Abonnementsprei=
monatlich 50 Pfa, vierteljährlich 150 Ml.,
Auswärts werden von allen Poſtämtern
Beſtellungen entgegengenommen zu 180 Mr.
vierteljährlich.
Inſerate
166. Jahrgang.
halbjiährlich 3 Mr. einſchl. Bringerlohn. Verbunden mit„Wohnungs=Anzeiger” und der Sonntags=Beilage: blatt werden angenommen in Varmſtast
Aſuſtrierkes Unterhalkungsblatk.
Amtliches Orgau für die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und der andern Behörden.
fur das wöchentlich 6mal erſcheinende
Tag=
von der Expedition Rheinſtraße Nr. 23. in
Beſſungen von Blößer, Beſſungerſtraße
Nr. 48 und Schießzhausftr. Nr. 14. ſowieaußs
wärts von allen Annoncen=Expeditionen.
N297.
Freitag, den 18. Dezember.
1903.
B e k a n n t m a ch u n g.
Wir ſehen uns veranlaßt darauf hinzuweiſen, daß Ausſpielungen, wie!
ſie insbeſondere bei Abendunterhaltungen und ſonſtigen feſtlichen Gelegenheiten
unter der Bezeichnung „Tombola, Glücksrad, Glückshafen= u. ſ. w. von
geſchloſſenen Kreiſen und Vereinen veranſtaltet zu werden pflegen, der
Erlaub=
nis Großh. Kreisamts Darmſtadt bedürfen, ſofern ſie ſich als öffentliche
darſtellen, insbeſondere alſo der Abſatz der Loſe nicht lediglich auf die
Mitglieder beſchräukt bleibt.
Sobald der Geſamtpreis der Loſe bezw. der auf letztere entfallende
Teil des Eintrittsgeldes den Betrag von 100 Mark überſteigt,
uuter=
liegen derartige Veranſtaltungen gemüß Ziſſer 52 der
Ausführungs=
beſtimmungen zum Reichsſtempelgeſetz auch der Reichsſtempelabgabe und
ſind bei Großh. Hauptſteueramt Darmſtadt ſchriftlich anzumelden.
Darmſtadt, den 16. Dezember 1903.
Großherzogliches Polizeiamt.
(216396
Hr. Kratz.
Oeſſentliche Aufforderung.
Im Grundbuche der Gemarkung Nieder=Ramſtadt iſt bei den Grundſtücken
Flur 1 Nr. 563 und 564¹⁄₁₀, zugeſchrieben dem Wilhelm Spengler dritter und
deſſen Verlobten Margarete Nungeſſer zu Nieder=Ramſtadt, zur Sicherung von
Kaufgeldforderungen und Einſitzberechtigungen eine Eigentumsbeſchränkung
ein=
getragen. Das Erlöſchen der Kaufgeldanſprüche iſt glaubhaft gemacht, kann aber
uͤrkundlich nicht nachgewieſen werden.
Auf Antrag der Sparkaſſe und Kreditanſtalt Reinheim als Rechtsnachfolgerin
der eingetragenen Eigentumer werden dritte Perſonen, welche Forderungsanſprüche
oder ſonſtige dingliche Rechte an die genannten Grundſtücke geltend machen,
aufgefordert, dieſe binnen einer Friſt von vier Wochen dahier anzumelden,
andernfalls die eingetragene Eigentumsbeſchränkung, ſoweit ſie nicht zur Sicherung
der auf den Grundſtücken noch laſtenden Einſitzrechte der in Amerika lebenden
Heinrich, Juliane und Emma Bayer dient, als erloſchen erklärt werden wird.
(21530
Darmſtadt, den 15. Dezember 1903.
Großherzogliches Amtsgericht I.
neberſicht
der Durchſchnittspreiſe von folgenden
Früchten in der Zeit vom 1. bis
15. Dezember 1903.
Weizenp. Sack 100 Ko. M.16. 2bbis17.-.
„ 13. - 14.
Korn „ „
„ 15.50, 16.-
Gerſte „ „
„ 13.50 14.50.
Hafer „ „
Butter per ¼ Kilo M. 120.
Butter in Partien M. 1.10.
Eier per Stück 7½ Pfg.
Eier in Partien per 25 Stück M. 170.
Kartoffeln per 100 Kilo M. 5. 50.
Kartoffeln per 25 Kilo M. 1.36.
Kornſtroh per 50 Kilo M. 3.50.
per 50 Kilo M. 4.50.
Heu
Darmſtadt, den 16. Dezember 1903.
Großh. Polizeiamt Darmſtadt.
Weihnachtsgeſcheuhe:
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ſehr billig zu verkaufen.
E19610t
Näheres Expedition.
Bekanntmachung.
Das Erlöſchen der Firma „Heuri
L. de Haas” zu Darmſtadt ſoll von
Amtswegen in das Handelsregiſter
ein=
getragen werden.
6 Es ergeht hiermit Aufforderung an
den Inhaber der Firma, Kaufmann
Henri L. de Haas oder deſſen
Rechts=
nachfolger, binnen 3 Monaten etwaigen
Widerſpruch gegen die, beabſichtigte
Löſchung bei dem unterzeichneten Ge=
(21528
richte geltend zu machen.
Darmſtadt, den 10. Dezember 1903.
Großherzogl. Amtsgericht Darmſtadt I.
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Stöcke: 10 Rmtr. buchene und 84 Rmtr. eichene.
Die Zuſammenkunft iſt auf dem Markhaus.
Bemerkt wird, daß das Stamm= und Rutholz zuerſt zum Ausgebot lommt.
Spachbrücken, am 16. Dezember 1903.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Spachbrücken.
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Lore, Mädel, dacht mirs, daß Du noch auf biſtl
Rein, nein, bleib ſitzen, ich gehi gleich wieder! Wollte
Dir bloß noch in Gutenachtkuß gebenl Toller Tanz
henk; - was? Aber n amüſanter Zauber!—
Merkwürdig erregt klang des Arztes Stimme, jung und hübſch ſah er aus in dem roten
Licht, - noch in ſeinem kleidſamen Tempelritterkoſtüm
ſteckend, wenn auch ohne Mantel und Kopfbedeckung.
Wäre jeine Tochter nicht ſo weit fort mit ihrer Seele
geweſen, - dies hätte ihr ſicher auffallen müſſen!
Mechaniſch war ſie auf der breiten Ruhebank
ein Stückchen weiter gerückt, um dem Vater Platz zu
machen. Er ſetzte ſich neben ſie, umſchränkte ihr
Geſicht mit beiden Händen und ſah ihr mit ſeinen
ſeurigen, blauen Augen, aus denen unverhohlenſter
Stolz und innigſte Zärtlichkeit ſtrahlten, nahe ins
Geſicht.
Du Teuſelsmariell — Du Here, - Du
Satans=
müdel - meinesl Haſt ja heut wieder mal all die
Kerls Kopf ſtehen laͤſſen! Verdenk es ihnen nichtl
So in verflucht hübſcher Racker wie Du, - und klug
dabei, — keine Gans, — Mundwerk auf im rechten
Fleck, - na, was will man mehr?
Ihm hatte der Wein keinen eigentlichen Rauſch
gebracht, aber die Zunge war ihm gelöſt worden;
ſein Vaterherz ſtromte über.
Muß Dir aber noch ſagen, - er ließ ihr Geſicht
los und ſetzte ſich bequem Zurecht, ein Bein über das
andere gelegt - daß ich auch ſonſt zufrieden mit
Dir binl Ich hab' Dich ne ganze Zeit hindurch im
Auge behalten und beobachtek - ja, ja, kannſt es
mir glauben! War mir nämlich ſo n bischen bange,
wie ich Dich in dem verteufelten Anzug da zu ſehen
kriegtel Fürchtete, Du würdeſt mächtig uͤber die
Schnur hauen, weil doch die Gelegenheit dazu ſo
ſchön verführeriſch warl Aber neink Hab Dir
un=
recht getan! Biſt meine geſcheite, taktvolle, famoſe
Mariell geblieben, auf die ich mich jederzeit verlaſſen
kannl Wie ſie alle Um Dich rumſchwirrten, wie die
Motten um die Flammel Wird ja doch nicht allzu
lange dauern, dann kommt einer und holt mir meine
Lore weg ... iſts nicht der Chriſtoph Sander, ſo
iſe's eben ein anderer. Na, was haſt Du darauf zu
antworten;
Gar nichtsl Das hat doch noch gute Wegel
Wir zwei, Dü und ich, fühlen uns ja ſo wohl
mit=
eimnander, — wozu nach einer Veränderung ſtreben?
Ich meine ja auch bloß ſol Väter von von
- ſchönen Töchtern müſſen immer auf dem qui vivo
ſitzen.. und nette, geſunde Mädels ſind zum
Heiraten dal
Es war überhaſtet und beinahe verlegen
heraus=
gekommen, aber Lore hatte wiederum nicht acht
darauf gegeben.-
Schweigend ſehen Vater und Tochter eine Weile
in die rote Glut des Kaminfeuers.
In was für Gedanken warſt Du denn vertieft,
wie ich jetzt zu Dir hereinkam? fragte der Doktor
zuletzt.
Ach - — nichts Beſtimmbares - ſo allerleil
War ich denn ſo vertieft;
Aber wiel Mit inem ganz kurioſen Geſicht und
mit Augen, wie Du ſie ſonſt gar nicht haſtl. Sieh
mich mäl recht ſtramm anl
Leonore lachte und tat ihm den Willen.
Stramm'' ſiel der Blick allerdings nicht aus,
der Vater hatte recht, - es ſchlef ein Rätſel in
dieſen tiefen, blauſchwarzen Augen.
Wie ne Sphinz! meinte er kopfſchüttelnd.
Wieder nach einer Pauſe: Du, Lore, hat Dich denn
Dein Profeſſor gut unterhalten? Iſt's eigentlich in
amüſanter Menſche
Amüſanter Menſchs Rein, die Bezeichnung paßt
nicht auf ihn.
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wie ſeine Schweſter wird Ler nicht ſein, hab ich zu
mir geſagt.
Kommt darauf an, was man unterhaltend nennt.
Da haſt Du recht. Sieh mal, Kleine, mein Beruf
iſt heillos ernſt und rüttelt mich im Innern
manch=
mal hölliſch zuſammen. Da ſuch ich mir denn
außerhalb desſelben, inſtinktiv beinahe, das
Gegen=
gewicht - da will ich Luſt und Lachen und ne
heitere Lebensauffaſſung . . ſonſt .. ſonſt gehts
eben nicht - verſtehſt Dul Na - - und wenn
mir das nun geboten wird, dann freue ich mich.
Daher ſehe ich Dich auch am liebſten toll und voll,
wie's Beiner Jugend und Geſundheit zukommt.
Aber immer kann ich doch nicht ſo ſein, Vater!
Daß Du es jetzt nicht ſein kannſt, das ſehe ich,
Tochter. Sehe es zu meinem Befremden.
Merk=
würdiges Frauenzimmer! Kommt von nem
Masken=
ball, hat die geſanite Männerwelt lichterloh angezündet,
ſieht ſchön aus wie Lucifer und ſitzt hier einſilbig
am Kamin - und macht Augen - und iſt
nach=
denklichl Und ſagt mir nicht, was ſie denkt! Wenn
das nicht zum Teufelholen iſtl — Na, gute Nacht,
dumme Lore. Vielmehr guten Morgen!
Gute Nacht, Vater! Lieber - beſter und
tauſend Dankſ
Wofür denn, Goldkäfer, Du? Na, alſo gute
Nacht! Und krioch ins Bett, hörſt Du? Gleichl
Sitz hier nicht noch als einſame Dionyſostochter und
ſtier in die Flammel Verſtanden?
Sie nickte. Aber als der Arzt gegangen war,
blieb ſie dennoch regungslos ſitzen und träumte weiter.
8. Kapitel.
Was iſt Dir Mutter? Warum biſt Du denn
ſo unruhig und huſchelig heute und haſt in einem fort
Staub zu wiſchen
Der Lehrer Haugwitz ſchob ſich die große
Horn=
brille auf die kahle Stirn empor und blickte aus ſeinen
trüben Augen verwundert auf ſeine Frau, die in der
Tat wie ein Irrwiſch im Zimmer umherfuhr, das
Wiſchtuch in der Hand. Hier putzte ſie. da rückte ſie,
jetzt ſah ſie in den Spiegel, ob ihre Sonntagshaube
auch gerade ſaß, nun bückte ſie ſich, um ein winziges
Federchen der Schwarzdroſſel vom Boden aufzuleſen,
das durch die Stäbe des Käſigs geflogen war.
Trink Du Deinen Kaffee, Alter, und hab Dich
nicht über michl lautete die in verweiſendem Ton
gegebene Antmort. Die, Frau Lehrer= führte ſtrenges
Regiment, ſie hatte „die Hoſen an=, wie ganz
Donn=
hauſen wußte, und der Herr Lehrer durfte nicht viel
einwenden, wenn ſie etwas beſtimmte.
Heute wendete er doch etwas einl
Er nahm einen großen Schluck Kaffee aus ſeiner
rieſigen vergoldeten Mundtaſſe, tat ein paar Züge
aus ſeinem kurzen Pfeiſchen -— der
Nachmittags=
unterricht war eben beendetl - und räuſperte ſich
unternehmend.
Man will doch am Ende auch wiſſen, was im
eigenen Hauſe paſiort!
Wirſt es ſchon erfahrenl Männer müſſen nicht
ſo neugierig ſein, das paßt ſich nicht für ſiel Hör jetzt
nur auf zu rauchen, daß die Stube nicht ſo voll
Dampf iſtl
Kommt denn Beſuchs
Natürlichl Wegen was würd ich ſonſt wohl
ſagen, Du ſollſt mit Nauchen nachlaſſens
Wer kommts
Das wirſt Du ja ſehenl
Rein, ich will es jetzt gleich wiſſen, ſonſt fällt
mir gar nicht ein, die Pfeiſe wegzuſetzen!
grau Haugwitz ſchuttelte erſtaunt den bebänderten
Kopf.
Na - was in Dich gefahren iſtl Du und die
Agathe, ich weiß wirklich nicht, wer von Euch beiden
bockbeiniger und widerborſtiger iſtl So ſchwer, wie
ich es mit Euch hab, kaum mehr zu regieren ſeid Ihrl
Ja, Mutter, warum willſt Du uns auch mit
Gewalt regieren? Laß uns doch unſern Weg von
alleine laufen!
Das ſollk ine ſchöne Suppe abgeben, die Ihr
einrührt! Wenn ich nicht wäre und paßte auf.
Proſte Mahlzeit Familie Haugwitzl — Damit Du
Deinen Willen bekommſt. der Thomas Behrendt
will heute hier vorſprechen!
Schon wieders Weiß das die Agathes
J - wo wird die Agathe das wiſſenl Damit
ſie mir die Hölle heiß macht, nicht wahr3
Der Lehrer rückte ärgerlich an dem geſtickten
Küppchen, einem Geſchenk ſeiner Tochter.
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Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 18. Dezember 1903.
Rmmmer 292.
Herder.
Zu ſeinem hundertjährigen Todestage.
( 18. Dezember 1803.)
Von Albin Roßlau.
Nachdruck verboten.)
=Auch Herder mußte ſterben! Seine große Kraft
geht hinüber in eine höhere Welt, in höhere
Wirkungs=
kreiſe. Dieſen Troſt hatte das zweifelnde Herz.
Aber uns iſt er verloren, und wir ſehen weinend
das Meteor ſich in höhere Zonen aufſchwingen, deſſen
Glut unſere Herzen nicht mehr beleben und ergötzen
kann. Er verſchwindet wie ein Schatten aus der
ſichtbaren Welt. So ſchrieb Schillers Gattin
Char=
lotte, als am 18. Dezember 1803 der Oberhofprediger
und Generalſuperintendent Johann Gottfried v. Herder
in Weimar geſtorben war, in ihr Tagebuch, und
Schiller ſelbſt war, als bald darauf auch der Herzog
von Meiningen, ein alter Gönner des Dichters, ſtarb,
von lebhaften Todesgedanken erfüllt.
Am 25. Auguſt 1744 war Johann Gottfried
Herder als Sohn eines Kantors, Glöckners und
Mädchenſchullehrers in dem oſtpreußiſchen Städtchen
Mohrungen geboren. Wo er ein Buch aufzutreiben
vermochte, las er es, und auch bei dem für die
Dichtkunſt begeiſterten Prediger Willamovius zeigte
er ſich als fleißiger Schüler.
Als dann der Diakonus Treſcho den Knaben
als Abſchreiber in ſein Haus aufnahm, fand Herder
in der reichen Bibliothek ſeines Herrn eine
uner=
ſchöpfliche Fundgrube für ſeine Ausbildung; und
dankbar nahm er den Vorſchlag eines ruſſiſchen
Regimentschirurgen an, der im Jahre 1762 den
acht=
zehnjährigen Jüngling nach Königsberg mitnahm,
um ihn in die Wundarznei einzuführen. In
Peters=
burg ſollte dann Herder mit Hilfe ſeines Gönners
Medizin ſtudieren.
Indeſſen kam es dazu nicht. Als Herder zum
erſtenmal einer Leichenöffnung beiwohnte, empfand
er ein ſo fürchterliches Grauen, daß er von dem
gefaßten Plane Abſtand nahm. Der Königsberger
Buchhändler Kanter war ihm nunmehr behilflich,
ſeinen Lieblingswunſch, Theologie zu ſtudieren,
aus=
zuführen.
Er hörte in Königsberg theologiſche Vorleſungen,
bei Kant Philoſophie und Naturwiſſenſchaften. Kant,
der berühmte „Weiſe von Königsberg;, war von
den Fähigkeiten ſeines jungen Hörers ſo entzückt,
daß er dem Schüler ſogar einige Arbeiten vor der
Veröffentlichung zeigte, um Herders Urteil zu
ver=
nehmen. Mehr aber noch als Kant übte auf Herder
Johann Georg Hamann, der=Magus des Nordens”,
Einfluß.
Im Herbſte 1764 wurde Herder auf Hamanns
und des Buchhändlers Hartknoch Empfehlung nach
Niga als Kollaborator an die dortige Domſchule
berufen. Hier erſchienen auch ſeine=Fragmente über
die neuere deutſche Literatur= ſeine erſte litariſche
Arbeit, bei welcher der Einfluß Hamanns offenbar iſt.
Im Jahre 1769 gab Herder ſeine Stellung in
Riga auf; er hatte ſich durch die erwähnten und
anderen Schriften ein kleines Kapital erſpart und
wollte, in der Abſicht, ſpäter in Riga eine
Erziehungs=
anſtalt zu begründen, eine Reiſe durch Frankreich,
England, Holland und Deutſchland machen, um die
größeren Anſtalten dieſer Art kennen zu lernen. So
reiſte er zunächſt von Riga zu Schiff nach Nantes,
wo er ſich vier Monate aufhielt, kam nach Paris,
wo er mit Diderot beſonders verkehrte, und die
Bibliotheken, Kunſtſammlungen und Theater fleißig
beſuchte.
In Paris aber wurde ſein Plan unterbrochen;
er erhielt den Ruf, den Sohn des Fürſtbiſchofs
Herzogs von Holſtein=Entin auf einer dreijährigen
Reiſe zu begleiten. Herder willigte ein und kehrte
ſofort nach Deutſchland zurück. Lurch die
Nieder=
lande kam er nach Hamburg, wo er mit Reimarus,
Leſſing und Claudius in Verkehr trat. Dann holte
er den Prinzen von Kiel ab.
Im Juli 1770 wurde die Reiſe angetreten, und
auf dieſer ward zunächſt der Aufenthalt in
Darm=
ſtadt für Herder bedeutungsvoll. Er lernte Merck,
den vielgewandten, geiſtvollen Mann kennen und
Karoline Flachsland, ein geiſtvolles Mädchen, das,
aus dem Elſaß kommend, dort bei ſeiner Schweſter
lebte. Herder gewann die zwanzigjährige Vaterloſe
ſchnell lieb und verlobte ſich mit ihr. Dann ging
die Reiſe nach Straßburg, und hier entſchloß ſich
Herder, ſein Verhältnis zu dem Prinzen zu löſen,
da dieſer ſich in „traurigen Gemütszuſtänden'
be=
fand, Herder ſich auch nicht gut mit dem
Oberhof=
meiſter des Prinzen vertrug.
Zunächſt blieb Herder in Straßburg, um ſich
einer Augenoperation zu unterziehen, und dieſer
Aufenthalt war für ihn inſofern ſehr fruchtbringend,
als hier ſeine von der königlichen Akademie der
Wiſſenſchaften preisgekrönte Schrift über den „
Ur=
ſprung der Sprache; entſtand. Noch wichtiger war,
daß er hier mit dem jungen Goethe, der damals
in Straßburg ſtudierte, bekannt wurde, der oft ganze
Tage lang bei Herder verweilte. „Ich ward=, ſo
erzählt Goethe, „mit der Poeſie von einer ganz
anderen Seite, in einem ganz anderen Sinne
be=
kannt als bisher und zwar in einem ſolchen, der
mir ſehr zuſagte. - — Was die Fülle dieſer wenigen
Wochen betrifft, welche wir zuſammen lebten, kann
ich wohl ſagen, daß alles, was Herder nachher
all=
mählich ausgeführt hat, im Keim angedeutet ward.
aber er war mehr geneigt, zu prüfen und anzuregen
als zu führen und zu leiten.”
Im April 1771 verließ Herder Straßburg, Augenoperation war mißglückt, - und folgte
einem Rufe des Grafen Wilhelm zur Lippe, in
deſſen Reſidenz Bückeburg Herder des verſtorbenen
Thomas Abbt Stellung als Hauptpaſtor und
Kon=
ſiſtorialrat einnehmen ſollte. Vier Jahre etwa blieb
Herder dort, peinvolle Jahre, denn mit des Grafen
Wilhelm Schroffheit vermochte er nicht auszukommen,
ſo ſehr ſich auch die edle, milde Gemahlin des als
Feldherrn berühmten Grafen bemühte, dies Verhältnis
erträglich zu geſtalten, und obwohl Herder durch
dieſe Stellung im Jahre 1773 in die Lage verſetzt
war, ſeine Braut heimzuführen. Er war froh,
nach=
dem er noch im Jahre 1775 zum Superintendenten
befördert worden, durch einen Ruf als Profeſſor
der Theologie nach Göttingen des unleidlichen
Ver=
hältniſſes enthoben zu ſein. Aber noch waren die
Bedingungen, unter denen er nach Göttingen gehen
ſollte, nicht ganz feſtgeſetzt, da trug ihm Goethe im
Namen des Herzogs von Weimar die Stellung eines
Generalſuperintendenten und Oberpfarrers an, und
freudig griff er zu und ging im Oktober 1776 nach
Weimar, wo er bis zu ſeinem Tode, über ein
Viertel=
jahrhundert verblieb. Eine im Jahre 1788
während eines längeren Aufenthalts in Italien
aufs neue an ihn ergangene Berufung nach Göttingen
lehnte er, nicht ohne inneren Kampf, ab. Dieſe
Reiſe nach Italien, wo er in Rom mit der Herzogin
Amalie zuſammentraf, um ſie nach Neapel zu
be=
gleiten, war, wie er ſelbſt an ſeine Gattin ſchrieb,
Seite 2.
für ihn „eine hohe Schule, nicht ſowohl aber der
Kunſt als des Lebens.” Nach ſeiner Heimlehr wurde
er zum Vizepräſidenten und 1801 zum Präſidenten
des Oberlonſiſtoriums ernannt. Im ſelben Jahre
wurde er auch durch den Kurfürſten von Bayern
geadelt.
Die letzten Jahre ſeines Lebens waren durch
Kraukheiten aller Art getrübt, und ſeinen Tod durften
die Angehörigen und Freunde als eine Erlöſung
empfinden.
Herders Bedeutung iſt eine beinahe ſo vielſeitige,
wie diejenige Goethes. Wie bei Goethe bilden die
Werke, die über Herders Wirken und
Schaffen=
handeln, die ſein Leben ſchildern und ſeine Werke
kritiſch durchleuchten, eine ganze Bibliothek. Als.
Dichter iſt uns Herder lieb und wert geworden durch
das Volkstümliche ſeiner Poeſien. Eine ganze
An=
zahl ſeiner Gedichte, einfache religiöſe und weltliche
Lieder, Legenden, Parabeln ꝛc. ſind gleichſam in den
Hausſchatz des deutſchen Volkes übergegangen.
Epochemachend wirkte ſeine Sammlung,Stimmen
der Völker” die den Zweck hatte, „das rohe Geſchrei
über und gegen das Volkslied zu dämmen; worin
Herder mit unvergleichlicher Beleſenheit und mit
wunderbarem Feinſim für die eigentümlichen
Schön=
heiten der verſchiedenen Volkspoeſien, deren Töne
und Weihen in deutſcher Sprache wieder klingen ließ.
Wir finden da Volksweiſen der Litauer, Tartaren,
Italiener, Spanier, Engländer, Franzoſen, Skalden=
Geſänge ꝛc. in einer ſo glatten, einfachen deutſchen
Sprache wiedergegeben, daß viele dieſer Lieder auch
in Deutſchland heimiſch wurden, ebenſo wie deutſche
Volksweiſen erſt in der ihnen von Herder gegebenen
Form volkstümlich und allbekannt wurden, ſo 3. B.:
„Wenn ich ein Vöglein wär' Und auch zwei
Flüg=
lein hätt ꝛc.— oder das Simon Dachſche „Aenuchen
von Tharau iſt, die mir gefällt ꝛc.
Auch das National=Epos der Spanier, den „Eid=,
machte Herder in Deutſchland heimiſch, freilich durch
eine Umdichtung, die mehr und weniger iſt als eine
Ueberſetzung, denn, mit dem ſouveränen Genie eines
Dichters begabt, war ihm mit einer Verdeutſchung
der ſpaniſchen Dichtung nicht Genüge geſchehen. Der
Herderſche Cid iſt ein in deutſch=humaniſtiſcher Weiſe
aufgefaßter Held, nicht der wirkliche Eid der Spanier,
wie er denn auch die Cid=Romanzen nicht aus dem
Spaniſchen ſelbſt, ſondern aus einer franzöſiſchen
Proſa=Uebertragung überſetzte. Aber Herder hat mit
ſeinem Cid das Verdienſt, den Deutſchen zuerſt einen
vollen Blick in die Welt der ſpaniſchen Poeſie
er=
öffnet zu haben.
Aber der Dichter Herder iſt doch nur die kleinſte
Seite ſeiner Bedeutung; ſeine Größe liegt in den
kulturhiſtoriſchen, religionsphiloſophiſchen, äſthetiſchen
und beſonders in ſeinen kritiſchen Schriften und
geiſtreichen Eſſays aus den verſchiedenſten
Wiſſens=
gebieten. Wenn man erwähnt, daß ein und derſelbe
Mann über den „Geiſt der ebräiſchen Poeſie= in
tiefgründiger Weiſe ſchrieb und „3deen zur
Philo=
ſophie der Geſchichte der Menſchheits veröffentlichte,
das, nach Goethes Meinung. „unglaublich auf die
Bildung der Nation eingewirkk hat= ſo wird man
das Umfaſſende ſeines geiſtigen Wirkens erkennen,
das weniger in der eigenen dichteriſchen Produktion
wurzelte, als vielmehr in der Beeinfluſſung des
Geiſtes ſeiner Zeit. Alles, was von Herder
aus=
ging, war auf die Bildung und Veredlung des
deut=
ſchen Volkes gerichtet. Er war der größte Humaniſt,
der bedeutendſte Förderer der allgemeinen Bildung
des deutſchen Volkes, den das achtzehnte Jahrhundet
hervorgebracht hat.
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66
„Henmeberg=Seide,
- kür alle Toilette-Awecke! - Zollkreil
o427 Muster an jedermann!
Nur direkt v. Seidenfabrkt. Henneberg. Aürich.
Handelsvertragsverhandlungen mit
Italien.
In der italieniſchen Kammer brachte bei
der fortgeſetzten Debatte über den Etat des Aeußern
der Deputierte Alfred Baccelli die Frage der
Handels=
ve-träg; zur Sprache und führte die Gründe an,
aus denen er es nicht für nützlich hält, daß auch
Italien den Kampftarif veröffentliche. Der Vertrag
mit Deutſchland müſſe und könne auf der
Grund=
lage des jetzigen italieniſchen Tarifs abgeſchloſſen
werden. Der Miniſter des Aeußern,
Tit=
toni, erwiderte hierauf, er könne natürlich keine
weitgehenden Erklärungen abgeben, da die
Verhand=
lungen noch im Gange ſeien und müſſe ſich darauf
beſchränken, mitzuteilen, daß die Unterhändler
nich=
unterließen, ſich die von Baccelli dargelegten
Ge=
ſichtspunkte als Richtſchnur dienen zu laſſen. Er
erkenne an, daß es nicht nützlich ſein würde, jetzl
ſchon einen Generaltarif aufguſtellen. Die Regierung
bringe aber alsbald eine Vorlage ein, die ſie für
ver=
ſchiedene Eventualitäten ermüchtige, zum Schutze der
italieniſchen Intereſſen entſprechende Maßregeln zu
treffen. Der Miniſter ſagt weiter, er freue ſich,
er=
klären zu können, daß die Verhandlungen mit
Deutſchland einen günſtigen Fortgang nehmen
und einen befriedigenden Abſchluß erwarten ließen.
Die Verhandlungen mit der Schweiz würden eifrig
in Angriff genommen. Er könne aber nicht
ver=
hehlen, daß die Schwierigkeiten weder wenig
zahl=
reich, noch geringfügig ſeien. Bezüglich der
Ver=
handlungen mit Oeſterreich liege die
Schwierig=
keit in den Dingen ſelbſt; auf beiden Seiten ſei aber
der gute Wille groß. Man müſſe das Vertrauen
haben, daß man im gemeinſamen Intereſſe zu einer
Verſtändigung gelange. Der Miniſter verſichert
ſchließlich, in den abzuſchließenden Verträgen werde
auch das Recht der Arbeiter wirkſamen Schutz finden,
wie auch ſchon Miniſter Lugzatti mit ſo viel
Autori=
tät erklärt habe.
Deutſches Reich.
- Es verlautet, daß die Abſicht beſteht, die
Reden, welche der Reichskanzler Graf Bülo„
bei der Etatsdebatte im Reichstage gegen die
Sozialdemokratie gehalten hat, drucken zu laſſen und
denſelben die weitmöglichſte Verbreitung zu geben.
— Die Reichsjuſtizkommiſſion hat am
Dienstag die Beratung über die Reform der
Straf=
progeßordnung wieder aufgenommen, und zwar
ver=
handelt ſie zunächſt über den Albſchnitt =
Abge=
kürztes Verfahren:. Die Beratungen dauern eine
Woche.
- Graf Hoensbroech hat ſich bereit
erklärt, von neuem im 22. ſächſiſchen
Reichs=
tagswahl kreiſe (Reichenbach=Auerbach) zu
kan=
didieren, falls kein geeigieter Kandidat aus dem
Wahlkreiſe ſelbſt zu finden ſei. Wie der „Vogtl.
Anz.- mitteilt, werden die Koſervativen für
Hoens=
broech nachdrücklichſt eintreten, und man hofft, ihm
um ſo eher zum Siege zu verhelfen, als man in
vielen Kreiſen durchaus nicht mit der Aufſtellung
des Berliner Zehngebote=Hofmanns einverſtanden iſt.
— Der Entwurf zu dem neuen Militär=
Penſionsgeſez ſoll, wie ein Berichterſtatter
meldet, noch immer dem Bundesrate zur
Beſchluß=
faſſung vorliegen. Nach dieſer Quelle entſpräche die
Nachricht, daß das Geſetz mit rückwirkender Kraft
nur auf die Kriegsinvaliden ausgeſtattet werden
wurde, nicht genau den Tatſachen. Die rückwirkende
Kraft ſoll vielmehr auch auf die Friedens=Invaliden
ausgedehnt werden; es wäre auch ungerecht, wenn
Seite 14
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 18. Dezember 1003.
Runmer 297.
man die Friedens=Jnvaliden von den Wohltaten des
neuen Geſetzes ausſchließen wollte. In maßgebender
Stelle ſei es weder für zweckmäßig noch für billig
erachtet worden, zwei Kategorien von verabſchiedeten
Offizieren zu ſchaffen, wodurch ja auch der
eigent=
liche Zweck des neuen Geſetzes zum Teil illuſoriſch
werden würde, nämlich der, neben der Erhöhung der
einzelnen Penſionsſätze für Offiziere die ſo
wünſchens=
werte und notwendige Einheitlichkeit auf dieſem
Ge=
biete herzuſtellen.
Der „Börſenkurier' berichtet: Die
General=
verſammlung des Zentralverbandes des deutſchen
Bank= und Bankiergewerbes ſprach in einer
Reſolution die beſtimmte Erwartung aus, daß die
von dem Zentralverband veröffentlichten
Denk=
ſchriſten dazu beitragen, daß die erforderliche Reviſion
des Börſengeſetzes und die ebenſo wichtige Reform
der Börſenſteuer baldigſt in durchgreiſender Weiſe
von den geſetzgebenden Faktoren zur Ausführung
ge=
bracht werden.
- Warmbad iſt nach neueſten Meldungen
in voller Sicherheit vor den Hottentoten. Deutſch=
Land und England unterhandeln über die
Be=
ſchaffung von Geldmitteln zur Beſetzung eines großen
Landgebietes in der Nähe des Lionfluſſes.
Ausland.
- Am Mittwoch fand in Wien der feierliche
Empfang der öſterreichiſch=ungariſchen
Dele=
gationen durch den Kaiſer ſtatt.
Die Präſidenten der Delegationen drückten in ihren
Anſprachen an den Kaiſer ihre Genugtuung über die
Er=
neuerung des Dreibundes aus, ſowie über den
Fort=
beſtand des Einvernehmens mit Rußland und die guten
Veziehungen zu allen Mächten; darin liege eine Gewähr,
für die Erhaltung des Friedens. Dies ſei angeſichts der
bevorſtehenden Erneuerung der Handelsverträge von
er=
höhtem Werte. Die Präſidenten drückten ferner ihre
patriotiſche Genugtuung aus über die durch die jüngſten
Monarchenbeſuche zu Tage getretene allgemeine
Bewunde=
rung und Verehrung, welche die geſamte Welt dem Kaiſer
entgegenbringe.
In ſeiner Antwort gedachte der Kaiſer zunächſt
des Hinſcheidens des Papſtes Leo XIII. und bemerkte
weiter: Die auswärtige Lage zeigt uns ſeit dem letzten
Zuſammentritte der Delegationen ein durchweg
erfreu=
liches Bild. Durch die im vorigen Jahre erfolgte
Er=
neuerung des Dreibundes iſt die bewährte Grundlage
unſerer Politik, die wir auch fortab aufrecht zu erhalten
entſchloſſen ſind, neuerdings für die Zukunft feſtgelegt.
Das enge Einvernehmen mit dem ruſſiſchen Reiche
hin=
ſichtlich der Vorgänge auf der Balkanhalbinſel wird von
der Regierung unausgeſetzt gepflegt und kommt der
friedlichen Löſung der dort auftauchenden Fragen zu
gute. Durch den mazedoniſchen Auſſtand, iſt der
ein=
verſtändlichen Aktion der beiden Mächte die wichtige und
ſchwierige Aufgabe erwachſen, für die Aufrechterhaltung
des Friedens, des Status auo und der Ordnung in jenen
Gebieten tätig zu ſein. Nachdrücklich unterſtützt von den
übrigen Großmächten, ſind die Monarchie und Nußland,
jeder eigennützigen Tendenz bar und nur das im Intereſſe
von gans Europa gelegene Friedenswerk im Auge
be=
haltend, gemeinſam bemüht, einerſeits die Türkei zu den
nötigen Maßnahmen zur Beſſerung der Lage der
chriſt=
lichen Untertanen zu bewegen, anderſeits das Fürſtentum
Bulgarien von jeder Förderung des Aufſtandes
abzu=
halten. Die vertrauensvollen Beziehungen, welche meine
Regierung in dieſer, ſowie in allen übrigen Fragen zu
den anderen Mächten zu unterhalten mit Erfolg beſtrebt
iſt, erfuhren ſpeziell heuer eine erfreuliche Förderung auch
durch die perſönliche Rückſprache, wozu mir die Beſuche
meiner teueren Bundesgenoſſen, des deutſchen Kaiſers,
des Kaiſers von Rußland und des Königs von England
die erwünſchteſte Gelegenheit gaben. In Serbien fand
eine Untat ſtatt, welche jeden geſitteten Menſchen mit
Entſetzen erfüllen mußte. Es iſt zu hoffen, daß Serbien
unter dem neuen Herrſcher einer moraliſchen
Wieder=
geburt und einer gedeihlichen Zukunft entgegengeführt
wird. Zum Schluß erwähnt die Antwort des Kaiſers
die Mehrforderungen der Kriegsverwaltung und der
Marine, die wie im Vorjahre für Perſonalveränderungen
und Schiffsbauten beſtimmt ſeien. Die ſtetige kulturelle
Fortentwickelung der Okkupationsgebiete habe auch in
dieſem Jahre keine Unterbrechung erfahren.
Beim Cercle gab der Kaiſer den Delegierten
gegenüber ſeinem Bedauern über die Störung der
Arbeiten des Abgeordnetenhauſes durch die Obſtruktion
Ausdruck und deutete an, die Jungtſchechen würden
auf dieſem Wege nicht zum Ziele kommen. Den
Deutſchen gegenüber betonte der Kaiſer mit Energie
Großherzogliches Hoftheater.
Mittwoch, 16. Dezember.
„Egmont”
W-I. In teilweiſer neuer Beſetzung ging heute zu
Beethovens Gedächtnis Goethes Trauerſpiel -Egmont”
mit der Beethovenſchen Muſik wieder in Ssene. Von
den Hauptrollen des Stückes erſchienen diejenigen des
Egmont” des „Albau des „Brackenburgs und der vier
Bürger in der früheren Beſetzung und boten ihrerſeits
von vornherein die Gewähr für eine abgerundete und
ſtilvolle Aufführung. Herr Hackers Egmont zeichnete
ſich wieder durch Friſche und Jugendlichkeit der
Erſchei=
nung und echtes Temperament aus und entſprach ſowohl
äußerlich durch Elaſtigität und Ritterlichkeit ſeines
Auf=
tretens als auch in Auffaſſung und Charakteriſtik der
Nolle dem Vilde dieſes viele Züge des Dichters ſelbſt
tragenden, dem heiteren Lebensgenuſſe zugewandten und
der Grämlichkeit abholden vornehmritterlichen Grafen.
Die mit ihm kontraſtierende Figur des finſteren,
grau=
ſamen und wortlargen Herzogs von Alba wurde von
Herrn Friedrich mit gewohnter Meiſterſchaft
heraus=
gearbeitet und mit einheitlicher Charakteriſtik durchgeführt.
Die Nolle des „Clärchen; ſpielte zum erſten Male
Frl. Koch. Nollen, in denen es ſich um die
Verkörpe=
rung der naiven Weiblichkeit handelt und das rein
erotiſche Element überwiegt, wie in denen des Clärchen,
Grethchen, der Julie ꝛc., liegen der individuellen
Beanlagung Frl. Kochs fern, da ihre Darſtellung zu
herbe und auf einen falſchen Ton geſtimmt iſt; es fehlt
ihr, nicht an der nötigen Begabung oder an
ſchau=
ſpieleriſcher Routine, ſondern an den adäquaten Tönen in
ihrem Organ, das für dieſe Art von Rollen zu tief
ab=
geſtimmt iſt. Frl. Kochs Domäne iſt das Tragiſch=
Pathetiſche; in der Darſtellung der Schillerſchen Frauen=
die Notwendigkeit eines Ausgleichs mit Ungarn. Alle
Beſorgniſſe bezüglich der Einheitlichkeit der Armee
ſeien unbegründet. „Es wird=, ſagte der Kaiſer,
ynichts geſchehen, was die bewährten Grundlagen
irgendwie alterieren könnte. Der Kaiſer nahm
wiederholt Gelegenheit, ſich aufs anerkennendſte über
die Wirkſamkeit Körbers zu äußern.
Die italieniſche Kammer genehmigte den
Etat des Auswärtigen. Mit großer Mehrheit ſtimmte
das Haus der Vorlage betreffend Konverſion der
4¼ prozentigen Rente zu. Die Entſcheidung über
die Vorlage nach der Stimmenzahl ſoll in geheimer
Abſtimmung erfolgen.
- Das griechiſche Kabinett hat
demiſſio=
niert. Der bisherige Miniſterpräſident Ralli riet
dem König mit Rückſicht auf die wirtſchaftliche Lage
von einer Auflöſung der Kammer ab. Er empfahl
dem Könige, diejenige Partei zur Regierung zu
be=
rufen, die in der Kammer über eine Mehrheit
ver=
fügt. Theotokis wurde in das Palais befohlen
und erhielt Auftrag zur Bildung des neuen Kabinetts.
Theotokis ſchlug die Ernennung einer beſonderen
Kommiſſion vor. Nachdem der König jedoch dieſe
Löſung der Frage zurückgewieſen, erbat ſich Theotokis
24 Stunden Bedenkzeit, um ſich mit ſeinen Freunden
zu beraten.
In Tokio wurde behufs Erörterung der
Ant=
wort Rußlands an Japan eine außerordentliche
Beratung der alten Staatsmänner abgehalten. An
dieſer beteiligten ſich auch Marquis Ito, die Miniſter
des gegenwärtigen Kabinetts, ſowie General Kodama,
der ſtellvertretende Generalſtabschef, letzterer zum
erſtenmale. In der Admiralität in Tokio herrſcht
neuerdings lebhafte Tütigkeit, weil möglicher Weiſe
eine Flottenkundgebung erforderlich ſein wird.
Leipzig, 17. Deg. Die Verhandlungen zwiſchen
der Ortskrankenkaſſe und den Kaſſenärzten
ſind geſcheitert, da die Aerzte bei der Forderung der
freien Aerztewahl ſtehen bleiben und hinſichtlich ihres
Honorars die von der Kaſſe angebotene Zulage von
140000 M. pro Jahr als zu gering bezeichneten.
Krimmitſchau, 15. Deg. Der Krimmitſchauer
Stadtrat hat es in außerordentlicher Sitzung als eine
„gemeine Lerdächtigung' bezeichnet, daß das
ſogialdemo=
kratiſche Sächſiſche Volksblatt und die Schmöllner
Streik=
verſammlungen durch Hervorhebung des Umſtandes,
Bürgermeiſter Bockmann ſei Schwiegerſohn des übrigens
ſeit, mehreren Jahren gar nicht mehr als Fabrikant
tätigen Kommerzienrats Albrecht, den Vorwurf erhoben
haben, Bürgermeiſter Bockmann habe aus
Familienrück=
ſichten ungerecht und parteiiſch gegen die Streikenden
gehandelt. Nicht minder bedauert es das Kollegium,
daß der Reichstagsabgeordnete Bebel durch die ihm
ge=
ſetzlich gewährleiſtete Nedefreiheit davor bewahrt bleibt,
wegen der von ihm im Reichstag ausgeſprochenen
Ver=
dächtigung gleichen Inhalts zur Nechenſchaft gesogen zu
werden. - Die neuerliche Beſchwerde der Streikenden
gegen das Verſammlungsverbot iſt von der
Kreishaupt=
mannſchaft abſchlägig beſchieden worden, da die
öffent=
liche Ordnung und Sicherheit tatſächlich in erheblichem
Maße bedroht ſeien.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 18. Dezember.
Se. Königl. Hoheit der Groſeherzog haben dem
Hoforganiſt und Hofkantor Karl Magel das Hofdienſt=
Ehrenzeichen für 25 Dienſtjahre verliehen.
Ordensverleihungen. Se. Königl. Hoheit der
Großherzog haben den nachſtehend Benannten die
Erlaubnis zur Annahme und zum Tragen der ihnen von
Sr. Maj. dem Kaiſer von Rußland, bezw. Sr. Maj. dem
König der Hellenen verliehenen Ordensdekorationen
er=
teilt, und zwar: dem Hofprediger Ludwig Ehrhardt,
des Offigierkreuges des Königl. Griechiſchen Erlöſer=Ordens,
dem Kabinettskaſſier, Rechnungsrat Friedrich
Schar=
mann, des Kaiſerl. Nuſſiſchen St. Stanislaus=Ordens
III. Klaſſe und dem Kabinettsrat Sr. Durchl. des Prinzen
Ludwig von Battenberg Alexander Menges des Kaiſerl.
Ruſſiſchen St. Stanislaus=Ordens II. Klaſſe mit dem
Stern, ſowie des Großkomturkreuges des Königl.
Grie=
chiſchen Erlöſer=Ordens.
Se. Majeſtät der Kaiſer haben folgenden Perſonen
die Erlaubnis zur Anlegung ihnen verliehener heſſiſcher
Orden erteilt und zwar des Komturkreuges 1. Klaſſe des
Verdienſtordens Philipps des Großmütigen dem
Unter=
ſtaatsſekretär im Kgl. preuß. Finanzminiſterium, Wirk=
geſtalten kam dieſer Widerſpruch weniger zum
Bewußt=
ſein, da ſie, auch in der Liebe höchſtem Affekte, immer
etwas Tragiſch=Pathetiſches behalten. Nawve
Frauen=
geſtalten aber, wie die genannten, denen nicht „des
Ge=
dankens Bläſſe angekränkelt” iſt, verlangen echte und
natürliche Herzenstöne, die allerdings ein Geſchenk der
Mutter Natur ſind. Wir glaubten, dies nicht unerwähnt
laſſen zu ſollen, um ſo weniger, als wir Frl. Kochs
Talenten und Vorzügen in anderen Rollen ſtets volle
Gerechtigkeit haben widerfahren laſſen. Aus dem
Ge=
ſagten ergibt ſich zugleich, daß die Darſtellung des
„Clärchen; durch Frl. Koch deſto entſprechender war,
je mehr ſich die Rolle nach dem Ende zu dem Tragiſchen
nähert.
Die verhältnismäßig kleine Rolle des =
Oranien=
fand in Herrn Lehrmann einen intelligenten
Ver=
treter. Neu war Herr Wagner als „Vanſen: der den
Vergleich mit ſeinem vortrefflichen Vorgänger in dieſer
Rolle wohl aushalten konnte und ſie etwas ſchärfer
und diaboliſcher charakteriſierte, im ganzen aber eine fein
ausgearbeitete, einheitliche Leiſtung darbot. Herr Loehr
ſpielte die Rolle des „Brackenburg; mit Wärme,
Ver=
ſtändnis und beſtem künſtleriſchen Gelingen. Als Schneider
Jetter und Führer der Straßenpolitik treibenden
Oppo=
ſition war Herr Conradi von unübertrefflicher Komik.
Die Herren Marlow als Geheimſchreiber,
Kreide=
mann als„Ferdinand” und Viebeg als„Macchiavell”
paßten ſich dem Enſemble verſtändnisvoll an. Auch
Fräulein Wisthaler führte ihre Nolle als„Mutter
Clärchens” mit Takt durch, während Frau
Scher=
barth ſich in derjenigen der „Regentin' auf einem ihr
ferner liegenden Gebiete bewegte.
Der muſikaliſche Teil der Aufführung wurde von
Herrn Kapellmeiſter Rehbock geleitet und
ſtimmungs=
voll ausgeführt.
lichen Geh. Oberfinangrat Dombois, des
Komtur=
kreuges 2. Klaſſe desſelben Ordens dem Geh.
Oberfinans=
rat Bonnenberg, vortragendem Rat im
Finanz=
miniſterium.
Mit Genehmigung Sr. Königl. Hoheit des
Groß=
herzogs hat das Großh. Minifterium des Innern
be=
ſtimmt, daß an die Stelle des 1. Januar 1904 als des
Tages für das Inkrafttreten der Bekanntmachung, betr.
das Selbſtdispenſieren der homöopathiſchen Aerzte, ſowie
die Einrichtung und den Betrieb homöopathiſcher
Apo=
theken und Dispenſatorien, d. d. 6. Dezember 1902 (
Ne=
gierungsblatt Seite 563) der 1. April 1904 zu treten hat.
2 Se. Maj. der Kaiſer von Rußland hat
außer den bereits genannten auch der Firma J. Ph.
Leuthner und der Firma Opel, Fahrradfabrik,
den Titel kaiſerlich ruſſiſcher Hoflieferanten verliehen.
Geſtern fand Hofjagd in der Dornberger Faſanerie
ſtatt.
Bei dem geſtern erwähnten Wahlprozeſe handelt
es ſich der „Frkf. 3tg. zufolge nicht um den Kreis
Darmſtadt-Groß=Gerau, ſondern um Offenbach
- Dieburg, wo bekanntlich Dr. Becker, gegen Ulrich
gewählt wurde, und wo die Sogialdemokraten vor
Kurzem einen Wahlproteſt eingeleitet haben. Auch aus
dieſem Wahlkreis ſind viele Arbeiter in der Woche in
Frankfurt beſchäftigt.
Am Sonntag, den 20. Dezember ſind die
Paketannahme= und =Ausgabeſchalter wie Werktags
geöfſnet. Bei der Briefausgabe können die für
Abholer vorliegenden Paketadreſſen auch in der Zeit von
9-12 vormittags und 5-6 nachmittags in Empfang
ge=
nommen werden.
2 Wie uns mitgeteilt wird, iſt die Groſeh.
Bezirks=
kaſſe Darmſtadt 1 bereit, mit Nückſicht auf die
Weih=
nachtsfeiertage Zahlungen für das V. Ziel direkte
Steuer per 190304 noch am 28. Dezember l. J. ohne
Mehrkoſten in Empfang zu nehmen.
In der Nr. 289 des „Tgbl.” wurde bei Erwähnung
des Rückgangs der Einkaufspreiſe für Schlachtſchweine
auich auf den in unſerer Stadt beſtehenden Mißſtand,
aufmerkſam gemacht, daß ſeit dem Wegfall der amtlich
veröffentlichten Fleiſchtaxen die Fleiſchpreiſe ſo gut wie
gar nicht mehr bekannt gemacht würden, ſo daß es für
das Publikum tatſächlich ſchwer ſei, ſich über dieſe Preiſe
zu unterrichten. Die ganze Frage hat durch den im
geſtrigen Tagblatt mitgeteilten Antrag der Abgeordneten
Schmalbach und Genoſſen in der Zweiten Kammer
der Landſtände erweitertes Intereſſe gewonnen und
dürfte die Anregung. daß die Großherzogliche
Regie=
rung es in die Hand nehmen ſolle, die allgemeinen
ſEinkaufspreiſe, auf dem platten Lande und auf
den großen ſtädtiſchen Viehmärkten und Viehhöfen, in
Gegenüberſtellung mit den am Orte jeweils geltenden
Verkaufspreiſen von Fleiſch und Fleiſchprodukten in den
großen Städten des Landes, allwöchentlich öffentlich
an=
ſchlagen zu laſſen, gewiß die ungeteilte Zuſtimmung des
konſumierenden Publikums finden. Es findet ia jetzt
ſchon durch die Preisnotierungsſtelle des Heſſiſchen
Land=
wirtſchaftsrates die regelmäßige Veröffentlichung der
Viehpreiſe nach den amtlichen Notierungen im
Frank=
furter Schlachtviehhof mit gutem Erſolge ſtatt. Eine
Erweiterung dieſer Veröffentlichung nach der Nichtung
des Schmalbachſchen Antrages hin kann wohl kaum
einem Anſtande unterliegen.
2 Der Literariſche Verein hielt am Mittwoch
nach=
mittag unter dem Vorſitze von Herrn Dr. B. Schröder
ſeine diesjährige ordentliche Hauptverſammlung
ab. Nach dem Jahresberichte des Vorſitzenden iſt
in der Mitgliederzahl gegen früher eine weſentliche
Ver=
änderung nicht eingetreten; ſie beträgt zur Zeit 203.
Vor=
ſtandsſitzungen wurden im letzten Jahre 4 abgehalten.
Die Einnahmen des Vereins belaufen ſich auf 1820 Mk.
36 Pfg.; ſie ſehen ſich zuſammen aus Kaſſevorrat von
1902 128 Mk. 3 Pfo., Mitgliederbeiträge 1606 Mk., Zinſen
und Erlös für verkaufte Bücher 86 Mk. 33 Pfg. Die
Ausaaben betrugen: für Gehalte und Vergütungen
388 Mk. 4 Pfg., für Miete und Heizung 208 Mk. 65 Pfg.
für Neuanſchaffung von Büchern 708 Mk. 43 Pfo.,
Buch=
binderkoſten 161 Mk. 34 Pfo, ſonſtige Koſten 30 Mk.
10 Pfg.; zuſammen 1496 Mk. 56 Pfg. Es verblieb
ſonach ein Kaſſevorrat von 323 Mk. 90 Pfg. Dem
Nechner, Herrn, Rechnungsrat Kalbfleiſch wurde
unter warmem Danke für ſeine Mühewaltung
ein=
ſtimmig Entlaſtung erteilt. Bei der Neuwahl des
Vorſtandes wurden ſämtliche ſeitherige Mitglieder
wiedergewählt und ſchließlich der von dem Vorſtande
geſtellte Antrag, mit Rückſicht auf die allgemein höher
gewordenen Ausgaben und die bedeutend geſtiegenen
Bücherpreiſe, den Jahresbeitrag von 8 Mk. auf
10 Mk. zu erhöhen, einſtimmig angenommen.
F. S.x. Wir verfehlen nicht, auf die in unſerem
Inſeratenteil veröffentlichte Bekanntmachung der
Frei=
willigen Sanitätskolonne vom roten Kreus noch
be=
ſonders aufmerkſam zu machen und dieſe ſegensreiche
Ein=
richtung aufs wärmſte zu empfehlen.
2 Bei der am letzten Samstag im „Kaiſerſaall
ver=
anſtalteten Weihnachtskneipe des Akademiſchen
Phar=
mazenten=Vereins, welche bei zahlreichſter Veteiligung
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
Darmſtadt, 17. Des. Herr Opernſänger Franz
Harres hier hat, wie wir hören, von der Direktion des
Großherzoglichen Hoftheaters die ehrenvolle
Aufforderung erhalten, in der zweiten Hälfte des Nichard
Wagner=Zyklus den „Veckmeſſer= ſowie den „
Alberich=
lin „Rheingold= „Siegfried= und Götterdämmerung:)
zu ſingen. - In einer von dem Aſchaffenburger
Muſikverein in der vorigen Moche veranſtalteten,
von Herrn Dr. Prelinger geleiteten Aufführung von
Verlios'„Fauſts Verdammung” ſang der Künſtler die
Partie des „Mephiſtor. Die „Aſchaffenburger
Jeitung=
ſpricht ſich darüber folgendermaßen aus: „Eine in ihrer
Konzeption, und Charakteriſtik meiſterhaft getroffene
Leiſtung war die des Herrn Franz Harres
l. Mephiſton. Sein durchdringendes, der ſtarken
Accen=
tuierung ſehr gefügiges Organ, die vorzügliche
Beherr=
ſchung der Sprache und des Ausdrucks, machen ihn für
dieſe Nolle wie geſchaffen. Dabei entbehrt die allerdings
zur Schärfe neigende Stimme keineswegs des
Wohl=
klangs, wie dies die Arie „Sieh dieſe Roſen= und ſein
originelles Ständchen' zur Genüge bewieſen. Letzteres
wußte er überdies mit ſo vorzüglicher Diaboliſtik
auszu=
ſtatten, daß eine beſondere ſchauſpieleriſche Veranlagung
in dem geſchätzten Künſtler ohne Zweifel vorhanden iſt.
Auch in Wechſelgeſängen mit Fauſt und Margarethe
er=
wies er ſich als ein durchaus ſchlagfertiger Partner.
Gegen die Aufführung des „Parſifalu
in New=York erläßt der Allgemeine Nichard Wagner=
Verein eine überſchwängliche Erklärung: Das heilige
Vermächtnis. das Nichard Wagner der Kunſt hinterließ
und deſſen Vewahrung er der geweihten Stätte des von
ihm geſchaffenen Hauſes vorbehalten wollte, ſolle im Reiche
des Dollars Zuhörern, denen das wahre Weſen der
Nummer 297.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 18. Dezember 1903.
Seite 15.
von Gäſten und alten Herren aus Nah und Fern einen
ſchönen Verlauf nahm, wurde dem Verein die große
Freude zuteil, die Herren Profeſſoren Dr. Schenck und
Obermediginalrat Dr. Heyl als Ehrenmitglieder des
Vereins aufnehmen und ihnen die Ehrenmitgliedsdiplome
überreichen zu dürfen.
2 Die Arbeitsſchule des evangeliſchen
Bundes wird am 19. d. Mts., nachm. 4 Uhr in der
Turnhalle des Mädchenſchulhauſes (Rundeturmſtraße)
eine Weihnachtsfeier abhalten. - Auch von Seiten der
Kleinkinderſchule (Mauerſtraße) werden
Chriſt=
beſcheerungen veranſtaltet werden und zwar am
22. d. Mts., nachm. 3 Uhr in der Helfmannſchule und
am 23. d. Mts., nachm. 3 Uhr in der Mauerſtraße.
— Obershauſen, 16. Deg. Geſtern abend ſtürste
ein Radfahrer in der Nähe des„Neuen Wirtshauſes”
an der Kreisſtraße nach Seligenſtadt in einen zwei Meter
tiefen Graben und erlitt einen Schädelbruch.
Affolterbach, 16. Dez. Ein Darmſtädter Metzger
hat in einem „Eingeſandt” die Nachricht aus dem
Oden=
wald über ſo ſehr billige Schweine bezweifelt
und behauptet, daß die Einkaufspreiſe immer noch
zwiſchen 52 und 54 Pfg. ſchwankten uſw. Wir müſſen
leider erſtere Mitteilung vollinhaltlich aufrecht erhalten
und laden den beſagten Herrn ein, nur einmal hierher
zu kommen. Er wird ſich alsdann ſofort überzeugen, daß
man Prima Schweine in multum zu 50 Pfg. und ſchwere
Schweine bedeutend billiger haben kann. EErb. Krsbl.)
- Bingen, 16. Dez. Im Gaſthaus„ Zum Böppchen;,
auf der Coblenzer Chauſſee, wurde ein frecher
Ein=
bruchsdiebſtahl verübt. Die Diebe ſtiegen von der
Felſenwand, an welche das Gebäude angebaut iſt, über
das Dach ein und ſtahlen 2000 Mark aus der
auf=
gebrochenen Kommode. Alle bisherigen Nachforſchungen
nach den Tätern blieben erfolglos.
- Biſchofsheim, 16. Dez. Mit dem 1. April k. J.
wird hierſelbſt ein Poſtamt errichtet werden.
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 16. Des. König
Chriſtian und Prinz Waldemar von
Däne=
marck trafen heute abend hier ein. Nach Empfang
durch den Kommandanten von Verlin, General von
Höpfner, begaben ſie ſich im Galawagen nach dem
könig=
lichen Schloß, wo ſie Wohnung nahmen. Sie werden an
der morgigen Frühſtückstafel beim Kaiſerpaar im Neuen
Palais, in Potsdam teilnehmen. - Großfürſt
Wladimir von Rußland, welcher einer Einladung
des Kaiſers zur Hofjagd in der Göhrde Folge leiſtet, iſt
heute früh 7 Uhr in Begleitung des Oberſten Patiſchew
auf dem Bahuhofe Friedrichſtraße aus Paris eingetroſfen
und in der ruſſiſchen Botſchaft abgeſtiegen. Nachmittags
12½ Uhr fand bei dem Botſchafter Grafen von der
Oſten=Sacken Frühſtückstafel ſtatt. - Für die
Durch=
führung der Bundesratsverordnung betreffend Schaff=
Ung von Sitzgelegenheitfür das
Verkaufs=
perſonal ſind jetzt die Frauenvereine in beſonders
eifriger Weiſe tätig. Ueberall wo Frauen in größerer
Anzahl zuſammenkommen, werden Aufrufe verteilt, durch
die ſie angeſpornt werden ſollen, auf die Anbringung
von Sitzgelegenheit für die Verkäuferinnen und auf das
Geſtatten ihrer Venutzung in den Geſchäften zu dringen,
in denen ſie kaufen. Um den Geſchäftsinhabern
gegen=
über den Willen der Kundſchaft zum Ausdruck zu bringen,
ſollen die Verkäuferinnen bei Einkäufen einen mit einem
entſprechenden Vordruck verſehenen Zettel unterſchrieben
abgeben. An das Polizeipräſidium ſoll ein Geſuch
gerichtet werden, Lage und Zahl der Sitze zu beſtimmen.
17. Des. Heute vormittag um 11 Uhr begab ſich der
Kaiſer von Potsdam nach Berlin zur Begrüßung des
Königs von Dänemark nach dem Königlichen
Schloß. Er fuhr bald darauf mit dem König und dem
Pringen Waldemar nach dem Neuen Palais. Der
däniſche König reiſt um 2 Uhr 56 Min. nach Gmunden
ab, der Kaiſer um 3 Uhr nach Göhrde. - Prinz
Heinrich von Preußen, Großfürſt
Wladi=
mir von Rußland und die übrigen Jagdgäſte des
Kaiſers begaben ſich um 8 Uhr früh nach Göhrde.
Gotha, 16. Dez. Zur Erinnerung an die
Prin=
zeſſin Eliſabeth von Heſſen, Großh. Hoheit,
ſoll in Gotha der vom deutſch=evangeliſchen
Frauen=
bund ins Leben gerufene Kinderhort den Namen„
Eliſa=
beth=Hort”, tragen. Der Gedanke entſprang
un=
mittelbar der tiefen Trauer, mit welcher auch in Gotha
der Tod des jungen blühenden Fürſtenkindes Aller Herzen
erfüllt. Mit dem ſegensreichen Werk wird die ſo früh
Dahingeſchiedene auch hier fortleben und in ihrem
ge=
winnenden Liebreig, wie in ihrem herben Geſchick
unver=
geſſen bleiben. Die Leitung des „Eliſabeth=Hortes”
iſt vom deutſchevangeliſchen Frauenbund, Ortsgruppe
Gotha, einer Kommiſſion anvertraut, deren Vorſitzende
Frl. Helene von Zehmen iſt.
Bremen, 15. Dez. Ein Unglücksfall hat der
„Weſer=3tg. zufolge einem fünfjährigen Kinde
das Leben gekoſtet. Geſtern abend 10 Uhr bemerkten
Paſſanten, daß es in einem Zimmer der vierten Etage
des Hauſes Brautſtraße 16 brannte; der Bewohner des
Hauſes wurde benachrichtigt, und als er mit einigen
Wagnerſchen Kunſt wohl kaum aufgegangen ſein und
wahrſcheinlich nie aufgehen werde, preisgegeben werden.
Die Richard Wagner=Vereine geben öffentlich ihrer
Ent=
rüſtung Ausdruck, daß eine ſolche Profanierung des
hehr=
ſten Kleinods Wagnerſcher Kunſt möglich werden ſoll.
Mit gleicher Entrüſtung und großem Schmerg ſähen ſie,
daß deutſche Künſtler und ſolche, die ihren Ruhm nicht
zum wenigſten der Kunſt von Bayreuth verdanken, die
Hand dazu reichen, den köſtlichen Schatz der Weihe des
Bayreuther Hauſes zu entwinden. In ihrer Hand hätte
es gelegen, und es hätte ihnen zur Ehre gereicht, wenn
ſie, durch Verweigerung ihrer Teilnahme. die Ehre der
deutſchen Kunſt gerettet hätten.
Es gibt aber auch Leute, die der Anſicht ſind, daß
die Kunſt Allgemeingut und kein Monopol ſein ſoll;
für ewige Zeiten kann man den „Parſifals für Bayreuth
ja doch nicht monopoliſieren.
Kleines Feuilleton.
Die Macht meines Herrn endet am
Salonmeiner Frau. Die,Hamb. Nachr.'ſchreiben:
Fürſt Vismarck hat die ihm in den Mund gelegte
Redensart: „Die Macht des Kaiſers endet am Salon
meiner Frauj niemals gebraucht; ſie lag ſeiner
Aus=
drucksweiſe fern, außerdem wäre ſie auch nicht am Platze
geweſen, da der geſchäftliche Empfang eines
Fraktions=
führers ſeitens des Kanzlers ſelbſtverſtändlich nicht „im
Salon ſeiner Frau= ſondern in ſeinem Arbeitszimmer,
d. h. in ſeinem Amtsraumeſtattfand. Daß dieſe Redensart
„der Ausdrucksweiſe des Fürſten Bismarck ferngelegen!
habe, iſt nicht richtig.
1 Die vom Feuer erweckte Brünhilde.
An einem der letzten Abende brach in dem Genfer
Polizeibeamten nach oben eilte, fand er die Tür des
be=
treffenden Zimmers verſchloſſen. Nach Oeſſnung der
Tür fand man das Zimmer dicht mit Nauch angefüllt,
ein Vett ſtand in Flammen. Das Feuer wurde bald
gelöſcht. Als der Rauch einigermaßen abgezogen war,
fand ein Schutzmann die fünfjährige Tochter des
Be=
wohners Puls unter einem Toilettetiſch liegend. das
Nachtzeug war ihr zum Teil auf dem Leibe verbrannt.
Der Körper, wies zahlreiche Brandwunden auf; die
Kleine war tot. Um 7½ Uhr hatte die Mutter ihr Kind
zu Vett gebracht, war dann fortgegangen und hatte beim
Weggehen das Zimmer abgeſchioſſen. Ob das
verun=
glückte Kind ſpäter wieder aus dem Bette gekommen iſt
und mit Zündhölzern, hantiert hat, die auf dem
Toilettetiſch gelegen haben, oder ob das Feuer auf
andere Weiſe entſtanden iſt, wird ſich kaum ermitteln
laſſen.
Königsberg i. Pr., 16. Deg. Nach einer Meldung
aus Proſtken iſt das ruſſiſche Dorf Venckowo
bis auf wenige Gebäude niedergebrannt. Große
Erntevorräte ſind vernichtet.
Paris, 15. Des. Der Prozeß wegen der Marke der
Chartreuſe iſt bis auf den Urteilsſpruch, der in einem
Monate gefällt werden ſoll, bendet. Die Ausführungen
der Anwälte der verſchiedenen Parteien boten manches
Intereſſante. Millerand wies nach, daß es ſich bei den
Uebertragungen der Likörfabrik und der Marke von
einem Karthäuſerpater auf den anderen ſtets nur um
Schiebungen gehandelt habe, die beſtimmt waren, die
Tatſache zu verbergen, daß der Betrieb der Kongregation
ſelbſt gehöre. Man habe auch, um die Höhe der
Jahres=
verdienſte nicht ganz hervortreten zu laſſen, ſehr
eigen=
artige Poſten unter die Ausgaben eingeſtellt, wie
bei=
ſpielsweiſe 40000 Fres. Jahresgehalt für jeden der drei
Karthäuſer, die den Likör herſtellten, für zwei andere je
10000 Fres. u. ſ. w. Trotz dieſen Verhüllungen ergab
ſich doch nach den Geſtändniſſen und den
Rechnungs=
führungen der Kongregation ſelbſt ein Reingewinn
von mehr als vier Millionen im Jahre 1897.
Der Anwalt des Abbs Rey, des augenblicklichen nominellen
Inhabers der Marke, Me. Morin, bemühte ſich nach
Kräften, die Rechtmäßigkeit der Uebertragung der
Handels=
marke der Chartreuſe von einem der Karthäuſerpaters
auf den anderen darzulegen und die Likörfabrik als
individuelles Eigentum hinzuſtellen, das von dem Pater
Garnier dem Pater Grszier und von dieſem dem Pater
Rey mit Fug und Necht vermacht worden ſei.
Marſeille, 16. Dez. Durch die Lufterſchütterung,
welche durch die heute morgen auf dem italieniſchen
Drei=
maſter San Leonardo” ſtattgehabte Exploſion
her=
vorgerufen wurde, wurden mehrere Perſonen zu Boden
geworfen und verletzt. Die Vertreter der Behörden, die
ſich an der Unglücksſtätte eingefunden hatten, zogen ſich
hinter die brennenden Güterwagen zurück. Die
Feuer=
wehr war der Gefahr gegenüber machtlos und verhielt
ſich untätig. Die Polizei ließ die Quais räumen,
ob=
gleich ſich die Gefahr infolge eingetretenen
Südoſt=
windes verminderte. Der Schuppen der Handelskammer
geriet ebenfalls in Brand, doch wurde das Feuer bald
gelöſcht.
17. Dez. Der Brand iſt jetzt vollſtändig gelöſcht.
Der in Brand geratene Schuner mit der
Calciumcarbid=
ladung ſank ohne zu explodieren.
Parlamentariſches.
Das Miniſterium des Innern hat der Zweiten
Kammer den Entwurf eines Geſezes, die
Ab=
änderung des Artikels 227 Abſatz 1 des Polizeiſtrafgeſetzes
(Störung der Sonntagsfeier, und des
Gottesdienſtes) zugehen laſſen. Derſelbe lautet:
Artikel 1. Der Abſatz 1 des Artikels 227 des
Polizei=
ſtpafgeſehes (Störung der Sonntagsfeier und des
Gottes=
dienſtes) in der Faſſung des Geſetzes vom 1. Juli 1802
(Regierungsblatt Seite 153) wird durch nachſtehende
Vorſchrift erſetzt: Das Aushängen und Ausſtellen von
Waren durch die Kauf= und Handelsleute und ſonſtigen
Gewerbetreibenden iſt an Sonn= und Feſttagen während
der für den Hauptgottesdienſt beſtimmten Zeit unterſagt.”
Artikel 2. Dieſes Geſetz tritt mit dem Tage ſeiner
Verkündigung im Regierungsblatt in Kraft.
In der Begründung wird ausgeführt: Gegen
das Verbot des Offenhaltens der Schaufenſter, wie es
das Geſetz im Intereſſe der Heilighaltung des Sonntags
und in demjenigen einer wirkſameren Kontrolle der
Durch=
führung der reichsgeſetzlichen Beſtimmungen über die
Sonntagsruhe eingeführt hat, hat ſich eine von Jahr zu
Jahr ſteigende Agitation, der beteiligten
Gewerbe=
treibenden und auch anderer Kreiſe erhoben. Es wird
geltend gemacht, daß zu einem derartigen Verbot
ſeiner=
zeit gar keine Veranlaſſung vorgelegen habe, da die
reichsgeſetzlichen Beſtimmungen über die Sonntagsruhe,
die für den Erlaß des Geſetzes vom 1. Juli 1892
be=
ſtimmend geweſen ſeien, mit der äußeren Heilighaltung
des Sonntags nichts zu tun hätten, vielmehr lediglich
den Arbeiterſchutz bezweckten. Das Verbot ſei aber auch
geeignet, die heſſiſchen Gewerbelreibenden aufs ſchwerſte
zu ſchädigen zum Vorteil der Konkurreng in den
benach=
barten nichtheſſiſchen Bundesſtaaten, in welchen das
Theater während der Aufführung der „Walkürer Feuer
auls. Während in der letzten Sgene Seguin ſang und
Brünhilde in der Waberlohe ſchlief, gerieten die
an=
ſtoßenden Dekorationen, in Brand. Brünhild wachte,
ohne alle Umſtände, ſchleunigſt auf und rannte von der
Bühne fort. Das Feuer wurde gelöſcht, bevor ein großer
Schaden angerichtet war.
„Schlieferl. Bei dem Wiener Bezirksgericht
Leopoldſtadt klagte ein Geflügelhändler gegen eine
Käuferin, weil ſie ihn „Schlieferl= genannt hat. Der
Richter fragt einen Sachverſtändigen: „Was bedeutet
Schlieferl ?u Der Sachverſtändige antwortet: „Dunkle
Exiſtenzen.: Der Richter, ziemlich laut: „Alſo dunkle
Exiſtengen.” Sofort ſtürgt der Juſtizwachtmann, der
den Saaldienſt verſieht, zur Tür hinaus und ſchreit auf
den Gang: „Dunkle Exiſtenzen! Er kommt wieder
herein: „Es meldet ſich niemand”"
„Die Verlobung am Sonntag -
un=
gültig. Eine merkwürdige Entſcheidung hat, wie aus
Philadelphia berichtet wird, der Richter Veitler in
einer Schadenerſahklage wegen Nichterfüllung eines
Ehe=
verſprechens gefällt. Der Heiratsantrag wurde an einem
ſchönen Sonntag abend gemacht, als das Paar ſpazieren
ging; er wurde auf der Stelle angenommen, iſt aber bei
keiner anderen Gelegenheit, wiederholt worden. Der
Nichter entſchied nun zu Gunſten des Mannes wie folgt:
„Die Geſetze Pennſylvaniens ſagen, daß die Erfüllung
eines am Sonntag abgeſchloſſenen Kontraktes nicht
er=
zwungen werden kann, da Sonntag ein „dies nont iſt,
ſoweit es ſich um Kontrakte handelt; aber wenn die
junge Dame eine folgende Anerkennung des
Kon=
traktes an einem anderen Wochentag beweiſen kann, ſo
wird er gut und bindend.”
Offenhalten der Schaufenſter an Sonntagen erlaubt ſei.
Endlich verſpricht man ſich von der Aufhebung des
Ver=
bots eine Wiederbelebung des Straßenbildes, das dergeit
an Sonntagen einen öden, langweiligen Eindruck mache
und die Spaziergänger bereits am frühen Nachmittag
ins Wirtshaus treibe, - und eine Erziehung des
Publi=
kums, namentlich desjenigen, das in der Woche nicht die
Zeit hat, ſich die Auslagen anzuſehen, zu einem beſſeren
Geſchmack. Es war aber keineswegs beabſichtigt, mit dem
Verbot „eine ſelbſtverſtändliche Folge der reichsgeſetzlichen
Beſtimmungen über die Sonntagsruhe zu zieheni
ſon=
dern man wollte damit nur deren Durchführung
erleich=
tern und gleichzeitig, und zwar in erſter Linie, der
Heilig=
haltung des Sonntags dienen. Das Geſetz vom 1. Juli
1902 iſt kein Ausführungsgeſetz zum Arbeiterſchutzgeſetz,
ſondern es hat die Abänderung der Vorſchriften „über
die Störung der Sonntagsfeier und des Gottesdienſtes”
zum Gegenſtande. Daß das Verbot geeignet war und
iſt, die beiden genannten Zwecke wirkſam zur
Durch=
führung zu bringen, kann nicht bezweifelt werden.
Wenn ſich die Großh. Regierung trozdem entſchloſſen
hat, auf wiederholt erfolgte Anregung den Ständen eine
die gedachte Vorſchrift abändernde Vorlage zu
unter=
breiten, ſo war dafür auf der einen Seite die Erwägung
beſtimmend, daß es angeſichts der oben erwähnten,
allerdings nicht zu unterſchätzenden Vorteile der
Auf=
hebung des Verbots auch als genügend zur Wahrung
der Heilighaltung des Sonntags wird angeſehen
wer=
den können, wenn die Schaufenſter während der
Stunden des Hauptgottesdienſtes geſchloſſen bleiben.
Auf der anderen Seite iſt die Großh. Regierung
auf Grund der gepflogenen Erhebungen zu der
Ueber=
zeugung gelangt, daß von der Aufhebung des Verbots eine
Beeinträchtigung der Sonntagsruhe der
Geſchäftsange=
ſtellten nicht beſorgt zu werden braucht. Die Großh.
Handelskammern haben ſich nach Anhörung von
Prinzi=
palen und Angeſtellten, ſowie kaufmänniſchen
Korpo=
rationen dahin ausgeſprochen, daß ſich das
Geſchäfts=
perſonal des ihm durch die reichsgeſetzlichen Beſtimmungen
verliehenen Schutzes vollkommen bewußt ſei und eine
Verkümmerung dieſer Wohltaten ſchon nicht dulden werde.
Im übrigen aber ſei in den beſtehenden ſtrengen
Straf=
beſtimmungen ein wirkſames Vorbeugungsmittel
gegen=
über einer etwa zu erwartenden erhöhten Neigung zu
Verfehlungen zu erblicken. Lediglich die Großh.
Handels=
kammer Offenbach hat in der vorliegenden Frage eine
ablehnende Stellung eingenommen, dieſelbe aber nicht
damit begründet, daß ſie in der geplanten
Geſetzes=
abänderung eine Gefahr für die Sonntagsruhe der
Ge=
ſchäftsangeſtellten erblicke. In der betreffenden Aeußerung
wird vielmehr erklärt, daß die Handelskammer nach dem
in dieſer Angelegenheit gefaßten Beſchluß der
Verſamm=
lung des Offenbacher Detailliſten=Vereins annehmen
müſſe, die jetzige Vorſchrift entſpreche den Bedürfniſſen
der Beteiligten. Ulebrigens haben die Vertreter des
Offen=
bacher Detailliſten=Vereins in der am 13. September d. J.
zu Darmſtadt abgehaltenen Verbandskonfereng ſüd= und
weſtdeutſcher Detailliſten=Vereine nach dem hierüber
vor=
liegenden Bericht ausdrücklich erklärt, daß ſie von der
Aufhebung des beſtehenden Verbots eine Beeinträchtigung
der Sonntagsruhe für die Geſchäftsangeſtellten nicht
befürchteten. Der Widerſtand der beteiligten Kreiſe in
Offenbach iſt wohl dadurch zu erklären, daß dort infolge
der unmittelbaren Nähe Frankfurts ſich Verhältniſſe
herausgebildet haben, die das Offenbacher Detailgeſchäft
zu Gunſten der nachbarlichen preußiſchen Konkurrenz
ſtark beeinträchtigt haben. Man erwartet ſich deshalb
in Offenbach auch von der Aufhebung des Verbots keine
Beſſerung dieſes Zuſtandes, zumal auch in Frankfurt
die Schaufenſter an Sonntagen offen ſind, ſondern
lediglich vermehrte Ausgaben für die Geſchäftsinhaber.
Kann hiernach wohl erwartet werden, daß die gegen die
Aufhebung des Verbots geltend gemachten Bedenken ſich
als unbegründet erweiſen werden, ſo wird es doch,
namentlich in der erſten Zeit nach dem Inkrafttreten des
Geſetzes, die Aufgabe der Polizeibehörden ſein müſſen,
durch eine möglichſt ſcharfe und häufige Kontrolle einer
ſich etwa doch bemerkbar machenden Neigung zu
Ueber=
tretungen der reichsgeſetzlichen Vorſchriften über die
Sonntagsruhe von vornherein wirkſam entgegenzutreten.
Der Entwurf kann ſomit unbedenklich zur Annahme
empfohlen werden, zumal auch die Frage, ob ſich eine
Beibehaltung der beſtehenden Vorſchriften etwa aus
ſonſtigen Erwägungen empfehlen möchte, verneint werden
muß. Dafür ſpricht ſchon der Umſtand, daß ein
Feſt=
halten an den dermalen geltenden Vorſchriften nicht
unterſagt werden ſoll, denn der Entwurf ſchafft keinen
Zwang, ſondern er gewährt eine Freiheit, hinſichtlich
deren es jedem Beteiligten offenſteht, von ihr Gebrauch
zu machen oder nicht.
Stimmen aus dem Publikum.
Gür die Veröffentlichungen unter diejer Ueberſchriſt übernimmt die
Redaktion keinerlei Verantwortung.)
— Wenn wir nochmals auf die Angelegenheit des
von uns der Oeffentlichkeit übergebenen Plakates
gurückkommen, ſo geſchieht dies unſererſeits ſehr ungern,
wir glauben aber den Mitgliedern und Freunden unſeres
Vereins nachſtehenden Aufſchluß ſchuldig zu ſein. In
der mit unſerer Unterſchrift in Nr. 292 Ihres geſchätzten
Blattes veröffentlichten Erklärung haben, wir uns
voll=
ſtändig ſachgemäß ausgeſprochen. Daß unſer Plakat
ohne jede Kritik an die Oeffentlichkeit gelangen würde,
haben wir gewiß nicht erwartet und auch gerne
Aenderungen, die man uns angeraten, daran vornehmen
laſſen, ſobald wir von dem Wert einer ſolchen Aenderung
überzeugt würden. Der Vorſtand des Verkehrs=Vereins
wollte nicht allein die Beurteilung der eingehenden
Ent=
würfe übernehmen und hatte deshalb eine beſondere
Kommiſſion dafür berufen, zu der Künſtler und
Sach=
verſtändige aus den erſten Kreiſen der Stadt geladen
waren. Dieſer Kommiſſion wurden die eingegangenen
Entwürfe unterbreitet und von derſelben das hier in
Rede ſtehende Plakat einſtimmig angenommen. Auf
dieſe Weiſe iſt mit vieler Mühe und durch redliche
Arbeit das Plakat zuſtande gekommen, das. wie bereits
geſagt, eine weitere Kritik ſich gefallen laſſen muß wie
alles, was Menſchengeiſt und Menſchenhände geſchaffen,
aber ſicher nicht die vernichtende Kritik verdient hat, wie
durch den mehrerwähnten P=Korreſpondenten, deſſen
Ausführungen doch wohl auch zu kritiſieren ſein dürften,
wovon wir indeſſen, wie ebenfalls bereits ausgeführt,
abſehen wollen.
Wenn wir in unſerer Erklärung ausgeſprochen haben,
daß wir keine falſche Meinung im Publikum aufkommen
laſſen wollten, ſo ſcheinen unſere Andeutungen nicht
ver=
ſtanden worden zu ſein, weshalb wir heute etwas
deut=
licher ſein wollen. Wir würden die Anfertigung eines
Plakates gewiß am liebſten in hieſiger Stadt
vor=
nehmen laſſen, wenn wir eine lithographiſche Anſtalt
beſäßen, die eine ſolche Ausführung übernehmen könnte.
Die Aufforderung. die wir an hieſige Firmen zur
An=
ſertigung eines Plakats ergehen ließen, hat dieſe unſere
Auffaſſung beſtätigt. Eine hieſige Firma, deren Plakat
Seite 16.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 18. Dezember 1903.
Rummer 297.
die Zuſtimmung der Kommiſion nicht fand, hat nicht
allein den Entwurf hierzu von einem auswärtigen
Künſtler herſtellen, ſondern das Plakat ſelbſt zum Teil
von einer Münchener Firma ausführen laſſen. In ganz
Deutſchland ſind nur wenige hervorragende Firmen,
deren techniſche Einrichtungen hierzu ausreichen, und daß
der Einſender, dem wir die techniſchen Kenntniſer welche
er vorgibt, auch gerne zugeſtehen, hier doch nicht genügend
uͤnterrichtet iſt, geht aus ſeinen Ausfuhrungen hervor, in
denen er die Meinung vertritt, daß das Plakat nicht getreu
nach dem Entwurf ausgeführk werden könnte. -Wir
haben uns ſofort an die ausführende Firma gewendet
und ſchreibkt uns dieſelbe unter anderem: „Was nun
die Reprodüktiondes Plakates änbelangt,
ſo rönnen Sie beruhigtoſein, wie Ihnen
f. 3t. unſer Herr Rrſchön ſagte, wird das
Plakat. was Stimmüng und allgemeine
Auffaſſung betrifftrern getreues
Eben=
bild zudem Original=.
Schließlich ſei noch kurz erwähnt, daß weder dem
Vorſitzenden noͤch einem Mitgliede unſeres Vorſtandes
bekannt iſt, daß dem Verkehrsverein von einem Mitglied
die koſtenloſe Anfertiaung eines Plakatentwurfs
ange=
tragen worden ſei. Wenn auf die freundliche Zuwendung
der Stadt hingewieſen wird. um von den erhaltenen
1500 M. einen künſtleriſchen Entwurf zu bezahlen, ſo
wird in unſerer nächſten Hauptverſammlung darüber
Nechenſchaft abgeleat werden, was die Herſtellung und
Verbreitung eines Plakates koſtet und werden dann die
ſich dafür intereſſierenden Mitglieder erfahren, daß ohne
die dankenswerten Zuwendungen aus anderen Kreiſen
der Verkehrsverein nicht imſtande geweſen wäre, ſein
Projekt zur Ausführung zu bringen. Wir glauben
nunmehr die Angelegenheit genügend geklärt zu haben
und werden deshalb äuf weitere Entgegnungen nicht
niehr antworten.
Ver Vorſtand des Verkehrs=Vereins.
(Wir ſchließen hiermit die Diskuſſion über dieſe
An=
gelegenheit. D. Red.)
Handel und Verkehr.
Verlin, 16. Des. Wie in der Aufſichtsratsſitzung
der Hibernia=Bergwerksgeſellſchaft mitgeteilt
wurde, beträgt der Rohgewinn im November 8W866¾ M.
gegen 902804 M. im Oktöber und 806186 M. im Noveniber
des Vorjahres.
Frankfurt a. M. 16. Dez. Die Direktion der
Diskontö=Geſellſchaft in Frankfurt a. M.
übernahm von dem Fürſten Karl Heinrich zu
Löwenſtein=Wertheim=Röſenberg 1000000
Mark 5½proz Schuldverſchreibungeh, welche zu Beginn
des nächſten Jahres an der Frankfurter Börſe zur
Ein=
füͤhrung gelangen werden.
1 Mäncheſter, 17. Dez. Auf Grund eines in der
vorgeſtern hier abgehaltenen Verſammlung des
Aus=
ſchuſſes von Mitgliedern des Baumwöllſpinnverbandes
gefaßten Beſchluſſes wurde heute das dort verabredete
Lelegramm an die Baumwollſpinner und Fabrikanten
in Amerika und auf dem eurdpäiſchen Feſtlande
ab=
geſandt, das eine Verkürzung der Arbeikszeir in der
Baumwollinduſtrie vorſchlägt, um das Vörſenſpiel in
Baumwolle zu bekämpfen. In dem Telegramm'wird
angefragt, ob dieſe Verbände bereit wären, ſich einem
mternationalen Vorgehen anzuſchließen.
Literariſches.
Ein paar Winke über das
Muſter=
zeichnené, ſö 'ſchlicht hat William Morris die
Leichen Anrehungen und Prinzipien genannt, die ſoeben
im Verlag von Hermann Seemann Nachfolger (oeipzig.
1903. Preis Mk. Au0 erſchienen ſind. Der verühmke
Kunſtreformator gewährt darin einen tiefen Einblick in
die Struktur des Flachornaments, ſeine Entſtehung und
Entwicklungsfähigkeiten, er unterrichtet geradezu
er=
ſchöpfend über die Anwendung desſelben in der
Teppich=
knüßferei und=Stickerei. Kein Gewerbe, das mit
Flaͤchen=
muſtern zu tun hat, kann dieſe Ausführungen überſehen,
ie Umſchließen einen der wichtigſten Abſchnitte in der
kuͤnſtgewerblichen Aeſthetik.
Ein intereſſanter Behelf zum Verſtändniſſe der
orientaliſchen Kriſe iſt eine bei Artaria & Co. in Wien
erſchienene Karte von Bülgarien; Oſtrumerten
und Türk=Thrakien, mit rartographiſchen und
ſtatiſtiſchen Beiſagen. bearbeiter von Dr. Narl Peücker.
Auf einem großen Blatte im Maße von 1. 364000 iſt
der ganze Südoſten der Balkanhalbinſel dargeſtellt,
während in Tabellenform die politiſche Einteilung. Areale,
Bevölkerungsverhältniſſe- Vewohnerzahlen,
Umgangs=
ſprache und Konfeſſion und in einer ſehr inſtrüktiden
Beigäbe der Anteil des ſüdſlawiſchen Sprachſtammes an
der Türkei dargeſtellt ſind. Der Preis der Publikation,
welche alich durch alle Buchhandlungen zu beziehen Nt,
beträdt Mr. 180.0
Sitzung der Stadtverordneten=Verſammlung
am 17. Dezember.
St. Nach Eröffnung der Sitzung teilt
Oberbürger=
meiſter Morneweg mit, daß eine Eingabe der
Ver=
einigung der Maurer und Banunternehmer und
Weiß=
binder und Lackierer betr. Gebühren in
Bau=
polizeiſachen eingegangen ſei. - Zu Punkt 2
Vor=
anſchlag der eväng. Civilgemeinde
Darm=
ſtädk für 190405, hier Erhebung einer Umlage, bittet
Stadtv. Bormet dem Anlrag des Finanzansſchhfes
gemäß, die Erhebung von insgeſamt 57400 M.
gutzu=
heißen. Die Verſammlung iſt damit einverſtanden.
Leber den folgenden Punkt Aenderung des
Statut=
der ſtädtiſchen Sparkaſſe; Pferiert Stadto.
Wolfskehl und bemerkt, daß nach dem Beſchluß des
Finanzausſchuſſes nunmehr Ausſicht beſteht, daß die
Angelegenheit in Bälde Erledigung findet, ſo daß vom
1. Janüar an die neuen Sätuligen in Anwendung
kommen können, was auch von der Sparkaſſe ſehr
ge=
wülſcht wird.Die neue Verordnung wird lamentlich
auch in den Beſtimmungen über die Verzinſung
Aende=
rungen bringen. Referent beſpricht die einzelnen Artikel
und gibt die vom Großh. Miniterium gewünſchten
Rende=
rungen und Zuſäße vekännt. Dirch Aenderungen werden
betröffen die 8 2. 9. 12. 14. 18. 19. Eine Vomt
Vor=
ſitzenden vorgeſchlagene Aenderung zu 89, hier anſtatt
der Worte „erichtliche und außergerichtliche: „geſamten
zu ſetzen, bleibt unberückſichtigt, Um hierdurch nicht ein
abermalige Verzögerung der Agelegenheit herbeizufnhren.
Sämtliche Aeiſderngen werden Ceiſſtintmig gutge
yeißen
Iu Punkt4 der Tagesordnung betr. die
Erhebun=
vonoebühren en Bäupolizeiſachen teilk
Beigeordſeter Dr. Gläſſing mit, daß der
Höchbauaus=
ſchiß mit dem vorgelegten Entwurf einverſtanden, hin=
gegen hat der Finanzausſchuß gegen Poſition 3 einige
Bedenken geäußerk uund empfiehlk, wenn die
Verſamm=
lung dies wünſcht, die Sache noch einmal an den
Aus=
ſchuß zurückzuverweiſen. Stadtv. K. Ph. Mülleriſt
der Anſicht, vor der Feſtſtellung des Tarifes, die
Betei=
ligten zu befragen. Auch die Stadtwv. Rockel und
H. Müller ſind für Vertagung dieſer Sache.- Stadtv.
Cramer erklärt er ſei ein ganz entſchiedener Gegner
dieſer Art der Beſteuerung und der Einführung weikerer
indirekten Steuern. Schließlich bleibe die Skeuer doch
an dem Käufer des Hauſes oder an den Mietern hängen.
Bberbürgermeiſter Morneweg' ſtellt feſt, daß es ich
hier um eine abſolut gerechtfertigte Forderung der
Geſamt=
ſteuerzahler handelt. Er bitket, ſich heuke nicht weiter
mit der Sache einzulaſſen. Stadtv. Möſer ſpricht ſich
für die Annahme des Tarifs aus, worauf die Debatte
geſchloſſen und die Sache an den Ausſchuß
zurückver=
wieſen wird.
Ueber die folgende Sache, Unterhaltung der
Anlagenum das Denkmal Ludwigs IV.,
re=
feriert Stadtv. Schmitt und führt aus, daß für die
Unterhaltung dieſes Platzes eine Averſionalſumme von
600 M. als äusreichend erachtet würde und vilke. dem
Miniferium eine dähingehende Vorlage zu unterdreiten.
Die Verſammlung beſchließt demgemäß, nachdem auch
Stadtv. H. Müller die Anſicht geäußert, daß es höchſteZeit
ſei, hier etwas zu tun. - gür Anlegung Leſp.
Verbeſſe=
rung von Baumpflanzungenrim
Koquette=
weg und in der Schießhäusſtraße beantraat
Stadtv. Schmikteinen Betraͤg von 55350 und 810 M.
Zur Verfügung zu ſtellen. Es'ſollen im Röquetteweg
Ulmen uns in der Schießhausſtraße Ahorn und Birken
angepflanzt werden. Hiegegen wandte ſich Stadtv.
Vormet, der Ahorn für ungeeignet hälk und dafür
Vogelbeere empfiehlt und dies beantragt. Die
Verſamm=
lung beſchliest, Vogelbeere zu empfehlen.
Cgum ⁄. Punkt der Tagezordnung, betreffend
Bau=
fluchtänderung Ecke'der Schlößgarten= und
Ar=
heilgerſtraße, referiert Beigeordneter Jäger an Hand
aufgelegter' Pläne. Es handelt ſich hier um eine
Ver=
größerung des Platzes, in den die Hochſchul=, Arheilger=
und-Schwanenſtraße einmünden. Stadtv.-Möſer
ſpricht ſich für das Projekt aus. während Stadtv.
Hogt meint, an dürfe den Eingang zur
Schloßgartenſtraße nicht - ſloch mehr vekengen.
Beigeordneter Jäger, meint, dieſe Verengung
finde garnicht ſtatt. Stadtv. Mähr iſt ebenfalls der
Anſicht des Stadtv. Vogt und empfiehlt, die Sache noch
zu vertagen und noch einmal an Ort und Stelle die
Verhältniſie zu prüfen. Her Meinung iſt auch Stadtv.
A. Ph. Müller. Die Hauptverkehrsader wäre die
Schloßgartenſtraße und ſie würde durch das Projekt
ver=
engt. Es beteiligen ſich noch die Stadtov. Kahn,
Schupp und Oberbürgermeiſter Morneweg an der
Debatte und wird beſchloſſen, nochmals in Verhandlungen
hierüber einzutreten.
Die leite Sache betrifft Geſuche um Befreiung von
baulichen Beſtimmungen 1. der Herren Nöſinger. Kahn,
Nautz E Balzer und Baumbach. E5 handelk ſich Um
Errichtung von 6 Wohn= und
Geſchäfts=
häuſern in der Rhein= reſp. Grafenſtraße. Es
referiert Stadtv. Vogt hierüber. Das Stadtballamt iſt
beauftragt worden, eine Skizze anzufertigen, wie ſich die
proiektierten Gebäude gegen die andern Iin der Faſſade
ſtellen, welche heute vorliegt. Die zuſtändige Kommiſion
hatte beſchloſſen, die Geſuche zu genehmigen bis auf ein
Haus in der=Grafenſtraße, welches ca. 2¼ Meter
niedriger zu baulen iſt. - 2. Heſſch des Hermann
Schallenberger beir. den Baueiner
Loko=
mobilhalle im Elfeicherweg. Auch dieſes Geſuch wird
gemäß den Kommiſſionsbeſchlüſſen genehmigt.- 5. Des
Herrn Altexübetr. eine Vergrößerüng ſeiner
Fabrikräume in der Eliſabethenſtraße.
Gegen dieſes Geſuch haben 15 Anwohner der
Nachbar=
ſchaft ſich beſchwert und erſücht; die Ausführung zu
Unterſagen, weil dadurch eine außerordentliche
Feüers=
gefahr für die benachbarten Anweſen entſtände Das
Stadtbauamt hak' ſich gegen das Geſuch ausgeſprochen,
ehenſo der Hochbauausſchuß. Die Verſammlung beſchloß,
gemäß dieſem Antrage.
Letzte Nachrichten.
W.B.: Verlin, 17. Dez. Dem „Verl. Tageblatt”
zu=
folge ſind zu der am 2. d. Mts. im Reichsſchatzamt
ſtaktfindenden Beſprechung des
Reichsſchatz=
ſekretaͤrs mit der Hankwelt über die Növelle Aunn
Reichsſtempelabgabengeſetz faſt ſämtliche Mitglieder der
ſogenannten Skempelvereinigung, der Vorſkand des
Vereins für die Intereſſen der Fondsbörſe und der
Vorſtand der Makler eingeladen.
WB. Berlin, 17. Des. Geſtern verunglückte
ein auf der Burchreiſe befindlicher Ingenieur Namens
Daviſon aus New=Caſtle on Tyne, als er vom
Hinter=
perron eines elektriſchen Straßenbahnwagens
einer jungen Dame die auf den in voller Fahrt
befind=
lichen Wägen aufſteigen wollte, ſich weit vorbeugens die
Hand reichte. Die Dame ergriff die Hand, glitt aber
aus und riß Daviſor vom Wagen herab. Daviſon
erlitt einen Schädelbruch und verſtarb bald. Er
hinter=
läßt eine junge Frau und drei kleine Kinder. NNach
einer ſpäteren Meldung iſt die genannte Dame die Nichte
des preußiſchen Finanzminiſters v. Rheinbaben.)
1 Metz, 17. Bez. -- Zu dem anderweitig gemeldeten
Unfall des Lonſervenfabrikanten und ehemaligen
Ver=
treters der Stadt Metz im Landesausſchuſſe, Moitrier,
wird uns aus Metz berichtet: Moitrier führ mit ſeinem
Fuhrwerk in der Richtung nach dem Vorort Montigny.
In der Nähe des Hauptbahnhofes von Metz kam ihm
eiu Wagen der Elektriſchen Straßenbahn
ent=
gegen. Das Pferd Moitriers ſcheute und machte einen
Seitenſprung. Dadurch ſtürzte Moitrier aus der Kutſche
und 304 ſic Hantabſchürfungen an der Hand zu.
1BL Renensburg. 17. Des. Auf der Künſtmühle
zu Bruchmühl brach heute Vormittag Feuer aus,
wo=
bei. nach dem „Regensb. Anz.” ein Buchhalter und ein
Mühlburſche uimkanien.
1 Holzminden, 17. Des. Auf dem hieſigen Bahnhofe
wurde heite früh 6 Uhr der Wagenmeiſter Biöß Bürch
einen Nängierzug überkahren und getötet.
h.B.- Göhrde, 17. Des. Prinz Heinrich von
Preußen'iſt mit den Jagdgäſten um 115 Uhr
vor=
mittags im Jagdſchloſſe eingetroffen. Er vertritt bei
der heutigen Jags den Kaiſer, der zur Abendtafel
er=
wartet wird.
4 Marſeille. 17. Deg. Wie nunmehr feltgeſtellt iſt,
ſind durch die Exploſion an Bord des ltaleniſchen
Schiffes „San Leonardo: der Kommandant der zweite
Kapitän, ſieben Matroſen und ein Angeſteliter der
Handelskammer getötet worden. Der zuletztgenannte
begab ſich entſprechend den poligeilichen Vorſchriften an
Boͤrd des Schiffez.- Weder die Ladung noch das Schiff
waren verſichert. Es heißt, daß die Ladung nicht, wie
der Kapitän meldete, aus Rohpetroleum, ſondern aus
Benzin beſtand.
Ws. Velgrad, 1. Dez. Prinz Alexander
wurde anläßlich ſeines Geburtstages als Infanteriſt in
Anweſenheit des Königs in das 6 Infanterie=Regiment
eingereihk. welches ſeinen Namen trägt!
Iſſ. E.i London, 17. Dez. Das Reuterſche Bureau
erfährt: Die Antwort=Rußlands an Japan
würde nicht ein Ergebnis haben das die Angelegenheit
ohne weitere Verhandlungen erledigt Wenn auch für
eine Verſtändigung ſich keine Schwierigkeiten mehr bieten
dürften, ſo gäbe es doch, dem Vernehmen nach, noch
wichtige grundſätzliche Frägen zu erwägen. Das
Reuter=
ſche Büreäu hebt zugleich hervor, man brauche den etwas
düſteren Nachrichten aus Japan keine übermäßige
Be=
deütung beizumeſſen. denn Zie Tatſäche, daß die
Ver=
ſtändigung mit Rußland noch von weiteren
Verhand=
lungen abhängt. wäre geeignet, in Handelskreiſen
Anbe=
hagen hervorzurufen.
C½ Madrid. 16. Deg. Miniſterpräſident Maura
er=
klärte, er werde gegenwärtig nicht die
Berkrauens=
frage ſtellen. Die Kortes würden ſich am 10. Januar
uber ſeine Politik äußern können, wenn er die
Geſetz=
entwürfe über die Sozial= und Wahlreform einbringe.
Maura bat die Miniſter, ihre Budgets für 1904 bis zum
31. Dezember bereitzuhalten. Wie Les heißt, erklärte
Sil=
vela, er ſei entſchloſſen, keinen Anteil am pölitiſchen Leben
zu nehmen.
1 Malaga, 16. Dez. Die hieſige deutſche Kolonie
hielt heute eine Gedächtnisfeier zu Ehren der Seeleute
ab, die beim Untergang der „Gneiſenau= ums Leben
gekommen ſind
iB Konſtantinovel, 16. Des. Bisher fand zwiſchen
den Botſchaftern der Ententemächte und der Pforte nur
ein Gedankenaustauſch über Einzelheiten der Reformen,
ſtatt. Die eigentlichen Verhandlungen und Feſtſtellungen
der Einzelheiken dürften erſt nach der demnächſt
bevor=
ſtehenden Ankunft der Zivilagenten beginnen. Die
Bot=
ſchäfter erſuchten die Pforte, ſich über den
Gendarmere=
kommandanten für die mazedoniſchen Vilajets möglichſt
bald ſchlüſſig zu werden, und empfahlen der Pforte, einen
italieniſchen General anzuwerben.
- Walhinoton. 16. Deg. Die Regierung wird ein
Kriegsſchiff. wahrſcheinlich das hanonenboot-
Wilming=
ton' nach Korea entſenden auf Erſuchen des
amek=
kaniſchen Geſandten in Soeul, welcher meldete, daß dort
große Unrühe herrſche infolge der Ausſtände auf
Korec.
Krieger-Perein
Darmſtadt.
Eodes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen,
(21526
unſer langjähriges Mitgked
Herrn Emil Bröchel,
Schreiner,
aus dieſem Leben abzurufen.
Die Beerdigung findet Freitag, 18. Dez.,
nachmittags 2 Uhr, vom Sterbehaus,
Ruths=
ſtraße 7, aus ſtatt.
Wir bitten, dem dahingeſchiedenen
Feld=
zugskameraden durch recht zahlreiche
Betei=
ligung die letzte Ehre erweiſen zu wollen.
Sammlung am Sterbehaus.
Der Vorſtand des Kriegervereins
Janhaͤr=
Todes-Anzeige.
Verwandten und Bekannten hiermit die
traurige Nachricht, daß heute nacht 3 Uhr
unſer liebes Kind!
(21658
Sannchen
im Alter von 10 Jahren ſanft in dem Herrn
entſchlafen iſt.
Die tieftrauernden Eltern:
M. Jeck, Schneidermeiſter.
Darmſtadt, den 17. Dezember 1903.
Die Beerdigung findet Sonntag, 20. Dezbr.,
nachmittags 3 Uhr, von der Friedhofskapelle
aus ſtatt.
Briefkaſten.
8 Abonnent. In ſolchen Angelegenheiten wenden
Sie ſich am beſten an die zuſtändigen
Verwaltungs=
behörden. wo ſtets richtige uns maßgebende Auskunft
erteilt wird ſim vorliegenden Falle die Bürgermeiſtereh.
Selbſtredend muſſen Sie einen Gewerbeſchein löſen.
Telegraphiſcher Wetterbericht.
Hamburg, 17. Deg. Vielfach nebliges, etwas
külteres Wetter ohne erhebliche Niederſchläge
wahr=
ſcheinlich.
Tageskalender.
Hoftheater, Anfang 6 Uhr: „Triſtan und Jſolder.
Konzert um 18 Uhr im Reſtaurant=Metropole”
Ausſtellung von Schülerinnen=Arbeiten der Zeichen=
und Malſchüle Hügelſtraße 3: geöffnet von 1027 Uhr.
Kaiſerpanorama Wilhelminenſtraße 29.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei, verantwortlich für die Redaktion: Dr. D. Waldaeſtel, für den Inſeratenteil: F. Kroſt, ſämtlich in Darmſtadt.