Inſerate
166. Jahrgang.
halbjährlich 3 Mr. einſchl. Bringerlohn. Verbunden mit„Wohnungs=Anzeiger” und der Sonntags=Beilage: blatt werden angenommen in Darmſtadt
Aſſuſtrierkes Unlerhaltungshlatk.
Amtliches Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und der andern Behörden.
Abonnementspreis
monatlich 50 Pfg, vierteljährlich 150 Mr.,
Auswärts werden von allen Poſtämtern
Beſtellungen entgegengenommen zu 1. 80 Mr.
vierteljährlich.
fuͤr das wöchentlich 6mal erſcheinende
Tag=
von der Expedition Rheinſtraße Nr. 23, in
Beiſungen von Plößer. Beſſungerſtraße
Nr. 48 und Schießhausſtr. Nr. 14, ſowie
aus=
wärts von allen Annoncen=Expeditionen.
N209.
Montag, den 3. September.
1903.
B e k a n n t m a ch u ng.
d
Betreffend: Die Beförderung von Mehl= und Backwaren.
Nachſtehend bringen wir die Vorſchrift des 84 der Polizei=Verordnung für
die Haupt= und Reſidengſtadt Darmſtadt vom 12. L. 9. betreffend Verhütung von
21. 3. 99
Geſundheitsgefahren bei dem Betriebe von Bäckereien wiederholt zur Kenntnis der
Beteiligten unter Hinweis auf die ſtattfindende Kontrolle durch die
Schutzmann=
ſchaft und die Straffolgen.
Darmſtadt, den 3. September 1903.
Großherzogliches Polizeiamt.
Dr. Kratz.
12. 4. 97
8 4 der bez. Polizei=Verordnung vom
Mehl= und Backwaren
21. 3. 99
ſind in geeigneten Behältern aufzubewahren und zu transportieren, ſowie gegen
Vernnreinigung ausreichend zu ſchützen. Insbeſondere müſſen die zum
Trans=
porte der Backwaren dienenden Körbe, Mahnen u.ſw. ſtets im reinlichſten
Zuſtande erhalten werden und dürfen nicht zur Aufbewahrung anderer
Geen=
ſtände verwendet werden. Ebenſo muß ſich das die Backwaren herumtragende
Verſonal beſonderer Reinlichkeit auch in der Kleidung befleißigen und bei dem
Transporte jede Verunreinigung der Backwaren durch Ueberdecken der Körbe mit
reinen Decken von heller Farbe vermeiden.
(154300
B e k a n n t m a ch u n g.
Wir ſehen uns veranlaßt, darauf hinzuweiſen, daß Druckſchriften bei
Vermeidnug von Strafe mür an ſolchen Orten öffentlich angeſchlagen
oder angeheftet werden dürfen, welche uls hierzu geeignet von der Lokal=
1⁄
polizeibehörde bezeichuet worden ſind.
Wenn demnach, ſei es von Gewerbsleuten, ſei es von Privaten,
Ankün=
digungen (Plakate) oder andere Druckſchriften an anderen Orten als an den
ſeither geſtaͤtteten und den mit unſerer Genehmigung angebrachten Plakattafeln
öffentlich angeſchlagen oder angeheftet werden ſollen, einerlei, ob dies
gewerbs=
müßig geſchieht oder nicht, ſo iſt ſelbſt wenn der Eigentumer der betreffenden
Wand=oder Mauerfläche ꝛc. die Genehmigung hierzu erteilt hat, vorher die
dies=
ſeitige Genehmigung nachzuſuchen. Erfolgt das Anheften der Plakate ꝛc. ohne
dieſe polizeiliche Genehmigung, ſo iſt Beſtrafung aus Art. 48 des Heſſ.
Preß=
geſetzes zu gewärtigen und ſind außerdem die vorſchriftswidrig angehefteten
Plakate auf polizeiliche Aufforderung alsbald zu entfernen, unter Umſtänden wird
ſich der Täter noch wegen Sachbeſchädigung verantworten müſſen.
Wir bemerken noch, daß den Eigentümern und Mietern von Grundſtücken,
Häuſern, Geſchäftslokalen ꝛc., das Aushängen und Anſchlagen von Anzeigen,
welche lediglich ihr eigenes Intereſſe betreffen, an ihren Grundſtücken oder
Miets=
räumen geſtattet wird und es hierzu einer beſonderen polizeilichen Erlaubnis,
10
nicht bedarf.
Vorbehalten bleibt es uns, jederzeit aus Rückſichten der öffentlichen
Ord=
nung und aus verkehrspoligeilichen Gründen das Anheften von Druckſchriften
un Stellen, wo dies ſeither ausdrücklich oder ſtillſchweigend geſtattet worden war,
zu verbieten.
Darmſtadt, den 4. September 1903.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Dr. Kratz.
(55190
Be k a n n t m a ch u n g.
Bekanntlich hat das Reichsgericht in mehreren Entſcheidungen eine
Ver=
pflichtung des Hauseigentümers anerkannt, die Zugänge, Fluren und
Treppen ſeines Hauſes, welche nach ihrer Beſchaffenheit während der
Dunkel=
heit die Paſſanten der Gefahr der Beſchädigung ausſetzen würden, nach Eintritt
der Dunkelheit ſo lauge zu beleuchten, als der regelmäſeige Verkehr im
Hauſe ſtattfindet. In zahlreichen Fallen hat ein ſolches Unterlaſſen nicht nur
eine Schadenerſatzforderung ſeitens des Beſchädigten, ſondern auch eine
Straf=
verfolgung wegen fahrläſiger Körperverletzung nach ſich gezogen.
Es durfte ſich daher für die Hauseigentümer in ihrem eigenen Intereſſe
ſempfehlen, für genügende Beleuchtung ſelbſt pünktlich beſorgt zu ſein oder die
Fürſorge in dieſer Richtung den von ihnen beſtellten Hausverwaltern oder auch
den Inhabern der einzelnen Wohnungen vertragsmäßig aufzuerlegen.
Darmſtadt, den 3. September 1903.
Großherzogliches Polizeiamt.
1543180)
Dr. Kratz.
Spülung des Waſſerrohrnetzes.
Im Laufe der nächſten Woche wird eine Spülung des Waſſerrohrnetzes
nach Unten angefügtem Spilplan vorgenommen. Da die Möglichkeit vorliegt,
daß während der Spülung in den betreffenden Straßenzügen die Waſſerabgabe
während der Zeit von 10 bis 5 Uhr nachts auf kurze Zeit unterbrochen wird,
ſo werden die Konſumenten gebeten, ſich vorher mit Waſſer verſorgen zu wollen.
S p ü l plan.
1 In der Nacht von Montag, den 7. zu Dienstag, den 8. September,
werden geſpült:
die Spülbezirke 1. und II.
In dieſe Bezirke fallen alle Straßenzüge ſüdlich der Bismarckftraße, weſtlich vom
Paradeplatz nördlich des Teiles der Rheinſtraße zwiſchen Ernſt=Ludwigsplatz und
Wilhelminenſtrahe, weltlich des Teiles der Wilchelmnenftraße, zwiſchen Rheingtraße
und Heinrichſtraße, weſtlich vom Wilhelminenplatz. nördlich des Teiles der
Heinrich=
ſtraße von der Wilhelminenſtraße bis zur Heidelbergerſtraße, öſtlich des Teiless der
Heidelbergerſtraße, zwiſchen Heinrichſtraße und Eſchollbrückerſtraße nördlich der
Eſcholl=
brückerſtraße, zwiſchen Heidelbergerſtraße und Stadt=Allee, noͤrdlich der Stadt=Allee von
der Eſchollbrückerſtraße bis zur Mdin=Neckar=Bahn und öftlich der Main=Neckar=Bahn,
zwiſchen Stadt=Allee und Bismarckſtraße.
1Von den dieſe Spülbezirke umgrenzenden Straßen und Plätzen werden mitgeſpült
die Bismarckſtraße, die oben angegebenen Teilſtrecken der Wilhelminenſtraße und der
Heinrichſtraße und die Nordſeite der Rheinſtraße, zwiſchen Enit=Ludwigsplatz und
Wilhelminenſtraße. Ferner wird noch mitgeſpült die Frankfurterſtraße, zwiſchen
Bis=
marke uns Lahlertſtraͤßern
2) In der Nacht von Mittwoch, den 9. zu Donnerstag, den 10. September,
werden geſpült:
die Spülbezirke HI. und IV.
In den Spülbezirk III. fallen ſämiliche Straßenzüge nördlich der
Bismarck=
ſtraße und weſtlich der Frankfurterſtraße, ſowie die Sraßenzüge nordlich der Holzhof=
Allee und weſtlich der Main=Neckar=Bahn.
furterſtraße don Oi8er Kahler.aſtrahe lähig din der ohelch tung enachi Aebeltze n Luſd odle
Holzhof=Allee.
In den Spülbezirk 1V. fallen die Straßenzüge öftlich des Teiles der
Wil=
helminenſtraße, zwiſchen Heinrich= und Rheinſtkaße, ſüdlich des Teiles der
Rhein=
ſtraße, zwiſchen Wilhelminenſtraße und Ernſt=Ludwigsplatz. ſüdweſtlich vom Ernſit=
Ludwigs= und Marktplatz, ſüdweſtlich und weſtlich der Kirchſtraße, weſtlich des Teiles
der Karltraße, zwiſchen Kirch= und Heinrichſtraße und nördlich des Teiles der
Heinrichſtraße, zwiſchen Karl= und Wilhelminenſtraße.
Von den dieſen Spülbezirk eingrenzenden Straͤßen und Plätzen werden mitgeſpült
die Kirchſtraße, die öben angegebenen Strecken der Karl= und Heinrichſtraße ſowie die
Südweſtſeite des Ernſt=Ludwigs= und des Marktplatzes und die Oftſeite des
Wilhelminen=
platzes, ferner wird mit dieſem Bezirk geſpült die Käpellſtraße.
3) In der Nacht von Samstao, den 12. zu Sonntag, den 13. September,
werden geſpült:
die Spülbezirke V. und VI.
Dieſe Spülbezirke umfaſſen alie Straßenzüge oͤftlich der Frankfurterſtraße des
Herreigartens und des Paradeplatzes; nordöſtlich des Ernſt=Ludwigs= und des
Markt=
plates, nordöſtlich und öſtlich der Kirchſtraße, nördlich der Kapellſtraße, weſtlich der
Wühlſtraße und nördlich der Dieburgerſtrlaͤßer
AVon den dieſe Bezirke einſchließenden Straßenzügen und Plätzen werden
mit=
geſpült die Mühlſtraße. die Dieburgerſtraße, die Nordoſtſeite des Ernſt=Ludwigs= und
des Marktplatzes, ferner wird mitgeſpült der Teil der äußeren Ringſtraße zwiſchen
Dieburgerftraße und Seiterswieſenweg.
Darmſtadt, den 28. Auguſt 1903.
U5281d0
Städtiſche Waſſerwerks=Verwaltung.
Froſt im Frühling.
2
Roman von Georg Rengs.
Nachdruck verboten.
Adolf ſah finſter vor ſich hin. Bei aller Strenge
wolle er ſtets nur das Beſte ſeiner Schweſter. Eine
brennende Ungeduld packte ihn manches Mal, daß
ſie das nicht begreifen wollte. Frau Betty wußte
nicht immer das Richtige zu treffen, deshalb ſagte
ſie: Ja, ſehr zu ihrem Heile, denn als ſich das Gerede
glücklich beruhigt hatte, kam noch die gräßliche Geſchichte
mit dem Maler.
Herr Gott, fängſt Du damit wieder anl
Der ſonſt ſo Ruhige ſprang von neuem erregt
empor. Ein Greuel war'es dem verſchioſſenen
Mann, daß alles in der großen Verwandtſchaft der
kleinen Stadt ſo breit getreten wurde. Aber was
ſollte er ſagens Er ſtand ganz anf Seiten dieſer
Familie. Seine Anſichten waren es meiſt, die da
verfochten wurden, und nie hätte er mit ſeinem ſtark
ausgebildeten Familienſinn zugegeben, daß er oft
unter dieſer Familie litt. Er blieb vor Betky ſtehen.
Niemals wäre es eine gräßliche Geſchichte
ge=
worden, wenn Ihr ſie nicht ſo aufgebauſcht hättet.
Mama meinte, es wäre beſſer, man ſpreche
öffentlich darüber, als wenn man es zu vertuͤſchen
ſuchte, denn ſonſt könnten die Leute erſt recht alles
Mögliche denkey.
Uebrigens, ſagte er, ſich ruhig neben ſie ſetzend,
war es ja Deine Familie, der wir dieſen Maler zu
verdanken hatten.
Ja. Onkel Pache hütte auch was Geſcheiteres
tun können, als den jungen Menſchen hierher kommen
laſſen, um die Familienbilder zu kopieren. Ich bin
ſicher, er tat es uns zum Tort. Er hält es immer
mit Suſi. Wie eine feine ausländiſche Pflanze in
einem Kartoffelacker nähme ſie ſich in unſrer Mitte
aus, man zerbräche ſich den Kopf, wie ſie dahin
ge=
kommen, ſagte er neulich zu mir. Ich wette, er
freute ſich auch, als der Maler Guſi durchaus malen
wollte und ſie heimlich zu ihm ging, da Du Deine
ſEinwilligung nicht gabſt. Rein, wenn ich daran
denre! Mama war außer ſich. Vierzehn Tage lang
ging ſie in keinen Kaffee, zu keiner Menſchenſeele, ſo
entſetzlich ſchämte ſie ſich.
Das war ſelbſt ihm zu ſtark.
Ja, mein Himmel, weſſen ſchämte ſie ſich denns
Suſi hat doch nichts Ehrloſes begangen. Ex malte
ihren Kopf, das war alles. Die Familie tat aber,
als habe ſich Suſi zum Modell erniedrigt, und machte
einen unglaublichen Klatſch daraus.
Du ſelbſt warſt aber doch außer Dir.
Gewiß. Ich hatte ihr ſtreng verboten, ſeine
Bitte, ſich malen zu laſſen, zu erfüllen, weil ich nicht
wollte, daß ihr dabei allerlei dummes Zeug in den
Kopf geſetzt würde. Nun ging ſie doch. Ich war
außer mir über den Betrug, den ſie an mir geübt.
Eine Weile ſah er in Gedanken vor ſich hin,
bis Frau Betty begütigend ſagte: Weißt Du, ich
alaube, Suſi wartet auf eine recht große Leidenſchaft.
Die wird ſchon noch kommen, ſie iſt noch ſo jung.
Den Kopf an des Gatten Bruſt gelehnt, ſah ſie
träumeriſch vor ſich hin.
Eine große Leidenſchaftl Er haßte dies Wort.
Es war ihm ein Greuel, ihm vor allen. Denn er
wußte, was dieſe großen Leidenſchaften; bedeuteten:
Pflichtvergeſſenheit, Verrat an einem dritten und
end=
lich nach ſchrankenloſem Genuß ein ſchnelles ſtetiges
Abſterben dieſer „großen Leidenſchaft= Brüsk, wie
er noch nie mit ſeiner Frau geſprochen, ſagte er:
Fang' Du auch noch mit dem Blödſinn an.
Sie aber verſtand unter der „großen
Leidenſchaft=
etwas andres und riß die Augen weit auf.
Blödſinn, liebſtet Adolf? Ich habe es doch an
mir ſelbſt erfahren.
Er ſah ſie erſt ganz verſtändnislos an, als rede
ſie von etwas, das weit hinter ſeiner Zeit lag, dann
beſann er ſich, ſie meinte jedenfalls ihre Liebe zu ihm,
und ohne daß es ihm klar zum Bewüßtſein gekommen
würe, berührte es ihn komiſch, daß ſie dieſe guf
bürgerliche Liebe eine „große Leidenſchaft= nannte;
Nein, die war es, Gott ſei Dank, nicht.
gend s.
Darmſtädter Tagblatt, Montag, ben 7. Sehtenwer 1vos.
Munimer 2ö5.
Bekanntmachung.
Montag, den 21. September 1903.
vormittags 10 Uhr,
ſoll die der Privatin Fanny Goldberg
dahier zuſtehende Hofreite:
Flur II. Nr. 398 - 43 ⬜ Mtr. große
Kaplaneigaſſe 40
in unſerem Bureau zwangsweiſe
ver=
ſteigert werden.
Darmſtadt, den 5. Auguſt 1903.
Großherzogl. Ortsgericht I.
(3948a
Müller.
Belauntmachuug.
Auf gerichtliche Verfügung werden
die dem Georg Philipp Hotz und
Ehe=
frau dahier gehörigen Immobilien, als:
Flur. Nr. ⬜Mtr.
H 196¹⁄₁₀ 255⁄₁₀ Hofreite
Martin=
ſtraße 2½,
27 Grabgarten
H 1965⁄₁₀
daſelbſt
Montag, den 21. September 1903,
vormittags 11 Uhr,
in dem Ortsgerichtslokal (
Beſſunger=
ſtraſee 48) dahier öffentlich
meiſt=
bietend verſteigert.
Bemerkt wird, daß die Genehmigung
auch dann erfolgt, wenn der
Schätzungs=
preis nicht erzielt wird, jedoch andere
rechtliche Hinderniſſe, nicht entgegen
ſtehen.
Darmſtadt, den 7. Auguſt 1903.
Großherzogl. Ortsgericht Darmſtadt I.
GBeſſungen).
Weimar. (13935a
Landwirtschalttiche
Husstellungs=Lotterie
Elessen.
Liehung 15. September 1903.
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2099
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46 Geſ . M.7ios-.
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40181, 41022, 41309 und 42882 werden hiermit aufgefordert, ihre
Anſprüche innerhalb viergehn Tagen, vom Tage des Erſcheinens dieſer
Be=
anntmachung an gerechnet, bei der ſtädtiſchen Pfandhausverwaltung —
Kirch=
ſtraße Nr. 9 - geltend zu machen, widrigenfalls nach Ablauf dieſer Friſt gemäß
8 32 des Statuts vom 18. Auguſt 1900, betreffend die ſtädtiſche Pfandleihanſtalt/
Darmſtadt, die Kraftloserklärung der Pfandſcheine erfolgen wird.
Darmſtadt, 5. Seplember 1903.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
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O. Du brauchſt mich nicht auszulachen - es
zuckte um ihren Mund - wenn es auch für Dich
keine große Leidenſchaft war, für mich war es eine.
Und iſt es hoffentlich noch, Schatz, dabei lachte
er gutmütig, wie über den Scherz eines Kindes, und
küßte ſie auf den Mund, ich habe Dich ſehr lieb.
Du hätteſt Dir eine geſcheitere Frau nehmen
ſollen. Ich bin nicht klug genug für Dich. Suſi
zum Beiſpiel iſt viel klüger.
Ich bitte Dichl Nie im Leben hätte ich ein
Mädchen wie Suſi geheiratet - ein Geſchöpf, ſo
ſchwer zu behandeln. Wenn ich bloß daran denke,
wie ſie damals davongelaufen iſt - zweimal!
Nein, nein, das iſt nicht möglichl Entſetzt faßte
ſie nach ſeiner Hand. Das haſt Du mir noch nie
geſagt. Das iſt ja furchtbarl
Es gab mehr Dinge, die er ihr noch nie geſagt
hatte, und als er ihr Entſetzen ſah, bereute er dieſe
Worte.
Und ich bitte Dich, keinen Gebrauch davon zu
machen. Es iſt vergeſſen.
Nein, nein; aber erzähle es mirl Davonlaufenl
Wie kommt ein Mädchen auf ſolche Ideel Wenn
man Suſi heut ſieht, meiſt ſo kalt, ſa ruhig, man
begreift es kaum. Wie war es nur möglich!
Er räuſperte ſich, bevor er widerwillig ſprach,
denn es war ihm ein Greuel, im Bergangenen zu
wühlen.
Suſi war noch ein Kind. Ich hatte ſie in die
Precioſa mitgenommen, die von einer elenden Truppe
in unſerm Heimatſtädtchen aufgeführt wurde. Suſi war
vor Freuden ganz aufgeregt; noch nie hatte ſie etwas
Derartiges zu ſehen bekommen. Mein Vater machte
mir die heftigſten Vorwürfe. Solche Vergnügungen ſeien
an und für ſich ſchon Unſinn, aber geradezu Gift für
Suſis erregbares Temperament. Ich ſelbſt ließ ſie
hart an, um ſie wieder zur Raiſon zu bringen, und
als ich dazu kam, wie ſie mit Spielkameraden ſelbſt
die Precioſa aufführte, ließ ich mich fortreißen und
gab ihr eine Ohrfeige. Hinterher bereute ich's, weil
ich wußte, wie furchtbar man ſie verletzen konnte.
Am nächſten Morgen war ſie auf und davon. Wie
ein Verzweifelter ſucht ich ſie überall. Endlich fand
ich ſie ein paar Stunden vor der Stadt am Walde
mit einem Bündel in der Hand, in dem ihr
Frühſtücks=
brot und ein Buch, irgend ein Roman von Scott,
waren. Sie war außer ſich, als ſie aus dem Schlaf
erwachte - es war ein heißer Sommertag - und
ich plötzlich vor ihr ſtand. Sie wollte nicht mit zurück,
und ich war ratlos, denn Gewalt mocht ich nicht
anwenden. Schließlich warf ich mich vor ihr auf
die Kniee und bat ſie himmelhoch. Da ging ſie mit.
Und das andre Mal?
Ach laß, das war ſo ähnlich.
Er ſah verſtimmt vor ſich hin, und ſie drang
nicht weiter in ihn. Es war ein Jammer, daß die
Geſchwiſter ſo wenig harmonierten. Er aber dachte
jetzt nicht an die Schweſter, ſondern an eine Dritte,
an die Einzige, die ſchuld war an allem.
E3 iſt ſo traurig, daß Cure Mutter ſo früh
ge=
ſtorben iſt. Die hat Suſi gefehlt.
Er ſagte kein Wort.
Wenn ich daran denke, tut mir Suſi wieder leid.
Ja, ſie tut mir auch leid. Aber, — er holte
tief Atem - ich kann nicht anders ſein, als ich
bin-
kann's nicht!
Er ſtand vom Sofa auf, ging ein paar Schritte
hin und her, trat dann ans Fenſter und ſah durch
die Scheiben. Nein, er konnte nicht anders ſeinl
Aber ſo feſt er auch überzeugt war, daß ſeine Methode
die einzig richtige ſei, er hatte dennoch, bei dem Ernſt,
womit er alles nahm, Stunden des Zweifels, in
denen er ſich fragte: tue ich auch recht? Bin ich
nicht zu ſtrengs
Dann wollte er milder, nachſichtiger ſein.
So=
wie er aber der Schweſter gegenübertrat, in dem
immer ſchöner werdenden Antlitz die Züge ihrer
Mutter wiederfand, jener Frau, die Schande und
Unglück über ſie gebracht, da war jede Spur von
Reue und Mitleid verſchwunden. Jene Aehnlichkeit,
die ſie ſo ahnungslos trug, ward ihm zur Höllenpein.
Leibhaftig ſtand die Vergangenheit vor ihm; er liebte
ſeine Schweſter - gewiß - und doch lag eine Kluft
zwiſchen ihnen, die nichts mehr überbrücken konnte.
Was hätte er ſelbſt darum gegeben, hätte er vergeſſen
können! Wie hatte er ſich in einſamen Stunden dies
Vergeſſen abringen wollenl Umſonſt! Gerade in dem
Ringen wurde Vergangenes lebendiger denn je zuvor.
Er wandte ſich nach ſeiner Frau um. Sie ſah ihm mit
großen, fragenden Augen entgegen, als ahne ſie ein
Ge=
heimnis, aber zu unklar und nebelhaft, um ihm in Worten
Ausdruck zu geben. Ihr gegenüber hatte er dieſe
Ver=
gangenheit noch nicht berührt. Die Gelegenheit müſſe ſich
erſt einmal bieten, hatte er ſtets bei ſich gemeint. In dem
Augenblick wurde es ihm klar, daß er mit ihr
über=
haupt nicht davon reden konnte. Hatte ſie ſich ſchon
über Suſis kindiſche Flucht als etwas Unerhörtes
ent=
ſetzt, was würde ſie erſt zu dieſer Geſchichte
menſch=
licher Leidenſchaft ſagen? Er hätte ebenſogut einem
Kinde davon reden können. Klein war ihr Horizont,
ſo hatte er ſie begehrt und nie mit Bewußtſein einen
Mangel empfunden. Plötzlich aber graute ihm vor
ihrer Verſtändnisloſigkeit, und es war, als ſchlummere
im Innern ſeiner Seele der Wunſch, von ſeinem Weibe
das milde beurteilen zu hören, was er ſelbſt
ver=
dammte. Betty aber würde ſich entſetzen, würde
vielleicht gar zur Mutter laufen, alles würde ans
Licht gezerrt, breit getreten werden von der ganzen
Familie. Herr Gottl Er fuhr ſich erregt durchs
Haar. Glutheiß ward ihm bei dem Gedanken, als
habe er ſich ſchon verraten, als ſei den Leuten hier
ſchon alles offenbar geworden, was weitab von der
Heimat niemand wußte. In dem Augenblick hörte
Betty mit dem geübten Ohr der Mutter durch zwei
Zimmer hindurch eines der Kinder ſchreien. Sie eilte
raſch hinaus, und bald darauf trennten ſich dis
Gatten.
GFortſetzung folgt.
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Montag, den 2. September.
1903.
Kennt Ihr mich nicht ?
Ich bin das Zeichen der Lchten
Pkeücker &Emp; Dillers
KaxeeAesenz
in Doſen. In allen guten Geſchäften zu
habeſt.
15528
Nur wenige Tropfen! Man wolle dieſe Mahnung
beim Gebrauch von Maggis bewährter Suppen= und
Speiſenwürze wohl beherzigen. Ein „Zuviek
beein=
trächtigt die Wirkung dieſes kefflichen Küchenhilfsmittels,
das in keinem Haushalt fehlen ſollte. Gerade bei
ſpar=
ſamſter Verwendung weiſt es ganz überraſchende Erfolge
auf. Die ſchwächſte Bouillon, die allereinfachſte
Waͤſſer=
ſuppe, Saucer Gemüſe u. ſ. w. werden nach Zuſatz
von wenigen Tropfen im Geſchmack außerordentlich
ge=
hoben.
[15169
Ein großer Gewinn für die Schönheitspflege iſt
die durch deutſches Reichspatent geſchützte Erfindung der
Ray-Seiſe, welche bekänntlich aus Hühnerei hergeſtellt
wird. Durch den überaus wohltätigen Einfluß, welchen
die in der Ray-seiſe enthaltene Eiſibſtanz auf die
Haut ausübt, erhalten Teint und Hände ſchon nach
wenigen Waſchungen ein zartes und weißes Ausſehen.
Eine Waſchung mit Ray-Soiſe bereitet ganz beſonderes
Wohlbehagen. Wenige Reibungen genügen, um einen
prächtigen Schaum zu erzeugen, der durch ſeine Weichheit
und eigenartige Konſiſtens direkt verblüfft. Säumen Sie
nicht, einen Verſuch zu machen. Sie werden von der
wohltätigen Wirkung überraſcht ſein.
Css2r1
Die Verhandlungen über einen
deutſch=
ruſſiſchen Handelsvertrag.
Der „Köln. 3tg. wird, anſcheinend von
be=
rufener Seite, geſchrieben: Ueber den Verlauf der
Verhandlungen, Odie zwiſchen den ruſſiſchen und
deutſchen Kommiſſaren in Petersburg ſtattgefunden
haben, ſind vielfach Mitteilungen veröffentlicht
wor=
den, die mehr oder minder in das Bereich der
Kom=
binationen zu verweiſen ſind. Es liegt auf der Hand,
daß über dieſe Verhandlungen, die einen lediglich
vorbereitenden Charakter hatten, techniſche
Einzel=
heiten nicht veröffentlicht werden können, man kann
uber ſagen, daß ſie einen durchaus normalen Gang
genommen haben. Bei den zahlreichen Beratungen
der Kommiſſare iſt die erſte Leſung des
Vertrags=
tertes und der beiden Tarife erfolgt, und man hat
ſich von beiden Seiten über die einzelnen Poſitionen
ausgeſprochen und dadurch eine ausreichende
Ueber=
ſicht über das erhalten, was von beiden Seiten
an=
geſtrebt wird. Die Anſichten über die ſowohl auf
der einen wie der anderen Seite zu machenden
Zu=
geſtändniſſe gingen natürlich vielfach auseinander,
der ganze Verlauf der Verhandlungen hat aber den
Eindruck gemacht, daß man auf beiden Seiten den
guten Willen hat, zu einem Vertrage zu kommen,
und daher iſt die Hoffnung gerechtfertigt, daß ſich
bei den weiteren Konferenzen, die im
November in Berlin ſtattfinden werden, ein
Weg finden wird, auf dem die noch widerſtreitenden
Intereſſen und Anſchauungen ſich vereinen laſſen.
Daß auf deutſcher Seite dieſer Wunſch beſteht, iſt
genügend bekannt, aber auch auf ruſſiſcher Seite
ſcheint man den dringenden Wunſch zu hegen, etwas
zuſtande zu bringen. Rußland hat ebenſo wie
Deutſchland ein ſtarkes und prakliſches Intereſſe, die
Handelsbeziehungen zwiſchen beiden Staaten in
be=
friedigender Weiſe zu regeln und als einen
hand=
greiflichen Beweis dieſes Intereſſes auch bei den
Ruſſen' kann man wohl die Tatſache anſehen, daß
man einer ſo hervorragenden Perſönlichkeit wie Herrn
v. Witte eine maßgebende Rolle bei dieſer Arbeit
zu=
geteilt hat. Wenn Rußland, wie es nach den
Aus=
laſſungen einiger ruſſiſcher Zeitungen ſcheinen könnte,
den Abſchluß eines Handelsvertrages mit Deutſchland
als eine minder wichtige Sache betrachtete, ſo würde
es laum einem Manne wie Herrn v. Witte aus der
Behandlung dieſer Frage gewiſſermaßen ein
Spezial=
reſſort zurechtgeſchnitten haben, und wenn in
vor=
eiliger Weiſe behauptet wurde, daß die beſtehenden
Gegenſätze ſo ſtark ſeien, daß die Verhandlungen als
recht ausſichtslos und nahezu geſcheitert bekrachtet
werden könnten, ſo widerlegt das am klarſten die
Tatſache, daß eine Fortſetzung der Beratungen für
den Monat November beſchloſſen worden iſt.
Ein nenes Komplott in Gerbien.
Wie bereits mitgeteilt wurde, ſind in Niſch und
anderen Garniſonen eine Anzahl Offiziere
ver=
haftet, bei denen eine Proklamation gegen die an
der Verſchwörung gegen König
Alexan=
der beteiligten Offiziere vorgefunden wurde.
In der Proklamation wird die Beſtrafung der
Ver=
ſchworenen gefordert. Aus der Proklamation geht
hervor, daß die Bewegung in ſämtlichen Garniſonen
Anhänger hat. Bisher ſollen 700 Offiziere die
Zirkulare unterzeichnet haben. Unter den
Ver=
hafteten befindet ſich der frühere Ordonnanzoffizier
des Könias Alexander, Hauptmann Solowitſch,
ſo=
wie ein Reffe des früheren Miniſters des Innern
Theodorowitſch.
Wie aus Belgrad gemeldet wird, beriet dort
der Miniſterrat lange über die politiſche Lage, die
durch das Verhalten der Offiziere geſchaffen iſt.
Die Regierung beriet über die Maßnahmen, um den
zu erwartenden Zuſammenſtößen, die leicht einen
blutigen Ausgang haben können, entgegenzutreten.
Da angeblich im Miniſterrat Uneinigkeit über die
Frage herrſcht, erſcheint eine Miniſterkriſe nicht
aus=
geſchloſſen, jedenfalls iſt die Lage ernſt. Der nach
Niſch an das Hoflager abgereiſte Kabinettschef
Awakumowitſch iſt nach Belgrad zurückgekehrt. In
Niſch weilen beim Könige der Bautenminiſter Maſchin
und der Handelsminiſter Genſchitſch. Die Rückkehr
des Hofes nach Belgrad wird demnächſt erwartet,
man hofft in Serbien, wie es heißt, allgemein, es
möchte König Peter, deſſen Perſon atſächlich bei
Volk und Heer beliebt ſei und gegen welchen ſich der
Haß unter den Offizieren, die jetzt mit den
Königs=
mordern abrechnen wollen, durchaus nicht richte,
ge=
lingen, ohne weitere Verhaftungen die Zwiſtigkeiten
zu verhindern.
Wie weiter berichtet wird, fordert das eine in Niſch
entdeckte Schriftſtück kategoriſch die Ausſtoßung jener
beim Königsmord beteiligten Offigziere, als
Meuchel=
morder, aus dem ſerbiſchen Heere, deſſen Soldaten
ſie in jener Blutnacht irregeleitet; angekan mit allen
Abzeichen der Offigiere, hätten ſie ſchändlichen
Treu=
bruch begangen durch die Niedermetzelung des
geſetz=
lichen Herrſchers und der Königin, ſodann die Leichen
ſogar verſtümmelt und das Schloß ausgeplündert.
Anſtatt ſpäter einſichtig den Dienſt zu quittieren,
hätten jene Offiziere ihre Hofſtellung ausgebeutet;
ſie machten der Regierung auf Schritt und Tritt
Schwierigkeiten und erklärten Kameraden ſogar in
Acht und Bann. Deshalb ſei die Mehrzahl der
ſer=
biſchen Offigiere im Intereſſe des Auſehens des
Kö=
nigs und des Vaterlandes, auch gegenüber dem
Aus=
lande, genötigt, die Aus ſtoßungjener 68
Offi=
ziere, deren Namen in dem Schriftſtück enthalten
ſind, zu fordern. Im zweiten Schriftſtück verlangen
die unterzeichneten Offiziere eine Abſtimmung des
geſarten Offigierkorps darüber, ob jene Offiziere,
Sie am 11. Juni den König ermordeten, aus dem
ſerbiſchen Heere ausgeſtoßen oder gerichtlich
ange=
klagt werden ſollen. Auf Beſchluß des Miniſterrates
wurde die geſamte Garniſon von Belgrad
konſigniert.
Man ſieht, es rächt ſich jetzt, daß König Peter
nach ſeiner Thronbeſteigung nicht ſofort die Moͤrder
von ſich abgeſchüttelt hat.
Deutſches Reich.
— Der deutſche Kronprinz, der mit dem
1. Garderegiment zu Fuß von Potsdam ins
Ma=
növergelände des Gardekorps bei Frankfurt a. d. O.
ausgerückt iſt, tut zunächſt bei ſeiner Kompagnie
Dienſt als Oberleutnant. Der Kaiſer hat den
Ber=
liner Neueſten Nachrichten= zufolge indeſſen
ange=
ordnet, daß der Kronprinz im Manöver zeitweilig
die Führung der Kompagnie zu übernehmen hat;
dabei iſt auf den Krouprinzen als ſolchen keinerlei
Rückſicht zu nehmen. Nach Beendigung des
Manö=
vers hat der Kronprinz über die ſelbſtändige Führung
der Kompagnie im Gefecht einen Bericht
auszu=
arbeiten, der dem Kaiſer zu übermitteln iſt.
- Im Auftrage der franzöſiſchen
Re=
gierung weilt gegenwärtig eine Anzahl höherer
Bergbeamten in Deutſchland. Die Herren
wollen die Verhältniſſe in den deutſchen Bergwerken
ſtudieren, um daraus womöglich Nutzen für den
heimiſchen Bergbau zu ziehen. Es handelt ſich
ſo=
wohl um eine Unterſuchung des Vergwerksweſens im
allgemeinen, als auch im beſonderen um das
Stu=
dim der verſchiedenartigen Schutzmaßnahmen, die
im Intereſſe der Arbeiterſchaft getroffen worden
ſind. Im oberſchleſiſchen und auch im
rheiniſch=
weſtfäliſchen Kohlenbezirk iſt der Beſuch der
fran=
zöſiſchen Gäſte angemeldet, die nach Schluß der
Studien auch die einſchlägigen Anſtalten in Berlin
beſichtigen werden.
Ausland.
— Der Zentralausſchuß der Zentralſtelle
zur Wahrung der landwirtſchaftlichen
Intereſſen in Oeſterreich faßte in der Freitags=
Sitzung einſtimmig eine Reſolution, beſagend: Durch
Auferlegung der Uebergangsgebühr für Zucker
er=
ſcheint die Zollgemeinſchaft mit Ungarn
durch=
brochen. Der Ausſchuß proteſtiert daher gegen dieſe
Vergewaltigung der vitalſten Intereſſen der
öſter=
reichiſchen Zuckerinduſtrie und des damit verbundenen
Rübenbaues und fordert die agrariſchen Vertreter
des Abgeordnetenhauſes auf, bei der Regierung die
baldmöglichſte Einberufung des Hauſes zu fordern,
um gegen die gänzlich unberechtigte Forderung
Ungarns Stellung zu nehmen. Gleichzeitig wird
das Präſidium beauftragt, unverzüglich mit den
Ar=
beiten für den öſterreichiſchen autonomen
Zoll=
tarif zu beginnen und der Regierung bekannt zu
geben, daß unter ſolchen Umſtänden die gänzliche
wirtſchaftliche Trennung von Ungarn ſeitens der
öſterreichiſchen Land= und Forſtwirtſchaft gefordert
werden müſſe.
— Der König der Belgier ſtattete am Freitag
in Paris dem Präſidenten Loubet im Elyſée einen
Beſuch ab, wo er mit militäriſchen Ehren empfangen
wurde. Die Unterhaltung trug einen herzlichen
Charakter. Der Präſident erwiderte den Beſuch
kurz darauf. Die Reiſe des Königs Leopold ſoll
nach dem Lemps= durch eine diplomatiſche Note
veranlaßt ſein, die das engliſche Kabinett kürzlich an
die Signatarmächte des Berliner Kongreſſes richtete,
in der die Lage des unabhängigen Kongoſtaates
beſprochen und eine Reviſion der Beſtimmungen des
Kongreſſes verlangt wird.
Ein Berichterſtatter des „Xx. Sidclen in
Shanghai meldet dem genannten Blatte: Die
Belgier haben nach langen und mühſamen, im
Jahre 1898 begonnenen Unterhandlungen einen
neuen Erfolg davongetragen. Sie erlangten die
Konzeſſion für die Eiſenbahnlinie von Kaifoenfu nach
Honanfu. Dieſe Eiſenbahn ſchneidet die Lunan=
Eiſenbahn; ſie wird 200 Kilometer meſſen und dem
Tale des Gelben Fluſſes folgen.
— Das Schickſal des raͤdikalen Miniſteriums in
Norwegen iſt beſiegelt: das Kabinett hat ſeine
Mehrheik im Storthing verloren und wird einem
rechtsſtehenden in Kürze Platz machen müſſen. Den
Entſcheid brachten die Wahlmännerwahlen in
Dront=
heim. Da ſicher anzunehmen iſt, daß die Rechte in
den noch ausſtehenden Wahlkreiſen ihre Stellung
be=
hauptet, ſo wird ſie mit ihren Bundesgenoſſen
min=
deſtens 59 Sitze im neuen Storthing innehaben.
Das iſt aber die Mehrheit, denn das Storthing zählt
117 Sitze. Man wird alſo mit einem Rücktritt
des radikalen Kabinetts Blehr mit
ziem=
licher Beſtimmtheit rechnen dürfen und mit ſeinem
Erſatz durch ein Koalitionsminiſterium aus
Mit=
gliedern der Rechten und der Biörnſonſchen liberalen
Gruppe.
= Paris, 4. Sept. Nach den Meldungen aus den
Manövergebieten haben die Truppen ſchwer unter
der außergewöhnlichen Hitze zu leiden. Vom 22.
In=
fanterie=Regiment fielen geſtern 40 Mann. Vom 16.
In=
fanterie=Regiment mußte eine ganze Anzahl von
Mann=
ſchaften in das Krankenhaus von Clermont=Ferrand
ge=
bracht werden; andere wurden mit der Bahnvin die
Heimat befördert. Im 157. Infanterie=Regiment, das
im Dröme=Departement manövriert, ſtarb ein Soldat am
Sonnenſtich.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 7. September.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog nahmen am
Samstag das Frühſtück bei Seiner Burchlaucht dem
Prinzen Franz Joſeph von Vattenberg und kehrten
ſo=
dann nach dem Jagdſchloß Wolfsgärten zurück. Am
Dienstag mittag gedenken Sich Se. Königl. Hoheit der
Großherzog zur Eröffnung der Internationalen
Aus=
ſtellung für Photographie und graphiſche Künſte nach
Mainz zu begeben.-Darmſt. 3tg.)
- Se. Königl. Hoheit der Groſeherzog empfingen
am Sanstag den Profeſſor Dr. Harnack von der
Tech=
niſchen Hochſchule, den Königlich Sächſiſchen
General=
konſul Mappes von Frankfurt a. M., den Pfarrer Linck
von Nieder=Moos in Oberheſſen, den Dr. med. Meißner
und den Hr. med. Oliven vom Komitee für ärztliche
Studienreiſen in Berlin, den Werkführer a. D. Baumbach,
den Steuerkontrolleur Regierungsaſſeſſor Hofmann von
Friedberg, den Steuerkontrolleur Regierungsaſſeſſor Joeſt
von Maliz, den Beigeordneten Dr. Wevers von Worms;
zum Vortrag den Staatsminiſter Nothe, den
Finanz=
miniſter Gnauth, den Präſidenten des Oberkonſiſtoriums
B. Buchner, den Hofjägermeiſter Frhrn. van der Hoop,
den Geheimen Kabinettsrat Römheld, den Generaldirektor
des Hoftheaters und der Hofmuſik Werner.
2 Ernannt haben Se. Königl. Hoheit der
Groß=
herzog den Hauptteueramtsaſſiſtenten Heinrich Krug
zu Offenbach zunr Miniſterialreviſor bei der Büchhaltung
des Miniſteriums der Finanzen.
— Verſonalveränderungen im Forſtfach. Se. Kgl.
Hoheit der Grotzherzog haben die Geheimen
Ober=
forſträte Guſtav Dittmaͤr und Ludwig Frey auf
ihr Nachſuchen unter Anerkennung ihrer langjährigen,
treu und erſprießlich geleiſteten Dienſte mit Wirküng vom
1. Oktober d. J. ab in den Ruheſtand verſetzt und ihnen
aus dieſem Anlaß das Komtürkreus 2. Klaſſe des
Ver=
dienſtordens Philipps des Großmütigen verliehen, ferner
die Forſtmeiſter Dr. Heinrich Grünewald zu
Jugen=
heink unld Friedrich Joſeph zu Groß=Gerau unter
Ver=
leihung des Amtstitels Oberforſtrat mit Wirkung vom
1. Oktober d. J. an zum vortlagenden Rat in der
Ab=
teilung für Forſt= und Kameralverwaltung des
Mini=
ſteriums der Finanzen ernannt; den Oberförſter der
Oberförſterei Friedberg, Oberforſtmeiſter Karl
Schnitt=
ſpahn zu Friedberg auf ſein Nachſuchen und unter
Anerkennung ſeiner laßgjährigen, treu geleiſteten Dienſte
mit Wirktung vom 1. Oktober d. J. in den Ruheſtand
verſent und ihm aus dieſem Anlaß das Ehrenkreuz
des Verdienſtordens-Philipps des Großmütigen
ver=
liehen; dem Oberförſter der Oberförſterei Veerfelden
darl Heyer zu Veerfelden und dem Oberförſter der
Oberförſterei Naunheim Ludwig Hämmerle zu
Naun=
heim den Charakter dals Forſtmeiſter verliehen; den
Forſt=
aſſeſſor Otts- Hoͤffmann aus Stockhauſen mit
Wir=
kung vom 1. Oktober d. J. zum Forſtaſſiſtenten ernanit.
- Landtagsabgeordneker Molthan hat,
Blätter=
meldungen zufolge, bei der Zweiten Kammer folgende
Anfrage an die Regierung gerichtet: „Der große
Warenhausbrand in Peſt, bei welchem vornehmlich
in=
folge ſträflicher Nichtbeachtung der baupolizeilichen
Vor=
ſchriften, ſowie der notwendigen Sicherheitsmaßregeln
eine grökere Anzahl von Menſchen ihr Leben einbüßten,
hat im Publikum vielfach Veunruhigung hervorgerufen.
Es werden Zweifel darüber laut, ob in den im
Groß=
herzogtum beſtehenden Großbazaren und
Warenhäuſern alle diejenigen Vorkehrungen
ge=
troffen ſind, welche im Falle des Ausbrüches eines
Brandes öder einer Panik die Sicherheit des Püblikums
und des Verſonals gewährleiſten. Der
Landtagsabge=
ordnete Molthan richtet deshalb an die Großherzogliche
Regierung die Anfrage, ob dieſelbe geneigt ſei, eine
Re=
viſion der Großbazare und Warenhäuſer in dieſer
Nich=
tung vorzunehmenn
Seite 8.
Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 3. September 1903.
Nummer 20c.
2 Der Verband ſüd= und weſtdeutſcher
Detail=
liſtenvereine, welchem auch der hieſige Detailliſtenverein
angehört, hält, wie aus der heutigen Annonce
hervor=
geht, am kommenden Sonntag ſeine 9. Konferenz
dahier ab. Wie uns mitgeteilt wird, iſt unter anderem
das Geſetz zur Bekämpfung des unlauteren Wettbewerbs,
einheitliche Regelung der Sonntagsruhe im ganzen
Reiche, das Verhängen der Schaufenſter an Sonn= und
Feiertagen, Ladenſchluß und Ruhepauſe der Angeſtellten
in offenen Verkaufsſtellen, Petroleummonopol und
Tank=
anlagen, Kaufmannsgerichte ꝛc. zur Veratung auf die
Tagesordnung geſetzt und dürfte einem jeden
ſelbſt=
ſtändigen Geſchäftsinhaber Gelegenheit gegeben ſein, dem
anzuerkennenden Entgegenkommen des Verbandes
zu=
folge, in dieſen höchſt wichtigen Tagesfragen an den
Debatten teilzunehmen.
G.B.V Ueber das Einmachen von Obſt und
Ge=
müſe in Patentgläſern ſchreibt man uns: Während man
früher aus Furcht vor einer großen Zuckerrechnung nur
mit ſehr gemiſchten Gefühlen an das Einmachen
heran=
ging, iſt man heute in der Lage, durch Anwendung von
Patentgläſern mit Luftdruckverſchluß das Obſt mit ganz
wenig Zucker, das Gemüſe mit nur ein wenig Salz
ein=
zumachen und hat dennoch bei Beobachtung der nötigen
Vorſichtsmaßregeln die Garantie, daß ſich die Konſerven
gut halten. Wir wollen daher nicht verfehlen, die Damen
von Darmſtadt und Umgegend auf die auf Veranlaſſung
des Gartenbauvereins Darmſtadt durch Herrn
Kreisobſtbautechniker Lorentz gebotene Gelegenheit, ſich
in der Handhabung von Patentgläſern auszubilden, bezw.
zu vervollkommnen, aufmerkſam zu machen. (Siehe Anz.)
Es können Patentgläſer aller Syſteme verwendet werden
und wäre es wünſchenswert, daß Vertreter hieſiger
Ge=
ſchäfte mit Auswahlgläſern ꝛc. am Dienstag nachmittag
2 Uhr in der Loge, Sandſtraße 18, anweſend wären.
Ebenſo dürfte ſich für Obſt= und Gemüſeverkäufer eine
günſtige Gelegenheit zum Abſatz bieten. Der beſte Zucker
zum Einmachen iſt Kriſtallzucker, welchen ſich die Damen.
am beſten mitbringen. Um ein ſchnelleres Arbeiten, zu
ermöglichen, dürfte es ſich empfehlen, daß entſprechende
Kochtöpfe mit Drahteinſähen, Waſchkochtöpfe mit
ent=
ſprechendem Einſatz von Blech von den Damen
mitge=
bracht werden. Es iſt dafür geſorgt, daß entſprechende
Tiſche einzeln aufgeſtellt ſind, ſo daß die Damen
gruppen=
weiſe ihre Gläſer vorrichten können. Da jedoch eine
An=
zahl Gläſer gekocht werden müſſen, die verſchiedenen
Damen gehören, ſo dürfte es ſich empfehlen, bunte
Wolle ꝛc. zum Zeichnen der Gläſer mitzubringen.
Ein=
gemacht kann werden ſämtliches Obſt und Gemüſe,
ferti=
ger Gurkenſalat, Tomaten ꝛc.
— Ueber die Urſachen des Streiks der Brauer in
der Brauerei Heß können wir heute folgendes
mit=
teilen: Die zuletzt bezahlten Löhne für Brauer ſind 100,
105, 110. 120 und 130 Mark per Monat und das übliche
freie Bier von 10 Schoppen pro Tag. Von dieſen
Brauern erſchienen am Dienstag, den 1. September, fünf
nicht zur Arbeit, desgleichen ein Aushilfsſchloſſer, der pro
Tag 3 Mark erhielt, und drei junge Flaſchenſchwenker,
von welchen zwei 72 Mark und einer 70 Mark monatlichen
Lohn hatte. Noch am 20. Auguſt erklärten 21 der in der
Brauerei Beſchäftigten durch ihre eigene Unterſchrift, daß
ſie mit ihrem Arbeits= und Lohnverhältnis zufrieden
ſeien und war daraufhin das Ausbleiben am 1. d. M.
von 9 Angeſtellten ohne jede vorherige Mitteilung
un=
verſtändlich. Da die 9 Fehlenden der Organiſation des
Brauerverbandes angehörten, ſo iſt nach vorſtehendem
anzunehmen, daß dieſer Streik nicht von ſeiten der
Brauereiangeſtellten ausgegangen iſt, ſondern von den
Führern dieſer Organiſation diktiert wurde. Die Leiter
der Organiſation waren vor kurgem in der Brauerei
vor=
ſtellig geworden, wo ihnen der Beſcheid wurde, daß die
Inhaber der Brauerei nur mit ihren Arbeitern
ſelbſt unterhandeln, und ſomit ein Eingreifen der fragl.
Organiſation unnötig wäre. Daß die Inhaber der
Brauerei es verſtanden haben, das ſeither beſtehende gute
Verhältnis zwiſchen ſich und den meiſten ihrer
Arbeit=
nehmer aufrecht zu erhalten, beweiſt die Tatſache, daß
der weitaus größte Teil des Perſonals ſich nicht durch
die Leiter der Organiſation hat beeinfluſſen laſſen, an
dem Streik teilzunehmen, trotz der großen Anſtrengungen,
die von ſeiten der vor der Brauerei ausgeſtellten
Streik=
poſten, die jeden Aus= und Einpaſſierenden anhalten,
ge=
macht wurden.
2 Es wird uns mitgeteilt, daß nicht ein Kaufmann,
wie im Tagblatt Nr. 208 angegeben iſt, den
Bäckerge=
hilfen am Donnerstag vom Tode des Ertrinkeus
ge=
rettet hat, ſondern der Sohn des Herrn Michael Schmidt,
Große Bachgaſſe 14 hier, der am 20. Auguſt 12 Jahre
alt geworden iſt.
0 Pfungſtadt, 5. Sept. Die hieſigen Landwirte
und die der umliegenden Orte Hahn, Eſchollbrücken ꝛc.
ſind in den letzten Tagen bei der zuſländigen Behörde
dahin vorſtellig geworden, daß an hieſigem Platze eine
Geſtütsſtation errichtet werden möge.
— Nieder=Ramſtadt, 3. Sept. Geſtern wurde hier
das I1. Jahresfeſt der Heil= und
Pflege=
anſtalt fürepileptiſche Kinder und
Jugend=
liche gefeiert, diesmal von beſonderer Bedeutung,
in=
ſofern die Einweihung des notwendig gewordenen und
Kuuſt, Wiſſenſchaft und Leben.
2 Darmſtadt, 5. Sept. Ein junger Baſſiſt, Herr
Breuler von hier, aus der Joachimſchen
Ge=
ſangsſchule hervorgegangen, iſt vom Herbſt ab für
Solopartien an das Stadttheater in Coblenz engagiert.
1 Die Klage, daß die Deutſchen zu wenig
Bücher kauften, kann heute in dem früheren
Um=
fange nicht mehr erhoben werden. Seit 10 bis 15 Jahren
etwa ſehen wir bei einer großen Menge literariſcher
Er=
ſcheinungen überraſchende Abſatzverhältniſſe. Bücher, die
vergeſſen zu werden verdienen, haben während dieſer
Zeit Duhzende von Auflagen erlebt, und gute Bücher
finden langſam immer ihr Publikum. Wenn
Verlags=
buchhandel wie Sortimenter troßdem über ſchlechte
Er=
träge klagen, ſo iſt daran entſchieden die Ueberproduktion
an Literatur ſchuld. Hören, wir, was der Leipziger
Handelskammerbericht in dieſer Beziehung ſagt: „Der
Leipziger Verlagsbuchhandel ſtand auch im vergangenen
Jahre unter dem Einfluſſe der Ueberproduktion. Der
Jahresdurchſchnittsertrag war nur ein beſcheidener zu
nennen, das Weihnachtsgeſchäft war mäßig, und wenn
auch Werke wie Jörn 2hl in mehr als 130 000
Exem=
plaren verkauft wurden, ſo bildeten ſolche Vorgänge doch
nur vereinzelte Ausnahmen und durften nicht, wie die
Auffaſſung weiter Kreiſe war, als Prüfſtein für das
Ge=
ſamtergnis benutzt werden. Nachweislich hat ſich in den
letzten 50 Jahren die Bücherproduktion verdoppelt.
An=
zeichen, die auf einen Rückgang der Bücherproduktion
und eine dadurch eintretende allgemeine Veſſerung der
wirtſchaftlichen Lage des Buchhandels ſchließen laſſen
könnten, waren am Schluſſe des Berichtsjahres noch nicht
vorhanden. Die große Ueberprodiktion des
Verlags=
handels mußte mehr oder weniger erſchwerend auf den
kürzlich fertig geſtellten zweiten Flügels des
Anſtalts=
gebäudes damit verbunden war. Vierundſiebzig
Fall=
ſüchtige haben nun ein freundliches Heim und richtige
Behandlung gefunden. Daß in Zeit von noch nicht
3 Jahren die Anſtalt eine ſo erfreuliche Entwickelung
erlebt hat, iſt der ſprechendſte Veweis für ihre
Notwendig=
keit, wie für die umſichtige Leitung. Herr Pfarrer
Widmann=Darmſtadt hielt die Feſtpredigt über
Pf. 68.20, ferner bei der auf dem Anſtalts=Spielplatz
ſtattfindenden Nachverſammlung. Allerlei Genüſſe wurden
geboten, Anſprachen, Deklamationen, Poſaunenvorträge
u. a. Aus dem Jahresbericht des Anſtaltsinſpektors,
Herrn Pfarrer Weimar, wäre viel Intereſſantes
mit=
l zuteilen - die ſchönſte Anerkennung ſeiner Tätigkeit,
wie überhaupt des ganzen Liebeswerkes, wären freilich
reichliche und fröhliche Gaben zu der demnächſtigen
Hauskollekte für die heſſiſchen Epileptiſchen.
— Ober=Noden, 4. Sept. In hieſiger Gemeinde
herrſcht gegenwärtig ein buntbewegtes Leben und Treiben.
In den letzten Tagen trafen nämlich über 100 Arbeiter,
meiſt Italiener, hier ein, um den Vau der
Bahn=
ſtrecke Ober=Noden-Sprendlingen in
An=
griff zu nehmen. Ein ganzes Zeltlager iſt in der Nähe
unſres Dorfes durch den Unternehmer Fey von Hanau
errichtet worden, worin die braunen Söhne des Südens
Unterkunft in Bretterbuden finden. Mit gleicher
Rührig=
keit wird der Bau von der andern Teilſtrecke aus zu
Sprendlingen durch den Unternehmer Hern Roſenthal
von Mörfelden betrieben.
A.D. Wimpfen, 4. Sept. Zur Ergänzung des geſtrigen
Berichts über die Säkularfeier ſei aus einem uns
verſpätet zugegangenen Originalbericht noch folgendes
mitgeteilt:
Vom Bahnhofe aus wurde von Sr. Königl. Hoheit
dem Großherzog und Gefolge die Fahrt nach Wimpfen
im Tal angetreten, vorbei an der Saline
Ludwigs=
halle, deren Beamte und Arbeiter dort Aufſtellung
genommen hatten. Herr Salinendirektor Frick führte
imn ſeiner Anſprache aus, wie die Saline ſeit dem Schutze
der heſſiſchen Fürſten, deren erſter Großherzog Ludwig I.
geſtattet hatte, daß die Saline ſeinen Namen führe,
ſich aus kleinſten Anfängen heraus zu ihrer jetzigen
Größe und Bedeutung aufgeſchwungen habe und ſtattete
für die landesherrliche Fürſorge den Dank der
Geſell=
ſchaft ab. Das Töchterchen des Salineninſpektors
Gangen=
müller überreichte dem Großherzog dann einen
Blunen=
ſtrauß. Der hohe Herr dankte und fuhr unter den
Hoch=
rufen der Verſammelten weiter nach Wimpfen i. Tal.
Hier hatten am Eingang der Beigeordnete, ferner die
1 Schulkinder, welche Fähnchen und Schärpen in den
Landes=
farben trugen, mit ihren Lehrern Aufſtellung genommen.
Der Beigeordnete Roßbach brachte den Empfangsgruß
ſeiner Gemeinde dar und ſchloß mit einem Hoch auf Se.
Königl. Hoheit den Großherzog, der dankte und zur
nahen Stiftskirche weiterfuhr, wo ſich die
Bau=
leitung, Herr Regierungsbaumeiſter und Privatdogent
Adolf Zeller, ferner die Herren vom Finanzminiſterium,
Abteilung für Bauweſen, verſammelt hatten. Sodann
wurde die Kirche, deren umfangreiche Reſtaurierung jetzt
beendet iſt, in Augenſchein genommen. Die ganze
Weſt=
ſeite, in ſpätgotiſcher Zeit erbaut, wurde in frühromaniſchem
Stil wiederhergeſtellt; es mußte die Oſtſeite, ſowie das
ſüdliche Querſchiff ausgebaut, eine neue Orgelbühne und
Orgel aufgeſtellt werden; ferner war das Innere von
den alten Tünche geſäubert worden und in der
urſpring=
lichen Steinſchönheit wiederhergeſtellt. Die
Reſtaurie=
rungsarbeiten wurden nach den Plänen und unter
Lei=
tung des Negierungsbaumeiſters und Privatdogenten
Adolf Zeller aus Darmſtadt beendet. Die
Stifts=
kirche, welche Eigentum Sr. Königl. Hoheit des
Groß=
herzogs iſt, gewährt jetzt einen herrlichen Anblick;
ins=
beſondere üben von der Ferne die vielen ſchlanken
Türmchen eine reizvolle maleriſche Wirkung aus. Beim
Eintritt in die Kirche erfolgte eine kurge Anſprache des
Pfarrers, dem ſich der katholiſche Kirchenvorſtand
ange=
ſchloſſen hatte. Nachdem Se. Königl. Hoheit mit
Ge=
folge im Chor vor dem Hochaltar Platz genommen hatte,
ſtimmte der Kirchenchor oDomine, salvum fac- an,
worauf Herr Pfarrer Klein ausführte, wie es vor
hundert Jahren ſo übel mit dem herrlichen Gotteshaus
geſtanden habe, daß man an ſeinen Abbruch gedacht habe,
wie dann die Kirche durch Großherzog Ludwig I. der
ihren teilweiſen Ausbau befohlen hatte, vor dieſem
grau=
ſamen Geſchick bewahrt blieb und wie vollends
Groß=
herzog Ernſt Ludwig, kunſtſinnig und kunſtverſtändig,
durch den vollſtändigen Ausbau und die koſtſpielige
Wiederherſtellung ein neues Nuhmesblatt dem
Ruhmes=
kranze ſeines Hauſes eingefügt habe. Er erflehte den
Segen des Himmels auf das Haupt des Landesherrn
und auf die Gemeinde. Mit den üblichen Schlußgebeten
und =Geſängen, ſowie dem Choral „Großer Gott, wir
loben diche von der verſammelten Gemeinde geſungen,
wurde die Feier in der Kirche beſchloſſen und nach einem
Nundgang durch die Kirche und Kreusgang die Fahrt
nach Wimpfen am Berg angetreten. An der Tribüne,
auf welcher der geſamte Gemeinderat ſtand, hielt der
Wagen des Großherzogs, und Bürgermeiſter Ernſt
be=
grüßte, wie bereits erwähnt, den Landesherrn in längerer
Anſprache, in welcher er der Bedeutung des Tages der
Sortimentsbuchhandel einwirken. Eine große Anzahl der
Neuerſcheinungen erlebte, ſtreng wiſſenſchaftliche Werke
ausgenommen, nur eine kurge Nachfrage und verſchwand
ſchon nach Jahresfriſt vom Büchermarkte. Prachtwerke
waren faſt gar nicht mehr abzuſetzen”
Kleines Feuilleton.
Rebhühner gehen in Deutſchland, wie ſtatiſtiſch
erwieſen iſt, durch Telegraphendrähte jährlich bis
750 000 zugrunde, weil ſie in der Dunkelheit dagegen
an=
fliegen und ſich dabei ſo beſchädigen, daß ſie ſofort än
Ort und Stelle verenden. Die Berechnung erfolgte nach
der Zahl der durch die Streckenbeamten gefundenen
toten Tiere. Aehnlich ergeht es manchen Enten,
be=
ſonders jungen Tieren, die jetzt mit den Alten von
Ge=
wäſſer zu Gewäſſer ſtreichen. Ihre Zahl iſt natürlich
nur gering und ſteht in keinem Verhältnis zu der der
verunglückten Rebhühner. Daß ganze Flüge von Tauben
durch die mit neuen Bahnanlagen in Verbindung
ge=
brachten Telegraphendrähte vernichtet werden, iſt bekannte
Tatſache und an der Berlin=Wetzlarer Bahn vielfach
be=
obachtet worden.
3wiſchen Himmel und Erden An einem
der letzten Abende kurz nach 7 Uhr konnte man, wie die
M. N. N.” erzählen, auf der Kuppel des nördlichen
Frauenturmes einen Mann bemerken, der ſich auf dem
Blechdache wie auf einer Straße erging und eifrigſt nach
allen Windrichtungen die großartige Fernſicht zu
ge=
nießen ſchien. Plotzlich wandte er ſich um, betrachtete
prüfend den „ſnopf” und machte den Verſuch, ihn zu
erklettern. Es gelang ihm jedoch nicht, denn der Umfang
der Kugel war zu beträchtlich, als daß er ſich hätte
auf=
ſchwingen können. Er ſtellte ſich wieder prüfend, die
Händ in die Seite ſtemmend, davor. Auf einmal tauchte
hundertjährigen Zugehörigkeit zum Heſſenlande gedachte,
der Freude Ausdruck verlieh über die Vollendung des
herrlichen Baudenkmals im Tal und den Dank der
ge=
ſamten Bürgerſchaft zum Ausdruck brachte. Er kredenzte
darauf Sr. Königl. Hoheit einen Ehrentrunk. Der hohe
Landesfürſt nahm den Pokal entgegen und tat Beſcheid
mit den Worten; „Ich trinke auf das Wohl meiner
ge=
liebten Stadt Wimpfen und ihre Heſſentreue!
Um 12 Uhr begann, wie ſchon mitgeteilt, im
Speiſe=
ſaale des Hotels „Mathildenbadi die
Frühſtücks=
tafel, an welcher Se. Königl. Hoheit der
Groß=
herzog mit Gefolge, die Großh. Miniſter Exz. Rothe
und Gnauth, Geheimerat Wilbrandt, Kreisrat Dr.
Göttelmann, die Präſidenten der Erſten und Zweiten
Kammer, Reichstagsabgeordneter Frhr. v. Heyl, Geh.
Oberbergrat Braun und Geh. Oberbaurat Hofmann,
Regierungs= und Oberbaurat Dombaumeiſter Tornow
von Metz, Profeſſor Geiges aus Freiburg, Profeſſor
Knaiſch aus Stuttgart, Miniſterialrat Fryr. v.
Biege=
leben ꝛc. der Großh. Bürgermeiſter Ernſt, die
Bei=
geordneten, der Gemeinderat, der 1. evangeliſche und der
katholiſche Pfarrer, die Spitzen der Behörden und der
Feſtſpielausſchuß teilnahmen. Nechts von Sr. Königl
Hoheit dem Großherzog ſaß Exz. Rothe, links
Bürger=
meiſter Ernſt, gegenüber Generalmajor v. Wachter,
Kreis=
rat Dr. Göttelmann und Erz. Gnauth. Während des
Frühſtücks konzertierte die Kapelle im Garten. Während,
der Tafel dankte Herr Bürgermeiſter Ernſt für die:
hohe Ehre des Beſuches und für das große Intereſſe,
welches Se. Königl. Hoheit der Großherzog der Stadt.
Wimpfen bewieſen habe und ſchloß mit einem Hoch auf;
den Landesfürſten. Se. Königl. Hoheit der
Groß=
herzog antwortete: „Meine Herren! Mit Meinem
herzlichen Danke für die Treue und Anhänglichkeit, welche;
die Vewohner Wimpfens hundert Jahre hindurch Meinem
Hauſe bewieſen und für den überaus freundlichen
Em=
pfang, welchen Sie Mir heute bereitet haben, verbinde
Ich die beſten Wünſche für das fernere Blühen der
Stadt und für das fernere Wohlergehen aller ihrer
Be=
wohner. Ich leere das Glas auf das Wohl Meiner,
lieben und getreuen Stadt Wimpfen! Nach 2
Uhr=
wurde die Tafel, die ſehr angeregt verlief, aufgehoben
und Se. Königl. Hoheit der Großherzog begab ſich zu
Fuß über den Marktplatz ꝛc., gefolgt von den
Teil=
nehmern des Feſtes nach der Feſtſpielhalle, wo er
vom Feſtſpielausſchuß empfangen wurde. Hier war der
hintere erhöht liegende Teil in eine prächtige Loge
um=
gewandelt worden, in welcher ſich der Fürſt mit Gefolge
niederließ. Auf beiden Seiten ſaßen der Gemeinderak
und die Herren des Feſtſpielausſchuſſes. Ueber den
Verlauf der Aufführung wurde ſchon berichtet.)
In den Pauſen ließ ſich Se. Königl. Hoheit die
Hauptdarſteller vorſtellen und unterhielt ſich ſehr
huld=
voll mit ihnen. In der Pauſe vor dem dritten Stück
begab ſich der hohe Herr auf den hinter der Feſthalle
liegenden Feſtplatz und verweilte längere Zeit inmitten
des Publikums. Nach Schluß der Vorſtellung fuhren
die Wagen wieder vor und brachten die Herren noch
einmal nach dem „Mathildenbadi, wo ſich Se. Königl.
Hoheit noch einige Zeit auf dem Vorplatz mit einzelnen
Herren unterhielt. Gegen ³5 Uhr wurde ſodann dis
Nückfahrt angetreten. Wimpfen wird dieſen feſtlichen
Tag, an dem ſein Fürſt in ſeinen Mauern weilte, nie
vergeſſen.
Mainz. 5. Sept. Nach einem Ausſchreiben der Kaſteler
Poligeiverwaltung wurde der Mann, der in der Nacht
von Sonntag auf Montag auf dem Wege von Kaſtel
nach Viebrich tot aufgefunden worden iſt, von einemt
von dem Automobilrennen in Frankfurta. M.
kommenden Automobil überfahren und
ge=
tötet. Die Sektion der Leiche ergab, daß der
Ver=
unglückte an Leberzerreißung, veranlaßt durch einen
ge=
waltigen Stoß — Anrennen durch das Automobil-
ge=
ſtorben iſt. Der Verunglückte iſt der Tüncher Kern von
Wiesbaden. Alle Poligeibehörden ſind aufgeforderk
worden, den Automobiliſten, der das Unglück veranlaßte;
zu ermitteln. Ueber das unſinnige Fahren der am
Frankfurter Nennen beteiligt geweſenen Automobilfahrer
auf der Landſtraße war auch in einem „Eingeſandt”
dieſes Blattes von Augenzeugen Klage geführt worden.
Die Folge ſolcher Automobilmorde dürfte ſein, daß
der=
artige Rennen in Zukunft überhaupt verboten werden.)
Mainz. 4. Sept. In Erregung über die Untreus
ſeiner Frau iſt ein Schloſſer mit ſeinen zwei Kindern;
zwei Knaben im Alter von drei Monaten und drei
Jahren, in den Rheingeſprungen. Der Mann
und der ältere Knabe wurden gerettet, das jüngſte Kind
ertrank.
- Vad Nanheim, 5. Sept. Bis zum 3. September
1903 ſind 22387 Kurgäſte angekommen, wovon an
genanntem Tage noch 2937 anweſend waren. Bäder
wurden bis zum 3. September 292889 abgegeben. Bis
zum 3. September 1902 waren 21143 Kurgäſte
ange=
kommen.
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 5. Sept. In Verlin
hat ſich ein aus den Herren Wirkl. Geheimerat
Wey=
von unten ein zweiter Mann auf; dieſer kroch auf das
Dach und war dem anderen behilflich, die Kugel zu
er=
klimmen; im Handumdrehen ſtand der kühne Kletterer,
frei oben auf dem Knopfe des Frauenturmes!
Zahl=
reiche Zuſchauer verfolgten mit lebhafter Anteilnahme
dieſes luftige Abenteuer und viele Zuſchauer erwarteten
an der Tür des Turmes des kühnen Knopfbeſteiger. Es
hatte ſich dort auch ein Schutzmann eingefunden, der den
Namen des ſchwindelfreien Kuppelkletterers - ein etwa
18jähriger Kunſtgärtnersſohn aus München - auſſchrieb.
Da is do nix dabei, meinte der junge Mann. Der
Wächter der Ordnung aber war anderer Anſicht.
Fahrende Wirtſchaften. Ein Deutſch=
Amerikaner weilt ſeit einigen Tagen in Verlin, um hier
einen amerikaniſchen „Straßen=Speiſewagen' einzuführen:
Dieſer hat die Größe eines Möbelwagens und enthält
eine Anzahl von kleinen Tiſchen, ſowie hinter einem
Verſchlag eine kleine Schnellküche, in der auf Gasherden
die ſchon fertige Suppe erwärmt, Kotelettes, Schnitzel,
Beefſteaks, Gemüſe, Kaffee u. ſ. w. raſch hergeſtellt
wer=
den können. Für 40 bis 50 Pfg. ſoll man da Suppe,
Braten und Beilage erhalten. Der Wagen ſoll
vor=
mittags an einen verkehrsreichen Platz oder eine
Straßen=
kreuzung fahren, an der Raum genug vorhanden iſt,
und mittags die Leute beköſtigen. Iſt die Mittagszeit
vorbei, ſo wird eine Tafel an den Wagen gehängt, auf
der Kaffee und Kuchen empfohlen wird, am Abend
Würſtchen und Kotelettes, in der Nacht Suppen mit
Ein=
agen. Die yfahrenden Reſtaurants” ſollen „alkoholfreis.
ſein, und Trinkgeld ſoll nicht angenommen werden.
1 Eine Suppe und das Telephonl Aus
New=York wird geſchrieben: Das Haſten und Drängen
des amerikaniſchen Lebens hat, wie man weiß, in manchen
größeren Städten die ſog. Schnelleß=Reſtauxants ge
Nummer 209.
Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 2. September 1903.
Seite 9.
mann, Miniſter des königlichen Hauſes v. Wedel,
Ober=
hofmeiſter der Kaiſerin Freiherr v. Mirbach, Präſident
der Seehandlung Havenſtein, Geh. Kommerzienrat
v. Mendelsſohn=Bartholdy und Geh. Kommerzienrat
E. Hardt beſtehendes Komitee zur Sammlung einer
Silbernen, Hochzeitsſpende für unſer
Kaiſerpaar gebildet, welches am 27. Februar 1906
das Feſt der ſilbernen Hochzeit begeht. In dem erlaſſenen
Aufrufe heißt es: Das Lieblingswerk Ihrer Majeſtäten
iſt die zum Gedächtnis unſeres großen Heldenkaiſers zu
Berlin errichtete Kaiſer Wilhelm=Gedächtniskirche. Es
ſoll deshalb vor allem der fertige Ausbau dieſes hehren
Nationaldenkmals unſerem Kaiſerpaare als Gabe zu dem
Tage ſeiner ſilbernen Hochzeit dargebracht, und weitere
Spenden für den Ausbau der zum Gedächtnis an die
Kaiſerin Auguſta erbauten Gnadenkirche und zur
Unter=
ſtützung von Wohltätigkeitseinrichtungen für Arme und
Kranke verwendet werden. Für die einzelnen Provinzen
haben ſich bereits Provinzialkomitees gebildet.— Der
Neubau des kgl. Opernhauſes iſt, wie die
„Volks3tg.” glaubt mitteilen zu können, eine der nächſten
Aufgaben, die das Hofmarſchallamt zu erfüllen vor hat.
Auf dem Grundſtück des Krollſchen Etabliſſements beſteht
bereits ein Baubureau, in dem die Pläne bis in die
Einzelheiten teils ausgearbeitet ſind, teils in der
Aus=
arbeitung begriffen ſind. Herr v. Hülſen, der neue
Intendant, möchte, um das alljährliche Defigit zu decken,
ein Haus errichtet ſehen, das eine größere
Zuſchauer=
menge zu faſſen vermag als das beſtehende Opernhaus:
es wird deshalb beabſichtigt, den Zuſchauerraum nach
dem Muſter des Bayreuther Wagner=Weih=Feſiſpielhauſes
anzulegen. Die Koſten des Neubaues dürften etwa
20 Millionen Mark betragen. Ob die Koſten der
Hof allein, oder der Staat, oder beide zuſammen tragen
werden, das ſteht einſtweilen dahin. Als Bauplatz ſei
der Raum öſtlich vom alten Opernhauſe in Ausſicht
genommen. Das ſog. Prinzeſſinnenpalais würde als für
den Hofdienſt entbehrlich beſeitigt werden, ſo daß für den
Neubau ein reichlich bemeſſener Platz gewonnen würde.
Die Hedwigskirche würde nach Abbruch des alten
Opern=
hauſes vollkommen freigelegt ſein und eine beſondere
Zufahrtſtraße erhalten. - Vor anderthalb Jahren erregte
ein im Hotel Kontinental verübter Diebſtahl große
Senſation. Dort war dem ruſſiſchen Stabskapitän
Niloff mittels Einbruches ein Perlenkollier im
Werte von 40000 Mk. geſtohlen worden. Die Diebe
waren nicht zu entdecken. Die Polizei ermittelte ſchließlich,
daß eine Anzahl Perlen des geſtohlenen Kolliers bei
einem Juwelier in der Jeruſalemerſtraße verkauft waren.
Die weiteren Nachforſchungen führten auf die Spur des
internationalen Hochſtaplers v. Jaruntowski, der in
Plötzenſee jetzt eine fünfjährige Gefängnisſtrafe abzubüßzen
und einen Diebſtahl nun eingeſtanden hat. Der Dieb
gab dabei als Mittäter und Hehler den in internationalen
Turfkreiſen bekannten früheren Kellner, jetzigen
Buch=
macher v. Domaros und einen Rennfahrer Fiſcher an.
Kriminalkommiſſar Wehn ließ darauf die Rennbahnen
überwachen, ermittelte v. Domaros in Baden=Baden,
überwachte ihn ſcharf und ließ ihn im geeigneten
Augen=
blick feſtnehmen. v. Domaros hat bereits ebenfalls ein
Geſtändnis abgelegt und iſt hierher gebracht. Er wußte
ebenſo gut wie Fiſcher, daß v. Jaruntowski den Schmuck
geſtohlen hatte. Auch gegen den Juwelier iſt wegen
Hehlerei ein Strafverfahren eingeleitet worden.
Frankfurt, 5. Sept. Auf den Frankfurt-
Ver=
liner D=Zug, der hier 9 Uhr 35 Min. abgeht, iſt
geſtern abend bei Mühlheim a. M. ein Attentat verübt
worden, indem eine ca. 12 Meter lange und 10 Zentner
ſchwere Goliathſchiene quer über die Schienen gelegt
wurde. Ein Bahnwärter ſtellte den Zug, der 70
Kilo=
meter in der Stunde fuhr, noch rechtzeitig und verhütete
ſo ein entſezliches Unglück. Die Schiene muß von
mehreren Männern dahingelegt worden ſein. Die
Staats=
anwaltſchaft hat die Unterſuchung bereits eingeleitet.
Man vermutet, daß entlaſſene Streckenarbeiter die Täter
geweſen ſind.
Fraukfurt, 5. Sept. Geſtern abend kurz vor 10 Uhr
ſchoß der in der Steingaſſe 18 etablierte ca. 45 Jahre
alte Weinwirt Hieb aus ſeiner im erſten Stock
ge=
legenen Wohnung auf einen Glaſer, der in einem
gegen=
überliegenden Hauſe wohnt und auf den er Grund zu
haben glaubte, eiferſüchtig zu ſein. Der aus einem
Doppel=
gewehr abgegebene tötliche Schuß traf den Glaſer in den
Kopf. Der Mörder ſelbſt entleibte ſich durch einen
Revolverſchuß. Beide Leichen wurden dem Frankfurter
Triedhof überwieſen. - Geſtern nachmittag erſchoß im
Stadtwald am Buchrainweiher ein 26 Jahre alter Veamter
der Reichsbank ein 19 Jahre altes Mädchen aus einer
hieſigen angeſehenen Familie und verübte dann
Selbſt=
mord. Widerſtand der Eltern gegen eine Heirat der
Beiden wird als Urſache zu dem Mord und Selbſtmord,
angegeben. Beide Leichen wurden nach dem
Sachſen=
häuſer Friedhof überführt.
Dresden, 5. Sept. Die Deutſche Städte=
Ausſtellung wird nicht, wie ſo viele ähnliche
Unter=
nehmungen, mit einem Defizit, ſondern mit einem
er=
heblichen Aeberſchuß abſchließen. Bis zum
30. Auguſt waren 300 000 Einzelkarten und 19 826
Dauer=
karten verkauft, die eine Einnahme von 302 855 Mk. ergeben,
während der Vorauſchlag nur 175000 Mk. Eintrittsgelder
geitigt, die es dem Geſchäftsmann ermöglichen, ſeine
Eſſensgeit auf ein Minimum herabzudrücken, damit er
ſchleunigſt wieder zur „Officel zurückkehren kann, um
einen etwa in der Ferne ſichtbar werdenden Dollar nicht
fahren zu laſſen. Dieſe jQuick Lunch=Reſtaurants, deren
ſich kürglich eins auch in London aufgetan hat, werden
nun wohl ihre beſte Zeit hinter ſich haben, denn ein
fin=
diger Kopf iſt auf die Jdee gekommen, in ſeinem
Reſtaurant Telephons an den Tiſchen für die Gäſte
bereit zu halten. Der Geſchäftsmann kann mithin immer
mit ſeinem Bureau in Verbindung bleiben, was
be=
ſonders für Börſenleute ſehr wichtig iſt. Die Jdee iſt
urſprünglich in Chicago aufgetaucht, hat aber erſt in
New=York einen ſolchen Anklang gefunden, daß man in
den größeren Reſtaurants ſchon häufig die Beſtellung
„Eine Suppe und das Telephonz hören kann. Der
Apparat wird dem Gaſt an den Tiſch gebracht und vom
Kellner an die der Wand entlang laufenden
Leitungs=
draht angeſchloſſen.
Die Rieſenſchlange als Patient. Der
Doktor eines Zoologiſchen Gartens muß oft ſeltſame
Operationen machen. So litt eine 25 Fuß lange
Nieſen=
ſchlange im New=Yorker „8000 an einer krebsartigen
Mundkrankheit, und da ſie nicht freſſen konnte, fiel ſie
bald ab. Um der Schlange das Leben zu retten, mußte
ihr die Nahrung gewaltſam mit einer Art Ladeſtock
bei=
gebracht werden. Vier tote Kaninchen wurden
zuſammen=
genäht und an einen zehn Fuß langen Pfahl befeſtigt.
Dieſer wurde der Schlange in den Nachen und bis auf
wenige Zoll hineingeſtoßen. Ein ganzes Jahr lang wurde
die Schlange ſo gefüttert. Nun iſt ſie wieder geſund,
und ihre normale Gefräßigkeit hat ſich wieder eingeſtellt.
vorgeſehen hatte. Wie Oberbürgermeiſter Beutler bekannt
gibt, iſt auf einen Ueberſchuß von 160 000 bis 170000 Mk.
am Schluſſe der Ausſtellung zu rechnen.
Trier, 5. Sept. Das 16. Armeekorps zieht aus
zahlreichen Orten des Saarreviers die manöverierenden
Lruppen, wegen Vorkommens von
Typhus=
anfällen unter der Zivilbevölkerung aus den
Quar=
tieren zurück. Die Regierungsvertreter von Trier und
Coblenz begaben ſich zur Unterſuchung an Ort und
Stelle.
Laubau, 5. Sept. Ueber den Aus gang der kürzlich
mitgeteilten Teſtamentserrichtung auf dem
Kamm des Rieſengebirges erzählt jetzt der
„Neue Görlitzer Anzeiger=, daß der betreffende Teſtator
nicht geſtorben iſt, ſondern ſich in ſeiner Heimat Dresden=
Strehlen wohlauf befindet. Der Kranke wurde von der
Unglücksſtelle auf einem Stuhle von zwei Trägern nach
Krummhübel gebracht, wo ihm in einem Gaſthof Hilfe
zuteil wurde. Binnen einer Stunde war es einer
Krankenſchweſter gelungen, den faſt Lebloſen ins Leben
zurückzurufen. Der an einem Herzübel leidende Patient
konnte bereits am nächſten Tage die Rückreiſe nach
Dresden=Strehlen unternehmen; von dort hat er ſeiner
Pflegerin ſeine völlige Wiedergeneſung gemeldet.
Thorn, 4. Sept. Die von Kreisarzt Dr. Steeger
vorgenommene Unterſuchung wegen der hier
vorgekom=
menen Typhuserkrankungen ergab, daß letztere
durch den Genuß eingeführter Milch hervorgerufen wurden.
Es wurden Vorſichtsmaßregeln getroffen, damit nicht
weitere Erkrankungen vorkommen.
Wien, 4. Sept. Einer amtlichen Meldung zufolge
brach in der Nacht vom 2. zum 3. September in Trawnik
ein Brand aus, der erſt geſtern gegen Mitternacht
lokaliſiert wurde und heute früh noch nicht ganz gelöſcht
war. 500 Gebäude, darunter 7 Moſcheen und eine
Synagoge, wurden eingeäſchert. Etwa 300o Menſchen
ſind obdachlos; angeblich ſind auch Verluſte an
Menſchen=
leben zu beklagen. Die Entſtehungsurſache iſt unbekannt.
Paris, 4. Sept. Das 6Kilometer weſtlich von Paris
gelegene Schloß Malmaiſon iſt von dem reichen
Privatmann Oſiris dem franzöſiſchen Staat geſchenkt
worden. Der Unterrichtsminiſter ließ ſich heute im
Miniſterrat vom Präſidenten der Republik ermächtigen,
die reiche Schenkung für den Staat anzunehmen. La
Malmaiſon gehörte Richelieu; es wurde 1798 von der
ſpäteren Kaiſerin Joſephine gekauft, die hier mit Vorliebe
wohnte und hier auch 1814 ſtarb. Napoleon L.
unter=
zeichnete hier ſeine zweite Abdankung. Seit 1877 war
das Schloß in Privatbeſitz.
Euxinograd, 5. Sept. Der Finanzminiſter
Manuſchewiſt beim Vaden im Meere ertrunken.
Der Laurahütter Wahlkrawall vor Gericht.
H. F. Beuthen (O.=S.). 5. Sept.
Im Mittelpunkt des oberſchleſiſchen Induſtriegebiets,
in Laurahütte, wo infolge der vielen Eiſenwerke und
Kohlengruben eine ſehr zahlreiche, zumeiſt polniſch redende
Arbeiterbevölkerung wohnt, wurde im Juni d. J5. eine
Stichwahl zwiſchen dem deutſchen Zentrumskandidaten
und dem polniſchen Kandidaten Korfanty notwendig.
Bekanntlich iſt letzterer bei der Stichwahl als Sieger
hervorgegangen. Am Sonntag, 21. Juni, war von der
Zentrumspartei eine Wählerverſammlung nach dem
Ludwigſchen Gaſthauſe in Laurahütte einberufen worden.
Nach Schluß derſelben entſtand bekanntlich ein Krawall,
der ernſte Folgen nach ſich 309. Die Polizei rief die
Feuerwehr zur Hilfe herbei. Die Feuerwehr kam mit
zwei Spritzen angefahren und ſandte dicke Waſſerſtrahlen
in die Menge. Leztere bemächtigte ſich ſofort ſelbſt der
Spritzen und ſpritzte auf die Polizeibeamten und
Feuer=
wehrleute los. Alsdann wurden die Schläuche
zer=
ſchnitten, die Sprizen gertrümmert und leytere ſchließlich
in den Hüttenteich gefahren. Im Pfarrhauſe wurden
ſodann ſämtliche Fenſter zerkrümmert, das Tor zum
hinteren Eingang erbrochen und große Bretter gegen das
Haus geſchleudert. Das Innere des Pfarrhauſes wurde
demoliert. Der Pfarrer hatte ſich in die Kirche geflüchtet.
Von der Pfarrei 3og die Menge die Hüttenſtraße
ent=
lang zum Gemeindehauſe. Auf dem Wege dorthin ſoll
die Menge ſämtliche Fenſterſcheiben in der Villa des
Kommerzienrats Fitzner eingeſchlagen haben. Am
Hütten=
amte ſtellten ſich die Polizeibeamten der Menge
ent=
gegen. Da dieſe angeblich ein Steinbombardement auf
die Beamten eröffnete, ſo machte die Polizei von ihrer
Schußwaffe Gebrauch. Ein Keſſelſchmied, angeblich ein
Haupt=Nädelsführer, wurde getötet, eine ſehr große
An=
zahl Perſonen, erhielten, Schuß= Hieb= und
Stich=
verlehzungen. Dies bewog ſchließlich die Menge, ſich zu
gerſtreuen. Es wurde eine große Anzahl Verſonen, teils
ſofort, teils einige Tage ſpäter verhaftel. Es iſt
nun=
mehr gegen 66 Perſonen Anklage wegen Aufruhrs,
Auflaufs, Landfriedensbruchs, Widerſtands gegen die
Staatsgewalt uſ.w. und gegen 8 Perſonen außerdem
wegen Rädelsführerſchaft die Anklage erhoben worden.
Die der Nädelsführerſchaft Angeſchuldigten haben ſich
am 28. September vor dem hieſigen Schwurgericht,
die 66 anderen Perſonen dagegen bereits am nächſten
Dienstag vor der Strafkammer des hieſigen
König=
lichen Landgerichts zu verantworten.
Vou den Laiſermanövern.
Merſeburg, 4. Sept. Bei der heutigen Parade
führte auch der Erbprinz von Anhalt ſein Regiment vor.
Auf dem Paradefelde nahm der Kaiſer die Meldung des
zur Vertretung des franzöſiſchen Militär=Attachss
er=
nannten Oberſtleutnants Ebener vom 137. franzöſiſchen
Infanterie=Regiment entgegen. Zur heutigen
Früh=
ſtückstafel bei den Majeſtäten waren geladen:
Negie=
rungspräſident v. d. Necke mit Gemahlin, der Chef der
Geleitseskadron der Kaiſerin, v. Plotho von den Geydlitz=
Küraſſieren, ſowie der Ordonnanzofſigier des Kaiſers,
Oberſtleutnant v. Rabenau. Abends 7 Uhr fand im
Ständehaus ein Paradediner ſtatt. Gegenüber den
Majeſtäten ſaß der kommandierende General v.
Benecken=
dorff, rechts vom Kaiſer zunächſt Prinz Leopold von
Bayern, danach Prinz Eitel Friedrich, der Erbprinz von
Anhalt, Feldmarſchall Graf Walderſee und der Chef des
Zivikkabinetts v. Qucanus; links von der Kaiſerin ſaßen
der Herzog von Aoſta, der Herzog von Sachſen=Koburg=
Gotha, der Prins Ernſt von Sachſen=Altenburg ꝛc. Vei
dem Paradediner hielt der Kaiſer folgenden
Trink=
ſpruch;„Mein Glas gilt dem Wohle des vierten
Armee=
korps, dem ich zu dem heutigen ſchönen und gelungenen
Paradetage nochmals meinen herzlichſten Glückwunſch
aulsſpreche. Ich bin auch feſt überzeugt, daß am heutigen
Tag der Sieger von Noßbach mit Wohlgefallen auf den
jungen Nachwuchs herabgeblickt hat. Das vierte
Armee=
korps hurral Generalleutnant v. Beneckendorff
erwiderte: „Ew. Majeſtät, legen, wir unſeren
unter=
tänigſten Dank zu Füßen für die gnädigen Worte, die
wir ſoeben gehört haben. Der heutige Tag, an dem wir
unter den Augen unſeres allergnädigſten Kriegsherrn
defilieren durften, iſt für uns ein hoher Ehrentag. Die
Anerkennung aber, die Ew. Majeſtät uns ſoeben
aus=
geſprochen haben, ſoll uns ein Sporn ſein, daß wir auch
fernerhin nicht ermüden in ſtiller und ernſter
Friedens=
arbeit. Sollten Ew. Majeſtät uns aber draußen brauchen,
ſo darf ich verſichern, daß die Altmärker, Deſſauer,
Alten=
burger, Sachſen und Thüringer, die in den Reihen des
vierten Armeekorps ſtehen, ſich ihrer Väter würdig
er=
weiſen werden. Sie gehen drauf, Ew. Maieſtät, und
Unmögliches ſoll es für uns nicht geben. Alles, was
wir im treuen Soldatenherzen empfinden an dieſem Tage,
bitte ich, in die Worte zuſammenfaſſen zu dürfen, die
über manches Schlachtfeld hinausgebrauſt ſind: Se.
Majeſtät, unſer allergnädigſter Kaiſer und Herr, hurra””
Der Kaiſer, die Kaiſerin und die fürſtlichen
Gäſte wohnten heute abend dem Zapfenſtreich im
Schloß=
park bei. Die Stadt war illuminiert.
Leipzig, 5. Sept. Kurz nach 1 Uhr traf der
Kaiſer mit dem König von Sachſen und den
Fürſtlichkeiten auf dem Magdeburger Bahnhof ein. Zur
Begrüßung war der Kreishauptmann, der
Oberbürger=
meiſter mit dem Bürgermeiſter, dem Polizeidirektor und
den Stadtverordneten=Vorſtehern zugegen. Auf der Fahrt
zum königlichen Palais, die unter Eskorte einer Schwadron
Jäger zu Pferde erfolgte, wurden die Maieſtäten von
der herbeigeſtrömten Menſchenmenge mit ſtürmiſchen
Hoch=
rufen begrüßt. Um 1 Uhr 15 Minuten wurde im Palais
kleine Familientafel abgehalten, während
gleich=
geitig für das Gefolge eine Frühſtückstafel im Kaiſerhof
ſtattfand, an der auch die Spitzen der Behörden
teil=
nahmen. Die Abfahrt der Majeſtäten vom Palais zur
großen Paradetafel im Palmengarten erfolgte um 5 Uhr
45 Minuten.
Bei dem Paradediner im Palmengarten brachte
König Georg folgenden Trinkſpruch aus:
Abermals darf ich mir geſtatten, meinen tiefſtgefühlten
Dank Eurer Majeſtät darzubringen, heute namens des
19. Armeekorps, welches heute zum erſtenmale die Ehre
hatte, vor Ew. Majeſtät zu erſcheinen, um ſein militäriſches
Können darzulegen. Dieſer Tag iſt ein Tag der hohen
Weihe für das Armeekorps und ein würdiger, ſchöner
Abſchluß für alle Bemühungen der Errichtung und
Aus=
bildung des Armeekorps. Ich darf wohl namens des
Armeekorps ausſprechen, daß dieſer Tag ihm ewig
ein=
drücklich bleibt. daß ſein ſtetes Bemühen ſein wird, ſich
die Zufriedenheit Ew. Majeſtät, als des oberſten
Kriegs=
herrn, zu erwerben, und es den beſten Armeekorps Eurer
Majeſtät herrlicher Armee gleichzutun. Ich bitte die Gläſer
zu erheben auf das Wohl des Kaiſers und der
Kaiſerin hurral hurral hurra!
Der Kaiſererwiderte: Darf ich Eurer Majeſtät
nochmals meinen herzlichſten Glückwunſch zum heutigen
Tage zu Füßen legen und dem Armeekorps nochmals
von Herzen meine vollſte Anerkennung ausſprechen für
die muſtergültige Art und Weiſe, mit der es ſich bei der
heutigen Parade gezeigt hat. Unter den Korps das
jüngſte, hat es in ſeinen Paradeleiſtungen es den älteſten
und beſten ſchon gleich getan. Das verſpricht Gutes für
die Zunkunft, es verſpricht auch, daß, wenn Eure Maieſtät,
rufen, das Korps drauf gehen wird wie das älteſte.
In=
dem ich mein Glas auf das Wohl des Korps erhebe,
trinke ich zugleich auf das Wohl des Königs Georg.
Hurral hurral hurra
Nach dem Zapfenſtreich verließen die
Fürſtlich=
keiten den Palmengarten und fuhren durch das
Roſen=
tal nach dem Bahnhof in Leutſch, wo König Georg ſich
von dem Kaiſer verabſchiedete, der alsbald nach
Merſe=
burg zurückkehrte.
Halle ſSaaleh, 5. Sept. Die Kaiſorin traf
heute vormittag aus Merſeburg hier ein. In ihrer
Be=
gleitung befanden ſich Oberpräſident Dr. von Bötticher
und Regierungspräſident v. d. Recke. Die Kaiſerin
be=
ſichtigte unter Führung des Oberbürgermeiſters
Geheim=
rat Staude das Diakoniſſenhaus, das Marthahaus, die
Stadtmiſſion, die Frankeſchen Stiftungen, die
Provinzial=
blindenanſtalt und das Kinderaſyl und kehrte mittags
nach Merſeburg zurück.
W. B. Halle, 6. Sept. Die Kaiſerin traf heute
vormittag 9½ Uhr mittelſt Sonderzuges ein. Am
Bahn=
hof, wo eine Ehrenkompagnie des 12. Infanterie=
Regi=
ments aufgeſtellt war, hatten ſich die Spitzen der
ſtaat=
lichen und ſtädtiſchen Behörden zum Empfang
einge=
funden. Die Kaiſerin fuhr dann, begleitet von einer
Eskorte der 10. Huſaren, zu der feierlichen Einweihung
der Pauluskirche. Vor der Kirche ſtand eine
Ehren=
kompagnie des Füſilier=Regiments Generalfeldmarſchall
Graf Blumenthal MMagdeburgiſches Nr. 36) ferner waren
die Vertreter der Geiſtlichkeit erſchienen, an der Spitze
die beiden Generalſuperintendenten der Provinz Sachſen,
D. Vieregge und D. Holtztreuer. Nach der Zeremonie der
Schlüſſelubergabe betrat die Kaiſerin hinter den beiden
Generalſuperitendenten die Kirche, geführt von dem
Prinzen Albrecht von Preußen. Es folgten ſämtliche
zum Manöver, hier anweſenden Fürſtlichkeiten. Pfarrer
Bach hielt dann die Weiherede. Nach der kirchlichen
Feier fuhr die Kaiſerin zum Bahnhof, wo um 11 Uhr
20 Min. der Kaiſer mit dem Prinzen Eitel Friedrich
von Merſeburg eintraf. Beide Majeſtäten fuhren
hierauf wiederum mit Eskorte durch die Feſtſtraße,
die überaus reich geſchmückt war und an welcher Vereine,
Innungen und Schulen Spalier bildeten. Die
Krieger=
vereine ſtanden vor dem Kaiſer Wilhelm=Denkmal,
an welchem die Wagenfahrt der Majeſtäten
vorüber=
führte. Am Eingang der Morizburg=Ruine hatte das
Corpus Academieum Aufſtellung genommen. Rector
magnikicus Geh. Juſtigrat Profeſſor Dr. Stammler
richtete an die Majeſtäten eine Anſprache, auf welche der
Kaiſer freundlichſt dankte. Auf dem ganzen Wege
wur=
den die Majeſtäten mit ſtürmiſchen Kundgebungen
be=
grüßt, die auf dem Marktplaßz vor dem Nathaus ihren
Gipfelpunkt fanden. Hier hatten vor der Ehrenpforte
die Vertreter der Stadt Aufſtellung genommen.
Ober=
bürgermeiſter Staude begrllßte die Majeſtäten im Namen
der Stadt und bot dem Kaiſer den Ehrentrunk aus
einem von einem Mitbürger hierzu geſtifteten
Ehren=
becher dar. Der Kaiſer erwiderte auf die
Begrüßungs=
rede und trank auf das Wohl der Stadt Halle.
Der Oberbürgermeiſter brachte alsdann ein von allen
Seiten mit großem Jubel aufgenommenes Hoch auf die
Majeſtäten aus. Hierauf begrüßten die Majeſtäten auch
die Vertreter und Vertreterinnen der Halloren, die
die Salzblume, überreichten. Die Ehreniungfrauen
brachten der Kaiſerin einen prächligen Blumenſtrauß dar.
Die Fahrt der Majeſtäten bewegte ſich dann durch die
Franckeſchen Stiftungen. Am Denkmal des Stifters
derſelben, Auguſt, Hermann Francke, begrüßte der
Direktor Geheimerat Fries die Majeſtäten, worauf der
Kaiſer huldvollſt dankte. Um 12 Uhr 40 Min. kehrten
die Majeſtäten dann nach Merſeburg zurück, nachdem
der Kaiſer ſich am Bahnhof in auſierordentlich herzlicher
Weiſe vom Oberbürgermeiſter Stande verabſchiedet hatte.
Seite 10.
Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 2. September 1903.
Nummer 200.
Geotherzogliges Jolhenler.
Sonntag, 6. September.
W.I. Mit Verdis prunkvoller Oper=Ardal wurde
heute die Saiſon bei mäßig gut beſetztem Hauſe wieder
eröffnet. Die Oper, welche Zeugnis ablegt von der
wunderbaren Entwicklungsfähigkeit des muſikaliſchen
Stiles Verdis, gehört zu dem eiſernen Beſtand unſeres
Repertoices und iſt trotz mancher Längen eines ſtarken
Erfolges ſtets ' ſicher; denn der Meiſter der italieniſchen
Oper, der ſein Hanswerk verſtandt, wie einer, hat auch
ihr den Stempel ſeines Geiſtes aufgedrückt. An die
Vertreter der Häuptpartien ſtellt die Oper kaum geringere
Anforderunigen, als eine Meyerbeerſche oder Nichard
Waͤgnerſche Oper, namentlich verlanak die Titelpartie
nichk nir eine ſtimmbegabte und perfekte Sängerin, ſondern
auch eine rolitinierte und temperamentvolle Darſtellerin.
Frau Kaſchöwska vereinigke beide Seiten der Partie
in harmöniſcher Weiſe und Cot eine recht künſtleriſche,
von Leidenſchaft des Temperaments getragene
geſangs=
techniſch hervorragende Zeiſtung. b Aink ſtimmlicher
Heiſtungsfähigkeit -und Ausbauer ſtand ihr Herr
Spemann; welcher die Partie bes hädamesn
zum erſtenmale ſang. nicht nacht -Wenn ihm im erſten
Akte einige Einſäße weniger glückten, ſo bedeutete dies
wenig oder nichts gegen die imponierende flimmliche uns
geſangliche Beherrſchung der anſpruchsvollen und
an=
ſtrengenden Partie in den folgenden Akten, durch die
Herr Spemann ſich Um den Exfoſgel der Hper erdienk
gemacht hat. dagegen könnte ſein Spiel noch nüancierter
ſein. Frau Kaſchowska und Herrn Spemann reihte ſich
Herr Weber als „Amonasro; durch eine einheitliche
und abgerundete Leiſtung ebenbürtig an.
Die Partie der Amneris” ſang zum erſten Male
Frau Tolki. ie Bedenken, welche man anfangs, in
dem Duett mit Aida, begen mußke, ob ſie der dramatiſch
geſteigerten Töne der Pärtie fähiß ſein würde, zerſtreute
ſie durch die ſtilvoll und erfolgreich durchgeführte
leiden=
ſchaftliche Szene des 4. Aktes, welche ihr zweimaligen=
Hervorruf einbrachke Den „Oberprieſter ſang oHerr
Riechmann mit gewohntem Gelingen, während Herr
Kothé als „Königs reichlich jugendlich ausſah.
Herr Hofkapellmeiſter de Häan führte das
muſi=
kaliſche SteuerUmit gewohnter Sicherheik und Energie.
Die Enſembleſgenen gelangen im ganzen recht gut und
gaben Gelegenheit zur Enkfaltung karbenpraͤchtiger Bilder
und gleißenden Bühnenprunks.
Stimmen aus dem Publikum.
Gür die Veröfentlichungen unter dieſer Ueberſchriſt übernimmt die
Redaktion keinerlei Verantwoͤrkünz)
- Als ich in voriger Woche gegen 510 Uhr vom
Heiligenkreusberg nach meiner Wohnung,
Saalbau=
ſtraße fahren wolite, mußte ich zu meinem nicht
ge=
ringen Erſtaunen erfahren, daß vom 1 September ab
der letzte Wagen der elektriſchen Bahn vereits um
9 Uhr 45 Minuten vom Ernſt Lldwigsplatz nach dem
Saalbau abgeht. Ich halte eine ſolche Mahregel
gegen=
üͤber den zahlreichen Anwohnern dieſes Viertels für
un=
gerecht. Dieſelbe iſt, wie man erfährt, nur darauf
zurück=
zuführen, daß e in Herr, der erſtſeitzwei
Mo=
naten in der Saalbauſtraße woͤhnt, ſich
fort=
geſetzt über zu lautes Klingeln am Harteplatz, zu lautes
Sprechen der Schaffner u. dgl. beſchwerdeführend an die
Direktion der Stratzenbahn Zewandt haben ſoll. Es iſt
nicht in der Ordnung und nicht angängig, den Wünſchen
eiſes einzelnen die Intersſſen eines ganzen
Viertels unterzuordnen. Da die Strecke nun einmal
beſiteht, ſo haben, auch wenn ſie liche ſoͤcke renkaber ſem
ſollte, wie andere Strecken, die Bewohner jenes Viertels
doch dasſelbe Recht, wie die anderer, mehr frequentierter
Viertel.
Wie wir erfahren, wird in dieſer Angelegenheit
der Stadtverordneten=Verſammlüng
dem=
nächſt eine Proteſt=Eingabe der Vewohner des
ge=
nannten Biertels zugehen. die vbereits mehr als 140
Unter=
ſchriften erhalten hat. Wir werden erſucht, Intereſſenten
mitzuteilen, daß dieſe Proteſteingabe von heute ab noch
im Laden des Herrlt Wetzſtein, Ecke Grafen= und
Eliſa=
bethenſtraße, zur Unterzeichnung ausliegt. Ned. d. Tagbl.)
-— Die Marktſtraße, in welcher ſich einige der
älteſten Geſchäfte befinden, wird in letzter Zeit als
Halteſtelle von Schubkarren und Fuhrwerken äller Are
benutzt. Da uun verade an Markttagen der Verkehr
zwiſchen Schloßfreiheit und Marktplatz ein ſehr reger iſt,
ſo finden forkwährend: Zuſammenſtöße zwiſchen den
Fuhrwerken ſtatt, wozu der öbenerwähnte Mißſtand
nicht wenig beiträgt.- Daß durch derartige'
Zu=
ſtände der Perſonenverkehr bedeutend gehemmt wird.
liegt klar auf der Hand. Unwilikuͤrlich müuß man fragen:
Wärum verbreitert man auf der anderen Seite des
Schloßfreiheitsplatzes, am Schloßgraben, die Fahrſtaße
nicht derart, daß die Fuhrwerke an einander vorbeifahren
köſnen ? Platz hierzu iſt jetzt genügend vorhandel und
obiger Uebelſtand i der Markkftraße wäre damit
aufgehoben.
Ein Geſchäftsmann aus der Marktſtraße.
Müiranse
- Her Orient belitelt ſich das Jahrbuch des
„Deutſch=Oeſterreichiſchen Orientklubs”. welches,
heraus=
gegeben von dem Begrunder uns Vorſihenden Les
ge=
nannten Vereins Konſul Heins Vothlier in Verln=
Charlottenburg, Leibnisſtraße 59, ſoeben 65. Jahrg. 1903)
erſchienen iſt. Angeſichts der Tatſache, daß ſich üns die
Abſatzgebiete in den andern Erdteilen, insbeſondere in
Amexika. immer mehr verſchließen, hat ſich der „
Orient=
kubi die Allfgabe geſtelt, dem Zeütſchen Handel und der
deutſchen Induſtrie ein neues, ertragreiches Feld in den
Nändern des Oſtens zu erſchließen. Das Jahrbuch „Der
Orient' enthält neben zahlreichen aufklärenden Auffätzen,
welche jeden Gebildeten intereſſieren, u. a. eine Adreſſen=
und Nachſchlageabteilung, welche, alle Brauchen
um=
faſſend, den Kaufleuten des Oſtens ein willkommener
Berater ſein And inſere Handelswelt daſelbſt heimiſch
machen wird.
Revue des Modes Pariſiennes,
Illu=
ſtriertes Journal für Llegante und praktiſche Pariſer
Moͤden. Dieſes im Verlage von Hoffmann C Ohnſtein
in Leipzig nunmehr im 24. Jahraang erſcheinende
Mode=
journat'hat' ſich die Aufgabe geſtellk die neueſten
fran=
zöſiſchen Damenmoden ſofort nach ihren Erſcheinen in
reichſter und vielſeitigſter Vollſtändigkeit, begleitet von
deutſchem erklärendem Tert und luſtrierten, überlichtlich
gehaltenen Modeberichten, ſowie von zahlreichen
Schnitt=
muſtertafeln, und in natürticher Größe geſchnittenen
Muſtern, der deutſchen Damenwelt zu übermitteln. Die
Revue des Modes Pariſiennes erſcheint am 1. und 15.
jeden Monats in Folio=Format und bringt im Laufe
haltigen Schnittmuſterbogen und außer dieſem ein in
natürlicher Größe zügeſchnittenes Muſter. Die
Feuilleton=
beilagen enthalten Außer dem Modenberichk auch eine
offene Korreſpondenz. Auch fehlt es dieſen Beilagen
nicht an intereſſanten Novellen namhafter Autoren, an
gelegentlichen Schilderungen von großartigen Geſchäfts=
Ltabliſſements, ſowie an praktiſchen und inſtrurtiven
Ab=
handlungen der verſchiedenſten Art. Der Preis von 3 M.
prö Vierkeljahr dieſes zweimal monatlich erſcheinenden.
vornehm und praktich ausgeſtatteten Modejolrnals iſt
bei der Fülle des Gebotenen ein ſehr wohlfeiler.
Letzte Nachrichten.
Hamburg, 5. Sept. Gegenüber einer Nachricht aus
Konſtantinopel, daß auf dem, der deutſchen Levantelinie
ge=
hörigen Bampfer„Pyrgosü eine Explofzon erfolgt ſei,
Wrs von der Verwaktung der Levantelinie mitgeteilt,
daß der Dampfer=Pyrgosi am 3. September Malta
ver=
ließ und für Gibrälkar beſtimnt war. Von einem Unfall
iſt hichts berannt.-Nach einer weiteren Meldung iſt kein
Anſchlaͤg verübt worden und der Dampfer unbeſchädigt.
W. Wien, 6. Sept. Die Mehrzahl der
Land=
tage wird in der zweiten Septemberhälfte einberaken,
der böhmiſche und Tiroler Landtag treten am 29.
Gep=
tember zuſammen. Die Landtage von Trient, Dalmatien,
Iſtrien und Goerz werden mangels dringender Vorlagen
nicht einberufen.
VpB. Wien, 6. Sept. Der Rat der
interparlamenta=
riſchen Union- fur internationale
Schieds=
gerichte hielt heute vormittas in Anweſenheit
ſämt=
licher Mitglieder eine Sitzung ab, in welcher die
Tages=
ordnung für die morgen beginnende Konferens endgültig
feſtgeſtellt wurde.
⁄₂ Peſt, 5. Sept. Heute vormittag wurde Tiſga,
nach=
mittags 1 Uhr Lukacs, der am Vörmittag eine
Unter=
redung mit dem Landwehrminiſter Kolossvary gehabt
hakte, vom König empfangen. Lukacs wurde in der
Audiens vom König äufgefordert, die Kabinettsbildung
zu übernehmen. Er legte darauf eingehend die Gründe
dar, die es ihm als wünſchenzwerk erſcheinen laſſen, ſich
der ihn Zugedachten Aufgabe nicht zu unterziehen. In
Wurdigung dieſer Umſtäſde n a hm der Könksldavon
Abſtand, Lukacs mitder Kabinettsbildung,
zu betrauen. Es fehlt jeder Anhaltspunkt dafür, an
wen ſich die Krone nun wenden wird. Graf Khuen wird
nachmittags vom König empfaͤngen.
⁄ Peſt, 5. Sept. Durch das Scheitern eines
Kabinetts Tukacs' iſt eine völlige veränderte
Situation entſtanden.- Morgen wird Graf Khuen
aber=
mals vom König empfangen werden. Als Hauptaufgabe
der nächſten deik wird nün die Derlarierung deg
not=
wendigen Zuſammenhaltes und der Einheitlichkeit der
liberalen Partei erklärt. Auf die direkten Wünſche des
Königs hin wird die liberale Partei in einer in den
nächſten Tagen abzuhaltenden Konferenz eine andere
Stellung zur Militärfrage nehmen und ſich fuͤr das
Pro=
gramm des Königs, d. h. für die vom König bewilligten/
Kongeſſionen, die die ungariſche Kommandöſprache
äus=
ſchließen, ausſprechen. Erſt nach der Lonferenz ſoll der
neue Käbinettschef deſigniert werden. Bis dahin werden
wahrſcheinlich keine neie Audienzen erfolgen. rkf. 3tg.)
.B. Peſt,. 6 Sept. Der frühere Miniſterpräſident
Koloman v. Szell wird heute nachmilttag A hr
vom König in Audienz enpfangen.
1 Paris; h. Sept. Her Preßes zufolge ſoll der
Kolonialminiſter beaͤbſichtigen, in senkrarafrika ein
chouvernement zu bilden, das Gabon, Franzöſiſch=
Kongo und das Tſchadſeegebiet umfaſſen ſon.
'Paris, 5. Sepl. Der Khedibe von Aegypten
iſt heute abend mit dem Orientzug abgereiſt, und ſich über
Wien nach Konſtantinopel zu begeben.
W.B. Paris, 6. Sept. „Petit Journal” teilt mit,
ſowohl das Miniſterium des Auswärtigen wie die ruſſiſche
Votſchaft hätten erklärt, daß von einer ſahe bevorſtehenden
Reiſedes Kaiſers von Rüßland nach
Frank=
reich nicht die Rede ſei. — Der „Matin= meldet aus Nom,
die franzöſiſche Regierung habe beim König von Italien
angefragt. öb es ihm genehm ſei, den 14. Oktober als Tag
ſeiner Ankunft in Paris feſtzuſetzen.
WB. Bäris. 6. Sept.Dem Viſchof Andrieur
von Marſeille iſt wegen des Hirtenbriefes,
der ſich gegen die franzöſiſche Regierung wandte, und
wegen der Kundgebungen in der Marſeiller Kathedrale
anläßlich der Aweſenheit des Biſchofs Turinas das
Gehält geſperrt.
12 Hberdon (Kanton Waadt). 5. Sept. Ein Vahnzug
mit Material und Mannſchaften eines Geniehalbbataillons,
die ſich zu den Manövern begeben wollten, entaleiſte
bei der Ausfahrt aus der Station Ependes. Mehrere
Soldaten wurden verwundet, darunter vier ſchwer.
W.B. Madrid, 6. Sept. Der deutſche Kaiſer
telegraphierte dem Könige, daß er das Reoiment
be=
ſichtige, deſſen Ehrenoberſt der König iſt. Der König
ſandte hierauf ein Danktelegramm.
ſ.B. Madrid. 6. Sept. Der Miniſterrat
er=
mächtigte die Bauk von Spanien, die Zinſen der
garankierten Anleihen der öffentlichen Schuld auf 4½ pCt.
zu erhöhei und genehniigte auch die Zulaſſung der
mit Garantie ſpaniſcher Bankier ausgeſtatteten
marok=
kaniſchen Obligakionen zur Notierung An der Bank.
Soſia, h. Gept. Die Sobranie wurde heute
auf=
gelöſt.
1 Velgrad, 5. Sept. Amtlich wird mitgeteilt, daß
wegen der Interzeichnüng des Aufrufs, betreffend, die an
der Verſchwsrüigs gegen das ermordete
Könrgsbaar beteiligken Offiziere bisher,
28 Offiziere der Niſcher Garniſon verhaftet worden ſind.
Ueber einige andere iſt Haulsarreſt verhängt worden. Es
ſei eine Unterluchung im Ganze, von deren Ergebilis die
weiteren Maßregelſ der -Militärbehorden abhingen.
Jedenfalls milſe die Abfaſſung geheimer Aufrufe und
die Unerlaubte Sammlung von Unterſchriften als mit
dem militäriſchen Geiſte und der Disziplin in Widerſprüch
beſtehend beſtraft werden, zumal da einige Offigiere die
vorgeſetzten Behörden hintergangen hätten, indem ſie den
ihnen zur Herſtellung ihrer Geſündheit gewährten Urlauͤb
zu Agitatiönsreiſen' in einzelne Garnſonen benutzten.
Könkg Peter hielt troß dieſer Geſchehniſſe ſein
Reiſe=
programm ein, indem er von Niſch aus Ausflüge nach
Alexinac und Prokuplie unternahm. Morgen kehrt der
König mit Familie näch Bergrad zurück.
1BGelgrad, 5. Sept. Mniſterpräſident
Awakumo=
witſch erklärte einem Mitarbeiter des,Belgradske Novines
er ſer überzeugt, daß die NiſcherAngelegenheit:
einen rühigen Verlauf nehnen und bals aus der
Welt geſchäfft ſein werde. Der Miniſterpräſident Leilte
mit, daß eine Militärkommiſſion zur Unterſuchung der
Angelegenheit eingeſetzt ſei. Die Unterſuchung werde von
eines jeden Vierteljabres, daußer den zahlreichen in den Mäjor Schuſchkaldwitſch geleitet. Nach Alledem. was bis= Großh. Hofbibliothek, geöffnet Montag bis Freitag
Terk gedrückten Modebildert, 12 ſchon tolorierte Koſtüm= her bekannt ſei, ſchloß der Miniſterpräſident, handele es von 5-1 Uhr und nachmittags von 3-5 Uhr, Samstag
doch ſei es unzuläſſig. daß Offigiere auf dieſe Art
Unter=
ſchriften ſammeln. Uebrigens könne man nicht wiſſen,
was das Endzier geweſen ſei. Belgrader Bläkter
vekuͤr=
teilen in ihren heukigen Ausgaben größtenteils die
Vor=
gänge im Offizierkorps.
Eiler Gonderausgabe der „Belgradske Novoſtiö
zu=
folge ſind der Hauptmann des Generalſtabs Novakowitſch
uns der Hauptmann der Infanterie Lhesdorowitſch die
Urheber derneuen Verſchwörung. Bei ihnen
wurde ein Aufruf an das Offizierkorps gefunden des
In=
halts, daß gerade die Offiziere die der Offiziersehre durch
die Ermordung des Königs Alexander angetane Schmach
nicht dulden dürften. Alle ehrenhaften Offigiere ſollten
verlangen, daß jene Verſchwörer, die an der Ermordltng
des Königs beteiligt waren, aus dem Offizierkorps
aus=
geſtoßen würden, wenn dies nicht erfolge, mützten ſie
ge=
waltſam entfernt werden. Die 25 Offigiere, die den Aufruf
unterſchrieben, wurden am Donnerstag abend in Niſch
verhaftet. Häuptmann Lazarewitſch, der den Aufruf der
Garniſon Regotin überbrachte, wurde auf der Rückkehr
in Golübovac verhaftet und nach Niſch fransportiert.
Bei ihm wurde ebenfalls ein Exemplar des Aufrufs
vor=
gefunden. In Velgras ſelbſt ſoll keine Verhäftung
Lr=
folgt ſein.
1. Velgrad, 5. Sept. Hier verlautet, die in Niſch
verhafkeren Offigiere ſeien freigelaſſen worden.
W.B. Belgrad, 6. Sept. Der Königiſtmit Familie
von ſeiner Reiſe in das Innere des Laͤndes
zurück=
gekehrt. Er wurde am Bahnhof von den Spitzen der
Militär= und Zivilbehörde feierlich emvfangen.
Konſtantinopel, 5. Sept. Der Großwejier erklärte
geſtern mehreren Diplomaten, daß das Bandenün
weſen im Wilaiet Monaſtir infolge der jungſten
energiſchen Operationen beinahe unterdrückt ſei. Die
irre=
geleikete Landbevölkerung im Sandſchak Kirkiliſſe, welche
ſich den Banden angeſchloſſen hatte, iſt größtenteils
zurückgekehrt. Dieſe Angaben ſcheinen inſöfern zutreffend.
als von den zuletzt gemeldeten Operationen gegen 8ie
vier Haupttrupps von Banden im Wilajet Monaſtir drei
als gelungen zu betrachten ſind, weil dieſe Bandentrupps
größkenteils vernichtet ſind. Nur eine auf der Höhe
von Periſteri hauſende Bande iſt entkommen. Im
Sand=
ſchar Kirkiliſſe ſind tatſächlich viele bülgariſche
Dorkbe=
wohner in ihre Wohnſtätten zurückgekehrk. Die gänzliche
Säuberung der beiden Haupkſchauplätze des
Bandenun=
weſens dürfte noch lange Zeit m Anſpruch nehmen.
W. B. Konſtantinopel, 6. Sept. Den jüngſt
ver=
ſchiedenen diplomatiſchen Vertretungen zugegangenen
Brohbriefen wird keine ernſtere Bedeukung
bei=
gemeſſen. Es handelt ſich möglicherweiſe nur um
Ryſti=
fikatiönen. Verſchiedene Anzeichen und Erhebungen
laſſen die Befürchtung; daß' hier Attentate geplant
werden. unbegründet erſcheinen.
Huſterbay, 5. Sept. Präſident Rooſevelt gab
Anweiſung, daß in Zukunft wichtige Poſten im Könk
ſulardienſt mit ſolchen Verſönlichkeiten beſetzt werden
ſollen, die aus geringeren Stellungen heraufkoͤmmen und
durch ihre Erfahrungen befähigt erſcheinen, die
Handels=
intereſſen der Vereinigten Staäten al fördern.
hlE Ain=Fegra (Algier). 5. Sept. In der Nähe
von El=Mungar wurde ein Konvoi von einer
Räuber=
bande überfallen, die über 1000 Kamele
hinweg=
führte. In dem ſehr heftigen Kampfe, der ſich entſpann.
ſind der Kompagnieführer, ein Leutnant, ſowie mehrere
Unteroffigiere, Soldaten und Träger getötet, mehrere
andere Verwundet worden. Einige Kaufleute, ſöwie
zwei Frauen, die ebenfalls an dem Zuge teilnahmen.
werden vermitzt. Sie ſind jedenfalls entführt.
Todes-Anzeige.
9 den und Bekannten die traurige
Anzeige, daß mein lieber Gatte, unſer guter
Vater, Bruder, Schwager und Schwieger=
(5535
ſohn
Wilhelm Irheilger,
A nach l.ag voin, ſchwerem Leiden heute ſanſt
Kentſchlafen iſt.
Alle diejenigen, die den Verſtorbenen
4 kannten, werden ihm ein ehrendes Andenken
bewahren.
Die krauernden Hinterbliebenen:
Darmſtadt, den 5. September 1903.
Die Beerdigung findet Dienstag, 8. Sept.,
nachmittägs 4½ Uhr, vom Portal des
Darmſtädter Friedhofs aus ſtatt.
Telegraphiſcher Wetterbericht.
Hamburg, 6. Sept. Kühleres Wetter mit
wechſeln=
der Bewölkung und Gewitterregen wahrſcheinlich.
Tageskalender.
Sitzung der Synodalvertreter des heſſiſchen Zweiges
der ſüdweſtdeutſchen Konferenis für innere Miſſion An
Martinsſtift; um 10 Uhr Mitglieder=Verſammlung.
Konzert um 8 Uhr in der=Stadt Pfungſtadts.
Verſteigerungskalender.
Dienstäg, 8. September.
Mobiliar= ꝛc. Verſleigerung um 9 Uhr im
Schöfferhof.
Mobltlar; ꝛc. Verſteigerung um 10 Uhr
Nunde=
turmſtraße 16.
Grummetgras=Verſteigerung um 10 Uhr im
Großh. Hoforangeriegarten, um 1511 Uhr im Großh.
Beſſunger Hofgärten.
Grſmmetgras=Verſteigerung um 11 Uhr zu
Forſthaus Einſiedel.
Gkummetgräs=Verſteigerung um 10 Uhr von
den Wieſen der Gemeinde Traiſa.
bilder von 23 Figuren und jeden Monat einen reich= 1 ſich weder um Hochverrat, noch um eine Verſchwörung,
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei, verantwortlich für die Redaktion: Dr. O. Waldaeſtel, für den Inſeratenteil: F. Kroſt, ſämtlich in Darmſtadt.
von 9-1 Uhr.