GGGGGOOGN
E.
GG0
Gi.
5OG0
Abonnementspreis
166. Jahrgang.
Inſerake
halbjährlich 3 Mr. einſchl. Bringerlohn. Verbunden mit,„Wohnungs=Anzeiger= und der Sonntags=Beilage: blatt werden angenommen in Darmſtadt
Alluſtvierkes Ankorhaltungsblakk.
Amtliches Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und der andern Behörden.
monatlich 50 Pfg., vierteljährlich 150 Mr.
Auswärts werden von allen Poſtämtern
Beſtellungen entgegengenommen zu 180 Ml.
vierteljährlich.
für das wöchentlich 6mal erſcheinende
Tag=
von der Expedition Rheinſtraße Nr. 23, in
Beſſungen von Blößer Beſſungerſtraße
Nr. 48 und Schießhausſtr. Nr. 14, ſowie
aus=
wärts von allen Annoncen=Expeditionen.
73 170.
Donnerstag, den 23. Juli.
1803.
Betunntmachung.
Dem beurlaubten Großh. Gerichtsvollzieher Wittich in Darmſtadt iſt für
die Zeit vom 3. Auguſt bis einſchließlich 20. Auguſt 1903 der
Gerichts=
vollzieher=Aſpirant Castritins zum Stellvertreter beſtellt worden.
Darmſtadt, den 20. Juli 1903.
Der Großherzogliche Landgerichtspräſident.
Herzberger.
(12951
B e k a n n t m a ch u n g.
Die Wilhelminenſtraße zwiſchen Wieſen= und Bismarckſtraße wird wegen
Vornahme von Dampfwalzarbeiten auf 3 Tage für den Fuhrwerks= und Fahrrad=
Verkehr geſperrt.
Darmſtadt, den 21. Juli 1903.
Großherzogliches Polizeiamt.
(2925
J. V. Kraemer.
B e k a n n t m a ch u n g.
Wir bringen hiermit zur Kenntnis der Hausbeſitzer und Mieter, das wir
gegenwärtig auf Grund des Artikels 1 des Geſetzes. die polizeiliche
Beaufſichti=
gung von Mietwohnungen und Schlaftellen betreffend, deſſen Wortlaut wir
untenſtehend im Abdruck folgen laſſen, mit einer allgemeinen Reviſion ſämtlicher
Mietwohnungen und Schlafſtellen in hieſiger Stadt beſchäftigt ſind.
Hierbei iſt die Aufſtellung einer Wohnungsſtatiſtir beabſichtigt, weshalbſ (
wir erſuchen, den revidierenden Beamten möglichſt genaue Auskunft erteilen zu
wollen.
Wir bemerken noch. daß dieſe Reviſion gegenwärtig im HI. Polizei=
Revier ſtattfindet.
Darmſtadt, den 29. Juni 1903.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Gaupolizei).
Dr. Gläſſing.
Der Artikel 1 3itierten Geſetzes lautet:
Die Geſundheitsbeamten des Staates und die Ortspolizeibehörden, ſowie
die von den letzteren Beauftragten ſind befugt, die zum Verinieten beſtimmten
Wohnungen und Schlafſtellen einer Unterſuchüng in der Richtung zu unterwerfen,
ob aus deren Benutzung zum Wohnen oder Schlafen Nachteile für die Geſundheit!
oder Sittlichkeit nicht zu beſorgen ſind.
Gleiche Befugnis ſteht den genannten Organen bezüglich der Schlafräume
zu, welche von Arbeitgebern ihren Arbeitern (Lehrlingen, Geſellen, Gehilfen,
(146422
Dienſtboten ꝛc.) zugewieſen werden.
Lieferung von Kanalbau=
Materialien.
Die Lieferung von
ca. 100000 Kanalringofenſteinen,
6 40000 Eg Zement, ſowie von
Steinzengwaren
ſoll verdungen werden.
Arbeitsbeſchreibungen und Bedingungen
liegen bei dem Tiefbauamt, Waldſtraße,
Zimmer Nr. 1, während der Dienſtſtunden
zur Einſicht offen. Auch werden dort
die Angebötsſcheine abgegeben.
Angebote ſind bis
Donnerstag, den 30. Juli l. J.
vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Darmſtadt, den 21. Juli 1903.
Städtiſches Tiefbauamt.
Keller. (2950dk
Vergebung von
Pflaſter=
arbeiten.
Die Herſtellung von ca. 1000 Am
Neupflaſter in der Erbacherſtraͤße
zwiſchen Mühl= und Stiftſtraße ſoll
verdungen werden.
Arbeitsbeſchreibungen u. Bedingungen
liegen bei dem Tiefbauamt, Waldſtraße,
Zimmer Nr. 1 während der
Dienſt=
ſtunden zur Einſicht offen. Auch werden
dort die Angebotsſcheine abgegeben.
Angebote ſind bis
Mittwoch, den 29. Juli l. J.
vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Darmſtadt, den 21. Juli 1903.
Städtiſches Tiefbauamt.
Keller. (12897md
Konkursverfahren.
Das Konkursverfahren über den
Nach=
laß des verſtorbenen Dachdeckermeiſters:
Chriſtiau Schaaf von Darmſtadt iſt
nach erfolgter Abhaltung des
Schluß=
termins aufgehoben worden.
Darmſtadk, den 18. Juli 1903.
Der Gerichtsſchreiber Großh. Amtsgerichts
Darmſtadt L. 712929
Bekanntmachung.
Das 1. und 2. Ziel der
Gemeinde=
ſteuern für 1903,4 iſt, bei Vermeidung
der Mahnung, bis Ende dieſes Monats!
an den Werktagen, vormittags von 8 bis;
12½ Uhr hierher zu entrichten.
Darmſtadt, 22. Juli 1903.
Die Stadtkaſſe.
J. V.: Hahn. (12943dsi
Bekanntmachung.
Der Schuampelweg iſt von der
Roß=
dörferſtraße bis zur Backofenſchneiſe
wegen Herſtellungsarbeiten von heute
bis auf weiteres für Fuhrwerke jeder
(1279300
Art geſperrt.
Darmſtadt, 18. Juli 1903.
Großherzogl. Oberförſterei Darmſtadt.
Kullmann.
habe ein 3=ſtöckiges, der Neugeit entſpr
ein=
gerichtetes 3X4=Zimmerhaus mit
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aufzunehmen geſucht.
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Freitag, den 24. Juli 1903, nachmittags 6 Uhr,
verſteigere ich an Ort und Stelle am Steinbergsweg:
ca. 1½. Morgen Korn auf dem Halm
öffentlich meiſtbietend gegen gleich bare Zahlung oder gegen Bürgſchaft bis
Ende September 1903.
Zuſammenkunft präzis 6 Uhr an der Villa Bormet, Niederramſtädterſtr.
Darmſtadt, 22. Juli 1903.
Emgol,
Großherzogl. Gerichtsvollzieher.
12953)
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Ludwi,
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ſpofkhillig.
51
Hoosssich
Heitzenroeder Ww., Geiſtberg 5.
S.. Gleichfalls eine große Menge Borden.
Bas Müdchen von Athen.
Roman von William Black.
Genehmigte Uebertragung aus dem Engliſchen.
Machdruck verboten)
9
Ich dachte nicht weiter nach, ſagte Frank Gordon
u Briſeis, ich war zu ſorglos und ahnte keine Gefahr.
Ich hielt es für genügenden Schutz, daß ich mit einer
indern verlobt war, weiter überlegte ich nichts. So
ſolgte ein ſchöner Tag dem anderen, und immer
ieferes Verſtändnis gewann ich für eine ſo
warm=
herzige und feingeſtimmte Natur, wie ich ſie bis
ahin nie kennen gelernt hatte O, Sie
nüſſen nicht denken, daß ich nach Entſchuldigungen
chen will; es iſt alles meine Schuld ganz
llein. Ich täuſchte mich ſelbſt, ich wollte nicht
die Folgen denken, ſolange ich noch
Gelegenhei=
ſatte, Ihr Kleid auf der Treppe rauſchen zu hören,
zu ſehen, wie Sie ins Zimmer traten oder noch
einmal den Zauber Ihrer Stimme oder Ihrer Augen
iber mich ergehen zu laſſen.
Und dann kam das Erwachen. Es war beim
Lanz - hier im Hauſe - Sie trugen gelbe Roſen
1 Ihrem ſchwärzen Kleid .. wiſſen Sie wohl
och3 Und an dem Abend wußte ich, daß ich ein
Mädchen liebte und mit meiner Ehre mich an ein
anderes gebunden hatte. Die Entdeckung war furchtbar;
aber ich hoffte wenigſtens, daß die Strafe für das,
was ich in meiner Gedankenloſigkeit gefehlt hatte,
mich allein treffen würde, und ich beſchloß, mich
zurückzuziehen.. . nicht gerade auf einmal, ſondern
ſo. daß niemand erraten ſolle, was geſchehen war.
Briſeis, denken Sie von mir ſo ſchlecht, wie Sie
wollen, ich verdiene das ſchlimmſte; aber Sie dürfen
nicht denken, daß ich Ihnen irgendwie wehtun wollte.
Während er ſo ſprach, rührend ungeſchickt und
doch ſo ergreifend, war mit Briſeis Geſicht eine
ſelt=
ſame Veränderung vorgegangen. Die kalte
Gleich=
gültigkeit ihres Blickes waͤr erſt der Teilnahme und
Verwunderung gewichen; die Verwunderung hatte
der Freude Platz gemacht, und der Ausdruck dieſer
war ſchließlich in denjenigen unausſprechlichen Glückes
übergegangen — wenn auch, noch ehe er zu Ende
gekommen war, ihre Augen, die ſanften, dunklen,
beredten Augen, voller Tränen ſtanden. Sie ging
ſchnell auf ihn zu und reichte ihm die Hand.
Mein Freund ... für immerl ſagte ſie mit
warmen Händedruck.
Ihre Hochherzigkeit — deren ſich Briſeis gar
nicht bewußt zu ſein ſchien — überraſchte Frank
Gordon. Er wußte, daß er verdient hätte, mit
ab=
weiſendem Stolze behandelt zu werden, und nun
blickte ſie ihn mit ihren tränenſchimmernden Augen
ſo warm und gütig an.
Sie hielt ſeine Hand einen Augenblick feſt, dann
ſagte ſie wie zur Erklärung ihres plöhlich veränderten
Weſens.
Ach, Sie können das nicht begreifen. Sie können
nicht begreifen, wie das höchſte Kleinod einer Frau
ihr ganzes Leben hindurch die Erinnerung daran iſt,
daß der Mann, der einzige, den ſie je geliebt hat,
auch für ſie empfand, wenn auch nur für einen
Augenblick. Vielleicht wird ihr nie in ihrem Leben
das zuteil. was man Glück nennt, vielleicht heiratet
ſie den Mann nicht, den ſie liebt; aber ſie bewahrt
das Geheimnis bei ſich bis an ihren Todestag und
es iſt ihr Kleinod und ihr Stolz.. Rein nein,
fuhr ſie mit wehmütigem Lücheln fort, Sie können
das nicht verſtehen, aber Sie haben mir mein Kleinod
gegeben, und ich bin Ihnen dafür dankbarer, als ich
es ſagen kann. Ich bin zufrieden. Denken Sie nicht
mein Freund, daß ich jemand beneide. Ich wünſche
Ihrer Braut alles Gute. Mit der Zeit werden Sie
ſie lieben lernen; das iſt der Lauf der Welt ſo, und
es iſt gut, daß es ſo iſt. Und Sie werden die
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Griechin dann .. vergeſſen, gegen die Sie einſt
freundlich waren. Leben Sie wohl ... Gott ſegne
Sie beidel
Er ſing ſie in ſeinen Armen auf, denn er
fürchtete, ſie könne fallen, und im Uebermaße ſeiner
Gefühle rief er, alles andere vergeſſeud:
Briſeisl... Es ſoll kein Lebewohl ſein! Es
ſoll kein Lebewohl ſeinl Ich liebe Dich .. Du
liebſt michl Das iſt das höchſte Geſetz
Sie befreite ſich aus ſeiner Umarmung.
Ihre Ehre ausgenommen, erwiderte ſie und ſah
ihn mit einem Blicke an, daß er über ſeine
vorüber=
gehende Verirrung beſchämt und voller Verzweiflung
über die Ketten, die ihn gebunden hielten, vor ihr
ſtand. Sie ihrerſeits bemühte ſich ſichtlich, ihre ſtolze
Selbſtbeherrſchung, die ihr faſt verloren gegangen
war, wiederzuerlangen - und doch, als ſie ihm zum
letztenmal die Hand reichte, ſah ſie ihn innig an,
und ſie litt, daß er ſie auf die Stirne küßte als
ſtummes Zeichen des Lebewohls.
Dann ging ſie aus dem Zimmer. Sie hatte
ſich tapfer gehalten; wie es in ihrem Herzen ausſah,
welche Qual die Entſagung ſie koſtete, durfte er nicht
erfahren.
12.
Zu derſelben Zeit ungefähr befanden ſich eines
Abends Miß Georgie Leſtrange und ihr Bruder Percy
allein in einem Privatzimmer des Walldorfhotels in
New=York. Es war ein ziemlich großes Zimmer,
und der hübſch dekorierte Tiſch darin war für acht
Perſonen gedeckt. Percy Leſtrange, ein junger Mann
mit rotem Haar, ſtarrte nachdenklich ins Feuer; ſeine
Schweſter ſtand in einem dunkelbraunen Sergekoſtüm
auf den Fußſpitzen vor einem ſehr hoch hängenden
Spiegel, um ihre Halsſchleife noch etwas genialer zu
knüpfen. Und wie gewöhnlich ſchwatzte das hübſche
Mädchen mit dem kecken Näschen unaufhörlich ins
Blaue hinein.
Hör' mal, Georgie, ſagte ihr Bruder zuletzt
ver=
drießlich, Deine Ausdrücke ſind haarſträubend! Und
warum kannſt Du es eigentlich nicht laſſen, fortwährend
Fragen zu tun, wenn Du doch die Antwort gar nicht
abwarteſts Das hringt einen wirklich zur Verzweiflung.
Warum kannſt Du nicht Deine Anſicht ſagen, ohne
Dein ewiges nicht wahr? und was meinſt Du? und.
Es iſt genug, Perey, unterbrach ſie ihn
würde=
voll. Du biſt noch ein wenig nervös und reizbar als
letzter Reſt von Deiner Krankheit, darum ärgerſt Du
Dich über alles, und Du haſt Dir doch vorgenommen,
dieſe Schwäche nicht wieder aufkommen zu laſſen.
Du willſt Dich doch nicht am letzten Abend vor meiner
Abreiſe mit mir zanken, nicht wahr?
Perey Leſtrange ſchien mit ſeinen Gedanken weit
fort zu ſein; denn er ſaß in ſich verſunken da und
ſagt= ſchließlich zögernd zu ſeiner Schweſter:
Georgie, ich üherlege eben, ob ich lieber vorher
mit Dir darüber reden ſoll oder nicht, um Dich
vor=
zubereiten. Schließlich iſt es ja keine Sache von
Wichtigkeit, Du kannſt ihn ja völlig wie einen Fremden
behandeln.
Georgie ſpielte mit der Speiſekarte und ſchien
ſich auf die in Ausſicht ſtehenden Gerichte zu freuen.
Hörſt Du zu? Als ich heute Nachmittag im
Kontor der Dampfergeſellſchaft war, ſah ich die
Paſſagierliſte durch, und darin ſtand. . nun, früher
oder ſpäter würdeſt Du es doch erfahren haben: der
Name Jack Cavans.
Die Karte entſiel ihrer Hand.
Das kann doch wohl nicht ſeinl rief ſie erſchrocken
aus.
Gewiß: John Philipp Cavan. Es beſteht gar
kein Zweifel.
Dann fahre ich nicht mit dem Schiff. Wann
geht der nächſte Dampfer von derſelben Linie. Das
hat er abſichtlich getanl Es iſt kein Zufall, durchaus
kein Zufall, und ich will mir ſo etwas nicht gefallen
laſſen. Er wußte natürlich, daß ich in Amerika war,
aber wer hätte daran gedacht daß er ſo abſcheulich
ſein würde und auf demſelben Schiff wie ich überfahre!
Nun, antwortete ihr Bruder ganz ungerührt von
ihrem Wortſchwall, wenn junge Damen Dummheiten
machen.
Ja, die Männer haben natürlich niemals Schuld,
entgegnete ſie verächtlich. Und Jack Cavan hat nur
verdient, was er bekommen hat. Es iſt ihm ganz
recht geſchehen für ſeine hochtrabenden Anſichten und
ſeine Vornehminerei und ſeine ſchlechten Laynen.
Wenn er ſich aber nun einbildet, daß er mich über
den ganzen Atlantiſchen Ozean hinüber verfolgen
könne, ſo irrt er ſich ſehr. Ich fahre ganz gewiß
nicht mit dem Schiff..
Ach. wozu machſt Du nun wieder ſo viel
Wortel ſagte ihr Bruder trocken. Zu kannſt Dich
doch nicht vor all den Leuten lächerlich machen und
Dich im letzten Augenblick zurückziehen. Was für
einen Grund wollteſt Du wohl angeben?
Du könnteſt ja einen Rückfall haben, warf ſie
geſchickt ein.
Rede doch keinen Unſinn. Die Sache liegt
natürlich ſo, daß Du Tich ihm gegenüber nicht
ge=
rade hübſch benommen haſt, und nun ſitzt Du in der
Patſche. Jack Cavan verfolgt Dich nicht, ſondern
Dein eigenes Gewiſſen, und das wirſt Du auch den
ganzen Weg über den Atlantiſchen Ozean nicht los
werden. Was kann Dir Jack Cavan tun? Vom
Morgen bis in den Abend haſt Du ein halbes
Dutzend Menſchen um Dich. Nebenbei: Du haſt
doch Sir Francis die ganze Geſchichte erzählt?
Ob ich es Sir Francis erzählt habe ? fragte
Georgte, und das Blut ſtieg ihr in die Wangen.
Nein, das tat ich nicht, natürlich nicht. Warum
ſollte ich an vergangene Zeiten rühren? Wenn mich.
dieſer abſcheuliche Menſch jetzt nur auch in Ruhe
laſſen wollte!
In dieſem Augenblick ging die Türe auf, und
Miß Georgies Reiſegefährten traten ein: Madame
St. Roche, drei junge Damen und zwei Herren, alle
plaudernd und lachend und in freudiger Erregung
über die bevorſtehende Reiſe.
Nur die ſonſt ſo lebhafte Georgie ſaß während,
des fröhlichen Mahles gedankenvoll und abweſend.
da. Vielleicht ſchmiedete ſie im ſtillen noch
ver=
ſchiedene Pläne; auf jeden Fall machte ſich ihre
Gegenwart auch dann wenig bemerkbar, als die
Geſellſchaft zu den Docks hinunterfuhr, um an Bord
zu gehen. Als das große Schiff in das Dunkle
hinausglitt, war Miß Leſtrange ſchließlich gänzlich
verſchwunden; da es aber hieß, daß ſie mit dem
Ordnen ihrer Sachen in der Kabine beſchäftigt ſei,
ließen ihre Freunde ſie in Ruhe.
Cortſetzung folat)
Rummer 170.
Mohnungen.
Darmſtädter Tagblatt, Donnersing, den 23. Juli 1893.
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Mitglieder werden gebeten, ihre Perſonalkarten vorzuzeigen.
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vielfach preisgekrönt), das an dieſem Tage geineinſam mit dem Männerchor,
„Doppel=Quartett: die Preischöre von Homburg, ſowie auch Einzelchöre zum
Vortrag bringen wird, machen wir Freunde des Geſanges ganz beſonders
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merkſam.
M. Herren, die geſonnen ſind, dem Männerchor=Doppel=Quartett=
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ſtadt inaktiv beizutreten und ihre Ammeldung bis Sainstag, den 25. Juli bei
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weder Verzicht auf alle kriegeriſchen und
444 laud. Dazu wird ausgeführt, daß der erſtere Ent=
ſchluß vorzuziehen ſei, müßte jedem klar ſein: der
feſtzuſetzen. würde ſofort die ungeheuren militäriſchen
Ausgaben unnütz maͤchen, da Japan infolge ſeiner
inſularen Tage die Möglichkeit habe, ſich auf den ernen Oſten Alarmnachrichten kommen. Amerika Tätigkeik der Japaner weſentlich erleichtern müſſe.
nd England ſind in der letzten Zeit mehr in den Rußland habe Japan die Märkte verſchafft, die es
intergrund getreten. Japan erſcheint als der kriegs= dringend brauche, Rußland habe Japan Curopa
der Mandſchurei die Ruſſen feſtſetzen, das erfüllt Japan ſeinen Einfluß in Korea ſehr bedeutend ver= rt 1895 die großen Siege über die Chineſen er= erwarten, da es trotz des Nachtgefühls ſeiner Bürger
chten haben. Die Friedensakte von Shimonoſeki iſt Rußland doch nicht gewachſen jei? Die inſulare
m noch nicht der Abſchluß der auf Feſtlandsmacht Lage, die ſeine Defenſive gewaltig ſtürke, werde bei
tachdem der Kriegsminiſter Kuropatkin das Inſel= Ufer gelänge und die Operationen unſerer Flotte
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Beziehungen zu Rußland, oder Krieg mit Ruß=
Verzicht auf die Beſtrebungen, ſich auf dem Kontinent
Unterhalt einer ganz kleinen Landarmee und einer
Küſtenverteidigungsflotte zu beſchränken; dieſer
Ver=
zicht führe zu einem völligen Einvernehmen mit
Es vergeht kaum ein Tag. ohne daß aus dem Rußland, welches die kommerzielle und induſtrielle
iſtigſte Gegner Rußlands. Wie ſich in Korea und ſ näher gebracht, Rußland habe es zugelaſſen, daß
1 Japaner mit Bitterkeit. Nicht umſonſt will es mehrte. Was aber könne Japan von einem Kriege
richteten Wünſche. Die ruſſiſchen Zeitungen ver= einem Angriffskriege zu einer Quelle der Schwäche,
hen mit Schmeicheln und Drohen die öffent= denn ſelbſt in dem zweiſelhaften Falle, daß eine
he Meinung Japans, für ſich zu gewinnen. japaniſche Landung am koreaniſchen oder ruſſiſchen
paralyſiert würden, müßte doch die Lage des
japaniſchen Landungskorps mit jedem Tage
unhalt=
barer werden, bis es ſchließlich von unſeren verſtärkten
Truppen ins Meer geworfen werde. Die
Hoff=
nungen auf England ſeien trügeriſch: dieſes würde
entweder ſtrenge Neutralität wahren, oder ſich
auf die Verteidigung Indiens beſchränken. Die
Schwäche der engliſchen Landarmee ſei während
des Boerenkrieges eklatant zu Tage getreten, und mit
der Flotte allein könne man Rußland nicht beſiegen.
Die „Nowoie Wremja” ſährt bezeichnender Weiſe
fort: Ein Krieg Japans hegen uns bedeutet ſeinen
Selbſtmord den Schiffbruch aller ſeiner Hoffnungen,
und deshalb ſind wir der feſten Ueberzeuging, daß
die friedliche Strömung in Japan ſchließlich doch
triumphieren wird. An der Macht des ruſſiſchen
Rieſen ſind die Heeresmaſſen Napoleons zu Grunde
gegangen, und nach dieſer Prüfung ſind Rußland
keine anderen mehr 'ſchrecklich. Rußland ſtrebt nach
der Wahrung des Friedens, aber nicht aus Furcht
vor einem Kriege, ſondern aus der Menſchenliebe,
die auf dem Bewußtſein ſeiner Kraft beriht. Alle
fordern wir auf, gemeinſain mit uns für die Zdeale
der Wahrheit und der Ziviliſation friedlich zu
ar=
beiten; wenn aber jemand nicht denſelben Weg
wan=
deln oder ihn uns verſperren will, ſo werden wir
deshalb nicht auf einen Augenblick von der Erfüllung
unſerer hiſtoriſchen Aufgaben ablaſſen.
Geiee 8.
Deutſches Reich.
— Der bekannte freiſinnige Reichstagsabgeordnete
Röſicke=Oeſſau iſt am Dienstag abend plötzlich
infolge eines Schlaganfalles geſtorben. Seit 1890
war Röſicke als Vertreter von Deſſau Mitglied des
Deutſchen Reichstags; bei der diesjährigen Wahl
kam er mit dem Sozialdemokraten Käppler in die
Stichwahl, in der er mit 3000 Stimmen Mehrheit
gewählt wurde.
- Unter dem Vorſitz des Oekonomierats
Dahlem fand am Dienstag mittag im Beiſein des
Reichskommiſſars, für, die Weltausſtellung in
St. Louis 1904. Geh. Oberregierungsrat Lewald,
eine Konferenz von Weinhändlern und Produgenten
in Wiesbaden ſtatt, um die Art und Weiſe der
Be=
ſchickung der deutſchen
Weinbauaus=
ſtellung auf der Weltausſtellung
feſtzu=
ſetzen. Anweſend waren ungefähr 50 Herren aus
allen weinbautreihenden Gegenden des Deutſchen
Reiches. Nach längerer Vebatte wurden die
Be=
ſtimmungen für die Teilnahme an der deutſchen
Sammelausſtellung feſtgeſetzt.
- Anläßlich der Hochwaſſer in Schleſien
werden, amtlichen Mitteilungen zufolge, umfaſſende
Maßregeln erwogen werden müſſen, durch welche
einer Wiederholung ähnlicher Kataſtrophen nach
Mög=
lichkeit vorgebeugt werden kann. Naturgemüß könne
ein lückenloſes Programm für dieſe vorbeugende
Aktion im gegenwärtigen Augenblicke nicht aufgeſtellt
werden. Daß hier in erſter Linie möglichſt
aus=
gedehnte und gründliche Flußregulierungen und die
Schaffung eines den Fortſchritten der modernen
Waſſerbautechnik entſprechenden Eindeichungsſyſtems
in Frage kommen, verſtehe ſich von ſelbſt.
Jeden=
falls werde die Staatsregierung der Löſung dieſer
für das Wohl und Wehe einer wertvollen, mit der
Geſchichte und den Geſchicken der Monarchie
engver=
flochtenen Provinz ſo außerordentlich wichtigen Fragen
dasjenige hervorragende Intereſſe zuwenden, das der
Bedeutung des Gegenſtandes entſpricht.
Ausland.
- Die „Berliner Morgenpoſt; läßt ſich aus
Ungarn melden, daß wahrſcheinlich am 1. Auguſt
die Quartals=Diäten der Abgeordneten nicht
ausgezahlt werden. Präſident Apponyi weigert ſich,
jetzt, da das Budget nur aus dem
Notverordnungs=
recht der Regierung in Kraft iſt, die Diäten von der
Regierung zu verlangen und die Regierung wird dieſe
nicht freiwillig zur Verfügung ſtellen. Man hofft
dadurch die Obſtruktion zu brechen. Die Meldung
klingt nicht ſehr glaublich.
— Das engliſche Unterhaus nahm in dritter
Leſung die iriſche Landbill mit 317 gegen 20
Stimmen an, nachdem Vertreter aller Parteien ihre
freudige Zuſtimmung zu der Bill ausgeſprochen haben.
John Redmond bemerkt, die Regulierung der
Land=
frage werde das letzte noch übrige Hindernis zur
Einſchränkung jener weitergehenden politiſchen Rechte
beſeitigen, ohne welche die Iren nicht zufrieden ſein
würden. Brodrick legte eine Reſolution vor, nach
der die Regierung ermächtigt wird, 5 Millionen Pfund
Sterling für verſchiedene militäriſche Bauten
auszugeben, darunter ſolche zur Vervollſtändigung
bereits genehmigter Verteidigungsbauten, Kaſernements
und Bauten zur Unterbringung von Truppen in
Süd=
afrika, ferner für Exerzier= und Schießplätze. Die
Reſolution wurde mit 118 gegen 68 Stimmen
an=
genommen.
Unter Vorſitz des Herzogs von Sutherland tagte
in London eine Verſammlung hervorragender
konſer=
vativer und liberaler Mitglieder des Oberhauſes und
Unterhauſes, welche für die Vorzugsbehandlung
der Kolonien eintraten. Die Verſammlung
be=
ſchloß die Gründung einer Tarifreformliga, deren
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 23. Juli 1903.
Nummer 170.
Hauptziel ſein ſoll, die Prüfung des Zolltarifs zum
Schußze der Induſtrien des vereinigten Königreichs
herbeizuführen, um die Hilfsquellen des Landes zu
ſichern und weiter zu entwickeln. Es wurde ein
Arbeitsausſchuß gebildet mit dem Herzoge von
Sutherland als Vorſitzenden. Die Liga beabſichtigt
eine Propaganda durch ganz England.
In Serhien wird dem Artikel, „der letzte
Obrenowitſch;, den der frühere Miniſterpräſident
Georgiewitſch in deutſchen Blättern
veröffent=
licht hat, große Aufmerkſamkeit gewidmet. Die
Blütter bringen eine Ueberſetzung, bezeichnen jedoch
insgeſamt, ſelbſt die radikalen Blätter, die
Behaup=
tung, König Alexander hätte ein Attentat gegen
Milan angezettelt, als unbegründet, da König Milan
ſelbſt eingeſtanden habe, er verdächtige die Radikalen.
Die Blätter ſagen, Georgiewitſch wolle die Zeit
ſeiner Präſidentſchaft nur bemänteln und treibe ein
Komödienſpiel.
Der Vertreter der=Frankf. Ztg.- hatte Dienstag
eine Unterredung mit Nenadowitſch, dem
Bevoll=
mächtigten des Königs von Serbien. Derſelbe
erklärte u. a.:
Ich bin nach Genf gekommen, um die hier gebliebenen
Sachen nach Velgrad zu befördern, einige Beſuche
abzu=
ſtatten und im Auftrage des Königs verſchiedene Käufe
zu machen. Der König iſt ſehr beſchäftigt, hat ein gutes
Andenken von Genf behalten und wird vielleicht ſpäter
der Stadt einen Beſuch machen. Sie müſſen, was
ver=
ſchiedene Blätter über ein Komplott berichten, nicht
glauben. Entweder ſind dieſelben bezahlt worden, oder
wollen bezahlt ſein. Wir wiſſen jetzt, daß Alexander
an gewiſſe Blätter große Summen bezahlte, vielleicht
ungefähr 300 000 Francs. König Peter wird an keine
Zeitung eine Subvention zahlen, um ſich ihre Gunſt zu
ſichern. Er will vollſtändige Preßfreiheit. Mit den
Be=
amten iſt er gerecht, er will ein ehrliches Beamtentum um
ſich haben. Auch ſämtliche Diener Alexanders hat er
be=
halten. Der König iſt gegen jeden aufmerkſam und
freundlich. Vor allem wird er Ordnung ſchaffen, damit
Serbien in eine neue Aera der Ruhe, des Wohlſeins
unter dem Regime der Freiheit treten könne.
o Ueber einen Mißbrauch der
Lebens=
verſicherung von Kindern wird der „Köln.
3tg.1 aus Belgien folgendes mitgeteilt: Vor wenigen
Wochen enthüllte der Genter Arzt Dupureux vor der Kgl.
Medizingeſellſchaft haarſträubende Mißbräuche, die mit der
Lebensverſicherung von Kindern getrieben werden. Die
Verſammlung ſandte unverzüglich ein Geſuch an die
Regie=
rung und an das Parlament, um eine entſprechende
Er=
gängung des Strafgeſehbuches zu fordern. Seitdem haben
verſchiedene Aerzte Erhebungen angeſtellt, die erwieſen
haben, daß von 10 Kindern, die in den erſten
Lebens=
jahren ſterben, nicht zwei ärztlich verpflegt worden ſind.
Zahlreiche Kinder ſterben im erſten Monat an
Darm=
entgündung, weil ſie nur mit Waſſer oder
Stachelbeeren=
ſaft genährt werden. Beſonders die ärmeren Familien
werden in vielen Gemeinden von den
Verſicherungs=
agenten zur verbrecheriſchen Vernachläſſigung ihrer
ver=
ſicherten Kinder geradezu verlockt, indem dieſe ihnen die
Bezahlung der Prämien ohne die vorherige vom Geſetz
vorgeſchriebene ärztliche Feſtſtellung der Todesurſache
zuzuſichern imſtande ſind. Mit einer unentſchuldbaren
Sorgfalt drücken die mit den Verſicherungsagenten
zu=
meiſt befreundeten Gemeindeſekretäre auf den gedruckten
Verſicherungsvertrag den Gemeindeſtempel, wodurch die
Beerdigung und die Auszahlung der Prämie
bedingungs=
los geſtattet wird. „Die den Eltern in Ausſicht geſtellte
Prämie von 100 oder 200 Fres.” erklärten die Landräte
von Brüſſel und Antwerpen, yiſt eine Prämie auf das
Verbrechen, denn viele Eltern überlaſſen ihre erkrankten
Kinder ihrem traurigen Schickſal, im Hinblick auf die in
Ausſicht ſtehende Prämie. In mehreren Gemeinden, wo
ämtliche Arbeiterkinder verſichert ſind, iſt die Sterblichkeit
erſchreckend. Die erwähnte verbrecheriſche Vernachläſſigung
der kleinen Kranken iſt der Strafloſigkeit geſichert, da die
geſetzliche Feſtſtellung der Todesurſache verhindert wird.
Wenn eine ärztliche Todesbeſcheinigung erfolgt, entbehrt
ſie meiſtens jeder ernſthaften Unterlage, da ſie von den
Aergten auf die mündliche Erklärung der Intereſſenten
verabfolgt wird.” „Wenn im Arſenal der Geſetze keine
Waffen vorhanden ſind= ſo ſchließt der Antwerpener
Landrat ſeinen Bericht, „um ſolchen verbrecheriſchen
Ge=
pflogenheiten ein Ende zu bereiten, iſt es dringend
not=
wendig, daß der Geſetzgeber eingreift.” Aehnliche Berichte
ſind aus Mecheln, Turnhout, Lüttich und Charleroi ein=
gelaufen. Es bleibt abzuwarten, ob die Kammer dieſe
Enthüllungen beherzigen und dem verbrecheriſchen
Miß=
brauch, der mit der Lebensverſicherung von Kindern
ge=
trieben wird, vorbeugen wird. Hoffentlich werden die
Verſicherungsgeſellſchaften nicht auch diesmal die
Mehr=
heit der Abgeordneten auf ihrer Seite finden.
Kingstown, 21. Juli. In Erwiderung der an
ihn gerichteten Empfangsanſprachen ſagte der König:
Der Tod des Papſtes betrübe ſein eigenes Herz und die
Herzen einer großen Zahl ſeiner Untertanen. Er kenne
den Anteil, den Seine Heiligkeit am Wohlergehen des
Volkes des britiſchen Reiches in jeder Hinſicht nahm.
Der König fügte hinzu, der Beſuch in Irland falle
in einen Zeitpunkt, wo glänzende Hoffnungen genährt
würden, daß eine neue Aera des Gedeihens vor dem
Lande auftauche. Er bete innig zu Gott, daß dieſe
Hoff=
nungen erfüllt werden mögen. Die zu Ehren des
Königs=
paares auf den 24. Juli angeſetzte Feſtvorſtellung im
königlichen Theater in Dublin wurde infolge des Todes
des Papſtes abgeſagt. Der König und die Königin ſind
heute nachmittag, zu Wagen von Kingstown kommend,
in Dublin eingetroffen und feierlich empfangen worden.
Die Stadt iſt feſtlich geſchmückt.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 23. Juli.
- Se. Königl. Hoheit der Großeherzog empfingen
geſtern den Oberförſter Mettenheimer auf Schloß
Fiſch=
bach. den Kaufmann Lohnſtein und den
Stations=
aſſiſtenten Klamm von Worms, den Geheimen
Kommer=
zienrat Römheld von Mainz. die Regierungsaſſeſſoren
Dr. Schneider und Dr. Falkenberg, die beiden letzteren
Mitglieder der Königl. Preußiſchen und Großh. Heſſiſchen
Eiſenbahndirektion Mains; zum Vortrag den Geheimen
Staatsrat Krug v. Nidda, den Regierungsaſſeſſor von
Werner.
Das Groſeh. Regierungsblatt Nr. 39 enthält:
Bekanntmachung, die Organiſation der Lokalverwaltung
der Reichsſteuern betreffend.
- Die Geſchäftsführung des heſſiſchen
gemein=
nützigen Vereins zur Vermittelung von Land= und
Kuraufenthaiten teilt uns mit, daß zur Zeit zwar die
Sommerfriſchen im Odenwald und Vogelsberg im
all=
gemeinen recht gut beſetzt ſind, daß dagegen für Auguſt
und September noch zahlreiche Quartiere zur Verfügung
ſtehen. Es empfiehlt ſich daher, rechtzeitig die
Ver=
mittelung des Vereins in Anſpruch zu nehmen. Anfragen
ſind zu richten an den Geſchäftsfuhrer des Vereins, den
Großh. Rechnungs= und Kaſſeführer der ſtaatlichen
Be=
triebskrankenkaſſe Herrn Harth zu Darmſtadt,
Wil=
helminenſtr. 34.
O Zur Zeit findet die Ausführung der letzthin von
der Stadtverordnetenverſammlung auf Wunſch der
An=
grenzer gutgeheißenen Umänderung des
Straßen=
körpers der Luiſenſtraße, am ſog. Luiſenberg, ſtatt.
Dieſelbe erſolgt in der Weiſe, daß die Treppe mehr nach
links geführt wird, wodurch ſich auch eine anſehnliche
Verbreiterung der Straße ergibt, die bei dem dortigen
ſtarken Verkehr und wegen des Betriebs der elektriſchen
Straßenbahn ſehr erwünſcht erſcheint. Gleichzeitig wird
der Raum zwiſchen der Treppe und dem letzten Gebäude
der Luiſenſtraße zu einer abgeſchloſſenen Gerätekammer
für die ſtädtiſche Straßenreinigung eingerichtet.
In der Baumaulage in der Rheinſtraße ſind
ſeitens der Stadtgärtnerei in der letzten Zeit an
ver=
ſchiedenen jungen Alleebäumen, die noch eines beſonderen
Schutzes bedürfen, ſtatt der ſeither üblich geweſenen
Am=
hüllungen aus Holzgeflecht, ſolche aus weißem Metall
und Metallgeflecht angebracht worden, die ein ſehr
ge=
fälliges Ausſehen haben. Dieſelben ſind aus St. Avold
in Lothringen bezogen.
t. Veim Deutſchen Turnfeſt in Nürnberg
wurde die Muſterriege der Turngemeinde Darmſtadt
mit Gut und „Sehr gut: gewertet, die des Main=
Rhein=Gaues mit „Gut= Herr Adolf Herbert,
Turn=
gemeinde=Darmſtadt, erhielt beim Sechskampf 52 Punkte.
Beim Fauſtball=Wettſpiel gewann die Turngemeinde=
Darmſtadt gegen Verlin=Zehlendorf eine Partie und
ver=
lor die zweite. Im Tamburinball gewann ſie gegen
Siegburg mit 74 gegen 67 Punkten. Berichtigend ſei
be=
merkt, daß Herr Friedrich Luckhaupt nicht der
Turn=
gemeinde=Darmſtadt, ſondern der Turngeſellſchaft=
Darm=
ſtadt angehört.
2 Der Katholikeyverein hat mit Rückſicht auf den
Tod des Papſtes ſein Sommerſeſt bis auf weiteres
ver=
ſchoben. (S. Inſerat.)
* Nach dem Monatsberichte des Fleiſchbeſchauamts
ſind während des verfloſſenen Monats Juni im
hieſigen Schlachthauſe geſchlachtet worden: 206
Ochſen, 6 Faſelochſen, 236 Kühe, 28 Rinder,
Stier, 1141 Kälber, 2461 Schweine, 231 Hämmel, 40
Schafe und 13 Pferde. Von dieſen Tieren wurde das
Fleiſch von 7 Ochſen, 2 Faſſel, 13 Kühen und
Garten=Konzerte.
Nun wieder die Tage da ſind, an denen draußen
gut ſein und ſitzen iſt, haben ſich die Türen der
Kongert=
ſäle geſchloſſen und die liebe Zeit der ſommerlichen
Gartenkongerte an milden Sommerabenden iſt gekommen.
Ueberall gibts die. Man braucht nicht an die
Kur=
orcheſter der großen Badeorte zu denken, auch in kleinen
Städten iſt, zum mindeſten Sonntags, im Biergarten
Militärkonzert. Wie ſehen nun ſolche Konzerte aus,
was wird geſpielt, wie wird geſpielt? Um das letztere
gleich vorweg zu nehmen: die Wiedergabe iſt meiſt recht
gut; unſere deutſchen Militärkapellen haben gerade in
den letzten Jahren allenthalben gans erſtaunlich viel dazu
gelernt. Das aber, was geſpielt wird, die, Programme”.
O wehl — Es weiß es ja jeder: zuerſt ein Marſch, dann
eine Quvertüre, etwa die zu „Zampai, dann ein Lied
für Piſtonſolo, ein Potpourri aus „Zigeunerbaron
„Oberſteiger= in Städten über 50000 Einwohner die
Große Phantaſie aus Lohengrin;, ein Walzer ꝛc. ꝛc.
Ja, wirft mir der Leſer ein, zugegeben, die Programme
ſind ſchlecht, iſt es denn erſtens überhaupt notwendig,
daß ſie beſſer werden, da ihre Schlechtigkeit ja
offenſicht=
lich niemand ſtört, da es ja doch nur Amüſementsmuſik
iſt, und iſt das zweitens überhaupt möglich ? Zu beiden
Fragen müſſen wir ja ſagen.
Zur erſten: wir haben jetzt nachgerade einſehen
ge=
lernt, daß uns eine Kunſt, die in Wolken wandelt, nichts
nützt, daß wir eine Kunſt fürs Leben brauchen, die jede
auch die geringfügigſte Lebensäußerung durchdringt und
ſo geſtaltet, daß wir was Echtes und Nechtes dran haben
- und das geht auch bei Gartenkonzerten. Weiter will
beachtet ſein, daß viele Hunderttauſende nur durch ſolche
Konzerte mit Frau Muſika in Verührung kommen. Laſſen
wir dieſe Konzerte künſtleriſch verwahrloſen, ſo dulden wir
23 damit, daß den nach ſchöner Muſik Hungrigen Steine
ſtatt Vrotes gereicht werden. In größeren Städten, wo
die Entwicklung immer ſchneller vor ſich geht, lieſt man
bezeichnenderweiſe ſchon mauchmal in den Anonncen
„Hochkünſtleriſches Programm' u. a. Da hat man alſo
ſchon die Erfahrung gemacht, daß das Publikum durch
das Verſprechen, Kunſt geboten zu bekommen, ſtärker
angelockt wird. Das Publikum will alſo Kunſt. Man
enthält ihm aber nicht nur die Kunſt vor, ſondern man
gibt ſogar die Unkunſt, die man bietet, dem Publikum
gegenüber für wahre und echte Kunſt aus und täuſcht
es damit. Denn, darüber ſeien wir uns klar, die „
hoch=
künſtleriſchen Programme ſind auch nicht beſſer als die
anderen.
Warum? Was iſt falſch an ihnen und wie machen
wir es beſſer? Wir kommen damit zur zweiten
Zweifels=
frage: ſind künſtleriſche Programme für derartige Konzerte
überhaupt möglich: Auch dazu ſagten wir oben ja.
Be=
weis? Nun, beſſer machen oder Beſſeres vorſchlagen iſt
immer der beſte Beweis. Wir wollen beſchreiben, wie
etwa ein künſtleriſches Programm für ein Gartenkonzert
ausſehen könnte? Zunächſt, wie darfs nicht ausſehen?
Wenn man nach der künſtleriſchen Form für eine
Sache ſucht, ſo muß man ſich zunächſt und vor allem
fragen, was hat das Ding für einen Zweck? unter
wel=
chen ihm eigentümlichen Bedingungen kommts zu ſtande ?
— Nun, in ein Gartenkonzert geht man, um ſich zu
er=
holen und zu erfreuen. Das iſt ſein Zweck. Folglich
muß die Muſik, die uns vorgeſetzt wird, ſo ſein, daß wir
uns in ihrem Genuß erholen und erfreuen. Alles
kom=
pligierte, ſchwer verſtändliche, alle Muſik, deren Begreifen
dem Kopf und der Empfindung ernſte Arbeit zumutet,
gehört nicht her. Darum iſt es unſinnig, zweck= und
ſtil=
widrig und deshalb unkünſtleriſch, in Gartenkonzerten
Sätze aus Beethovenſchen Sinfonien, Wagners
Parſifal=
vorſpiel u. a. zu ſpielen. Kommen wir zu den ihnen
eigentümlichen Bedingungen, denen Gartenkongerte
unter=
worfen ſind und ziehen daraus unſere Schlüſſe auf die
Beſchaffenheit der Programmel Das ausführende
Organ iſt meiſtens eine Militärkapelle, oder eine, die
ähnlich zuſammengeſetzt iſt, alſo ein Orcheſter. Folglich
darf auch nur Orcheſtermuſik zu Gehör gebracht werden.
Ein Lied, eine Opernſgene iſt Geſangsmuſik, keine Orcheſter=
muſik. wird es oder ſie daher von einem Orcheſter
ge=
ſpielt, iſt's künſtleriſch grober Unfug. Weiter hat das
Orcheſter eben nur den Ton ſeiner Inſtrumente, es kann
weder reden noch Theater ſpielen, geſprochenes Wort,
Sgene ſind nicht vorhanden. Folglich kann ſinngemäß
nur Muſik geboten werden, die durch ſich ſelbſt rein als
Muſik verſtändlich iſt. Auch aus dieſem Grunde ſind
Lieder und Opernpotpourris im Garten= und
In=
ſtrumentalkonzert unkünſtleriſch, denn das Lied wird
immer erſt durch den Text, Opernmuſik immer erſt durch
die Szene recht verſtändlich.
Damit wäre ausgeſchieden, was wir der
Schwerver=
ſtändlichkeit wegen und der Gattung nach im
Garten=
konzert nicht haben mögen und nicht brauchen können.
Außerdem können wir ſelbſtverſtändlich auch alles nicht
brauchen, was an ſich ſchlecht und künſtleriſch wertlos iſt.
Was bleibt übrig? Nicht eben viel, meint der Leſer,
ein paar Walzer von Lanner, Strauß oder auch
Wald=
teufel, ein paar alte Märſche - denn die neuen,
ameri=
kaniſchen ſind ſchlecht - das iſt alles. Nein, das iſt
durchaus nicht alles. Es gibt von Haydn an bis Schubert
und Weber und den Modernen eine ganze Menge von
Orcheſterſtücken heiteren Gepräges, die ſich gerade für
unſere Zwecke vorzüglich eignen. Sie liegen aber in den
Bibliotheken und es kennt ſie kein Menſch. Da fange
man einmal an zu ſchürfen, die Ausbeute an Edelmetall
wird ſich ſchon lohnen. Und was die Tanz= und
Marſch=
muſik anlangt, ſo meine ich allerdings, daß es eine
Hauptaufgabe der Gartenkonzerte iſt, ſie zu pflegen, und
daß wir Strauß und namentlich Lanner noch viel zu
wenig kennen; von der älteren Menuett= und
Gavotten=
muſik ganz abgeſehen. Alſo Material gibt's zu Haufen,
es geht ſehr wohl an, beſſere Programme für
Garten=
konzerte aufzuſtellen und auch hier Kunſt und zwar
zweckmäßige Kunſt zu bieten, die den Hörern gefällt und
bekommt. Natürlich geht dieſe Veredelung der
Garten=
konzerte ebenſo wenig von heute auf morgen vor ſich
wie die Veredelung eines Fruchtbaumes.
Otto Vernhard.
Rummer 120
Seite G.
4 Schweinen als, nicht ladenrein, aber, genießbar
erklärt; als ungenießbar wurden bezeichnet und
dieſer=
halb konfisziert 1 Kuh und 1 Kalb, ſowie 731 eingelne
Organe und 10 Kilogramm Fleiſch von 219 Tieren.
Mikroſkopiſch auf Trichinen wurden unterſucht: 2461
im Schlachthaus geſchlachtete Schweine und 7359½ Kilo
von auswärts, für hieſige Metzger eingeführtes, von 302
Schweinen ſtammendes Fleiſch.
Gernsheim, 20. Juli. Heute ſowie in den nächſten
Tagen finden hier im Rhein am ſogenannten
Biebes=
heimer Eck Schwimmübungen der Darmſtädter
Kavallerie ſtatt. Der intereſſanten Uebung folgen
ſtets viele Zuſchauer. Die Schwimmtour, welche wegen
der ſtarken Strömung ſehr gefährlich iſt, zieht ſich bis an
das jenſeitige Ufer, wo die Pferde geſattelt und mit der
fliegenden Brücke wieder nach dem rechtsrheiniſchen Ufer
transportiert werden. Das Brückenkommando traf heute
morgen hier ein und bezog für einige Tage Quartier.
Mit dem Bau einer Brücke über den Winkelbach nahe
unſeres Hafens wurde bereits begonnen.
Mainz. 21. Juli. In ſeiner Hauptverſammlung hat
der Bund deutſcher Gaſtwirte eine Reſolution
dahin angenommen, daß den Angeſtellten im
Gaſtwirts=
gewerbe ein freier Tag von mindeſtens 16 Stunden
gewährt werde. Der Bund ſoll ermächtigt werden, in
Aebereinſtimmung mit allen übrigen maßgebenden
Kor=
porationen gemeinſam dieſe Abänderungsvorſchläge beim
Bundesrat einzureichen und die erforderlichen Schritte
einzuleiten.
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 21. Juli. Ein neues
Ge erbe wird jetzt in Berlin ausgeübt. Es iſt dies
der Photograph ohne Auftrag. Der Photograph tritt
in einen Laden und bietet Photographien der Außenſeite
des Ladens an. Er erbietet ſich, nicht etwa nur auf
Wunſch den Laden aufzunehmen, ſondern zeigt alsbald
eine mehr oder weniger gelungene Aufnahme vor, die er
auf eigene Gefahr gemacht hat. Meiſtens hat er auch
nicht falſch ſpekuliert. In der Mehrzahl der Fälle
er=
folgen Nachbeſtellungen, ſo daß das neue Gewerbe
ziemlich einträglich zu ſein ſcheint. Auch Häuſer und
andere Anweſen werden ſo ohne Wiſſen und Auftrag
des Beſitzers aufgenommen und das Bild nachher dem
Eigentümer zum Kauf und zur Nachbeſtellung
an=
geboten.- Wie bereits mitgeteilt, hat ſich der Bankier
Schindler in Hamburg erſchoſſen. Schindler hatte
unter falſchem Namen mit ſeiner Frau in einem
Gaſt=
hof gewohnt. Die Frau hatte das Haus verlaſſen und
iſt noch nicht aufgefunden. Schindler teilte in einem
zurückgelaſſenen Briefe mit, die Beiden wollten
ge=
meinſam in den Tod gehen. Der Kaſſierer Jacobus iſt
tatſächlich nach Argeneinien entkommen. Man
ver=
mutet, daß Schindler um ſeine Veruntreuungen
ge=
wußt hat.
Vor dem Reichsmilitärgericht zu Berlin
wurde heute nachmittag der Mordprozeß gegen den
Matroſen Kohler von S. M. S. „Loreleys
ver=
handelt. Das Oberkriegsgericht der 2. Marine=Inſpektion
zu Wilhelmshaven hatte am 11. Mai 1903 auf
Todes=
ftrafe, 6 Jahre 3 Monate Zuchthaus, Aberkennung der
Ehrenrechte und Verſetzung in die zweite Soldatenklaſſe
wegen Mordes, Diebſtahls und Fahnenflucht erkannt.
Der Gerichtshof beſchloß: „Das Urteil des
Oberkriegs=
gerichts zu Wilhelmshaven vom 11. Mai 1903 wird,
ſo=
weit in demſelben auf Fahnenflucht erkannt iſt,
aufge=
hoben, die Sache ſelbſt wird inſoweit an die
Neviſions=
inſtanz zurückverwieſen. Im übrigen wird die Reviſion
verworfen.
Molde, 21. Juli. Der Kaiſer fuhr geſtern morgen
gegen 9 Uhr mit den Herren des Geſolges auf dem
Torpedoboot „Sleipner; in den Nomsdalsfjord. Zu
Wagen wurde dann Romsdal beſucht. Die Rückkehr
nach Molde erfolgte gegen 6 Uhr. Die Partie war von
ſchönſtem Wetter begünſtigt. Heute abend geht die
„Hohenzollern; nach Mo im Ranenfjord und nach
nor=
wegiſchen Häfen, von wo die Heimreiſe angetreten wird.
London, 21. Juli. Neuters Bureau erfährt aus
amt=
licher Quelle, daß in Jquique einige Krankheitsfälle
vor=
gekommen ſind, die auf Beulenpeſt ſchließen laſſen.
Der Geſundheitszuſtand in Valparaiſo iſt befriedigend.
auch in den übrigen Teilen Chiles hat ſich nichts ereignet,
was zur Beunruhigung Anlaß geben könnte.
Toronto (Kanada), 21. Juli. Heute vormittag fand
auf der Brücke über den Great River bei Galt ein
Eiſen=
bahn=Zuſammenſtos ſtatt. Zwei Wagen ſtürgten
in den Fluß. Vier Leichen ſind gefunden. Man nimmt
an, daß mehrere Perſonen Verletzungen davongetragen
haben.
Darmſiädter Taghlatt, Dounerstag, den 23. Juli 1203.
Porlomentariſches.
Seitens des Grohh. Staatsminiſieriums iſt der
Zweilen Kammer der Stände eine
Negierungsvor=
lage zugegangen, betreffend den Staatsvertrag zwiſchen
Heſſen und Baden über die Auflöſung des bezüglich der
Gemeinde Kürnbach beſtehenden Kondominatsver.
hältniſſes. Die eigentümlichen Verhältniſſe dieſer
Ge=
meinde, deren heſſiſcher Teil im 12. Jahrhundert von
dem Grafen von Kahen=Elnbogen erworben und von da
an in heſſiſchem Beſitz verblieben iſt, ſind weſentlich
da=
rauf zurückzuführen, daß die Wohnhäuſer, von welchen
ungefähr ¾ zu Heſſen, ½ zu Baden gehören, für die
Staatsangehörigkeit der Bewohner maßgebend ſind, ſo
daß mit dem Ueberzug eines Einwohners aus einem
beſſiſchen in ein badiſches Haus oder umgekehrt die
Staatsangehörigkeit wechſelt. Mit der
Staatsangehörig=
keit eines überziehenden Einwohners wechſelt aber auch
die Staatszugehörigkeit ſämtlichen im Eigentum des
be=
treffenden Einwohners ſtehenden Geländes. Je mehr
die politiſche und ſogiale Geſehgebung ſich entwickelte, um
ſo mehr traten die mannigfachen Schwierigkeiten und
Un=
zuträglichkeiten hervor, welche naturgemäß mit einem
derartigen Zuſtande verbunden ſind. Die Zahl der
heſſi=
ſchen Häuſer Kürnbachs beträgt 126, die der heſſiſchen
Einwohner 914. Die Verhandlungen über eine zwiſchen
Baden und Heſſen zu treffende Verſtändigung haben nach
mancherlei Schwierigkeiten und Unterbrechungen
neuer=
dings zu einem von den beiderſeitigen Regierungen
acceptierten Ergebnis geführt. Es iſt nun ein Vertrag
zuſtande gekommen, nach welchem die Hoheitsrechte
Heſſens über den ihm zuſtehenden Anteil an der
Ge=
meinde und Gemarkung Kürnbach an das
Großherzog=
tum Baden abgetreten und dagegen von Baden an
Heſſen die Hoheitsrechte über die Enklave Michelbuch,
ſowie über etwa 295 Hektar des an Heſſen
angrenzen=
den badiſchen Domanialwaldes Adlerſtein bei Heddesbach
überlaſſen werden. Die privatrechtlichen Verhältniſſe in
Betreff der auszutauſchenden Gebietsteile ſollen
unbe=
rührt bleiben. insbeſondere die beiderſeitigen Rechte an
den in denſelben gelegenen Domänen. Der größere
Steuerwert des von Heſſen an Baden abzutretenden
Hoheitsgebiets, insbeſondere des bewohnten Teils von
Kürnbach. wird dadurch ausgeglichen, daß Baden an
Heſſen eine Summe von 175000 Mk. bei dem Uebergang
der Landeshoheit auszahlt. An die Stände des
Groß=
herzogtums wird das Anſinnen geſtellt, dem betreffenden
Staatsvertrage mit der Großh. Badiſchen Regierung die
Zuſtimmung zu erteilen.
Handel und Verkehr.
G) Frankfurt, 21. Juli.
Gruchtmarkt=
bericht) Der Wochenmarkt war gut beſucht und war
beſonders für Landweizen ſtarkes Angebot, während
wenig Käufer hierfür zu haben waren. Demgemäß
waren auch die Preiſe gegen die Vorwoche wenig
ver=
ändert. Für ausländiſchen Weizen in effektiver Ware
wurden gute Preiſe erzielt, jedoch war das Geſchäft auf
Lieferung ſehr, wenig von Belang. In Roggen ſucht
man die alte Ware los zu werden, wegen der ſich bereits
im vollen Gange befindlichen Ernte in neuer Ware.
Hieſiger Hafer bei reger Nachfrage etwas erholt. Mais
in effektiver Ware knapp, Amerika bringt hierin billige
Offerte und war deshalb auf Lieferung großes Angebot.
Hier ſtellen ſich die Preiſe bei 100 Kilo wie folgt:
Weigen, hieſiger und Wetterauer 1685-16.95 M.,
norddeut=
ſcher-
— M., kurheſſiſcher 16.70-1675 M. ruſſiſcher
1680-1740 M. La Plata 16.70-1750 M., Kanſas 1740
bis 17.50 M, Redwinter 1750-1775 M. rumäniſcher
17.20-1770 M., Roggen, hieſiger 1430-1450 M., Pfälzer
- - M. ruſſiſcher 14.25-14.50 M., Gerſte, Pfälzer
- M., hieſige - — M. fränkiſche
- — M., ungariſche-
- —- M. Riedgerſte
M. Hafer, hieſiger 1420-1470 M., bayeriſcher 14.40
bis 15.10 M ruſſiſcher 13.50-14.90 M. rumäniſcher:
— M. Mais mixed 12.30-1275 M. La Plata 12.40-
12.70. Donaumais-
- Weißer Mais 12.60-13.10,
ruſſiſcher
- M., beſchädigter Mais 11.70-12.10
Mark. Weizenſchalen 900-925 M. Weizenkleie 900-
9.25 M., Roggenkleie 9.70-10.20 M. Futtermehl 12.50-
14.50 M., getrocknete Viertreber 10.75-11.00 M. Weizen=
mehl, hieſiges Nr. 0 25.7526.25 M., feinere Marken
28.75- 29.25 M. Nr. 123.75-2425 M. feinere Marken
25.25-25.75 M. Nr. 2 2275-23.25 M. feinere Marken,
23.75- 24.25 M. Nr. 3 2175-2225 M., feinere Marken
2275— 23.25 M. Nr. 4 19.00-19.50 M., feinere Marken
1975— 2025 M. Roggenmehl, hieſiges Nr. 0 2200-22.50
M. Nr. 1 19.25-20.25 M. Nr. 2 16,00-16.50 M.
Vermiſchtes.
Von weittragender Bedeutung für die geſamte
Geſchäftswelt, iſt eine Entſcheidung des
Oberlandesgerichts Darmſtadt, die in der
Zeit=
ſchrift „Das Recht mitgeteilt wird. Darnach iſt ein
un=
genügender Erfolg der Reiſetätigkeit eines Reiſenden,
ſofern nicht ein beſtimmter Erfolg bedungen iſt, weder
als Entlaſſungsgrund noch als genügender Grund dafür
anzuſehen, dem Vertrage zuwider den Reiſenden an
weiterem Reiſen zu hindern. Geſchieht das eine oder
andere troßdem, ſo kann der Reiſende außer ſeinem
Ge=
halt auch Entſchädigung wegen der ihm entgangenen
Reiſeſpeſen in der Höhe, in welcher ſie Reinverdienſt für
ihn bildeten, beanſpruchen.
Den Angeſtellten, im
Gaſtwirts=
betriebe iſt in jeder dritten Woche eine Ruhepauſe
von mindeſtens 24 Stunden zu gewähren. Der Kellner
des Schankwirts N. in Verlin hat dieſe Vergünſtigung
nicht benutzt, und da man annahm, daß dies auf
Ein=
fluß ſeines Brotherrn zurückzuführen ſei, erhielt der
letztere einen Strafbefehl über fünf Mark. Er beantragte
gerichtliche Entſcheidung und erklärte im Termin, daß er
ſeinen Kellner in der dritten Woche nach Dienſtantritt
darauf hingewieſen habe, der Kellner habe aber erklärt,
daß er es vorziehe, ohne Unterbrechung weiter zu arbeiten
und Geld zu verdienen. Der Angeklagte habe geglaubt,
hierdurch ſeiner Pflicht Genüge getan und gar nicht
ein=
mal das Necht zu haben, ſeinen Kellner zur
Inne=
haltung der Ruhepauſen, zu zwingen.
Gegen das erfolgte freiſprechende Urteil, hatte der
Staatsanwalt Berufung eingelegt. Er wies darauf hin,
daß der Arbeitgeber
ebenſo=
darauf zu achten habe, dat
zut, wie der Arbeitnehmer
die im Intereſſe der all=
gemeinen Wohlfahrt erlaſſenen geſetzlichen Beſtimmungen
erfüllt würden und beantragte fünf Mark Geldſtrafe. Der
Gerichtshof war der gleichen Anſicht, hob das
frei=
ſprechende Urteil auf und erkannte nach dem Antrage des
Staatsanwalts.
2 Ausſtellung für Verbeſſerung der
Frauenkleidung in München. Es wurde eine
große Anzahl von Einladungen zur Beſchickung der im
kommenden Herbſt zu München ſtattfindenden
Aus=
ſtellung für Verbeſſerung der Frauenkleidung verſandt.
Es wird jedoch noch einmal darauf aufmerkſam, gemacht,
daß jedermann ſich daran beteiligen kann, und auf Wunſch
das Programm von der Ausſtellungsleitung umgehend
zugeſandt erhält. Das Unternehmen des Münchener
Vereins findet allenthalben lebhafte Sympathie und
Unterſtützung und verſpricht ſehr intereſſant zu werden,
da man beſtrebt iſt, die Frage nach allen Richtungen
er=
ſchöpfend zu behandeln. An der Spitze ſteht ein Ehren=
Ausſchuß. Allen, auf einſchlägigen Gebieten arbeitenden
Kräften ſei regſte Tätigkeit in ihrem eigenen Intereſſe
empfohlen, da der Verein durch die Veranſtaltung der
Ausſtellung ſich und das Publikum mit ihren Arbeiten
bekannt machen will, um allenthalben Anregung und
Förderung zu gewähren. Mögen auch zahlreiche
Ver=
treter der Künſtlerſchaft, Intereſſe an der Löſung der
Frage nehmend. unter den Ausſtellern zu finden ſein.
Da dem Unternehmen Erleichterungen und Begünſtigungen
in Ausſicht ſtehen, die eine Koſtenerſparung möglich
machen, können die Ausſtellungsbedingungen inſofern
noch günſtiger geſtaltet werden, als die
Ausſtellungs=
leitung ſich vorbehält, intereſſante, verdienſtvolle Arbeiten,
abgeſehen von weiterer Auszeichnung, gebührenfrei zu
halten. Für wertvolle Koſtüme ſtehen einfache
Glas=
ſchränke unentgeltlich zur Verfügung. Raum für kleine
Wertgegenſtände wird in Pultſchränken pro
Quadrat=
meter mit 20 Mk. berechnet. Liefert der Ausſteller ſelbſt
den Glaskaſten, ſo hat er für Boden= oder Tiſchfläche die
normale Gebühr zu entrichten. Die Platzgebühr für
Tiſchfläche wird pro Quadratmeter auf 3 Mk. erniedrigt.
Der Anmeldetermin wird bis 10. Auguſt, als äußerſte
Friſt, verlängert.
ZweiEiſenbahnzüge voll Spielkarten.
Nach einer Mitteilung des öſterreichiſchen
Finanz=
miniſteriums haben im abgelaufenen Jahre ſechs
Fabri=
kanten für das Ausland 2133242 Spiele Karten im
Ge=
wicht von 277145 Kilogramm erzeugt. Berechnet man
die Ladung eines Eiſenbahnwaggons mit 5000 Kilogramm,
ſo würden zum Transport dieſer Karten zwei Laſtzüge
mit je 28 Waggons nötig ſein. Weiter beſagt die
amt=
liche Mitteilung. daß in der angegebenen Zeit in der
öſterreichiſchen Spielkarteninduſtrie 12 Fabrikanten, 16
Drucker, 24 Koloriſten und 199 Hilfsarbeiter tätig
ge=
weſen ſind und daß 9247 Verſchleißer den Verkauf der
für das Inland erzeugten 1463149 Spiele Karten beſorgt
haben. Der
nette Sümm,
Fiskus gewann für Stempelgebühren das
gen von 621517 Kronen.
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
Die Frequenz der deutſchen
Univerſi=
täten. Wie die „Neue Polit. Correſpondenz; mitteilt,
beträgt die Zahl der an den ſämtlichen deutſchen
Univerſi=
täten immatrikulierten Studierenden in dem laufenden
Sommer 37813, gegen 36890 des vorigen Jahres. Es
weiſen auf: Verlin 5781, München 4696, Leipsig 3605,
Bonn 2491, Freiburg 1962, Breslau 1794, Halle 1741,
Heidelberg 1671, Tübingen 1506. Göttingen 1441,
Mar=
burg 1305. Würzburg 1300, Münſter 1211, Straßburg
1121, Gießen 1092, Kiel 1052, Königsberg 988, Erlangen
937, Jena 841, Greifswald 798 und Roſtock 520
Studie=
rende. Auf die Rechtswiſſenſchaft kommen 11352, auf
Philologie und Geſchichte 6983. auf Medizin 6204, auf
Mathematik und Naturwiſſenſchaft 5849, auf evangeliſche
Theologie 2207, auf katholiſche Theologie 1580
Studie=
rende. Pharmazeuten gibt es 1103, Studierende der
Staats= und Forſtwiſſenſchaft 953. der Landwirtſchaft
921, der Zahnheilkunde und Tierheilkunde 661. Im
ganzen läßt ſich eine fortſchreitende Abnahme der Zahl
der Medigzinſtudierenden und eine Zunahme der Juriſten,
Philologen und Mathematiker konſtatieren.
Der Erdboden erhöht ſich. Die Antiquitäten=
Rundſchau (Verlag Continent in Verlin=Charlottenburg.
ſchreibt: Der Erdboden erhöht ſich im Laufe der Zeiten
an vielen Orten ſehr bedeutend. Recht augenfällig zeigt
ſich dies bei den Ausgrabungen, durch die das römiſche
Forum bloßgelegt worden iſt. Der unaufgegrabene
Boden um dieſen berühmteſten Platz der Welt iſt bis zu
zehn Meter höher als die Stätten, auf denen einſt Cäſar
und Auguſtus wandelten. Die Zeit vermag viel: eine
kleine Erhöhung von jährlich nur fünf Millimeter im
Durchſchnitt ergibt eine bedeckende Bodenſchicht von zehn
Metern in zweitauſend Jahren. Eine ſeit mehreren
Jahren in Regensburg ausgeführte Kanaliſation hat
zwar keine beſonders wichtigen Aufſchlüſſe über die einſt
dort an der Donau errichtete Römerſtadt, die Castra
Regina, gebracht, hat aber doch außer Ueberreſten von
Palaſtbauten aus römiſcher Zeit auch in ihrer Umgebung
ein zierliches Pflaſter bloßgelegt, das ſich drei bis fünf
Meter unter dem jetzigen Strayenpflaſter befindet. Daß
dort die Bedeckungsſchicht nicht mehr als fünf Meter über
den römiſchen Boden aufſteigt, erklärt ſich nur zum Teil
dadurch, daß die Regensburger Römerbauten um
Jahr=
hunderte ſpäter als die Bauten des Auguſtus in Nom
entſtanden.
Kleines Feuilleton.
Neun Kinder! Man ſchreibt uns: Das
Ge=
ſchichtchen von der Verwechſelung der Wörtchen „nein=
und „neunz welches Sie unlängſt brachten, erinnerte
mich an ein Seitenſtück, das man ſich vor etwa 40
Jahren in unſerer Stadt erzählte. Es wirkte damals
am Hoftheater der Hofſchauſpieler N... . . 9. geſchätzt
als Darſteller von Väterrollen. Er konnte dieſes um ſo
mehr ſein, als er Vater von neun Kindern war. Aber
als kinderreicher Vater war er beiden Hausbeſitzern nicht
beliebt und jedes Jahr befand er ſich gewöhnlich auf
der Suche nach einer neuen Wohnung. Daß dies für
ihn kein angenehmes Geſchäft war, iſt klar, denn
ge=
wöhnlich erfolgte bei der Erwähnung ſeiner Familie eine
Abſage. So befand er ſich eines Tages wieder auf dem
ihm wohlbekannten Gange nach einem Logis, aber ohne
allen Erfolg. Zuletzt fand er im beſſeren Teile Beſſungens
ein ſolches das ihm zuſagte. Der Hausherr, ſelbſt
kinderlos, erklärte ihm, daß er nur eine kinderloſe
Familie aufnehme und fragte ihn: „Haben Sie auch
Kinder 2u Da bemächtigte ſich des bedrängten
Familien=
vaters ein gelinder Schrecken und in begreiflicher
Ver=
zweiflung und mit einem gewiſſen Galgenhumor
ant=
wortete er „neinl Der Handel wurde abgeſchloſſen.
Der Tog des Einzugs kam; der Möbelwagen wurde
ausgeladen und die Wohnung eingerichtet. Zuletzt
er=
ſchien ein Wagen, welcher die Mutter mit den fünf
kleinſten Kindern brachte. Der Vater mit den vier
älteſten ging zu Fuße. Als der Hausherr die vielen
Kinder ſah, ſtürzte er aus ſeiner Wohnung hervor mit
der Frage: Wem gehören dieſe KinderLu „Dem
Hof=
ſchauſpieler N.1 antwortete der Vater ſtolz, „ſind es
nicht prächtige Kinder?- „Sie haben mir aber doch
geſagt, daß Sie keine Kinder hätten” ſagte der erſtere
wieder. „Sie fragten mich, ob ich Kinder hätte, und ich
beontwortete ihre Frage wahrheitsgemäß mit „neunt.
wenn Sie mich falſch verſtanden haben, ſo iſt es nicht
meine Schulds war die ruhige Antwort. Zum Schluß
iſt noch zu bemerken, daß der kinderfeindliche Herr ſich
bald mit der reichen, wohlerzogenen Kinderſchar
N=
ausſöhnte und derſelbe viele Jahre in Freundſchaft bei
demſelben wohnte.
Eine herzzerreißende Liebestragödie
wird engliſchen Blättern aus New=York gemeldet.
Eliza=
beth OLeary, die Tochter eines reichen amerikaniſchen
Geſchäftsmannes, hatte entgegen den Wünſchen ihres
Vaters einen Mann geheiratet und war deshalb verſtoßen
und enterbt worden. Das Paar erlitt im Laufe der Zeit
verſchiedentlich harte Schickſalsſchläge, hing jedoch in
unverbrüchlicher Liebe feſt aneinander. Schließlich
er=
krankten Mann und Frau, der erſtere verlor ſeine Stelle
und nach einigen Wochen befanden ſich die Gatten, nachdem
ſie ihre letzten Erſparniſſe aufgezehrt hatten, auf der
Straße. Obdachlos und von den reichen Verwandten
verleugnet, mußten die Schwergeprüften in einem leeren
Stall ihr Lager aufſchlagen. Zum Arbeiten waren ſie
zu ſchwach, zum Betteln zu ſtolz. Am Dienstag abend
bat die kranke Frau ihren Mann, ſie von ihrem Heubette
an die friſche Luft zu tragen. Am nächſten Morgen
fand ein Poliziſt ein totes Weib in den Armen eines
lehensmüden Mannes, den Hunger, Sorge und
Ent=
behrungen wahnſinnig gemacht hatten. Die Geſichtszüge
der Toten trugen noch immer die unverkennbaren Spuren
einſtiger Schönheit.
Die vergeſſene Fahne. Ein unangenehmes
Stückchen paſſierte, der „Offenb. 3tg. zufolge, einem
Offenbacher Verein, als er ſich in corpore nach Hanau
begab, um an der Fahnenweihe eines befreundeten
dortigen Vereins teilzunehmen. Als man nämlich in
Hanau ankam, merkte man zum allgemeinen Erſtaunen,
daß die mitgenommene Fahne nicht da war. Nach
manchem Hin= und Herfragen ſtellte es ſich heraus, daß
der Fahnenträger ſie beim Löſen der Fahrkarten am
Billettſchalter hatte liegen laſſen. Man war genötigt,
durch ein Telegramm die Nachſendung der vergeſſenen
Fahne zu veranlaſſen und ſie traf denn auch, wenn auch
mit einiger Verſpätung, unverſehrt ein. Den beſorgten
Vereinsmitgliedern aber fiel ein zentnerſchwerer Stein
vom Herzen, als ſie ihr Ehrenzeichen glücklich wieder
hatten!
Selke 10.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 23. Juli 1903.
Der blaue Montag iſt unſerm haſtenden,
arbeitenden Geſchlecht faſt unbekannt geworden; wer am
Montage blau macht, gilt als arbeitsſcheu und verlumpt.
Aber der Ausdruck iſt uns geläufig geblieben - benennt
er doch eine Unſitte, die Jahrhunderte lang mit dem
Handwerk verwachſen war- uns tief im Volksleben
wurzelte; Robert Faͤlck berichter daß der Ausdruck blauer
Montag zuerſt in der Wiener Maurerordnung von 1550
vorkommt; ſie erklärt das Montagmachen damit. daß die
Geſellen, die ſich am Sonntage überweinten, durch das
trunken Elend äm Montage zur Arbeit unfähig waren.
Um 1570 herrſchte die Sitte, in der Faſtenzeit Kürchen und
Käpellen blau auszuſchmücken und die Montage als
Ruhetage zu feiern, an denen man ſich anfangs ſtiller
Betrachtung, ſpäter aber der Völlerei und wüften Gelagen
überließ. Dieſe freigegebenen Montage wurden im
Volks=
munde Fraßmontage genannt, und der Hang zur
Faul=
heit und Lüderlichken fuhrte bald dazu, jene Vergünſtigung
der Paſſionsaeit auf alle Montage im Jahre auszudehnen.
Zeitweiſer Widerſtand der Meiſter wurde durch Lärm
und Zuſammenrottungen beſiegt. Vereits im Jahre 1572
unterſagte ein Erlaß Maximilians 11. den blauen Moͤnkag
als angemaßten Unfuc. in allen deutſchen Ländern
ergingen die ſchärfſten Verbote dagegen. da die meiten
Aüsſchreitingen und Totſchläge ſich an das Blaumachen
knüpften, aber die Sitte würde von den Geſellen als
geheiligtes Privilegium und altes Herkommen trotzdem
nicht aufgegeben. Der Aufſtand der Augsbürzer
Schuh=
knechte (Geſellen) 1726 gab erneut Aniaß zur Androhung
ſchwerer Strafen für die Blaumacher, und endlich befaßte
ſich 1731 der Reichstag mit dieſem immer weiter um ſich
greifenden, das ganze Volk ſchwer ſchädigenden Gewerks
mißbrauch. Ein Beſchluß bezeichnet ihn als wider alle
Vernunft laufend, für Rult, nichtig. Ungültig und
un=
kräftig. Wenn die Handwerker davön nicht abließen, ſo
ſollten ſie für handwerksunfähig erklärt und obrigkeitlich
abgeſtraͤft werden. Aber alle Geſetze und
Reichstags=
beſchlüſſe fruchteten nichts; noch lange ſtand der bläue
Montatz in höhen Ehren, und in der Volkspoeſie tönt oft
genug ſein Lob:
V Vergißmeinnicht, die edle Blum,
Verehren wir als Heiligtum,
Weil ſie mit ſanftem, blauen Schein
Uns mahnet, eingedenk zu ſein:
Her Himmel iſt blau und der Ziebſten Aug=
Aus dem ich mir Lieb und Seligkeit ſaug.
Und der bläue Montag- o ſelige Zeit.
Wie mich die blaue Färbe erfreut!
Literariſches.
Im Verlag von Hermann Seemann
Nach=
folger eſchienen folgende neue Roman= und Ekzählungen:
berd Bürger, Roman von Wilhelm ußde.
Preis Mk. 3.2.) In ſeiner feinen abgetöpten Art, mit
einem Stil voll 'ſtiller Schönheit ſchildert Uhde das
Ge=
ſellſchaftstreiben einer öftlichen Provinzialſtadt, das ſeinen
Helden, einen feinen nervöſen Dichter, hebt, in die Höhe
trägt, zuleht aber auch wieder verſchlingt. Die Typen,
die um dieſen Gerd Burger herumgeſkellt ſind, ſind
außerordentlich anſchaulich gezeichnet, Penlionatsfiguren.
Literaturleute und ein bunter Kreis von Bohemiens, die
keine Erwartung mehr haben und in Wirklichkeit alle
vom Leben vergeſſen würden, wenn ſie im Leben
ſtün=
den. Hervorzuheben iſt die geradezu maleriſche Kraft,
mit der Wilhelm Uhde jede Situation zur Anſchauung
bringtEin Bekenntnisbuch versfjentuicht der bekannte
Nietzſche=Kommentator Guſtav Naumänn in ſeinem
Roman Lotter-Preis Mr. 3.-J. Naumann ift ein
ausgezeichneter Kenner der Stätten, die für jeden Schüler
des Weiſen von Sils=Maria geheiligt ſind, an der
ge=
nueſiſchen Rivieraküſte zwiſchen Nervi und Chiavari.
Dort, wo das Kirchlein von St. Jlario hoch imt Blauen
ſteht, die Madonna di Moni Allegro wundertätig übers
Meer winkt, reckt ſich das Vorgebirge von Vortofkns ins
Mittelmeer hinaus Und umſchließt den Zarathuſtra=Golf
von Rapallo. Dort entſtand die Erzählung Naumanns.
dort ſpielt ſie, und am glücklichen Ufer Zwiſchen Gan
Michele und Santa Marsherita findet das Liebesweh
ihres Helden ein hynniſches Echo im Meeresrauſchen an
den Klippen der Cervara. Naumann hat es verſtanden.
allerhand Kindheits= und Jugenderinnerungen in das
Buch hinein zu verweben, ſo daß es ſtelienweiſe einen
autobiographiſchen Charakter trägt, auch ſeine
Aus=
einanderſetzungen mit Nietzſche ſind perſönlicher Natur.
- „Roman'eines Glöbe=Frottersu nennt W.
Fred ſein eigenartiges neues Werk. Preis Mk. 350.)
Freds Namen haben ſeine äſthetiſchen Arbeiten, ebenſo
wie jeine Novellen, insbeſondere das graziöſe
Skigen=
buch „Leiſe Dingel längſt in die Weite getragen. Vieſer
Romän giobt eine Pfychologie der Großſtädte, der
eurd=
päiſchen Lebenszentren. Aber die Weltſtädte Benedig.
Berlin, Wien, Paris, London werden nicht auf eine
äfthetiſierende oder nüchtern beſchreibende Art gezeigt. Es
wird vielmehr die Beſonderheit, die Eigentümlichkeik jeder
dieſer Städte mit den Augen eines jungen Mannes
an=
geſchaut, der in die Heere ſeines Daſeins Leben, Inhalt
kraͤgen will. Die Fülle dieſes Buches, das ſchon ſtöfflich
eine Merkwürdigkek iſt, läßt ſich in der Kürze nichk
an=
deuten. Es ſei Rur nöch geſagt, däß es beſſer, als dies
datz feinſte Reiſebuch könnke mit jenen Eigentumlichtelten
der Wellſtädte bekannt macht. die weſenklicher ſind als
Monumente und Muſeenr mit den Frauen vieler Arten
und den Sitten der vornehmen Geſellſchaft. - „Als
wir jüng warenz von Paul H. Hartwig.
Preis Mk. 2.- Kleine Geſchichten gibt der Verfaſier,
Wahrheit und Dichtung aus ſeiner Jugendzeit. Ein
feines lpriſches Verſtändnis ſpricht aus chnen für die
Horgänge der Heimat, für das Weſen der Natur und
mehr noch für ein weiches, ofk traumhaftes Empfinden
der Frauenpſyche. Alles Zibt ſich ſtimmungsduftig und
in liebenswurdiger Anmut. Manches davon iſt geradezu
als ein literariſches Kabinettsſtückchen zu bezeichnen, wie
ſie nur einem echten Poeten gelingen. der zugleich wie
ein Maler ſieht, ſchildert und empfindet, plaftiſch und in
einer ſo wunderbaren Beleuchtung. datz man wie von
einem Zauber gefangen wird. -„Paſſahr, Erlebniſſe
einer jungen Seele von Moritz Hermann. (Preis
Mk. 250.) Eine Geſchichte, die ſchon wegen des ſeltſamen
Milieus, daß ſie aufſchließt, die aufmerkſamſte Beachtung
verdient. Vie' keinbürgerliche. jüdiſche Milieu, wieves
ſich in mähriſchen und böhmiſchen Mittelſtästen noch
ganz unberührkt vorfindet, eine ſehr fremdartige und
exofiſche Welt, iſt ſchwerlich je einmal ſo getreu geſchildert
worden, wie hier. Die Geſchichte läßt den Leſer eine
Paſſahkeier mit dem ganz mytiſchen hebräiſchen Ritual
förmlich miterleben.
— Das A=BeE des guten Tons. Ein Ratgeber
für jedermann von E. von Hagent. Verlag von Leoy
&ap Müller in Stuttgart. 114 Seiten ktav. Eleg.
ge=
bunden Preis Mk. 1— Das ſehr gefällig ausgeſtattete
Büchlein gibt in prägnanter Kürze ſämtliche
Elementar=
regeln für ein geſellſchaftlich gutes Benehmen, die jeder,
Nummer 170.
auch der einfachſte Menſch kennen und befolgen mußz,
wenn er im Verkehr mit gebildeten Kreiſen nicht Anſtoß
erregen will. Ein großer Vorzug des Werkchens beſtehk
darin,. daß es nichts als ſelbſtverſtändlich vorausſetzt,
ſondern für jeden einzelnen Fall das richtige Verhalten
bis in die keinſten Details gans genau ängibt. Der
niedrige Preis von 1 Mk. für das elegant gebundene
Werkchen ermöglicht die Anſchaffung des Rützlichen
Büch=
leins auch dem minder Bemittelten.
Der Tod des Papſtes Leo KiII.
Am Dienstag nachmittag um 5 Uhr nahm Lapponi,
unterſtützt von 4' Aergten des Vatikans, die
Ein=
balſamierung der Leiche des Papſtes vor, die
mehrere Stunden erfoͤrderte. Nach der Vorſchrift wurden
die Präcordien und die inneren Teile der Bruſt und des
Leibes herausgenommen und in einem Kriſtallgefäß
ver=
ſiegelt, um im unterirdiſchen Gewölbe der Peterskirche
geſondert beigeſetzt zu werden.
Die Leiche wurde. nachdem ſie einbalſamiert worden
war, mit den goldſtrotzenden Pontifikal=Gewändern
be=
kleidet und im Lhronſaal aufgebahrt. Am Donnerstag=
Freitag und Samstag wird die Leiche in der Peterskirche
ausgeſtellt und Sonntag beigeſetzt werden. Mit den
Vorbereitungen für dier Ausſteklung des
Leich=
nams des Papſtes in der Kapelle del Sacramento
in der Peterskirche iſt begonnen worden. Der
Kardinal=
kämmerer genehmigte die Maßnahmen die der
Polizei=
kommiſfar Zur Aufrechterhaltung der Ordnung während
des Vorbeipaſſierens der Volksmenge getröffen hat. Die
Kirche wird in zwei Teile geteilt, in einem Teile werden
die Trauerfeierlichkeiten veranſtaltet, während der andere
für den Durchgang der Menze freigehalten wird Die
Direktoren der-Päpſtlichen Muͤſeen machten die
Toten=
maske und einen Abdruck der rechten Hand des
ver=
torbenen Papſtes.- Der „Oſſervatore Romanor
ver=
öffentlicht die von den fremden Staatsoberhäuptern
ein=
gegangenen Beileidsdepeſchen darunter auch die des
deutſchen Kaiſes.
Die „Germania' berichtet aus Rom, daß der
Fiſcher=
ring des Papſtes nicht aufaufinden war und deshalb
nicht zerbrochen werden konnte.
Nach Mitteilungen aus guter Quelle fanden in der
erſten Verſammkung der Kardinäle, an der 28
Kardinäle teilnahmen, keine Erörterungen über die Wahl
der Stadt für das Konklave ſtakt, da es als
abge=
macht zu betrachten iſt, daß dasſelbe in Rom ſattfinden
wird, wo es, falls nicht Unvorhergeſehene Zwiſchenfälle
eintreten, am Abend des 31 Juk eröffnet werden wird.
Der Papſt hat keinerlei Beſtmmungen hinſichtlich des
Konklave hinterlaſſen, die bisherigen Beſtimmungen bleiben
daher Unverändert. Die Kardinäle werden bis zum Tage
des Konklave jeden Morgen zuſgmmentreten Sie haben
gelobt, über die Beratungen abſolutes Stiliſchweigen zu
beobachten.
Der Kardinal Merrydel Val, der von der
Kon=
gregation der Kardinäle zum Sekretär des Konſiſtoriums
und zum proviſoriſchen Staatsſekretär ernannt wurde, iſt
noch ein jünger Mann von kaum 40 Jahren, der die
ein=
elnen prieſterlichen Staffeln ſehr raſch durchlaufen hat.
Das hl. Kollegium, dem gegenwärtig die Aufgäbe
zufällt, ein neues Oberhaupt der römiſchekatholiſchen
Kirche zu wählen,- beſteht aus 64--
Mit=
gliedern, nur 6 Hüte ſind ledig, ſo vollzählig iſt alſo
das Kolleg ſeit langer Zeit nicht geweſen wie heute. Die
64 Kardinäle können, mit Ausnahme des von Auſtralien
aus unterwegs befindlichen Kardinals Morgan, auch alle
zum Konklave rechtzeitig in Rom eintreffen' Dem Rang
der Kardinalbiſchöfe gehoren 5 än: Oregiia, die beiden
Vannutelli, Moconni und Agliardi dem Rang der
Dia=
konen 8. die übrigen 51 ſind Kardinalprieſter. Der
Dekan des Kollegiums iſt der Kardinalkämmerer Quigi
Greglia di S. Stefano. von Pius 1x. am 22. Dezember
1873 zum Purpur erhoben, an Lebensjähren der älteſte
iſt der 1884 zum Kardinal ernannte' Pietro Geremlia
Michelangelo Celeſia. Der Nationalitat nach verteilen
ſich die Kardinäle wie folgt: talten 39. Frankreich 7.
Wpanien s. Heſterreich=Ungarn 6. Deutſchland 3 1
Stein=
hüber, Kopv. Fiſcher). Belgten 1. Portugal 1. England I.
Pordamerika 1. Auſtralien 1. Die Itarkener haben
dem=
nach. wie üblich, eine erdrückende Mehrheit.
WB. Stuttgart, 22. Jult. Der Könlg hat
an=
lußlich des Ablebens des Papſtes in einem
Beileids=
ſGchreiben ünd die Königin telegraphiſch dem Biſchof von
Rottenburg ihre Leilnähme ausgeſprochen.
4 Paritz, 22. Juli Fränkreich läßt ſich beim
Leichenbegängnis des Papſies vom Bötſchafter beim
Vatikan, Niſard, vertreten.-Prätident Louber ſchickt zur
perſönlichen Vertretung zwei Offiziere des militäriſchen
Hofſtaates noch Rom.
WB' Paris. 22. Juli. Kardinal Richard wurde
heute vom Miniſter Delcaſſs empfangen.
W.B. Rom; 22. Juli. „Voce della Veritau meldet
in einem Bericht über die Einbalſamierunglder
Leichedes Papſtes: Man machte einen Einſchnitt in
die Bruſthöhle und fand Flüſſigkeit, deren Eigenſchaften
einen Beweis für den pleuritiſchen Vorgans lieferten.
Der untere Mittellapven der rechten Lunge war
ver=
härtet chepatiſiert.—Nach der Einbalſamierung wurde
ein Protokoll aufgenommen, das die Diahnoſe auf
Lungen=
entzundung mit nachfolgender Bruſtfellentgündung
be=
ſtätigte
8 Nom, 22. Juli. Die Leiche des Papſtes iſt
nunmehr im Thronſaal unter einem Baldachln
auf=
gebahrt. Sie iſt bekleidet mit der weißen Soutane rotem
Schultermäntelchen, roten Schuhen und roten Käppchen.
Ein kleiner Altar ' befindet ſich im Caat-Nobelgarden
halten die Ehrenwache. Das diplömatiſche Korps beim
päpftlichen Stuhl ſowie der Adek und die Würdenträger
des päpftlichen Hofes werden heute Zutritt zu der Bahre
erhalten.- Wie die „Voce della Veritaͤu meldet wurde die
Urne mit den Präcordien des Papſtes geſtern nachk
¼2 Uhr aus dem geheimen Vorgimmer in einen Wagen.
in dem die Monſkgnori Marzölini und Angeli Platz
genommen hatten, nach der Kirche St. Vincenk und St.
Anaſtaſius gebracht, wo lie vom Pfarrer und einigen
Geiſtlichen empfangen wurden, um heute in der
Mauer=
niſche zur Kechten des Hochaltars beigeſetzt zu werden.
W.B. Rom, 22. Juli. Gegen 8½ Uhr begann ein
lebhafter Verkehr auf dem Petersplaße. Die
Würdenträger des päpſtlichen Hofes. das diplomatiſche
Korps und andere hohe Perſönlichkeiten begaben ſich
nach dem Vatikan. um die Leiche des Papſtes zu
eßen. Der Zütritt' iſt bis 5 Uhr geſtattet. Dann
werden die Pönitentiare die Leiche wieder mit den
Pontifikalgewändern bekleiden. Es wird immer ſchwieriger,
Zutritt zum Vatikan zu erlangen. Die Schweizergarden
wieſen geſtern ſogar Massoni zurück. Die Rontrolle
wird noch verſchürft, wenn der Papſt in die Peterskirche
gebracht iſt, was heute abend 8 Uhr geſchehen ſoll.
Lehte Nuhrigleur
W.B. Verlin, 22. Juli. Der „Reichsanzeigerl
ver=
öffentlicht eine vorläufige Statiſtik der
Reichs=
tagswahlen im Jahre 1oos wverglichen mit denen im
Jahre 1898. - Der „Reichsanzeiger' hebt im Anſchluß
an die Blättermeldungen über die Beſchlüſſe der
Londonerinternationalen Telegraphen=
Konferenz hervor, daß die Taxen für den
Telegramin=
verkehr zwiſchen Deutſchland und Amerika nicht geändert
wurden.-Ein für Deutſchland beſonders wichtiges
Ergebnis der Londoner Beratungen ſei eine beträchtliche
Ermäßigung der Taxen nach China, Japan und Korea,
die berekts am 15. Juli in Kraft gerreten ſk.
W.B: Berlin, 22. Juli. Die „Nordd. Allg.
Zeitung=
hört: Dem dichter Detlev von Tiliencrön wurde
neben der Offizierspenſion eine königliche Gn
adenbewillig=
ung von 2006 Mk. jährlich iberwieſen.
W.B. Eſſen a. d. Ruhr, 22. Juli. Wie die,Rheiniſch=
Weſtkäliſche Zeitung; beſtimmt erfährt, wurde geſtern
zwiſchen dem Köhlenſyndikat und der Firma
Thyfien eine Verſtändigung wegen Beitritts zum
Kohlenfyndikat erzielt. Der Beſtritt der Zeche „Deutſcher
Kaiſer” Verfolgt auf der Grundlage des von der
Zechen=
beſitzer=Verſammlung am 6. Juk und 11. Juli
ange=
nommenen Vertragsentwurfs.
Deſſau, 22. Juli. Roeſicke iſt an den Folgen
einer Darmoperation geſtorben. Sein Mandat wird
wahrſcheinlich Dr. Barth angetragen werden.
CWE. Hämburg, 22. Juli. Wie die „Hamburger
Nachrichten erfahren, iſt es bei der geſtrigen Konferenz
des Syndikats deutſcher Zuckerräffinerien
noch nicht zur Auflöſung des Zuckerkartells gekommen.
Die Entſcheidung fällt in der Generalverſammlung am
15. Auguſt.
Hamburg, 22. Juli. Der Verdacht. daß Schindler
durch ſeine 43iährige Ehefraugetötet wurde, ſcheint
durch nähere Ermittelungen Beſtätigung zu finden. Die
Frau hatte an dem Unglückstage Hal= über Kopf das
Hotel verlaſſen und irrke in den Straßen umher. Sie
hat wahrſcheinlich Selbſtmord verübt. Es it anzunehmen.
daß Schindler ſelbſt nicht den Mut zum Selbſtmord
ge=
hast und ſeine Frau, da die Situation unhaltbar wurde.
das Ende herbeführte und dann die Leiche in die Lage
ebracht hat. die zuerſt auf Selbſtmord ſchließen konnte.
Nach erneuter Unterſuchung wird ein Selbſtmors'für
ausgeſchloſſen gehalten. (rkf. 3tg.)
1 Poſen, 22. Juli Der Höchittand der Warthe
ſcheint jetzt erreicht. Er beträgt 432 Meter- Seit 4 Uhr
früh ſtehk das Waſſer in Schrimm 354 Meter hoch, in
Vogorzelice heute 362 Meter, geſtern 425 Meker.
W.B. Neavel, 22. Juli. Nach einer Reihe von
Aus=
brüchen warf heute der Veſuv Lava aus, welche ein
Führerhaus zerftörte. Die Ausbrüche dauern in heftiger
Form an. Das Gelände um den Veſupv iſt nicht
gefährdet.
.W.B: Neapel, 22. Juli. Fortwährend finden
Aus=
brüche des Veſuvsrverbunden mit dumpfem Brauſen,
ſtatt. Ein Krater warf Lava nach Pompeii hinaus. Der
Ausbruch erinnert an diejenigen, welche dem großen
Aus=
bruch im Jahre 1878 voräushingen. Für Neapel iſt
keine Gefahr vorhanden, weil ſich die Lava nach der
ent=
gegengeletzten Selte ergießt.
ViEeGt. Petersbure 22. Juli Der Kommandeur
des 2. deutſchen Garde=Bragoner=Regiments Kaiſerin
Alexandra von Rußland. Oberſt Bartſch von
Sigs=
ferd: wurde heute in Peterhof von der Kaiſerin
Alexandra, ſowie vom Kaiſer zur Abſtattung perſönlicher
Meldung empfangen. Der bisherige Marineättachs bei
der deutſchen Botſchaft, Kapitän zür See Freiherr von
Schimmelmann, wurde heute vom Kaiſer, ſodann
von der Kaiſerin in Abſchiedsaudienz empfangen.
W.B. Shrakus. 22. Juli. In der vergangenen Nacht
um 11½ Uhr trat hier ein Erdbeben äuf.-
Caracas, 21. Juli. Die Regierunästruppen
beſetzten nach einem dreitägigen blutigen Strazenkampf
Ciudad Bolivar wieder. In dem Kampfe gab es 1000 Tote.
Dankſagung.
Für die zahlreichen Beweiſe herzlicher
Teil=
nahme bei dem Hinſcheiden meines lieben Gatten,
unſeres guten Schwagers, Onkels und Groß=
(12908
onkels
Herrn Wilhelm Magner,
Muſiklehrer,
ſagen allen auf dieſem Wege herzlichen Dank
die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 20. Juli 1903.
Telegraphiſcher Wetterbericht.
Hamburg, 22. Juli. Vielfach heiteres, würmeres,
trockenes Wetter wahrſcheinlich.
Tageskalender.
Konzert um 8 Uhr im Saalbau.
K o n s ert um 18 Uhr im Reſtaurant-Metropole-
Konseri um 8 Uhr in der „Stadt Pfüngſtadts.
Verſteigerungskalender.
Freitag, 24. Juli.
Korn=Verſteigerung um 6Uhr: Zuſammenkunft an
der Villa Bormet, Nieder=Namſtädterſtraße.
Gotteodienſt in der igraeliſchen neligionsgemeinde.
Hauptſynagoge.
Freitag, den 24. Juli 1903.
Vorabendgottesdienſt 7 Uhr 15 Mip.
Samstag, den 25. Juli 1903.
Morgengottesdienſt 8 Uhr 30 Min. Sabbatausgang
9 Uhr 15 Min.
Gottesdienſt in der Zynagoge der ioraelitiſchen
Religions-
geſellſchaft.
Samskac den 25. Juli.
Vorabend 7 Uhr5 Min. Morgens 7 Uhr 30 Min.
Nachmtittags 5 Uhr — Min. Sabbatausgang 9 Uhr
5 Min.
Wochengottesdienlt von Sonntag, den 26. Juli an:
Morgens 6 Uhr- Min. Nachmittägs 7 Uhr 15 Min.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei, verantwortlich für die Redaktion: Dr. O. Waldaeſtel, für den Inſeratenteil: F. Kroſt, ſämtlich in Darmſtadt.