Darmstädter Tagblatt 1903


04. Juni 1903

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166. Jahrgang.

monatlich 50 Pfa, vierteljährlich 1.50 Mk.,
halbjährlich 3 Mk. einſchl. Bringerlohn.
Auswärts werden von allen Poſtämtern
Beſtellungen entgegengenommen zu 1.80 Mk.
vierteljährlich.

Verbunden mitWohnungs=Anzeigeru und der Sonntags=Beilage:
Aluſriorkes Anlerhalkungsbſatk.

für das wöchentlich 6mal erſcheinende Tag=
blatt
werden angenommen in Darmſtas:
von der Expedition Rheinſtraße Nr. 23. ig
Beſſungen von Blößer Beſſungerſtraße
Nr. 48 und Schießhausſtr. Nr. 14, ſowie auss
wärts von allen Annoncen=Expeditionen.

Amtliches Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und der andern Behörden.

N 128.

Donnerstag, den 4. Juni.

1903.

B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Reichstagswahlen 1903.
Wir bringen hiermit die Beſtimmungen der 88 11, 15 und 19 des Regle=
ments
zur Ausführung des Wahlgeſetzes für den Deutſchen Reichstag vom
28. Mai 1870 in der Faſſung der Bekanntmachung vom 28. April 1903 zur
öffentlichen Kenntnis.
Da die Umſchläge mit Stimmzetteln unverſchloſſen abzugeben ſind, iſt
die Klappe der Umſchläge nicht gummiert.
Darmſtadt, am 30. Mai 1903.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
(99990
von Graneh.
811. Die Stimmzettel müſſen von weißem Papier und dürfen mit keinem Kenn=
zeichen
verſehen ſein 18 10 Abſ. 2 des Geſetzesh: ſie ſollen 5 zu 13 em groß und von
mittelſtarkem Schreibpäpier ſein und ſind von dem Wähler in einem mik amtlichem
Stembel verſehenen Umſchlage, der ſonſt kein Kennzeichen haben darf, abzugeben. Die
Umſchläge ſollen 12 zu 15 em groß und aus undurchſichtigem Papier hergeſtellt ſein;
ſie ſind in der erforderlichen Zahl bereitzuhalten.
Es iſt entweder durch Bereitſtellung eines oder mehrerer NRebenräume, die nur
durch das Wahllokal betretbar und unmittelbar mit ihm verbunden ſind oder durch
Vorrichtungen an einem oder mehreren von dem Vorſtandstiſche getrennten Nebentiſchen
Vorſorge dafür zu treffen, daß der Wähler ſeinen Stimmzettel unbeobachtet in den Um=
ſchlag
zu legen vermag.

315. Der Wähler, welcher ſeine Stimme abgeben will, nimmt von einer durch
den Wahlvorſtand in der Nähe des Zuganges zu dem Nebenraum oder Nebentiſche
6811 Abſ. 9 aufguſtellenden Perſon einen abgeſtempelten Unſchlag an ſich. Er Begcbe
ſich ſodann in den Nebenraum oder an der Rebentiſch. wo er ſeinen Stimmzettel un=
besbachtet
in den Umſchlag ſteckt, tritt an den Vorſtandstiſch, nenlit ſeinen Namen ſowie
auf Erfordern ſeine Wohnung und übergibt, ſobald der Protokollführer den Namen/
in der Wählerliſte aufgeſunden hat, den Umſchlag mit dem Stimnzettel dem Wahl=
vorſteher
oder deſſen Vertreter 619, der ihn ſofort uneröffnet in die Wahlurne legt.
Wähler, welche durch körperliche Gebrechen behindert ſind, ihren Stimmzettel eigen=
händig
in den Umſchlag zu legen und dieſen dem Wahlvorſteher zu übergeben, dürfen
ſich der Beihilfe einer Vertrauensperſon bedienen.
Stimmzettel, welche die Wähler nicht in dem abgeſtempelten Umſchlag, oder welche
ſie in einem mit einem Kennzeichen verſehenen Umſchlag abgeben wollen, hat der Wahl=
vorſteher
zurückzuweiſen, ebenſo die Stimmzettel ſolcher Wähler, welche ſich in den
Nebenraum oder an den Nebentiſch (Abſ. 1 nicht begeben haben.
Der Wahlvorſteher hat darouf zu halten, daß die Wähler in dem Rebenraum
oder an dem Rebentiſche Albſ. 1 nur ſo lange verweilen, als unbedingt erforderlich iſt.
um den Stimmzettel in den Umſchlag zu ſtecken.
5 15. Ungültig ſind:
1. Stimmgettel, welche nicht in einem amtlich abgeſtempelten Umſchlag, oder welche
in einem mit einem Kennzeichen verſehenen Umſchlag übergeben worden ſind:
2. Stimmzettel, welche nicht von weißem Papier ſind:
3. Stimmgettel, welche mit einem Kennzeichen verſehen ſind:
½. Stimmzettel, welche keinen öder keinen lesbaren Namen enthalten:
3. Stimmgettel, aus welchen die Perſon des Gewählten nicht unzweifelhaft zu
erkennen iſt:
a6 Stimmzettel, welche auf eine nicht wählbare Perſon lauten;
7. Stimmzettel, welche eine Verwahrung oder einen Vorbehalt gegenüber dem
Gewählten enthalten.
Mehrere in einem Umſchlage enthaltene gleichlautende Stimmgettel gelten als eine
Stimme in einem Umſchlag enthaltene, auf verſchiedene Perſonen läutende Stimmgettel
ſind ungültig.

B e k a n n t m a ch u n g.
Da ſich bei Eintritt der heißen Jahreszeit die Klagen über Muſizieren,
namentlich Klavierſpielen bei oſſenen Fenſtern, wieder mehren, ſehen wir
uns veranlaßt, die hieſigen Einwohner zu erſuchen, zur Vermeidung poligeilichen
Einſchreitens während des Muſiziereus die Feuſter geſchloſſen zu halten.
Darmſtadt, den 30. Mai 1903.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Dr. Kratz.
(9997dk

Spülung des Waſſerrohrnetzes.
Im Laufe der nächſten Woche wird eine Spülung des Waſſerrohrnetzes
nach unten angefügtem Spülplan vorgenommen. Da die Möglichkeit vorliegt,
daß während der Spülung in den betreffenden Straßenzügen die Waſſerabgabe,
während der Zeit von 10 bis 5 Uhr nachts, auf kurze Zeit unterbrochen wird,
ſo werden die Konſumenten gebeten, ſich vorher mit Waſſer verſorgen zu wollen.
S l pla n.
1) In der Nacht von Moutag, den 8. zu Dienstag, den 9. Juni,
werden geſpült:
die Spülbezirke I. und II.
In dieſe Bezirke fallen alle Straßenzüge ſüdlich der Bismarckſtraße, weſtlich vom
Paradeplatz nördlich des Teiles der Rheinſtraße, zwiſchen Ernſt=Ludwigsplatz und
Wilhelminenstraße, weſtlich des Teiles der Wilhelminenſftraße, zwiſchen Rheinſtraße
und Heinrichſtraße. weſtlich vom Wilhelminenplatz, nördlich des Teiles der Heinrich=
ſtraße
von der Wilhelminenſtraße bis zur Heidelbergerſtraße, öſtlich des Teiles der
Heidelbergerſtraße, zwiſchen Heinrichſtraße und Eſchollbrückerſtraße nördlich der Eſcholl=
brückerſtraͤße
, zwiſchen Heidelbergerſtraße und Stadt=Allee, nördlich der Stadt=Allee von
der Eſchollbrückerſtraße bis zur Main=Reckar=Bahn und öſtlich der Main=Neckar=Bahn,
zwiſchen Stadt=Allee und Bismarckſtraße.
Von den dieſe Spülbezirke umgrenzenden Straßen und Plätzen werden mitgeſpült
die Bismarckſtraße, die oben angegebenen Teilſtrecken der Wilhelminenſtraße und der
Heinrichſtraße und die Nordſeite der Rheinſtraße, zwiſchen Ernſt=Ludwigsplatz und
Wilhelminenſtraße. Ferner wird noch mitgeſpült die Frankfurterſtraße, zwiſchen Bis=
marck
= und Kahlertſtraße.
2) In der Nacht von Mittwoch, den 10., zu Donnerstag, den 11. Juni,
werden geſpült:
die Spülbezirke HI. und IV.
In den Spülbezirk II. fallen ſämtliche Straßenzüge nördlich der Bismarck=
ſtraße
und weſtlich der Frankfurterftraße, ſowie die Straßeſzüge nördlich der Holzhof=
Allee und weſtlich der Main=Neckar=Bahn.
Von den dieſen Bezirk umſchließenden Straßen werden mitgeſpült die Frank=
furterſtraße
von der Kahlertſtraße aus in der Richtung nach Arheilgen und die
Holzhof=Allee.
In den Spülbezirk 1V. fallen die Straßenzüge öftlich des Teiles der Wil=
helminenſtraße
, zwiſchen Heinrich= und Rheinſtraße, ſüdlich des Teiles der Rhein=
ſtraße
, zwiſchen Wilhelminenſtraße und Ernſt=Lidwigsplatz, ſüdweſtlich vom Ernſt=
Ludwigs= und Marktplatz, ſüdweſtlich und weſtlich der Kirchſtraße, weſtlich des Teiles
der Karlſtraße, zwiſchen Kirch= und Heinrichſtraße und nördlich des Teiles der
Heinrichſtraße, Zwiſchen Karl= und Wilhelminenſtraße.
Von den dieſen Spülbezirk eingrenzenden Strazen und Plätzen werden mitgeſpült
die Kirchſtraße, die oben angegebenen Strecken der Karl= und Heinrichſtraße, ſowie die
Südweſtſeite des Ernſt=Ludwigs= und des Marktplatzes und die Oſtſeite des Wilhelminen=
plazes
, ferner wird mit dieſem Bezirk geſpült die Kapellſtraße.
3) In der Nacht von Saustag, den 13. zu Sonntao, den 14. Jani,
werden geſpült:
die Spülbezirke V. und VI.
Dieſe Spülbezirke umfaſſen alle Straßenzüge öftlich der Frankfurterſtraße, des
Herrengartens und des Paradeplatzes, nordöſtlich des Ernſt=Ludwigs= und des Markt=
plazes
, nordöſtlich und öſtlich der Kirchſtraße, nördlich der Kapellſtraße, weſtlich der
Mühlſtraße und nordlich der Dieburgerſträße.
Von den dieſe Bezirke einſchließenden Straßenzügen und Plätzen werden mit=
geſpült
die Mühlſtraße, die Dieburgerſtraße, die Nordoſtſeite des Ernſt=Ludwigs= und
des Marktplatzes, ferner wird mitgeſpült der Teil der äußeren Ringſtraße zwiſchen
Dieburgerſtraße und Seiterswieſenweg.
Darmſtädt, den 26. Mai 1903.
10019d0
Städtiſche Waſſerwerks=Verwaltung.

Bekanntmachung.
Die unter dem Geflügelbeſtand in der
Hofreite Ludwigshöhſtraße Nr. 100 aus=
gebrochene
Geflügelcholera iſt erloſchen.
Die Sperrmaßregeln ſind aufgehoben.
1
Darmſtadt, den 30. Mai 1903.
Großherzogliches Polizeiamt.
(9998
Dr. Kratz.

Mlkr 40000
ſind auf erſte Hypothek zu 4 pCt. per
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anszuleihen. Offerten unter E 4 an
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die Expedition.
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Kraft des Hchickſals!
Roman von A. von Gersdorff. Machdr. verb.)
24)

An der Stelle, wo die Stufen in den Graben=
rand
in den Moraſt hinein für den eventuellen
Käufer und Jäger angebracht waren, ſtand der alte
Kammerherr von Hühnerbein. Aber nicht in ge=
wöhnlichem
Morgenpromenadengewande als treffliche
Vogelſcheuche, ſondern in einem etwas beſſeren Kleide.
Sogar den Regenſchirm, natürlich im Lederfutteral,
in der Hand, und ſtatt der alten Schirmmütze einen
flachen, ſchwarzen Hut, wie eine Art Quäkerhut, auf
dem Kopfe.
Was giebt's denn? fragte Lamprecht, ihn be=
grüßend
, wie ſehen Sie denn aus ?
Ich will mal rüber zu Ihrem andern Nachbar,
dem Wildenauer. Der hat mir heute geſchrieben,
daß ich doch die Güte haben möchte, wenn der ge=
wiſſe
Herr Frieſen Altendecken nicht kaufte, ihn mal
nach Wildenau hinüber zu ſchicken. Hm, und da
wollt ich eben mal rüber zum Grafen.
Wilhelm ſchwieg einen Moment. Als der alte
Herr Miene machte, ſeinen Weg ſortzuſetzen, kehrte
er um mit ihm.
Darf ich Sie ein Stück hinnterbegleiten?
Bitte recht ſehr. Kaum ne Stunde bis hin.
Hühnerbein ging all ſeine Geſchäfts= auch Be=
ſuchsgänge
zu Fuß ab und ſtets in jehr ſrüher Stunde.
Aber was hatte das zu bedenten! Eben eine Ab=

ſonderlichkeit, wie einer ſchnupft, oder ſich Hunde
und Katzen ins Bett nimmt. Er war darum doch
im ganzen Kreiſe der vornehme, feingebildete, bei
Hofe ſehr wohl gelittene Kammerherr von Hühnerbein.
Ich habe Ihnen geſtern bei mir da nicht ſagen
wollen, begann Wilhelm ſtockend, wer und was dieſer
Frieſen eigentlich iſt oder war. Aber heute, wenn's
Ihnen recht iſt, Herr Nachbar, will ich's lieber tun.
Dieſer Herr war der erſte Mann meiner Frau, vor
faſt zehn Jahren allerdings, und verließ ſie, um mit
einem Frauenzimmer ſehr gewöhnlicher Art nach
Amerika durchzubrennen.
Alſo ganz richtig: Lump, Ehrloſer - ſoweit
man ſehen kann, und ſie ſelbſt hats auch geſagt. Hm!
Sie hatten doch wohl auch den Eindruck? Sie
haben ihn ja kennen gelernt?'
Den Eindruck - nein, gar nicht. Schwankender
Charakter, ſentimentaler Ladyſkiller, wie man bei
uns eben ſagt, aber ſo grade auf den Lump und
Schuft hätte ich ihn nicht taxiert. Kann mir aber
denken, daß Sie nicht gerade wünſchen, ihn zum
Nachbarn zu haben.
Alles anderel ſtieß Wilhelm grollend hervor, dem
die erſte Hälfte der Rede gar nicht recht gefiel. Er
ſah auf einmal den ſchönen, ſchlanken Menſchen mit
dem blaſſen Mädchengeſicht und den lodernden, dunklen
Augen wieder auf dem weißumblühten Balkon von
Chillon und ſeiner Frau (zum Teufell) die Renate
Anſchar - ganz hingegeben in ſeinen Armen.

Die Luſt, mit dem alten Herrn, mit dem er trotz
allem braven Willen doch nie auf einen feſten grünen
Zweig kam, weiter nach Wildenau zu gehen, verließ
ihn plötzlich, und am Tannenweg ſtehen bleibend,
meinte er, daß er den ſchönen Morgen doch benutzen
wolle den Rebhühnern in ihrem Uebermute eins auf
den Pelz zu brennen. Er wolle nur Flinte und Hund
holen. Für jeden Schritt, den der Herr von Hühner=
bein
aber in ſeinem, Lamprechts, Intereſſe tun wolle,
wäre er von Herzen dankbar. Möglich ſei es ja auch,
daß er der Geſchichte viel zu viel Wichtigkeit beilege.
Kann ſein, kann auch nicht ſein, meinte der Alte

trocknen Tones.
Uebrigens liegt ja noch eine Möglichkeit vor, ſagte
überlegend Wilhelm, daß der Mann keine Ahnung
davon hat, daß.
Daß Ihre Frau ſeine Frau iſt, lachte der alte
Herr etwas ſchadenfroh, und ich kann Sie verſichern,
die hat er.
Damit lüftete er ein wenig den Quäkerhut und
ſchritt ſchnell fürbaß.
Beinahe hätt ich da eine ſchöne Geſchichte angezettelt,
dachte er, wenn dieſer biedere Lamprecht wüßte, daß
er ſeit geſtern Abend 10 Uhr bei mir im Hauſe ſitzt,
der wäre imſtande und lief ſtracks dahin, mit dem
Gewehr womöglich, um den Rebhühnern eins auf den
Pelz zu brennen. O ja den Nebhühnern. - Nein,
mein ſehr verehrter Herr Frieſen, in dieſer Gegend
müſſen wir alle ergebenſt danken. So ſchnell wie
möglich fort mit Ihnen.

[ ][  ][ ]

Seite 2.

11 E330¾s.
Darmſtadter Tagolatt, Donnerstag. d=

Aummer 128.

Bauarbeiten.
Die beim Neubau einer Zentrale mit Maſchinenlaboratorium der
Techleiſchen Hochſchule in Darmſtadt vorkommenden Erd= und Maurerarbeiten,
Beton=, Aſphalt=, Steinmetz=, Zimmer=, Dachdecker= Klempner= und Glaſer=
arbeiten
, Lieſerung der Eiſenträger zu Decken, ſowie Eiſenkonſtruktionen zu Stützen/
und Dachwerk werden hiermit unter Hinweis auf den Erlaß vom 16. Juni 1893,
das Staatsbauweſen betr., zur Vergebung ausgeſchrieben.
Zeichnungen und Verdingungsunterlagen ſind bei unterfertigter Stelle
TTechniſche Hochſchule, Zimmer 66) vom 4. bis 13. Juni ausgelegt, auch
können die Arbeitsbeſchreibungen nebſt Bedingungen gegen Vergütung der Schreib=
koſten
daſelbſt verabfolgt werden.
Die Offerten ſind bis zum 13. Juni, vormittags 11 Uhr, einzureichen.
Die Zuſchlagsfriſt beträgt 14 Tage.
Darmſtadt, den 29. Mai 1903.
Großherzogl. Zaubehörde für die Erweiterung der Techu. Hochſchule.
(9873s0,
Kranz.

Großh. Techniſche Hochſchule.
In dem öſtlichen Hofe des Hauptgebäudes der Techniſchen Hochſchule
findet am
Freitag, den 5. Juni l. Js. vormittags 10 Uhr,
(10003
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Das Rektorat.

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andere Gegenſtände.
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1 Mautel, 61 Päckchen Gold= und Silber=Litzen.
Die fettgedruckten Gegenſtände kommen beftimmt zur Verſteigerung.
Darmſtadt, den 2. Juni 1903.
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Der Herr Kammerherr war ein ehrlicher Freund,
aber ein lieber Freund war er nicht. Selbſtverſtändlich
war's bei ihm, daß er Altendecken nicht an einen
Mann verkaufte, den ſein geſchätzter Nachbar einen
Ehrloſen genannt, wenn auch ſein Vorteil darunter
litt, ſo geldgierig er war; aber ebenſo ſelbſtverſtändlich,
daß er nicht alles tat, einen Familienſkandal im
Hauſe dieſes unſympathiſchen Herrn Nachbars zu
vermeiden, und am Ende war er innerlich mehr auf
Seite der ſchönen Frau und ihrer etwaigen Wünſche.
Trotz alledem blieb es Ehrenſache, daß er in moraliſcher
Beziehung nicht wohl daran täte, ſein Gut an den
gewiſſen Frieſen=, Deutſch=Amerikaner, zu verkaufen.
Renate hatte die Nacht wachend oder in einer
Art Halbſchlummer zugebracht. Mit offenen Augen
ſtarrle ſie in die Dunkelheit. Sie hätte gern Licht
angezündet, aber Wilhelm hätte davon erwachen können,
und er, der bei Tage eigentlich gutmütig und duld=
ſam
war, nahm jede Störung ſeiner Nachtruhe bis
zur Brutalität übel. Nachtlicht oder gar Ampelſchein
im Schlafzimmer fand er gräßlich, und Renate mußte
lernen, ſich von der Angewohnheit loszumachen.
In ihrer erſten Ehe war das Schlafgemach, das
reizende hohe, weiß und erdbeerrot ausgeſtattete
Zimmer, immer bei Dunkelheit erleuchtet geweſen.
Wie phantaſtiſch ſchön war doch das Nachtlicht ge=
weſen
, eine aufrecht geringelte Schlange von grüner
Bronze, die auf dem Kopfe ein rubinrotes Laternchen
trug.
In der ſchweigenden Dunkelheit ſah ſie es ſo
merkwürdig deutlich, wie wandelnde Bilder zog di=
lange
begrabene Vergangenheit an ihren Geiſtesaugen
vorüber; ſo deutlich, ſo mit jeder Einzelheit, als ſeien
dieſe Bilder nur dies Jahrzehnt lang verſchleiert ge=
weſen
, verhüllt, aber immer bei ihr, immer in dem
nüchternen, reizloſen Hauſe, unter dem altmodiſch
ſteifen Hausrat verſteckt, und auf einmal reißt eine
unvorſichtige Hand die Verhüllung ab, und ſie leuchten
auf, Stück für Stück, alle dieſe Bilder des Einſt, im

Sonnenglanz lange begrabenen, ja vergeſſenen Glücks..
und ſie hätte wie Brunhild fragen mögen:
Was weckſt Du mich aus des Vergeſſens
Weißer Nacht.
Da, ihr erſtes Häuschen, wo ſie mit ſoviel Ver=
gnügen
ſelbſt hatte wirtſchaften dürfen, die anmutig
behaglichen Zimmerchen, die rote, hohe Stehlampe, die
weich fließenden Spitzen und rauſchenden Seidenſtoffe,
die Abendſtunden... achl die reizend gemütlichen
Plauderſtunden am Kaminfeuer, ſie beide allein, kein
dritter durfte mit dreinreden und eine Anſicht äußern,
bis auf die kurze Störung durch Mamas etwas ver=
hängnisvollen
Beſuch, dann die herrliche Villa in
dem wundervollen Garten, wie ſchön die weißen und
roten Lilien, er hatte ganz denſelben Geſchmack in
allen Dingen wie ſie, und dann das Sommerbild
in der Veranda, wo ſie mit ihm gemütlich früh=
ſtückte
, und holden Unſinn ſchwatzte und lachte, als
er nicht mehr ſo früh ins Geſchäft ging, ſondern
meiſtens erſt mittags zur Börſe, dann, achl wie
klar hörte ſie in der dunklen Stille ſein wundervolles
Lachen, die blitzenden Zähne enthüllend, ſah ſein
braunes, gebuckeltes Haar, ſo voll und glänzend über
ſeiner ſchönen Stirn. Wie ſeidig das Haarx war, wenn
ſie ihre Finger darin wühlen ließ und kindiſch werden
durfte, Locken daraus drehend und Zöpfchen flechtend,
ſie lächelte in die Nacht, die ſie umgab, während
Wilhelms ſchweres, ſtöhnendes Atmen ſo aufdringlich
laut wurde, daß ein Schauer ihre Glieder überflog
und ſie entſetzt ihr halb ungelöſtes Haar wie einen
dichten Schleier über ihr Geſicht warf, über die
großen, heißen Tropfen, die darüber hinrieſelten,
als könne er ſie entdecken, fühlen in Schlaf und
Dunkelheit - er, ihr Gatte. Fort, fort mit den
ſchrecklichen Viſionen, den verführeriſch leuchtenden
Bildern: Sünde, Unrecht, Verbrechen, ſie anzuſchauen,
die lange verhallten Töne zu hören, Verrat, Ehebruch,
die feinen, weichen Lippen, ſo heiß, ſo ſüß zu fühlen,
daß ſich der eigene brennende Mund unwillkürlich
jetzt ſehnend entgegenwölbte, die ſchlanke, ſchmiale
Hand um ihren Nacken ſich ſchmiegend 37

Fort, fort entſehliche Bilder, ſündhafte, ſchlechte,
verräteriſche Gedanken, an - einen fremden Mann
- neben dem Gatten, dem ſich gegebenen in freier
Wahl, der ihr vertraute, der ihr ſeinen reinen Namen
gegeben, deſſen Ehrenſchild jeder Gedanke, jeder Traum
ſchon beflecken konnte.
Ein Jahrzehnt Verachtung, Beſchimpfung, Beleidi=
gung
, bis in den Tod unſühnbar, ein Ehrloſer, ein
Schuft, ja, ja ſelbſt geſprochen heute Abend, laut, zu
allen und überzeugt davon und Haß und gerechter,
bittrer Groll und ein Jahrzehnt ruhiger friedevoller
Pflichterfüllung, eine einzige, lange, zweiße Nacht=
des
Einſchlafens und Vergeſſens
Und nun? War's denn möglich? Ein Wort
- nur der Name - nur die Möglichkeit ſeiner Nähe.
die mit ſpukhaftem Grauen in zauberiſcher Gewalt
ihre Seele bannte und hielt und zo9 - wie wils
ſie auch ſich wehrte und rang in angſtvollem Ringen.
Umſonſt, umſonſt, hilflos, verzweifelt in die Kiſſen
ſchluchzend, die Zähne hineinpreſſend, es zu erſticken:
2 Dul 2 Du, mein Gatte, mein Geliebter
Einziger..
Wer wohl kennt ſie nicht die dämoniſche Gewalt
begrabener, vergeſſener Erinnerungen! Wer ſah
niemals den ſpukhaften Bilderzug in dunkler Nacht,
und mußte hinſchauen, mußte folgen, ob er noch ſo
angſtvoll widerſtrebte, noch ſo reinen Herzens ſich
dawider empörteL Wer kennt ſie nicht die Qual und
das Entzücken der Träume, in denen man Totes und
lange Begrabenes, deſſen man ſich bei Tageslicht ſchon
Jahrzehnte, lang kaum mehr, deutlich erinnern
könnte, ſo wirklich und lebendig ſieht mit allen kleinſten
Einzelheiten und Eigentümlichkeiten, Träume der Nacht,
in denen man als alternder Menſch liebt liebt,
wie man in Wirklichkeit und Jugendzeit einſt geliebt,
nur noch heißer, noch erhabener, noch reiner; oder
weint und haßt, wie vor Jahrzehnten, nur noch lang=
ſamer
, mit der ſteigenden Sonne des irdiſchen Tages
weicht die Liebe - und der Haß, den man ja ohnehin
längſt kaum mehr begriff.
(ortſetzung folgt.)

[ ][  ][ ]

Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 4. Junl 1903.

Seite 3.

EE6

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Donnerstag, den 4. Juni, abends 8 Uhr
im Kaiſerſaal dahier
einen Vortrag über die politiſche Lage und die bevorſtehende Reichstags
wahl halten.
Hierzu ſind Alle nationalgeſinnten Wähler, welcher poli=
tiſchen
Richtung ſie auch augehören, freundlichſt eingeladen.
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Der Wahlausſchußz der Handidatur Stoim.

Nummer 128.

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1. Beilage zum Darmſtädter Tagblatt.

N6 128.

Donnerstag, den 4. Juni.

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Donnorstag, den 4. Juni 1903:
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von der
Kapelle des I. Großh. Heſſ. Iufanterie=(Leibgarde.)
Regiments Nr. 115
unter Leitung des Muſikdirektors Herrn WIID. S. ExII8O.
EROARAUM.
1. Teil. 1. Kriegsmarſch der Prieſter aus=Athalia' von F. Mendelsſohn.
2. Ouvertüre zuDie Femrichter' Ces francs juges) v. H. Verlioz. 3. Die Leib=
garde
unſerer Kaiſerin, Charakterſtück von J. Lehnhardt. ½. Phantaſie aus
Hänſel und Gretels von E. Humperdinck.
H. Teil. 5. Triumphmarſch aus Der Wald bei Hermannſtadt: v. Wilh.
Weſtmeyer. 6. Zwei Salonſtücke: a) In der Fremde; b) Abendfriede von Engen
v. Buri. 7. Sylvianen=Walzer aus Katze und Maus- von Joh. Strauß (III).
8. Großes Konzert für Cornet pistons (vorgetragen von Herrn Otto Schubert)
von W. Herfurth.
HII. Teil. 9. Metropolmarſch a. d. Operette Eine feine Rummer von
Viktor Holländer. 10. Blumengeflüſter, Charakterſtück von Fr. v. Blon. 11. Se=
ektion
aus =Pfingſten in Florenz von A. Czibulka. 12. Walthers Preislied aus
Die Meiſterſinger' von R. Wagner.
Anfang 8 Uhr. Eintritt 50 Pfa. (Dienstags=Abonnements 20 Pf. Zuſchlag.)
E Große Zlluminatien 7il
Nächſten Dienstag populäres Sinfonie-Honzert.
Sinfonie von F. Mendelsſohn.
(10001

Damen=Steuographenverein Gabelsberger:
Donnerstag, den 4. Juni, nachmittags 4 Uhr, beginnt
ein neuer Anfängerkuraus.
Anmeldungen: Ludwigftraße 5.
KElara Lppert.
10041)
J. Darmstädter Sohwimmvereihn.
Sämtliche Mitglieder ſowie Sportfreunde und ſolche, welche Iutereſſe am
Beſtehen unſeres Vereins haben, werden hiermit höfl. gebeten, zwecks Beſchluß=
(1604000
faſſung über neue Maßnahmen ſich zu der
am Mittwoch, den 10. Juni, abends 8½ Uhr,
ſtattfindenden Verſammlung im Vereinslokale Vormhals, Grafenſtraße,
Der Vorstand.
einzufinden.

Die geehrten Geſellſchafter der
géé
voGmRomenoGllgs-EosGllsGhatk PII00 hiermit zur diesjährigen
.
Gemerahversammtung,
welche Mittwoch, den 10. Juni, abends 8½ Uhr, in dem hinteren Saale
der Restauration Fink, Eliſabethenſtraße 23. ſtattfindet, höflichſt eingeladen.
Tagesordnung: Bericht des Vorſtandes, Rechnungsablage, Neuwahl
des Vorſtandes.
Die Jahresrechnung liegt von Montag, den 8. ds., ab zur Einſichtnahme
der Geſellſchafter bei dem Vereinsrechner offen.
(10038dsm
Darmſtadt, den 3. Juni 1903.
Der Vorstand.

[ ][  ][ ]

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sonntags geöſtnet von H-1 Uhr.

B. Beilage zum Darmſtädter Tagblatt.
1903.
Donnerstag, den 4. Juni.
N l28.

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Silborsalm,
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Joonungon,
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Geite 8.

Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 4. Juni 1903.

Aummer 128.

1
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ſucht Aushilſe oder Putzen. Heinheimer= 8541a) Tüchtiges Wädchen, welche=
ſtraße
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Monatsdienſt. Schloßgaſſe 24. Waſch. u. Putz., nimmt auch Aushilfe an. finden dauernde und lohnende Beſchäf=
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lung
zu Kindern od. zu einzelner Dame.*8670) Beamtenfamilie, hier fremd, 78634) Beſchäftigung tagsüb. geſucht.
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4 jähr. prima Zeugniſſen, ſuchen Stelle
zum 15. Juni durch
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fach
. Haushalt. Arheilgerſtraße 50 I. 48684) Ein anſtändiges Mädchen
ſucht Beſchäftigung im Haushalt von
morgens früh bis nach dem Spülen. 48672) Einfaches zu aller Arbeit willig.
Gr. Bachgaſſe 14, Vorderh., 1. St. rechts 78683) Eine Frau ſucht Laufdienſt.
Langegaſſe 45. 18682) Unabhängiges Mädchen ſuch=
Laufdienſt. Arheilgerſtraße 9. 78675) Frau ſ. Laufd. 2 St. morg. od
Waſch. u. Putzen. Pankratiusſtr. 29.

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786760k0) Ein bei Artill. mehr. Jahre
gedient. Unteroffigier mit ſehr g. Zeugn.
Stelle als Kaſſier, Pförtner od. ſonſt
Vertrauensſtellung. Gefl. Antr. unt.
E83 an die Exped. erbeten.

18586ma) Ein tüchtiger, ſelbſtändiger,
nüchterner
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vertraut iſt, ſucht Stellung. Offerten
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eines, hieſigen Weißwaren=
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ſucht
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Exp. d. Bl.
48705ak) Tüchtige Schueiderin =
ins
Haus geſucht.
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Expedition ds. Bl. 78699) Herrſchaftsköchinnen, ält.
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für Küche und Haus.

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Mädchen zum 15. Juni. Vismarck=,
ſtraße 82, parterre. r8584mdk) Kochfran für Reſtau=
ration
vormittags geſucht.
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2 Tage in der Woche das ganze Jahr!
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mittags zwiſchen 3 und 4 Uhr Heerd=
weg
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kann, wird ſof. in kl. Haush. bei gutem
Lohn geſ. Frankfurterſtr. 6, part. 9862a) 1j. Mädch. zu 2 Kinder ſof.
geſucht tagsüber.
Frankfurterſtr. 6, part. 97431) Reinl. zuverläſſ. Lauffrau od.
Müdchen geſucht. Taunusſtr. 1, I. 9760a) Ein zuverläſſiges, fleißiges
Müdchen, das gut bürgerlich k., alle
Hausarbeit verſteht und gute Zeugniſſe
hat, wird zum 15. Juni geſucht.
WoL ſagt die Expedition. 9947a) Ein braves Mädchen, das
zu Hauſe ſchlafen kann, für den ganzen
Tag geſucht. Grafenſtr. 37. 1. St. 78618md) Reinl. unabh. Frau oder
Mädchen für Laufdienſt ſofort geſucht.
Kiesſtraße 95, part. Geſunde Schenbanme
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für ſofort geſucht. Zeit der Niederkunft
nicht vor dem 15. März und nicht nach
dem 1. April. Näheres Exped. (99430 18667) Einen Tapeziergehilfen ſucht ſe-
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ein Taglöhner geſucht. C. Hiſſerich.
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[ ][  ][ ]

Rummer 128.

Darmſtädter Tayblatt, Donnerstag, den 4. Juni 1903.

Seite 9.

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ſchleiferei
und der Gewerbehalle.- Mittageſſen im HotelSchützenhof (Kouvert
1 M. 50 Pf.), nachmittags Beſuch der Ruinen und der Felſenkirche. Rück=
fahrt
von Oberſtein 64s abends, Ankunft in Darmſtadt 105. Der Fahrpreis,
für Hin= und Rückfahrt beträgt 8 M. 60 Pf. Aumeldungen (auch aus=
wärtiger
Gewerbevereinsmitglieder) ſind bis längſtens zum 11. Juni, abends,
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nehmen Aumeldungen entgegen die Herren: Zimmermeiſter Sehaub, Sattler=
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der Vereinsdiener.
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[8678

Derjenige, welcher am 2. Pfingſt=
feiertage
aus meinem Jagdzimmer,
b ein kupfernes Bulverhorn.-f
) hat mitgehen heißen, wird hiermit
erſucht, dasſelbe binnen 3 Tagen
an mich franko zurückzuſenden,
andernfalls ich Anzeige erſtatte. Da
er von einem Kellner beobachtet
¼ wurde, wäre es beſſer, die Sache
baldigſt zu erledigen.
W. Hohlfeld,
9958ma) Oberwaldhauss.
Gainzers Horntuſelhrof, un-
H eroicht kriltig und voralielich im
Goschmack. Hol-Bäckerei Hainzer,
Obore Bleichstr. 13.
312a)
2200g, am 3. Juni 1903.
Waſſerhöhe am Pegel 384 m.
Luftwärme 120
Waſſerwärne vormittags 8 Uhr 22 (

[ ][  ][ ]

Seite 10.

ET- Eberstädter Schximmbad.
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9876a

Drahtloſe Telegraßhie an Bord von
Schuelldampfern.
Wie Kapitän Richter vom Schnelldampfer= Kron=
prinz
Wilhelm; des Norddeutſchen Lloyd berichtet,
gelang es auf einer der letzten Rückreiſen des Dampfers
von New=York nach Bremen von der Nordſee aus
bereits in einer Entfernung von 85 Seemeilen mit
der neben der Wartehalle des Lloyd in Bremerhaven
errichteten Station auf drahtloſem Wege ohne Schwie=
rigkeit
in telegraphiſchen Verkehr zu treten. Der
Dampfer hatte an dem betreffenden Tage bis 4 Uhr
morgens mit der Station North Foreland an der
engliſchen Küſte in Unterhaltung geſtanden, erhielt
dann 11 Uhr 58 Minuten vormittags die erſten
Zeichen von Helgoland und konnte ſchon 1½ Stun=
den
ſpäter direkt mit Bremerhaven in Verbindung
treten. Dieſe Meldung iſt inſofern bemerkenswert,
als es bisher, abgeſehen von gelegentlichen Verſuchen,
noch nicht gelungen war, einen verläßlichen Depeſchen=
austauſch
auf eine derartige Diſtanz vorzunehmen.
Die gelegentliche Uebermittelung einzelner Zeichen
hatte für den praktiſchen Dienſt auf den Schiffen
wenig Bedeutung. Nach den bisherigen Erfahrungen
war auf eine glatte Verbindung nur auf eine Diſtanz
bis zu etwa 50 Seemeilen oder ca. 90 Kilometer zu
rechnen, während darüber hinaus eine ſichere Ver=
ſtändigung
nicht mehr zu erzielen war. Wie aus
den jetzt erreichten Reſultaten erſichtlich, dürfte die
Zeit nicht mehr fern ſein, wo es den erſten trans=
atlantiſchen
Dampfern möglich ſein wird, auf ihrer
Fahrt durch die Nordſee einen ununterbrochenen Ver=
kehr
mit einer der Stationen in England oder an
der deutſchen Küſte zu unterhalten. Der Schnell=
dampfer
Kronprinz Wilhelm'beſitzt Marconi= Appa=
rate
, während die Station bei der Lloydwartehalle
in Bremerhaven mit einer Anlage nach dem Syſtem
Arco=Slaby verſehen iſt.
Nach einem neueren Berichte iſt in der draht=
loſen
Telegraphie auf See wiederum ein Fortſchritt
erreicht worden, indem der Schnelldampfer Kaiſer
Wilhelm I.- des Norddeutſchen Lloyd auf eine Ent=
fernung
von 265 Seemeilen drahtloſe Telegramme
abſandte und empfing.

Die Wehrkoſten der Großmächte.
Nach einer vom kaiſerlichen ſtatiſtiſchen Amt
ausgearbeiteten Ueberſicht der Koſten, die die Groß=
mächte
für Heer und Flotte aufzubringen haben, gibt
das Deutſche Reich für ſeine Wehrkraft weniger Geld
aus als Großbritannien, die Vereinigten Staaten
und Rußland, und bei Hinzurechnung der Schulden=
laſt
auch weniger als Frankreich. Die Koſten für
Heer und Flotte betrugen nach dem Stand vom
März 1903 in Millionen Mark für Großbritannien
2124,7, für die Vereinigten Staaten von Amerika
1482,6, für Rußland 1080,2, für Deutſchland 985.1,
für Frankreich 9272, für Oeſterreich=Ungarn 4088,
für Italien 2528. für Japan 2185. Danach zahlt
der Deutſche pro Kopf und Jahr für Heer und
Marine rund 17 M., der Engländer 50, der Ameri=
kaner
18, der Franzoſe faſt 24 Mark; rechnet man
nun noch die Schuldenlaſt hinzu, ſo hat für Heer
und Flotte jährlich zu zahlen: der Deutſche 18.4 M.,
der Engländer 63,6, der Amerikaner 263, der Fran=
zoſe
4277, der Italiener 262, der Oeſterreicher und
Ungar 183 Mark, weniger zahlt als der Deutſche
nur der Ruſſe (112 M.) und der Japaner (6,5 M.)
Es geht daraus hervor, daß der Deutſche, abgeſehen
vom Ruſſen, in Curopa die wenigſten Steuern für
die Landesverteidigung pro Kopf aufwendet. Die
Summen, die die Staaten für Heer und Flotte ein=
ſchließlich
der Penſionen und Schuldzinſen aufzu=
bringen
haben, betragen in Millionen Mark: Groß=
britannien
2671,7, Vereinigte Staaten 1596,0,
Rußland 1546.2. Frankreich 16673 Deutſchland
10684. Italien 8654, Oeſterreich=Ungarn 837.9,
Japan 299,1.

Deutſches Reich.
Nicht weniger als 85 Reichstags=
abgeordnete
kandidieren in ihren bisherigen
Wahlkreiſen nicht wieder; davon haben 74 überhaupt
keine Kandidatur übernommen, 11 kandidieren in
anderen Wahlkreiſen, darunter 3 nur als Zähl=
kandidaten
. Wenn die Wilden den ihnen jeweils
zunächſt ſtehenden Fraktionen zugerechnet werden,
ſo entfallen von den nicht wieder kandidierenden Ab=
geordneten
auf das Zentrum 20 (von insgeſamt
110 Abgeordneten), auf die Konſervativen 13 (57),
auf die Nationalliberalen 14 (55), auf die Frei=
ſinnige
Volkspartei 8 (29), auf die Freiſinnige Ver=
einigung
2 (13), auf die Sozialdemokraten 3 (56),
auf die Reichspartei 3 (21), auf die Polen 7 (14),
auf die Elſäſſer 3 (10). Der Prozentſaßz der mandats=
müden
Abgeordneten iſt alſo am ſchwächſten bei der
Sozialdemokratie, wo er noch nicht 6 Prozent be=
trägt
, am ſtärkſten bei den Polen, bei denen er volle
50 Progent ausmacht. Als ernſthafte Bewerber in
anderen als ihren bisherigen Wahlkreiſen treten auf:
Ahlwardt, Baſſermann, Barth. Blell, Dasbach,
Herold, v. Hertling. Müller=Fulda. Von bekannteren
Politikern kandidieren nicht wieder: die Konſervativen
Kropatſchek, v. Levehow, Graf Roon, Frhr. v.

Darmſtädter Tagblatt, Tumerstag, den 4. Juni 1
Wangenheim, der Reichsparteiler Hegelmaier, die
Grafen Preyſing und Galen vom Zentrum, von den
Nationalliberalen Endemann, Deinhard und Eſche,
die Freiſinnigen Volksparteiler Langerhans und
Schmieder, Profeſſor Haenel von der Freiſinnigen
Vereinigung, Haehnle von der Süddeutſchen Volks=
partei
, der Elſäſſer Winterer, der Pole Prinz
Czartoryski.
- Die Nordd. Allg. 3tg.- veröffentlicht eine
lange Darlegung des zollpolitiſchen Ver=
hältniſſes
des Deutſchen Reiches zu
Kanada, aus der hervorgeht, daß die deutſche Auf=
faſſung
, daß Kanada ein eigenes Zollgebiet ſei, durch
die grundſätzliche Auffaſſung der großbritanuiſchen
Regierung berechtigt ſei.
- An die Bekämpfung der Kur=
pfuſcherei
ſoll von Reichs wegen herangegangen
werden. Das Reichsamt des Innern hat dieſerhalb
ein Rundſchreiben an die verbündeten Regierungen
gerichtet. Einleitend wird darin hervorgehoben, daß
nach Erhebungen in Preußen die Behandlung Kranker
durch Nichtapprobierte in den letzten Jahrzehnten an
Umfang ſowohl wie auch an Steigerung des Be=
triebes
zugenommen hat, ſodaß das Kurpfuſcherei=
weſen
zu einem bedenklichen Mißſtand unſeres öffent=
lichen
Lebens geworden iſt, durch welchen die Intereſſen
des Publikums und des ärztlichen Standes gleich=
mäßig
in ſchwerer Weiſe geſchädigt werden.
Die Veröffentlichung der erſten Geheim=
mittelliſte
ſoll, wie die Monatsſchrift für
pharmazeutiſche Großinduſtrie; erfährt unmittelbar
bevorſtehen. Es verlautet, daß ungefähr 100 Mittel
auf die erſte Liſte geſetzt werden ſollen. Die Auf=
ſtellung
einer zweiten Liſte ſcheine geplant zu ſein.
Ansland.
Nach einem Telegramm der Neuen Freien
Preſſe= hat der italieniſche Botſchafter am öſter=
reichiſchen
Hofe, Graf Nigra, ſeine Entlaſſung ein=
gereicht
. Graf Conſtantine Nigra ſteht im Alter
von 76 Jahren; der hochverdiente Diplomat hat
bereits ſeit Jahren den Wunſch ausgeſprochen, ſich
aus dem Dienſt zurückzuziehen.
- Frankreich und Chinn. Der General=
gouverneur
von Franzöſiſch=Indo=China Beau, deſſen
Ankunft in Saigon erwartet wurde, wird durch die
ernſten Nachrichten aus Pünnan in Tonkin zurück=
lgehalten
. Die Aufſtändiſchen ſind Herren des
Gebietes zwiſchen Pünnanfu und der Grenze von
Tonkin. In Pünnanfu und Mongiſe ſind 200 Fran=
zoſen
eingeſchloſſen. Die Arbeiten an der Eiſenbahn
ſind unterbrochen. Der Miniſter des Auswärtigen,
Delcaſſo, hat folgendes Telegramm erhalten: Peking,
1. Juni. Der Tſungli=Yamen teilte dem franzöſiſchen
Geſandten ein Telegramm des Vigzekönigs von
Yünnan mit, in dem es heißt; Alle Franzoſen ſind
unter Geleit in Yünnanfu angekommen. Ich kann
mich verbürgen, daß ſie nichts zu befürchten haben.
Die bedeutenderen politiſchen Klubs erhielten
der Daily Mail- zufolge die Mitteilung, die eng=
liſche
Regierung werde ihr Programm weiter ver=
folgen
und das Unterhaus zur üblichen Zeit vertagen.
Das hat, ſo fügt das Blatt hinzu, die Wirkung. daß
in den politiſchen Kreiſen, in denen die Ausſicht auf
allgemeine Neuwahlen auf der Baſis des politiſchen
Programms Chamberlains Verwirrung hervorgerufen
hatte, Beruhigung eintritt. Lord Curzon, der
Vizekönig von Indien, wird lant Daily Mail= bei
Ablauf ſeiner Amtszeit im Dezember d. Js. von
1 Neuem zum Vigekönig ernannt werden.
- Unter den in die ſerbiſche Skupſchtina ge=
wählten
130 Abgeordneten befinden ſich 71 Liberale,
30 Radikale und 29 Neutrale und ehemalige Fort=
ſchrittler
, ſämtlich regierungsfreundlich. Von 216870
Wählern, haben insgeſamt 185 905 geſtimmt, und
zwar auf die Liſten der Regierung 182583, und auf
die Liſten der Oppoſition 1322. Bei den letzten
Wahlen im Jahre 1901 unter dem radikalen Mini=
ſterium
Wujitſch haben von 207773 Wählern 134 400
auf die Liſten der damaligen Regierung geſtimmt.
Die Regierungsliſten erhielten im Jahre 1903 48183
Stimmen mehr als im Jahre 1901.
Die. Pforte teilte dem öſterreichiſch=ungariſchen
und dem ruſſiſchen Botſchafter ſchriftlich auf Grund
der Berichte des Generalinſpekteurs die Namen von
bulgariſchen Lehrern mit, welche erwieſenermaßen
Komitazzi ſind. Die Mitteilung beſagt, daß zahl=
reiche
bulgariſche Lehrer und Prieſter an dem Treiben
des Komitees teilnahmen und daß deshalb die Pforte
durch den Kultusminiſter das Exarchat aufgefordert
hat, ſolche Elemente nicht anzuſtellen. - Das Jrade
betr. die Uniſikation der Schuld iſt nicht erlaſſen.
Auch der Ottomaniſchen Bank iſt die Mitteilung eines
ſolchen nicht zugegangen. Dagegen iſt ein modifiziertes
Unifikationsprojekt neuerdings dem Miniſterrate vor=
gelegt
, welcher dafür ſtimmte.
- Aus Anlaß des Ueberfalls an der Grenze
Algiers gehen zwei Bataillone der Fremdenlegion
nach Beni=Unif ab, das eine von Saida, das andere
von Maſehra. Das aktive Vorgehen derſelben wird
am 8. und 9. Juni beginnen. Nach Berichten aus
Kiur war der Ueberfall ein geplantes Werk. 500
Räuber befanden ſich ſchon an beiden Abdachungen
der Schlucht von Zenaga, als Generalgouverneur
Jonnart, General OConno und der Amel mit ihrem
Gefolge auf dem Hinwege dioielbe paſſierten. Zur
Zeit ſind 300 Mann in Beni=Uuif und Dacheman=
Eddar zuſammengezogen.

3.
Nummer 128.
Nachrichten aus Zenaga beſagen, daß eine
große Schar von Berabern und anderen Stämmen
zum heiligen Kriege gegen die Franzoſen rüſten.
Der chileniſche Kongreß wurde am 1. Juni
in Santiago durch den Vigepräſidenten der Republik
eröffnet, der ausführte, alle amerikaniſchen Repu=
bliken
an der atlantiſchen Seite des Kontinents
zeigten ſich von dem Geiſte der Annäherung und
der Brüderlichkeit erfüllt. Die Vollziehung der
Handelsverträge mit Italien und Japan ſolle mit
Beſchleunigung erledigt und auch der Abſchluß des
Uebereinkommens mit Frankreich über den Schutz
der Warenzeichen bald herbeigeführt werden. Der
Voranſchlag für 1903 weiſe einen Fehlbetrag von
etwa 7800 000 Peſos, derjenige für 1904 einen
kleinen Ueberſchuß auf. Im laufenden Jahre würden
Erſparungen im Betrage von 30000 000 Peſos er=
zielt
werden. Die Rede lenkte ſchließlich die Auf=
merkſamkeit
des Parlaments darauf, daß es zweck=
mäßig
ſei, von 1904 an einen Teil der Salpeter=
einkünfte
zur Amortiſation der äußeren Schuld zu ver=
wenden
. Der Vizepräſident teilte weiter mit, der
Fehlbetrag für 1903 werde durch Erſparniſſe, durch
Grundſtückverkäufe und die Tabakſteuer gedeckt
werden.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 4. Juni.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen
geſtern den Oberſtleutnant a. D. Gad, den Major v. Hahn,
Abteilungs=Kommandeur im 1. Großh. Feld=Art.=Regt.
Nr. 25, den Regierungsbaumeiſter Zeller, den Profeſſor
Chriſtianſen, den Diviſionspfarrer Neudörffer, den Kaiſer=
lich
deutſchen Konſul von Bombay Grafen v. Pfeil u.
Klein=Ellguth, den Landgerichtsdirektor Dr. Güngerich
von Gießen, den Profeſſor Dr. Vethe von der Landes=
Univerſität Gießen, den Oberlehrer Ploch von Alsfeld,
den Steuerkommiſſär Köhler von Homberg, den Lehrer
Mauve von Appenrod in Oberh.; zum Vortrag den
Staatsminiſter Rothe, den Archiodirektor Dr. Fretherrn
Schenk zu Schweinsberg.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben dem
Hauptmann und Vatteriechef im 3. Garde=Feld=Art.=
Regt. Freiherrn v. Dincklage, ſeither im 2. Großh. Feld=
Art.=Regt. Nr. 61, das Nitterkreus 1. Kl. des Verdienſt=
ordens
Philipps des Großmütigen, den Berufskranken=
pflegerinnen
des Alice=Frauenvereins für Krankenpflege
im Großherzogtum Heſſen Schweſter Johanna Grein
und Schweſter Joſefine Hisgen, beide zu Offenbach.
das Dienſtauszeichnungskreus für Krankenpflege in Silber
verliehen.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den
Gehilfen des Generalſtaatsanwalts Karl Lein in Darm=
ſtadt
zum Oekonomen an der Zellenſtrafanſtalt Butzbach=
mit
Wirkung vom 15. Juli 1903, ernannt.
- Durch Entſchließung Großh. Miniſteriums der
Juſtis iſt der Gerichtsvollzieher=Aſpirant Kornelius Franz
Pfau in Mainz beauftragt worden, die durch den Tod
des Gerichtsvollziehers Rube in Mainz erledigte Gerichts=
vollzieherſtelle
bis zu deren Wiederbeſetzung zu verſehen.
- Für die durch Ablehnungs= und Hinderungsgründe
in Wegfall gekommenen Geſchworenen, Konrad
Wetzel III., Landwirt in Hofheim, Auguſt Vollmar,
Hauptmann a. D. in Darmſtadt, Karl Bernius, Land=
wirt
in Reinheim, Peter Holzamer, Rentner in Bürgel,
wurden folgende Herren ausgeloſt; Georg Walter,
Rentner in Darmſtadt, Heinrich Beickert I., Gemeinde=
rechner
in Biblis, Friedrich Gottlieb Nierahky, Bäcker in
Erbach i. O., Johannes Göbel XVIII., Kaufmann in
Groß=Zimmern.
0 Anläßlich des Rücktritts des Herrn Beigeordneten
Niedlinger, des Dienſteintritts des Herrn Beigeordneten
Ekert und des 25jährigen Dienſtiubiläums des Herrn
Rechnungsrat Kröll ſoll morgen abend im Oberwald=
haus
ein Abendeſſen der ſtädtiſchen Verwaltungskörper
ſtattfinden.
0 Bei der Eingemeindung Beſſungens im Jahre
1888 iſt den damals vorhanden geweſenen dortigen Orts=
bürgern
und Ortsbürgerswitwen der Fortbezug der
Nutzungen am Gemeindevermögen mit der Beſchränkung
zugeſtanden worden, daß die Anteile der durch Tod oder
ſonſtige Umſtände Ausſcheidenden der Stadt zufallen.
Die Zahl der Berechtigten hat ſich in den abgelaufenen
15 Jahren von 468 auf 334 vermindert. Von dieſen
letzteren empfangen im laufenden Jahre 148 Berechtigte
folgende Anteile aus der Holzernte der Gemeindewal=
dungen
: 119 Verechtigte je 2 Raummeter Kiefern= Knüppel=
holz
. 73 Berechtigte je 2 Raummeter Kiefern=Stockholz,
60 Berechtigte ie 40 Buchen=Wellen und 21 Verechtigte
je 2 Raummeter Buchen=Stockholz. Der Holzmacherlohn
iſt von den Berechtigten zu tragen und berechnet ſich der=
ſelbe
für je 2 Raummeter Kiefern=Knüppelholg auf 2 M.
44 Pf., für je 2 Raummeter Kiefern=Stockholz auf 3 M.
24 Pf. für je 40 Buchen=Wellen auf 1 M. 44 Pf. und
für je 2 Raummeter Buchen=Stockholz auf 3 M. 64 Pf.
Die Zuteilung des Holzes an die Berechtigten findet
heute und morgen nachmittag in der Turnhalle des Schul=
hauſes
an der Ludwigshöhſtraße ſtatt.
E. S.K. Am heutigen zweiten Verhandlungstage des
evangeliſch=ſozialen Kongreſſes wird Herr Geheimer
Juſtigrat Profeſſor D. Dr. Kahl=Verlin über das
Thema ſprechen; Die Reform des deutſchen
Strafrechts im Lichte evangeliſcher Sozial=
politik
.: Der vom Reichsjuſtigamt neu ernannten
Kommiſſion zur Beratung der Strafprozeßordnung harren
bedeutungsvolle, ſchwere Arbeiten. Unter den zahlreichen,
eine Reviſion erheiſchenden Geſetzesparagraphen wird
Herr Geheimerat Kahl in ſeinem Vortrag vornehmlich
ſolche Strafgeſetze berühren, die vom Standpunkt des
evang.=ſogialen Intereſſes einer Reform bedürfen. Somit
hätten wir wohl vor allem eine Behandlung des be=
rühmten
Religionsparagraphen zu erwarten, ferner der
Eidesfrage, des Schuhzes der Minderjährigen, der kurg=
friſtigen
Freiheitsſtrafen, des Schutßes der Perſönlichkeit
gegenüber dem Schutz des Eigentums, der Frage: Ent=
ſprechen
die auferlegten Geldſtrafen der ſogialen Gerech=
tigkeit
oder müſſen dieſe Strafen nach dem Vermögen,
des zu Beſtrafenden ſicherer ermeſſen werden ? der poligei=
lichen
Protokolle, Vereinsgeſetzliches u. ſ. w., alles Fragen.
deren Bedeutung wächſt, wenn ſie nicht allein vom r.
juriſtiſchen, ſondern auch vom ſozialen Geſichtspi=
aus
erſchöpfende Betrachtung und Löſung erfahren.
In der am Nachmittag ſtattfindenden Sogialkonſeren;
ſEintrittskarte 50 Pf., für Nichtinhaber von Tageskar
wird Oberlehrerin Frl. Laura Herrmann=
die
Frage beſprechen: Welcheg iſtdacji=
höheren
Mädchenſchule?- Es iſt aljo hier einten

[ ][  ][ ]

N128.

Donnerstag, den 4. Juni.

1903.

Thema der Frauen=Frage Raum gegeben. Wir bedauern,
nicht in der Lage zu ſein, den Inhalt der a. O. ausge=
gebenen
Theſen andeuten zu können. Unſerem rührigen
Darmſtädter Lehrerinnen=Verein ſollen ſie bekannt ſein,
nicht aber in allen Zügen Billigung und Annahme er=
fahren
haben. Um ſo intereſſanter und fruchtbarer aber
dürfte ſomit die Stunde werden, die hoffentlich recht
zahlreiche Kreiſe dieſem wichtigen Vortrage und der ſich
wohl anſchließenden Diskuſſion widmen werden.
Aus dem Jahresbericht der Groſeh. Heſſiſchen
Gewerbeinſpektionen. (Fortſezung.) Für das ganze
Großherzogtum iſt die Zahl der jugendlichen Ar=
beiter
die in Fabriken beſchäftigt werden, annähernd
die gleiche geblieben. Die Zahl der beſchäftigten
Kinder unter 14 Jahren, die nicht mehr zum Schul=
beſuch
verpflichtet ſind, iſt ebenſo wie bereits im Vorjahre
zurückgegangen. Die Geſamtzahl der Fabriken und der
dieſen gleichgeſtellten Anlagen, ſowie der Anlagen, welche
auf Grund von Bundesratsverordnungen der Gewerbe=
aufſicht
unterſtehen, in denen man jugendliche Arbeiter
vorfindet, beträgt 1861 oder 334 Progent ſämtlicher An=
lagen
in Heſſen. An dieſen 1861 Anlagen ſind beteiligt:
der Aufſichtsbezirk Darmſtadt mit 390 Anlagen, Offen=
bach
mit 500, Gießen mit 404, Mainz mit 338. Worms
mit 229 Anlagen. Im ganzen waren 7230 jugendliche
Arbeiter und 37 Kinder beſchäftigt. Im Verhältnis zur
geſamten Arbeiterſchaft iſt der progentuale Anteil der
rugendlichen Arbeiter 83 Prozent. Es kommen hiervon
auf den Bezirk: Darmſtadt 1590 jugendliche Arbeiter und
9 Kinder, Offenbach 2028 jugendliche Arbeiter und 5
Kinder, Gießen 1144 jugendliche Arbeiter und 14 Kinder,
Mainz 1289 jugendliche Arbeiter und 2 Kinder, Worms
1179 jugendliche Arbeiter und 7 Kinder. Von dieſen
7230 jugendlichen Arbeitern ſind 4745 Knaben und 2487
Mädchen; von den 37 beſchäftigten Kindern ſind 34
Knaben und 3 Mädchen. Ueber feſtgeſtellte Zuwider=
handlungen
gegen Schußzgeſetze und Verordnungen,
betreffend die Beſchäftigung jugendlicher Arbeiter, geben
die Zuſammenſtellungen der Tabelle Aufſchluß. Es er=
gibt
ſich hieraus, daß die Anzahl der Anlagen, in welchen
Zuwiderhandlungen ermittelt worden ſind, 466 gegen
468 des Vorjahres betrug. Die Zahl der wegen Zu=
widerhandlungen
beſtraften Perſonen betrug 36 gegen 53
des Vorjahres. Aus dieſem Rückgang in der Zahl der
beſtraften Perſonen iſt man aber keineswegs berechtigt,
weitgehende Schlußfolgerungen zu ziehen. Die Geſamt=
zahl
der Fabriken und der dieſen gleichgeſtellten Anlagen,
ſowie der Anlagen, welche auf Grund von Bundesrats=
verordnungen
nach 88 120e u. 139a G. O. der Gewerbe=
aufſicht
unterſtehen, in welchen erwachſene Arbeite=
rinnen
beſchäftigt ſind, beträgt 1260. An dieſen 1260
Anlagen ſind beteiligt: der Aufſichtsbezirk Darmſtadt mit
249 Anlagen, Offenbach mit 348, Gießen mit 192. Mainz
mit 312, Worms mit 159 Anlagen. Im ganzen waren
14042 erwachſene Arbeiterinnen beſchäftigt. d. i. 16 pCt.
der Arbeiter überhaupt. Es kommen hiervon auf den
Bezirk: Darmſtadt 2725, Offenbach 4769, Gießen 2418.
Mainz 2197 und Worms 1933 Arbeiterinnen. Von dieſen
14042 Arbeiterinnen ſind 6161 unter und 7881 über 21
Jahre alt. Es ergibt ſich aus dem Vergleich mit dem
Vorjahre. daß die Zahl der gewerblich tatigen Arbeite=
rinnen
um etwa 100 zugenommen hat. Im Bezirke
Darmſtadt iſt eine Abnahme der weiblichen Arbeiter zu
konſtatieren; und zwar tritt dieſe Abnahme größtenteils
bei der Zigarreninduſtrie in die Erſcheinung. Dagegen
iſt im Offenbacher Bezirke die Zahl der erwachſenen
Arbeiterinnen gegen das Vorjahr um 70, oder um 15
Progent geſtiegen.
L. Die geſtrige Monatsverſammlung des Garten=
bauvereins
war von 51 Mitgliedern beſucht. Aus dem
Protokoll über die letzte Vorſtandsſitzung entnehmen
wir, daß vorausſichtlich in der zweiten Hälfte dieſes
Monats ein Beſuch des Gartens und der Waldanlagen
des Grafen von Verckheim in Weinheim ſtattfinden ſoll.
Die Abfahrt findet vormittags 857 Uhr ſtatt, der Aus=
flug
tritt an die Stelle der nächſten Monatsverſamm=
lung
. Gäſte ſind dazu willkommen. Der Ehrenpräſident
Müller ſetzte ſeinen Vortrag über Gewächshäuſer und
deren Einrichtung fort. Dabei wies er nach, daß die
Treiberei langſam und ſchwerfällig begann, heute jedoch
überall, eine, außerordentliche Ausdehnung erfahren
hat. Zu jeder Jahreszeit würden getriebene Sachen
produziert, bei Frühbeeten bleibe die Enttäuſchung
häufig nicht aus, aber auch bei den anderen iſt die
größte Aufmerkſamkeit geboten. Redner ging auf die
einzelnen Sorten Gemüſe, Früchte und Blumen, die ge=
trieben
werden, näher ein. Nicht minder ſchenkte er den
Heiganlagen, die zugleich gut aber auch billig ſein ſollen,
ſeine Aufmerkſamkeit. Der Vorſitzende ſprach für die
lehrreichen Ausführungen den Dank der Verſammlung
aus. Herrn Handelsgärtner Ludw. Horſt wurde für eine
ſehr ſchöne Blumenausſtellung eine lobende Anerkennung zu
Teil. Eine Frage, wie man Schildkröten, bezw. Kröten
kaufe, um Schnecken zu vertreiben, wurde von dem Vor=
ſitzenden
, Stadtgarteninſpektor Stapel, dahin beantwortet,

daß erſtere in jeder größeren Tierhandlung zu haben
ſeien. Sehr gut zur Vertilgung der Schnecken ſei es auch
Enten zu halten. Ueber die Frage, wann und wie man
am beſten Roſenwildlinge veredle, gab Hofgarteninſpektor

Noack ausführliche Auskunft. Am Schluſſe der Sitzung

wurden wie üblich, Blumenſtöcke gratis verloſt.
Der heſſiſche Verband der Klempner und In=
ſtallateure
hält ſeinen Verbandstag vom 13.-15. d. M.
in Mainz. Aus der Tagesordnung erwähnen wir:
Vericht über die Tätigkeit des Verbandes ſeit Gründung
und Feſtſetzung der Veiträge zum Verband. Der Verband
in ſeiner Entwicklung und die Notwendigkeit der Organi=
ſation
; Anſchluß des Verbandes bezw. des ſüddeutſchen
Verbandes an den Verband deutſcher Klempner= und
Inſtallateur=Innungen. (Referent; Herr, Redakteur
F. W. Metzger, Mannheim.) Das Genoſſenſchaftsweſen
im Handwerk. (eferent; Herr Direktor Paech,. Darm=
ſtadt
.) Der ſüddeutſche Verbandstag im Jahre 1904 in
Darmſtadt. Vekämpfung derſtädtiſchen Konkurrenzbetriebe.
Referat. Stellungnahme des Verbandes denjenigen Fab=
rikanten
bezw. Lieferanten gegenüber, welche das In=
ſtallationsgewerbe
durch Abgabe von Waren ohne Preis=
unterſchied
an Private bezw. Nicht=Inſtallations= oder
Spenglergeſchäfte ſchädigen. Einführung von Arbeits=
verträgen
im Handwerk. Wahl des Ortes für den Ver=
bandstag
im Jahre 1905. Diverſes.
( Die Eröffnungsvorſtellung des Cirkus Corty=
Althoff am Dienstag war ſehr zahlreich beſucht, ſämt=
liche
Leiſtungen waren als erſtklaſſig zu bezeichnen, ſo
daß der renommierte, übrigens auch hier noch in beſter
Erinnerung ſtehende Cirkus während der ganzen Dauer
ſeines hieſigen Aufenthalts große Anziehungskraft auf
das Publikum ausüben dürfte. Der Rahmen, in welchem
die Vorſtellungen ſtattfinden, iſt derjenige eines vor=
nehmen
Cirkus. Beſonderes Intereſſe gewähren die
ſchönen Original= und Freiheitsdreſſuren des Herrn
Direktors Pierre Althoff und die Vorführung ſeiner
prächtigen 8 Fuchshengſte. Auch Herr Manns und
Frau Direktor Althoff leiſten in ſolchen Dreſſuren Hervor=
ragendes
. Aus dem übrigen ſehr reichhaltigen und ab=
wechslungsvollen
Programm ſei als etwas ganz Neues
die Dreſſur der Bulldoggen des Clowns Orthaneys
erwähnt, die Staunen und zwerchfellerſchütternde Heiter=
keit
erweckte. Auf dem Gebiete der Voltige und der
Luftoymnaſtik produgieren ſich mit durchſchlagendem Er=
folge
Mr. Charles und der originelle Sport=Jongleur
auf ungeſatteltem Pferde, Mr. Loyal, ferner die
graziöſe und elegante Luftgymnaſtikerin La bella
Mira. Sehr gewandt, werden die frappierenden
vikariſchen Spiele: der drei Brüder Joscaronis aus=
geführt
. In Reitkunſtſtücken zu Pferde in verſchiedenen
Arrangements und Ausführungen hatten wir Gelegen=
heit
, Frl. Adel und Herrn Angelo, Frl. Amanda
(Voltige la Nichard) und die die Schlußnummer
bildenden ſechs national koſtümierten Damen und Herren
zu bewundern. Ganz ausgezeichnet ſind die Clowns, die
ihre humoriſtiſche Kunſt in verſchiedenen Geſtalten und
ſEinfällen betätigten und denen ſich diesmal auch eine
Kollegin hinzugeſellt hat, ebenfalls eine Neuerung des
Programms. Sie ernteten endloſen Beifallsjubel. Herr
Prof. Northon Smith, der Pferdebändiger, zeigte
ſeine Kunſt an zwei Pferden, von denen eins Herrn
Reimann, das andere Herrn Merck gehörte; die Erfolge
dieſer Bändigungskunſt, über die wir näheres nicht mit=
teilen
können, da ſie uns ſelbſt ein Geheimnis iſt, waren
geradezu frappierend. Die nach Art wilder Beſtien an=
fangs
vorn und hinten ausſchlagenden, ſehr ſcheuen Pferde
waren zum Schluß ſo zahm wie Lämmer und ließen
alles über ſich ergehen. Die Zähmung war ein an auf=
regenden
Momenten reicher, aber für das Publikum ganz
gefahrloſer Akt. Der Verlauf der ganzen Vorſtellung
war hochbefriedigend.
2 Städtiſche Leſe= und Bücherhalle. Während
des Monats Mai wurde die Leſehalle im ganzen von
2687 (im Mai 1902 von 1979) Perſonen beſucht, durch=
ſchnittlich
an jedem Tage von 866. Aus der Vücherhalle
nach Hauſe entliehen wurden im ganzen 4241 Bände
(1902: 1726) darunter 1602 wiſſenſchaftliche und belehrende
Werke. Die Zahl der ſeit dem 1. April eingeſchriebenen
Leſer ſtieg auf 1317. - An Büchergeſchenken gingen im
Laufe des Monats weiter ein: Von der Großh. Zentral=
ſtelle
für die Landesſtatiſtik 74 Bände ihrer Veröffent=
lichungen
, von Herrn Chemiker Dr. Braun 6 Bände, von
Frau v. Fellenius ein von ihr verfaßtes Werk, von Herrn
Geh. Finangrat Kraus 8 Bände, von Frau Apotheker
Leber 5 Bände. von Herrn Geh. Juſtigrat Dr. Oann
22 Bände und eine Anzahl Hefte, von Frau Bankbeamte
Piſtor 7 Bände, von Freifrau von Schenck 2 Jahrgänge
Zeitſchriften, von Herrn Rentner Schneider 3 Jahrgänge
Zeitſchriften, von Frau von Tatſchaloff 2 Bände, von
der Verlagsbuchhandlung von Vandenhoeck und Ruprecht
in Göttingen 5 Bände ihres Verlags. von Frl. Wägner,
Tochter des* Kirchenrats, 1 Band, von Herrn Wolf1 Band.
Allen Gebern herzlichen Dank! Weitere Schenkungen
von Büchern, ſoweit ſie nicht veraltet, ſind willkommen.

Kunft, Wiſſenſchaft und Leben.
2 Am 1. Juni iſt in Lourengo Marquez die nor=
wegiſche
Bark Gratia; eingetroffen und, hat gemeldet,
daß ſie am 12. Mai im Indiſchen Ogean dem Schiffe
der deutſchen Südpol=Expedition Gauß=
begegnet
iſt. An Bord war alles wohl. Die Ueber=
winterung
iſt ſehr gut gelungen, und zwar vor einem
neu entdeckten Lande. Profeſſor v. Drigalski teilte mit,
daß er ſich auf dem Wege nach Durban befinde. Am
Pfingſtſonntag hat die Gaußl Durban bereits kapſtadt=
wärts
paſſiert. Die Gaußl, die ein Jahr lang im

Polareiſe feſtgelegen hat, iſt bis 60 Grad 30 Minuten
ſüdlicher Breite vorgedrungen. Das Schiff ſtand mit
Dem britiſchen Südpolarſchiff Discovery' in Verbindung.

während es mit dem ſchwediſchen Unternehmen nicht zu=
ſammenkam
. Damit ſind die Befürchtungen, welche man
wegen des deutſchen Unternehmens hatte, und die ſchon zur
Vorbereitung eines Hilfsunternehmens drängten, ent=
gültig
beſeitigt worden. Die Gaußl war ſeit dem
31. Januar 1902 verſchwunden; 16 Monate hindurch ſind
von ihr keine Nachrichten nach Deutſchland gelangt, bis
ſie jetzt glücklich ziemlich fern von ihrem eigentlichen
Forſchungsgebiete wieder auftaucht. Was die Beſabung
und ihre Führer dort geleiſtet haben, darüber ſagen die
erſten Kabelmeldungen noch nichts.

Kleines Feuilleton.
Die Auktion der Sammlungen der ver=
ſtorbenen
Kunſthändlerin und Sammlerin Lelong in
Paris, die dieſer Tage beendigt wurde, hat 8 709 750 Francs

ergeben. Es wurden teilweiſe geradezu grotesk über=
triebene
Preiſe gezahlt.
( Anna Helmerding, die Witwe des berühmten
Komikers Karl Helmerding, iſt in ihrem 73. Lebens=
jahre
in Berlin in ihrer Wohnung am Tempelhofer 1fer
geſtorben. Sie wird an der Seite ihres Gatten auf dem
veruſalemer Kirchhof beerdigt werden.
Ueber reiche Goldfunde in Deutſch=
Oſtafrika wird gemeldet: London, 30. Mai. Alle
Züge nach dem Viktoria=See ſind laut einer Meldung
der Daily Mail= aus Mombaſſa mit Goldſuchern
beſetzt, die nach Deutſch=Oſtafrika gehen, um an den neu
entdeckten Fundſtellen, ſechs Tagemärſche von Muanza
entfernt, auf Gold zu ſchürfen, das dort in lohnender
Menge gefunden worden iſt. - Dem Standard: wird
aus Mombaſſa telegraphiert: Der Spezialberichterſtatter
des African Standard: meldet aus Muanza reiche
Goldfunde. Die Ausſchmelzung ergab drei Unzen Gold
auf eine Tonne Geſtein. Alle vom Süden kommenden
Schiffe bringen Goldſucher aus Transvaal, die nach
Muanza wollen. - Daß Gold in Deutſch=Oſtafrika vor=
handen
, war ſchon früher bekannt. Es wäre ſehr er=
freulich
, wenn die neuen Nachrichten ſich, was Abbau=
würdigkeit
und Reichhaltigkeit des Erzes betrifft, in
vollem Umfang bewahrheiten ſollten.
Eine Spende von 4 Millionen Mark hat
Andrew Carnegie wiederum geſtiftet, diesmal zur Er=
richtung
eines Gebäudes in New=York für die amerika=
niſchen
Ingenieurgeſellſchaften. - Ein ungenannter
Wohltäter ſchenkte der Stadt Landau in der Pfalz
400 000 Mk. jür eine Feſthalle und eine Volksbibliothek.

- Wie aus heutigem Inſeratenteil zu erſehen, er=
öffnet
der Damen=Stenographen=Verein Gabelsberger=
wieder
einen neuen Anfängerkurs. Da jetzt, nach=
dem
die Konfirmationen vorüber ſind, an die Eltern die
Frage herantritt, was ſollen unſere Töchter lernen ?, ſo=
möchten
wir unſere Leſer beſonders aufmerkſam machen
auf dieſe Gelegenheit zur Erlernung dieſes wichtigen
Faches.
2 Die zwei Meiſterſchaften von Deutſchland, ein Er=
eignis
für die diesbezüglichen ſportlichen Kreiſe, hat der
hieſige Athleten=Verein bei dem großen deutſchen
Athleten=Verbands=Wettſtreit auf Pfingſten in Stuttgart
bei ſtarker Beteiligung und ſcharfer Konkurrenz errungen.
Von erhöhtem Intereſſe dürfte es ſein, daß zwei ſo ſeltene
Auszeichnungen von 2 Mitgliedern desſelben Vereins er=
worben
ſind, nämlich den Herren Schleidt, Meiſterſchaft
von Deutſchland im Stemmen., und Otto, Meiſterſchaft
von Deutſchland im Ringen. Die wertvollen Ehrenpreiſe
ſind im Laufe dieſer Woche im Schaufenſter der Firma
Geiger und Günther, Ludwigsſtr., ausgeſtellt. Dem ſtreb=
ſamen
Athleten=Verein Darmſtadt, welcher durch rege
Pflege des athletiſchen Sportes ſolche Erfolge zu ver=
zeichnen
hat, darf man hierzu gratulieren und ſei dem=
ſelben
ein fröhliches Kraft Heill zugerufen.
Der am 2. Feiertag von dem Sparverein Ger=
maniar
veranſtaltete Familien=Ausflug nach
Nieder=Ramſtadt hatte eine zahlreiche Beteiligung gefun=
den
. Der erſte Vorſitzende, Herr Falk. begrüßte die Mit=
glieder
. Sodann begann der Tanz verbunden mit muſi=
kaliſchen
Darbietungen ſeitens der Herren Amberg. Treuſch
und Heß jun, die den Erſchienenen genußreiche Stunden
bereiteten.
1 Während des Monats Mai wurde die Hilfe der
hieſigen Naturalverpflegungsſtation von 646 mittel=
loſen
Durchreiſenden in Anſpruch genommen und ſind
hierdurch 613 Mark Verpflegungskoſten entſtanden. Im
vorhergehenden Monat April wurden 610 ſoder weniger
36) Perſonen unterſtützt, welche einen Koſtenaufwand
von 579 Mark ſoder weniger 34 Mark) verurſachten.
8 Polizeinachricht. Dienstag nachmittag gegen
6 Uhr iſt in der Stiftſtraße ein neunjähriger Knabe von
einer Droſchke überfahren worden und hat der Knabe
hierdurch verſchiedene größere Verletzungen am Hinter=
kopfe
, Geſicht und eine Quetſchung der rechten Hand
davongetragen.
Ein in der Maſchinenfabrik der Herren Henninger
L. Co. beſchäftigter Maſchinenſchloſſer ſuchte ſich geſtern
früh in ſeiner Wohnung in der Blumenthalſtraße durch
Oeffnen der Pulsader zu entleiben und als dies nicht
gelang, machte derſelbe ſeinem Leben durch Erhängen
ein Ende.
2 Egelsbach, 2. Juni. Hier iſt vor einiger Zeit
eine gemeinnützige Baugenoſſenſchaft ge=
gründet
worden. In einer zahlreich beſuchten Ver=
ſammlung
, welcher der Landeswohnungsmſpektor bei=
wohnte
, wurden die Wohnungsverhältniſſe im Orte be=
ſprochen
und hierbei allgemein anerkannt, daß dieſelben
ſehr verbeſſerungsbedürftig ſeien, ſodaß eine Bau=
genoſſenſchaft
Erſprießliches leiſten könne. Dieſelbe iſt
nunmehr zu Stande gekommen, wobei das von dem
heſſiſchen Zentralverein für Errichtung billiger Wohnungen
empfohlene Muſterſtatit, als Grundlage gedient, hat.
Die Genoſſenſchaft hofft, von der Gemeinde in der im
Wohnungsfürſorgegeſetze vorgeſehenen Art unterſtützt zu
werden.
4 Offenbach, 2. Juni. Geſtern und heute hielt der
katholiſche Lehrerverein im Großherzogtum
Heſſen in den Mauern unſerer Stadt ſeine diesjährige
Hauptverſammlung ab. Am erſten Tage fand
die gut beſuchte Delegiertenverſammlung im Saale des
Schützenhofes ſtatt. Aus dem von dem Schriftführer
Herrn L. Schmitt erſtatteten Jahresbericht iſt erſichtlich,
daß der Verein gegenwärtig 990 Mitglieder zählt.
An die Delegiertenverſammlung reihte ſich am Abend
eine ſehr gelungene Feſtverſammlung in der Turnhalle
des Turnvereins. Zu der am heutigen Tage ſtatt=
gefundenen
Hauptverſammlung waren ca. 300 Lehrer
und Freunde der Schule erſchienen. Nach den üblichen
Begrüßungen und Bekanntgabe der abgeſandten und
eingetroffenen Telegramme ergriff Herr Lehrer Dörrſchuck=
Nierſtein das Wort zu einem Vortrage Die ſogiale
Frage und die Volksſchuler. Redner zeichnete in großen
Zügen die ſchweren Uebel unſerer Zeit, als deren hervor=
ſtechendſte
Schäden er die beiſpielloſe Unbotmäßigkeit und
Widerſpenſtigkeit der Jugend und die maßloſe Genuß=
ſucht
nannte. Stramme Schulgucht, Erziehung zur Spar=
ſamkeit
und Pflege der Religion ſind ihm neben anderem
die vornehmſten Mittel zur Löſung der ſozialen Frage
ſoweit dies die Schule angeht.
Schaafheim, 2. Juni. Von einem Geſchick
höchſt tragiſcher Art wurde in letzter Woche die
Familie des Maurers Peter Reining von hier betroffen,
indem dieſelbe innerhalb weniger Tage zwei Kinder ver=
lor
. Das neunjährige Söhnchen war mit zwei anderen
kleinen Kindern zum Gänſehüten in das Feld gegangen
und verſuchte dabei in der ſogenannten Tuchbleiche, einem
Weiher, ein Bad zu nehmen. Noch als das Kind am
Ufer auf einem Steine ſaß, kam letzterer ins Rutſchen
und das Kind fiel in den Weiher, in welchem es auch
den Tod fand. Wenige Tage darauf ſtand die Familie
am Lodenbette eines zweiten Kindes, das eine lang=
wierige
Krankheit dahinraffte.
Neu=Iſenburg, 2. Juni. Die Vertreter= und
Hauptverſammlung des Heſſiſchen Landeslehrer=
vereins
begann heute Vormittag hier. Von 11 Uhr
ab begann die Delegierten=Verſammlung im Saale des
Herrn Schäfer. Obmann Backes=Darmſtadt eröffnete
die Verſammlung und übergab Lehrer Dern Neu=
Iſenburg das Wort. der die Lehrer namens des
Bezirksvereins Neu=Iſenburg begrüßte. Der Obmann
des Landes=Lehrervereins Backes verlas hiernach die
Liſte der Vertreter, es waren aus 103 Vezirksvereinen
157 Vertreter anweſend. Punkt 1 der Tagesordnung, der
Jahresbericht, zeigt gegen das vorige Jahr keine
nennenswerten Veränderungen. Eine Regulierung der
Organiſtengehalte iſt für 1. April 1904 in Ausſicht
geſtellt, die Wohnungsfrage iſt angeregt und eine
zufriedenſtellende Löſung zu erhoffen, das gleiche gilt
von den Disziplinarmitteln in der Schule. Der Landes=
lehrerverein
zählt jetzt in 108 Bezirksvereinen 2833 Mit=
glieder
, gegen 1901 = 66 mehr. Die Providentia=
Feuerverſicherung hat dem Verein wiederum namhafte
Veträge zugewendet. Der Schulbote; e'ſcheint im
44. Jahrgang in 3000 Exemplaren. Der deutſche Lehrer=
erein
gählt nunmehr nach Eintritt Bayerns 100000 Mit=
glieder
. Dem Verein proviſoriſch angeſtellter
Lehrer in Krankheitsfällen gehören 443 ordent=

[ ][  ][ ]

Beite 12

Nummer 126.

liche und 200 außerordentliche Mitglieder an. Sein Ver=
mögen
iſt auf über 12000 Mark angewachſen. Der Vor=
anſchlag
für 1904 wurde von der Delegiertenver=
ſammlung
unverändert angenommen, danach ſind als
Einnahnten 9720 Mk. als Ausgaben 9720 Mk. vorgeſehen.
Das Lehrerheim Vogelsberg; erhält 400 Mk., der
Unterſtühungsverein 300 Mk., die Ludwig= und Alice=
Stiſtung 600 Mk. Zu dem 4. Punkt der Tagesordnung,
Gründung einer Militär=Darlehnskaſſe, teilt
Schriftführer Huff=Darnſtadt mit, daß ſeitens des
Vorſtandes an die Bezirksvereine Fragebogen geſandt
worden ſeien. von denen nur 76 beantwortet wurden.
Obmann Backes bittet, den Vorſtand zu beauftragen
mit der Militärkommiſſiog die Sache weiter zu beraten.
was die Verſammlung genehmigt. Eine Anfrage des
Bezirksvereins Großen=Büſeck bekrifft den Vorſitz im
Schulvorſtand. Nach längerer Diskuſſion wird der
Antran Kaßlic=Darmſtadt angenommen. Derſelbe lautet:
Die Bertreter=Verſammlung beauftragt den Vorſtand,
die Schulverwaltungsfrage, beſonders die Frage des
Vorſitzes im Schulvorſtand gründlich zu erörtern und in
geeigneter Weiſe baldigſt in Angriff zu nehmen. Der
Bezirksverein Offenbach ſtellt den Antrag, daß im
Schulboten' ein Verzeichnis der Jugendſchriftenkommiſſion
Hamburger Lehrer beigelegt, wird, dieſer Antrag wird
angenommen. Der Bezirksverein Arheilgen zieht
ſeinen Antrag betreffend Schulärgte zurück. Der Autrag
Ober=Cent wird in folgender Faſſung angenommen: Es
ſoll eine Reviſion der Wohnungsentſchädigung
in allen Kreiſen des Landes angeſtrebt werden, ſodaß
für jeden Ort eine ausreichende Mietentſchädigung
gezahlt wird. Der Antrag Bensheim, welcher dahin gehk,
daß die Organiſten an ihrer urſprünglichen For=
derung
feſthalten, wird angenommen. Der Antrag
Hungen, betr. Vereinfachung der Orthographie. wird
aufs nächſte Jahr verſchoben. Nach einem anderen
Antrag wird der Vorſtand erſucht, bei eventueller
Errichkung eines weiteren Lehrerſeminars dahin zu
wirken, daß dasſelbe in eine der Großſtädte verlegt wird.

Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 2. Juni. Der Lokal=
anzeigeru
meldet: Während der dem Andenken Friedrichs
des Großen gewidmeten Döberitzer Tage habe der Kaiſer
an Adolf Menzel (der das Titelbild des Kongert= Pro=
gramms
der Döberitzer Feſttafel gezeichnet hat) tele=
graphiert
: Euer Exzellenz ſendet die um ihren König
verſammelte zweite Garde=Infanterie=Brigade aus dem
Lager Döberitz einen fröhlichen, friſchen Soldatengruß
und herzlichen Dank für das Programm, auf dem der
große König uns zum Siege führt. Pro gloria et patria!
Wilhelm Der Lokalanzeiger meldet ferner. der
Kaiſer habe an Menzel kürzlich anläßlich des Jubiläums
ſeiner Mitgliedſchaft bei der Kunſtakademie ein Glück=
wunſchſchreiben
gerichtet, worin es heißt, was Menzel
geſchaffen. werde für die deutſche Kunſt und ihre Jünger
ſtets vorbildlich bleiben. Durch ſeine unvergleichlichen
Meiſterwerke habe er es verſtanden, den großen König
und ſeine Heldentaten der Mit= und Nachwelt vor Augen
zu führen und die Erinnerung an jene für die jetzige
Größe des Vaterlandes grundlegende Zeit in den Herzen
des deutſchen Volkes zu befeſtigen. Dafür gebühre ihm
der unauslöſchliche Dank des Kaiſerlichen Hauſes, der
Nation und Armee. - Die geſamte kaiſerliche
Familie war in dieſem Jahr im Gegenſatz zu den
früheren Jahren zum Pfingftfeſte vereint im Neuen
Palais bei Potsdam. Am Vormittag des erſten Feier=
tages
wohnte der Kaiſer in Begleitung ſeiner Gemahlin
und Kinder dem Militärgottesdienſte bei. - Der
Kaiſerin von Japan wurde der Luiſen=Orden
1. Abt. mit der Jahreszahl 1813114 und der Prin=
zeſſin
Komatſu von Japan die Rote Kreus=
Medaille 1. Kl. verliehen. Der Vorſitzende des Deut=
ſchen
Notarvereins, Geh. Juſtigrat Notar F. W. Goecke,
iſt geſtorben.
53. Juni. Der Kaiſer, die Kaiſerin, die Pringen
Eitel Friedrich und Adalbert, ſowie der Herzog von
Sachſen=Coburg=Gotha reiſten um 8½ Uhr nach Frank=
furt
d. M. ab. - Im Reichstagsgebäude fand unter Be=
teiligung
von gegen 2000 Feſtgäſten der Begrüßungsabend
des Fünften; internationalen Kongreſſes für
angewandte Chemie ſtatt. Im Sitzungsſaale be=
grüßte
Geheimerat Witt die Gäſte in einer längeren
franzöſiſchen, engliſchen und deutſchen Begrüßungs=
anſprache
. Zahlreiche Begrüßungstelegramme gingen ein,
darunter von Noscoe=Mancheſter, Berthelot=Paris, ſowie
von dem Ehrenpräſidenten Winkler in Freiberg i. S.
Der frühere Abgeordnete Hammacher, der Vorſitzende
des Zentralvorſtandes der nationalliberalen Partei iſt
an Influenza erkrankt.
Wotsdam, 2. Juni. Der Allgemeine Deutſche/
Schülverein zur Erhaltung des Deutſchtuns
im Auslande hat ſeine jährliche Hauptverſammlung

für dieſe Pfingſtwoche nach Potsdam einberufen. Schon
am Montag Abend fand im Schützenhauſe eine Begrüßung
der aus allen deutſchen Gauen erſchienenen Vertreter ſtatt.
Aus Bayern. Württemberg, Sachſen. aus Baden, Heiſen
und Thüringen, aus den Norde, Weſt= und Oſtmarken.
von allenthalben waren etwa 7o offigielle Vertreter von
Landesverbänden und Ortsgruppen vertreten, in denen
die nun 33600 Mitglieder des Schulvereins organiſiert
ſind. Der Vorſitzende der Potsdamer Männerortsgruppe.
Proſ. Dr. Schillbach, begrüßte die Gäſte in der Stadt ſo
wichtiger nationaler Aeberlieferungen. Ihm dankte für
die Gäſte Profeſſor Dr. Brandl von der Aniverſität Berlin,
der 1. Vorſihende des Hauptvorſtandes. Nach einen:
geſelligen Zuſammenſein am Abend brachte der heutige
Morgen den Beginn der ernſten Arbeit. Im Hotel Stadt
Königsberg trat man zur erſten geſchloſſenen Vertretertag=
ſitzung
zuſammen. um ſich Nechenſchaft zu geben über das
im verfloſſenen Jahr Geleiſtete und die Aufgaben der
Zukunft. Am Nachmittag fand unter ſtarker Beteiligung
der immer zahlreicher erſcheinende Gäſte eine vom pröch=
tigſten
Wetterbegünſtigte Dampferfahrt auf den Havelſeen
ſtatt, der am Abend abermals ein fröhliches Zuſammen=
ſein
auf dem Brauhausberg auf Wackermanns Höhefolgte.
Die öffentliche Hauptverſammlung findet morgen. Mitt=
woch
. von 1-3 Uhr ſtatt. Die Feſtrede hält Prosoſor
Lens von der Berliner Univerſität über Die deutſche
Koloniſation.
Köln, 3. Juni. Auf den Geographen=Kongreß
wurde die Mitteilung von dem antaretiſchen Expeditions=
ſchiff
Gauß mit lebhaſter Freude eſtgegen genommen.
Der Vorſihende des Kongreſſes, Proſeſſoͤr v. Neumayer
teilte mit, es ſcheine ſicher zu ſein. daß Dr. v. Drygalski
ein neues Land gefunden habe, etwa unter dem Meridian
der Kerquelen=Inſeln. und er habe dort überwintert, jedeſt=
falls
nicht ſo weit gegen Süden. Auf der Rückfahrt habe
das Expeditionsſchiff jedenfalls verſucht, die Kerquelen
anzulaufen und ſei in den Südoſt=Paſſat gekommen. weil
es gegen die weſtlichen Winde nicht ankommen konnte.
Braunſchweig, 1. Juni. Die hier tagende ſtändige
Deputation des Deutſchen Juriſtentages hat be=

ſchloſſen, den nächſten Deutſchen Juriſtentaa im Sep=
tember
1904 in Innsbruck ſtattfinden zu laſſen.
Kiel, 2. Juni. Im Prozeß Hüſſener hat nunmehr
auch der Gerichtsherr Berufung eingelegt.
HF. Kiel, 3. Juni. Der am 2. Mai erfolgte
Ueberfall auf den Fähnrich 3. S. v. Abel gelangt
beute vor dem Gericht der Direktion der Kaiſerlichen
Marineakademie zur Verhandlung. Auf der Anklagebank"
erſcheint der Matroſe Meſſerſchmidt vom Schulſchiff
Steins. Dieſer gibt zu, an jenem Abend mit dem
Marineartilleriſten Jänicke auf ſeiner Flucht zuſammen=
getroffen
zu ſein, er habe ſich aber nicht voͤr ihn ver=
folgenden
Fähnrichen, mit denen er einen Zuſammenſtoß
hatte, gefluͤchtet, ſondern vor Ziviliſten. Jedenfalls ſtehe
er dem Ueberfall auf den Fähnrich v. Abel vollſtändig
fern. Jänicke und der Begleiter des Abel, Fähnrich
Saalwächter ſollen jedoch den Angeklagten ſtark belaſten.
Meſſerſchmidt heißt mit Vornamen Andreas, iſt am
19. Februar 1881 zu Winſchotten in Holland als Sohn
eines preußiſchen Untertans geboren, evangeliſch und
bisher unbeſtraft. Er iſt von Beruf SSeemann.
Seine Eltern wohnen ſeit einiger Zeit in Hannover. In
die Marine iſt Meſſerſchmidt im Dezember 1902 ein=
getreten
. Die Verhandlung findet in demſelben Saale
ſtatt, in dem auch gegen den Fähnrich Hüſſener ver=
handelt
wurde. Vertreter der Anklage iſt Marinekriegs=
gerichtsrat
, Roſenberger. Als Offigialverteidiger iſt
Rechtsanwalt Scholtz beſtellt. Als Zeugen ſind nur
Fähnrich Saalwächter und Marineartilleriſt Jänicke
geladen. Der Zuhörerraum iſt nur mäßig gefüllt.
Wien, 2. Juni. Die Prinzeſſin Luiſe von Tos=
1
kana ſoll zum dauernden Aufenthalte mit ihrem neu=
geborenen
Kinde das franzöſiſche Schloß Ronnedu im
Rhonedepartement von Mitte Juni ab zugewieſen erhalten.
Wien, 3. Juni. Die Monate langen Unterhandlungen
zwiſchen den Höfen in Wien, Dresden und Salzburg
haben nunmehr über die Zukunft der Prinzeſſin Luiſe
von Toskana endgültig entſchieden. Am 12. Juni
findet eine Luſammenkunft des Großherzogs von Toskana
mit ſeiner Tochter ſtatt.
1
Bregenz, 3. Juni. Die Leichen des lange vermißten
Liebespaares Hermine Scheler und Hans Pagel aus
München wurden in einer ſchwer zugänglichen Fels=
1
ſchlucht nebeneinander ruhend aufgefunden. Der
Doppel=Selbſtmord iſt durch Abſturz erfolgt. Die
Identität der beiden Leichen iſt bereits durch eine

Gerichtskommiſſion feſtgeſtellt.
I.W. Petersburg. 2. Juni. Eine weitverzweigte
Bande iſt entdeckt worden, welche mittelſt gefälſchter
Frachtbriefe für andre eingehende Guͤter von den
Eiſenbahnen in Empfang nahm. Bisher wurde ein
1
Schaden von etwa¼, Million Rubel feſtgeſtellt.
New=York, 1. Juni. Wie ein Telegramm aus Topeka
in Kanſas meldet, iſt in North Topeka, das durch
eine Ueberſchwemmung vom übrigen Feſtlande
abgeſchloſſen iſt, eine Feuersbrunſt ausgebrochen, der
Außerdem ſind wenigſtens 150 Perſonen erkrünken. Eine Großherzogliche Regierung dürfe für ſich das Zeugnis
alle Gebäude im nördlichen Teil der Stadt weggeriſſen gebührende Sorge zuwende und redlich bemüht ſei, zur
werden. Im ganzen öſtlichen Kanſas ſind Boote auf=
gebracht
und ſchleunigſt nach Topeka entſandt worden, löſen, wenn ſie volle Obiektivität bewahre und ſich
Vooten zu den Aeberlebenden gelangen kann. 87 Per= Regierung wohne den Verhandlungen nur als Gaſt bei,
ſonen ſind ſeit Freitag in einem Getreide=Elevator ein= hoffe aber in dieſen Verhandlungen als Zuhörerin Be=
geſchloſſen
. Es iſt Aüsſicht vorhanden, ſie zu retten, lehrung und nußbringende Anregung zu finden. In
wenn der Bau nicht einſtürzt. Auch in anderen Teilen dieſer Erwartung begrüße er den Kongreß und wünſche
von Kanſas und im Staate Miſſouri haben die Fluten
großen Schaden angerichtet. - Aus Kanſas City wird Buchner begrüßte den Kongreß namens des Großh.
Kanſas iſt eingeſtürzt. 27 Perſonen ſollen ertrunken ſein.
Durch Waſſer und Feuer iſt großer Schaden in der Stadt
angerichtet worden. Fünf Brücken, die den in Miſſouri einer freien Vereinigung hervorragenden Kongreß aufs
liegenden Teil der Stadt mit dem in Kanſas verbinden, freundlichſte zu begrüßen. Ihnen beiden ſei gemeinſan
ſind weggeſchwemmt.
New=York, 2. Juni. Nach einer Depeſche aus Kanſas deutſchen Vaterland, das gemeinſame Ziel ihres Strebens
City wird der durch Ueberſchwemmungen in dem
dortigen Gebiete angerichtete Schaden auf 15-25 Millionen l dem Geiſte des Evangeliums, das annährend zu ver=
Dollars geſchätzt. - Aus Keskuck (Jowa) wird gemeldet. wirklichen, was unſer Herr und Meiſter will. Herr
ſüdlich von Keskuck ſtehe ein Gelände von etwa 600
Quadratmeilen unter Waſſer. Die Lage iſt ſchrecklich, da
verden kann.
Philadelphia, 1. Juni. 90000 Textilarbeiter
ſind in den Ausſtand getreten; 15000 andere, deren durch die Verhandlungen geboten werden. Die Be=
Forderungen bewilligt wurden, ſetzen die Arbeit ſort.

Evangeliſch=ſogialer Kongreß.
Begrüßungsabend am 2. Juni.
K. Der XIV. Evangeliſch=ſogiale Kongreß, der geſtern
und heute in unſern Mäuern tagt, hat eine große Anzahl
von Teilnehmern aus fern und nah hier zuſammengeführt.
Zu dem Begrüßungsabend, der im Kaiſerſaal ſtattfand.
waren bereits mehr als hundert auswärtige Herren und
Damen eingetroffen, aus der Schweig. aus Berlin, Mün=
chen
, Hamburg, Leipzig. Köln, Marburg. Heidelberg
u. n. d. O. Ein großer Teil der Gäſte ſind ſtändige Be=
ſucher
dieſes Kongreſſes, der jetzt bereits zum dritten Mal
in Süddeutſchland ſtattfindet (die beiden erſten in Stutt=
gart
und Karlsruhe und aus deſſen Verhandlungen wohl
jeder eine große Fülle fruchtbringender Anregungen auf
ſogialem Gebiete mit nach Hauſe nimmt. In dieſen
Sinne ſprach ſich im Laufe des geſelligen Beiſammenſeins
auch der Vorſißzende des Darmſtädter Ortsausſchuſſes,
Herr Geh. Kabinettsrat Nömheld, aus, der die Ver=
ſammelten
mit einem herzlichen Willkommen begrüßte.
Er rühmte mit Worten voll warmer Empfindung die
energiſche Mitarbeit des Evangeliſch=ſogialen Kongreſſes
an der Löſung der wichtigen ſogialen Aufgaben unſrer Zeit
und ſchloß mit einem Toaſt auf den ſo energiſch und Ziel=
bewußt
für die gute Sache eintretenden Aktionsausſchuß
und deſſen verdienſtvollen Leiter, Herrn Profeſſor D.
Harnack=Berlin. Dieſer dankte für die freundliche Be=
grüßung
des Kongreſſes und verſicherte, daß derſelbe gern
hier zuſammenkomme, da ſich in dieſem Teile unſres ge=
meinjamen
deutſchen Vaterlandes der Gedanke der Soli=
darität
und Zuſammengehörigkeit der Klaſſen ſtärker als
anderwärts erwieſen habe. Sein Toaſt galt der lieben
Stadt Darmſtadt und dem aufgeklärten Heſſenlande.
Später gab noch ein ſchwäbiſcher Pfarrer ſeiner Freude
darüber Ausdruck, daß der Kongreß mit ſeiner diesjähri=
jährigen
Tagung zum dritten Mal die Mainlinie über=
ſchreite
, und furchtlos und treur, wie die ſchwäbiſche
Deviſe larte, ſeinen ſchönen Zielen nachſtrebe. Er bringe
namens ſeiner ſchwäbiſchen und badiſchen Landsleute
und zugleich im Auftrag der evangeliſchen Arbeitervereine
Württembergs, deren jünſter Tagung er beigewohnt, die
herzlichſten Grüße und Wünſche für einen ſegensvollen
Verlauf der diesjährigen Tagung dar. Die Teilnehmer,
denen ſich auch viele hieſige Freunde des Longreſſes mit
ihren Damen beigeſellt hatten, blieben in animierter Unter=
haltung
noch längere Zeit fröhlich vereint.

Eollung des dondiriſer.
4 Zu der geſtern vormittag 9 Uhr im großen Saale
des ſtädtiſchen Saalbaues erfolgten Eröffnung des
14. Evang.-ſ03. Kongreſſes hatte ſich eine ſehr zahlreiche
Verſammlung von Herren und Damen eingefunden. An=
weſend
waren die Herren Miniſter Rothe uud Dittmar
Ex3s., Oberbürgermeiſter Morneweg. Geh. Kabinettsrat
Römheld, Oberkonſiſtorialpräſident D. Buchner, Mitglie=
der
der ſtaatlichen und ſtädtiſchen und geiſtlichen Behör=
den
, der Stadtverordnetenverſammlung ꝛc. Herr Profeſſor
D. Harnack=Verlin, Vorſitzender des Aktionskomitees
eröffnete den Kongreß und berief das Bureau; darauf
wurden zwei Verſe des Chorals Ach bleib mit deiner
Gnader geſungen und von Herrn Pfarrer Dingeldey
ein Gebet geſprochen, in welchem er den Segen Gottes
für die Verhandlungen erbat. Herr Prof. B. Harnack
gedachte darauf des Ehrenpräſidenten Herrn Landes=
ökonomierat
Nobbe in Verlin, der den Kongreß 12 Jahre
lang geleitet, durch zwingendſte Gründe heute aber am
Erſcheinen verhindert ſei; er teilte mit, daß ein Dank=
und Begrüßungstelegramm an ihn abgeſandt ſei. In
ſeiner Eröffnungsanſprache führte er ſodann aus, daß
der Evangeliſch=ſogiale Kongreß nur eine der Erſcheinungs=
formen
dafür ſei. daß ſogialpolitiſche Gedanken unſer
Volk in allen Schichten bewegen. Mit Stolz und Dank
können wir behaupten, daß alich unſere Regierungen mit
aller Kraft und Energie dem ſogialpolitiſchen Gedanken
ihre Aufmerkſamkeit und werktätige Arbeit widmen und
daß wir in dieſer Hinſicht an der Spitze der Völker
Europas ſtehen. Der evang.=ſoziale Kongreß hat an der
Erweckung des Intereſſes für die ſozialpolitiſchen Fragen
kein geringes Verdienſt. In dem ſogialen Leben ſind es
beſonders drei Faktoren, mit denen wir zu rechnen haben,
Beſitz. Bildung und Geſinnung. Was die beiden erſten
betrifft, ſo können wir den Unterſchied weder ganz aus=
gleichen
, noch wollen wir es. Was dagegen die Geſin=
nung
betrifft, ſo ſehen wir es als unſer Jdeal an, daß
unſer ganzes Volk ſolidariſch zuſammenſteht in den großen
Grundſätzen, daß wir uns gegenſeitig verſtehen und
brüderlich zuſammenwirken; was erreicht werden kann,
iſt. daß die Geſinnung lebendiger, aufgeſchloſſener und
minder egoiſtiſch werde. Die Pflege des ſozialen Lebens
aus dem Evangelium heraus iſt die Aufgabe des Kon=
greſſes
. Das Wort iſt noch immer das vornehmſte Werk=
zeug
. un von Menſchen zu Menſchen. von Herzen zu
Herzen zu reden, und der Vorwurf, daß auf dem Kon=
greſſe
doch nur Worte gemacht werden, iſt deshalb gegen=
ſtandslos
. Mit dem Wunſche, daß aus dem Kreiſe der
zahlreichen Fragen heraus, welche auf dem Kongreſſe
behandelt werden, dieſer und jener Anregung und Be=
lehrung
empfangen möge, man dabei aber ſtets das große
Ziel im Auge behalten möge, ſchloß Redner ſeine An=
ſprache
.
Begrüßungen.

Herr Staatsminiſter Rothe Exz. dankte im Namen

bis jetzt 30 Menſchenleben zum Opfer gefallen ſind. ſeiner Kollegen für die Einladung zum Kongreß. Die
weit größere Anzahl wird vermißt. Man fürchtet, daß in Anſpruch nehmen, daß ſie der ſozialen Frage alle
Löſung derſelben beizutragen. Sie könne ſie aber nur
um die Rettungsarbeiten aufzunehmen, da man nur mit l in den Dienſt keiner politiſchen Partei ſtelle. Die Großh.
ihm guten Verlauf. Herr Oberkonſiſtorialpräſident D.
gemeldet: Die Union=PacificEiſenbahnbrücke über den Oberkonſiſtoriuims auf heſſiſchem Boden. Die kirchliche
Behörde habe allen Anlaß. dieſen nicht nur durch be=
rühnite
Naͤmen, ſondern auch durch ſeine Ziele und Ideen
die Liebe zu der Kirche des Evangeliums und zum
ſei die menſchliche Geſellſchaft, um, durchdrungen von
Oberbürgermieiſter Morneweg begrüßte den Kongreß
im Namen der Haupt= und Reſidensſtadt und dankte
vielen in Bedrängnis Geratenen Hilfe nicht gebracht l für die hohe Auszeichnung, welche unſerer Stadt durch
die Wahl als Kongreßort' erwieſen worden ſei und für
die reichen Gaben von Anregung und Belehrung, welche
ſtrebungen des Kongreſſes ſeien für einen warmen Will=
kommensgruß
der Stadt kein Hindernis. Wenn ſeit den
letten 20 Jahren das Intereſſe und Verſtändnis für
Gogialpolitik gewachſen ſeien, ſo habe an dieſem Wandel
zum Beſſeren die evangeliſch=ſogiale Bewegung, welche
das ſogiale Gewiſſen geſchärft hat, ein weſentliches Ver=
dienſt
. Es ſei in dem Sinne unſerer Bevölkerung, wenn
er ſage, daß die Mitglieder des Kongreſſes beſonders
herzlich willkommene Gäſte ſeien. Möge=, ſo ſchloß
Redner, der echte Pfingſtgeiſt Ihre Verhandlungen er=
füllen
und mögen Sie ein wertvolles Material gewinnen,
das zur Löſung der entſtehenden Frage beiträgt. Ich
wünſche, daß Sie ſich bei uns wohl fühlen und Sie nur
angenehme Erinnerungen von hier in Ihre Heimat mit=
nehnen
möchten.: Herr Profeſſor Dr. Krüger=
Gießen, Rektor der Landesuniverſität, dankte für die
Einladung und begrüßte im Namen des akademiſchen
Senates der Univerſität den Kongreß, als eine Ver=
einigung
. die beſtimmt iſt, beizutragen zur Geſundung
unſerer Verhältniſſe und zum Heil uͤnſeres Vaterlandes.
Weitere Begrützungsanſprachen hielten Herr Pro=
feſſor
Rathgen=Heidelberg im Auftrag der Uni=
verſität
Heidelberg und Herr Pfärrer Vogel= Darm=
ſtadt
im Namen des Evangeliſchen Arbeiter= und Hand=
werkervereins
. Mit hoher Begeiſterung und freudiger
Bewegung, ſagte letztgenannter Redner, ſchlagen unſere
Herzen dieſen Verhandlungen entgegen. Der Evangeliſch=
ſogiale
Kongreß iſt es vor allem geweſen, der in den
Arbeitern wieder Vertrauen erweckt hat zu ſözialer Arbeit,
da ſie ſich geſagt haben: Wir werden verſtanden in der
großen Frage des Gewiſſens und des Glaubens. Im
Namen des Vereins für Bodenreform, hieß Herr
Henrich=Darmſtadt den Kongreß willkommen,
der für die Beſtrebungen des Vereins eine Fülle von
Anregunger bieten werde. Herr Pfarrer Maitz=
Darmſtadt begrüßte den Longreß im Namen des
Evangeliſchen Bundes, des heſſiſchen Hauptverein= und
des Darmſtädter Zweigvereins. In den Arbeiten des
Evangeliſch=ſozialen Kongreſſes und des Evangeliſchen
Bundes finde er keinen Widerſpruch. Beide gehören
zuſammen vie zwei Brüder, ſie ſind hervorgegangen
aus dem Geiſte des Evangeliums und der Reformation,
deren Werk ſie in der Gegenwart fortſetzen wollen; beide
haben die gemeinſame Aufgabe, unſerer teuren evangeli=
ſchen
Kirche zu freier Entfaltung ihrer Lebenskräfte
im Dienſte des Volkes verhelfen. Möchten beide in
Einem Geiſte des Evangeliums in dieſem Sinne weiter=
arbeiten
und, der eine mit dem Schwerte, der andere
mit der Palme des Friedens, der evangeliſchen Sache

[ ][  ][ ]

Rummer 128.

Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 4. Juni 1903.

Seite 13.

gur Seite ſtehen, damit ſie ſtets ihre Krone, das
Evangelium, hoch halten können. Herr Profeſſor
Dr. Harnack dankt für die freundlichen Begrüßungs=
worte
und die außerdem zahlreich eingegangenen ſchrift=
lichen
Begrüßungen.
Verhandlungen.
Das erſte Thema der Verhandlungen war Die
ſittlichen Gedanken Jeſu in ihrem Ver=
hältnis
zu der ſittlich=ſosialen Lebens=
bewegung
der Gegenwart Referent war Herr
Profeſſor Dr. Wilhelm Herrmann=Marburg, der
das Thema mit hohem Ernſte und ſittlicher Tiefe
behandelte. Es iſt natürlich unmöglich. auf den zwei=
ſtündigen
hochintereſſanten Vortrag im einzelnen hier
näher einzugehen; wir können nur die Hauptpunkte des=
ſelben
hervorheben. Heute noch weit mehr als jemals
- ſo lauteten die Leitſäße ſeines Referats - fühlen wir
uns außer ſtande, in Jeſus das zu finden, was wir
ſuchen, nämlich den Führer, dem wir im Sittlichen folgen
dürfen, in reinem, freudigen Gehorſam. Es ſind
die Ernſteſten. welche dieſer Zweifel bedrängt. Sie fühlen,
welche Kluft uns von Jeſu trennt. Jeſus hat die Natur
und die Naturwiſſenſchaft, wie ſie vor unſerem Vewußt=
ſein
ſteht, nicht gekannt; für die Arbeitsformen unſerer
heutigen Zeit hat er ſich gar nicht intereſſiert, ja es
ſcheint, daß er die Menſchen fern halten wollte von den
auf Erwerb gerichteten Arbeiten. Wir haben, auch
eine andere Auffaſſung von der Familie. Wir können
nicht, wie Jeſus verlangte, die Familie um Gottes willen
verlaſſen. Solche Erwägungen und Bedenken haben die
Gemüter oft und viel bewegt und ſich zu Anklagen gegen
die Kirche verdichtet. Demgegenüber ſtellte Referent die
beiden Fragen auf: Welche Wege hat Gott die chriſt=
liche
Gemeinde bisher in dieſer Frage geführt?u und
-Was iſt das richtige Verſtändnis der Worte Chriſti, die
zu der Bedrängnis führen 2u Redner erwähnte die
Stellung der katholiſchen Kirche zu dieſer Frage, die
durch Trennung beide Teile praktiſch befriedigt habe.
Eine Löſung dieſer Frage ſei dies natürlich nicht. Auch
Luther habe die Frage nicht endgültig gelöſt. Jeſus
lebte in einer Weltauffaſſung, welche die Sorge um das,
was die Zukunft angeht, ganz ausſchloß, er lebte in der
Erwartung des baldigen Weltendes, er
wollte die Menſchen für diejenigen Herrlichkeiten vor=
bereiten
, die im Aufgang waren. Es iſt eine ſittliche
Unmöglichkeit, daß Jeſus uns in den erwähnten Fragen
direkt leiten konnte. Jeder Chriſt muß ſich klar machen,
was Jeſus war, muß ſich ihn klar machen in ſeiner
Geſinnung. Jeſus konnte keine Anweiſungen für ein
rechtliches Verhalten, keine Schablone eines Handelns
geben. Nicht der Gedanke des Rechtes, ſondern einzig
der Gedanke der Liebe ging von ihm aus. Nicht eine
Vielheit von Vorſchriften hat Jeſus gegeben, ſondern die
Einheit des Gebotes der Gottes= und Nächſtenliebe. Der
Menſch ſoll ſich auf ſich ſelbſt zum Beſſeren beſinnen, ſoll
ſelbſt zu dem Bewußtſein deſſen kommen, was gut iſt. Der
Hauptwert, iſt ſomit auf die Geſinnung zu legen.
Redner faßte ſeine Ausſührungen in folgende Theſen
zuſamien:
1) Die ſittlichen Gedanken Jeſu ſtehen nirgends im
Gegenſatz zu der, ſittlich notwendigen Kulturarbeit.
2) Die Annahme eines ſolchen Gegenſatzes beruht auf
einer falſchen Auffaſſung des Sittlichen und einer ſalſchen
Deutung von Worten Jeſu. 3) Die auf vielen Seiten
für undurchführbar oder für revolutionär gehaltenen
Forderungen eines Verzichts auf Beſitz und Macht ſind
Hinweiſe auf Gefahren, mit denen die Kultur auf jeder
Stufe das ſittliche Wollen bedroht. 4) Sie ſind aber
auch Forderungen, die jede ſittliche Geſinnung aus ſich
entwickeln muß. 5) Die ſittlichen Gedanken Jeſu ſind
weder veraltet noch zu hoch für unſer Verſtändnis, denn
ſie ſind das wahrhaft Lebendige in der ſittlich=ſogialen
Lebensbewegung der Gegenwart.
Darauf wurde die Diskuſſion über das Thema eröffnet.
Herr Profeſſor Delbrück=Berlin machte ergänzende
Ausführungen über das Verhältnis Jeſu zur Staats=
kirche
. Obwohl der Staat, der den Kaiſer als Gott ver=
ehren
ließ ſwas bekanntlich mit den römiſchen Kaiſern
geſchah) in den Augen Chriſti ein Staat der Hölle ſein
mußte, ſtellte er ſich ihm gegenüber doch nicht als Revo=
lutionär
, ſondern erkannte die Verfaſſung des Staates
an. In dieſem Sinne gewinnen ſwie der Redner in ſehr
intereſſanter Weiſe ausführte) die Worte JeſuGebet
dem Kaiſer, was des Kaiſers iſt' eine ungeheuer viel
beſagende Bedeutung. An der Diskuſſion beteiligten ſich
weiter die Herren Pfarrer Chriſtlieb=Freiſtadtl,
Privatdogent Dr. Weinel=Vonn, Pfarrer Freund=
lieb
=Ulrichſtein, Privatdogent Dr. Pantſch= Würz=
burg
und cand. W. Claſſen=Hamburg. Nach einem
Reſumee des Vorſitzenden, welcher hervorhob, daß ſich die
Redner in der Hauptſache im Sinne der Theſen über=
einſtimmend
geäußert hätten, wurde die Verhandlung um
1½ Uhr geſchloſſen.
In der
Nachmittagsſitzung
ſprach Herr Geheimer Regierungsrat Profeſſor Dr. Adolf
Wagner=Verlin über das Thema: Das ethiſche
und ſogiale Moment in Finanzen und
Steuern Er führte im Weſentlichen Folgendes aus:
Eine dem heutigen ſittlichen Bewußtſein entſprechende
ethiſche Auffaſſung von Finanzen und Steuern führt zu
der Anforderung an jedermann, das beſtehende Steuer=
und Gebührenrecht in allen ſeinen Einzelbeſtimmungen
ſtreng gewiſſenhaft zu beobachten, auch, ſoweit es an
ihm liegt, für ſeine eigene Belaſtung richtig mit zur
Durchführung zu bringen. Dieſe Anforderung iſt vollends
an die Angehörigen der höheren, wohlhabenderen, gebil=
deten
Klaſſen zu ſtellen. Hier iſt die richtige Einſicht in
die Verhältniſſe und ein ſtarkes ethiſches und ſoziales
Pflichtgefühl zu entwickeln und ſo zu einem Faktor zu
machen, welcher auf die öffentliche Meinung und auf die
Organe der Geſetzgebung und Verwaltung gebührend ein=
wirkt
. Bei der Rückwirkung von Finanzmaßnahmen auf
die wirtſchaftliche Lage des Volkes, der Klaſſen, der Ein=
zelnen
, hat jede Art der Verwendung wie der Beſchaffung
von Finanzmitteln auch zugleich eine ſogiale Bedeutung.
Daher muß auch jede ſolche Maßnahme und Verwen=
dungs
= und Beſchaffungsart von Mitteln unter einem
ſogialen Geſichtspunkt mit betrachtet und nach den ſich
hiernach ergebenden Forderungen mit zu geſtalten geſucht
werden. So wird die Finanzpolitik ein wichtiges Glied
zugleich der Sozialpolitik und entwickelt ſich zurſogialen
Finanzpolitik. Die Verwendung von Finangmitteln hat
in den letzten Jahrhunderten ſchon mannigfach zugleich
einem ſogialen Zweck mit gedient. Klar, offen und prin=
Zipiell iſt ein ſolcher Zweck aber erſt in neuerer Zeit in
( Wer ſich für die intereſſanten und ſehr gehaltvollen
Vorträge intereſſiert, dem ſei mitgeteilt, daß das voll=
ſtändige
Stenogramm der Referate und Debatten bereits
in den nächſten Wochen im Verlage von Vandenhoek &
Ruprecht in Göttingen zum Preiſe von zur 2 Mark
erſcheinen wird.

der Forderung anerkannt worden, daß Finanzmittel für
ſolche Aufgaben, welche auf eine Hebung der unteren
Klaſſen, abzielen, in deren, aber damit, zugleich
immer im geſamten Volksintereſſe, verwendet werden.
Auf dieſem Wege iſt beſonnen weiter zu ſchreiten
(Wohnungsweſen, Verkehrsweſen). Eine, ſolche ſo=
zialer
Finanzpolitik iſt eine wahrhaft ſtaatserhaltende
Politik. Sie entſpricht durchaus dem Standpunkt
der Kaiſerlichen Botſchaft vom 17. November 1881 bei
der damaligen Inaugurierung der Arbeiterverſicherung.
Die Verwendung großer Finanzmittel für die allgemeinen
Staatszwecke, insbeſondere fär den erſten von allen, den
Sicherheits= Recht= und Machtzweck, daher in vorderſter
Linie für die genügende Wehrkraft der Nation, ſteht mit
dieſer Forderung einer ſogialen' Finanzpolitik nicht im
Widerſpruch. Jene Verwendung geht vielmehr allen
anderen voraus. Auch die Beſchaffung der Finanzmittel
iſt in folgerichtiger Konſequens einer ſogialen' Finanz=
politik
offen und prinzipiell mit unter den ſogialen Ge=
ſichtspunkt
zu ſtellen. Auf dem Gebiete der Beſteuerung
verlangt eine ſogialel Finanzpolitik die ſtrenge Durch=
führung
der Grundſäßze und Forderungen der Gerechtig=
keit
welche keinem Steuerrecht völlig fremd, aber wieder
erſt im modernen und geltenden der Kulturwelt auch
aUsdrücklich allgemein anerkannt ſind Allgemeinheit und
Gleichmäßigkeit der Beſteuerung und für die Durchführung
dieſer Grundſätze die Vefolgung des Prinzips der Be=
ſteuerung
nach der wirtſchaftlichen Leiſtungsfähigkeit als
hauptſächliche Richtſchnur. Nur ein entwickeltes Steuer=
ſyſtem
, in welchem verſchiedene Steuerarten verbunden
ſind, verbürgt eine richtige Funktion der Beſteuerung als
Deckungsmittel für einen großen Finanzbedarf und be=
ſteht
daher in geordneten Staaten auch überall. In
dieſem Sinne laſſen ſich vier Hauptarten von Steuern
unterſcheiden, die indirekten Verbrauchsſteuern (Zölle und
innere) die Verkehrsſteuern (Stempel, Beſitzwechſelabgaben),
die direkten Steuern, die Erbſchaftsſteuern. Auch für die
Fragen der ſogialen Steuerpolitik iſt ein derartiges
Steuerſyſtem zugrunde zu legen und jede dieſer vier Arten
darin beſonders zu beurteilen.
Jede der vier Hauptarten der Beſteuerung und jede
einzelne Steuer dieſer Kategorien verlangt ihre Prüſung
auch vom ſogialen Standpunkte, und nach dem Ergebnis
dieſer Prüfung ſind dann entſprechende Forderungen an
die Behandlung und Einrichtung jeder Steuer und
Steuerart zu ſtellen. Die indirekten ſund bisweilen auch
direkten) Verbrauchs= ſund Gebrauchs=) Steuern ſind, ſoweit
ihr Ertrag lediglich als Deckungsmittel für den allgemeinen
Finanzbedarf bezielt wird. möglichſt auf Konſumartikel
und Genüſſe zu beſchränken, welche nicht zu den not=
wendigen
Nahrungs= und Lebensmitteln gehören. Von
den ſogenannten Verkehrsſteuern dienen die Beſitzwechſel=
abgaben
, bei Rechtsgeſchäften unter Lebenden zu läſtigem
Titel über Grundbeſitz und Mobiliarvermögen ( Wert=
papiere
, Hypotheken, Warenverkehr, beſonders im Groß=
handeh
. ſchon in ihrer heute üblichen Geſtalt mehr oder
weniger auch dem angedeuteten ſogialen Zweck der
Finanzpolitik mit. Sie laſſen ſich aber, zugleich fiskaliſch
vorteilhaft, dieſem Zweck noch beſſer anpaſſen, beſonders
in dem wichtigen Falle des Grundſtückbeſitzwechſels,
zumal von ſtädtiſchen und vollends von unbebauten
Grundſtücken (Bauſtellen). Hier müßten nämlich die Ab=
gabenſätze
abgeſtuft werden nach der Art der Grundſtücke
lländliche, ſtädtiſche, großſtädtiſche, bebaute, unbebaute)
und nach der Unterſcheidung des feſten urſprünglichen
Werts und desjenigen, welcher einmal durch neue Kapital=
verwendung
(Vauten, Meliorationen), ſodann eventuell
durch allgemeine Umſtände (Konjunkturene hinzu=
gewachſen
iſt; ein niedriger Satz beim Beſitzwechſel für
den feſten und Meliorationswert; ein hoher, ſelbſt ſehr
hoher für den Wertzuwachs aus Konjunkturen. - Bei
der direkten Beſteuerung iſt zunächſt diejenige des
Staates und der Gemeinden zu unterſcheiden, auch für
die ſoziale Auffaſſung.
1) In der Staatsbeſteuerung ſind zu verlangen:
a. nicht zu niedrige Steuerfreiheit kleinen, zumal bloßen
Arbeitseinkommens. und Vermögens - zugleich eine
wichtige ſteuertechniſche Forderung -; b. Progreſſion
lnicht nur Degreſſion) des Steuerfußes, einmal und un=
bedingt
ausreichend zur Ausgleichung der Wirkungen der
indirekten Steuern, dann aber auch darüber hinaus in
langſamer, mäßiger, weiterer Steigerung des Steuerfußes
für die größeren Einkommen und Vermögen; c. höhere
Beſteuerung des fundierten Einkommens, am beſten in
der Form der Vermögensſteuer; G außerdem iſt mög=
lichſt
weiter bei Einkommen und Vermögen der Steuer=
fuß
abzuſiufen nach Art des Erwerbs ſgewöhnliche Be=
rufsarbeit
, Spekulation), Feſtigkeit des Berufs (eſoldung
und gewöhnlicher Arbeitslohn) vorhandener oder fehlen=
der
Penſionsanſpruch u. ſ. w.; e. endlich ſind anderweite
Umſtände zu berückſichtigen, von welchen außerdem die
individuelle Leiſtungsfähigkeit auch bei gleich hohem und
gleichartigem Einkommen und Vermögen abhängt, be=
ſonders
die Größe und Zuſammenſetzung der Familie.
Von den ſieuertechniſchen Verwaltungsgrundſätzen hat
derjenige der Deklarationspflicht auch eine beſondere Be=
deutung
in ſogialer Hinſicht für direkte, namentlich
Verſonalſteuern. auch gerade in einem Steuerſyſtem, das
gleichzeitig wichtige, vielleicht ſchwere und bedenkliche
Verbrauchsſteuern umfaßt. Und mit im ſogialen Inter=
eſſe
iſt die Durchführung jener Pflicht mit allen erforder=
lichen
Kautelen (Kontroll= und Strafbeſtimmungen) zu
ſichern. 2) In den Gemeinden läßt ſich zwar die Feſt=
haltung
der direkten Ertragsbeſteuerung in gewiſſem
Umfang rechtfertigen. Aber bei der unvermeidlichen tech=
niſchen
Mangelhaftigkeit - ſchon weil ſie meiſt keinen
Schuldenabzug geſtattet - iſt dieſe Beſteuerung doch
wiederum in ſtarkem Maße durch eine Perſonal=, be=
ſonders
Einkommenbeſteuerung. zu ergänzen, ebenfalls
mit im ſogialen Intereſſe. Letztere Beſteuerung iſt dann
auch hier nach den oben dargelegten Grundſätzen eingu=
richten
. In der kommunalen Ertragsbeſteuerung iſt aber
ſodann darauf hinzuſtreben, daß ſie den eigenartigen
Wirtſchafts= und Wertbildungsverhältniſſen gerade in
den Gemeinden ſich anpaßt. Neben den Beſitzwechſel=
abgaben
iſt eine laufende direkte Steuer nach dem ge=
meinen
Wert, ſtatt nach Ertrag oder ſogenanntem
Nutzungswert, insbeſondere von bloßen Bauſtellen zu
erheben. Eine ſolche Steuer muß aber oft, möglichſt
jährlich, erneuert und mit ähnlichen Abſtufungen des
Steuerſatzes, wie bei jener Beſitzwechſelabgabe, verſehen
werden. Ein Krebsſchaden modernen Städteweſens. die
Grundſtücksſpekulation, die wahrhaft antiſozial wirkt,
kann ſo wenigſtens eingeengt werden.
Die Erbſchaftsſteuer iſt neben den anderen 3 Haupt=
arten
, auch noch neben einer allgemeinen Vermögens=
ſteuer
, gerade nach dem Geſichtspunkt ſogialer Finanz=
politik
und dieſem gemäß auszubilden. Auch vom all=
gemeinen
ſteuerpolitiſchen Standpunkt gelangt man in=
deſſen
zu denſelben Forderungen. Es ergeben ſich dann
folgende Grundſätze: 1) Freiheit kleiner Erbſchaften, in
höherem Maße allgemein eines größeren Wertteils des
häuslichen Nuhvermögens. 2) Belaſtung aller Erben,
auch der Nächſtverwandten, auch der direkten und ſelbſt

der abſteigenden Linie (Kinder) und der Ehegatten, mit
progreſſiv ſteigendem Steuerfuß nach der Entfernung der
Verwandtſchaft vom Beerbten. 3) Progreſſivität des
Steuerfußes auch nach der Höhe des Erbteils.
Redner ſchloß mit Worten wärmſter Anerkennung für
die ſeitens des Großherzogtums Heſſen befolgte Steuer=
und Eiſenbahnpolitik; im Gegenſatz zu anderen ſüddeut=
ſchen
Staaten habe Heſſen anerkannt, daß nur im An=
ſchluß
an das große Ganze das Heil der Einzelſtaaten
beruhe.
In der Debatte ergriff Herr Prof. Delbrück= Ver=
lin
zuerſt das Wort. Er bemerkte, daß über keine Frage
faſt die Anſichten ſo verſchieden ſeien, wie über die Steuer=
frage
. Die Entſcheidung der Frage liege bei den Regie=
rungen
und den Parlamenten. Die Frage, wer in der
Zukunft die Herrſchaft im Parlament haben werde, be=
antwortete
Redner nach dem feſtſtehenden hiſtoriſchen
Geſetze; Diejenigen Parteien geben den Ton an, be=
herrſchen
die Geſetzgebung, die für die Exiſtenz des
Staates ſorgen und für ſie eintreten.: Herr Pfarrer
Weber=Oberkarlbach machte Mitteilungen volkswirt=
ſchaftlicher
Art aus ſeiner Gemeinde. Der Staat begehe
einen Fehler, wenn er die Gerechtſame der Gemeinden
ablöſe; ſie müſſen den Gemeinden erhalten bleiben. Herr
Prof. Rathgen=Heidelberg meint im Gegenſatz zu
Herrn Prof. Delbrück, daß bei der Steuerpolitik nicht die
Zuſammenſetzung der Parlamente, ſondern in letzter Linie
doch der Grundſatz der Gerechtigkeit ausſchlaggebend
ſei; der preußiſche Landtag ſei ein Beweis dafür. Nach=
dem
der Referent nochmals das Wort ergriffen, ſprach
der Vorſitzende demſelben ſeinen Dank aus und ſchloß
gegen 6 Uhr die zweite Sitzung.

Vermiſchtes.

DHV Aus dem kaufmänniſchen Vereins=
leben
. Der Name des Deutſchnationalen Handlungs=
gehilfen
=Verbandes iſt bei den parlamentariſchen Ver=
handlungen
über den in Ausſicht ſtehenden Geſetzentwurf
betr. Kaufmannsgerichte wiederholt erwähnt worden.
Angeſichts der bemerkenswerten Rührigkeit, die der
Verband auf ſogialpolitiſchem Gebiet entfaltet - er hat
im letzten Jahre nicht weniger als 2002 Eingaben an
Staats= und Gemeindebehörden eingereicht - dürfte es
intereſſieren, einen Blick in das innere Getriebe dieſer
weitverzweigten Organiſation zu werfen. Ihre 46112
Mitglieder ſind in 725 Ortsgruppen und Zweigvereine
zuſammengeſchloſſen, die im Jahre 1902 neben zahlloſen
Mitgliederverſammlungen über 500 öffentliche Vorträge
abgehalten haben. Die Stellenvermittlung hat trotz des
ſchlechten Geſchäftsganges in Handel und Induſtrie
wieder erfolgreich gearbeitet, ſie beſetzte 1114 offene
Stellen. Einen ſicheren Rückhalt beſitzen die Mitglieder
des Verbandes an der Rechtsſchutzabteilung, die in allen
Differenzen mit den Prinzipalen ihre Vertretung über=
nimmt
; ſie erteilte 3785 Nechtsauskünfte und übernahm
in 766 Fällen die Vermittlung bei Streitigkeiten aus dem
Dienſtverhältnis. Hierbei gelang es ihr, 37171 Mk.
zurückbehaltene Gehälter und 129 Zeugniſſe zu erſtreiten.
Es wurden 195 gerichtliche Klagen geführt, von denen
69 gewonnen wurden, 28 verloren gingen, 13 zurück=
gezogen
oder durch Vergleich erledigt wurden und 85 zur
Zeit noch ſchweben. Die Auskunftei des Verbandes
konnte 1964 Auskünfte über Firmen an ſtellungſuchende
Gehilfen erteilen. In der Fürſorge für notleidende und
ſtellenloſe Kollegen ließ der Deutſchnationale Verband
auch im vergangenen Jahre alle anderen kaufmänniſchen
Vereine weit hinter ſich; ſeine Verſicherung gegen Stellen=
loſigkeit
zahlte 48314 Mk. Renten an 904 Stellenloſe,
ſeine Darlehnskaſſe gewährte 279 Berufsgenoſſen Unter=
ſtützungen
im Geſamtbetrage von 8129 Mk. Von den
verſchiedenen Schriften des Verbandes wurden 37000
Exemplare abgeſetzt, ſeine Flugblätter wurden in 82000
Stück verbreitet, ſein Organ, die Deutſche Handels=
Wacht; hatte eine Geſamtauflage von 1223000. Das
Vermögen beträgt zur Zeit 194000 Mk., der Jahres=
überſchuß
des Verbandes und ſeiner Kaſſen 32000 Mk.
Telephon Wien=Hamburg. Aus Wien
meldet man: Am 1. Juni wird Hamburg in den tele=
phoniſchen
Verkehr mit Wien einbezogen. Nach Berlin
und Dresden iſt Hamburg die drittz große deutſche Stadt,
die im direkten Sprechverkehr mit Wien ſteht. In kurzer
Zeit ſoll Frankfurt a. M. an die Reihe kommen; eine
Verbindung, die in kommerzieller Beziehung von beſon=
derer
Wichtigkeit iſt, weil Frankfurt a. M. die Zwiſchen=
ſtation
für den telephoniſchen Verkehr Wien=Paris bil=
den
wird.

Gartenkalender für den Monat Juni.
1) Blumengarten. Zwiebel= und Knollengewächſe,
wie Hyazinthen, Tulpen, Tagetten, Anemonen, Ranunkeln,
u. ſ. w., die verpflangt werden ſollen, können jetzt, wenn
das Kraut abgewelkt iſt, aus der Erde genommen und
bis zum Herbſt trocken aufbewahrt werden. In der
Mitte dieſes Monats beginnt man mit dem Abſenken der
Nelken. von welchen jetzt auch Stecklinge gemacht werden
können, welche in ſandige Haide= oder Lauberde geſteckt,
bis zu ihrer Bewurzelung unter Glas zu halten ſind.
Matronalviolen, Pechnelken, Gartenprimel, Aurikel, Feder=
nelken
u. ſ. w. können Ende dieſes Monats, nachdem ſie
verblüht ſind, verpflangt und durch Teilung vermehrt,
werden; auch kann man mit dem Okulieren der Roſen
beginnen, ſobald ausgebildete Augen vorhanden ſind.
Die früher pikierten Sämlinge von Aurikeln und Primeln
ſind jetzt ins freie Land auf halbſchattige Beete zu ver=
pflanzen
. - 2) Obſtgarten. An den Spalier= und
ſonſtigen Formobſtbäumen iſt jetzt mit dem Pincieren ſEin=
kneipen
und Heften der jungen Triebe zu beginnen. Bei
den Weinreben ſind die überflüſſigen Schoſſe, welche keine
Scheine haben und fürs nächſte Jahr nicht zu Frucht=
ruten
nötig ſind, auszubrechen, die übrigen anzuheften
und an den Ruten mit Scheinen, wenn ſie nicht zu Frucht=
ruten
oder Zapfen fürs nächſte Jahr beſtimmt ſind, die
Spitzen 4-5 Blätter über dem oberſten Schein abzu=
brechen
(kappen). damit die aufgenommenen Nährſtoffe
nicht zu überflüſſiger Holzbildung, ſondern zur beſſeren
Ausbildung der Trauben verwendet werden. - 3) Ge=
müſegarten
. An den Erdbeerpflanzen ſind die Ranken,
ſoweit ſie nicht zur Vermehrung verwendet werden ſollen,
abzuſchneiden. Von frühen Erbſen und Buſchbohnen kann
man noch eine Ausſaat machen, um bis in den Herbſt
friſche Erbſen und Bohnen ernten zu können. Winter=
kohl
, ſpäte Kohlraben, Kopfſalat, Kerbel und Sommer=
endivien
können wiederholt ausgeſät werden, auch Winter=
endivien
und Winterrettig ſind gegen Ende des Monats
auszuſäen. Will man im Spätherbſt noch junge Ka=
rotten
haben, ſo iſt von dieſen ebenfalls noch eine Aus=
ſaat
zu machen. Im übrigen ſind die Veete locer und
von Unkraut fern zu halten und bei trockenem Wetter
genügend zu begießen, wenn man reichliches und ſchönes
Gemuſe ernten will. (Monatsſchrift des Gartenbauvereins.)

[ ][  ]

Seſte 14.

Darmſtädter Tagblatt, Donuerstag, den 4. Juni 1903.

Nummer 128.

Aiteratliges.
- Cotta'ſche Handbibliothek. Hauptwerke
der deutſchen und ausländiſchen ſchönen O7erätur in
billigen Eiſlzelausgaben' Nunimer 1-65. Stuittgart und
Verlin Verlag der J. G. Cotta'ſchen Buchhandlung
Nachfoͤlger. Den erſten 40 Nummern ihres neuen Unter=
nehmens
--Cotta'ſche Hänsbibliöthekdas mit dem
Zwecke ins Leben hernfen würde. die Verbreitung der
Hauptwerke der deutſchen und ausländiſchen ſchönen
Literatur durch billige Einzelausgaben zu fördern; läßt
die Cotta'ſche Verlagshandlung ſchon nach kurzer Pauſe
weitere 25 Nummerſ folgen. Dant der vielfachen Vor=
züge
: ſorgfältige Auswahl der aufzunehmenden Werke.
ſolide Ausſtattäng dürch großenrſcharfen Druck. holz=
freies
Papier und gute Heftung haben ſich die Bändchen
raſch eingebürgert ud einmütigen Beifall gefunden. Von
Gottfried Keller wird die köſtliche humoriſkiſche Erzählung
Die drei gerechten Kammacher' geboten. von W. H.
Niehl eine ſeiner Meiſternobeſen ſoid bei Hofe),
während Heinrich Seidels Eigenart durch das liebliche
Joyll Der Roſeneönig= und die prächtigen Weihnachts=
neſchichten
; gerenngeichnet wird. Die Buchäusgabe von
Calderoſis Schauſpiel Der Richter von Zalanieau in der
Ueberſetzüng von Adölf Wilbrandt kommt namentlich
auch den Wünſchen derer entasgen. die keine Gelegenheit
hatten. das Meiſterwerk von der Bühne aus auf ſich
einwirken zu laſſen. Die Namen Goethe, Hartmann,
Hauff, Heine, Hoffmann, Kleiſt, Körner, Schiller, Uhland.
Wieland, welche anherdem in der zweiten Reihe verkreten
ſind, beweiſen, daß die Verlagshandlung benüht bleibt,
den verſchiedenſten Anſprüchen Nechnung zu tragen.
Erſt in den jüngſten Jahren lernte man erkennen,
daß Graf chobineau einer der größten Männer des
19. Jahrhunderts iſt, daß er heute in der Aera des
Raſſeprobleis. gerädezn' der -Mann der Zeit= iſt.
Darum konnte die neue Serie der biographiſchen Samm=
lung
Männer der Zeit- mit keiner päglanteren Ver=
ſönlichkeit
begonnen werden, als mit Joſeph Arthur Graf
von Gobineau, deſſen Leben und 2erk dargeſtellt von
Pröfeſſor Dr. Eugen Kretzer, im Verlag von Her=
mann
Seemann Nachfolger. Leipzig erſchienen iſt (Preis
Mk. 3.-). Profeſor Kretzer, 8er als' hervorragendes
Mitglied der Deutſchen Gobineau=Vereinigung: tätig ſſſ.
Zeichnet den Lebensgang und die Gedankenentwickhung
Gobineaus eingehens und überſichtlich; der ſtaunen=
erregenden
Vielſeikiskeit ſeines Helden, der zugleich
Diplomat, Forſcher, Dichter und Bildhauer war, wird er
in ſeiner Darſtellung vorzüglich gerocht, und er hat die
Univerſalität ſeines Schafſens überzeugend, heraus=
gearbeitet
.
- Zur Eröffnung der Städteausſtellung erſchien im
Verlage von A. Müller=Fröbelhaus, Dresden, Und is
durch alle Buchhandlungen zu beziehen; Keuer Plan
von Dresden mit vollikändigem Strahenverzeichnis.
Preis 25 Pfg. Dieſer techniſch vorzüglich ausgeführke
und gut handliche Plan wird den zahlreichen Beſuchern
Bresdens-ein ſicherer Führer ſeiebündeber eſeſſem
billigen Preiſe von 25 Pig. gewiß gern gekauft werden.
Letzte Nacheichten.
W.B. Verlin, 3. Juni. Heute Vormittag verſammelte
ſich im Langenbeckſchen Hauſe die deutſche Geſell=
chaftfür
Chirürgie zu ihrer Jahrestagung. Der
Vorſitzende, Profeſſor Kueſter=Marburg. eröffnete die
Tagüng mit einer längeren Anſprache. Nach Erledigung
des geſchäftlichen Teils begann der wiſſenſchaftliche Teil
der Tanesordnuna für den 91 Vorträge angemeldet ſind.
FB' Frankfurt a. M. 3. Juni. Der Kaiſer=
liche
Sonderzug traf Abends 7 Uhr 10 Min. ein.
Zum Empfange hatten ſich eingefunden Prinz Friedrich
arl von Heſſen, der Korpskommandelr von Lindequiſt,
der Stadtkomlnandant von Stülpnagel, der Regierungs=
präſident
von Zedlitz=Trützſchler, Oberbuͤrgermeiſter Adickes,
der zum erſtenmale die goldene Ketke trug, Polizei=
präſident
von Müffling. Angehörige des Konſularkorps,
Vertreter der Behörden, der Eiſenbahn=Direktor .
Nach Begrüßung und Vörſtellung begaben ſich die Aller=
höchſten
Herrſchaften und die Prinzen Eitel Friedrich
und Adalbert, der Herzog von Sachſen=Koburg=Gotha
und Gefolge zum Quer=Porron. Die Kaiſerin ging mit
ihren Damen ins Fürſtenzimmer, der Kaiſer, der Infan=
erie
=Uniform trugs naͤhm auf dem Verron den Vorbei=
marſch
der Ehreſs=Kompagnie des 81. Regiments ab.
Auf dem rechten Flügel befanden ſich die direkten Vor=
geſetzten
. dabei Prinz Friedrich Karl als Bataillons=
Kommandeur. Nach dem Vorbeimarſch fuhren die
Herrſchaften, die von einem tauſendköpfigen Publirum,
lwelches die nördliche Hälfte des Perrons und den Plaz
vor dem Bahnhofe beſezte, jubelnd begrüßt wurden, nach
der Feithalle in der Forſthaüsſtraße, Cskortiert von einer
Schwadron Hanauer Alanen. In dem erſten Wagen
fhren der Kaiſer und die Kaiſerin, im zweiten ie
Prinzen Eitel Friedrich und Adalbert, im dritten der
Herzog von Koburg=Gotha und im vierten das Prinzen=
paar
Friedrich Karl, daran ſchloß ſich das Gefolge. Das
Wetter, welches anfangs kühl und regendrohend war,
wurde gegen Abend ſchön.
Frankfurt, 3. Juni. Die Majeſtäten begaben ſich
nach dem Vegrüßungskongert ſoor den Schaumankai,
Untermainbrücke Neue Mainzerſiraße bis Schauſpielhaus,
Gallusanlager Kaiſerſtraße nach dem Bahnhof. Die Ab=
reiſe
nach Wiesbaden erfolgte von Bahnſteig 1 um
9 Uhr 30 Minuten.
N.B. Wiesblden, 3. Juni. Aus Anlaß des Hin=
ſcheidens
des Prinzen Julius von Schiezwig=Holſtein
ging dem König von Dänemark, öwie der
Rheiniſche Kurieri Imeldet, vom Kaiſer Wilhelin ein
herzlich gehaltenes Beileidstelegramm zu. Die beab=
ſichtigte
Leilnahme an der Beiſeßung hat der König mit
Rückſicht auf ſein hohes Alter, ſöwie ddrauf. daß er den
verſtorbenen Bruder Lurz vor ſeinem Hinſcheiden in
Ißehoe beſucht hat, aufgegeben und ſeinen Brüder, den
Prinzen Hans. mit ſeiner Vertretung beanftragt.
Heute nachmitkag trifft die Fürſtinszu- Schäum=
bürh
=Lippe aus Langenſchwalbach zu einem kurzen
Beſuche beim König von Dänemark in Wiesbaden ein.
ws. Stuttgark. 3. Juni. Die heutige Hauptver=
ſammlung
des Vereins deutſcher Strafanſtälts=
beamten
beſchloß. den nächſten Kongreß in 2 Jahren
in Dresden abzuhalten. Zu Ehrenmitgliedern wurden
u. A. Miniſterpräſident v. Breitling und der frühere
bayeriſche Buſtisminiſter Frhr. v. Leonrod ernannt. Der
Vorſitzende des Vereins, Regierungsrat v. Engelberg=
Mannhein, ſowie Geheimer Nat Profeſſor Dr= Wach=
Leipzig wurden vom Könige in Audien; empfangen.
V.B. München, 3. Juni. Die Münchener Allge=
meine
Zeitüng'' hört, daß der bayeriſche Gofandte ein
Petersburs Freiherr v. Gaſier, und der bayeriſche Ge=
ſaͤndte
in Bresden, Freiherr v. Niethammer, von
ihren Poſten zurücktreten werden.

W.Bs Bährenth. 3. Juni. Bei der geſtrigen Hof=
tafel
im Schloſſe brachte der Prinz Leovold von
Vahern einen Toaſt auf den Prinzen Allbrecht von
Preußen aus, worauf dieſer dankte und mit einem
Trinkſpruch äuf den Prinzregenten erwiderte. Nach der
Tafel begaben ſich die Fürſtlichkeiten mit Gejolge nach
der Markgraferlreitbahn. wo um 8 Uhr Reiterſpiele be=
gannen
. Dioſe boten in drei wirkungsvoll zuſammen=
geſtellten
Grüppen eine Ueberſicht über die Uniformierinig
des Regiments und die Entwickelung ſeiner Reitfertigkeit
und endeten mit einer gemeinſamen Huldigung äller
drei Gruppen vor der Fürſtenloge. Das Publikum erhob
ſich und'brach in Huldigungsrufe aus. Nach Be=
endigung
der Reiterfeſſpiele ſchloſſen ſich die ehemaligen
Angehörigen des Regiments zu einem Fackelzug Zu=
ſammen
ünd brachten beiden Prinzen vor dem Schloſſe
eine Huldigung dar:
ip. Dresden, 3. Juni. Der Kronprinz von
Sachſen begibt ſich morgen vormittag im Auftrage des
Königs nach Weimar, um dem Großherzog die Glück=
wünſche
zur Vermählung darzubringen und den Feſtlich=
keiten
anläßlich des Einzuges in Weimar beizuwohnen.
Seine Rückkshr hierher erfoigt am Samstag.
ſſ. B. Kiel, 3. Juni. Vor dem Kriegsgericht ſtand
heute der Matrose Meſſerſchmidt unter der An=
klage
des tätlichen Angriffs auf einen Vorgeſetzten, be=
gangen
am 2. Mai in der Nähe von Friedrichsort gegen
den Fähnrich zur See Abel. Als Zeugen wurden ver=
nommen
der Fähirich zur See Saalwächter und der
Matroſe Jänicke. Im Laufe der Verhandlungen wurde
der Brief Abels an ſeinen Vorgeſetzten verleſen in dem
Abel den Vorfall berichtet und erklärt, er nehme ſich da3
Leben. weil er geſchlagen worden ſei. Der Ankläger be=
antragte
3 Jahre Gefängnis, der Verteidiger Frei=
ſprechüng
, weil der Angeklagte nicht genügend überführt
ſei. Das Gericht ließ die urſprünigliche Anklage fallen
und erkannte wegen Körperverleßzung mitters hinter=
liſtigen
Angriffs auf eine Gefängnisſtrafe von 18 Monaten.
von der 10 Tage auf die Unterſuchungshaft abgerechnet
wurden
- WE Rom, 3. Juni. Die Agensia Stefani meldet
aus Konſtäntwopol; Inſolge neiler Anzeichen daß die
Lage im Wilajett Monaſkir wenig berühigend
ift. drängen die Botſchafter Großbritanniens und Italiens
in den ietzten Tagen ernſtlich bei der Pforte darauf, daß
ſie energiſche Vorkehrungen für die Sicherheit im Wilaiett
Monaſiier treffe. Der Miniſter des Aeußern. Tewfik=
Paſcha. verſprach, daß den Behoͤrden im Wiläjett Monaſtir
neue, beſtimmtere Inſtruktionen zugehen werden.
Neapel, 3. Juni. Geſtern Abend brach im Leih=
hauſe
ein heftiges Feuer laus. Der rechte Flügel
des Mittelbaues des aus dem Jahre 1600 ſtömmenden
Gebäudes iſt mit den darin aufbewahrten Koftbarkeiten
niedergebrannt. Der anſtoßende Glockenkurm wurde
ebenfalls vom Feuer ergriffen. Die benachbarten Wohn=
häuſer
und das Nonnenkloſter mußten geräumnt werden.
Den vereinten Bemühungen der Feuerwehr ſowie den
hinzugezogenen Polizeimannſchaften und Soldaten ſowie
Matroſen gelang es. das Feuer auf ſeinen Herd zu be=
ſchränken
und zu verhindern, daß das in der Nähe be=
findliche
Staatsarchio von den Flammmen ergriffen wiun de.
Das Feuer hält noch immer m4 großer Heftiakeit an.
B.é Neapel, 3. Juni. Inſolge des Baues des
Leihhauſes ſtürgte der kleine Glockenturm
der alſtoßenden Kirche ein.
1 Paris, 3. Juni. In der heuligen Sitzung des
Senaͤtz wüi der Miniſiericle Gotteron den Miiſtor
präſidenten über die Angelegenheit von Figuig befragen.
Wie verlautet, wird Miniſterpräſident Combes bei dieſer
Gelegenheit die Politik der franzöſiſchen Regierung
bezüglich Algeriens darlegen. - Einige Blätter melden
aus Oran, daß Generalgonverneur Jonnart ſich
geweigert habe, den Chef der marokkaniſchen Miſſion zu
empfangen, der nach Saida gekommen war. um ihm ſein
Bedauern über den Ueberfall bei Figuig auszuſprechen.
Es heißt, die Militärbehörde werde dem marokkaniſchen
Vertreter die Fortſetzung ſeiner Reiſe nach dem Militär=
poften
im äußerften Süden Algeriens nicht geſtatten.
Auf die Wachtpolten der Forts von Beni=Unk wurden in
der vergangenen Nacht zahlreiche Gewehrſchüſſe ab=
gefeuert
, die von der Beſahzung erwidert wurden. Die
Meldung. daß das Dorf Zenaga bereits bombardiert
worden ſei, beſtätigtlſich nicht. Das Bombarde=
ment
iſt auf nächſten Dienstag angeſetzt.
WB. Baris, 3. Juni. Der Kaͤbinettsſekretär des
Marineminiſters Pelletan. Tiſſier, teilte einem Bericht=
erſtatter
mit, daß die Unterſuchung über den einge=
ſchriebenen
Brief Parayres an den Marineminiſter
jesenfalis heute beendet ſein werde. Sänilliche Beamten
des Miniſteriums find einem eingehenden Verhör unter=
zogen
worden.
iſ. B. Wilkesbarre, 3. Juni. Die in dem voll=
ziehenden
Ausſchuſſe vereinigten Bergosbeiter ließen
bekannt machen. daß ſie den allgemeinen Aus=
ſtanz
der Hartrohlenarbeiter in Betracht
ziehen. Sie beklagen ſich darüber, daß die Arbeitgeber
den Arbeitervertretern in dem Ausgleichsausſchuß, welcher
durch den von Rooſevelt ernannten Ausſchuß zur Er=
ledigung
von Streitfragen eingeſetzt ſei, nicht anerkannt
hätten, ſo daß die Schwierigkeiten noch immer nicht end=
gültig
gelöſt ſind.
Telegraphiſcher Wetterbericht.
Hamburg, 3. Juni. Kühles Wetter, im Nord=
weſten
Aufklärung wahrſcheinlich.
Tageskalender.
Evangeliſch=ſozialer Kongreß im Saalbau; um
9 Uhk Jahresbericht des Generalſekretärs; um 3 Uhr
Spezialkonferens.
Wähler=Verſämmlung für die Kandidatur Stein
m 8 Uhr im Kaiſerſaals.
Wähler=Verkammlung der Zentrumspartei um
8½ Uhr im Konkordiaſaals.
Bäcer=Verſämmlung um 4½ Uhr Neckarſtraße 22.
Konzert um 8 Uhr im Saalbau.
Konzert um 78 Uhr im Reſtaurant Metropole=
Vorſtellung im 8 Uhr im Zirkus Corty=Althoff auf

dem Exerzierplotz.

Patriz Hüber=Ausſtellung Neckarſtraße 3: geöffnet
von 10-1 Und 3-5 Uhr.
Lucas=Ausſtellung in der Kunſthalle; geöffnet von
11-1 und 3-5 1hr.
Löshbis=Ausgabe G-4 um 3 Uhr Ludwigshöh=
ftraße
42.
Verſteigerungskalender.
Freitag, 5. Juni.
Mobiliar=ꝛc. Verſteigerung um 10 Uhr Runde=
turmſtraße
16.
Kiſten= ꝛc. Verſteigerung um 10 Uhr im Hofe der
Lechniſchen Hochſchlle.

Codrs-Anzeige.
(Statt jeder beſonderen Anzeige.)
Geſtern entſchlief nach langem, ſchwerem
Leiden unſere liebe Schwiegermutter und
; Großmutter
(810005
Frau
Hatharine Böltinger Wwo.
geb. Schaſk.
Darmſtadt, den 3. Juni 1903.
Frau Kath. Böttinger Nyo.,
geb. Liss,
und Gohn.
Die Beerdigung findet Freitag, den 5. Juni,
nachmittags 5 Uhr, vom Friedhofs=
portal
aus ſtatt.

Cndes-Anzeige.
(Statt jeder beſonderen Anzeige.)
Heute nachts 12¼ Uhr verſchied ſanft
nach kurzem, aber ſchwerem Leiden mein
innigſtgeliebter, unvergeßlicher, treuer Gatte,
unſer lieber Vater, Bender, Schwager und
(58702
Schwiegerſohn
Hubert Vrlichs,
Friſeur,
im Alter von 31 Jahren.
Um ſtille Teilnahme bitten
Zie trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, Frankfurt a. M., Aachen,
den 2. Juni 1903.
Die Beerdigung findet Freitag, den 5. Juni,
nachmittags 4 Uhr, vom Portal des Fried=
hofs
aus ſtatt.

Dankſagung.
Fur die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
bei dem Hinſcheiden unſeres geliebten Kindes
Margarethe
im Alter von 211 Jahren, für die reichen Blumen=
A ſpenden, ſowie Herrn Pfarrer Walz für die
N kröſtenden Worte am Grabe ſagen wir auf dieſem
(10043
4 Wege unſeren innigſten Dank.
Familie Oskar kraft,
Metzgermeiſter.
Darmſtadt, den 3. Juni 1903.

Dankſagung.

Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
H bei dem uns betroffenen ſchmerzlichen Verluſt
ſagen wir allen unſeren innigſten Dank.
Im Aamen der Hinterbliebenen:
Ph. Kugenschütz I.
9925)

Gotlesdieuſt in der Synagoge der ioraelitiſchen Religions-
geſellſchaft
.
Samstäs den k Juni.
Vorabend 7 Uhr 30 Min. Morgens 7 Uhr 30 Min.
Nacnittags5 Uhr ½ Min. Cabbatausgana 9 Uhr 30 Min.
Wochengottesdienſt von Sonntag, den 3. Juni an:
Morgens 6 Uhr-Min. Nachmittags 7 Uhr 15 Min.
N3 Unſer heutiges Blatt enthält eine Beilage,
die Programmrede, gehalten für die freiſinnige
Partei in der öffentlichen Wahlverſammlung am
29. Mai 1903 von Herrn Profeſſor Dr. Otto Harnack
und einen Aufruf An die Wühler; des Wahl=
(10046
kreiſes Darmſtadt-Groß=Gerau.

Druck und Verlag: L. C. Witlich'ſche Hofbuchdruckerei, verantwortlich für die Redattion: Dr. D. Waldaeſtel, für den Inſeratenteil: F. Kroſt, ſämtlich in Darmiſtadt.