Abonnemenkspreis
monatlich 50 Pfa, vierteljährlich 150 Mr.,
halbjährlich 3 Mk. einſchl. Bringerlohn.
Auswärts werden von allen Poſtämtern
Beſtellungen entgegengenommen zu 1.80 Mk.
vierteljährlich.
166. Jahrgang.
Verbunden mit„Wohnungs=Anzeigeru und der Sonntags=Beilage:
Aluſtvorkes Ankerhalkungsblabl.
Inſerats
fuͤr das wöchentlich 6mal erſcheinende
Tag=
blatt werden angenommen in Darmſtast
von der Expedition Rheinſträße Nr. 23, in
Beſſungen von Blößer, Beſſungerſtraße
Nr. 48 und Schießhausſtr. Nr. 14, ſowie
aus=
wärts von allen Annoncen=Expeditionen.
Amtliches Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und der andern Behörden.
N 255.
Freitag, den 30. Oktober.
1903.
B e k a u n t m a ch u n g.
Den nachſtehend bezeichneten Straßenſtrecken ſind folgende Namen
bei=
gelegt worden:
I. Im nördlichen Stadtteil:
a. der erſten, weſtlich der Arheilgerſtraße, von der Gardiſtenſtraße nach der
Inneren Rinaſtraße, mit der Arheilgerſtraße parallel ziehenden Straße
(projektierte Straße B):
„Eckhardt=Straßee”;
b. der zweiten Parallelftraße weſtlich der Arheilgerſtraße (projekkierte
Straße 4):
„Schukuecht=Straßer;
C. der nördlich der Gardiſtenſtraße, vor. der Arheilgerſtraße nach der
Eck=
hardt=Straße bezw. Schwanenſtraße ziehenden Straße (projektierte Straße G.
„Becker=Straßel;
d. dem zwiſchen der Liebfrauenſtraße, Eckhardt=, Becker= und Schuknecht=
Straße vorgeſehenen freien Platz:
„Liebfranen=Platz”
8. der zwiſchen der Arheilgerſtraße und der Schloßgartenſtraße proiektierten
Straße D.
„Ruths=Straße”;
k. dem öftlich der Frankfurterſtraße gelegenen Teil der Jreneſtraße:
„Rene. Irene=Straßes;
II. Im nordöſtlichen bezw. öſtlichen Stadtteil:
8. der von der Dieburgerſtraße ſüdlich nach dem Hochreſervoir ziehenden
projektierten Straße 18:
„=Luens=Wegi.
h. dem Viktoria=Melita=Weg auf der Mathildenhöhe an Stelle ſeines
gegen=
wärtigen Namens:
„Prinz Chriſtiaus=Weg;;
1. der von der Stiſtſtraße nach der Ecke der Wieners= und Darmſtraße
führenden Verbindungsſtraße:
„Darn=Straßen;
III. Im ſüdlichen Stadtteil:
E. der weſtlich der Orangerieſtraße, von der Herrngartenſtraße nach der
Landskronſtraße, mit der Orangerieſtraße parallel ziehenden proiektierten
Straße B:
„Herder=Straßel;
IV. dem durch Niederlegung des Baublocks zwiſchen Rittergaſſe, Marktſtraße.,
Schirmgaſſe und Schlopgraben hergeſtellten freien Platz:
„Schiller=Platzz.
Darmſtadt, den 37. Sktober 1903.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
(8756
J. V.: Dr. Gläſſing.
Herſtellung von Hausauſchlüſſen.
Um Straßen= und Fußſteige=Aufbrüche und die beſonders bei Froſt= und
Regenwetter damit verbundenen Unzuträglichkeiten, Beläſtigungen und Gefahren
für das Publikum im bevorſtehenden Winter tunlichſt zu vermeiden, fordern wir
alle Hausbeſitzer, welche Kanal=, Waſſer=, Gas= oder elektriſche Lichtanſchlüſſe
herzuſtellen beabſichtigen, hiermit auf, baldigſt und längſtens
bis zum 10. kommenden Monats
bezügliche Anträge bei den betreffenden ſtädtiſchen Verwaltungen zu ſtellen, damit
dieſe Anſchlüſſe tunlichſt noch vor eintretendem Froſt ausgeführt werden
können.
Bei Froſtwetter dürſen keinerlei derartige Arbeiten in Angriff genommen
werden, ſofern nicht genügende Gründe die alsbaldige Herſtellung fordern.
Auch für die im ſtädtiſchen Intereſſe vorzunehmenden Arbeiten wird nach
dieſem Grundſatze verfahren werden; nur einige untergeordnete Herſtellungen
werden zur Beſchäftigung arbeitsloſer Leute zur Ausführung gelangen müſſen.
Die betreffenden Arbeiten finden jedoch in weniger verkehrsreichen Straßen ſtatt.
Darmſtadt, den 20. Oktober 1903.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.: Jneger.
u8395tik
B e k a u n t m a ch u n g.
Die bedarfsweiſe Anlieferung bis zu zirka 2000 Liter höchſtprozentigen
dennturierten Spiritus für das ſtädtiſche Gaswerk, teils in Kannen von 75
bis 100 Liter Inhalt, teils in Original=Gebinden, ſoll für die Zeit von jetzt bis
Ende März 1904 vergeben werden.
Die Bedingungen mit anhängendem Angebotſchein können auf dem
Betriebs=
bureau des ſtädtiſchen Gaswerks, Lagerhausſtrußte 5. während der
Dienſt=
ſtunden erhoben werden.
Angebote ſind bis Montag. den 2. November l. Js., vormittags
10 Uhr, bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Darmſtadt, am 27. Oktober 1903.
Städtiſche Gaswerks=Verwaltung.
(8713d6₈
Friedrich. Schüttler.
Verſteigerungs-Anzeige.
Samstag, den 31. Oktober, vormittags 9 Uhr,
werden „Bleichstragse 24é parterre folgende zu einem Nachlaß gehörige
Mobilien, als:
1 Chaiſelongue (neu überzogen), 2 Diwans, 1 altes Kanapee, 1 Bett
mit Roßhaarmatratze, 1 Schreibkommode, 1 Kommode, einige Tiſche,
6 Rohrſtühle mit Säulchen, 1 Nähtiſch, 2 Nachttiſche, 1 Waſchſchrank,
2 Standuhren, Spiegel, Bilder, 12 kl. Meſſer und 12 Gabeln mit ſilb.
Heften, 1 Küchenſchrank, Küchengeſchier und Hausrat
offe ntlich „— woi bare Bahlung verſteigert.
H. Scharmamm,
Amtsgerichtstaxator.
(186½ mk
Das 1. und 2. Ziel der Amlagen
für 1903104
iſt bei Vermeidung der Beitreibung nächſten
Montag, den 2. November, vormittags 8-12 Uhr,
zu entrichten.
(18760
Darmſtadt 29. Oktober 1903.
Der Vorſtand der iſrael. Religionsgemeinde.
Chinarro.
Von Don Jacinto Soriano Eſteve.
Aus dem Spaniſchen von Mathilde Beck.
Nagdrus verloten.
1. Lolilla.
Mit kleinen Schuhchen aus weißem Segeltuch,
die kuapp den kurgen Fuß umſchloſſen, ohne die
ent=
zückende Ausſicht auf ein Stückchen ſchivarzen Strunpfes
zu rauben, und Hacken, deren gleichmäßiges Klappern
auf dem Bürgerſteig den elaſtiſchen leichten Gang
markierte, mit einem hellfarbenen Schultertuch aus
langhaarigem Stoffe, das mit unvergleichlicher Gragie
um den wohlgeformten Körper geſchlungen war, und
einem Tuch aus bunter Soͤide um den Kopf ſchritt
Lolilla, die reigende Lolilla, eine echte Tochter Madrids,
nach beendigter Tagesarbeit die Calle de Preciados
hinauf.
Schwarze, lebendige Augen, fein geſchnitlenes
Näschen, friſcher, eiwas üppiger Mund, weiſe
Geſichts=
farbe mit einem Roſenhauch, ſchwarge Haar;, aus
deren reicher Fülle ſich widerſpenſtige Löcchen um
die Stirne ſchmiegten.
Niedlich und hübſch, war ſie eine von den Weibern,
denen auf Schritt und Tritt Schmeicheleien und
Zwei=
deutigkeiten nachgeflüſtert werden. Denn zu ihren
achtzehn verführeriſchen Jahren geſellte ſich die
natür=
liche Ungezwungenheiß und Naivefät der Madrilenerin,
Hermann Meyer & Cie.
Rheinstragao 15.
Telephon 633.
2 Moderne Herrenschneiderel.-
Grosses Stofflager deutscher und ausländischer Fabrilsate.
Prompte Bedienung. Mässige Preise. Musteor stehen zu Diensten.
Das feine Herrchen griff mit der Hand in die
die, ohne die Grenzen des Anſtands und Schamgeſühls
zu überſchreiten, ſich den freien Ausdruck aller Gedanken, innere Weſtentaſche, zog ein paar Banknoten heraus
und reichte ſie dem Mädchen. Dieſes weinte ſtill
ſelbſt der dreiſteſten, geſtattet.
Würde Paco ſie ermharten? Pacol Wie gut l vor ſich hin. Einise Neugierige fingen ſchon an
ſie ihm warl Bei einem Ausflug nach der Vombilla hatte ſteher zu bleiben. Er bemerkte es und ſagte zun
ſie ihn kennen gelernt. Groß, ſtattlich, ein flotter zweiten Mal:
Da, nimm.
Schwerenöter, hatte er gar ſchön mit ihr getan, den
Doch jetzt hörte Lolila auf, das liebende,
ver=
ganzen Abend mit ihr getanzt und geplandert, ſie
liebte Weib zu ſein. Ihre Illuſionen, ihre Liebe
umſchmieichelt und betört.
Ja. Da ſtand er. Alis ſie auf die Plaza del verſchwanden wie mit einem Schlag. Es regte ſich
Callad kam, ſah ſie ihn an der gewohnten Stelle. in ihr die Tochter des Volks, das raſſige Weib. Sie
Sie beſchleunigte ihre Schritte, trat an ihn heran, ſtreckte die Hand aus, griff heftig nach den Noten,
ein reigendes Lächeln auf den Lippen. Sie wollte gerknüllte ſie zu einer Kugel und mit hoheitsvoller
Gebärde, mit ſtolzer Verachtung warf ſie Paco den
zu ihm reden, doch er ließ ihr nicht die Zeit.
Na, na, ſo weit iſt es gekommen, Mädchenl Papierknäuel zu Fühen:
Erbärmlicher Schuft, der Du biſt, ſtopf Dir
Ich habe es ſatt, mir die Beine in den Leib zu ſtehn.
Das fehlte mir nochl So kam es nicht weitergehn. Deine Pfeife damit!
Sie machte kehrt und ſchickte ſich zum Gehen.
Wie vom Blitz getroffen ſtand ſie da und wurde
Wütend ſtürzte Paco auf ſie los und faßte ſie mit
So reg Dich doch nicht auf. Das konnteſt Du l der einen Hand an der Schulter, als ihn plötzlich
Dir doch denken. Ich war Dir gut und bin Dir eine andere Hand mit eiſernem Griff zurückriß. Ein
immer noch gut... ſoweit mir das möglich iſt. Ich Mann in Arbeiterbluſe ſchüttelte ihn und ſagte:
Wenn Sie dieſes Weib berühren, töte ich Siel
bin Dir dankbar für alles, was Du mir geweſen biſt,
aber das mußte doch einmal ein Ende nehmen
2. Mentor und Telemach.
2lIſo, Mädchen, wenn ich etwas für Dich tun kann,
Schutz ſuchend vor Regen und Wind ſtanden die
dannt komme zu mir und . damit Du mich nicht
vergißt, nimm dies... Kauf Dir dafür, was Du beiden in einer Fenſterniſche des Cafs de Fornos.
Ein Alter, eckig, vertrocknet, mit abgeſchabten Kleidern.
totenbleich.
willſt.
Seite 2
Vergebung von
Asphalt=
arbeiten.
Die Herſtellung des Asphaltfußſteigs
auf der Nordſeite der Neuen
Nieder=
ſtraße ſoll verdungen werden.
Arbeitsbeſchreibungen und
Beding=
ungen liegen bei dem Tiefbauamt,
Wald=
ſtraße, Zimmer Nr. 1. während der
Dienſtſtunden zur Einſicht offen. Auch
werden dort die Angebotſcheine
abge=
geben.
Angebote ſind bis
Freitag. den 6. Nobember l. Js.,
vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Darmſtadt, den 28. Oktober 1903.
Städtiſches Tiefbauamt.
(18773fs
Keller.
Bekannkmachung.
Die heute in Arheilgen abgehaltene
Streu=Verſteigerung iſt genehmigt.
Darmſtadt, den 28. Oktober 1903.
Großherzogl. Oberförſterei Kranichſtein.
van der Hoop. (18774
Bismarck-Heringe
4 Liter=Doſe M. 1.90.
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4 Liter=Doſe M. 1.80.
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Nr. 99, 2 Trpp., vormittags. (ä17075ak
Nummer 2öV.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 30. Oktober 1903.
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fettigem Mundwärmer bis zu dem grauen, borſtigen
Schnurrbart, vergriffener Mütze bis zu den liſtigen
Schlitzaugen. Der andere mit durchlöcherter, weiter
Bluſe, viereckigem Geſicht und ſchwarzen, großen,
lebhaften Augen. Jener hatte ſeine ſechzig Jahre auf
dem Buckel, dieſer ſchien höchſtens zwölf.
Die Unterhaltung der beiden wurde häufig von
dem Ruf unterbrochen, den ſie abwechſelnd in die
Nacht hinaus ertönen ließen: La Korreſpondenzial
Heraldol Jeder von beiden hielt den Reſt ſeiner
fünfundzwanzig Exemplare der Abendausgabe unter
dem Arm. Es regnete immer heſtiger. Es war
Mitternacht.
Komm, Kleiner, erzähl mir das mal.
Weshalb?
Damit ich Dir raten kann. Haſt Du kein
Vertrauen zu einem Großgater wie ich einer bins
Vertrauen? Gewiß, Gehor Emvierio. Aber
mein Kumnmer ... nein, nein, Sie würden mich
auslachen.
Wie alt biſt Du denn?
Sechzehn.
Donnerwetterl Und Du biſt kleiner wie eine
Peſetal Doch einerlei. Sechhn Jahrel... Da
ſteckt ſicherlich ein Weibsbild dahinter.
Buenol Hören Sie. Es iſt Lolilla, mein
Mütterchen, wie ich ſie nenne, die Tochter von Petra,
der Zigarrendreherin, die mich der Garduna aus den
Klauen riß. Wiſſen Sie, Lolilla, die drei Jahre
älter iſt als ich und mit der ich aufgewachſen bin.
Sie, iſt ein ſchönes Frauenzimmer, geworden
und ich bin ein armſeliger Teuſel geblieben.
Seit=
dem es mir gedenkt, bin ich gewöhnt, ſie zu ſehen,
zu hören, zu bedienen, um ſie herum zu ſein.. Na,
und dann fing ſie das Verhältnis mit dem Paco an,
wiſſen Sie, der mit den Ringen. Mir war die Sache
ſchon recht. . denn ſie war ſo glücklicht
Dann muß aber etwas vorgefallen ſein, vielleicht
haben ſie ſich gezankt. Lolilla weint, und ich
ver=
zehre mich vor Mitleid. . Rediez!l Gern wollte
ich mein Herzblut geben, um ſie glücklich zu ſehn.
Ach was, Quatſchl Die Sache iſt einfach
die, ſie iſt ein hübſches Weibchen geworden, und Du=
- nimm es mir nicht übel - biſt verknorzt und
häßlich geblieben. Aber das Herz iſt Dir gewachſen
und hat zu Dir geſagt: Da bin ich. Deine Schlag=
adern ſind Dir angeſchwollen und .. kurg und gut,
Du biſt ganz blödſinnig in ſie verſchoſſen.
Nein, das iſt es ucht, Senor Emeterio.
Doch, das iſt es. Du biſt in das Weibsbild
verſchoſſen. Bei dem Gedanken, daß ſie frei iſt,
wirbelt Dir Dein Hirn, bei dem Gedanken, daß ſie
mit einem andern gehen könnte, willſt Du faſt Krämpfe
kriegen . Caballero der Heraldo!
Von neuem wandte er ſich an den Knaben.
Schau, ein Mann, der liebt, wenn er auch noch
ſo klein iſt, kann größer werden, als das Pferd auf
der Plaza Mayor - kapiert? Du biſt ihr gut.
Sie gefällt Dir. Alſo friſch drauf los und nicht
lange gefackelt. Erkämpfe ſie Dir mit den Fäuſten,
wenn es ſein muß. Glaube mir, Kleiner, das iſt
der einzig richtige Wegl
Der Knabe antwortete nicht. Die Worte des
Alten klangen an ſeine Ohren und erſchloſſen ihm
unbekannte Regionen. Traumverloren ſchauten ſeine
großen, ſchwarzen Augen hinaus in die Schatten
der Nacht.
3. Chinarro.
Schon haben wir ihn mit Seſor Emeterio
ſprechen ſehen. Wo ſtammte Chinarro hers Er
wußte es ſelbſt nicht. Seine entfernteſten Erinnerungen
ſtiegen zu der Epoche hinauf, als er ſich noch in der
Gewalt der Garduna befand, einer Branntwein
liebenden Alten, die es meiſterhaft verſtand, dem
Kleinen das Fell zu gerben, wenn dieſer nicht bis
zum Abend die vorgeſchriebene Summe
zuſammen=
gebettelt hatte. Aus den Klauen dieſer Beſtie wurde
er halbverhungert und ganz verprügelt von Frau
Petra, der Mutter Lolillas befreit, als dieſe ihn eines
Tages im Kohlenloch wimmern hörte, wo ihn die
alte Schnapseule eingeſperrt hatte. Die Nachbarſchaft
miſchte ſich ein, und der Garduna blieb nichts übrig,
als ſich ſo ſchnell wie möglich aus dem Staub zu
nachen.
Jetzt wurde Chinarro ein Champion der
Gaſſen=
jungen in den Steinkriegen der Fronda de Toledo,
und ſpäter ſtand er mit anderen „guripas”, die aus
gleichem Stoffe gemacht waren wie er, an den Türen
der Redaktionen herum und harrte auf die
fünfund=
zwanzig Zeitungs=Exemplare, die ihm zum Verkauf
überlaſſen wurden.
Wer ſeine Eltern waren, wußte er nicht,
ebenſo=
wenig, ob ſie noch lebten. Er wuchs in der Goſſe
auf (denn wenn ihn die Zigarrendreherin auch auflas,
mit dem Satteſſen war es doch ſchlecht beſtellt), ſeine
Pflegemutter war derHunger, ſein Lehrmeiſter das Laſter.
Eine Schwäche hatte er: das Militär. Eine
Trompete, und alles war vergeſſen. Er lief, was
ihn die Beine trugen, bis er die Soldaten erreichte.
Dann wurde im Takt marſchiert oder neben der
Muſik Purgelbäume und Räder geſchlagen.
Wie hieß ers Chinarro. Mehr wußte er nicht;
Alle im Hauſe liebte er, beſonders aber Melita, dis
kleine Carmelita, die geboren wurde, als er ſchon
ein angehender Jüngling war und deren Geburt ihre
Mutter aufs Krankenlager warf. Die ſchwere
Ent=
bindung und der bald darauf folgende Tod des
Gatten waren zu viel für Frau Petra, und langſam
zehrten ſich ihre letzten Kräfte auf.
Chinarro wußte ſich bei jedermann beliebt zu
machen. Lolilla las gern die Berichte der Verbrechen,
Selbſtmorde und ſenſationellen Ereigniſſe in den
Zeitungen. Sie war die einzige im Hauſe, die
über=
haupt leſen konnte. Jubelnd ſtürmte Chinarro ins
Zimmer:
Hier, Mütterchen, - er nannte ſie ſo, weil ſie
mit groben Flicken die oft zerriſſenen Kleider des
Knaben ausbeſſerte - heute hab ich was Feines=
Der Imparcial mit dem Mord der Witwe Pérez
und der Heraldo mit dem Verbrechen des Peralejok
Eines Tages zerbrach Lolilla ihre Sparbüchſe
und kaufte Chinarro ein Paar neue Segeltuchſchuhe.
Dieſer zog ſie an und in der Freude ſeines Herzens
ſtürzte er, ein paar Stufen auf einmal nehmend, die
Treppe hinunter und ins Freie. Erſt bei Nachs
kehrte er zerriſſen und verſchwitzt nach Hauſe.
Mütterchen, ſchau, ſchau, was ich da habe. Und
ein R haben ſie auf dem Rücken! Rediezl war das
eine Arbeit, bis ich ſie hattel. Puhl
Es waren zwei Grillen, die er in den Wieſen
am Bache Abroſigal gefangen hatte.
Morgen mußt Du ihnen einen Käfig kaufen.
Krii... krii... krii..
Und er ſetzte ſie in die Höhlung ſeiner
halbge=
ſchloſſenen Hände und ahmte ihren Schrei nach, um
ſie zum Zirpen zu reigen. Es war einfach entzückend!
(Tortſetzung folgt.)
Mummer 256.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 30. Oktober 1903.
Eeite 2.
Wogon vollsländigor
Uner für mich günſtigen Bedingungen habe ich meinen langjährigen Mietvertrag mit meinem Hausherrn
auſ=
gelöſt und muß ich meine Geſchäftslokalitäten in wenigen Monaten zurückgeben.
Ich bin daher gezwungen, mein geſamtes großes Warenlager
im Verhauſtswert vom uber M. 150,000
ſowie der bereits vorher abgeſchloſſenen Waren in gohr Kurzor Aoit auszuverkaufen.
Um dies zu bewerkſtelligen, werde ich alle Waren
All ſabolbaſt bülgon, vio gobanulon Proison
Aul Juovorkauf brigon.
Es dürſte allgehein bekannt ſein, daß bei einem wirlichen rellen Ausverkauf wie der meinige, wegen völliger
Geſchäftsaufgabe, die Waren
derartig billig verkauft werden,
daß jedes weitere Vort darüber überflüſig iſt.
Es bietet ſich ſomit eine hervorragend günſtige Kaufgelegenheit, wie ſolche jedenfalls am hieſigen Platze noch nicht
dageweſen und auch ſo leicht nicht wiederkehren wird.
Das Warenlager beſtehzt aus nur menen, friſchen Waren in anerkannt beſen Oualitaten, und ſind alle
Reu=
heiten für Herbſt und Winter in größler Auswahl vorrätig.
Der Ausverkauf begiunt;
Freſhſg, deyn 9.
und bleibt bis dahin das Geſchäft, behufs entſprechender Herunterzeichnung der Preiſe, für den Verkauf geſchloſſen.
In denkbar grösster Auswahl ſind vorrätig:
Meiderstoffe, Seidenstoffe, Gamte, Velvets, Monfektiongatoſte, Nuche und
Buckshins, Aussteuer-Artikel, Leinen und Gebild, Baumwollvaren,
Wasch-
stoffe, Gardinen, Rouleaux, Heppiche, Bettvorlagen, Felle, Läuferstoſte,
Hänoleum, Fortièren, Fortierenstoſte, Möbelstofte, Fenstermäntel,
Weise-
decken, Mischdecken, Bettdecken, Wettücher, Gehlafdechen, Hostümröche,
Wlusen, Matinees, Minderhleider, Unterröche, Unterzenge,Wüsche, Gehürzen,
Morsetts, fertige Betton, Wettstellen, Matratzen, Wettbarehente, Wettfedern,
Daunen ete. ote.
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Jan
galls
Die Geschäftseinrichtung
l8t billig zul Vorkaufen.
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Eelephen O06.
Die Geschäftseinrichlung
ist billig zu verkanſen.
Sente 4.
Darmſtüdter Tagbiſatt, Freitag. den 30. Oktober 1ln.
Rummer 26d.
95=
Von molnor ZWollon Einkanſsreise Zurdobgekehrl, zoige Diermil ergobensl
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Relephon 808.
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m3.2 Federn)
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5 dr 1 Raner
4
5o pfi
1 vorrätie
Lanausgnanur.Ahensangerrutatvons. Legs Mseauons2)
Nene
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von vorzüglicher Kochart.
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15, 20 und 24 Pfo.
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90 16 Pfg. 00
Gesp. grüne Algier-Urbsen
per Pfund 25 Pfo.
a 2 Friseher gelber hartweizen. 2-
Aries G.G.
per Pfund 30 Pfg.
5 Pfund Mk. 125.
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quartett v. Jwan Knorr. — Montag, 25. Jan. Mitw.: Frl. Klara Forbach
und Herr Kapellmeiſter Fritz Rehbock, beide Klavier. Progr.: Schubert,
Streich=
quartett op. posth., Demoll (,Der Tod u. das Mädchen:) v. Saint=Sasns, Var. über
ein Thema v. Beethoven für 2 Klaviere, und Mozart, Klavierquartett in Bs-Dur,
K.=Verz. Nr. 493 (Klav. Frl. Forbach). — Montag, 29. Febr. Mitw.: Frau
Jduna Walter=Choinamus (Geſang) und Herr Ludw. Weber (Klavierbegl.).
Progr.: Beethoven, Streichquart. op. 18 Nr. 6, Bedur, Brahms, 2 Geſänge
mit Viola= und Klavierbegl. op. 91, Schumann, Liederzyklus: „Frauenliebe und
=leben= und Haydn, Streichquartett op. 50 Nr. 3, Dedur.
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Die Kaiſerstochter.
Oper in 3 Okten von Willem de Haan.
Dirigent: Herr Hofkapellmeiſter de Haan.
In Szene geſetzt von Herrn Oberregiſſeur
Valdek.
Kaiſer Karl der Große . Herr Weber.
Emma, ſeine Tochter.. Fräul. Hofacker.
Ldalrun
am Frau Kaſchowska.
Meginfried, Ober= Hofe
kämmerer;
ſdesKai= Herr Kothe.
Ritter Gerold,
ſers Herr Geßner.
Eginhard. des Kaiſers
Geheimſchreiber,
Herr Spemann.
Radolf, ein Knappe Herr Birrenköven.
Vor dem 3. Akte. Einleitung für Orcheſter:
„Irrfahrt und Waldesfrieden.
Nach dem 1. und 2. Akte findet je eine
längere Pauſe ſtatt.
Preiſe der Plätze.
Erſter Rang M. 400, erſter Nang
Fremden=
loge 5 M. zweiter Rang Balkon 3.50 M.
zweiter Rang M. 300, zweiter Rang
Mittel=
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dritter Nang M. 170. dritter Rang
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Aus dem Spielplan.
Sonntag. 1. Nov. 41. Ab=Vorſt. 4 11.
Zum erſtenmal:„Boccacciov. Operette in 3
Akten von Franz v. Supps. Große Preiſe.
Anfang ½7 Uhr. Montag, 2. Nov. 44. Ab.=
Vorſt. 6 11. „ Das Glück im Winkel.
Kleine Preiſe. Anfang 7 Uhr. Dienstag.
3. Nov. 43. Ab. Vorſt. D 11. Zum
erſten=
mal: „Münchner Kindlnz. Luſtſpiel in 5
Aufzügen von Heinrich Stobitzer, Große
Preiſe. Anfang 7 Uhr.
Geoen Schnupfen iſt,
der Schnupfenäther„Forman”
anzuwenden, der
ärztlicher=
ſeits mehrfach als „
gerade=
zu ideäles
Schnupſen=
mittels bezeichnet wird. Bei
leichtem Schnupfen Forman=
Watte (Doſe 30 Pfg.) bei
ſtarkem Schnupfen Forman=
Paſtillen (50 Pfg.) zum
In=
halieren
mittels'Riechgläs=
chens. Wirkung frappant:
Bei beginnendem Schnupfen
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Argt.
(O1817613
Soeben erſchien die fünfundzwanzigſte
Auflage von
Brieſe, aceeoa
die ihn nicht erreichten.
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Keine Militärvorlage.
Die großen Militärforderungen, die für den
Reichstag in Ausſicht ſtanden, ſind den B. N. N. äufgehoben worden. Das genanute Blatt
ſchreibt:
Mit dem 31. März 1904 läuft das ſogenannte
Quinquennat - das heißt die Feſtlegung des
Militäretats auf fünf Jahre - ab. Es wurde
ſeit=
her allgemein angenommen, daß die
Militärver=
waltung noch in dieſer Seſſion des Reichstags
ent=
ſprechende Vorlagen einbringen würde, um für das
neue Quinquennat diejenigen Verſtärkungen des
Reichsheeres ſicherzuſtellen, welche ſchon ſeit geraumer
Zeit in allen fachmänniſchen Kreiſen für Zringend
nötig erachtet wurden. Es handelte ſich hierbei in
erſter Linie um eine Vermehrung der
Kavallerie-
eine ſolche iſt ſeit 1872, abgeſehen von den
Melde=
reiter=Detachements, die jedoch ihrer urſprünglichen
Beſtimmung immer mehr entzogen worden ſind, in
Deutſchland, nicht mehr eingetreten - und um
die Komplettierung der Infanterie=Regimenter zu
zwei Bataillonen auf die normale Zahl von drei
Bataillonen.
Nunmehr verlautet mit Sicherheit, daß dem
Reichstage in dieſer Seſſion eine Militärvorlage,
die ſich in der oben beſprochenen Richtung bewegt,
nicht vorgelegt werden ſoll. Es verlautet ferner,
daß zwar die Notwendigkeit jener beiden Forderungen
militäriſch nachgewieſen ſei, jedoch hinter Erwägungen
zurückgetreten wäre, welche teils auf
parlamenta=
riſchem, teils auf finanziellem Gebiete liegen.
Dem=
entſprechend wären deshalb auch jene Forderungen
nur zurückgeſtellt worden, um im nächſten Jahre
eingebracht zu werden.
Dagegen ſollen vom 1. April 1904 ab neben
dem neuen Penſionsgeſetz die fehlenden
Oberſt=
leutnants bei den Stäben der Infanterieregimenter
zu zwei Bataillonen eingeſtellt, und außerdem noch
verſchiedene kleinere Forderungen ohne prinzipielle
Bedeutung erhoben werden. Es würde ſich alſo
diesmal um ein Kompromiß innerhalb der in
Be=
tracht kommenden Regierungsfaktoren handeln und
zwar um ein ſolches „auf Zeit= denn, wie ſchon
erwähnt, handelt es ſich dabei nur um eine
Ver=
legung auf das nächſte Jahr.
Der Ausſtand in Bilbao.
Der Ausſtand der Bergarbeiter in Bilbao, der
bereits im Rückgang begriffen war, iſt von neuem
ausgebrochen und hat zu Gewalttätigkeiten ſchlimmſter
Art geführt. Bilbao iſt die Hauptſtadt der ſpaniſchen
Provinz Biscaya und hat 70—80000 Einwohner.
Es wird in dortigen Bergwerken beſonders Eiſenerz
gewonnen. Ueber die von den Ausſtändigen
ver=
übten Gewalttätigkeiten wird weiter folgendes
ge=
meldet:
Am Dienstag abend war faſt ganz Bilbao in
Dunkel gehüllt, da die Ausſtändigen die Laternen
zerſtört hatten. Nur wenige Bürger wagten ſich auf
die Straßen, die Theater waren geſchloſſen. Als
man den Belagerungszuſtand ausrief, wurde in der
San Franciscoſtraße auf die Soldaten geſchoſſen, die
das Feuer erwiderten. Später kam auch Artillerie
an. Jeder Laden, der nicht ſofort ſchloß, wurde
von den Ausſtändigen mit einem Steinhagel bedacht;
man raubte Brot von den Bäckerwagen, ſo daß der
Bedarf nicht gedeckt werden konnte, man plünderte
auf dem Markte, warf das Holzgebäude, worin ſich
das Bureau der Schiffsreeder befindet, in den Fluß,
verbrannte die gefundenen Papiere, zertrümmerte den
Wagen des Hotels „Inglaterra= warf die Koffer
weg und hielt die Poſtwagen und
Telegraphen=
beamten an. Frauen und Kinder ſperrten die
Bahn=
linie nach Portugalete mit Balken und Steinblöcken.
Der Provinzialrat tagt in Dauerſitzung. Die
ſozia=
liſtiſchen Stadträte verlangen die Abſetzung des
Chefs der Munizipalgarde. Der allgemeine
Ausſtand ſoll fortdauern, bis die Forderung der
wöchentlichen Zahlung des Lohnes bewilligt worden
iſt. Die Militärbehörde erteilte die ſtrengſten
Be=
fehle, um das Autoritätsprinzip aufrechtzuhalten.
Mehrere Konſuln beſuchten den Gouverneur und
baten um Schutz für die Schiffe ihrer Länder. Von
den 16 Perſonen, die verwundet wurden, iſt eine
Frau geſtorben. Man ſchätzt die Zahl der am
Dienstag abgegebenen Schüſſe auf 300. Bei dem
Zuſammenſtoße zwiſchen Arbeitern und Militär am
Mittwoch wurden fünf Arbeiter getötet. Truppen
bewachen die Banken und öffentliche Gebäude und
halten ſtrategiſche Punkte in der Umgebung der
Stadt beſetzt, um die ausſtändigen Grubenarbeiter
am Betreten der Stadt zu verhindern.
Deutſches Reich.
- Zu den handelspolitiſchen Fragen
wird halbamtlich geſchrieben: In den Betrachtungen,
die neuerdings im Anſchluß an die Verhandlungen
in Sachen der neuen Handelsverträge über die
etwaigen künftigen handelspolitiſchen Verhältniſſe
Deutſchlands angeſtellt werden, findet ſich ein Irr=
Seite 10.
Nummer 25*
Darmſtädter Tagblatt, Freitng, den 30. Oktober. 1903.
tum, der nicht unwiderlegt gelaſſen werden ſoll. Es
wird nämlich behauptet, daß, wenn die
Handelsver=
tragsverhandlungen, wie ſie ſchon vor einiger Zeit
eingeleitet wurden und noch im Gange ſind, zu keinem
poſitiven Ergebnis führen würden, der neue
Zoll=
tarif in Kraft geſetzt werden müßte. Zunächſt liegt
nach dem Verlaufe, den die Verhandlungen bisher
genommen haben, kein Grund zu der Annahme vor,
daß ſie ergebnislos ausgehen werden; ſodann aber
iſt nirgends vorgeſchrieben, daß für einen anderen
Fall der neue Zolltarif in Kraft geſetzt werden muß.
Das neue Zolltarifgeſetz iſt zwar vorhanden, jedoch
iſt dem Bundesrat die Inkraftſetzung vorbehalten.
Der Bundesrat wlrde alſo zu entſcheiden haben,
wie die handelspolitiſchen Verhältniſſe Deutſchlands
zum Ausland ſich zu geſtalten haben würden, wenn
der, wie geſagt, unwahrſcheinliche Fall des
ergebnis=
loſen Verlaufes der Handelsvertragsvorhandlungen
eintreten ſollte.
- Am 10. November d. J. tritt die
Kommiſ=
ſion für die Reform des Strafprozeſſes
im Reichs=Juſtizamt wieder zuſammen. Sie ſetzt die
Beratung über das Vorverfahren, welche in der
letzten Tagung begonnen hat, fort. Insbeſondere
werden die Ausgeſtaltung der Vorunterſuchung und
die Vorſchriften über die Eröffnung des
Hauptver=
fahrens Gegenſtand der Erörterung bilden. Als
neuer Gegenſtand iſt die Erörterung über die
Ein=
führung eines abgekürzten Verfahrens auf die
Tages=
ordnung geſetzt. Die Reichstags=Kommiſſion hat in
der I. Seſſion 1900,01 ein abgekürztes Verfahren
vorgeſchlagen gegen Perſonen, die auf friſcher Tat
betroffen oder verfolgt und vorläufig feſtgenommen
worden ſind, ferner vor den Schöffengerichten, wenn
der Beſchuldigte ſich freiwillig ſtellt, und bei
Ueber=
tretungen. Weiter war damals vorgeſchlagen, dem
Amtsrichter das Recht einzuräumen, den vorgeführten
Beſchuldigten ohne Zuziehung von Schöffen
abzu=
urteilen, wenn dieſer geſtändig iſt und, falls es ſich
Um Vergehen handelt, auf die Zuziehung von Schöffen
verzichtet. Die diesmaligen Verhandlungen werden
eine Woche in Anſpruch nehmen.
- Die auf den Zuſammenſchluß der
Deutſch=evangeliſchen Landeskirchen
abzielenden Beſtrebungen haben bekunntlich bei der
diesjährigen Eiſenacher Konferenz einen
Abſchlußge=
funden. Der von der Konferenz neu geſchaffene
Deutſch=evangeliſche Kirchenausſchuß wird ſich
erſt=
mals am 10. November in Dresden verſammeln.
In dieſer Sitzung ſoll die Konſtituierung des
Deutſch=
evangelichen Kirchenausſchuſſes vollzogen werden.
— Ein Denkmalspflege=
Geſetzent=
wurf, der ſchon vor längerer Zeit in Bearbeitung
genommen worden iſt, ſoll, wie die „Hamb. Nachr.
mitteilen, bereits ſo weit gediehen ſein, daß er
höchſt=
wahrſcheinlich in der nächſten Tagung an den
preußiſchen Landtag gebracht werden wird.
Ausland.
— Allgemein wird angenommen, daß eine
Spaltung der liberalen Partei in Ungarn
unvermeidlich ſei. Apponyi iſt erbittert, weil Tisza
gerade die Weglaſſung jener Worte im Programm
der liberalen Partei fordert, auf die er, Apponyi,
das größte Gewicht legte. Im urſprünglichen Text
hieß es, daß die Herrſcherrechte vom König in
ver=
faſſungsmäßiger Weiſe auszuüben ſeien. Demgegen=
über beantragte Tisza die Faſſung, daß der König
die Herrſcherrechte in bisheriger Weiſe ausüben ſoll.
Dieſer Text läßt ſowohl die Deutung zu, daß die
Herrſcherrechte ererbte Rechte des Köngs ſind, wie
es im Armeebefehl von Chlopy heißt, als auch die
Deutung, daß die Herrſcherrechte vom Volke ſtammen.
Graf Apponyi wird wegen dieſer Aenderung aus der
liberalen Partei austreten und mit ihm etwa 40
Ab=
geordnete. Seitens der Oppoſition wird das
Pro=
gramm Tiszas als gänzlich unannehmbar erklärt, da
die Hauptforderung der Oppoſition gar nicht beachtet
worden ſei. Die Oppoſition iſt ohne Unterſchied feſt
entſchloſſen, Tisza und ſeinem Programm mit der
ſchärfſten Obſtruktion zu begegnen.
- Graf Lamsdorff hatte am Mittwoch
nach=
mittag eine Beſprechung mit Delcaſſo und begab ſich
um 5 Uhr, von dieſem begleitet, ins Elyſse, wo er
dem Präſidenten Loubet ein eigenhändiges Schreiben
des Kaiſers von Rußland überreichte. Die
Unter=
redung Lamsdorffs mit dem Präſidenten Loubet dauerte
nahezu eine Stunde.
Der Berliner Standard==Korreſpondent
erfährt, daß am Sonntag aus Tokio und Petersburg
in Berlin amtliche Nachrichten eingegangen ſind,
wonach der Entwurf einer ruſſiſch=japauiſchen
Konbention in der Hauptſache vom Zaren und dem
Graſen Lamsdorff genehmigt worden ſei; es würden
nur einige, wenige Aenderungen nötig ſein. Alle
Streitfragen zwiſchen Rußland und Japan würden
binnen kurgem durch ein Kompromiß friedlich
er=
ledigt werden. In amtlichen japaniſchen Kreiſen
werden dieſe Gerüchte dagegen für
unglaubwür=
dig erklärt.
— Aufrichtig türkenfreundliche, nicht intereſſierte
diplomatiſche Kreiſe ſind übereinſtimmend der Meinung,
daß die Pforte am meiſten in eigenem Intereſſe
handle, wenn ſie die Reformforderungen annehmen
würde mit der Erklärung, daß ſie dieſelben als
Freundſchaftsdienſt der Ententemächte zur
Pazifizie=
rung Mazedoniens, ſowie zur Erhaltung des Friedens
und des status guo betrachte, anſtatt ſich zur
An=
nahme drängen zu laſſen, wodurch ſich ihre Stellung
zu den Ententemächten, ſowie ihr Anſehen bei den
mohammedauiſchen und chriſtlichen Untertanen nur
verſchlechtern würde.
Die begonnene Abrüſtung iſt ſiſtiert, was auf
den erſten Eindruck der neuen Reformforderungen
zurückzuführen ſein dürfte. Indeſſen iſt eine
Fort=
ſetzung der Reſormbewegung zu erwarten.
Wiesbaden, 28. Okt. Anläßlich der hieſigen
Zuſammenkunft Kaiſer Wilhelmsmit dem
Zaren trifft dem „Rh. Kur.” zufolge außer einer
Es=
kadron des Huſarenregiments Kaiſer Nikolaus II. von
Rußland, auch eine Kompagnie des Kaiſer Alexander
Garde=Grenadierregiments Nr. 1, deſſen Chef ebenfalls
Kaiſer Nikolaus iſt, am kommenden Dienstag mit der
Regimentskapelle und den Spielleuten hier ein, während
die Huſaren bereits am Montag hier ſein werden. Die
beiden Abteilungen zuſammen beſtehen aus 18 Offigieren,
52 Unteroffigieren, 300 Mann und 145 Pferden. Der
hieſige Aufenthalt währt bis zum 5. November. Bei der
Ankunft des Zarenpaares am 4. November wird die
Ehrenkompagnie am Bahnhofe von dem Füſilier=Regt.
v. Gersdorff (Kurheſſ.) Nr. 80 geſtellt werden. Die
Es=
kadron Huſaren wird den Wagen der Majeſtäten
eskor=
tieren, während die Ehrenkompagnie des Alexander=
Regiments vor dem Schloſſe Aufſtellung findet. Zu
beiden Seiten der Straßen vom Bahnhof bis zum Schloß
bildet eine zweigliedrige Poſtenkette mit
auſ=
gepflanztem Seitengewehr Spalier. Die hierzu nötigen
Mannſchaften, im ganzen etwa 3500 Mann, werden aus
dem ganzen 18. Armeekorps zuſammengezogen. Zur
Veſprechung der umfangreichen militäriſchen Maßnahmen
und der Verpflegung der, hier einzuquartierenden
Mannſchaften, weilte, geſtern der Kommandeur, der
41. Inſanterie=Brigade, Generalleutnant von Hagen,
hier. Wie ferner verlautet, ſoll auch eine Eskadron
des Küraſſier=Regiments Kaiſer
Niko=
laus II. von Rußland (randenburgiſches) Nr. 6,
deſſen Chef auch der Jar iſt, aus Brandenburg hier
ein=
treffen.
I.W. Zürich, 28. Okt. Wie der „Neuen Züricher
Zeitung' berichtet wird, bemühen ſich die Engländer
in Südafrika das niederländiſche Element, dort
völlig zu vernichten. Zu dieſem Zweck richtet die britiſche
Regierung das geſamte Schulweſen, inſoweit es vom
Staate und den Gemeindevertretungen abhängt, derart
ein, daß die Jugend des Burenvolks eine völlig
engliſch=
nationale Erziehung erhält. Holländiſch wird, in den
ſüdafrikauiſchen Schulen nicht einmal wie eine wichtige
fremde Sprache, ſondern als eine ſolche behandelt, deren
gänzliche Ausmerzung im Staatsintereſſe gelegen iſt.
Allerdings können die Vewohner die Mutterſprache in
ihren Privatſchulen pflegen, die meiſten Burenſamilien
aber, die durch den dreijährigen Krieg an den Bettelſtab
gebracht worden ſind, beſitzen nicht die Mittel, ihre
Kinder in ſolche zu ſchicken. Den gleichen Grundſatz
be=
folgt die engliſche Regierung bei der Verteilung der drei
Millionen Pfund, welche den ruinierten Burenfamilien
vom Londoner Parlamente bewilligt worden ſind. Nur
diejenigen bekommen etwas, die ſich der Anglikaniſierung
nicht widerſetzen. Von der Selbſtverwaltung der früheren
Burenrepubliken iſt natürlich gar keine Rede und
die=
jenigen Buren erhalten allein das Waylrecht, welche
ihrer Nationalität entſagen und die Politik der Coterie
Milner=Jameſon unterſtützen. Das alles widerſpricht
ſowohl dem Wortlaute wie dem Ceiſte des
Friedens=
vertrages von Vereeniging. Abr jetzt, da die Buren
entwaffnet ſind, haben die Machthaber in Kapſtadt doch
nichts mehr zu fürchten.
Waſhington, 28. Okt. Dem
Staatsdeparte=
ment iſt von dem amerikaniſchen Botſchafter in Mexiko
die Nachricht zugegangen, daß die Meldung von einem
Mordverſuch auf den Präſidenten
Diasun=
begründet ſei.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 30. Oktober.
— Die Allerhöchſten Herrſchaften, Ihre Majeſtäten
der Kaiſer und die Kaiſerin von Rußland, Seine
König=
liche Hoheit der Großherzog, Ihre Königlichen Hoheiten
Prinz und Prinzeſſin Heinrich von Preußen, Ihre
Groß=
herzogliche Hoheit Prinzeſſin Viktoria, Prinzeſſin
Lud=
wig von Battenberg nebſt Prinzeſſin=Tochter begaben Sich
der „Darmſt. 3tg.” zuſolge geſtern vormittag 9 Uhr von
Jagdſchloß Wolfsgarten nach Worms, um auf Einladung
des Frhrn. Heyl zu Herrnsheim Ausgrabungen in
dor=
tiger Gegend in Augenſchein zu nehmen. Die
Aller=
höchſten Herrſchaften, in deren Begleitung ſich die
Hof=
damen Prinzeſſin Obolenski und Frl. v. Schwichow,
Oberſtallmeiſter Frhr. v. Niedeſel Exz. und
Kapitänleut=
nant Graf Heyden befinden, gedachten um 4 Uhr die
Rückfahrt anzutreten.
- Verliehen wurde das Ehrenzeichen ür Mitglieder
freiwilliger Feuerwehren dem Mitgliede er freiwilligen
Feuerwehr zu Alzey Wilhelm Klee.
Dem Vernehmen nach wird zu Anfang nächſter
Woche ein zweites Konzert der Kaiſerlich ruſſiſchen
Hofkapelle in der Hofkirche ſtattfinden.
Wie in früheren Jahren um dieſe Zeit, erließ der
Heſſiſche Landesverein vom Roten Kreuz
in Verbindung mit dem Alice=Frauenverein für
Krankenpflege, auch kürzlich wieder eine öffentliche
Aufforderung zur Beteiligung an einem Lehrgang für
freiwillige Pflegerinnen im Kriege verwundeter und
erkrankter Soldaten, deſſen; - ſelbſtverſtändlich
unent=
geltliche — Leitung Herr Großh. Leibarzt Dr. Happel
auch diesmal wieder gütigſt übernommen hat. Dem Ruſe
folgte wiederum eine große Zahl opferwilliger Damen,
darunter - durchaus zweckmäßigerweiſe - auch ſolche,
die ſich einer Wiederholung des Kurſus unterziehen
möchten. Um den Nutzen des Unterrichts nicht zu
beein=
trächtigen, muß unter Umſtänden die Veteiligung daran
Konzerte.
W. Frl. Hedwig Meyer aus Köln veranſtaltete
am Mittwoch abend im Richard Wagner=Verein
den zweiten Beethoven=Klavierabend, an dem
die Sonate op. 10 Nr. 3 in Dedur, die Sonate op. 90 in
Lmoll und die Sonate op. 106 in Bedur (für das
Hammerklavier), ſowie ſechs Variationen op. 34 in F.dur
zum Vortrag gelangten. Von dieſen befriedigten uns
m meiſten der Vortrag der E moll=Sonate und die
Variationen, während derjenige der „Hammerklavier=
Sonate die neben ihren muſikaliſchen Herbheiten
un=
glaubliche Schwierigkeiten in ſich ſchließt, bewies, daß
auch der unfehlbar ſcheinenden Technik der Künſtlerin
Grenzen geſetzt ſind. Im übrigen bewältigte Frl. Hedwig
Meyer ihre Rieſenaufgabe mit einer erſtaunlichen
Be=
herrſchung des Stoffes, hervorragender Fähigkeit
ton=
icher Charakteriſtik und einer bewundernswerten
Ge=
dächtnisſtärke. Als Beethoven=Interpretin hat die
Künſt=
lerin dadurch zuerſt einen Ruf erlangt, daß ſie in Berlin
1 ſechs Abenden ſämtliche Beethovenſche Sonaten frei
us dem Gedächtnis vortrug. Sie wird heute unter den
laviervirtuoſinnen und Beethoven=Interpreten in erſter
inie genannt. Mit der Feinheit und Tiefe weiblichen
Empfindungsvermögens vereinigt, ſie eine männliche
nergie und kraft= und temperamentvolle Individualität.
hre Kunſt wird auch denen, die ihr während eines ganzen.
Ibends in anſtrengender Geiſtesanſpannung nicht immer
lgen können, Achtung abgewinnen; denn die imponierende
nergie, der hohe künſtleriſche Ernſt und das tiefe,
on ernſtem und gründlichem Studium zeugende
Er=
iſſen Beethovenſchen Geiſtes, von dem ihr Spiel
durch=
ungen iſt, zwingen Kunſtverſtändige ſowohl, als auck,
aien in ihren Bann.
Sebaſtian Bach
ſt., nachdem er durch anderthalb Jahrhunderte faſt nur
ls geſchickter kontrapunktiſcher Rechenmeiſter und
Ver=
aſſer des wohltemperierten Klaviers gegolten, ſeit der
Wiederaufführung der Matthäuspaſſion mehr und mehr
als unvergleichlicher Ausdrucksmuſiker erkannt, ja, man
kann ſagen, volkstümlich geworden. Aber noch ſind lange
licht alle Schätze gehoben, die der mit vollen Händen
ſeine Gaben ſpendende Meiſter uns hinterlaſſen. Bach
hat einige hundert Kirchenkantaten geſchrieben - kleinere
priſche Oratorien könnte man ſie nennen, die an
muſi=
aliſchem Gehalt den Paſſionen nicht nachſtehen und der
ganzen Mannigfaltigkeit von Empfindungen Ausdruck
verleihen, zu denen das Kirchenjahr Anlaß bietet. Wer
Bach nur als Sänger der Karwoche kennt, hat erſt eine
Seite ſeiner Harfe erklingen gehört.
Um Bachs, des Kirchenmuſikers, ganzen Reichtum
der Oeffentlichkeit darzubieten, will der Geſangverein
der Stadtkirche alljährlich ein Konzert geben,
in dem Bach'ſche Kantaten mit Orcheſterbegleitung
zum Vortrag kommen ſollen. Wie ſehr dieſe Jdee ſo zu
ſagen in der Luft liegen muß, darauf daraus geſchloſſen
verden, daß eine Anzahl hieſiger Muſikfreunde die
Aus=
führung des Planes ganz ſpontan teils durch materielle,
teils durch künſtleriſche Unterſtützung vorerſt für dieſes
Jahr ermöglicht hat. — Das diesjährige Bachkonzert ſoll
am 1. November, abends6 Uhr - unentgeltlich,
wie alle Aufführungen des Kirchengeſangvereins - in
der Stadtkirche ſtattfinden. Zu Gehör kommen die
melodiöſe Kantate „Du Hirte Jsraelu mit ihren lieblichen
paſtoralen Themen. und ſodann die wunderſame
Auf=
erſtehungskantate „Halt im Gedächtnis Jeſum Chriſt”
deren Schlußchor„Niede ſei mit euch eine Offenbarung
des Herzens iſt, wie ſie auch den größten Künſtlern nur
ausnahmsweiſe gelingt. Vielleicht iſt niemals ſchöner
und bei ſtreng begrenzter, echt muſikaliſcher Formulierung
mit mehr Tiefe und Wahrheit des Ausdrucks das ſo
menſchliche Hin= und Herwogen der Empfindung zwiſchen
der tiefen Meeresſtille des religiös ſich völlig hingebenden
Gemits und der unruhigen Erregung des ſtets ſich
wieder erneuernden Kampfes mit Zweifeln und ſelbſtiſcher
Sorge und Angſt zum Ausdruck gelangt, als es hier
A. Mendelsſohn.
durch Bac geſchehen iſt.
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
( Darmſtadt, 29. Okt. Von dem
Elektrotech=
niſchen Verein wird uns nachfolgender Brief aus Amerika
zur Verfügung geſtellt, der wohl intereſſieren dürfte.
„Die Anſichtüberdiewirtſchaftliche Lage
junger Ingenieure die von Deutſchland nach
Amerika kommen, iſt vielfach in ſtudentiſchen Kreiſen
eine falſche. Der junge Mann, der nach abgelegter
(vielleicht mit Auszeichnung beſtandener) Prüfung und
einigen Empfehlungen von Lehrern oder ſonſtigen
her=
vorragenden Männern hierher kommt, findet durchaus
nicht das Vertrauen der Fabrikanten, das er erwartet.
Vor allem fragt man nicht: was kann der Mann und
iſt er ein guter Theoretiker” ſondern, „was kann er uns
leiſten;. Man will keine Zeugniſſe ſehen oder
Empfeh=
lungen, ſondern, wenn der Bewerber einigermaßen
ver=
trauenerweckend ausſieht, ſo probiert man es mit ihm.
Leiſtet er etwas, ſo kann er bleiben und bald eine ein=
trägliche Stellung erhalten, andernfalls kann er, vielleicht
ſchon am nächſten Tage, wieder gehen. Konſtruktions=
und Zeichenabteilung. d. h. die Verechnung und
Kon=
ſtruktion, ſind hier ſtreng getrennt. Wenn man nun
nicht große Kenntniſſe des Engliſchen beſitzt und wenig
mit der hieſigen Fabrikation vertraut iſt, ſo wird man
für die erſte Zeit ſich mit einem Poſten als Zeichner
be=
gnügen müſſen. Es iſt nicht ſehr leicht, auf dieſem
Ge=
biet mit den Amerikanern zu konkurrieren, denn alle ſind
Spezialiſten und beſitzen deshalb auf ihrem
Spezial=
gebiet große Geſchicklichkeit. Gerade hierin liegt der
große Erfolg des Amerikaners. Die großen
Juduſtrie=
ſtädte im Oſten: Pittsburg, Schenectady, Philadelphia,
Rew=York ꝛc. ſind von deutſchen Ingenieuren
über=
ſchwemmt und deshalb ſind dorten die Gehälter für
friſche Deutſche ſehrniedrig. Es empfiehlt ſich auch nicht,
in eine ſehr große Fabrik zu gehen, da man dorten zu
einſeitig beſchäftigt wird und wenig Gelegenheit hat, viel
zu lernen. So zahlt die General Electric Co. 40 Dollars
pro Monat ſehr vielen Deutſchen. Damit iſt auf die
Dauer ſchwer auszukommen, denn man kann 30 Dollars
im Durchſchnitt für Eſſen und Wohnung rechnen. Es
empfiehlt ſich deshalb, mehr nach dem Weſten zu gehen,
wo die Ausſichten für Ausländer noch beſſer ſind:
Chi=
cago, St. Louis, Madiſon, Milwaukee ꝛc. Um jedoch
nicht falſch verſtanden zu werden, bemerke ich, daß man
bald höhere Gehälter zahlt, wenn ſich der Ingenieur
bewährt, und daß man Deutſche gerne nimmt, weil ſie
eine gute theoretiſche Grundlage haben. Was nun die
wirtſchaftliche Lage im allgemeinen betrifft, ſo ſteigt in
abſehbarer Zeit der Konſum des Landes immer noch
und deshalb braucht die Induſtrie noch neue Kräfte.
Tatſache iſt ja auch, daß faſt alle Fabriken Erweiterungen
bauen. Im nächſten Jahre aber iſt Präſidentenwahl und
da hierdurch wegen der Aenderung der Politik die
wirt=
ſchaftlichen Verhältniſſe ſich ändern können, ſo iſt man in
der kritiſchen Zeit etwas vorſichtig und dadurch wird der
Geſchäftsgang etwas ruhiger, weshalb ſich die Ausſichten
zeitweiſe etwas verſchlechtern können. Diejenigen, die über
die nötige Energie und Ausdauer, ſowie über einige
grundlegende Kenntniſſe verfügen, mögen immerhin
hier=
her gehen, gleichviel, ob ſie dauernd oder nur einige Zeit
hier bleiben wollen. Man kann von einem Aufenthalt
in den Vereinigten Staaten nur gewinnen. Aber man
muß in der erſten Zeit den ernſten Willen haben, irgend
eine Arbeit aufzunehmen, die ſich bictet und ſich von den
europäiſchen Standesgefühlen befreien, die hier nur
hinder=
lich ſind, denn jeder, der ſeinen Plaßz ausfüllt, mag er
ſein, was er will, iſt hier ein Gentleman”
Nummer 255.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 30. Oktober 1903.
Seite 11.
eine gewiſſe Beſchränkung erfahren; gegebenenfalls wird
nach Neujahr eine Wiederholung der Veranſtaltung
ſtatt=
finden. Es bedarf keiner weiteren Ausführung, daß neben
der Verfolgung ſeines edlen, auf die Verwundeten= und
Krankenpflege im Kriege gerichteten Hauptzwecks, jener
Unterricht auch fürdas alltägliche
Lebenjeder=
mann jederzeit dienlich, ſowie überhaupt nur
Nutzen und Segen zu ſtiften geeignet iſt. Die Eröffnung
ſoll am 3. November, 5 Uhr nachmittags, in der Aula
der Oberrealſchule ſtattfinden.
- Das Großh. Miniſterium, Abteilung für
Schul=
angelegenheiten, hat durch Schreiben von 22. Oktober
1903 die Kreis=Schulkommiſſionen ermächtigt, denjenigen
Lehrern, welche Vertrauensmänner, des
Hülfsvereins für die Geiſteskranken in Heſſen ſind
- es ſind deren zur Zeit über 300 - den zum Beſuch
der 8. Generalverſammilung (6. November (fd. Js.)
erforderlichen Urlaub zu erteilen. Die hierin
aus=
geſprochene Anerkennung der Zwecke des Hülfsvereins
verdient den wärmſten Dank und dieſer Dank dürfte in
einer zahlreichen Veteiligung der genannten
Vertrauens=
männer an der Generalverſammlung den richtigſten und
natürlichſten Ausdruck finden.
F.Ml. Vor einem Vierteljahr hat ſich ein Frauenverein
der Martinsgemeinde gebildet, der bereits über 900
Mitglieder zählt. Seinen Sahungen nach hat er die
Aufgabe, im Einvernehmen mit den kirchlichen
Gemeinde=
organen all das zu tun, was für den Auf= und Ausbau
einer evangeliſchen Kirchengemeinde der Veruf der
Frauen=
welt iſt. Insbeſondere will er die chriſtliche
Liebestätig=
keit der Frauen und Jungfrauen organiſieren und ihr die
nötigen perſönlichen Hilfskräfte und Geldmittel zuführen,
je nachdem es die Bedürfniſſe der Gemeinde erfordern.
Zu dieſem Zweck finden neben den monatlichen
Ver=
ſammilungen der Helferinnen auch Vortrags= und
Familienabende für die Mitglieder ſtatt. Der
erſte derartige Vortragsabend iſt für Montag, den 2.
November, im großen Saale der „Turngeſellſchaft”
Dieburgerſtraße 26, geplant. Dabei wird ein Vortrag
über „Die Stellung der Frau in derchriſtlichen Gemeinde
der erſten Jahrhunderte gehalten werden. Daran ſoll
ſich die erſte ordentliche Mitgliederverſammlung anſchließen,
welche den Rechenſchaftsbericht ꝛc. entgegennehmen wird.
E Der am Montag, den 2. November, im „
Kaiſer=
ſaals ſtattfindende Kammermuſik=Ahend des „
Darm=
ſtädter Streichquartett” der Herren Mehmel, Spohr,
Senff und Weyns wird mit Nob. Schumanns
Streich=
quartett op. 41 Nr. 1 in A-moll. einer wahren Perle der
einſchlägigen Literatur, eröffnet. Im Anſchluß daran
folgt die beſonders in Dilettanten=Kreiſen viel geſpielte,
aber ſelten im Konzertſaal gehörte Serenade für Flöte,
Violine und Violoncell op. 25 von Beethoven. Das aus
ſieben knappen, wirkſam kontraſtierenden Sätzen
be=
ſtehende Werk atmet durchgehends heiteren Frohſinn und
zarte Poeſie es iſt gleichſam eine unter den drei
Inſtru=
menten gepflogene Plauderei von Frühlingsduft und
Sonnenſchein. - An Stelle des Quintetts von
Hein=
rich XXIV., Fürſt Neuß, iſt infolge der am Dienstag,
den 27. d. M., abends eingetroffenen telegraphiſchen
Ab=
ſage - „unvorhergeſehener, nicht zu ignorierender
Hinder=
niſſe wegen; - ein Streichquartett von Mozart in C-dur,
Köchel=Verzeichnis Nr. 465. in das durch dieſe Aenderung
an Stileinheit keine Einbuße erleidende Programm
auf=
genommen worden. (S. Annonce in heutiger Nummer.)
Dem „Mainzer Journal” zufolge hat ein edler
Wohltäter der hieſigen katholiſchen Pfarrkirche die
Summe von 11000 Mark zur Anſchaffung eines
Kreus=
weges zukommen laſſen. Dieſe hochherzige Spende iſt
um ſo willkommener, zals der alte Kreuzweg kaum den
beſcheidenſten Anforderungen genügte. —- In letzter Zeit
wurde die hölzerne Kuppel der Kirche von ſachverſtändiger
Seite unterſucht und war das Reſultat über alle
Er=
wartung günſtig. da es ſich herausſtellte, daß die
Halt=
barkeit noch auf Jahre hinaus geſichert iſt. Endlich hat
der Kirchenvorſtand in ſeiner letzten Stzung beſchloſſen,
das Gotteshaus friſch ausweißen zu laſſen.
- Der 3. Literaturvortrag von Frl. Dr. Ella
Menſch findet erſt Samstag, 7. November, ſtatt.
2 Das intereſſante Badeleben der Nordſeebäder
Vorkum, Norderney, Helgoland u. ſ. w. wird nur noch
einſchließlich morgen, Samstag, im Kaiſerpanorama
(Wilhelminenſtraße 29) vorgeführt.
— Seligenſtadt, 28. Okt. Zu dem gemeldeten letzten
Brand können wir noch mitteilen, daß die Scheuer, die
angrenzenden Pferdeſtallungen des Landwirts
Kem=
merer, ſowie ein Holzſchuppen und die Stallungen des
Gaſtwirts Lang vollſtändig vernichtet wurden. In
Befürchtung größerer Ausdehnung des Feuers war von
der Garniſon Babenhauſen telegraphiſch Hilfe erbeten
worden. Die von dort ſofort in Marſch geſetzte
Abtei=
lung des Feldartillerie=Regiments 61 konnte jedoch, da ihr
unterwegs die Meldung von der Bewältigung des Feuers
wurde, wieder unkehren. - Zweifellos liegt auch hier
wieder Brandſtiftung vor und herrſcht unter den
Einwohnern begreifliche Erregung und Erbitterung. Es
wurden auch ſchon verſchiedene Verhaftungen
vor=
genommen, doch haben dieſelben zu einem befriedigenden
Ergebnis nicht geſührt und mußten die Verhafteten wieder
freigelaſſen werden.
Zugenheim, 27. Okt. Großes Aufſehen erregt die
am Sonntag früh durch die Gendarmerie erfolgte
Feſt=
nahme des ſeit einigen Wochen hier als Kurgaſt
weilenden Fabrikanten H. aus Eberſtadt. Der Bergſtr.
Gen.=Ans.” teilt mit, daß die Verhaftung auf Grund
einer Verfügung des Unterſuchungsrichters am
Land=
gericht Darmſtadt erfolgt iſt. H. ſtammt aus dem nahen
Malchen, er heiratete eine Fabrikantenwitwe zu
Eber=
ſtadt und kam hierdurch in den Beſitz eines blühenden
Geſchäfts. Seine Ehefrau hat nun die
Eheſcheidungs=
klage gegen ihn angeſtrengt. Die Straftat wird in einer
Verleitung zum Meineid gefunden, H. ſoll es verſucht
haben, die gegen ihn aufgebotenen Zeuginnen durch
Verſprechung von Geld und Geldeswert zu falſchen
Ausſagen zu bringen.
- Vingen, 29. Okt. Infolge einer in der Bierlaune
abgeſchloſſenen Wette trank der 19 Jahre alte
Stu=
dierende an der hieſigen Techniſchen Hochſchule
Hoh=
weiler aus Neuſtadt a. d. H. innerhalb 18 Minuten
vier Schoppen „Federweißenl. Die Folge davon waren
Krämpfe und erſt nach längeren ärztlichen Bemühungen
gelang es, den Leichtſinnigen zum Bewußtſein zu bringen.
Nachträglich ſtellte ſich aber heftige Lungenentzündung
ein und iſt der junge Mann, der einzige Sohn ſeiner
Eltern, nunmehr geſtorben.
9 Gieſen,. 28. Okt. An der Landes=
Uni=
verſität ſind mit Beginn des Winterſemeſters zum
erſten Mal Volksſchullehrer zum Studium eingetreten,
welche von der kürzlich erlaſſenen Verfügung des
Miniſteriums Gebrauch machen, wonach es den Lehrern,
die mit den beſten Noten die Abgangsprüfung vom
Seminar und die Staatsprüfung beſtanden haben,
ge=
ſtattet iſt, eine dreijährige Studienzeit zu abſolvieren, um
alsdann an höheren Lehranſtalten,
Lehrerbildungsan=
ſtalten und im Schulverwaltungsdienſt verwendet zu
werden. Die drei Lehrer ſind: Braun aus Alsfeld,
Lerch aus Grebenhain und Oswaldt aus Lich.
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 28. Oktober. Wie
Berliner Blätter berichten, hatte der Kaiſer zur
Abend=
geſellſchaft am letzten Samstag beim Reichskanzler, zu
der ein kleiner erleſener Kreis von Männern wie Adolf
Harnack, Reinhold Begas, Slaby u. a. geladen war, eine
noch nicht erſchienene, ihm vorher überreichte
kunſt=
kritiſche Schrift mitgebracht. Sie hat zum Verfaſſer
den 71jährigen Kunſthiſtoriker und Aeſthetiker, Geheimer
Regierungsrat Profeſſor Dr. Karl Juſti, Ordinarius in
Vonn, bei dem auch der Kaiſer während ſeiner
Studien=
zeit in der rheiniſchen Muſenſtadt kunſtgeſchichtliche
Vor=
leſungen gehört hat. Der Kaiſer hatte die Schrift bereits
geleſen; davon zeugten blaue Anſtriche am Rande. Nach
dem Abendeſſen erſuchte der Kaiſer den Direktor des
neuen Schauſpielhauſes in Hamburg, Prof. Dr. Frhrn.
Alfred v. Berger, die Arbeit dem Kreiſe der Gäſte
vor=
guleſen. Die Schrift Juſtis übt, ausgehend auch von
hiſtoriſchen und äſthetiſchen Geſichtspunkten, Kritik an
der modernen Kunſtrichtung. Die Vorleſung dauerte
twa eine Stunde. — Von dem alten Kaiſerſchloß
Karls IV. in Tangermünde, auf dem einige der
erſten hohenzollernſchen Kurfüſten das Licht der Welt
erblickt haben, waren nur zwei alte verfallene Türme
und Reſte der ehemaligen Kanzlei vorhanden. Als der
Kaiſer anläßlich der Enthüllung des Denkmas Kaiſer
Karls IV in Tangermünde weilte, ordnete er die
Reſtau=
rierung der Türme (die Wiederherſtellung der alten
Be=
krönung) an. Die Türme ſind nun fertig, und man
nimmt an, daß der Kaiſer anläßlich der Letzlinger Jagd
einen neuen Abſtecher nach Tangermünde machen wird,
um gleichzeitig das auf der Burg gelegene Kaiſer
Wilhelm=Krankenhaus, für deſſen Faſſade er einen
größeren Veitrag ſpendete, zu beſichtigen. Die alte
„Kanzlei' auf dem Burgberge ſoll nun, wie die „Nat.=
Itg.: erfährt, ebenfalls wieder hergeſtellt werden.
- Weinheim a. d. V. 27. Okt. Vorgeſtern wurde
die 22jährige Dienſtmagd Barbara Lang in Heddesheim
ermordet. Der als mutmaßlicher Täter verhaftete,
19 Jahre alte Taglöhner Johann Knapp von da leugner
die Tat. Die Leiche der Ermordeten wurde am Sonntag
morgen auf einem Acker bei Heddesheim gefunden. Die
Hände des armen Opfers waren in den Boden
ein=
gewühlt. Einige Schritte von der Leiche entfernt lag
ein blutiges Raſiermeſſer. Bei der geſtrigen Sektion fand
man am Halſe 8 Schnittwunden, darunter eine ca. zwei
Finger breite, von einem zum anderen Ohre führende
Wunde. Selbſtmord, iſt ausgeſchloſſen. Knapp wurde
am Samstag abend von etlichen Perſonen bei der Lang
geſehen, mit welcher er ſchon längere Zeit ein Verhältnis
unterhielt, das nicht ohne Folgen blieb. Es dürfte
des=
halb wohl anzunehmen ſein, daß die in Ausſicht ſtehende
Alimentation den 19jäbrigen Menſchen zu der
verwerf=
lichen Tat veranlaßt hat. Nach der Sektion wurde Knapp
in das Landesgefängnis nach Mannheim abgeführt.
- Aſchaffenburg, 29. Okt. In der letzten
Magi=
ſtratsſitzung wurden u. a. auch Pläne für eine neue
Fabrik des Pianofortefabrikanten Herrn Wilhelm
Arnold vorgelegt und genehmigt. Herr Arnold
beab=
ſichtigt auf einem in der Hanauerſtraße, in der Nähe der
„Reſtauration zur Mainluſt= erworbenen, größeren
Grundſtück eine mit allen maſchinellen Hirfsmitteln
ausgeſtattete Pianofortefabrik mit
Dampf=
betrieb, Dampfheizung, Dampftrockenanlage u. ſ. w.
zu errichten; auch ſind große Lagerräume für Holz
vor=
geſehen.
Marburg. 26. Okt. Am 13. November 1904 ſind es
bekanntlich 400 Jahre, daß auf dem hieſigen alten
Land=
grafenſchloſſe Landgraf Philipp der Großmütige
das Licht der Welt erblickte. Dem Vernehmen nach
be=
ablichtigt man, an dem altertümlichen Rathauſe, das jetzt
renoviert wird, eine Bildſäule anzubringen.
Duisburg, 28. Okt. Von dem Vergehen der
Maje=
ſtätsbeleidigung wurde geſtern der Vergmann
Mechlinsk freigeſprochen. Der Angeklagte hatte
gelegentlich eines Wirtshausgeſpräches geäußert, der
Kaiſer ſei auch ein Sogialdemokrat. Seiner Ausſage
ge=
mäß hat er damit gemeint, der Kaiſer ſorge ebenſo für
die Arbeiter, wie die Sozialdemokraten es verſprechen.
Es wurde auf Freiſprechung erkannt, da dieſe Auffaſſung
keine Beleidigung enthalte, im andern Falle der Beklagte
aber Unſinn geſprochen habe.
Dresden, 28. Okt. Ein großer Spielerprozeß
nahm heute ſeinen Anfang. Angeklagt ſind 16 Gaſtwirte
und andere Geſchäftsleute. Einzelne Opfer haben hohe
Summen verloren, es wurde auch falſch geſpielt. Einige
der Glücksſpieler bereiſten gewerbsmäßig vornehme
Bade=
orte und Rennplätze. Der Prozeß wird mehrere Tage
dauern.
Altona, 28. Okt. In der Guſtavſtraße erſchoß
heute Nachmittag ein Steward eine Büffetdame, die er
längere Zeit mit Liebesanträgen verfolgt h. tte, von der
er aber abgewieſen worden war. Der Mörder tötete ſich
darauf durch einen Schuß in den Kopf.
T.W. Paris, 2. Okt. Einen
nachahmens=
werten Beſchluß hat der hieſige Automobil=
Klub gefaßt. Von der richtigen Vorausſetzung
aus=
gehend, daß dem wahnwitzigen Dahinraſen der
Motor=
wagen ein Ziel geſetzt werden müſſe, damit nicht
geſetz=
liche Beſtimmungen den Automobilverkehr immer mehr
und mehr ſchädigen, will er dieſe Korrektur ſelbſt in die
Hand nehmen. Jedes Mitglied des Klubs ſoll daher
verpflichtet ſein, falls es ein Automobil in zu ſchnellem
Tempo fahren ſieht, die Nummer des Wagens dem
Vor=
ſtande mitzuteilen, welcher zunächſt dem betreffenden
Führer einen Verweis erteilt, im Widerholungsfalle den
Ausſchluß desſelben beſchließt und, falls er dann noch
einmal ſich des gleichen Vergehens ſchuldig macht, ihn
ſelbſt bei der Poligei anzeigt.
London, 28. Okt. Im Innern Englands ſind durch
die in den letzten Tagen niedergegangenen
außergewöhn=
lich heftigen Regenfälle, die erſt heute morgen
auf=
hörten, hunderte von Quadratmeilen unter Waſſer geſetzt.
Maſſen von Getreide liegen auf den Feldern. Die
Land=
wirte ſind ſchwer geſchädigt. Die Hauptflüſſe traten über
die Afer und verurſachten gewaltigen Schaden. Die
mitt=
leren und nördlichen Grafſchaften haben ganz beſonderen
Schaden erlitten.
Erbachi. O. 28. Okt. Der berühmte Münchener
Künſtler Wilhelm Räuber hat verſchiedene Partieen
unſeres althiſtoriſchen Städtchens zum Gegenſtande ganz
bedeutender Gemälde gemacht, die gegenwärtig in der
bayriſchen Muſenſtadt viel bewundert werden. Das eine
Bild „Erfriſchung am Stadtbrunnen; ſtellt eine Szene
am Marktplatzbrunnen zu Erbach dar. Dieſes Gemälde,
das auch in der diesjährigen Jahresausſtellung im kgl.
Glaspalaſte zu München ausgeſtellt war, erregte die
größte Beachtung und ging letzthin durch Kauf in den
Beſitz des Königs Karl von Rumänien über. Außer
dieſem Bilde befindet ſich noch ein kleines, überaus
lebendig gemaltes Genrebild desſelben Meiſters in der
Münchener Jahresausſtellung. Hier verſetzt uns der
Künſtler in die Zopfzeit; das Schuckſche Haus im Städtel
iſt als Wirtshaus gedacht, vor dem eben ein Reiſewagen
vorfährt. Dieſes Bild betitelt ſich „Ankunft vor dem
Wirtshaus' und findet wie ein drittes Bild Räubers
„Ritterzugl zu dem der Künſtler ſeinerzeit Studien im
hieſigen großen Ritterſaale machte, lebhaften Anklang.
2 Frankfurt 29. Okt. In Schneiders
Kunſt=
ſalon wird vom nächſten Samstag ab ein ebenſo
populäres wie berühmtes Werk Arnold Böcklins
zu ſehen ſein, mit deſſen Ausſtellung den zahlreichen
Ver=
ehrern des Meiſters jedenfalls ſehr gedient ſein wird.
Es iſt das 1884 entſtandene auf Holg gemalte und A. B.
gezeichnete Bild „Heiligtum des Herakles”
115 em hoch, 18 em breit, welches zu den Werken des
Künſtlers gehört, die, wenn dieſes Wort bei Böcklin
An=
wendung finden darf, als verſtrangig' bezeichnet zu
wer=
den pflegen.
In der preußiſchen Generalſynode wurde
mit großer Majorität dem Auftrage Glaſewald=
Magde=
burg zugeſtimmt, dahingehend. die Generalſynode wolle
beſchließen: In Erwägung, daß. das Wort „Taufei,
angewendet auf die Einweihung von Schiffen,
Feſtungswerken und anderen lebloſen Gegenſtänden, ein
Mißverſtändnis über die Bedeutung einer ſolchen
Hand=
lung zu veranlaſſen geeignet ſein mag, daß aber ein
Aergernis über die Anwendung in größeren Kreiſen
bis=
her nicht bemerkt iſt, auch ein ausſchließlich kirchlicher
Gebrauch des Wortes „taufen; nicht feſtgeſtellt werden
kann, über die diesbezüglichen Petitionen zur
Tages=
ordnung überzugehen.
Kleines Feuilleton.
4 Mode und Kunſt. Die neueſte Mode ſchreibt
für Damenkleider weite Aermel vor, die ſich nach und
nach zu Hängeärmeln ausgewachſen haben. Neuerdings
begegnet man dieſer Mode - ob ſie hübſch oder häßlich
iſt, bleibe dahingeſtellt - auch auf dem Konzertpodium
bei klavierſpielenden Künſtlerinnen. Mag es für dieſe
ſelbſt ſchon nicht angenehm ſein, bei jeder Armbewegung
das beſchwerende und behindernde Anhängſel
mitgu=
ſchleppen, ſo iſt es für das zuſchauende Auditorium
geradezu ſtörend, fortwährend das Auf= und
Nieder=
wippen, das Hin= und Herfliegen der Hängeärmel,
Ve=
wegungen, welche an die eines Pferdeſchweifes erinnern,
anzuſehen. Sollten Künſtlerinnen nicht ſo viel
Charakter=
ſtärke beſitzen, der Modetyrannei zu trozen, zumal in
einem Reiche, wo ſie ſelbſt Herrſcherinnen ſind ?
Vom Berliner Ratskeller. Eine Verliner
Oertlichkeit, die auch den nach der Hauptſtadt reiſenden
Provinzialen zumeiſt bekannt iſt, iſt der Berliner
Rats=
keller. Er bildet das ganze Kellergeſchoß des mächtigen
„Roten Hauſes” in der Königsſtraße und war ſtets
eines der beliebteſten unter den Lokalen Berlins. Jetzt
hat er es für nötig gehalten, ſich dem Zuge der neuen
Wirtshausmoden anzuſchließen, den ſchwarzbraunen
dunklen Ton, die „Atelierſauce die einſt ſo beliebt war,
aufzugeben und ſich hell, freundlich, im Geſchmack der
Biedermeierzeit zu geben. Nach ausgedehnten
Erneue=
rungsarbeiten ſtrahlt der Keller jetzt, nachdem er am
Ende der vorigen Woche wieder eröffnet iſt, in lichten,
beſonders blauen Tönen, mit zarten Malereien, in Form
von Girlanden und zierlichen Vögelein, die darauf ſitzen,
geſchmückt - ganz Stimmung von 1820. Nach der Front
des Rathauſes zu hat er zwei neue Eingänge erhalten.
Zahlreiche Niſchen und geſonderte Abteilungen beweiſen
das Verlangen nach individuellem Ausleben, das dem
Deutſchen beim Trinken ganz beſonders eigen iſt. Ueber
den Wölbungen der Decke kann man ſinnige Sprüchlein
bemerken, die, wir können es nicht verhehlen, arg zum
Trinken anzureigen ſuchen. Eines davon lautet: „Der
Deutſche, der nicht trinken kann, verdufte übern Ogean.”
Wie denken unſere Antialkohol= und Abſtinensvereine
darüber? (Köln. 3t9.)
(Eine=Moſer=Geſchichten die bisher aus
dem Reiche der Kuliſſen noch nicht den Weg in die
Oeffentlichkeit gefunden hat, wird jetzt anläßlich des
Ab=
lebens des Luſtſpieldichters dem „B. L. von einem
Freunde mitgeteilt: Am Wallner=Theater wurde ein
neuer Schwank von Moſer einſtudiert, in dem der Held
des Stückes die Worte zu ſagen hat: So - und jetzt
wollen wir ein Glas Sekt genießen.” Nach der
General=
probe wird der betreffende Schauſpieler von dem Dichter
mit einer Bitte angeſprochen. Gleichzeitig mit dem
Dich=
ter hatte nämlich auch deſſen Champagnerlieferant, der
Vertreter einer damals ſehr beliebten Marke, der Probe
beigewohnt. Nun befand ſich dieſer Champagnermann
- nennen wir ſeine Firma „Lehmanni - in heftiger
Konkurrens mit einer anderen Champagnerfirma, die wir
„Schulzer nennen wollen. Bei jener Dialogſtelle ging
unſerem Champagnermann eine glänzende Jdee durch
den Kopf. Der Schauſpieler ſollte nicht ſagen: „So
und jetzt wollen wir ein Glas Sekt genießen; ſondern:
„S0 - und jetzt wollen wir ein Glas „Lehmann”
ge=
nießen.: Moſer band ihm dieſen Wunſch auf das
Ge=
wiſſen, und erklärte ihm auch den Grund, für,Lehmann”
ſollte eine wirkſame Reklame gemacht werden, und
„Schulzer ſollte in den Sand geſtreckt werden. „Machen
wirls ſagte der Schauſpieler. Der Abend kommt, die
kritiſche Dialogſtelle rückt heran; in dem Kopfe des
Künſtlers herrſcht aber ein gewiſſer Wirrwarr, zwei
Namen tanzen darin herum, die Namen„Lehmann” und
„Schulzel, und es iſt ihm nicht mehr klar, welchen von
den beiden er „bringen” ſoll. „So - und jetzt wollen
wir ein Glas „Schulzen genießeniu tönt es endlich von
ſeinen Lippen. Schlimmer hätte ex nicht kommen können.
Am nächſten Tage aber langte bei unſerem Schauſpieler
ein Korb mit Sekt an, Marke „Lehmann” und einem
Schreiben folgenden Inhalts: Sehr geehrter Herrl Ich
war geſtern im Wallner=Theaker und erfuhr bei dieſer
Gelegenheit, daß Sie für meinen Konkurrenten Schulze
ſchwärmen. Da ich daraus entnehme, daß Ihnen meine
eigene Marke nicht bekannt ſein dürfte, ſo erlaube ich
mir, Ihnen hiermit eine kleine Probe zu überſenden, aus
der Sie ſich hoffentlich überzeugen, daß meine Sorte
auch nicht ſchlecht iſt.” Wer dieſe edle Tat nicht glauben
will, frage den betreffenden Schauſpieler, der damals noch
ein Jüngling war in lockigem Haar: er heißt Nichard
Alexander.
Fatale Vergeßlichkeit. Bei der techniſchen
Uebergabe der Lokalbahn Münchberg Zell mußte die
Regierungskommiſſion in einem gewöhnlichen
Perſonen=
wagen Platz nehmen, da allerdings ein Salonwagen,
bereit ſtand, der Schlüſſel hierzu aber in Bamberg liegen
geblieben war.
Seite 12.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 30. Oktober 1903.
Rummer 255.
Letzte Nachrichten.
WB.: Verlin, 29. Okt. Der „Reichsanzeigeru
ver=
öffentlicht die Ernennung des Direkiors anr
Reichsjuſtis=
amt Dr. Gutbrod züm Präſidenten des
Neichs=
gerichts, des Wirtl. Geh. Oberregierungsrats
Hoff=
mann zum Direktor des Reichsjuſtizamits und des
baye=
riſchen Landgerichtsdirektors'Beringer=München zum
Reichsgerichtsrat.
WB. Verlin. 29. Okt. Der Nordd. Alla. 3ta.”
zufolge überreichte der päpſtliche Protonotar Wiepert
heute dem Reichskanzler ein Exsmplar des
päpſt=
lichen Prachtwerkes über die Katakomben.
Dem=
ſelben Blatte zufolge findet heute ein Biner beim
Neichskanzler ſtatt, zu dem der Kultusminiſter Dr. Studt,
der Präſident und mehrere Mitglieder der
General=
ſynode und höhere evangeliſche Geiſtliche geladen ſind.
W.ER Verlin, 29. Okk.-Profeſſor Behring teilt
dem „Lokalanzeiger; mit, daß die Meldung, die Villa
Krupps, auf Capri ſei in ſeinen Beſitz übergegangen,
um dort eine Anſtalt für Serumbehandlung zu errichten,
ein Phantaſiegebilde ſei.
WB. Verlin, 29. Okt. Proseß Kwilecka. Die
Zeugin Falkonska beſtätigt nochmals ihre geſtrige
Ans=
ſage. Ein entfernter Verwandter der Gräfin, Rentner
von Moszenski erklärt, als er den Knaben, ohne ihn
vorher zu kennen, gelegentlich geſehen habe, ſei ihm
ſofort die Familienähnlichkeit aufgefallen. Die Hebamme,
die die Gräfin vor 24 Jahren ensbunden hat, bekundet,
die Gräfin war ſiets in ärztlicher Körperiterſuchung
beſonders zurückhaltend. Fräulein von Wardeska
be=
merkt, die Hauptbelaſtungszeugin Andraszewska ſei in
Wroblewo ſchlecht behandeſk worden, obwohl ſieelein
ruhiges, geduldiges Mädchen ſei. Sie wurde nach ihrer
Ausſage mißhandelt, weil ſie, ſich weigerte, ihr
vorgelegte Papiere; zu Unterſchreiben. Die Zeugin
ſagk' ferner, aus, ſie - habe zu hören geglaubt,
wie eine Komteſſe ſich veklagte; daß der' Anabe
ihr vorgezogen werde. Hierauf habe die Gräfin geſagt:
Ich muß ihn doch anerkennen. Die Falkonska hält der
Jeugin vor, daß ſie in Gegenwart einer Schweſter der
Falkonska geſagt habe, ſie ſei von der Gräfin ſchlecht
be=
handelt worden, ſie werde ſich rächen. Sie habe auch
adelige Verwandte u ſ. w. Die Wardeska behauptet,
nur von ſchlechter Behandlung geſprochen zu haben.
Landgerichtsrat Feth. der die Unterſuchung führte,
er=
klärt, die Ermittelüng der Wahrheit ſei beſonders
ſchwierig geweſen wegen des grenzenloſen
Unterwürfig=
keitsgefühles der meiſten Zeugen, beſonders der Oſſowska.
Sie habe erſt ein Geſtändnis abgelegt. nachdem
ſie durch ein Schriftſtück ſchwer beläſtek ſei. welches
ein Schuldbekenntnis, enthielt. Die Arbeiterfrau
Lewandewska will beſtimmt wiſſen, daß die alte
Andruszewska am Geburtstage des Knaben ſowie
vor=
her in Wroblewo anweſend war. Verſchiedene Zeugen:
wiſſen nichts von der Anweſenheit der Andruszewska Am
Geburtstage des Knaben. Frau v. Poninska ſuchte die
Angeklagte am dritten Tage nach der Geburt auf. Sie
ſei der innigſten Ueberzeugung. daß die Gräfin wirklich
geboren; häbe. Die Aehnlichkeit des Kindes mit der
Mutter ſei unverkennbaͤr geweſen. Hierauf wird die
Ver=
handlung auf morgen vertagt.
2 Frankfurt, 29. Okt. Der „Frkf. Gen=Anz.” meldet.
Der Inhaber der Automobil=Lund Fahrradhandlung
Auguſt Irich Hoflieferant, Friedensſtraße=P'hier.
wurde geſtern auf Schloß Wolfsgarten von der Kaiſerin;
von Rußland perſönlich mit der Lieferung eines
Fahrrades beauftragt. Gleichzeitig wurde der Firma
die Lieferung eines Fahrrades' für den jüngſten Sohn
des Plinzen Heinrich von Preußen übertragen. Nach
einer längeren Darlegung des Herrn Ulrich über
Auto=
mobil= und Fahrradſport vor den verſchiedenen
anweſen=
den Fürſtlichkeiten, fuhr Prinz Heinrich von Preußen
von Schloß Wolfsgarten aͤuf dem von Herrn Auguſt
Ulrich zur Verfügung geſtellten Benz=Parſifal=Automobil.
geſtelert vor Herrn Alrich ſelbſt, zu dem im
Großherzog=
lichen Schloſſe in Darmſtadt ſlätfindenden Konzert des
rüſſiſchen Kirchenchores. Nach Beendigung des Konzerls
brachte Herr Ulrich den Prinzen nebſt Gemahlin nach
Schloß Wolfsgarten zuruck. Prinz Heinrich hatte neben
Herrn Ulrich Platz genommen und unterhielt ſich während
der Fahrt iſ ſeiner bekannten liebenswürdigen Weiſe
mit dieſem. Er ſprach ſich jehr befriedigt über die ſchöne
Fahrt aus und verabredeke hleichzeitig eine weitere für
die nächſte Zeit in Ausſicht genommene größere
Auto=
mobilfahrt.
ſ- Wien, 29. Okt. Der „Neuen Freien
Preſſe=
zufolge, ſetzt ſich der hariſche Miniſterrat wiefolgt
zuſammen: Tissa Miniſter des Innern, Lulacs Finanzen,
Hieronymie Handel, Graf Michal Eſterhazy Ackerbau,
Cerceviszy Unterricht, Ploß Juſtig, General Nywy
Hon=
vedminiſter:
ſB. Peſt, 29. Okt. In der geſtrigen Konferenz
der liberalen Partei erfolgte noch keine
Ab=
ſtimmung. Die Konferenz wird heute fortgeſetzt.
W. B. Lemberg, 29. Ott. Dem „Slowopolski'
zu=
folge wurden geſtern in Stanislau bei
Ausſchrei=
tungen von Arbeitern anläßlich der Wahlen zur
Begirkskrankenkaſſe ein Schüler getötet, ein
Sicherheitz=
wachmann ſchwer verwundet. Zur Wiederherſtellung
der Ruhe mußte Militär einſchreiten.
„ Trieut, 29. Okt. Gegen 200 öſterreichiſcheitalieniſche
Studenten, die an dem Jrredentiſtenkongreß in Udine
teilgenömmen hatten, wurde der Hochverratsprozeß
eingeleitet.
W.B. Nom, 29. Okt. Der König empfing heute
vormittag die Miniſter, die demiſſioniert haben. Es wird
mit Beſtmmmtheit verſichert, der König habe heute das
Dekret unterzeichnet. wodurch Giolitti mit der Bildung
des Kabinetts betraut wird. Heute abend reiſt der König
nach San Roſſore, Zanardelli morgen nach Maderno.
Eé Neapel, 29. Okt.- Prinz Adälbert von
Preußen iſt heute auf dem Dampfer „König
Albert=
hier eingetroffen. Der deutſche Vigekonſul und die Spißen
der deiſchen Kolonie begaben ſich zur Begrüßung an
Vord. Der Prinz wird heute abend der Stadt einen
Beſuch abſtatten Und dann die Reiſe nach China fortſetzen.
.Bs Bern, 29. Okt. Die Meldung, daß die
Gxä=
fin Lonyay von ihrer Erkkankung ſich wieder ſo weit
erholt hat, daß ſie die Reiſe von Lugern nach Wien
an=
treten könnte, beſtätigt ſich nicht. Die Gräfin befindet
ſich noch immer krank im Hotel„Nationars in Luzern
und wird täglich von mehreren Aerzten behandelt. Doch
ſei in ihrenr Befinden eine Beſſerung eingetreten. Man
hält die Gefahr für beſeitigt.
W.B. Parisl 23. Okt. Graf Lamsdorff beſuchte
heute morden mit dem Miniſter Belcaſſe Schloß und
Park von Verſailles.
1 Paris, 29. Okt. Heute nachmittag trafen 200
Vertreter der engl'ſchen Handelswelt hier
ein, um den von Päriſer Geſchäftsleuten vor einger
Zeit in London; abgeſtätteten-Beſiſch zu erwidern.
7 Abends fand ein vom republikaniſchen Handelskomite
zu Ehren der Gäſte veranſtaltetes Vankett ſtatt, an dem
mehrere Miniſter teilnahmen. Handelsminiſter Trouſilt
brachte hierbei einen Trinkſpruch aus, in dem er betonte,
daß er in der durch den Austauſch von Beſuchen
bewirkten Annäherung für die Menſchheit eine Wohlkat
erblicke die geeignet ſei, die gewaltigen Kämpfe auf dem
Erdball unmöglich zu machen. welche die Menſchheit in
Trauer verſezen und einen Rückſchritt in der Ziviltſation
bedeuten. - Später dantie Miniſterpräſident Cömbes
in einer Anſprache den Vertretern des Handels für die
Unterſtützuing. welche die Regierung der Republik bei
ihnen finder
ſp.B. Paris, 29. Okt. In der Arbeitsbörſe fand heute
vormittag eine zahlreich beſichte Verſammlung von
Handlüngsgehilfen ſtatt, die ſich für Abſchaffung
der Stellenvermittlungsbireaus ausſprach. Die Polizei
wollte die Teilnehmer an der Verſammlung zerſtreuen.
Dieſe ſchleuderten=Steine, Tiſche, Gühle rAns Gläſer
gegen die Beamten. Der Lärm dauerte eine halbe Stunde.
Zahlreiche Perſonen wurden verletzt. Schließlich gelang
es der Munizipalgarde, die Menge auseinanderzutreiben.
Zahlreiche Verhaftungen wurden vorgenommen.
iſ.Ee Verſailles, 29. Okt. Nach einem Beſuch des
Parkes und Schloſſes gab Delcaſſe dem Grafen
Lamsdorff ein Frühſtück. Zu demſelben waren
ge=
laden der ruͤſſiſche Botſchafter in Paris Uruſow, der
Sekretär Lamsdorffs, der Direktor der Muſeen in
Ver=
ſailles.
Madrid, 29. Okt. In der Deputiertenkammer
ver=
las Villaverde eine neuerliche Depeſche aus Bilbao.
nach welcher die Kaͤvallerie wiederum genötigt war, zu
ſchießen. Mehrere Perſonen ſeien verwundek. Die
Mi=
iſter traten zu einer Sitzung zuſammen, in derſelben
wurde auch eine Abordnung Arbeiter empfangen. Der
Präfekt von Bilbao telegraphierte, daß die Ausſtändigen
die Kolonialwarenhandlungen, plünderten und das
Jeſuikenkloſter zu ſtürmen verſucht hätten, woran ſie
je=
doch verhindert worden jeien.-Die Zahl derr bei den
geſtrigen Zuſammenſtößen Umgekommenen ſoll fieben
belragen. Die Garniſon von Bülbao iſt verſtärkt worden.
1 Madrid. 29. Okt. Auf Anfrage über die
Vor=
gänge in Vilbao gibt der Miniſter des Innern im
Senak eine Schilderung der von den Ausſtändigen ver
übten Ausſchreitungen und rechtfertigt die gekkoffenen
ſtrengen Maßregeln. - In der Kammer gibt der
Mi=
niſterpräſident ähnliche Erklärungen ab und ſtellt einen
Antrag auf Vertagung der Verhandlungen dem die
Kammer zuſtimmt.
u wß.sMadrid, 29. Okt. Nach den erſten amtlichen
Nachrichten über die Vorgängein Bilbaͤo begingen
die Ausſtändigen geſtern vormittag Gewalttätigkeiten in
den Wirtſchaften, Bäckereien und Kaufläden. Sie
errich=
teten Barrikaden auf der Brücke San Antonie. Als
letztere vom Militär geſtürmt wurde, zerſtreuten ſich die
Aüsſtändigen nach allen Richtungen. Ferner drangen
Rüheſtörer in einen Kramladen. bemächtigten ſich 8es
Hauſes und verſchanzten ſich, um ſich gegen das Militär
und die Polizei zu verteidigen. Die Jahl der Toten
während des geſtrigen Tages betrug 5 nach Angabe der
Militärbehörde 7Nach denen der Präfektur. General
Zappine wird heute mit einem Regiment Infanterie und
mit Kavallerie und einer Batterie Artillerie eintreffen.
WB. Bilbav, 29. Ort.-Die vergaͤngene Nächt
war verhältnismäßig ruhig. Die Lage bleibt indeſſen
noch ernſt. Dies Ausſtändigen errichteten neuerdings
Barrikaden an verſchiedenen Punkten der Stadt. En
heute früh eingetretener heftiger Regen trieb die Gruppen
Auseinander Der Anblick der Stadt iſt kläglich. Brot
fehlt. Wie feſtſteht, wurden bei den geſtrigen
Zuſammen=
ſtößen ſechs Perſönen getötet und etwa hunderk
ver=
wundet. Die Lokomotivführer und Heizer der
Eiſen=
balinen droben. ſich dem Ausſtande anzuſchließen. Auf
Befehl aus Madrid berief der Gouverneur die
Minen=
beſitzer zu einer Beſprechung.
1I.8* Bilbav. 29. Okt. Die Arbeiter der Fabrik
Varconie in Altes Homos ſind ebenfalls ausſtändig.
Die Zeitungen ſind nicht erſchienen. In Erenaus
er=
ſtürmten die Aufſtändigen das Kloſter der Trinitarier.
Die Mönche flüchteten. Das Militär antwortete auf die
Angriffe mit Salven. Einige Perſonen wurden getötet.
mehrere verletzt. Unter den letzteren befinden ſich
Sol=
daten. Die Telegrammzenſur wird nach wie vor ſtreng
gehandhabt. Die Stadk bleibt militäriſch beſetzt.
Petersburg. 29. Okt. Die „Ruſſiſche Telegraphen=
Agentuͤrt meldet aus Mukden: Angeſichts der Haltuͤng
der chineſiſchen Behörden, die ihr Verſprechen nicht er
füllen, und der dort herrſchenden Gärung rückte eine
ruſ=
ſiſche Abteilung geſtern in die Stadk und beſetzte die
Wachen. - Die von japaniſcher Seite ſtammenden
Ge=
rüchte über die Errichtung rüſſiſcher Forts am Jalu ſind
übertrieben. Nur ein Wall zum Schutz ruſſiſcher
Anſiede=
lungen gegen die Chunchuſen iſt errichtet. Die Gerüchte
über das Einrücken japaniſcher Truppen in Korea
beſtä=
tigen ſich nicht. Die antiruſſiſchen Demonſtrationen ſind
ſeltener geworden.
- W.BHonſtantinopel, 29. Okt. Die Nachricht, der
franzöſiſche Miniſterrat habe das zwiſchen den
deutſchen und franzöſiſchen Intereſenten in dem
Bag=
dadbahngeſchäft getroffene Arraugement nicht
ge=
nehmigt, iſt dahin zu ergänzen. daß die zwiſchen den
Finanzgruppen verabredeten Vereinbarungen
vorbehalt=
lich der Zuſtimmung der franzöſiſchen und deutſchen
Re=
gierung getroffen wären. Die Zuſtimminig des deutſchen
Auswärtigen Amtes ſollte indes erſt nachgeſucht werden,
nachdem die franzöſiſche Finanzgruppe die Genehmigung
der franzöſiſchen Regierung erlangt haben würde. Dies
iſt nicht geſchehen, nachdem die deutſche Finanzgruppe
ſich nicht daniit einverſtanden erklären konſte, die von
fränzöſiſcher Seite gewünſchte Erhöhung der
franzöſi=
ſchen Qudte und Gleichberechtiguſg des franzöſiſchen
Elementes in der Leitung der Vagdadbahn zu
kon=
zedieren.
WE1 Nei=York, 29. Okt. In Dean in Jowa
er=
eignete ſich ein Eiſenbahnunſall, bei dem der
Obeiſt der Heilsarmee, Holland, getötet wurde. Außer
der Frau Looth=Tucker von der Heilsarmee, die ihren
Verletzungen erlag. wurden noch 15 Perſonen verletzt, da=
Unter zwei lebensgefährlich.
Telegraphiſcher Wetterbericht.
Hamburg, 29. Okt. Vielfach nebliges Wetter ohne
erhebliche Wärmeänderung wahrſcheinlich; ſtellenweiſe
Regen.
Tageskalender.
Hoftheater, Anfang 7 Uhr. „Die Kaiſerstochters.
Konzert un 18 Uhr im Reſtaurant-Metropolen.
Heſſiſcher Goethebund: Beffentliche Verſammlung
um 8½ Uhr im „Kaiſerſaal”
Kaiſerpanorama Wilhelminenſtraße 29.
Verſteigerungskalender.
Samstag, 31. Oktober.
Mobiliar= ꝛc. Verſteigerung um 9 Uhr
Bleich=
ſtraße 24.
Todes-Anzeige.
(Statt jeder beſonderen Anzeige.)
Heute vormittag iſt unſere liebe, gute
Schweſter, Schwägerin und Tante (8768
von ihrem langen, mit großer Geduld
ge=
tragenen Leiden durch einen ſanften Tod
erlöſt worden.
Im Aamen der kranernden Hinlerbliebenen:
Friedrich Schmitt,
Seifen=Fabrikant.
Darmſtadt, den 28. Oktober 1903.
Die Beerdigung findet Freitag, 30. Okt.,
nachmittags 3¼ Uhr, vom Sterbehauſe,
Bis=
marckſtraße 82, aus ſtatt. Die Einſegnung
iſt ¼ Stunde vorher.
Vodes
(tatt jeder besonderen Anzeige.)
Nach langem schweren Leiden entschlief gestern in Homburg vor der
Höhe unsere teure, inniggeliebte Mutter, Schwiegermutter und Grossmutter
ral Anua von Golingor,
g0b. Weininger.
Im Namen der Hinterbliobonen:
Bertha von Elipstein,
gob. von Oetinger.
Homburg vor der Höhe, den 28. Oktober 1903.
Villa Debus.
Beerdigung Breitag, den 30. Oktober, nachmittags 2 Uhr, in Darmstadt von der
Friedhöfskapelle aus.
18767
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei, verantwortlich für die Aedaktion: Dr. O. Waldaeſtel, für den Inſeratenteil: F. Kroſt, ſümtlich in Darmſtadt.