
4½ Oeſterr. Silberrente . 97,50
4 do. Goldrente . . 99,30
4 do. einheitl. Rente 93,60
3 Portug. unif. Serie I 65,10
3 do. uniſ. Ser. III 67,10
3 do. Spezial. 11,70
5 Rumänier v. 1903 . . 102,25
4 do. v. 1590 . . 9600
4 do. v. 1905 . . 91,20
4 Ruſſen v. 1880 ₰ . . . 93,60
InProz.
4 Ruſſen v. 1902 . . . . 93,70
4½ do. v. 1905 . . . . 100,60
. 34,30
3½ Schweden . . . .
4 Serbier amort. v. 1895 84,50
4 Türk. Admin. v. 1903 86,00
4 do. umifiz. v. 1903 93,70
4 Ungar, Goldrente . . 94,10
do. Staatsrente . 92,00
5 Argentinier . . . . . . 101,70
50,20
do.
4½ Chile Gold=Anleihe . 93,90
5 Ehineſ. Staatsanleihe 105,00
9950
do.
4½
4½ Japaner . . . . . . . 98,60
5 Innere Mexikaner . . 99,20
67,80
do.
4 Gold=Mexikan. v. 1904 93,00
5 Gold=Mexikaner . . . 100,50
Aktien inländiſcher
Transvortanſtalten.
4 Hamb.=Amerika=
Palet=
fahrt . . . . . . . . 142,80
4 Nordd. Lloyd . . . . 105,40
4 Südd. Eiſenb.=Geſ. . . 121,50
Aktien ansländiſcher
Transportanſtalten.
4 Anatol. Eiſenb. 600)
Einz. Mk. 408
4 Baltimore & Ohio . . 106,30
4 Gotthardbahn . . .
InProz.
3ſ.
4 Oeſt.=Ungar. Staatsb. 160,50
4 Heſt. Südbhn. (Lomb.) 2150
4 Pennſylvania R. R. 128,00
Induſtrie=Aktien.
Mainzer Aktienbrauerei . 206,00
73,50
Werger=Brauerei
Bad. Anil.= u. Sodafabrik 506,50
Fabrik Griesheim . . . . 275,00
Karbwerk Höchſt.
. 537,50
Verein chem. Fabriken
Mannheim . .
.341,00
Lahmeyer . .
„ 118,00
Schuckert.
156,50
Siemens & Halske . . 244,00
Adlerfahrradwerke Kleyer 429,50
Bochumer Bb. u. Guß . . 223½
Gelſenkirchen . . . . . . . 212,50
Harpener . . .
. . . 185,75
Phönix, Vergb. u.
Hütten=
betrieb . . .
. . . 2449
Prioritäts=
Obligationen.
3½ Südd. Eiſenb.=Geſ. . 90,00
4 Pfälzer Prt. . . . . . 101,00
do.
92,70
3½
4 Eliſabeth., ſteuerpfl. . 99,50
do. ſteuerfrei . 98,00
4
5 Oeſterr. Staatsbahn.
do.
98,00
do. alte . 81,40
Oeſterr. Südbahn . . 99,40
do.
80,40
do.
56,30
Raab=Oedenburger . . 76,50
Ruſſ. Südweſt. . . . . 91,40
Kronpr. Rudolfbahn „ 98,20
In Pe)=
B).
2½ Livorneſer . . . . . . 75,20
4 Miſſouri=Paeiſie . . . 78,25
4 Bagdadbahn Mk. 408 86,25
5 Anatoliſche Eiſenb. . . 99,00
5 Tehuantepec . . . . . 101,60
Bank=Aktien.
4 Berliner Handelsgeſ. 170½
4 Darmſtädter Bank 130,70
.261,00
1 Deutſche Bank .
4 Deutſche Vereinsbank 126,80
4 Diskonto=Geſellſchaft 194,20
162,70
4 Dresdner Bank ..
Mitteldent. Kreditbk. 122,25
1 Nationalbk. f. Deutſchl. 130,20
.. 10525
Pfälzer Bank .
.143,00
4 Reichsbank
Rhein. Kredit=Bank . 138,90
4 Wiener Bank=Verein 140,00
Pfandbriefe.
4 Frankſt. Hypoth.=Bank
S. 16 und 17 99,80
do. S. 19. . . . . 91,40
4 Frkf. Hyp.=Kreditverein
S. 15—19, 21—26 99,20
4 Hamb.=Hypoth.=Banl 99,00
do.
9050
3½
4 Heſſ. Land.=Hyp.=Bk. 100,70
do.
91,70
3½
4 Meining. Hyp.=Bank 99,00
do.
3½,
. 90,90
4 Rhein. Hypoth.=Bank
(unk. 1917) 99,70
do. (unk. 1914) 90,30
3½
4 Südd. Bd.=Kr.=Bk.=Pf. 100,20
3½
de,
92,20
en
Bf.
Städte=
Obligationen
. . 100,20
4 Darmſtadt .
9300
3½ do.
.100,00
4 Frankfurt . .
95350
3½ do.
„ 99,90
4 Gießen
91,60
3½ do.
4 Heidelberg
e 100,00
91,00
3½, do.
4 Karlsruhe
100,00
3½ do.
9120
4 Magdeburg
3½ do.
4 Mainz
. 100,10
do.
91,60
4 Mannheim
a 100,40
3½ do.
91,30
4 München .
100,00
3½ Nauheim
22,20
4 Nürnberg.
100,00
3½ do.
91,80
4 Offenbach.
3½ do.
4 Wiesbaden .
100,50
3½ do.
92,00
4 Worms.
e 100,00
3½ do.
91,00
4 Liſſaboner v. 1886. . 81,20
Verzinsliche
Anlehensloſe.
4 Badiſche Tlr. 100 162,60
3½ Cöln=Mindner „ 100 134,50
5 Donau=Reg. fl. 100
3 Holl, Komm. a. 190 105,00
8f.
In
3 Madrider Fs. 100 77,00
4 Meining. Pr.=
Pfand=
briefe. . .
. . . 137,25
4 Oeſterr. 1860er Loſe 176,00
3 Oldenburger . . . . . 124,00
2½ Raab=Grazer fl. 150 114,80
Unverzinsliche
Anlehenslofe.
Augsburger
fl. 7 37,80
Braunſchweiger Tlr. 20 217,50
Freiburger
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Mailänder
Fs. 45
do.
Fs. 10 33,30
Meininger
fl. 7 37,60
Oeſterreicher v. 1864 „ 100 550,00
do. v. 1858 „ 100 458,50
Ungar. Staats „ 100 391,00
Venediger Frs. 30
Türkiſche
„ 400 180,80
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Banknoten.
Engl. Sovereigns ..
20,39
20 Franks=Stücke . . . . 16,13
Oeſterr. 20=Kronen . . . ℳ. 16,90
Amerikaniſche Noten . . . 4,19½
Engliſche Noten . . . . .
Franzöſiſche Noten . . . . 80,85
Holländiſche Noten . . . . 169,50
Italieniſche Noten . . . . 80,60
Oeſterr.=Ungariſche Noten 84,85
Aufſiſche Noten. . . . . .
Schweizer Noten . . . . ₰ 80,80
Reichsbank=Diskonto .
Reickäbank=Lombard Zäk. 6%
Seite 8.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 24. Dezember 1910.
Nummer 302.
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Der Winter ging hin. Paul Jenſen kam nicht wieder.
Es kam auch kein Brief mehr an Wiebke; Ingeborg bekam
nicht mehr Herzklopfen wie früher, wenn der Brief=Steffen
kam oder wenn ein Fremder die Werft heraufſchritt. Auch
Wiebke wartete und hoffte nicht mehr. Um ihren Mund
zeichneten ſich in dieſem Winter ein paar feine Fältchen
der Verbitterung.
Sie geht auf Schaden, ſagten die Dienſtleute Warum
heiratete ſie Niklai nicht, ſie will zu hoch hinaus.
Sie ſelbſt ſehnte ſich fort. Es kam ihr vor, als ginge
ſie hier auf einem Boden, der ihr jeden Augenblick unter
den Füßen fortrutſchen könnte. Die Vertraulichkeit
Inge=
borgs ihrem Vater gegenüber widerte ſie an, ſie haßte
die, die ſich auf der Mutter Platz geſtellt hatte, und ſie
wußte ganz genau, daß ſie wieder gehaßt wurde, daß die
Freundlichkeit Ingeborgs ihr gegenüber nur eine
Maske war.
Auch den Leuten gegenüber hatte ſich ihre Stellung
nicht gefeſtigt. Die Dienſtdeerns waren dreiſter und
patzi=
ger als je, und die Knechte traten ihr gegenüber auf wie
die Herren.
Gegen Andrees allein fühlte ſie ſich ſelbſt ſchuldig; ſie
ſune es ihm vngenach, die mer den Aof hiltenter
wirft und mit hochmütigem Blicke jemand anſieht. Jetzt
war er ihr darin über, denn er war größer als ſie.
Man=
chen Tag und manche ſchlafloſe Nachtſtunde grübelte ſie
darüber nach, wie ſie von Rethwiſchhof fortkommen
konnte, ohne doch in fremde Dienſtbarkeit zu treten oder
ſich einem ungeliebten Manne zu ergeben. Aber ſie fand
keinen Ausweg. Sie wußte nicht einmal eine
Menſchen=
ſeele, der ſie ihr Leid klagen konnte.
Mit Ingeborg hätte ſie ſich gern überworfen, um nur
einen Grund zu haben, ſich zwiſchen ſie und den Vater
zu ſtellen, ihren Fortgang zu fordern; aber Ingeborg war
ihren Unfreundlichkeiten gegenüber wie eine nachſichtige
Mutter zu einem ungezogenen Kinde. Wiebke konnte auch
ſonſt durchaus nichts Unrechtes in dem Tun der Gehaßten
finden. Daß ſie dem Vater Zärtlichkeiten erwies und
gegen die Dienſtleute vielleicht freundlicher als notwendig
war, konte ihr nicht zum Vorwurf gemacht werden.
Aber noch einer war da, der Ingeborgs Tun ſcharf
und mißtrauiſch beobachtete: Andrees. Ihm war es
kei=
neswegs entgangen, daß Ingeborg ſich ihre Stellung liſtig
und geſchickt erobert hatte, daß ſie den Bauern vollſtändig
umgarnte. Er bemerkte auch ſehr wohl, daß Wiebke durch
ſie in dem eigenen Elternhauſe eine Fremde geworden
war, und es tat ihm leid, des jungen Mädchens wegen,
das unter dem eigenen Stolze litt. Aber noch eines war
ihm aufgefallen: daß Frau Ingeborg mit dem Großknecht,
mit dem ſchmucken Hinnerk, auf ſehr vertrautem Fuße
ſend. Wer ſein wahren Sirne des Wories die derein
des Hauſes, ſo gebärdete ſich Hinnerk, ſobald der Bauer
den Rücken wandte, als Herr.
Eines Abends ging Andrees eine Viertelſtunde früher
als gewöhnlich auf den Boden, um Häckſel zu ſchneiden
Da trat ihm oben Hinnerk mit ſehr verlegener Miene
ent=
gegen. Er achtete nicht weiter darauf, er wußte, daß der
Großknecht ſich mittags ein bißchen ins Heu zu legen
pflegte. Was war weiter dabei?
Als Hinnerk fort war, hörte er es noch hinter ſich auf
dem Heuboden raſcheln. Wie mit Katzenſchritten kam es
näher geſchritten. Als er ſich umſah, gewahrte er
Inge=
borg, die ſich hinter ihm leiſe davonſchleichen wollte. In
dem Augenblick, da ſich ihre Blicke begegneten, blieb ſie
unwillkürlich, wie feſtgebannt, ſtehen.
Im erſten Augenblick ergriff er den Gedanken,
hinein=
zugehen und dem Herrn alles zu erzählen. Es empörte
ihn, daß dieſer gütevolle Mann von dem Weibe, das ihn
in ihr. Netz gelockt hatte, hintergangen wurde. Aber der
drohende Blick wirkte nach. Mit ſeiner Stellung auf
Reth=
wiſchhof war es ein für allemal vorbei, wenn er ſprach.
Und er wäre ſo gern noch ein, zwei Jahre hier geblieben.
Er konnte nicht daran denken, ſeine kleine Mieken
heim=
zuführen; dazu reichten die Erſparniſſe noch lange nicht.
Er überlegte. Tat er dem Herrn ſchließlich einen
Ge=
fallen damit, wenn er es ihm verriet? Ging es ihn
über=
haupt etwas an?
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Er war ja der Knecht hier, und wenn der Herr auch
wie ein Vater zu ihm war, ſo war es doch möglich, daß
er ihn in ſeine Schranken zurückwieſe, und das würde ihm
ſehr wehe tun.
So ſtritten in Andrees Gewiſſen und Vernunft und
kamen endlich zu einer Einigung. Er wollte vorläufig
ſchweigen und abwarten und Ingeborg und Hinnerk ſoviel
wie möglich aus dem Weg gehen.
Dieſe nahmen ſich jetzt vor ihm gar nicht mehr in
acht. Er wußte ja doch um ihr Geheimnis, und er würde
ſchweigen. Jedesmal, wenn Andrees’ Ingeborgs Augen
begegneten, las er in ihnen: Wehe Dir, wenn Du uns
verrätſt!
Eines Morgens im Vorfrühling traf auf Rethwiſchhof
eine eilige Botſchaft ein: Iven Anderſen lag auf
Heiſter=
neſt im Sterben. Rolf ließ ſofort anſpannen, um
hin=
überzufahren; er und Iven hatten ſich ſeit Jahren nicht
geſehen. Das letztemal waren ſie ein wenig
aneinander=
geraten wegen einer alten Sache.
Es war ein düſterer Morgen damals, ein Morgen
dunkler als der Abend, und doch ſtand er ſo klar vor Rolf
Anderſens Seele, als wäre es erſt geſtern geweſen.
Sie hatten auf der großen und dunklen Hausdiele von
Heiſterneſt einander gegenübergeſtanden. Es war zu der
Zeit, als Frau Karline noch lebte, da hatte Rolf mal in
dem zwei Stunden entfernten Krelau zu tun, und er
be=
nutzte die Gelegenheit, den Bruder aufzuſuchen.
Sie hatten über dieſes und jenes geſprochen. Das
Geſpräch ſtockte oft, die gemeinſamen Intereſſen fehlten.
Rolf blieb über Nacht, am anderen Morgen wollte er
wieder abfahren.
Sie gingen auf der Diele auf und ab, ſie fühlten beide
den Schatten, der ſeit Jahren zwiſchen ihnen ſtand. Eine
lange Pauſe lag hinter ihnen; in den Winkeln lagerten
ſchwarze Schatten.
Da tat Iven eine ſeltſame Frage an den Bruder. Er
tat ſie mit zitternder Stimme und in ſeinen Augen lag
ein ſchmerzhafter Schein.
Wie geht es ihr? Er betonte das letzte Wort, als
ſcheute er ſich, den Namen auszuſprechen, als müſſe er
dabei noch immer weinen.
Rolf wußte ſofort, wen Iven meinte, und er wurde
rot im Geſicht. Auch er konnte den Namen nicht
aus=
ſprechen, ohne ſich dabei zu erregen. Gut, entgegnete er
kurz und ſchroff.
Ipen richtete ſich auf. Rolf, ſagte er, ich habe viele
Jahre darüber nachgedacht. Wer weiß, wann wir uns
wiederſehen. Laß uns in Ruhe darüber ſprechen.
Was willſt Du? fragte Rolf in heiſerem Tone.
Iſt ſie verſorgt?
Ja, ja.
Und ihr Kind, lebt es, iſt es ein Junge?
Ja, er iſt auf meinem Hofe.
Alſo Dein Sohn?
Ja, nur in den Augen der Welt iſt er Knecht. Rolf
ſprach anfangs widerwillig, dann raſcher, ſich ſelbſt
ent=
ſchuldigend. Er bekommt mal ein ſchönes Stück Geld,
wenn er heiratet, oder ich kaufe ihm eine kleine Landſtelle.
Iven ging in heftiger Erregung auf und nieder auf
der großen Lehmdiele. Rabenvater! ſchrie er dem Bruder
ins Geſicht.
Rolf wurde dunkelrot bis in das Stirnhaar hinauf.
Was verſtehſt Du vom Leben? antwortete er bitter. Wer
im Bette liegt, ſoll ſich nicht kümmern um die, die draußen
in Wind und Wetter ſtehen.
Iven ſchwieg. Beim Abſchied reichte Rolf ihm die
Hand. Ihm tat der Bruder doch leid. Adj5, halte Dich
munter!
Adjö, Rolf! Und was ich noch ſagen wollte, wie
heißt er?
Wer? Einen Moment ſpäter fiel es Rolf ein, wen
er meinte. Andrees, antwortete er.
Andrees, wiederholte Iven. Das war das letzte Wort,
das zwiſchen ihnen gewechſelt wurde.
Dies alles fiel Rolf ein, als er nach Heiſterneſt fuhr.
Es war eine lange Fahrt, und während das Pferd
unermüdlich vorwärts trabte, hatte ſein Herr Zeit genug,
ſeine Gedanken zu ſammeln und einen Rückblick auf ſeinen
Lebensweg zu tun.
Er hatte nie viel Zeit zu ſolchen Rückblicken gehabt.
Und doch gab es eine Zeit in ſeinem Leben, da erſchien
die ganze Welt ihm wie ir Sonnenſchein getaucht. Dieſe
Zeit war ſo voll Farbe und Licht, daß er noch während
der langen, freudloſen Jahre ſeiner Ehe unbewußt das
Gefühl hatte, als ſtände hinter ihm ein liebliches Bild.
Im letzten halben Jahre, nach Karlinens Tod, war
wieder ein Lichtſchein in den düſteren Hof gefallen. Aber
wenn Rolf recht darüber nachdachte, war es doch eigentlich
nur eine gemütliche Lampe geweſen, die den Winter über
geleuchtet hatte. Er hatte ſich an dem Schein erfreut und
ſein Herz war ein wenig warm geworden; mit der Sonne
aber konnte ſie ſich nicht meſſen.
Antje! Ihr Bild ſtieg faſt greifbar vor ſeinen Augen
auf, als er zu ſeinem ſterbenden Bruder fuhr.
Vorbei! Er hieb auf das Pferd ein. Vorbei! Für
Menſchen ſeines Schlags gab es keine Sonne.
(Fortſetzung folgt.)
Bekanntmachung.
Den von Großh. Miniſterium des Innern erlaſſenen, im Regierungsblatt 1910,
Beilage 32, Seite 285 f. veröffentlichten Gebührentarif der Stellenvermittler für
Bühnenangehörige bringen wir hiermit zur Kenntnis der Beteiligten.
Wir bemerken dazu, daß nach den Vorſchriſten über den Geſchäftsbetrieb der
gewerbsmäßigen Stellenvermittler für Bühnenangehörige vom j4. September 1910 (
Re=
gierungsblatt 1910 Seite 193) Stellenvermittler im Sinne dieſer Vorſchriften iſt, wer
gewerbsmäßig für gewerbsmäßig oder nicht gewerbsmäßig betriebene Unternehmungen,
durch welche theatraliſche Vorſtellungen, Singſpiele, Inſtrumentalkonzerte, Geſangs=
und deklamatoriſche Vorträge, Schauſtellungen von Perſonen oder Tieren dargeboten
werden, Vertragsabſchlüſſe zwiſchen Unternehmern und Stellenſuchenden vermittelt oder
Gelegenheit zur Erlangung von Stellen nachweiſt. Ob bei den Unternehmungen oder
Veranſtaltungen ein höheres Intereſſe der Kunſt oder Wiſſenſchaft obwaltet oder nicht,
iſt für die Anwendung dieſer Vorſchriften ebenſo unerheblich wie die Zeit, auf welche
die Verträge abgeſchloſſen werden.
Darmſtadt, den 21. Dezember 1910.
(24781
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
Fey.
Gebührentarif der Stellenvermittler für Bühnenangehörige.
Auf Grund des § 5 Abſ. 1 des Stellenvermittlergeſetzes vom 2. Juni 1910
(R. Geſ. Bl. S. 860) haben wir nach Anhör von Vertretern der Stellenvermittler, der
Arbeitgeber und Arbeitnehmer beſtimmt, daß Stellenvermtttler für Bühnenangehörige
im Sinne der Vorſchriften vom 4. September 1910 (Reg.=Bl. S. 193) für die
Vermitt=
lung einer Stelle nicht mehr als folgende Bruchteile der Geſamtvergütung (Gehalt,
Spielgeld uſw.) eines Bühnenangehörigen als Gebühr erheben dürfen.
I. Stellenvermittlung für Bühnenangehörige im engeren Sinne d. h. für
Per=
ſonen, die bei der Aufführung dramatiſcher Werke künſtleriſch oder techniſch mitwirken.
A. bei Engagementsabſchlüſſen:
3% wenn die monatliche Vergütung bis 150 Mk.,
400
mehr als 150 Mk. bis 300 Mk.,
5%
„ 300 „ beträgt.
B. bei Verträgen für Gaſtſpiele, mit Ausnahme der Gaſtſpiele mit unterlegtem
Engagementsvertrage:
10% wenn der Bühnenangehörige für die einzelne Vorſtellung eine
Ver=
gütung von mindeſtens 200 Mk. erhält,
5% wenn er mehr als 100 Mk., aber weniger als 200 Mk. erhält,
3% wenn er bis 100 Mk. erhält.
II. Stellenvermittlung für ſonſtige Bühnenangehörige bei Engagementsabſchlüſſen
ſowie bei Gaſtſp elen:
5½ wenn die monatliche Vergütung bis 600 Mk.,
6%
mehr als 600 Mk. bis 900 Mk
8% „
„ 900 Mk. „ 1500 Mk.,
10% „
„ 1500 Mk. beträgt.
Die Vergütung wird nach der einzelnen artiſtiſchen Nummer (Einzelartiſt oder
Truppe) berechnet.
III. Stellenvermittlung für Orcheſterperſonal bei Gewerbebetrieben im Sinne der
§§ 32 und 33a der Gewerbeordnung ſowie für techniſches und Chorperſonal:
2% wenn die monatliche Vergütung bis 400 Mk.,
5%
über 400 Mk. beträgt.
IV. Stellenvermittlung für Muſikkapellen, die nicht unter die Beſtimmung zu III
fallen:
5% der monatlichen Vergütung für Verträge zwiſchen Unternehmern und
ganzen Kapellen,
3% der monatlichen Vergütung für Verträge zwiſchen Kapellmeiſtern und
Mitgliedern der Kapellen.
V. Bei Verlängerung oder Erneuerung eines Engagements (ſofern ſie durch die
Tätigkeit des Stellenvermittlers zuſtande gekommen ſind) längſtens auf 3 Jahre:
die Hälfte der obigen Sätze.
Dieſe Beſtimmung fndet keine Anwendung auf die Stellnwvermitlung in Fäln
unter II.
VI. Bei Vertragsabſchlüſſen für nicht gewerbsmäßige Veranſtaltungen (
Vereins=
oder Privatfeſtlichkeiten):
10% ohne Rückſicht auf die Höhe der Vergütung.
VII. Die Beſtimmungen der Ziffern I bis IV finden ſinngemäße Anwendung,
wenn der Vertragsabſchluß auf kürzere oder längere Zeit als Monatsfriſt erfolgt oder
die Vergütung für kürzere oder längere Zeit oder für die einzelne Veranſtaltung
ent=
richtet wird. Bei Engagementsabſchliſſen auf längere Zeit mit ſteigender Vergütung
berechnet ſich die Gebühr nach der durchſchnittlichen Monatsvergütung.
Darmſtadt, den 30. November 1910.
Großherzogliches Miniſterium des Innern.
v. Hombergk.
Krämer
Bekanntmachung.
I. Wir machen darauf aufmerkſam, daß nach der Verordnung vom 21. September
1905 (Reg.=Bl. 1905 S. 251) die Abgabe von Sprengſtoffen an Perſonen, von welchen
ein Mißbrauch derſelben zu befürchten iſt, insbeſondere an Perſonen unter
16 Jahren verboten iſt. Zu dieſen Sprengſtoffen ſind u. a. zu rechnen: Pulver=
Kartuſchen, Petarden, Feuerwerkskörper (Kanonenſchläge, Fröſche, Schwärmer
u. dergl.), ſprengkräftige Zündungen (Sprengkapſeln, Zündplättchen).
Wer ſolche Sprengſtoffe feilhalten will, hat hiervon der Ortspolizeibehörde
Anzeige zu machen.
Wer mit Pulver (Sprengſalpeter, brennbarem Salpeter), Feuerwerkskörpern
und Zündplättchen Handel treibt, darf
1. im Kaufladen nicht mehr als 2½ Kilogramm,
2. im Hauſe außerdem nicht mehr als 10 Kilogramm vorrätig halten.
Die Aufbewahrung muß in einem auf dem Dachboden (Speicher) belegenen,
mit keinem Schornſteinrohre in Verbindung ſtehenden abgeſonderten Raume erfolgen,
welcher beſtändig unter Verſchluß gehalten und mit Licht nicht betreten wird.
Die Behälter, in denen dieſe Stoffe aufbewahrt werden, müſſen von geeigneter, in § 6
Abſ. 1 und 2 der oben vermerkten Verordnung näher bezeichneten Beſchaffenheit und
mit ſtets feſtgeſchloſſenem Deckel verſehen ſein.
Zuwiderhandlungen gegen dieſe Vorſchriften ſind nach § 36 oben erwähnter
Verordnung mit Geldſtrafe bis zu 150 Mk. oder mit Haftſtrafe bedroht.
II. An bewohnten oder von Menſchen beſuchten Orten iſt das Abbrennen von
Feuerwerkskörpern verboten.
Zuwiderhandlungen werden nach § 367 Ziffer 8 des Reichsſtrafgeſetzbuchs mit
Geldſtrafe bis 150 Mark oder mit Haft bis zu 6 Wochen beſtraft.
Wenn Eltern, Vormünder oder andere Perſonen, deren Obhut Kinder unter
12 Jahren oder ſonſtige unzurechnungsfähige Perſonen anvertraut ſind, es an
der erforderlichen Aufſicht haben fehlen laſſen und dieſe Perſonen während der
Zeit, wo ſie ohne ſolche Aufſicht waren, eine derartige Uebertretung begangen haben,
ſo werden nach Art. 44 des Heſſiſchen Polizeiſtrafgeſetzes die zur Beauſſichtigung
verpflichteten Perſonen beim erſten Falle polizeilich verwarnt, im
Wiederholungs=
falle bis zu einem Dritteil der auf die Uebertretung ſeibſt geſetzten Strafe belegt.
Darmſtadt, den 16. Dezember 1910.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
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Darmſtadt, den 16. Dezember 1910.
Betreffend: Den Verkehr mit Feuerwerkskörpern.
An die Ortspolizeibehörden der Landgemeinden und die Gendarmerie
des Kreiſes.
Wir beauftragen Sie den Befolg obiger Vorſchriften, ſowie überhaupt diejenigen
der Verordnung vom 21. September 1905 (Reg.=Bl. von 1905 S. 251) (vergl. auch die
Bekanntmachung Großh. Miniſteriums des Innern vom 5. Auguſt 1904 im Reg.=Bl.
Nr. 62) zu überwachen.
(24780
Großherzogliches Kreisamt.
Fey.
Amtliche Nachrichten des Großherzoglichen Polizeiamts Darmſtadt.
Gefundene und verlorene Sachen.
Gefunden: 1 goldenes Ketten=Armband. 1 Johannitterorden. 1 Paket
Jagd=
patronen. 1 Granatbroſche (die Nadel iſt abgebrochen). 1 goldener Zwicker. 1 langes
ſchmales ſchwarzes Umhängetuch. 1 ſchwarzes Portemonnaie mit 10 Pfennigen Inhalt.
2 Roſenkränze mit weißen Perien. 1 Peitſche. 1 goldenes. Bröſchchen (Kleeblattform).
1 Theaterbeutel. 1 gelbes Handtäſchchen mit 1 Schlüſſel ꝛc. 1 kl. gelbes Portemonnaie
mit 4 Pfennigen Inhalt. 1 Paar wollene weiß und graue Kinder=Handſchuhe.
1 braunes Portemonnaie mit einigem Inhalt. 1 neue braune Knaben=Weſte. 1 ſchw.
Damen=Schirm mit bunter Borte. 1 rotes Portemonnaie mit einigem Inhalt.
Verloren: 1 ſchwarzledernes Handtäſchchen mit Portemonnaie und einigen Mark
Inhalt nebſt einem Schlüſſel. 1 grünes Portemonnaie mit 2,50 Mk oder 3,50 Mk.
Inhalt und 1 Nagelfeile. 1 vergoldeter Zwicker. 1 helles Patent=Sellſcheid von einem
Wagen nebſt Federköcher. 1 goldener Zwicker. 1 roter Glanzleder=Gürtel mit
Meſſing=
ſchnalle. 1 Päckchen, enthaltend ſchwarze Handarbeitsſpitzen. 1 ſilbernes Ketten=
Arm=
band. 1 Paar grauwollene Damen=Handſchuhe. 1 goldene runde Broſche in Größe
eines Zweimarkſtücks, in der Mitte ein Brillant. 1 goldener Herren=Ring mit hohem
roten Stein, gez. W. 2 1 ſchwarze Studentenmütze. 2 Monogramme für Rockfutter
(K. K. und P. S.). 1 Damen=Regenſchirm, ſchwarz, halbſeiden und dunklem gebogenen
Griff. 1 Broſche mit Herrenbild. 1 ſilberne Damen=Uhr mit Goldrand und römiſchen
Zahlen. 1 längliche Decke (Handarbeit). 1 Knaben=Hoſe. 1 Monatsfahrkarte
Weiter=
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Das Fundbureau Großherzoglichen Polizeiamts
iſt geöffnet an allen Werktagen von 8—12 Uhr vormittags und 2—6 Uhr nachmittags.
Polizeilich eingefangene und zugelaufene Hunde.
In polizeilicher Verwahrung und Pflege in der Hofreite Beſſungerſtr. Nr. 56
be=
finden ſich: 1 däniſche Dogge, 1 Pinſcher, 1 Hofhund.
Die Hunde können von den Eigentümern bei dem 5. Polizei=Revier ausgelöſt
werden. Die Verſteigerung der nicht ausgelöſten Hunde findet dortſelbſt jeden
Werk=
tag, vormittags um 10 Uhr, ſtatt.
Sountagdeuhe in den Apotheken,
Am Sonntag, den 25. Dezember, ſind nachmittags in der Zeit von 1 bis 9 Uhr
abends die beiden nachfolgenden Apotheken geöffnet:
Einhorn=Apotheke, Kirchſtraße, und
Beſſunger Apotheke, Karlſtraße.
Am Montag, den 26. Dezember, ſind folger d: Apotheken geöffnet:
Hirſch=Apotheke, Nieder=Ramſt idterſtraße, und
Apotheke am Juſtizgebäude, Bismarckſtraße.
Verkauſspreiſe der Fleiſch= u. Wurſtwaren in der Haupl= und Reſdenzſtadt Darmſtadt.
(Nach den Mitteilungen des Vorſtandes der Metzger=Innung.)
. . per ½ kg 100 Pfg
. per ½ kg 90 Pfg. Dörrfleiſch
Ochſenfleiſch
110
Schinken m. Bein .
84
Rindfleiſch
„ 130
90 „ Rollſchinken
Kalbfleiſch
Schweineſchmalz roh und
90 „
Hammelfleiſch
„ ½ „ 86 „
ausgelaſſen .
60 „
Bruſt.
Schwartenmagen, Fleiſch=
88
Schweinefleiſch (Bratenſt.)
86
und Bratwurſt
82
Bauchläppchen.
2a „ 68 „
Leber= und Blutwurſt.
„ 92
Kottelets u. geſalz. Fleiſch „
„110
Speck, geräuchert
Räumungsfriſten bei der Wohnungsmiete.
Zum bevorſtehenden Vierteljahreswechſel bringen wir nachſtehendes Ortsſtatut
wiederholt zur öffentlichen Kenntnis.
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Darmſtadt, den 20. Dezember 1910.
Großherzogliche Bürgermeiſterei.
Dr. Glaſſing.
Auf Grund des Geſetzes vom 6. Januar 1906, betreffend die Räumungsfriſten
bei der Wohnungsmiete, wird auf Beſchluß der Stadtverordneten=Verſammlung vom
31. Mai 1906, ſowie nach Anhörung des Kreisausſchuſſes und mit Genehmigung
Großherzoglichen Miniſteriums des Innern vom 2. November 1906 zu Nr. M. d. J.
37271 folgendes Ortsſtatut erlaſſen, deſſen Beſtimmungen ſofort in Kraft treten.
ee eenenene ee e
die Räumung gemieteter Wohnungsräume durch den Mieter:
a) bei kleinen, d. h. aus höchſtens 3 Zimmern und etwaigem Zubehör
beſtehen=
den Wohnungen am erſten Tage des folgenden Monats, ſpäteſtens 5 Uhr
nachmittags,
b) bei mittleren, d. h. aus 4 bis 5 Zimmern und etwaigem Zubehör beſtehenden
Wohnungen am zweiten Tage des folgenden Monats, ſpäteſtens 12 Uhr
mittags,
c) bei großen, d. h. aus mehr als 5 Zimmern und etwaigem Zubehör
beſtehen=
den Wohnungen am dritten Tage des folgenden Monats, ſpäteſtens 12 Uhr
mitags, beendet ſein.
§ 2. Die im § 1 beſtimmten Räumungsfriſten werden nur mit der Beſchränkung
gewährt, daß
½) bei Wohnungen, welche aus 3 bis 4 Zimmern und etwaigem Zubehör
be=
beſtehen, ein Zimmer,
b) bei Wohnungen, welche aus mehr als 4 Zimmern und etwaigem Zubehör
be=
ſtehen, zwei Zimmer,
ſchon am erſten Tag des folgenden Monats, ſpäteſtens 12 Uhr mittags, vollſtändig
geräumt ſind.
§ 3. Kann der Mieter ſchon mit der Beendigung des Mietverhältniſſes ſeinen
Ueberzug in die neue Wohnung bewerkſtelligen, ſo finden die Vorſchriften der §§ 1, 2.
keine Anwendung.
Hat der Vermieter auf Grund eines ihm geſetzlich oder vertragsmäßig zuſtehenden
Rechtes das Mietverhältnis ohne Einhaltung einer Kündigungsfriſt gekündigt, ſoſtehen
die in den §§ 1. 2 bezeichneten Räumungsfriſten dem Mieter nicht zu.
§ 4. Fällt der Tag, an welchem nach den §§ 1, 2 die Räumung ganz oder
teil=
weiſe zu beendigen iſt, auf einen Sonntag oder einen ſtaatlich anerkannten allgemeinen
Feiertag, ſo tritt an die Stelle des Sonntags oder des Feiertags der nächſtfolgende
Werktag.
Darmſtadt, den 27. November 1906.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Morneweg.
Dorothea=Georg=Stiftung.
Aus der unter ſtädtiſcher Verwaltung ſtehenden Dorothea=Georg=Stiftung iſt vom
1. Oktober d. Js. ab eine Unterſtützung von 100 Mark jährlich zu vergeben. Die
Unter=
ſtützung ſoll nach den Stiftungsbeſtimmungen als lebenslängliche Beihikfe an eine vater=
und mutterloſe, körperlich gebrechliche, vermögensloſe, ledige und alleinſtehende
Darm=
ſtädter Bürgerstochter oder ſonſt hier unterſtützungswohnſitzberechtigte Frauensperſon
vergeben werden, die ſich weder bei Verwandten noch Freunden aufhält, ehrbar und
unbeſcholten iſt und ſich redlich ernährt.
Die Unterſtützung kommt halbjährlich nachträglich zur Auszahlung; im Falle der
Verheiratung hört ſie auf.
Bewerberinnen, die hiernach zum Bezuge berechtigt zu ſein glauben, wollen ihre
Geſuche in denen die einſchlägigen Verhältniſſe genau anzugeben und die Angaben
ſo=
weit möglich durch Zeugniſſe zu belegen ſind, bis längſtens Montag, 2. Januar 191à
bei uns einreichen.
Darmſtadt, den 19. Dezember 1910.
(24753
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.: Mueller.
Meine Geschäftsräume befinden sich nunmehr
Ernst-Ludwigstraße 19, I. Stock!
Kalbhenn
Rechtsanwalt.
Seite 42.
Darmſrabter Tagblatt, Samstag, den 24. Sezenver ore
Aa
50%
Zahlungs=Aufforderung.
Die Beiträge zur
Invalidenverſiche=
rung für diejenigen Verſicherten, die einer
der hier beſtehenden Orts=, Betriebs= oder
Innungs=Krankenkaſſen nicht angehören
(Dienſtboten, Mitglieder eingeſchriebener
Hilfskaſſen u. ſ. w.) für das IV.
Viertel=
jahr 1910 ſind, bei Vermeidung des
Bei=
treibungsverfahrens, bis längſtens Ende
dieſes Monats an unſere Kaſſe, Waldſtraße
Nr. 6, zu entrichten.
Arbeitgeber, die es unterlaſſen, die
Verſicherungsbeiträge bis zu dem oben
bezeichneten Zeitpunkte abzuführen,
kön=
nen nach § 176 des
Invalidenverſiche=
rungsgeſetzes mit Geldſtrafe bis zu
300 Mark belegt werden.
Darmſtadt, den 17. Dezember 1910.
Großherzogl. Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.: Mueller. (24748sm
Ausgahe uenter Zusſcheinbagen.
Die neuen Zinsſcheinbogen nebſt
Zins=
ſcheinanweiſung zu den Stücken des 3½%
Anlehens der Stadt Darmſtadt,
Buch=
ſtabe K, (Zinsſcheine Nr. 28 bis 47 für
die Zinszeiten vom 1. Januar 1911 bis
dahin 1921) werden von jetzt ab gegen
Ein=
reichung der Zinsſcheinanweiſungen durch
uns an allen Werktagen vormittags von
8½ bis 12½ Uhr ausgegeben. (24119a
Darmſtadt, den 9. Dezember 1910.
Die Stadtkaſſe.
Koch.
Städtiſche Sparkaſſe.
Mittwoch, den 28., Donnerstag, den 29.
und Freitag, den 30. Dezember 1910 ſind
die Kaſſen auch nachmittags von 3 bis
(24622ms
5 Uhr geöffnet.
Darmſtadt, den 20. Dezember 1910.
Netz, Sparkaſſenrechner.
Stadtiſche Schulzahnklimk
Lniſenſtraße 20, II.
Sprechſtunden Wochentags:
Morgens von 10—12
Mittags von 2—5.
(1508a
In unſer Handels=Regiſter, Abteilung B,
a wurde heute eingetragen hinſichtlich der
Firma:
Bank für Handel und Induſtrie
zu Darmſtadt.
Dem Bankbeamten Hugo Schloſſer in
Berlin iſt Prokura für die Niederlaſſungen
in Berlin und Darmſtadt erteilt. (24744
Darmſtadt, den 20. Dezember 1910.
Großh. Amtsgericht Darmſtadt I.
Bekanntmachung.
Im Jahre 1911 erfolgen die
Veröffent=
lichungen der Einträge:
1. aus dem Handelsregiſter in der
„Darmſtädter Zeitung” und im
„Darmſtädter Tagblatt” ſowie im
„Deutſchen Reichs=Anzeiger”;
2. aus dem Genoſſenſchaftsregiſter im
„Deutſchen Reichs=Anzeiger” und in
der „Darmſtädter Zeitung”. (24741
Darmſtadt, den 17. Dezember 1910.
Großh. Amtsgericht Darmſtadt II.
Bekanntmachung.
Montag, den 2. Januar 1911,
vormittags 10 Uhr,
ſoll die dem Otto Stier dahier
zugeſchrie=
bene Liegenſchaft:
Flur Nr. qm
72 1 Hofreite Große
II 88
II 89¾/10 166 Ochſengaſſe Nr. 14,
in unſerem Bureau zwangsweiſe verſteigert
(K87/10
werden.
Falls andere rechtliche Hinderniſſe nicht
entgegenſtehen, kann Genehmigung der
Ver=
ſteigerung auch dann erfolgen, wenn das
eingelegte Meiſtgebot die Schätzung nicht
erreicht.
Darmſtadt, den 9. Dezember 1910.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt I.
Müller.
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Louisenplatz 7.
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Verdingung Von Waſſerleitungsarbeitei.
Die zur Herſtellung von Waſſerverſorgungsaulagen für die Gemeinden:
1. Unter=Flockenbach und Gorxheim, gemeinſchaftlich, Kreis Heppenheim, 2.
Breiten=
brunn, Kreis Erbach, erforderlichen Arbeiten und Lieferungen und zwar für jedes Objekt
Los 1: Quellfaſſungsarbeiten, Hochbehälter und andere Maurerarbeiten,
Los 2: Röhrengräben, Rohrlieferung und Verlegungsarbeiten (werden nicht
ge=
trennt vergeben)
ſollen durch ſchriftliche Angebote vergeben werden.
Die für die beiden Objekte maßgebenden Pläne und Bedingungen ſind bei uns,
letztere auch bei den Großh. Bürgermeiſtereien Gorxheim und
Breiten=
brunn einzuſehen. Angebotsvordrucke ſind nur von uns, und zwar für jedes Los
und jedes Objekt gegen Bareinſendung von 2.50 Mk. (nicht in Briefmarken) zu beziehen.
Angebote ſind verſchloſſen und mit entſprechender Aufſchrift verſehen, aus der das
Objekt und die Losnummer, ſowie der Unternehmer zu erſehen iſt, bis längſtens
Dienstag, den 17. Januar 1911, vormittags 10 Uhr, bei der unterzeichneten
Behörde, Martinſtraße 54, einzureichen, woſelbſt auch die Eröffnung in Gegenwart der
Bieter ſtattfindet. Es können nur Angebote unter Benutzung der Vordrucke ohne
Textänderungen und Zuſätze berückſichtigt werden. Freie Auswahl bleibt ausdrücklich
vorbehalten. Zuſchlagsfriſt 4 Wochen
Darmſtadt, den 15. Dezember 1910.
Großherzogliche Kulturinſpektion Darmſtadt.
Wallek.
(24750
Kartoffel=Versteigerung.
Mittwoch, den 28. Dezember I. J., vormittags 11 Uhr,
werden zirka 200 Zentner Kartoffeln öffentlich verſteigert, Feldberg=
(*30980si
ſtraße 38.
A. & J. Monnard, Hofſpediteure.
Ziegenböcke=Versteigerung.
Dienstag, den 27. ds. Mts., vormittags 11 Uhr,
werden im hieſigen Faſelſtall 6 Stück zur ferneren Zucht untaugliche Ziegenböcke
(24765
öffentlich verſteigert.
Griesheim b. D., den 22. Dezember 1910.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Griesheim.
Kunz.
Bekanntmachung.
Für das Geſchäftsjahr 1911 ſind die Dienſtſtunden für den Verkehr des
Publi=
kums mit den Richtern auf jeden Dienstag, vormittags von 9 bis 12 Uhr, feſtgeſetzt.
Die Gerichtsſchreiberei iſt an jedem Werktage, vormittags von 10 bis 12 Uhr,
geöffnet.
Zur Entgegennahme mündlicher Anträge und Erklärungen in Grundbuchſachen
des neuen Rechts ſind nachbenannte Dienſtſtunden feſtgeſetzt:
A. für die Gemarkungen Braunshardt, Erzhauſen, Gräfenhauſen mit Gänswieſe,
Meſſel, Schneppenhauſen, Wixhauſen mit Sensfelder Hof:
Montags, vormittags von 9 bis 12 Uhr.
Zimmer Nr. 100.
B. für die Gemarkungen Frankenhauſen, Neutſch, Malchen, Nieder=Beerbach,
Nieder=Ramſtadt, Roßdorf, Traiſa, Waſchenbach:
Dienstag, vormittags von 9 bis 12 Uhr.
Zimmer Nr. 100.
C. für die Gemarkungen Eich, Eſchollbrücken und Hahn:
Donnerstag, vormittags von 9 bis 12 Uhr.
Zimmer Nr. 100.
D. für die Gemarkungen Weiterſtadt und Ober=Ramſtadt:
Donnerstag, vormittags von 9 bis 12 Uhr,
nachmittags von 3½ bis 5½ Uhr,
Zimmer Nr. 111.
E. für die Gemarkungen Arheilgen und Griesheim:
Montags, vormittags von 9 bis 12 Uhr,
nachmittags von 3 bis 5 Uhr.
Zimmer Nr. 102.
F. für die Gemarkungen Eberſtadt und Pfungſtadt:
(24742.
Donnerstag, vormittags von 9 bis 12 Uhr,
nachmittags von 3 bis 5 Uhr.
Zimmer Nr. 102.
Darmſtadt, den 16. Dezember 1910.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt II.
pie Deutsche Vereinsbank, Filiale Darmstadt
hält ihre Geschäftsräume
Samstag, den 24. Dezember, nachmittags
nur von 2½ bis 4 Uhr geöffnet.
(24711fs
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Nummer 302.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 24. Dezember 1910.
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ordentlichen Generalverſammlung
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Donnerstag, den 29. Dezember 1910, abends 8½ Uhr,
im Reſtaurant „Kaisersaal‟
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Tagesordnung: 1. Rechnungsanſtände aus dem Jahre 1908.
2. Der gegenwärtige Stand der Kaſſe.
(24803
3. Erſatzwahl des Vorſtandes.
4. Statutänderung.
5. Delegiertenwahl zum heſſiſchen Krankenkaſſentag.
Am pünktliches und zahlreiches Erſcheinen bittend, zeichnet
Hochachtungsvoll
Vereinigte Ortskrankenkaſſe Darmſtadt.
Knoblauch.
Anmerkung zu Punkt 3: Aus dem Vorſtand ſcheiden aus von den Arbeitgebern die
Herren Hrch. Sames und Herm. Stapel; von den Arbeitnehmern die Herren
Anton Sparr, Peter Hillinger, Aug. Witzick und Frau Roſenberge
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erſcheint am Dienstag, 27. Dezember, früh.
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nahmeſchluß für dieſe Nummer iſt am
Samstag, heil. Abend, nachmittags Uhr.
Geſchäftsſtelle des „Darmſtädter Tagblatt‟.
DeF
[ ← ][ ][ → ]Seite 14.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 24. Dezember 1910.
Nummer 302.
Berliner Stimmungsbilder.
Von Paul Lindenberg.
(Nachdruck verboten.)
Weihnachtsſtimmung. — Der Zauber der
Weihnachts=
tage. — Das Freudenfeſt. — Ein gutes Beiſpiel. — Wo
bleibt Berlin? — Die Sorgen der Armendirektion. —
Der Fall Metternich. — Anrempelung Max
Lieber=
manns. — Zwei Tote: Major Dominik und Angelo
Neumann. — Der letzte Lorbeer.
Weihnachtsſtimmung und Glockenklang
— auch Berlin iſt allmählich in dieſes Zeichen geraten!
Die Empfindung, daß das heiligſte Feſt uns
unmittel=
bar nahe iſt, breitet einen weihevollen Schimmer aus
über die unermüdlichen Pflichten der rauhen
Wirklich=
keit und erfüllt uns mit geheimem Sehnen nach jener
Zeit, wo in der Kindheit holden Tagen die Herzen ſo
heiß und ſo ungeduldig dem Weihnachtsabend und
ſeinen Herrlichkeiten entgegenpochten. Und horch,
feierlich hallt es plötzlich hinein in das lärmende
Ge=
räuſch des unruhevollen Weltſtadtverkehrs, ein ſeltener
Klang iſt’s, nicht oft vernehmbar im Haſten der ſich
jagenden, neuen Eindrücke auf der Straße, im
Drän=
gen der täglichen Arbeit, in der Sorge um die eigenen
Intereſſen. Unwillkürlich hemmt man den Schritt und
lauſch zuerſt verwundert auf, immer lauter und
fröh=
licher klingen die Töne zu uns hernieder, verwiſcht
zu=
weilen durch Straßenlärm ringsherum, dann wieder
ſtärker wie vordem hörbar, und nun hell und ſieghaft
dahinſchwebend. Und ein Gefühl der Freude und des
Glücks zieht in uns ein: die Glocken künden uns ja,
daß das Chriſtfeſt gekommen, mit ſeliger Freude für
die Kleinen und friedlicher Raſt für die Großen!
Wie willig läßt man den Zauber der
Weih=
nachtstage auf ſich wirken! Ein Zauber, dem ſich
keiner entziehen kann und keiner entziehen mag! Gern
machen da unſere Gedanken Halt, ſich abwendend von
der Unruhe und Aufregung der Gegenwart. Von
neuem ſind ja die Weihnachtstage gekommen, in denen
gern auch die fleißigſte Hand ruht und der tätigſte Geiſt
Einkehr hält. Sogar die emſigen Heinzelmännchen, die
während der letzten Wochen in allen Ecken und Winkeln
der Wohnungen flüſterten und wiſperten, huſchelten
und tuſchelten, haben ihr unermüdliches Werk beendet
und können ſich der verdienten Muße freuen, nachdem
ſie anderen ſo viele Freude bereitet. Anderen und ſich
dadurch ſelbſt Freude bereiten, das iſt ja die echte und
rechte Poeſie des Feſtes, das wir nicht ſchöner begehen
können, indem wir um uns herum die Sonne des
Glückes verbreiten und Zufriedenheit dort ſchaffen, wo
kurz zuvor noch Not und Sorge mit drückenden Schatten
gelaſtet!
Auch die Behörden Groß=Berlins waren von
die=
ſem Streben erfüllt. Einer ſchönen Pflicht der
Dank=
barkeit entſprach die StadtCharlottenburg,
in=
dem ſie an die Veteranen der letzten Kriege
Ehren=
gaben verteilte, durch die über 800 Perſonen erfreut
wurden — ein Beiſpiel, das zu eifriger Nachahmung
anſpornen müßte! Berlin ſelbſt ſteht auch darin leider
noch hinter ſeinen Nachbarſtädten zurück, es hatte gerade
in jüngſter Zeit übergenug zu tun mit der Regelung
ſeiner Armenpflege, deren Verwaltung ſich in einer der
letzten Stadtverordneten=Verſammlungen ſchweren
An=
griffen ausgeſetzt ſah. Konnte doch mit Recht eine
ſcharfe Kritik geübt werden an der Rechnungsführung
der Armendirektion, die den Etat nicht eingehalten und
dadurch arge Verwirrung in dieſen wichtigen Teil der
ſtädtiſchen Wohlfahrtspflege gebracht, ein öffentliches
Aergernis, das dem Anſehen unſerer Stadtverwaltung
gerade nicht zum Vorteil gereicht.
Es geht oft ſchnell mit der Erſchütterung des
An=
ſehens von Perſonen und Einrichtungen. Auch Graf
Gisbert Wolff=Metternich hat’s erfahren,
der unter ſchwerer Anſchuldigung jetzt in Wien hinter
Schloß und Riegel ſitzt und in kurzem nach Berlin
überführt werden wird, um hier vor die
Gerichtsſchran=
ken zu treten. Die Verhaftung des jungen Grafen hat
bei uns das erheblichſte Aufſehen erregt, ſchon durch die
verantwortliche und weithin ſichtbare Stellung ſeines
Bruders, des deutſchen Botſchafters in London, der
gegenwärtig hier weilt, wohl um Einblick zu gewinnen
in die ganze Angelegenheit, die für ihn außerordentlich
peinlich ſein muß. Der Verhaftete hatte längere Zeit
am Strand der Spree gelebt und war in beſtimmten
Kreiſen, die freilich weniger ſich aus denen ſeiner
Standesgenoſſen zuſammenſetzten, eine bekannte
Er=
ſcheinung geweſen, nicht minder ſeine Gattin, die noch
kurz vor ihrer Verlobung hier mehrfach in einem
über=
mütigen franzöſiſchen Stück gaſtiert.
Der Verſuch, das Anſehen Max Liebermanns,
des bekannten Führers der Sezeſſion, zu erſchüttern,
der von einem der jüngeren Maler ſeiner Richtung und
ſeiner Partei unternommen wurde, iſt allerdings
kläg=
lich geſcheitert. Die Anrempelung war denn doch zu
plump und zu urſachlos, als daß ſie auch nur das leiſeſte
zuſtimmende Echo hätte finden können, und man darf
ſich freuen, daß ſie mit voller Entſchiedenheit
zurückge=
wieſen wurde. Man kann über Max Liebermann als
Künſtler wie als Menſch denken wie man will, er iſt
doch ohne Frage eine feſſelnde und charakteriſtiſche
Er=
ſcheinung, die — mag man an ſeiner neueren
künſtle=
riſchen Tätigkeit auch kritiſch mancherlei auszuſetzen
haben — volle Achtung verdient. Wenn er in den
letz=
ten Jahren häufig Bilder und Studien ausſtellte, die
nichts weniger wie vollkommen waren und bei großer
Flüchtigkeit ein nicht minder großes Selbſtbewußtſein
verrieten, ſo mag hieran nicht in letzter Linie das
Weihräuchertum ſeiner auf ihn eingeſchworenen,
be=
geiſterten Freunde von der Palette und der Feder
ſchuld geweſen ſein. Vielleicht hat der wortreiche
häß=
liche Ueberfall, der gar nicht in die Oeffentlichkeit
ge=
hörte, den Erfolg, daß Max Liebermann die Augen
ge=
öffnet werden, nicht nur über einzelne jener, die ihm
bisher ſchrankenlos gehuldigt, ſondern auch über die
Irrwege ſeiner eigenen Kunſt, die durch fremde
Ein=
flüſſe mehr und mehr dem heimatlichen Boden entzogen
worden.
Die deutſche Heimat ſollte einer unſerer erfahrenſten
und beſten „Afrikaner” der Major Dominik, nicht
mehr, wie er es ſo ſehr gehofft, wiederſehen. Auf der
Rückfahrt erlag der Schwerkranke einem Herzleiden.
Sein Tod iſt ein ſehr empfindlicher Verluſt für unſerg
Schutztruppe und für die zahlloſen Freunde des
Dahin=
geſchiedenen, der ſich diesſeits und jenſeits der Meere
warme Sympathien erworben, auch hier in Berlin, wo
Dominik während ſeines Urlaubs ſtets längere Raſt
gemacht. Früh ſchon hatte er ſich, der im nahen Frank=
furt a. d. Oder dem Grenadier=Regiment Nr. 12
ange=
hört, mit afrikaniſchen Verhältniſſen vertraut gemacht,
und ſeitdem er einmal draußen geweſen, ging es ihm,
wie ſo vielen anderen, es zog ihn ſtets wieder hinaus
zu neuen Fahrten und zu neuen Taten. Seine
außer=
ordentliche Tüchtigkeit im Kolonialdienſt in Kamerun,
unterſtützt von weſentlichen Erfolgen, hatte ſchnell an
den entſprechenden Stellen die Aufmerkſamkeit auf ihn
gelenkt, und ſein friſches, entſchloſſenes Weſen trug ihn
ſchon in jungen Jahren die Zuneigung des Kaiſers ein,
der gern aus langen Unterhaltungen mit ihm wichtige
Kenntniſſe ſchöpfte über die Vorgänge auf ferner
afri=
kaniſcher Erde. Jedesmal, wenn ſich Dominik in
Ber=
lin aufhielt, wurde er zum Kaiſer befohlen, oft zur
Tafel in kleinem Kreiſe zurückbehalten und mußte dann
auch den jüngeren Prinzen von ſeinen vielfachen
Aben=
teuern Bericht erſtatten, was in ſchlichter, aber gerabe
deshalb eindringlicher Weiſe geſchah. Seiner
erſprieß=
lichen Tätigkeit für das Vaterland wie ſeiner
glänzen=
den Laufbahn hat der Tod ein jähes Ende bereitet, das
aufrichtig beklagt werden muß.
Wurde hier ein Daſein vernichtet, von dem man
noch viel erwarten durfte, ſo bedeutete der Tod Angelo
Neumanns den Abſchluß eines langen, an Ehren
und Erfolgen reichen Lebens. Der Höhepunkt desſelben
iſt ja eng mit unſerer Stadt verquickt, da Neumann, ein
ſangesluſtiger Sohn des frohſinnigen Wiens, mit ſeinen
im Jahre 1881 im Viktoria=Theater veranſtalteten
Muſteraufführungen des „Nibelungen=Ringes” ganz
Berlin in Bewegung ſetzte. War doch ſelbſt der ſonſt
ſo ſpröde und Spree=Athen wenig zugeneigte Richard
Wagner aus ſeinem fränkiſchen Tuskulum zu uns
ge=
eilt und wohnte den verſchiedenen Darſtellungen bei,
nicht minder faſt die geſamte Hofgeſellſchaft, an ihrer
Spitze der ſpätere Kaiſer Friedrich, und die erſten
Ver=
treter unſerer künſtleriſchen, wiſſenſchaftlichen,
literari=
ſchen Kreiſe. Den ſtürmiſchen Huldigungen, die man
freudig dem Komponiſten darbrachte, ſchloſſen ſich jene
für Angelo Neumann an, der im Mittelpunkt des
all=
gemeinen Intereſſes ſtand, und der ſeine intereſſante
Perſönlichkeit ſehr geſchickt zur Geltung zu bringen
wußte. Vor Einladungen aller Art konnte er ſich gar
nicht retten und nicht minder vor Aufforderungen, den
„Ring” in gleicher Weiſe an allen möglichen und
un=
möglichen Orten des Weltalls aufzuführen. Damals
wurde der Ruhm des hervorragenden Bühnenleiters
feſt begründet, der neue Kräftigung erfuhr durch ſpätere
Gaſtſpiele, die, bis auf das letzte — eine beim Krollſchen
Theater ſtattgefundene italieniſche Stagione — ihrem
Unternehmer Beifall und Gold in Fülle einbrachten,
Und man weiß ja, daß noch der Siebzigjährige
auser=
ſehen war, die mit ſo lärmendem Tamtam angekündigte
Leitung der geplanten „Großen Oper” zu übernehmen
gegen ein wahrhaft fürſtliches Gehalt, das den offenen
Neid all ſeiner Kollegen erweckte. Aus der ganzen Sache
ward bekanntlich nichts, weil den
unternehmungsluſti=
gen Gründern mehrfach die Bauerlaubnis unterſagt
wurde und aus dieſem Grunde vor wenigen Monaten
die Liquidation beſchloſſen ward, eine Enttäuſchung, die
wohl Angelo Neumann am bitterſten erfahren, da ſein
Ehrgeiz nach neuen Lorbeeren verlangte. Nun ſchmückt
der letzte Lorbeer ſein Grab, das ſich über dem
Energie=
erfüllten und Nimmermüden auf dem ſtillen Prager
Friedhofe wölbt.
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Wer bei einer innerhalb der nächſten 3 Monate eintretenden Erkrankung den
Nachweis bringt, daß ſie auf einen ſchädlichen Stoff oder eine ſchädliche Eigenſchaft
in unſerer Margarine oder unſeren Margarine=Käſen zurückzuführen iſt, dem zahlen
wir für jeden Erkrankungsfall
eine Belohnung von 1000 Mark
und zwar gleichviel ob es ſich um den Genuß von Marke Backa, Marke Luiſa,
Marke Friſcher Mohr oder unſeres Margarine=Käſes Imohr handelt.
Dazu bemerken wir: Die in den letzten Tagen immer und immer wieder
auftauchenden Alarmnachrichten über Margarine=Erkrankungen ſind ſamt und
ſonders unwahr. Auch nicht in einem einzigen Falle iſt unſere Margarine als
Urſache einer Erkrankung amtlich oder auf andere Art zuverläſſig erwieſen
worden. Zum Teil ſind die Nachrichten glatt erfunden. Zum Teil beruhen ſie
auf der Einbildung und der Angſt des künſtlich erregten Publikums (Suggeſtion). Bei
einem großen Teile handelt es ſich um Magenverſtimmungen und ähnliche Dinge,
die immer vorkommen, und jetzt ohne Grund auf den Margarinegenuß
zurück=
geführt werden. Hierfür einige entſprechende Belege:
1. In Hamburg, dem Haupt=Konſumorte unſerer Margarine, iſt uns am
20. Dezember auf der Polizeibehörde erklärt worden, daß ſeit mindeſtens 14 Tagen
irgendwelche Meldungen über Margarine=Erkrankungen nicht eingegangen ſind.
Trotzdem werden von auswärtigen Plätzen bis in die letzten Tage hinein immer
und immer wieder Mitteilungen über angebliche Erkrankungen in Hamburg in die
Zeitungen gebracht.
2. Ein großer Teil der Zeitungsmeldungen bezieht ſich nicht auf unſere
Margarine, ſondern ausdrücklich auf diejenige einer anderen Fabrik, welche
gleich=
falls den Namen „Mohr” in der Firma führt. Da hätte alſo nicht die
Beſchaffen=
heit der ganz unſchuldigen Margarine, ſondern der Name „Mohr” die Leute krank
gemacht. Selbſtverſtändlich iſt unſere Konkurrenz allerorten mit Eifer am Werke,
uns zu ſchaden und uns den Abſatz ſtreitig zu machen, den wir uns ausſchließlich
durch die Güte unſerer Fabrikate erobert haben. Als unſere jetzige Fabrik im Jahre
1905 errichtet wurde, betrug unſer wöchentlicher Verſand 400 Poſtpakete à9 Pfund.
Er iſt ſeitdem bis auf wöchentlich 100000 Pakete à 9 Pfund angewachſen. Dieſe
gelangen zum größeren Teile durch das von der Reichs=Poſt=Verwaltung in unſerem
Fabrikgebäude nur für unſeren Betrieb errichtete Poſtpaket=Amt zum Verſand, zum
geringeren Teile durch die Eiſenbahn. Dieſer Erfolg ſteht in der Margarineinduſtrie
der ganzen Welt beiſpiellos dar. Er beweiſt beſſer als alleſ Reklame die Güte
unſerer Ware, zumal er im weſentlichen im unmittelbaren Verkehr zwiſchen unſerer
Fabrik und den Konſumenten, ohne Unterſtützung durch den Zwiſchenhandel,
er=
rungen iſt. Kein Wunder, daß deswegen jetzt neben den Konkurrenzfabriken auch
der Zwiſchenhandel die Gelegenheit gern wahrnimmt, auf uns loszuſchlagen und
daß er ſich dem Publikum als den unentbehrlichen Vermittler bei dem Ankauf von
Margarine anpreiſt. Wir übernehmen die vollſte Garantie dafür, daß unſere
ſämtlichen Margarine=Marken: „Friſcher Mohr”, „Luiſa” und „Backa” ebenſo
wie unſer Margarinekäſe „Imohr” in jeder Beziehung tadellos und
einwand=
frei ſind.
Demgemäß offerieren wir:
1. Eigelb=Margarine Marke „Friſcher Mohr”, vollkommener Erſatz für Bratbutter,
weil ſie beim Braten bräunt und duftet wie gute Butter, zum Preiſe von 67 Pfg.
per Pfund,
2. Süßrahm=Margarine Marke „Luiſa”, vollſtändiger Erſatz für feine Molkerei=
Butter, auf Brot zu eſſen und für alle feineren Küchenzwecke geeignet, zum Preiſe
von 62 Pfg. per Pfund,
3. Milch=Margarine Marke „Backa”, zum Backen gut geeignet, zum Preiſe
von 57 Pfg. per Pfund,
4. Vollfetten Margarine=Käſe Marke „Imohr”, zum Preiſe von 49 Pfg.
per Pfund.
Dieſer vollfette Käſe iſt nicht nur ein delikater Brotbelag, ſondern es beſitzt
auch nach dem Gutachten des beeidigten Gerichtschemikers Dr. A. Langfurth in
Altona 1 Pfund von dieſem Margarine=Käſe faſt den doppelten Nährwert wie ein
Pfund knochenfreies Rindfleiſch, ſodaß er einen vollkommenen Erſatz für Fleiſch
in allen Verwendungszwecken bildet.
Alle unſere Waren ſind verpackt in Kiſten à 9/1 Pfund. Die Preiſe
ver=
ſtehen ſich franko jeder deutſchen Poſtanſtalt, nach Wahl des Beſtellers Nachnahme
oder monatliche Abrechnung. Es können auch gemiſchte Poſtkolli von mehreren
Sorten oder allen 4 Sorten beſtellt werden.
Wie von Anbeginn unſeres Geſchäftes an, ſo nehmen wir auch in Zukunft
Nichtgefallendes nach Belieben unſerer Kundſchaft ohne Grundangabe innerhalb
14 Tagen nach Empfang der Ware, auch in angebrochenem Zuſtande, unfrankiert
zurück, ſodaß bei einer Beſtellung nicht das geringſte Riſiko vorliegt.
Wir wiederholen, daß wir vollſte Garantie leiſten für ſchmackhafte und
ge=
ſunde Ware.
Altona=Ottenſen, den 22. Dezember 1910.
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denen an einer gemütlichen Häuslichkeit
gelegen iſt. Witwer ohne Kinder nicht
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Verloren
am 5. Dezember abends eine schwarze
Handtasche mit Schlüſſel u. Portemon.
Gegen Belohn. abzugeben Ohlyſtr. 29, part.
Ein Tabakbeutel ist verloren.
Abzugeben gegen Belohnung Heinrichſtr. 64.
Wiener.
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hie geg. Frau LinaFrank dahier geäußert.
WBeleidigungen nehme ich mit Bedauern
zurück. Ludwig Kroll. (*30943
Schiffsbericht.
Hamburg=Amerika=Linie.
Mitgeteilt von dem Vertreter Herrn Adolf
Rady, Darmſtadt, Zimmerſtraße 1.
Dampfer „Amerika”, 20. Dezember morg.
in New=York.
Dampfer „Cincinnati” von Genua und
Neapel kommend, 20. Dezember morgens
in New=York.
Dampfer „Cleveland”, von New=York
kom=
mend, 20. Dezember morgevs in Gbenng.
Seite 16.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 24. Dezember 1910.
Nummer 302.
Nachrichten des Standesamts Darmſtadt I.
Beöffnet an Wochentagen von 9—12 Uhr vorm. und
6—5 Uhr nachm. Samstags nachmittags nur für
dringende Fälle und Sterbefallsanzeigen.
Geborene. Am 17. Dez. dem Schloſſer Wilhelm
Wiesner, Fuhrmannſtr. 6, e. S. Paul. Am 19.: dem
Rohrmacher Karl Sommerkorn, Gr. Ochſengaſſe 5,
e. S. Karl Ludwig. Am 18.: dem Bankbeamten Karl
Melchior, Gutenbergſtr. 52, e. T. Lucie Maria Emma.
Am 17.: dem Hilfsbremſer bei der Staatsbahn Ludwig
Rödel, Wenckſtr. 12, e. S. Heinrich. Am 21.: dem
Feilenhauer Jakob Sapper, Holzſtr. 26, e. S. Albert
Hans. Am 20.: dem Taglöhner Heinrich Goll,
Sack=
gaſſe 3, e. T. Emmi Johanna Martha. Am 18.: dem
Bahnmeiſter Karl Klump, Kaſinoſtr. 25, e. S. Wilhelm
Gottlieb. Am 21.: dem Holzmacher Georg Spalt,
Roßdorf, e. S. Philipp.
Aufgebotene. Am 20. Dez.: Sattler Karl Haub
in Nieder=Kleen mit Luiſe Schieferſtein in
Dornholz=
hauſen. Am 21.: Landwirt Georg Henninger V in
Stockſtadt mit Dienſtmagd Anna Eliſabetha Margareta
Rothermel in Biebesheim. Stadtſekretär Friedrich
Peter Kaſpar in Eſſen mit Helene Klara Franziska
Heeſe, hier. Taglöhner Nikolaus Waſem in
Kreuz=
nach mit Dienſtmagd Eliſabetha Schuth, ebendaſelbſt.
Am 22.: Fabrikarbeiter Johann Bretz in Frankfurt
a. M. mit Eliſabethe Becher, ebendaſelbſt. Schutzmann
Ludwig Joſeph Karl Pulg, hier, mit Verkäuferin
Franziska Glaubtrei in Mainz.
Geſtorbene. Am 18. Dez.: Eliſ. Reitz geb. Petri,
Ehefr. d. Landwirts, 47 J., ev., Gräfenhauſen. Am 19.:
Johanna Roſina, Blumenſchein, T. d. Ofenſetzers,
* Mon., ev., Wendelſtadtſtr. 49. Luiſe Groh, T. d.
Gaſtwirts, 2 Mon., ev., Arheilgen. Eleonore Maul,
T. d. Bureauvorſtehers, 7 J., kath., Gernsheim.
Maſchinenfabrikant Kommerzienrat Karl Schenck,
75 J., ev., Wendelſtadtſtr. 3. Hans Wolf, S. d.
Fuhr=
manns, 9 J., kath., Eberſtadt. Sophie Trapp geb.
Fertſch, Wwe. d. Apothekers 65 J., ev., Stiftſtr. 41.
Gardeunteroffizier i. P. Jakob Schmidt, 77 J., ev.,
Wendelſtadtſtr. 47½. Am 22.: Friederike Sophie
Wil=
helmine Frank geb. Söder, Ehefr. d. Rentners, 66 J.,
ev., Roßdörfer Straße 28. Am 21.: Antonie
Hall=
wachs geb. Gaß, Ehefr. 5. Privatiers, 57 J., kath.,
Riedeſelſtr. 49. Steuerbote Franz Kötting, 59 J., ev.,
Mühlſtraße 17½.
Nachrichten des Standesamts Darmſtadt II.
Geöffnet an Wochentagen von 9—12 Uhr vorm. und
3—5 Uhr nachm. Samstags nachmittags nur für
dringende Fälle und Sterbefallsanzeigen.
Geborene. Am 6. Dez.: dem Telegraphen=
Mecha=
niker Wilhelm Oskar Gebhardt, Heidelberger Straße
100, e. T. Wilhelmine Auguſte. Am 9.: dem Tapezier
Johann Wilhelm Bitter, Tannenſtr. 27, e. T. Marie
Martha. Am 14.: dem Schirrmeiſter Heinrich Gries,
Ahaſtr. 10, e. S. Willi. Am 16.: dem Tiſchler Heinrich
Tretow, Ludwigshöhſtr. 59, e. S. Helmut Wilhelm
Franz. Am 15.: dem Sergeant im Feld=Art.=Regt. Nr.
61, Eduard Wilhelm Auguſt Oskar Pfeng,
Sandberg=
ſtraße 67, e. T. Agnes Eliſabeth. Am 19.: dem
Zement=
arbeiter Peter Lotter, Ludwigshöhſtr. 13, e. S. Peter.
Am 17.: eine unehel. T. Marie Anna Margareta. Dem
Lehrer Johann Wilhelm Wallhäußer,
Mathilden=
ſtraße 53, e. T. Eliſabeth. Dem Wachtmeiſter im Großh.
Art.=Korps, Gottlieb Slumiok, Heidelberger Straße
47, e. S. Max Ernſt Gottlieb. Am 19.: dem Kaufmann
Johannes Schnägelberger, Frankenſtein Straße 36,
e. S. Karl Hermann Wilhelm.
Aufgebotene. Am 13. Dez.: Schuhmacher Adam
Bock, Große Ochſengaſſe 16, und Sophie Friederike
Wowrzik Witwe, geb. Schechterle, Karlſtr. 65½.
Eheſchließungen. Am 10. Dez.: Sergeant im Großh.
Art.=Korps, Heinrich Kaul Heidelberger Straße 47,
und Margareta Riesling zu Monsheim, Kr. Worms.
Am 21.: Schloſſer Heinrich Schüler, Witwer,
Fran=
kenſtein Straße 11, und Anna Maria Emrich,
Witwe, geb. Blotſch, ebendaſelbſt.
Geſtorbene. Am 8. Dez.: Adelheid Fuchs, geb.
Felſing, Witwe des Zahlmeiſters, 67 J., ev.,
Wittmann=
ſtraße 18. Am 12.: Rentner Auguſt Reubold, 85 J.,
ev., Bruchwieſenſtr. 2. Am 13.: Geh. Hofrat Profeſſor
Dr. Sigmund Gundelfinger, 64 J., isr., Grüner
Weg 37. Am 19.: Luiſe Bader geb. Dambmann,
Wwe, d. Großh. Rechnungsrats, 76 J., ev.,
Steinacker=
ſtraße 12. Am 20.: Privatin Helene Kumbruch, ledig,
50 J., ev., Hochſtr. 53.
Kirchliche Anzeigen.
Evangeliſche Gemeinden.
Samstag, den 24. Dezember (Chriſtabend)
Eliſabetſenkiſt: Nachmittags 4 Uhr: Chriſtvesper.
Pauluskirche: Nachmittags 4½ Uhr:
Heiligabend=
feier. Pfarrer Rückert.
Weihnachten
1. Feiertag. Sonntag, den 25. Dezember 1910
Hofkirche: Vormittags 6 Uhr: Chriſtmette. — Um
10 Uhr: Hauptgottesdienſt. — Nachmittags um 3 Uhr:
Vesper; danach Beichte.
Stadtkirche: Vorm. um 10 Uhr: Pfarrer
Weiß=
gerber. Kollekte für den Samariterverein. —
Nach=
mittags um 6 Uhr: Pfarrer Velte. Kollekte für den
Samariterverein.
Stadtkapelle: Vorm. um 9½ Uhr: Pfarrer D. Diehl.
Feier des heil. Abendmahls mit Vorbereitung. Kollekte
für den Samariterverein.
Militärgemeinde (Stadtkirche): Vormittags 8½ Uhr:
Diviſionspfarrer Lie. Schettler. — Der
Kindergottes=
dienſt fällt aus.
Johanneskirche: Vormittags 10 Uhr: Pfarrer Kraus
Kollekte für die Armen. — Abends 5 Uhr: Aufführung
des Weihnachtsoratoriums von Hch. Schütz durch den
Kirchengeſangverein. Eintritt frei. Emporbühnen für die
inaktiven Mitglieder reſerviert. Kinder unter 12 Jahren
haben ohne Erwachſene keinen Zutritt.
Martinskirche: Kollekte für die Kleinkinderſchule.
Vormittags um 10 Uhr: Pfarrer D. Waitz. Feier des
heil. Abendmahls mit Vorbereitung. Anmeldung von
½10 Uhr an in der Sakriſtei. — Um 10 Uhr im
Ge=
meindehaus Mollerſtr. 23. Pfarraſſiſtent
Lauten=
ſchläger. — Nachm. um ½6 Uhr: Liturgiſche Feier
unter Mitwirkung des Kirchengeſangvereins. Pfarrer
D. Waitz. Kollekte für die Chorſchule.
Pfründnerhaus: Vorm. 10 Uhr: Pfarrer Widmann.
Eliſabethenſtiſt: vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt.
Pfarrer Deggau. — Vormittags 11¼ Uhr:
Kinder=
gottesdienſt.
Beſſunger Kirche (Betrusgemeinde): Vormittags 10 Uhr:
Pfarrer Walz. Feier des hl. Abendmahls mit Beichte.
— Nachmittags um 5 Uhr: Liturgiſcher Gottesdienſt
unter Mitwirkung des Kirchengeſangvereins und der
Chorſchule.
Panlnskirche: Vormittags 10 Uhr: Pfarraſſiſtent
Flöel. Feier des heil. Abendmahls. Kollekte für die
Pauluskirche. — Nachmittags um 5 Uhr: Liturgiſcher
Gottesdienſt. Pfarraſſiſtent Flöel. Kollekte für die
Chorſchule.
Stadtmiſſion (Mühlſtraße 24): Sonntag, den 25. Dez.
(1. Weihnachtstag), nachmittags 4 Uhr:
Evangeliſations=
verſammlung. Pfarrer Veller. — Montag, den 26.
De=
zember (2. Weihnachtstag), abends 7 Uhr:
Weih=
nachtsfeier mit Bewirtung und Verloſung. —
Ein=
tritt mit Bewirtung à Perſon 30 Pfg. — Loſe per Stück
20 Pfg.
2. Feiertag. Montag, den 26. Dezember 1910
Hoſkirche: Vorm. ½10 Uhr: Beichte und Anmeldung
zur heil. Kommunion in der Sakriſtei. — Vormittags
10 Uhr: Feier des heil. Abendmahls.
Stadtkirche: Vorm. 10 Uhr: Pfarrer Kleberger. —
Nachmittags um 6 Uhr: Liturgiſche Weihnachtsfeier des
Kirchengeſangvereins. Kollekte für die Chorſchule.
Mittwoch, den 28. Dezember, abends 8 Uhr:
Kirchen=
muſikaliſche Abendfeier. (Kollekte.)
Stadtkapelle: Vorm. um 9½ Uhr: Pfarrer Vogel.
Gemeindehaus, Kiesſtraße 17: Dienstag, den
27. Dezember, abends 8 Uhr: Weihnachtsfeier im
Gemeindegeſangverein.
Militärgemeinde: Kein Gottesdienſt.
Johanneskirche: Vorm. 10 Uhr: Pfarrer Dingeldey.
Martinskirche: Vormittags um 10 Uhr: Pfarrer
Widmann. Kollekte für die Kleinkinderſchule.
Eliſabethenſtift: Vormittags 10 Uhr:
Hauptgottes=
dienſt. Pfarrer Knöpp. — Nachmittags 4 Uhr:
Chriſt=
feier der Sonntagsſchule.
Beſſunger Kirche (Betrusgemeinde): Vorm. 10 Uhr:
Pfarraſſiſtent Flöel.
Pauluskirche: Vormittags 10 Uhr: Pfarrer Rückert.
Gottesdienſt der Neuapoſtoliſchen Gemeinde (Neue
Nieder=
ſtraße 13): 1. Weihnachtsfeiertag, nachmittags 4 Uhr. —
2. Weihnachtsfeiertag, vormittags 9½ Uhr.
Baptiſtengemeinde (Nieder=Ramſtädterſtraße 13):
Sonntag, den 25. Dezember, vorm. 10 Uhr: Predigt. —
Vormittags 11½ Uhr: Sonntagsſchule. — Nachmittags
4 Uhr: Weihnachtsfeier der Sonntagsſchule. Jedermann
iſt herzlich eingeladen.
Katholiſche Gemeinden
St. Ludwigskirche: Samstag, den 24. Dezember,
nach=
mittags um 4 Uhr: Gelegenheit zur heil. Beichte.
Sonntag, den 25. Dezember 1910
Weihnachten
Vorm. von ½ 6 Uhr an: Gelegenheit zur hl. Beichte.
— Um 6 Uhr: Chriſimette; nach der Chriſtmette heil.
Meſſe. — Um 8 Uhr: Militärgottesdienſt mit Predigt.
— Um ½10 Uhr: Levitiertes Hochamt mit Predigt.
Um 11 Uhr: letzte heil. Meſſe. — Nachmittags um 3 Uhr:
Vesper; nach Beendigung der Vesper: Gelegenheit zur
heil. Beichte.
Kapelle der Barmherzigen Schweſtern: Sonntag, vorm.
um ½7 Uhr: hl. Meſſe. — Nachmittags um 4 Uhr:
Ver=
ſammlung im Mädchenheim. — Um 6 Uhr:
Roſenkranz=
andacht.
Kapelle der Engliſchen Fräulein: Sonntag, vormittags
um 7 Uhr: hl. Meſſe.
St. Eliſabethenkirche: Samstag, den 24. Dezember,
nachmittags um 4 Uhr: Gelegenheit zur hl. Beichte.
Abends keine Beichtgelegenheit.
Sonntag, den 25. Dezember 1910
Hochheiliges Weihnachtsfeſt
Vorm. von 5 Uhr an: Helegenheit zur hl. Beichte. —
Um 6 Uhr: Feierliche Chriſtmette. — Um 7, ½8 und
8 Uhr: hl. Meſſen. — Um ½10 Uhr: Hochamt und
Predigt. — Nachmittags um 2 Uhr: Vesper; darauf
Beichtgelegenheit.
St. Martinskapelle zu Beſſungen: Samstag, den
24. Dezember, nachmittags um 4 Uhr und abends um
8 Uhr: Gelegenheit zur hl. Beichte.
Sonntag, den 25. Dezember 1910
Hochheiliges Weihnachtsfeſt
Vormittags um 5 Uhr: Gelegenheit zur hl. Beichte.
— Um 6 Uhr: Chriſtmette. — Um 7 Uhr: hl. Meſſe. —
Um 9 Uhr: Hochamt. — Nachm. um ½3 Uhr: Feierliche
Vesper; darauf Gelegenheit zur hl. Beichte.
Kapelle zu Eberſtadt: Samstag, den 24. Dezember,
abends um 5 Uhr: Beichte.
Sonntag, den 25. Dezember 1910
Hochheiliges Weihnachtsfeſt
Vorm. um ½ 5 Uhr: Beichte. — Um ½ 6 Uhr:
Chriſt=
mette und Austeilung der heil. Kommunion. — Um
9¼ Uhr: Hochamt mit Predigt. — Nachmittags um
1½ Uhr: Chriſtenlehre und Andacht.
Kapelle zu Pfungſtadt: Weihnachten. Sonntag,
den 25. Dezember, vormittags um ½8 Uhr: Amt und
Predigt. Vorher Beichtgelegenheit.
Montag, den 26. Dezember 1910
Feſt des hl. Stephanus
St. Ludwigskirche: Vorm. von ½6 Uhr an:
Gelegen=
heit zur hl. Beichte. — Um 6 Uhr: erſte hl. Meſſe. —
Um 7 Uhr: Austeilung der heil. Kommunion. — Um
3 Uhr: Militärgottesdienſt. — Um ½10 Uhr: Hochamt
mit Predigt. — Um 11 Uhr: letzte heil. Meſſe. —
Nach=
mittags um 3 Uhr: Feſtandacht.
Kapelle der Barmherzigen Hchweſtern: Montag, vorm.
um ½7 Uhr: hl. Meſſe. — Um 4 Uhr: Verſammlung
im Mädchenheim. — Ebenfalls um 4 Uhr:
Weihnachts=
feier der Jungfrauen=Kongregation. — Um 6 Uhr:
Roſen=
kranzandacht.
Kapelle der Engliſchen Fräulein: Montag, vormittags
um 7 Uhr: hl. Meſſe.
St. Eliſabethenkirche: Vormittags von 6 Uhr an:
Ge=
legenheit zur hl. Beichte. — Um ½7 Uhr: Frühmeſſe. —
Um 8 Uhr: hl. Meſſe. — Um ½10 Uhr: Hochamt. —
Nachmittags um 2 Uhr: Weihnachtsandacht. —
Mitt=
woch, den 28. Dezember, abends um ½9 Uhr:
Apolo=
getiſcher Vortrag des hochwürdigen Herrn Profeſſor
Schwarz für die Männer.
St. Martinskapelle zu Beſſungen: Sonntag, den 25.
De=
zember, nachmittags um 4 Uhr und abends um 8 Uhr:
Gelegenheit zur hl. Beichte.
Montag, den 26. Dezember 1910
Feſt des hl. Stephanus
Vorm. um 6 Uhr: Gelegenheit zur hl. Beichte. —
Um 7 Uhr: hl. Meſſe. — Um 9 Uhr: Amt mit Predigt.
— Nachmittags um ½3 Uhr: Weihnachtsandacht.
Am Silveſterabend, abends ½8 Uhr: Predigt und Andacht
zur Feier des Jahresſchluſſes.
Kapelle zu Eberſtadt: Vormittags um 6 Uhr: Beichte.
— Um ½7 Uhr: Austeilung der hl. Kommunion. — Um
9¼ Uhr: Hochamt und Predigt. — Nachmittags um
½2 Uhr: Andacht. — Während der Woche vormittags
um ¼7 Uhr: hl. Meſſe.
The Church of England Service
for Christmas Day
Divine Service will be held in the Hofkirche
Monday, 26th December 1910, at 11,30 a. m.
and will be followed by Holy Communion
The Rev. Canon Me Lulich, Bad Homburg, will officiate.
Getaufte, Getraute und Beerdigte.
Getaufte bei den evangeliſchen Gemeinden.
Stadtgemeinde: 11. Dez.: Dem Hausburſchen
Ludwig Roß T. Anna Chriſtine, geb. 10. Nov. 16. Dez.:
Dem Möbeltransporteur Philipp Hill T. Marie
Katha=
rina, geb. 3. Dez. 18. Dez.: Dem Profeſſor Dr. Jakob
Horn S. Hans Konrad Hermann, geb. 20. Okt.
Johannesgemeinde: 18. Dez.: Dem Metzger
Adam Eidebenz S. Willi Friedrich, geb. 15. Sept.
Martinsgemeinde: 20. Dez.: Dem Stukkateur
Karl Seibert T. Luiſe Anna Eliſabeth, geb. 15. Nov.
16. Dez.: Dem Oberkellner Eduard Ernſt Heinrich Henkel
T. Sofia Eliſabeth, geb. 21. Okt. 18. Dez.: Dem Tapezierer
Adam Marquard T. Margarete, geb. 18. Nov.
Paulusgemeinde: 10. Dez.: Dem Rechtsanwalt
Dr. Karl Walz T. Annelieſe Luiſe Eliſabeth, geb. 15. Nov.
Getraute bei den evangeliſchen Gemeinden.
Stadtgemeinde: 10. Dez.: Poſtbote Georg
Heinrich Lücker und Anna Katharina Maul. 22. Dez.:
Rechnungsrat Johann Philipp Koch, Stadtrechner und
Dorothea Wilhelmine Eliſe Hein. 17. Dez.: Großh.
Oberlehrer Dr. Ludwig Diehl und Anna Johanna
Eliſabeth Schlatter. Buchdrucker Adam Flach und
Babette Rück.
Beerdigte bei den evangeliſchen Gemeinden.
Stadtgemeinde: 21. Dez.: Katharine Schwarz,
geb. Becker, Witwe, 75 J., ſtarb 19. Dez. 19. Dez.:
Katharina Koch, geb. Schuchmann, Witwe des
Fabrik=
arbeiters Friedrich Koch, 74 J., ſtarb 16. Dez. 21. Dez.:
Metzgermeiſter Karl Hein, 32 J., ſtarb 19. Dez.
Ober=
leutnant a. D. Karl Stamm, 66 J., ſtarb 17. Dez.
24. Dez.: Friederike Sofie Wilhelmine Frank, geb. Soeder,
Ehefrau des Privatiers Georg Franz Frank, 66 J., ſtarb
22. Dez. 18. Dez.: Großh. Gerichts=Aktuar i. P. Georg
Weber, 75 J., 8 Mt., ſtarb 15. Dez. 22. Dez.: Sophie
Withelmine Emma Karoline Trapp, Witwe, geb. Fertſch,
65 J. 9 Mt.
Johannesgemeinde: 21. Dez.: Kommerzienrat
Karl Schenck, 75 J., ſtarb 19. Dez. 22. Dez.:
Gardeunter=
offizier i. P. Jakob Schmidt, 78 J., ſtarb 19. Dez.
Martinsgemeinde: 15. Dez.: Katharine Marie
Müller T. des Tagelöhners Jakob Müller, 1 J., ſtarb
13. Dez. 16. Dez.: Dorothea Wieſenecker, Ehefrau des
Fabrikarbeiters Peter Weſenecker, geb. Schninz, 51 J.,
ſtarb 14. Dez. 20. Dez.: Gaſtwirt Andreas Zimmerman,
54 J., ſtarb 17. Dez. 16. Dez.: Margarete Appel, Witwe
des Bahnbedienſteten Philipp Jakob Appel, 80 J., ſtarb
14. Dez. zu Griesheim. 19. Dez.: Eliſabeth Wagener,
Ehefrau des Graveurs Hermann Wagener, 40 J., ſtarb
17. Dez.
Paulusgemeinde: 11. Dez.: Adelheid Fuchs,
Witwe des Zahlmeiſters, 67 J., ſtarb 8. Dez. 14. Dez.:
Eliſabeth Kramer, geb. Gölzel, Witwe des Taglöhners
Carl Kramer, 76 J., ſtarb 12. Dez. in Hofheim. 15. Dez.:
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Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 24. Dezember 1910.
Seite 21.
Deutſche Weihnachten vor Paris 1870.
ſe Vor vierzig Jahren war’s, der lebendige
Gür=
tel deutſcher Soldaten, der die Rieſenſtadt Paris mit ſeiner
waffenſtarrenden Macht umſchlungen hielt, ſchloß ſich in
ſeiner breiten, undurchdringlichen Feſtigkeit immer enger
um den gefangenen Feind. Allnächtlich ſahen die
deut=
ſchen Poſten, von den höher gelegenen Punkten der
Zer=
nierungs=Peripherie aus, im Zentrum des von der Armee
gebildeten Kreiſes einen Feuerſchein, und unter dieſer
dun=
kel brandenden Lohe lag Paris, dem Auge verborgen, in
der Finſternis. Am 24. Dezember aber, ſo erzählt
Theo=
dor Fontane, zog ſich um dieſen inneren Feuerſchein ein
äußerer, nicht weithin ſichtbar, aber überall vorhanden:
eine Lichtkette von viel tauſend brennenden Chriſtbäumen,
großen und kleinen, auf der wie auf einer goldenen Brücke
Gedanken, Wünſche und Träume nach der fernen Heimat
wanderten. Mitten im Krieg und Feindesland hatten die
deutſchen Herzen von ihrem Lieblingsfeſt nicht laſſen
wollen: Die Heere feierten ihr Weihnachten nach der alten,
liebvertrauten, ſchönen Weiſe.
Die Franzoſen hatten in den Tagen vom 21. bis 24.
Dezember ihren zweiten großen Ausfall unternommen,
und eine harte Zeit voll bitteren Streitens und
Blutver=
gießens lag hinter den Truppen, als ſie in der Feier des
Friedens= und Freudenfeſtes ein paar Stunden
heimat=
lichen Glücks unter ſich aufleben ließen. Wie den Kriegern
ums Herz war, davon berichtet ein Gedicht, das ein
preu=
ßiſcher Gardiſt damals machte. „Wir ſtanden vor Paris
in der heiligen Nacht, Und hielten in Gräben die eiſige
Wacht. Vor uns ſtand der Feind in den Gräben wie wir,
So nah, daß wir hörten der Waffen Geklirr. Die bittere
Kälte, wir fühlten ſie kaum, Wir träumten vom
ſchimmern=
den Weihnachtsbaum.” Kronfeld, der in ſeinem ſchönen
Buch vom Weihnachtsbaum dieſe Verſe zitiert, ſchreibt von
dem Aufflammen der Lichterbäume unter den Belagerern
von Paris das eigentliche Bekanntwerden dieſes ſinnigen
Brauches in Frankreich her. Heutzutage vergeſſen wohl
unſere weſtlichen Nachbarn, wenn ſie ſich an dem
fried=
lichen Schimmer des Weihnachtsbaumes erfreuen, daß
dieſer verſöhnliche „Arbre de Noel” direkt von dem dereinſt
mit Ingrimm genannten „Arbre de Moltke” abſtammt.
Der Chriſtbaum ſtand natürlich im Mittelpunkt der Feiern,
die die Soldaten veranſtalteten.
In den Mittagsſtunden des 24. Dezember geſtaltete
ſich die bis dahin drohende und blutige Situation
fried=
licher; die Truppen, die drei Tage hindurch beſtändig unter
Waffen geweſen waren und auch am Morgen des 24. für
den Fall eines abermaligen Angriffs ſich kampfbereit
ge=
macht hatten, konnten ihre Quartiere beziehen und daran
denken, daß man zu Hauſe jetzt den Chriſtbaum ſchmücke.
„Jeder hatte aber”, ſo berichtet ein Soldatenbrief, „trotz
der Unruhe der vergangenen Tage, ſeine Vorbereitungen
getroffen, um wenigſtens einen Chriſtbaum anzuzünden,
der ihn an die heimiſche Feier erinnere. Wo nur in der
Nähe der Kantonnements, in den Gärten oder Parks, die
die hier ſo zahlreichen Villen umgeben, eine Tanne ſtand,
da war ſie ſchon längſt mit prüfendem Auge daraufhin
angeſehen worden, ob ſie zum Chriſtbaum tauge, und in
den letzten Tagen vor dem Feſt begegnete man keinem
Wagen, der nicht mit kleineren oder größeren Bäumchen,
als ob er vom heimiſchen Chriſtmarkt käme, beladen
ge=
weſen wäre. Und als der Abend herangebrochen war, da
erhellte ſich ein Fenſter nach dem anderen von den
weih=
nachtlichen Kerzen, die entweder die Mutter aus der
Hei=
mat geſendet oder der betriebsſame Marketender für
ſchwe=
res Geld geliefert hatte. In der Kirche St. Brice, wo ich
zugegen war, prangte ein großer, mit 60 Lichtern
geſchmück=
ter Chriſtbaum vor dem Hochaltar, und als die Muſik das
„Vom Himmel hoch, da komm ich her” anſtimmte, da war
es wohl allen wie ein Gruß aus der Heimat, der an ſie
er=
ging.‟ Ein Kanonier erzählt gemütvoll von ſeiner
Weih=
nachtsfeier: „Ein Mann meiner Abteilung holte ein
Fich=
tenbäumchen aus dem Walde, das, auf einer Seite von
allen Zweigen befreit, an die Wand genagelt wurde, dazu
ein großes Talglicht gevierteilt. Das war die ganze
Herr=
lichkeit! Aber einerlei: dieſes äußere Erinnerungszeichen,
ſo ärmlich es war, rief uns doch die ferne Heimat in die
Seele. Mächtig ſchwoll die Sehnſucht in unſeren Herzen
empor.”
Eine für die Weihnachtsfeier vor Paris typiſche
Schil=
derung gab der Pfarrer Jordan von der zweiten Garde=
Diviſion in einem Brief. Um 5 Uhr nahm der
Gottes=
dienſt ſeinen Anfang; die Dorfkirche war mit
Tannen=
zweigen ausgeſchmückt; zwei ſchöne Tannenbäume
ſtan=
den zu beiden Seiten des Altars. Dichtgedrängt erfüllten
die Soldaten, evangeliſche und katholiſche, das
Gottes=
haus, lauſchten der Predigt und ſangen im Chor. „
End=
lich erloſchen die Kerzen an beiden Chriſtbäumen. Aber
wie war ich erſtaunt, als ich durch unſer Dorf heimwärts
ging! Faſt kein Quartier, in dem nicht, größer oder
kleiner, ein Chriſtbaum brannte. Ohne ihn geht’s nun
einmal nicht. Tagelang hatten die Leute zugerüſtet und
zuſammengelegt oder doch wenigſtens zuletzt alles auf=
geboten, einen, wenn auch noch ſo wunderbar kleinen
Chriſtbaum herzurichten. Ueberall hingen einige Aepfel
und Nüſſe; aber daneben auch Weißbrot oder Stücke der
allbekannten Erbswurſt. Ja ſelbſt Granatſplitter aus den
letzten Kämpfen mußten den Tannenbaum zieren helfen
und drückten auch ihm ſelbſt ein kriegeriſches Gepräge auf.
Und um denſelben ſaßen und ſtanden, wie die Kinder
herzlich ſich freuend, mit dem Gedanken an ihr Daheim,
unter Geſang von Weihnachtsliedern und den alten
ern=
ſten Kriegsliedern unſere braven Soldaten, dieſelben
Jünglinge und Männer, die noch vor wenig Stunden
den Feind bekämpft und im Granatfeuer ausgeharrt
hatten.” Selbſt in die heilige Feier griff ein paarmal
noch der Krieg mit roher Hand hinein. So hatte ſich z. B.
in Choify=le=Roi eine Anzahl Soldaten des 6. Korps um
den helleuchtenden Chriſtbaum verſammelt, als feindliche
Granaten einſchlugen, drei Musketiere töteten und einen
ſchwer verwundeten. Beſonders rührend und erhebend
ge=
ſtalteten ſich die Weihnachtsbeſcherungen in den Lazaretten,
wo mit dem Lichterbaum in den Herzen der Verwundeten
ein helles Licht der Freude angezündet wurde. Ein
baye=
riſcher Landwehrmann geriet vor Jubel über das Feſt ſo
in Aufregung, daß er am andern Morgen nicht mehr
er=
wachte. In der Weihnachtsfreude war er geſtorben.
In einigen Fällen begnügten ſich die Soldaten nicht
damit, das Feſt für ſich zu feiern, ſondern ſie wollten
auch die Franzoſen daran Anteil nehmen laſſen. Zu
einer tragikomiſchen Szene kam es dabei in dem Dorfe
Muſſy, wo einige Aerzte und Offiziere des Gardetrains
den jungen Mädchen und Kindern des Ortes eine
Weih=
nachtsbeſcherung veranſtalteten. Zu dieſem Zwecke
ließen ſie ſich vom Maire eine Liſte der zu
Beſchenken=
den geben, was aber unter den argwöhniſchen
Fran=
zoſen ſchlimme Befürchtungen hervorrief. Als der
Weihnachtsabend herankam, der Chriſtbaum leuchtete
und die Gaben bereitſtanden, war niemand von der
draußen verſammelten Gemeinde zu bewegen,
herein=
zukommen. Schließlich ergriff ein reſoluter
Offiziers=
burſche ein kleines Kind und trug es trotz ſeines
Wider=
ſtrebens in den Saal. Die angſtvolle Mutter eilte dem
ſchreienden Baby nach und wurde nun mit ihrem
Klei=
nen reich beſchenkt. Da war der Bann gebrochen, alles
drängte herein, und gerührt von ſo viel Freundlichkeit,
dankten dann die Franzoſen den fremden Kriegern für
das herrliche Feſt. So brachte der Weihnachtsbaum
allen Haß zum Schweigen und einte die Gemüter in
ſeinem verſöhnenden Schimmer.
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Seite 22.
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a) für die Galerien von 1 bis 1¼ Uhr,
b) für die anderen Plätze von 3½ bis 5 Uhr,
ſowie an den darauffolgenden Tagen,
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zu dem am Samstag, den 24. Dezember,
von 12—1 Uhr mittags vor dem Neuen
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pelle des Großh. Heſſ. Art.=Regts. Nr. 61.
1. „O du fröhliche Weihnachtszeit”. 2. Chor
der Friedensboten und Rezitativ aus der
Oper „Cola Rienzi” von Rich. Wagner.
3. Fantaſie aus E. Humperdincks
Märchen=
oper „Hänſel und Gretel”, arrang. von
Chr. Harſing. 4. „Berliner Wintermärchen”.
Walzer von V. Holländer: 5. „Am Meer”,
Lied von Frz. Schubert. 6. „Deutſcher
Truppengeiſt”, Marſch von P. Probſt.
Montag, den 26. Dezember.
Von 11½—12¼ Uhr Konzert auf dem
Paradeplatz, ausgeführt von der Kapelle
des Großh. Heſſ. Art.=Regts. Nr. 61.
1. „Halleluja” aus dem Oratorium „Der
Meſſias” von G. F. Händel. 2. Tonbilder
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von R. Wagner. 3. Fantaſie aus J.
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O. Engel. 4. Walthers Preislied aus der
Oper „Die Meiſterſinger von Nürnberg‟
von R. Wagner. 5. „Espana”. Walzer
über ſpaniſche Nationalmelodien von E.
Waldteufel. 6. „Hoch unſer Regiment”,
Marſch van Kerfes,
Nommer 502.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 24. Dezember 1910.
Seite 23.
Brſehinkels Sundags=Nachmidags=
Bedrachtunge.
Gottſeilobundank, daß nu endlich emol die Rawaaſch
widder vorbei is! — Awwer dodruff kann ſe ſich
ver=
loſſe, mei Familch nemlich, die nechſt Weihnachte nemm
ich mer e Stell als Lademädche oder ſo, awwer um den
ganze Weihnachtskram bekimmer ich mich kaan Biebſer.
Bei ſo fimf iwwerzwärſche Weibsleit de Handlanger
mache, deß helt e Gaul aus!
EEs hott awwer aach de Deiwel geſehe, wann mer
morjens uffwacht un hott ſchun Feierawend. Wann ich
nor wenigſtens ſo e Vereinsſchergje hett, ſo als
Ver=
gniegungskummiſſär odder ſo, do hett mer doch jetzt um
die Zeit erume klaa bißche Arweit, awwer ſo is mer
ſich del letzt ſelbſt im Wähk.
Ich ſuch jo nooch Meeglichkeit mich bei meine
Famillje behilflich zu mache, awwer — es is nu amol
kaan Dank! Deß ſoll jo iwwrigens bei
Ver=
einenet annerſter ſei, wie ich mer hab ſage loſſe,
awwer aus eigener A’ſchauung kenn ich des net un
kann an ſo e Undankbarkeit deshalb aach gornet glaawe.
Awwer loſſe mer des Vereinsthema emol außer
Be=
dracht, — hörn Se liewer, wie ich mich, meine Famillje
gegeniwwer, als nützliches Glied der menſchlichen
Ge=
ſellſchaft betätigt hab. Alſo: Die Riekche hab ich beim
Lamberiebutze de Labbe geraacht; de Soffie hab ich die
Debbſch geklobbt; de Lina hab ich beim Vorhenguff= un
abmache die Stang un die Lader gehalte; de Bawett hab
ich die Drebb uffgezoge; de Kädda hab ich abſtaawe helfe.
Dann hab ich noch dem Butter= un Anisgebackens den
„Künſtleriſche Stembel” ufgedrickt un hab die Makkrone
mit Ziegellack an die Oblade gebabbt — verbrennt ſin
ſe noochhernd vun ſelwert. Un warum? — Weil mer
de Spitzbuwereihennler anſtatt Ammonium —
Kalle=
fonium ins Dittche gedho hatt. Er hott zwar behaubt,
ich hett’s ſo verlangt, awwer der Eſel muß doch wiſſe,
was ins Kunnfekt gehört! — No, ich ſag derr Ihne, deß
Zaick ſchmeckt wie des Ingeweihte vun eme
Dheater=
drach. Awwer wo her kimmt deß? — Nor weil’s de
ganze Dag haaßt: Babba — Du kennſt emol . . .
Babbag — ſei ſo gut . . ., Babbaaa — Du mußt . . .,
Babbaaaache — geh mol her . . .! Ei, vor lauter Babbaa
un Babbaache waaß mer de Awend net mehr, wo am
de Kobb ſteht! —
Iwwerhaubt erſt die Awende in de Adventszeit, die
hawwe’s bei mir im Salz lieje. Grad an dene Awende
fiehlt mer ſich zu ſeine Familch hiegezoge, un wann
mer dann ſein Kadoffelſalgad enunner klitſche hot loſſe,
dann ſehnt ſich des Gemiet gradezu zu ere innige
Aus=
ſprach in gemäßigte Bahne. Statt deſſe hot die aa in
die Kich geſotze un hott Stramienpandoffel geſtickt: die
anner hot hinnerm Oweſcherm en Seelewärmer
ge=
heekelt; die dritt hot in de gut Stub in Holz gebrennt;
die viert hot ſich e ſpanniſch Wand um die Nehmaſchin
geſtellt un hot Eiſätz in die Kobbeziſche geneht; die fimft
hot ſich an eme „Gobbeläh” die Aage verdorwe; des
Fritzche hott, aus eme Modelierboge en Lambeſcherm
zuſamme gebabbt, und ich hab aus lauter lange Weile
meine Settche die alt Bobb uffgebutzt.
Wann mer als klaaner Rentner ſo e groß
Ver=
wandtſchaft hot — dann haaßt’s, jeden Fennig noch emol
erum gedreht un — widder ins Portmannee gedho!
Ich waaß aach net, ob de Dokter Fauſt grad an die
Weihnachte gedenkt hott, wie er gemaant hot, „er wär
zu alt, um nor zu ſpiele — zu jung, um ohne Wunſch
zu ſein.” ſoviel waaß ich awwer: die nechſt Weihnachte
is mer’s ganz Duttmemſchoos, ob mer en Dibbe im
Broode hawe odder net! —
Un warum? — Loſſe Se ſich’s vazehle! Alſo ſchun
ſeit Johr un Dag eſſe mer an Weihnachten e Gans,
odder wann’s net annerſter is. en Ganſert. Dem liewe
Brauch eigedenkt, is aach am Dunnersdag morjend mei
alt Staarösche losgeſtiewelt, um erfend wo ſo e Dulſinea
uffzudreiwe. Mag nu ſei, daß der Uffdrieb vun gerobbte
Gens uff em Gefliefelmak net de Nachfrag entſproche
hot; mag ſei, daß ſe die Bauern, wege der Fleiſchnot,
ſelwers eſſe miſſe, um die Landwertſchaft net unner zu
ernehrn — korzum, wie mei Schrauwedamfer vun dere
Badrullje widder zurückkumme is, hot ſe e Geſich
ge=
macht wie e Roſien uff eme Ebbelbrödche.
„Naa,” ſeegt ſe noch ganz eſchowiert und hott ihr
Schnilljedichelche vor lauter Rooches in de Faiſt
ver=
knailt, „naa — 80 Fennig for’s Pund! Do werd ich Eich
de Schnawel ſauwer halte. Liewer dhun mer uns
Rulläädcher wickele odder mer lege uns ſunſt ebbes in
Eſſig.‟
mer re e reh en
mei ſcheenſt Weihnachtsfraad in die Binſe gange is,
awer 80 Fennig for’s Pund? — Naa, deß wär doch
ere alte Fraa ins Baa geſägt!
Drotzdem muß ich geſteh, daß uns die Ausſicht uff
kaa Gans doch ſchwer uff em Gemiet gelege hott, mei
Weibsleit ſin dehaam erum geſchliche wie lewendige
Draambicher un hawe Geſichter hingedrickt wie em Fox
ſei Kharakdabobbe, un gach mir hott der ungebroode
Genſebroode faſt des Herz abgeſtoße. Es is doch e recht
ung’genehm Gefiehl, wann aam ſo ebbes zur liewen
Gewohnheit worrn is un mer ſoll’s uff amol vermiſſe.
Un in ſo driebſeelige Stimmunge kann ich mich ſo
rich=
dig in dem „Egmont” ſein Seelezuſtand eneiverſetze,
ich fiehl orndlich wie’s em geweſe ſei muß vordem er
ſein beriehmte Monolog vum Stabbel geloſſe hott. Un
gach ich hab, genau wie de „Egmont”, in de Nacht „ihr
Bild im Traum geſehn”, des haaßt, — dere Gans ihres.
Un de Morjend, wie ich uffgewacht bin, hab ich aach en
Monolog ſchwirrn loſſe: „Süßes Gensge! Scheene
freundliche Gewohnheit unſerer Feierdäg, vun dir ſoll
ich ſcheiden?!‟ — Naa, hab ich mer ſelbſt geſagt, e Gans
muß ebei un wann de Deiwel uff Stelze geht!
Ich hab mich alſo nooch em Kaffeedrinke verduft,
hab erſt en klagne Oriendierungsrand gemacht un hab
dann aach glicklich ſo e dreizehpündig Genſefreilein
uff=
gegawwelt, des Pund for 65 Fennig! Uff den billige
Kaaf hie hab ich mer erſt Aan genehmigt, aus dem
aller=
dings drei ſin worrn, weil mer uns am Stammdiſch
in e wichdig bolidiſch Geſpräch verwickelt hatte. Nooch
em Dritte bin ich derr Ihne awwer haamgeſchowe, ſtolz
wie e Spannjer hatt ich mei Gensje an de Krawatt!
Wie ich derr awwer an unſer Glasdier kumm, hör ich
e Geſchnadder, gegen deß der Radau vun dene berühmte
römiſche Jungfraue, die da, korz vor 70 un 71, des
Kapital geredd hawe ſolle, nor en ſamfte
Weihnachts=
koral geweſe ſei muß. Mit aller Energie mußt ich uff’s
Knebbche dricke, un do kimmt aach endlich des Fritzche
gerennt, reißt die Glasdier uff un kreiſcht: Hurrah
— Gewunne! De Vadda hot aach aal —
Wie ich derr awwer in die Kich kumme, ſtehn derr
mei fimf Gens um de Kichediſch (uff dem bereits ſchun
drei gelege hawe) un gucke mich a, wie e Kuh e nei
Scheierdor.
„Ei, Vadder,” fregt des Riekche, „wie kimmſt dann
Du zu dere Gans?!‟
„Ei, gekaaft hab ich ſe,” hab ich geſagt, „wie kummt
Ihr awwer zu dene do?”
„Ei — ei — die ham mer aach gekaaft!” ſeegt die
Bawett ganz bedrickt. Un aus dem Stimmegewirr, deß
dodruff gefolgt is, hab ich dann entnumme, daß mei
zwaa Aelſte zuſamme gelegt hawe un hawe aa gekaaft,
un die drei Jüngſte hawe ſogar for ihr Schmuhfennig
zwag krickt, „weil De ſe ſo gern ißt” ſeegt die Lina
mit ſo eme ſamfte Eboliegagedeckeluffſchlag. Nadierlich
hawe ſich die verſchiedene Badieje gegeſeitig nix verrode,
ſo wenig wie — ich!
„No, do ham mer die Beſcheerung!” hab ich geſagt
und hab mei Gans zu dene annere drei uff de Kichediſch
gefeiert, „do werrn mer jo de Mudder en ſcheene
Spaß gemacht hawe! — Iwrigens, wo is ſe dann?‟
Sie wär de Aageblick widder ſo,” ſeegt dodruff es
Fritzche, „un ich ſollt aach acht gewe, daß des
Kadoffel=
gemies net abrenne dhet.”
No, des Kadoffelgemies hott net mehr a’zubrenne
brauche, un des war uns aach in dem Moment ganz
egal, mir hawe uns nor das gerobbde Stillewe bedracht.
Wie mer awwer noch ſo beiſamme ſtehn, do hör ich uff
de Drebb uff amol ebbes krächſe. Aha, hab ich gedenkt,
Nachtigall, ich hör dich dabſche! un hab mich ſchläunigſt
verduft. Währendem reißt des Fritzche die Glasdier
uff, un do vernemm ich aach ſchun ſei Indianergeheil:
Salem alkaikum! Ewe kimmt noch e
Gans!”
Bauf, do hatt er aach ſchun aa uff em Backe! „
Nix=
nutziger Bub, ich will Dich lerne, Dei Mutter e Gans
zu baaße!”“
„Ei, ich hab Dich ja garnet gemaant!” hott des
Fritzche gegreint un hott ſich, in ſeine Buweehr
belei=
digt, zu mer in die Stubb geflicht, wo er mer
freide=
ſtrahlend bericht hott, daß die Mudder aach e Gans
an de Gorjel gehatt hott. „Allmächtiger Gott!” hab ich
geſtöhnt, „deß kann gut werrn!“—
Un es is gut worrn! — Beim erſte Krich hab ich
mein Rock widder agezoge, beim zweite Krich hab ich
mein Hut uſigeſeht, un che der Hahn zum dritemal
krähte, ging Petrus hinaus und weinte Buttermilch. —
Wos ſollt ich aach noch da dhu? — Deß
Kadoffel=
gemies war doch net zu genieße, un wie die zwelf Gens
unnernanner ganig ſin worrn, hott mich weiters nicht
intreſſiert.
Einſam un verlaſſe bin ich do unne am neie
Bahn=
hof erum gekroche un hab mer mein Aerger vun de
Seel erunnergedicht. Daß es awwer Kniddelvers gewe
hot, bitt ich zu entſchuldige, dann wann mer alle Ritt
iwwer e paar Eiſebah’ſchwelle ſtolwert, da ſoll de Deiwel
richdig ſchkandiern.
Alljährlich do kimmt Eich mit leichtem Schritt
Deß Chriſtkindche agefloge,
Un bringt dann ſei ſcheene Sächelcher mit,
De Niedrige un gach de Hoche.
Die legt es dann unner de Weihnachtsbaam,
Ganz haamlich, un dhut ſchnell verſchwinne, —
Un was mer ſich oft ſchun gewunſche im Draam
Dhut mer uff em Weihnachtsdiſch finne!
Deß Chriſtkind is alle Menſche gut,
„Uns Dichter” jedoch ganz beſunners;
Drum hab ich’s vergange mol interwjuht,
Deß nimmt Eich doch weiter net Wunners! —
Ich hab es da nemlich ſolang gequelt,
Un ’s dhat mer gach ſchließlich gelinge,
Es hott mer alles hvorklag verzehlt,
Wos es uns diesmol dhet bringe.
Dem deutſche Michel — kann’s annerſter ſei? —
Den dhut es de erſt bedenke,
Dem dhut’s dem Borromäus ſein Heiligeſchei
Um die Zibbelkabb henke.
Un weil als des Fleiſch is noch immer ſo rar,
Bringt’s, im Ufftrag vun de Agrarier,
Dem Michel e ehrende Huldigung dar —
Er werd Ehrenmitglied von de Vegetarier!
Dem dabfere Kanzler, wie ſich’s gebiehrt,
Dem Fileſof, dem dieſe,
Dem ſchenkt es, ganz nei erausſtaffiert,
Die Freundſchaft der Konſerwadieve.
Der Säckelwart awwer vum Deitſche Reich
Der kaum ſich kann wenne un drehe,
Dem legt es unner de Weihnachtsbaam gleich
Fünſhunnert — neie Steieride!
Die Reichsdagsbode, ganz ſicherlich,
Die dhut es beſunners beglicke.
Dene legt es hibſch uff de Weihnachtsdiſch
„Den Umgang mit Menſche” von Knigge!
Un dene, die bewußt odder unbewußt,
Warn iwwergange bei dem Ordensrege,
Dene dhuts uff die ſteifgeſtärkt Hemderbruſt
Die erwinſchte Auszeichnung lege.
Un alle Beamte, ob alt odder jung,
(Es ſin ja in Heſſe nur wenig!)
Dene bringts die gewinſchte Gehaltsuffbeſſtrung,
Sie fiehle ſich noochhernd als König.
Doch die, die mer jingſt hott ſo ſchee bedacht,
Indem mer’n ihr Stellung dhat kind’ge.
Die derfe zur Feier der heiligen Nacht
Sich e dankbarer Pöſtche winſche.
Un dem Herr Köhler=Langsdorf, ’s is
werklich wahr,
Dem dhut’s — ich dhat mich net deiſche —
Bum Heſſiſche Automobilklub ſogar
E Stinkdroſchke iwwerreiche!
Aach den Herr Dr. Strecker, wer hett des gedacht,
Den dhut es gewiß net verbaſſe,
Der werd vum Chriſtkindche zum Profeſſor gemacht
Un krickt des Ritterkreuz I. Kl.
Selbſt de Preſſe= un Bühneverein, ohne
Stuß,
Die reißt es aus alle Quale,
Die krieje en dobbelte Iwwerſchuß
Un braiche net mit enanner zu daale!
Un daß unſer Karnevalszug kimmt ins Blei,
Deß hofft doch in Darmſtadt e Jeder,
Drum bringts, im Uffdrag vun de Borjemaaſterei,
De Narrhalla — 3000 Meter!
Die Uffgabe, die ſich demnooch des Chriſtkindche
desjohr geſtellt hott, ſin net vun Babbe, awwer ich
glaab, es werd domit ſchneller annig, wie ich mit meine
— Gens! — No, wolle mer emol gedroſt in die Zukunft
blicke, un wann Se Liebhawer ſin vun Gensfett, dann
ſchicke Se mer Ihne Ihr Dibbche!
Domit winſch ich Ihne recht vagniegte
Feier=
däg un, wann mer uns net mer ſehe ſollte, drete Se
meraachdes Neijohrgutall
R. Sch.
Es werden vielfach für die allein echten, in den Königlichen Betrieben zu Bad
Ems hergestellten „Emser Pastillen‟ Nachahmungen angeboten, bei welchen man
laut vorliegenden Analysen nicht einmal den Versuch machte, die in
Svarkaft
dem natürlichen Emser Wasser enthaltenen heilwirkenden Bestandteile
künstlich zusammenzustellen. Solche Nachahmungen sind nach ärztlichen Gutachten vollständig minderwertig und liegt es deshalb im
eigenen Interesse, beim Einkauf darauf zu achten, dass man nur die echten, seit altersher bei Husten und Heiserkeit bewährten „Emser
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[ ← ][ ][ → ]Seite 24.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 24. Dezember 1910.
Nummer 302.
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Ausflug nach Heppenheim
Auerbach — Knoden — Heppenheim
Abfahrt nach Auerbach 8 Uhr 59 Minuten.
24749)
Der Vorstand.
Hoss. Rechtverein Waisenschutz
Zweigverein Darmstadt.
Sonntag, den 1. Januar 1911 (Neujahrstag), abends 7 Uhr,
in sämtlichen Räumen des städt. Saalbaus
Weihnachtsfeier
ereinigte
gesellschaft.
Dienstag, den 27. Dezember 1910, abends 8 Uhr,
BAEL2 n
Karten zu dem gemeinſchaftlichen Abendeſſen zum Preiſe von
Mark 2.— werden bis zum 27. ds. Mts., mittags 12 Uhr, durch
den Geſellſchaftswirt ausgegeben. — Für Teilnehmer ohne Karten
erhöht ſich der Preis des Gedeckes auf Mark 2.50. Im Intereſſe
geordneten Servierens wird gebeten, die Löſung von Tiſchkarten
nicht zu verſäumen.
(24777
Der Ausschuss.
beſtehend in Musikvorträgen, Theater, Tombola, Tanz.
Eintritt für Mitglieder 20 Pfg. jede Perſon. Söhne über 18 Jahre werden als
Fremde betrachtet. Kinder frei.
Eintritt für Nichtmitglieder 1 Mark, eine Dame frei, jede weitere Dame 50 Pfg.
Mitgliedskarten bittet man an der Kaſſe vorzuzeigen.
Zu recht zahlreichem Beſuch ladet höfl. ein
(24751ss
Der Vorstand.
Gesangverein „Melomanen‟
Protektor: Se. Königliche Hoheit der Großherzog
Inhaber der Medaille für Wiſſenſchaft und Kunſt.
Am I. Feiertag, abends 8 Uhr,
Weihnachtsfeier mit Theater
(24787
im Schützenhof.
Der Vorstand.
Hierzu ladet ergebenſt ein
Gesangverein „Frohsinn‟ Darmstat
Montag, den 26. Dezember 1910 (2. Feiertag),
abends 8½ Uhr, im Saale des Schützenhofs,
Weihnachtsfeier
beſtehend in Konzert, Geſang, Theater u. Tanz.
Freunde u. Gönner des Vereins ſind hierzu freundlich eingeladen.
Der Vorstand.
*30976)
te
Gesangverein „Sängerlust
Inhaber der Medaille für Kunst und Wissenschaft.
Gegr. 1849. — Leitung Musikdirektor Otto Bartke.
Sonntag, den 25. Dezember, abends 7 Uhr:
Deihnachtsfeier mit Theater
im Mathildenhöhsaale.
Der Vorstand.
NB. Sonntag, den 1. Januar 1911, von nachm. 4 Uhr, NAcHFEIER
(24747
mit Tanz auf dem Heiligen Kreuzberg.
Gerellechaft „ Prinz Georg Darmstaht
hält am 26. Dezember d. Js. (2. Weihnachtsfeiertag) im
Saale des Reſtaurants Metropol ihre diesjährige
Weihnachtsfeier verbunden mit Tanz
Der Vorstand.
ab, wozu freundlichſt einladet
Eintritt frei!
Sarngeſelſchaſt Darnſahdt.
Am zweiten Weihnachtsfeiertag (26. Dez.)
abends 7 Uhr
Weihnachtsfeier und Janz
in sämtl. Räumen unseres Turnhauses, Dieburgerstr. 26
Hierzu laden wir unſere verehrlichen Mitglieder und Freunde des Vereins
höflichſt ein.
(2457ms
Der Vorstand.
Darmstädter Männer-Gesanzverein
X Sonntag, den 25. Dezember (I. Feiertag), abends 7 Uhr K
im Konkordiasaale, Waldstrasse 33
K
Weihnachts-Feier
K
bestehend in Konzert, Theater etc. 24554ids &e
K wozu wir unsere verehrlichen Mitglieder, sowie Freunde und Gönner des
Vereins freundlich einladen
Der Vorstand.
KRRRNNNNN
Gesangverein Teutonia
Gegründet 1853.
Dirigent H. Becker.
Unſere Weihnachtsfeier findet
am Sonntag, den 25. Dezember d. J. (1. Feiertag),
abends 8 Uhr, im Saale des „Feierabend‟,
Stiftſtraße 47, ſtatt, wozu höflichſt einladet
Der Vorstand.
NB. Die Nachfeier findet in Eberſtadt, am 1. Januar 1911, im
Gaſthaus „Zur Harmonie” ſtatt. Abmarſch 2 Uhr vom Kapellplatz.
(24745
katholikenverein.
Montag, den 26. Dezember 1910, abends 8 Uhr,
Weihnachtsfeier
unter gütiger Mitwirkung des Hrn. Muſikdirektor Klassert u. des Orth’schen Männerquartetts
Beichhaltiges Programm. — Verlosung. — Tanz. (24766
Um recht zablreiche Bers ig n. ßrea
Der Vergnügungsausschuss.
Zweiter Feiertag, nnchmitange 4 Uhr
grosse Tanzmusik
wozu freundlichſt einladet
(*30964
enen Wasen Pankratiusstrasse 25.
Seite 26.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 24. Dezember 1910.
Nummer 302.
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2 Weihnachts-
Feiertage
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