166. Jahrgang.
89
GH
gisſerate
Aſtannemenk=preis
monatlich 50 Pfa, vierteljährlich 150 Mr.,
halbjährlich 3 Mk. einſchl. Bringerlohn.
Auswärts werden von allen Poſtämtern
Beſtellungen entgegengenommen zu 1.80 Mk.
vierteljährlich.
Verbunden mit„Wohnungs=Anzeiger= und der Sonntags=Beilage:
für das wöchentlich Gaal erſcheinende
Tag=
blatt werden angenoimen in Darmſtadt
von der Expedition i. naße Nr. 23, in
Beſſungen von Blöher Leſſungerſtraße
Nr. 48 und Schießhausſtr. 1.14, ſowie
aus=
wärts von allen Annoncen=Expeditionen.
Amtliches Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und der andern Behörden.
N6 275.
Montag, den 23. November.
1903.
Lehrgang in der landw. Buchführung zu Darmſtadt,
vom 28. bis 30. Dezember 1903 betr.
Um den praktiſchen, insbeſondere älteren Landwirten der Provinz
Starken=
burg Gelegenheit zu geben, ſich in der landw. Buch= und Rechnungsführung zu
üben, bezi. die Art und Weiſe der landw. Ertragsberechnung, ſowie die
Auf=
ſtellung einer richtigen Einkommenſteuererklärung kennen zu lernen, veranſtaltet
der landw. Provinzialverein für Starkenburg einen Lehrgang in der
landwirt=
ſchaftlichen Buchführung.
Der Lehrgang findet zu Darmſtadt in der Zeit vom 28. bis einſchließlich
30. Dezember 1903 ſtatt.
Die Unterweiſung in der landw. Buch= und Rechnungsführung erteilt der
Sekretär des Provinzialvereins, Herr Großh. Landwirtſchaftslehrer Lang=
Darm=
ſtadt, an der Hand eines praktiſch durchgeführten Beiſpiels.
Die Unterrichtsſtunden werden ſo gelegt werden, daß die an der Bahn
wohnhaften Teilnehmer jeden Tag hin= und zurückfahren können. Die
Teil=
nehmer erhalten bei Beginn des Lehrgangs einen landw. Notiz= und
Taſchen=
kalender, ſowie Buchführungshefte zum Selbſtkoſtenpreis (ca. 3 Mk.) Sonſtige
Gebühren werden nicht verlangt.
Anmeldungen zum Beſuch des Lehrganges ſind ſpäteſtens bis zuml
20. Dezember l. J. an den landw. Provinzialverein, Marienplatz 3 dahier,
einzureichen.
Näheres wird den angemeldeten Teilnehmern ſpäter noch bekannt gegeben
Darmſtadt, den 5. November 1903.
Der Prüſideul des landwirlſchaflichen Provinzialucreins für Zlarkenburg.
Haas.
(20149
Die Verbeſſerung von Wieſen betr.
Im Intereſſe des Wieſenbaues, und damit indirekt zur Förderung der
Viehzucht, hat der Provinzialverein beſchloſſen, an Wieſenbeſitzer in der Provinz
Starkenburg, welche ihre Wieſen in zweckmäßiger Weiſe, insbeſondere durch Be=
und Entwäſſerungsanlagen ꝛc., verbeſſern, Meliorationsprämien zu gewähren.
Die Höhe dieſer Prämien bemißt ſich nach den für fragliche Ziecke zur
Verfügung ſtehenden Mitteln, ſowie nach der Art und dem Umfang der
ausge=
führten Wieſenverbeſſerung, jedoch können pro Morgen meliorierter Wieſenfläche
nicht mehr als 20 Mark Prämie vergeben werden. Die unter Mitwirkung
von Kreiswieſenbautechnikern ausgeführten Wieſenmeliorationen werden gegenüber
anderen Ausführungen bei der Prämienzuerkennung bevorzugt.
Wieſenbeſitzer und gegebenenfalls Vereinigungen von Wieſenbeſitzern, welche
Wieſenverbeſſerungen angedeuteter Art im laufenden Rechnungsjahre 1903ſ6
vornehmen, ſowie auf Zuerkennung einer Meliorationsprämie rechnen, werden
erſucht, ihre bezüglichen Bewerbungen unter näherer Angabe der Größe der zu
verbeſſernden Wieſenfläche, der Art der Verbeſſerung und des vorausſichtlichen
Koſtenaufwands (Voranſchlag) an den landw. Provinzialverein, Marienplatz 3
dahier, bis ſpäteſtens 15. Dezember l. J. einzureichen.
Darmſtadt, den 5. November 1903.
Her Präſident des landwiellchaflichen Provimialvereins für 3larkenburg.
(20148
Haas.
Bekanntmachung.
Der Vorauſchlag der Gemeinde Griesheim pro 190405, wie er
laus der Beratung des Gemeinderats hervorgegangen iſt, liegt vom 24. November
l. J3. ab 8 Tage lang zu jedermanns Einſicht auf unſerem
Geſchäfts=
zimmer offen.
Griesheim, den 20. November 1903.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Griesheim.
(20145
Zöller.
Die Lieſerung von Koks
(Hüttenkoks) für den Neubau des Großherzogl. Muſcums iſt zu
vergeben.
Die Bedingungen ſind auf unſerem Bureau im Muſeumsnenbau
Hinterbau) einzuſehen. Auch werden daſelbſt Angebotsſcheine
ab=
gegeben.
Angebote ſind bis 2. Dezember d. J. bei uns einzureichen.
Darmſtadt, den 19. November 1903.
gauleitung für den Aeubau des Großherzoglichen Muſeums zu Darmſtadk.
Diehl.
0166P
Auf unſere
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machen wir ergebenſt aufmerkſam, und laden zu deren Beſichligung
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Geonore Ioltweſk.
Roman von Raria Vernhard.
16)
Nachdruck verboten.
Leonore, die an ihres Vaters Derbheiten
gewöhn=
war und ſeine Scharmützel mit der Tante ſehr liebte,
brach in ein herzhaftes Lachen aus.
Ich begreiſe Dich nicht, Lolal Tante Klementine
zuckte entrüſtet die Achſeln. Wie eine junge Dame
über derartige Taktloſigkeiten eines Herrn lachen
kann, das iſt mir... das nenne ich ſchlechten Ton,
muß ich Dir ſagen!
Wenn aber der Herr mein Vater und die junge
Dame ſeine Tochter iſt, bekommt die Geſchichte ein
anderes Geſicht, Tantchenl rief Leonore vergnügt.
Ich gebe nur zu bedenken, daß ich mit Deinem
Vater in gar keinem verwandtſchaftlichen Verhältuis
ſtehe!
Na - Blutsverwandte ſind wir freilich nicht,
Schwägerin! Dafür verknüpfen uns aber zahlloſe
zarte Bande der gegenſeitigen Hochachtung, Liebe
und Sympathie - meinen Sie nicht?
Schwager - dieſer offenbare Hohn verwundet
mich in tiefſter Seele.-
Der Doktor wetzte mit Behagen das große
Tranchiermeſſer an dem danebenliegenden Schärſer.
Was fürn Braten gibt es heute? ging er
kalt=
blütig zur Tagesordnung über.
Filet! lautete die kurze, in ungnädigem Ton
gegebene Antwort. Dazu lehnte ſich das Fräulein
in ihren Stuhl zurück und ſah außerordentlich
ge=
kränkt aus.
Sos Filet? Na, geb Gott, daß es nicht zu
ſehr durchgebraten, weil wir doch heute in bißcher
zu ſpät gekommen ſind. Uebrigens Lorens Schuld
Lieſt arme Weiber und erfrorene Bettelkinder von
der Straße auf, ſetzt ſie mir nichts Dir nichts in
ihres Vaters Schlitten und läßt ſie nach der dritten
Kreuzgaſſe kutſchieren. Hätten Sie uns die Ehre
angetan, mit von der Partie zu ſein, Schwägerin
wär das ſicher nicht paſſiert. Aber Sie müſſen ſich
wohl mit größeren Promenaden in Acht nehmen, —
mir iſt eben jetzt aufgefallen, wie ſchlecht Sie gehen.
Haben ſich natürlich wieder mal zu enge Schuhe
gekauft!
5ch2 Und zu enge -
Ja, - Sie - und zu enge Schuhe. Das
haben wir doch nicht zum erſten Male von Ihner
rlebt. Bei nem Frauenzimmer hört die
Eitelkei=
nicht auf, und wenn es Methuſalems Alter erreicht
hat.
Der Eintritt der Köchin, die das Filet
herein=
brachte, hinderte Fräulein von Reßwitz an einer
Er=
widerung auf dieſe haarſträubende Grobheit. Der
Doktor war ſich einer ſolchen offenbar nicht im
mindeſten bewußt, er drehte die Schüſſel hin und
her und muſterte den Braten von allen Seiten, mit
der Miene eines Mannes, deſſen Gewiſſen goldrein
iſt. Jetzt ſteckte er ſich die Serviette feſter in den
Hemdkragen hinein, tranchierte kunſtgerecht, mit der
Sachkenitnis eines Menſchen, der ein höchſt wichtiges
und verantwortungsvolles Geſchäft betreibt, und nickte
befriedigt.
Laßt ſich ſehen. Wird ſich folglich auch eſſen
laſſen. Das muß man Ihnen zum Lobe nachſagen,
Schwägerin: die Karoline, die bei ihrem
Dienſtan=
tritt ein vollkommenes Dromedar war, hat ſich unter
Ihrer umſichtigen Leitung zu ner brauchbaren
Köchin entwickelt. Hausſtand führen, — Leute
an=
lernen, — fürn ſchmackhaftes Eſſen ſorgen: die
Ge=
ſchichte verſtehen Sie, - das muß Ihnen Ihr Feind
laſſen.
Es ſchien nicht, daß die tiefgekränkte Dame ſich
durch dies Lob verſöhnen laſſen wollte, - materielle
Dinge hatten in ihren Augen überhaupt nur einen
äußerſt untergeordneten Wert, - denn als ihr der
Schwager jetzt den Bratenteller darbot, lehnte ſie
mit einem beleidigten „Ich dankel ab.
Na nu? fragte der Doktor in unverfälſchtem
Oſtpreußiſch zurück. Wollen Sie vielleicht von Luft
und Liebe leben? Wo ſoll denn letztere herkommen,
was? Ach, - machen Sie doch gefälligſt keine
Geſchichten! Er legte ihr ohne weiteres ein paar
Scheiben Filet auf den Teller. n vernünftiges Stück
Fleiſch muß der Menſch im Leib haben, ſonſt geht
er vor die Hundel Sehn Sie mal, was die
Winter=
luft und die Schlittenfahrt der Lore und mir fürn
forſchen Appetit gemacht hat. Da dran nehmen Sie
ſich n Beiſpiel!
Bei einem robuſten Mann iſt das zu
ent=
ſchuldigen... wie aber ein zartes, junges Mädchen
o viel eſſen kann—
Ich will aber kein „zartes, junges Mädchens zur
Tochter haben, zum Donnerwetter! Ich will meine
friſche, geſunde Mariell behalten, und die ſoll eſſen,
der der Henker mag alles holen! Ich als Arzt
weiß doch, was zum Leben gehört, und ich ſag Ihnen,
ich pfeif auf alle ſchönen Gefühle, - ich huſt auf
alle Künſte, und Wiſſenſchaften, wenn die Geſundheit
darüber zum Teufel geht!
Aber Vater! Frieden, Frieden! warf Leonore
ſchend dazwiſchen. Wer wird ſich denn ſo ereifern,
och dazu während des Eſſens. Wie unhygieniſch!
Hier, -— laß Dir ein Glas Porter eingießen und
imm von dieſem Quittengelee, den hat Tante Tinchen
Albſt eingekocht, und er iſt ausgezeichnet.
(Fortſetzung folgt.)
[ ← ][ ][ → ]Elte 2.
Darmſtädter Tagblatt, Montag. den 23. Nobember 1903.
Nummmer 275.
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Vetreffend: Die allgemeine Faſelbeſichtigung im Jahre 1903.
Darmſtadt, den 16. November 1903.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt,
an die Großeherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Nachſtehend teilen wir Ihnen eine Zuſammenſtellung über das Ergebnis der im laufenden Jahre von der
Kör=
kommiſſion vorgenommenen Beſichtigung unter dem Anfügen mit, daß folgende Faſelwärter prämiert wurden:
1) Friedrich Hirſch in Darmſtadt, 2) Tracht Ww. in Darmſtadt, 3) Heinrich Leiſer II. in Erzhauſen, 4) Philipp Alt in
Gräfenhauſen, 5) Edmund Morgenroth in Griesheim, 6) Jakob Schmidt in Hahn, 7) Philipp Baumann VII. in Meſſel,
8) Georg Burger in Ober=Ramſtadt, 9) Chr. Crößmannz in Pfungſtadt, 10) Fr. Emich in Roßdorf, 11) Heinrich
Heß in Weiterſtadt, 12) Peter Schmidt zu Wixhauſen.
b. Graneh.
Ergebnis der Beſichligung der Hullen, Eber und Ziegenböcke im Jahre 1903.
Vorbemerkung: Die Note 1 bedeutet„ſehr gut:, die Rote 2 bedeutet „gut:, die Note 3 bedeutet „mittelmäßig;,
die Note 4 bedeutet „geringr.
(20150
I. Bullen.
Shampoonieren.
Reyeinriehiung
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Bullen=
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GBullen. Abſtammung,
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H. Eber.
Gemeinde.
Arheilgen
Braunshardt
Darmſt. Arheilgſtr.
Beſſungenk
Eberſtadt
Erzhauſen
Eſchollbrücken
Gräfenhauſen
Griesheim
Hahn
Meſſel
Nieder=Beerbach
Nieder=Ramſtadt
Ober=Namſtadt
Pfungſtadt
Roßdorf
Schneppenhauſen.
Traiſa
Weiterſtadt
Wiphauſen
Name
des
Eberhalters.
Peter Windhaus
Joh. Heid MI.
Gemeinde
Philipp 83tz I.
H. Brenner
Heinrich Höhl x.
Heinrich Feldmann x.
Daniel Knippel
Robert Hamberger
H. Heberer III.
Adam Merz
H. Müller III.
Gemeinde:
Konrad Gunkel I.
Peter Künz II.
Ph. Walter
Peter Jung
G. Rödenhäuſer
Georg Lotz Vl.
Name
des
Eberwärters.
Fr. Hirſch
Tracht Wwe.
Adam Wolf
H. Leiſer II.
G. Burger
hr. Croßmann
Alter
des
Ebers,
Sahre)
2½⁄6
2⁄₈
7
Abſtammung,
Raſſe.
Yorkfhire
Horllhire Kreuz.
Bemerkungen.
Auftrieb zur Weide
bis 64 Stück.
Auftrieb zur Meide
36. 40 Schweine.
Zu alt, abſchaͤffen.
Auftrieb zur Weide
30-40 Schweine.
Auftrieb zur Weide
20- 30 Schweine.
Aufrieb zur Meide=
10-15 Schweine.
Kummer 275.
Darmſtüdter Tagblatt, Montag, den 23. November 1903.
„
Seite Z.
HH. Aäegenböchre.
Name Name Alte, Gemeinde. des de= desBocks Abſtammung. Farbe. Bemerkungen. Raſſe. Halters. Wärters. Sahre Arheilgen Gemeinde Heinrich Maurer 1¼ Saaner grau Sprungregiſter ordentli= 1½ weiß führen. 1½ 1¼ Br. hardt W. Schrarz Dr. untanaglich ablchaflen. Darmſtadt
(Arheilgerſtr.) Gemeinde kr. Hirſch Darmſtadt=
Beſſungen Tracht Witwe rehbraup Eberſtadt Ad. Wolf weiß ſDie Klauen beſchneiden. 33 Eich 58. Henemann Ww. Cpungregiter ſechnt. 31
32 Erzhauſen Gemeinde 6. Liler elzung grau
weiß Næiauen beſchneiden. 33 54 Eſcholbrucken Val. Roh weißgrau Sprungregiſter ſehlt. 55 Klauen beſchneiden. 36 weiß Graͤfenhauſen Ph. Alt ½ 2⁄ Griesheim Ludvis Dult Jakob Shmidt Meſel ph. Banmann VI. Nieder Veerbach Adam März 58 Saäner 60 Nieder=Aamſtadt Jak Hildebrand Saaner Kreuzung 61) ſchwarz 62 8eorg Burger II. grau 63 Ober=Ramſtadt Gemeinde . Caͤaner weiß 64 Mt. Pfunsſtadt Chriſt. Cröhmamn
n 2 junge Böck. Roßdorf r. Tnich Schneppenhauſen L. Bender grau weiß Träiſa Gemeinde Mich. Rieſinger Landraſſe ſchwarz Lunmelplatz. Aufris 8½ grau 25- 30 Ziegen. 83 Weiterſtadt L. Heb IV. Wibe. Aufräb 80-4 84 Ziegen. weiß 86 87 Wiphauſen Peter Schmidt
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Gene 4.
Darmſtädter Tagblatt, Montag. den 23. November 1903.
Rummer 275.
[ ← ][ ][ → ]I. Beilage zum Darmſtädter Tagblalt.
„ 275.
Montag,. den 23. November.
1903.
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Geduld will bei dem Werke ſein;
Ein ſtiller Geiſt iſt jahrelang geſchäftig,
Die Zeit nur macht die feine Gärung kräftig.
Goethe. Fauſt 1
Die Sektbereitung iſt keine Fabrikation in
gewöhn=
lichem Sinne des Worts, die nach der Schablone ſich
vollgieht, und bei welcher Art und Folge der Vorgänge
nur der Regelung bedürfen. Der Wein ſelbſt iſt eine
Materie von endloſer Mannigfaltigkeit, bedingt durch
die Art der Rebe, ihren Boden, durch die
Witterungs=
verhältniſſe in allen Stadien der Entwickelung der
Frucht, durch die Behandlung der ausgereiften Traube
und ihres Saftes zur Zeit der Leſe und endlich durch
das Werden des Weines aus dem gärenden Moſte.
Ohne genaue Kenntnigiener Mannigfaltigkeit
im Charakter des Weines, ohne geſchickte
Be=
handlung aller Einzelheiten beiſeiner Auswahl
und Verwendung zum Sekt, ohne
dieliebe=
pollſte Füxſorge während der langen Dauer
ſeiner Entſteyung läßt ſich kein Schaumwein
erzielen, der das Beſte vom Beſtenbildenſoll.
Auf ſolchem Boden und aus ſolchen Prinzipien iſt
unſere Marke „Kupferberg Gold” entſtanden. Es iſt
mr natürlich, daß die aufgewendete Mühe ein Produkt
ergeben hat, welches allerſeits als unübertroffen an
Güte und Geſchmack gilt. Wem „Kupferberg Goldu
ein=
mal die Sinne belebt, wem das Herz erwärmt hat, der
wird ſeine herrliche Wirkung nicht vergeſſen und zeitlebens
ein treuer Anhänger von ihm bleiben.
(19993N
Was ist Vertrauenssache?
Wohl bei keinem anderen Produkt induſtrieller
Tätig=
keit hat ſich der Kauf eines Gegenſtandes zu annähernd
gleicher Vertrauensſache herangebildet, wie gerade im
Pianofach, und das iſt ja nicht mehr wie natürlich.
Während es ſich bei der Herſtellung irgend eines anderen
Verkaufsobiektes meiſt nur um die Vecarbeitung relativ
leicht zu beurteilender Rohmaterialien, und in einer für
jeden überſichtlichen Reihenfolge handelt, kommen beim
Klavier lganz abgeſehen von den
Konſtruktionsgeheim=
niſſen) hunderte von Rohſtoffen in Anwendung, über
deren Einzelkenntnis jedem, der nicht Fachmann, eine
beſtimmte Grenze gezogen iſt.
Der Wählende kann ſonach nur nach dem
Geſamt=
eindruck des Pianos beurteilen, bezüglich des übrigen iſt er
gans und gar auf das Vertrauen ſeines Lieferanten
ange=
wieſen. Solchen Vertrauensvorzug genießen in erſter Linie
Fabrikate, deren Exiſtenz und gutes Renommee ſich ſchon
Jahrzehnte und Generationen behauptet haben. Die älteſte
Pianofortefabrik in Deutſchland iſt beiſpielsweiſe die im
Jahre 1795 gegründete Firma Ritmüller a Sohn,
Göttingen (zuletzt durch ihre Doppel=Reſonanz=
Pianos rühmlichſt hervorgetreten). Pianofortefabriken,
bei welchen die Senioren wie auch Junioren einer großen.
Anzahl unſerer berühmteſten Klavierbaufirmen ihre
prak=
tiſchen und theoretiſchen Studien gemacht haben, ſind
ferner die Firmen: Hefpianofortefabrik Carl Mand
(1835). Römhildt (845). Jul. Feurich (851
C. Günther & Söhne (Kaim e Günther (1819),
Ed. Seiler 1849), welche ſich, troß der Maſſe der
heut=
gutage exiſtierenden Pianofabriken, die allererſte Stellung
in der Pianobranche geſichert haben.
Ein mit allen Mitteln und im Sinne der Neuzeit
eingerichtetes Piano=Unternehmen, das es ſich zur
Auf=
gabe gemacht hat, die Marken vorerwähnter und
ver=
ſchiedener anderer erſtklaſſiger Pianohäuſer in ſeinem
Lager zu vereinigen, iſt die Firma Leopold Schmtter,
Darmſtadt, Wilhelminenſtraße 6. Der Inhaber
dieſes leiſtungsſähigen Piano=Inſtituts hat während
ſeiner mehr als 25jährigen Tätigkeit als ausübender
Muſiker (Großh. Hofmuſiker) Gelegenheit gehabt,
faſt alle erſten Klavierfabriken des Deutſchen Reiches zu
beſuchen und Vergleiche unter den verſchiedenen Fabrikaten
anzuſtellen. Es liegt hierin eine gewiſſe Bürgſchaft für
die beſonders ſorgfältige Zuſammenſtellung ſeines eigenen
Lagers. Es ſei noch auf die Sonder=Ausſtellung
(Wilhelminenſtraße 35. im Hauſe des Herrn von
Lonker) hingewieſen, welche Pianos modernen Stils
und ein Lager von den einfachſten bis zu den
hoch=
edelſten Muſik=Inſtrumenten aller Art vereinigt. Die
Auslage (zwei Schaufenſter), eine würdige Anreihung der
dort beſtehenden Geſchäfte, empfiehlt ſich einer beſonderen
Einſichtnahme.
(20144
Geſchäftliches.
Die Firma Gebr. Rothsehld hier eröffnet heute,
Montag, den 23. ds., ihre bedeutend vergrößerten, der
Neuzeit entſprechend eingerichteten Lokalitäten, dieſelben
ſind auf das eleganteſte ausgeſtattet und direkt
ſehens=
wert. Bei dem Umfang. den das Geſchäft angenommen,
waren die bisherigen Näumlichkeiten nicht mehr
aus=
reichend. Außer Manufaktur= und Weißwaren führt die
Firma nunmehr auch ſämtliche Kurg= und Wollwaren,
Beſahartikel und Poſamenten. Jeder Käuſer erhält am
Eröffnungstage eine ſehr ſchöne Gratiszugabe.
Die preußziſchen Landtagswahlen.
* Bei den Neuwahlen zum preußiſchen Landtag
wurden gewählt 148 Konſervative, 54
Freikonſerva=
tive, 97 Zentrum, 79 Nationalliberale 23
Frei=
ſinnige Volkspartei 8 Freiſinnige Vereinigung,
13 Polen, 2 Dänen, 2 Reformpartei, 2 Bund der
Landwirte, 5 Fraktionsloſe. Im allgemeinen ergibt
ſich folgendes Bild: Die sonſervativen gewinnen (
und verlieren 5. die Freikonſervativen gewinnen 4
und verlieren, 8 Mandate, die Nationalliberalen
gewinnen 12 und verlieren 7, das Zentrum gewinnt
2 und verliert 5, die Freiſinnigen gewinnen 7 und
verlieren 10 Mandate. Polen und Dänen behalten
ihren Beſtand. mithin haben lediglich die
Konſerva=
tiven und die Nationalliberalen einen Zuwachs zu
verzeichnen.
Eine neue Erſcheinung bei den diesmaligen
Wahlen, welche, durch die Beteiligung, der
Sozialdemokratie an denſelben herbeigeführt
wurde, waren die Wahlerzeſſe. Nicht nur in
Verlin, ſondern auch in Breslau und im Wahlkreiſe
Teltow=Beeskow verſuchten die Sozialdemokraten die
Wahl entweder hinzuziehen, zu ſtören oder durch
Gewalt zu verhindern, ſo daß nur durch
Polizei=
aufgebot der ordnungsmäßige Fortgang der Wahl
geſichert werden konnte. Aus dem 4. Berliner
Wahl=
kreis berichten Berliner Blätter: Die beiden
ſozial=
demokratiſchen Mitglieder im Wahlvorſtand hielten
während der Prüſung der angefochtenen Mandate
gar nicht verblümte Agitationsreden, bis der
Wahl=
vorſteher ſich dergleichen Unfug verbat. Ihre Freunde
verſuchten, in der ausgeſprochenen Abſicht, das
Zu=
ſtandekommen der Wahl zu verhindern, namentliche
Abſtimmung zu erzwingen, obgleich niemand darüber,
daß das ungeſetzlich iſt, im Zweifel war, und als
ſie der Vorſteher damit abwies, erhoben ſie einen
ohrenzerreißenden Lärm. Während der ganzen
Man=
datsprüfung faſt dauerte der Skandal, und es mag
ſich nicht ſchön anhören, aber es iſt nach dieſem ſehr
begreiflich, daß man aufatmete, als Polizei im Saale
erſchien. Erſt um ¼11 Uhr konnte der eigentliche
Wahlakt beginnen. Im Wahlkreis Teltow=Beeskow
wurde, nachdem Polizei hatte herbeigerufen werden
müſſen, die erſte Abſtimmung erſt um 9 Uhr abends
bekannt. Es hatte Stichwahl ſtattzufinden, die ſofort
begann. Die Sozialdemokraten ſtimmten, obwohl
ihre Kandidaten nicht in die Stichwahl kamen,
troß=
dem wieder für dieſe. Der Wahlkommiſſar weigerte
ſich, dieſe Stimmen zu protokollieren. Es entſtand
koloſſaler Lärm, Drohrufe wurden ausgeſtoßen, die
Verſammlung glich einem tobenden Meer, endlich gab
der Landrat nach und erklärte ſich bereit, die
Namen der Sogialdemokraten zu protokollieren,
worauf der Wahlakt ſehr langſam fortging, durch
den Ulk der Sozialdemokraten verzögert, die bald den
Reichskanzler, bald Eugen Richter, bald den
Wahl=
kommiſſar wählten.
Dieſe gemeldeten Vorgänge ereigneten ſich nur
in denjenigen Wahlkreiſen, wo die Sozialdemokraten
bei den Wahlmännerwahlen eine große Minorität
von Stimmen erhalten und ſich Hoffnung gemacht
hatten, in die Stichwahl zu kommen, bezw. zu ſiegen.
Es ſind ganz dieſelben Vorgänge wie bei den letzten
Reichstagswahlen, wo der Terrorismus der
Sozial=
demokraten bekanntlich in denjenigen Wahlkreiſen in die
Erſcheinung trat, wo ihre Hoffnungen auf einen
Sieg zu ſchanden wurden. Man wird der
polizei=
lichen Hilfe in dieſen Wahlkreiſen künftighin nicht
mehr entbehren können, und es wäre gut, von
vorn=
herein damit zu rechnen, da es nötig iſt, die Achtung
vor dem Geſetz und die Gleichberechtigung aller
Wähler den Sozialdemokraten gegenüber, welche
dieſes gleiche Recht mißachten, aufrecht zu erhalten.
Der öſterreichiſch=ungneiſche Kouflikt.
Im öſterreichiſchen
Abgeordneten=
hauſe kam am Freitag die Interpellation
des Vollzugsausſchuſſes der deutſchen Parteien, ſowie
des Zeutrums zur Verhandlung, in der unter
Hin=
weis auf die Rede des ungariſchen
Miniſter=
präſidenten, in der dieſer auf die Rede des
Miniſterpräſidenten v. Körber vom 17. November
einging, erklärt wird:
Wenn auch die Interpellanten die Auffaſſung des
Grafen Tisza, welche ſie nicht teilen, dahingeſtellt ſein
laſſen, unterliegt es doch keinem Zweifel, daß dieſelbe
auf die Führung, Leitung und innere Organiſation der
geſanten Armee eine Rückwpirkung auszuüben geeignet,
iſt, was dem Reichsrat das Recht und die Pflicht
auf=
exlegte, dieſe Nückwirkung nach allen Nichtungen in
Er=
wägung zu ziehen, umſomehr als die diesſeitige
Reichs=
hälfte zu den Koſten des gemeinſamen Heeres mehr als
zwei Drittel beiträgt. Graf Tisza ſchlägt aber einen
Ton an, der als unerhört bezeichnet werden muß, da
v. Körber zweifellos entgegenkommend geſprochen hat
und die Rede Tiszas an die Regierung gerichtet iſt,
welche unter demſelben Monarchen verfaſſungsmäßig ihre
Pflicht ausübt, und mit der gerade in dem gegenwärtigen
Augenblick für beide Staaten die wichtigſten
Angelegen=
heiten verhandelt werden müſſen. Die Interpellanten
fragen, wie der Miniſterpräſident zu den Aeußerungen
des Grafen Tisza ſich verhalte.
Miniſterpräſident v. Körber erklärt in
ſofortiger Beantwortung der Interpellation folgendes:
Er habe, als er in der letzten Sitzung ein Bild der
innerpolitiſchen Lage entwarf, naturgemäß die
Mili=
tärfrage berühren und ſeine Anſchauungen über deren
geſeßzliche Grundlagen entwickeln müſſen. In Uebergehung
dieſer Frage hätte das Haus eine ernſtliche Mißachtung
der Prärogative erkennen können. Bei gewiſſenhafter
Interpretierung der auf die öſterreichiſche Reichshälfte
bezüglichen Ausgleichsgeſetze habe er (der Miniſterpräſident)
den Wortlant dieſer Geſetze zitiert, welcher im Laufe der
Zeit leider vielfach verdunkelt worden ſei. Redner ſagt,
er könne den Wert begreifen, den der ungariſche
Miniſter=
präſident auf die Konſtatierung des Rechtes des
ungari=
ſchen Reichstages lege, die Ausgleichsgeſetze im
Einverſtändnis mit der Krone ſelbſtändig zu modifigieren,
aber auch er mußte zugeben, daß eine ſolche Aenderung
jeder praktiſchen Geltung entbehre, ſolange ſie nicht auf
geſetzlichem Wege auch in Oeſterreich beſchloſſen werde.
Ich kann mich, fuhr der Redner fort, ebenſowenig wie
irgend ein Oeſterreicher chauviniſtiſch an die Formel halten,
ſondern muß mich an das Weſen der Sache halten, das
darin beſteht, daß der Inhalt der Ausgleichsgeſeze für
beide Teile ſo lange verbindlich bleibt, als er nicht von
beiden auf dem Geſetzwege geändert wird. (Lebhafter
Beifall und Händeklatſchen. Zwiſchenrufe bei den
Tſche=
chiſch=Nadikalen.) An dieſer unerſchütterlichen, vielleicht
recht bürgerlich ausſehenden, aber in Wahrheit
wurzeln=
den Ueberzeugung halte ich feſt und verweiſe darauf, daß
auch der ungariſche Miniſterpräſident bei der Aufſtellung
ſeiner Theorie ſich auf das Ausgleichsgeſetz beziehen
mußte, weil es eben ein unüberſteigliches Hindernis iſt,
das zum Vorteil der Monarchie einer einſeitigen
Aſpi=
ration im Wege ſteht. Es iſt wahr, daß wir im Intereſſe
der Monarchie auch unter ſchmerzvollen Erregungen ein
Entgegenkommen bis zum äußerſten
be=
wahren. (Zuſtimmung; Zwiſchenrufe bei den Tſchechiſch=
Radikalen. Rufe; Gehen Sie nach Ungarn” Neuerlich
Rufe bei den Tſchechiſch=Radikalen; ſtürmiſche Rufe:
„Ruhe ! Ruhe k Der Präſident ruft den Abgeordneten
Choc zur Ordnung.) Körber: Aber daß wir uns das
Necht, unſer Necht zu reklamieren und zu bezeugen, ſtreitig
machen laſſen, daß wir überhaupt ein öſterreichiſches
Recht preisgeben, nemals. (Stürmiſcher Beifall.)
So wenig unſer Necht angetaſtet werden darf, ſo wenig
laſſen wir dieſe Plätze hier als minderwertig hinſtellen,
denn ſie ſind uns im Namen des Staates anvettraut
und wir haben ſie zu verteidigen, wie ein Soldat die
Ehre ſeiner Fahne. (Lebhafter Beifall.) Wenn, was Gott
verhüten wolle, das Wort „fremdi jemals in dieſer
Monarchie zur Geltung käme, wird dann zu erihnern
ſein, daß der ungariſche Miniſterpräſident der erſte war,
der dies ausgeſprochen. (Anhaltender, ſtürmiſcher Beifall,
Händeklatſchen, Lärmen bei den Tſchechiſch=Radſkalen,
das von erneutem Beifall übertönt wird. Der
Abgeord=
nete Fresl pfeift. Erneutes Händeklatſchen. Anhattende
Bewegung.)
Nach Verleſung des Einlaufs entſteht eine
leb=
hafte Debatte über die Erklärungen, die der
Miniſter=
präſident in der letzten Sitzung abgegeben hat.
Im Wiener Gemeinderat führte
Bürger=
meiſter Lueger am Freitag in Beantwortung einer
Interpellation wegen der Kundgebung Wiens und
anderer öſterreichiſcher Staaten gegen die letze Rede
des Grafen Tisza im ungariſchen
Abgeordneten=
hauſe aus:
Er glaube, daß die Worke des Grafen Tisza eine
Zurückweiſung erfahten hätten, mit der jeder Peiriot
zufrieden ſein könne. Er habe noch ſelten, ja vielleicht
niemals, aus dem Munde eines Miniſterpräſidenten
Worte von ſolcher Bedeutung und Macht gehört, wie die
am Freitag von Kröber geſprochenen. Wir alle, ſo führt
Lueger fort, ſind dem Miniſterpräſidenten für dieſes
Auf=
treten unendlich dankbar, begrüßen es als einen Lichtblick
und fügen den Wunſch bez daß es nicht bei den Worten
bleiben, ſondern auch die zat folgen möge. Die
Bevölke=
rung Wiens wird immer treu hinter dem
Miniſterpräſi=
denten ſtehen, wenn es gilt, die Rechte des
Vater=
landes gegen ungebührliche Angriffe,
Ueber=
hebung und ganz unerhörtes Vorgehen mit Energie und
Rückſichtsloſigkeit zu wahren. Die Nede wurde
wieder=
holt von Beifall unterbrochen. Am Schluß erſcholl
lang=
anhaltender ſtürmiſcher Beifall.
Die Blätter aller Parteien Oeſterreichs ſind
ein=
mütig in der ſcharfen Verurteilung des verletzenden
Ausfalls Tiszas auf Körber. Die Beleidigung gelte
nicht Körber, nicht deröſterreichiſchen Regierung allein,
ſondern auch dem öſterreichiſchen Parlamente. In
Regierungskreiſen verlautet, Körber werde ſofort nich
der Rückkehr des Kaiſers aus Eiſenerz dieſem über
die durch Tiszas Rede herbeigeführte Lage Vortrag
halten. Abgeſehen von der perſönlich verletzenden
Aeußerung Tiszas habe dieſer auch ſachlich ſeinen
beim Amtsantritt öffentlich kundgegebenen
Stand=
punkt über die Hoheitsrechte der Krone bezüglich der
Armeefrage aufgegeben.
Deutſches Reich.
— Am Freitag fand im Reichspoſtamte beim
Staatsſekretär Krätke eine Konferenz der
Ver=
reter der Handelskammern zur Erörterung
von Fragen des Poſt= und
Telegraphen=
weſens ſtatt. Geheimrat Koehler berichtete über
den unlauteren Wettbewerb im überſeeiſchen
Kabel=
verkehr. Er führte hierbei als Beiſpiel die Benutzung
der Deckadreſſen von Hamburg über Breſt an.
Staatsſekretär Krätke legte der deutſchen
Kaufmann=
ſchaft ans Herz. deutſche Einrichtungen zu benutzen
und zu unterſtützen. Es liege dem Handelsſtande
doch an einer ſchnellen Beförderung der Nachrichten.
Die deutſchen Kabel arbeiteten jedenfalls raſcher als
die franzöſiſche Konkurrenz. Die Regierung werde
weiter beſtrebt ſein, Deutſchland mit eigenen Kabeln
zu verſehen. Der Staatsſekretär verwies auf die
engliſche Kaufmannſchaft, die ihre Poſtſachen mit
engliſchen Schiffen expediere, troßdem die deutſchen
Schiffe ſchneller gingen. - In einer Pauſe wurde
den Teilnehmern an der Konſerenz der Ferndrucker
und das Telegraphon praktiſch vorgeführt.
— Ueber die Unruhen in Deutſch=
Süd=
weſtafrika meldet der kaiſerliche Gouverneur von
Windhoek vom 20. d. M. Die Station
Warm=
bad wird bis zum Eintreffen des Hauptmanns von
Koppy aus Keelmanshoop durch die Beſatzung und
Kriegsfreiwillige unter dem ehemaligen Leutnant von
Buſche verteidigt. Weitere Verluſte ſind nicht
ent=
ſtanden. Die Gefahriſt vorüber. Der Feind iſt.
unter ſeinem neuen Kapitän in ſüdweſtlicher Richtung
ausgewichen. Die 3. Kompagnie aus Keetmanshoop
und die Witbois befinden ſich im Vormarſch auf
Warm=
bad. während die aus Windhoek abgegangene Truppe
mit ihrer Spitze in Keetmanshoop eingetroffen iſt.
Leutnant Jobſt und Sergeant Snay ſind im offenen
Gefecht gefallen bei dem Verſuch, den Kapitän der
Bondelszwarts zu verhaften. Der Kapitän wurde
gleichfalls getötet.
„275
Montag, den 23. November.
1803
Die Budgetarbeiten in Baden ſind infolge
des Rückſchlags in den ſtaatlichen Einnahmequellen
und der Einzehrung der Ueberſchüſſe früherer Jahre
großen Schwierigkeiten, begegnet. Trotz ſtarker
Zurückhaltung iſt in den Budgetforderungen für die
neue Budgetperiode mit einem ſo erheblichen
Fehl=
betrag zu rechnen, daß eine Erhöhung des
Steuer=
fußes der Einkommen= und Kapitalrentenſteuer
not=
wendig werden wird. Nach Mitteilung der „
Karls=
ruher Zeitung= ſoll der Ständekammer alsbald
nach ihrem Zuſammentritt eine Vorlage darüber
zu=
gehen.
Ausland.
Im franzöſiſchen Senat befürwortete
Miniſterpräſident Combes den Antrag Delpech und
führte aus, die Unterrichtsfreiheit ſei kein natürliches
Recht. Redner ſchildert die kongreganiſtiſche
Gefahr, deren Größe die 1895 veranſtaltete
Um=
frage über das Unterrichtsweſen ergab. Die
Kon=
greganiſten hätten die Nation in zwei Teile geſpalten.
Man könne ſeine Kinder nicht Leuten anvertrauen,
denen alle Pflichten gegen die Familie fremd ſeien.
Der Senat möge der Maßregel zuſtimmen, die das
Land verlange. Das Land hatte in den 30 Jahren
des kongreganiſtiſchen Unterrichts ſchwer zu leiden.
Unmöglich könne man demgegenüber untätig bleiber.
Die Regierung fordere die Zuſtimmung zu dem
An=
trag Delpech, denn es ſei notwendig, die geiſtige
Einheit des Landes zu ſichern. Das Ziel der
Kon=
gregationen ſei ein Triumph der Reaktion und eine
Agitation unter den Bürgern. Waldeck=Rouſſeau
er=
klärt, man könne das Recht zum Unterrichten den
Kongregationen nicht abſprechen. Nedner kritiſiert
ſodann die von der Regierung zur Löſung der Frage
des kongregauiſtiſchen Unterrichts gemachten
Vor=
ſchläge. Es handle ſich mehr um eine politiſche als
um eine ſoziale Frage. Der Antrag Delpech würde
undurchführbar ſein. Redner ſagt, wenn man den
anerkannten Kongregationen das Recht zum
Unter=
richten verweigere, widerſpreche dies dem Geſetze von
1901. Miniſterpräſident Combes betont, daß es ſich
ausſchließlich um eine Prinzipienfrage, handle.
Clemenceau erhebt gegen Waldeck=Nouſſeau den
Vor=
wurf, daß er ſtets kritiſiere, aber ſelbſt keine Löſung
vorſchlage. Hierauf wird der Antrag Delpech mit
147 gegen 130 Stimmen angenommen.
Die Kammer nahm die Geſetzvorlage, nach der
Waren, welche auf dem Landwege über die Grenze
zwiſchen Marokko und Algier aus= bezw. eingeführt
werden, von ſtaatlichen Abgaben befceit ſind an und
ſetzte hierauf die Beratung des Budgets des Aeußeren
fort. Jaurss trat in ſeiner Rede dafür ein, daß
Frankreich mit den unabhängiger marokkaniſchen
Stämmen ein direktes Einvernehmen ſchließen und
durch ſeine großmütige Haltung dieſen Stämmen
gegenüber dauernden Einfluß auf ſie gewinnen möge.
Das Uebereinkommen mit dem Sultan von Marokko
vom Jahre 1901 ſei für Frankreich nicht mehr
bin=
dend, weil der Sultan die eingegangenen Verpflichtungen
nicht erfüllt habe. Miniſter Delcaſſs möge ein
Bud=
get für das friedliche wirtſchaftliche Eindringen
Frankreichs in Marokko vorlegen. Dieſe paar
Millionen würden reichliche Früchte tragen. Der
Verichterſtatter, für das Budget des Aeußeren,
Preſſenſs, ſprach in ſeiner Rede unter anderem die
Befriedigung über die franzöſiſch=italieniſche
Ain=
näherung aus. Redner erinert an das Wort des
Reichskanzlers von der Wallfahrttour Italiens nach
Frankreich, welche nicht die Eiſerſucht Deutſchlands
erwecken dürfe und ſagte: Wir hoffen, daß
Frauk=
reich in nicht allzu langer Friſt der Glücklichſte von
den dreien ſein wird. Am Schluß jeiner Rede wies
Preſſenſs darauf hin, daß ſich in England und in
Frankreich gewichtige Stimmen für die
Verminde=
rung der Militärlaſten erhoben haben, und ſprach
den Wunſch aus, daß Delcaſſs in ſeiner Politik dieſe
Stimmen ernſtlich berückſichtigen möge. Für
Frank=
reich gebe es nur eine Politik, die Politik des
Friedens, des Schiedsgerichts und der Abrüſtung.
— Das Reuterſche Bureau erfährt, daß der
italieniſche Botſchafter, der Konferenz zwiſchen
Tittoni und Lord Lansdowne in Windſor
bei=
gewohnt hat und daß über alle Fragen der äußeren
Politik zwiſchen der italieniſchen und der
eng=
liſchen Regierung volles Einverſtändnis
erzielt worden ſei.
— Das engliſche Blatt „Financier and
Bullio=
niſt- erfährt auf Erkundigung an gutunterrichteter
Stelle, es ſei ſicher, daß die Anerkennung der
Republik Panama durch die engliſche
Re=
gierung aufgeſchoben werde, bis beſtimmtere und
befriedigendere Erklärungen über die Regelung der
Frage der äußeren Schuld abgegeben ſind. In
ein=
zelnen franzöſiſchen Blättern verſchiedener
Partei=
richtungen macht ſich jetzt trotz der hervorragenden
Rolle des Herrn Bunau=Varilla eine gewiſſe
Oppo=
ſition gegen das amerikaniſche Vorgehen bemerkbar.
Man verlangt, daß die europüiſchen Regierungen die
neue Republik Panama nicht anerkennen und der
Regierung in Waſhington ihren Willen deutlich dahin
bekunden ſollten, daß ſie es nicht geſtotten könnten
und werden, den zentralamerikaniſchen Verbindungs=
kanal zwiſchen dem Atlantiſchen und dem Stillen
Ozean unter die ausſchließliche Kontrolle der
Ver=
einigten Staaten geſtellt zu ſehen. Der
internatio=
nale Charakter dieſer Waſſerſtraße, die eine
unab=
ſehbare Verſchiebung und Veränderung der Verkehrs=,
Handels= und Produktionsverhältniſſe auf der ganzen
Erde herbeifühen werde, müſſe aufs ſtreugſte
ge=
wahrt bleiben.
Die Hinterlaſſenſchaft des Königs
Alexander. Die Hinterlaſſenſchaft der Königin
Draga im Geſammtbetrage von 570000 Francs iſt
bereits ihren drei Schweſtern überwieſen worden, da ſich
keine Gläubiger gemeldet haben. Nicht ſo glatt geht es
mit dem Nachlaſſe des Königs Alexander.
Auf ſein gegen drei Millionen Francs betragendes und
meiſtenteils aus Immobilien, beſtehendes Vermögen
wurden hunderte von Forderungen angemeldet, von
denen aber die Verlaſſenſchaftsbehörde nur die rein
kauf=
männiſchen Lieferungsrechnungen aus allen Gegenden
Europas und einige dokunientariſch begründete anerkennen,
alle übrigen aber abweiſen wird. Es iſt, wie der =Frkft.
3t9. aus Belgrad geſchrieben wird, ein intereſſantes
Dokument, dieſes Verzeichnis der Forderungen an den
Nachlaß des unglücklichen Alexander. Zahlreiche
Hof=
diener haben jeder nach ſeinem Gutdünken größere oder
kleinere Summen als Entſchädigung für den
unter=
brochenen Dienſt angemeldet. Aerzte ſind auch ziemlich
ſtark in dieſem Verzeichniſſe vertreten; unter ihnen nimmt
die erſte Stelle der Pariſer Accoucheur Dr. Colet ein, der
bei dem Verſuche der Königin Draga, ihren Gatten
irre=
zuführen, 28 Tage in Belgrad verweilte und dafür nun
eine Summe von rund 30000 Franes fordert. Ihm
folgen zwei Belgrader Aerzte: die Frauenärzte Dr.
Nikolitſch mit 7424 und Dr. Jowanowitſch mit 8300
Francs, ſowie der Augenarzt Dr. Neſchitſch. der den
kurgſichtigen König Alexander behandelte, mit 15000
Francs. Ein Bauer aus Prislonitza macht folgende
Forderung geltend; ſeinem Großvater hatte Fürſt Miloſch
im Jahre 1853 laut Urteil 250 Dukaten zu zahlen, er
fordert nun aus dem Nachlaſſe des Urenkels des Miloſch
dieſe Summe ſamt Zinſen. Der Sekretär des früheren
Königs hat ſich auch mit einer größeren Forderung
ge=
meldet. Er behauptet verſchiedene Rechnungen des
Königs aus eignen Mitteln bezahlt und ſolcherweiſe
Francs 11436 und Francs 2254 ſowie Kronen 300225,
Mark 1019. Gulden 120 und 20 türkiſche Pfund
veraus=
gabt zu haben. Verſchiedene humanitäre Geſellſchaften
fordern die Auszahlung der, ihnen von dem
König Alexander zugeſprochenen Unterſtützungen ꝛc.
Schließlich ſei noch die größte Forderung erwähnt.
Es iſt dies jene der ruſſiſchen Wolga=Kama=Handelsbank
mit einem Reſtbetrage von 1801957 Francs nach einem
Schuldſcheine des Königs Milan über zwei Millionen
Francs, welche Summe auf die Liegenſchaft des Hauſes
Obrenowitſch intabuliert wurde. Dies geſchah noch
während der Minderjährigkeit König Alexanders. als ſich
Milan feierlich verpflichtete, nie mehr den Voden Serbiens
zu betreten. Wenn nun auch die meiſten dieſer
Forder=
ungen abgelehnt werden, ſo wird doch die einzige Erbin
des Königs Alexander, nämlich ſeine Mutter Natalie,
nicht viel erhalten. Das vom Fürſten Michael bei ſeinem,
Tode, hinterlaſſene, große Vermögen des Hauſes
Obrenowitſch iſt nämlich unter Milan ſchnell und ſtark
zuſammengeſchmolgen. Alexander bekam nur noch die
ſtark belaſteten Ueberreſte.
Windſor, 20. Nov. König Eduard und
der König von Italien jagten heute vormittag im
Walde von Windſor, wo ſie zum Frühſtück mit der
Rönigin Alexandra und der Königin Helene
zuſammen=
trafen. Der König von Italien empfing heute nachmittag
mehrere Abordnungen. Zur Abendtafel beim König und
der Königin in der St. Georgshall waren 86
Ein=
ladungen ergangen. Trinkſprüche wurden nicht
aus=
gebracht.
Petersburg, 21. Nov. Das Zarenpaar
wird am 25. ds. in Zarskoje Sjelo, die Kaiſerin=Witwe
in Galſchina am 3. Dezember aus Dänemark
zurück=
erwartet.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 23. November.
- Se. Königl. Hoheit der Groſeherzog haben in
dem erhebenden Vewußtſein der Trauer ſeines treuen
Volkes beſtimmt, daß die Gratulation zum diesjährigen
Allerhöchſten Geburtsfeſte und die Feier desſelben
auf den 1. Januar 1904 verlegt werden.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben dem
Direktor Herm. Hochgeſandt zu Worms das
Ritter=
kreug 1. Klaſſe des Verdienſtordens Philipps des
Groß=
mütigen verliehen.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog beſuchte
am Freitag nachmitlag mit der Prinzeſſin Ludwig von
Battenberg, Großfürſtin Sergius und Prinzeſſin Heinrich
von Preußen das Mauſoleum. Die Herrſchaften
ver=
weilten daſelbſt eine halbe Stunde am Sarge der
ver=
ewigten Prinzeſſin Eliſabeth und fuhren hierauf wieder
nach dem Neuen Palais zurüc.
- Se. Königl. Hoheit Prinz Heinrich von Preußen
gedenken ſich am Montag abend 8 Uhr 4 Min. von hier
nach Kiel zurückzubegeben. In Begleitung befindet ſich
Vigeadmiral Frhr. v. Seckendorff Erz. (Darmſt. 3t9.)
Ordensverleihung. Se. Maj. der Kaiſer haben
dem Direktor des Goethe= und Schillerarchivs in Weimar,
Geheimen Hofrat Profeſſor Dr. Suphan die Erlaubnis
zur Anlegung des demſelben verliehenen Komturkreuges
2. Klaſſe des Verdienſtordens Philipps des Großmütigen
erteilt.
Militärdienſtnachrichten. Prinz Albert zu
Schleswig=Holſtein=Sonderburg=
Glücks=
burg Hoheit, Major beim Stabe des Negiments der
Gardes du Corps, unter Beförderung zum
Oberſt=
leutnant. zum Kommandeur des Garde=Küraſſier=
Regiments ernannt.
L. Der Brovinziglausſchuſe verhandelte am
Sams=
tag folgende Sachen: 1. Nachdem eine Haupt= und
Stichwahl für den Bürgermeiſterpoſten in
Heuſenſtamm bei Offenbach erfolglos geblieben war,
wurde am 24. Auguſt d. J. abermals zur Wahl
ge=
ſchritten. Dabei erhielten Anton Joſeph Kämmerer 195
und Friedrich Georg Holzammer 189 Stimmen. Der
Veigeordnete Graf, der die Wahlhandlung leitete, ließ
5 Etgebnis noch am Abend um halb 10 Uhr durch die
Schelle mit dam Anfügen bekannt machen, daß die An=
fechtung der Wahl binnen drei Tagen, am 25. 26. und
27. Auguſt, innerhalb der „üblichen: Bureauſtunden auf
der Bürgermeiſterei zu erfolgen habe. Holzammer und
Jakob Kraus legten am 27. Auguſt mittags Rekurs ein
mit dem Bemerken, daß die Begründung nachkomme.
Letztere wurde abends gegen 7 Uhr auf der Straße dem
Beigeordneten, überreicht. Am Kreisausſchuß
Offenbach wurde erwogen, daß der Rekurs ohne die
Gründe als nicht eingelegt gelte, daß letztere aber
ver=
ſpätet in die Hände des Beigeordneten gelangten, weil
die Bureauſtunden, für die Bürgermeiſterei auf die
Zeit von 8-12 Uhr vormittags und von 2 5 Uhr
nach=
mittags feſtgeſetzt ſeien. Daher wurde der Rekurs, ohne
auf den ſachlichen Inhalt desſelben einzugehen,
ver=
worfen unter Verurteilung der Beſchwerdeführer zur
Zahlung der Koſten, ſowie einer Averſionalſumme von
20 Mark in die Kreiskaſſe. Gegen dieſe Entſcheidung
wurde, der Provinzial=Ausſchuß
ange=
rufen. vor welchem am Samstag durch Zeugen
feſtgeſtellt wurde, daß bei Uebernahme der
Bürger=
meiſtereigeſchäfte, der Beigeordnete, zwar, bekannt
machen ließ. daß die Bureauſtunden auf die Zeit von 8
bis 12 und 2 bis 5 Uhr feſtgeſetzt ſeien, daß dies aber
nicht an der Türe angeſchlagen wurde und Graf abends
zwiſchen 7 bis 9 Uhr nicht nur dringende Geſchäfte und
ſolche von Leuten erledigte. die tagsüber auswärts
ar=
beiten, ſondern daß Jeder, der gerade kam, befördert
wurde. Auch traten im Gegenſatz zu anderen zwei
Zeu=
gen auf, die gehört haben wollen, daß der Ortsdiener
ausſchellte. daß die Wahlanfechtung in den drei Tagen
vom 25. 26. und 27. Auguſt zu erfolgen habe, den Reſt
mützte er ſich danach hie und da geſchenkt haben. Der
Vertreter der Beſchwerdeführer Rechtsanwalt Oſann 11
beantragte bei dieſer Sachlage, die Anfechtung der Wahl
formell für begründet zu erachten, während Nechtsanwalt
Freund von Offenbach ſich darauf berief, daß weder
während der Bureauzeit noch auf der Bürgermeiſterei
überhaupt, der Nekurs überreicht wurde. Daher ſei
derſelbe verſpätet eingereicht. Der Provinzialausſchuß
entſchied dahin. daß dem eingelegten Nekurs
ſtattge=
geben, das Urteil des Kreisausſchuſſes aufzuheben
und die Sache an dieſen zurück zu verweiſenſei, um in die
ſachliche Verhandlung und Entſcheidung nunmehr
einzutreten. Die Koſtenentſcheidung bleibt vorerſt
aus=
geſetzt. 2. Für eine Straßenanlage in
Gerns=
heim von der Darmſtädterſtraße bis zum Bahnhof
Gernsheim mußte auch 213 Quadratmeter dem Georg
Wilhelm Bathaſer Gehbauer hier gehöriges Gelände
erworben werden. Eine Einigung unter den Beteiligten
war nicht zu erzielen, daher kam es zu dem
Ent=
eignungsverfahren. Der
Provinzialaus=
ſchuß billigte dem Gehbauer für den Quadratmeter
3.50 Mk. und für einen viel beſprochenen Birnbaum 200
Mark zu. Der Intereſſent hatte für letzteren 500 Mk.
verlangt, die Sache dürfte hier mit dieſem Spruch noch
nicht endgültig entſchieden ſein.
2 Am Geburtstage Sr. Königl. Hoheit des
Großherzogs (5. November werden die Poſtſchalter
nur wie an Sonntagen geöffnet ſein; auch wird die
Be=
ſtellung der Poſtſendungen, wie Sonntags. die
Brief=
kaſtenleerung in beſchränkter Weiſe ſtattfinden.
2 Mit Rückſicht auf den harten Schickſalsſchlag, den
unſer geliebter Landesfürſt durch den plötzlichen Tod
unſeres Prinzeßchens erlitten hat, und an dem das ganze
Land den innigſten Anteil nimmt, wird das auf den
5. Degember angeſagte Deutſche Feſt des Allgemeinen
Deutſchen Schulvereins zur Erhaltung des
Deutſch=
tums im Auslande verſchoben. Die Feſtlichkeit wird
im Januar nächſten Jahres in der geplanten
Weiſe ſtattfinden. Neue Einladungen werden an die
Vereinsmitglieder nicht verſandt, und die den
Ein=
ladungen beigegebenen Karten behalten die Giltigkeit.
Weitere Mitteilungen erfolgen ſpäter.
1 Aus einer im Dezember erſcheinenden Statiſtik
der heſſiſchen Obſternte ſeien für den Kreis
Darm=
ſtadt folgende Angaben mitgeteilt. Wie faſt überall, gab
es im Jahre 1903 im Kreiſe Darmſtadt eine Obſtmißernte.
Die Urſachen des Ausfalls ſind in den gänzlich abnormen
Witterungsverhältniſſen, den Frühlingsfröſten und
Sep=
temberſtürmen, für unſeren Kreis ſpeziell aber auch in
der reichen Ernte 1902 zu ſuchen. Infolge der gten,
Ernte im Vorjahre haben viele Bäume überhaupt nicht
geblüht, wie es auch in den Kreiſen Gießen, Alsfeld und
Lauterbach u. a. der Fall war. Von den über 6700
Obſt=
bäumen an den Kreisſtraßen hier ſind in dieſem Jahre
nur etwa 400 als ertragsfähig zu betrachten: dieſe
brachten eine Einnahme von 2700 Mk. Krankheiten ſind
in beſonderem Maße im Kreiſe Darmſtadt glücklicherweiſe
nicht aufgetreten. Immerhin haben die Obſtbäume
in=
folge des Septemberſturmes teilweiſe großen Schaden
genommen; ſolcher Baumſchaden iſt doppelt ſchwer, da
er die folgenden Jahre und Ernten beeinflußt. An
Schäd=
lingen der Obſtbäume iſt beſonders der Ringelſpinner
aufgetreten. Auch Blattläuſe waren in manchen Strichen
nicht ſelten; dagegen wurden Blutläuſe kaum gefunden.
Hier zeigt ſich bereits der Segen der Aufklärung und
Belehrung der Obſtzüchter und der Vorteil einer ſtrengeren
Aeberwachung von fachmänniſcher Seite. Intereſſant iſt
die Aufzählung der Sorten, die dieſes Jahr den beſten
Ertrag hatten. Es ſind: Schafnaſe und Kohlapfel,
weißer Matapfel und Goldparmäne, ferner Kaſſeler
Reinette, jedoch nur auf feuchtem Voden. Der
Mat=
apfel verlangt ſandigen Lehmboden; die Wirtſchafts
ſorten (Schafnaſe und Kohlapfeh gedeihen auf jeglichem
Voden. Mit Virnen ſieht es im Kreiſe Darmſtadt diesmal
recht flau aus. Vielleicht bringt das Jahr 1904 beſſere
Erträge.
2 Auf den Wochenmärkten geht die Verſorgung
der Haushaltungen mit den Winterbedürfniſſen ihrem
Ende entgegen, wenn auch in der vergangenen Woche
beſonders auf dem Sanstagsmarkt, trotz der ungünſtigen
Witterung, noch recht anſehnliche Zufuhren an Kartoffeln
und beſonders an Weißkrant vorhanden waren. An
Durchſchnittspreiſen ſind zu notieren: Butter½
1,10-120 M., in Partien 1-110 M. Eier 7-9 P
Handkäſe 4-10 Pf., Schmierkäſe ½ Ltr. 18-20 Pf.,
Aepfel je nach Sorten der Zentner 12-20 M. ½ 59
12- 25 Pf. Birnen ½ Kg. 15-20 Pf., Trauben ½ 89.
20- 45 Pf. Nüſſe 100 Stück 40-50 Pf. Kaſtanien
½. 89. 15-18 Pf., Paradiesäpfel ½ Kg. 25 Pf.,
Kar=
toffeln je nach Sorten das Malter zu 100 Sg. 4-8 M.
Mäuschen 10-12 M., der Kumpf (0 Liter) 40-60 Pf.,
Mäuschen 80 Pf. bis 1 M. Rettige 4-5 Pf., Meerrettig
10-15 Pf., gelbe Rüben ½ 8g. 2-4 Pf., rote Rüben
½. 89. 5-6 Pf. weiße Rüben½ Kg. 2-3 Pf.,
Schwarz=
vurz ½ 89. 20-25 Pf. Lopfſalat 5-6 Pf., Endivien
5- 6 Pf., ein Körbchen Feldſalat 10-12 Pf., Kohlrabi
3-4 Pf., Wirſing 3-4 Pf., Grünkohl 3-4 Pf., Weißkraut
Seite 14.
Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 23. Rovember 1903.
8-10 Pf., der Zentner 80 Pf. bis 1 M. Rotkraut
12-25 Pf., Zwiebeln ½ Kg. 5-6 Pf., Spinat ½ K9.
10-12 Pf. Gänſe 5-7 M.½ Kg. 7075 Pf, Enten
3-350 M. Hahnen und Suppenhühner 150-2 M.,
Tauben 60-70 Pf., Haſen 3-350 M., Lapins 90 Pf.
bis 1 M. Rebhühner 140-150 M. vom Fiſchmarkt
p. ½. Kg. Breſem 35 Pf. Weißfiſch 25 Pf., Schellfiſch
25 Pf., Kabliau 30 Pf. Schollen 30 Pf.
— Waldmichelbach, 21. Nov. Ueber den Tod des
Kaufmanns Habich werden nunmehr folgende
Einzel=
heiten bekannt: Habich war im Begriff, die Heimreiſe
anzutreten und wollte den Schnellzug Karlsruhe ab
5 Uhr 45 Min abends benützen. Er verſpätete den Zug,
worauf er in größter Erregung und mit Atemnot
käm=
pfend in den Warteſaal zurückging, dort ſeinen
Ueber=
zieher und ſein Gepäck niederlegend. Hierauf ging er
hinaus auf den Perron, um nach dem Fahrplan zu ſehen.
Bei ſeiner Rückkehr in den Warteſaal fand er ſein Gepäck
nicht mehr vor, was ſeine Aufregung in höchſtem Grade
ſteigerte. Seine in verzweifelter Aufregung und
Kopf=
loſigkeit gemachten Nachforſchungen blieben ohne Erfolg.
Kurz nach 17 Uhr wurde er am Eingang des
Schloß=
platzes knieend und mit dem Taſchentuch loſe angebunden,
doch noch lebend und nur betäubt beobachtet, worauf
ihm ſofortige Hilfe zuteil wurde. Aber die Folgen der
ſeeliſchen und körperlichen hochgradigen Erregung blieben
llicht aus und endigten in Anweſenheit des hilfeleiſtenden
Arztes bald darauf in einem Gehirnſchlag. Wie der
Sektionsbericht hervorhebt, litt der Verſtorbene an derart
ſchwerem Herzleiden, daß er unerträgliche Schmerzen und
Leiden durchmachen mußte, und daß ſeine heftigen
Er=
regungen mit Blutandrang nach dem Gehirn und die
daraus entſtandenen Gehirnkongeſtionen die
unausbleib=
lichen Folgen dieſes Leidens waren und den Tod
herbei=
führten. Schon im September erlitt der Verſtorbene im
Bahnhof zu Freiburg einen Schlaganfall infolge Atemnot.
— Lampertheim, 20. Nov. Als geſtern abend um
7 Uhr 44 Min. der Zug von Worms in die hieſige Station
einlief. wurde ein Stationsdiener, der das Geleiſe
überſchreiten wollte, von dem Puffer der Maſchine
er=
faßt und zu Boden geſchleudert. Dem glücklichen
Um=
ſtand, daß er zur Seite flog, verdankte er ſein Leben,
doch dürfte der Unvorſichtige durch den Stoß ſchweren
Schaden gelitten haben.
Mainz. 21. Nov. Die hieſigen Bahnhöfe
haben eine Neubenennung erfahren. Der Zentralbahnhof
vird in Zukunft Hauptbahnhof, die Halteſtelle an
der neuen Brücke Nordbahnhof und der Bahnhof
Neutor Südbahnhof heißen. - Der 30jährige
ver=
heiratete Dachdecker Konrad Deimel wollte ſich geſtern
zu einem Dachfenſter hineinſchwingen, das morſche Holz
gab aber nach und ſtürgte mit ihm etwa 12 Meter in die
Liefe. Schwerverletzt wurde D. ins Rochushoſpital
gebracht.
= Oſthofen, 2. Nov. Beim Bohren eines Brunnens
ſtieß der Schloſſermeiſter Strubel von Weſthofen in der
Nähe der Abenheimer Hohl in einer Tiefe von etwa
20 Metern auf Braunkohlen.
Ld. Gieſen, 20. Nov. Heute fand vor der
Straf=
kammer der Progeß wegen der jahrelangen
Seiden=
die bſtähle in dem Modenwarengeſchäft Karl Nowack
tatt. Die Angeklagten waren geſtändig und wurden
zu Gefängnisſtrafen verurteilt: Frau Trütſchler geb.
Helmbrecht erhielt 10, Frl. Sperber 6 Monate, beide
waren jahrelang im Geſchäft, als Ladnerinnen tätig.
Die Schneiderin Frau Vogel erhielt wegen Hehlerei
4 Monate Gefängnis. Sämtlichen Verurteilten wurde
die Unterſuchungshaſt angerechnet. Die Verhandlungen
begannen um ¼9 Uhr, das Urteil wurde gegen 3 Uhr
geſprochen. Der Andrang des Publikums war
außer=
ordentlich groß und wurde auf 1000 Perſonen geſchätzt,
ſelbſt Wandelgänge und Treppen waren mit Menſchen
gefüllt. Die Verteidigung wurde geführt von den
Rechtsanwälten Grünewald, Jung und Klarenar. Wie
verlautet, haben dieſelben gegen das Urteil Berufung
eingelegt.
Ld. Gieſen, 20. Nov. Der Inhaber des
Theater=
aals im Cafs Leib, Herr J. Noll, ſtürzte geſtern aus
beträchtlicher Höhe von der Leiter, brach beide Arme und
verletzte ſich im Geſicht.
- Bad Nauheim, 20. Nov. Der in der Nacht auf
den 6. Oktober in einer Villa gemachte
Raubmord=
verſuch iſt immerz noch nicht aufgeklärt. Die
Staats=
anwaltſchaft erklärt, „daß es für ſie außer Zweifel ſtehe,
daß ein Verbrechen eines fremden Menſchen vorliege
und alle entgegenſtehenden Vermutungen
Phantaſie=
gebilde ſeien: Von den beiden Damen hat die eine,
welcher 14 Knochenſplitter herausgenommen worden ſind,
eine lebenslängliche Verkümmerung ihres Köwpers
er=
itten. Beide ſind nicht ſtillſchweigend von der Bild=
fläche verſchwunden, ſondern vielmehr
neſung in ihre Heimat zurückgekehrt.
nach ihrer Ge=
Reich und Ausland.
Aus der Reichshaugtſtadt, 21. Nov. Ein längerer
Aufenthalt des Kaiſers im Süden iſt, wie aus dem
Potsdamer Neuen Palais verlautet, für die nächſte Zeit
geplant. Das Weihnachtsfeſt ſoll indeſſen noch in
herge=
brachter Weiſe im Neuen Palais gefeiert werden.
2000 Prbeiter der Stadt Berlin, allen
Kate=
gorien angehörend. waren am Donnerstag abend
ver=
ſammelt, um zu der Entlaſſung von 93 Gasarbeitern
an=
läßlich der Landtagswahlen Stellung zu nehmen. Aus
dem Referat des Sekretärs des Verbandes der
Gemeinde=
arbeiter, Schubert, ergab ſich, daß bisher 64 Mann von
den 93 wieder eingeſtellt ſind. Der Verſammlung wurde
klar gemacht, daß nach Informationen bei dem erſten
Berliner Gewerkſchaftsſekretär eine Unterſtützung der
Geſamt=Arbeiterſchaft nicht zu erwarten wäre. Durch die
Arbeitsverweigerung habe man die ſpätere Agitation
ab=
geſchwächt. Der Verbands=Vorſtand könne aus rein
ſtatutariſchen Beſtimmungen eine materielle Unterſtützung
nicht bewilligen, habe ſich aber bereit erklärt,
Geldſamm=
lungen bei den auswärtigen Filialen zu veranſtalten. Die
Berliner Kollegen verpflichteten ſich, ſofort Sammlungen
zu veranſtalten. — Der Kurpfuſcher Nardenkötter
war, wie ſeinerzeit gemeldet, im Anſchluß an ſeine
Aus=
lieferung von London, wohin er ſich bekanntlich geflüchtet
hatte, ſofort nach ſeiner Landung in Hamburg dem
Ge=
richtsgefängnis in Altona zugeführt worden, um dort ein
kleines Strafkonto zu begleichen. Nunmehr iſt
Narden=
kötter von Altona nach Berlin gebracht worden zwecks
Verbüßung der ihm durch Urteil der hieſigen 8.
Straf=
kammer vom 17. Februar ds. Js. wegen Betruges
auf=
erlegten dreijährigen Freiheitsſtrafe. Wie die „
Poſt=
hört, betreibt Nardenkötter zur Zeit das
Wiederaufnahme=
verfahren.
Aſchaffenburg, 20. Nov. Geſtern und heute morgen
wurde in hieſiger Stadt die Nachricht kolportiert, der
Mörder der Joſefine Haas ſei in Worms
feſt=
genommen worden. Nach der „Aſch. 3tg.- verhält ſich
die Sache folgendermaßen: Die Necherchen nach dem
Täter wurden bisher ununterbrochen in eifrigſter Weiſe
fortgeſetzt. Photographien des in Worms Verhafteten,
angeblich Geiſtesgeſtörten, wurden in den letzten Tagen
verſchiedenen hieſigen Perſonen vorgelegt, welche in dem
Inhaftierten diejenige Perſon zu erkennen glauben, die
an dem Mordtage der auf ſo ſcheußliche Art ums Leben
gekommenen Joſefine Haas zum Buchelberg folgte. Der
Verhaftete wird in der nächſten Woche hierher
trans=
portiert, um hier mit verſchiedenen Perſonen konfrontiert
zu werden.
Metz, 20. Nov. Zum Fall Bilſe ſchreibt die
„Straßb. Poſto. Ueber das Ende des Prozeſſes Bilſe,
ob Berufung eingelegt worden ſei oder nicht, ſind noch
immer widerſprechende Mitteilungen in der Preſſe
ver=
breitet. Demgegenüber wird nach Erkundigungen an der
zuſtändigen Stelle mitgeteilt, daß der Verurteilte am
Samstag zu Protololl gegeben hat, daß er das Urteil
annehme. Der Gerichtsherr, Generalleutnant v.
Tippels=
kirch, hatte ebenſo wenig Berufung eingelegi, wie Bilſe.
Von einer Zurücknahme der Verufung iſt demnach gar
nicht die Rede geweſen.
Bröl (Siegkreish 20. Nov. Geſtern abend landete
hier ein Militärballon, der in Berlin unter Führung
des Oberleutnants Welter vom 9. Fußartillerie=Regiment
aufgelaſſen worden war. Mitfahrende waren die
Leut=
nants Strümpell vom 9. Fußartillerie=Regiment und
Ferno vom 11. Jäger=Bataillon ſowie Herr Beling.
Der Ballon hatte die Entfernung von 463 Kilometer in
10 Stunden zurückgelegt. Nach Meſſung des
Ballon=
führers betrug die letzte Geſchwindigkeit 120 Kilometer
in der Stunde.
= Oldenburg. 20. Nov. Der bekannte Prozeß
wegen Beleidigung des Oldenburgiſchen
Miniſters Ruhſträt und des hieſigen Landrichters
Haake gelangte vor der erſten Strafkammer des Großh.
Landgerichts erneut zur Verhandlung. In der vorigen
Verhandlung ſtellten bekanntlich die Verteidiger den
An=
trag, ſämtliche Mitglieder, des Gerichtshofes wegen
Beſorgnis der Befangenheit abzulehnen. Dieſer Antrag
wurde abgelehnt. Dieſem Beſchluſſe ſind inzwiſchen das
hieſige Oberlandesgericht und auch das Reichsgericht
bei=
getreten. Ueber die Vorgeſchichte des Progeſſes haben
wir früher ausführlich berichtet. Der Angeklagte Dr.
Ries wiederholt im weſentlichen ſeine früheren Angaben.
Unter großer Spannung wurde bei der Wiederaufnahme
der Verhandlung Miniſter Ruhſtrat, als Zeuge
ver=
nommen. Dieſer bekundet: Er habe die Verſetzung des
Dr. Nies nicht vorgenommen, ſondern ſei lediglich nach
Gaſtſpiel der Schlierſeer.
W-I. Das Original=Schlierſeer Bauerntheater
er=
öffnete am Freitag abend im Saalbau ſein dreitägiges
Gaſtſpiel. Die Schlierſeer ſind uns keine Fremden mehr.
Zum erſtenmale gaſtierten ſie hier vor nunmehr 10 Jahren
im Hoftheater. Die Jdee, ein Stück echten, natürlichen
Volkslebens mit allen ſeinen nationalen und ſprachlichen
Eigentümlichkeiten auf die die Kunſt und die Welt
be=
deutenden Bretter zu verpflangen, war damals noch neu.
Der Klang der ländlichen Kuhglocke, die Töne der
melan=
choliſchen Zither und der urwüchſige, Reifrock ſchwingende
Schuhplattler, welche die elektriſche Glocke, das ſymphoniſche
Spiel der Kapelle und die geſpreizten Tänze des Ballets
ablöſten, wirkten originell, überraſchend und durch den
Kontraſt in gewiſſem Sinne wohltuend. Dies alles hat
nun den Reis der Neuheit verloren, aber immer noch
geht von dieſen Darſtellungen der Bauern=Schauſpieler ein
Hauch des Natürlichen, ein geſunder, friſcher Erdengeruch
aus, ein unverfälſchter Humor und urwüchſige Freuoe am
Leben. und gerne erfreut man ſich an dieſem Spiel
volks=
tümlicher Kunſt. Denn die Kunſt gleicht dem Nieſen
Antäos, dem durch die jedesmalige Berührung mit der
Mutter Erde neue Kraft erwuchs.
Für die Originalität der Schlierſeer, deren hieſiges
Gaſtſpiel unter der Leitung der Herren Steng und
Krauß ſtattfand, bürgte der Umſtand, daß die Träger
von etwa 5-6 Nollen noch dieſelben Namen aufweiſen,
wie vor 10 Jahren; darunter iſt als erſter der Komiker
Laver Terofal zu nennen, der in der Aufführung des
unterhaltenden Volksſtückes „Jägerblut am Freitag
die Hauptrolle des „Dorfbaders Zangerl= ſpielte, in der
Konrad Dreher vor mehreren Jahren hier gaſtierte.
Terofal, iſt ein routionierter, Schauſpieler, und
echter Komiker, deſſen, Natürlichkeit und Friſche
des Humors von unwiderſtehlicher Wirkung ſind.
Natürlich, wenn auch etwas derb, ſpielte Mathias
Gailling die Nolle des polternden Förſters
Nieder=
acher; ihm gleichwertig zur Seite ſtand Thereſe
Dirnberger als Frau Niederacher, während Joſef
Meth ſeine Nolle als „Learli etwas zu leichthin nahnt.
die übrigen Rollen, namentlich die weiblichen, Fanny
Terofal als ſchmucke „Loni' Anna Reil als=
Aus=
träglerswitwe, wurden mit wohlgetroffener
Charak=
teriſtik und Wahrung der volkstümlichen
Eigen=
art und künſtlich nicht anzueignender Echtheit und
Einheitlichkeit, des Dialektes durchgeführt, ſo daß
man den Schlierſeern das Lob eines künſtleriſch
vor=
trefflich geſchulten, harmoniſchen Enſembles nicht
vor=
enthalten kann. Sind auch die Schuhplattlertänze und
die Schnaderhüpfeln nicht weniger echt als ihr Dialekt
und ihre bayeriſchen Trachten, ſo legen die Schlierſeer
im Gegenſatze zu anderen doch mehr Wert auf die Kunſt
der Darſtellung und die Einheitlichkeit des Enſembles
und ſtehen in dieſer Hinſicht künſtleriſch auf höherer
Stufe als die ihnen nachgebildeten anderen Bauern=
Enſembles.
Trohdem die gefährliche Konkurrenz des Hoftheaters
fortfiel, war die Vorſtellung nicht beſonders zahlreich
beſucht.
Kleines Feuilleton.
Ueber den Zuſtand der
nachſiebsehn=
jährigem Schlafe wieder erwachten Geſine
Meyer in Grambke wird noch ausführlicher mitgeteilt:
Ihr Gedächtnis iſt erhalten. Ihre Erinnerungen brechen
da ab, wo ſie vor ſiebzehn Jahren eingeſchlafen iſt, ſind
aber ſo friſch, als wäre alles geſtern geweſen. Die Kranke,
deren eigenartiger Zuſtand ſogar viele ausländiſche
mediginiſche Größen in das einfache Bauernhaus führte,
äußerte nach ihrem Erwachen, daß ſie ſich jetzt wohler im
Kopfe fühle. Gehen kann die Kranke nicht mehr, weil
die Muskeln der Beine inzwiſchen zu ſchwach geworden
ſind, aber das Augenlicht iſt ſehr gut erhalten. Fräulein
Meyer war in ihren jungen Jahren ein friſches blühendes
und fröhliches Mädchen, dann überfiel ſie Schlafſucht,
die kürzere und längere Zeit anhielt, bis ſie nach
mehr=
jährigem Schlafe im Jahre 1886 am 13. November wieder
erwachte, nach vier Tagen, am 17. November, jedoch
abermals einſchlief, um nun erſt wieder nach 17 Jahren
zum Bewußtſein zu kommen. Die Verpflegung in der
jahrelangen Schlafgeit geſchah nicht nur durch Zuführung
flüſiger Speiſen, ſondern auch durch Fleiſch und
Gemüſe=
gaben. Hunger und Durſt, wie körperliche Bedürfniſſe
Rummer 275.
den Vorſchlägen des Oberſchulkollegiums verfahren. Er
habe auch keinerlei Kenntnis gehabt, daß Dr. Ries der
spiritus rector des Oberlehrer=Vereins war, und auch
nicht gewußt, daß Dr. Nies der Verfaſſer der Denkſchrift
war. Das Vorkommnis betreffs ſeines Sohnes ſei
voll=
ſtändig falſch dargeſtellt. Er habe abſolut nichts gegen
Dr. Ries gehabt. Wäre dieſer einmal bei ihm vorſtellig
geworden, dann hätte er vielleicht ſeine Rückberufung
ſehr bald wieder veranlaßt. Er habe mit dem Direktor
Früſtück, der, ebenſo wie er, Reſerve=Offigier ſei, nach
einem, gewöhnlich alle vier Wochen ſtattgeſundenen
Liebesmahl zumeiſt im Zivilkaſino geſpielt. Es ſei auch
möglich, daß er ſich von Herrn Direktor Früſtück einmal
Geld geliehen habe, es ſei ihm aber abſolut nicht
erinner=
lich, daß er zu Fräſtück geſagt habe, er werde ſich dafür
revanchieren. Es ſei doch vollſtändig ausgeſchloſſen, daß
er daran gedacht habe, er werde Herrn Früſtück, wenn
er Miniſter werden ſollte, befördern. Er habe zur
Be=
förderung des Herrn Direktors Früſtück in keiner Weiſe
beigetragen. Als in Virkenfeld Direktor Back geſtorben
war, da wurde gebeten, einen Gymnaſialdirektor
vorzu=
ſchlagen und Geheimer Schulrat Menge habe den
Ober=
lehrer Früſtück in Vorſchlag gebracht. Daß er einen alten
Oberlandesgerichtsrat im Kaſino in ſehr lauter Weiſe
„Oberſchaf vom Oberlandesgericht= genannt haben ſollte,
erklärt Zeuge für erfundenen Klatſch. Die Beteiligung
an einer Tonnen= und Bakenſchau in Bremerhaven
ſei die harmloſe Annahme einer Einladung geweſen.
Auf dem Schiff wurde unentgeltlich nichts verabfolgt.
Er möge mit Herrn Aſſeſſor Hellwarth einigemale
ge=
ſpielt haben, derſelbe ſei aber erſt vor einiger Zeit
aus=
gewandert. Ob dies Spielſchulden halber geſchehen ſei,
könne er nicht, ſagen. Gymnaſialdirektor, Früſtück=
Birkenfeld iſt Reſerveoffigier und hat nach den
Liebes=
mahlen, die etwa alle vier Wochen vorkamen, mit dem
damaligen Staatsanwalt Ruhſtrat im Zivilkaſino
ge=
ſpielt. Er habe auch einigemale dem Miniſter Geld
ge=
liehen. Irgendwelche Verſprechungen habe ihm der
Miniſter nicht dafür gemacht. Er glaube auch nicht, daß
der Miniſter zu ſeiner Beförderung beigetragen habe.
Auf Befragen des Verteidigers R.=A. Greving bemerkt
der Zeuge: Er ſei mit Dr. Ries befreundet geweſen und
habe dieſem auch bisweilen über Vorgänge im Kaſino
Mitteilungen gemacht, er hatte aber keine Ahnung, daß
Dr. Ries in dieſer Weiſe die Mitteilungen verwerten
werde. Dr. Ries habe bei Lehrern und Schülern, in
hohem Anſehen geſtanden und galt für einen Mann, der
in jeder Beziehung gerecht war. Es ſei ihm deshalb
rätſelhaft, wie dieſer Mann ſolche Dinge ſchreiben konnte.
Er könne ſich das Verhalten des Dr. Nies nur dadurch
erklären, daß derſelbe über ſeine Verſetzung ſehr verſtimmt
war. Verſicherungsdirektor Harbers (Frankfurt a. M.)
ſagt: Er habe in den Jahren 1888189, als er in
Olden=
burg Referendar war, oftmals im Zivilkaſino geſpielt.
Es ſei bisweilen ſehr hoch geſpielt worden, die Verluſte
ſeien aber durch Revanchegeben zumeiſt wieder
ausge=
glichen worden. Es ſei in der Hauptſache zum Zwecke
der Unterhaltung und nicht des Gewinnes halber geſpielt
worden. Regierungsrat Siebenbürgen vom
Reichs=
patentamt in Berlin und andere Zeugen bekunden
das=
ſelbe. Der frühere Kaſinoökonom Wirt Hugo Werner
VVerlin) bekundet, es ſei in den Niſchen geſpielt worden,
was geſpielt worden und wie hoch man geſpielt habe,
wiſſe er nicht. Geheimer Schulrat Menge. Gymnaſial=
Oberlehrer Profeſſor Dr. Schuſter. Gymnaſialdirektor
Dr. Kuhlmann=Jever, Gymnaſial=Oberlehrer Profeſſor
Dr. Schauenburg=Jever, und Gymnaſialdireltor Dr.
Steinvorth=Oldenburg ſtellen dem Dr. Ries ein ſehr gutes
Zeugnis aus.
Inzwiſchen iſt von dem die Unterſuchung führenden
Amtsrichter der Befehl eingetroffen: den Angeklagten
Biermann zwecks Antritts der bereits rechtskräftig
ge=
wordenen Strafe von 6 Monaten Gefängnis wegen
Be=
leidigung des Landrichters Haake ſofort in Haft zu
nehmen. Der Verteidiger Rechtsanwalt Dr. Sprenger
richtet an den Gerichtshof und den Erſten Staatsanwalt
die Bitte, die Verhaftung wenigſtens bis zum Schluſſe
dieſer Verhandlung verhindern zu wollen, da andernfalls
ihm die Verteidigung ungemein erſchwert werde. Der
Vorſitzende und der Erſte Staatsanwalt erklären, ſie
könnten dagegen nichts tun, der Verteidiger müſſe ſich
deshalb an den betreffenden Amtsrichter wenden. Da
der telegraphiſch als Zeuge geladene Brauereidirektor
Franz Hoyer erſt gegen 2½ Uhr nachmittags in
Olden=
burg eintreffen kann, ſo wird die Verhandlung gegen
1¼ Uhr mittags bis nachmittags 4 Uhr ausgeſetzt.
Der Angeklagte Biermann wird in Haft genommen.
Nach mehreren Auseinanderſetzungen zwiſchen dem Erſten
Staatsanwalt und den Verteidigern und wiederholter
Beratung des Gerichtshofes nimmt das Wort der
Ver=
teidiger, Rechtsanwalt Greving, zu folgender Erklärung:
jeder Art gab ſie durch unruhige Bewegungen zu
er=
kennen, auf welche Zeichen die Hausgenoſſen genau
achteten. Ihr Körper war auch wie bei geſunden
Menſchen den Einflüſſen der Witterung unterworfen, ſo
litt ſie zeitweiſe an Erkältungen, wie Schnupfen und
Influenza.
Zwanzigtauſend Zeitungsartikel. Man
ſchreibt aus der Schweig: König Peter I. von Serbien
hatte den Wunſch, alles, was über ihn bei ſeiner
Thron=
beſteigung und über die ihr vorangegangenen Ereigniſſe
in der Preſſe erſchienen war, zu ſammeln. Er betraute
damit das Schweizer Zeitungsausſchnittbureau „Argus”
in Genſ und dieſes ſtellt das Reſultat ſeiner Arbeit
ſo=
eben in der Buchhandlung Eggimann in Geuf aus.
Etwa 20000 Artikel ſind in fünf ſtarken Bänden
ver=
einigt. Wenn Peter 1. König bleibt, bis er dieſe Artikel
alle geleſen hat, wird ſeine Regierungszeit ziemlich lange
dauern.
10 Mark für den Kuß. Die
Appellations=
abteilung des „Supreme Court= von Albany beſtätigte
dieſer Tage ein Urteil des unteren Gerichtshofes, durch
das Miß Frances Pettit 12000 Mk. Schadenerſatz
zuge=
ſprochen wurden, weil Mr. Tittemore aus Galway,
Saratoga County, ſein ihr gegebenes Heiratsverſprechen
gebrochen, hatte. Während der Verhandlung ſagte ſie
aus, daß Tittemore ſie in den viergehn Jahren ihres
Brautſtandes 1236mal geküßt hatte. Zum Beweiſe ihrer
Behauptung zeigte ſie ihr Tagebuch, in das ſie immer
die Anzahl der Küſſe eintrug, die er während ſeines
Be=
ſuches gegeben hatte. Das machte alſo beinahe 10 Mk.
für den Kuß. Miß Pettit beanſpruchte 200000 Ml. oder
etwa 160 Mk. für jeden Kuß; aber die Richter nahmen
ihren Sazl nicht an.
Von der engliſchen „Sekundärbahnz.
Die Fahrgäſte eines Zuges von Hoylake ſahen aus den
Wagenfenſtern, heraus, als die Maſchine auf freiem
Felde plötzlich ſtoppte. „Was iſt denn los zu fragte ein
Reiſender. „Kuh auf der Strecke j lautete die barſche
Antwort des Schaffners. Der Zug fuhr weiter; aber
nach zehn Minnten kam es wieder zu einem plötzlichen
Stillſtand. „Was iſt denn nun wieder los Zu „Wir
haben die Kuh wieder eingeholt” ſagte der Schaffner
Nummer 225.
Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 23. November 1903.
Ich erkläre in meinem und auch im Namen des Dr. Ries,
daß die ſogenannte Oberſchaf=Bemerkung, wenn
über=
haupt gefallen, nicht in der Abſicht geſchehen iſt, um den
Oberlandesgerichtsrat Tenge zu verletzen. Ferner
er=
klären wir: Wir haben aus der Verhandlung die
Ueber=
zeugung gewonnen, daß der Miniſter ſeine Teilnahme
an der Tonnen= und Bakenſchau ſelbſt bezahlt hat. Der
Miniſter erklärt darauf, daß er nunmehr den
Straf=
antrag bezüglich dieſer beiden Punkte
zurück=
ziehe. — Die Verhandlung wird hierauf gegen 8 Uhr
abends auf Samstag vormittag 10 Uhr vertagt.
Brünn, 21. Nov. In ganz Mähren und Schleſien
richtet das Hochwaſſer großen Schaden an. Die
Oder, March,. Oſtrowitza, ſowie die Rezwa ſind aus den
Ufern getreten. Die Städte Kremſier und Hullein ſind
vollſtändig überſchwemmt.
Petersburg, 20. Nov. Bei den
Prozeßver=
handlungen in Kiſchinew wird der Ausſchluß der
Oeffentlichkeit ſo ſtreng durchgeführt, daß ſämtliche
Korre=
ſpondenten der Odeſſaer Blätter wieder abreiſten.
Riga, 20. Nov. In der Patronenfabrik Sellie und
Belle fand eine heftige Exploſion ſtatt. Das Gebäude
zum Pulvertrocknen wurde vollſtändig zertrümmert. Ein
Arbeiter wurde getötet.
Madrid, 20. Nov. Am heutigen Nachmittag gab
ein Mann drei Revolverſchüſſe auf den
Pro=
feſſor Brieva ab, der dem König Vorträge über
Ge=
ſchichte gehalten hatte. Brieva wurde leicht verwundet.
Man glaubt, daß es ſich um eine Privatangelegenheit
handelt.
o Aus den Berichten des Erſten
Aus=
chuſſes der Zweiten Kammer. Der
Abgeord=
nete Dr. Schmitt mit 44 Genoſſen hat beantragt, an die
Großh. Regierung das Erſuchen zu richten, unter
Beibe=
haltung des dreijährigen juriſtiſchen
Univer=
ſitätsſtudiums und einer dreijährigen Dienſtgeit in
das nächſtjährige Budget einen Petrag einzuſtellen, der
zur weiteren Ausbildung der jungen
Verwaltungs=
beamten nach beſtandenem Staatsexamen in
Landwirt=
ſchaft, Induſtrie, Handel und Gewerbe,
Genoſſenſchafts=
weſen ꝛc. Verwendung finden ſoll. Die Regierung hat
bezüglich dieſes Antrags dem Ausſchuſſe mitgeteilt, daß
in dem Hauptvoronſchlag für 1904 ein Kredit von
2000 Mk. vorgeſehen werden ſoll zur Gewährung von
Beihilfen an jüngere Verwaltungsbeamte behufs ihrer
praktiſchen Ausbildung nach beſtandener Staatsprüfung,
insbeſondere auf dem Gebiete der Landwirtſchaft, der
Induſtrie, des Handels, der Gewerbe, des
Genoſſenſchafts=
weſens u. ſ. w. Die Regierung glaubt, von der
Inan=
ſpruchnahme weiterer ſtoatlicher Mittel zu gedachtem
Zweck vorerſt abſehen zu können, gumal da ſchon bisher
eine Anzahl der jüngeren Verwaltungsbeamten zur
Ver=
vollſtändigung ihrer Ausbildung in angegebener
Rich=
tung beſtrebt geweſen iſt. Was die Frage der
Ver=
längerung des juriſtiſchen Studiums und des praktiſchen
Vorbereitungsdienſtes anlangt, ſo haben nach Mitteilung
der Regierung die hierüber eingeleiteten Verhandlungen
bisher noch nicht zu einem beſtimmten Ergebnis geführt.
Es ſcheint dem Ausſchuß aber gerade deshalb
wünſchens=
wert, daß die Kammer über dieſe Punkte ihre Anſicht in
der Richtung des Antrages Schmitt äußere. Im
An=
ſchluſſe wurde bei dieſer Gelegenheit von mehreren Seiten
die Tatſache bedauert, daß in Verwaltung und Juſtis
ein zu häufiger Wechſel des Beſchäftigungsortes der
ver=
wendeten oder angeſtellten Beamten eintrete, wodurch
die Gründlichkeit der Ausbildung dieſer Beamten ebenſo
ſehr leide, als das Intereſſe der von dem ſteten Wechſel
betroffenen Bezirke. Der Ausſchuß überließ die
Ver=
folgung dieſer Erwägung der bevorſtehenden
Budget=
debatte. Er beantragt, Hohe Kammer wolle
be=
ſchließen: 1. die Regierung um Beibehaltung des
drei=
jährigen juriſtiſchen Univerſitätsſtudiums und der
drei=
jährigen Dienſtzeit für die Aſpiranten des
Verwaltungs=
dienſtes zu erſuchen; 2. den Antrag auf finanzielle
Unterſtützung der praktiſchen Ausbildung der
Regierungs=
aſſeſſoren, infolge der entgegenkommenden Erklärung der
Regierung. vorerſt für erledigt zu erklären.
Die Regierung hat eine Vorlage betreffend:
Geſetz=
entwurf wegen Abänderung des Geſetzes über die
Ruhe=
gehalts=Verhältniſſe und die Verſorgung der
Hinter=
bliebenen der im heſſiſch=preußiſchen
Ge=
meinſchaftsdienſte angeſtellten
Staats=
eiſenbahnbeamten vom 6. März 1897 eingebracht,
wonach Heſſen verpflichtet iſt, ſeine geſetzlichen
Ve=
ſtimmungen über die Penſionierung der im
Gemein=
ſchaftsdienſt verwendeten beſſiſchen Beamten und über
die Verſorgung der Hinterbliebenen mit den bezüglichen
preußiſchen Beſtimmungen in Einklang zu bringen. Der
Ausſchuß hält die Vorlage mit der Regierung für eine
notwendige Folge des beſtehenden Staatsvertrags, billigt
daher auch die Rückwirkung des Geſetzes auf den
1. Oktober 1902 und beantragt: Hohe Hammer wolle
beſchließen, die Vorlage zu genehmigen.
Die Abgeordneten Wolf, Schill und Diehl beantragen:
„Hohe Kammer wolle beſchließen, Großherzogliche
Regie=
rung zu erſuchen, von dem Erwerb weiterer erſtklaſſiger
Weinberge möglichſt abzuſehen, dagegen an etwa
6 bis 10 Plätzen innerhalb Rheinheſſens Weinberge
mitt=
lerer und geringerer Lagen anzukaufen und muſtergültig
bewirtſchaften zu laſſen.1 Der Ausſchuß beantragt:
den Antrag der Abgeordneten Wolf und Genoſſen der
Regierung zur geneigten Verückſichtigung zu empfehlen.
Bezüglich der Vorſtellung einer Anzahl
Ober=
lehrer, betreffend; Regelung ihres
Beſoldungs=
dienſtalters beantragt der Ausſchuß einſtimmig:
Hohe Kammer wolle beſchließen, der Vorſtellung mit der
Maßgabe Folge zu geben, daß die Regierung erſucht
werde, im Rahmen der Beſtimmungen des
Beſoldungs=
geſetzes bei Bemeſſung des Dienſtalters der Petenten die
frühere außerordentlich große Zahl proviſoriſcher
Dienſt=
ſtellen (beinahe 25 Progent aller Stellen) und die
da=
durch verurſachte ungewöhnlich lange Dauer der
Ver=
wendungsdauer in angemeſſene Verückſichtigung zu ziehen.
Den von der Großherzoglichen Regierung geforderten
Betrag von 600 Mk. für die Annahme eines
Hilfs=
lehrers an der Blindenanſtalt in
Fried=
berg beantragt der Ausſchuß für das Jahr 1903004 mit
der Maßgabe zu bewilligen, daß die Mittel den
Ueber=
ſchüſſen vorderer Jahre entnommen werden.
Seite 15.
Handel und Verkehr.
H. Frankfurt a. M. 20. Nov.
Börſenwochen=
bericht. Die deutſchen Börſen ſtanden bei Beginn der
Woche unter dem Eindruck der Nachricht, daß die
Dres=
dener Bank und der Schaaffhauſenſche Bankverein in
Köln ſich zu einer Intereſſengemeinſchaft genähert haben.
Dieſe neue Vereinigung wird nun eine neue
Geldgroß=
macht in Deutſchland bilden, welche neben der Diskonto=
Geſellſchaft und Deutſchen Bank=Intereſſengruppe berufen
ſein wird, beſonders in der rheiniſch=weſtjöliſchen Induſtrie
eine hervorragende Nolle zu ſpielen. Daß dieſe völlig
unerwartet gekommene Finanstransaktion die Spekulation
anden deutſchen Börſen mächtig anregen mußte, war
voraus=
zuſehen und es entwickelte ſich beſonders auf dem
Bankenmarkt ein ſeit langem nicht geſehenes lebhaftes
Geſchäft. Die Kurſe der Bankaktien konnten faſt
durch=
gängig anſehnlich ſteigen und dieſe günſtige Strömung
ſich auch auf die übrigen Gebiete übertragen. Weitere
Anregung erhielt die Börſe durch die Meldung. daß die
neue Börſengeſetzgebung durch den Bundesrat genehmigt
ſei und eventuell noch vor Jahresſchluß den Reichstag
beſchäftigen wird. Was nun dieſe Reviſion der
Börſen=
geſetze anbelangt, ſo wird man gut tun, nicht zu
opti=
miſtiſch darüber zu denken, un nicht eine Enttäuſchung
zu erfahren. Eine äußerſt günſtige Nachricht kommt aus
Oeſterreich, woſelbſt der Finanzminiſter im
Abgeordneten=
haus ſagte, daß gewiſſe Anzeichen dafür ſprächen, daß
der Höhepunkt des wirtſchaftlichen Mißbehagens bereits
überwunden und der Wendepunkt zum beſſern nicht
mehr fern ſei. Sobald die Unſicherheit in Bezug auf die
innerpolitiſche Lage und den Ausgleich mit Ungarn gewichen
ſein werde, dürfte der Unternehmungsgeiſt wieder
er=
wachen. Zum Schluß hoffe der Finanzminiſter, daß
bereits die nahe Zukunft das Reich von der politiſchen
Unſicherheit erlöſen und ſodann die wirtſchaftliche
Ent=
wickelung kräftig vorwärts ſchreiten werde. Der
Geld=
markt iſt im Ganzen befriedigend und auch die Lage
des Londoner Geldmarktes ſieht etwas freundlicher aus;
allerdings läßt die Meldung, wonach der Sterlingkurs
in New=York geſunken iſt, wieder einen Goldexport aus
England nach den Vereinigten Staaten vermuten.
Deutſche Staatsfonds zeigten, ſich während der
ganzen Woche ziemlich lebhaft und recht feſt,
auch für ausländiſche Staatsfonds bekundete ſich gute
Stimmung. Der Bahnenmarkt war leblos; eingelne wie
Pfälz. Nord, Prince Henri und Italien.-Meridional
ſchließen höher. Die beiden Schiffahrtsaktien bleiben gut
gefragt. Ballin bezeichnete die Veziehungen der Ogean=
Linien untereinander als ſehr freundſchaftlich und ein
Ratenkrieg ſei ausgeſchloſſen. Am Bankenmarkt ſind,
außer den großen Steigerungen der Dresdener und
Schaaffhauſenſchen Aktien, noch die der Darmſtädter
hervorzuheben, welche von 143,90 auf 148,60 avancierten.
Der Montanmarkt war ebenfalls äußerſt günſtig
dis=
poniert und ſowohl Eiſen= als auch Kohlenaktien konnten
weſentlich im Kurſe profitieren. Ueber den Beitritt der
Hanielſchen Zechen zum Kohlenſyndikat zirkulieren wieder
verſchiedene Gerüchte. Erſtens verlautete, dieſe Firma
verlange eine Beteiligung von 9 Mill. Tonnen beim
Syndikat, die natürlich das Syndikat nicht concedieren
könne, da ſie weit über die bisherige Produktion der
einzelnen Zechen gehe. Später ſprach man, die Firma
habe die Verhandlungen, abgebrochen, was,
aller=
dings nachher dementiert wurde. Auf alle Fälle ſind die
Beitrittserklärungen zum Syndikat ſo zahlreich
einge=
laufen, daß die Lage desſelben ſich ſo gekräftigt hat, daß
Haniel ſchließlich mit ſich reden läßt. Am Eiſenmarkte
wird der herannahende Winter wieder eine gewiſſe Ruhe
bringen, indes ſind glücklicherweiſe bei den Walzwerken
ſoviel Aufträge vorgemerkt, daß ihnen eine ausreichende
Beſchäftigung bis ins Frühjahr hinein geſichert iſt. Der
Mangel, an Exportaufträgen macht ſich hier und
da ſchon recht unangenehm fühlbar, am meiſten,
wie die, Rheiniſch=Weſtfäliſche Zeitung=hört, am
Halbezeug=
markt. Ueber das Zuſtandekommen des Stahlſyndikats
gehen die Meinungen in maßgebenden Kreiſen
ausein=
ander; jedenfalls dürfte es noch längerer Zeit bedürfen,
bis die Sachlage geklärt iſt. Zementaktien haben
durch=
weg Beſſerungen erfahren auf Gerüchte von Bildung
einer, ſüddeutſchen Zementverkaufs=Vereinigung. Der
Kaſſainduſtriemarkt iſt faſt durchweg befeſtigt;
nament=
lich auch wieder Elektrizitätswerte lebhaſt. Frankfurter
Kunſtſeideaktien ſtark ſchwankend, heute 270 notierend;
feruer ſind Adlerwerke Kleyer, um 15 pCt. höher.
Privatdiskonto 3½ pCt. 3½proz. Reichsanleihe 102,10.
Zpros. Reichsanleihe 91,10, 3½pros. Heſſen 10025, Zproz.
Heſſen 8905. 3½prog. Darmſtädter 98,90, Türkiſche Loſe
143.60.
Landesverſammlung der Nationalliberalen
Partei im Großherzogeum Heſſen.
St. Frankfurt, 22. November.
Zu der heiltigen Verſammlung, auf deren
Tagesord=
nung Derheſſiſche Geſetzentwurf, die Landſtände betreffend”
und Der neue Reichstag und ſeine Aufgaben'ſtand, hatten
ſich über hundert Parteivertreter aus allen Kreiſen des
Groß=
herzogtums eingefunden. Der Vorſitzende des
geſchäfts=
führenden Ausſchußes, Juſtigrat Schmeel 1 Darmſtadt,
eröffnete die Verſammlung und gab zunächſt der
Empfin=
dung der Trauer Ausdruck, die in dieſen Tagen alle
Herzen des Großherzogtums bewegt, um den ſchweren
Verluſt, den der Großherzog durch den Tod ſeiner
ge=
liebten Tochter, der Prinzeſſin Eliſabeth, erlitten. Das
Unglück iſt ſo jäh und unerwartet gekommen und ſteht in
ſo ſchneidendem Kontraſt zu den frohen Tagen eines glück=
4 lichen Familienlebens, wie wir es unmittelbar vorher am
Darmſtädter Hof in wahrhaft hocherfreulicher Weiſe
ge=
ſehen haben, daß der Eindruck der Trauerbotſchaft ein
doppelt erſchütternder wurde. Zum Zeichen der Trauer
und des Beileids mit unſerm ſchwergeprüften geliebten
Großherzog erhob ſich die Verſammlung von den Sitzen
und beſchloß dann, folgendes Telegramm an den
Groß=
herzog abzuſenden: Ew. Königl. Hoheit ſpricht die
heutige Landesverſammlung der Nationalliberalen Partei
innigſte Teilnahme bei dem Ew. Königl. Hoheit
wider=
fahrenen ſchmerzlichen Verluſte ehererbietigſt aus. J. A.
Schmeels.
Der Vorſitzende teilt hierauf mit, daß Vertreter der
gegneriſchen Preſſe erſchienen ſeien, denen aber, da es ſich
hier nur um eine Verſammlung der Nationalliberalen
Geſinnungsgenoſſen handele, die Teilnahme verſagt
werden müſſe und erſucht etwa noch anweſende
Nichtnationalliberale, ſich zu entfernen. Er heißt ſodann
namens des Ausſchuſſes die Erſchienenen herzlich
will=
kommen, bringt das Hoch auf Kaiſer und
Groß=
herzog aus und bemerkt, daß der Grund des
Einbe=
rufens der heutigen Landesverſammlung wohl nicht ſchwer
zu erraten ſei. Wir ſtehen jetzt am Beginn der neuen
Legislaturperiode des Reichstages, der ſich mit ſchwierigen
verantwortungsvollen Aufgaben zu beſchäftigen haben
wird. Da ſind die Forderungen für Herr und Flotte, die
Zollvertragsregelungen ꝛc. Auch der Landtag hat in
nächſter Zeit eine Menge beſonders wichtiger Aufgaben
zu bewältigen, wie das Geſetz betr. Beamtenverhältniſſe,
die Wahlrechtsvorlage, Gemeindeſteuervorlage u. ſ. w.
Dieſe Aufgaben ließen den Wunſch laut werden, eine
Ver=
ſammlung einzuberufen, um den Herren Gelegenheit zu
geben, mit den Parteigenoſſen in Fühlung zu treten.
Das Ergebnis der letzten Reichstagswahl, das der Partei
einen Stimmenzuwachs von 300 000 Wählern brachte, ſei
ein Beweis dafür, daß ſich die nationalliberale Partei
hier in Heſſen ganz beſonders gut entwickle. Dieſen
günſtigen Fortſchritt danke man vor allem der rührigen
TLatigkeit der Wahlgenoſſen im Wahlkreis Dieburg=Offen=
bach. Indem er dies anerkenne, bringe er einen beſonderen
Wunſch des geſchäftsführenden Ausſchuſſes zum Ausdruck.
Redner empfielt dann den Parteigenoſſen, namentlich auf
dem Lande, ſich immer feſter zu organiſieren. Er
habe zuerſt daran gedacht, die Organiſation der Partei
zum beſonderen Gegenſtand der Tagesordnung zu machen,
ſei aber davon abgekommen, weil von oben ſchon alles
geſchehen ſei, was geſchehen 5konnte und empfiehlt, den
Jahresbeitrag, der ſ. 3t. auf drei Mark feſtgeſetzt worden
ſei, auf eine Mark zu ermäßigen, wie dies ſchon einigemal
geſchehen ſei. Es wird dann in die Tagesordnung
ein=
getreten.
Herr Juſtigrat Oſann Thält es für praktiſch, wenn
der 2. Punkt derſelben an erſte Stelle geſetzt werde, weil
kein Referent von Heſſen anweſend ſer. Dagegen bittet
Frhr. v. Heyl die Debatte zu eröffnen, da wenn die
Referate gehalten ſein werden, hierzu keine Zeit mehr
vorhanden ſein dürſte. Es wäre wünſchenswert, wenn
über das Wahlrecht heute nicht verhandelt, ſondern die
Beratung hierüber vertagt würde. Er hält ein kurzes
Referat über das Wahlrecht, beleuchtet die Verhältniſſe
in anderen Staaten, wie Bayern, Preußen,
Württem=
berg und meint ſchließlich, es ſei ſehr zu erwägen, ob
wir in Heſſen bahnbrechend in dieſem wichtigen Geſetz
vorangehen ſollen. es wäre beſſer geweſen, wenn das
Land mit dieſer Vorlage verſchont geblieben wäre. Es
bleibe zu erwägen, ob ſich nicht, wie in Bayern,
Maß=
regeln freffen ließen, den Wahlbeeinfluſſungen durch die
Kirche zu ſteuern. Bei der Aenderung der Wahlgeſetze
käme eine Menge anderer Geſichtspunkte in Betracht, daß
es wünſchenswert erſcheine, die Sache ſo lange zu vertagen,
bis eine Einigung der verſchiedenen Parteien und damit
ein gemeinſames Vorgehen ermöglicht wäre. Juſtizrat
Schmeel erinnert daran, daß ſich im Jahre 1899 noch
7—8 Stimmen für das indirekte, alle übrigen ſich für
das direkte Wahlrecht ausgeſprochen haben und daß in
Verbindung mit der Wahlgeſetzvorlage auch die in
Aus=
ſicht geſtellte Abänderung der Wahlkreiseinteilung. ſteht
und die Erhöhung der Zahl der Abgeordneten für die
einzelne Städte wie Darmſtadt, Mainz, Gießen,
Offen=
bach und Worms. Herr Reinhard=Worms ergreift
das Wort zu einer Entgegnung auf die Ausführungen
des Frhr. v. Heyl und würde eine Vertagung des
An=
trages aufs tiefſte beklagen. Es wär dies gleichbedeutend
mit einer Zerſplitterung der Partei. Wäre der Antrag
Heyl, mit anderen Staaten gemeinſam vorzugehen, in
einer Zeit gekommen, ehe die Parteigenoſſen in Baden
und Bayern eine prinzipielle Stellung eingenommen
hätten, wäre noch Zeit dazu geweſen, jetzt ſei es zu ſpät.
Frhr. v. Heyl erwidert, daß er ſchon vor einem
Jahre den Antrag geſtellt habe, dieſer alſo nicht neu ſei,
was der Vorſitzende beſtätigte. Dr. Heidenreich
erklärt ſich nach den Erfahrungen, die bei der letzten
Reichstagswahl gemacht wurden, für den Antrag von
Heyl. An der ſehr umfangreichen Debatte hierüber
be=
teiligten ſich noch die Herren: Dr. Fuhr, Oſann I.
Windecker, Kallmann, Prof. Becker, Dr.
Neßling, Graf Oriola, Böhm, v. Trützſchler,
Dr. Stephan, Müller, Köhler, Gräf,. Dr.
Hofmann und wurden ſchließlich gegen eine Stimme
folgende Reſolutionen genehmigt:
1. (rof. Becker=Worins): „Die heutige
Landesver=
ſammlung hat keinen Anlaß von dem Beſchluß der
Lan=
desverſammlung vom 26. Oktober 1902 abzugehen, worin
die Bereitwilligkeit der Partei ausgeſprochen wird zu
einem Wahlgeſetze ihre Zuſtimmung zu geben, welches
die Staatsintereſſen und die berechtigten Intereſſen der
Wähler in liberaler Weiſe wahrnimmt.”
2. ſvon Heyh; „Es wird das Erſuchen an den
Zen=
tralvorſtand gerichtet, demnächſt eine Sitzung
anzube=
raumen um Vorſchläge zu machen, welche bei Aenderung
des Wahlgeſetzes in den Einzelſtaaten in Betracht zu
ziehen ſind.”
Die Verſammlung geht ſodann zum zweiten Punkt
der Tagesordnung über und ergreift zunächſt
Reichs=
tagsabgeordneter Graf Oriola das Wort zu längerem
Referat, in dem er die Aufgaben des Reichstages und
namentlich der nationalliberalen Partei in klarer
er=
ſchöpfender Weiſe auseinanderſetzt. Redner kommt auf
die letzten Wahlen zu ſprechen und berührt weiter die zu
erwartende neue Militärvorlage. Stets werde die Partei
bewilligen, was zum Schutze und zur Sicherheit unſeres
Vaterlandes und unſerer Beſitzungen erforderlich ſei, doch
ſoll jede Verſchwendung vermieden werden. Ferner die
Frage der Reform des Servistarifs, der
Wohnungsgeld=
zuſchüſſe, der Reviſion des Militärpenſionsgeſetzes, der
Finanzreform, hier den Vorſchlag zur Einführung einer
Reichsſteuer ꝛch- Leider geſtattet uns der Raum nicht auf, die
Ausführungen und diejenigen des Frhr. v. Heyl heute
näher einzugehen. Letzterer erging ſich in erſchöpfenden
äußerſt, intereſſanten Auseinanderſetzungen über die
Handelsverträge, der Einfluß des Kapitalismus auf das
Allgemeinwohl ꝛc. WWir werden vielleicht noch einmal
darauf zurückommen. Es war beinahe 5 Uhr geworden,
als Redner unter größtem Beifall der Verſammlung
ſchloß und der Vorſitzende namens Aller den beiden
Reichs=
tagsabgeordneten den herzlichſten Dank ausſprach.
Herr Steiner aus Worms ſprach namens des
dortigen nationalliberalen Arbeitervereins und brachte ein
Hoch auf die ßPartei aus, worauf der Vorſitzende die
Verſammlung mit einem Hoch auf das Vaterland ſchloß.
Verlin. A1. Nov. Kaiſer Wilhelm dürfte der
„Voſſiſchen 3tg. zufolge die Reiſe nach dem Süden
vor=
ausſichtlich im Januar unternehmen. Durch ſeinen
körperlichen Zuſtand wird ſie nicht bedingt.
Wahrſchein=
lich wird der Kaiſer überhaupt nicht an einem beſtimmten
Orte Italiens Aufenthalt nehmen, ſondern an Vord der
„Hohenzollern; im Mittelmeer kreugen.
Verlin, 21. Nov. Heute vormittag erfolgte im
Luſtgarten die feierliche Vereidigung der
Re=
kruten der Garniſonen Berlin, Charlottenburg und
Spandau durch Generaloberſt v. Hahnke in Gegenwart
des Kronpringen und der übrigen hier weilenden Prinzen,
ſowie der geſamten Generalität.
Verlin, 21. Nov. Gegenüber der Behauptung der
„St. James Gagette; weder die Kapregierung noch die
engliſche Regierung ſei geneigt, die Erlaubnis zur
Lan=
dung deutſcher Truppen behufs Vorgehens gegen
die Bondelzwarts zu erteilen, ſtellt die „National=
3tg.¼ auf Grund zuverläſſiger Mitteilungen feſt, daß von
den Deutſchen ein Antrag auf Genehmigung der Landung
oder des Durchgangs deutſcher Truppen inbezug auf
eng=
liſches Gebiet bisher weder geſtellt iſt, noch künftighin
ge=
ſtellt zu werden braucht.
Verlin, 22. Nov. Die Voſſ. Zg” hört, der
Marineetat werde eine Forderung zur Erhöhung
der Gehälter der Fregattenkapitäne nicht bringen, die
eintreten müßte, wenn der Reichstag eine Erhöhung der
Oberſtleutnantsgehälter bewilligt.
Berlin, 22. Nov. Die „Nationalgeitungs veröffent
licht eine von zahlreichen Verliner Vertretern der Wiſſen
Seite 10.
Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 23. November 1903.
Mumner 275.
ſchaft und Kunſt, ſowie Freunden der Literatur
unter=
zeichnete, an das Kurakorium des Goethe=
National=
muſeums gerichtete Erklärung, worin gegen die
Pläne einer Veränderung des Gartens Goethes
proteſtiert wird.
W.B. Verlin, 22. Nov. Durch die geſtrigen Stürme
ſind die telegräphiſchen Verbindungen
weſt=
lich Hannover zum größten Teil unterbrochen.
Ins=
beſondere können dſe Verbindungen von Verlin nach
England, Holland. Belgien, Frankreich, der Schweig uns
Itälien nür auf Umwegen hergeſtellt werden.
1 Votsdam, 21. Nov. Am heutigen Geburtstage der
Kaiſerin Friedrich beſuchten der Kaiſer und die
Kaiſerin mittag 12½. Uhr. zu Fuß vonr Neuen
Palais kommend, das Mauſoleum, wo ſie dm Sarkophage
der Kaiſerin einen Krans niederlegten. Prins Joachim
und Prinzeſſin Viktoria Quiſe legten ein Bukett Rieder.
Sie begaben ſich dann zu Fuß nach Sansſouci und von
dort, nach dem Neuen Palais zurück.
1 Wiesbaden, 21. Nov. Im Beiſein der Prinzeſſin
Friedrich Karl von Heſſen als Chef des Fülilier=Negiments
von Gersdorff ſkürhefſiſches Nr. 80 fand heute, am
Ge=
burtstage des früheren Chefs des Regiments 8er
Kaiſerin Friedrich. die feierliche Vereidigung der
Rekruten der hieſigen Garniſon ſtatt. Gegen 11 Uhr
fuhr die Prinzeſſin über Frankfurt nach Homburg, um
dort der Vereidigung der Rekruten des 3. Bataillons
ebenfalls beizuwohnen.
Karlsrnhe, 21. Nov. Bei der heute in Erbach=
Buchen erfolgten Landtagswahl wurde
Bürger=
meiſter Dr. Weiß (Nl.) mit 70 Stimmen gewählt. Barth=
Mosbach (Zent.) erhielt 53 Stimmen, zwei Stimmen
fielen auf den Kandidaten des Bundes der Landwirte.
= Vad Ens. 21. Nov. Bei den Neufaſſungen der
früheren Kaiſer Wilhelm=Felſenquelle wurden heüte
nach=
mittag swei Arbeiterverſchüttet. Die
Rettungs=
arbeiten müſſen wegen Gefahr weiterer Abftuͤrze
unter=
bleiben. Zwei weikere Arbeiter wurden leicht verletzt.
WB. Köln, 22. Nov. Bei dem geſtrigen Sturme
ſind der „Köln. Volks3tg.” zufolge nein Schornſteine der
ſtädtiſchen Gasanſtalt in Köln=Ehrenfeld umgeſtürzt.
Die Feuer mußten gelöſcht werden. Ein Mann wurde
verletzt.
V'gaſiel, 2. Nov. Bei dem geſtern Nachmittag
niedergsgangenen Gewitter'ſchlug der Blitz in die
Zenträlſtkatiön der Feuerwehr und zerftörte die Jſolatoren.
Ein anderer Blitz ſchlug in die Leitulng der Staßenbahn
und zertrimmerke einen Wagen. Ein dritter zundete ein
Haus an. (ofſ. 3t9.)
Oldenburg, A. Nov. Im Prozeſſe
Ruh=
ſtratgegen Kies und Biermann wurde Ries
zu 6 Moſaten Viermann einſchlietzlich der vereits
er=
kannten Strafen zu 10 Monaten Gefängnis verurteilt.
WB. Seehauſen, 22. Nov. Amitlich wird gemeldet:
Von dem Perſonenzug 445 Wittenberge-Stendal-
Magdeburg ſind heuke zwiſchen Oſterburg und
See=
hauſen die Tenderachſe der zweiten Maſchie und drei
Verſolenwagen entgleiſt. Sieben Perſonen wurden
verletzt, Zum Tell'ſchwer. Von dieſen ſind zwei
Reiſende im Krankenhauſe zu Seehauſen, einer im
Kranken=
hauſe zu Oſterburg untergebracht. Die Angehörigen ſind
benachrichtigt. Das Fahrgeleis iſt vorausſichtlich bis
gegen Abend geſperrt, der Verſonenverkehr an der
Unfall=
ſtelle wird durch Umſteigen vermittelt. Die Urſache des
Unfalles iſt noch nicht ermittelt.
WB. Chemnitz. 22. Nov. Geſtern gegen mitternacht
wurde am Roßmarkt das vierſtöckige Vaugerüſt!
eines Neubaues von einem orkanartigen Sturm
um=
geriſſen. -Eine im ſelben Augenblick jene Stelle,
Zaſſierende Frau wurde durch herabfallende Balken ſchwer
verletzt. An einem Warenhauſe drückte der Stürm eine
aroße Spiegelſcheibe ein und zertrümmerte den ganzen
Inhalt des mit Porzellan dekorierten Schaufenſters.
Auch an anderen Gebäuden und an den Gartenanlagen
richtete das Unwetter beträchtlichen Schaden an.
ſ.B. Emden, 22. Nov. Infolge des hier
herrſchen=
den heftigen Stürmes iſt geſtern Vormitkag bei
Oider=
ſum der Schleppdampfer„Sophie Weſſeß
geken=
tert. Der Heizer Pillnay iſt ertrunken. Die übrige
Beſatzung wurde gerettet.- Geſtern Abend kenterten auf
der Ems mehrere Leichter. Ob ein Verluſt an
Menſchen=
leben zu beklagen iſt, iſt noch unbekannt.
Pofen, 21. Nov. Ueber oden Betrug an der
Landwirtſchaftlichen Bank-wird weiter
mit=
geteilt, daß die unterſchlaͤgene Summe rund 64500 Mark
beträgt, wövon 18000 durch Beſchlagnahme in Liſſa
ge=
deckt ſind. Es iſt Ausſicht vorhanden, daß noch weitere
Beträge rechtzeitig mit Beſchlag belegt werden können.
Der Betrug wurde durch Anzeige eines Mitſchuldigen in
Liſſa an die Staatsanwaltſchafk entdeckt Von dieſer ſind
bereits geeignete Maßnahmen zur Ergreifung der anderen
Mitſchuldigen getroffen worden.
- Wien, 21.Nov. Der Kronprinz von Sachſen
iſt heute früh incognito hier eingetroffen. Er reiſt heute
mittag nach Kärnten weiter.
WB. Wien, 22. Nov. Der Kaiſer empfing heute
vormittag den ungariſchen Miniſterpräſidenten Tissa.
der heuke früh aus Budapeſt eingetroffen war, ein
langerer Audienz. Nachmittags kehrte Tisza nach
Buda=
peſt zurück.
W. Wien, 22. Nov. Wie die Blätter melden,
werden die Delegationen auf den 15. Dezember
einberufen.
CPeft, 2. Nov. Abgeordnetenhaus.
Minifter=
präſident Tisza erklärt, er wuͤnſche nicht, mit dem
öfter=
reichiſchen Miniſterpräſidenten zu polemiſieren, müſſe
jedoch bezüglich der (geſtrigen Rede v. Körbers richtig
ſtellen, daß ein öſterreichiſch=ungariſches Ausgleichsgeſetz
nicht vorhaͤnden ſel. Es gebe nür ungariſche Geſetze und
in vielen Punkten von dieſen abweichende öfterreichiſche
Ge=
ſetze, auf deren Dispoſitionen die Handhabung der
ge=
meinſamen Angelegenheit beruhe. Weiter führt Tisza bei
Richtigſtellunig einer anderen Bemerkung von Körbers aus.
daß allch ein Linſeitiges ungariſches Geſetz. ſelbſt wenn es
gemeinſame Angelegenheiten abändere, jedenfalls
Rechts=
kaft' beſitze. Vasſelbe Recht. das Ungarn zuſtehe,
ſtehe natüirlich auch Oeſterreich zu. Es ſei eine
Enk=
ſtellung, zu behaupten, daß Ungarn dem Grundſatz der
Paritäk Abbruch kun wone. eifau auf allen Seiten.)
Koſſuth ſtimmt den Bemerkungen Tiszas zu und richtet
heftige Angriffe gegen v. Körber.
WPeſt' 21 Nov. Graf Tisza begibt ſich heute
abend nach Wien, um dem Kaiſer Franz Joſef Vortrag
über die Lage zu erſtatten. Tisza kehrt am Sonntag
Nacht hierher zurück.
Nom, 21. Nov. Während des Prozeſſes des
ehe=
maligen Marinemimſters Bettolo gegen den
Depu=
tierten Ferri tauſchten die Advokaten' beider=Parkelen
minutenlaͤnge Schimpfereien aus. Die
Verhand=
lung wurde unterbrochen. Darauf vombardierten' ſie
lſich mit Stühlen ud Tintenfäffert. 88 t.
Paris, A. Nov. „Gil Blass, der das Vorgehen
der Vereinigten Staaten in der
Panamaangelegen=
heit entſchieden bekämpft, behauptet, daß die vom
Matin' geſtern verbreitete Nachricht, daß Frankreich die
Republie Panama bereits anerkannt habe, unrichtig ſei.
Pekit Journalz, das den Standpunkt des „Gil Blas”
keilt, ſpricht die Hoffnung aus, daß die außereuropäiſchen
Mächte der Republik Panama die Anerkennung Verjagen
werden. Von anderer Seite wird jedoch behauptet, daß
Frankreich tatſächlich entſchloſſen ſei, die Republik Panama
anzuerkennen.
oß. B. Breſt, 21. Nov. Mehrere tauſend Hafen=und
Fabrikarbeiter veranſtalteten eine Kundgebüng,
wo=
bei ſie, die „Internationalen fingendr die Straßeis durch=
3ogen. Ein Polizeikommiſſar. der ihnen entgegentrat,
wuͤrde von einem etwa hundert Mann ſtarken Haufen,
angegriffen und mißhandelt.
OßB. Cherbourdr 2. Nov. Das italieniſche
Königspaar iſt an Vord der engliſchen Königslacht
Viktorka und Albert= Nachmittags hier eingetroffen.
Am Abend wurde die Reiſe nach Italien mit der Bahn
fortgeſetzt.
2 Palszieur, 2l. Nov. Der Expreßaug Vern=
Genf iſt heute Abond um 6 Uhr zwiſchen Freiburg und
Lauſanne bei der Station Palszieux auf eine aus
Unbe=
kannter Urſache auf dem Geis'ſtehende Lokomotive
ge=
ſtoßen. Zwer Waden wurden zerkruͤmmert, eine
Lokomo=
tive iſt entgleiſt. 5 Perſonen wurdengetötet,
zahl=
reiche verwundet. Die Namen ſind noch Anbekannt. Vön
Lauſanne iſt ein Hilfszug mit Aerzten abgegangen.
-W.B. Palszienr Gänton Waadt. 22. Nov Wie
nunmehr feſtgeſtellt iſt, ſind bei dem geſtrigen
Eiſenbahn=
unglück ſechs Perſonen umgekommen, nämlich
zwei Kinder einer ruſſiſchen Familie namens Grattchow
mik ihrer Gouvernante Fraͤulein Rickelt, die auf der
Reiſe nach Montreux begrfffen waren, ferner drei aus
der Schweiz gebürtige Perſonen, ein Herr Gruſenwald.
Fräulein Sterky und Fräulein Bertſchy. Unter den
Ver=
letzten. deren Zahl geringer iſt. als anfangs befürchtet
wurde, befindet ſich der Großvater der umgekommenen
Kinder Naniens Böcken aus Petersburg, deſſen
Ver=
letzungen nicht lebensgefährlich ſind. ferner drei
ſchweize=
riſche Offigiere. Sämtliche Verunglückte ſaßen im erſten
Wägen. Von den Inſaſſen des nachfolgenden deutſchen
Wagens Verlin-Geuf iſt niemand verlezt.
W.B. Balézieur, 22. Nov. Nunmehr ſind die Namen
der bei dem geſtrigen Eiſenbahnunglück Verletzten
feſtgeſtellt. Es ſind: Major Cheſſex aus Montreuxk,
Leut=
niait Merian aus Baſel, Jules du Commun, Licentiat
der Rechte aus Freiburg (Schweiz). Ein Heizer erlitt
leichte Auetſchungen. Ein deutſcher Reiſender, ſowie ein
ſchweizeriſcher Offigier, die ſich in dem zertrümmerten
Wagen befanden. retteten ſich durchs Fenſter. Die
Ur=
ſache des Unslücks iſt noch nicht bekannt.
1 Madrid, 2ſ. Nov. Bei Cercedille erfolgte ein
Zu=
ſammenſtos zweier Eiſenbahnzüge, wobei
ſieben Pelſonen getötet und 17 verwundek würden
darunter 10' ſchwer. — Der Mann, welcher den
An=
ſchlag auf den Geſchichtsprofeſſor Brieva ausübte, iſt
ein früherer Kaufmann Corme Mancebo, der gerichtlich
von ſeiner Frau, von der er glaubte, daß ſie von Brieva
beſchützt werde, geſchieden wurde.
WB. Madrid, 22. Nov.- Miniſterpräſident
Villa=
verde erklärt das Gerücht, daß eine Miniſterkriſrs
bevorſtünde, weil die Budgetkommiſſion der Kammer
Abſtriche am Ackerbaubudget vorgenommen habe, für
unbegründet.
WB. London, 22. Nov. Die Parlamentsmitglieder
Seale= Hayne (Aſhburton und Penn (Lewiſham)
ſind geſtorben.
Windjor, 21. Nov. Das italieniſche
Königs=
paar trat heute vormittag die Rückreiſe nach Italien an.
Her König, die Königin, der Prinz von Wales und der
Herzog von Connauaht geleiteten die Gäſte zum Bahnhofe.
Nach herzlichſter Verabſchiedung ſetzte ſich der Zug um
3 Ahr 40 Min. in Bewegung.
Portsmonth, 21. Nov. Die britiſche Jacht „Victoria
and Allbert= mit dem König und der Königinvon
Italien an Bord iſt unter Salutſchüſſen der Flotte um
12¼ Uhr mittags von hier abgegangen.
¹⁄₂. Petersburg, 21. Nov. Ueber das Befindender
Kaiſerin wurde folgendes Bulletin ausgegeben: Die
Kaſerin hat geſtern am Tage etwa drei=unden
ge=
ſchlafen. Die Abeydtemperätur betrug 377 bei guker
Intenlität. der Puls 75. Die Nacht ſchlief die Kaiſerin
mit Unterbrechuſgen. Die Morgentemperdtur betrug 372.
der Puls 70. Das Befinden iſt zufriedenſtellend. Der
Appetit ſteigt. Der Lokalprozeß eſtwickelt ſich gut.
W.p. Vetersburg. 21. Nov. MRuſ. Telegr.=Agentur.)
Ein heute veröffentlichter Tagesbefehl des Kommandanten
der Truppen des Wilnaſchen Militärbezirks teirr
folgen=
des Ereignis mit: In Orſcha wurden am 19.
Novem=
ber elf Arreſtanten unter Bedeckung von ſechs
Unter=
militaͤrs und einem Gefreiten aus dem Gefängnis
ab=
gefertigt. -Unterwegs wurde die Bedeckung von Leiner
großen Schar von Juden umringt. welche die
Arre=
ſtanten zu' befreien verſuchten unds mit Knutteln und
Steinen warfen. Die Menge mit den Gewehrkolbe, W.
wehrend, ſetzte das Kommando ſeinen Weg fort und
erreichte ſeinen Beſtimmungsort. Der Tagesbefehl lobt
das Verhalten der Goldarens
NB. Eriwan. 22. Nov. GRuſſ. Telegr.=Agentur.)
Die Gerüchte über die Ermordung des Archimaſidriten
Dionid im armeniſchen Kloſter Etſchmiadzin ſind
unbegründet
NewHork, 2. Nov. Letzte Nacht kamen bei einem
Brande eines großen Arbeiterſchuppens der
Penn=
ſylvaniabahn in Lilly 35 bei den Gleisbauten beſchäftigte
ikalieniſche Arbeiter üms Leben. Der Schuppen, in dem
125 Arbeiter Unterkuft hatten, beſaß nur einen einzigen
Ausgang. Er war in wenigen Minuten ein Raus der
Flammen.
Tageskalender.
Konzert abends 7 Uhr im Großh. Hoftheater:
Haupt=
probe vormittags 10 Uhr.
Könsert von Franz Ondricek um 8 Uhr im Saalbau.
Verein von Freunden der Photogräphie:
Proiektionsabend um 8½ Uhr in der Turnhalle am
Woogsplatz.
Verſammlung zwecks Gründung eines kaufmänniſchen
Vereins für weibliche Angeſtellte um 19 Uhr in der
Aliceſchule, Friedrichſtraße.
Kaiſerpanorama Wilhelminenſtraße 29.
Großh. Muſeumund Gemäldegalerie. Geöffnet
an Sön= und Feiertagen. Dienstags, Mittwochs und
Freitags von 11-1 Uhr. Donnerstägs von 304uhr.
Gewerbe-Muſeum, Neckarſtraße 3. Täglich geöffnet
von 11-1 1hr. Eintritt frei.
Großh. Hofbibliothei, geöffnet Montag bis Freitag
vor 8.-1 Uhr und nachmittags von 2-4 Uhr, Samstag
von 2-
Verſteigerungskalender.
Dienstag, 24. November.
Mobiliar=ꝛc. Verſteigetung um 10 Uhr
Runde=
turmſtraße 16.
Walsſtren= und Holzverſteigerung um 2½ Uhr
bei Gaſtwirt Heberer zu Neſſel.
Familiennachrichten.
ReReRRRRRRs RRRNrere'
Die Geburt eines geſunden, kräftigen
Stammhalters
o8 zeigen hocherfreut an
[18445
Eugen Lewerth nebsi Frau
Marie, geb. Roth.
Frankfurt a. M., den 20. Nov. 1903.
Né.
RRRRRRRRRearrnRrnnN
Todes-Anzeige.
Statt jeder beſonderen Anzeige machen
wir Verwandten, Freunden und Bekannten
die traurige Mitteilung. daß mein lieber
Gatte, unſer guter Sohn, Bruder, Schwager
(20175
und Onkel
Heinrich Alberth,
Kaufmann,
im Alter von 32 Jahren nach kurzem, aber
ſchwerem Leiden ſanft dem Herrn entſchlafen iſt.
Um ſtille Teilnahme bitten
die trauernden Hinlerbliebenen:
Hinna Alberth, geb. Kuth.
Familie A. Alberth.
Darmſtadt, den 21. November 1903.
Die Beerdigung findet Dienstag, 24. Noobr.,
nachmittags 3 Uhr, vom Portal des
Friedhofs aus ſtatt.
Lodes=Anzeige.
Heute morgen entſchlief nach kurzem,
ſchwerem Leiden unſer Vertreter, (2b172
Herr Heinrich Alberth.
Wir verlieren in demſelben einen allezeit
pflichtgetreuen, eifrigen Mitarbeiter, und
wer=
den wir ihm ſtets ein ehrendes Andenken
bewahren.
Darmſtadt, den 21. November 1903.
Darmſtädter Kohlen=Honſum,
Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung.
Codes-Anzeige.
Gott der Allmächtige hat unſer
aller=
liebſtes, unvergeßliches, vier Jahre altes
(20167
Töchterchen
Franziska.
nach ſchwerem Leiden zu ſich gerufen.
Um ſtille Teilnahme bittet
im Aamen der krauernden Hinlerbliebenkeu:
Wilhelm Deuster.
Darmſtadt, den 20. November 1903.
Die Beerdigung findet Montag, 23. Noobr.,
nachmitkags 3 Uhr vom Sterbehauſe,
Innere Ringſtraße 89, aus ſtatt.
prce.
Druck und Verlag: L. C. Wittich ſche Doſbuchdrückerei, Veraitiwortlich für die Redaktion: Dr. D. Waldaeſtel, für den Injſeratenteil: F. Krolt, ſämtlich in Darmſtndt.