Abonnementspreis
monatlich 50 Pfg., vierteljährlich 150 Me.
halbjährlich 3 Mk. einſchl. Bringerlohn.
Auswärts werden von allen Poſtämtern
Beſtellungen entgegengenommen zu 1.80 Ml.
vierteljährlich.
166. Jahrgang.
Verbunden mit,Wohnungs=Anzeigeru und der Sonntags=Beilage:
297*
GEusiuanauud, lobouotsbirbieouob.
Inſerale
fuͤr das wöchentlich 6mal erſcheinende
Tag=
blatt werden angenommen in Darmſtadt
von der Expedition Rheinſtraße Nr. 23. in
Beſſungen von Blößer. Beſſungerſtraße
Nr. 48 und Schießhausſtr. Nr. 14, ſöwie
aus=
wärts von allen Annoncen=Expeditionen.
Amtliches Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und der andern Behörden.
2 173.
Montag, den 27. Juli.
1903.
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Geſuch der Hebamme Eliſabeth Maul von Eberſtadt um Erteilung
der Konzeſſion für eine Privat=Entbindungsanſtalt.
Die Hebamme Eliſabeth Maul zu Eberſtadt beabſichtigt, in ihrem auf
dem Grundſtüͤck Flur XVI, Nr. 2223¹⁄₁₀, 2228⁄₁₀ Gemarkung Eberſtadt gelegenen
Wohnhaus eine Privat=Entbindungsanſtalt zu errichten.
Beſchreibungen, Zeichnungen und Pläne hierüber liegen 14 Tage lang,
vom Erſcheinen dieſer Bekanntmachung in dem Darmſtädter Tagblatt an gerechnet,
bei Großh. Bürgermeiſterei Eberſtadt zur Einſicht der Intereſſenten offen.
Etwaige Einwendungen ſind binnen der vorgenannten Friſt bei Großh.
Bürgermeiſterei Eberſtadt vorzubringen. Nach Ablauf dieſer Friſt können
Ein=
wendungen in dem Verfahren nicht mehr angebracht werden.
Darmſtadt, den 20. Juli 1903.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
von Graurh.
(13141
Bek a u n k m ä ch u n g.
Betreffend: Die Gebühren=Tarife der Geſinde=Vermieter und Stellenvermittler.
Beſtehender Vorſchrift gemäß werden nachſtehend die Gebühren=Tarife der
in hieſiger Stadt dermalen anſäſſigen Geſindevermieter und Stellenvermittler
öffentlich bekannt gemacht.
15
Darmſtadt, den 24. Juli 1903.
Großherzogliches Polizeiamt.
J. B.: Gebherdt.
(13135
I. Gehühren=Tarif der Geſindevermieter:
1) Benkendärſer, Eleonore geb. Eppelsheimer; 2) Bickel, Eliſe, Witwe;
3) Bütkzter, Katharine geb. Schmidt; 4) Debus, Ottilie geb. Winkel; 5) Frank,
Eliſabethe geb. Weber; 6) Frauk, Emma geb. Schwemmer; 7) Frank, Sidonie geb.
Niopott; 8) Haaſ, Margarethe geb. Feldner; 9) Hahn, Eliſabethe geb. Friehl;
10) Hartmann, Gertrude geb. Blome; 11) Jöckel, Katharina, Witwe; 12) Joſt,
Regine geb. Weber; 13) Koch, Katharine geb. Kaffenberger: 14) Luckhaupt, Sybille
geb. Wenzel; 16) Metzler, Anna geb. Daniel; 16) Neidig. Eva Marie geb.
Bardonnier; 17) Neßling, Bertha geb. Caſtan; 18) Nothnagel, Marie geb.
Körner; 19) Pöſe, Suſanne geb. Helm; 20) Roth, Eleonore geb. Walter;
21) Schmidt, Margaretha geb. Hartmann; 22) Trabant, Katharina geb. Nold;
23) Vock, Margarethe geb. Lang; 24) Weiſmantel, Johannette geb. Heß.
Die Gehühr für Vermithung eines Dienſtboten beträgt:
bei einem Monatslohn für die Herrſchaft für den Dienſtboten Ge. 2.— Mark 2.— Mark über 10 „ „ 15 2.50 250 „ 15 „ 29 3.- über 20 „ 3.50 350 Die Gebühr iſt fällig, ſobald infolge der Vermittlung der Dienſtvertrag zu/
Stande gekommen iſt.
II. Gebühren=Tarif des Stellenvermittlers Georg Beck.
Stellung Lohn TrinkgeldMk.
Mk.
pro Monat Gebühren
für das 1 für die
Perſonal Herrſchaft
M.
Mk. Reſtaurationskellner 12 C⁄9 1 12 602-100 15 12 80-120 20 Oberkellner
20- 30 50-100 25 30-50 100-180 40 30- 50 180- 250 50 Reſtäurationsburſche. 15-78 3-4 18-25 10 Hotelhausdiener 15- 20 60 10 15-25 60-100 15 20- 30 80-120 20 Herrſchäftsdiener bis 35 510 10 über 35 10. 20 Krankenwärter.
25 - 30 58 3 Krankenhausdiener 25- 30 5-6 3 Hotel= oder Reſtaurationsköchin 40- 45 5-10 „ 3 45-60 12 3 Hotel=Zimmermädchen 15-18 20- 30 15 Reſtaurations=Spülmädchen 18-25
Die Gebühren ſind nach erfolgtem Engagement ſofort zu entrichten oder
durch Revers, welcher die Herrſchaft zum Abzug berechtigt, zu deponieren.
III. Gebühren=Tarif des Stellenvermittlers Georg A. Schmitt.
Gebühr,
Bei einem
Berufsſtellung
Monats=Einkommen für den Angeſtellten
4 p. GIl. p. Gld. Mk. 30 Zimmer= und Saalkellner: . 100 „ 120 „ 10 Reſtaurations=Kellner 150 „ 200) „ 20 100 „ „ 150 10 1. Hausburſche „ 100 „ „ 150 15 2. „ 80 „ „ 100¼ 10 Z.
Hotelkutſcher: „ 30
50 „
„ 50
80 6 Portier. „ 30 50 10 50 100 „ 15 Küchenchef „ 100 150 15 . 50 100 10 Reſtaürationsköchin . 50 „ „ 70 „ 10 30 „ „ 50 8 Reſtaurations=Zimmermädchen 30 „ „ 50* 8 Buffetfräulein 30 „ 40 8 Servierfräulein 30 „ 50 10 50 „ „ 80 15
Die Gebühr iſt füllig, ſobald infolge der Vermittlung der Dienſtvertrag zu
Stande gekommen iſt.
Die Prinzipale haben nichts zu bezahlen.
Das Müdchen von Athen.
Roman von William Black.
Genehmigte Uebertragung aus dem Engliſchen.
Nachdruck verboten)
37
Es würde gar nicht unehrenhaft ſein, ſagte Cavan
zu Georgie. Ganz im Gegenteil. Ich dachte mir ſchon,
daß Du die Vergangenheit nicht ganz vergeſſen haben
könnteſt, Georgie, und wenn ich Dich gequält und
gekränkt habe, dann mußt Du mir verzeihen, dann
iſt es an Dir, mir zu verzeihen. Und Zu brauchſt
nicht davon zu reden, daß es unehrenhaft ſein würde;
nach dem, was Du mir eben geſagt haſt, wäre es
umgekehrt, nur ehrenhaft an ihm und an mir und
an dir ſelbſt gehandelt.
O Jack, es würde zu ſchrecklich ſein, erbärmlich
und ſchlecht; ich komme mir abſcheulich vor
Glaubſt Du, er würde mich frei geben?
Ich halte ihn für einen Genkleman. Er würde
doch ein Mädchen nicht zwingen wollen, ihn zu heiraten,
wenn ſie ihn gar nicht will. Ueberdies wird er
ein=
ſehen, daß ich größere Anſprüche habe als er, wenn
er alles weiß. Ich habe frühere Anrechte an Dich.
O Jack, ich weiß nicht, wie ich es fertig bringen ſoll.
Georgie, fuhr er über redend fort, willſt Du mir
alles überlaſſen? Ich will es ſchon in Ordnung
bringen.
Ja, Jack, wenn Du denkſt, daß
Was jerner geſchah in dem kleinen Winkel rechts
von der Treppe, die in den Salon führte, braucht
nicht genauer berichtet zu werden. Miß Georgies
Stimme hatte jetzt einen ſanften, glücklichen Ton.
Siehſt Du, Jack, nun will ich Dir ehrlich erzählen,
wie es gekommen iſt; denn ich habe doch auch wohl
das Recht, mich zu entſchuldigen, nicht wahr? Siehſt
Du, es war gerade ſo wie . . . Ganz leicht iſt es
nicht zu erklären.
Erkläre mir lieber gar nichts, Georgie, verſetzte
er etwas herb. Ich kenne Deine Weiſe recht gut.
Nun willſt Du wohl wieder mit mir zanken?
gab ſie ſofort zurück. Und Dir ſcheint auch nichts
daran gelegen zu ſein, daß ich mit gutem, reinem
Gewiſſen zu Dir zurückkehre, wie ich Dir ſehr leicht
beweiſen könnte. Höre nun gut zu, Jack. Er und
ich waren die beiden Jüngſten von allen in Glen
Skean Caſtle, weißt Du; und natürlich waren wir
viel zuſammen, und es gab auch ein klein wenig
Courmacherei, nur war er reichlich ſo ſchlimm dabei,
wie ich je geweſen bin. Schließlich wurde er ernſter
- und mir wurde ganz verwirrt zu Mut - vom
Moorland und vom Nebel und von der Jagd und
von den Nächten in den Bergen - und kurz, wir
übereilten uns und verlobten uns. Wie ich dazu
gekommen bin, weiß ich noch nicht. Aber ich dachte,
Du wäreſt ein Unmenſch - ja, das dachte ich
wirk=
lich und nun weiß ich es erſt recht - und er, der
reigendſte Menſch, den es je gegeben hat, und das
iſt er wirklich: Zu ſiehſt, wie ehrlich und offen ich
bin. Du wirſt doch jetzt nicht mehr neidiſch und
eiferſüchtig. nicht wahr? Und er war ſo lieb und
gutmütig und zu jedem dummen Streich, der mir in
den Kopf kam, bereit. Und dann, Jack, mußt Du
auch bedenken, daß ich hätte ja Lady Gordon of
Grantly werden können und die Schwiegertochter
einer Fürſtin. Aber nur, Jack .. . nur mit einem
gebrochenen Herzen. Als Du das Lied blieſeſt, war
ich am Verzweifeln.
Georgie, unterbrach er ſie einen Augenblick
ziem=
lich ernſt, ich ſehe ſehr wohl ein, daß Du viel um
meinetwillen aufgeben willſt. Beſinne Dich, ob es
Dir auch niemals leid werden wird.
O, ich habe, ja Dich. Jack! Mein einziger
Jack, ich habe ja Dichl Was würde mir alles andere
nützen? Und o, lieber Jack, wenn Du wirklich denkſt,
daß ich Dir ein kleines Opfer bringe -— ein ganz,
ganz kleines Opfer nur - dann habe mich deswegen
noch lieber und ſei gut gegen mich und verwöhne
mich ein bißchen denn Du weißt recht gut, daß
Du von heftiger Gemütsart biſt.
In dieſem Augenblicke - die Dämmerung war
inzwiſchen hereingebrochen - flammten die elektriſchen
Lichter um ſie her auf. Miß Georgie ſprang auf
ihre Füße - für eine Kranke ſehr behend.
Zu Lieber, was ſoll Madame von mir denkenl
Jack, Du mußt nachher kommen und Dich meinen
Freunden vorſtellen laſſen. Sieh zu, wie Du die
Sache ins rechte Licht rücken kannſt. Ich ſage nichts
vorher. Adieu.
Auf Wiederſehen, ſagte er - und ihr Abſchied
blieb durchaus in beſcheidenen Grenzen, denn ſie
fürchteten den elektriſchen Schein.
Und wieder ſchien der Mond ſo herrlich in der
Nacht, diesmal durch langgeſtreckte, flockige
Wolken=
ſtreifen hindurchſchimmernd; und Madame St Roche
war eine höchſt liebenswürdige Ehrendame.
Die beiden glücklich Liebenden ſaßen eng aneinander
geſchmiegt; und ſie hatten ſich gegenſeittg unendlich
viel zu ſagen, Ernſthaftes und Luſtiges, bis plötzlich
Miß Georgie mit einem leiſen, kleinen Freudenſchrei
ſagte: O, Jack, küſſe mich noch einmal, und ſage mir,
daß es wirtlich wahr iſt!
13.
Athen lag unter Schnee. In ſchmuhiger,
braun=
gelbe: Farbe bedeckte er die Straße, weiß, leuchtend
ſchimmerte er droben zwiſchen den einſamen Säulen
der Akropolis, und noch weiter entfernt an den Ab=
ſe 2.
Darmſtädter Tagblatt, Möſtag, den 27. Juli 1903.
Aummer 173.
IV. Gebühren=Tarif der Stellenvermittler Oskar Dierker und
Hans Neurohr.
A. Hanblungsgehülfen.
Die Vermittelungsgebühr beträgt 1% vom vereinbarten Jahresgehalt, wird
ſeitens des Arbeitgebers Koſt und Logis im Hauſe gewährt, ſo kommen dafür
600 Mark in Anſatz.
Die Minimalgebühr beträgt 10 Mark.
B. Comptoiriftinnen und Kaſſiererinnen.
Gebülhr wie zu A.
C. Ladnerinnen.
Die Vermittelungsgebühr beträgt 8 Mark.
D. Lehrlinge und Lehrmädchen.
Die Vermittelungsgebühr beträgt 5 Mark.
Die Gebühr iſt nach erfolgtem Engagement zu zahlen.
B e k a n n z m a ch u n g.
In Gemäßheit der 88 5 und 6 des Ortsſtatuts, betreffend die Quartier=
und Naturalleiſtung für die bewaffnete Macht im Frieden in der Haupt= und
Reſidenzſtadt Darmſtadt, bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß das
auf Grund der Steuerhebregiſter berichtigte Einquartierungs=Kataſter in der
Zeit vom 18. bis eonſchließlich 31. Juli d. Js. auf unſerem
Geſchäfts=
zimmer, Stadthaus, Rheinſtraße 18, Zimmer Nr. 12 zur Einſicht der Beteiligten!
offen liegt, und daß Einſprachen gegen die in demſelben enthaltenen Anſütze nach
erfolgter Offenlage innerhalb einer Ausſchlußfriſt von 21 Tagen, alſo in der Zeit
vom 1. bis einſchließlich 21. Auguſt d. Js., bei uns vorzubringen ſind.
Gleichzeilig geben wir bekannt, daß nach 8 14 des Statuts den
Quartier=
pflichtigen geſtattet iſt, die ihnen obliegende Verbindlichkeit durch Geſtellung
anderweiter Quartiere zu erfüllen, und daß die dann erforderliche Ausquartierung
nur durch uns erfolgen kann. Desfallſige Wünſche können während der
Offen=
lage des Kataſters ſchriſtlich bei uns geſtellt werden.
Die in früheren Jahren vorgebrachten bezüglichen Wünſche ſind, ſofern von
den betreffenden Quartierpflichtigen die Abſicht einer Aenderung in Bezug auf die
Ausquartierung der Mannſchaften nicht bekannt gegeben wird, in dem
Ein=
quartierungskataſter zur Berückſichtigung ein für allemal vorgemerkt.
Darmſtadt, den 14. Juli 1903.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Morzeweg.
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Verſteigerungs-Anzeige.
Mittwoch, den 20. Juli 1903, vormittags 9½ Uhr,
verſteigere ich im Saale der Reſtauxation „Zur Roſenhöhe=
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andere Tiere (1 Fuchs, 1 Dachs), 1 große Anzahl Rehgehörne, 2
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1 Bierſervice, div. Glas, div. Porzellan, 2 Huilliers, diverſe ſilberne
Deſſertmeſſer, Gabeln und Löffel, verſilberte Leuchter, ſilb.
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ringe, div. afrikaniſche Jagdtrophäen, 45 Paar Strümpfe, div. Kleider,
div. Vorhänge, Tiſchdecken, eine Anzahl Herren= und Frauenhemden,
1 große Partie Handtücher, Staubtücher Leinentücher, Tiſchtücher,
Taſchentücher, Bettüberzüge und Kopfkiſſenüberzüge, 45 Servietten, div.
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öffentlich meiſtbietend gegen gleich bare Zahlung.
Das Silberzeug, Hirſch= und Rehgeweihe und dergl. kommen zuerſt zum
Ausgebot.
Die Verſteigerung findet beſtimmt ſtatt und wird event. nachmittags
2 Uhr fortgeſetzt.
Darmſtadt, 24. Juli 1903.
Emgol,
Großherzogl. Gerichtsvollzieher.
13127)
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6roßherzoglich heſſiſcher hoflieferant.
Wegen bevorstehender Inoentur
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hüngen des Hymettus hoben ſich ſeine funkelnden
Kryſtalle von dem tiefen durchſichtigen Himmelsblau
ab. Hier unten in der Stadt war die Luft ſtill und
klar und bitterkalt; die Vorübergehenden boten einen
klüglichen Anblick und die mageren kleinen Pferde
zitterten.
Der Speiſeſaal im Gaſthof zum Turm der
Winde im Palace Square bot jedoch ein anderes
Bild,; die langen und luftigen Zimmer waren angenehm
durch Oefen erwärmt; und den beiden Reiſenden, die
gerade am Mitteltiſch Platz genommen hatten, war
höchſt behaglich zu Mute. Ueberdies waren zu dieſer
Zeit keine anderen Gäſte da, und der gewandte,
dienſteifrige Kellner trug ihnen eine ausgezeichnete
Mahlzeit auf, während der Wirt ſelbſt ihnen eine
Flaſche Santorin öffnete.
Tante, ſagte der Herr, der die vor ihm
auf=
getiſchten Speiſen kaum berührte, Du haſt mir ſchon
oft einen Gefallen getan, aber noch niemals einen
ſo großen wie diesmal: die lange Eiſenbahnfahrt
mitten im Winter.
Larifari, mein Junge, ſagte Joan Gordon mit
ihrem gewöhnlichen liebenswürdigen Humor, das iſt
ja gar nichts, nur ein Katzenſprungl Und wir aus
Aberdeenſhire ſollten uns doch wohl nicht über ein
bißchen Schnee beklagen.
Niemand ſonſt hätte ich auch um Rat und Hilfe
bitten mögen, fuhr er fort. Du biſt ſo klug und gut
und zartfühlend, und dann beſitzeſt Du auch ihr
Ver=
trauen ſchon; ſie wird nicht erſchrecken, wenn ſie
Dich ſieht. Aber es iſt doch ſchwierig. Du weißt,
wie ſtolz ſie iſt, und zartfühlend.
Wenn ich allein hierhergekommen wäre und
direkt zu ihr ginge, würde ihr ganzes Sein ſich gegen
die Anmaßung empören, daß man nur die Hand
nach ihr auszuſtrecken brauche. Sie würde ſich dann
noch völliger vor mir verſchließen.
Das törichte Dingl Fortzulaufen und ſich ſo
zu verſtecken!
Ich kann ihren Wunſch, von England
fortzu=
kommen, ſehr gut verſtehen. Es iſt ihr dort gerade
nicht beſonders gut gegangen; und ſie wollte bei den
Leuten Zuflucht ſuchen, bei denen ſie erzogen worden
war. Aber, wenn es ihre Abſicht war, aus ihrem
Aufenthalt ein Geheimnis zu machen, dann war es
ein rechtes Glück, daß dieſe Olga Elliot damit
heraus=
platzte. „Aſyl für Waiſenkinder in Athen=, ſagte ſie
verüchtlich, und da wußte ich ſofort Beſcheid. Wohl
zwanzigmal hatte ich Briſeis von der Anſtalt
ſprechen hören, von der Oberin, mit der ſie ſo
be=
freundet ſei, und den vielen jungen Mädchen dort.
Nun, ſagte ich ſofort zu mir, dann iſt ja alles in
Ordnung, wenn nur Tante Joan mitkommt. Aber
die entſetzlich lange Eiſenbahnfahrt und die
Ueberfahrt von Brindiſi nach Patras mitten im
Winter werden Dir...
Mach, daß Du endlich mit dem Lunch fertig
wirſt, Menſchl Und dann ſieh doch mal, ob ſie uns
nicht etwas Selterswaſſer bringen können, das noch
mouſſiert, dies iſt völlig abgeſtanden.
Garconl rief er dem Kellner zu.
Siehſt, Du, Frankie, ich wollte, wir hätten
alles glücklich hinter uns, ſagte Miß Joan halblaut,
und ich will Dir auch ſagen, warum. Weißt Du
wohl noch, wie in Brindiſi ein junger Offizier
herantrat und mit mir ſpach?
Ja gewiß.
Nun, das war ein Flügeladjutant des Fürſten.
Er war von Montefeltre gekommen, und während Du
nach dem Gepäck ſahſt, übergab er mir ein kleines
Käſtchen für Dich und einen Brief von Deiner
Mutter an eine gewiſſe junge Dame; wenn alles ein
gutes Ende nähme, ſollte ich beides abliefern. Aber,
Junge, wie kann ich hier ſtill ſitzen und gemütlich
eſſen, während das Käſtchen ſich in meiner Reiſetaſche
oben in meinem Zimmer, in einem fremden Gaſthofe
befindet? Ich ſitze wirklich wie auf Kohlen, bis ich
es Dir einhändigen darf..
Soll ich Dir Deine Reiſetaſche ſchnell
herunter=
holen, Tante? Dann kannſt Du ſie, ſo lange wir
frühſtücken, beſtändig unter Augen behalten, ſagte er
gutmütig. Du mußt doch in Ruhe eſſen können.
In kurzer Zeit lag die Reiſetaſche neben ihr auf
einem Stuhl; aber Miß Joan gab ſich damit noch
nicht zufrieden - vielleicht kam ihre angeborene
weibliche Neugierde mit ins Spiel.
Frankie, ſagte ſie plötzlich, ich will Dir das
Käſtchen jetzt gleich übergeben. Ich ſehe es für
gewiß an, daß alles ein gutes Ende nimmt.
Tante Joan, wandte er faſt verzweifelt ein, wenn
Du's für gewiß hältſt, dann wird alles ſchief gehen.
Du ſcheinſt gar nicht zu wiſſen, mit wem Du es zu
tun haſt. Briſeis Valieri ſieht ſo ruhig und
gut=
mütig aus, aber ſie iſt ſo leicht einzuſchüchtern wie
ein Reh und über alle Begriffe zartfühlend.
Ueberlaß nur alles mir, mein Junge, ſagte ſie,
liſtig mit den Augen zwinkernd.
Dann ſchloß ſie unbeirrt ihre Reiſetaſche auf,
nahm das Käſtchen und überreichte es ihm. Rimm
es aus dem Papier und laß es ſehen.
Das Käſtchen war wohl wert, in Augenſchein
genommen zu werden: ſchon der Deckel von grünem
durchſichtigem Email, mit Filigranarbeit aus mattem
Gold verziert, war ein hervorragendes Kunſtwerk. Aber
als der junge Mann den Schmuck
herausnahm-
ein Armband in byzantiniſchem Stil, von auserleſen
feiner und koſtbarer Arbeit, das über und über mit
den wundervollſten Steinen beſetzt war - da ſtaunte
Joan Gordon mit weit geöffneten Augen.
Ich wette, das iſt ein Stück aus den
Familien=
kleinodienl rief ſie aus. Daher kam es auch
gerade=
wegs von Montefeltre.. Frank, Junge, fügte ſie
bedeutungsvoll hinzu, Deine Muter hat ſich bei Deiner
erſten Verlobung keine ſolchen Umſtände gemacht;
damals war ſie nicht ganz mit ihrer Schwiegertochter
einverſtanden.
(Schluß folgt.)
Mümmer 123.
Mahnungen.
Darmſtädter Tayblatt, Montag, den 22. Juli 1903.
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Franzöſiſch=engliſche Verbrüderung.
IW. Noch ſind die Schalmaientöne nicht
ver=
hallt, die von dem großen franzöſiſchengliſchen
Verbrüderungsbankett in London über den Kanal
herüberhallen und ſchon miſchen ſich grelle Mißklänge
in den Freudenrauſch. Mit wahrhaftem Enthuſiasmus
hatten die Franzoſen mit Ausnahme einiger weniger
nationaliſtiſcher Heißſporne die dargereichte
Bruder=
hand angenommen und bildeten ſich nun in ihrer
Naivität ein, jetzt ſei die Zeit gekommen, um die
zwiſchen den beiden Nachbarvölkern ſchwebenden
politiſchen Differenzen aus der Welt zu ſchaffen.
Freunde dürfen ſich einander nichts verſagen, dachte
man in Frankreich, und natürlich werden die
Eng=
länder alles in unſerem Sinne regeln. Ein
Handels=
vertrag und ein ſtändiges Schiedsgericht für etwa
ſpäter ſich ergebende Meinungsverſchiedenheiten, das
war ſelbſtverſtändlich, aber auch in Siam, in
Oſt=
afrika, dem Congo, in Neufundland, in Marokko, am
roten Meer, kurzum überall ſollten die ewigen
Streitigkeiten um die gegenſeitigen Rechte aufhören.
Aber wenn es ſchon an und für ſich immer ſein
Bedenken hat, ſofort nach einer Verſöhnung kitzliche
Punkte, die vordem Hader verurſachten, wieder aufs
Tapet zu bringen, ſo war dieſes im vorliegenden
Falle noch weit unvorſichtiger. Die Engländer ſind
kühl berechnende Krämer, ein Volk von shopheepers,
wie Napoleon I. ſie nannte, und ſie wollen ſchon
gern ein Freundſchaftsbündnis mit den Franzoſen
eingehen, wenn ſie einen Vorteil davon haben.
Des=
halb vertröſten ſie dieſelben auf die Zukunft, und
das hat natürlich in Paris ſehr verſtimmt, ganz
abgeſehen davon, daß der Bundesgenoſſe an der
Newa auf dieſe plötzlich erwachte Vorliebe für die
Briten mit ſcheelem Auge blickt. Ganz beſonderes
Mißfallen erregt aber der ganze Vorgang in
Aegypten. Dort ſieht die große Mehrzahl der
Be=
vökkerung in der Republik den Schutzengel, der ſie
vor dem Einſchlucken durch England bewahrt, und
wenn zwiſchen ihr und England ein Einverſtändnis
erzielt werden ſollte, dann wäre es auch um die jetzl
noch nominelle Selbſtändigkeit des Pharaonenlandes
geſchehen, was nicht nur dem franzöſiſchen Einfluß,
ſondern auch ſeinem Handel unendlich ſchaden müßte.
Zeit der Dreyfus=Affäre über Frankreich hergezogen
ſei und daß faſt überall in der ganzen Welt ſeine
Intereſſen denen der Republik entgegenſtänden. Falls
die Annäherung jedoch geplant ſei, um einen eventuellen Kilometer auf Mk. 11157 oder Mk. 386 mehr als
Erſatz für Nußland zu gewinnen, mit dem die
Allianz nicht mehr auf ſehr feſten Füßen ſtände,
dann wären die Dinge wahrhaft ſchlecht. England
ſei iſoliert, es fürchte Deutſchland als Handelsrivalen
und Rußland wegen Indien, und die Hilfe Frankreichs
müßte ihm daher außerordentlich nützlich ſein, wührend
dieſes dann alle Opfer für Rußland umſonſt gebracht
hätte. Wolle man in London alſo dieſe Hilfe, ſo
ſollte etwas Greifbares dafür geleiſtet werden.
dürfte denn die engliſch=franzöſiſche Verbrüderung
fangen hat.
Zur Papſtlwahl.
Die mit dem Vatikan in Fühlung ſtehenden
Kreiſe zweifeln nicht, daß zwei Tage zur Wahl
des Papſtes genügen werden, und daß das
Re=
ſultat ſpätens am dritten vormittags verkuͤndet wer= nicht der geringſte Anlaß zu der Verhaftung
vor=
den wird, worauf der neue Papſt noch an demſelben
Tage von der Loggia herab den Segen erteilen ſoll. vier Wochen Gefängnis. Das Gericht aber erkennt
Dagegen glaubt man, daß, wenn ein alter Papſt ge=l auf Freiſprechung, da zwar kein Zweifel ſei,
wählt wird, dieſer die Inthroniſation auf den
Spät=
herbſt verſchieben wird. Eingeweihte ſind der
Mei=
nung, daß ſich zwei Gegenſtrömungen bemerkbar
machen. Die eine will einen proviſoriſchen Papſt
andere einen jungen. Jedenfalls aber müſſe ein
Italiener zum Papſt gewählt werden. Eine
vatika=
niſche Perſönlichkeit äußerte, man könne beim
Kon=
mächtigſten Schutz in Deutſchland finde, wozu
dem Konklave hervorgehen. (8) Kardinal Kopp, der
an der letzten Kongregation teilnahm, gilt neben dem
Amerikaner Gibbon und Vannutelli als ein Anwalt
der gemäßigten Richtung. Kopp und Gibbon be=
Deutſches Reich.
Seitens der Preußiſch=Heſſiſchen
Eiſenbahn=Gemeinſchaft wurden im Juni
vereinnahmt Mk. 119949600 oder Mk. 7173000
mehr, und per Kilometer Mk. 3761 oder Mk. 164
mehr als im Vorjahre. Aus dem Perſonenverkehr
Von allen Seiten erheben ſich daher warnende reſultiert ein Mehr von Mk. 3632000, aus dem
Stimmen, man weiſt darauf hin, wie England zur Güterverkehr von Mr. 3325000 und aus den
Ex=
traordinarien von Mk. 216600. Die
Geſamtein=
nahmen vom 1. April bis Ende Juni beziffern ſich
lauf 358529000 oder Mk. 17983000 mehr und per
in derſelben Zeit des Vorjahres.
- In Hirſchberg in Schleſien hat ſich dieſer
Tage ein Progeß abgeſpielt, der ein intereſſantes
Licht auf das Verhältnis des Bürgers zum
Volizeibeamten wirft. Zwei Kaufleute aus
Sprottau und Breslau ſuchen nachts in Friedeberg
am Queiß ihren Gaſthof auf, finden ihn geſchloſſen
und begehren mittelſt des Türklopſers Einlaß. Der
Stadtwachtmeiſter kommt hinzu, ſtellt die Fremden
Letzteres wird ſicherlich nicht geſchehen, und ſo wegen Ruheſtörung barſch zur Rede und fährt ſie,
als ſie erklären, nür in ihr Hotel zu wollen, herriſch
ihr Ende erreichen, ehe ſie noch eigentlich ange= an: „Sie haben den Mund zu haltenl Va ſie ſich
dieſem Befehl der Obrigkeit nicht fügen, werden ſie
verhaftet und im Polizeigewahrſam ihrer Papiere,
Taſchentücher, Hoſenträger, Wertſachen entledigt und
in eine dunkle Zelle geſperrt mit den Worten: So,
da haben Sie Ihr Logisſo Vor Gericht erklärt der
Staatsanwalt auf Grund der Beweisaufnahme, daß
gelegen habe und beantragt gegen den Wachtmeiſter
daß eine rechtswidrige Freiheitsberaubung und ein
ſchwerer polizeilicher Mißgriff vorliege, aber die
Möglichkeit nicht ausgeſchloſſen ſei, daß der Beamte
zu der Verhaftung berechtigt zu ſein glaubte, alſo
auf kurze Zeit, der alſo ſehr alt ſein mütßte, die das Tatbeſtandsmerkmal der Rechtswidrigkeit fehle.
Die „Voſſ. 3tg.- bemerkt dazu: In der Tat ſetzen
die 88 339 und 341 des Strafgeſetzbuches voraus,
daß die Freiheitsberaubung „widerrechtlich: erfolge,
klave auf Ueberraſchungen gefaßt ſein. Wenn daß der Beamte ſie vorſählich, „ohne dazu berechtigt
die Kardinäle überzeugt ſind, daß die Kirche den zu ſein=, vornehme, und die Rechtſprechung geht
da=
von aus, daß ohne das Vewüßtſein der
Wider=
viele neigen, könnte wohl ein deutſcher Papſt aus rechtlichleit auf eine Strafe nicht erkannt werden
könne. Müſſen ſich mithin die Bürger eine obiektiv
rechtswidrige Freiheitsberaubung gefallen laſſen?
Müſſen ſie einen offenbaren Mißgriff eines
Polizei=
beamten widerſtandslos ertragen? Der Friedeberger
mühen ſich, die Kandidatur Vannutellis zu fördern. Fall iſt nicht der erſte und ſchlimmſte ſeiner Art.
Widerrechtliche Einſperrungen friedlicher Menſchen
kommen oft vor und können mitnnter für die
be=
troffenen Perſonen harte Folgen haben.
Unwillkür=
lich empört, ſich das Rechtsbewußtſein des Volkes
dagegen, daß das Publikum genötigt ſein ſolle,
hand=
greifliches Unrecht hinzunehmen. Man hat die Em=
Gelke C.
Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 23. Juli 1909.
Aſtaaer 173,
pfindung, daß die Freiheit des Staatsbürgers nicht
weniger geſchützt ſein dürfe als die Machtbefugnis
des Beamten, daß man alſo der rechtswidrigen
Ge=
walt gegenüber befugt ſein müſſe, Gewalt
entgegen=
zuſetzen. Wenn nur nicht 8113 des Strafgeſetzbuchs
beſtimmte, daß mit Gefängnis von 14 Tagen bis zu
2 Jahren beſtraft wird, wer durch Gewalt oder
Drohung einem Beamten in der rechtmäßigen
Aus=
übung ſeines Amtes Widerſtand leiſtet oder ihn
da=
bei tätlich angreift! Aber ſpricht nicht 8 113
aus=
drücklich von der rechtmäßigen Ausübung= und
ſagt nicht der Staatsanwalt, daß der Friedeberger
Stadtwachtmeiſter ſich nicht in rechtmäßiger
Aus=
übung ſeines Amtes befunden habe ? Somit ergibt
ſich der wunderliche und widerſpruchsvolle
Sachver=
halt, daß der Beamte, wenn er ſein Tun fälſchlich
für rechtmäßig hielt, freigeſprochen, der Bürger
aber, der es fälſchlich für unrechtmäßig hielt,
ver=
urteilt wird.
- Zur Angelegenheit Peters wird der
„Deutſchen Tageszeitg.- geſchrieben: Vor einigen
Wochen ging durch die deutſchen Zeitungen die
Nachricht, daß die lange geplante Immediateingabe
an den Kaiſer, die Freunde des Dr. Peters
auf=
geſtellt hätten, um die Rehabilitierung des ehemaligen
Reichskommiſſars zu erbitten, an ihre Adreſſe
ab=
gegangen ſei. Den amtlichen Stellen, denen eine
ſolche Eingabe unbedingt zur näheren Rückäußerung
zugehen müßte, iſt davon aber noch nichts zu Geſicht
gekommen. Daher iſt es unzweifelhaft, daß ein
Geſuch zu dieſem Zweck überhaupt, nicht
ein=
gegangen iſt.
- In der Mannheimer „Volksſtimmer
vertei=
digt ſich der Abgeordnete Bebel gegen den Vorwurf,
als habe er dem Genoſſen Bernſtein das Recht
der freien Meinungsäußerung ſtreitig machen wollen
und erklärt zum Schluſſe; „Je größer die Fraktion
wird und je mehr damit die Möglichkeit, um nicht
zu ſagen die Wahrſcheinlichkeit erregter
Meinungs=
verſchiedenheiten in derſelben wächſt, deſto öfter dürfte
der Parteitag als letzte Inſtanz eine Entſcheidung zu
treffen haben. Darüber täuſche man ſich nicht, weder
in noch außer Ilion. Der Parteitag repräſentiert
die Einheit der Partei und er wird dafür ſorgen,
daß dieſe aufrecht erhalten wird.- Das heißt mit
anderen Worten: Ketzeriſche Genoſſen haben ſich dem
Concilium des Parteitags zu fügen oder ſie fliegen
hinaus.
— Die „Berliner Korreſpondenz' meldet: Das
preußiſche Staatsminiſterium trat am Freitag zu einer
Sitzung zuſammen, in der unter anderem über die
bedauernswerten Schädigungen beraten wurde, welche
die Provinz Schleſien neuerdings durch Hochwaſſer,
erlitten hat. Das Staatsminiſterum war einſtimmig
der Anſicht, daß bei dem Umfange des Schadens der
Staat mit außerordentlichen Mitteln zuhilfe zu kommen
habe, ſofern, wie leider zu erwarten, die Höhe des
Schadenbetrages die Kräfte der Provinz überſteigt.
Für die erforderlichen Maßnahmen ſind die nötigen
Staatsmittel ungeſäumt zur Verfügung geſtellt.
- Die belgiſche Kammer genehmigte
ſämt=
liche Artikel der Vorlage betreffend die Fabrikei und
Einfuhr von Zucker. Die Geſamtabſtimmung über
das Geſetz findet am Dienstag ſtatt.
- Das engliſche Unterhaus nahm mit 154
gegen 53 Stimmen die zweite Leſung der Vorlage,
betreffend Bewilligung von fünf Millionen Pfund
zur Herſtellung verſchiedener militäriſchen Bauten an.
Die Auflöſung des Unterhauſes wird, wie der
„Daily Telegraph= gegenüber widerſprechenden
Ge=
rüchten verſichert, in dieſem Jahre nicht mehr
er=
folgen. Ob eine Beruſung an das Land in den
erſten Monaten nächſten Jahres erfolgen wird, iſt
noch zweifelhaft. Auf jeden Fall wird
Premier=
miniſter Balfour auch im nächſten Jahr dem
Parla=
ment in ſeiner jetzigen Stellung gegenübertreten,
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
2 Das Komitee des Berliner Wagner=
Denk=
mal=Feſtes verſendet folgende Mitteilung: „Frau
Coſima Wagner hat dem Komponiſten der Feſthymne
Herrn Profeſſor Dr. Fritz Volbach in Mainz gelegentlich
einer Unterredung in Klarlsruhe erklärt, daß es
wünſchens=
wert erſcheine, wenn bei der eigentlichen
Enthüllungs=
feier nur Wagnerſche Muſik zu Gehör gebracht würde.
Das Denkmal=Komitee, jetzt wie früher beſtrebt, den von
Bayreuth bezüglich der Feier geäußerten Wünſchen,
ſo=
weit dieſe nicht außerhalb des feſtgeſetzten Programms
ſtehen, Rechnung zu tragen, hat ſich nun im
Einver=
ſtändnis mit dem Komponiſten entſchloſſen, die Hymne
bei dem für die Schlußfeier vorgeſehenen großen
volks=
tümlichen Konzert im Zoologiſchen Garten zu Gehör
beirgen zu laſſen.
Profeſſor Franz von Lenbach hat, wie
die Wochenſchrift „Handel und Induſtrien mitteilt,
den heurigen Sommer zu einen Aufenthalt in Starnberg
gewählt, um ſich von ſeiner letzten Krankheit im
ver=
gangenen Winter zu erholen. Seine Geſundheit hat ſich
ſo gekräftigt, daß er ſich entſchloſſen hat, dort ein
dauern=
des Beſitztum zu erwerben, um in Zukunft jeden Sommer
in Starnberg zu leben. Zu dieſem Zweck hat er dieſer
Tage ein Terrain von 7 Tagwerk auf dem Mühlberg,
dem Höhenzug, auf dem'ſchon ſo manche herrliche
Starn=
berger Villa ſteht, erworben und dort will er nun einen
eleganten Herrenſitz mit Park anlegen. Die Leitung hat
Profeſſor Gabriel von Seidl, der geniale Schöpfer des
bayeriſchen Nationalmuſeums übernommen.
In Straßburg wurde am Freitag im Gebäude
des Landesausſchuſſes die zweite internationale
ſeismologiſche Konferenz eröffnet. Der Zweck
der Konferens iſt die Gründung einer Vereinigung unter
den für die Erdbebenforſchung intereſſierten Staaten. Der
ſelbſt wenn die angedrohten Austritte aus dem Kabinett
ſtattfinden ſollten, was jedoch nicht zu erwarten ſei.
— Das neue Kabinett in Spauien erhält
ſein Gepräge ausſchließlich durch die Perſönlichkeit
des Präſidenten Villaverde. Bei der Beurteilung
der Ausſichten dieſes Miniſteriums ſollte man jedoch
die Aufmerkſamkeit nicht einzig und allein auf die
allerdings in erſter Linie hervortretende Eigenſchaft
Villaverdes als eines der hervorragendſten
Finanz=
politiker des Landes richten, ſondern überhaupt ſeine
große Begabung und Charakterſtärke in Betracht
ziehen, die ſich nun in der Behandlung der in
mehr=
facher Beziehung ſchwierigen Geſamtaufgabe der
Re=
gierung zu bewähren haben werden. Für das
Schickſal des Kabinetts laſſe ſich vor dem für den
Herbſt vorauszuſehenden Wiederzuſammentritt der
Cortes kaum ein Prognoſe aufſtellen; immerhin aber
iſt wahrzunehmen, daß die Mehrheit der
parlamen=
tariſchen Kreiſe der finanzpolitiſchen Aktion
Villa=
verdes mit günſtigen Erwartungen entgegenſieht und
der Meinung zuneigt, daß es ſeiner Energie gelingen
könnte, auch auf anderen Gebieten des ſtaatlichen
Lebens, uber, Schwierigseiten, hinwegzukommen,
deren Ueberwindung ſeine Vorgänger vergeblich
an=
geſtrebt hatten.
Die Differenzen zwiſchen dem Kriegsminiſter
und den an dem Komplott beteiligten Offizieren in
Serbien verſchärfen ſich zuſehends. Man
be=
fürchtet. daß die Mißſtimmung der Verſchwörer gegen
den Kriegsminiſter in unangenehmer Weiſe zum
Ausdruck gelangen wird.
e Ueber eine intereſſante Befeſtigungsarbeit
auf der Inſel Helgoland berichtet v. Poſchinger
dem Berliner Tageblatt”: Seit Mai d. J. läßt die
preußiſche Regierung an einer beſonders abbröckelnden
Stelle der Südweſtinſel zwiſchen zwei vorſpringenden
Felswänden eine 2½ bis 4 Meter dicke und 65 Meter
lange Mauer aus Beton= und Granitblöcken aufführen,
welche zunächſt die Abbröckelungen von der Felswand
gegen die vernichtenden Angriffe der See zurückhalten
wird. Das durch Verwitterung abbröckelnde Geſtein
wird den Raum zwiſchen der Mauer und der Klippe
all=
mählich ausfüllen, der jetzt ſtark abfallende Felſen wird
ſich mit der Zeit abböſchen, er wird dem Pflanzenreich
Gelegenheit zur Entwicklung geben und ſich hierdurch
be=
feſtigen. Wenn ſich die Anlage bewährt, ſo wird die
Mauer um den ganzen bedrohten Teil der Inſel
fort=
geführt werden. In drei bis vier Jahren wird dies
ausführbar ſein. Zwar wird das Preußen bezw. dem
Reiche Millionen koſten, aber doch lange nicht ſo viel als
der Bau von zum dortigen Ankern beſtimmten vier
Schlachtſchiffen. Die Fortifikation läßt übrigens auch die
Höhlungen ausmauern, welche die nahe am Lumenfelſen
gelegenen Batterien gefährden, und ſie führt auch dort
eine etwa 15 Meter lange Mauer auf.
2 Die Bevölkerungsfrage macht den
Ver=
cinigten Staaten gegenwärtig viel Kopfſchmerzen.
Nicht allein, daß ſie ſehen müſſen, wie die
Ein=
wanderung germaniſcher Elemente immermehr
nach=
läßt und ſtatt ihrer, minderwertige Völkergruppen
aus dem Südoſten Europas in wachſender Zahl den
Auswandererſchiffen entſteigen, ſtehen ſie jetzt ſogar vor
der ebenſo unangenehmen Tatſache, daß die
Auswan=
derung amerikaniſcher Farmer nach Kanada einen immer
größeren Umfang annimmt. Nach einem Telegramm,
der „Daily Expreßl vom 22. ds. aus New=York
wander=
ten aus Minneſota in letzter Zeit nicht weniger als 300
Familien aus. Die Auswanderer lockt das Verſprechen
freien Landbeſitzes und die Ausſicht auf gewaltige Ernten.
Faſt alle Auswanderer ſind amerikaniſche Bürger und
beſitzen Kapital, man ſagt, daß einer von ihnen ein
Ver=
mögen von 20000 Pfd. Sterl. mitgenommen habe. Die
Geſchichte iſt um ſo unangenehmer für Undle Sam,
al=
man dieſer Auswanderung nicht ſo leicht mit Geſetzen
entgegentreten kann wie einer unwillkommenen
Ein=
wanderung.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 2. Juli.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen
am Samstag den Oberſtabsargt Dr. Braune,
Garniſon=
arzt in Breslau; die Oberleutnants Hootz vom Inf=
Regt. Nr. 33, Hindorf vom Inf.=Regt. Nr. 43. Rückward
vom Inf.=Regt. Nr. 138 und Hüter vom Feld=Art.=Negt.
Nr. 33. ſowie den Leutnant Dueſterberg vom Inf.=Negt.
Nr. 75. letztere fünf ſämtlich von der Kriegsakademie zur
Eröffnungsſitzung wohnten der kaiſerliche Statthalter,
Fürſt zu Hohenlohe=Langenburg, Staatsſekretär v. Köller,
und die Vertreter der Reichs= Staats= und ſtädtiſchen
Behörden bei. Der Direktor der kaiſerlichen Hauptſtation
für Erdbebenforſchung in Straßburg, Prof. Gerland,
berichtete über die Ergebniſſe der Station ſeit der erſten
ſeismologiſchen Konferenz im Jahre 1901.
Kleines Feuilleton.
Der Topfoucker. Die Gaſtwirte des Quartier
Saint=Georges in Paris ſind dieſer Tage von einem
böſen Quälgeiſt befreit worden. Es war dies ein ernſt
und würdig ausſehender Mann deſſen Preſtige noch durch
die Tongking=Medaille gehoben wurde. Die Hauptſache
aber war, daß er ſich als Inspecteur de la sürets,
attaché au laboratoire municipale Sicherheitsinſpektor.
zugeteilt dem ſtädtiſchen Laboratorium. -
Marktkommiſ=
ſeriat würden wir ſagen - ausgab. Dieſer volltönende
Titel öffnete ihm die — Küchen aller Gaſthöuſer, die er
mit ſeinem Beſuche erfreute; man ließ ihn als
Reſpekt=
perſon ruhig an die Kochheede treten. die Deckel von allen
Töpfen abheben und alles, was da kochte und ſchmorte,
koſten. Der Inspecteure nahm die Kochproben mit
großer Genauigkeit vor; er legte das Geſicht in Falten,
309 die Augenbrauen empor, ſchmatzte und ſchnalzte und
bedachte dann regelmößig Wirt, Köche und Köchinnen
mit einer Flut von Vorwürfen, Drohungen und Befehlen.
Ignoranten, Fälſcher und Giftmiſcher, das waren die
gewöhnlichen Titel, die er ſeinen Opfern an den Kopf
warf. Sein Geſchrei drang häufig bis in die
Reſtou=
rationsräume, wo die Gäſte entſetzt von den Stühlen
auffuhren, wenn ſie vernahmen. daß das
Kaninchen=
ragout, das da ſo appetitlich vor ihnen duftete, von einer
Katßze herrühre, oder daß eine pikante Sauce ihre
Ent=
ſtehung einem Gemiſch gefährlicher Mirturen
verdanke-
das und ähnliches ſchrie der Inſpektor in der Küche. Als
Dienſtleiſtung beim 2. Grohh. Dragoner=Regt. Nr. 22
kommandiert; den Major Ilſemann vom Stabe des
Huſaren=Regts. Nr. 13, den Kreisarzt Dr. Königer von
Schotten, den Oberregierungsrat v. Noſtir von Dresden,
den Direktor der Landeshypothekenbank Dr. Freſenius,
den Oberlehrer Bernius, Rektor der höheren
Bürger=
ſchule zu Grünberg, den Profeſſor Meſſel; zum Vortrag
den Geheimen Staatsrat Krug von Nid da, den
Re=
gierungsaſſeſſor v. Werner.
- Verliehen wurde von Sr. Königl. Hoheit dem
Großherzog der Gemeindehebamme Maria Büchler
zu Lengfeld die Silberne Medaille des Ludewigs=Ordens,
dem Bürgermeiſter und Ortsgerichtsvorſteher Georg
Bauer IV. zu Schlierbach im Kreiſe Bensheim das
Allgemeine Ehrenzeichen mit der Inſchrift „Für
lang=
jährige treue Dienſte; am Bande des Verdienſtordens
Philipps des Großmütigen.
Militärdienſtnachrichten. Wernher WWilhelm),
Lt. im 1. Großh. Heſſ. Inf=Regt. Nr. 115. zum Oberlt.
befördert. - Schütze, Oberlt. im 2. Unterelſäſſ. Inf.=
Regt. Nr. 137. unter Enthebung von dem Kommando
zur Dienſtleiſtung beim 2. Großh. Heſſ. Drag.=Regt.
Nr. 24, in das 2. Rhein. Huſ.=Regt. Nr. 9 verſetzt.
Gerheim, Muhl, Unteroffigiere im 4. Großh. Heſſ.
Inf.=Regt. Nr. 118. zu Fähnrichen, befördert.
Biermann, Oberlt. im 2. Großh. Heſſ. Inf.=Regt.
Nr. 116. mit der Ausſicht auf Anſtellung im Zivildienſt
der Abſchied mit der geſetzl. Penſion aus dem aktiven
Heere bewilligt; zugleich iſt derſelbe bei den Offigieren
der Landw.=Inf. 1. Aufgebots angeſtellt. — Peytſch,
Major 3. D., Bezirksoffigier beim Landw.=Vez. Friedberg,
mit der Ausſicht auf Anſtellung im Zivildienſt und der
Erlaubnis zum Tragen der Uniſorm des 3. Großh. Heſſ.
Inf.=Regt. Nr. 117. der Abſchied mit der geſetzl. Penſion
bewilligt. — Tarnogrocki, Major 3. D., zuletzt
Be=
zirksoffieier beim Landw.=Bez. Stockach. die Erlaubnis
zum Tragen der Uniform des 2. Großh. Heſſ. Inf.=Rgts.
Nr. 116 erteilt. - Dr. Schrade, Stabs= und Bat.=Argt
des 3. Vats. 2. Großh. Heſſ. Inf.=Regts. Nr. 116, unter
Beförderung zum Oberſtabs=Argt. zum Rgts.=Argt bei
dem 1. Weſtpreuß. Fußart.=Rgt. Nr. 11 ernannt. —
Er=
nannt zu Bats.=Aerzten unter Beförderung zu Stabs=
Aergten wurden die Ober=Aergte Dr. Boßler beim
2. Großh. Heſſ. Feldart.=Regt. Nr. 61. bei dem 3. Bat.
Inf.=Negts. Graf Barfuß (4. Weſtf.) Nr. 17. Dr.
Fried=
richs bei der Unteroff.=Vorſchule in Neubreiſach, bei
dem 3. Bataillon 2. Großherzogl. Heſſ. Infanterie=
Regiment Nr. 116, beide vorläufig ohne Patent.-
Dr. Dauernheim ( Darmſtadt), Aſſiſt.=Argt der Reſ.,
zum Oberarzt befördert. - Dr. Braune, Oberſtabs=
und Regts.=Arzt des 1. Großh. Heſſ. Drag.=Reg. Nr. 23.
als Garn.=Arzt nach Breslau, Dr. Wilberg,
Ober=
ſtabs= und Regts.=Arzt des Feldart.=Regts. Nr. 72
Hoch=
meiſter, zum 1. Großh. Heſſ. Drag.=Regt. Nr. 23 verſetzt.
— Techniſche Hochſchule. Die dem Privatdozenten
an der Techniſchen Hochſchule Regierungsrat Adolf
Zeller ſ. 3t. für künſtleriſche und techniſche
Erläute=
rung mittelalterlicher Bauwerke erteilte venia legendi
wurde für Baugeſchichte des Mittelalters erweitert.
* Einen troſtloſen Anblick gewähren zur Zeit
die Linden in der Neckarſtraße, namentlich auf der
Weſtſeite. Die Blätter der Bäume ſind, obwohl wir uns
erſt im Monat Juli befinden, ſchon ganz herbſtlich
ge=
färbt und vertrocknet, ja teilweiſe ſchon herabgefallen.
Auch einzelne Linden in der Rheinſtraße zeigen dieſes
herbſtliche Ausſehen. Es wäre erwünſcht, daß
fach=
wänniſche Kreiſe ſich mit der Frage nach der Urſache
dieſer Erſcheinung beſchäftigten. Möglicherweiſe haben
die Bäume unter der Dürre zu Anfang dieſes Monats
gelitten, in welchem Falle ſie, wie es in anderen Städten
ouch geſchieht, täglich oder doch an mehreren Tagen der
Woche regelmäßig begoſſen werden müßten. Zum Schmuck
der Straßen tragen dieſe kümmerlichen, fahlen und
ent=
blätterten Bäume nicht mehr bei.
2 Die Wochenmärkte bieten jetzt die Erzeugniſſe des
Sommers an Frühgemüſen und Frühobſt in reichſter
Auswahl und nach dem wohltätigen Regen auch in
er=
ſtaunlicher Fülle. Der Samstagsmarkt hatte beſonders
ſtarke Zufuhren und eben ſolchen Verkehr kaufenden
Publikums. An Durchſchnittspreiſen ſind zu verzeichnen:
Butter ¼ Kg. 1-1,10 M., in Partien 95 Pf. bis 1 M.
Eier 5-7 Pf., Handkäſe 4-10 Pf., Schmierkäſe ¼ Ltr.
18-20 Pf., Erdbeeren¼ Ltr. 45-50 Pf., Kirſchen ½ K9.
25 Pf. Sauerkirſchen „ Kg. 35-40 Pf., Heidelbeeren
. Ltr. 9-10 Pf., Stachelbeeren ¼ Ltr. 10-12 Pf.,
Johannisbeeren ½ Kg. 20-22 Pf. Aprikoſen ½ Kg.
30- 40 Pf., Frühbirnen ½ Kg. 30 Pf., Pfirſiſche ½ Kg.
50-70 Pf., Frühäpfel ½ Kg. 25 Pf., Pflaumen ½. Kg.
20 Pf. vorjährige Kartoffeln der Kumpf 10 Liter,
70-80 Pf., Frühkartoffeln ¼ Kg. 5-6 Pf., der Centner
4,50-5 M. Radieschen p. Bündel 2 Pf., Rettige 5-6 Pf.,
Rhabarber ½ Kg. 1518 Pf., Paradiesäpfel ½ Kg.
25- 30 Pf., Römiſch=Kohl p. Bündel 2-3 Pf.,
Meer=
rettig 10-12 Pf., Bündel Sellerie 1-2 Pf., Kernerbſen
½. Kg. 10-15 Pf. Karotten v. Bündel 3-4 Pf.
Kopf=
ſalat 5-6 Pf., 100 Stück 5 M., Schälgurken 10-30
Einmochgurken 100 Stück 3.50-450 M., Kohlrabi 5-6 Pf.
er nun dieſer Taçe in der Küche eines Reſtaurants
aber=
mals Lorm machte, riß dem Wirte die Geduld; er rief
einen Wachmonn herbei, und die gange Geſellſchaft
ver=
ſ6gte ſich auf das nächſte Polizeikommiſſariat. „Hat denn
ein behördliches Organ das Recht alle Saucen zu koſten,
die ich koche P' fragte der unglückliche Reaſtaurateur
ver=
zweiflungsvoll den amtierenden Kommiſſär. Nun ergab
ſich aber eine große Ueberraſchung. Es ſtellte ſich heraus,
daß der ſtrenge Küchenkontrolleur gar keine amtliche
Funktion innehobe; er mußte eingeſtehen, daß er ſich den
Titel widerrechtlich beigelegt habe. Zu ſeiner Verteidigung
ſagte er aber; „Es ſei die Pflicht eines jeden, ſo zu
handeln, wie ich. Man muß dieſe Giftmiſcher, die
täg=
lich an dem Ruin der franzöſiſchen Mägen arbeiten,
über=
wochenfr Der Kommiſſar war jedoch nicht ſeiner
Mei=
nung uni ſo wird ſich der Feind der Gaſthausküche vor
Gericht zu verontworter haben. umſomehr, als er auch
die Tongking=Medoille unbefugt trug.
Einſchlagfertiger Miniſter. Vor kurzem
woren ſie in der württembergiſchen Abgeordnetenkammer
en dem Aufwand für Stellvertretung und Dienſtaushilfe
bei Beanten der Poſt. Der nicht unbekannte Volksbote
und Zentrumsführer Gröber meinte, es könnte einmal
eine allgemeine Beamtenſeliche, ſo eine Art Klauenſeuche,
bei der Generaldirektion eintreten. Darauf erwiderte der
Staotsminiſter der auswärtigen Angelegenheiten, Frhr.
v. Soden. die Klauenſeuche trete in der Regel als Maul=
und Klauenſeuche auf, er ſei aber zu artig, den Witz auf
die Veamten mit einem ühnlichen heimzugeben. Was
der Miniſter im Sinne hatte, iſt leicht zu erraten.
Reiſeliſſen. Seit kurger Zeit hat ſich bei den
Buchhändlern auf den Bahnhöfen ein neuer
Verkehrs=
artikel in recht bemerkenswerter Weiſe eingeführt. Es
ſind dar Reiſekiſſen - „Patuſchka' genannt - die : B.
auf größeren Stationen in verhältnismäßig zo
einen Umſatz von nahezu 1000 J
Nummer 173.
Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 22. Jull 1903.
Gelke 3.
Wirſing 5-6 Pf., Blumenkohl 20- 50 Pf., Bohnen ' K9.
110-150 M., Enten 250-3 M., Suppenhühner 2-250 M.,
Tauben 50-60 Pf.
Mainz, 25. Juli. Eine rätſelhafte Geſchichte
Stoff zu allen möglichen Erörterungen. Seit einem Jahr,
und wie gleich bemerkt ſei, unangemeldet, wohnte in
einem Haus der Kaiſerſtraße in Gonſenheim ein Paar,
das ſich für verheiratet ausgab und ein Kind von etwä
zwei Jahren bei ſich hatte. Der Mann, der von ſich
be=
hauptete, er ſei Doktor aller Fakultäten und gegenwärtig nung für den Schneidermeiſter geſetzt werden. In den
Seinen Aufenthalt in Gonſenheim erklärte er damit, daß
ihm die Verwertung einer neu erfundenen Setzmaſchine
übertragen worden ſei, und er erließ auch tatſächlich in Bahnhofes wurde heute Morgen auf der Würzburger
mehreren Zeitungen Inſerate, durch die er einen Kapita=
und zu ſeiner geheimen Ueberwachung Veranlaſſung
gaben. Eine Gelegenheit zum Einſchreiten wurde jedoch
vorläufig nicht gefunden. Es fiel ferner auf, daß das die Uhr des Toten in der Nähe gefunden wurde.
Paar mit dem Kinde in einer Manſarde wohnte, obgleich
die Frau einen Tauſendmarkſchein ſtets mit ſich
herum=
trug und überhaupt ſehr elegant gekleidet war. An
einem der letzten Abende erſchienen nun an dem Haus,
Poligeidiener und beſetzten die Ausgänge, um die
Ver=
haftung des Mannes vorzunehmen. Sie vermuteten in Federazione ginnastica Italiana zur Teilnahme am
ihm einen ſteckbrieflich verfolgten ehemaligen
Bürger=
büißen hat. Der Mann war jedoch abgereiſt und iſt auch
nicht wieder zurückgekehrt. Seine angebliche Frau wurde ſchaft eine prachtvolle Bronzeſtatue, den olympiſchen
von den Gendarmen einem Verhör unterzogen, das jedoch Sieger darſtellend, als einen Beweis der großen Liebe
ebenfalls zu keinem Ergebnis führte. Inzwiſchen iſt
nun auch ſie aus Gonſenheim verſchwunden, nachdem ſie
zuvor, ihr Espäck, bahnhoflagernd Frankfurt,
auf=
gegeben hatte. Es werden jetzt alle möglichen Gerüchte
laut. die ſich natürlich auf ihre Wahrheit nicht näher
prüfen, laſſen. Tatſache iſt, daß die Behörde in
dem Verſchwundenen auch einen wegen Betruges
ſteck=
brieflich verfolgten Journaliſten aus Frankfurt
ver=
mutet. MM. Tgbl.)
Mainz, 23. Juki. Der ſeit einigen Jahren beim
hieſigen Bezirkskommando die Zahlmeiſtergeſchäfte
ver=
ſehende Aſpirant, Vigeſeldwebel Martin Müller, wurde,
wie der „Mzr. Anz. berichtet, wegen bedeutenden, ſeit
längerer Zeit getriebenen Geldunterſchlagungen
ver=
haftet und in Unterſuchungsarreſt abgeführt. Es ſoll war es auch das weitaus ſchönſte, dank den mancherlei
ſich um ca. 6000 Mk. handeln, die der Unehrliche
unter=
ſchlagen hat. Die Gelder entſtammen zur Hälfte der
Vekleidungskaſſe und zur anderen Hälfte der
Verwal=
tungskaſſe. Heute Vormittag kam ein
Oberkriegsgerichts=
rat vom Korpskommando in Frankfurt a. M. hierher
und vernahm den Arreſtanten, ſowie Zeugen. Die weitere
Unterſuchung wird hier geführt. Die Uuterſchlagungen
ſollen mit intellektuellen Urkunden= bezw.
Bücherfälſch=
ungen in Zuſammenhang ſtehen.
- Bad Nanheim, 25. Juli. Bis zum 23. Juli 1903
ſind 16322 Kurgäſte angekommen, wovon an
ge=
nanntem Tage noch 6547 anweſend waren. Bäder
wurden bis zum 23. Juli 192904 abgegeben.
Reich und Ausland.
Aus der Neichshauptſtadt, 25. Juli. Das
Bank=
haus S. Bleichröder hat zu ſeinem hundertjährigen
Beſtehen ſeinen ſämtlichen Angeſtellten und Bedienſteten
ein halbes Jahresgehalt auszahlen laſſen. Aus dem
gleichen Anlaß hakte die Firma bereits vor einigen
Wochen der Berliner Handelskammer 200000 Mk. zur
Verfügung geſtellt, deren Zinſen zur Hälfte bedürftigen
Börſenbeſuchern und deren Hinterbliebenen, zur andern
Hälfte ſonſtigen in Not geratenen Kaufleuten zu gute
kommen ſollen. — Neben der Unterſchlagung bei der
Bank= und Getreidefirma Kempner und Cie. beſchäftigt
die öffentliche Meinung eine weitere Unterſchlagung,
die der Rendant Gehrandt von der Genoſſenſchaftsbank
Berliner Reſtaurateure in der Höhe von 54500 Mk.
aus=
geführt, hat. Den Vorfall im Hauſe Schindler mitge=
Lchnet, iſt dieſe Unterſchlagung alſo die dritte, die in
letz=
ter Woche aufgedeckt wurde. Gehrandt iſt geſtändig. Er
war bis zum Jahre 1895 Reſtaurateur und erhielt dann
die Anſtellung als Rendant bei der bezeichneten
Genoſſen=
ſchaftsbank. Grundſtücksſpekulationen brachten ihn in
Geldverlegenheit. Die Genoſſenſchaftsbank ſelbſt erleidet
keinen Verluſt. Sie beſitzt Hypotheken in der Höhe von
65000 Mk. auf die Gehrandtſchen Grundſtücke. Zu den
Unterſchlagungen bei der Getreidefirma Kempner & Cie.
wird noch gemeldet: Die Ermittelungen über die Höhe
der Verunteuungen ſind noch nicht abgeſchloſſen, da
die=
ſelben beſonders dadurch erſchwert ſind, daß Levy die
ge=
fülſchten Schlußſcheine, die allein die erforderliche
Aus=
kunft geben könnten, vernichtet hat und die
Veruntreuun=
gen auf eine noch unbeſtimmte Reihe von Jahren zurück
datieren. Bis jetzt konnte trotz der Bemühungen der
Kriminalpoligei noch keine Spur von Levy entdeckt
wer=
den. — Eine nette Beſcherung wurde dem Schneidermeiſter
Witzke in der Friedrichſtraße 121 zu teil. Obwohl er
weder ſeinen Geburtstag, noch ſonſt ein Familienfeſt
feierte, erhielt er aus verſchiedenen Konditoreien, nicht
Ein moderner Leander. In
Wilhelms=
haven hatte ein Matroſe vom Linienſchiff „Kaiſer Karl
der Großen bei ſeinem Liebchen die Abfahrtszeit der
Pinaſſe vertrödelt, die ihn an Vord ſeines auf der Reede
liegenden Schiffes bringen ſollte. Kurz entſchloſſen
ent=
ledigte er ſich aller ihn beim Schwimmen hindernden
Kleidungsſtücke, die ihm ſeine Hero' in ein Bündel
ſchnürte und auf dem Rücken befeſtigte. Dann ſchwamm
er zu ſeinem Schiff hinüber.
Ein Radfahrer aus Braunſchweig
wurde kürzlich auf einer Tour nach Hildesheim hinter
der Ortſchaft Lafferde von Feldarbeitern mit Steinen
bombardiert, wobei ein ſcharfkantiger Stein ſo heftig den
Laufreifen traf, daß dieſer undicht wurde. Der Nad
fahrer ſtellte darob die Leute zur Rede, erntete aber nur
Spott und Hohn. Er ſetzte ſich nun ruhig neben den
Straßengraben und flickte den Laufmantel, wobei die
Arbeiter neugierig zuſahen. Es entwickelte ſich dabei ein
Geſpräch zwiſchen den Leuten und dem Radfahrer und
bald war die Stimmung eine ſo freundſchaftliche, daß
letzterer mit ſeinem Kodak ein Gruppenbild der
Feld=
arbeiter aufnahm. Die Leute warteten von Tag zu
Tag auf das Eintreffen des ihnen verſprochenen Bildes.
Endlich kam es an. Der Ueberbringer war aber ein
Gendarm, der die Photographierten einlud, mit ihm
zum Herrn Amtsrichter zu gehen.
Eingeweiht. Kunſtmalers=Gattin: „Aber,
Fritz. ſtreichk doch die Butter nicht ſo dick aufs
Brot-
das iſt doch keine L. vand1 Gl. Bl.)
weniger als ſechs feine Torten. Der Meiſter hatte ſich
12-15 Pf., Weißkraut 30-35 Pf., Rotkraut 30-35 Pf., von ſeinem Staunen noch nicht erholt, als zwei Körbe
Zwiebeln ¼ Kg. 8-9 Pf., junge Gänſe 4-5 M., Hahnen 1 Konſerven die Sendungen noch vervollſtändigten. Dann
kam noch eine Kiſte mit 280 Weinflaſchen, die allerdings
ſämtlich leer waren, und dieſer folgten ein Korb mit Obſt
und zwei Kiſtchen Zigaretten. Witzke, der nichts beſtellt
gibt ſchon ſeit Wochen den Bewohnern Gonſenheims hatte, konnte ſich dieſe Sendungen gar nicht erklären.
Wie ſeine Nachforſchungen ergaben, dienten ſie einem
l eigenartigen Schwindel. Ein noch nicht
er=
mitteltes Mädchen von etwa 19 Jahren hatte die
Be=
ſtellungen gemacht, um die Geſchäftsleute um 1 bis 3 Mk.
anzupumpen. Dieſe Beträge ſollten mit auf die Rech=
Patentanwalt, erzählte auch viel von ſeinen großen meiſten Fällen gelang der Kuiff. Die Schwindlerin
Forſchungsreiſen mit einer Gelehrtengeſellſchaft im Urwald. ſcheint den Namen lediglich aus dem Adreßbuch gewählt
zu haben.
Miltenberg, 24. Juli. In der Nähe des hieſigen
Landſtraße die Leiche eines gut gekleideten Mannes
liſten ſuchte. Wir können hierzu bemerken. daß dieſe aufgefunden, deſſen Perſönlichkeit bisher noch nicht feſt=
Inſerate die Aufmerkſamkeit der Polizei auf ihn lenkten geſtellt werden konnte. Nach dem Befund der Leiche, die
eine Schnur um den Hals gezogen trug, ſcheint ein
Raubmord vorzuliegen, da die Wertſachen fehlen und nur
Nürnberg. 23. Juli. Nach der geſtrigen
Ver=
kündigung der Sieger im Sechskampf ergriff
General=
major Duce Luigi, der Vertreter der italieniſchen
Turnerſchaft, das Wort, um der deutſchen
Turner=
in dem der Mann wohnte, zwei Gendarmen und der ſchaft wiederholt herzlichſt für die äußerſt
liebens=
würdige Aufnahme zu danken und ſie im Namen der
V. italieniſchen Nationalturnfeſt im Mai 1904 in Florenz
meiſter, der noch eine Zuchthausſtrafe in Bruchſal zu ver= einzuladen. Gleichzeitig überreichte der General als
Ver=
treter der italieniſchen Turnerſchaft der deutſchen Turner=
und Freundſchaft, die Italien dem großen Deutſchen
Reiche gegenüber empfinde, mit dem Wunſche, daß dieſe
kleine Aufmerkſamkeit weiter dazu beitragen möge, das
Freundſchaftsband zwiſchen beiden Ländern immer enger
Uind feſter zu geſtalten. Der Bundesvorſitzende Dr. Götz
nahm das Geſchenk mit herzlichem Dank entgegen und
ſchloß mit einem Eyviva Italial, das der General mit
einem Evviva Germania, evviva Norimberga! erwiderte.
Die meiſten der Turner ſind bereits wieder nach den
heimatlichen Gefilden oder zu den Turnfahrten abgereiſt.
Man darf wohl ſagen, daß kaum einer Nürnberg
ver=
laſſen haben wird, ohne ein Gefühl der Befriedigung
mit=
hinweggenommen zu haben. Wie das L. Deutſche
Turn=
feſt das weitaus größte der bisherigen Turnfeſte war, ſo
Vorzügen, die Nürnberg vor den andern Feſtſtädten
voraus hat, dank aber auch vornehmlich der anheimelnden
ſüddeutſchen Art, die nichts Steifes an ſich hat. Auch in
bezug auf die turneriſchen Leiſtungen übertraf an Güte
nach dem einſtimmigen Urteil der Fachmänner das
L. Turnfeſt ſeine Vorgänger bedeutend. Die große Zahl
der ausgeteilten Preiſe iſt der beſte Beweis dafür.
Chemnitz, 24. Juli. Auf dem Haltepunkt Buchholz
bei Annaberg entgleiſte heute nachmittag 3' Uhr der
von Weiverk kommende Perſonenzug Nr. 1387. Drei
Wagen ſtürgten um, vier Perſonen wurden getötet,
eine ſchwer und ſechs leicht verletzt. Nach einer ſpäteren
amtlichen Meldung ſind getötet: Unteroffizier und Muſiker
Paul Langer=Großenhain von dem dort garniſonierenden
Königshuſarenregiment Nr. 18, Herr Grund=Bärenſtein,
Vertreter der Firma Gebrüder Katz. Frau Poſtverwalter
Otto=Sehma, Frau Witwe Emilie Mayer=Marienberg.
Bochum, 24. Juli. Heute nachmittag wurden in der
Baareſtraße drei Kinder durch einen Eiswagen
über=
fahren; eines ſtarb ſofort, die beiden anderen wurden
tötlich verletzt.
Danzig, 23. Juli. An Bord ſeiner Dampfjacht=North
Staru iſt heute früh der amerikaniſche Miliardär
Cor=
nelius Vanderbilt auf der Reede von
Neufahr=
waſſer eingetroffen. Da Vanderbilt der perſönlichen
Ein=
ladung des Kaiſers, die bekanntlich nach der Kieler Woche
ergangen war, Folge leiſtet, ſo hatten der
Regierungs=
präſident und General v. Mackenſen den Auftrag erhalten,
für die Begrüßung des amerikaniſchen Gaſtes Sorge zu
tragen. In Danzig beſichtigte Vanderbilt ſämtliche
her=
vorragenden Sehenswürdigkeiten, gab dann im „Danziger
Hofu ein Dejenner zu acht Godecken und fuhr dann um
1¼ Uhr nach Marienburg zur Beſichtigung des
Ordens=
ſchloſſes.
Brieg, 24. Juli. Der Kaiſer ließ den Mannſchaften
der beiden hier garnſſonierenden Infanterie=Regimenter
156 und 150 für ihre Hilfeleiſtung währenddes
Hochwaſſers durch den Brigadekommandeur ſeinen
Dank ausſprechen. Durch die aufopfernde Tätigkeit der
Offigiere und Mannſchaften beider Regimenter iſt es
ge=
lungen, einen Teil des Dammes zu halten. An anderen
Stellen harrten die Mannſchaften ſo lange aus, bis Leben
und Eigentum der bedrohten Einwohner gerettet war.
Peft, 24. Juli. Bei der voligeilichen Abnahme der
Automobil=Verbindung ins Tatragebiet
ver=
ſagte geſtern während der Fahrt die Bremſe. Das
Automobil ſtieß gegen einen Felſenvorſprung. wobei
drei Inſaſſen, darunter der Oberſtuhlrichter Alffaluſy,
ſchwere Verletzungen erlitten. Die Konzeſſion wurde
nicht erteilt.
Innsbruck. 23. Juli. Der geſtern verhaftete
Hofeldieb Monolesen wohnte ſeit dem 16. Juli
hier unter dem Namen Georges Arthuro; durch den
H0telbuchhalter, der die Photographie des Geſuchten
ge=
ſehen hatte, aufmerkſam gemacht, verhaftete ihn die
Polizei in dem Augenblick, äls er in einem Wagen 1. Kl.
nach Woergl fahren wollte; nach einem mißlungenen
Fluchtverſüche wurde er gefeſſelt zur Polizei gebracht,
wo er endlich geſtand, daß er der Geſuchte ſei. Es
wurden nur 210 Kronen bei ihm vorgefunden. Der
Verbrecher wurde dem Landesgerichte, eingeliefert.
Am 10. Juli war er aus der Berliner Irrenanſtalt
entwichen. Wie man annimmt, wird ſeine
Aus=
lieferung nach Deutſchland nicht beantragt werden.
Monolescu iſt aber im Auslande mehrfach rechtskräftig
verurteilt worden und wird, da die dortigen Gerichtsärzte
ſeine Zurechnungsfähigkeit bejahten, dort längere
Frei=
heitsſtrafen verbüßen müſſen.
Genf. 24. Juli. An den Manern der Mairie der
Gemeinde Veyrier iſt folgendes Aufgebot affichiert:
Es wollen eine Ehe eingehen: Leopold Wölfling,
ohne Profeſſion, aus Salzburg, Oeſterreich. wohnhaft in
Veyrier, Zivilſtand unverehelicht, geboren in Salzburg
2. Dezember 1868. Sohn des Ferdinänd, Großherzog von
Toskana und Erzherzogs von Oeſterreich, ſowie der
Alice, Marie, Großherzogin von Toskana und Ersherzogin
von Oeſterreich. und Wilhelmine Adamovie, ohne
Profeſſion. aus Lundenburg, Oeſterreich, wohnhaft in
Veyrier, Zivilſtand unverehelicht, geboren in
Lunden=
burg. 1. Mai 1871,. Tochter u. ſ. w Seit 1. Juli wohnt
Leopold Wöliling mit Fräulein Adamovic in Veyrier
„H0tel B.
Der vormalige Er= 309 Leopold
Salvator wird alſo Fräulein Adamovie heiraten, und
damit gelangt das ſenſationelle Drama, das zum Schluſſe
des Vorjahres ſo viel von ſich reden machte, zum
vor=
läufigen Abſchluſſe.
Baſel, 24. Juli. Heute abend ereignete ſich auf der
Rheinbrücke ein ſchwerer Automobilunfall. Ein
mit Dr. La Noche und dem Gipshändler Ruof beſetztes
Automobil fuhr, da die Steuerung verloren war, gegen
das guheiſerne Geländer, zerſchlug es und ſtürste in
den Rhein. Glücklicherweiſe gelang es dem
Pontonier=
verein, der gerade Fahrübungen abhielt, die Verunglückten,
die beide aus Baſel ſtammen, lebend, aber ſchwer
ver=
letzt, zu bergen, während das Automobil in den Wellen
verſchwand.
Brüſſel, 24. Juni. Entgegen den bisher gehegten
Hoffnungen hat es den Anſchein, als werde ſich der
Streit um die Nachlaſſenſchaft der Königin
Henriette doch nicht gütlich beilegen laſſen. Wie der
„Soirn meldet, haben die Gläubiger der Prinzeſſin Luiſe
durch den Staatsanwalt Vorladungen ergehen laſſen an
den König Leopold, an den Gemahl der Prinzeſſin Luiſe,
an den Grafen und die Gräfin Lonyah und an die
Prinzeſſin Elementine. Die für den König beſtimmte
Vorladung bezieht ſich nicht nur auf die Hinterlaſſenſchaft
der Königin, ſondern gleichzeitig auf das gemeinſame
Vermögen des Königspaares.
Petersburg, 24. Juli. In dem Dorfe Schalajewska
im Don=Gebiet verbrannten in einer Scheune
33 junge Mädchen. Dieſelben ließen ſich am Abend
vom Verwalter des Gutes, auf dem ſie Feldarbeiten
verrichteten, in die Scheune einſchließen, um vor den
Nachſtellungen der männlichen Arbeiter geſichert zu ſein.
Die Männer gündeten die Scheune an.
Parlamentariſches.
An die Zweite Kammer der Stände hat das
Miniſterium des Innern einen Geſetzentwurf die
Lostrennung Guſtavsburgs von
Gins=
heim betreffend, nebſt Begründung zur
verfaſſungs=
mäßigen Beratung und Beſchlußfaſſung überſandt.
Da=
nach iſt der Ort Guſtavsburg im Kreis Groß=Gerau von
der Gemeinde Ginsheim zu trennen. Beide Orte ſollen
künftig ſelbſtändige Gemeinden mit getrennten
Ge=
markungen bilden, zu welchem Zwecke die dermalige
Gemarkung Ginsheim, ſowie das Vermögen und die
Schulden der Gemeinde Ginsheim unter dieſe und die
neu zu bildende Gemeinde Guſtavsburg entſprechend zu
verteilen ſind. Die erforderlich werdende
Auseinander=
ſetzung zwiſchen den Beteiligten iſt im Verwaltungsweg
zu bewirken. Ueber hierbei entſtehende Streitigkeiten, die
auf gütlichem Wege nicht zu beſeitigen ſind, entſcheidet
der Kreisausſchuß. Gegen das Erkenninis des
Kreis=
ausſchuſſes iſt Rekurs an den Provinzialausſchuß und
gegen deſſen Erkenntnis weiterer Rekurs an den
Ver=
wältungsgerichtshof zuläſſig. Privatrechtliche
Verhält=
niſſe werden durch die Auseinanderſetzung nicht berührt
und genießen den Schutz des zuſtändigen bürgerlichen
Gerichts.
Vermiſchtes.
Deutſches Land im Gefahr! Die kleinſte
Inſel des Deutſchen Reiches, die Hallig Habel, iſt dem
Untergange geweiht. Vor wenigen Jahren umfaßte das
Eiland nach dem Grundbuche noch 40 Hektar, jetzt iſt es
bis auf 25 Hektar vom Meere verſchlungen. Kapitän
Nommenſen, der kürglich für 230 Mark die halbe Inſel
erwarb - die andere Hälfte gehört ihm ſeit Jahren-
und deſſen Familie die einzigen Bewohner ſtellt, hat
be=
rechnet, daß in 10-15 Jahren Habel vollſtändig ein
Opfer der nie raſtenden Nordſee geworden ſein wird.
Die Bedeutung der Halligen liegt nicht im Werte des
Grund und Bodens, ſondern in dem Schutze, den lie dem
Feſtlande gewähren. Es iſt der Wall, der bei
Sturm=
fluten den Anprall des Meeres gegen die ſchleswigſche
Küſte abſchwächt. Die preußiſche Regierung hat Größes
geleiſtet, um die Halligen durch Dammbauten vor der
Verſtückelung und dem Untergang zu bewahren. Das
Umfangreiche, meiſt gefährdete Gebiet von Langeneß=
Oland im Norden und Nordſtrand=Südfall=Süderoog im
Süden wird durch Dammbauten geſchützt. Die Dämme
ſind zum Teil vollendet, zum Teil geplant. Im
einge=
dämmten Wattenmeer lagert die Flut die Senkſtoffe ab
und die Landgewinnung beginnt. Inmitten dieſer
Er=
weiterung deutſchen Landes verfällt die Hallig Habel
mehr und mehr. Sie iſt dadurch beſonders wertvoll, daß
ſie dem Feſtlande näher liegt, als die übrigen kleinen
Halligen. Durch Schutz= und Anſchlickungsvauten auf
Habel würde die Anlandung der Halligen weſentlich
ge=
foͤrdert werden.
Literariſches.
2 Viele deutſche Biſchöfe lund andere Herren) haben
ſich nach der Frankfurter Zeitung Nr. 200 vom 21. d. M.
uͤber die den Vatikan beherrſchenden Italiener oft
be=
klagt, daß ſie das deutſche Element gar nicht aufkommen
laſſen. Ein in den Buchhandlungen von Bergſträßer,
Berthold Saeng, Schlapp und Vogelsberger zum Preiſe
von 30 Pfg. ausgelegtes Schriftchen „Blaſtdas
Feg=
feuer aus ſſVon einem Darmſtädter) erſucht die Biſchöfe
Um Trennung von Rom und für die 20 Millionen
deutſche Kathöliken eine eigene Kirche zu errichten. Die
Millionen. die jährlich nach Rom geſchickt werden. würden
ſomit in Deutſchland verbleiben.
Der Tod des Papſtes Leo XIII.
In der am Freitag morgen ſtattgehabten
vier=
ten Verſammlung der Kardinäle wurden die
neu eingelaufenen Beileidstelegramme verleſen, darunter
das des Königs von Rumänien. Der Verſammlung
wurde hierauf zur Kenntnis gebracht, daß der Papſt
50000 Franes für die Armen Röms, 30000 Francs für
die Armen Perugias und 10000 Francs für die Armen
Carpinetos beſtimmte. Dann befaßte ſich die
Verſamm=
lung mit den von einigen kränklichen Kardinälen
vor=
gebrachten Bitten und willfahrte u. a. dem Wunſche, daß
einige dieſer Kardinäle Wohnräume für das Konklave
im gleichen Stockwerk mit der Sixtiniſchen Kapelle
er=
halten ſollen, um ihnen das Treppenſteige; zu erſparen.
Es beſtätigt ſich, daß die Eröffnung des
Kon=
klaves auf den 31. Juli feſtgeſetzt iſt. An der
Kardinalkongregation nahmen 32 Kardinäle ieil. Nach
der Kongregation hatten der „Tribuna” zufolge die
Kardinäle Oreglia und della Volpe eine längere
Be=
ſprechung mit dem Kardinol Kopp. Kardinat Rampolla
wird morgen den Vatikan verlaſſen.
Trotz des Siroccos begab ſich am Freitag das Volk
in großen Mengen zur Peterski=
„ die Leiche
des Papſtes zu ſehen, mi igs beſonders Arbeiter.
welche aus den Fabriken kamen.
Gele S.
Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 27. Juli 1903.
Rummer 123.
Berlin, 25. Juli. In der reichen Trauerſchmuck
tragenden Hedwiaskirche fand heute vormittag ein vom
fürſtbiſchöflichen Delegaten-Probſt Neuber Zelebriertes
Totenamkfürden Papſtſtatt. Der Feier wohnten
bei in Vertretung des Käiſers der Erbprinz von
Höhen=
zoͤlern. in Vertretung des Reichskanzlers der Chef der
Reichskanzlei, Geheimrat Conrad, Miniſter Freiherr von
Rheinbaben, Staatsſekretär Graf Poſadowsky. für das
Auswärtige Amt Unterſtaatsſekretär v. Mühlberg.
Staats=
ſekretär Krätke, das diplomatiſche Korps und ſonitige
Ver=
treter der Staats= und ſtädtiſchen Behörden. Die
katho=
liſchen Studentenvereine bildeten ſeitlich des Katafaik=
Spalier, andere Vereine mit Fahnen und Bannern waren
im Halbkreiſe aufgeſtellt. Nach dem vom Kirchenchor
ge=
ſungenen Requien ſegnete Probſt Neuber die Tumba ein.
Morgen findet von den Kanzeln eine Gedächtnisanſprache
für den Papſt ſtatt.
1 Rom, 25. Juli. Um Mittag wurde die
Peters=
kirche geräumt, während Berſaglieri den Eintritt anderer
Perſonen in die Kirche hinderten. In kurzer Zeit war die
Kirche vollſtändig leer. Auf dem Petersplaßze herrſchte
gegen Mittag lebhafter Verkehr. der teilweiſe auch durch
die Rückkehr der Diplomaten und Kardinäle vom
Em=
pfange im Vatikan verurſacht wurde. Das Militär iſt in
die Kaſernen zurückgekehrt, Rur einige Abteilungen ſind
unter den Säulenhallen des Petersplahzes zurückgeblieben.
der gegen 2 Uhr faſt das gewöhnliche Bild zeigte Währens
der zwei Tage währenden Ausſtellung der Leiche ereignete
ſich Lein Zwiſchenfall. Sieben Saniſtätswachen wlarden
nur von etwa 50 Perſonen beanſprucht, die ohnmächtig
geworden waren.
Heute nachmittag begann die vorläufige
Bei=
ſetzüng des Papſtes der mehr als 2000 geladene
Per=
lonen beiwohnten. Die Leiche des Papſtes wurde um
7 Uhr abends in feierlichem Züge aus der
Sakraments=
kapelle durch das Mittelſchiff nach der Oberkapelle getragen.
Hier wurde in Anwelenbeit der Kardinäle, des
diplo=
matiſchen Korps, des Adels u. ſ. w. der Teiche die
Ab=
ſolution erteilt'Der Majordomus bedeckte das Antlitz
mit einem weißen Schleier, der Zeremonienpräfekt ſchlug
die Leiche in einen rotſeibenen Schleier, ſodann in das
Bahrtuch. Nobelgarden hoben die Teiche in einen
Eypreſſenholzſarg, inden Medaillen in den Pontiſikatsjahren
des Papſtes entſprechender Zahl nebſt einer Glasröhre
mit einem den Lebenslauf und die Verdienſte des Papſkes
ſchildernden Vergament gelegt wurden. Nach der
Ver=
ſiegelung wurde der Sarg in einen Bleiſarg und dieſer in
einen Ulmenholzſarg geſteut und nunmehr nach der letzten
Einſegnung zum Skeinſarkophag getragen und hier unter
Glockengeläuke, Pſalmengeſang und Gebeten beigeſetzt.
So=
dann wurde die Deffnung des Sarkophags Vermauert.
während die tiefergriffenen Anweſenden die magiſch
be=
leuchtete Baſilika verließen. Die Feierlichkeit erreichte um
9 Uhr 15 Minuten ihr Ende.
. Rom, 25. Juli. Der heutigen fünften
Kon=
gregatiön der Kardinäle wohnten der =Tribuſiar
zu=
folge auch die geſtern abend und beute früh hier
einge=
tröffenen ausländiſchen Kardinäle bei. Die Kongregatiön
wurde begonnen mit einem kurzen Meinungsaustauſch
über das Könklave- Vor der Sitzung fand eine
Zu=
ſammenkunft der Aelteſten der Kardinalsordnungen mit
Oreglia ſtatt. Die Sihunig war ſehr kurz. Die=Tribuna”
fügt hinzu, es wurden keine wichtigen Entſcheidungen
ge=
troffen.
Um 11 Uhr folgte der Empfang des
diplo=
matiſchen Korßs. Sänitliche beim päpftlichen Stuhl
beglaubigten diplomatiſchen Vertreter waren in großer
Uniform erſchienen und wurden von Oreglia, der von den
übrigen Kardinälen umgeben war, empfangen. Der
portu=
gieſige Geſande hielt jölgende Anſpruche: „Dem bei
dem Hl. Stuhle beglaubigten diplomatiſchen Körps liegt
es am Herzen, dem hl. Kollegium ſein tiefſte= Beileid
aus=
zuſprechen zu dem ſchmerzlichen und unerſetzlichen Verluſte.
den es'ſoeben erlitten hat und der die ganze Chriſkenheit
in Trauer verſetzt. Die Tugenden und die tiefe Weisheit
se= Paſtes Les xrIk werden eine leuchtende Spur'en
der Weltgeſchichte zurücklaſſen Das diplomatiſche Korps
bitter Ew. Eminenzen, ſeine Beileidsbezeugungen gütigſt
entgegenzunehmen; es iſt der feſten Hoffnungs daß Gött
in ſeiner Weisheit und unausſprechlichen Güte das hl.
Kollegium erleuchten wird bei der Wahl des Pontifex,
der berufen iſt, den Glanz der Kirche aufrechtzuhalten
und Mittel zur Beſänftigung der Leidenſchaften und zuͤr
Beruhigung der Seelen zu finden.” Auf die Anſprache
er=
widerke der Kardinalkämmerer Oreglia: „Herr
Bot=
ſchafter: Euer Exzelenz haben in Ihrer Stellung als
Doyen des beim päpſtliſchen Stuhle beglaubigten
Diplo=
matiſchen Korps in edler Weiſe den Gefühlen aller Ihrer
Amtsgenoſſen bei dem ſchmerzlichen Ereignis des Todes
des erhabenen Pontifex, Leos Trir - giorreichen
Ange=
denkens, Ausdrück gegeben. Die ganze Welt weint mit
uns über den unerſetzlichen Verluͤſte und das hl. Kollegium
empfindet eine Bitterkeit beſonderer Art bei dieſer
ſchreck=
lichen Prüfung, die ſoeben den heiligen apoſtoliſchen Stuhl
und die katholiſche Welt getroffen hat. Das heilige
Kolle=
gium ſchätzt die Beileidskundgebungen, die ihm von den
Souveränen und Staatshäuptern Zugehen, hoch, und
dieſer neue Beweis der Sympathie, den das diplomatiſche
Korps ihm heute gibt, mächt tiefen Eindruck auf uns.
Glauben Sie, Herr Botſchafter, wir ſind Ew Exzellens
und jedem ihrer würdigen Amtsgenoſſen für die ſo leb
hafte und aufrichtige Teilnahme aufs tiefſte dankbar, die
Sie an unſerem Schmerze nehmen; und die durch
Ver=
mittlung Ew. Exzellenz im Namen des diplomatiſchen
Korps mit ſo viel Zartgefühl zum Ausdruck gebrachten
Beileidsbezeugungen ſind eine wahre Tröſtung für unſere
betrübten HerzenrDas hl. Kollegium bereitet ſich vor.
die höchſte ſeiner Prärogativen auszuüben indem es zur
Wahl deſſen ſchreitet, der als Statthalter Jeſu Chriſti der
Leiter der Kirche ſein ſoll= und in einem ſo wichtigen und
feierlichen Augenblicke wird Gott uns ohne jeden Zweifel
ganz beſonderen Beiſtand und ſeine Gnade gewähren, die
ſotwendig ſind zur Erfüllung der ſchweren Aufgabe die
uns geſtellt iſt. Mit dieſen Gefühlen verabſchiedet ſich am
Vorabend des Konklaves das heilige Kollegium vom
diplomatiſchen Korps, indem es ihm nochmals ſeinen
ſehr iebhaften Dank ausſpricht.- Nach dem Empkanß Lez
biplomakiſchen Korps empfing das Kardinalskollegium
die Mitgleder des Malteſerordens.
Darmſtadt, 27. Juli.
Die uns in der Nacht vom Sonntag auf Montag
zugehenden neueſten Depeſchen ſind diesmal ausgeblieben.
weshalb die Rubrik „Letzke Nachrichten' heute den
ge=
wohnten Umfang nicht hät.
7 Am Gämstag äbend wurden die vom deutſchen
Turnfeſt in Nürnberg ſiegreich heimkehrenden Turner
der Turngemeinde Darmſtädt auf dem
Lud=
wigsbahnhofe von der Turngemeinde feierlich empfangen
und begrüßt. Die Mitglieder der letzleren bewegten ſich
im Zuge unter Führung dez 2. Sprechers mit der Fahn=
gegen 10 Uhr nach dem Bahnhofe, vor dem ein nach
vielen Hunderten zählendes-Publikum Kopf an Kopf
Auktellung genömmen hatte, und machten vor dem
Bahnhofe Halt. Um 10 Uhr traf der Zug von
Nürn=
berg ein. Die heimkehrenden Turner, deren Hüte mit
Eichenlaub geſchmückt waren, wurden bei ihrer Ankunft
feierlich empfangen und ſodann durch den ſüdlichen
Aus=
gang des Haupkgebäudes geleitet, wo ſie bei ihrem
Er=
ſcheinen mit einem Tuſch und Hochrufen begrüßt wurden.
Nachdem ſie auf der Treppe Aufftellung genommen hatten.
ſang die Singmannſchaft der Turn Kemeinde als
Be=
arüßungschor das Lied von Mücke „Gott grüße Euchs.
Daraufshielt der 2. Sprecher der Lurngemeinde, Herr
Dr. Netzling, eine kurze, kernige Anſprache in der er auf
das heute abend vekundete lebhafte Intereſſe des
Darm=
ſtädter Publikums für die Turngemeinde hinwies und
den ſiegreichen Turnern ſeinen Gruß entbot und Dank
ausſprach für die wackere Arbeit, welche ſie in Nürnberg
geleiſter; ein dreifaches „Gut Heilr auf die Turner ſchloß
die Anſprache. Der Zug, deren Teilnehmer nach der
Ankunft vor dem Bahnhofe die Lampions angezündet
hatten bewegte ſich dann mit Minlik durch die
Rhein=
ftraße ꝛc nach dem Turnhauſe am Woogsplaß. woſelbſt
ein gemütliches Zuſammenſein der Mitglieder und ihrer
Angehörigen ſtattfand.
G. Großes Radrennen auf der Radrennbahn
an der Heidelbergerſtraße am Sanſtag. 26. Juli.
VVor=
läufiger Bericht.) 1. Eröffnungsjahren; 7 H. Struth=
Mainz. 2) Geors Dreſcher=Mainz. 3) W. Kellner=
Frank=
furt. I1. Das Gilberne Rad von Darmſtadt: 1) Heinrich
Schwarz=Mainz. 2) J. Wagner=Worms. 3 Hermann
Ullrich=Darmſtadt. 4 H. Buchmann=Darmſtadt. Ein
junger Metzgerburſche Namens Michael Gerſt von hier
gewann mit der Programmnummer 962 das wertvolle
Rad). I1I. Klubfahren' für Mitglieder des Veloziped=
Klubs Darmſtadt: 7 Herm. Ulkrich. 2 Willy Schäfer,
3) Guſtav Schmitz. IV. Motor=Rennen: WWenz=
Frank=
furt. 2) Wagner=Worms. 3 Scharmann=Durlach. Die
beiden letzten Rennen waren durch eingetretenes
Regen=
wetter erheblich beeinflußt und inſolgedeſſen kamen Kuch
zwei Motorfahrer zu Fall, ohne ſich indes ernſtlich zu
verletzen.
Letzte Nachrichten.
e Berlin, 25. Juli. Die „Nordd. Allg. 3tg.- meldet:
Zur Linderung des durch die Waſſerſchäden in
Schleſien hervorgerufenen Notſtandes hat das
Staats=
miniſterium in ſeiner geſtrigen Sitzuns einen Kredit bis
zur Höhe von sehn Millionen Mark unter
Vor=
behalt der Genehmigung des Landtages zur Verfügung
geſtellt. Die Feſiſeßunc dieſes Betrages und die ſofortige
Flüſſigmachung eines Leiles dieſer Summe iſt, wie wir
hören, auf direkte Veranlaſſung des Miniſterpräſidenten
erfolgt. Dem „Staatsanzeigers zufolge begab ſich
Finanz=
miniſter Frhr. v. Rheinbaben'heuke vormittag nach
Breslau, um in Gemeinſchaft mit dem Vertreter des
Oberpräſidenten und dem Landeshauptmann über die
Verwendung der zur Linderung der
Ueberſchwemmungs=
ſchäden in Schleſien bereitgeſteliten Staatsmittel zu beraten.
Berlin, 25. Juli. Der deutſche Kriegerbund und
der preußiſche Landeskriegerverband haben für ihre durch
das Hochwaſſer in Scheſien geſchädigten
Kamera=
den aus ihren Notſtandsfonds zuſammen 10000 Mark
bewilligt und dem Provinziakkriegerverband für Schleſien
ſofort nach Bekanntwerden der Kataftrophe telegraphiſch
ubermittelt.- Weitere freiwillige Sammlungen innerhalb
der Kriegervereine des deutſchen Kriegerbundes ſind
ein=
geleitet.
1 Wiesbaden, 25. Juli. Der geheime Hofrat Adlon,
früherer langjährider Direktor des hieſigen Hoftheaters,
iſt geſtern abend im 81. Lebensjahr geſtorben.
1 Stettim, 25. Juli. Der frühere Staatsſekretär des
Reichsſchatzamtes Geheimrat Jacobi iſt geſtern abend
in Zinnowitz geſtorben.
2 Danzkg. 25. Juli. Die Kaiſerin traf heute
vormittag müt den Prinzen Auguſt Wilhelm. Otkar und
Joachim und der Prinzeſſin Viktoria Lüiſe hier ein, um
die Sehenswurdigkeiten in Augenſchein zu nehmen.
Nach=
mittags gedenkt die Kaiſerin näch Cadinen zurückzukehren.
Wien, 25. Juli. Das„Wiener Korreſp.=Bur." iſt
vom Kriegsminiſterium ermächtigt Folgendes zu
ver=
öffentlichen; „Am 20. Juli iſt während eines Marſches
des Infanterieregiments Nr. 12 von Trebinje nach Bielek
eine größere Anzahl Soldaten infolge Hitzſchlages
verſchieden. Wenn auch bezüglich der Durchführung des
Marſches die in den Zeitungen enthaltenen Bemerküngen
den Tarſachen nicht entſprechen, ſo muß doch
bedäuer=
licherweiſe beſtätigt werden. daß am 20. Juli 15 Fälle
von Hitzſchlag mit tödlichem Ausgang
vorge=
kommen ſind Die bisher gepflogenen eingehenden
Er=
bebungen ergaben. daß militäriſcherſeits Vorjorge für
Marſcherleichterungen und Vorbereitungen für
Waͤſſer=
beſchaffung getroffen waren und wiederholt Raſten
ein=
geſchaltet würden Die Urſache der Unfälle dürfte in der
am 20. Juli herrſchenden, für die dortige Gegend
außer=
gewöhnlich hohen Temperatur, die während des letzten
Teils der Mäſchbewegung von 22 auf 40 Grad Reaumur
emporſchnellte, gelegen haben.”
Bezüglich des Unglücks erfährt das „Ungariſche
Kor=
reſpondens=Bureau- an maßgebender Stelle: Die
Mann=
ſchaften marſchierten von Trebinie nach Bielek und waren
mit allen Marſcherleichterungen verſehen. Die Feldflaſchen
waren gefüllt. Waſſer wurde auf einem Wagen
nach=
neführt. Die Hitze ſtieg auf 40 Grad Reaumur. Man
beabſichtigte, das nahe gelegene Bieler ſobald als
mög=
lich zu erreichen. um den Soldaten Raſt zu gewähren.
Einen Kilometer von Bielek jedoch wurden 11 Soldaten
von Sonnenſtich getroffen und ftärben. Die Maroden
wurden auf Wagen nachgeführt; ihre Zahl iſt noch nicht
feſtgeſtellk jedoch iſt es Unwahrſcheinlich. daß die Ziffer
ſo groß iſt, wie ſie in den Zeitungsberichten gemeldet
wird. Strengſte Unterſuchung iſt engeleitet. Die
Ver=
antwortung gegenüber den Schuldtragenden wird in
größtem Maße ängewendet.
Dublin, 25. Juli. Vor der Abreiſe befahl der
König daß dem Volke ſein und der Königil
ſiefge=
fühlter Dank ausgeſprochen werde für die Loyalität ind
die Juneigung. von der er während des Aufenthaltes in
Dublin Umgeben geweſen ſeir Der König ſpendete für
die Armen Dublins 1000 2ltr.
Dublin, 25. Juli. Has Königspaar reiſte
nachmittags zum Beſuch des Lord Londonderry nach
Nei=
townards, auf dem Wege zum Bahnhof von der
Volks=
menge lebhaft begrütz.
SSofia,35. Juli. Die,Agence Tolsgraphique Bulgare”
erklärt, die in einem Teile der auswärtigen Preſſe
ver=
breiteten Nachrichten von einer
Militärverſchwö=
rung gegen den Fürſten Ferdinand ſeienreine
Er=
findung, zu dem Zwecke ausgeſtreut, die Lage in
Bul=
garien als beuoruhigend hinzuſtelleh.
Petersburg, 25. Juli. Das deutſche
Schul=
ſchiff;Steinz iſt bei der Nikolaibrücke vor Anker
ge=
gangen. Der Kommandant Dambrowski machte die
üblichen Meldungen und ſtattete einen Beſuch bei dem
deutſchen Botſchafter ab. Abends fand in der Botſchaft
ein Diner ſtatt. zu dem außer allen Mitgliedern der
Botſchaft der Kommandant und die Offigiere des
Schul=
ſchiffes. der Generalkonſul Maron mit den Herren des
Konſulats, der bayeriſche Geſchäftsträger, Freiherr von
Tucher, Marineattachs Und Fregättenkapitän Freiherr
von Schimmelmann mit Gemaͤhliſi. hervorragende
Mit=
glieder der deutſchen Kolonie und andere geladen waren.
Eodes-Anzeige.
Heute vormittag 3¼ Uhr verſchied ſanft
nach längerem Leiden unſere liebe Schweſter
und Schwägerin.
Hisabethe Arras,
geborene Kafkenbergor,
Vilwe des Mehgermeiſters Peter Arras,
im 37. Lebensjahre.
Darmſtadt, den 25. Juli 1903.
Im Aamen der kranernden hinterbliebenen:
Familie Haſienberger, Michelſtadt.
„ Dörr, Erlau.
Die Beerdigung findet Montag nachmittag
4 Uhr vom Eliſabethenſtift aus auf dem
Beſſunger Friedhof,
Einſegnung 3½ Uhr, ſtatt. (3149
Todes-Anzeige.
(Statt jeder beſonderen Anzeige.)
Heute nachmittag 1¼ Uhr entſchlief ſanft
nach langjährigem Leiden unſere gute Schweſter
Eleonore Leonhard.
Tief betrübt zeigen dies hiermit an
die trauernden Geſchwiſter.
Darmſtadt, den 26. Juli 1903.
Die Beerdigung findet Dienstag, 28. Juli,
nachmittags 5 Uhr, vom Sterbehauſe,
Karlſtraße 11, aus ſtatt. (13150
Blumenſpenden dankend verbeten.
Todes-Anzeige.
Wir erfüllen die tieftraurige Pflicht,
Freunde und Bekannte zu benachprichtigen,
daß es Gott dem Allmüchtigen geſalen hat,
unſeren innigſtgeliebten
(13151
CaTL,
Herrn Diplom=Ingenieur buoas,
nach kurzer aber ſchwerer Krankheit zu ſich
zu Lufen.
Wir bitten bei unſerem ſchweren Verluſt
um ſtille Teilnahme.
Familie Lucas.
Familie Falk.
Darmſtadt und Mainz.
den 26. Juli 1903.
Die Beerdigung findet Dienstag, 28. Juli,
nachmittags 4 Uhr, vom Portale des
Darmſtädter Friedhofs aus ſtatt.
Tageskalender.
Theater am Woogsplatz, Anfang 8 Uhr: „Der
tolle Kittmeiſtero.
Neues Schießhaus: Preisſchießen und Konzert von
5 2hr ab.
Konzertum 18 Uhr im Reſtaurant=Metropoles.
Konsert um 8 Uhr in der „Stadt Pfüngſtadt
Zither=Klub Darmſtadt-Beſſungen: Volksfeſt
um 4 Uhr im „Chauſſeehauss.
Verſteigerung skalender.
Dienstag, 28. Juli.
Hofreite=Verſteigerunig des Gpenglermeiſter Wilh.
Gelfius MNoßdörferſtraße 9 um 10 Uhr auf dem
Orts=
gericht 1.
Mobiliar= ꝛc. Verſteigerung um 10 Uhr
Runde=
turmſtraße 16.
Gewerbe=Muſeum, Neckarſtraße 3. Täglich geöffnet
von 11-1 Uhr. Eintritt frei.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei, verantwortlich für die Redaktion: Dr. O. Waldaeſtel, für den Juſeratenteil: F. Kroſt, ſämtlich in Darmſtadt.