Abonnementspreis
monatl. 50 Pfg., viertelj. 1.50 Mk.,
aus=
wärts nehmen die Poſtämter u. die
Agen=
turen Beſtell. entgegen zu 60 Pfg. monatl.
u. 1.80 Mk. viertelj. Verantwortlichkeit
für Aufnahme von Anzeigen an
vorge=
ſchriebenen Tagenwird nicht übernommen.
173. Jahrgang
verbunden mit „Wohnungs=Anzeiger” und der Sonntags=Beilage: Rheinſtraße 23, Beſſungerſtraße 47,
Illuſtriertes Unterhaltungsblatt.
Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Polizeiamts Darmſtadt, der Großh. Bürgermeiſtereien des Kreiſes und der andern Behörden.
Das „Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt” wird Dienstags, Donnerstags und Samstags nach Bedarf beigefügt.
Inſerate
werden angenommen in Darmſtadt,
ſowie von unſeren Agenturen und
den Annoncen=Expeditionen. — Bet
gerichtlicher Beitreibung oder bei Konkurs
kommt jeder Annoncenrabatt in Wegfall.
M 92.
Donnerstag, den 21. April.
1910.
Die heutige Nummer hat 22 Seiten.
Der Revolution entgegen?
(* Die Wortführer der Sozialdemokratie haben mit
der Anwendung „ſchärferer Mittel” gedroht,
nach=
dem die öffentlichen Maſſendemonſtrationen der Partei
ge=
gen die Wahlrechtsvorlage zwar keineswegs eindrucklos,
aber doch ohne jede einſchüchternde Wirkung in Szene
ge=
gangen ſind. Die Wortführer der ſtaatserhaltenden
Par=
teien haben geantwortet, die Staatsgewalt würde den
ſchärferen Mitteln mit den ſchärfſten
entgegentre=
ten. Aus dem Parlament, aus der Preſſe und aus
Ver=
ſammlungn ſchallt es heraus, als ob ein blutiges Ringen
im eigenen Lande, gegen innere Feinde der beſtehenden
Ordnung, in kurzem bevorſtände. Und Peſſimiſten
be=
haupten: „Ganz wie im Jahre 48, — wir gehen der
Re=
volution entgegen!“
Unſere heutigen Zuſtände laſſen ſich aber ganz und
gar nicht mit denen des Jahres 48 vergleichen. Das
Kö=
nigtum von Gottes Gnaden hatte damals ſein Anſehen in
Deutſchland verloren, weil es ſich den Forderungen der
Nation taub erwieſen hatte. Die Unzufriedenheit ging
durch alle Schichten der Bevölkerung. Und wenn ſie
un=
klar in ihren Zielen war, ſo waren die Regierungen ſich
noch viel unklarer darüber, wie man ihr begegnen könnte.
Die meiſten Regierenden fühlten, daß vom Heer bis zur
Verwaltung alles reorganiſationsbedürftig war, und
fürchteten doch, noch ſchwächer zu erſcheinen, als ſie in
Wirklichkeit waren, wenn ſie dem Ruf nach Reformen
ent=
gegenkamen. Zudem wußten ſie nicht, wo beginnen, ganz
wie die Unzufriedenen, die ſich darüber auch nichtseinig
waren. Heute ſteht der Regierung eine geſchloſſene Partei
gegenüber, eine einheitliche Schicht der Bevölkerung, ein
Teil der arbeitenden Klaſſe. Daß ihr Leute anderer
Be=
rufsarten Führerdienſte leiſten, ändert an dieſer Tatſache
nichts, ebenſowenig wie der Vorſpann und die Gefolgſchaft,
die die bürgerliche Demokratie der Sozialdemokratie
lei=
ſten. Zwiſchen beiden, Demokratie und Sozialdemokratie,
klafft der Abgrund, daß die Demokraten zumeiſt zu den
Beſitzenden zählen, während die Sozialdemokratie die
Be=
ſitzloſen unabhängig vom Kapitalismus machen will. Beide
Parteien können wohl eine Weile gemeinſchaftlich
marſchie=
ren, aber ſie können niemals vereint ſchlagen.
Die Tatſache, daß die Sozialdemokratie ſich über das,
was ſie erreichen will, klarer iſt, als es die Unzufriedenen
von 48 waren, ſcheint ja zunächſt für die Situation
be=
drohlicher, als ſie um die Mitte des vorigen Jahrhunderts
war. Ein einiger Feind iſt gefährlicher als ein uneiniger.
Aber die konſtitutionelle Monarchie ſteht dieſem Feinde
nicht erſchüttert gegenüber,wie die abſolute im Jahre 1848,
ſondern ſie blickt gerade in Deutſchland auf ein halbes
Jahrhundert unerhörter und glänzender äußerer Erfolge
und einer niemals für möglich gehaltenen inneren
Ent=
wickelung zurück. Die Sicherheit und das
Selbſtbewußt=
ſein, die ihr dadurch gegeben ſind, werden unantaſtbar
ge=
macht durch ein in ſeinen Fundamenten ganz
unerſchütter=
tes Heer und durch eine niemals vorher gekannte
Zentra=
liſation aller ihr zur Verfügung ſtehenden Kräfte. Eine
noch ſo zahlreiche politiſche Partei, die im Ernſt das Ziel
verfolgte, dieſer Staatsgewalt mit
Waffen=
gewalt entgegenzutreten, müßte von dem Furor
der Selbſtvernichtung beſeſſen und zur Verzweiflung
ge=
trieben ſein. Der deutſche Arbeiter erinnert ſich viel zu
gut der Lage und der Lebenshaltung, aus denen er ſich
in Jahrzehnten emporgearbeitet hat, um ſeine Erfolge
durch eine ſo horrende Dummheit zu gefährden, wie eine
blutige Revolution wäre. Maſchinengewehren gegenüber
kann man keine Barrikaden bauen. Einer modernen
Ar=
mee gegenüber kann nicht einmal mehr ein ganzes Volk,
viel weniger ein Bruchteil eines Volkes auch nur an
vor=
übergehende Erfolge glauben. Auch der=Abgeordnete
Lieb=
knecht und Roſa Luxemburg nicht Wenn ſie ſich in ihren
Reden den Schein einer ſolchen Torheit geben, ſo iſt das
zum Teil ein Ausfluß ihres Temperaments, zum Teil
Agitationshunger. Wer nicht über das Ziel hinausſchießt,
iſt ein ſchlechter Agitator. Gefolgſchaft hat nur, wer ſich
ſeine Ziele unerreichhar zu ſtecken ſcheint.
Wahrſcheinlich, daß ſich auch nüchternere und klarere
Führer der Sozialdemokratie allmählich immer mehr mit
dem Gedanken befreunden, mit einem Maſſenſtreik, noch
beſſer: mit einem Generalſtreik die beſtehende
Ord=
nung niederzuwerfen! „Alle Räder ſtehen ſtill, wenn dein
ſtarker. Arm's will”, wie ihnen ein Parteipoet
vorgeſun=
gen hat. Und wie es ihnen die ruſſiſchen Revolutionäre
vorgemacht haben. Leider ſcheint die Partei vergeſſen zu
haben, einen wie kläglichen Verlauf das Experiment in
Rußland nahm, trotzdem dort noch einige Räder mehr
ſtillſtanden, als bei uns ſtillſtehen würden, — Eiſenbahnen,
Poſt, Telegraphen, Banken zum Beiſpiel. In Rußland
durfte der ſtarke Arm nicht lange feiern, weil der hungrige
Magen zu eſſen verlangte! Nicht immer nutzen ſolche
Lehren, — unſere Arbeitgeber mögen ſich immerhin darauf
vorbereiten, daß ihren Fabriken und Betrieben einmal
ge=
gen ihren Wunſch Stillſtand geboten werden könnte. Auf
ſie wird es ankommen, ob die Sozialdemokratie, wenn die
Räder ſich wieder zu drehen beginnen, einen Sieg oder
eine Niederlage zu verzeichnen hat.
Dann mag es auch hier und da blutige Köpfe geben,
Revolten, die mit Waffengewalt unterdrückt werden
müſ=
ſen. Aber Revolution!? Die erfordert mehr
Vorbe=
reitungen, als ungeſehen getroffen werden können, mehr
Grund zur Unzufriedenheit, als vorhanden iſt, mehr
Fa=
natismus, als ſich in verſtändigen Köpfen feſtſetzen kann,
und weniger bürgerlichen Ordnungsſinn, als die
arbei=
tende Klaſſe ſich unter ihren gebeſſerten Lebensbedingungen
zu eigen gemacht hat!
Wahlprüfungen.
* Die Wahlprüfungskommiſſion des
Reichstags hat die Wahl des Abg. Wehl (14.
Hanno=
ver) für ungültig erklärt, weil ſie es für erwieſen hielt, daß
Wehl durch amtliche Stellen und durch Kriegervereine, die
von der Mehrheit der Kommiſſion als eine behördliche
Einrichtung angeſehen wurden, unterſtützt worden ſei. Ob
das Plenum dieſer Auffaſſung beitreten wird, iſt noch
zweifelhaft. Die Kommiſſion beſchloß, alle
Krieger=
vereinlerſtimmen einfach zu kaſſieren. Man zog dem
Kan=
didaten Wehl 1223 Stimmen ab, ſodaß er die Mehrheit
verlor.
Das iſt nun ſchon das ſiebente Mandat, das im
Ver=
laufe der letzten Wochen von der Wahlprüfungskommiſſion
für ungültig erklärt wurde, nachdem freilich die betreffenden
Abgeordneten die Mandate ſchon ſeit über drei Jahren
inne hatten. Die betroffenen Abgeordneten ſind die Herren
Arnſtadt für Mühlhauſen=Langenſalza (konſ.), Henning
für Kalau=Luckau (konſ.), Kleye für Wolfenbüttel=
Helm=
ſtedt (nl.), Gottfried Mayer für Pfarrkirchen (Zentr.), von
Kaphengſt für Oſt= und Weſt=Sternberg (konſ.), Sievers
für Lüneburg=Winſen (nl.), endlich Wehl für Celle=Peine=
Gifhorn (nl.)
Es iſt nicht zu leugnen, daß dieſe Fälle alle ſchon
reich=
lich früher hätten erledigt werden können, ſowohl von der
Kommiſſion, wie auch vom Plenum, das ſeinerſeits ſich
noch mit keinem der ſieben Fälle befaßt hat. Mindeſtens
hätte der Reichstag ſofort nach Oſtern die Sache erledigen
müſſen. Das Haus iſt aber jetzt ſchon 8 Tage zuſammen
und noch weiß man nicht, daß und wann die
Wahlprü=
fungen daran kommen. Ja man hört Stimmen im
Reichstag, daß die Wahlprüfungen überhaupt nicht
erle=
digt werden ſollen. Die Parteien ſcheuten die Koſten der
Neuwahlen.
In jedem Falle iſt es nötig, da bisher in jeder Periode
die Wahlen mit größter Saumſeligkeit geprüft worden
ſind, daß ein Geſetz gemacht wird, daß innerhalb der
6 Monate nach den Neuwahlen ſämtliche Mandate
ge=
prüft werden müſſen. Aehnliche Vorſchriften beſtehen in
anderen Parlamenten.
Oelpalmen=Verſuchspflanzung in Oſtafrika.
op. Die faſt unbegrenzte Aufnahmefähigkeit des
Welt=
marktes für Oelfrüchte und der Vorteil, der unſerer
oſt=
afrikaniſchen Kolonie durch die Kultur der Oelpalme
er=
wachſen würde, veranlaßte den Beſchluß der
Kolonialwirt=
ſchaftlichen Komitees, eine Oelpalmen=
Verſuchs=
pflanzung einzurichten.
Während Togo und Kamerun mit etwa 5½ Millionen
Mark an der jährlichen Einfuhr von Palmöl und
Palm=
kernen nach Hamburg allein im Werte von über
70 Millionen Mark beteiligt ſind, findet eine
Aus=
fuhr aus dem klimatiſch ähnlichen Deutſch=Oſtafrika bis
jetzt nicht ſtatt. Intereſſiert ſind an der Einfuhr zahlreiche
Induſtrien, wie die Kerzen=, Seifen=, Schmieröl=, Speiſeöl=,
Margarine=, Parfümerie=, die chemiſche Induſtrie und
un=
ſere heimiſche Landwirtſchaft (Oelkuchen als Viehfutter).
Ermutigend für die Einführung der
Oel=
palme in Oſtafrika und für eine vermehrte
Aus=
beute der Oelpalmenbeſtände in Weſtafrika wirkt die
infolge eines Preisausſchreibens des Kolonialwirtſchaft= 1
lichen Komitees in Deutſchland erfundene Palmöl=
und Palmkern=Gewinnungsmaſchine, die
nunmehr auch eine durch Europäer zu betreibende
Oel=
palmen=Plantagenkultur ermöglicht; bei der jetzigen
Be=
reitungsweiſe der Eingeborenen gehen etwa zwei Drittel
des in den Früchten enthaltenen Oeles einfach verloren.
Tauſende von Tonnen der Früchte verfaulen in den
Wäl=
dern Weſtafrikas, weil es an Transportmitteln und
namentlich an Maſchinen fehlt, dieſe an Ort und Stelle
rationell zu verarbeiten.
Das Komitee hat eine beſondere Oelpalmen=
Kommiſ=
ſion, beſtehend aus induſtriellen und kolonialen
Sachver=
ſtändigen eingeſetzt, die ſich u. a. befaſſen ſoll mit der
Oelpalmen=Verſuchspflanzung, mit der Verteilung von
Pflanz=, Qualitätsprämien= und Transportvergütungen,
mit der Errichtung von Pionier=Palmöl= und Palmkern=
Gewinnungsfabriken. Die Verſuchspflanzung in Oſtafrika
iſt an die Baumwollſchule Mpanganya am oberen Rufiyi
angeſchloſſen und ſoll insbeſondere planmäßige Verſuche
mit weſtafrikaniſchen und anderen Sorten und die Abgabe
von Pflänzlingen an Europäer=Plantagen und an die
ein=
geborene Bevölkerung betreiben.
Deutſches Reich.
* Zum deutſchen Geſandten in
Kopenha=
gen iſt, wie die „N. G. C.” erfährt, der bisherige
Ge=
ſandte bei der argentiniſchen Republik in Buenos Aires
Dr. v. Waldthauſen ernannt worden. Legationsrat
Dr. v. Waldthauſen entſtammt einer außerordentlich
be=
güterten rheiniſchen Großinduſtriellen=Familie, die ihren
Sitz hauptſächlich in Eſſen hat. Herr von Waldthauſen
wurde dort am 30. Juni 1858 geboren, iſt alſo 51 Jahre
alt. Er wurde im Mai 1880 Referendar beim
Oberlandes=
gericht in Frankfurt a. M., beſtand 1885 das Aſſeſſor=
Exa=
men und ging 1887 zur diplomatiſchen Laufbahn über.
Er war Botſchaftsſekretär in Madrid, dann
Legations=
ſekretär in Tokio und leitete 1892 nach der Abberufung
des Herrn von Holleben die Geſandtſchaft in Waſhington
als Geſchäftsträger. Nachdem er im Frühjahr 1893 zum
Legationsrat befördert worden war, kam er als zweiter
Botſchaftsfekretär nach St. Petersburg, von dort ein Jahr
ſpäter nach Rom und ging 1895 als Generalkonſul nach
Kalkutta, wo er 1900 den Geſandtentitel erhielt. Von 1901.
bis 1904 war er beurlaubt und wurde dann am 11. Mai
1904 als Geſandter bei der Republik Argentinien
beglau=
bigt. Seit 1906 iſt Herr von Waldthauſen mit dem Frl.
Ellinor Böcking, einer Nichte des verſtorbenen Frhrn. von
Stumm=Halberg, vermählt. Er iſt wohl der reichſte
aller deutſchen Diplomaten und war bei der
ſilbernen Hochzeit des Kaiſers in der Lage, dem
Monar=
chen eine bare Million zu gemeinnützigen Zwecken
zur Verfügung zu ſtellen. Aus eigenen Mitteln übergab
er auch vor kurzem dem Kaiſer 200000 Mark zur
Unter=
ſtützung des Deutſchtums in Argentinien.
— Zu der Erſatzwahl in Friedberg=
Bü=
dingen ſchreibt die „Köln. Ztg.”: Unter den
Anhän=
gern des Grafen Oriola ſind auch die Mitglieder des
Bun=
des der Landwirte geweſen, die bei der bevorſtehenden
Er=
ſatzwahl wohl für den Kandidaten der Rechten eintreten,
werden. Da die Deutſchſozialen aber im Großherzogtum
Heſſen an Bedeutung außerordentlich viel eingebüßt
ha=
ben, wird die nationalliberale Partei von einer
konſer=
vativen Kandidatur nicht viel zu befürchten haben. Die
Gefahr könnte von der radikalen Linken kommen. Dieſe
Gefahr würde ſich aber vermindern, wenn die
national=
liberale Partei einen Kandidaten aufſtellte, für den auch
der Freiſinn ſchon im erſten Wahlgang eintreten könnte.
Im Wahlkreiſe Friedberg=Büdingen iſt Gelegenheit
gege=
ben, das Wort von der liberalen Solidarität, das in letzter
Zeit von unterſchiedlichen liberalen Parlamentariern
ge=
ſprochen worden iſt, zur Tat werden zu laſſen. Bei dem
ländlichen Charakter des Wahlkreiſes, der nur einige
Städte mit wenigen tauſenden Einwohnern hat, und bei
den zu berückſichtigenden Parteiverhältniſſen erſcheint die
Kandidatur eines Landwirts, vielleicht eines
Bauern=
bündlers, an deſſen liberaler Geſinnung nicht gezweifelt
werden könnte, als ausſichtsreich.
— Zur Ausſperrung im Baugewerbe
er=
ließen die Hauptſtelle deutſcher Arbeitgeberverbände und
der Verein deutſcher Arbeitgeberverbände eine
Erklä=
rung, in der es heißt: Der Verein deutſcher
Arbeit=
geberverbände, welcher der im Kampfe ſtehende deutſche
Arbeitgeberbund für das Baugewerbe als Mitglied
ange=
hört und die mit ihm in Kartellverhältnis ſtehende
Haupt=
ſtelle deutſcher Arbeitgeberverbände erkennen bei aller
Wahrung ihres jeweiligen grundſätzlichen Standpunktes
Nummer 92.
Seite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 21. April 1910.
hinſichtlich der einzelnen Programmpunkte, insbeſondere
hinſichtlich der Tarifverträge durchaus an, daß das
Vor=
gehen des deutſchen Arbeitgeberbundes für das
Bau=
gewerbe berechtigt geweſen iſt und daß den immer weiter
gehenden Anſprüchen und Beſtrebungen der
Arbeiterorga=
niſationen auch einmal der berechtigte Standpunkt des
Ar=
beitgebers entgegengeſetzt werden muß. Die im Kampfe
befindlichen Arbeitgeber des Baugewerbes ſind hiernach
der tatkräftigen Unterſtützung der übrigen organiſierten
Arbeitgeber von Induſtrie und Gewerbe ſicher.
Die Kommiſſion des Reichstages für
das Kaligeſetz trat zu einer unverbindlichen
Aus=
ſprache über den neuen Kompromißgeſetzentwurf
zuſam=
men. Dieſer Entwurf ſieht bekanntlich u. a. die
Abſatzkon=
tingentierung für das In= und Ausland, eine
Preisfeſt=
ſetzung, die Schaffung einer Verteilungsſtelle, einer
Beru=
fungskommiſſion und den Ausſchluß des Rechtsweges vor.
Im allgemeinen zeitigte die Beſprechung das Reſultat, daß
der Entwurf bei den Parteien der Linken — die zwar noch
nicht offiziell Stellung genommen haben — auf ſehr
erheb=
liche Bedenken ſtößt. Auch aus den Reihen der
Konſer=
vativen und des Zentrums wurden noch mancherlei Wünſche
geäußert, die jedoch das Zuſtandekommen des Geſetzes
an=
ſcheinend nicht ernſtlich gefährden.
Der Landesausſchuß für Elſaß=
Lothringen kehrte am Dienstag zur Budgetberatung
zurück, nachdem zwiſchen dem Unterſtaatsſekretär Petri
und Blumenthal noch zwei Stunden lang über
bedeu=
tungsloſe Juſtizbeſchwerden perſönlicher Natur verhandelt
worden war. Der Schluß dieſer perſönlichen Debatten
er=
folgte nach einer Erklärung des Staatsſekretärs Baron
Zorn von Bulach, daß Wetterlé heute größer da ſtünde,
wenn er die Erörterungen im Landesausſchuß vermieden,
die Juſtiz nicht angegriffen, ſondern ſtumm ſeine zwei
Monate für Elſaß=Lothringen geſeſſen hätte.
— Die Wahlrechtskommiſſion des
preu=
ßiſchen Herrenhauſes nahm in der Geſamtabſtim=
mung die Vorlage mit 10 gegen 9 Stimmen an,
Ausland.
— Im öſterreichiſchen Abgeordnetenhauſe ſprach ſich im
weiteren Verlaufe der Beratung des Geſetzentwurfes über
die Dienſtpragmatik die Mehrzahl der Redner
un=
ter Anerkennung einzelner moderner Beſtimmungen der
Vorlage gegen die Einſchränkung der Koalitions= und
Ver=
einsfreiheit der Staatsbeamten aus und verwahrte ſich
dagegen, daß die Staatsbedienſteten zu Staatsbürgern
zweiter Klaſſe herabgedrückt würden. Einzelne Redner
be=
fürworteten, die richterlichen Beamten nicht in die
Dienſt=
pragmatik einzubeziehen, um die richterliche
Unabhängig=
keit zu wahren. Die Abgeordneten v. Stransky und
Mühl=
wert verlangten die nationale Trennung der
Qualifika=
tionskommiſſionen und Diſziplinarſenate in Böhmen und
Mähren. Darauf wurde die Beratung über dieſen Ge=
genſtand abgebrochen und der Dringlichkeitsantrag
Vuko=
witſch über die dalmatiniſchen Anſchlußbahnen weiterbe=
raten.
— Auf eine Anfrage des Lords Lansdowne im
eng=
liſchen Oberhauſe erklärte Lord Crewe, die Regierung
ſei bereit, die Veto=Reſolutionen ſehr bald vorzunehmen,
aber er glaube, daß es bequemer ſein werde, wenn die
Wie politiſche Schlagworte entſtehen.
In einer der erſten Reden, die Herr von
Beth=
mann Hollweg als Reichskanzler vor dem Parlament
hielt, glaubte er eindringlich vor dem Mißbrauche
politiſcher Schlagworte warnen zu müſſen.
Die Warnung war ſicherlich gut gemeint und, bis zu
einem gewiſſen Grade, auch unzweifelhaft berechtigt.
Es liegt in vielen Schlagworten eine Art von
ſugge=
ſtiver Kraft. Sie ſetzen ſich auf dem Wege des Gehörs
im Gehirne ſo feſt, daß man ſich daran gewöhnt, ſie
wie ewige, unerſchütterliche Wahrheiten hinzunehmen,
während doch oft genug nichts weiter hinter ihnen
ſteckt als ein ſchiefes Bild oder eine hiſtoriſche Lüge.
Trotzdem wird gerade gegen die politiſchen
Schlag=
worte jeder Kampf ausſichtslos und von vornherein
verloren ſein. Sie ſind unentbehrlich. Sie ragen aus
den Reden und Schriften der Politiker hervor wie
Fahnen und Standarten im Gewühle der Schlacht, ſie
ſind Feldzeichen, um die die Heerhaufen ſich ſammeln.
Oder ſie ſchmücken doch wenigſtens das Einerlei des
wohlgepflegten Satzbaues wie Blumenbeete auf weiten
Raſenflächen. Manche Schlagworte ſind als geflügelte
Worte Gemeingut aller geworden. Georg,
Büch=
mann und ſeine Nachfolger haben denn auch mit
vollem Rechte einer ganzen Anzahl von politiſchen
Schlagworten Aufnahme in das Werk „Geflügelte
Worte” gewährt, das als eines der vortrefflichſten
Bücher der deutſchen Nachſchlageliteratur ſoeben in 24.
Auflage erſchienen iſt.
Kein deutſcher Politiker ſpricht oder ſchreibt
heu=
tigen Tages über England, ohne unſere
liebenswürdi=
gen Vettern jenſeits des Kanals hin und wieder mit
dem Sammelnamen „John Bull” zu bezeichnen,
namentlich, wenn er den geſunden, kraftſtrotzenden
Egoismus hervorheben will, den England von
alters=
her in allen politiſchen Fragen bekundet. Die
Eng=
länder ſelbſt haben uns gelehrt, uns „John Bull” als
einen ſtämmigen, unterſetzten Geſellen in der Tracht
der britiſchen wohlhabenden Gutsbeſitzer des 18.
Jahr=
hunderts vorzuſtellen, im blauen Frack, mit weißen
Beinkleidern und Stulpenſtiefeln, einer gelben Weſte
über dem wohlgerundeten Bäuchlein und einem
nied=
rigen, ſchwarzen Zylinderhute auf dem fetten, vom
Genuſſe alten Portweines angenehm geröteten Kopfe.
Der geſchichtliche John Bull aber war Hoforganiſt des
Königs Jakob I. von England und lebte nicht vor 100
oder 150, ſondern vor 300 Jahren. Er beſitzt auch für
uns Deutſche einiges Intereſſe, weil er als der Schöpfer
der engliſchen Nationalhymne „God save the King
gilt, aus der unſer „Heil Dir im Siegerkranz”
ent=
ſtanden iſt. In ſeiner politiſchen Satire „Hiſtory of
John Bull” wendet John Arbuthnot 1712 zum erſten
Mäle den Namen auf das engliſche Volk an. Die Ber
einigten Staaten von Nordamerika nennen wir, ebenfo
anſchaulich, „Bruder Jonathan” oder „Unele
Sam”. Beide, Bruder Jonatban und Unele Sam,
Debatte nach der Frühjahrspauſe, ungefähr am 24. Mai;
ſtattfinden würde. Die auf den Veto=Reſolutionen
baſier=
ten Geſetzesvorlagen werden vor dem Beginn der Debatte
veröffentlicht werden. Das Budget werde am 28. ds. Mts.
im Oberhauſe zur Debatte gebracht und die königliche
Zu=
ſtimmung am nächſten Tage erklärt werden, wenn nicht
die Lords die Debatte verlängern ſollten. Er könne keine
Angaben machen, wenn Roſeberys Reform=Reſolution
zur Debatte gelange, aber er meine, es ſei vielleicht
prak=
tiſch, ſie vor der vorgeſchlagenen Tagung am 29. ds. Mts
zu diskutieren.
Bei der Einbringung des alten Budgets für
1909/1910 im Unterhauſe erklärte Lloyd George,
obſchon ein taſächliches Defizit von 26 243000 Pfund
Ster=
ling vorhanden ſei, würde dies durch Erhebung der noch
rückſtändigen Staatseinnahmen mehr als ausgeglichen
werden und ſogar ein Ueberſchuß von 2960000 Pfd.
Sterling vorhanden ſein. Wenn die Lords das Budget
nicht verworfen hätten, was zu einem Verluſt des
Schatz=
amtes durch Nichtbezahlung von Einkommenſteuern,
Stempelſteuern, Zöllen und anderen Beträgen geführt habe,
ſo würde der Ueberſchuß für das Jahr 1909 4 200000 Pfd.
Sterling betragen haben. Er glaube, wenn die
Ungewiß=
heit für die Induſtrie nicht exiſtiert hätte, ſo hätte die
Whiskyſteuer den Ueberſchuß um weitere 1250000 Pfund
Sterling geſteigert. Während der Dauer von vier
Mo=
naten hätten ſich die Finanzen des Landes in einem
Zu=
ſtande der Verwirrung befunden, doch habe die Regierung
drei Millionen Pfund aus den Staatseinkünften des
Jah=
res zur Verminderung der öffentlichen Schuld verwendet
und einen Ueberſchuß von 2900000 Pfund Sterling
er=
zielt, welcher ebenfalls für die Verminderung der
Schul=
den oder zu jedem anderen Zwecke, den das Haus wählen
möge, verwendet werden könne. Er glaube nicht, daß
ir=
gend ein anderes Land dies fertig bekommen hätte. Es
ſei lächerlich, wenn behauptet würde, daß die
Finanz=
wirtſchaft des Freihandelsſyſtems verſagt
habe und das geſamte fiskaliſche Syſtem
zuſammengebro=
chen ſei. Es gebe kein anderes fiskaliſches Syſtem, das
aus einer ſo ſtarken Anſpannung, wie ſie dem Lande
auf=
erlegt worden ſei, ſo triumphierend hätte hervorgehen
können.
— Das portugieſiſche Unterhaus war auch am
Diens=
tag der Schauplatz wüſter Szenen. Nachdem der Führer
der Regierungspartei erklärt hatte, er befürworte die
Vor=
age zur Ordnung der Einſprüche Hintons, umſomehr, als
kein beſſeres Projekt vorliege, brachte die Oppoſition eine
Vorlage ein, deren Diskuſſion von der Regierung
verwor=
fen wurde. Darauf brach der bekannte Lärm in
verſtärk=
tem Maße aus. Die Sitzung mußte geſchloſſen werden.
Die augenblickliche Situation iſt ſo kritiſch, daß entweder
die Auflöſung der Kammer oder eine Miniſterkriſis
un=
mittelbar bevorſteht. In erſterem Falle dürften ernſtere
Verwickelungen unausbleiblich ſein.
— Bei der Beratung der Klauſel der kanadiſchen
Flot=
tenbill, die beſagt, daß die kanadiſche Flotte ohne den im
Geheimen Rat erlaſſenen formellen Befehl des
General=
gouverneurs nicht in Aktion treten kann, erklärte
Premier=
miniſter Laurier im Hauſe der Gemeinen, daß
England in der Vergangenheit ſchon in ſolche Kriege
verwickelt geweſen ſei, daß Kanada unmöglich hätte
teil=
nehmen können, z. B. in der Krim und in Aegypten. Wenn
natürlich Großbritannien ernſtlich in Gefahr geraten ſollte,
ſo würde die Woge der Begeiſterung das ganze Reich
über=
fluten und dann würden die ganze Flotte und alle
Hilfs=
quellen Kanadas dem Mutterlande zur Verfügung ſtehen.
Der Führer der Oppoſition Borden ſagte, das Geſchick des
Reiches könnte binnen zehn Tagen entſchieden ſein und die
kanadiſche Flotte könnte nur eine geringe Unterſtützung
bringen, wenn immer erſt formelle Erlaubnis nötig ſei.
Das Bundeskabinett in Auſtralien iſt
in=
folge des Ausfalls der Wahlen zurückgetreten.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 21. April.
III. Kammermuſikfeſt Darmſtadt 1910.
P.A. Das dritte Kammermuſikfeſt findet
unter dem Protektorat Sr. Königl. Hoheit des
Groß=
herogs in Darmſtadt in den Tagen vom 3. bis 5. Juni
d. J. ſtatt. Am erſten Tage gelangen
Inſtrümental=
rompoſitionen und Lieder der Klaſſiker J. S. Bach,
Haydn und Gluck und in einer beſonderen Abteilung
Werke von R. Schumann zur Feier von deſſen 100.
Ge=
burtstage zur Aufführung. Das Programm des zweis
ten Tages enthält Quartette von Mozart und Brahms,
Klavierſonate von Beethoven und Lieder von Schubert
und Hugo Wolf und ein Oktett von J. Spendſen. Für
den dritten Tag ſind Erſt= und Uraufführungen
vör=
geſehen und zwar: ein Trio für Klavier, Violine und
Violoncell von Stephan Krehl, Lieder für Alt von
M. Schillings, Hans Pfitzner und Max Reger und ein
Quintett für Klavier und Streichinſtrumente von
H. Pfitzner, ſowie im zweiten Teil ein Streichquartett
von F. Woyrſch, Lieder für Sopran von Cl. Debuſſy und
als Uraufführung ein Klavierquartett von Max Reger.
Mitwirkende ſind: Die Darmſtädter
Kammer=
muſikvereinigung und das Havemann=Quartett (die
Herren Havemann, Groſchopp, Grünsfelder und Dr.
Sakom), ferner die Komponiſten Max Reger und Hans
Pfitzner, und als Soliſten der Klaviervirtuoſe Frédérie
Lamond, die Sängerinnen Frau Ilona Durigo aus
Peſt und Frau Lauprecht=Lammen aus Frankfurt a. M.
Weitere orientierende Mitteilungen über
Kompo=
niſten und Künſtler werden folgen.
* Empfänge. Se. Königl. Hoheit der
Groß=
herzog empfingen geſtern den Oberſt v. Ruville,
Kommandant von Mainz, den Oberſtleutnant v. Behr,
beauftragt mit der Führung des Inf.=Regts. Prinz
Karl (4. Großh. Heſſ.) Nr. 118, den Hauptmann v. Hahn,
Batteriechef im Großh. Art.=Korps, 1. Großh. Heſſ.
Feldart.=Regt. Nr. 25, den Techniſchen Eiſenbahnſekretär
Koehler von Mainz, den Edgar Andrege von
Frank=
furt a. M., den Profeſſor Pützer, den Geh. Reg.=Rat
Noack, den Pfarrer Werner von Nidda, den Profeſſor
Neumann von Gießen, den Profeſſor Zimmer, den
Pfarrer Römer von Herchenhain, den Pfarrer Reichert
von Ober=Lais; zum Vortrag den Staatsminiſter
Ewald, den Finanzminiſter Braun, den Miniſter des
Innern von Hombergk zu Vach, den Vorſtand des
Kabinetts Geh. Rat Römheld, den Ordenskanzler
Oberſt z. D. Freiherrn Roeder v. Diersburg.
* Eiſenbahnperſonalien. Ernennungen und
Beförderungen: Zum techniſchen Eiſenbahnſekretär
der techniſche Bureauaſſiſtent Kraft zu Mainz; zu Bahn=
mann zu Nieder=Ramſtadt, Ußner zu Sprendlingen=
Buchſchlag, die Oberbahnaſſiſtenten Feick zu Mörlenbach,
haben gelebt. Jonathan Trumbull, Gouverneur von
Conneetieut, war ein Freund George Waſhingtons,
und wenn Waſhington Kriegsrat hielt, ſoll er, da er
auf Jonathan Trumbulls Urteil großen Wert legte,
häufig geſagt haben: „Da müſſen wir Bruder
Jona=
than zu Rate ziehen‟. Das wurde allmählich ein
Sprichwort und „Bruder Jonathau” dann zur
Bezeich=
nung des Nordamerikaners überhaupt. Das Urbild
des Uncle Sam war Samuel Willigm aus New=York,
der am Anfange des 19. Jahrhunderts im zweiten
Kriege Nordamerikas gegen England
Proviantinſpek=
tor des Heeres war und ſeines gemütlichen Weſens
wegen von Groß und Klein Unele Sam genannt
wurde. Die von ihm mit „U. S.” („United States”)
gezeichneten Lebensmittel nannte man „Uncle Sams
Rindfleiſch” und noch heute ſagt man in Nordamerika
von den jungen Leuten, die beim Militär ſind, daß
ſie „Unele Sams Rindfleiſch und Brot eſſen” Leider
gibt uns der „Büchmann” keine Auskunft darüber,
warum man uns Deutſche ſo gern „Michel” nennt
und wann dieſer Name zum erſten Male auftauchte.
Im Altdeutſchen bedeutete Michel ſo viel wie groß
und ſtark, ſpäter aber verband man mit dem Worte
den Begriff des Schwerfälligen und Einfältigen, und
in dieſem Sinne fand es Anwendung auf Deutſchland,
das ſo lange Zeit gebraucht hat, bis es ſich ſeiner
Kraft und Macht bewußt wurde. Auch über die
Ur=
ſache, aus welcher man Frankreich „Marianne‟
zu nennen beliebt, ſchweigt der Büchmann ſich aus.
Und doch iſt dieſe Urſache ohne viele Mühe feſtzuſtellen.
Den Namen Marianne hatte ſich eine republikaniſche
Geheimgeſellſchaft im Weſten Frankreichs gegeben, die
das zweite Kaiſerreich Napoleons III. ſtürzen wollte,
aber 1854 entdeckt und geſprengt wurde. Seitdem
nennen die franzöſiſchen Monarchiſten die Republik
verächtlich „Marianne” Vom Türken ſprechen wir als
ron dem „kranken Mann am Bosporns”.
Schon der Ehorherr des oberbayeriſchen Kloſters
Baumburg, J. Albert Poyſel, ſchrieb 1683 ein luſtiges
Lied, das den Titel führt: „Der Türk iſt krank” und
in welchem der ſchöne Vers vorkommt:
„Mein Alkoran und mein Divan
In ſchwerer Schwachheit liegen:
Mein ghabte Macht, mein g’führte Pracht
Liegen faſt in den letzten Zügen.”
Ungefähr gleichzeitig hatte Sir Thomgs Roe, der
Botſchafter Jakobs II. von England in Konſtantinopel,
ſeinem Herrn berichtet, das Osmanenreich gleiche dem
Körper eines kranken alten Mannes, der ſich nicht zum
Sterben entſchließen könne, und, obwohl die Tatſachen
doch eigentlich die Unrichtigkeit dieſes Vergleiches
be=
wieſen haben, iſt es ein heliebtes Schlagwort der
Diplo=
mgten geblieben. Denn nicht nur die
Parlaments=
redner, auch die Diplomaten operieren gern mit einem
ganzen Arſenal von Schlagworten. Sie ſprechen z. B.
von einer „Pylitik der freien Hand” und der
zoffenen Tür”. Das erſte dieſer beiden Schlag=
worte iſt nicht alt. Der preußiſche Miniſter des
Aus=
wärtigen, Freiherr von Schleinitz, ſchuf es 1859
wäh=
rend des franzöſiſch=öſterreichiſchen Krieges, und
Bismarck eignete es ſich fünf Jahre ſpäter in einer
Rede im preußiſchen Abgeordnetenhauſe an. Das
Schlagwort von der Politik der offenen Tür iſt noch
viel jünger. Es ſtammt aus einem Rundſchreiben, das
der Staatsſekretär John Hay am 6. September 1899 an
die nordamerikaniſchen Botſchafter im Auslande über
die Integrität Chinas richtete. Wenn zwei Länder
zwar kein offizielles Schutz= und Trutzbündnis
mitein=
ander abgeſchloſſen, ſich aber auf freundſchaftliche Weiſe
über die Richtlinien ihrer Politik geeinigt haben,
ſo=
ſagen die Diplomaten, daß eine „Entente
eor=
diale” zwiſchen ihnen herrſcht. Der Vater dieſes
Schlagwortes iſt nicht mehr mit Sicherheit feſtzuſtellen.
Es kommt angeblich zum erſten Male in einer Adreſſe
der franzöſiſchen Deputiertenkammer von 1840 vor und
ſoll von Gnizot herrühren. Drei Jahre ſpäter ſprach
König Ludwig Philipp in einer Thronrede von der
„Entente cordiale”, die ihn mit Großbritannien
ver=
binde.
Daß es in der Politik wie in allen Dingen des
Lebens viel auf die „Imponderabilien”
an=
kommt, iſt eine Weisheit, die uns allen längſt in Fleiſch
und Blut überging. Und doch iſt dieſes Schlagwort
noch kein Menſchenalter lang in Umlauf. Bismarck
ſprach am 1. Februar 1866 im preußiſchen
Abgeordne=
tenhauſe von den „Imponderabilien in der Pplitik,
deren Einflüſſe oft mächtiger ſind, als die der Heere
und der Gelder” und hgt das Wort ſpäter noch in
ver=
ſchiedenen anderen Reden gebraucht. Das populärſte
Schlagwort Bismarckſcher Zeit, das Wort vom „
Kul=
turkampf”, hat, wie man weiß, Rudolf Virchvw zum
Urheber, der es 1873 in einem Wahlprogramme der
Fortſchrittspartei gebrauchte. Es iſt ein wenig in
Ver=
ruf gekommen, ſeitdem wir den „neuen Kurs” haben.
Dieſes moderne Schlagwort iſt auf den Kaiſer
Wil=
helm II. zurückzuführen, der nach ſeiner
Thronbeſteig=
ung ſeinem Freunde, dem Grafen Goertz, ſchrieb: „Das
Amt des wachthabenden Offiziers auf dem
Staatsſchif=
iſt mir zugefallen. Der Kurs bleibt der alte, nun voll
Dampf voraus!” Als Bismarck dann geſtürzt wurde,
nannte man ſeine Politik den „alten Kurs” und die
ohne ihn begonnene den „neuen Kurs”. Kaiſer
Wil=
helm II. iſt alſo gewiſſermaßen unfreiwillig zu dieſer
Verfaſſerſchaft gelangt. Dafür verdankt man dem
Kai=
ſer aber manches andere kräftige Schlagwort. Er ſchrieb
dem Staatsſekretär der Reichspöſt von Stephan 1891 an
deſſen 60. Geburtstag auf ſein Bild, daß „die Welt
im Zeichen des Verkehrs ſtehe”; er ſprach
189s bei der Eröffnung des Stettiner Hafens es aus,
daß zunſere Zukunft auf dem Waſſer
liege”, und verſchaffte dem alten Worte „Blut iſt
dicker als Waſfer” indem er es auf unſere alte
Stammesgemeinſchaft mit den Briten bezog, die weiteſte
Verbreitung.
Nummer 92.
Kallmayer zu Wörrſtadt, Delp zu Hainſtadt, Baum
zu Oberlahnſtein, Große zu Wald=Michelbach, Kunze
zu Stockſtadt a. M., Keil zu Jugenheim, Ritter zu
Nackenheim, Jäger zu König i. O., Weier zu
Genſin=
gen=Horrweiler und Fiſcher zu Raunheim; zu
Güter=
vorſtehern die Oberbahnaſſiſtenten Freund zu Mainz,
Germann zu Kreuznach, Conradi zu Groß=Gerau,
die Eiſenbahnpraktikanten Schlottner, Leiſt zu
Bop=
pard, Bottenhorn, Kühnlein zu Mainz und
Ka=
bey zu Wiesbaden; zu Eiſenbahnaſſiſtenten die kommiſſ.
Eiſenbahnaſſiſtenten Klippſtein zu Darmſtadt,
Schmidt zu Eppelsheim, Seelinger zu Worms,
Hahn, Haring zu Mainz, Dick zu Budenheim,
Za=
chow zu Mainz, Feller zu Mannheim=Waldhof, die
kommiſſ. Eiſenbahnunteraſſiſtenten Uhl zu Heidesheim,
Friedrich zu Groß=Zimmern, Dippell zu
Zwingen=
berg, Haub zu Wiesbaden und Grußendorf zu
Mainz; zu Werkführern die Werkführerdiätare Endner
und Feldmann zu Mainz; zu Werkführerdiätaren die
Hilfswerkführer Barnewald, Pfenninger,
Hof=
mann, Löhr und Müller zu Darmſtadt; zu
Lokomo=
tivheizern die Hilfsheizer Lattermann, Ludwig zu
Worms und Menz zu Bingerbrück; zu Eiſenbahnunteraſ=
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 21. April 1910.
Seite 3.
zu Lorſch, Becker zu Götzenhain, Henrich zu
Wörr=
ſtadt und Mohr zu Meſſel; zu Weichenſtellern 1. Klaſſe
die Weichenſteller Bender zu Bingen, Beſt zu Oſthofen,
Stark zu Bingen, Bärſch zu Mainz, Dinges zu
Hof=
heim i. R., Böhner zu Guſtavsburg, Kohr zu
Mann=
heim=Waldhof, Schorn zu Biblis, Schröder zu
Bin=
gen und Stiehl zu Worms zum Weichenſteller 1. Klaſſe
(Stellwerkoberſchloſſer) der Weichenſteller (
Stellwerkſchloſ=
ſer) Häuſer zu Darmſtadt; zu Weichenſtellern die
Hilfs=
weichenſteller Haßemer zu Flonheim, Schmelzer zu
Planig, Heiſer zu Keilbach, Hoppe zu Hergershauſen,
die Bahnwärter Heilmann zu Mannheim und
Ru=
dolf zu Armsheim; zum Rottenführer der Bahnwärter
Berſch zu Mannheim, zu Bahnwärtern die
Hilfsbahn=
wärter Fiſcher zu Meſſel und Wennesheimer zu
Kempten: zu Eiſenbahngehilfinnen die
Eiſenbahnanwär=
terinnen Reitz zu Mainz, Laiſt zu Darmſtadt, Frey,
Jöſt, Runkel zu Mainz und Seely zu Worms; zu
Schirrmännern die Hilfsſchirrmänner Biſchel zu Mainz,
Engroff zu Biſchofsheim, Krug zu Worms und Luſt
zu Kranichſtein; zu Schirrmeiſtern die Schirrmänner
Diehl zu Worms, Müller zu Mainz und Walker
zu Darmſtadt; zu Schaffnern die Hilfsſchaffner Hoffart
zu Worms und Kunz zu Bingen.
* Das Großh. Regierungsblatt Nr. 8 vom 20. April
hat folgenden Inhalt: 1. Weiterer Nachtrag zu den
Statuten der Großh. Verdienſtmedaille für Wiſſenſchaft
und Kunſt. Induſtrie und Landwirtſchaft. 2.
Bekannt=
machung, die Abänderung und Ergänzung der
Rhein=
ſchiffahrts=Polizeiordnung betreffend. 3.
Bekanntmach=
ung, die Ausführung des Geſetzes vom 15. Juli 1896
(Reg.=Bl. Seite 89) über den Schutz der Heilquellen im
Großherzogtum betreffend. 4. Bekanntmachung, die
Verleihung der Rechisfähigkeit an den Verein „
Gas=
verſorgungsverband Budenheim=Finthen” zu
Buden=
heim betreffend. 5. Bekanntmachung, die Anlage eines
Anſchlußgleiſes für den Fabrikbeſitzer Friedrich
Frei=
tag in Betzdorf betreffend. 6. Bekanntmachung, die
Tagegelder, Reiſekoſten und Umzugskoſten der
Zivil=
heamten betreffend.
L. Die Strafkammer hatte es geſtern mit einem
Fahrradmarder, nämlich dem 27 Jahre alten
Taglöh=
ner Heinrich Mohr von Schiersfeld, zu tun. Dieſer
hatte in Bauſchheim aus einem Stall, in den er
ge=
ſchlichen war, ein dort aufbewahrtes Fahrrad im Wert
von 100 Mark geſtohlen. Außerdem unterſchlug er auch
ein Rad, welches er geliehen. Er iſt als Dieb
rück=
fällig und wurde zu 1 Jahr 1 Monat Gefängnis ver=
Urteilt; 1 Monat iſt durch die Unterſuchungshaft
ver=
büßt. — Der 41 Jahre alte Fuhrmann Nikolaus
Lei=
pold von Hanau fuhr auf der Straße von Mühlheim
nach Klein=Steinheim und beläſtigte im angetrunkenen
Zuſtand zwei Paſſanten mit der Peitſche. Der
Wacht=
meiſter Orb, dem Anzeige gemacht worden war, wollte
ſpäter ſeinen Namen feſtſtellen und forderte ihn mit
höflichen Worten auf, anzuhalten. Anſtatt Folge zu
leiſten, ſchimpfte Leipold den Beamten, ſchlug ihn mit
der Peitſche und biß ihn in den Arm, daß ſechs Wochen
zur Heilung der Wunde erforderlich waren. Der
Widerſtand war ſo heftig, daß der Fuhrmann geſchloſſen
und in Arreſt genommen werden mußte. Das
Schöf=
ſengericht Offenbach ſprach eine Gefängnisſtrafe
von 4 Monaten 2 Wochen und 14 Tage Haft aus.
Leipold, dem dies zu viel war, verfolgte gegen das
Ur=
teil Berufung, die jedoch verworfen wurde. Das
Ge=
richt ſprach ſein Bedauern aus, daß die
Staatsanwalt=
ſchaft nicht ebenfalls Berufung eingelegt hätte; dieſer
würde entſprochen und die Strafe
weſent=
lich erhöht worden ſein.
* Der Evangeliſche Pfarrverein im Großherzogtum
Heſſen hielt am Mittwoch in Darmſtadt in dem ihm
vom Großh. Oberkonſiſtorium überlaſſenen
Landes=
ſunodalgebäude ſeine 20. Hauptverſammlung
ab, die gut beſucht war. Der kurheſſiſche und naſſauiſche
Pfaru
Jahresbericht ab, der von einem einträchtigen und
er=
folgreichen Arbeitsjahr Zeugnis gab. Der verſtorbenen
Mitglieder wurde ehrend gedacht. Der Rechner des
ſiſchen Kirchenblattes”, an dem er 68 Mitarbeiter hatte.
Beide wurden erneut für ihr Amt ernannt.
Beſonde=
res Intereſſe erweckten die Vorträge von Pfarrer
Veyer=Güttersbach und Pfarrer Fritſch, von
welchen der erſte au einem beſonderen Beiſpiel, der
andere im Blick aufs Ganze die Verſchiedenheit der
Arbeit humanitärer Fürſorge und der Innern Miſſion,
ſowie die daraus entſtehenden Konflikte ſchilderten und
Abhilfe dagegen anrieten. Eifrige Diskuſſion gab auch
ardersartiger Anſchauung Ausdruck. — Pfarrer Brill=
Ober=Widdersheim empfahl in längerem Vortrage
Anlage eines Amtstagebuchs zur Selbſtköntrolle
der Geiſtlichen; von zwangsweiſer Einführung eines
ſolchen wollte jedoch die Verſammlung nichts wiſſen.
In kurzen, einſchneidenden Worten zeigte Inſpektor
Weimar, daß es eines jeden Pfarrers
Gewiſſens=
pflicht ſei, in der ihm ſich aufdrängenden Weiſe am
Kampfe gegen die Alkoholgefahr
teilzu=
nehmen, auch ſoll er ſich fragen, wie er ein aus dem
Trinkeraſyl entlaſſenes Gemeindemitglied in der
Nüch=
ternheit erhalten helfe. Auch beantragte er, daß dieſe
Frage auf dem kommenden Königsberger Verbandstag
des Deutſchen Pfarrvereins behandelt werde. Es
wurde von Pfarrer Dittmar= Offenbach und
Pfar=
rer Störmer=Vielbrunn für Abſtinenz geworben.
— Ueber Stellenbeſetzung referierte Pfarrer
Brill. Der Verein beantragt, daß Großh.
Oberkon=
ſiſtorium gebeten wird, die geſetzlichen Beſtimmungen
über Stellenbeſetzung authentiſch zu interpretieren,
da=
mit dieſelben nicht falſch angewandt werden.
Verſchie=
dene Bitten des Verbandes werden von Pfarrer
Fritſch mitgeteilt. Hilfskaſſe und
Sterbe=
kaſſe hielten ihre Jahresverſammlungen. Sie
ent=
wickeln ſich gut. Es wird um ihre rege Benutzung
gebeten. Ein gemeinſames Mahl im „Hotel Prinz
Heinrich” verſammelte noch einmal die Teilnehmer, die
dankbar auf ein gutes Vereinsjahr und ein ſchön
ver=
laufenes Feſt zurückblicken.
* Landwirtſchaftliche Genoſſenſchaftsbank. Dem
Bericht des Vorſtands über das abgelaufene
Geſchäftsjahr entnehmen wir folgendes: Das
abgelau=
fene 26. Geſchäftsjahr ſchließt bei einem
Geſamt=
umſatz von 341,4 Millionen Mark mit einem
Rein=
gewinn von 203709,43 Mark. Dieſes Ergebnis
ge=
ſtattet die Verteilung einer Dividende von 4
Pro=
zent — 90000 Mark auf das im Jahresdurchſchnitt
mit 2,25 Millionen Mark werbende Grundkapital,
ſo=
wie die Rücklage von 100000 Mark neben einem
Vor=
trag von 13709,43 Mark auf neue Rechnung.
Geneh=
migt die Generalverſammlung die
Gewinnverteilungs=
vorſchläge, dann haben die eigentlichen Reſerpen den
Betrag von 500000 Mark erreicht, das ſind 20 Prozent
unſeres 2500000 Mark betragenden Grundkapitals.
Unſer geſamtes eignes Betriebskapital beläuft ſich
als=
dann auf 3 Millionen Mark. Die unterm 17. Mai 1909
beſchloſſene Erhöhung unſeres Grundkapitals um
500000 Mark durch Ausgabe von 500 Namensaktien
zum Nennwert von je 1000 Mark war bis zum 30. Inni
glatt durchgeführt. Sämtliche neuen Aktien ſind von
Mitgliedern des Verbands der heſſiſchen
landwirtſchaft=
lichen Genoſſenſchaften übernommen. Die Vollzahlung
fand zum 30. Juni 1909 ſtatt, von welchem Tage ab die
neuen Aktien mit ihrem vollen Nennbetrag an dem
Reingewinn für das Geſchäftsjahr 1909 anteilberechtigt
ſind. Die neuen Aktien konnten noch vor
Inkrafttre=
ten der Reichsfinanzreformgeſetze, die unter anderem
eine Erhöhung des Aktienurkundenſtempels von 2 auf
3 Prozent, alſo um 50 Prozent brachten, ausgegeben
werden, wodurch der Bank ein Stempelbetrag von 5000
Mark erſpart wurde. — Infolge des durch das
Reichs=
ſtempelgeſetz eingeführten Scheckſtempels von 10 Pfg.
für jeden Scheck iſt nicht nur der Kleinſcheckverkehr,
ſondern auch der wirtſchaftlich richtig angewandte
Scheckverkehr bereits weſentlich
zurückge=
gangen. Die Ausſchreibung von Schecks auf unſer
Inſtitut hat gegenüber der Durchſchnittszahl aus den
Monaten Januar bis September 1909 im Oktober
be=
reits um 21 Prozent, im November um 38 Prozent und
im Dezember um 49 Prozent abgenommen. Ein großer
Teil der uns angeſchloſſenen Kreditgenoſſenſchaften hat
den Scheckverkehr nicht eingeführt bezw. ihn zur
Er=
ſparung des Scheckſtempels und insbeſondere des
Quit=
tungsſtempels wieder ausgeſchloſſen. Bis zum
In=
krafttreten des neuen Wechſelſtempelgeſetzes
hatten die Genoſſenſchaften für einen beſtimmten
Be=
trag des ihnen von uns eingeräumten Kredits Wechſel,
welche das Ausſtellungs= wie das Fälligkeitsdatum
nicht enthielten, mit der Ermächtigung in Depot
ge=
geben, ſolche bei Bedarf in Beträgen bis zur Höhe des
von der betreffenden Genoſſenſchaft gerade in Anſpruch
genommenen Kredits zu vervollſtändigen, zu
verſtem=
peln, dann dem Depot zu entnehmen und zu
diskon=
tieren. Dadurch war die Bank jederzeit in der Lage,
einen gewiſſen Teil ihrer Buchforderungen in
Wechſel=
ſorderungen umzuwandeln und die für die
Genoſſen=
ſchaften benötigten Geldmittel durch Diskontierung
dieſer Depot= bezw. Genoſſenſchaftswechſel zu beſchaffen.
Durch den Anſchluß an die Ende 1908 ins Leben
getretene Verwaltungs= und Verwertungsgeſellſchaft
für Immobilien m. b. H. in Frankfurt a. M., deren
Gegenſtand der Ankauf, die Verwaltung und
Verwert=
ung von Grundſtücken und Hypotheken iſt, haben die
Genoſſenſchaften jetzt Gelegenheit, durch Abſtoßung von
Hypotheken und Verwertung von Immobilien über
ihre Verhältniſſe hinaus feſtgelegte Mittel wieder
flüſſig zu machen. Der von heſſiſchen
Verbandsgenoſſen=
ſchaften gegründeten und der Bank als Mitglied
ange=
ſchloſſenen Verwaltungs= und Verwertungsgeſellſchaft
haben wir einen entſprechenden Kredit zur
Durchführ=
ung ihrer Aufgaben zur Verfügung geſtellt. Die zu
Anfang des Berichtsjahres eingetretene
Geldflüſ=
ſigkeit, von der wir als Zentralgeldausgleichſtelle
der heſſiſchen Verbandsgenoſſenſchaften keinen Nutzen
für unſer Inſtitut ziehen konnten, hielt längere Zeit
an, mußte aber im Herbſt einer größeren
Geldknapp=
heit, die eine Verſteifung der allgemeinen
Geldleih=
ſätze mit ſich brachte, wieder weichen. Unſere
allgemei=
nen Zinsſätze haben wir auch im Berichtsjahre nicht
geändert, ſie ſind immer noch die ſeit 1. Januar 1907
gültigen.
nu. Die Meiſterprüfungen für das Frühjahr 1910
der Provinz Starkenburg ſind jetzt ſoweit beendigt, daß
die feierliche Ueberreichung der Meiſterbriefe in der
Pfingſtwoche ſtattfinden wird. Der Meiſterprüfung
haben ſich diesmal 152 Handwerker unterzogen;
ge=
wiß eine ſtattliche Zahl und ein erfreuliches Zeichen,
daß in den Kreiſen der Gewerbetreibenden die
Wichtig=
feit und der Wert der Meiſterprüfung voll und ganz
anerkannt wird. Die Leitung der Prüfung lag in den
Händen des Vorſitzenden des Prüfungsausſchuſſes für
Starkenburg, Herrn Ingenieur und Stadtv.
Mark=
wort. Bemerkenswert iſt, daß bei der diesjährigen
Prüfung das Hauptkontingent der Prüflinge die
Land=
gemeinden geſtellt haben, während die Städte Darmſtadt
Offenbach, Bensheim uſw. weniger ſtark wie früher
vertreten ſind. Beſonders aus dem Kreis Offenbach
haben ſich 38 Kandidaten meiſt aus der Portefeuiller=
Induſtrie zur Prüfung geſtellt. Anch der Kreis
Bens=
heim, Erbach uſw. iſt ſtark vertreten. Aus Darmſtadt
haben 9 Prüflinge an der Meiſterprüfung
teilgenom=
men. Dem Gewerbe nach beteiligten ſich an der
münd=
lichen und Fachprüfung: 15 Bäcker, 2 Dachdecker, 1
Elek=
trotechniker, 1 Fahrradſchloſſer, 5 Friſeure, 17 Maurer,
14 Metzger, 1 Metalldrücker, 29 Portefeuiller, 2 Sattler,
1 Schindler, 1 Hufſchmied, 7 Schmiede, 2 Schornſteinfeger,
4 Schneider, 1 Schreiner und Glaſer, 16 Schreiner,
5 Schuhmacher, 3 Schloſſer, 1 Schloſſer und Mechaniker,
Feinmechaniker, 1 Mechaniker und Inſtallateur,
Spengler und Inſtallateure, 1 Spengler, 2 Steinmetzen,
3 Wagner, 6 Weißbinder, 1 Dekorationsmaler, 1
Blei=
glaſer und 5 Zimmerer. Als Prüfungsmeiſter
fungier=
ten 32 Fachhandwerksmeiſter, die gewiſſenhaft und mit
Opferfreudigkeit ihrem ſchwierigen Amt oblagen.
* Oeffentlicher Arbeitsnachweis. Im Januar v. J. iſt
ſeitens des preußiſchen Miniſters für Handel und Gewerbe
in Berlin eine eingehende Beſprechung mit Vertretern des
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag, den 19. April.
„Orpheus und Eurydike‟.
W-l. Glucks Oper „Orpheus und Eurydike” über
deren Geſchichte und Bedeutung wir uns anläßlich
ihrer Wiedereinſtudierung in voriger Saiſon
ausführ=
lich verbreitet haben, gelangte heute wieder zur
Auf=
führung und erweckte bei dem Publikum, das ſich
mei=
ſtens wohl einen ganz falſchen Begriff von der Oper
macht, da es ſich ein im langweilig=akademiſchen Stile
gehaltenes veraltetes Werk darunter vorſtellt,
lebhaſ=
teſtes Intereſſe. Die Partie des „Orpheus” ſang zum
erſten Male Fräulein Howard, die zwar nicht über
ſo große ſtimmliche Mittel gebietet wie ihre
Vorgän=
gerin, ſie aber mit künſtleriſcher Intelligenz und
vor=
nehmem Geſchmack auffaßte und durchführte, und zwar
nicht nur in darſtelleriſcher, ſondern auch in geſanglicher
Hinſicht. Für eine paſtoſe Altſtimme iſt die getragene
Muſik der elegiſchen Orpheuspartie, die erſt im dritten
Akte dramatiſch wird, wie geſchaffen und eine dankbare
Aufgabe. Dem künſtleriſchen Ernſt, mit dem ſich Frl.
Howard ihr widmete, entſprach der Erfolg. Frl.
Geyersbach ſang zum erſten Male die Partie der
Eurydike und übertraf ihre Vorgängerin durch die
Wärme des Tons und Beſeelung ihres Vortrags. Die
unbedeutende Partie des Amor ſang wieder Frl.
Zeiller. Herr Oberregiſſeur Valdek hatte für
die Oper wirkungsvolle ſzeniſche Bilder geſchaffen,
unter denen ſich namentlich das Gefilde der Seligen
durch ſtimmungsvolle Schönheit hervortat.
Vorträge.
— Der von dem Allgemeinen Deutſchen
Frauenverein veranſtaltete Vortragszyklus,
in welchem Herr Rechtsanwalt Dr. Hoffmann II.
über Rechtsfragen des täglichen Lebens ſprach, fand
vorgeſtern ſeinen Abſchluß. Der Redner behandelte in
ſeinem letzten Vortrage zunächſt die
Rechtsgrund=
ſätze der Verjährung. Die meiſten Forderungen
des geſchäftlichen Verkehrs verjähren in zwei Jahren;
ſo die Anſprüche der Kaufleute, Handwerker, Arbeiter,
Handlungsgehilfen, Privatlehrer, Aerzte uſw. Die
Verjährungsfriſt von zwei Jahren beginnt jedoch erſt
mit dem Ende desjenigen Jahres zu laufen, in dem
die Waren geliefert oder die Dienſte geleiſtet worden
ſind. Der Geſchäftsmann muß vor Ablauf der
Verjäh=
rung für Zahlung oder Sicherſtellung ſeiner Forderung
ſorgen; andererſeits muß der Kunde ſeine Quittungen
bis zum Ablauf der Verjährungsfriſt aufheben, damit
er vor irrtümlichen Anforderungen geſichert iſt. In
einzelnen Fällen läuft die Verjährung erſt in vier oder
in dreißig Jahren ab, wie von dem Redner näher
aus=
geführt wurde. Zum Schluß des Vortrages ging Herr
Dr. Hoffmann auf die gegenwärtigen
Reform=
beſtrebungen in der Rechtspflege, insbeſondere
auf dem Gebiet des Strafrechts ein. Zurzeit iſt die
Berufung nur gegen Urteile der in den leichteren
Fällen erkennenden Schöffengerichte zuläſſig, dagegen
nicht gegen Urteile der Strafkammern, die über die
Anklagen in den ſchwereren Fällen entſcheiden. Daß
nunmehr die Berufung auch gegen die Urteile der
Strafkammern eingeführt werden ſoll, iſt mit Freuden
zu begrüßen, denn es iſt eine Unbilligkeit, daß man
bis jetzt in den ſchwereren Fällen dem Angeklagten
den Segen der Berufungsinſtanz verſagt hat. Ferner
ſieht die Novelle zur Strafprozeßordnung vor, daß
Jugendliche unter 18 Jahren, die ſich einer
Straf=
tat ſchuldig gemacht haben, nicht mehr vor das
Schöffen=
gericht geſtellt werden müſſen, ſondern dem
Vormund=
ſchaftsrichter zur Einleitung erzieheriſcher Maßnahmen
überwieſen werden können. Die Rechte des
Verteidi=
gers ſollen durch die Novelle erweitert werden; auch
dies wird von dem Vortragenden als ein erfreulicher
Fortſchritt begrüßt; denn nur dann, wenn
Staats=
anwaltſchaft und Verteidigung in gleichem Maße in der
Lage ſind, an der Aufklärung eines Falles
mitzu=
arbeiten, läßt ſich das Ziel der Rechtspflege erreichen:
die Erforſchung der Wahrheit und der Sieg des Rechts!
An den Vortrag ſchloß ſich wieder eine rege
Dis=
kuſſion an, in deren Verlauf der Vortragende
zahl=
reiche an ihn gerichtete Fragen eingehend beantwortete.
Am Schluſſe dieſes, des letzten von fünf Vorträgen,
dankten die wieder zahlreich erſchienenen Zuhörerinnen
alle perſönlich Herrn Rechtsanwalt Dr. Hoffmann für
die außerordentlich liebenswürdige und ſachkundige
Weiſe, mit welcher derſelbe die Rechtsfragen des
täg=
lichen Lebens vor ihnen erörtert hatte.
Kleines Feuilleton.
nge. Das Diner der Sezeſſion. Nur mit
wenigen Zeilen hat man hier und da des Diners
Erwähnung getan, das der Verein der Berliner
Se=
zeſſion auch in dieſem Jahre am Tage nach der
Er=
öffnung der Frühjahrsausſtellung ſeinen Mitgliedern
und ſeinen Freunden gegeben hat. Und doch iſt dieſes
Diner — ſo ſchreibt die „N. G. C.‟ — im
geſellſchaft=
lichen und künſtleriſchen Leben Berlins ein Ereignis
von beſonderer Art. Es iſt kein prunkendes Feſtmahl
mit den „Spitzen der Behörden‟. Die Exzellenzen und
Geheimräte fehlen gänzlich, und an Ordensketten und
Ordensbändern herrſcht ein für Berlin anffälliger
Mangel. Es iſt aber auch nichts von jener Steifheit
und Kälte zu bemerken, die ſonſt das Kennzeichen
Ber=
liner Bankette ſind. Berlin W und WW iſt ſehr ſtark
vertreten. Man weiß, daß dieſe geldmächtigen Kreiſe
die Schützer der Sezeſſion ſind, daß ſie den
Sezeſſioni=
ſten ihre Bilder abkaufen und ſie in ihren Salons
will=
kommen heißen. Viele ſchöne Frauen ſind da,
Edel=
ſteine funkeln an Hals und Schultern und man hat
Gelegenheit, die neueſten Moden des Sommers zu
ſtudieren. Schauplatz: das Hotel Adlon, genauer, der
große Feſtſaal des „Reichshofes”, der dem Hotel Adlon
angegliedert iſt. Max Liebermann führt den
Vorſitz und das gute Einvernehmen, welches zwiſchen
der Sezeſſion und dem Moabiter „Glaspalaſte”
allmäh=
lich entſtanden iſt, veranſchaulicht ſich dadurch, daß
Arthur Kampf den oberſten Ehrenplatz in ſeiner
Nähe hat. Mar Liebermann ſpricht gut und — gern.
Schon nach der Suppe klopft er ans Glas, um die Gäſte
der Sezeſſion in deren Namen willkommen zu heißen,
die „Genießenden” im Namen der „Schaffenden”. Er
ſtreift einige brennende Fragen mit der ihm
eigentüm=
lichen berliniſchen Ironie, indem er daran erinnert,
daß die Kunſt, allen Philiſtern zum Trotze, ihre eigenen
Wege gehe und doch, Gott ſei Dank, jetzt die Zeit
über=
wunden ſei, da man, vor fünfzig Jahren, „
Großmütter=
chens Liebling” und „Sonnenaufgang am Chiemſee‟
malte. Er rühmt, mit etwas ſtärker unterſtrichenem
Spotte, die Einigkeit in der Sezeſſion, die, wie man
weiß, während dieſes Winters durch einen Staatsſtreich
der Jüngeren ſehr ernſthaft gefährdet wurde, und auch
die böſe Kritik bekommt einen kleinen Hieb ab.
Nummer 92.
Seite 4.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 21. April 1910.
öffentlichen Arbeitsnachweiſes und des intereſſierten
Ge=
werbes über die beſſere Organiſation der Vermittlung für
das Gaſt= und Schankwirtſchaftsgewerbe
veranſtaltet worden und die Eingliederung beſonderer
Facharbeitsnachweiſe in die kommunalen paritätiſchen
Ar=
beitsnachweiſe dringend empfohlen, ſowie auch die
Be=
reitſtellung ſtaatlicher Mittel für den interlokalen Verkehr
in Ausſicht geſtellt. In einer Reihe deutſcher Großſtädte
ſind inzwiſchen derartige Facharbeitsnachweiſe neu
entſtan=
den oder ſie ſind, wie in Frankfurt a. M. und
Wies=
baden, weiterentwickelt worden. Eine immer ſteigende
Zahl der Vermittelungen im Gaſtwirtsgewerbe war die
Folge. Im Gaſtwirtsgewerbe ſind die Schäden der
pri=
vaten Stellenvermittlung beſonders groß und auch die
kleinen Intereſſenvereine, die als Aushängeſchild faſt alle
die Arbeitsvermittlung führen, zerſplittern die
Vermitt=
lungstätigkeit in unerfreulicher Weiſe und erſchweren den
Ueberblick für die Intereſſenten, ganz abgeſehen davon, daß
dieſe Vereine zum großen Teil, ebenſo wie die private
Stellenvermittlung, Gebühren erheben und vielfach die
Vereinsgründungen die für die gewerbsmäßige
Stellen=
vermittlung beſtehenden polizeilichen Kontrollvorſchriften
verhindern ſollen. Im Gegenſatz dazu ſtrebt der
öffent=
liche paritätiſche Arbeitsnachweis, in deſſen Verwaltung
Arbeitgeber und Arbeitnehmer in gleicher Weiſe vertreten
ſind, energiſch dahin, dieſen Mißſtänden ein Ende zu
ma=
chen und den Bedürfniſſen des Gewerbes in ausgiebiger
und unparteiiſcher Weiſe gerecht zu werden. Es wird
des=
halb an alle Intereſſenten die Bitte gerichtet, ſich des am
Orte beſtehenden öffentlichen Arbeitsnachweiſes (Adreſſe:
Waldſtr. 6, Telephon Nr. 371) vorkommendenfalls zu
bedie=
nen. Die ſchriftlichen und mündlichen Anmeldungen
wer=
den hier entgegengenommen und ſofort weitergegeben.
Koſten entſtehen für den Arbeitnehmer nicht. Der
Arbeit=
geber iſt lediglich gehalten, die Telephongebühren und
etwa entſtehende Portokoſten, ſowie auch den eventnell
vor=
gelegten Reiſevorſchuß zu erſetzen.
Neu hergeſtellte Fernſprechanſchlüſſe und
Aender=
nugen bei beſtehenden Sprechſtellen. a)
Neuan=
ſchlüſſe: Nr. 1894: Heinrich Alter, Möbelfabrikaut,
Fuchsſtraße 16; 1892: v. Arndt, Major und Div.=Adj.,
Rheinſtraße 43; 1887: Georg Bieſer, Schweinemetzger,
Saalbauſtraße 37; 346: Dr. jur. J. Carnier,
Rechtsan=
walt, Bismarckſtraße 16; 1909: Darmſtädter
Mühlen=
bauanſtalt, G. m. b. H., Bachgangweg 20; 1914: J.
Dex=
heimer u. Söhne, Inhaber Otto Dexheimer,
Gardinen=
haus, Weißwaren und Wäſche, Ernſt=Ludwigſtraße 5;
1397: Frau Heinrich Elbert, Rentner, Hoffmannſtr. 57,
1908: Fey, Provinzialdirektor, Nikolaiweg 14; (7):
Heinrich Fritz, Ingenieur, Wendelſtadtſtraße 15 (
Privat=
wohnung); 450: Geſchäftsleitung der Ausſtellung des
Deutſchen Künſtlerbundes, Städtiſches
Ausſtellungsge=
bäude auf der Mathildenhöhe; 1891: Dr. Otto Gros,
Arzt, Rheinſtraße 6; 1916: Karl Herber, Tapeziermſtr.,
Luiſenſtraße 34; 1895: Karl Idé, Architektur= u.
Bau=
geſchäft, Gutenbergſtraße 39; 1913: Adam Kaus,
Fuhr=
unternehmer, Kiesſtraße 13; (85): J. Kleeblatt,
Kauf=
mann, Frankfurter Straße 18; 1903: Dr. W. Köhler,
Geheimer Medizinalrat, Krankenhausdirektor i. P.,
Orangerie=Allee 8; 1920: Peter Krämer, Ochſenmetzger,
Karlſtraße 53½; 1906: Heinrich Luckhardt, Kaufmann,
Privatwohnung, Heinrichſtraße 11; 1904: Jakob Luſt,
Lohnkutſcherei, Rückertſtraße 8; 1901: Otto Markus,
Firma F. Wirtz, Kunſtanſtalt, Landwehrſtraße 10; 1889:
Heinrich Meyer, Generalagentur der Berliniſchen
Le=
bens=Verſicherungs=Geſellſchaft, Schützenſtraße 17, part;
1129: Paul Meyer, Rentner, Hoffmannſtraße 57: 1915:
Gg. Rackur, Kaufmann, Privatwohnung, Hügelſtr. 11;
523: Gebrüder Roeder, Herdfabrik und Eiſengießerei,
Allee 19; 1918: Dr. Otto Röhm, Fabrikant,
Frankfur=
ter Straße 38: 1911: Georg Schickel, Landesprodukten=
und Südfrüchte=Großhandlung, Friedrichſtraße 36;
1898: Ernſt Schmeel III., Rechtsanwalt, Rheinſtr. 47;
1912: H. Steinacker, vorm. Hofatelier Thiele, Heſſiſcher
Hofphotograph, Wilhelminenſtraße 6; (211):
Turnge=
meinde, Hausmeiſter, Woogsplatz 5: 1907: Gg. Ph.
Weber, Lederhändler, Nieder=Ramſtädter Straße 1;
1427: L. von Werner, Leutnant, Artillerieſtraße 8;
1731: C. W. Witterſtätter, Dipl.=Ing., Friedrichſtr. 36.
b) Aenderungen: 1848: Dr. Appel, jetzt
Luiſenplatz 7: 1289: Dr. Eigenbrodt, jetzt Ohlyſtr. 33;
884: Dr. Kayſer, jetzt Hügelſtraße 6; 70: W. Koban, jetzt
Dieburger Straße 61; 736: E. Kuhlen, jetzt Hügelſtr. 4;
1312: Hch. Levy, jetzt E. Blum; 1468: Hermann Marx,
jetzt Grafenſtraße 23½; 1685: R. Moeller, jetzt
Ohly=
ſtraße 69; 146: Oſann, Dr., jetzt Oſann, Dr., u. Colin,
Rechtsanwälte; 111: Peters u. Trautwein, jetzt J.
Trautwein; 592: Pfaff, jetzt Wilhelmſtraße 30, part.;
1622: Georg Rackur, jetzt Rheinſtraße 47; 1733: Georg
Friedr. Rettig, jetzt Niederſtraße 23; 1699: Ferdinand
E
Stern, jetzt Fuchsſtraße 20; 1519: Jean Stichel, jetzt
Rheinſtraße 4; (339): Theodor Strauß, jetzt
Bismarck=
ſtraße 17: 1623: A. Trautmann, jetzt Saalbauſtraße 42.
e) Abgebrochene Sprechſtellen: 205:
Bavaria=Drogerie; 7: Deutſche Chronophon=Geſellſchaft;
(551): v. Eckenbrecher: 1871: Felix Frohmann; 1799:
Graffweg u. Co., Kahlertſtraße 36; 974: Georg Link.
Tierſchutzverein. Mau ſchreibt uns: Zum
beſ=
ſeren Verſtändnis ſeiner Beſtrebungen und richtigen
Würdigung ſeiner Abſichten in weiteren Kreiſen hat
der Vorſtand beſchloſſen, in Gaſthäuſern, Bahnhöfen,
Volksküchen und anderen öffentlichen Lokalen im
gan=
zen Großherzogtum Mäppchen zur Benutzung
auszu=
legen, in denen namentlich die regelmäßig erſcheinende
„Allgemeine Tierſchutz=Zeitſchrift” zu finden iſt.
Hoffentlich werden dadurch dem Tierſchutz, als einer
ſittlichen Forderung unſerer modernen Kultur, immer
mehr Freunde vewonnen.
— Ornis. Am 18. d. M. fand in der „Stadt
Pfungſtadt” die Monatsverſammlung des Vereins
für Geflügel= und Vogelzucht „Ornis” ſtatt,
die der erſte Vorſitzende, Herr Schömer, mit
Bekannt=
gabe der neuen Einläufe eröffnete. Die von dem erſten
Schriftführer, Herrn Wenz, verleſenen Niederſchriften
wurden nicht beanſtandet, ſo daß man gleich zu dem
nächſten Punkte der Tagesordnung: „Uebernahme der
V. Heſſiſchen Landes=Verbandsausſtellung”,
ſchreiten konnte. Ueber dieſen Gegenſtand fand eine
längere, eingehende Beratung ſtatt, wobei ſchließlich ein
Antrag des zweiten Vorſitzenden einſtimmig
ange=
nommen wurde. Allgemein wurde bedauert, daß die
Reſidenz nicht über ein „allen” Zwecken dienendes
größeres Ausſtellungshaus mit guten Lichtverhältniſſen
verfügt, um derartige „Landesausſtellungen” in
zweck=
dienlicher Weiſe veranſtalten zu können. — Herr
Kauf=
mann Nungeſſer (Dieburgerſtraße) zeigte unter
ſach=
kundiger Erklärung verſchiedene „Trockenfutterſorten”
für Kückenaufzucht vor. Seinen Ausführungen wurde
lebhaftes Intereſſe ſeitens der Anweſenden
entgegen=
gebracht. Der erſte Vorſitzende dankte dem Redner für
ſeine lehrreichen Worte. Wegen vorgerückter Stunde
mußte der Vortrag: „Das Brutgeſchäft” bis zur
Mai=
verſammlung verſchoben werden. Es ſoll alsdann
ſo=
wohl über dieſen Punkt als auch über „Aufzucht der
Kücken” ein eingehender Vortrag ſtattfinden. Nachdem
der erſte Vorſitzende noch mitgeteilt hatte, daß die
Klub=
ringe für das Junggeflügel im Sekretariat des
Ver=
eins, Karlſtraße 38, erhältlich ſeien, ſchloß er nach
ſtatt=
gehabter reichhaltiger Verloſung gegen Mitternacht die
anregend verlaufene Verſammlung.
— Berliner Vaudeville=Enſemble im Orpheum.
In den nächſten Tagen ſteht unſerem Darmſtädter
kunſtſinnigen und theaterliebenden Publikum ein höchſt
intereſſantes Gaſtſpiel bevor, das gewiß lebhaft begrüßt
werden wird. Das bekannte Berliner Vaudeville=
Enſemble, das auch hier in Darmſtadt durch ſeine
früheren erfolgreichen Gaſtſpiele vorteilhaft eingeführt
iſt, wird in der Zeit vom Sonntag, den 24. April ab
einen kurzen Gaſtſpielzyklus abſolvieren, wobei die
neueſten und beſten Senſationsſchlager der franzöſiſchen
Schwankliteratur zure Aufführung gelangen. Am
Sonntag, den 24. April, nachmittags 4 Uhr und abends
8 Uhr wird im Orpheum das Gaſtſpiel mit dem
bril=
lanten vieraktigen Pariſer Schwank „Kümmere Dich
um Amélie!” (Occupe=toi d’Amélie!) von Georges
Fey=
deau eröffnet, der dann Montag, den 25. und Dienstag,
den 26. April zur Wiederholung kommt. Ueber das
weitere Repertoire und alles Nähere berichten wir noch
in den nächſten Tagen.
u. Warnung. Ein kürzlich in Bensheim geſchehener
ſchwerer Unfall, die gemeldete Verwundung eines
Kin=
des, gibt Veranlaſſung, auf die Gefährlichkeit der viel= Taſchenteſchings hinzuweiſen. Wer dieſe
kleinen, nur 1,60 Mark koſtenden Piſtolen ſieht, möchte
ſie nicht für bedenklich halten, obwohl gerade die
Be=
ſchaffenheit und der billige Preis ſie nur allzu leicht in
die Hände von jungen Leuten oder gar Kindern
ge=
langen läßt. Die Unterſuchung jenes Unfalles hat
er=
geben, daß die Waffe zwar nicht treffſicher iſt, aber auch
auf größere Entfernungen trägt und alſo Unheil
an=
richten kann. Im Fragefalle ſoll das betreffende Kind
beinahe 40 Meter von dem auf eine Taube ſchießenden
fahrläſſigen Schützen geſtanden haben, und bei
Ver=
ſuchen drang auf 30 Meter Entfernung das Geſchoß
noch in ein Brett. Man achte alſo auf ſolche Teſchings
in den Händen Unerfahrener.
§ Unfall. Ein 4 Jahre altes Mädchen geriet am
Dienstag mittag 12 Uhr in der Alexanderſtraße unter
das Pferd eines Kutſchers. Das Kind, welches einige
Verletzungen (Hautabſchürfungen) davontrug, hat auf
der Straße geſpielt und lief dem Kutſcher in das
Fuhr=
werk. Den Kutſcher trifft keine Schuld.
§ Diebſtahl. In einer der letzten Nächte wurden
aus einem Gartenhäuschen in der Roßdörfer Straße
mittels Ueberſteigens vier Hühner geſtohlen.
§ Fahrraddiebſtahl. Am Dienstag mittag kurz vor
12 Uhr iſt ein Fahrrad, welches kurze Zeit in dem
Vorgarten einer Wirtſchaft im Rhönring aufgeſtellt
war, entwendet worden.
gs. Selbſtmordverſuch. Geſtern vormittag gegen
½11 Uhr verſuchte ſich eine in der Heinheimerſtraße
wohnhafte Frau durch Leuchtgas zu vergiften. Sie
wurde in bewußtloſem Zuſtande durch die
Rettungs=
wache mittels Krankenautomobils nach dem ſtädtiſchen
Krankenhauſe gebracht. Anſcheinend wurde die Tat in
einem Anfalle von Schwermut begangen, da der Mann
der Bedauernswerten erſt vor ein paar Tagen
ges=
ſtorben iſt.
§ Selbſtmord. Am Dienstag abend gegen 8¾
Uhr=
wurde an dem Kinderbad am Woog die Leiche eines
unbekannten jungen Mannes im Alter von 25 bis 28
Jahren geländet. Die Leiche hat eine Schußwunde an
der rechten Schläfe und iſt mit gutem, ſchwarzem Anzug
bekleidet. Es liegt zweifellos Selbſtmord vor. Der
Revolver lag am Ufer. Der Unbekannte trug noch
32 Mark und eine Taſchenuhr bei ſich.
Wie wir erfahren, handelt es ſich um den
Schulver=
walter Eckel, der aus Oberheſſen ſtammt. Er ſtand vor
der Definitorialprüfung und ſcheint die Tat in nervöſer
Ueberreiztheit ausgeführt zu haben. Die ſchriftliche
Prü=
fung hatte E. gut beſtanden.
Aſtheim (bei Trebur), 20. April. Das 7 Jahre alte
Töchterchen des Landwirts Ph. Keller IV. von hier
ſpielte an dem Tor des Schulhofes. Dieſes fiel um und
begrub das Kind unter ſich. Es erlitt einige Rippenbrüche
und eine Gehirnerſchütterung, an deren Folgen es
ge=
ſtorben iſt.
Mainz, 20. April. Die Stuckdecke der Torfahrt im
Römiſchen Kaiſer, die ſich leider augenblicklich in
einem Zuſtande troſtloſeſter Verwahrloſung befindet, ſoll
demnächſt durch ſachverſtändige Hand wieder hergeſtellt
werden. Die heſſiſche Denkmalpflege hat auf Anregung von
Profeſſor Neeb bereits die einleitenden Schritte getan. Die
Höhe der Wiederherſtellungskoſten und die Aufbringung
der Mittel zu ihrer Beſtreitung ſind noch ſchwebende
Fragen.
n. Worms, 20. April. Der neue Direktor der=
Eleonorenſchule, Herr Prof. Lauteſchläger, der=
40 Jahre alt iſt, ſtammt von Darmſtadt, abſolvierte das
dortige Ludwig Georgs=Gymnaſium, ſtudierte in Leipzig
und Gießen und war nach beſtens beſtandener
Staatsprü=
fung zuerſt als Lehramtsaſſeſſor, dann als Oberlehrer am
Ludwig Georgs=Gymnaſium bis jetzt tätig. Im
öffent=
lichen Leben pflegte er während dieſer Zeit vielfach nach
den verſchiedenſten Richtungen, insbeſondere als
Vorſitzen=
der der Ortsgruppe des Flottenvereins, ſowie als
Mit=
glied des Deutſchen Schulvereins, des Deutſchen und
Oeſterreichiſchen Alpenvereins, des Odenwaldklubs, des
Kriegervereins u. a. m. hervorzutreten, wie beiſpielsweiſe
die Schülerwanderungen des Odenwaldklubs in ihm einen
eifrigen Förderer fanden. Umfaſſende Sachkunde,
Tat=
kraft und Initiative ſtehen ihm für ſein künftiges Amt zur
Seite.
— Gießen, 19. April. Das
Landwirtſchaft=
liche Inſtitut der Univerſität Gießen wird
gegen=
wärtig von 47 ſtudierenden Landwirten, außerdem von
45 nichtlandwirtſchaftlichen Studierenden, im ganzen
alſo von 92 Studierenden beſucht, zu denen noch einige
nichtimmatrikulierte Hörer kommen. Die Frequeng
hat, daher wieder in ſehr erfreulicher Weiſe
zuge=
nommen. Neben der Staatsprüfung und
Diplom=
prüfung wird jetzt durch die Studierenden auch von den
Zuſatzprüfungen umfangreicherer Gebrauch gemacht. So
wurde zum Beiſpiel die Tierzuchtinſpektorenprüfung
im Winter 1909/10 von acht Kandidaten abgelegt. Drei
Kandidaten legten 1909/10 die Doktorprüfung ab. Die
Vorleſungen und Uebungen haben wieder eine
Er=
weiterung erfahren; auch wurde ein Studienplan
aus=
gearbeitet. Nach demſelben können praktiſche
Land=
wirte zwei bis drei Semeſter dem Studium obliegen,
während nach vier Semeſtern die Diplomprüfung, nach
ſechs Semeſtern die Staatsprüfung und das
Doktor=
examen abgelegt werden können. Das Verſuchsfeld
wird gegenwärtig neuorganiſiert; im Herbſt 1910 wird
ein großer ſtatiſcher Verſuch neu eingerichtet. Der mit
dem Inſtitut verbundene heſſiſche öffentliche
Wetter=
dienſt verſorgt Heſſen mit Wetterkarten. Auch finden
Maſchinenprüfungen ſtatt, die viel Neues bringen. Das
Wiener Unterrichtsminiſterium entſendet im Sommer
Nach dem nächſten Gange ſteht dann Friedrich
Naumann auf, um für die Gäſte zu antworten.
Sein von Liebermann gemaltes Porträt iſt einer der
„Clous” der diesjährigen Ausſtellung und es iſt in
der Tat von verblüffender Aehnlichkeit und
Lebendig=
keit. Friedrich Naumann iſt der einzige in dieſer
höchſt mondänen Tafelrunde, der keinen Frack, ſondern
einen ziemlich altmodiſchen Gehrock trägt. Er ſpricht
ſehr lange, gewiß eine gute Viertelſtunde. Was man
hört, iſt ein hübſches, unterhaltendes Feuilleton, — vier
Spalten unter dem Strich, freilich ohne einen einzigen
neuen, originellen Gedanken. Jeder Satz läßt ſchon
den nächſten vorausahnen. Ein liebenswürdiger
Plau=
derer, nicht mehr und nicht weniger. Endlich, endlich
hat er geendet und ſich, mit einer gewiſſen
ſelbſtgefälli=
gen Wucht, niedergeſetzt. Meſſer und Gabeln klappern
wieder und das fröhliche Tiſchgeſpräch wird nur noch
auf kurze Augenblicke unterbrochen, als Lovis
Corinth ein paar Dankesworte — vom Blatt — an
die „Maecene der Sezeſſion” richtet und Hans
Balu=
ſchek luſtig das Wohl der Damen ausbringt. Nach
aufgehobener Tafel iſt der Saal bald ausgeräumt und
das Tanzen beginnt. Da ſieht man Emil Orlik
mit der zierlichen Frau Meyer=Graefe einen ſehr
temperamentvollen Two=ſtep exekutieren, ſieht man
Fritz Klimſch im wirbelnden Walzer mit Max
Lie=
bermanns anmutiger junger Tochter (der „
Kronprin=
zeſſin” der Sezeſſion) — und die Sonne iſt ſchon eine
geraume Weile nicht bloß am Chiemſee, ſondern auch
über den Ufern der Spree aufgegangen, als die letzten
„Schaffenden und Genießenden” in die Automobile
ſteigen, um den heimatlichen Penaten zuzueilen.
C.K. Was die Mode bringt. Die reizenden
Waſſen der Anmut und Koketterie, mit denen Frau
Mode in dieſem Frühling das ſchönere Geſchlecht
aus=
rüſtet, laſſen an Mannigfaltigkeit der Erfindung und
Eleganz der Formen nichts zu wünſchen übrig. Nach
der Deviſe: „Wer vieles bringt, wird jedem etwas
bringen” hält ſie Rieſenhüte und zierliche Toques
be=
reit, bunteſte Farben und ſchlichte Schwarzweiß=
Har=
monien, ſeierliche Empiredraperien und einfache bunte
Pierrette=Kragen. Innerhalb dieſer weitherzigen
Duld=
ſamkeit aber herrſchen ſtrenge Regeln, denn die Frauen
unterwerfen ſich ja ſo gern den deſpotiſchen Geſetzen
der Mode. In der höchſt bedeutſamen Hutfräge ringen
der breitrandige flache Hut und die kühn geſchlungene.
Turbantoque um die Palme. Die Toque hat für den
Morgenſpaziergang ſich allerdings Geltung verſchafft,
denn ſie nur fügt ſich dem knappen vertikalen
Rhyth=
mus in den Linien des modernen Tailor=made=Koſtüms
ein. Dieſer Morgenhut beſteht in einer leichten
Stroh=
form, die von einer ſich weich dem Kopf anſchmiegenden
Draperie umſchlungen iſt. Die Garnierung iſt ſehr
einfach und beſteht nur in einer Feder oder einer
Aigrette. Sehr beliebt iſt ein kokett angebrachter
Flü=
gel. der durch einen kühnen und überraſchenden
Far=
benton die ſonſtige Schlichtheit des Hütes etwas
aus=
gleichen darf. Einfachheit des Schmuckes iſt auch bei
den großen Hüten oberſtes Geſetz. Vielfach läßt man
den Kopf ganz frei, während nur eine volle ſchwere
Straußenfeder graziös über den Rand herüberfällt.
Die Parole, die ein Aufgeben der Hutnadel verlangte,
iſt ſchon wieder beſeitigt; ja die Hutnadeln bringen einen
ſehr wichtigen Akzent in die Geſamtwirkung mit ihren
großen, ſchön gearbeiteten Köpfen. Die Glockenform
gewinnt wieder mehr und mehr Anhängerinnen; bei
ihr überwiegt die Garnierung mit Blumen, die ſich in
vollen Sträußen und leichten Girlanden immer ſtärker
hervorwagen. Ein aparter Reiz geht von dem
Louis XVI.=Hut aus, der uns ſo anmutig aus den
Bildniſſen der Mme. Vigée=Lebrun grüßt. Sogar die
Farben dieſer Zeit werden wieder aufgenommen, zum
Beiſpiel ein Tiefblau zuſammen mit roſigen Tönen.
Das Promenadenkoſtüm zeigt ebenſo wie die
Morgen=
toque eine nur ſparſam geſchmückte Einfachheit. Die
Tendenz, das Tailor=made=Kleid mehr und mehr zu
garnieren, hält ſich noch in berechtigten Grenzen.
Vor=
läufig garniert man das Jackett, das vorne leicht
ge=
ſchweift iſt und kaum noch die Hüften bedeckt, mit
Sticke=
rei. Der kurze Rock, der ſogar in der
Geſellſchaftstoi=
lette noch dominiert, iſt natürlich beibehalten; er wird
anger und enger, und dieſe ſich ſtraff um den Körper
ſchmiegende Knappheit des Rockes wird wohl die
auf=
fälligſte Note in der Sommertoilette werden. Eine
andere bemerkenswerte Neuerung der Mode iſt, den
Hals möglichſt frei zu laſſen. Der kleidſame
Spitzen=
kragen iſt überall mit Frenden aufgenommen worden,
doch wird er ſich in der etwas kindlichen Form des
Pierrette=Kragens wohl bald überlebt haben. Die Mode
bringt jetzt entzückende reiche Formen des Jabots, die
ja eine unendliche Fülle der Anordnung geſtatten.
* Die „fiameſiſchen Zwillinge‟ Roſa=
und Joſefa Blaſche k, deren anläßlich des
Fa=
milienereigniſſes Erwähnung geſchehen iſt, haben ſich
ſtets als ſelbſtändige Perſönlichkeiten gefühlt. Im
Ein=
klang damit ſteht die durchaus verſchiedene geiſtige
Veranlagung. Joſefa iſt von phlegmatiſchem
Tempera=
ment, geiſtig etwas weniger regſam, Roſa dagegen
leb=
haft, beinahe etwas nervös, dabei beweglich — ſoweit
ihre unfreiwillige Feſſelung an den Körper der anderen
geſtattet — und recht intelligent. Es beſteht alſo
zwi=
ſchen beiden keinerlei geiſtige Gemeinſchaft, was auch
äußerlich darin zum Ausdruck kommt, daß beider
Ge=
ſichtszüge wenig Aehnlichkeit aufweiſen. Trotzdem
zwi=
ſchen den Zwillingen dauernd ein Austauſch des
Blu=
tes ſtattfindet, iſt die körperliche Konſtitution bei beiden
verſchieden, und auch krankhaften Einwirkungen
gegen=
über verhalten ſie ſich ganz abweichend. So zeigte der
eine Zwilling wiederholt Fieber, während der andere
normale Körpertemperatur aufwies. Daß der
Saft=
austauſch zwiſchen den beiden jungen Damen gleichwohl
raſch und ausgiebig iſt, ging aus einem ſeinerzeit von
ärztlicher Seite angeſtellten Experiment hervor: Roſa
erhielt zwei Gramm einer Arznei, und ſchon nach
eini=
gen Stunden konnte man ſie zu gleichen Teilen in dem
Mundſpeichel beider nachweiſen. Vorderhand wollen
ſie von einer gewaltſamen Trennung nichts wiſſen
aus geſchäftlichen Gründen, wie gemeldet wird. Die
Operation würde wohl keine beſonderen
Schwierigkei=
ten bieten, jedenfalls erheblich geringere, als ſeinerzeit
die an den Zwillingen Radika und Dodika
vorgenom=
meue. Der bekannte Pariſer Chirurg Dr. Doyen
trennte dieſe beiden, weil die eine von einem
unheil=
baren Leiden befallen war. Und ſchließlich ſiechte auch
die andere dahin. Die berühmten „echten” ſiameſiſchen
Zwillinge hatten in einer Doppelehe mit zwei
Schwe=
ſtern nicht weniger als achtzehn normale Kinder und
lebten auf ihrer Farm in Nord=Karolina in der Union
ſehr glücklich, bis ſie 1864 zur ſelben Stunde ſtarben.
Nummer 92.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 21. April 1910
Seite 5.
1910 ſieben Lehrer zu einem Oberkurſus für ländliches
Fortbildungsſchulweſen. Durch Exkurſionen werden
hervorragende Betriebe der weiteren und engeren
Um=
gegend zugänglich gemacht, auch der Beſuch von
Aus=
ſtellungen vermittelt. So bietet das Gießener Inſtitut
den jungen Landwirten Gelegenheit zur Ausbildung
und zur Fortbildung nach den verſchiedenſten Seiten
hin dar.
* Bad Nauheim, 20. April. Der frühere
Statt=
halter von Elſaß=Lothringen, Fürſt Hermann zu
Hohenlohe=Langenburg, iſt hier zur Kur
ein=
getroffen und hat im Parkhotel Wohnung genommen.
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 19. April. In dem
Be=
finden des Profeſſors Robert Koch iſt eine leichte
Ver=
ſchlimmerung eingetreten. Die Gefahr einer
Lungen=
entzündung iſt nicht ausgeſchloſſen. — Wegen
Nicht=
genehmigung der Verſammlung im
Trep=
tower Park am 6. März wurde heute vor dem
Be=
zirksausſchuß die Klage des Leiters der
ſozialdemokra=
tiſchen Wahlvereine von Groß=Berlin, Schriftführers
Eugen Ernſt, gegen den Polizeipräſidenten v. Jagow
verhandelt. Der Bezirksausſchuß erklärte die
Nicht=
genehmigung im Sinne des § 7 des
Reichsvereins=
geſetzes für berechtigt, insbeſondere im Hinblick auf
das Verhalten der Menge am 13. Februar, das eine
Gefährdung der öffentlichen Sicherheit auch für den
6. März befürchten ließ. Der Vorſitzende des
Aus=
ſchuſſes der ſozialdemokratiſchen Wahlvereine wird an
das Oberverwaltungsgericht appellieren. Dem Kläger
wurden die Koſten des Verfahrens auferlegt. — Ein
in letzter Zeit zugunſten der Berliner Schutzmannſchaft
geſammelter Fonds ſoll zur Errichtung eines
Erhol=
ungsheims für invalide Schutzleute an
der Weichbildgrenze Berlins verwendet werden. — Vor
dem Schwurgericht des Landgerichts I Berlin begann
heute die Verhandlung wegen des in der Beſſelſtraße
verübten Raubanfalls auf den
Geldbrief=
träger Friedrich Eulenburg. Aus der
Straf=
haft wurden der Schneidergeſelle Emil Drechsler und
der Handlungsgehilfe Wilhelm Kayſer vorgeführt, um
ſich wegen verſuchten ſchweren Raubes in
Idealkonkur=
renz mit verſuchtem Mord bezw. Anſtiftung zu
ver=
antworten. Nach Verleſung des Eröffnungsbeſchluſſes
gab der Vorſitzende eine kurze Darſtellung des
Sach=
verhalts. Bekanntlich wurde der jetzt 59jährige
Geld=
briefträger Friedrich Eulenburg, der auf dem
Poſt=
amt 48 in der Friedrichſtraße beſchäftigt war, am frühen
Morgen des 2. April v. J. auf der Treppe des Hauſes
Beſſelſtraße 19 mit einem Beil niedergeſchlagen und
beraubt. Dem Täter ſiel der Inhalt der Geldtaſche
in Höhe von 755,81 Mk. zur Beute. Der
Polizeipräſi=
dent hatte ſeinerzeit auf die Ermittelung des Täters
eine Belohnung von 1000 Mk. ausgeſetzt. Beide
An=
geklagten leugnen die Schuld.
Wiesbaden, 20. April. Wieder eingefunden
hat ſich der vermißte Gymnaſiaſt Bruſch. Er war zu
Fuß nach Wixhauſen bei Darmſtadt gegangen, wo
ſeine Großeltern wohnen.
B. Nieder=Heimbach, 19. April. Ein heute mittag
12 Uhr rheinabwärts kommendes Automobil, das
ſich auf dem Wege nach Köln befand, hat auf der Strecke
zwiſchen hier und Trechtingshauſen eine etwa 30 Jahre
alte Frau von Trechtingshauſen überfahren. Das
Auto wollte einem ihm entgegenkommenden Fuhrwerk
ausweichen, wobei die Frau, die ihrem in den
Steinn=
brüchen tätigen Manne das Mittageſſen bringen wollte,
zwiſchen die beiden Fahrzeuge geriet und vonedem Auto
überrannt wurde. Die Frau hat einen Bruch des
rech=
ten Beines davongetragen. Das Automobil wurde in
Oberweſel angehalten. Wer die eigentliche Schuld an
dem Unfall trägt, muß noch aufgeklärt werden.
Hamburg, 20. April. Die Hamburger Polizei befindet
ſich in fieberhafter Tätigkeit. Zahlreiche hochangeſehene
Kaufleute ſowie ſonſtige hochgeſtellte Perſönlichkeiten
ha=
ben in Druckſchrift hergeſtellte Erpreſſerbriefe
erhal=
ten, in denen Summen von 100000 Mark, 200000 Mark,
eine halbe und eine ganze Million gefordert werden. Im
Weigerungsfalle werden die Briefempfänger mit dem Tode
bedroht.
Peſt, 20. April. Theodore Rooſevelt iſt heute nacht
nach Paris abgereiſt.
Paris, 18. April. In der Nähe von Tours wurde
dieſer Tage ein gräfliches Ehepaar namens
d’Aulby verhaftet, das ſeit acht Jahren das
Schlöß=
chen de la Tour bei Saint=Cyr ſur=Loire bewohnte und
ein großes Haus machte. Die Gräfin iſt amerikaniſcher
Herkunft, ihr Gatte fügte ſeinem Grafentitel bald den
eines Prinzen von Luzignan, bald den eines Herzogs
von Borghetto bei. Vor einigen Jahren machten die
d’Aulby auf einer Reiſe die Bekanntſchaft eines
Ameri=
kaners Charles Hamilton Paine und ſeiner Gattin, mit
denen ſie ſich ſehr anfreundeten. Der Graf erbot ſich,
den reichen Yankees ihr Hotel in der Avenue dn Bois
de Boulogne mit wertvollen Möbeln auszuſtatten und
ihnen vor allem aus ſeiner Gemäldegalerie die ſchönſten
Meiſterwerke gegen eine Rente von 40000 Francs zu
leihen. Dieſer Vorſchlag wurde ausgeführt. Letztes
Jahr ſtarb Herr Paine, und ſeine Witwe ließ ſich
über=
reden, einen „Corregio” für den Spottpreis von 75000
Francs zu erwerben. Graf d’Aulby hatte ſie zu
über=
zeugen gewußt, daß dieſes Werk das Original ſei,
wäh=
rend das Louvre=Muſeum nur eine ſchlechte Kopie davon
beſitze. Es dauerte nicht lange, daß Frau Paine über
den Wert ihres Gemäldes, ſowie der anderen Bilder
ihrer Galerie aufgeklärt wurde. Es ſind alles nur
grobe Kopien. Sie verklagte daher die d’Aulby wegen
Betruges und die Folge davon war deren Verhaftung.
Wie weiter gemeldet wird, beſchlagnahmte
die Staatsanwaltſchaft von Tours im Schloſſe des
an=
geblichen Grafen d’Alby de Glatigny eine große Anzahl
von Bildern, die mit Hamilton, Largillieres, Teniers
uſw. gezeichnet waren, und nach dem Geſtändnis
d’Aulbys gefälſcht ſind. d’Aulby gab zu, daß en ſich
auch den Grafentitel unrechtmäßig angeeignet habe und
der Sohn eines Schneiders aus London ſei.
Glasgow, 19. April. Eine Trauung im
Löwen=
käfig wurde hier vor einer Zuſchauermenge von 6000
bis 7000-Köpfen. vollzogen. In dem Käfig befanden ſich
ſechs ausgewachſene Löwen. Der Prediger vollzog die
Trauung unverkürzt, und die Löwen ſchienen die,
Zeremonie mit großem Intereſſe zu verfolgen. Vier
Wärter waren im Käfig anweſend, aber die Tiere gaben
kein Zeichen von Unruhe von ſich, und nachdem das
junge Paar den Käfig verlaſſen hatte, wurde es mit
lautem Beifall von den Zuſchauern belohnt.
Parlamentariſches.
*X* Darmſtadt, 20. April. Im
Finanz=
ausſchuß der Zweiten Kammer fand heute
eine gemeinſame Beratung mit der Regierung, ſtatt,
die durch=Herrn Miniſter des Innern v. Hombergk
zu Vach Exz. und mehrere Kommiſſarien vertreten
war. Zunächſt wurde noch einmal über die
Regier=
ungsvorlage, die Verwendung des Ueberſchuſſes der
Landesausſtellung Darmſtadt 1908, beraten, die vom
Kammerplenum an den Ausſchuß zurückverwieſen
wor=
den war, nachdem mehrere Mitglieder verlangt hatten,
daß, wenn nach dem Vorſchlag der Regierung der
Ueberſchuß zur Bildung eines beſonderen Fonds für
kunſtgewerbliche Zwecke verwendet werde, dann auch
der Ueberſchuß der letzten Mainzer landwirtſchaftlichen
Ausſtellung zur Schaffung, eines Fonds für
landwirt=
ſchaftliche Zwecke beſtimmt werden müſſe. Nachdem
Geh. Oberregierungsrat Dr. Wagner dargelegt
hatte, daß ſich der für Heſſen verbleibende Ueberſchuß
aus der Mainzer Ausſtellung nur auf einige Hundert
Mark beziffere und es doch unzweckmäßig ſei, aus ſo
geringen Mitteln einen beſonderen Fonds ins Leben
zu rufen, beſchloß der Ausſchuß auf Antrag des
Be=
richterſtatters, Abg. Dr. Oſann, ſeinen früheren
Be=
ſchluß aufrecht zu erhalten und dem Plenum die
An=
nahme der Regierungsvorlage zu empfehlen. Dann
kam die Vorſtellung des Oberbahn=Aſſiſtenten
Fer=
kinghoff, betreffend die. Penſionsverhältniſſe der
ehemaligen heſſiſchen Ludwigsbahn=Beamten, zur
Be=
ratung. Die Intereſſenten führen aus, daß ſie zurzeit
immer noch Beiträge zu der Penſions= und
Witwen=
kaſſe zahlen müßten, und zwar früher in Höhe von 7
Prozent, jetzt in Höhe von 5 Prozent; auch ſei darin
eine gewiſſe Ungerechtigkeit zu erblicken, daß die
Ge=
haltszulagen erſt nach Jahresfriſt anrechnungsfähig
ſeien. Hierzu machte Miniſterialrat Süffert die
Mitteilung, daß nach einem Beſcheid des preußiſchen
Eiſenbahnminiſters, dem in der Vorſtellung enthaltenen
Erſuchen keine Folge gegeben werden könne, da nicht
nur die ehemaligen Beamten der heſſiſchen
Ludwigs=
bahn, ſondern auch diejenigen anderer verſtaatlichter
Privatbahnen ihre Beiträge weiter bezahlen müßten
und durch deren Wegfall ein zu großer Verluſt
ent=
ſtehen würde. Abg. Molthan wünſchte als
Aus=
ſchußberichterſtatter die Ueberweiſung der Vorſtellung
an die Regierung zur Berückſichtigung und der
Aus=
ſchuß beſchloß demgemäß. Inbetreff der Vorſtellung
der Gemeinde Langen=Brombach über den Umban der
Kreisſtraße nach Zell referierte Abg. Dr. Oſann, der
auf den unerträglichen Zuſtand dieſer Kreisſtraße
hin=
wies und betonte, daß, wenn eine Einigung zwiſchen
den betreffenden Gemeinden nicht zu erzielen ſei, durch
ein verwaltungsgerichtliches Verfahren eine ſchleunige
Entſcheidung herbeigeführt werden müſſe. Das für
die Straße erforderliche Gelände ſei nach den
geſetz=
lichen Vorſchriften die Gemeinde Zell zu ſtellen
ver=
pflichtet. Geheimerat Beſt verſprach, noch einmal auf
gütlichem Wege eine Verſtändigung verſuchen zu
wollen, andernfalls das Verwaltungsſtreitverfahren
einzuleiten. Die Regierungsvorlage, betreffend die
Errichtung einer Nebenbahn Sprendlingen=Kreuznach,
wurde genehmigt. — Da Abg. Ulrich, der über eine
Reihe von Gegenſtänden das Referat übernommen hat,
den beiden letzten Sitzungen des Ausſchuſſes
unent=
ſchuldigt fern geblieben war, mußten die weiteren
Be=
ratungen auf nächſte Woche vertagt werden.
Deutſcher Reichstag.
* Berlin, 20. April. Präſident Graf Schwerin=
Löwitz eröffnet die Sitzung um 12 Uhr 15 Min. Die
Beratung
der Reiſchsverſicherungsordnung
wird fortgeſetzt. Abg. Enders (Fortſchr. Volksp.): Die
Vorlage bedarf noch mancher Erweiterungen, z. B.
hin=
ſichtlich der Heiminduſtrie, deren Mißſtände allgemein
be=
kannt ſind. Es iſt bedauerlich, daß dieſe Verhältniſſe nicht
ſchon in dieſer Seſſion grundſätzlich geregelt werden ſollen.
Wenigſtens kann die Verſicherungsordnung den
dringen=
den Uebelſtänden abhelfen. Die vorgeſehene Regelung der
Beiträge der Heimarbeiter und Verteilung der
Kranken=
gelder könnte in der Praxis Schwierigkeiten haben. Im
einzelnen wäre am Entwurf auszuſetzen, daß die Sätze des
Jahresdurchſchnittsverdienſtes des Hausarbeiters zu
nie=
drig angeſetzt ſind und daß ſie nicht an die
Ortskranken=
kaſſen, ſondern an die Landeskrankenkaſſen angeſchloſſen
werden ſollen. Immerhin begrüßen wir in dem Entwurf
einen verheißungsvollen Fortſchritt. (Beifall.) — Abg.
Schmidt=Berlin (Soz.): Die Vorlage iſt in manchen
Punkten den Berufsgenoſſenſchaften entgegengekommen
und hat ſo die Zuſtimmung des Handelstages und des
Zentralverbandes deutſcher Induſtrieller gefunden.
Er=
forderlich iſt, daß für alle Arten der Verſicherung eine
ein=
heitliche Grundlage geſchaffen wird. Das geſchieht aber in
der Vorlage nicht. Die Rechtſprechung iſt nicht einheitlich.
Dann beſchränkt die Vorlage die Selbſtverwaltung durch
die Arbeiter ganz unzuläſſig, die Kaſſen leiden unter dieſer
Beſchränkung der Selbſtverwaltung. Das iſt der größte
Fehler der Vorlage, die damit die Ortskrankenkaſſen
ſchä=
digt. Der ſozialdemokratiſche Terror, der angeblich den
Anlaß zur Beſchränkung gegeben hat, beſteht nicht. Auch
die Landkrankenkaſſen werden ungerecht und ohne
ſach=
lichen Grund behandelt. Das Verdienſt der Vorlage liegt
in der Schaffung der Einigungsämter. Den Aerzten ſind
die Kaſſen ſtets entgegengekommen. Die Stellung des
Leipziger Verbandes iſt aber eine ſcharf ablehnende. Das
Apothekenweſen iſt nicht genügend geregelt. Ueber dieſe
und ähnliche Wünſche, hinſichtlich der Berufskrankheiten
uſw., werden wir in der Kommiſſion ſprechen. (Beifall
bei den Sozialdemokraten.)
Abg. Linz (Rp.): Man kann ſchon jetzt mit
Beſtimmt=
heit behaupten, daß die Reichsverſicherungsordnung in der
gegenwärtigen Geſtalt keine Geſetzeskraft erlangen wird.
Die ſachlichen Mängel ſind ganz erheblich. Die
Halbie=
rung der Beiträge und das Stimmrecht der
Ortskranken=
kaſſen verfolgt mit Recht die Tendenz, die
ſozialdemokra=
tiſche Propanda bei der Verwaltung der Ortskrankenkaſſen
ſoviel als möglich auszuſchalten. Die
Regierungsvor=
ſchläge ſind nur ein Niederſchlag der Stimmung im
Bür=
gertum, das über den Mißbrauch der Krankenkaſſen empört
iſt. Bei der Anerkennung, die die Betriebskrankenkaſſen
gefunden haben, iſt es befremdlich, daß die Mehrzahl dem
Prinzip der Zentraliſation geopfert werden ſoll.
Aller=
dings muß die Einrichtung und der Beſtand zu kleiner
Hilfskaſſen unmöglich gemacht werden, aber die Vorlage
ſchießt über das Ziel hinaus, wenn ſie als Mindeſtgrenze
500 Mitglieder verlangt. Freie Hilfskaſſen müßten als
vollwertige Erſatzinſtitute zugelaſſen werden. Schwierig
iſt es, das Koalitionsrecht der Aerzte mit den
wohlbegrün=
deten Rechten der Kaſſen und den Intereſſen der leidenden
Arbeiterſchaft in Einklang zu bringen. Eine Ausſchaltung
der Zahntechniker, die den Befähigungsnachweis für
zahn=
techniſche Behandlung erbracht haben, erſcheint uns nicht
wünſchenswert. Bedauerlich iſt es, daß bei der Witwen=
und Waiſenverſicherung der Kreis der Bezugsberechtigten
nicht erweitert und die Rente nicht höher bemeſſen werden
konnte, auch daß die Herabſetzung der Altersgrenze für die
Altersrenten nicht vorgeſehen iſt. Die freiwilligen
Inſti=
tute für Altersverſicherung entſprechen den Wünſchen gro=
ßer Mittelſtandsorganiſationen. — Abg. Burckhardt
(Wirtſch. Vgg.): Durch die Vorlage werden die Apotheker
zu ſehr benachteiligt; die entſprechenden Beſtimmungen
der Vorlage müſſen geändert werden.
Der Entwurf wird darauf an eine Kommiſſion von 28
Mitgliedern überwieſen.
Es folgt die Fortſetzung der erſten Beratung einer
Fernſprechgebührenordnung.
Abg. Nacken (Ztr.): Die im Vorjahre erhobenen
Beſchwerden ſind in dieſer Vorlage nicht berückſichtigt
worden. Die vorgeſehene Beſeitigung der
Pauſchge=
bühren iſt geradezu eine Beläſtigung des Publikums.
Die Koſten ſollen Handel und Induſtrie tragen, diet
34 Prozent der Teilnehmer bilden; ſie ſchädigt aber
geradezu den Verkehr. Die Einnahmen könnten wohl
geſteigert werden durch Staffelung der Nebenanſchlüſſe
im Privatbetriebe. In dieſem Sinne werden wir in
der Budgetkommiſſion, an die wir die Vorlage zu
ver=
weiſen bitten, wirken. (Beifall im Zentrum.) — Abg.
Graf Weſtarp (freikonſ.): Der Widerſpruch gegen
die Vorlage in den Intereſſentenkreiſen iſt begreiflich.
Eine geſtaffelte Pauſchgebühr wird wohl auf techniſche
Schwierigkeiten ſtoßen, aber dieſe ſind vielleicht nicht
unüberwindlich. Der Vorwurf, daß die Vorlage
Han=
del und Induſtrie zu Gunſten des platten Landes
be=
nachteilige, iſt ganz ungerechtfertigt. Dagegen hat das
Land weniger Vorteile vom Telephon als die Stadt.
Das Land würde nur dann Vorteile durch die Vorlage
haben, wenn die kleinen Telephonnetze ausgebaut
wür=
den. Im übrigen werden wir in der Kommiſſion
unſere Vorſchläge machen. — Abg. Kaempf (Fortſchr.
Vpt.): Bedauerlich iſt es, daß die frühere Vorlage trotz
der erhobenen Widerſprüche unverändert wieder
einge=
bracht worden iſt. Der Widerſpruch richtet ſich
gegen=
die Reglementierung und Bureaukratiſierung des
Ver=
kehrs, die dieſem eine Menge Unannehmlichkeiten und
Widerwärtigkeiten bringen werden, und nicht gegen
eine Erhöhung der Abgaben, die zu ertragen wäre,
wendet er ſich, und zwar mit vollem Rechte. (Beifall
links.) Die Panſchgebühr hat die Verwaltung früher
ſelbſt als das beſte anerkannt. Das Wort von Leiſtung
und Gegenleiſtung gilt in dieſem Verkehr nicht. Die
Poſt hat nur die Verpflichtung zu erfüllen, die ſie
übernommen hat. Unſere Gebühren ſind ſchon jetzt
gegenüber dem flachen Lande reichlich hoch. Wir gönnen
dem flachen Lande jeden Vorteil, aber das darf nicht
geſchehen auf Koſten von Handel und Verkehr.
Staatsſekretär Krätke: Die Angriffe gegen den
Entwurf ſind erfreulicherweiſe nicht in dem
übertrie=
benen Tone gehalten, der heute an der Tagesordnung
iſt. Wir ſind alle einig in dem Wunſche, bei der
Er=
höhung der Einnahmen die Laſten auf die Teilnehmer
richtig zu verteilen. Doch kann man die Einnahmen
nicht vermehren, ohne jemand wehe zu tun. Auch ohne
Verſtimmung geht es nicht ab. Wir haben jetzt ſchon
neben dem Pauſchſyſtem das Einzelgeſprächs=Prinzip,
und es hat ſich herausgeſtellt, daß die Mehrheit des
Publikums dem Einzelgeſprächs=Syſtem viel günſtiger
gegenüber ſteht. Eine Staffelung des Pauſchſyſtems
würde nur die Ausgaben vermehren. Ich muß die
Frage in Betracht ziehen, wie weit ſich unſere Anlagen
rentieren. Bei jedem Syſtem iſt ſchließlich die Gefahr
vorhanden, daß uns die Einnahmen geringer werden.
Bei der Beratung in der Kommiſſion werden manche
falſchen Urteile verſchwinden, unerfüllbare Wünſche
fallen und manche Vorteile im Entwurf erkannt
wer=
den. In der Feſthaltung der Einnahmen werden eben
manche Beſchränkungen beſtehen bleiben müſſen.
Abg. Beck=Heidelberg (natl.): Schon früher
be=
ſtand die Befürchtung, daß das platte Land bei dieſer
Vorlage ſchlechter wegkommt. Die Abgrenzung der
Zonen iſt nicht richtig getroffen, um dem Lande
den Gebrauch des Telephons zu ermöglichen.
Wir wollen keine Liebesgabe für das platte Land,
ſon=
dern eine erleichterte Benutzung dieſer
Verkehrsein=
richtung. Anerkanntermaßen bietet das deutſche
Tele=
phonweſen manche Vorteile gegenüber dem anderer
Staaten und wir freuen uns dieſes ehrenden Zeugniſſes
für das deutſche Vaterland. — Abg. Südekum (Soz.):
Gewiß ſoll das platte Land nicht benachteiligt werden.
Die Vorlage beweiſt, daß die Verwaltung im Sinne
des Reichstages nichts ſchaffen kann und daß dieſer die
Sache ſelbſt in die Hand nehmen muß. — Abg. Linz
(Reichspt.): Es iſt bedauerlich, daß die Vorlage
unab=
geändert wieder eingebracht worden iſt. Die größeren
Geſchäftsbetriebe waren bisher den kleineren
gegen=
über ungebührlich bevorzugt, aber auch die Beſeitigung
der Pauſchalgebühren und eines gemiſchten Syſtems
muß als eine Verteuerung erſcheinen. Brauchbar iſt
nur die vorgeſchlagene Staffelung der Pauſchgebühren.
Abg. Herzog (Wirtſch. Vgg.): Dem
Grundge=
anken der Vorlage ſtimmen wir zu.
Hierauf wird die Vorlage an die Budgetkommiſſion
verwieſen. Nächſte Sitzung Freitag 1 Uhr: Geſetz betr.
die Schaffung eines Reichsſchuldbuches, Haftung des
Reiches für ſeine Beamten, Rechnungsſachen. Schluß
6¾ Uhr.
* Berlin, 20. April. Die
Wahlprüfungs=
kommiſſion des Reichstages erklärte die Wahl des
Abgeordneten Sievers (natlb., 16. Hannoverſcher)
für ungültig.
Das Kaiſerpaar in Homburg.
* Homburg, 19. April. Heute vormittag nahm
das Kaiſerpaar, begleitet von Prinz Oskar, die
Schloßkirche und die Fürſtengruft in Augenſchein und
ſchloſſen daran einen Spaziergang durch den Kuxpark.
Nachmittags um halb 5 Uhr fuhren das Kaiſerpaar, der
Prinz und die Prinzeſſin nebſt Gefolge in Automobilen
nach Sandplacken und gingen von hier über die
Jagd=
hütte, wo der Tee eingenommen wurde, bis zur
Kano=
nenſtraße, von wo die Rückfahrt erfolgte. — Heute
abend kehrte Prinz Oskar nach Berlin zurück.
* Homburg, 20. April. Der Kaiſer hörte heute
vormittag den Vortrag des Staatsſekretärs des
Reichs=
marineamtes, des Chefs des Admiralſtabes der Marine
und des Chefs des Marinekabinetts. Zur Frühſtückstafel
bei Ihren Majeſtäten ſind geladen die Admirale von
Tir=
pitz, von Fiſchel und von Müller und die Fürſtin=Mutter
von Erbach=Schönberg. Die Kaiſerin beſuchte heute
vor=
mittag in Begleitung der Hofſtaatsdame Frl. v. Gersdorff.
und des Kabinettsrates von Behr=Pinnow das Viktoria=
Penſionat in Dornholzhauſen.
Luftſchiffahrt.
— Mannheim, 20. April. Die, wie bereits geſtern
meldet, begonnene Füllung des in der Lanzſchen
ftſchiffhalle erbauten lenkbaren Luftſchiffs des
rof. Schütte von der Dresdener Techniſchen
Hoch=
hule und die Beiziehung einer Abteilung Mannheimer
renadiere (30 Mann, 1 Vizefeldwebel und 2 Unteroffi=
Seite 6.
Därmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 21. April 1910.
Nummer 92.
ziere) rief hier die Meinung hervor, daß das Luftſchiff
unmittelbar vor ſeinem erſten Probeaufſtieg ſtehe. Von
ſachverſtändiger Seite wird uns jedoch mitgeteilt, daß der
erſte Probeaufſtieg bei planmäßigem Fortſchreiten
der Arbeiten vor Ende Mai oder Anfang Inni
kaum zu erwarten ſei, da das Anbringen der Innen= und
Außenhülle nach Füllung der Ballonetts bei den rieſigen
Dimenſionen des Luftſchiffs noch eine ſehr erhebliche Zeit
erforderlich machen wird. Das Luftſchiff hat den Typ des
Zeppelinſchen, nur wird bei dem Schütteſchen Luftſchiff
anſtatt Aluminium Holz und Stahl verwandt und
das=
ſelbe etwas größer gebaut.
* Nizza. 19. April. Als der deutſche
Aviati=
ker Grade heute nach einem Flug zu landen
ver=
ſuchte, verfehlte er die Landungsſtelle und ſtürzte in die
Var. Er ſelbſt erlitt keinen Schaden, ſein Flugapparat
dagegen wurde ſtark beſchädigt.
Zum Ballonunglück bei Reichenſachſen.
* Reichenſachſen, 19. April. Der vermißte
Ventilring des Ballons „Delitzſch” den
Sach=
verſtändige als wertvolles Stück zur Ermittelung der
eigentlichen Urſache des Unglücks anſehen, wurde
etwa 500 Meter weſtlich von der Unfallſtelle aufgefunden.
Bei Feldarbeiten fand ihn geſtern loſe im Sande
ein=
gebohrt ein Einwohner. Der Ring weiſt zwei ſtarke
Bruchſtellen auf, iſt aber nicht völlig gebrochen. Am
Ring befanden ſich kleine Teile der zerriſſenen Hülle und
Teile der Stahltroſſen. Der Ring, der zwanzig Pfund
wiegt, wurde heute nachmittag nach Bitterfeld geſandt.
Wenige Meter von der Stelle entfernt, wo der
Ventil=
ring gefunden wurde, lag auf dem Acker der Ueberzieher
des Verunglückten Leuchſenring. 150 Meter von
der Unfallſtelle wurde auch noch ein Sandſack gefunden,
der ſich beim Fallen entleerte. Einen Beweis von der
Heftigkeit des Aufſchlagens der verunglückten Luftſchiffer
auf den Boden liefert die Tatſache, daß von den in der
Taſche Leuchſenrings gefundenen Schlüſſeln einer mitten
durchbrochen iſt; auch ein im Portemonnaie befindliches
Zweimarkſtück war verbogen.
Letzte Nachrichten.
(Wolffs telegr. Korreſp.=Bureau.)
* Berlin, 20. April. Die „Norddeutſche Allgemeine
Zig.” ſchreibt: Eine in den „Annales des Douanes”
vom 15. Februar 1910 veröffentlichte Entſchließung des
Finanzminiſters vom 3. Februar beſtimmt, das vom 1.
Mai ab Methyl=Alkohol in Frankreich nur dann
zum Minimaltarif zugelaſſen wird, wenn bei der
Ein=
fuhr durch ein Urſprungszeugnis nachgewieſen wird,
daß das Erzeugnis tatſächlich in einem Lande hergeſtellt
worden iſt, das den franzöſiſchen Minimaltarif ge=
nießt.
** Frankfurt
delskammer
a. M., 20. April. Die hieſige
Han=
richtete an die 15. Kommiſſion des
Reichstages zur Vorberatung des Entwurfes eines
Zuwachsſteuergeſetzes folgendes Telegramm:
Gegen die überſtürzte Behandlung des
Geſetzentwurfes über die Zuwachsſteuer legen wir auf
Grund hier gemachter Erfahrungen entſchieden
Ver=
wahrung ein, da das Geſetz in der vorliegenden
Faſſung das Grundſtücksgewerbe und alle damit
zu=
ſammenhängenden Geſchäftszweige in der
allerſchwer=
ſten Weiſe ſchädigen würde. Schriftliche Reſolution
folgt. Die Handelskammer zu Frankfurt am Main.
* Paris, 20. April. Der „Agence Havas” iſt über
den neuen Zwiſchenfall in Tripolis bisher
noch keine Nachricht aus franzöſiſcher Quelle zus
gegaugen. Dem Zwiſchenfall wird hier übrigens keine
ernſtere Bedeutung beigemeſſen.
* Kopenhagen, 20. April. Das Königspaar,
die Prinzeſſinnen Thyra und Dagmar, ſowie Prinz
Guſtav ſind heute vormittag über Jedſer und
Ber=
lin nach der Riviera abgereiſt.
* Moskan, 20. April. Vor dem Appellhof begann
unter dem Ausſchluß der Oeffentlichkeit die
Verhand=
lung des Prozeſſes gegen eine Gruppe der
Mos=
kauer Organiſation der Sozial=Revolutionäre. 27
An=
geklagte ſtehen vor Gericht, unter ihnen der engliſche
Untertan Watſan.
* Ottawa, 20. April. Das Haus der Gemeinen
nahm einen Antrag an, der die Regierung ermächtigt, im
Notfalle alle Docks und Werften den britiſchen Behörden
zu überlaſſen. Nach der Flottenbill hat der König oder
der Generalgouverneur als ſein Stellvertreter das
Ober=
kommando über die kanadiſche Flotte.
* Konſtantinopel, 20. April. Wie der türkiſche
Flottenverein bekannt gibt, iſt der Vertrag mit
der Schichau=Werft, betreffend den Ankauf von
vier Torpedobootszerſtörern, unterzeichnet
worden.
* New=York, 20. April. Geſtern begann der
Pro=
zeß gegen den 18 Jahre alten Deutſchen Albert
Wol=
ter, der beſchuldigt iſt, die 15jährige Ruth Wheeler
erdroſſelt und im Kamin ſeines Zimmers verbrannt
zu haben.
— Berlin, 20. April. Die „B. 2‟ meldet aus
Kuxhaven: Seit letzter Nacht herrſcht in der
Nord=
ſee und an der Elbemündung ein ſchwerer
Nord=
weſtſturm. Der holländiſche Dampfer „
Nord=
holland” traf mit ſtarken Beſchädigungen ein. —
Das=
ſelbe Blatt meldet aus Paris: In der Nähe der
Ortſchaft Peſſens (Südfrankreich) iſt die 17jährige
Toch=
ter einer Schuldirektorin ermordet und beraubt
anfgefunden worden. Der Mörder iſt vermutlich ein
Grubenarbeiter, der das junge Mädchen auf dem
Heim=
wege vom Bahnhofe überfiel. — Der „Lokalanzeiger”
meldet aus Berlin: Heute vormittag wurde im
Rix=
dorſer Schiffahrtskanal eine männliche
Kindes=
leiche aufgefunden; ſie befand ſich in einer Holzkiſte
in ein Frauenhemd eingewickelt. Das Kind wurde
vermutlich mit einem ſtumpfen Inſtrument erſchlagen.
Bestbewährte
gesunde
und
magen
darmkranke
Nahrung für:
sowie
schwächliche,
in der Entwicklung
zurückgebliebene
Kinder.
Citrovin=Eſſig, arzilich dringend
empfohlen beſonders bei Magenleiden
zeglicher Art, iſt der beſte Erſatz für
Eſſig bei der Bereitung von allen
Salaten, Saucen und Speiſen. (3649m
Verkaufs-
stellen durch
dieses Plakat
kenntlich.
Fabrik ant:
August Jacobi
Darmstadt.
2083M
Familiennachrichten.
Todes-Anzeige.
Heute Morgen verſchied ſanft nach kurzem,
ſchwerem Leiden im vollendeten 51.
Lebens=
jahre meine liebe, gute Frau, unſere
herzens=
gute, treubeſorgte Mutter, Schwiegermutter,
Schweſter, Schwägerin und Tante (8692
Charlotte Hahn
geb. Guntrum
was wir Verwandten, Freunden und
Be=
kannten ſchmerzerfüllt mitteilen.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Jean Hahn und Familie,
Erbacherſtraße 7¼.
Darmſtadt, den 20. April 1910.
Die Beerdigung findet Freitag, nachmittags
2½ Uhr, vom Portale des Friedhofes aus, ſtatt.
Die Beſtattung meines Vaters
Erhst Wrenzien
findet heute Donnerstag, den 21. April,
nach=
mittags 2½ Uhr, von der Friedhofskapelle
aus, ſtatt.
(*10025
Für die Hinterbliebenen:
Günther Krenzien.
Darmſtadt, den 20. April 1910.
Bankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
bei dem ſo unerwarteten Hinſcheiden und uns
ſo ſchwer getroffenen Verluſt meiner lieben Frau,
unſerer u. lieben unvergeßlichen Mutter,
Schwieger=
mutter, Großmutter, Schwägerin und Tante
Frau Marie Nungesser
geb. Wissmel
ſprechen wir hiermit allen Verwandten, Freunden
und Bekannten, ſowie geehrter Nachbarſchaft
unſeren innigſten Dank aus. Beſonders danken
wir der Schweſter Sophie für ihre liebevolle
Pflege, Herrn Pfarrer Widmann für ſeine
troſt=
reichen Worte am Grabe, den
Stammtiſchgeſell=
ſchaften und Gäſten der Reſtauration Wilhelm
Nagel für ihre herzliche Teilnahme und
Kranz=
ſpenden, der Firma Beck u. Roſenbaum, ſowie
der Muſikabteilung für ihre erhebende Grabmuſik.
Ferner danken wir noch Allen für die überaus
zahlreichen Kranz= und Blumenſpenden.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Karl Nungeſſer,
Anna Hahn Wwe.,
Wilhelm Nagel,
Wilhelm Nungeſſer.
Darmſtadt und Hochemmerich bei Duisburg,
den 20. April 1910.
(8695
Tageskalender.
Großh. Hoftheater, Anfang 7 Uhr: „Julius Cäſar”.
Vorſtellung um 8 Uhr im Orpheum.
Bekenntnis=Verſammlung von bibelgläubigen
Chriſten um 8¼ Uhr im Saalbau.
Muſeumsführung um 3 Uhr (Naturwiſſenſchaftliche
Abteilung).
Konzert um 8 Uhr im Bürgerkeller.
1. Darmſtädter Kinematograph (Ecke Rhein= und
Grafenſtraße): Vorſtellungen von 3—11 Uhr.
Olympia=Kinematograph Ernſt=Ludwigſtr. 23.
Verſteigerungskalender.
Freitag, 22. April.
Gold= und Silberſachen= ꝛc. Verſteigerung um
9 und 2 Uhr im ſtädtiſchen Pfandhaus.
Mobiliar= ꝛc. Verſteigerung um 9 und 3 Uhr
Heinrichſtraße 46.
Stroh=Verſteigerung um 2½ Uhr am Bahnhof zu
Pfungſtadt.
Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei=
Verantwortlich für den politiſchen Teil, für Feuilleton,
Reich und Ausland: Dr. Otto Waldacßel; für den übrigen
redaktionellen Teil und Letzte Nachrichten: Max Streeſe;
für den Inſeratenteil: J. Kroſt, ſämtlich in Darmſtadt. —
Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen find
an die „Redaktion des Tagblatts” zu adreſſieren. Etwaige
Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche werden
nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden nichs
zurückgeſandt.
Kurſe vom 20. April 1910.
Mitgeteilt von Hermann Reichenbach.
Bf. Staatspapiere. In Proz.
4 Dſche. Reichsſchatzanw. 100,50
3½ Deutſche Reichsanl. . 83,30
84,90
do.
4 Preuß. Schatzanweiſg. 100,90
93,40
3½ do. Conſols
84,70
3 do. do.
4 Bad. Staatsanleihe . . 102,00
do.
94,00
3½
do.
3
4 Bayr. Eiſenbahnanl. 101,90
do.
93,10
3½
do.
83,70
4 Hamburger Staatsanl. 101,80
4 Heſſ. Staatsanleihe . . 101,50
do.
92,40
3
do.
3.
81,20
3. Sächſiſche Rente . . . 84,10
Württemberger v. 1907 102,00
do.
93,60
3½
5 Bulgaren=Tabak=Anl. 101,50
1¾ Griechen v. 1887 . . 49,10
3¾/ Italiener Rente . . . 105,40
4½ Oeſterr. Silberrente 98,50
4 do. Goldrente . 100,20
4 do. einheitl. Rente 94,60
3 Portug. unif. Serie I 65,70
3 do. unif. Ser. III 66,75
3 do.. Spezial. 13,00
5 Rumänier v. 1903 .
94,70
4 do. v. 1890
4 do. v. 1905. . 91,40
4 Ruſſen v. 1880 . . .
91,20
In Proz.
4 Ruſſen v. 1902 . . . . 91,20
100,50
4½ do. v. 1905
3½ Schweden . .
92,75
4 Serbier amort. v. 1895 86,10
4 Türk. Admin. v. 1903 88,70
4 do. unifiz. v. 1903 95,00
4 Ungar. Goldrente . . 95,50
4 do. Staatsrente . 92,80
5 Argentinier . . . . . . 101,00
do,
4½ Chile Gold=Anleihe . 94,00
5 Chineſ. Staatsanleihe 103,00
do.
4½
98,40
4½ Japaner . .
5 Innere Mexikaner . . 101,30
69,80
do.
4 Gold=Mexikan. v. 1904 96,40
5 Gold=Mexikaner . . . 102,75
Aktien inländiſcher
Transportanſtalten.
4 Hamb.=Amerika=
Paket=
fahrt .
. . . .141,20
4 Nordd. Lloyd . . . 104,00
4 Südd. Eiſenb.=Geſ. . . 122,50
Aktien ausländiſcher
Transportanſtalten.
4 Anatol. Eiſenb. 600
Einz. Mk. 408 118,90
4 Baltimore & Ohio . . 111,00
4 Gotthardbahn . . . .
In Proz.
4 Oeſt.=Ungar. Staatsb. 159,70
4 Oeſt. Südbhn. (Lomb.) 21,25
4 Pennſylvania R. R. 135,00
Induſtrie=Aktien.
Mainzer Aktienbrauerei . 194,75
Werger=Brauerei
. 82,50
Bad. Anil.=u. Sodafabrik 479,80
Fabrik Griesheim . . . . 261,50
Farbwerk Höchſt . . . . . 466,90
Verein chem. Fabriken
Mannheim .
Lahmeyer . . .
.116,75
Schuckert
154,30
Siemens & Halske . . . 244,90
Adlerfahrradwerke Kleyer 388,80
Bochumer Bb. u. Guß . . 237,50
Gelſenkirchen . .
. . .207,70
Harpener . . . . . . . . . 197,75
Phönix, Vergb. u.
Hütten=
betrieb . . . . . . . . . 221,90
Prioritäts=
Obligationen.
3½ Südd. Eiſenb.=Geſ.. . 90,40
4 Pfälzer Prt.
101,50
do.
92,90
3½
4 Eliſabeth., ſteuerpfl. . 100,40
do. ſteuerfrei . 99,90
5 Oeſterr. Staatsbahn. 106,30
do.
98,30
do. alte .
5 Oeſterr. Südbahn . . 102,60
do.
84,50
do.
26
58,30
3 Raab=Oedenburger . .
4 Ruſſ. Südweſt. . . . . 88,90
4 Kronpr. Rudolfbahn
In Proj.
5f.
76,20
24/10 Livorneſer . .
98,50
4 Miſſouri=Pacific
4 Bagdadbahn Mk. 408 87,10
5 Anatoliſche Eiſenb. .
5 Tehuantepec
Bank=Aktien.
4 Berliner Handelsgeſ. 175,00
Darmſtädter Bank 133,30
Deutſche Bank . . 249,75
Deutſche Vereinsbank 127,40
4 Diskonto=Geſellſchaft 187,70
Dresdner Bank.
4 Mitteldeut. Kreditbk. 119,30
4 Nationalbk. f. Deutſchl. 123,50
Pfälzer Bank .
Reichsbank .
Rhein. Kredit=Bank 139,00
4 Wiener Bank=Verein 137,00
Pfandbriefe.
4 Frankft. Hypoth.=Bank
S. 16 und 17 100,50
do. S. 19. . . . . 92,50
4 Frkf. Hyp.=Kreditverein
S. 15—19, 21—26 99,60
4 Hamb.=Hypoth.=Bank 100,50
do,
91,00
3½
4 Heſſ. Land.=Hyp.=Bk. 101,60
92,50
do.
3½
4 Meining. Hyp.=Bank 101,00
91,00
do.
4 Rhein. Hypoth.=Bank
(unk. 1917) 100,40
do. (unk. 1914) 91,60
4 Südd. Bd.=Kr.=Bk.=Pf. 100,30
do,
93,30
3½
158,40
101,30
145,30
In Proz
Zf.
Städte=
Obligationen
.100,70
4 Darmſtadt
92,30
3½ do.
. 102,00
4 Frankfurt
95,50
do.
Gießen
do.
100,10
Heidelberg
3½ do.
91,70
4 Karlsruhe
.100,50
3½ do.
91,30
4 Magdeburg.
3½ do.
4 Mainz
3½ do.
91,70
4 Mannheim
3½ do.
92,00
München .
. 101,40
3½ Nauheim
92,00
4 Nürnberg.
.101,50
3½ do.
4 Offenbach
3½ do.
92,20
4 Wiesbaden .
102,20
do.
1 Worms.
3½ do.
91,80
4 Liſſaboner v. 1886. . 82,80
Verzinsliche
Anlehensloſe.
4 Badiſche Tlr. 100
3½ Cöln=Mindner 100 137,60
5 Donau=Reg. fl. 100
3 Holl, Komm. „ 100 104,50
Zf.
In Proz
3 Madrider Fs. 100.
4 Meining. Pr.=
Pfand=
briefe.
. 136,00
4 Oeſterr. 1860er Loſe 174,20
3 Oldenburger
2½ Raab=Grazer fl. 150
Unverzinsliche
Anlehensloſe.
Augsburger
Braunſchweiger
Freiburger
Mailänder
do.
Meininger
ft.
Tlr.
Fs.
Fs.
Fs.
7
20 215,30
15 59,50
45
10
Oeſterreicher v. 1864 „ 100 571,00
do. v. 1858 „ 100 464,80
Ungar. Staats „100 391,00
Venediger
Frs. 30
Türkiſche
„ 400 179,80
Gold, Silber und
Banknoten.
Engl. Sovereigns
20,43
20 Franks=Stücke
16,22
Oeſterr. 20=Kronen.
16,90
Amerikaniſche Noten
4,19
Engliſche Noten
20,47
Franzöſiſche Noten.
81,15
Holländiſche Noten .
.169,05
Italieniſche Noten .
80,75
Oeſterr.=Ungariſche Noten 85,10
Ruſſiſche Noten . . . . . .
Schweizer Noten . . . . . 81,05
Reichsbank=Diskonto
Reichsbank=Lombard Zsf. 5%
Nummer 92.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 21. April 1910.
Seite 7.
IZeige
Der in unserem gestrigen Inserat angekündigte Verkauf beginnt erst
Montag
„den 25. April
und bitten wir um Beachtung des am kommenden Samstag erscheinendenlnserates.
Speiers Schuhwarenhaus
Inhaber: Paul Wildau
(8666
Spezialhaus für moderne und solide Schuhwaren
Rur 16 Ludwigstrasse 16
Frisch: Lebend-
Rheinſalm
Weſerſalm
Silberſalm
Steinbutt
Seezungen
Rotzungen
Heilbutt
Breſem
Weißfiſch
Barben
Karpfen
Hechte
Schleien
Zander
IaNordsee-Schellfische
la Nordsee-Cabliau
Seeheche
Maifisch
Hoflieferanten
Grafenſtraße 19.
g=Ludwigsplatz, gegenüber
Fillater der Stadt Pfungstadt.
Telephon 40. (8681
Paar Damenſchuhe, 39—40, 1 faſt neues
Koſtümkleid, 1 Kleiderſchr. u. div. Noten
billigſt abzug. Lichtenbergſtr. 28, p. (*10012
Milchgeſchäft
mit Molkereiprodukten=Verkauf, eventl.
auch eines von beiden, unter annehmbaren
Bedingungen zu kaufen geſucht. Gefl. Off.
unter G 83 an die Exp. ds. Bl. (*9977df
Ainchgeschan
mit Pferd und Wagen ſofort abzugeben.
Offert unt. G 55 an die Exped. (*9811imd
Erbteilungshalber
wird das Anweſen 16 Dieburgerſtraße 16
dem Verkauf ausgeſetzt. Dasſelbe beſteht
aus zweieinhalbſtöckigem 3=Zimmerhaus
mit kleinem Nebengebäude, offener Torfahrt,
Garten, zuſ. 415 Im Flächeninhalt. Gute
Zahlungsbedingung. Refl. erhalten nur
Auskunft im
(8671a
Immobilien= u. Hypothekengeſchäft
Hch. Castritius,
Telefon 1382
Kahlertstrasse 38.
½2—3 Uhr Sprechſtunde von ½2—3 Uhr.
Haus zum Alleinbewohnen,
Orangerieſtraße 13 5 Zimmer im Ganzen,
großer Garten (771 (2) Mt.) mit ſchönen
Obſt=
bäumen, in ſüdlicher Höhenlage, zu
ver=
kaufen, event. zu vermieten. Einzuſehen von
3—4 Uhr nachmittags. Näheres durch
Hch. Braun, Herderſtraße 16. (B8474
Schöne Schlossvilla
m. Neb.=Geb. am Wald u. nahem Luftkuror
der Bergſtraße ſehr preisw. zu verk. Näh.
durch E. L. Spamer, Darmſtadt. (8523mdf
DrAVETN-WASCFTE
Große Neu-Eingänge zu besonders
eee vorteilhaften Preisen eee
Tag-Hemden
aus kräft. Cretonne, Vorder- oder Schulterschluß Mk. 1.45
aus gutem Renforcé, Stickerei und Banddurchzug Mk. 2.25
aus ff, Renforcé, reicher Stickerei und Band . . . Mk. 3.50
aus ff, Renforcé mit moderner Rumpfstickerei . . Mk. 3.75
u. 1.15
ie 1.35
u. 2.50
u. 3.00
Nacht-Hemden
aus Ia Hemdentuch, mit Liegkragen und Languette Mk. 4,50 u. 3.50
aus ff. Renforcé, reiche Stickerei, in Fagon gearb. Mk. 5.50 u. 4.75
Beinkleider
einfache Form, la Hemdentuch, mit Languette . Mk. 1.75 u. 1.35
Kniefagon, mit Stickerei und Banddurehzug . . . Mk. 3.50 u. 2.40
Garnituren
bestehend aus Taghemd und Beinkleid, in eleganter
Verarbeitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mk. 10.50, 8.50. u. 6.50
Anstands-Röcke
aus gutem Piqué oder Croisé, mit Languette . . Mk. 2.25 u. 1.85
Stickerei-Röcke
mit schönem Stickerei-Volant . . . . . . . . . . . Mk. 3.25
mit reicher Stickerei und Einsatz . . . . . . . . . Mk, 8.50
mit feinster Mull-Stickerei und Band . . . Mk. 15.50, 12.50
u. 2.25
u. 6.25
u. 9,50
Unter- in reichem Stickerei-Stoff mit Seidenband
Mk. 2.25, 1.75, 1.50 u. 1.25
Taillen solide, einfache Ausführungen . . . . . . 95, 80 u. 65 Pfg.
Mädchen- und Kinder-Wäsche in großem Sortiment
(8665
LUDwid SerrwitS
Inhaber ROBERT BLUM
Spezial-Geschäft für Betten, Wäsche
Ausstattungen und Trikotagen
(
23 Ernst-Ludwigstrasse‟
Restäuration haverkaste
Elisabethenstrasse 39
Herren-, Knaben-
Kinder-Anzüge::
Damen-Kostüme
Blousen, Röcke, Jacketts
auf bequeme Abzahlung
Adam Karn, Bleichstr. 80.
Se
Eine geräumige
3= oder 4=Zimmerwohnung
in Darmſtadt oder Umgebung ſofort oder
ſpäter zu mieten geſucht. — Offerten mit
Preisangabe unter J. U. poſtlagernd
Ludwigshafen a. Rhein erbeten. (8629da
Junger Kaufmann
meiſt auf Reiſen, ſucht möbl. Zimmer
Nähe Bahnhöfe. Offerten mit Preis unter
II 2 an die Expedition ds. Bl. (*10033
Schön möbl. Wohn= u. Schlaßim.
mit ſepar. Eingang (nicht im Mittelpunkt
der Stadt) ſofort geſucht. Gefl. Offert. unt.
G 92 an die Expedition ds. Bl. (*9985
Gesucht
2 unmöblierte Zimmer, parterre
oder 1, Stock, als Bureau per
1. Mai oder 1. Juni
(8502ids
Gg. Keil,
Großh. Geometer I. Klaſſe,
Michelſtadt i. O.
Räumungshalber
Lagerräume Möbel, Garnituren,
Diwans, für Brautleute günſtige
Ge=
legenheit, billig zu kaufen
(*10014
Karlſtraße 28½.
Verabreiche von heute ab
Portion Eier mit
Schinken u. grün.
Salat n. Lit. Bier
8691ds) für
Pfg.
(
Für Rinds= u. Kalbsmetzgerei et=
Stadt ein Laden mit Wohnung geſucht.
Off. unt. G 90 an die Exp. d. Bl. (*9980
2 verhetratete Reſerve=Offiziere
ſuchen von Ende Mai ab auf 2 Monate
eine gut möblierte Wohnung, möglichſt
4 Zimmer mit Bad, event. auch Stallung.
(B8650
Umgegend Marienplatz.
Näheres Heidelbergerſtraße 31.
Dame sucht möbl. Zimmer
od. Penſ. in Nähe Mathildenhöhe. Off. unt.
G 85 an die Exp. d. Bl. zu richten. (*9980
Wohnungsgesuch!
Jg. Ehep. (1 Kind) ſucht p. 1. Juli ſchöne
3=Zimmerwohnung in guter Lage m. Garten.
Parterre od. 1. Stock. Off. mit Preis u.
(*10043
H 9 a. d. Exped. d. Bl. erb.
von kinderlos. Ehepaar
Gesbchl 2-3 Zimmerwohnung mit
ungefähr 50 am Garten ev. Garten allein
(8667
Offerten unt. H 8 an die Exp.
Junger Beamter
ſucht in gutem Hauſe möbliertes Zimmer.
Angebote mit Preis an Glahn, Mainz,
(*9968
Bahnhofſtraße 1, 2. Stock.
rere Herren erhalten guten Mittag=
Mtiſch zu 60 Pfg.
(*10048df
Louiſenſtraße 14, II.
zroßer
ſchön. Wach= u. Begleithund
auch zur Jagd, billig zu verkaufen (*9979
Lauteſchlägerſtraße 6, 2. Stock rechts.
billigſ
(4901a
Leihgeschirre wilh.HLasten. Kirchstr.5.
für dauernd geſucht
Klavierſpieler i98o2ich Obergaſſe 44.
Verein für Steno-Tachveraphie
Gegr. 1900. Brauerei Fay Gegr. 1900.
Uebungsabend: Freitag, abends 9 Uhr.
Kurse f. Anfäng. u. Vorgeschrittene. (3683a
Stenographen-Verein
E Stolze-Schrey
gegründet 1888.
Unterricht-Fortbildung
jeden Freitag
9 Uhr abends
im Restaurant
„Alte Post‟.
Perigt eatchte . (lerieſ. . Metrig akg.
4 empf. ſich Weber, Rückertſtr. 8. (*10016
wünſcht engliſchen
Eine Engländerin Unterricht z. erteilen
3553a)
Wilhelminenplatz 10, 1. Stock.
erteilt Nachhilfeſtunden in allen
Studenl Realfächern. — Offerten unter
( 93 an die Expedition ds. Bl. (*10007
Seminaristin d. V. Sch.
erteilt Nachhilfe oder beaufſichtigt die
Aufgaben. Gefl. Offerten unter § 96 an
die Expedition ds. Bl. erbeten. (*10018
Primaner
oder Sekundaner
des Realgymnaſiums zur Nachhilfe im
Latein geſucht. Offerten unter H 15 an
(B8688
die Expedition ds. Bl.
Unterricht im Franzöſi=
Für 2 Herren ſchen zur Vorbereitung
auf das Examen an der Oberrealſchule
ge=
ſucht. Gefl. Offerten mit Preisangabe unt.
91 an die Expedition ds. Bl. (*9987
Klavierunterricht
Kurse für Anfänger und
Fortgeschrittene
in und ausser dem Hause.
Mässiges Honorar — Einzel-Unterricht
Gewissenhafte Ausbildung.
Auch steht ein Piano zum tägl.
ungestörten Ueben für Schüler,
welche kein eig, Instrument
be-
sitzen, zur Verfügung.
Anmeldungen nimmt jederzeit
entgegen
(7280a
Kranichsteiner-
R. Lahl, strasse 1, I.
Glanzbügel=Unterricht
erteilt tägl. nachm. Lehranſtalt Frau Aug.
(*9849md
Korbus, Luiſenſtraße 34.
Seite 8.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 21, April 1910.
Den guten Ruf unserer Firma
höchste Preiswürdigkeit
auch in die weitesten Kreise zu tragen, veranstalten wir von
Heute Donnerstaa, 21. Horil
bis einschlieslich Donnerstag, 28. Horil
an welchem die v. ein. bedeutenden Engroshause der
Manufakturwaren-
branche weit unter Preis gekauften Warenposten derart billig zum
Verkauf kommen, dass in absehbarer Zeit ein solch billiges
— Angebot nicht mehr kommen wird. Es sind ausgesetzt:
Ein
Ein
in schönen hellen gestreift.
Mustern, waschechte solide
Ware, Meter 60, 50, 40 und
Posten Bett-Kattune
gute waschechte Satinware
in vielen Mustern
Meter 35, 30, 25 und 20 Pf.
Posten Tennis-Flanelle
Pf.
Posten Möbel-Kattune
Ein
gute Köperware in schönen
dunkeln Mustern
Meter 45, 35, 30 und
Pf.
Ein Posten
Weiss Hemdentuch
80 cm breite gute Ware für
Hemden . . . Meter nur 25 pf.
Ein Posten Ia
Weiss Hemdentuch
in fein- u. dickfädiger Ware
sehr solide Qualität, mit kl.
Bleichfehlern, reeller Wert
viel höher . . Meter nur 7& Pf.
Ein Posten
Weissen Flock-Köper
in ganz vorzüglicher Ware,
schneeweiss gebleicht
Meter 55, 40, 35 und 20 Pf.
Ein Posten
Bett-Damast
130 cm breit, sehr solide
Ware als sehr billig
Meter nur
re
Für 95 Pfg. verkaufen wir:
2 gute Kissenbezüge . . 95 Pf.
2½ Mtr. gute Jackenbiber 95 Pf.
3 gute Erstlingsjäckchen 95 Pf.
5 weisse Erstlingshemdch. 95 Pf.
2 Mtr. guter Doppeldruck 95 Pf.
3 Paar Herrensocken . . 95 Pf.
4 Mtr. Wasch-Mousseline 95 Pf.
1schöner Unterrock . . . 95 Pf.
4½ Meter Bett-Kattun,
95 Pf.
waschecht .
Bordeaux Bett-Damast
Türkischroten Bett-Damast
Altgold-Damast
130 cm und 160 cm breit,
enorm billig
Für 95 Pfg. verkaufen wir:
3½ Mtr. Hemden-Oxford 95 Pf.
4 Meter weiss Hemdentuch 95 Pf.
1 Tischtuchdecke mit
ge-
stickten Ecken . . . . . 95 Pf.
3 Meter Rock-Velour . . 95 Pf.
6 Meter Handtücher . . . 95 Pf.
1 Bettuch-Kulte mit
Bor-
düre . . . . .
. . . . . 95 Pf.
2 Paar Hosenträger . . . 95 Pf.
1 Korsett in allen Weiten 95 Pf.
Ein Posten
Bettuch-Halbleinen
volle Breite, solide
haus-
macher Ware, als ganz
be-
sonders billig . . . Meter 35 Pf.
Ein Posten
Bettuch-Cretonne
160 cm breit, blütenweisse
Ware Meter 110, 95, 90 und 65 Pf.
Ein Posten
Bettuch-Biber
doppelbreite, weich gerauhte
Qualität . . . Meter nür 98pf.
Ein Posten
Bett-Damast
160 cm breit, in schönen
Blumenmustern
Meter nur
pf.
Für 95 Pfg. verkaufen wir:
1 Miederschürze mit
95 Pf.
schönem Besatz . .
1 Reformschürze, voll, gross, 95 Pf.
1 weisses Damenhemd mit
Spitze . . .
. . . 95 Pf.
1 weisse Damenjacke . . . 95 Pf.
1 weisse Damenhose mit
hoh. Stickerei
.95 Pf.
1 Normalhemd, voll, gross 95 Pf.
1 farbiges Knabenhemd . 95 Pf.
euhelten
3 Posten Kleiderstere der Saison: Meter05 Pfg. Meter1 Mk. Meter Mk.
Serie I
Serie II
Serie III
140
Eolienne, Rohseide, Kleider- und Blusenseide, Tüllstoffe, enorm billig.
Mousseline, Kleiderleine, Seidenleine in allen Farben
Weisse
Waschstoffe
in grösster Auswahl
anfangend Meter
Wasch-
Mousseline
mit und ohne Bordüre
Meter
Kleider-Leie
imitiert, in allen
Farben . Meter
anzer Warcnaus
Markt 7.
Guggenheim & Marx
Markt 7.
Beachten Sie unser Schaufenster in der Passage.
(8632
blaue Saccos Gürtel
in allen Preislagen (8615
Lüster-Saccos
Wasch-Joppen
Sport-Anzuge
Spezialhaust
Heur Spamel
Ludwigstrasse 17.
Von frisch eintreffenden Sendungen
empfehle:
.
HochfeineNlordſee-
Schellfiſche
Große Jsländer
Schellfiſche
per Pfd. 30 Pfg.
Portions=Schellfiſche
per Pfd. 20 und 25 Pfg.
Kabeljau 6.
per Pfd. 30 Pfg. (Mittelſtücke teurer)
la Heilbutt
C8641,6
im Ausſchnitt
la Rotzungen, Schollen,
im Aus-
Seehecht, Seelachs schnit
ferner
Geräucherte Schellfiſche
Bücklinge
Kieler Sprotten, friſche
Matjes=Heringe
PrimaLandbutter.
Fischhandlung
Karlstrasse 47
Fertig
Telephon 641.
die unter Haarausfall u. Schuppenbildung
zu leiden haben, ſind die Erfolge, die bei
Gebrauch von Brenneſſel=Waſſer mit
Birkenzuſatz erzielt wurden. Allein echt
bei: Gg. Frank,Eliſabethenſtraße 9,
Telefon 886. Spezialgeſchäft für Damen,
Shampooning nach engl. Syſtem, elektriſche
Haartrocken=Anlage. Anfertigung eleganter
Haararbeiten, Haarfärben und Haarbleichen
in jeder gewünſchten Nuance. (7866a
2e 52.
1. Beilage zum Darmſtädter Tagblatt.
Donnerstag, 21. April.
1910.
FIErIVD WNV DErlGEff
HOFLIEFERANT
ERNST-LUDWiGSTRASSE 10
ECKE DER MARKTPASSAGE
Die seit nahezu dreissig Jahren
bestehende Firma HERMANN
BERGER ist als Spezialhaus
für Damen-Mäntel und -Kostüme
und infolge der Selbstfabrikation
der meisten von ihr geführten
Artikel, sowie durch direkten
Bar-Einkauf in den grössten
Fa-
briken in der Lage, alle Waren
zu sehr billigen Preisen
ver-
kauten zu können. Die Firma
legt besonderen Wert auf
ausser-
ordentl. Solidität ihrer Artikel und
trägt bezüglich der Auswahl allen
Geschmacksrichtungen Rechnung
Jackenkleider, vorrätig in den Grössen 38, 40, 42, 44,
46, 48, 50, in blau, schwarz, grau und anderen
modernen Farben und Stoffen.
Schwarze Paletots, vorrätig in den Grössen 42, 44, 46,
48, 50, 52, in Tuch, Cheviot, Kammgarn, Moirée etc.
Farbige Paletots, vorrätig in den Grössen 38, 40. 42,
44, 46, 48, 50, in englischen Stoffen, einfarbig Tuch
und leichten imprägnierten Stoffen.
Staubpaletots, imprägniert, vorrätig in d. Grössen 42, 44.,
46, 48, 50, in sportfarb., grau, blau u. schwarz.
Kimonos, beliebter Uebergangsmantel, in schwarz, blau,
flieder- und rostfarbig und sonstigen modernen Farben.
—Spezial-Abteilung echt Münchener Sport-Loden
-Kleider, -Mäntel und Capes für Damen.
— Grosse Auswahl in Kostüm-Röcken
in allen Grössen, in schwarz und farbig.
Spitzen-Konfektions und Umhänge.
Anfertigung nach Mass
Anfertigung nach Mass.
(5094a
7327a)
Spezialität:
Prima
Straussfedern
Reiher
Marabout-Boas
Strauss-Boas
Enorme Auswahl bis zum
feinsten Genre.
Mehrere Tausend Stück
stets am Lager.
Einzelverkauf
zu Engros-Preisen.
Rud. Wolff
Bismarckstrasse 55
Straussfedern-Engroshaus.
Frühgemüß= und Salatpflanzen
abzugeben bei
7283a)
J. Rußler, Müllerſtraße 20.
C
e
seife
weise Kernselfe pfd. 26 Pf.
Ia. Weiße Kernseife Pfd. 28 Pf.
Ia. Weiße Kernseife
„Patent‟ . . . . . . Pfd. 30 Pf.
Ia. Sparkernseife . Pfd. 32 Pf.
Terpentinöl, Benzin,
Spiri=
tus, Salmiakgeiſt, Leinöl,
Parkett=Wachs, Stahlſpähne,
Scheuertücher, Parkettücher,
Putzpommade, Vitrolin,
Geo=
lin, Sidol, Fenſterleder,
Putz=
ſchwämme, Sunlight Seife,
Bleichſoda, Seifenpulver,
Perſil, Leſſive Phénix, Weiße
Stärke, Créme=Stärke, Créme=
Farben, flüſſig und in Beuteln,
Waſchblau in Doſen und
Beuteln, Borax gemahl.,
Kaiſer=
borax, Lambris= u.
Wurzel=
bürſten und Schrupper.
A. Reichard
Ecke Bleich- u. Casinostrasse.
Telefon 104.
(8371a
Die Dame mit dem Orden.
Von Little.
3)
Ueberſetzt aus dem Engliſchen.
(Nachdruck verboten.)
Hieiſan, den 28. Auguſt 1901.
Märchenland! Das echte, wahre Märchenland, von
dem wir uns erzählten oben auf dem alten Kirſchbaum
bei Großmuttern! So iſt’s hier, Kameradin. Nur noch
viel, viel märchenhafter, als wir je träumten! Ich bin
durch kleine Dörfer gekommen, die ausſahen, als ob ſie
eben aus dem Bilderbuch gefallen wären. Die Straßen
voll von luſtigen kleinen Leuten, die lächelnd und ſich
ver=
beugend umherlaufen und einander hübſche Dinge
erzäh=
len. Es iſt ein Land, wo jedermann vergnügt zu ſein
ſcheint und wo die Höflichkeit das erſte Gebot iſt.
Geſtern reiſten wir in Iinrikſhas auf die Berge. Der
Weg war eng, aber eben, und mehr als drei Stunden lang
marſchierten die Männer aufwärts, ohne anzuhalten oder
ihre Gangart zu ändern, bis wir um die Mittagszeit
raſteten. Ein japaniſches Haus iſt nicht viel mehr als ein
Dach und eine Menge Bambuspfähle, aber alles iſt
wun=
dervoll ſauber. Noch ehe wir abgeſtiegen waren, liefen
Männer und Weiber aus ihren Häuſern, verbeugten ſich
und riefen: Ohayo, ohayo! das heißt: Guten Morgen!
Sie liefen und holten Kiſſen herbei, und wir waren froh,
uns auf niedrigen Bänken bequem ausſtrecken zu können.
Dann brachten ſie uns köſtlichen Tee, ſtanden herum und
enie ne e e ge e e e e
große Seltenheit iſt; jedenfalls war ihnen das meine ſo
intereſſant, daß ſie mir Zeichen machten, ich möchte meinen
Hut abnehmen, und dann ſtanden ſie eifrig lachend und
ſchwatzend um uns herum. Miß Leſſing meinte, ſie
wünſchten, ich ſolle mein Haar aufmachen, aber wagten
nicht, die Bitte auszuſprechen wegen der ſchönen Friſur.
Blonde Fluten! Ich wünſchte, Du hätteſt es ſehen
kön=
nen! Doch Du haſt es ja geſehen nach mancher tollen
Tennispartie!
Nachdem wir eine Stunde lang geruht, Tee getrunken,
uns verbeugt und gelächelt hatten, machten wir uns wieder
auf den Weg, diesmal in einer Art Tragſtuhl aus Bambus,
der von zwei Männern an einer langen Stange auf den
Schultern getragen wurde. Ich habe doch wahrhaftig
ſchon manchen Berg erſtiegen, aber dieſer Ausflug übertraf
alles, was ich je erlebt. Man kam ſich vor wie eine Fliege
auf der Glatze eines Mannes. So ſtiegen wir aufwärts,
höher und immer höher, manchmal durch dichte Wälder,
wo die Nacht wohnte, und wieder über Strecken in
blen=
dendem Sonnenlicht.
Gerade als ich anfing, mich zu wundern, wo wohl
unſer Gepäck geblieben ſei, kamen wir an vier lachenden,
ſingenden Frauen vorbei. Zwei von ihnen trugen
Schiffs=
kiſten auf ihren Köpfen und die andern rieſige Kori. Das
ſchien ihnen aber abſolut nichts auszumachen; ſie
verbeug=
ten ſich und lächelten, bis wir außer Sicht waren. Ein
zweiſtündiger Aufſtieg brachte uns dann endlich in dieſes
Lagerdorf hier, Hieiſan genannt. Es ſind gegen vierzig
Amerikaner hier, die während des Sommers im Freien
kampieren, und ich bin der Gaſt eines Doktor Waring und
ſeiner Gemahlin aus Alabama. Mein Zelt ſteht hoch oben
über dem Dorf auf einem großen, überhängenden Felſen,
und vor mir habe ich eine Ausſicht, die eine paſſende
Ein=
faſſung des Paradieſes abgeben würde. Dieſer Berg iſt
dem Buddha heilig und darum mit vielen Tempeln und
Altären beſtanden, von denen manche uralt ſind. Einmal
habe ich alle meine Energie zuſammengenommen und bin
gegen drei Uhr früh aufgeſtanden, um die Affen zum
Frühſtück kommen zu ſehen. Die Berge ſind voll von
ihnen, aber man kann ſie nur zu dieſer beſtimmten Stunde
ſehen. Es gibt einige ſehr nette Leute hier und ich habe
manche Bekanntſchaft gemacht. Ich bin ihnen eine Art
Rätſel, und die liebe Neugier iſt eifrig, zu erfahren, warum
ich nach Japan gekommen bin. Mrs. Waring putzt mich
und ſtellt mich aus wie eine neue Puppe und die Frauen
beraten mit mir den Aufputz ihrer alten Kleider.
Ich begreife nicht, warum ich nicht ganz und gar elend
bin. Der Grund iſt wohl der, daß es mir zu gut geht.
Es iſt nett, gehätſchelt und wie ein Kind behandelt zu
werden, und angenehm, unter einfachen, herzlichen Leuten
zu ſein, die im Freien leben und geſund ſind an Leib und
Seele.
Ich ſehne mich danach, alles zu vergeſſen, was ich in
den letzten ſieben Jahren von der Welt gelernt habe.
Könnte ich das Leben noch einmal beginnen als junges
Mädchen mit ein paar Illuſionen, wären es auch nur ge=,
borgte! Ich weiß zu viel für meine Jahre und habe mit
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 21. April 1910₰
Nummer 92.
Frühjahrskur frinken Sie bei Störungen der Nierenfunktionen
und der Blaſe, Steinleiden und Gicht täglich früh morgens 1 Fl.
Carola-Heilquelle; 10 Flaſchen genügen, um Sie vom Erfolg zu
überzeugen, Fragen Sie Ihren Hausarztt In allen Apotheken und
einſchlägigen Geſchäften erhältlich, wo nichtvertreten, direkter Bezug.
NB. Das Carolabad beſitzt 2 erdig alkal. lithiumhalt. Mineralquellen,
1) Die Carola=Heilquelle von ſtark mineraliſcher Beſchaffenheit, daher faſt
aus=
ſchließlich Kurzwecken dienend,
2) Den Carola=Schloßbrunnen, die ſchwach mineraliſierte Schweſterquelle der
Heilquelle, vornehmlich als Tafelwaſſer verwendet, ſowie auch zur Unterſtützung
der Kur mit Heilquelle.
Bei Beſtellung iſt dieſem Umſtand genau Rechnung zu tragen.
Neue Broſchüre und Herzteatteſte durch
Carolabad Akt.-Geſ., Rappoltsweiler, Südvogeſen.
Hauptniederlage in Darmſtadt: H. Merz, Inh. Jakob Schroth, Schulſtraße 12, Telefon 160.
Steppdecken
hübſche Muſter, w. von 4 Mk. a. gef.,
mod., ſog. Daunenmuſter, v. 3 Mk. an.
Karlſtraße 41, Seitenbau.
690a)
Blumen=Kiſtchen
per Stück 20 Pfg., Blecheimer per Stück
20 und 40 Pfg.
(6853a
A. Maul, Schuſtergaſſe 5.
billigſt Wilh. Castan,
Porzellanklil Kirchſtraße 5.
(4723a
Abfuhrscee
„Frangula” Schutzm. Bounswerk nur echt
Pakete 50 Pfg. Drogerie Anton Fischer. (693fI
Pflege die Zähnel(kiss23,20
Ein angenehmer Mund erhält erſt durch geſunde, weiße und
reinliche Zähne ſeine volle Schönheit, Friſche und Anziehungskraft,
l6))) und hat ſich die nun ſeit 40 Jahren eingeführte unübertroffene
ſanitätsbehördlich geprüfte Zahnpaſta (Odontine), der mehrfach
preisgekrönten Kgl. Ba yer. Hofparfümeriefabrik C. D. Wunderlich,
Nürnberg, am meiſten Eingang ver chafft, da ſie die Zähne
glänzend weiß macht, jeden üblen Atem und Tabaksgeruch entfernt,
den Mund angenehm erfriſcht à 50 u. 60 Pfg. (ovale Glasdoſe) bei.
Hoflieferant — Ecke
A. Walchner Nachf. vorm. E. Scharmanll, Eliſabethen= u. Luiſenſtr.
Repetier=
Eisernes Firmenschild
Pürschbüchſe
2.76287, billig zu verkaufen b. A. Lang,
Mod. 88, und vorzügl Jagdglas Alexanderſtraße 18.
(8525imd
preiswert verkaufen. Näh. Exped. (7590t
ich Kommme Solort
und bezahle Ihnen wegen dringendem
Warenbedarf konkurrenzloſe höchſte Preiſe
für getragene Kleider, Schuhe,
Feder=
betten, Zahngebiſſe ꝛc.
(8142a
Jakob Friedel, Schlossgasse 29, Laden.
Eicktromotor
3 Ps mit Anlaſſer billigſt abzugeben
Heinrich Wambold,
7580a)
Mühlſtraße 23.
Heyi&John, Manufakturwaren. (273a
ſch dongehninten, n benefen. Die Pieſe vor zu
Harfe=
waren himmliſch, ich habe ſie zerleſen, den Reſt will ich
morgen beantworten.
Hiroſhima, den 2. September 1901.
Endlich, nach all meinen Wanderungen habe ich mich
für den Winter niedergelaſſen. Die Schule iſt ein großes
Gebäude, offen und luftig; ich habe ein nettes Zimmer
nach Oſten zu, wo ich Euch Lieben im Geiſte ſuche. Auf
zwei Seiten türmen ſich die Berge und zwiſchen ihnen liegt
das märchenhaft ſchöne Binnenmeer. Hiroſhima iſt eine
bedeutende Marine= und Militärſtation, und während ich
ſchreibe, tönen die Hörnerrufe vom Exerzierplatz zu mir
herüber.
Ich habe eine hübſche, kleine Dienerin bekommen
und wünſchte, Du könnteſt uns zuſammen plaudern
ſehen. Sie tritt ein, verbeugt ſich, bis ihr Kopf den
Boden berührt, und ſpricht die Hoffnung aus, daß
meine geehrten Augen, Ohren und Zähne ſich wohl
befinden. Ich antworte ihr auf gut Engliſch, daß ich
zum Zanken aufgelegt ſei, und dann lachen wir
zu=
ſammen. Sie iſt von all meinen Sachen entzückt,
be=
rührt ſie manchmal zärtlich und ſagt: Ich darf dies alles
hüten. Es ſind zwiſchen vier= bis fünfhundert Mädchen
in der Schule, und bis ich mit der Sprache vertraut
bin, ſoll ich mit den älteren Mädchen, die etwas Engliſch
verſtehen, arbeiten. Du würdeſt lächeln, wenn Du ihre
Neugierde in allem, was mich anlangt, ſäheſt. Sie
fin=
den meine Taille ſehr komiſch, meſſen ſie mit ihren
Händen und lachen ſich halb tot. Eines der Mädchen
fragte mich ganz ernſthaft, warum ich mir denn hätte
Stücke aus den Seiten ſchneiden laſſen, und eine andere
wollte wiſſen, ob mein Haar früher ſchwarz geweſen ſei.
Du ſiehſt, in dieſer ganzen großen Stadt bin ich die
einzige Perſon mit goldenen Locken, und eine grüne
Nelke könnte nicht mehr Gloſſen hervorrufen.
Geſtern gingen wir aus, um Vorhänge für mein
Zimmer einzukaufen. Es folgte uns ſolch eine
Men=
ſchenmenge, daß wir kaum unſern Weg finden konnten.
Als wir in den Laden traten, ſetzten wir uns auf die
Erde, und ein kleiner Knabe fächelte uns Kühlung zu,
während wir auswählten. Letzten Montag bat mich
Miß Leſſing, einen Turnkurſus zu beginnen, und zwar
mit größeren Mädchen, die zu Kleinkinderlehrerinnen
ausgebildet werden. Den Anfang machte ich mit einer
Lektion im Seilſpringen. Dies iſt eine unbekannte
Kunſt in Japan, ein Mangel, der die
Kindergarten=
arbeit recht erſchwert. Ich nahm alſo vierzehn
Mäd=
chen mit mir ins Vorhaus und bedeutete ihnen durch
Gebärden, mir alles nachzumachen. Dann ſteckte ich
meine Röcke hoch, und — eine Negermelodie pfeifend —
hüpfte ich los. Nichts, was Du je geſehen, kommt der
Verblüffung gleich, die ſich auf den Geſichtern malte!
Auf Knie und Händen ließen ſie ſich nieder, um meine
Füße beſſer beobachten zu können. Aber ſchon hatte
ich gewonnenes Spiel, und trotz der engen Kimonos
und Sandalen machten ſie tapfere Verſuche, mir zu
folgen. Der erſte Verſuch mißglückte gründlich, einige
fielen auf die Geſichter, einige auf die Knie, alle
ſtol=
perten. Ich wagte nicht zu lachen, denn die Japaner
können nichts ſchwerer vertragen als Spott. Ich half,
förderte und ermunterte ſie, bis der Sieg gewonnen
war. Am nächſten Tage war ſchon ein kleiner
Fort=
ſchritt zu verzeichnen, und am dritten Tage hatten ſie
es alle intus. Ich hörte, daß ſie den ganzen Nachmittag
mit Ueben zugebracht hätten. Was meinſt Du wohl,
iſt das Reſultat? Eine Seilſpringepidemie iſt über
Hiroſhima hereingebrochen, Männer, Frauen und
Kinder ſind ergriffen, und wenn wir ſpazieren gehen,
bekomme ich faſt Lächkrämpfe, wenn ich die ältlichen
Paare ernſthaft ſich bemühen ſehe, den Sprungſchritt
zu erfaſſen.
Dieſer Erfolg hat mich ſo ermutigt, daß ich die
Mädchen alle möglichen Schritte und Reigen lehrte, ich
ging ſogar ſo weit, ihnen die Quadrille beizubringen.
Aber mein Ehrgeiz führte mich ein wenig zu weit.
Eines Tages kam ich mit einem nagelneuen, ſelbſter=
fundenen Schritt in die Stunde, er war ziemlich
ver=
rückt, aber eine famoſe Uebung. Gut! Ich ſtelle mich
an die Spitze, und nachdem die Mädchen mir zweimal
um den Platz gefolgt ſind, bemerke ich, daß ſie faſt berſten
vor Lachen. Als ich frage, was denn los ſei, erklärten
ſie platzend, daß gerade dieſer Schritt die
Hauptbe=
wegung in einem heidniſchen Tanze ſei, der während
der Götzenfeſte dem Gott der Schönheit getanzt würde!
Alle Heiligen! Der Schlag würde die Brüder rühren,
wenn ſie das wüßten!
Jeden Nachmittag führe ich gegen vierzig ſpazieren.
Unſer Lieblingsbummel iſt am Graben entlang, der
das alte Kaſtell umgibt. Er iſt faſt immer über und
über mit Lotosblumen bedeckt. Die Mädchen geben
ein hübſches Bild, wie ſie ſo ehrbarlich dahintrotten
in ihren bunten Kimonos und kleinen, klapernden
Sandalen. Wir kommen dann an dem Exerzierplatze
vorbei und an den Kaſernen, wo 20000 Soldaten in
Quartier liegen. Ich wünſchte, Du könnteſt ſie ſehen,
wie ſie ſittſam zu ſein verſuchen und doch aus den
Winkeln ihrer kleinen Mandelaugen hinüberlugen auf
eine Weiſe, wie es alle Mädchen der Welt fertig
bringen.
Die Art, wie ſie mir alles nachtun, benimmt mir
faſt meine Unbefangenheit. Die Idee, ein leuchtendes
Vorbild zu ſein, iſt mehr, als ich gewettet habe. Es iſt
eins von den wenigen Dingen in meinem bunten Leben,
denen ich bisher entgangen bin. Habe keine Angſt,
Ge=
fährtin, ich könnte in Hiroſhima nicht leichtſinnig ſein,
wenn ich auch wollte. Kobe würde ſich wohl als
ver=
hängnisvoll erwieſen haben; denn dort ſind viel
Fremde, und die Verſuchung, mich gehen zu laſſen,
wäre zu groß für mich geweſen. Hier jedoch entwickle
ich mich rapid zu einer choralſingenden Schweſter, und
die Welt und das Fleiſch und der Teufel ſtecken tief
hinten im Schrank.
(Fortſetzung folgt.)
Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtädt.
„ 46.
Donnerstag,
Bekanntmachung.
Betreffend: Die Unterhaltung der Kreisſtraßen im Kreiſe Darmſtadt hier die Sperrung
der Kreisſtraße Nieder=Ramſtadt-Ober=Ramſtadt behufs Einwalzens der
Fahrbahn.
Es wird hiermit zur Kenntnis der Intereſſenten gebracht, daß die Kreisſtraße
von Nieder=Ramſtadt bis Ober=Ramſtadt von Freitag, den 22. I. Mts., für
Fuhr=
werke, Automobile, Motorräder und dergleichen auf ca. 14 Tage wegen Einwalzens
der Fahrbahn geſperrt iſt.
Der Verkehr nach Ober=Ramſtadt hat über Roßdorf Bahnhof-Ober=Ramſtadt
zu erfolgen.
Darmſtadt, den 13. April 1910.
(8454im
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
Fey.
Bekanntmachung.
Betreffend: Vechütung von Waldbränden.
Mit Rückſicht auf die beſondere Gefahr, welche entſtehende Brände infolge der
herrſchenden Trockenheit für die Waldungen nach ſich ziehen können, ſehen wir uns
ver=
anlaßt, auf Grund des Art. 79 der Kreis= und Provinzialordnung für den Kreis
Darm=
ſtadt die nachſtehende Anordnung zu treffen:
1. Das Rauchen in Waldungen außerhalb der Kreisſtraßen iſt bis auf weiteres
verboten.
2. Zuwiderhandlungen werden mit Geldſtrafen bis zu neunzig Mark beſtraft.
3. Dieſe Verfügung tritt mit dem Tag der Bekanntmachung in Wirkſamkeit.
Gleichzeitig machen wir auf den nachfolgenden Inhalt des Art. 36 des
Forſtſtraf=
geſetzes vom 13. Juli 1904 aufmerkſam.
Darmſtadt, den 15. April 1910.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V.: Dr. Reinhart.
Artikel 36.
Mit Geldſtrafe bis zu ſechzig Mark oder mit Haft bis zu vierzehn Tagen wird
beſtraft:
1. wer mit unverwahrtem Feuer oder Licht einen Wald betritt oder ſich demſelben
in gefahrbringender Weiſe nähert:;
2. wer im Walde brennende oder glimmende Gegenſtände fallen läßt, fortwirft
oder unvorſichtig handhabt;
3. wer — in anderen als nach § 368 Nr. 6 des Strafgeſetzbuchs ſtrafbaren Fällen
— im Walde oder in gefährlicher Nähe desſelben im Freien ohne Erlaubnis
der Forſtpolizeibehörde Feuer anzündet oder, falls ihm die Erlaubnis erteilt
iſt, das Feuer gehörig zu beaufſichtigen oder auszulöſchen unterläßt, oder den
bei Erteilung der Erlaubnis ihm vorgeſchriebenen Bedingungen zuwiderhandelt;
4. wer Waldflächen oder Grundſtücke, welche an Waldungen angrenzen, ohne
Erlaubnis der Forſtpolizeibehörde abbrennt oder den hierauf bezüglichen
An=
ordnungen der Forſtpolizeibehörde zuwiderhandelt;
21. April.
1910.
5, dbrande der Auft
oder Ortspolizeibeamten zur Hülfeleiſtung nicht nachkommt, obſchon er derſelben
ohne erheblichen eigenen Nachteil Folge zu leiſten vermag.
Betreffend: wie oben.
Darmſtadt, den 15. April 1910.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien der Landgemeinden des Kreiſes.
Wir empfehlen Ihnen den Inhalt obiger Bekanntmachung ſofort auf ortsüblicht
Weiſe zur allgemeinen Kenntnis zu bringen und das Polizeiperſonal entſprechend
an=
zuweiſen. Zuwiderhandlungen ſind ohne Nachſicht zur Anzeige zu bringen.
J. V.: Dr. Reinhart.
(8631
Bekanntmachung.
Betreffend: Das Radfahren auf öffentlichen Wegen im Kreiſe Darmſtadt.
Da neuerdings wiederholt Klagen über das Radfahren auf Fußſteigen, auf denen
nach nachſtehend abgedruckter Polizeiverordnung das Radfahren verboten iſt, bei uns
vorgebracht wurden, ſehen wir uns veranlaßt, die nachſtehenden Beſtimmungen erneut
in Erinnerung zu bringen.
Darmſtadt, den 15. April 1910.
(8455id
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
I. V.: von Werner.
Polizei=Verordnung.
Betreffend: Das Radfahren auf öffentlichen Wegen im Kreiſe Darmſtadt.
Unter Aufhebung der Polizei=Verordnung vom 4. Oktober 1907 wird auf Grund
des § 13 der Verordnung, den Radfahr=Verkehr betreffend, vom 6. Mai 1907 und des
Art. 78 der Kreis= und Provinzial=Ordnung vom 12. Juni 1874 nach Zuſtimmung des
Kreisausſchuſſes und mit Genehmigung des Großh. Miniſteriums des Innern vom
14. Dezember 1908 zu Nr. M. d. J. 21048 hierdurch verordnet, was folgt:
§ 1. Das Radfahren iſt verboten:
I. in der Gemarkung Darmſtadt:
a) auf dem Fußſteige längs der Nieder=Ramſtädterſtraße bis zum
Böllenfalltor,
b) auf dem nördlichen Fußſteige der Eſchollbrückerſtraße zwiſchen Main=
Neckarbahn und Beſſungerweg:
II. in der Gemarkung Eberſtadt auf dem ſüdlichen Fußſteige der
Mühltal=
ſtraße vom Ortsausgang bis zum Felſenkeller.
§ 2. Zuwiderhandlungen gegen vorſtehende Beſtimmung werden nach § 366.
Ziffer 10 des R.= St.=G.= B. mit Geldſtrafe bis zu 60 Mark oder mit Haſt
bis zu 14 Tagen beſtraft.
§ 3. Dieſe Polizeiverordnung tritt am Tage ihrer Verkündigung im Darmſtädter
Taglatt in Kraft.
Darmſtadt, am 17. Dezember 1908.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. B.: von Starck=
Amtliche Nachrichten des Großherzoglichen Polizeiamts Darmſtadt.
Polizeilich eingefangene und zugelaufene Hunde.
In polizelicher Verwahrung und Pflege in der Hofreite Schulzengaſſe Nr. 3 be=
*
finden ſich: 2 Pinſcher, 1 Kriegshund.
Die Hunde können von den Eigentümern bei dem 1. Polizei=Revier ausgelöſt
werden. Die Verſteigerung der nicht ausgelöſten Hunde findet dortſelbſt jeden Werk=
tag, vormittags um 10 Uhr, ſtatt.
Bekanntmachung.
Betreffend: Die Frühjahrsmeſſe 1910.
Unter Bezugnahme auf § 366 Ziffer 10 St. G. B., Art. 264 Pbl. St. G. und Art. 56
Abſ. 2 der Städteordnung wird für die Dauer der diesjährigen auf dem ſtädtiſchen Gelände
gegenüber dem Hallenſchwimmbad ſtattfindenden Frühjahrsmeſſe folgendes angeordnet:
1. Es iſt verboten, durch die Reihen der Schau= und Verkaufsbuden zu reiten
oder mit Fuhrwerken irgend welcher Art, namentlich auch mit Fahrrädern zu
fahren.
2. Ueber die an das vorerwähnte Gelände grenzenden Straßen (Lindenhof=, Mühl=
und Landgraf=Georg=Straße) darf nur im Schrit gefahren oder geritten werden.
Darmſtadt, den 16. April 1910.
Großherzogliches Polizeiamt.
Dr. Kranzbühler.
(8479imd
Bekanntmachung,
betreffend die Sonntagsruhe im Handelsgewerbe in der Haupt= und Reſidenzſtadt
Darmſtadt.
Da aus Anlaß der Meſſe am Sonntag, den 24. April 1910, für die Stadt
ein geſteigerter örtlicher Geſchäftsverkehr zu erwarten iſt, wird hiermit auf Grund des
§ 105 b Abſatz 2 der Reichsgewerbeordnung und des § 37 der Ausführungsanweiſung
für dieſen Tag die Offenhaltung ſämtlicher offenen Verkaufsſtellen einſchließlich der
Verkaufsſtände der Meſſe in der Zeit von 11 Uhr vormittags bis 7 Uhr abends
zugelaſſen.
Während dieſer Stunden iſt die Beſchäftigung von Gehilfen, Lehrlingen und
Arbeitern in allen offenen Verkaufsſtellen geſtattet.
Darmſtadt, den 16. April 1910.
(8564mdf
Großherzogliches Polizeiamt.
Dr. Kranzbühler.
Warnung
vor dem unlauteren Geſchäftsgebahren von Serienlosgeſellſchaften.
Schon wiederholt iſt vor dem unkauteren Geſchäftsgebahren zahlreicher in= und
ausländiſcher, beſonders niederländiſcher und däniſcher Unternehmern, ſog. Serienlos=
Spielgeſellſchaften, gewarnt worden.
Das Weſen dieſer Unternehmern beſteht darin, daß der Unternehmer einen Anteil
an Serienloſen oder die Ausſicht auf den Gewinn aus einer größeren oder kleineren
Anzahl ſolcher Loſe verkauft und die Zahlung des Kaufpreiſes in der Regel in Raten
erfolgen kann
* Der Betrieb ſolcher Geſchäfte iſt ſtrafbar. Denn handelt es ſich um den
Verkauf von Gewinnausſichten, ſo iſt dies als öffentliche Veranſtaltung einer Lotterie
ohne obrigkeitliche Erlaubnis anzuſehen (§ 286 des R.=Str.=Geſ.=B.) und werden
Losanteile gegen Teilzahlungen verkauft, ſo liegt ein Vergehen gegen §7 des
Reichs=
geſetzes, betreffend die Abzahlungsgeſchäfte, vom 16. Mai 1894 (R. Geſ.=Bl., S.
450) vor. Der gewerbsmäßige Verkauf von Losanteilen wird aber auch in der Regel
gegen das Großherzoglich Heſſiſche Geſetz, betreffend den Handel mit Anteilen
und Abſchnitten von Loſen zu Lotterien und Ausſpielungen, vom 11. April 1896
(Reg=Bl. S. 47) verſtoßen.
Es kommt ferner das Großherzoglich Heſſiſche Geſetz vom 14. Februar 1906
(Reg.=Bl. S. 45) in Betracht, wonach das Spielen in außerheſſiſchen Lotterien, die
nicht mit ſtaatlicher Genehmigung im Großherzogtum zugelaſſen ſind, bei
Geld=
ſtrafe bis zu 600 Mark im Großherzogtum Heſſen verboten iſt.
Wenn hiernach einerſeits derjenige, der einer derartigen Serienlosgeſellſchaft
bei=
tritt, nicht nur hierdurch ſich an dem ſtrafbaren Tun des Unternehmers beteiligt,
ſon=
dern in den meiſten Fällen (ſofern es ſich nicht ausſchließlich um im Großherzogtum
Heſſen zugelaſſene Lokterie=Loſe handelt) ſelbſt eine mit empfindlicher Strafe bedrohte
Handlung begeht, ſo iſt andererſeits hiermit für ihn in den meiſten Fä en auch eine
erhebliche Vermögensſchädigung verbunden, wie ſich aus nachſtehendem ergibt.
Die Serienlosgeſellſchaften beruhen faſt ohne Ausnahme auf
ſchwindel=
hafter Grundlage. Die Beitrittseinladungen laſſen die Natur des Geſchäfts und die
den Teilnehmern zuſtehenden Rechte nicht klar erkennen. Das Publikum wird durch
die Anpreiſung, daß jedes Los gewinnt und Nieten nicht exiſtieren, ſowie durch die
fettgedruckten Geſamtbeträge der Gewinne angelockt. Dabei iſt meiſt nicht bekannt und
kann auch aus den Ankündigungen gar nicht erſehen werden, daß die Zahl der
Teil=
nehmer an den fraglichen Geſellſchaften unbeſchränkt iſt, die Summe der einzelnen
Bei=
träge den von dem Unternehmer gezahlten Kauſpreis der Loſe um ein vielſaches
über=
ſteigen, und daß deshalb der auf den Teilnehmer entfallende Gewinnbetrag faſt
aus=
nahmslos nur einen verſchwindenden Teil der Geſamtſumme der gezahlten Beiträge
ausmachen wird. Dazu beſteht nicht einmal die Gewähr, daß der Unternehmer ſich im
Beſitze der Loſe befindet, an denen die Teilnehmereinen Anteil erwerben ſollen. Zweiſel
der letzt erwähnten Art ſind namentlich hinſichtlich der ausländiſchen Unternehmer ge=
wreiche des Seſchiſtin Ddautſchand derchen ader durch Agenter deirchen
laſſen.
Wir ſehen uns veranlaßt, auf dieſe Geſichtspunkte wiederholt hinzuweiſen, da
trotz häufiger Warnungen in der Preſſe, troß zahlreicher Beſtrafungen von
Unter=
nehmern derartiger Spielgeſellſchaften, trotz der traurigen Erfahrungen vieler Spieler
ſich immer noch Leute finden, die auf die verlockenden Anerbieten dieſer klugen
Geſchäfts=
unternehmer hereinfallen, namentlich wenn dieſe unter einer hochtrabenden Firma wie
„Internationale Vereinsbank: Nationale Renten= und Kreditbankt oder dergl. auftreten.
Aus den angegebenen Gründen warnen wir auch davor, den in letzter Zeit hieſigen
Einwohnern zugegangenen Auforderungen ausländiſcher Bankfirmen zu folgen und
als Vertreter dieſer Firmen Teilnehmer für Serienlosgeſelſchaften zu werben.
Da ſowohl der Handel mit Losanteilen in der fingierten Form des
Geſellſchafts=
ſpiels als auch deſſen Unterſtützung ſeitens der Zeitungen durch Aufnahme von
An=
zeigen und Proſpekten ſtrafbar iſt, erſcheint es im Intereſſe der Allgemeinheit ratſam,
die Aufnahme derartiger Reklamen ſowie die Verbreitung ſolcher Proſpekte abzulehnen.
Darmſtadt, 19. April 1910.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Dr. Kranzbühler.
(8618df
Bekanntmachung.
Im Intereſſe des ungehinderten Fußgängerverkehrs auf den Fußſteigen iſt
das Befahren der Fußſteige mit Fuhrwerken jeder Art (auch Handwagen) bei
Strafe verboten. Ausgenommen von dieſem Verbote iſt, ſoweit hierdurch der
Fuß=
gängerverkehr nicht gehindert wird, die Beförderung von Kindern in Kinderwagen und
von Kranken in Krankenwagen (Fahrſtühlen), jedenfalls dürfen niemals 2
Kinder=
oder Krankenwagen gleichzeitig nebeneinander auf dem Fußſteig aufgeſtellt oder
fortbewegt werden.
Die Schutzmannſchaft iſt zur Ueberwachung angewieſen und wird namentlich
gegen das die Fußgänger in hohem Grade gefährdende Abwärtsfahren der Kinder
mit Sportwagen u. dergl. auf den Fußſteigen ſteiler Straßen einſchreiten.
(8617df
Darmſtadt, den 19. April 1910.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Dr. Kranzbühler.
Aus der Landrichter Dr. Müllerſchen Stiftung zu Darmſtadt ſind durch die
unterzeichnete Behörde drei Unterſtützungslegate von jährlich 500 Mk. an
be=
dürftige elternloſe Studierende der Rechtswiſſenſchaft aus den Provinzen
Starken=
burg oder Oberheſſen zu vergeben. Bewerbungen um dieſe Legate ſind binnen bier
Wochen bei der unterzeichneten Behörde einzureichen.
Darmſtadt, den 14. April 1910.
Großherzogliches Miniſterium der Finanzen
Abteilung für Finanzwirtſchaft und Eiſenbahnweſen.
Süffert.
8639a)
Verſteigerungs-Anzeige.
Donnerstag, den 21. April 1910, nachmittags 4 Uhr,
verſteigere ich im Saale Rundeturmſtraße 16 öffentlich
zwangs=
weiſe gegen Barzahlung
a) für beſtimmt:
1 Schreibtiſch, 1200 Zigarren (beſſere Marken), 1 Ständer mit 5
Flam=
men und 1 Ständer mit 3 Flammen;
b) ferner vorausſichtlich:
4 Büfetts, 2 Pianinos, 3 Diwans, 4 Sofas, 4 Kleiderſchränke, 2 Glasſchränke,
3 Warenſchränke, 3 Eisſchränke, 3 Schreibtiſche, 2 Fahrräder, 1 Motorrad,
3 Wagen, 1 Landauer, 40 Dutzend Servietten, 2 Stück Serge, 3 Ballen
Roß=
haarſtoff, 17 Meter Seidenſammet, 160 Bilderſtäbe, 50 Bilder, 100
Geſchäfts=
bücher, 1 Brotgeſtell, 1 Ausſtoß= und 1 Heſtmaſchine, 1 Partie Falziegel und
Schieferſteine uſw.
Darmſtadt, den 20. April 1910.
Thüre, Großh. Gerichtsvollzieher,
Bleichſtraße 9.
Yffenlage von Stenerhebregiſtern.
Das Gemeinde= und Kirchenſteuer=
Nach=
nas=Hebregiſter Nr. 23 III Ider
emeindeDarmſtadt,ſowieNr. ZIIISTII
er Gemeinde Darmſtadt (Beſſunger
Stadt=
il) für 1909 liegen vom 20. April an acht
age lang auf dem Bureau der Stadtkaſſe,
hrafenſtraße 28, zur Einſicht auf.
Beſchwerden gegen die Beitragspflicht
der gegen das angenommene
Beitrags=
erhältnis müſſen binnen der erſten vier
Wochen nach Ablauf der Offenlegungsfriſt
ſchriftlich oder mündlich) bei
Großherzoo=
lichem Kreisamt vorgebracht werden. Später
vorgebrachte Beſchwerden finden keine
Be=
rückſichtigung.
Darmſtadt, den 18. April 1910.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
(8628
J. V.: Schmitt.
fertigt Heſſiſches
Bittſchriften Burean, Darm=
(5958a
ſtadt, Kirchſtraße 21.
Seite 12.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 21. April 1910.
Nummer 92.
Bekanntmachung.
Für die Gemarkungen Arheilgen, für
dieſe nach der demnächſtigen Anlegung des
Grundbuchs, Eberſtadt, Griesheim und
Pfungſtadt werden die Dienſtſtunden zur
Entgegennahme mündlicher Anträge und
Erklärungen in Grundbuchſachen des neuen
Rechts wie folgt feſtgeſetzt:
a) Arheilgen, Griesheim: Montags,
b) Eberſtadt, Pfungſtadt: Donnerstags,
je vormittags von 9—12 Uhr und
nach=
mittags von 4—6 Uhr.
Im übrigen bleiben die feſtgeſetzten
Dienſt=
ſtunden für die Gemarkungen des
Gerichts=
bezirks unverändert.
(8683
Darmſtadt, den 18. April 1910.
Großherzogliches Amtsgericht II.
Dorderungen an den Nachlaß des zu
Darmſtadt verſtorbenen Privatiers
Ludwig Molter ſind bei Meidung der
Nichtberückſichtigung bei dem Unterzeichneten
bis ſpäteſtens den 15. Mai 1910 unter
Beifügung einer ſpezifizierten Rechnung
ſchriftlich anzumelden.
8517mdf
Darmſtadt, 19. April 1910.
Der Nachlaßverwalter
Rechtsanwalt Sartorius,
Saalbauſtraße 9.
Verkauf von Matraßenſtreu.
Am Samstag den 23. d. Mts., von 9 Uhr
30 Min. vormittags ab wird auf dem Hofe
der Kavalleriekaſerne an der Holzhofallee
die Matratzenſtreu einer Exkadron verkauft.
Leib=Dragoner=Regiment Nr. 24. (8660
. . Wer . .
zahlt konkurrenzloſe höchſte Preiſe für
ge=
tragene Kleider, Schuhe, Stiefel,
Wäſche=
alte Federbetten, Zahngebiſſe ꝛc.? (*10064
Nur
J. Wallach, Schloßgaſſe 10,
Telephon 1754. —
Gebr. Gartenmöbel gesucht
gut erhalten, bequemer Sitz und Lehne.
Off. mit Preis u. Beſchreibung unt. G 99
befördert die Exp. ds. Bl.
(8663
faſt neu,
Singer-Nähmaschine, Hand= u.
Fußbetrieb, und 1 Schuhmacher=
Zylinder=
maſchine, alles ſehr billig, verkauft
*10024) Döngesborngaſſe 7, 1. Stock.
ſchöne Lorbeerbäume mit Kübel ſind
billig abzugeben. Offerten unter G 94
an die Expedition ds. Bl.
(*10008dfs
empfehlen:
Lebende Bachforellen
in allen Größen
Spiegel= und Schuppenkarpfen
Rheinhechte, Schleien
Oölete Zimmer
Große Weißſiſche
Breſem, Mulben
Rheinſalm, Weſerſalm
Rhein=Maiſiſche
(867
Seehecht
im Ganzen und Ausſchnitt
Rotzungen, Seezungen
Steinbutt, Heilbutt
Schellfiſche
ſowie alle weiteren
Fluß= und Seefiſche
taglich eintreffend.
Reitinger & Blechschmidt
Hoflieferanten,
19 Eliſabethenſtraße 19.
Sche
Telephon 543.
Büro, Ausstellungsiokal
oder ſonſt ruhige Geſchäftsſtelle, 4, eventl. 5 ſehr helle
Parterreräume mit Fenſter nach der Straße und Hof, zuſ.
120 qm Bodenfläche. Auch getrennt hiervon größere
Werkſtätte ꝛc. Untere Rheinſtraße, ſehr preiswert (2500 Mk.)
(8627dfs
per 1. Juli zu vermieten.
Gefl. Angebote unter 6 95 an die Expedition ds. Bl.
Gebraucht., größerer Eisschrank
(8674
zu kaufen geſucht
Steinstraße 2, Konditorei.
Wer nimmt läuſige Voxerhündin
gegen gutes Entgelt auf etwa 2 Wochen in Rehpinscher, pillig zu ver=
Pflege. Gefl. Off. u. H 17 an die Exp. (*10065 Lkaufen. Schwanenſtraße 79, II.
hell u. dunkel, aus der Brauerei G. B. Ganß,
(C8672,6
Groß=Umſtadt, empfiehlt
J. Müller, Kiesſtraße 20.
Monate alt,
(*9837md
Meine neuen Modelle
in kompletten
Speisezimern
beſtehend aus:
1 Büfett, zwei= bezw. dreiteilig
1 Anrichte
1 Auszugtiſch für 12 Perſonen
1 Diwan, 6 Lederſtühle
in verſchied. Tönen gebeizt bezw. geräuchert
zu Mark
500
bein met 7 755
zeichnen ſich durch ihre
eleganten Formen
und
praktischen Grössenverhältnisse
ganz beſonders aus.
(C6864,55
Infolge fachmänniſcher Beaufſichtigung
leiſte für jedes bei mir gekaufte Stück
weitgehendſte Garantie.
örg Schitt
Möbel und Dekorationen
Schlossgraben 13a
Gegr. 1879.
Telefon 891.
Brillantring
1 Stein, hochfein, verkauft billig (*10023
Döngesborngaſſe 7, 1. Stock.
Kallenichrank
gebraucht, zu kaufen geſucht. Off. unt. H 5
an die Expedition ds. Bl.
(*10021dfs
Hochf. Speisezimmer
neu, Eichen (dunkel)
Küche
pitch=pine, neu, spottbillig abzugeben
(*10019)
Gartenſtraße 20, parterre.
Faſt neuer elektr. Kronleuchter
3=armig, mit herunterziehbarer Mittellampe
(*10009
preiswert zu verkaufen
Eſchollbrückerſtraße 8.
Habe
zurzeit durch Umtauſch für neue Möbel
2 gut erhaltene Sofas, 1 Schreibtiſch,
verſchiedene Bettſtellen und Matratzen,
Kommode, Waſchkommode mit Marmor,
wie bekannt, billig abzugeben
(*10013
Karlſtraße 30.
Konserven:
Eingem. Erbsen (9 Qualitäten)
„ Erbsenu. Carotten (2 Qual.)
„ Prinzessbohnen (3 Qual.)
„ Schneidebohnen (5 Qual.)
„ Brechbohnen
„ Brech-Perlbohnen
Brech-Wachsbohnen
Kernbohnen (Flageolets)
Dicke Bohnen
„ Carotten
Gemischte Gemüse
Leipziger Allerlei
Tomaten, (ganze)
Tomatenpurée
Cardon
Artischockenböden
Stangenspargel (4 Qual.)
Kopfspargel (2 Qualitäten)
Schnittspargel (4 Qual.)
Kohlrabi, ganze Frucht
Kohlrabi in Scheiben
Sellerie in Scheiben
Teltower Rübchen
Spinat, fein gewiegt
„ Morcheln
Champignons (5 Qual.)
Steinpilze
„ Pfifferlinge
„ Trüffeln
in Dosen à ½ ½ ¼1 u. 2 Kilo.
Compot-Früchte
alle Sorten, in Dosen u. Gläsern.
H. Reichard
Ecke Bleich- u. Kasinostrasse.
Telephon 104.
Verſteigerungs-Anzeige.
Freitag, den 22. April I. J., vormittags 9 Uhr und
nach=
mittags 3 Uhr anfangend,
verſteigere ich aus einem Nachlaß im Hauſe Heinrichſtraße 46,
I. Etage, meiſtbietend gegen bare Zahlung:
1 Salon=Einrichtung, beſtehend in 1 Sofa nebſt 2 Seſſeln und 4 Stühlen mit
blauem Seidendamaſt bezogen, 1 Salonſchrank, 1 Tiſch, 1 Blumentiſch,
1 Tiſchchen als Jardinére, 1 Klapptiſch und hierzu paſſende Uebervorhänge
und 1 echter Smyrna=Teppich (3½ auf 4 Meter).
Ferner 2 große Bilder (Stiche von W. v. Kaulbach, und zwar die Zerſtörung
von Jeruſalem und das Zeitalter der Reformation), 2 große Oelgemälde
(Winterlandſchaft von Guſt. Lange und eine Mondnacht am Hafen von
S. Salberg); ferner 1 echte Pariſer Pendüle aus den Jahren 1810—1812
(echt Empire).
Verſchiedene Kleiderſchränke, Tiſche und Stühle, 1 Sekretär, 2 Waſchtiſche,
Nachttiſche, Spiegel und Bilder, 1 Nähtiſch, 1 Hausapotheke, 1 Handnähmaſchine,
1 ganz neues, noch nicht gebrauchtes Zimmerkloſett. Die ganze
Küchen=
einrichtung (Küchenſchrank uſw., Küchengeſchirr, Porzellan und Gläſer, 1
Gas=
herd, 1 Petroleum=Heizofen u. a. m.).
Ferner: Sämtliches Weißzeug als: Tiſchwäſche, Damaſt=Tafeltücher mit
Servietten, Jacquard=Tiſchtücher und Servietten, Handtücher, Bettwäſche,
Bettücher, Plumeaux= und Kiſſenbezüge uſw.
Sodann Silber: 1 Teekanne mit Milchkanne, 1 Zuckerdoſe und verſchiedene
Dutzend ſilberne Eß= und Kaffeelöffel, Vorleglöffel und ſonſtige kleine
Silber=
gegenſtände.
Ferner 1 goldene Halskette, 1 goldene Damen=Zylinderuhr, 1 Remontoir=
Damenuhr in Tula und andere kleine Gegenſtände, ein eiſerner Flaſchenſchrank.
1 kleiner Kaſſenſchrank, 1 Mikroſkop, 1 Zither, 1 Violine mit Kaſten.
Ferner kommt zum Ausgebot, und zwar Freitag nachmittags 3 Uhr:
1 faſt noch neuer Flügel (Fabrikant Karl Röniſch,
Dresden). Dieſes Inſtrument ſteht bei Herrn Karl Arnold,
Inſtrumenten=
fabrikant, Ecke Mühl= und Erbacherſtraße, zur Anſicht auf und kann von
Intereſſenten jederzeit zwanglos beſichtigt und probiert werden.
Darmſtadt, den 19. April 1910.
8461id)
Ernst Wolff, Amtsgerichtstaxator.
Mühlſtraße 62 am Kapellplatz.
Srlaner
u
Ohlatlarlamnensderel
Ersatz für
Handarbeit
unübertroffen an
Dauerhaftigkeit, Eleganz
und Preiswürdigkeit
nur
IN20
Ferner empfehle meine anderen
Fabrikate
in den Preislagen von
Nl. 7.90, 8.50, 9.50 u. 10.50
Verkaufsstellen:
(8653
W.Maner- U.F Scheufer
4 Rheinstrasse 4.
5 Ludwigstrasse 5
[ ← ][ ][ → ]Nummer 92.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 21. April 1910.
Seite 13.
Till Eulenſpiegel.
Skizze von Otto Johannes.
B. In dem früheren Herzogtum Lauenburg, das
jetzt einen Teil der preußiſchen Provinz Schleswig=
Holſtein bildet, liegt in herrlicher Umgebung, von Wald
und Seen umrauſcht, das freundliche Städtchen Mölln.
Seine roten Dächer lugen unter dem grünen, dichten
Laub gar ſo traulich hervor und laden die vielen
Fremden, die zur ſchönen Sommerszeit in bellen
Scharen dorthin kommen, gaſtlich zu erquickender Raſt.
Eine alte, ſchöne Kirche aus grauer Vorzeit ragt in der
Mitte des Städtchens hoch in die Lüfte empor und gibt
dem ganzen Orte Anſehen und Würde.
Doch noch ein anderes Wahrzeichen hat Mölln, ſo
wie Hamburg den Eſel mit dem Dudelſack, das ein
jeder geſehen haben muß, der Mölln beſucht, das iſt der
Grabſtein „Till Eulenſpiegels”.
Im Volksmunde lebt dieſer luſtige Schalksnarr mit
allen ſeinen Schelmenſtreichen noch lebendig fort, aber
welche Bewandtnis es eigentlich mit ihm und den
luſtigen Geſchichten, die von ihm berichtet werden, hat,
darauf iſt die Antwort ſchwer zu finden. Es iſt aber
nicht unwahrſcheinlich, daß in der erſten Hälfte des
vierzehnten Jahrhunderts ein luſtiger Geſell dieſes
Namens gelebt und in Norddeutſchland, vorzüglich in
Niederſachſen, ſein Weſen getrieben habe. Hat aber
ein ſolch luſtiger Geſelle gelebt, dann iſt es auch ſehr
gut möglich, daß er, wie die Ueberlieferung angibt, im
Jahre 1350 zu Mölln geſtorben und dort begraben iſt.
Nachrichten über ſeinen Grabſtein finden ſich freilich
erſt ſeit dem Anfange des ſechzehnten Jahrhunderts.
Dieſer iſt ſpäter renoviert worden und mag in ſeiner
jetzigen Form etwa aus der erſten Hälfte des
ſiebzehn=
ten Jahrhunderts ſtammen. Die Inſchrift auf dem
Grabſtein lautet:
„Anno 1350 is düſſe gravſten up gehaven.
Tileulenſpiegel ligt hir under begraven.
merket wol und denket dran:
wat ick geweſt ſi üperen,
alle de hir vorbvergan,
Moten mi glick waren.”
Die hölzerne Umzäunung, die früher das Grab
umgab, iſt nicht mehr vorhanden. Ein Span von ihr
war nämlich nach den Berichten glaubwürdiger
Chro=
niſten ein probates Mittel gegen Zahnweh, und
gläu=
bige Pilger haben ſo viele Späne abgeſchnitten, daß
ſie um das Jahr 1630 erneuert werden mußte.
Ver=
ſchwunden iſt auch die alte Linde, die früher auf dem
Grabe ſtand, und in deren Stamm jeder
Handwerks=
burſche einen Nagel ſchlug, ſo daß ſie ſchließlich ganz
mit Eiſen bedeckt war.
Mehr als hundert Jahre waren ſeit dem Tode Tin
Eulenſpiegels vergangen, als man zuerſt daran ging,
die über ſein Leben und ſeine Taten im Volke
um=
lauſenden Hiſtorien zu ſammeln und dem Drucke zu
übergeben. Dieſe in niederdeutſcher Sprache
abge=
faßte Sammlung iſt im Jahre 1483 erſchienen, aber
leider iſt ſie nicht erhalten geblieben, und erſt eine
ältere hochdeutſche Ausgabe iſt auf uns gekommen. Die
älteſte Ausgabe iſt im Jahre 1519 zu Straßburg
ge=
druck unter dem Titel: ,Ein kurtzweilig leſen von Bil
Ulenſpiegel, geboren uß dem Land zu Brunswick”.
Un=
zählige Male iſt dann das ſchnell beliebt gewordene
Buch ſeitdem gedruckt, außerdem iſt es aber auch in die
lateiniſche, franzöſiſche, däniſche, vlämiſche, polniſche
uſw. Sprachen überſetzt worden.
In allen Ausgaben beginnt das Buch vom
Eulen=
ſpiegel mit einer Vorrede, in der der Verfaſſer die
Be=
wohner der von Eulenſpiegels Streichen betroffenen
Orte bittet, ſich den Spott nicht verdrießen zu laſſen,
denn „nur allein um ein fröhlich Gemüt zu machen in
ſchweren Zeiten” habe er auf Andringen ſeine Frreunde
dieſe Erzählungen zu Papier gebracht.
Die zweiundneunzig Hiſtorien, die dann folgen und
Tills Leben von ſeiner Geburt im Dorf Kneitlingen
bei Schöppenſtedt bis zu ſeinem Tode in Mölln
behan=
deln, ſtehen unter ſich in einem ſehr loſen
Zuſammen=
hange. Die Scherze, die darin erzählt werden,
er=
ſcheinen uns meiſt nicht ſehr geiſtvoll, mögen aber in der
Geſellenherberge, wo abends die Genoſſen der
verſchie=
denen Aemter Einkehr hielten, gern gehört worden ſein,
weil ſie luſtig und drollig ſind und Anlaß zu fröhlichem
Lachen gaben. Für die Entſtehung ſolcher Geſchichten
war aber gerade die erſte Hälfte des vierzehnten
Jahr=
hunderts beſonders günſtig. Mächtig regte ſich damals
das Selbſtbewußtſein des Handwerkers. Ueberall traten
ſie zu feſten Verbänden zuſammen, und nicht gering iſt
die Zahl der deutſchen Städte, in denen es ihnen
ge=
lang, den alten Geſchlechtern die Herrſchaft ganz oder
teilweiſe zu entreißen. Da herrſchte denn auch in den
Handwerksſtuben ein friſches, fröhliches Leben, und
vielfach ſuchten auch die Glieder der einzelnen Gewerke
die Genoſſen eines andern Gewerbes zu necken und
mit Sticheleien zu reizen. Solche Handwerkergeſchichten,
in denen faſt immer der Meiſter der Geprellte iſt, füllen
einen großen Teil des Buches und ſcheinen den
eigent=
lichen Kern der Eulenſpiegelſage zu bilden. Damit
aber auch die gelehrten Stände nicht leer ausgehen,
ſchickte man Eulenſpiegel auf die hohen Schulen nach
Praa, Erfurt und ſogar nach Paris, und ließ ihn durch
ſpitzfindige Fragen die Fakultäten in ſchwere
Bedräng=
nis bringen. Vorzugsweiſe aber bildet die Gegend
zwiſchen Hildesheim, Hannover, Braunſchweig,
Magde=
burg und Halle den Schauplatz ſeiner Taten. Nur ge=
legentlih hat er auh Handurg, Zübeck und Bremen
mit der Ehre ſeines Beſuches bedacht. Aus Bremen
mußte er fliehen, weil er behauptete, dort gingen nur
Schälke (Spitzbuben) auf, ehrliche Leute gediehen dort
nicht; in Hamburg richtete er aber Unheil bei einem
Bartſcherer an, ſprang durch deſſen Fenſter und wurde
vom Büttel verfolgt, entrann aber ſeinen Verfolgern.
Als aber Eulenſpiegel alt und verdroſſen geworden
war, wollte er in ein Kloſter gehen und für den Reſt ſeines
Lebens Gott dienen. Er fand auch Aufnahme in der
Abtei Marienthal bei Helmſtädt. Aber er konnte nicht von
ſeinen Schalkſtreichen laſſen und trieb ſo argen Unfug,
daß er aus dem Kloſter verwieſen wurde. Nun wandte
er ſich wieder gen Norden und kam nach Mölln. Er nahm
zuerſt Herberge bei einem Apotheker um der guten Arzenei
willen, aber dieſem wurde der Gaſt bald läſtig und er ließ
ihn in das Hoſpital zum Heiligen Geiſt bringen.
Aber Eulenſpiegel wurde ſehr krank und nun ſetzte er
ein Teſtament auf und teilte all ſein Gut in drei Teile;
einen Teil beſtimmte er ſeinen Freunden, einen Teil dem
Rat zu Mölln und einen Teil dem Kirchherrn daſelbſt,
jedoch mit dem Beſcheide, wenn er mit Tod abginge, ſo
ſollte man ſeinen Leichnam begraben in geweihter Erde
und für ſeine Seele begehen Vigilien, Seelenmeſſen uſw.
nach chriſtlicher Ordnung. Nach vier Wochen aber ſollten
ſie einhellig die ſchöne Kiſte aufſchließen und was darin
wäre, miteinander teilen.
Das nahmen die drei Parteien gütlich an und
Eulen=
ſpiegel ſtarb. Als nun vier Wochen um waren, kamen der
Rat, der Kirchherr und Eulenſpiegels Freunde und
öff=
neten die Kiſte, ſeinen Schatz zu teilen. Aber zu ihrem
Erſtaunen und Schrecken fanden ſie darin nichts weiter
als einen Stein. Nun entſtand Uneinigkeit unter den
bis=
her ſo fröhlichen Erben, denn der Pfarrer meinte, der Rat,
der die Kiſte in Verwahrung gehabt, hätte den Schatz
her=
ausgenommen. Der Rat aber meinte, die Freunde hätten
den Kaſten ſeines koſtbaren Inhalts entleert, und die
Freunde endlich mutmaßten, der Pfarrer hätte bei der
Beichte ſich den Schatz von Eulenſpiegel überantworten
laſſen. So veruneinigten ſich die drei Erben über die
Erb=
ſchaft und gingen in Unfrieden auseinander.
Auch bei Eulenſpiegels Begräbnis ſoll es noch
wun=
derlich zugegangen ſein. Das Seil, an dem der Sarg
her=
untergelaſſen wurde, zerriß und Eulenſpiegel kam im
Sarge auf die Füße zu ſtehen. Da ſprachen alle, die dabei
ſtanden: „Laſſet ihn nur ſtehen, er iſt wunderlich geweſen
im Leben, wunderlich will er auch ſein in ſeinem Tode.”
So warfen ſie das Grab zu und ſetzten einen Stein oben
auf das Grab und ſchrieben auf den Stein:
„Dieſen ſtein ſoll nieman erhaben.
Hie ſtat Ulenſpiegel begraben.
Anno domini MGCCl. (1350) jahr.
glzschüirf Heilanzeigen des Bades Salzschlirf: Podagra- Rheuma- Steinleiden-Harnsäure -Ischias-Gicht-Frauenleiden
heilt
Tettsucht-Zucker-Stoffwechselleiden. Zu einer Vorkur im Hause sind 30 Flaschen Bonifaciusbrunnen erforderlich.
Giche
—Saisonbeginn: 1. Mai.
Dasneue Badehotel: Elegant. Etablissement-Lift-Centralheizung -aller Komfort-Soolbäder u. Doorbäder im Hause
Grosser Kurpark direkt am Walde - Orchester und ständiges Theater.
(54100
Prospekte durch die Kurdirektion.
Vorzügliche Qualität. Erprobte Passform.
Garantie für Haltbarkeit.
Jedes Paar
Herren- & Damenstiefel
k.
Halbschuhe
braun und schwarz
in grosser Auswahl.
Schuhfabrik Turul
Alfred Fraenkel, Com.-Ges.
DARMSTADT
Schulstrasse 5.
Filialen in allen grösseren Städten
Deutschlands.
(7468a
Segeituch
zirka 30 Meter, gut erh., zu kaufen geſucht.
Off. unt. G 97 an die Exp. d. Bl. (*10029
(Sitz= und Liegewagen mit Gummireifen,
gut erhalten, billig zu verkaufen
Liebfrauenſtraße 58, part.
*9981)
Lfer
u. Wanzen-Vertilgung
unter Garantie. Geruchlos.
Räume ſofort wieder bewohnbar.
K. Stephan, Kiesſtraße 27.
Neut
Red.
8645M)
Einkrustalette
leichte, geprägte Linkrusta, fertig gemalt u. lackiert, à Mtr. 30 Pfg.
Ringfreie Tapetenindustrie
C. Kupsch, Frankfurt a. M., Altegasse 27/29.
Genau wie Butter
schmeckt die berühmie
Mober-Ausverkauf!
Die Reſtbeſtände des Möbellagers Rheinſtraße 39 werden
ab Mittwoch, den 20. April
vollſtändig ausverkauft.
Der Ausverkauf dauert nur einige Tage. Es kommen zum
Verkauf zu außerordentlich billigen Preiſen:
kompl. Schlafzimmer
Herrenzimmer
Speisezimmer
Salons
Einzelmöbel
insbeſondere ein großes Quantum Kleinmöbel aller Art, eine
große Anzahl Diwans, Teppiche, Spiegel, Bilder ꝛc.
Es handelt ſich nur um ganz neue und gute Sachen, da das
Geſchäft nur kurze Zeit beſtand. Der Ausverkauf erfolgt nur aus
prinzipiellen Gründen, da wir demnächſt ein Möbelgeſchäft modernen
Stils in dieſen Räumen eröffnen, welches ausſchließlich ganz neue
der Gegenwart entſprechende Modelle führen ſoll. Es bietet ſich
durch meinen Ausverkauf eine ſeltene Gelegenheit für Brautleute.
Hochachtungsvoll
8675)
Aug. Schwab jun.
rückvapter
(Rollen=Reſte)
abzugeben
in der Exped. des Tagblatts
Polizeihund
(Deutſcher Schäferhund)
iſt zu verkaufen. Beſitzt vollſtändige Dreſſur,
ſehr wachſam, ſcharf, aber nicht biſſig.
Un=
beſtechlich, ſicherer Beſchützer und Begleiter
ſeines Herrn. Anfrage unter G 86 an die
(8636a
Expedition ds. Bl.
Margarine
Cattiza
m. Freilauf
tadellos erhalt. Fahrrav zu verkauf.
*9830md) Viktoriaſtraße 67, 1. Etage.
Eine Kinderbettſtelle
mit Sprungmatratze, 1,40 m lang, zu
ver=
kaufen Karlſtraße 63, III. Stock. (*10040
Anfertigung moderner
HERREN- GARDEROBE
nach Mass
in anerkannt
erst-
klassiger Ausführung.
Stets das Neueste
in besten deutschen
und
englischen Stoffen.
Verkstätte im Hause.
WILL.V ScHWAB
Ludwigsplatz.
(8662ds)
[ ← ][ ][ → ]Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 21. April 1910.
Nummer 92,
Verkauf nur bis Ende dieses Monats.
Beachten Sie unsere Schaufenster!
System Handarbeit
System Handarbeit
Um in einigen Sorten, von denen wir allzugrosses Lager haben, rasch ru räumen, haben
wir uns entschlossen, um dies zu ermöglichen, den Verkaufspreis wesentlich herabzusetzen.
12 Ludwigstrasse 12.
12 Ludwigstrasse 12.
in Buchführ., Schreib=
Gebild. Dame, maſch. u. Korreſpond.
gründlich erfahren, ſucht per ſof. Stellung
als Kaſſiererin oder Büropoſten. Offerten
unter H 7 an die Expedition. (*10936
Junges Mädchen
welches 3 Jahre im Kontor einer großen
Eiſenhandlung gelernt hat, ſ. zum 1. Juli 1910
Stellung als
Kontoristin
Gefl. Offert. u. G 84 an die Exped. (*9978
*9976df) Fräulein, einige Jahre auf dem
Kontor eines größeren Fabrikbetriebs tätig,
mit Buchhaltung, Kaſſe u. Wechſelweſen,
ſowie alle vorkommenden Bureauarbeiten
vertraut, ſucht per 1. Mai oder ſpäter anderw.
Stellung am liebſten Darmſtadt od. Umgeb.
prima Zeugnis z. Verf. Gefällige Offerten
unter G 80 an die Expedition.
Aelteres, ſelbſtändiges Mädchen
mit nur guten Zeugniſſen, im Kochen u.
Schneidern bewandert, ſucht Stellung im
Haushalt von ein oder zwei Perſonen auf
1. Juni event. auch früher. Näheres in der
Expedition dieſes Blattes.
(*9852mdf
*9958) Junge Frau ſucht Laufdienſt
Fr. Dreſcher, Kiesſtraße 16.
Perfekte Köchin
mit prima Zeugn. ſucht Stelle zu einzelner
Dame oder Herrn evt. auch Aushülfeſtelle
vom 1. Mai ab.
(*9997
Franks Stellenbureau, Karlſtraße 31.
1.
Int. Hausdame
heiterem Gem. ſ. bald. Engagement. Br. erb.
unter G 89 an die Expedition. (*9991
Duhe Stellen ſuchen
große Anzahl Landmädchen mit guten
Zeugniſſen, darunter einige noch nicht
ge=
dient durch
(*9972
Frau Weißmantel, Arbeitsnachweis,
Eliſabethenſtraße 37.
*10022) Mädchen ſucht Laufſtelle von
8 bis 3 Uhr, zum 1. Mai. Offerten erw.
unter H 1 an die Exvedition ds. Bl.
*10039) Ja., gutempf. Frau hat noch Tage
frei i. Waſch. u. Putz. Fuhrmannſtr. 8, II. r.
ſuchen Stellen.
Mädchen vom Lande Stellenvermittler
Reinhardt, Wiebelsbach i.
(*10034
ſucht für morgens
Junge Frau
Std. Laufſtelle.
Näh. Pankratiusſtr. Nr. 9, III. (*10010
*10062) Geſunde Schenkamme ſucht ſofort
Stelle. Frau Dingeldein,
Schützen=
ſtraße 10½, Telephon 531.
Anrere Michen
das Liebe zu Kindern hat und im Nähen
bewandert iſt, ſucht paſſende Stelle durch
Frau Bickel, Stiftſtr. 56. (*10006
Sml Wicke. Stlr 8an
u. Kindermädchen, Hausmädchen, perſete
Herrſchaftsköchin, Stützen, Haushälterin,
Alleinmädch., 20 Jahre alt, kann alle
Haus=
arbeit u. bürgerl. kochen, mehrere jüngere
Mädchen welche ſchon gedient u. nicht ged.
haben, für hier u. auswärts zum 1. Mai
und ſpäter Stellenbüro Frau Dingeldein,
Schützenſtraße 10½, Telefon 531.
*10005df) Mädchen ſ. Laufdienſt morgens
2 Std. Alexanderſtr. 25, Hinterh. part.
*10050dfs) Kindergärtnerin II. Kl. ſucht
Stellung tagsüber oder nachmittags zu
Kindern. Offerten unter H 14 an die
Expedition ds. Blattes.
*10053) Das Zentral-Stellenbüro
von Frau Auauste Schmitt,
Ballonplatz 5, II., empf. Herrſch.=
Köchin, Hausmädch., welches
nähen u. bügeln kann,
Allein=
mädch . v. Lande m. gut. Zeugn.,
ſowie mehr. Mädchen, gedient
und nicht gedient. Suche nach Erfurt
Köchin für gut empfohlenes Herrſchaftshaus
bei hohem Salär.
*10051) Junge Frau ſucht 2—3 Stunden
Laufſtelle vormittags. Obergaſſe 6.
*10058) Tücht. Mädchen mit ſehr guten
Zeugn. ſucht Stelle bis 1. Juni. Einfach.
brav. Mädchen ſucht Stelle zum 1. Mai.
Stellenbureau Debus, Karlſtr. 79, Teleph. 1737.
*10035) Junge, ſaubere Frau ſucht morg.
2 Stund. Laufdienſt, geht auch halbe Tage
Waſch. u. Putz. Lichtenbergſtr. 73, Hth., III. I.
ſucht Stelle in einem beſſe=
Lehrmädchu
ren Geſchäft. Offerten unter
(*10032
H 3 an die Expedition.
Tüchtiger Bürogehilfe
der bis jetzt auf einem Bureau einer größ.
Landgemeinde beſchäftigt iſt, ſucht alsbald
anderweit Stellung. Offerten unt. G 63
(8513md
an die Expedition ds. Bl.
Holzbrauche
Schreiner, der franz., engl. u. ital. Sprache
mächt., ſowie im Zeichnen, Buchführung u.
ſchriftl. Arbeiten bewand., wünſcht paſſende
Stellung in einer Möbelfabrik oder
Maga=
zin. Gefällige Offerten unter R. S. 74
hauptpoſtlagernd.
(*9983
*9960) Ein junger, ordentlicher Burſche
ſucht leichte Hausburſchſtelle
Nieder=Ramſtädterſtr. 31. Hth., 3. Stock.
Beſchäftigung als Austräger, Mittwochs
u. Samſtags von 1 Uhr ab, an den anderen
Tagen von 4 Uhr ab
Hopp, Schwanenſtraße 21d. Trachtige Dugieri
ſofort geſucht.
Hoffärberei C. & Ch. Reich
Pallaswieſenſtraße. (8680df Bei Uhrmachermeister
oder in optiſcher Werkſtätte möchte junger
Mann in die Lehre treten. Offerten unter
(8690dfs
H 16 an die Exp. ds. Bl. Lehrstelle
für jungen Mann in beſſerer Familie in
photographiſches Atelier geſucht. Off. u.
H 13 an die Exp. ds. Bl. erb.. (8678dfs *9938md) Nettes Mädchen, das Weiß=
zeugnähen gelernt, kann das Kleidermachen
gründl. erlernen. Damenkonfektion Hocke,
Martinſtraße 25. Manſarde. 7517a) Lehrmädchen geſucht!
Damen-Konfektion, Grafenſtr. 35, III.
Ge *9847md) Beſſeres Mädchen, das etwas
Nähen kann, als Stütze in kl. Haushalt geſ.
per 1. Mai Mollerſtraße 42, 1. Stock. Einige Hilfsarbeiterinnen
ſowie 1 Lehrmädchen geſucht, Konfektion
Bayer-Haack, Kapellplatz 14. (8489imd ſofort geſucht Flora
Arbeiterin Wenzel, Schnei=
derin, Kirchſtraße 12, 3. Stock. (*9868md
*9757id) Arbeiterin und Lehrmädchen
für Damenkonfektion ſucht M. Weintz, Saalbauſtraße 36, I.
Frauen und Mädchen ſowie jugendl. Arbeiterinnen
finden dauernde u. lohnende Beſchäftigung. Wolf Strauss, Sortieranſtalt
5597a) Gräfenhäuſerweg 65. mitags f.leicht.
Schulentl. Mädchen Näharbeit geſ. Martinſtraße 25, 1. Stock, Dubiel. (B8302
ir Plater. er ein. Mäten
in kl. Haushalt zum 1. Mai geſucht. Zu
ſprechen bis 11 und abends von 6—8 Uhr
(8412a
Hügelſtraße 7, 2 Treppe. ſuche ich
Ful Meine Konlektions-Aenderstabe
tüchtige Arbeiterinnen
in dauernde Stellung.
(8625df
Theodor Schwab, Ernst-Ludwigsplatz.
Vertreter geſucht
für einen techniſchen Spezial=Artikel. Herren, die bei der Induſtrie und bei Baufirmen
gut eingeführt ſind, erhalten den Vorzug.
Off. unter G 98 an die Exped. d. Bl.
(8646.
Nummer 920
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 21.
ril 1910.
Besonders preiswertes Angebot in
Reste
u. Abschnitte
Preiswerte
Reste.
Handtücher, grau, 3 Mtr. — 75 Pf.
Handtücher, grau, 3 Mtr. — 95 Pf.
Handtücher, ws.-bt., 3 Mtr. — 95 Pf.
Druckzeugschürzen, 1Mtr. — 50 Pf.
120 brt., 1Mtr. — 70 Pf.
Druckzeugkleider, 7 Mtr. — 2.90 M.
Schürzenzeug, gest., IMtr. — 90 Pf.
Tennisblusenflanelle,
Mtr. — 1.25M.
Jackenflanelle, 21 Mtr. — 1.00 M.
Hemdenflanelie, 3 Mtr. — 1.30 M.
„ schwer, 3 Mtr. — 1.90 M.
Kleiderzeug, waschecht,
6 Mtr. — 4.50 M.
Waschstoffblusen,
2½ Mtr. — 95 Pf.
Weisszeug u. Leinenreste.
Buckskinreste. — Vorhangreste.
Läuferstoffe
Gelegenheitskauf
Meter: 75 Pf., 60 Pf. u. 50 Pf.
Kleiderstoffreste
ohne Rücksicht
auf den Wert
erie 1 Meter 50 Pf
erie II weter 1.00 M.
erie III Meter 1.50 m.
Woll. Vorhangstoffe
Ein Posten weisses els.
Hemdentuch
schwere Qualität, Mtr. 50 Pf.
Wollmussline, Zephyr
und Batistreste
Serie 1 Meter 50 Pf.
Serie I Meter 75 Pf.
Ein Posten
Kaffeedecken
im Preis zurückgesetzt.
Serie 1 Hausschürzen, helf u. dunkel . . Stück 1.00 m.
Serie II Zierschürzen mit Trägern . . . Stück 1.25 M.
Serie III Mod. türkisch gemust. Zierträger Stück 1.50 M.
Serie IV Kinderschürzen für jedes Alter, im Preis sehr
ermässigt.
Schürzen-
Gelegenheitskauf.
Ich bitte um gefl. Beachtung meiner Schaufenster und Schaukasten
Am Rathaus
Markt 10.
Seite 15.
Teleph.
367
Empfehle
in beſten
Qualitäten:
Teleph.
367
brdsee-Sechecht
im ganzen und im Ausſchnitt
Lebende
Breſem
Weißfiſche
Karpfen
Mulben
Schleien
Hechte
Bärſch
Zander
Feinste
(8693
Rhein=Maiiche
im Ganzen und im Ausſchnitt
Schellfiſche
Seezungen
Kablian
Rotzungen
Zander
Schollen
Steinbutt
Carbonade
Rhein-Saim, Weser-Saim
im
Beilbuff Ausſchnitt
ſowie alle weiteren Sorten
Konserven
Marinaden
TiSeh Räucherwaren
in großer Auswahl.
nutere
Eliſa=
Merſt.
bethenſtr. I7.
(zwiſchen Zimmer= u. Saalbauſtraße).
Gutempfohlener, junger Mann
für das Comptoir einer Maſchinenfabrik
geſucht. Selbſtgeſchriebene Angebote mit
kurzem Lebenslauf unter G 27 an die
Expedition ds. Blattes erbeten. (*8436omd
Ein sauberer Hausbursche
per ſofort geſucht
(8668a
Mathildenplatz 5, Bäckerei Dieter.
Tüchtiger
Hausburſche u. Packer
(gelernter Handwerker) mit guten Zeug=
(8634a
niſſen geſucht
Kraetzinger, Ludwigstrasse.
1 jüngerer Hausburſche
vom Lande geſucht. Radfahrer bevorzugt.
Friedrich Ewald, Metzgerei, Obergaſſe 4. (*10061
Futr. un ur. aſt.
in die Lehre geſucht
(8616dsi
Georg Viel, Dentist
Hügelſtraße 9 I.
Me
Suche Köchinnen
für Reſtaurant und Privat, beſſere und
einfache Hausmädchen und mehrere
Allein=
mädchen, die kochen können
(*9973
Frau Weißmantel, Arbeitsnachweis,
Eliſabethenſtraße 37.
Einzelne ältere Dame
ſucht ein beſſeres, zuverläſſiges
Mädchen oder Stütze
geſetzten Alters. (8689df
Dieſelbe muß einer guten bürgerlichen
Küche ſelbſtändig vorſtehen können, in
Zimmer= und anderen Hausarbeiten, ſowie
im Nähen und Bügeln bewandert, ſehr
reinlich und pünktlich ſein. Für die groben
Arbeiten iſt Anfangsmädchen vorhanden.
Gute Behandlung zugeſichert. Lohn nach
Uebereinkunft. Anerbietungen mit
Zeug=
niſſen an Frau Federhaff, Weinheim.
Fleißiges, zu allen Arbeiten williges
in einfachen Haushalt ſof.
Mädchen nach Frankfurt geſucht.
Gute Behandlung. Zu erfragen
Wilhel=
minenſtraße 17½, III.
(*10011
Beſſeres, zuverläſſiges
Mädchen
gegen guten Lohn zu 5. Monate altem
Kind geſucht.
(8642MI
Offerten mit genauen Angaben an
Frau Ludwig Rothſchild=Roßbach,
Offenbach a. M., 55 Frankfurterſtraße.
10052) Suche zum 1. Mai mehrere
Köchinnen, Hausmädch. u. Alleinmädch.
die kochen u. nicht kochen können, für gute
Privat= u. Geſchäftsh. b. hohem Lohn. Frau
Elisaheth Frank, Stellenbureau, Saalbauſtr. 33.
*10015) Schulentlaſſ. Mädchen f.
Aus=
gänge u. leicht. Arbeit. geſ. Zu erfr. von
12 bis 2 Uhr Wilhelminenſtraße 29, 1. St.
*10059) Ich ſuche zum 1. Mai tücht.
Mädchen für gute Hotels und Geſchäftsh.
Lohn bis 30 Mark per Monat
Stellenbureau Debus, Karlſtr. 79, Teleph. 1737.
(*10057
Junges Mädchen
zu einem Kind, welches auch etwas
Haus=
haltsarb. übernimmt,, geſ. Hölgesſtr. 13, pt.
Für kleinen Haushalt wird ein
Mädchen
das kochen kann und Hausarbeit
zu verſehen hat, per 1. Mai geſucht.
Zu erfragen Riedeſelſtr. 17, 2. St.
(Auch durch Vermittlung.) (8626dfs
*9998) Schulentlaſſenes Mädchen in
kl. Haushalt von 8 — 3 Uhr alsbald geſucht
Karlſtraße 25, 2. Stock links.
Geſucht Mädchen, welches kochen
kann in kl. Reſtauration, gegen guten Lohn,
(Bayerin bevorzugt). Näheres
Zentral=
ſtellenbureau, Waldſtraße 6.
(*9964dsi
welch.
Tüchtiges erfahr. Mädchen ſchon
in beſſeren Häuſern gedient hat, tagsüber
geſucht Soderſtraße 44½ 1. Stock. (*10501
8685a) Tücht. Dienſtmädchen geſucht.
Solche mit guten Zeugniſſen wollen ſich
melden. Lohn 27—30 Mk. Offerten unter
H 10 an die Exp. ds. Bl. erbeten.
WerStellungsuchtverlang. sof. Deutschl.
Neueste Vakanzenpost, Berlin O. 34 (8229a
Feuerwehrgerätefabrik
Carl Metz
Karlsruhe i. B. Heidelberg
gegr. 1842
ſucht einen Herrn
Vertreter
der im Verkauf von Feuerſpritzen, mechan.
Feuerwehrleitern, Waſſerleitungs=
Hydrantenausrüſtungsgegenſtänden
bewan=
dert iſt und gute Fühlung mit den
Ge=
meindebehörden und Feuerwehren hat. —
Gefl. Anerbieten an ob. gen. Firma ein=
(8648H
zureichen.
Sehr große leiſtungsfähige
Fabrik in Plauen
in halbfertigen Schweizer bestickten
Blouseneoupons und Wäschestickereien
ſucht tüchtige, rührige, jüngere, beſtens
ein=
geführte
Reise-Vertreter.
Offerten unter H. J. 2166 an Rudolf
Mosse, Plauen i. V.
(8643)l
Tüchtiger Stadtreiſender
für konkurrenzloſen Beleuchtungsartikel
ge=
ſucht. Off. unt. H 4 a. d. Expedition. (*10039
Tüchtige Polsterer
per ſofort geſucht (8620
Ludwig Alter, Hofmöbefabrik.
1 brav. ſauberen Burſchen ſucht
Kaisar-Automat.
*10056)
Lehrling
ſucht für Maler= und Weißbindergeſchäft
ke Junis, Eckhardtſtraße 3. (*10003dfs
Fahrräder aller Systeme
Nähmaſchinen für Schneider, Schuhmacher
und Sattler, werden gut u. billig repariert
Chr. Debus, Mechaniker
Karlſtraße 79. (*10060) Telephon 1737.
Wäſche u. dergl. wird ſorgfältig
ausge=
veſſert . Zu erfr. in d. Exp. (*9989fsoi
Anzüige ſeder Art
Knabenkleider uſw.) werden billig
u. gut angefertigt, ſowie Gebrauchtes
mit=
verarb. Liebfrauenstr. 79, part. (*17857
Für beſ. Schloſſret gut erhalt.
Lehmlole=
presse (Handbetrieb), ein Mann genügt
um Anſetzen von Zapfen, Schmieden von
eſenken u. dergl., zu verkaufen. (*10041
Heidelbergerſtraße 108½, II.
Damen
erhalten guten Mittags= und Abendtiſch
von 60 Pfg. an. Alexanderſtraße 4, I.
Leteräch
8—10000 Mk.
2. Hypothek, Haus in guter Lage,
ge=
ſucht. Ortsger. Taxe 58000 Mk., 1. Stelle
29000 Mk. Offerten unter Gt 36 an die
(B8473
Expedition ds. Blattes.
gegen Sicherheit und
100—200 Mk. 6½, Zinſen geſucht.
Offerten unter G 88 an die Exped. (*9992
Kaufmann
ſelbſtändig, mit ca. 1000 Mk. Einlage zu
rentablem Unternehmen geſucht. Off. unt.
(*9974
G 79 an die Exped. ds.
Seite 16.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 21. Apra 1910.
Nummer 30.
Besonders preiswerte
CarterGiid Darkerl-Mlobe.
Iiiimin
5 Unsere Spezial-Abteilung für GARTEN- und VERAINDEN-MOBEL. unterhält eine außerordentlich reichhaltige Auswahl in allen
5 modernen Ausführungen und in den verschiedensten Preislagen. — Wir bitten um Besichtigung unserer ständigen Ausstellung.
Iihiinmmm
In
„CRONBERG‟
Peddigrohr, beigefarbig
laeltent . . . . . . .
„SODEN‟
starkes Weidengeflecht, beige-
625
farbig lackiert
„HOMBURG‟
Natur-Peddigrohr, dicht ge-
1125
flochtener Sitz . .
„WEESBADENE
Natur-Peddigrohr, bequeme
1.
Klubform .
für Diele, Veranda und Garten, in Eiche, Peddig-
Elegante komplette Garnituren:: rohr, Raffia und weisser Emaillierung. *:
Gartenmöbel Holz-
Gartenmöbel gelb, rot-grün und rohrartig lackiert in weiss, rot, grün und natur Stühle . . von 1.95 bis 3.90 Stühle . . von 3.40 bis 6.— Sessel . . von 4.85 bis 6.25 Sessel . . von 4.40 bis 8.50 Bänke . . von 4.60 bis 14.50 Bänke . . von 6.20 bis 14.− Tische . . von 2.95 bis 12.50 Tische . . von 5.75 bis 18.—
§ Komplette Garnitur
Gartenfiguren
massiv
Buche
8 in weterbesündiger Auftchrung wie 8 Miarel.
S Gnomen, Rehe, Hunde etc. in allen 6 preis:
Grössen und Preislagen.
Baak. Sepel Stchl. Tieh
6.20 4.40 3.40 5.75 zus.
75
Zeil 52 u. 56.
::
G. m. b. 1.
::
6
Rasenspiele
Croquet-, Tennis-, Reifspiele, Diabolo, 6
neue Flugdrachen „Rolloplan” in allen 6
Grössen und Preislagen.
(38606,13
ERANKFURT
: AM MAIN::
Zeil 32 u. 56.
Erfrischungsraum. :: Blumenstelle.
u. Modeartikel. :: 5 Fahrstühle. [ ← ][ ][ → ] 2. Beilage zum Darmſtädter Tagblatt.
30 02.
Donnerstag, 21. April.
1910.
Während der Messe!
Abschnitte
Abschnitt
3 m grau gestr.
Handtücher 65₰
Pfg
Abschnitt
3 m rot ſ)
Handtücher
75
Pfe
Mhehnit
3 m Handtücher-Läufer 69
Besonders vorteilhaft: 1 Posten 1 Posten Schürzenbaum- breite wollzeuge Gardinen ca. 120 cm breit moderne Dessins Meter 95 pfg Meter 45 Pfg.Pfe
Me
2½ m weiss
Croisé
65
Abschnitte Buxkin
Abschnitte
fürkerrenhosen
95
20 cm
2 ms.
eeete
cm
120
für- Mk.
Abschnitt
2 m weiss
Piqué
75
Pfg
1 Posten Damen-Korsetts
95₰
mit Spira
Mhnchet
2 m Jackenbiber, hell
95
1Posten
Pf.
2), n Kleider-Baumwollzeug 1 Mk.
Damen-Waschblusen, 95pf.
1 Pesten Waschkleider,
95p
für Kinder .
,
Abschnitte z m Druckzeug
4
50
Mk.
Ein Posten
Ein Posten
Kittel-
Kimonos-
Reformschürzen
Schürzen
225
125
jedes Stück Mk.
jedes Stück & Mk.
Sportflanell
90₰
Beachten Sie unsere
diesbezüg-
liche Dekoration am Markt.
3m Fanc) 80₰ Mehet
3 m Hemdenbiber kariert 90₰ nt
2½ m Rhenania 95gg. Machat 410 2½ m Mousseline, neue Dessins 1mk. Mhashaite
3 m Läuferstoff O0pfe Mehet
weiss mit
3 m Handtücher, roter Kante 95₰. Mhetaſt 3 m Hemdenbiber, solide Qual. 1 Mk. Tischdecken, zum Waschen Stück 1 ke. .
Abschnitte
Abschnitte
Kinderhüte
Stzt 65
Pfg.
Selisenlu VMlarkt
(8614
Lebend:
Größen
Schleien
in Portionen
Rheinhechte
Rheinzander
Forellen
Weissfische
Für laufende Woche und für
die Iſrael. Feiertage empfehle
in hochfeiner friſcher u. lebender
Ware:
Frisch:
Karpfen in allen Nordsee-
Schell-
fische in a. Größen
Nordsee-Cabliau
im Ausſchnitt
dto. mit Kopf
p. Pfd. 25 u. 30 Pfg.
Seelachs o. K.
im Ausſchnitt
Seeaal o. K.
im Ausſchnitt
Grosse Bresem Grosse Schollen,
—3 Pf.
Merlans
Knurrhahn
Kleine Backschellfische p. Pfd. 20 Pfg.
Heilbutt im Ausſchnitt
per Pfund 80 Pfg.
Wesersalm und Silbersalm
im Ausſchnitt.
Seehecht im ganzen und Ausſchnitt.
Grosse helle Nordsee-Rotzungen
per Pfund 70 Pfg.
Maiſische, 2—4pfündig
ſowie alle weiteren Fiſchſorten
äußerſt billig.
Zur Beobachtung!
Nur der direkte Import einer
reno=
mmierten Hochſeefiſcherei ermöglichet mir
die bekannt billigen Preiſen, und ſo, daß
trotzdem dieſelben an Qualität wiederum
(*10038
in erſter Reihe ſtehen.
Jean Völker
Ecke Riedlinger- und Soderstrasse
Telephon 627.
Telephon 627.
Für Brautleute!
Tadellos neues Schlafzimmer:
Eichen=Büfett, Sofa mit Umbau, Tifch,
4 Stühle, umzugshalber für 400 Mark
zu verkaufen. Anfragen unter G 87 an
(8635a
die Expedition ds. Bl. erbeten.
preisw. zu verk. Wenck=
Gute Nähmaſch. ſtraße 10, I. (*10004df
Oe
Wehteidteng
Zee
37in
. . à 1.—
.. . . . . . . . . à 2.—21.
Zur Erhaltung der natürlichen Schönheit gibt es nichts Besseres
als die berühmten und stets bewährten A0 K-Spezialitäten.
Zue Kautpflege
Aok-Teint-Seife . . . . . . . . . . . . . . à 1,50 M.
Aok-Spezial-Cremes gegen hartnäckige Schönheitsübel
und zur Teintkonservierung . . . . . . . . . . à 2,− M.
Gegen Mitesser, Pickel usw.
Aok-Seesand-Mandelkleie . . . . . .
Aok-Gesichtsbinden . .
Gegen Runzeln und Falten
Aok-Mandelpulver I .
. . à 2.—
. „ ,
Aok-Mandelmilch
. . . . . . . . . à 2.— N
à 2.— M.
Aok-Gesichtsbinden
Alle in den Schönheits-Vorträgen der Madame Barkamp
empfohlenen und ausgesteilten Präparate und Apparate sind bei der
FirmegGeorg Frz. Frank, Hoffriseur, Inh. Theodor Frank,
Elisabethen-
strasse 9, sowie in den durch Schaufensterdekoration kenntlichen
Ver-
kaufsstellen vorrätig. Man lasse sich jedoch nichtsanderes alsé,ebenso
gut” aufreden, sondern verlange ausdrücklich die Präparate der
Kolberger Anstalten für=Exterikultur, Ostseebad Kolberg.
Seeseed
Seseesese
Ernst-Ludwigstrasse 19
nach Umbau
zwei große moderne
1. 4. B 1 . S
je ea. 6 Meter breit, 27 bezw. 24½ Meter tief, mit größeren Schaufenſtern,
Zentralheizung, event. mit Wohnungen per 1. Oktober zu vermieten.
Wünſche können berückſichtigt werden. Näheres durch das Immobilienbüro von
(5323a
Julius Kahn, Schulſtr. 15. Telefon Nr. 135.
Ia Sadt- u. Spolsekartner
Ich empfehle:
(7919a
Frührosen, Kaiserkrone,
Industrie
und Badische Magnum bonum
kumpf= und zentnerweiſe
owie eine Partie Baum= u. Bohnenſtangen
Wilhelm Stumpf
Telephon 694.
Rundeturmſtraße.
Ihr Vorteil
iſt es, wenn Sie ſich beim Verkauf von
getrag. Herren= u. Damenkleider, Stiefel u.
Wäſche an mich wenden. Ich zahle wirklich
die höchſten Preiſe. Jeden Mittwoch hier.,
Offerten unter P 44 an die Expedition
dieſes Blattes.
(8622dsi
Ankauf
H.
alter Flaſchen, Eiſen, Lumpen und
Papier
(*9054md
Zwickler, Lauteſchlägerſtraße 11.
Aarmstädter Beitfedern-
Dämpf- u. Reinigungs-
Anstalt neust. Systems
Bleichstr. 1. Leonhard Menger. Tel. 1608
Dämpfen, Reinigen und Desinfizieren
aller Bettfedern. Lager in Federn, Daunen
u. Barchent in allen Preislagen. (691a
Neueste Singer-
Nähmaschine „Krone‟.
Sattelbach b. Mosbach i. Bad., 25. 11. 01.
Vor etwa 10 Jahren Uelorten Sie ins
Elternhaus meiner Frau eine Nähmaschine,
die sehr zur Zufriedenheit ausgetallen jst.
Joseph Helmle, Hauptlehrer.
Neueste Singer-Nähmaschine
sürone: We vorriegeit dis
Dies
Baht am Fnde, auch vor=
und rückwärts nähend.
Se
Seit 30 Jahren Lieferant
v. Poste, Preus. Bauts. u.
Reichseisenbahn -Beamten,
Lehrer- Miit. -Vereinen,
Bversendet die deutsche
hocharmige Singer:
Näh=
maechine sfronot mit
hyaie=
nisoher Fubrahe für ale
Arten Schneiderei, 40, 45. 48, 50 Mk.,
4wöchenf. Probereit. 3 Jahro Garantſs.
Patent -Waschmasehlne. — Rollmuschins
mit Platte biligst. Jablänms-Autstor.
Anerkennungen gratit:
Die weltbekannte Nähmaschinen- u. Fahrrad-
Großfirma M. Jacobsehn,
Bezlin N. 24, Linienstr. 188.
Lincrusta, Leisten, Spannstoffe, Buntglas, Asphaltpapier,
Wachs-
tuche, Markttaschen, Aktenmappen, Gummistoffe, Kinder- u.
Frauen-
schürzen in Ledertuch bezieht man am billigsten und in bester
Qualität durch meine
(8633a
Ernst-Ludwigstr. 4, am weissen Turm. Telephon 486
Reichhaltige Musterkarten werden auf Wunsch franko ins Haus gebracht.
(Einzige Tapetenfabrik in Hessen.)
Fabrik: Landwehrstr. 63.
Seite 18.
Hohenlohe
Hafermehl
ist die einzig richtige
Kindernahrung, wo
Muttermilch fehlt. Es verhütet Erbrechen
und Durchfall und hat sich bei englischer
Krankheit vorzüglich bewährt.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 21. April 1910.
Nummer 92.
Großherzogliche Hofbibliothek.
Neue Erwerbungen, vom 18. April 1910 an
auf 14 Tage im Leſeſaale zur Anſicht
auf=
geſtellt: Bibliothéque nationale, Départ. des
manuscr. Lovino Traité d'Escrime Reprod., Phébus,
Gaston, Livre de la Chasse. Reprod.; Bruno, Giord,
Eroici furori, Deutſch v. Lud. Kuhlenbeck: Despatches
from Paris 1784—90, ed. O. Browning 1; Aulard,
F.-A. Reeueil des Actes du Comité de Salut Public 19,
1794/95; Engler, A. u. Prantl, K., Die natürl.
Pflanzenfamil., 1. Geſamtregiſter; Fedde, Fr.,
Reper-
torium novar. specierum regni vegetab. 4; Fouilles
de Delphes 5; Katalog d. Berl. Stadtbibl. 8;
Mommſen, Theod., Philol. Schrift.; Seitz, Ad., D.
Groß=Schmetterl. d. Erde, 1; Richelieu, Cardinal de,
Mémoires, 2, 1616—19; Saint-Hilaire, Mémoires
p. p. Léon Lecestre, 2. 3. 1680—1704;
Stau=
dinger J., v. Kommentar z. B. G. B. 5/6. Afl. 1.:
Allg. Teil v. Th. Loewenfeld u. E. Riezler; D.
Gräberfeld b. Lanneshof, hs. v. J. Vonderau; 5:
Diehl, W., Philipp, Landgraf v. Heſſ.=Butzb., Darmſt. 09.
Außerdem die neueſten gebundenen Bände
wiſſenſchaftlicher Zeitſchriften.
Sämtlich vom 2. Mai ab verleihbar.
In die Handbibliothek des Leſeſaales
ſind aufgenommen worden: Conrad, J., Elſter, L.,
Lexis, W., Loening, E., Handwörterb. d.
Staats=
wiſſ.; Entſcheid. d. Reichsger. i. Strafſach. 41/42;
Mitteil. d. Gr. Heſſ. Zentralſt. f. d. Landesſtat. 39;
Real=Encyklopädie f. proteſt. Theol. u. Kirche,
hs. v. A. Hauck; Roſcher, W. H., Ausf.=Lex. d.
griech. u. röm. Mythol. 3, 1. 2.: N—P; Seyler, G.
A., Deutſche Souveräne u. Lande, Nürnb. 09; Zeitſchr.
f. roman. Philol. Regiſt. 1—30.
Sport.
Rg. Bei den Berliner Ringkämpfen
ſiegten am letzten Abend Markuſſen=Dänemark in 12
Minuten 11 Sekunden über Camillotti=Italien und
Schwarz=München in 9 Minuten 45 Sekunden über
Schill=Berlin. Hoffmann=Berlin und Otto Meyer=
Ludwigshafen rangen 30 Minuten unentſchieden.
Rr. Der Grand=Prix von Nantes, ein
Flieger=Rennen über 1200 Meter, wurde von Ellegaard
mit 4 Punkten gewonen. Zweiter blieb Pouchois mit
6 und dritter Fournons mit 7 Punkten. Ellegaard
ge=
wann zwei Läufe, während er im dritten zu gleicher
Zeit mit Fournous hinter dem ſeinen Gegnern
aus=
geriſſenen Pouchois das Ziel paſſierte. Der Auſtralier
Clark unterlag in ſeinem Zwiſchenlauf gegen
Four=
nous, gewann aber mit Ellegaard als Partner das
Tandem=Rennen gegen Fournous=Ponchois und
Couſ=
ſeau=Lemaſſon. — Darragon landete in Troyes ein
30=Kilometer=Rennen in 37 Minuten 33 Sekunden
gegen einige Lokalmatadore.
Luftſchiffahrt.
sr. Als ein nächtliches aviatiſches
Mee=
ting wird die Petersburger Veranſtaltung vom 12.
bis 19. Mai abgehalten werden, und zwar unter
Be=
nutzung der ſogenannten weiten Nächte. Es wird
jedenfalls ein ſeltenes Schauſpiel ſein, die Aeroplane
zu nächtlicher Stunde am Himmelshorizont
dahin=
ſchwirren zu ſehen. Auch den Aviatikern wird die
Startzeit zugute kommen, da erfahrungsgemäß nach
Sonnenuntergang die Windverhältniſſe weit günſtiger
ſind als am Tage.
Das Nizzaer Flugmeeting brachte am
vierten Tage einen Unfall des franzöſiſchen Aviatikers
Rougier, der mit ſeinem Apparat aus etwa 30
Me=
ter Höhe in die See ſtürzte. Während ſich
Rou=
gier durch Schwimmen retten konnte, wurde ſein
Appa=
rat vollſtändig zertrümmert ans Land gezogen.
Efi=
moff=Rußland konnte wiederum alle Preiſe an ſich
reißen. Er gewann den Paſſagier=Preis mit einem
Fluge von 1500 Meter in 1 Minute 44 Sekunden, den
Start=Preis mit einem Anlauf von 10,65 Meter mit
Paſſagier und von 11,30 Meter ohne Paſſagier, den
Ge=
ſchwindigkeits=Preis in 6 Minuten 58 Sekunden für 6
Kilometer und den täglichen Totaldiſtanz=Preis
end=
lich mit 132 Kilometer.
Ein neuer Ueberlandflug=Relord
wurde von dem franzöſiſchen Aviatiker Paulhan
auf=
geſtellt. Paulhan ſtieg in Orleans auf, um mit
ſei=
nem Zweidecker eine Fernfahrt Orleans=Tours
aus=
zuführen. Auf halbem Wege zwang ihn jedoch ein
ſtarker Gegenwind, ſeinen Kurs zu ändern und eine
andere Richtung einzuſchlagen. Er flog in etwa 500
Meter Höhe das Seinetal aufwärts und landete
ſchließlich bei Bouan, da ſich Benzinmangel eingeſtellt
hatte. Die zurückgelegte Strecke betrug zirka 180
Kilo=
meter und Paulhan erreichte damit die bisher weiteſte
Strecke im Ueberlandflug.
Vermiſchtes.
** Die neuen Wunder von Coney=Island. Coney=
Island, der berühmte Vergnügungsort der New=Yorker,
hat ſich raſch von den Folgen des furchtbaren Brandes
erholt, der ſeinerzeit die Stätte der Fröhlichkeit in einen
traurigen Aſchenhaufen verwandelte. Die großen
Ver=
gnügungsparks haben längſt alle Spuren der Kataſtrophe
getilgt, im größten Stile ſind die Etabliſſements wieder
neuaufgebaut, die damals ein Raub der Flammen
wurden, und voll Neugier erwartet der New=Yorker die
neuen Senſationen, die Coney=Island ihm in dieſem
Jahre verſpricht. Tauſende von Arbeitern ſind noch am
Werke, um die großen Ueberraſchungen zu vollenden.
Der Lunapark wird ſeinen Beſuchern in dieſem Jahre
ein beſonderes Schauſpiel bieten: eine
Ueberſchwemmungs=
kataſtrophe im Gebirge. An dem ſteilabfallenden Hang
eines hohen Berges ſieht der Beſucher kleine Städte und
Dörfer. Man gewahrt die Bevölkerung, wie ſie eifrig
ihrem Tagewerk obliegt, ſieht die Bauern ihre
Felder=
beſorgen und die Hirten ihre Kühe austreiben. Plötzlich
tritt ein großer See, der auf dem Bergesgipfel liegt,
über ſeine Ufer. Die entſetzte Bevölkerung findet nicht
Zeit zur Rettung, gewaltige Waſſermengen ſtürzen
toſend den Berghang hinab und reißen alles mit ſich in
die Tiefe. Männer, Frauen, Kinder, Tiere und Häuſer,
alles brauſt inmitten einer Waſſerlawine von mehr als=
2 Millionen Litern in die Tiefe, ſicherlich ein
Ans=
blick, der den unterhaltungsfrohen Gäſten von Coney=
Island die willkommene Senſation eines gelinden
Schauers verſchaffen wird. Aber der Ehrgeiz der
Unter=
nehmer von Coney=Island iſt damit noch nicht erſchöpft.
Im Lunapark erwartet die Vergnügungsluſtigen
noch=
eine andere ſchauerlich=ſchöne Beluſtigung, die große
Rieſenkanone, in der man mit ſchwindelnder Schnelligkeit
durch den Raum geſchoſſen wird. Der Apparat beſteht
aus einer rieſigen, faſt zwei engliſche Meilen langen
Röhre. Das Projektil, das die Form einer
Rieſenpatrone=
hat, gibt einer ganzen Reihe von Abenteuerluſtigen
Unterſchlupf. Dann wird das ſeltſame Geſchoß
mit=
ſeinem Menſcheninhalt abgefeuert; mit einer
Geſchwin=
digkeit von 160 km in der Stunde ſoll es durch die=
Tube ſauſen und ſo den Inſaſſen in der Patrone den
Genuß verſchaffen, als blitzſchnell dahinwirbelndes
Ge=
ſchoß über Raum und Zeit zu ſiegen. Ein großes
Aero=
plan ſoll den Beſuchern die bequeme Gelegenheit zu
einer Reiſe auf den Mars bieten, dicht daneben iſt ein
mächtiges Krokodilparadies errichtet, in dem Alligator=
Joe, der berühmte Alligatorzüchter aus Florida, mehr
als tauſend ſeiner Zöglinge ausſtellen will, ſodaß der
Beſucher inmitten der furchtbaren Amphibien behaglich
luſtwandelt, ohne einer Gefahr ausgeſetzt zu ſein. Allerlei
andere Maſchinen, durch die man gefahrlos in einen
Abgrund ſtürzt, rieſige Sturmapparate, die
unvorſich=
tigen Beſuchern in launiſchem Uebermut die Hüte
weg=
wehen, und andere Ueberraſchungen harren ihres
Publi=
kums. Beſonders ſtolz iſt man auf das umkippende
Boot, das friedlich am Ufer eines kleinen flachen Sees
auf naive Freunde des Waſſerſports harrt, die mit
ihren Schönen ein wenig Waſſerromantik genießen wollen.
Anfangs geht alles gut, aber plötzlich beginnt das Boot
infolge eines geheimen Mechanismus zu ſchaukeln und
zu ſtampfen, die Bewegungen werden immer heftiger
und ſchließlich kentert das Fahrzeug mit ſeinen Inſaſſen
inmitten des Sees. Man verſpricht ſich von dieſem
reizvollen kleinen Scherz einen beſonderen Erfolg;
aller=
dings dürfte es ſich empfehlen, den ahnungsloſen
Waſſerfreunden doch vorher den Rat zu geben, das
trügeriſche Fahrzeug nur in Badekoſtümen zu beſteigen,
denn es ſteht zu befürchten, daß manche Dame dieſen
kleinen amerikaniſchen Scherz mißverſtehen wird, wenn
dabei ihr neuer Sommerhut und ihr Sommerkleid von
den Launen der Wogen zerſtört werden.
L.O NICZ
Natfrliche
SckunG
appetit-
anregend
5 NIC.
harnsäure-
falwaser
lösend
(K19444,24
chINGE
LONIC
Gtürliche Minemluaser
SCEunGE
stoffwechsel-
fördernd
&ONIG.
Natürliches Mmenlwaser
EACEINGEE
ODooeh
el
Hofstallstrasse 6
(nächst Mathildenplatz)
*:
Telephon 465.
Gegründet 1870.
Grosses Lager in kompletten
Wonlungselrientungen
sowie Einzel-Möbel in jeder Holzart und
Farbe zu äusserst billigen Preisen
bei bekannt solider Ausführung.
Pelstermober und Berten
nur erstklassiges eigenes Fabrikat,
Teppiche, Gardinen, Bettvorlagen etc. etc.
in aparten Mustern
(4174a
Langjähr. Garantie!
Franko-Lieferung!
Brima Speiſekartoffeln!
Badiſche Magnum bonum per Ztr. Mk. 2.90
Rheiniſche Induſtrie .
3.00
,,
e
(auch Hörnchen genannt,
6.75
Mäuschen zu Salat)
„
empfiehlt frei ins Haus
Georg Schickel, Kartoffelgroßhandlung,
Telephon 1911.
(8640a)
Friedrichstrasse 36.
DFaehbrele
nach neuestem Muster
sind indder Geschäftsstelle des Tagblatt zu haben.
Seidel & Naumann’s
weltberühmte „„Germania- Fahrräder‟
Billige
Preise!
Billige
Preise!
in grosser Auswahl, Modell 1910 auf Lager. Von den beliebten leichten
Strassenrenner bis zum langjährig erprobten Geschäftsrad, bei (6327a
August Engel, Schuchardstrasse 8.
Zuverlässige Reparaturwerkstätte.
Gebrauchte, gut hergestellte Räder in grosser Anzahl, sehr billig.
100 Grau-Papageien
von Afrika mit rotem Schwanz (Jackos), prachtvolle echte Congo=Vögel, die beſte
Sorte zum Sprechen lernen, Stück 25 Mk., ſchon anfangend zu ſprechen und fleißig
übend, 30 Mk., garantiert ſprechende, extra ſchön, 35 Mk., grüne Blauſtirn=Amazonen,
20 Mk., ſchon ſprechend 25—30 Mk. Roſakakadus, junge Vögel, leicht ſprechen lernend,
8 Mk., 2 St. 15 Mk., 4 St. 24 Mk., dazu paſſende, 40 cm hohe Käfige, dauerhaft und
ſchön, 4.50 Mk., ¾ m hohe Salonkäfige 8 Mk. Alexander=Papageien, taubengroß, leicht
ſprechen lernend, 4 Mk., Paar 7 Mk. Wellenſittige, leicht züchtend, Paar 4.50 Mk.,
2 P. 8 Mk. Chineſiſche Nachtigallen, hochfeine Sänger, das ganze Jahr ſingend, 4 Mk.,
Paar 5 Mk. Afrikaniſche Prachtfinken, gute Sänger, Paar 1.50 Mk. Neunzig’s fremd.
länd. Vogelwandtafel mit 42 Vögeln in Buntdruck 1.70 Mk. franko. Nachnahme 20 Pf.
mehr. Neueſte Preisliſten gegen 10 Pf.=Marke. Lebende Ankunft garantiert. Nachnahme.
Streng reelle Bediednung. Gustav Müller, Vogel=Großhandlung, Hamburg,
(8646E
Repſoldſtraße 89.
(3flamm.) billig abzugeb.Wellenbadewanne preiswert abzugeben
hasherd, Hoffmannſtr. 5½, II. (36805md Annaſtraße 61, 3. Stock. (*9909mdf
Nummer 92.
1e Zimmer
Großes Herrſchaftshaus
im ſüdlichen Teil der Stadt
gelegen, mit großer Stallung,
Autogarage, Garten,
Zentral=
heizung, iſt p. 1. Juni zu verm.
Näheres nur durch Firma
Joseph Trier, Darmſtadt,
Wilhelminenſtr. 25. (7217a
Stiftstrasse 52
Hinterhaus, 1. Stock, 3=Zimmerwohnung
mit allem Zubehör, der Neuzeit entſprech.,
bis 1. Juli zu vermieten.
(6768mds
*9540som) Soderſtraße 34 eine 3=Zim.=
Wohnung zu vermieten.
Feldbergſtraße 25
ſchöne 3=Zimmerwohnung.
ſtädterweg 21, I. Dillmann.
Näh. Weiter=
(7232od
Schützenſtraße 17
ein Logis im Seitenbau, 1. Stock, 3 Zimmer
per 1. Juli zu vermieten an ruhige Leute.
Zu erfragen Frau Matthes.
(8482ids
*9901dfso) Gutenbergſtraße 56 ſchöne
3=Zimmerwohn. ſof. billig. Näh. 3. Stock.
*9971ds) Heidelbergerſtr. 23, III. St.,
3=Zimmer=Wohnung für einzelne Dame
Näheres I. Etage.
427mds) Hochſtraße 43, 2. St., eine
freundliche 2=Zimmerwohnung mit Küche
an ruhige Leute per ſofort. Näh. im 1. St.
oder Stiftſtraße 52, part.
Eine ſchöne 2=Zimmerwohn.
in einem Herrſchaftshaus, ſehr
ge=
eignet für eine alleinſtehende Dame,
billig zu vermieten. Näheres bei
W. Deuſter, Marktſtr. 2. (5954id
Eckhardtstraße 3
Nähe des Schloßgartenplatzes, kleine 2=
Zim=
merwohnung ſofort an ruhige Leute für
228 Mark zu vermieten.
(*10002dfs
*10028dsi) Darmſtr. 10 2=Zim.=Wohn.
an ruhige Mieter per 15. Mai.
*9745id) Pankratiusſtraße 29 2=
Zimmer=
wohnung zu vermieten.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 21. April 1910.
Seite 19.
7329ids) Wienersſtraße 54, ſchöne 5=
Zimmerwohnung, 1. Stock mit allem Zub.
per 1. Juli zu vermieten.
Teichhausstrasse 2
Wohnung mit 5 Zimmer im 2. Stock
zu vermieten.
(*9372fsoi
5-Zimmerwohnung
nebſt Küche, Speiſek., Mädchenzimmer
auf der Etage und Zubehör a. 1. Juli
zu verm. Preis 750 Mk. Einzuſehen
zwiſchen 10 und 4 Uhr bei Frau
Dr. Meissel, Friedrichſtr. 21, II. (7248ids
253) Mühlſtraße 73 (am Kapelblah).
2. Stock, kl. 5=Zimmerwohnung per 1. Juli.
Preis Mk. 700.
Schöne 5-Zimmer-Wohnung
(Beletage) im Vorderhauſe Steinſtraße 24
ab 1. Juli zu vermieten. Auch für Bureau
oder Arzt geeignet. Beſichtigung
nach=
mittags. Auskunft durch den Hausmeiſter
im Vereinshaus. Preis 750 Mk. (8670a
209ods) Neckarſtraße 11, Hinterhaus
ſchöne 4=Zim.=Wohn. (ev. 5 Zim.) mit allem
Zubeh. p. ſofort anderweitig zu vermieten.
Nur nachmittags einzuſehen. Alles nähere
im Kontor daſelbſt.
(6400ids
Ballonplatz 3
neben der Infant.=Kaſerne, iſt der I. Stock,
4 Zimmer, Küche, Badezimmer und allem
Zubehör per ſofort zu vermieten.
Beſich=
tigung jederzeit. Auskunft durch Tel. 308.
Schwanenstrasse 75, I.,
4=Zimmerwohnung, Badezimmer,
Speiſe=
kammer, Bodenzimmer (kein Gegenüber),
mit allem Zubehör per 1. Juli zu vermiet.
Zu erfragen Stiftſtraße 52. (6767mds
7299ids) Schöne 4=Zimmerwohnung mit
Veranda und Gas per 1. Juli zu vermiet.
Näheres Wenckſtraße 44, 1. Stock. (7299ids
7549ods) Ecke Kranichſteinerſtraße und
Rhönring 145, 2. Stock, 4=
Zimmerwoh=
nung mit allem Zubehör, neuzeitlich
einge=
richtet, per 1. Juli zu verm. Näh. daſelbſt r.
Gartenstrasse 26
ſchöne 4=Zimmerwohnung mit Gas u. ſonſt.
Zubehör für 1. Juli. Zu erfr. daſ. part. (6637t
*9559soi) Erbacherſtraße 125, 1. Stock,
eine kl. 4=Zimmerwohnung, neu eingericht.,
per ſofort zu bez. Preis Mk. 240.−
7928id) Eliſabethenſtr. 17, I., 4=
Zimmer=
wohnung zu 450 Mark zu vermieten.
8490id) Wienersſtraße 59, ſchöne
4=Zimmerwohnung, 1. Stock, mit Gas und
allem Zubehör per 1. Juli.
sagt der bekannte und angesehene Chemiker der
Seifenindustrie, Herr Dr. C. DEITE in Berlin, daß es
sehr große Waschkraft besitzt,
größer als Seife oder Seife und Soda,
ohne dabei die Wäsche mehr anzugreifen.
Minlos sches Waschpulwver ist daher das Beste,
was zum Waschen von Wäsche verwendet werden
kannz es schont das Leinen in denkbarster Weise, ist
billig und gibt
blendende Weiße und völlige
Geruchlosigkeit.
Das 1 Pfund-Paket kostet nur 25 Pfennig.
Zu haben in Drogen-, Kolonialwaren- und Seifengeschäffen.
Engros bei L. Minlos 2 Co., Höln-Ehrenfeld.
Otto Frohnhäuser
Engros-Export
empfiehlt
bei mässigen Preisen
sämtl. Bureauartikel
Torpedo- und
Blickensderfer-
Schreibmaschinen
sämtl. Maschinenzubehöre
Kompl. Bureaueinrichtungen
Papierwaren aller Art
Drucksachen
Telefon 1797.
(3214a
Möbel, Betten
Polsterwaren
Kompl. Einrichtungen
Kinder- u. Sportwagen
auf bequeme Abzahlung,
Adam Karn, Bleichstr. 80.
(7882H
Gut möblierte Zimmer
mit voller Pension nach Uebereinkunft.
„Darmstädter Hof‟
Näheres Hotel
8410a
Miabehenstrasse 41
ſchöne Manſardenwohnung, 2 Zimmer mit
Balkon, Küche mit Koch= u. Leuchtgas,
großem, abgeſchloſſenem Vorplatze und
ſonſtigem Zubehör per 1. Juli zu
ver=
mieten. Preis 330 Mk. Einſicht
nach=
mittags bis 4 Uhr.
(8655ids
5524ids) Wilhelminenſtr. 8, 2. St., zwei
ſchöne Zimmer mit Küche und Zubehör,
Gas und elektriſches Licht.
7701id) Große Kaplaneigaſſe 37 großes
Zimmer, Preis 5 Mk. per Monat.
Werkstätte
zu vermieten. Näheres
Darmſtr. 10. (*10026dfs
für 2—3 Pferde, Remiſe und
Stallung Heuboden zu vermieten.
Näheres Darmſtraße 10.
(*10027dsi
4032ids) Waldſtraße 24, Vordh. 1. St.,
gut möbl. Wohn= und Schlafzimmer, ſep.,
per ſofort zu verm. Näh. part.
5694ids) Schützenſtraße 18, Seitenbau,
ein möbliertes Zimmer zu vermieten.
Hügelstr. 2, I. Stock,
ein möbl. Zimmer zu verm. (6693ids
*9703oidf) Hochſtraße 9, 1. Stock, am
Kapellplatz, ſchön möbl. Zimmer zu verm.
7301ids) Bleichſtraße 26, Gartenhaus,
ſchön möbliertes Zimmer zu vermieten.
8481ids) Bleichſtraße 13, 1. Stock, ein
großes, freundlich möbl. Zimmer zu verm.
*9774id) Mathildenplatz 5, H. II., möbl.
Zimmer zu vermieten.
nur an beſſ.
elegant möbl. Zimmer Herrn per
ſofort oder ſpäter zu vermieten, beſonders
geeignet für Herren, die nur vorübergehend
hier Aufenth. nehmen. Näh. Exp. (*9752ids
8494a) Heinheimerſtraße 96, möbliert.
Zimmer mit ſep. Eingang per ſof. z. verm.
6427t) Saalbauſtr. 40, III. Stock, ein
freundl. möbl. Zimmer ſofort bill. zu verm.
6597t) Eliſabethenſtraße 49, part., g.
möbliertes Zimmer zu vermieten.
6688t) Eliſabethenſtraße 31, 1. Stock,
gut möbl. Zimmer zu vermieten.
6698t) Wienersſtr. 56, fein möbliertes
Zimmer an ruhigen Herrn zu vermieten.
7551t) Neckarſtr. 26, 2. St., fein möbl.
Balkonzim. nebſt Schlafzim. ſofort zu verm.
7626t) Eliſabethenſtr. 25, Htb., einfach
möbliert. Zimmer mit Koſt ſofort zu verm.
7875t) Nieder=Ramſtädterſtr. 15, II.,
gut möbliertes Zimmer mit Penſion ſofort.
7876t) Saalbauſtraße 61, 3. Stock, gut
möbliertes Zimmer ſofort zu vermieten.
7950t) Arheilgerſtraße 5, nahe der
Hoch=
ſchule, freundliches, möbl. Zimmer zu verm.
8205t) Landwehrſtraße 13, II., freundl.
möbl. Zimmer mit ſepar. Eingang, mit
oder ohne Penſion per ſofort.
8414a) Schuchardſtraße 13, 2. Stock,
hübſch möbl. Zimmer mit oder ohne Venſ.
an beſſ. Fräulein zu vermieten.
(221
8159a) Elegant und gemütlich eingerichtete
Zimmer ſind per ſofort an nur ſolide Herrn,
auch beſſere junge Damen zu vermieten.
Volle Penſion. Vorzügliche Verpflegung.
Zu erfragen Alexanderſtraße 5, 1. Etage.
8230a) Wilhelmſtraße 51, 1. St.
links=
fein möbl. Zimmer.
*9747imdf) Kirchſtraße 10, bei Frau Delp,
möbl. Zimmer an ein Fräulein billig zu vm.
*9748imd) Ludwigsplatz 4, 2. St., großes
gemütlich möbl. Zimmer nach der Straße.
8496a) Schloßgartenplatz 7, part., ſchön
möbl. Zimmer, freie Lage, ſeparat., am
Ein=
gang vom Herrngarten, ſofort zu vermieten.
*9803imd) Waldſtraße 39, Stb., 1. St.,
möbliertes Zimmer ſofort billig zu verm.
*9877mdfs) Nieder=Ramſtädterſtr. 18,
2. St., gut möbl. Zimmer mit Schreibtiſch.
*9878mds) Bleichſtraße 36, II., nahe d.
Bahnhöfen, ſchön möbliertes Zimmer.
8550t) Waldſtraße 32 gut möbl. Zimmer.
*9927mdf) Eckhardtſtr. 5, p., gut möbl.
Zimmer mit ſep. Eing., per ſofort od. ſpäter.
8597t) Hügelſtr. 75, frdl. möbl. Zimmer
zu 15 Mk. monatlich ſofort zu vermieten.
auch mit voller Penſion.
5070od) Grafenſtr. 22, neuer Hinterb.
1. Stock, fein möbl. Zimmer per ſof. z. vm.
ſchönes, ſeparates
Hölgesstr. 1, III., Zimmer vom
1. Mai ab zu vermieten.
(*9998ds
8638a) Möbl. Zimmer an ruhigen Herrn
od. Fräulein vom 1. Mai an monatweiſe
zu vermieten für 20 Mk. mit Kaffee.
An=
fragen an C. L. Spamer, Mühlſtr. 26, III.
8654t) Kaſinoſtraße 26, I. St.,
freund=
lich möbl. Zim. zu verm. Preis 18 Mk.
8656ids) Eliſabethenſtr. 23, II., möbl. Z.
Wohn- u. Schlafzimmer
gut möbl. (mit Gas), in freier, ſchöner Lage, I *9988dfs) Rhönring 145, 3. Stock.
per 1. Mai zu vermieten. Preis nach
Ueber=
einkunft. Liebigstr. 4, III., rechts. (8657ms
*10037ds) Wienersſtr. 47 ſchön möbl.
Wohn= u. Schlafzimmer ſofort zu vermieten.
Nied.-Ramstädterstr. 45
un=
möblierte Zimmer, entl. mit Penſion, ſofort
(8658ids
billig zu vermieten.
*10054doid) Karlſtraße 65, Stb., II. I.,
ſchön möbl. Zimmer billig zu vermieten.
*10047df) Lniſenſtraße 14, 2. St., ſchön
möbl. Zimmer, ungen., mit Penſion für
50 Mk. an Herrn oder Dame ſofort zu vm.
Ein Fräulein
mittl. Jahre, welches in ein Geſchäft geht
kann gegen kleines Entgegenkommen bei
einer Witwe unentgeltlich Wohnung
er=
halten. Zu erfr. in der Exp. ds. Bl. (B8301
Wer bezahlt für getragene Kleider,
Schuhe, Bettfedern und alte Zahngebiſſe
die höchſten Preiſe?
(8052a
Nur ich!
V. Schatz
Kleine Bachgaſſe 1 (Laden).
Komme ſofort auf Beſtellung.
Anziehende
Frauen
sind meist gut
an-
gezogene Frauen.
Wermodern und
preis-
wertgekleidetsemwill,
der benütze z.
schnei-
dern die vorzüglichen
Favorit-Schnitte, a
Bei
Hunderttausen-
den im Gebrauch!
Anleitung durch das
Grosse Favorit-Moden-
Album (nur 70 Pf. fr.) u.
Jugend-Moden-Album (60 Pf. fr.)
ven der Verkaufsstelle der Firma
oder wo nicht am Platze, direkt.
von der Internationalen
Schnitt-
manufaktur, Dresden-N. 8.
Arthur Sittig, Louisenplatz 4.
Aehtun
Achtung!
empfiehlt ſich zur Vertilgung von Ratten,
Mäuſen, Schwaben, Wanzen und
Unge=
ziefer jeder Art.
Bitte Offerten in der Expedition ſchrift=
(8621dfs
lich niederzulegen.
gebr. Sofa mit Seſſel für 8 Mk. zu verk.
bendtisch
Auschanft des berühmten
Wormser Weinmostes
Beſſere Schlafſtellen
(223ids
zu vermieten.
Restaurant „Germania” (Roussel)
Eliſabethenſtraße 26.
Koſt und Woh=
Heidelbergerſtraße 3 nung für 40
(B8418t
Mark monatlich.
8659ids) Nieder=Ramſtädterſtraße 45
ſchönes Kneip-Lokal per 1. Juli zu
ver=
mieten. Näheres im 1. Stock.
Koſt u. Wohn.
Heidelbergerſtr. 20 Für 40 Mark p.
Monat.
(B8687t
Inh. Rich. Kuch. Büro: Grüner Weg 10
Rationelle, bygienische, staubfreie Reinigung von ganzen Wohnungen, Büros usw., sowie
einzelner Teppiche, Läufer, Polstermöbeln, Betten, Bücher usw. mittelst großer, fahrbarer
Vacuum-Maschine mit Motorbetrieb (Modell 1910). Die einzige dieser Art am Platze, welche
vielfach ausgezeichnet und patentiert ist; kein Ausklopfen, kein Bürsten, kein Kehren, kein
Auf-
nehmen der Teppiche, kein Wegrücken der Möbel. Billigstes Verfahren bei gründlicher Reinigung. —
In Aerztekreisen findet unsere Methode volle Beurteilung.
Parkettböden werden
durch geschultes Personal billigst gereinigt,
gewachst, gebohnt usw.
matt und glänzend
in allen Modefarben vorrätig bei:
Beckenhauf
Drogen- u. Farbenhandlung
Schul- u. Wilhelminenstrasse.
(7561a
Eine faſt neue
Wohnzimmer-Einrichtung
zu verkaufen. (8612a
Einzuſehen zwiſchen 10—11 Uhr.
Bismarckſtraße 66, 1. St.
ungspfosten
Einfriedt
u. Riegel ꝛc., in allen Längen u. Stärken
aus Lärchen=, Eichen= od. Kiefernholz zu
verkaufen Karl Schimmer,
Heinheimer=
ſtraße 76. Telephon 212.
(7515a
(6343a
Bude Nr. 100.
Einladung
zur gefl. Beſichtigung meiner in eigenem
Betrieb gefertigten, ſoliden
kompl. Schlafzimmer zu Mk. 350.—,
kompl. Speiſezimmer zu Mk. 560.−
alles in Eichen oder Nußbaum, in jeder
(B5938 gewünſchten Farbe.
Darmstädter Kunstmöbelfabrik
Inh. Carl Ziegler, Heidelbergerstr. 108.
Großer, eichener
Herrenschreibtisch
mit Aufſatz für 120 Mk. zu verkaufen.
Näheres in der Expedition.
(7833t
Sung!!
Zur Messe!!
Sehr beachtenswert und wichtig für alle Damen
ſind die halbfertigen und immer mehr modernen
Schweizer
Stickerer-Blusen
welche ich zur Meſſe in allen Stoffen als: Batiſt,
Seidenſatin, Wollbatiſt, Leinen, Imit. u. Rein=Leinen,
Riva=Leinen, Satintuch, Halb= Roh= und Luiſin=
Seide als günſtigen
Gelegenheitskauf
anbiete.
Die Preiſe ſind derart reduziert, daß es ſich lohnt,
ſelbſt ſeinen ſpäteren Bedarf zu decken.
Hier einige Beiſpiele:
Eine weiße Batiſt=Bluſe mit prachtvoller Stickerei
jetzt 1.75 Mk.
Eine Seidenſatin=Bluſe mit prachtvoller Stickerei
jetzt 2.75 Mk.
Eine weiße Wollbatiſt=Bluſe mit prachtvoller Stickerei
. jetzt 3.25 Mk.
Eine weiße Leinen=Imit.=Blnſe mit prachtvoller Stickerei
. jetzt 2.75 Mk.
4Eine weiße Rein=Leinen=Bluſe mit prachtvoller Stickerei
jetzt 3.75 Mk.
Eine weiße reinwollene Satintuch=Bluſe m. prachtvoll. Sticker. jetzt 4.50 Mk.
Eine weiße prima Halbſeide=Bluſe mit prachtvoller Stickerei jetzt 4.75 Mk.
Eine weiße Roh= u. Luiſinſeide=Bluſe m. prachtvoll. Stickerei jetzt 7.75 Mk.
Sämtliche Bluſen ſind in allen Farben zu haben und garantiere für waſchecht,
ſowie genügenden Stoff, ſogar für die ſtärkſte Dame.
Empfehle außerdem noch einen großen Poſten Schweizer Stickereien.
Bitte probieren!
Gebrkäaneer
Marke: Volksmischung
„ Venezuela
„ Columbus
West-Indisch
. per Ffd. Mk. 1.10
. „ „ „ 1.20
„ „ 1.40
„ „ 1.60
Wilh. Beck
Ecke Elisabethen- und Saaibaustrasse 29.
Sie gut u. sehr
gehen Sie bitte nach
Elisabethenstrasse 14,
gegenüber dem Palaisgarten.
Total-Ausverkauf
von nachverzeichneten
Gegen=
ſtänden in
Herren=Filz=, Stroh=
: und Panama=Hüte:
Kinder=Strohhüte.
Eliſabethenſtraße 14,
gegenüber dem Palaisgarten.
2 Prmtaſteſt 2
Press-Steine
vollſtändiger Erſatz für Braunkohlen=
Briketts, 90 Pfennig per Zent. frei Keller,
exkl. Oktroi
(7885a
Philipp Diehl, Stiftſtraße 27.
Frau Schwarzwälder
den geehrten
Empfehle mich) Herrſchaften
für Ankauf von getragenen Kleidern,
Herrenanzüge, Bluſen, Stiefeln, bezahle
hohe Preiſe Flamm, Soderſtr. 47, I. (8480a
ebr. Möbel werd. fortwährend an= u.
verkauft I. Lich, Alexanderſtr. 3. (5919a
206
Friſch eingetroffen!
Hochfeines
Delikateß=
Sauerkraut
per Pfund 12 Pfg.
Prima abgebrühte
Salzbohnen
per Pfund 20 Pfg.
Mageres Dörrſleiſch
empfiehlt (C8134,6
Karlſtraße 47
Telefon 641.
Direkter Schweizer Import.
Erkenntlich am Firmenſchild mit Schweizer Wappen. An der Ecke des mittleren
Durchgangs, erſte Doppelreihe links vom Steuergebäude aus.
NB. Führe außerdem noch reichhaltiges Lager in prima Wachstuchen
(*9674oids
und meine bekannten Offenbacher Lederwaren.
Holtarverel
.Cenkelel
Chemische Waschanstalt
reinigt und färbt bei beſter und billigſter Ausführung
Teppiche, Möbelstoffe, jeder Art
Gardinen, Spitzen, Deckchen etc.
in konkurrenzlos kürzeſter Zeit.
Fabrif: Pallaswiesenstrasse 146.
Rheinſtraße 12½ — Telephon 1472.
Karlſtraße 115 — Telephon 1501.
Taden: Nieder=Ramſtädterſtraße 16.
(6503a
Pianos
gebrauchte von 200 Mk.
neue von 450 Mark an
(5 Jahre Garantie) ſtets vorrätig (Teilzahlg.)
Georg Thies. Nachf. Leopold Schutter
Eliſabethenſtraße 12.
(232a
Gebrauchter, aber guterhaltener
5pferd. Motor (110 Volt)
zu kaufen gesucht. Offerten unter
G 43 an die Expedition d. Bl. (*9782imd
ſe Guitare für
Vorzügliche, 40 Mark zu
ver=
aufen. Näheres Expedition.
(7185t
Se
ſchw. emal. Herd mit Nickel=Stange u.
Knöpfe billigſt zu verkaufen (*9854md
Gutenbergſtraße 19, 2. Stock.
G
Zuterh. Kinderwag. f. 15 M. z. vk. Näh.
N.=Ramſtädterſtr. 16, II. I., V. (*9853md
Beigische Stronnur Wascherer
Kirchstrasse 10.
Alle Sorten Strohhüte für Damen, Herren und Kinder werden nach den neueſten
Formen umgearbeitet. Panamahüte wie neu.
Supper Fouargé.
*9994)
Roggen-Wirrstroh
in Waggon=Ladungen und in einzelnen
Fuhren, offeriert
(8425a
M. Haack, Dieburg.
Für altes Eiſen, alte Metalle,
Papierabfälle aller Art,
Ge=
ſchäftspapiere, Bücher u. Akten
unter Garantie des Einſtampfens zahle ſtets
(B689
die höchſten Preiſe.
Alfred Haas,
Telephon 1410.
Heerdweg 12.
Aufträge werden jederzeit prompt erledigt.
Rollschuhe
deutsche
englische
amerikanische
in allen Preislagen
— Ersatzteile —
derſch. Schloſſerwerkzeng, Schraubſtöcke,
Guterhaltenes Bett
Sperrhorn ꝛc., ſowie eine Partie
Zahn=
billig zu verk. Näh. in der Exp. (8524imd
räder, billig zu verkaufen Waldſtr. 7. (7220a
J. Donges & Wiest
Grafenstrasse 26. (7518a
96
[ ← ][ ][ → ]Gardnnerrreier meammischer Blaten Heis, Tlarke, Zapatere
Zu haben bei:
M. W. Prassel, Grafenstrasse 25, Telefon 71, per Pfundglas Mk. 1.10
(Gläser werden mit 10 Pfg. wieder zurückgenommen).
str. 7
(4560a
I RanmerWustk-Fest
zu Darmstadt.
Unter dem Allerhöchsten Protektorat Sr. Königlichen Hoheit des
Grossherzogs Ernst Ludwig von Hessen und bei Rhein.
Am Freitag den 3., Samstag den 4. und Sonntag
den 5. Juni d. J., wird im Städtischen Saalbau zu Darmstadt,
ähnlich wie in den Jahren 1908 und 1909, ein
Kammermusik-Fest
abgehalten werden, zu welchem namhafte Künstler und Komponisten
ihre Mitwirkung zugesagt haben.
Der erste Abend wird Werke von I. S. Bach, Gluck, Haydn und Schumann
bringen; der zweite Abend ist der Aufführung von Werken Mozarts, Schuberts,
Beethovens und Brahms, sowie von Hugo Wolf und von I. Svendsen gewidmet. Der
dritte Abend soll, wie in den beiden vergangenen Jahren, Ur- und
Erstaufführ-
ungen vorbehalten bleiben und sind dafür Werke von Krehl, Schillings, Pfitzner und
Max Reger in Aussicht genommen.
Von auswärtigen Künstlern haben die Komponisten Max Reger (Klavier) und
Pflizner (Klavier) ihre Mitwirkung zugesagt, desgleichen die Damen Lauprecht-Lammen
(Sopran) und Iona Durigo (Alt), sowie Herr Lamond (Klavier) und das Havemann-
Quartett, Hamburg.
Die hiesige Künstlerschaft wird durch die Kammermusik-Vereinigung, also durch
die Herren Hofrat de Haan, Konzertmeister Schmidt, Bornemann, Delp und Andrae, sowie
Herrn Köhler (Flöte) vertreten sein.
Der Fest-Ausschuss.
8624)
Freie Literarisch-Künstlerische Gesellschaft
Darmstadt.
Freitag, 22. April 1910 „Hotel zur Traube” abends 8 Uhr:
Abend.
WinlyIoeh
Karten zu Mk. 3.—, 2.—, 1.— bei A. Bergsträsser und abends an
der Kasse.
(8661
Verein Waiderholungsstätte Darmstadt.
Zu der Mittwoch, den 27. April ds. Js., nachmittags 4 Uhr im Reſtaurant
Kaisersaal (Grafenſtraße) ſtattfindende
Oraehene inigneder Versammlung
deehren wir uns ergebenſt einzuladen.
Tagesordnung: 1. Abnahme und Genehmigung der Jahresrechnung, 2. Wahl
des Vorſtandes, 3. Wahl von zwei Rechnungsprüfern für das laufende Geſchäftsjahr.
Darmſtadt, den 19. April 1910.
Verein Walderholungsſtätte
Langenbach, 1. Vorſitzender.
(8619df)
Sachwaldklab.
Die elfte Auflage unſerer Wegbezeichnungskarte iſt im
Verlag der
A. Bergsträsser’schen Buchhandlung
zu Darmstadt (Inhaber Wilhelm Kleinſchmidt)
erſchienen.
Dieſe Karte iſt von unſerem Wegbezeichnungsausſchuß nach
dem neueſten Stand der Farbmarkierung bearbeitet; ſie iſt die
einzige Odenwaldkarte, die unbedingte Zuverläſſigkeit für die
Benutzung der Farbzeichen bei Odenwaldwanderungen bietet.
Zeutralausſchuß des Odenwaldklnbs.
8630)
Jeſus lebt! Jeſus hat gelebt!
Jeſus lebt in Ewigkeit!
Bekenntnis-Versammlung
im Städtischen Saalbau
Donnerstag, den 21. April, abends 8¼ Uhr,
veranstaltet von bibelgläubigen Christen gegenüber
den feindlichen Angriffen auf die
Person des Sohnes Gottes.
Mehrere Redner werden Ansprachen halten.
Zutritt frei für jedermann.
(8451id
Kaisersaal Darmstadt.
Sonntag, den 24. April, nachmittags 5 Uhr
findet die
Schüler-Aufführung
(Prüfung) der
Weyrauch’schen Musikschule
ſtat
(8098dd
NB. Programme erhältlich in der Inſtrumentenhandl. Heinheimerſtr. 25 u. an der Kaſſe.
Man
verlange
Auswahl-
sendung
Man
verlange
Auswahl-
sendung
Reste in jeder Rollenzahl bedeutend unter Preis!
Linoleum
nur bewährte Fabrikate
Fernruf
1271
Rheinstr.
Heinr. Luckhardt 41, part.
Kein Laden!
(8369a)
Kein Laden!
Leipziger Schallplatten
doppelſeitig beſpielt, 25 cm groß. Naturgetreue Wiedergabe,
aner=
kannt beſte Platte. Ueber 3000 neueſter Stücke ſofort lieferbar.
Preis M. 2.— pro Platte, abgeſpielte Platten werden mit 1 M.
(66435f
pro Stück angenommen. Verlangen Sie Verzeichnis.
L. G. Kämmerer, Leipzig, Südstrasse 18.
Zum Abonnement empfohlen:
Eus Baariar klle
Altbewährte, durchaus gediegene, bereits im
45. Jahrgang
Au Z.4.
Frühstücke
im Brauerei=Ausſchank
„Zum Hessenbräu‟
Kirchstrasse 3.
Sürkete Sale des Honiuonie. Wunderrolle Fernsteht,
geschützte, ruhige Lage. Buchen- u.
Tannen-
ob. Liestal
wald. Sol-, Kohlensäure- u. Sonnen-
Schweiz.
bäder etc., elektr. Licht.
*8
Watercloset.
jene
Table d’höte
an kleinen Tischen.
Basler Jure Solbad
Mässiger Pensionspreis. IIIustr.
Frospekte gratis. Kurarzt Hr. Dr. Gutzwiller.
(8186M 500 m
F. Bisel Sohn, Propr. Bis 1. Juli u. v. September reduzierte Preise.
erſcheinende illuſtrierte Familienzeitſchrift!
Beſondere Vorzüge:
Große Reichhaltigkeit, ſorgfältig gewählter
intereſſanter Inhalt,
viele prachtvolle Illustrationen,
: außerordentliche Billigkeit.
Jährlich 28 Hefte.
aut echallen geſicht.
für mittere
Damen=Paletot Faur bin Reißzeug, Dff. mit Preis unter
zu verk. Wendelſtadtſtr. 45½, III. rechts. (*9993 G 74 an die Expedition ds. Bl. (8589md
Preis für das Heft nur 30 Pfennig.—
Das über die ganze Welt verbreitete „Buch für Alle” iſt, getreu
ſeinem Namen und unterſtützt von den erſten Schriftſtellern und Künſtlern,
jederzeit beſtrebt, ein
echtes deutſches Familienbuch
zu ſein. Es iſt jedem zu empfehlen, der ſeine Erholungsſtunden gern intereſſ.
Lektüre widmet und Freude hat an echt künſtleriſchen Illuſtrationen.
Bestellungen nehmen Buch- u. Kolportagehandlungen, Journalexped. etc. entgegen.
C2751,51 Union Deutſche Verlagsgeſellſchaft in Stuttgart, Berlin, Leipzig.
Seite 22.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 21. April 1910.
Hoter Rostädrare
Filstädter Hor
Telephon 444. Ecke Grafen- und Waldstraße.: Telephon 444.
Grosses Bier- und Wein-Restaurant. —
(8162a
Diner
Soübers.
Im Ausschank: „Münchener Spatenbräu‟, „Fürstenberg-Bräu‟
(Tafelgetränk Sr. M. des deutschen Kaisers)„Hessenbrau extra‟.
R. Doll.
vor den israchtischen Feiertagen
sind
Berliner
Vaudeville-Ensemble
Sonntag, 24. April, 4 u. 8 Uhr
Montag, 25. u. Dienstag, 26. April
ümmere. Nich
„
Un
melife!‟
Schwank in 4 Akten v. Georges Feydeau
— Grösster Lacherfolg —
In Paris: In Berlin:
1500 Aufführungen 600
eie entengen
„Theodor & Co.
„Eine Hochzeits-Nacht‟
Mazzen
nur Donnerstag und Freitag
noch zu haben.
(8679df
Bäckerei Mainzer, Bleichstr. 13.
Dr. Sehentin
ist wieder zurückgekehrt.
Samboungfimeriſah,
100 Liter Vollmilch
abzugeben.
Offerten u. 6 65 an die Exp. (8519mdf
Preise der Plätze nicht
er=
höht. Vorverkauf ausschliesslich:
Verkehrsbürg, Ernst-Ludwigsplatz,
sowie bei Herren Hugo de Waal u.
Ed. Gerber, Rheinstrasse.
(Vereinskarten gültig!) (8677
Sofort preiswert zu verkaufen:
Spiegel, kl. Schränkchen, Garderobe,
alte Truhe, Vorhänge, Portieren,
Boden=
belag, Bodenmatte, verſchiedene elektr.
Beleuchtungskörper, Flaſchenkorkmaſch.
(paſſend für Wirte), Kopierpreſſe uſw.,
alles gut erhalten
(*10031
Karlſtraße 58, 3. Stock rechts.
Nur von 10½—1 Uhr.
oldgrube.
Fabrik= und Verſand=Geſchäft ſofort
umſtändehalber zu verkaufen. Erforderlich
1200 Mark. Offerten unter H 11 an die *9966ds)
Expedition ds. Blattes.
(*10042
zu kauf. gef
Gut erh. Dezu
Off. m. Preis
unter G 81 an die Exp. ds. Bl.
(*9969
Verloren
ein ſchwarzes Spitzentuch (Handarbeit)
anfangs Februar auf dem oberen Heerdweg.
Abzugeben gegen ſehr gute Belohnung. Shller Briiing
Näh. in der Expedition ds. Bl. . (*10055
25 Mark Belohnung
demjenigen, der mir zur Wiedererlangung
meines ſchott. Schäferhundes verhilft
*9984)
Georgenſtraße 12, 1. Stock.
Entlaufen
ſeit letzten Freitag jg. Foxterrier,
Hundemarke Nr. 1092
(*9937md
Mathildenſtraße 50, part.
fürwenige Pfennige
kann jede Hausfrau
Kleidungsstückeu Stoffe
aller Art, aus: Wolle,
Halbwolle, Baumwolle, u. s.w.
prachtvoll u.echtfärben,
Alle farben 3 10 u. 25 Pfg.
Man fordere ausdrücklich
Heitmann’s Farben.
Schufzmacke: Fuchskogf im Sterg.
Hdedes andere Fabrikar zurückweisen.
billig zu verkaufen Kiesſtraße 2, II. (*10044 Wanderer=Fahrrad
Freilauf, abzugeben, Preis 50 Mk. (*9965
Soderſtraße 60. Einfastneuer Kinderwagen
wird um den halben Preis verkauft. Näh.
in der Expedition ds. Bl.
(*9967 1 Muſikanto=
Billig zu verkaufen mat, 1 Eis=
ſchrank, 1 Sitz= und Liegewagen
Kiesſtraße 31, 2. Stock. mindeſtens 1,5021,0 m.,
Reißbretter, event. gebraucht, billig zu
kaufen geſucht.
(*9970
Off. an Ph. Mittnacht, Kiesſtraße 59. EEin gut erhaltener Kinder=Liegewagen zu
Cverkaufen, daſelbſt eine Säulenmaſchine,
für Schuhmacher oder Sattler geeignet
*9959ds) Karlſtraße 30, Hinterh. 2. St. I. zu kaufen geſucht. Angebote mit Preis
unter 6 15 beförd. die Exp. d. Bl. (8400t roße ſpaniſche Wand zu kaufen geſucht
6
10017) Weber, Rückertſtraße 8.‟ Ein tadelloſer Kinderwagen zu verkaufen
B8591)
Seekatzſtraße 10, II. ack= und Weinkiſten aller Art werden
ſtets angefertigt zu billiaſten Preiſen
*9918) Schreinerei Kranichſteinerſtr. 6.
zut erhaltene Koſtüme, Blufen, Röcke,
Stiefel billig abzugeben
Viktoriaſtraße 47, part.
*9907md) werden billig moderniſiert und
umgearbeitet Liebfrauenſtr. 91
Hale 1. Stock, links.
*9779imdf empfiehlt ſich
Perfekte Büglerin in u. außer dem
Hauſe. Zu erfr. Heinheimerſtr. 48, pt. (*9995df urchaus tüchtige Schneiderin wünſcht
noch einige beſſere Kunden. Off. unt.
& 34 an die Exped. ds. Bl. (*9731ids werden geſtrickt (8106a
Strümpfe
Viktoriaſtraße 91, III. amenbinden, Leibbinden, Irri-
gatore. Umschläge. Artikel
für Wöchnerinnen billigſt im
Wattegeschäft von
(4763a
ANNAFROSch Wwe., Neckarſtr. 16, I.
Direkter deutſcher
Poſt= und Schnelldampferdienſt.
Perſonen=Beförderung
(Kajütenreiſende wie Zwiſchendeckspaſſagiere)
nach
allen Weltteilen
vornehmlich auf den Linien
Hamburg=Newyork
Hamburg=Argentinien
Hamburg. Braſilien
Hamburg=Canada
Hamburg-Cuba
Hamburg=Mexiko
Hamburg=Afrika
Hamburg=England
Hambg. Frankreich
Vergnügungs= und
Erholungs=
reiſen zur Sec.
3 Die bewährten 13tägigen „Meteor” Fahrten
Abis Drontheim, Nordlandfahrten bis Js=4
land, dem Nordkap u. Spitzbergen, Fahrten
nach berühmten Badeorten und nach
England, Irland und Schottland.
Proſpekte gratis und franko.
Hamburg=Amerika Linie,
(72)) Abteilung Perſonenverkehr, Hamburg.
Vertreter in Darmſtadt: Adolph Rady,
252b) Zimmerſtraße 1.
(8669a
leganter Jackett=Anzug und Sommer=
Paletot zu verkaufen
(*9736id
Magdalenenſtr. 13, Hinterb. 2. St. rechts.
Einſtarkes, gut erhalt. Fahrrad
billig zu verkaufen. Preis 30 Mk. (*10046
Wendelſtadtſtr. 51, Seitenbau, part.
ISSAlle
V.
S
Bedarfaartikel, Neuest. Kataſog
u. Empfebl. viel. Aerste u. Prot. gratis u. Ir.
* H. Unger Gummiwarenfabrik
(Bezlin NW., Friedrichstrasse aL1a2.!.
Dr. Dralles
Birken=
Haarwasseh
Segen
Kopfsdiubrellorwotäaauausfall
Wirkung unübertroffen
Nummer 92.
(150
Tur. nghtlt. 2. Tagek.
ORPHEUM
Tel.
389
Künstler- und Schriftsteller-
„
Vereinigung
„MÜNCHNER ScHARFRICHTER‟
und „WIENER NACHTLICHTe
Donnerstag
Heute z1.April
6. Gastspiel n
Marya Delvard Marc Henry
Gertr. Barrison Leonh.
Bul-
mans,
Fritz Guidam Rob. Koppel
Preise der Plätze nicht erhöht.
Vorverkauf ausschließlich:
Ver-
kehrsbüro, Ernst-Ludwigsplatz,
sowie bei Herren Hugo de Waal
und Ed. Gerber, Rheinstrasse
(Vereinskarten gültig!)
Nur noch 2 Tage!
Küferarbeiten
aller Art, Reparaturen, ſowie Abfüllen von
Wein bei prompter und billiger Bedienung
Küferei
(*8952od
Gustav Schilling
Gardiſtenſtraße19.
Großherzogliches Hoftheater.
Donnerstag, den 21. April 1910.
160. Abonnements=Vorſtellung.
Abonnement D 40.
Neu einſtudiert:
In lius Cäſar.
Tragödie in 5 Akten von W. Shakeſpeare,
überſetzt von A. W. Schlegel.
Szeniſche Leitung: Oberregiſſeur Valdek.
Perſonen:
Julius Cäſar
. Hr. Hacker
Octavius Cäſar.
. Hr. Weſtermann
Marcus Antonius
.Hr. Baumeiſter
Publius,
Hr. Feder
Senatoren
Hr. Geibel
Popilius Lena,
32
8
Metellus Cimber, HS Hr. Wagner
Hr. Heinz
Hr. Lehrmann
S65S. Hr. Schwarze
** Hr. Holler
Hr. Knispel
Hr. Göllnitz
Hr. Geibel
.Hr. Weber
. Frl. Heumann
. Frl. Grünberg
Marcus Brutus,
Caſſius,
25
Casca,
Trebonius,
Decius Brutus,
Einna,
Flavius,
Tribunen
Marullus,
Artemidorus, ein
Wahr=
ſager .
Hr. Riechmann
Einna, ein Poet
Hr. Kretſchmer
Lucilius, Freunde u. Feld= Hr. Hönel
Titinus, herren d. Brutus Hr. Jürgas
Meſſala, u. Caſſius Hr. Bohne
Strato, 1 Diener des . . Hr. Klotz
. Frl. Gothe
Lucius, Brutus
Pindarus, Diener d. Caſſius Hr. Schneider
Calpurnia, Gemahlin des
Cäſar.
Portia, Gemahlin d.
Bru=
tus
Frl. Oſter
Erſter
. Hr. Speiſer
Hr. Jordan
Zweiterl Römiſcher
.Hr. Klotz
Dritter? Bürger
Vierter
.Hr. Ungibauer
Ein Diener des Julius
Cäſar.
Ein Diener des Marcus
Antonius
. Hr. Kroczak
Ein Diener des Octavius
Cäſar.
.. Frl. Reick
Nach dem 3. Akte findet eine längere
Pauſe ſtatt.
Preiſe der Plätze:
Proſzeniumsloge 6 Mk., Fremdenloge 6 Mk.,
Balkonloge 5 Mk., 1. Rang 4.50 Mk., 2. Rang
(1. bis 6. Reihe) 2.50 Mk., (7. und 8. Reihe,
2.— Mk., Sperrſitz (1. bis 13. Reihe) 4.— Mk.)
(14. bis 20. Reihe) 3.20 Mk., Parterre (1. bis
(5. Reihe) 2.70 Mk., (6. bis 8. Reihe) 2.20 Mk.,
1. Galerie 1.20 Mk., 2. Galerie 60 Pfg.
Anfang 7 Uhr. — Ende 10¼ Uhr.
Kartenverkauf von 11—1 Uhr und von
6 Uhr an.
Vorverkauf
von 11 bis 1 Uhr für die Vorſtellungen:
Freitag, 22. April. 161. Ab.=Vorſt. C41.
Gaſtdarſtellung des Königl. Württemberg.
Kammerſängers Herrn Oskar Bolz vom
Hoftheater in Stuttgart. „Triſtan und
Iſolde.” Triſtan . . Herr Bolz. Große
Preiſe. Anfang 6 Uhr.
Samstag, 23. April. Außer Abonnement.
Schüler= und Volks=Vorſtellung zu
er=
mäßigten Preiſen: Zum Beſten der
Wohl=
fahrtskaſſen des Deutſchen Bühnenvereins.
„Die Nibelungen.” Anfang 7 Uhr.
(Vergl. beſondere Anzeige.)
Sonntag, 24. April. 162. Ab.=Vorſtell.
D 41. „Der Graf von Luxemburg.”
Hroße Preiſe. Anfang 7 Uhr.
Aus dem Spielplan.
Montag, 25. April. 163. Ab.=Vorſtell.
A 41. „Der dunkle Punkt.” Große
Preiſe. Anfang 7 Uhr.
Dienstag, 26. April. 164. Ab.=Vorſtell.
B 41. -La Traviata.: Große Preiſe,
Anfang 7 Uhr.