Darmstädter Tagblatt 1903


07. September 1903

[  ][ ]

Inſerate

166. Jahrgang.
halbjährlich 3 Mr. einſchl. Bringerlohn. Verbunden mitWohnungs=Anzeiger und der Sonntags=Beilage: blatt werden angenommen in Darmſtadt
Aſſuſtrierkes Unlerhaltungshlatk.
Amtliches Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und der andern Behörden.

Abonnementspreis
monatlich 50 Pfg, vierteljährlich 150 Mr.,
Auswärts werden von allen Poſtämtern
Beſtellungen entgegengenommen zu 1. 80 Mr.
vierteljährlich.

fuͤr das wöchentlich 6mal erſcheinende Tag=
von
der Expedition Rheinſtraße Nr. 23, in
Beiſungen von Plößer. Beſſungerſtraße
Nr. 48 und Schießhausſtr. Nr. 14, ſowie aus=
wärts
von allen Annoncen=Expeditionen.

N209.

Montag, den 3. September.

1903.

B e k a n n t m a ch u ng.
d
Betreffend: Die Beförderung von Mehl= und Backwaren.
Nachſtehend bringen wir die Vorſchrift des 84 der Polizei=Verordnung für

die Haupt= und Reſidengſtadt Darmſtadt vom 12. L. 9. betreffend Verhütung von

21. 3. 99
Geſundheitsgefahren bei dem Betriebe von Bäckereien wiederholt zur Kenntnis der
Beteiligten unter Hinweis auf die ſtattfindende Kontrolle durch die Schutzmann=
ſchaft
und die Straffolgen.
Darmſtadt, den 3. September 1903.
Großherzogliches Polizeiamt.
Dr. Kratz.
12. 4. 97
8 4 der bez. Polizei=Verordnung vom
Mehl= und Backwaren
21. 3. 99
ſind in geeigneten Behältern aufzubewahren und zu transportieren, ſowie gegen
Vernnreinigung ausreichend zu ſchützen. Insbeſondere müſſen die zum Trans=
porte
der Backwaren dienenden Körbe, Mahnen u.ſw. ſtets im reinlichſten
Zuſtande erhalten werden und dürfen nicht zur Aufbewahrung anderer Geen=
ſtände
verwendet werden. Ebenſo muß ſich das die Backwaren herumtragende
Verſonal beſonderer Reinlichkeit auch in der Kleidung befleißigen und bei dem
Transporte jede Verunreinigung der Backwaren durch Ueberdecken der Körbe mit
reinen Decken von heller Farbe vermeiden.
(154300
B e k a n n t m a ch u n g.
Wir ſehen uns veranlaßt, darauf hinzuweiſen, daß Druckſchriften bei
Vermeidnug von Strafe mür an ſolchen Orten öffentlich angeſchlagen
oder angeheftet werden dürfen, welche uls hierzu geeignet von der Lokal=
1
polizeibehörde bezeichuet worden ſind.
Wenn demnach, ſei es von Gewerbsleuten, ſei es von Privaten, Ankün=
digungen
(Plakate) oder andere Druckſchriften an anderen Orten als an den
ſeither geſtaͤtteten und den mit unſerer Genehmigung angebrachten Plakattafeln
öffentlich angeſchlagen oder angeheftet werden ſollen, einerlei, ob dies gewerbs=
müßig
geſchieht oder nicht, ſo iſt ſelbſt wenn der Eigentumer der betreffenden
Wand=oder Mauerfläche ꝛc. die Genehmigung hierzu erteilt hat, vorher die dies=
ſeitige
Genehmigung nachzuſuchen. Erfolgt das Anheften der Plakate ꝛc. ohne
dieſe polizeiliche Genehmigung, ſo iſt Beſtrafung aus Art. 48 des Heſſ. Preß=
geſetzes
zu gewärtigen und ſind außerdem die vorſchriftswidrig angehefteten
Plakate auf polizeiliche Aufforderung alsbald zu entfernen, unter Umſtänden wird
ſich der Täter noch wegen Sachbeſchädigung verantworten müſſen.
Wir bemerken noch, daß den Eigentümern und Mietern von Grundſtücken,
Häuſern, Geſchäftslokalen ꝛc., das Aushängen und Anſchlagen von Anzeigen,
welche lediglich ihr eigenes Intereſſe betreffen, an ihren Grundſtücken oder Miets=
räumen
geſtattet wird und es hierzu einer beſonderen polizeilichen Erlaubnis,
10
nicht bedarf.
Vorbehalten bleibt es uns, jederzeit aus Rückſichten der öffentlichen Ord=
nung
und aus verkehrspoligeilichen Gründen das Anheften von Druckſchriften
un Stellen, wo dies ſeither ausdrücklich oder ſtillſchweigend geſtattet worden war,
zu verbieten.
Darmſtadt, den 4. September 1903.

Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Dr. Kratz.
(55190
Be k a n n t m a ch u n g.
Bekanntlich hat das Reichsgericht in mehreren Entſcheidungen eine Ver=
pflichtung
des Hauseigentümers anerkannt, die Zugänge, Fluren und
Treppen ſeines Hauſes, welche nach ihrer Beſchaffenheit während der Dunkel=
heit
die Paſſanten der Gefahr der Beſchädigung ausſetzen würden, nach Eintritt
der Dunkelheit ſo lauge zu beleuchten, als der regelmäſeige Verkehr im

Hauſe ſtattfindet. In zahlreichen Fallen hat ein ſolches Unterlaſſen nicht nur
eine Schadenerſatzforderung ſeitens des Beſchädigten, ſondern auch eine Straf=
verfolgung
wegen fahrläſiger Körperverletzung nach ſich gezogen.
Es durfte ſich daher für die Hauseigentümer in ihrem eigenen Intereſſe
ſempfehlen, für genügende Beleuchtung ſelbſt pünktlich beſorgt zu ſein oder die
Fürſorge in dieſer Richtung den von ihnen beſtellten Hausverwaltern oder auch
den Inhabern der einzelnen Wohnungen vertragsmäßig aufzuerlegen.
Darmſtadt, den 3. September 1903.
Großherzogliches Polizeiamt.
1543180)
Dr. Kratz.
Spülung des Waſſerrohrnetzes.
Im Laufe der nächſten Woche wird eine Spülung des Waſſerrohrnetzes
nach Unten angefügtem Spilplan vorgenommen. Da die Möglichkeit vorliegt,
daß während der Spülung in den betreffenden Straßenzügen die Waſſerabgabe
während der Zeit von 10 bis 5 Uhr nachts auf kurze Zeit unterbrochen wird,
ſo werden die Konſumenten gebeten, ſich vorher mit Waſſer verſorgen zu wollen.
S p ü l plan.
1 In der Nacht von Montag, den 7. zu Dienstag, den 8. September,
werden geſpült:
die Spülbezirke 1. und II.
In dieſe Bezirke fallen alle Straßenzüge ſüdlich der Bismarckftraße, weſtlich vom
Paradeplatz nördlich des Teiles der Rheinſtraße zwiſchen Ernſt=Ludwigsplatz und
Wilhelminenſtrahe, weltlich des Teiles der Wilchelmnenftraße, zwiſchen Rheingtraße
und Heinrichſtraße, weſtlich vom Wilhelminenplatz. nördlich des Teiles der Heinrich=
ſtraße
von der Wilhelminenſtraße bis zur Heidelbergerſtraße, öſtlich des Teiless der
Heidelbergerſtraße, zwiſchen Heinrichſtraße und Eſchollbrückerſtraße nördlich der Eſcholl=
brückerſtraße
, zwiſchen Heidelbergerſtraße und Stadt=Allee, noͤrdlich der Stadt=Allee von
der Eſchollbrückerſtraße bis zur Mdin=Neckar=Bahn und öftlich der Main=Neckar=Bahn,
zwiſchen Stadt=Allee und Bismarckſtraße.
1Von den dieſe Spülbezirke umgrenzenden Straßen und Plätzen werden mitgeſpült
die Bismarckſtraße, die oben angegebenen Teilſtrecken der Wilhelminenſtraße und der
Heinrichſtraße und die Nordſeite der Rheinſtraße, zwiſchen Enit=Ludwigsplatz und
Wilhelminenſtraße. Ferner wird noch mitgeſpült die Frankfurterſtraße, zwiſchen Bis=
marke
uns Lahlertſtraͤßern
2) In der Nacht von Mittwoch, den 9. zu Donnerstag, den 10. September,
werden geſpült:
die Spülbezirke HI. und IV.
In den Spülbezirk III. fallen ſämiliche Straßenzüge nördlich der Bismarck=
ſtraße
und weſtlich der Frankfurterſtraße, ſowie die Sraßenzüge nordlich der Holzhof=
Allee und weſtlich der Main=Neckar=Bahn.

furterſtraße don Oi8er Kahler.aſtrahe lähig din der ohelch tung enachi Aebeltze n Luſd odle
Holzhof=Allee.
In den Spülbezirk 1V. fallen die Straßenzüge öftlich des Teiles der Wil=
helminenſtraße
, zwiſchen Heinrich= und Rheinſtkaße, ſüdlich des Teiles der Rhein=
ſtraße
, zwiſchen Wilhelminenſtraße und Ernſt=Ludwigsplatz. ſüdweſtlich vom Ernſit=
Ludwigs= und Marktplatz, ſüdweſtlich und weſtlich der Kirchſtraße, weſtlich des Teiles
der Karltraße, zwiſchen Kirch= und Heinrichſtraße und nördlich des Teiles der
Heinrichſtraße, zwiſchen Karl= und Wilhelminenſtraße.
Von den dieſen Spülbezirk eingrenzenden Straͤßen und Plätzen werden mitgeſpült
die Kirchſtraße, die öben angegebenen Strecken der Karl= und Heinrichſtraße ſowie die
Südweſtſeite des Ernſt=Ludwigs= und des Marktplatzes und die Oftſeite des Wilhelminen=
platzes
, ferner wird mit dieſem Bezirk geſpült die Käpellſtraße.
3) In der Nacht von Samstao, den 12. zu Sonntag, den 13. September,
werden geſpült:
die Spülbezirke V. und VI.
Dieſe Spülbezirke umfaſſen alie Straßenzüge oͤftlich der Frankfurterſtraße des
Herreigartens und des Paradeplatzes; nordöſtlich des Ernſt=Ludwigs= und des Markt=
plates
, nordöſtlich und öſtlich der Kirchſtraße, nördlich der Kapellſtraße, weſtlich der
Wühlſtraße und nördlich der Dieburgerſtrlaͤßer
AVon den dieſe Bezirke einſchließenden Straßenzügen und Plätzen werden mit=
geſpült
die Mühlſtraße. die Dieburgerſtraße, die Nordoſtſeite des Ernſt=Ludwigs= und
des Marktplatzes, ferner wird mitgeſpült der Teil der äußeren Ringſtraße zwiſchen
Dieburgerftraße und Seiterswieſenweg.
Darmſtadt, den 28. Auguſt 1903.
U5281d0
Städtiſche Waſſerwerks=Verwaltung.

Froſt im Frühling.

2

Roman von Georg Rengs.

Nachdruck verboten.

Adolf ſah finſter vor ſich hin. Bei aller Strenge
wolle er ſtets nur das Beſte ſeiner Schweſter. Eine
brennende Ungeduld packte ihn manches Mal, daß
ſie das nicht begreifen wollte. Frau Betty wußte
nicht immer das Richtige zu treffen, deshalb ſagte
ſie: Ja, ſehr zu ihrem Heile, denn als ſich das Gerede
glücklich beruhigt hatte, kam noch die gräßliche Geſchichte
mit dem Maler.
Herr Gott, fängſt Du damit wieder anl
Der ſonſt ſo Ruhige ſprang von neuem erregt
empor. Ein Greuel war'es dem verſchioſſenen
Mann, daß alles in der großen Verwandtſchaft der
kleinen Stadt ſo breit getreten wurde. Aber was
ſollte er ſagens Er ſtand ganz anf Seiten dieſer
Familie. Seine Anſichten waren es meiſt, die da
verfochten wurden, und nie hätte er mit ſeinem ſtark
ausgebildeten Familienſinn zugegeben, daß er oft
unter dieſer Familie litt. Er blieb vor Betky ſtehen.
Niemals wäre es eine gräßliche Geſchichte ge=
worden
, wenn Ihr ſie nicht ſo aufgebauſcht hättet.
Mama meinte, es wäre beſſer, man ſpreche
öffentlich darüber, als wenn man es zu vertuͤſchen
ſuchte, denn ſonſt könnten die Leute erſt recht alles
Mögliche denkey.

Uebrigens, ſagte er, ſich ruhig neben ſie ſetzend,
war es ja Deine Familie, der wir dieſen Maler zu
verdanken hatten.
Ja. Onkel Pache hütte auch was Geſcheiteres
tun können, als den jungen Menſchen hierher kommen
laſſen, um die Familienbilder zu kopieren. Ich bin
ſicher, er tat es uns zum Tort. Er hält es immer
mit Suſi. Wie eine feine ausländiſche Pflanze in
einem Kartoffelacker nähme ſie ſich in unſrer Mitte
aus, man zerbräche ſich den Kopf, wie ſie dahin ge=
kommen
, ſagte er neulich zu mir. Ich wette, er
freute ſich auch, als der Maler Guſi durchaus malen
wollte und ſie heimlich zu ihm ging, da Du Deine
ſEinwilligung nicht gabſt. Rein, wenn ich daran
denre! Mama war außer ſich. Vierzehn Tage lang
ging ſie in keinen Kaffee, zu keiner Menſchenſeele, ſo
entſetzlich ſchämte ſie ſich.
Das war ſelbſt ihm zu ſtark.
Ja, mein Himmel, weſſen ſchämte ſie ſich denns
Suſi hat doch nichts Ehrloſes begangen. Ex malte
ihren Kopf, das war alles. Die Familie tat aber,
als habe ſich Suſi zum Modell erniedrigt, und machte
einen unglaublichen Klatſch daraus.
Du ſelbſt warſt aber doch außer Dir.
Gewiß. Ich hatte ihr ſtreng verboten, ſeine
Bitte, ſich malen zu laſſen, zu erfüllen, weil ich nicht
wollte, daß ihr dabei allerlei dummes Zeug in den

Kopf geſetzt würde. Nun ging ſie doch. Ich war
außer mir über den Betrug, den ſie an mir geübt.
Eine Weile ſah er in Gedanken vor ſich hin,
bis Frau Betty begütigend ſagte: Weißt Du, ich
alaube, Suſi wartet auf eine recht große Leidenſchaft.
Die wird ſchon noch kommen, ſie iſt noch ſo jung.
Den Kopf an des Gatten Bruſt gelehnt, ſah ſie
träumeriſch vor ſich hin.
Eine große Leidenſchaftl Er haßte dies Wort.
Es war ihm ein Greuel, ihm vor allen. Denn er
wußte, was dieſe großen Leidenſchaften; bedeuteten:
Pflichtvergeſſenheit, Verrat an einem dritten und end=
lich
nach ſchrankenloſem Genuß ein ſchnelles ſtetiges
Abſterben dieſer großen Leidenſchaft= Brüsk, wie
er noch nie mit ſeiner Frau geſprochen, ſagte er:
Fang' Du auch noch mit dem Blödſinn an.
Sie aber verſtand unter der großen Leidenſchaft=
etwas
andres und riß die Augen weit auf.
Blödſinn, liebſtet Adolf? Ich habe es doch an
mir ſelbſt erfahren.
Er ſah ſie erſt ganz verſtändnislos an, als rede
ſie von etwas, das weit hinter ſeiner Zeit lag, dann
beſann er ſich, ſie meinte jedenfalls ihre Liebe zu ihm,
und ohne daß es ihm klar zum Bewüßtſein gekommen
würe, berührte es ihn komiſch, daß ſie dieſe guf
bürgerliche Liebe eine große Leidenſchaft= nannte;
Nein, die war es, Gott ſei Dank, nicht.

[ ][  ][ ]

gend s.

Darmſtädter Tagblatt, Montag, ben 7. Sehtenwer 1vos.

Munimer 2ö5.

Bekanntmachung.
Montag, den 21. September 1903.
vormittags 10 Uhr,
ſoll die der Privatin Fanny Goldberg
dahier zuſtehende Hofreite:
Flur II. Nr. 398 - 43 Mtr. große
Kaplaneigaſſe 40
in unſerem Bureau zwangsweiſe ver=
ſteigert
werden.
Darmſtadt, den 5. Auguſt 1903.
Großherzogl. Ortsgericht I.
(3948a
Müller.

Belauntmachuug.
Auf gerichtliche Verfügung werden
die dem Georg Philipp Hotz und Ehe=
frau
dahier gehörigen Immobilien, als:
Flur. Nr. ⬜Mtr.
H 196¹⁄₁₀ 255⁄₁₀ Hofreite
Martin=
ſtraße
2½,
27 Grabgarten
H 1965⁄₁₀
daſelbſt
Montag, den 21. September 1903,
vormittags 11 Uhr,
in dem Ortsgerichtslokal ( Beſſunger=
ſtraſee
48) dahier öffentlich meiſt=
bietend
verſteigert.
Bemerkt wird, daß die Genehmigung
auch dann erfolgt, wenn der Schätzungs=
preis
nicht erzielt wird, jedoch andere
rechtliche Hinderniſſe, nicht entgegen
ſtehen.
Darmſtadt, den 7. Auguſt 1903.
Großherzogl. Ortsgericht Darmſtadt I.
GBeſſungen).
Weimar. (13935a

Landwirtschalttiche
Husstellungs=Lotterie
Elessen.
Liehung 15. September 1903.
Gew
2000 zs. Mk. 40000.

. Ml. 5000
2099
1000 = 2000

1 Hapte. u. f.I.

46 Geſ . M.7ios-.
v 31000
1950 5100)
Los 1 ME., 1 L0se 10 Mle.
Porto und Liste 25 Pfg.
empfiehlt (4646a
L. F. Ohnaoker, Darmstadt.

Zinr nenes Kanapee ſt wegen Plah=
Emangel billig zu verkaufen. Mauer=
[14817a
ſtraße 10.

W. WVeren Geschüſtaanfgabe
ein faſt neuer, wenig gebrauchter Feder=
ſtoßkarren
, geeignet für Küfer od. Wein=
händler
; daſelbſt reine Weinflaſchen und
Fäſſer billig zu verkaufen. E3754s0i
Zu erfragen Mühlſtraße 52 III.

B e k a n n t m a ch u n g.
Die Inhaber der angeblich abhanden gekommenen Pfandſcheine Nr. 39109,
40181, 41022, 41309 und 42882 werden hiermit aufgefordert, ihre
Anſprüche innerhalb viergehn Tagen, vom Tage des Erſcheinens dieſer Be=
anntmachung
an gerechnet, bei der ſtädtiſchen Pfandhausverwaltung Kirch=
ſtraße
Nr. 9 - geltend zu machen, widrigenfalls nach Ablauf dieſer Friſt gemäß
8 32 des Statuts vom 18. Auguſt 1900, betreffend die ſtädtiſche Pfandleihanſtalt/
Darmſtadt, die Kraftloserklärung der Pfandſcheine erfolgen wird.
Darmſtadt, 5. Seplember 1903.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
(15532
J. V.: Dr. Glüſſing.

a. Gualität Hohlon, Hohs, Briketts
in sämtlichen Sorten, nur aus anerkannt orsten
Aechen, zu billigaten Konkurrenzpreisen.
Wilhelminenstr. 31.
Bernh. G. Hachenburger,
Telephon Mr. 9.
Vertreter des Rhein.-Westf. Kohlen-Syndikats. C2817a

Güason Lonſohmost

fortwährend friſch von der Kelter
4.
empfiehlt im Ausſchank und im Faß
Karl Ph. Mllev,
Aopfolweinkeltoroi,
15215a)
Ecke der Mühl= und Rundeturmſtraßze.

S.

5 Dioneuen Wollgarne
für Herbſt und Winter
ſind eingetroffen und geben wir dieſelben trotz hohem Auf=
ſchlag
zu alten Preiſen ab.
Das Anstricken, sovie Kaustricken von Socken
und Strüzpien
beſorgen wir prompt und billig.

ſg. Hockmann-Cehmidt & Co

17)

2002gna
H'ichsicheren Leuten ds Selbstgeber.
Robert Fricke, Hamburg5. (15372fs0

8 Ludtuigſteaße 8.
(5382a
299804

Dampfreimgungs-
Anstalt kür
Hettfedern u. Daunen.
Gleichzeitig empfehle für neue
Hüllen:
Drelle, Warchent,
H. Waunenköper.
J. Bötlnger,
Hoſstallstrasse C.
nächst dem Mathildenplatz.
Aelteſtes, beſteingerichtetes Geſchäft
dieſer Art am Plaze. (3954

Folläpfel,
das Pfund zu 5 Pfg.,

nicht wurmig, das Pfund zu 10 Pfg.,
vorzüglich für Gelee,
ſind zu haben
G4017dfso
Villa Monrepog, Dieburgerſtr. 190.

Zu verkaufen
Schreibtiſch (Nußbaum) M. 30, feines
Vertiko 45 M., gute leichte Jagdflinte
35 M., ſchönes Oelbild in reichem Gold=
rahmen
35 M. und verſchiedene Bilder
ſehr billig. Näheres Exped. (13680t

roßer, antiker Kleiderſchrank,
G Nutßbaum (Stil Louis XVI).
ſowie verſchiedene antike Mübel werden
ſehr preiswert abgegeben.
(13691t
Näheres in der Exped.

terhaltene ein= und zweitürige
G gleiderſchräuke billig zu verkfu.
Alezanderſtr. 3 part.
(15512om


S

ehrzgut erh. Rad billig.
Schulſtraße 16.

Bäckerladen
(1376280

eübte Friſeuſe nimmt noch einige
(G Damen an.

[51373180
Mühlſtraße 13.

Vebrauchter Gasbadeofen zu kaufen geſ.
G Offerten u. B38 Exped. C5406s0

0000o00000=
8 Wegen Sterbefall 8
D iſt eine in der unteren Hein=
H richftraße gelegene
WRIIO
mit kleinem Garten, in tadel=
loſem
Zuſtande, ſehr preis=
Z würdig zu verkaufen. (4219a
Näheres nur durch
Coseph Hrier,
Wilhelminenſtraße 25.
GOOOO000000

O. Du brauchſt mich nicht auszulachen - es
zuckte um ihren Mund - wenn es auch für Dich
keine große Leidenſchaft war, für mich war es eine.
Und iſt es hoffentlich noch, Schatz, dabei lachte
er gutmütig, wie über den Scherz eines Kindes, und
küßte ſie auf den Mund, ich habe Dich ſehr lieb.
Du hätteſt Dir eine geſcheitere Frau nehmen
ſollen. Ich bin nicht klug genug für Dich. Suſi
zum Beiſpiel iſt viel klüger.
Ich bitte Dichl Nie im Leben hätte ich ein
Mädchen wie Suſi geheiratet - ein Geſchöpf, ſo
ſchwer zu behandeln. Wenn ich bloß daran denke,
wie ſie damals davongelaufen iſt - zweimal!
Nein, nein, das iſt nicht möglichl Entſetzt faßte
ſie nach ſeiner Hand. Das haſt Du mir noch nie
geſagt. Das iſt ja furchtbarl
Es gab mehr Dinge, die er ihr noch nie geſagt
hatte, und als er ihr Entſetzen ſah, bereute er dieſe
Worte.
Und ich bitte Dich, keinen Gebrauch davon zu
machen. Es iſt vergeſſen.
Nein, nein; aber erzähle es mirl Davonlaufenl
Wie kommt ein Mädchen auf ſolche Ideel Wenn
man Suſi heut ſieht, meiſt ſo kalt, ſa ruhig, man
begreift es kaum. Wie war es nur möglich!
Er räuſperte ſich, bevor er widerwillig ſprach,
denn es war ihm ein Greuel, im Bergangenen zu
wühlen.
Suſi war noch ein Kind. Ich hatte ſie in die
Precioſa mitgenommen, die von einer elenden Truppe
in unſerm Heimatſtädtchen aufgeführt wurde. Suſi war
vor Freuden ganz aufgeregt; noch nie hatte ſie etwas
Derartiges zu ſehen bekommen. Mein Vater machte
mir die heftigſten Vorwürfe. Solche Vergnügungen ſeien
an und für ſich ſchon Unſinn, aber geradezu Gift für
Suſis erregbares Temperament. Ich ſelbſt ließ ſie
hart an, um ſie wieder zur Raiſon zu bringen, und
als ich dazu kam, wie ſie mit Spielkameraden ſelbſt
die Precioſa aufführte, ließ ich mich fortreißen und

gab ihr eine Ohrfeige. Hinterher bereute ich's, weil
ich wußte, wie furchtbar man ſie verletzen konnte.
Am nächſten Morgen war ſie auf und davon. Wie
ein Verzweifelter ſucht ich ſie überall. Endlich fand
ich ſie ein paar Stunden vor der Stadt am Walde
mit einem Bündel in der Hand, in dem ihr Frühſtücks=
brot
und ein Buch, irgend ein Roman von Scott,
waren. Sie war außer ſich, als ſie aus dem Schlaf
erwachte - es war ein heißer Sommertag - und
ich plötzlich vor ihr ſtand. Sie wollte nicht mit zurück,
und ich war ratlos, denn Gewalt mocht ich nicht
anwenden. Schließlich warf ich mich vor ihr auf
die Kniee und bat ſie himmelhoch. Da ging ſie mit.
Und das andre Mal?
Ach laß, das war ſo ähnlich.
Er ſah verſtimmt vor ſich hin, und ſie drang
nicht weiter in ihn. Es war ein Jammer, daß die
Geſchwiſter ſo wenig harmonierten. Er aber dachte
jetzt nicht an die Schweſter, ſondern an eine Dritte,
an die Einzige, die ſchuld war an allem.
E3 iſt ſo traurig, daß Cure Mutter ſo früh ge=
ſtorben
iſt. Die hat Suſi gefehlt.
Er ſagte kein Wort.
Wenn ich daran denke, tut mir Suſi wieder leid.
Ja, ſie tut mir auch leid. Aber, er holte
tief Atem - ich kann nicht anders ſein, als ich bin-
kann's
nicht!
Er ſtand vom Sofa auf, ging ein paar Schritte
hin und her, trat dann ans Fenſter und ſah durch
die Scheiben. Nein, er konnte nicht anders ſeinl
Aber ſo feſt er auch überzeugt war, daß ſeine Methode
die einzig richtige ſei, er hatte dennoch, bei dem Ernſt,
womit er alles nahm, Stunden des Zweifels, in
denen er ſich fragte: tue ich auch recht? Bin ich
nicht zu ſtrengs
Dann wollte er milder, nachſichtiger ſein. So=
wie
er aber der Schweſter gegenübertrat, in dem
immer ſchöner werdenden Antlitz die Züge ihrer
Mutter wiederfand, jener Frau, die Schande und

Unglück über ſie gebracht, da war jede Spur von
Reue und Mitleid verſchwunden. Jene Aehnlichkeit,
die ſie ſo ahnungslos trug, ward ihm zur Höllenpein.
Leibhaftig ſtand die Vergangenheit vor ihm; er liebte
ſeine Schweſter - gewiß - und doch lag eine Kluft
zwiſchen ihnen, die nichts mehr überbrücken konnte.
Was hätte er ſelbſt darum gegeben, hätte er vergeſſen
können! Wie hatte er ſich in einſamen Stunden dies
Vergeſſen abringen wollenl Umſonſt! Gerade in dem
Ringen wurde Vergangenes lebendiger denn je zuvor.
Er wandte ſich nach ſeiner Frau um. Sie ſah ihm mit
großen, fragenden Augen entgegen, als ahne ſie ein Ge=
heimnis
, aber zu unklar und nebelhaft, um ihm in Worten
Ausdruck zu geben. Ihr gegenüber hatte er dieſe Ver=
gangenheit
noch nicht berührt. Die Gelegenheit müſſe ſich
erſt einmal bieten, hatte er ſtets bei ſich gemeint. In dem
Augenblick wurde es ihm klar, daß er mit ihr über=
haupt
nicht davon reden konnte. Hatte ſie ſich ſchon
über Suſis kindiſche Flucht als etwas Unerhörtes ent=
ſetzt
, was würde ſie erſt zu dieſer Geſchichte menſch=
licher
Leidenſchaft ſagen? Er hätte ebenſogut einem
Kinde davon reden können. Klein war ihr Horizont,
ſo hatte er ſie begehrt und nie mit Bewußtſein einen
Mangel empfunden. Plötzlich aber graute ihm vor
ihrer Verſtändnisloſigkeit, und es war, als ſchlummere
im Innern ſeiner Seele der Wunſch, von ſeinem Weibe
das milde beurteilen zu hören, was er ſelbſt ver=
dammte
. Betty aber würde ſich entſetzen, würde
vielleicht gar zur Mutter laufen, alles würde ans
Licht gezerrt, breit getreten werden von der ganzen
Familie. Herr Gottl Er fuhr ſich erregt durchs
Haar. Glutheiß ward ihm bei dem Gedanken, als
habe er ſich ſchon verraten, als ſei den Leuten hier
ſchon alles offenbar geworden, was weitab von der
Heimat niemand wußte. In dem Augenblick hörte
Betty mit dem geübten Ohr der Mutter durch zwei
Zimmer hindurch eines der Kinder ſchreien. Sie eilte
raſch hinaus, und bald darauf trennten ſich dis
Gatten.
GFortſetzung folgt.

[ ][  ][ ]

Neumer 200.

Darmſtädter Tagvlatt, Montag, den 7. September 1903.

Seite 3.

Mnhuungen.

Kapellplatz
eine freundliche 6-7Zimmerwohnung,
neuzeitlich hergerichtet, ſof. od. ſpäter zu
vermieten. Näheres Soderſtraße 13,
(15034
bei Weiler.
Aliceſtraße H
(gegenüber dem Herrngarten),
Beletage, eine elegante Wohnung, be=
ſtehend
aus 6 Zimmern nebſt reichlichem
Zubehör, Vorgarten, elektr. Licht und
Gas, per 1. Oktober evtl. auch früher
zu verm. Täglich einzuſehen. Näheres
(15360om
im 2. Stock.
2
¼0¼
Heidelbergerſtr. 81⁄₁₀
¼
ſind drei 6=Zimmerwohnungen,
herrſchaftlich eingerichtet, event. mit
4 Stallung, per ſofort. (15452t

123441) Liebfrauenſtraße 68 1. u.
3. Stock ſchöne 4=Zimmerwohnung ſof.
zu verm. Näh. Kiesſtr. 28, (Bureau).
123451) Magdalenenſtraße 23
4=Zimmerwohnung per ſofort zu ver=
mieten
. Zu erfragen bei Ph. Ruths.
13938t) Junere Ningſtraße 85
mehrere ſehr ſchöne 4=Zimmerwohnungen
mit Bad, Leucht= und Heizgas per ſo=
fort
zu vermieten. Näh. parterre.
141771) Kaupſtraße 22 x iſt
der 1. Stock, beſtehend aus 4 Zimmern,
großem Manſardenzim., mit Heiz= und
Leuchtgas, per 1. Oktober zu verm. Zu
ſerfragen Ernſt=Ludwigſtr. 18 im Laden.
143271) Wienerſteaße 65, 1. St.
4=Zimmerwohnung mit allem Zubehör
per 1. Oktober zu verm. Näh. part.
Liebfrauenſtraße 78 u. 80
ſchöne 4=Zimmerwohnungen mit Leucht=
und Heizgas, Badez., Bodenkammer, von
500 M. an, ſowie 3=Zimmerwohnungen
mit Kochgas, Bodenkammer, von 300 M.
p. ſofort zu vermieten.
(15037t
15441a) Kaſinoſtraße 25 eine ſchöne
4=Zimmerwohnung mit allem Zubehör
ſper Oktober zu verm. Einzuſehen
von 10-2 Uhr vormittags.

Neuban
Mathildenſtr. 3,
I. Stock, elegante 5 Zim=
mer
mit Bad, Veranda,
ſep. Fremdenzimmer 3. 1. u.
2. St. vollſtändig der Neu=
geit
entſprechend eingerichtet,
mit reichlichem Zubehör, per
ſofort zu verm. Näheres
parterre.
(0384oms
Pallaswiesensir. 25
(zweiſtöckiges Wohnhaus) im 1. Stock
ſehr ſchöne 5=Zimmerwohnung, Bad,
Gas und allem Zubehör per 1. Oktober
zu vermieten. Näh. part. (10894t
0GGGG3G0
Geräumige
5=Zimmerwohnung,
2. Stock (reichl. Zubehör, großer
Trockenboden, Mädchenzimmer
auf der Etage), per 1. Oktober G
an ruhige Familie zu vermieten.
Näheres b. Dr. Meil, Fried=
richſtr
. 24, 1. St. C219lomf
G0000GaGaGOO0
13937t) Junere Ningſtraße 83
und 80 je eine ſehr ſchöne b=Zimmer=
Wohnung, der Neuzeit entſprechend ein=
gerichtet
, per ſofort zu vermieten.
Näh. Innere Ningſtr. 85 u. 91 part
14171omk) Manerſtraße 10 erſter
Stock Fünfzimmerwohnung neu herge=
richtet
ſofort zu vermieten.

Aliceſlraße 24. L. Slock
4 Zimmer, neu hergerichtet, mit allem
Zubehör, per ſofort zu vermieten.
Näh. daſelbſt 1. Stock.
(9230oms,

Neubau
Mathildenstrasse 3,
3. Stock, 4 Zimmer Bad,
Veranda nebſt allem Zubeh.,
vollſt. der Neuzeit gemäß, ſof.
zu verm. Näh. part. (o383oms

Beſſungerſtr. H
4=Zimmerwohnung mit ſämtlichem Zu=
behör
im 3. Stock, per ſoſort beziehb.
Zu erfragen parterre.
(B11284t
12129t) In den Neubauten
InnereNingſtraße. Eckeſrauich=
ſteinerſtr
., und ſchöne 4= Zimmer=
wohnungen
mit Bad. Gas und
allem Zubehör alsbald oder ſpäter
preiswert zu vermieten.
Näh. daſelbſt part. oder Irene=
ſtraße
8l, 2. St.

B873400) Sandbergſtr. 54 freundl.
s=Zimmerwohnung mit Kochgas und
Zubehör (Preis 400 Mk.)
11717t) Wendelſtadtſtr. 56, eine
3=Zimmerwohnung mit Gas per 1. Okt.
B12027om) Beſſungerſtr. 41, gegen=
über
d. Großh. Orangeriegarten, ſchöne
3=Zimmerw. in gutem Hauſe p. 1. Okt.
zu verm. Näheres im Laden.
Bl3242oms) Mathildenſtraße 53
freundliche 3=Zimmerwohnung mit allem
Zubehör an ruhige Leute bis 1. Oktbr.
Nenbau.
Moosbergſtraße, zwiſchen Tannen=
und Frankenſteinſtraße, ſind ſehr ſch.
Dreizimmerwohnungen nebſt Zubehör
per 1. Oktober zu vermieten. Näh. bei
Georg Müller, Sandbergſtr. 4. G13588t,
13873t) Fuhrmauuſtraße F eine
3=Zimmerwohnung m. Zubeh. ſofort 3. v.
Leſſungerſtraße 16
Seitenban (am Südbahnhof) ſchöne
3=Zimmerwohnung mit allem Zubehör,
der Neuzeit entſprechend eingerichtet, per
ſofort zu vermieten. Näheres Vorder=
haus
parterre.
513662k0) Mühlſtr. 25 Vorderhs.
2 ſchöne 3=Zimmerw. zu 32 u. 34 M.
monatl. per 1. Okt. zu beziehen. Eben=
daſelbſt
Manſardewohnung 18 M. mtl.
3 Z. für 330 M. per ſofort od. ſpäter.
814931) Neue Niederſtraße 11
per 1. Oktober hübſche 3= Zimmerwoh=
nung
, der Neugeit entſprech. J. Weber.
15130t) Roſedörferſtr. 65 1. Stock
ſchöne ZZimmerwohnung mit allem Zu=
behör
per 1. Oktober zu vermieten.
151920ms) Kiesſtraße 40, Seiten=
bau
1. St., Z=Zimmerwohnung per 1. Okt.
Preis 300 Mk. Einzuſehen nachmittags.
15199t) Kiesſtraße 25 ſchöne Man=
ſardewohnung
, 3 Zimmer mit Zubeh.,
per 1. Okt. an ruh. Leute. Näh. daſ. part.
151911) Woogſtraße 1, Mitte der
Stadt, ſind ſchöne 3=Zimmerwohnungen
an ruhige Familien billig zu verm. Näh.
Soderſtraße 2, Samenhandlung.
15250t) Soderſtraße 48. Mittelbau,
eine Wohnung, beſtehend aus 3 Zimmer,
Küche u. Keller, zu vermieten und kann
ſofort bezogen werden. Preis 220 Mk.
8415485a) Mauerſtraße 14 3. Stock,
eine freundliche 3=Zimmer=Wohnung mit
Kochgas uſw. an ruhige Mieter zum
1. November, event. auch früher, 3. verm.
413811imdk) Wienerſtr. 52 Drei=
Zimmerw. mit all. Zubeh. per 1. Okt.

413732oimd) Arheilgerſtr. 54½zwei
ſchöne unmöbl. Zimmer zu vermieten.
413706s0) Gardiſtenftraße 7 zwei
H. Wohnungen für monatl. 12 Mk. zu
vermieten. Näh. Schwanenſtr. 32, part.
15343omk) Liebfrauenſtraße 41
2=Zimmerwohnung mit Bodenkammer an
kinderl. od. ültere Leute. Zu erfr. 1. St.
513807oms) Hochſtraße 9 24.
eine Manſardenwohnung, 2 Zimmer u.
Küche, auf 1. Oktober an einfache ruh.
Frau zu vermieten. Einzuſehen vorm.
von 10-12 Uhr.
10

413772t) Ecke der Kaup= und
Arheilgerſtraße ſchönes
unmöbl. Limmer,
parterre, mit ſeparat. Eingang bis zum
1. Oktober zu vermieten. Näheres
Pankratiusſtr. 30½ 3. St. Iinks.

RAATUA

Veubau Ringstr. 25
ſchöne Manſardenwohnung ſofort zu ver=
mieten
. Näheres part. daſelbſt. (5029a

B7564) Laden, ſchön, prima Lag.
f. jed. Konſum, auch f. jed. and. Branche,
zu vermieten. Näh. Exped.
LadeulOhzah
in lebhafter Geſchäftslage per 1. Okt. zu
vermiet. Zu erfr. in der Exp. (12591t,

4

Stallumg
für 2 Pferde mit Zubehör per ſofort
zu vermieten. Näheres Karlſtr. 60
parterre.
(6587.

13183t) Lauteſchlägerſtraße 11 eine
2=Zimmerwohnung alsbald 3. om.
B14460t) Neubau Sandbergſtraße
Nr. 32 mehrere 2=Zimmerwohnungen
mit allem Zubehör per 1. Oktober.
113602ks0i) Nied.=Namſtädterftr. 35
2 Zimmer u. Küche per 1. Okt. zu verm
513673k00) wiaz- Heidelberger-
Strasse 127 Wohnung von 2 Zimmer
und Küche ſofort zu vermieten.
51374580) Landwehrſtr. 25 .
Manſarde 2 Zimmer und Küche an
ruhige Leute ſofort zu vermieten.

51373850) Luiſenſtr. 34, 1. St., mbl.
Manſardezimmer für 10 M. monatl.
Heidelbergerſtr. 29, 1. Jl.
hübſch möblierte Zimmer 3. v. (3723goi
1528400) Wendelſtadtſtraße 35,
part., möbl. Zimmer auf ſof. od. ſpäter.
½13804oim) Schuftergaſſe 4 am
Markt ein einfach möbliertes Zimmer
mit Penſion zu vermieten.
513800) Hoffmanuſtr. 1, 1. Stock,
Ecke der Nieder=Ramſtädterſtraße, ein
möbliertes Zimmer zu vermieten.
11379801) Marktplatz 3 Schlafſtelle
ſofort bei Joh. Gerbig.
413824) Waldſtraße 11a 1. St.,
möbl. Zimmer ſofort zu vermieten.
51382301) Schön möbl. Zimmer ev.
mit Penſion zu vermieten. Näheres
Hügelſtraße 15 3. Etage rechts.
513822) Soderſtraße 31 ein Zim.
mit 2 Betten ſofort.
erſlvern
G
Deryolden

ſchnell - gut - billig.
Altes Gold und Silber wird in Zah=
lung
genommen.
(2892a
Albert Grab,
Grafenſtraße 19.

12518t) Frankfurterſtr. 261 hübſch
möbl. Zimmer mit Penſion ſofort zu vm.
127431) Eliſabetheuſtr. 32, 2. St.,
fein möbl. Zimmer ſofort zu verm.
12796t) Grafeuſtr. 32. 1. St. r.
El4458ſzwei möbl. Wohn= und Schlafzimmer,
event. auch mit 2 Betten einzurichten,
ſofort zu vermieten.
12915oms) Nied.=Namſtädterſtr. 71
ein möbl. Zimmer ſofort zu vermieten.
132031) Luiſenſtraſe 34 1. Stock,
14754oms) Soderſtr. 24 Manſarde fein möbl. Wohn= und Schlafzimmer ſof.
13485oms) Eſchollbrückerſtr. 6 im
1. Stock zwei möbl. Zimmer zu verm.
13594oimdk) Saalbauſtr. 26 I. mb. 3
139880k) Grafenftraße 24 1. Stock
ſchön möbl. Wohn= und Schlafzimmer.
1405 9oms) Kahlertstr. 7 fein möbl. Aimmer.
145311) Hölgesſtr. 1. 2. Stock r.,
ſchön möbl. Zimmer zu verm.
14598t) Mathildenplatz. möbliert
Zimmer mit Penſion zu vermieten.
Näheres Reſtauration Maintor=
14504t) Saalbauſtr. 16, 1. Stock,
hübſch möbl. Wohn= und Schlafzimmer
mit ſepar. Eingang per ſofort zu om.
14827t) Mühlſtraße 31. St., nächſt
der Infant=Kaſerne, gut möbl. Zimmer,
paſſend für Einjährigen.

14828t) Heinrichſtraße 97 zweil
gut möbl. Zimmer.
411840t) Schloſegartenftraße 51
möbl. Zimmer zu verm. Näh. 3. St. rechts.
1508Somds) Landwehrſtr. 6 part.
möbl. Zimmer mit oder ohne Penſion.
15249t) Wohn= und Schlafzim=
mer
, parterre, gut möbliert, Schreibtiſch
und neues Bett, ſofort ſehr preiswert
zu vermieten. Näheres Expedition.
15242a) Lagerhausſtr. 4 freundl.
möbl. Zimmer mit od. ohne Penſion.
153611) Ernſt=Ludwigſtraße 22 I
Wohn= und Schlafzimmer, gut möbliert,
ſofort beziehbar.
513655ts0) Marktplatz 11½ im
Hauſe des Herrn Braunwarth ein gut
möbl. Zimmer ſofort zu verm.
513657f80) Bleichſtr. 19, 2. Stock
links, ſchön möbl. Zimmer ſofort zu v.
413692t) Gartenſtraßze O parterr,
hübſch möbliert. Zimmer mit oder ohne
Penſion zu vermieten.
15128omk) Kiesſtr. 5 1. St. Iink.
ein freundlich möbl. Zimmer an Herrr.
oder Fräulein ſofort zu vermieten.

kaufen Sieſelbſtfnbrigierte
E3 Schuhwarena4

am billigſten?
liefertHandarbeit, Sohle
und Fleck, ſauber ausge=
ihrt
, zu bekannt bil=
igſtem
Preis 2
Schuhmacherei
Harl Phamz.
Alexanderſtr. 171 (53rlsoim

Adam Ph. Fendt,
Landesprodaktenhandlung.
Altheim bei Dieburg.
Tolephon No. 1 Dieburg.
empfiehlt
Hartoßeln, Fourage, Holz elo.
aum billigsten Tagespreis unter Lusicherung
promptester Lieferung. (114612

2 feine, kompl. Betten in ſolider Aus=
6 führung werden billig abgegeben.
J. Triess, Möbel=u. Tapeziergeſchäft,
Neue Kiesſtr. 43. (14899kodo

StonOgraphlo.
Untorricht, Fortbildung,
14545a) Kurso:
E- Aukang Okiobor.
Stolus Sohor Gl6nogv.JorGin
EEinigungs-System)
Palais-Restaurant.

Hu verlaufen in der Magdalenen
(13801
ſtraße zu Arheilgen oa=
An ol nouot badio Hallao-
mit
je zwei Wohnungen, per 1. Noobr.
d. J. beziehbar, Parallelſtraße zur Frank=
ſurterſtraße
, 2 Minuten von der zweit=
letzten
Halteſtelle der Straßenbahn.
Nähere Auskunft auf der Bauſtelle.
nA

Gelände
im Beſſ. Stadtb. gelegen, kommt ſ. Z.
an 2 Straßen zu liegen, iſt für den
billigen Preis von 3 M. per am zu
verkaufen. Zu erfr. bei d. Exp. E13712oi

Frſte Hypothek von 21000 Mark
E, bei sopCt. ortsgerichtlicher Taxe
geſucht. - Gefl. Offert. unter 8 30
in der Exped. abzugeben. (13674fs0

Verreurad in tadelloſem Zuſtand weg.
G Aufgabe des Sports billig zu verk.
Innere Ningſtr. 35. 2. St. F13802oim

D.
Gosahssuutsrrisht!
Reine Tonbildung. - Vinstudierung von
fiesängen. - Hcnai 8 Hk. (14a
Meinkeinierstranoe 74, HI.

[ ][  ][ ]

Seite ¼

Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 2. September 1903.

Runmer 209.

Hstimmen
eparieren
All. TmntRulalm
Oafmsraor
1 9. Marienplatz 9.

wogon Goschäftsaufgabo.
W Jur einige Tage, solange der Vorrat reichll D
50 Stück Lomishama, söss broitz,
mitteolstark, frühior 8.50 jetnt G.50
Erüttig, frühher 10.- jotnt S.-
50

)
sehr foin, früher I.50 zetnt 8. 50
50
gooignet kür Loib. und Bottwäscho.

nur Sehuehardstrasse I, L. Stocl
Ecke ErnstLudwigstrasse.

[b203dsom

welche
im Vorbrauch sparsameor,
die Wüscho mehr schont und
mit weniger Arbeitskrakt vorwendbar,
als meino prima weisse und gelbe Hernseiſe, dio in den weisten
einschlägigon Geschäften orhültlich ist.
(O104317
ledes Stück mit meinem firmastempel versehen.
E. Sohmitt, Loifonfabrih.

S9)
105
G9
"62

6
2
5
22 S

6 6
N
L
S.

4

Ralsers Gevuerlao
Aisors Wuaschembiere
Maisers Originalfüllung sind

Gonähr für gröoste Sauhorkoit
der Flaschon.
Gonähr kür virklich edlon
Inhalt.
Govähr für stots gloichmässig
Abgolagerte Waro.
Gonähr für beste Bekömm.
lichkeit.
denähr für grösste Reellität.
Gowähr für pünktlichste Bo-
14908a

Vorgerückter Saison halber M
G
WIoSSc RdUIATUIIIOz GRGUk
moderner zurückgesetzter Tapeten und Reste.
Infolge sehr günstiger Gelegenheits-Einkäufe bin ich in der Lage, einen grossen Posten
Tapeten und Friese zu
Eomkurrenzlos Dilligen Freisen
(6b08a
abgeben zu können.
Jawolonbaus Carl Hoohslaollor.
vorm. C. Hochstaetter & Söhne, Hollioferant.

Original. Gallor's

Potrolkochor

garantiert gefahr- und geruchlos
in grosser Auswahl
von 8H Llg. an.
opir iduskocher
nur bevährte Fabrikate in Guss
- von AD Ns. m. -
Hieksohmann M.
5 Ludwigstrasse H.

Tuterhaltenes Tafelklavier billig zu
G verlauſen. Stiflſtr. Gl. C13btomlol

ETIGUEIGR SUUI,

Rohlen- und Holzhandlung,
W- Fabrikſtraße 14.
Zur Deckung des Winterbedarfs empfehle mein Lager in:
Prima Stück-,Nuss- u. melierten Kohlen,
Braun- und Steinlohlen-Briketts,
ferner in
dontschem und anglischem Anthrazit.
Watemt-Meizliohis
für Danerbrandöfen und Dampfheizungen.
E3 Streng reelle und billigſte Bedienung bei nur prima Qualitäten. 224
Beſtellungen werden auch von Fräulein Louise Blum, Ernſt= Ludwig=
ſtraße
19, entgegengenommen.
[14318-

Iin Rußballm. kreldſalih.
Phanin0 mit großem vollen Ton
wird unter 6jähriger Garantie billig
abgegeben. Teilzahlungen geſtattet.
Nieder=Ramſtädterſtr. 1. II. E1380,

lig zu verkaufen:

1 zweitüriger, neuer Kleiderſchrauk
gut und ſolid gearbeitet. Nöheres in
der Expedition d. Bl.
(13819

Ausverkaufl

wegen vorgerückter Saiſon zu billigſten
(15273000
Preiſen.
A. Wassmamm,
Grafenſtraße 31.

Breunkaunäp
Hektoliter 70 Pfg.
bei 10 Hektolitern 65 Pfg.
Hoinrich Holler Cohn,
Heidelbergerflr. 28. Gelephan 10I.

2½ zAld 11vhGI6
(vorzügliche Bückereihefe),
per Pfund zu 15 Pfg. ab Fabrik bei
Bezug von mindeſtens 9 Pfund,
(15335k0
offeriert:
Poter Leichtwoiss Hachſl.
L. Rau, Hefenfabrik,
Pfungſtadt.-

NaObügah.
Steglitz-, Zeisig, Kanarien, Buchfink,
Hänfling-, vompfaff., Kreuzschnabel.,
Lerchen. Drossel-, Sittich=, Kardinal-,
Prachtänken- und Papagei-
Futter, Marke Diamant
nur echt in Rudolk Büchner's bunten
Packungen in 1 und ½ Pfd, sowie
10 Pfg-Paketon, ebenso
Vogelsand
gegen Vogelläuse präpariert
Kilo-Paket 20 Pfg.
Lu haben bei Anton Pischer, Adler-
Drogerie, Frankfurterstrasse 12 u. 14,
Chr. Schwinn, Grossh. Hoſlieferant,
obore Rheinstrasse 8., Alb. Weicker,
Harktstrasso.
(13933a
hlan verlange ausdrüokelich:
Marhe yDiamantitl

KLallEf

Garloſol
Ueberrh. Goldgelbe M. 4) 50 Kilo fret
Frühroſen
3 ) Haus
Gelbe Mäuschen
in vorzügl. Qualität empfiehlt

80N
W. KEgesee,
J. Jungmann Hoſl. Hachfolggr,
Dieburgerſtraße 10.
Fernſprecher 864.
Für Wirte und Wiederverkäufer
Vorzugspreiſe.
(153572
C000000000000

ſin faſt neuer zweiräderiger Stoß=
Ekarren für 45 Mark zu verkaufen.
Stiftſtraße 67.
El3666komk

[ ][  ][ ]

1. Beilage zum Darmſtädter Tagblatt.

26 200. Montag, den 7. September. 1903. OO
GRUUGAUAIUPH Ein Urteil aus der Prarisl
Frau Professor Dr. St. in 8.
schreibt:
lch hatte schon vielorlei Seiken
im Gebrauch, aber s0 blendend weisse
Wäsche wie mit Sunlight Seife habe
ich noch nie erzielt. (8231N

für Bettſedern und Daunen.
Denkbar beſte Einrichtung am Platze.
Barcheute, Dannen= u. Federköper
für neue Hüllen.
J. Stritzinger, Hölgesſtr. 13
nächſt der kath. Kirche. (4349a

Meiner verehrlichen Kundschaft
empfehle ich die rühmlichst be-
kaunten

[5444

Sschon

Huorr,

Erzeugnisse
wie
Knorrs Hafermehl,
beste Kindernahrung,
Knorr's Grünkernmehl,
Knorr's Gerstenmehl,
Knorr's Reismehl,
für vorzügliche Schleipisuppen,
Knorr's Tapioca du Brézu,
sehr leicht verdaulich.
Knorrs Hausmacher.
Eiernudeln,
Knorr's Eiorfagonnudoln,
Knorr's Maecaroni
Marke Kätnchen
hochfein in Qualität.
Emanusl Fuld,
Hirchstrasse I.

Kinder=Spielſachen
faſt neu, nur auserleſene große Pracht=
ſtücke
, ſehr billig zu verkaufen. Puppen=
ſtube
mit ganzer Einrichtung, Puppen=
Eüche mit ganzer Einrichtung, Kinder=
buffet
, Puppenwiege, Kaufladen, Heiß=
luftmotor
, drei Akkumulatoren nebſt drei
Maſchinen, ſowie verſchiedenen Beweg=
ungs
= u. Elektriſierapparaten, verſchiedene
Spiele, Märchenbücher und viele andere
kleine Gegenſtände. Näheres Soder=
ſtraße
50 im Friſiergeſchäft. E3814
Steupdeatzoh
werden angefertigt, daſelbſt wird auch
Wolle geſchlumpt.
Minna Amendt,
Ludwigſtraße 8 II.
2320a)

Hausverkauf!
Das Herrſchaftshaus Schloße=
gartenſtraße
62; frei und ſchön ge=
legen
, direkt d. Herrngarten gegenüber,
2½ Stock mit 14 Wohnräumen, mit
allen der Neuzeit entſprechenden Ein=
richtungen
verſehen, große Terraſſe,
hübſcher Garten, iſt unter günſtigen
Bedingungen zu verkaufen.
Alles Nähere durch D. Stamm,
(15532odod
Alexanderſtraße 6., ſehr wachſam
Spitz, und zimmerrein, billigſt
(1381501
abzugeben.
R. Weteschnik, Arheilgen,
Darmſtädterſtraße 50.

PaeBewaren,
zurückgeſetzte Waren, auch ganze
Warenlager kaufe gegen ſofortige
Kaſſe. Gefl. Zuſchriften u. M. L. 252
an die Exp. d. B.
(563811

12

Wer ſeinen Winterbedarf in ſämtlichen
Rohlem-Garten
Koks, Brikels und Brennholz
zu recht billigen Preiſen decken will, der hole bitte bei
Bedarf Offerten von mir ein.
(7899a
E Die Zufuhren haben bereits begonnen.
Jacob Groh,
Telephon Nr. 120.
Viktoriastrasse 30.

(OLbanastas dos (G0andos sla- und
westdeutscher Detaillistenvoroine
ſll. ſüd=weſtdeutſche Detailliſten=Kouferenz)
am Sonntag, den 13. September 1903, vormittags 10 Uhr,
im Gartensaal des städtischen Saalhaues in Darmstadt.
Wir beehren uns, unſere verehrlichen Mitglieder, ſowie Intereſſenten-
ſelbſtändige
Geſchäftsinhaber - zu vorſtehendem Verbandstage höflichſt ein=
zuladen
.
An die Verhandlungen wird ſich ein gemeinſchaftliches Mittagsmahl (das
trockene Kuvert zu 2 Mk.) anſchließen. Für den Nachmittag iſt ein Ausflug
nach der Ludwigshöhe geplant.
Gefallige Zuſagen ſind bis zum 11. September erbeten.
Der Vorstand des Vereins dor Detaillisten von Darmstadt.
15517)
Eingetragener Verein.

6oETuka LAt,
ſparen wollen, dann kaufen Sie Ihre Tapeten in dem
Darmslädter Lapotenversandhaus
8 Ernſt=Ludwigſtraße 8
oh. Aug. Hraomo, vorm. J. A. Anüllo.
Grösste Auswahl
von den einfachſten bis zu den eleganteſten, ſtets neueſten deutſchen und
Pariſer Muſtern. Bekanute niedrige Preiſe.
(7754a
Muſterkarten in jeder Preislage zu Dienſten.

M.GömuDud, Gnndiſenfrnde 34.
kauft ſtändig zu höchſten Tagespreiſen:
Alt=Eiſen, Metalle, Alt=Papier (Zeitungen,
Schriften und Akten) unter Garautie des Einſtampfens,
Gummiabfälle, Champagner= und Wein=
flaſchen
, Bierflaſchen mit Patentverſchluß,
gebrauchte Säcke, Neu=Tuchabfälle, Knochen
und Lumpen.
Schriftliche Anfragen und Beſtellungen erwünſcht, unter Zu=
[14109
ſicherung prompter und reeller Bedienung.

hopfol num Heltorn
zu verkaufen. (540e
Piathan, Karlshok.

he mverſchul=
Ei per Arch grankheit in Verlegenheit
geraten, bittet Edeldenkende zur Grindung
eines Geſchäfts um ein Darlehen von
600 Mark gegen monatliche Rückzah=
lung
. Sicherheit geſtellt. Offerten
unter E 61 an die Exped. (413809

bio WihneD oloi uid voerv. vobi
Su0hl in bester ſeschältslage Darmstadts
ginon geräumigen haden zl wieton
er. in einen bestehonden Mietsſontrakt einautroton und orbittet Ofkorten mit
Beschreibung der Lage, Prois- und Terminangabe sub S. D. 8474 durch
Rudolf Mosse, Frankfurt a. M.
[552911

ME. 30000 bis Mk. 40000
an erſter Stelle ſofort auszuleihen.
Offerten unter B50 an die Expedition
dieſes Blattes.
[155242
ſein= und Bierflaſchen, ſauber,
10
zu verkaufen. Karlſtraße 54,
parterre.
(815522

mzeitliches Mietshaus i. la. Lage
4 geg. Haus zum Alleinbewohnen
oder Bauplatz, in oder bei Darmſtadt zu
tauſchen geſucht. - Offert. sub E33
an die Expedition.
E13698eoi

n durchaus frommes, leichteres
1
W Zugpferd 4

zu kaufen geſucht. Offerten unter
R63 an die Expedition. (3827od

inderliegwagen, faſt neu, bill. zu ver=
kaufen
. Fuhrmannſtr. 8 H. (13825

72)
9

immerduſche billig abzugeben. X3.
[513805
Zimmerſtraße 8.

Guterhaltene Waſchbütte (aus Zink
G oder Holz), längl., zu kaufen geſucht.
Offerten mit Preis unter B2 an
die Exped. d. Bl.
E13569t

Sür abgeleate, noch gute Herren= u.
38 Damenkleider,Schnhe, Süefck.
Wäſche ꝛc. zahle ich die beſten Preiſe.
Jeden Donnerstag am Platz.
Offerten unter A 78 an diezExpe=
dition
d. Bl.
(15518öm

(Dräulein ſucht 1-2 ummöbl. ſepar.
38 Zimmer ſofort in Mitte d. Stadt.
Offerten unter E60 Exped. (13810oi

bonehon dor loehn Hohoello.
ſucht zum 15. Oktober d. J. in gutem
Hauſe Wohnung mit voller Ver=
pfleyung
in der Familie. Gelegenheit
zur Vervollkommnung in der franzöſiſch.
ſoder engliſchen) Sprache erwünſcht.-
Angebote erbittet Dr. Cygas, Wiesbaden,
[15408com
Martinstrasse 7.

Tanz- und Anſtunds-
Auterricht
wird von einer Lehrerin mit beſte,
pfehlungen zu jeder Tageszeit in ve
eigenen oder in der Wohnung der Eltern
erteilt. Schriftl. Offerten u. W14
(x12924000
an die Exped. d. Bl.

Wücht. Schneiderin empf. ſich auch im
T. Weißzeugn. u. Ausbeſſ. in u. außer
d. Hauſe. Wienerſtr. 70. II. E13806

lnd doe ninlhole
14830a) Zum grünen Lauh'

Sunger Kaufmann ſucht Unterricht
26 in franz. u. engl. Sprache. Offert.
unt. W35 an die Exp. erb. (1369450
ründl. Klaviernnterricht ert. Frl.,
Gwn. einige Schüler annehm. möchte
Gefl. Off. u. B24 an d. Exp. C13695oom
Wnglsche: Interricht, Gramm.,
E Konv, Litt. wird von einer Englän-
derin
ert. Heidelborgorstr. 25. Ill. (oms
Eu sprechen von 11-12 Uhr.

[ ][  ][ ]

Geite G.

Darmſtädter Taghlatt, Montag, den 3. September 1903.

Mummer 209.

GRAAAOE
SGhaule.
Handels-Kurſus.
Eintritt: Winterſemeſter Ende Oktober.
Schulgeld 90 Mark jährlich.
Buchführung: einfache, doppelte, amerikaniſches Syſtem.
Comptoirarbeiten. Kaufmänniſches Rechnen. Stenographie.
Handelsgeographie. Schönſchreiben.
Unterricht auf der Schreibmaſchine.
Hoſpitautinnen für einzelne Fücher werden zugelaſſen.
[4319a

Gartenbau=Verein Darmſtadt.
Obstvorwertungs-Aursus.
Am Dienstag, den 8. und Mittwoch, den 9. September wird Herr
Kreisobſtbautechniker Lorentz nachmittags von 2-7 Uhr einen praktiſchen
Kurſus im Einmachen von Obſt und Gemüſen in der Freimaurerloge,
Sandſtraße 18, abhalten. Alle Damen des Vereins, ſowie auch Nichtmitglieder/
von Darmſtadt und Umgegend ſind hierzu höflichſt eingeladen. Das Nähere iſt
im redaktionellen Teil dieſes Blattes einzuſehen. Der Kurſus iſt für jeder=
mann
frei.
(15521
Der Vorstand.
Jüchtige Arbeiterinnen
AAAAper ſofort geſucht.
113749s0i
F. Körner, Damenſchneider,
11377480) Einf., gebild. Fräul., im
Kiesſtraße 41, 1. St.
Haushalt tücht., ſ. Stelle zur ſelbſtänd.

H. Scitz,
Frankfurt a. M., Kettenhoſweg 183 I.

413829) 1 perf. Hausmädch. und 1
perfekt. Reſtaurationsköchin ſucht 15. Sept.
od. 1. Okt. St. Frau Frank, Kiesſtr. 30.

513813oim) Eine ſehr gut empfohl.
gesunde Ammie.
Frau Käthe Eckhardt, Hebamme, Wald=
Michelbach.

413803) Frau ſucht Laufdienſt für
morgens 2 Std. Gervinusſtr. 49 Stb.

Architerr, Bauſtelle durch=

aus erfahren, ſucht am hieſigen Platze
oder Umgebung Stellung. Offerten u.
L. 42 an die Expedition.
[(15530
.
Juuger Hamm,
21 J. alt, mit der einfachen und ame=- x3821) Ein zu aller Arbeit williges
rikaniſchen Buchhiltung vertraut, ſucht,
geſtützt auf gute Empfehlung, unter be
ſcheidenen Anſprüchen Stellung auf
Comptoir. - Gefl. Offerten unter 313828) Geſucht eine große Anzahl
E 10 befördert die Exped. E13601d00

Ein penſionierter Beamter
ſucht unter beſcheidenen Anſprüchen Be=
ſchäftigung
in ſchriftlichen Arbeiten, Nach=
tragen
von Büchern ꝛc. Offerten u
L. 76 an die Expedition.
s13498mko

15334460) Für beſſeres Stickereigeſchäf
nach auswärts
Stickerin und Verkäuferin
geſucht. Gefl. Offerten unt. W37 an
die Exped. erbeten.

Ich ſuche zum alsbaldigenl-713812) Mädchen, die kochen und
Eintritt:
Einige küchtige Verhäuferinnen,
Ein Lehrmädchen für Geſchäft,
Eie Lehrmödchen für Bureau.
Jos0ph 8lade,
Hodovaren,
15461801) Ludwigſtraße 15.

Als Verkäuferin
in einer feinen Konditorei wird ein
Fräulein aus achtbarer Familie ſofort
geſucht. Offerten unter B 44 an
(154842
die Expedition.

15241a) Ein ſol. tücht. Mädchen/
ſof. in kl. Haush. geſucht. Frankfurter=
ſtraße
6 Laden.

Gesmahat
zum 15. Oktober für einen Offiziers=
haushalt
ein beſſeres, älteres Müdchen,
das kochen kann und Hausarbeit verſteht.
Schriftliche Angebote unter W31 an
die Expedition.
(15370fs0.

15206a) Geſetzte Perſon, welche
gut bürgerlich kochen kann, als Haus=
hälterin
zu einzelnem Herrn geſucht.
Näheres in der Expedition.

15488som) Ordentliches Mädchen,
das ſelbſtändig bürgerlich kochen kann,
ſowie ein tüchtiges, beſſeres Haus=
mädchen
per 1. Oktober geſucht.
Zu melden nachmittags von 2-4 Uhr
Viktoriaſtraße 30, 1. St.

*1363880) Ein reinliches Dienſt=
mädchen
geſucht. Heidelbergerſtr. 29.

Güchtige Einlegerin
(546780
per ſofort geſucht.
Chr. Haun, Kiesſtr. 22.

Fuhrung eines Haush. oder als Stühe. H35IOmfko) 2 Lehrmädchen f.Damen=
Kleine Stadt oder Land bevorzugt. Konfektion ſofort geſucht. Denſelben
wird auch das Zuſchneiden gelernt.
Mathildenplatz 2, 2. Stock. LChrmiidehen
für Laden gegen Vergütung geſucht.
15320a) ſeorg fraoff. 413817) Ein Dienſtmädchen m. gut.
ſucht ſofort Stellung. Zu erfragen beil Zeugn. für gleich. Heinrichtr. 97 II. 513818) Geſucht für mittags von 3
bis 8 Uhr ein ſauberes Mädchen oder
Frau zur Unterhaltung eines leidenden
Mädchens. 4 auf Bureau und - 15523) Zuverläſiges Laufmädchen
vor= und nachmittags je 1½ Stunden/
per ſofoot geſucht. Perſönliche Meldung
Beſſungerſtraße 41 2. Stock am Mon=
tag
, den 7. September, 9½ Uhr vorm. 15625a) Dienſtmädchen geſucht.
Wilhelminenſtraße 4. Mädchen, das zu Hauſe ſchlafen kann,
geſucht. Luiſenſtraße 16. Mädchen, die kochen u. ſolche die nicht
kochen können, für nur gute Privat= und
Geſchäftsh. Frau Frank, Kiesſtr. 30 III. E13820) Mädchen zum Wecktragen
geſucht. Bäckerei Koch, Luiſenſtr. 16. 4138300im) Jüngeres Mädchen
tagsüber geſucht. Müllerſtr. 21, 1. St. 155130m) Ein nettes, fleiſeiges
Mädchen mit guten Zeugniſſen finde=
1. Oktober ſehr guten Dieuſt für 18
Mark monatlich im Anfang.
Heinrichſtraße 114 parterre. 15515) Nähe der neuen Kiesſtraße
unabhäugige, ſaubere, jüngere Lauf=
frau
oder Mädchen geſucht. Näheres
Kiesſtr. 127, 2. Stock nachmittags. nichtkochen, erhalten gute Stellen. Stellen=/
bureau Röſe, Ernſt=Ludwigſtraße 18. 413799) Ein Laufmädchen x74
unter 16 Jahren ſofort geſucht. Markt=
platz
7 2. Stock links. 513394) Braves, reinliches, junges
Mädchen per ſofort geſucht.
Beckſtraße 62, 3. Stock. 14709a) Jüngeres braves Mäd=
ſchen
ſofort geſucht. Näheres Exped. 15208a) Laufmädchen geſucht.
Frankfurterſtraße 53II. 15210a) Tüchtiges, ſtarkes Mädchen/
für Hausarbeit uſw., welches zu Hauſe
ſchlafen kann, ſofort geſucht.
Geſchw. Heller, Waldſtr. 30.

Buckahatter
mit etwas techniſchen Kenntniſſen für
ein Bangeſchäft geſucht. Offerten
unter L. 86 an die Exped. (5245mso

Suche per alsbald ein Mädchen oder Frau zum Leinen=
ſtopfen
und =flicken, welche dieſe Arbeiten perfekt verſteht. Betreffende
könnte Montags früh hierher kommen und bis Samstag abend
oder auch gleich für einige Wochen hier bleiben, eventl. in Zwiſchen=
räumen
wieder hierher kommen.
Gefl. Offerten oder perſönliche Vorſtellung an Frau Wind.
Luss Wwo., Hotel Kronel, Jugenheim a. d. B. Salair ent=
(5333fs₈
ſprechend nach Uebereinkunft.

Gesmcht.
Die Generalagentur Darmſtadt einer
Lebens=, Unfall= und Haftpflicht=
verſicherung
ſucht einen in dieſem Fache
vertrauten Reisebeanaten und einen
Bureaubenmten.
(1541180i
Angebote unt. E 41 an die Exp. erb.

15516) Tüchtiger, junger
Mann für
Vorkauf und
40410N
per ſofort geſucht.
Brauchekundige bevor=
zugt
.
Darnotältor Möholfalvih.

Fleipiger Gemüſegärtner

(15531oi
geſucht von
feorg Budesheim, Griesheim
Friedrichſtraße 7.

15497a) Tücht., ſelbſt. Schloſſer gel
Aug. Moch, Grafenſtr. 22.

SalossOr
lauf Kochherde finden bei gutem
Lohn ſofort dauernde Beſchäftigg.
Gobrüder Roedor,
Darmſtadt. (5268ds0

15255a) Ein kräftiger, ſauberer
Schuljunge
ſofort geſucht. Kapellplatz 10 im Laden.

Gbentohhl
wird per Mitte Novem=
ber
oder früher

Weißebinder geſucht.
Wienerſtraße 60.
(15327

15363k0) Zuverlüäſſig., ſtadtkundig.
Fuhrknecht
wird für ſofort oder ſpäter in mein
Kohlengeſchäft geſucht. Zu melden
Heidelbergerſtr. 1, mittags 12-2 Uhr.

1551401) Kräftiger junger
Mann zum
Schleifen von Lithographie=

für dauernde Beſchäftigung geſucht.
Kunstanstalt
Lautz & Balzar,
Karlſtraße 94.

Hohes
Neben=Einkommen
findet gewandter Herr, penſ. Beamter
oder Militär bevorzugt, als Haupt=
Vertreter für Darmſtadt einer vor=
nehmen
Verſicherungs=Geſellſchaft, die
beſonders Kinder=, Ausſteuer= u. Lebens=
verſicherung
betreibt. Auf Wunſch wird
geſchulter Beamter zwecks praktiſcher Ein=
arbeitung
zur Verfügung geſtellt. Off.
unter B 62 an die Exp. E13816om

VhuIdb

W mit Garten, ea. 7 Zim=
4emer, zu mieten.
Augusl Ele,
E
1
Laukgeſchäft,
Daruistadt.
Garantiert roinen
Bienenhonig
zu vorkaufen.
(14089t
Aexanderstrasse 4I.

Trauringe

uc
empfichlt das Paar von
10-50 Mh.
L. Bormé,
25 Ernst=Ludwigstr. 25.
Uhren, Gold- u. Silberwaren.
Reparatur-Werkstätte.
(627a

per ¼ Liter 40 Pfg.
empfiehlt
(14910a
Adam Büchler,
Noſdürferſtr. 261

Balon-thGfkohron
M. 1.20 per Zentner frei Keller exel.
Oktroi netto Kaſſe.
(138840
Thilipp Dichl,
Emilſtraße 17.
Telephon 844.

Schöner Platz!
H. Rang Balkon
ſt das B=Abonnement abzugeben. Näh.
in der Expedition d. Bl. (15134i80

Schwarzbranner Tackelrüde, ein
E= Monat alt, Freitag abend ent=
laufen
. Vor Ankauf wird gewarnt.-
Abzugeben gegen Belohnung Heidelberger=
ſtraße
3. 1. Stock.
(513831

Hoyl &6 John. Mannſakturnaren. H1254a

15533t) Neue Kiesſtr. 3
Manſarde 2 Zimmer, Küche nebſt Zu=
behör
per 1. Oktober zu vermieten.-
Näheres parterre.
165340ms) Liebigſtraße 71, Ecke
Emilſtraße, ſchöne 3=Zimmerwohnung,
1. Stock, per 1. Oktober. Näheres part.

413463t) Schießhausſtraße 29,
3. Stock, ſchön möbliertes Zimmer=
Schön möbl. Zimmer
bequem gelegen, mit od. ohne Pen=
ſion
, zu vermieten. Näh. Exp. G0723t

[ ][  ][ ]

D. Beilage zum Darmſtädter Tagblatt.

75 200.

Montag, den 2. September.

1903.

Kennt Ihr mich nicht ?
Ich bin das Zeichen der Lchten
Pkeücker &Emp; Dillers
KaxeeAesenz
in Doſen. In allen guten Geſchäften zu
habeſt.
15528

Nur wenige Tropfen! Man wolle dieſe Mahnung
beim Gebrauch von Maggis bewährter Suppen= und
Speiſenwürze wohl beherzigen. Ein Zuviek beein=
trächtigt
die Wirkung dieſes kefflichen Küchenhilfsmittels,
das in keinem Haushalt fehlen ſollte. Gerade bei ſpar=
ſamſter
Verwendung weiſt es ganz überraſchende Erfolge
auf. Die ſchwächſte Bouillon, die allereinfachſte Waͤſſer=
ſuppe
, Saucer Gemüſe u. ſ. w. werden nach Zuſatz
von wenigen Tropfen im Geſchmack außerordentlich ge=
hoben
.
[15169
Ein großer Gewinn für die Schönheitspflege iſt
die durch deutſches Reichspatent geſchützte Erfindung der
Ray-Seiſe, welche bekänntlich aus Hühnerei hergeſtellt
wird. Durch den überaus wohltätigen Einfluß, welchen
die in der Ray-seiſe enthaltene Eiſibſtanz auf die
Haut ausübt, erhalten Teint und Hände ſchon nach
wenigen Waſchungen ein zartes und weißes Ausſehen.
Eine Waſchung mit Ray-Soiſe bereitet ganz beſonderes
Wohlbehagen. Wenige Reibungen genügen, um einen
prächtigen Schaum zu erzeugen, der durch ſeine Weichheit
und eigenartige Konſiſtens direkt verblüfft. Säumen Sie
nicht, einen Verſuch zu machen. Sie werden von der
wohltätigen Wirkung überraſcht ſein.
Css2r1

Die Verhandlungen über einen deutſch=
ruſſiſchen
Handelsvertrag.
Der Köln. 3tg. wird, anſcheinend von be=
rufener
Seite, geſchrieben: Ueber den Verlauf der
Verhandlungen, Odie zwiſchen den ruſſiſchen und
deutſchen Kommiſſaren in Petersburg ſtattgefunden
haben, ſind vielfach Mitteilungen veröffentlicht wor=
den
, die mehr oder minder in das Bereich der Kom=
binationen
zu verweiſen ſind. Es liegt auf der Hand,
daß über dieſe Verhandlungen, die einen lediglich
vorbereitenden Charakter hatten, techniſche Einzel=
heiten
nicht veröffentlicht werden können, man kann
uber ſagen, daß ſie einen durchaus normalen Gang
genommen haben. Bei den zahlreichen Beratungen
der Kommiſſare iſt die erſte Leſung des Vertrags=
tertes
und der beiden Tarife erfolgt, und man hat
ſich von beiden Seiten über die einzelnen Poſitionen
ausgeſprochen und dadurch eine ausreichende Ueber=
ſicht
über das erhalten, was von beiden Seiten an=
geſtrebt
wird. Die Anſichten über die ſowohl auf
der einen wie der anderen Seite zu machenden Zu=
geſtändniſſe
gingen natürlich vielfach auseinander,
der ganze Verlauf der Verhandlungen hat aber den
Eindruck gemacht, daß man auf beiden Seiten den
guten Willen hat, zu einem Vertrage zu kommen,
und daher iſt die Hoffnung gerechtfertigt, daß ſich
bei den weiteren Konferenzen, die im
November in Berlin ſtattfinden werden, ein
Weg finden wird, auf dem die noch widerſtreitenden
Intereſſen und Anſchauungen ſich vereinen laſſen.
Daß auf deutſcher Seite dieſer Wunſch beſteht, iſt
genügend bekannt, aber auch auf ruſſiſcher Seite
ſcheint man den dringenden Wunſch zu hegen, etwas
zuſtande zu bringen. Rußland hat ebenſo wie
Deutſchland ein ſtarkes und prakliſches Intereſſe, die
Handelsbeziehungen zwiſchen beiden Staaten in be=
friedigender
Weiſe zu regeln und als einen hand=
greiflichen
Beweis dieſes Intereſſes auch bei den
Ruſſen' kann man wohl die Tatſache anſehen, daß
man einer ſo hervorragenden Perſönlichkeit wie Herrn
v. Witte eine maßgebende Rolle bei dieſer Arbeit zu=
geteilt
hat. Wenn Rußland, wie es nach den Aus=
laſſungen
einiger ruſſiſcher Zeitungen ſcheinen könnte,
den Abſchluß eines Handelsvertrages mit Deutſchland
als eine minder wichtige Sache betrachtete, ſo würde
es laum einem Manne wie Herrn v. Witte aus der
Behandlung dieſer Frage gewiſſermaßen ein Spezial=
reſſort
zurechtgeſchnitten haben, und wenn in vor=
eiliger
Weiſe behauptet wurde, daß die beſtehenden
Gegenſätze ſo ſtark ſeien, daß die Verhandlungen als
recht ausſichtslos und nahezu geſcheitert bekrachtet
werden könnten, ſo widerlegt das am klarſten die
Tatſache, daß eine Fortſetzung der Beratungen für
den Monat November beſchloſſen worden iſt.
Ein nenes Komplott in Gerbien.
Wie bereits mitgeteilt wurde, ſind in Niſch und
anderen Garniſonen eine Anzahl Offiziere ver=
haftet
, bei denen eine Proklamation gegen die an
der Verſchwörung gegen König Alexan=
der
beteiligten Offiziere vorgefunden wurde.
In der Proklamation wird die Beſtrafung der Ver=
ſchworenen
gefordert. Aus der Proklamation geht
hervor, daß die Bewegung in ſämtlichen Garniſonen
Anhänger hat. Bisher ſollen 700 Offiziere die
Zirkulare unterzeichnet haben. Unter den Ver=
hafteten
befindet ſich der frühere Ordonnanzoffizier
des Könias Alexander, Hauptmann Solowitſch, ſo=
wie
ein Reffe des früheren Miniſters des Innern
Theodorowitſch.
Wie aus Belgrad gemeldet wird, beriet dort
der Miniſterrat lange über die politiſche Lage, die
durch das Verhalten der Offiziere geſchaffen iſt.
Die Regierung beriet über die Maßnahmen, um den

zu erwartenden Zuſammenſtößen, die leicht einen
blutigen Ausgang haben können, entgegenzutreten.
Da angeblich im Miniſterrat Uneinigkeit über die
Frage herrſcht, erſcheint eine Miniſterkriſe nicht aus=
geſchloſſen
, jedenfalls iſt die Lage ernſt. Der nach
Niſch an das Hoflager abgereiſte Kabinettschef
Awakumowitſch iſt nach Belgrad zurückgekehrt. In
Niſch weilen beim Könige der Bautenminiſter Maſchin
und der Handelsminiſter Genſchitſch. Die Rückkehr
des Hofes nach Belgrad wird demnächſt erwartet,
man hofft in Serbien, wie es heißt, allgemein, es
möchte König Peter, deſſen Perſon atſächlich bei
Volk und Heer beliebt ſei und gegen welchen ſich der
Haß unter den Offizieren, die jetzt mit den Königs=
mordern
abrechnen wollen, durchaus nicht richte, ge=
lingen
, ohne weitere Verhaftungen die Zwiſtigkeiten
zu verhindern.
Wie weiter berichtet wird, fordert das eine in Niſch
entdeckte Schriftſtück kategoriſch die Ausſtoßung jener
beim Königsmord beteiligten Offigziere, als Meuchel=
morder
, aus dem ſerbiſchen Heere, deſſen Soldaten
ſie in jener Blutnacht irregeleitet; angekan mit allen
Abzeichen der Offigiere, hätten ſie ſchändlichen Treu=
bruch
begangen durch die Niedermetzelung des geſetz=
lichen
Herrſchers und der Königin, ſodann die Leichen
ſogar verſtümmelt und das Schloß ausgeplündert.
Anſtatt ſpäter einſichtig den Dienſt zu quittieren,
hätten jene Offiziere ihre Hofſtellung ausgebeutet;
ſie machten der Regierung auf Schritt und Tritt
Schwierigkeiten und erklärten Kameraden ſogar in
Acht und Bann. Deshalb ſei die Mehrzahl der ſer=
biſchen
Offigiere im Intereſſe des Auſehens des =
nigs
und des Vaterlandes, auch gegenüber dem Aus=
lande
, genötigt, die Aus ſtoßungjener 68 Offi=
ziere
, deren Namen in dem Schriftſtück enthalten
ſind, zu fordern. Im zweiten Schriftſtück verlangen
die unterzeichneten Offiziere eine Abſtimmung des
geſarten Offigierkorps darüber, ob jene Offiziere,
Sie am 11. Juni den König ermordeten, aus dem
ſerbiſchen Heere ausgeſtoßen oder gerichtlich ange=
klagt
werden ſollen. Auf Beſchluß des Miniſterrates
wurde die geſamte Garniſon von Belgrad
konſigniert.
Man ſieht, es rächt ſich jetzt, daß König Peter
nach ſeiner Thronbeſteigung nicht ſofort die Moͤrder
von ſich abgeſchüttelt hat.
Deutſches Reich.
Der deutſche Kronprinz, der mit dem
1. Garderegiment zu Fuß von Potsdam ins Ma=
növergelände
des Gardekorps bei Frankfurt a. d. O.
ausgerückt iſt, tut zunächſt bei ſeiner Kompagnie
Dienſt als Oberleutnant. Der Kaiſer hat den Ber=
liner
Neueſten Nachrichten= zufolge indeſſen ange=
ordnet
, daß der Kronprinz im Manöver zeitweilig
die Führung der Kompagnie zu übernehmen hat;
dabei iſt auf den Krouprinzen als ſolchen keinerlei
Rückſicht zu nehmen. Nach Beendigung des Manö=
vers
hat der Kronprinz über die ſelbſtändige Führung
der Kompagnie im Gefecht einen Bericht auszu=
arbeiten
, der dem Kaiſer zu übermitteln iſt.
- Im Auftrage der franzöſiſchen Re=
gierung
weilt gegenwärtig eine Anzahl höherer
Bergbeamten in Deutſchland. Die Herren
wollen die Verhältniſſe in den deutſchen Bergwerken
ſtudieren, um daraus womöglich Nutzen für den
heimiſchen Bergbau zu ziehen. Es handelt ſich ſo=
wohl
um eine Unterſuchung des Vergwerksweſens im
allgemeinen, als auch im beſonderen um das Stu=
dim
der verſchiedenartigen Schutzmaßnahmen, die
im Intereſſe der Arbeiterſchaft getroffen worden
ſind. Im oberſchleſiſchen und auch im rheiniſch=
weſtfäliſchen
Kohlenbezirk iſt der Beſuch der fran=
zöſiſchen
Gäſte angemeldet, die nach Schluß der
Studien auch die einſchlägigen Anſtalten in Berlin
beſichtigen werden.
Ausland.
Der Zentralausſchuß der Zentralſtelle
zur Wahrung der landwirtſchaftlichen
Intereſſen in Oeſterreich faßte in der Freitags=
Sitzung einſtimmig eine Reſolution, beſagend: Durch
Auferlegung der Uebergangsgebühr für Zucker er=
ſcheint
die Zollgemeinſchaft mit Ungarn durch=
brochen
. Der Ausſchuß proteſtiert daher gegen dieſe
Vergewaltigung der vitalſten Intereſſen der öſter=
reichiſchen
Zuckerinduſtrie und des damit verbundenen
Rübenbaues und fordert die agrariſchen Vertreter
des Abgeordnetenhauſes auf, bei der Regierung die
baldmöglichſte Einberufung des Hauſes zu fordern,
um gegen die gänzlich unberechtigte Forderung
Ungarns Stellung zu nehmen. Gleichzeitig wird
das Präſidium beauftragt, unverzüglich mit den Ar=
beiten
für den öſterreichiſchen autonomen Zoll=
tarif
zu beginnen und der Regierung bekannt zu
geben, daß unter ſolchen Umſtänden die gänzliche
wirtſchaftliche Trennung von Ungarn ſeitens der
öſterreichiſchen Land= und Forſtwirtſchaft gefordert
werden müſſe.
Der König der Belgier ſtattete am Freitag
in Paris dem Präſidenten Loubet im Elyſée einen
Beſuch ab, wo er mit militäriſchen Ehren empfangen
wurde. Die Unterhaltung trug einen herzlichen

Charakter. Der Präſident erwiderte den Beſuch
kurz darauf. Die Reiſe des Königs Leopold ſoll
nach dem Lemps= durch eine diplomatiſche Note
veranlaßt ſein, die das engliſche Kabinett kürzlich an
die Signatarmächte des Berliner Kongreſſes richtete,
in der die Lage des unabhängigen Kongoſtaates
beſprochen und eine Reviſion der Beſtimmungen des
Kongreſſes verlangt wird.
Ein Berichterſtatter des Xx. Sidclen in
Shanghai meldet dem genannten Blatte: Die
Belgier haben nach langen und mühſamen, im
Jahre 1898 begonnenen Unterhandlungen einen
neuen Erfolg davongetragen. Sie erlangten die
Konzeſſion für die Eiſenbahnlinie von Kaifoenfu nach
Honanfu. Dieſe Eiſenbahn ſchneidet die Lunan=
Eiſenbahn; ſie wird 200 Kilometer meſſen und dem
Tale des Gelben Fluſſes folgen.
Das Schickſal des raͤdikalen Miniſteriums in
Norwegen iſt beſiegelt: das Kabinett hat ſeine
Mehrheik im Storthing verloren und wird einem
rechtsſtehenden in Kürze Platz machen müſſen. Den
Entſcheid brachten die Wahlmännerwahlen in Dront=
heim
. Da ſicher anzunehmen iſt, daß die Rechte in
den noch ausſtehenden Wahlkreiſen ihre Stellung be=
hauptet
, ſo wird ſie mit ihren Bundesgenoſſen min=
deſtens
59 Sitze im neuen Storthing innehaben.
Das iſt aber die Mehrheit, denn das Storthing zählt
117 Sitze. Man wird alſo mit einem Rücktritt
des radikalen Kabinetts Blehr mit ziem=
licher
Beſtimmtheit rechnen dürfen und mit ſeinem
Erſatz durch ein Koalitionsminiſterium aus Mit=
gliedern
der Rechten und der Biörnſonſchen liberalen
Gruppe.
= Paris, 4. Sept. Nach den Meldungen aus den
Manövergebieten haben die Truppen ſchwer unter
der außergewöhnlichen Hitze zu leiden. Vom 22. In=
fanterie
=Regiment fielen geſtern 40 Mann. Vom 16. In=
fanterie
=Regiment mußte eine ganze Anzahl von Mann=
ſchaften
in das Krankenhaus von Clermont=Ferrand ge=
bracht
werden; andere wurden mit der Bahnvin die
Heimat befördert. Im 157. Infanterie=Regiment, das
im Dröme=Departement manövriert, ſtarb ein Soldat am
Sonnenſtich.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 7. September.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog nahmen am
Samstag das Frühſtück bei Seiner Burchlaucht dem
Prinzen Franz Joſeph von Vattenberg und kehrten ſo=
dann
nach dem Jagdſchloß Wolfsgärten zurück. Am
Dienstag mittag gedenken Sich Se. Königl. Hoheit der
Großherzog zur Eröffnung der Internationalen Aus=
ſtellung
für Photographie und graphiſche Künſte nach
Mainz zu begeben.-Darmſt. 3tg.)
- Se. Königl. Hoheit der Groſeherzog empfingen
am Sanstag den Profeſſor Dr. Harnack von der Tech=
niſchen
Hochſchule, den Königlich Sächſiſchen General=
konſul
Mappes von Frankfurt a. M., den Pfarrer Linck
von Nieder=Moos in Oberheſſen, den Dr. med. Meißner
und den Hr. med. Oliven vom Komitee für ärztliche
Studienreiſen in Berlin, den Werkführer a. D. Baumbach,
den Steuerkontrolleur Regierungsaſſeſſor Hofmann von
Friedberg, den Steuerkontrolleur Regierungsaſſeſſor Joeſt
von Maliz, den Beigeordneten Dr. Wevers von Worms;
zum Vortrag den Staatsminiſter Nothe, den Finanz=
miniſter
Gnauth, den Präſidenten des Oberkonſiſtoriums
B. Buchner, den Hofjägermeiſter Frhrn. van der Hoop,
den Geheimen Kabinettsrat Römheld, den Generaldirektor
des Hoftheaters und der Hofmuſik Werner.
2 Ernannt haben Se. Königl. Hoheit der Groß=
herzog
den Hauptteueramtsaſſiſtenten Heinrich Krug
zu Offenbach zunr Miniſterialreviſor bei der Büchhaltung
des Miniſteriums der Finanzen.
Verſonalveränderungen im Forſtfach. Se. Kgl.
Hoheit der Grotzherzog haben die Geheimen Ober=
forſträte
Guſtav Dittmaͤr und Ludwig Frey auf
ihr Nachſuchen unter Anerkennung ihrer langjährigen,
treu und erſprießlich geleiſteten Dienſte mit Wirküng vom
1. Oktober d. J. ab in den Ruheſtand verſetzt und ihnen
aus dieſem Anlaß das Komtürkreus 2. Klaſſe des Ver=
dienſtordens
Philipps des Großmütigen verliehen, ferner
die Forſtmeiſter Dr. Heinrich Grünewald zu Jugen=
heink
unld Friedrich Joſeph zu Groß=Gerau unter Ver=
leihung
des Amtstitels Oberforſtrat mit Wirkung vom
1. Oktober d. J. an zum vortlagenden Rat in der Ab=
teilung
für Forſt= und Kameralverwaltung des Mini=
ſteriums
der Finanzen ernannt; den Oberförſter der
Oberförſterei Friedberg, Oberforſtmeiſter Karl Schnitt=
ſpahn
zu Friedberg auf ſein Nachſuchen und unter
Anerkennung ſeiner laßgjährigen, treu geleiſteten Dienſte
mit Wirktung vom 1. Oktober d. J. in den Ruheſtand
verſent und ihm aus dieſem Anlaß das Ehrenkreuz
des Verdienſtordens-Philipps des Großmütigen ver=
liehen
; dem Oberförſter der Oberförſterei Veerfelden
darl Heyer zu Veerfelden und dem Oberförſter der
Oberförſterei Naunheim Ludwig Hämmerle zu Naun=
heim
den Charakter dals Forſtmeiſter verliehen; den Forſt=
aſſeſſor
Otts- Hoͤffmann aus Stockhauſen mit Wir=
kung
vom 1. Oktober d. J. zum Forſtaſſiſtenten ernanit.
- Landtagsabgeordneker Molthan hat, Blätter=
meldungen
zufolge, bei der Zweiten Kammer folgende
Anfrage an die Regierung gerichtet: Der große
Warenhausbrand in Peſt, bei welchem vornehmlich in=
folge
ſträflicher Nichtbeachtung der baupolizeilichen Vor=
ſchriften
, ſowie der notwendigen Sicherheitsmaßregeln
eine grökere Anzahl von Menſchen ihr Leben einbüßten,
hat im Publikum vielfach Veunruhigung hervorgerufen.
Es werden Zweifel darüber laut, ob in den im Groß=
herzogtum
beſtehenden Großbazaren und
Warenhäuſern alle diejenigen Vorkehrungen ge=
troffen
ſind, welche im Falle des Ausbrüches eines
Brandes öder einer Panik die Sicherheit des Püblikums
und des Verſonals gewährleiſten. Der Landtagsabge=
ordnete
Molthan richtet deshalb an die Großherzogliche
Regierung die Anfrage, ob dieſelbe geneigt ſei, eine Re=
viſion
der Großbazare und Warenhäuſer in dieſer Nich=
tung
vorzunehmenn

[ ][  ][ ]

Seite 8.

Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 3. September 1903.

Nummer 20c.

2 Der Verband ſüd= und weſtdeutſcher Detail=
liſtenvereine
, welchem auch der hieſige Detailliſtenverein
angehört, hält, wie aus der heutigen Annonce hervor=
geht
, am kommenden Sonntag ſeine 9. Konferenz
dahier ab. Wie uns mitgeteilt wird, iſt unter anderem
das Geſetz zur Bekämpfung des unlauteren Wettbewerbs,
einheitliche Regelung der Sonntagsruhe im ganzen
Reiche, das Verhängen der Schaufenſter an Sonn= und
Feiertagen, Ladenſchluß und Ruhepauſe der Angeſtellten
in offenen Verkaufsſtellen, Petroleummonopol und Tank=
anlagen
, Kaufmannsgerichte ꝛc. zur Veratung auf die
Tagesordnung geſetzt und dürfte einem jeden ſelbſt=
ſtändigen
Geſchäftsinhaber Gelegenheit gegeben ſein, dem
anzuerkennenden Entgegenkommen des Verbandes zu=
folge
, in dieſen höchſt wichtigen Tagesfragen an den
Debatten teilzunehmen.
G.B.V Ueber das Einmachen von Obſt und Ge=
müſe
in Patentgläſern ſchreibt man uns: Während man
früher aus Furcht vor einer großen Zuckerrechnung nur
mit ſehr gemiſchten Gefühlen an das Einmachen heran=
ging
, iſt man heute in der Lage, durch Anwendung von
Patentgläſern mit Luftdruckverſchluß das Obſt mit ganz
wenig Zucker, das Gemüſe mit nur ein wenig Salz ein=
zumachen
und hat dennoch bei Beobachtung der nötigen
Vorſichtsmaßregeln die Garantie, daß ſich die Konſerven
gut halten. Wir wollen daher nicht verfehlen, die Damen
von Darmſtadt und Umgegend auf die auf Veranlaſſung
des Gartenbauvereins Darmſtadt durch Herrn
Kreisobſtbautechniker Lorentz gebotene Gelegenheit, ſich
in der Handhabung von Patentgläſern auszubilden, bezw.
zu vervollkommnen, aufmerkſam zu machen. (Siehe Anz.)
Es können Patentgläſer aller Syſteme verwendet werden
und wäre es wünſchenswert, daß Vertreter hieſiger Ge=
ſchäfte
mit Auswahlgläſern ꝛc. am Dienstag nachmittag
2 Uhr in der Loge, Sandſtraße 18, anweſend wären.
Ebenſo dürfte ſich für Obſt= und Gemüſeverkäufer eine
günſtige Gelegenheit zum Abſatz bieten. Der beſte Zucker
zum Einmachen iſt Kriſtallzucker, welchen ſich die Damen.
am beſten mitbringen. Um ein ſchnelleres Arbeiten, zu
ermöglichen, dürfte es ſich empfehlen, daß entſprechende
Kochtöpfe mit Drahteinſähen, Waſchkochtöpfe mit ent=
ſprechendem
Einſatz von Blech von den Damen mitge=
bracht
werden. Es iſt dafür geſorgt, daß entſprechende
Tiſche einzeln aufgeſtellt ſind, ſo daß die Damen gruppen=
weiſe
ihre Gläſer vorrichten können. Da jedoch eine An=
zahl
Gläſer gekocht werden müſſen, die verſchiedenen
Damen gehören, ſo dürfte es ſich empfehlen, bunte
Wolle ꝛc. zum Zeichnen der Gläſer mitzubringen. Ein=
gemacht
kann werden ſämtliches Obſt und Gemüſe, ferti=
ger
Gurkenſalat, Tomaten ꝛc.
Ueber die Urſachen des Streiks der Brauer in
der Brauerei Heß können wir heute folgendes mit=
teilen
: Die zuletzt bezahlten Löhne für Brauer ſind 100,
105, 110. 120 und 130 Mark per Monat und das übliche
freie Bier von 10 Schoppen pro Tag. Von dieſen
Brauern erſchienen am Dienstag, den 1. September, fünf
nicht zur Arbeit, desgleichen ein Aushilfsſchloſſer, der pro
Tag 3 Mark erhielt, und drei junge Flaſchenſchwenker,
von welchen zwei 72 Mark und einer 70 Mark monatlichen
Lohn hatte. Noch am 20. Auguſt erklärten 21 der in der
Brauerei Beſchäftigten durch ihre eigene Unterſchrift, daß
ſie mit ihrem Arbeits= und Lohnverhältnis zufrieden
ſeien und war daraufhin das Ausbleiben am 1. d. M.
von 9 Angeſtellten ohne jede vorherige Mitteilung un=
verſtändlich
. Da die 9 Fehlenden der Organiſation des
Brauerverbandes angehörten, ſo iſt nach vorſtehendem
anzunehmen, daß dieſer Streik nicht von ſeiten der
Brauereiangeſtellten ausgegangen iſt, ſondern von den
Führern dieſer Organiſation diktiert wurde. Die Leiter
der Organiſation waren vor kurgem in der Brauerei vor=
ſtellig
geworden, wo ihnen der Beſcheid wurde, daß die
Inhaber der Brauerei nur mit ihren Arbeitern
ſelbſt unterhandeln, und ſomit ein Eingreifen der fragl.
Organiſation unnötig wäre. Daß die Inhaber der
Brauerei es verſtanden haben, das ſeither beſtehende gute
Verhältnis zwiſchen ſich und den meiſten ihrer Arbeit=
nehmer
aufrecht zu erhalten, beweiſt die Tatſache, daß
der weitaus größte Teil des Perſonals ſich nicht durch
die Leiter der Organiſation hat beeinfluſſen laſſen, an
dem Streik teilzunehmen, trotz der großen Anſtrengungen,
die von ſeiten der vor der Brauerei ausgeſtellten Streik=
poſten
, die jeden Aus= und Einpaſſierenden anhalten, ge=
macht
wurden.
2 Es wird uns mitgeteilt, daß nicht ein Kaufmann,
wie im Tagblatt Nr. 208 angegeben iſt, den Bäckerge=
hilfen
am Donnerstag vom Tode des Ertrinkeus ge=
rettet
hat, ſondern der Sohn des Herrn Michael Schmidt,
Große Bachgaſſe 14 hier, der am 20. Auguſt 12 Jahre
alt geworden iſt.
0 Pfungſtadt, 5. Sept. Die hieſigen Landwirte
und die der umliegenden Orte Hahn, Eſchollbrücken ꝛc.
ſind in den letzten Tagen bei der zuſländigen Behörde
dahin vorſtellig geworden, daß an hieſigem Platze eine
Geſtütsſtation errichtet werden möge.
Nieder=Ramſtadt, 3. Sept. Geſtern wurde hier
das I1. Jahresfeſt der Heil= und Pflege=
anſtalt
fürepileptiſche Kinder und Jugend=
liche
gefeiert, diesmal von beſonderer Bedeutung, in=
ſofern
die Einweihung des notwendig gewordenen und
Kuuſt, Wiſſenſchaft und Leben.
2 Darmſtadt, 5. Sept. Ein junger Baſſiſt, Herr
Breuler von hier, aus der Joachimſchen Ge=
ſangsſchule
hervorgegangen, iſt vom Herbſt ab für
Solopartien an das Stadttheater in Coblenz engagiert.
1 Die Klage, daß die Deutſchen zu wenig
Bücher kauften, kann heute in dem früheren Um=
fange
nicht mehr erhoben werden. Seit 10 bis 15 Jahren
etwa ſehen wir bei einer großen Menge literariſcher Er=
ſcheinungen
überraſchende Abſatzverhältniſſe. Bücher, die
vergeſſen zu werden verdienen, haben während dieſer
Zeit Duhzende von Auflagen erlebt, und gute Bücher
finden langſam immer ihr Publikum. Wenn Verlags=
buchhandel
wie Sortimenter troßdem über ſchlechte Er=
träge
klagen, ſo iſt daran entſchieden die Ueberproduktion
an Literatur ſchuld. Hören, wir, was der Leipziger
Handelskammerbericht in dieſer Beziehung ſagt: Der
Leipziger Verlagsbuchhandel ſtand auch im vergangenen
Jahre unter dem Einfluſſe der Ueberproduktion. Der
Jahresdurchſchnittsertrag war nur ein beſcheidener zu
nennen, das Weihnachtsgeſchäft war mäßig, und wenn
auch Werke wie Jörn 2hl in mehr als 130 000 Exem=
plaren
verkauft wurden, ſo bildeten ſolche Vorgänge doch
nur vereinzelte Ausnahmen und durften nicht, wie die
Auffaſſung weiter Kreiſe war, als Prüfſtein für das Ge=
ſamtergnis
benutzt werden. Nachweislich hat ſich in den
letzten 50 Jahren die Bücherproduktion verdoppelt. An=
zeichen
, die auf einen Rückgang der Bücherproduktion
und eine dadurch eintretende allgemeine Veſſerung der
wirtſchaftlichen Lage des Buchhandels ſchließen laſſen
könnten, waren am Schluſſe des Berichtsjahres noch nicht
vorhanden. Die große Ueberprodiktion des Verlags=
handels
mußte mehr oder weniger erſchwerend auf den

kürzlich fertig geſtellten zweiten Flügels des Anſtalts=
gebäudes
damit verbunden war. Vierundſiebzig Fall=
ſüchtige
haben nun ein freundliches Heim und richtige
Behandlung gefunden. Daß in Zeit von noch nicht
3 Jahren die Anſtalt eine ſo erfreuliche Entwickelung
erlebt hat, iſt der ſprechendſte Veweis für ihre Notwendig=
keit
, wie für die umſichtige Leitung. Herr Pfarrer
Widmann=Darmſtadt hielt die Feſtpredigt über
Pf. 68.20, ferner bei der auf dem Anſtalts=Spielplatz
ſtattfindenden Nachverſammlung. Allerlei Genüſſe wurden
geboten, Anſprachen, Deklamationen, Poſaunenvorträge
u. a. Aus dem Jahresbericht des Anſtaltsinſpektors,
Herrn Pfarrer Weimar, wäre viel Intereſſantes mit=
l
zuteilen - die ſchönſte Anerkennung ſeiner Tätigkeit,
wie überhaupt des ganzen Liebeswerkes, wären freilich
reichliche und fröhliche Gaben zu der demnächſtigen
Hauskollekte für die heſſiſchen Epileptiſchen.
Ober=Noden, 4. Sept. In hieſiger Gemeinde
herrſcht gegenwärtig ein buntbewegtes Leben und Treiben.
In den letzten Tagen trafen nämlich über 100 Arbeiter,
meiſt Italiener, hier ein, um den Vau der Bahn=
ſtrecke
Ober=Noden-Sprendlingen in An=
griff
zu nehmen. Ein ganzes Zeltlager iſt in der Nähe
unſres Dorfes durch den Unternehmer Fey von Hanau
errichtet worden, worin die braunen Söhne des Südens
Unterkunft in Bretterbuden finden. Mit gleicher Rührig=
keit
wird der Bau von der andern Teilſtrecke aus zu
Sprendlingen durch den Unternehmer Hern Roſenthal
von Mörfelden betrieben.
A.D. Wimpfen, 4. Sept. Zur Ergänzung des geſtrigen
Berichts über die Säkularfeier ſei aus einem uns
verſpätet zugegangenen Originalbericht noch folgendes
mitgeteilt:
Vom Bahnhofe aus wurde von Sr. Königl. Hoheit
dem Großherzog und Gefolge die Fahrt nach Wimpfen
im Tal angetreten, vorbei an der Saline Ludwigs=
halle
, deren Beamte und Arbeiter dort Aufſtellung
genommen hatten. Herr Salinendirektor Frick führte
imn ſeiner Anſprache aus, wie die Saline ſeit dem Schutze
der heſſiſchen Fürſten, deren erſter Großherzog Ludwig I.
geſtattet hatte, daß die Saline ſeinen Namen führe,
ſich aus kleinſten Anfängen heraus zu ihrer jetzigen
Größe und Bedeutung aufgeſchwungen habe und ſtattete
für die landesherrliche Fürſorge den Dank der Geſell=
ſchaft
ab. Das Töchterchen des Salineninſpektors Gangen=
müller
überreichte dem Großherzog dann einen Blunen=
ſtrauß
. Der hohe Herr dankte und fuhr unter den Hoch=
rufen
der Verſammelten weiter nach Wimpfen i. Tal.
Hier hatten am Eingang der Beigeordnete, ferner die
1 Schulkinder, welche Fähnchen und Schärpen in den Landes=
farben
trugen, mit ihren Lehrern Aufſtellung genommen.
Der Beigeordnete Roßbach brachte den Empfangsgruß
ſeiner Gemeinde dar und ſchloß mit einem Hoch auf Se.
Königl. Hoheit den Großherzog, der dankte und zur
nahen Stiftskirche weiterfuhr, wo ſich die Bau=
leitung
, Herr Regierungsbaumeiſter und Privatdogent
Adolf Zeller, ferner die Herren vom Finanzminiſterium,
Abteilung für Bauweſen, verſammelt hatten. Sodann
wurde die Kirche, deren umfangreiche Reſtaurierung jetzt
beendet iſt, in Augenſchein genommen. Die ganze Weſt=
ſeite
, in ſpätgotiſcher Zeit erbaut, wurde in frühromaniſchem
Stil wiederhergeſtellt; es mußte die Oſtſeite, ſowie das
ſüdliche Querſchiff ausgebaut, eine neue Orgelbühne und
Orgel aufgeſtellt werden; ferner war das Innere von
den alten Tünche geſäubert worden und in der urſpring=
lichen
Steinſchönheit wiederhergeſtellt. Die Reſtaurie=
rungsarbeiten
wurden nach den Plänen und unter Lei=
tung
des Negierungsbaumeiſters und Privatdogenten
Adolf Zeller aus Darmſtadt beendet. Die Stifts=
kirche
, welche Eigentum Sr. Königl. Hoheit des Groß=
herzogs
iſt, gewährt jetzt einen herrlichen Anblick; ins=
beſondere
üben von der Ferne die vielen ſchlanken
Türmchen eine reizvolle maleriſche Wirkung aus. Beim
Eintritt in die Kirche erfolgte eine kurge Anſprache des
Pfarrers, dem ſich der katholiſche Kirchenvorſtand ange=
ſchloſſen
hatte. Nachdem Se. Königl. Hoheit mit Ge=
folge
im Chor vor dem Hochaltar Platz genommen hatte,
ſtimmte der Kirchenchor oDomine, salvum fac- an,
worauf Herr Pfarrer Klein ausführte, wie es vor
hundert Jahren ſo übel mit dem herrlichen Gotteshaus
geſtanden habe, daß man an ſeinen Abbruch gedacht habe,
wie dann die Kirche durch Großherzog Ludwig I. der
ihren teilweiſen Ausbau befohlen hatte, vor dieſem grau=
ſamen
Geſchick bewahrt blieb und wie vollends Groß=
herzog
Ernſt Ludwig, kunſtſinnig und kunſtverſtändig,
durch den vollſtändigen Ausbau und die koſtſpielige
Wiederherſtellung ein neues Nuhmesblatt dem Ruhmes=
kranze
ſeines Hauſes eingefügt habe. Er erflehte den
Segen des Himmels auf das Haupt des Landesherrn
und auf die Gemeinde. Mit den üblichen Schlußgebeten
und =Geſängen, ſowie dem Choral Großer Gott, wir
loben diche von der verſammelten Gemeinde geſungen,
wurde die Feier in der Kirche beſchloſſen und nach einem
Nundgang durch die Kirche und Kreusgang die Fahrt
nach Wimpfen am Berg angetreten. An der Tribüne,
auf welcher der geſamte Gemeinderat ſtand, hielt der
Wagen des Großherzogs, und Bürgermeiſter Ernſt be=
grüßte
, wie bereits erwähnt, den Landesherrn in längerer
Anſprache, in welcher er der Bedeutung des Tages der
Sortimentsbuchhandel einwirken. Eine große Anzahl der
Neuerſcheinungen erlebte, ſtreng wiſſenſchaftliche Werke
ausgenommen, nur eine kurge Nachfrage und verſchwand
ſchon nach Jahresfriſt vom Büchermarkte. Prachtwerke
waren faſt gar nicht mehr abzuſetzen
Kleines Feuilleton.
Rebhühner gehen in Deutſchland, wie ſtatiſtiſch
erwieſen iſt, durch Telegraphendrähte jährlich bis
750 000 zugrunde, weil ſie in der Dunkelheit dagegen an=
fliegen
und ſich dabei ſo beſchädigen, daß ſie ſofort än
Ort und Stelle verenden. Die Berechnung erfolgte nach
der Zahl der durch die Streckenbeamten gefundenen
toten Tiere. Aehnlich ergeht es manchen Enten, be=
ſonders
jungen Tieren, die jetzt mit den Alten von Ge=
wäſſer
zu Gewäſſer ſtreichen. Ihre Zahl iſt natürlich
nur gering und ſteht in keinem Verhältnis zu der der
verunglückten Rebhühner. Daß ganze Flüge von Tauben
durch die mit neuen Bahnanlagen in Verbindung ge=
brachten
Telegraphendrähte vernichtet werden, iſt bekannte
Tatſache und an der Berlin=Wetzlarer Bahn vielfach be=
obachtet
worden.
3wiſchen Himmel und Erden An einem
der letzten Abende kurz nach 7 Uhr konnte man, wie die
M. N. N. erzählen, auf der Kuppel des nördlichen
Frauenturmes einen Mann bemerken, der ſich auf dem
Blechdache wie auf einer Straße erging und eifrigſt nach
allen Windrichtungen die großartige Fernſicht zu ge=
nießen
ſchien. Plotzlich wandte er ſich um, betrachtete
prüfend den ſnopf und machte den Verſuch, ihn zu
erklettern. Es gelang ihm jedoch nicht, denn der Umfang
der Kugel war zu beträchtlich, als daß er ſich hätte auf=
ſchwingen
können. Er ſtellte ſich wieder prüfend, die
Händ in die Seite ſtemmend, davor. Auf einmal tauchte

hundertjährigen Zugehörigkeit zum Heſſenlande gedachte,
der Freude Ausdruck verlieh über die Vollendung des
herrlichen Baudenkmals im Tal und den Dank der ge=
ſamten
Bürgerſchaft zum Ausdruck brachte. Er kredenzte
darauf Sr. Königl. Hoheit einen Ehrentrunk. Der hohe
Landesfürſt nahm den Pokal entgegen und tat Beſcheid
mit den Worten; Ich trinke auf das Wohl meiner ge=
liebten
Stadt Wimpfen und ihre Heſſentreue!
Um 12 Uhr begann, wie ſchon mitgeteilt, im Speiſe=
ſaale
des Hotels Mathildenbadi die Frühſtücks=
tafel
, an welcher Se. Königl. Hoheit der Groß=
herzog
mit Gefolge, die Großh. Miniſter Exz. Rothe
und Gnauth, Geheimerat Wilbrandt, Kreisrat Dr.
Göttelmann, die Präſidenten der Erſten und Zweiten
Kammer, Reichstagsabgeordneter Frhr. v. Heyl, Geh.
Oberbergrat Braun und Geh. Oberbaurat Hofmann,
Regierungs= und Oberbaurat Dombaumeiſter Tornow
von Metz, Profeſſor Geiges aus Freiburg, Profeſſor
Knaiſch aus Stuttgart, Miniſterialrat Fryr. v. Biege=
leben
ꝛc. der Großh. Bürgermeiſter Ernſt, die Bei=
geordneten
, der Gemeinderat, der 1. evangeliſche und der
katholiſche Pfarrer, die Spitzen der Behörden und der
Feſtſpielausſchuß teilnahmen. Nechts von Sr. Königl
Hoheit dem Großherzog ſaß Exz. Rothe, links Bürger=
meiſter
Ernſt, gegenüber Generalmajor v. Wachter, Kreis=
rat
Dr. Göttelmann und Erz. Gnauth. Während des
Frühſtücks konzertierte die Kapelle im Garten. Während,
der Tafel dankte Herr Bürgermeiſter Ernſt für die:
hohe Ehre des Beſuches und für das große Intereſſe,
welches Se. Königl. Hoheit der Großherzog der Stadt.
Wimpfen bewieſen habe und ſchloß mit einem Hoch auf;
den Landesfürſten. Se. Königl. Hoheit der Groß=
herzog
antwortete: Meine Herren! Mit Meinem
herzlichen Danke für die Treue und Anhänglichkeit, welche;
die Vewohner Wimpfens hundert Jahre hindurch Meinem
Hauſe bewieſen und für den überaus freundlichen Em=
pfang
, welchen Sie Mir heute bereitet haben, verbinde
Ich die beſten Wünſche für das fernere Blühen der
Stadt und für das fernere Wohlergehen aller ihrer Be=
wohner
. Ich leere das Glas auf das Wohl Meiner,
lieben und getreuen Stadt Wimpfen! Nach 2 Uhr=
wurde
die Tafel, die ſehr angeregt verlief, aufgehoben
und Se. Königl. Hoheit der Großherzog begab ſich zu
Fuß über den Marktplatz ꝛc., gefolgt von den Teil=
nehmern
des Feſtes nach der Feſtſpielhalle, wo er
vom Feſtſpielausſchuß empfangen wurde. Hier war der
hintere erhöht liegende Teil in eine prächtige Loge um=
gewandelt
worden, in welcher ſich der Fürſt mit Gefolge
niederließ. Auf beiden Seiten ſaßen der Gemeinderak
und die Herren des Feſtſpielausſchuſſes. Ueber den
Verlauf der Aufführung wurde ſchon berichtet.)
In den Pauſen ließ ſich Se. Königl. Hoheit die
Hauptdarſteller vorſtellen und unterhielt ſich ſehr huld=
voll
mit ihnen. In der Pauſe vor dem dritten Stück
begab ſich der hohe Herr auf den hinter der Feſthalle
liegenden Feſtplatz und verweilte längere Zeit inmitten
des Publikums. Nach Schluß der Vorſtellung fuhren
die Wagen wieder vor und brachten die Herren noch
einmal nach dem Mathildenbadi, wo ſich Se. Königl.
Hoheit noch einige Zeit auf dem Vorplatz mit einzelnen
Herren unterhielt. Gegen ³5 Uhr wurde ſodann dis
Nückfahrt angetreten. Wimpfen wird dieſen feſtlichen
Tag, an dem ſein Fürſt in ſeinen Mauern weilte, nie
vergeſſen.
Mainz. 5. Sept. Nach einem Ausſchreiben der Kaſteler
Poligeiverwaltung wurde der Mann, der in der Nacht
von Sonntag auf Montag auf dem Wege von Kaſtel
nach Viebrich tot aufgefunden worden iſt, von einemt
von dem Automobilrennen in Frankfurta. M.
kommenden Automobil überfahren und ge=
tötet
. Die Sektion der Leiche ergab, daß der Ver=
unglückte
an Leberzerreißung, veranlaßt durch einen ge=
waltigen
Stoß Anrennen durch das Automobil- ge=
ſtorben
iſt. Der Verunglückte iſt der Tüncher Kern von
Wiesbaden. Alle Poligeibehörden ſind aufgeforderk
worden, den Automobiliſten, der das Unglück veranlaßte;
zu ermitteln. Ueber das unſinnige Fahren der am
Frankfurter Nennen beteiligt geweſenen Automobilfahrer
auf der Landſtraße war auch in einem Eingeſandt
dieſes Blattes von Augenzeugen Klage geführt worden.
Die Folge ſolcher Automobilmorde dürfte ſein, daß der=
artige
Rennen in Zukunft überhaupt verboten werden.)
Mainz. 4. Sept. In Erregung über die Untreus
ſeiner Frau iſt ein Schloſſer mit ſeinen zwei Kindern;
zwei Knaben im Alter von drei Monaten und drei
Jahren, in den Rheingeſprungen. Der Mann
und der ältere Knabe wurden gerettet, das jüngſte Kind
ertrank.
- Vad Nanheim, 5. Sept. Bis zum 3. September
1903 ſind 22387 Kurgäſte angekommen, wovon an
genanntem Tage noch 2937 anweſend waren. Bäder
wurden bis zum 3. September 292889 abgegeben. Bis
zum 3. September 1902 waren 21143 Kurgäſte ange=
kommen
.
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 5. Sept. In Verlin
hat ſich ein aus den Herren Wirkl. Geheimerat Wey=
von
unten ein zweiter Mann auf; dieſer kroch auf das
Dach und war dem anderen behilflich, die Kugel zu er=
klimmen
; im Handumdrehen ſtand der kühne Kletterer,
frei oben auf dem Knopfe des Frauenturmes! Zahl=
reiche
Zuſchauer verfolgten mit lebhafter Anteilnahme
dieſes luftige Abenteuer und viele Zuſchauer erwarteten
an der Tür des Turmes des kühnen Knopfbeſteiger. Es
hatte ſich dort auch ein Schutzmann eingefunden, der den
Namen des ſchwindelfreien Kuppelkletterers - ein etwa
18jähriger Kunſtgärtnersſohn aus München - auſſchrieb.
Da is do nix dabei, meinte der junge Mann. Der
Wächter der Ordnung aber war anderer Anſicht.
Fahrende Wirtſchaften. Ein Deutſch=
Amerikaner weilt ſeit einigen Tagen in Verlin, um hier
einen amerikaniſchen Straßen=Speiſewagen' einzuführen:
Dieſer hat die Größe eines Möbelwagens und enthält
eine Anzahl von kleinen Tiſchen, ſowie hinter einem
Verſchlag eine kleine Schnellküche, in der auf Gasherden
die ſchon fertige Suppe erwärmt, Kotelettes, Schnitzel,
Beefſteaks, Gemüſe, Kaffee u. ſ. w. raſch hergeſtellt wer=
den
können. Für 40 bis 50 Pfg. ſoll man da Suppe,
Braten und Beilage erhalten. Der Wagen ſoll vor=
mittags
an einen verkehrsreichen Platz oder eine Straßen=
kreuzung
fahren, an der Raum genug vorhanden iſt,
und mittags die Leute beköſtigen. Iſt die Mittagszeit
vorbei, ſo wird eine Tafel an den Wagen gehängt, auf
der Kaffee und Kuchen empfohlen wird, am Abend
Würſtchen und Kotelettes, in der Nacht Suppen mit Ein=
agen
. Die yfahrenden Reſtaurants ſollen alkoholfreis.
ſein, und Trinkgeld ſoll nicht angenommen werden.
1 Eine Suppe und das Telephonl Aus
New=York wird geſchrieben: Das Haſten und Drängen
des amerikaniſchen Lebens hat, wie man weiß, in manchen
größeren Städten die ſog. Schnelleß=Reſtauxants ge

[ ][  ][ ]

Nummer 209.

Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 2. September 1903.

Seite 9.

mann, Miniſter des königlichen Hauſes v. Wedel, Ober=
hofmeiſter
der Kaiſerin Freiherr v. Mirbach, Präſident
der Seehandlung Havenſtein, Geh. Kommerzienrat
v. Mendelsſohn=Bartholdy und Geh. Kommerzienrat
E. Hardt beſtehendes Komitee zur Sammlung einer
Silbernen, Hochzeitsſpende für unſer
Kaiſerpaar gebildet, welches am 27. Februar 1906
das Feſt der ſilbernen Hochzeit begeht. In dem erlaſſenen
Aufrufe heißt es: Das Lieblingswerk Ihrer Majeſtäten
iſt die zum Gedächtnis unſeres großen Heldenkaiſers zu
Berlin errichtete Kaiſer Wilhelm=Gedächtniskirche. Es
ſoll deshalb vor allem der fertige Ausbau dieſes hehren
Nationaldenkmals unſerem Kaiſerpaare als Gabe zu dem
Tage ſeiner ſilbernen Hochzeit dargebracht, und weitere
Spenden für den Ausbau der zum Gedächtnis an die
Kaiſerin Auguſta erbauten Gnadenkirche und zur Unter=
ſtützung
von Wohltätigkeitseinrichtungen für Arme und
Kranke verwendet werden. Für die einzelnen Provinzen
haben ſich bereits Provinzialkomitees gebildet. Der
Neubau des kgl. Opernhauſes iſt, wie die
Volks3tg. glaubt mitteilen zu können, eine der nächſten
Aufgaben, die das Hofmarſchallamt zu erfüllen vor hat.
Auf dem Grundſtück des Krollſchen Etabliſſements beſteht
bereits ein Baubureau, in dem die Pläne bis in die
Einzelheiten teils ausgearbeitet ſind, teils in der Aus=
arbeitung
begriffen ſind. Herr v. Hülſen, der neue
Intendant, möchte, um das alljährliche Defigit zu decken,
ein Haus errichtet ſehen, das eine größere Zuſchauer=
menge
zu faſſen vermag als das beſtehende Opernhaus:
es wird deshalb beabſichtigt, den Zuſchauerraum nach
dem Muſter des Bayreuther Wagner=Weih=Feſiſpielhauſes
anzulegen. Die Koſten des Neubaues dürften etwa
20 Millionen Mark betragen. Ob die Koſten der
Hof allein, oder der Staat, oder beide zuſammen tragen
werden, das ſteht einſtweilen dahin. Als Bauplatz ſei
der Raum öſtlich vom alten Opernhauſe in Ausſicht
genommen. Das ſog. Prinzeſſinnenpalais würde als für
den Hofdienſt entbehrlich beſeitigt werden, ſo daß für den
Neubau ein reichlich bemeſſener Platz gewonnen würde.
Die Hedwigskirche würde nach Abbruch des alten Opern=
hauſes
vollkommen freigelegt ſein und eine beſondere
Zufahrtſtraße erhalten. - Vor anderthalb Jahren erregte
ein im Hotel Kontinental verübter Diebſtahl große
Senſation. Dort war dem ruſſiſchen Stabskapitän
Niloff mittels Einbruches ein Perlenkollier im
Werte von 40000 Mk. geſtohlen worden. Die Diebe
waren nicht zu entdecken. Die Polizei ermittelte ſchließlich,
daß eine Anzahl Perlen des geſtohlenen Kolliers bei
einem Juwelier in der Jeruſalemerſtraße verkauft waren.
Die weiteren Nachforſchungen führten auf die Spur des
internationalen Hochſtaplers v. Jaruntowski, der in
Plötzenſee jetzt eine fünfjährige Gefängnisſtrafe abzubüßzen
und einen Diebſtahl nun eingeſtanden hat. Der Dieb
gab dabei als Mittäter und Hehler den in internationalen
Turfkreiſen bekannten früheren Kellner, jetzigen Buch=
macher
v. Domaros und einen Rennfahrer Fiſcher an.
Kriminalkommiſſar Wehn ließ darauf die Rennbahnen
überwachen, ermittelte v. Domaros in Baden=Baden,
überwachte ihn ſcharf und ließ ihn im geeigneten Augen=
blick
feſtnehmen. v. Domaros hat bereits ebenfalls ein
Geſtändnis abgelegt und iſt hierher gebracht. Er wußte
ebenſo gut wie Fiſcher, daß v. Jaruntowski den Schmuck
geſtohlen hatte. Auch gegen den Juwelier iſt wegen
Hehlerei ein Strafverfahren eingeleitet worden.
Frankfurt, 5. Sept. Auf den Frankfurt- Ver=
liner
D=Zug, der hier 9 Uhr 35 Min. abgeht, iſt
geſtern abend bei Mühlheim a. M. ein Attentat verübt
worden, indem eine ca. 12 Meter lange und 10 Zentner
ſchwere Goliathſchiene quer über die Schienen gelegt
wurde. Ein Bahnwärter ſtellte den Zug, der 70 Kilo=
meter
in der Stunde fuhr, noch rechtzeitig und verhütete
ſo ein entſezliches Unglück. Die Schiene muß von
mehreren Männern dahingelegt worden ſein. Die Staats=
anwaltſchaft
hat die Unterſuchung bereits eingeleitet.
Man vermutet, daß entlaſſene Streckenarbeiter die Täter
geweſen ſind.
Fraukfurt, 5. Sept. Geſtern abend kurz vor 10 Uhr
ſchoß der in der Steingaſſe 18 etablierte ca. 45 Jahre
alte Weinwirt Hieb aus ſeiner im erſten Stock ge=
legenen
Wohnung auf einen Glaſer, der in einem gegen=
überliegenden
Hauſe wohnt und auf den er Grund zu
haben glaubte, eiferſüchtig zu ſein. Der aus einem Doppel=
gewehr
abgegebene tötliche Schuß traf den Glaſer in den
Kopf. Der Mörder ſelbſt entleibte ſich durch einen
Revolverſchuß. Beide Leichen wurden dem Frankfurter
Triedhof überwieſen. - Geſtern nachmittag erſchoß im
Stadtwald am Buchrainweiher ein 26 Jahre alter Veamter
der Reichsbank ein 19 Jahre altes Mädchen aus einer
hieſigen angeſehenen Familie und verübte dann Selbſt=
mord
. Widerſtand der Eltern gegen eine Heirat der
Beiden wird als Urſache zu dem Mord und Selbſtmord,
angegeben. Beide Leichen wurden nach dem Sachſen=
häuſer
Friedhof überführt.
Dresden, 5. Sept. Die Deutſche Städte=
Ausſtellung wird nicht, wie ſo viele ähnliche Unter=
nehmungen
, mit einem Defizit, ſondern mit einem er=
heblichen
Aeberſchuß abſchließen. Bis zum
30. Auguſt waren 300 000 Einzelkarten und 19 826 Dauer=
karten
verkauft, die eine Einnahme von 302 855 Mk. ergeben,
während der Vorauſchlag nur 175000 Mk. Eintrittsgelder
geitigt, die es dem Geſchäftsmann ermöglichen, ſeine
Eſſensgeit auf ein Minimum herabzudrücken, damit er
ſchleunigſt wieder zur Officel zurückkehren kann, um
einen etwa in der Ferne ſichtbar werdenden Dollar nicht
fahren zu laſſen. Dieſe jQuick Lunch=Reſtaurants, deren
ſich kürglich eins auch in London aufgetan hat, werden
nun wohl ihre beſte Zeit hinter ſich haben, denn ein fin=
diger
Kopf iſt auf die Jdee gekommen, in ſeinem
Reſtaurant Telephons an den Tiſchen für die Gäſte
bereit zu halten. Der Geſchäftsmann kann mithin immer
mit ſeinem Bureau in Verbindung bleiben, was be=
ſonders
für Börſenleute ſehr wichtig iſt. Die Jdee iſt
urſprünglich in Chicago aufgetaucht, hat aber erſt in
New=York einen ſolchen Anklang gefunden, daß man in
den größeren Reſtaurants ſchon häufig die Beſtellung
Eine Suppe und das Telephonz hören kann. Der
Apparat wird dem Gaſt an den Tiſch gebracht und vom
Kellner an die der Wand entlang laufenden Leitungs=
draht
angeſchloſſen.
Die Rieſenſchlange als Patient. Der
Doktor eines Zoologiſchen Gartens muß oft ſeltſame
Operationen machen. So litt eine 25 Fuß lange Nieſen=
ſchlange
im New=Yorker 8000 an einer krebsartigen
Mundkrankheit, und da ſie nicht freſſen konnte, fiel ſie
bald ab. Um der Schlange das Leben zu retten, mußte
ihr die Nahrung gewaltſam mit einer Art Ladeſtock bei=
gebracht
werden. Vier tote Kaninchen wurden zuſammen=
genäht
und an einen zehn Fuß langen Pfahl befeſtigt.
Dieſer wurde der Schlange in den Nachen und bis auf
wenige Zoll hineingeſtoßen. Ein ganzes Jahr lang wurde
die Schlange ſo gefüttert. Nun iſt ſie wieder geſund,
und ihre normale Gefräßigkeit hat ſich wieder eingeſtellt.

vorgeſehen hatte. Wie Oberbürgermeiſter Beutler bekannt
gibt, iſt auf einen Ueberſchuß von 160 000 bis 170000 Mk.
am Schluſſe der Ausſtellung zu rechnen.
Trier, 5. Sept. Das 16. Armeekorps zieht aus
zahlreichen Orten des Saarreviers die manöverierenden
Lruppen, wegen Vorkommens von Typhus=
anfällen
unter der Zivilbevölkerung aus den Quar=
tieren
zurück. Die Regierungsvertreter von Trier und
Coblenz begaben ſich zur Unterſuchung an Ort und
Stelle.
Laubau, 5. Sept. Ueber den Aus gang der kürzlich
mitgeteilten Teſtamentserrichtung auf dem
Kamm des Rieſengebirges erzählt jetzt der
Neue Görlitzer Anzeiger=, daß der betreffende Teſtator
nicht geſtorben iſt, ſondern ſich in ſeiner Heimat Dresden=
Strehlen wohlauf befindet. Der Kranke wurde von der
Unglücksſtelle auf einem Stuhle von zwei Trägern nach
Krummhübel gebracht, wo ihm in einem Gaſthof Hilfe
zuteil wurde. Binnen einer Stunde war es einer
Krankenſchweſter gelungen, den faſt Lebloſen ins Leben
zurückzurufen. Der an einem Herzübel leidende Patient
konnte bereits am nächſten Tage die Rückreiſe nach
Dresden=Strehlen unternehmen; von dort hat er ſeiner
Pflegerin ſeine völlige Wiedergeneſung gemeldet.
Thorn, 4. Sept. Die von Kreisarzt Dr. Steeger
vorgenommene Unterſuchung wegen der hier vorgekom=
menen
Typhuserkrankungen ergab, daß letztere
durch den Genuß eingeführter Milch hervorgerufen wurden.
Es wurden Vorſichtsmaßregeln getroffen, damit nicht
weitere Erkrankungen vorkommen.
Wien, 4. Sept. Einer amtlichen Meldung zufolge
brach in der Nacht vom 2. zum 3. September in Trawnik
ein Brand aus, der erſt geſtern gegen Mitternacht
lokaliſiert wurde und heute früh noch nicht ganz gelöſcht
war. 500 Gebäude, darunter 7 Moſcheen und eine
Synagoge, wurden eingeäſchert. Etwa 300o Menſchen
ſind obdachlos; angeblich ſind auch Verluſte an Menſchen=
leben
zu beklagen. Die Entſtehungsurſache iſt unbekannt.
Paris, 4. Sept. Das 6Kilometer weſtlich von Paris
gelegene Schloß Malmaiſon iſt von dem reichen
Privatmann Oſiris dem franzöſiſchen Staat geſchenkt
worden. Der Unterrichtsminiſter ließ ſich heute im
Miniſterrat vom Präſidenten der Republik ermächtigen,
die reiche Schenkung für den Staat anzunehmen. La
Malmaiſon gehörte Richelieu; es wurde 1798 von der
ſpäteren Kaiſerin Joſephine gekauft, die hier mit Vorliebe
wohnte und hier auch 1814 ſtarb. Napoleon L. unter=
zeichnete
hier ſeine zweite Abdankung. Seit 1877 war
das Schloß in Privatbeſitz.
Euxinograd, 5. Sept. Der Finanzminiſter
Manuſchewiſt beim Vaden im Meere ertrunken.

Der Laurahütter Wahlkrawall vor Gericht.
H. F. Beuthen (O.=S.). 5. Sept.
Im Mittelpunkt des oberſchleſiſchen Induſtriegebiets,
in Laurahütte, wo infolge der vielen Eiſenwerke und
Kohlengruben eine ſehr zahlreiche, zumeiſt polniſch redende
Arbeiterbevölkerung wohnt, wurde im Juni d. J5. eine
Stichwahl zwiſchen dem deutſchen Zentrumskandidaten
und dem polniſchen Kandidaten Korfanty notwendig.
Bekanntlich iſt letzterer bei der Stichwahl als Sieger
hervorgegangen. Am Sonntag, 21. Juni, war von der
Zentrumspartei eine Wählerverſammlung nach dem
Ludwigſchen Gaſthauſe in Laurahütte einberufen worden.
Nach Schluß derſelben entſtand bekanntlich ein Krawall,
der ernſte Folgen nach ſich 309. Die Polizei rief die
Feuerwehr zur Hilfe herbei. Die Feuerwehr kam mit
zwei Spritzen angefahren und ſandte dicke Waſſerſtrahlen
in die Menge. Leztere bemächtigte ſich ſofort ſelbſt der
Spritzen und ſpritzte auf die Polizeibeamten und Feuer=
wehrleute
los. Alsdann wurden die Schläuche zer=
ſchnitten
, die Sprizen gertrümmert und leytere ſchließlich
in den Hüttenteich gefahren. Im Pfarrhauſe wurden
ſodann ſämtliche Fenſter zerkrümmert, das Tor zum
hinteren Eingang erbrochen und große Bretter gegen das
Haus geſchleudert. Das Innere des Pfarrhauſes wurde
demoliert. Der Pfarrer hatte ſich in die Kirche geflüchtet.
Von der Pfarrei 3og die Menge die Hüttenſtraße ent=
lang
zum Gemeindehauſe. Auf dem Wege dorthin ſoll
die Menge ſämtliche Fenſterſcheiben in der Villa des
Kommerzienrats Fitzner eingeſchlagen haben. Am Hütten=
amte
ſtellten ſich die Polizeibeamten der Menge ent=
gegen
. Da dieſe angeblich ein Steinbombardement auf
die Beamten eröffnete, ſo machte die Polizei von ihrer
Schußwaffe Gebrauch. Ein Keſſelſchmied, angeblich ein
Haupt=Nädelsführer, wurde getötet, eine ſehr große An=
zahl
Perſonen, erhielten, Schuß= Hieb= und Stich=
verlehzungen
. Dies bewog ſchließlich die Menge, ſich zu
gerſtreuen. Es wurde eine große Anzahl Verſonen, teils
ſofort, teils einige Tage ſpäter verhaftel. Es iſt nun=
mehr
gegen 66 Perſonen Anklage wegen Aufruhrs,
Auflaufs, Landfriedensbruchs, Widerſtands gegen die
Staatsgewalt uſ.w. und gegen 8 Perſonen außerdem
wegen Rädelsführerſchaft die Anklage erhoben worden.
Die der Nädelsführerſchaft Angeſchuldigten haben ſich
am 28. September vor dem hieſigen Schwurgericht,
die 66 anderen Perſonen dagegen bereits am nächſten
Dienstag vor der Strafkammer des hieſigen König=
lichen
Landgerichts zu verantworten.

Vou den Laiſermanövern.
Merſeburg, 4. Sept. Bei der heutigen Parade
führte auch der Erbprinz von Anhalt ſein Regiment vor.
Auf dem Paradefelde nahm der Kaiſer die Meldung des
zur Vertretung des franzöſiſchen Militär=Attachss er=
nannten
Oberſtleutnants Ebener vom 137. franzöſiſchen
Infanterie=Regiment entgegen. Zur heutigen Früh=
ſtückstafel
bei den Majeſtäten waren geladen: Negie=
rungspräſident
v. d. Necke mit Gemahlin, der Chef der
Geleitseskadron der Kaiſerin, v. Plotho von den Geydlitz=
Küraſſieren, ſowie der Ordonnanzofſigier des Kaiſers,
Oberſtleutnant v. Rabenau. Abends 7 Uhr fand im
Ständehaus ein Paradediner ſtatt. Gegenüber den
Majeſtäten ſaß der kommandierende General v. Benecken=
dorff
, rechts vom Kaiſer zunächſt Prinz Leopold von
Bayern, danach Prinz Eitel Friedrich, der Erbprinz von
Anhalt, Feldmarſchall Graf Walderſee und der Chef des
Zivikkabinetts v. Qucanus; links von der Kaiſerin ſaßen
der Herzog von Aoſta, der Herzog von Sachſen=Koburg=
Gotha, der Prins Ernſt von Sachſen=Altenburg ꝛc. Vei
dem Paradediner hielt der Kaiſer folgenden Trink=
ſpruch
;Mein Glas gilt dem Wohle des vierten Armee=
korps
, dem ich zu dem heutigen ſchönen und gelungenen
Paradetage nochmals meinen herzlichſten Glückwunſch
aulsſpreche. Ich bin auch feſt überzeugt, daß am heutigen
Tag der Sieger von Noßbach mit Wohlgefallen auf den
jungen Nachwuchs herabgeblickt hat. Das vierte Armee=
korps
hurral Generalleutnant v. Beneckendorff
erwiderte: Ew. Majeſtät, legen, wir unſeren unter=
tänigſten
Dank zu Füßen für die gnädigen Worte, die
wir ſoeben gehört haben. Der heutige Tag, an dem wir

unter den Augen unſeres allergnädigſten Kriegsherrn
defilieren durften, iſt für uns ein hoher Ehrentag. Die
Anerkennung aber, die Ew. Majeſtät uns ſoeben aus=
geſprochen
haben, ſoll uns ein Sporn ſein, daß wir auch
fernerhin nicht ermüden in ſtiller und ernſter Friedens=
arbeit
. Sollten Ew. Majeſtät uns aber draußen brauchen,
ſo darf ich verſichern, daß die Altmärker, Deſſauer, Alten=
burger
, Sachſen und Thüringer, die in den Reihen des
vierten Armeekorps ſtehen, ſich ihrer Väter würdig er=
weiſen
werden. Sie gehen drauf, Ew. Maieſtät, und
Unmögliches ſoll es für uns nicht geben. Alles, was
wir im treuen Soldatenherzen empfinden an dieſem Tage,
bitte ich, in die Worte zuſammenfaſſen zu dürfen, die
über manches Schlachtfeld hinausgebrauſt ſind: Se.
Majeſtät, unſer allergnädigſter Kaiſer und Herr, hurra
Der Kaiſer, die Kaiſerin und die fürſtlichen
Gäſte wohnten heute abend dem Zapfenſtreich im Schloß=
park
bei. Die Stadt war illuminiert.
Leipzig, 5. Sept. Kurz nach 1 Uhr traf der
Kaiſer mit dem König von Sachſen und den
Fürſtlichkeiten auf dem Magdeburger Bahnhof ein. Zur
Begrüßung war der Kreishauptmann, der Oberbürger=
meiſter
mit dem Bürgermeiſter, dem Polizeidirektor und
den Stadtverordneten=Vorſtehern zugegen. Auf der Fahrt
zum königlichen Palais, die unter Eskorte einer Schwadron
Jäger zu Pferde erfolgte, wurden die Maieſtäten von
der herbeigeſtrömten Menſchenmenge mit ſtürmiſchen Hoch=
rufen
begrüßt. Um 1 Uhr 15 Minuten wurde im Palais
kleine Familientafel abgehalten, während gleich=
geitig
für das Gefolge eine Frühſtückstafel im Kaiſerhof
ſtattfand, an der auch die Spitzen der Behörden teil=
nahmen
. Die Abfahrt der Majeſtäten vom Palais zur
großen Paradetafel im Palmengarten erfolgte um 5 Uhr
45 Minuten.
Bei dem Paradediner im Palmengarten brachte
König Georg folgenden Trinkſpruch aus:
Abermals darf ich mir geſtatten, meinen tiefſtgefühlten
Dank Eurer Majeſtät darzubringen, heute namens des
19. Armeekorps, welches heute zum erſtenmale die Ehre
hatte, vor Ew. Majeſtät zu erſcheinen, um ſein militäriſches
Können darzulegen. Dieſer Tag iſt ein Tag der hohen
Weihe für das Armeekorps und ein würdiger, ſchöner
Abſchluß für alle Bemühungen der Errichtung und Aus=
bildung
des Armeekorps. Ich darf wohl namens des
Armeekorps ausſprechen, daß dieſer Tag ihm ewig ein=
drücklich
bleibt. daß ſein ſtetes Bemühen ſein wird, ſich
die Zufriedenheit Ew. Majeſtät, als des oberſten Kriegs=
herrn
, zu erwerben, und es den beſten Armeekorps Eurer
Majeſtät herrlicher Armee gleichzutun. Ich bitte die Gläſer
zu erheben auf das Wohl des Kaiſers und der
Kaiſerin hurral hurral hurra!
Der Kaiſererwiderte: Darf ich Eurer Majeſtät
nochmals meinen herzlichſten Glückwunſch zum heutigen
Tage zu Füßen legen und dem Armeekorps nochmals
von Herzen meine vollſte Anerkennung ausſprechen für
die muſtergültige Art und Weiſe, mit der es ſich bei der
heutigen Parade gezeigt hat. Unter den Korps das
jüngſte, hat es in ſeinen Paradeleiſtungen es den älteſten
und beſten ſchon gleich getan. Das verſpricht Gutes für
die Zunkunft, es verſpricht auch, daß, wenn Eure Maieſtät,
rufen, das Korps drauf gehen wird wie das älteſte. In=
dem
ich mein Glas auf das Wohl des Korps erhebe,
trinke ich zugleich auf das Wohl des Königs Georg.
Hurral hurral hurra
Nach dem Zapfenſtreich verließen die Fürſtlich=
keiten
den Palmengarten und fuhren durch das Roſen=
tal
nach dem Bahnhof in Leutſch, wo König Georg ſich
von dem Kaiſer verabſchiedete, der alsbald nach Merſe=
burg
zurückkehrte.
Halle ſSaaleh, 5. Sept. Die Kaiſorin traf
heute vormittag aus Merſeburg hier ein. In ihrer Be=
gleitung
befanden ſich Oberpräſident Dr. von Bötticher
und Regierungspräſident v. d. Recke. Die Kaiſerin be=
ſichtigte
unter Führung des Oberbürgermeiſters Geheim=
rat
Staude das Diakoniſſenhaus, das Marthahaus, die
Stadtmiſſion, die Frankeſchen Stiftungen, die Provinzial=
blindenanſtalt
und das Kinderaſyl und kehrte mittags
nach Merſeburg zurück.
W. B. Halle, 6. Sept. Die Kaiſerin traf heute
vormittag 9½ Uhr mittelſt Sonderzuges ein. Am Bahn=
hof
, wo eine Ehrenkompagnie des 12. Infanterie= Regi=
ments
aufgeſtellt war, hatten ſich die Spitzen der ſtaat=
lichen
und ſtädtiſchen Behörden zum Empfang einge=
funden
. Die Kaiſerin fuhr dann, begleitet von einer
Eskorte der 10. Huſaren, zu der feierlichen Einweihung
der Pauluskirche. Vor der Kirche ſtand eine Ehren=
kompagnie
des Füſilier=Regiments Generalfeldmarſchall
Graf Blumenthal MMagdeburgiſches Nr. 36) ferner waren
die Vertreter der Geiſtlichkeit erſchienen, an der Spitze
die beiden Generalſuperintendenten der Provinz Sachſen,
D. Vieregge und D. Holtztreuer. Nach der Zeremonie der
Schlüſſelubergabe betrat die Kaiſerin hinter den beiden
Generalſuperitendenten die Kirche, geführt von dem
Prinzen Albrecht von Preußen. Es folgten ſämtliche
zum Manöver, hier anweſenden Fürſtlichkeiten. Pfarrer
Bach hielt dann die Weiherede. Nach der kirchlichen
Feier fuhr die Kaiſerin zum Bahnhof, wo um 11 Uhr
20 Min. der Kaiſer mit dem Prinzen Eitel Friedrich
von Merſeburg eintraf. Beide Majeſtäten fuhren
hierauf wiederum mit Eskorte durch die Feſtſtraße,
die überaus reich geſchmückt war und an welcher Vereine,
Innungen und Schulen Spalier bildeten. Die Krieger=
vereine
ſtanden vor dem Kaiſer Wilhelm=Denkmal,
an welchem die Wagenfahrt der Majeſtäten vorüber=
führte
. Am Eingang der Morizburg=Ruine hatte das
Corpus Academieum Aufſtellung genommen. Rector
magnikicus Geh. Juſtigrat Profeſſor Dr. Stammler
richtete an die Majeſtäten eine Anſprache, auf welche der
Kaiſer freundlichſt dankte. Auf dem ganzen Wege wur=
den
die Majeſtäten mit ſtürmiſchen Kundgebungen be=
grüßt
, die auf dem Marktplaßz vor dem Nathaus ihren
Gipfelpunkt fanden. Hier hatten vor der Ehrenpforte
die Vertreter der Stadt Aufſtellung genommen. Ober=
bürgermeiſter
Staude begrllßte die Majeſtäten im Namen
der Stadt und bot dem Kaiſer den Ehrentrunk aus
einem von einem Mitbürger hierzu geſtifteten Ehren=
becher
dar. Der Kaiſer erwiderte auf die Begrüßungs=
rede
und trank auf das Wohl der Stadt Halle.
Der Oberbürgermeiſter brachte alsdann ein von allen
Seiten mit großem Jubel aufgenommenes Hoch auf die
Majeſtäten aus. Hierauf begrüßten die Majeſtäten auch
die Vertreter und Vertreterinnen der Halloren, die
die Salzblume, überreichten. Die Ehreniungfrauen
brachten der Kaiſerin einen prächligen Blumenſtrauß dar.
Die Fahrt der Majeſtäten bewegte ſich dann durch die
Franckeſchen Stiftungen. Am Denkmal des Stifters
derſelben, Auguſt, Hermann Francke, begrüßte der
Direktor Geheimerat Fries die Majeſtäten, worauf der
Kaiſer huldvollſt dankte. Um 12 Uhr 40 Min. kehrten
die Majeſtäten dann nach Merſeburg zurück, nachdem
der Kaiſer ſich am Bahnhof in auſierordentlich herzlicher
Weiſe vom Oberbürgermeiſter Stande verabſchiedet hatte.

[ ][  ]

Seite 10.

Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 2. September 1903.

Nummer 200.

Geotherzogliges Jolhenler.
Sonntag, 6. September.
W.I. Mit Verdis prunkvoller Oper=Ardal wurde
heute die Saiſon bei mäßig gut beſetztem Hauſe wieder
eröffnet. Die Oper, welche Zeugnis ablegt von der
wunderbaren Entwicklungsfähigkeit des muſikaliſchen
Stiles Verdis, gehört zu dem eiſernen Beſtand unſeres
Repertoices und iſt trotz mancher Längen eines ſtarken
Erfolges ſtets ' ſicher; denn der Meiſter der italieniſchen
Oper, der ſein Hanswerk verſtandt, wie einer, hat auch
ihr den Stempel ſeines Geiſtes aufgedrückt. An die
Vertreter der Häuptpartien ſtellt die Oper kaum geringere
Anforderunigen, als eine Meyerbeerſche oder Nichard
Waͤgnerſche Oper, namentlich verlanak die Titelpartie
nichk nir eine ſtimmbegabte und perfekte Sängerin, ſondern
auch eine rolitinierte und temperamentvolle Darſtellerin.
Frau Kaſchöwska vereinigke beide Seiten der Partie
in harmöniſcher Weiſe und Cot eine recht künſtleriſche,
von Leidenſchaft des Temperaments getragene geſangs=
techniſch
hervorragende Zeiſtung. b Aink ſtimmlicher
Heiſtungsfähigkeit -und Ausbauer ſtand ihr Herr
Spemann; welcher die Partie bes hädamesn
zum erſtenmale ſang. nicht nacht -Wenn ihm im erſten
Akte einige Einſäße weniger glückten, ſo bedeutete dies
wenig oder nichts gegen die imponierende flimmliche uns
geſangliche Beherrſchung der anſpruchsvollen und an=
ſtrengenden
Partie in den folgenden Akten, durch die
Herr Spemann ſich Um den Exfoſgel der Hper erdienk
gemacht hat. dagegen könnte ſein Spiel noch nüancierter
ſein. Frau Kaſchowska und Herrn Spemann reihte ſich
Herr Weber als Amonasro; durch eine einheitliche
und abgerundete Leiſtung ebenbürtig an.
Die Partie der Amneris ſang zum erſten Male
Frau Tolki. ie Bedenken, welche man anfangs, in
dem Duett mit Aida, begen mußke, ob ſie der dramatiſch
geſteigerten Töne der Pärtie fähiß ſein würde, zerſtreute
ſie durch die ſtilvoll und erfolgreich durchgeführte leiden=
ſchaftliche
Szene des 4. Aktes, welche ihr zweimaligen=
Hervorruf einbrachke Den Oberprieſter ſang oHerr
Riechmann mit gewohntem Gelingen, während Herr
Kothé als Königs reichlich jugendlich ausſah.
Herr Hofkapellmeiſter de Häan führte das muſi=
kaliſche
SteuerUmit gewohnter Sicherheik und Energie.
Die Enſembleſgenen gelangen im ganzen recht gut und
gaben Gelegenheit zur Enkfaltung karbenpraͤchtiger Bilder
und gleißenden Bühnenprunks.
Stimmen aus dem Publikum.
Gür die Veröfentlichungen unter dieſer Ueberſchriſt übernimmt die
Redaktion keinerlei Verantwoͤrkünz)
- Als ich in voriger Woche gegen 510 Uhr vom
Heiligenkreusberg nach meiner Wohnung, Saalbau=
ſtraße
fahren wolite, mußte ich zu meinem nicht ge=
ringen
Erſtaunen erfahren, daß vom 1 September ab
der letzte Wagen der elektriſchen Bahn vereits um
9 Uhr 45 Minuten vom Ernſt Lldwigsplatz nach dem
Saalbau abgeht. Ich halte eine ſolche Mahregel gegen=
üͤber
den zahlreichen Anwohnern dieſes Viertels für un=
gerecht
. Dieſelbe iſt, wie man erfährt, nur darauf zurück=
zuführen
, daß e in Herr, der erſtſeitzwei Mo=
naten
in der Saalbauſtraße woͤhnt, ſich fort=
geſetzt
über zu lautes Klingeln am Harteplatz, zu lautes
Sprechen der Schaffner u. dgl. beſchwerdeführend an die
Direktion der Stratzenbahn Zewandt haben ſoll. Es iſt
nicht in der Ordnung und nicht angängig, den Wünſchen
eiſes einzelnen die Intersſſen eines ganzen
Viertels unterzuordnen. Da die Strecke nun einmal
beſiteht, ſo haben, auch wenn ſie liche ſoͤcke renkaber ſem
ſollte, wie andere Strecken, die Bewohner jenes Viertels
doch dasſelbe Recht, wie die anderer, mehr frequentierter
Viertel.
Wie wir erfahren, wird in dieſer Angelegenheit
der Stadtverordneten=Verſammlüng dem=
nächſt
eine Proteſt=Eingabe der Vewohner des ge=
nannten
Biertels zugehen. die vbereits mehr als 140 Unter=
ſchriften
erhalten hat. Wir werden erſucht, Intereſſenten
mitzuteilen, daß dieſe Proteſteingabe von heute ab noch
im Laden des Herrlt Wetzſtein, Ecke Grafen= und Eliſa=
bethenſtraße
, zur Unterzeichnung ausliegt. Ned. d. Tagbl.)
- Die Marktſtraße, in welcher ſich einige der
älteſten Geſchäfte befinden, wird in letzter Zeit als
Halteſtelle von Schubkarren und Fuhrwerken äller Are
benutzt. Da uun verade an Markttagen der Verkehr
zwiſchen Schloßfreiheit und Marktplatz ein ſehr reger iſt,
ſo finden forkwährend: Zuſammenſtöße zwiſchen den
Fuhrwerken ſtatt, wozu der öbenerwähnte Mißſtand
nicht wenig beiträgt.- Daß durch derartige' Zu=
ſtände
der Perſonenverkehr bedeutend gehemmt wird.
liegt klar auf der Hand. Unwilikuͤrlich müuß man fragen:
Wärum verbreitert man auf der anderen Seite des
Schloßfreiheitsplatzes, am Schloßgraben, die Fahrſtaße
nicht derart, daß die Fuhrwerke an einander vorbeifahren
köſnen ? Platz hierzu iſt jetzt genügend vorhandel und
obiger Uebelſtand i der Markkftraße wäre damit
aufgehoben.
Ein Geſchäftsmann aus der Marktſtraße.
Müiranse
- Her Orient belitelt ſich das Jahrbuch des
Deutſch=Oeſterreichiſchen Orientklubs. welches, heraus=
gegeben
von dem Begrunder uns Vorſihenden Les ge=
nannten
Vereins Konſul Heins Vothlier in Verln=
Charlottenburg, Leibnisſtraße 59, ſoeben 65. Jahrg. 1903)
erſchienen iſt. Angeſichts der Tatſache, daß ſich üns die
Abſatzgebiete in den andern Erdteilen, insbeſondere in
Amexika. immer mehr verſchließen, hat ſich der Orient=
kubi
die Allfgabe geſtelt, dem Zeütſchen Handel und der
deutſchen Induſtrie ein neues, ertragreiches Feld in den
Nändern des Oſtens zu erſchließen. Das Jahrbuch Der
Orient' enthält neben zahlreichen aufklärenden Auffätzen,
welche jeden Gebildeten intereſſieren, u. a. eine Adreſſen=
und Nachſchlageabteilung, welche, alle Brauchen um=
faſſend
, den Kaufleuten des Oſtens ein willkommener
Berater ſein And inſere Handelswelt daſelbſt heimiſch
machen wird.
Revue des Modes Pariſiennes, Illu=
ſtriertes
Journal für Llegante und praktiſche Pariſer
Moͤden. Dieſes im Verlage von Hoffmann C Ohnſtein
in Leipzig nunmehr im 24. Jahraang erſcheinende Mode=
journat'hat'
ſich die Aufgabe geſtellk die neueſten fran=
zöſiſchen
Damenmoden ſofort nach ihren Erſcheinen in
reichſter und vielſeitigſter Vollſtändigkeit, begleitet von
deutſchem erklärendem Tert und luſtrierten, überlichtlich
gehaltenen Modeberichten, ſowie von zahlreichen Schnitt=
muſtertafeln
, und in natürticher Größe geſchnittenen
Muſtern, der deutſchen Damenwelt zu übermitteln. Die
Revue des Modes Pariſiennes erſcheint am 1. und 15.
jeden Monats in Folio=Format und bringt im Laufe

haltigen Schnittmuſterbogen und außer dieſem ein in
natürlicher Größe zügeſchnittenes Muſter. Die Feuilleton=
beilagen
enthalten Außer dem Modenberichk auch eine
offene Korreſpondenz. Auch fehlt es dieſen Beilagen
nicht an intereſſanten Novellen namhafter Autoren, an
gelegentlichen Schilderungen von großartigen Geſchäfts=
Ltabliſſements, ſowie an praktiſchen und inſtrurtiven Ab=
handlungen
der verſchiedenſten Art. Der Preis von 3 M.
prö Vierkeljahr dieſes zweimal monatlich erſcheinenden.
vornehm und praktich ausgeſtatteten Modejolrnals iſt
bei der Fülle des Gebotenen ein ſehr wohlfeiler.

Letzte Nachrichten.
Hamburg, 5. Sept. Gegenüber einer Nachricht aus
Konſtantinopel, daß auf dem, der deutſchen Levantelinie ge=
hörigen
BampferPyrgosü eine Explofzon erfolgt ſei,
Wrs von der Verwaktung der Levantelinie mitgeteilt,
daß der Dampfer=Pyrgosi am 3. September Malta ver=
ließ
und für Gibrälkar beſtimnt war. Von einem Unfall
iſt hichts berannt.-Nach einer weiteren Meldung iſt kein
Anſchlaͤg verübt worden und der Dampfer unbeſchädigt.
W. Wien, 6. Sept. Die Mehrzahl der Land=
tage
wird in der zweiten Septemberhälfte einberaken,
der böhmiſche und Tiroler Landtag treten am 29. Gep=
tember
zuſammen. Die Landtage von Trient, Dalmatien,
Iſtrien und Goerz werden mangels dringender Vorlagen
nicht einberufen.
VpB. Wien, 6. Sept. Der Rat der interparlamenta=
riſchen
Union- fur internationale Schieds=
gerichte
hielt heute vormittas in Anweſenheit ſämt=
licher
Mitglieder eine Sitzung ab, in welcher die Tages=
ordnung
für die morgen beginnende Konferens endgültig
feſtgeſtellt wurde.
⁄₂ Peſt, 5. Sept. Heute vormittag wurde Tiſga, nach=
mittags
1 Uhr Lukacs, der am Vörmittag eine Unter=
redung
mit dem Landwehrminiſter Kolossvary gehabt
hakte, vom König empfangen. Lukacs wurde in der
Audiens vom König äufgefordert, die Kabinettsbildung
zu übernehmen. Er legte darauf eingehend die Gründe
dar, die es ihm als wünſchenzwerk erſcheinen laſſen, ſich
der ihn Zugedachten Aufgabe nicht zu unterziehen. In
Wurdigung dieſer Umſtäſde n a hm der Könksldavon
Abſtand, Lukacs mitder Kabinettsbildung,
zu betrauen. Es fehlt jeder Anhaltspunkt dafür, an
wen ſich die Krone nun wenden wird. Graf Khuen wird
nachmittags vom König empfaͤngen.
Peſt, 5. Sept. Durch das Scheitern eines
Kabinetts Tukacs' iſt eine völlige veränderte
Situation entſtanden.- Morgen wird Graf Khuen aber=
mals
vom König empfangen werden. Als Hauptaufgabe
der nächſten deik wird nün die Derlarierung deg not=
wendigen
Zuſammenhaltes und der Einheitlichkeit der
liberalen Partei erklärt. Auf die direkten Wünſche des
Königs hin wird die liberale Partei in einer in den
nächſten Tagen abzuhaltenden Konferenz eine andere
Stellung zur Militärfrage nehmen und ſich fuͤr das Pro=
gramm
des Königs, d. h. für die vom König bewilligten/
Kongeſſionen, die die ungariſche Kommandöſprache äus=
ſchließen
, ausſprechen. Erſt nach der Lonferenz ſoll der
neue Käbinettschef deſigniert werden. Bis dahin werden
wahrſcheinlich keine neie Audienzen erfolgen. rkf. 3tg.)
.B. Peſt,. 6 Sept. Der frühere Miniſterpräſident
Koloman v. Szell wird heute nachmilttag A hr
vom König in Audienz enpfangen.
1 Paris; h. Sept. Her Preßes zufolge ſoll der
Kolonialminiſter beaͤbſichtigen, in senkrarafrika ein
chouvernement zu bilden, das Gabon, Franzöſiſch=
Kongo und das Tſchadſeegebiet umfaſſen ſon.
'Paris, 5. Sepl. Der Khedibe von Aegypten
iſt heute abend mit dem Orientzug abgereiſt, und ſich über
Wien nach Konſtantinopel zu begeben.
W.B. Paris, 6. Sept. Petit Journal teilt mit,
ſowohl das Miniſterium des Auswärtigen wie die ruſſiſche
Votſchaft hätten erklärt, daß von einer ſahe bevorſtehenden
Reiſedes Kaiſers von Rüßland nach Frank=
reich
nicht die Rede ſei. Der Matin= meldet aus Nom,
die franzöſiſche Regierung habe beim König von Italien
angefragt. öb es ihm genehm ſei, den 14. Oktober als Tag
ſeiner Ankunft in Paris feſtzuſetzen.
WB. Bäris. 6. Sept.Dem Viſchof Andrieur
von Marſeille iſt wegen des Hirtenbriefes,
der ſich gegen die franzöſiſche Regierung wandte, und
wegen der Kundgebungen in der Marſeiller Kathedrale
anläßlich der Aweſenheit des Biſchofs Turinas das
Gehält geſperrt.
12 Hberdon (Kanton Waadt). 5. Sept. Ein Vahnzug
mit Material und Mannſchaften eines Geniehalbbataillons,
die ſich zu den Manövern begeben wollten, entaleiſte
bei der Ausfahrt aus der Station Ependes. Mehrere
Soldaten wurden verwundet, darunter vier ſchwer.
W.B. Madrid, 6. Sept. Der deutſche Kaiſer
telegraphierte dem Könige, daß er das Reoiment be=
ſichtige
, deſſen Ehrenoberſt der König iſt. Der König
ſandte hierauf ein Danktelegramm.
ſ.B. Madrid. 6. Sept. Der Miniſterrat er=
mächtigte
die Bauk von Spanien, die Zinſen der
garankierten Anleihen der öffentlichen Schuld auf 4½ pCt.
zu erhöhei und genehniigte auch die Zulaſſung der
mit Garantie ſpaniſcher Bankier ausgeſtatteten marok=
kaniſchen
Obligakionen zur Notierung An der Bank.
Soſia, h. Gept. Die Sobranie wurde heute auf=
gelöſt
.
1 Velgrad, 5. Sept. Amtlich wird mitgeteilt, daß
wegen der Interzeichnüng des Aufrufs, betreffend, die an
der Verſchwsrüigs gegen das ermordete
Könrgsbaar beteiligken Offiziere bisher,
28 Offiziere der Niſcher Garniſon verhaftet worden ſind.
Ueber einige andere iſt Haulsarreſt verhängt worden. Es
ſei eine Unterluchung im Ganze, von deren Ergebilis die
weiteren Maßregelſ der -Militärbehorden abhingen.
Jedenfalls milſe die Abfaſſung geheimer Aufrufe und
die Unerlaubte Sammlung von Unterſchriften als mit
dem militäriſchen Geiſte und der Disziplin in Widerſprüch
beſtehend beſtraft werden, zumal da einige Offigiere die
vorgeſetzten Behörden hintergangen hätten, indem ſie den
ihnen zur Herſtellung ihrer Geſündheit gewährten Urlauͤb
zu Agitatiönsreiſen' in einzelne Garnſonen benutzten.
Könkg Peter hielt troß dieſer Geſchehniſſe ſein Reiſe=
programm
ein, indem er von Niſch aus Ausflüge nach
Alexinac und Prokuplie unternahm. Morgen kehrt der
König mit Familie näch Bergrad zurück.
1BGelgrad, 5. Sept. Mniſterpräſident Awakumo=
witſch
erklärte einem Mitarbeiter des,Belgradske Novines
er ſer überzeugt, daß die NiſcherAngelegenheit:
einen rühigen Verlauf nehnen und bals aus der
Welt geſchäfft ſein werde. Der Miniſterpräſident Leilte
mit, daß eine Militärkommiſſion zur Unterſuchung der
Angelegenheit eingeſetzt ſei. Die Unterſuchung werde von
eines jeden Vierteljabres, daußer den zahlreichen in den Mäjor Schuſchkaldwitſch geleitet. Nach Alledem. was bis= Großh. Hofbibliothek, geöffnet Montag bis Freitag
Terk gedrückten Modebildert, 12 ſchon tolorierte Koſtüm= her bekannt ſei, ſchloß der Miniſterpräſident, handele es von 5-1 Uhr und nachmittags von 3-5 Uhr, Samstag

doch ſei es unzuläſſig. daß Offigiere auf dieſe Art Unter=
ſchriften
ſammeln. Uebrigens könne man nicht wiſſen,
was das Endzier geweſen ſei. Belgrader Bläkter vekuͤr=
teilen
in ihren heukigen Ausgaben größtenteils die Vor=
gänge
im Offizierkorps.
Eiler Gonderausgabe der Belgradske Novoſtiö zu=
folge
ſind der Hauptmann des Generalſtabs Novakowitſch
uns der Hauptmann der Infanterie Lhesdorowitſch die
Urheber derneuen Verſchwörung. Bei ihnen
wurde ein Aufruf an das Offizierkorps gefunden des In=
halts
, daß gerade die Offiziere die der Offiziersehre durch
die Ermordung des Königs Alexander angetane Schmach
nicht dulden dürften. Alle ehrenhaften Offigiere ſollten
verlangen, daß jene Verſchwörer, die an der Ermordltng
des Königs beteiligt waren, aus dem Offizierkorps aus=
geſtoßen
würden, wenn dies nicht erfolge, mützten ſie ge=
waltſam
entfernt werden. Die 25 Offigiere, die den Aufruf
unterſchrieben, wurden am Donnerstag abend in Niſch
verhaftet. Häuptmann Lazarewitſch, der den Aufruf der
Garniſon Regotin überbrachte, wurde auf der Rückkehr
in Golübovac verhaftet und nach Niſch fransportiert.
Bei ihm wurde ebenfalls ein Exemplar des Aufrufs vor=
gefunden
. In Velgras ſelbſt ſoll keine Verhäftung Lr=
folgt
ſein.
1. Velgrad, 5. Sept. Hier verlautet, die in Niſch
verhafkeren Offigiere ſeien freigelaſſen worden.
W.B. Belgrad, 6. Sept. Der Königiſtmit Familie
von ſeiner Reiſe in das Innere des Laͤndes zurück=
gekehrt
. Er wurde am Bahnhof von den Spitzen der
Militär= und Zivilbehörde feierlich emvfangen.
Konſtantinopel, 5. Sept. Der Großwejier erklärte
geſtern mehreren Diplomaten, daß das Bandenün
weſen im Wilaiet Monaſtir infolge der jungſten
energiſchen Operationen beinahe unterdrückt ſei. Die irre=
geleikete
Landbevölkerung im Sandſchak Kirkiliſſe, welche
ſich den Banden angeſchloſſen hatte, iſt größtenteils
zurückgekehrt. Dieſe Angaben ſcheinen inſöfern zutreffend.
als von den zuletzt gemeldeten Operationen gegen 8ie
vier Haupttrupps von Banden im Wilajet Monaſtir drei
als gelungen zu betrachten ſind, weil dieſe Bandentrupps
größkenteils vernichtet ſind. Nur eine auf der Höhe
von Periſteri hauſende Bande iſt entkommen. Im Sand=
ſchar
Kirkiliſſe ſind tatſächlich viele bülgariſche Dorkbe=
wohner
in ihre Wohnſtätten zurückgekehrk. Die gänzliche
Säuberung der beiden Haupkſchauplätze des Bandenun=
weſens
dürfte noch lange Zeit m Anſpruch nehmen.
W. B. Konſtantinopel, 6. Sept. Den jüngſt ver=
ſchiedenen
diplomatiſchen Vertretungen zugegangenen
Brohbriefen wird keine ernſtere Bedeukung bei=
gemeſſen
. Es handelt ſich möglicherweiſe nur um Ryſti=
fikatiönen
. Verſchiedene Anzeichen und Erhebungen
laſſen die Befürchtung; daß' hier Attentate geplant
werden. unbegründet erſcheinen.
Huſterbay, 5. Sept. Präſident Rooſevelt gab
Anweiſung, daß in Zukunft wichtige Poſten im Könk
ſulardienſt mit ſolchen Verſönlichkeiten beſetzt werden
ſollen, die aus geringeren Stellungen heraufkoͤmmen und
durch ihre Erfahrungen befähigt erſcheinen, die Handels=
intereſſen
der Vereinigten Staäten al fördern.
hlE Ain=Fegra (Algier). 5. Sept. In der Nähe
von El=Mungar wurde ein Konvoi von einer Räuber=
bande
überfallen, die über 1000 Kamele hinweg=
führte
. In dem ſehr heftigen Kampfe, der ſich entſpann.
ſind der Kompagnieführer, ein Leutnant, ſowie mehrere
Unteroffigiere, Soldaten und Träger getötet, mehrere
andere Verwundet worden. Einige Kaufleute, ſöwie
zwei Frauen, die ebenfalls an dem Zuge teilnahmen.
werden vermitzt. Sie ſind jedenfalls entführt.

Todes-Anzeige.
9 den und Bekannten die traurige
Anzeige, daß mein lieber Gatte, unſer guter
Vater, Bruder, Schwager und Schwieger=
(5535
ſohn

Wilhelm Irheilger,

A nach l.ag voin, ſchwerem Leiden heute ſanſt
Kentſchlafen iſt.
Alle diejenigen, die den Verſtorbenen
4 kannten, werden ihm ein ehrendes Andenken
bewahren.
Die krauernden Hinterbliebenen:

Darmſtadt, den 5. September 1903.
Die Beerdigung findet Dienstag, 8. Sept.,
nachmittägs 4½ Uhr, vom Portal des
Darmſtädter Friedhofs aus ſtatt.

Telegraphiſcher Wetterbericht.
Hamburg, 6. Sept. Kühleres Wetter mit wechſeln=
der
Bewölkung und Gewitterregen wahrſcheinlich.
Tageskalender.
Sitzung der Synodalvertreter des heſſiſchen Zweiges
der ſüdweſtdeutſchen Konferenis für innere Miſſion An
Martinsſtift; um 10 Uhr Mitglieder=Verſammlung.
Konzert um 8 Uhr in der=Stadt Pfungſtadts.
Verſteigerungskalender.
Dienstäg, 8. September.
Mobiliar= ꝛc. Verſleigerung um 9 Uhr im
Schöfferhof.
Mobltlar; ꝛc. Verſteigerung um 10 Uhr Nunde=
turmſtraße
16.
Grummetgras=Verſteigerung um 10 Uhr im
Großh. Hoforangeriegarten, um 1511 Uhr im Großh.
Beſſunger Hofgärten.
Grſmmetgras=Verſteigerung um 11 Uhr zu
Forſthaus Einſiedel.
Gkummetgräs=Verſteigerung um 10 Uhr von
den Wieſen der Gemeinde Traiſa.

bilder von 23 Figuren und jeden Monat einen reich= 1 ſich weder um Hochverrat, noch um eine Verſchwörung,
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei, verantwortlich für die Redaktion: Dr. O. Waldaeſtel, für den Inſeratenteil: F. Kroſt, ſämtlich in Darmſtadt.

von 9-1 Uhr.